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Full text of "JAHRESBERICHT UBER DIE FORTSCHRITTE DER CLASSISCHEN ALTERTHUMSWISSENSCHAFT"

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JAHRESBERICHT 

UBER  DIE 
FORTSCHRITTE 

DER 
CLASSISCHEN... 


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C      Vi r  a  i     2  Ho 


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JAHRESBERICHT 


über 


die  Fortschritte  der  classischen 


ilterthumswissenschaft 


herausgegeben 


Conrad  Bursian,  /  / 


ord.  öffcntl.  Prof.  der  claffifchen  Philologie  an  der  Universität  München 


Neunter  Band. 


Fünfter  Jahrgang. 
1877. 

Erste  Abtheilung: 

GRIECHISCHE  KLASSIKER. 


BERLIN  1879. 
VERLAG  VON  S.  CALVARY  &  CO. 

W.  Unter  den  Linden  17. 


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Inhalts  -  Verzeichniss 

des  neunten  Bandes. 


Seite 

Bericht  über  die  Homer  betreffenden  Schriften,  die  in  den 
Jahren  1878  und  1877  erschienen  sind  von  Prof.  Ed.  Kam- 
mer in  Königsberg  81  —  166 

L  Ausgaben  81.    Ilias  81.  —  Odyssee  89.       Einzelne  Stellen  9f>. 

—  II.  Zur  Textkritik  gehörige  Schriften  101.  Allgemeines 
101.  —  Scholien  119.  —  Handschrift  121.  -  III.  Grammatisches 
121.  Hiatus  121.  -  Syntax  122.  —  Formen  124.  —  IV.  Lexika- 
lisches 125.  Allgemeines  126,  —  Speziolles  128.  —  V.  Höhere 
Kritik  131.  —  Die  Homerische  Frage  131  --  Echtheit  und  Un- 
echtheit:  Ilias  134  und  Odyssee  143.  VI  Realien  152.  Lokal- 
Forschung  152.  —  Mythologisches  157.  —  Vermischtes  159.  —  VII. 
Die  homerischen  Hymnen  161.  Allgemeines  161.  —  Hymnus 
auf  Apollo  162;  Fan  162;  Demeter  163;  Hermes  165. 

Jahresbericht  über  die  im  Jahre  1877  veröffentlichten,  auf 
die  nachhomerische n  griechischen  Epiker  bezüg- 
lichen Arbeiten  von  Prof.  Dr.  Hans  Flach  in  Tübingen.  1  — 13 

Hesiod.  1.  —  Fragmente  7   —  Theognis  8.  —  Maximus  und  Am- 
nion 10.  —  Xonnus  11.  —  Musaeus  12. 

Bericht  über  die  Griechischen  Lyriker  von  Prof.  F. 
Blass  in  Kiel.  .  (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Bericht  über  die  Griechischen  Bukoliker  von  Oberlehrer 
Dr.  Th.  Fritz  sc  he  in  Güstrow.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgänge). 

Bericht  über  die  die  griechischen  Tragiker  betreffende 

Literatur  des  Jahres  1877  von  Prof.  Nicolaus  Weck  lein 

in  Bamberg   201—248 

I.  Griechische  Tragiker  im  Allgemeinen  201.  -  Frag- 
mente 208.  —  II.  Aeschylus  208  Allgemeines  208.  —  Prome- 
theus 211  —  Septem  211.  —  Persae  213.  —  Agamemnon  215.  — 
Choephorae  217.  —  Fragmente  220.  —  III.  Sophocles  221.  All- 
gemeines 221.  —  Ajax  227.  —  Electra  227.  —  Oedipus  Tyrannus 
229.  —  Antigone  230.  —  Oedipus  Coloneus  232.  —  Philoctetes  233. 

—  Fragmente  233.  IV.  Euripides  233.  Allgemeines  233.  — 
Bacchae  242.  —  Hecuba  242   —  Helena  243.  —  Heraclidae.  243 

—  Hercules  243  -  Supplices  244.  —  Hippolytus  244.  Iphigenie 
in  Aulide  245.  —  Ion  24<>.  —  Cyclops  246.  Medea  246.  —  Ore- 
stes 246.  —  Rhesus  246  —  t roades  248  -  Phocnissae  248.  — 
Fragmente  248. 

Bericht  über  die  Griechische  Komödie  von  Director  Dr. 
A.  von  B  a  m  b  e  r  g  in  Eberswalde.  (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Jahresbericht  über  Herodot  für  1876  und  1877  von  Director 

Dr.  H.  Stein  in  Oldenburg   325-335 

Entstehungsgeschichte  325.  —  Literarhistorisches  331.   —  Gram- 
matisches 333.  —  Lesarten  334.  —  Realien  334. 


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IV  Inhalts- Verzeichnis«. 

Bericht  über  Thucydides  von  Prof.  Dr.  A.  Schöne  in 
Paris.     (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Bericht  über  die  1874 — 1877  veröffentlichten  auf  Xenophon 

bezüglichen  Arbeiten  von  Oberlehrer  Dr.  W.  Nitsche  in 

Berlin  14 -80  h 

I.  Die  kleinen  Schriften  14.  Convivium  14.  —  Oeconomicus 
16.  —  Reitkunst;  Hipparchicus ;  (  ynegeticus  22.  —  Staat  der  Lace- 
dämomer  23.  —  Hieron  25.  —  Von  den  Einkilnften  28.  —  Agesilaus  30. 
Schrift  vom  Staate  der  Athener  34.  —  II.  Die  grösseren  Schrif- 
ten 42.  Memorabilia  42  —  Apologia  Socratis  56.  —  Cyropaedia 
55.  -  Anabasis  63.  -  Hellenica  76  —  Varia  80e.  —  Nachtrag  80f. 

Bericht  über  Griechische  Historiker  ausser  Herodot, 
Thucydides  und  Xenophon  von  Prof.  Dr.  C.  Sehen  kl  in 
Wien.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgange) 

Bericht  über  die   auf  die  attischen  Redner  und  die 

griechischen  Rhetoren  bezüglichen,  von  der  Mitte  des 

Jahres  1875  bis  zum  Herbst  1877  erschienenen  Schriften 

von  Prof.  Dr.  F.  Blas s  in  Kiel   249-297 

1.  Attische  Redner  249.  Allgemeines  249  Antiphon  258  — 
Andocides  259.  —  Lysias  259.  —  lsocrates  267.  —  Isaeus  268.  — 
Demosthenes  270.  (Allgemeines  270;  Demegorien  273;  Gerichts- 
reden 278;  Briefe  288.)  —  Aeschines  289.  —  Lycurgus  291  — 
Hyperides  293.  —  Dinarchus  295.  —  II  Griechische  Rhe- 
toren. Longinus  295.  —  Apsines  296.  —  Demetrius  297. 

Bericht  über  die  im  Jahre  1876  über  Plato  erschienenen 

Arbeiten  von  Prof.  Dr.  Martin  Schanz  in  Würzburg  167—200 

I.  Allgemeines  167.  Literatur  -  Uebersicht  167.  Biographisches 
167.  —  Schriften.  Echtheit  und  Reihenfolge  derselben  168  -  Pia- 
tonische  Philosophie  171.  —  Handschriftliches  und  Texteskritik  178. 
—  II  Die  einzelnen  Dialoge  188.  Apologia  188.  —  Phaedo 
188.  —  Cratylus  189  Theaetet  190.  -  Philebus  190.  —  Sympo- 
sion 190.  -  Phaedrus  193.  —  Protagoras  194.  —  Gorgias  196.  — 
Meno  197.  —  Republik  197  -  Timaeus  198.  -  Leges  200.  —  III. 
Platonische  Scholien  200. 

Bericht  über  Aristoteles  für  das  Jahr  1877  von  Prof.  Dr. 

Franz  Susemihl  in  Greifswald   336-364 

Allgemeines  336.  —  Orgauon  341.  -  Metaphysik  344.  -  Phvsik 
347.  —  Psychologie  347.  —  Parva  Naturalia  348.  —  Ethik  353!  — 
Politik  354.  —  Rhetorik  357  -  Poetik  358. 

Bericht  über  die  späteren  Griechischen  Philosophen 
von  Prof.  M.  Ileinze  in  Leipzig.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgange. 

Jahresbericht  über  Plutarch's  Moralia  für  1876  und  1877 

von  Dr.  H.  Heinze  in  Marienburg  in  West-Pr.  .    .  298—324 

Erscheinungen  des  Jahres  1876  298.  —   Erscheinungen  des  Jahres 
1877  307. 

Bericht  über  die  Griechischen  Grammatiker  von  Prof. 
Dr.  P.  Egenolff  in  Mannheim.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Bericht  über  die  späteren  griechischen  Prosaiker  von  Director 
Dr.  A.  Eberhard  in  Elberfeld.   (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 


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Jahresbericht  über  die  im  Jahre  1877  ver- 
öffentlichten, auf  die  nachhomerischen  griechi- 
schen Epiker  bezüglichen  Arbeiten. 

Von 

Prof.  Dr.  Hans  Flach 

in  Tübingen. 


Die  beiden  ältesten  Handschriften  des  Hesiod  und  ihre  Bedeutung 
für  die  Textkritik.  Dazu  ein  Facsiraile  des  cod.  Med.  XXXI,  39  Oper, 
et  D.  v.  142—161.  Von  H.  Flach.  Leipzig.  Teubner  1877.  32  S. 

Diese  Arbeit  wurde  in  der  seit  längerer  Zeit  zum  ersten  Mal 
wieder  in  Tübingen  mit  Glück  zusammengetretenen  und  hoffentlich  durch 
pädagogische  Concurrenz  nie  wieder  dem  Untergang  verfallenden  kritisch- 
exegetischen Section  vom  Referenten  vorgetragen.  Die  Abhandlung  hat 
einen  doppelten  Zweck,  erstens  die  Basis  nachzuweisen,  welche  uns  für  die 
Textkritik  der  hesiodischen  Gedichte  gegeben  ist,  und  welche  dem  Refe- 
renten bei  seiner  Kritik  massgebend  gewesen  ist,  zweitens  die  Fehler  auf- 
zudecken ,  welche  die  neuesten  Herausgeber  begangen  haben.  Was  den 
enteren  Punkt  anlangt,  so  haben  wir  für  die  Oper,  et  D.  eine  verhält- 
nissmassig gute  Ueberlieferung,  da  die  älteste  Handschrift  Med.  XXXI, 
39  saec.  XI,  die  zwar  von  einem  Ignoranten  geschrieben  und  von  Feh- 
lern angefüllt  ist,  aber  von  einem  guten  Exemplar  in  Uncialschrift  her- 
rührt, den  Text  an  fast  allen  Stellen  zu  bessern  im  Staude  ist,  selbst  in 
mehr  Fällen,  als  es  bereits  nach  der  vortrefflichen  Collation  von  Kinkel 
in  der  Ausgabe  von  Koechly-Kinkel  geschehen  ist.  Besonders  bekommt 
der  hesiodische  Dialekt  durch  Einführung  dieser  Lesarten  eine  noch 
mehr  vom  homerisch -ionischen  abweichende  Färbung,  da  die  Aeolismen 
durch  Einführung  vieler  Psilosen,  durch  das  Fehlen  von  Flickpartikeln 
vor  digammirten  Wörtern,  und  durch  sonstige  Eigentümlichkeiten  er- 
beblich vermehrt  werden.  Referent  sucht  hierbei  zu  beweiseu,  dass  ein 
Theil  der  gewöhnlichen  Lesarten  auf  Rechnung  der  alexandrinischen 
Grammatiker  zu  schreiben  sei.  Diesem  Mediceus  am  nächsten  steht  der 
cod.  Messanius  saec.  XU,  aus  dem  Parisinus  2773  saec.  XIV  geflossen 
ist,  und  der  Zweitälteste  Parisinus  2771  saec.  XI  (wie  Referent  allerdings 
beim  Vortrag  noch  nicht  gewusst  hat),  welche  zur  besten  Handschriftcn- 

J»br««berieht  für  Alterthum.. Wlmenschaft  1877.  I.  1 


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Nachhomerische  griechische  Epiker. 


familic  gehören.  Schlechter  steht  die  Kritik  bei  Theogonie  und  Scu- 
tum,  deren  älteste  Handschrift  Med.  XXXII ,  16  saec.  XII  oder  XIII 
zwar  vortreffliche  Lesarten  uns  ganz  allein  oder  zuerst  erhalten  hat 
(z.  B.  Theog.  333  06pxu,  567  Sdxev  S£  £,  798  xaxbv  8$  k,  Scut,  445 
tdouaa  ir.ea  u.  a.),  aber  leider  von  einem  Schreiber  geschrieben  ist,  der 
an  zahlreichen  Stellen  willkürliche  Aenderungen  vorgenommen  hat,  so  dass 
die  Handschrift  in  der  Kritik  nicht  die  Bedeutung  haben  kann,  wie  der 
Med.  XXXI,  39  für  Oper,  et  D.  Es  ist  aber  die  einzige,  die  von  eiuem 
guten  Exemplar  herzurühren  scheint,  während  beispielsweise  der  cod. 
Triclinianus  und  der  Par.  2708  diesen  Vorzug  nicht  mehr  besitzen.  In 
Betreff  der  Fehler  der  neueren  Herausgeber  fallt  ein  Theil  der  Schuld  auf 
Lennep,  der  eine  Collation  zu  Oper,  et  D.  des  Paris.  2771  saec.  XI  (bei 
dem  der  Pariser  Hauptkatalog  irrthümlicher  Weise  als  Inhalt  Hesiodi 
cum  Theogonia  scholiis  angiebt)  constant  als  Paris.  2773  (Q)  saec.  XIV 
aufgeführt  hat,  worin  ihm  Koechly-Kinkel  auffallender  Weise  nachgefolgt 
sind,  so  dass  erst  Referent  eine  wirkliche  Collation  des  Paris.  2773  zuerst 
vorgenommen  und  den  Werth  dieser  Handschrift  dadurch  festgestellt  hat. 
Den  zweiten  Fehler  haben  Koechly-Kinkel  allein  begangen,  indem  sie 
den  sogenannten  codex  Schellcrshemianus  saec.  XIV  (der  im  Anfang  die- 
ses Jahrhunderts  nebst  einer  Herodothandschrift  von  Florenz  nach  Deutsch- 
land gewandert,  im  Besitz  des  Baron  von  Schellersheim  war,  und  von 
ihm  an  Creuzer,  Thiersch,  Werfer,  Birnbaum  u.  a.  geliehen  wurde,  dann 
auf  bisher  unerklärte  Art  nach  Florenz  zurückgekehrt  ist)  nicht  conse- 
quent  als  den  heutigen  Laurentianus  Bad.  2823  secondo  bezeichnet  haben, 
nachdem  diese  Thatsache  durch  die  Herausgeber  des  Theokrit  bereits 
festgestellt  worden  war. 

Recension  von  Clemm  in  Zarncke's  Centralblatt  1877  No.  38 
S.  1287. 

Recension  von  H.  Flach,  Dialektisches  Digamraa  von  C.  Capelle 
im  Philol.  Anzeiger  VIII  S.  69—72. 

Recension  von  H.  Flach,  1)  System  der  hesiodischen  Kosmogonie, 
2)  Hesiodische  Gedichte,  3)  Dialektisches  Digamma  des  Hesiodos  von 
R.  Volkmann  in  Jenaer  Lit.-Zeit  1877  No.  9  S.  142—144. 

Recension  von  H.  Flach,  Glossen  und  Scholien  zur  hesiodischen 
Theogonie  von  ü  in  Zarncke's  Centralblatt  1877  No.  49  Sp.  1628  bis 
1630,  von  H.  Weil  in  Revue  critique  1877  No.  6  S.  95  -97. 

De  fontibus  grammaticis  scholiorum  ad  Hesiodi  Opera  et  Dies. 
Von  II.  Flach  in  Jahrb.  f.  Phil.  1877  S.  433-440. 

Referent,  der  in  seiner  Gesammtausgabe  der  Scholien  und  Allego- 
riecn  zur  hesiodischen  Theogonie  (Leipzig  1876)  die  Fragmente  des  Ari- 
stonikos  und  Didymos  S.  96  —  120  sorgfaltig  zusammenzustellen  sich  be- 
müht balle,  giebt  hier  die  alexaudrinischen  Fragmente  (ohne  Didymos) 


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Hosiod. 


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in  den  Scholien  des  zweiten  Gedichts,  die  einer  neuen  kritischen  Aus- 
gabe uoch  bedürftiger  sind,  als  die  Scholien  zur  Theogonie  es  waren, 
da  durch  Vollbehr  die  Kritik  kaum  um  einen  Schritt  weitergekommen 
ist.  Vorausgeschickt  sind  die  kritischen  Erörterungen  über  den  Zustand 
unseres  Proklos,  den  Ranke  absolut  verkannt  hatte,  während  Vollbehr 
gegen  Gaisford  zuerst  nachgewiesen,  dass  unser  Commentar  aus  zwei 
Elementen  besteht,  dem  eigentlichen  Proklos  und  den  meistens  gramma- 
tischen Bemerkungen  eines  Anonymus  (deren  hohen  Werth  Vollbehr  nicht 
erkannt  hatte),  während  Usener  aus  dem  Münchener  codex  91  den  siche- 
ren Schluss  gezogen  hatte,  dass  unser  verkürzter  und  im  6.  oder  7.  Jh. 
io  den  heutigen  Zustand  gebrachter  Commentar  durch  Heranziehung  und 
sorgfaltigere  Ausnutzung  neuer  Handschriften  vervollständigt  werden  könne. 
In  diesem  Commentar  des  Proklos  nun,  besonders  aber  in  den  Bemer- 
kungen des  bei  Vollbehr  mit  kleinen  Lettern  gedruckten  (bei  Gaisford 
irrthümlich  mit  äXXajg  angeknüpften)  Anonymus  siud  vier  Fragmente  aus 
Aristarch's  b7tofiv^fiara  llatoSou  enthalten,   deren  zwei   schon  Lehrs, 
Waeschke,  Hoerschelmann  beleuchtet  haben,  und  40  Fragmente  aus  Ari- 
stonikos  nzpt  tnjpstiuv  /hiooo'j,  wie  solche  mit  grosser  Evidenz  nach  Vcr- 
gleichung  der  Homerscholien  sich  ergeben.  Schwieriger  wird  die  Unter- 
suchung über  Didymos  ausfallen,  von  dem  Schmidt  Did.  S.  300  nur  ein 
Fragment  gebracht  hat,  da  seine  Bemerkungen  nur  in  jüngerer  Gestalt, 
verdorben,  miss verstanden  und  zerstückelt  vorliegen.    Dass  aber  sein 
Commentar  von  Plutarch,  beziehungsweise  Proklos,  in  erheblichem  Grade 
benutzt,  und  auch  von  dem  Anonymus  excerpirt  worden  ist,  unterliegt 
keinem  Zweifel. 

Hesiod's  Werke  des  Landbaues.    Von  Prof  Dr.  A.  Thaer  in 
Giessen.   Fühling's  landwirthschaftliche  Zeitung  XXVI,  11  S.  1  10. 

Gewiss  ist  es  erfreulich,  wenn  das  älteste  Denkmal  landwirthschaft- 
licher  Literatur,  die  Verse  Hesiod's  Op.  et  D.  383    617,  auch  von  tech- 
nischer Seite  eine  Beleuchtung  und  Erklärung  erfährt,  zumal  die  Philo- 
logen in  dieser  ganzen  Partie  vielen  Diugen  gegenüber  einen  schweren 
Stand  haben.   Nun  besitzen  wir  zwar  auch  über  diese  Verse  den  sehr 
ausführlichen  Commentar  von  A.  Steitz,  von  dem  nicht  sichtbar  ist,  ob 
Verfasser  ihn  gekannt  hat,  dennoch  möchten  wir  die  Hesiodkenner  auch 
auf  diesen  kleinen  Aufsatz  aufmerksam  machen,  da  manches  darin  von 
den  gewöhnlichen  Vorstellungen  abweicht.  Z  B.  ist  bemorkenswerth,  dass 
Verfasser  bei  der  Schilderung  des  Wagens  v.  424    42G  an  einen  kleinen 
Ackerwagen  denkt,  dessen  Achse  siebenfüssig  (k7rra7t6Sr{g) ,  die  Felge 
des  Rades  (nach  Hcsych.  xvxkos  rf/o^Hüv  =  Scheibe  der  Räder), 
das  in  primitiver  Art  keine  Speichen  besitzt,  dreispännig  {rf/iarutififtog) 
ist,  d.  h.  wo  der  Durchmesser  der  Radscheibe,  oder  die  Höhe  der  Räder 
eine  so  grosse  (etwa  2  Fuss)  ist,  während  der  Wagen  selbst  zehnhaud- 
breit  (O£xd3topoc)  ist,  d.  h.  die  Breite  des  Wageugestelles  etwa  3%  Fuss 


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Nachhomerische  griechische  Epiker. 


beträgt.  Sehr  einleuchtend  ist  ferner,  dass  Verfasser  im  Gegensatz  zu 
den  gewöhnlichen  Deutungen  v.  432 — 434  nicht  von  zweierlei  Arten  des 
Pfluges  vorsteht,  einem,  an  welchem  Krümel  (^ff),  Haupt  (eXvpa)  und 
Pflugbaum  («rro/Sosuc)  aus  einem  Stück  sind  {abroyvov),  was  technisch 
ganz  unmöglich  ist,  und  einem  andern,  an  welchem  diese  Stücke  einzeln 
zusammengefügt  werden  (rajxrov),  sondern  von  zwei  Pflügen  gleicher  Art, 
von  denen  aus  haushälterischen  Gründen  der  eine  in  der  Schirrkammer 
verwahrt  wird,  der  andere  zur  Arbeit  benutzt  wird.  Eine  gesunde  Kri- 
tik zeigt  Verfasser  in  der  Beurtheilung  der  unechten  Partien,  besonders 
der  sinnlosen  und  unverständlichen  Unterbrechung  in  der  Schilderung 
des  Winters  v.  519—535,  und  der  bei  Hesiod  eine  Frühlings-  und  Herbst- 
aussaat voraussetzenden  Verse  462  —  464.  Ein  besonderes  Interesse  er- 
hält die  Darstellung  durch  die  passenden,  meist  aus  August  Mommsen's 
»Griechischen  Jahreszeiten«  geschöpften  neugriechischen  Sprüchwörter. 

' Ea>o<p6poQ  bei  Homer  und  Hesiod.  Von  Alois  Rzach  in  Zeitschr. 
f.  oestr.  Gymn.  1877  No.  2  S.  102—103. 

Da  das  Wort  in  der  älteren  Poesie  nur  zweimal  vorkommt  V  226 
und  Theog.  381,  die  Form  img  aber  dem  altionischen  Dialekt  fremd  ist, 
bei  den  späteren  Epikern  nur  noch  einmal  Quint.  Smyrn.  II,  184,  so  ver- 
muthet  Verfasser,  dass  an  jenen  beiden  Stellen  nach  Aristoph.  Ran.  342 
(puicKpöpoQ  darfjp  zu  schreiben  sei  <foioq<p6pos.  In  der  homerischen  Stelle 
wäre  dann  8y  zu  streichen  und  Synizese  anzunehmen,  in  der  hesiodischen 
v  parag.  zu  streichen.  Aristarch  habe  geschwiegen,  weil  er  Homer  für  einen 
Athener  gehalten.  Die  Form  ku>toe  bei  Apollon.  Rhod.  II  686.  700,  sei 
durch  Vermittlung  des  Herodor  aus  dem  Attischen  gekommen. 

Recension  von  Alois  Rzach,  Dialekt  des  Hesiodos  von  -ng  in 
Zarncke's  Centralbl.  1877  No.  29  Sp.  957  f. 

Quaestionum  Hesiodearum  particula  prima.   Scripsit  Vilhelmus 
Clemm.  Gissae  1877.  21  S. 

Mit  Recht  bemerkt  Verfasser,  dass  die  Hiatusfrage  im  Hesiod 
schwerer  zu  behandeln  sei,  als  im  Homer,  weil  hier  kaum  hundert  Verse 
hinter  einander  gelesen  werden  können,  ohne  dass  kritische  Bedenken 
von  den  verschiedenen  Herausgebern  geltend  gemacht  worden  sind,  was 
die  Erledigung  der  Frage  um  so  mehr  erschwert,  als  diese  Bedenken 
fast  niemals  an  denselben  Stellen  geäussert  werden,  sondern  oft  gerade 
an  der  einen  Stelle,  die  von  anderen  für  ganz  heil  gehalten  worden  ist. 
Um  nun  diesen  verschiedenen  Standpunkten  gegenüber  gerecht  zu  wer- 
den, die  mit  Schoemann  beginnen  und  mit  dem  Referenten  schliessen, 
giebt  Verfasser  znnächst  eine  Zusammenstellung  aller  Hiaten  (d.  h.  nach 
der  Definition  von  Hoffmann)  in  den  drei  Gedichten  nach  den  Rubriken: 
A.  longa  vocalis  non  corripitur  in  arsi,  B.  longa  vocalis  servatur  in  thesi, 
C.  longa  vocalis  in  thesi  corripitur  a)  in  plurisyllabis  vocabulis,  b)  in 
monosyllabis,  D.  vocalis  brevis  ante  vocalem  in  thesi,  eine  Zusammen- 


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Hesiod. 


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stellang,  die  dem  Referenten  jetzt  nach  der  Arbeit  von  Rzach  überflüssig 
scheint,  da  sie  nur  den  Vorzug  einer  grösseren  Vollständigkeit  hat.  Dann 
nimmt  Verfasser  zunächst  die  Theogonie  zum  Gegenstand  seiner  speciel- 
\en  Untersuchung,  und  stellt  hier  die  von  Goettling,  Welcker,  Schoe- 
mann,  Petersen,  Bergk,  Paley  und  dem  Referenten  als  unecht  bezeich- 
neten Verse  zusammen,  um  dann  schliesslich  in  der  Fortsetzung  seiner 
Arbeit  die  nach  Abzug  der  von  allen  Kritikern  gemeinsam  für  unecht 
gehaltenen  Verse  oder  Partien  entstandene  Recension  des  Textes  für  die 
Entwicklung  der  Hiatusgesetze  zu  Grunde  zu  legen.   So  bringt  dieser 
erste  Theil  kaum  etwas  neues,  Referent  hofft  es  vom  zweiten,  kann  aber 
seine  Ansicht  nicht  unterdrücken,  dass  das  Verfahren  des  Verfassers  nur 
vor  den  Untersuchungen  Härtels,  Rzach's  und  des  Referenten  Resultate 
liefern  konnte,  heute  von  dem  unbefangenen  Kritiker  kaum  anders  als 
verfehlt  beurtheilt  werden  wird.   Entweder  man  nimmt  die  Gedichte,  wie 
sie  überliefert  sind,  d.  h.  man  hat  keine  philologische  Uebcrzeugung,  wie 
es  bei  Rzach  und  Kauscb  der  Fall  ist,  oder  man  hat  eine  philologische 
Ueberzeugung  von  der  Echtheit  oder  Unechtheit  gewisser  Verse,  wie  sie 
Referent  besitzt  und  vielfach  motivirt  hat,  und  behandelt  sie  demgemäss; 
das  Wirthschaften  mit  einem  Extract,  wie  ihn  Verfasser  sich  zusammen- 
gebraut hat  ohne  philologische  Ueberzeugung,  wird  an  den  bisherigen 
Resultaten  nicht  das  geringste  ändern  können,  zumal,  wie  schon  jetzt 
vorausgesehen  werden  kann,  eiue  eigentliche  Textkritik  schwerlich  aus- 
geübt werden  wird.  Ausserdem  aber  geben  wir  dem  Verfasser  den  Rath, 
nicht  ohne  weiteres  Behauptungen  aufzustellen,  die  nicht  erwiesen  sind. 
Bei  dem  Satz  S.  5  Not.  5:  qui  Hesiodi  carmina  restituto  digammi  ini- 
tial] edit,  si  nihil  aliud  at  hoc  consequitur,  ut  Graeci  poetae  verba  typis 
mandet,  qualia  nunquam  lecta  esse  certo  seimus  erlauben  wir  uns  den 
Verfasser  zu  bitten,  dass  er  uns  die  Quelle  seiner  Offenbarung  nicht  vor- 
enthalten möchte  (vgl.  des  Referenten  Kosmogonie  S.  132). 

Das  nachhesiodische  Digamma.    Von  H.  Flach  in  Bezzenberger's 
Beiträge  z.  Kunde  d.  indogerm.  Sprachen  II  S.  1—71. 

Die  vorliegende  Arbeit  behandelt  im  ersten  Capitel  S.  1  -43  Hiatus 
und  Digamma  in  den  homerischen  Hymnen,  im  zweiten  S.  44 — 71  dasselbe 
in  den  naebhesiodischen  Epikern  bis  Antimachns  und  in  den  Elegikern, 
während  Referent  sich  die  aeolischen  Dichter  und  Pindar  für  eine  be- 
sondere Abhandlung  vorbehalten  hat.   Die  Fragen  waren  bereits  erör- 
tert von  E.  Windisch,  zum  Theil  von  Eberhard,  Koehn,  Clemm  und  Ren- 
ner, ohne  dass  Referent  von  der  Richtigkeit  des  Verfahrens  und  der  Re- 
sultate der  gerade  aus  der  Schule  von  Curtius  stammenden  Arbeiten 
öberzeugt  worden  wäre.   Im  Gegentheil,  die  Dissertation  von  Windisch, 
reiche  die  homerischen  Hymnen  zum  Gegenstand  hat,  war  nicht  nur 
schablonenhaft  gemacht  (welche  Schablone  Referent  die  Descendenztheo- 
rie  nennt;,  sondern  Windisch  hat  sich,  um  ja  ein  lebendiges  Digamma 


6 


Nachhomeriscbe  griechische  Epiker. 


zu  vermeiden,  zu  den  unverzeihlichsten  Irrthüniern  in  seiner  Kritik  hin- 
reissen  lassen.  Das  Verfahren  des  Referenten  ist  nun  das,  dass  er  zu- 
nächst in  jedem  Gedicht  das  Verhältniss  aller  Digammastellen  zu  der 
Zahl  der  Verse,  zweitens,  das  Verhältniss  der  reinen  Wirkungen  (d.  h. 
ohne  Anfang  des  Verses,  v  parag.  und  nach  einer  langen  Silbe)  zu  den 
Vernachlässigungen  prüft,  erst  hinsichtlich  des  Hiatus,  dann  nach  der 
Position  (zuerst  ohne  Correctur  des  Textes,  dann  mit  Correctur  einzelner 
Stellen  durch  die  bewährtesten  Kritiker  oder  nach  Analogie),  drittens 
diese  Vcrhältuisszahlcn  aller  Gedichte  einer  Gattung  mit  einander  ver- 
gleicht, viertens  die  Resultate  dieser  Vergleichung  zieht,  wie  sie  Härtel 
für  die  homerischen,  Rzach  für  die  hesiodischen  Gedichte  gezogen  hat. 
Diese  Zahlen  sind  für  sämmtliche  Hymnen  zusammengestellt  S.  40—41. 
Das  Resultat  ist  beispielsweise  in  dem  ältesten  Hymnus  an  Aphrodite: 
293  Verse,  78  Digammastelleu  —  3M/7s:l;  51  reine  Wirkungen :  8  Ver- 
nachlässigungen (ohne  Correctur)  -=  68/s:l;  für  die  Position  51  Wir- 
kungen :  5  Positionen  =  I0l/s :  1 ;  5  Positionen  :  2  Vernachlässigungen 
(ohne  Correctur)  =  2l/t:l.  Für  einen  der  jüngsten  Hymnen,  den  drit» 
ten  an  Hermes  :  580  Verse,  80  Digammastellen  =  V/n  :  1;  29  reine  Wir- 
kungen :  32  Vernachlässigungen  =  1 :  lVs,  oder  (mit  Correctur)  :  26  Ver- 
nachlässigungen =  1  ,/s  :  1 ;  für  die  Position  52  Wirkungen  :  5  Positionen 
=  10*/*:  1;  5  Positionen :  11  Vernachlässigungen  =  l:21/*«  Schon  diese 
Zahlen  zeigen  eine  bedeutende  Differenz,  die  noch  grösser  wird,  wenn 
wir  im  vierten  Hymnus  die  bereits  vorhandenen  oder  nach  Analogie  sich 
ergebenden  Correctureo  anwenden.  Das  Gesammtrcsultat  für  die  Hym- 
nen ist,  dass  Digamma  im  vierten  und  zweiten  apollinischen  Hymnus 
zweifellos  als  lebendiger  und  kräftiger  Consonant  angenommen  werden 
muss,  vielleicht  auch  im  ersten  apollinischen  Hymnus,  in  den  anderen 
Hymnen,  besonders  im  fünften,  dritten,  neunzehnten  nicht.  —  Von  den 
kyklischen  Epen  ist  allein  bei  den  Kypria  ein  lebendiger  Laut  voraus- 
zusetzen (S.  44—48).  —  Von  den  anderen  Epikern  hat  keiner  mehr  le- 
bendiges Digamma,  sieht  einmal  die  ältesten  Kumelos  von  Korinth  (in 
Ol.  6),  Asios  von  Samos  (Ol.  lo)  und  der  Verfasser  der  Naupaktia,  eine 
auffallende  Thatsache,  die  Referent  zu  erklären  sucht  aus  der  Entwick- 
lung der  gelehrten,  nicht  zum  öffentlichen  Vortrag  bestimmten  Poesie  im 
Gegensatz  zu  den  lebendig  fortlebenden  und  in  alter,  überkommener 
Form  verfassten  Gedichten  der  ionischen  Schule,  zu  welcher  die  ältesten 
Hymnen  zu  zählen  sind  (S.  48—64).  —  Auch  bei  den  Elegikcrn  ist  keine 
Spur  von  Digamma,  nicht  einmal  bei  Theognis,  wobei  sich  Referent  gegen 
die  Ansichten  von  Ahrens,  Bergk  und  Härtel  erklärt,  indem  er  an  den 
bekannten  Stellen,  wo  man  aus  dem  cod.  Mutinensis  (A)  ursprüngliches 
Digamma  eruirt  hat  (413,  440,  548,  574),  nur  Flickpartikcl  erkennt,  die 
durch  Thorheit  der  Abschreiber  hineingekommen  oder  als  Reste  ganz  ab- 
weichender ursprünglicher  Lesarten  übrig  geblieben  sind  (S.  54  69).  — 
Schliesslich  wendet  sich  Referent  zu  den  gleichzeitigen  und  etwas  späteren 


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Fragmente. 


7 


Inschriften,  welche  Digamraa  zeigen,  und  gegen  die  Behandlung,  welche 
dieselben  von  Clemm  in  Curtius  Studien  IX.  S.  409  ff.  erfahren  haben, 
indem  er  erstens  zu  zeigen  sucht,  dass  sie  die  Theorie  vom  lebendigen 
Digamma  in  jenen  Epen  aufs  nachdrücklichste  unterstützen,  zweitens 
dass  Clemm  bei  seiner  Annahme  eines  Curialstyls  die  Unfähigkeit  der 
Steinmetzen  gar  nicht  in  Betracht  gezogen  hat.  —  Cauer  s  Delectus 
(Leipzig  1877)  konnte  Referent  leider  erst  im  letzten  Augenblick  noch 
benutzen,  welches  Buch  bereits  das  neue  inschriftliche  Material  von  den 
Aasgrabungen  in  Olympia  verwerthet  hat. 

Epicorum  Graecorum  fragmeuta.  Collegit,  disposuit,  commentarium 
criticum  adjecit.  Godofredus  Kinkel.  Vol.  I.  Lipsiae  in  aedibus 
Teubneri  1877.  322  S. 

Kinkel  hat  die  sehr  dankenswerthe  Aufgabe  übernommen,  die 
bisher  in  verschiedenen,  mehr  oder  minder  kritisch  genauen  und  voll- 
standigen  Sammlungen  zerstreuten  epischen  Fragmente  zu  sammeln,  zu 
ordnen  und  mit  kritischem  Apparat  herauszugeben.   Von  dieser  allen 
willkommnen  Sammlung  ist  der  erste  Band  erschienen,  der  die  Frag- 
mente des  epischen  Cyklus,  S   1  —  59,  die  pseudo- homerischen  S.  59 
bis  78,  hesiodischen  und  pseudo-hesiodischen  S.  78 — 185,  die  genealogi- 
schen S.  185—218,  die  theologischen  (ohne  die  Orphiker)  S.  218  247, 
und  die  Fragmente  der  Kunstepiker  bis  Antimachus  und  Choerilus  S.  247 
bis  311  enthält.    Diese  im  wesentlichen  chronologische  Disposition  jedoch, 
welche  die  Uebersicht  wesentlich  erleichtert,  hat  der  Herausgeber  selbst 
nicht  gegeben,  sondern  man  muss  sie  sich  suchen,  wobei  Referent  doch 
für  besser  gehalten  hätte,  wenn  die  theologische  Poesie,  die  ja  dem  Cha- 
rakter nach  mit  der  Natur  des  Epos  nur  in  sehr  lockerem  Zusammen- 
hang steht,  ganz  gesondert  und  wo  möglich  am  Schluss  behandelt  wäre, 
wie  es  0.  Müller  Lit.-G.  Is  S.  383—397  mit  Recht  gethan  hat.   Bei  der 
Numeriruug  der  Fragmente  selbst  hat  Referent  mit  Bedauern  bemerkt, 
dass  von  der  bisher  gebräuchlichen  Sitte,  die  Zahlen  einer  der  vorhan- 
denen, bekannteren  Sammlungen  entweder  zu  Grunde  zu  legen,  oder  wenn 
dies  aus  kritischen  Bedenken  nicht  möglich,  sie  parenthetisch  beizufügen, 
abgewichen,  und  der  vergleichende  Leser  auf  den  Anhang  S.  316  -322 
angewiesen  ist,  der  die  Uebersicht  der  Numerirung  in  den  bekanntesten 
Sammlungen  enthält.   Was  nun  die  kritische  Thätigkeit  des  Herausgebers 
anbetrifft,  von  welcher  der  Titel  des  Buches  nichts  erwähnt,  so  ist  zuerst 
neu  hinzugekommen  eine  genaue  Collation,  beziehungsweise,  wie  es  scheint, 
Abschrift  des  cod.  Marc.  476  saec.  XI,  welcher  die  alten  Scholien  zum 
Lvfcophron  und  zum  Arat  enthält,  und  auf  welchen  den  Herausgeber 
C.  Dilthey  aufmerksam  gemacht  hat  (S.  29  not.  2  und  S.  87  not.  1); 
derselbe  ist  besonders  für  die  Hesiodfragmente  fruchtbar  gewesen,  wenn 
ihm  auch  bisweilen  blindlings  vertraut  ist,  z.  B.  Hesiod  fr.  12  iS*  Ebötopy, 
was  zweifellos  falsch  ist  (s.  Westphal  Metr.  IP  S.  97).   In  zweiter  Linie 


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Nachhoin  erische  griechische  Epiker. 


kommen  die  nach  den  letzten  Sammlungen  (Welcker,  Düntzer,  Mark- 
scheffel, Dübner,  Goettling)  erschienenen  kritischen  Ausgaben,  namentlich 
der  Strabo  und  Athenaeus  von  A.  Meineke,  der  Pausanias  von  Schubart, 
die  Homerscholien  von  Diudorf,  der  Herodian  von  Lentz,  die  Rerum  na- 
turalium  scriptores  von  0.  Keller,  das  Certameu  Homeri  et  Hesiodi  von 
Nietzsche,  die  homerischen  Hymnen  von  Baumeister,  wenn  auch  hier 
nicht  mit  gleichmässiger  Vollständigkeit,  wie  Hes.  fr.  40  nicht  citirt  ist 
Herodian  I  S.  82  II  S.  37,  fr.  131  Herod.  n  S.  468,  fr.  139  Herod.  II 
S.  649,  fr.  142  Herod.  I  S.  199,  fr.  147  Herod.  I  S.  300.  In  dritter 
Linie  kommt  zum  ersten  Mal  eine  sorgfältige  und  sehr  anerkennens- 
werthe  Collation  der  Fragmente  mit  dem  Text  der  Eudocia,  wobei  ge- 
mäss der  bekanntlich  ohne  Index  erschienenen  Textausgabe  von  Villoison 
entschuldbar  ist,  wenn  Kleinigkeiten  übersehen  worden  sind.  Referent, 
der  selbst  die  Eudocia  auf  jene  Fragmente  hin  durchgesehen,  hat  bei 
der  ersten  Durchsicht  folgendes  bemerkt:  Phoronis  S.  211,  fr.  2  bei 
Eudocia  S.  103  und  Epimenides  S.  233,  fr.  2  bei  Eudocia  S.  79.  Hes. 
fr.  100  fehlt  Eudoc.  S.  394,  über  den  Dichter  Abaris  S.  242  fehlt  Eudoc. 
S.  20,  über  Aristeas  S.  244  Eudoc.  S.  68,  über  Pcisander  S.  248  Eudoc. 
S.  357,  über  Panyasis  S.  253  Eud.  S.  357.  Viertens  sind  für  den  Text 
der  Fragmente  ganz  besonders  die  Conjecturen  von  Koechly  und  Mei- 
neke verwerthct  worden,  die  wohl  am  meisten  Anspruch  darauf  machen 
konnten.  —  Die  Vollständigkeit  der  Fragmente  ist  eine  grössere,  als  in 
allen  bisherigen  Sammlungen,  wenn  sich  auch  der  Herausgeber  auf  das 
allersicherste,  z.  B.  bei  Hesiod  auf  Goettling's  beide  Spicilegien  (1854 
und  1856  in  Opusc.  ac.  S.  192—197)  beschränkt  und  gelegentliche  Be- 
merkungen in  den  Zeitschriften  (von  Hecker,  Rose,  Lud  wich)  nicht  be- 
rücksichtigt zu  haben  scheint.  Besonders  aufmerksam  zu  machen  ist  auf 
den  Anhang,  wo  Ritschis  Etymol.  Angel,  und  der  überans  werthvolle 
Philodemus  ntpl  euasßeiae  (Gomperz)  noch  verwerthet  worden  sind.  — 
Referent  kann  es  ferner  nur  billigen,  dass  jeder  Sammlung  die  betreffen- 
den biographischen  Notizen  und  die  wissenschaftlichen,  im  ganzen  voll- 
ständigen Arbeiten  vorausgeschickt  sind.  Wenn  schliesslich  hier  und 
da  in  dem  Texte,  der  zweifellos  der  beste  der  vorhandenen  ist,  das  Rich- 
tige nicht  getroffen  zu  sein  scheint  (s.  Hes.  fr.  38,  125,  143,  201,  Cra- 
mer  Anecd.  Paris.  I,  6  bei  Kinkel  S.  239),  so  wird  dies  dem  Werth  der 
Sammlung  kaum  einen  Eintrag  thun  können. 

De  scriptis  Theognidis.   Scr.  Carolus  Müller.   Coronae  Germa- 
norum  1877.  58  S. 

Zunächst  sucht  Verfasser  aus  den  Dichtungen  des  Theognis  den 
Satz  Welcker's  zu  widerlegen,  dass  ihn  allein  Unwille  und  Zorn  zur 
Dichtkunst  getrieben  haben,  indem  er  die  Uebcrzeugung  von  seiner  dich- 
terischen Begabung  und  seinem  Beruf  als  leitendes  Motiv  anerkennt 
(v.  369 f.  769 f.  789 f.),  der  ihn  auch  bewog  nicht  allein  für  Kyrnos  und 


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Theognis.  9 

Polypaides  zu  dichten,  sondern  anch  für  andere,  welche  seine  Verse  zu 
lesen  pflegten  (v.  681  f.);  darauf  geht  Verfasser  zur  Ueberlieferung  des 
Gedichtes  über,  zeigt  aus  den  bekannten  Stellen  im  Suidas  und  Plato 
Men.  S.  95  E,  dass  im  Alterthum  die  Gedichte  in  anderer  Gestalt  vor- 
gelegen haben,  und  wendet  sich  zu  den  Theorien  von  Welcker  und  be- 
sonders Nietzsche  (Rh-  Mus.  XXII  S.  161 — 200),  indem  er  in  umfang- 
reicher tabellarischer  Uebersicht  S.  14  -29  alle  in  den  Versen  1-1220 
weh  wiederholenden  Wörter  (wobei  Nietzsche's  Stichwörter  gesperrt  ge- 
druckt sind)  zusammenstellt,  im  ganzen  mit  Zugrundelegung  der  Einthei- 
itug  Bergk's.    Dadurch  ergeben  sich  345  Gedichte,  von  denen  186  mit 
den  vorhergehenden  durch  gleiche  oder  ähnliche  Wörter  verknüpft  sind, 
48  mit  den  vorhergehenden  gar  keine  Verbindung  haben,  wovon  aber 
nur  19  überhaupt  keine  haben,  29  auf  das  folgende  sich  beziehen.  Von 
den  übrigen  111  Gedichten  sind  die  meisten,  nur  getrennt  durch  ein 
dazwischen  liegendes  Gedicht,  mit  den  vorhergehenden  verbunden,  einige, 
getrennt  durch  zwei,  wenige  durch  noch  mehr  Gedichte,  wobei  nur  sel- 
ten die  blossen  Namen  Kyrnos  und  Polypaides  als  Bindeglieder  betrach- 
tet werden  müssen.    Bei  einigen  Gedichten  kommt  ausserdem  hinzu 
Gleichheit  oder  Aehnlichkeit  der  Sentenzen.   Dass  dennoch  diese  Binde- 
mittel der  Stichwörter  heute  nicht  Uberall  sichtbar  sind,  daran  sind  meh- 
rere Veranlassungen  Schuld.   Zunächst,  wie  Nietzsche  schon  behauptet 
hat,  manche  durch  Nachlässigkeit  der  Schreiber  ausgelassene  Verse. 
Dann  aber  auch  Unterbrechung  der  Reihenfolge  (z.  B.  535  -  594,  635 
bis  692),  die  nicht  bloss  nach  Stichwörtern,  Anfangswörtern  und  An- 
fangsbuchstaben, sondern  auch  durch  die  Gleichheit  des  Inhaltes  erfolgte, 
wodurch  es  geschehen  ist,  dass  durch  Fehler  des  Gedächtnisses  fremde 
Sentenzen  eingefügt,  eigene  durch  fremde  Zuthaten  verändert,  als  ver- 
schiedene angesehen  und  an  verschiedene  Plätze  gesetzt  wurden  (S.  30 
bis  32).   Es  folgt  die  Altersbestimmung,  wobei  Verfasser  zunächst  mit 
Nietzsche  darin  übereinstimmt,  dass  Stobaeus  unsere  Sammlung  benutzt 
hat.   Mit  vollem  Recht  aber  wendet  er  sich  gegen  die  Schlüsse,  die 
Nietzsche  aus  den  bekannten  Stellen  des  Iulian  und  Cyrill  gezogen  hat, 
um  zu  zeigen,  dass  ihnen  die  heutige  Sammlung  nicht  bekannt  gewesen 
ist  (allerdings  ist  es  S.  34  oben  der  Fehler  des  Verfassers,  dass  er 
Nietzsche's  Deduction  nicht  versteht,  und  ein  genaueres  Lesen  hätte 
dies  wohl  verhindert),  und  gegen  Welcker-Nietzsche's  Ansicht,  dass  Athe- 
naas unsere  Sammlung  noch  nicht  gekannt  habe  (S.  34—38),  worin  Ver- 
ksser  mit  Bergk  übereinstimmt.   Auch  hier  hat  Nietzsche  offenbar  falsch 
geschlossen,  wie  er  auch  in  seiner  Ansicht  von  dem  parodireuden  Zweck 
der  ganzen  Sammlung  viel  zu  weit  gegangen  ist.   Also  ist  unsere  Samm- 
lung in  der  Zeit  zwischen  Plato  und  Athenaeus  entstanden.   Zur  Klar- 
legwg  des  ursprünglichen,  in  den  Handschriften  so  schwankenden,  Namens 
der  Gedichte  von  Theognis  folgt  Verfasser  Leutsch  im  Philol.  XXIX. 
S  522  and  XXX  S.  220  in  der  Beurtheilung  der  genannten  platonischen 


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10 


Nachhomerische  griechische  Epiker. 


Stelle  (S.  40—42);  nur  die  Trennung  von  iteysca  und  bno&ijxat  wird  ver- 
worfen. Denn  die  Stelle  im  Suidas  zeigt  deutlich,  dass  der  Lexikograph 
ausser  der  nicht  erhaltenen  Elegie  auf  die  geretteten  Syrakusaner  nur 
ein  Gedicht  kennt  yvu>]j.ai  St1  iteystae,  dessen  Theile  sind:  a)  itpo?  h'up- 
vov  yvui}iA>\oyta ;  b)  k?£{>at  uTzo&r^xae  zapatvsrtxat.  Zuletzt  wird  mit  Kecht 
gegen  Nietzsche  bemerkt,  dass  von  einer  Theognis  feindlichen  oder  gar 
parodistischen  Absicht  bei  der  Sammlung  nicht  die  Rede  seiu  könne. 
Die  ruhig,  klar  und  sorgsam  verfasste  Abhandlung  schliesst  ein  Excurs 
über  Theognis'  Stellung  im  Staat  (S.  49-58). 

Recension  von  Fei.  Ramorino  Teognide  di  Megara  (Torino  1875) 

von  C  Bursian  in  Jenaer  Lit-Zeit.  1877  No.  7  S.  111  -  112. 

• 

Maximi  et  Ammonis  carminum  de  actionum  auspieiis  reliquiac.  Ac- 
cedunt  ancedota  astrologica.  Recensuit  Arthurius  Ludwich.  Lip- 
siae  in  acd.  Teubneri  1877.  126  S. 

Des  Maximus  didaktisches  Gedicht  zspi  xaTaf*%wv,  das  uns  bereits 
aus  der  Notiz  des  Suidas  bekannt  war,  hatte  zuerst  (1717)  aus  der  ein- 
zigen Handschrift,  in  welcher  das  Gedicht  erhalten  ist,  cod.  Laur.  XXVIH, 
27  sacc.  XI,  Fabricius  edirt  (Harles.  IX  S.  324 — 356),  mit  einer  latei- 
nischen Uebersetzung  von  Rentdorf.  Dann  folgten  Eduard  Gerhard  und 
Koecbly,  von  denen  namentlich  der  letztere  nicht  wenige  Stellen  durch 
Conjecturen  zu  heilen  suchte.  Die  Florentiner  Handschrift,  sowie  eine 
Paraphrase  des  Gedichts  im  cod.  Laur.  XXVIII,  34  wurde  von  neuem 
erst  von  Friedrich  Dübner  verglichen,  der  seine  Resultate  in  einer  epi- 
stula  critica  an  Koechly  (in  der  Didot'schen  Ausgabe  der  Bukoliker,  Paris 
1862)  mittheilte.  Ludwich  hat  die  Handschrift  zum  dritten  Mal  colla- 
tionirt  und  besonders  darin  die  auf  Conjectur  beruhenden  Correcturen 
der  jüngeren  Hand,  welche  Dübner  zu  wenig  beachtet  hatte,  streng  von 
der  ältesten  Uebcrlieferung  zu  scheiden  gesucht.  Hierdurch,  sowie  durch 
gewissenhafte  Benutzung  der  Paraphase,  sowie  der  Conjecturen  von  d'Or- 
ville,  Jacobs,  Koechly  ist  die  Ausgabe  die  kritisch  sicherste  geworden, 
welche  wir  haben,  und  die  einzige,  welche  einen  vollständigen  Apparat 
enthält.  In  der  Bestimmung  des  Zeitalters,  in  welchem  der  Dichter  Ma- 
ximns  gelebt  hat,  ist  Ludwich  nicht  Suidas  und  G.  Hermann  gefolgt, 
welche  in  dem  Dichter  den  Philosophen  sehen,  den  Lehrer  des  Kaisers 
Iulian,  sondern  Koechly  praef.  in  Max.  p.  LXII,  der  das  Gedicht  zu  den 
jüngeren  alexandrinischen  Machwerken  zählt.  -  Es  folgen  19  Verse  aus 
einem  offenbar  weit  jüngeren  Gedicht  eines  unbekannten  Dichters  Ammon, 
der  von  Tzetzes  als  Mathematiker  eingeführt  wird,  dessen  Haupttheil  von 
Cramer  (cod.  Parisinus  2644  und  Bodleianus)  und  Matranga  (cod.  Vati- 
canus  904)  publicirt  war,  der  kleinere  von  Hermann  in  Tzetzes'  Exegesis 
Iliadis  (codex  Lipsiensis).  Hier  hätte  nach  des  Referenten  Ansicht  v.  8 
mit  Nauck  Aaßwv  n  geschrieben,  und  v.  18  das  unmögliche  vuaog  nicht 
aufgenommen  werden  sollen  (offenbar  muss  ein  Adverbium  stehen,  xaxtwc?). 


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Maximus.    Nonnus.  Musäu>. 


11 


Beiden  Gedichten  ist  ein  sorgfältiger  Index  hinzugefügt.   Die  Anecdota 
astrologica  enthalten  1)  Ma^tfioo  nspl  xarap^Cuv  fizTatppoLoftkv  rttZfi  Ae$se 
ix  r<ov  irpoitxwv  fisrpwv  S.  79 — 96;  2)  unobiattQ  twv  Mav£#wvoc  "Anore- 
ho}*riTixu>v  S.  96 — 104  ;  3)  nspt  ivspyttag  rutv  tß'  ^tpSttuv  S.  105  -11»; 
4>  ntfil  dnoTeXcfTjJidrwv  tujv  tß'  ^tpSiojv  8.  110 — 112;   5)  ai  %a>pat  (Tuvot- 
xzmojiEvat  -rdtg  tß'  ZtüStot?  8.  112-119;  6)  ri  (T^jimvet  Ixaazov  tujv  Cüj- 
ottav  xa\  tujv  darzpiov  xa}  ti'vujv  BeorjjOtvmv  S.  119    122;   7)  nept  tujv 
b  not??  ixXztipBot  oyjfLetajv  S.  122  126. 

Ueber  die  bandschriftliche  Ueberlieferung  der  Dionysiaka  des  Non- 
dos.  Von  A.  Lud  wich.  Hermes  XII  S.  273  299. 

Die  älteste  Handschrift  dieses  nonnischen  Gedichts  ist  dieselbe, 
welche  oben  als  älteste  für  Hesiod's  Theogonie  und  Scutum  genannt  worden 
ist,  der  Laur.  XXXII,  16  (L),  der,  obwohl  vermuthiich  Quelle  aller  noch 
vorhandenen  Handschriften,  noch  von  keinem  Herausgeber  benutzt  worden 
ist.  Ueberhaupt  sind  für  das  ganze  Gedicht  nur  bekannt  und  von  Koechly 
aofgefohrt  die  Lesarten  des  Monacensis  (M)  und  des  cod.  Falkenburgii 
(F),  aus  welchem  1569  die  editio  princeps  besorgt  worden  ist.  Zunächst 
wird  diese  Abhängigkeit  an  wenigen  treffenden  Beispielen  erwiesen  für 
den  Palatinus  saec  XVI  (Koechly  p.  XIV),  für  den  Reginensis  (Koechly 
p.  XV),  dann  für  Neapolitanus  und  Ottobonianus ,  die  um  wenigstens 
zwei  Jahrhunderte  jünger,  als  der  Laurentianus,  für  die  Kritik  des  Ge- 
dichts völlig  werthlos  sind.  Mit  Sicherheit  wird  (S.  286)  gezeigt,  dass  M 
und  F  nicht  identisch  sein  können,  dass  auch  nicht  beide  Schreiber  un- 
abhängig von  einander  aus  L  direct  abschrieben,  sondern  dass  beide  ein 
und  dieselbe  schlechte  Copie  aus  L  benutzt  haben.    Aus  der  genauen 
Collation  des  L,  der  nach  des  Verfassers  Ansicht  jeder  zukünftigen  Ausgabe 
der  Dionysiaka  zu  Grunde  gelegt  werden  muss,  wird  nun  S.  287  299 
eine  Auswahl  der  interessantesten  Lesarten  zu  allen  48  Büchern  mitge- 
theilt,  welche  allerdings  den  Wunsch  rege  machen,  dass  Verfasser,  der 
sich  so  bereitwillig  erklärt  hat  zur  Herausgabe  von  Rigler's  lexicon  Non- 
nianum ,  nm  dessentwillen  hauptsächlich  jene  genaue  Collation  der  Dio- 
nysiaka veranstaltet  worden  ist,  nicht  zögern  möchte,  uns  auch  mit  einer 
kritischen  Ausgabe  dieses  Gedichts  zu  erfreuen.  —  In  derselben  Hand- 
schrift steht  endlich  auch  Tryphiodor's  akutmq  7M>o,  deren  lohnende 
Collation  vom  Verfasser  in  den  Wiss.  Monatsblättern  1876  S.  78  tf.  mitge- 
theiJt  worden  ist 

Metrische  und  sprachliche  Untersuchungen  zu  Musaios  de  Hero  et 
Leaadro.  Von  August  Scheindler.  Zeitschr.  f.  oestr.  Gymn.  1877 
No.  3  S.  161  —  177. 

Verfasser  sucht  die  von  G.  Hermann,  Lehrs,  namentlich  aber  A. 
Lüdwich  erwiesene  Abhängigkeit  des  Musaios  von  Nonnos  von  Pano- 
Dolis  auf  metrischem  und  sprachlichem  Gebiete  ausführlicher  zu  begrttn- 


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12 


Nachhomerische  griechische  Epiker. 


den  und  die  betreffenden  Fälle  mit  Zugrundelegung  der  Ausgabe  von 
Dilthey  genau  aufzuzählen.  Zunächst  behandelt  er  das  Verhältnis  der 
Daktylen  zu  den  Spondeen,  nachdem  schon  Lehrs  Philol.  Jahrb.  1860 
S.  215  den  Hexameter  des  Nonnos  »einen  in  steten  Daktylen  fortgeris- 
senen Vers«  genannt  hatte,  und  rechnet  auf  1452  Daktylen  nur  263  Spon- 
deen, üi  den  ersten  100  Versen  auf  440  Daktylen  70  Spondeen,  während 
beispielsweise  in  den  gleichen  Versen  der  Ilias  auf  357  Daktylen  133 
Spondeen  kommen.  Am  häufigsten  steht  Spondeus  im  ersten  und  zwei- 
ten Fuss,  am  seltensten  im  dritten.  Dies  hat  seinen  Grund  in  der  stren- 
gen Vermeidung  der  Cäsur  Penthemimeres,  die  nach  Härtel  bei  Homer 
mindestens  gleichberechtigt  mit  der  Cäsur  xarä  rphov  rpo^cuov  ist.  Bei 
Musaios  gilt  als  weitaus  überwiegende  Cäsur  die  xarä.  rphov  7po%a7ov, 
da  in  100  Versen  82  derartige  Cäsuren  sind,  die  anderen  sich  verthei- 
len. Quantitätsschwankuugen  linden  sich  bei  Musaios  nur  zwei,  bei  uoiop 
(204,  247,  269,  314,  327)  und  ttpdv  (44),  ein  Beispiel  der  Längung  eines 
kurzen  Vocals  im  prjyjuvt  (311)  ist,  wie  das  ganze  Hemistichium,  aus 
Homer  entlehnt.  Aehnliche  Beispiele  hat  Nonnos.  Vollständige  Ueber- 
einstimmung  zwischen  Musaios  und  Nonnos  herrscht  in  der  Behandlung  . 
des  Hiatus.  Von  eigentlichem  Hiatus  (nach  des  Referenten  Auffassung) 
findet  sich  der  lange  Vocal  in  der  Arsis  nur  in  zwei  homerischen  Bei- 
spielen (188,  219;  ebenso  Nonnos),  der  kurze  Vocal  in  der  Thesis  vor 
anlautendem  Vocal  nur  in  drei  homerischen  Beispielen,  272  rdSe  £?7rev, 
323  dXXd  of,  325  8£  ot  (wie  Verfasser  hätte  hinzufügen  können,  vor  di- 
gammirt  gewesenen  Wörtern);  nach  des  Referenten  Ansicht  ist  jedoch 
272  rauP  wie  rdSe  schwerlich  richtig  und  wohl  nach  dem  Vorschlag  von 
Schwabe  we  %  pJkv  rrpoaistzev  zu  schreiben,  wonach  diese  Hiatusfälle  auf 
ol  beschränkt  wären.  In  der  Behandlung  der  correptio  Attica  folgt  Mu- 
saios genau  den  Gesetzen  des  Nonnos,  die  von  A.  Ludwich  auf  das 
schärfste  festgestellt  worden  sind.  Die  Verkürzung  vor  muta  c.  liquida 
wird  im  ganzen  streng  vermieden;  Ausnahme  hiervon  bildet  im  Inlaut 
das  einzige  Wort  'AfpoSirTj  (6,  143,  155,  182,  320,  38?  stets  im  Ver- 
schluss), im  Auslaut  fünf  Fälle,  in  denen  die  liquida  p  ist:  i<rcl  ßpozoc- 
mv  (200),  fapii  xpume  (194),  dTtaarpamouaa  iy>oaumoo  (56),  xävra  npody- 
ytXa  (164),  dnoard^ouaa  Tipoawnou  (173).  Das  nonnische,  von  Ludwich 
erwiesene  Gesetz  ferner,  dass  Proparoxytona  nicht  Versausgänge  bilden 
dürfen,  ist  auch  von  Musaios  aufs  strengste  beobachtet.  Von  343  Ver- 
sen schliessen  300  mit  Spondeen,  43  mit  Trochäen;  unter  den  letzteren 
ist  ein  Beispiel  KuBipetav  (146)  nicht  nonnisch,  wo  Ludwich  "AfpoMrrp 
conjicirt  und  Schwabe  mit  Recht  diese  Conjectur  in  den  Text  aufgenom- 
men hat.  Ebenso  streng  sind  trochäisch  auslautende  Proparoxytona  im 
vierten  Fuss  vermieden  worden.  Was  die  Elision  anbetrifft,  so  finden 
sich  bei  Musaios  im  ganzen  112  Beispiele,  darunter  72  mit  8\  während, 
wie  bei  Nonnos,  bei  Substantiven,  Adjectiven,  Pronominen  und  Verben 
dieselbe  nicht  zugelassen  ist.   Schliesslich  werden  noch  einige  grammati- 


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Musäus. 


13 


sehe  Erscheinungen  aufgeführt,  z.  B.  Flexionsformen,  Apokope,  Anastro- 
phe, der  Gebrauch  von  ei?  und  re,  in  denen  Musaios  anfs  strengste  die 
nonnischen  Kegeln  beobachtet  hat,  wodurch  allerdings  als  Resultat  sich 
ergiebt,  dass  bei  dem  Dichter  ein  vollständiger  Mangel  an  Originalität 
vorauszusetzen  ist,  indem  er  nicht  nur  jeden  Vers  vollständig  oder  halb 
gleich  oder  ähnlich  bei  Nonnos  vorgefunden,  sondern  auch  schablonen- 
haft vielen  Wörtern,  die  er  bei  Nonnos  oder  anderen  Dichtern  gefunden, 
nur  dieselbe  Versstelle  eingeräumt  hat,  in  welcher  er  sie  angetroffen  hat 

Recensionen  von  Ludwig  Schwabens  de  Musaei  Nonni  imitatore 
über  (Tubingae  1876)  von  E.  Rhode  in  Jenaer  Lit.-Zeit  1877  No.  13 
8.  206—207  und  August  Scheindler  Zeitschr.  f.  oestr.  Gymn.  1877 
No.  8—9  S.  630-634. 

Recension  von  Musaeus  ed.  Dilthey  (1874)  von  Giseke  im  Philol. 
Anzeiger  VIII  S.  72  f. 


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Bericht  über  die  1874 — 1877  veröffentlichten 
auf  Xenophon  bezüglichen  Arbeiten. 

Von 

Oberlehrer  Dr.  W.  Nitsehe 

in  Berlin. 


Indem  ich  im  Folgenden  die  auf  Xenophon  bezüglichen  litterari- 
schen Erscheinungen  mehrerer  Jahre  zusammenfasse,  muss  ich  mich  für 
einige  nicht  erwähnte  Sachen  begnügen  einerseits  auf  die  beigegebenc 
Bibliotheca  philologica  classica,  andererseits  auf  meine  Jahresberichte  in 
der  Zeitschrift  für  das  Gymnasialwesen  zu  verweisen;  in  letzteren  wird 
man  auch  für  mehrere  hier  kürzer  abgehandelte  Punkte  nähere  Begrün- 
dung finden.  Einige  im  Jahre  1877  veröffentlichte  Arbeiten  waren  mir 
noch  nicht  zugänglich  und  sind  dem  nächsten  Jahresberichte  vorbehalten 
worden. 

L  Die  kleineren  Schriften  Xenophons. 

Srjjinoatuv.  Otxovojitxog. 

Johannes  Herchner,  De  Symposio  quod  fertur  Xenophontis. 
Halis  Saxonum,  formis  Ploetziauis  1875  (Diss.),  41  S.  8. 

Platous  Symposion,  erklärt  von  G.  F.  Ilettig,  1876,  S.  43-54. 

Piatons  Symposion,  erklärt  von  A.  Hug,  1876,  S.  XVII— XXVII. 

K.  Schenkl,  Xenophontische  Studien,  II.  lieft:  Beiträge  zur  Kri- 
tik der  Apomuemoncumata.  Wien  1875,  in  Comrnission  bei  K.  Ge- 
rolds Sohn,  98  S.  8.  (Aus  dem  Aprilhefte  des  Jahrgangs  1875  der 
Sitzungsberichte  der  philol.-hist.  Classe  der  kaiserl.  Akad.  der  Wiss. 
j80.  Bd.,  S.  87  =  S.  3]  besonders  abgedruckt.)  —  Xenophontis  opera 
edidit  C.  Schenkl,  vol.  II:  Libri  Socratici  (De  Socrate  commentarii, 
Oeconomicus,  Convivium;  anonymi  Socratis  apologia  ad  iudices).  Be- 
rolini  apud  Weidmannos  1876.  XII,  254  S.  8.  Derselbe,  Xenoph. 
Studien,  III.  Heft:  Beiträge  zur  Kritik  des  Oikonomikos,  des  Sympo- 
sion und  der  Apologie.  Wien  1876,  in  Comm.  bei  K.  Gerolds  Sohn, 
78  S.  8.  (Aus  dem  Maihefte  des  Jahrg.  1876  der  SiU.-Ber.  der  phil.- 
hist.  Cl.  der  kaiserl.  Akad.  d.  Wiss.  [83.  Bd.,  S.  103  =  S.  3J  bes.  ab- 


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Symposion. 


15 


gedruckt.)  —  Ree:  Zarncke's  Lit.  Centralbl.  1877  Sp.  1103f.;  Brei- 
tenbach in  Fleckeisen's  Jahrb.  115,  1877,  S.  455  -484,  letztere  bes. 
auf  die  Apomn.  eingehend. 

R.  Hirzel,  Hermes  1875  S.  63. 

Enrico  Levi,  L'Economico  di  Senofonte  e  le  aspirazioni  della 
moderua  economia,  Ri\ista  Europea  3,  S.  64  76. 

C  h.  G  r  a  u  x ,  Revue  critique  d  histoire  et  de  litterature  1877, 
So.  28.  S.  7  f. 

Herchner  streicht,  wie  sein  Lehrer  und  Meister  Krohn  (Sokrates 
and  Xenophon,  S.  VIII  und  98),  das  Symposion  aus  der  Reihe  der  ech- 
ten Xenophontischen  Schriften.    Seine  Gründe  sind  völlig  unzureichend. 
Einmal  versteht  er  keinen  Scherz;  sodann  urtheilt  er,  ohne  sich  aus- 
reichend in  den  Stoff  zu  versenken,  nach  Krohn'scher  Schablone.  Hatte 
man  früher  sich  begnügt,  in  der  Kyrupaideia  Sokratisches  zu  entdecken, 
so  ist  man  jetzt  weiter:  jener  Roman,  der  sich  um  persische  Verhältnisse 
dreht,  giebt  uns  in  jeder  Beziehung  den  Massstab  für  das  wahre  Soma- 
tische, auch  hier  im  Symposion  bei  einer  Darstellung  griechischer  Ver- 
hältnisse, die  für  nicht  der  Wirklichkeit  gemäss  gezeichnet  zu  halten 
keine  Berechtigung  ist.   Platon's  Symposion  dagegen  wird  nirgends  als 
Parallele  herangezogen,  vermuthlich,  weil  es  von  Krohn  als  unplatonisch 
in  den  Bann  gethan  ist.  Der  im  Xenophontischen  Symposion  herrschende 
Scherz  scheint  Herchner  zu  unedel;  vereor,  ne  tibi  Aristophaneura  illud 
quod  Cobetus  succurrere  sibi  profitetur  in  Philippi  iocis  frigidis  et  insulsis: 

ÜTtXV    7t   TO'JTtOV   7U)V    ffOpHTfldriOV   TSüß   ItÄtft  1}  *  VtOLUTü)  TZpeoßuTEfWQ  dn£p- 

%ofiat  cadere  videatur  in  ceterorum  sermones.  Was  die  Lobrede  des 
Sokrates  auf  Kallias  anbetrifft,  so  vermag  sich  Herchner  nicht  mit  Co- 
bet's  Auffassung  zu  beruhigen,  der  da  meinte:  Socrates  libidinosum  hö- 
rn in  ein  non  laudabat  magis  quam  qualem  esse  oporteret  admonebat 
Ganz  entgegengesetzt  der  im  Eingänge  angekündigten  Absicht,  Sokrates 
zu  verherrlichen,  würde  dessen  Person  ins  Gemeine  gezogen.  Die  Til- 
gung von  fiaßueeu  2,  26  helfe  wenig;  man  bedenke  doch  nur  den 
Vergleich  des  Sokrates  mit  einem  iiaarponog.  Dass  Sokrates  ihn  selbst 
macht,  dass  andererseits  Antisthenes  es  ist,  der  Garstiges  redet  oder 
auch  nicht  völlig  Sokratisches,  macht  nichts  aus:  dem  Xenophon  kann 
dergleichen  nicht  in  die  Feder  gekommen  sein;  sie  würde  sich  gesträubt 
haben  von  dem  Rechte  des  Schriftstellers  Gebrauch  zu  machen,  auch 
Personen  darzustellen,  mit  denen  dieser  nicht  harmonirt.  Die  körper- 
liche Häuslichkeit  des  Sokrates  selbst,  nicht  bloss  die  scherzhaft  über- 
treibende Darstellung,  die  Sokrates  selbst  bei  Xenophon  von  ihr  giebt, 
scheint  Herchner  nicht  übel  Lust  zu  haben  zu  eliminiren;  dass  wir  zu- 
verlässige Büsten  des  Sokrates  haben  (s.  P.  Schuster,  Ueber  die  er- 
haltenen Portraits  der  griechischen  Philosophen,  Leipzig,  Breitkopf  und 
Härtel,  1876),  kommt  nicht  zur  Erwähnung.   Wie  der  Satz,  dass  das 


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16 


Xenophon. 


Schöne  und  Nützliche  identisch  sei,  von  dem  (nach  Erohn'scher  Auffas- 
sung) nur  auf  das  Praktische  gerichteten  Sokrates  verstanden  worden 
•  sein  müsse,  erfahren  wir  S.  29:  et  ceteram  cognitionem  et  scicntiam 
piffn  luysktium  .  .  ffuvetrxonet  (M.  IV,  7,  8)  et  artifices  non  tarn  splen- 
dorem  et  magnificentiam  quam  honestatem  spectare  iussisse  existimandus 
est.  Aus  4 ,  29-  33  liest  Herchner  S.  37  heraus ,  dass  Charmides  sage 
orbem  terrarum  sibi  esse  patriam.  Von  der  Conjcctur  Madvig's  für  dvio- 
(pzXscrzdriuv  6,  7  weiss  Herchner  S.  12.  33  f.  nichts.  Von  gleicher  Be- 
schaffenheit, wie  die  sachlichen,  sind  die  sprachlichen  Gründe.  Z.  B. 
S.  22:  ab  his  {lopyteta  fäfiara  2,  26)  non  differt  ne  ceteris  quidem  locis 
omni  s  orationis  habitus.  S.  23 :  non  solet  Xenophon  coniungere  laodova^xi ; 
die  meisten  angeführten  Beispiele  können  um  so  weniger  befremden,  als  sie 
einer  epideiktischen  Rede  angehören.  Nachlässigkeiten :  S.  9  sind  die  Citate 
Cyr.  II,  2,  1.  V,  2  18  ungenügend  wiedergegeben,  S.  16  ist  zu  ergänzen 
{Mem.^  III,  9,  1,  S.  41  wird  zu  dvatmdaaQ  das  Praesens  dvaandZew  gebil- 
det These  I :  »c.  1,  1  non  ifiya  cum  Cobeto«  (und  mit  Aristeides)  »sed 
7y>aTr6fiEva  expungendum  est«.  (Ueber  die  Echtheit  des  Symposion  siehe 
auch  Schenkt,  Studien  III  S.  143.) 

Ueber  das  Verhältniss  des  Oikonomikos  und  des  Symposion  zu  den 
Apomneraoneumata  hat  Schcnkl,  Studien  II  S.  144  — 152,  III  S.  105. 
141—143.  147  eine  neue  Hypothese  aufgestellt.  »Allem  Anscheine  nach 
standen  die  beiden  grösseren  Dialoge  am  Ende  der  Denkwürdigkeiten, 
in  der  Weise,  dass  das  Symposion  den  Schluss  bildete.  Dieses  fügt  sich 
ganz  passend  an  den  Oikonomikos  an,  während  zwischen  IV,  7  und  dem 
Oikonomikos  einiges  ausgefallen  sein  dürfte.  Dieses  Ganze,  was  Xeno- 
phon Apomnemonenmata  nannte,  ist  jedenfalls  um  dieselbe  Zeit  geschrie- 
ben« (s.  unten  über  die  Apomnemoneumata).  »Von  jenem  Ganzen  nun 
wurde  zuerst  das  Symposion  losgerissen,  um  es  (mit  der  unechten  Apo- 
logie) dem  gleichnamigen  Dialoge  Piatons  gegenüberzustellen:  dann 
wurde  der  Oikonomikos  abgelöst.  Es  geschah  dies  wohl  zu  jener  Zeit, 
wo  man  die  verschiedenen  Otxovojitxoi  in  einem  Corpus  vereinigte.  Viel- 
leicht haben  wir  einen  Rost  dieser  Sammlung  unter  den  Schriften  des 
Aristoteles  erhalten.  Diese  Sammlung  wurde  jedenfalls  erst  eine  ge- 
raume Zeit  nach  Theophrastos  angelegt.  Dem  Cicero  haben  der  Oiko- 
nomikos und  das  Symposion  als  besondere  Schriften  vorgelegen«.  Diese 
Hypothese  hat  bei  keinem  der  beiden  Recensenten  Zustimmung  gefunden. 
Breitenbach  bemerkt  S.  475  Anm.  und  S.  484  mit  Recht:  »Wegen  der 
innern  Verschiedenheit  lassen  sich  die  drei  Schriften  nur  als  besondere 
und  sclbstständige  ansehen«  und  »Die  Anfänge  der  zwei  kleineren  be- 
sagen nicht  mehr  und  nicht  weniger,  als  das  Xenophon  auch  in  ihnen 
eine  Darstellung  bieten  will,  in  welcher  Sokrates  eine  Rolle  spielt«. 

Wie  Hug  und  Rettig  ist  Schenkl,  Studien  III  S.  143-146  der 
Ansicht,  dass  das  Xenophontische  Symposion  vor  dem  Platonischen  ge- 
schrieben ist;  er  setzt  daher  die  Abfassung  desselben  um  385  v.  Chr., 


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Symposion.  Oikonomikos. 


17 


halt  aber  8,  32 — 36  für  einen  erst  nach  der  Veröffentlichung  des  Pla- 
tonischen und  zwar  aus  ungenauer  Erinnerung  an  S.  178  E  und  182  A 
geschriebenen  Zusatz  Xenophons. 

Der  zweite  Band  von  Schenkl's  Xenophonausgabe  hat  gleiche  An- 
lage wie  der  erste.  Den  dazu  gehörigen  Studienheften  sind  wieder  zu 
bequemerer  Orientirung  Verzeichnisse  der  behandelten  Stellen  hinten  bei- 
gegeben. Studien  III,  S.  147  —  152  werden  die  Citate  der  Alten  aus  dem 
Symposion  behandelt;  S.  152  —  159  werden  die  von  Schcnkl  benutzten 
Handschriften  besprochen.  Von  den  drei  Pariser  Handschriften  1643  (A), 
1645  (B),  2955  (C),  hat  Schenkl  A  und  C.  nach  G.  Saupe  nochmals 
collationirt.  Eine  geringe  Differenz  findet  dabei  in  den  Angaben  der 
beiden  Gelehrten  statt:  4,  3  haben  nach  Schenkl  sämmtliche  Handschrif- 
ten /ziv  npoQy  nach  Sauppes  Appendicula  haben  A.  B.  npbe  fiev).  Die 
Laorentiani  85,  9  (D)  und  80,  13  (E)  hat  H.  Vitelli  verglichen.  In  der 
Ausgabe  S.  VIII  ist  E  =  dem  »kaum  der  Erwähnung  werthen«  [Studien 
S.  52 f.]  Leidensis  gesetzt).  Den  Vindobonensis  109  (F)  hat  Schenkl 
nach  Schubart  revidirt;  die  Vindobonenses  115  (G)  und  37  H1  und  H2 
hat  Schenkl  selbst  verglichen.  Die  bessere  Handschriftenklasse  ist 
C  D  F  H*  (darunter  die  beste  Handschrift  F),  die  schlechtere  A  BGEH1 ; 
mit  einer  allein  kommt  man  nicht  aus.  S.  153  ff.  ist  eine  Auswahl  der 
Varianten  gegeben  worden,  und  zwar  sind  die  Seiten-  (uud  Zeilen-)Zablen 
der  Dindorf  sehen  Textausgabe  (Leipzig  1873),  bedauerlicher  Weise  nicht 
der  eigenen  zu  Grunde  gelegt.  Die  Angabe  der  Varianten  in  Schenkl's 
Ausgabe  reicht  nicht  völlig  aus,  um  sich  ein  selbststandiges  Urtheil 
zu  bilden;  im  Texte  selbst  hätte  z.  B.  die  Lesart  von  F:  2,  3  68jii) 
Aufnahme  finden  müssen,  in  der  Adnotatio  critica  2,  13  imoeefav-a  F. 
Auf  S.  59 ff.  werden  die  Interpolationen,  die  Lücken  und  die  son- 
stigen Verderbnisse  in  den  Handschriften  besprochen.  Die  Arbeiten 
der  Früheren  sind  verwerthet  worden,  bisweilen  wohl  zu  sehr.  Ich 
führe  die  wichtigsten  Vermuthungen  von  Schenkl  an  und  füge  einige 
Bemerkungen  hinzu:  1,  9  (S.  148 f.)  ouSets  soc}  obx.  -  Weshalb  ist 
1,  11  uicht  St  ort  gedruckt?  Ob  darauf  fty  (f.  ok  des  Athenaeus),  und 
§  12,  nach  der  Zulassung  des  Philippos  durch  das  Wort  tfofau,  hinter 
ro  axatfifia  etvat  die  Annahme  einer  Lücke,  nebst  ihrer  Begründung 
S.  161,  Beifall  finden  wird,  scheint  zweifelhaft.  -  2,  4  (S.  162)  wird 
vorgeschlagen  "0  ye  (f.  ukv)  BioyvtQ,  £<prjy  { aqpafast  Myiov^.  —  2,  7  i<pe. 
CTijxtjtav  (ävoj},  vgl.  §  8  dvedtöou.  —  2,  9  iv  noXXo*e  /ikv  xai  äkknig 
ÖTjbv  xai  h  ote  <5jj  (f.  de)  ay  xatc  notel  ou  ist  verfehlt.  (Darf  man  ver- 
gleichen Hieron  6,  14  a)ia  fiev  .  .  xai  .  .  8k?)  —  ei  zwischen  3J  und  jyorow 
suspectum.  —  2,  20  wie  Baumstark,  unter  Weglassung  von  ro  fy&pa 
aus  dessen  Vorschlage.  (Vgl.  zu  dCrjfxtos  auch  Ernst  Siegfried,  De 
multa  quae  ittißofy  dicitur.  Berlin,  Mayer  und  Müller  1876  IDiss.], 
8.  11).  -  (3,  13  war  ort  vor  int  aus  den  besseren  Handschriften  auf- 
zunehmen.      Durfte  Xenophon  3,  14  npogißhtya»  ao-£  zugetraut  wer- 

Jfcbmbencht  für  A lte rthums  W is.sonschaft  1877.  1.  2 


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18 


Xenophon. 


den?)  —  4,  8  z.  Ende  werden  Schneiders  und  Wyttenbachs  Vorschläge 
verbunden.    (Einige  Zeilen  vorher  kann  schwerlich  äv  hinter  fiySeva  ver- 
theidigt  werden;  es  ist  wohl  zu  ändern  firjSejjJav).  —  4,  23  rourw^i}. 
§  24,  nach  Annahme  der  Conjecturen  Mehlers,  Bremis  und  Ernestis, 
schreibt  Schenkl  Map?}  (f.  ouSapoü;  om.  F.)  —  (4,  30  ist  wohl  xai  [yäp) 
öij  xai  zu  schreiben;  der  Satz  enthält  eine  Steigerung,  keine  Begründung 
des  Vorhergehenden.  —  4,  37  ist  wohl  zu  ändern  et  rt$  zoXXä  iyot 
[f.  i%a>v]  xai  noXXa  iaBt'tov  prßenore  ifimp.ixXatro ,  so  dass  darauf  der 
Gegensatz  genau  entspricht  iyui  8k  ourtu  pkv  noXXä  £/uj  .  . ,  Sfitug  8k 
neptearl  pot  xai  iaBtovrt  .  .  —  4,  38  tyytw  fiey1  iart  [f.  pereart]  Gustav 
Jacob,  freundschaftliche  Mittheilung).  —  4,  57  {ffupL<pepov)rb  (f.  ix  rou), 
vgl.  §  59.    (Sollte  nicht  das  blosse  rb  genügen,  und  zugleich  mit  der 
Vcrderbniss  in  rou  [vgl.  z.  B.  Hieron  9,  10  das  für  rb  überlieferte  rou 
vor  axoxsTv]  sich  ix  aus  dem  Ende  von  dpeaxetv  entwickelt  haben?  Schenkl 
sagt  freilich  S.  67:  Man  begreift  nicht  die  Construction  r(  (so!)  iarev 
efc  rb  .  . ,  für  welche  Niemand  bisher  eine  Belegstelle  beigebracht  hat. 
Eine  Analogie  möchte  doch  bieten  Demosth.  bn&p  4>op/i.  §  54  ijyoop.at 
irdvrajv  pdXiar*  eis  rb  npärf\La  etvat  rouratv  fidprupac  napa<r%eo$at  und 
§  55  vofit£<o  .  .  xai  raur  efc  rb  npäyfi   etvat  npbq  bpas  ebtetv).  —  4,  60 
(S.  162-164)  ol  8k  {otrriQ  kvt.  Frage>;  Ildvu  pkv  ouv.  '0  d'  inet  (f.  ekdtv 
ort)  xai  rouro  wfioXopjro ,  El  8£  r<f,  fyl)%  xai  .  .  —  6,  1  'AXXä  boxet  ri 
(rot;  fyrj  (Heindorf  und  schon  die  Handschrift  F:  dXX\  8  8oxetf  roür\ 
epy)  —  6,  7  wird  Madvig's  Verbesserung,  ohne  das  r,  aufgenommen 
(nicht  ohne  einen  Accentfehler)i  —  7,  3  neptStvoOfievov  (f.  -evow). 

Was  den  Oikonomikos  betrifft,  so  geht  Schenkl  in  seinen  Studien 
zuerst  die  Citate  der  Alten  aus  ihm  durch;  dem  Texte  des  Stobaios  ist 
er  nicht  geneigt  auch  da,  wo  seine  Lesarten  sich  sonst  ganz  gut  halten 
lassen,  den  Vorzug  vor  den  Xenophon-Handschriften  zu  geben.  Bisher 
kannte  man  die  Lesarten  folgender  Xenophon-Handschriften:  Pariss.  1643 
(A,  von  Michael  Apostolios  geschrieben),  2955  (B),  1646  (C),  1647  (D), 
425  (E),  Lips.  (M),  Guelferb.  71,  19  (N).  Die  Pariss.  .A1)  und  B  hat 
Schenkl  selbst  neu  verglichen;  ȟber  die  Lesarten  von  N  und  M  sind 
wir  trotz  der  Collationen  von  Kerst  und  Sauppe  nicht  vollkommen  im 
Klarcnt :  Studien  HI  S.  21  Anm.  Schenkl  standen  ausserdem  die  Colla- 
tionen von  folgenden  bisher  unbenutzten  Codices  zu  Gebote:  Laurentt. 
80,  13  (E),  85,  9  (F),  55,  21  (G);  4  Vaticc,  nämlich  Reginensis  »96« 
[Stud.  S.  12]  oder  »95.  [Ausg.  S.  VIIJ  (H),  ürbinas  93  (J),  Palat  184  (K), 
Vatic.  128  (L);  Vindobb.  115  (0)  und  37  (P).  Letztere  beiden  hat 
Schenkl  selbst,  die  übrigen  haben  Andere  für  ihn  verglichen.  E  bedeu- 
tet in  der  Ausgabe  den  Paris.  425,  in  den  Studien  den  Laurent  80,  13 
(s.  darüber  Stud.  S.  10  Anm.,  S.  11  Anm.).   Alle  Handschriften  gehen 


»)  Zu  c.  9,  19  fäov  bemerkt  Schenkl:  om.  T  (=  alle  Handschriften), 
dagegen  Sauppe  Append.:  habet  solus  A. 


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Oikonomikos. 


19 


auf  einen  ziemlich  verderbten  Archetypus  zurück;  sie  zerfallen  in  zwei 
Klassen:  A  C  D  E  (=  Laur.)  FMP  und  BGHKLN;  JO  dürften  der 
ersten  angehören;  die  zweite  Klasse  ist  die  bessere;  verhältnissmässig  am 
besten  in  ihr  H;  berücksichtigt  werden  muss  auch  die  erste  Classe,  in  der 
sich  die  bessernde  Hand  eines  Grammatikers  bemerkbar  macht.  Die  neu 
herangezogenen  Handschriften  haben  für  die  Verbesserung  des  Textes 
nur  wenig  Nutzen  gebracht;  man  hat  dagegen  einen  klaren  Blick  in  die 
Ueberlieferung  bekommen.  Stud.  S.  12-20  giebt  Schenkl,  indem  er 
wieder  dabei  die  Dindorf  sehe  Textausgabe  zu  Grunde  legt,  eine  grössere 
Auswahl  der  wichtigsten  Varianten,  »da  in  seiner  Ausgabe  ihrer  Natur 
nach  nur  wenige  Lesarten  mitgetheilt  werden  konnten«.  Für  genaue 
Kenntniss  der  Lesarten  sind  Studien  und  Ausgabe  Schenkl's  und  dazu 
Dindorf s  Textausgabe  nothwendig;  das  Unangenehme  ist  dabei  der 
Durchgang  durch  die  fremde  Ausgabe ;  denn  die  beiden  Werke  Schenkls 
sind  unentbehrlich.  In  der  Ausgabe  fehlt  z.  B.  (um  die  nur  für  die 
Kenntniss  der  Handschriftenklassen  wichtigen  Lesarten  nicht  zu  nennen) 
c  16,  13  =  Dindorf  S.  55  Zeile  13  die  von  Schenkl  verworfene 
Lesart  aller  Handschriften  xpuQ  xvv  ?tXtov,  zu  der  Sauppe  in  seiner 
Appendicula  sagt:  Hertleinius  .  .  Coniect  2,  34  exemplis  multis  hoc 
uniee  verum  esse  demoustravit.  In  den  Studien  fehlt  zu  c.  5,  12 
bei*  ouaa  =  Dindorf  S.  18,  30  Bihuaa  die  La.  Uouoa  ACDGJMNi, 
OP,  zu  c.  20,  29  =  Dindorf  S.  69,  4  [vofuXetv]  die  La.  vo^etv  0 
(supra  versum);  von  den  mit  Rücksicht  auf  den  Dindorf  sehen  Text  in 
den  Studien  übergangenen  Lesarten  führe  ich  an:  c.  3,  5  =  Dindorf 
S.  10,  14  die  von  Sauppe  und  Breitenbach  wohl  mit  Recht  vertheidigte 
La.  aller  Handschriften  wj-w  (=  »dem  Herrn«,  nicht  aurote)  xdi  rwoixp. 
Einige  Dindorf  sehe  Zeilenzahlen  wird  der  Leser  sich  selbst  leicht  in  den 
Stadien  ergänzen.  Von  Druckfehlern  im  Schenkl'schen  Texte  sind  am 
störendsten:  16,  12  outoj  (f.  oika>),  20,  14  itapixouo*  (f.  rÄa^ouaa) ;  in 
der  adnotatio  critica  musste  es  heissen  zu  c.  2,  4  fiot  djv  olxfav.  jxoe 
Cobet,  nov  Mehler;  zu  c.  9,  5  ßaXavwrfj  Dindorf,  ßaXavatzib  G.  Hermann; 
ferner  steht  z.  B.  falsch  zu  S.  202,  28  (statt  27)  oitot  Dindorf,  wie  die 
Vergleichung  von  Sauppe  s  Appendicula  lehrt.  Ueber  die  grösseren  In- 
terpolationen, die  der  Oikonomikos  erlitten  hat,  handelt  Schenkl  Stud. 
S.  24—28.  C.  4,  20  Uysrat  Aüadvdftw  —  25,  von  welchem  Abschnitte 
auch  ich  im  Programm  des  Sophiengymnasiums  zu  Berlin  1871  S.  22  f. 
gesagt  hatte,  dass  er  der  Sprache  und  Darstellung  nach  sehr  wohl  von 
Xenophon  so  erzählt  sein  könne,  will  Schenkl  dein  Xenophon  erhalten, 
indem  er  einen  starken  Anachronismus  in  der  Scenerie  annimmt  (was 
inm  um  so  leichter  wird,  da  er  die  historische  Treue  Xenophons  in  der 
Wiedergabe  selbst  Sokratischer  Gespräche  geringer  anschlägt),  und  in- 
dem er  glaubt,  dass  Xenophon  selbst  statt  der  von  §  17  an  überlieferten 
Worte  etwa  geschrieben  habe:  xai  fjqv  xai  Kr>poQ  b  Jooe:ou,  «c  ye  ei 
irxßtw  äpurros  dv  ooxec  äp^tuv  ysvioHat,  keye-ut  AuadvdjMit  u.  s.  w.  Von 

2« 


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20  Xenophon. 

der  historischen  Treue  Xenophons  auch  in  Behandlung  der  Scenerie  habe 
ich  eine  abweichende  Vorstellung;  der  Anachronismus  in  Piatons  Sym- 
posion von  der  Auflösung  des  Staates  Mantineia  in  Komen  lässt  sich 
nicht  ohne  Weiteres,  wie  Schenkl  gethan,  herbeiziehen,  da  Piaton,  wie 
Schenkl  selbst  an  einem  anderen  Orte  anerkennt,  wahrscheinlich  damit 
(im  Scherz)  auf  ein  Ereigniss  der  jüngsten  Vergangenheit  anspielt.  Aber 
abgesehen  hiervon  ist  es  unwahrscheinlich,  dass  aus  den  von  Schenkl  an- 
gegebenen (oder  irgend  welchen  anderen)  echten  üebergangsworten  ein 
Fälscher  das  üeberlieferte  gemacht  haben  sollte.  Etwas  günstiger  würde 
sich  die  Sache  für  die  Rettung  des  Abschnittes  §  20-25  gestalten,  wenn 
man  annehmen  dürfte,  dass  der  Fälscher  nach  §  16  eine  Lücke  vorfand 
und  sie  wohl  oder  übel  zu  füllen  versuchte.   —  In  c.  6,  7  zsxjiqptov  .  . 
xtvdoveuorrac  hatte  schon  Breitenbach  eine  Interpolation  erkannt;  eine 
weitere  erkennt  Schenkl  in  §  10  (rufinapo^uvstv  .  .  ipyaZopjivotQ  (aber 
damit  ist  wohl  die  Sache  noch  nicht  erschöpft;  denn  auch  §  9  aurtj  yäp 
i)  ipyaata  jiaßetv  re  /u£<ro?  ioöxsi  ehat  .  .  ovvemfieXecaßat  scheint  Xeno- 
phon nicht  anzugehören,  da  von  der  Leichtigkeit  des  Erlernens  erst  15,  4 
die  Rede  ist);  die  bezeichneten  Worte  in  §  6  f.  10  will  Schenkl  vor  5,  13 
setzen,  in  dieser  Form:  ovp7tapo$wei  8£  rt  xa}  elg  tu  dAxtfwue  etvat  y 
yswpyt'a  i$at  rtuv  ipupjdrcuv  .  .  xotg  ipya^opivoig.    TBxp^ptov  8k  owptara- 
tov  yivono  äv  toutou,  ei  nolejitojv  .  .  StapuXdTTetv.    outuj  yäp  &v  rowc 
fikv  dp.<p\  yijv  i^ovraQ  zopot  fay>t£ofi£vouc  dprjfEcv  .  .  xivSuvEÖovrae.  Wenn 
darauf  Schenkl  15  f  4  nach  t^v  ftAavfrpatntav  Taurye  tt}Q  r£%VTfi . .  den 
Satz  yevvcua  Sk  . .  npada  .  .  dv&pdmoug  für  Interpolation  erklärt,  so  spricht 
dagegen  19,  17:  dMy  £yw  xcd  ndXcu  aoi  iXeyov  8zt     ystupyia  oürw  <ptXäv~ 
bpwrtoq  iart  xcu  npasia.  re/vy  .  .  notecv.    Ausserdem  klammert  Schenkl 
als  unecht  ein:  15,  5  jj  etnaq  .  .  xal  Si'xacov,  und  nach  Schneiders  Vor- 
gange 18,  10  "dys      .  .  ipauröv  intcrdfievog.  —  Im  Folgenden  gebe  ich 
das  wichtigste  Neue  aus  Schenkl,  nebst  wenigen  eigenen  Bemerkungen. 
C.  1,  1  i)  /oAx£ü«x^  FL.  —  1,  4  (pipot  z&v  Sch.  —  1,  11  ouv>  wie  Brei- 
tenbach, schon  0.  —  (1,  17  fdv  xai  noXejxtxäe  vertheidigt  z.B.  Sauppe 
Append.)  —  2,  8  opa>e  we  napä  FG.  —  (3,  2  Stwv  &v,  wie  König,  A; 
wohl  richtig.  —  3,  7  kyui  out  ouvot8a  .  .  dvtOTdfisvov  .  .  ßaotZovza  .  .  dva- 
netffovTa  Y.    Schon  Hertlein  hat  auf  Isokr.  15,  120  ouutoaot  .  .  abrät 
.  .  xa&tardfievov  .  .  Suvdfievov  aufmerksam  gemacht.   Ist  zu  ändern,  so 
vorn  in  at;  s.  Sauppe  Append.)  —  4,  3  at  ßavaootxai  xaAoüpEvai  suspec- 
tum :  Sch. ,  vgl.  §  2.  —  (Ist  4 ,  18  bnore  in  5re  zu  ändern ,  oder  etwa 
nachher  pa^oopsvog-  Tuxpä  jiev  -{T^p}  töpou  zu  schreiben?)  —  4,  21  [xal 
xaura  fraupaZtov]  Sch.    (Der  Nachsatz  beginnt  vielmehr  erst  mit  dxo 
oavra  8k  und  jene  Worte  sind  zu  belassen.)  —  4,  24  &aufia&tc  touto, 
[fyy]  Sch.  —  (Gleich  darauf  scheint  mir  das  Ursprüngliche  ?  t£v  noke- 
fxexatv  [zt]  1}  ztov  yeußpytxujv  ipyojv  [fieXsTcov  jy|  det  iv  yi  zt  ftAozifioüjjis- 
voq,  und  fieXsTwv  anfangs  Randerklärung  zu  ^tXoztpoufuvoe  gewesen  zu 
sein.  Kyros  kannte  nur  zwei  seiner  würdige  Beschäftigungen :  kriegerische 


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OikoDomikos. 


21 


Hebungen  oder  Landbau.    Die  Athetese  ist  um  so  notwendiger,  wenn 
§  20-  25  echt  ist;  vgl.  §  4.  16.)    -  4,  25  8oxeTgt  [ipq]  FKL.  —  5,  1  lyi) 
6  Zuxpdrrfi  suspectura.   -   5,  8  ßateh  r,  ßdßyv  Hertlein,  ßd8r,v  Uvat 
Sch.;  11,  18  tA  psv  y&ufcjv,  rä  8k  dnoSpapwv  oTxaSe  (iX&wv)  Sch.  — 
5,  13  <b:ooTzprtodvtatv  (f.  dTmxwXuovrojv),  5,  18  npovoyoai^  {toutoo  &<vj- 
päZaß  at  dfivTjfwvTjiTacS,  6,  13  {dfadobc}  dvSptavronotoue,  6,  15  z.  Ende 
to  dya&oe,  8,  10  iv  x&P™  8t8ouaa  (f.  StSovau)  Sch.  —  (Ist  8,  11  unter 
Verschmelzung  der  Conjecturen  von  Sturz  und  Jacobs  und  eines  Bestand- 
teiles der  Schenkischen  zu  lesen:  efc  ob  piy*  nXotov  n  0oivtxtx6rt  Vgl. 
unmittelbar  darauf  iv  aptxpordraj  dfftltp  und  §  17  tl  ot  pkv  iv  rote  nlototQ 
xaifuxpoee  ot>m  .  .)  —  8,  19  xpaitiZaQ,  [xaXbv  8k]  .  .  xopjjrog,  [Zrt]  Sch. 

-  9,  2  Tl  8k,  ei  fjJ)  . .  ttJv  dwapA  {f  mit  Cobet>  £8ofr  Sch.  im  Texte, 

ohne  irgend  einen  Vermerk  in  der  Adn.  er.  oder  in  den  Studien  (vgl. 

Sauppc  Append.,  Dindorf  S.34,  20);  dagegen  10,  9  Sch.  nur  in  der  Adn.  er. 

kWJ<7*>?€  —  (10,  10  el  xarA  %wpav  £Zee  !jv  [ADEFLMOP,  s.  die 
Studien]  8el  Ixaara  vertheidigen  Breitenbach  und  Sauppe.  —  11, 4  möchte 
ich  vermuthen  Ntxfoo  rou  ZanXourou  [f.  i^Xorou  oder  intX.];  vgl.  vor- 
her §  3  Tb  ndvTutv  oj}  dvorj-wrarov  8oxouv  ehm  fyxXqpa,  nevyc  xaXoupat, 
§4  «/  noXXk  ehj  XP7Hxa7a  ^  *™<i>,  §  5  rdvrjrt  amo»,  Athen.  VI  S.  272  E 
6  xotv  EAfywv  ZdnXooros  Stxfag.  Nach  Verdunklung  des  selteneren  und 
bei  Xenophon  sonst  nicht  vorkommenden  Wortes  half  man  durch  mög- 
lichst buchstabenähnliche  Conjectur.  —  Zu  dem  transitiven  Gebrauch  von 
Iruazueev  11,  14  vgl.  Apomn.  II,  4,  6  ovvsmoyuEt  und  Kyrup.  II,  2,  26 
aweo^uaeiv  in  D  [um  das  hier  aus  AG  von  den  Herausgebern  auf- 
genommene Activ  ffwto^upteTv  zu  rechtfertigen,  reicht  das  passivisch 
gebrauchte  loxup&opivoi  Kyrup.  VI,  4,  18  nicht  aus];  vgl.  ferner  die 
Lexica  wegen  des  transitiven  Gebrauchs  von  ivio^uw  und  mtragfo.)  — 

11,  18  dnb  rou  ^ojpou  KL.  —  11,  22  [od  8oxa>  aoi  peXsräv]  Sch.  — 

12,  14  me8txöjv  [äntpektag]  Sch.  Darauf:  Temptabam  dyfypt  .  .  {5><nz) 
prf  irttxetpttv.  —  14,  5  <xoi>  rjv  tvff  äXip  notwv,  [xat]  Sch.  -  15,  1 
rfoat  H,  wie  schon  G.  Hermann.  —  15,  3  {xcu)  noXXä  rtovouvras  Sch.; 
Breitenbach:  xat  desiderabat  iam  Reisigius.  —  15,  10  XeXrflevat  .  .  ae 
navrbv  Sch.  -  (Zum  asyndetischen  KtvSuveuet  16,  12  vgl.  18,  3  und  die 
schon  von  den  Früheren  citirten  Stellen  Apomn.  IV,  2,  34.    Hier.  1,  26). 

—  19,  8  iiteßaXwv,  §  9  hußhpia  und  iraßeßXijpiviß  Sch.  —  (Sind  19,  14 
z.  Ende  die  Lesarten  beider  Handschriftklassen  zu  verbinden:  Baiep  8^ 
ovl)  —  20,  3  rfff  (f.  6  onopeuc)  Sch.  Darauf  ist  zu  schreiben  t^v  jtjv 
{■fy  pepouaav  dpjdXouQ.  F  wollte  durch  Umstellung:  r^v  <p£p.  dp*. 
r?v  helfen).  —  20,  8  <poXaxdc  anavreg  Studien  S.  134.  -  20,  14 
üorep  ^roie)  rag  &XXoq  revvar  imTySeuowrt,  outoj}  rote  p%  ipya^o- 
psvotq  Sch.,  s.  Stud.  S.  135.  —  21,  7  aiupa  [twv  OTparicorü»] ,  21,  12 
äpZStv'  {touto  pkv  yäp  bnb  töjv  Beotv}  oatpwq  8(8orai  Sch. 

Hirzel  setzt  aus  einander,  dass  bei  den  Titeln  Oixovoptxoc, 
Imapxtx6i,  Kuvrfft'txoq  zu  ergänzen  sei  dvyp,  nicht  Xdyoc.  —  Levi 


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22 


Xenophon. 


bespricht  Xenophons  Ansichten  über  die  Sklaverei,  rühmt  die  Darstel- 
lung des  guten  Hausvaters  und  der  guten  Hausfrau  im  Oikonomikos  und 
empfiehlt  schliesslich  die  Schrift  zur  Lectüre  in  den  Gymnasien.  — -  Graux 
sagt  S.  8  über  die  Massbestimmung  8,  13  iv  BzxaxXtvy  ariyjj  (vgl.  Symp. 
2,  18  otxoe  brzaxXivoQ):  La  xXtvrj  ötait  une  unite  de  surface  ögale  ä 
10  coudöes  carrees. 

Ü£p}  ir.ntxrjc.    'In^ap^txÖQ.  Kuv^yerixu^. 

Curt  Wachsmuth,  Die  Stadt  Athen  im  Alterthum,  I.  1874, 
S.  299.  304t  handelt  von  den  Oertlichkeiten  im  Hipparch.  3,  2. 

Georg  GrafLehndorf,  Hippodromos.  Einiges  über  Pferde  und 
Rennen  im  griechischen  Alterthum.  Berlin;  Wiegandt,  Hempel  und  Pa- 
rey  1876,  bemerkt  S.  77:  »Lesen  wir  Xenophons  Buch  über  die  Reit- 
kunst aufmerksam  durch,  so  kommen  wir  sehr  bald  zu  der  Erkenntniss, 
dass  wir  heute,  nach  2240  Jahren,  eigentlich  um  nichts  klüger  in  diesem 
Fach  geworden  sind  als  die  Leute,  oder  doch  wenigstens  solche  Leute 
wie  Xenophon,  schon  damals  waren.  Sein  Buch  ist  eigentlich  keine  Reit- 
instruetion  für  Manegereiterei  im  heutigen  Sinne,  sondern  eine  praktische 
Anleitung  zur  Campagne-,  Jagd-  und  Renn-Reiterei,  und  es  ist  erstau- 
nenswerth,  wie  wohl  durchdacht  das  Ganze  istt.  Ins  Einzelne  einzu- 
gehen, hat  der  Zweck  des  Buches  dem  Verfasser  kaum  Veranlassung  ge- 
geben. Jeder  Philologe  wird  aber  in  den  Wunsch  des  Referenten  F.  M., 
Philol.  Anz.  VUI,  S.  359,  einstimmen,  »dass  der  Verfasser,  der  wie  We- 
nige dazu  befähigt  wäre,  sich  der  Arbeit  unterziehen  möchte,  uns  eine 
fortlaufende  Erklärung  der  in  dies  Gebiet  einschlagenden  Schriften  Xe- 
nophons zu  geben. 

Reinhold  Michaelis,  De  Iulii  Pollucis  studiis  Xenophonteis. 
Halis  Saxouum,  typis  Karrasianis  1877  (Dissert.),  35  S.  8, 

stellt  in  einem  Anhange  die  von  Pollux  benutzten  Xenophontischen  Stel- 
len zusammen.  Von  nept  bmixTfi  und  dem  xuvyjysrtxöc  nimmt  er  (nach- 
dem schon  Ernst  Althaus,  Quaestionum  de  Iulii  Pollucis  fontibus 
speeimen,  Berliner  Dissert.  1874,  S.  23  -28,  über  die  Sache  gesprochen 
hatte)  eine  direkte  Benutzung  des  Pollux  im  1.  und  5.  Buche  an;  be- 
sonders schliesst  er  dies  S.  30  aus  einem  gemeinsamen  Irrthum  in  n.  hm, 
8,  9  und  Poll.  I,  206.  Michaelis  untersucht  Pollux  Art  der  Benutzung; 
daraus  ergiebt  sich  ein  geringes  Maass  der  Hilfe,  die  dieser  Schriftstel- 
ler für  die  Constituirung  des  Xenophontischen  Textes  gewähren  kann, 
und  die  er  im  Ganzen  auch  schon  gewährt  hat.  In  These  I  empfiehlt 
Michaelis  ?r.  hm.  10,  7  aus  Poll.  I,  208  xaraxijpouvra  (für  xaraxeivovra)^ 
woran  auch  schon  Schneider  gedacht  hatte.  S.  21.  31  schlägt  er  unter 
Vergleich  von  Poll.  V,  69  im  Kyneg.  5,  30  vor:  [arev^v  ix  roö  ipr^o- 
<r#ev],  rpdxyAov  [Aektov,  neptpepy],  oö.  S.  27  f.  handelt  er  über  die  Gang- 
arten des  Pferdes  7r.  hm.  7,  12. 


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Staat  der  Lakedaimonier. 


23 


Jobannes  Draheim,  Schedae  Rutüianae,  Berlin.  Dissen.  1874; 
Senk  controv.  II:  Kyneg.  2,  3  4>oz$v  &  d<*pfo  (f.  txavov). 

JaxeSatfiovtaiv  noAtTeta. 

Georg  Erler,  Quaestiones  de  Xenophonteo  libro  de  rcpublica 
Lacedaemoniorum ,  Lipsiae,  typis  Fr.  Andraei,  1874  (Leipz.  Diss.)  II, 
41  S.  8. 

Ernst  Kaumann,  De  Xenophontis  libro  qui  AaxtSatfiovi'ojv  xo- 
irtt'a  inscribitur.  Berlin,  W.  Weber  1876  (Berlin.  Diss.);  62  8.  8. 
(Hertlein,  Jenaer  Lit.-Zeit.  1876,  S.  527.) 

E.  Naumann,  Egyetemes  philologiai  Közlöny,  11,  1877,  S.  273 f. 

Erler  kommt  in  wenig  übersichtlicher  Darstellung  und  meist  ohne 
genügende  Begründung  zu  folgenden  Aufstellungen :  Die  Schrift  sei  Xeno- 
phon  zu  belassen;  aber  sie  bestehe  aus  zwei  ganz  verschiedenen,  von 
einander  unabhängigen  Abschnitten:  c.  1-10  nebst  14,  und  11 — 13.  15. 
Wie  zeitgenössische  Philosophen  der  nach  dem  peloponnesischeu  Kriege 
eingerissenen  Verderbniss  durch  ihre  Gebilde  von  Idealstaaten  entgegen 
zu  arbeiten  suchten,  so  stelle  Xenophon  c.  1  —  10  Sparta  als  den  in  der 
Wirklichkeit  vorhandenen  Idealstaat  zur  Nachahmung  für  die  übrigen 
hellenischen  Staaten  hin  und  lobe  diejenigen  Einrichtungen  Lykurg's, 
welche  Sparta  zu  seiner  Macht  gebracht  hätten,  indem  er  nicht  sowohl 
die  gleichzeitigen  Zustände  Sparta's,  sondern  die  den  Absichten  Lykurg's 
entsprechenden  im  Praesens  schildere.  Daher  sei  auf  diesen  Theil  kein 
grosser  Verlass.  Dagegen  in  c.  11  —  13.  15  würden  nur  einzelne  Ein- 
richtungen, das  Kriegswesen  und  die  Verfassung,  besprochen,  und  hier 
würden  thatsächlich  vorhandene  Zustände  ohne  Nebenabsicht  berichtet, 
allerdings,  wie  der  Inhalt  lehre,  auf  Grund  älterer  fremder  Quellen,  ehe 
Xenophon  Sparta  selbst  gesehen  hatte,  wahrscheinlich  also  vor  401.  Diese 
Schlussfolgerung  lässt  Erler  dann  ohne  Weiteres  auch  für  den  anderen 
Abschnitt  c.  1-10  gelten.  C.  14  aber  sei  von  Xeuophon,  nachdem  er 
persönlich  die  Verhältnisse  in  Sparta  kennen  gelernt  hatte,  bald  nach 
der  Schlacht  bei  Knidos,  sicher  vor  der  bei  Leuktra,  und  zwar  nur  mit 
Bezug  auf  c.  1—10,  hinter  c.  10  hinzugesetzt  worden.  Ein  fremder  Her- 
ausgeber aber  habe  darauf  beide  nicht  zu  einander  gehörenden  Abschnitte 
verbunden,  indem  er  c.  14  hinter  15  setzte,  und  »inepte«  11,  1  xat 
rwrea  pkv  3ij  .  .  xal  rourw  dxoustv  als  üebergangsstück  zwischen  beide 
Abschnitte  einschob.  Schliesslich  habe  ein  Abschreiber  c.  14  an  seine 
jetzige  Stelle  gesetzt.  —  Im  Gegensatze  zu  der  eben  besprochenen  Ar- 
beit zeichnet  sich  die  Naumann  s  durch  Fleiss,  ürtheil  und  Folgerich- 
tigkeit aus ;  ihre  Resultate  sind  eben  so  gesichert,  wie  erschöpfend.  Der 
erste  Theil  handelt  von  dem  Zwecke  (—  S.  12),  dem  Organismus  (—  S.  19) 
und  dem  Urheber  (—  S.  21)  der  Schrift;  der  zweite  von  ihrer  Abfas- 
sungszeit  (-  S.  30);  der  dritte  von  ihrem  Sprachschatze  (—  S.  52),  der 


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24 


Xenophon. 


letzte  von  ihrem  Gedankengehalte.   Zweck  sei,  durch  das  Lob  der  Ly- 
kurgischen Gesetze  zu  ihrer  Nachahmung  aufzufordern;  in  bewusster 
Weise  würden,  obwohl  im  Praesens,  damals  nicht  tatsächlich  vorhandene 
Zustände  geschildert.   (Es  konnte  angemerkt  werden,  dass  daran  haupt- 
sächlich das  Lügengewebe  schuld  war,  mit  dem  sich  die  spartanische 
Restauration  nach  387  umgab.)   Dabei  könne  es,  heisst  es  weiter,  kei- 
nem Zweifel  unterliegen,  dass  der  Verfasser  aus  Autopsie  schrieb.  Ueber 
den  vorliegenden  Zweck  hinaus  ergehe  er  sich  in  militärischen  Einzel- 
heiten und  in  Angaben  über  Opferdienst   In  die  Absichten  der  Lykur- 
gischen Gesetzgebung  sei  er  nicht  tief  eingedrungen,  sondern  lege  ihr 
eigene  Gedanken  unter.  Daraus  ergäben  sich  bestimmte  Eigentümlich- 
keiten seiner  Persönlichkeit;  und  es  wird  nunmehr  auf  Grund  derselben 
und  unter  richtiger  Erklärung  der  von  der  gegnerischen  Seite  vorge- 
brachten Stellen  aus  dieser  Schrift  und  dem  Panathenaikos  des  Isokra- 
tes  die  Hypothese  Lehmann's  zurückgewiesen,  dass  der  Verfasser  ein 
Sophist,  und  zwar  ein  Schüler  des  Isokrates  gewesen  sei.   Dabei  fällt 
der  Ausspruch:  Omnino  ad  scripta  Xenophontea  dijudicanda  quidquam  ha- 
bere Isocratem  auetoritatis  negamus  atque  pernegamus.   Des  Kypria- 
nos  Auszugstheorie  wird  besonders  durch  Nachweis  der  völlig  ungestör- 
ten Disposition  widerlegt;  darauf  wird  auch  der  üngrund  von  Haase's 
Umstellungen  dargethan.  C.  14  freilich  gehöre  nicht  zur  ursprünglichen 
Masse,  sondern  sei  erst  nachträglich  als  Palinodie  des  nicht  mehr  &pa- 
<j£a>c  die  Lakedaimonier  lobenden  Verfassers,  dem  sie  jetzt  oure  t£  8e& 
nEtßofisvot  oute  rote  Auxoupyou  vdfwtg  erscheinen,  hinter  dem  (mit  einem 
Hexameter  abgeschlossenen)  c.  15  angefügt  worden.  Zu  der  üeberliefe- 
rung,  dass  Xenophon  der  Urheber  sei,  stimme  das  gefundene  Ergebniss ; 
dazu  passten  aber  auch  seine  Lebensverhältnisse  und  die  Abfassungs- 
zeiten. Xenophon  hatte  Gelegenheit,  nach  der  Schlacht  bei  Koroneia  in 
des  Agesilaos  Umgebung  Sparta,  wo  auch  seine  Kinder  erzogen  wurden, 
aus  eigener  Anschauung  kennen  zu  lernen,  ehe  er  sich  in  Skillus  nieder- 
liess.   C  14  sei  (darin  schliesst  sich  Naumann  mir  an)  378  geschrieben 
worden,  unmittelbar  nach  dem  frevelhaften  und  unsinnigen  Angriffe  des 
Sphodrias  auf  den  Peiraieus  und  nach  den  Bündnissen  der  Athener  mit 
Theben,  Chios,  Mitylene,  Byzanz.   Die  Hauptmasse  aber  c.  1  —  13.  15 
sei,  wie  die  Anspielung  in  8,  2  auf  des  Agesilaos  Verhalten  den  Epho- 
ren  gegenüber  beweise,  sicher  nach  dessen  Rückkehr  aus  Asien  und 
wahrscheinlich  innerhalb  der  Jahre  387—385  in  der  Müsse  zu  Skillus 
vor  der  Vergewaltigung   Mantineias  verfasst.    (Dieser  Zeitansatz  kann 
immerhin  noch  etwas  tiefer  gerückt  werden;  die  Darstellung  in  den  Hel- 
lenika  macht  nicht  den  Eindruck,  als  ob  Xenophon  das  Unrecht  gegen 
Mantineia  als  solches  empfand ;  er  blieb  möglichst  lange  ein  Verehrer  des 
äusseren  Erfolges  und  war  zu  sehr  eingenommen  für  Sparta.)  In  reicher 
Sammlung  hat  Naumann  die  mannigfaltigsten  sprachlichen  Erscheinungen 
in  der  Schrift  mit  gleichen  oder  doch  verwandten  in  den  übrigen  echten 


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Hioron. 


25 


Berken  Xenophon's  zusammengestellt,  als  da  sind  der  Eintheilung  und 
Disposition  dienende  und  sonstige  bestimmt  ausgeprägte  Redewendungen, 
^erbindnngen  von  Synonymen,  gehäufte  Comparative  und  Superlative, 
Xenophon  unter  den  attischen  Prosaikern  eigentümliche  Worte  und 
Wortsippen,  wie  (pjoxt^o^)  u.  s.  w.,  rtnajiac,  oder  doch  ihm  beliebte 
Ausdrücke,  wie  ßXd$,  wnooxzStaarqs,  ferner  dichterische  und  dialektische, 
darunter  iiaoowv.    Darauf  wendet  er  sich  gegen  die  von  Dindorf  für 
eine  spätere  Abfassungszeit  angeführten  sprachlichen  Gründe.  Dabei 
Wert  er  (S.  45  f.)  5,  8  .  .  ixdortuv  (cj.  Hermann)  intfuXecaHat^  ws 
tort  {xovoue}  aurote  (f.  alrrol)  iXarrout  .  .  (wo  der  nothwendige  Ge- 
danke auch  von  Madvig  gefunden  war  und  auch  Hug  schon  an  rovouf 
gedacht  hatte)  und  erklärt  richtig  11,  7  fisrä  to'j  naparu^ovro^  fidxE<T,Hat 
(rar  den  Gedanken  konnte  Sympos.  8,  35  verglichen  werden).  Sodann 
giebt  er  Zusammenstellungen  über  den  Gebrauch  der  Partikeln  (am  reich- 
sten von  prjv)  und  der  figurae  dicendi,  mit  der  Bemerkung:  sententiarum 
figurae  cum  Xenophonti  non  usitatae  tum  a  libelli  argumento  alienae 
sunt    Schliesslich  bringt  er,  besonders  aus  der  Kyrupaideia,  Parallelen 
zu  den  in  der  daxedatfioviiov  iroXtrsta  vorkommenden  Gedanken,  wodurch 
man  nebenbei  eine  scharfe  Charakteristik  Xenophon's  erhält.    Zu  guter 
Letzt  macht  er  noch  darauf  aufmerksam,  dass  Xenophon,  nachdem  er 
sich  in  seinem  Ideale  Sparta  getäuscht  hatte,  neue  idealisirte  Bilder  des 
besten  Staates  im  Hieron  und  darauf  in  der  Kyrupaideia  hinstellte.  — 
In  der  dritten  seiner  Sententiae  controversae  behauptet  Naumann,  und 
in  der  oben  angegebenen  ungarischen  Zeitschrift  erweist  er,  dass  10,  4 
•St'tf.  vor  fatfjLetecaßcu  einzusetzen  ist. 

'  Isptov. 

J.  Sitzler,  De  Xenophonteo  qui  fertur  Hierone.  Libellus  Pro- 
gymnasii,  quod  est  Episcopii  [Bischofsheim]  a.  T.  Episcopii  ex  officina 
Lang  1874.    31  S.  8. 

Der  Zweck  des  Prograrames  ist  zu  erweisen,  dass  der  Hieron  nicht 
von  Xenophon  geschrieben  sein  könne.  Alle  vorgebrachten  sachlichen 
und  sprachlichen  Gründe  aber  reichen  hierzu  nicht  aus.  Wenn  Sitzler 
sagt,  per  totam  Xenophontis  vitam  nullam  indagari  posse  occasionem, 
qua  eum  putemus  ad  tyrannum  de  tyranuide  librum  dedisse,  so  hat  es 
doch  wohl  eine  Gelegenheit  gegeben,  die  ihn  zur  Abfassung  veranlassen 
konnte,  die  Thronbesteigung  des  jüngeren  Dionysios.  Zu  der  damaligen 
Lage  passt  die  Disposition  und  der  Zweck  im  Hieron.   Im  ersten  Theile 

*)  Auch  Oncken,  Staatslehre  des  Aristoteles  II,  S.  328  (1875)  versteht 
jetzt  avoxipia  nur  von  der  Speisegenossenschaft  (vgl.  5,  7).  —  Derselbe  wagt 
S.  179  die  Vermnthung:  »Sollte  Xenophon  seinen  Staat  der  Lakedaemonier 
unter  dem  angenommenen  Namen  Thibron  (vgl.  Arist.  Pol.  p.  1333  b.  c.  10 
mal  =  120,  24  min.)  herausgegeben  haben?« 


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26 


Xenophon. 


( —  c  7)  wird  die  Unglückseligkeit  einer  vom  Inhaber  selbst  begründe- 
ten Tyrannis  dargestellt.  Die  Schilderung  passt  unverkennbar  auf  Dio- 
nysios  I  (s.  auch  Oncken,  Die  Staatslehre  des  Aristoteles  II,  298.  303. 
306).  Im  zweiten  Theile  des  Hieron  wird  vom  Rathgeber  die  Möglich- 
keit nachgewiesen,  wie  der  Tyrann,  der  doch  die  Liebe  der  Bürger  er- 
sehne, aus  jenen  unseligen  Zuständen  herauskommen  könne:  durch  Ver- 
wendung der  Macht  zum  Besten  der  Bürger  und  Verwandlung  der  Ty- 
rannis in  ein  Königthum.  In  Wirklichkeit  schwindet  diese  Möglichkeit 
dem  Begründer  einer  Tyrannis,  sobald  sich  zwischen  Herrscher  und  Be- 
herrschten Misstrauen  eingestellt  hat;  sie  kann  sich  aber  seinem  Erben 
wieder  zeigen.  So  bei  Dionysios  II.  Er  hat  wirklich  nach  seinem  Re- 
gierungsantritte in  etwas  Popularität  erstrebt  und  erreicht,  und  er  hat 
auch  auf  Dions  Rath  und  unter  Platon's  Beistand  wenigstens  einen  An- 
fang mit  dem  Versuche  gemacht,  seine  Tyrannis  in  ein  Königthura  um- 
zugestalten (Plut.  Dion.  5  g.  Ende.  7-9.  Plat.  Gesetze  8.  709  f.  Holm, 
Geschichte  Siciliens  im  Alterthume  II  S.  158  f.).  Passt  in  solcher  Weise 
die  Darstellung  auf  die  Zeitverhältnisse  Xenophons  selbst,  so  darf  an  der 
Forderung,  die  Sitzler  aufstellt,  etwas  nachgelassen  werden:  die  Charak- 
tere der  Unterredner,  des  Hieron  und  des  Simonides,  brauchen  nicht  völ- 
lig historisch  richtig  dargestellt  zu  sein ;  ja,  der  gezeichnete  Hieron  durfte 
dem  historischen  Hieron  nicht  einmal  völlig  genähert  werden,  wenn  die 
Möglichkeit  einer  Verwandlung  der  Tyrannis  in  die  Monarchie  offen  blei- 
ben sollte;  als  Typen  aber  sind  beide  Unterredner  den  gemeinten  Zeit- 
verhältnissen entsprechend  gewählt  und  gezeichnet.  (Man  vergleiche  übri- 
gens die  ebenso  wenig  individuell  historischen  und  ebenso  freundlich  ge- 
haltenen Personen  in  der  Kyrupaideia).  Die  Vorschläge  c.  8—11  gehen 
(anders  sogar  als  in  den  Ildpot)  wenig  auf  die  realen  Verhältnisse  ein; 
die  Nachricht  von  einem  Aufenthalte  Xenophon  s  bei  einem  der  Dionyse 
Athen.  X,  S.  427 F,  steht  völlig  vereinzelt;  die  Schrift  scheint  also  nur 
eine  Studie  zu  sein.  Zu  einer  solchen  konnte  aber  den  Xenophon  der 
Wechsel  der  Herrscher  im  mächtigsten  griechischen  Staate  wohl  veran- 
lassen, zumal  Korinth,  sein  Aufenthaltsort,  damals  in  enger  Verbindung 
mit  Syrakus  stand.  —  Sitzler's  Sammlung  sprachlicher  Eigenthümlich- 
keiten  und  Schwierigkeiten  im  Hieron  (S.  11—23)  liefert  einen  Beitrag 
für  das  Verständniss  und  die  Kritik  dieser  Schrift,  nöthigt  aber  ebenso 
wenig,  wie  die  sachlichen  Gründe,  dieselbe  Xenophon  abzusprechen. 
Nicht  weniges  Augeführte  ist  für  die  Entscheidung  ohne  Gewicht;  eini- 
ges spricht  geradezu  für  Xenophon's  Urheberschaft;  manche  Bedenken 
lassen  sich  ohne  Weiteres  beseitigen;  ein  Theil  der  Schwierigkeiten  ist 
der  schlechten  Ueberlieferung,  nicht  dem  Verfasser  Schuld  zu  geben;  was 
schliesslich  auf  diesen  zurückgeht,  damit  lassen  sich  füglich  schwierige 
Stellen  auch  in  unbestritten  Xenophontischen  Schriften  vergleichen.  Ich 
gebe  für  meine  Behauptungen  Belege,  indem  ich  dem  Gange  der  Ab- 
handlung folge.   Zuerst  werden  Wörter  zusammengestellt,  die  nur  hier 


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i 


Hieron  27 

bei  X.  gelesen  werden.    Von  denen,  deren  Begriffe  bei  X.  auch  nur  hier 
vorkommen,  giebt  der  Verf.  ihre  Bedeutungslosigkeit  für  die  Untersuchung 
zu;  hinzukommt,  dass  mehrere  Wörter  durchaus  der  guten  attischen 
Prosa  angehören,  wie  ipzopta,  xaßapeöui,  andere  bei  Xenophon  ihre  Pa- 
rallelen haben,  wie  dvcm<p8ovwQ  in  dem  sich  mehrmals  findenden  in:- 
f  öownf.  ErxLfpodtrog  steht  auch  Symp.  8,  15 ;  daselbst  auch  dverta<ppo8i- 
Tozepa.  Qäonokc  ist  auch  Ages.  7,  1.   Das  Act.  dyrmafd^v  wenig- 
stens kommt  auch  schon  Thukydides  VI,  21,  1;  Demosth.  21,  123  vor. 
Es  folgen  »ea  vocabula,  quae  etsi  semel  bisve  apud  Xenophontem  ex- 
stant,  Urnen  usitata  sunt«;  aufgezählt  werden  Seapeuw,  ixrevEiv,  imStSo- 
w  =  augeri,  tö«ore«z,  töuursua*,  welche  sämmtlich  z.  B.  von  Piaton  ge- 
braucht werden.   Darauf  werden  Wörter  aufgezahlt,  statt  deren  in  den 
öbrigen  Werken  Xenophon's  andere  angewendet  werden;  zuerst  eine 
ganze  Reihe  solcher,  welche  Xenophon's  Zeitgenossen  geläufig,  also  ohne 
rechte  beweisende  Kraft  sind.  Zu  d8eX<pbs  =  similis  1,  22  war  dasselbe 
Wort  Apomn.  2,  3,  19  =  geminus  zu  vergleichen.   Statt  dnsxrovyxorag 
3,  8  war  einfach  aus  Stobaeus  dem  sonstigen  Xenophontischen  Sprach- 
gebrauche gemäss  änexrovorae  aufzunehmen;  statt  eur6vutg  9,  6  aus  A 
ivTovws;  statt  npoze&etpdvtuv  9,  11  war  mit  Cobet  das  an  sich  notwen- 
dige nportBsfiivojv  einzusetzen.   Neben  ßeßpwxwg  waren  aus  derselben 
Wortfamilie  die  von  Xenophon  gebrauchten  Wörter  ßpwpa,  ßpiöatQ,  ßpt»- 
rov  zu  erwähnen;  andererseits  neben  Becpxi,  idtoBy:  l8tu8tpoe,  ioySoxo- 
7£?.   Die  in  attischer  Prosa  seltenen  Wörter  auf  -ypa  (S.  14.  16):  8ti>- 
pTjpa,  ixt&upqpa,  uxo>jpp}pa,  wyifojpa  (auch  Ages.  7,  2),  für  die  Xeno- 
phon hier  eine  Vorliebe  zeigt,  hätten  zusammengenommen,  und  dazu  das 
für  Xenophontischen  Ursprung  mitzeugende  ipopr^pa  8,  10.  Kyrup.  II,  3, 
14.  III,  1,  25.  Apomn.  III,  10,  13  gefügt  sein  sollen;  zu  i^ayerae  9,  11 
war  nicht  zu  vergessen  Kyrup.  II,  2,  15  i^aydyocro  (D  ifaydyoc),  zu 
o>j»avayxd~EV  3,  9  nicht  d^ayxd^tv  Kyrup.  VII,  5,  60;  dpyotro  9,  9  und 
dfjytiroi  Kyrup.  II,  3,  3  waren  beachtenswerth.    Hswpta  1,  12  ist  nicht 
einfach  »spectaculura« ;  rä  aupßolata  nicht  ohne  Weiteres  =  xpr^dziatQ, 
im  üebrigen  aber  als  technischer  Ausdruck  nicht  auffällig.    »Tipäv  8,  3 
significat  ad  coenam  vocare«;  vielmehr  ist  wohl  das  Ursprüngliche  ge- 
wesen buaaQ  o   kaziaadrw  kxdrepoQ  (vgl.  Kyrup.  VIII,  3,  33  rocg  vt- 
xuai  .  .  idtooo  ßoug,  öna>c  äv  &6oavrec  kortS»To  und  VIII,  5,  21)  und  nach 
dessen  Verdunkelung  daraus  durch  falsche  Conjectur  entstanden  .  .  8k  n- 
Wodrw  .  .  wegen  des  folgenden  njtfijv,  unter  Einwirkung  der  umgeben- 
den gleichen  Wörter  inauvsadvrajv:  ixauvov,  dspaneuffdruMTav:  depameat. 
Zu  den  &na$  elpypeva  gehört  nicht  dyleuxic  (1,  21);  Suidas:  dfAsvxic.. 
zewxpwv  stpyxev  iv  rwOixovoptxa»  (8,  4.  3?),  8oxst  8k  »evixbv  rb  uvopa..%  xal 
djkuxtarspov  . .  Sevwpwv  lepatvt :  mit  dieser  Stelle  fast  allein  schon 
ist  die  Echtheit  des  Hieron  entschieden;  denn  Ailios  Dionysios, 
der  Gewährsmann  des  Suidas,  bezeugt  sie,  und  schon  an  sich  die  Nach- 
richt, dass  jenes  Wort  ausser  im  Hieron  unter  den  attischen  Schriften 


28  Xenophon. 

nur  noch  im  unzweifelhaft  Xenophontischen  Oikonomikos  vorgekommen 
ist.  Zu  6pi±arorpo<pta  11,  5  war  heranzuziehen  apparorpopeTv  Ages.  9,  6 
und  ausserdem  die  kaum  in  attischer  Prosa  sonst  vorkommenden  äp/id- 
tecoc,  äpfiar^Xacrta ,  ipfiar^Xdrr^,  äpfiarr^arttv  in  der  Kyrup.  und  im 
Symp.,  und  hiermit  waren  wieder  Asykaa/a  1,  36  und  XeyXareiv  zu  ver- 
gleichen. Zum  Simplex  nifinXaffBat  1,  25  ist  vergessen  Kyneg.  6,  7 
(Anab.  I,  5,  10).  Was  die  »structurae«  anbetrifft,  so  ist  wohl  2,  15 
(nicht:  16)  einfach  zu  schreiben  3o£av  Xap.npäv  [dva]Xapßdvou<jtvy 
vgl.  Kyrup.  I,  6,  22  86$xv  Xapßdvetv,  Hell.  VI,  4,  37 
»Nullo  loco  me  dvfk  <n6pa  l%etv  legere  meminit ;  Pape  citirt:  »Ilias  2, 
250.  Eur.  El.  80.»  Kar*  6y>&aXpjovQ  xar^yopetv  gehört  ebenso,  wie  das 
(unter  den  »mira«  S.  19  erwähnte)  eingeschobene  Spfe  der  volkstüm- 
lichen Umgangssprache  an,  wie  Beispiele  aus  Aristophanes  beweisen. 
*Atatpttv  c.  xard  9,  5;  Xen.  aut  accus,  aut  efc«;  Hell.  HI,  2,  10  xarä 
fUpy  SceXwv  .  .  x<t*pcov.  Aus  B  war  9,  8  zu  nehmen  [auv]  .  .  ovpnap- 
ofiaprot.  (Nicht  erwähnt  ist  7,  2,  woselbst  wohl  8nate  .  .  ImavunvvTai  3k 
[ditb  tu>v)  »dxwv  zu  schreiben  ist,  vgl.  §  9.  7.  Symp.  4,  81  u.  a.)  Wie 
Herchner  über  die  Beschaffenheit  der  Anakoluthien  im  Symposion,  so 
klagt  Sitzler  über  deren  Zahl  im  Hieron.  »Exspectabas  5,  3  zpatftevot 
(f.  z/hwvtoO«;  vielmehr  ist  wohl  (unter  Beachtung  von  6,  4 f.  8,  10)  wei- 
ter vorn  zu  ändern  iyxaXetoBat  (f.  ij-xaXetv)  {8u}  oure  \}dip).  Dazu 
vergleiche  Sitzler's  Bemerkung  S.  20  »per  totum  libellum  sine  ulla  fere 
exceptione  cum  passivo  dativum  coniungi  cf.  1,  13.  8,  10.  9,  7.  9.  11,  1«. 
(1,  28  1.  SouXüv.)  Druckfehler:  S.  15  »npoxa&nnrfvE«  (6,  9  -dpevot). 

I16pot. 

Hermann  Zurborg,  De  Xenophontis  libello  qui  flopot  inscribitur. 
Berolini  apud  W.  Weberum,  1874.  46  8.  8.  Berliner  Dissertation. 
(Zarncke's  Lit.  Centralbl.  1875,  Sp.  940). 

Xenophontis  de  reditibus  libellus,  rccensuit  Arminius  Zurborg. 
Berolini  apud  Weidmannos,  1876.  X,  41  S.  8.  (F.  C  Hertlein,  Jenaer 
Lit.-Zeit  1876.  S.  584.  —  F.  R.  in  Zarncke's  Lit.  Centralbl.  1877, 
Sp.  537.  -  F.  Rühl,  Fleckeisen's  Jahrb.  115,  1877.  S.  729-737). 

E.  Curtius,  Griechische  Geschichte  III1  1874.  S.  806.  A.  134. 
C.  Bad  harn,  Mnemos.  2,  1874.  S.  299  f. 

M.  Haupt,  Hermes  8,  1874.  S.  252. 

F.  C.  Hertlein,  Hermes  9,  1875.  S.  360. 

Wenngleich  Rehdantz  auch  jetzt  noch  in  der  vierten  Ausgabe  der 
Anabasis  bei  seiner  in  der  dritten  ausgesprochenen  Ansicht  bleibt  und, 
Hagen  und  Beckhaus  folgend,  Xenophon's  Tod  ins  Jahr  359  (jetzt: 
»vielleicht«  359)  setzt  und  ihm  die  Schrift  IJopot  abspricht:  so  darf  es  doch 
nach  Zur  bor  g's  und  nach  Gleiniger's  schon  im  Jahrgang  I  besproche- 


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Von  den  Einkünften. 


29 


ner  Dissertation  als  gesichertes  Ergebniss  der  Forschung  angesehen  wer- 
den, dass  diese  Schrift  wirklich  von  Xenophon  Ol.  106,  1  =  i.  Hälfte 
S55,  nach  dem  Frieden  Athens  mit  den  Bundesgenossen,  verfasst  ist. 
üeber  die  Zeitbestimmung,  wenn  auch  nicht  über  die  Urheberschaft  spre- 
chen sichKanitz,  in  seiner  gleichzeitig  mit  Gleiniger  besprochenen  Dis- 
sertation, und  Curtius  übereinstimmend  aus.   Letzterer  hat  zuerst  das 
richtige  Verständniss  der  viel  erörterten  Stelle  5,  9  gezeigt:  »Der  Ver- 
fasser hält  für  möglich,  dass  es  den  Athenern  durch  diplomatische  Ver- 
handlungen gelingen  werde,  ohne  Theilnahme  an  dem  bereits  ausgespro- 
chenen heiligen  Kriege  die  Phoker  zum  Abzüge  aus  Delphi  zu  bewegen 
und  unter  Mitwirkung  der  übrigen  Amphiktyonen  die  Autonomie  des 
Heiligthums  zu  wahren,  wenn  Jemand,  etwa  die  Thebauer,  den  Ver- 
such machen  sollte,  dasselbe  sich  anzueignen.  .  .  .«  Den  gesperrt  ge- 
druckten Worten  entsprechend  ist  in  Xenophon's  Texte  rtstpwro  für 
imtpwvro  einzusetzen,  eine  Vermuthung,  die  vor  mir  schon  Madvig  Adv. 
crit  I  S.  364  veröffentlicht  hat.   Dies  zu  erwähnen  fühle  ich  mich  um 
so  mehr  gedrungen,  als  Zurborg  bei  seiner  Ausgabe  die  Vorschläge  je- 
nes Gelehrten,  wie  es  scheint,  übersehen  hat.   Da  manchem  Leser  die 
Mittheilung  auch  der  übrigen  angenehm  sein  möchte,  so  seien  sie  hier 
angefahrt:  2,  1  fsWro,  aurr,  f  ht  (f.  yivotro'  aorq  yäp\  3,  6  npoScutavrj- 
<rau,  3,  8  ouSe  n£&d£oumv  wv  äv  i^everxwacv,  4,  40  wie  schon  Bergk, 
rä  iXXtjAhia,  5,  1  Euxzoripav  (f.  nuxvoripav).    üebergangen  hat  Zurborg 
ferner  die  Conjecturen  Badham's,  von  denen  noch  am  ehesten  erwähnens- 
werth  sein  möchte:  4,  38  In  iXXehtov  (f.  incrydetov) ;  sowie  die  Hertlein's: 
3,  2  5rwe  (i  5nou)  .  .  nwlUÜacv;  aufgenommen  ist  Haupt's  Verbesserung 
5,  2  [uk  ifijj  Bogfl]  itapa  f  ifxot  ^rtapa}axonoijfftv  (f.  r.apayyzMio  oxotwjoiv). 
-  Zurborg's  Ausgabe  muss  jeder  weiteren  Forschung  zu  Grunde  gelegt 
werden.    Daher  beschränke  ich  mich  über  sie  auf  wenige  Bemerkungen. 
Dem  Herausgeber  hat  U.  von  Wilamowitz-Moellendorff  seine  Collationen 
der  Handschriften  Vaticanus  1950  und  1335,  Mutinensis  145  und  Mar- 
cianus  511  zur  Verfügung  gestellt;  über  deren  Werth  und  gegenseitiges 
Verhältniss  handelt  die  Praefatio.   Gegen  die  Art  ihrer  Benutzung  ist 
kaum  etwas  Erhebliches  einzuwenden.   An  einigen  wenigen  Stellen  hätte 
die  handschriftliche  üeberlieferung  belassen  sein  sollen,  wie  4,  5  kru 
nteeov,  4,  6  äftd/isvot,  4,  40,  xaraaxevdCeaBe,  5,  7  Irdrpztyav  'AfyvafotQ 
(vgl.  vorher  fyubv,  nachher  ßouXotvro).  Freilich,  wie  viel  die  Conjectural- 
kritik  noch  für  die  Constituirung  des  Textes  hat  thun  müssen,  und  wie 
manches  ihr  noch  zu  thun  bleibt,  das  hat  die  Untersuchung  der  Hand- 
schriften ergeben  und  zeigt  auf  den  ersten  Blick  der  dem  Texte  unter- 
gesetzte Apparatus  criticus,  und  das  lehren  auch  die  auf  S.  20-39  hin- 
rageragten  Commentarii,  welche  theils  die  zahlreichen  und  meist  glück- 
lichen Textvorschläge  des  Herausgebers  und  seiner  Freunde  rechtferti- 
gen sollen,  theils  sachliche  und  sprachliche  Schwierigkeiten  behandeln. 
Unter  die  älteren  Conjekturen  (Zurborg's  Angaben  über  die  Urheber 


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30 


Xenophon. 


derselben  hat  Hertlein  in  seiner  Recension  vervollständigt  und  berichtigt) 
hätten  noch  zwei  von  Deventer  Aufnahrae  verdient:  3,  3  nporeftefy  (für 
zpor&stTj  rtg)  und  4,  44  (unter  Besserung  der  Wortstellung)  £i  n  ala&d- 
votru  \  tiq)  notefiixov.  An  die  neuen  Vorschläge  Hertleins:  4,  28  [jisv] 
\>üv  und  3,  12  7&pl  (f.  izl)  rpoefjxovzae  zokouq,  erlaube  ich  mir  die  fol- 
genden anzuschliessen :  3,  5  xat  ifinoAuno  (f.  ixTiifinotro)  xat  nwXoTro 
(vgl.  Zurborg's  Bemerkung  in  seinen  Commentarii),  4,  2  ndoou  (f.  nofoo) 
Xpovo'j,  4,  19  ivzfjä  [tou]  idcdtrou  (Deventer:  naod  ?o>j  Id.),  4,  36  d&pda  oder 
dbpoiug  (f.  d&poot),  4,  44  i/'yot  od.  ipvpara  (f.  £pya),  4,  42  slfisv  (f.  ehv) 
[dyfw&a],  wie  darauf  Wilamowitz  n£^ot  [dyfiom'a];  die  erste  Person  Plu- 
ralis  gebraucht,  sich  in  den  attischen  Staat  einfassend,  der  wieder  unter 
die  attischen  Bürger  aufgenommene  Xenophon,  ungeachtet  er  damals 
aller  Wahrscheinlichkeit  nach  in  Korinth  lebte,  2,  5.  7.  4,  11.  13.  25. 
36.  89.  5,  6.  7.  13.  6,  1.  3;  die  zweite  Pluralis  gebraucht  er  4,  1.  32.  40. 
5,  9  t  6,  2,  die  dritte  in  Verbindung  mit  'ABqvatot  2,  4.  5,  7,  mit  ol 
TToXtTou  2,  3.  5,  12.  —  Druckfehler:  4,  30  lies  xotvtoadfxevat.  Ist  ab- 
sichtlich 1,  3.  4,  50  iv&wjva  und  4,  7  /u)  £rt  gesetzt?  In  den  Commen- 
tarii bedürfen  einige  Kleinigkeiten  der  Berichtigung,  z.  B.  in  der  Note 
zu  2,  1  7yjoc£tceonop£uetv  und  £7x735«,  zu  4,  12  iure  severior,  zu  3,  7 
iirl  /foffunpdrou  Ol.  103,  3 ;  quo  tempore  cum  Xenophon  Scillunte  videa- 
tur  vitam  degisse 

Nach  Abschluss  dieser  Bemerkungen  erhielt  ich  RühPs  Artikel: 
Zu  Xenophon  s  Tlopot.  Er  will  3,  7—10  hinter  4,  40  und  4,  49  -52 
vor  4,  41  stellen,  die  überlieferte  Stellung  aber  durch  Blätterversetzung 
erklären.  4,  44  will  er  Ipya  als  Befestigungswerke  fassen;  Beispiele  für 
diesen  Gebrauch  des  Wortes  führt  er  nicht  an.  4,  45  streicht  er  ntetovs 
(oder  auch  xotefitot?)  und  4,  48  will  er  nteioue  noXifitot  hinter  ikihtev 
einsetzen.  2,  1  nimmt  er  an,  dass  der  Satz  ei  Sk  xpbg  .  .  yevoiro  lücken- 
haft sei  und  ursprünglich  etwa  besagen  wollte:  »wenn  zu  den  von  der 
natur  dargebotenen  gütern  noch  andere  cinnahmequellen  hinzutreten  sol- 
len, so  ist  zunächst  den  metöken  fürsorge  zuzuwenden«;  selbstverständ- 
lich wäre  der  Ausfall  eines  zu  yevono  gehörigen  äv  anzunehmen;  im  fol- 
genden Satze,  vor  und  hinter  welchem  stark  zu  interpungiren  sei,  streicht 
er  zu  Anfang  jj  7y)ösu8oe  und  denkt  zu  aury :  9  zwv  fisro-xajv  Intpeteta, 
und  zum  Schluss  belässt  er  npu^ipoumv:  »nicht  das  will  Xenophon  sa- 
gen, dasz  die  metöken  schutzgeld  beisteuern,  sondern  dasz  sie  etwas 
einbringen,  nemlich  das  schutzgeld,  vgl.  4,  15«.  Auch  an  anderen  Stel- 
len vertheidigt  er  die  Ueberlieferung,  z.  B.  4,  6  xat  dftyvptov  nX£to\>  yty- 
wyreu,  5,  9  xau  av/ip-d^ou^. 

\\  y  i)  o  t  X  a  o  c- 

Adolf  Gruno,  De  Agesilai  qui  fertur  Xcnophontei  elocutione  at- 
que  dictione,  Programm  der  höheren  Bürgerschule  zu  Neustadt-Ebers- 
walde, 1873,  12  S.  4. 


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Agesilaos. 


31 


Adolf  Sachse,  Ueber  Xenophon's  Agesilaus.  Göttingen  1875, 
Druck  der  Dieterich  sehen  Universit-Buchdruckerei.  W.  Fr.  Kaestner. 
(Jen.  Diss.)  38  S.  8. 

Gruno  sieht  von  allen  historischen  Untersuchungen  ab  und  will  nur 
zeigen,  dass  die  sprachliche  Barstellung  im  Agesilaos  keine  Veranlas- 
sung gebe,  Xenophon  die  Schrift  abzusprechen.  Ungenügend  ist  sein 
Versuch,  die  Uebereinstimmungen  in  c.  I.  2  mit  den  Helleoika  zu  er- 
klären. —  Sachse  macht  sich  besonders  eine  Erörterung  der  einander 
entgegenstehenden  Ansichten  von  Hagen  und  Beckhaus  zur  Aufgabe. 
Backhaus  giebt  er  die  Existenz  eines  gleichnamigen  Enkels  des  Xeno- 
phon zu;  er  verneint  aber,  dass  man  aus  den  erhaltenen  Nachrichten 
über  ihn  auf  eine  litterarische  Thätigkeit  desselben  und  auf  seine  Schüler- 
schaft bei  Isokrates  schliessen  dürfe.  Irgend  einem  jugendlichen  Schüler 
des  Isokrates  will  allerdings  auch  er  die  Abfassung  zuschreiben ;  dem 
Xenophon  dagegen  glaubt  er  sie  absprechen  zu  müssen  wegen  histori- 
scher Versehen  und  Widersprüche  mit  den  Hellenika.  Auf  die  Frage 
der  Zulässigkeit  einer  Ausscheidung  einzelner  Theile  ist  er  nicht  einge- 
gangen; bemerkens werth  ist  es  indess,  dass  er  die  von  Hagen  gegen 
c.  2  vorgebrachten  Bedenken  fast  sämratlich  anerkennt,  die  übrigen  meist 
mit  Beckhaus  zurückweist.  Hiermit  vergleiche  man,  dass  Terwelp  die 
ersten  beiden  Capitel  dem  Xenophon  entschieden  abspricht,  während  er 
zugiebt,  dass  sich  über  die  übrigen  weniger  sicher  urtheilen  lasse;  er 
macht  auch  auf  das  Missverhältniss  des  Umfanges  des  erzählenden  Theiles 
zu  der  folgenden  Charakterschilderung  aufmerksam.  Ich  habe  schon  frü- 
her gelegentlich  meine  Ansicht  ausgesprochen,  dass  c.  1 1  und  ausserdem 
1,6  vuv  —  3,  1  Totaüjza  Xenophon  nicht  angehören,  das  Uebrige  aber 
echt  ist  Im  echten  Theile  haben  wir  ein  künstlerisch  bis  in's  Einzelnste 
hinein  berechnetes  epideiktisches  Ganze,  eine  Perle  dieser  Gattung  aus 
bester  Zeit:  ein  iyxwjxtov,  das  zum  Zwecke  hat,  den  Agesilaos,  als  den 
rtXiojg  dyabbg  dvip,  jjLaxaptCeffßac  und  als  xa/jadecflia  dvSpayaBcag  hin- 
zustellen; Ungünstiges  wird  höchstens  leise  berührt,  z.  B.  6,  2  &upw  /zd- 
yzofrat  (vgl.  Hell.  IV,  3,  19,  und  dagegen  etwa  V,  3,  7).  Um  rr^  Ayrr 
cüdott  dpzTrfi  ts  xal  Sofys  inatvov  ypdfat,  wird  nach  dem  Schema  die- 
ser Redegattung  zuerst  die  ebyiveia  besprochen,  darauf  ein  rsxpqptov 
Tffi  izpb  apqai  autbv  dperrjg  gegeben.  "Oaa  ye  p^v  iv  rfj  ßaottetq.  Sie- 
Tipdqaro,  ||  ob  rexpi^piwv  T^ocBeixai:  es  wird  als  allen  bekannt  vorausge- 
setzt; war  doch  der  Gefeierte  gewesen  tbxXs^Q  pjdXtara  rutv  xa&y  iavruv 
und  roJbepainoraroe  xcu  7tohjsncuvsT(orarog  unb  ndvrutv  dv&pujKwv.  Da- 
gegen wird  als  eigentlicher  Gegenstand  genannt:  r^v  iv  riy  4>u-/fi  abroo 
dpstijv  OTjlooV)  9t  raura  ixparze;  sie  wird  in  sachgemässer  und  einem 
Sokratiker  angemessener  Reihenfolge  ihrer  verschiedenen  Seiten  mit  Bei- 
spielen belegt,  die  entweder  Xenophon  aus  persönlicher  Bekanntschaft 
verbürgen  konnte,  oder  die  allgemein  constatirt  waren  (vgl.  6,  2  bpwv- 


32  Xenophon. 


ras  l&jv  auTou  r^v  <j>o$v  doxifidfev.  Nichts  ist  aus  historischer  For- 
schung hinzugethan;  8,  7  'fytaroöyfioe  6  'HpaxXdoug  ist  vor  Ephoros  ge- 
schrieben). In  sorgfaltig  erwogener  Darstellung,  aus  voller  Bekanntschaft 
mit  dem  Helden  heraus,  werden  nach  einander  ins  Licht  gestellt  seine 
eboißeta,  seine  iyxpdreca  1)  x/njpdvw ,  2)  ^ovdiv,  seine  dv8peta,  seine 
ao<pta  sowohl  im  Vaterlande  als  den  Feinden  gegenüber,  seine  Eigen- 
schaft als  (fduxoXtg  in  jeder  seiner  Handlungen  sich  äussernd,  im  Heil- 
spenden, im  Gesetzesgehorsam,  auch  im  Verhältniss  zur  Gegenpartei. 
Nach  des  Agesilaos'  Erwägung  war  Spartas  Glückseligkeit  gesichert, 
wenn  im  Innern  dessen  Gesetze  Geltung  behielten;  seine  Macht,  Zrav  oi 
"EXXyvze  ouxppovwoiv.  Dieser  Gedanke  bildet  den  Ucbergang  zu  des  Age- 
silaos' hellenischer  Gesinnung  und  seinem  Perserhass:  Die  von  Persien 
dem  gcsammten  Hellas  drohenden  Gefahren')  sieht  jedermann:  Agesilaos 
allein  hat  thätig  eingegriffen  (vgl.  Isokrates  an  Archidamos  §  11  uud 
überhaupt  diesen  ganzen  Brief);  selbst  in  den  Kriegen  seiner  Vaterstadt 
mit  Hellenen  hat  er  diese  Gesinnung  hervorgekehrt  und  hat  er  sogar 
(den  Ariobarzanes)  gegen  den  Perserkönig  unterstützt.  Nach  diesem 
Höhenpunkte  der  Darstellung  wird  doch  nicht  mit  Stillschweigen  über- 
gangen zb  etj%apt  in  des  Agesilaos'  persönlichem  Umgange.  MeydXavzoQ 
war  er  niemals;  wohl  aber  hat  er  euxatpu*?  seine  natürliche  psyaXo-pHo- 
poouvrj  geoffenbart,  z.  B.  da  er  die  persönliche  Gastfreundschaft  mit  dem 
Perserkönige  im  Gesammtinteresse  von  Hellas  zurückwies.  Letztes  und 
Glanzstück  des  iyxojpnov^  Steigerung  des  Lobes  durch  die  höchstmög- 
liche Parallele:  Mit  dem  Perserkönig  hält  Agesilaos  jeden  Vergleich  aus. 
(Hierin  befindlich  8,  7,  worüber  schon  um  200  v.  Chr.  Polemon  nept  roü 
xapä  EzvcHfiuvri  xawd&pou.)  Schlussstück,  zurückgreifend  auf  die  Ein- 
theilung  am  Anfang:  Er  war  <piX6rtpjoe  ix  ncu8öc  und  als  ßaocXeue,  und 
dvapdpTr,Toe  im  Tode.  —  In  dem  oben  bezeichneten  echten  Bestände 

3)  Aus  7,  7  ergiebt  sich  (während  auf  2,  29  kein  Gewicht  zu  legen  ist; 
die  Abfassungszeit  (vgl.  auch  Beckhaus,  Progr.  v.  Rogasen  1872  S.  8  ff):  Ochos 
unterstützte  durch  Maussollos  die  Bundesgenossen  gegen  Athen;  mit  Geld,  er 
der  reichste  Herrscher,  unzweifelhaft  schon  damals  die  Thebancr  gegen  die 
aus  den  delphischen  Schätzen  schöpfenden  Phokicr;  er  betheiligte  sich  bei 
Friedensverhandlungen,  die  möglichst  unhaltbare  Zustände  für  Hellas  herbei- 
führen sollten  Die  Schrift  ist  also  während  der  Verhandlungen,  welche  zur 
Beendigung  des  Bundesgenossenkrieges  führten,  abgefasst.  Wegen  der  Stim- 
mung vergleiche  des  Isokrates  bald  nach  dem  Frieden  geschriebenen  Brief  an 
Archidamos  (und  mit  dessen  §  16.  14  die  dem  Friedensbedürfnisse  Athen's  an- 
gepaßten Xenophontischcn  Ilöpot  5,  8-10.  13).  Wie  Isokrates  an  Archidamos 
§  1  sagt,  hatten  sich  schon  »viele  daran  gemacht,  den  Archidamos,  seinen 
Vater  und  ihr  Geschlecht  zu  preisent;  wenn  die  eine  der  beiden  möglichen 
Auslegungen  von  Xenoph.  Ages.  §  1  richtig  ist,  war  Agesilaos  kurz  vorher 
oödk  fistovwv  ixaiftuw  theilhaftig  geworden.  Einige  Zeit  nach  dem  Tode  des 
Agesilaos  war  schon  vergangen:  10,  3. 


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Agesilaos. 


33 


haben  wir  wohl  auch  ein  Dokument  für  die  politische  Stimmung  Xeno- 
phons während  der  Abfassungszeit,  jedenfalls  aber  ein  charakterisches 
Denkmal  hellenischer  Gesinnungs weise,  im  besonderen  der  Xenophons. 
End  mit  Rücksicht  darauf  bitte  ich  meine  Auslassung  hier  zu  entschul- 
digen.  Alle  Einwände  gegen  die  Echtheit  sind  widerleglich ;  die  äxrut 
i.  B.  7,  5  (=  Hell.  IV,  3,  1)  beruhen  ohne  Zweifel  (nur)  auf  officiellcr 
spartanischer  Zählung  (s.  Breitenbach  zur  Stelle  der  Hell.).  -  Eine  spä- 
teres rhetorisches  Exercitium  ist  das  Einschiebsel  l,  6  vov  —  3,  1 
toxüto,  hervorgegangen  aus  nicht  geringem  sachlichem  und  sprachlichem 
Stadium  dieser  Schrift  Xenophons  und  der  Helleuika.   Anlass  bot  die 
(in  der  Zeit  bald  nach  Agesilaos'  Tode  völlig  motivirt  gewesene)  Ueber- 
gehung  eines  epideiktischen  Capitels :  der  npdgeic  Der  Urheber  war  sich 
dessen,  was  er  that,  und  seines  Verhältnisses  zum  Xenophontischen  Werke 
wohl  bewusst;  indem  er  möglichst  genauen  Anschluss  zu  gewinnen  sucht, 
gebraucht  er  zugleich  folgende  Motivirung  für  sein  Einschiebsel:  (1,  6) 
~Oaa  ys  pjjv  £v  tjj  ßaadeta  dtenpdfrro  ||  vuv  ijfy*)  Ocrj^aopau  •  dnb  yäp 
rwv  ipyußv  xal  rob?  rponooQ  aurou  xdXXtaza  vo/ju'£w  xaraSyAouc  iasa&at  .  . 
(1,  9)  ruÜQ  ov  ne  awtpiartpov  intSet'fecsv       iarparrjyrjatv  $  el  auzä  Scrr 
pjaarro  ä  ixpasev;  .  .  (3,  1)  xal  raura  pkv  S)j  separat  oaa  riov  ixecvou 
ipyvjv  fxsrä  rMtüriov  paprvpwv  ir^d^ßjj.    Xenophon  setzt  umgekehrt 
eine,  wenn  auch  nur  allgemeine,  Kenntniss  der  Thateu  des  Agesilaos 
voraus,  will  aber  aus  seiner  persönlichen  Kenntniss  heraus,  durch  Dar- 
stellung der  nur  der  nächsten  und  stetigen  Umgebung  des  Agesilaos  völ- 
lig erkennbaren  Individualität  desselben  und  durch  richtige  Einordnung 
der  allgemein  bekannten  Thatsachen  in  seine  Darstellung,  auf  diese  That- 
Sachen  die  rechte  Beleuchtung  fallen  lassen.    Im  Sachlichen  hat  der 
Rhetor  möglichst  sorgfaltig  Xenophons  Hellenika  und  eine  andere  gute 
historische  Quelle,  vielleicht  Theopomp,  benutzt,  aber  doch  dabei  Dinge 
begangen,  die  Xenophon  selbst  nicht  beigemessen  werden  können;  beson- 
ders findet  dies  im  zweiten  Capitel  statt,  wo  er  bei  der  sich  unglück- 
licher gestaltenden  Lage  Spartas  den  Stoff  freier  epideiktisch  zuzustutzen 
und  auszuheben  gezwungen  wurde. 

Breitenbach  zu  Hell.  IV,  3,  15  und  S.  203:  Ages.  2,  11  de 
[o'rcot  .  .  auürpareomxpivwv]  xal  oi  KopeToi  (für  xal  rwv  hupetiov  zevkg) 
xai  vl<ovzc  St..—  Hieran  erlaube  ich  mir  einige  wenige  eigene  Vorschläge 
anzuschliessen,  von  denen  der  eine  oder  andere  mir  vielleicht  schon  vor- 
weggenommen ist:  Ages.  1,  5  rdSe  [rä]  aypeca  (vgl.  4,  3.  An.  I,  9,  29), 
1,  21  mpä  ipnopeeg  (?),  1,  25  [rwv]  dvtywv,  1,  27  Mre  (f.  onoo)  dnu, 
6,  6  rxptuov  (f.  napeutv). 


*)  Vgl  das  (vielleicht  von  diesem  Fälscher  erst  aus  einem  lyu»  geän- 
derte) vuv  3,  1. 

JiLresbtsricbl  fOr  Alt*rthom*.WU*en«ch»ft  1877.  I.  3 


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34 


Xenophon. 


[EevopaßVToe]  'AByvatwv  noXiTBea. 

Xenophontis  qui  fort ur  libellus  de  republica  Atheniensium,  in  usum 
scholarura  academicarum  edidit  A.  Kirchhoff.  Berlin,  W.  Hertz 
(Besser)  1874;  XII,  23  S.-8.  (Hertlein,  Jenaer  Lit-Zeit.  1874.  S.  313f. 
-  Zarncke's  Lit.  Centralbl.  1875.  Sp.  115). 

A.  Kirchhoff,  Ueber  die  Schrift  vom  Staate  der  Athener,  Abh. 
d.  Berl.  Ak.  d.  W.  1874.  S.  1-51.  Besonderer  Abdruck,  in  Comm. 
bei  Dümmler.  {kl  in  Zarncke's  Lit.  Centralbl.  1875.  Sp.  808.  -  Hert- 
lein, Jenaer  Lit.-Zeit.  1876.  S.  463). 

Curtii  Wachsmut h  commentatio  de  Xenophontis  qui  fertur  libello 
'Athjvaltov  noXtzEta,  Gottingae  1874.  36  S.  4.  Typis  expressit  officina 
academica  Dieterichiana  (Guil.  Fr.  Kaestner).  Gelegenheitsschrift  beim 
Rectoratswechsel  der  Universität. 

Memoire  eines  Oligarchen  in  Athen  über  die  Staatsmaximen  des 
Demos,  besprochen  von  Moriz  Schmidt.  Jena,  H.  Dufft  1876.  XII, 
43  S.  8. 

F.  G.  Rettig,  Ueber  die  Schrift  vom  Staate  der  Athener.  Zeit- 
schrift f.  d.  österr.  Gymn.  28,  1877.  S.  241  -261.  401-417.  561  — 
588.  Auch  im  Separatabdruck  unter  dem  Titel:  Die  Planmassigkeit 
der  'Afyvafwv  nohrela  erwiesen  von  Dr.  G.  F.  Rettig.  o.  ö.  Professor 
der  classischen  Philologie  an  der  Universität  in  Bern.  Wien,  C.  Ge- 
rolds Sohn  1877.  64  S.  gr.  8. 

Cobct,  Mnemos.  1873.  S.  234. 

Zurborg,  De  Xenophontis  libello  qui  Ildpot  inscribitur,  1874.  Sen- 
tentiae  controversae :  2. 

Karl  Lehmann,  Quaestiones  Homericae.  Berlin.  Dissert.  1875. 
Sententiae  controversae:  H. 

A.  v.  Gutschmid,  Zu  Pseudo- Xenophon  de  republica  Athenien- 
sium, Rhein.  Mus.  31,  1876.  S.  632—635. 

Das  problematische  Wesen  der  Schrift  hat  man  auf  verschiedene 
Weise  zu  erklären  versucht.  Wachsmuth  hält,  abweichend  von  den  übri- 
gen neueren  Gelehrten,  an  der  Vermuthung  Cobet's  fest,  dass  die  Schrift 
ursprünglich  ein  Dialog  gewesen  sei,  und  hat  es  unternommen,  diese 
Vermuthung  weiter  auszuführen  und  zu  begründen.  S.  12  fasst  er  das 
Resultat  dahin  zusammen:  Als  man  in  der  Zeit  der  Alexandriner  auch 
die  Schriften  Xenophons  sammelte,  stiess  man  auf  die  verstümmelten, 
auf  alle  Weise  verdorbenen  und  durch  einander  gewirrten  Reste  eines 
Dialoges  über  den  Staat  der  Athener,  des  Werkes  eines  alten,  noch 
ungewandten  attischen  Schriftstellers,  in  welchem  die  Unterredner  ein 
der  Volksherrschaft  zugethaner  Athener  und  ein  einem  anderen  Staate, 


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Staat  der  Athener. 


35 


aber  nicht  Sparta  angehöriger  Aristokrat  gewesen  waren.   Irgend  ein 
Grammatiker  schrieb  aus  dem  Funde  ab,  was  er  lesen  konnte;  den  Dia- 
log versuchte  er  nicht  wieder  herzustellen,  sondern  er  verband  die  Theile 
durch  eingesetzte  Worte  (S.  33)  ohne  genügende  Einsicht  nach  Möglich- 
keit zu  einem  zusammenhangenden  Ganzen.    Einige  Reste,  welche  er 
nicht  unterzubringen  vermochte,  fügte  er  hinten  an :  3,  1-13,  und  ver- 
band vorn  durch  ok  das  Büchlein  mit  Xenophons  Schrift  über  den  Staat  der 
Lakedaimonier;  so  lag  das  Werk  schon  dem  Demetrius  Magnes  vor. 
S.  11:  inter  omnes  post  diligentem  Faltiuii  et  luculentam  Kirchhoffii 
dissertationem  constabit,  farraginem  pessime  congestam  potius  quam  per- 
fectum  librum  esse  hanc  scriptionem.    Wie  wenig  Gewissheit  seine  An- 
sicht vom  Ursprünge  der  Schrift  habe,  räumt  Wachsmuth  S.  12  selbst 
ein:  admodum  sum  contentus,  si  concedetur  libellum  sie  fere  ut  adum- 
bravi  oriri  potuisse.   Darauf  hat  er  S.  13  ff.,  als  kürzeste  Probe  für  ihre 
Wahrscheinlichkeit,  den  Versuch  gemacht,  durch  Anwendung  verschie- 
denen Druckes  den  Text  der  Schrift  in  seiner  überlieferten  Form  unter 
jene  Unterredner  des  ursprünglichen  Dialogs  und  den  späteren  Dia- 
skeuasten  zu  vertheilen;  dadurch  hofft  er  auch  das  Verstandniss  mancher 
Stellen  gefördert  und  viele  Conjekturen  als  unnütz  erwiesen  zu  haben. 
Dass  ihm  auch  hierbei  nicht  überall  mehr  eine  sichere  Entscheidung 
möglich  scheint,  darf  man  wohl  aus  zwei  der  zum  Schluss  über  einige 
Einzelheiten  angefügten  Bemerkungen  entnehmen:  S.  33  Dubitari  tarnen 
potest,  num  initio  (I,  1)  eidem  (dem  Diaskeuasten)  rectius  verba  £u  — 
"EU^at  adscribenda  sint,  und  S.  36  Quod  si  cui  violentius  videtur  con- 
iectum,  potest  totam  paragraphum  adversario  tribucre  ita  ut  hic  a  ratione 
fere  constanti  auetor  decesserit.  —  Wachsmuth's  Ausführungen  sind  von 
Rettig  S.  37-49  widerlegt  worden.   Dieser  hebt  hervor,  dass  Wachs- 
muth erst  Schwierigkeiten  geschaffen  hat,  die  in  Wahrheit  in  der  Schrift 
nicht  vorhanden  sind,  und  die  andererseits  Wachsmuth  nicht  einmal  durch 
seine  Hypothese  zu  heben  völlig  im  Stande  ist.   Nicht  zwei  Unterredner 
seien  zu  unterscheiden,  sondern  zwei  Standpunkte  eines  und  desselben  Ver- 
fassers ;  der  Einwurf,  den  sich  Wachsmuth  S.  7  mache,  enthalte  das  Rich- 
tige: Dixerit  quidem  aliquis,  id  ipsum  fuisse  scriptoris  consilium  ut  ea  quae 
a  Graecis  Atheniensibus  crimini  dari  solita  sunt  refelleret;  cum  enim 
quamquam  ex  Atheniensibus  optimatibus  fuerit  ideoque  demoeratiam 
minime  probaverit,  t  a  m  e  n  demonstrare  voluisse,  Athenienses  cum  omnia 
admodum  prudenter  ita  administrare  ut  rei  publicae  ratio  a  maioribus 
constituta  conservetur  tum  reliqua  quae  minus  recte  tractare  Graecis 
videantur  optime  perpetrare.  Die  wiederholte  Anwendung  der  ersten  und 
der  zweiten  Person  sei  nur  eine  Form  der  Darstellung,  auch  1,  11,  wo 
der  Abwechselung  halber  statt  des  erwarteten  iäv  8k  SsScjj  6  ifibc  8ou- 
k>{  tri  ohne  Unterschied  in  der  Sache  gesagt  werde  iäv  ok  ozotjj  6  obe 
&o?)Xo$  ifti;  3,  10  sei,  nach  der  Correctur  in  B  (Vatic.  1335)  von  zwei- 
ter Hand,  pot  zu  beseitigen.   Wachsmuth  setze  auf  Rechnung  des  Dia- 

3' 


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36 


Xenophon. 


skeuasten  Wendungen,  welche  als  beabsichtigte  Uebergangsformen  der 
ursprünglichen,  planvollen  Disposition  einer  Abhandlung  augehören,  einer 
Disposition,  die  noch  jetzt  erkennbar  und  zum  grössten  Theü  ungestört 
vorhanden  sei. 

Mit  der  in  den  letzten  Worten  enthaltenen  Ansicht  steht  allerdings 
Rettig  auch  in  Widerspruch  mit  Kirchhoff  und  Schmidt.  Diese  Gelehr- 
ten und  vor  ihnen  Faltin  (Quaestiones  de  libello  'Aftyvauuv  noXtzeta; 
Bresl.  Diss.  1872)  sind  der  Meinung,  dass  die  ursprüngliche  Anordnung 
bedeutend  gestört  sei,  und  haben,  auf  verschiedene  Weise,  versucht,  sie 
wieder  herzustellen;  ausserdem  haben  sie,  mehr  oder  weniger  ausführ- 
lich, über  Zweck  und  Zeit  der  Abfassung  sich  geäussert.  Faltin  hält  die 
Schrift,  unter  Aeuderuug  der  Pronomina  in  1,  11,  für  den  von  Athen  aus 
an  einen  Lakedaimonier  gerichteten  Brief  eines  attischen  Optimaten  (S.  2 
—4.  13).  Geschrieben  sei  er  Ende  430  oder  Anfang  429.  Denn  die 
Worte  2,  18  xiofiwdetv  .  .  zuv  Sr^fiov  oux  eibmv  führten  auf  die  Zeit  vor 
der  Aufführung  der  Babylonier  (426),  und  die  darauf  folgenden  ouSk  rou 
nkrjlhtog  6  xojp.w8oufi£vog  wg  e~l  zb  noAü,  dMy  ij  nkooatog  iy  ysvvauog  rj 
8uvd/izvog  mit  Wahrscheinlichkeit  auf  die  Zeit  vor  dem  Tode  des  Peri- 
kles,  vor  der  Prostasie  von  Männern  aus  dem  Demos;  andererseits  leite 
2,  16  zrtv  de  'Azzcxty  yyjv  ne/Hopwm  zsfivofisvyv  auf  die  Zeit  nach  dem 
ersten  Einfall  der  Feinde  431,  und  die  Worte  2,  14  vuv  8k  .  .  .  ol  ysojp- 
yowxeQ  xat  ol  nAoÖGtot  \>\ih)\iat(ov  tmep^ovzat  zoug  noXsp/oog  päXXov,  6  8k 
8rtpog^  dze  £>j  siStvg  uzt  oüSsv  zwv  <i<fwv  i pnprjffooatv  oijde  zepoömvy  dSsüjg 
Zfi  xai  oh%  u7zsp-/6p£vog  wjzo'jg  wiesen  noch  specieller  auf  die  Stimmung 
in  Athen,  welche  430  nach  dem  zweiten  Einfall  und  nach  dem  Ausbruche 
der  Pest  zur  Gesandtschaft  au  die  Lakedaimonier  (Thuk.  II,  59)  führte ; 
ein  Seeangriff  auf  Attica  aber,  wie  der  des  Knemos  und  Brasidas  429 
gegen  den  Peiraieus  gerichtete,  welcher  grosse  Bestürzung  hervorrief 
(Thüle.  H,  93  f.),  scheine  noch  nicht  geschehen  zu  sein  (S.  55—62).  Auf 
Grund  zahlreicher  Lücken,  welche  Faltin  S.  5  —  36  bei  seiner  Unter- 
suchung des  vorhandenen  Zustaudes  der  Schrift  in  regelmässigen  Ab- 
ständen in  derselben  findet,  und  gestützt  auf  Fälle  gestörter  Disposition, 
von  denen  er  die  ihm  sichersten  S.  37  zusammenstellt,  vermuthet  er 
dass  das  Ganze,  wie  wir  es  haben,  in  alter  Zeit  vou  einem  sorgfältigen 
librarius  aus  21  meist  obeu  und  unten  beschädigten  Blättern,  welche  die 
ursprüngliche  Schrift  vollständig  oder  fast  vollständig  enthalten  hätten, 
unter  Beibehaltung  der  zufällig  entstandenen  Unordnung  und  unter  Be- 
wahrung aller  nur  lesbaren  Worte,  abgeschrieben  und  so  auf  uns  ge- 
kommen sei  (S.  38  -  41.  43  f.).  Ueber  die  ursprüngliche  Disposition 
äussert  sich  Faltin  nicht  mit  ausreichender  Klarheit.  Seine  Darstellung 
S.  41—43  erregt  den  Schein,  dass  er  auf  1,  1  zunächst  1,  19-2,  5.  13  16. 
11  f.  6—8  als  Beweis  utg  su  .  .  xat  zdkka  otanpdzzovzat  (die  Athener,  1,  1), 
5  ouxoTmjcv  dfiaf>zdv£iv  zocg  äUotg  "EXkrtoiv ,  und  darauf  nach  diesem  Ab- 
schnitte a)  1,  2—9.  2,  18-20.  1,  10-13.  2,  9  -10.  1,  13  (iv  8k  zoTs 


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Staat  clor  Athener. 


37 


hxaoTTjptotQ  xrX.).  8,  12  13;  b)  1,  14-18.  3,  lOf.  2,  17  als  Beweis 
wc  vj  otaaw£ovrat  re  ryv  zoXirsiav  setzen  will;  denn  es  folgt  der  zwei- 
deutige Ausdruck:  Ad  haec  accedit  tertium  caput  (der  höheren  oder 
der  unteren  Eintheilung?)  3,  1—9  (gemeint  ist:  von  3,  1  £rt  Ss  xat  an), 
«md  dieses  caput  soll  am  Ende  stehen,  worauf  den  letzten  Beschluss  noch 
die  erste  Hälfte  von  3,  1  bilden  soll  (S.  35.  41.  40).  lieber  dies  letzte 
Stück  sagt  Faltin  S.  29  f. :  graviter  monendum  est,  ne  haue  quidem  clau- 
sulam  esse  salvara,  qaum  .  .  posterior  eitis  pars  casu  quodam  intereepta 
videatur.  Nam  duas  res  demonstrare  sibi  proposuit  auetor  1,  1  de- 
moeratiam.  ut  erant  constitutae  res,  optime  conservari  et  reliquas  res, 
qoas  male  gerere  caeteris  Graecis  viderentur,  bene  contici.  Alterum  tan- 
Unn  in  clausula  memorari  mirum  est.  Quodsi  quis  dicat,  fuisse  hanc 
quidem  clausulam,  sed  non  totius  libelli,  potius  partis  illius  demoeratiae 
oaturam  moresque  describentis ,  mihi  quidem  probetur;  darauf  fährt  er 
leider  fort:  tarnen  quum  res  magnopere  sit  incerta,  in  medio  eara  relin- 
quo.  Faltin  hat  jedenfalls  das  Verdienst,  zuerst  den  Zustand  der  Schrift 
eingehend  untersucht  und  eine  sehr  beachtenswerthe  Datirung  derselben 
gegeben  zu  haben.  -  Allgemeiner  hat  erst  Kirch  hoff,  dem  zur  Zeit 
seiner  Arbeiten  Faltin's  Dissertation  unbekannt  war,  durch  seine  vorzüg. 
liehe  Ausgabe  und  seine  das  Verstandniss  der  Schrift  ungemein  fördernde 
Abhandlung  die  Studien  auf  jenes  werthvolle  älteste  Denkmal  der  atti- 
schen Prosalitteratur  gelenkt.  Kirchhoff  glaubt  (S.  1),  dass  es  sich  sehr 
wahrscheinlich  machen  lässt,  dass  die  Schrift  in  der  letzten  Zeit  des  ar- 
chidamischen  Krieges  nach  der  definitiven  Besetzung  von  Pylos  durch 
die  Athener  und  vor  den  Erfolgen  des  Brasidas,  also  im  Laufe  des  Jah- 
res 424  geschrieben  wurde.  Er  hält  es  für  unbestreitbar,  dass  der  Ver- 
fasser ein  athenischer  Bürger  von  streng  oligarchischer  Gesinnung  und 
gereifter  Lebenserfahrung  war,  aber  für  völlig  unerweislich,  dass  er  seine 
Schrift  an  einem  anderen  Orte  als  Athen,  im  Auslande,  etwa  gar  als 
Emigrant  oder  Verbannter,  verfasste  oder  an  die  Adresse  einer  bestimm- 
ten einzelnen  Person  richtete,  und  für  gewiss  nur,  dass  seine  Auseinan- 
dersetzungen nicht  auf  ein  athenisches  Publikum  ausschliesslich  und  noch 
viel  weniger  auf  die  Belehrung  derjenigen  berechnet  sind,  mit  welchen 
Athen  damals  im  Kriege  lag.  Um  den  Zustand  der  Zerrüttung,  in  wel- 
chem die  Schrift  sich  befinde,  darzulegen  und  seine  Beschaffenheit  zu 
charakterisiren,  giebt  er  S.  2  27  eine  eingehende  Analyse  des  Textes. 
Er  erkennt  S.  3  an,  dass  in  1,  1  nicht  nur  die  Absicht,  in  der  die  ganze 
Erörterung  angestellt  werde,  erklärt,  sondern  auch  die  Disposition  an- 
gedeutet werde,  nach  welcher  der  Gegenstand  behandelt  werden  solle ;  .  . 
es  lasse  sich  nicht  behaupten,  dass  die  angedeutete  Disposition  mit  be- 
wusstcr  Consequenz  durchgeführt  sei;  im  Einzelnen  seien  alle  Elemente 
gegeben,  weiche  zur  Durchführung  der  wenigstens  zu  Anfang  beabsich- 
tigten Disposition  von  Nötheu  gewesen  wären.  Die  Möglichkeit  wird 
S.  50  ausgesprochen ,  dass  das  Ueberlieferte  nur  zu  einem  Stücke  eines 


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38 


Xenophon. 


grösseren  Ganzen  gehört  haben  könne.  Von  der  Voraussetzung  aber  aus, 
dass  die  Schrift  ein  Ganzes  bildete,  wird  S.  29  ff.  als  die  vielleicht  wahr- 
scheinlichste Restitution  (denn  wegen  der  vorkommenden  Lücken  könne 
keine  sichere  gegeben  werden)  folgende  vorgeschlagen:  I  (1,  1  -  3). 
n  (3,  12-13).  III  (1,  4  -  5  dvfydttwv  .  .  .  Lücke)  IV  (2,  9—10). 
V  (1,  13  -  auiLfopo'j  .  .  .Lücke).  VI  (1,  6-9).  VII  (2,  17-19  atpertf^ 
xaxw).  VA!  (1,  10-12.  Lücke).  IX  (2,6-8).  X  (2,  11-12).  XI  (1,  19 
—2,5).  XII  (2,  13— 16).  XUI  (3,  10-11).  XIV  (1,14  -18).  XV  (3,  1 
in  8k  xai  rdSs  —  2  ix8txd£ou<jt  .  .  .  Lücke).  XVI  (3,  4  —  8  dyouafj 
notet).  XVII  (3,  2  tt}v  8k  ßoufyv  —  3).  XVIII  (3,  8  rourtuv  rohov  —  9 
dpetivTa  .  .  .  Lücke).  XIX  (2,  19  xal  robvavrc'ov  -  3,  1  iirdSstfa). 
8.  18  und  21  fliessen,  worauf  Rettig  S.  25  f.  29  f.  aufmerksam  macht, 
die  Gedanken  unter,  dass  jemand  in  der  Disposition  des  ersten  Para- 
graphen eine  Gliederung  der  Darstellung  in  zwei  Theile  angedeutet  fin- 
den und  demgemäss  annehmen  könnte,  dass  das  zuletzt  gestellte  Stück 
2,  19  xai  robvavTtov  —  3,  1  ln£8et£a  nicht  den  Schluss  des  Ganzen, 
sondern  nur  des  ersten  Theiles  zu  bilden  bestimmt  sei;  und  dass  das 
zu  vorletzt  gestellte  Stück  3,  8  toutwv  rotvuv  -  9  dyeXovra  ganz  den 
Eindruck  mache,  als  bezwecke  es  das  Ergebniss  der  gesammten  1,  1 
eingeleiteten  Erörterungen  zusammenzufassen.  —  Schmidt  hat  die 
Untersuchung  dadurch  gefördert,  dass  er  die  Zweitheilung  der  Disposi- 
tion betont,  das  Ende  des  ersten  Theiles  in  3,  la  erkannt  und  festge- 
halten, und  dass  er  den  Versuch  gemacht  hat,  nach  jener  Zweitheilung 
den  gesammten  Stoff  zu  disponiren  (S.  I.  12.  Rettig  S.  49.  60.  64).  Im 
Uebrigen  enthält  seine  Schrift  viel  Gewagtes  und  auch  Verfehltes.  Er 
int  mehrfach  in  der  Unterbringung  des  Stoffes  unter  die  beiden  Theile 
und  in  der  Anordnung,  vor  allem  in  der  Verkennung  des  Schlusses  der 
ganzen  Schrift,  den  wir,  wie  Rettig  S.  30.  62  darthut,  in  3,*8b-9  ha- 
ben. Schmidt  disponirt  nämlich  (S.  19.  15  Anm.)  folgendermassen :  Der 
erste  Haupttheü  bestand  aus  1,  lf.  4  f.  11  f.  10.  6—9.  3.  13  ...  \  2,  9  t 
17-  3,  la;  der  zweite  aus  3,  lb— 2  ix8ixd£ooo>.  4-7.  2  njv  8k  ßoufyv 

-  3.  12f.  8-11  !  1,  14—18.  2,  1.  1,  19f.  2,  2f.  13.  4—6.  llf.  7f.  14 

—  16.  Die  überlieferte  Anordnung  sei  durch  Blattversetzung,  Ausfall 
etwa  eines  Blattes,  absichtliche  Umstellung  entstanden;  ausserdem  sei 
die  Schrift  von  ihrem  Verfasser  nicht  einmal  zum  Abschlüsse  gebracht 
und  von  einem  Freunde  desselben  ohne  irgend  welche  Aenderung  her- 
ausgegeben (S.  5  f.  10  f.  14.  19  ff.  23  f.).  Geschrieben  aber  sei  sie  als 
wro/ivjy/ia,  als  ein  Manuscript  für  auswärtige  Freunde  in  Lakedämon  von 
Thukydidcs,  des  Melesias  Sohn,  oder  doch  wenigstens  von  einem  Manne 
seiner  Partei,  vielleicht  von  einem  Namensvetter  des  Historikers  Xeno- 
phon (S.  VII.  Xff.),  und  zwar  430/29.  Schmidt  kommt  also  auf  densel- 
ben Zeitansatz,  wie  Faltin;  was  er  bei  Gelegenheit  dieser  Zeitbestimmung 
sagt,  lässt  sich  hören:  dass  2,  13  nicht  nötkige,  die  Abfassung  erst  nach 
der  Besitznahme  von  Pylos  425  anzusetzen;  die  engste  Zeiteingrenzung 


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Staat  der  Athener. 


39 


aber  erreicht  er  auf  bedenklichem  Wege:  den  Satz  2,  19  xal  rowarrfav 
zouzofj  iveoe  oursg  utg  dXrtButg  rou  drjfxou  rfyv  tpbaev  ob  Syporcxot  dat 

selzt  er  (S.  41  unten)  2,  18  ein  vor  die  letzten  Worte  wart  ooök  roue 
rotourou?  ä%&ovrau  xto/nttSoujievoug,  zu  evtoc  versteht  er  rwv  xatjupSoufu- 
vu»,  den  Satz  bezieht  er  besonders  auf  Perikles  (8.  IX),  roue  rotouroue 
bezieht  er  auf  beide  Kategorien,  die  sich  überhebenden  Demoten  und 
die  mit  dem  Volke  liebäugelnden  Optimaten.  (Bei  dieser  Gelegenheit  be- 
merke ich  gleich,  dass  auch  unter  den  übrigen  Gelehrten,  welche  den 
Satz  an  seiner  Stelle  belassen,  verschiedene  Auffassung  besteht.  Wachs- 
muth  und  Gutschmid  verstehen  ihn  auch  besonders  von  Perikles;  jener 
sagt  S.  36 :  Quid  sit  wv  rou  Srjfwu  verbis  quae  paullo  post  sequuntur  de- 
monstratur  oartg  ^  utv  roü  Sfjfwu:  significatur  ibi  nimirum  optimatium 
partibus  addictus;  dieser  erneuert  S.  633  seine  Vermuthung  ivtot  {iyyvot 
=  Freunde,  Gönner).  Rettig  versteht  S.  24,  wie  Cobet,  die  Stelle:  »und 
im  Gegensatze  zu  dieser  Denkweise  giebt  es  einige,  welche,  wiewohl  sie 
aus  dem  Demos  stammen,  doch  ihrer  Naturanlage  nach  nicht  jene  demo- 
kratischen Gesinnungen  theilen.  Ein  solcher  Mann  war  Sokratesc  Was 
soll  aber  dieser  Gedanke  hier,  und  wie  dient  er  dem  Zweck  der  Schrift?) 
—  Rettig's  Werk  ist  für  jeden,  der  sich  über  die  vorliegende  Frage 
orientiren  will,  unentbehrlich.  Von  einem  Eingehen  auf  das  Einzelne 
kann  hier  um  so  mehr  abgesehen  werden,  da  die  Darstellung  sich  durch 
Methode  und  Klarheit  auszeichnet  und  überall  die  Zusammenhänge  in 
der  Disposition  der  Schrift  'A&rjvatwv  noXtreta  durch  gesperrten  Druck 
hervorgehoben  sind.  Die  eigenen  Ansichten  werden  bei  Besprechung 
der  KirchhoflTschen  Arbeit  (S.  1—37)  entwickelt.  Nach  eindringender, 
umsichtiger  Untersuchung  fasst  der  Verfasser  das  Ergebniss  S.  64  da- 
hin zusammen,  dass  die  Schrift  mit  Ausnahme  zweier  Abschnitte  in  der 
ursprünglichen  Anordnung  erhalten  sei,  und  dass  sie  aus  zwei  Theilen 
bestehe,  einem  wichtigeren  und  umfangreicheren,  welcher  sich  mit  dem 
athenischen  Staatsorganismus  selbst  und  seinen  Einrichtungen  befasse 
und  in  1,  1  —  9.  3,  12  f.  1,  10  —  3,  la  enthalten  sei  und  einem  minder 
wichtigen  kleineren  3,  10  f.  lb— 9,  »welcher  Athens  Verhalten  nach 
aussen  betriffte.  Dieses  Ergebniss  würde  sich  durch  seine  Einfachheit 
und  Uebersichtlichkeit  empfehlen,  wären  nur  durch  die  vorangegangene 
Untersuchung  alle  Bedenken  beseitigt.  Aber  die  Charakterisirung  des 
zweiten  Theiles  als  »Athens  Verhalten  nach  aussen  betreffende  geht 
nicht  mit  Nothwendigkeit  aus  dem  einzigen  wirklich  gegebenen  Anhalte : 
der  Disposition  in  1,  1  u>e  eu  .  .  räXXa  xrX.  und  den  Worten  in  3,  1  b 
—9,  hervor,  sondern  sie  ist  von  Rettig  selbst  entnommen  aus  der  ge- 
meinsamen Beschaffenheit  der  zugewiesenen  Bestandteile  3,  10 f.  lb— 9, 
unter  der  Voraussetzung,  dass  sie,  und  nur  sie  den  zweiten  Theil  ge- 
bildet haben.  Aber  diese  Voraussetzung  ist  keine  sichere.  Denn  abge- 
sehen von  dem  entstehenden  mangelhaften  Uebergange  von  3,  la  zu 
3,  10,  bleibt  trotz  allem,  was  S.  35.  52.  53  f.  61.  62  gesagt  ist,  der  Zwei- 


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40 


Xenophon. 


fei,  ob  nicht  vielmehr  3,  10  f.  zum  ersten  Theile  wc  eu  dtaatuCorrcu  xtX. 
(1,  1)  zu  ziehen  sei;  vgl.  die  ähnlichen  Gedankenreihen  in  3,  10 f.  und 
1,  14.  Ferner  ist  zwar  3,  12  f.  S.  36  f.  mit  Recht  in  den  ersten  Theil 
gesetzt,  aber  ihre  Unterbringung  hinter  1,  9  ist  doch  wahrlich  nur  ein 
Nothbehelf,  bedingt  wieder  durch  die  stille  Voraussetzung,  dass  uns  die 
Schrift  vollständig  überliefert  sei.  Sodann,  was  das  Wichtigste  ist,  sind 
gegen  die  Angriffe  von  Faltin,  Kirchhoff,  Schmidt,  die  Partien  2,  8— 
11  ff,  2,  16  19  ff.  durch  die  S.  16  f.  und  S.  18  ff.  vorgebrachten  Gründe 
doch  nicht  als  zusammenhängende  erwiesen  worden.  Zweifel  bleibt  auch 
nach  dem  S.  10  ff.  Gesagten  wegen  des  Fortgangs  von  1,  16  ff.  zu  §  19. 
Sucht  man  nun  aber  für  die  betreffenden  Partien  eine  anderweitige  Un- 
terkunft, so  erscheinen  alle  gemachten  Vorschläge  nicht  überzeugend,  und 
man  wird  keine  befriedigenden  oder  doch  keine  notwendigen  Stellen 
für  sie  finden.  Das  ist  ein  Zeichen,  dass  jedenfalls  Verluste  geschehen 
sind.  Was  die  Vertheidigung  des  Uebrigen  (1,  1-15.  19-2,  8.  11-16 
.  .  .  18—3,  la  .  .  .  lb— 9)  anbetrifft:  so  ist  die  Beweisführung  für  die 
Zusammengehörigkeit  theils  überzeugend,  theils  kann  sie  als  ausreichend 
angesehen  werden  in  Anbetracht  der  bis  zur  Entstehungszeit  des  Denk- 
mals erst  gewonnenen  schriftstellerischen  Gewandtheit  und  mit  Berück- 
sichtigung des  zu  überwältigenden  schwer  disponirbaren  Stoffes. 

Ausgaben.  Conjecturen.  Ueber  die  neuerdings  verglichenen 
Handschriften  siehe  Kirchhoff  in  der  praefatio  seiner  Ausgabe,  seine  Ab- 
handlung S.  30  Anm.,  und  Wachsmuth  S.  13—15.  Von  ihnen  sind  drei 
von  Bedeutung:  Vaticanus  1950  (A  bei  Gail,  Kirchhoff,  Wachsmuth), 
Marcianus  511  (erst  jetzt  verglichen,  1166?  geschrieben,  A  bei  Kirchhoff, 
M  bei  Wachsmuth),  Laurentianus  pl.  55,  21  (L  bei  Dindorf  und  Wachs- 
muth, D  bei  Kirchhoff).  Die  von  verschiedenen  Gelehrten  für  Kirchhoff 
und  Wachsmuth  genommenen  Abschriften  weichen  nicht  wesentlich  von 
einander  ab;  Schmidt  wiederholt  einfach  S.  37—39  diesen  handschrift- 
lichen Apparat;  während  aber  bei  jenen  beiden  die  Lesarten  unter  dem 
Texte  gegeben  sind,  folgen  sie  hier  hinter  demselben,  und  zwar,  wie  die- 
ser, nach  der  Anordnung  der  Schrift,  die  Schmidt  für  die  ursprüngliche 
hält.  Der  Vaticanus  repräsentirt  eine  bessere  Ilandschriftenfamilie,  die 
beiden  anderen  Handschriften  eine  schlechtere,  und  zwar  der  Lauren- 
tianus eine  unvollständige  Untergattung.  Hertlein:  »Das  Ergebnis»  die- 
ser Handschriftenvergleichung  ist  freilich  nur  geringfügig  und  mehr  ne- 
gativer als  positiver  Art,  insofern  sich  nämlich  daraus  ergiebt,  dass  aus 
den  Handschriften  schwerlich  mehr  etwas  von  Belang  für  weitere  Ver- 
besserung des  Textes  zu  erwarten  ist.  Ein  um  so  grösserer  Spielraum 
bleibt  bei  dem  äusserst  verwahrlosten  Zustande,  in  welchem  uns  diese 
interessante  Schrift  überliefert  ist,  der  Conjecturalkritik,  und  diese  hat 
Kirchhoff  wie  noch  keiner  vor  ihm  angewandt«.  Einige  Nachträge  Kirch- 
hof siehe  in  seiner  Abhandlung  S.  31  ff.;  sie  sind  in  Wachsmuth's  Appa- 
rat aufgenommen  bis  auf  die  folgenden:  2,  5  änoßrpaty  {oh  8'  äv  yrcwv 


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Staat  der  Athener. 


41 


J,  |oj  &nttßrjvauy  raurj)  (schon  Frühere  ähnlich),  2,  17  av^xe/fisva.  {o&sv 
TOÜäxiQ  Ttva  itrrl  rä  ovjrxetfuva}  7njv&dvovrau,  3,  11  ob  ouvrptyxev  aurocg 
^tqöto  /x£v  fäp,  ore  .  .     ob  autnjveyxsv  abrote)  dXX'  iura?  (ein  wenig 
deichend  von  Madvig).    Wachsmuth  hat  überhaupt  fast  alle  ihm  be- 
gannt gewordenen  Vorschläge  der  frühereu  Gelehrten  unter  dem  Texte 
angegeben,  und  wenn  auch  unnütze  Conjectureu  darunter  sind,  so  ist 
doch  diese  Sammlung  zur  Uebung  der  Kritik  z.  B.  in  philologischen  Se- 
minarien  recht  brauchbar;  Kirchhoff  dagegen  beschränkt  sich  in  der  Aus- 
wahl auf  das  Noth wendigste;  um  so  tibersichtlicher  ist  seine  Ausgabe. 
Von  einer  Aufzählung  seiner  Vorschläge  darf  wohl  abgesehen  werden; 
aas  denen  der  übrigen  Gelehrten  nach  ihm  erwähne  ich  folgende:  l,  2 
[xal  6  rijv  Suvapn  ixpcrt&ete  r#  xoXet]  Gutschinid  —  orparrjciüv  xXqpw 
Wachsmuth  S.  34  —  1,  3  eloh  dp%at  {d^toanobSaarot^  iuo8o<popäg  ivsxa 
Schmidt  S.  41.   Müsste  dann  nicht  Soxooo*  statt  efolv  stehen?  —  1,  5 
an  zoXXots  (f.  evtotQ)  Hertlein  —  1,  6  fügt  Hertlein  p.6vot  vor  oder  nach 
ol  zpT{<rco\  hinzu.    Darauf  eXeyov  xal  eßouXeuov,  {iXsyov  &v  xal  ißouXe'jov, 
ä}  rois  bfwiotg  apt'ocv  abrote       dya&d  Wachsmuth  —  1,  10  [xai  rutv 
furotxwv]  .  .  iXsu&ipou  Twrreff&ae,  noXXdxtQ  äv  oty&elc  etvat  SobXov  rbv 
Afapatov  §  rbv  fierotxov  ?  rbv  dnsXeufrepov  indrafrv  äv  .  .  $  o't  ooUm] 
Schmidt  —  1,  13  Suvarat  (f.  duvarä)  .  .  [iartv]  Gutschmid.    Ueber  die 
Schlussworte  des  Paragraphen  ytyvojvrat,  £v  re  xrX.  siehe  Rettig  S.  7  f. 

1,  14  ovfijxdxwv  KfäXov)  Srt  ixnXdovres  auxofavrouatv  [tog  ooxobat]  Rettig 
S.  10  A.  4.  Dagegen  Zurborg:  xal  Siatxouac  (für  o>q  ooxouai)  —  1,  20 
bXxaZa-  dl  o'  ivred&ev  int  rpajpeot  xarior^aav,  di  [8k\  noXXol  Gutschmid. 
—  üeber  2,  1  ourto  xaßearyxe  siehe  Rettig  S.  12  A.  2.  Ist  darauf  viel- 
leicht zu  lesen:  [xal  Löwenklau]  rwv  pkv  noXtpiwv  qrrouc  re  o<fäc  abrobe 
fawrai  exvai  xdt  %upovs  (f.  fucCouc:  quantitativ  und  qualitativ  schwächer)- 
tm  8k  ovpttdzujv,  o?  [fipoum  rbv  tpopov  xal]  xarä  yrp  xpdrtaroi  zfot, 
[xai]  voptZooöt  rb  SnXtrtxbv  dpxeTv  (Courier  und  Dobree  für  df>%e:v),  el 
rointov  (f.  rwv  avfipd^üjv)  xpetrrovsc  *M  —  2,  4  yrje  svtors,  rsjivstv 
»was  der  Schwächere  zu  Lande  bisweilen  kann,  kann  der  Seebeherrscher 
immer:  das  Land  des  Stärkeren  verheeren«  Gutschmid.  Aber  dieser 
Auetor  würde  del  eingesetzt  haben,  und  ro7:  rije  -fie  sc.  dpx^at  ist  doch 
nicht  »der  Schwächere  zu  Lande«.  Darauf:  npo^Xetv  (f.  zapaxXetv) 
Wachsmuth.  —  2,  9  xal  ^8st}  euaf/ecaßai  .  .  xal  noXtv  otxstv  xaXyv  xal 
fisr*ty  Gutschmid.  —  2,  11  [nXourzz  noXte  .  .  baXdrrr^]  Gutschmid; 
unter  Annahme  dieser  Vermuthung,  Schmidt  davor:  not  8y  (f.  rl  o').  - 

2,  12:  Den  ersten  Satz  npbg  .  .  ßaMrrjj  versetzt  Schmidt  ans  Ende 
hinter  rb  8k  rjj.  Dazwischen:  itoXtc  [oödk)  8bo  Lehmann.  —  2,  16  obotav 
<rv>  to?c  Wachsmuth.  —  2, 17  uetvat  (f.  zlvat)  raora  Wachsmuth.  —  2,  18: 
Zu  xEhuooacv  siehe  Wachsmuth;  zu  d^Bovrai  mit  Acc.  Cobet.  —  3,  2 
xfo  toTq  0VfifM%ixotc  (f.  xal  r.  o^jp/id^oeg)  Gutschmid.  —  3,  4  xaroixooo- 
iui  rtg  (f.  rt)  rb  8ij/ioatov  Gutschmid.  —  3,  5  ohofrat  {Xf^i)  XPlvat  Wachs- 
muth, vgl.  §  8  —  3,  6  dnavrujr)  (f.  ebtdrw)  Gutschmid.       3,  7  ixxXr^ouQ 


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42 


Xenophon. 


»Ausschüsse«  (f-  i^irrous)  Gutschmid;  bald  darauf  eben  derselbe:  inet 
(f.  xdi)  Staaxsudaaff&ai  .  .  ovvoaxäaat,  nofo.  —  3,  9  «htzs  pevrot  hnap- 
%etv  [pkv]  SrjjjLOxparfav  ehat,  dpxouvrwQ  [8k]  touto  ^t'  )>  i&upetv,  Siuoq 
re  (f.  8k)  Schmidt  —  3,  12  ipfjpt  8n  rn/eV  Btatv  (f.  rcväc  oder  rcvkc  elvat)  .  . 
dktyot  pevTot  rcvic  Wachsmuth.  Darauf  Schmidt:  zut  im&yaopdva)  (f.  rußv 
im&rjaopAvwv). 

Die  'AnoAoyt'a  wird  zusammen  mit  dem  Schluss  der  Apomnemo- 
neumata  besprochen  werden. 

Die  Xenophon  untergeschobenen  Briefe  sind,  kritisch  bearbeitet, 
herausgegeben  worden  von  Rudolf  Herchcr  in  den  Epistolographi 
Graeci,  Paris  1873,  Didot. 

n.  Die  grösseren  Schriften  Xenophons. 

'Anopvrjpoveufiara. 

In  Betreff  der  Apomnemoneumata  hat  dieser  Jahresbericht  diejeni- 
gen litterarischen  Erscheinungen  zu  besprechen,  welche  sich  mit  der  Er- 
klärung und  der  Kritik  der  genannten  Xenophontischeu  Schrift  beschäf- 
tigen; Untersuchungen  über  das  Leben  und  die  Philosophie  des  Sokra- 
tes  sind  insoweit  zu  berücksichtigen,  als  in  ihnen  Xenophons  Darstellung 
tangirt  wird.  Für  mehrere  Arbeiten  dieser  Art  dürfte  eine  Verweisung 
auf  frühere  Besprechungen  in  diesen  Jahresberichten  genügen.  So  hat 
M.  Heinze,  Jahrgang  I,  S.  207 f.,  eine  auch  für  Sokrates  und  Xenophon 
in  Betracht  kommende  Schrift  recensirt: 

Leopoldi  Schmidtii,  Commentatio  de  etpwvog  notionc  apud 
Aristonem  et  Theophrastum.  Marburger  Lectionsverzeichniss  vom 
Sommer  1873. 

0.  Ribbeck,  Ueber  den  Begriff  des  ttpwv.  Rhein.  Mus.  31,  1876. 
S.  381-400 

hat  darauf  consequenter  den  historischen  Gang  der  Untersuchung  inne 
gehalten  und  das  Material  möglichst  zu  erschöpfen  gesucht.  Aus  seiner 
auch  für  die  Apomnemoneumata  mannigfach  interessanten  Arbeit  hebe 
ich  folgende  Stelle  (S.  382)  aus:  »Es  war  .  .  gewiss  kein  Compliment, 
wenn  dem  Sokrates  von  seinen  Zeitgenossen  und  Gegnern  elpwvEta  und 
tlpujveuea&ai  zugeschrieben  wurde,  sondern  ein  Ausdruck  des  Unwillens 
und  der  Erbitterung  über  seine  Art,  die  Leute  gesprächsweise  zu  foppen. 
Nirgends,  weder  bei  Xenophon  noch  bei  Piaton  bezeichnet  er  selbst  seine  Art 
oder  seine  Methode  .  .  damit:  ersterer  braucht  jene  Worte  überhaupt  nicht.« 

Einen  anderen  für  die  Methode  des  Sokrates  wichtigen  Begriff  und 
Namen  behandelt: 

G.  Teich müller,  Ueber  den  Ursprung  des  Terminus  ina^wf^. 
Philol.  34.  S.  386  f. 

Aus  Apomn.  IV,  6,  13  in)  r^v  unö&eotv  inavijyev  äv  ndvra  tov  16- 


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Apomnemoneumata. 


43 


ftn>  folgert  er:  »Es  ist  darum  natürlich,  dass  auch  die  der  Induction 
charakteristische  Zurückführung  der  Rede  auf  den  Ausgangspunkt  dem 
Sokrates  zum  Bcwusstsein  gekommen  und  von  ihm  durch  den  bei  Xeno- 
phon  und  Piaton  gebrauchten  Ausdruck  inavdyeev  bezeichnet  sein  wird.« 
Sasemihl,  Jahresb.  II.  III1  S.  271,  bezweifelt  die  Richtigkeit  dieser  Fol- 
gerung. Ich  möchte  mir  erlauben,  als  auf  einen  Beitrag  für  die  Ge- 
schichte des  Terminus  aufmerksam  zu  macheu  auf  Symp.  8,  34  xal 
(Pansanias)  fiaprupta  8e  h^ytTtt  wg  rauza  kyvwxoreg  ehv  xal  9rtßatot  xat 
Hklot  und  Oikon.  17,  15  .  .  ivfrufioupac  otov  iaxt  rb  eu  rag  tixuvaQ  h:d- 
jurbat. 

Ueber  die  umfassenden  Darstellungen  von  Zell  er  (Die  Philosophie 
der  Griechen  II,  ls  1875)  und  Fouillee  (La  Philosophie  de  Socrate 
1874)  s.  Susemihl,  Jahresb.  II.  III1  S.  292ff.  und  I,  S.  541  ff. 

A.  Krohn,  Sokrates  und  Xenophon.   Halle,  Mühlmann  1875.  X, 
179  S.  8. 

Unter  Verweisung  auf  Susemihl,  Jahresb.  EL  III1  S.  281  ff.,  be- 
schränke ich  mich  auf  folgende  Notizen.  Krohn  hält  es  »nicht  nur  für 
ein  Recht,  sondern  auch  für  eine  Verpflichtung  der  Wissenschaft,  die 
Sokratik  auf  rein  xenophontischer  Grundlage  zu  entwickeln«.  Er  stellt 
als  den  für  Sokrates  allein  erforschlichen  Gegenstand  hin:  »den  Men- 
schen in  der  Gegenwart  mit  seinen  Eigenschaften  und  Aufgaben.«  Diese 
Ansicht  wird  ihm  zu  einem  Kriterium  für  Ausscheidungen  in  den  Apom- 
nemoneumata.  Das  zweite  Kriterium  der  Unechtheit  zahlreicher  Gesprä- 
che ergiebt  sich  ihm  aus  dem  Zwecke  der  Schrift:  Die  Memorabilien 
waren  ursprünglich  eine  Schutzschrift;  »Xenophon  mochte  schon  früher 
die  Skizze  entworfen  haben;  allem  Anschein  nach  hat  aber  erst  der  rhe- 
torische Angriff  des  Polykrates  die  Herausgabe  veranlasst« ;  alles  rauss 
ausgeschieden  werden  »was  den  Anklägern  das  Wort  redet  oder  was  das 
Andenken  des  Meisters  besudelt«.  Daher  ist  der  »verschwindende  Bruch- 
theil  des  ächten  Bestandes :  I,  1;  2  (excl.  §  29-485);  3  (excl.  §8-15). 
HI,  9.  IV,  1;  6  (excl.  §  1-12);  7;  der  Schluss  von  ifiol  jiev  toioutoq 
w  von  §  11  ab  (?)«.  Einzelne  der  ausgeschiedenen  Abschnitte  werden 
besonders  besprochen:  I,  2,  29-48  S.  91-96;  I,  3,  8  (?)— 15  S.  96— 
98;  I,  4  S.  1-21;  I,  5  S.  98-102;  II,  1  S.  115-125;  III,  1  S.  140 
-145;  III,  11  S.  123;  IV,  3  S.  46-60.  111;  IV,  4  S.  125-140;  IV,  5 
S.  102—111.  Anziehend  sind  die  Parallelen,  die  zu  I,  4  aus  Cicero  d. 
nat  d.  und  Aristoteles  d.  part.  an.  gegeben  werden ;  aber  diese  und  die 
anderen  angeführten  Gründe  rechtfertigen  die  Hypothese  nicht,  dass  das 
Gapitel  erst  von  einem  Stoiker  eingeschoben  sei  (s.  A.  Kolbe,  Pacdag. 
Arch.  v.  Langbein-Krumme  19,  1877,  S.  73-80);  eine  Aeusserung  über 
zporpexeev  hat  Krohn  S.  179  selbst  zurückgenommen  (vgl.  auch  Hir- 

*)  S.  90  ist  noch  §  11,  S.  84  bis  zu  einem  gewissen  Grade  §  62  —  64 
t  ertüchtigt  . 


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44 


Xenophon. 


zel  im  Hermes  X,  1875,  75).  —  In  dem  zweiten  Theile  »Sokratik  und 
Piatonismus«  seines  späteren  Werkes  »Der  Platonische  Staat«  S.  329 
— 385  will  Krohn  Beziehungen  Piatons  auf  die  »Schutzschrift«  Xeno- 
phons  nachweisen.  H.  Siebcck  sagt  zum  Schluss  seiner  Recension  über 
diese  Schrift,  Jen.  Lit.-Zeit.  1875,  S.  829:  »Am  meisten  dürfte  sich  der 
letzte  Theil,  die  Vergleichuug  zwischen)  dem  Inhalte  der  Memorabilien 
und  der  Politik  empfehlen,  in  der  wir  zwar  einen  überzeugenden  Beweis 
ihrer  These  nicht  zu  finden  vermögen,  die  aber  jedenfalls  werthvolle 
Einsichten  darüber  gewährt,  in  wieweit  die  Verfasser  jener  Schriften  auf 
dem  gemeinsamen  Boden  der  Sokratik  standen«. 

i 

II  concetto  etico  di  Socrate.  Per  Alessandro  Paoli.  Firenze 
1875.    Tipografia  della  gazetta  d'Italia.    132  S.  8. 

Ich  erlaube  mir,  auf  die  der  Zeitschrift  für  das  Gymnasialwesen 
beigegebenen  Jahresberichte  des  Philol.  Vereins,  1877  S.  288,  zu  ver- 
weisen. 

Sokrates.  En  tidsbild  tecknad  af  C.  J.  Dahlbäck.  Stockholm, 
Seligman  1875.  II,  65  S.  8. 

Das  schön  ausgestattete  Büchlein,  dessen  Inhalt  aus  zwei  Vorträ- 
gen erwachsen  ist,  ist  zu  einer  Weihuachtslcctüre  für  die  Jugend  be- 
stimmt, die  ihr,  indem  Sokrates  und  sein  Wirkeu  nach  den  wichtigsten 
Beziehungen  hin  geschildert  wird,  etwas  mehr  bieten  soll,  als  es  die  ge- 
wöhnlich zugänglichen  Bücher  thun. 

Josef  Ogörek,  De  Socrate  marito  patreque  familias.  Progr. 
d.  Kaiserl.  Königl.  Real-  und  Ober-Gymnasiums  in  Rudolfswert  1877. 
Verlag  der  Lehranstalt.   30  S.  8. 

Wegen  der  Lückenhaftigkeit  des  älteren  Quellenmaterials  zieht  er 
die  Nachrichten  der  Späteren  stärker  iu  die  Untersuchung  hinein.  Diese 
Art  der  Quellenbenutzuug  hat  dazu  beigetragen,  dass  er  zwar  im  Gan- 
zen dem  Urtheile  Zellers  über  das  Familienleben  des  Sokrates  beitritt, 
welches  jener  in  seinem  Aufsatze  »Zur  Ehrenrettung  der  Xanthippe«  in 
dem  ersten  Bande  seiner  Vorträge  und  Abhandlungen  geschichtlichen  In- 
halts ausspricht,  dass  er  aber  noch  günstiger  über  Xanthippe  und  un- 
günstiger über  Socrates  als  Zeller  urtheilt.  Die  Nachrichten  der  Alten 
über  die  Söhne  des  Socrates  vereinigt  er  S.  24 ff.  so,  dass  er  vier  an- 
nimmt; Lamprokles,  der  älteste  Sohn  (Apomu.  II,  2,  1),  sei  vor  dem  Va- 
ter gestorben  und  zur  Zeit  der  von  Xenophon  uns  überlieferten  Unter- 
redung, wie  §  4  beweise,  schon  erwachsen  gewesen;  von  den  andern  drei 
sei  der  älteste  beim  Tode  des  Vaters  ein  fietffdxtov  gewesen.  Sokrates 
habe  sich  also  nicht  in  zu  hohem  Alter  erst  verheirathet,  und  jene  Unter- 
redung dürfe  nicht  zu  spät  der  Zeit  nach  angesetzt  werden. 


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Apomnemoneumata. 


45 


De  la  raort  de  Socrate  par  la  cigue,  ou  recherches  botaniques, 
plülologiques,  Listoriques,  physiologiques  et  therapeutiques  sur  cette 
plante,  par  le  Dr.  Imbert  -  Gourbey  re,  Professeur  ä  l'ecole  mede- 
cine  de  Clennont-Ferrand.  Paris,  librairie  Baillierc  et  tils  1876.  VIII. 
160  S.  gr.  8. 

Der  Verfasser  weist  nach,  dass  der  Schierlingstrank  der  Alten 
(xwveiov  Hell.  II,  3,  56)  ans  dem  gewöhnlichen  Schierling  (Conium  raa- 
culatom  L.)  und  nur  aus  ihm  bereitet  wurde. 

Bei  der  Schwierigkeit,  aus  Xenophon  und  Piaton  ein  übereinstim- 
mendes und  richtiges  Urtheil  über  die  Philosophie  dos  Sokrates  zu  ge- 
winnen, sind  die  Angaben  des  Aristoteles  über  ihn  von  grosser  Wichtig- 
keit. Darum  möge  hingewiesen  sein  auf  die  Zusammenstellung  derselben 
in  dem  Aufsatze  von 

Fr.  Steffens,  Welcher  Gewinn  für  die  Kcnntniss  der  Geschichte 
der  griechischen  Philosophie  von  Thaies  bis  Piaton  lasst  sich  aus  den 
Schriften  des  Aristoteles  schöpfen?  Letzter  Artikel.  Zeitschrift  für 
Philos.  und  philos.  Kritik,  herausgegeben  von  Fichte,  Ulrici  und  Wirth. 
Nene  Folge,  69.  Bd.  1876.  18  S. 

Adolf  Müller,  Quaestiones  Socraticae.  Progr.  der  Realschule 
und  der  landwirthsch.  Abth.  zu  Döbeln  1877.  36  S.  4. 

Die  früheren  Platonischen  Gespräche,  im  Besonderen  der  Prota- 
goras,  werden  mit  den  Gesprächen  in  den  Apomncmoueumata  verglichen. 
Auch  in  jenen  sei  Plato  noch  nicht  über  die  Tugendlehre  des  Sokra- 
tes, wie  sie  bei  Xenophon  erscheine,  hinausgegangen.  Ks  seien  fünf 
Cardmaltugenden  zu  unterscheiden,  als  fünfte  die  Frömmigkeit.  Sie  bil- 
deten dadurch  eine  Tugend,  dass  sie  alle  ihrem  Wesen  nach  Erkennt- 
niss  seien.  Welche  Folgerungen  sich  daraus  für  das  Verhältuiss  der 
Tugend  zur  Lust  und  für  die  Aneignung  der  Tugend  ergeben,  wird 
untersucht 

G.  M.  Bertini,  Sul  dat/iovcov  di  Socrate.  Rivista  di  filol.  e 
distr.  cl.  5.  S.  473—482. 

Der  aus  dem  Nachlasse  des  verstorbenen  Verfassers  veröffentlichte 
Aufsatz,  welcher  sich  durch  Umsicht  und  Klarheit  auszeichnet,  stimmt  in 
seinen  Ergebnissen  im  Ganzen  mit  den  Ansichten  Zell  ei  Uberein,  die 
dieser,  in  umgearbeiteter  Darstellung,  mit  geringer  Aenderung  S.  81, 
den  abweichenden  Ansichten  Volquardsen  s ,  Albertis  und  Breiteubach's 
gegenüber,  in  der  dritten  Auflage  seines  Werkes  S.  73   83  aufrecht  hält. 

Carlo  Passaglia,  Deila  dialettica  Socratica  quäle  riluce  negli 
esempi.   Rivista  di  filol.  e  d  istr.  cl.  5.  S.  1—61. 

An  den  Gesprächen  des  Sokrates  mit  Glaukon,  Euthydcmos,  Char- 
mides,  Parrhasios  und  Aristodemos  (Apomn.  III,  6.  IV,  6.  III,  7.  10.  I,  4) 


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46 


Xenophon. 


zeigt  der  Verfasser  S.  13.  22.  25.  34.  44 ff.  vermittelst  einer  eingehenden 
Zergliederung  als  an  lebendigen,  anschaulichen  Beispielen,  zum  Theil 
unter  Vergleichung  Platonischer  Stellen,  wie  Sokrates  die  Dialektik  als 
Mittel  des  Philosophen  im  Streben  nach  der  aoipia  (S.  3—13)  handhabte. 

Epigrafi  ed  opuscoli  Kllenici  inediti  illust rat i  da  Niccolö  Ca- 
mard a.  Palermo,  Beued.  Lima,  1873.  (S.  Bu.  in  Zarucke  s  Lit.  Cen- 
tralblatt  1874  No.  1).  Darin  S.  187—212:  Sui  quattro  libri  dei  Me- 
morabili  di  Senofonte  (schon  früher  veröffentlicht  in  der  Rivista  filo- 
logico-letteraria,  publicata  da  Corrazini,  Gemma,  Zindonella,  2,  1872. 
S.  141  ff.). 

Der  Aufsatz  bespricht  19  Stellen  der  Apomnemoneumata.  Er  wen- 
det sich  besonders  gegen  die  alte  lateinische  Ausgabe  von  Kühner. 
Aber  was  gesagt  wird,  ist  entweder  nicht  neu  oder  nicht  richtig. 

H.  Müller-Strübing,  Aristophanes  und  die  historische  Kritik. 
Leipzig,  Tcubner  1873.  S.  329  Anm. 

Wie  schon  Grote,  hält  er  die  beiden  Archedemos  Apomn.  II,  9,  4 
und  Hell.  I,  7,  2  als  verschiedene  Personen  aus  einander. 

C.  Lincke,  De  Xenophontis  Cyropaediae  interpolationibus.  1874. 
Zweite  These:  Apomn.  I,  2,  49  netpatv  (f.  nec&atv). 

G.  POhl ig  in  Fleckeisens  Jahrb.  f.  cl.  Phil.  109,  1874.  S.  381: 
Apomn.  II,  6,  33  (pdijoovToe  ou  (f.  tpiXrjaovroe  poo). 

Cobet,  Mnemos.  3,  1875.  S.  383:  Apomn.  III,  3,  3  [tu]  ipyov; 
ebendaselbst  S.  386:  III,  14,  3  eu^wvrai  {8i8uvat}. 

Ch.  Graux,  Revue  de  Philologie,  de  Littcrature  et  d'IIistoire 
anciennes  1877.  S.  207. 

Er  fordert  zu  neuer  Vergleichung  der  Handschrift  No.  1802  der 
Bibliothoque  nationale  (=  A  bei  L.  Dindorf)  auf.  Apomn.  I,  3,  7  fand 
er  in  derselben  die  richtige  Lesart  tuioütoiq  nuAAuuc  (nicht  noXXote) 
SetnvtZouaav. 

Schcnkl's  Ausgabe  und  Studien;  Breitenbach's  Recension. 
Die  Titel  sind  schon  S.  14  f.  gegeben. 

Schenkl,  Studien  H  S.  87—97,  tritt  im  Gegensatz  zu  Breitenbach 
(Fleckeisen's  Jahrb.  f.  cl.  Phil.  18G9.  S.  801-  815),  der  Ansicht  bei,  dass 
Xenophon  in  seinen  Apomnemoneumata  Bezug  nehme  auf  die  xaryyopta 
des  Polykratcs6).   Im  Besonderen  führt  er  den  Gedanken  Cobets  wei- 


6)  Cobet,  Mnemos.  3,  1875,  S.  141  ff.  macht  auf  einige  Stellen  aus  des 
Libanios  dnoXojrta  roü  Iiuzpäroug  aufmerksam,  in  denen  noch  etwas  vom  Wort- 
laute der  xarrffopta  ZtoxpdTouq  des  Polykrates  erhalten  sei;  hingewiesen  hier- 
auf hatte  im  Allgemeinen  schon  L  Dindorf. 


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A; 


47 


ter  aus,  dass  Xenophon  mit  dem  näheren  Detail  des  Processes  des  So- 
krates und  dem  Inhalte  der  Klagerede  des  Meietos  vom  Jahre  399  nicht 
bekannt  war;  die  Stellen  IV,  4,  4  und  IV,  8  (und  damit  zugleich  die 
Erwähnung  des  Namens  Meietos)  erklärt  er  dabei  nach  Vorgang  Ande- 
rer für  unecht.    »Xenophon  mochte  annehmen,  dass  der  Sophist  in  sei- 
ner xaz^yopta  die  Gründe  der  wahren  Ankläger  im  Wesentlichen  genau 
wiedergegeben  habe  .  .  Darum  trägt  Xenophon  auch  kein  Bedenken, 
seine  Gründe  ebenso  anzuführen,  als  ob  sie  Meietos  vorgetragen  hätte. 
Dabei  deutet  Xenophon  durch  die  Wahl  der  Ausdrücke  6  xarrjyopoQ  und 
h  focupdfLevoe  {ol  yp.)  für  den  Leser  hinreichend  an,  wer  der  wahre  hi- 
storische Ankläger  sei.«    Gegen  die  Angriffe  Schenkls  vertheidigt  Brei- 
tenbach in  der  Recension  S.  455  —  461  seine  Ansicht  mit  gewichtigen 
Gründen.   Vor  allem  entzieht  er  dem  Gegner  ein  Fundament  seiner  Be- 
hauptungen: dass  nämlich  dem  Xenophon  das  nähere  Detail  des  Pro- 
cesses unbekannt  gewesen  sei.   Zu  dieser  Annahme  nöthige  eine  rich- 
tige Auslegung  der  Eingangsworte  der  Apomnemoneumata  nicht  Auch 
an  sich  sei  jene  Annahme  unwahrscheinlich;  wenn  die  Schrift  des  Poly- 
krates  in  Xenophons  Hände  gelangen  konnte,  so  konnten  auch  andere 
Schriften  über  den  denkwürdigen  Process  und  auch  specielle  Nachrich- 
ten von  Xenophons  athenischen  Freunden  den  Weg  zu  ihm  finden.  (Die 
Aeusserung  Schenkl  s,  dass  die  Rede  des  Meietos  längst  vergessen  war, 
lässt  Breitenbach  unerwähnt,  konnte  es  auch  wohl).   Auch  die  Unwahr- 
scheinlichkeit  jenes  Quiproquo  wird  nachgewiesen:  »Es  steht  fest,  dass 
Polykrates  Schrift  in  Gedanken  und  Form  ein  Produkt  der  Sophistik  war, 
dem  das  Gepräge  der  Entstellung  und  starker  Uebertreibung  deutlich 
aufgeprägt  war.   Dies  konnte  Xenophon  sicher  nicht  verborgen  bleiben  . . 
Darum  konnte  es  ihm  auch  nicht  einfallen,  des  Polykrates  Gründe  ebenso 
anzuführen,  als  ob  sie  Meietos  vorgetragen  hätte,  und  in  diesem  Sinne 
sechsmal  b  xarfjyopos  Itpr^  (nicht  yyoi)  zu  schreiben  (ebenso  urtheilt 
Blass,  att.  Bereds.  II  S.  340)«.   Wegen  der  schon  von  Dindorf  beton- 
ten Präsentia  afctärae  und  Boxet  (I,  2,  26)  und  der  Optative  fyot  und 
iruTtfjujno  (§  28  u.  29)  genügt  es  auf  Breitenbachs  Ausgabe,  Anmerkung 
zu  I,  2,  26,  zu  verweisen.   Meietos,  ist  das  Ergebniss,  sei  sowohl  6  xany- 
yvpog  als  o  ypau/>dfi£vos.   Seinen  Namen  IV,  8,  4  anzufechten,  sei  kein 
Grund.   Daraus,  dass  Xenophon  nicht  die  UeÖtertreibungen  und  Entstel- 
lungen widerlege,  folge,  dass  Xenophons  Verteidigung  des  Sokrates 
nicht  gegen  Polykrates  gerichtet  sei.   Aus  der  Anknüpfung  an  That- 
sächliches  erkläre  sich,  so  weit  sie  stattfinde,  die  Uebereinstimmung  zwi- 
schen beiden.  —   Was  demnach  die  Abfassungszeit  der  Apomnemoneu- 
mata .anbetrifft,  so  muss  aus  Schenkls  Calcül  (Studien  II,  S.  152.  in,  S.  144) 
die  Bezugnahme  auf  die  nach  393  abgefasste  Kategoria  des  Polykrates 
schwinden,  wie  auch  die  Annahme  einer  gleichzeitigen  Abfassung  der 
Apomnemoneumata  und  des  Symposion  sich  als  unbegründet  erwiesen 
bat.  Es  bleibt  als  Terminus  post  quem  nur  der  Tod  des  Sokrates  und 


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48 


Xenophon. 


als  Terminus  ante  quem  etwa  das  Jahr  385;  denn  der  Eingang  des  um 
letztere  Zeit  geschriebenen  Symposion  deutet  ohne  Zweifel  wohl  auf  die 
Apomnemoneuraata  hin.  —  Ueber  die  historische  Gewähr  der  Apomne- 
moneumata  spricht  sich  Schenkl  S.  148  etwa  so  aus:  »Man  kann  diese 
Schrift  ganz  bezeichnend  Dichtung  und  Wahrheit  nennen.  Allerdings 
hatte  Xenophon  für  alles,  was  er  mittheilte,  Anhaltspunkte.  Sein  Ge- 
dächtuiss  war  stark.  Die  Ausführung  aber  gehört  in  den  meisten  Dia- 
logen Xenophon  selbst  an,  und  er  hat  sich  auch  gar  nicht  gescheut,  seine 
eigenen  Anschauungen  dem  Sokrates  in  den  Mund  zu  legen«.  Dabei 
verdient  denn  aber  doch  betont  zu  werden  (was  Breitenbach  gelegent- 
lich ausspricht),  dass  man  herausfühle,  der  Verfasser  wolle  von  dem  Thun 
und  Reden  des  Sokrates  ein  möglichst  treues  Bild  geben7).  —  Dindorfs 
Untersuchungen  über  Interpolationen  in  den  Apomnemoncumata  hat 
Schenkl  S.  115 ff.  neu  aufgenommen  und  weiter  geführt;  nach  seiner  Mei- 
nung hat  besonders  das  vierte  Buch  stark  gelitten;  die  betreffenden  Ab- 
schnitte ersieht  man  leicht  aus  dem  S.  182  von  Schenkl  gegebenen  Ver- 
zeichniss  der  behandelten  Stellen.  Seine  Ergebnisse  fasst  Schenkl  S.  144 
etwa  dahin  zusammen:  es  liege  die  Vermuthung  nahe,  dass  diese  Inter- 
polationen (auch  einige  kleinere:  S.  157)  von  demselben  Fälscher  her- 
rührten; über  das  attische  Recht  habe  er  verkehrte  Anschauungen  (IV, 

4,  4.  II,  1,  4);  er  kenne  bereits  die  Lehren  der  Stoiker  (IV,  3,  13); 
sein  Stil  habe  die  Färbung  der  xotvij;  von  ihm  rühre,  wie  die  Prooemien 
und  die  Epiloge  zeigten,  die  Eintheilung  in  vier  Bücher  her.  Es  mag 
genügen,  hiergegen  auf  Breitenbach  S.  470  ff.  zu  verweisen,  und  im  Be- 
sonderen wegen  des  vermeintlichen  stoischen  Einflusses  auf  S.  472.  — 

5.  97—102  behandelt  Schenkl  die  Citate  anderer  Schriftsteller  ans  den 
Apomnemoneumata;  vor  Stobaios  könne  man  sich  von  dem  Zustande  des 
Textes  kein  ausreichendes  Bild  entwerfen,  dieser  aber  habe  einen  Codex 
vor  sich  gehabt,  der  im  grossen  Ganzen  von  unseren  Handschriften  nicht 
verschieden  war.  Breitenbach  S.  461  ff.  macht  Schenkl  den  Vorwurf,  dass 
er  jenen  Citaten,  im  Besonderen  denen  des  Stobaios,  häufig  zu  grossen 
Einfluss  auf  die  Textgestaltung  eingeräumt  habe.  —  S.  102  — 115  be- 
spricht Schenkl  die  Beschaffenheit  und  Verwandtschaft  unserer  Hand- 
schriften. Die  in  allen  befindlichen  drei  grösseren,  aus  Stobaios  er- 
gänzten Lücken  II,  3,  lfl;  III,  9,  12;  IV,  4,  13  bewiesen  den  gemein- 
schaftlichen Ursprung  aus  einem  Archetypus.  Die  Handschriften  zer- 
fielen in  zwei  Familien.  Die  erstere  sei  durch  den  nur  die  ersten  zwei 
Bücher  enthaltenden  Paris.  1 302  (A)  vertreten,  welcher  Handschrift  Schenkl 


*)  Hier  sei  Zeller  S.  87,  2  erwähnt:  »Mem.  I,  4,  1  bezieht  sich  nicht 
auf  Schriften  sokratischer  Schüler,  sondern  auf  Urtheile  von  Gegnern,  und 
Mem.  IV,  3,  2  scheint  nicht  auf  schriftliche,  sondern  auf  mündliche  Mittheilun- 
gen  zu  gehen.«  I,  4,  1  wollen  Fouill6e  II  S.  79 ff.,  Krohn,  Sokrates  und  Xe- 
nophon, S.  2  auf  den  pseudoplatonischen  Kleitophon  beziehen. 


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49 


nicht  das  höchste  Ansehen  beimisst;  zur  Controlle  von  Dindorfs  Anga- 
ben über  A  hat  er  die  Abschrift  von  A,  den  Vindob.ÄI,  jetzt  Cn  (V») 
verglichen.  An  der  Spitze  der  anderen  Familie  stehe  der  Paris.  1740  (B), 
lelchem  Schenkl  vor  A  den  Vorzug  giebt;  S.  104  ff.  theiiv  er  die  Nach- 
lese von  Lesarten  mit,  welche  sich  bei  sorgfältiger  Vergleichung  für  die 
ron  Dindorf  benützte  Collation  Dübner's  ergeben  hatj  darin  sind  aller- 
dings nur  wenige  wichtige  Varianten  (S.  110);  Schenkl  unterscheidet  vier 
Hinde  von  Correctoren,  von  welchen  nur  die  erste  dem  Alter  nach  nicht 
weit  von  der  Schrift  des  Textes  abstehe,  die  zweite  schon  die  Lesarten 
der  Aldina  eingetragen  habe.  Die  in  mehr  Exemplaren  vertretene,  bald 
mit  A,  bald  mit  B  übereinstimmende  Mischclasse,  die  aber,  wie  durch- 
gehende Abweichungen  von  beiden  zeigten,  selbst  wieder  auf  einen  be- 
sonderen jüngeren  Archetypus  zurückginge,  komme  eigentlich  nur  für  die 
beiden  letzten  Bücher  in  Betracht.  Von  dem  relativ  besten  Codex  dieser 
Classe,  dem  Paris.  1642  (C),  giebt  Schenkl  S.  175  ff.  eine  sorgfältige  Ver- 
gleichung. Ausserdem  hat  Schenkl  selbst  den  von  Michael  Apostolios 
geschriebenen  Parisiensis  1648  (D)  und  die  Vindobonenses  XXXVII 
[früher  LXX  (V»)]  und  XCV  [früher  XXXVIII  (V»)J  vollständig  ver- 
glichen, ausserdem  Collationen  gehabt:  des  dritten  Buches  von  den  Vati- 
cani  1950  (J)  und  Urbinas  93  (R),  des  ersten  Buches  vom  Florentinus 
pL  55,  21  (L)4)  —  Während  der  Recensent  in  Zarncke's  Centralblatt 
Schenkl's  Urtheil  über  A  gerechtfertigt  findet,  vertheidigt  Breitenbach 
S.  464  -  469  ebenso  eifrig  diese  Handschrift:  »Schenkl  verkennt,  dass 
A  wie  die  älteste,  so  auch  unter  allen  die  wir  haben  bei  weitem  die 
beste  Handschrift  istt.  Das  richtige  Verfahren  scheint  mir  L.  Din- 
dorf im  Allgemeinen  inne  gehalten  zu  haben,  indem  er  sich  in  den 
ersten  beiden  Büchern  nach  Massgabe  des  inneren  Werthes  der 
Lesarten  bald  A.  bald  B,  selten  anderen  Handschriften  anschloss.  Ent- 
scheidend für  die  Richtigkeit  dieses  Verfahrens  ist  der  Umstand,  dass 
auch  in  A  willkürliche  Aenderungen  sind,  und  zwar  in  einem  Grade,  dass 
man  sich  in  zweifelhaften  Fällen  wohl  bedenken  wird,  bloss  auf  die  Au c- 
torität  von  A  hin  unter  den  Lesarten  die  Auswahl  zu  treffen;  vielmehr, 
wo  die  Entscheidung  aus  innern  Gründen  aufhört,  bleibt  man  in  Zweifeln 
stecken.  Nun  betont  Breitenbach  freilich,  dass  A  keine  ihm  eigenthüm- 
lichen  Interpolationen  habe,  sondern  nur  Ȋltere,  d.  h.  solche,  die  ebenso 
wie  eine  Anzahl  Lücken,  aus  einem  Archetypus  herstammend,  in  alle 
Handschriften,  oder  wenigstens,  wenn  in  A,  auch  in  B  übergegangen 
sindt  (ZGW.  1877,  Jb.  d.  philol.  Vereins  S.  408).  Sehen  wir  ab  von 
zwei,  mit  der  ersten  Alternative  (dem  »üebergange  in  alle  Handschriften«) 


<)  Die  angeblichen  Florentiner  Codices  A  B  C  D  E  in  der  Ausgabe  von 
Edwards  sind,  wie  Schenkl  nachweist,  keine  anderen  als  die  mit  denselben 
Zahlen  bezeichneten  Pariser  CDEFB. 

Jahresbericht  für  Alt«rtbom»wis«»uschait  1*77    I.  4 


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50 


Xenophon 


wenigstens  nicht  harmonirenden  Bemerkungen,  die  sich  auch  in  Breiten- 
bach/s neuester  Ausgabe  der  Memorabilien  vom  Jahre  1878  finden,  über 
»manche  evidente  und  noch  mehr  der  Correctur  wenigstens  dringend  ver- 
dächtige Variantent  in  A  (8.  244)  und  im  krit  Anh.  unter  I,  2,  12  »Frei- 
lich hat  A  allein  sehr  oft  re  vor  xal,  wo  es  eingeschoben  scheintt5); 
jedenfalls  wird  Breitenbach's  Ansicht,  dass  A  frei  von  ihm  eigenthüra- 
lichen  Interpolationen  sei,  widerlegt,  wenn  man  auch  nur  die  Stellen  prüft, 
in  denen  eine  willkürliche  Aenderung  eine  zweite  herbeigeführt  hat; 
da  sind  unverkennbar  Conjecturen  vorhanden,  freilich  schlechte.  II,  6,  34 
hat  A  allein  rt  —  i%etv  für  e/e*c  wegen  dyao&at  —  xal  (nur  C  weicht 
von  den  übrigen  Handschriften  darin  ab  und  nähert  sich  dadurch  A,  dass 
es  exetv  [<rs.  v.]  hat).  Nach  den  Ausgaben  zu  urtheilen  giebt  A  allein 
I,  2,  43  xparjj  —  xal  für  xpar&v  (dessen  Richtigkeit  auch  das  folgende 
apfiDv  beweist),  desgleichen  II,  1,8  npoeorävat  xal  für  izpoEozwTa ,  II, 
6,  28  ipdttv  —  xal  für  fdutv,  I,  4,  6  wi  -  dvanerdvvuaBat  —  ovy- 
xtefeaHat  für  h  —  dvansrdvvurai  —  ouyxXt(exat,  I,  2,  23  wegen  des  in 
§  22  vorangegangenen  nokXol  den  Plural  awppovrpavTac  —  duvr^BivraQ 
statt  des  Singular,  I,  4,  18  wegen  des  vorangegangenen  zaptZousvoc  den 
Dativ  rote  dvTtxaptCopdvotc  statt  des  Accusativ,  II,  1,  20  rä  ndvr  dya&ol 
für  ndvra  rdfaB'  ot  vor  Beot\  II,  1,  28  ScSdaxouatv  ävHoütnovg  für  St86a- 
mv  dv&pumotg,  II,  2,  1  rt  npoQ  aurouc  für  touq  rt  noeouvrac  vor  rouvofia. 
tout'  dnoxaXoüatv.  II,  1,  24  bietet  A  allein  8&}(Tfl  —  supttv  für  Stety  — 
!  t&potQ;  nur  J  hat,  nach  Schenkl,  noch  Szrpj).  Ueber  alle  diese  Dinge 
würde  man  in  Breitenbach's  krit  Anh.  vergebens  Auskunft  suchen.  Seiner- 
seits hat  er  Recht,  wenn  er  über  die  mangelhafte  Auswahl  der  Varianten 
unter  Schenkl's  Texte  klagt.  Es  wäre  endlich  an  der  Zeit,  dass  eine 
kritische  Ausgabe  der  Memorabilien  erschiene,  die  eine  neue  Vergleichung 
von  A  und  das  sonstige  Material  in  ausreichender  Vollständigkeit  über- 
sichtlich enthielte.  —  Zum  Schlüsse  seien  einige  Einzelheiten  angereiht. 

I,  1,  18  klammert  Schenkl  iwia  orparrjyooi  ein.  —  I,  2,  12,  vermuthet  der 
Recensent  im  Centralblatt,  möchte  Kritias  nteovexrioraTÖc  t«  xai  ßtatö- 
raxoQ  [xal  povtxwraToe],  Alkibiades  dxpariaxarog  t»  xai  ußpurroTaroe 
[xal  ßtatoraTog]  genannt  sein.  —  I,  8,  14  scheint  mit  §  15  gleiche  Ver- 
dächtigung zu  verdienen;  das  kurze  xal  dppodcetdCetv  weist  bis  auf  §  6 
zurück  und  steht  mit  dem  folgenden  xal  dfpo8io(wv  in  Beziehung;  dazu 
kommt  der  hier  unpassend*  Gedanke.  —  I,  4,  8  vermuthet  Schenkl  «(ivN 
oaoTw.  —  Ist  II,  6,  6  zu  lesen  ukv  >{Av}  $  (mit  B)  .  .  zu^dvjj  (vergl. 
§  6—10  Sc  Äw)?  Ueber  at  Siä  rou  odtparoz  ifiovai  Breitenbach  S.  466  f.  — 

II,  7,  10  möchte  in  A  der  Plural  yuvat&v  durch  das  folgende  biunavrat 
veranlasst  und  yuvatxi,  die  La.  der  übrigen  Handschriften,  das  ursprüngliche 


»)  Die  dritte  derartige  Stelle  im  krit.  Anh.  unter  I,  6,  11  ist  jetzt  mit 
Recht  gefallen.  (Freilich  wird  immer  noch  in  der  Anm.  zu  IV,  3,  13  verwiesen 
auf  die  auch  gefallene  Anm.  zu  I,  6,  11.) 


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Apomoemoneumata. 


51 


sein.  —  II,  7,  11  ooSkv  äv  Xaßwv  (A)  vertheidigt  Gail  Tome  VII:  ne  pouvant 
rien  retirer  de  mes  terres  ni  de  mes  maisons.      II,  9,  5  ist  vielleicht 
ra  schreiben  kv\  euptaxet  (vgl.  B) ;  darauf  §  6  wohl  drnjMäTrsro  zu  ändern 
in  d^XXaiTev  »liess  lost,  welches  genau  entspricht  dem  vorhergehenden 
taXlayfjwit  »loskomment.  —  III,  5,  17  ist  die  La.  von  B  und  Vat.  1 
<tajoM  »Yerblenduagc  nicht  anzufechten,  wenn  es  auch  nur  noch  von 
Saidas  aus  Platon's  Pbaon  angeführt  wird;  das  Adj.  drypus  ist  nicht  eben 
selten.    Die  Zeitverhältnisse  des  Dialogs,  die  von  niemand  bisher  unter- 
sucht sind,  passen;  er  hat  während  der  beginnenden  Verschwörung  der 
Vierhundert,  kurz  vor  ihrem  offenen  Ausbruch  stattgefunden.    Die  spä 
teste  bestimmt  datirbare  Begebenheit,  die  erwähnt  wird,  ist  §  4  die 
Niederlage  der  Athener  bei  Delion.  Es  kann  aber  keinem  Zweifel  unter- 
liegen, dass  die  Scene  in  die  Zeit  der  tiefen,  durch  eigenen  Leichtsinn 
t§  13f.  4-8)  verschuldeten  Erniedrigung  Athens  zwischen  der  sicilischcn 
Niederlage  und  den  neuen  Siegen  des  Alkibiades  fällt;  eine  andere 
passende  ist  nicht  zu  finden.  Auffälligerweise  werden  iu  erster  Linie  die 
Boioter  gefürchtet  (§  2.  4);  sie  drohen  allein  für  sich  in  Attika  einzu- 
fallen.   Während  aber  die  Disciplin  der  Matrosen  nicht  zu  klagen  ist, 
sind  die  aristokratischen  Elemente  der  Bürgerschaft,  die  Hopliten  und 
die  Ritter,  unbotmässig  gegen  ihre  Vorgesetzten  (§  18  f.).  Den  Boiotern 
gegenüber  können  die  Athener  sich  als  einheitlicher  Staat  fühlen  (§  2); 
aber  den  Vergleich  mit  Sparta  halten  sie  in  ihrer  Zuchtlosigkeit  und 
Zerfahrenheit  nicht  aus ;  es  droht  vielmehr  ein  Classenkampf  auszubrechen 
(§  15  —  17),  dessen  Vorspiel  viele  Processe  sind;  nur  der  Areopag  hält 
sich  intact  (§  20).    So  schildert  der  eine  Unterredner,  der  jüngere  Pe- 
rikles, voll  tiefer  Sorge  (§  17)  die  Zustände,  und  Sokrates  vervollständigt 
das  Bild,  indem  er  eine  Hauptschuld  den  unfähigen  Heerführern  der  Zeit 
beimisst  (§  21);  indess  er  verliert  auch  hier  nicht  seinen  Optimismus  und 
sacht  Perikles  aufzurichten,  das  Beste  von  ihm  erwartend  (§  1.  18.  22); 
Perikles  ist  nämlich  zum  Feldherrn  erwählt  (§1),  hat  aber  sein  Amt  noch 
nicht  angetreten  (§  24)  ;  und  zwar  hat  er  selbst  noch  keine  eigne  prak- 
tische Erfahrung  (§  22—24),  wird  also  wohl  zum  ersten  Male  zum  Stra- 
tegen gewählt  sein.    Sokrates  räth,  die  Bürger  auf  mythische  und  ge- 
schichtliche, den  gegenwärtigen  Verhältnissen  angepasste  Musterbeispiele 
der  Vorfahren  hinzuweisen  (§8-12)  oder  zum  Wetteifer  mit  den  Spar- 
tanern anzuspornen  (§  14 f.),  sie  so  zur  früheren  Tüchtigkeit  zurückzu- 
führen (§  14)  und  die  äusseren  Feinde  von  den  Gebirgen  aus  zurückzu- 
weisen (§  25  ff.).  Wie  es  kommt,  dass  in  dieser  Schilderung  der  Zustände 
Xenophon  nicht  der  drohenden  Stellung  des  Agis  in  Dekeleia,  des  Bünd- 
nisses der  Lakedaimonier  mit  dem  Perserkönige,  des  Abfalls  der  Chier, 
der  beginnenden  Absperrung  des  Hellesponts,  der  Erschöpfung  der  Staats- 
kasse Erwähnung  gethan  hat:  dies  lässt  sich  nicht  ausmachen  (vielleicht 
schweigt  er,  um  in  Athen  möglichst  wenig  anzustossen :  wflren  die  Athener 
nicht  durch  andere  Feinde  schon  beschäftigt  gewesen,  so  würde  sie  der 

4« 


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52  Xenophon. 

drohende  Angriff  der  Boioter  schwerlich  so  erschreckt  haben) ;  das  übrige, 
der  Angriff  der  Boioter6)  während  der  oligarchischen  Wirren  in  Athen, 
führt  mit  Nothwendigkeit  auf  die  angegebene  Zeitbestimmung,  wie  die 
Yergleichung  mit  Thukydides  lehrt.   Die  dr^pta  war  hauptsächlich  von 
Alkibiades  veranlasst  worden,  der  in  Athen  ein  oligarchisches  Regiment 
herbeiführen  wollte,  um  gegen  dasselbe  zurückgerufen  zu  werden  (Thuk. 
8,  48,  4  ix  zou  napovroQ  xöafwu  xijv  nöXtv  p^raarr^aaz).  Peisandros  reor- 
ganisirte  die  Guvatpoafat,  die  schon  früher  in  Athen  inl  8(xatQ  xal  dp^auQ 
bestanden  hatten,  damit  sie  zusammen  handelnd  die  demokratische  Ver- 
fassung beseitigten  (54,  4).   Ende  Winter  412/411  nehmen  die  Boioter 
Oropos  durch  Verrath  der  athenischen  Besatzung  (60,  1),  damit  zuerst 
wieder  nach  langer  Zeit  selbständig  auftretend.  Die  oligarchischen  Schreck- 
nisse beginnen  (63,  3;  65,  2;  66,  1  ff.).    Mit  66,  2,  dass  keine  Unter- 
suchung der  Meuchelmorde  mehr  geschah,  werden  wir  schon  über  die 
Zeit  der  Unterredung  zwischen  Sokrates  und  Perikles  hinausgeführt,  wo 
noch  die  gerichtliche,  wie  die  sonstige  Thätigkeit  des  Areopag  gerühmt 
wird.   Im  Hochsommer  411  wurde  die  Herrschaft  der  Vierhundert  be- 
seitigt; dabei  ging  die  Grenzfestung  Oinoe  wirklich  an  die  Boioter  ver- 
loren, welche  gemeinsam  mit  den  Korinthern  bald  nach  dem  Beginn  der 
oligarchischen  Herrschaft  in  Athen  es  zu  belagern  angefangen  hatten 
(98,  2.  4;  71,  l.  3),  wogegen  zur  Zeit  des  in  Rede  stehenden  Gespräches 
erst  ihr  Einfall  erwartet  wurde.  Danach  möchte  die  Wahlzeit  der  Feld- 
herrn zu  Athen  in  den  Frühling  zu  setzen  sein;  und  Perikles  ist  gewählt 
worden  für  Ol.  92,  2  =  411/410.   Ob  er  es  unter  den  Vierhundert,  ob 
unter  der  nachfolgenden  Demokratie  (vgl.  Thuk.  76,  2;  82,  1)  wirklich 
gewesen  ist,  ob  sein  Name  noch  in  dem  Reste  fiept .  .  steckt  C.  I.  A.  I, 
184  f.  A  21  (vgl.  auch  den  Nachtrag  in  Band  IV  dazu  und  R.  Schöll,  De 
extraordinariis  quibusdam  magistratibus  Atheniensium ,  in  den  Comm. 
philol.  in  hon.  Th.  Mommseni,  S.  454 f.):  das  lasse  ich  dahingestellt;  im 
nächsten  Jahre  war  Perikles  Hellenotamias  (C.  I.  A.  I,  188  f.).  Die  schwer- 
müthige  Ahnung  (Memor.  III,  5,  17  f.)  erfüllte  sich  an  ihm  und  an  Athen.  — 
III,  6,  4  roSe  (für  tot»)  axonwv  »nur  dast:  Gustav  Jacob.  —  Es  kann 
auffallen,  dass  die  beiden  letzten  Capitel  des  dritten  Buches  bisher  in 
Betreff  ihrer  Echtheit  unangefochten  geblieben  sind;  jedenfalls  zeigt  sich 
in  ihnen  fast  durchweg  etwas  gröberer  Witz.  -  IV,  4,  2  iv  rfj  ixxfycrc'q 
oder  [iv  rat?  ixxhjoiav]  Breitenbach  S.  472.  —  Schüchtern  sei  die  Frage 
aufgeworfen,  ob  III,  8  und  9  ursprünglich  an  jene  Stelle  gehörten  und 
nicht  vielmehr  engere  Beziehung  zu  IV,  6  hatten.  —  IV,  8,  1  zu  dvSpa>- 
diarara  vgl.  ein  gleich  altes  Beispiel  desselben  Wortes,  überliefert  durch 
Satyros  bei  Athen.  XH  S.  534  C:  fouoMnfi  b  Zwxpaxtxos,  wq  äv  abrbc 


«j  Nicht  zugänglich  war  mir:  Gerrit  Jan  t er  Braake,  Die  Theilnahme 
der  Boeoter  an  dem  peloponnesischen  Kriege,  nach  den  Quellen  dargestellt. 
Rostock,  1874.  Dissert. 


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Apomnemooeumata.  53 

a&rwmjc  ye^oveag  *ov  JAXxtßia$oo,  auvbv  dvdpwSy  .  .  yzviobat  yrrtoh.  — 
Druckfehler  u.  d gl . :  I,  2,  39  lies  üuvovrec,  II,  6,  1 1  Tauryv  mit  Kühner's 
und  Breitenbach  s  Vertheiluug  der  Reden,  III,  3,  14  toüto  dteveyxetv, 

III,  12,6  oi:.  IV,  1,  1  in  der  Var.  lect.  {ale&opevtp  )  pavepbv  Stob. 
A  nach  Dindorf.    S.  XII  Add.  [pjjre  äp^eoBat]  pyze  •  •  Madv. 

A.  Gas  da,  Z.  G.  W.  1878  S.  776  f.:  LT,  1,  14  dvatpet  (für  Mutet). 

Hubert  Schwartz,  Ad  Atheniensium  rem  militarem  studia  Thu- 
eydidea,  S.  6  ff.  (Kieler  Dissert  1877)  ist  zu  vergleichen  zu  Apomn. 
III,  4,  1  ix  xaraXofou  arpareoop^vog. 

Xenophon's  Memorabilien,  erklärt  von  L.  Breitenbach.  5.  Aufl. 
Berlin,  Weidmann'sche  Buchhandlung  1878.  8. 

Die  5.  Auflage  enthält  258  Seiten  gegen  247  der  vierten.  Sie  ist 
hervorgegangen  aus  einer  sehr  sorgfaltigen  Revision.  Der  Text  ist  an 
nicht  wenigen  Stellen  geändert  ;  an  folgenden  ist  zugleich  die  Vertheidi- 
gung  der  früheren  Textesworte  in  den  Anmerkungen  nunmehr  gefallen: 
I,  2,  53  ooyYevtuv  [re]t  I,  4,  18  Ende  [aärouc],  I,  6,  7  pzXerrjowot,  II, 

I,  1  [rTpbe  ine&ufi/a>    TL,  1,  26  [bmxoptCojievot],  II,  3,  19  [xat]  doxouvreg, 

II,  4,  1  xpaxtaxoy  [Äv],  II,  6,  3  pd)  ßouXerau^  IV,  1,  2  [äv]  jm&otev,  IV, 
6,  1  [xai]  rov  rpomav,  IV,  6,  5  dXtyXotc  //oäj<r#a*,  IV,  7,  9  Ende  [iaozou]. 
Eine  oder  die  andere  Conjectur  hätte  wohl  noch  Aufnahme  verdient;  so 
jedenfalls  II  irschig 's  doxet  III,  12,  6.  —  IV,  7,  2  schlägt  Breitenbach 
selbst  vor  xat  (f.  Jj)  epyoy  datodeü-ao&at.  Graux's  Notiz  über  die  Lesart 
zolhüz .  welche  die  Handschrift  A  I,  3,  7  bietet,  ist  nicht  berücksichtigt. 
Als  benutzt  werden  S.  5  angegeben  die  bezüglichen  Schriften  von  Pohle, 
5- henkl,  Erohn.  Zu  bedauern  bleibt,  dass  Breitenbach  die  Werke 
von  Fouillee  und  Wildauer,  wie  es  scheint,  noch  nicht  zugänglich 
waren ;  sie  würden  ihn  z.  B.  an  der  für  die  sokratische  Philosophie  wich- 
tigen Stelle  IV,  5,  12  wohl  zur  Aenderung  des  Ausdrucks  »das  Gute  nach 
seinen  einzelnen  Theilen  sichtet«  vermocht  haben.  Auch  andere  An- 
merkungen sind  anfechtbar,  z.  B.  I,  1,  16  der  Unterschied  von  dvSpeta 
and  dvdpta,  II,  1,  1  dnö  rcDv  arot^ettov  ab  elementis  literarum  (Finckh: 
»wie  von  den  Grundbedingungen«);  zu  U,  1,  23  not^odpevoQ  ist  wohl  rijv 
6Si,v  wegzulassen;  II,  2,  1  wird  die  erst  in  der  neuen  Auflage  aufge- 
tauchte zweite  Frau  Myrto  mit  ihren  zwei  Kindern  wieder  verschwinden 
müssen;  desgleichen  U,  7,  2  die  Benennung  »die  10  Tyrannen«;  II, 
8,  6  das  Futurum  8tw&\nat  beweist  noch  nicht  die  Existenz  des  Mediums 
in  der  Prosa;  weshalb  IU,  5,  27  nepatoXot  Grenzreiter?  wie  kann  III, 
12,  l  »dafür  habe  ich  andere,  höhere  Bestrebungen«  aus  dem  Texte 
herausgedeutet  werden?  IV,  4,  2  xe/aerat  =  reBetae rat  ist  jetzt  geändert 
in  npbs  rfj  Stxatoovwß  xelaerat  =  npttq  t^v  S.  reBetpivov  iarat  (vgl.  zu 

IV,  4,  21).  TV,  3,  4  äaojpeaxipa  »bei  ungestirntem  als  bei  gestirntem 
Himmel«;  vielmehr  wohl  »als  der  sonnenhelle  Tag*.  IV,  3,  14  heisst 


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54 


Xenophon. 


die  relative  Verknüpfung  &  »Asyndeton«.  IV,  6,  6  ist  die  gegebene 
Darstellung  der  Gedankenfolge  zu  beanstanden.  IV,  7,4  rexfiyptotc  ist 
zum  mindesten  die  Fassung  der  Anmerkung  ungeschickt;  §  5  ist  xau  vor 
tobe  nAdvyrac  kaum  »explicativ:  nämlich«  zu  erklären  möglich,  sondern 
wohl  zu  tilgeu.  Die  ro^otat  zu  III,  6,  1  bedurften  der  Erklärung  und 
die  i7moTo£oTat  III,  3,  1.  Störende  Druckfehler:  I,  2,  43  lies  Ao2,  I,  6,  6 
nopeöec&at,  I,  7,  1  'Em<xx£(ptup£&a,  I,  7,  5  dXaZoveoea&au ,  IV,  1,  5  fiySkv 
imardfiEvoc.  Zu  I,  2,  3  ixeTvov  lies  £py  (statt  tprj),  I,  2,  40  lies  fitfiouvrat 
(wenn  nicht  mit  Fischer  pupoufievot),  I,  6,  6  xareyxjye,  II,  3,  14  Sppjqaete, 
II,  3,  17  yr'/owx/<7c-.'v?  (wenigstens  steht  II,  6,  5.  III,  3,  3  ftAuvtxoe), 
IV,  3,  9  »<JOik.>  III,  3«,  IV,  6,  13  g.  Ende  ryvte  fäfr  twv.  Zu  II,  1, 
17  wird  IV,  6,  9  anders  citirt,  als  die  Stelle  jetzt  lautet.  In  der  Inhalts- 
angabe von  IV,  8  lies  »vermissen«  (s.  §  11),  und  S.  257  verbessere  statt 
des  zweiten  *S.  18« :  S.  62. 

Tob.  Wildauer,  Die  Psychologie  des  Willens  bei  Sokrates,  Pia- 
ton und  Aristoteles.  I.  Theil:  Sokrates'  Lehre  vom  Willen.  Innsbruck, 
Wagner'sche  Universitats-Buchhandlung.  1877.  VII,  102  S.  8.  (Ree: 
Centralbl.  1878,  Sp.  1530.) 

Diese  gründliche,  lichtvolle,  neue  Resultate  bringende  Schrift  ist 
für  das  Verstäudniss  der  Apomn.  im  Ganzen  und  im  Einzelnen  von  der 
höchsten  Wichtigkeit.  Wiederholt  kommt  der  Verfasser  auf  IV,  5  zurück, 
betont,  dass  das  Capitel  durchaus  sokratischen  Inhalt  habe,  zeigt,  worin 
Fouillöe  ihm  vorangegangen,  dass  Glückseligkeit  und  Tugend  abhangen 
von  dem  richtigen,  unerschütterlichen,  das  Begehren  leitenden  Wissen 
vom  wahren  Werthe  der  Güter  in  ihrer  Unterordnung  unter  einander 
(§12  dtdteyetv  xarä  yivy  rä  npdy}iaza) ,  während  die  unsicheren,  nicht 
durch  sichere  Erkenntniss  gestützten  Vorstellungen  der  Lust  Widerstand 
zu  leisten  nicht  vermögen  (S.  52  f.  74  87  f.).  S.  61  ff.  hat  er  zuerst  den 
Unterschied  der  mit  den  Worten  kx<uv  und  äxwv  von  Sokrates  und  von 
Aristoteles  verbundenen  Begriffe  gezeigt.  Er  zuerst  hat  das  Verhältniss 
der  aotf fa  zur  awfpoat'jv^  und  wieder  dieser  und  der  iyxpdrsca  aufgezeigt, 
damit  Krohn  widerlegend  und  Licht  auf  III,  9  werfend  (S.  57  f.  70. 
89.  94).  Er  hat  Aufklärung  darüber  geschafft,  wie  darin  kein  Wider- 
spruch in  den  Ansichten  des  Sokrates  zu  finden  ist,  dass  das  Wissen  des 
Begehrenswerthen,  wenn  es  im  Theoretischen  bleiben  könnte,  wie  jedes 
andere  Wissen,  die  Möglichkeit  der  Entscheidung  für  das  Gegentheil 
(hier  das  Schlechte)  trotz  besserer  Erkenntniss  zuliesse,  dass  es  aber, 
sich  im  Praktischen  bethätigend,  sofort  durch  das  Gute  determinirt  wird. 
Sokrates  hat,  das  ist  in  dem  Büchlein  dargethan,  wirklich  schon  ein  ethi- 
sches System  gehabt,  hat  die  Grundlagen  der  Ethik  gelegt  und  auch 
nicht  die  Frage  über  die  Entstehung  der  Tugend,  die  Heranbildung  eines 
sittlichen  Charakters,  auf  Grund  der  Naturanlage  durch  Wechselwirkung 
von  Erkeuutniss  und  Gewöhnung  übersehen  (S.  91  ff.).  Ein  Anstreifen  an 


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55 


die  metaphysische  Seite  ist  wohl  absichtlich  im  Gegensatz  zu  Fouillöe, 
aber  auch  wohl  etwas  zu  sehr  vom  Verfasser  fern  gehalten. 

Anonymi  'Atzo  loy  ta  Zütxpdzooq. 

Em.  Pohle,  Die  angeblich  Xenophontische  Apologie  in  ihrem  Ver- 
haltniss  zum  letzten  Capitel  der  Memorabilien,  Progr.  des  Gymn.  zu 
Altenburg  1874.  66  S.  8.  (Ree.  von  A.  Hug  in  der  Jen.  Lit-Zeit.  1874. 
S.  580  f.) 

In  dieser  vorzüglichen  Schrift  wird  in  feiner  Analyse  nachgewiesen, 
dass  das  letzte  Capitel  der  Apomn.  nach  Inhalt  und  Form  durchaus  echt 
ist;  anstössig  sei  nur  der  Sorites  §  3  xcä  nw:  &v  . .  guSatfwvBavdrou ;  und 
§  9  möchten  die  Worte  dSt'xate  ortouv  rtoestv  Echtes ,  etwa  dSt'xute  *<*ra- 
ytp,<I>oxz&  verdrängt  haben.  Von  S.  25  an  wird  der  Beweis  für  folgende 
ranf  Sätze  angetreten:  1.  Der  Gesprächstext  der  Apologie  zeigt  solche 
Mängel,  dass  der  Verfasser  der  Apologie,  falls  er  das  Gespräch  einem  xeno- 
pbontischen  Texte  entnahm,  diesen  bedeutend  verunstaltet  haben  muss. 
2.  Der  Text  in  den  Memorabilien  ist  von  solchen  Mängeln  vollständig  frei 
und  verhält  sich  zum  Texte  der  Apologie,  wie  das  Original  zur  misslun- 
genen  Copie.  3.  Die  Abhängigkeit  der  Apologie  von  Mem.  IV,  8  zeigt  sich 
auch  ausserhalb  der  Gesprächstexte.  4.  Die  Bedenken,  die  man  gegen 
Mem.  IV,  8  geltend  gemacht  hat,  sind  nicht  schwer  genug,  die  Unechtheit 
des  betreffenden  Capitels  zu  erweisen.  5.  Die  Existenz  der  Apologie 
neben  Mem.  IV,  8  erklärt  sich  aus  der  Absicht  des  Verfassers  der  Apo- 
logie, an  die  Stelle  des  für  ungenügend  erachteten  Schlusscapitels  einen 
neuen  Schluss  (die  Apologie)  zu  setzen.  Der  Beweis  für  den  letzten 
Satz  ist  von  dem  Verfasser  nicht  erbracht;  vielmehr  ist  die  Apologie, 
wie  Schenkl,  Studien  II  S.  146 f.,  erweist,  ein  selbständiges  rhetorisches 
Exercitium,  wahrscheinlich  aus  dem  zweiten  Jahrhundert  vor  Christus. 

Schenkl,  Xenophontis  opera  II,  S.  243  ff.,  und  Studien  III  S.  169 ff. 
(Die  genaueren  Titel  s.  S.  14  f.) 

Schenkl  hat  die  Apologie  sorgfältig  herausgegeben  und  Geschichte 
und  Constituirung  des  Textes  eingehend  besprochen.  Bedient  hat  er  sich 
der  von  A.  Mau  gemachten  Collationen  der  Vaticani  1335  (B)  und  1950 
(A),  auf  welchen  allein  die  handschriftliche  üeberlieferung  der  Apologie 
beruht  Die  erste  Hand  in  B  gehört  dem  12.  Jahrhundert  an;  eine 
zweite  hat  im  14.  Jahrhundert  Verbesserungen  eingetragen;  A  ist  noch 
später  erst  aus  B  abgeschrieben. 

Kupoo  flatdtia. 

A.  Krohn,  Sokrates  und  Xenophon  (s.  8.  43) 

giebt  in  einem  besonderen  Capitel  S.  61— 83  Beachtenswerthes  über  das 
Verhäitniss  der  »Sokratik  und  Cyropädiec   Seine  Auflassung  lassen  die 


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56 


X  onoph  on, 


Worte  S.  69  f.  erkennen:  »Xenophon  wollte  zur  Anschauung  bringen,  wie 
man  nach  sokratischer  Lehre  herrschen  müsse.  Aber  den  ganzen  Umfang 
des  Regentenberufes  umfasste  er  nicht  Ohne  hervorragendes  Talent  für 
Politik  und  Verwaltung,  von  der  er  richtige  Gedanken,  aber  nicht  syste- 
matische Einsicht  bekundet,  versetzt  er  seinen  Musterfürsten  an  die  Spitze 
eines  Heeres.  Hier  war  er  heimisch,  in  grossen  Ansichten  und  fachmän- 
nischen Specialitäten  gleichmässig  Meister«. 

»Die  Idee  der  Menschheit  im  hellenischen  Alterthum«,  aus  dem 
Nachlass  von  Ed.  Müller  herausgegeben,  Jahrb.  f.  cl.  Philol.  Suppl.  IX. 

Hier  wird  S.  136—142  die  Bedeutung  der  Kyrup.  Xenophon' s  ver- 
dientermassen  gewürdigt. 

Heinrich  Kämmel,  »Xenophon«,  in  Schmid's  Encycl.  des  ge- 
sammten  Erziehungs-  und  Unterrichtswesens  X,  1875,  S.  580-586. 

S.  584  —  586  werden  zum  Fundament  für  die  beabsichtigte  päda- 
gogische Betrachtung  Xenophon's  Ansichten  von  der  Aufgabe  des  Staates 
genommen;  die  Darstellung  folgt  Henkels  Studien  zur  Geschichte  der 
griechischen  Lehre  vom  Staat. 

Löhle,  Der  Charakter  des  Cyrus,  nach  Xenophon's  Cyropädie. 
I.  Theil,  1875,  28  8.  8.;  n.  Theil,  1876,  16  S.  4.  (Programme  des 
Progymn.  in  Tauberbischofsheim.) 

Im  ersten  Theile  wird  durch  eine  Vergleichung  zahlreicher  Stellen 
der  Apomn.  und  des  Oikon.  mit  denen  der  Kyrup.  gezeigt,  dass  vornehm- 
lich des  Sokrates  Wesen  in  der  xenophontischen  Auffassung  die  Dar- 
stellung von  des  Kyros  Charakter  durchdringe;  die  Arbeit  ist  fleissig 
und  reichhaltig,  gelangt  aber  kaum  über  eine  schematisirende  Disposition 
hinaus.  Der  zweite  Theil  vergleicht  in  derselben  Weise  Kyros  den  Ael- 
teren  mit  Kyros  dem  Jüngeren,  mit  Klearchos,  mit  Agesilaos  und  handelt 
dann  noch  vom  Eintluss  der  lakedaimonischen  Verfassung  auf  die  Kyrup., 
von  Xenophon's  eigenen  Erfahrungen  und  ihrer  Verwerthung  in  dieser 
Schrift,  endlich  von  ihrem  Verhältnisse  zur  Geschichte. 

Joh.  Heinz,  Verhältniss  des  Kyros  zur  medischen  Königsfamilie; 
sein  Abfall  von  Medien.  Progr.  des  Gymn.  Hedingen  bei  Sigmaringen, 
1876,  29  S.  4. 

Der  Verfasser  sucht  über  die  genannten  zwei  Punkte  gewisseres, 
als  bisher  gelungen  sei,  zu  ermitteln.  Da  in  Xenophon's  Kyrup.  die  Ge- 
schichte im  Dienste  der  Didaktik  steht,  so  bestimmt  er  ihre  Benutzbar- 
keit  als  Geschichtsquelle  dahin,  dass  selbst  an  sich  Wahrscheinliches  in 
ihr  nur  dann  als  wahr  angenommen  werden  dürfe,  wenn  es  durch  andere 
Quellen  bezeigt  werde.  Wie  er  sich  im  Einzelnen  zu  ihren  Angaben 
stellt,  ist  bequem  aus  der  Zusammenfassung  der  Ergebnisse  S.  28  zu  er- 


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Kyru  Paideia. 


57 


sehen.  -  Man  vergleiche  Max  I Juncker,  Geschichte  des  Alterthums, 
(1877)  S.  27lf.  206f.  308  ff.  353f.  387f. 

Karl  Lincke,  De  Xenophontis  Cyropacdiae  interpolationibus. 
Jena,  Frommann  1874,  35  S.  8.  (Berliner  Dissert). 

Der  Verfasser  scheidet  eine  grosse  Anzahl  Stellen  aus  der  Kyrnp. 
als  Interpolationen  ans,  die  fast  sämmtlich  das  gemeinsam  haben,  dass 
in  ihnen  die  Formel  xal  vuv  8'  Sri  (S.  16)  oder  eine  ähnliche,  mit  dem 
Präsens  verbunden,  Zustande  des  Perserreiches  zu  Xenophon's,  oder,  wie 
Lincke  meint,  zu  des  Interpolators  Ztit,  in  die  Erzählung  von  Kyros  ein- 
fährt. Xenophon  würde,  heisst  es  S.  10.  14,  den  Faden  seiner  Erzählung 
so  nicht  unterbrochen  haben;  er  würde  III,  2,  24  nicht  gesagt  haben 
xal  vov  irt  dtafxsvotMTt,  sondern  xal  roü  Xotnoo  (8k)  dttfiscvav  (S.  15).  Lincke 
geht  so  weit,  dass  er  selbst  diejenigen  Stellen,  welche  sonst  nichts  Be- 
denkliches haben  würden,  um  jener  Formel  und  der  durchgehenden  Ana- 
logie willen  ausscheidet.  (S.  17  und  30  hat  er  die  Umgrenzung  der  Athe- 
tesen  in  VII,  1,  33;  VI,  2,  8;  III,  3,  26-27  [und  28  a*  etpjjTcu?]  nicht 
genügend  scharf  angegeben.)  Nur  I,  2,  1  und  VIII,  5,  28  bleiben  ver- 
schont; diese  möchten,  meint  Lincke,  die  Anregung  zur  Fälschung  gege- 
ben haben.  Der  Fälscher  aber  müsse  (S.  31  ff.)  nach  Xenophon  geschrieben 
haben,  und  zwar  vor  dem  Verfasser  des  Epilogos,  der  auf  die  Einschiebsel, 
bei  seiner  entgegengesetzten  Tendenz,  eine  Verschiedenheit  in  den  gleich- 
zeitigen Zuständen  und  der  Darstellung  der  Kyrup.  nachzuweisen,  Rück- 
sicht nehme;  der  Verfasser  des  Epilogos  aber  habe  nach  Xenophon's 
Tode  und  vor  dem  Jahre  330  geschrieben.  —  Allerdings  ist  unter  den 
angefochtenen  Stellen  VII,  3,  16  schon  von  Dindorf  an  allgemein  ver- 
dammt, und  Dindorf  hatte  gleichfalls  VIII,  1,  23  verdächtigt.  Aber  auf 
der  anderen  Seite  erregt  gegen  Lincke's  zahlreiche  Athetesen  die  Er- 
wägung Bedenken,  dass  es  doch  Xenophon  nahe  lag,  um  die  Notwendig- 
keit und  Trefflichkeit  von  Kyros  Einrichtungen  zu  bekräftigen,  darauf 
hinzuweisen,  dass  sie  noch  zu  seiner  Zeit  als  bewährt  fortdauerten.  Eine 
objective  Entscheidung  über  die  betreffenden  Stellen  ist  meist  unmöglich. 
Lincke  hätte,  wenn  er  consequent  sein  wollte,  noch  manche  Stelle  mehr 
ausscheiden  müssen,  z.  B.  VII,  4,  2;  vgl.  VIII,  4,  3  xal  nXeoveg  wotv 
and  die  Erklärer  dort  Zustimmung  hat  er  von  Hertlein  VII,  1,  45; 
VIII,  6,  14  und  von  ihm  und  Breitenbach  in  VI,  2,  11  [lupias]  gefunden. 
Ausserdem  mag  noch  erwähnt  werden,  dass  Cobet,  Mneraos.  3,  1875, 
S.  406 f.  Anstoss  an  einigen  Worten  VIII,  l,  7  und  VIII,  3,  34  nahm; 
aus  S.  72  ebendort  aber  entnimmt  Lincke  (Xenophon's  Dialog  ~eoI  olxo- 
vo/i/oc  1879  S.  VI),  dass  Cobet  seiner  Ansicht  nicht  zustimmt.  —  Aus 
anderen  Gründen  noch  hat  Lincke  S.  1  —  10  seiner  Dissertation  I,  1,  4 
(jcoö  räkXa  8k  .  .  Aetöaßat  dbr'  dXtyXatv]  .  .  [itapaXaßtuv  <ogaorioe  .  .  abrovojia 
fora] . .  [fyfr  8k  ßaxrp/aßv  ,  .  Alyvnrfiuv)  und  VIII,  6,  20  f.  {jierä  8k  raüra 
i  tk  Alpmzov .  .  AiBtorda]  verdächtigt.   Aus  seinen  Thesen  sei  hervor- 


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58 


Xenophon. 


gehoben,  dass  er  II,  1,  30  txavyv  wäre  und  III,  2,  23  £8oaav  xai  eXaßov 
umstellt,  dass  er  II,  3,  4  zwischen  inofyoe  robq  nicht  interpungirt  und 
VII,  5,  32  [xai  etypatvöfjLEvot]  tilgt 

E.  Wörner,  Fleckeis.  Jahrb.  111,  1875,  S.  447:  III,  3,  69  [xal 
m/Beafou].  Madvig  Adv.  Crit.  I,  354  statt  dessen  wohl  richtig:  xal 
orM  Bea&at.  # 

Arn.  Schaefer,  Rhein.  Mus.  33,  1878,  S.  433:  Belege  zu  dem 
Ausdrucke  iv  tuj  reraypivtp  etvat  (VI,  2,  37). 

Cobet,  Ad  Xenophontis  Cyropaediam,  Mnemos  n.  s.  3,  1875, 
S.  .378—409. 

Beachtung  verdient,  dass  er  an  mehreren  Stellen  die  Er  lang  er 
Handschrift  (D)  zur  Geltung  bringt.  Mit  Unrecht  aber  erklärt  er  sie 
für  die  beste.  Sie  ist  zu  stark  interpolirt,  als  dass  sie  durchgehend  zur 
Grundlage  der  Text  »^Constitution  genommen  werden  könnte;  sie  bietet 
aber,  wie  man  seit  Cobet's  Anregung  wieder  zuzugeben  beginnt,  an  mehr 
Stellen  (aber  immer  nur  an  einzelnen  Stellen)  das  Ursprungliche,  als  von 
manchen  zugestanden  wurde.  (II,  3,  18  tritt  Cobet  zu  eifrig  für  D  gegen 
die  La.  von  A  G  o}i6ee  yivowro  ein;  vgl.  I,  2,  10).  —  Von  den  neuen 
Vorschlägen  dort  erscheinen  folgende  richtig  oder  doch  wenigstens  be- 
merkenswerth :  I,  2,  6  ort  (für  oi  rä)  ypdppjaxa,  3,  18  zweimal  [rd]  re- 
Ta-fliivcL,  4,  4  [nponerke] ,  4,  8  [xal  iX&yov],  4,  26  [r^v  M^dcxijv]  .  .  [8y- 
Xatv  .  .  jJtfTraCsrö],  6,  10  nw;  (für  ttoö),  II,  1,  23  ipavotro  (für  pa/votro), 
2,  15  [fiXtura],  4,  17  8tv  h(c  (wie  schon  Schneider),  xai  abröc  8'  3v  (mit 
D),  III,  1,  1  [&<poßetro),  1,  4  (zum  Theil  mit  D)  ooa  aitv  auroTc  dyopjevot 
sxu^ov,  1,  38  8ta<rxyvouv7wv  8k  [/z£ra  Setnvov],  IV,  1,  7  mit  D  iX&utv  .  . 
cbnyÄcurav,  1,  11  d^ouvrou  (für  viovrai),  1,  20  mit  D  [oftc],  1,  21  mit  D 
rouTotw,  2,  7  zum  Theil  mit  D  &eu>v  re  morä  [not^aov]^  2,  46  [ei]  ifino- 
8wv  .  .  [oux  äv  .  .  notsty],  5,  14  etQefprtxav  (für  efcajpiyxav,  vergl.  Cobet's 
VL3  S.  575  ff.),  5,  17  auroQ  (für  abrä),  5,  22  {oyneioopivoue,  5,  46  &* 
in  (für  8k)  npoedyov-at,  5,  47  [otenatv  .  .  abrouq]  wv  äv  [xal],  5,  49 
an  (für  in)  auzwv  avvayajvtCopLevot ,  5,  51  &v  oteade  (für  ~i)OÜe)  .  .  %a- 
pfeotiai,  6,  8  Ttpwpyoiv  (für  -j?<7£<v).  Von  den  Conjecturen  Cobet's  zu 
V— VIII  erwähne  ich  hier  nur  noch  V,  1,  11  ob8elg  [vo/xofj,  2,  17 
utxöv  [xai  fli)ptu>8ee],  4,  5  [utanep  eixoe]  idtujxov  .  .  [xai  riTpwoxet),  VTI, 
1,  42  sinew  [Ei] .  .  [out&efyre] .  .  [mit  D:  $/uuv]f  4,  3  [dfiotrai  BeXetu]  .  . 
[eic  rä  reizy],  5,  20  mit  D  +  A  [fjq8kv  ,  .  etoa>\;  wegen  der  übrigen 
beachtungswerthen  Vermuthungen  verweise  ich  auf  den  kritischen  Anhang 
der  dritten  Auflage  Hertlein's;  nicht  wenige  von  ihnen  hat  Hertlein 
in  den  Text  aufgenommen.  ' 

Cobet,  Mnem.  3,  1875,  S.  66  ff.,  erklärt  sich  für  die  Echtheit  des 
Epilogos  der  Kyrup.,  berücksichtigt  dabei  aber  nur  die  Aeusserungen 
Dindorf  s.   Nebenbei  theilt  er  S.  67  mit,  dass  auf  der  Leydener  BibÜo- 


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Kyru  Paideia. 


59 


thek  unter  den  Papieren  Valckenaers,  der  zuerst  den  Epilogos  ver- 
dachtigt hat,  sich  Oberhaupt  nichts  auf  die  Kyrup.  Bezügliches  finde ;  zu 
den  Hell.,  zur  Anab.  und  zum  Ages.  enthielten  sie  zahlreiche,  aber  nicht 
eben  bedeutende  Bemerkungen. 

Joseph  Cipser,  Uebcr  die  Echtheit  des  Epilogs  der  Cyropädie 
(0  autentycznosci  epilogu  Cyropedyi).  Progr.  des  Przemysler  Ober- 
gymn.  1877.  52  S.  8.  (Ree  von  M.  Iskrzycki,  Zeitschr.  f.  d.  österr. 
Gymn.  29,  1878,  S.  779 f.) 

Der  Recension  entnehme  ich  folgende  Sätze:  Den  Epilog  der  Cy- 
ropädie hält  Herr  Cipser  für  authentisch.  In  der  Cyropädie  beabsichtige 
nämlich  Xenophon  an  der  möglichst  schlechten,  von  ihm  keineswegs  an- 
empfohlenen Regierungsform,  der  Autokratie,  den  Beweis  zu  liefern  für 
den  Satz:  bnoio(  revec  .  .  iroXu  yt^uvrat  (Cyrop.  VIII,  8,  5):  das  Perser- 
reich,  das  zur  Zeit  Xenophon's  unter  schlechten  Vorstehern  in  Verfall 
gerathen  (vgl.  den  Epilog),  sei  einst  gross  und  blühend  gewesen,  als 
Männer  von  Cyrus'  Art  an  seiner  Spitze  standen  ;  ebenso  könne  auch  jedes 
andere  Volk  glücklich  werden,  falls  es  den  Weg  der  Tugend  wandle  und 
tüchtige  Vorsteher  habe.  Neben  diesem  Hauptzweck  habe  Xenophon 
noch  indirect  die  Griechen  zur  Reform  ihres  Staatswesens  mahnen,  an- 
derseits dieselben  vom  Wahne  der  Perserfurcht  befreien,  dagegen  aber 
auf  die  vom  Norden  her  drohende  Gefahr  aufmerksam  machen  wollen. 
Die  Art  der  Behandlung  muss  als  gänzlich  misslungen  und  unstatthaft 
bezeichnet  werden.  Die  auf  das  Thema  bezügliche  Literatur,  Schulz  und 
Bornemann  ausgenommen,  existirt  für  den  Verfasser  gar  nicht. 

H.  van  Herwerden,  Observationes  .  .  in  Xenophontem,  in  Tour- 
nier's  Revue  de  philologie  2,  1878,  198—203. 

Neu  und  beachtenswerth  scheinen  folgende  Vermuthungen:  Kyrup.  I, 
4,  15  [awrov  ija&dvero],  II,  3,  9  mtfctv  .  .  [b  xumv  oröfiaTt],  4,  5  Ißov- 
k'jprtv  <xe  cwff  Xapnporaxov  pavijvai,  xcu  yap  ipo\  äv  xoapuQ  rouro,  ifiijc 
ovra  doektpTjC  utov  [&ri  ixsyaÄor.pensffTaTov  patv€olfau]y  III,  1,  19  ot>ru>c 
(für  owrtu  öe)  .  .  Xaßovra,  3,  35  &ox(H>vTas  (für  dxobovrag  vgl.  §  50), 
IV,  2,  31  'Affouptatv  [xat  yApaß!utv\,  2,  40  npogr{xtv  (für  -yxec),  3,  15 
5v  (für  ävftpajnog)  nryvbe  ytvioftat,  5,  52  Z  vt  äv  äXXo  (für  8  rt  äXXo  &v) 
<Joxj5,  VII,  5,  47  u  noXünovwTarot;  (für  b  ftXon.)  noXspioe,  VIII  1,  19 
xapttvae  .  .  [roö  irapeevat],  2,  21  oüre  io&touot  nXstut  düvavrau  )[iope:v 
(für  (fipetv)  .  .  <pipetv. 

Xenophon's  Cyropädie,  Erklärt  von  F.  K.  Her  tiein.  2.  Bändchen, 
3.  Auflage.   Berlin,  Weidmann'sche  Buchhandlung  1876.   234  S.  8. 

Der  umfangreiche  kritische  Anhang  S.  229 ff.  zeigt,  wie  sorgfältig 
der  Text  revidirt  ist.    Von  den  neuen  Conjecturen  des  Herausgebers 


60 


Xenophon. 


sind  wenige  von  vorn  herein  zurückzuweisen,  z.  B.  die  im  kritischen 
Anhang  zu  VI,  1,  40  ausgesprochene  »Vielleicht  xtvduve&aavrd  rc  naftetv* 
für  das  überlieferte  psXX^travrd  xt  na&ecv;  man  vergleiche  nur  das  von 
Krüger  in  seiner  Griech.  Spracht.  §  53,  8,  4  angeführte  Beispiel  Mevet 
ixaunov  rooP  onep  p£XX&t  ita&eiv  und  Sauppe,  Lexil.  Xen.  S.  82  unter 
fieMetv,  wo  zum  Schlüsse  auch  die  Stelle  der  Kyrup.  als  Beispiel  für 
den  Iiitin.  Aor.  bei  diesem  Verbum  noch  einmal  hätte  angeführt  sein 
müssen.  Von  den  übrigen  Conjecturen  Hertleifs  seien  hervorgehoben 
V,  1,  1  XaßovraQ  dtapuXdrreiv,  4,  29  jjrr/irref,  37  i/o/v  ovv  oaorw  46  ip- 
pwpevearepot,  VI,  1,  11  dvameuasrae  für  dvarau<r*rat ,  VII,  5,  4  npoQ 
rohe  noXeptbue,  12  noXtopxetv  oder  itohopxfjoovrt,  VIII,  2,  23  tbancp  iXeye 
xai  nparraßv,  3,  17  irü  8k  murotc  <ji6ptot)  dXXot  oder  äXXot  ^toüoutoi) 
(undenkbar  wäre  auch  nicht  ol  Xoenol  für  dXXot),  8,  39  InXoönjoaQ, 
45  <AW>  fiä  AC.  VU,  6,  56  ist  jetzt  geändert  in:  vuv  ö*  Mt  obx  oorw 
ixovov,  dXXä  xat  aXXwe  dvaxTaa&at  Suvaout  ofc  .  .,  unter  Anlehnung  an 
die  Erlanger  Handschrift.  Aus  dieser  Handschrift  hatten  noch  mehr 
Lesarten,  als  geschehen  ist,  Aufnahme  verdient.  Von  den  in  den  Jahres- 
berichten des  philologischen  Vereins,  im  dritten  Jahrgang,  S.  285  f.  ange- 
führten Stellen  ziehe  ich  VIII,  4,  17  zurück  und  stelle  mit  V,  5,  7  xai 
napaxa&iCöfiEvoe  elnev  in  Parallele  Oikon.  7,  1  xat  napaxa&i&iievoe  tlnov. 
An  diesem  Orte  möge  eine  Auswahl  von  Lesarten  der  Erlanger  Hand- 
schrift aus  dem  fünften  Buche  (von  V,  2,  27  inaBov  an,  wo  sie  wieder 
beginnt)  folgen,  die  bei  Dindorf,  Sauppe,  Hertlein,  Breiteubach  keine 
Aufnahme  gefunden  haben :  V,  2,  36  vuv  Jj  nph  jjrry&rjvat  .  .  vuv  [ij  7y>b] 
inel  (dieses  würde  das  einzige  Beispiel  eines  adverbialen  nplv  in  atti- 
scher Prosa  sein,  abgesehen  von  der  Verbindung  rb  npiv  und  solchen 
wie  iv  rote  xptv  Xoyote).  V,  2,  37  \jUvovrec]  (an  Bleiben  denkt  überhaupt 
Kyros  nicht,  wie  die  Worte  in  §  31  beweisen,  auf  die  hier  zurückgewiesen 
wird:  .  .  rar  nopetae  .  .  oudk  p/av  nopetav  .  .  rou  npbe  aöv^v  BaßuXutva 
livai),  V,  3,  12  z.  £.  ßouXopsvoQ  [raDra],  3,  21  diari'&U  abrb  .  .  «D<r€> 
vpsrepw  <puXq>  .  .  xai  toTq  dXXotQ  aoppd^occ  .  .  [abrb]  Xaßwv,  3,  24  ot 
KaSoumot  xai  {ot}  Idxai  roTe  'Aoovptoic1) ,  3,  26  napaüxeudZotTo  für 
ouox.y  3,  36  dapaXearaT  av  impeootpe&a,  3,  43  iv  rjj  vuxrt  .  .  iv[rfl] 
vuxrt  .  .  iv[7$]  >j/i^0a,  3,  49  f.  npocTarretv  .  .  -npo^Tarrouatv  .  .  <  npos}- 
xarropivwv  .  .  ^poera^Bkv  .  .  npoe ramir,  3,  54  ijf&y  .  .  \^8rj)  Aarr©»/»), 
4,  2  auvinotro  für  ovvefnsro  (die  Botschaft  irrt  in  diesem  Punkte),  4,  11 
8  «  [vuv\  iaoü  Sedfuvos  .  .  ig  vuv,  4,  40  &g  aiel  (dW  D,  tfy  die  übri- 
gen Handschriften  Dindorf s)  .  .  ffTparoneSeuecBat,  5,  24  *T  n  xaxdv  aoe 


')  Vgl.  VI,  3,  8  \Tous">  r-ftjio,a$  .  .  rot*  äp^uvraq  und  4,  6  rrjv  ifiyv 
xai  \Tr,v)  *yv  fdtav  (VII,  5,  52  rljs  i/x^i  xai  rys  <rf]<;  cuvoueias  in  allen 
Handschriften). 

*)  Vgl.  VII,  1,  5  und  39  [fä]  .  .  ftp. 


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Kyru  Paideia. 


61 


}  tt  rt  /u}  dyaBov  [ffot]9),  5,  27  oara>?  .  .  [o5r<o]  Xapßdvetv  atg,  5,  29 
$  <mo]  .  .  [wjtuJ],  5,  41  brrtp}i£vot  ndpetacv.  —  In  Bezug  auf  die  An- 
merkungen Hertleifs,  die  geringere  Veränderung  erfahren  haben,  als 
der  Text,  möchte  ich  nur  folgendes  wenige  hinzusetzen :  Die  Bemerkung 
zu  VIII,  1,  30  steht,  was  den  Verfasser  von  VIII,  8  anbetrifft,  in  Wider- 
spruch mit  Einleitung  §  11.  Zu  VI,  3,  15:  »Welte  bedeutete  ursprüng- 
lich o\  ävfrpurnoi.  Zu  V,  5,  16:  ix  rr^Ss  x^q  dpz^fi  ^  won^  =  »von 
folgendem  Anfang  der  Beweisführung!,  die  dann  regelrecht  weiter  schreitet 
(vgl.  §  13  bnobtow,  §  21  robvrsv&sv).  Zu  VIII,  4,  27  «fc  rptaxocrrbv  Iroe. 
fi?  dvafAEvoovrog  u.  s.  w.:  Die  Pointe  scheint  verfehlt;  es  redet  auch  hier 
der  alte  Verehrer  des  Kyros  Artabazos,  dessen  Liebe  auch  in  dreissig 
Jahren  noch  nicht  gerostet  sein  wird.  —  Störendere  Druckfehler:  VI,  2,  21 
lies  re  ipfov,  2,  29  £/c^,  2,  41  cvpßdXXsTt,  3,  1  ovveoxeudCovro,  VII,  5,  43 
^MxrrowTtuv,  VIII,  1,  21  ineSetxvoen.  Die  zu  VI,  2,  26  angedeutete  Be- 
merkung scheint  im  kritischen  Anbange  zu  fehlen.  —  An  diesem  Orte 
lege  ich  folgende  Verbesserungsvorschläge  vor,  die  mir  mein  Freund 
Gustav  Jacob  zur  Veröffentlichung  anvertraut  hat:  1,6,  12  würde  der 
zweite  Satz,  in  dem  Frage  an  Frage  geknüpft  ist,  geschickter  werden 
durch  den  Eingang  Eu  (für  ob)  ydp.  IV,  5,  54  ine  rijv  jtjw  (rar  rijc  yijt) 
xarantnrovreg  (prs. !).  VI,  1,  35  napaxara&Tjxyv  { re  mit  D }  dvofid^ojv 
r^v  yvwuxa,  daißetdv  rs  aotou  Xiymv  [dSexeav  rs  xal]  (ri)v}  dxpdreeav. 
VII,  2,  13  5fia*e  (für  bfiotajc;).  VII,  5,  80  y  (en?  D,  dn/ot  A.  G.).  VIII,  3,  33 
rbv  ßow  .  .  rbv  (für  rb)  vtxyrypiov.  Hieran  reihe  ich  noch  einige  eigene 
Vermuthungen:  V,  3,  43  8tä  .  .  ratv  atrwv  iv  rjj  vuxrl  .  .  päXXov  1}  8eä 
rwv  dp&aXfiiov  .  .  [xal  mit  Dj  aeafrdvsa&at  \re-  xal  rix paepeaftae 
(für  npdaicSae  D10);  vgl.  IV,  3,  21  rirrapae  pkv  öp&aXpoeg  rexpapoupat, 
rirrapae  8k  walv  aloBtjoopae  und  Anab.  IV,  2,  4  8i  ZXrfi  rf}Q  vuxrbs  . . 
TSxpcUjpefffrai  8'  Ijv  rw  ipvpw).  V,  5,  4  $äv}  otvopdvove  .  .  [äv]  i86xet 
V,  5,  19  vexrjg  ytvopivriQ  abv  rote  &eo?c  [ijpsripag].  V,  6,  25  roedura  .  . 
oh. .  .  ßap6vst{  v  ^,  V,  5,  32  eha  ovtwg  (für  eh'  aurbc  oder  £t  der  Hand- 
schriften; vgl.  Rehdantz  zu  Anab.  VII,  1,  4)  rouro  dxouaag  . .  abrbe.  Ist 
VT,  1,  63  der  Satz  roeouroe  8k  —  noXsplwv  rd£ee  erst  an  den  Schluss 
des  Paragraphen  hinter  itxoaev  zu  stellen?  Ferner  VI,  3,  21  der  Satz 
6fwo  8k  —  fieraCeuyybvat  schon  hinter  d^peTov  pyvevart  Drittens  der 
Nebensatz  VIII,  8,  20  el  8iot  erparsbstr&ae  f  welcher  in  A  fehlt,  schon 
hinter  o?  xal  iorpareuovro?  VIII,  1,  20  tpero  [Suvaa&at).  Was 
soll  der  Satz  VIII,  1,  31  8tjjpet  8k  —  rä  iv  rtp  dipaveT  im  Zusammen- 
hange? ist  er  ein  anderswoher  entlehntes  Einschiebsel?  VIII,  3,  5  ovve- 
ßouXsbero  .  .  itatf  .  .  euvoee  <<uff  mit  D }  xdXXeara  I8eiv  .  .  Suapeveoev  {ate } 

*)  Vgl.  VI,  2,  19  drfrreUi  rts  bpüv  .  .  dittzrreXXopivtov  [6//tv]  und 
4,  13  ol  #§oi  [1)tuv\  faboootv  (ohne  Dativ  auch  dfe  übrigen  derartigen  Stellen 
bei  Starz  anter  pa/v«tv  S.  419). 

w)  Hieraus  möchte  *poUnae&ait  die  Lesart  von  A.  G.,  erst  weitere  Con- 
jectar  lern. 


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62 


Xenophon. 


poßeputrara  (vgl.  Anab.  IV,  8,  9).  VIII,  5,  13  oi  8*  imtipirat,  Sumep 
xal  iv  ra??  nöXeatv  oi  aonppovtaral  (für  oioppovs?)  Xaaat  x.  r.  k.  VIII, 
6,  11  iarutv  8k  nap  upuv  xal  idpat  (A.  D.  G.),  S><mep  napy  lpx>\,  \ot 
äpecnot]  nportpjjuivote  (D),  xal  rpänefa  .  .  .  (vgl.  Hier.  8,  5  toTq  npore- 
Wpivote.  In  dem  von  Lincke  und  Hertlein  vielleicht  mit  Recht  einge- 
klammerten Paragraphen  Kyrup.  VIII,  6,  14  steht  freilich  ndat  8k  oi 
aptarot  twv  napovrojv  iSpacg  nporertprivrat).  VIII,  7,  3  Souvae  .  .  SeSw- 
xart  .  .  reXeur^v  [Souvat].  VIII,  8,  23  e/ou<r<  pkv  yippa  xat  xontSag  xal 
aaydpEtg  Sxrnep  oi)  int  Kupou  ttjv  fid^v  not^adfievot  (D)  (es  schwebte 
vor  IV,  2,  22  .  .  pj)8k  yvutvat  ndpnav  8tt  äv&pa>xo(  ioy.ev,  dXXä  yippa 
xal  xontöag  xat  aayd/tstg  Snaura  xal  nXyyäe  rjxstv  vopt£6vTu>v).  Ferner 
aus  den  ersten  Büchern:  I,  4,  7  at  8'  iXa<pot  xal  {ai\  8opxd8tg  xal  oi 
äyptot  ohc  xat  oi  uvot  oi  äyptot.  I,  4,  15  ist  wohl  zu  interpungiren 
xal  rö  Xotnbv,  ouTtos  yaHy  rrj  zort  Brjpa  atare  det.  I,  6,  17  nXstard  re 
yapträ.  iff&tovra  iv  orpa-ctq  xat,  dn  iXa^taztuv  öpfuupeva,  [xal]  oh  äv 
Adßfl  8aif>d£<nara  ^üi/xsva  (selbst  geringe  Ansprüche  der  einzelnen  be- 
wirken doch  bei  der  grossen  Gesaramtzahl  einen  ungeheuren  Aufwand). 
II,  2,  14  8  (für  8tb),  hpr„  xal.  IV,  8,  6  itoooue  oder  nu>Q  (für  notouQ) 
irmeag  (Anab.  II,  4,  6  r/va,  III,  1,  2  ob8'  av  ha).  IV,  3,  13  crmix^  yap 
(für  8k). 

Xenophon  s  Kyropädie.  Für  den  Schulgebrauch  erklärt  von  L.  Bre  i- 
tenbach.  Dritte  Auflage.  Leipzig,  B.  G.  Teubner.  1.  Heft,  1875 
(XXIV,  168  S.);  2.  Heft,  1878  (196  S.)  8.  (Ree.  des  ersten  Heftes: 
Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  28,  1877,  S.  231  f.). 

Im  ersten  Hefte  »ist  der  Text  diesmal  wenig  geändert«.  Madvig's 
in  der  Zwischenzeit  erschienene  Conjecturen  werden  nicht  erwähnt,  wie- 
wohl folgende  (Adv.  crit.  I  S.  351—355)  irgend  welche  Berücksichtigung 
verdient  hätten:  I,  6,  5  dpvXaxTouvrac ,  toütojv  {nept}  napi^ovrag  [ouv> 
rotouToug  Nitsche  mit  D.  Stob.]  kaurobg  otoug  See,  I,  6,  8  dp^apivoog 
(für  -oc),  6,  11  l%ovra  dwautv  .  .  i%&pobg  [fyovra],  II,  1,  9  ei  i'/otpe 
wc  ra^tora  ZnXa  \inotoupyv] ,  HI,  1,  24  [d&uuojg  —  vaoayrjafuai] ,  3,  62 
utanep  napsyyvi),  3,  69  s.  S.  58,  IV,  3,  14  poßy&efy  pi)  [,  e/J  8er}oet  .  ., 
xartetTa  .  .  twju£v,  desgleichen  I,  6,  1  ob8iv  äu  Xuaavra,  eine  schon  von 
Klotz  vorweggenommene  Conjectur  (man  vgl.  etwa  Vergil.  Aen.  II,  691  ff. 
und  dazu  Scrvius;  im  Xenophon  ist  wohl  vorher  äXXo  mit  D  zu  tilgen). 
Im  zweiten  Hefte  hat  Breitenbach  zu  Hertlein  und  der  von  diesem  an- 
geführten Litteratur  Stellung  genommen.  Der  Recensent  in  der  Zeit- 
schrift für  die  österreichischen  Gymnasien  erwartet  erst  von  der  Ver- 
gleichuug  weiterer  Handschriften  eine  sichere  Grundlage  für  die  Text- 
kritik und  erklärt  sich  nicht  damit  einverstanden,  dass  der  Herausgeber 
dem  Cod.  Guelf.  (G)  ein  so  hohes  Gewicht  beilegt.  Wie  eingenommen 
Breitenbach  für  die  eine  Handschriftenklasse  ist,  zeigt  unter  anderem 
die  Bemerkung  im  kritischen  Anhang  zu  VIII,  3,  49  »G.  A  om.  xal  C<ov- 
rag*  (vor  xal  reXeur^aavrai)^  »empfiehlt  sich«  ;  andere  werden  anders 


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Kyru  Paideia. 


63 


anheilen.  II.  i.  3  schreibt  er,  gestützt  auf  A.  G.,  äv  mit  Indic.  fut. 
difpavei  statt  der  anderen  Lesart  Slv  .  .  stypdveav.  III,  3,  50  setzt  er 
nicht  mit  D  obSy  dxovrtardg  (eben  so  wenig  die  anderen  neueren  Her- 
ausgeber), sondern  dreimal  dicht  hinter  einander  ouSk  fiyv.  II,  3,  10 
wählt  er  gar,  weil  G.  s.  v.  r.  diese  Form  bat,  tywdpp  statt  iS-,  Con- 
swment  ist  er  aber  doch  nicht  völlig:  weshalb  wurde,  was  A.  G.  bieten, 
p^zut^oxe.  III,  l,  37  verschmäht,  aus  welchem  Grunde  HI,  3,  44  unkp 
pvaixaßv,  wo  nur  D  -ntpi  hat?  Eine  Anmerkung  zu  VII,  2,  22  inet 
w»v  ifiaurbv  ya)  ixavbv  über  die  Negation  und  zu  VIII,  3,  44  to&i  rou- 
tw  .  .  dvtäaßac  über  die  Construction  mit  dem  Infinitiv  wäre  erwünscht 
gewesen.  Besser  weggefallen  wäre  die  Andeutung  zu  III,  1,  41  dvs- 
aayovro  avv  äXtflotg ,  zu  V,  2,  12  besser  vermieden  die  Form  Set'Setv. 
Zu  IV,  2,  10  ist  zu  tilgen  su-curf  xar.  Der  Ausdruck  für  yMrrw 
IV,  2,  40  »warm  haltenc  dürfte  zu  weit  gehen,  vgl.  IV,  4,  7  (an  letzterer 
Stelle  ist  wohl  otronoteh  in  aTrov  nop/Cecv  zu  ändern,  wenn  es  auch  an 
ersterer  heisst  oi  nodjeovzse  .  .  rä  intrydeta).  Der  zu  IV,  6,  10  aus 
IV,  6,  1  gezogene  Schluss,  dass  die  Leute  des  Gobryas  ihre  Waffen  ab- 
gegeben hätten,  ist  unsicher  und  unwahrscheinlich.  V,  1,  8  au&te  xai 
Mar  ist:  ein  zweites  und  drittes  Mal.  V,  3,  14  handelt  es  sich  darum, 
dass  Kyros  dem  Gadatas  zuverlässig  erscheint.  Die  Anm.  zu  VII,  1,  36 
äfopüvrae  nimmt  sich  in  ihrer  Kürze  seltsam  aus,  da  Madvig  gerade 
darum  eine  Aenderung  für  nothwendig  hält,  weil  er  an  der  Bedeutung 
»aversos«  zweifelt ;  sollte  übrigens  dipoputwas  nicht  zu  belassen  und  mit 
Schenkl  zu  erklären  sein  »indem  sie  den  Blick  abgewandt  hatten«?  Da 
Babylon  ein  Viereck  bildete,  so  waren  seine  Mauern  keine  »Halbkreiset 
(IV,  5,  10),  und  Kyros  hatte  nicht  nöthig,  eine  »Kreislinie«  zu  formiren 
(IV,  5,  2).  —  Ist  nicht  im  Texte  VIII,  2,  14  zu  interpungireu  fyetv, 
xdrrujv  (vgl.  §  13)?  Störendere  Druckfehler:  Lies  I,  6,  11  To  <T  fyovra, 
II,  1,  29  npäzai,  2,  15  z.  E.  ixrpe^eeev,  III,  1,  23  napafxu&oupdvotg,  IV, 
5,  32  dpatpscaßat  8.  ä\>,  34  ovpyepst,  49  z.  E.  iv  jjl£cw,  VI,  1,  12  ytp>oer\ 
Im  kritischen  Anhange  unter  VI,  1,  28  ist  Schneidens  Name  zum  Vorher- 
gehenden zu  ziehen. 

'Avdßaotg. 

Zur  Anabasis  sind  drei  Schulwörterbücher  neu  oder  in  neuer  Auf- 
lage erschienen: 

Vollständiges  Wörterbuch  zu  Xenophon's  Anabasis,  begründet  von 
Fr.  K.  Theiss,  neu  bearbeitet  von  Hermann  L.  Strack.  8.  Auflage. 
Leipzig,  Hahn  1874.  IV,  120  S.  gr.  8. 

»Die  achte  Auflage  ist  ein  sorgfältig  revidirter,  in  nicht  wenigen 
Einzelheiten  berichtigter  Abdruck  der  siebenten.  Principielle  Aende- 
rungen  dagegen  waren  nicht  nöthig,  da  das  Wörterbuch  erst  vor  drei 
Jahren  von  Grund  aus  neu  bearbeitet  ward«. 


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64 


Wörterbuch  zu  Xenophons  Anabasis,  für  den  Schulgebrauch  bear- 
beitet von  Ferdinand  Vollbrecht;  dritte  Auflage,  mit  75  in  den 
Text  eingedruckten  Holzschnitten,  drei  lithographirten  Tafeln  und  mit 
einer  üebersichtskarte.  Leipzig,  B.  G.  Teubner  1876.  VII,  240  S.  gr.  8. 

»Diese  Auflage  hat  mehrere  Zusätze  und  Verbesserungen  erhalten, 
bei  denen  die  freundlichen  Bemerkungen  in  der  Recension  des  Professors 
Dr.  Hartmann  sorgfältig  benutzt  sind.  Andere  Beiträge  lieferte  mein 
Sohn«  (Wilhelm  Vollbrecht).  Die  Correctheit  des  Druckes  lässt  zu  wün- 
schen übrig. 

Vollständiges  Schulwörterbuch  zu  Xenophons  Anabasis  von  Ber- 
thold Suhle,  Verfasser  des  übersichtlichen  Handwörterbuches  für 
die  ganze  griechische  Literatur.  Mit  einer  Karte  zur  Orientirung. 
Breslau,  J.  U.  Kern  (Max  Müller)  1876.  VII,  148  S.  8.  (Anzeige  von 
F.  C.  Hertlein,  Jen.  Lit.-Zeit.  1876,  S.  510;  von  T.  in  C,  Krumme's 
pädag.  Archiv  1877  S.  46— 54;  von  J.  Egg  er,  Zeitschr.  f.  d.  Österr. 
Gymn.  29,  1878,  S.  211-213,  von  F.  Vollbrecht,  Jahrb.  f.  class. 
Phil.  117,  1878,  S.  831f.). 

Dieses  neue  und  auch  die  vorher  genannten  älteren  Wörterbücher 
sind,  von  Einzelheiten  abgesehen,  brauchbar,  falls  überhaupt  Special- 
wörterbücher beliebt  werden.  Sie  haben  besondere  Eigentümlichkeiten 
und  Vorzüge  im  Vergleich  zu  einander.  Während  Vollbrecht  den  ersten 
Versuch  gemacht  hat,  dem  Schüler  in  einem  Specialwörterbüche  zugleich 
ein  illustrirtes  Reallexicon  zu  seinem  Schriftsteller  zu  geben,  befolgt 
Suhle  dieselben  Grundsätze,  welche  er  in  der  Einleitung  zu  seinem  über- 
sichtlichen Hand wörterbuche  für  die  ganze  griechische  Literatur  und  in 
den  Vorbemerkungen  zu  seinem  Homerlexicon  ausgesprochen  hat,  und 
verwendet  allen  Raum  und  Fleiss  auf  das  dem  Schüler  Wesentliche,  auf 
die  Vermehrung  der  Sprachkenntniss,  auf  genaues  Vcrständniss  und  gute 
Uebersetzung.  Und  diese  Absicht  ist  ihm  recht  wohl  gelungen;  nur  er- 
schwert eine  übergrosse  Zahl  von  Abkürzungen  die  Leetüre.  Unpäda- 
gogisch ist  eine  Häufung  von  deutschen  Synonymen  (man  vergleiche  etwa 
die  Artikel  oxEnrofiau,  npo&opfa  und  npoSupoc,  atsuppoviva  bis  ouxpptuv, 
bßpRZw  bis  ußpiorrfi)  zatenaivu>  und  %aUi:6c,  ^aptZopa:)  und  Verweisun- 
gen solcher  Art  wie  5  s.  5g\  dv£ßrtv  Aor.  zu  dvaßafvw  auf  S.  11,  wo  in 
derselben  Spalte  noch  sechzehn  derartige  Verweisungen  vorkommen, 
darunter:  dve^tupouv  s.  dva%(up£w\ 

Von  Ausgaben  der  Anabasis  mit  erklärenden  Anmerkungen  sind 
zu  erwähnen: 

Xenophon's  Anabasis.  Für  den  Schulgebrauch  erklärt  von  Fer- 
dinand Vollbrecht  Leipzig,  B.  G.  Teubner.  1.  Bändchen:  Buch  I 
bis  m,  mit  einem  durch  Holzschnitte  und  drei  Figurentafeln  erläuter- 
ten Excurse  über  das  Heerwesen  der  Söldner  und  mit  einer  üebersichts- 
karte, 5.  Auflage  1873,  VIII,  188  S.  8.  (6.  Auflage  1877,  XH,  211  S.); 


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e>5 


2.  Bändchen:  Buch  IV— VII,  5.  Annage  1875,  1^8  S.  (Ree.  der  vierten 
Auflage  von  P.  Weissenf  eis,  Z.  f.  G.-W.  28,  1874,  8.  818—831,  der 
fünften  Auflage  von  G.  Hart  mann,  in  Masius'  neuen  Jahrbüchern  für 
Pädagogik  114,  1876,  S.  390—392). 

Die  Besprechung  von  Weissenfeis  ist  ungünstig,  die  von  Hart- 
mann  wohlwollend.  Die  Ausgabe  befriedigt  in  der  Concurrenz  mit  an- 
deren offenbar  vorhandene  Bedürfhisse  der  Schüler;  das  beweist  ihr  Ab- 
satz. Die  sechste  Autlage  hat  zahlreiche  kleine  Verbesserungen  in  den 
Anmerkungen  erhalten;  im  Texte  sind  »etwa  drei  Aenderungen  der  Les- 
art« vorgenommen;  das  Aeussere  des  Buches  ist  wohlthuend.  Was  ist 
II,  1,  21  gemeint  mit:  dmx^rskcä,  Conj.  der  zweifeinden  Frage? 

Xenophon's  Anabasis.  Erklärt  von  C.  Rehdantz.  Berlin,  Weid- 
mann'sche  Buchhandlung.  2.  Band:  Buch  IV  VII,  3.  AuHage  1874, 
261  S.  8.;  1.  Band:  Buch  I— III,  mit  einer  Karte  von  H.  Kiepert 
und  zwei  Tafeln  Abbildungen.  4.  Auflage  1877,  LX,  178  S.  (Ree.  der 
vierten  Auflage  von  H.  Zurborg,  Jen.  Lit.-Zeit.  1878,  S.  605  f.)- 

Der  vor  kurzem  verstorbene  hochverdiente  Herausgeber  hat  die 
Genugthnung  gehabt,  die  Vorzüge  seiner  Ausgabe  allgemein  anerkannt 
zu  sehen.  Sie  ist  unter  allen  erklärenden  die  reichhaltigste,  lässt  kaum 
irgendwo  in  Stich,  wenn  man  Auskunft  sucht,  ist  höchst  zuverlässig  auch 
in  selbständiger  Textkritik.  Der  Herausgeber  hat  selbst  gefühlt,  dass 
allmählich  dem  Schüler  die  Uebersicht  über  das  Gebotene  immer  schwie- 
riger geworden  ist,  und  hat  in  der  neuesten  Auflage  dadurch  abzuhelfen 
gesucht,  dass  er  gar  manches  (ob  genug  in  Bezug  auf  Schüler?)  aus 
den  Anmerkungen  ausgesondert  und  für  einen  Index  aufgespart  hat. 
Dennoch  übersteigt  der  Umfang  des  Bandes  um  einige  Seiten  die  frühere 
Auflage  von  1873.  Ausser  anderen  Zusätzen  sind  jetzt  vielfach  den 
Schriftstellercitaten  die  ausgeschriebenen  Worte  hinzugesetzt,  oder  es  ist, 
noch  häufiger,  umgekehrt  verfahren.  Indess  weicht  doch  die  vierte  von 
der  dritten  Auflage  nicht  so  sehr  ab,  wie  diese  von  der  zweiten.  Die 
Publicationen  der  Zwischenzeit  sind  in  Erwägung  gezogen,  und,  so  weit 
es  geboten  schien,  berücksichtigt;  mit  wenigen  Ausnahmen.  So  ist  es 
aaßallig,  dass  Zurborg's  und  Gleiniger's  Untersuchungen  über  Xeuophou  s 
Schrift  von  den  Einkünften  nicht  einmal  genannt  sind.  Einige  weitere 
fremde  und  eigene  Conjecturen  hat  Rehdantz  nunmehr  in  den  Text  aufge- 
nommen; aus  dem  von  ihm  neuerdings  Conjicirten  möge  hervorgehoben 
sein:  die  einzige  Vermuthung  im  ersten  Bande  II,  4,  5  [euHbe]  und  aus  dem 
zweiten  Bande  IV,  6, 15  napy  (für  fiev  yäp  oder  yap  oder  cy>«)  u/ilv,  IV,  8,  27 
ibeov  •  xafy  ok  xai  rrd^  xdt  nuffir)  xai  nayxfiduov  &£a  ifsvero,  VI,  1,  20 
•lu&vv  CA;  etwa  /uft*  5»?«  VI,  6,  28  rotobroe  »etwa  ouwurtoe*  V  VII,  1, 28 
[roö  awuj  BaotUwQ,  VU,  7,  55  »äv  oixrjowv  .  .  Irrfo/izvoe  die  erste  Classe ; 
obapwv  .  .  aaTobjipofLevoc  die  zweite  Classe  der  Handschriften,  ich  ver- 
muthe  dzoixqaatv  .  .  ty</>6fievoc*.   Den  schlechteren  Handschriften  folgt 


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66 


Xenophon. 


Rehdantz  jetzt  I,  8,  17.  IV,  8,  21.  V,  7,  7.  32.  VI,  !,  30.  4,  6.  12.  5,  1. 
6,  4.  VII,  1,  6.  3,  35.  5,  8.  7,  7,  und  wiederum  den  besseren  II,  4,  17, 
V,  6,  37.  VI,  2,  16.  6,  4.  VII,  2,  25").  3,  31;  allerdings  vielleicht  je 
einmal  iu  den  zwei  Reihen  mit  Unrecht:  VII,  1,  6  möchte  aotpalic  nicht 
unpassend  gesagt  sein  im  Hinblick  auf  die  mächtigen  und  nahen  Lake- 
daimonier  {vgl  VII,  2,  37.  7,  10):  und  nur  VI,  2,  16  in  den  besseren 
und  II,  6,  30  in  schlechteren  Handschriften  ist  bei  Xenophon  zwischen 
dfnf  \  und  einer  Zahlangabe  der  Artikel  nicht  gesetzt.  Hier  sei  angemerkt, 
dass  die  Note  zu  I,  7,  2  in  ihrer  Allgemeinheit  nicht  richtig  sein  würde : 
tntpt  hat  in  attischer  Prosa  .  .  dfiyl  verdrängt,  weiches  allein  Xenophon 
gebraucht«,  und  dass  ungeachtet  der  zu  VI,  4,  23  angeführten  Beispiele 
noch  immer  zu  I,  2,  12  gesagt  wird:  »nsph  um,  mit  dem  Accusativ  .  . 
nie  bei  Zahlbegriffen«.  Gegen  die  Textconstitution  und  die  Anmerkun- 
gen Hessen  sich  an  mehreren  Stellen  Einwendungen  erheben;  z.  B.  III, 
1,  21  wird  sich  uno^ta  und  die  Erklärung  »ängstliche  Rücksicht«  schwer- 
lich aufrecht  erhalten  lassen.  Einige  Druckfehler:  III,  1,  25  fehlt  Ipu- 
xecv;  aus  der  vorigen  Auflage  sind  in  die  neue  übergegangen  IV,  6,  20 
(das  zweite)  yvfivrjvac,  V,  6,  9  nXeov  Siudsxa,  S.  XII  A.  20*  uno<rrtoa- 
rrjot,  zu  V,  4,  31  »zu  4.  3.  9«  (statt  4.  3.  19);  zu  I,  3,  21  heisst  es 
jetzt  *fyu6Xto\>  einen  halbmal  so  grossen«. 

Xenopbon's  Anabasis  of  Cyrus  Books  I.  II  By  R.  W.  Taylor, 
Assistant -Master  at  Rugby  School.  Rivingtons,  London,  Oxford  and 
Cambridge  1877.  XXVII,  62,  16,  59  S.  8.  -  Dasselbe,  Books  III.  IV. 
1877.  XXVII,  58,  16,  59  S. 

Eine  Schulausgabe.  In  beiden  Bänden  findet  sich  übereinstimmend  : 
General  Introduction,  Rules  of  Greek  Syntax  (auch  besonders  gedruckt 
unter  dem  Titel:  A  short  Greek  Syntax,  extracted  from  Xenophon's  Ana- 
basis 16  S.)  und  eine  Karte;  jedem  Bande  eigenthümlich  sind:  HistoriaJ 
Sketch,  Itinerary,  Text,  Notes,  Indices.  In  der  dem  ersten  Bande  vor- 
ausgeschickten Vorrede  wird  gesagt,  dass  mit  ein  oder  zwei  geringen 
Ausnahmen  der  Kühnersche  Text  abgedruckt  sei,  und  dass  für  die  Er- 
läuterung grundsätzlich  keine  englischen  Ausgaben,  sondern  die  deutschen 
von  Kühner,  Krüger,  Vollbrecht  und  Rehdantz  (besonders  dessen  Ein- 
leitung), ausserdem  die  Reisewerke  von  Ainsworth,  Koch,  Chesney,  Layard, 
Hamilton  und  Grote's  Geschichte  benutzt  seien. 

Selections  from  Xenophon  and  Herodotus.  With  Notes  and  Refe- 
rences  to  Goodwins  Grammar  and  copperplatc  Maps.  Edited  by 
W.  W.  Goodwin  and  J.  W.  Withe.  Boston,  Ginn  and  Heath.  1877.  8. 

Zur  Einführung  in  die  Leetüre  griechischer  Schriftsteller  werden 


")  Weshalb  also  VI,  2,  2  »irtl?* 


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Anabasis. 


67 


aas  Xenophon  die  ersten  vier  Bücher  der  Anabasis  und  Hellenika  II, 
1—4  und  dazu  in  einem  Anbange  S.  1—128  kurze  Einleitungen  und  No- 
ten geboten,  unter  Benutzung  der  besten  Hilfsmittel. 

Senofonte.  La  spedizione  di  Ciro,  commentata  per  uso  dei  licei 
e  per  lo  studio  privato  da  Adolfo  Bersi,  professore  nel  R.  Liceo 
Arnaldo  in  Brescia.  Firenze,  successori  Le  Monnier.  1877.  Libri  I— IV. 
\n,  375  S.  8. 

In  der  an  Domenico  Comparetti  gerichteten,  im  Juni  1875  geschrie- 
benen Vorrede  sagt  der  Herausgeber,  dass  er  die  besten  Ausgaben,  be- 
sonders deutsche,  benutzt  habe.  Aus  Kühner  habe  er  den  Abschnitt  Vita 
ed  opere  di  Senofonte  und  die  Tavola  itineraria  entnommen,  aus  Voll- 
brecht die  Notizie  sull'  esercito  mercenario  di  Ciro  so  gut  wie  übersetzt. 
Der  Text  sei,  wenige  Abweichungen  abgerechnet,  der  der  vierten  (Ste- 
reotyp-) Ausgabe  Dindorfs. 

Textausgaben  der  Anabasis: 

Ssvopwvroe  Kupou  'Avdflaaie.  Xenophontis  expeditio  Cyri  curante 
F.  X.  Schettiui.    Ed.  Stereotyp.   Neapoli  1875,  A.  Morani  8. 

Nur  ein  fehlerhafter  Abdruck  der  vierten  Auflage  der  Diudorf'schen, 
bei  Teubner  1873  erschienenen  Stereotyp -Ausgabe,  wie  Ludwig  Jeep 
nachweist  in  der  Rivista  di  filol.  e  d'istr.  cl.  4,  S.  92-95  (1875).  (Nicht 
anders  scheint  es  zu  stehen  mit:  Zevoywvroe  Kupou  natöeta.  Xenophontis 
institutio  Cjjri  curante  F.  X.  Schettini.  Ed.  Stereot.  Neapoli,  A.  Mo- 
rani. 1876.  VHI,  248  S.  8.  Wenigstens  sind  die  »Summariat  gleich, 
and  hier,  wie  in  der  Dindorf'schen  Stereotyp-Ausgabe  der  Kyrup.,  fehlt 
I,  6,  11  yfyß  hinter  njw  und  VII,  1,  21  \  vor  £v8ov.) 

Sevopwvroc  Kupou  'Avdßaoic  Xenophontis  expeditio  Cyri,  ed.  II. 
C.  G.  Cobet.  Lugd.  B.,  Brill  1873,  ist  recensirt  von  Thurot,  Rev. 
crit.  1875  N.  27,  und  von  Schenkl,  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  26, 
1875,  S.  830  -  834. 

Schenkl  erneuert  untef  andern  seinen  Vorschlag  V,  4,  27 :  f narptoug] 
7Zü>jOi)fU)V  .  .  rbv  8k  veov  ofcov  in  iv  rf}  xakdpfl. 

Bibliotheca  scriptorum  Graecorum  et  Romanorum  Teubneriana. 
Xenophontis  expeditio  Cyri,  recensuit  Arnoldus  Hug.  Lipsiae,  in 
aedibus  B.  G.  Teubneri.  1878.  8.  Editio  maior  LVIII,  260  S.  Editio 
minor  X,  260  S. 

Schon  vorher  erschien:  Rector  universitatis  litterarum  Turicensis 
commilitonibus  certamina  eruditionis  propositis  praemiis  in  annos  1878/79 
indicit.  Praemissa  estArnoldi  Hug  commentatio  de  Xenophontis  Anab. 
codice  C.  i.  e.  Parisino  1640  cui  additae  sunt  duae  tabulae  lithographae. 
Tarici,  typis  Zürcheri  et  Furreri  1878.  24,  1  S.  4.  Verlag  von  B.  G. 
Teubner  in  Leipzig.    (Selbstauzeige  Hug's  in  den  Mittheilungen  der 


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68 


Xenopbon. 


Verlagsbuchhandlung  B.  G.  Teubner  in  Leipzig,  1878,  N.  4,  S.  63.  Re- 
censionen  von  L.  Breitenbach,  Neue  Jahrb.  f.  Piniol,  u.  Püdag.  117, 
1878,  S.  597  — 600;  von  H.  Zurborg,  Jen.  Lit.-Z.  1878,  S.  537;  von 
Cb.  Graux,  Rev.  crit.  1878,  n.  51,  S.  389—392.) 

Statt  einer  Recognition  der  vierten  Dindorf sehen  Stereotyp- Aus- 
gabe ist  dem  Herausgeber  unter  sorgfältiger  Prüfung  des  bisher  in  den 
Ausgaben  und  in  sonstigen  Schriften  veröffentlichten  mannigfaltigen  Ma- 
terials, unter  mikroskopischer  Prüfung  der  besten  Handschrift  C  und 
unter  erfolgreicher  Bethätigung  eigenen  divinatorischen  Scharfsinnes  eine 
vollständig  neue  Recension  der  Anabasis  erwachsen,  ohne  Zweifel  die 
beste  vorhandene  Textausgabe  derselben,  wenngleich  in  gar  manchen 
Einzelheiten  bei  der  schlechten  Ueberlieferung  dieser  Schrift  Uebereiu- 
stimmung  aller  Ansichten  nie  eintreten  wird.  Der  Text  weicht  an  unge- 
fähr 500  Stellen  vom  Dindorf 'scheu  ab,  worüber  die  der  Editio  maior 
beigegebene  Praefatio  critica  von  S.  VII  an  Auskunft  giebt.  Nicht  er- 
wähnt sind  dort  folgende  Aenderungen:  I,  3,  7  Kl£ap%ov  (statt  des 
früheren  Khdp^w)^  8,  13  piaov  rdlv  (statt  to)  iaurou,  8,  16  [KXiapxog] lf) 
und  (to  om.)  0ox%ia,  9,  19  oaa  inemiro  rtg  (statt  8  insnaro  wj  tiq), 
II,  4,  14  Interpunction  8ev8patv,  ot .  .  Ttyp^ra-  06,  HI,  2,  12  ixt  (xal  om.) 
vüv,  4,  24  (j&  add.)  xwpq,  5,  11  roö  (statt  to)  pi),  5,  15  (om.  xal  iape- 
Cfi'v),  IV,  1,  10  xardßaatQ  (om.  zIq  räg  xatpae),  1,  14  (ra>  add.)  dT£vd>, 
1,  26  hxauBa  (8'  add.),  2,  21  ['Apxäe),  3,  20  dveßatvs  (statt  faß.),  3,  30 
impsXopsvot  (statt  impeXyo.) ,  4,  11  dnoxputyat  (statt  dnsxpu<f>E) ,  4,  12 
\ol  om.)  äXXot,  V,  2,  26  (to  add.)  oro/za,  3,  3  avv  (statt  iv)  to?c  Mmc, 
VI,  3,  3  oweßdXXovTo  (statt  -dXovro),  3,  12  -{rajv}  noXepuuv,  5,  8  [6  pdv- 
T/ff  tcjv  'EXXyvtuv]  (nunmehr  konnte  mit  den  besseren  Handschriften  vor- 
her 6  vor  'Aprfifov,  der  §  2  genannt  war,  belassen  werden),  VII,  8,  8 
(nap'  om.)  'EXXdSe.  Ausserdem  ist  zu  bemerken,  dass  VI,  3,  24  [inl  KdX- 
m}<;\  schon  von  Rehdantz,  IV,  5,  16  <rooc>  und  VII,  1,  2  [xal  ridtabac 
rä  ZnXa)  schon  von  Krüger  conjicirt  war.  Die  Editio  minor  hat  statt 
der  Praefatio  critica  eine  Nota  editoris  und  das  frühere  Summarium  ex- 
peditionis  Cyri;  darauf  folgt  in  beiden  Ausgaben  derselbe  Text  und 
S.  246  ff.  der  Index  nominum.  Einige  Corrigenda  des  Textes  sind  in  der 
Ed.  maior  S.  LVIH  angezeigt;  da  die  Hug'sche  Ausgabe  in  Zukunft  wohl 
am  meisten  in  den  Schulen  gebraucht  werden  wird,  so  erlaube  ich  mir, 
ausserdem  bemerkte  Versehen  (das  Verzeichniss  wird  ziemlich  vollständig 
sein)  hier  anzugeben:  I,  10,  19  lies  Sajpnaumv,  III,  2,  17  'Aptau'oo,  4,  7 
kxaxov,  5,  5  ijf&j  fjperipav,  IV,  3,  8  ißouXero,  3,  20  dnoxXecosiv ,  4,  11 
dnoxpw/rac,  4,  22  xarateXeippevooe,  5,  33  toi?  8k  natalv,  6,  10  unspßdXXeev, 

7,  4  EsvofwvroQ,  V,  3,  13  XQP02,  6,  20  Eupupafo*  Te,  7,  4  kroiptog, 

8,  3  daypafvtffßat,  VI,  1,  2  pyrs  dSixeTadat,  3,  5  &pa,  3,  17  <Ju>T7)p(aey 


>3)  Ueb.  r  Weglassung  oder  Einklammerung  der  Interpolationen  s.  Hug 
Praef.  cnt.  S  VI. 


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Anabasis 


69 


4,  9  efla^-av,  5,  11  Intobat,  VII,  1,  8  vöv  avef,  \  WAthpiuoQ  «n<\  6,  44 
abrax  Ist  absichtlich  VI,  3,  25  f.  wfieda  beibehalten  und  VI,  2,  15  Xatov 
ohne  Jota  geschrieben?  desgleichen  ou>Z<*>  stets  ohne  Jota?  VII,  1,  11 
verdiente  die  Schreibung  in  A'.-  npbe  dvemecv  den  Vorzug.  —  Besonderen 
Werth  hat  Hug's  Ausgabe  dadurch,  dass  sie  auf  einer  mit  grösster  Akri- 
bie gemachten  Collation  des  Paris.  C  beruht,  welche,  entsprechend  der 
Bedeutung  dieser  Handschrift  für  die  Textkritik  der  Anabasis,  an  Ge- 
nauigkeit weit  über  die  frühere  Dübner's  hinausgeht.  Dieser  Gelehrte 
hat,  wie  verdienstlich  auch  seine  Leistung  seiner  Zeit  gewesen  ist,  doch 
wiederholt  ungenaue  Angaben  gemacht,  er  hat  einiges  übersehen,  bis- 
weilen sich  geradezu  getäuscht,  wie  das  Hug  an  etwa  50  Stellen  in  der 
Commentatio  und  in  der  Praefatio  critica  nachweist.  Erst  Hug  giebt 
über  die  Frage  nach  dem  Ursprünge  und  den  verschiedenen  Correctoren 
der  Handschrift  und  über  das  Verhältniss  von  C  zu  B  (Paris.  1641)  und 
A  (Vatic.  987)  klare  Auskunft;  er  spricht  sich  darüber  im  ersten  Theile 
seiner  Commentatio  dahin  aus:  Par.  C,  1320  geschrieben,  enthält  vorn 
die  Kyrup.,  von  der  eine  genügende  Vergleichung  noch  nicht  veröffent- 
licht ist,  dahinter  die  Anabasis ;  für  letztere  diente,  wie  Hug  mit  grosser 
Wahrscheinlichkeit  nachweist,  als  Vorlage  eine  unter  Kaiser  Leo  VI. 
1870  -  911)  geschriebene  Handschrift.  Der  erste  Quaternio  der  Anabasis, 
wie  der  erste  der  Kyrup.,  ist  von  derselben  Hand  geschrieben,  alles 
übrige  von  Anab.  I,  4,  11  an  von  einer  zweiten  Hand  (beide  zusammen 
=  C  pr.).  Die  Correcturen  der  ersten  vier  Bücher,  die  Hug  unter  der 
Bezeichnung  Cj  zusammenfasst  (mit  dem  4.  Buche  hören  diese  Correcturen 
auf),  sind  systematisch  nach  einheitlichem  Plane  gemacht,  d.  h.  mit  der 
Tendenz,  diesen  Codex  der  andern  Familie  der  sogenannten  deteriores 
conform  zu  machen.  Dies  wird  vermutlich  bald  nach  1320  geschehen 
sein;  wenigstens  Michael  Apostolios,  als  er  B  aus  C,  bald  nach  1462, 
abschrieb,  fand  die  Aenderungen  schon  vor.  In  Buch  V— VII  kommen 
bot  sporadische  Correcturen  vor;  und  zwar  finden  sich  in  VII  einige 
Ergänzungen  (Ca),  die  sich  nicht  in  B  finden,  wohl  aber  in  den  auch 
aas  C  abgeschriebenen  Codex  A  tibergegangen  sind;  C8  also  und  darauf 
A ,  dem  15.  Jahrhundert  angehörig,  stammen  aus  der  Zeit  nach  1462. 
Noch  später,  weil  weder  in  B  noch  in  A  tibergegangen,  fand  eine  Ueber- 
arbeitung  unlesbar  gewordener  Stellen  in  Buch  V  (C3)  nach  einer  dem  Eto- 
oensis  (E)  ähnlichen  Handschrift  statt.  In  der  Praefatio  critica  werden 
die  nach  C!  gemachten  Correcturen,  die  sich  besonders  in  V-VII  finden, 
anter  der  Bezeichnung  C.  corr.  zusammengefasst  —  Demnach  werden 
die  Eigentümlichkeiten  der  besseren  Familie  im  Grunde  nur  durch  C  pr. 
rein  dargestellt,  und  es  war  wichtig  zu  sehen,  ob  trotz  der  Rasuren  und 
der  übergeschriebenen  Schriftztige  noch  Ursprüngliches,  sei  es  vollständig, 
sei  es  so  weit,  dass  es  zu  combinirender  Vermuthung  festen  Anhalt  bot, 
noch  zu  erkennen  war..  Ein  Glück,  dass  Dübner  in  Buch  I-  IV  seine 
Chemikalien  nicht  gebraucht  hat,  durch  die  er  in  den  letzten  diei  Büchern 


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70 


Xenophon. 


manches  mit  ewiger  Nacht  bedeckt  hat,  in  einer  Weise,  dass  auch  nicht 
einmal  mehr  der  Umfang  der  Rasuren  erkennbar  ist.  In  Buch  I    IV  war 
Hug  noch  ein  Untersuchungsfeld  offen ;  er  hat  die  Handschrift  in  Zürich 
länger  als  zwei  Monate  benutzen  können ;  in  aller  Müsse,  zwar  ohne  An- 
wendung chemischer  Mittel,  aber  mit  der  Loupe  bewaffnet,  hat  er  die 
betreffenden  Stellen  von  allen  Seiten  bei  bester  Beleuchtung  wiederholt 
betrachtet,  und  bei  Constatirang  des  Thatbestandes  hat  er  sich  der  Unter- 
stützung sachverständiger  Freunde,  unter  ihnen  des  scharfsichtigen  Pro- 
fessor Thomann,  zu  erfreuen  gehabt.  Es  ergab  sich  zum  kleineren  Theile 
Bestätigung  neuerer  Conjecturen  von  Dindorf,  Madvig,  Rehdantz;  zum 
grösseren  Theile  waren  ganz  neue  Lesarten  das  Resultat.  Von  dem  Ge- 
fundenen und  Gedeuteten  hat  Hug  in  dem  zweiten  Theile  seiner  Commen- 
tatio  an  22  ausgewählten  Beispielen  unter  Hinzufügung  lithographirter 
Facsimiles  eingehenden  und  anschaulichen  Bericht  erstattet.   Und  man 
darf  annehmen,  dass  schwerlich  mehr  etwas  von  Belang  aus  der  Hand- 
schrift noch  wird  ermittelt  werden.  Andrerseits12»)  erhebt  Graux,  der  die 
Handschrift  in  Paris,  die  Commentatio  in  der  Hand  (aber  doch  nur  in 
kürzerer  Zeit,  in  der  Bibliothek,  allein),  nachgeprüft  hat,  Zweifel,  ob 
nicht  Hug  an  einigen  Stellen  mehr  gesehen  habe,  als  wirklich  sichtbar 
sei ;  und  zweitens  spricht  er  gegen  die  Facsimiles  den  Vorwurf  aus,  dass 
in  ihnen  der  Gegensatz  zwischen  der  ursprünglichen  und  der  Hand  des 
Correctors  etwas  übertrieben  dargestellt  sei.    Bei  diesem  Gegensatze 
unter  so  bedeutenden  Gelehrten  mag,  wenn  überhaupt  ein  Unbeteiligter 
das  Wort  ergreifen  darf,  darauf  hingewiesen  werden,  dass  Hug  selbst 
auf  8.  11  seiner  Commentatio  der  Annahme  vorgebeugt  hatte,  als  könne 
er  in  dem  lithographirten  Facsimile  dem  Leser  eine  Copic  oder  einen 
Ersatz  der  Handschrift  geben;  sodann  ist  die  Frage,  ob  ein  anderes 
Mittel  der  Vervielfältigung,  auch  auf  photographischem  Wege,  der  Ab- 
sicht Hug's,   dem  Leser  möglichsten  Antheil  an  dem  Gange  seiner 
Untersuchung  zu  gewähren,  besser  godient  hätte,  da  er  nun  einmal  das 
Original  selbst  ihm  nicht  in  die  Hand  geben  konnte;  und  endlich  ist  es 
wohl  möglich,  was  Graux  selbst  nicht  verhehlt,  dass  ein  Scharfsichtiger 
aus  der  Handschrift  mehr  noch  erkennen  kann,  8ls  ein  mit  weniger  guten 
Augen  Begabter.   Jedenfalls  scheint  Hug,  was  irgend  möglich  war,  ge- 
leistet zu  haben,  und  die  Untersuchung  scheint  an  der  Grenze  mensch- 
licher  Erkenntniss  überhaupt  angelangt  zu  sein.    Von  den  22  Stellen, 
deren  Nummer  in  der  Commentatio  und  auf  den  Facsimiles  man  in  der 
Praefatio  critica  angegeben  findet,  herrscht  an  folgenden  völlige  Ueber- 
einstimmung  zwischen  Hug  und  Graux:  I,  3,  1  afi$atvro,  7,  4  rwv  i/iww, 
9,  17  (=  n.  21)  \oxayo\,  o?  .  .  SnXeueav,   iyveaaav  .  .  xa\S>e  tmap- 
%£i\>  ?,  II,  2,  1  (=  n.  3)  aoptov  nput,  HI,  2,  34  w\>  npotfoxet  pot,  2,  35 


i2a)  Das  Folgende  war  in  die  Druckerei  gegeben  vor  dem  Er^chfinen 
von  HugV  Hhtgegnuug  iu  den  Jahrb.  i.  cl.  Phil.  119,  1879,  S.  97-104  und  mag 
nun  bleiben. 


Anabasis. 


71 


foüxovreg  xai  ödxvomriv,  IV,  3,  1  dv&iwtvöav,  3,  21  dzoXr^ße^nav^  t,  17 
fTparonioou .    III,  1,  27  scbliesst  Granx  nach  dem  von  ihm  unter  piya 
fpovipae  Gefundenen  auf  ntpappov+joag  (Hug  xarafp.)\  IV,  7,  12  hatte 
zwar  C  pr.  dvrrtftoviZovTo,  Graux  giebt  aber  dem  übergeschriebenen  Styy. 
den  Vorzug.    An  den  übrigen  Stellen  ergeben  sich  Hug  folgende  Les- 
arten: I,  9,  16  nXowrcufTSpatg  C$v  raot&v,  II,  3,  10  o5c  euptoxov  ixntnzut- 
xirae,  5,  13  vwv  618a  rt&upa/pzvovg ,   5,  28  xat  Xdftpa  ou-flrtytvypivov, 
IQ,  1,  21  dodxpzta  (unter  bnoipta)1*),  2,  11  imooryvat  abxoi  'ABqvatot,  2,  13 
xvrjisTov  (unter  paprOptov) ,  2,  17  ot;  <w'  \iptatou,  4,  12  5*  ßp°^ft  xazi- 
rJfaj^e,  IV,  5,  4  dveTvou  (unter  Xr^at)^  6,  19  l&£Xo\>reg  dya&oi  pahtuvrat, 
7,  20  ?v£x£>  (rMX&ot.  —  In  der  Ausgabe  ist  Hug  möglichst  C  prior  und 
den  meliores  gefolgt,  nicht  selten  indessen,  selbstverständlicher  Weise, 
den  deteriores.   Nach  den  von  C  prior  erhaltenen  Spuren  vermuthet  er 
noch:  I,  2,  5  brrä  i&uypdvy  7iXofotg,  I,  9,  7  pq8apiug  tj>£>joeo&ai ,  II,  1,6 
lpr/fwt  ottaat'  otQ,  II,  6,  2  dvanstoag,  III,  1,  25  rdrTfiT'  avröv  ps,  VII,  3,  7 
xpotovrwv  8k  xat .  .  arr&kot  (=  Comment  S.  10;  die  übrigen  Handschriften 
Väwv  8k  xai  .  .  dXXot.  Nitsche:  npotSvrutv  o°  rtxov  .  .  o??),  in  der  Praef. 
crit.  II,  2,  21  jjittp  Ijtöov  iv  rfj  pd%j)  (müsste  man  nicht  erwarten  ig 
ri-v  jtdtfv*),  vgl.  ihn  ausserdem  zu  n,  6,  9.    (Auf  die  Lesart  I,  9,  29 
in  den  Excerpten  des  Kaisers  Konstantinos  Porphyrogenetos  nspt  dpezyg 
xat  xaxtag:  ol  pdXtara  kaurobg  dydpevot  [vgl.  C  pr.]  ist  Hug  nicht  ein- 
gegangen). Comment.  S.  4  f.  bringt  er  die  Lesart  der  meliores  VI,  1,32 
dpfttv  ovve&etfoat  zur  Geltung;  ebenso  versucht  er  es  VI,  6,  25  mit  ßfy 
raur/etv,  und  conjicirt  unter  Anlehnung  an  diese  Handschriftenklasse 

II,  3,  3  ixrbg  riov  SnXatv  8k  und  V,  6,  31  sbnopiag  (für  otoryptag  der 
deteriores),  wogegen  sich  Breitenbach  S.  599  f.  erklärt.  Aus  den  meliores 
hätte  wohl  noch  Aufnahme  verdient:  IV,  7,  9  do<paXwg  (hinter  dapaXkg 
mösste  man  erwarten  rat  hl  X6^<p),  V,  5,  1  ourot  dkiyot  Svreg  Ijaav  bnij- 
*oo[.  VII,  7,  43  (om.  i/uov)  ipycuv  (dem  Ipycjv  steht  nachher  X6yt»v  gegen- 
über, dazu  gehört  erst  die  Unterabtheilung  rtuv  ipwv,  rdtv  arpartutTwv). 
Mit  den  deteriores  dagegen  behält  Hug  z.  B.  VH,  2,  34  woxsp  x6w\>  bei, 
(die  Erklärer  der  Stelle  hätten  auf  die  entsprechende  Sitte  am  Hofe  des 
Partherkönigs  hinweisen  können,  wie  sie  Poseidonios  bei  Athen.  IV,  152  F 
[FHG.  HI,  S.  254,  8]  erzählt:  6  8k  xaXoupevog  iplXog  rpanfyg  pku  oö 
xomuvel,  /apai  8'  bnoxaftypevog  l<p  b^Xr^g  xXlvrp  xaraxitpivu)  zw  ßa- 
01X&,  to  napaßXrßkv  fm'  abrou  xuvtOTt  (JctbTtou,  und  IV,  153  A  [FHG. 

III,  258,  19]);  mit  Unrecht  scheint  die  Lesart  der  deteriores  verschmäht 
zu  sein :  VH,  3,  13  r<p  (tovto  om.)  ßouXopdvw,  3,  22  (xai  om.)  dvsXopsvog, 
3,  31  (<re  om.)  8ey<ret.  Wohl  mit  Unrecht  ist  von  der  Ueberlieferung  ab- 
gegangen: IV,  7,  27  rijg  voxrhg  =  noch  in  derselben  Nacht,  8,  11  int 

")  M.  Miller,  Blätter  f.  d.  bayer.  Gymnasialwesen  1874,  S.  78,  ver- 
muthete,  wie  vor  ihm  schon  Hertlein,  änopta.  In  der  von  Hug,  Comm.  S.  19, 
angeführten  Stelle  [Plat.J  Ep.  VII,  343  C  ist  die  Vcrbindug  ditopiat  rt  xai 


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72 


Xonophoo. 


noXXoue  Ttrayyzvot  (vgl.  Rehdantz*  8.  XX,  Anm.  36  Schluss),  V,  6,  21 
rrpoorazeuaat,  VI,  4,  7  rb  noXttrpa  av  yevofuvov  (was  schon  an  sich  ist: 
ein  Raum,  der  eine  Stadt  werden  könnte),  5,  16  npoßaXXopevoite  und 
/leraßaMopsvooe.  6,  24  xa)  pi)  .  .  dnoSpdvrwv,  VII,  1,41  dvaXaßwv  .  .  xat  .  . 
äxsmatv,  2,  25  ae  <ptXw  poi  xpijoea&at  (=  behandeln  als;  der  Begriff  von 
Xpr^&at  ist  ja  ein  anderer  als  der  von  ruy^dvetv),  3,  36  m/v  rote  »eotg 
(einer  Andeutung  der  Pferde  bei  dem  stets  von  Reitern  umgebenen  Seuthes 
bedurfte  es  hier  noch  nicht;  vgl.  ausser  §  37  idv  t«  hvntxov  noch  §  43 
Bebe  BiXj)  und  darauf  das  einfache  {jryaopat  toTq  Tttkocq  ,  nicht  etwa 
vuv  Zipa  Ttfziobai  rote  wnrewe),  4,  7  Etvwpüivza.  Andererseits  durfte  viel- 
leicht fremder  Conjectur  der  Eingang  verstattet  werden:  I,  8,  22  xpfr 
Cotsv,  ^ivy  rjfxhBi  av  xpova)  Bisschop,  HI,  4,  41  nopeüoo  ^aby  Bisschop, 
V,  7,  31  Tio^orpat  xat  rä  [ipopvä]  Matthiae  und  Krüger,  VII,  6,  18 
opvütu  .  .  fteoue  xdvrae  (f.  &n.)  xdi  tidaaq  Bisschop,  6,  30  ovpmpszwv  .  . 
r^v  dö<pdteiav  pfy  .  .  pta&bv  7tpoQer£Xet  rfj  dapaXeta  Madvig,  7,  7,  kXov- 
roiv  Krüger  (für  i^ovratv  oder  ixovraiv).  II,  5,  25  war  die  Interpunction 
zu  wählen:  iXtetv,  iv  ra>  ippavet  X£$<u.  Eigene  Conjecturen  Hugs  (ausser 
den  angeführten),  zum  Theil  ausführlicher  begründet,  sind:  I,  2,  28  [roü 
KtXtxiov  ßaaiXiws\u)t  3.  8  [p£TandpnEtr&at  .  .  ifi)  livat],  7,  1  [rbv  0£f- 
raXbv],  7,  18  npo&uofXEvoe,  9,  7  [e?  rat  OTTStoano],  II,  3,  19  [ivba  ßamXeb? 
.  .  iotto^e  .  .  marorarot],  4,  8  VpövTae  ♦  «  njv,  V,  1,  12  vatMf&Xov,  2,  13 
xporsrafpevot  (für  ~apa-.),  4,  27  nepuatvoue,  VI,  2,  10  efy  apzeiv  \4&rr 
vatov  IkXonowymtuv  xat  AaxsSau/uiveov  (mit  Madvig)  .  .  napezofiivouc, 
darauf  §  13  perä  rwv  <^p£n>dv7<ov)  (für  psr   aurwv)1*),  3,  22  [xat  ravra 
drjiyyiXXooat  .  .  xat  rb  tnpdreupa],  5,  19  8%  dtaßarbv ,  VE,  6,  29  \xu»- 
Xüovrse  fJ.ydap.fj .  .  t^äg  nop&trßat],  8,  11  xai  (^äXXoue  oder  arpariwrai:^ 
ntoroue  (ob  <to£>c  ävSpag  oder  arparttoraQ  touc>?);  andere  Vorschläge 
s.  Praef.  crit.  I,  6,  5.  7,  4.  16.  ü,  5,  27.  IV,  5,  8.  7,  8.  VI,  6,  28. 
VII,  1,  17  (und  hiergegen  Rehdantz,  Kritischer  Anhang  zu  Xen.  Anab. 
S.  10  f.).       V,  2,  4  schreibt  Hug  [zXttooe  1}]  efc  ztXtooe  dv&ptonouc  Der 
Ursprung  des  in  A  C  E  V  Ueberlieferten  nXelouQ  ?  dtaxtXfoue  dv&putnovg 
erklärt  sich  aber  wohl  mit  Sicherheit  aus  Ursprünglichem  nXrjfroQ  tk  ^Awoc 
dvhpwno'tt;  [ßfc  wurde  entstellt  in  $  ß'),  vgl.  IV,  2,  2  nXrftos  cor  Staxt'Xtoe. 
Hier  möge  auch  folgenden  Vermuthungen  ein  Platz  gegönnt  sein:  I,  2,  27 
(u.  Hell.  V,  3,  10)  orparetav?  3,  16  toanep  ndXtv  \av\  rbv  oroXov  . .  notoupsvou 
gerade  als  ob  er  den  Zug  rückwärts  machen  würde,  wenn  wir  ihn  bitteo, 


i*)  Auch  vorgeschlagen  von  Mehl  er,  Mnem.6, 1878,  S.396.  Dessen  übrige 
Vermuthungen  dort  (S.  394—397)  sind:  I,  2,  12  yoüv  (f.  <F  oöv)  tnpariä,  3,  6 
[netftetrtiai  o>jdk)  ixea&at,  3,  12  [i/#/x>f],  ö,  8  [ntpl  rots  rpaxrjXoti]  .  .  [ntpi 
zalg  fspaiv],  II,  6,  27  dnutXeffsv  [aörov],  III,  1,  34  Xigov  .  .  xai  vuv  (f.  ou)% 
IV,  1,  24  [Kap*  dvdpi]  indedofiivr},  VI,  5,  4,  xaTekträpouv  (f.  äitiXiitov)  aöroog 
fvpl  Liician  Catapl.  14  und  4.  Dial.  D.  25,  2). 

U)  Vgl  über  Anab.  VI,  2,  13  f.  W.  Vollbrecht,  Philol.  36,  S.  352-355. 


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Anabask 


73 


3,  18  xpcgte  .  .  otamtp  (für  otanep)  .  .  typ^ro  zoic  $evote  (zwar 

Plat.  Leg.  IX,  868  B  xpiufievouc  ypstav  ijv  av  iBdXtoat,  aber  |  Xen.  |  Kyrup. 
VW,  8,  9  onutg  Z)cq  rjy  fyiipa  ypwvro  ttg  zag  mtdfetc),  8,  22  ftdaov  iyovzee 
rwv  (für  zo)  abztov  (vgl.  §  13  izaov  zwv  [AB  CE;  cet.  zo\  iauzuo  £/cov, 
§  23  fidaov  £%wv  r^c  auzou  o~zpartä?,  Kyrup.  VII,  5,  3  orac  xazä  piaov 
zrfi  kauzoo  azpaztäs) ,  II,  1,  6  ix  ztov  'jiro^uyiujv  xoTrzovzee  [zaug]  Jobs 
uvovs  (doch  wohl  nicht  alle;  denn  sie  ziehen  nachher  mit  dem  Ge- 
pick  weiter:  2,  4  dvazcBeaH*  kfd,  zä  tmo^uyia  x.  z.  i.,  §  8;  Pferde  hatten 
ne  nur  wenige,  und  auf  das  Masc.  1,  6  wird  man  kein  Gewicht  legen 
wollen),  3,  15  dattzf&e&av.  #  »  xat  yv  [xat  om.  Ath.  XIV,  651  B]  napä 
aro>,  4,  6  ran»  8k  imte/Atwv  bnztie  elotv  [oi]  rMtazot,  III,  1,  40  fjaftd- 
>z«üs  ok  .  •  rjkfrov  (unter  den  Beispielen,  die  für  dxoüw  u.  s.  w.  mit  Per- 
fectbedeutung  angeführt  werden,  finde  ich  kein  diesem  entsprechendes), 
V,  6,  25  wäre  zw  ßouXopivw  <e?var>  ivotxecv,  zw  ok  ftoolo/uvw  dntevat 
»'xaoe,  7,  16  ortoaoug  ineteev  (für  iitet&ev),  rtyev,  7,  20  ot  [zwv'  EMrtvwv) 
vtxpoi  (schon  erwähnt  §  16.  18,  darauf  30  ohne  solchen  Zusatz,  und  Xe- 
oophon  spricht  in  directer  Rede) ,  VI,  3,  2  8nou  (für  hnota)  ok.  G,  20 
ai  .  .  ixiUoai  \az],  ehe  .  .  ok  afcfo,  3,  47  Tdoe  .  .  h  [oi>  ihyov 
(für  ikyzg ,  denn  mit  den  folgenden  Worten  tyovzat  ol  ävHpwro:  weist 
Seathes  zurück  auf  seine  eigene  Aeusserung  §  43  zoue  yäp  dvHpümouQ 
fyopsv  hrmeaovzee).  Von  Gustav  Jacob  freundlich  mitgetheilte  Vor- 
läge: IV,  5,  30  napiat(si&  xwpyv,  8,  11  >jtm  dbpöwv  [xat]  ßeXwv  xal 
asSpwwv  Ipxzoovzwv ,  V,  1,  7  dtä  ipoi  (für  dUd  fiot)  doxel,  2,  26 
xai  iSjXou  (mel.  xal  SrtXot) ,  3,  5  Opo&vov  [8ff  <wv  Ktedpyw  dnitfavev] 
aach  die  darauf  folgenden  Worte  ;dvo<;  ydo  rtv  auzw  gehören  noch 
rar  Interpolation;  denn  Xenophon  hat  ohne  Zweifel  deshalb  den  Namen 
des  Proxenos  mit  auf  das  Weihgeschenk  gesetzt,  weil  er  sein  Vor- 
gänger im  Strategenamte  [§  4]  gewesen  war.  Zu  §  6  hätten  die  Er- 
klärer auf  Plaut.  Bacch.  307  und  Hermann,  gotte^d.  Alterth.  d.  Gr.  9,  13 
verweisen  können),  4,  26  xai  ivzevftev,   >ar>  iXtnov  anavzez  zu  ywpiov, 

1,  34  av  tpAXoi)  dv&pwnoi,  6,  20  ixXe$dp£voi  o  zt  au  (für  ürtot  av  oder 
ö8j  av.  Cobets  Conjectur  lässt  sich  nicht  mit  irMartv  zr^  ywpac  ver- 
teidigen. Kitsche:  vorher  r§tf  xüxlw  ywpat  [nept  zbv  llövzov  olxoujiivTfi)), 
VII,  3,  45  obx  ipou  pövou  See  (für  oüc)  ich  bin  nicht  allein  nöthig. 
ü\  1,  13  XiyetQ  oux  d^aptaza  möchte  Jacob  aufrecht  halten,  indem  er 
meint,  dass  Odyss.  8,  235  oux  dydpeaza  psfr  fy*  zauz'  dyopeüeti  vor- 
schwebte. 

Einzelne  Beiträge: 

J.  Rieckher,  in  der  Festschrift  der  Gymn.  u.  evang.-theol.  Semin. 
Wftrttemb.  zur  vierten  Säcularfeier  der  Univ.  Tübingen  1877  S.  19:  I, 

2,  21  nepn:A£ovza  (für  -touaag). 

A.  Coen,  Rivista  di  FUol.  1,  S.  205-210. 
Er  setzt  I,  5,  2  hinter  ra  8k  xpda  oder  hinter  zwv  dkoxopivoi* 
eine  Lücke  an. 


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74 


Xenophon. 


K.  F.  Hertlein,  N.  Jahrb.  f.  Phil.  u.  Päd.  107,  1873,  S.  110: 
I,  5,  11  tu»  re  Meviovoq  rou  arpazttuvatv  xa\  zwv  KXedp%ou. 

Deuerling,  BI.  f.  d.  bayer.  G.-  u.  R.-Sch.-W.  14,  1878,  S.  258:  I, 
10,  12  fiij  pY*u>oxstv'  xat  zoty  zb. 

Sörgel,  Bl.  f.  d.  bayer.  G.-  u.  R.-Sch.-W.  12,  1876,  S.  306-309, 
bespricht  II,  1,  9.  3,  13. 

E.  Rosenberg,  Philol.  36,  S.  232:  V,  3,  9  [noXtzat  xat  ot]. 

K.  Rosenberg,  Neue  Jahrb.  f.  Phil,  und  Päd.  117,  1878,  S.  751f.: 

V,  5,  12  av  Soxjj  (für  dvdrxy)  .  .  SuvaufU&a  (für  8ovu>fi£&ay  vergl.  §  22, 
ferner  11  und  20). 

E.  Kurtz,  Bl.  f.  d.  bayer.  G.-  u.  R.-Sch.-W.  13,  1877,  S.  108—110. 
Er  erklärt  VI,  3,  16  ei  aiamazat  »wenn  er  nicht  etwa  unterwegs  der 
Krankheit  erlegen  ist«. 

F.  G.  ünger,  Philol.  37,  S.  534  giebt  zur  Construction  vo/xfe 
amoxzetvwv  VI,  6,  24  Belege. 

S.  A.  Naber,  Mnem.  N.  S.  1,  1873,  S.  329 f.:  VII,  2,  2  olopevoc 
^oüztufy  av  oTxaSe. 

K.  Lincke ,  De  Xenophontis Cyropacdiae  interpolatt.  1874,  3.  These : 
Anab.  I,  2,  8  [ivzaüßa  Xiyezat  .  .  dxpuxoXtv),  2,  13  fj  .  .  xspaoag 
auzyv),  HI,  4,  8  [za'jzrjv  .  .  otjztuc  idXw],  4,  11  f.  [ivzau&a  .  .  ouzußg  idXat], 

VI,  4,  2  [xat  obq  .  .  "EXXqvac). 

K.  Zacher,  De  nominibus  Graecis  in  atog,  ata,  atov  (Dissertationen 
philol.  Hai.  III)  1877,  bespricht  S.  53 f.  Anab.  III,  4,  7  xepafitatc  und 
S.  119  121  die  Formen  dvüyatov,  dvdxatov,  dvayxatov  (Anab.  V,  4,  29. 
Hell.  V,  4,  8.  14). 

Henrychowski,  Z.  f.  G.-W.  28,  1874,  S.  813— 817. 
Er  erörtert  zu  I,  7,  12  df^ovree  [xat  azpazr^yoi  xai  fre/ioveel  nicht 
ohne  Versehen,  den  Gebrauch  dieser  Wörter  in  der  Anab.,  handelt  über 

IV,  7,  3  ovv  rote  dntabotpuXa^t  xat  neXzaazate  xal  bnXtzate,  v e rinnt het 

V,  1,  1  zyv  BdXazzav  zyv  ev  zw  [Efjfrt'vw]  FJövzw  =  das  an  der  Provinz 
Pontos  ist,  4,  3  rote  (für  ot)  ix  zoü  indxetva,  zuletzt  spricht  er  über 
V,  4,  10   20  :  gegen  den  letzten  Theil  seiner  Erörterungen  wondet  sich 

W.  Gebhardi,  Z.  f.  G.-W.  25*,  1875,  S.  212- 214. 

Weissenfeis,  Z.  f.  G.-W.  27,  1873,  S.  272-277,  und  Henry- 
chowski, ebendort  S.  824  -829  handeln  über  IV,  2  und  VI,  6,  3.  Nach 
ihnen  hat 

F.  Vollbrecht,  Jahrb.  f.  cl.  Phil.  109,  1874,  S.  619—627,  und  in 
der  5.  Auflage  seiner  Ausgabe,  2.  Bändchen,  S.  196  198 

unter  Beifügung  einer  Skizze  die  örtlichen  Verhältnisse  in  IV,  2  be- 
sprochen, und  Rehdantz  ist  in  den  Anmerkungen  zu  dem  Capitel  fast  zu 
gleichem  Ergebniss  gekommen. 


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Heber  V,  2,  den  Zug  gegen  die  Drilen,  über  den  vielleicht  erst 
einmal  eine  örtliche  Untersuchung  völlige  Aufklärung  bringen  wird,  han- 
deln eingehend 

H  Heller,  Z.  f.  G.-W.  28,  1874,  S.  331ff., 
E.  A.  Richter,  Fleckeisen's  Jahrb.,  6.  Suppl.-Bd.,  S.  590Ö., 
W.  Voll  brecht,  Philol.  35,  8-  445-476, 
E.  A.  Richter,  Rhein.  Mus.  33,  1878,  S.  601  -621. 
R  Hansen,  De  gentibus  in  Ponto  orientali  inde  a  Thermodonte 
tlnvio  ad  Phasim  usque  habitantibus,  Kiliae,  (Dissert.),  1876.  4. 

bespricht  S.  15  —  19  die  von  Xenophon  überlieferten  Nachrichten  und 

tfhliesst  sich  im  Ganzen  den  Ansichten  Kiepert  s  an. 

G.  Hirschfeld,  lieber  Kelainai-Aparaeia-Kibotos,  besonderer  Ab- 
druck aus  d.  Abh.  d.  kgl.  Akad.  d.  W.  zu  Berlin,  1875.  (Anzeige  von 
Borsian,  Lit.  Centralbl.  1876,  Sp.  1213f.). 

In  der  Abhandlung  S.  10  ff.  sind  zum  ersten  Male  die  Stadt  und 
die  benachbarten  Höhen  und  Gewässer,  auch  unter  chartographischen  Bei- 
gaben, sicher  dargestellt  Bursian  hält  nicht,  wie  Hirschfeld,  den  heu- 
tigen Didja,  sondern  den  nördlicheren  der  beiden  jetzt  Hudaverdy  ge- 
nannten Flussanne  för  den  Marsyas.  (Vgl.  nunmehr  auch  Milet  et  le 
Golfe  Latmique:  Tralles,  Magn^sie  du  Möandre  etc.,  par  0.  Ray  et  et 
A.  Thomas,  Paris  1877,  Tome  I,  S.  1  — 32).  Zu  erwähnen  ist  noch 
Hirschfeld 's  Bestimmung  der  Parasange  bei  Xenophon  zu  ungefähr  tys 
geogr.  M.  (S.  8  A.  1)  und  seine  Ansicht  über  die  Lage  von  heftafiwv 
d7opd  (S.  9  A.  1). 

üeber  die  Kanäle  zwischen  Euphrat  und  Tigres  und  die  medische 
Mauer  s.  M.  Duncker,  Gesch.  d.  Alterthums,  II5  (1878)  S  529.  535. 

0.  Kämmel,  Die  Berichte  über  die  Schlacht  bei  Kunaxa  und  den 
Fall  des  Kyros.    Philol.  34,  S.  516-538.  665—696. 

S.  darüber  Volquardsen  in  diesen  Jahresberichten  für  1876,  III, 
S.  398 f. ;  er  verhält  sich  ziemlich  ablehnend,  während  Rehdantz4  S.  XXXIII 
Kämmel's  Darstellung  im  Ganzen  aeeeptirt. 

Wie  die  Münzen  lehren,  ist  Kilikien  nach  des  jüngeren  Kyros  Tode 
nicht  mehr  durch  besondere  Satrapen  verwaltet  worden:  Jahresbericht  f. 
1876,  DI,  S.  463. 

Hrjroxoe  (Anab.  VII,'  2,  32  ff.,  Hell.  IV,  8,  26)  nannte  sich  dieser 
Odrysenkönig  selbst  auf  seinen  Münzen:  A.  v.  Salle t  in  seiner  Zeit- 
schrift f.  Numism.,  V,  S.  95  f. 

K.  W.  Krüger,  Kritische  Analekten,  3.  Heft,  Berlin  1874.  Darin 
S.  115— 165:  »De  authenüa  et  integritate  Anabaseos  Xenophonteae 
1824.   Altera  editio  passim  emendata  1873t. 

Vermehrt  durch  unbedeutende  Zusätze;  incorrect  gedruckt. 


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76  Xenophon. 

Charles  D.  Morris,  Ou  the  age  of  Xenophon  at  the  time  of  the 
Anabasis,  in  den  Transactions  of  the  American  Philological  Association, 
1874,  London,  Trübner,  116,  42.  S.  8.  war  mir  nicht  zugänglich. 

'E  ).Xrj  »  ix  d. 

Ueber  den  Urheber,  die  Abfassungszeit  und  die  ursprüngliche  Ge- 
stalt dieser  Schrift  handeln  folgende  Arbeiten: 

W.  Nitsche,  Ueber  die  Abfassung  von  Xenophon's  Hellenika. 
Progr.  des  Sophien-Gymn.  zu  Berlin,  1871.—  Ree.  v.  E.  Jungmann, 
Philol.  Anz.  5,  1873,  S.  139-144. 

Ernst  von  Leu  tsch,  Kratippos  und  Xenophon,  Philol.  33,  S.97.  127. 

Es  wird  die  Hypothese  aufgestellt,  Xenophon  habe  die  ersten  vier 
Bücher  seiner  Hellenika  unter  dem  Namen  Kratippos  herausgegeben. 
Sie  hat  nur  Jungmaun's  Zustimmung  (a.  a.  0.)  gefunden.  S.  über  Kra- 
tippos auch  R.  Schöll,  Hermes  13,  1878,  446. 

Wilhelm  Vollbrecht,  De  Xenophontis  Hellenicis  in  epitomen 
non  coactis.  Progr.  des  städtischen  Lyceums  II.  zu  Hannover.  Leipzig, 
Teubner  1874.  —  Ree.  v.  A.  Hug,  Jen.  L.-Z.  1,  1874,  S.  645  -647.  — 
R.  Grosser,  Die  Hellenikafrage  und  ihre  Polemik,  Z.  f.  G.-W.  30,  1876, 
S.  257—281. 

Hug  hätte  das  Skizzenhafte  im  Anfange  der  Hellenika  von  Voll- 
brecht mehr  anerkannt  gewünscht;  im  Allgemeinen  stimmt  er  ihm  durch- 
aus bei  in  der  Verwerfung  der  Auszugshypothese.  Grosser  bringt  in  sei- 
ner Entgegnung  wenig  zur  Sache  gehöriges;  in  den  letzten  Jahren  hat 
sich  niemand  mehr,  wenigstens  öffentlich  nicht,  für  seine  Theorie  erklärt. 
—  In  der  zweiten  Hälfte  seiner  Receusion  entscheidet  sich  Hug  gegen 
Vollbrecht  für  die  Ansicht  von  Büchsenschtitz ,  dass  Plutarch  seine  Be- 
richte aus  Xenophon  selbst  entnahm,  ihn  aber  mit  anderen  Quellen,  be- 
sonders auch  der  nämlichen,  welche  Diodor  benutzte,  contaminirte.  Da- 
für, dass  Ephoros  den  Xenophon  als  Quelle  benutzt  habe,  halte  ich  den 
Beweis  durch  Breitenbach  in  seiner  Ausgabe  (II.  Band,  S.  LXXV)  nicht 
erbracht;  dagegen  ist  von  Porphyrios  (bei  Euseb.  praep.  ev.  X,  9  p.  465b) 
bezeugt,  dass  Theopompos  in  seinen  Hellenika  vieles  aus  Xenophon  ent- 
lehnt hatte. 

Xenophon's  Hellenika.  Erklärt  von  Ludwig  Breitenbach.  Ber- 
lin, Weidmann'sche  Buchhandlung.  8.  2.  Bd.,  1874,  Buch  HI  und  IV  = 
XCII,  204  S.;  3.  Bd.,  1876,  die  Bücher  V— VII  =  XXVI,  268  S.  (Ree. 
in  Zarnckes  Lit  Centralbl.  1873,  Sp.  1522,  und  1876,  Sp.  1239f.;  von 
F.  C  Hertlein,  Jen.  Lit.-Zeit.  1876,  S.  527f.). 

Xenophon's  Griechische  Geschichte  zum  Schulgebrauche  mit  er- 
klärenden Anmerkungen  verschen  von  Emil  Kurz.  Heft  II,  Buch  IV 
-VU.   Müuchen  1874,  J.  Lindauer  (Schöppiug),  XVIU,  288  S.  gr.  8. 


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Hellpnika. 


77 


Ittec.  in  Zarncke's  Lit.  Centralbl.  1873,  Sp.  596 f.:  von  F.  K.  Hertlein, 
Jen.  Lit.-Zeit.  1876,  S.  464.  Besprechung  der  beiden  eben  genannten 
Ausgaben  von  Höger,  Bl.  f.  d.  bayer.  G.-Sch.-W.  10,  1874,  S.  52ff.;  11, 
1875,  230 ff.;  13,  1877,  S.  43f.).  —  E.  Kurz,  Zu  Xenophon's  griechischer 
Geschichte,  Kritisches  und  Exegetisches,  IL  Theil,  Progr.  des  Ludw.  Gymn. 
zu  MQachen  1875,  30  S.  4. 

Xenophon's  Griechische  Geschichte.  Für  den  Sehulgebrauch  er- 
klärt von  B.  Büchsenschütz.  Leipzig,  B. G. Teubner,  2.  Heft,  1873:,  Buch 
Y-  VII,  3.  Aufl.,  186  S.;  1.  Heft,  1876:,  Buch  I-IV,  4.  Aufl.,  204  S.  gr.  8. 
iL  Kurz,  Zur  Erklärung  von  Xenophon's  Hellenica,  mit  Rücksicht  auf 
die  Ausgabe  von  Dr.  Büchsenschutz,  Bl.  f.  d.  bayer.  G.-Sch.-W.  10,  1874, 
S.  327 — 333;  und:  Zur  grammatischen  Erklärung  von  Xenophon's  Hellc- 
nica  mit  Rücksicht  u.  s.w.,  ebendort  11,  1875,  S.  31—40). 

0.  Riemann,  Collation  de  deux  manuscrits  des  Hellöniques  et 
specimen  d'edition  critique,  im  Bulletin  de  correspondance  Hellenique  2, 
1878,  S.  133-  161.  Dazu:  Addenda  et  Corrigenda  S.  317-  319.  Letztere 
waren  mir  eben  so  wenig  zugänglich,  wie  desselben  Verfassers  Schrift: 
Qua  rei  criticae  tractandae  ratione  Hellenicon  Xenophontis  textus  consti- 
tuendus  sit;  Paris,  Thorin  1878;  VII,  104  S. 

Sehr  dankenswerth  ist  es,  dass  Kurz  auf  die  Beziehung  hingewie- 
sen hat,  welche  zwischen  Hell.  V,  1,  36  und  Isoer.  Paneg.  §  139  be- 
steht; durch  sie  wird  (anders,  als  Kurz  meint)  lediglich  meine  Ansicht 
bestätigt,  dass  Xenophon's  Hell.  I— V,  l  als  besondere  Schrift  im  Jahre 
384/3  abgefasst  sind;  Isokrates  hat  in  seinem  (trotz  Engel)  380  abgefassten 
Panegyrikos  den  leicht  sich  dem  Gedächtniss  einprägenden  Schluss-  und 
Hauptgedanken  jener  kurz  zuvor  erschienenen  broschürenartigen  Schrift 
Xenophon's  aufgenommen,  ihm  aber  für  seinen  Zweck  eine  etwas  an- 
dere Wendung  gegeben;  und  zwar  hat  er  dabei  den  im  Attischen  un- 
gewöhnlichen Ausdruck  iitexuSye  mit  hinübergenommen,  der  nach  Aus- 
weis der  Lexica  in  der  attischen  Literatur,  ausser  an  dios>n  beiden 
Stellen,  nicht  vorkommt,  der  also  bei  Isokrates  sehr  auffällig  ist,  während 
er  es  bei  Xenophon  nicht  ist.  —  Breitenbach  hat,  um  die  von  ihm  ein- 
mal aeeeptirte  Zweitheilung  in  Auch  I  — II  und  III  VII  aufrecht  zu  hal- 
ten, jetzt  stillschweigend  seinen  bisherigen  Widerspruch  gegen  Büchsen- 
schütz aufgegeben  und  lässt  nicht  mehr  Xenophon  Buch  I  — II  aus  den 
394  ihm  auf  der  Rückkehr  von  Asien  von  der  Familie  des  Thukydides 
mitgetheilten  bnofivrjfiaza  desselben  arbeiten.  Um  aber  über  den  Zu- 
sammenhang, der  zwischen  dem  Schluss  des  zweiten  und  dem  Anfange 
des  dritten  Buches  besteht,  wohl  oder  übel  hinwegzukommen,  und  um 
die  ersten  beiden  Bücher  von  den  folgenden  abzutrennen,  lässt  Breiten- 
bach jetzt  in  ziemlich  willkührlicher  Weise  Thukydides  402  sterben  und 
Xenophon  die  beiden  ersten  Bücher  der  Hellenika  vor  401  und  darauf 
nach  394  wiederholt  vornehmen  und  sie  doch  schliesslich  natürlicherweise 
»unfertig«  lassen.   In  Bezug  auf  Thukydides  vergleiche  man  dagegen 


78 


Xenophon. 


P.  Leske,  Progr.  der  Ritterakad.  zu  Liegnitz  1875,  S.  28f.;  L  Cwi- 
klinski,  Hermes  12,  1877,  S.  23-  87;  Fr.  Zimmermann,  Quaestiones 
de  tempore,  quo  bistoriarum  libri  a  Tbucydide  scripti  quoque  editi  sint, 
Hai.  Diss.  1875,  S.  45  ff.  Dass  die  ersten  beiden  Bucher  der  Hellenika 
auch  in  ihrer  ersten  Anlage  nicht  in  Attika  noch  entstanden  sein  kön- 
nen, beweist,  von  allem  anderen  abgesehen,  schon  genügend  das  zahl- 
reiche Vorkommen  der  Präposition  ouv\  Tycho  Mommsen  im  Progr. 
des  städt.  üymn.  zu  Frankfurt  a.  M.  1874  hat  auf  die  auffällige  Erschei- 
nung aufmerksam  gemacht,  dass  in  Xenophon's  Schriften  556  <tjv  und 
275  }i£xd  sich  finden,  während  bei  Thukydides,  der  ihm  unter  allen 
Attikern  in  dieser  Beziehung  noch  am  nächsten  steht,  nur  37  aOv  auf 
400/*£ra  kommen;  in  Xenophon's  Hellenika  zählte  ich  I  — II,  3,  10:  15  aov 
und  22  (oder  23:  Madvig  Adv.  Cr.  I,  336  zu  I,  2,  5)  /x£ra;  n,  3,  11  -H 
Schluss:  18  ovv  und  8  /xsra;  IU— V,  1:  57  auvmnd  35/i£rdt;  V,  2  VU: 
39  adv  und  66  fierd.  Obwohl  ich  demnach  der  Meinung  bin,  dass  auch 
Hell.  I  -H,  3,  10  nicht  in  Attika  entstanden  ist,  so  stehe  ich  doch -nicht 
an,  auf  die  eigenthümliche  Thatsache  hinzuweisen,  dass  dieser  Abschnitt, 
was  das  Zahlenverhältniss  der  beiden  Präpositionen  anbetrifft,  dem  letzten 
V,  2-VII  näher  steht,  als  dem  mittleren,  H,  3,  11— V,  l;  zugleich  halte 
ich  es  für  angezeigt,  hier  die  Beobachtung  von  A.  Procksch,  Philol.  38, 
S.  185  f.,  hervorzuheben,  dass  (nach  den  von  ihm  angeführten  Stellen  zu 
urtheilen)  in  I  — II,  3,  10  nur  die  attische  Verbindung  rponatov  tordvai 
und  zwar  fünfmal  vorkommt,  V,  2— VII  sowohl  diese  viermal16)  wie  die 
unattische  im  Medium  rpdnaiov  laraa^at  elfmal17),  II,  3,  11— V,  1  aber 
fünfmal  (und  sonst  bei  Xenophon)  nur  diese  letztere.  (Zur  Vervollstän- 
digung jedoch  ist  aus  Dindorf  die  varia  lectio  hinzuzusetzen:  II,  4,  7 
oryod/ievot}  arijoav^g  D;  VU,  5,  13  «rroro]  tarijotv  V;  VI,  2,  24  ist  die 
varia  lectio:  loraaav  BDV,  die  übrigen  iarr^av).  -  Breitenbach  hat 
sich  in  Xenophon  so  eingelebt,  dass  er  in  ihm  ein  Muster  gerechter,  zu- 
verlässig^ Geschichtsschreibung  sieht.  Diese  Auffassung  hindert  jedoch 
nicht,  dass  Einleitung  und  Anmerkungen  besonders  in  historischer  Beziehung 
vieles  werthvolle  enthalten.  Auf  die  grammatische  Erklärung  hat  Kurz 
grösseres  Gewicht  gelegt.  Beide  Angaben  ergänzen  und  rectificiren  einander 
nicht  selten  gegenseitig.  Büchsenschütz  hat  seine  Ausgabe  in  Anmer- 
kungen und  Einleitung  etwas  verbessert  und  vermehrt;  auf  die  Ausstel- 
lungen von  Kurz  hat  er  kaum  Rücksicht  genommen. 

Was  den  Text  der  Hellenika  anbetrifft,  so  giebt  Riemann  eine 
Collation  der  Pariser  Handschrift  der  Bibliotheque  Nationale  n.  317,  die 
er  L,  und  einer  Mailänder  der  Ambrosiana  A.  4.  P.  Inf.,  die  er  a  nennt ; 
von  der  ersten  von  I  V,  1,  17,  von  der  zweiten  von  I— VI,  3  und  von 
VII.   Zu  HI,  8,  1;  V,  1,  1—17  hat  er  auch  noch  andere  Handschriften, 


i«)  VI,  4,  14  steht  lordvat,  nicht  kerdvat. 
Daruntcc  IV,  3,  21,  nicht  IV,  4,  21. 


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Hellenika. 


79 


die  ich  gleich  unten  nennen  werde,  verglichen;  zu  II,  1,  10  bis  zum 
Schluss  des  Capitels  hat  er  B,  den  besten  Codex  der  Hellenika,  den  man 
kennt,  nachverglichen.  Von  S.  150  an  giebt  er  den  Text  von  I,  1  con 
stituirt,  indem  er  bis  §  18  noch  Collationen  mittheilt  von  den  Par.  1738 
(B),  1642  (D),  1793  (A),  2080  (C),  1739  (E),  von  den  Flor,  plut  69,  12 
und  15  (M.  N),  von  den  Ven.  365  und  364  (v  und  v1),  vom  Perus.  E, 
65  (P),  vom  Ravenn.  plut.  131,  2  (R).  Riemann  legt  zwar  B  den  grössten 
Werth  bei,  meint  aber,  dass  seine  Geltung  durch  L  und  a  beschränkt 
würden ;  dagegen  misst  er  D  und  V  (Ven.  368)  wenig  Bedeutung  bei  und 
verspricht  hierüber  an  einem  andern  Orte  ausführlicher  zu  handeln;  nach 
HI,  1,  38,  da  B  hier  und  L  schon  VII,  1,  21  aufhörten,  sei  a  der  üaupt- 
codex.  Nach  dem,  was  er  mittheilt,  kann  ich  nicht  einmal  finden,  dass 
a  irgend  an  B  heranreicht;  auch  ob  a  nach  VII,  1,  38  D  aus  dem  Felde 
schlägt,  möchte  die  Frage  sein.  So  viel  ich  sehe,  ergiebt  sich  aus  seinen 
Vergleichungen  gar  nichts  völlig  neues  und  richtiges.  I,  6,  35  hat  a  8k 
rot?,  wie  Schneider  vermuthete,  II,  2,  36  hat  L  napavevofttx&vat,  wie  Gobet 
schon  emendirte,  I,  7,  23  haben  beide  ScflprjfUvye,  wie  Löwenclau  schon 
vorschlug  (a,  A,  B  führen  das  t  adscriptum).  III,  4,  4  haben  a  und  L  yt- 
paazov,  II,  4,  7  (nebenbei  bemerkt)  (nyodfuvot.  IV,  8,  21  und  VI,  1,  3 
ist  in  a  8taouje£etv,  Stdawt&v  erhalten.  Ist  VII,  1,  43  ints&vTo  dpa  von 
Xenophon  geschrieben  gewesen,  wo  für  dfta  D  V  a  ydp^  E  fikv,  die  übri- 
gen pkv  ydp  haben?  —  Breitenbach  und  Kurz  haben  nach  den  Materia- 
lien, die  sie  vorfanden,  den  Text  selbständig  constituirt;  sie  sowohl,  wie 
Büchsenschütz  haben  sich  die  Conjecturen  Madvig's  in  seinen  Adver- 
saria  critica  entgehen  lassen,  von  denen  folgende  hier  Erwähnung  finden 
mögen:  I,  2,  1  7wcaxis%iXtotQ  (für  -ous)  täv  »aurwv  itiXraQ  (für  neX- 
raa-ras.  Nitsche:  neXTcurrixd.  SrJa%  Vgl.  Kyrup.  I,  2,  4  aitv  rotQ  yvpvyrt- 
oizAote,  II,  1,  18  iv  rote  üTvrjp&xtxots  8nXotc)  xotyadnevo:  dpa  xal 
KtXraffxai^  iaopivotQ,  I,  2,  10  oixe'tv  dreXe?  (für  driXscav)  l8oaav  tuj  ßou- 
XojjLSixjj,  I,  6,  33  <foy^  .  .  T.Xzt<rrrj ,  rivwv  (für  .  .,  nktiarutv) ,  I,  7,  26  jj 
(sc.  3eSt6rez),  p$  .  .  xpivrtxt;  dXX'  oux  (at  non  licebit),  3v  .  pt<ji  fäftp- 
Darauf  §  27  Merap£Xjjoet  8k  ütrrepov  ^8)  dvapv^aBr^e  .  .  ^papv^xoras 
{vgl.  auch  Kurz  Progr.  1875,  S.  4  f.),  II,  2,  8  iv  rat  (für  ri?)  'AxaSypc'a 
[rtp\  xaXo'jfidvw  yupvaattp,  II,  4,  34  ot  äXXot  br.Xtzat  .  .  npb  ratv  'AXwv 
(für  äXXwv.  Kurz  S.  33  vorher:  ot  pkv  [<j>tXo\\),  III,  3,  7  {abrbe  iprj  rwfro 
Ipso&ae,;  rbv  8'  sbtetv  3tt,  darauf  in  der  folgenden  Zeile  i<p  Zaov  8& 
(für  itpaadv  ys\  IV,  3,  3  3*f$OQ  (für  StaXXdfac)  MaxeSovtav,  IV,  8,  5  mit 
der  besten  Ueberlieferung  AiyatsTc  xai  aXXa  ye  (?)  /cu/tua  Suvavrat  .  . 
vxrtxooi  ovrcc,  V,  1,  19  npoxopt£6p£Vos  (für  npo^x.),  VI,  4,  24  i£tdoaa$at 
(für  iruXaBiaBm)  .  .  rb  .  .  nä&og  (vgl.  Plat.  Leg.  EX,  879  A  njv  ßXdßtjv 
c?«x<*M,  VI,  4,  27  od  .  .  tpoßoupjivos,  $  .  .  nopeuotvro  (für  nopeuaotvTo), 
dXXä  .  .  ivbupjoüpzvoq  fJj  .  .  etpyotsv,  VI,  5,  3  ptav  ndXtv  (für  noXcv)  r^v 
Mavrtvetav  notzcv  xai  ret^ttv  rijv  ™Xtv,  VII,  1,  28  [tevat,  nur  in  V  vor- 
handen] eis  8erraX/av  dnavräv  (für  rdvavrta)  0r)ßafotc,  VII,  2,  8  riuv  ö* 


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80 


Xenophon. 


ivSohev  ot  jikv  ini  rob  ret%ooe  (mit  Löwenclau),  ol  8k  xai  iaatßev  irt 
dvaßatvovree  robe  int  rate  xX(pa$tv  Svrae  inatov,  VII,  2,  17  nop(Qovxte  .  . 
xopt^ovrae  (für  nopl'ovrae),  VII,  4,  11  rotte  -  •  tpuydSae  pevetv  iv  rat  Tpt- 
xapdvut%  we  iv  rj)  kauratv  noXet  olxouvrae  (für  e%ovrae.  Kurz:  [i^ovrae]), 
VII,  4,  20  dnoxapetv  (für  dnoßdXhtv  oder  dnoßahtv)  robe  'ApxdSae.  IV, 
3,  23  entnrov  [ot  8e\  xai  hat  nach  Madvig  auch  Breitenbach  vermuthet; 
aus  des  letzteren  Aenderungen  und  Vorschlägen  seien  ausserdem  her- 
vorgehoben: III,  4,  23  wpTtfttobaii  naprj^eiXe,  5,  5  dvrttytyeute  rrft  [rou 
'Ano\hovoe\  8exdrrte  rrje  ix  {rfe}  Xetae  xai  rou,  IV,  3,  17  [xai  ndvree  .  . 
iyevovro  xai\  (vgl.  Höger  S.  230 f.),  4,  1  dnofrvyaxovrde  ^rtvae},  5,  13 
[ratv  Koptvfrtutv],  5,  14  [robe  npoetp^pivoue],  6,  7  ot  8k  [orpartatrat],  V, 

I,  5  iv  rat  rey/apart  \~w>  rwv  'Afyva/utv,  3,  27  [8eä  rb  fiySev  .  .  bno<po- 
pdv]1*),  VII,  4,  27  [rüv  AaxeSatfiovtatv].  -  Von  den  beachtenswerthen 
Vorschlägen,  die  Kurz  zu  verdanken  sind,  begnüge  ich  mich  zu  erwähnen  : 
IV,  2,  6  Zarte  (für  5rt)  .  .  Steuxptvet  (für  Set  euxptvetv.    Höger  S.  232: 

rt  .  .  Set  euxptvetv),  V,  1,  5  [vauap^ov],  VII,  3,  7  uuete  (für  pkv)  ov- 
rae,  4,  37  {xai  ot)  xarä.  Zu  IV,  1,  18  empfiehlt  er,  I,  2,  9  (vgl  auch 

II,  4,  25)  ute  ete  (für  ate  ei)  zu  schreiben.  Im  üebrigen  verweise  ich 
auf  sein  Register  der  Abweichungen  seiner  Ausgabe  von  der  Sauppe's 
S.  286  f.  und  auf  seine  beiden  Programme,  in  denen  er  zahlreiche  Stellen 
eingehend  bespricht,  deren  Verzeichniss  am  Schlüsse  des  zweiten,  zu- 
sammen mit  einigen  Berichtigungen  der  Ausgabe,  gegeben  wird.  Neu 
ist  im  zweiten  Programm  S.  7  die  Vermuthung,  dass  II,  1,  7  —  15  ur- 
sprünglich gelautet  habe:  (§  7)  .  .  napeooaav  AuadvSpat  [irutv  .  .  (§  10) 
\4ke~t'ou,  AuaavSpoe]  <Sc>  dtptxofievoe  ete*&peaov  .  .  (§  14)  narepa.  (§15) 
<Jut  &  intovrt  iret)  AuaavSpoe  [o]  inei  xre.  S.  15  -  18  ebendort  giebt 
Kurz  zu  der  schwierigen  Stelle  IV,  4,  9  12  einen  sorgfältigen  Commen- 
tar;  sodann  lässt  er  S.  18  —  21  eine  genauere  Begründung  der  Ansicht 
Grote's  folgen,  dass  die  Einnahme  Lechaion's  nicht  schon  in  IV,  4,  12 
(Jahr  392)19),  sondern  in  §  19  (Jahr  391)  zu  finden  sei;  diese  Ansicht 
bekämpfen,  indem  sie  Andokides  und  Diodoros  mit  Xenophon  in  Einklang 
zu  bringen  versuchen, 

Karl  Fuhr,  Animadversiones  in  oratores  Atticos,  Bonner  Dissert. 
1877,  S.  9-15,  und 

Josef  Rohrmoser,  lieber  die  Kämpfe  um  Lechäon  während  des 
korinthischen  Krieges,  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  28,  1877,  S.  736—743. 

Hier  sei  gleich  eine  andere  Erörterung  Rohrmoser's  angereiht,  in  der- 
selben Zeitschr.  29,  1878,  S.  9— 13  :  Unter  Vergleichung  von  VI,  3,  1  fasst 
er  VI,  3,  18  so,  dass  er  bei  rte  an  die  Thebaner,  bei  rbv  ßouX6p.evov  an 

18)  Dieselbe  Conjectur  hat  A.  Schäfer,  Jahrb.  f.  Philol.  113,  1876, 
S.  366  gemacht. 

i»)  Breitenbach  huldigt  noch  der  alten  nüschen  Chronologie  des  korin- 
thischen Land-Krieges. 


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Hellenika. 


80  a 


die  Spartauer,  bei  tw  py  ßouXopjzvoj  an  die  Athener  denkt;  »das  Recht 
der  freien  EntSchliessung  gilt  nur  für  die  beiden  Hegemonen,  nicht  aber 
ftr  die  ihnen  verbündeten  Gemeinden;  diese  sind  und  bleiben  an  die 
Beschlüsse  der  Bundesversammlungen  gebunden«.  Seine  Auffassung  dar- 
auf von  VI,  5,  lff.  kann  ich  mir  nicht  aneignen.  —  K.  Fuhr,  Rhein. 
Mos.  33,  1873,  S.  337  Anm.  bessert,  dem  Constanten  Sprachgebrauche  ge- 
mäss, II,  2,  10  xaxd  ^rz)  pjv  xat  xarä  &dXarrav  oder  ^xa;>  xard  y.  x.  x.  &. 

Kurz,  Bl.  f.  d.  bayer.  G.-Sch.-W.  10,  1874,  S.  160  vertheidigt  seine 
Conjectur  I,  2,  8  'EtptototQ  (für  o<p(otv)  gegen  die  Höger's  in  dessen  Re- 
eeosion  S.  55  E^iaiot.  Auch  H.  Sauppe,  Lectionsverz.  d.  Gött.  Univ. 
1873/74,  S.  11  hatte  vermuthet  ol  U  <r>  ix  .  .  'Etpiotot. 

Kurz  und  Geist,  Bl.  f.  d.  bayer.  G.-Sch.-W.  10,  1874,  S.  148-152, 
160-162  ,  265  -  274  debattiren  über  das  Vorständniss  von  I,  1,  27  f.; 
6,  14  faopanoduj&yai.  -  (feist,  in  derselben  Zeitschr.  11,  1875,  S.  406- 
410,  rechtfertigt  II,  3,  48  ouv  xote  Suvapzvoic  .  .  otä  toutojv.  Ebendort 
13,  1877,  S.  112  f.  vertheidigt  er  U,  3,  34  ixzivj)  als  Nebenform  von  ixzt 
durch  Belege,  handelt  über  II,  1,  28  mqmapfri  und  DI,  2,  18  *A  pzvzot 
und  bezieht  III,  3,  5  tue  Tsrrapdxovxa  nicht  bloss  auf  äUou:,  sondern 
zugleich  auch  auf  alle  vorhergenannten  auf  der  dyopd  anwesenden  Spowt. 

Weitere  einzelne  Beiträge: 

K.  J.  Liebhold,  Jahrb.  f.  Philol.  115,  1877,  S.  158—160,  375- 
378,  725-728;  117,  1878,  S.  593-597. 

An  der  eben  erwähnten  Stelle  II,  3,  34  vermuthet  er  ei  8k  ixz/vyv 
(für  ixetyjj)  imiztp^aziz  xtc  tüjv  iyopajv  .  .  ipzyztv  [xz  xyv  dp$v).  Von 
seinen  übrigen  Conjecturen  führe  ich  an:  I,  6,  5  dvxs  imzySet'ojv  (mit 
Jacobs)  yevopivwv  xat  dptcxa  (für  äpxt)  quvtdvxojv  xä  vauxixä  xal  dvdpdh- 
jaoeff  a»c  xpyotiov  [ob  mit  Schneider]  Ytyvojaxoyxiuv  dnztpoue  .  .  ixzT  \xal) 
xivSweuovroQ  (für  xtv8ovzbotiv)  xt  .  .,  ix  xobxou  8tj  (für  i.  r.  8k),  §  10 
iff  aoptov  (für  irt  abxbv)  dzt.  I,  6,  37  .  .  Xeov.  jjv  8k  xb  rtvzvpa  oupeov 
xat  toc  xpcqpzti;  xyv  xa^'onjv  ^fsv^,  abxoQ  8k.  III,  1,  8  fy  (für  8k) 
liawpoq.  IV,  4,  3  ob%  imo-nxzoopzvuiv  (für  ob  xuitxopzvojv).  V,  2,  34  x6xe 
fihß  dzi  itpoezi'zzzz  xbv  vouv  ^>  fröre  (für  izoxe)  dxobozo&z  (dies  letzte 
Wort  war  so  zu  belassen!).  II,  3,  34  aber  ist  zu  lesen  .  .  frpjiipnovxoe 
oiro?c,  oo{  ißouXovxo  auvzXdpßavov,  obxixt .  .  \av  Schäfer  >  dvz%zo&at .  ., 
III,  1,  18  entweder  dBupjoxipouQ  (Cobet  für  -xzpav)  oder  d$upozzf>av  <njv 
azpaxtäv}  efc  (für  xat)  ttJv  nposßofyv  iozaBat.  V,  4,  1  ist  nur  nptuxov 
entweder  mit  Wolf  in  npoxepov  oder  mit  Gustav  Jacob  in  npoxob  zu  än- 
dern. —  Hier  mögen  noch  wenige  Vorschläge  von  mir  folgen:  I,  4,  7 
iv  IXou^otQ  (für  hiauroi  xpztg)  Ijoav  (die  Worte  an  sich,  abgesehen  vom 
Sachlichen,  würden  unanstössig  sein,  s.  Anab.  VII,  6,  1  o%e8bv  ijty  800 
fujvaiv  bvxtuv).  I,  6,  11  dvti  xwv  oupßaMopzvtuv  (für  ovpßdvxwv)  fytfr 
[dyaBav  om.  D]  (S.  §  7  2vzxa  dfjpjpwu,  9  xpr{paxa,  12  xopov  zpypdxwv). 
II,  1,  31  .  .  xaxaxprjpvtffztau[-  0iXoxXriQ  .  .  8tz<pHtpz*\  .  .  .  xazzxpypvtaz. 

J*far«.Urieht  für  AUertbumi.WiMeaschaft  1877   1  ü  * 


80  b 


Xenophon. 


ETI,  2,  1  [unö  JsfjxoAcSa].  HI,  5,  24  d^Bopevot  (für  äapzvoi)  .  .  dr.f^aav 
£x  ttjc  BotwTtac,  [toutwu  8k  r^a^Bevziuv  o't  fikv  AaxeSaipovcoc  dßopujc 
dnf^aav]  ot  de  Bonitreot.  VI,  2,  10  xal  xarä  p^v  (für  das  unverständliche 
x«;  rdpjV  der  besten  Handschrift  ß.  Vgl.  nachher  owdtaßtßdffai .  .  wxröe 
diaxofMia&ivTec  nou  rijc  %iopag  und  darauf  xat .  .  voLq.  Grote  X,  195,  2 
=  IX»  364).  IV,  8,  35  ist  r}v  ävw  zu  erklären  durch  6S6v,  vgl.  Polyb.  4, 
44,  3.  6-10. 

L.  Schwabe,  Jahrb.  f.  Philol.  107,  1873,  S.  381-386. 

III,  l,  13  [fj  fltat'dae].  III,  2,  28  mptsxkfjo&r)  (für  nepterttyelh)) 
olx(a\.  Die  Ueberlieferung  wird  vertheidigt  III,  3,  3  x<uXeüaat,  III,  4,  20 
xat  äMov,  III,  2,  11  die  Athetese  [fj  dat£%tt  .  .  r  u  u>w  o<Jöv]. 

August  Laves,  Philol.  32,  S.  361-353,  571f. 

Conjecturen  zu  III,  2,  14.  4,  23.  5,  2.  IV,  1,  25. 

G.  F.  Unger,  Philol.  33,  S.  688  ff. 

H,  3,  5  dro  (für  uro)  Jtovuaou  efc  Kardvr^v  dndarrjtrav  (für  dtitard- 
hrjoav)  =  ins  Gebiet  von  Kard»rn  die  zu  diesem  gehörige  Feste  Atrvy 
besetzend.  VI,  1.  4  'Akxirag  o  iw  rjy  'Hnttpw  inap^oQ  (für  trnap^oQ)  = 
der  Grossfürst  in  Epeiros,  weil  Herrscher  über  Molosser  und  Thespro  ten. 
(Droysen,  Hellenismus8  I,  S.  96  Anm.  behält  unap^og:  »früher  war 
Epeiros  in  Dependenz  von  Thessalien  gewesene. ).  -  Ueber  Hell.  H,  3,  9 
6  k£dfirj\>oe  xat  irrd  (vulg.  dxvaj)  xal  eTxoatv  irr)  s.  G.  F.  Unger,  Sitzungs- 
bericht d.  philos. -philol.  und  histor.  Classe  d.  Akad.  d.  Wissenschaften 
zu  München  1875,  Bd.  I,  S.  45,  und  Philol.  37,  S.  5;  an  letzterer  Stelle 
spricht  er  auch  über  den  Zeiturofang  des  BipoQ  bei  Xenophon  (damit 
widerlegen  sich  die  in  sich  selbst  widerspruchsvollen  Aufstellungen  Breiten- 
bach's  hierüber  in  seiner  Ausgabe).  Wegen  der  Hyakinthien  und  Isth- 
mien  kommt  Unger  Philol.  37,  S.  16  auf  Heil.  IV,  4,  19.  5,  3  zu  reden. 

Hermann  Blass,  Das  Verbum  dvotyiu  bei  Xenophon,  Jahrb.  f.  cl. 
Philol.  117,  1878,  S.  465—470. 

Es  wird  vorgeschlagen,  Hell.  I,  1,  2.  5,  13.  6,  21  dvotyu»  zu  ver- 
stehen von  dem  »sich  klar  machen,  klar  werden«,  wonach  der  Seemann 
mit  einem  »klar  zum  Gefecht,  zur  Abfahrt«  u.  s.  w.  das  Fertigsein  mit 
allen  Vorrüstungen  dazu  bezeichnet 

Ueber  die  Theilnahme  der  Sikelioten  an  den  letzten  Unternehmun- 
gen im  peloponnesischen  Kriege  enthält  einiges:  Julius  Riedel,  De 
Hermocratis  Syracusani  vita  ac  moribus,  Progr.  d.  Gymn.  zu  Cassel  1878, 

S.  22.  26  32. 

Ueber  die  Zollstätte  bei  Chrysopolis,  die  Getreidezufuhren  aus  dem 
Pontos  und  deren  Zeiten  (Hell.  I,  1,  22.  35)  vgl.  Adelbert  Hoeck,  De 
rebus  ab  Atheniensibus  in  Thracia  et  in  Ponte  ab  anno  a.  Chr.  378  usque 
ad  annum  338  gestis,  Kiel.  Dissen.  1876,  S.  10—12,  14,  42  f. 


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Hellenika. 


80  c 


G.  Gebhardt,  Bl.  f.  d.  bayer.  Gymn.-  und  R.-Sch.-W.  11,  1875, 
S.  S89  — 399. 

In  seine  Untersuchung  ttber  die  weitere  Bedeutung  des  Wortes 
Hellespont  zieht  er  mehrere  Stellen  der  Anabasis  und  der  Hellenika  hin* 
ein;  unter  anderen  macht  er  S.  391  darauf  aufmerksam,  dass  z.  B.  Xeno- 
phon  und  Demosthenes  zwar  das  Wort  Hellespont  in  seiner  weiteren  Be- 
deutung ziemlich  oft  haben,  gar  nicht  aber  den  Namen  Propontis.  Vgl. 
auch  Fr.  Wieseleri  Spicilegium  ex  locis  scriptorum  veterum  ad  Bosporum 

Thracinm  spectantibus,  Gottingae  1876,  S.  35,  und  C  M.  im  Philol.  Anz.  8, 

1877,  S.  133. 

Ernst  Siegfried,  De  multa  quae  imßoMj  dicitur,  Berl.  Dissert 
1876. 

These  I:  Hell.  I,  7,  2  "Ap^idr^fw^  \6]  rou  Sr^ou  rors  Tpoearqxwg. 
S.  7 1 ,  24  f.  wird  nachgewiesen  ,  dass  Archedemos  damals  Hellenotamias 
gewesen  sei,  unter  Zustimmung  von  R.  Schöll,  Jen.  Lit.-Z.  1878,  S.  41, 
aber  unter  Widerspruch  von 

Gustav  Gilbert,  Beiträge  zur  innern  Geschichte  Athens  im 
Zeitalter  des  peloponnesischen  Krieges,  Leipzig,  Teubner  1877,  S.  872 
A.  5-. 

Dieser  giebt  seinerseits  S.  368  —  382  fast  einen  Commentar  zu  t 
Hell.  I,  7 ;  S.  379  A.  stimmt  er  dem  Resultate  bei,  zu  welchem  kommt 

Georg  Loescbke,  Ueber  den  Abstimmungsmodus  im  Feldherrn- 
process  nach  der  Schlacht  bei  den  Arginusen,  Jahrb.  f.  cl.  Phil.  113, 
1876,  S.  757  1 

Danach  ist  die  geheime  Abstimmung  immer  vermittelst  zweier 
Urnen  in  der  Zeit  vor  Eukleides  geübt  worden,  und  es  ^erledigt  sich  die 
entgegenstehende  verbreitete  Ansicht,  als  ob  vermittelst  der  zwei  Urnen 
in  ungewöhnlicher  Weise  offen  abgestimmt  sei. 

Sakkelion,  Bulletin  de  Corresp.  Hell.  I,  1877,  S.  10. 

In  einer  von  ihm  auf  der  Insel  Patmos  gefundenen  Handschrift  der 
Ai^tiQ  pzff  tGTopeatv  ix  Ttuv  äypoo&ivooQ  Äu/wv  ist  in  einem  Citate  von 
Hell.  I,  7,  19  die  La.  dMä  (xav)  /x/av  tj^iipav  86vres  rxbrotc. 

Ueber  das  Rechtsverfahren  im  Arginusenprocess  handelt  (ausser 
Carl  Pöhlig,  Der  Athener  Theramenes,  Jahrb.  f.  cl.  Phil.,  Suppl-Bd.  9, 
1877,  S.  271  fc,  und  Hermann  Böhm,  De  acatfeXtacc  ad  comitia 
Atheniensium  delatis,  Hai.  Dissert.  1874,  S.  12.  16.  18.  21.  26)  Max 
Fränkel,  Die  attischen  Geschwornengerichte,  Berlin  1877,  S.  75.  79—85, 
und  über  den  Inhalt  des  Psephisma  des  Kannonos  im  besondern  spricht 
eingehend  und  umsichtig  Albert  von  Bamberg,  Hermes  13,  1878, 
S.  509  514;  letzterer  vermuthet,  dass  §  20  Sedefävov  Glossem  sein  möge 
eines  ursprünglichen,  dem  Psephisma  entnommenen  dtaXeAqtqidvov,  dessen 


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Xenophon. 


Bedeutung  erörtert  wird  und  von  dem  möglicherweise  Sfya  ixcurrov  §  34 
eine  callida  interpretatio  sei.  Indess,  ich  fürchte,  die  Untersuchung  über 
die  Bedeutung  von  Stake typiuvog  muss  noch  einmal  aufgenommen  werden, 
weil  eine  Stelle  dabei  übersehen  ist:  Xen.  Oikon.  11,  25  Scsik^/xpivm^ 
(-OC?)  noAXdxtQ  kxptlhtv  Z  xt  %py  ra&elv  ^  dnoxtaat  .  .  umt)  djc  ywatxos.  Ob 
sie  S.  A.  Naber,  Mnem.  1,  1852,  S.  217  256  berücksichtigt  hat,  kann 
ich  im  Augenblicke  nicht  sagen. 

J.  H.  Lipsius  in  diesen  Jahresberichten  für  1873,  S.  1399  iden- 
tificirt  das  tpSeeov  Hell.  II,  4,  24  wegen  E$sxd&eu8ov  mit  dem  Odeion  au 
der  Enneakrunos  (s.  C.  Wachsmuth,  Die  Stadt  Athen  im  Alterthum  I, 
S.  275  ff.).  Bu(rsian)  in  Zarncke's  Lit.  Contr.-Bl.  1876,  Sp.  541  iden- 
tificirt  das  tepbv  rrfi  'E<nta(  in  Olympia  Hell.  VII,  4,  31  mit  dem  npuxau- 
vetov  Pausan.  V,  15,  9.  U.  Köhler,  Die  griechische  Politik  Dionysius 
des  Aelteren,  Mitth.  d.  deutschen  arch.  Inst,  in  Athen.  1,  1876,  S.  16  f. 
zeigt,  dass  Hell.  VI,  4,  2  unter  dem  vabs  xoü  'AnoMajvoc  das  delphische 
Heiligthum  zu  verstehen  sei.  Albert  Lebegue,  De  oppidis  et  portibus 
Megaridis  ac  Boeotiae  in  Corinthiaci  sinus  littore  sitis,  Paris  1875,  S.  77  f. 
handelt  auf  Grund  eigener  örtlicher  Untersuchung  über  den  Weg  von 
Kreusis  nach  Aegosthenae,  Hell.  V,  4,  17  f. 

K.  F.  Hertlein,  Hermes  12,  1877,  S.  184:  Hell.  IV,  8,  35  xbv  (für 
xat)  )iva$tßtov  otyo/ievov  .  .  .  xat  eha  dvetäwv  (für  xat  i7uxveX8ajv). 

H.  Zurborg,  De  Xenophontis  libello  qui  Uopot  inscribitur,  1874. 
These  3:  Hell.  VI,  5,  16  ot  'Apystot  {ooov}  ob  rravdrjfist  yxotoofrow  abxotQ. 

Cobet,  Variae  Leetiones*  S.  577:  Hell.  VI,  5,  43  iftetg^pitrdou 
(für  ineeepipea&at).  Unmittelber  dahinter  [rjy  'EXldSt \ :  K.  Ditfurt  (Pri- 
vatmitthcilung) ;  »es  müsste  heissen  ek  xi)v  EXXdöa*. 

Arnold  Hug,  Aeneas  von  Stymphalos  (Gratulationsschrift  der 
Universität  Ztfrich  au  die  Universität  Tübingen).    Zürich  1877. 

Der  Verfasser  macht  es  höchst  wahrscheinlich,  dass  der  Schrift- 
steller und  der  Feldherr  Aeneas  von  Stymphalos  Hell.  VU,  3,  1  dieselbe 
Person  ist;  von  dieser  Hypothese  aus  beleuchtet  er  von  mehreren  Seiten 
her  S.  6  A  3,  S.  29  -41  die  damaligen  Verhältnisse  Arkadiens,  Sikyons 
und  des  Tyrannen  Euphron.  Recension  von  K.  F.  Hertlein,  Jen.  Lit.- 
Zeit.  1877,  S.  706  f.:  »Es  verdiente  der  mehrmalige  Gebrauch  von  dta- 
Sex-ryp,  übereinstimmend  mit  Xenophon,  der  häufig  Personennamen  auf 
rf)p  anwendet,  erwähnt  zu  werdenc 

Wegen  Hermann  Luckenbach,  De  ordine  rerum  a  pugna  apud 
Aegospotamos  commissa  nsque  ad  triginta  viros  institutos  gestarum,  Strassb. 
Diss.  1878,  muss  ich  auf  den  folgenden  Jahresbericht  verweisen;  wegen 
anderer  umfassender  Arbeiten,  wie  die  von  Busolt,  auf  den  Bericht  über 
griechische  Geschichte;  über  die  in  Betracht  kommenden  Inschriften  findet 
der  Leser  eine  vollständige,  bequeme  Zusammenstellung  in  Band  XV, 
S.  20     27.  50.  57. 


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Varia. 


80  e 


Auf  mehrere  Schriften  Xenophon's  Bezügliches. 

Chrestomathie  ans  Xenopbon,  aus  der  Kyrupädie,  der  Anabasis, 
den  Erinnerungen  an  Sokrates  zusammengestellt  und  mit  erklärenden 
Anmerkungen  und  einem  Wörterbuche  versehen  von  Carl  Sehen  kl. 
Sechste  verbesserte  Autlage.  Wien,  Carl  Gerold  s  Sohn  1877.  XIX,  304  S. 
gr.  8.  (Italienisch  ist  davon  erschienen  eine  Nuova  edizione  riveduta 
salla  quarta  originale  da  Giuseppe  Müller.  Torino,  Loescher  1876.  XXIII, 
SIT  S.  8.) 

Aus  flüchtiger  Durchsicht  merke  ich  an  Kyrup.  VII,  1 .  1  ifintsTv 
täiHpay&v,  Anab.  IV,  5,  28  Jyv  dfaftov  rt  ?b  arpdrzufia  f>e$fi  (mit  Madvig, 
för  nsCfj  der  meliores)  rjyrjadfuvog  [(fahrpat}.  In  der  Anm.  zu  IV,  2,  28 
bapcuAwvrsQ  (=  Schenkl  An.  VI,  53)  wären  zu  berücksichtigen  gewesen 
die  von  F.  Vollbrecht  in  der  Einleitung  seiner  Ausgabe  §  8  und  die  von 
Albert  Müller.  Philo!.  33,  S.  677  angeführten  Aufsätze. 

Luigi  Ravani,  La  Politica  di  Senofonte:  studio  critico,  Roma 
1876,  tip.  del  Senato,  52  S.  8,  war  mir  nicht  zugänglich. 

Friedrich  Blass,  Die  attische  Beredsamkeit.  Zweite  Abtheilung. 
Leipzig,  B.  G.  Teubner  1874. 

Hinter  Isokrates  wird  anhangsweise  S  441  452  auch  Xcnophuu 
besprochen,  eingehender  aber  nur  dessen  Agesilaos,  den  Blass  in  alleu 
Theilen  für  echt  hält. 

H.  Böttcher,  De  ellipseos  apud  Xenophontem  usu.  Regimonti 
1875  (Jen.  Dissert),  36  S.  8. 

Für  die  Untersuchung  ist  allein  Xenopbon  herangezogen;  aber  es 
sind  geflissentlich  alle  unter  Xenophon's  Namen  gehenden  Schriften  be- 
rücksichtigt; S.  36:  die  Zusammenstellungen  erweisen  nichts  für  oder 
wider  die  Unechtheit  der  verdächtigten. 

C.  G  Cobet,  rXwaoTjiiartxbi  in  Xenophontis  Cyropaedia,  Mnem.  3, 
1875,  S.  214  221. 

»Xenopbon  in  nonnullis  Id^iuv  xat  oajp>'*aj\>  videtur  verba  poe- 
tica  usurpare  et  yXwaffTjfiarixä  Hytw*  (vgl.  ihn  S.  389).  Zum  Be- 
weise geht  Cobet  classenweisc  die  in  der  Kyrup.  vorkommenden  bezüg- 
lichen Wörter  durch  und  erklärt  dabei  auch  djipf  für  ionisch,  pro  qno 
Attici  semper  nept  dicebant. 

E.  G.  Wilisch,  Das  indirecte  Reflexivpronomen  in  Xenopbon s 
Anabasis  und  Hellenica.  (Zur  Senator  Justi'schen  Gestiftsfeier.)  Zittau 
1875,  10  S.  gr.  8. 

Material  für  eine  umfassendere  Untersuchung. 

Anton  Funck,  Das  Verbaladjectiv  auf  -£og,  Rhein.  Mus.  33,  1878, 
S.  615  -620. 


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Xenophon 


Um  den  Beweis  zu  führen,  dass  das  Participium  necesitatis  erst 
allmählich  in  die  griechische  Litterat ur  eingedrungen  sei,  wird  auch  Xe 
nophon  in  ausgiebiger  Weise  herangezogen. 

Eduard  Escher,  Der  Accusativ  bei  Sopbocles  unter  Zuziehung 
desjenigen  bei  Homer,  Aeschylus,  Euripides,  Aristophanes,  Thucydides 
und  Xenophon  (Züricher  Dissert),  Leipzig.  S.  Hirzel  1876.  IV,  180  S 
gr.  8. 

Der  Verfasser  haudelt  besonders  vom  sogenannten  innern  Objecte. 

Om  wg  Slv  med  efterfolgende  Participium,  Bemaerkninger  til  Xen. 
Anab.  V,  7,  22*  Af  forh.  kollaborator  C.  P.  Christensen  Schmidt  i 
Kobenhavn.  Nordisk  Tidskrift  for  Filologi  og  Paedagogik,  1875,  S.  113 
—145. 

Die  Fälle,  in  welchen  man  dv  mit  dem  Participium  oder  einem 
blossen  Prädicate  durch  Ellipse  eines  nach  Massgabe  des  Hauptsatzes 
gedachten  Verbum  finitum  gewöhnlich  erklärt,  will  der  Verfasser  unter 
Vergleichuug  zahlreicher  Beispiele  auch  aus  anderen  Schriftstellern  ohne 
solche  auffassen,  z.  B.  Anab.  V,  7,  22  wc  av  xai  kiupaxürzg,  Aporan.  II, 
6,  38  wq       orpaTrjtxü,  Kyrup.  V,  4,  29  toff  &v  i£  oTxoo  luydXoo. 

M.  Dinse,  Beiträge  zur  Kritik  der  Trostschrift  Plutarch's  an 
Apollonios,  Berliu  1874.  20  S.  8.  (Separatabdruck  aus  der  Festschrift 
zur  dritten  Säcularfeier  des  berlinischen  Gyran.  zum  grauen  Kloster.) 

In  Cap.  I  sind  Beispiele  der  Verbindung  xa\-8k  aus  Xenophon  ge- 
sammelt. 

Nachtrag  zu  den  kleineren  Schriften  Xenophon's. 

V.  Pamer,  Zur  Frage  über  das  gegenseitige  Vcrhältniss  der  Sym- 
posien des  Xenophon  und  Piaton.  Abhandlung  des  n.-ö.  Landes- 
Realgymn.  in  Baden.  Wien  1878,  34  S.  8.  Selbstverlag  des  Real- 
gymnasiums. 

G.  F.  Rettig,  Xenophon's  Symposion,  ein  Kunstwerk  griechischen 
Geistes.    Philol.  38,  S.  269—321. 

Pamer  wollte  nur  zu  den  verschiedenen  Anschauungen  über  die 
sen  Gegenstand  Stellung  nehmen,  ohne  den  Anspruch  zu  erheben,  die 
beregten  Fragen  bedeutend  zu  fördern.  Im  Gegensatze  zu  Rettig,  dessen 
letzte  Arbeit  ihm  noch  nicht  vorlag,  hat  er  die  Ansicht,  dass  dem  Xcno- 
phontischen  Symposion  ein  wirklich  gehaltenes  Gastmahl  zu  Grunde  liege, 
wovon  der  Einfluss  so  weit  reiche,  dass,  wiewohl  Xenophon  sich  der  aus- 
schmückenden Phantasie  überliess,  doch  ein  einheitliches,  organisch  ge- 
gliedertes Kunstwerk  in  der  Schrift  nicht  zu  erkennen  sei.  Die  zweite 
Hälfte  der  Abhandlung  beschäftigt  sich  mit  dem  Nachweise,  dass  das 
Xenophontischc  Symposion  (auch  8,  32  36»  vor  dem  Platonischen  ge- 
schrieben sei;  hier  findet  also  Uebereinstimmung  mit  Rettig  statt. 


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Kleinerf  Schriften. 


Konrad  Zacher,  De  nomiuibus  Graecis  in  awc,  oua,  aiov.  1877. 
S-  31  f.  und  S.  SO  wird  gesprochen  überKyneg.  2,  6  arpo^tojv  und  8,  1 

H.  Mtiller-Strübing,  Zu  Xenophon's  Staat  der  Lakedaimo- 
nier  [5,  4],  Jahrb  f.  cl.  Phil.  117,  1878,  471  f.:  r<fc  [oux\  dvarxat*Q 

K  Naumann,  De  Xenophontis  libro  qui  Jaxeoatfiovcu»  izoXtreta 
inscribitur,  1876.  -  Ree.  von  L.  C wiklins ki,  Zeitschr.  f.  d.  österr. 
Gymn.  29,  1878,  S.  494  498. 

Dem  Recensent  scheint  der  Zusammenhang  der  Xenophontischen 
Schrift  mehrfach  gestört.  In  der  Abfassungszeit  von  c.  14  stimmt  er 
Naumann  zu. 

H.  Stein,  Bemerkungen  zu  Xenophon's  Schrift  vom  Staate  der 
Lacedaemonier.    Beilage  z.  Progr.  des  Gymn.  zu  Glatz  1878.  29  S.  8. 

Die  ganze  Schrift  (die  Stein  mit  c.  15.  8.  14  abschliesst,  unter 
Atbetese  von  8,  1  [rs  xau  rote  vopatQ))  ist  nach  ihm  (S.  12)  zu  einer  Zeit 
394  von  Xenophon  geschrieben;  dessen  Hauptzweck  sei  gewesen  Lob  der 
Lycurgischen  Verfassung  im  Siune  des  Agesilaus  und  (c.  14)  Abwehr  der 
Richtung  des  eben  gestorbenen  Lysander,  sein  Nebenzweck  (S.  5.  11) 
»seinen  Mitbürgernt  (den  Athenern)  gegenüber  sich  wegen  seines  Laco- 
oismus  zu  rechtfertigen  und  eine  Erklärung  dafür  zu  geben,  warum  er 
seine  Kinder  (400/399  hatte  er  noch  keine!)  in  Sparta  erziehen  Hess. 
8,  2  Tpe^ovres  dXkä  /uy  ßadtZovree  bezieht  er  auf  die  (einen  Monat 
dauernde)  Rückkehr  des  Agesilaos  in  Eilmarschen  aus  Asien.  (Naumann 
verwerthet  diese  geschickter  S.  28).  Wenn  Stein  auch  die  »geistreiche« 
Vermuthung  Oncken's  nicht  billigt,  Xenophon  habe  sein  Buch  unter  dem 
Namen  des  ihm  »befreundeten«  Thimbron  herausgegeben  und  dieses  sei 
von  Arist.  Pol.  VII,  13  p.  246  ed.  Tauchn. .  .  totfißpatv  .  .  gemeint:  so  glaubt 
er  es  doch  als  ausgemacht  betrachten  zu  dürfen,  dass  Aristoteles  Xeno- 
phon s  Werk  benutzt  habe.  S.  23  ff.  folgt  der  werthvollere  Theil,  eine 
Anzahl  Vorschläge  zur  Emendation  des  so  verdorbenen  Textes.  Die  ein- 
zige Umstellung,  welche  Stein  ausser  der  von  c.  8  und  14  vornimmt,  ist 
die  von  13,  8  iseari  de  rw  vdw  [xai]  xexptpsvtp  .  .  euSoxtpov  hinter  13,  6. 

Georg  Dum,  Entstehung  und  Entwicklung  des  spartanischen Epho- 
rats.    Innsbruck,  Wagnersche  Universitäts-Buchh.  1878.  188  8.  8. 

Nicht  wenige  Stellen  vom  Staate  der  Lakedaimonier  und  von  den 
Hellenika  werden  hier  mit  anderen  Nachrichten  in  Beziehung  gesetzt. 

H.  Zurborg,  Zu  Xenophon's  Schrift  von  den  Einkünften,  Her- 
mes 13,  1878,  482  -488. 

Anknüpfend  an  die  Receusionen  seiner  Ausgabe  und  besonders  au 
den  Aufeatz  von  Fr.  Rühl  in  den  Jahrb.  f.  cl.  Phil.  115,  S.  729  ff.  bringt 
Zurborg  noch  mehrere  neue  Vorschläge  zur  Textgestaltung,  wie  5,  7 
ßooAoifi£fru  (für  ßooAotvTo),  2,  1  npoe\er.t)yidpouctv. 


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80  h  Xenophon. 

A.  Kirch  ho  ff,  Ueber  die  Abfassungszeit  der  Schrift  vom  Staate 
der  Athener.   Aus  den  Abh.  der  kgl.  Akad.  d.  W.  zu  Berlin  1878. 

25  S.  4. 

Gegen  M  Schmidt  und  v.  Gutschmid  tritt  Kirchhoff  für  die  Roscher- 
sehe  Ansicht,  sie  von  einem  Fehler  befreiend,  ein  und  setzt  die  Abfas- 
sung der  Schrift  in  die  letzten  Monate  von  425  oder  lieber  in  die  erste 
grössere  Hälfte  von  424,  indem  er,  um  nur  dies  hervorzuheben,  1,  14f. 
auf  das  Verfahren  der  Athener  gegen  die  Einwohner  von  Mytilene  und 
2,  13  auf  die  Besetzung  von  Pylos  bezieht,  2,  5  aber  als  nothwendig 
vor  dem  Zuge  des  Brasidas  niedergeschrieben  bezeichnet;  aus  2,  18 
lasse  sich  keine  feste  Zeitbestimmung  entnehmen,  sobald  man  dei)  Wor- 
ten xat  xaxwg  Xiyetv  ihr  Recht  gebe. 

U.  Köhler,  Mitth.  des  deutschen  arch.  Inst,  in  Athen,  3,  1878, 
S.  175  erläutert  1,  11  rät  dnotpopde. 

K.  Fuhr,  Rhein.  Mus.  33,  1878,  S.  578: 

»Die  Redner  (auch  .  .  der  Verfasser  des  Büchleins  vom  Staat  der 
Athener)  vermeiden  ebenso  wie  die  ofticielle  Sprache,  die  auf  den  In- 
schriften erscheint,  fast  ganz  die  Verbindung  te  xai*. 


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Bericht  über  die  Homer  betreffenden  Schriften, 
die  in  den  Jahren  1876  u.  1877  erschienen  sind. 

Von 

Prof.  Ed.  Kammer 

in  Königsberg. 


I.  Ausgaben. 

1)  Homeri  Ilias  cum  potiore  lectionis  varictate  edidit  Äug.  Nauck. 
Pars  prior.  Berol.  ap.  Weidmannos  1877.  8.  XXV.  S.  308. 

A  2  liest  man  daselbst:  'A^atoia  für  A^atotg  —  der  lieben  Uniformität 
wegen.  Ueber  die  ihm  für  Homer  allein  richtig  erscheinenden  Dativ-Endun- 
gen spricht  sich  der  Herausgeber  XI Vf.  aus.  So  ist  auch  A'  174  geändert 
worden  A/woia'  jje  ßuovai,  und  dereinst  werden  wir  W  792  lesen  ifuSy- 
oaafrat  'A%at6to\  ei  fiij  'A^dteT.  Ist  es  aber  nur  Zufall,  dass  die  Tradition 
Alauns  hat,  obgleich  in  diesen  Fällen  vor  folgendem  Vocal  die  Aende- 
rung  doch  so  leicht  von  Statten  ging?  Was  geschieht  aber,  wo  es  mit 
dem  blossen  Apostroph  allein  nicht  abgethan  ist?  also  z.  B.  am  Schluss 
des  Verses,  wo  die  Ueberlieferung  gleichfalls  Vf/wor?  hat?  z.  B.  E  86 
rte  furä  Tput&ootv  bpuHoi  %  pzr*  yA%atdiQ.  Nauck  vermuthet  hier  ursprüng- 
liches ?  Aavaolfftv.  Wer  wird  ihm  das  glauben?  Oder  E  465:  xi  (rt 
xrz&Eofrat  idotre.  Xahv  'A^auntc;  (scheltende  Anrede  an  die  Troer)  Nauck 
verbessert  sinnwidrig :  Xauv  'A^atiuv.  Oder  #  487  f. :  Tpiamv  piv  p  dixou- 
<tev  £ou  fdoQ ,  auräp  A'/atoig  ||  donaafy  rptkXtaros  irfkufre  vu£  iptßmnq. 
Nauck  bemerkt  dazu:  »487  et  488  spurii?«;  die  Gründe  für  die  Unächt- 
beit  werden  ihm  selbst  wohl  unerfindlich  sein.  Oder  V  426 :  dpjuvtuv  Am- 
yi»  W'iwotq.  Hier  wird  wohl  Nauck  zu  'A^cuwv  wieder  greifen.  Oder 
P  396,  X  117,  tf*  649.  Wenn  an  diesen  Stellen  nicht  die  Annahme 
der  Unächtheit  Nauck  retten  wird,  so  weiss  ich  nicht,  wozu  er  sonst 
seine  Zuflucht  nehmen  könnte.  So  sieht  aber  die  Kritik  aus,  die  von 
Petersburg  aus  der  so  lange  vernachlässigten  Gedichte  Homers  rettend 
sich  annehmen  wiJl!  ,utrum  ote  an  otai  an  ototv  scribamus  nostri  est 
arbitrir,  lesen  wir  in  der  Vorrede;  Veränderungen  aber  wie  die  hier  mit- 
geteilten vorzunehmen,  ist  das  auch  noch  ,nostri  arbitrii'  ?  A  238  heisst 
es  ?om  oxrjT-fMJV.  dass  es  die  Söhne  der  Achäer  tragen  iv  xaMpjjc  <po- 

J4breib«richt  fBr  Altertbumft.Wli!Mnseh»ft  1877   I.  6 


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82 


Homer. 


psotjfft;  Nauck  vermuthet:  »an  naXdpfl?*  Achilleus  gelobt  A  89  dem  Kal- 
chas:  so  lange  ich  lebe,  ou  rtg  .  .  ao\  xolkßQ  napä  vrpol  ßapsiag  xetpac 
inot'oet.  Das  xoltyc  ist  Nauck  natürlich  höchst  fatal :  was  thut  er,  um  es 
zu  beseitigen?  er  vermuthet:  »xotXfl  napä  vjyi«!  —  der  Singularis  ist  wieder 
völlig  sinnlos  —  »an  xoiXjja  inl  vr,vm* ;  diese  Wendung  —  allerdings  ohue 
Apostroph  und  xot'Xfle  überliefert  —  ist  entlehnt  aus  £  791  oder  M  90 
oder  N  107  oder  ü  473;  mau  vergleiche  aber  diese  Steilen  und  wird, 
wer  das  noch  nicht  vorher  gewusst  hat,  finden,  dass  xotXjjQ  int  vyuat 
etwas  anders  bedeutet  als  xatkßc  napä  vr,ua/.  Nach  all  diesem  wird  es 
klar  sein,  dass  Nauck  hier  »einer  Marotte  zu  Lieb'«  seine  Aenderungen 
getroffen  hat.  —  A  3  *<j>u%äe  :  yp.  xepaXdc  schol.«  Zunächst  ist  es  unver- 
antwortlich, dass  Nauck  überall  »schol.«  schreibt,  wo  wir  doch  in  der 
glücklichen  Lage  sind  zu  wissen,  wem  diese  oder  jene  Note  angehört; 
»ejusdem  Veneü  codicis  scholia  volumus  intellegi  ubicunque  simpliciter 
scholia  commemorantur«  p.  VI:  diese  Art  zu  citiren  heisst  nichts  ande- 
res als  einen  Standpunkt  einnehmen,  wie  er  vor  50  Jahren  statthaft  war. 
Warum  wird  ferner  nicht  bemerkt,  dass  tyBt/ioue  xepaXde  Aristarch  las 
(cfr.  auch  Ariston.  zu  //  330  und  A  55)  und  auf  seine  Kritik  hingewiesen, 
wonach  xz<paXdg  (das  nach  B  L  Apollonius  Rhodius  las)  hier  nicht  passend 
war.  —  A  4:  *8k  kXtupta:  8*  iXXutpta  al«,  eine  sehr  wichtige  Note!  —  A  5: 
»Satra  Zenod.  teste  Athen.  I  p.  12  f.  (cfr.  Aeschyl.  Suppl.  800):  näat 
librit.  Und  Aristarch's  Name  findet  sich  hier  wieder  nicht?!  die  Sache, 
um  die  es  sich  hier  bandelt,  ist  bekannt.  Zenodot  nahm  an  der  lieber- 
tragung  von  Sa/s  von  einem  Mahl  für  Thiere  keinen  Anstoss,  Nauck 
thut  es  auch  nicht:  »qualem  translationem  aliis  poetis  frequentiorem  esse 
aliis  propemodum  inauditam  vix  est  quod  commemoremus.  Homero 
autem  praefracte  abrogare  facillimam  istam  translationem  perversum  ar- 
bitror« ;  er  hält  Zenodot's  Lesart  oiwvotot  re  Satra  für  »traditam  scriptu- 
ram«,  die  Aristarch  »suo  arbitrio  mutavit«;  zur  Gewissheit  wird  ihm  diese 
Ansicht  durch  Aeschyl.  Suppl.  800  f.  xutrh  8'  intSy  iXiopa  xdnt^uiptotg  | 
opvtot  oscnvov  obx  dxatvopau  niXso  •  Hier  fühlt  Nauck  nicht,  dass  anders 
ist  die  epische  Sprache  eines  Homer  in  seiner  Einfachheit  und  Keusch- 
heit des  Ausdruckes  (cfr.  Lehrs,  Arist8  p.  161),  anders  das  hohe  Pathos 
der  Tragödie,  die  Metaphern  mit  Vorliebe  aufsucht,  welche  für  jene  un- 
möglich sind:  hier  hat  ein  »homo  in  Ptolemaeorum  aula  vitam  degens« 
fein  und  schön  empfunden,  was  der  Petersburger  Gelehrte,  der  mit  sol- 
cher Ostentation  der  erleuchteten  Kritik  des  19.  Jahrhunderts  sich  stets 
berühmt,  nicht  hat  nachempfinden  können.  Wohl  möglich,  dass  obige 
und  ähnliche  Stellen  aus  Tragikern  rückwirkenden  Einfluss  auf  Homer 
ausgeübt  haben  und  dass  spätere  Epiker,  wie  z.  B.  Oppian,  so  pathetischen 
Ausdrücken  die  Aufnahme  nicht  versagten.  Nauck  hat  aber  auch  ferner 
nicht  bedacht,  dass  oatra  in  Verbindung  mit  iXtupta  auch  darum  nicht 
passen  würde,  weil  iXwp  bei  Homer  gar  nicht  »Speise«,  wie  es  die 
Glossographen  verstanden,  bedeutet,  sondern  »Raub,  Fang«  und  darum 


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Ausgaben. 


83 


mit  xupfjua  sich  verbindet,  die  beide  in  eigentlicher  Bedeutung  ge- 
braucht sind.  —  V.  5  und  6  ist  nicht  angegeben,  dass  dtbc  8'  Irskstsro 
pwjtyi  i£  ou  .  .  .  diese  Interpunction  von  Aristarch  herrührt  (cfr.  auch 
Lehrs  Arist.2  p.  191).  —  V.  8:  *<j<pa»E :  oifwt  Zenod.  aliique  gramm.«  Warum 
sind  die  alii  nicht  genannt,  da  wir  sie  namentlich  kennen?  Ferner  war 
zu  schreiben  statt  otpwi  enklitisch  <nf><i>i,  was  schon  Lehrs  in  seiner  Re- 
cension  von  Spitzner's  llias  (Zimmermann's  Zcitschr.  für  Alterthumswiss. 
1834  S.  139)  berichtigt. 

A  9:  *ArtrooQ  xat  Jtöe:  A^rout  dykabs  gramm.  Rom.  in  Lex.  Vind. 
append.  p.  273,  15.  an  At^wq  dykabc;?*  Schlimm  ist  es,  eine  so  empfoh- 
lene Variante  -  übrigens  liest  man  dort  dykabv  uibv  —  überhaupt  auf- 
zunehmen, noch  schlimmer  sie  zu  einer  solchen  Conjectur  zu  verwerthen! 
Nauck  empfindet  wieder  nicht,  dass  dykabc;  für  diese  Situation  gar  nicht 
passt,  oder  ist  es  ihm  darum  nur  zu  thun,  dass  er  sein  A^rdog  einbrin- 
gen kann? 

A\\  oovexa  tov  XpuarjV-  »rov:ro5?  an  SyU  Also,  weil  der  Arti- 
kel sich  Nauck  nicht  erschlossen  hat,  darum  sofort  zur  Conjectur  ge- 
griffen! und  so  wird  A  33  für  <T  b  yspcuv  vermuthet  8s  ysptov,  A  35 
TtftaTo  yspmoQ  für  ipäP  b  yspatue,  A  462  (r^G^ai  ysptuv  für  «r/^flC  b  ys- 
pa>u,  u.  s.  w.  —  Zu  demselben  Verse:  »yn'paosv :  fyH/tae*,  ^rffap,  yrt- 
pafM»  pauci«.  Was  soll  das  Wort  pauci?  nicht  Zählen  ist  die  Aufgabe 
der  Kritik,  sondern  Wägen!  vgl.  übrigens  Lehrs  a.  a.  0.  S.  139.  —  A  14 
ttqyior'  £%cuv  '.  B&TEfAfxoLT1  .*  (TTSfifioL  T*?t  eine  überflüssige  Conjectur,  da 
alles  in  Ordnung  ist,  wenn  man  die  Participien  richtig  verbindet;  übri- 
gens schlug  so  schon  Naber  vor:  Quaest  Horn.  p.  110.  —  A  15  xpvoiy 

cfr.  Lehrs  a.  a.  0.  S.  139.  Daselbst:  »ikca- 
trtro :  kiaasxo  A  (ut  Ar.?).«  Das  Fragezeichen  ist  überflüssig  mit  Rück- 
sicht auf  A  374,  wo  die  Bemerkung  *ou~ios  laxwQ  kc'aasro*  von  Didymus 
ist;  cfr.  Lehrs  a.  a.  0.  139.  Aus  welchen  Gründen  ist  diese  gute  Les- 
art nicht  aufgenommen?  -  V.  18:  *&sol  ouTsv  :  oo?sv  tmt'U  die  Conjectur 
ist  unglaublich  leichtfertig.  ~  A  29-31  BdHsrouvrai  schoi«  wieder  ohne 
jede  nähere  Angabe.  -  A  42  rtostav  Javaol :  trfoetav  :  rtastsv  (an  noaisv'i) 
Zenod.«  Wie  kounte  nur  Nauck  noch  schreiben  an  rtaacsv't  das  Ver- 
derbniss  war  ja  zu  offenbar  und  von  Friedlaender  bereits  ohne  weiteres 
berichtigt.  —  A  45:  *dp<ptpsipsa  pauci  libri«!  —  A  47:  *iotxwe:  iXuaBetc 
Zenod.  teste  schol.  M  463t  so  citirt  Nauck,  wo  bestimmt  der  Name  zu 
sagen  war.  —  51  *s<ptstg :  d<pist'g  paucic!  -  57:  »bprjyvpsss  pauci«!  — 
60  s?  xsv  ßdvarbv  yt  <puyoips\>:  bs:  xsv:  o?  xsv  Zenod.«  ohne  zuzufügen,  dass 
Aristarch  sc  xsv  las  und  mit  Recht  o?  xsv  als  schlecht  ablehnte.  -  »yo- 
yotiJLs> :  <fuywpLZv9:*  so  könnte  auch  ein  eben  erst  in  die  Studien  Einge- 
tretener conjiciren!  von  einem  Manne  wie  Nauck  erwartet  man  tieferes 
Erfassen  der  Sprache.  Ebenso  finden  wir  /  141  st  8s  xsv  "Apyoc  txotpsP 
bei  Nauck  die  Note  »ixotfisF  :  'txwpsP  ?«  während  z.  B.  B  123,  597, 
//387  deröptat.  unbeanstandet,  £373  dagegen  ys  für  xs  (ebenso  0  19G) 

6* 


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84 


Homer. 


conjicirt  ist,  und  1  445  ntp  für  xsv  vermuthet  wird.  Aehnlich  ist  A  64 
für  oq  x*  etkot  in  den  Text  gegen  alle  ratio  aufgenommen  8e  stkjj  mit 
der  hochwichtigen  Note:  »o?  x*  etkot  (pauci  £wr#)  libri« .  —  V.  65  ist  nicht 
bemerkt,  dass  ei  top  Herodian's  Lesart  war;  es  wäre  hinzuweisen  ge- 
wesen auf  Lohrs  Quaest.  ep.  S.  132  und  zu  vergl.  Zimmermann^  Zeitschrift 
a.  a.  0.  S.  140;  zu  Y.  93  hätte  nicht  fehlen  dürfen  Cram.  Anecd.  I,  415. 
A  77  :  »fifjv  :  p£v  libri«.  —  A  78  iy  yäp  otapat :  »y  yäp  :  xal  ydp'U  völlig  unver- 
ständlich! —  85  &apor)aag  pdXa  etnk  {teonpontov  o  rt  olaHa,  Nauck  conji- 
cirt falsch  und  ganz  ohne  Noth  &eo7y>o7r£<uv  mit  der  einfachen  Note:  »&eo- 
7tpon£(ov:  Beonpomov  libri«.  —  95  »d&ETsTrat  (ab  Ar.)  schol.«  Das  betreffende 
Schol.  des  Aristonicus,  das  schon  Villoison  und  Becker  fälschlich  auf  V.  94 
bezogen,  gehört  zu  V.  96,  wie  das  schon  bei  Friedlaender  zu  lesen  ist.  — 
B  16:  fit)  8'  äp  ovetpoQ  »«T  äp1 :  8*  Vind.«  -  B  18:  ßy  8*  äp  in 
'Arpet8i)v  'Ayvtpepvova  »Arpeior)  Wyapzpvovt?*  —  B  25  a>  hwi  r  intterpd- 
iparat:  »r  om.  Vind.«!  —  B  26:  vuv  8'  ipe&sv  £uvec  3>xa :  »tbxa  :  uiSe'i*  — 
#29:  itavovStfli  naoov8cfl  pauci«.  —  31  »iixyvtxfifeiv):  iniyyajipB  D  Vind.« 
—  Diese  Varianten  und  Conjecturen  sprechen  ohne  Erläuterung  gegen 
sich  selbst.  Der  Herausgeber  verspricht  uns  die  vorzüglichsten  Varian- 
ten zu  geben,  und  bringt  das  Werthloseste.  J  2:  rowa  vHßij  vsxvap  iwvo- 
%uet:  »flfa:  lIpTj  Apoll.  Soph.  S.  111,  30«  "Hprj  kann  doch  nur  aus  Ver- 
sehen entstanden  sein.  —  J  4  »8et8£%ar  :  SetSfyar1  Vind.,  8et8£xar' 
Vrat.«  — -  J  6  »xeprop/otat  exeoat:  xeproptotg  Ittuom  libri.  napaßkrjSr)* : 
naftaxXrjSrp  Lips.«  —  J  12:  dtopevov  davieaba  totuipevov  Ven  «!  —  ä  16 : 
uptropsv  (Conj.),  wpaopev  Vind.«  —  J  24:  r,Hprj  8*  oöx  £^a8ev  arrjboq 
%ukov:  %'llpTf  Veneti  duo«  —  J  27:  uSpoa:  t8pw  libri.  timov.  miuu  pauci 
ut  schol  V  ti  765«.  —  J  29  dräp  ou  rot  ndvreg  inatviopsv  Beol  äXXot: 
»ou  rot-.ou  rt  Veneti  duo«.  J  48:  ßutpbg  £8susto  8aerbg  it'arje:  »ß<u- 
/iof.  Bup.bg  Eust.  p.  443.  itayg :  itatr^g  pauci.  —  J  54:  rdatv  ou  rot  ij-to 
npooW  tarapat:  »ou  rot'.ourt  pauci,  an  ou  reu?«  —  J  55:  »eitu :  ioto** 
Auch  diese  Varianten  und  Noten  leisten  an  völliger  Wertlosigkeit  alles 
Mögliche.  Und  unerquicklich  ist  überall  der  Eindruck,  den  man  bekommt, 
man  mag  das  Buch  aufschlagen,  wo  man  will:  überall  weitgehende  Leicht- 
fertigkeit im  Heranziehen  entweder  noch  nicht  gehörig  durchforschter 
oder  entlegener  und  werthloser  byzantinischer  Quellen  und  unverständ- 
liches Verachten  der  besten  Zeugnisse  des  Alterthums :  während  von  Ze- 
nodot  Alles  mit  Vorliebe  hervorgezogen  wird,  werden  Aristarch's  Ver- 
dienste geflissentlich  verschwiegen.  Aber,  wird  Nauck  entgegnen,  »Ari- 
starchus  fuit  homo  plurimis  et  gravissimis  erroribus  obnoxius  linguaeque 
Graccae  minus  gnarus«  (p.  IX).  Gewiss  ist  es,  dass  Aristarch  Manches 
nicht  gewusst  hat,  was  Nauck  zu  wissen  sich  rühmt;  aber  ihn  leitete  das 
sichere  Gefühl  für  seine  Muttersprache,  das  mehr  werth  ist  als  all  die 
Regeln,  die  wir  Moderne  unter  allerlei  Vorurtheilen  uns  abstrahiren:  es 
klingt  doch  in  der  That  lächerlich,  wenn  ein  Gelehrter  des  19.  Jalir- 
huuderts  und  sei  er  auch  Herr  Nauck  aus  Petersburg  behauptet,  »dass 


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Ausgaben.  85 

üe  Mexandrinischen  Grammatiker  wenig  Griechisch  verstanden«  (Melang. 
Grcc.-Rom.  1876  S.  121);  es  ist  lächerlich,  wenn  Nauck,  dem  Brugman's 
windige  Untersuchungen  und  seine  Anklage  gegen  Aristarch,  dass  er  »der 
eigentliche  Textverderber«  sei,  gar  sehr  erwünscht  kommen,  —  er  be- 
merkt sogar  S.  EX  unten:  velut  A  393  verissirae  legit  Zenodotus  natSbc 
uxo.  ubi  nunc  scribitur  id  quod  ipse  perperam  propagavi  naidbe  &jof: 
-  ich  sage,  es  ist  mehr  als  lächerlich,  wenn  Nauck  nur  in  dem  Einen 
mit  Brugman  nicht  übereinstimmt,  dass  dieser  »praefracte  negat  ignarum 
Graecae  linguae  fuisse  Aristarchum«  (p.  IX).  Und  was  seine  errores  an- 
brtrift,  ja  welcher  grosse  Mann  ist  davon  frei  geblieben?  Aber  man  lege 
doch  seine  errores  auf  die  eine  Wagschale,  auf  die  andere  seine  Ver- 
dienste um  die  homerischen  Gedichte,  jene  wird  in  die  Lüfte  empor- 
schnellen, dass  sie  nur  noch  für  die  von  Neid  und  Uebelwollen  gefärbten 
Glaser  plurimos  et  gravissimos  errores  enthalten  kann,  während  die 
andere  voll  und  schwer  den  Augen  sich  darbietet.   Glaubt  denn  Nauck, 
dass  bei  einem  ähnlichen  Versuche,  den  man  mit  ihm  anstellt,  auch  nur 
ein  annäherndes  Verhältniss  eintreten  könnte?  Wozu  also  das  ungeber- 
dige  Pochen  gegen»  die  veneratores  Aristarchi,  bei  dem  man  doch  die  Ab- 
sicht merkt,  ohne  sich  dadurch  im  Geringsten  verstimmen  zu  lassen? 
Wozu  das  wundersame  Verlangen  an  Lehrs,  er  hätte  sollen  «s  altem  cum 
priore  libri  editione,  quae  a.  1833  prodiit,  existimationi  Aristarchi  satis 
esset  consultum,  in  altera  operis  editione  (a.  1865)  aequius  et  rectius 
de  Aristarcho  proponi  iudicium,  quo  iuniores  philologi  et  ii  qui  duce 
egerent  admonerentur  ne  immunem  erroris  fuisse  Aristarchum  absurde 
opinarenturt  (p.  VIII  f.).   Was  hatte  Lehrs  in  der  Zeit  von  1833-1865 
erfahren,  das  ihn  in  seinem  Urtheile  über  Aristarch  hätte  wankend 
machen  können?  Er  hatte  höchstens  die  niederschlagende  Beobachtung 
gemacht,  dass  man  über  Aristarch  urtheilte,  ohne  sein  Buch  gründlich 
studirt  zu  haben  und  so  glaubte  er  sicherlich,  als  er  zum  zweiten  Male 
sein  grundlegendes  Buch  erscheinen  liess,  den  »junioribus  philologis«  da- 
mit den  besten  Führer  auf  den  Weg  mitzugeben.   Oder  glaubt  etwa 
Xauck,  dass  die  iuniores  philologi  an  seinen  Werken  den  Führer  finden 
könnten,  der  ihnen  noth  thut?  Man  streiche  Aristarch  und  seine  Schule 
aus  der  Geschichte  der  Wissenschaft:  es  lässt  sich  gar  nicht  denken, 
»eich  barbarisches  Aussehen  die  Homerischen  Gedichte  heute  uns  zeigen 
würden :  denn  an  Zenodot's  willkürliche  Kritik  anknüpfend  würde  man  in 
immer  gröberen  Angriffen  schliesslich  den  Homer  aus  dem  Homer  ver- 
vertrieben  haben.    Fast  möchte  man  glauben,  dass  die  heute  zur  Mode 
gewordene  Herabsetzung  des  Aristarch  nur  darum  um  sich  greift,  damit, 
nach  Wegräumung  des  ehernen  Kritikers,  der  überall  seine  strengen  Ge- 
setze entgegenhält,  die  eigene  Willkür  und  Selbstherrlichkeit  wacker 
schalten  und  walten  könnte.    »Plurimum  Homericorum  carminum  emen- 
dationi  offecit  nimia  Aristarchi  vencratio«  sagt  p.  VHI  H.  Nauck.  Die 
Philologie  stellt  sich  ein  Armuthszeugniss  aus,  meint  Herr  Nauck,  dass 


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86 


Homer. 


sie  Homer  gegenüber  so  lange  mit  »Emendationen«  zurückgehalten  habe ! 
Dem  muss  ein  Ende  gemacht  werden!  Auf  in  die  freiere  Bahn!  Und  da 
tummelt  sich  denn  der  »Emendationen «  Unzahl,  von  denen  hier  noch  einige 
stehen  sollen!  /' 392  xdklei  rs  fTrüßatv  xat  etpaatv.  »d^uurtv:  dtetfart'i • 
/'453  ob  fikv  yap  tptXoTYjrt  yy  ixeu#avov,  bTtiq  tdovro:  »ixeu&avov :  ixuv- 
fktvov?  e?  Tie  cSoero  :  eT  ye  «Jovro«,  J  125  vsupij  8k  pdf1  ?a%ev:  *p£Y* 
?a%ev :  itaxev?* ;  J  154  %etpuQ  lycov  Mevehiov:  *£%a>v :  kkcuvl*  J  156  npb 
\4/a(atv  Tputat  pjd%EO&at:  *npb  :  npoQl*  ;  J  170  norpov  dvantyoflc  ßturcoeo: 
»au  puoiuav  dvar.Xrjfrjjg  ftavdroto't« ;  286  (Tffcui  piv,  ob  y&p  iotx*  drpuvspsv, 
ou  n  xsteuw  (Anrede  des  Agamem.  an  die  beiden  Aias):  »ou  yäp  eotx*: 
ob  7t  eoex*  ?  ou  rc  xstebio :  ob8k  xsXeuw  ?t ! ;  J  362  raura  8 '  önta&sv 
äpeaaöfisft'  (sagt  Agam.  zu  Odysseus):  »äpeaoopeP  :  dxeooopzW*  J  479 
inteft'  utz*  'AtavroQ  peyaHupoo  8oup\  Sapsvrt:  »eW/£#'  un  :  entern?*  u.  s.  w. 
und  in  Unzahl  die  aus  leidiger  Eleganz  entsprungenen  Conjecturen!  Man 
fahre  nur  so  fort!  die  Früchte  werden  nicht  ausbleiben!  aber  erschreck- 
liche! —  Es  ist  wahrlich  zu  bedauern,  dass  Nauck,  dessen  grosse  Talente 
ihn  in  die  Reihe  der  Ersten  in  unserer  an  schaffenden  Philologen  immer 
ärmer  werdenden  Zeit  hätten  stellen  können,  von  unseliger  Ate  verblen- 
det, so  ganz  die  Irrwege  zu  betreten  beginnt. 

2)  Opyjpoo  ,  lx8ofteioa  unb  fewpyiou  Mtarptiutou,  xad^yr^Tou 
tüjv  ' Ekfojvtxijjv  ypafifiaTuiv  iv  ro>  'EHvcxüj  UaveniGTTjiutü.  Topos  nf>uirog. 
yEv  'Afyvate  1875.    398  8. 

Der  erste  Band  bringt  den  Text  und  Commentar  der  Bücher  A— Z. 
Aus  den  eingehenden  Anmerkungen  ersieht  man  eine  Üeissige,  aber  oft 
unkritische  Benutzung  des  vorhandenen  Materials;  Neues  hat  Referent, 
soweit  er  den  Commentar  verglichen,  nicht  gefunden.  Voran  geht  ein 
Vorwort  (15  S.)  über  die  alexandrinischen  Grammatiker  von  unbedeuten- 
dem Wcrthe  und  eine  Einführung  in  die  homerische  Poesie  (49  S.),  die 
deutsche  Leser  auch  ungelesen  lassen  können.  Das  Buch  ist  von  Druck- 
fehlern nicht  frei ;  ausser  den  nachträglich  berichtigten  hat  Referent  noch 
sehr  viele  andere  bemerkt. 

3)  Homer's  Ilias.  Für  den  Schulgebrauch  erklärt  von  J.  La  Roche. 
Theil  I.  Gesang  I  — IV.  Zweite  vielfach  vermehrte  und  verbesserte 
Autlage.  Leipzig.  B.  G.  Teubner  1877.  8.  XXXXII,  188  S.  (gegen 
XXXII,  158  S.  der  ersten  Aufl.). 

Soweit  Referent  verglichen,  ist  der  Commentar  im  Grossen  und  Ganzen 
jntact  geblieben;  er  hat  nur  geringe  Veränderungen  oder  Zusätze  er- 
fahren. Letztere  bestehen  aus  einer  reichlicheren  Aufzählung  von  Stel- 
len, die  zum  Vergleich  aus  Homer  herangezogen  werden  oder  aus  an- 
deren Schriftstellern,  Griechen  wie  Römern;  besonders  werden  Nach- 
ahmungen Vergil's  (.-/  4  ist  data  zu  lesen  für  date.  allzu  sorgfältig  re- 
gistrirt:  in  diesen  vermehrten  Stelleuverzeichuissen  ist  oft  des  Guten  zu 


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Ausgaben 


87 


Viel  gethan,  ohne  dass  die  Erklärung  selbst  dadurch  weiter  gefördert 
wird.  Oder  es  erscheinen  auch  Verzeichnisse  anderer  Art  jetzt  vervoll- 
ständigt. So  hatte  die  1.  Auflage  A  302  zu  n&ipr^aat  noch  3  Irnp. 
Aor.  Med.  zum  Vergleich,  die  2.  bringt  deren  11;  A  327  liest  man  eine 
Reihe  von  Stellen  für  die  augmentlosen  und  augmentirten  Dualformen; 
A  87  findet  man  einige  Substantiva  mehr,  die  im  Sing,  und  Plur.  ver- 
schiedenes Geschlecht  haben;  A  347  mehrere  »Folgeinfinitive«;  B  6  epexe- 
getische  Infinitive;  A  335  zu  »imurtot,  schuld  daran«;  wird  jetzt  erläu- 
ternd zugefügt  »zu  ergänzen  ist  iari  wie  //281,  Ar622,  x  463,  o  534»; 
J  247  zu  fidveev  mit  folgendem  Acc.  c.  Inf.  auf  Herodot,  Xenophon,  Thuk., 
Plato  verwiesen;  J  35  zu  wjwv  ßeßptiibotq  aufstellen  bei  Xenophon  ver- 
wiesen (für  Hell,  ni,  6,  6  djfioug  lobtet*  1.  Hell.  IH,  3,  6  tbfiwv  ia»tstv)\ 
J  1  ijyopowvTo  waren  versammelt  jetzt  mit  dem  Zusätze  »die  Form  steht 
aach  bei  Herodot  VI,  11t;  J  259  in  die  Note  über  yipoOtTiov  olvov  ist 
eingefügt  »den  Fürstenwein«,  B  426  in  das  Verzeichniss  der  für  ihr 
Element  gebrauchten  Götter  »Volcanus  Vergil  Aen.  Vn,  77«;  B  498 
wird  über  die  Form  Seoruat  und  Bioxzta  noch  besonders  gesprochen, 
obgleich  das  zu  B  504  Gesagte  ausreicht.  A  52  ist  neu  über  die  Be- 
deutung von  ßdXXEtv;  B  16  »pfjboQ  Auftrag«;  B  25  *roooa  so  wichtiges« ; 
J  276  *ipz6fievov  ziehen«,  J  337  »xoupy  wie  unser  Fräulein,  nur  von 
Jungfrauen  aus  edelem  Geschlecht  gebraucht,  ebenso  xovpoq  von  Jüng- 
lingen«, J  26  »i&dtetQ  bist  gesonnen«  u.  s.  w.  Die  Aenderungen  be- 
treffen Berichtigungen  von  falschen  Citaten,  Druckfehlern  oder  man  liest 
J  26  statt  i&riteoTov  ohne  Resultat«  jetzt  »ohne  Erfolg« ;  hin  und  wie- 
der wird  eine  frühere  Ansicht  aufgegeben,  z.  B.  B  10  »pdka  zum  impe- 
rativischen  dyopsuetv*  jetzt  »/uüa  zu  ndvTa  gehörig  wie  etc.«  lieber 
den  Commentar  selbst  liesse  sich  Manches  sagen,  doch  steht  das  dem 
Referenten  hier  nicht  zu,  der  nur  über  die  2.  Auflage  berichten  will. 

4)  Homer's  Dias.  Für  den  Schulgebrauch  erklärt  von  K.  Fr.  Am  eis. 
1.  Bd.  1  Heft.  Ges.  1—111.  Dritte  berichtigte  Auflage  besorgt  von 
C.  Hentze.  Leipzig.  B.  G.  Teubner  1877.  8.  134  S.  (137). 

Noch  weiter  von  der  Ameis'schen  Bearbeitung  entfernt  sich  die 
3.  Auflage,  als  es  schon  in  der  von  Hentze  besorgten  zweiten  geschehen 
war  :  viele  Erklärungen  sind  umgestaltet,  andere  ganz  entfernt  oder  neue 
eingetreten,  überall  zum  Vortbeil  des  Buches.  Auf  dem  Wege  des  Aen- 
derns  oder  Fortlassens  könnte  sogar  noch  weiter  vorgegangen  werden, 
da  noch  so  manches  Ueberflüssige  oder  Falsche  sich  findet.  Z.  B.  muss 
zu  A  524  von  »gemäss  etc.«  ab  wegbleiben,  weil  das  Compos.  xaravsv- 
aofjjou  nicht  mit  Rücksicht  auf  die  die  Füsse  des  Zeus  umschlungen  hal- 
tende Thetis  gesagt  ist.  A  528  ist  es  nicht  richtig,  dass  »Zeus  tiberall 
mit  starken  buschigen  Augenbrauen  dargestellt  wird«,  da  diese  vom  Bild- 
hauer auf  dem  stark  gegen  die  Fläche  des  Gesichtes  vorstehenden  Stirn- 
knochen bei  dem  idealen  Typus  gar  nicht  angedeutet  wurden.  Unge- 


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88 


Homer. 


hörig  erscheint  zu  A  530  der  neu  hinzugekommene  Zusatz:  »in  auffallen- 
dem Contrast  etc.«;  überflüssig  ist  von  der  Note  zu  B  305  der  Schluss, 
die  Note  zu  307,  zu  308  das  Uber  die  Baumschiauge  Gesagte,  die  neu 
eingetretene  Bemerkung  zu  309  u.  s.  w.  Zu  r  156  hätte  auf  die  be- 
treffende Stelle  in  Lessing's  Laocoon  verwiesen  werden  können.  Für 
nicht  richtig  halte  ich  die  neue  Bemerkung  zu  A  44.  Der  Ausdruck 
»individualisirt«  scheint  mir  zu  A  45  nicht  treffend  gewählt  zu  sein. 
Gesucht  ist  das  zu  ,178  über  den  Rhythmus  bemerkte.  Zu  A  39 : 
&toQ  soll  Kosename  und  aus  apivBoyopoQ  verkürzt  sein?  zu  A  50 :  Hunde 
sollen  zum  Train  des  Heeres  gehört  haben?  Die  Erklärung  von  jap 
B  284  ist  nicht  richtig;  ich  verweise  auf  Friedlaender,  Ariston.  etc  zu 
diesem  Verse  und  Lehrs,  Arist.3  S.  7  f. 

5)  Homeri  Ilias  ad  fidem  librorum  optiraorum  ed.  J.  La  Roche 
pars  posterior.  Lips.  395  p. 

Ucber  diesen  Band  soll  berichtet  werden  im  Zusammenhange  mit 
den  in  Aussicht  gestellten  Prolegomena. 

6)  Homer's  Iliade.  Erklärt  von  J.  U.  Faesi.  III.  Bd.  Gesang  XIII 
bis  XVHI.  5.  Auflage  besorgt  von  F.  R.  Franke.  Berlin.  Weidmann 
1877.  8.  260  8. 

Referenten  liegt  nicht  die  4.  Auflage  vor,  so  dass  er  nicht  auf  die 
Abweichungen  von  derselben  hier  eingehen  kann.  Einige  Bemerkungen 
mögen  hier  folgen,  zu  denen  ihm  das  Durchblättern  des  17.  Gesanges 
Veranlassung  gab.  P  4  xtvtjpy  möchte  ich  nicht  »mit  Beziehung  auf  das 
vorangehende  npwroroxog  wimmernd  in  Folge  davon,  dass  sie  so  eben 
zum  ersten  Male  geboren«  verstehen,  sondern  allein  als  Ausdruck  der 
freudigen  Fürsorge,  mit  der  sie  das  Junge  umgeht.  P  283  würde  ich 
lieber  mit  Faesi  Stä  ßtjatraQ  mit  kXtfdfievoe  verbinden,  gegen  Döderlein's 
Erklärung,  die  dem  Eber  doch  eine  gar  zu  starke  Macht  beilegt.  P  327 
ntug  äv—elpoaaatabe  verstehe  ich  auch  wie  Faesi;  das  xaiunkp  rbv  bzov 
weist  auf  die  vorausgehenden  Verse  hin,  in  denen  offenbar  in  dem  glück- 
lichen Vordringen  der  Achäer  göttlicher  Einfluss  sich  bemerkbar  macht ; 
nur  bei  dieser  Auffassung  geben  die  folgenden  Worte  q»q  etc.  einen 
Sinn.  —  353  ziehe  ich  np6<ppmv  lieber  zu  Buaev.  —  376  dass  in  Folge 
der  Dunkelheit  die  Geschosse  der  Achäer  nicht  treffen,  wird  633  doch 
nicht  gesagt;  nur  da  Aias  wegen  des  Nebels  nicht  sehen  kann,  wer  zu 
Achilleus  zu  schicken  wfire,  bittet  er  Zeus  um  Beseitigung  desselben.  — 
377  ich  finde  keinen  Gruud  zu  der  daselbst  vorgeschlagenen  Athetese.  — 
382  v6o<ptv  ijiapvda&yv  verstehe  ich  nur  »sie  kämpften  fern  davon«  von 
der  Stelle  des  Schlachtfeldes,  wo  ihnen  Nestor  befohlen  hatte;  ich  sehe  nicht 
darin  einen  Befehl  »den  in  ängstlicher  Besorgniss  um  das  Leben  seiner 
Söhne  Nestor  ihnen  gegeben«.  411  ich  finde  keinen  Widerspruch  mit 
£  9  f.,  da  ich  die  dort  von  Faesi  gegebene  Erklärung  durchaus  für  rich- 
tig halte.  —  422  ich  sehe  in  xevyoac  Se  xdpjj  gar  keine  »drohende  Ge- 


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AnBgaben. 


89 


Herde« ,  sondern  nur  den  Ausdruck  des  innigsten  Mitgefühls  über  die 
Verflechtung  des  Göttlichen  in  menschliches  Schicksal.  Ich  würde  auch 
ra  426  nicht  zur  Erläuterung  des  Vorganges  die  Stelle  aus  Plinius  bei- 
bringen; die  tief  innerliche  Partie  von  den  trauernden  Pferden  muss  in 
ihrer  ganzen  gehcimnissvollen  Weise  erfasst  werden,  sie  bedarf  auch 
keiner  Vermuthung,  wie  und  wo  und  von  wem  die  Pferde  den  Tod  des 
Patroklos  erfahren  haben:  an  dieser  Partie  erkennt  man  die  geniale 
Schöpferkraft  des  Dichters,  der  die  Schranken  der  Natur  weiter  setzt. 

-  610  Düntzer's  Conjectur  * ISufuyrjog  für  das  überlieferte  MqptdmOi 
die  aufgenommen  ist,  halte  ich  nicht  für  richtig;  alles  ist  in  bester  Ord- 
nung und  bedarf  keiner  Aenderung.  —  664  durch  nichts  begründet  ist 
die  dort  ausgesprochene  Vermuthung,  dass  »die  ursprüngliche  Dichtung 
sich  den  Nebel  über  das  ganze  griechische  Heer  ausgebreitet  gedacht  habe.« 

-  Schliesslich  bin  ich  nicht  der  Ansicht,  dass  die  Patrokleia  »als  ein  für 
sich  bestehendes  Ganze  angelegt  war«. 

Die  knappe  Art  des  Commentars,  der  nicht  Alles  erklären,  son- 
dern nur  das  Wichtigste  berühren  will,  scheint  Referenten  für  Schulaus- 
gaben besonders  geeignet  zu  sein. 

7)  Homers  Odyssey  edited  with  euglish  notes,  appendices  by 
W.  Walter  Merry  and  the  late  James  Riddell.  Vol.  I.  Books 
I-XII;  VIII,  564  S.  Oxford  Clarendon  Press  MDCCCLXXVI. 

Mit  der  Herausgabe  der  ersten  12  Bücher  der  Odyssee  beschäftigt, 
wurde  J.  Riddell  im  schönsten  Mannesalter  durch  den  Tod  dahin  gerafft, 
nachdem  er  den  Commentar  von  den  ersten  drei  Büchern,  ferner  vom  sie- 
benten und  achten  abgeschlossen  hatte.  Die  hinterlassene  Erbschaft  zu 
übernehmen  und  das  begonnene  Werk  fortzuführen  wurde  W.  Merry  beauf- 
tragt, der  mit  grosser  Pietät  für  den  Verstorbenen  und  -  für  dio  Dich- 
tung an  die  Arbeit  ging.  In  der  bescheidenen  Vorrede  theilt  er  die 
von  ihm  benutzten  litterarischen  Quellen  mit:  Referent  hätte  gewünscht, 
so  manchen  hier  genannten  Schriftsteller  weniger  zu  Rathe  gezogen  zu 
sehen,  wenugleich  freilich  der  Verfasser  mit  grosser  Umsicht  und  selbst- 
ständigem ürtheil  das  Material  verwerthet.  Sehr  eingehend  wird  die 
Etymologie  herangezogen,  und  leider  ist  hier  auch  noch  oft  Döderlein 
citirt.  Der  Text  nähert  sich  fast  ganz  dem  von  La  Roche  in  seiner  Aus- 
gabe gegebenen.  Im  Einzelnen  vermisst  man  manchen  Namen  und  Hin- 
weis, z.  B.  bei  ß  134,  wo  Saejjnov  und  He6c  unterschieden  werden,  die 
Kenntniss  von  Lehrs'  populären  Aufsätzen  oder  jy  103  ff.  bei  der  Schil- 
derung des  Gartens  des  Alkinoos  Fricdlaender's  über  diese  Partie  ab- 
schliessenden Aufsatz;  auch  sonst  fehlt  manches  aus  der  neuesten  Litte- 
ratur.  Im  Ganzen  ist  aber  die  Ausgabe  eine  höchst  anerkonnenswerthe 
Leistung,  die  sorgfältige  Studien,  Geschmack,  verständnissvolles  Urtheil 
and  praktischen  Sinn  bei  der  Auswahl  des  Wichtigen  beweist.  Gegen 
die  moderne  höhere  Kritik,  besonders  gegen  die  Liedertheorie,  verhalten 


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90 


Homer. 


sich  die  Verfasser  ablehnend,  und  hier  trifft  man  auf  ein  in  die  gross- 
artige Compositum  der  Dichtung  tief  eindringendes  Verständniss.  Wie 
schön  ist  z.  B.,  was  am  Anfang  von  e  gegen  die  Vorschläge  der  Lieder- 
theorie gesagt  wird:  it  does  so  at  the  expense  of  the  plot.  It  is  the 
artistic  construetion  of  the  plot  in  the  Odyssey  that  has  led  Aristotle 
to  characterise  the  poem  as  nerMyiiivT)  xat  jj&exij.  Nothing  can  be  more 
effective  than  the  break  at  the  end  of  the  fourth  book,  where  the  perils 
of  Telemachus,  waylaid  by  the  suitors,  produce  not  only  a  keen  interest 
but  a  painful  suspense.  This  is  the  moment  chosen  for  a  cbange.  We 
might  say,  in  modern  languagc  that  it  is  the  ead  of  one  volume  of  the 
Hovel,  which  closes  with  an  exciting  Situation.  The  next  volume  —  to 
continue  the  illustration  —  opens  with  an  entirely  new  scene.  The  length 
at  with  the  poet  has  narrated  the  circumstances  connected  with  Tele- 
machus' departure  from  Ithaca  will  be  found  sufficient  justification  for 
the  inusual  iteration  of  lines  from  earlier  parts  of  the  poem.  Each  re- 
petition  is  a  sort  of  reminiscence  to  bring  the  mind  back  to  the  story  of 
the  principal  hero«.  Dem  Buche  folgen  drei  Appendices:  1)  über  das 
homer.  Schiff  mit  schönen  Abbildungen;  2)  über  die  verschiedenen  For- 
men, in  denen  die  Legende  von  der  Blendung  des  Kyklopen  auftritt; 
3)  über  Ithaka  mit  einer  Karte  der  Insel,  endlich  ein  Index.  Ganz  vor- 
trefflich ist  die  Ausstattung  und  der  Druck  des  Werkes. 

8)  Homers  Odyssee.  Für  den  Schulgebrauch  erklärt  von  Dr.  C. 
Fr.  Am  eis.  1.  Bd.  2.  Heft.  Ges.  VH — XII.  Sechste  berichtigte  und 
vermehrte  Auflage,  besorgt  von  C.  Hentze.  Leipzig.  B.  G.  Teubuer. 

1876.  8.  179  S.  (175).  II.  Bd.  1.  Heft.  Ges.  XIII  -XVIII.  Leipzig 

1877.  8.   185  S. 

Im  Wesentlichen  stimmt  die  sechste  Auflage  mit  der  fünften  überein, 
wenn  auch  Manches  jetzt  weggelassen  oder  anders  gefasst  ist  oder  neue 
Zusätze  zugekommen  sind.  Sehr  zweckmässig  ist  es,  dass  Hentze  so 
manche  von  Ameis  besonders  geliebte,  im  übermässigen  Gebrauch  aber 
komisch  wirkende  Ausdrücke  immer  mehr  noch  zu  tilgen  bemüht  ist: 
mit  diesen  Worten  ganz  aufzuräumen  bleibt  kommenden  Auflagen  vor- 
behalten (z.  B.  »mit  sinnlicher  Belebung«  ist  ganz  überflüssig  o  473 
cfr.  a  272,  &  499«.  Dahin  gehört  auch  das  zum  Ueberdruss  von  Ameis 
gebrauchte  Wort  »episch  ■  cfr.  o  417  oder  »Märchenwelt«  cfr.  o  403, 
wo  die  ganze  Note  über  Zupty  überflüssig  erscheint).  Was  soll  die  Note 
t  62:  »dieser  formelhafte  Vers  war  dem  Ohre  der  Zuhörer  ein  wohlge- 
fälliger üebergang  etc«.  So  könnten  auch  noch  immer  mehr  die  ästhe- 
tischen Raisonnements  von  Ameis  unterdrückt  werden  (z.  B.  über  das 
Verhältniss  des  Helios  zu  seinen  Rindern  p  130).  Wie  gesagt,  auf  die- 
sem Gebiet  ist  von  Hentze  schon  sehr  viel  geschehen.  Ebenso  ist  es 
nur  zu  billigen,  dass  Hentze  die  Uebersetzungen  einfacher  Wörter,  die 
Ameis  in  Menge  für  den  Schüler  zur  grossen  Bequemlichkeit  in  seinen 


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Ausgaben. 


91 


Noten  bot,  gestrichen  hat.  Die  Zusätze  erscheinen  manchmal  überflüssig, 
manchmal  zu  gesucht.  Wozu  wird  tydaXfwv  ys  (t  525)  noch  übersetzt? 
die  Sote  in  der  5.  Auflage  genügte.  Werden  wir  wirklich  t  507  iy  pdXa  8i) 
•ja  wahrhaftig  offenbar«  übersetzen  und  y  36  u>q  ei  (7rrspbv  ijk  voyfia) 
»wie  ich  setze  den  Fall:«?  Ueberflüssig  erscheinen  Referenten  Noten 
wie  f  495  über  xat  wv  oder  o  420  über  nXwotjtn],  o  551  über  das  if^os 
und  552,  wo  dies  wohl  gelegen  haben  mag,  #  459  über  opaxra  u.  s.  w. 
Ich  glaube  nicht,  dass  Alkinoos  #  548  bei  firtSk  au  xeußs  an  rj  238  ge- 
eicht hat,  verstehe  auch  ?  238  nicht  so,  als  wäre  es  der  Arete  wirklich 
dort  zu  thun  gewesen,  den  Namen  des  Odysseus  zu  erfahren.  Es  wäre 
nicht  gut,  wenn  der  Herausgeber  anfinge,  den  Weg  von  Araeis  zu  be- 
treten in  dem  Zuviel  der  Erklärung  und  Zerlegung  der  einzelnen  Stim- 
mungen der  handelnden  Personen  (z.  B.  &  467  Schlüsse  der  zu  reiche 
Commentar,  den  Ameis  durch  grossen  Fleiss  beigebracht,  bedarf  zunächst 
der  Sichtung  und  Reinigung  im  Grossen  und  im  Kleinen,  o  474  ist  nicht 
ganz  =  d  842;  o  475  ist  die  Angabe  nicht  genau,  dass  E  219  vw  Sub- 
ject  ist;  es  ist  Subjectsaccusativ.  u  440  wäre  die  Gelegenheit  nicht  zu 
versäumen  ffcyfi  vov  zu  unterscheiden  von  o  463  xarenuae  oiiunf},  wobei 
ich  verweisen  möchte  auf  die  feinsinnige  Unterscheidung  dieser  Worte 
bei  H.  Schmidt,  Synonym,  der  griechischen  Sprache  S.  215  ff.  Danach 
würde  auch  die  Fassung  der  Note  zu  o  440  wohl  anders  lauten. 

Dazu  gehört: 

9)  K.  F.  Araeis,  Anhang  zu  Homer  s  Odyssee.  Schulausgabe. 
II.  Heft  Erläuterungen  zu  Gesang  VII— XII.  Zweite  berichtigte  Auf- 
lage, besorgt  von  Dr.  C.  Hentze.  Leipzig.  Teubner  1876.  8.  128  S. 
(84  S.  1.  Aufl.).  -  III.  Heft.  Erläuterungen  zu  Gesang  XIII-XVIII. 
1877.   147  S.  (99  S.  1.  Aufl.) 

In  fleissigere  und  pietätsvollere  Hände  hätten  Ameis'  Homers-Stu- 
dien nicht  gelegt  werden  können:  man  wird  kaum  etwas  vermissen,  was 
seit  Ameis'  Tode  auf  diesem  Gebiet  veröffentlicht  worden,  und  so  wird 
der  Herausgeber  des  Dankes  aller  derer  sicher  sein  können,  die  nicht 
selbst  in  der  Lage  sind,  das  reiche  literarische  Material  sich  stets  ge- 
genwärtig zu  halten.  Vielleicht  könnte  aber  statt  des  Strebens  nach 
Vollständigkeit  mehr  die  Auswahl  des  Guten  und  Besseren  in  knapper 
Form  zum  Princip  erhoben  werden:  was  hilft  es,  auf  dieses  und  jenes 
aufmerksam  gemacht  zu  werden,  wenn  man  doch  nur  geringen  Gewinn 
aus  der  Nachlese  empfangt?  So  hätte  Referent  also  an  den  Herausgeber 
die  Bitte,  die  Geister  zu  erkennen  und  sich  nicht  durch  auch  noch  so 
siegesgewiss  ausgesprochene  Ansichten  in  seinem  Urtheile  beirren  zu 
lassen.  Wie  konnte  nur  Hentze  Brugman's  Behauptungen  nachschreiben, 
dass  Aristarch  den  freien  Gebrauch  des  Pron.  rcflex.  8q  verkannt  und 
»fast  vollständig  (zu  320  »systematisch«)  ausgemerzt  habe«  (zu  v  61), 
oder  glauben ,  dass  »die  Bedenken  wegen  der  Beziehung  des  Refl.  jjfftv 


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92 


Homer. 


auf  die  erste  Person  jetzt  gründlich  widerlegt  sind«;  was  ist  in  Brugman's 
Arbeit  überhaupt  gründlich?  wie  konnte  Hentzc  Brugman's  frischweg  ge- 
raachte Etymologie  h'jg  =  Herr  einmal  an  sich  und  mit  Rücksicht  auf 
die  betreffenden  Stellen  anders  erwähnen,  als  mit  völligster  Verwerfung! 

Ausser  den  sehr  reichen  Zusätzen  hat  die  erste  Auflage  auch  man- 
che Aenderungen  erfahren:  der  Herausgeber  wird  hoffentlich  bei  einer 
nächsten  Auflage  mit  etwas  mehr  einschneidender  Hand  zu  Werke  gehen. 
Noten  im  Character  von  <r  254:  »Im  Munde  der  Penelope  ist  es  eine 
naive  Allgemeinheit,  aber  für  den  Hörer  zugleich  eine  praktisch  berech- 
nete Absichtlichkeit«  u.  s.  w.  oder  wie  zu  c  447  oder  474  oder  überhaupt 
wo  Schlüsse  aus  dem  märchenhaften  Character  des  homer*.  Epos  gemacht 
werden,  können  ganz  fallen.  Ferner  vertragen  die  Anmerkungen  von 
Ameis  sehr  gut  Kürzungen,  so  wohl  wo  er  selbst  redet,  als  auch  wo  er 
Gedrucktes  oder  Briefliches  citirt,  und  wenn  nentze  von  Ameis  gegebene 
Erklärungen  als  unmöglich  zurück  weist,  warum  sie  noch  drucken  lassen? 
So  über  das  ihm  Ueberkommene  zu  verfügen  muss  jedem  Herausgeber 
freistehen.  —  Interpolationen  hat  Hentze  mehr  angenommen  als  Ameis; 
hierin  und  in  der  Auffassung  mancher  Perioden  und  der  dadurch  für 
nöthig  erachteten  Aeuderung  der  Interpunction  hat  Referent  nicht  immer 
übereinstimmen  können. 

10)  '(/oWs/a.  Homers  Odyssee.  Erklärende  Schulausgabe  vou 
Heinrich  Düntzer.  III.  Heft.  1.  Lieferung.  BuchXVII  XX.  Zweite, 
neu  bearbeitete  Auflage.  Paderborn  1876.  8.  126  S.  —  III.  Heft. 
2.  Lieferung.  Bnch  XXI-XXIV.  Paderborn  1876.  S.  127  235. 

Die  Ausgabe  ist  in  der  That  eine  neu  bearbeitete,  da  man  kaum 
eine  Seite  finden  wird,  wo  nicht  kleinere  oder  grössere  Aenderungen 
eingetreten  sind  und  so  weit  Referent  verglichen,  stets  zum  Vortheil  des 
Buches.  Dasselbe  zeigt  überall  ausgebreitete  und  selbstständige  Studien. 
Sehr  gewonnen  hat  es  auch  durch  den  Wegfall  einer  stattlichen  Reihe 
von  Athetesen,  besonders  der  Haken-Parenthesen  mit  den  verwunderlichen 
Fragen:  sind  diese  Verse  entbehrlich  oder  sind  diese  Verse  durchaus 
entbehrlich  oder  sie  scheinen  eingeschoben  etc.  Dass  der  Herausgeber 
überall  da,  wo  er  jetzt  das  Gegentheil  behauptet  von  dem  in  der  ersten 
Auflage  Ausgesprochenen,  einfach  die  Aenderung  trifft,  ohne  auf  seine 
Behauptung  in  der  1.  Auflage  zurückzukommen,  daran  kann  man  nicht 
Anstoss  nehmen;  dass  aber  der  Verfasser  in  der  1.  Auflage  z.  B.  /  364 
liest:  &o(7>c  o'  äxidn\>£  ßoety  und  in  der  zweiten  ßuoQ  8'  dnsS'ßve  ßoefyv 
und  dazu  anmerkt:  »Andere  lesen  statt  ßoog  das  hier  schwache  #oü>c«, 
das  finden  wir  doch  gar  nicht  in  der  Ordnung. 

11)  Homers  Odyssee.  Erklärt  von  V.  H.  Koch.  IV.  Heft  (v-rt) 
S.  154.  Hannover  1872  (?);  8.  V.  Heft  {p-  o)  S.  130.  Hannover  1877. 

Vergl.  Jahresbericht  1874  —  75,  I,  S.  32  ff.,  wo  die  ersten  drei  Hefte 


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Ausgaben. 


93 


besprochen  sind.  Referent  hält  Koch  s  Odyssee-Ausgabe  für  eine  brauch- 
bare Schulausgabe.  Folgende  Bemerkungen  möchte  er  der  Erwägung 
des  Verfassers  anheimgeben.  1.  Referent  hält  es  für  eine  Schulausgabe 
nicht  für  angemessen,  mehrere  Erklärungen  zu  geben;  man  wähle  die- 
jenige aus,  die  als  die  richtigste  erscheint.  Was  nützt  es  dem  Schüler, 
auch  noch  zu  erfahren:  »Andere  erklären  soc  oder  »Andere  erklären 
auch  so?«  soll  er  annehmen,  dass  man  so  auch  so  erklären  könne?  Für 
den  Lehrer,  der  nicht  nach  einer  Ausgabe  bloss  sich  vorbereitet,  sind 
solche  Zusätze  auch  überflüssig.  2.  Mit  dem  Heranziehen  von  Varianten 
*i  man  sparsam,  jedenfalls  erwähne  man  nicht  unbedeutende.  Der 
Schüler  hat  in  der  Regel  keinen  Gewinn  von  derartigen  Mittheilungen: 
au  geeignetem  Orte  mag  einmal  das  lebendige  Wort  des  Lehrers  ein- 
treten. 3.  Des  Referenten  Ansicht  ist,  man  sei  im  etymologischen  Theile 
ausserordentlich  knapp  und  gebe  den  Schülern  nur  wirklich  Feststehen- 
des. Was  soll  es  ihnen  nützen,  wenn  sie  im  Commentar  lesen:  das  Wort 
wird  so  abgeleitet.  Andere  leiten  es  so  ab.  Andere  so.  Wieder  Andere 
anders.  In  diesem  Falle  empfiehlt  es  sich  den  Schülern  garnichts  mit- 
zuteilen. 4.  der  Verfasser  geht  vielfach  auf  Darlegung  des  Auffallen- 
den und  Unebenen  in  der  Entwicklung  der  Handlung  ein.  Was  nutzt 
das  aber  dem  Schüler,  wenn  er  nur  das  Anstössige  im  Gedicht  vernimmt, 
ohne  dass  er  zugleich  erfährt,  wie  das  Hereinkommen  solcher  Stellen  zu 
erklären  ist  ?  Für  die  Schule  ist  die  höhere  Kritik  nur  sehr  sparsam  zu 
handhaben  und  sie  bedarf  in  erster  Reihe  nicht  nur  einen  unterrichte- 
ten, sondern  einen  sehr  geschickten  Lehrer.  5.  Man  biete  dem  Schüler 
seine  Anmerkungen  in  gewählter  Sprache.  Hierin  könnte  der  Ver- 
fasser bei  der  nächsten  Auflage  etwas  strenger  sein.  Wir  lesen  a  37 
onjv  rtpKüttö}v  fteog  rjayty  —  als  Note:  »von  der  Art  ist  der  Jux«! 
Mit  diesen  Ausdrücken  steigen  wir  zum  Schüler  herab,  den  wir  zu  uns 
emporheben  sollen.  Dahin  gehört  die  Wendung  »lümmelhafter  Bettler« 
(p  221),  die  dem  Schüler  Lachen  entlocken  wird,  worauf  wir  Lehrer  aber 
doch  nicht  speculiren  wollen.  Ich  müsste  dazu  auch  rechnen  »des  An- 
tinoos  pöbelhaftes  Wesen«.  Sein  Vergehen  gegen  den  fremden  Bett- 
ler fällt  in  eine  andere  Sphäre.  Auch  die  Neigung  des  Verfassers,  Ho- 
merisches den  Schülern  durch  Verweis  auf  Modernes  zu  erläutern,  möchte 
ich  beanstanden,  in  der  Weise  wenigstens,  wie  er  es  thut.  Z.  B.  p  448 
nutpty»  Afymsw  xal  Kimpov  Txrtat  »ähnlich  sagen  wir:  irgendwo  sein 
Waterloo,  sein  Sedan  finden«,  was  gar  nicht  einmal  dem  Sinne  der  Stelle 
gemäss  ist;  oder/»  102:  U^opat  st?  swyv  »eine  blosse  Drohung  (an  Stelle 
der  modernen  ,Nerven'  oder  ,Migräne')«  was,  von  dem  Platten  der  Auf- 
fassung abgesehen,  zudem  noch  falsch  ist.  Zu  o  99  spricht  der  Ver- 
fasser »von  dem  überhaupt  in  fürstlichen  Gemächern  herrschenden  Par- 
füm«. —  Ein  paar  Bemerkungen  für  den  Verfasser  noch  im  Einzelnen: 
o  45  tä£  no8t  xt^afis  soll  h  158  vom  Nestor  gebraucht  gut  sein,  weil 
•er  als  Greis  das  Bücken  scheut«?  wo  zeigt  sich  so  Nestor?  133  was 


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94  Homer. 

soll  die  Note  »erst  bei  Theokritos  £av<5«'#/^«  ?  -  170  unoxpcvaero  ist 
hier  wohl  nicht  «auslegen«,  da  das  zunächst  nicht  von  Menelaos  gefor- 
dert wird.  —  191  der  Vers  ist  »ganz  an  seiner  Stelle«  trotz  »der  ge- 
drängten Darstellung«.  —  211  Was  hat  der  Vers  zu  thun  mit  »der  feier- 
lichen Versicherung,  dass  Troja  untergehen  werde«  ?  soll  er  wirklich  nur 
passend  sein  in  dieser  Verbindung?  —  222  über  ftoetv  gebe  man  genau 
was  bei  Lehrs  Arist.  S.  82  zu  lesen.  —  246  ganz  überflüssig,  da  nicht  im 
homerischen  Sinn,  ist  die  Mittheilung  der  antiken  Erklärung.  —  264 
weder  wird  mit  diesem  Verse  sonst  Gastfreundschaft  angeboten,  noch 
hier  nur  erbeten.  —  272  Den  Fahrwind  kann  jede  Gottheit  senden.  —  316 
woher  weiss  man,  dass  »Aufwärteru  lediglich  dadurch  gelohnt  wurde, 
dass  man  sie  beköstigte«  V  jedenfalls  überflüssig  an  der  Stelle.  —  381 
Odysseus  fällt  gar  nicht  aus  seiuer  Rolle!  -  403  lopctj  von  susurrus? 
Vpxuytrj  von  den  Wachteltonen,  mit  denen  die  Sonne  nach  uraltem  indo- 
germanischen Glauben  auf-  und  untergehe?  das  soll  zu  glauben  sein? 
411  Dass  Apollo  und  Artemis  zusammen  ihre  Pfeile  senden,  ist  gar 
kein  »märchenhafter  Zug  in  dieser  Schilderung«,  da  Männer  sowohl  wie 
Frauen  sterben.  —  p  148—149  »warum  wird  des  Pisistratos  im  ganzen 
Bericht  nicht  mit  einer  Silbe  gedacht?«  Wie  möchte  die  Antwort  des 
Verfassers  darauf  ausfallen?  —  195  Also  wirklich  ist  poixiXov  ein  »Knüt- 
tel« für  das  mühsame  Hinabsteigen,  das  <rx^nrpov  zum  Hinaufsteigen 
geeignet?  —  230  Fort  mit  Eustathios!  —  327  Fort  mit  Gladstones  Be- 
merkung über  das  Verscheiden  des  Argos!  —  332  Homer  giebt  gern 
Erläuterungen  auf  etymologischem  Wege?  —  383  »der  Sänger  soll  ein 
entbehrlicher  Künstler«  sein?  darüber  belehrt  uns  besser  der  Gesang  #. 
Er  gehört  zu  den  Srjp.ioepYoi ',  der  »Beisatz  xarf*  beweist  dagegen  gar 
nichts.  —  541  warum  soll  es  »auffallend«  sein,  dass  Penelope  ihren  Sohn 
am  Niesen  erkennt?  —  a  259  w  yvvat,  ou  yäfi  diw  .  .  .  *yäp  soll  das 
Feierliche  seiner  Einleitung  erklären«  ?  es  ist  das  oft  so  gebrauchte  yap, 
das  den  Grund  angiebt,  der  in  homerischer  Sprache  voraus  gegeben  wird. 
—  279  nicht  allein  »aus  dieser  Stelle«  erfahren  wir,  dass  die  iova  »den 
Angehörigen  der  Braut  zu  Gute  kommt«,  auch  aus  H  318;  /  146;  Ar  366; 
A  244;  auch  in  o  18  ist  das  enthalten.  —  u  19  was  über  zirXabt  81), 
xpaoiT)  gesagt  wird,  ist  überflüssig. 

12)  L'Odyssäe.    Traduction  nouvelle  par  Leconte  de  Lisle. 
Deuxieme  edition.   Paris  1877.  8.  S.  476. 

Eine  sehr  gute,  den  Sinn  getreu  wiedergebende  Uebersetzung  nicht 
nur  der  Odyssee,  sondern  auch  der  homerischen  Hymnen,  Epigramme  und 
der  Batrachomyomachie :  was  man  etwa  auszusetzen  hätte,  trifft  nicht  den 
Ucbersetzer,  sondern  die  französische  Sprache  selbst.  Die  Uebersetzung 
ist  in  Prosa. 


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Einzelne  Stellen. 


95 


Einzelne  Stellen  werden  behandelt: 

13)  W.  Schwartz,  Zur  homerischen  Hermeneutik.  Fleckeisen's 
N.  Jahrb.  Bd.  113.  1876.  S.  839-50. 

Die  Ansicht  des  Verfassers,  dass  »Homer  nur  der  geistige  Ver- 
mittler der  im  Volke  lebeuden  Bilder  und  Ideen  ist«,  dass  man  für  das 
Verstandniss  des  Dichters  »stets  auf  jenen  volkstümlichen  Hintergrund 
zurückzugreifen«  habe,  wird  an  vier  Stellen  durch  Interpretation  derselben 
beleuchtet. 

1«  II  786  ff.,  wo  von  dem  Tode  des  Patroklos  die  Rede  ist,  soll 
der  Ausdruck  r/r^ev  ok  fisrdfftevov  ebpis  ?'  wjjliu  x.  r.  L  auf  einen  »Schlag- 
flösse  gehen,  den  Apollo  sendet.  »Sein  Charakter  als  Todesgott  gebt 
ursprünglich  auf  die  im  Blitze  Erschlagenen,  die  von  seinem  Geschoss 
getroffen  zu  sein  schienen.  Daran  reiht  sich  naturgemäss  Schiagfluss, 
aberhaupt  jede  Art  von  Schwindel«  0.8. w.  Wie  das  naturgemäss  sein 
soll,  kann  Referent  nicht  einleuchten. 

2.  In  x  81  ff.,  welche  von  der  Laistrygonenstadt,  dem  eintreiben- 
den und  austreibenden  Hirten,  von  den  nahen  Pfaden  der  Nacht  und 
des  Tages  handeln,  »ist  Alles  darauf  berechnet,  den  Eindruck  des  Ko- 
lossalen hervorzurufen«,  »ein  Paar  sich  anrufender  und  in  der  Arbeit 
ablösender  Riesen  finden  wir  auch  in  der  laistrygonischen  Riesenstadt, 
und  nur  das  Moment  des  sich  Ablösens  wird  noch  in  besonderer  Weise 
durch  die  Ausdehnung  der  fern  thorigen  Stadt  motivirt«.  Nämlich  wie 
»in  dem  bekannten  Bilde  von  dem  Reiche  Karls  V.,  dass  es  so  gross 
sei,  dass  darin  die  Sonne  nicht  unterginge,  so  wird  in  der  Laistrygonen- 
sage,  um  die  kolossale  Ausdehnung  von  Ost  nach  West  —  von  ij<oe  rtpbs 
Cofov  —  der  Stadt  beizulegen,  jener  Wechsel  von  Tag  und  Nacht  sich 
in  ihr  räumlich  so  vollziehend  gedacht,  dass,  während  es  im  Westen 
dunkelt,  der  Tag  schon  wieder  im  Osten  aufgeht«  u.  s.  w. 

3.  x  183  ff.  hatte  den  Erklärern  grosse  Schwierigkeit  bereitet, 
da  Odysseus  190  sagt:  ob  yap  r  tSpev  owß  Ztyoq  M'  ottß  ^toc  u.  s.  w. 
obwohl  185  von  dem  Untergange  der  Sonne  die  Rede  war.  Schwartz 
wül  die  Schwierigkeit  beseitigen  durch  die  Annahme,  dass  wir  in  den 
Worten  ob  ydp  r  tSjiev  x.  r.  X.  nur  eine  typische  Form  haben  für  das, 
was  wir  bezeichnen  würden  mit  den  Worten  »wir  wissen  nicht,  in  wel- 
cher Himmelsgegend  wir  sind«,  womit  doch  nichts  erklärt  wird. 

4.  x  82  ff.  Nestor  fragt  den  Nachts  bei  ihm  eintretenden  Agamem- 
non rrv'  obfnjwv  dtfyfisvoc  rj  rev  eraupwv.  Schwartz  hält  hier  doch 
noch  fest,  »dass  Nestor  den  nahenden  Unbekannten  fragt,  wer  er  sei 
und  was  er  in  der  Nacht  im  Lager  suche,  etwa  ein  Thier,  das  sich  los- 
gerissen oder  einen  Gefährten :  denn  dies  waren  die  natürlichsten  Veran- 
lassungen dazn,  wie  sie  es  in  einem  ähnlichen  Falle  noch  heutzutage  in 
einem  Feldlager  sind«  und  bezieht  sich  auf  Xen.  anab.  II,  2,  20,  eine 
Stelle,  »die  ausdrücklich  darauf  hinweist,  wie  es  in  einem  griechischen 


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96 


Homer. 


Lager  etwas  ganz  Gewöhnliches  war,  dass  ein  Maulesel  —  und  deren 
gab  es  bekanntlich  auch  genug  im  Lager  vor  Troja  —  sich  losriss  und 
nicht  bloss  seinem  Ilerrn  Sorge  machte,  sondern  ein  ganzes  Lager  in 
Verwirrung  setzen  konnte«.  In  merkwürdigster  Weise  hat  Schwartz  diese 
Stelle  aus  der  Anabasis  missverstanden,  da  dort  in  Wirklichkeit  von  einem 
Esel,  der  sich  losgerissen,  nicht  die  Rede  ist,  sondern  die  Geschichte 
vom  Esel  zur  Beruhigung  der  Soldaten  von  Klearchos  erdichtet  wird ;  aber 
abgesehen  davon,  ist  es  wirklich  natürlich,  dass  in  der  Schlafenszeit  der 
König  hört,  wie  ein  Thier  sich  losreisst  und  fortläuft,  und  er  nun  aus- 
zieht, um  das  Thier  einzufangen  und  dass  er  gerade  in  Nestor  s  Zelt 
tritt,  um  dort  sich  nach  dem  Esel  zu  erkundigen?  In  der  hier  angeprie- 
senen »Hermeneutik«,  die  sich  bemüht,  »stets  auf  einen  volksthüm liehen 
Hintergrund  zurückzugreifen«  und  so  »sich  die  breiteste  Basis  in  dieser 
Hinsicht  zu  schaffen«,  finde  ich  nichts  Natürliches,  aber  viel  Fades. 

14)  B  825  (Allgemeine  Philologische  Zeitschrift,  redig.  von  Emil 
Thewrewk  von  Ponor  u.  G  ust.  Heinrich.  1.  Jahrg.  1877.  1.  Hft 
Budapest  1877).    S.  75. 

Ohne  Bedeutimg;  es  handelt  sich  wahrscheinlich  da  Referent 
nicht  magyarisch  versteht  —  um  eine  magyarische  Parallelstelle  zu  der 
Wendung  tuvovts:  uowft  Alarjnoto. 

15)  J  341  ff. 

Bei  seiner  Rundschau  macht  Agamemnon  dem  Menestheus  und 
Odysseus  herbe  Vorwürfe,  dass  sie  sich  zaghaft  und  nicht  kampfesbereit 
zeigten : 

<r<pu>iv  jiiv  r   eitiotxe  fisra  7you>7oeotv  iovrag  341 
k<nd{i£v  rjSk  fjuixrfi  xaoazeifi^Q  ävrißoXrjaat. 
r.piuzu}  yap  xat  oatrbg  dxo>jdZsoHov  ip£toy 
bttoTS  ddtra  yipouotv  tyoxkZiüfiev  ^A^uot. 

A.  Nauck  glaubt,  dass  der  Zusammenhang  für  den  Vers  34.1  den 
Sinn  verlangt:  »ihr  seid  die  ersten,  welche  auf  meine  Einladung  zu 
einem  Mahle  sich  einfinden«,  dass  ferner  dxoud&atta:  nicht  gleich- 
bedeutend ist  mit  dxnustv  Ttvog,  sondern  so  viel  ist  als  bimxovscv  rtvt. 
Daher  schlügt  er  vor,  um  die  Schwierigkeit  der  beiden  Genitive  fiatroQ 
und  £/i£?«  zu  heben  und  um  die  Wiederholung  von  natzug  und  oaim  — 
woran  gar  nicht  Anstoss  zu  nehmen  ist  —  zu  beseitigen,  den  Vers  343 
also  zu  lesen: 

7TpwTiu  yaft  xaXiovroQ  dxoud"£.oHov  ifizlo 

und  hofft,  dass  »diese  Aenderung  sich  durch  sich  selbst  empfiehlt,  ohne 
weiterer  Begründung  zu  bedürfen.«  Ich  kann  diese  Conjcctur  nicht  für 
glücklich  halten.  Einmal  halte  ich  nicht  für  richtig,  dass  der  Sinn  von 
Vers  343  der  von  Nauck  bezeichnete  ist;  denn  nicht  darauf  kommt  es 
au,  dass  sie  sieh  als  die  ersten  beim  Mahle  einfinden      das  küuute 


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Einzelne  Stellen 


97 


auch  ein  Zeichen  von  Unbescheidenbeit  sein  -  sondern  darauf,  dass  sie 
als  die  ersten  geladen  werden :  darin  liegt  eine  ihnen  zu  Theil  werdende 
Auszeichnung,  und  das  meint  sicherlich  Agamemnon  in  dem  Zusammen- 
hange: »Euch  kommt  es  zu,  die  ersten  in  der  Schlacht  zu  sein,  da  ihr 
aueb  zum  Mahle  zuerst  geladen  werdet.«  Sodann  kann  dxood^eoHal tcvoq 
nicht  mit  brtaxo'jecv  rtvt  gleichbedeutend  sein;  die  beiden  Stellen  bei 
Homer:  axood^wvzai  aotSoo  (t  7)  und  axava^eafts  8'  äotdov  (v  9)  hätten 
Nauck  sagen  können,  dass  von  einem  Folgeleisten  bei  äxova&aHac  keine 
Rede  sein  könne.  Also  kann  der  von  Nauck  conjicirte  Vers  nur  über- 
setzt werden:  »denn  ihr  zuerst  höret,  wie  ich  einladet,  was  an  dieser 
Stelle  keinen  Sinn  giebt,  da  die  beiden  ja  auch  hören  können,  wie  Aga- 
memnon Andere  zum  Mahle  auffordert,  und  selbst  wenn  man  sich  zu 
xa)£ovToe  das  Objekt  bjiäg  zudenken  wollte,  so  wäre  das  doch  gewiss 
ein  verkehrter  Ausdruck:  »ihr  hört  zuerst,  dass  ich  Euch  einlade«  für 
die  einfache  Wendung:  »ich  lade  Euch  zuerst  ein«.  Auch  werden  wir 
das  xat  vor  Satrog  nicht  aufgaben,  das  die  Gegenüberstellung  im  Ge- 
danken erfordert:  »für  Euch  geziemt  es,  unter  den  Ersten  zu  kämpfen, 
wie  Ihr  zuerst  zum  Mahle  geladen  werdet«. 

Ich  würde  diese  Conjectur  Nauck's  nur  einfach  erwähnt  haben  mit 
dem  Zusätze  »nicht  annehmbar«,  da  sie  zu  jenen  gehört,  wie  sie  zu 
Hunderten  gemacht  werden  können,  wenn  man  eben  mit  dem  Texte  nach 
Belieben  schalten  will:  aber  Nauck  benutzt  die  Gelegenheit,  in  den  hoch- 
trabendsten Ausdrücken  aufzufordern,  nun  endlich  das  so  lange  vernach- 
lässigte Gebiet  der  Conjecturalkritik  auch  für  die  homerischen  Gedichte 
anzubauen:  »gerade  für  Homer  ist  in  dieser  Hinsicht  bisher  unendlich 
wenig  geschehen«.  Möchte  der  homerische  Text  doch  behütet  bleiben 
vor  einer  Zeit,  in  der  man  dieser  Aufforderung  Folge  leistet  und  ihn 
mit  Conjecturen  beschenkt  nach  Nauck'scher  Methode.  Dass  auch  bei 
dieser  Gelegenheit  wieder  an  dem  »grossen  Kritiker«  herumgezerrt 
wird  und  von  jenem  »Infallibilitätsglaubcn  mit  seinen  lähmenden  und  be- 
thörenden Wirkungeu«  gesprochen  wird,  das  kann  Keinem  auffallend 
sein,  der  Nauck's  Bemühungen  kennt,  den  »grossen  Kritiker*  in  den 
Schatten  zu  stellen.   (Hermes,  XII.  1877.  S.  393-95.) 

16)  :V  679—700. 

Eine  schon  vielfach  behandelte  und  auch  athetirte  Stelle.  Benicken 
geht  davon  aus,  das  V694  697  =  0  333—36  sind;  er  hält  die  Verse  in 
V  für  unächt,  weil  die  beiden  hier  behandelten  Persönlichkeiten  »Medon 
und  Podarkes  vor  den  Uebrigcn  nichts  voraus  haben,  dass  sie  hier  be- 
sooderer  Auszeichnung  durch  Schilderung  ihrer  Personen  gewürdigt  wer- 
den«. Ich  halte  die  Schilderung  hier  gerade  für  sehr  passend,  da  wir 
so  erst  erfahren,  wie  Medon,  der  Bastard  des  Oileus  {B  727  f),  aus 
I/okris  nach  Phylakc  kam  und  so  nach  dem  Tode  des  Protesilaos  mit 
Podarkes  die  Führung  seiner  Leute  erhielt  (cfr.  B  703  tf.;  nach  B  727 

Jtfcrtaberiebt  fUr  Alterthunn-WU«enBch«ft  1877.  1.  7 


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98 


Homer. 


ordnete  Mcdon  auch  die  Mannen  des  Philokteies).  Indem  nun  Benicken 
694—97  als  unächt  aus  N  aushebt,  so  müssen  auch  698  700,  in  das- 
selbe Schicksal  dadurch  verwickelt,  fallen:  Referent  kann  nicht  beistim- 
men, dass  »durch  Beseitigung  von  #694—700  der  Erzählung  aufgeholfen 
wird«.  Dann  wird  rückwärts  die  Athetese  noch  weiter  ausgedehnt  von 
693 — 681,  mit  Gründen,  die  den  Referenten  nicht  überzeugen  konnten. 
Zuletzt  spricht  Benicken  sich  gegen  die  Unächtheit  von  679  f  aus,  die 
Koch  annahm.   (Neue  Jahrb.  f.  Phil.  115  Bd.  S.  111—116,  1877.) 

17)  r  47  ff. 

Nach  einigen  Bemerkungen  über  homerische  Periodenbildung  ver- 
wirft v.  Leutsch  Bitov  v.  53,  das  gegen  den  Parallelismus  der  Glieder 
sei,  da  in  den  vorausgehenden  Versen  49  f.  von  einer  Bewegung,  wie  sie 
in  &£wv  enthalten,  keine  Spur  sei,  und  hält  Aristarch's  Lesart  Hea>v  fest : 
»Ares  steht  demnach  auf  dem  am  Simoeis  gelegenen  Götterschönhügel, 
ohne  Zweifel  die  beste  Stelle  für  sein  Thun;  auch  erhöht  der  Name  an 
und  für  sich  das  Interesse  des  Hörers.«  (Philol.  Bd.  36,  1.  Hft.  S.  72, 
82,  110.) 

0  228—233. 

Mit  dieser  Stelle  hat  sich  die  Kritik  schon  früher  beschäftigt. 
Benicken  schlägt  jetzt  vor,  0  228—232  als  unächt  zu  beseitigen  und 
die  Verbindung  also  herzustellen: 

227—233  <jjq  ehtwv  'A^thbg  8ooptxkjTo<;  ivHops  jiiaam 
234  xprjfivou  dxai&Q  x.  t.  A. 

Wir  werden  uns  jedoch  nicht  diese  Verse  nehmen  lassen;  dadurch  würde 
ein  die  Entwicklung  steigernder  Zug  verwischt  werden.  Achilleus  hatte 
eben  dem  Flussgott  erklärt,  er  werde  von  der  Vernichtung  der  Troer  nicht 
eher  ablassen,  als  bis  er  sie  in  die  Stadt  gedrängt,  und  sofort  stürzt  er  sich, 
einem  Dämon  gleichend,  in  die  Schaaren  der  Troer.  Voll  Mitgefühl  mit 
ihnen  wendet  sich  der  Flussgott  an  ihren  Schutzgott,  wie  er  so  gar  nicht 
sich  der  Troer  annehme:  das  sind  Worte,  wie  sie  sich  seiner  theilnehmen- 
den  Brust  entringen,  gar  nicht  auf  eine  Erwiderung  berechnet,  so  dass 
auch  Apollon  selbst  nicht  als  anwesend  anzunehmen  ist.  Währenddess 
sprang  aber  schon  Achilleus,  von  dem  Eifer  der  Verfolgung  hingerissen, 
in  den  Fluss  selbst  und  begab  sich  so  auf  das  Gebiet  seines  erzürnten 
Gegners,  worauf  nun  die  gewaltige  Scene  sich  entwickelt.  Ich  fasse  dem- 
nach den  Vers  233  nicht  »als  seinem  Gedanken  nach  mit  227  identisch«, 
sondern  sehe  in  ihm  lebendigsten  Fortgang  zu  einem  neuen  Stadium. 
(N.  Jahrb.  f.  Phil.  115,  S.  109  f.  1877.) 

19)  (T  226. 

Alois  Rzach  nimmt  an  "EtoQipopoe  Anstoss,    »da  ffo»c  dem  alt- 
ionischen  Dialekt  des  Epos  durchaus  fremd  ist«  und  schlägt  vor,  für 


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Einzelne  Stellen. 


V7/iöC  5'  FM}Gif6poe  x.  r.  X.  zu  schreiben:  7//xoc  fuujQyopos  etat  <poa>e 
lp£u>v  im  yalav  {ow  mit  Synizese  zu  sprechen).   Die  Conjectur  ist  nicht 
wahrscheinlich,  schon  um  der  Wiederholung  wegen  powgpopoe  —  <p6u>Q 
in  einem  Verse,  die  wir  dem  Dichter  nicht  zumuthen  werden.   Der  Fall 
ist  lehrreieh,  insofern  man  sieht,  wie  wenig  angebracht  es  ist,  der  so 
sehr  bildungsfähigen  Sprache,  dem  so  sehr  beweglichen  Verse  Homers 
Uniform  aufzuzwängen.  —  Uebrigeus  werden  wir  uns  auch  das  o  am 
Anfang  nicht  nehmen  lassen  können.    (Zeitschr.  f.  d.  Oesterr.  Gymn. 
XXVII.  1877.  S.  102  f.). 

20)  ¥  462-64. 

E.  Kurtz  scheidet  V  462—64  als  unächt  aus,  »sie  widersprechen 
465  f.  und  auch  sich  selbst«,  ad  I.  »Da  Idomeneus  eben  gesagt,  er  habe 
die  Pferde  des  Eumelus  als  die  ersten  um  sein  Ziel  biegen  sehen,  kann 
er  nicht  wenige  Verse  weiter  die  Möglichkeit  aussprechen,  jener  habe 
vielleicht  nicht  richtig  ums  Ziel  lenken  können  (465  f.)t .  Warum  nicht? 
Die  beiden  Handlungen  lassen  sich  doch  sehr  gut  vereinigen,  dass  ein 
Wagen  um  das  Ziel  biegt,  das  Umbiegen  selbst  aber  unglücklich  aus- 
fallt Die  Verse  465  f.  sagen  nicht,  dass  er  nicht  um's  Ziel  gebogen 
sei,  sondern  dass  er  nicht  gut  um's  Ziel  gefahren  sei.  Diese  Erklärung 
bietet  auch  das  Schol.  B.  zu  462:  xapnroOoag  jtkv  yap  aujräc  eeSe, 
fisrä  Se  rö  xdfuf'at  ooxin.  ad  II.  »Wenn  Idomeneus  die  Rosse 
um's  Ziel  am  Ende  der  Bahn  hat  biegen  sehen,  so  muss  er  eben  die 
ganze  Bahn  überschauen  und  muss  auch  der  weitere  Lauf  der  Rosse, 
welche,  auf  dem  Rückwege  begriffen,  ihm  mit  jedem  Schritte  näher  kom- 
men, und  das  hinter  dem  glücklich  umlenkten  Ziele  (—  der  Ausdruck 
ist  falsch  — )  »dem  Eumelos  zugestossene  Unglück  (373)  genau  haben 
verfolgen  können.  Wie  konnte  er  behaupten,  jetzt  könne  er  nicht  mehr 
sie  sehen,  so  weit  auch  seine  Augen  durch  die  Ebene  schweiften  ?t.  Die 
einfache  Antwort  ist,  dass  eine  unter  den  dahinjagenden  Rossen  sich  er- 
hebende Staubwolke  den  hinteren  Theil  der  Rennbahn  verhüllte,  was  aus 
dem  Verse  449  sich  von  selbst  versteht:  rot  8k  nerovro  xovcovtec  ns- 
dtoto.  Als  nun  aus  der  Staubwolke  die  Gespanne  heraustraten,  erkannte 
Idomeneus  von  seinem  günstigem  Standpunkte  aus  zuerst  den  in  erster 
Reihe  daberjagenden  Wagen.  Die  Athetese  ist  also  abzulehnen.  Kurtz 
folgert  weiter,  dass  man  das  Ziel,  um  welches  gewendet  wurde,  vom  Aus- 
gange nicht  sehen  konnte,  dass  die  Pferde  eine  Zeit  lang  dem  Gesichts- 
kreise der  Zuschauer  entrückt  gewesen  waren.  Das  ist  auch  nicht  anzu- 
nehmen. Einmal  wäre  diese  Einrichtung  doch  gar  zu  unpraktisch,  da 
die  Zuschauer  »eine  Zeit  lang«  ohne  jedes  Interesse  und  ohne  jede 
Spannung  hätten  dasitzen  müssen,  sodann  verweise  ich  auf  Vers  358  f.: 
fffjfir^i  oh  Tspfiar'  'A^dXsug  \  rrjXoftev  iv  Xetaj  Tieotw.  Ueber  die  Renn- 
hahn, mit  der  sich  Kurtz  beschäftigt,  ist  alles  Nöthige  bereits  im  Schol.  B. 
zu  353  gesagt. 

7* 


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100 


Homer. 


21)  ß  258  ol  jikv  äp'  iaxtövavro  iä  7y>be  8u>pafr  ixaaroc. 

Nauck  hatte,  um  das  Digamma  herzustellen,  vermuthet  kbv  rpbe 
8wpa  2xa<TTog.  Dagegen  macht  Nauck  Wecklein  aufmerksam,  dass  »der 
constante  Gebrauch  bei  Homer  fordert,  dass  es  nach  der  Aufforderung 
dXXy  äy£  Xaol  fikv  axßvaoP  ix\  ipya  Zxaarog  heisse:  oi  fdv  dp  iaxtS- 
vavro  iä  npbg  ipya  ixaoxoet.  Referent,  der  durchaus  nicht  für  Nauck's 
Conjectur  eintritt,  kann  ebenfalls  keine  Nöthigung  erkennen,  fortan  mit 
Wecklein  zu  schreiben  iä  npbg  ipya  Ixaarog;  jeder  der  beiden  Aus- 
drücke ist  gerade  schön  und  bezeichnend  und  »der  constante  Gebrauch 
bei  Homert  ist  mehr  modernes  Vorurtheil  als  auf  Wahrheit  und  Natür- 
lichkeit beruhend.   (Fleckeisen's  N.  Jahrb.  Bd.  113.  1876.  S.838.) 

22)  7)  283:       8'  ineaov  »uprj&piutv,  in\  o'  apßpoahj  wv£  — 

J.  Krauss  schlägt  vor  zu  lesen:  ix  8k  neawv  »ojirjepsov  —  was 
nicht  Conjectur  ist,  sondern  ursprüngliche  Lesart:  EKd  EUE  SONS  TMS- 
rEPEONi  durch  Missverständniss  ist  erst  bei  Umsetzung  der  alten 
Schrift  in  das  neue  Alphabet  das  entstanden,  was  wir  in  unseren  Texten 
lesen  .  .  Der  nothwendige  Sinn  wird  durch  diesen  evidenten  Vorschlag 
hergestellt.    (Rhein.  Mus.  f.  Phil.  N.  F.  32,  1877.  8.  323-25.) 

23)  X  530  f.    6  8e  ps  pdXa  n6XXy  txdreusv 

bmo&ev  i&'pevat. 

F.  Nieländer  tritt  gegen  das  handschriftlich  überlieferte  i&'psvai 
für  die  Variante  i£Ipsvat  ein  mit  dem  Hinweise,  dass  dies  der  hier  geschil- 
derten Situation  und  der  Sinnesart  des  tollkühnen  jugendlichen  Neopto- 
lemos  entsprechender  sei  als  das  auch  sprachlich  nicht  zu  haltende  i&pe- 
vat.  Wesentlich  Neues  wird  hier  auch  in  der  Begründung  nicht  geboten, 
e&pevat  ist  schon  von  Herausgebern  vorgezogen.  (Fleckeisen's  N.  Jahrb. 
Bd.  113.   1876.  S.  836  f.) 

24)  £  7   xat  itoptyxüHTtv  d^efj8at  (von  der  auXy  des 

Eumaios). 

F.  Nieländer  sucht  wieder  zu  befürworten,  dass  sBpiyxwffsv  d^ipSw 
von  einem  Kranze  von  Dornen  zu  verstehen  sei,  der  den  Abschluss  der 
aufeinander  gethürraten  und  ineinander  gefügten  Steine  der  Mauer  ge- 
bildet habe,  —  woran  gewiss  nicht  zu  denken  ist.  (Fleckeisen's  N.  Jahrb. 
Bd.  113.   1876.  S.  137.) 

25)  p  302.    .  .  .  xal  ouara  xdpßaXev  äp<pu>  (vom  Argos). 

R.  Hercher  erklärt  den  Ausdruck  ouara  xdpßaXev  äpfiu  als  Kenn- 
zeichen für  den  schmeichelnden  Hund,  »da  Hunde  mit  beweglichen  Ohren, 
z.  B.  Saufänger  nicht  bloss  mit  dem  Schwänze,  sondern  auch  mit  den 
Ohren  zu  schmeicheln  päegen  und  zwar  eben  dadurch,  dass  sie  sie  hängen 
lassen.    Zuerst  pflegen  sie,  wenn  sie  auf  ihren  Herrn  in  weiter  Entfer- 


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Textkritik. 


101 


nang  aufmerksam  gemacht  werden,  ihre  Ohren  zu  heben  und  erst  dann, 
wenn  sie  ihn  erkannt,  lassen  sie  sie  plötzlich  fallen«.  Der  Ausdruck  ra 
<Lra  xaraßdXhiv  wird  auch  sonst  noch  als  in  dieser  Bcdcutuug  vor- 
kommend nachgewiesen.  Diese  Belehrung  ist  mit  Dank  anzunehmen. 
tHermes,  Zeitschrift  f.  klass.  Phil.  12.  1877.  S.  391  f.) 

26)  ü  287.  datpa  .  .  .  dtgaoP '  ob  yhp  xalbv  avrjvaü&at  Soacv  iark ' 

N.  Wecklein  bemerkt:  »man  erwartet  ob  yikp  xaXbv  avijvaoftai  Somv 
urft/fy*.  Mir  erscheint  der  Zusatz  iafrXqv  gerade  für  das,  was  Antinoos 
ausdrücken  will,  störend  zu  kommen.  (Fleckeisen  s  N.  Jahrb.  Bd.  113. 
1876.  S.  838.) 

27)  <p  421  ff. 

A.  Göbel,  Das  Axtschiessen  in  der  Odyssee,  (Fleckeisen's  N.  Jahrb. 
Bd.  113.   187G.  S.  169-73). 

Im  Gegensatz  zu  der  Ansicht  derer,  die  den  Odysscus  durch  die 
Oehre  der  in  den  Boden  gesteckten  Axtschneiden  seinen  Pfeil  schiessen 
lassen,  macht  Göbel  anschaulich,  dass  Doppeläxte  mit  ihren  Stielen  senk- 
recht in  die  Erde  hintereinander  gepflanzt  gewesen  seien;  der  Schütze 
musste  nun  mitten  durch  die  oberen  Bogenrundungen  sämmtlicher  zwölf 
Aexte  der  Art  durchschiessen,  dass  er  weder  am  oberen  offenen  Ende 
hinausflog,  noch  auch  an  die  ehernen  Seitenwäude  rechts  oder  links  an- 
schlug, und  der  Pfeil  also  dicht  über  das  in  die  Rundung  noch  mit  einem 
kurzen  Stücke  hineinragende  obere  Ende  des  Stieles  einer  jeden  Axt 
hinstreifen.  Göbel  erklärt  demnach  auch  (netXety  —  arethtov  (£  236) 
=  Stiel,  Stock,  nputr^  arzdeiy  —  das  üusserste  Stielende  (wie  ävruf 
!rto  Tpiitrrp)  und  übersetzt  xsXexewv  8'  obx  r^ßpore  ndvTiov  itpairrfi  vre:- 
ko)c  »nicht  'verfehlte  Odysseus  das  Stielende  sämmtlicher  Aexte« ,  wo 
mir  allerdings  der  Ausdruck  »er  verfehlte  nicht  das  Stielende«  sehr  auf- 
fallend gesagt  zu  sein  scheint  für  »er  streifte  oben  über  den  Stielrand 
weg«,  und  dann  müsste  auch  der  Pluralis  von  aretlety  erwartet  werden. 

EL   Zur  Textkritik  gehörige  Schriften. 

28)  A.  Nauck,  Kritische  Bemerkungen:  Mi' lautres  Greco-Romains 
tir6s  du  Bulletin  de  l'Acadömie  imperiale  des  sciences  de  St.  Peters- 
burg.   Tom.  IV.  livr.  1  et  2.   1876.   S.  90—151. 

In  seiner  1874  bei  Weidmann  erschienenen  Odyssee-Ausgabe  hatte 
Nauck  in  kühnster  Weise  mit  der  Tradition  gebrochen,  indem  er  auf 
die  vermeintlich  altertümlichen  und  altertümlichsten  Formen  zurück- 
ging und  sie  als  echt  und  ursprünglich  homerisch  Homer  wiederzugeben 
bemüht  war.  Nur  das  Eine  übersaher  hierbei,  ob  die  von  ihm  gefundenen 
Gebilde  überhaupt  und  besonders,  ob  sie  noch  allein  zur  Zeit,  da  die 


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102 


Homer. 


homerischen  Gedichte  entstanden,  gebraucht  wurden,  wofür  er  überall 
den  Beweis  schuldig  geblieben  ist,  da  er  ihn  überhaupt  nicht  liefern 
kanu.  Es  liegt  auf  der  Hand,  dass  ein  solches  Unternehmen  beim  ersten 
Wurfe  trotz  des  besten  Willens  nicht  endgültig  abgeschlossen  sein  kann, 
dass  bei  der  hier  inaugurirten  Methode  freiester  Spielraum  bleibt  zu  be- 
liebig fortzusetzenden  Nachbesserungen,  und  so  bietet  uns  in  obigem 
Aufsatze  der  Verfasser,  der  »gegenüber  der  höchst  unzuverlässigen  Ueber- 
lieferung  unserer  homerischen  Gedichte  nicht  blindlings  auf  jedes  eigene 
Urthcil  verzichtet«,  eine  erste  Nachlese  oder  er  vertheidigt  und  begrün- 
det schon  Veröffentlichtes.   Bei  seinem  Vertilgungskampfe  gegen  contra- 
hirte  Formen  hatte  Nauck  o  88  ßouXopac  ifiy  veta&at  im  Text  noch 
belassen,  wenngleich  er  in  der  Note  vorschlug:  anovüa&aty  dem  er  vor- 
sichtigerweise ein  Fragezeichen  zusetzte.   Jetzt  ist  veT(T&a:  »unstatthaft«, 
ßouXopat  anovesa&ac  ursprünglich  vom  Dichter  gesungen;  dass  ij&y  ohne 
Weiteres  ausgeworfen  wird,  kümmert  ihn  nicht,  da  seine  Methode  ihm 
natürlich  höher  steht  als  Rücksicht  auf  den  Sinn,  der  auf  das  Anerbieten 
des  Menelaos,  er  wolle  Teleraachos  auf  der  Reise  begleiten,  in  der  ab- 
lehnenden Antwort  des  Gastes  das  ajfy  nothwendig  macht.  Oder  erscheint 
Nauck  wirklich  dieses  Wort  nur  als  Füllstück  eines  »thörichten  Gram- 
matikers«?  Dieses  o  88  eingeschmuggelte  dnovüaftat  soll  noch  an  fünf 
anderen  Stellen  A  19,  t  530,  o  66,  <p  211,  %  35  verdrängt  worden  sein 
durch  otxaS*  txeadat  das  ein  »Corrector«  dafür  einsetzte,  »welcher  die 
Verlängerung  der  ersten  Silbe  in  dno  beanstandete«!  Ein  merkwürdiger 
Corrector,  der  in  seinem  kritischen  Gewissen  in  fünf  Stellen  an  ä-novieo&at 
anstiess  und  es  auswarf,  an  dreizehn  Stellen  dagegen  es  ruhig  im  Texte 
stehen  Hess!    Und  womit  kann  Nauck  sein  dnovieaHat  hier  empfehlen? 
mit  nichts  Anderem  als  »an  diesen  fünf  Stellen  würde  der  Versschluss 
äxovteaHat  dem  Sinne  wie  dem  Metrum  genügen«.    Mit  diesem  Grund- 
satze würde  man  den  Homer  aus  Homer  vertreiben,  wenn  man  statt  der 
Tradition  Worte  einsetzen  wollte,  die  »dem  Sinne  wie  dem  Metrum  ge- 
nügen«. Aber  auch  dies  ist  nicht  einmal  der  Fall,  dass  dxoviea&at  dem 
»Sinne  genügt«.  Dieses  ist  in  seiner  Bedeutung  nicht  mit  otxaSy  txio&at 
identisch,  es  heisst  vielmehr  nur  »weggehen,  zurückkehren«  und  hat  in 
den  meisten  Fällen  natürlich  zur  näheren  Bestimmung  den  Ort,  wohin 
man  zurückkehren  will  oder  den  Ort,  von  wo  man  weggeht,  bei  sich, 
z.  B.  .V73:  ottS'  äyysXov  dnoveserHat  \  fyoppov  npori  dazu;  5*46:  nap1 
v^utv  npori  yIXtov  dnovieaßat;  0  295:  zort  kijaf  ävwfrpev  amvieaHae ] 
P  415  (vTjas  int  yXaipopdc);  ß  195  (ic  narpog);  t  451:  npeuroff  8k 
araBfiövSe  XtXatsat  dnovieaHat  \  koidptoQ-,  o  308  (npozt  äaro);  n  467 
(Seupy  anovieaßat).   Und  ebenso  steht  das  Zielobject  bei  den  Formen 
dnoveoifirjv ,  dnoviovro,  dnoviovrat  als  nothwendig  dabei.    Nur  in  dem 
Verse  vlXtov  ixnepaavr  sitTst^eov  dnoviea&at  B  113  =  288  =  £7  IG  = 
/  20  fehlt  es,  ist  aber  von  den  Griechen  in  Verbindung  mit  "IXtov  ixnip- 
<r«vro,  das  gewissermassen  eine  nähere  Bestimmuug  vertritt,  leicht  ver- 


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Textkritik. 


103 


ständlich,  und  dasselbe  ist  auch  der  Fall  a  260,  wo  der  zum  trojanischen 
Kriege  aufbrechende  Odysseus  zur  Penelope  spricht:  oö  yap  6iw  iüxvr^ 
jn3a;  yA%aioue  |  ix  TpotrjQ  tu  ndvraQ  anyfwvae  anovtea&at.  In  allen 
diesen  Beispielen  ist  das  sich  Wenden  zur  Rückkehr,  das  Zurückkehren 
allein  als  der  wesentliche  Begriff  betont,  davon  verschieden  und  von 
weiterer  Bedeutung  ist  das  Erreichen  des  Zielpunktes,  was  das  otxa.8' 
a&rfra:  (Aor.)  ausdrückt,  aus  dem  überdies  noch  ein  Ton  inniger  Herz- 
lichkeit klingt.  Wir  sahen  die  feste  Form  in  dem  Verse  "Ihov  ixntp 
aar1  Bursi'xeov  ano»£E<T&at,  in  dem  der  Nachdruck  auf  das  Zurückkehren 
gelegt  ist.  Es  wirkt  überraschend,  wenn  der  Dichter  den  Priester  Chyses 
za  den  Göttern  flehen  lässt,  sie  möchten  bewirken,  dass  die  Griechen 
ixrdpaut  flpcdfioeo  noliy,  eu  8y  oixaS'  ixiaftat :  das  ist  schöner  und  weit- 
greifender als  das  matte,  von  Nauck  vorgeschlagene  «novieaHat  und 
hieran  erkennt  man  eben  den  Dichter,  dass  er  nicht  in  den  typischen, 
gleichen  Formen  und  Wendungen  sich  bewegt,  sondern  für  die  geänderte 
Situation  den  richtigen  Ausdruck  sich  bildet.  Und  ebenso  unbestimmt 
und  nichtssagend  wäre  das  anovizoftat  in  dem  Gebet  des  Polyplem  t  530 : 
ooc  p%  'OSuooija  nroXenop&tov  otxaS'  txiaßae  wie  in  den  übrigen  Stellen 
o  66,  ?  211,  £  35.  —  Nauck  geht  noch  weiter  und  verbannt  jetzt  auch 
mS/m  in  2*136:  ywßev  yap  veupat . . .,  »wir  werden  zu  lesen  haben  fooftev 
veo/icu  ydp<\  Ausser  dem  fraglichen  Gebilde  ijoofrev*  das  wir  bereits  an 
den  betreffenden  Stellen  zur  Odyssee  in  den  Noten  vorgesetzt  bekommen 
haben,  wird  uns  hier,  um  das  viopat  zu  ermöglichen,  ydp  in  der  dritten 
Stelle  zugemuthet,  dessen  Vorkommen  in  dritter  Stelle  auf  ganz  be- 
stimmte Fälle  beschränkt  ist. 

Die  Beobachtung,  dass  gewisse  Diphthonge  oder  lange  Vokale  ein- 
zelner Worte  immer  oder  doch  sehr  häufig  in  der  Senkung  stehen,  hatte 
Nauck  zu  einer  Fülle  von  Conjecturen  für  seine  Odyssee-Ausgabe  ver- 
werthet.  So  z.  B.  hatte  Nauck  durchweg  ndig  geschrieben,  nur  mit  Aus- 
nahme der  Stellen,  die  mue  nothwendig  erfordern,  wo  mu\  also  in  der 
Hebung  steht  oder  in  der  Senkung  vor  einem  Consonanten:  dass  der 
Diphthong  in  der  Senkung  nothwendig  ist,  hätte  zur  Vorsicht  mahnen 
und  zurückschrecken  sollen  von  der  willkürlichen  Durchführung  starrer, 
äusserlicher  Regeln,  die  z.  B.  auf  den  Rhythmus  .des  Verses  gar  nicht 
Rücksicht  nehmen,  für  den  der  antike  Dichter  jedenfalls  empfänglicher 
gewesen  als  die  Ohren  moderner  Kritiker.  Nauck  begnügt  sich  aber 
jetzt  nicht  mehr  mit  der  Einführung  der  Form  ndüe,  er  hält  es  jetzt  für 
wahrscheinlich,  dass  309;  387;  a>  289  ursprünglich  rrcuv  gestanden,  wo 
die  Tradition  Stauda  bietet,  er  will  sogar  naiv  vorziehen,  wo  wir  jetzt 
>w  lesen  £612;  P  590;  J  327;  499;  /651;  A  197  »und  ^391  könnte 
?  ok  psr  Xopj-rou  r/töv  aus  fj  Sk  per  'ASpy-oto  ndev  gemacht  sein.«  Ja 
noch  weiter.  Ob  wohl  für  utov  »sich  mehr  als  160  Belege  anführen 
lassen*,  wird,  weil  »die  Casus  obliqui  überwiegend  nach  der  dritten 
Declination  tiectirt  werden«,  »die  Richtigkeit  der  jetzigen  Schreibung« 


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104 


Homer. 


angezweifelt,  »sofern  am  Schluss  des  Verses  und  in  der  Hauptcäsur  u?a, 
an  anderen  Stellen  utda  dafür  eintreten  kann.«    Was  soll  man  von  einer 
solchen  Kritik  halten,  die  so  willkürlich  mit  der  Tradition  nach  ausge- 
klügeltem Schematismus  umspringen  will?  Es  ist  geradezu  komisch  sich 
vorzustellen,  ein  antiker  »Corrector«  oder  »Grammatiker«  habe  für  »ur- 
sprüngliches ula  oder  utia*  überall,  wo  es  geschehen  konnte,  utov  ein- 
gesetzt.  Und  warum?  das  könnte  doch  nur  ein  kindliches  Vergnügen 
gewesen  sein,  für  das  eben  keine  Motivirung  nöthig  gewesen.   Auf  sol- 
che Weise  aber  an  Homer  herum  zu  experimentiren  und  ihn  nach  Laune 
umzuschreiben,  das  konnte  den  Alten  nicht  in  den  Sinn  kommen  und 
war  nur  Modernen  vorbehalten,  die  sich  einer  sublimem  Gelehrsamkeit 
berühmen.   Dahin  gehört  nun  auch,  dass  fortan  »Homer  zukommt  oxrpt- 
roo^os  wie  —  man  höre !  —  wie  alyto^og^  yacrjo-^og^  Ar/o%oe,  ty(o%oQ*  ! 
Dahin,- dass  wir,  obwohl  die  Tradition  4  mal  dygußt,  27  mal  djjoo  bietet, 
»bei  Homer  durchgängig  die  dreisilbige  Form  dy%6ße  herzustellen  haben«, 
da  dies  »die  ältere  und  ausschliesslich  poetische  Form  ist.«    Wir  er- 
fahren ferner,  dass  »neben  akug  und  ahecvog  die  Nebenformen  ahrjetg 
und  a«of  nur  bei  gelehrten  Dichtern  der  späteren  Zeit  berech- 
tigt zu  sein  scheinen«.    Wenn  Nauck  für  abrrjscg  aus  späterer  Zeit  vier 
Beispiele  anführt,  während  Homer  nur  einmal  diese  Form  hat,  das  be- 
weist doch  nicht,  dass  sie  ein  gelehrtes  Gepräge  hat,  höchstens,  dass 
die  einzeln  stehende  Form  den  Nachahmern  ganz  besonders  für  ihre 
Zwecke  geeignet  schien.   Nauck  weiss  fftr  das  0  87  vorkommende  ür^ 
Saaov  alm^Baaav  sogleich  Rath:  »der  Dichter  dürfte  wohl  eher  ein 
gleichbedeutendes  ttrfiaoov  yvefiosaauv  gebraucht  haben« !  Wobei  nur 
wieder  überraschend  ist  die  kecke  Behauptung,  dass  amyeaoa  und  351/e/xo- 
eooa  »gleichbedeutend«  sind;  das  kann  nur  einer  sagen,  der  um  den 
Sinn  der  Worte  sich  gar  nicht  kümmert.   Und  warum  sollen  die  Formen 
akd  und  ahrqv  »gelehrte«  sein,  die  in  unserem  Text  doch  so  häufig  uns 
begegnen?  Nauck  findet  die  Form  ,ak6gl  »höchst  auffallend«;  wo  hat 
Homer  abtog  gobraucht?  das  sollte  doch  Nauck  wissen,  wie  so  gar  oft 
in  den  casibus  obliquis  der  Uebergang  in  eine  andere  Declination  er- 
folgt, ohne  dass  es  dem  Dichter  eingefallen  wäre,  zu  dieser  durch  me- 
trische Bedürfnisse  aus  einer  so  beweglichen,  geschmeidigen  Sprache 
heraus  entstandene  Form  einen  Nominativ  zu  bilden.    »Die  abtä  }>£zbpn. 
(0  369.  0  9)  lauteten  vielleicht  ursprünglich  aivä  fiÜfyxL*    Ob  amä 
und  atvä  pseHpa  auch  gleichbedeutend  sind,  wird  uns  hier  verschwiegen. 
Für  noto  ahrip  (0  71)  hält  Nauck  es  »nicht  für  allzu  verwegen«  noXtv  abntv 
zu  vermuthen  nach  Analogie  von  rfioQ  ctor/ay,  örjl'K  ^"<n?,  nouXuv  tyy 
üypTjv.   Er  glaubt,  dass  man  »mit  hoher  Wahrscheinlichkeit«,  auch  0  71 
ffkr'ßtov  ahn  zu  lesen  habe  "IXtov  amuv;  "IXiov  amu  werde  noch  keines- 
wegs durch  die  angenommene  Unechtheit  der  Stelle  entschuldigt,  »da 
rb  *IAtov  erst  aus  der  Tragödie  nachweisbar  ist*.   Als  wenn  das  ein 
stichhaltiger  Grund  wäre,  wenn  bei  der  fast  fehlenden  üeberlieferung 


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Textkritik. 


105 


der  vorangegangenen  reichen  Litteratur  zufällig  ro  *lhov  »erst  aus  der 
Tragödie  nachweisbar  ist«.   Aber  viel  wichtiger,  weil  an  diesem  einzel- 
nen Falle  besonders  deutlich  Nauck's  Methode  zu  characterisiren  ist, 
wird  die  Mittheilung,  dass  »Aristarchos  "lltov  ixzipaujmv  geschrieben 
haben  soll«  ,  und  dass  dies  von  Nauck  benutzt  wird  zu  einem  unwürdi- 
gen Ausfall  gegen  »die  blinden  Verehrer  des  grossen  Kritikers,  die  nicht 
ermangeln  werden  zu  behaupten,  dass  er  diese  Lesart  aus  bessern  Hand- 
schriften entnommen  habe  u.  s.  w.«    Einmal  kennt  doch  Nauck  gar  we- 
nig den  tgrossen  Kritiker«,  wenn  er  ihm  eine  Ansicht  beilegt,  die  er 
selbst  in  hohem  Masse  besitzt,  willkürliches  Conjiciren:  sodann  ist  die 
ganze  Tirade  gegen  »die  blinden  Verehrer«  völlig  gegenstandslos,  sie 
ist  nicht  nur  Phrase  in  des  Wortes  tiefster  Bedeutung,  sie  zeigt  hier 
ünkenntniss  des  Petersburger  Gelehrten.   Denn,  dass  die  Führer  der 
»blinden  Verehrer«  das  nicht  denken,  was  ihnen  angedichtet  wird,  hätte 
Nauck  ein  Blick  in  das  ihm  bekannte  Buch  Friedlaender's  Aristonici 
zzfn  (tt^'ujv  TaioBos  gelehrt.    Hier  wird  als  Inhalt  von  Aristarch's  Be- 
merkung das  Schol  D  citirt  und  zugefügt:  »verba  Aristonici  paullulum 
mutata.  L.«   Und  mit  Recht.    Denn  wenn  Aristarch  zu  diesem  Verse  die 
Bemerkung  machte,  dass  hier  "IXtov  povwg  ovSsrepwg  gebraucht  sei,  so 
anerkannte  er  doch  eben  für  diesen  Vers  die  Form  ro  "Ihov  und  konnte 
wohl  den  Vers  für  unächt  erklären,  nicht  aber  das  Anstössige  durch  Con- 
jectur  beseitigen.1) 

Wie  Nauck  neben  afcö:  die  nach  der  zweiten  Declination  flectirten 
Formen  ahrtjv  und  ahzd  beseitigt,  so  hält  er  auch  die  neben  —  pyrtQ 
nach  der  ersten  Declination  gebildeten  Casus  für  unberechtigt,  die  alexan- 
drinische  Gelehrte  hineincorrigirt  haben  sollen,  »die  mit  eiuer  höchst 
anzulänglichen  Kenntniss  der  elementaren  Grammatik  ausgerüstet  sich 
für  befugt  hielten,  die  homerischen  Gedichte  zu  emendiren« :  damit  Nauck 
diese  Regel  stimme,  haben  wir  z.  B.  für  hpovou  ndtQ  dyxu\op.Ti~zu>  fortan 
in  Kauf  zu  nehmen  das  »ursprüngliche  h'pdvou  r.dtg  dyxüXopTfTtg  und 
sicherlich  konnte  dyxoXop^rcg  auch  Zeus  genannt  werden«  —  gewiss  nicht 
von  einem  Griechen  homerischer  Zeit,  dem  sein  Zeus  gegenwärtig  war 
als  7:azrtp  dvdpwv  re  Beujv  rs. 

Es  möge  noch  eine  Reihe  von  Conjecturen  folgen,  von  denen  man- 
che sich  nicht  nur  auf  die  rein  formale  Seite  des  Textes  beziehen,  son- 
dern auch  eine  Aenderung  des  Sinnes  erstreben:  von  allen  kann  man 
sagen,  sie  sind  überflüssig  oder  falsch  oder  beides  zugleich. 

Statt  prfiza  in  der  Bedeutung  »männliche  Schaam«  ist  fi£&a  zu 
schreiben:  »dass  alexandrinische  und  byzantinische  Dichter  die  männ- 
liche Schaam  pujdea  genannt  haben,  kann  durchaus  kein  Befremden  er- 


l)  cfr.  Cobet  Miscell.  crit.  1876  p.  433,  der  vorschlägt  zu  lesen:  yApi- 
<no^dw7ji  *Ütov  ixjzepawm»,  da  er  es  gleichfalls  für  unmöglich  hält,  dass  dies 
eine  Lesart  des  Aristarch  sein  könne. 


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106 


Homer. 


regem.  Warum  diese  Form  für  diese  Dichter  natürlicher  sein  soll,  ver- 
stehe ich  nicht  und  gleichfalls  nicht,  wie  sie  gerade  darauf  kommen  soll- 
ten, so  dies  Ding  zu  benennen,  wenn  pdfa  der  geläufige  Ausdruck  war; 
es  würde  vielmehr  umgekehrt  befremdend  sein,  wenn  Dichter  einer  re- 
flcctirteren  Zeit  zu  einer  Form  greifen,  die  noch  eine  ganz  andere  Be- 
deutung hat.  Aber  »ich  kann  es  nicht  für  glaublich  halten,  dass  die 
männliche  Schaara,  die  in  den"Epjrz  xat  ^pipm  des  Hesiod  /is'Cea  genannt 
wird,  in  Hesiod's  Theogonie  /uyfea  geheissen  habe«.  Dies  Argument  ist 
ganz  unbegreiflich,  da  Hes.  Op.  512  fiiZea  von  den  Thieren  gebraucht 
ist,  so  dass  sich  also  firfiea  und  jieCea  unterscheiden,  wie  »die  Schaum« 
und  »die  Geschlechtstheile«. 

Für  Zv  ty&aAfwü  dXdwaev  (a  69)  wird  vorgeschlagen  ty&aXfioo 
drA}i£fiazv  und  verwiesen  auf  ß  64:  d<p&aX}iwv  p.kv  äpspas  durchaus  mit 
Verkennung  des  vorliegenden  Sinnes.  Denn  wie  dort  gerade  das  Blen- 
den als  gewaltsamer  Act  o  69  bezeichnet  wird,  wozu  noch  der  Gen. 
opBaXpwv  nach  Analogie  der  Verba  des  Beraubens  hinzutritt,  so  ist  für 
&  64  dfiipoeiv  das  Richtige,  wo  die  Muse  den  Dichter,  dem  sie  die  Gabe 
des  Gesanges  verliehen,  doch  gewiss  nicht  blendete.  Man  sieht  auch 
hier,  auf  welche  Abwege  die  Methode  der  Gleichmacherei  führt.  —  Od. 
o  479  ist  überliefert:  ävrXa)  8'  hftoorrqae  ittaouay  atg  etvaXtT)  xjj£;  darum 
aber,  weil  »die  uns  bekannten  Dichter  nur  die  zweisilbige  Form  xrfä 
oder  xoüjj£  gebrauchen«,  ist  man  noch  nicht  berechtigt,  x^uf  oder  xipj£ 
zu  conjiciren  und  ganz  besonders  nicht,  wie  Nauck  es  thut,  wq  etv  äXt 
xfju£  (xjjjj£),  weil  thaUrt  xrjq  und  eiv  äXt  xque-  nicht  dasselbe  bedeuten; 
eiv  äXt  giebt  an  dieser  Stelle  gar  keinen  Sinn  cfr.  p.  413  ff.  —  Das  als 
Epitheton  bei  velxoe,  ndXspoc,  ifipaz,  Havazoc  auftretende  6/jlociov  soll 
»nichts  anderes  als  ein  thörichter  Schreibfehler  statt  des  allein  (!)  mög- 
licher dfwttov*  sein,  für  das  sich  Nauck  seine  Belege  aus  Gregorius  von 
Nazianz  holt.  Wer  mag  nur,  wenn  6Xouoq  ursprünglich  war,  darauf  ge- 
kommen sein,  für  das  seiner  Bedeutung  nach  so  im  verfängliche,  wenn 
auch  nichts  sagende  Wort  ein  so  bezeichnendes  aber  doch  der  gewöhn- 
lichen Anschauung  fern  abliegendes  Epitheton  einzusetzen?  —  ebpwete 
hält  Nauck  für  »eine  falsche  Nebenform«  von  yepoetc  Nun  liest  man 
aber  Hes.  Theog.  729  unb  Copw  yeposvn  und  731  X^PV  ^v  tbp****t* 
Nauck  findet  »selbst  die  Aendening  /ay>a>  iv  yeposvn  nach  dem  vorauf- 
gehenden unb  Z6<pw  jspoevTt  nicht  wahrscheinlich;«  für  »nicht  wahrschein- 
lich« hätte  Nauck  wohl  sagen  müssen  »unmöglich«.  Doch  er  weiss  sich 
aus  der  Verlegenheit  zu  retten  durch  den  Hinweis  auf  die  Unechtheit 
des  Verses.  Aber  nicht  das  Wort  zupwttg  hat  die  Athetese  Kritikern 
nothwendig  erscheinen  lassen,  sondern  dass  iv  xu)pu>  und  iö^ara  nicht 
nebeneinander  stehen  können,  und  so  hat  man  nach  dieser  Seite  hin  zu 
conjiciren  gesucht.  Von  Einem  muss  aber  dieser  Vers  doch  herrühren, 
unmöglich  aber  konnte  der  betreffende  Dichter  nach  unb  tfrfxp  ^epoevrt 
wieder  schreiben  /dtpw  iv  r^poevu,  also  war  eupweuj  im  Gebrauch  und 


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Textkritik. 


107 


^deutete  etwas  anderes  als  rfämtte.       A  529  wird  für  Iptlta  npoßa- 
Uvtec  als  »nothwendig«  ipida  itpo<p£povTeg  vermuthct,  da  *eptv  npo- 
üÄiitv  rathselhafta  Nauck  erscheint,  während  npotpipttv  auch  sonst  bei 
Homer  vorkommt.    Mau  sieht  auch  hier  wieder  kleinmeisterliche  Gleich- 
macherei, die  Nuancen  des  Ausdruckes  schonungslos  wegwischt.  Wenn 
aan  iptSa  npoyipovree  sagte,  warum  soll  der  kühnere,  aber  für  die 
tobende  Männerschlacht  bezeichnendere  Ausdruck  npoßakovrtg  Anstoss 
erregen?  was  braucht  es  da  noch  ainer  Parallelstelle?  Mit  ähnlicher 
Kühnheit  heisst  es  von  der  *Eptg  J  444:  ?  a<ptv  xa:  rare  vbixoq  opouov 
ZujaAs  p£<T0üi.  —     532 ff.  ist  die  einzig  uns  überlieferte  Stelle,  in  der 
iräiarch  eine  doppelte  Recension  annahm,  und  entweder  535  -537  oder 
538.  539,  541  beibehalten  wissen  wollte:  etg  yäft  njv  cwr^v  ysynafipsvot 
iia:  dedvotav*.    Ganz  unbegreiflich  findet  Nauck  »die  von  Aristarch  ge- 
rügte Tautologie«  offenbar  nur  in  der  Verbindung  von  aofnov  Jjv  fyerljv 
kmherat  und  r^Xtou  dvtovrog  ig  aupeov*  also  in  der  Wiederholung  des 
iMtov.  das  soll  %  aori}  otdvota  sein!  Sogleich  ist  Nauck  bereit,  mit 
einer  Conjectur  »die  unerträgliche  Verbindung«  zu  beseitigen  und  schreibt 
für  ig  aupeov  -  ig  oupavov.    Damit  ist  aber  das  Bedenken  Aristarch's 
gar  nicht  gehoben,  es  bleibt  in  den  beiden  Versgruppen  noch  immer  fj 
qüttj  otdvota,  dass  nämlich  der  nächste  Tag  für  die  Griechen  verderb- 
lich sein  wird.   Wie  viel  eindringender  und  liebevoller  hat  Aristarch 
diese  Stelle  behandelt,  der  mit  richtigem  Sinne  und  Geschmack  für  die 
Verse  535-537  sich  entschied,  als  der  schnell  urtheilcnde  Nauck.  In- 
dem er  das  zweite  avntov  in  das  »ursprüngliche  ig  obpavov  umschrieb, 
^klarte  er  die  Ausscheidung  der  Verse  535-  537  für  »einfach  unmög- 
lich«, weU  in  ihnen  die  »unentbehrliche  Zeitbestimmung  atytov*  enthal- 
ten sei.    Das  ist  ganz  obenhin  gedacht,  da  es  sich  nicht  um  dieses 
riptov  handelt;  die  erforderliche  Zeitbestimmung  steht  fünf  Verse  vor- 
her rpät  <5'  ur^otot.  Das  Aendern  und  Berichtigen  ist  einmal  Nauck  zur 
zweiten  Natur  geworden.    Das  Scholion,  das  diese  Verse  behandelt,  be- 
ginnt Zrt  rj  rouroug  Set  rotte  rpetg  nrt/orjg  psvetv  .  .  .  ?  roug  kgr^g 
?>e£  .  .  .  Nauck  tadelt  den  Ausdruck  psvetv,  er  verlangt  dftzrsTv.  »wenn 
drei  Verse  denselben  Gedanken  enthalten  wie  drei  unmittelbar  vorauf- 
gehende oder  nachfolgende,  so  ist  dies  ein  Grund  nicht  zum  Beibe- 
halten, sondern  zum  Tilgen  von  drei  Versen.«    Und  man  sollte  nicht 
5*gen  können:  entweder  müssen  die  drei  Verse  bleiben  oder  diese? 

Gewiss  besitzt  Nauck  eine  grosse  Belesenheit  und  bietet  eine  Fülle 
^on  Material;  auch  steht  ihm  ein  anerkennenswerthes  Talent  zum  Con- 
jiriren  zu  Gebot.  Zu  diesen  Gaben  fehlt  aber  das  Beste:  weise  Be- 
schränkung und  sorgfältige  Erwägung  der  jedesmal  vorliegenden  Stelle. 
Seine  Kritik  ist  eine  kleinmeisterliche  und  pedantische ;  ich  kann  sie  nicht 
besser  characterisiren,  als  wenn  ich  die  schönen  Worte  Bekker's,  die  er  ge- 
gen Cobet  gebraucht,  hier  hersetze:  »die  Seele  seiner  Kritik  ist  nun  einmal 
Parismus,  straffzügeliger  schcuklapseliger  Purismus;  und  der  mag  für 


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108 


Homer. 


den  herangewachsenen  und  scheinbar  eine  Weile  stillstehenden  attischen 
Dialect  taugen  als  GrcnzhUter  und  Keuschheits Wächter,  geht  aber  irre 
und  stolpert  von  Anstoss  zu  Anstoss,  sobald  er  die  homerische  Sprache 
berührt,  diese  Frühlingsblüthe  des  griechischen  Geistes,  die  frisch  und 
geschmeidig  wie  Epheu  einrankt  in  die  freie  Beweglichkeit  des  Hexame- 
ters, und  durch  immer  neue  Wendungen,  Windungen,  Wandlungen  hin- 
durch einen  Reichthum  an  Formen  entfaltet,  der  nahezu  die  Möglichkeit 
erschöpft«.  (Horn.  Blätter  II,  54). 

29)  C.  G.  Cobet.  Miscellanea  critica.  Lugduni-Batavorum.  E.S.Brill 
1876.    S.  224-  437. 

Der  aus  86  Abschnitten  bestehende  Aufsatz  beginnt  mit  einer  ein- 
gehenden Darlegung,  wie  die  alexandrinischen  Gelehrten  unter  dem  Ein- 
fluss  der  ägyptischen  Hofatmosphäre,  in  der  sie  lebten,  nicht  im  Stande 
waren,  sich  in  den  einfachen  und  hohen  Character  der  homerischen 
Poesie  zu  versetzen  und  Vieles  als  unpassend  bezeichneten,  was  den  An- 
schauungen jener  Zeit  selbst,  für  die  die  Gedichte  entstanden,  nicht  so 
erschienen:  so  verkehrte  Ansichten  werden  besonders  von  Aristophanes, 
Zenodot,  aber  auch  von  Aristarch  aufgezählt.  Das  war  uns  allerdings 
nicht  unbekannt,  dass  wir  ihren  ästhetischen  Urtheilen,  besonders  auch 
was  das  Naive  in  der  Poesie  anbetrifft,  nicht  immer  beipflichten  können 
Aber  wird  nicht  in  dieser  Beziehung  innerhalb  und  ausserhalb  Troja's 
viel  gesündigt?  gilt  nicht  das,  was  Cobet  von  den  Alexandrinern  sagt, 
ex  suae  aetatis  modulo  antiquos  heroes  metiebantur,  oder  vielmehr  »nach 
der  eigenen  Natur  beurtheilt  man  die  alten  Helden« ,  gilt  das  nicht  auch 
von  den  heutigen  Kritikern?  Cobet  verlangt:  necesse  est  in  antiquarum 
litterarum  interpretatione  ut  tibi  animus  antiquus  fiat  et  ita  sentias  ut 
Uli  veteres  sentiebant:  aber  wie  Wenigen  zu  jeder  Zeit  ist  das  gegeben, 
wie  Wenige  sind  congenial  genug,  ihre  Anschauungen  denen  eines  poeti- 
schen Genies  ebenbürtig  zu  stimmen?  lässt  sich  nicht  heute  in  dieser 
Hinsicht  ein  ähnliches,  wenn  man  will,  Sündenregister  entwerfen,  in  dem 
Namen  von  Gelehrten  sich  befinden,  die  den  allerbesten  Klang  haben, 
ohne  dass  sie  in  ihrem  ästhetischen  Denken  von  einem  üppigen  und  weich- 
lichen Hofleben  afficirt  wurden?  Wenn  Cobet  von  den  homerischen  Men- 
schen sagt:  ut  cogitabant,  ita  aperte  loquebantur,  et  quo  natura  duce- 
bat  ultro  sequebantur  oder  illi  veteres  si  quid  deliquissent  ultro  candide 
fatebantur,  so  ist  das  doch  nicht  so  ganz  allgemein  zu  fassen:  kennt 
doch  schon  Achilleus  Menschen  fc/'  irspov  jxkv  xev&r)  ivi  ippzoiv  äXXo  8k 
£«tjj:  also  gab  es  auch  Menschen,  die  mit  dem,  was  sie  dachten  oder 
thaten,  aus  gewissen  Gründen  zurückhielten.  Was  Cobet  als  das  curXot- 
xov  rühmt,  das  gilt  doch  nur  von  den  grossen  Naturen,  die  auch,  wo  sie 
fehlen  und  irren,  gross  denken  und  über  conventionellc  Schranken  hinaus, 
die  nur  für  dio  kleinen  Geister  aufgerichtet  sind,  dass  sie  nicht  aneinander 
stossen,  oder  auf  Abwege  gerathen,  rückhaltlos  sich  äussern  in  Zorn 


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Textkritik. 


109 


and  Freude,  im  Hassen  und  Lieben.  Wer  ist  immer  frei  genug,  der 
Eage  seiner  Sphäre  zu  entsagen,  um  so  incommensurable  Naturen  wür- 
dig zu  beurthcilen*  Und  dass  Aristarch  trotz  alledem  und  alledem  in 
der  Auffassung  des  Heroischen  sich  mit  den  Kritikern  aller  Zeiten  mes- 
sen kann,  wer  wollte  das  bestreiten?  In  Vielem,  was  Cobet  Aristarch 
lis  Schuld  beimisst,  kann  ich  ihm  nicht  beistimmen.  Die  in  der  Gestalt 
einer  alten  Dienerin  erscheinende  Aphrodite  trägt  der  Helena  einen 
Sessel  nach.  Zenodot  hatte  diese  Thätigkeit  für  eine  Aphrodite  dnptnde 
standen.  Mir  will  es  nun  ganz  richtig  erscheinen,  wenn  Aristarch  nach 
Aristonikos  dagegen  einwandte:  imkekrjorat  dk  ozc  ypax  eixaarai  xdi 
afag  rj  ixopyf)  ra  ^nxrqxovxa  lymcaet.  Cobet  dagegen  meint :  reperit 
colorem  aliquem  ut  antiquos  versus  servare  ac  retinere  posset,  non  ipsam 
caasam  tu  tujv  xakatwv  nspt  rä  rotaura  änkoixov  perspexit  Er  verweist 
aof  r  34,  wo  Athene  mit  der  Lampe  dem  Odysseus  und  Telemachos  zu 
ihren  Vorbereitungen  für  den  Freiermord  leuchten:  den  Grundsatz  aber, 
den  er  dabei  ausspricht:  deos  inter  homines  versari  et  omnibus  modis 
quos  caros  habebant  iuvare,  nihilque  adeo  quod  humanum  esset 
a  diis  alienum  putabant,  halte  ich  nicht  für  richtig:  Athene  tritt 
nicht  darum  ein,  weil  das  Leuchten  eine  menschliche  Thätigkeit  ist,  die 
»lso  auch  eine  Göttin  übernehmen  kann,  sondern  weil  sie  die  Situation 
durch  ihre  Gegenwart  ernster  und  feierlicher  macht,  indem  sie  zu  einer 
Handlung  ihre  Hilfe  leiht,  durch  die  begangene  Frevelthaten  gebtisst 
werden  sollen.  Was  wird  nun  aber  Cobet  sagen,  dass  nicht  bloss  die 
molles  et  delicatuli  aulici  Ptolemaeorum  daran  Anstoss  nehmen,  dass 
Minervam  servili  ministerio  fungi,  sondern  ein  berühmter  Gelehrter  un- 
serer Zeit  die  von  Vielen  gebilligte  Rüge  aussprach,  dass  der  Dichter 
die  Göttin  herabgewürdigt  habe,  das  zu  thun,  was  auch  eine  Magd  hätte 
leisten  können !  Also  hat  der  Hinweis  auf  den  verderblichen  Einfluss  des 
alexandrinischen  Hoflebens  nicht  viel  auf  sich.  —  Wie  fein  und  schön  ist 
•4  260  Aristarch's  Conjectur  ij/uv  für  ujjuv:  Cobet  sieht  in  dem  iyuv  nur 
blanditias,  quas  crescente  humanitate  inter  homines  eleganüores  dpioxeta 
qnaedam  peperit!  So  änkoixov,  wie  Cobet  das  Wesen  der  Heroen  auffasst, 
war  es  doch  nicht;  auch  in  ihnen  klangen  bereits  die  feinsten,  tiefsten 
und  zartesten  Regungen  des  Gemüthcs,  die  Cobet  vielfach  zu  entgehen 
scheinen.  Auch  er  urtheilt  von  einseitigem  Standpunkt  heraus  und 
denkt  nicht  immer,  wie  jene  Alten  dachten.  Wenn  er  den  Vorwurf  des 
ptzpor>pzid<;  und  raxetvdv  in  jener  Frage  der  Arete  nach  der  Kleidung 
de«  Odysseus  dadurch  zurückweist,  dass  matronarum  ingenio  nihil  con- 
Tenientius  esse,  so  ist  damit  noch  nicht  Alles  gesagt.  Nicht  darum,  weil 
die  Kleider  zu  dem  Gebiet  der  Frauen  gehören,  ist  jene  Frage  gerecht- 
fertigt, sondern  noch  mehr,  weil  Odysseus  Kleider  trägt,  die  ihrem  Hause 
angehören,  darum  das  lebhafte  Interesse.  Aristarch  hatte  vollen  Grund 
and  wir  können  die  Feinheit  seiner  Beobachtung  nachempfinden,  wenn 
er  c  317  die  Aufzahlung  der  Liebschafteu,  die  Zeus  gehabt,  für  axatno? 


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110 


Homer. 


hielt:  Cobet  verdreht  das  xoXuXoyetv  jener  Stelle,  um  einen  hässlicheu 
Angriff  auf  Aristophanes  zu  machen:  nunquam  in  tali  re  longo  sermoue 
usurus  fuisse  videtur. 

Der  zweite  Aufsatz  handelt  von  dem  Unterschiede  der  Wörter  »ISva, 
liztXia,  ou>oa€  und  hier  macht  Cobet  richtig  aufmerksam,  dass  nach  den 
vorliegenden  Stellen  die  Definition  der  Alexandriner:  ISva  iStSoaav  o\ 
vufiftut  rate  napHevote  keine  richtige  sei,  sie  müsste  lauten:  ISva  i5i- 
Soaav  ot  Wftp&M  rote  twv  p.vrtarsuo}iivu)v  napHevwv  narpdet.  Gegen 
diese  Bemerkung  ist  allerdings  nichts  einzuwenden;  wenn  er  aber  be- 
hauptet, dass  sich  die  Kritiker  über  die  Bedeutung  des  Wortes  Um 
getäuscht  hätten,  dass  sie  geglaubt,  die  ISva  der  Freier  hätten  die  jun- 
gen Frauen  mit  in  ihren  neuen  Hausstand  genommen,  so  lässt  sich  das 
kaum  glauben.   Einmal  wäre  in  diesem  Falle  die  Darbringung  der  ISva 
seitens  der  Freier  eine  irrelevante,  da  ihre  Geschenke  ihnen  somit  wie- 
der zu  Gute  kamen,  sodann  sprechen  dagegen  so  viele  Stellen  in  den 
beiden  Gedichten,  dass  ein  Missverstehen  undenkbar  ist,  dass  also  auch 
sicherlich  Aristarch  dies  gemerkt  und  sich  auch  angemerkt  haben  muss. 
Der  error  kann  also  nur  im  Ausdruck  liegen,  der  wie  er  uns  tiberliefert, 
oberflächlich  für  imkp  xa>v  fiuyaripiuv  ist  oder  der  Dativ  ist  allein  auf 
des  Aristonikos  Rechnung  zu  setzen:  in  der  Sache  hat  sicherlich  Ari- 
starch das  Richtige  gesehen:  wie  hätte  er  sonst  dvieSvov  erklären  sollen? 
was  wir  zu  N  366  von  ihm  lesen :  y  StnXtj  5tc  ISva  iotSoaav  ot  fivr{öreu6p£vot 
mag  wohl  ohne  den  Zusatz  des  Dativs  seine  Ansicht  wiedergeben.  Wie 
konnte  er  S  382  ieSvtora/  verstehen ,  wenn  wir  abermals  lesen :  y  StzXrt 
ort  ISva  iSt'Soaav  ot  pvprr^ec?   Cobet  freilich  beruft  sich  auf  das 
Schol.  zu  ß  53  als  von  Aristarch  herrührend,   worin  ISva  xara^prr 
ffrtxwe  als  die  Aussteuer  aufgefasst  wird,  die  der  Tochter  vom  Vater 
mitgegeben  wird;  es  liegt  aber  gar  kein  Grund  vor,  dieses  Schol. 
Aristarch  zuzuschreiben.    Bemerkt  muss  noch  werden,  dass  ieSvouafrai 
von  Cobet  verstanden  wird:  für  ISva  fortgeben,  dass  hSvtunz/  die 
sind,  die  über  ISva  mit  dem  Bräutigam  verhandeln,  dass  ol  Se  (a  277 
und  ß  196)  die  Freier  nicht  die  Eltern  sind:  das  wird  man  alles 
zuzugeben  haben.    Wenn  Cobet  endlich  pMtXta  als  technischen  Aus- 
druck für  die  Mitgift  betrachtet,  die  die  Tochter  vom  Vater  erhält,  und 
otupa  nur  Geschenke  bezeichnen  sollen,  die  die  Braut  vom  Freier  erhält, 
so  scheint  das  doch  nicht  zutreffend  zu  sein.    Denn  iroXuStopoe  aXogoe 
lässt  sich  doch  wohl  besser  verstehen  von  einer  Frau,  die  dem  Manne 
noXXä  dwpa  mitbringt  (vgl.  ,Y  50f.)  und  iizlXta  (oder  nach  Aristarch 
intjistXta)  scheint  mir  nur  für  jene  Stelle  bezeichnend  erfunden,  und 
nicht  der  überhaupt  gangbare  Ausdruck  zu  sein.   Uebrigens  der  Ar- 
tikel ISva  wird  in  den  Lexicis  eine  gründliche  Umarbeitung  zu  erfahren 
haben.  —  Ein  anderer  Abschnitt  behandelt  ydp  und  top.   Hier  muss  ich 
Cobet  auf  eine  offenbare  Flüchtigkeit  aufmerksam  machen.   Bekannt  i^t. 
dass  Aristarch  bereits  über  das  yap  nporaxTtxov  seine  Bemerkuug  ge- 


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Textkritik. 


111 


macht  hat:  ärnXSj  ort  dnb  rou  yhp  äf>yzrat  rb  ahtaxbv  xpord$a<;. 
Nun  verweist  Cobet  auf  ^r  620  ff.,  wo  Achill  dem  Nestor  aunog  das  aeft- 
äov  zuweist,  da  er  ja  wegen  seines  Alters  nicht  mehr  sich  in  einen  Kampf 
einlassen  werde.  Nestor  erwidert:  vcu  6$  rwnd  ys  ndvra,  rexof,  xarä 
piipav  lenzes-  |  od  yäp  er1  epneda  ytita,  tptXtx;,  koosq  obS'  irt  %t7peg  xrX. 
Zq  diesem  Verse  finden  wir  bei  Aristonikos  die  eben  mitgetheilte  Beob- 
achtung Aristarch's.  Daraus  schliesst  Cobet:  Sed  Nestor,  ut  tu  vides, 
vjx  <fcro  yäp  rfosaro,  sed  a  verbis:  vat  raurd  ye  xrX.  Quid  autem 
i«test  esse  in  tali  re  evidentius  quam  Nestorem  exorsum  esse  his  ver- 
feo6  yhp  iry  epneoa  xrX.  et  praecedentem  versiculum  va\  8ij  \  eemec 
spurium  esse«.  Ganz  unbegreifliches  Missverstehen  des  Wortes  äp^tefhi*. 
meint  denn  wirklich  Cobet,  dass  äp^erat  dnb  rou  yäp  bedeuten  soll,  der 
Vers  mit  ydp  müsse  auch  immer  der  erste  der  Rede  überhaupt  sein? 
weiss  er  nicht,  dass  dies  nporaxrtxov  auch  mitten  in  der  Rede  gebraucht 
*ird?  und  übersah  er  es,  dass  der  Ausdruck  zou  ydfi  nur 

bedeutet:  der  den  Grund  anführende  Gedanke  steht  mit  yap  voran  als 
der  wichtigere,  die  Veranlassung  zu  einem  Vorschlage  bietende,  anstatt 
m\  er  folgen  sollte?  üebrigens  hätte  Cobet  bei  näherem  Zusehen  ge- 
funden, dass  es  jedenfalls  fraglich  ist,  ob  man  an  dieser  Stelle  das  yäp 
yoraxztxov  wirklich  anzunehmen  hat.  Rasch  ist  aber  Cobet  entschlos- 
sen V  626  für  unächt  zu  erklären  und  findet  eben  darin  noch  einen  an- 
deren Grund  für  die  Unächtheit:  durch  Wegfall  von  626  verlieren  wir 
weh  die  doppelte  Anrede  rexog  und  <p (Xoq,  denn  sie  ist :  praeter  Home- 
ricam  consuetudinem  ac  praeter  rei  naturam,  qua  quem  semel  salutare 
satis  est  et  consuetum.  Welche  Engherzigkeit  in  der  Auffassung  und 
welch  pedantischer  Schematismus  nach  willkürlichen  Principien  zurecht 
gemacht!  das  ist  aber  für  Cobet  bezeichnend.  —  Theoklymenos,  der  seine 
anfreiwillige  Entfernung  bevorstehend  sieht,  kommt  also  ihr  zuvor:  .  .  . 

fwt  6*f  baXpjoi  re  xat  ouara  xat  noSes  äp/fw  \\  xat  v6oq  iv  arqbeam 
^rtTTiivof,  ouSev  detxrjQ'  rocg  e£etpt  Dvpa'e:  pedantisch  hält  Cobet 

voog  xrX.  für  unächt,  da  rotg  sich  auf  nooec  äp<p<u  beziehe!  man 
konnte  ebenso  sagen,  dann  sei  auch  ty&aXpot  und  ovara  unächt,  da 
man  mit  diesen  doch  nicht  gehen  könnte!  Man  sieht  aber,  wie  notwen- 
dig der  Vers  ist,  da  der  Seher  sich  gerade  den  \>6og  reTuypevo:  zuschreibt, 
wahrend  er  die  Freier  für  verblendet  hält. 

Zahllos  sind  Cobet's  Textesänderungen,  die  mit  seiner  Einführung 
des  Digamma  zusammenhängen  oder  ihm  aus  metrischen  Gründen  not- 
wendig erscheinen.  Da  wird  für  xetvov  <5jJ  xdXXtarov  tSov  mit  Berufung 
auf  xapztoTTjV  dt}  ri)v  ye  ^to/Jjv  vorgeschlagen  xdXXtarov  otj  rov  ye  ft'oov, 
ohne  Rücksicht  darauf,  dass  der  Sinn  in  beiden  Versen  eine  andere 
Wortstellung  erheischt;  oder  es  wird  für  ourto  yäfj  not>  p  jjXner  ivt  ippeoi 
n/xtov  ehat  conjicirt:  ouruj  ydp  rt  p  IfeXner'  iv\  <ppza(y  wo  das  ab- 
schwächende n  gar  nicht  an  seiner  Stelle  und  das  so  bezeichnende  nou 
ganz  unterschlagen  ist;  oder  wir  bekommen  für  xöduivs.  oe  ftupbv  ävax- 


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112 


Homer. 


rog  durch  Umstellung  und  Conjectur:  fhpbv  8'  Tauvs  fdvaxrog,  ohne  dass 
beachtet  wird,  ob  nicht  gerade  das  xuSauve  an  der  Stelle  viel  bezeich- 
nender ist;  oder  es  wird  uns  fttr  ei  p£v  xeu  voarr^  ava$  geboten  ei  \dv 
voarrjaete  fdva*  obgleich  darauf  folgt  ei  Se  xe  fiq  iXBjpa  äva$  und  der 
Optat.  nicht  an  seiner  Stelle  ist;  oder  um  einen  Hiatus  zu  vermeiden, 
sollen  wir  für  ei  pkv  8%  *08u<jeug  ye  Ijwg  natg  iv&a8'  ixdvetg  lesen:  el 
fiev  8%  'OSuaevg  au  f  ifjJig  zaeg  ivBd8y  ixdvetg,  wo  uns  das  aufdring- 
liche au  zugemuthet  und  ye  von  seiner  Stelle  weggerückt  ist.  Dem 
glänzenden,  stets  bereiten,  unermüdlichen  Conjecturaltalent  Cobets  ge- 
genüber ist  es  nicht  zu  verwundern,  wenn  die  Fülle  des  Gebotenen  be- 
rückend wirkt:  Referent  muss  gestehen,  dass  in  den  allermeisten  Fällen 
die  Tradition  ihm  viel  schöner,  einfacher  und  —  griechisch  vorgekommen 
ist.   Textänderungen  werden  auch  beliebt,  weil  die  Präposition  ausge- 
lassen oder  vertauscht  ist,  immer  nach  dem  Gesetz  der  Analogie,  die 
für  Cobet  heilige  Göttin  ist.    Weil  es  heisst:  Zeug  Ixt  yiyvoiievotatv  iet 
xaxuTrtTa  ßoftelav,  darum  sollen  wir  auch  lesen:  r}pa{>  £xt  Zeug  yxe 
Kpovtwv  für  Byxe,  obwohl  die  beiden  Wendungen  gar  nichts  mit  einan- 
der gemein  haben.    Oder  weil  von  den  im  hölzernen  Pferde  befindlichen 
Helden  gesagt  ist  Sdxpud  r*  wpopyvuvzo ,  darum  soll  es  auch  von  dem 
gleichfalls  eingeschlossenen  Ncoptolemos  richtig  sein  Sdxpu  öjwp$djiewv 
für  Sdxpu f  zumal  auch  der  Plur.  xapetwv  dabei  steht,  wobei  nur  über- 
sehen wird,  dass  Neoptolemos  gerade  im  Gegensatz  zu  den  anderen  Hel- 
den aufgefasst  wird ;  und  darum  sollen  wir  auch  statt  Sdxpu  dvar^aag 
vom  Telemachos  lesen  Sdxpu  dvanpijaag,  ohne  dass  Cobet  beachtet,  dass 
den  Augen  eines  ^wöpzvog  nicht  Thräncn,  sondern  höchstens  eine  Thräne 
des  Unmuthes  oder  Grimmes  sich  entstiehlt.   Uebcrall  ist  äusserliches 
Verfahren  und  hofmeisterliches  Besserwissen,  von  dem  aus  diese  oder 
jene  Form  oder  Wendung  als  ungriechisch  verworfen  werden:  dieser  Me- 
thode Cobet's  kann  ich  nur  den  Satz  Bekkers  wieder  entgegenhalten: 
»von  diesem  Tausch  müsste  aber  die  Bedingungen  und  die  Grenzen  er- 
mittelt haben,  wer  ohne  Vorwitz  an  einschlägigen  Formen  meistern  wollte.« 
Nicht  zu  billigen  ist  auch  das  vornehme  Uebersehen  deutscher  Arbeiten. 
Conjecturen  werden  hier  vorgeschlagen,  die  schon  lange  gemacht  sind, 
Stellen  besprochen,  über  die  schon  alles  Nöthige  gesagt  ist,  und  die 
schon  vor  Cobet  ins  Reine  gebracht  sind,  während  er  dies  nicht  zu 
kennen  scheint  und  falsche  Erklärungen  obendrein  vorbringt.  Referent 
könnte  eine  ganze  Reihe  von  Beispielen  aus  den  Scholien  anführen. 
Schliesslich  muss  auch  bemerkt  werden,  dass  in  den  Citaten  eine  Menge 
von  Druckfehlern  sich  findet,  die  den  Lesenden  oft  stören. 

30)  Karl  Brugman,  Ein  Problem  der  homerischen  Textkritik  und 
der  vergleichenden  Sprachwissenschaft.  Leipzig  1876,  X  und  147  S. 
gr.  8. 

Das  erste  Anlesen  dieses  Buches  hat  Referenten  eiuige  recht  hei- 


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Textkritisches. 


113 


tere  Standen  gebracht;  es  schien  ihm  nämlich  Ober  allen  Zweifel  erhaben 
zu  sein,  dass  er  in  dem  Verfasser  es  mit  einem  höchst  witzigen  Schalk 
ra  tiiim  und  in  seinem  Buche  eine  derb  und  keck  durchgeführte  Persi- 
flage auf  gewisse  utopische  Untersuchungen  der  philologischen  Wissen- 
schaft zu  begrüssen  habe,  deren  Zweck  es  sei,  an  einem  Beispiele  zu 
zeigen,  wie  viel  man  mit  der  nöthigen  Sicherheit,  den  erforderlichen  Ma- 
nipulationen und  —  was  für  Viele  der  wahre  Zauber  ist  —  einer  über- 
reichen Sammlung  von  Citaten  aus  Himmel,  Erde  und  Hölle  auf  diesem 
Gebiet  erreichen  könnte.  Manchmal  jedoch  musste  Referent  über  die 
zw.  raalitiöse  Art  der  Satire  bedenklich  seinen  Kopf  schütteln,  z.  B.  als 
tfS.67  las:  »Schol.  II  zu  B  191:  rb  itfjg,  Niarwp  fd^x'  **  T*PWV  °"TfV 
tn  \uyapot0tvt  1j  5t1  intfiv^aopai  asto  otaiv  ivi  fiej-apotatv  rjouv  iv  to?c 
vnoo  oTxotg.  Die  mittlere  von  diesen  drei  Auslegungen  ist  dunkel,  die 
erste  ergiebt  ein  Hyperbaton,  die  letzte  nimmt  ein  b\  rein  anaphorisch 
(eius  in  domo).  Die  erste  und  die  letzte  finden  wir  auch  bei  Apollonius 
Dysc  nept  auvr.  p.  154,  2.«  In  dies  Scholion  »drei  Auslegungen«  hinein- 
zuinterpretiren,  die  »dritte«  mit  jp»  beginnen  zu  lassen,  schien  mir 
doch  die  Grenzen  des  Erlaubten  zu  überschreiten  und  die  Ironie  zu  sehr 
an  den  Tag  zu  legen.  Leider  musste  ich  aus  den  inzwischen  dieses 
Buch  harmlos  wie  jedes  andere  besprechenden,  ihm  sogar  »sorgfaltige 
Benutzung  des  textkritischen  Materials  und  gleiche  Besonnenheit«  nach- 
rühmenden, es  als  »einen  Fortschritt  auf  dem  Gebiet  der  homerischen 
Textkritik«  begrüssenden  Recensionen  die  niederschlagende  Entdeckung 
machen,  dass  ich  einer  fürchterlichen  Täuschung  als  Opfer  anheimgefal- 
len war,  und  dass  das  in  diesem  Buche  Gebotene  wirklicher  Ernst  sein  soll, 
ohne  mich  auf  die  doch  alles  übersteigende  Behandlung  des  eben  er- 
wähnten Scholions  zu  beziehen,  glaube  ich  auch  so  mich  rechtfertigen 
m  können,  wenn  ich  die  Methode  des  Verfassers,  die  mir  nur  mit  mei- 
ner ersten  Annahme  ganz  verstandlich  zu  sein  schien,  hier  näher  cha- 
racterisire. 

Auf  die  »sicher  erwiesene  Thatsache,  dass  die  Stämme  sva  —  und 
*va  -  überall  von  Anfang  an  allgemeine  Reflexive  waren,  die  einen 
Bezug  auf  alle  Personen  ermöglichten,  und  in  der  substantivischen  Gel- 
tung die  Bedeutung  selbst,  in  der  adjectivischen  die  Bedeutung  ,eigenl 
hatten«,  sich  berufend  —  eine  Theorie,  die  Referent  für  ein  Vorurtheil 
halt  —  versucht  der  Verfasser  hauptsächlich  den  weitereu  Gebrauch  des 
Possessivpronomens  ov  sowohl  mit  Bezug  anf  Piuralia,  als  auch 

auf  erste  und  zweite  Personen  für  Homer  zu  beweisen  und  durch  zahl- 
lose Aenderungen  den  Homer  in's  »Urgriechische«  umzuschreiben.  Das 
geschieht  zuerst  in  einer  Gruppe  von  Versen,  die  roh  narpoc,  roh  naedo; 
bieten;  hier  soll  das  ursprüngliche  ob  von  Aristarch  in  roh  gefälscht 
sein,  der  von  einem  freieren  Gebrauch  dieses  Prouomens  nichts  hätte 
wissen  wollen.  Die  Beobachtung,  die  für  den  Verfasser  ein  »durchschla- 
gender Grund«  ist,  dass  obige  Wendungen  sich  nur  mit  Bezug  auf  die 

JthrMbwleht  für  AlU>rthum*-Wi».eiuchaft  1877   I.  8 


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114  *  Homer. 

erste  oder  zweite  Person  finden,  nie,  wo  der  Ausdruck  auf  die  dritte 
Person  geht,  wo  allemal  ob  narpoQ  u.  s.  w.  steht,  ist  zunächst  eine  fal 
sehe,  da  auch  mit  Bezug  auf  dritte  Personen  der  Artikel  angewandt  ist. 
Trotz  der  Menge  von  Stellen  ist  es  dem  Verfasser  gar  nicht  in  den  Sinn 
gekommen,  darüber  nachzudenken,  ob  jene  Wendungen  rou  xarpoz,  rou 
nauSoc  nicht  den  tiefer  liegenden  Unterschied  des  hinweisenden,  verinner- 
liebenden  Artikels  vom  einfachen  besitzanzeigenden  Pronomen  darthun; 
über  das  supyxa  seines  nicht  einmal  neuen  Gedankens  schritt  er  sofort 
zu  den  einschneidendsten  Aenderungen.  Wie  er  hiermit  schon  allein 
dargethan,  dass  er  das  Wesen  des  Artikels  nicht  begriffen,  so  ist  seine  sich 
daran  anschliessende  und  mit  dem  Tone  der  Unfehlbarkeit  geführte  Un 
tersuchung  voll  der  gröbsten  Flüchtigkeiten  und  Irrthümer.  Eine  zweite 
Gruppe,  auf  die  sich  des  Verfassers  Aenderungen  beziehen,  bieten  die 
Stellen,  in  denen  wir  nach  dem  Vorgange  Aristarch's  krjog  in  Verbindung 
mit  mu86e,  dv8po^  pwroCy  uhg  lesen.  Nach  Brugmau  soll  eyoc  nur  an 
zwei  Stellen  echte  Lesart  sein  £  505  und  o  450,  hier  aber  eine  Bedeu- 
tung haben,  die  durch  das  ganze  Alterthum  und  die  folgenden  Jahrhunderte 
bis  auf  Brugman  unverstanden  geblieben  sei,  nämlich  =  ,eri'  von  la-eb-z 
,Herr';  Aristarch  hätte  das  Wort  auch  nicht  gekannt,  sich  aber  nicht 
enthalten  können,  es  an  fünf  Iliasstellen  in  anderer  Bedeutung  einzu- 
schwärzen  für  die  echte  Lesart  ioto,  das  mit  Bezug  auf  erste  oder  zweite 
Personen  gebraucht  Aristarch  nicht  hätte  dulden  können.  Die  Bedeutung 
krtog  =  Herr  ist  jedoch  in  den  beiden  Odysseestellen  ganz  unstatthaft, 
wie  sie  überhaupt  aus  einer  ganz  ungezügelten  Phantasie  entsprungen 
ist.  Auch  hier  hat  sich  der  Verfasser  nicht  einmal  bemüht,  über  den 
Unterschied  von  naiSb?  kijoc  und  natdbg  ioco  eingehendere  Betrachtun- 
gen anzustellen.  Diese  beiden  Punkte  denke  ich  ausführlicher  anders  wo 
zu  behandeln.*)  Hier  sollen  einzelne  Stellen  folgen,  die  Brugmans  Me- 
thode beleuchten  mögen. 

1.  Hekabe  bittet  ihren  zur  Fahrt  in  s  Griechenlager  entschlosse- 
nen Gemahl  die  Ausführung  seines  Planes  von  einem  Zeichen  des 
Kroniden  abhängig  zu  machen:  atzet  8*  otavov,  ra^bv  äyyeXov  xrl. 
#292;  sende  Zeus  dies  nicht  (£?  8£  rot  ob  8u><rzi  ibv  äyyEXov  296), 
so  könnte  auch  sie  nicht  zu  dieser  Fahrt  rathen.  Das  thut  Priamos, 
er  wendet  sich  an  Zeus  im  Gebet:  nifupov  8y  olutvbv,  ra^bv  äyyeXov,  310. 
Man  erkennt  hier,  wie  sowohl  V.  292  als  auch  310  ret/u?  passendes 
Beiwort  ist,  da  es  hier  gerade  auf  schnelle  Entscheidung  tdurch 
das  erbetene  Zeichen  ankommt,  und  wie  296  das  einfache  Possessivpro- 
nomen für  den  Sinn  ausreicht.  Apollonius  xep\  dvrutv.  p.  60.  B  las 
freilich  V.  292  ibv  äfyeAov,  das  er  =  abrou  äyyeXov  interpretirte, 
sicherlich  las  er  aber  310  ra^uv,  nicht  iov,  da  er  diesen  freieren 
Gebrauch  des  iov  mit  Bezug  auf  eine  zweite  Person  nicht  statuirt 


h  Ist  inzwischen  geschehen  in  Fleckeisen's  N.  Jahrb.  1877,  S.  049  -72 


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Textkritisches. 


115 


und  wo  er  scheinbar  vorkommt,  ihn  fein  zu  erklären  weiss.  Obwohl  nun 
Apollonias  allein  den  V.  292  meinte  —  das  ist  ganz  offenbar,  da  er 
diesen  Vers  ausschrieb  —  so  behauptet Brugman  doch:  »Es  kann 
wohl  kein  Zweifel  obwalten,  dass  Apollonius  oder  schon  seine  Quelle 
irrthfimlich  auf  292  bezogen  was  eigentlich  auf  310  ginge 
<8.  63).  So  verfährt  Brugman!  wo  es  ihm  in  seine  Regeln  nicht  hin- 
einpassen will,  scheut  er  sich  nicht,  so  gewichtigen  Zeugen  des  Alter- 
tums geradezu  ihre  Mittheilungen  zu  bestreiten,  ihnen  den  jedesmal 
totowendigen  Irrthum  zuzuschieben  und  sie  in  Widerspruch  mit  sich 
selbst  zu  bringen!  Er  erklärt  nun  sowohl  für  292  wie  310  iov  als  echte 
Lesart  und  legt  dem  ibv  äyyeXov  die  Bedeutung  »Lieblingsbote«  unter, 
«eine  Erklärung,  die  auch  auf  296  ausgedehnt  werden  müsste.«  Diese 
Notwendigkeit  hat  Brugman  wohl  empfunden;  ob  diese  Uebersetzung 
aner  rar  296  passt,  das  übergeht  er  mit  Stillschweigen.  Brugman  hat 
sich  aber  nicht  einmal  die  Mühe  genommen  die  Verse  292  und  310  bis  zu 
Ende  zu  lesen,  dort  folgt  auf  kbv  äyyeXov:  &g  re  ot  altzw  <f>tXrarog  oitu- 
kw.  hier  og  re  ao\  wjtw  ptXraTog  olwvwv.  Vor  der  Abgeschmacktheit, 
Homer  sagen  zu  lassen:  »den  Lieblingsboten,  der  dir  der  liebste 
isU,  schreckt  Brugman  nicht  zurück. 

2.  Brugman  hält  /  414  für  die  ursprügliche  Lesart:  er  Se  xsv  oTxaS" 
m/w  v  ig  naxptda  ycuav.  Bezeichnend  sind  die  hieran  sich  knüpfenden 
Folgerungen:  »e^v  ig  narptoa  ycuav  begegnet  bei  Homer  noch  viermal, 
?>  k  r-  fünfmal,  nirgends  erscheint  i$v  ig  n.  y.,  dagegen  neunmal 
<*iv  k  7t.  y.  Beachtenswerth  ist  nun,  dass  an  allen  diesen  neun  Stellen 
grammatisch  auch  ein  (!)  möglich  war.  Liegt  da  nicht  die  Ver- 
muthung  nahe,  dass  überhaupt  nur  die  drei  Ausdruckswei- 
sen tyv,  jjy,  pt'Xyv  ig  n.  y.  echt  Homerisch  sind  und  ojv  erst 
später  eingedrungen  ist?«  (S.  71).  So  etwas  soll  man  noch  Kritik 
nennen?  Und  für  Brugman  »eröffnet  sich  noch  eine  weitere  Perspective«, 
er  glaubt,  dass  unter  den  Stellen,  wo  wir  jetzt  ftXrp  ig  n.  y.  lesen,  ur- 
sprünglich noch  mehrere  ein  auf  die  erste  Person  bezogenes  Up  hatten, 
dass  ftbjv  später  als  Ersatz  »gäng  und  gebe  wurde  für  ,ein  auf  die  erste 
Person  gehgides  £?/«!  dass  irfv  ig  n.  y.  wir  nicht  lesen,  ist  gar  nicht 
»eigensinniger  Weise«  (Bekker)  geschehen,  dass  die  homerischen  Men- 
den dafür  y/A^v  ig  n.  y.  sprachen,  ist  als  innigerer  und  schönerer  Aus- 
druck für  sie  gerade  bezeichnend. 

3.  Here  will  den  Schlafgott  veranlassen,  Zeus  zu  berücken,  doch 
dieser,  der  peinlichen  Situation  wohl  eingedenk,  in  die  ihn  die  Ausfüh- 
rung eines  ähnlichen  Auftrages  schon  gebracht,  möchte  ablehnen.  Un- 
sere Ausgaben  bieten  hier  Aristarch's  Lesart:  jjoj?  yap  fis  xa\  äXXo  zet} 
iz&ocas*  i<ptTw  3  249.  Das  dem  Sinne  nach  in  diesem  Verse  enthal- 
tene »in  einem  anderen  Falle,  ein  andermal«  dXXors  verlangt  Brugman 
als  die  ursprüngliche  Lesart  und  beruft  sich  dabei  auf  A  590 :  yfy  yä/> 
P&  xat  äXXor'  dXs£ip£vau  ftMfuüha  \  ptye  und  1'  90:  dXX*   j^ojj  ps  xat 

8» 


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116 


Homer. 


äXXozs  Soufu  (poßrjotv  \  i$v/8yc,  er  vergisst  aber  ganz,  dass  der  Begriff 
des  Klugmachens,  Warnens  {ntvuaoetv)  in  S  249  den  Accnsativ  äXXo  zu 
sich  nehmen  kann,  nimmer  aber  die  Begriffe  pt(f>s  und  <pößr}<j£,  die  nur 
das  Adverbium  äXXozs  gestatten,  dass  diese  beiden  Verba  mit  jenem  also 
gar  nicht  in  Vergleich  zu  bringen  sind :  es  bezeichnet  das  aber  das  Me- 
chanische seines  Verfahrens,  darum  für  eine  dritte  Stelle  äXXoze.  zu  ver- 
langen, weil  es  an  zwei  andern,  ganz  verschiedenen  steht   Wenn  er 
darauf  verweist,  dass  schon  im  Alterthum  S  249  äXXoze  gelesen  worden, 
so  sollte  er  wissen,  dass  diese  Lesart  der  Alten  schon  von  Aristarch  als 
unmöglich  abgefertigt  worden  ist  Alles  Mass  übersteigt  aber  die  Leicht- 
fertigkeit, mit  der  Brugman  mit  den  Scholien  wieder  umspringt  Wir 
erfahren  von  Herodian,  dass  Alexion  Aristarch's  Lesart  vorgezogen,  die 
er  dann  selbst  noch  erläutert  und  so  abschliesst:  zocouzov  yäp  Xiytt,  yS] 
yap  fis  xau  äXXoze  ^       lowfpovunv  ivzoXy.    Wenn  er  nun  weiter  fort- 
fährt: 6  8e  intBsTTjc  UzoXepaioQ  xal  Zrptöozos  abv  zip  t  ypaxpouotv,  ohv 
zji  oft  evzoXjj  ioa>¥p6vto£  ps,  so  kann  doch  das  nur  heissen,  wenn  er 
eben  im  Anschluss  an  Aristarch's  Lesart  zei)  inboooev  i<ptzprj  bemerkt, 
Zenodot  hätte  hier  mit  dem  t  gelesen,  Zenodot's  Lesart  sei  gewesen 
zejf  intvuaasv  itpezfifj,  in  der  Aristarch  mit  seiner  eindringenden  Schärfe 
den  Dativ  in  den  Nominativ  umschrieb  und  so  uns  den  echten  Sinn  er- 
schloss;  unmöglich  kann  man  annehmen,  Zenodot  hätte  äXXoze  jj  btbuo- 
<j£v  &<pv:p%  gelesen,  da  sich  dies  von  des  Parmeniscus  Lesart  äusserlich 
gar  nicht  unterschieden  hätte,  der  j)  mit  Bezug  auf  die  dritte  Person 
auffasste.   Nicht  genug,  dass  Brugman  dies  Scholion  ganz  falsch  verstan- 
den hat,  dass  er  Zenodot  das  Pronomen  poss.  mit  Bezug  auf  die  zweite 
Person  lesen  lässt,  weil  es  ihm  erwünscht  ist,  für  seinen  freieren  Ge- 
brauch des  Possessivpronomens  in  seinem  Zenodot  einen  Gewährsmann 
zu  haben,  missachtet  er  auch  weiter  die  üeberlieferung,  nach  der  offen- 
bar Zenodot  krJvooat  geschrieben,  was  deutlich  aus  rjj  o$  kvzoXfi  iauxppo- 
vtoep*  hervorgeht,  und  behauptet,  man  hätte  Zenodot  »eine  sinnlose  Schreib- 
weise aufgebürdet«:  »es  liegt  am  Tage,  dass  der  Scholiast  über  die 
Lesart  des  Zenodot  und  Ptolemaeos  nur  ungenau  unterrichtet 
war«  (S.  64)!  nach  Brugman  »schrieb  Zenodot,  wenn  nicht  Alles  täuscht, 
x«J  äXXoP  hfj  intvuaaeQ  ipezpij,  und  dies  ist  die  echte  Les- 
art«! Ein  derartiges  Umspringen  mit  den  Scholien,  das  mit  einer  so 
göttlichen,  naiven  Zuversichtlichkeit  auftritt,  lässt  sich  doch  ästhetisch 
nur  geniessen,  wenn  man  derartige  Untersuchungen  für  tollen  Humor 
hält!  Uebrigens  ist  Zenodot's  von  den  Scholien  uns  überlieferte  Lesart 
im  Vergleich  zu  Brugman  s  Schreibweise  noch  die  sinngemässere,  obgleich 
er  sie  für  sinnlos  hält.   Denn  Zenodot  konnte  nun  und  nimmermehr 
darauf  verfallen,  den  Schlafgott  zu  Here  sagen  zu  lassen:  »Du  hast 
mich  gewitzigt«,  was  ja  einzig  und  allein  Zeus  gethan;  er  dachte  sich 
also:  »Zeus  hat  mich  gewitzigt,  und  daran  ist  dein  Auftrag  Schuld«, 
was  er  durch  den  Dativus  instr.  glaubte  ausdrücken  zu  können,  aller- 


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Texikritisches. 


117 


diogs  nicht  sehr  natürlich  gesprochen,  aber  doch  noch  immer  verständi- 
ger gedacht,  als  Brugman  Zenodot  denken  lassen  will.  Wie  fein  hat 
hier  mit  leisester  Aenderung  Aristarch  geschrieben:  »Dein  Auftrag  hat 
mich  klag  gemacht.«  Gar  komisch  ist  es  auch,  wie  Brugman  Aristarch 
aas  der  vermeintlichen  Zenodot'schen  Lesart:  »xal  äXXoP  kfj  httvuaae^ 
ifSTfijj*  zu  der  seinigen  kommen  lässt:  » Aristarch  musste  sie  seiner 
Theorie  zu  Lieb  ändern:  da  wegen  der  Cäsur  ein  äXXors  ofi  nicht 
anging,  so  verfiel  er  auf  sein  äXXo  rei)  kntvuaasv  tyerpf,* !  (S.  64). 
Also  um  des  af{  willen  verfiel  er  auf  etwas,  was  ihm  sonst  gleichgültig 
W  Ja  wenn  so  mechanisch  und  schablonenhaft  und  unlogisch  Ari- 
sch gedacht  hätte,  wie  Brugman  es  thut,  dann  wäre  das  möglich. 
Wenn  das  Alles  aber  so  richtig  war,  wie  Brugman  es  glaubt,  warum 
schrieb  Aristarch  dann  nicht,  was  doch  sich  so  gar  einfach  ihm  bot: 
aiio  rsjy  inivuaatq  ife^jy?  Dann  wäre  ja  Alles  in  Ordnung  gewesen? 
Das  hat  Brugman  ganz  übersehen.  Wenn  auf  die  Beschwörungen  hin, 
mit  denen  Brugman  an  Aristarch  hemmzerrt,  dieser  ihm  wirklich  ein- 
mal von  Angesicht  zu  Angesicht  erscheinen  könnte,  er  würde  zu  ihm  sa- 
gen: »Du  gleichst  dem  Geist,  den  du  begreifst,  nicht  mir!« 

4.  Um  die  Helden  zu  ermuthigen,  vor  dem  Zweikampfe  mit  Hektor 
nicht  zurückzubeben,  erzählt  der  gern  auf  ein  vergangenes,  an  Aben- 
tenern  reiches  Leben  zurückblickende  Nestor  von  dem  verwegenen  Ereu- 
thalion,  dessen  Herausforderung  die  anderen  Helden  anzunehmen  sich 
gescheut  hätten: 

ol  8k  j±dXy  irpofieov  xai  iöseStaav  oudi  tiq  irXr)  H  151 
&)£  tjik  buyjjQ  dvyxe  nokjztyjiwv  noXsfif£etv 
bapazi  u>-  revefi  8k  veutraroe  iaxov  brj&zujv. 

»Die  Andern  bebten  gar  sehr  und  waren  in  Furcht  und  Keiner 
nahm  es  auf  sich;  doch  mich  trieb  mein  vielwagender  Muth  (cfr.  ouoi 
rrc  irfy  an,  den  Kampf  aufzunehmen  mit  dessen  verwegener  Tapfer- 
keit, obgleich  ich  an  Geburt  der  Jüngste  war  unter  Allen.«  Ich  fasse 
«  =  eins  anaphorisch,  da  ich  das,  was  Brugman  S.  97  ff.  über  den  für 
«eine  Zwecke  allein  zurechtgemachten  Gebrauch  des  pron.  sagt,  für  ganz 
verfehlt  halte.  Das  Wort  ddpaog  ist  der  ganzen  Stelle  nach  für  Ereu- 
thalion's  Verhalten  besonders  characteristisch;  bezogen  auf  %u/c  »mein 
Muth  in  seiner  Verwegenheit«,  wie  die  neueren  Herausgeber  die  Stelle  in- 
terpretiren,  halte  ich  für  unrichtig,  da  dies  schon  noXurXijfnuv  bezeichnet; 
auch  scheint  mir  das  allein  Richtige  zu  sein  ysvef,  3k  xrX.  concessivisch 
zu  fassen.  Meine  Auffassung  ist  aber  nicht  neu,  schon  im  Alterthum 
»t  die  Stelle  so  verstanden  worden:  cfr.  Apollonius  nept  dvvwv.  p.  60, 
C:  unat  6  &>>,,<>;  dvrjxi  fis  zw  ixetvou  Bdpaec  zoXe/ieTv  und  Schol.  BL  zu 
153:  rivic  8k  dvrl  roh  zw  dnfyoxy  »ufiw  aoroh,  rnn  'EneofktXtwvog,  firi- 
ytabiti.    Brugman  übersetzt  so:  »mich  dagegen  trieb  der  vielaushaltemle 


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118 


Homer. 


Muth  dazu  an,  mit  meiner  Kühnheit  den  Kampf  (gegen  den  Erenthalion) 
aufzunehmen.!    Dass  ddpaei  w  nicht  zu  ftu/v):  gehöre,  sondern  zu  xok- 
fit'Ceiv,  dafür  beruft  er  sich  darauf,  »dass  hänozi  w  hinter  dem  Infi- 
nitiv steht«    Aus  der  Stellung  diese  Beziehung  zu  folgern  verräth  eine 
ebenso  kindliche  Auffassung,  wie  wenn  Brugmann  S.  51  behauptet,  riyc 
suvrß  imjfyfievat  (hui us  lectum  conscendere)  könne  darum  nicht  mit 
stvexa  rrfi  fyerije  (ob  hujus  virtutem)  verglichen  werden,  weil  hier  der 
Genitiv  zr^  nicht  zwischen  eine  Präposition  und  das  Substantiv  einge- 
schoben erscheint«!  Bdpaei  w  ist  darum  an  den  Schluss  (also  hinter 
noXefuCstv)  gestellt,  weil  darauf  der  Nachdruck  liegt  (signific.  Stelle), 
während  ifie  als  das  pathetische  Wort  an  der  Spitze  steht.    (loh  ••  C«  • 
Bdpaei  w  zu  verstehen  =  mit  meiner  Kühnheit  zu  kämpfen,  ist  aber  eine 
sehr  verunglückte  Auffassung;  womit  führt  man  denn  sonst  den  Kampf 
aus?  Das  hört  sich  so  an,  wie  wenn  Nestor  von  den  verschiedenen 
Kampfesmethoden,  über  die  er  verfügt,  sich  eine  herauswählt,  mit  der 
er  es  einmal  versuchen  wollte!  Brugman  fasst  Bdpaet  als  »modalen  Aus- 
druck auf,  der  die  Art  des  Vorgehens  zum  Kampf  characterisire.«  Was 
soll  aber  w  dabei?  ich  verstehe  wohl  fortiter  pugnare  oder  magna  cum 
fortitudine  pugnare,  aber  auch  mea  fortitudine  pugnare?  kämpft  man 
bisweilen  auch  mit  eines  Andern  Tapferkeit?  Brugman  beruft  sich  wie- 
der zum  Vergleich  auf  eine  Parallelstelle,  die  mit  der  unsrigen  aber 
nichts  gemein  hat,  als  das  Wort  Bdpaei:  dräp  /xkv  vov  ye  rtofo  izpoßt- 
ßyxae  änwrujv  ow  Bdpaee.   Hier  ist  ja  Bdpaei  nicht  als  »modaler  Aus- 
druck«, sondern  instrumental  zu  fassen,  wie  »praestare  alicui  aliqua  re.« 
Am  bezeichnendsten  ist  wieder  Brugman's  souveräne  Stellung  zu  den 
Scholien.    »Diese  Auffassung  unserer  Stelle  hat  aber  höchst  wahrschein- 
lich auch  einen  alcxandrinischen  Grammatiker  zum  Vertreter  und  zwar 
wiederum  denjenigen,  welcher  deshalb,  weil  er  dem  weiteren  Ge- 
brauch unserer  Pronomine  unbefangen  gegenüberstand,  von 
den  Aristarcheern  so  reichlichen  Tadel  erfuhr«!  (S.  110).   Wir  lesen  bei 
Aristonikus  zu  // 153:  »^  haiXrh  5rt  Zyvodoroe  Bdpaei  ifiar  dSiavoyrov  Se 
yiverai,  ij  foxy  fie  dvenetae  Ttjj  Bdpaei  rtp  ipu».   Brugman  behauptet 
nun,  dass  Zenodot  falsch  verstanden  sei,  »da  Zenodot  solch  hellen  Un- 
verstand nicht  beging«,  und  behauptet,  dass  Zenodot  gleichfalls  wie  er 
selbst  Bdpaei  ifub  zu  r.oXep^etv  construirt  habe.   Die  Krone  von  Allem 
ist  aber  folgender  Satz :  »Wenn  aber  nun  klar  ist,  dass  hier  wie- 
der ein  Missversändniss  vonseiten  der  Aristarcheer  waltet, 
so  darf  auch  vermuthet  werden,  dass  B.  ipa>  gar  nicht  Zenodots 
Schreibweise  gewesen  ist,  sondern  nur  seine  Auffassung  des  B. 
so  dass  Zenodot  B.  w  auf  ip£  bezog.   Alles  was  von  den  alten 
Grammatikern  über  unsere  Stelle  erhalten  ist,  scheint  Aus- 
fluss  zu  sein  von  Aristarch  s  Polemik  etc.«   Mit  derartigem  ist 
im  Ernst  doch  nicht  weiter  zu  rechten'  Wir  erfahren  durch  Aristonikus, 
dass  A  104,  wo  von  den  beiden  Troern  Isos  und  Antiphos  die  Rede  ist, 


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Textkritisches. 


119 


für  uf  7iory  'AytXXeus  ...  Ttotfxatvovr*  in1  ftzoot  Aaßwv  Zenodot  ov  nor* 
xt'l  gelesen  habe;  daher  bemerkt  Aristonikus  ausdrücklich  zum  Lemma 
rjxfia/vorr' ;  y  Smtij  ort  rb  nAijpee  notfiatvovre  und  mit  Rücksicht  auf  die 
Lesart  Zenodot's  ov  fügt  er  hinzu:  ZyvoSoroe  de  iotxe  Se^eaBat  notpai- 
w ca ■  xat  jap  ov  rtore  ypä<pzt :  der  Ausdruck  iotxe  osysaHa:  ist  natür- 
lich uod  treffend,  da  ja  not/mtvovr*  nur  aus  dem  vorangehenden  ov  zu 
erklären  war.   Demgemäss  musste  Zenodot  auch  das  V.  111  folgende 
9fi  singularisch  fassen,  was  wieder  Aristonikus  uns  zu  V.  111  mittheilt: 
limfy,  5rt  a<p£  dvrt  rot*  aurouc  xal  oux  iart  nepi  kvbe  6  XoyoQ.  ^  de 
«xifopä  Tybs  Zyvodorov  (104).   Man  sollte  glauben,  dass  diese  Angaben 
is  Genauigkeit  nichts  zu  wünschen  übrig  lassen.    Was  thut  Brugman? 
Er  streitet  alles  über  Zenodot  von  Aristonikus  Berichtete  ab:  »wir  haben 
am  so  mehr  Grund  der  Angabe  über  die  zenodotische  Constituirung  der 
ganzen  Stelle  keinen  Glauben  beizumessen,  da  es  bei  Aristonikus  zu 
106  heisst:  ZyvoSoroe  8k  iotxe  §i%zoHat  notjiafvovTa*  (S.  21)! 
Brugman  hört  hier  nur  iotxe  heraus,  dessen  Sinn  er  aber  nicht  verstan- 
den! -  Sehr  naiv  scheint  auch  seine  Auffassung  der  späteren  Epiker  zu 
sein,  wenn  er  ihre  Eigentümlichkeiten  im  Gebrauche  der  Pronomina 
benutzt,  um  daraus  Rückschlüsse  für  Homer  und  darüber  hinaus  zu 
machen;  er  scheint  wirklich  nicht  zu  wissen,  wie  diese  gerade  in  gewis- 
sen Einzelheiten  ihre  aparten  Wege  gingen.  —  Auch  gegen  den  alten 
Schlendrian,  in  dem  heute  noch  hier  und  da  Scholien  citirt  werden,  schien 
«las  Citat  zu  A  U2  gerichtet  zu  sein.   Was  z.  B.  aus  Aristonikus'  nepl 
«rptiw  IXtdSoc  zu  den  Scholien  uns  erhalten  ist,  haben  wir  ja  von  Fried- 
Uender  zusammengestellt  erhalten.   Für  Viele  existirt  das  aber  immer 
noch  nicht,  obschon  es  bereits  im  Jahre  1853  erschienen  ist.  Im  Sinne  Sol- 
cher lasst  unser  Verfasser  den  Aristonikus  zu  A  142  auch  sagen:  wrtväs 
l&roi  yrtoiv  Wptarapioz  otpoo  rrarpbg,  aurbc  Se  rou  narpoe?  Also  wie 
gesagt,  ist  der  Verfasser  ein  Schalk,  der  uns  nur  auf  die  Probe  stel- 
len will,  wie  weit  wir  zu  berücken  sind,  so  ist  sein  Buch,  wenn  auch  für 
den  Zweck  etwas  lang,  aber  doch  von  erheiternder  Natur;  soll  es  aber 
wirklich  Ernst  sein,  —  ja  dann  . 

31)  A.  L'udwich,  Die  Scholien  zur  Dias  in  Wilhelm  Dindorfs 
Bearbeitung.  Rhein.  Mus.  f.  Philol.  N.  F.  32  Bd.  S.  1-27  und 
160-210. 

Der  rühmlichst  bekannte  Verfasser  zeigt  aufs  Neue  seine  bewährte 
Meisterschaft  auf  diesem  Gebiet.  Seine  nie  ermüdende,  auch  das  Kleinste 
mit  gleicher  Liebe  erfassende  Sorgfalt  ist  in  den  Dienst  einer  festen  und 
besonnenen  Methode  gestellt:  aus  solcher  Vereinigung  entspringen  wahr- 
haft unantastbare  Resultate.  Der  erste  Artikel  beschäftigt  sich  mit  einer 
Prüfung  des  handschriftlichen  Materials,  das  die  Dindorfsche  Ausgabe 
bietet.  Ausser  einer  Reihe  von  Scholien,  die  hier  nachgetragen  werden, 
werden  begründete  Ausstellungen  an  dem  Texte  gemacht,  indem  entweder 


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120 


Homer. 


in  die  neue  Ausgabe  Scholien  fälschlich  bineingcratben  oder  fremdartige 
Zusätze  aus  anderen  Handschriften  aufgenommen  sind,  oder  das  hand- 
schriftliche Material  ist  nicht  genau  und  vollständig  und  ohne  Irrthümer 
mitgetheilt  worden.  Der  zweite  Artikel  charakterisirt  dann  näher  die 
eigentliche  Thätigkeit  des  Herausgebers  der  Scholien.  Er  rügt,  dass 
nicht  consequent  die  Unterscheidung  der  vier  verschiedenen  Scholien- 
Arten  durchgeführt  worden,  beleuchtet  die  willkürliche  Behandlung  der 
Lemmata,  der  kritischen  Zeichen,  die  unkritische  Ergänzung  der  im 
Ven.  A.  vorhandenen  Lücken  aus  einer  sehr  untergeordneten  Compilation 
aus  einem  cod.  Athous  und  zeigt  an  einer  Fülle  von  Beispielen,  wie  ver- 
derblich für  den  Herausgeber  der  Einfluss  Cobet's  gewesen,  dem  jener 
sich  widerstandslos  hingegeben.  Aufs  Dringendste  sind  die  beiden  Auf- 
sätze einem  jeden  Homeriker  zum  Studium  zu  empfehlen. 

32)  L.  Friedlaender,  De  Dindorfii  praefatione  ad  Scholia  Veneta 
et  de  fragmento  Pseudaristoniceo.   Regimonti  1876.  4.  4  p. 

Welch  ein  Licht  wirft  der  eine  Umstand  auf  den  jüngsten  Heraus- 
geber der  Scholien,  wenn  dieser  in  der  Vorrede  Lehrs'  grundlegendes 
Meisterwerk  und  die  homerische  Textkritik  von  J.  La  Roche  als  so  ziem- 
lich von  gleicher  Wichtigkeit  betrachtet!  Sehr  gut  macht  Friedländer 
auf  dieses  Bekenntniss  aufmerksam;  ausserdem  weist  er  aus  äusseren 
wie  inneren  Gründen  nach,  dass  das  auf  dem  8.  Blatt  des  Cod.  Ven.  A. 
erhaltene  Fragment  nicht,  wie  Dindorf  nach  dem  Vorgange  Cobet's  an- 
nahm, ein  Stück  aus  der  Einleitung  von  Aristonikus'  Werk  nepl  ar^ietu»v 
sei,  sondern  für  das  Zeitalter  des  Tzetzes  und  des  Eustathius  schlecht 
genug  sei. 

33)  Hingewiesen  sei  ferner  auf  die  eingehende,  aus  der  kundigen 
Feder  A.  Römer's  stammende  und  belehrende  Recension  von  W.  Din- 
dorf s  Ausgabe  der  Scholien  zur  Ilias.  (Fleckeisen's  N.  Jahrb.  Bd.  113. 
1876.  S.  433-452.) 

34)  Max  Iskrzycki,  Zu  den  Scholien  der  Odyssee.  Zeit  sehr, 
f.  d.  österr.  Gymn.  XXVIH.  1877.  S.  83—100. 

Ein  sehr  dankenswerter  Aufsatz,  dessen  Verfasser  uns  Mittheilung 
macht  über  eine  von  ihm  verglichene  Odyssee -Handschrift,  die  sich  in 
der  Krakauer  Universitätsbibliothek  befindet.  Sie  ist  1469  zu  Rom  ge- 
schrieben von  einem  spartanischen  Emigranten,  Namens  Demetrius  Tri- 
boles;  später  gelangte  sie  in  den  Besitz  eines  Krakauer  Professors,  der 
sie  der  Universität  vermachte.  Die  Handschrift  enthält  den  Text  der 
Odyssee,  der  in  den  Büchern  a  —  x  am  meisten  mit  cod.  Vind.  No.  50 
(A.  bei  J.  La  Roche)  stimmt,  in  der  zweiten  Hälfte  dagegen  mit  cod.  Ven. 
bibl.  Marc.  N.  457  (1),  und  Scholien  und  Glossen,  die  am  zahlreichsten 
zu  den  Büchern  a—  y  fliessen;  mit  8  9  hören  die  Bemerkungen  fast  ganz 
auf;  in  i  kommen  dieselben  wieder  zum  Vorschein  und  reichen  von  da 


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Grammatisches. 


121 


allerdings  spärlich,  meist  in  Form  von  Glossen,  bis  an  den  Schluss  der 
Odyssee.  Nene  Scholien  bietet  die  Krakauer  Handschrift  nur  in  geringer 
Zahl.  Nach  dem  Verfasser  hat  Demetrius  Triboles  entweder  mehrere 
Exemplare  benutzt  oder  aus  einem  Exemplar  geschöpft,  dessen  Scholien 
reichhaltiger  waren  als  die  bereits  verglichenen  Handschriften,  und  die 
Proben,  die  der  Verfasser  aus  den  Scholien  mittheilt,  lassen  uns  in  der 
Handschrift  einen  werthvollen  Beitrag  für  die  Odyssee-Scholien  erhoffen. 
Der  Verfasser  verheisst  uns  in  einer  besonderen  Abhandlung  die  voll- 
findige  Collation  dieser  Handschrift;  möchte  er  sein  Versprechen  bald 
lfcen.  Schliesslich  sei  noch  der  Emendation  Erwähnung  gethan:  iftcuf 
Irjtfvc  zu  ßl95  (Dind.  S.  99,  25)  und  zu  5  365,  das  Angelo  Mai 
bereite  zu  i  220  (Buttm.  S.  318)  vorgeschlagen  hat.  Der  Fehler  wurde 
durch  den  Itacismus  hervorgerufen. 

35)  E.  Gotschlich,  Ueber  die  älteste  Odyssee -Handschrift  der 
Uurentianischen  Bibliothek.  (Fleckeisen's  N.  Jahrb.  Bd.  113.  S.  21—27). 

Von  dieser  dem  10.  Jahrhundert  angehörenden  Handschrift  (plut. 
XXXII,  No.  24),  die  von  Gotschlich  kurz  beschrieben  wird,  wird  die  voll- 
ständige Collation  der  Gesänge  a  ß  y  Z  mitgetheilt.  Gotschlich  hat  leider 
nicht  die  ganze  Handschrift  an  Ort  und  Stelle  vergleichen  können,  und 
sich  darauf  beschränken  müssen,  solche  Stellen  aus  den  Gesängen  8  e  9— n 
auszuwählen,  »an  denen  Kayser  auf  Grund  besserer  handschriftlicher 
Ueberlieferurag  oder  im  Anschluss  an  Aristarch  von  der  Vulgata  abge- 
wichen ist« ;  diese  Stellen  werden  mitgetheilt.  Gotschlich  zählt  die  Hand- 
schrift »den  besten«  zu,  einmal  mit  Rücksicht  auf  das  Alter  derselben, 
sodann  weü  sie  eine  Reihe  aristarchischer  Lesarten  bietet,  »von  denen 
eine  (o  128  xeTafrat)  von  ihr  allein  überliefert  ist,  und  weil  sie  an  zahl- 
reichen Stellen  mit  den  besten  Handschriften,  mit  der  des  Eustathius 
und  dem  Harleianus,  übereinstimmt«. 

III.  Grammatisches. 

36)  Dr.  Ose  Grulich,  Quaestiones  de  quodam  Hiatus  genere  in 
Homeri  carminibus.   Halis  Sax.  1876.  86  S.  Append.  37  S. 

Im  Anschluss  an  Hartel's  homerische  Studien  II,  III  untersucht 
der  Verfasser  das  Vorkommen  der  langen  Vokale  oder  Diphthonge  ou, 
<x,  a,  ef,  au,  ovf  ev,  u>,  a,  <p,  yj,  rjo  vor  Vokalen  und  belegt  mit  über- 
sichtlichen Tabellen,  ob  jene  ihre  Länge  bewahren  oder  verkürzen. 
Solche  Untersuchungen  sind  nicht  mit  rohem  Durchzählen  allein  zu  füh- 
m;  wenn  sie  von  Werth  sein  sollen,  muss  zum  Fleiss  ein  fein  die  Er- 
scheinungen erwägendes,  gebildetes  Urtheil  hinzutreten,  wie  es  hier  bei 
dem  Verfasser  zusammentrifft.  So  berücksichtigt  er  bei  dieser  Frage 
Caesur,  Arsis,  Thesis,  Interpunction,  Wichtigkeit  der  Diphthonge,  Hiatus 


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122 


Homer. 


and  bringt  für  die  einzelnen  Fälle  dadurch  moditicirte  Tabellen.  Dass 
hier  auch  manches  Subjective  übrig  bleibt,  was  nicht  Jeden  überzeugen 
wird.  z.  B.  was  der  Verfasser  über  die  Aufhebung  des  Hiatus  sagt,  ist 
natürlich;  solche  Arbeiten  liefern  aber  dankenswerthe  Beiträge  zur  Er- 
kenntniss  des  homerischen  Verses  und  der  Sprache  und  sind  unendlich 
wichtiger  als  die  so  überhand  nehmenden  Programme  zur  höheren  Kri- 
tik. Die  37  Seiten  zählende  appendix  bringt  überpeinliche,  mit  dem 
mühsamsten  Fleisse  angefertigte  Tabellen. 

37)  Franz  Härder,  De  Alpha  vocali  apud  Homerum  producta. 
Dissert.  inaugur.   Halis  Saxonum.  1876.  p.  106. 

Eine  fleissige  und  gründliche  sprachwissenschaftliche  Doktordisser- 
tation, in  welcher  der  Verfasser  sorgfältige  Benutzung  der  Literatur 
verbunden  mit  selbstständigem,  massvollem  Urtheile  aufweist.  In  ge- 
nauen Zusammenstellungen  werden  die  Erscheinungsformen  von  ä  er- 
örtert (Contraction ,  Ausfall  von  v,  vr  (r),  der  Spiranten  /  und  j)  bis 
Seite  68,  dann  folgen  Untersuchungen  über  einzelne  Wörter,  bei  denen 
die  Gesetze  für  die  Verlängerung  nicht  sicher  sich  nachweisen  lassen, 
z.  B.  ä/xaa»,  st.  Wz  ikp  (dpäaßat),  "Jpyc,  äßyv,  äco,  adyxuTec,  idat,  ia  u.  s.  w., 
dann  noXtmi/uuv,  cyzoc,  yaftog,  'AnoXXwv,  dvyp,  über  den  Dativ  S.  von 
ceXac,  8ii:aQ,  rf/me,  xfyag;  über  vjjDff;  über  äXro;  äaoov,  iiäooov,  #cur<*ov, 
fiäXXw;  zafiögs.  —  Der  Versuch  S.  19  ff.  dyxde  als  dat.  pluf.  aufzufassen 
und  dyxda*  zu  schreiben,  ist  misslungen.  Uebrigens  hat  der  Verfasser 
nicht  erwähnt,  dass  dyxdm  bereits  von  Oppian  Hai.  II,  315  gebildet  ist. 
—  Ein  das  Nachschlagen  erleichternder  Index  wäre  höchst  wünschens- 
werth  gewesen. 

38)  C.  Capelle,  Beiträge  zur  homerischen  Syntax  1.  o,  or\  ort, 
ort.    Philol.  XXXVI.   1877.  S.  193-209. 

o,  8rt,  8re,  von  Hause  aus  Accusative  des  Relativpronomens,  werden 
in  ihrer  weiteren  Entwickelung  bis  zu  der  Bedeutung  »dass«  verfolgt. 
Dio  ursprüngliche  Bedeutung  »in  welcher  Beziehung«,  die  in  »weshalb« 
übergeht,  wird  für  o  an  drei  Stellen  <*  206,  a  [332]  392  angenommen. 
Daran  werden  angeschlossen  Beispiele,  wo  o,  5r\  8n  in  Reden  mo- 
tivirend  steht,  ursprünglich  in  dem  Sinne  »in  Beziehung  darauf,  dass«, 
»was  ich  deshalb  sage,  weil«  z.  B.  0  150,  J  32,  (  90,  <p  254,  II  35,  <P  411, 
488,  ^484,  0  240,  s  340,  £54  u.  s.  w.;  ferner  die  Fälle,  wo  o,  or\  fr«, 
nach  Ausdrücken  der  Gemüthsstimmung  oder  der  Aeusserung  derselben 
causal  steht  =  in  der  Beziehung,  dass  z.  B.  /  534,  A  244,  A  56,  #  238, 
X  103  u.  s.  w.;  sodann  der  explicative  Gebrauch  gleichfalls  von  der 
Bedeutung  »in  der  Beziehung  dass«  ausgehend,  z.  B.  //  120,  ß  45,  A  412, 
P  642  u.  s.  w.  Schliesslich  gehen  die  Worte  in  die  abstracteste  und  all- 
gemeinste Bedeutung  »dass«  über  und  büssen  das  »in  der  Beziehung« 
ganz  ein,  z.  B.  E  433,  331,  /f  537,  Z  230  u.  s.  w.  Ferner  wird  nachzu- 


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Grammatisches. 


123 


weisen  gesticht,  dass  auch  für  ore  im  Homer  es  Beispiele  giebt,  in  denen 
dieses  Wort  in  einer  noch  nicht  temporalen,  sondern  seinem  ursprüng- 
lichen Sinne  näher  kommenden  Bedeutung  gebraucht  wird.  Das  ist  der 
Fall  1)  in  efc  ore  xsv  (ß  99,  r  144,  tu  134),  2)  in  npiv  y*  ore,  das  unter 
dem  Vorbilde  von  efc  ore  sich  entwickelt  haben  soll,  3)  für  einfaches 
ort  =  in  der  Beziehung,  dass  e  358,  A  518,  P  627,  //  433,  S  263.  War 
der  ore-Satz  ursprünglich  postpositiv  und  schloss  er  sich  oft  an  eine  im 
Hauptsatz  gegebene  Zeitbestimmung  an,  so  gewöhnte  man  sich  allmälig 
ics  auch  da  zu  gebrauchen,  wo  der  Hauptsatz  eine  solche  Zeitbestimmung 
nicht  enthielt,  und  in  der  Conjunction  selbst  eine  temporale  Bedeutung 
■  empfinden.  -  Indem  so  der  Verfasser  die  Worte  o,  Zr\  ort  und  ore 
anter  einem  einheitlichen  Gesichtspunkt  zusammengefasst  hat,  lässt  er 
die  Bekker'sche  Schreibweise  o  r*  o  re  zur  Unterscheidung  von  dem 
temporalen  or£  zwar  als  orthographische  Erleichterung  des  Verständnisses 
gelten,  theiJt  ihr  aber  insofern  einen  zweifelhaften  Werth  zu,  als  durch 
dieselbe  in  eine  zusammenhängende  Entwicklung  ein  Riss  gemacht  wird. 

39)  C.  Meierheim,  De  infinitivo  Homerico.    Specimcn  alterum. 
Progr.  des  Gymn.  Georgian.  zu  Lingen.  Ost.  1876.  4.  13  S. 

Die  Schrift  ist  eine  Fortsetzung  der  Göttingen  1875  erschienenen 
Abhandlung  de  infinitivo  Homerico  capita  III.  Sie  sucht  in  dem  ersten 
Abschnitt  «de  infinitivo  substantivo«  (p.  1-  11)  an  Beispielen  nachzuweisen, 
dass  in  dem  Infinitiv  bei  Homer  die  verbale  Natur  vorwiege,  dass  an 
keiner  Stelle  der  Infinitiv  substantivisch  zu  fassen  sei.  Im  zweiten  Ab- 
schnitt »de  accusativo  cum  infinitivo«  (p.  11-13)  wird  der  Accusativ  in 
der  Construction  des  acc.  c.  inf.  prolcptisch  zum  Verbum  hnitum  gezogen, 
aber  nicht  als  wirkliches  Object,  auch  nicht  als  Accusativus  relationis, 
sondern  als  in  der  Mitte  stehend  aufgefasst.  Die  Abhandlung  bietet 
nichts  Neues,  auch  bleibt  die  Untersuchung  an  der  Oberfläche. 

40)  Frid.  Rob.  Richter,  Quaestioncs  Homericae.    Progr.  des 
Gymnas.  zu  Chemnitz  1876.  I.  de  particula  rycv.    28  S. 

8. 1  und  2  über  Quantität  (hier  hätte  genau  bestimmt  werden  sollen, 
auf  welche  Fälle  die  Verlängerung  von  np&  beschränkt  ist  und  wie  sich 
dazu  das  adverbiale  und  die  Conjunction  verhalten)  und  Etymologie 
ixpotov  coraparat  nach  Hoffmann  und  Curtius),  S.  3  10  über  den  ad- 
verbialen Gebrauch  von  nptv  (ro  ^jorV,  ro  npcv  je,  nptv  rare  —  zweimal 
?  4  und  o  225  in  Verbindung  mit  vatetv  —  dUä  noXb  xptv  1  250,  A  236, 
V  161,  £167);  dass  7306  und  #800  np(v  mit  »zu  früh«  zu  übersetzen 
sein  soll,  ist  unrichtig,  wie  überhaupt  hier  zu  viele  Bedeutungen  auf- 
gestellt werden.  S.  16  —  28  über  itptv  als  Conjunction  und  zwar  S.  11 
bis  20  rpfo  mit  dem  Infin.  80  mal,  1)  mit  Correlation  (stets  inf.  aor.,  nur 
^97,  r479  inf.  praes.):  mit  vorangehendem  nf>fv  (16  mal,  davon  13  mal 
oo  {jaj)  zptv  —  7ip(v)  dreimal  npb  -  nph  #348,  0  452,  r  585;  einmal 


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124 


Homer. 


npt'v  ye  —  npt'v  y*  £287,  einmal  ob  npt'v  —  dXX  bnor"  äv  II  61), 
rb  nptv  (dreimal  /403  =  X  156,  0  72),  ob  ndpog  ye  nptv  ye  (dreimal 
E  218,  ß  127  fast  =  a  288  im  Hauptsatze  fut.),  od  npotr&sv  —  npiv  (p  7, 
<f>  138),  npoTspog  {X  88),  ybävui  c.  partic.  (77  322),  roypa  (0  100);  2)  ohne 
Correlation  nach  einem  affirmat.  Hauptsatze  (25  mal  8  mal  in  Dias,  17  mal 
in  der  Odyssee,  überall  mit  infin.  aor),  nach  negativ.  (25  mal  14  IL, 
11  Od.,  stets  inf.  aor.).  Das  Subject  ist  bei  npb  c.  inf.  zweimal  ausge- 
lassen trotz  Subjectswechsels:  A  97,  0  556,  was  aus  dem  Gedanken  er- 
klärt wird.  —  npiv  am  Anfang  des  Verses  durch  ye  hervorgehoben  20  mal, 
durch  nep  einmal  (0  585).  S.  21  —  23  über  npiv  c.  conj.  aor.  ohne  dfv, 
ohne  xev  stets  nach  negativem  Hauptsatz,  dessen  Eintreten  an  das  des 
Nebensatzes  gebunden  ist,  der  aber  als  bestimmt  nothwendig  eintretend 
gedacht  wird  (6  mal  stets  mit  Correlation  im  Hauptsatze,  2  mal  ob  (/i>y) 
nptv  —  nptv  2  189  f.,  Q  781,  3  mal  ou  (jjJj)  not  -  np(v  1 134  f.,  x  174  f., 
v  335  f. ,  einmal  ou  npoobev  —  npt'v  p  7  f.)  S.  24  aber  nptv  c.  opt.  aor. 
(einmal  0  579)  Modus  der  indirecten  Rede.  S.  25—28  über  nptv  f  ore, 
damit  verbindet  sich  hrt  (ausgenommen  v  320  und  in  der  Formel  np(v  y* 
ot'  äv  c.  conj.  aor.  2  mal  ßZ74,  5  477)  stets  am  Anfange  des  Verses, 
nach  negativem  und  positivem  Hauptsätze  mit  indic.  aor.  M  437 ,  ^  42, 
7  588,  mit  opt.  aor.  (von  der  Wiederholung  7  485).  Der  Verfasser  ver- 
spricht in  seinem  Titel  weitere  Fortsetzungen. 

41)  J.  H.  Skcrlo,  Oberlehrer  am  Gymn.  zu  Graudenz,  Homerische 
Verba,  1.  Heft.  1.  oXXufit.  2.  «foaCw.  3.  nopsev.  8.  38.  Graudenz, 
in  Commission  bei  Jul.  Saebel.  1876. 

In  diesem  Schriftchen  führt  der  Verfasser  aus,  dass  er  »durch  immer 
tieferes  Eindringen  das  einfache,  die  gesammte  homerische  Sprache  be- 
herrschende Grundgesetz  gefundene  habe.  Referent  möchte  hier  nur  Fol- 
gendes verrathen:  »Das  Kind  schlägt,  der  Mann  schlägt,  die  Männer 
schlagen:  immer  ist  es  dasselbe  Verbum,  aber  der  Schlag  selbst  und 
seine  Wirkung  auf  das  Object  muss  eine  sehr  verschiedene  werden,  je 
nachdem  ein  Kind,  ein  Mann  oder  gar  Männer  schlagen.  Wenn  es  bei 
Homer  N  363  von  Idomeneus  heisst  niipvt  yhp  V&puovrja,  so  könnte  es 
nach  homerischem  Sprachgebrauch  nicht  auch  heissen  l4n6XX(ov  ntpvev 
'O&puovrja.  Denn  wenn  Idomeneus  dadurch,  dass  er  die  Handlung  des 
nitpvev  vollzieht,  schon  einen  Krieger  erlegt,  so  würde,  wenn  ein  Gott 
dieselbe  Handlung  vollzieht,  die  Wirkung  eine  zu  grosse  werden.  Wohl 
aber  kann  der  Dichter  diese  Verbalform  auch  von  einem  Gotte  ge- 
brauchen, wenn  er  die  Kraft  derselben  durch  Hinzufügen  des  Augments 
abschwächt.  So  lesen  wir  <p  36  nptv  yty>  Jroc  u'tbc  inepvev  "lytrov.  Hier 
findet  eigentlich  noch  eine  zweite  Abschwächung  des  zu  starken  Subjects 
statt.  Diese  liegt  in  dem  Worte  u'toc  das  Kind  des  Zeus.  Es  ist  ein 
wesentlicher  Unterschied  auch  für  den  Sinn,  ob  der  Dichter  sagt  'A%ato{ 
oder  uhs  'A^atwvt.   S.  2. 


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Lexikalisches. 


125 


42)  Derselbe  Verfasser  behandelt  Philologus,  Bd.  35,  Jahrg.  1876, 
S.  559  ff.  in  demselben  Sinne  die  Formel  b  Sy  ineera  psr  fyvta  ßauve 
ödoio,  die  viermal  /S406,  ^30,  e  193,  38  von  Sterblichen  vorkommt, 
die  Göttinnen  nachschreiten;  es  wird  uns  eröffnet,  dass  die  versteckte 
Form  des  Praeteritums  ßafre  darum  gebraucht  sei,  »weil  die  Sterblichen 
nur  mit  Anstrengung  aller  Kräfte  gleichen  Schritt  zu  halten  d.  i.  in  die 
Fusstapfen  derselben  zu  treten  vermögen«. 

43)  C.  Heraeus,  Homerisches  Elementarbuch.  Zur  Einführung 
in  die  Homericetüre  zusammengestellt.   Berlin,  1876.  8.  80  S. 

Das  Buch  verdankt  seine  Entstehung  der  sehr  wohlgemeinten  Ab- 
sicht, den  Obertertianer  auf  leichtere  Weise  in  die  Homerlectüre  so  ein- 
zuführen, dass  er  hinterher  allein  im  Stande  sei,  sich  in  der  Odyssee 
selbstständig  vorzubereiten,  ohne  zu  unerlaubten  Hilfsmitteln  seine  Zu- 
flucht zu  nehmen.  Es  enthält  einen  Abriss  der  epischen  Formenlehre 
und  giebt  vom  1.  und  13.  Buch  der  Odyssee  die  als  unbekannt  voraus- 
zusetzenden Vokabeln  der  ersten  50  resp.  100  Verse  und  die  gramma- 
tische Präparation.  Manches  mochte  man  wohl  in  den  Ausdrücken  und 
der  Fassung  anders  wünschen;  z.B.  a44:  yXauxcumg  »mit  leuchtendem 
oder  »mit  funkelnden  Augen«  oder  »liehtäugig,  helläugig«;  nach  Andern: 
»eulenäugig«;  soll  etwa  der  Obertertianer  seine  Wahl  hieraus  treffen? 
und  so  Oberall,  wo  die  Ansichten  neben  einander  aufgeführt  werden. 
Manches  aus  der  Lehre  der  Modi  dürfte  auch  für  den  Standpunkt,  für 
den  das  Buch  berechnet  ist,  zu  früh  kommen.  Jedoch  welcher  Lehrer, 
dem  die  interessante  Aufgabe  zufällt,  den  Schüler  in  den  Homer  einzu- 
fahren, wird  durch  Zugrundelegung  einer  fremden  Vorlage  seine  eigene 
Thätigkeit  fesseln  wollen?  Angenommen,  es  würde  durch  Einführung 
dieses  Büchelchens  Zeit  gespart  werden:  jedenfalls  verlieren  aber  die 
Schüler  damit  auch  die  lebendige  und  unmittelbare  Anregung  durch  den 
Lehrer,  und  wer  bürgt  dafür,  dass  man  nicht  durch  solche  Grundlage 
dem  Schematismus  und  der  Langeweile  Thür  und  Thor  geöffnet  hat? 

Was  der  Verfasser  voraus  bemerkt  über  die  Handhabung  der  Prä- 
paration für  den  Standpunkt  der  Obertertia,  damit  stimmt  Referent  durch- 
aus überein. 

IV.  Lexikalisches. 

43)  Lexicon  Homericum  composuerunt  C.  Capelle,  A.  Eberhard, 
E.  Eberhard,  B.  Giseke,  V.  H.  Koch,  Fr.  Schnorr  de  Carolsfeld.  edidit 
H.  Ebel  in  g.  Lipsiae.  8.  Fasciculi  XI  et  XII.  1876.  p.  577—688. 
Voluminis  II.  Fasciculi  I  et  H.  1876.  p.  1-112.  Fasciculi  III  et  IV. 
1877.  p.  113—224. 

Das  für  alle  homerische  Studien  unentbehrliche  Lexicon  hat  seinen 
rostigen  Fortgang  genommen.   Fase.  XI  et  XII  gehen  von  Hoiu*p&6poe 


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126  Homer. 

bis  xa-onur&e,  fasc.  I  et  II  von  6  y  to  bis  obpi),  fasc.  HI  et  IV  von 
odpta^oc  bis  nph.  Nichts  nützen  würde  es,  bei  einem  solchen  Werke 
hier  auf  Einzelheiten  einzugehen :  über  alles  Lob  erhaben  ist  der  Fleiss, 
der  bei  der  Zusammenstellung  der  meisten  Artikel  thätig  gewesen  ist; 
man  hat  freilich  häufig  zu  wünschen  mehr  kritische  Sichtung  als  Fülle 
des  Materials. 

44)  Dr.  Georg  Autenrieth,  Wörterbuch  zu  den  Homerischen 
Gedichten.  Für  den  Schulgebrauch  bearbeitet.  Mit  vielen  Holzschnitten 
und  zwei  Karten.  Zweite  verbesserte  Auflage.  Leipzig.  B.  G.  Teub- 
ner  1877.  8.  XIV.  315  S. 

Der  ersten  Auflage  von  1873  (vgl.  Jahresbericht  1873,  S.  939 f.) 
ist  die  zweite  verbesserte  und  vermehrte  Auflage  nach  vier  Jahren  ge- 
folgt, mdcm  für  sie  das  inzwischen  erschienene  Material  allzu  gewissen« 
haft  und  nicht  immer  mit  kritischem  Sinne  verwerthet  ist    Für  ein 
Schulbuch  ist  strenge  Auswahl  des  tatsächlich  Feststehenden  oder  allge- 
mein Gültigen,  völliger  Ausschluss  alles  Hypothetischen  erstes  Gesetz. 
So  hätte  der  Verfasser  Brugman's  tiefeingreifenden  Vermuthungen  gegen- 
über auf  seiner  Hut  sein  und  z.  B.  beim  Artikel  nicht  von  »Aristarch's 
Textänderung  aus  Verkennung  der  allgemeinen  Verwendung  des  pron. 
poss.  Set  sprechen  oder  kyoe  nicht  von  ieug  =  easvc  lat  eri  ableiten 
sollen;  denn  letzteres  ist  nicht  bloss  Hypothese,  sondern  ergiebt  sich 
für  den  Prüfenden  als  einfach  falsch.   Ebenso  ist  in  den  Etymologien 
für  die  Schule  viel  zu  viel  gethan.   Statt  der  Berücksichtigung  all  der 
vereinzelten  Bemerkungen  würde  eine  auf  Grund  der  vorkommenden 
Stelle  vorzunehmende  Durcharbeitung  einzelner  Artikel  mehr  am  Platze 
gewesen  sein:  dann  hätte  das  Buch  statt  an  Fülle  und  Breite  an  Tiefe 
gewonnen.   So  erweist  sich  z.  B.  der  Artikel  eSva  als  völlig  ungenau 
und  unzureichend:  sollte  der  Verfasser  zu  No.  1  »Geschenke  des  Freiers 
an  die  Braut«  die  Stellen  anführen,  er  würde  gewiss  in  Verlegenheit 
gerathen.   Die  Begriffe  vifieaig  Sexy,  ußptc,  poip*,  <pbaiQ%  Stpa,  #4uc* 
datjiwv  bedurften  einer  tieferen  Durcharbeitung.    Auch  die  Abbildungen 
haben  eine  erheblichere  Vermehruug  erfahren,  besonders  durch  Aufnahme 
der  von  Schliemann  in  Hissarlik  gefundenen  Gerätschaften.  Gehören 
aber  die  zum  Theil  unförmlichen  und  primitiven  Schalen,  Krüge,  Töpfe, 
Schnallen  in  ein  Homerlexicon?  wird  das  Verständniss  des  Schülers  durch 
die  unter  »raXav-mv  Gewicht,  Pfund«  beigegebenen  sechs  schwarzen 
Kleckse  irgendwie  gefördert?  Wie  das  Illustrationswesen  in  unserer  Zeit 
überhaupt  Ueberhand  nimmt  und  nicht  zum  Frommen  des  Lesers,  dessen 
Phantasie  auch  gar  kein  Spielraum  mehr  gegeben  wird,  so  auch  hier. 
Ist  es  nöthig,  einem  Schüler  vorzumalen,  wie  ein  Deckel,  oder  der  Ueber- 
zug  eines  Köchers,  wie  ein  Stab,  wie  ein  Drellbohrer,  eine  Fackel,  eine 
Streitaxt,  drei  Perlen,  eine  Stickerei,  eine  fünfzinkige  Gabel,  um  die 
Fleisch  gesteckt  ist,  ein  Kopfband,  eine  phrygische  Mütze,  wie  ein  knie- 


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Lexikalisches. 


127 


fällig  Bittender,  ein  Betender  aussieht,  wie  man  einem  Thier  das  Mes- 
ser in  die  Brust  stösst,  wie  man  eine  Opferschale  unterhält,  um  Blut 
aufzufangen,  wie  man  eine  Schleuder  hält,  wie  man  einen  Bogen  anlegt 
u.  s.  w.  u.  s.  w.?  Und  das  Alles  wird  meistens  durch  ganze  Bilder  ver- 
deutlicht, an  denen  die  betreffende  Einzelheit  einen  verschwindenden 
Theil  ausmacht.  Solche  Illustrationen  hält  Referent  für  überflüssig  und 
nicht  viel  mehr  als  Spielerei.  Aber  besonders  kann  er  nicht  beistimmen, 
wenn  sie  aus  dem  ägyptischen  oder  assyrischen  Alterthum  geholt  wer- 
den: diese  müssen  den  Augen  des  Schülers,  der  sich  mit  Homer  be- 
schäftigt, fern  gehalten  werden,  mag  die  Frage  Über  den  Zusammenhang 
des  Griechenvolkes  mit  Aegypten  auch  noch  so  sehr  die  Gelehrten  be- 
schäftigen. Ferner  scheinen  dem  Referenten  Bilder  im  archaischen  und 
archaistischen  Stil  für  die  Schule  ganz  unzweckmässig  zu  sein:  Bilder 
wie  Agamemnon  und  Talthybios  müssen  dem  Schuler,  der  kein  Interesse 
haben  kann  für  die  historische  Entwicklung  der  Kunst,  geradezu  lächer- 
lich vorkommen:  man  zeige  ihm  den  hohen  Stil  der  vollendeten  Kunst, 
der  mit  der  die  ganze  Schönheit  des  künstlerisch  gerichteten  Griechen 
and  seinen  Sinn  bereits  enthüllenden  Dichtung  Homer's  auf  gleicher 
Höhe  steht.  Endlich  hüte  man  sich  vor  componirten,  vou  moderner  Re- 
flexion geborenen  Bildern :  Zeichnungen,  wie  die  unter  yvvi)  (S.  73)  oder 
auch  vom  Saale  des  Odysseus,  machen  auf  den  Referenten  einen  durch- 
aus unwahren  Eindruck. 

45)  Homeric  Dictionary.  For  use  in  schools  and  Colleges  from 
the  German  of  Dr.  Georg  Autenrieth  translated,  with  additions  and 
corrections  by  Robert  P.  Keep.  New- York  1877. 

Ein  vortrefflich  ausgestattetes  Buch.  Der  Uebersetzer  von  der 
ersten  Auflage  von  Autenrieth's  Homerlexicon  war  früher  Gesandter  der 
vereinigten  Staaten  in  Athen  und  bekleidet  jetzt  eine  Profcssur  am  Wil- 
liston-Seminary  in  Easthampton  in  Nordamerika:  die  Arbeit  erhebt  sich 
weit  über  die  gewöhnliche  Uebersetzungsliteratur  und  zeigt  überall  sorg- 
fältige Studien.  Die  reichen  Berichtigungen  Keeps  sind  der  zweiten 
Auflage  Autenrieth's  zu  Gute  gekommen.  Sehr  zweckmässig  hat  Keep 
jede  Illustration  nur  einmal  und  verweist  einfach  an  anderer  Stelle  auf 
dieselbe,  während  Autenrieth  dieselben  vielfach  bei  verschiedenen  Ge- 
legenheiten verwerthet.  Auch  fehlen,  was  gleichfalls  nicht  zum  Nachtheil 
gereicht,  die  beiden  Tafein:  Schiffslager  der  Griechen  und  Aufstellung 
der  Troer,  die  Autenrieth  von  Nikolaldes  entnahm.  Dafür  hat  Keep 
ein  Stück  aus  dem  Phidias' sehen  Parthenonfries  und  eine  Abbildung  vom 
homerischen  Schiff  (aus  Merrys  Odyssee):  derartige  Darstellungen  wie 
diese  letztere  empfehlen  sich  allerdings  ausserordentlich.  Endlich  bringt 
er  noch  eine  Karte  von  der  Ebene  Troja's  aus  Kiepert'*  Atlas  von  Hel- 
las, Berlin  1872,  während  die  zweite  Auflage  von  Autenrieth  die  heutige 
Ebene  von  Troja  nach  Spratt  von  Christ  neu  enthält. 


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128 


Homer. 


46)  A.  Goebel,  Homerische  Etymologien,  Zeitschr.  f.  d.  Gymnasial- 
wesen. 30.  Jahrgang  1876.  S.  237—257. 

yXtßazog  von  Wz  dX~  und  ßdzog  Dorngestrüpp  =  irrende  Dor- 
nen, irrendes  Gestrüpp  habend,  irrdornig,  dornenumrankt,  mit  Gestrüpp 
bewachsen. 

dwpot  (u89  von  den  Füssen  der  Skylla),  von  Wz  dp,  fop,  alts. 
wär-on,  nhd.  ge- wahren  =  nicht  gewahrbar,  unsichtbar  (=  dem  späteren 
d-dp-a-zog). 

nav-adfptog  (<br.  tey.  ü  540:  Iva  natda  zexsv  navatoptov)  hängt  mit 
dwpog  zusammen:  Achill  ist  für  Peleus  ein  Treue  navafwptog ,  ein  Sohn, 
dessen  er  gar  nicht  inne,  gar  nicht  gewahr  wird,  gar  nicht  ge- 
wahrbar. (!) 

liaog  von  Wz  ftS,  vldere,  wie  —  fytog  von  in  mittelst  Suff. 
aiog  so  aus  i-fc8-acog,  i-fiatog  bezw.  i-feoyog,  i-fTaog  =  spectabilis, 
conspicuus,  also  dantg  ndvzoa  itay  =  nach  allen  Seiten  hin  sichtbar, 
blinkend,  <ppivag  ivSov  Haag  =  den  drinnen  sichtlichen,  den  drinnen 
hervorleuchtenden  Geist;  in  v^ec  icoat,  datzeg  icaat  ist  itaat  =  prächtig, 
stattlich. 

47)  A.  Göbel,  Philol.  Bd.  36,  1.  Heft.  S.  32-63. 

ddw  von  dfdw  (dfafr)  Wind  machen,  hauchen,  athmen,  dunsten, 
umdunsten,  benebeln,  bethören. 

*Att)  (dfdzy)  Benebelung,  Umdunstung,  Verblendung,  Geistesver- 
wirrung. —  dz-ea»  verblendet,  bethört  sein  (dzeovza  ist  v  zumessen 

mit  Synizese  von  so).  —  ddazog  (w  _  «  J)  dfarog  (o  int.  d-dfd-zog  ganz 
bethört,  verrückt,   d.  deBXog  (p  91,  %  5)  =  der  verrückte  Kampf;  bei 

d.  Zzuybg  uStup  Zill  ist  ddazng  (v,  w)  dfä-zog  neben  dfä-zog  für 

dfaazog  von  dfdCw  und  daran  mit  a  cop.  und  Längung  des  Stammlauts 
d-d-äzog  =  umdunstet,  umnebelt,  dumpfig,  dämmerig  mit  j/epoetg  {df-Tjp^ 
df)  von  i  Urwurzel.  —  dzog  (mit  noXdpoio  Beiwort  des  Ares)  W  df,  fa^ 
fa-zog  mit  verstärktem  Präfix  d  =  a-fä-zog,  d-a-zog  (  w  ^  w  )  aushauchen, 
schnauben,  nach  etwas  schnauben,  trachten  lat.  av-cre  =  anhelare  aspi- 
rare;  dazog  noXifwio  ==  avidus  belli,  zusammengezogen  zu  dzog.  — 
drjrog  (0  395  bapaog)  W  d/,  df-y-zog  (df-y-pt,  of-jy-njc  wehen,  stür- 
men) rasend.  —  at-y-zog  zu  d-y-zog  feurig  (da  Feuer  und  Flamme 
sichtbarer  Hauch)  au  nsXwp  feuriges,  glühendes  Ungethüra.  —  aivag 
Vfdf,  df-tvog,  ahog  wüthig,  stürmisch  (saevus  graus,  heftig).  —  aiv-ap- 
£-zTjg  {II  ZI)  der  Grausstifter,  Unheilstifter.  —  ahog  Wa/  aushauchen, 
rufen  al-vog:  diu)  =  xXiog :  xkuw.  erraevog  von  ix-aiiu  =  ahog;  izzaevog 
von  InaJat  auf  etwas  hören  =  im'xXuzog  {in-at-vug :  inatva  =  xku-z^ug: 
xXuw)  =  inclitus. 

48)  A.  Göbel,  Ueber  den  homerischen  IJoasiddojv  yat^o^og  iwo- 
atyatog.  Zeitschr.  f.  d.  östr.  Gyinnasien.  27.  Jahrgang  1876.  S.  241—52. 

ratjo%og  von  Wz  f&x  <TU  Wagen,  fo%£uß  fahren)  und 


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Lexikalisches. 


129 


juaj  -  mit  Locativ-Bedeutung  =  der  auf  der  Erde  dahinfahrende ;  da- 
nach  soll  sich  für  yaajo^og  xuavoxa/rr^  »eine  überraschend  grossartige 
Vorstellung  aufthuo:«  das  stahlfarbige  Gewölk  ist  es,  was  die  gewaltige 
Wassergottheit  als  mit  stahlfarbenen  Locken  ausgestattet  erscheinen  lässt, 
and  so  ausgestattet  f&hrt  er  über  die  Erde  dahin,  ist  er  ya^oyoQ  xua- 
w^oi'ttjQ.  —  ivvoa(yatoQ  und  ivoa/^Bwv  von  Wz  sna  (\>au>  für  avdfw 
iiiessen,  vortrt  Nässe)  =  erdenetzend,  Erdebewasserer  »diese  Nebenein- 
inderstellung  flotr&tSdwv  yat^fo^o:  ivvomyasoi: ,  der  über  die  Erde  da- 
hinfahrende, die  Erde  netzende  Poseidon  bietet  in  ihren  paar  Worten 
eine  Naturschilderung,  die  an  Gross artigkeit  und  erschöpfender  Vollstän- 
ügkeit  vergebens  ihres  Gleichen  sucht«.  —  Ehoo(<püXXos  von  dersel- 
ben Wz.  bedeutet  »feuchtlaubig«  und  da  der  Begriff  »neu  und  frisch« 
aus  dem  Begriff  »nass«  hervorgehen  kann,  so  ist  auch  ivvia  auf  diese 
Wz.  zurückzuführen;  denn  »neun,  ivve«,  novem  ...  ist  soviel  als 
neue  Zahl.« 

49)  A.  Göbel,  yirroy  Fleckeisens  Neue  Jahrbücher,  Bd.  113. 
1876.  S.  173  f. 

ytvro  (das  in  Verbindungen  von  cfida&Xyv,  Soupe,  itaioTrpa,  nvpd- 
fprp  vorkommt),  von  Wz.  ytv  =  erzeugen,  schaffen  (sich  verschaffen), 
der  wie  rex,  tux,  tu%  erzeugen,  treffen,  zielen,  bereiten,  erlangen,  die- 
selbe Begriffsmodification  zuertheilt  wird:  »es  kommt  auf  eins  hinaus, 
ob  wir  setzen:  ^vro  =  er  zielte,  langte  nach  der  Peitsche  u.  s.  w.,  oder 
=  er  schaffte  sich  (verschaffte  sich),  nahm,  fasste  die  Peitsche  u.  s.  w.« 

50)  F.  Schmalfeld,  Beiträge  zur  homerischen  Worterklärung. 
Philol.  XXXIV,  1876.  S.  577-598. 

1.  tötvos  {&8rjv)  =  in  genügender  Masse,  Menge,  Stärke,  Heftig- 
keit, also  geht  der  Begriff  der  extensiven  Masse  da,  wo  ddtvoe  auf  Stim- 
men und  Töne  übertragen  wird,  in  den  intensiven  Begriff  der  Stärke  und 
Heftigkeit  über;  so  werden  die  adcva}  Is,tprtveQ  als  »in  Herz  und  Seele 
dringende»  Säugerinnen  aufgefasst,  während  dSevbv  xftp  »das  ewig  bewegte, 
immer  auf-  und  abwogende,  ruhelose  Herz«  ist  (!) 

2.  dp"!Lo>>  iiüw ,  xaraplioi  die  Augen  schliessen,  als  Act  des 
Schreckens,  der  Furcht,  der  Schaam)  unerschrocken,  muthig,  entschlossen, 
energisch;  als  Beiwort  des  Asklepios  =  vorzüglich  tüchtig;  von  der  Mut- 
ter des  Satnios,  einer  Nymphe  (5  444)  geschickt  (im  Weben) ;  Aegisthos 
ist  dfw/ituyt  als  ravna  roXfiutv  frevelmüthig,  frech;  dp/tputv  von  Völkern, 
insofern,  als  sie  die  Augen  vor  andern  Völkern  nicht  niederschlügen  (!), 
daher  glücklich,  glänzend,  oder  unerschrocken;  endlich  bei  un- 
persönlichen Gegenständen  je  nach  Bedürfniss:  unerschrocken,  ge- 
rade und  offen,  frisch  und  fröhlich,  sicher  (Tro/zrrjy),  geschickt, 
in  die  Augen  fallend  {rupßoe),  herrlich,  reich  und  glänzend 
-  kurz  um  Ausdrücke  ist  der  Verfasser  nicht  verlegen! 

J«hrMb«riebt  für  Alt«rtbum*-Wias»nsehaft  1877.  I.  9 


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130 


Homer. 


3.  xXoronsuetv  (von  einem  ausser  Gebrauch  gekommenen  KAOQ 
xhüBto  und  -oneueiv  Weiterbildung  von  yEnw)  Gesponnenes  sagen  ( !)  =  lang 
und  breit  ausgesponneue  Reden  halten,  end-  und  zwecklos  schwatzen. 

51)  Fr.  Schmalfeld,  Zehn  homerische  Wörter  nach  Abstammung 
und  Bedeutung  erklärt.  Fleckeisen's  Jahrb.  f.  class.  Philol.  VIII  Suppl. 
2.  Heft.  Leipzig  1876.  S.  293—307. 

vy-ydreoe  von  Wz.  snih,  part.  snigdha  =  glänzend,  mit  Oel  ge- 
salbt (nitens),  strahlend,  blitzend.  Ebenso  wird  vexrap  aut  diese  Wurzel 
zurückgeführt  und  bedeutet  ein  Getränk,  das  durch  Farbenglanz,  Feinheit 
des  Stoffes,  Geschmack  und  Geruch  vor  dem  groben  Weine  der  Sterb- 
lichen sich  ebenso  auszeichnete,  wie  das  feinste  duftigste  Salböl  vor 
dem  von  den  Menschen  genossenen  Fett  der  Thiere  ( ! ) ;  vexraoeoe  ninhi 
das  duftige  Gewand. 

8%a:  "O^a  Berg  in  Euböa  und  "Qooa  Berg  in  Thessalien  sind  we- 
sentlich gleichbedeutend  =  hervorragende  Spitze,  und  weil  o%a  sich  zu 
d&Q  verhält,  wie  8fya  zu  8t$6c  etc.,  wäre  somit  o/a  =  spitz  d.  h.  in 
scharf  hervorragender  Weise. 

Tt&atßwaascv  (v  106  ztftcußutaao'jm  fiiXtaam)  von  Wz  &z  =  setzen 
=  ponere  sedem  im  Sinne  von  »bauen«,  zusammenhängend  mit  favus 
Zelle,  Bau  (fiaßoc,  das  aber  nicht  vorkommt). 

dCyxys  von  Wz  dC  (o^oj)  und  zunächst  =  heiser  tönend 

(schreiend),  Attribut  eines  Schreiens,  bei  welchem  die  Stimme  »trockene, 
also  »heiser«  wird,  das  ein  »ununterbrochen  anhaltendes,  beharrliches« 
ist;  vom  Iros  (t  3)  d&tfke  paydfiev  xal  ztipev,  weil  er  »unter  unablässi- 
gem Schreien,  nämlich  nach  mehr,  ass  und  trank«. 

vrjSufioQ  von  Wz  du  (vexare,  dolore  afficere,  contristare  vgl.  68uvy) 
Sin)  also  »ein  nicht  von  Sorgen  oder  Bekümmernissen  beunruhigter  Schlaf.« 

xprtfuov  von  Stamm  xpa-  oder  xpy-  (wozu  auch  xpefaaiuv  gehört) 
gut;  also  *xpa-Y'0e  gut,  heilbringend,  neben  welchem  sich  dann  xp*)- 
yvoQ  bildete.« 

alSu>e  von  dt-at  (hören,  zu  hören  glauben,  begreifen)  mit  euphon. 
8  =  Gefühl,  Verständniss,  aber  vorzugsweise  in  Beziehung  auf  das 
Schickliche.  Mit  Düntzer  leitet  Schmalfeld  auch  atfiatv  von  dtetv  ab 
{aTfjuuv  &r}p7)s  £49  gleichbedeutend  mit  Saajpnov  tfpqe). 

d<paup6g  von  Wz  <pap-  =  oder  9ap-,  fer-  in  ferveo,  fervor 
(pdp>jpot)  also  dffaupoQ  durch  Metathesis  aus  dfafpog  entstanden  =  im 
Gefühl  der  Schwäche  ohne  Muth  zum  Handeln,  ohne  Thatkraft,  matt 

Die  unter  den  letzten  Nummern  mitgetheilten  Etymologien  enthal- 
ten fast  durchweg  wenig  Ueberzeugendes ;  die  Ableitungen  und  Bedeu- 
tungen werden  mehr  nach  modernen  Vorurtheilen  ausgeklügelt  als  aus 
richtigem  Sprachgefühl  erschlossen. 


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Lexikalisches. 


131 


52)  Leo  Meyer,  üeber  die  griechischen,  insbesondere  die  home- 
rischen Nomina  auf  eu.  Beiträge  zur  Kunde  der  indogermanischen 
Sprachen.  Herausgegeben  von  Dr.  A.  Bezzenberger ,  1  Band  1877. 
Göttingen. 

Aus  Verbindungen  wie  rpaxe$jfse  xwvsc,  ^aAxif/ec  ävSpes  etc.  wird 
geschlossen,  dass  »die  später  ganz  ausgeprägt  substantivisch  gebrauch- 
ten griechischen  Nominalbildungen  auf  eu  in  alter  Zeit  der  adjecti vischen 
Beweglichkeit  noch  nicht  ganz  entkleidet  sind.«  Vor  /  steht  bei  Homer 
in  der  Regel  7,  so  dass  man  eigentlich  von  Grundformen  auf  7/  statt 
mf  tf  sprechen  sollte.  Sie  tragen  das  »Gepräge  der  Abgeleitetheit« 
1  ß.  %aXxT}f  —  weist  auf  %dXxo  zurück  »der  mit  dem  Erz  zu  thun 
lüU,  aXtTjf  —  auf  äkeo  -  »der  mit  dem  Seewesen  zu  thun  hat«,  roxijf 
-  auf  roxo  —  mit  »Nachkommenschaft  versehen.«  Sämmtliche  homeri- 
schen Bildungen  auf  7/  werden  aufgezählt,  dann  folgen  die  Verba  auf 
£"t/,  »die  unmittelbar  von  den  Nominalformen  auf  eu  ausgingen«,  zunächst 
die,  denen  noch  bei  Homer  solche  Nomina  auf  eu  zur  Seite  gehen,  so- 
dann  die,  bei  denen  die  Bildungen  auf  eu  bereits  verschwunden  sind. 
Den  Schluss  bildet  ein  Verzeichniss  der  Eigennamen  auf  eu  (yf). 

53)  M.  Kleemann,  Vocabula  Homerica  in  Graecorum  dialectis  et 
in  cotidiano  sermone  servata  collegit.  Progr.  d.  kaiserl.  Lyceums  in 
Colmar  1876.  4.  36  S. 

Die  sehr  fleissige  Arbeit  bringt  ein  alphabetisch  geordnetes  Ver- 
zeicüniss  von  Wörtern,  die  nachweislich  in  den  Dialecten  gefunden  wer- 
den 1 3— 29 1.  darauf  zur  bequemeren  Uebersicht  noch  einmal  die  Wörter 
nach  den  Dialecten  (aeol.,  dor.,  ion.)  in  alphabetischer  Folge  (29  —  35). 
Danach  finden  sich  209  homerische  Wörter  nur  bei  den  Aeolern,  27  nur 
bei  den  Dorern,  13  nur  bei  den  Ioniern,  22  bei  Aeolern  und  Dorern, 
3  bei  Aeolern  und  Ioniern,  3  bei  loniem  und  Dorern.  Der  Verfasser 
kommt  zu  dem  Resultat:  antiquissimam  carminum  Homericorum  formam 
Aeolicae  dialecti  prae  se  tulisse  speciem,  sed  postea  quasi  in  Ionicam 
lingnam  versam  et  vocabulis  plurimisque  antiquis  formis,  plerumque 
etiam  consonis  servatis  Ionum  vocales  superfusas  esse,  er  berührt  sich 
also  in  diesem  Ergebniss  mit  Hinrichs:  De  Homericae  elocutionis  vesti- 
giis  aeolicis,  einer  Arbeit,  die  der  Verfasser  nicht  gekannt  zu  haben  scheint, 
die  ihm  aber  bei  seiner  Untersuchung  von  wesentlichem  Nutzen  hätte 
sein  können. 

V.  Höhere  Kritik. 

54)  Fr.  A.  Wol  f,  Prolegomcna  ad  Homerum,  edit.  sec.  cui  accedunt 
partis  secundae  Prolegoraenorum  quae  supersunt  ex  Wolfii  manuscri- 
püs  eruta.  Calvary's  philol.  und  archäol.  Bibliothek.  1.  Band  1876. 
II,  179  S. 

Vergl.  meine  Anzeige  dieses  Buches  Lit.  Centralbl.  1876,  No.  37, 
S.  1237  f. 

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Homer. 


55)  S.  A.  Naber,  Quaestiones  Homericae.  Edidit  Academia  Re- 
gia disciplinarum  Nederlandica.   Amstelodami  1877.  8.  218  S. 

Die  sehr  eingehenden  nnd  fleissigen,  wesentlich  die  Iliade  behan- 
delnden Untersuchungen  beziehen  sich  im  ersten  Theile  auf  das  Gebiet 
der  Realien  (Schiffslager,  Troja  und  die  trojanische  Ebene,  Kriegs-  und 
Privatalterthümer,  Hausthiere,  Haushaltung,  Gewächse  —  S.  74),  sind 
im  zweiten  Theile  metrischer  (H  iatus,  Digamma)  und  sprachlicher  Natur 
(participiale  Construction,  Modi,  Tempora)  und  bringen  eine  grosse 
Menge  von  Emendationen  (—  S.  140),  der  dritte  Theil  (S.  141  —  218) 
behandelt  die  Entstehung  und  den  Zusammenhang  der  einzelnen  Ge- 
sänge der  Dias:  überall  findet  man  den  Verfasser  mit  der  betreffenden 
Literatur  durchaus  vertraut  und  was  freudig  überrascht,  voll  warmer 
Anerkennung  und  sorgfältiger  Benutzung  dessen,  was  die  deutsche  Phi- 
lologie auf  diesem  Gebiet  geleistet  hat:  man  möchte  hier  dem  Ver- 
fasser, der  bescheiden  über  seine  Leistungen,  wohlwollend  und,  wo  er 
anderer  Ansicht  ist,  ohne  jede  Gereiztheit  urtheilt,  ein  strengeres  Un 
terscheiden  der  Geister  wünschen.   So  anregend  auch  die  über  so  viele 
Punkte  sich  ausdehnenden  Untersuchungen  dem  Referenten  waren,  so 
muss  er  doch  gestehen,  dass  er  vielfach  nicht  hat  beistimmen  können; 
bei  seiner  zu  Conjecturen  stets  angeregten  Phantasie  hat  der  Verfasser, 
nicht  immer  von  richtigen  Urtheilen  über  die  Freiheit  und  bewegliche  Le- 
bendigkeit des  homer.  Verses  geleitet,  gar  zu  oft  den  modernen  Vorurthei- 
len  über  Eleganz  im  Bau  und  Fluss  der  Verse  und  den  in  Fessel  schla- 
genden Gesetzen  der  Analogie  ganz  überflüssigen  Tribut  dargebracht. 
Z.  B.  an  die  Beobachtung  anknüpfend,  dass  Homer  liebe  aus  der  in- 
direkten Rede  in  die  direkte  überzugehen,  schliesst  er,  dass  a  189 f. 
Aaipryv  rjpuja,  rbv  obxirt  ipaot  noXtvSe  ipzeafr1,  dXX'  dndveu&ev  in*  dypoö 
w/para  nd^etv  es  richtiger  lauten  müsse  nd^ei  und  bemerkt  sogleich 
darauf  zu  t  96 f.:  dM  aoroü  ßookovro  ߣr'  dvSpdai  Aatro<pdyoiai  \\  Xwrbv 
ipenrofievot  pgvipsv  voarou  re  XaHafkkt  »nemo  quidquam  sponte  oblivisci 
potest;  itaque  requiro  Ad&ovro*  (S.  92),  gewiss  ganz  unrichtig.  Auch 
findet  man  die  Scholien  hin  und  wieder  nicht  richtig  verstanden.  Die 
Beobachtung  Aristarch  s  lautete  nicht,  »cadere  omnes  dnb  rfc  ntyyye '  ^inc 
pugnantes  perpetuo  cadunt  supini,  fugientes  proni«  (S.  48).   Das  Rich- 
tige steht  bei  Friedlaender ,  Aristonici  reliquiae  emendatiores  ad  £68; 
ebenso  hat  derselbe  schon  die  nöthige  Aufklärung  über  xijQ  tma/»pou 
orpaxtäQ  a.  a.  0.  zu  T45  gegeben.   Auch  bezieht  sich  die  Bemerkung 
des  Äristonikus  zu  J  491,  die  der  Verfasser  zu  den  von  Lehrs  über  die 
Aufstellung  der  Schiffe  zusammengetragenen  Scholien  glaubt  zufügen  zu 
können,  gar  nicht  auf  diesen  Punkt.  —  Was  die  Entstehung  der  Iliade 
betrifft,  so  glaubt  der  Verfasser,  dass  die  Iliade  aus  einem  kleineren 
Kern  allmälig  durch  Zusätze  und  Erweiterungen  die  Gestalt  bekommen 
habe,  in  der  sie  uns  vorliegt.   Er  unterscheidet  vier  Perioden,  in  denen 


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Höhere  Kritik.  ]33 

das  Gedicht  seine  Ausbildung  empfangen  habe:  I.  zur  antiquissima  pars 
gehört  A,  A —  596,  #  306—66,  674  bis  Schluss,  //  (mit  Ausnahme  von 
56—63,  367-71,  777—82,  800-804,  846—850);  P  (exc.  184—219,  233 
bis  262,  319-83,  423—542,  605—25),  1  (exc  34-70,  108—113,  130 
bis  33,  138—147,  181—201,  333-42,  356-368,  444-466),  T  (exc  12 
bis  34,  38f.,  42-53,  78—82,  91—136,  140f.,  175—78,  187—189,  192 
bis  195,  198—241,  247f.,  282  -  856,  384  -  86,  388  —91,  898— fin),  0  526 
bis  A393  (exc.  X  46-53,  111-130,  167—87,  261-69,  281-88,  323, 
328 f.,  335  —  66);  II.  zur  antiqua  pars,  quae  iam  mature  cum  Iiiado  coa- 
ttit  #—483,  r  1  — 14,  J  von  422-544,  #,  Z,  #  1  —  309  (interpolirt : 
fl53— 86,  £  352-431,  508-511,  628-98,  711-92,  868  bis  Schluss, 
l  119—236).  Bald  nachdem  diese  beiden  Theile  zusammengefügt,  traten 
f  15  J  421  hinzu.  III.  die  paulo  minus  antiqua  pars  umfasst  //  von 
310,  0,  A  von  597  ab  (exc.  665—762),  M,  N,  S,  0  1—305,  367—673; 
endlich  IV.  die  recentior  pars:  /,  A',  0  525,  Q\  denique  librum 
vicesimum  tertium  (interpolirt  sind:  /  135—56,  277—98,  388—416,  524 
bis  99,  poetae  Ultimi  libri  dedimus  X  394— 404  et  Q  22— fin.,  brevi  post 
accessere  versus  X  405— fin.,  SP,  Ü  1— 21).  Selbst  das  vierte  Stück  octa- 
nim  fere  ante  Christum  saeculum  attingit  Auch  in  diesen  tief  einschnei- 
denden Untersuchungen  ist  der  Referent  nicht  in  der  Lage  dem  Verfasser 
beizustimmen,  der  vielfach  nicht  von  poetischem  Standpunkt  aus  sein 
kritisches  Messer  führt  und  oft  die  schönsten  Partien  für  interpolirt  halt, 
so  z.  B.  im  Kleinen:  der  Verfasser  verwirft  #423—542  (die  Partie  von 
den  um  Patroklos  trauernden  Pferden),  die  Referent  nie  ohne  die  grösste 
Rührung  und  ohne  tiefstes  Ergriffensein  zu  lesen  vermag,  ebenso  den 
Schluss  T,  »nam  narratio  de  immortalibus  equis  humana  voce  praeditis 
est  prisco  vate  plane  indigna.  Saepius  iam  videmus  apud  Iones  aetatem 
paulo  recentiorem  quanto  opere  miraculis  et  portentis  delectata  fuerit, 
equidem  in  re  aperta  verbum  non  amplius  addam«  (S.  200).  Hier  liegt 
eine  tiefe  Tragik,  »die  mit  dem  Gefallen  an  portentisc  nichts  zu  thun 
hat  Trotzdem  hält  Referent,  wenn  er  auch  wie  im  Ganzen  so  auch 
häufig  im  Einzelnen  anderer  Ansicht  ist,  die  Untersuchungen  des  Ver- 
fassers für  interessant,  und  gedenkt  auf  alle  diese  Fragen  bald  ausfuhr- 
licher eingehen  zu  können. 

56)  Alexander  Richey,  The  Homeric  question  and  the  Teuto- 
nic  epics.   Hermathena  1876.  59  S. 

Ohne  Werth  für  die  homerische  Frage,  die  nach  des  Verfassers 
Meinung  Oberhaupt  nicht  zu  einer  Lösung  geführt  werden  kann;  haupt- 
sächlich eine  Untersuchung  des  Nibelungenliedes  und  eine  Vergleichung 
der  älteren  Sagen,  auf  Grund  deren  das  Gedicht  entstanden. 


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Homer. 


57)  Benick en,  Contributions  ä  Thistoire  des  poSsies  homeriques. 
L  (suite).  Revue  de  Instruction  publique  en  Belgique.  Tome  XX, 
2.  livrais.  1877.  S.  103—110. 

Mittheilung  über  Entstehung  und  Fortpflanzung  der  homerischen 
Gedichte  nach  Wolfs  Prolegomena.   Nichts  Neues. 

58)  Kuhlbars,  Cur  über  Diadis  decimus  e  contextu  carminis  Ho- 
merici  emovendus  sit.  —  Oster-Programm  der  Realschule  zu  Ludwigs- 
lust 1875.  . 

Die  Unächtheit  des  zehnten  Gesanges  der  Uias  wird  aus  ästheti- 
schen (S.  3—15)  und  sprachlichen  (S.  16—21)  Gründen  zu  erweisen  ge- 
sucht, was  jedoch  dem  Verfasser  nicht  gelungen  ist.  Der  Verfasser  fin- 
det es  auffallend,  dass  die  Helden  in  ihrer  Nachtruhe  gestört  werden, 
da  am  andern  Tage  eine  grosse  Schlacht  stattfinden  soll;  seiner  Mei- 
nung nach  wäre  es  besser  gewesen,  wenn  Odysseus  und  Diomedes  den 
Beutezug  allein  geplant  hätten,  wenn  nicht  vorher  noch  die  Berathung 
der  Helden  geschildert  wäre;  ihm  dauert  die  Nacht  zu  lange,  und  jede 
andere  Nacht  würde  mehr  seinen  Beifall  gehabt  haben.  Der  Dichter  des 
zehnten  Gesanges  soll  sich  in  der  Characteristik  des  Agamemnon  ver- 
griffen haben,  wobei  wir  vom  Verfasser  erfahren,  dass  nach  Homer  die- 
ser König  neque  animi  mollitia  neque  fortitudine  sich  ausgezeichnet 
habe,  so  dass  demnach  auch  'AyafiifMvovoc  apuneta  uuächt  sei:  in  der 
Characteristik  des  Nestor,  weil  dieser  bei  Homer  numquam  prineipem 
inter  omnes  locura  einnimmt,  während  er  in  K  eine  so  hervorragende 
Rolle  spiele:  in  der  Characteristik  des  Diomedes,  weil  dieser  bei 
Homer  non  adeo  caret  animo  generoso  neque  ea  est  ignavia,  ut 
armis  exutum  Dolonem  —  occidisse  putandus  sit  Die  plastische  Schil- 
derung des  Waffenschmuckes  und  Anzuges  der  Helden  soll  gegen  die 
Weise  der  alten  Lieder  verstossend  sein,  in  denen  derartige  Dar- 
stellungen nur  vorkommen  occasione  eximia  oblata;  dass  drei  Männer 
sich  in  Felle  hüllen  (Kuhlbars  macht  daraus  fere  omnes  viri),  findet  Kuhl- 
bars unerklärlich,  dass  die  Griechen  nicht  nach  Troja  gezogen  vestimen- 
tis  instrueti  nocturnis,  quae  ad  manum  haberent,  si  forte  noctu  proelium 
committerent;  dass  die  beiden  Helden  nach  vollbrachtem  Abenteuer  ein 
Bad  nehmen,  erregt  bei  Kuhlbars  Anstoss,  da  es  ihm  kaum  glaublich 
erscheint,  dass  die  Griechen  omnia  instrumenta  balnearia  ut  labra,  Troiam 
secum  portasse  u.  s.  w.  u.  s.  w.  Natürlich  ist  der  Dichter  des  zehnten 
Gesanges  posterior  quidem  rhapsodus  rhetoricus,  der  das  Meiste  inepte 
et  incomposite  gedichtet!  Möchte  nie  die  Zeit  kommen,  da  man  unsere 
Goethe  und  Schiller  nach  solcher  Methode,  die  man  Kritik  nennt,  schul- 
mässig  zu  behandeln  unternimmt!  Die  antike  Literatur  muss  sich  dies 
leider  schon  seit  langer  Zeit  geduldig  gefallen  lassen  und  dies  von  Män- 
nern, die  das  Studium  derselben,  das  ohne  Begeisterung  und  ehrfurchtsvolle 


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Höhere  Kritik. 


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Hingabc  nicht  denkbar  ist,  zu  ihrem  Lebensberuf  gemacht  haben,  und 
dies  in  Schriften,  die  uns  erschliessen ,  wie  man  unsere  Jugend  für  die 
grosse  Hinterlassenschaft  der  Griechen  zu  erwärmen  weiss! 

Ganz  ohne  Werth  sind  auch  die  sprachlichen  Gründe,  aus  denen 
der  spätere  Ursprung  des  Gesanges  gefolgert  wird,  xetpaX^v  inatif>ag 
soll  überflüssig  sein,  da  dasselbe  schon  in  öpftw&z\g  in  dfxtuvog  (v.  80) 
gesagt  ist ;  xuvfy  soll  einzig  und  allein  bei  Homer  nur  die  Kopfbedeckung 
ans  Hundsfell  bedeuten,  und  das  soll  der  Dichter  dieses  Gesanges  nicht 
gewusst  haben,  der  von  einer  xuvii)  raupet]  v.  258  spricht,  wobei  wir 
belehrt  werden,  dass  die  xmirt  bmoxopog  eine  Kappe  aus  Hundsfell  be- 
deute, die  mit  einem  Rossschweife  versehen  ist,  und  dass  die  xuvir,  %po- 
aih}  der  Athene  (£  744,  so  ist  statt  274  zu  lesen)  gar  nicht  von  Gold  oder 
mit  Gold  geschmückt  gewesen,  sondern  nur  golden  genannt  werde,  weil 
sie  einer  Göttin  angehörte.  Der  Gebrauch  von  h  mit  tmvoioi,  <povfto(v, 
oahfiot;  pzrd  c.  acc.  =  nach,  hinter  (vom  Folgen),  aitv  <jo\,  ota  &ea  =  te 
adiuvaote«  soll  die  spätere  Entstehung  des  Gesanges  erweisen  u.  s.  w. 
u.  s.  w. 

59)  A.  Nitsche,  Untersuchungen  über  die  Echtheit  der  Doloneia. 
Programm  d.  kaiserl.  königl.  Staats- Gymnasiums  in  Marburg  1877. 

8.  32  S. 

Referent  stimmt  dem  Verfasser  bei  in  der  Ansicht,  dass  die  Do- 
lonia  nicht  als  selbstständiges  Gedicht  zu  denken,  sondern  nur  im  Zu- 
sammenhange der  Ilias  und  zwar  gerade  an  der  Stelle,  wo  wir  sie  lesen, 
verständlich  sei;  hiermit  beschäftigt  sich  der  erste  Theil  der  Schrift,  die 
gegen  Düntzer's  Urtheile  über  diesen  Gesang  gerichtet  ist.  Wenn  aber 
der  Verfasser  den  Doloneiadichter  einen  »sehr  ungeschickten  Nachahmere 
nennt  (S.23),  in  dem  Liede  »grellen  Nachahmerstyl  und  Unreife  der  Poesie« 
findet,  wenn  er  behauptet,  dass  der  Dichter  »vier  Schlafscenen  .  .  .,  zwei 
Angstscenen,  eine  Zusammenberufung  der  Geronten«  aus  der  Ilias  vor- 
her sich  »geradezu  durchgelesen«  hat,  um  seine  Scenen  daraus  »zusam- 
menzusetzen«, so  ist  Referent  ganz  an  lerer  Ansicht,  da  ihm  vielmehr  der 
Dichter  in  der  ganz  originalen  Situation,  die  er  geschaffen,  ganz  original 
auch  in  seiner  Dichtung  ist.  Was  der  Verfasser  als  Beweise  für  die 
Entlehnung  aus  echten  Gesäugen  der  Dias  beibringt,  ist  für  den 
Referenten  ganz  und  gar  nicht  überzeugend  gewesen.  Er  nennt  z.  B. 
den  Vorwurf  des  Nestor  K  110,  dass  Menelaos  den  Agamemnon  allein 
sich  bemühen  lasse,  einen  »lächerlichen«  und  sieht  darin  Benutzung  von 
#408  aorofiarog  8£  o\  tyH  ßoty  dya&bg  MsviXaog.  Wie  ist  hier  von 
einer  Entlehnung  überhaupt  nur  möglich  zu  sprechen?  Und  ganz  psy- 
chologisch war  es,  wenn  Nestor,  der  Menelaos  nicht  in  der  Umgebung 
des  Königs  sah,  harte  Worte  für  ihn  hat.  Ferner  soll  TpCos g  /ikv  xXayrfj 
r'  ivory  r  umv,  opvtfoe  ojg  (/  2)  für  A'l3:  abXmv  oupiyyo»  t1  ivonrjv 
ofiaöw  r*  dvdpamwv  das  Vorbild  gewesen  sein,  die  Worte  d&daparov 


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136 


Homer. 


Xfißpov  aus  /'4  für  das  Glcichniss  in  K6  entlehnt  sein  etc.!  Der  Ver- 
fasser glaubt,  dass  der  zehnte  Gesang  gedichtet  worden  sei,  um  die  zwi- 
schen Schluss  von  /  und  Anfang  von  A  vorhandene  Lücke,  die  durch 
Ausfall  eines  echten  Stückes  entstanden,  auszufüllen;  denn  auf  ev&a  8k 
xoifiqaavTo  xai  unvou  Sutpov  ikovro  I  713  könne  nicht  folgen  A  1:  V/cof 
3*  ix  Xs^ewv  itap  dyauou  TtBwvoTo  —  was  ich  nicht  zugebe  —  und  der 
Kampfesmuth  des  Agamemnon  sei  nach  /  nicht  motivirt.  Dem  Referen- 
ten würde  jedoch  auch  nach  /,  ja  trotz  des  Misslingens  der  an  Achill 
geschickten  Gesandtschaft  erst  recht  das  Verhalten  des  Agamemnon  in 
Anfang  A  verständlich  sein.  Denn  es  muss  ihm  jetzt  ganz  besonders 
darum  zu  thun  sein,  den  fehlenden  Helden  zu  ersetzen  und  dessen  Ent- 
behrlichkeit darzuthun.  Also  an  sich  wäre  nach  des  Referenten  An- 
sicht kein  Hinderniss,  wollte  man  A  auf  /  folgen  lassen;  das  schliesst 
aber  nicht  aus,  dass  ein  erfindungsreicher  Dichter  nach  /  eine  treffliche 
Gelegenheit  sah,  mit  seinem  Gesänge  einzusetzen,  der  also  mehr  im  An- 
schluss  an  /  gedichtet  ist,  als  dass  er  den  Uebergang  zu  //  vermittelt. 

60)  Hentze,  Einleitung  zum  elften  Gesänge  der  Ilias.   Progr.  d. 
Gymn.  zu  Göttingen  1877.  4.  24  S. 

Vorangeschickt  ist  eine  Uebersicht  über  die  für  den  elften  Gesang 
benutzte  sehr  reichhaltige  Litteratur.   Dann  werden  in  eingehender  Weise 
die  gegen  grössere  oder  kleinere  Partien  (oder  einzelne  Verse)  dieses 
Gesanges  erhobenen  Bedenken  und  Ausstellungen  geprüft  und  vielfach 
mit  Geschick  zurückgewiesen:  den  oft  verwunderlichen  Forderungen 
und  ästhetischen  Urtheilen  der  Forscher  gegenüber  hat  Referent  die 
besonnene,   in  den  Dichter  liebevoll   eindringende  Kritik  des  Ver- 
fassers anzuerkennen.    Derselbe  hält  im  Grossen   und  Ganzen  den 
Gesang  als  ursprünglich  fest  und  im  Plane  des  Gedichtes  für  not- 
wendig unter  der  Annahme  der  Ursprünglichkeit   des  neunten  Ge- 
sanges.  Doch  bleiben  ihm  viele  Fragen  im  Einzelnen,  auf  die  er  die 
Antwort  nicht  zu  geben  vermag.   Zunächst  verwirft  er  163  f.,  woran  auch 
schon  Andere  Anstoss  genommen  —  würde  nicht  auch  noch  165  zu  athe- 
tiren  sein?  —  und  in  der  Botschaft  der  Iris  193 f.;  damit  glaubt  er  den 
grössten  Theil  der  Schwierigkeiten  beseitigt  zu  sehen,  welche  die  Hal- 
tung des  Zeus  in  der  Leitung  der  Schlacht  bereitet.   Ferner  findet  er 
auch  nach  Annahme,  dass  540—543  eine  Interpolation  sei,  »in  dem  Ein- 
greifen des  Zeus  544  ff.  einen  bedeutenden  Anstoss  im  Zusammenhange 
mit  der  vorhergehenden  Erzählung,  welche  die  Erwartung  durchaus  auf 
eine  That  Hektor's  Aiax  gegenüber  gespannt  hau.   Die  Bedenken  häu- 
fen sich  beim  Verfasser  im  zweiten  Theile  des  Gesanges,  besonders  mit 
dem  Eintreten  des  Patroklos.   Mit  .Andern  hält  er  es  nicht  für  »psy- 
chologisch«, dass  Patroklos,  der  in  Nestors  Zelt  so  eilig  war,  den  ver- 
wundeten Eurypylos  auf  seine  Bitte  in  dessen  Zelt  führt  und  so  lange 
sich  dort  aufhält,  den  ihm  von  Achilleus  gewordenen  Auftrag  so  gänzlich 


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Höhere  Kritik 


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vergessend;  er  findet,  dass  der  Anfang  dea  lü.  Gesanges,  wo  Patroklos 
mit  seinem  Bericht  vor  Achilleus  tritt,  im  Widerspruche  stehe  mit  der 
Sendung  des  Patroklos ;  ihm  erregt  es  mehrfache  Bedenken,  dass  Patro- 
klos bei  seiner  Schilderung  der  Noth  der  Achäer  lediglich  die  bereits 
im  11.  Gesänge  erfolgte  Verwundung  erwähnt  und  alles,  was  inzwischen 
geschehen  ist,  völlig  ignorirt,  dass  er  Machaon  unter  den  Verwundeten 
ganz  übergeht   Der  Verfasser  berichtet  schliesslich  die  verschiedenen 
Versuche,  auf  Grund  der  aufgefundenen  Bedenken,  die  ursprüngliche  Ge- 
staltung der  Erzählung  zu  erschliessen ;  er  selbst  unternimmt  nicht,  durch 
eise  eigene  Erklärung  über  die  Schwierigkeiten  hinweg  zu  kommen,  die 
lim  eben  als  nicht  zu  beseitigende  erscheinen.   Referent  kann  hier  nur 
andeuten,  dass  für  ihn  die  bezeichneten  Schwierigkeiten  nicht  vorhanden 
sind.   Es  ist  nicht  richtig,  dass  Patroklos  noch  bei  Eurypylos  in  trau- 
lichem Gespräch  bleibt,  nachdem  er  für  die  Wunde  alles  Nöthige  ge- 
than  hat;  wir  lesen  noch  0  393 f.:  im  8'  iXxst  Xuyptb  pdpfiax'  dxiapxir 
haaoz,  wobei  er  als  trefflicher  Arzt  seinen  Kranken  ivepne  Xoyote,  und 
sogleich  darauf;  da  die  Noth  der  Achäer  grösser  geworden,  ruft  er  aus: 
EjpumX  obxeri  rot  Suva/me,  ^ariovre  mp  ipnyg,  iv&dde  napfievejiev ; 
es  ist  nicht  richtig,  wenn  wir  aus  der  Länge  der  Bücher,  aus  der  Fülle 
der  hier  mitgetheilten  Thatsachen  auf  die  Länge  der  Zeit  schliessen,  die 
Patroklos  bei  Eurypylos  zugebracht;  was  auf  dem  Schlachtfelde  auf  ent- 
legenen Punkten,  aber  zu  gleicher  Zeit  geschieht,  muss  der  Dichter  nach 
einander  berichten,  und  so  haben  wir  ihm  gegenüber  hier  es  mit  einer 
poetisch  zu  fassenden  Zeit  zu  thun:  aus  dem  Verhalten  selbst  des  Pa- 
troklos zu  Eurypylos  spricht  Alles  für  ein  energisches  Fortdrängen  der 
Handlung.   Es  ist  ferner  meisterhaft,  wie  der  Dichter  das  Interesse  des 
Achilleus  für  die  Angelegenheiten  der  Achäer  hervortreten  und  ihn  ein- 
greifen lässt  in  die  Handlung  mit  der  Erkundigung  nach  einem  nicht  ein- 
mal zu  den  ersten  Helden  gehörenden  Krieger,  nach  Machaon:  einmal 
wieder  seine  Betheiligung  an  der  Sache  der  Seinigen  zeigend,  wird  er 
rasch  in  das  volle  Weh  hineingezogen  und  blitzschnell  zieht  sich  über 
seinem  Haupte  zusammen  die  Wolke  des  Unglückes.   Der  Verfasser 
fühlt  wohl,  wie  unter  den  schnell  veränderten  Umständen  für  die  Be- 
richterstattung über  den  eigentlichen  Auftrag,  den  Patroklos  von  Achill 
empfangen,  kein  Raum  mehr  vorhanden  sei.   Das  ist  nicht  etwa  der  Si- 
tuation erst  untergelegt,  Patroklos  sagt  es  selbst  zu  Eurypylos:  auräp 
h[wjt  <nt&MJo\uu  b\q  yA^O^a^  ?vy  drpüvaj  7toXep.cCetv  {0  402).  Der  Ver- 
fasser sieht  aber  »einen  nicht  zu  beseitigenden  Anstossc  in  der  Ueber- 
gehnng  des  Machaon  unter  den  Verwundeten  und  in  der  Schilderung  der 
5oth  der  Achäer,  wie  sie  die  Ereignisse  des  11.  Gesanges  gezeichnet 
haben.   Dem  kann  ich  nicht  beistimmen.    Wenn  Patroklos  mit  der  Ab- 
siebt bei  Achill  eintritt,  tv'  drpuvj)  noXsp/Zeev^  so  war  die  Situation  über 
den  eigentlichen  Auftrag  hinausgewachsen;  was  that  da  noch  die  Er- 
wähnung von  Machaon's  Verwundung,  die  Achill  ja  zudem  in  der  That 


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138 


Homer. 


bereits  wusstc  (/l  611  ff.)?  Patroklos  beginnt  mit  der  Schilderung  der 
verzweifelten  Lage  der  Achäer  sofort  seinen  Bericht:  pl)  vejisffa-  rotov 
yäp  a%oe  ß&ßbjxtv  und  dieses  ä%os  erläutert  er  durch  den 

Hinweis,  wie  keiner  hier  retten  könnte,  da  alle,  oaoi  xdpoQ  iji<rav  äpunoi, 
xearau  ßtßtydvoi  ourdpevot  re:  das  genügt  vollständig,  die  Situation 
zu  kennzeichnen.  Es  ist  aber  auch  nicht  richtig,  dass  Patroklos  alles, 
was  nach  dem  11.  Gesang  geschehen  ist,  ignorirt;  er  schliesst  seinen 
Bericht:  psea  Ss  x  dx^rtg  xexpjjurag  ävSpa?  dürfi  \\  waatpev  nporl  dazu 
vsujv  dnb  xat  xXtatdatv.  Worauf  weisen  die  letzten  Worte  anders 
hin  als  auf  die  Situation,  deren  Gefährlichkeit  den  Patroklos  in  des 
Eurypylos  Zelt  nicht  hatte  bleiben  lassen?  man  vergleiche  doch  0  384ff.: 
Patroklos  war  solange  um  Eurypylos  thätig,  euuQ  psv  tywot  re  Tpu>& 
rell-e/^eof  äp.<pBpd%ovTo  frodwv  ixro&t  vytov;  als  aber  der  Kampf 
um  die  Schiffe  selbst  entbrannte  (384  ff.),  da  eilte  er  fort  zu  dem,  der  in 
der  Noth  allein  helfen  konnte,  und  den  Eindruck,  den  er  zuletzt  noch 
vom  Kampfe  empfangen,  schildern  die  oben  erwähnten  Worte. 

61)  In  der  Besprechung,  die  diese  Schrift  im  Piniol.  Anzeiger 
VIII.  Bd.  6.  Heft.  S.  275-  280  erfahren  hat,  schlägt  der  dortige  Refe- 
rent (L.  G.)  zur  Hebung  der  Schwierigkeiten  vor,  dass  Machaon  aus 
diesem  Gesänge  auszuscheiden  sei ;  ferner  sollen  von  der  Rede  des  Achil- 
leus nur  die  3  Verse  608 — 610  stehen  bleiben,  »also  eine  blosse  Bemer- 
kung über  die  Noth  der  Achäer,  kein  Auftrag  an  Patroklos.  Für  die- 
sen, der  längst  schon  zu  helfen  gewillt  ist,  ist  solche  Bemerkung  aus- 
reichend: u)Q  <pa7o,  rai  S*  dpa  Bupbv  ive  arrfteootv  opeve  (v  804)«.  L.  G. 
verspricht  sich  davon  »nicht  unbedeutende  Vortheile« ,  z.  B.  ßUlt  nach 
ihm  der  Anstoss  weg,  »dass  Patroklos  zu  lange  bei  Eurypylos  verweilt, 
denn  jetzt  hat  er  ja  keine  Botschaft  mehr  auszurichten,  und  schliesslich 
ist  die  Frage  Achills  zu  Anfang  des  16.  Buches  und  ebenso  die  Ant- 
wort des  Patroklos  jetzt  vollkommen  verständlich.«  Referent  kann  nicht 
glauben,  dass  dieser  Vorschlag  bei  irgend  Einem  Beifall  finden  wird. 

62)  R.Peppmüller,  Commentar  des  24.  Buches  der  llias  mit  Ein- 
leitung. Als  Beitrag  zur  homerischen  Frage  bearbeitet  LXXXII. 
S.  384.  8.  Berlin,  Wcidmann'sche  Buchhandlung. 

63)  A.  Roemer,  Ein  Dichter  und  ein  Kritiker  vor  dem  Richter- 
stuhle des  Herrn  R.  Peppmüller.  Peppmttllers  Commentar  zum 
XXIV  Buch  der  Dias  kritisch  beleuchtet.  Programm  des  königl.  Lud- 
wigs-Gymnasiums vom  Schuljahre  1876/77.  54  S.  München  1877. 

64)  Anton.  Tomaszewski,  De  Iliadis  libro  vicesimo  quarto. 
Pars  prior.  XVIII.  Dissertio  inaug.  phil.  Thorunii  MDCCCLXXVI. 

Dass  der  24.  Gesang  der  llias  unmittelbar  vor  dem  Beginn  der  Olym- 
piadenrechnung  entstanden,  als  die  Dias  im  Wesentlichen  abgeschlossen, 
die  Odyssee  wenigstens  in  ihren  besten  Theilen  vollendet  war,  und  neben 


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Höhere  Kritik. 


139 


Homer  Hesiod  sich  schon  einen  ohreu\ ollen  Flau  erworben  hatte,  wird 
in  dem  erstgenannten  Buche  zu  erweisen  gesucht,  und  zwar  werden  die 
Hauptgründe  für  die  so  späte  Entstehung  dieser  Rhapsodie  und  ihre 
völlige  Sonderstellung  in  den  unzähligen  Worten  und  Wendungen  gefun- 
den, die  »unser  Dichter«  aus  den  übrigen  Gesängen  der  beiden  Epen 
zur  Zusammenstellung  seiner  Dichtung  entlehnt  haben  soll.  Dieses  wird 
^om  Verfasser  in  der  aller  verkehrtesten  und  abgeschmacktesten  Weise 
zur  Durchführung  gebracht  Man  sollte  doch  glauben,  dass,  wenn  z.  B. 
Hekabe  vor  der  Leiche  ihres  geliebtesten  Sohnes  die  Klage  beginnt 
>Tjrrojo,  ifiw  QvptL  itdvrmv  noXu  ptXraze  xatdupv*  (#  748),  diese  Worte 
höchst  einfach  und  höchst  natürlich  jeder  Mutter,  die  sich  in  ähnlicher 
Situation  befindet,  aus  der  Seele  dringen  müssen:  der  Verfasser  belehrt 
ans  jedoch  (S.  357),  dass  sich  dieser  Vers  zunächst  an  E  243  =  K  434, 
Tvdetdy  JtopqSec,  ipxb  xexapuTfuve  ßufup  anlehne,  dass  die  dem  Zusam- 
menhange angemessene  Aenderung  dieser  Anrede  nach  Stellen  erfolgte, 
wie  ?r  445  f. :  rät  jwt  TyXdpa%oe  xd\>7a>\>  izoXb  ftXraros  iartv  AvSpwv  und 
andere!  Von  der  Iris  heisst  es:  i)  9k  poXußSa/vjj  IxiXr)  ic  ßuoobv  fyou- 
<rtv  |  %  re  xar*  dypauXoeo  ßobg  xifmg  ipßeßa'jea,  ep^erac  .  .  .  eitpe  Ay  ivl 
oxr/t  yXapupw  Sirtv  {Q  80 ff.):  wir  erfahren  jetzt,  dass  »die  ganze  Struo 
tur  unserer  Stelle  man  J86ff.  wieder  trifft:  VI  8*  dvSpl  bUhj  Tpwm 
Morzduaeß'  optXov  Ebpe  Auxdovog  ul6v*  und  dass  »unser  Dichter«  na- 
mentlich an  die  zu  seiner  Zeit  jedenfalls  sehr  bekannte  Stelle  %  402  f. 
gedacht  hat,  wo  Telemachos  den  Odysseus  nach  der  Ermordung  der 
Freier  findet  uhtts  Xäovra,  *Oe  pd  re  ßeßputxwc  ßai>Q  ip^erat  dypauXotu* 
(8.  55).  Wenn  Thetis  dann  auf  die  Aufforderung  der  Iris,  sie  solle  zu 
Zeus  kommen,  erwidert:  rfare  fie  xetvoe  ävtuye  fie^ag  &eo<;  (ß90),  so  le- 
sen wir  bei  unserm  Verfasser:  »Wie  Thetis  Iris,  so  fragt  Hephästos 
Thetis  selbst  in  ähnlicher  Weise  1  424 f.:  Ttircz,  9£n  ravinenXe,  Ixd- 
mg  i/iirepov  Sw\*  (S.  60).  Was  in  aller  Welt  kann  hier  weiter  »ähnlich« 
sein,  als  das  beiden  Stellen  gemeinsame  Wort  r/jrre?  Und  wenn  dann 
Tbetis  fortfährt:  elpt  jtkv,  obd*  dXtov  inog  loazrai,  8rrt  xev  eay  (V.  92), 
so  zweifelt  der  Verfasser  nicht,  dass  unser  Dichter  an  die  Erklärung 
dachte,  die  Telemachos  von  der  üeberzeugung  durchdrungen,  seine  Reise 
werde  von  Erfolg  gekrönt  sein,  ß  318  den  Freiern  giebt:  Elpt  psv  M' 
aXb}  6M>s  £<raerat,  dyopww.  An  Stelle  der  letzten  Worte  ist  ein  be- 
kannter formelhafter  Verschluss  getreten  (es  folgt  eine  Reihe  von  Stol- 
len) (S.  61)!  Helena  in  ihrer  Klage  um  Hektor  braucht  die  Worte  yfy 
7**p  v5v  pac  toS'  iecxoarbv  Itoq  iorfo  (12  765);  unser  Verfasser  bemerkt: 
ȟbrigens  hat  der  Dichter  diese  Stelle  der  Odyssee  entlehnt  ...  t  221  ff. 
beginnt  Odysseus:  rßywcu^  dpyaXiov  roooov  %povov  dp<p\<;  iuvra  Ehrspev: 
ftr,  ydp  ot  Utxoorbv  irog  iarev  . .  .«  (S.  346)!  »Unser«  Dichter  soll 
pr,xi-t  w¥  ii  ipe&t&,  yipov  {Q  560)  aus  A  32  (prj  fi  £p£Ht&)  (S.  XXIII) 
entlehnt  haben,  »sein  ävSp'  bpow  {ß  355)  entnahm  unser  Dichter  der 
fünften  Rhapsodie  244.  ävSp1  opötu*  (nebenbei  bemerkt  ist  hier  dvop'  = 


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140 


Homer. 


ävopE)  (S.  XXV),  das  Hemistichium  ojjuog  vuxrac  rs  xai  fjfJiap  (ä  78 
holte  er  sich  aus  der  Odyssee:  bei  derartigem  Verfahren  bleibt  nur  das 
eine  unerklärlich,  wie  man  einen  Menschen,  der  in  solcher  Weise  seine 
Verse  zusammenleimt,  noch  einen  Dichter  und  einen  relativ  guten  Dich- 
ter benennen  kann!  Unser  Verfasser  hat  Worte  der  höchsten  Anerken- 
nung für  den  Dichter  von  Andromache's  Klage.   S.  349  aber  lesen  wir: 
»die  Erzählung  ist  ganz  aus  homerischen  Wendungen  zusammengesetzte 
das  begreife,  wer  kann!  Mit  solchen  Grundanschauungen,  aus  denen  obige 
Sätze  geflossen  sind,  ist  man  wahrlich  nicht  im  Stande,  uns  in  die  Werk- 
stätte eines  Dichters  zu  führen,  da  man  das  Wesen  eines  Dichters  zu 
fassen  damit  ganz  unvermögend  ist.   Es  ist  aber  auch  kein  Wunder, 
wenn  derartige  immer  massiger  werdende  litterarische  Erscheinungen, 
die   immer  mehr   die   zunehmende  Verknöcherung   und  Entseelung 
auf  gewissen  wissenschaftlichen  Gebieten  in  traurigster  Weise  darlegen, 
einer  sehr  erbitterten  Kritik  begegnen  und  den  Verfassern  selbst  die  per- 
sönlichsten Angriffe  zuziehen,  obgleich  diese  oft  nicht  in  erster  Reihe 
die  Schuld  trifft,  da  die  Gründe  hier  tiefer  liegen.   Eine  vollständig  ver- 
nichtende Beurtheilung  hat  auch  der  Verfasser  durch  A.  Roemer's  ge- 
diegene Schrift  erfahren,  die  oben  in  zweiter  Stelle  erwähnt  ist:  Roemer 
spricht  hier  die  Sprache  des  Ingrimms,  die  ihre  Entschuldigung  findet 
gegenüber  der  Misshandlung,  die  ein  grosser  Dichter  und  ein  grosser 
Kritiker  vom  Verfasser  erfahren  hat.   Behandelt  der  erste  Theil  dieser 
Schrift  mit  den  ergötzlichsten  Beispielen  die  Seite,  die  Referent  so  eben 
zu  beleuchten  gesucht  hat,  so  nimmt  der  zweite  Theil  Aristarch  gegen 
den  Verfasser  in  Schutz:  jede  Zeile  zeigt  hier  den  Kenner,  der  eben 
darum  von  Verehrung  für  die  Personen  und  Sachen  erfüllt  ist;  was  Roe- 
mer hier  über  die  »breitspurige  Ignoranz«  sagt,  die  in  naivem  Gehaben 
sich  herausnimmt,  über  Aristarch  abzuurtheilen ,  ohne  von  den  Scholien 
etwas  zu  verstehen,  das  ist  zur  rechten  Zeit  gesprochen  und  gegen  Viele 
gesagt ! 

Wo  man  nur  den  weitschweifigen  Commentar,  an  dem  ein  frucht- 
loser Fleiss  gearbeitet  hat,  aufschlagen  mag,  überall  fühlt  man  sich  durch 
die  geistlose  Art  der  Behandlung  zurückgeschreckt;  man  sieht  gar  zu 
oft,  wie  der  Verfasser  unter  dem  Banne  der  Parallelstellen  zum  wahren 
Sinne  nicht  hat  vordringen  können.  Wenn  Thetis  vor  Zeus  zu  erschei- 
nen aufgefordert,  dieses  ablehnt  mit  dem  Hinweise  auf  das  Weh,  das 
ihr  das  Geschick  ihres  geliebten  Kindes  gebracht,  indem  sie  nicht  in  den 
fröhlichen  Kreis  der  Unsterblichen  treten  möchte  (aiSio/icu  8k  |  fuaytaB* 
a&avdrotaiV)  e^to  8*  a/e'  äxptra  Hu}uo  42  90 f.),  so  fällt  unserm  Verfasser 
sofort  ff  184  ein:  ott)  8*  oux  eteetpt  /irr'  dvspaQ'  alSiopat  ydp.  Das 
beiden  Stellen  gemeinsame  aiSeofiat  war  schon  hinreichend,  beide  Situa- 
tionen zusammenzuwerfen  und  den  Verfasser  schreiben  zu  lassen:  »The- 
tis scheut  sich  unter  die  Götter  zu  treten,  wie  Penelope  sich  weigert 
allein  in  die  Gesellschaft  der  Freier  zu  gehen«  (S.  60).  Kritik,  ohne  die 


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Höhere  Kritik. 


141 


man  bei  einem  derartigen  Unternehmen,  an  das  der  Verfasser  gegangen, 
nicht  einen  Schritt  vorwärts  thun  kann,  ging  ihm  nicht  helfend  zur  Seite. 
Hermes  fragt  den  sich  zu  Achilleus  begebenden  Priamus:  xazateenzre 
'tteov  tpjjv  SttStortQ'  toXoq  yap  dvijp  utptaroe  ukutev  ;  ooq  naxQ'  od  pkv 
top  n  fidpic  insSsuer1  /f/a/tov«  (ß  383  ff.).  Erstaunt,  auf  seinem  Wege 
einem  solchen  Urtheile  über  seinen  Sohn  zu  begegnen,  spricht  er  seine 
Verwunderung  aus:  rtQ  3k  aö  iam  <p£pt<r:e,  reW  8y  e£  iaat  roxrj<uv\  a>g  pot 
*aXä  rov  ohov  dnorpoo  xuidb?  ivurnte  (387  f.),  womit  gar  nicht  nach  dem 
Namen  gefragt  wird.  Das  versteht  auch  Hermes,  der  erwidert:  netpif 
ififTo,  yzpaik,  xal  gtpzat  "Exropa  Stov  d.  h.  du  stellst  mich  auf  die  Probe, 
Greis,  indem  du  fragst  nach  dem  göttlichen  Hektor;  nämlich  wie  ich 
den  kenne,  und  nun  sagt  Hermes  im  Folgenden,  wo  und  wie  er  den 
Upfern  Streiter  gesehen.  Bei  unserm  Verfasser,  der  den  Vers  obe  neue 
rcL  für  interpolirt  hält,  lesen  wir  aber  also:  »Du  willst  mich  auf  die 
Probe  stellen,  Alter,  ob  ich  Bescheid  weiss :  das  soU  dir  nicht  gelingen. 
Ist  jener  treffliche  Held  dein  Sohn,  so  ist  Hektor  sein  Name« 
(S.  184 f.).  Kann  man  eine  solche  Interpolation  für  möglich  halten?  Da- 
für, dass  Hermes  seinen  Namen  nicht  nennt,  findet  der  Verfasser  sogleich 
eine  Entschuldigung:  »Der  Dichter  hielt  es  offenbar  für  unpassend  dem 
Gott  einen  fingirten  Namen  beizulegen! ;  aber  für  unpassend  hielt  es  der 
Dichter  ja  nicht,  dem  Gott  einen  Vater,  Namens  Polyktor,  beizulegen? 
dass  der  Grund  ein  ganz  anderer  ist,  davon  hat  der  Verfasser  nichts 
bemerkt.  Ermüdend  wirkt  auch  die  ganz  wahllose  Benutzung  der 
Litteratur. 

Was  wir  S.  334  ff.  über  die  Compositum  der  Klagelieder  lesen, 
war  schon  besonders  vom  Verfasser  veröffentlicht  worden.  Referent  be- 
merkt, dass,  wie  er  die  Durchführung  der  Strophentheorie  ftir  diese  Par- 
tie für  unrichtig  hält,  er  auch  nicht  eine  symmetrische  Compositum 
dieser  Klagelieder,  eine  Dreitheilung  in  dpz*},  öp<pa\6e  und  oypyfte,  wahr- 
nehmen kann:  was  der  Verfasser  über  die  Anordnung  und  Behandlung 
des  Themas  der  einzelnen  Lieder  sagt,  ist  nicht  getragen  von  der  Ein- 
fachheit, Natürlichkeit  und  Schönheit,  mit  der  jene  vom  Dichter  empfun- 
den sind,  sondern  verbaut  nach  des  Referenten  Ansicht  das  Verständniss 
ganz  und  gar.  Auch  im  Einzelnen  ist  hier  allerlei  unrichtig  verstanden. 
Der  Verfasser  lässt  z.  B.  Hekabe  den  Göttern  also  danken:  »während 
Achilleus  so  viele  meiner  andern  Söhne  lebendig  gefangen  nahm,  um  sie 
.  ...  zu  verkaufen,  hat  er  dich  erst  durch  den  Tod  in  seine 
Gewalt  bekommen.«  Dieser  Gedanke  gehört  nicht  dem  Dichter  an, 
er  wäre  ein  den  Sinn  entstellender.  Der  Verfasser  spricht  so  oft  von 
dem  »lyrischen  Charakter  dieser  Klagelieder« ;  meint  er  damit  die  Wärme 
des  Gemüths,  die  tiefe  Empfindung,  die  aus  den  Liedern  spricht,  ja  wo 
ist  eine  Stelle  im  Homer,  die  dieser  Innerlichkeit  entbehrt:  in  allem 
Uebrigen  sind  die  »Klagelieder«  so  episch,  wie  nur  irgend  eine  Rede  der 
Odyssee  oder  Hias. 


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142 


Homer. 


Auf  demselben  Standpunkte  stehend,  sich  im  Einzelnen  vielfach 
mit  Peppmüller  berührend,  untersucht  der  Verfasser  der  dritten  Schrift 
die  ersten  132  Verse  des  24.  Gesanges  auf  die  Verschiedenheiten  und 
Abweichungen  desselben  von  den  übrigen  Gesängen.  Die  angeblichen 
Dichter  einzelner  Gesänge  haben  doch  eine  gar  schlimme  Stellung  bei 
unsern  Kritikern:  bewegen  sich  jene  in  den  bekannteren  Bahnen  des 
epischen  Sprachschatzes,  so  werden  sie  als  elende  Nachahmer  an  den 
Pranger  gestellt;  gehen  sie  ihre  eigenen  Wege,  so  werden  sie  nach  dem 
allerpedantischsten  Thema  wieder  dafür  aufs  Aergste  getadelt,  dass  sie 
sich  diese  oder  jene  Abweichungen  vom  Herkömmlichen  gestattet  haben. 
Was  ist  denn  das  Herkömmliche?  lässt  sich  das  heute  in  so  engherzige 
Regeln  durch  einseitige  Beobachtungen  fassen?  selbst  in  den  Liedern, 
die  man  als  die  »älteren«  zu  bezeichnen  pflegt,  wie  viel  Abweichendes 
und  Eigenthümliches  giebt  es  hier  im  Einzelnen  und  im  Grossen?  Soll- 
ten nicht  die  epischen  Dichter,  die  mit  lebendiger  Kraft  in  jener  Zeit 
standen  und  für  dieselbe  schufen,  besser  wissen,  was  sie  sich  in  Wen- 
dungen oder  Constructionen  erlauben  konnten,  ohne  der  Sprache  Gewalt 
anzuthun,  als  wir,  denen  die  durch  Jahrtausende  von  uns  getrennte  Zeit 
doch  nur  wie  von  wenig  durchdringbarem  Nebel  umflossen  erscheint?  Ge- 
wiss! Der  24.  Gesang  hat  seine  Eigentümlichkeiten ,  was  folgt  aber 
daraus?  doch  höchstens  nur  das,  was  wir  schon  lange  wissen,  dass  an 
den  beiden  Epen  nicht  blos  ein  oder  zwei  Dichter  gearbeitet  haben, 
sicherlich  nicht,  dass  diese  herrliche  Dichtung  von  einem  Nachahmer 
herrührt,  der  sich  nicht  einmal  darauf  verstanden  hat,  seine  Verse  aus 
gestohlenen  zusammenzuflicken,  so  dass  uns  heute  seine  Schliche  deut- 
lich vorliegen.  Der  24.  Gesang  ist  eine  Perle  unter  den  homerischen 
Liedern,  in  der  schöpferischen  Zeit  des  epischen  Gesanges  entstanden, 
der  ebenso  wie  die  anderen  von  Interpolationen  späterer  Zeit  durchzogen 
ist.  Aber  gerade  diese  müssen  den  modernen  Kritikern  das  nöthige 
Material  hergeben  zur  Beurtheilung  des  Dichters  und  so  kommt  es,  dass 
man  sich  nicht  scheut,  dem  Dichter,  dem  das  Herrlichste  im  Gesänge 
gelungen  ist,  das  Allerschlimmste  nachzusagen.  Mag  man  auch  das  Recht 
haben,  jener  Zeit  eine  gewisse  üniforraität  als  Signatur  zuzuschreiben, 
man  wird  diese  doch  nimmer  bis  zur  Tilgung  der  Individualität  ausdehnen 
können.  Und  nun  kommt  noch  das  Besondere  des  Themas  hinzu,  das 
—  wir  kennen  es  ja  auch  aus  den  »älteren  Liedern«  —  Besonderheiten 
nach  sich  zieht.  Wie  sehr  unser  Dichter  gehofraeistert  wird,  dafür  ein 
Beispiel,  dessen  Geist  aber  die  ganze  Schritt  charakterisirt :  »adde  quod 
u  93  SirtQ  appellatur  ,37a  Bsdtov'  id  quod  praeter  S 184  in  antiquiori- 
bus  rhupsodiis  non  deprehendes.  Xam  quin  illud  fita  ösdaßv*  in  Iunonem 
et  Minervam  et  Gratiam  ad  quas  in  Iliade  referri  solet,  optime  quadret 
vel  propter  regiam  majestatem  vel  propter  eximiam  ipsarum  venustatem 
et  pulchritudinem  quis  dubitet«.  Und  auf  die  Thetis  nicht?  Was  offen- 
bart nicht  hiermit  alles  der  Verfasser?  Derselbe  bleibt  überall  an  der 


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Höhere  Kritik. 


143 


alleräusserlichsten  Oberfläche;  in  Betreff  der  Benutzung  der  Alexandriner 
i.  B.  bei  den  Versen  21  f.  und  24  ff.  sei  er  auf  Roemer*s  vortreffliche  Schrift 
verwiesen.  Der  Verfassar  äussert  sich  über  die  Alexandriner  also:  »ar- 
tem  criticam  veterum  grammaücorum  temporibus  nondum  ad  eam  qua 
hodie  gaudemus  perfectionera  adductam  fuisse«  p.  8  und  nennt  sie 
p.  9  »artis  criticae  rüdes«:  kann  man  derartige  unreife  Urtheile  anders 
lesen  als  unter  Lächeln? 

65)  Wilhelm  Böhme,  Die  Odyssee,  das  Werk  eines  böotischen 
Dichters.  Eine  philologische  These,  vorzugsweise  auf  Grund  der  geo- 
graphischen und  historisch-mythologischen  Angaben  des  Epos.  Gym- 
nasial-Programm.  Stolp.  Theil  I,  29  S.  1875;  Theil  II,  24  S.  1876. 

Der  Verfasser,  der  die  homerischen  Epen  mit  sehr  geringen  Aus- 
nahmen für  einheitliche  Dichtungen  hält,  sie  aber  verschiedenen  Ver- 
fassern zuweist,  geht  von  der  wunderlichen  Ansicht  aus,  dass  der  Dich- 
ter der  Odyssee,  »der  das  Heimweh  so  rührend  zu  schildern  weiss, 
seines  eigenen  Vaterlandes  irgendwo  gedenken  (II,  23),  dass  er  von  irgend 
einem  Orte  seines  Vaterlandes  eine  ausführlichere  Mittheilung  machen 
muss,  an  der  man  sein  Interesse  für  den  Ort  wahrnehmen  könnte«  (I,  10): 
danach  ist  er  zu  dem  überraschend  genauen  Ergebniss  gekommen,  dass 
»der  Dichter  der  Odyssee  seine  Heimat  im  südlichen  Böotien,  in  der 
Nachbarschaft  von  Eteonos,  Thespiae  oder  Tanagra  gehabt  hat«  (II,  23). 
Der  Beweis  ist  ein  negativer  und  ein  positiver.  Vorweg  eingenommen 
Ton  seiner  Hypothese,  mustert  er  die  einzelnen  Länder  und  Inseln,  von 
denen  das  Gedicht  etwas  erzählt,  wobei  er  überall  zu  dem  Resultat 
kommt,  dass  hier  der  Dichter  nicht  geboren  sein  könne:  Asien  und  die 
Inseln  I,  l  -  io,  Peloponnes  11-21,  die  an  der  Westküste  liegenden 
Inseln  21-29;  der  zweite  Theil,  der  vielfach  berichtigend  auf  den  ersten 
Rücksicht  nimmt,  dehnt  die  Untersuchung  auf  Phokis,  Aetolien,  Epiros, 
Thrakien,  Pieria,  Thessalien,  das  Volk  der  Phäaken,  das  in  Verbindung  mit 
Thessalien  behandelt  und  für  historisch  gehalten  wird,  der  Kyklopen,  Gigan- 
ten, deren  Wohnsitze  der  Verfasser  im  nordwestlichen  Griechenland  annimmt, 
die  vtjüoq  AtoMi),  Attika,  Euboea,  Kreta  aus.  Alle  Schilderungen,  alle  Er- 
eignisse, von  denen  das  Gedicht  uns  berichtet,  bringt  der  Verfasser  in 
persönlich  nahe  Beziehung  zu  dem  Dichter  selbst:  dass  dieser  den  Odys- 
seus  zuerst  zu  den  Kikonen  nach  Thrakien  kommen  lässt,  kann  nach 
dem  Verfasser  als  ein  wichtiges  Moment  für  die  Ansicht  über  des  Dich- 
ters Vaterland  erscheinen;  wenn  dieser  des  Philoktetes  Geschicklichkeit 
in  der  Führung  des  Bogens  gedenkt,  so  ist  seine  persönliche  Theil- 
nahme  für  denselben  nicht  zu  verkennen;  wenn  er  den  Wein  der  Kiko- 
nen preist,  so  hat  er  ihn  gewiss  auf  einer  Reise  in  diese  Gegenden  oder 
in  seiner  Heimat  gekostet;  wenn  er  die  Gestalt  der  Nausikaa  mit  der 
Palme  auf  Delos  vergleicht,  so  kennt  er  sicherlich  diese  Palme  aus  eige- 
ner Anschauung;  wer  hat  bis  dahin  in  der  Erwähnung  des  fydfwetoe 


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144 


Homer. 


o7voq,  in  den  Namen  der  Kinder  des  Menelaos  oder  den  der  Dienerinnen 
der  Helena  etc.  einen  wichtigen  Anhalt  zur  Bestimmung  von  des  Dich- 
ters Heimath  gesehen?  dass  aber  von  solcher  Grundanschauung  aus  die 
merkwürdigsten  Schlüsse  gezogen  werden  ist  begreiflich:  dass  des  Dich- 
ters Umgebung  von  nichthellenisirten  Elementen  frei  war,  dafür  ist  ein 
deutliches  Zeugniss,  dass  ihm  »kein  Nomen  propr.  phrygischen,  lykischen, 
karischen  Gepräges  untergelaufen  ist«;  weil  Chios  in  der  Ilias  nicht  er- 
wähnt wird,  so  hat  man  daraus  zu  entnehmen,  »dass  es  damals  noch 
wenig  besucht  und  berühmt  war«  und  weil  die  Odyssee  es  damals  nur 
als  itaazaXusooa  genannt,  so  ist  es  darum  bedenklich,  diese  Insel  »für 
den  Wohnsitz  der  Verfasser  dieser  Dichtungen  zu  halten;  weil  wir  nichts 
von  Perseus  »dem  Sieger  über  die  Medusa,  dem  Befreier  der  Andro- 
meda«  hören,  so  ist  das  Beweis,  »dass  der  Dichter  nicht  Argos  oder  dem 
Peloponnes  überhaupt  angehört  hat«  u.  s.  w.  Hätte  aber  der  Verfasser 
seinen  subjectiven  Standpunkt  verlassen  und  sich  ruhig  die  Frage  vor- 
halten wollen,  ob  es  denn  auf  des  Dichters  Wege  lag,  dieses  oder  jenes 
zu  erwähnen,  so  hätte  er  gewiss  nicht  vermisst,  dass  die  Odyssee  »nichts 
Genaueres  über  Land  und  Leute  von  Troja«  mittheilt,  »dass  sie  weder 
von  I Irktor  noch  Paris  eine  leise  Andeutung  giebt«  u.  s.  w.   Der  Ver- 
fasser ist  aber  durchaus  voreingenommen  für  seinen  böotischen  Dichter; 
trotzdem  er  nach  seiner  Betrachtungsweise  der  Gedichte  nicht  umhin 
kann,  vielfach  eine  genauere  Kenntniss  »von  Land  und  Leuten«  dem 
Dichter  zuzugestehen,  zieht  er  nirgends  den  erwarteten  Schluss,  sondern 
er  weiss  sich  durch  die  immer  wiederkehrenden  Ausflüchte  zu  decken: 
»entweder  ist  der  Dichter  hier  einem  alten  Liede,  also  fester,  bekannter 
Tradition  gefolgt,  oder  er  hat  sich  an  die  Ilias  angelehnt,  oder  die  schein- 
bare Genauigkeit  des  Erzählers  löst  sich  in  freie,  sachgemässe  Erdich- 
tung auf«.   Die  Erwähnung  des  Erymanthos  und  Taygetos  in  dem  be- 
kannten Gleichnisse  Cl02ff.  macht  es  dem  Verfasser  gewiss,  dass  der 
Dichter  nicht  »am  Tmolos,  Sipylos,  Ide  oder  andern  asiatischen  Ber- 
gen« gewohnt  hat;  wäre  er  aber  consequent,  so  müsste  er  aus  dieser 
Stelle  in  dem  Dichter  einen  Spartaner  oder  Arkader  sehen,  diese  Ansicht 
jedoch  lehnt  er  kurzweg  ab,  da  er  »sich  versagen  muss,  auf  dieselbe 
einzugehen«.   Die  Gründe,  die  ihn  nun  fest  an  Böotien,  als  Heimat 
seines  Dichters  glauben  lassen,  sind  ausser  den  schon  bekannten  (Tei- 
resias,  Ino  Leukothea)  besonders  folgende:  1.  y  452  beisst  töpuStxy 
xpiüßa  k'Aujievoto  ^uyarpwv;  nun  erfahren  wir  aus  Pindar  von  einem  Kö- 
nige des  böotischen  Orchomenos,  Namens  Klymenos;  da  y  452  KXupeuoco 
jeder  näheren  Bestimmung  entbehrt,  so  kann  das  nur  erklärlich  sein  aus 
der  böotischen  Herkunft  des  Dichters,  dessen  Zuhörern  der  böotische 
König  bekannt  war!  2.  Der  Name  des  öepdmov  MeveXdoo  'Ertwvtbs  ist 
dem  Verfasser  nur  verständlich,  wenn  er  von  der  böotischen  Stadt  £>£<*>- 
vöc  hergeleitet,  wird;  »wie  konnte  aber  der  Dichter  bei  der  Wahl  eines 
Namens  für  den  öepdnwv  des  Menelaos  auf  die  böotische  Stadt  verfallen, 


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Höhere  Kritik. 


145 


wenn  ihm  nicht  diese  Stadt  psychologisch  und  geographisch  nahe 
lag«  (I,  58).  3.  Der  Name  des  Iros  Apvauoc  »ist  von  "Apvy,  einer  Stadt 
in  Böotien,  abzuleiten«  (I,  29).  Nun  giebt  es  eine  Stadt  "Apvrt  auch  in 
Thessalien  und  anderwärts,  der  Verfasser  weiss  aber,  dass  hier  nur 
vom  böotischen  die  Rede  sein  kann.  Von  allem  Uebrigen  abgesehen, 
wie  unsagbar  geschmacklos,  einfältig  und  jeglicher  Erfindung  bar  erwiese 
sich  der  Dichter,  wenn  das  wirklich  so  wäre,  wie  der  Verfasser  es  will! 
geradeso  als  wollte  ein  Dichter  Ostpreussens  in  einer  Novelle,  die  am 
bayrischen  Hofe  spielt,  einen  Kammerherrn  Domnauer  nennen!  und  mit 
diesen  Namen,  die  er  in  eine  ganz  unpassende  Situation  hineinbringt, 
sollte  Homerseiner  Liebe  für  sein  Vaterland  genügt  haben?  und  wie  stimmt 
das  mit  des  Verfassers  Ueberzeugung,  dass  der  Dichter  ȟber  die  in  man- 
nigfacher Hinsicht  interessanten  Verhältnisse  seiner  Heimat  und  ihrer 
Umgebung  nicht  ein  hartnäckiges  Schweigen  beobachten  dürfte«  (U,  25), 
wenn  er  doch  nur  auf  diese  kindliche  Weise  mit  seinem  Vaterlande  Ver- 
steckens spielt?  Die  Arbeit  ist,  so  ernsthaft  sie  gemeint  ist,  nichts  weiter 
als  eine  wissenschaftliche  Spielerei!  —  Auffallend  ist  es  im  Einzelnen, 
dass  der  Verfasser  den  Dichter  der  Odyssee  »oft  genug  des  gewaltigen 
IXtovt  gedenken  lässt;  eine  kühne  Hypothese  unter  andern,  dass  »die 
Phaiakent  genannt  sind  »von  der  bräunlichen,  wettergestählten  Farbe 
des  Antlitzest,  dass  »AXexrpuwv  der  Dias  dem  vorurtheilslosen  Forscher 
auf  das  Evidenteste  beweist,  dass  der  homerischen  Zeit,  obwohl  nie  er- 
wähnt, der  Hahn  (ob  als  Haushahn?)  nicht  unbekannt  war«  (I,  10). 

66)  Ph.  W egener,  Das  fünfte  Buch  der  Odyssee  und  das  Prooemium 
des  ersten  Buches.   Philol.  Bd.  35.  Jahrgang  1876.  S.  410  -429. 

üeber  diese  Partien  ist  bereits  genug  geschrieben  worden,  der 
Verfasser  glaubt  zwar  »eine  Anzahl  neuer  Punkte  in  die  Beweisführung 
gezogen  zu  haben,  die  geeignet  sind,  dem  Ganzen  ein  neues  Licht  zu 
geben«  (S.  422),  Referent  hat  jedoch  dies  nicht  finden  können,  im  Ge- 
gentheil  erschien  ihm  Alles  nur  noch  viel  breiter  getreten  und  des  Ver- 
fassers poetisches  Verständniss  noch  schlimmer  zu  sein,  als  man  das  bei 
Untersuchungen  Anderer  schon  gefunden  hat.  Bis  zum  Ueberdruss  be- 
kommen wir  immer  wieder  zu  hören,  woran  der  Verfasser  Anstoss  ge- 
nommen. Er  verweist  als  unecht  aus  dorn  Prooemium  V.  3  —  9  (»auch 
die  Angabe  Sc  pdXa  noMä  nl&ftBq  wird  fallen  müssen;  ein  Odysseus 
ohne  Irrfahrten  ist  mythisch  vollkommen  in  Ordnung«),  die  wie  18-  26 
einem  späteren  üeberarbeiter  angehören,  während  das  Uebrigbleibende 
von  1  —  31  einem  Rhapsoden  angehört;  der  Verfasser  hält  »für  Pflicht 
des  Dichters,  die  Heimkehr  des  Odysseus  unmittelbar  nach  der  Göt- 
terversammlung folgen  zu  lassen;  that  er  dies  nicht,  so  spielte  er 
absichtlich  in  der  Weise  eines  Ariost  mit  den  Gefühlen  der  Hörer«,  hält 
den  Anfang  des  fünften  Buches  für  einen  elenden  Flicken«  u.  s.  w. 

Neu  ist  allerdings  der  Gedanke,  dass  an  der  Stelle,  wo  wir  heute 

JiLrtabericht  für  Alterthums- Wissenschaft  1877.  I.  10 


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146 


Homer. 


uns  der  Ankunft  des  Hermes  bei  der  Kalypso  erfreuen,  ursprünglich  die 
Ankunft  des  Odysseus  besungen  worden  ist.  Warum?  1.  ix  nuvrou  ßde  e  66 
kann  nur  auf  den  schiffbrüchigen  Odysseus  passen.   2.  Nach  den  Versen : 

iv&a  x*  imera  xa\  dMvarut  •nep  imXHwv 
Brfloano  iSwv  xal  raptpbetr}  ippzah  jjacv 

kann  es  nicht  ein  Gott  sein,  der  die  Umgegend  bewundert,  nur  ein  Mensch, 
z.  B.  Odysseus.   Es  konnte  nicht  fortgefahren  werden 

ivda  <näc  Bysczo  Sidxropo?  'ApYGupomqQ 
sondern  z.  B.  iv&a  tnas  tystTo  noXuriaQ  8Tog  VdvoaettQ 

3.  das  Beiwort  ipußpoe  in  V.  93  xipaooe  8k  vexrap  Ipu&pbv  passt  nur 
zum  Weine  .  .  Also  wieder  ist  von  der  Bewirthung  eines  Menschen  die 
Redet  (S.  425).  In  diesen  Argumentationen  haben  wir  in  nuce  den  Ver- 
fasser und  werden  wohl  danach  von  ihm  Abschied  nehmen  können.  Es 
liegt  aber  auf  der  Hand,  dass,  wenn  derartige  Forscher  Nachahmer  fin- 
den, die  homerischen  Gedichte  einer  reichen  Fortentwickelung  entgegen- 
sehen können. 

67)  Engelbert  Rehbronn,  De  interpolationibus  quae  feruntur 
in  Odysseae  libro  undecimo.   Dissert.  inaug.   Rostochii  1875. 

Die  einzelnen  Scenen  dieses  Gesanges  werden  der  Reihe  nach  be- 
sprochen, die  bekannten  Schwierigkeiten,  die  sie  euthalten,  werden  wie- 
derum mit  den  allbekanntesten  Gründen  behandelt;  neues  Material  vor- 
zubringen wird  mit  ängstlicher  Scheu  gemieden;  wo  solches  versucht 
wird,  geschieht  es  nicht  mit  Glück,  wenn  es  z.  B.  vom  Frauenkatalog 
heisst:  virum  dedecebat  cum  uxoribus  loqui,  quibus  quominus  iter  acce- 
leraret  prohibitus  est  oder  wenn  der  Eindruck  von  Achill's  Rede  ein 
derartiger  sein  soll,  ut  mulierem,  non  virum  loquentem  audire  videamus. 
Das  Resultat  der  Arbeit  ist,  si  non  totum  librura,  tarnen  plurimos  locos 
interpolatos  esse;  wie  aber  der  Gesang  trotzdem  hat  entstehen  können, 
darüber  wird  uns  jede  Meinung  vorenthalten.  Die  Untersuchung  ist 
ohne  wissenschaftlichen  Werth.  Der  Verfasser  verheisst  uns  für  die 
nächste  Zeit  dieselbe  Arbeit  noch  einmal  gravioribus  argumentis:  wir 
wollen  es  ihm  wünschen! 

68)  J.  Jäkel,  Das  Teiresiasorakel.   Progr.  d.  Gymn.  in  Freistadt 
in  0.  Oesterr.  Linz  1876.  48  S.  8. 

Der  Verfasser  sucht  im  Gegensatz  zu  des  Referenten  Untersuchun- 
gen, die  er  in  seinem  Buche  »die  Eiuheit  der  Odyssee«  über  den  elfteu 
Gesang  der  Odyssee  veröffentlicht  hat,  auszuführen,  dass  die  Teiresias- 
partie  zum  alten  Odysseusmythus  gehöre,  dass  Odysseus  nicht  von  der 
Kirke  aus,  sondern  von  der  Kalypso  zur  Fahrt  nach  dem  Hades  sich 
augeschickt  habe.  Von  des  Verfassers  Voraussetzungen  oder  seinen  ästhe- 
tischen UrtheileH,  womit  er  seine  Ansicht  zu  begründen  versucht,  z.B. 


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nöhere  Kritik. 


147 


dass  »Odysseus  älter  ist  als  Menelaos,  ja  vielleicht  als  alle  trojanischen 
Krieger,  dass  Odysseus  nicht  einmal  specifisches  Eigenthum  der  Griechen, 
soodern  Gemeingut  der  meisten  indogermanischen  Stämme  ist«,  dass  »die 
KykJopie  ohne  Teiresias  nicht  bestehen  kann,  da  der  wilde  Fluch  einer 
priesterlichen  Lossprechung  bedarf«,  dass  »Kirke  und  Kalypso  so  viel  Iden- 
tisches in  ihrem  Charakter  und  Wesen  haben,  dass  sie  in  eine  Person  zu- 
sammenfallen und  zwischen  ihnen  zu  wählen  uns  eigentlich  nur  übrig  bleibt«, 
dass  Odysseus  auch  während  seines  Aufenthaltes  bei  der  Kalypso  noch 
ein  Schiff  und  Gefährten  besitzt,  nur  werden  sie  ihm  von  den  in  der 
Xlhe  wohnenden  Kyklopen  nicht  herausgegeben,  dass  »Helios  in  der 
wnen  Odyssee  dasselbe  sei,  was  Polyphem  in  der  alten«,  dass  xtjxX<oi/> 
das  »Rundauge«  von  der  allsehenden  Sonne,  dem  Weltauge,  entnommen 
ist,  and  darum  Helios  und  der  Kyklop  dieselbe  Person,  nur  unter  ver- 
schiedenen Namen  auftretend,  seien« ;  von  diesem  und  allem  Andern  hat 
sich  Referent  nichts  aneignen  können. 

69)  Adam,  Das  doppelte  Motiv  im  Freiermord  oder  der  ursprüng- 
liche Schluss  der  Odyssee.   Progr.  Wiesbaden  1876.  27  S.  4. 

Der  Verfasser  glaubt,  dass  der  zweite  Theil  der  uns  überlieferten 
Odyssee  aus  einer  Verschmelzung  zweier  Gedichte  entstanden  sei,  die 
nach  verschiedenen  Motiven  die  Geschicke  des  Odysseus  in  seiner  Hei- 
mat behandelten.  Das  eine,  das  ältere  und  zugleich  einfachere,  habe 
als  Freier  der  Penelope  nur  20  Jünglinge,  sämmtlich  aus  Ithaka,  ge- 
kannt, die  ohne  Ersatz  die  Güter  des  Odysseus  verzehrten,  das  andere, 
jüngere  Gedicht  erzähle  von  viel  mehr  Freiern  auch  aus  den  umliegen- 
den Inseln,  lasse  sie  Geschenke  darbringen,  ungebührlichen  Unfug  mit 
den  Mägden  treiben  und  an  den  Fremden  muthwillige  Streiche  ausüben ; 
in  jenem  sei  weniger  Vieh  geschlachtet  worden,  in  diesem  mehr;  dieses 
hatte  von  ungetreuen  Dienern  und  Dienerinnen  viel  erzählt,  von  denen 
Odysseus  misshandelt  worden,  während  davon  im  älteren  Gedicht  nichts 
gestanden  hätte;  in  diesem  hätte  man  in  Ithaka  allgemein  die  Ansicht 
gehabt,  Odysseus  sei  gestorben,  in  dem  Jüngern  wäre  der  Tod  des  Hel- 
den zweifelhaft  gewesen;  in  jenem  hätte  sich  Odysseus  nach  der  Ver- 
wandlung durch  Athene  direct  in  den  Palast  begeben,  in  diesem  zunächst 
nach  der  Hütte  des  Eumaios;  hier  sei  Eumaios  ein  Diener  des  Palastes 
gewesen,  dort  ein  Bewohner  des  Landes;  dort  wären  die  20  Freier  von 
Odysseus  allein  getödtet  worden,  hier  von  ihm  im  Verein  mit  seinen  Ge- 
treuen u.  s.  w.  Mit  diesen  beiden  Gedichten  sei  noch  ein  drittes,  die 
Telemachie,  zu  einem  Ganzen  verflochten;  dieses  schildere  Telemachos 
als  erwachsen  und  selbstständig  handelnd,  lasse  zuletzt  ihn  mit  seinem 
Vater  den  Freiern  den  Untergang  bereiten  und  kenne  eine  Reihe 
Ton  Motiven,  die  das  zweite  jüngere  Gedicht  eingeführt.  Dies  sind 
die  Grundsätze,  von  denen  aus  der  Verfasser  die  Untersuchung  des 
zweiten  Theiles  der  Odyssee  unternimmt.   Trifft  er  auf  eine  Stelle,  die 

10- 


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Homer. 


von  ungetreuen  Dienern  handelt,  so  verweist  er  diese  als  unächt  aus  dem 
älteren  Gedicht;  hält  Penelope  ihren  Gemahl  für  todt,  so  ist  damit  die 
Gewissheit  gewonnen,  dass  diese  Partie  dem  ersten  Gedicht  zugehört. 
Wird  irgendwo  auf  die  Schwäche  und  Jugend  des  Telemachos  hingewie- 
sen, so  gilt  dies  dem  Verfasser  als  »eine  etwas  fremdartige  Erscheinung«, 
die  im  Widerspruche  mit  dem  Motive  der  Telemachie  stehe;  droht  Odys- 
seus  Eurykleia  mit  den  ungetreuen  Mägden  zu  tödten,  so  gehört  dieses 
Stück  dem  zweiten  jüngeren  Gedichte  an  u.  s.  w.  Methode  hat  der 
Verfasser  und  peinlich  ist  er  ausserordentlich!  Wenn  irgendwo  die  Freier 
otgy  ßouv^  atyag  und  atdXoog  opfern  und  ein  andermal  ßoog,  otg  und  m'oveg 
acyeg  genannt  werden,  so  weicht  diese  Stelle  völlig  von  jener  ab,  da  »statt 
der  Kuh  Rinder  genannt  und  Schweine  gar  nicht  erwähnt  werden« ;  wenn 
Telemachos  von  Pylos  heimkehrend  aus  seinem  Schiffe  eine  Lanze  nimmt, 
so  kann  diese  Stelle  nicht  zur  Telemachie  gehören,  da  Telemachos  bei 
seiner  Abfahrt  gar  keine  Lanze  mitgenommen,  und  greift  er  am  folgen- 
den Morgen  wieder  zur  Lanze,  so  hängt  auch  diese  Partie  mit  der  Te- 
lemachie nicht  zusammen;  der  Verfasser  merkt  sogar  an,  dass  Telemachos 
n 160  Athene  nicht  erkennt  im  Gegensatze  zur  Telemachie;  wenn  »Pene- 
lope betont,  dass  sie  die  Arbeiten  ihrer  Dienerinnen  und  zwar  aller  über- 
wache«, so  haben  wir  es  mit  einer  echten  Stelle  zu  thun,  weil  sie  im 
Widerspruch  mit  der  Erzählung  von  deren  Untreue  stehe!  Das  und  nichts 
anderes  hat  der  Verfasser  übrigens  aus  folgenden  Versen  herausgelesen: 

rjxaza  fikv  yäp  repnop   ddupofxevy  yooaxra, 

£g  r*  ipa  ipy*  öpovjoa  xai  dpupmoXtuv  iul  otxtpl 

Eine  Widerlegung  dieser  Grundsätze  hält  Referent  für  überflüssig ; 
nach  so  nüchternem  Recept  könnte  mit  leichter  Mühe  dargethan  werden, 
dass  auch  die  einheitlichen  Schöpfungen  unserer  grossen  Dichter  aus  meh- 
reren Gedichten  zusammengeschweisst  seien.  Referent  glaubt  überhaupt, 
dass  durch  derartige  Untersuchungen  die  Frage  nach  der  Entstehung 
der  homerischen  Gedichte  gar  nicht  gefördert  wird;  was  der  Verfasser 
freilich  nicht  glauben  wird,  dem  »eins  sicher  ist:  auf  natürlicherem  und 
konservativerem  Wege  die  Widersprüche  in  der  Odyssee  zu  erklären, 
als  wir  gethan,  ist  bis  jetzt  Niemandem  gelungen«  (S.  27)! 

70)  Adam,  Die  älteste  Odyssee  in  ihrem  Verhältnisse  zur  Redac- 
tion  des  Onomakritus  und  der  Odyssee-Ausgabe  Zenodot's.  Wiesbaden 
1877.  8.  90  S. 

Der  Verfasser  ist  in  seiner  Ansicht  bestärkt  worden  durch  »die 
zahlreichen  Nachrichten  über  literarische  Fälschungen  und  Plagiate  bei 
den  Alten  überhaupt,  sowie  über  die  Entstehung  der  homerischen  Ge- 
dichte insbesondere.  Beide  Gedichte  sind  demnach  erst  im  Laufe  der 
Zeit  entstanden  resp.  von  Vielen  gefälscht  und  erweitert  wor- 
den«.   Das  »demnach«  ist  sehr  gut  und  recht  viel  versprechend.  Der 


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Höhere  Kritik. 


149 


nächste  Satz  belehrt  uns,  dass  »Aristarch  die  von  der  Pisistrateischen 
Kommission  besorgte  Ausgabe  der  Epen  kritisch  sichtete  und  so  war 
schon  zu  Cicero's  Zeiten  die  aristarchische  Recension  die  allein  mass- 
gebende« ;  dabei  lesen  wir  in  der  Note  die  bekannte  Stelle  »Cic.  de  orat 
HI,  34t,  die  nicht  ein  Wort  davon  erzählt  Im  nächsten  Satze  heisst 
es:  »ja  in  sehr  alten  Ausgaben  der  Uias  fanden  sich  nach  Ü  131  noch 
die  Worte: 

Tpiuec  bri  'Apfttwv,  IXmov  St  xev  "Exropa  STov 

»eiche  mit  sonstigen  Nachrichten  der  Alten  verglichen,  auf  eine  ganz 
andere  Gestaltung  des  Gedichtes  schliessen  lassen.  Denn  wie  aus  dem 
Zusammenhange  erhellt,  könnte  danach  Hektor  durch  die  Hand  des  Dio- 
medes,  nicht  die  des  Achilles  gefallen  sein«.  Ich  nehme  an,  dass  der 
Verfasser  im  zweiten  Verse  zu  oä^aurae  hinzunimmt  xtv :  glaubt  er  wirk- 
lich, dass  überall,  wo  wir  heute  in  den  beiden  Gedichten  lesen:  »das 
und  das  wäre  geschehen,  wenn  nicht  Zeus  etc.*,  wir  Spuren  einer  an- 
ders gestalteten  Sage  anzuerkennen  haben?  Wer  annehmen  kann,  dass 
in  einer  Sage  Hektor  auch  von  Diomed  gefallen,  der  wird  allerdings  der 
rechte  Manu  sein,  uns  die  älteste  Odyssee  zu  eruiren!  Was  denkt  sich 
aber  der  Verfasser  in  diesem  Satze  bei  der  Wendung  »mit  sonstigen 
Nachrichten  der  Alten  verglichen«?  und  was  bei  »in  sehr  alten  Aus- 
gaben der  Uiasc?  er  kennt  doch  die  Bedeutung  von  Tuzkuatv,  was  also 
der  Satz,  auf  den  er  sich  bezieht,  bedeutet :  £v  not  rwv  naXauwv  ipipovrat 
$oo  erfrort  —  Wenn  Theognis  sagt:  »ich  habe  erlitten,  was  Odysseus, 
der  aus  dem  Hades  kam  und  die  Freier  tödtete«,  so  verwerthet  der  Ver- 
fasser das  für  seine  Zwecke:  er  sieht  hierin  eine  Inhaltsangabe,  die 
Theognis  von  der  Odyssee  geben  wollte,  und  glaubt,  dass  in  der  von 
Theognis  benutzten  Odyssee  »der  Held  nach  Hause  zurückkehrt  und  die 
Freier  ermordet,  unmittelbar  nachdem  er  im  Hades  gewesen«. 
Wenn  Aristoteles  sagt:  wjrbe  (OiucütOc)  9k  dftxveerat  xetfiaa&elc  xae 
<h«Lyva>ptoae  rcväQ  abvotg  imBipzvoQ  attrb^  fdv  iffui&y,  rouc  8'  ix&poue 
tupßsipev  so  schliesst  Adam  so:  »er  weiss  also  nichts  von  der  Beihülfe 
des  Telemach  und  dem  Massenkampfe,  der  uns  in  unserer  jetzigen  Odyssee 
geschildert  wird« !  Glaubt  der  Verfasser  im  Ernst,  dass  diese  Partie  erst 
nach  Aristoteles  gedichtet  sei,  oder  dass  sie  Aristoteles  unbekannt  ge- 
blieben? hat  er  gar  nicht  gelesen,  dass  Aristoteles  unmittelbar  vorher 
Qoch  zum  Ueberfluss  sagt  rbv  utbv  intßouAeueo&at?  Lohnt  es  den 
Spuren  eines  solchen  Kritikers  noch  nachzugehen,  der  auf  derselben 
Seite  kühnlich  behauptet,  dass  man  unter  BtopftwoetQ  »zu  verstehen  habe 
Ausgaben  von  verschiedenem  Inhalt  und  Umfang,  die  nicht  bloss  bezüg- 
lich einzelner  Verse  oder  Lesearten  von  einander  abwichen« !  Und  dieser 
Kritiker  verheisst  uns  die  älteste  Odyssee  zu  »eruiren«  auf  Grund  des 
»philosophischen  und  künstlerisch-ästhetischen  Gesetzes  der  Einheit,  dem- 


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150 


Homer. 


gemäss  wir  vor  allem  in  einem  Dichterwerke  die  einheitliche  Durchfüh- 
rung des  Grundmotives  verlangen  müssen«!  Wenn  uns  schon  von  vorn- 
herein diese  Phrase  sehr  bedenklich  gegen  das  ganze  Unternehmen  zu 
machen  geeignet  ist,  so  erfahren  wir  sogleich,  was  bei  ihm  das  heisst  »ein- 
heitliche Durchführung  des  Grundmotivs«.  Er  findet  z.  B.  die  Anwesen- 
heit der  Freier  »ganz  verschieden  motivirt«.  Nach  a  259  ff.  »hat  Odysseus 
sein  Weib  aufgefordert,  wieder  zu  heirathen,  wenn  Telemach  erwachsen, 
und  er  selbst  noch  nicht  zurückgekehrt  sei«.  Nun  ist  Telemach  im  Ge- 
dicht mündig,  Penelope  hätte  also  auch  der  Aufforderung  des  Odysseus 
nachkommen  sollen ;  da  sie  ungehorsam  ist,  »konnten  die  Freier  sich  nach 
diesem  Motive  ( ! )  auf  des  Odysseus  eigene  Worte  berufen,  um  ihre  An- 
wesenheit zu  entschuldigen«!  Mit  diesem  widerstreitet  aufs  Schärfste  ein 
anderes  Motiv,  »nach  dem  20  ithakesische  Jünglinge  um  die  Hand  Pene- 
lope's  werben,  weil  sie  damit  die  Königskrone  zu  erringen  gedenken. 
Grund  ihrer  Anwesenheit  ist  die  von  Nauplius  verbreitete  Nachricht  vom 
Tode  des  Odysseus  ...  in  diesem  Gedicht  war  Telemach  wegen  seiner 
Jugend  noch  gar  nicht  beachtet  .  .  .  Odysseus  war  vollständig  berechtigt, 
bei  seiner  Heimkehr  die  Freier  zu  bestrafen«.  Die  Penelope  des  ersten 
Motivs  soll  »kokett«  gewesen  sein,  »von  zweifelhaftem  Charakter«,  ihr  »auch 
einzelne  Freier  gefallen«  haben!  Die  Stellen,  mit  denen  das  der  Verfasser 
belegt,  hat  er  gar  nicht  verstanden.  Für  ihn  ist  »nicht  unwichtig  die 
Lesart  zu  %  38,  wonach  Odysseus  den  Freiern  sagt:  abrov  8k  Cwovtos 
uireuvd£e<j&e  yuvdtxa,  denn  sie  stimmt  vortrefflich  zu  jener  Charakte- 
ristik der  Penelope.  Es  liegt  darin  der  Hinweis  auf  jene  Sage,  nach 
welcher  Penelope  mit  allen  Freiern  Umgang  pflog,  dessen  Frucht  »Pan« 
ist«.  Dazu  lesen  wir  in  der  Note:  »Lykophron-Tzetzes,  Serv.  zu  Verg. 
Aen.  u.  s.  w.«  Wer  so  wenig  wie  der  Verfasser  die  Geister  zu  unter- 
scheiden weiss,  wie  können  dessen  ästhetische  Raisonnements  Anspruch 
auf  Beachtung  erheben?  S.  10  lesen  wir  den  Satz:  »war  die  Weissagung 
dem  Polyphem  geworden,  musste  er  nicht  sofort  wissen,  dass  nicht  tfunc, 
sondern  Odysseus  ihn  geblendet  habe?«  S.  13:  »Aber  warum  muss  denn 
der  arme  unschuldige  Odysseus  sieben  Jahre  bei  Kalypso  zubringen,  er 
der  vor  Sehnsucht  nach  der  Heimat  fast  vergeht?  Das  ist  entschieden 
ungereimt«.  S.  80f.:  »die  Einführung  des  Peisistratos  ist  wahrscheinlich 
späteren  Ursprungs  .  .  da  Peisistratos  eine  sehr  untergeordnete  Rolle 
spielt,  indem  er  am  zweiten  Tage  gar  nicht  erwähnt  wird  und  auch  spä- 
ter keine  Geschenke  erhält«.  Hier  sei  kurz  noch  gesagt,  dass  der  Ver- 
fasser als  ursprüngliche  Bestandtheile  des  Nostos  des  Odysseus  »eruirt« 
hat  die  Abenteuer  bei  den  Kikonen,  Lotophagen,  Skylla  und  Charybdis, 
Aeolus,  Phäaken ;  »die  vier  ersteren  stehen  durch  ihre  Kürze  zu  allen  übri- 
gen im  vollsten  Gegensatz«.  Also  scheint  das  Einheitsgesetz  auch  mit 
Metermass  und  Scheere  gehandhabt  zu  sein!  Ausser  diesem  kttrzern 
Nostos  gab  es  noch  einen  längern:  »Kikonen,  Lotophagen,  Kyklopie, 
Aeolus  in  seiner  jetzigen  Gestalt,  Lästrygonen,  Kirke  und  ihre  Weis- 


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Höhere  Kritik. 


151 


%&?w\gen,  sowie  die  denselben  entsprechenden  Abenteuer  bei  den  Sirenen, 
Sfe^Wa  TradCharybdis,  auf  Thrinakia  und  den  Aufenthalt  beiKalypso« ;  diesen 
Postas  —  man  staune  ob  der  Entdeckung!  —  hat  Hermes  der  Kalypso  in 
dritter  Person  mitgetheilt!  Die  vom  Verfasser  S.  28—74  »eruirtet  ursprüng- 
liche Odyssee  ästhetisch  zu  betrachten,  scheint  dem  Referenten  nicht  zu 
lohnen.    Zur  Befriedigung  der  Neugier,  wie  sich  dieser  Kritiker  die  äl- 
teste Odyssee  denkt,  verrathe  ich  Folgendes:  Telemachos  existirt  im  Ge- 
dicht gar  nicht.   Nach  dem  Anruf  an  die  Muse  kommt  Odysseus  sogleich 
in  Sicht  der  phüakischen  Küste  und  dann  ins  Phäakenland.  Natürlich 
antwortet  er  auf  die  Frage,  woher  er  seine  Kleider  genommen,  mit  der 
Erzählung  des  »ursprünglichen  Nostosc   Am  folgenden  Tage  Abends 
wird  er  schlafend  nach  Ithaka  gebracht,   scheint   aber  sofort  nach 
der  Ankunft  zu  erwachen,  erkennt  sein  Land  und  begiebt  sich  direkt, 
so  wie  er  sich  befindet,  in  seinen  Palast;  ob  er  bemerkt  wird,  erfahren 
wir  nicht,  jedenfalls  hat  er  schon  in  der  Nacht  das  Gespräch  mit  Pene- 
lope.    Bogenschiessen.    Odysseus  giebt  sich  Philoitios  und  Eumaios  zu 
erkennen  und  fordert  sie  zur  Theilnahme  an  dem  bevorstehenden  Kampfe 
auf,  die  sie  nachher  jedoch  nicht  leisten,  da  er  das  alles  allein  besorgt. 
Ermordung  der  Freier,  nur  Phemios  entkommt  (was  sehr  gut  ausgedrückt 
wird  durch  das  imperf.  dXuaxavtl).    Penelope  erscheint  und  sofort  hört 
sie,  dass  sie  einen  aSypeoc  Bufiog  hätte.   Dann  verständigen  sie  sich.  — 
Warum  hat  nicht  der  Verfasser  die  »älteste  Odyssee«  auch  noch  durch 
Ausmerzung  des  Eumaios  und  Philoitios  purificirt?  Noch  ein  paar  Be- 
merkungen anderer  Art.   S.  48  überrascht  uns  der  Verfasser  mit  einem 
Verse  eigener  Dichtung: 

9dr,fw8oxov  hywpiovov  iuvra  HtTov  dotSov*  (sie!) 

S.  87  belehrt  uns  der  Verfasser,  dass  »der  Dichter  für  das  Herabsinken 
der  Sonne  aus  dem  Zenith  iSuvaro  gebrauchte,  für  das  völlige  Verschwin- 
den der  Sonne  tdut  und  beruft  sich  dafür  auf  ^  289  und  C  321 ;  dieses 
verwerthet  er  dann  für  seinen  Gebrauch  und  seine  Anordnung  und  be- 
merkt hinterher:  »merkwürdigerweise  tritt  diese  Bedeutung  von  Suaero 
zum  dritten  Male  zu  Taget  nämlich  in  seiner  Zurichtung  des  Gedichts. 
Zwischen  dem  *8uaero*  bis  zum  »£<5u«  geht  bei  Adam  nun  noch  Fol- 
gendes vor  sich:  das  Bringen  der  Geschenke  durch  die  Herolde,  Auf- 
forderung des  Alkinoos  an  Arete  zur  Herrichtung  eines  Bades,  Ausfüh- 
rung desselben,  Besorgung  der  Lade  und  Einpacken  der  Geschenke,  das 
Schlingen  des  Knotens,  das  Baden  des  Odysseus,  sein  Gespräch  mit  Nau- 
sikaa,  Schlachten  eines  Opferstieres,  Bereitung  des  Mahles,  Gesang  des 
Demodokos  —  und  doch  ist  die  Sonne  noch  immer  nicht  völlig  unter- 
gegangen: Odysseus  wendet  vielfach  sein  Haupt  nach  der  Sonne  hin» 
öwai  ineeyoftevoQ.  Solches  in  seiner  »Odyssee«  hinzunehmen  muthet  uns 
der  Verfasser  zu!  —  Nun  die  Odyssee  ist  geduldig  und  muss  derartige 
Angriffe  sich  gefallen  lassen.   Wer  aber  über  Personen  urtheilt,  muss 


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152 


Homer. 


sie  auch  kennen  und  verstehen:  nach  dem,  was  der  Verfasser  S.  83  -  90 
über  Aristarch  sagt,  geht  zur  Evidenz  hervor,  dass  dessen  kritische  Tha- 
tigkeit  ihm  noch  nicht  einmal  in  den  äussersten  Umrissen  aufgegangen 
ist  und  doch  nimmt  er  es  sich  heraus,  über  ihn  also  abzuschliessen :  »Es 
bleibt  der  höheren  Kritik  (!)  nichts  übrig,  als  jenen,  wie  man  glaubt, 
tüchtigsten  Kritiker  des  Alterthums,  Aristarch,  zu  verlassen«  (8.  20). 

»Ich  brachte  reines  Feuer  vom  Altar; 

Was  ich  entzündet  ist  nicht  reine  Flammet. 
So  könnte  solchen  Produkten  gegenüber,  wie  das  des  Verfassers  ist, 
auch  Wolf  sagen! 

71)  J.  Czernecki,  De  Mentore  in  Odyssea.  Progr.  d.  Gymn.  zu 
Taraapol.  1876.  8.  11  S. 

Bei  der  Bedeutung,  die  Mentor  in  Ithaka  und  speciell  für  das  Haus 
des  Odysseus  besitzt,  durfte  derselbe  auch  im  letzten  Theile  des  Gedich- 
tes nicht  fehlen.  Dies  wird  als  Moment  benutzt,  um  die  Ursprünglich- 
keit der  einzelnen  Lieder  zu  erweisen,  aus  denen  die  Gedichte  hervor- 
gegangen. /  205—40  werden  als  späterer  Einschub  betrachtet,  um  die 
»Telemachie«  mit  der  »Mnesterophonie«  zu  verbinden.  Ohne  Werth  fttr 
die  Wissenschaft. 

VI.  Realien. 

72)  Right  Hon.  W.  E.  Gladstone,  M.  P.,  Homeric  Synchronism : 
an  enquiry  into  the  time  and  place  of  Homer.  284  S.  London,  Mac- 
millan  and  Co.  1876. 

Der  berühmte  Verfasser  legt  aus  seinen  so  ausgebreiteten  Studien 
allen  denen,  die  sich  fttr  Homer  und  seine  Poesie  interessiren,  ein  neues 
Werk  vor,  dessen  Kern  er  bereits  in  zwei  Aufsätzen  veröffentlicht  hatte 
(Contemporary  Review,  July,  August  1874).  Angeregt  durch  die  jüng- 
sten Forschungen  über  die  Lage  Troja's  (besonders  von  Eekenbrecher's) 
und  die  Ausgrabungen  auf  trojanischem  Boden  durch  Dr.  Schliemann,  dessen 
Resultate  er  aufnimmt  und  zu  weitereren  Schlüssen  verwerthet,  ver- 
bindet er  die  auf  diesem  Wege  über  das  Geschichtliche  Troja's  ermittel- 
ten Ergebnisse  mit  den  Belehrungen,  die  die  ägyptischen,  schriftlichen 
oder  monumentalen  Denkmäler  spenden:  dadurch  findet  der  Verfasser 
den  Schlüssel,  um  ein  tieferes  Verständniss  der  homerischen  Gedichte 
sich  zu  erschliessen  (S.  210)  und  mit  dieser  Hülfe  Schätze  zu  heben,  die 
unter  der  Oberfläche  der  Gedichte  liegen  (  . .  .  with  the  aid  we  obtain 
from  without,  to  inquire  what  further  treasures  may  lie  hid  under  the 
surface  of  the  Poems  S.  213).  Von  des  Verfassers  Ansichten  über  Homer 
und  seinen  aus  der  Tiefe  ans  Licht  gezogenen  Schätzen  will  Referent 
zum  Frommen  der  Leser  einige  mittheilen.  Troja's  Zerstörung  wird  als 
wahrscheinlich  zwischen  1286  und  1226  vor  Christo  fallend  angenommen 
(S.  128).  Homer  hat  seine  Gesänge  während  der  Periode  der  Thebani- 
schen  Dynastien,  der  kriegerischen  achtzehnten  verfasst  (S.  155),  da  er  The- 


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Realien. 


153 


hon  als  eine  ausserordentlich  reiche  und  mächtige  (100 thorig)  Stadt  kennt, 
da  er  die  in  dieser  Stadt  vorhandenen  20,000  Pferde  (cfr.  /  384)  nicht 
als  Lastthiere,  auch  nicht  zum  Reiten  gebrauchte,  sondern  als  in  Kriegs- 
wagen getriebene  Thiere  kennt,  wie  sie  besonders  von  den  Königen  der 
thebanischen  Dynastie  verwerthet  wurden :  that  is  to  say,  as  to  the  mode 
of  nsing  the  animal,  he  represents  a  stage  of  development  in  Egypt  cor- 
responding  with  what  we  know  prevailed  in  the  Greece  of  his  day,  where 
tae  main  and  characteristic  purpose  for  which  horses  were  used  was  the 
traction  of  the  chariot  ot  war,  or  of  princely  travel  (cfr.  S.  152 ff.).  Der 
Besuch  des  Menelaos  bei  Polybos  in  Theben  (Od.  S  125  ff.)  kann  nicht 
«piter  verlegt  werden  als  in  das  Ende  der  zwanzigsten  Dynastie  (S  157). 
Homer  war  ein  Zeitgenosse  der  Grösse  Theben's  (156),  die  Kriegsthaten 
des  Rameses  II  (Sesostris)  befruchteten  des  Dichters  Phantasie  zu  der 
Conception  des  Achilleus  (S.  199),  die  Stelle  z.  B.  II.  2*215  ff,  wo  sein 
blosses  Erscheinen  schon  vernichtend  wirkt,  ist  notably  in  correspondence 
with  the  poetical  account  of  Rameses,  who  is  reprcsented  as  surrounded 
when  alone  by  2500  chariots  of  the  enemy  .  .  and  as  cutting  his  way 
through  the  hostile  army.  Aber  Rameses'  166  Kinder  (darunter  59  Söhne) 
sind  auch  Zeugen  seiner  ungewöhnlichen  Sinnlichkeit:  diese  Seite  spie- 
gelt sich  in  Priamus  ab:  beides,  der  Charakter  des  Achilleus,  in  its 
colossal  dünensions  both  of  sentiraent  and  action,  wie  die  Hofhaltung  des 
Priamus  in  its  Asiatic  multiformity  sind  dem  Griechischen  Wesen  fremd 
tstrangely  contrasted  with  the  modesty  of  early  Greek  life  S.  201).  Der 
von  Odysseus  dem  Eumaios  $  278  ff.  erzählte  Einfall  in  Egypten  ist  nicht 
willkürliche  Erdichtung,  sondern  der  Feldzug  gegen  Menepthek,  der  von 
einer  Coalition  von  Völkern  unternommen  wurde  (S.  187).  Besonders 
findet  der  Verfasser  in  dem  1 1 .  Gesänge  der  Odyssee  eine  reich  Üiessende 
Quelle  zur  Befestigung  seiner  Anschauungen.  Minos,  der  Richter  im  Ha- 
des, ist  von  Phönikischer  Herkunft:  his  kingship  bere  at  once  raises  the 
presumption  that  those  under  him  may  be  of  foreign  extraction  (S.  213). 
Mehrere  dort  vorkommende  Persönlichkeiten  werden  als  Aeoliden  er- 
wähnt, das  ist  sofort  ein  Zeichen  fremder  Abkunft  (cfr.  S.  215):  Thus 
it  appears,  as  the  result  of  his  minute  review  of  the  personages  of  the 
Underworld,  that  in  alraost  every  case  we  are  able  to  detach  them  en- 
tirely  from  the  Hellenic  Stocks  by  Homeric  or  traditional  evidence,  and 
that  in  no  instance,  not  even  that  of  Leda,  have  they  any 
actual  Hellenic  stamp  (S.  219).  Das  Hinabsteigen  des  vierten 
Egyptenkönigs  nach  Sesostris,  Rhampsinitus,  in  die  Region  der  Todten 
bat  wahrscheinlich  den  Dichter  zu  dem  Besuche  des  Odysseus  in  der 
Unterwelt  angeregt  (S.  232  f.).  Das  Gorgonenhaupt  mit  den  Schlangen 
ist  ein  Symbol  des  Isiskultus  (S.  234).  Die  Homerischen  Götter  sind 
eigentlich  herübergeholte  Egyptier,  was  allerdings  uns  auch  schon  von  an- 
dern Seiten  entdeckt  worden  ist.  Aidoneus  und  Persephone  sind  vielleicht 
eine  Copie  der  Isis  und  Osiris  des  egyptischen  Systems  (S.  236).  Zu 


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154 


Homer. 


allen  homerischen  Anzeichen  von  Verbindung  zwischen  Afrika  und  Po- 
seidon gehört  als  hervorragendstes,  dass  er  allein  unter  den  Göttern 
dunkles  Haar  hat  (S.  243).  Der  Horos  des  egyptischen  Göttersystems, 
mit  dem  die  Griechen  ihren  Apollo  identificiren ,  wurde  mit  dem  Kopfe 
eines  Habichts  dargestellt ;  Homer  konnte  Apollo  nicht  so  herabwürdigen, 
gab  ihm  aber  den  xipxuq  als  ihm  zugehörenden  Vogel  (247).  Athene 
ist  die  Darstellung  der  egyptischen  Neith;  dieser  Name  bedeutet:  »ich 
kam  von  mir  selbst«;  man  erkennt  sofort  die  hervorstechende  Ärmlich- 
keit mit  jener  Stelle,  da  Zeus  erklärt  (E  880),  er  sei  ihr  einziger  Erzeu- 
ger! Leider  hat  der  Verfasser  nicht  erfahren  können,  ob  irgend  eine 
Beziehung  zwischen  der  egyptischen  Neith  und  der  Eule  vorhanden  ist, 
worauf  bei  der  Athene  das  Wort  yX(wxa>niQ  hinweist  (248  f.).  Here  ist 
ursprünglich  mit  einem  Ochsenkopfe  dargestellt  gewesen,  worauf  noch 
die  homerische  Modification  ßoSmtQ  hinweist ;  dies  stammt  auch  von  Egyp- 
ten her,  da  die  Isis  mit  dem  Kopfe  einer  Kuh  erscheint;  zwar  wird 
eigentlich  Isis  mit  Demeter  identificirt,  doch  ist  Here  und  Demeter  nahe 
verwandt  (248  f.).  Die  Sonnenkühe,  die  die  Gefährten  des  Odysseus  ver- 
zehren, weisen  auf  egyptischen  Ursprung  hin.  Die  furchtbare  Strafe  dafür, 
dass  sie  diese  Kühe  lieber  aufgegessen,  als  dass  sie  verhungerten,  findet 
in  den  egyptischen  Gebräuchen  ihre  vollständige  Erklärung,  da  wir  hören, 
dass  gewöhnlich  nur  Ochsen  verzehrt  wurden  (252).  Homer,  der  nicht 
ein  asiatischer  Grieche  gewesen  —  als  negativer  Beweis  dient  dazu  der 
Apollo-Hymnus,  der  S.  87  —  118  dem  Verfasser  der  Epen  abgesprochen 
wird  —  hat  dieses  Wissen  über  egyptische  Verhältnisse  nicht  durch 
Reisen  in  jenes  Land  sich  erworben,  sondern  durch  seinen  Aufenthalt 
an  den  Höfen  der  Fürsten  in  Griechenland,  die  von  fremder  Abkunft 
meistens  waren,  wozu  sie  schon  der  Titel  äva£  dvSpwv  ausweist;  wahr- 
scheinlich waren  sie  Nachkommen  jener  Männer,  die  von  der  thebani- 
schen  Dynastie  als  Vasallen  über  die  griechischen  Staaten  eingesetzt 
waren. 

Auf  die  hier  mitgetheilten  Anschauungen  des  Verfassers  näher  ein- 
zugehen oder  sie  kritisch  zu  beleuchten,  scheint  mir  unthunlich  zu  sein  ; 
ich  bemerke  nur  noch,  dass  der  Verfasser  in  der  Einleitung  sich  also 
äussert:  But  against  besetting  sins  and  dangers  I  have  endeavoured  to  take- 
security,  by  trying  to  distinguish  carefully  between  certainty 
and  probability,  between  knowledge  and  conjecture;  and 
especially,  by  founding  all  inquiries  and  conclusions  upon  close  and 
painstaking  examination  of  the  Homeric  text,  and  by  con- 
dueting  them  aecording  to  the  established  laws  of  evidence 
as  opposed  to  the  lawlessness  of  ipse  dixi  and  of  arbitrary 
assertion. 


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Realien.  155 

73)  Das  Werk  ist  deutschen  Lesern  zugänglich  gemacht  in  einer 
Uebersetznng  von  Dr.  phil.  D.  Bendan,  früher  Professor  an  der  Uni- 
Tersitat  der  Stadt  New-York:  Homer  und  sein  Zeitalter.  Eine  Unter- 
suchung über  die  Zeit  und  das  Vaterland  Homer's  von  W.  E.  Glad- 
stone.  Jena  1877.  8.  318  S.  Vorangeschickt  ist  vom  Uebersctzer 
ein  »Lebensabriss  des  Verfassers«  XXV  S. 

Die  Uebersetzung  lässt  sehr  viel  zu  wünschen  übrig. 

74)  0.  Frick,  Zur  troischen  Frage.  Fleckeisen's  Neue  Jahrbücher 
Bd.  113.  1876.  S.  289—  319. 

Anknüpfend  an  die  diese  Frage  behandelnden  Werke  und  Schrif- 
ten Ton  Hasper,  Büchner,  v.  Eckenbrecher,  Geizer,  Stark,  Christ, 
I*  ?.  Sybel,  Keller,  Steitz  geht  der  Verfasser,  der  im  Jahre  1856  die 
troiscbe  Ebene  selbst  besucht  hat,  auf  das  die  Gegenwart  so  lebhaft  be- 
schäftigende Thema  ausführlich  ein,  stellt  Fragen  auf,  von  deren  gründ- 
licher Beantwortung  ein  endgültiges  Resultat  über  diesen  Gegenstand  ge- 
wonnen werden  könnte,  betont  im  Anschluss  an  v.  Sybel's  Vortrag  »über 
Schliemann's  Troja«  die  Notwendigkeit,  bei  Feststellung  der  topographi- 
schen Wirklichkeit  und  Rückschliessung  davon  auf  die  Lage  des  ursprüng- 
lichen Troj  a  nicht  zu  vergessen,  dass  in  dem  homerischen  Gedicht  Wahr- 
heit und  Dichtung  zusammenfliesst,  und  tritt  für  Bunarbaschi-Troja  ein. 

75)  P.  W.  Förch hamm er.  Der  Skamandros.    Fleckeisen's  Neue 
Jahrbücher.  Bd.  113.  1876.  S.  320-23. 

Aus  homerischen  Stellen  wird  gefolgert,  dass  das  hier  über  den 
Skamandros  Gesagte  allein  auf  den  Fluss  von  Bunarbaschi,  nicht  auf 
den  Mendere  passe  und  dass  davon  also  die  Bestimmung  der  Lage  Tro- 
ja's  abhänge. 

76)  Anton  Krichenbauer,  Die  Irrfahrt  des  Odysseus  als  eine 
Umschiffung  Afrika's  erklärt.  Berlin.  S.  Calvary  &  Co.  1877.  8.  136  S. 

t/  npwrov  rot  inetTa,  rt  8'  bardnov  xaraXd^w;  Also  es  ist  nun  her- 
ausgebracht Folgendes:  Die  Lotophagen  wohnten  in  Arabien,  ihr  Lotos 
ist  deutlich  Haschisch,  Betel,  Opium  oder  so  etwas;  die  Kyklopen  waren 
an  der  Küste  des  Somalilandes  sesshaft,  die  vor  dem  Hafen  liegende 
Insel  ist  Abd  el  Kury ;  die  Aiolische  Insel  eine  der  Seychellen ;  die  Lästry- 
gonen  wohnten  südöstlich  davon  an  der  Panzerbank  oder  Nazarethbank. 
Die  »erste  Aiaie«  ist  Rodriguez,  die  »zweite  Aiaie»  Ascension;  die  Si- 
renen, »die  wirklichen  leibhaftigen  Frauen  des  Guanchenvolkes«,  wohn- 
ten auf  den  Canaren;  die  Plankten  =  Pic  von  Tenerifa,  »wo  sich  noch 
heute  die  Tauben  vor  ihrem  Abzüge  versammeln« ;  die  Skylla  hauste  in 
der  Michaelsgrotte  am  Felsen  von  Gibraltar,  die  Charybdis  an  dem  von 
Ceuta;  Kalypso  wohnte  auf  einer  der  Fortunaten,  etwa  Gomera,  und  ist 
»das  wahre  Vorbild  der  Frauensitte  auf  Gomera,  wo  der  Gast  von  seinem 
Wirth  aufgefordert  wurde,  das  Bett  des  eigenen  Weibes  mit  ihm  zu  thei- 


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» 


156  Homer. 

len  oder  die  Jugendbltithe  seiner  Töchter  zu  pflücken,  wie  die  Odyssee 
in  den  Worten  XdauofUvrj  ndotv  elvat  ähnlich  sich  ausdrückt« ;  das  »wahre« 
Aiaie  ist  eine  andere  Insel  der  Fortunaten,  Palma;  Scherie  =  Tenerifa, 
die  Stadt  der  Phaieken  ist  Garachico ;  Trinakie  ist  auch  =  Tenerifa,  da  es 
mit  Scherie  identisch  ist;  Zakünthos  ist  die  »berühmte  grosshündige« 
Insel  Gran-Canaria  (Cd-xrjv&og) ;  Ithaka  ist  gar  nicht  Ithaka,  das  Vater- 
land des  Odysseus,  sondern  da  wohnt  Kalypso ;  denn  es  heisst  «21:  vaue- 
rdoj  8*  *I&dxi)v  und  29:  1}  pdv  fi  auToß*  epuxe  KaAuiput,  d.  h.  doch 
deutlich  aoroßi  =  iv  UBdxjj  und  Ithaka  ist  demnach  San  Sebastian  auf 
Gomera.  Die  Kimmerier  wohnten  am  südlichen  Pol,  der  damals  die  Tempe- 
ratur des  nördlichen  Schwedens  gehabt  haben  muss,  so  dass  also  die  süd- 
liche Aequatorialströmung  mächtiger  war  als  heute.  Die  älteste  Odyssee 
behandelte  eine  Südpolexpedition,  die  um  1450  v.  Chr.  ausgeführt  wurde; 
Penelope  und  was  damit  zusammenhängt,  ist  spätere  Zudichtung. 

Referent  gesteht  ieider,  dass  dies  alles  über  seinen  Horizont  geht. 

77)  Anton  Krichenbauer,  Die  Irrfahrt  des  Menelaos,  nebst 
einem  Anhange  zur  Aufklärung  über  die  »Rosenfinger  und  den  Safran- 
mantel der  Sonne«.  Progr.  des  kaiserl.  königl.  Gymnasiums  zu  Znaim. 
1877.  8.  S.  32. 

Referent  sieht  sich  wieder  in  der  für  ihn  beschämenden  Lage,  bei 
Besprechung  dieser  Schrift  das  Geständniss  zu  wiederholen,  mit  dem  er 
die  vorige  geschlossen:  er  ist  ausser  Stande,  der  kühnen  Phantasie  zu 
folgen.  Also:  Pharos  ist  Socotora  am  Ausgange  des  Golfes  von  Aden; 
Proteus  ist  eine  Personificirung  des  Nil  oder  Egypten  's :  wie  er  alle  mög- 
lichen Gestalten  annimmt,  Hitze,  Wasser,  Baum  und  Thier  wird,  so  »bringt 
der  Nil  Wasserfalle,  macht  das  Land  grünen,  schafft  Vögel  und  Amphi- 
bien in  Unzahl« ;  demnach  ist  Eidothea  die  Tochter  des  Proteus  so  ge- 
dacht, wie  wenn  man  spricht  von  den  Töchterstädten  eines  Landes,  d.  h. 
Eidothea  ist  identisch  mit  der  Bewohnerschaft  Socotora's,  das  in  diesem  Ver- 
hältniss  zu  Egypten  gestanden  haben  muss.  Der  um  1450  v.  Chr.  unter- 
nommenen Südpolexpedition  desOdysseus  sind  andereVersuche  nachgefolgt, 
so  von  Aias,  von  Agamemnon,  so  auch  von  Menelaos,  der  wie  Odysseus 
nach  dem  Wuuderlande  Aia  fahren  wollte  d.  h.  nach  den  Fortunaten. 
Von  Unteregypten  ist  er  zu  Fuss  auf  dem  Landwege  über  den  Isthmus 
nach  der  Küste  des  rothen  Meeres  gegangen ;  daran  reiht  sich  seine  Reise 
durchs  rothe  Meer  nach  Arabien  und  Libyen,  seine  Fahrt  durch  den 
Golf  von  Aden  nach  Socotora;  dort  bleibt  er  sechs  Monate,  weil  sich  die 
N.  O.-Moussons  nicht  einstellen;  er  erfährt  durch  den  »alten  Seemann« 
Schreckensnachrichten  über  die  Fahrten  des  Aias,  Agamemnon  und  Odys- 
seus, giebt  seinen  Plan  auf  und  fährt  zurück  durch  das  rothe  Meer.  — 
Die  kleine  Schrift  bringt  die  überraschendsten  Etymologien:  äyxxp  von 
a  priv.  und  Wz  fap  Zd.  bar  =  bohren,  schneiden,  und  da  der  »Bohrer« 


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Realien. 


157 


eine  »gewundene  Schneide«  repräsentirt,  ist  &<pa()  =  »ohne  Windung«; 
demnach  heisst  a<pap  xepaoi  reUBoom  »ungewunden  gehörnt  gedeihen 
sie«.  'Atoowtvq  von  »äM-g*  und  su,  goth.  sunu  =■  Sohn,  su-n  j-a  Fräu- 
lein =  Meerfräulein,  »so  passt  es  auch,  dass  die  Robben  das  Geschlecht 
des  schönen  Wasserweibchens  sind«.  ftoSoSdxTulos  von  p68ov  die  Rose 
und  &äxruXoe  =  zeigend  und  zeugend«  also  =  »rosenerzeugend«.  Kpo- 
t&ntr.XoQ  von  xpoxog  Safran,  tktt  =  kochen  und  Suff.  Xoq  =  »Safran  reif 
machend«,  flinkog  Mantel  von  Wz  nen,  kochen  =  wannmachend,  der 
Wärmer.  Höchst  interessant  ist  auch  die  Deutung  von  S6pnov.  Es  ist 
=  Herbstmahl,  Herbstopfer,  »das  Menelaos  in  der  Fremde  nach  helle- 
nischer Sitte  feierte,  wie  der  Deutsche  sich  überall  gegen  Schluss  des 
Jahres  den  Christbaum  anzündet«. 

78)  Dr.  Ludw.  v.  Sybel,  Die  Mythologie  der  Ilias.  Marburg 
1877.  8.  VI.  S.  317. 

Vergl.  meine  Anzeige  dieses  Buches  im  Lit.  Centralbl.  1877.  N  49. 
S.  1634  ff. 

79)  Kröcher,  Der  homerische  Dämon.   Progr.  d.  städt  Real- 
Lehranstalt  zu  Stettin.  Stettin  1876.  16  S. 

Die  Abhandlung  über  den  Dämon  ist  ohne  Dämon  geschrieben. 
Nach  einer  Untersuchung  über  Etymologie  und  Bedeutung  des  Wortes, 
die  sich  jedoch  bald  als  nutzlos  erweist,  da  »wir  nur  sehen,  was  wir 
nicht  wissen« ,  werden  die  Stellen  der  Ilias  und  Odyssee  gesondert  be- 
trachtet, in  denen  das  Wort  8atpu>¥  vorkommt,  um  zu  entscheiden,  »ob 
mit  8a{pwv  ein  persönliches  Einzelwesen  oder  das  göttliche  Wirken  über- 
haupt, eine  dunkele,  höhere  Macht  bezeichnet  werde«.  Durch  so  un- 
klare Fragestellung,  die  die  eigentliche  Sache  gar  nicht  trifft,  ist  von 
vornherein  die  völlige  Resultatlosigkeit  der  ganzen  Arbeit  bedingt,  und 
so  sehen  wir  den  Verfasser  sich  bald  der  einen  bald  der  andern  Ansicht 
hinneigen.  In  der  Ilias  findet  er  Stellen,  wo  Sa/piuv  »in  mehr  monothei- 
stischer Weise  das  göttliche  Walten  bezeichnet,  als  dessen  Träger  der 
einzelne  &eoe  erscheint«,  dagegen  eine  »sehr  beträchtliche  Reihe  anderer, 
an  denen  die  Persönlichkeit  des  Batpiov  über  jeden  Zweifel  erhaben  ist, 
da  es  auf  das  allerbestimmteste  für  Beöe  eintritt«  und  »so  müssen  sich 
jene  Stellen  einer  so  erdrückenden  Majorität  gegenüber  bescheiden  und 
können  das  um  so  eher  ohne  Gewissensbisse,  als  ja  auch  ßeöe  in  der 
Ilias  wie  in  der  Odyssee  sich  verschiedentlich  in  gleicher  Weise  verall- 
gemeinert findet,  indem  es  nicht  irgend  einen  beliebigen  Gott  bedeutet, 
sondern  das  göttliche  Wirken  in  mehr  monotheistischer  Weise  zusammen- 
fassend, die  Gottheit«.  In  der  Odyssee  soll  es  ungefähr  ebenso  stehen, 
nur  an  zwei  Stellen  im  Munde  des  Elpenor  und  des  Eumaios  soll  Sa/ptov 
nicht  »gleich  nc  Bewvt  sein,  sondern  »die  Göttergesammtheit« 

bedeuten,  doch  fällt  dies  weniger  auf,  da  »diese  zwei  Männer  mit  den 


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158 


Homer. 


Verhältnissen  und  Ordnungen  des  Olymp  offenbar  nicht  vertraut  sind«. 
Wenn  nun  die  Griechen  selbst  eine  gewisse  ünkenntniss  im  Gebrauche 
dieses  Wortes  verriethen,  was  Wunder  also,  dass  der  Verfasser  in  be- 
standiger Unklarheit  befangen  ist  und  bei  der  Prüfung  der  einzelnen 
Stellen  lediglich  die  Frage  erörtert,  ob  unter  Sa/fuov  man  sich  ein  per- 
sönliches oder  ein  unpersönliches  Wesen  zu  denken  habe,  die  eigentliche 
Machtsphäre  aber,  in  der  der  öat'ficjv  sich  offenbart,  gar  nicht  berührt. 
So  wundert  er  sich,  dass  Aphrodite  immer  ein  datjiwv  genannt  sei!  und 
so  ist  auch  natürlich,  'dass  er  die  wahre  Bedeutung  sämmtlicher  Stellen, 
die  oatfnov  und  Beoe  oder  beide  neben  einander  bieten,  gar  nicht  ver- 
stehen kann,  wenn  schliesslich  sein  Urtheii  dahin  geht,  »dass  Sa/fjuov  bei 
Homer  ganz  wie  #£o?  zunächst  ausschliesslich  einen  einzelnen  persön- 
lichen Gott  bedeute  und  nur  zuweilen  gleich  jenem  auch  in  den  allge- 
meineren Begriff  der  Gottheit  übergehet  (S.  12).  Die  Frage,  ob  Saefiatv 
eine  den  Menschen  feindliche  Gottheit  bezeichne,  scheint  der  Verfasser 
für  die  Ilias  zu  verneinen,  »eher  könnte  man  dagegen  geneigt  sein,  dem 
Sac'/uov  der  Odyssee  ein  Stück  Teufelsnatur  zuzusprechen;  doch  geht  das 
Böse,  das  hier  der  Sat^iwv  vollführt,  nirgends  über  das  Mass  dessen  hin- 
aus, was  auch  den  Göttern  beigelegt  wird«  (S.  13  f.)-  Womit  also  wieder 
gar  nichts  gesagt  ist. 

Schliesslich  (S.  16)  kommt  der  Verfasser  dazu,  einige  Unterschiede 
zwischen  diesen  beiden  Worten  aufzustellen,  die  aber  von  seinem  Stand- 
punkte aus  nicht  anders  als  ganz  äusserlich  sein  können!  Und  nun  was 
der  Verfasser  ergründen  möchte,  ist  alles  schon  in  der  vollendetsten 
Weise  gesagt  worden!  Hätte  der  Verfasser  den  Aufsatz  von  Lehrs  ge- 
kannt »Gott,  Götter  und  Dämonc  (in  seinen  populären  Aufsätzen)  so 
würden  ihm  alle  Stellen,  die  ihm  soviel  Skrupel  machen,  die  er  doch 
nicht  löst,  vor  seinen  Augen  erhellt  gewesen  sein  und  er  hätte  seinen 
Aufsatz  —  nicht  geschrieben. 

80)  Augustin  Christ,  Schicksal  und  Gottheit  bei  Homer.  Eine 
homerische  Studie.  Innsbruck,  Wagner'sche  Universitätsbuchhandlung 
1817.  8.  60  S. 

Der  Verfasser  weiss  weder  mit  den  Göttern  etwas  anzufangen,  wenn 
er  von  ihnen  sagt  :  »sie  haben  nur  ein  über  das  menschliche  Mass  hin- 
ausgehendes Wissen  und  Sehvermögen  und  der  Mensch,  im  Gefühle  der 
Unzulänglichkeit  seines  eigenen,  bezeichnet  es  dann  übertreibend  als 
Allwissenheit i  (S.  24)  oder  »die  Wendung  &eot  Se  ze  ndvra  Suvavrae  ist 
dem  Dichter  eine  Hyperbel;  er  sieht  das  Uebermenschliche  für  das  der 
Gottheit  Eigenthümliche  an,  aber  dennoch  behält  er  aus  gewichtigen 
Grüuden  sich  stets  die  Möglichkeit  offen,  es  auf  menschliches  Mass  her- 
abzudrücken. In  menschlicher  Gestalt  lieben  es  die  Götter  zu  täuschen 
und  zu  lügen  und  unsagbares  Unheil  zu  stiften  unter  den  Sterblichen« 
(S.  25),  noch  ist  ihm  auch  der  Begriff  der  pot/ja  aufgegangen,  wenn  er 


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Realien. 


159 


i.  B.  xara  ftmpav  eserrec  auffasst:  »du  hast  der  Stellung  gemäss,  welche 
dir  unter  uns  zukommt,  gesprochene,  wenn  er  zu  der  Ansicht  kommt, 
»dass  wir  ihre  Anlage  durchaus  nicht  mit  einem  über  ihnen  waltenden 
Schicksale  vereinigen  können t  (S.  39)  und  um  einem  »unendlichen  Wider- 
spruch« zu  entgehen,  »das  Schicksal  des  Homer  als  eine  Schickung  der 
Götter«,  »Zeus  Wille  als  die  fiotpa*  auffasst.  Das  Merkwürdigste  an  der 
Schrift  ist,  dass  der  Verfasser  von  Lehrs  populären  Aufsätzen  keine 
Kenntniss  zu  haben  scheint. 

81)  W.  Jordan,  Epische  Briefe.  Frankfurt  a.  M.  1876.  8.  270  8. 

Ein  geistreicher,  sprachgewaltiger  Mann  und  zugleich  von  der 
Leberzeugung  durchdrungen,  Homeride  in  unserer  Zeit  zu  sein,  redet  zu 
seinen  ehemaligen  Zuhörern  und  Zuhörerinnen  in  Form  von  Briefen  über 
»die  bildende  Kunst  und  die  Poesie«,  »die  Vorbedingungen  des  Epos«, 
»Ursprung  des  Epos«,  »Stoff  des  Epos«,  »das  indische  Epos«,  »Iran  und 
Firdusi«,  »die  Eunstgeheimnisse  Homer  s«,  »Epochen  des  germanischen 
Epos.  Island  und  die  Edda«,  »Rettung  der  Edda.  Ihre  Schöpfungssage«, 
»der  betrogene  Baumeister.  Der  Hammer  des  Donnergottes«,  »die  Ent- 
führung Idunas.  Freyr  und  Gerda«,  »Balder  und  Nanna.«  Was  hier 
von  den  Völkern  durch  die  Jahrhunderte  hindurch  erzählt  wird,  wird 
gewiss  sein  Publikum  finden,  um  so  mehr  da  der  Verfasser  Alles  mit 
dem  vollen  Brustton  der  Ueberzeugung  vorträgt,  den  ihm  das  Gefühl  ein- 
giebt,  aus  eigener  Werkstätte  zu  melden.  Uns  interessirt  hier  besonders 
der  siebente  Brief  über  »die  Kunstgeheimnisse  Homer's«,  von  denen  uns 
aufgezählt  werden  »zunächst  das  Geheimniss  der  Anschaulichkeit«,  das 
»Homer  bei  seinen  Vorträgen  entdeckt  hat« ;  sodann  wird  eingehend  vom 
»Vergleich«  gehandelt  »einem  Hülfsarbeiter  für  die  Anschaulichkeit«. 
Ein  zweites  Geheimniss  ist  »das  Gesetz  der  Spannung,  der  dramatischen 
Wirkung,  das  Homer  fand«,  ein  drittes  »das  Gesetz  der  von  Homer  er- 
fundenen Episode«.  Diese  »Geheimnisse«  kannten  wir  jedoch  schon  sehr 
lange,  wenn  auch  in  anderer,  weniger  gesuchter  Ausbreitung  und  hier 
und  da  auch  etwas  richtiger  angeschaut:  wir  brauchten  wirklich  dazu 
nicht  eines  Mannes,  aus  dem  die  epische  Muse  kündet.  Der  Verfasser 
scheint  aber  anderer  Meinung;  er  schliesst  diesen  Brief  also:  »Noch  zu 
einem  Dutzend  solcher  Briefe  allein  über  Homer  hätte  ich  unterhalten- 
den und  theilweise  völlig  neuen  Stoff.  Denn  gar  Vieles  und  Wichti- 
ges von  seiner  Dichtung  hat  vor  mir  Niemand  gewusst  noch  wis- 
sen können,  weil  auch  ich  es  gelernt  habe  in  derselben  Schule,  in  der 
seine  Kunst  sich  ausgebildet.«  Befremdend  ist  es  aus  dem  Munde  eines 
Mannes,  der  »diese  Fragen  aus  der  Wissenschaft  der  Poesie  öffent- 
lich behandeln«  will,  folgenden  Satz  zu  vernehmen:  »das  Wesen  des  Dra- 
mas ist  die  Erfindung  Homer's;  denn  Ilias  und  Odyssee  haben  jede  zum 
Kern  ein  Drama,  das  mit  geringer  Mühe  unter  Beibehaltung  des  dialo- 
gischen Textes,  aus  der  Form  der  Erzählung  in  die  eines  darstellbaren 


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160 


Homer. 


Bühnenstückes  verwandelt  werden  könnte,  die  Dias  eine  Tragödie,  die 
Odyssee  ein  Schauspiel«!  S.  146  ist  unten  in  der  Anmerkung  für  »Hec- 
tor«  Menelaos  zu  lesen.  In  dem  Gleichniss  P  570  ff.  ist  t<r%avdg.  Saxeetv 
nicht  richtig  übersetzt  »dennoch  beharrt,  bis  sie  stach«,  es  heisst: 
»sie  verlangt  zu  stechen« ,  da  hier  der  Dichter  nur  das  immer  wieder 
aufs  Neue  unternommene  Versuchen  der  Fliege  zu  stechen  schildern 
will.  Auch  das  Gleichniss  J  130  ff.  hält  Referent  für  falsch  verstanden 
und  nicht  richtig  übersetzt. 

82)  IoannesProtodikos  (Parius),  De  aedibus  Homericis.  dissert. 
inaugur.    Lips.  1877.  8.  73  S. 

Der  Reihe  nach  werden  die  Theile  des  Hauses,  wie  sie  dem  in 
dasselbe  Eintretenden  auf  einander  folgen,  besprochen.  Ueber  die  Haupt- 
theile  hat  bereits  Voss  das  Nöthige  und  Abschliessende  gesagt,  über 
mehrere  bedenkenerregende  Ausdrücke  haben  auch  die  späteren  Unter- 
suchungen nicht  sichere  oder  auch  nur  annehmbare  Resultate  erzielt. 
Auch  diese  jüngste  Untersuchung  räumt  die  vorhandenen  Bedenken  nicht 
fort  und  wir  werden  uns  hier  wohl  in  unserer  Unkenntniss  für  immer 
bescheiden  müssen,  um  so  mehr,  als  mehrere  dieser  fraglichen  Ausdrücke 
gerade  in  meiner  Ansicht  nach  interpolirten  Partien  sich  finden,  deren 
Urheber  selbst  kein  richtiges  Verständniss  mehr  für  die  betreffende  Oert- 
lichkeit  besassen.  Der  Schrift  sind  beigegeben  ein  Grundriss  vom  Hause 
des  Odysseus  und  Zeichnungen,  die  das  Verschliessen  erläutern.  Die 
Abhandlung  ist  in  griechischer  Sprache  geschrieben. 

83)  W.  Jordan,  Novellen  zu  Homeros.  Die  Farben  bei  Homeros. 
Fleckeisen  s  Jahrbücher  113,  Jahrg.  1876.  S.  161-168.  (Fortsetzung 
von  Jahrgang  1875.  S.  513-517.) 

Anknüpfend  an  Lazarus  Geiger's  Behauptung,  dass  die  ältesten 
Sprachdenkmale  nur  für  dunkel  und  hell,  schwarz  und  weiss  Ausdrücke 
hätten,  dass  dann  am  frühesten  für  roth,  später  für  dessen  Nuancen  bis 
zum  gelb  die  Bezeichnungen  auftraten,  Worte  aber  für  grün  und  nament- 
lich blau  am  spätesten  erscheinen,  sucht  der  Verfasser  an  den  Worten 
loetdrjQ,  xwavoc,  xvavonpwpoe  xuavoKptLpztos,  xuavo^a/rjyf,  ioSvefqe,  nop- 
fOptoQ  (das  eigentlich  nur  gefärbt  heissen  soll,  also  a\tmp<pupo<:  »gefärbt 
wie  das  Meer«)  zu  erweisen,  dass  »die  Organisation  zum  Blausehen  man 
dem  Auge  des  Poeten  und  seiner  Zeitgenossen  nicht  absprechen  dürfe«. 
Den  Schluss  bildet  eine  Zusammenstellung  aller  homerischen  Farbenaus- 
drücke.  Wie  immer  bei  Jordan  ist  auch  dieser  Aufsatz  reich  an  Hypo- 
thesen, auf  die  man  nicht  bereit  ist  einzugehen;  wenn  z.  B.  der  Vater 
des  »Weinmischers«  Leiodes  <p  144  Otvo<p  heisst,  so  soll  das  nicht  »eben- 
sowohl als  ,wie  Wein  aussehend1,  sondern  auch  bedeuten  können  ,nach 
Wein  aussehend4  d.  h.  allzu  reichlichen  Genuss  von  Wein  durch  die  Er- 
scheinung verrathend  und  zwar  ganz  besonders  durch  unsicher  wauken- 


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Hymnen. 


161 


den  Schritt,  also  taumelnd«;  danach  wäre  otvons  von  den  Pflugstieren 
\  703  »taumelig  schreitend«  und  vom  sturmbewegtem  Meer  »im  Wellen - 
aufruhr  regellos  schwankend«  u.  s.  w. 

84)  F.  Stolte,  Der  Nibelunge  not  verglichen  mit  der  Ilias,  2.  Theil. 
Progr.  Rietberg.  1877.  4.  27  S. 

Ohne  wissenschaftlichen  Werth. 

85)  B.  Lohmanu,  De  Achillis,  Herculis,  Aeneae  clipeis  ab  Ho- 
mero,  Hesiodo,  Vergilio  descriptis.  Progr.  d.  Gymn.  Dionysiannm  zu 
Rheine.    Münster  1877.  4.  18  S. 

Desgleichen. 

VII.  Die  homerischen  Hymnen. 

86)  A.  Xauck,  Kritische  Bemerkungen,  Mölanges  Gr£co-  Romains. 
Tom.  IV.  Petersb.  1876.  S.  151  —  154. 

Hymn.  I,  28  wird  für  kfunvotoq;  dvitiototv,  da  XtyimotoQ  sonst  nir- 
gends nachweisbar  zu  sein  scheint,  vermuthet  Xtyv  mstouff  dvifwiatv  cfr. 
Od.  o  567.  Hym.  2,  72  (112)  ;  241;  252;  254  statt  IleXozovvr^oy  dürfte  an 
allen  diesen  Stellen  die  Trennung  »lUXor.tx;  vr^aov  nothwendig  sein,  die 
in  der  älteren  Poesie  vorherrschend  ist.«  —  Hym.  4,  155  ff.  ipne  fiera- 
(rrpzfBztoa  —  ic  ^e/oc  euazpwTov :  »verrauthlich  schrieb  der  Dichter 
üxrpov  i'jtrrpiuTovM .  —  Hymn.  5,  285  xäo  o'  äpy  dn  marpiiitmv  Xs^ecjv 
bot*»:  »die  gangbare  Lesart  entschieden  unrichtig;  schon  die  Verbin- 
dung von  xard  und  dxu  erscheint  hier  als  höchst  befremdlich  (!).  So- 
mit verrauthe  ich  xaS  8'  dp'  ionrptorwv  te%£ujv  dooov«.  —  Hymn.  33,  16 
für  novov  atpioiv,  wofür  Baumeister  itdvou  xpioiv  conjicirt  hat,  vorgeschla- 
gen T.ÖVOO  /jjaiv. 

87)  Job.  Witrzens,  Bemerkungen  zur  Prosodie  der  homerischen 
Hymnen.  Progr.  d.  N.  österr.  Realgymu.  zu  Waidhofen  a.  Thaia. 
Wien  1876.  19  S. 

Eine  sehr  sorgfältige  Untersuchung,  die  die  Bestimmung  hat,  »die 
von  Härtel  an  der  Ilias  und  Odyssee  über  Hiatus,  Digamma  und  Quan- 
tität der  Silben  aufgestellten  Theorien  auch  in  den  homerischen  Hymnen 
zu  erweisen«.  Was  den  Hiatus  anbetrifft,  so  herrscht  im  Bezug  auf  die 
langen  Vokale  und  Diphthonge  dasselbe  Gesetz  in  den  homerischeu  Hym- 
nen, wie  in  den  epischen  Gedichten:  der  lange  Vokal  kann  wegen  der 
viel  grösseren  Festigkeit  und  Betouungsfähigkeit  nicht  so  leicht  zu  einer 
Kürze  werden,  während  die  Diphthonge  viel  beweglicher  (cfr.  Härtel, 
Horn.  St.  in,  S.  42)  sind  und  sehr  leicht  zu  einer  Kürze  zusammen- 
schrumpfen; z.  B.  wird  ac  vor  vokalem  Anlaut  in  den  Hymnen  373  mal 
(795  in  den  beiden  Epen),  ot  loomal  (361)  verkürzt,  während  o>  nur 
33  mal  (65  in  den  Epen),  tu  6  mal  (30)  verkürzt  vorkommt.  —  Das  Ver- 

Jftbresbaricht  für  Alt«rthum«- Wissenschaft  1877.  L  H 


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162 


Homer. 


hältniss  zwischen  Wirkung  und  NichtWirkung  der  digammirten  Wörter  in 
den  Hymnen  ist  fast  2 : 1,  während  für  Homer  dasselbe  sich  herausstellt 
wie  6:1:  man  sieht,  wie  sehr  die  Wirksamkeit  des  Digamma  bereits  ab- 
geschwächt ist. 

88)  H.  Christensen,  De  Hyrano  in  Apollinera  Homerico.  Kiliae 
1876.  4.  48  S. 

S.  1—18  enthalten  eine  Kritik  des  Hymnus  in  Bezug  auf  den  Hi- 
nein Zusammenhang;  S.  18—38  bringen  metrische  Untersuchungen  (de 
spondeorum  usu,  de  vocibus  encliticis,  de  caesuris,  de  numeris,  de  posi- 
tione,  de  hiatu,  de  digammate);  S.  38  —  43  wird  erörtert  des  Hymnus 
Abhängigkeit  von  den  homerischen  Gedichten  hinsichtlich  des  Wortschatzes, 
der  Verse  und  Verstheüe,  schliesslich  folgt  S.  43  —  45  Einiges  de  verbo- 
rum  structura  usu  forma.  Mit  Benutzung  der  einschlägigen  Literatur 
ergeben  sich  dem  Verfasser  folgende  acht  Stocke,  mit  denen  der  Hymnus 
auf  Apollo  besteht.  I.  1  —  13  Apollo's  Erscheinen  unter  die  Götter, 
II.  30-95.  97-135.  139  Apollo's  Geburt,  III.  140—172.  177.  178  Apol- 
lo's Verehrung,  III.  wird  von  H  auch  darum  getrennt,  weil  es  mehr  Spon- 
dcen  hat  und  weniger  Homer  nachahmt  als  II. 

IV.  182-206  Apollo's  Citherspiel  im  Olymp.  V.  19.  25—  29.  208 
bis  238.  243.  278-304.  356-374  Apollo  gründet  sich  sein  Orakel.  IV  ist 
eine  grössere  Nachahmung  Homer's. 

VI.  244—277.  375—387  (Apollo  und  Telphusa)  werden  einem  Inter- 
polator  zugewiesen.  Digamma  vernachlässigt,  nur  beim  pron.  der  3.  pers. 
erhalten. 

VII.  305-355  Typhaon's  Geburt,  üeber  das  Digamma  gilt  das 
zu  VI  Gesagte.   Sehr  grosse  Nachahmung  Homer's. 

VIII.  388  -  546  Apollo  gewinnt  sich  die  Priester  für  sein  Hei- 
ligthum. Digamma  vernachlässigt  Grössere  Zahl  Spondiaci  als  bei 
Homer. 

89)  Alb.  Koehn,  Observationes  de  Homerico  in  Pana  hyrano. 
Progr.  d.  Gymn.  zu  Guben,  1876.  4.  18  S. 

Cap.  I  (S.  3 f.)  behandelt  die  Worte  und  Wendungen,  die  Homer 
und  der  Dichter  des  Hymnus  an  derselben  Versstelle  haben;  Cap.  II 
(S.  5 f.)  zählt  die  nur  diesem  Hymnus  eigenthümlichen  Worte  auf,  Cap.  III 
(S.  6  -  8)  diejenigen,  die  bei  Homer  nicht  vorkommen,  aber  bei  anderen 
Schriftstellern  sich  finden ;  Cap.  IV  (S.  8—11)  die  in  anderer  Bedeutung 
als  bei  Homer  gebrauchten  Wörter;  Cap.  V  (S.  11-13)  Adjectiva,  die 
der  Dichter  des  Hymnus  abweichend  von  Homer  mit  anderen  Substantiven 
verbindet;  Cap.  VI  (S.  13—14)  anders  als  bei  Homer  konstruirtc  Verba; 
Cap.  VII  (S.  14-16)  handelt  von  Deklinations-  und  verbalen  Formen; 
Cap.  VIII  (S.  16—18)  bringt  einige  metrische  Beobachtungen. 


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Hymnen. 


1C3 


R.  We gener,  Die  homerischen  Hymnen  auf  Apollo.  Philo- 
loge Bd.  35.  1876.  S.  217-226. 

Wenn  der  Hymnus  im  Eingange  den  Eindruck  schildert  von  Apol- 
Ws  Eintreten  unter  die  Götter,  so  meint  unser  Verfasser,  dass  dies  »eine 
Erzählung  sei,  die  später  fällt  als  die  Geburt  und  diese  nothwendig  vor- 
aussetzt, sonst  ist  V.  11  —  13  unverständlich«;  denn  wenn  es  hier  heisst: 
l*iptt  .  .  .  y/jyro»,  ouvexa  ro^oipopov  ....  ertxrev,  »so  kann  die  Geburt 
qbt  kurze  Zeit  früher  stattgefunden  haben«  d.  h.  »dem  zweiten  Verse 
Boss  vorausgegangen  sein  die  Andeutung,  dass  Apoll  geboren  ist,  dass 
er  den  Bogen  erfindet  und  mit  dieser  Erfindung  zum  Olymp  geht«  — 
»sich  hier  in  seiner  bewaffneten  Erscheinung  furchtbar  zeigt  und  die 
Matter  dem  Sohne  das  gefährliche  Spielzeug  abnimmt«.   Wenn  wir  V.  11  f. 
lesen  öa/fiovsc  äXXot  iv&a  xafttZouacv,  so  weiss  der  Verfasser,  dass  hierauf 
»ein  Gespräch  folgen  musste,  in  dem  die  Herrlichkeit  des  Gottes  gerühmt 
wurde«,  »in  diesem  angedeuteten  Gespräch  war  die  natürliche  Stelle  für 
jene  Belehnung  des  Gottes  mit  der  Weissagung«.    Wenn  Apollo  bald 
nach  seiner  Geburt  V.  131  f.  ausruft:  sny  \wi  xt'Bapfc  re  jp/Ajj  xtX.,  so  sagt 
unser  Verfasser  »korrekt  und  logisch  richtig«:  »V.  131  f.  ist  sinnlos;  wie 
kann  Apollo  es  hier  als  seinen  Beruf  bezeichnen,  den  Menschen  deu  un- 
trüglichen Rath  des  Zeus  zu  verküuden,  ehe  Zeus  ihm  diese  Gabe  ver- 
liehen hat?  Wie  kann  ihm  Bogen  und  Kitharis  lieb  sein,  ehe  er  sie  er- 
funden hat?«  Unser  Verfasser  ist  überzeugt  »methodische  Kritik«  geübt 
zu  haben:  Referent  hat  hierin  nicht  Kritik,  nicht  Methode  gesehen, 
er  fügt  aber  zum  Nutzen  aller  derer,  die  wissen  wollen,  was  durch 
solche  »methodische  Kritik«  erzielt  werden  kann,  Folgendes  zu:  Verfasser 
hat  auf  diese  Weise  drei  Hymnen  herausgebracht:  Hymuus  A  umfasst 
die  Verse  14-18,  2-13,  182-206,  214    230,  239-243,  277-304,  356 
bis  378;  Hymnus  B  die  Verse:  47-80,  83—119,  135—136,  137-139, 
141-143,  30    44,  144-178;  Hymnus  C  207—213,  388-546.    Dem  Ver- 
fasser »scheinen  die  Grundzüge  der  ursprünglichen  Bestandteile  sicher 
zu  sein« ! 

91)  Ph.  Wegener,  Der  homerische  Hymuus  auf  Demeter.  Philol. 
Bd.  35.  1876.  S.  227-254. 

Man  sollte  doch  gar  nicht  glauben,  was  nicht  alles  die  Kritik  aus- 
zuklügeln im  Stande  ist  Der  Verfasser  hat  die  ganz  merkwürdige  Ent- 
deckung gemacht,  dass,  wenn  Persephone  die  Narcisse  brechen  will  und 
sich  nun  die  Erde  aufthut,  »Pluto  nicht  mit  Ross  und  Wagen  aufsteigen 
*ird,  um  seine  Beute  nach  einem  anderen  Zugange  in  die  Unterwelt  zu 
führen;  er  wird  hervorspringen  und  die  Jungfrau  mit  sich  in  die  Tiefe 
reissen«.  Damit  hat  Verfasser  zwei  verschiedene,  im  Hymnus  mit  ein- 
ander von  einem  Ueberarbeiter  zusammengearbeitete  Motive  gewonnen, 
»Motiv  A«  kennt  die  Narcissusblume  und  das  Herunterreissen,  »Motiv  B« 
kennt  Pluto  auf  einem  Wagen  davon  fahrend,  »Motiv  A«  weiss  demnach 

11* 


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164 


Homer. 


von  einer  Mitschuld  des  Zeus,  »Motiv  B«  hat  solche  nicht  gehabt.  Mit 
Hille  dieser  überraschenden  Entdeckung  wird  es  dem  Verfasser  »leicht, 
die  Zugehörigkeit  zu  den  beiden  Erzählungen  A  und  B  zu  bestimmen«, 
z.  B.:  »Bei  dem  plötzlichen  Herabreissen  war  nur  ein  Aufschreien  mög- 
lich, während  sie  anhaltend  geschrieen  haben  wird,  wenn  sie  auf  dem 
Wagen  fortgeführt  wurde.  Hekate,  die  in  der  Höhle  sitzt,  ist  ein  Motiv 
von  A,  Helios,  der  gesehen  haben  wird,  wie  Pluto  die  Jungfrau  auf  dem 
Wagen  fortführt,  ist  ein  Motiv  von  B«  u.  s.  w.  Mit  demselben  Scharf- 
sinn hat  der  Verfasser  auch  in  der  Partie  von  Demeter's  Aufenthalt  bei 
Keleos  zwei  sich  widersprechende  Motive  entdeckt:  nach  dem  einen  ist 
der  Demeter  Auftreten  majestätisch,  nach  dem  andern  ist  ihr  Aussehen 
entstellt ;  »die  Erzählung  mit  dem  Motiv  der  Entstellung  des  Aussehens« 
nennt  Verfasser  I,  die  andere  II.  Hiernach  wird  nun  wieder  das  Be- 
treffende in  die  beiden  Kästen  eingeschachtelt!  Z.  B.  wenn  Demeter  er- 
zählt, sie  sei  von  Räubern  aus  Kreta  entführt,  so  erscheint  unserm  Ver- 
fasser es  »im  höchsten  Grade  unwahrscheinlich,  dass  die  Räuber  eine 
alte,  kraftlose  Frau  für  den  Sklavenmarkt  fortgeschleppt  haben,  wahr- 
scheinlich ist  eine  solche  That  nur  an  einem  jugendlichen  Weibe  ge- 
schehen. Die  Erzählung  passt  also  nur  zur  Situation  von  H«.  »Demeter 
als  Amme  war  eine  alte  Frau«  gehört  also  zu  I,  »als  Arzt  dagegen  kann 
sie  sehr  wohl  in  ihrer  göttlichen  Gestalt  zum  Keleos  kommen,  die  Hei- 
lung muss  also  zu  U  gehören«. 

Sehr  merkwürdig  bleibt  es,  dass  dem  Verfasser,  der  doch  sonst 
das  Gräschen  wachsen  hört,  »der  Grund  unerfindlich  ist,  der  die  Göttin 
bewegt,  den  Demophon  unsterblich  zu  machen«;  wenn  »die  liebewahn- 
sinnige Kalypso«  das  dem  Odysseus  zugedacht  hat  oder  Thetis  ihrem 
Kinde,  so  ist  ihm  das  verständlich;  »dagegen  schwebt  das  Unternehmen 
der  Demeter  nach  Veranlassung  und  Erfolg  vollständig  in  der  Luitc. 
Ist  hier  unser  Verfasser  mit  Blindheit  geschlagen,  so  zeigt  er  sich  wie- 
der sogleich  hellseherisch  in  seiner  Conjectur,  dass  »der  Hymnus  noch 
deutliche  Spuren  bewahrt  hat,  die  es  unzweifelhaft  machen,  dass  die 
Verse  desselben  umgesetzt  sind  aus  einer  Achillesdichtung;  es  ist  dem 
Ueberarbeiter  nicht  gelungen,  die  Spuren,  welche  auf  den  ursprünglichen 
Zweck  der  Verse  führen,  ganz  zu  tilgen«.  »V.  236  von  der  Thetis  gesagt 
ist  ohne  Anstoss,  von  der  Demeter  sinnlos« ;  »Demeter  würde  nach  V.  237 
bis  247  als  entstellte  Frau  sehr  unpassend  rfiu  xaranve/ouaa  genannt, 
sehr  passend  Thetis«.  »Die  Verse  248—249  sind  für  Metaneira  geradezu 
komisch.  Warum  sucht  sie,  die  Herrin,  das  Kind  nicht  zu  retten  und 
der  Dienerin  zu  entreissen?  Dagegen  wenn  Peleus  die  göttliche  Gemahlin 
belauscht  und  sieht,  wie  sie  den  Achilleus  verbrennt,  so  muss  er  sich 
dem  höheren  Willen  der  Götter  mit  Resignation  fügen  und  eine  solche 
Resignation  enthalten  unsere  Verse«.  Gott  sei  Dank,  dass  der  Ueber- 
arbeiter dumm  genug  war,  um  nach  Jahrtausenden  unserm  Verfasser 
Gelegenheit  zu  geben,  an  ihm  seinen  Scharfsinn  zu  versuchen!  Der  Ver- 


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Hymnen. 


165 


fosser  gesteht,  dass  er  sich  nach  den  gegebenen  Andeutungen,  »ein  sol- 
ches mehr  oder  weniger  geistreiches  Spiel  —  nämlich  jeden  einzelnen 
Vers  nach  seiner  Zugehörigkeit  zu  prüfen  —  versagen  darf«:  ist  unser 
Verfasser  wirklich  naiv  genug,  dies  Spielen  mit  »geistreicht  zu  benennen? 

92)  Moritz  Guist,  Einige  Bemerkungen  zu  dem  homerischen 
Hymnus  auf  Hermes.  Progr.  d.  Gymn.  zu  Hermannstadt  1876.  S.  1—28. 

In  die  Reihe  derjenigen  Mythologen,  die  »in  Athene  die  reine 
Bläue  des  Aethers«,  »in  Apollo  das  überallhin  ausgegossene,  reine,  alles 
Cebel  vertilgende  Himmclslicht«,  »in  Hephästos  die  belebende  Wärmet 
o  s.  w.  personificirt  finden,  tritt  der  Verfasser  mit  obiger  Abhandlung 
ein,  die  uns  wieder  einmal  den  Hermes  als  »den  trüben  RegcnhimmeU 
darstellt;  doch  muss  derselbe,  damit  er  nicht  als  gar  zu  entarteter  Bru- 
der dem  erhabenen  Himmelslicht  Apollo  Schande  bereite,  ein  »Licht- 
gott« werden,  wenn  auch  nur  »der  matte  Tagesscheint,  »der  matte  Schein 
der  winterlichen  Wolkendecke  t,  und  so  stehen  sich  die  beiden  Brüder 
gegenüber  »wie  der  matte  Schimmer  dem  strahlenden  Glanz,  das  ein- 
tönige Grau  der  Wolken  der  farbensatten  Bläue  des  Himmelst  (S.  11 
vergl.  oben,  wonach  die  Athene  ursprünglich  etwas  ähnliches  bedeutet 
haben  soll)  und  so  unterscheiden  sie  sich  auch  in  ihrer  geistigen  Atmo- 
sphäre :  »denn  die  feinsinnige  griechische  Phantasie  fand  in  dem  reinen  Licht 
des  wolkenlosen  Himmels  das  Symbol  der  idealen  Begeisterung,  aber 
für  den  matten  Schein  der  winterlichen  Wolkendecke  als  Analogon  In 
der  geistigen  Welt  die  nüchterne  Klugheit  und  den  erfinderischen  Scharf- 
sinn« (S.  12).  Diese  seine  Anschauung  über  das  Grundwesen  des  Her- 
mes glaubt  der  Verfasser  in  allegorischem  Gewände  im  homerischen 
Hymnus  auf  Hermes  entwickelt  zu  finden,  der  »kaum  etwas  anderes  dar- 
stellen kann,  als  den  Mythus  von  der  Entstehung  des  Wechsels  zwischen 
Sommer  und  Winter  in  Hellast  (S.  25 f.);  »die  mythologisch  gewandte 
Darstellung  dieses  Naturvorganges t  unternimmt  der  Verfasser  zu  eut- 
rathseln.  Wenn  z.  B.  Hermes  die  Heerde  des  Apollo  stiehlt,  so  werde 
damit  sinnbildlich  nur  bezeichnet,  dass  »der  trübe  Regenhimmel  die  hei- 
teren sonnigen  Tage  des  Jahres  entführt«  (S.  19),  wenn  er  zwei  Kühe 
schlachtet  und  ihre  Häute  auf  dem  Felsen  ausspannt,  so  ist  das  »ein 
schönes  Bild  der  schimmernden  Schneedecke,  welche  sich  im  Winter  zu- 
weilen —  aber  selten  —  weshalb  auch  nur  die  Häute  von  zwei  Kühen 
erwähnt  werden  —  auf  kurze  Zeit  auch  über  die  griechische  Ebene  aus- 
breitett  (S.  20);  wenn  Hermes  aus  der  Schale  der  Schildkröte  sich  die 
Lyra  verfertigt,  so  liegt  dieser  Fabel  »eine  phantasiereiche  Natur- 
anschauung zu  Grunde.  Denn  die  rundlich  geballte  Wolke,  welche  für 
den  weit  entfernten  Beobachter  träge  an  dem  Abhang  des  Gebirges  zu 
rohen  scheint,  lässt  sich  passend  mit  der  flachgewölbten  Gestalt  der 
Schildkröte  vergleichen t  (S.  17).  Hermes  erfindet  sich  die  Hirtenflöte, 
»da  ihr  einfacher  Ton  mehr  zum  Rauschen  des  Regens  und  zum  dumpfen 


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166 


Homer.  Hymnen. 


Murmeln  der  Quelle  stimmt«  (S.  24);  seine  »Zaubergerte«  ist  der  »Ne- 
belstreif wie  er  sich  über  feuchten  Grund  lagert,  oder  vom  Winde  laut- 
los hin-  und  hergetrieben  wird.  Der  Biegsamkeit  der  elastischen  Gerte 
entspricht  die  Beweglichkeit  des  Dunstes  etc.«  (S.  24)  u.  s.  w.  Der 
Verfasser  erfreut  sich  des  Glaubens,  dass  seine  Deutungen  »ungezwun- 
gen« seien.  Des  Verfassers  Stellung  zur  griechischen  Religion  und  seine 
Methode  werden  durch  diese  Proben  hinlänglich  deutlich ;  wer  nach  ihnen 
noch  Lust  verspürt,  die  Deutungen  einer  derartigen  Phantasie  auf  sich 
wirken  zu  lassen,  dem  sei  diese  Arbeit  empfohlen,  in  der  auch  sehr  viel 
von  Sonnenschein,  Regen,  Nebel  und  Dunst  die  Rede  ist. 


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I 


Bericht  über  die  im  Jahre  1876  über  Plato 
erschienenen  Arbeiten. 

Von 

Prof.  Dr.  Martin  Schanz 

in  Würzburg. 

Wir  bemerken,  dass  auch  die  uns  zugänglichen  Arbeiten  des  Jahres 
1875,  welche  in  dem  vorigen  Jahresbericht  kejne  Besprechung  fanden, 
Aufnahme  in  unsern  Bericht  gefunden  haben.  Hie  und  da  berühren  wir 
auch  Erscheinungen  des  Jahres  1877.  Manche  Arbeiten  des  Jahres  1876, 
welche  wir  bei  Abfassung  des  vorliegenden  Berichtes  nicht  in  Händen 
hatten,  z.  B.  einige  Abhandlungen  des  Journal  of  Philology.  werden 
wir  im  nächsten  Bericht  nachtragen.  Recensionen  habe  ich  nur  mit  Aus- 
wahl beigezogen. 

I.  AUgemeines. 

a.  Literatur-Uebersicht. 

Plato.  Von  Herrn.  Heller.  Jahresbericht  des  philologischen  Ver- 
eins zu  Berlin.   Zeitschr.  f.  d.  Gymnasialwesen.  XXX.  S.  119-184. 

Dieser  Jahresbericht,  der  in  zwei  Abtheilungen  zerfällt:  I.  Allge- 
meines, II.  Die  einzelnen  Dialoge,  ist  in  Bezug  auf  Genauigkeit  und 
Sorgfalt  eine  wahre  Musterarbeit,  die  ihrem  Verfasser  alle  Ehre  macht. 
Wir  haben  in  Bezug  auf  Anordnung  des  Stoffes  diese  Arbeit  theilweise 
2or  Richtschnur  genommen. 

b.  Biographisches. 

Chronologische  Untersuchungen  über  Apollodor's  Chronika.  Von 
H.  Diels.    Rhein.  Mus.  31  (1876)  8.  1-54. 

In  dieser  vortrefflichen  Abhandlung,  in  der  sich  über  die  Methode 
der  chronologischen  Forschung  ausserordentlich  gute  Winke  Huden,  ver- 
sucht der  Verfasser  für  die  Chronologie  der  griechischen  Philosophen 
die  Restitution  der  Ansätze  Apollodor's  (S.  3);  denn  »es  wird  für 
uns  gerathener  sein  im  Allgemeinen  der  bewährten  Führung  Apollo- 
dor's zu  folgen,  als  mit  unserm  lückenhaften  Material  neue  Hypothesen 
versuchen  zu  wollen«  (S.  15).   Ueber  Plato  handelt  der  Verfasser  S.  41 


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« 

168 


Piaton. 


in  folgender  Weise:  »Sicher  ist  das  Todesjahr,  das  Apollodor  auf  Ol.  108,  1 
(348/7)  angiebt.  Sein  Alter  wird  meist  auf  81  Jahre  angegeben  und  zwar 
lassen  einige  ihn  dieselben  vollenden,  andere  nicht.  Zu  den  letzteren  ge- 
hört Apollodor  cf.  Biog.  III,  2.  Veranlassung  dafür  gab  die  Bestimmung 
des  Hermodoros,  der  Diog.  III,  6  II,  106  berichtete,  dass  Piaton  28  Jahre 
alt  nach  dem  Tod  des  Sokrates  sich  nach  Megara  begeben  habe.  Dies 
führt  auf  den  Ansatz  Apoüodor's  Ol.  88,  1  (399  +  28  =  427).  Offen- 
bar bevorzugte  dieser  die  Aussage  des  persönlichen  Schülers  von  Piaton 
vor  den  späteren  Angaben  und  auch  wir  müssen  uns  nach  dem  Vorgange 
Zeller's  anschliessend. 

c.  Schriften  —  Echtheit  und  Reihenfolge  derselben. 

1)  Ueber  den  Zusammenhang  der  Platonischen  und  Aristotelischen 
Schriften  mit  der  persönlichen  Lehrtätigkeit  ihrer  Verfasser.  Von 
E.  Zeller  in  Herraes  XI  (1876).  S.  84-96. 

Folgende  Worte  Zeller's  dürften  das  Ziel  des  Aufsatzes  in  Bezug 
auf  Plato  klar  legen :  »Für  Sokrates  war  die  lebendige  Wechselrede  die 
natürliche  Form  der  Mittheilung  gewesen,  weil  er  andere  nicht  von  sich 
aus  belehren,  sondern  ihre  eigene  Geistcsthätigkcit  anregen,  ihren  Willen 
und  ihr  Denken  erziehen,  im  Verkehr  mit  ihnen  lernen  wollte.  Plato 
stellte  seine  Philosophie  in  Schriften  dar,  welche  zwar  sein  freies  Kunst- 
werk sind,  welche  aber  doch  die  Form  des  Gesprächs  haben,  weil  auch 
er  die  Aufgabe  der  Philosophie  nicht  blos  im  wissenschaftlichen  Erken- 
nen, sondem  zugleich  im  Sinne  seines  Lehrers  darin  sieht,  dass  der 
ganze  Mensch  zu  einem  höheren  Geistesleben  erzogen  werde«  (S.  92). 
Was  alsdann  über  Aristoteles  gesagt  wird  (es  ist  dies  das  Wichtigste 
in  dem  interessanten  Aufsatze),  müssen  wir  dem  Berichterstatter  über 
Aristoteles  überlassen. 

2)  Die  Reihenfolge  der  platonischen  Dialoge  Phädros,  Phädon, 
Staat,  Tiraäos.  Von  Dr.  Franz  Schcdle.  Zum  Programme  des 
kaiserl.  königl.  Staatsgymnasiums  in  Bozen  1876.  Innsbruck,  Wagneri- 
sche Universitätsbuchhandlung  1876.  8.  36  S. 

Wir  werden  unten  S.  175  u.  f.  sehen,  dass  Fritz  Schultess  aus  der 
Entwicklungsgeschichte  der  platonischen  Seeleulehrc  auch  die  Reihenfolge 
der  Dialoge,  in  denen  dieselbe  behandelt  wird,  entnimmt,  nämlich  Phädo, 
Phädrus,  Staat,  Timäus.  Schedle  untersucht  ebenfalls  die  Reihenfolge 
der  genannten  Dialoge  und  erhält  die  im  Titel  angedeutete  Reihenfolge : 
Phädrus,  Phädo,  Staat,  Timäus.  Wie  man  sieht,  unterscheiden  sich 
Schultess  und  Schedle  durch  die  verschiedene  Stellung,  die  dem  Phädo 
eingeräumt  wird.  Zwar  sind  beide  darin  einig,  dass  sie  der  Beweis- 
führung Uberweg's  entgegentreten,  welcher  den  Phädo  nach  dem 
Timäus  ansetzt  (die  Entgegnung  Schcdle's  ist  ausführlicher,  auch  pole- 
misirt  Schedle  gegen  Münk,  der  den  Phädon  als  das  letzte  Werk  des 


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Echtheit  und  Reihenfolge  der  Schriften. 


169 


ganzen  Cyclus  von  Dialogen  ansieht),  beide  erkennen  auch  die  Bedeu- 
tung der  Lehre  von  den  Seelentheilen  für  die  Reihenfolge  der  genannten 
Dialoge  an,  allein  sie  ziehen  nicht  die  nämlichen  Schlüsse.  Hören  wir, 
was  Schedle  in  dieser  Beziehung  sagt:  »Müsste  der  Phädon  als  nach  dem 
Timäos  vcrfasst  angesehen  werden,  so  wäre  nicht  recht  zu  begreifen,  wes- 
halb Piaton,  nachdem  er  im  Timäos  bereits  ausdrücklich  die  Vergäng- 
lichkeit der  niederen  Seelentheile  behauptet  und  eingehend  begründet 
hatte,  nun  im  Phädon  gar  nicht  darauf  Rücksicht  genommen  und  immer 
nur  von  der  Seele  schlechthin  gesprochen  hätte.  Platon's  Weise  ist  es 
sinst  nicht,  Resultate  seiner  Forschung,  welche  so  tiefgehende  Bedeutung 
haben,  wie  jene  Unterscheidung  der  drei  Seelentheile,  in  späteren  Schrif- 
ten gar  nicht  zu  verwerthen.  Wie  sollte  er  es  aber  gerade  im  Phädon 
gethan  haben,  wo  sich  doch  so  manche  Ergebnisse  früherer  Gespräche 
wie  in  einem  Brennpunkte  gesammelt  finden,  Ergebnisse,  die  doch  au 
Werth  für  die  Unsterblichkeitstheorie  hinter  jenen  des  Timäos  weit  zu- 
rückbleiben? Dagegen  könnte  der  Einwand  nichts  vermögen,  dass  im 
Phädon  ja  auch  die  im  Phädros  vorkommende  Dreitheilung  nicht  berührt 
sei,  obwohl  letzterer  Dialog  doch  gewiss  jenem  vorausgehe.  Im  Phädros 
erscheinen  eben,  wie  wir  früher  gesehen  haben,  die  drei  Seelentheile  in 
einem  ganz  anderen  Lichte  als  im  Timäos,  insbesondere  war  dort  nichts 
gesagt,  dass  nur  das  Xoportxbv  unsterblich  sei«  (S.  35).  Der  Verfasser 
fühlt  die  Schwierigkeit,  dasselbe  Argument  soll  in  dem  einen  Fall  gültig 
■•ein,  in  dem  anderen  nicht.  Es  wird  daher  interessant  sein  zu  lesen, 
was  der  Verfasser  zur  Beseitigung  der  Schwierigkeit  vorbringt.  Wir 
geben  auszugsweise  folgende  Sätze:  »Der  Unsterblichkeitsbeweis  im  Phä- 
dros bewegt  sich  in  den  Formen  der  Dialektik,  die  Zergliederung  der 
*  Seele  bedient  sich  aber  der  bildlichen  Darstellung.  Daraus  geht  unver- 
kennbar hervor,  dass  Piaton  den  Leser  auch  gar  nicht  zu  der  Meinung 
verleiten  wollte,  er  erkenne  die  Unsterblichkeit  allen  drei  Seelentheilen 
zu«  (8.  33).  Der  Verfasser  findet  es  nun  nicht  mehr  auffallend,  dass  im 
Phädon  jener  Dreitheilung  keine  Erwähnung  geschieht.  »Der  Gang  der 
Untersuchung  ist  in  diesem  Gespräche  ein  so  durchaus  dialektischer,  dass 
die  Einschaltung  naturphilosophischer  Excurse,  welche  doch  nur  in  mythi- 
scher Form  möglich  gewesen  wären,  geradezu  störend  gewirkt  hätte. 
Piaton  konnte  sich  dieselben  aber  um  so  mehr  ersparen,  als  er  seine 
Gliederung  der  Seele  als  aus  dem  Phädros  bekaunt  voraussetzen  musste, 
and  die  Art  der  Beweisführung  im  Phädon  klar  genug  erkennen  lässt, 
dass  nur  dem  obersten  Seelentheile,  dem  koyioxtxuv^  die  Unsterblichkeit 
als  Wesenseigenschaft  zugeschrieben  werden  könne«.  —  »Piaton  hätte 
vielleicht  nur  in  dem  Fall  die  Dreitheilung  nicht  unberührt  lassen  dür- 
fen, wenn  er  sie  als  im  Widerspruch  steheud  mit  den  Auseinandersetzun- 
gen des  Phädon  erkannt,  oder  anderweitig  ihre  Unzulässigkeit  eingesehen 
hätte«  (S.  34).  Man  vergleiche  nun,  was  Schultess  S.  56-  57  mit  Be- 
ziehung darauf  sagt.    Nach  meiner  Ansicht  kann  es  nicht  im  mindesten 


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170 


Piaton. 


zweifelhaft  sein,  dass  die  bisher  zu  Tage  getreteneu  Versuche,  die  Schwie- 
rigkeiten zu  beseitigen,  welche  sich  durch  die  Betrachtung  der  Lehre 
von  den  Seelentheilen  der  herkömmlichen  Einordnung  des  Phädo  und 
Phädrus  entgegenstellen,  nicht  genügend  sind.  Dass  Schedle  die  Arbeit 
von  Schultess  nicht  benutzt  hat,  ist  sehr  zu  bedauern  und  gereicht  seiner 
Abhandlung  zum  grössten  Nachtheil. 

Ich  erwähne  noch  die  Abhandlung: 

Quaeritur  quid  ex  vaticinio  de  Isocrate  in  extrema  parte  Phaedri 
Platonici  facto,  si  cum  ambagibus  qtiibusdam  Euthydemi  item  Platonici 
contendatur,  elici  possit  ad  definiendum  tempus  quo  dialogus,  quem 
priore  loco  diximus,  exaralus  esse  existimandus  sit.  Scr.  Fr.  Rausch. 
Budweis  1875.  4.  20  S. 

Ich  konnte  derselben  nicht  habhaft  werden  trotz  angestellter  Ver- 
suche, ich  muss  mich  daher  mit  der  Anführung  derselben  begnügen. 

3)  Einiges  zur  Aechtheit  platonischer  Dialoge.  Von  Professor 
E.  Sojek.  Zum  Jahresbericht  des  kaiserl.  königl.  Staatsgymnasiums 
zu  Linz  rar  das  Schuljahr  1876. 

Nach  einigen  allgemeinen  Bemerkungen  über  die  Frage,  ob  wir  den 
ganzen  Nachlass  Platon's  besitzen  (die  Frage  wird  verneint  S.  4)  und  ob 
alle  Dialoge,  die  wir  unter  Platon's  Namen  haben,  acht  sind  (der  Ver- 
fasser wendet  sich  besonders  gegen  Schaarschmidt),  hebt  Sojek  hervor, 
dass  ein  Mittel  zur  Beurtheilung  der  Aechtheit  sei,  »wenn  ein  oder  der 
andere  Dialog  als  ächt  konstatirt  sich  mit  andern  Dialogen,  die  zwar  als 
platonisch  nicht  ganz  gesichert  sind,  aber  mit  ihm  Gemeinsames  in  Ethik, 
Methode,  Tendenz  haben,  sich  zu  einer  Gruppe  vereinigen  lässt«  (S.  13)  ■ 
und  sucht  alsdann  diesen  Satz  an  den  Dialogen  Gorgias,  Protagoras, 
Euthydemus,  Meno  praktisch  durchzuführen,  d.  h.  die  Aechtheit  des  Pro- 
tagoras und  Euthydem  zu  prüfen.  Er  kommt  zu  dem  Resultate,  »dass 
nicht  nur  das  Verhältniss  zwischen  den  genannten  Dialogen  ein  mannig- 
faches ist,  sondern  dass  sie  einander  nothwendig  ergänzen  und  dass  da- 
durch auch  die  durch  Aristoteles  minder  beglaubigten  ihre  volle  Bestä- 
tigung erhalten«  (S.  16).  Zum  Schluss  wird  noch  die  Aechtheit  der  Apo- 
logie, die  der  Verfasser  also  charakterisirt :  »Wir  haben  es  in  der  Apo- 
logie mit  einem  persönlich  historischen  Bilde  des  Sokrates  zu  thun,  und 
zwar  wird  seine  Handlungsweise  vor  Gericht  dargestellt,  demnach  keine 
wissenschaftliche  Arbeit«  (S.  18),  vertheidigt;  hierbei  werden  besonders 
Ausstellungen  des  Programms  von  Baumann  d  Versuch  einer  Kritik  über 
Platon's  Apologie  nach  dem  jetzigen  Stand  der  Wissenschaft  Znaim  1868« 
zu  beseitigen  versucht.  Dies  der  Inhalt  der  Schrift.  Sie  giebt  manche 
richtige  Bemerkung,  aber  keine  einschneidenden  Resultate.  Das  Eingehen 
auf  so  viele  wichtige  Fragen  Hess  nichts  Rechtes  zu  Stande  kommen. 


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Die  Platonische  Philosophie. 


171 


4)  Der  erste  Alkibiades.  Von  F.  Hub  ad.  Zum  Jahresbericht  des 
Steiermarkisch  -  Landschaftlichen  Realgymnasiums  zu  Pettau.  1876.  8. 

36  8. 

Seinen  Stoff  behandelt  der  Verfasser  in  folgenden  Capiteln :  1.  Die 
Principien  der  Kritik  platonischer  Schriften  (es  werden  die  verschiedenen 
Versuche  kurz  besprochen,  ich  vermisse  Richard  Schöne.  Ueber  Platon's 
Protagoras.  Ein  Beitrag  zur  Lösung  der  platonischen  Frage,  Leipzig 
1862).  2.  Die  alten  Gewährsmänner  für  die  Echtheit  des  ersten  Alki- 
biades (über  Jamblichus  scheint  sich  der  Verfasser  nicht  gehörig  instruirt 
zu  haben).  3.  Die  neueren  Erklärer  Platon's  über  den  ersten  Alkibiades 
(hier  geht  es  etwas  bunt  durcheinander,  das  ürtheil  des  in  seiner  Be- 
wunderung der  Alten  etwas  überschwänglichen  Johannes  von  Müller  hätte 
wegbleiben  können).  4.  Betrachtung  des  Gesprächs  selbst  Nach  einer 
Inhaltsübersicht  stellt  der  Verfasser  die  verschiedenen  bald  sprachlichen 
bald  sachlichen  Ausstellungen  dem  Dialoge  folgend  zusammen.  Das 
Schlussresultat  ist:  »Der  Stoff  ist  wohl  platonisch;  die  Tendenz,  den  Jüng- 
ling zur  Erkenntniss  seiner  Unwissenheit  zu  bringen,  ist  deutlich  aus- 
gesprochen, die  dialektische  Methode  stimmt  aber  mit  der  der  echten 
Werke  nicht  überein;  es  kommen  Sätze  vor,  die  mit  den  echten  plato- 
nischen nicht  harmoniren;  die  verschiedenen  Mängel,  die  wir  angeführt 
haben,  zeigen,  dass  dieses  Gespräch  nicht  platonisch  sein  kanne. 

Im  Anschluss  hieran  sei  ein  Programm  erwähnt,  das  Wrobel  in 
der  Zeitschrift  für  österreichische  Gymnasien  27  (1876)  S.  993  (es  wird 
hier  auch  über  das  Programm  von  Hubad,  ferner  über  die  Arbeiten  von 
Steinwender,  Mayr,  Sojek  referirt)  bespricht  Süll»  autenticita  deil*  Alci- 
biade  primo.  Zum  Programm  des  Gymnasiums  von  Rovereto  1876.  Von 
Professor  Beniamino  Andreatta.  Wrobel  sagt  von  demselben,  dass 
es  kaum  geeignet  sein  möchte,  Zweifler  zu  dem  Glauben  an  die  Echtheit 
des  behandelten  Dialoges  zu  bekehren. 

d.  Platonische  Philosophie. 

1)  Die  Platonische  Frage.   Eine  Streitschrift  gegen  Zeller.  Von 
G.  Teichmüller.   Gotha  1876.  8.  S.  127. 

Teichmüller  hat  in  seinem  Buch  »Geschichte  der  Begriffe  1874t 
höchst  eigentümliche  Ansichten  über  Plato  entwickelt.  Dieselben  fan- 
den Widerspruch  von  Seite  Zeller's  an  mehreren  Stellen  seiner  Geschichte. 
Gegen  diese  Einwendungen  richtet  sich  die  erwähnte  neue  Schrift  Teich- 
müller's.  Da  »die  Geschichte  der  Begriffe«  in  dem  vorigen  Jahresbericht 
von  Susemihl  besprochen  ist,  auch  die  obige  Schrift  noch  im  Nachtrag 
S.  400  beurtheilt,  d.  i.  verurtheüt  wird,  so  wird  es  nicht  nöthig  sein, 
ausführlicher  auf  diese  Vertheidigung  der  in  der  ersten  Schrift  vorge- 
brachten Ansichten  einzugehen.  Einen  Anhänger  hat  Teichmüller  in 
Dr.  Alois  Spielmann  gefunden,  dessen  Schrift  »Platon's  Pantheismus« 


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172 


Piaton. 


Brixen  1877  ausdrücklich  zur  Empfehlung  der  Teichmttller'schen  Ansicht 
geschrieben  ist.  Er  rühmt  vier  Vorzüge  an  derselben:  1.  Plate-  ist  mit 
sich  dadurch  einstimmig;  2.  es  sind  Mythen  vom  philosophischen  Lehr- 
gehalte streng  geschieden;  3.  sie  ist  die  tiefste  von  allen;  4.  sie  ist  un- 
abhängig von  der  Entscheidung  über  die  Echtheit  der  zweifelhaft  plato- 
nischen Schriften.  Gewiss  wird  sich  Jeder,  der  glaubt,  dass  es  sich  bei 
der  Forschung  lediglich  um  Wahrheit  handelt,  mag  sie  auch  Unbequem- 
lichkeiten und  Schwierigkeiten  im  Gefolge  haben,  über  diese  Empfehlun- 
gen etwas  wundern.  Ich  kann  nur  der  These  beipflichten,  die  Ivo  Bruns 
in  seiner  Schrift  De  legum  Piatonicarum  compositione  quaestioues  selectae 
Bonn  1877  ausgesprochen:  Studia  quae  versantur  in  historia  philosophiae 
graecae  quam  acerrimc  defeudenda  a  rationibus  quas  Teichmüller  nuper 
proposuit  in  libro  »die  platonische  Fraget- 

2)  Untersuchungen  zur  Platonischen  Ideenlehre.    Von  Dr.  Dieck. 
Zum  Programm  der  königl.  Landcsschule  in  Pforta  1876.  4.  48  S. 

Zweck  dieser  von  ernstem  Streben  zeugenden  Programm-Abhandlung 
ist,  den  Nachweis  zu  liefern,  dass  die  platonischen  Ideen  Gedanken 
und  zwar  Gedanken  des  göttlichen  voüq  sind.  In  der  Ausführung 
dieses  Satzes  erörtert  der  Verfasser  zuerst  die  Lotze'sche  Ansicht  über 
die  platonische  Ideenlehre,  welche  die  platonische  Lehre  von  einem  gro- 
ben Missverständniss  befreien  soll.  Als  solches  betrachtet  Lotze  (Logik  I 
S.  501)  den  Satz,  »Plato  habe  den  Ideen,  zu  deren  Bewusstsein  er  sich 
erhoben,  ein  Dasein  abgesondert  von  den  Dingen  und  doch  nach  der 
Meinung  derer,  die  ihn  so  verstanden,  ähnlich  dem  Sein  der  Dinge  zu- 
geschrieben«. Nach  Lotze  (S.  504)  behauptet  Plato  nur  die  ewige  Gül- 
tigkeit der  Ideen,  niemals  aber  ihr  Sein,  wir  müssen  (S.  507)  die  den 
Ideen  (und  Gesetzen)  zukommende  Wirklichkeit  als  Geltung  von  der 
Wirklichkeit  der  Dinge  als  dem  Sein  unterscheiden;  da  der  Begriff  des 
Geltens,  der  kein  Sein  einschliesst,  der  griechischen  Sprache  fehle,  sei 
Plato  gezwungen  gewesen,  zu  Ausdrücken  zu  greifen,  welche  die  Wirk- 
lichkeit des  Seins  ausdrücken,  daher  jenes  Missverständniss  (S.  505). 
Der  Verfasser  schliesst  sich  dieser  Auffassung  Lotzes  an.  »Wenn  wir 
von  der  Auffassung  der  Ideen  als  beseelter  Wesen  absehen,  so  bleibt 
allerdings  wohl  keine  andere  Möglichkeit,  als  das  Sein  der  Ideen,  will 
man  es  sich  überhaupt  seinem  Fassungsvermögen  nahe  bringen,  in  der 
Lotzc'schen  Weise  auffassen«  (S.  13).  Hierbei  unterlässt  der  Verfasser 
nicht,  die  Anschauungen  Lotzc's  genauer  zu  bestimmen  und  zu  vertiefen. 

Alsdann  wird  in  der  Abhandlung  die  metaphysische  Bedeutung  der 
Ideen  nach  der  bekannten  Stelle  des  Phädo  und  nach  dem  Philebus 
untersucht  und  bestritten,  dass  die  Ideen  bei  Plato  auch  als  wirkende  Ur- 
sachen aufzufassen  seien.  Sie  sind  nach  des  Verfassers  Meinung  bloss 
begriffliche,  resp.  Zweckursachen.  Die  eigentliche  wirkende  Ursache  sei 
allein  der  vobg  (S.  36).    Dieser  voSg  aber,  die  höchste  Ursache,  ist,  wie 


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Die  Platonische  Philosophie. 


173 


der  Verfasser  c.  VI  ausführt,  die  vernünftige  Gottesseele,  der  vernünftige 
Gottesgeist  (S.  37)  und  muss  persönlich  gefasst  werden  Ueber  das  Ver- 
hältnis der  Ideen  und  speciell  der  Idee  des  Guten  zum  voO?  setzt  der 
Verfasser  fest :  »Die  Ideen  sind  die  Gedanken  des  göttlichen  vov,*  (S.  40) ; 
in  der  Idee  des  Guten  darf  man  nur  den  Gedanken  erkennen,  in  dem 
sich  der  gute  Gott  selber  denkt.  Die  Idee  des  Guten  ist  eben  einfach 
die  gedankliche  Selbstobjectivirung  Gottes  im  göttlichen  Geiste,  und  die 
Falle  der  von  der  Idee  des  Guten  beherrschten  und  umfassten  anderen 
Ideen  ist  die  gedankliche  Objectivirung  der  eigenen  göttlichen  Lebeus- 
follee  (S.  41).  Seine  Auffassung  vertheidigt  der  Verfasser  gegen  Zeller, 
der  S.  577  ff.  eine  Reihe  von  Gründen  gegen  die  Auffassung  der  Ideen 
als  die  Gedanken  der  Gottheit  vorbringt,  und  gegen  Stumpf  s  Versuch, 
»die  seelenartige  Existenz  der  Ideen  als  vereinbar  mit  der  nach  Plato 
notwendigen  Eigenschaft  der  Unveränderlichkeit  darzustellen«  (S.  39). 
Am  Schluss  der  Widerlegung  wird  mit  Rücksicht  auf  die  bekannte  Stelle 
im  Sophista  (248  £),  welche  den  Ideen  Vernunft  uud  Leben  und  Seele  zu- 
schreibt, Folgendes  bemerkt  (S.  40):  »So  bleibt  uns  denn  nichts  anderes 
übrig,  als  in  den  Ausführungen  des  Sophisten  den  Versuch  Jemandes  zu 
erkennen,  der,  vielleicht  ohne  die  rechte  Einsicht  in  die  platonischen  Ge- 
danken, sie  in  seiner  Weise  sich  umdeutete,  damit  aber  einen  starken 
Schritt  rückwärts  that«.  Ob  diese  Bemerkung  richtig  ist,  kann  hier 
nicht  untersucht  werden;  soviel  scheint  aber  mir  unzweifelhaft,  dass  der 
Dialog  eine  andere  Phase  der  Ideeulehre  enthält.  Dies  legt  uns  einen 
Gedanken  nahe,  den  wir  hier  uns  auszusprechen  gestatten,  nämlich,  dass 
es  an  der  Zeit  ist,  die  systematische  Behandlungsweise  der  Ideenlclire 
aufzugeben  und  dieselbe  für  jeden  Dialog  isolirt  zu  betrachten.  Es  wird 
dann  nicht  mehr  nöthig  sein,  durch  allerlei  Mittel  widerstrebende  Be- 
stimmungen mit  einander  zu  verschmelzen. 

3)  Nuova  interpretazione  delle  idee  platoniche  proposta  da  G.  M. 
Bertini.   Torino  88  S. 

Mir  nicht  zugänglich  geworden,  obwohl  ich  mich  darum  bemühte. 

4)  De  deo  Piatonis.    Scr.  B.  Pansch.  Göttinger  Inauguraldisser- 
tation. 1876.  8.  67  S. 

Der  Verfasser  erörtert  zuerst  die  verschiedenen  Ansichten  der  frü- 
heren Philosophen  über  Gott.  Alsdann  wird  dargelegt:  1.  quid  sit  apud 
Platonem  deus  quidque  agat:  2.  quem  locum  in  philosophiae  systemate  deus 
obtineat.  Nach  der  ersten  Hinsicht  zeigt  der  Verfasser,  wie  Plato  den  ethi- 
schen Gottesbegriff  des  Sokrates  erweitert  zum  ethisch-kosmischen  (Cratyl. 
Theaet.  Phaedo),  zum  kosmischen  (Soph.  Politic),  und  wendet  sich  dann 
zur  Republik  und  zum  Tiraaeus,  wo  sich  die  ausgebildetste  Auseinander- 
setzung über  Gott  vorfinde.  Nach  der  zweiten  behandelt  der  Verfasser  die 
oft  aufgeworfene  Frage,  quae  cum  ideis  ratio  deo  sit.  Seine  Ansicht 
dürfte  in  folgenden  Sätzen  klar  ausgesprochen  sein:  Intra  mythici  ser- 


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174 


Piaton. 


monis  fines  in  Timaeo  intcrdum  deus  loco  idearum  est,  aliis  locis  quasi 
semimythicis  iuxta  ideas  ponitur,  extra  raytiium  null  um  locum  obtinet 
(S.  46).  Non  dicemus,  Platonem,  Deum  et  idcam  boni  idem  esse,  docere, 
sed  unam  rerum  causam  efficientem  modo  Deum,  modo  ideam  boni  dicere. 
Iamque  6  elxatc  Xoyoq  nos  adiuvat,  ita  ut  dicendura  sit,  ubi  imagines 
adhibeantur,  Deum,  ubi  dialectice  agatur,  ideam  boni  cau- 
sam efficientem  apparere.  Quibus  autem  locis  Plato  simul  et  de  deo 
et  de  ideis  agit,  semimytbico  quodam  modo  dicendi  utitur,  ita  quidem, 
ut  magis  ideas  dialecticos  fines,  quam  Deum  mythicos  excedere  existiman- 
dum  sit,  nam  saepius  ideas  intra  mythum  reperias,  Deum  in  dialecticis 
nunquam  (S.  58).  Necesse  videtur,  ni  fall  im  ur,  duas  quasi  regiones  in 
Piatonis  philosophia  ponere,  alteram  credendi,  alteram  sciendi  sive  reli- 
gionis  et  philosopbiae  (S.  58).  Wenn  man  mit  diesen  Sätzen  Zeller  II 
S.  600  vergleicht:  »Für  die  wissenschaftliche  Untersuchung  Uber  die 
höchsten  Gründe  beschränkte  er  sich  auf  die  Ideen  und  wenn  er  neben 
ihnen  noch  der  Gottheit  bedurfte,  wie  im  Timäus,  führte  er  diese  ohne 
Beweis  und  nähere  Bestimmung  als  Glaubensvoraussetzung  eint,  so  sieht 
man,  dass  der  Verfasser  keinen  wesentlichen  Fortschritt  Zeller  gegenüber 
erzielt  hat.  Es  kommt  hinzu,  dass  der  Verfasser  nur  eine  mangelhafte 
Kenntniss  und  Benutzung  der  Literatur  zeigt,  (z.  B.  librum  Schusteri 
»Heraklit  von  Ephesus«  non  ad  mau  um  habeo,  Erdmanni  »Piatonis  doctrina 
de  rationibus,  quae  inter  Deum  et  ideas  intercedunt«  non  in  manibus 
erat)  und  eine  eingehende  Behandlung  der  einzelnen  Stellen,  sowie 
Schärfe  in  der  Beweisführung  öfters  vermissen  lässt.  Sonderbar  ist,  was 
der  Verfasser  über  die  bekannte  Sophistastelle  249  S.  44  sagt 

5)  Die  Materie  nach  dem  Platonischen  Timaeus.  Von  Dr.  Biehl 
aus  Innsbruck.  In  Verhandlungen  der  31.  Versammlung  deutscher  Phi- 
lologen und  Schulmänner  in  Tübingen.  S.  82-86. 

In  diesem  klaren  Vortrag  sucht  der  Verfasser  den  Nachweis  zu 
liefern,  »dass  Piaton  unter  seinem  Substrate  der  Sinnenwelt  nur  einen 
körperlichen  Stoff  verstanden  haben  kann«  (S.  86);  denn  »Piaton  theilt 
seinem  ursprünglichen  Substrate  alles  bestimmten  Stoffes  an  mehreren 
Stellen  vor  der  Weltbildung  eine  ungeordnete  Bewegung  zu«  (S.  85). 
Die  Darstellung  ist  zwar  mythisch,  allein  aus  ihr  geht  doch  soviel  her- 
vor, dass  »nach  der  Ansicht  des  Piaton  es  wenigstens  in  der  Natur  dieses 
Substrats  gelegen  haben  muss,  bewegt  zu  werden«.  Die  Möglichkeit  be- 
wegt zu  werden  ist  nach  Piaton  wie  Aristoteles  das  wesentliche  Merkmal 
der  materiellen  im  Unterschiede  von  den  mathematischen  Körpern.  Der 
zweite  Beweis  ist  folgender:  Nur  die  Ideen  haben  wahrhaftes  Sein.  Das 
Sein  der  sinnlichen  Welt  ist  nur  möglich  durch  die  Theilnahme  an  dem 
wahren  Sein.  Diese  Theilnahme  der  sinnlichen  Dinge  an  den  Ideen  kann  in 
nichts  Anderem  bestehen,  als  dass  sie  Abbilder  der  Ideen  sind.  Ein  Bild  als 
solches  aber  bedarf,  wie  dieses  Plato  ausdrücklich  bemerkt,  eines  Substra- 


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Die  Platonische  Philosophie 


175 


tes,  woran  es  seinen  Halt  hat.  Diesen  Halt  kann  aber  nicht  der  leere  Raum 
gewähren.  Weiterhin  bemerkt  Biehl:  Der  Weltbildner,  mit  dessen  An- 
nahme es  Piaton  vollkommen  Ernst  ist,  hatte  keinen  anderen  Grund  zur 
Weitbildung  als  seine  ihm  inwohnende  Güte.  Vermöge  derselben  musste 
er  uberall  das  Gute  wollen.  Es  musste  also  irgendwie  noch  etwas  sein, 
was  als  solches  des  Guten  noch  nicht  theilhaftig  war,  d.  h.  es  musste 
noch  ungeordnetes,  unbestimmtes  Sein  geben,  welches  die  Güte  des  Welt- 
bildners bewegen  musste,  dasselbe  zu  ordnen  und  zu  bestimmen.  Und 
ein  solches  ungeordnetes,  unbestimmtes  Sein  konnte  Piaton  nicht  als 
blossen  leeren  Raum  betrachten.  Dies  die  Beweisführung  Biehl's,  die 
ich  fast  durchweg  mit  seinen  eigenen  Worten  gegeben  habe.  Auch  die 
Schwierigkeiten,  die  sich  seiner  Auffassung  entgegenstellen,  verschweigt 
Biehl  nicht,  so  wird  z.  B.  das  widerstreitende  Zeugniss  des  Aristoteles 
berührt  und  auf  Missverständniss  zurückgeführt.  Zum  Schluss  wird  das 
Substrat  der  Sinnenwelt  näher  dahin  bestimmt,  dass  »die  verschiedenen 
bestimmten  stofflichen  Formeu  nur  Erscheinungsformen,  modi,  der  ewig 
sich  gleich  bleibende  Substanz  des  Substrats  sind«  (S.  86).  Die  Dinge 
werden  nicht  aus  ihm,  sondern  in  ihm,  es  nimmt  alle  bestimmte  sinn- 
liche Dinge  in  sich  auf,  das  Alles  in  sich  Aufnehmende  konnte  bildlich 
als  /u>pa  von  Piaton  bezeichnet  werden. 

6)  Zur  Würdigung  der  Lehre  von  den  Seelentheilen  in  der  plato- 
nischen Psychologie.  Von  Dr.  Victor  Perathoner.  Programm  des 
Innsbrucker  Gymnasiums  vom  Jahre  1875.  8.  24  S.  (vgl.  die  Recen- 
sion  von  R.  Zimmermann  Zeitschrift  für  österr.  Gymn.  27  (1876) 
p.  221). 

Die  Leetüre  dieser  Schrift  ist  deswegen  interessant,  weil  sie  Anlass 
stiebt,  sich  über  die  Methode,  die  man  bei  solchen  Untersuchungen  ein- 
halten muss,  klar  zu  werden.    Die  Abhandlung  ist  in  demselben  Jahre 
wie  die  geistreiche  Schrift  »Platonische  Forschungen  von  Dr.  Fritz 
Schultess  Bonn  1875«  erschienen  und  behandelt  ganz  denselben  Gegen- 
stand. Eine  Vergleichung  der  beiden  Aufsätze  fallt  durchweg  zu  Un- 
gunsten des  Perathoner'schen  aus.  Beide  behandeln  die  Lehre  Plato's  von 
der  Seele.   Schultess  findet  in  dieser  Lehre  zwei  Phasen:  in  der  einen 
stellt  Plato  die  Seele  als  ein  einheitliches,  im  t  heilbar  es  Wesen,  in  der 
andern  als  ein  dreigetheiltes  dar  (S.  54).  Wir  haben  sonach  zwei  grund- 
verschiedene Anschauungen  über  denselben  Gegenstand,  dieselben  können 
nicht  als  nebeneinanderbestehende,  sondern  nur  als  aufeinander- 
folgende Phasen  gedacht  werden.   Die  erste  ist  im  Phaedo  vertreten, 
die  andere  im  Phaedrus,  Republik,  Timaeus.  Es  fragt  sich  also,  welche 
die  frühere  ist   Da  die  Dreitheilung  der  Seele  in  einigen  Dialogen  er- 
scheint, deren  Abfassung  unbestritten  in  das  höhere  Lebensalter  Platon's 
fällt,  in  der  Republik  und  im  Timaeus  —  Andeutungen  finden  sich  ferner 
auch  in  den  Leges,  anerkannt  dem  spätesten  Werk  Platon's,  —  so  ge- 


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176  Piaton. 

hört  die  Dreitheiluiig  iu  die  spätere  Epoche  und  es  liegen  in  derselben 
Phaedrus,  Republik,  Timaeus  und  die  Gesetze  und  zwar  in  der  angege- 
benen Reihenfolge  (S.  57).  Der  Phädo  ist  also  früher  als  der  Phaedrus.a 
So  Fritz  Schultess.  Man  mag  einen  Standpunkt  einnehmen,  welchen  man 
will,  man  wird  nicht  läugnen  können,  dass  hier  vortreffliche  Methode 
vorhanden  ist    Gehen  wir  nun  zur  Leetüre  der  Perathoner'schen  Arbeit 
über,  so  finden  wir  gegenüber  der  Klarheit  und  Festigkeit  von  Fritz 
Schultess  ein  mühsames  Ringen  und  Hin-  und  Herschwanken,  das  zn 
keinem  abschliessenden  Resultat  führt.   Nachdem  Perathoner  den  ethi- 
schen Charakter  der  platonischen  Dreitheilung  zu  erweisen  versucht 
(»durch  die  Seelentheile  wird  das  Begehren  in  verschiedene  Stufen  mit 
Rücksicht  auf  den  eüiischen  Werth  geschieden«  S.  10),  geht  er  zur  Frage 
über,  ob  Plato  bei  seiner  Theilung  der  Seele  drei  Seelenwesen  oder  unter 
den  Theilen  nur  verschiedene  Wirkungsformen  der  einen  Seele  annimmt. 
Wie  schon  die  Ausdrucksweise  andeutet,  zeigt  sich  der  Verfasser  hier 
etwas  schwankend.    Wir  heben  einige  Sätze  heraus:   »Soviel  scheint 
sicher,  dass  die  Seelentheile  nicht  so  unbestritten  drei  Seelenwesen  sind, 
wie  es  vielfach  behauptet  worden«  (S.  17  und  18).    »Alle  diese  Schwie- 
rigkeiten fliessen  daraus,  dass  die  Lehre  von  den  Seelentheilen  ursprüng- 
lich darauf  angelegt  erscheint,  die  ethischen  Werthunterschiede  des 
menschlichen  Handelns  auf  drei  Dispositionen  zu  gewissen  Strebungen 
zurückzuführen«  (S.  18).    Auch  von  diesem  Gesichtspunkte  aus  empfiehlt 
es  sich,  die  fs'vjy,  jxipr^  etSy  der  Seele  nicht  als  drei  Seelen  oder  eigent- 
liche Seelentheile,  sondern  als  drei  Wirkungsformen  anzusehen,  welche 
in  drei  Wirkungsvermögen  ihren  Grund  haben«.    Wir  wollen  nun  auch 
sehen,  wie  der  Verfasser  von  diesem  Standpunkt  aus  »die,  wie  man  glau- 
ben möchte,  tief  greifenden  Abweichungen,  die  uns  in  den  Schriften  Pla- 
to's  in  Bezug  auf  die  Lehre  von  den  Seelentheilen  begegnen,  leichter 
und  wohl  auch  richtiger  beurthcilen  zu  können«  glaubt   Im  Timäos  ist 
nur  das  Xoyterrixbv  der  Seele  unsterblich,  das  ßufioeidks  und  ir.tBofir^rtxuv 
geht  mit  dem  Tode  unter.  Der  Verfasser  sagt  nun :  »Das  Entstehen  und 
Vergehen  des  BufineiSs?  und  htiBuii^nxbv  bezeichnet  nur  den  geringereu 
Werth  dieser  beiden,  der  einen  Seele  inhärirenden  Kräfte,  welche  ohne 
Körper  wegen  des  Mangels  der  Objecte  in  der  jenseitigen  Welt  SuvdjjLsec 
ohne  Energie  sind,  im  Gegensatze  zum  Xoytortxov,  das  auch  im  Präexi- 
stenzzustande  der  Seele  thätige,  in  Wirksamkeit  begriffene  Kraft  ist« 
(S.  21).   Nachdem  der  Verfasser  doch  wieder  im  Laufe  der  Betrachtung 
stutzig  geworden,  (erkennt  man  diese  Bedeutung  der  mythischen  Dar- 
stellung des  Timaeus  nicht  an,  so  liegt  allerdings  die  Annahme  sehr 
nahe,  dass  die  Seelentheile  in  Timaeus  als  drei  gesonderte  Seelen  zu 
betrachten  seien,  deren  jede  ein  eigenes  Bewusstsein  habe  S.  22),  kommt 
er  schliesslich  wieder  auf  die  Annahme  der  einen,  untheilbaren  Seele 
zurück  und  zieht  endlich  auch  noch  den  Phädo  für  die  vorliegende  Frage 
bei.   Man  begreift  leichter,  heisst  es  S.  22,  unter  der  Voraussetzung, 


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Die  Platonische  Philosophie.  177 

dass  die  Seelenthcile  nicht  gesonderte  Substanzen  sind,  warum  in  diesem 
Dialoge,  der  doch  später  als  der  Phädrus  vcrfasst  wurde,  ^lie  Dreithei- 
\ung  der  Seele  kaum  berührt  erscheint.  »Es  kann  nicht  befremden,  wenn 
nach  dem  Grundsatze,  wo  ein  entgegengesetztes  Ziehen  stattfindet,  müssen 
in  dem  Menschen  nothwendig  betreffs  des  Nämlichen  irgend  zwei  sein,  das- 
jenige, was  zur  Befriedigung  der  sinnlichen  Begierden  zieht,  im  Phädon  der 
Körper  ist,  in 'der  Bepublik  ein  Seelentheil;  der  Causalnexus  zwischen  der 
Wirksamkeit  desSeelentbeils  und  dem  Körper  gestatten  diese  Vertauschungt 
(S.  23).  Auf  diese  Weise  kommt  endlich  der  Verfasser  zu  dem  Satz,  das  er 
als  Resultat  seiner  Abhandlung  hinstellen  möchte,  »dass  die  Dialoge  Plato's, 
wenigstens  die  unbestritten  ächten,  keine  wesentlichen  Abweichungen  in 
Bezug  auf  die  Lehre  von  den  Seelentheilen  erkennen  lassen. c  Wie  man 
sieht,  tritt  der  Verfasser  in  den  stärksten  Gegensatz  zu  Schultess.  Es 
kann  aber  nicht  dem  geringsten  Zweifel  unterliegen,  dass  Perathoner  mit 
falscher  Methode  arbeitet  Das  Streben,  die  von  ihm  untersuchte  plato- 
nische  Lehre  als  eine  einheitliche  darzustellen,  liess  ihn  zu  keinem  halt- 
baren Resultate  kommen.  Man  sieht  es  der  Arbeit  förmlich  an,  dass  sie 
Feuer  und  Wasser  mit  einander  verbinden  will.  Die  Arbeit  von  Schultess 
tritt  durch  dieses  Gegenstück  in  das  hellste  Licht,  sie  zeigt  in  wahrhaft 
mustergiltiger  Weise,  wie  solche  Specialuntersuchungen  über  einzelne 
platonische  Lehren  zu  führen  sind.  Es  wäre  zu  wünschen,  dass  diese 
Methode,  die  auch  in  dem  schönen  Aufsätze  von  Hirzel  über  den  Unter- 
schied der  dtxatooövr}  und  der  atufpoauvrj  in  der  platonischen  Republik 
Hermes  VIII  (1872)  S.  379  -411  zu  Tage  tritt,  von  Allen  eingehalten 
würde,  die  solche  Untersuchungen  anzustellen  wünschen. 

7)  0  ßTMOUa^ud  Aristotelem  Platonemque.  Commentatio  aucto- 
ritate  amplissüni  philosophorum  Bonnensium  ordinis  suscepta  ab  eodem- 
que  praemio  publico  ornata.  Scr.  Petrus  Meyer.  Bonn  1876.  8.  65  S. 

Der  Verfasser  weist  nach,  dass  sowohl  Aristoteles  als  Plato  keine 
▼on  dem  gewöhnlichen  Sprachgebrauch  abweichende  Bedeutung  des  Huftbe 
festgesetzt  haben,  dass  sonach  auch  beide  Bvfioe  in  derselben  Bedeutung 
gebraucht  haben  (S.  59,  62).  Indem  der  Verfasser  gegen  Brentano  be- 
tont, dass  imbupJa  und  Bofwc  von  einander  verschieden  sind  und  S.  9 
diesen  Unterschied  für  Aristoteles  näher  erläutert  und  ausdrücklich  alles 
nnter  den  Begriff  inSufita  Fallende  von  der  Begriffsbestimmung  des  BofiuQ 
abgezogen  wissen  will,  fasst  er  am  Schluss  seiner  Abhandlung  seine  Unter- 
suchungen über  den  flu/t^c  dahin  zusammen,  dass  er  denselben  bestimmt 
als  naturalem  vim,  qua  duetus  suam  quisque  propriam  naturam  explere 
studeat,  quaque  incitatus,  quaecunque  hanc  naturam  ipsi  propriam  tollere 
vel  laedere  conentur,  fugiat,  quae  contra  perfectiorem  reddere  possint, 
adpetat.  Weder  die  deutsche  noch  die  lateinische  noch  die  französische 
Sprache  hat  einen  diesen  Begriff  völlig  erschöpfenden  Ausdruck.  Im 
Deutschen  genügt  weder  »Muth,  Zorn,  Eifert,  noch  »Selbstgefühl,  Individua- 

J»hiesbericht  für  AI terthums- W Us6QSChftft  1877.  I.  12 


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178  Plato. 

litätsprincip«.  Non  possumus  singularem  ullam  vocera  proponere,  sed 
ubique  secundum  ea,  quac  praecedunt  vel  secuntur,  6  &ujibc  erit  verten- 
dus  vel  verbo*  uno  vel  toto  enuntiato,  sagt  der  Verfasser  S.  63.  Da  die 
Schrift  von  Aristoteles  ausgeht  (denn  non  tantopere  ad  singula  descendit 
Plato  quam  Aristoteles  S.  45),  so  muss  dem  Jahresbericht  über  Aristo- 
teles das  genauere  Eingehen  in  den  Inhalt  der  Schrift  überlassen 
bleiben.  *) 

8)  Platon's  Cardin altugenden  vor  und  nach  Abfassung  des  Euthy- 
phron.  Jenaer  Inauguraldissertation  von  Gustav  Auermann  aus 
Merseburg.   Jena  1876.  8.  29  S. 

Wer  die  Worte  Schleierraacher's  (Einleitung  zum  Eutbyphro  S.  54) 
kennt,  die  dieser  für  die  Aechtheit  des  Euthyphro  in  die  Wagschale  wirft: 
»Ferner  verschwindet  in  den  übrigen  platonischen  Werken  der  Begriff  der 
Frömmigkeit  aus  der  Reihe  der  vier  Haupttugenden,  denen  er  im  Pro- 
tagons noch  beigesellt  ist,  auf  eine  solche  Art,  dass  ein  eigener  Wink 
darüber  ganz  nothwendig  ist,  und  wenn  er  sich  nicht  fände  als  verloren 
gegangen  müsste  vorausgesetzt  werden«,  braucht  diese  Dissertation,  als 
deren  Resultat  (S.  29)  der  Verfasser  hinstellt,  »dass,  während  Piaton  vor 
Abfassung  des  Euthyphron  fünf  Cardinaltugenden  aufgestellt  hatte,  er 
nach  Abfassung  derselben  deren  nur  noch  vier  annahm«,  nicht  zu  lesen. 
Sie  ist  eine  überaus  dürftige,  jeder  Gelehrsamkeit  entbehrende  Schüler- 
arbeit ohne  allen  wissenschaftlichen  Werth. 

e.  Handschriftliches  und  Toxteskritik. 

Das  dies  diem  docet  habe  ich  bei  meinen  Studien  über  die  platoni- 
schen Handschriften  in  vollem  Masse  erfahren.  Eine  Entdeckung  führte 
zu  einer  anderen,  bis  endlich  in  meiner  jüngsten  Schrift  ein,  wie  ich 
glaube,  vollkommen  abschliessendes  Resultat  gewonnen  wurde.  Es  wird 
interessant  sein,  an  den  einzelnen  Abhandlungen  dieses  Fortschreiten  zu 
einer  immer  deutlicher  werdenden  Einsicht  in  die  Verwandtschaftsverhält- 
nisse der  Handschriften  klarzulegen. 

1)  Bemerkungen  zum  kritischen  Apparat  Platon's.  Von  M.  Schau  z. 
Philolog.  35  (187G)  368  —  369. 

Ich  habe  zuerst  gesehen,  dass  die  Handschrift  A9  in  den  meisten 
Dialogen  aus  dem  Clarkianns  stammt  In  dem  kleinen  Aufsatz  wird  erst- 
lich die  von  einem  leider  jetzt  verstorbenen  sehr  genauen  Kenner  grie- 
chischer Handschriften  vorgenommene  Altersbestimmung  der  Handschrift, 
die  ich  immer  bezweifelt  habe,  zurückgenommen,  und  dieselbe  nach  einer 


»)  Noch  ist  darauf  aufmerksam  zu  machen,  dass  Meyer  den  Cond  schon 
Canon  tydövuoe  verum  est  et  ydovuia  et  <pdovtxeT»t  S.  56  Anm.  3  ausführlich 
begründet. 


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Handschrift  rn. 


179 


seltenen  Schrift  dem  XV.  Jahrhundert  zugetheilt  Weiter  wird  gezeigt, 
dass  aas  dieser  Handschrift  durch  mindestens  ein  Zwischenglied  im  Sym- 
posion w  geflossen  ist 

2)  Mittheilungen  über  platonische  Handschriften.  Von  M.  Schanz. 
Hermes  XI  S.  104  —  117. 

Dieser  Aufsatz,  der  eine  Fortsetzung  von  den  Herrn.  X  S.  171—177 
stehenden  Mittheilungen  über  platonische  Handschriften  bildet,  wurde  im 
?origen  Jahresbericht  noch  nachträglich  besprochen,  ich  kann  mich  da- 
her kurz  fassen.  Derselbe  behandelt  zwei  Sippen,  die  Sippe  B  und 
die  Sippe  //.  Beide  sind  die  Quellen  von  einer  nicht  kleinen  Zahl  von 
Handschriften  geworden.  Für  die  Erkenntniss  der  Sippe  B  war  sehr 
wichtig  der  Nachweis,  dass  C  aus  B  stammt,  denn  dadurch  konnten  auch 
die  Handschriften  eliminirt  werden,  welche  aus  C  stammen,  so  y,  ferner 
»•im  Protag.  Menex.  Charm.  (im  letzten  Dialog  nur  theilweise,  vgl.  Phi- 
lo!. 35  S.  657),  endlich  g.  Bezüglich  der  Sippe  fl  habe  ich  nachgewiesen, 
dass  aus  D  einerseits  stammt  cod.  p,  der  wieder  Quelle  von  K  und  durch 
diese  Handschrift  weiterhin  von  q  geworden  ist ,  anderseits  cod.  <S>,  aus 
dem  wieder  (P*  stammt,  ferner  habe  ich  dargelegt,  dass  aus  D  im  Phae- 
dros  NOP)  im  Parmenides  R  stammt.  Ich  glaube  somit  sagen  zu  dürfen, 
dass  mit  den  beiden  Abhandlungen  im  Hermes  der  Weg  zur  Sichtung 
der  platonischen  Handschriften  in  den  sechs  ersten  Tetralogien  angebahnt 
wurde.   Einen  weiteren  Schritt  that  ich  in  der  Abhandlung: 

3)  Untersuchungen  über  die  platonischen  Handschriften.   Von  M. 
Schanz.    Philolog.  35  (1876)  S.  643— 670. 

Diese  Untersuchungen  beschränkten  sich  zunächst  auf  die  Bekker' 
sehen  Handschriften,  weil  von  ihnen  genauere  und  vollständigere  Colla- 
tionen  vorlagen  als  von  den  Stallbaum'schen.  Durch  diese  Beschränkung 
war  es  öfters  nicht  möglich,  genauer  und  richtiger  über  die  Stellung 
mancher  Handschriften  zu  urtheilen.  Dieser  Mangel  wird  dann  durch 
meine  jüngste  Schrift  beseitigt  Wenn  ich  die  Hauptresultate  der  vor- 
liegenden Abhandlung  darlegen  darf,  so  sind  es  etwa  folgende:  1.  Die  pla- 
tonischen Handschriften  der  sechs  ersten  Tetralogien  (von  diesen  ist  in 
der  Abhandlung  nur  die  Rede)  zerfallen  in  zwei  Familien,  es  werden 
die  Bekker'schen  Handschriften  in  diese  zwei  Familien  geschieden;  von 
einer  dritten  Familie,  wie  sie  Jordan  annimmt,  kann  keine  Rede  sein. 

2.  Ueber  djese  falschlich  angenommene  dritte  Familie  werden  genauere 
Untersuchungen  angestellt,  es  wird  gezeigt,  dass  sie  im  Cratylus  und  im 
Symposion  zur  ersten  Familie  gehört,  ferner  wird  dargelegt,  dass  2 
und  der  Marcianus  590  aus  T stammen  (über  die  Abstammung  des  Vene- 
tus  186  und  3  aus  2  hat  bereits  Morelli  gehandelt),  weiter  wird  für  eine 
Reihe  von  Dialogen  bereits  die  Abstammung  von  Y  aus  C  und  damit 
aus  ß  bewiesen,  endlich  die  Wertlosigkeit  der  ganzen  Sippe  dargelegt. 

3.  Es  werden  nun  die  übrigen  Handschriften  der  zweiten  Familie  unter- 

12' 


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180 


Plato. 


■ 

sucht  und  die  eximirte  Stellung  und  Unbrauchbarkeit  von  r  erkannt,  von 
den  übrigen  in  Betracht  kommenden  Handschriften  BuEFAl  Laur.  85,  6 
wird  nachgewiesen,  dass  uEFAI  Laur.  85,  6  viel  verdorbener  sind  als  B 
und  gänzlich  unberücksichtigt  bleiben  müssen.  Im  Einzelnen  wird  noch 
nachgewiesen,  dass  F  nicht  aus  E  stammt,  ferner  das  u  ans  B  abge- 
schrieben ist.  Von  den  übrigen  Handschriften  wagte  ich  damals,  als  ich 
die  Abhandlung  schrieb,  noch  nicht  die  Abstammung  aus  B  zu  behaupten, 
obwohl  ich  moralisch  überzeugt  war,  weil  mir  die  Beweise  nicht  aus- 
reichend erschienen,  und  ich  vermeiden  wollte,  vage  Behauptungen  auf- 
zustellen. Nachdem  noch  die  nur  bei  einzelnen  Dialogen  vorkommenden 
Handschriften  als  unbrauchbar  gekennzeichnet  waren,  ergab  sich  also 
vorläufig  B  als  die  reinste  Quelle  der  zweiten  Familie.  4.  Es  wird  nun 
B  mit  t,  auf  dessen  öftere  Uebereinstimmung  mit  dem  Clarkianus  ich 
zuerst  die  Gelehrten  in  meinen  »Studien  S.  84«  aufmerksam  machte,  ein- 
gehend verglichen.  Diese  von  mir  zuerst  vorgenommene  Yergleichung 
der  beiden  Handschriften  musste  auch  dem  blödesten  Auge  darlegen, 
dass  B,  wie  ich  mich  ausdrückte,  t  gegenüber  eine  Yerderbniss  des  Textes 
in  der  zweiten  Potenz  darstellt  und  durch  t  verdrängt  werden  muss.  Das 

einzige  Beispiel  Theaet.  251,  5  tdXXov  päUov  t,  jjlsMov  päXiov  B  würde 
hinreichen.  Denn  schon  dieses  Beispiel  gestattet  uns  nicht  mehr  zu 
sagen ,  dass  t  nach  anderen  Handschriften  corrigirt  ward,  sondern  zwingt 
uns  zu  der  Annahme,  dass  B  verdorbener  ist  als  t  und  von  demselben 
abhängig  ist.  Auch  bei  B  wollte  ieh,  obwohl  ich  die  moralische  Ueber- 
zeugung  hatte,  noch  nicht  die  Abstammung  aus  t  behaupten,  da  ich  be- 
strebt war,  nur  solche  Sätze  aufzustellen,  die  mit  unumstösslichen  Be- 
weisen erhärtet  werden  konnten.  Das  wie  ich  glaube  richtige  Ergebniss 
der  Untersuchung  war  sonach,  dass  die  zweite  Familie  in  ihrer  reinsten 
Gestalt  durch  den  Venetus  t  erkannt  werde,  und  dass  demnach  auch  nur 
durch  diese  Handschrift  die  zweite  Familie  zur  Darstellung  kommen 
müsse.  Mit  Benutzung  früher  gemachter  Beobachtungen  wurde  weiterhin 
ausgesprochen,  dass  für  die  erste  Familie  neben  dem  Clarkianus  der  Tubin- 
gensis  und  der  Venetus  H  erst  in  zweiter  Linie  in  Betracht  komme.  So- 
weit meine  Untersuchung.  Praktisch  habe  ich  die  hier  entwickelten 
Grundsätze  in  meinem  Cratylus  durchgeführt.  Geraume  Zeit,  nachdem 
mein  Aufsatz,  der  überdies  noch  sehr  lange  bei  der  Redaction  lag,  pu- 
blicirt  war,  erschien  gegen  Ende  des  Jahres  1876  die  Recension  des 
ersten  Bandes  meiner  Platoausgabe  von  A.  Jordan  in  Fleckeisen's  Jahr- 
büchern S.  769  ff.  Ich  bin  überzeugt,  dass  Jordan  selbst  zugeben  wird,  dass 
seine  ganze  Polemik  durch  meinen  Aufsatz  gegenstandslos  wurde.  Ich 
behaupte  sogar,  dass  seine  Recension  einen  Standpunkt  einnimmt,  der 
durch  meine  Arbeit  als  unhaltbar  sich  herausstellt  So  spricht  Jordan 
hier  noch  von  seiner  dritten  Familie  £;  es  wird  ferner  noch  nicht  als 
sicheres  Ergebniss  der  Satz  hingestellt,  das  T  die  Quelle  der  übrigen 


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Handschriften. 


181 


Glieder  der  sogenannten  Familie  £  ist,  es  wird  weiterhin  von  £,  einem 
Gliede  der  Familie  £  gesagt  (8.  773),  dass  »dasselbe  in  der  ersten  Te- 
tralogie keineswegs  direct  zur  Familie  ß  gehört;  man  begreift  daher 
nicht,  warum  £  in  dem  Musterbeispiel  nicht  neben  ß  verwerthet  wird  — 
über  alle  diese  Punkte  giebt  mein  Aufsatz  hinreichenden,  auf  genauem 
Stadium  der  betreffenden  Handschriften  basirenden  Aufschluss.  In  seiner 
Recension  hat  auch  Jordan  die  hohe  Bedeutung  des  Venetus  t  für  die 
Platokritik  hervorgehoben ,  allein  den  wahren  Werth  dieser  Handschrift 
zu  erkennen  war  ihm  versagt   Ich  habe  nicht  bloss  behauptet,  sondern 
durch  Vergleichung  einer  Reihe  von  Handschriften  erweisen,  dass  der  Vene- 
tus t  der  alleinige  Repräsentant  der  zweiten  Familie  sei,  weil  man  nur 
aus  ihm  ein  reines  Bild  dieser  Familie  gewinnen  könne,  Jordan  dagegen 
fuhrt  ein  Familienzeichen  ein,  erkennt  sonach  nicht  den  Venetus  t  als  die 
einzige  reine  Quelle  der  zweiten  Familie  an,  sondern  will  noch  andere 
Handschriften  verglichen  wissen.    Der  grosse  Unterschied  beider  An- 
schauungen liegt  klar  vor.  Wer  consequent  die  Anschauung  Jordan's  ver- 
folgen will,  müsste  alle  Handschriften  der  zweiten  Familie  vergleichen, 
die  sich  nicht  als  Copien  von  noch  vorhandenen  darstellen.  Doch  darüber 
hat  sich  Jordan  nicht  naher  ausgesprochen.   Der  Grund,  dass  Jordan 
keine  volle  Erkenntniss  des  Werthes  des  Venetus  t  erhielt,  liegt  darin, 
dass  er  von  dem  Parisinus  B  eine  ganz  unrichtige  Vorstellung  hat;  er 
nennt  ihn  »eine  für  die  Kritik  keineswegs  unwichtige  Handschrift«,  femer 
»einen  nächst  dem  Venetus  t  als  besten  anzusehenden  codex«  (8.  772). 
Dagegen  wurde  für  mich  B  Anlass,  den  Venetus  t  in  seinem  ganzen  Ge- 
wicht zu  erkennen;  denn  ich  sah  in  meinem  Aufsatz,  dass  eine  Reihe  von 
Handschriften  viel  verdorbener  ist  als  By  ferner  dass  B  wiederum  viel 
verdorbener  ist  als  t  und  dass,  wie  jene  Handschriften  durch  B  überflüssig 
werden,  so  B  durch  t  verdrängt  werden  muss.   Hätte  Jordan,  ehe  er 
seine  Recension  schrieb,  den  B  und  die  anderen  wichtigen  Handschriften 
der  zweiten  Familie  verglichen  wie  ich,  so  würde  er  bei  seinem  Scharf- 
sinn sicherlich  zu  einem  anderen  Resultat  gekommen  sein;  wir  sehen 
dies  ja  z.  B.  deutlich  an  der  Aenderung  seines  Urtheils  über  den  Flor.  ä, 
nachdem  er  ihn  gesehen.  Da  nunmehr  die  in  meinem  Aufsatz  entwickelte 
Ansicht  durch  meine  Schrift  eine  vollgiltige  Bestätigung  erfahren,  wird 
der  Streit  über  diese  Sache  wohl  für  immer  ruhen.   Dass  Jordan  mit 
nicht  gewöhnlicher  Schärfe  des  Urtheils  unhaltbare  Sätze  in  meinen  Ar- 
beiten bekämpft,  finde  ich  begreiflich  und  billige  ich  es  als  im  Interesse 
der  Wissenschaft  liegend.   Es  ist  ja  selten,  wie  Jordan  wohl  an  sich 
selbst  erfahren  hat,  dass  eine  Wahrheit  sofort  rein  und  ohne  trübe  Be- 
standtheile  an  das  helle  Sonnenlicht  tritt.  Dagegen  kann  ich  es  als  keine 
Förderung  der  Wissenschaft  betrachten,  wenn  Sätze,  die  man  selbst 
aufgegeben  hat,  neuerdings  bekämpft  werden.  Es  wird  mir  z.  B.  vor- 
geworfen, dass  ich  eine  Anzahl  schlechter  Handschriften  zur  zweiten 
Familie  rechne,  die  doch  zur  ersten  gehörten;  es  werden  sogar  mehrere 
genannt,  darunter  z.  B.  die  Handschrift  p.   Ich  habe  aber  in  der  1875 


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182  Plato. 

im  Hermes  erschienenen  Abhandlung  deutlich  mehrere  dieser  Handschriften 
in  Abhängigkeit  von  ü  gebracht,  was  p  anlangt,  so  ist  ja  in  der  von  Jordan 
selbst  im  Nachtrag  erwähnten  Abhandlung  von  mir  gezeigt  worden,  dass 
diese  Handschrift  aus  II  stammt.  Der  mir  gemachte  Vorwurf  trifft  daher 
nicht  mehr  zu.  Auch  bezüglich  der  Vertretung  der  zweiten  Familie  durch 
E  (S)  dürfte  der  ausgesprochene  Tadel  nicht  in  vollem  Masse  zutreffen, 
dabei  meiner  früheren  Ansiebt,  dass  mit  Ausnahme  der  Lücken  lediglich 
die  erste  Familie  d.  h.  der  Clarkianus  für  die  Texteskritik  massgebend 
sei,  es  gleichgiltig  war,  welches  Glied  der  zweiten  Familie  genommen 
wurde.  Ich  habe  an  keiner  Stelle  vou  E  eine  grosse  Vorstellung  erweckt, 
ich  habe  nichts  gesagt,  woraus  man  schliessen  könnte,  dass  ich  diese 
Handschrift  für  die  beste  der  zweiten  Familie  halte,  ich  bezeichnete  sie 
bloss  mit  den  Worten:  »Uber  haud  ita  multis  vitiis  corruptus«.  *E  reprä- 
sentirt  eben  am  besten  die  alte  Vulgata,  er  konnte  am  besten  zeigen, 
welche  Fortschritte  die  Platokritik  durch  den  Clarkianus  gemacht  hat 

Uebrigens  war  es  gar  nicht  meine  Absicht,  E  für  alle  Dialoge 
als  Vertreter  der  zweiten  Familie  aufzustellen.  Im  Cratylus  z.  B.,  wo  E 
zur  ersten  Familie  gehört,  war  dies  nicht  möglich.  Ich  reiste  daher 
Ostern  1875  nach  Venedig,  um  den  Venetus  t  und  andere  Handschriften 
zu  vergleichen. 

4)  Ueber  den  Platocodex  der  Markusbibliothek  in  Venedig  append. 
class.  4  Nr.  1  den  Archetypus  der  zweiten  nandschriftenfamilic.  Mit 
einer  vollständigen  Collation  seiner  Scholien.  Von  Martin  Schanz. 
Leipzig  1877.  8.  108  S. 

Da  diese  Schrift  mit  meinem  Aufsatz  im  Philologus  im  engsten 
Zusammenhang  steht,  da  eine  Reihe  von  blossen  Vermuthungen  meines 
Aufsatzes  durch  die  Schrift  zu  Gewissheiten  wird,  da  ferner  auch  mehrere 
irrige  Anschauungen  meines  Aufsatzes  durch  meine  Schrift  berichtigt 
worden,  so  wird  es  wohl  gestattet  sein,  schon  jetzt  auf  den  Inhalt  der 
Schrift  aufmerksam  zu  machen.   Um  ein  unanfechtbares  Resultat  zu  er- 
langen, durfte  die  Untersuchung  nicht  auf  die  Bekker'schen  Handschriften 
beschränkt,  sondern  musste  auf  alle  bis  jetzt  bekannten  und  zugänglichen 
Handschriften  ausgedehnt  werden.  Dadurch  gestaltet  sich  die  Schrift  fast 
zu  einer  platonischen  Handschriftenkunde.   Vielleicht  intercssirt  es  die 
Leser,  wenn  ich  den  Gang  der  Beweisführung  hier  kurz  andeute.  Zuerst  wird 
der  Ursprung  von  r  aus  t  nachgewiesen,  die  Handschrift  stammt  (durch  ein 
Mittelglied)  in  ihrem  ganzen  Umfang  aus  t,  »ausgenommen  einige  Blätter 
im  Phaedo  cf.  p.  67t.   Leider  sind  die  letzten  Worte,  welche  eine  An- 
merkung zu  S.  40  bilden  sollten,  beim  Druck  übersehen  worden.    Mit  / 
stammt  auch  f  aus  t;  es  werden  alsdann  die  Beziehungen  des  Laur.  85, 
12  und  des  Darmstadinus  zu  T  in  gewissen  Dialogen  dargethan,  ferner 
die  Abstammung  des  Flor,  d  aus  /  in  Alcib.  I.  H  Lys.  Amat.  Menex. 
Die  Untersuchung  schreitet  dann  zum  Nachweis,  dass  /  m  den  Cratylus 
aus  t  haben.   Am  wichtigsten  aber  wurde  für  die  Erkenntniss  der  Ver- 


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Handschriften. 


183 


wandtschaft  der  platonischen  Handschriften  der  Beweis,  dass  auch  B  aus 
t  geflossen  ist.  Denn  dadurch  konnte  von  einer  grossen  Zahl  von  Hand- 
schriften gezeigt  werden,  dass  sie  aus  B  stammen.  Es  werden  zuerst 
die  Dialoge  Apol.  Crito  Cratyl.  Theaet  Soph.  Politic.  Parin.  Phileb. 
Phaedr.  Alcib.  I  et  II  Hipparch.  Amator.  Theag.  Charm.  Lach.  Lys.  Euthy- 
dem.  Protag.  vorgenommen.  Es  ergab  sich,  dass  alle  Bekker'schen 
Handschriften  der  zweiten  Familie  mit  Ausnahme  von  77 ml  aus  B  stam- 
men, (z.  B.  CEFHviAZ  Y2  u.  a.)  dass  sonach  alle  von  Bekker  zu 
den  genannten  Dialogen  verglichenen  Handschriften  der  zweiten  Familie 
als  sämmtlich  aus  t  stammend  werthlos  sind.  Ganz  in  derselben  Weise 
wird  der  Stallbaum'sche  Apparat  behandelt;  auch  hier  stellt  sich  die 
Abstammung  einer  Reihe  von  Handschriften  (z.  B.  abcoi  u.  a.)  durch  B 
aus  t  in  den  genannten  Dialogen  heraus.  Es  folgen  Einzelbemerkungen 
betreffend  die  Abstammung  des  Zittav.  und  Vind.  5  aus  )\  des  Flor,  o 
aus  a,  des  r  (durch  den  Lobcoviciensis  vgl.  S.  100)  aus  Vind.  No.  54, 
mehrerer  Handschriften  (z.B.  gu.  0)  aus  r,  des  d  in  Apol.  Crito  Phaedo 
Cratyl.  aus  J,  des  h  aus  I>,  des  Vind.  7  aus  p,  des  Flor,  i  im  Charm. 
aas  Vind.  54.  Es  kommen  dann  zur  Besprechung  Euthyphro,  Phaedo, 
Symp.,  Gorgias,  Mono,  d.  h.  die  noch  übrigen  Dialoge  der  sechs 
ersten  Tetralogien.  Auch  hier  wird  der  Ursprung  einzelner  Handschriften 
genauer  festgestellt,  z.  B.  des  August,  aus  t  im  Phädo,  der  Handschrift 
fe  aus  E  im  Gorg.  u.  8.  w. 

Das  Schlussresultat  ist,  dass  in  den  sechs  ersten  Tetralogien  uns  keine 
andere  Quelle  der  zweiten  Familie  ffiesst  als  t.  Diese  Behauptung  wird 
alsdann  auf  die  7.  Tetralogie  ausgedehnt.  Auch  hier  lernen  wir  die  Ab- 
stammung mehrerer  Handschriften  genauer  kennen.  Da  der  Veuetus  t 
von  der  ersten  Hand  auch  einige  Bücher  der  Republik  enthält,  ergeht 
sich  die  Schrift  auch  in  der  Betrachtung  der  Handschriften  der  Republik. 
Der  von  mir  im  Herraes  XII  S.  173  aufgestellte  Satz,  dass  die  Kritik  der 
platonischen  Handschriften  von  zwei  Handschriften  abhängt,  von  dem 
Parisinus  A  und  dem  Venetus  77,  findet  auch  durch  die  Ausdehnung  der 
Untersuchung  auf  eine  grössere  Anzahl  von  Handschriften  ihre  Bestäti- 
gung. Im  Einzelnen  erfahren  die  Leser  Genaueres  über  die  Handschriften* 
#0r,  ferner  über  die  Abstammung  des  Cod.  »  aus  x,  das  Cod.  /  aus  «, 
des  Cod.  xa  aus  a  u.  s.  w. 

Aus  der  Besprechung  des  zweiten  Theiles  der  Handschrift,  in  dem 
eine  jüngere  Hand  die  übrigen  Bücher  der  Republik  hinzufügt,  will  ich 
wenigstens  einen  Punkt  hervorheben,  nämlich  den  Nachweis  der  Abstam- 
mung von  q  aus  ß. 

Der  drittte  Theil  der  Handschrift  enthält  den  Timaeus.  Hier  wird 
gezeigt,  dass  taco  Corron.  aus  2*  stammen,  ferner,  dass  *eg  durch  o 
aus  r  geflossen  sind.  Ausführlicher  wird  der  Ursprung  der  beiden  zu- 
sammengehörenden Handschriften  ef  aus  o  erhärtet.  Kurz  ist  die  Er- 
örterung über  den  vierten  Theil  der  Handschrift,  welcher  den  Timaeus 


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184 


Plato. 


Locrus  enthält.  Wir  kommen  endlich  zum  Anhang  meiner  Schrift.  In 
demselben  wird  die  Verwandtschaft  der  eine  Sippe  bildenden  Handschriften 
TIS  Ven.  186  Ven.  590  Zittav.  Monac.  408  bis  in's  Einzelne  hinein 
verfolgt;  es  würde  die  Grenze  des  Berichtes  überschreiten,  wollte  ich 
alle  einzelnen  Entdeckungen  und  Beobachtungen  vorführen,  da  die  Un- 
tersuchung nicht  blos  die  genannten  Handschriften,  sondern  auch  andere 
behandelt,  z.  B.  %  der  (in  den  Leges)  aus  8  stammt,  v,  der  hier  aus  a 
geflossen  u.  s.  f.;  nur  den  einzigen  Satz  will  ich  herausheben  »dass 
unsere  einzige  Quelle  für  die  Briefe  der  Paris.  A  ist«.  Das  über  die 
Quellen  von  Yt  über  die  Gruppe  Vind.  1  r  Lobe,  über  die  Cod.  w  und 
Ces.,  über  den  Zusammenhang  von  E  und  u  im  Euthyd.,  über  die  inter- 
essante Cratylosstelle  68,  20  Gesagte  soll  hier  übergangen  werden.  Aus 
der  nun  folgenden  Erörterung  will  ich  wenigstens  eine  gefundene  Wahr- 
heit herausheben,  dass  die  Quelle  von  x  der  Vind.  55  ist  Auch  für 
die  Erkenntniss  des  Archetypos  der  platonischen  Handschriften  wird  t 
verwerthet  und  der  Satz  aufgestellt,  dass  der  Archetypos  unserer  Plato- 
handschriften  aus  zwei  Bänden  bestand,  die  in  zwei  Columnen  geschrie- 
ben waren. 

5)  In  Minoem  dialogum.   Scr.  M.  Schanz.   Fleckeis.  Jahrb.  113 
(1876)  S.  505—506. 

Da  alle  Bekker'schen  Handschriften  zu  diesem  Dialog  auch  in  meiner 
Schrift  über  den  Venetus  t  besprochen  worden,  brauche  ich  nicht  näher 
auf  diese  kleine  Abhandlung  einzugehen;  nur  das  Eine  sei  bemerkt,  dass 
hier  zum  ersten  Male  die  Reihe  «-c-s-i  erkannt  ist 

Dies  meine  Untersuchungen  über  die  Platohandschriften;  ich  glaube, 
dass  damit  eine  feste  Grundlage  für  die  Platokritik  gewonnen  ist  Alle 
Sachkenner  werden,  da  die  Handschrift  t  fast  noch  gar  nicht  benutzt  ist, 
die  dringende  Notwendigkeit  einer  neuen  Piatonausgabe  zugeben,  Lehrs 
natürlich  ausgenommen,  der  auch  hier  seine  eigenen  Wege  geht.  Es  ist 
nur  gut,  dass  nicht  alle  Leute  denken  wie  er  und  dass  andere  hervor- 
ragende Gelehrte  ihre  »Theilnahme  an  meinen  Studiem  in  etwas  anderer 
.Weise  an  den  Tag  legen  als  ihm  beliebte. 

6)  Ueber  die  neueste  Behandlung  des  Piatontextes.  Von  Martin 
Wohlrab.   Fleckeisen's  Jahrb.  113  (1876).   S.  117-180. 

Ich  könnte  diese  Abhandlung  übergehen,  da  durch  meine  inzwischen 
erschienenen  Abhandlungen,  von  denen  zwei  in  demselben  Jahre  wie  die 
Wohlrab'sche  erschienen,  und  meine  inzwischen  herausgekommene  Craty- 
lusausgabe  alle  wahren  Ausstellungen,  die  Wohlrab  übrigens  nicht  selbst- 
standig,  sondern  mit  A.  Jordan  macht,  beseitigt  sind.  Allein  da  Wohl- 
rab einen  überaus  heftigen  Ton,  ohne  dass  er  auch  nur  im  Geringsten 
von  mir  dazu  provocirt  wurde,  anzuschlagen  beliebt  hat  und  gegen  Cobet 
und  mich  sehr  zuversichtlich  auftritt,  so  wird  er  es  selbst  für  gerechtfer- 


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Textkritisches.  185 

tigt  erachten,  wenn  man  seine  Abhandlung  etwas  näher  prüft.  Hat  er 
doch  immer  noch  den  Vorsprang  vor  mir  voraus,  dass  sein  in  einer  weit 
verbreiteten  Zeitschrift  publicirter  Angriff  einen  grösseren  Leserkreis 
gefunden  hat,  als  diese  meine  Entgegnung  finden  wird.  Wohlrab  schreibt 
S.  119:  »Seine  (d.  h.  Schanz)  Auseinandersetzungen  machen  den  Eindruck, 
als  wolle  er  sich  entschuldigen,  dass  er  so  wenig  Handschriften  der  zweiten 
Classe  selbst  collationirt  habe«.  Man  traut  kaum  seinen  Augen,  wenn 
man  eine  solche  Anschuldigung  liest  Hat  denn  Wohlrab  keine  Notiz 
von  meiner  im  Septemberheft  1875  im  Hermes  erschienenen  Abhandlung 
genommen ,  in  der  selbstverständlich  auf  Grund  sorgfältiger  Collationen 
Mittheilungen  über  eine  Reihe  von  Handschriften  der  zweiten  Classe  ge- 
macht werden?  Diese  Abhandlung  war  doch  sicher  vor  der  seinigen  er- 
schienen. Wohlrab  könnte  vielleicht  entgegnen,  er  habe  diese  Abhand- 
lung übersehen.  Wir  werden  ihn  daher  auf  eine  andere  Weise  überfuhren, 
die  keine  Ausrede  gestattet.  Wohlrab  citirt  mehrfach  meine  »Studien«. 
Hier  werden  zum  Euthyphro  Collationen  von  12  Handschriften  mitgetheift 
nenn  von  diesen  gehören  zur  zweiten  Familie.  Wohlrab  erwähnt  das  von 
mir  dort  gegebene  Stemma  dieser  Handschriften,  es  ist  daher  unbegreiflich, 
wie  Wohlrab  die  obige  Anschuldigung  erheben  kann.  Ich  glaube,  eher 
zu  viel  Handschriften  der  zweiten  Familie  verglichen  zu  haben,  denn  mit 
Ausnahme  einer  einzigen  sind  sie  alle  werthlos.  Wir  lesen  ferner  bei 
Wohlrab  S.  120:  »es  ergab  sich  mir,  dass  für  diesen  Dialog  (den  Phädon) 
AT  (II)  in  erster  Linie  zu  berücksichtigen  seien,  dass  aber  JQGd*  den- 
selben sehr  nahe  ständen  und,  wo  man  den  erstgenannten  nicht  folgen  kann, 
oft  genug  das  Richtige  böten.  Diesen  zwei  unter  sich  sehr  ver- 
wandten Gruppen  gegenüber  stand  die  grosse  Mehrzahl  der  schlechten  Hand- 
schriften, die  für  die  Textgestaltung  recht  wenig  und  fast  nur 
Unwesentliches  lieferten.  Diese  Ansicht  freute  ich  mich  durch  die 
sehr  sorfaMtige  und  umsichtige  Abhandlung  Jordans  »de  codicum  Piatonic, 
auetoritate«  bestätigt  zu  finden«.  Wiederum  traut  man  kaum  seinen 
Augen,  wenn  man  dieses  liest.  Wie!  Das  sollte  Jordan  gelehrt  haben? 
Jordan  will  ja  nachweisen  (und  hat  auch  nachgewiesen),  dass  mit  der 
ersten  Familie  nicht  auszukommen  sei,  und  dass  man  daher  auch  noch  die 
zweite  (und  dritte,  was  freilich  falsch)  benutzen  müsse,  dass  die  zweite 
(und  dritte)  Familie  ebenso  unentbehrlich  sei  als  die  erste.  Jordan  zeigt 
ferner,  dass  ä  0Gd$  (II)  als  interpolirte  Handschriften  der  ersten  Familie 
völlig  werthlos  seien,  denn  »has  codicum  J  0  cett.  lectiones  a  Bodleiano, 
<I  m.)  a  Tubingensi  non  confirmatas  Schanz,  qui  ne  unam  quidem  earum 
neque  sententiarum  nexu  neque  Piatonis  dicendi  consuetudine  postulari 
eximia  diligentia  exposuit,  in  Piatonis  verbis  refingendis  non  curandas 
esse  rectissime  doeuit«  p.  631.  Während  Jordan  mit  ungemein  grosser 
bspytta  in  seiner  Schrift  auch  im  Phädo  den  Satz  verficht,  dass  die 
zweite  Familie  ad  familiae  a  vitia  sananda  non  minus  quam  in  ceteris 
dialogis  adhiberi  oportet,  schreibt  Wohlrab,  dass  die  schlechten  Hand- 


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186 


Plato. 


Schriften  (so  nennt  er  die  Handschriften  der  zweiten  (nnd  dritten)  Fa- 
milie), »für  die  Textesgestaltung  recht  wenig  und  fast  nur  Unwesentliches 
lieferten«.  Wie  man  sieht,  stehen  sich  beide  Auffassungen  schnurstracks 
gegenüber,  zwischen  beiden  giebt  es  keine  Versöhnung.   Und  trotzdem 
wagt  Wohlrab,  freudig  erregfr,  von  einem  übereinstimmenden  Resultat 
zweier  unter  sich  ganz  unabhängiger  Arbeiten  zu  sprechen  und,  damit 
ihm  der  Ruhm  der  Priorität  nicht  verloren  gehe,  noch  ausdrücklich  zu 
bemerken,  dass  der  betreffende  Theil  seiner  Vorrede  zum  Phädo  bereits 
gedruckt  war,  als  Jordan's  Schrift  erschien.   Schon  Susemihl  hat  dieses 
Verfahren  Wohlrab's  ein  unbegreifliches  genannt.   Und  das  ist  es 
auch  in  der  That;  denn  unbegreiflich  ist  es,  wie  ein  Mann  es  fertig  brin- 
gen kann,  den  mit  der  grössten  Klarheit  und  mit  steter  Wiederholung 
ausgesprochenen  einen  Gedanken,  den  eine  Schrift  in  seinem  Specialfach 
zur  Geltung  bringen  will,  nicht  zu  verstehen.  Doch  wir  sind  noch  nicht 
fertig  mit  den  Unbegreiflichkeiten,  welche  die  Abhandlung  Wohlrab's 
darbietet.    Wohlrab  urtheilt  sehr  vornehm  über  meine  Ausgabe  des 
Euthyphr.  Apol.  Crit.  Phaedo.    Man  sollte  nach  dem  zuversichtlichen 
Ton,  den  er  anschlägt,  vermuthen,  dass  er  Leistungen  aufzuweisen  hat, 
die  ihn  berechtigen,  auf  seine  Mitarbeiter  herabzusehen.    Greifen  wir 
daher  zu  dem  Dialog,  in  dem  Wohlrab  seinen  angeblichen  Fund  über 
das  Verhältniss  der  Handschriften  veröffentlicht  hat,  zum  Phaedo.  Nehmen 
wir  die  Vorrede  zur  Hand,  so  lesen  wir:  differt  autem  mea  Phaedonis 
editio  non  solum  a  Stallbaumiana,  sed  etiam  a  ceteris  omnibus  oratione 
Piatonis,  quam  exhibet.   Wohlrab  versetzt  mit  diesen  Worten  allerdings 
den  Leser  in  Spannung  und  erregt  den  Glauben  einer  nicht  ganz  gewöhn- 
lichen Leistung.   Lesen  wir  aber  weiter:  In  ea  ut  non  pauca  mutarem, 
maxime  me  permovernnt,  quae  Martinus  Schanzius  professor  Wircebur- 
gensis  cum  de  aliorum  codicum  tum  de  Tubingensis  fide  et  auetoritate 
disseruit,  so  kann  man  sich  eines  Gefühls  des  Staunens  nicht  erwehren. 
Wohlrab  will  nach  seinem  Aufsatz  im  Phädo  eine  Entdeckung  gemacht 
haben,  die  nach  ihm  auch  Jordan  gemacht  hat,  und  die  dadurch  besonders 
gesichert  erscheint.   Hier  aber  erkennt  er  als  seinen  Führer  M.  Schanz 
an ,  über  den  er  in  seinem  Aufsatz  nur  Tadel  vorzubringen  weiss.  Wie 
reimt  sich  denn  das  zusammen?  Das,  was  er  als  einen  Vorzug  seiner 
Ausgabe  vor  allen  anderen  rühmt,  verdankt  er  nach  seinem  eigenen  Ge- 
standniss  mir.   Seine  Dankbarkeit  hat  Wohlrab  auf  eine  eigentümliche 
Weise  bethätigt.   Es  kommt  aber  hoch  ärger.   In  seiner  Phädoausgabc 
schreibt  Wohlrab  S.  39:  Ii  loci,  quibus  JQGds  discrepant  ab  AT  (/7), 
non  sunt  pauci,  sed  pauci  sane  ii,  quibus  quinque  Uli  libri  me- 
liorapraebent.  Es  wird  noch  hinzugefügt  bezüglich  J:  recte  Schan- 
zius doeuit  eius  auetoritatem  non  eandem  esse  in  omnibus  dialogis,  mi- 
norem certe  in  Phaedone.  Was  lesen  wir  aber  in  der  Abhandlung  (S.  120): 
dass  J0Gds  den  guten  Handschriften  AT  (II)  sehr  nahe  stünden  und 
wo  man  den  erstgenannten  nicht  folgen  kann,  oft  genug  das  Richtige 


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Textkritisches.  187 

böten.  Und  obwohl  der  Widerspruch  handgreiflich  vorliegt,  stellt  doch 
Wohlrab  den  Satz  seiner  Abhandlung  als  ein  Ergebniss  seiner  Unter- 
suchung im  Phädo  dar.   Wohlrab  führt  gern  das  Wort  Consequenz  im 
Munde.  Der  Fall  zeigt  uns,  dass  Wohlrab  gut  thäte,  zuerst  seine  eigenen 
Iflconsequenzen  zu  beseitigen,  bevor  er  zum  Tadel  fremder  schreitet. 
Würde  man  es  nicht  schwarz  auf  weiss  lesen,  so  würde  man  es  nicht 
glauben,  dass  ein  Platoherausgcber  eine  solche  Unklarheit  und  Unsicher- 
heit in  einer  so  wichtigen  und  doch  zugleich  so  einfachen  Sache  an  den 
Tag  legen  könne.  —  Noch  müssen  wir  auf  die  neueste  Auslassung  des 
Herrn  Wohlrab  eingehen,  die  in  den  Mittheilungen  von  Teubner  Nr.  4 
1877  S.  65  erschienen  ist  (seine  Ausgabe  der  Apologie  und  des  Crito 
habe  ich  noch  nicht  zu  Gesicht  bekommen),  also  zu  einer  Zeit,  in  der 
mein  Aufsatz  im  Philologus  und  mein  Cratylus  längst  erschienen  waren. 
Wohlrab  schreibt:  Die  neuerdings  in  Aufnahme  gekommene  Methode, 
aus  dem  gesammten  handschriftlichen  Apparat  nur  einige  Handschriften 
als  Repräsentanten  aller  übrigen  auszuwählen,  konnte  nicht  gebilligt  wer- 
den.  Denn  da  in  keiner  Weise  erwiesen  ist  oder  sich  überhaupt  wird 
erweisen  lassen,  mit  welchem  Rechte  die  wenigen  Auserwählten  alle  an- 
deren sollen  vertreten  können  —  das  wäre  doch  nur  möglich,  wenn  die 
Abhängigkeit  aller  übrigen  von  denselben  constatirt  wäre  —  so  ist  dieses 
Verfahren  von  dem  Vorwurf  der  Willkürlichkeit  nicht  frei  zn  sprechen«. 
Gewiss  ist  dies  auch  recht  zuversichtlich  gesprochen  von  einem  Manne,  der 
allem  Anschein  nach  noch  keine  platonische  Handschrift  gesehen  hat  Doch 
auch  hier  muss  er  für  seine  Zuversichtlichkeit  büssen,  denn  die  von  ihm 
vermisste  Constatirung  der  Abhängigkeit  aller  übrigen  Handschriften  der 
zweiten  Familie  von  dem  Venetus  app.  class.  4  Nr.  1  ist  jetzt  durch  meine 
Schrift  erfolgt.   Ich  zweifle  daher  nicht,  »dass  er  die  Opposition  gegen 
den  Repräsentanten  der  zweiten  Familie  t  einstellen«  (ich  bemerke,  dass 
ich  diesen  Satz  in  der  Vorrede  meiner  Schrift  für  ihn  als  Antwort  auf 
seinen  Angriff  erlassen  habe)  und  den  Vorwurf  der  Willkürlichkeit  zu- 
rückziehen wird. 

Nicht  ohne  Wiederstreben  und  erst  nach  langem  Schwanken  (vgl. 
die  Vorrede  meiner  Schrift  S.  IV)  habe  ich  mich  zu  dieser  Entgegnung 
entschlossen.  Da  Wohlrab  auch  eine  Platoausgabe  angekündigt,  so  könnte 
man  mir  entgegenhalten:  »man  merkt  die  Absicht  und  wird  verstimmte. 
Allein  da  dieser  Gedanke  Wohlrab,  obwohl  ich  noch  niemals  eine  Zeile 
gegen  ihn  geschrieben,  nicht  abhielt,  mit  völliger  Ausserachtlassung  des 
mir  früher  gespendeten  Lobes  plötzlich  in  derselben  Sache  Tadel  gegen 
mich  zu  schleudern,  so  wird  man  es  entschuldigen,  wenn  ich  Einiges  da- 
gegen erwidert  und  gezeigt  habe,  wie  wenig  ein  Mann,  der  sich  solche 
Blössen  giebt,  zn  einer  Kritik  geeigenschaftet  ist.  Ich  wünsche,  dass  ich 
mit  Wohlrab  nicht  mehr  in  dieser  Weise  zusammentreffe,  sondern  dass 
ich  Leistungen  von  ihm  zu  besprechen  und  zu  rühmen  habe,  welche  die 
platonische  Kritik  wesentlich  weiter  gebracht  haben.   Würden  die  wahr- 


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188 


Plato. 


haft  goldenen  Worte  Usener's  (Rhein.  Mus.  26.  Bd.  (1871)  8.  159)  von 
allen  Forschern  beherzigt,  so  würden  solche  unliebsamen  Erörterungen 
eine  Seltenheit  sein. 

II.  Die  einzelnen  Dialoge. 

Indem  wir  nun  zu  der  Literatur  übergehen,  welche  sich  auf  die 
einzelnen  Dialoge  bezieht,  bemerken  wir,  dass  wir  in  der  Aufzählung 
derselben  der  Anordnung  des  Thrasyllus  folgen.  Bei  der  Aufzählung  der 
Conjecturen  besonders  der  holländischen  Schule,  haben  wir  auch  diejenigen 
mit  aufgenommen,  welche  bereits  gemacht  sind,  da  öfters  die  Begrün- 
dungen verschieden  sind. 

a.  Apologie. 

1)  Zu  Piaton  s  Apologie.  Von  R.  Bobrik.  Fleckeisen' s  Jahrb.  1876. 

S.  326. 

20  C  werden  die  Worte  ei  pf)  rt  enparrec  dXXoiov  ^  ot  noXXo}  durch 
einen  Hinweis  auf  die  verschiedene  Bedeutung  von  neptrrbv  und  dXXotbv, 
von  denen  das  erstere  einen  quantitativen,  das  andere  einen  qualita- 
tiven Begriff  enthalte,  vertheidigt,  ohne  zu  überzeugen. 

2)  Zu  Platon's  Apologie.  Von  A.  v.  Bamberg.  Fleckeis.  Jahrb. 
1876.  S.  666* 

Der  Verfasser  nimmt  Anstoss  an  der  Verbindung  rä  fisriatpa  ypov- 
riorrfi;  »es  ist  bisher  noch  keine  Belegstelle  beigebracht  worden,  durch 
welche  die  Verbindung  von  ra  fierdwpa  mit  ippovrtax^Q  entschuldigt  würde« ; 
er  streicht  daher  ^povrurr^Q,  das  seine  Entstehung  einer  Reminiscenz 
an  Xenoph.  symp.  6,  6  verdanke.  Das  Glossem  war  aber  schon  vor  Li- 
banius  in  den  Text  gedrungen. 

8)  85  D  noXXoü  8e7]  nolXou  8£a>  Cobet  Mnemos.  4  (1876)  p.  443. 

b.  Phaedo. 

1)  Ueber  die  Bedeutung  des  Dialoges  Phädon  für  die  platonische 
Erkenntnisstheoric  und  Ethik ;  Corollarium  emendationum  Piatonicarum. 
Vom  Oberlehrer  Liebhold.  Programmabhandlung.  Rudolstadt  1876. 
4.  25  8. 

In  der  ersten  Abhandlung  behandelt  der  Verfasser  zu  vielerlei  Dinge, 
im  Fluge  berührt  er  fast  alle  platonischen  Philosopheme,  packt  aber  keine 
Schwierigkeit  ernstlich  an;  es  ist  ihm  daher  auch  nicht  gelungen,  einen 
irgend  erheblichen  Beitrag  zur  platonischen  Philosophie  zu  liefern.  Die 
zweite  Abhandlung  beschäftigt  sich  mit  Emendation  einer  Reihe  von 
Stellen  aus  Phädo,  einer  Stelle  des  Symp.  und  mehreren  Stellen  aus  der 
Republik.  Die  zu  Phädon  vorgeschlagenen  Aenderungen  sind  folgende: 
66  B  wird  die  Schleiermacher'sche  Umstellung  der  Worte  fisrä  rou  Ujoo 


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Die  einzelnen  Dialoge. 


189 


b  rj  axiff'st  hinter  ezw/iev  gebilligt,  aber  statt  fierä  roö  Xuyou  geschrie- 
ben jierä  toü  dXoyou.  69  A  dXXayij\  d/wyrj.  70  D  dXXo  rt  fj]  dXXo&e 
74  D  ?  hSeT  re  ixe/vote  rob  fij)  rotoürov  ehae  oiov  xb  Taov  ^  obdiv.  82  B 
tl  <irt  filjoaoyrpavzt  —  dpixvzüaBai  dXXtp  mit  Tilgung  der  Worte  1}  T<£  ftXo- 
paBti.  82  D  owpa  &cpant6ovrtQ.  83  B  Zaov  dv  res  ohq&efy  nafrstv  ^.  Von 
diesen  Vorschlägen  ist  kein  einziger  stichhaltig.  Liebhold  arbeitet  mit 
einer  beispiellosen  Oberflächlichkeit  and  Flüchtigkeit.  Ich  könnte  ihm 
einen  Fall  nachweisen,  wo  er  eine  Conjectur  von  mir  in  so  ungeheuer- 
lieher  Weise  behandelt,  dass  man  sieht,  er  hat  sich  nicht  einmal  die 
Muhe  genommen,  das,  was  ich  vorgeschlagen,  genau  zu  lesen. 

2)  Zu  Platon's  Phädon.  Von  C.  Schirlitz.  Fleckeis.  Jahrb.  1876. 
S.  193—204. 

In  dieser  Abhandlung  werden  zwei  Stellen  besprochen,  einmal  die 
bekannte  62  A,  über  die  in  den  letzten  Jahren  eine  ziemliche  Literatur 
angewachsen  ist  Der  Verfasser  findet  das  Baufiounöv  in  der  Stelle  totoe  — 
aepjirnp  mit  Heindorf  in  der  Zusammenstellung  der  beiden  Sätze  vom 
Sterbenwollen  der  Philosophen  und  vom  Verbote  des  Selbstmordes  (S.  202) 
und  bestimmt  demnach  rouro,  das  den  Schlüssel  zur  Erklärung  der  gan- 
zen Stelle  enthält,  mit  ßiXnw  ehat  reßvdnat  $  Ojv.  Den  Vorschlag,  dXXä 
nach  r&XXa  einzuschieben,  scheint  der  Verfasser  nicht  zu  kennen.  —  Die 
zweite  Stelle  ist  77  E.  Hier  wird  die  Wyttenbach'sche  Interpretation  der 
Worte  hi  ng  xal  iv  fyuv  rrouc  »ad  interiorem  cuiusquö  animura  eiusque 
partem  puerilem  et  irrationalem  haec  refruntur«  (nicht  puer  est  inter  nos) 
gerechtfertigt. 

3)  Zu  Platon's  Phädon.  Von  H.  Keck.  Fleckeisen's  Jahrb.  1876. 
S.  389  —  390. 

Der  Verfasser  billigt  die  von  Bonitz  72  D  vorgenommene  Aus- 
scheidung der  Worte  xal  zouq  fiev  yz  —  xdxtov  und  erklärt  als  Anlass 
der  Interpolation,  wie  ich  dies  bereits  in  den  »Studien«  S.  41  gc- 
than,  die  Stelle  63  C,  wo  vom  Verfasser  die  Worte  toTq  dya&ote  %  rote 
xaxotQ  gestrichen  werden  und  als  Gegensatz  von  rote  rsreX&orrjxoai  be- 
trachtet wird  ?  ro'C  h&dSe. 

4)  Platon's  Beweise  für  die  Unsterblichkeit  der  Seele  im  Phaidon. 
Von  E.  Seifert  Budweis  1875.  15  S. 

ist  mir  nicht  zu  Gesicht  gekommen. 

c.  Cratylus. 

Zu  Platon's  Cratylus.   Von  M.  Schanz.    Philologus  35  (1876) 
S.  369  -  370. 

Ich  hehandele  in  dieser  kleinen  Abhandlung  zwei  Stellen  390E  und 
423  A.  Da  die  Vorschläge  zu  beiden  Stellen  in  meiner  Ausgabe  des  Cra- 
tylus »Piatonis  opera  quae  feruntur  omnia.   Ad  Codices  denuo  collatos 


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190 


Plato. 


edicüt  Martinus  Schanz  vol.  II  fasc.  prior  Lipsiae  1877«  berücksichtigt 
sind,  wird  es  nicht  nöthig  sein,  sie  hier  ausführlicher  zu  besprechen.  Auch 
die  dem  Jahresbericht  des  Gymnasiums  zu  Wongrowitz  beigegebene  Abhand- 
lung »Observationes  criticae  in  Piatonis  Cratylum.  Vom  Oberlehrer  Dr. 
Adam.  4.  14  S.  1875«,  welche  im  vorigen  Jahresbericht  keine  Besprechung 
gefunden  (vgl.  S.  332),  darf  deswegen  hier  übergangen  werden,  weil  alles, 
was  nur  irgendwie  erwähnenswerth  ist,  in  meiner  Ausgabe  aufgeführt 
worden  ist. 

d.  Theaetet. 

1)  Zu  Platon's  Theätetos.  Von  H.  Schmidt  Fleckeis.  Jahrb.  1876. 
S.  667  -  670. 

Dass  die  Theaetet  161 C—  168E  vorkommenden  Einwendungen 
gegen  den  Satz  des  Protagoras  mit  Unrecht  von  Bonitz  und  mir  als  nicht 
stichhaltige  im  Sinne  Platon's  bezeichnet  worden  sind,  versucht  der  kleine 
Aufsatz  darzuthun.  Schmidt  will  dieselben  »als  nicht  entscheidende,  oder 
als  vorläufige  und  noch  nicht  genügende,  oder  als  verbreitende«  charakte- 
risirt  wissen.   Es  ist  dies  kaum  mehr  als  ein  Wortstreit. 

2)  Durdik  P.  Wie  urtheilt  Piaton  über  das  Wissen  ?  (Vortrag  im 
philolog.  Vereine  am  13.  Jan.  1874.)   Prag  1875.  li  S. 

ist  mir  nicht  zugänglich  gewesen. 

3)  194  E  It.itdvza  oofbs]  6  ndvoofoQ  Naber  Mnemos.  4  (1876) 
S.  342. 

e.  Philebus. 

1)  21 B  ei  $  xaipstQ  9  w  zatPscC'] 

Das  erste  J}  streicht  Dicck  Untersuchungen  S.  28  Aiim. 

2)  »Apud  Platonem  in  Philebo  p.  27  E  quaeritur  de  voluptate  an 
navdfa&ov  sit  et  de  dolore  an  sit  ndyxaxov.  Ibi  quidem  facile  intellectu 
est  non  qnaeri  sitne  forte  voluptas  xdvu  dyaitbv  et  dolor  «avu  xaxovc 
Naber  Mnemos.  4  (1876)  p.  342. 

f.  Symposion. 

1)  Kritische  Studien  und  Rechtfertigungen  zu  Platon's  Symposion 
von  G.  F.  Rettig.  Besonderer  Abdruck  der  der  Ankündigung  der 
Uni versitäts -Vorlesungen  beigegebenen  Abhandlung.  Bern  1876.  4. 
23  S. 

Die  Schrift  ist  gegen  eine  Recension  des  Professors  Teuffei  gerichtet, 
die  derselbe  über  die  neue  Bearbeitung  des  Jahn'schen  Symposion  nnd 
den  ersten  Band  der  Rettigschen  Ausgabe  des  Symposion  erscheinen 
Hess  (in  Fleckeis.  Jahrb.  1876  S.  381  -  389  und  S.  783).  Es  kann  hier 
nicht  unsere  Absicht  sein,  die  gegen  Tcuffel  gerichtete  Entgegnung  in 
ihren  einzelnen  Punkten  zu  wiederholen,  hier  haben  wir  es  nur  mit  den 


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Die  einzelnen  Dialoge.  191 

kritischen  Grundsätzen  zu  thun,  welche  Rettig  in  der  Ausgabe  befolgt 
und  in  diesem  Programm  näher  begründet  hat,  zumal  dieselben  den 
meinigen  aufs  stärkste  widersprechen.   In  seiner  Ausgabe  sagte  Rettig . 
in  locis  controversis  omnium  de  quibus  constaret  codicum  testimonia 
afferenda  esse  duximus,  in  locis  non  controversis  satis  habuimus  codicum 
optimorum  auetoritates  proponere.    A  cimlich  in  der  obigen  Schrift  S.  4. 
Wer  entscheidet  aber,  ob  eine  Stelle  controvers  ist  oder  nicht?  Darüber 
wird  von  verschiedenen  Personen  und  zu  verschiedenen  Zeiten  verschieden 
geartheilt.  Ueber  die  Durchführung  seines  Princips  lesen  wir  S.  4  Fol- 
gendes: »In  den  angefochtenen  Stellen  musste  das  gesammte  kritische 
Material  herangezogen  werden,  in  möglichst  übersichtlicher  und  abge- 
kürzter Weise.  Bei  den  Handschriften  ist  dies  dadurch  erreicht  worden, 
tiass  ich  sie  nach  Classen  und  Familien  ordnete  und  dafür  Gruppenzeichen 
einführte«.  Es  wird  nicht  uninteressant  sein,  zu  sehen,  wie  Rettig  diese 
Anordnung  vornimmt.  In  der  ersten  Familie  bildet  er  folgende  Gruppen : 
l)«J0  =  2Ii;  2)  21J/7  +  M^sXt;  3)  2U/7  +  DKp  +  n>  =  2U; 
*)%dIl+DKp  +  w  -f  ETI  =  2h;  5)  DKp  =  Di;  6)  DKp  +  n> 
=  Di;  7)  ET 2  =  Ei.   Es  werden  also  sieben  Gruppenzeichen  ange- 
nommen.   Da  nun  auch  jede  der  10  Handschriften  einzeln  erscheinen 
kann,  so  haben  wir  es  in  der  ersten  Familie  mit  17  Zeichen  zu  thun. 
Die  klare  Uebersicht  des  kritischen  Apparates  wird  dadurch  sehr  er- 
schwert Es  kommt  hinzu,  dass  man  nicht  einsieht,  warum  die  Gruppen 
so  gebildet  wurden.   Wenigstens  sind  die  verwandtschaftlichen  Verhält- 
nisse der  Handschriften  hierbei  nicht  genug  berücksichtigt.   Rettig  hat 
es  hier  an  eingehenden  Studien  fehlen  lassen.  Ich  will  nur  Einiges  her- 
vorheben: Ich  habe  nachgewiesen,  dass  J  aus  §1  stammt,  ferner  das  in 
ans  J  geflossen  ist,  endlich  dass  zwischen  //DA'p  folgendes  Verhältniss 
besteht:  ü-D-p-K  (dass  DpK  aus  /7  stammen,  vermuthet  auch  Rettig), 
zwischen  EYZ  folgendes:  Y-2-E.  Wenn  man  das  weiss,  so  kann  man  nur 
an  die  Aufstellung  folgender  Gruppen  denken:   l)  SlJro;  2)  II  DpK; 
3)  Y2E.   Alle  anderen  Zusammenstellungen  sind  rein  äusserlich  und 
daher  ohne  Werth.  Was  soll  man  sich  z.  B.  bei  der  Gruppe  DKp  +  n> 
denken?  Was  soll  es  heissen,  wenn  ro  auch  in  einer  Gruppe  der  zweiten 
Familie  erscheint?  Noch  schlimmer  gestaltet  sich  die  Sache  in  der  zweiten 
Familie,  in  der  19  Handschriften  von  Rettig  beigezogen  sind.  Auch  hier 
ist  die  Zusammenstellung  der  Handschriften  ohne  jede  Rücksichtnahme 
aof  Verwandtschaft  erfolgt,   n  z.  B.  gehört  mit  rr  zu  einer  Sippe  vgl. 
meine  Schrift  9Platocodext  S.  68,  n  gehört  mit  b%  zusammen  vgl.  1.  c. 
S.  68.   Originale  und  ihre  Copien  werden  zusammengeführt  ,  z.  B.  der 
Lobcoviciensis,  der,  wie  ich  gezeigt  habe,  nur  eine  Abschrift  aus  dem 
Vindobonensis  ist,  ferner  r,  der  aus  dem  Lobcov.  geflossen  ist  und  so  weiter. 
Nur  eine  Handschrift  ist  in  einem  kleinen  Theile  zu  Anfang  angeführt,  näm- 
lich der  Venetus  t  und  dieser  Codex  ist,  was  Rettig  allerdings  nicht  wissen 
konnte,  die  Quelle  sämmtlicher  Handschriften  der  zweiten  Familie.  Was 


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192  Plato. 

ich  in  einer  kleinen  Abhandlung  im  Rhein.  Mus.  1877  gesagt  habe,  wieder- 
hole ich  auch  hier :  Die  Kritik  des  Symposion  hängt  von  zwei  Handschriften 
ab,  von  dem  Clarkianus  und  dem  Venetus  t,  alle  übrigen  sind  unnütz. 
Freilich  darf  nicht  verschwiegen  werden,  dass  Rettig  angehenden  Philo- 
logen durch  seine  Methode  Gelegenheit  geben  will  »das  Spiel  der  Hand- 
schriften in  Entstehung,  Fortpflanzung,  immer  weiter  gehender  Ver- 
breitung von  Fehlern  kennen  zu  lernen,  um  mittelst  dieser  Kenntniss  die 
dagegen  anwendbaren  und  brauchbaren  Mittel  zu  gewinnen,  die  kritische 
Kunst  mit  Sicherheit  und  Erfolg  zu  üben«.  Es  fragt  sich  aber  doch  sehr, 
ob  hierfür  die  Ausgaben  der  geeignete  Platz  sind,  auch  hätte  Rettig 
durch  ein  Apographum  seinen  Zweck  viel  besser  erreicht,  wenn  dessen 
Lesarten  und  die  des  Originals  genau  nebeneinander  angegeben  worden 
wären.  Ich  bin  überzeugt,  dass  Rettig,  mit  dem  ich  ja  längere  Zeit  in 
freundschaftlichen  Beziehungen  stehe,  in  diesen  Bemerkungen  nicht  einen 
Versuch  erblicken  wird,  seinen  Verdiensten  um  Plato  einen  Eintrag 
zu  thun. 

2)  Platon's  Symposion  erklärt  von  Georg  Ferd.  Rettig.  Halle 
1876.  8.  368  S.  (Der  zweite  Band  zu  Platon's  Symposion  mit  kritischem 
und  erklärendem  Kommentar  von  Georg  Ferd.  Rettig.) 

Da  sich  der  Herausgeber  viele  Jahre  mit  der  Kritik  und  Erklärung 
des  platonischen  Symposion  abgegeben,  (vgl.  den  im  Eingang  mitgetheilten 
Brief  des  verstorbenen  Bernhardy  an  den  Herausgeber  und  die  von  Rettig 
verfassten  Programme  De  oratione  Aristophanis  in  Symposio  1860  De 
conviviorum  Xenophontis  et  Piatonis  ratione  mutua  1864  De  Heracliti  roO 
exoreevou  dicto  aliquo  1865  Ueber  das  Sprichwort  wg  apa  xat  dya&iüv  x.r.A. 
in  Plat.  Symp.  174  B  Ueber  die  törf  des  Aristophanes  in  Symp.  185  G 
Bern  1869  Vindiciae  Platonicae  Bern  1872),  so  ist  klar,  dass  uns  ein 
fleissiges  und  gelehrtes  Werk  geboten  wird,  aus  dem  jedermann  vielfache 
Anregung  empfangen  wird,  auch  wenn  er  mit  manchen  Anschauungen  des 
Herausgebers  nicht  übereinstimmen  kann. 

3)  Platon's  ausgewählte  Schriften.  Für  den  Schulgebrauch  erklärt 
von  Chr.  Cron  und  Jul.  Deuschle.  V.  Theil.  Platon's  Symposion  erklärt 
von  Arnold  Hu g.  Leipzig  1876.  8.  223  S.  Vgl.  die  belehrende  Re- 
cension  von  J.  Vahlen  Jen.  Literaturzeitung,  Jahrg.  1877 ,  Artik.  568. 

Wir  haben  hier  keine  Schulausgabe  im  eigentlichen  Sinne  des 
Wortes  vor  uns,  sondern  eine  Ausgabe,  aus  der  auch  der  Gelehrte  eine 
reiche  Belehrung  schöpfen  kann;  denn  sie  enthält  ausserordentlich  schöne 
und  scharfsinnige  Beobachtungen.  Für  die  Einführung  in  das  Studium 
der  platonischen  Schriften  wird  sich  diese  Ausgabe  vorzugsweise  eignen. 
Da  ich  noch  immer  hoffe,  die  Ausgabe  bei  irgend  einer  Veranlassung 
ausführlicher  besprechen  zu  können,  will  ich  es  hier  bei  diesem  Lob  be- 
wenden lassen. 


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Einzelne  Dialoge. 


193 


4)  Zn  Platon's  Symposion.  Von  Leopold  Schmidt.  Rhein.  Mus. 
31  (1876)  S.  471  —  473. 

In  dieser  kleinen  Abhandlung  vertheidigt  Schmidt  die  von  ihm  früher 
Torgebrachte  Conjectur  inet  tcq  ujjuv  ou  ^  &<peorr)xj)  Man  vgl.  nun  auch 
Arnold  Hug  zur  Stelle,  dann  krit  Anhang  S.  206  und  Berichtigungen. 

5)  218  B  rjjXag  mwu  fisydXas]  »ad  asinos  dictum  videtur:  aptum 
est  nuXus  nafifjLerdXae*  Naber  Mnemos.  4  (1876)  p.  343. 

6)  220  D  j)Kw]  titiy  (wie  Lehrs)  R.  Förster  Fleckeis.  Jahrb  1876 
8.823,  33. 

181 B  behandelt  unglücklich  Liebhold  in  der  citirten  Abhand- 
lung S.  21. 

g.  Phaedrus. 

1)  Ueber  den  Grundgedanken  des  Platonischen  Phaidros.  Von  Dr. 
Otto  Steinwender.  Programm  zum  XII.  Jahresbericht  des  Maria- 
hilfer  Communal-  Real-  und  Ober  -  Gymnasiums.  Wien  1876.  8. 
S.  I-XX. 

Der  Verfasser  untersucht  zunächst  nach  einer  üebersicht  über  den 
Gedankengang  des  Dialogs  das  Ziel  der  beiden  Theile,  in  welche  zweifels- 
ohne der  Phaedrus  zerfällt:  »Das  negative  Ergebniss  des  ersten  Thei- 
les, welcher  die  Liebesreden  enthält,  ist  die  Verwerfung  des  Eros  in  seiner 
gemeinen  Auffassung,  wie  sie  der  Liebesrede  des  Rhetors  zu  Grunde  liegt 
Das  negative  Ergebniss  des  zweiten  Theiles,  eines  Gesprächs  über  Rhe- 
torik, ist  die  Vernichtung  der  Rhetorik.  Das  positive  Ergebniss  des 
ersten  Theiles  ist  der  Nachweis  des  Segens,  den  der  Eros  bringt,  das 
positive  Ergebniss  des  zweiten  Theiles  ist  die  philosophische  Begrün- 
dung der  wahren  Normen  der  Gedankenmittheilungt.  (S.  VII.)  Nach 
dieser  Darlegung  geht  der  Verfasser  daran  den  Zusammenhang  beider 
Theile  und  den  Grundgedanken  aufzuzeigen.  Den  Zusammenhang  findet 
er  auf  folgende  Weise:  »Zwischen  der  Gedankenmittheilung  und  dem 
Eros  besteht  ein  unmittelbarer  Zusammenhang.  Der  Eros  ist  der  Grund 
der  vollkommensten  und  allein  segensreichen  Gedankenmittheilung,  welche 
in  der  mündlichen  an  die  einzelne  geeignete  Person  gerichteten  Rede 
besteht.  (S.  VIII  und  IX.)  Das  einigende  Band  muss  also  zwischen  dem 
positiven  Ergebniss  des  ersten  und  zweiten  Theiles  gesucht  werden«, 
üeber  den  Grundgedanken  spricht  sich  schliesslich  der  Verfasser  also 
aus:  »Die  Methode,  im  Dialog  mit  dem  durch  den  Eros  Verbundenen 
die  Gedanken  zu  erzeugen  und  mitzutheilen,  ist  das  positive  Ergebniss, 
der  Nachweis,  dass  die  Rhetorik  unfähig  ist  die  Kunst  der  Gedanken- 
mittheilung zu  Üben  und  zu  lehren,  das  negative  Ergebniss.  Der  Grund- 
gedanke des  Phaedrus  ist  demnach:  Der  Sieg  der  Sokratischen 
Methode,  das  ist  der  Methode,  im  Dialog  mit  dem  durch  den 
Eros  Verbundenen  die  Gedanken  zu  erzeugen  und  mitzuthei- 

Jihre.berlcht  fttr  Alterthums- W^ün.chifl  1877.  1 .  13 


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194 


Piaton. 


lcn,  über  die  Rhetorik«.  In  einem  Anhang  werden  die  Ansichten 
von  Ast,  Deuschle,  Bonitz,  Schleiermacher,  Zell  er,  Rüge,  Brandis,  Rib- 
bing,  Stallbaum,  Steinhart,  Susemihl,  II.  v.  Stein,  Hermann  geprüft  und 
zum  Schluss  gut  die  Richtungen,  welche  den  verschiedenen  Deutungsver- 
suchen zu  Grunde  liegen,  gezeichnet. 

Obwohl  ich  gern  das  Streben  des  Verfassers  anerkenne,  so  muss 
ich  doch  ausdrücklich  bemerken,  dass  ich  seine  Anschauung  nicht  theilen 
kann.  In  Bezug  auf  die  Auffassung  des  Dialogs  pflichte  ich  durchaus 
H.  Bonitz  bei,  weil  ich  in  seiner  Analyse  alle  Bedingungen  erfüllt  sehe, 
die  man  an  eine  solche  zu  stellen  hat.  Bonitz,  überall  von  den  Worten 
des  Schriftstellers  ausgehend,  ist  durchweg  bestrebt,  die  gefundene  Glie- 
derung des  Dialogs  als  eine  von  Plato  selbst  gewollte  nachzuweisen. 
Nur  auf  diesem  Wege  gelangt  man  zu  einer  ungekünstelten,  natürlichen 
Auffassung  des  Grundgedankens.  Es  wäre  sehr  zu  wünschen  gewesen, 
dass  der  Verfasser  Bonitz,  der  stets  die  Stellen  sprechen  lässt  (z.  B. 
S.  262 CD,  wo  die  Liebesreden  des  ersten  Theiles  von  Plato  selbst  als 
glücklich  sich  darbietende  Beispiele  bezeichnet  werden)  eingehend  zu 
widerlegen  versucht  hätte.  Er  würde  höchst  wahrscheinlich  dann  gefunden 
haben,  dass  die  Bonitz'sche  Analyse  allen  Anforderungen  entspricht.  Mit 
der  Literatur  scheint  der  Verfasser  nicht  vollkommen  vertraut  zu  sein; 
so  z.  B.  fehlt  die  Jenaer  Dissertation  von  Hinz  Ueber  Plan  und  Gedan- 
kengang in  Plato'8  Phädrus  1874. 

Wie  hängen  die  Unterredungen  des  zweiten  Theiles  des  Platoni- 
schen Dialogs  »Phaidros«  mit  jenen  des  ersten  Theiles  zusammen?  Von 
A.  Hosek.   Grudim  1875.  8  S. 

Diese  Abhandlung  ist  nach  einer  Mittheilung  des  Gymnasialdirectors 
von  Grudim  in  böhmischer  Sprache  abgefasst,  welche  Referent  nicht 
versteht. 

2)  p.  245  E  tfroxW  ouacav]  (potfQ  yuotv  Naber  Mnemos.  4  (1876) 
p.  333.  —  274  D  toxoo)  vofiou  Naber  1.  c.  p.  347. 

h.  Protagoras. 

1)  Charakterbilder  aus  Protagoras  von  Prof.  Ambros  Mayr.  Pro- 
gramm der  vereinigten  Communal- Mittelschulen  zu  Komotau.  1876. 
8.  S.  3  —  27. 

Von  den  in  dem  Dialog  Protagoras  auftretenden  Personen  wird  nach 
den  von  Plato  gegebenen  Andeutungen  ein  Bild  von  Sokrates  (S.  2—12), 
Protagoras  (12-17),  Hippias  (17  —  19),  Prodikos  (19-22),  Hippokrates 
22—25),  endlich  von  dem  Hetairos  (25—27)  entworfen.  Die  verwertheten 
Stellen  des  Dialogs  sind  am  untern  Rand  mit  Zahlen  angegeben.  In  der 
lebhaften  Schilderung,  die  der  Verfasser  entwirft,  wirkt  öfters  sehr  störend 
eine  unpassende,  forcirte  Ausdrucksweise  z.  B.  »Der  Universaltrichter 
Hippias t  S.  15  u.  s.  w.   Ein  sonderbarer  Irrthum  findet  sich  auf  S.  18. 


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Einzelne  Dialoge. 


195 


Da  in  der  Schrift  nicht  näher  untersucht  wird,  in  wie  weit  das  von  Plato 
entworfene  Bild  der  drei  Sophisten  mit  der  Wirklichkeit  übereinstimmt, 
so  ist  der  Arbeit  nur  ein  geringer  wissenschaftlicher  Werth  beizumessen. 

2)  Zur  Erklärung  von  Piatos  Protagoras.    Von  Carl  Schirl itz. 
Zeitschrift  für  das  Gymnasialwesen  XXX  (1867)  p.  401  —  446. 

Der  Verfasser  behandelt  1)  Stellen,  in  denen  die  handschriftliche 
Lesart  ohne  Grund  angefochten  ist.  329  A  gegen  die  von  C.  F.  Hermann 
vorgenommene  Einschiebuug  der  Negation  o>j%  vor  wanep.  331 B  gegen 
die  von  Kroschel  versuchte  Verdächtigung  der  Worte  xai  fiaXiora  ndvrwv 
5  ze  Htxato<rjvy  ohv  bacovr^  xai  jj  boibrrfi  otov  Stxaioovvij.  338  A  uptv 
vertheidigt.  341 E  gegen  Kroschels  Conjectur,  der  evnep  für  eJra  schreibt, 
und  dessen  Interpunction  der  Stelle.  358 B  Die  handschriftliche  Lesart 
twarcu  ist  als  unhaltbar  zu  bezeichnen,  dagegen  zu  der  von  Heindorf 
vorgeschlagenen,  seitens  der  Erklärer  gebilligten  Aenderung  notet  statt 
irtotec  liegt  kein  Grund  vor.  2)  Stellen,  die  um  ihrer  Erklärung  willen 
eine  Besprechung  verdienen,  ohne  dass  die  handschriftliche  Losart  eine 
Aenderung  erfahren  hat  Es  sind  folgende:  310D  werden  die  Worte 
ytpwoxwv  auvou  ryv  dvSpstav  xai  tt,v  nrofyatv  erklärt;  »die  beiden 
Ausdrücke  sind  auf  das  bestimmte  Auftreten  des  Hippokrates  im  vorlie- 
genden Falle,  nicht  auf  seine  allgemeine  Gcmüthsbeschaffenheit  zu  be- 
ziehen«. 320B  »Die  gesammte  Bildung  des  Protagoras  betrachtet  Sokrates 
als  Product  zweier  Factoren,  von  denen  der  eine,  die  &ru<rri)w,  sich  wie- 
derum aus  zwei  Stücken,  dem  fm&eTu  und  i$eupetv  zusammensetzt«  (S.  421). 
332 A  »rote  äUo  bezieht  sich  nicht  auf  die  Behauptung  des  Protagoras 
über  das  Verhalten  der  Tugenden  zu  einander  als  diametraler  Gegen- 
sätze, sondern  auf  den  früheren  Satz  desselben,  dass  aofia  und  am<ppoovvrj 
qualitativ  verschieden  seien«  (S.  424).  346  D  wird  ndvra  rot  xaXd  —  fäfitxvcu 
ausführlich  besprochen,  ebenso  351 A-B.  Im  Anschluss  daran  wird  auf 
die  Amphibolie  folgender  Stellen  hingewiesen:  317 E  — 318 A  (ruyx^ei 
t*  imBupJa  wv),  318  A  —  B  (ßsXrtwv  äv  ^ivoto),  318  D  (xatäe  ipwT$c  und 
anderes).  3)  Stellen,  an  denen  Textesänderungen  vorgenommen  werden : 
312  D  notae  ipyaatac  inundr^Q  wird  nach  oo<pwv  iaxt  umgestellt  und  das 
ohne  zureichende  handschriftliche  Autorität  (da  sowohl  der  Clark,  als  der 
Venetus  T  dieses  ?  nicht  haben,  ist  es  offenbar  eine  Conjectur)  in  den 
Text  vor  imord-njv  eingeschobene  ?  beibehalten.  Ich  glaube  auch  jetzt 
noch,  dass  mein  Vorschlag,  el  vor  etkotfiev  einzuschieben  (Nov.  com.  p.  56), 
am  besten  die  Stelle  heilt.  315  D  —  E  rour'  evSov  jjv  rö  futpdxtov  oder 
rote  }v  zu  petpdxeov  ivoov.  341 C  wird  hinter  £fifi£vat  das  Fragezeichen 
gesetzt   344  A  pa/vera/  re  -npoQ  Xoyov.    362  otnep]  8ne/j. 

3)  Protag.  309  A  roü  +npa>rov*  ün^vrjrou  Cobet  Mnemos.  4  (1876) 
p.  268. 

13* 


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196 


Piaton. 


i.  Gorgias. 

1)  Ueber  den  Begriff  der  Strafe  in  Platon's  Gorgias.   Von  Lud- 
wig Paul.  Zeitschrift  für  das  Gymnasialwesen  XXX  (1876)  p.  593-603. 

Plato  unterscheidet  nach  der  Ausführung  des  Verfassers  eine  ob- 
jective  und  eine  subjective  Seite  der  Strafe.  Nach  ihrer  objectiven  Seite 
ist  sie  eine  Herstellung  der  Gerechtigkeit  und  damit  eine  Behauptung 
des  Guten  in  der  menschlichen  Gemeinschaft,  die  dadurch  bewirkt  wird, 
dass  dem  verletzten  Gesetz  Genugthuung  gegeben  und  so  das  Recht  er- 
halten wird  in  seinem  Bestände.  Nach  der  subjectiven  Seite  ist  die  Strafe 
Zucht,  xukams,  d.  h.  Befreiung  des  Subjects  von  der  Schlechtigkeit,  und 
damit  eine  Behauptung  des  Guten  in  der  Seele  des  Büssenden  (S.  599). 
Weiter  wird  auseinandergesetzt,  dass  die  objective  Seite  der  Strafe  sich 
zuerst  im  Bewusstsein  des  Menschen  heraushob.  Auch  die  Phrase  8txyv 
SeSovau  bedeute  ursprünglich  nur  die  objective  Seite  der  Strafe.  Diese 
Auffassung  der  Strafe  von  Seite  Platon's  ist  eine  erschöpfende  und  auch 
in  die  moderne  Philosophie  übergegangen:  wie  Plato,  so  unterscheidet 
auch  Hegel  die  zwei  Seiten  der  Strafe. 

2)  De  Calliciis  oratione  quae  est  in  Gorgia  Platonico  sex  locis 
commentatio.  Scr.  Joseph  Golling.  Zum  Programm  des  Gymnasiums 
zu  Wr.  Neustadt  1875.  8.  19  S. 

Wenn  dieser  sehr  lebendig  geschriebene  Aufsatz  auch  keinen  wesent- 
lichen Fortschritt  in  der  Kritik  des  Gorgias  begründet,  so  ist  doch  der 
Fleiss  des  Verfassers  und  sein  Streben,  die  gesammte  Literatur  beizu- 
ziehen, was  man  so  selten  in  Programmabhandlungen  findet,  recht  lobens- 
werth.  Die  sechs  besprochenen  Stellen  sind:  -  483 A  wird  gegen  Aende- 
rungsversuche  vertheidigt.  483 CD  wird  8rtXoi  =  tyXa  iarcv  interpretirt 
und  mit  Ast,  Stallbaum  raora  als  Nominativ  gefasst.  484 A  wird  mit 
Böckh  xazä  yuotv  nach  ^aiv  eingeschaltet,  aber  diese  Worte  dem  Plato 
gegeben.  485  B  werden  die  Worte  a>  ixt  rpooyxst  BcaXdyeaBai  ouroß 
vertheidigt.  485 DE  schwankt  der  Verfasser  zwischen  der  Ueberlieferung 
xal  txavuv  und  seiner  (unhaltbaren)  Conjectur  xäv  ixavov.  486  E  wird,  um 
die  Schwierigkeiten,  die  Stanpsnecc  bietet,  wegzuräumen,  der  Ausfall  eines 
Wortes  mit  Ruhnken  u.  a.  statuirt  und  <p öaaz  vor  <pbotv  eingesetzt,  was 
unmöglich. 

3)  Vier  Stellen  in  Plato's  Gorgias.  Von  G.  Wendt  Zeitschrift 
für  das  Gymnasialwesen  XXX  (1876)  S.  603—607. 

447  C  wird  als  Lokalität  des  Gesprächs  das  Haus  des  Kallikles 
angenommen.  In  seiner  Erörterung  bringt  der  Verfasser  Manches  vor, 
dem  ich  nicht  beipflichten  kann.  Zu  bedauern  ist,  dass  G.  Wendt,  wie 
es  scheint,  die  über  diese  Frage  angewachsene  Literatur  nicht  vollstän- 
dig kennt,  z.  B.  nicht  die  Ausführung  Cobet's  Mnemos.  H  (1874)  S.  114. 
461 B  ?  *obx*  ocet  und  nach  SeBdqstv  Fragezeichen.  502 B  [£>'  w  i<mou- 


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Einzelne  Dialoge. 


197 


Im],  so  aber  bereits  Cobet  Mnemos.  XI  (1862)  p.  415  II  (1874  p.  141 
[ms  öoI  doxet].  504 E  iAarrov]  Wendt  schreibt,  bis  man  etwas  Besseres 
findet,  ßkdfet.  Unwahrscheinlich. 

k.  Meno. 

Platonica  von  C.  G.  Cobet  in  Mnem.  4  (1876)  p.  442  —  449. 

Ausser  einigen  Bemerkungen  Ober  Anytos  (in  iis  qnae  de  Anyto 
seribit  Menon.  p.  90  B  ubique  sunt  aculei  in  hominem,  quem  Plato  pessime 
oderat,  uam  nulla  esse  potest  coutroversia,  quin  haec  post  Socratis  mortem 
scripta  fueriut  p.  445)  und  den  ebenfalls  im  Dialog  vorkommenden  Poly- 
irates  (pauci,  credo,  Stallbaumio  credent,  Polycratem  esse  veterem  Sa- 
aiorum  tyrannum.   Polycrates  Thebanus  nescio  quis  Ismeniam  heredem 
scripserat)  giebt  Cobet  hier  Conjecturen  zu  dem  Dialog  Meno  (und  einige 
eingestreute  zu  anderen  Dialogen).   Wir  fuhren  die  zu  Meno  hier  auf: 
70 A  ivbdoz  8k  (tu  r.pay'vi  sie)  rouvavTtov    ibid.     owpta]     71 A  roaourou 
&ia>     71 D  fxsv  tocvw  (so  Venetus  r,  psv  toi  vuv  Clark.  B)     71 D  thti. 
72 A  xet'fiEvov     ibid.  et  ok  [ßoutet]  SouXou     76 A  npaytiara  nape^ets  für 
rjxx-fliara  irpoorärrete      76 D  $uveg  8rov  Xiyot  cod.  BT:  otiv  liytu  (Do- 
riiim  est  rtv  pro  cot\  ut  ifitv  pro  ifiot)      77 D  intfrufioüacv  [ot  dyvoouvree 
airrd]     78  D  •npocrStts     80  A  7ienocf)xBvat  [vapxäv],  (so  schon  Dobree  und 
Naber)^    89 E  fiSTadoTfiev  dv  (xurbe  BT:  jieradoTfiev  "Avutoq     91 B  post 
vairrrjv  oov  rijv  dpe-njv  manifesto  aliquid  excidit  unde  accusativus  raurtjv 
rrpt  dpexrp  pendebat;  es  wird  vorgeschlagen  fiaßyaofievov  oder  ßouXofievot 
cturbv  aoifhv  ytvioiku       91 B  <>  k  für  otouQ       ibid.  xooaür^  für  rotaunj 
91 E  [ifjynCofi^oe]    ibid.  [rä  tpdrtd  ~£  xal  uTiodrjmra]    ibid.  dAAä  [ei  rotaöva 
zotoiEv]  raj^ß    ibid.  nXsiv  $  TErzdpaxovz'  in)     92  C  nepl  orououv  itpdyjmTos: 
99 D  ix  tou  Beiüv     ibid.  wird  die  Conjectur  des  Casaubonus  oeios  dvijp 
ftr  Üeios  dvljp  gebilligt    100  A  toi  ok.  axcal  dtaaouacv. 

1.  Republik. 

1)  VIII  568  A  a&Tou  »an  Ort  und  Stelle«  für  abrwv  W.  Teuffei 
Fleckeis.  Jahrb.  1876  S.  113. 

2)  Zu  Platon's  Politeia.    Von  Liebhold.    Philolog.  35  (1876) 
S.  370—373. 

Es  ist  zu  bemerken,  dass  manche  der  behandelten  Stellen  auch  in 
4er  oben  erwähnten  Programm -Abhandlung  lateinisch  bearbeitet  sind, 
ausserdem  sind  in  der  Abhandlung  auch  neue  Stellen  behandelt.  Wir 
stellen  alle  Aenderungsversuche  hier  nach  der  Reihenfolge  im  Dialog 
zusammen:  476 A  (Programm  S.  21)  xa\  dAMjXtuv]  xal  dXXojv  koXXüv 
496  C  aut  revo/ievoe  ut  marginale  removendum  aut  meliorum  librorum 
lectionem  ftvousvot  quippe  superfluam  —  ex  iXo/isvoe  exortam  suspicari  licet, 
ferner  bti  vfi  rwv  dcxatwv  ßorfttla  anoobaCoc  dv  501 B  xal  Kpbg  rb  ixstvo 
«tnb  h  to?s  Mpmmte     511 A  dnb  tüv  xarot     511E       ote]  i<p  foov 


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198 


Piaton. 


534  A  xa\  ort]  xal  ert  in  der  Abhandlung  S.  372,  xcu  touto  später  im  Pro- 
gramm S.  22  ibid.  nji>  t?  ly?  otg  rauv  äv  Sid^j)  dvakoytav  ibid.  ouacav] 
vornan  540  E  kxnipupoomv —  rpi^ovrat  541 A  fjv  ikeyofiev)  Xeyofisv.  Ich 
habe  diese  Conjecturen  ohne  Bemerkungen,  ohne  Widerlegungen  gegeben. 
Liebhold  ist  hier  ebenso  unglücklich  und  leichtsinnig  wie  mit  seinen  Con- 
jecturen zum  Phädo. 

3)  432  A  ei  9k  [ßoutei]  Cobet  Mnemos.  4  (1876)  S.  444. 

m.  Timaeus. 

1)  Zu  Plato's  Timaeus  S.  24E.   Von  Job.  Wrobel.  Zeitschr.  für 
österr.  Gymn.  27  (1867)  S.  617. 

Wrobel  nimmt  Anstoss  an  der  Tautologie  der  Worte  8  xaXetre, 
faxe  6^te?ff,  "HpaxXioog  ar/jXaQ  und  da  in  den  meisten  Handschriften  xa- 
Xetrat  steht,  (freilich  im  Parisinus  A  erst  von  zweiter  Hand,  ich  bemerke 
jedoch,  dass  diese  Verwechslung  in  den  Handschriften  sehr  häufig  ist), 
so  liest  er  8  xahcvau  —  (rnjXai.  Diese  Conjectur  werde  bestätigt  durch 
die  lateinische  Uebersetzung  des  Chalcidius. 

2)  Tim.  S.  74  B  iaea&ai  xrrjfiara\  emenda  auetore  Valckenario  lo&y- 
fiara  Cobet  Mnem.  4  (1876)  S.  323. 

81 D  8te<7Tdfxsvoc].  In  Parisino  scriba  quum  errore  die(na/±ey>t  de- 
disset,  recte  correxit  Suordpsvoi  Cobet  1.  c.  S.  377. 

3)  Piatonis  Timaeus  interprete  Chalcidio  cum  eiusdem  commentario. 
Ed.  Dr.  Joh.  Wrobel.  Lipsiae  in  aedibus  B.  G.  Teubueri  1876.  8. 
398  S.  Mit  einigen  Tafeln  und  einem  Facsiraile  eines  ^odex  Craco- 
viensis. 

In  der  Vorrede  bespricht  der  Verfasser  die  früheren  Ausgaben  und 
tadelt  mit  Recht  die  Nachlässigkeit  und  Unbrauchbarkeit  der  von  Mullach 
besorgten.  Alsdann  spricht  sich  der  Verfasser  über  die  Zeit,  in  der  Chal- 
cidius lebte,  und  die  Religion  desselben  aus.  Interessant  ist  die  Ausführung 
nach  Hauröau  Histoire  de  la  Philosophie  scolastique  Paris  1872  über  das 
Ansehen,  das  Chalcidius  im  Mittelalter  gehabt.   Certissimum  est,  heisst 
es  p.  XU,  scriptorum  Platonicorum  unum  Timaeum  in  Latinum  conversum, 
archetypum  autem  Graecum  nullum  fuisse  ideoque  ad  extremum  usque 
saeculum  XII  ex  Timaeo  a  Chalcidio  translato,  si  omittas  fragmenta  quae 
in  patrum  qui  dicuntur  operibus  reperiuntur,  haust  am  esse  philosophiae 
notitiam.  Zum  Schluss  zählt  der  Verfasser  die  Hilfsmittel  auf,  die  er  für 
seine  Ausgabe  benutzt  hat :  es  sind  zwei  Krakauer  und  vier  Wiener  Hand- 
schriften.  Wrobel  hat  ein  Anrecht  auf  Dank,  dass  er  es  unternommen 
hat,  eine  wirkliche  Lücke  in  der  philologischen  Literatur  auszufüUen, 
auch  ist  der  Fleiss,  den  Wrobel  seiner  Aufgabe  zugewendet  hat,  recht 
ruhmenswerth   Aber  auch  die  Mängel,  an  denen  die  Arbeit  leidet,  müssen 
hier  hervorgehoben  werden.   Ich  glaube  nämlich,  dass  die  Methode,  die 


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Einzelne  Dialoge. 


199 


in  der  Ausgabe  zu  Tage  tritt,  eine  verfehlte  ist.    Seit  Lachmann  ist  es 
Pflicht  des  Herausgebers,  sich  vor  allen  Dingen  eine  Kenntuiss  des  ge- 
sammten  kritischen  Materials  zu  verschaffen,  alsdann  aber  auf  Grund- 
lage einer  Untersuchung  Über  die  Verwandtschaftsverhältnisse  der  Hand- 
schriften die  älteste  und  treueste  Textesquelle  aufzuschliessen.  Beide 
Forderungen  sind  von  Wrobel  leider  nicht  erfüllt  worden.   Er  hat  es 
erstlich  unterlassen,  Nachforschungen  nach  den  vorhandenen  Chalcidius- 
Handschriften  anzustellen,  ferner  nicht  einmal  eine  methodische  Unter- 
suchung über  die  wenigen  von  ihm  verglichenen  Handschriften  gegeben, 
denn  die  subjectiven  Schätzungen  in  der  praefaüo  können  nicht  als  eine 
solche  gelten;  einmal  regt  der  Verfasser  zwar  eine  hierher  gehörige  Frage 
an  (praef.  p.  XIX h  führt  sie  aber  nicht  zu  einer  sicheren  Entscheidung. 
Auch  vermisst  man  eine  methodische  Vergleichung  der  Ueberlieferung 
des  Chalcidius  mit  der  des  platonischen  Timaeus.    In  der  Gestaltung 
seines  kritischen  Apparates  hat  Wrobel  ein  sonderbares  Verfahren  ein- 
geschlagen. Er  copirt  nämlich  seine  Handschriften  mit  allen  ihren  Schrei- 
bungen und  Abkürzungen.    Auf  diese  Weise  erhält  der  Apparat  fast 
lauter  ellenlange  Sätze,  welche  eine  klare  Uebersicht  des  kritischen  Ap- 
parates absolut  unmöglich  machen.    Je  mehr  ich  mich  mit  kritischen 
Arbeiten  beschäftige,  desto  mehr  hat  sich  bei  mir  die  Ueberzeugung  be- 
festigt (man  wird  diesen  Fortschritt  auch  in  meinen  Arbeiten  bemerken), 
dass  der  kritische  Apparat  so  einfach  als  möglich  zu  gestalten  sei.  Be- 
sonders muss  ich  mich  gegen  eine  Copirung  der  Handschriften  in  allen 
ihren  Einzelheiten  durch  die  Schrift  aussprechen.  Eine  solche  Abconter- 
feiung  ist  immer  unvollkommen  und  hat  fast  gar  keinen  Werth.  Man  kann 
>ogar  in  der  Regel  mit  Worten  den  Thatbestand  der  Handschriften 
noch  deutlicher  feststellen.   Mögen  diese  Bemerkungen  Herrn  Professor 
Wrobel  veranlassen,  alle  Handschriften  zu  prüfen,  die  richtigen  zu  ver- 
gleichen und  noch  eine  Handausgabe  mit  einem  kleinen  kritischen  Ap- 
parat zu  veranstalten. 

4)  IwaniMülleri  quaestionnm  criticarum  de  Chalcidii  in  Timaeum 
Piatonis  commentario  specimen  alterum.  Erlangae  1876.  Programm- 
Abhandlung.  4.  13  S.  Specimen  tertium  Erlangae  1877.  Programm- 
Abhandlung.  4.  17  S. 

Durch  diese  dankenswerthen  Programme  wird  unsere  Kenntniss 
des  kritischen  Materials  über  Wrobel  hinaus  erweitert.  In  dem  Programm 
von  1876  (wie  in  dem  von  1875)  werden  Lesarten  aus  einem  codex  Bam- 
bergensis  zur  Ausgabe  von  Mullach  mitgetheilt  und  dadurch  der  Text 
an  einer  Reihe  von  Stellen  verbessert,  in  der  1877  erschienenen  Abhand- 
lung wird  uns  Kenntniss  von  einem  Coloniensis,  einem  Riccardianus,  Mo- 
nacensis,  Marcianus  gegeben  und  daraus  Lesarten  an  der  Hand  der 
Wrobel'schen  Ausgabe  mitgetheilt.  Auch  hier  finden  wir  kritische  An- 
merkungen in  reicher  Zahl. 


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200 


Piaton. 


n.  Leges. 

I.  626 D  »Cobetus  in  Variis  Lectionibus  p.  527  iam  ostendit  Stavo- 
eta&at  et  ScaxsTaBai  confundi  in  Piaton.  Rep.  I  343  B.  Sed  itidem  corrige 
Legg.  I  626  D  abrw  8e  npbc  abrbv  norspov  wg  7Tohp/<p  rpbg  noUpnov 
Stavoyriov*  Naber  Mnemos.  4  (1876)  S.  348.  —  VI  752E  Dittogra- 
pbia  est  apud  Platonera  Legg.  VI  752 E  rcva  nöpov  xa)  Xoyov  dveupfo- 
xoftsv;  Naber  1.  c.  —  VII  793D  touc  vopotjc]  robg  Xoyoug  Naber  1.  c.  — 
II.  663  C  Inalvote  xa\  Myoto]  inatvotc  xat  ipoyoiQ  Naber  1.  c.  p.  347. 

III.   Platonische  Scholien. 

ad  Protag.  309  A  xal  rb  npwrov  ÜTnqvrjTye  für  xal  rb  nputroc  unq- 
vfpc7}$  Cobet  Mnem.  IV  (1876)  p.  268. 

ad  Criti.  112A  Dvb$  x&noq  'ABrjvrjOtv  iv  tp  ixxhpku  kyiyvoyxo  t/um 
pkv  naaaL,  oarepov  8k  5na$ 8rav  rbv  arpar-xbv  zeiporovatoiv.  Als  Quelle 
dieses  Scholion  erkennt  Cobet  Mnemos.  IV  (1876)  S.  284  Hesychius,  wo 
es  heisst  flvug-  ronoQ  'A&rjv-otv,  iv  a>  at  ixxXrjotat  rjyovTo  ndXat  pkv  naurat, 
vuvl  8k  ana$  orav  (zbv)  arparrjybv  ^tporoviumv.  Das  Letztere  rühre 
von  Didymus  oder  einem  anderen  älteren  Gelehrten  her  und  sei  geschrie- 
ben, »quo  tempore  erat  aliqua  Atheniensium  respublica  et  unus  quotannis 
oTparrtfoe  creabatur  qui  rem  frumentariam  curaret.  Descripta  sunt  multis 
annis  post  quum  haec  quoque  olim  sublata  essent«. 

Im  Anschluss  hieran  noch  einige  Nachträge  und  Berichtigungen  zu 
meiner  Schrift  »Platocodext .  Menex.  384,  7  hat  B  rö  ytwmphtp  durch- 
strichen, aber  in  einer  Weise,  dass  man  zweifelt,  ob  der  Strich  gelten 
soll  oder  nicht  Daher  haben  einige  der  aus  B  stammenden  Handschriften 
die  Worte,  andere  z.  B.  wa«2  nicht.  Phaedo  103,  8  48, 19  Symp.  420,  19 
Crito  153,  13  Hipparch.  243,  22  Politic.  346,  18  344,  16  erklärt  sich  die 
Lesart  gewisser  aus  B  stammenden  Handschriften  durch  Compendien  in 
B.  S.  50  ist  das  Beispiel  Protag.  163,  8  zu  streichen.  Interessant  ist 
der  Sachverhalt  Apol.  91,13  Phileb.  239 ,  15  in'  B.  -  Das  Symp.  des 
Riccard.  nr.  92  stammt  aus  B,  denn  370,  12  3vtwv  fjpwv  Clark.  Venet: 
ypäv  ovtcüv  Rice,  mit  B.  —  In  T  ist  das  erste  Blatt  (Anhang  des  Euthy- 
phro)  von  einer  andern  Hand  geschrieben,  /  gehört  hier  zur  ersten  Fa- 
milie. —  Zu  S.  81  meiner  Schrift  ist  zu  bemerken,  dass  90,  11  ian  in 
A  ist  und  74,  14  elvat  in  A  fehlt.  Dass  aym  (und  jedenfalls  auch  Rice 
nr.  66)  in  der  Rep.  aus  A,  einem  früheren  Mediceus  stammen,  ist  un- 
zweifelhaft, nur  ein  Beispiel:  484,5  nX-ysvros  A:  ntyrrovrog  aym  mit 
corr.  A.  —  Wie  in  anderen  Dialogen,  so  stammt  auch  in  den  spurii  9 
aus  B.  Allem  Anschein  nach  ist  hier  A  unsere  einzige  Textesquelle.  — 
In  der  Apol.  ist  die  Bekker'sche  Handschrift  g  Paris.  3012  (a). 


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Bericht  über  die  die  griechischen  Tragiker  be- 
treffende Literatur  des  Jahres  1877. 

Von 

Prof.  Nicolaiis  Wecklein 

in  Bamberg. 


Griechische  Tragiker 

C.  G.  Cobet,  De  nonnullis  fragmentis  tragicortim.  Euripides. 
Tragici  minores.  Mnemosyne  nov.  ser.  Y.  p.  325  —  248,  249  —  273, 
273—276. 

Th.  Gomperz,  Die  Bruchstücke  der  griechischen  Tragiker  und 
Cobet's  neueste  kritische  Manier.  Ein  Mahnwort  Wien  1878.  44  3.  8. 

N.  Wecklein,  Curae  criticae  (Gratulationsschrift  zu  L.  Spengel's 
50 jährigem  Doctorjubiläum).  22  S.  8.  (Jahrb.  f.  class.  PhiloL  Suppl.  IX. 
8.  159—179). 

Fr.  Schöll,  üeber  Jon  von  Chius.  N.  Rhein.  Mus.  32.  S.  145 
bis  159. 

J.  Rappold,  Die  Gleichnisse  bei  Aiscbylos,  Sophokles  und  Euri- 
pides. II.  Theil.  Gymn.-Progr.  von  Klagenfurt  1877.  36  8.  8. 

C.  C.  Hense,  Beseelende  Personification  in  griechischen  Dichtungen 
mit  Berücksichtigung  lateinischer  Dichter  und  Shakespeare's.  Zweite 
Abtheilung.  Gymn.-Progr.  von  Schwerin  1877.  30  S.  4. 

M.  Patin,  ttudes  sur  les  tragiques  Grecs.  Eschyle.  Sophocle. 
Cioquieme  edition.   Paris  1877.  VII  und  387,  391  S.  8. 

Inhoudsopgave  der  nog  bestaande  Treurspelen  van  Aeschylus,  So- 
pbocles  en  Euripides.   Tiel  1877.  VIII  und  103  S.  8. 

Niccol  o  Franzutti,  Deila  tragedia  classica  e  della  tragedia  mo- 
derna.   Sassari  1877.  23  S.  8. 

P.  Manns,  Die  tragische  Katharsis.  Gymn.-Progr.  von  Emmerich 
1877.  21  8.  4. 


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202 


Griechische  Tragiker. 


Die  Abhandlungen  von  Cobet  und  Gomperz  können  wir  hier  am 
besten  in  der  Weise  verbinden,  dass  wir  diejenigen  Conjekturen  Cobet's, 
welche  Gomperz  als  unbrauchbar  oder  längst  gemacht  und  bekannt  nach- 
weist, einfach  übergehen,  im  Uebrigen  zu  den  Conjekturen  Cobet's  die 
betreffende  Bemerkung  von  Gomperz  hinzufügen.   Die  dreifache  Rüge, 
welche  Gomperz  gegen  Cobet  ausspricht,  beispielloses  Sich-selbst-abschrei- 
ben,  den  Superlativ  der  längst  sprichwörtlich  gewordenen  Cobet'schen 
Nichtachtung  der  Vorgänger  und  Mitforscher,  unerhörten  Mangel  an  Sorg- 
falt und  Gründlichkeit,  ist  durchaus  begründet  und  die  entschiedene  Zu- 
rechtweisung kann  nur  als  gerechtfertigt  erscheinen,  wie  auch  W.  Härtel 
bei  der  Besprechuug  der  Schrift  von  Gomperz  in  der  Zeitschrift  für  öster- 
reichische Gymnasien  1878  S.  14  — 19  anerkennt   Immerhin  aber  ist 
mancher  schätzenswerthe  Fund  zu  verzeichnen  und  einige  treffliche  Emen- 
dationen  wirken  ganz  versöhnend.  Cobet  vermuthet  also  Aeschyl.  fr.  5 
rt  8rj  tot  abrotQ  ovofia  Brjffouzat  ßporot\  (Gomperz  vertheidigt  das  Ueber- 
lieferte  mit  Horn.  &  552  und  der  Redensart  ovopa  imrt&ea&at  bei  Plato 
und  Aristoteles),  20  "ApyouQ  itpbv  auSaev  £6Xov  (schon  Bergk  abdyev), 
374  ivaywviB  ^razT^  Maias  xat  Atoq  (Gomperz  theilt  das  Ueberlieferte  an- 
ders ab:  ivaywvts  MaiaQ  |  xat  Jtbc  'Epfia).  —  Sophocl.  Ant  1055  rd 
8e  ys  Tvpavvov  (die  ältere  Aenderung  rö  de  ye  TVfHxvvwv  ist  nicht  "von 
Bisschop,  sondern  von  Cobet.  Gomperz  vertheidigt  das  Ueberlieferte  mit 
der  Erklärung  »und  Fürstenblut  liebt  schimpflichen  Gewinnt  und  der  Be- 
merkung »von  einem  Tvpdwaßv  yhoe  kann  nicht  die  Rede  seine),  Phil. 
1369  ia  xaxatQ  rou<r8y  iganuXXvo&at  xaxoue,  wobei  die  Vorliebe  des  So- 
phokles für  die  Composita  mit  ix  betont  wird,  fr.  14  vi  8rfi  6  Qolßoc 
eXaxsv;  83  $  '  "ouc  ßsoite  a£ß}ovTa  r<uv  niXag  xXbetv  (die  Ueberlieferung 
rechtfertigt  Härtel  durch  den  Hinweis  auf  xat  (Suaaeßowra) ,  auf  den 
Gegensatz  zwischen  abrhv  und  rwv  niXac,  auf  dfe  Verstärkung  des  Be- 
griffs der  Abhängigkeit  durch  SoüXov  ovra  xXuetv.  Auch  würde  der  Dich- 
ter eher  geschrieben  haben  $  twv  neXae  xXuovra  roug  BeoIq  aeßstv); 
86,  3  wird  die  Lesart  dy^tar^v  mit  Eur.  fr.  683  erklärt;  103  $  fiey  äv 
Betrj  .  ,  Jj  tu)]/  pySafiou  rt/ztü/ievcov,  105  £t&*  eiat'Sotpt  nutg  ppevwv 
hrijßoXov  |  xaXwv  oe  (Gomperz  rügt  das  unrythmische  des  Verses),  122  vo- 
jiog  ydp  kort  Totot  ßapßdpot:  Kpovw  |  BurpoXeZv  ßpuTStov  dp^rfiev  ysvo$ 
(Gomperz  schreibt  die  Stelle  des  Hesychius,  aus  der  das  Bruchstück 
stammt,  in  folgender  Weise:  »Jy<5'  atmov  xoupetov  hp&h)  noXst*  •  vojwe  ydp 
lort  to7q  ßoftßapotQ  *frvT)mXsiv  ßpoTStov  dfj^rjBsv  Bipog*   TU)  hiwvuj), 
364  oboinoT*  itpiqet  twv  dxpwv  (nicht  neu),  372  iflit  xäv  jSpa^uv  %po- 
vov  (unnöthig),  427  ?  jikv  wq  ?  Baaoova  |  $  8'       ?  rsroxe  naToa,  515 
xetTat  Te&vEw:  tuv  azauTa  xpovov,  527  %etpov  npoad7rcet  .  .  yäppaxov^ 
laTpoQ  .  .  oux  httarr^utv  rs/nyc  (die  Richtigkeit  von  fieKo¥  erweisend  ver- 
muthet Gomperz  oux  intOTyfiwv  dxaiv),  521  vuv  8*  ou  Stetfit  /w/kc,  dXXä 
noXXdxtQ  i/xsfu/>dfiyji>  81)  rijv  yuvatxetav  ipuatv  (Gomperz  erklärt  die  Ueber- 
lieferung: Prokue  beklagt  ihr  vernichtetes  Dasein  und  sagt,  was  sie  jetzt 


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Griechische  Tragiker. 


203 


ihr  eigenes  Schicksal  lehre,  die  Nichtigkeit  alles  Frauenglücks,  das  habe 
sie  längst  schon  auf  dem  Wege  der  denkenden  Beobachtung  erkannt; 
X&ptg  weise  auf  den  Gegensatz  des  individuellen  Schicksals  der  Sprechen- 
den nnd  des  allgemeinen  Frauenloses  hin),  528  Bvrjzobg  ovrag  (weil  füg 
immer  so  viel  als  yevopevog  bedeute),  592  ovrij  8  k  pd^tpog  iartv  tug 
xtxlyftdvi]  aa<pmg  2t8i}pu*  xat  <ppovobaa  rouvopa,  614  tb  ydp  yuvat^iv 
a&Xpbv  r^v  yuvaexa  8&t  ordytcv,  616  Stsuvuxoöyra  näv  .  .  iva,  660  xat 
P)  n  zketoug  .  .  oooif^x-jxg,  726  iyw  8'  ipu>  ae  Seevbv  odde\ ,  733  (rä) 
«pa,  139  in*  Obdwg  yuag,  752  ypovet,  763  ntfpyg  <<k/>,  795  <r^v> 
ttfEoißotav,  818  dXtyotatv  mrtotg  .  .  rfitov  äv  zwpotpev,  845  x&v  xaXbu 
ptpj  oropjx ,  846  <fovw  ajo*  ^v/x'  äv  riff  i<yM«5"  J/v  awra»  ouvetSfi 
farpbg  1}  narpög  xaxd)  nach  Eur.  Hipp.  424,  682  oxtauotv  tlxozeg  (wie 
Oberau1  bei  Thukydides,  Plato,  Xenophon,  den  Tragikern  und  Komikern 
tk*gt  eixevcu  beziehungsweise  npootixtvai  herzustellen  sei  für  iotxdtg,  iot- 
war),  862  xtu  Biabai  npdnet,  866  ixpuyotg,  912  $  dnondrypa  ist  eine 
lächerliche  Dittographie.  —  Euripid.  fr.  26  fyix  etaiv  (quando  veniet) 
«'j/ievoöc  cl.  fr.  889,  29  atyäv  ppovovvra  xpicaaov  eig  ab&a8(av  nsastv 
rowkut  8*  dv8pt  xrk.t  62  piaut  oo<pbv  Myotoiv,  dg  8*  ovqacv  ou,  68  d&Xov 
x&psvTjV,  88  pTjd'  d&upt'a  tr%E&fl  reg  upäg,  136  dptpl  Salza  xat  rpdneCav 
i^ou  nach  Herod.  III  30,  139  xdv  zw  xaxtazw  zwv  ippevwv  vateev  ipttei, 
167  zd  rro/A'  ^opoia  pr(zpi}  yeyvezat  rdxva,  196  euzv^sTv  .  .  5ü<ttü/£?v  .  . 
d>Saifw\iec\> ,  198  nsxdas'at  (für  neipdaerae) ,  200  et&topdvog  dxdXaazov 
r/Bog  yaazpog  est  is  qui  se  solet  multo  et  delicato  eibo  ingur- 
gitare,  230  rsBpcTtn'  iXwvzog,  234  8tdXapjj>e,  240  oux  iaztv  oortg  tfou- 
lov  &tXwv  ßwv  }  euSo&av  ixvrj<rar\  dUä  JH&,  255  pepet,  284,  23  ndXag.  | 
<Mpag  fikv  ouv  xp*j*  ro°C  aoyobg  zz  xdyadoug  tpuXAutg  ordpsa&at,  328 
ob&ev  ifiya/vouo'  Src  ist  die  richtige  Lesart,  s.  v.  a.  ob8apoü  pau'vovrat, 
362  ,  24  igouaia  8e  pSpoz*  ivrpopwv  (lieber  iyzAt8wv  oder  i^A/tov), 
rexvov, ..  8t<oxd&ßg,  377  4°#«>C  p£zpr-aavz\  407  ze  xozs  xazoixst,  440 
i/ay  eZmpagt'av,  549  niyuxe  zdvSpvg,  552  vüüv  &Eao&at,  nat- 
tlf  554  zdpnovoa  paMov,  596  owro^wa,  640  /xarjjv  3v  orxa/v  <Tü;p  to'J'  ix- 
^aay  re/oe  (=  SandvTjjia),  643  ourdpa  napä  xpar^pa,  644  y9a^u  o^oiy/i' 
a^äc  nach  Aesch.  fr.  383,  645  uoaecv  rför{ot  rag  dfieivovwv  <ppivag  na- 
paotrftk  i^ovraßv  Tf)v  xaxutv  iqouotav,  691  {  tu  ß\£wm)>  aod  xarrjopet 
ttyutreog  mg  eap  ^Ttg}  ob%  vrajxooc,  775,  3  xdv  fisv  rt/^a^c,  adtp*  W 
ort  Beoü  nitpvxag,  ebendaselbst  69  aif  iarm  fang,  781,  39  a»  8£<mox\ 
unpeij;  ix,  787  öxvutv,  813  »soloecum  est  ei  nv  ehtdotfit  iMopouv* 
(Cobet  scheint  nicht  bemerkt  zu  haben,  dass  von  einer  Wiederholung  in 
der  Vergangenheit  die  Rede  ist),  816,  7  d<p  ou  8)  Kthxia  xtxtfoxerat, 
8G8  Bpdpypa,  882  ipyou  scribendum  esse  clamat  sententia  et  compositio 
verborum  (??),  889  ntäorov  iure%ei,  895  efy  ixTpiytov  rd  (zur  Beseiti- 
gung der  »dem  Gehirn  der  Grammatiker  entstammenden«  Form  rpifotv), 
903  ßdaofjuu  8'  eig  aBep*  dnetpov  dep&stg,  905  rt'g  rd8e  Xeuoowv  .  .  pt- 
Tzvpotirwv  »'  kxug  xri.,  926  npaypdziuv  aioxpw  ipdv,  958  furptog,  zu 


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204 


Griechische  Tragiker 


993  iyu>  fiovoe  yap  etat  ru>v  ipJuv  ijioc,  1002  rodro  Sk  ßX£n&i,  1014  pecov 
ist  richtig  =  fleoü  %ujp\Q  oudelg  oure  slrru^et  oure  Suarv^eT^  zu  1027 
Inalptzm  yäp  fieiCov  Iva  fieT&v  niafl  (so  könne  der  Vers  Euripideisch 
sein  und  daraus  scheine  der  Ausspruch  des  Claudian  zu  stammen  tolluntur 
in  altum  Ut  lapsu  graviore  ruant),  1104  in  syrseen  opersu  hat  Badham 
if'uz^v  Imkp  0oo  (Or.  668)  entdeckt:  Lutatius  scripserat  »ut  Euripides: 
^dxoueev  rdSe  Söxee  norcufJLBvrjV  }  <J>u$v  imkp  <roSc,  1109  ipp*  t&t.  —  Neo- 
phron  fr.  1  rfizh»  luotv  paBstvy  Jon  fr.  2  o>q  e:ol  xaxd  (ut  sua  mala 
sentiat),  Jophon  fr.  1  xoXXwv  aoyuazwv  o%Xov  ifypryfiivoQ,  Adespota 
11  acarr^BQ  iaBXot^  83  avfiyppoupovo'  dec  (s.  v.  a.  aufixapafisvouaa),  363 
Ssüp*  £W  •  oug  aot  räXXa  ßovXopai  fpdacu  nach*  dem  bei  Nauck  ci- 
tirten  Verse  Eur.  Jon  1521.  Cobet  vermuthet,  dass  damit  der  Schul,  zu 
An  st.  Vö.  1647  die  richtige  Lesart  des  in  unseren  Handschriften  cor- 
rupten  Verses  von  Eur.  Jon  erhalten  habe.  Cobet  hat  die  Stelle  nicht 
aufgeschlagen;  sonst  hätte  er  höchstens  vermuthen  können,  dass  die  bei- 
den Verse  1520,  1521  ursprünglich  nur  ein  Vers  gewesen  seien.  Es 
stammt  aber  augenscheinlich  das  Fragment  aus  jenen  zwei  Versen  in 
Folge  eines  lapsus  memoriae.  337  betrachtet  Cobet  als  Fragment  eines 
Epikers  pjpzozi  rtg  ^ßpozo^y  ävSpa  itavoXßtov  abS^cete^  flptv  Jxevy  tSj] 
tkDc  xeevoe  i%ot  nork  nörpov  d^pwv.  In  den  bei  Orelli  Opusc.  Graec. 
Sentent.  Tom.  II  p.  216  angeführten  Versen  xal  yäp  rov  äXXov  a>8e  &vy- 
TÖtaev  vojwv  |  8</>ei  dia&pwv  ov  (für  äv)  ndvrv)  xaXbv  \  obS1  alff^pöv,  dXXä 
-aur  (für  tout)  Inofyoev  Xaßwv  |  6  xatpoc  ato%pä  xal  SeaMdfac  xaxd 
erkennt  er  ein  Bruchstück  des  Euripides. 

Wecklein:  Aeschylea:  Pers.  218  rä  ^  izsp*  ixreXij  yevea&at, 
292  tu  prjTE  fojveiv,  zu  859 :  durch  die  richtige  Auffassung  dieser  Stelle 
(die  übrigens,  wie  ich  nach  der  Hand  bemerkt  habe,  schon  bei  Hermann 
zu  linden  ist)  widerlegt  sich  die  Ansicht  von  Köchly  über  den  lückenhaften 
Schluss  der  Perser  (S.Jahresbericht  1874/75  Abth.  I  S.  416):  Aeschylus 
nolens  pannosum  hominem  in  scenam  inducere  opinioni  Graecorum  de 
Xerxe  reduce  gratificatus  Atossam  Xenri  obviam  misit,  ut  eis  qui  specta- 
rent  cogitare  liceret,  Xerxem  priusquam  ad  regiam  accederet  vestem 
mutavisse.  Zu  Ag.  489  -  500  wird  aus  598  i  nachgewiesen ,  dass  Klyta- 
mnestra  vorher  bei  dem  Auftreten  des  Herolds  nicht  anwesend  ist,  dass 
also  489-500  einem  Choreuten,  501—502  einem  anderen  Choreuten  ge- 
geben werden  müssen.  Diese  zwei  Kommata  ergeben  zwar  mit  den  vier 
Theilen  der  vorhergehenden  Epodos  sechs  Kommata;  doch  sind  nicht 
sechs  Mitglieder  eines  Halbchors,  sondern  nur  die  Führer  der  Halbchöre, 
der  Koryphaios  und  napaazdzrfi,  dafür  anzusetzen  (a  475— 478,  £479  — 
482,  a  483—484,  ß  485—488,  a  489-500,  ß  501-502).  —  Sophoclea: 
Electra:  in  der  Hypothesis  sind  die  Worte  itatBayüjybQ  6  bnoxtip^vog 
auszuscheiden  als  Nebenbemerkung  desjenigen,  der  gegen  die  «Bezeich- 
nung zpoifzuQ  von  dem  den  Prolog  sprechenden  Alten  remonstrirte.  So 
sehen  wir  deutlich,  wie  die  Personenliste  und  die  Personenbezeichnungen 


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Griechische  Tragiker.  205 

tod  den  Alexandrinischen  Grammatikern  herrühren.  In  das  Personenver- 
zeichniss  von  Eur.  Jon  war  nach  1320  ebenso  npoffjrtc  zu  setzen,  wie  in 
das  der  Eumeniden  und  an  den  Anfang  dieses  Stückes.  Die  Hauptde- 
koration der  Elektra  hat  im  Vordergrund  die  Burg  von  Mykenä,  im  Hin- 
tergrund d.  i.  in  der  Höhe  rechts  die  dyopä  Auxetoe  mit  dem  Tempel 
des  Apollo  von  Argos,  links  etwas  weniger  hoch  das  Heräon;  die  Deko- 
ration der  rechten  Periakte  stellt  die  Umgebung  von  Mykenä,  die  der 
linken  das  Thal  des  Inachos  (Argolis)  dar.  215  i$  ottou  drtoputv  olxstag, 
554  toö  XP*°S  -h***v<>  460  ikßecv  rdS*  abrjj  .  .  dvecpara,  775  cxtziq  -rijwe 
J$*>f  yeyiug  (auch  Blaydes  rrtg  ipüje  yaarpbg  ysywg  oder  vrfiüog  yeywg 
^cjc),  1039  bedeutet:  profecto  indignum  est  verbis  utentem  speciosis 
perverse  loqui,  1142  Hes.  xOtoq-  oiopa,  oyxog,  £w/w?/xa,  ßdboQ  ist  aus 
rtei  Scholien  zu  diesem  Vers  abzuleiten:  xotoq-  x^PW1  ~  fy*0?'  ß"' 
f*i,  <Täfta  (vgl.  Suidas  oyxog-  rb  ßdpog),  Oed.  T.  1031  rt  V  aXyog  T^ovr 
cv  oiovri  iapßdvseg;  1089  obx  iaet  rdat  fy>t  navostyov ,  1220  hXsptov  ix 
rtopdrmv.  Zu  dieser  Stelle  wird  das  Verbum  Idfu*  besprochen:  die 
Attischen  Dichter  gebrauchten  fo/w  wie  tätf;  nur  einmal  Eur.  El.  706 
erscheint  die  epische  Messung  diese  haben  sie  beibehalten  im 

Impf.,  wo  die  erste  Silbe  verlängert  ist  m%ov;  dagegen  lautet  das  fut. 
«^<tcm  und  der  aor.  Tä/ytra,  wo  die  erste  Silbe  kurz  bleibt  Aus  der 
häufigen  Verwechslung  von  d/s'oi  und  d%r,  mit  cardio  und  Ax/>?  ist  die 
Vorstellung  von  dem  Vorkommen  der  Form  h^stv  bei  den  Tragikern 
entstanden.  Eur.  Or.  965  ist  gleichfalls  (tptfroi  8e  yä  KuxXumia  =  <w 
wddxpuT*  töuppaxa  zu  schreiben;  Hei.  1147  scheint  xae  a  la^b. 
*oT  EXkavtav  äStxoQ  das  richtige  zn  sein.  Trach.  904  npoom'-noua'  für 
yoorJK7ou<r\  Schon  Elmsley  hat  bemerkt,  dass  die  Abschreiber  gern 
srrverv  mit  der  gewöhnlichen  Form  nfareev  vertauschten.  Die  Form 
ww  wird  entweder  dem  Versmass  zu  Liebe  gebraucht  oder  wenn  ein 
langsames,  graziöses,  gemessenes  Sinken  bezeichnet  werden  soll.  Diese 
specielle  Bedeutung  erweist  sich  besonders  daran,  dass  im  Sinne  von 
umarmen  und  auf  die  Kniee  sinken  immer  (auch  wenn  das  Versmass  lan- 
ges t  fordert)  rtpooKtrvetv  gesagt  wird.  Den  zahlreichen  Stellen  stehen 
nur  wenige  Ausnahmen  gegenüber  Hec.  393,  787,  Ale.  947,  Trach.  904, 
an  denen  also  die  Form  mrvoj  hergestellt  werden  muss.  —  Euripidea: 
Andrem.  126  Xoyiocu  r*  äaopov  xaxöv,  Bacch.  793  rj  aot  ndXev  dnooxptyu) 
lif>as%  827  -843  sind  in  folgender  Weise  zu  ordnen:  827.  830-833. 
836.  829,  834.  835.  842.  837-840.  841.  843  (828.  829  sind  mit  Kollmann 
getilgt).  In  837  wird  cupa  Seuasig  vermuthet.  Hec.  901  nXoüv  bpmvxag 
öxrro^,  1043  scheint  interpolirt,  El.  99  Csu^ffav  otxetv  \iv&d8'  aarewg 
318  cupa  8*  ob  nazpbg  xarä  ardyag  a£ort7tev  dg  8y  xxi.  (d.  i.  noch 
ist  das  Blutmal  frisch  und  schon  wagt  es  Aegisthos  u.  s.  w  ),  624  6pu> 
Tty  tunop'  i£  dpyzdvw»  vgl.  auch  fr.  101,  1132  natSbg  tjpap  iog  reteoyo- 
pov,  1344  8ctvov  yhp  tpog  ßauyoua  in\  aof,  zu  Hipp.  79  ergiebt  der  an 
meiner  Stelle  unbrauchbare  Vers  Bacch.  316  die  Erklärung  des  Ueber- 


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200 


Griechische  Tragiker. 


lieferten  in  der  Dittographie  Bcrme  .  .  rb  truxppov&Tv  ivsartv  eig  r£  tAvt' 
dst  und  Sorte  .  .  rb  ooHppovtiv  ecAygev  e?c  ?cc  7azv#'  bpwe  ,  363  7y>rv  <räv 
rJ^^rv  xardlucnv  <ppevatv.  737  rac  ASpnjväi  akpag^  Jon  226  /iiv  i#ew- 
<rars  r£7avov  rr/o«  dopwv ,  523  r<fyza  5'  tvptcrxiuv  äyw,  1280  <?rav  inXe^' 
au'  ßtüfwv  xrk. ,  Cycl.  70  pzXnw  räv  'AppoSe'rav,  535  pzHuwp&v  epmie 
ovrtQ^  562  xetXoe  ac  ptveg  re  pou,  Or.  404  ixrog,  puAdaaojv,  929  p#e- 
pofjffcv ,  1086  f.  //JJ  oäpxa  pou  .  .  pd)  lapnpoQ  aiftyp  rrv«5/x',  e^a*  7tpoSou; 
izot*  1457  ö/&t^  napuipiwv  ninAwv,  Tro.  509  oipxxg  xarasav&eioa,  1188 
dypomtat  re  ippobdd  pot,  1204  notärponoc  yäp  al  zu^ae,  frgm.  79  xa*  ova- 
<xrv  dvSpl  tpipziv  p£ytarwv. 

Der  Aufsatz  von  Schöll  über  Jon  von  Chius  stellt  die  Ergebnisse 
der  bisherigen  Forschungen  mit  sorgfältiger  Prüfung  zusammen,  ohne 
neues  zu  bieten. 

Seiner  interessanten  Abhandlung  über  die  änssere  Form  der  Gleich- 
nisse bei  den  Tragikern  (vgl.  Jahresbericht  1876Abth.I  S.43f.)  hat  Rappold 
eine  Zusammenstellung  der  bildlichen  Ausdrücke  nach  den  verschiedenen 
Stoffgebieten  (Eigennamen,  Natur,  Tag,  Nacht,  Licht,  Finsterniss,  Himmel, 
Gestirne,  Nautische  Ausdrücke,  Wasser,  Gott,  Mensch  u.  s.  w.)  hinzuge- 
fügt. Wir  heben  daraus  einige  beachtenswerthe  Bemerkungen  hervor: 
Oed.  T.  987  heisst:  »Der  Tod  des  Vaters  ist  ein  Lichtstrahl  in  dem 
von  dir  befürchteten  Unglück«  (vgl.  die  Begründung  in  meiner  Ausgabe 
z.d.St).  —  Obpdvtoe  bedeutet  oft  »sehr  gross«,  nicht  aber  »gottverhängt«.  — 
Der  Vergleich  des  menschlichen  Lebens  mit  dem  Schiffe  wird  meistens 
auf  Unglück  und  Gefahren  angewendet,  selten  auf  Glück.  Weitaus  die 
meisten  der  dahin  gehörigen  Bilder  hat  Euripides;  nach  ihm  kommt 
Aeschylus.  —  Eum.  251  bedeutet  ouokv  uarspa  vtutQ  »immer  knapp  hinter 
seinem  (des  Orestes)  Schiffe  her«.  —  Selog  bezeichnet  das  höchste  und 
vollkommenste  wie  Bebe  bei  Homer.  —  Die  Südländer  pflegen  die  Lasten 
auf  dem  Kopf  zu  tragen:  dies  hat  zu  manchen  bildlichen  Ausdrücken 
Anlass  gegeben,  besonders  wenn  von  widrigem  Geschick  die  Rede  ist. 

C.  Hense  unterscheidet  drei  Arten  der  poetischen  Personifikation, 
die  plastische,  beseelende,  plastisch -beseelende.   Die  plastische  Personi- 
fikation, immer  geschäftig  Gestalten  zu  bilden  oder  die  Erinnerung  an 
die  Gestalt  zu  erwecken,  kann  das  Aeussere  derselben  kaum  zeichnen, 
ohne  Züge  des  Seelenlebens  zu  vergegenwärtigen.   Vgl.  die  Zeichnung 
der  reumüthigen  Bitten  (Ana!)  bei  Homer  II.  9,  502 f.   Wie  sehr  die 
plastische  Personifikation,  an  der  Vertiefung  der  Zeiten  betheiligt,  der 
beseelenden  zustrebt,  zeigt  die  Entwicklung  der  Gestalten  der  Erinyen 
und  der  Lyssa  bei  Aeschylus,  Euripides  und  den  späteren.   Die  besee- 
lende Personifikation  tritt  selbständig  hervor,  wenn  ein  Denken,  Empfin- 
den und  verwandte  Geistesverhältnisse  dem  unbelebten  Gegenstande  oder 
abstracten  Begriff  zugeschrieben  werden.  Hierzu  hat  der  Verfasser  Bei- 
spiele gegeben  in  dem  Programme  von  Parchim  1874.   Plastisch  besee- 
lend ist  die  Personifikation,  wenn  die  Anschauung  der  Gestalt  zugleich 


Griechische  Tragiker. 


207 


die  Vorstellung  eines  Seelenverhältnisses  hervorruft.  Zu  dieser  Art  der 
Personification  wird  eine  reiche  Fülle  von  Beispielen  aus  den  im  Titel 
namhaft  gemachten  Dichtern  geboten.  Der  Anfang  wird  gemacht  mit 
dem  Begriff  des  Sprechens,  Redens  und  verwandter  Ausdrucke,  der  »nicht 
gedacht  werden  kann,  ohne  die  Erinnerung  au  die  Seele  und  Persönlich- 
keit des  Menschen  hervorzurufen«.  Weiter  wird  der  Fall  behandelt,  wo 
Naturgegenstände,  die  Zeit,  abstrakte  Begriffe,  Gegenstände  mechanischer 
Art  als  Boten,  das  Schweigen,  der  Gedanke,  der  Hymnus,  die  Züge  des 
Griffels  als  xypuxec  bezeichnet  werden  ;  dann  wo  Naturgegenständen,  der 
Zeit,  Abstrakten  (z.  B.  etäSse)  Lüge  und  Täuschung,  wo  dem  Weber- 
«chiffchen  Gesang,  wo  Gegenständen  und  abstrakten  Begriffen  Genossen- 
schaft, Gesellschaft,  Nachbarschaft,  Begleitung,  Mitarbeiten  (Arbeiten), 
Bandesgenossenschaft,  wo  Naturerscheinungen  Verschwörung  zugeschrieben 
»ird,  wo  solche  Erscheinungen  als  Helfer  und  Retter,  als  Arzt  betrachtet, 
wo  Abstracta  und  sachliche  Gegenstände  durch  die  Vorstellung  des  Hei- 
leas personificirt  werden.  Das  gleiche  gilt  von  den  Begriffen  des  Spieles 
and  Tanzes,  des  Kämpfens,  Singens,  Dienens,  Herrschens.  Es  ist  leicht 
verzeihlich,  wenn  bei  der  Menge  der  aufgezählten  Beispiele  manche  Miss- 
verständnisse mitunterlaufen,  wie  wenn  Cho.  651  aiowc  yäp  sv  Uaxaxotv 
fix  izapjiiwog  Uyouq  Ttfyatv  der  Scham  Rede  beigelegt  sein  soll. 

Das  treffliche  Werk  von  Patin  ist  bekannt.  Es  enthält  feine  und 
geistreiche  Bemerkungen  über  die  einzelnen  Stücke  und  verfolgt  beson- 
dere deren  Einfluss  auf  das  spätere  und  neuere  Drama.  Vgl.  Jahresbe- 
richt 1873  S.  117. 

Die  holländische  Abhandlung  » Inhoudsopgave  u.  s.  w.«  und  die 
italienische  von  Franzutti  haben  für  uns  hier  keinen  Werth. 

Manns  hat  in  den  Jahrb.  für  Phil,  und  Päd.  Bd.  116  eine  neue 
Erklärung  der  bekannten  Stelle  der  Poetik  entwickelt,  indem  er  mit  Weü 
r<iv  rotouzujv  na&yjMTwv  als  gen.  subiect  zu  tjJv  xdßapecv  nimmt  (»die 
Tragödie  bewirkt  durch  Mitleid  und  Furcht  die  solchen  Mitteln  eigen- 
tüftmliche  Reinigungt),  dagegen  abweichend  von  Weil  die  Katharsis  nicht 
medicinisch,  sondern  ethisch  auffasst  und  als  dasjenige,  wovon  Mitleid 
and  Furcht  reinigen  sollen,  etwas  diesen  entgegengesetztes,  feindliches 
betrachtet,  nämlich  Selbstsucht  und  üebermuth.  Er  sucht  nun  zu  zeigen, 
wie  Aristoteles  dazu  kommen  konnte,  aus  den  griechischen  Stücken  eine 
solche  Bestimmung  zu  schöpfen.  »Selbstsucht  und  Üebermuth  sind  die 
an  welchen  mehr  oder  weniger  alle  Menschen  kranken,  auch  der 
Niedrigste  in  seinem  Kreise,  und  wenn  wir  nun  finden,  dass  die  grie- 
chische Tragödie  viel  mehr  als  die  moderne  grade  diese  als  bewirkende 
Ursachen  des  tragischen  Schicksals  in  ihren  Plan  aufzunehmen  pflegt,  so 
Jiegt  der  Gedanke  nahe,  dass  Aristoteles  aus  dieser  Erscheinung  ge- 
schlossen habe,  die  durch  das  tragische  Schicksal  erregten  Affekte  Mit- 
leid und  Furcht  sollten  eben  die  bewirkenden  Ursachen  derselben,  Selbst- 
sucht und  üebermuth,  verabscheuen  lehren  und  die  Seele  davon  reinigen, 


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208 


Griechische  Tragiker. 


die  Wirkung  des  Kunstwerks  sei  auch  zugleich  sein  Zweck,  das  Theater 
sei  eine  Schule  der  Humanität». 

Fragmente. 

Theodor  Birt  animadversiones  ad  Ovidi  heroidum  epistolas. 
N.  Rhein.  Mus.  32  S.  386  —  432 
erörtert  unter  anderem  den  Ursprung  derjenigen  Heroiden,  welche  tra- 
gische Stoffe  behandeln,  und  indem  er  das  nahe  Verhältniss  von  ep.  XII 
(Medea)  zu  der  Medea  des  Euripides  hervorhebt,  ferner  der  Yermuthung 
von  Wilamowitz  Anal.  Eur.  S.  154  gegenüber,  dass  Ovid  in  ep.  IV  (Phae- 
dra)  den  'IitnoXuroe  xakmrdii&voe  benutzt  habe,  wahrscheinlich  zu  machen 
sucht,  dass  diese  Heroide  aus  dem  7?nr.  xaXvmoiuvos  und  <rzz<pavrpp6pos 
zugleich  stamme,  endlich  den  Zusammenhang  der  ep.  IX  (Deianira)  mit 
den  Trachinierinnen  des  Sophokles  ausführt,  bestärkt  er  die  Ansicht,  dass 
man  die  Heroiden  Hypsipyle,  Canace,  Laodamia  auf  die  Stocke  des  Euri- 
pides Hypsipyle ,  Aeolus,  Protesilaos,  die  Heroide  Hermione  auf  die  Her- 
mione  des  Sophokles  zurückzuführen  habe  und  sucht  weiter  nachzuweisen, 
dass  der  Stoff  der  ej).  XIV  (Hypermestra)  aus  der  Trilogie  des  Aeschy- 
lus,  deren  Anfangsstück  die  Ixirtdec  gewesen,  entnommen  sei.  Durch 
eine  ansprechende  Combination  macht  er  es  wahrscheinlich,  dass  in  der 
Jugendzeit  des  Ovid  jene  Trilogie  von  einem  Freunde  des  Propertius 
lateinisch  bearbeitet  worden  sei;  dann  verfolgt  er  die  Spuren,  welche  in 
jener  Heroide  auf  Aeschylus  hinweisen.   Dabei  verbreitet  er  sich  über 
die  Trilogie  des  Aeschylus  und  verum  tuet .  dass  nach  Strabo  V  S.  221 
iv  "Ixixtaiv  $  Aawuatv  die  vier  Tietel  JavauScc,  7xe'r«fer,  SaXafwmiot, 
Afyunrtot  so  zu  denken  seien:  davauSs?  i}  Txtfn&c,  dava&ee  Jj  9aXafio- 
itotol,  AavcuSes  rt  Aiyimrtot,  dass  man  also  7xrr*       QaXafioxoto/,  Aiyfartoe 
als  Titel  der  drei  Stücke,  Aavatdee  als  Bezeichnung  der  ganzen  Trilogie 
betrachten  müsse.  Vor  den  Beginn  des  zweiten  Stückes  falle  die  Schlacht 
der  Pelasger  und  der  Söhne  des  Aegyptos;  die  Bereiter  des  BdXafjuo^ 
erzählten  dies  und  besängen  die  Hochzeit;  auf  diese  beziehe  sich  fr.  42, 
worin  Birt  xästei  rod'  efot  .  .  <pdoQ,  £ws  iyetpaf,  nptufuvitc  .  .  xopatc 
schreiben  will  in  dem  Sinne:  et  quoniam  lumen  hoc  solis  abit,  propitios 
faciant  sponsos  canticis  cum  pueris  puellisque.   Im  dritten  Stück  lässt 
dann  Birt  die  Aegyptier  d.  i.  die  Begleiter  der  Aegyptiaden  den  Tod 
ihrer  Herrn  beklagen. 

Aeschylus. 

Heinrich  Beck,  quaestiones  Aeschyleae.  Gymn.  Progr.  von  Co- 
burg 1877.  14  S.  4. 

W.  Koehler,  de  dorismi  cum  metris  apud  Aeschylum  et  Sopho- 
clem  necessitudine.   Gymn.  Progr.  von  Posen  1877.  15  S.  4. 

Heinrich  Rttter,  de  metonymia  abstractae  notionis  pro  concreta 
apud  Aeschylum.    Diss.  von  Halle  1877.  30  S.  8. 


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Aeschylus. 


209 


Fr.  Naumann,  de  <oc  particulae  apud  Aeschylum  ?i  et  usu.  Diss. 
von  Leipzig  1877.  35  S.  8. 

Esaias  Laiin,  de  praepositionum  usu  apud  Aeschylum  I.  Diss. 
von  Stockholm  1877.  18  S.  8. 

Sven  Dahlgren,  de  imaginibus  AeschyH.  L  Diss.  von  Stockholm 
1877.  105  S.  8. 

Eine  Notiz  zu  Aeschylus'  Leben  theilt  Th.  Gomperz  im  N.  Rhein. 
Mns.  32  S.  477  aus  dem  zwölften  Bruchstück  von  är^rploo  nepl  nocrr 
?*?<üv  Herc.  Voll.  C.  A.  V  7  =  Oxon.  I  109  mit,  wo  nach  einigem  Un- 
verständlichen folgt :  6  y{ä)p  Kpdryc  xarä  (r)ov  a(uTÖv)  Xpovov  ys(y(h 
»•(ff  Ai<r)zuh»  tou(to)u  Scä  r{w)v  H8(<o)vu>v  (eö)dox(t)jiy(<javToe).  — 

üeber  die  Abhandlung  von  Beck  siehe  unter  Agamemnon  8.  217. 

Koehler  macht  für  die  Ansicht,  dass  der  Gebrauch  dorischer 
Formen  in  Zusammenhang  mit  dem  Versmass  stehe,  den  Umstand  geltend, 
dass  bei  Aeschylus  mit  dem  Wechsel  des  Metrums  häufig  ein  Wechsel 
des  Dialekts  verbunden  sei  und  dass  überhaupt  in  den  Chorgesängen  des 
Aeschylus,  die  bei  grösserem  Umfang  mehr  Wechsel  des  Versmasses  ha- 
ben, der  Dorismus  weniger  gleichmässig  und  constant  sei  als  in  den  kür- 
zeren Chören  des  Sophokles.  Auch  habe  Aeschylus  in  Anapästen  die 
dorische  Form  nur  bei  Eigennamen  und  Patronymika,  bei  Aus-  und  An- 
rufungen zugelassen,  während  Sophokles  in  seine  ausgedehnte  Anwendung 
dorischer  Formen  auch  die  mit  melischen  Partien  vereinigten  Anapäste 
inbegriffen  habe.  Der  Verfasser  geht  aus  von  Pers.  65—139,  wo  die  io- 
nischen Strophen  (65—113)  den  gewöhnlichen,  die  trochäischen  (114—139) 
den  dorischen  Dialekt  haben  sollen,  und  von  Eum.  381  —  396,  welcher 
Sjzygie  abweichend  von  den  vorhergehenden  Strophen  der  gewöhnliche 
Dialekt  vindi  eiert  wird.  Hierbei  hat  der  Verfasser  den  bei  den  Tragikern 
beschränkten  Gebrauch  des  Dorismus  und  besonders  die  Unsicherheit  der 
Überlieferung  nicht  genügend  in  Rechnung  gebracht,  wenn  er  sich  auch 
nicht  scheut  zu  Gunsten  seiner  eigenen  Ansicht  von  der  handschriftlichen 
Autorität  abzuweichen. 

Bei  Rüter  ist  der  metonymische  und  bildliche  Gebrauch  nicht 
genau  geschieden.  Ferner  macht  es  einen  Unterschied,  wenn  Ttavovpyt'qi 
für  xavoupyviQ  rtat  steht  und  wenn  es  heisst  ijttvazo  ftkv  fiopov  abrtp 
zarpoxTovov  OtSmodav.  Auch  sind  manche  Stellen  missverstanden,  wie 
wenn  Cho.  1054,  1060  Tny/zaroiv  als  Metonymie  für  Erinyen  betrachtet 
*ird.  Was  er  aber  erweisen  will,  dass  bei  Aeschylus  der  Gebrauch  des 
abstracten  Begriffs  für  den  concreten  häufiger  sei  als  bei  Sophokles  und 
Euripides,  das  kann  als  erwiesen  gelten. 

Naumann  giebt  eine  sorgfältige  Classification  der  Beispiele  von 
«wff  :  er  unterscheidet  uk  exciamativum,  wc  pro  <fo,  uk  restringens  (uk 
tfioi  doxtT),  6k  causale,  6>g  comparativum  (1.  Comparatio  quac  imagine 

JthrMbericht  für  Alterthum»-Wis«en»chAft  1877.  I.  14 


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210 


Griechische  Tragiker. 


vacat,  2.  Similitudines),  ujq  temporale,  u>:  consccutivum,  cog  finale.  Ag.  38 
wird  utQ  richtiger  als  in  dem  Lexicon  Aesch.  von  Dindorf  causal  gefasst. 

La  1  in 's  Abhandlung  bespricht  die  Präposition  iv.  Die  Beispiele 
sind  mit  genauer  Unterscheidung  der  Bedeutung  geordnet,  einiges  rich- 
tiger als  in  dem  lexicon  Aeschyleum.  Unrichtig  scheint  die  Annahme 
der  Bedeutung  coram  für  Cho.  773  und  Eum.  469 ;  ganz  unrichtig  ist  es, 
wenn  iv  o/i/xatrcv  ßXdßaq  i%w  Ag.  889  zu  den  Fällen  gerechnet  wird,  wo 
iv  statt  des  gewöhnlichen  dat.  instrum.  steht. 

Nach  einer  längeren  Einleitung  über  Gleichniss  und  Metapher  stellt 
Dahlgren  die  bildlichen  Ausdrücke  bei  Aeschylus  nach  den  Gebieten, 
denen  sie  entlehnt  sind  (1.  leblose  Gegenstände.  2.  Pflanzen,  Bäume, 
Erzeugnisse  des  Bodens,  3.  Thiere),  zusammen.  Die  Abhandlung  ist  noch 
nicht  abgeschlossen  und  die  Hauptsache,  worüber  wir  bei  einer  Be- 
sprechung der  äschyleischen  Gleichnisse  und  Metaphern  aufgeklärt  zu 
sein  wünschen,  steht  jedenfalls  noch  aus.   Einzelnes  aber,  was  gelegen- 
heitlich vorgebracht  wird,  lässt  uns  zweifeln,  ob  der  Verfasser  für  diese 
schwierige  Frage  das  nöthige  Verständniss  habe.    So  heisst  es  über 
Eum.  405:  o%o<;  spectat  ad  nubes,  per  quas  Minerva  incedit  quibusque 
ex  parte  tecta  supra  scenam  conspicitur,  ut  tamquam  in  curru  stare  vi- 
deatur;  ad  hunc  currura  nibXot  dxjtatot  iuneti  sunt,  quia  motum  aegide 
vibranda  incitat   Der  Verfasser  verweist  auf  meine  Studien  zu  Aesch. 
S.  9,  dort  ist  aber  eine  andere,  wie  ich  denke,  die  richtige  Erklärung 
gegeben.   Staunen  müssen  wir  gar,  wenn  wir  für  Sept.  584  die  Lesart 
mrpüQ  re  rryriv  angenommen  finden  mit  der  Bemerkung  mater  liberorum 
quasi  fons  est.    Wegen  dieser  Ausstellungen  heben  wir  ausdrücklich 
hervor,  dass  wir  eine  fleissige  und  sorgfältige  Arbeit  vor  uns  haben  und 
dass  die  Einleitung  manche  richtige  Sätze  aufstellt.   So  wird  mit  Recht 
das  Urtheil  Bernhardy's  zurückgewiesen,  dass  Aeschylus  im  Gebrauch  von 
Bildern  an  orientalischen  Luxus  erinnere.  Weiter  wird  gegen  Schneidewin 
bemerkt,  dass  zwischen  der  Bilderwelt  des  Aeschylus  und  Sophokles  kein 
wesentlicher  Unterschied  bestehe.   Von  den  Bemerkungen  zu  einzelnen 
Stellen  erwähne  ich  folgendes:  für  Sept.  489  wird  die  Erklärung  aAujc 
fl  zoo  ijhou  ntpupipzia  zu  Geltung  gebracht.  Das  Verbum  i-navBt^etv  wird 
gedeutet:  facere  ut  abundet  aliquid,  abunde  aliquid  aliqua  re  tegere  (?), 
xarrtp7'txwe  Eum.  473:  Orestes  omnibus  piaculis  rite  perpetratis  itaque 
omni  sceleris  macula  eluta  supplex  quasi  maturus  est,  sicut  animalia  tnm 
demum  matura  fiunt,  cum  omnes  dentes  pullinos  eiecerunt.  Von  Cho.  61 
bis  65  wird  folgende  Erklärung  gegeben:  discrimen  iustitiae  divinae  ce- 
leriter  in  eos  ingruit,  qui  in  luce  vivunt  i.  e.  qui  potentes  et  in  repu- 
blica  praestantes  sunt;  serius  dolores  eos  manent,  qui  in  crepusculo 
versantur  i.  e.  qui  quamquam  non  prineipes  sunt,  tarnen  dignitate  et 
opulentia  vulgo  antecedunt;  alii  (seil,  vulgus)  profunda  nocte  tenentur 
(und  was  geschieht  mit  ihnen?). 


Aeschylus. 


211 


Prometheus. 

Alceste  Lenzi,  il  mito  del  Proraeteo  di  Eschilo.  Programm  des 
Liceo  Pontano  von  Spoleto  1877.  40  S.  8. 

Lenzi  giebt  eine  philosophische  Besprechung  des  ganzen  Prome- 
theusmythus ,  aus  der  wir  für  unsere  Zwecke  wenig  entnehmen  können. 
Er  findet  zwischen  den  Gedanken,  welche  Aeschylus  in  seinem  Prometheus 
niedergelegt  hat,  und  dem  philosophischen  System  des  Pythagoras  offen- 
bare Gleichförmigkeit  und  reiht  die  philosophische  Idee  des  Prometheus 
den  Bestrebungen  einiger  edler  Geister  ein,  welche  den  von  den  Orphi- 
fcrn  verfolgten  Plan,  in  der  griechischen  Religion  unter  einer  mehr  syste- 
matischen und  höheren  Form  den  alten  Naturalismus  wieder  herzustellen, 
und  die  Mythen  zu  jenem  allegorischen  Symbolismus  zurückzuführen,  der 
durch  die  Erfindungen  der  Dichter  zerstört  worden,  in  ihrer  Weise  glück- 
lich durchführten.   Soviel  znr  Charakteristik  der  Abhandlung. 

Bei  der  Besprechung  von  Karl  Frey  Aeschylus -Studien  in  der 
Zeitschrift  für  die  österreichischen  Gymnasien  28  S.  496—507  will  Kvi- 
cala  in  dem  Schol.  zu  Prom.  94  deSyjaeafrat  für  SeSio&at  lesen.  Besser 
noch  hat  L.  Schiller  vermuthet,  dass  das  Citat  einer  Stelle  entnommen 
sei,  die  etwa  ak  Seoeo&au  %pi)  gelautet  habe.  Aber  die  Schlussfolgerung 
ist,  wenn  man  es  beim  rechten  Lichte  betrachtet,  folgende:  Von  dem 
npofirfteug  m>p<p6poQ  wissen  wir  nichts;  das  einzige  was  wir  wissen  ist  in 
diesem  Scholion  enthalten;  weil  dieses  nicht  übereinstimmt  mit  der  An- 
sicht, die  wir  uns  auf's  Gerathewohl  von  dem  npoprft&jQ  nupy.  gebildet 
haben,  muss  das  Scholion  geändert  werden. 

Lewis  Campbell,  the  intention  of  Aeschylus  in  the  Prometheus- 
Trilogy,  Academy  1877  nr.  271,  new  series  p.  43 

glaubt  eine  neue  Theorie  aufzustellen  mit  der  Hypothese,  dass  Zeus  die 
göttliche  Kraft,  Prometheus  die  göttliche  Weisheit  vorstelle,  dass  die 
Kraft  mit  der  Weisheit  über  Kronos  und  die  Titanen  gesiegt  habe,  nach- 
her aber  der  Weisheit  entrathen  zu  können  meine  und  deshalb  der  Ge- 
fahr des  Untergangs  ausgesetzt  sei,  durch  die  Vereinigung  mit  der  Weis- 
heit aber  unüberwindlich  und  ewig  werde.  Diese  Theorie  ist  nicht  neu; 
noch  weniger  ist  sie  richtig.  Uebrigens  wagt  Campbell  selbst  nicht  zu 
bestimmen,  wie  weit  sich  der  Dichter  dieser  Idee  bewusst  war. 

246  verlangt  Mistchenko  Revue  de  philol.  nouv.  ser.  1877  p.  268 
xat  faj  ftXotQ  »meme  pour  des  gens  qui  ne  seraient  pas  mes  amis«. 

Fr.  Bücheler,  de  Septem  Aeschylea.    N.  Rhein.  Mus.  32  S. 
312  —  318. 

Frid.  Heimsoeth,  de  parodi  in  Aeschyli  fabula  Thebana  confor- 
matione.   Ind.  schol.  hib.  Bonn.  1877.  16  S.  4. 

14* 


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212 


Griechische  Tragiker. 


A.  Lowinski,  de  emendando  primo  episodio  quod  est  in  Aesch. 
Sept.  adv.  Theb.  Gymn.  Progr.  von  Deutsch-Krone  1877.  24  S.  4. 

Johannes  Oberdick,  de  exitu  fabulae  Aeschyleae  quae  Septem 
adversus  Thebas  inscribitur  commentatio.  Gymn.  Progr.  von  Arnsberg 
1877.  16  S.  4. 

Zu  den  zahlreichen  Behandlungen  der  Parodos  (vgl.  Philol.  34 
S.  306  ff.)  kommen  hier  zwei  neue:  Büchel  er  schliesst  sich  der  Ansicht 
an,  nach  welcher  die  antistrophische  Gliederung  mit  Vers  108  beginnt, 
nnd  vertheilt  das  vorhergehende  (wie  schon  M.  Schmidt)  unter  15  Cho- 
reuten und  zwar  unter  3  X  5  (78—85,  86—99,  100—107);  Heimsoeth 
findet  keinen  Grund,  warum  erst  bei  108  die  Responsion  anfangen  soll, 
und  fordert  antistrophische  Gliederung  für  das  ganze  Chorikon.  Zur 
Herstellung  von  108  —  126  =  127  —  150  schreibt  Bücheler  108  fieol  no- 
h'o%oc  jrpüvbf       &ßpoot  mit  Westphal,  116  dXX*  a>  Zev  ndrzp  ndvrojv 
navreXis  =  au  t'  "Apr^Q  noXtv  KdSfwu  inwvufwv  (oder  au  z  *Apys  tptu 
KaSjietav  noktv),  122  Scä  Se  rot  yevuv  ^aparov^  bmtäv ,  125  8opuaao7g 
adyatg  TzüXatg  ißdopaiQ  {Ixaorog  A6%ov  dvdponfojßrj}  npooforavrat  =  149 
au  r  iü  AaroyivBta  xoupcL,  ^npoQ  i^Bpobg)-  ro£ov  EuztJxd£out  133  ty&ußoktp 
paxq.  floasidäv  ^Sozwv},  146  arrtog  für  dürag.    Ausserdem  verbessert  er 
161  nat  Aibg  8Bsv  (für  xoi  Atö&ev),  164  "Oyxa,  axpov  notewg,  299  no- 
XTrat,  763  artvet  oder  vielmehr  oretvee,  768  rö\  8*  iXoä  rtsvofievovg 
(eine  coniectura  palmaris!)  napip^erat  cl.  Plaut.  Trinum.  828.  —  Wäh- 
rend Büchelcr  die  Responsion  durch  Annahme  von  Lücken  zu  gewinnen 
sucht,  leitet  Heimsoeth  die  Störung  der  Responsion  vorzugsweise  von 
Interpolationen  her.  So  schreibt  er,  indem  er  überall  auch  genaue  Ent- 
sprechung der  einzelnen  Formen  der  Dochmien  fordert  und  Hiatus  und 
syllaba  aneeps  innerhalb  der  Dochmien  (ausgenommen  Interjectionen  und 
Ausrufungen)  zu  entfernen  sucht,  83  —  85  neSou  8k  yag  ifiäg  ImXoxxtmoo 

iftOfOQ  |  710 7l%ptp.7TT£TGLl)  ßp£Jl£t  8'   d%£Täv  \  dpOTUKOtV    (S.  V.  a.  ^tpdpptOV) 

Stxav,  86 — 90  Beot  Beat  re  xaxbv  dXeboar'  Spfievov.  i  ßoä  rywofe  ret^icav' 
6  Xsuxaantg  bppLtf  hutg  eÖTpsmaBecg  in\  nroXtv  Sewxwv  =  104—107  xru- 
mv  8£8opxa-  ndrayog  oö%  kvbg  8op6g.  \  r(  pigttg;  7ipo8uiaeig ,  7taXai'^B<uv 
"Apr(g,  zäv  rsäv  xpuaomjfyg  noXtv  nov*  eb<ptty?av,  110  Bsot  noXtoxot,  iBers 
izxp&evwv,   124  f.  hnä  8'  dydvopsg  psSovreg  arpaTOu  SopuaaoTg  adyatQ 
xpinovrog  TwXatg  npoaiaravrai^  130  f.  novropiSwv  ava£,  tyBoßoXtp  xdvrpai 
FloaetSäv  <p6ßu)v  inc'Xuatv  Sßou,  149  f.  orpartjj  Satoj  azovatv  r*  mrtg  ab  xobptx 
ro$ov  fiÜTuxaCoü,  154  "Aprejit  <pila  i  e  =  161  xal  dtoBev  {ixyvvov}.  In 
158  verlangt  er  in'  aX$ewv  d.  i.  XcBäg  dxpoßöXtov  (s.  v.  a.  dxovrtorwv) 
ipzsrat  inl  nwv  aXfcujv  (Hes.  äX$su>v  retz&tuv),  in  164  "öyx*  int  nroXeaßQ 
(oder  infnroXeg). 

Von  den  Conjekturen  Lowiriski's  erwähnen  wir  folgende:  IQ 5 
roiaurd  rot .  .  ,  205  kXtx6rpo%ot  bmtxwv  r  ebruxw  ny8aX{a>v  0>yÜL 
arofnosg  r.uptßp£pirat  %ahvwvt  210  novn'oj  •npooxXuoyja.rt,  229  68ot  (schon 


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Ae8chylus. 


213 


Oberdick),  243  xwxuroTatv  dvTtdCsre,  270  ddpaos  <piXotQ  StSoucra,  roteptote 
fO/3ov,  273  ätpxrfi  re  mjfrue,  ouHav*  Va/iqvou  Afyw» 

Zu  429  verrautliet  derselbe  Gelehrte  Jahrbücher  für  Philologie 
115  S.  694  ptnfyv  xt&ot  axfjij>aaav  cl.  Prom.  1093,  was  ganz  gut  wäre, 
wenn  nicht  bei  (t^s^scv  av  fehlte.   Doch  vergleiche  iwXew  Prom.  667. 

277  ff.  will  Sigmund  Teuffei  Jahrbücher  für  Philologie  115  S. 
105  f.  ßuffaj  rponaua,  8atwv  8*  i<7#jj/z«7a  <rr£<f'uj  Xdtpopa  8oupifai<p&>  ayvotQ 
tyiotQ.  öl»  8*  aur  i7T£u%ou  xrk.  lesen. 

Oberdick  schreibt  863  ob8y  für  ouxy  934  ifßlatg  (weil  der  Med. 
co  ftXaig  hat  —  worin  kein  genügender  Grund  liegt,  die  nicht  von  dem 
Fersmass  geforderte  ungewöhnliche  Form  zu  setzen.  Für  die  Erklärung 
der  Corruptel  beachte  man  die  Lesart  des  Med.  Prom.  185),  972  f.  a%ea 
ranos  rdd*  ijjv&sv,  ndlaQ  18*  dSefy'  dSstyetov,  1003  m  rou  Ttpxutrarov 
}*£poQ;  Vers  999  macht  derselbe  aus  'EreöxXetc  dppfffra  und  Tnj/jtaro/v, 
welches  im  vorhergehenden  Verse  in  einigen  Handschriften  für  xaxwv 
steht  oder  zu  xaxwv  beigeschrieben  ist  —  also  aus  augenscheinlichen 
Glossemen,  wie  sie  in  jener  Partie  wiederholt  vorkommen  —  den  neuen 
Vers  iu*  hu  7Tyfjüdrwv  dp^ayera.   Der  Schol.,  der  zu  8uo8atpwv  bemerkt: 
ort  Zv  izexsv  avopa  iafsv,  was  eben  der  Dichter  in  930  nachbringt,  soll 
ouod\HUf>  für  ouaSatpujv  gelesen  haben!   Die  Nothwendigkeit  der  Eraen- 
dation  StaXAax-zijpt  <T  ouv  908  hat  Oberdick  nicht  einsehen  können !  Noch 
theiit  derselbe  mit,  dass  auch  Westphal  und  zwar  schou  im  Jahre  1858 
die  Ansicht  aufgestellt,  der  Bpr^uQ  habe  ursprünglich  den  Schluss  der 
Tragödie  gebildet  und  die  jetzige  Schlussscene  sei  erst  der  Autigone  des 
Sophokles  zu  Liebe  angefügt  worden. 

üipoai. 

Joseph  Wiel,  De  Aeschyli  Persarum  exitu  commentatio  critica. 
Gymn.-Progr.  von  Köln  1877. 

Phil.  Keiper,  Die  Perser  des  Aeschylos  als  Quelle  für  altpersi- 
sche Alterthumskunde  betrachtet,  nebst  Erklärung  der  darin  vorkom- 
menden altpersischen  Eigennamen.  Acta  semin.  philologici  Erlangen- 
sis  ed.  Iw.  Müller  et  Ed.  Woelfflin.  Vol.  I  (Erl.  1878).  S.  175-288. 

Die  Abhandlung  von  Wiel  ist  vorzugsweise  gerichtet  gegen  die 
Hypothese  von  Köchly  über  den  Schluss  der  Perser  (vgl.  oben  S.  204). 
Zur  Widerlegung  derselben  sucht  er  einen  gewissen  Parallelisrnus  zwi- 
schen der  Anfangs-  und  Schlussscene  (1—153,  908 ff.)  im  Ausdruck  und 
in  der  Gedankenfolge  nachzuweisen.  Was  die  V.  849 f.  anbelange,  wo 
in  Rücksicht  auf  837 f.  eine  Lücke  von  einem  Verse  zwischen  unav- 
rtdCetv  nat8t  und  lpa>  xEpdaofiat  anzunehmen  sei  (»obviam  ire, 
benevole  consolari  raeoque  consilio  iuvare  conabor  filiumt,  so  auch  832 
bis  839  =  845  —  851),  so  müsse  man  annehmen,  da^?  nach  529-531 
Xerxes  der  Atossa  zuvorkomme.   Der  Ansicht,  dass  Atossa  ihre  Absicht 


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214 


Griechische  Tragiker. 


ausgeführt  habe  und  Xerxes  nicht  in  zerrissenem  Kleide  aufgetreten  sei, 
setzt  er  die  Bemerkung  entgegen,  die  Zuschauer  hätten  erwarten  müssen 
den  König  so  auftreten  zu  sehen,  wie  er  voraus  wiederholt  beschrieben 
worden.  Allerdings!  Aber  eben  darum  lässt  der  Dichter,  der  Aristoph. 
Frö.  1063  dem  Euripides  vorwirft:  npwzov  jikv  roue  ßaacXeuovrae  fxixC 
dfimaxatv,  ?v*  IXewol  toTq  dv&pixtrMiQ  patvotvr*  elvat  xri.,  Atossa  jene  Ab- 
sicht aussprechen.  —  Vers  145  will  der  Verfasser  auch  dapecofevye  til- 
gen, 269  TtoXOSova  für  rä  noXXä  schreiben,  552  Eipfye  anav?'  htionz 
Suapopiue,  954  obcot  ßöa,  ttow  r.äv  oot  nXrj&oc;  1016  erklärt  er:  vides  ar- 
maturae  meac  reliquias  ex  bello  quod  suscepi  servatas,  1025  dptoywv  im 
Sinne  von  8nXatv  dpwyatv  (dpyyövTujv). 

Die  gediegene  Abhandlung  von  Keiper  wird  gewiss  vielen  Philo- 
logen für  die  Erklärung  der  Perser  willkommen  sein,  da  der  Verfasser 
mit  gründlicher  Kenntniss  des  Eranischen  und  sorgfältiger  Kritik  die 
Ergebnisse  der  eranischen  Sprach-  und  Alterthumsforschung  für  die  Fest- 
stellung und  das  Verständuiss  der  persischen  Namen  verwerthet.  Die 
Abhandlung  schliesst  sich  an  die  Schrift  von  Hannak  »Das  Historische 
in  den  Persern  des  Aeschylus«  (Wien  1865)  an,  bezeichnet  aber  im  Ver- 
gleich zu  ihr  einen  erheblichen  Fortschritt  und  berichtigt  manche  Auf- 
stellungen von  Hannak.  Der  erste  Theil,  welcher  (wie  bei  Hannak)  Bei- 
trage zur  Religions-  und  Culturgeschichte  und  zur  politischen  Geschichte 
Persiens  bringt,  interessirt  uns  hier  weniger.  Eigentlich  ist  es  auch  ein 
verkehrter  Standpunkt,  die  Dichtimg  des  Aeschylus  als  Quelle  für  per- 
sische Alterthums  künde  zu  betrachten.    Es  können  nur  die  spärlichen 
Notizeu  des  Dichters  an  einem  anderswoher  genommenen  viel  reicheren 
Material  geprüft  werden;  dieses  Material  dient  also  zur  Beleuchtung  der 
Angaben  des  Dichters,  nicht  aber  dienen  diese  zu  einer  nennenswerthen 
Bereicherung  jenes.    In  499  Xmuat  yauav  oupavov  re  npocxuvwv  wollte 
Hannak  eine  Spur  von  dem  Dualismus  der  eranischen  Religion  finden; 
Keiper  weist  dies  mit  Recht  ab  und  führt  den  Gedanken  auf  griechische 
Vorstellung  zurück.  -  239  rofyuXxbe  aiixw  wird  angezweifelt,  weil  auxw 
nur  Lanzenspitze  bedeute;  aber  zur  näheren  Bestimmung  dient  eben 
to^ouXxoq.  —  Was  die  Aenderung  859  TxoXiapjara  TÜpytva  bezwecke,  ist 
nicht  recht  ersichtlich.  —  IlepaovöfjLou  918  wird  auf  die  bevorzugte  Stel- 
lung der  llipoai  im  engeren  Sinn  bezogen.  —  Es  folgt  dann  eine  aus- 
führliche Erörterung  der  göttlichen  Verehrung  der  Perserkönige  und  der 
Trpoffxuvyoee,  bei  welcher  auch  auf  Ag.  919  p.rt8h  ßapßdpou  ^turof  Stxqv 
XajiameTkQ  ßoa/M  npoaxdvijs  ipot  bätte  hingewiesen  werden  können.  Es 
wird  ausgeführt,  dass  die  Form  der  r.poaxuvr^atQ  nach  Herod.  I  134  nicht 
ausschliesslich  den  Königen,  sondern  allgemein  den  Höherstehenden  zu- 
kam und  dass  für  eine  göttliche  Verehrung  des  Königs  kein  Anhaltspunkt 
vorliegt.    Weiter  wird  über  die  persische  Polizei,  dann  über  die  von 
Aeschylus  aufgezählten  Könige  gehandelt.    Der  Artaphrenes  776  wird 
als  identisch  mit  Intaphernes  (Vindafranä) ,  einem  der  Verschworenen, 


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Aeschylus. 


215 


betrachtet.  Aus  avv  36ktp  775  wird  geschlossen,  dass  die  Ermordung 
des  Gaumäta  wahrscheinlich  das  Werk  eines  geschickten  Ueberfalls  war.  — 
Mehr  interessirt  uns  der  zweite  Theil,  in  welchem  der  Verfasser  einmal 
die  authentischen  Formen  der  Namen  festzustellen  strebt,  dann  die  Re- 
coustruction  der  altpersischcn  Form  versucht.  Es  wird  bemerkt,  dass 
Aeschylus  seine  Namen  vom  Hörensagen  während  und  nach  dem  Feld- 
rage habe  und  dass  an  Vollständigkeit  und  Genauigkeit  nicht  zu  denken 
sei.  Von  den  56  Namen  werden  15  als  nicht  eranisch  ausgeschieden  und 
*war  drei  als  weder  eranisch  noch  griechisch :  M£ppt£i  Ätfmuiff,  Vdpfug 
Irielleicht  auch  8dpußi<;\  sechs  als  offenbar  griechich :  Jckuog,  Ju9ipvag, 
MraXXoey  flsMj-wv,  ToAftoe,  Zdvftig,  sechs  als  vermuthlich  griechisch: 
Ak><Kogf  'AjjLpurzpeue,  \4px7sug,  üdftußee,  ZsudAxyc,  Tsudfujv,  so  dass  41 
als  echt  eranische  Namen  übrig  bleiben.  Von  diesen  41  kommt  etwa 
die  Hälfte  auch  bei  anderen  Schriftstellern  vor,  die  andere  Hälfte  kennen 
wir  nur  aus  Aeschylus.  Für  die  Textkritik  der  Nameu  sind  folgende 
Beobachtungen  von  Werth:  'Ayßdrava^  'Afieorpyg  (21),  "Aptarpte  (320), 
.^(orpeöc,  'ApraufpewqSy  'AordoTurfi  (21),  MdpStg,  Maotorrfi  (30),  Maacorpas 
(697),  Msyaßdryg,  Sttadp^g  (322),  JoaBdvyc,  Üspeaasoyc  sind  den  anderen 
Formen  dieser  Namen,  die  entweder  in  Handschriften  überliefert  oder 
nach  Conjectur  angenommen  werden,  vorzuziehen.  »h'rjSaodzag  (991) 
ist  zwar  haltbar,  aber  KrfiaSd-ae  (»von  Gott  geschaffen«)  vorzuziehen. 
Oder  es  ist  xäydadd-av  d.  i.  xal  Aydadd-av  zu  schreiben.  MdraMoe  314 
ist  sehr  wohl  haltbar,  vielleicht  aber  ffivaMog  als  griechisches  Wortspiel 
vorzuziehen.  Ebenso  richtig  als  das  995  von  Hermann  eingeführte  Zdv- 
erscheint  SoMhfi.  983  ist  Ittadpr^  ebenso  gut  als  l^adprfi^  auch 
l'Mdprfi  nicht  unrichtig.  JWrffxawyc  34,  960  ist  zwar  zur  Noth  zu  ver- 
teidigen; weit  besser  scheint  Zü'jotxdvrfi.  In  982  BazavJjyotj  nalS*  VAX- 
ntrov  wird  "Ahiitnov  als  Produkt  einer  Textkorruptel  erklärt  und  nach 
diesem  Vers  mit  anderen  eine  Lücke  angenommen.  Dieser  Ansicht  ist 
Referent  auch  längst  gewesen  und  hat  sich  die  Aenderung  Ba?ava>zou 
J»a5'  akwiarov  an  den  Rand  notiert  mit  der  Annahme,  dass  der  Name 
von  dem  allerliebsten  Sohne  des  Batanochos  in  der  Lücke  ausgefallen  sei. 

13  nach  veov  8*  ävSpa  ßa6£ee  nimmt  £d.  Tournier  Revue  de 
philol.  n.  ser.  1877.  p.  272  eine  Lücke  {duojiopoe  euvrj)  an. 

186  vermuthet  H.  Weil  ebendaselbst  S.  267  fdvuue  rauzou  ndrpae 
ivate  8*  y  fdv  xxk.  nach  II.  13,  354.  — 

189  verbessert  £d.  Tournier  ebendaselbst  S.  204  /iadwv  in  fio luv. 

Agamemnon. 

J.  K.  Fleischmann  »Das  Charakterbild  der  Klytämnestra  bei 
Aeschylus  und  Sophokles«  Jahrbücher  für  Philologie  115  S.  513  541 

sacht  nachzuweisen,  dass  der  Charakter  der  Klytämnestra  bei  Acsobylus 
und  Sophokles  in  seineu  Grundeigenschafteu  nicht  verschieden  sei  und 


216 


Griechische  Tragiker. 


auch  von  der  homerischen  Auffassung  nicht  wesentlich  abweiche.  Das 
Rachemotiv,  welches  Klytamnestra  bei  Aeschylus  in  ihrer  Verteidigung 
geltend  macht,  betrachtet  er  nur  als  heuchlerischen  Vorwand.  »Mag  das 
Opfer  der  Tochter  auch  ihr  Herz  von  dem  Gatten  abgewandt  haben,  von 
diesem  Schmerz  und  Hass  ist  doch  noch  ein  weiter  Schritt  zu  dem  Ent- 
schluss  zum  Morde;  der  Schmerz  um  die  Tochter  mochte  sie  der  Ver- 
führung zugänglicher  machen ;  aber  nur  weil  sie  der  frevelhaften  Liebes- 
leidenschaft erlag,  wurde  sie  von  dem  bösen  Gewissen  zu  dem  grauen- 
vollen Entschlüsse  gedrängt«.  Wir  halten  diese  Ansicht  nicht  für  richtig. 
Klytamnestra  bezeichnet  Ag.  1374  den  Agamemnon  als  ihren  Feind  und 
die  frivole  Freude,  mit  der  sie  dem  hingestreckten  Agamemnon  noch  den 
dritten  Schlag  versetzt,  und  die  Wonne,  mit  welcher  die  an  sie  spritzen- 
den Blutstropfen  sie  erfüllen,  kann  psychologisch  nicht  der  Ehebrecherin, 
sondern  nur  der  von  Rachewuth  getriebenen  Mörderin  zukommen.  Der 
Umstand,  dass  Aeschylus  abweichend  von  Homer  Klytämnestra  allein  ohne 
Aegisthos  den  Mord  vollbringen  lässt,  ist  bezeichnend  für  die  abweichende 
Auffassung  des  Tragikers,  und  wenn  nach  der  Meinung  Fleischmann's 
Klytämnestra  darin  ausnehmende  Aehnlichkeit  mit  Richard  IH.  haben  soll, 
dass  beider  innerstes  Wesen  von  Anfang  der  Handlung  an  nichts  als 
Bosheit  und  Frevelsinn  offenbare  und  dass  beiden  vollendete  Heuchelei 
zu  entschiedenen  Erfolgen  verhelfe,  so  stimmt  das  auch  psychologisch 
nicht  zu  dem  harmlosen  Charakter  der  homerischen  Klytämnestra,  die 
erst  den  verlockenden  Worten  des  Verführers  erliegt.  Man  kann  nur 
sagen,  dass  Aeschylus  das  homerische  Motiv  des  Ehebruchs  nicht  dem 
Rachemotiv  in  der  Weise  untergeordnet  hat,  dass  der  Ehebruch  deutlich 
nur  als  Mittel  zum  Zweck  erscheint.  Er  hat  dies  gethan  in  Rücksicht 
auf  das  zweite  Stück  der  Trilogie,  in  welchem  natürlicher  Weise  nach 
dem  längeren  Zusammenleben  der  Klytämnestra  und  des  Aegisthos  und 
den  Zwecken  des  Stückes  entsprechend  wie  bei  Sophokles  der  Ehebruch 
mehr  hervortreten  musste.  Dagegen  spricht  der  Dichter  im  ersten  Stück 
mit  iivdpxov  fjyvte  rexvoirotvoc  (155)  und  auch  mit  den  Worten  der  Kly- 
tämnestra rijaSe  Ssgtäe  x*P<>S  Stxouag  rsxrovoe  wie  überhaupt  in  der 
ganzen  Scene  nach  dem  Morde,  wo  Klytämnestra  nach  ausdrücklicher 
Erklärung  1372 f.  die  Maske  der  Heuchelei  fallen  lässt,  deutlich  genug 
seine  Auffassung  aus.  Wenn  der  Dichter,  was  niemand  bestreiten 
wird,  den  Tod  des  Agamemnon  als  Strafe  für  die  Opferung  des  Iphigenie 
betrachtet,  so  musste  er  auch  die  Mörderin  als  Rächerin  der  Opferung 
hinstellen.  Wir  können  hiernach  auch  nicht  zugeben,  dass  Sophokles  das 
Bild  des  furchtbaren,  dämonischen  Wesens  der  Aeschyleischen  Trilogie 
nur  abgeblasst  habe.  Bei  Sophokles  ist  in  der  That  das  Rachemotiv  nur 
ein  Vorwand  zur  Beschönigung  des  Ehebruchs  und  die  Sophokleische 
Klytämnestra  erscheint  uns  darum  viel  gemeiner  und  weniger  interessant 
als  die  Aeschyleische.  —  Noch  weniger  können  wir  es  billigen,  wenn 
Fleischmann  Ag.  886  und  1567—  1576  (wo  Klytämnestra  einen  schwäch- 


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Aeschylus 


217 


liehen  Zog  an  den  Tag  lege,  welcher  der  grossartigen  Zeichnung  nicht 
angemessen  sei)  als  Interpolation  beseitigen  will.  Die  Verse  1567—1576 
sind  ebensowenig  unecht  als  Ant.  889  f. 

Robert  Browning,  the  Agamemnon  of  Aeschylus.  Transcribed. 
London  1877.  XI  und  148  S.  8. 

Diese  Uebersetzung  ist  ein  eigentümliches  Gemisch  von  Poesie 
and  Unverständlichkeit,  welche  in  der  ausgesprochenen  Absicht  einer  wört- 
lichen Wiedergabe  und  in  der  Dunkelheit  des  Originals,  von  welcher  der 
Verfasser  in  der  Vorrede  spricht,  keine  genügende  Entschuldigung  findet, 
lan  vergleiche  z.  B.  die  Uebersetzung  von  1119  —  1124:  What  this 
Erinus  which  i'  the  house  thou  callest  To  raise  her  cry?  Not  me  thy 
word  enlightens!  To  my  heart  has  run  A  drop  of  the  crocus-dye:  which 
makes  for  tbose  On  earth  by  the  spear  that  lie,  A  common  close  Which 
life's  descending  sun.  Swift  is  the  curse  begun! 

Die  kritischen  Versuche  von  H.  Beck  (siehe  oben  S.  208),  welche 
Stellen  des  Agamemnon  behandeln,  haben  keinen  bedeutenden  Werth. 
Emendationen  lassen  sich  nicht  dekretiren.  Oder  glaubt  der  Verfasser 
im  Ernst  daran,  dass  otexipu»  fiercuvrsQ  in  8  t*  iptv  atjmroeaaav  (Ag.  698), 
ovtcw  <f>iyzv  npomracocg  in  ounva  (f'iyußv  iimatotQ  (185)  habe  übergehen 
tonnen?  Die  Erklärung,  dass  733  a/ia^ov  aXyog  Apposition  zum  ganzen 
Satz  sei,  ist  wohl  richtig;  aber  wer  wird  es  trotz  Nägelsbach  und  Keck 
nicht  so  erklären?  Ausserdem  erwähnen  wir  folgende  Conjekturen:  11  idv 
(for  eoz  äv  8k  —  wo  bleibt  die  Verbindung?),  15  idv  r  (für  orav 
<0,  250  to  /isMov  oh  npiv  yeviffBac  xXuen  npo^atpira»,  547  irfv  nöBtf) 
orpazou.  Interessant  war  uns  die  Mittheilung  aus  einem  Collegienhefte, 
dass  G.  Hermann  in  seinen  Vorlesungen  Ag.  216  h-.t&uiuTv  als  Glossem  zu 
tyr™  angenommen  und  Ilava^atoug  an  Stelle  von  incßupsTv  vermuthet  habe 
(TgL  unsere  Studien  zu  Aeschylus  S.  IX). 

B.  H.  Kennedy  Journal  of  Philology  VII  (1876)  nr.  13  p.  14-18 
behandelt  die  schwierige  Stelle  931  —  943  und  giebt  von  931  ff.  folgende 
Erklärung:  Klyt.  Wohl  nun,  beantworte  diese  Frage  mir  zu  Gefallen 
ohne  gegen  deine  Meinung  zu  sprechen.  Agam.  Was  meine  Meinung 
betrifft,  so  versichere  ich  dir,  dass  ich  sie  nicht  falsch  angeben  werde. 
Byt  Würdest  du  in  einer  Zeit  der  Angst  den  Göttern  gelobt  haben 
m  thun  was  jetzt  vorgeschlagen  ist?  Agam.  Ja  ich  kannte  so  gut  wie 
jedermann  die  passende  Gelegenheit  so  eine  Verrichtung  anzukündigen 
(Kennedy  ist  geneigt  entweder  ifrmetv  oder  äv  für  et*  zu  schreiben). 

XoTt<p6poi. 

G.  F.  Schömann,  zu  Aeschylus  Choephoren.  N.  Jahrb.  für  Pin- 
iol, und  Pädag.  Bd.  115  S.  1-24,  81  —  105,  361-375,  545-558, 
721  -  724. 

Schoemann  giebt  eine  Reihe  kritischer  und  exegetischer  Bemer- 


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218 


Griechische  Tragiker. 


kungen  zu  den  Choephoren,  von  denen  wir  keine  als  besonders  beach- 
tenswerth  hervorzuheben  im  Stande  sind,  dagegen  manche  als  unmetho- 
disch und  unnütz  betrachten  müssen.    Die  Willkür  geht  soweit,  dass 
z.  B.  die  Antistrophe  827-  830  ganz  nach  Belieben  hergestellt  und  dann 
die  mangelnde  Uebcreinstiminuug  mit  der  Strophe  als  uunöthig  befunden 
wird  (S.  96).   Wenn  wir  hier  mehr  anführen,  als  vielleicht  angeführt  zu 
werden  verdient,  so  möge  man  das  der  Achtung  des  namhaften  Gelehrten 
zu  Gut  halten.  Unter  vop.<ptxa  kdwha  71  versteht  Schümann  die  Sitze  der 
Nymphen  d.  h.  die  Quellen  der  Gewässer;  er  erwähnt  dabei  mehrere 
Erklärungen  die  er  als  lächerlich  verwirft,  nicht  aber  die  richtige  Er- 
klärung von  Merkel.   In  61  schreibt  er  pany  8*  imaxunou  Atxae  va^eTa 
Tote  fxkv  iv  ipazi .  .  jxeva  xpovtZovr  aXT)  (und  52  Svopoe  xatimret  dopeve) 
und  giebt  von  61  —  65  folgende  Erklärung:  »Der  Chor  mahnt  an  den 
Umschwung,  den  die  waltende  Dike  den  Dingen  giebt,  der  aber  von 
den  Menschen  nicht  auf  gleiche  Weise,  sondern  nur  von  einigen  recht- 
zeitig und  in  klarer  Erkenntniss  wahrgenommen,  von  anderen  nur  dunkel 
und  spät  geahnt  wird,  während  manche  in  völliger  Blindheit  dahingehen, 
ihren  Geist  die  dichteste  Nacht  umfängt«.  Angenommen,  dieser  Gedanke 
sei  an  und  für  sich  sinnreich  und  könne  in  den  Worten  des  Aeschylus 
gefunden  werden,  so  ist  absolut  kein  logischer  Zusammenhang  mit  dem 
Vorausgehenden  und  Folgenden  ersichtlich.  68  soll  dtapspet  heissen  »pei- 
nigte. Die  Aeudcrung  in  75  ijJtoi  81  dvdyxav  ye  8apaaattoXtv  kennzeichnet 
sich  durch  die  Aushülfspartikel  yi.   In  78  f.  schreibt  Schömann  S:xaca 
xal  fiy,  npsnovra  8*  dpx<üoi  rtou  ß((f.  ppsvwv  alviacu  mxpbv  arvyos  xpa- 
touoji  (ßfy  ppsvwv  und  nexpbv  orvyoQ  nach  H.  L.  Ahrens  und  Franz), 
154  ipopa  xsovbv  xaxwv  (»so  nennt  die  Sprecherin  das  Grab  des  Königs, 
weil  sie  es  als  ein  Heiligthum  ehrt,  welches  die  Bösen  abwehrt«),  155 
ayoQ  äxebx£Tov  ist  von  dnorponov  »verabscheuend«  abhängig.    279  eensv 
doBsvwv  vuauug^  285  npoaßoXäg . .  rsXoutievag  bpwvrc.    Die  ganze  Rede 
des  Orestes  269  —  305  wird  einem  versificierenden  Schauspieler  zuge- 
wiesen, der  das  Vers  1032  von  Orestes  als  unmöglich  (?)  abgelehnte 
doch  auf  seine  Weise  zu  leisten  gedachte.  In  320  f.  wird  x<*pt™e  .  .  xex- 
XfjT1  &v  geschrieben  und  der  Zusammenhang  in  folgender  Weise  bestimmt; 
»was  kann  ich  sagen,  was  thun,  dass  mir's  gelinge  aus  der  Ferne  her 
(d.  h.  von  Phokis  her,  obwohl  Orestes  schon  am  Grabe  steht!)  zu  deinem 
Grabe  einen  Lichtstrahl  zu  bringen  gegen  das  Düster?  Auch  abgesehen 
von  der  Erfüllung  dieses  Wunsches  darf  gleichwohl  doch  die  Klage  der 
Kinder  als  Beweis  ihrer  Liebe  gerühmt  werden«  [damit  geht,  abgesehen 
von  allem  anderen,  der  Zusammenhang  mit  dem  Folgenden  verloren]; 
328  verlangt  Schömann  dvayauverat  8k  ßXdnrcov,  330  fionäv  dfiyiXouprj^ 
weil  dieses  Epitheton  nur  zu  pondv  passe,  nicht  zu  fooe,  344  veoxpäe 
tpt'Xtov  (oder  ptAtwe)  ae  xopx^ot  [wie  ganz  anders  lautet  das  von  dem 
Dichter  wirklich  geschriebene  tptdXyv  veoxpara  xopt^oi,  womit  Horn.  H.  6, 
528  xprjTTjpa  eryaaodac  iteu&epov  iv  peyapotacv  zu  vergleichen),  361 


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Aeschylus. 


219 


Swrhuv  für  itipr.Xd\rwv ,  367  rApog  8'  o?  a   dvs7X6\>  (oder  a  idstvav), 
KP.,  dafjujvat  {xai  räv  oder  rwv)  davarr^opov  afoav,  375  »der  Schall 
der  zwiefachen  Geisse!  heisst  offenbar  soviel  als  die  Stimme  zwiefacher 
Sorge:  denn  die  Bedeutung  von  pandyvr^  als  bildlichem  Ausdruck  für 
Besorgniss,  Angst  ist  nicht  zu  bezweifeln«  [?!],  378  omat-  (rruyspöv  rou- 
™>  täoi  -d  päXXov  yvfhn(Tm\  (»was  ist  in  höherem  Grade  hassenswerth 
ils  siet?):   »Die  Aenderung  von  8h  in  xi  ist  ganz  unanstössig«  (?!), 
582-384  dvsXßscv  (für  dpnspxcjv) .  .  TeXsTofra:,  388  ivrog  für  ipnag^  390 
swa  xapScag  bedeutet  die  Vorderseite  der  xafi8(a,  der  Brusthöhle,  in 
der  sich  die  xapSc'a  befindet  und  die  desshalb  auch  selbst  diesen  Namen 
tragen  konnte  [dabei  wird  ar^at  unbeanstandet  gelassen.   Diese  Erklä- 
rung wird  für  »verständige  Leser«  gegeben;  Geschmack  kommt  also  nur 
unverständigen  zu],  397  marä  yivotro  xapxd  (»möge  uns  Erfreuliches 
gewiss  seine),  399  j?0owo;v  t'  ivztpot,  420  »was  können  wir  sagen?  Etwa 
dass  die  Wehethaten,  die  man  von  den  Eltern  erleidet,  sich  milder  auf- 
nehmen lassen?  Dies  hier  (d.  h.  die  hier  waltende  Stimmung  und  Ge- 
sinnung) lässt  sich  nicht  besänftigen«,  441  vöüW  für  pöpov,  446  puxfr 
452  ypevatv  ßd&ei,  482  ruxetv  ydpujv  r.pua&eToav  mit  Schütz  [passt  dazu 
rwavoe?],  573  ?  xa)  poXwv  ivavra  pot  xaxuaropa  ipec . .  xai  xdx  6<fbaX- 
liotg  ßaXeT,  589  ßporoTot  TiXdftooat  xal  xri.  (ßXaarovoi  mit  Franz  ge- 
strichen), 600  dzepwog  bedeutet  »rücksichtslos«,  r.apavtxqi  »male  vincit«, 
»die  in  den  Weibern  herrschende  rücksichtslose  Begierde  trügt  schlimmen 
Sieg  davon  über  die  verwandtschaftliche  Eintracht  d.  h.  sie  setzt  sich 
darüber  hinweg«  [und  was  wird  aus  dem  folgenden  mw&aüow?],  604  8^av 
für  öasr'f,  613  aXXav  8zt  rrv'  euXoywg  (rrwyscv,  625  dfietXfyfm  yovwv,  dyecpuj 
^  ouaytXkg  (mit  Schütz;  es  soll  bedeuten  »hinzugesellcn«),  628  kneixunog 
twie  bei  Paley)  (riß?,  629  dbippavrog  eoria  ist  ein  frevelloses,  zu  Fre- 
relthaten  nicht  gereiztes  Haus ,  63 1  xaxiüv  ys  Kpzaßvjzrai . .  eixdaet  8£ 
t68'  alvav  (mit  Bothc),  635  B-offvjyr^ov  8*  dst  [die  Notwendigkeit 
dieser  Verbessemng  ist  S.  22  dem  Verfasser  so  einleuchtend ,  dass  er 
kein  Wort  weiter  darüber  verlieren  will,  S.  724  aber  nimmt  er  sie  still- 
schweigend zurück  und  giebt  die  Erklärung:  »Die  Menschen,  die  durch 
gottverhasste  Versündigung  (tyw)  sich  um  Achtung  und  Ansehen  gebracht 
haben,  gehen  unter;  denn  Niemand  achtet,  was  den  Göttern  verhasst  ist«], 
641  To  pfy  BepLtg  deutet  hier  nicht  das  Unrecht,  sondern  das  Recht  an: 
Aeschylus  hat  sich  jenes  Ausdrucks  als  eines  formelhaften  bedient,  im 
Sinne  einer  warnenden  Mahnung,  die  vom  bösen  Thun  durch  die  Erin- 
nerung, dass  es  p%  bifitg  sei,  abschrecken  soll  [eine  Interpretation,  die 
rl  =  -  1  zu  erweisen  versteht!],  645  napexßa  ng  obx  dpea&tug,  646 
fatr/w'  tyyijg  [!]*  tsxviov  8'  inEtopepee  Sopoig . .  rtvecv  puoog  (»Die  Erinys 
legt  es  den  Häusern  der  Nachkommen  auf,  die  Sünde  älterer  d.  h.  von 
den  Eltern  oder  Voreltern  verübter  Blutthateu  zu  büssen«).  »Während 
des  Stasimons  585 — 652  verwandelt  sich  die  Scene.  Vorher  ist  das  Grab- 
mal des  Agamemnon  dargestellt;  Elektra  tritt  mit  dem  Chor  in  der  Or- 


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220 


Griechische  Tragiker. 


chestra  auf,  geht  dann  auf  die  Bühne,  dann  wieder  zum  Chor  zurück; 
Orestes  tritt  zu  ihr  in  die  Orchestra  hinab;  die  Verse  212—305  werden 
in  der  Orchestra  gesprochen,  dann  treten  die  Geschwister  zum  Grab  auf 
die  Bühne;  während  des  genannten  Stasimons  ist  die  Bühne  durch  ein 
7uxpamTa<rjia  den  Blicken  der  Zuschauer  entzogen;  das  Grab  wird  besei- 
tigt  Es  giebt  zwar  immer  noch  einige  Gelehrte,  die  von  Anwendung 
des  Vorhangs  in  dem  altathenischen  Theater  nichts  wissen  wollen  und 
den  Athenern  die  Dummheit  zutrauen,  sich  eines  so  notwendigen  Hülfe- 
mittels für  den  Scenenwechsel  nicht  bedient  zu  haben;  doch  sind  deren 
jetzt  wohl  nur  noch  wenige  und  im  Allgemeinen  hat  die  Wahrheit  [sie!] 
schon  die  gebührende  Anerkennung  gefunden«.    [Wer  staunt  nicht?!] 
Weitere  Vermuthungen  sind  671  8txat<ov  dpp.drmv  (appxi  »Nahrung,  Speise«, 
was  soll  dann  8ixa6ov?\  698  ßax^etag  aXye,  738  öero  axudpamüfv  etSoe 
djmdrwv,  yelatv  xeudouoa,  786  rb  auappov  eu  patopdvoti  töetv  y  795  Spfia- 
aevy  m$kaxutv  81  iv  dpofuj)  und  mit  H.  L.  Ahrens  xxiaov  für  riß  äv,  dann 
tout  töetv  8be  nedov  dvopevov  ßrjfidrwv  opeypa  (»verleih,  dass  dieses  Land 
[neSovl]  das  zum  Ziel  gelangende  Streben  seiner  Schritte  schauen  möge«), 
806  rb  8k  xarw  xXOpevov  (»die  Anrufung  ist  auf  den  Gott  der  Unterwelt 
zu  beziehen«),  807  dvtpev  86pou  (aus  dem  Hades  emporsteigen)  avSpa, 
dann  mit  anderen  xat  vev  eXeuBept'ag  Xapitpbv  I8e7v  <pux;  fiXfotg  Sppuaaev 
ix  8vo<ptpäe  xaAu7ttpae  [(pwe  iXeu&eptae  wird  auf  die  Befreiung  von  der 
verhassten  Gewalt  der  Klytämnestra  und  des  Aegisthos  bezogen,  unter 
der  das  Land  und  die  Kinder  des  Agamemnon  bisher  gestanden  haben; 
man  sollte  also,  da  töetv  <pwe  eXev&ept'ac  nur  von  dem  gesagt  werden 
kann,  der  befreit  wird,  xat  vtv . .  töetv  von  Orestes  verstehen ;  dann  aber 
liegt  ein  Widerspruch  mit  der  vorhergehenden  Conjektur  und  Erklärung 
vor,  nach  der  Agamemnon  Subjekt  zu  töetv  ist],  814  obptaat  für  obptav^ 
817  vuxra  npboV  öppartuv  xa\  ßa&uv  axorov  <pepa>v.  Wir  erlahmen  hier 
die  weiteren  wo  möglich  noch  werthloseren  Conjekturen  auszuschreiben 
und  erwähnen  nur  noch  folgendes:  842  tyfitoaruyet  <povw,  846  Vvyoxov- 
roQy  847  öytöaau  oatfws,  1012  ^yxpovoz  ^opßdXXerat. 

Vers  214  verlangt  £d.  Tournier  Revue  de  philol.  n.  ser.  1877 
8.  272  xvpet  für  xupio. 

Vers  244  vermuthet  G.  Siegfried  Philol.  Anz.  VIII  S.  107  ifuo\ 
oeßaQ  <pepuiv  povoq'  Kpdrog  xzk. 

Vers  797  will  E.  Heydenreich  N.  Rhein.  Mus.  32  S.  134  8be  oi 
(füirfcäv)  wCopevov  pu&pbv  Tour*  töetv  ycmedov  lesen  (ähnlich  Rüter  in 
der  oben  S.  209  besprochenen  Abhandlung  8bg  äv  ow&pevov . .  yazeSov), 
womit  die  Stelle  keineswegs  geheilt  ist. 

Fragmente. 

Ein  neues  Bruchstück  siehe  unter  Eur.  Rhesus.  —  346  Herwer- 
den Mnemosyne  N.  S.  V  p.  32  bypdßairrov.  —  395  Loeschke  Philol. 
Anz.  VH  S.  323  Atavrog  aaru  itpbQ  vorou  xetrai  nvods. 


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Sophokles. 


221 


Sophokles. 

Fr.  Büchel  er,  Sophoclis  luuäv  glg  'Aoxkpuav.  N.  Rhein.  Museum 
XXXII.  S.  318. 

Rudolf  Schneider,  Der  Stammbaum  der  Sophokleischen  Hand- 
schriften.  Jahrb.  für  Philol.  CXV  S.  441-449. 

£d.  Tournier,  Les  trage* dies  de  Sophocie.  Texte  grec  publid 
d'apres  les  travaux  les  plus  räcents  de  la  philologie  a?ec  un  commen- 
taire  critique  et  explicatif,  une  introductiou  et  une  notice.  Paris  1877. 
XXXTI  und  801  8.  8. 

Gern.  Heinr.  Müller,  Novae  emendationes  Sophocleae.  Gymn.- 
Progr.  von  Wongrowitz  1877.  16  S.  4. 

MaximilianusLechner,  De  rhetoricae  usu  Sophocleo.  Commen- 
tatio  in  annalibus  gymnasii  Curiensis  aliquando  incohata,  ad  finem  nunc 
perducta.    Berlin  1877.  35  S.  4. 

W.  Peez,  Systematische  Darstellung  der  Proportionstropen  bei 
Sophokles.    Zeitschrift  für  die  östenr.  Gymnasien.  28.  S.  721—736. 

0.  Hense,  Der  Chor  des  Sophokles.   Berlin  1877.  32  S.  8. 

0.  Hense,  Ueber  die  Vortragsweise  Sophokleischer  Stasima. 
N.  Rhein.  Mus.  XXXTI.  S.  489-615. 

Jos.  Feldkircher,  Sophoclis  de  philosophiae  morumque  prae- 
ceptis.    Gymn.-Progr.  von  Oberhollabrunn  1877.  20  8.  8. 

Schwarz,  Proben  einer  Uebersetzung  Sophokleischer  Tragödien 
in  modernen  Versmassen.  Programm  der  höheren  Bürgerschule  von 
Gumbinnen  1877.  16  S.  4. 

Leconte  de  Lisle,  Sophocie.  Traduction  nouvelle.  Paris  1877. 
503  S.  8. 

Von  einer  zu  Athen  bei  dem  Asklepieion  gefundenen  Inschrift  hat 
Steph.  Kumanudis  folgendes  Fragment  des  Sophokles  entziffert  und 
im  Mrpcuov  vol.  V  8.  240  veröffentlicht: 

ZoyoxXioue 

....  xoupa  nepeutvufJLe  fiärep  &te£cno[vou  .  . 
.  .  .  c  dx*tpex6fia{e  .  .  .  vaptBfie  .... 

.  .   .  B  .   .  .  C067T  ..... 

Büchel  er  hat  darin  den  natäv  «fc  'AaxXyjtuov  erkannt  und  bemerkt  dazu: 
mvocatur  Coronis,  d>  0X6y6a  xoupa,  mater  Aesculapii,  QoTßoQ  dxetpe- 
xojuxq  3v  ivaptBfuov  immortaUbus  reddidit  suo  amore.  —  Kumanudis 
bofft  noch  mehr  entziffern  zu  können. 

R.  Schneider  stützt  seine  Untersuchungen  über  den  Stammbaum 


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222 


Griechische  Tragiker. 


der  Sophokleischen  Handschriften  vorzugsweise  auf  die  für  die  zweite 
Auflage  von  Soph.  Electra  ed.  Jahn  gerade  zu  dem  Zweck  einer  zuver- 
lässigeren Entscheidung  der  Haudschriftenfrage  gemachten  Collationen 
und  kommt  zu  folgendem  Ergebniss:  »Die  Sophokleischen  Handschriften 
theilen  sich  in  zwei  Familien,  deren  eine  von  La,  die  andere  von  A 
(rar.  2712)  vertreten  wird;  auf  diese  beideu  Handschriften  hat  sich,  die 
Textesrecension  zu  stützen;  doch  ist  La  an  Glaubwürdigkeit  A  über- 
legen; neben  La  und  A  kommen  nur  noch  einige  wenige  Angaben  von 
dem  sogenannten  ßiopßiOTrfi  in  Betracht,  die  bei  weitem  grössere  Anzahl 
aber  der  Zusätze  des  Stopfttorffi  ist  zu  verwerfen.  Ohne  allen  Nutzen 
sind  die  Lesarten  der  weiteren  Correktoren  von  La  und  die  Abweichun- 
gen aller  übrigen  Handschriften;  nur  Lb  hat  noch  einen  sekundären 
Werth  als  ein  Zeuge  der  ursprünglichen  Lesart  von  La,  wenn  dieselbe 
in  La  selbst  nicht  mehr  erkennbar  ist«.  Dieses  Resultat  wird  im  Gan- 
zen richtig  sein,  wenn  auch  die  Beweisführung  im  Einzelnen  mit  Beru- 
fung auf  die  Thätigkeit  byzantinischer  Grammatiker  und  Correktoren 
wird  angefochten  werden  können.  Aehnlich  ist  die  Classification,  welche 
Michaelis  in  der  Vorrede  zu  der  genannten  Ausgabe  von  Jahn  gemacht 
hat,  der  auf  die  eine  Seite  La  und  Lb,  auf  die  andere  AE  und  die  Ver- 
besserungen des  Stop8(ü7ye  stellt.  Es  ergiebt  sich  natürlich  für  Sopho- 
kles die  gleiche  Ueberlieferung  wie  für  Aeschylus  (vgl.  unsere  A.  Soph. 
cm.  S.  2 sq.  und  Studien  zu  Aesch.  S.  60). 

Das  stattliche  Werk  von  Tour nier  hat  seine  Bedeutung  weniger  in 
der  selbständigen  Leistung,  als  darin,  dass  es  die  Leistungen  der  deut- 
schen und  einiger  englischen  Gelehrten  vorzugsweise  nach  den  Ausgaben 
von  Dindorf,  Wunder  und  Schneidewin  -  Nauck  in  geschmackvoller  Aus- 
wahl und  mit  gutem  Verständniss  französischen  Lesern  zugänglich  macht. 
Nicht  immer  zwar  haben  wir  den  richtigen  kritischen  Takt  gefunden  wie 
z.  B.  Ai.  668-684  von  Interpolation  herrühren  sollen  oder  0.  Tyr.  525 
rou  npbQ  8*  beibehalten  und  nur  die  unnütze  Coujektur  von  Kvi£ala  nf>bg 
rou  8*  erwähnt,  die  einzig  richtige  Lesart  toozoq  <T  aber  nicht  angeführt 
wird.  Auch  ist  die  Kenntniss  der  Literatur  nur  eine  beschränkte.  Allein 
wir  haben  hier  doch  eine  weit  glänzendere  Leistung  als  in  anderen  fran- 
zösischen und  auch  in  englischen  Ausgaben  des  Sophokles;  wir  haben 
hier  wenigstens  eine  Arbeit  von  einem  wirklichen  Kenner  des  Sophokles. 
Da  der  Commentar  am  wenigsten  selbständig  ist  und  kaum  einen  er- 
heblichen Fortschritt  für  die  Wissenschaft  bedeutet,  so  heben  wir  nur 
aus  den  textkritischen  Noten  die  irgendwie  bemerkenswerthen  Conjektu- 
ren  des  Verfassers  heraus,  ohne  Rücksicht  auf  erste  oder  zweite  Auflage : 
Ai.  320  efyttzet  nitetv,  651  ßapeic  mSypog  u/f,  969  rt  8r^a  rotouS'  irTs" 
Aatev  äv  xdra  et  0.  C.  1339  (Meineke  ir  iyyeXwev),  El.  20  efoäov  nepäv 
<rrey>?C,  84  raora  yhp  <pipztv  v(xyv  r£  <pr}tit,  316  rd  aot  <ptkov  i.  e. 
h  taropstv  aot  *pt\ov  iortv,  437  iar1  äv  ftavj},  534  rou  %dptv  nar^p  £(k>- 
<rtv  abrijv,  0.  Tyr.  422  Srav  xard/f^  ?bv  üfievatov  8v  86pu*v  ig  opfxou 


d  by  CjOO^Ic 


Sophokles. 


223 


ttotntevaas,  579  ixetvj)  ryjQ  rayr^  urov  vifitov;  640  Souc  Suoiv  xpTvat  xa- 
xwv,  768  6Y  8  wv,  852  od  7u>t\  wva£t  auv  y  6  Aalov  (povoe  |  pavjij 
Scxaiuji  epfoVi  1310  jwt  \  pfhyyd;  Salpov ,  tv  i&jXXou.  0.  Col.  12 
uxapzv  (=  iot'xajiev),  62  f.  ob  XoyoiQ  \  iyyworp£v\  dXXä  rfj  itdXat  ^uvoutri^L, 
421  r^v  lEfaoydvrjV,  590  dXX  eu  BiXnvrec  y'  obSk  xri.,  1003  HamBoaai 
füoy,  1135 — 1137  ouS1  ouv  iaaw  youps  xat  rä  Xotnd  pßu ,  1142  —  1149 
werden  in  folgender  Weise  umgestellt:  1142.  1148.  1149.  1143—1147, 
1425  S  <7<fw;,  Ant.  (15  Chatelain  tppouhos  728  pajSev  y  S  pd)  Sfxatov, 

582  av^tf,  990  ?  'x  r^o^yrjrou  nsXee,  Trach.  463  ixzaxefy,  704  ^ußiv- 
■6  T^v  £«te  ßax%eiou  ydvoog  (yXauxijc  dnutpac  von  der  Olive),  929 
i;<op}ui>p£fya,  935  dxouazd,  941  xXauwv  8\  1113  touoV  <t\  c/  -ifaXijOZTou, 
1129  /ijwv  für  ytyojQ^  Phil.  626  oo"'  ofö'  /^ai,  raar'  seil,  /«mv. 

Von  den  neuen  Emendationen  Gerh.  Heinr.  Müller 's  gilt  das 
Gleiche  wie  von  den  früheren  (vergl.  unseren  vorigen  Jahresb.  S.  52). 
Die  gelungenste  scheint  0.  C.  800  Suaropetv  (für  Suarv^eiv)  zu  sein. 
Zu  Ai.  61  sucht  er  die  Conjectur  von  Hermann  'Eptvuujv  wrpuvov  c/c 
lprrt  xaxd  zur  Geltung  zu  bringen.  Ebendaselbst  190  vermuthet  er  $ 
rd;  dotuTou  Ztoufßog  yevedg,  0.  OL  702  räv  ou  ng  ai^be  ourt  y^pff 
vrt}wva>v,  1021  räg  naudae  abzog  tjsuujv  8e/£flc  i/wt,  Ant.  1225  Sucmqvov 
Phil.  291  etXuopLyv  dXyetvbv  i££Xxa*v  noda,  691  npbg  oupov  (nach 
Hes.  oupoc  ßaotteug,  foXa^  owryp).  Das  andere  ist  entweder  ganz 
unbrauchbar  oder  schon  von  anderen  vorgenommen  (z.  B.  ia  vtv  0.  C.  1192 
*on  Wunder  und  Heimsöth,  uno  getrau  Phil.  190  von  Schwende). 

Lechner  erörtert  den  Einfluss  der  Rhetorik  auf  die  Sprache  und  die 
Beden  in  Stöcken  des  Sophokles.  Er  bespricht  zunächst  und  am  meisten 
die  inventio  und  macht  unter  anderem  in  den  Streitreden  der  Elektra 
nnd  Klvtamnestra  auf  das  dvziyx^pa  (relatio  crirainis)  527,  die  dv&wto- 
fopd  534,  die  pErdaraatg  (remotio  criminis)  563,  das  xp<v6p&vov  (iudi- 
caüo)  577  aufmerksam.  Die  Rede  des  Kreon  Ant.  639-680  skizzirt  er 
in  folgender  Weise:  I.  Tu  ne  indigneris  Antigonam  mitti  ad  mortem, 
prohibeat  te  A.  pietas,  B.  prudentia.  II.  Ego  supplicio  illam  afficiam, 
qnoniam  oportet  me  A.  meum  tueri  imperium,  B.  saluü  prospicere  civium, 
die  Rede  des  Menelaos  Ai.  1052-1090  in  folgender:  Sepeliri  illum  veto, 
qnia  I.  Graecis  insidias  paravit,  II.  Atridarum  imperium  recusavit,  die 
Rede  des  Teukros  1266  -1315  in  folgender:  Exordium:  oblivione  obscu- 
ratae  mortui  laudes.  I.  Aiax  optime  de  Graecis  meruit,  quoniam  A.  na- 
ves  ex  incendii  periculo  servavit,  B.  cum  Hectore  ultro  depugnavit. 
IL  Contumelia  mihi  temere  imposita,  quoniam  A.  barbaro  genere  et  ipse 
eoqne  scelerato  natus  est  Agamemno,  B.  regia  Stirpe  parentes  mei  gene- 
rati.  Peroratio:  armis  tuebor  mortui  dignitatem.  Ausser  dem  zweiten 
Theile  des  Aias  bemerkt  Lechner  den  Einfluss  der  Rhetorik  noch  beson- 
ders im  Philoktet  (z.  B.  in  den  Reden  1004ff.  und  1314ff.)  und  im  Oed. 
Col.  (in  den  Reden  des  Oedipus,  Theseus,  Kreon,  Polyneikes,  die  zum 
Theü  ganz  Euripideische  Anlage  zeigen)  und  schliesst  desshalb,  dass 


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224 


Griechische  Tragiker. 


Sophokles  mit  zunehmendem  Alter  sich  mehr  der  Weise  des  Euripides 
genähert  habe.  Er  will  darum  auch  die  Abfassung  des  zweiten  Theils 
des  Aias  mit  L.  Benloew  de  Soph.  dict.  propr.  Paris  1847  S.  69  in 
die  spätere  Lebenszeit  des  Dichters  setzen.  Den  Unterschied  von  Euri- 
pides findet  er  einmal  darin,  dass  auf  der  Bühne  keine  förmlichen  Pro- 
cessverhandlungen  angestellt  werden,  dann  darin,  dass  die  Rhetorik  mass- 
und  taktvoll  angewendet  sei,  endlich  auch  darin,  dass  die  Reden  nicht 
vom  Thema  der  Handlung  abschweifen,  wie  z.  B.  bei  Euripides  Suppl. 
411 — 455,  wo  die  Vortheile  und  Nachtheile  der  republikanischen  Ver- 
fassung abgehandelt  werden.  Im  zweiten  Theile,  der  von  der  elocutio 
handelt,  werden  die  Spuren  Gorgianischer  Beredsamkeit  in  den  dvrt&ETa, 
laoxwXa,  napofiota  (z.  B.  El.  1036,  Phil.  1009,  1049,  Ai.  1085),  die  Spu- 
ren der  Lehren  des  Prodikus  in  der  genauen  Unterscheidung  synonymer 
Wörter  Trach.  550,  Ai.  1134  f.  gefunden  und  rhetorische  Figuren  (elpa*- 
vsfa,  üTrepßoM),  noajia,  knavop&wniQ,  inavdfyfpiQf  dvrfdeatc)  besonders  im 
Aias,  Philoct.  und  Oed.  Col.  nachgewiesen.  Vergl.  unsere  Besprechung 
in  der  Jenaer  Literaturzeitung  1878.  Art.  38. 

Peez  bezeichnet,  weil  Gerbert  in  seinem  Buche  »die  Sprache  als 
Kunstt  nachgewiesen,  dass  die  Metapher,  die  Allegorie  und  das  Gleich- 
niss  auf  einer  Proportion  beruhen,  diese  Tropen  als  Proportionstropen, 
stellt  die  bildlichen  Ausdrücke  und  Gleichnisse  des  Sophokles  nach  den 
Gebieten,  denen  sie  entlehnt  sind,  zusammen,  wobei  manches  Unrichtige 
mit  unterläuft,  und  fügt  die  Bemerkung  hinzu,  man  sehe  den  Tropen 
des  Sophokles  an,  dass  er  zur  Zeit  des  Perikles  gelebt,  wo  die  Beschäf- 
tigungen des  Friedens,  die  Jagd,  die  Pferdezucht  und  das  Pferderennen, 
die  Viehzucht,  die  Gärtnerei,  der  Ackerbau,  der  Handel  und  die  Schiff- 
fahrt  mächtig  aufblühten  und  dass  diese  Beschäftigungen  des  Friedens 
den  Geist  des  Sophokles  besonders  angesprochen  haben,  dessen  Phan- 
tasie daraus  glänzende  Bilder  geschaffen,  dass  Sophokles  auch  ein  reges 
Gefühl  für  die  Natur  besessen,  dagegen  für  das  politische  und  kriege- 
rische Treiben  seiner  Zeit  weniger  Sympathie  gehabt  habe. 

Die  beiden  Abhandlungen  von  0.  Hense  und  die  darin  vorgetra- 
genen Beobachtungen  über  die  Chortechnik  des  Sophokles  beruhen  im 
Ganzen  auf  dem  Buche  von  Muff,  welches  wir  im  vorigen  Jahresbericht 
S.  54  besprochen  haben.   In  der  ersten  Abhandlung  über  den  Chor  des 
Sophokles  (vgl.  die  Besprechung  von  Muff  im  Philol.  Anz.  VTÜ  8.  286 
bis  290  und  von  dem  Referenten  ebendaselbst  S.  290-292)  wird  zu- 
nächst der  Satz  aufgestellt,  dass  die  Erhöhung  der  Choreutenzahl  auf  15 
mit  der  Vermehrung  der  Schauspieler  in  engstem  Zusammenhang  stehe 
und  dass  die  Neubildung  des  tragischen  Chors  durch  Sophokles  darauf 
hinausgehe,  den  drei  Spielern  der  Bühne  auf  der  Orchestra  die  näm- 
liche Anzahl  chorischer  Repräsentanten  in  dem  Koryphaios  und  den  bei- 
den Halbchorführern  gegenüber  zu  stellen.    Dem  Protagonisten  soll 
der  Koryphaios,  dem  Deuteragonisten  der  eine,  dem  Tritagonistcn  der 


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Sophokles. 


225 


andere  Halbchorführer  entsprechen.    Der  Koryphaios  werde,  so  heisst 
es  weiter,  den  beiden  Halbchorführern  gegenüber  auf  eigene  Füsse  ge- 
stellt, da  er  nicht  mehr  in  der  chorischen  Masse  verschwinde,  und  in 
seiner  vollen  Würde  herausgehoben.   In  dem  Verhältnis«  von  2:1  er- 
halte der  Koryphaios  ein  doppelt  so  grosses  chorisches  Megethos  als 
die  beiden  Halbchorführer.    Diese  Trias,  seine  eigenste  Schöpfung, 
bringe  der  Dichter  nicht  nur  in  den  Einzugsliedern,  sondern  auch  inner- 
halb der  Epeisodien,  sowohl  in  den  koraraatischen  als  in  den  eigeut- 
fehen  Dialogpartien  nicht  selten  zur  Anwendung.    Daran  knüpft  die 
weite  Abhandlung  über  die  Vortragsweise  Sophokleischer  Stasiraa  an, 
am  nachzuweisen,   dass   diese  von  Halbchören   vorgetragen  worden 
seien.   Weil  nämlich  bei  den  Chorreden  von  Dialogpartien,  wo  Muff 
ausser  dem  Koryphaios  auch  die  beiden  Halbchorfüurer  sprechen  lässt, 
nicht  bloss  das  Verhältniss  von  2:1,  souderu  auch  das  Verhältnis»  von 
1:1  zu  Tage  tritt,  so  wird  angenommen,  dass  in  dem  zweiten  Fall  die 
hervorragende  Stellung  des  Koryphaios  schon  für  das  Auge  siebtbar  ge- 
wesen d.  h.  der  Chor  in  Halbchorstellung  gestanden  sei,  während  der 
erste  Fall  auf  die  Tetragonalstellung  hinweise,  wo  die  Würde  des  Kory- 
phaios, durch  die  Stellung  nicht  kenntlich,  durch  den  Umfang  seiner 
Rede  habe  hervorgehoben  werden  müssen.    In  diesem  Falle  stehe  nun 
immer  zwischen  der  betreffenden  Partie  und  dem  nächsten  vorhergehen- 
den Stasimon  eine  Partie,  in  welcher  die  Stellung  des  Chors  sich  habe 
ändern  können,  in  dem  ersten  Falle  nicht.    So  soll  sich  aus  dem  glei- 
chen Verhältnis  an  sich,  aus  dem  ungleichen  Verhältniss  vermittelst  der 
Annahme,  dass  die  Stellung,  welche  in  die  Tetragonalstellung  geändert 
worden,  eben  nur  die  Halbchorstellung  gewesen  sein  könne,  für  die 
Stasima  immer  die  Halbchorstelluug  ergeben,  was  dann  weiter  schliessen 
lasst,  dass  die  Stasima  von  Halbchören  vorgetragen  worden  seien.  Um 
ein  Beispiel  anzuführen,  0.  Tyr.  1232f,  1236,  12^6  weist  das  Verhält- 
niss 2 :  1 :  1  auf  die  Tetragonalstellung  hin,  diese  i>t  erst  bei  deu  Wor- 
ten des  Boten  1223     1226  gebildet  worden.    Trach.  665,  668,  671  er- 
gibt das  Verhältniss  1:1:1  die  Halbchorstellung  und  schliefst  sich  un- 
mittelbar an  das  Stasimon  an.    Uns  scheint  sowohl  die  Grundlage  der 
Hypothese  wie  auch  die  Methode  der  Schlussfolgeruug  bedenklicher  Na- 
tur zu  sein.   Das  gleiche  gilt  auch  von  der  zweiten  Hypothese,  die  noch  in 
der  ersten  Abhandlung  vorgetragen  wird.   Der  Philoktet.  heisst  es,  weise 
nur  Einen  vollständigen  Chorgesang  auf,  das  von  Halbchören  vorgetragene 
erste  Stasimon;  sonst  würden  immer  nur  der  Koryphaios  und  die  beiden 
Halbchorführer  beschäftigt.    Das  könne  nur  in  den  choregischen  Verhält- 
nissen von  Ol.  92,  3  seinen  Grund  haben.    Die  kargen  Zeiten  hätten  dem 
Dichter  nur  drei  geschulte  und  erprobte  Sänger  zur  Verfügung  gestellt. 
Nun  erscheine  auf  einmal  im  Oed.  Col.  nicht  weniger  als  5  mal  ein  Vor- 
trag sämmtlicher  15  Choreuten.    Es  sehe  das  wie  eine  Reaktion  aus 
gegen  die  eingedrungene  Dürftigkeit.    Daraus  erkläre  sich  die  Anklage 

JakrMtMrteht  lür  AlUrtiium»-WUa«a»ch&ft  1877.  L  15 


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226 


Griechlache  Tragiker. 


des  Iophon.  »Sei  es,  dass  der  Dichter  bereits  mit  seinem  Cboregen  in 
Unterhandlung  getreten  war,  oder  weil  er  mit  Sicherheit  voraussah,  dass 
sich  für  Ausgaben  von  diesem  Umfang  kein  Choreg  bereit  finden  würde: 
der  von  Haus  aus  begüterte  Mann  fing  bereits  an  für  die  Realisirung 
seines  Wunsches  aus  eigenen  Mitteln  zu  steuern  und  somit  das  Erbt  heil 
seiner  Söhne  in  Mitleidenschaft  zu  ziehen.  Unmut  big  trat  Iophon  da- 
zwischen und  verklagte  den  Vater  vor  den  Phratoren  wegen  Unfähigkeit, 
sein  Vermögen  zu  verwalten.  In  diesem  Falle  konnte  den  Angeklagten 
nur  sein  Drama  selbst  und  die  Diathesis  rechtfertigen! .  Speciosius  quam 
verius ! 

Feldkircher  begeht  den  Fehler,  den  sich  die  Verfasser  ähnlicher 
Abhandlungen  gewöhnlich  zu  Schulden  kommen  lassen,  dass  sie  die  den 
Personen  des  Stücks  in  den  Mund  gelegten  Aussprüche  ohne  weiteres 
als  Lebensregeln  des  Dichters  ansehen,  zum  Theil  in  recht  auffallender 
Weise.  Wenn  z.  B.  Ant.  1165  der  Bote  sagt,  einen  Menschen,  dem  die 
Freude  des  Lebens  fehle,  halte  er  für  einen  lebendigen  Leichnam,  so 
kann  man  noch  nicht  daraus  machen:  Sophocles  vitam  guudio  ac  laetitia 
deficientibus  tamquam  mortem  esse  contendit-  Nach  £1.  1485  wird  dem 
Dichter  die  Ansicht  beigelegt:  etiam  in  mora  nihil  inest  emolumenti  ho- 
mini  morituro.  Aeschylus  sagt  Ag.  1300  das  Gegen  theil:  glauben  wir 
desshalb,  dass  beide  Dichter  hierüber  eine  verschiedene  Anschauung  ge- 
habt haben?  Der  Verfasser  sucht  nach  einander  die  Ansichten  des  Sopho- 
kles Uber  die  Gottheit,  über  den  Menschen,  über  die  Familie  und  den 
Staat  darzulegen  (darnach  ist  der  Titel  der  Schrift  zu  verstehen);  wir 
führen  daraus  nur  folgende  Bemerkungen  an:  Die  Götter  sind  nach  So- 
phokles bei  weitem  vorzüglicher  als  die  Menschen,  unsterblich,  selig,  die 
höchsten  Urheber  und  Lenker  aller  menschlichen  Dinge,  allwissend, 
strenge  aber  gerechte  Richter,  welche  die  Guten  belohnen,  die  Bösen 
bestrafen,  doch  so,  dass  sie  dem  Erbarmen  zugänglich  denen  verzeihen, 
welche  sich  zu  bessern  bestreben,  die  Bösen,  welche  in  ihrem  Uebermuth 
verharren,  mit  Unwillen  und  Missgunst  verfolgen,  bis  diese  blind  selber 
in  das  offenbare  Verderben  rennen.  Das  Schicksal  ist  bei  Sophokles  nichts 
anderes  als  das  Wesen  der  Götter  selbst;  wenn  diese  sich  ihm  unter- 
werfen, vertreten  sie  nur  ihr  eigenes  Wesen  und  ihre  eigene  Natur.  Die 
starre  Notwendigkeit  des  Fatums  hat  so  wenig  Geltung  bei  Sophokles, 
dass  die  Macht  des  Zeus  überall  als  die  höchste  hervortritt  und  die 
Menschen  selbst  ihren  freien  Willen  haben.  Ueber  Gebrechlichkeit, 
Elend  und  Eitelkeit  des  menschlichen  Lebens  klagt  der  Dichter  öfters 
in  ergreifender  Weise,  die  an  Melancholie  grenzt.  Nichtsdestoweniger 
feiert  er  auch  wieder  die  Freuden  des  Lebens.  In  den  Worten  r6  <ppo- 
vetv  —  dffsnretv  —  pt}  bßpfew  (Ant.  1347)  ist  die  ganze  Moral- 

Philosophie  des  Sophokles  enthalten.  Sophokles  scheint  zuerst  (?)  die 
freiwillige  Schuld  von  der  unfreiwilligen  unterschieden  zu  haben  (0.  C. 
241,  267,  287,  521,  548). 


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Sophokles.  227 
Ueber  die  Uebersetzungsproben  von  Schwarz  siehe  unter  An- 

tigooe. 

Leconte  de  Lisle  giebt  eine  Uebersetzung  in  Prosa.  Man  kann 
Ton  derselben  nur  soviel  sagen,  dass  die  meisten  Stellen  richtig  verstan- 
den und  ziemlich  sinngetreu  übersetzt  sind  Genauigkeit  besonders  in 
Wiedergabe  des  poetischen  Ausdrucks,  namentlich  bei  Chorgesängen,  wird 
öfter  verznisst;  auch  begegnet  man  manchen  Missverständnissen.  Vergl. 
i.B.  Ant.  39  f.  0  malheureuse!  si  la  chose  est  teile,  a  quoi  me  resoudre?, 
45  Certes,  j'ensevelirai  mon  frere  qui  est  le  tien,  si  tu  ne  le  veux  pas, 
111  Iev6  contre  notre  terre  pour  la  cause  douteuse  de  Polyneikes. 

A  i  a  s. 

A.  Nauck,  Sophokles.  Erklärt  von  Schneidewin.  1.  Bändchen: 
Allgemeine  Einleitung,  Aias.  Siebente  Auflage  besorgt  von  A.  Nauck. 
Berlin  1877.  XII,  201  8.  8. 

Eyth,  Uebersetzung  des  Sophokleischen  Ajax.  Progr.  d.  Seminars 
in  Blaubenern.   1877.  19  S.  4. 

Von  den  neuen  Vermuthungen  Nauck's  heben  wir  die  zu  V.  804 
hervor:  xaksrv  für  fioXecv.  Eine  Aenderuug  wie  d^iarr^  xXbttv  790  (für 
5»  ftn*  Ir™)  entspricht  allerdings  der  Ansicht,  welche  Nauck  in  der 
Vorrede  über  den  Zustand  des  Sophokleischen  Textes  darlegt;  ob  sie 
auch  einer  wissenschaftlichen  Methode  entspricht,  ist  eine  andere  Frage. 
Doch  wollen  wir  nur  der  extremen  Richtung  Nauck's  entgegentreten, 
nicht  etwa  für  den  Standpunkt  des  dort  bekämpften  Gegners  Partei  er- 

Die  Uebersetzung  des  Aias  von  Eyth  schliesst  sich  der  im  Jahres- 
bericht 1874/75  S.  426  besprochenen  Uebersetzuug  der  »drei  schönsten 
Tragödien«  des  Sophokles  an.  Es  gilt  von  ihr  das  Gleiche.  Ausdrücke 
wie  »halt  deinen  Mund«  dürften  minder  geeignet  sein  für  deu  Ton  der 
antiken  Tragödie. 

V.  601  ff.  will  Autenrieth  (Jahrb.  f.  Philol.  115  S.  273 f.)  lesen: 
Wo  re/ivosv   Xetjjnuvca  rotfivta  ^Xiuv  dvr^urov  aih  tfow/UU  zoty  rpu- 

V.  1281  vermuthet  Fr.  Pflügl  iJahrb.  f.  Philol.  115  S.  408)  Sv 
'jSafujTj  yfc  Mi  ooT>  fivai  ofta  [Was  soll  ottos?  Verständlich  ist  nur 
fc  o'joofxo'j  (fr(Q  oou  01%'  iftfyau  noot,  wie  ich  Ars  Soph.  em.  p.  29  vor- 
geschlagen habe]. 

Elektra. 

N.  Wecklein,  Ausgewählte  Tragödien  des  Sophokles  zum  Schul- 
gebrauche mit  erklärenden  Anmerkungen  versehen.  Drittes  Bändchen : 
Elektra.  München  1877.  91  S.  8. 

15* 


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228 


Griechische  Tragiker. 


A  Na  tick,  Sophokles.  Erklärt  von  Schneidewin.  Fünftes  Bänd- 
chen: Elektra.  Siebente  Auflage,  besorgt  von  A.  N.  Berlin  1877. 
186  S.  8. 

Naumann,  Die  Cäsuren  im  Trimeter  der  sophokleischen  Elektra. 
Gymn.-Progr.  von  Belgard  1877.  16  S.  4. 

Aus  meiner  Ausgabe  führe  ich  hier  nur  folgende  (neue)  Conjektu- 
ren  an:  159  enthält  eine  Reminiscenz  an  Homer  II.  11,  142,  wonach 
wahrscheinlich  auch  für  das  nach  yä  Muxr^atutv  unnütze  rdvoe.  fäv  163 
TyXuyerov  geschrieben  werden  muss.  169  ist  iSdr,»  für  iday  zu  lesen 
(»was  er  mir  durch  Boten  kund  gethan«),  weil  in  der  folgenden  Begrün- 
dung nur  von  Botschaften  gesprochen  wird,  die  von  Orestes  an  Elektra 
kamen,  gerade  wie  1154 f.  -298  rtaoua  er'  für  rioooad  y\  1070  dvnard 
für  voffic.  1097  apiorov  auvov  8t*  euoißstav  für  apeaxa  rat  ötbg  euaeßefa, 
1240  rav  do/x^r*  dec  für  räv  atev  ddfi^rav,  1281  io  <ptt\  <iwV  Ixhßov 
für  w  tpiXai,  ixXoov,  1297  napeXBovTotv  für  lneAft6vTo:v,  1878  'xiaryv  für 
npoiKrtTjV,  1394  veaxovij  fid^atfmv  yetfwTv  eyatv.  Vergl.  die  Besprechung 
von  Metzger  in  den  Blättern  für  das  bayer.  Gymn.-  und  Real -Schul- 
wesen XIII  S.  450  452,  welcher  93  oTxriuv  für  oTxwv  und  1240  dkV  oux 
"AaTefitv  (die  Position  fällt  weg!)  dSpyrav  dst  verrauthet. 

Naumann  sucht  an  den  Cäsuren  der  Elektra  die  Cäsuren  des 
Trimeters  überhaupt  festzustellen.  Er  leitet  die  Zerlegung  eines  länge- 
ren Verses  in  Abschnitte  mit  Christ  von  dem  Bedürfniss  des  Athemholens 
ab  und  gestattet  die  Befriedigung  dieses  Bedürfnisses  nur  da,  wo  Satz- 
bau, Interpunktion  und  Sinn  es  zulassen  und  unser  rhythmisches  Gefühl 
nicht  beleidigt  wird.  Darnach  findet  er  in  der  Elektra  die  Cäsur  nach 
der  ersten  Thesis  4 mal,  nach  der  ersten  Arsis  62  mal,  nach  der  zweiten 
Thesis  86 mal,  nach  der  zweiten  Arsis  24 mal,  nach  der  dritten  Thesis 
(Pcnthemimeris)  602  mal,  nach  der  dritten  Arsis  30  mal,  nach  der  vierten 
Thesis  (Hephthemimeris)  401  mal.  nach  der  vierten  Arsis  47 mal,  nach 
der  fünften  Thesis  18mal,  nach  der  fünften  Arsis  33  mal.  Ein  jeder  Tri- 
meter hat  nach  Naumann's  Ansicht  eine  Cäsur  mit  Ausnahme  des  ersten, 
weil  durch  Annahme  der  Hephthemimeris  die  Worte  Ajrafiifivovos  rat  von 
iL  tou  arpaT^yijaavzoQ  gewaltsam  getrennt  würden.  Wir  glauben,  dass 
bei  dieser  Theorie  bloss  dem  Sinne,  nicht  dem  Rhythmus  Rechnung  ge- 
tragen wird,  dass  aber  der  griechische  Vers  als  ein  künstlerisches  Ge- 
bilde zunächst  von  der  zweiten  Seite  betrachtet  werden  muss. 

F.  V.  Fritzsche,  Lectionum  Sophoclearum  P.  II  vor  dem  Ind. 
lect.  hib.    Rostock  1876.    8  S.  4. 

macht  zur  Epodos  der  Elektra  unter  anderem  folgende  Bemerkungen : 
zu  1416  giebt  er  dieselbe  Erklärung,  wie  ich  sie  in  meiner  Ausgabe  ge- 
geben habe:  »utinam  (porro  diceres:)  Aegisthoque  simult ;  1422 f.  schreibt 

er:  tfotvfa  uz  yv.p  trzd^zr  ftur^aq  o'  *Apsog  oux  b/m  Hyzt>  (»victimas 


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Sophokles. 


229 


fero  Marlis  non  haboo  dicerec  i.  e.  »nescio  quem  res  eventum  habuerit«), 
1434  t*xo'  <luv  tsaecv  (was  grammatisch  unbrauchbar  ist),  1485  f.  ßporeuuv 
oov  .  .  fiftst;  diese  beiden  Verse  werden  als  eine  ursprünglich  in  einem 
Scholion  beigeschriebene  Parallelstelle  aus  Sophokles  oder  Euripides  be- 
trachtet. Die  Aenderung  von  Musgrave  zu  686  rdipiou  wird  erklärt 
und  belegt  mit  Lucian  Tim.  c  20  fi/xa  yow  ensasv  y  uanXrj^  xdyux  rtorj 
foarqpoTToiiat  vs\nxrtxtuQ,  vnzfimjoijmis  rö  tnddtov  oude  tduvriuv  ivtore  ~wv 
feariv,  Anthol.  Pal.  XI  86. 

1007f.  will  Pflügl  Jahrbücher  für  Philologie  115  S.  240  nach 
1170  umstellen. 

1251  vermutbet  Ben.  Niese  Hermes  XII  S.  398  dkky  orav  nap- 
prtata  npnofj,  rar*  ipywv  xri. 

OidtitouQ  TupavvoQ. 

Martin  Stier,  Ueber  den  /König  Oedipus«  des  Sophokles.  Ein 
Vortrag.  Pädagog.  Archiv  1877.  S.  321  341. 

G.  Greiff,  Se  le  tre  tragedie  di  Sofocle  Edipo  Re,  Edipo  a  Co- 
lon o  e  l'Antigone  formino  una  trilogia.  Gymn.-Progr.  von  Triest  1877. 
34  S.  8. 

Der  populäre  Vortrag  von  Stier  legt  zuerst  die  Sage,  dann  die 
Handlung  des  Stückes  dar,  giebt  darauf  eine  Charakteristik  des  Oedipus 
und  sucht  endlich  die  Idee  des  Stückes  zu  bestimmen,  womit  er  ganz  in 
das  Gebiet  christlicher  Ideen  und  zu  einem  salbungsvollen  Schluss  ge- 
langt. Wenn  man  die  Charakteristik  des  Oedipus  liest,  möchte  man 
sagen,  Oedipus  büsst  für  die  Sünden  des  Sophokles.  »Oedipus  vergisst 
sich  zu  reinigen  von  dem  Morde,  vergisst  nach  seiner  Thronbesteigung 
die  Rache  seines  Amts  Vorgängers«.  Was  also  die  Oekonomie  des  Stückes 
mit  sich  bringt,  wird  auf  Oedipus  gewälzt.  Ueber  die  Idee  des  Stückes 
erhalten  wir  folgende  Belehrung:  »Oedipus  kann  für  die  Sünden  seiner 
Eitern  büssen ,  weil  ihm  die  Unbesonnenheit  beider,  der  Leichtsinn  sei- 
aer  Mutter  und  der  Stolz  und  die  Leidenschaftlichkeit  seines  Vaters 
eigen  ist«.  »Indem  Oedipus,  der  göttlichen  Warnung  ungeachtet,  zu 
einer  Zeit,  wo  er  über  seine  Eltern  ungewiss  in  jedem  Greise  seinen 
Vater,  in  jeder  Matrone  seine  Mutter  vor  sich  zu  haben  besorgen  musste, 
w  leichtfertig  war,  einen  unbekannten  Greis,  der  den  Jahren  nach  sein 
Vater  sein  konnte,  zu  erschlagen  und  mit  einer  unbekannten  Matrone, 
welche  den  Jahren  nach  seine  Mutter  sein  konnte,  eine  Ehe  einzugehen, 
hat  er  sich  der  Schuld  seiner  Eltern  tbeilhaftig  gemacht,  und  was  er 
gethan,  ist  die  Folge  nicht  nur  von  fremder,  sondern  auch  von  seiner 
eigenen  Sünde«.  »Weil  seine  Schuld  darin  ihren  Grund  hatte,  dass  er 
nur  was  vor  Augen  ist  sehend  zur  Einkehr  in  sich  selbst  keine  Zeit 
fand,  darum  muss  er  sein  Augenlicht  verlieren,  damit  er  nun  der  gan- 
zen ihn  umgebenden  Sinnenwelt  abgestorben  nur  in  sein  eigenes  Inneres 


230  Griechische  Tragiker. 

schauend  endlich  zur  Selbstprüfung  geführt  werde,  damit  er  durch  die 
göttliche  Gerechtigkeit  gezüchtigt,  gedemüthigt,  geläutert,  gerettet  werde 
durch  die  göttliche  Gnade«.  So  erfahren  wir  manches,  woran  Sophokles 
nicht  gedacht  hat;  das,  woran  Sophokles  gedacht  hat,  liegt  dem  Ver- 
fasser fern.  Vergleiche  unseren  vorigen  Jahresbericht  S.  60  ff.  und  die 
Einleitung  zu  meiner  Ausgabe. 

Die  Abhandlung  von  Greiff  beweist  neuerdings  eine  schon  oft 
bewiesene  Sache,  die  eigentlich  keines  Beweises  bedarf,  dass  nämlich  die 
drei  Thebanischen  Tragödien  des  Sophokles  keine  Trilogie  gebildet  haben. 
Wesentlich  Neues  haben  wir  nicht  darin  gefunden. 

Bei  der  Besprechung  von  »Sophokles  König  Oedipus  erklärt  von 
G.  Wolff,  zweite  Auflage,  bearbeitet  von  L.  Bellermannt  in  der  Zeitschrift 
für  die  österr.  Gymn.  28  S.  337—  362  versucht  M.  Gitlbauer  eine 
Analyse  der  lyrischen  Metra,  erklärt  rä  ntipuvra  971  »die  gegenwärtig 
in  Rede  stehenden  Weissagungen«,  vertheidigt  die  handschriftliche  Les- 
art rsTpatoc  o  raöpot  478  (mit  Recht,  nur  kann  die  Erklärung,  der  Ar- 
tikel gebe  dem  Bilde  eine  bestimmte  Färbung,  nicht  genügen,  vergleiche 
unsere  Ausgabe),  vermuthet  17  eh  #c  .  .  ßapuQ^  464  detyte  etöe  nirpa  u.  a. 

416  vermuthet  Hipp.  Dulac  Revue  de  Philol.  n.  s.  1877  p.  268 

A  n  t  i  g  o  n  e. 

Theodor  Hertel,  Leidet  die  Sophokleische  Antigone  schuldig 
oder  unschuldig?  Nebst  kritischen  und  exegetischen  Bemerkungen. 
Gymn.-Progr.  von  Torgau  1876.    21  S.  4. 

Theodor  Kayser,  Sophokles  Antigone  deutsch.  Tübingen  1878. 
82  S.  8. 

Hertel  will  nachweisen,  dass  Antigone  unschuldig  leide;  nach 
seiner  Meinung  kennzeichnet  V.  523  ourot  <jW/#£<v,  dXAä  auppdetv  ipuv 
aufs  Kürzeste  die  Handlung  bis  zum  Auftreten  des  Sehers:  Kampf  der 
Liebe  Antigoncs  mit  dem  Hasse  Kreon's.  Der  Chor  tadelt  Antigone  we- 
gen Unbesonnenheit  und  Leidenschaftlichkeit,  er  tadelt  nicht  die  That 
der  Bestattung.  Er  betrachtet  die  Handlung  derselben  als  unklug  und 
bewundernswert!]  zugleich,  als  bewundernswert,  weil  er  fühlt,  dass  sie 
edel  ist,  als  unklug,  weil  er  sieht,  dass  sie  in  Gefahren  und  Leiden 
stürzt.  Der  Verfasser  wendet  sich  dabei  besonders  gegen  die  Ansicht 
von  Berch  (»über  den  Chor  in  der  Antigone«),  dass  der  Chor  die  Auf- 
fassung des  Dichters  wiedergebe  und  dass  dem  Tadel  des  Chors  gegen- 
über der  Beifall  des  Volkes  (693  ff.)  von  zweifelhaftem  und  geringem 
Werthe  sei.  Wir  vermissen  das  richtige  Verstandniss  des  Stückes  und 
der  Intention  des  Dichters,  wie  auch  die  Behandlung  einzelner  Stellen 
mehrfache  Missverständnisse  zu  Tage  treten  lässt  So  weist  Hertel 
834   838  einfach  dem  Kreon  zu,  895  verwirft  er,  mit  npbs  roug  iftaurys 


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Sophokles. 


231 


einen  neuen  Satz  beginnend;  ebenso  941  (mit  Dindorf):  »ich  denke,  be- 
merkt er  charakteristisch  dazu,  die  Streichung  der  beiden  Üblen  Verse 
kommt  nicht  blos  der  Antigone,  sondern  auch  dem  Dichter  zu  Gute«. 
Von  anderen  kritischen  Versuchen  wollen  wir  zur  Ehre  des  Verfassers 
schweigen.  Der  zweite  Theil  enthält  exegetische  und  kritische  Bemer- 
kungen zum  Oed.  Tyr.  und  Oed.  Col.  (und  zu  Horaz).  Man  kann  höch- 
stens folgendes  der  Erwähnung  werth  erachten:  0.  T.  572  GwJjXft*  ic 
nivr',  itiaQ.  1030  GiuTTjp  yt  rat  tot*  iv  n6vu>t  1034  ScaTopouc  noSaiv  dx- 
,94?  »verwundende  Fesselschneiden«,  0.  C.  266  inel  to,  f  Ipya  }±e  m- 
swfoV  Tt?Ht  fia),Xov  1j  SeSpaxÖTCL 

Die  allerliebst  ausgestattete  Uebersetznng  von  Kays  er  sucht  das 
antike  Stück  weiteren  Kreisen  zu  erschliessen  durch  eine  gefällige  und 
leicht  verständliche  Ausdrucksweise  und  durch  modernisirte  Form  des 
Yersroasses,  indem  an  die  Stelle  des  Trimeters  der  fünffüßige  Iambus 
gesetzt  und  die  Chorgesänge  in  geläufigen,  einfacheren  Rhythmen  unter 
Anwendung  des  Reims  mit  Beibehaltung  der  antistrophischen  Responsion 
gegeben  sind.  Diesen  Zweck  angenommen,  verdient  die  mit  poetischem 
Sinn  und  Talent  gefertigte  Uebersetznng  volles  Lob  und  darf  sie  unter 
den  vorhandenen  als  die  geeignetste  für  ein  grösseres  Publikum  betrach- 
tet werden.  Ganz  gefällig  lesen  sich  die  Chorgesänge,  z.  B.  das  erste 
Strophenpaar  des  I.  Stasimon:  »Ob  die  Welt  an  Wundern  reich,  Keines 
ist  dem  Menschen  gleich!  Von  des  Südes  Wuth  umstürmt  Kommt  er 
darch  die  See  gezogen,  Durch  die  dunkle,  von  der  Wogen  Wildem 
Schwalle  hoch  umthürmt.  Selbst  der  Allgebärerin ,  Erde  der  ewigen, 
matt  sich  nie  fühlenden  Trotzt  er;  am  Pfluge  dem  alles  zerwühlenden 
Treibt  er  die  stampfenden  Rosse  dahin.  —  Harrolos  froher  Vögel  Schaar, 
Was  der  Tiefe  Schooss  gebar,  Was  sich  regt  in  Berg  und  Land.  Alles 
lockt  er  listger  Weise  In  des  Garns  gewundne  Kreise,  Reich  an  Einsicht 
md  Verstand.  Ob  sie  noch  so  trotzig,  doch  Greift  er  die  Thiere,  die 
bergedurchstreifenden ,  Zwingt  er  das  mähnige  Ross  und  den  schweifen- 
den Stier  in  das  nackenumschliessende  Joch«.  Wenn  bei  solcher  Gestalt 
der  Chorgesänge  der  Verfasser  auch  von  dem  Originaltexte  ziemlich  weit 
abgehen  muss,  so  ist  doch  sonst  möglichste  Treue  des  Sinnes  gewahrt 
und  findet  man  nicht  die  mannigfachen  Missverständnisse  wie  in  anderen 
Uebersetzungen.  An  einzelnen  Stellen  allerdings,  glauben  wir,  ist  der 
ursprüngliche  Sinn  nicht  wiedergegeben,  z.  B.  im  »ersten  Akte  V.  19 
»rief  ich  dich  hinaus«  (nach  einer  unrichtigen,  allerdings  auch  von  an- 
deren Interpreten  gegebenen  Erklärung),  88  »Du  zeigst  wo  Kälte  noth 
ein  hei ss es  Herz«,  91  »nun,  wenn  ich  es  nicht  kann,  so  lass  ich  es«  (es 
fehlt  die  Pointe  die  in  nenauaofiat  liegt;  die  zehn  einsilbigen  Wörter 
sind  auch  nicht  musterhaft),  229  Bleibe!  (juveie  au;  drückt  das  Gegen- 
teil aus),  323  »schlimm  wenn  man  wähnt  und  gar  noch  falsches  wähnt« 
worin  nicht  nur  kein  Witz,  sondern  auch  kein  rechter  Sinn  liegt)  u.  a. 

Nach  ähnlichen  Grundsätzen  hat  Schwarz  (siehe  oben  S.  221) 


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232  Griechische  Tragiker. 

einzelne  Scenen  aus  der  Antigone  und  dem  Oedipus  auf  Kol.  übersetzt^ 
aber  nicht  mit  dem  gleichen  £rfolg.  Man  halte  nur  die  Uebersetzung 
derselben  Stelle  mit  der  obigen  zusammen:  »Vieles  Seltsame  wohl  lebet. 
Doch  Seltsameres  athmet  nicht,  Als  der  Mensch  im  Sonnenlicht.  Ob  sich 
Wogenschwall  erhebet,  Setzet  er  in  Sturmeswuth  Durch  des  Meeres  graue 
Fluth.  Auch  die  Erde  selbst  die  grosse  Göttin,  die  nicht  Mattigkeit 
Fühlt  noch  altert  in  der  Zeit,  Müht  er  durchs  Geschlecht  der  Rosse 
Kreisend  drauf  von  Jahr  zu  Jahr  Wühlend  mit  des  Pfluges  Schaar«  u.  s.  w, 
124f.  verlangt  E  A.  J.  Ahrens  Philol.  36  S.  444  foxmaXtp  öu<t- 
Zei'pojfia  SpdxovToQ:  »es  soll  angedeutet  werden,  dass  der  von  Ares  be- 
geisterte Angriff  der  Thebaner  von  allen  Seiten  {dptpt  vwza  beim  Adler 
s.  v.  a.  dp?}  owfia)  erfolgte  und  darum  ein  Unglückskampf  für  ihre 
Gegner  wurde«. 

R.  Rauchenstein  zu  Sophokles  Antigone.  Jahrb.  f.  Philol.  115 
S.  452-454 

macht  unter  anderem  folgende  Verbesserungsvorschläge:  241  eu  ypoiptdZst 
(wie  auch  ich  A.  Soph.  em.  S.  85  annahm),  326  zäfyXa  xspoy  (ebenso 
ebendaselbst  S.  45),  376  a/c  Satpovtov  zepac  dptptvou}  zoSs-  nu*e  .  .  dvn- 
Xoriou>\  (»wie  eine  Wundererscheinung  betrachte  ich  dies  mit  zweifelndem 
Sinne«),  1098  not  M&votximg^  zä  v5v,  1102  xcu  Boxet  napetxaHsiv,  1110 
efc  £nut/>cov  nedov,  1250  yvutpfj  yäp  oux  äneipoQ,  1301  ff  d^ub^xzoQ  fot- 
vta  ßtofibv  nipt  XOec  zdXaiva  ßXitpapa. 

578  schreibt  R.  Engelmann  Berliner  Zeitschrift  für  das  Gym- 
nasialwesen 1877  S.  465  —  469  ixSezät  (vielmehr  ixoezag)  8k  ^P^h 
ausserdem  23  f.  Xd/ouot,  w/v  dixy  xpya&at  Btxatwv,  351  amov  aytt  zt  xae 
djipt  Xupov  Zuyou 

1035  vermuthet  L.  Schmidt  Philol.  XXXVII  S.  843  ä&paxzoe. 

OtStnoue  int  KoXatvip. 

L.  Campbell,  The  topograpby  of  the  Oedipus  Coloneus.  Jour- 
nal of  Philology  VII  (1876)  No.  13  S.  116  -  128. 

Campbell  erkennt  in  der  Kapelle,  welche  die  Inschrift  trägt 
EIKOI  ATI  A  EAAIOTSA  A  S USA  +  IIA  NATFA  MI20XOPI- 
712 A  KAPIJAQQ,  die  er  deutet:  61xoq  &rtac  iXsooor^  ic  zäQ 
vaf,  Tia^aytag  i±s.oo%iopizt(Torjc  ic  KdpxaBov,  den  Mittelpunkt  des  Eame- 
nidenkultus  am  Kolonos.  Auf  seine  übrigen  Hypothesen  brauchen  wir 
um  so  weniger  einzugehen,  als  er  zu  denselben  die  Annahme  braucht, 
beim  Eintreten  des  Chors  habe  eine  Scencnveränderung  stattgefunden. 

Zu  V.  350  f.  schlägt  Metzger  Blätter  für  das  bayerische  Gym- 
nasial- und  Real-Schulwesen  XIII  S.  169  vor  zu  lesen:  w:  au&tc  dfrfie 
rtpooile  xot'pavo?  yeyujs  ztpty  xaf)£$ujv  r.pbg  zö  haSpsuuv  züov.  Er 
macht  auch  den  Versuch  zu  erklären,  wie  die  überlieferte  Lesart  daraus 
entstanden  sei. 


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Euripides. 


.  233 


V.  988  schreibt  K.  Walter  Jahrb.  f.  Philo!.  115  S.  737  äXwoo- 
fiat,  1074  ip($owr\  ob  fxsMouaev. 

Ueber  Jos.  Nova k,  0  nekterych  domnely'ch  naraikach  politickych 
t  Sofokleove  »Oedipu  Kolonskämt.  Gymn.-Progr.  von  JindHchove  Hradec 
(Neuhaus  in  Böhmen)  1875  37  8.  8.  und 

J.  Czubek,  Edyp  w  Kolonie.  Tarnow  1876.  69  S.  8.  (eine  Ueber- 
setzung  itfs  Polnische)  kann  ich  kein  Unheil  abgeben. 

0  tXoxTTjrrjg. 

92  will  Carl  Schirlitz  Jahrb.  f.  Philol.  115  S.  106-108  rotouade 
i»ans  die  wir  so  tüchtige  Männer  sind«)  schreiben. 

Den  Prolog  nimmt  derselbe  Philol.  XXXVII  S.  43  -57  gegen 
die  Athetesen  Richters  (vgl.  im  vorigen  Jahresbericht  S.  66 f.)  in  Schutz. 

Fragmente. 

Zu  fr.  821  bemerkt  Ty.  Mommsen  Parerga  Pindarica.  Gymn.- 
Progr.  von  Frankfurt  a.  M  1877  S.  25,  dass  die  Emendation  von  Heim- 
söth  iopf  .  .  iv  iaxdrjj  handschriftlich  bestätigt  werde  durch  den  Zu- 
satz in  Med.  B  dvr)  rou  iv  rjj  npwrjj. 

Euripides. 

R.  Roeding,  Fabulas  Euripideas  quae  in  sunt  in  codice  Parisino 

o 

2712  iterum  contulit.  Upsala  Universitets  Arsskrift  1876.  11  S.  8. 

H.  van  Herwerden,  Ad  Euripidem.   Mnemosyne  N.  Ser.  vol.  V 
p.21  —  46. 

Fridericus  Roemheld,  De  epithetorum  compositorum  apud 
Euripidem  usu  et  formatione.    Gissae  1877.  212  S  8. 

G.  Rieck,  De  adiectivorum  compositorum  usu  Euripideo.  Gymn.- 
Progr.  von  Neu-Strelitz  1877.  20  S.  4. 

Guilelmns  Wilke,  De  ellipsi  copulae  verbi  clvatm  fabulis  Euri- 
pideis.    Diss.  von  Breslau  1877.  27  S.  8. 

Cl.  Aug.  Funke,  Legem  stichomythiae  quibus  rationibus  observa- 
verit  Euripides.    Diss.  von  Rostock.  1875.  53  S.  8. 

Joannis  Asprioti     n&p\  rwv  EupmtSetwv  npoMywv.    Diss.  von 
Göttin  gen.  1876.  32  S.  8. 

Richard  Arnoldt,  Die  chorische  Technik  des  Euripides.  Halle 
1878.  XI  und  363  S.  8. 

Richard  Haupt,  Die  äussere  Politik  des  Euripides.  Gymn.- 
Progr.  von  Plön  1877.  34  S.  4. 

J.  J.  C.  Donner,  Euripides.    Deutsch  in  den  Versmassen  der 
Urschrift.   Dritte  Auflage.  3  Bände.  1876.  436,  378,  396  S.  8. 


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234  • 


Griechische  Tragiker. 


Anton  Widemann,  Das  Euripideische  Drama  und  dessen  Einfiuss 
auf  die  dramatische  Literatur  der  späteren  Zeit.  II.  und  III.  Gymn.- 
Progr.  von  Regensburg  1875.  24  S.  4,  von  Straubing  1877.  31  S.  8. 

• 

Roeding  giebt  von  dem  cod.  Par.  2712  (E  bei  Kirchhoff),  welcher 
sechs  Stücke  (Hec.  Or.  Phoen.  Androm.  Med.  Hipp.)  enthält,  eine  neue 
Collation;  nur  die  Androm.  glaubte  er  nach  Lenting^  sorgfältiger  Colla- 
tion nicht  neu  vergleichen  zu  müssen.  Wir  würden  für  diese  Arbeit 
dankbar  sein,  wenn  nicht  Prinz  in  der  Jen.  Lit.-Zeit.  1877  Art.  594  dieselbe 
nach  einer  eigenen  Collation  als  ungenau  und  unzuverlässig  bezeichnete. 

Die  neuen  Conjekturen  von  Herwerden  sind  grösstenteils  lusus 
ingenii,  oft  ansprechend,  aber  keineswegs  überzeugend;  manchmal  auch 
leichtfertig.    So  wird  zu  Iph.  T.  1390  bemerkt:  substantivum  orevaypbs 
aeque  male  coit  cum  adiectivi  $80$  atque  verbi  ixßpu^äaBat  notione. 
Reddiderim  Euripidi:  ut  8k  x-xpaypbv  i)8uv  ixßpuzut/xevot.    Der  Schluss 
von  Hik.  100  prjrepeg  tsxvujv  wird  in  (fiyreoie  ndpa  oder)  fir/zipsg  6päv 
verwandelt.   Der  scharfsinnige  Kritiker  übersieht,  dass  er  die  Position 
beseitigt  hat!  Anderes  ist  längst  von  anderen  vorgebracht.  Wir  erwähnen 
folgendes:  Ale.  717  arj/isca  tj}c  <jrje  y\  Bacch.  38  dvopu<poog  rprat  nirpag, 
257  oxontiv  nrepwrd,  824  xat  «ff  sl  Xtav  aotpoQ^  Hec  143  ist  Interpola- 
tion, 227  yiyvuiox   dvdyx^v,  332  nepuxe  yäp  roXfiäv  St  xri.,  820  —  823 
stammen  aus  einem  anderen  Stück,  836  xwXoiai  oder  xvijfiatat  für  xopatoi, 
1217  oIq  pavc7y  El.  236  dafterfe  de  rot  <pe(tyujv  dvrp,  484  (abv)-  itt 
povtov,  910  ftpuXutv  8ff*  etnetv,  1206  f.  kCov  nenXujv  ißaXXtv  i£uß  fMorov, 
1215  Ttdstoa  %EtpaQy  Heracl.  169  inei,  tu  Xuxttov,  iXncS1  eupyaetQ  fiovov, 
502  naptaraadat  oipayet,  537.  538  sind  interpolirt,  593  ot  xaxoufievot  ßpo- 
rwV)  1024  rb  yap  Sputa*  oux  dmoryau),  Herc.  530  Saxpuovre,  576  ist  in- 
terpolirt, 667  Taov  är  iv  neXdyeaatv  darptuv  vclutcuq  dpiBfibg  fiiXet,  672 
soll  au£et  bedeuten  rt/iä:  deficiente  certo  praestantiae  humanae  indicio 
homines  non  meritis  sed  divitiis  iudicari  atque  honorari  solent,  729  Xe~ 
XftotTa^  746  rjXnto*  ifinareTv  yäv  äva*  (fehlerhaft!),  770  1}X&ev  yplv,  884 
xareßaXev  8cUptovy  961  f.  die  Worte  xaXXtvtxog  .  .  ünetnutv  scheinen  un- 
echt, Hiket.  537  ftanretv  8t8o0g,  578  iv  xövst  ßdXj),  639  fiaxpoü  'rmXuow^ 
677  lorrpav  ig  itdXrp  Sopug,  686  ist  Interpolation,  1049  Ttg  dpa  rt'g 
aroXog,  Hipp.  407  Ijp&v,  1070  aidt'  |  \%uip£/  npbg  ynap,  1117  $teurv- 
Zotyv,  1296  zaxrbv  ßiozou  fiipog  iartv,  Iph.  A.  507  fieri&ijxa^  951 
iov  äxpav  x&p'  daTtg  ipßaXet  nixXotg,  1332  dv8f>datv  £/wts<,  1480 
dpapt  vabv  ist  ein  byzantinisches  Glossem,  Iph.  T.  452  xdv  ydp 
dvttpoiot  ouv&fyv,  571  ivt  8k  Ximetotku  pövov,  586  <pov£a  vofitQwv  ^eywx, 
rbv  vufiov  8e  nou  mit  Tilgung  des  folgenden  Verses,  593  au8yr'  ixiiot, 
699  uvopud  rt  Stayivotr1  av,  756  xufiaTtov  xdra,  799  Z*PaC*  83^  «»ff 
auTuK  ifwv,  935  tu<r#'  alpaTrjpbv  dabpa  y*  i/ißaXetv,  Cycl.  166  nirpag 
xdra,  389  iy^iagt  Med.  133 f.  die  Worte  dXXä,  ytpcuä,  Xigov  und  w 
yttxat  sind  zu  tilgen,  641  aißouaa  £u/x?puvujv %  805  r&xvujatt  r£xv\  853 


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Euripides. 


235 


TiovTi}  rrdvrtuc.  862  üj^attQ  nor£%  nu>Q  Suvdaet,  938  rwv  Sk  vuv  /Avya&rjffo- 
(im,  1260  l$tX*  oTxwv  araXetaav  fovtav  'Epivu»,  0r.  46  nwXoQ  ?og  bnb 
Cujtw  cl.  Athen.  108  B,  93  oa  äo^oXoc  ye,  413  Se&ä  itb*  elftyaapivo^ 
530  iv  fot/v,  1168  i^rfipeq  xaXwc,  1220  ist  interpolirt,  1361  tä  ftkv  y&p 
otSa  jmEvü  oapwe.  rä  o  ob  o<npu>Q,  1464  npoSoua  hapytoc,  Rhes.  428 
i$evotj  S*  dystxöprp  novrou  rph?  dxrac,  Tro.  155  ttg  Xoyog  ijxsc;  177  rdofr 
'.kpstSäv  liMLxouffoiuva,  781  /^v  für  %pi],  1053  f.  /<rra<  5'  8  flößtet*  xcä 
jap  oo  xaxux;  Xiyete,  Phoen.  1215  obx  b)v  imX£~aifjLt  in'  dyaBoTai  aot 
(aot  schon  Heimsoetb)  xaxd,  1435  napaararotjü'  bfiou,  fr.  307  tSpufmrtuv 
ftr  iSpcuT/idratv,  440  r^v  napaur  (repentinam)  eurpaftav,  775,  27  ^ov- 
r*.',  908,  5  xohx  eotcv  Bpoq  xttptvo<;  ohdcic  tlg  ovttva  ZfJ)  xtXtrai  (für 
rtHaat)  foyrooe  (dann  müsste  es  wohl  vorher  auch  xoux  tob*  Zppos 
heissen). 

Roemheld  giebt  eine  sorgfaltige  Classifikation  der  zusammenge- 
setzten Adjektiva  des  Euripides.  Er  theilt  dieselben  in  drei  Klassen: 
epitheta  neccssaria.  descriptiva,  oraantia,  unterscheidet  in  jeder  Klasse 
drei  Arten  der  Zusammensetzung:  determinativa.  dependentiae  composita, 
attributiva,  davon  wieder  verschiedene  Unterarten  nach  der  sprachlichen 
Bildung,  bei  den  dependentiae  composita  auch  nach  der  Bedeutung,  in- 
dem A.  nominalia,  B.  verbalia  unterschieden  und  die  verbalia  in  zwei 
Arten  getheilt  werden,  je  nachdem  der  erste  Theil  des  zusammengesetz- 
ten Wortes  mit  einem  Accusativ  (dvHpumoxrövoc)  oder  mit  einem  Dativ 
(Lokativ,  Instrumentalis,  bfoxzovoe)  übersetzt  werden  muss.  Mit  ge- 
nauer Scheidung  werden  die  Beispiele  den  betreffenden  Arten  zugetheilt; 
nur  hie  und  da  bietet  sich  Anlass  zu  einer  Erklärung  oder  besonderen 
Erörterung.  Wir  heben  daraus  folgende  Bemerkungen  hervor:  i/>e6Sopxoc 
Med.  1392  wird  erklärt  tden  Eid  lügend«,  raXaatujpoe  tolerans  pericula 
(von  der  Wurzel  rtsp  wird  nwpov  =•  periculum  wie  p wp  von  der  Wurzel 
ftp,  Sojfia  von  den  abgeleitet),  vouJc^oc  navibus  quasi  lectum  praebens 
(direkt  von  der  Wurzel  nicht  von  Xo^oc),  dvepwxys  venti  celeritate 
mens  (von  ^  dxrj,  wie  noSwxr^  pedum  celeritatem  habens,  dp<prjxijQ 
utrimqoe  aciem  habens),  auttdSye  semet  ipsum  delectandi  obiectum 
habens  (von  $&>c),  rbv  <ptXDxtoeo<p6po\>  Bpoptov  Cycl  620  hederigeros 
amantem  (andere  ptXouura  zb  xtoooipopth).  Die  epitheta  descriptiva 
werden  Göttern  beigelegt  (fypoxTüvoe  "ApTtpte),  Heroen  {rptxopuBog  ATag\ 
Völkern.  Gegenden,  Ländern  (ptXpnot  Tpa>ee\  Waffen  {ndxxaXxoq  alxpf)\ 
auch  anderen  Gegenständen,  wie  der  Cither,  Lyra,  dem  Schiffe,  endlich 
Thieren  (hmojv  razurMwv).  Von  den  epitheta  ornantia  sind  zwei  Klassen 
ra  unterscheiden:  solche,  welche  sich  auf  die  Schönheit,  die  Pracht,  den 
Glanz,  die  Trefflichkeit  von  Personen  oder  Gegenständen  beziehen,  sol- 
che, welche  Geräthe  aller  Art  als  golden,  silbern,  purpurn  bezeichnen 
(nach  Dttntzer  hom.  Abhandl.  8.  609).  —  Von  den  drei  Klassen  sind 
ausgeschieden  und  für  sich  behandelt  die  Epitheta,  welchen  eine  Perso- 
nifikation zu  Grunde  liegt,  die  von  dem  körperlichen  oder  geistigen  Wesen 


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236 


Griechische  Tragiker. 


des  Menschen  entnommen  sein  kann.       Der  zweite  Theil  der  Schrift 
bandelt  über  den  künstlichen  Gebrauch  der  zusammengesetzten  Epitheta. 
An  erster  Stelle  wird  Ober  die  Epitheta  gesprochen,  die  mit  Epitheta 
zu  übersetzen  sind,  und  zwar  zunächst  über  die  enallage  epithetorum. 
Für  diese  werden  drei  Gründe  gefunden:  die  Umschreibung  eines  Be- 
griffes wie  fjAe'ou  xuxXoq  für  ij/.n,?.  die  Zusammenfassung  des  Substantivs 
und  des  Genetivs  zu  Einem  Begriff  wie  evaste  duspiuv  moai  (lieblich 
wehender  Windshauch),  die  rhetorische  Hebung  eines  Begriffs.  Daneben 
mag  auch  die  Absicht,  die  Häufung  von  Genetiven  zu  vermeiden,  ein 
Anlass  gewesen  sein.  Hiernach  behandelt  der  Verfasser  diejenigen  Com« 
posita,  in  welchen  ein  Theil  dem  Substantiv  synonym  (Se$täs  siKoXevov) 
oder  ganz  gleich  ist  (noda  abv  tuv)m~ou»),  und  leitet  diese  Abundanz 
des  Ausdrucks  aus  dem  Streben  nach  Veranschaulichung  und  nach  ge- 
wählter Ausdrucksweise  ab.  Entsprechend  sind  die  appositiva  wie  Bdaam 
ndptBpoQ  vgxpäk  Hierher  gehören  auch  die  epithcta,  deren  zweiter  Theil 
fß&fc  oder  (v8r,g,  w<f>,  yprfi,  noloQ)  zwar  nicht  dem  Substantiv  synonym, 
aber  überflüssig  ist.    An  zweiter  Stelle  werden  die  Epitheta  besprochen, 
welche  nicht  mit  Epitheta  übersetzt  werden  können,  sondern  entweder 
für  Genetive  von  Substantiven  gesetzt  sind  oder  einen  Relativsatz,  einen 
Präpositionalausdruck  vertreten.    Von  der  ersten  Art  lassen  sich  vier 
Fälle  unterscheiden:  1.  rptzdpBevov  CeöyoCt  TpayoxTu^ov  alfia  (i.  e.  xra- 
Bevrog  rpdyou  aipa),  tbdktov  m>p  (i.  e.  xaXuv  m/p  fjXt'ou),  2.  dvdyxr^v  mro- 
notov  (des  Brodbackens),  3.  Br^yopoog  rtpAc  (eines  Volksredners),  4.  &v 
povacc  d^poxxuvotQ  (der  eine  Theil  des  Epithetons  ist  überflüssig).  Bei- 
spiele der  zweiten  Art  sind  eurdxvoug  ^prjaptyjg  oracula  de  pulchris  liberis 
edita,  dvoaxtpoQ  xthuBog^  iffevy  x^oetav  (Verschwägerung  mit  Verwandten) 
u.  a.   Am  Schluss  wird  noch  eine  Tabelle  gegeben,  welche  den  Umfang 
des  Gebrauchs  der  verschiedenen  Arten  der  Epitheta  in  den  einzelnen 
Stücken  übersichtlich  darstellt.  —  So  ist  dieses  wichtige  Capitel  der 
tragischen  Ausdrucksweise  in  ausführlicher  und  gründlicher  Weise  be- 
handelt.  Ueber  einzelne  Mängel  und  Lücken  vergleiche  unsere  Be- 
sprechung in  der  Jen.  Lit.-Zeit.  1878  Art.  59. 

Weniger  eingehend  und  gründlich  und  mehr  äusserlich  die  Sache 
betrachtend,  unterscheidet  die  Abhaudlung  von  Rieck  vier  Arten  der 
zusammengesetzten  Adjektiva:  1.  solche,  wo  ein  Theil  des  zusammenge- 
setzten Wortes  unnütz  ist  (xaxoru^stc  rt6rpoty  eöoppoi  Xipdvsc,  HoptBqpa- 
toq  MyxTjQ  aixp.fi  i  ^wz01  Tw/ravwtfeff) ,  womit  Euripides  die  mangelnde 
Höhe  des  Tons  durch  leeren  Schall  von  Worten  habe  ersetzen  wollen; 
2.  solche,  wo  das  Adjektiv  einen  Genetiv  ersetzt  (vauyßopoe  <noXqy  dvdyxy 
anoKotoe,  welches  erklärt  wird  dvdyxi)  rou  arrorotetv).  Darnach  wird 
Iph.  T.  411  ftXonXjjurov  dptXXav  gedeutet  SfuXXav  tou  iptXonXouruv^  was  un- 
richtig ist.  Als  weitere  Art  werden  hierher  gerechnet,  aber  mit  yevoßsvoQ 
t$  und  dem  Infinitiv  erläutert,  Ausdrücke  wie  f,dovi}  ßouBuvoQ  =  ifiovi)  yevo- 
fidvrj  tw  ßooöox&h.   3.  Fälle  der  Hypallagc,  wobei  ausgeführt  wird,  dass 


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Euripides. 


237 


die  Bestimmung  von  Matthiä  (zu  Phoen.  30)  zu  eng  sei,  der  die  Hypal- 
läge  auf  die  Fälle  beschränkt,  wo  das  Substantiv  mit  dem  Genetiv  einen 
einzigen  Begriff  umschreibt  oder  der  Genetiv  fehlen  kann.  4  Solche  Ad- 
jektive, die  durch  Auflösung  der  einzelnen  Theile  erklärt  werden  können, 
xalktyotMjuQ  do'.o&s  =  xaka?  %opMß  aotSdg,  xaXXhtatQ  <r?£y  ;.<••;  =  xaXuiv 
icaßatv  crriffavoz ,  ßopa.  dvi*pu>Koxr6vut  =  fiof>a  dvHpurnutv  foviuHivnuv. 

Die  Dissertation  von  Wilke  über  die  Ellipse  des  Verbums  elvat, 
welche  zahlreiche  Missverständnisse  aufweist,  hat  wenig  Werth.  Ich  hebe 
nur  einige  Bemerkungen  heraus  Nur  an  drei  Stellen  ist  i<nt  bei  Adj. 
verb.  in  Hoq  gesetzt;  tixos  hat  nur  an  drei  Stellen  die  Copula  bei  sieh, 
and  zwar  an  zwei  das  Impf.  i$v,  das  nicht  leicht  fehlen  kann,  Or.  539, 
fr.  818,  an  einer  Stelle  Med.  345  iarh.  Diese  Bemerkung  ist  mir  desshalb 
von  Interesse,  weil  sie  mir  die  Vermuthung,  dass  der  unnütze  V.  Med.  345 
von  Interpolation  herrühre,  bestärkt.  Bei  Euripides  sollen  sehr  häufig, 
abweichend  von  der  Prosa,  Participia  ohne  Copula  statt  des  verb.  fin. 
stehen.  Wir  sind  darüber  erstaunt,  bis  wir  Beispiele  lesen  wie  Hec. 
118 f.,  Heracl.  40,  Ipb.  T.  820  (horrende  Missverständnisse!).  Der  Conj. 
I  soll  fehlen  Iph.  T.  67,  wo  vielmehr  lort  zu  ergänzen,  und  Hipp.  659, 
wo  sicher  eine  Corruptel  vorliegt  (Herwerden  exor^).  Für  die  Ellipse 
von  tcvat  hat  der  Verfasser  nur  Ein  Beispiel  gefunden  Ale.  692,  welches 
anders  aufzufassen  ist. 

Die  Abhandlung  von  Funke  über  die  Stellen  des  Euripides,  an 
welchen  die  Stichomythie  unterbrochen  erscheint,  bedeutet  nicht  viel. 
Ich  erwähne  daraus  nur  die  Ansicht,  dass  zwischen  Ale.  817  und  821 
eine  Lücke  durch  Interpolation  ausgefüllt,  nach  Bacch.  842  ein  Vers 
ausgefallen  sei. 

Aspriotis  erörtert  die  verschiedenen  Ansichten  über  die  Prologe 
des  Euripides  und  sucht  dann  die  Bedeutung  und  Entwicklung  derselben 
zu  bestimmen.  Gegen  die  Meinung  von  Hermann,  dass  der  Gebrauch 
des  erzählenden  Prologs  in  den  Neuerungen  seinen  Grund  habe,  welche 
Euripides  an  den  schon  von  Aeschylus  und  Sophokles  behandelten  Mythen 
habe  vornehmen  müssen,  wendet  derselbe  ein,  dass  nicht  blos  diejenigen 
Stücke  Prologe  haben,  deren  Stoff  schon  von  Aeschylus  und  Sophokles 
benutzt  worden  sei;  dann  dass  Stücke,  die  einen  umgeänderten  Stoff 
haben,  wie  die  Helena  und  Elektra,  auch  ohne  Prolog  verständlich  sein 
würden;  drittens,  dass  auch  die  früheren  Tragiker  die  Mythen  geändert 
nnd  in  eigener  Weise  dargestellt  hätten.  Ein  bemerkenswerthes  Urtheil 
haben  wir  in  der  im  übrigen  fleissigen  und  mit  Verständniss  abgefassten 
Abhandlung  nicht  gefunden. 

Amol  dt  giebt  zunächst  eine  üebersicht  über  die  Gliederung  der 
Euripideiscben  Stücke.  Er  gesteht  dabei  nur  der  Parodos  und  den  Sta- 
siraa gliedernde  Bedeutung  zu,  nicht  den  Kommoi  und  den  »Wechselge- 
sängen des  Chors«.  Er  betrachtet  nämlich  als  Stasima  die  Gesänge  des 
Gesammtchors,  welche  bei  Ruhepunkten  der  Handlung,  häufig  bei  leerer 


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238 


Griechische  Tragiker. 


Bühne,  eintreten,  während  er  die  Gesänge,  welche  bei  aufregenden  Situa- 
tionen der  Handlung  von  eiuzelnen  Mitgliedern  des  Chors  vorgetragen 
werden  oder  vorgetragen  werden  sollen,  den  Kommoi  an  die  Seite  stellt, 
die  schon  nach  der  Angabe  des  Aristoteles  (Poet.  c.  12)  keinen  Einfluss 
auf  die  Gliederung  des  Dramas  haben.  —  Darauf  folgt  eine  Charakteri- 
stik des  Chors  in  den  Tragödien  des  Euripides  in  Bezug  auf  den  An- 
theil,  welchen  der  Chor  in  den  einzelnen  Stücken  an  der  Handlung  nimmt; 
es  wird  ausgeführt,  wie  Euripides  es  liebt,  den  Chor  in  seinen  äusseren 
Verhältnissen  derjenigen  Person  des  Stückes,  welcher  er  sich  als  Ver- 
trauter anschliesst,  nachzubilden;  ferner  wie  der  Chor  mit  der  Zeit  sich 
bei  Euripides  mehr  und  mehr  von  der  Handlung  zurückzieht.   Von  den 
besonderen  Beobachtungen  dieses  Abschnittes  erwähnen  wir  den  schönen 
Nachweis,  dass  der  Chor  der  Schutzflehenden  aus  fünf  Müttern  (erster 
Stoichos)  und  5X2  Dienerinnen  (zweiter  und  dritter  Stoichos)  zusam- 
mengesetzt ist.  —  Darnach  wendet  sich  die  Schrift  zu  den  einzelnen 
Arten  des  Chorgesauges,  um  die  Vortragsweise  derselben  zu  bestimmen, 
und  zwar  zunächst  zur  Parodos.  Vollstimmigen  oder  mehrstimmigen  Chor- 
gesang enthält  die  Parodos  des  Hipp.  (Gesammtchor,  Halbchöre,  Chor- 
führer), der  Androm.  (Halbchöre),  des  Hercul.  (Halbchöre  und  Chor- 
führer), der  Phoen.  (Gesammtchor  und  Halbchörc),  der  Iph.  A.  (Gesammt- 
chor), der  Baccb.  (Chorführer  und  Gesammtchor,  Halbchöre  und  Ge- 
sammtchor), des  Cycl.  (Halbchöre  und  Gesammtchor).   Der  Chorführer 
allein  erscheint  in  der  Parodos  der  Hecuba.   Kommatische  Einzugslieder 
weist  die  Medca  auf  (Kommos  des  Chorführers  und  der  Halbchorführer 
mit  der  Amme  und  Medea;  zum  Schluss  leere  Bühne  und  Gesammtchor), 
die  Heracl.  (Kommos  des  Chorführers  mit  Iolaos  und  Kopreus),  die 
Elektra  (Kommos  des  Chorführers  mit  Elektra),  die  Tro.  (Kommos  der 
Halbcborführer  mit  Hekabe,  darauf  der  Gesammtchor),  die  Iph.  Taur. 
(Kommos  des  Gesammtchors  mit  Iphigeneia,  vorher  Chorführer  und  Ge- 
sammtchor), die  Helena  (Kommos  des  Gesammtchors  mit  Helene),  der 
Orestes  (Kommos  des  Chorführers  und  der  Halbcborführer  mit  Elektra). 
Wechselgesänge  des  Chors  nimmt  der  Verfasser  an  für  die  Alcesüs 
(Wechselgesang  der  Halbchöre  und  deren  Führer  im  Verein  mit  dem 
Koryphäos),  die  Suppl.  (Wechselgesang  der  drei  arol^oi)^  den  Ion  (Wech- 
selgesang der  Halbchorführer  und  Kommos  des  Chorführers  mit  Ion), 
den  Rhesus  (Wechselgespräch  der  Halbchorführer  und  des  Chorführers 
sowie  Kommos  derselben  mit  Hektor).  —  Nach  der  Parodos  werden  die 
Stasima  behandelt,  für  welche  mit  wenigen  Ansnabmen  Gesang  des  gan- 
zen Chors  angenommen  wird,  weil  »Strophe  und  Gegenstrophe  keinen 
Parallelismus  ähnlicher,  sondern  strengen  Fortschritt  derselben  Gedanken 
zeigen,  Sinn  und  Periode  von  einem  Glied  zum  anderen  übergehen,  die 
Gedankenreihe  sich  von  Anfang  bis  zum  Schluss  in  berechneter  aufstei- 
gender Linie  entwickelte.   Eine  Ausnahme  bildet  das  zweite  Stasimon 
der  Suppl.  698   633  und  des  Ion  676-724,  das  dritte  und  vierte  des 


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Euripidea. 


239 


Rhesus.   Das  zweite  Stasimon  der  Suppl.  wird  an  die  drei  Stoicboi,  das 
des  Ion  an  die  fünf  eiuzelnen  Mitglieder  des  ersten  Stoichos  vertheilt. 
Eine  Zusammenstellung  der  metrischen  und  strophischen  Formen  der 
Stasima  lässt  die  grosse  Gleichförmigkeit  der  Stasima  und  die  regel- 
mässige Wiederholung  der  gleichen  strophischen  Gomposition  in  einem 
und  demselben  Stück  erkennen.   Ferner  wird  beobachtet,  dass  Euripides 
den  Hauptgedanken  des  Stasimons,  der  die  Beziehung  auf  die  äugen- 
blickliche  Situation  im  Drama  enthält,  fast  durchgängig  in  den  zweiten 
Theil  oder  Oberhaupt  in  den  Schluss  des  ganzen  Chorliedes  verlegt; 
dass  Strophe  und  Antistrophe  in  viel  näherer  Gedankenverbindung  zu 
einander  stehen  als  die  einzelnen  Strophenpaare  unter  sich,  welche  An- 
läge eine  Vertheilung  von  Strophe  und  Antistrophe  an  Halbcböre  unstatt- 
haft erscheinen  lasse.  —  Die  Wechselgesänge  des  Chors  und  die  Kom- 
moi werden  theils  an  die  fünf  Protostaten,  die  fünf  Mitglieder  des  er- 
sten Stoichos,  theils  an  drei  Mitglieder  des  Chors,  nämlich  den  Chor- 
führer und  seine  beiden  Parastaten  (Halbchorführer)  vertheilt,  theils  an 
die  sämmt  liehen  fünfzehn  Choreuten ;  an  die  fünf  Protostaten  werden  ge- 
geben die  Wechselgesänge  Ale.  213-237,  Hipp.  362-372,  Hec.  1024 
Ws  1043,  Suppl.  271  -  285,  Ion  1229—1249,  Bacch.  1153-1163  mit  dem 
Kommos  1168-  1201,  Cycl.  656  -  662,  die  Kommoi  Hipp.  565—600, 
Suppl.  798    837,  Suppl.  1114—1164,  Tro.  1287—1332,  Iph.  T.  643-656, 
Ion  752—762,  Ion  763    807,  (das  Gespräch  1250  -  1260),  Hei.  330-385 
(an  die  vier  Protostaten  ausser  dem  Chorführer;  dieser  spricht  vorher), 
Bacch.  576  -  603,  Bacch.  1024  -  1042,  das  Gespräch  Cycl.  624-653. 
Dem  Chorführer  und  den  zwei  Halbchorführern  fallen  zu  die  Wechsel- 
gespräche Med.  1251—1292,  Hipp.  776-789,  Hipp.  811-  901,  Hera  735 
bis  761,  Herc.  815-821,  El.  585  -595,  Tro.  1251    1259,  Phoen.  291 
bis  300,  Phoen.  1284—1307,  Or.  1353  -  1548,  die  Kommoi  Hipp.  811, 
Androm.  H73ff.,  Tro.  1216  -  1239,  Or.  1246    1300.    Die  Vertheilung  an 
15  Choreuten  wird  nur  Herc.  875  -921,  Herc.  1016  -1087,  in  dem  Ge- 
spräch Cycl.  663    688,  in  der  Epiparodos  Rhes.  674—691  vorgenommen. 
Endlich  erhält  der  Chorführer  allein  Ale.  872  -934,  Iph.  A.  1475—1504. 
-  Schliesslich  werden  noch  die  »Interloquien  des  Chors  und  die  Exo- 
dikat  besprochen,  welche  durchweg  dem  Chorführer  zugewiesen  werden. 
Nebenbei  wird  die  ansprechende  Vermuthung  geäussert,  dass  El.  1298 
bis  1302  vor  1295  umzustellen  seien. 

Wenn  man  diese  Zahlen  vergleicht  mit  den  Zahlen,  welche  wir 
im  vorigen  Jahresbericht  S.  55  f.  aus  dem  Buch  von  Muff  die  chorische 
Technik  des  Sophokles  angeführt  haben,  so  giebt  sich  eine  grosse  Ver- 
einfachung zu  erkennen  und  damit  fällt  alle  erkünstelte  und  erzwungene 
Vertheilung  weg.  Die  15  Choreuten  erscheinen  fast  gar  nicht  mehr. 
Ausser  den  von  uns  dort  geforderten  drei  (Chorführer  und  Halbchor- 
ftthrer)  treten  nur  noch  die  fünf  Protostaten  auf  und  wer  weiss,  ob  nicht 
an  die  Stelle  dieser  fünf  einfach  jene  drei  zu  treten  haben,  abgesehen 


240 


Griechische  Tragiker. 


von  den  Suppl.,  in  welchen  die  fünf  Mütter,  da  sie  an  der  Handlung  be- 
theiligt sind,  eine  wohl  begründete  Ausnahme  machen.  Die  Vertheilung 
an  einzelne  Chorpersonen  aber  erscheint  uns  in  den  meisten  der  ange- 
führten Partien  erwiesen  und  damit  ein  erheblicher  Gewinn  für  das  Ver- 
ständniss  der  Euripideischen  Chorika  erzielt.  Einzelnes  wie  die  Defini- 
tion der  Wechselgesänge  in  Gegensatz  zu  den  Stasima  halten  wir  für 
zweifelhaft 

R.  Haupt  sucht  vorzugsweise  von  Euripides  Voreingenommenheit 
und  Feindseligkeit  gegen  die  neben  Athen  stehenden  Staaten  (Theben, 
Argos,  Sparta)  abzuweisen  und  ihn  gegen  den  Vorwurf  zu  vertheidigen, 
als  habe  er  den  Athenern  zu  Gefallen  die  Heroen  der  Gegner  (Menelaos, 
Helena)  geschmäht.    Der  Standpunkt  politischer  Verbissenheit  komme 
dem  Diener  der  Kunst  und  dem  Lehrer  seines  Volkes  nicht  zu.  Die 
Charaktere  habe  er  nur  der  Fabel  gemäss  gestaltet  und  entwickelt.  Die 
Helena  und  den  Menelaos  habe  er  ihren  Thaten  entsprechend  dargestellt, 
nicht  mehr  und  nicht  weniger  als  es  Sophokles  im  Ajas  mit  Menelaos 
gethan  habe.    Die  Andromache  stehe  wie  in  vieler  Hinsicht  sonst,  so 
insbesondere  betreffs  des  Spartanerhasses  vereinzelt  da.   Das  Stück  sei 
um  dieselbe  Zeit  wie  die  Herakliden  im  Anfang  des  Krieges  (c.  430) 
gedichtet.   Beide  Stücke  seien  Sparta  feindlich.    Euripides  habe  näm- 
lich bis  zum  peloponnesichen  Kriege  Sparta  mit  Achtung  behandelt;  dann 
im  Anfang  des  Krieges  mit  wahrer  Begeisterung  den  Krieg  als  einen 
Kampf  der  vofiot  xotvol  ' FAXädog  gegen  die  Harbaren  aufgefasst  und  sein 
möglichstes  zur  Aufregung  der  Leidenschaften  gethau;  nachher  aber  sie 
beschwichtigt  sehen  wollen,  als  sie  über  das  beabsichtigte  Ziel  weit  hin- 
ausgingen.   Der  Bekämpfung  der  Partei  zugewaudt,  welche  den  Krieg 
verewigt  wissen  wollte,  habe  er  ihr  nicht  die  Waffen  liefern  dürfen  durch 
Steigerung  der  Kriegslust.    Gerade  gegen  jene  Leute  sei  er  z.  B.  im 
Orestes  aufgetreten,  je  eifriger  er  friedliche  Zustände  zurückgesehnt 
habe.    Diesen  Ansichten  des  Verfassers  gegenüber  wollen  wir  nur  Eines 
hervorheben.   In  den  im  Jahre  415  v.  Chr.  aufgeführten  Tro.  210  wünscht 
der  Chor  der  Troerinnen  am  liebsten  nach  Athen,  nur  nicht  an  das  Ge- 
stade des  Eurotas  zu  kommen  zu  dem  ganz  verhassten  Aufenthalt  der 
Helena.  Der  Verfasser  meint,  dieser  Wunsch  sei  ganz  in  der  Sache  und 
Handlung  begründet,  weil  es  thatsächlich  weniger  unangenehm  sei  in 
Athen  Sklave  zu  sein  als  in  Sparta,  andererseits  der  vollständig  begrün- 
dete Hass  gegen  das  Ehepaar  Menelaos -Helena  den  troischen  Gefange- 
nen den  Wunsch  sehr  nahe  lege.    Das  mag  alles  sein;  immerhin  ent- 
spricht der  Wunsch  der  athenischen  Antipathie  gegen  Sparta  und  der 
Dichter  hat  damit  dieser  Antipathie  Rechnung  getragen. 

Die  Vorzüge  der  Donner'schen  Uebersetzungen  der  griechischen 
Tragiker  sind  allgemein  bekannt.  Es  ist  nur  zu  bedauern,  dass  die 
neuen  Auflagen  sich  um  die  Fortschritte  der  Wissenschaft  wenig  zu 
kümmern  scheinen,  dass  sich  überhaupt  noch  so  viele  Missverstandnisse 


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Euripides. 


241 


des  Originaltextes  finden.   Ich  will  zum  Beweise  nur  die  Fehler  aus 
einer  kleinen  Scene  der  Medea  anführen:  414  »nicht  mehr  besteht  un- 
ter den  Göttern  die  Treue«  (dewv  itürtQ  heisst  die  bei  den  Göttern  be- 
schworene Treue);  465  »Du  Memme,  —  denn  mit  diesem  Namen  kann 
ich  nur  hinfort  dich  nennen,  mit  der  Feigheit  schwerstem  Schimpf« 
(der  Dichter  sagt  etwas  ganz  anderes,  vergl.  meine  Note);  506  »meines 
Haoses  Freunde  sind  mir  gram  und  andere,  welchen  ich  verpflichtet  war. 
Terrieth  ich  Dir  zu  Liebe»;  568  »Du  sagtest  das  nicht,  grolltest  du  nicht 
meiner  Braute  (et  ae  fii)  xvt£ot  te^oe  heisst  »wenn  Dich  nicht  der  Verlust 
des  Ehebettes  quälte«);  624  »Geh  hin!  Die  Sehnsucht  nach  der  jungen 
ßraut  zerreisst  dein  Herz  (alpe?  ttSBw  heisst  »Du  wirst  von  Sehnsucht 
erfasst«),  verziehst  du  lange  vor  dem  Hause  noch«  (zpovtX<ov  Stüfidrutv 
i^cktog  heisst  »wenn  du  lange  nicht  nach  Hause  kommst« ;  Jason  ist 
fern  von  dem  Hause,  in  dem  er  mit  Glauke  wohnt);  639  »möge  .  .  doch 
niemals  mein  Gemüth  die  mächtige  Kypris  entflammen  anderer  Frauen 
wegen«  (sagt  der  Frauenchor,  welcher  sich  doch  nicht  in  Frauen  verlie- 
ben kann,  wovon  Hufiov  ixrJr^aa   kripoiQ  int  XixrpoiQ  nur  gesagt  sein 
kann).   Ausserdem  sind  in  dieser  Scene  492,  498,  500  f.,  524  u.  a.  un- 
genau und  zum  Theil  von  dem  Sinne  des  Originaltextes  erheblich  abwei- 
chend übersetzt. 

Widern  an n  verfolgt  im  zweiten  Theile  seiner  Abhandlung  über 
Euripides  (über  den  ersten  Theil  siehe  den  Jahresbericht  von  1874/75 
S.  445  f.)  deu  Einfluss  des  Euripideischen  Dramas  auf  .das  gleichzeitige 
and  nachfolgende  griechische  Drama  und  ausführlicher  den  Eintiuss  auf 
die  Tragödie  der  Römer.  Er  geht  aus  von  der  Polemik  des  Aristopha- 
nes  und  findet  die  Tendenz  der  Frösche  in  der  Absicht,  die  Bürger  von 
der  guten  Meinung  bezüglich  des  Euripides  abzubringen  und  sie  für 
Aeschylus  zu  begeistern.  Wir  halten  diese  Ansicht  für  unrichtig.  Im 
Cebrigen  ist  die  Darlegung  eine  lichtvolle  und  wohl  geordnete,  ohne  ge- 
rade Neues  zu  bieten  oder  erschöpfend  zu  sein.  Vor  allem  hätte  auch 
die  mittlere  und  neue  Komödie  berücksichtigt  werden  müssen.  —  Das 
Gleiche  gilt  von  dem  dritten  Theile,  der  mit  dem  Xptarog  rAtryiov  des 
Gregor  von  Nazianz  beginnt  und  mit  der  Sofonisba  des  Trissino  schliesst 
und  eine  weitere  Fortsetzung  erhalten  soll.  Es  wird  vieles  hereingezo- 
gen, was  mit  dem  Thema  kaum  in  entfernter  Beziehung  steht;  die  lei- 
tenden Gedanken,  welche  das  Thema  selbst  betreffen,  sind  etwa  folgende: 
»Trotz  des  hohen  Ansehens,  in  welchem  der  Xpiorus  nda^ov  stand,  trotz 
der  Versuche  eines  Apollinaris,  die  Dramen  der  heidnischen  Dichter  durch 
biblische  Schauspiele  zu  verdrängen,  waren  doch  die  alten  Dramen,  mehr 
aber  noch  Mimen  und  Pantomimen,  und  zwar  selbst  dann  noch,  als  das 
Christenthum  bereits  anerkannte  Staatsreligion  geworden  war,  fortwährend 
im  Schwange.  Dabei  wurden  in  der  Regel  nur  Stücke  des  Euripides 
in  das  Repertoire  aufgenommen,  bis  die  Vorliebe  für  den  Pantomimus 
und  das  immer  mehr  überhand  nehmende  Interesse  für  Wagenrennen 

J»bresb«richl  fBr  AlUrtbumi-WUseiwchaft  1877.  I.  16 


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242 


Griechische  Tragiker. 


die  alte  klassische  Tragödie  vollständig  verdrängte  und  das  Eifern  christ- 
licher Prediger  und  Kirchenvorstände  gegen  die  Theatromania,  die  Vor- 
liebe für  die  Dramen  heidnischer  Dichter,  unnöthig  inachtei.  »Wie  schon 
die  Römer,  nachdem  sie  einmal  mit  der  griechischen  Tragödie  bekannt 
geworden  waren,  in  ihren  Uebersetzungen  und  Nachahmungen  überwie- 
gend die  Dramen  des  Euripides  bevorzugten,  und  dieser  Richtung  auch 
•  fortwährend  treu  blieben  und  zwar  nicht  bloss  desshalb,  weil  seine  Stücke 
auch  die  damalige  griechische  Bühne  fast  ausschliesslich  beherrschten, 
sondern  weil  dieselben  auch  der  augenscheinlichen  Vorliebe  der  Römer 
für  das  Pathetische,  zumal  aber  für  das  Rührende  und  Grauenvolle  am 
meisten  entsprachen:  ebenso , fühlten  auch  die  italienischen  Tragiker  sich 
vorzugsweise  zur  Bearbeitung  Euripideischer  Stoffe  angeregt.  Ja  so  gross 
war  die  Bewunderung  für  diesen  Dichter  und  so  sehr  entsprachen  seine 
Stücke  dem  Geschmacke  jener  Schriftsteller  und  somit  wahrscheinlich 
auch  ihres  Publikums,  dass  sie  sich  nicht  begnügten,  bloss  die  Stoffe 
der  noch  vorhandenen  Tragödien  des  Euripides  wiederholt  zu  bearbeiten, 
sondern  dass  sie  sich  sogar  veranlasst  fühlten,  auch  die  Fabeln  der  ver- 
loren gegangenen  Stücke  desselben  wieder  vorzusuchen  und  aufs  Neue 
dramatisch  zu  behandeln  (Canace  des  Sperou  Speroni  nach  den  Ueroiden 
des  Ovid,  Merope  nach  Hygin)t. 

Bdx^at. 

Hans  von  Wolzogen,  Die  Bakchantinnen.   Verdeutscht,  Leip- 
zig 1877.    67  S.  8. 

Der  Verfasser  giebt  nach  einer  Einleitung  über  die  Bedeutung 
des  Stücks  und  den  mythologischen  Stoff  eine  freie  üebertragung  für 
»ein  grösseres  heutiges  Lesepublikum«  in  der  Weise,  welche  wir  oben 
bei  der  Kayser'schen  Uebersetzung  der  Antigone  kennen  gelernt  haben. 
Wir  erkennen  auch  dieser  Uebersetzung  ihren  besonderen  Reiz  zu.  Die 
erste  Strophe  des  Chors  64  -  67  lautet  z.  B.  »Von  des  Tmolos*  Höhn, 
Vom  fernen  Strand,  Von  den  heil  gen  Höhn,  Von  Asia's  Land  Folgen 
wir  jubelnd  der  süssesten  Noth :  Bromios'  holdestem  Göttergebot  Im  wild 
aufjauchzendem  Reigen«.  Dagegen  wird  Treue  der  Uebersetzung,  nicht 
bloss  was  das  Wort,  sondern  auch  was  den  Sinn  betrifft,  sehr  vennisst. 
So  ist  gleich  im  Anfang  der  Ausdruck  »umlodert  von  blitzgezeugter 
Flamme«  nicht  im  Entferntesten  eine  Wiedergabe  von  Aozeu&eTo'  darpa- 
nrtfupw  nopt. 

Nach  442  nimmt  C.  Schliack  Philol.  36  S.  347f.  eine  Lücke  an. 
564  vermuthet  Ern.  Sommerbrodt  Philol.  An/.  VUI  S.  62  ft/va^-ev 
8iv8p£*  ä/iouaa,  £uvay£v  bypae  dypioraQ. 

Euripidis  tragoediae.  Recensuit  et  commentariis  instrnxit  Aug. 
Jul.  Edm.  Pflugk.  Vol.  I.  Seck  [IL  continens  Hecubam.  Editio 
tertia,  quam  curavit  N.  Wecklein.   Lips.  1877.  VI,  84  8.  8. 


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Euripides. 


243 


Die  neue  Auflage  der  Ausgabe  von  Pflugk  glaubte  ich  in  der  Weise 
bearbeiten  zu  müssen,  dass  ich  das  viele  Treffliche  in  der  Arbeit  des 
verdienstvollen  Herausgebers  gewissenhaft  erhielt,  anderes  berichtigte  und 
ergänzte,  den  Text  besserte  und  so  einerseits  dem  Buche  den  Charakter 
einer  Schulausgabe  wahrte,  andererseits  dessen  wissenschaftlichen  Werth 
erhöhte.  Unbeschadet  des  letzteren  glaubte  ich  die  Trennung  von  kri- 
tischen Noten  und  Commentar  beseitigen  und  das  Bemerkenswerthe  mit 
dem  Commentar  verbinden,  andere  Angaben  in  einen  kurzen  Anhang  ver- 
weisen zu  können,  einmal  um  Raum  zu  sparen,  dann  aber  besonders, 
weil  ich  jene  Trennung  als  eine  unnatürliche  betrachten  muss.  Von  den 
neuen  £mendationen  erwähne  ich  folgende:  164  aret/at;  TtotdijT  bppaotu; 
'<■;  0£wv  $  oacawv  izaou>y6z;  170  noue  verdoppelt,  247 f.  sind  als  der 
Interpolation  verdächtig  bezeichnet;  ebenso  412  (tu?  ounor  au8te  —  seil. 
ntpttaoß  ixpooßuXw  napyiSc  —  dXXä  vuv  na»uoraxov),  419  und  420.  —  460 

für  ^-'/a,  528  tcdyipoanv  äpdyv  e/sz  nouQ  ^  580  —  582  rotdä'  dpip\ 
<rifi  xluwv  muBbg  ftavoüorfi  euTgxvutTdrqv  Xiyw  rtaowv  yvvatxiov ,  ouazu- 
Xtordtyit  8k  ad,  706 f.  fieAavömtpov  \  aoü,  rtxvov,  ouxet'  ovtuq  Atbs  iv 
f<ut,  759  ist  wahrscheinlich  interpolirt;  ebenso  810;  831  dzi  für  ßporotf. 
1033  fravdatpuov  xpb;  ärav  (für  ?oav),  1113  napeexev  für  napia/sv  (so 
dass  äv  fehlen  kann). 

*EAivV. 

0.  Ribbeck,  Zu  Euripides*  Helena,  N.  Rhein.  Mus.  32  S.  325 
bis  327  stellt  574-580  in  folgender  Weise  um:  574.  579.  576.  577  (to 
w  «zfsV  ft'  dnoareyet  i.  e.  arcet).  578  (ox£<f>ac  zfc  ouv  oyr  iozt  aou 
owptltrepos',).  575.  580  (?  rd  y  upfiaza;).  In  1225  vermuthet  er  fi)os 
Top  i<nr  rtg  nor  iariv  MdB1  uv;  »ja  er  ist  mein  Freund.  Und  wer 
ist  es  sonst  hier  im  Leben«  (und  auf  der  Bühne)?  [vielmehr  »und  hier 
in  Aegypten«  |. 

Nach  403  nimmt  eine  Lücke  an  C.  Schliack  Philol.  37  S.  171. 

Hpax  X&tüat. 

Die  im  vorigen  Jahresbericht  S.  78  voreilig  gegebene  Zustimmung 
za  der  Ansicht  von  Wilamowitz  über  die  Heraklideu-Trilogie  sei  hiermit 
zurückgenommen. 

199  schreibt  £d.  Tournier  Revue  de  philol.  nouv.  ser.  1877 
8.  273  dXV  tAda  ydp  rot  (für  dU'  ofö'  iyw  tu). 

Herakles. 

Euripidis  tragoediae.  Recensuit  et  commentariis  iustruxit  Aug. 
Jul.  Edm.  Pflugk.  Vol.  H.  Sect.  III.  continens  Herculem.  Editio 
altera,  quam  curavit  N.  Wecklein.    Lipsiae  1877.    123  S.  8. 

Diese  neue  Auflage  des  Herkules  habe  ich  in  derselben  Weise 
bearbeitet  wie  die  neue  Auflage  der  Hekuba.  Die  erste  Auflage  hatte 
Pflugk  noch  vor  seinem  Tode  vollendet  und  Reinhold  Klotz,  der  Nach- 

16* 


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244 


Griechische  Tragiker. 


folger  von  Pflugk,  nur  eine  23  Seiten  starke  kritische  praefatio  dazu  ge- 
schrieben, worin  er  besonders  die  Annahmen  von  Pflugk  von  seinem  be- 
schränkten conservativen  Standpunkt  aus  bekämpfte.    Diese  praefatio 
habe  ich  weggelassen  und  nur  zwei  Bemerkungen  daraus  im  Commentar 
verwerthet.   Der  Text  hat  eine  weit  andere  Gestalt  erhalten,  als  weun 
Klotz  die  neue  Auflage  besorgt  hätte;  welche  Gestalt  der  ursprünglichen 
näher  stehe,  überlasse  ich  competenten  Beurtheilern.    Hier  erwähne  ich 
nur  folgende  neuen  Vermuthungen:  136  dUaauta  ist  zu  tilgen,  257  tm 
irwv  thnjAvc  wv  (inquilinus  civibus  dominatur),  272  zhetc  für  yatpsig, 
499  roiad1  intupsAetv,  599  napsXHutv,  668  vauratat  pu&pog,  697  unspßa- 
Ao>v,  804  eueXnc  Sy  iyxivty,  811  ioopwvci  tpmvzt  (»quae  quem  eventum 
habuerit  huius  certaminis  si  quis  respicit  ei  cognoscere  licet,  num  etiam- 
nunc  dis  honesta  et  iusta  placeant«)  =  Zitapribv  Tva  yevog  iydvfty  794, 
887  ist  umgestellt,  nach  889  und  896  sind  die  Worte  <pvyf)  .  .  £$opfiäre 
dem  Amphitryo  gegeben,  dem  bereits  Wilamowitz  900  die  Worte  aku 
xaxwv  u.  0.  Hense  887  gegeben  (so  ist  Klarheit  in  diese  Partie  gebracht 
und  auch  die  strophische  Gliederung  und  die  Vertheilung  an  (Hfit%opta 
beleuchtet),  889  ixrevoüaiv  für  ixnsrdaouaiv ,  898  t£xv<uv  für  rs  rtxvmv, 
978  ist  als  Dittographie  von  991  anzusehen,  welchen  Vers  Herwerden  nach 
978  umgestellt  hat,  und  o  «5*  l&Maaatv  xfavog  xüxXtp  nuda,  tug  ivritg  £<my 
zaeg  Xitypou  To^eufiarog,  ßdXXet  ry>ug  rpzafi  als  ursprünglicher  Text  zu  be- 
trachten ,  1024  avyxartipydau)  p.ot  ptnq,  1049  unvw       eüSovr  iysepr^r 
suvas,  1079  (e/ioXeg)  ixnpdgag  wie  schon  Härtung,  1218  ar^afuscg  poyztv, 
1351  iyxaprspyffw  ßtozov.    Der  Schluss  scheint  von  1404  an  nicht  von 
Euripides  herzurühren. 

7  x  £  t  eS  e  g. 

249  aurög  au  niooeiv  r^v  ruyrjv,  t/fiäg  8*  £äv  L.  Schmidt 
Philol.  37  S.  344. 

Hippolyt  us. 

Ed.  Kurtz,  Blätter  f.  d.  bayer.  Gymn.-und  Real-Schulw.  XIII. 
S.  110-112 

vermuthet  262  fr^t  für  yaol,  803  Xvnfl  nazvourac  jiy  dnb  aviupopäc  rtvog 
(W.  Bauer  hält  die  Aenderung  für  unnöthig  und  erklärt:  »aus  Gram 
oder  In  Folge  welches  [sonstigen]  Umstandest«  Vielmehr  steht  dnb  ov^l- 
(popäQ  rtvog  euphemistisch  für  »in  Folge  von  Irrsinn«),  1312  will  er  den 
zu  dXXy  fyoK  erforderlichen  concessiven  Gegensatz  in  dem  stark  beton- 
ten SuXotai  (s.  v.  a.  xatntp  duXotg  zpwuevy)  finden.  Richtig  bemerkt 
W.  Bauer  dazu,  dass  das  Hauptgewicht  in  <[>euSstg  ypafäg  iy^e  liege, 
welches  durch  Sttokeas  am  naeda  nun  näher  erklärt  werde. 

Theod.  Barthold  (Philol.  36  S.  346f.,  414,  565-567,  713  —  716) 
bezeichnet  den  von  Nauck  athetierten  V.  810  mit  825  ixXusP  ötppu>vc9 
cuff  tSa»  ncxpäv  Beav  yvvatxog  .  .  dnwXeaev  als  eine  Beischrift  aus  dem 
7?rrr.  xaXuzTofxsvog,  ebenso  791,  866—870  (von  welchen  dort  866  bis 


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Euripides. 


868  wie  im  zweiten  Hippol.  821  —  dem  Theseus,  869f.  dem  Chor 
gehört  haben  sollen;  866—868  seien  mit  einer  Lücke  zwischen  xpavftkv 
und  &oj  tu^eiu  beigeschrieben  worden),  879-880.  In  829  vermuthet  er 
sor^/x'  for  mfiTjiL^  837  tuToixeiv  Bavwv  6  rXdpwv  ifu> ,  840  napä  rfaog 
"6Htv  (xXOw  mit  Elmsley  und  Härtung  entfernend),  875  mit  Reiske  <rr«x- 
rar  rXyrov,  903  iip  <p  xaraoriveig,  932  f.  und  934  f.  will  er  umstellen 
(934.  5.  2.  3),  953  ürnog  xanyXEu  ,  959  8£Xrw  8'  äXiaxet,  nXstarov 
w  xdxtare  av. 

'Iptyeveta  ij  iv  AbX(8t. 

Girolamo  Vit  tili.  Intorno  ad  alcuni  luoghi  della  Ifigenia  in 
Aulide  di  Euripide  osservazioni.  Con  una  nuova  collazione  del  cod. 
Laur.  32,  2  e  VII  tavole  fotolitografiche.  Firenze  (Pubblicazioni  del 
R.  istituto  di  studi  superiori  pratici  e  di  perfezionamento).  1877.  VII, 
72  S.  8. 

Girolamo  Vitelli,  L  Ifigenia  in  Aulide  di  E.  Recensione  ad 
uso  delle  scuole  con  brevi  note  critiche.   Firenze  1878.    88  8.  8. 

Aus  den  beiden  beachtenswerthen  Schriften  Vitelli's,  welche  für 
die  Textkritik  der  Aul.  Iph  von  Bedeutung  sind,  heben  wir  folgende 
Conjecturen  hervor:  123  8ataopev  abxijg  üuevatbug,  149  xXfj&piov  8y 
i&ppiuv  (oder  ig*uti:tog)  vuv  nopizaTg  dvrr;aflg,  324  ravra  (für  rra<rf), 
351  o'jS*  iveeaf)'  (für  ou8kv  $<rT),  530  <pei8opat  (für  ((»suSopat),  667  tv' 
&  (ivyaet,  865  f.  eig  pdXXovr  avstot  .  .  8t$iäg  <r'  ixart,  961  dXX'  Zßptv 
Wäg  ußpta,  1168  f  inog  (für  /s'vof),  1179  TotdvSs  p*  Xo&*  o3v 

C.  Giorni)  xaraXaidiV  npog  a  iv  öopotg,  1185  ßuaeig  ai)  zalda  ryvSe' 
**ag.  1195  arparrjXartTv  a  I8tt,  1339  rov  ye  rqg  ßeäg  Haoat  ißiaaat 
schon  Goram),  tsxvov,  w  8eopy  ^Xo&eg,  1344  ipyov  iv  Sscvotg  pevst,  1380 
bis  1382  riov  T£  psXXouaatv  yuvatxwv  1}v  ipu><Tty  ßapßdpoug  .  .  äprdCeiv 
hüntv  dlßiaQ  .  .  9}V  dvypxaasv  IJdptg,  1565  ff  KdX^ag  81  6  pdvrtg  xpär' 
hiffrsfav  x6prtg ,  ihge  8''  u>  nou  xri.  (1568 f.  hat  schon  Vitz  getilgt), 
1612  Üavoooav  i)8k  {ateav  e!8e  nau8a  <rr;v,  nebenbei  Iph.  T.  718  ßXenovP 
ojioftog  xai  öavovß'  igw  <piXov.  In  (einer  ausführlichen  Besprechung 
der  Exodos  entwickelt  Vitelli  die  Ansicht,  dass  die  Anlage  der  Exodos 
dem  Plane  des  Dichters  entspreche  und  dass  ein  Theil  (1532-  1539) 
von  ihm  selbst,  das  übrige  wahrscheinlich  von  dem  jüngeren  Euripides 
herstamme;  das  bei  Aelian  erhaltene  Bruchstück  iXwpov  8*  'A%atwv  %Ep- 
ivtyoa»  vtXatq  xrk.  habe  in  dem  jetzt  heillos  entstellten  letzten  Theile 
der  Exodos  seine  Stelle  gehabt  und  zwar  in  einer  Erzählung  des  Aga- 
memnon, der  den  Bericht  des  Boten  bestätigt  und  seinerseits  hinzugefügt 
habe,  wie  in  dem  Augenblicke,  wo  er  sich  der  Opferung  habe  wider- 
setzen wollen,  ihm  Artemis,  den  andern  unsichtbar,  erschienen  sei  und 
ihn  wegen  des  Schicksals  seiner  Tochter  getröstet  habe.  Diese  Ansicht 
scheint  in  keiner  Weise  annehmbar. 

V.  4 f.  will  C.  Schliack  Phüol.  36  S.  348 f.  nach  11  setzen  mit 
Annahme  einer  Lücke:  »ich  kann  den  8tern  nicht  erkennen;  taugen  doch 


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246 


Griechische  Tragiker. 


meine  matten  Augen  nicht  mehr  zu  scharfem  Sebent.  Das  ist  nicht  der 
Sinn  der  Worte.  Die  V.  382.  383  will  derselbe  in  einen  einzigen  ver- 
wandeln in  folgender  Weise:  rt'c  dStxeiae;  toü  xizpyoat;  riuv  yäp  ixrqaai, 

xaxcog  \  IjpX**' 

Jon. 

2  f.  vermuthet  R.  Schilleto  Journal  of  Philology  vol.  VII  n.  13 
(1876)  p.  152-156  &eou  |  aXtae  für  fewv  maQ. 

692  tü/o/v  6  izat^  860  nwg  $'  ob  oxortaQ,  1563— 1565  nach  1568 
C  Schliack  Philol.  37  S.  64  und  171. 

1426  verlangt  £d.  Tournier  Revue  de  philol.  nouv.  se>.  1877 
p.  273  ?  'v  fiövw  (oder  ^  p6vw  *v)  r&S*  edru^et^. 

* 

326  eu  <n£yo>  re  .  .  nenXw,  xoppw  Atbe  .  R.  Schenk 

Philol.  37  S.  172  f. 

M  e  d  e  a. 

Das  Yerhältniss  der  Medea  des  Seneca  zur  Medea  des  Euripides 
erörtert  Wilhelm  Braun  im  N.  Rhein  Mus.  XXXII.  8.  68-86. 

Orestes. 

595  xpcvere  für  xretvere  fcd.  Tournier  a.  0. 

Rhesus. 

üdalrici  de  Wilamowitz- Moellendorff  de  Rhesi  scholiis 
disputatiuncula.   Ind.  schol.  hib.    Greifswald  1877.    14  8.  4. 

Wilhelm  Nöldeke,  De  Rhesi  fabulae  aetate  et  forma.  Progr. 
der  Realschule  zu  Schwerin  1877.   17  S.  4. 

Die  interessante  Abhandlung  von  Wilamowitz  bietet  vor  allem 
werthvolle  Mittheilungen  aus  Handschriften.  Das  Werthvollste  ist  ein 
Fragment  der  'HpaxXetSat  des  Aeschylus,  erhalten  in  der  Fortsetzung  des 
Schol.  zu  Aristid.  S.  547,  15  Dind.,  welche  der  Verfasser  im  cod.  Mar- 
cianus  423  gefunden  hat;  es  lautet  nach  der  Herstellung  des  Verfassers : 

ixeldsv 

opptvoc  Sp&oxeputQ  ßouc  ijXatr   dn  iaydzwv 
yat'ac  wxeavbv  ntpdoaq  iv  Senat  xpuoyjXdrai 
ßorjjpdc  r   dSc'xoug  ixretve  Scoitorrjv  re  rpf£ufa 
rbv  rpta  S6prt  ndXXovra  x^P^'i  ^P^  &  1ATH2 
adxy  nporetvwv  rpttg  r  kniootlwv  X6<pooe 
iaretx'  laoe  "Apzt  ßtav, 

Die  bedeutendsten  Aenderungen  sind  jjXatr9  für  fyjxaev,  Sinai  für  SerrX^ 
ixretvE  für  xretvat,  Seanorrjv  für  Seoxotwv,  rpt^oya  rbv  für  rptdrarov  (von 
A.  Kiessling),  xePff(  ^T  X*pow<>  r*  kmaoeto»  täpooe  für  rpete  Sd  rte 

emXovooc,  "Apei  für  *Aprr  Für  lorstx'  caog  ist  wohl  iaretxev  «roc  zu  schrei- 
ben und  das  noch  unaufgeklärte  rpla  Std  t^c  vielleicht  rp(a  Sk  XoioTq  (seil. 


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Euripides. 


247 


Itpci).  —  Aus  derselben  Handschrift  wird  eine  Ergäuzung  des  wich- 
tigen Schul,  zu  Aristid.  S.  485  Dind.,  welches  die  Namen  der  10  Feld- 
herren im  Feldzng  gegen  Samos,  der  Collegen  des  Perikles  und  Sopho- 
kles, enthält  (vgl.  Soph.  El.  ed.  O.Jahn  S.  7*j  gegeben:  (9)  Dauxinp  'Afy 
nwc,  (10)  Ktetxoywv  BapwtvQ.  —  Aus  dem  cod.  Marcianus  des  Euri- 
pides erfahren  wir,  dass  Hec  620  die  Lesart  xiuTtxvwrare  aus  xeur&x- 
turara  corrigirt  ist  und  dass  in  der  Handschrift  die  Spuren  der  rich- 
tigen Schreibart  rcBeTc  nicht  ganz  verschwunden  sind1),  ferner  dass  die 
Diedorf  sehen  Scholien  daraus  vervollständigt  werden  können,  was  an  drei 
Scholien  zur  Androm.  gezeigt  wird  (darunter  zu  V.  32  QiXoxXqc  8k  b 
rpaywdonotde  xal  .  .  .  npoexdoßyvcu  iprtotv  bnb  Tuv86peu»  rijv  'Epptövyv  rat 
Opiarjj^  ^etza  8*}  üorepov  bnb  M&eXdou  SoB^vat  NeonroXijKp).  —  Darauf 
folgen  Verbesserungen  zu  Scholien  der  Androm.  und  Alkestis  (z.  B.  zu 
Andr.  351  izoXXoTq  naXXaxtot  für  noXXaie  noXX&xtc,  zu  Ale.  311  nap- 
prt9tav  yäp  äytt  napä  rbv  nardpa  für  npbe  zbv  nardpa  und  so  auch  Thuc. 
II  45  napä  rb  dvrfaaXov  für  npbq  rb  dvrtnaXov).  —  Endlich  erörtert  der 
Verfasser  den  Ursprung  der  Scholien  des  Rhesus  und  unterscheidet  die 
Arbeit  eines  Paraphrasten  und  einen  älteren  Commentar.   In  dem  Schol. 
m  41  rb  %  Srt  ovv&stwq  dvayvujordov  xal  In  oux  iortv  Ejpmloou  b  ort- 
sei  der  byzantinische  Zusatz  zu  tilgen;  das  ursprüngliche  on  oux 
Ämv  Ebpmföou  seil.  *Prtooq  weise  hin  auf  eine  mit  kritischen  Zeichen  (^) 
versehene  Ausgabe  des  Rhesus  und  einen  Commentar,  der  die  Zeichen 
erklärt  und  die  Unechtheit  des  Stückes  nachgewiesen  habe.   Der  Ver- 
fasser desselben  könne  immerhin  vor  Christi  Geburt  gelebt  haben.  Auf 
diesen  Commentar  habe  ein  späterer  Grammatiker  einen  neuen  gebaut, 
am  die  erhobenen  Bedenken  zu  widerlegen  und  die  Autorschaft  des  Euri- 
pides zu  vertheidigen.  Dieser  habe  die  Ansichten  der  Alexandriner  nur 
ans  jenem  Commentar  entnommen,  gegen  den  er  polemisirt;  ausserdem 
aas  einem  mythologischen  Handbuch  geschöpft,  das  nach  Apion  (Schol. 
w  28)  und  vor  den  Theokritscholien  (V.  36  mit  Dindorf  s  Note)  abge- 
fasst  worden  sei.    Diesen  Commentar  habe  der  Paraphrast  zur  Grund- 
lage gehabt.    Worauf  die  entschiedene  Behauptung,  es  stehe  fest,  dass 
der  Rhesus  in  der  Zeit  des  Demosthenes  zu  Athen  mit  Nachahmung  des 
Sophokles  und  Euripides  gedichtet  worden  sei,  beruhe,  wissen  wir  nicht. 
Ansprechend  ist  die  Vermuthung,  dass  besonders  die  flotfidvee  des  So- 
phokles zum  Vorbild  gedient  haben  vgl.  fr.  459  mit  266  ff.  —  V.  594 
wird  mit  der  Aenderung  nefötiq  dem  Diomedes  gegeben. 

Noeldeke  tritt  den  Gründen  bei,  welche  Hermann  u.  a.  für  die 
Unechtheit  des  Rhesus  vorgebracht  haben.  Aus  dem  oftmaligen  Vor- 
kommen des  Wortes  ndXry  (305,  371,  410,  487)  und  besonders  aus  der 
Erwähnung  von  Peltasten  (311)  will  er  schliessen,  dass  die  Abfassung 


i)  Die  irrige  Meinung,  dass  es  Impf,  sei,  hat  diese  Form  auch  Med.  467 
erhalten.  Es  muss  dort  dm?«,  nicht  dvUts  geschrieben  werden. 


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24S 


Griechische  Tragiker. 


nach  der  Zeit,  wo  Iphikrates  die  Pelte  einführte,  also  nicht  vor  Ol.  95 
(400  v.  Chr.)  falle. 

Tp  9>  d  8  e  g. 

H.  Weil  Revue  de  Philologie.  Nouv.  serie  1877.  S.  193-  195 
vermuthet  477  ob  roidS'  oü&'  'EXXyvtg  oure  (Tournier  will  lieber  xou 
roidS3),  592  tsxujv  ipuJg  nor  dpitv  npeaßuyeviQt  (Jptape,  535  b\v  (pron. 
poss.)  Ja/)8avi8ag  ärav  ßsa  Siooojv  {Jap8avt'8ag  soll  Apposition  zu  yivva 
Opofwv  sein),  1188  aümot  re  xofrai.  Ausserdem  will  Weil  384.  385 
nach  364  umstellen. 

237  will  Th.  Mistchenko  ebendaselbst  S.  268  8%  für  Se  schreiben. 

1320  schlägt  E.  Heydenreich  N.  Rhein.  Mus.  32  S.  135  vor:  x6vtg 
f  Tool  xanvip  neroüa'  ek  rbv  azp'-  acarov  xri. 

0 otv  toa  at. 

185  peyuXavoptav  tmepdvopa  vertheidigt  Ty.  Mommsen  a.  0.  S.  46 
besonders  mit  dem  Hinweis  auf  Eustath.  II.  S.  462,  4. 

E.  Heydenreich  N.  Rhein.  Mus.  32  S.  135  140  will  187  lesen: 
og  8opt  Oyßcitag  Muxr^utatv  atg  |  Aspvatq:  t£  outoecv  Tptcuvq,  \  flooetStovioig 
inayyiXhrat  \  ooaot  .  .  ^puüeoßuazpo^e  w  Jibg  "Aprepu  xr£M  301  -  303 
(Potvtooav  ßo&v  |  xXöooa  u>  vedvcSeg  fr(paio1g  \  r>68eac  rpopepdv  iXxtu  ßd- 
<r<v,  tilgt  in  308  ^arrac  und  schreibt  nach  Geel  306  —  309  npoaetoo»- 
dp<ptßaXXs.  paaruv  <hXivat<Tt  paripog  naprjt8utv  T  opeypa  ßofftpu^wv  r« 
xuavoyjxDTi  nXoxaptp  oxtd£wv  8epav  xptprrr  ipdv  =  312-317  ri  <pix>,  rt 
ysw  at\  nwg  änavra  ^epfft  xae  xopatg  Xoyotg  rs  noXusXtxrov  &8oväv  osupo 
t*  ixet  %opeuouaa  nept  naXaiav  Xdßu)  %appovdv. 

Zu  1043 ff.  bemerkt  Hermann  Geist  Jahrb.  f.  Philol.  115  S.  313 f., 
die  Stelle  enthalte  keinen  Widerspruch  mit  31  ff. ;  bei  flu&t'atg  dzooro- 
XaTg  denke  der  Dichter  nicht  an  ein  bestimmtes  Orakel,  sondern  wolle 
nur  sagen,  dass  Oedipus  alles  was  er  that  gethan  habe  durch  Entsen- 
dung des  Pythischen  Gottes  d.  h.  auf  Antrieb  und  durch  die  Führung 
Apollos,  vgl.  871,  1612-1614. 

Fragmente. 

Zu  fr.  541  theilt  Ty.  Mommsen  a.  0.  S.  21  sq.  mit,  dass  die 
Conjektur  von  Salmasius  nupaalg  durch  Handschriften  beglaubigt  wird. 
Da  Med.  B  iXt$erat  für  dtpi&rat  bietet,  so  will  Mommsen  eig  dvopoßput- 
roug  ifioväg  kXt&Tai  lesen. 


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Bericht  über  die  auf  die  attischen  Redner  und 
die  griechischen  Rhetoren  bezüglichen,  von  der 
Bitte  des  Jahres  1875  bis  zum  Herbst  1877  er- 
schienenen Schriften. 

Von 

Prof.  Dr.  F.  Blas» 

in  Kiel. 


I  Attische  Redner. 

Wir  beginnen  wieder  mit  den  allgemein  auf  die  attischen  Redner 
oder  doch  auf  mehrere  zugleich  bezüglichen  Schriften: 

1)  R.  C.  Jebb,  The  Attic  Orators  from  Antiphon  to  Isaeos.  In 
zwei  Bänden.  London  (Macmillan  &  Co.)  1876.  CXXXVIL  316;  XV, 
481  S. 

Dem  Xitel  nach  deckt  sich  das  vorliegende  Werk  mit  den  zwei 
ersten  Banden  des  Referenten,  und  auch  die  Vertheilung  des  Stoffes  auf 
die  zwei  Bände  ist  die  gleiche,  indem  der  zweite  auch  bei  Jebb  mit  Iso- 
krates  beginnt;  doch  ist  in  diesem  Bande  die  Geschichte  der  Beredsam- 
keit, wenngleich  in  verhältnissraässig  sehr  kurzem  Abriss,  über  Isaios 
hinaus  fortgeführt,  so  dass  das  Werk  noch  den  Atticismus  des  Dionysios 
and  Caecilius  mit  umfasst.  Da  das  Buch  des  Referenten  früher  erschie- 
nen, so  war  der  Verfasser  auf  die  Benutzung  desselben  angewiesen;  je* 
doch  kam  ihm  mein  zweiter  Theil  nicht  eher  zu  Händen,  als  bis  die 
Kapitel  über  Isokrates  bereits  #  fast  vollständig  gedruckt  waren.  Ueber 
-eii  Grad  der  Abhängigkeit  vom  Referenten  ist  in  England  zwischen  dem 
Verfasser  und  seinem  Recensenten  J.  P.  Mahaffy  eine  lebhafte  und  lang- 
fortgesetzte  Polemik  gewesen.  Jebb  nennt  bei  Urtheilen,  Beispielen 
s.  w.  nicht  immer  die  Quelle,  sondern  nur  bei  streitigen  Annahmen 
and  Conjekturen,  während  er  statt  jener  Verweisungen  von  vornherein 
in  der  Vorrede  eine  umfassende  Anerkennung  der  Entlehnung  giebt. 
Dass  ich  nicht  geneigt  bin,  mir  eine  stillschweigende  Ausbeutung  dessen, 
was  ich  geschrieben,  ruhig  gefallen  zu  lassen,  habe  ich  leider  auch  in 
diesem  Jahresberichte  Anlass  zu  zeigen;  aber  bezüglich  des  Herrn  Jebb 
würde  ich  es  für  ein  schweres  Unrecht  halten,  an  dergleichen  Absichten 


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250 


Attische  Redner. 


bei  ihm  auch  nur  zu  denken.  Ich  gehe  also  auf  das  beiden  Werken 
Gemeinsame  nicht  weiter  ein,  als  dass  ich  mit  Befriedigung  constatire, 
dass  der  Verfasser  in  der  Grundanscbauung  nirgends  von  mir  abweicht, 
und  wende  mich  zur  Darlegung  der  zumeist  in  der  Behandlung  liegen- 
den Verschiedenheiten. 

Indem  der  Verfasser  sein  eigentliches  Thema  so  begränzte,  dass 
es  mit  Antiphon  beginnt  und  mit  Isaios  endet,  war  für  ihn  Dionysios' 
Einteilung  der  attischen  Redner  in  tbpgrat  und  reketairae  massgebend; 
die  letzteren  sind  Demosthenes,  Hypereides,  Aischines,  die  ersteren  Ly- 
sias,  Isokrates,  Isaios.   Der  Verfasser  wollte  die  En t Wickelung  der 
griechischen  Beredsamkeit  schildern,  von  dem  Punkte  an,  wo  sie  zuerst 
als  Kunst  auftrat,  bis  zu  dem  letzten  euperfc,  dem  Isaios,  nach  welchem 
nichts  neues  mehr  erfunden,  sondern  nur  die  vorhandenen  Typen  ver- 
feinert und  vervollkommnet  wurden;  was  vor  jenem  Punkte  liegt,  behan- 
delt er  in  der  Introduction,  was  hinter  Isaios,  in  den  Schlusskapiteln 
des  zweiten  Bandes  (vergl.  I,  LXVIIff.).   Enger  als  der  Referent  fasst 
er  das  Thema  auch  insofern,  als  er  bloss  den  in  die  Dekas  aufgenom- 
menen Rednern  eine  ausführliche  Behandlung  zu  Theil  werden  lässt: 
darum  beginnt  er  nicht  mit  Gorgias,  dem  er  in  der  Einleitung  wenige 
Seiten  widmet,  sondern  mit  Antiphon,  und  behandelt  zwischen  diesem 
und  Isaios  nnr  Andokides,  Lysias  und  Isokrates.   Für  diese  letztere 
Beschränkung  weiss  Referent  allerdings  keine  genügenden  Gründe  zu 
finden,  und  es  ist  für  die  somit  gelassenen  Lücken  kein  rechter  Ersatz, 
wenn  nahe  dem  Schlüsse  des  Werkes  in  einem  iretrospeetc  (II,  419  bis 
432)  auch  über  Thukydides,  Kritias,  Thrasymachos  einiges  wenige  nach- 
träglich gesagt  wird.   Ein  I  it  erat  ur  geschieht  lieh  es  Werk,  welches  eine 
ganze  Periode  umfasst,  darf  sich  nicht  auf  die  Schriftsteller  beschränken, 
von  denen  vollständige  Werke  erhalten  sind.  —  Zur  Illustration  der 
Einzelbehandlung  des  Verfassers  wähle  ich  den  Isokrates    Die  Eintei- 
lung des  gesammten  Stoffes  ist  diese:  (Ch.  XII)  Isokrates,  Life;  (Ch.  XIII) 
Isokrates,  his  theory  of  culture ;  (Ch.  XIV)  Isokrates,  his  style ;  (Ch.  XV 
bis  XVIII)  Isokrates,  Works,  gruppirt  wie  folgt:  1.  Scholastic  wri- 
tings,  nämlich  a)  Hortatory  letters  or  essays  (I— III),  b)  Displays  (XI. 
X.  IX.  XII),  c)  Essays  on  education  {XSJl.  XV);  2.  Political  writings, 
a)  on  the  relations  of  Greece  with  Persia  (IV.  V),  b)  on  the  internal 
affairs  of  Greece  (XIV.  VIII.  VI.  VII);   3.  Forensic  speeches,  nach 
Klassen,  die  durch  den  Rechtsfall  bestimmt  sind  (XX.  XIX.  XXI.  XVII. 
XVI.  XVIII);  4.  Letters.  Fragments.  —  Der  Abschnitt  über  Isokrates' 
Leben  (S.  1-35)  enthält  namentlich  eine  sehr  lesenswerthe  Beleuchtung 
seiner  politischen  Ansichten  und  Bestrebungen;  der  zweite,  über  seine 
Theorie  der  Bildung,  zeigt  noch  mehr  die  eigentliche  Starke  des  Ver^ 
fassers,  die  in  allgemeinerer  Auffassung  und  in  geschmackvoller,  inter- 
essanter Darstellung  liegt.   Bei  der  Erörterung  über  den  Stil  ist  das 
Allgemeine  wieder  meist  zutreffend  (für  die  Behauptung  S.  74,  dass  Iso- 


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« 


Allgemeines.  251 

krates  durch  kühnen  Gebrauch  synonymer  Ausdrücke,  deren  er  zu  sei- 
nen Antithesen  bedurfte,  die  proprietas  des  attischen  Ausdruckes  ge- 
schadigt habe,  vermisse  ich  durchaus  die  Beweise);  aber  hier  wäre  ein 
genaueres  Eingehen  in  die  Einzelnheiten  zu  wünschen  gewesen.  —  Die 
unter  des  Redners  Namen  überlieferten  Schriften  hält  Jebb  sämmtlich 
flu*  echt,  was  in  einem  Punkte,  beim  De  monikos,  eine  Differenz  mit 
den  ürtheilen  des  Referenten  ergiebt.  Er  liefert  von  jeder  Rede  eine 
Analyse,  ausserdem  jedesmal  Vorbemerkungen  über  Zeit,  Veranlassung 
u.  g.  w.,  und  nach  der  Analyse  Bemerkungen  über  Echtheit  (wenn  nöthig), 
Werth  und  Bedeutung  des  Werkes.  Dass  er  die  Helena  um  370  an- 
setzt, kann  ich  unmöglich  gutheissen,  wie  ja  überhaupt  sich  hier  not- 
wendig manche  Punkte  finden  müssen,  wo  ich  anderer  Ansicht  bin. 

Ich  füge  noch  einiges  über  die  Einleitung  und  die  Zuthaten  hinzu. 
In  ersterer  sind  interessant  und  geistreich  die  allgemeinen  Betrachtungen 
über  die  griechische  Beredsamkeit  (S.  LXIX  -  CVIII),  wiewohl  ich  nicht 
überall  ganz  einverstanden  sein  kann.  Zwischen  Vorrede  und  Einleitung 
steht  ein  Verzeichniss  der  benutzten  Editions  and  authorities,  dann  ein 
dnreh  Genauigkeit  vortreffliches  Inhaltsverzeichniss  für  den  ersten  Band 
(der  zweite  hat  natürlich  ein  entsprechendes),  drittens  eine  synchroni- 
stische Tabelle,  mit  parallelen  Angaben  ans  der  allgemeinen  Geschichte 
nnd  der  der  Beredsamkeit.  Ein  Register  der  Reden  und  Briefe  und  ein 
reichhaltiger  Index  bilden  den  Schluss  des  zweiten  Bandes.  Endlich  ist 
nicht  unerwähnt  zu  lassen  die  von  Jebb  auf  die  attische  Beredsam- 
keit gedichtete  hübsche  griechische  Ode,  die  vor  der  preface  ihren  Platz 
gefunden,  im  Metrum  von  Pindar's  10.  (11)  olympischem  Gesänge.  In 
Deutschland  möchte  es  wenige  Philologen  geben,  die  zu  solch  einer  Lei- 
stung im  Stande  wären,  üebrigens  ist  nach  Ausweis  des  Metrums  der 
Text  in  Zeile  3  korrupt;  es  muss  heissen  dryeXXoptvovc  statt  i$a^reXXo- 
^ivouc,  oder  .  .  fiopfatc  fötfievwv  voov  |£  statt  fiop^mm  v.  f b. 

Von  demselben  Verfasser  ist  in  einer  Encyklopädie  ein  mir  vor- 
liegender Artikel  über  Demosthenes  erschienen,  S.  67—74;  um  densel- 
ben anzeigen  zu  können,  mangelt  mir  der  Nachweis  über  den  Titel  des 
ganzen  Werkes. 

2)  Friedrich  Blass,  Die  attische  Beredsamkeit.  Dritte  Abthei- 
lung, erster  Abschnitt:  Demosthenes.    Leipzig  1877.    VIII,  564  S. 

3)  Ferdinando  Gnesotto,  L'eloquenza  in  Atene  ed  in  Roma  . 
al  tempo  delle  libere  istituzioni.   Verona  und  Padova  1877.  XXIII, 
518  8. 

Das  weitgesteckte  Thema  dieser  Schrift  und  ihr  im  Vergleich  da- 
mit beschränkter  Umfang  zeigen  alsbald,  dass  mehr  ein  Abriss  und  eine 
Zusammenstellung  der  Resultate,  als  eine  eingehende  Untersuchung  vor- 
liegt. Man  muss  ihr  in  ihrem  Vaterlande  möglichste  Verbreitung  wün- 
schen, indem  dort,  wie  in  der  Vorrede  gezeigt  wird,  das  Studium  der 


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252 


Attische  Redner. 


alten  Beredsamkeit  noch  sehr  darniederliegt;  gerade  im  Interesse  der 
Italia  liberia  ed  unita  wünscht  der  Verfasser  dasselbe  zu  beleben  und 
seine  Landsleute  auf  die  Redner  aus  den  Zeiten  der  Freiheit  hinzuwei- 
sen, während  man  ehedem  in  Italien  den  Panegyricus  des  Plinius  nach- 
zuahmen  vorzog.  —  Ueber  die  attische  Beredsamkeit  handelt  der  Ver- 
fasser bis  S.  365,  von  da  ab  über  die  römische.  Für  die  Anfänge  bis 
auf  Lysias  einschliesslich  hält  er  sich  an  den  1.  Theil  der  attischen  Be- 
redsamkeit des  Referenten;  für  Isokrates  an  Rauchenstein's  Einleitung, 
für  Isaios  an  Perrot;  für  Lykurg,  Hypereides,  Aischines  und  Demosthe- 
nes  an  A.  Schäfer;  von  dem  Werke  des  Referenten  hat  er  ausserdem 
noch  den  Band  über  Demosthenes  benutzen  können,  während  der  2.  Theil 
ihm  wohl  nicht  vorlag.  Die  Benutzung  ist  grossentheils  eine  wört- 
liche, übrigens  nicht  ohne  Nennung.  Als  selbständig  hebe  ich  hervor 
8.  223—227  die  Widerlegung  von  Cesarotti's  Vertheidigung  des  Aischi- 
nes (Opere  delP  Ab.  Melchior  Ces.  Padovano  Vol.  XXI  S.  133  sq.  Fi- 
renze  1806)  und  S.  353  ff.  die  Erwiderung  gegen  Weidner's  neuesten  An- 
griff auf  Demosthenes  (unten  No.  58).  —  Der  2.  Theil  des  Buches,  über 
die  römische  Beredsamkeit,  ist  hier  nicht  zu  besprechen;  ich  bemerke 
jedoch,  dass  der  Verfasser  für  Cicero  den  grössten  Nutzen  aus  den  Wer- 
ken Lord  Broughams  hätte  ziehen  können,  die  er  zwar  öfter  citirt,  aber 
nur  insoweit  Referent  ihm  darin  vorangegangen  war.  Brougham  s  Ur- 
theil  hält  die  rechte  Mitte  zwischen  dem  ehemaligen  Cicerokultus  und 
der  Mommsen'schen  Verwerfung  dieses  Redners,  welcher  letzteren  sich 
Referent  heute  nicht  mehr  so  unbedingt  anschliesst  wie  vor  14  Jahren. 

4)  Rudolph  Ballheiraer,  De  Photi  vitis  decem  oratorum.  In- 
auguraldissertation.  Bonn  1877.   37  S. 

Die  Untersuchung  betrifft  zunächst  das  zwischen  Plutarch's  Lebens- 
beschreibungen der  10  Redner  und  den  entsprechenden  Abschnitten  des 
Photius  anzunehmende  Verhältniss;  der  Verfasser  ist  der  Ansicht,  dass 
Photius  eine  etwas  ältere  Form  jener  Biographien  benutzt  habe,  und  so- 
mit unserm  Pseudoplutarth  doch  gewissermassen  als  Quelle  nebengeord- 
net sei.  So  scharfsinnig  und  sorgsam  die  Untersuchung  geführt  ist,  so 
kann  Referent  die  Beweise  doch  nicht  ausreichend  finden.  Dass  dem  Pho- 
tius die  Biographien  ohne  Namen  eines  Verfassers  vorgelegen,  kann 
daraus,  dass  er  sie  einfach  als  taropta  citirt,  nicht  gefolgert  werden; 
.  auch  Dionysios  im  ersten  Brief  an  Aramaeus  schöpft  für  das  Leben  des 
Demosthenes  und  Aristoteles  ex  rwv  xotviüv  Itnoptöav,  xarelmov  r^ütu 
oi  zoiK  ßtouc  rutv  dvdputv  truvra^dfievot  (c.  3),  ex  rwv  IffTopoupivojv 
(c.  4).  —  Indem  nun  der  Verfasser  die  einzelnen  Biographien  durchgeht, 
bestreitet  er  die  Ansicht  Seeligers  (de  Dionysio  Hai.  Plutarcui  qui  v.  f. 
in  vitis  X  or.  auetore,  Dissertat.  Leipzig  1874,  vgl.  den  Refer.  Jen.  Lit.- 
Zeit.  1874  S.  730),  dass  für  Plutarch  und  also  auch  für  Photius  theil- 
weise  Dionysios  Quelle  sei;  er  will  bloss  einzelne  Zusätze  aus  Dionysios 


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Allgemeines. 


253 


ableiten.  —  Die  rhetorischen  Stücke  bei  Photius,  die  bei  Plutarch  fehlen, 
möchte  er  grossentheils  auf  eine  einzige  Quelle  zurückführen,  aus  wel- 
cher dieselben  in  Photius'  Exemplar  der  Lebensbeschreibungen  über- 
tragen waren. 

Ich  stelle  sodann  hierher,  weil  nicht  bloss  für  Demosthenes  und 
Aischines,  sondern  auch  für  andere  Redner  wichtig 

5)  J.  Sakkelion  (HaxxEk'wv),  Scholies  de  Demosthene  et  d'Eschine, 
d'apres  un  manuscrit  inedit  de  Patmos  (Ex  rwv  dvExöorwv  rijc  IJar- 
fuanfjc  ßtßkofyxqg,  Xi^Et;  jjlsB*  laropttuv  ix  rwv  Jr^ooSiwuc  Xuyuiv  — 
l  }ieF  im.  ix  tö)v  Ah/tvou  Xuyuiv).  Bulletin  de  correspondance  helle- 
nique  (JsXreov  kXXr^txr^  dXXr^orpa^tas)  I  (1877),  1  S.  1  —  16;  Fort- 
setzung  und  Schluss  Heft  3  S.  137  -155. 

Dazu: 

6)  C.  Cond os  (Kwvoravrevoc  2.  K&wq\  CJorrections  aux  scholies 
de  Demosthene  et  dEschiue  du  manuscrit  de  P.  {JiopHutxtxä  eIq  rac 
Xi^Etg  iaz.  ix  rutv  J.  xai  ix  rwv  A.  Xu-yatv),  daselbst  Heft  4—5 
S.  177—181. 

7)  0.  Riemann,  Remarques  sur  les  scholies  de  Demosthene  et 
d'Eschine  du  manuscrit  de  P.,  ebendas.  S.  182  —  194. 

Herr  J.  Sakkelion,  dessen  schon  im  Jahresbericht  über  die  Lyriker 
1876  S.  107  ehrenvolle  Erwähnung  geschah,  fahrt  mit  seinen  verdienst- 
liehen  Veröffentlichungen  von  Inedita  aus  der  Klosterbibliothek  auf  Pat- 
mos fort,  und  was  er  diesmal  bringt,  enthält  bei  geringem  Umfang  doch 
Neues  von  nicht  unerheblichem  Werth.  Die  benutzte  Handschrift  (No.  268) 
ist  eine  Miscellanhandschrift  des  X.  Jahrhunderts,  deren  Inhalt  S.  2-6 
genau  angegeben  wird;  die  Xs^stc  zu  Demosthenes  stehen  fast  am  Schlüsse; 
zwischen  diesen  und  denen  zu  Aischines  finden  sich  fol.  263  —  268  solche 
zu  Thukydides,  welche  von  L.  Duchesne  in  der  Revue  de  philologie  I, 
182-188  herausgegeben  worden  sind.  Zu  Demosthenes  und  Aischines 
ist  der  Bestand  folgender:  einige  wenige  Scholien  zu  den  philippischen 
Reden  S.  10—12;  Androtion  12  14;  Meidias  14-16;  Aristokrates  137 
bis  140;  Kranzrede  140-146;  Gesandtschaft  146  -  147;  Timokrates  147; 
Leptines  147—148;  Aristogeiton  I  148;  zu  einzelnen  Privatreden  148 
bis  149  und  vorher  8.  11.  Zu  den  drei  Reden  des  Aischines  im  Ganzen 
acht  Scholien  S.  154-  155.  An  die  Demosthenesscholien  sind  angehängt 
eine  Anzahl  vermischter  Xefae  zu  den  Rednern  und  anderen  Pro- 
saikern, ausgezogen  aus  einem  alphabetischen  Lexikon;  die  meisten  ge- 
hören zu  dem  Buchstaben  E  (S.  149  -  154).  —  Von  den  unter  No.  6  u.  7 
aufgeführten  Abhandlungen  beschäftigt  sich  die  von  Condos  mit  der  Emen- 
dation der  Scholien,  soweit  dieselbe  nicht  schon  von  Sakkelion  selbst 
geschehen;  die  von  Riemann  liefert  zunächst  eine  sehr  eingehende  Ver- 
gleichung  des  neuen  Fundes  mit  den  schon  früher  vorhandenen  Scholien- 
sammlungen und  sonstigen  Quellen,  wobei  sich  manche  Emendation  er- 


254 


Attische  Redner. 


giebt;  alsdann  (von  S.  192  ab)  orthographische  Besserungen;  schliesslich 
(S.  194)  ein  Verzeichniss  der  Stellen,  wo  für  den  Text  der  beiden  Red- 
ner Lesarten  hervortreten,  die  bei  Baiter  Sauppe  nicht  verzeichnet  sind. 

Am  geringsten  ist,  wie  auch  Riemann  hervorhebt,  der  Ertrag  für 
den  Text  des  Demosthenes  und  Aischines.  Die  Handschrift  des  ersteren, 
aus  der  die  Lemmata  entlehnt  sind,  gehörte  wohl  im  ganzen  zur  Familie 
des  Aug us tan.  I;  neue  Lesarten  von  Belang  finden  sich  nicht.  Mehr 
würde  sich  für  Aischines  ergeben,  wenn  der  Scholien  mehr  wären ;  jetzt 
ist  folgendes  als  neu  zu  verzeichnen:  l,  53  xal  rotte  dXexrpuovas  rtvki 
avpßdXXouat  (r<veV  fehlt  sonst,  es  bringt  keinen  Gewino);  l,  163  dXXä 
xal  noXXyv  üßpcv  richtig  für  äXXyv  ußptv;  1,  191  roür*  sie  rbv  izax- 
rpoxeXyra  ipßtßdZet  (für  raöra,  nicht  schlechter).  —  Der  Inhalt  der  Scho- 
lien selbst  ist  antiquarischer  und  sonst  erklärender  Art;  rhetorische 
Scholien  sind  nicht  darunter.   Sie  zeigen,  wie  Riemann  aufweist,  wenig 
Uebereiustimmung  mit  den  bisher  vorhandenen  Scholien,  desto  mehr  mit 
Lexikographen;  doch  bieten  sie  auch  gegenüber  diesen  manches  sachlich 
Neue  und  Beachtenswerthe.   So  S.  138  zu  Aristokr.  71:  oux  i&jv  pdvro: 
Mk  tw  BtxaiuiQ  dveXuvrt  'A&fjVijotv  olxetv.  rote  yoüv  Muppt'vyv  rijv  lletot- 
orpdroo  Üuyarepa  (Schwiegertochter  nach  Thuk.  VI,  55,  wie  Sakkelion 
anmerkt)  dvflpqxoat  xal  aXXoug  rtväe  e^ftaavro  noXtreiav  xal  Stopedv 
(etwa  dvflpyxoaiv  ktyrtfia.  noX.  xat  äXXag  rtväc  dojpedc  zu  schreiben?), 
ixeXeua&yoav  de  op.tu{  ev  SaXapIvt  olxetv  f  Stä  rb  prj  k^eivat  rrfi  'ArrexrjC 
intßaivetv  rbv  oXojq  tpoveucavra.  —   Citate  maugelu  indess  fast  ganz, 
ausser  in  den  angehängten  vermischten  Xeqete.  Hier  steht  zunächst,  un- 
ter ecpeotutvr,,  ein  noch  nicht  erkanntes  Citat  aus  einem  Redner:  —  — 
touto  de  Xotfiou  yevopevou  xal  zpyo&v'oi  TOU  beou  enotoov.    'Ev  rut  J  jy - 
Xtaxot'  »xat  &aXXbv  peyav  xoapjjaavreQ  (lies  -rag)  ändvriov ,  tlv  xar' 
ixet'voue  rub?  xatpobg  at  wpat  tpepoootv,  dvarSevat  epsipooftev  rüjv  frvpiuv^ 
etpeotwvrjV  dvofidaavrae ,  dnap^äg  notyaapsvoue  rtuv  ytvopjivtuv  ixdvrtuv  ex 
■zifS  yvfiy  ort  rijv  dxpopiav  rjpujv  rijc  %utpa%  \xerttpta  i]  napä  ru>  'AnoXXwvt 
re&etaa  inauaev.  Dass  hier  nicht  Hypereides'  Deliakos,  sondern  Lykurg's 
Rede  xarä  Meveaat^pou  zu  verstehen,  welche  sich  auf  das  deliscbe  Opfer 
bezog  (Sauppe  0.  A.  II,  27o)  und  darum  füglich  JrjXuixoe  heissen  konnte, 
lehrt  die  Yergleichuug  von  E.  M.  o.  eipeotutvy  (Lyk.  frg.  88  S.):  Aox. 
de  wotv,  dtp  op  tag  yevopzvrtQ  ASr^vatoti  rouro  kmrsXeoftrtvat  xarä  xpiprpLvv, 
otov  txeryptag.  —  Weiter  unter  kxaropcnedov  (S.  149 f.)  Citat  aus  Ly- 
kurgos  iv  rot  xarä  k^ftaodoxou  tmtp  (lies  nepl)  rtuv  Jr^uddou  r^uuv. 
AJso  die  Reden  xarä  Krtfioodoroo  und  die  missbräuchlich  xarä  Jr^ddoo 
genannte  sind  identisch;  Kephisodotos  hatte  die  Ehren  für  Demades 
beantragt   In  dieselbe  Rede  gehört,  wie  Sauppe  richtig  vermuthet,  frg. 
inc.  91.  —  Unter  xat  (S.  150)  Anfangsworte  der  Rede  des  Lysias  njooc 
EuBööTjUuv  ttnkp  (lies  nepl)  ruh  natdbg  roh  dtatpbapevros  rbv  otpbaX^Luv 
(bisher  unbekannt).  —  Unter  ixuaprupta  (S.  151)  Citat  aus  Isaios  j^/oj 
'Emxpdrrp  (unbekannt).   —    Unter  EpzedoxXeoug  «jffyfa  (S.  153)  Lys» 


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Allgemeines. 


255 


Epistol.  ine  frg.  261  mit  Berichtigung  des  Textes  angeführt  aus  dem 
'fywrixog  K.  Unter  tppt  Citat  aus  Lysias  iv  tu»  npbe  'AXxtßtdS^  baviptft\ 
gehört  zusammen  mit  frg.  8  bei  Athenaeus.  —  Unter  Buta  Citat  aus 
(Lysias)  xarä  AuatBiou  rpaujiaroe  ix  npovofag.  —  Dies  die  Citate 
aas  verlorenen  Reden;  dazu  kommen  noch  einige  aus  sonstigen  Schrift- 
stellern, worunter  eins  (unter  ftw^raJ)  aus  Aristoteles  iv  rfj  'A&yvatußv 
tolnzitf,  in  sechs  Zeilen,  vgl.  frg.  347  bei  Rose,  wofür  hier  der  Wort- 
laut geliefert  wird.  —  Für  so  wenige  Seiten  ist  dies  in  der  Tbat  Ertrag 
genug;  mögen  Herrn  Sakkelion's  Bemühungen  fernerhin  von  Erfolg  ge- 
krönt werden. 

8)  Gustav  Gebauer,  De  hypotacticis  et  paratacticis  argumenti 
ex  contrario  formis  quae  reperiuntur  apud  oratores  Atticos.  Accedunt 
adnotationes  locupletissimae  ad  varios  rhetoricae  grammaticaeque  locos 
pertinentes.    Zwickau  1877.    Thost.  XXXII,  399  S. 

Von  demselben  Verfasser  erschien  schon  1874  die  Schrift:  De  prae- 
teritionis  formis  apud  oratores  Atticos  (Jahresbericht  über  1874  Nu  75 
S.  496  f.).  Der  gegenwärtig  von  ihm  behandelte  Gegenstand  ist  ein  un- 
gleich umfassenderer,  aber  doch  liegt  nur  erst  ein  Theil  des  Beabsich- 
tigten damit  vor,  und  der  Verfasser  gedenkt  in  späterer  Zeit  auch  über 
die  subjectio,  die  occupatio  und  das  Dilemma  Arbeiten  folgen  zu  lassen. 
Von  dem,  was  er  hier  bringt,  ist  vieles  für  die  Rhetorik  werthvoll;  an- 
deres ist  direkt  ein  Beitrag  zur  Grammatik,  und  fasst  man  dieses  Wort 
in  weiterem  Sinne,  als  die  Lehre  von  den  gesammten  in  der  Sprache 
üblichen  Formen  des  Ausdrucks,  so  ist  überhaupt  das  Meiste  in  dem 
Boche  von  dieser  Art.  Die  Ordnung  und  Classifizirung  ist  bis  in's  Klein- 
ste hinein  eine  sehr  sorgfältige.  Zu  dem  grossen  Umfange  des  Buches 
hat  ganz  besonders  die  beträchtliche  Anzahl  der  kritisch  besprochenen 
Stellen  mitgewirkt;  es  ist  dabei  für  die  Kritik  der  attischen  Redner, 
sowie  hie  and  da  anderer  Schriftsteller,  der  Ertrag  sehr  erheblich. 
(Ausführlicher  Liter.  Centralbl.  1877  No.  61  S.  1686;  Jen.  Lit-Zeit.  1874 
S.  540). 

9)  Emil  Rosenberg,  Die  Partikel  rotuov  in  der  attischen  Dekas. 
In  den  N.  Jahrb.  f.  class.  Philol.  (  IX  (1874)  S.  109  - 121.  (Im  vori- 
gen Jahresbericht  übergangen). 

Ausgehend  von  einer  Stelle  der  Leokratea  (§  32),  wo  ein  überlie- 
fertes rofvuv  Schwierigkeiten  macht,  bringt  der  Verfasser  zuerst  alle  die 
Stellen  der  attischen  Redner  zusammen,  wo  diese  Partikel  vorkommt; 
es  ergeben  sich  daraus  manche  Resultate,  z.  B.,  dass  Demosthenes  sie 
in  den  dtxavtxot  sehr  viel  häufiger  anwendet  als  in  den  aufißouXewnxot. 
—  Weiterhin  (S.  117  flf.)  weist  der  Verfasser  mit  Recht  die  Annahme 
einer  adversativen  Bedeutung  der  Partikel  zurück;  doch  scheint  er  eine 
andere  sehr  hervortretende,  wonach  sie  den  Untersatz  eines  Epicheirems 


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256 


Attische  Redner. 


einleitet  (Isokr.  16,  30;  Dem.  9,  15  u.  s.  w.)  nicht  richtig  erkannt  zu 
haben.  —  Zum  Schluss  eine  Conjectur  zu  Lys.  XXX,  23,  rotvuv  für  rvv 
vodv,  unmöglich  richtig,  da  rotvuv  eben  vorhergeht. 

10)  Adolph  Hoftmeister,  Ueber  Gebrauch  und  Bedeutung  des 
Iota  demonstrativem  bei  den  attischen  Rednern.  Inauguraldissertation 
von  Rostock  1877.    46  S. 

Der  erste  Theil,  über  das  c  Setxrcxov  im  Griechischen  überhaupt, 
ist  nicht  gerade  sehr  gründlich;  von  da  ab  indess,  wo  der  attische  Dia- 
lekt speciell  ins  Auge  gefasst  wird  (S.  12),  ist  der  Werth  der  fleissigen 
Arbeit  nicht  gering  anzuschlagen.  Der  Verfasser  giebt  eine  genaue 
Statistik,  wie  oft  die  Formen  mit  *  bei  den  einzelnen  Rednern  und  in 
den  einzelnen  Redegattungcn  vorkommen.  Die  Formen  auf  —  tv(ouro- 
aiv)  verwirft  er  als  unklassisch  (S.  14 ff.);  über  uurog  und  o'jtooi  mit  und 
ohne  Artikel  bei  Eigennamen  hält  er  im  ganzen  die  Cobet'sche  Regel 
fest  (S.  26ff.).  Falsch  ist  die  Conjectur  rione  ys  Maxaprdrü)  b.  (Dem.] 
43,  26  statt  tw  S£  ys  JH.  zwSc  (S.  29). 

11)  Carl  Fuhr,  Animadversiones  in  oratores  Atticos.  Inaugural- 
dissertation von  Bonn  1877.  61  S. 

Das  erste  Capitel  dieser  sehr  tüchtigen  Dissertation  (bis  S.  21) 
betrifft  die  Zeitbestimmung  von  Andokides'  Friedensrede,  das  zweite 
enthält  Coniectanea  zu  Antiphon,  Andokides,  Lysias,  Isokrates,  Isaios. 
Jene  Rede  setzt  der  Verfasser  in  den  Winter  392/91,  gegen  die 
Annahme  des  Referenten,  der  sie  in  das  Jahr  390  verlegt  hat  Ich 
gestehe,  dass  mir  diese  Zeitbestimmung  immer  ein  Gegenstand  ge- 
heimen Zweifels  gewesen  ist  —  Im  zweiten  Capitel  giebt  Fuhr  zu- 
nächst eine  grosse  Anzahl  von  Berichtigungen  für  die  adnot.  crit.  in 
den  Ausgaben  des  Referenten,  eine  sehr  dankenswerthe  Arbeit,  wie- 
wohl ich  nicht  versprechen  kann,  dass  ich  bei  gegebener  Gelegenheit 
alles  so  umändern  werde;  z.  B.  Andoc.  1,  57  war  es  nicht  nöthig,  nach 
Reiske,  dem  Urheber  der  Conjectur  yzvojuva,  noch  Bcrgk  und  Em  per  ins 
zu  nennen,  die  sie  wiederholt,  und  daselbst  §  122  hat  Reiske  allerdings 
or)<5'  oTmog  coujicirt  (t.  VIII,  460),  während  sein  ob%  ootw?  unter  dem 
Texte  wohl  nur  ein  Verscheu  ist.  —  Die  im  einzelnen  erörterten  Stellen 
der  angeführten  Redner  sind  sehr  zahlreich.  Neue  Vorschläge:  Antiph. 
Tetr.  H  y  10.  o  7."  or.  V,  3.  38.  82.  89-  VI,  17.  And.  I,  116  (beiläufig 
Lys.  17,  9).  2,  10.  1,  148.  2,  1.  3,  5.  30  (mit  ausführlicher  Stellensamm- 
lung für  6  drjfioQ  u  Aßyvat'ajv ,  nicht  6  S.  zwv  Vf#.,  und  Verwandtes).  — 
Bei  Lysias  (S.  36-  46)  werden  zunächst  die  neuen  Collationen  des  Pala- 
tinos von  Lampros  und  Schöll  zu  mancher  Berichtigung  verwerthet;  son- 
stige Conjecturen  macht  der  Verfasser  zu  1,  32  (beiläufig  Antiph.  5,  9a. 
Din.  2,  17).  7.  31  (vortrefflich  wv  für  u>g).  12,  80.  13,  82  («rv/tTrs/^frv 
für  utra  ru>v  r.ohriov  rinzziv.  recht  gut).  18,  96.  25,  14  (beiläufig  Isokr. 


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Allgemeines. 


257 


19,  45).  28,  3.  12.  31,  26  (richtig  vm>q  für  vouv).  Schliesslich  der  Nach- 
weis eines  bei  Sauppe  fehlenden  lysian.  Fragments,  Lex.  Vindob.  98,  14, 
sowie  eines  hyperidischen  Pollux  VII,  18.  —  Ueber  Isokrates  S.  46—54; 
Conjecturen  zu  19,  11.  10,  61.  1,  40  (beiläufig  Demades  §  6).  12,  50. 
14,  68.  16,  19.  17,  54  (Ttsnpaflievwv  für  yeytvypdvwv  nach  TE  richtig). 
19,  36  (Conjectur  Buecheler's).  20,  7;  4,  179.  7,  43  (8,  23  Interpre- 
tation). 10,  5  (verkehrte  Streichung  der  Worte  xau  ro?s  pySh  —  w<pe- 
uvatv).  15,  271  (beiläufig  Dem.  2,  10).  19,  44  (c?/ev,  schon  von  Sauppe 
Termuthet;  beiläufig  Isaios  11,  27).  epist  4,  12.  —  Isaios  1,  1  Ojpup  fttr 
pt  mit  Hiatus,  der  in  dieser  Rede  gemieden  wird).  10,  2.  7,  1  (bei- 
läufig Isokr.  19,  43).  2,  16  (beiläufig  Dem.  57,  24).  29.  3,  25.  7,  16. 
3,  45.  4,  18.  25.  26.  8,  14.  5,  7.  32.  36.  6,  14.  7,  29.  8,  6.  8,  14  (rich- 
tig rtvoc  S'  ctSivat).  4,  4.  9,  4.  Argum.  ad  or.  10  v.  20.  —  üeberall 
zeigt  sich  Gründlichkeit  und  ausgebreitete  Kenntniss.  —  Thesen:  über 
die  von  Rosenberg  aus  der  Hamburger  Aldina  veröffentlichten  Lesarten 
(TgL  unten  No.  24),  die  nach  Fuhr  aus  der  Leydener  Aldina  herüber- 
geschrieben sind;  zu  Hyp.  Epit  4,  8;  Anaxim.  10,  5  Spengel. 

12)  H.  van  Herwerden,  Meletemata  critica  ad  ofatores  Atticos. 
In  der  Mnemosyne  N.  S.  III  (1875),  S.  120  -  141;  255-262;  349-358. 

Dem  Referenten  nicht  zugegangen.  . 

13)  F.  K.  Hertlein,  Zu  griechischen  Prosaikern.   Im  Hermes 
Bd.  XH.  S.  182-188. 

Die  Conjecturen  zu  den  Rednern  (Antiphon,  Andokides,  Isokrates, 
Isaios,  Deinarchos)  stehen  zu  Anfang  dieser  Adversarien,  S.  182—184. 
-  Ant  1,  4  dUoae  für  äkXofrt,  21  dvrjXswc  für  dxtewe,  beides  wohl 
richtig;  5,  85  npbg  ipou  statt  nspt  ijioü  (??)  und  vielleicht  a'>  ukv 
il&unoi  jwt;  6,  26  outuc  für  aurot.  —  Andok.  1,  21  abros  t«;  44  iv  roct 
dnotQ  (so  Referent  in  seiner  Ausgabe)  oder  nachher  oeanep  ohne  iv; 
139  hm  dvBpamwv  statt  tm1  äXXajv  (vortrefflich!);  8,  34  npdvrj)  statt 
zpdrroi;  4,  12  tou  napuvroc  fiövov  %p6vou  (so  Referent  in  seiner  Aus- 
gabe); 15  iizmjzovrae  statt  iv-cv^övrat.  —  Isokr.  12,  179  und  14,  48 
:<i  xaBy  rjpspav;  12,  255  ndvTwv  r<Dv  auarpareoffafiivwv  (Vulg.  vor  Bk.); 
1»,  83  jitj.otu)Q  &v  ZortQ  ouv\  90  w  q  dvdpaito(it<rrr)v;  16,  14  pevyovrtQ 
(evident);  21,  6  aheea&ae  für  ahiäoftat  (verkehrt).  —  Isaios  1,  88  <pr^ 
f&o&e  und  40  dvayxdZere  statt  faptZoiade  und  dvayxdosre  (ebenso 
kokr.  15,  165  efyov  oder  i%ouoi  statt  i%otsv  und  Dem.  21,  57  iart  statt 
kra);  2,  2  ixsevtp  statt  ixtivoo  (wohl  richtig).  —  Dein.  2,  22  dkXuiv 
[fo&fximant];  3,  9  zpuatov  statt  XPV™ou> 

14)  Th.  Gompertz,  Beiträge  zur  Kritik  und  Erklärung  griechi- 
scher Schriftsteller.  IV.  In  den  Berichten  der  Wiener  Akademie. 
Bd.  LXXX1II  (1876)  S.  563-597. 

Darin  S.  574  über  das  Apophthegma  des  Demades  Nr.  4  Diels 

Jifarwterlcbt  fflr  Alt«rthum»-WU»eruchaft  1877.  1.  17 


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258 


Attische  Redner. 


(s.  den  vorigen  Jahresbericht  S.  493);  Gompertz  schlägt  vor  (statt  770^- 
yopeev  Suvayrat)  iypij-jropivau  seil,  iwaev,  mit  dem  Sinne:  «können  nicht 
wecken«.  Referent  glaubt,  dass  Gompertz  den  Sinn  richtig  errathen  hat ; 
dieser  verlangt  aber  iysijpttv  Suvavrac.  —  S.  593  f.  über  Likymnios  bei 
Dionys.  Demosth.  c.  26:  es  wird  conjicirt:  Tßpiv  xal  Künpw  iimutrsuv 
^  p6%ßut  naxpföuiv  (sc.  iarov). 

Antiphon. 

15)  Philipp  Both,  De  Antiphontis  et  Thucydidis  genere  dicendi. 
Inauguraldissertation  von  Marburg  1875.  66  S. 

Diese  Arbeit,  stilistische  Erörterungen  Ober  Thukydides  und  Anti- 
phon enthaltend,  gründet  sich  durchaus  auf  die  einschlägigen  Capitel  im 
Buche  des  Referenten.  Doch  hat  es  der  Verfasser  nicht  für  nöthig  ge- 
halten, dasjenige,  was  er  tibernimmt,  von  dem,  was  er  hinzugefügt,  ge- 
hörig zu  unterscheiden. 

16)  Philipp  Both,  De  Antiphontis  Rhamnusii  tetralogiis.  Gym- 
nasial-Programm,  Oldenburg  1876.  17  S. 

Erweis  der  Echtheit  der  Tetralogien  sowohl  aus  äusseren  Gründen 
als  aus  solchen  des  Stils.  Eigentlich  neues  ist  wenig  in  der  Abhand- 
lung. Das  Buch  des  Referenten  ist  auch  hier  öfter  benutzt  als  genannt. 

17)  A.  Wagener,  fitude  sur  l'authenticitö  du  discours  d'Anti- 
phon  zepl  rou  jo/oeoTOü.  Extrait  de  la  Revue  de  ^Instruction  Publique, 
tome  XIII,  No.  2  (1870).  Gand,  Eug.  Vanderhaegen.  28  S. 

In  dieser  sehr  gründlichen  Abhandlung  wird  der  Versuch  gemacht, 
die  sechste  Rede  als  eine  des  Antiphon,  des  Verfassers  der  fünften,  völlig 
unwürdige  Fälschung  darzuthun.  Referent  muss  dem  entgegenhalten,  dass, 
wenn  auch  noch  so  grosse  Schwierigkeiten  mit  der  Annahme  der  Urheber- 
schaft des  Antiphon  verbunden  wären,  doch  durch  die  Annahme  der  Fäl- 
schung eine  noch  viel  grössere  Schwierigkeit  geschaffen  wird.  Ausserdem 
aber  erscheint  der  Abstand  der  fünften  und  sechsten  Rede  dem  Verfasser  nur 
deshalb  so  gross,  weil  er  diese  allzu  streng,  jene  allzu  günstig  beurtheilt. 
So  ist  es  irrig,  dass  die  in  beiden  Reden  sich  wiederholenden  Gemein- 
plätze, welche  in  der  sechsten  vielfach  unpassend  sind,  in  der  fünften 
vollkommen  passend  wären :  wenn  der  Mytilenäer  §  87  sagt :  ävdyxr}  yäp, 
iäv  up&tQ  fwu  xaTaifaptoyods,  xal  pj)  ovra  <pov£a  —  %pijo&ae  rj  Stxjj  xa: 
tw  vopto  rr!.,  so  hat  dies  auf  die  vorliegende  anaywpj  gar  keine  An- 
wendung. Man  muss  aber  überhaupt,  nach  der  Meinung  des  Referenten, 
an  diese  Erzeugnisse  der  beginnenden  Prozess -Beredsamkeit  mit  mög- 
lichst geringen  Erwartungen  herantreten;  Rom  ist  nicht  an  einem  Tage 
gebaut  worden. 

18)  Emil  Rosenberg,  Zu  Antiphon.  In  den  N.  Jahrb.  f.  class. 
Philologie  Bd.  CXI  (1875),  S.  604. 


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Antiphon.   Andokides.  Lysias. 


259 


Conjektaren  zu  Antiph.  I,  7.  9.  VI,  25;  über  die  zweite  vgl.  die 
Dissertation  von  Fuhr  (oben  No.  11)  p.  26. 

19)  ü.  v.  Wilamowitz-Möllendorf,  Memoriae  oblitteratae.  Im 
Hermes  Band  XI  (1876),  S.  291—304. 

Darin  Nr.  III,  S.  295—298  über  Antiphons  noXtnxoe,  welche  Rede 
der  Verfasser  mit  den  XntBoptat  xar  'AXxtßedSov  identificirt,  so  dass  nun- 
mehr die  Fragmente  des  Politikos  dem  Redner  Antiphon,  nicht  dem 
Sophisten  zufallen.  Referent  sieht  keinen  Anlass,  seine  entgegengesetzte 
Meinung  zu  ändern,  denn  mochte  auch  das  xaraptaräv  rä  «vra,  was  in 
dem  Fragment  bei  Ath.  X,  423  A  vorkommt,  immerhin  von  Alkibiades 
aufgebracht  sein,  so  ist  doch  dieser  Satz:  an  ty  rä 

ni  ru>v  fikwv  xarr^arr^tv  allem  Anschein  nach  ebenso  allgemein,  wie 
es  die  Sitte  seit  Alkibiades  wurde.  —  In  Nr.  II  (S.  294  f.)  wird  der  Aus- 
spruch in  Thukydides*  Epitaphios  über  die  Frauen  auf  eine  Nachahmung 
(üeberbietung)  des  Gorgias  zurückgeführt  (Frag.  inc.  11  8.). 

Andokides. 

20)  Walther  Francke,  De  Andocidis  oratione  quae  est  de  pace. 
Inauguraldissertation  von  Halle  1876.  35  S. 

Der  Verfasser  sucht  die  Echtheit  der  dritten  Rede  des  Andokides 
durch  genaue  und  gründliche  Vergleichung  ihres  Sprachgebrauchs  und 
Stiles  mit  dem  der  übrigen  Reden  vollends  zu  erhärten.  Zur  Behandlung 
kommen  Periodenbau,  Wortstellung,  Ungleichheiten  der  Construction, 
Figurengebrauch  und  anderes  mehr.  Es  leuchtet  ein,  wie  nützlich  für 
die  Würdigung  des  Andokides  diese  Zusammenstellungen  und  Beobach- 
tungen sind,  und  wie  viel  auch  die  Textkritik,  auf  die  der  Verfasser  öfter 
eingeht,  dabei  gewinnen  muss. 

Lysias. 

21)  Select  orations  of  Lysias,  with  introductions  and  explanatory 
notes,  by  William  A.  Stephens,  A.  M.,  professor  of  Greek  in  Deni- 
son  üniversity,  Granville,  Ohio.  Chicago,  1876.  XXVIH,  192  S. 

Es  ist  dies  das  erste  jenseits  des  Oceans  erschienene  Buch,  welches 
Referent  in  diesen  Jahresberichten  zu  besprechen  hat;  zwar  will  auch 
dies  nicht  mehr  als  ein  Schulbuch  sein,  ist  jedoch  in  seinen  Grenzen 
eine  recht  anerkenneswerthe  Leistung.  Die  Einrichtung  ist  die,  dass  nach 
der  introduetory  sketch  of  Lysias  and  his  writings  zunächst  der  Text  der 
ausgewählten  Reden  (XI.  XII.  VII.  XXII.  II.)  mit  einer  kurzen  introduetion 
vor  einer  jeden,  aber  ohne  weitere  Beigabe  folgt,  alsdann  (S.  115—190) 
der  erklärende  Coramentar  in  möglichst  kurz  gefassten  Noten.  Unter  den 
benutzten  Hülfsmitteln  nennt  der  Verfasser  die  Ausgaben  von  Rauchen- 
stein und  besouders  Frohberger.    Durchaus  selbständig  und  recht  an- 

17* 


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260 


Attische  Redner. 


regend  zu  lesen  ist  in  der  Einleitung  p.  XIX -XXI  die  Ausführung  über 
die  Grundprincipien  von  Lysias'  Beredsamkeit,  deren  der  Verfasser  vier 
entwickelt:  1.  Wahrhaftigkeit,  2.  das  Zurücktreten  des  Schmucks  vor 
dem  Gedanken,  3.  das  Streben,  den  Willen  in  erster  Linie  durch  den 
Verstand  zu  beeinflussen,  4.  weise  Haushaltung  mit  der  Aufmerksamkeit 
des  Hörers. 

22)  Ausgewählte  Reden  des  Lysias,  erklärt  von  R.  Rauchenstein. 
Siebente  Auflage.  Berlin,  Weidmann'sche  Buchhandlung  1876.  XI,  [I], 
278  S. 

Wie  sich  schon  aus  den  Seitenzahlen  ergibt,  hat  die  vorliegende 
siebente  Auflage  gegenüber  der  sechsten  keine  umfangreichen  Er- 
weiterungen erfahren,  nnd  der  Verfasser  macht  auch  in  der  Vorrede 
nur  wenige  neue  Schriften  oder  Zusendungen  namhaft,  deren  er  sich 
bei  dieser  Auflage  bedient  Darunter  ist  neben  der  Abhandlung  von 
Heldmann  (unten  Nr.  36)  auch  die  »kleinere  Ausgäbet  von  Frohberger, 
die  auf  411  Seiten  14  Reden  giebt,  während  Rauchenstein  12  aufgenom- 
men. Die  Behandlung  des  ersteren  ist  somit  auch  jetzt  die  ungleich 
ausführlichere,  womit  indess  nicht  gesagt  ist,  dass  nicht  auch  Rauchen- 
stein's  verhältnissmässige  Kürze  ihren  eigenthümlichen  Vorzug  hat  (Jen. 
L.-Z.  1876,  Nr.  47). 

23)  FriedrichAdolf  Müller,  Obser  vationes  de  elocutione  Lysiae. 
Part  I:  de  anacoluthis.   Inauguraldissertation  von  Halle  1877.    33  S. 

In  dieser  recht  fleissigen  und  sorgfältigen  Arbeit  wird  ein  Anfang 
zur  Untersuchung  der  syntaktischen  EigenthUmlichkeiten  des  Lysias  ge- 
macht, und  zwar  werden  nicht  bloss  die  Anakoluthien  im  engsten  Sinne, 
sondern  überhaupt  die  grammatischen  Anomalien  behandelt.  §  1  betrifft 
fikv  —  8e,  §3—4  die  construetio  xarä  ouveotv,  §  7  die  Anomalien  im  Ge- 
brauche von  auroe  und  oütos,  und  erst  §  12  die  eigentlichen  Anakolutha. 
Ueberall  werden  die  einschlägigen  Beispiele  sorgfältig  zusammengestellt 
(§7  S.  19  die  Beispiele  XIV,  29  -  durch  Druckfehler  steht  20  da  - 
und  X VIII,  7  zu  streichen).  Den  Schiuss  macht  ein  Excurs  zu  XXX,  7, 
Zusammenstellung  der  Beispiele  für  iv&ujistoticu  behufs  der  Widerlegung 
einer  Sauppe  schen  Conjectur. 

24)  E.  Rosen  borg,  Handschriftliches  zu  Lysias.  Im  Philolog. 
Bd.  XXXV  (1876)  S.  263—278. 

Indem  der  Verfasser  hier  die  Marginaliesarten  der  Hamburger  Al- 
dina  zu  Lysias  mittheilt,  sucht  er  gleichzeitig  denselben  nicht  nur  hand- 
schriftliche Grundlage,  sondern  auch  einen  gewissen  Werth  für  die  Her- 
stellung des  Textes  zu  vindiciren,  letzteres  mit  minderem  Glück,  da 
Sauppe  s  Ergebnisse  hinsichtlich  des  gegenseitigen  Verhältnisses  der  ly- 
sianischen  Handschriften  unerschütterlich  sind.  Die  eingehender  behan- 
delten und  nach  des  Verfassers  Meinung  grösstenteils  verbesserten  Stel- 


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Lysias. 


2Ö1 


len  zählt  er  am  Schlüsse  auf:  I,  27.  40.  46.  III,  31.  IV,  9.  VII,  6.  22. 
25.  28.  35.  XII,  29.  XVI,  13.  XVII,  4.  XIX,  23.  XXXI,  3.  13.  19.  20.  32. 
II,  13.  18.  23.  41.. 73.  74. 

25)  Dr.  S.  P.  Lampros,  Mittheilungen  über  den  Codex  Palati- 
nos X,  88.    Im  Hermes  Band  X  (1876)  S.  257-280. 

26)  R.  Schöll,  Zum  Codex  Palatinus  des  Lysias.  Im  Hermes 
ßd.  XI  (1876)  S.  202—218. 

Die  Ueberlieferung  des  Lysias  und  anderer  kleinerer  Redner  im 
Codex  Palatinus,  die  betreffs  des  Lysias  auch  durch  Kayser's  für  Scheibe 
gemachte  Collation  nicht  erschöpfend  ermittelt  worden  war,  liegt  vermöge 
der  beiden  vorstehenden  Abhandlungen,  von  denen  die  zweite  die  erste 
ergänzen  will,  nun  wohl  durchaus  vollständig  und  genau  uns  vor.  Lam- 
pros zeigt  zunächst,  dass  der  Codex  von  einer  Hand  geschrieben;  als- 
dann giebt  er  in  vollständigem  Abdruck  das  vorausgeschickte  Inhalts- 
verzeichniss  (zuerst  veröffentlicht  von  Wilcken  1817);  weiter  eine  lange 
Reihe  von  Lesarten,  welche  nachzutragen  oder  richtiger  anzugeben  waren. 
Allerdings  ist  längst  nicht  alles  für  die  Kritik  von  Wichtigkeit,  vielmehr 
das  Meiste  rein  orthographisch  (d$p<uv,  oudkfiia,  Aöfouc  re),  und  Schöll 
hat  recht  gethan,  bei  seiner  Collation  dergleichen  zu  ignoriren  Dafür 
bringt  letzterer,  worauf  Lampros  nicht  geachtet,  genaue  Angaben  über 
die  Lesarten  von  erster  Hand,  sei  es  nun,  dass  dieselben  von  dem  jün- 
geren Corrector,  oder  vom  Schreiber  selbst  geändert  sind;  nach  diesen 
beiden  Verzeichnissen  folgt  ein  solches  der  Dittographien  (wo  der  Schrei- 
ber bereits  in  seinem  Original  andere  Lesarten  daneben  notirt  fand); 
den  Schluss  dieses  Abschnittes  machen  die  Randnoten  und  Scholien 
(8.  211).  Nun  die  sonstigen  Berichtigungen  zu  den  Angaben  bei  Scheibe 
und  Lampros  (S.  212  -217),  unter  Hervorhebung  dessen,  was  in  den  Text 
aufzunehmen  ist  oder  schon  darin  steht;  was  Schöll  auf  der  verwischten 
Seite  des  Epitaphios  an  Lesarten  neu  entziffert,  war  schon  vorher  S.  205 
mitgetheilt.  —  Am  Ende  der  trefflichen  Abhandlung  wird  über  drei 
Stellen,  wo  die  handschriftliche  Lesart  unmittelbar  oder  mit  leichter 
Aenderung  zur  Berichtigung  des  bisherigen  Textes  dient,  ausführlicher 
gesprochen  (14,  29  ytyz^iiivwv  statt  r>£7ipaYfi£vu>v\  14,  2  7tdXat  toutov 
rrovij^ov,  die  Handschrift  norepov,  30,  6  unkp  ändvrajv  youv). 

Zur  Kritik  und  Erklärung: 

27)  H.  Röhl,  Jahresbericht  zu  Lysias.  In  den  Jahresberichten 
des  philologischen  Vereins  zu  Berlin  über  das  Jahr  1874  (Zeitschrift 
für  das  Gymnasialwesen  XXIX,  1875)  S.  1—5. 

Es  wird  berichtet  über  folgende  Abhandlungen:  Th.  Gleiniger, 
die  achte  Rede  des  Lysias  (Hermes  1874  S.  150 ff.).  —  E.  v.  Leutsch, 
tn  Lys.  or.  VIII  (Philol.  XXXIII  S.  702).  —  E.  Roseuberg,  über  «las 
attische  Militärstrafgesetz  (Philol.  XXXIV  S.  65  ff.).   Röhl  erklärt  sich 


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262 


Attische  Redner. 


mit  Rosenberg's  Meinung  über  das  Gesetz  und  mit  seiner  Herstellung 
einschlägiger  Lysiasstellen  nicht  einverstanden,  und  giebt  über  den  Wort- 
laut des  Gesetzes  eine  eigene  Vermuthung.  —  F.  K.  Hertlein,  zu  Lysias 
(N.  Jahrb.  1874  S.  175  f.).  —  R.  Rauchenstein,  zu  Lysias'  zehnter  Rede 
(das.  S.  289  f.).  Ausführlich  wird  von  Röhl  über  §  9  und  §  30  gehan- 
delt; er  weist  mit  Recht  Rosenberg's  Conjektur  Ippupoxt  zu  §  9  zurück; 
seine  scharfsinnige  Erklärung  von  30  erscheint  dem  Referenten  zu  ge- 
künstelt 

28)  rewpywQ  KmvaravrivtdrjQ ,  IIsp}  rijc  YvyatoTTjroc  roü  ipah 
rtxou  toü  Auatoo.    Im  UHyvatov  r6fi.  4  (1876)  S.  33-55. 

Diese  in  München  geschriebene  Abhandlung  entwickelt  in  klarer 
und  überzeugender  Weise,  dass  der  im  Phaidros  enthaltene  lysianische 
Erotikos  in  der  That  ein  Werk  des  Lysias  und  nicht  des  Piaton  ist 
Beraerkenswerth  ist  S.  44 f.  der  Nachweis,  dass  im  Gebrauche  von  Par- 
tikeln und  sonstigen  allgemeinen  Ausdrücken  die  fragliche  Rede  ebenso 
sehr  mit  den  übrigen  lysianischen  zusammenstimmt  ,  wie  sie  sich  darin 
von  der  Weise  des  Piaton  entfernt. 

29)  H.  Buermann,  Des  Pseudo -Lysias  xaryyopt'a  npbc  tooq  au- 
vouataaräQ  xaxoXoye<vv.    Im  Hermes  Bd.  X,  3.  S.  347-374. 

Die  Abhandlung  richtet  sich  gegen  die  von  Gleiniger  (Herrn.  IX, 
150—181,  s.  den  vorigen  Jahresbericht  1874-  1875  Abth.  I,  S.  479 f.),  deren 
Hauptaufstcllungen  treffend  widerlegt  werden.  Besonders  gründlich  führt 
Buermann  den  Nachweis,  dass  hier  nicht  ein  schlechter  Auszug,  wie  Glei- 
niger wollte,  sondern  die  lediglich  durch  gewöhnliche  Corruptelen  ent- 
stellte ursprüngliche  Rede  vorliege.  Er  bemüht  sich  diese  Corruptelen 
zu  beseitigen,  dies  freilich  nicht  überall  mit  Erfolg;  denn  auch  der  viel- 
fach massgebende  Grundsatz  Buermann's,  die  Rede  sei  als  Erzeugniss 
eines  späten  Rhetors  durchaus  nicht  in  klassischem  Griechisch  geschrie- 
ben, ist  ein  sehr  anfechtbarer.  Ich  meinerseits  glaube  mich  über  die 
gänzliche  Wertlosigkeit  dieser  Rede  am  Schlüsse  des  ersten  Theils  mei- 
ner attischen  Beredsamkeit  hinreichend  stark  ausgesprochen  zu  haben, 
und  an  ihrer  Unechtheit  hego  ich  nicht  den  geringsten  Zweifel;  aber 
Buermann  schiesst  über  das  Ziel  hinaus,  indem  er  sie  in  »ganz  junge« 
Zeit  zu  rücken  sucht,  und  seine  im  Schlusstheile  (von  S.  369  ab)  dafür 
gelieferte  Beweisführung  ist  nicht  solide.  Als  unklassische  Wörter  zählt 
er  auf:  avvoumaar^g  und  xaxoloyla  in  der  Ueberschrift,  die  überhaupt 
nicht  mitzählt;  dazu  steht  xaxoloyla  z.  B.  Plat.  Rep.  III,  401 A.  Ferner 
xaxoXoyetv  §  5;  s.  Hyperid.  frg.  247  bei  Pollux  II,  119.  —  »Auch  dvtaftoQ 
und  axatoQ  (§  5)  sind  nur  bei  Späteren  und  Dichtern  im  Gebrauch;  die 
zehnte  Rede,  in  der  sich  diese  Wörter  ebenfalls  finden,  rührt  ebenso- 
wenig wie  die  achte  von  Lysias  hera.  Beide  stehen  auch  Demosth.  Cor. 
291.  245;  wenn  also  Buermann  sie  zu  benutzen  gedenkt,  um  auch  der 


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Lysias 


263 


zehnten  Rede  (gegen  Theomnestos)  demnächst  als  einer  Fälschung  den 
Prozess  zu  machen,  so  sehe  er  sich  nun  nach  anderen  stichhaltigeren  Ar- 
gumenten um.  —  »Von  roXixptXoe  §  7  gilt  dasselbe;  auch  itXooTourcag 
§  7  rar  nkoutfooe  ist  nicht  prosaische  [UouatmK  könnte  im  Gegentheil 
gar  nicht  stehen,  da  rzvdjievov  der  Gegensatz.   *Euv0eujpeev  (§  6)  kommt 
einmal  bei  Aristophanes  vor.t    Das  genügt  vollauf.    » lnep^oxtpstv 
§  7  ist  überhaupt  sonst  nicht  sicher  belegte  Aber  andere  ähnliche  Com- 
posita,  wie  vKepavalozwToq  [Dem.]  43,  65,  ebenfalls  ein  ana%  Xeyofievov, 
ferner  bntpeuSatpoveh  Arist  Rhet.  II,  8,  von  dem  das  Gleiche  gilt, 
Q.  a.  m.  Alsdann  bringt  Buermann  als  weitere  Belege  seine  Conjektu- 
ren  votourwe  und  ™\tme(p<uv,  welche  doch,  namentlich  die  letztere,  mehr 
als  zweifelhaft  sind.  -  Nicht  besser  ist  was  folgt:  er  rügt  als  unklassisch 
u.  a.  ifrUfzeiv  itfrouv,  vergl.  Op*C  dvaretöen  Aristoph.  Plut.  573; 
ntpaevotre  mjv&av6fi£vot  =  nuvMvote&e,  mit  der  Anmerkung,  dass  Lysias 
XIX,  8  ouSh  r&p  &v  Tiepahotfit  nicht  zu  vergleichen  sei;  ich  sehe  nicht 
den  geringsten  Unterschied  zwischen  beiden  Stellen,  und  es  ist  falsch, 
dass  in  oudev  äv  xspatvotrz  xuv$.  (so  heisst  es  or.  VIII,  und  so  war  zu 
citiren)  das  Hauptverbum  umschreibend  wäre  wie  roy^dvetv.   Ich  habe 
nicht  den  Raum  alles  aufzuzählen;  Buermann  geht  sogar  so  weit  (S.  371) 
das  Imperfektum  inotetre  §  5  zu  rügen,  und  zu  behaupten,  dass  §  18 
KktTodtxou  Serflele  haMytn  obx  iru^ov  das  Verbum  TUY%(xv£t¥  mit  dem 
Infinitiv  konstruirt  sei,  während  doch  offenbar  imksystv  von  Serfiets  ab- 
hängt. Unbekannt  ist  ihm,  dass  Store  =  8n  nicht  nur  bei  Späteren,  son- 
dern auch  bei  Isokrates  vorkommt  (Benseier  Isokrates  S.  V,  4),  vergl. 
S.  371  über  §  17.   Und  so  weiter.  —  Befremdend  ist  mir,  dass  Buer- 
mann seiner  Neigung,  dem  Sprecher  einer  Rede  in  der  Sache  Unrecht 
zu  geben,  auch  bei  diesem  Werke  nachgeht  und  den  »wirklichen  That- 
bestandt  als  einen  ganz  andern  »eruirt«  (S.  368 f.),  während  hinterdrein 
(S.  373)  der  Satz  kommt:  »der  Fall  ist  klärlich  fingirt« 

30)  Ernestus  Fritzsche,  De  Pseudolysiae  oratioue  octava.  In- 
auguraldissertation von  Jena.   Rostock  1877.   40  S. 

Die  auch  hier  behandelte  achte  Rede  hat,  wie  es  scheint,  wenig- 
stens den  unleugbaren  Werth,  dass  sie  den  Philologen  zur  Uebung  ihres 
Scharfsinnes  dient,  und  es  ist  dafür  gesorgt,  dass  sie  diesen  Werth  noch 
lange  behält  Die  Fritzsche'scbe  Arbeit  befasst  sich  im  ersten  Theile 
mit  dem  Nachweis  der  Unechtheit  (bis  S.  17),  ohne  sonderlich  Schätz- 
bares beizubringen:  dass  ratka  in  der  Rede  17 mal  vorkommt,  xai  36 mal, 
ydp  24  mal  (S.  13),  möchte  doch  wenig  beweisen.  Der  zweite  Theil  be- 
trifft die  Herstellung  des  Textes,  doch  wird  auch  hier  der  besagte  eigen- 
tümliche Werth  der  Rede  kaum  geschmälert. 

31)  Emil  Rosenberg,  Ueber  das  attische  Militärstrafgesetz. 
Im  Philologus.    Bd.  XXXIV  (1876)  S.  65-73. 


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Attische  Redner. 


32)  Th.  Thalheim,  Das  attische  Militärstrafgesetz  und  Lysias 
14,  7.  In  den  N.  Jahrb.  für  classische  Phüologie.  CXV  (1877)  8. 269 
bis  272. 

Vergl.  auch  H.  Röhl  (oben  Nr.  27).  Es  handelt  sich  um  die  Re- 
construktion  des  attischen  Militärstrafgesetzes  und  zugleich  um  die  Emen- 
dation einer  Hauptstelle  dafür,  Lys.  14,  7,  die  in  X  augenscheinlich  ver- 
dorben ist;  daher  ist  es  begreiflich,  wenn  die  Ansichten  recht  ausein- 
andergehen. 

33)  Moritz  Schmidt,  Miscellanea  philologica.  Universitätspro- 
gramm von  Jena  1876.  4.  17  S.  Darin  S.  10  —  13  über  Lysias' 
Rede  XX  für  Polystratos. 

Textesabdruck  der  grösseren  Hälfte  der  Rede  (bis  §  23)  nach  des 
Verfassers  Umstellungen,  nach  denen  die  Folge  diese  ist:  §  1—2.  11—12. 
3-6.  7*  (bis  xalrwv  /*}).    8-9.  7b.  10.  13-15  dStxew.    18.  17*  (von 
ol  xarfropoi  an).   16  nu>Q  äv  -  16.  20b  (von  otök  fty)-  20».  16.  17*. 
19.  21  ff.,  abgesehen  von  kleineren  Umstellungen,  wie  innerhalb  des  §2. 
Dem  Referenten  erscheint  eine  solche  Textesbehandlung,  die  noch  viel 
gewaltsamer  ist  als  die  von  Kirchner  (s.  den  Jahresbericht  über  1873 
S.  273 ff.),  die  Grenzen  des  Erlaubten  weitaus  zu  überschreiten.  Man 
lasse  doch  jedem  Schriftsteller  seine  Eigenthümlichkeit,  also  auch  dem 
confusen  Redenschreiber  seine  Confusion;  denn  wesshalb  es  nicht  auch 
solche  gegeben  haben  soll,  ist  schlechterdings  nicht  einzusehen. 

34)  Th.  Thalheim,  Des  Lysias  Rede  für  Polystratos.  Programm 
des  Breslauer  Gymnasiums  zu  St.  Elisabeth  1876.  40  S. 

Diese  fleissige  und  höchst  gründliche  Abhandlung  hat  es  wohl  ver- 
dient, dass  ihr  von  A.  Hug  in  der  Jen.  Lit-Zeit.  1876  S.  635  t  eine  aus- 
führliche Besprechung  zu  Theil  geworden  ist.   Von  ihren  vier  Abschnit- 
ten behandelt  der  erste  (bis  S.  13)  die  historischen  Angaben  der  Rede, 
mit  dem  Ergebniss,  dass  nirgends  ein  Widerspruch  mit  der  sonstigen 
Ueberlieferung  vorliege;  also  sei  hier  kein  Grund,  mit  Hoffmeister  (Pro- 
gramm Stargard  i.  Pr.  1872)  die  Rede  als  spätere  Fälschung  zu  ver- 
werfen.  A.  Hug  findet  indess  nicht  alle  Zweifel  gelöst  —  Im  zweiten 
Abschnitt  (S.  13 — 20)  wird  der  vorliegende  Rechtsfall  untersucht:  nach 
dem  Verfasser  ist  es  eine  &xoypatpri  wegen  Nichtbezahlung  der  Geld- 
busse, zu  der  Polystratos  in  dem  früheren  Prozesse  verurtheilt  worden 
war.   Beiläufig  bespricht  er  auch  die  Rechtsfalle  der  XVII.  und  XXI. 
Rede  (S.  18 f.);  auch  bei  letzterer  nimmt  er  gegen  die  Ansicht  des  Re- 
ferenten mit  Schöll  anuypafij  an.  —  Der  dritte  Theil  (S.  21-87)  ent- 
hält eine  genaue  Erörterung  der  formellen  Härten  und  Dunkelheiten  der 
Rede,  mit  gelegentlicher  Emendation;  der  letzte  begründet  die  Schluss- 
folgerung, dass  sie  von  Lysias  nicht  verfasst  sein  könne.  Interessant 
ist  die  S.  40  vorgetragene  Combination  Kirchhofs,  dass  der  Sprecher 


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Lysias.  265 

jener  Abxtoq  nohxnpdrvo  'Afhjvauoe  sein  möge,  der  in  Xenophon's  Ana- 
basis vorkommt,  und  dass  wegen  der  Namensähnlichkeit  die  Rede  dem 
Lysias  zugewiesen  sei. 

85)  H.  Röhl,  Zu  Lysias  XX,  19,  Andokides  II,  23,  Lysias XIII,  72, 
Corpus  Inscr.  Atticarum  59.    Im  Hermes  Bd.  XI  (1876)  S.  378—381. 

Durch  Aufhellung  des  Herganges  bezüglich  der  Belohnung  der 
Mörder  des  Phrynichos  sucht  der  Verfasser  die  Zeit  der  XX.  lysianischen 
Rede,  die  er  vor  Ablauf  der  neunten  Prytanie  Ol.  92,  2  gehalten  sein 
lässt,  noch  sicherer  festzustellen.  Dabei  kommen  ausser  der  Inschrift 
C.  L  A.  59  auch  die  in  der  Ueberschrift  angeführten  Stellen  der  Red- 
ner zur  Erörterung;  Lys.  13,  72  will  der  Verfasser  zweimal  die  Worte 
xal  'AnoAXoSutpov  streichen. 

86)  Carl  Heldmann,  Emendationes  Lysiacae.  Gymnasialprogr. 
Cassel  1875.  4.  34  S.  Zugleich  als  Inauguraldissertation  Marburg 
1875. 

Das  kritische  Princip,  welches  der  Verfasser  in  dem  grössten  Theile 
seiner  Abhandlung  *  an  einer  Anzahl  Stellen  des  Lysias  zur  Geltung  zu 
bringen  sucht,  ist  die  Heilung  einer  Corruptel  durch  Umstellung.  Zu- 
erst jedoch  erörtert  er  einige  Stellen,  wo  die  von  anderen  vorgeschla- 
gene Umstellung  ihm  nicht  anwendbar  scheint:  Vn,  26  (gegen  Rauchen- 
stein's  Umstellung  des  a»e)  und  XVI,  3  (gegen  denselben,  der  inetyfiouv 
in  §  4  nach  xaSatpoupivutv  unterbringt ;  Heldmann  schlägt  5t  InsSijfwuv 
vor,  nicht  übel,  doch  ziehe  ich  das  andere  vor).  Seine  eigenen  Umstel- 
lungen sind  (s.  S.  7  — 25):  I,  15  Spo/a*  vor  i/wezeuev  (?);  I  20  wg 
ixttvjj  rat  fpovtp  npoa&eä}  Täc  daoBoug  xa\  otQ  rpunote  npoaiot  (unmög- 
lich richtig);  IV,  2  Umstellung  mit  doppelter  Aenderung,  allzu  gewalt- 
sam; IV,  17  xal  ob  kqott  obdkv  murr^  ßammirMnjQ,  eyd  8'  obx  ujov 
s</ov,  dAX*  direxcvduvcoov  rouro  (anders  der  Referent  Rhein.  Mus.  XXI, 
278).  Hierbei  macht  Heldmann  (S.  10 f.)  einen  Exkurs,  um  zu  zeigen, 
dass  diese  Rede  nicht  am  Anfang  verstümmelt,  sondern  ein  StbrtpoQ  tö~ 
roc  sei,  indess  gelingt  ihm  dies  wenig,  da  die  Stellen  §  10.  14.  15.  17 
sich  auf  die  Voruntersuchung  beziehen,  und  der  Epilog  §  20  nicht  mehr 
als  der  Schluss  der  dritten  Rede  gegen  Simon  für  einen  Sebr.  Xoyoc 
passt.  —  Weiter  VU,  2  Umstellung  von  diUfctfav  (aus  dnodeesai)  nach 
<rr4xbv  dpavcfev  (??);  VU,  23  raurfl  tjjv  pyuto  und  weiterhin  aUä  pap- 
rbp<uv  mit  Tilgung  des  aXXa  (Spa)  nach  auxo(pavTuiv\  VHI,  4  eine  neue 
Conjektur  zu  den  heillos  verderbten  Worten  xafrot  ourwe  xrf;  X  1  xbv 
Ipaurob  wird  mit  Aenderung  in  rob  ift.  nach  narpog  §  3  gestellt.  S.  19  ff. 
sucht  er  XHI,  65  —  66,  welche  Paragraphen  man  für  interpolirt  hält, 
durch  Umstellung  hinter  §  69  zu  retten.  Die  übrigen  Stellen  sind: 
XVIII,  7.  XXVII,  3.  4  (wobei  der  Verfasser  die  Ansicht  P.  R.  Müllems 
widerlegt,  dass  sich  die  Rede  nicht  gegen  Epikrates  und  seine  Mitschul- 


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266 


Attische  Redner. 


digen  richte,  sondern  bloss  gegen  die  letzteren).  XXXI,  20.  Im  Gan- 
zen ermangeln  die  Umstellungen  des  Verfassers  der  Wahrscheinlichkeit. 
—  Im  letzten  Abschnitt  (S.  25—34)  bringt  er  noch  einige  sonstige  Emea- 
dationen  zu  folgenden  Stellen:  IV,  13.  VII  (34.)  38.  VIII,  1  (XIII  29 f. 
nur  Interpretation,  auch  XIV,  27  keine  Conjektur).  XIX,  18.  XXIII,  8 ff. 
XXIV,  9  (14  Verteidigung  des  Ueberlieferten). 

37)  R.  Rauchenstein,  Anzeige  der  vorstehenden  Schrift  Neue 
Jahrb.  f.  Philol.  Bd.  CXI  (1875)  S.  517-521. 

Die  Arbeit  wird  von  Rauchenstein  recht  günstig  beurtheilt;  er 
pflichtet  oft  den  Vorschlägen  des  Verfassers  bei.  Eigene  neue  Conjek- 
turen  werden  nicht  viel  gegeben  (zu  1,  20.  18,  7.  27,  8). 

38)  Karl  Brugmann,  Zu  Lysias.  N.  Jahrb.  f.  Philol.  0X1  (1875) 
S.  521-522.  —  39)  Th.  Thalheim,  Desgl.,  das.  S.  522—523. 

Brugmann  bringt  zu  X,  12  die  Vermuthung,  dass  das  dort  über- 
lieferte ffswvt  zwar  nicht  in  Aoatbiip  zu  ändern,  jedoch  in  diesem  Sinne 
zu  verstehen  sei;  denn  Qewv  sei  Koseform  für  Auo&soq  wie  Zsü£te  für 
Zsufmnoc.  Referent  könnte  eher  beistimmen,  wenn  er  irgend  eine  Not- 
wendigkeit sähe,  den  Theon  der  Stelle  nicht  für  eine  beliebige  ander- 
weitige Persönlichkeit  zu  halten.  —  Thal  heim  giebt  eine  recht  gute 
Erklärung  zu  XIX,  34-41;  er  bezieht  ixeivou  §  34  auf  Konon,  und 
fasst  §  38  vüv  Toewv  in  streng  zeitlichem  Sinne;  so  gewinnt  er  zwei 
hypothetisch  angenommene  Confiscationen,  eine  in  der  Vergangenheit  bei 
Konon's  Lebzeiten,  und  eine  in  der  Gegenwart  nach  dessen  Tode. 

40)  R.  Rauchenstein,  Zu  Lysias.    N.  Jahrb.  f.  Philol.  CXUI 
(1876)  S.  329-333. 

Conjekturen  zu  folgenden  Stellen:  IX,  2  (ayvotav  statt  euvotav). 
11  (unoozovTsc  statt  urj^ov).  16.  17.  20;  X,  26.  29;  XVIII,  5.  6.  7. 
16.  18;  XX,  1.  6.  8.  9.  12.  13.  16.  19.  23.  24.  31;  XXI,  18.  XXVI,  5- 
6.  13;  XXIX,  5. 

41)  H.  Röhl,  Zu  Lysias.   In  den  N.  Jahrb.  f.  class.  Philologie 
Bd.  CXV  (1877)  S.  155-158. 

Der  Verfasser  sucht  im  Anschluss  an  Cobet  und  Halberstma  den 
Text  des  Lysias  von  Interpolationen  zu  reinigen.  Er  steicht  I,  8  t^v 
vor  etc  TtjV  dfo/iäv,  16  ek  dyopäv  ßaSiZovow  xa\\  44  ivtot  ydtp  .  .  i~t- 
ßouleuo'joe,  VII,  22  ivvsa  vor  dp^ovraQ  (wodurch  dies  Wort  ganz  zwei- 
deutig wird),  32  dUä  xpoßunioc,  XII,  99  dXXä  noXXutv,  XIII,  2  prt- 
wmjc  .  .  yevuiisvog ,  XXII,  2  Havdru)  ^/icuKrat  und  dxpczoue  vor  dxoXuh 
Xivat,  XXIII,  9  og  .  .  SeonoTTfi  shae.  Referent  muss  sich  zu  den  mei- 
sten dieser  Vermuthungen  ablehnend  verhalten.  Der  Verfasser  fügt  noch 
zwei  sonstige  Conjekturen  hinzu:  XIV,  36  Lücke  hinter  xarrjX&c  (bei- 
fallswerth),  und  XIX,  11  6iä  andvtv  für  xa\  ffndvtv. 


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Lyriaa.  Isokrates. 


267 


Nicht  vorgelegen  hat  mir 

42)  E.  Kurz,  Zu  Lysias  (VII,  22)  und  Demosthenes.  In  den 
Blättern  f.  d.  bayer.  Gymn.-  und  Real-Schulwesen,  Bd.  XI,  10  S.  435 
bis  440. 

Isokrates. 

43)  G.  Jacob,  Jahresbericht  über  Isokrates.  In  den  Jahresbe- 
richten des  philologischen  Vereins  zu  Berlin  über  das  Jahr  1874  (Zeit- 
schrift t  d.  Gymnasialwesen  XXIX,  1875).   S.  6-20. 

Eingehende  Besprechung  folgender  Schriften  und  Abhandlungen: 
Isokr.  Panegyr.  und  Areopag.  von  R.  Rauchenstein.  —  Isokrates'  aus- 
gewählte Reden  von  0.  Schneider,  1.  Bandchen.  —  H.  Sauppe,  Recen- 
sion  von  C.  Reinhardt  s  Dissertation  de  Isoer.  aemulis  (Gött.  gel.  Anz. 
1873  S.  1735—1740).  —  Haupt,  de  Isoer.  epistulis.  —  Blass,  die  attische 
Beredsamkeit  II.  Abtheilung.  —  Gehlert,  de  elocutione  Isocratea.  — 

0.  Kohl,  de  Isocrat.  suasoriarum  dispositione.  —  Seeliger,  de  Dionysio 
Halicarnass.  Plutajchi  in  vitis  X  orat  auetore.  —  E.  Rosenberg,  die 
Partikel  rotvuv  in  der  attischen  Dekas  (N.  Jahrb.  f.  Pbilol.  1874  S.  109). 
Von  letzteren  beiden  Abhandlungen  wird  nur  was  den  Isokrates  betrifft 
erörtert.  —  F.  K.  Hertlein  und  G.  Jacob,  zu  Isokrates  (N.  Jahrb.  f.  Phil. 

1.  c  S.  18  und  S.  157).  —  Namentlich  für  die  Textkritik  sind  auch  in 
diesem  Jahresbericht,  wiewohl  derselbe  wesentlich  referirend  ist,  manche 
kleine  Beiträge  geliefert. 

44)  ßsoSutpou  WyxoXiwvoq  (Th.  Henkel)  rä/v  nspt  laoxpdvrj  Oj-n}- 
ozwv  ßtßktov  Kftwrov.   Gymnasialprogramm  Rudolstadt  1877.  4.  34  S. 

Diese  in  recht  gutem  und  namentlich  vollkommen  verständlichem 
Griechisch  geschriebene  Abhandlung  will  den  Nachweis  führen,  dass  die 
gegen  die  Echtheit  der  Rede  I  npbe  Jqjwvtxov  vorgebrachten  Gründe 
nichtig  seien.  Dem  griechisch  Schreibenden  verzeiht  Referent  gern  einen 
gewissen  Ueberfluss  der  Darstellung;  in  einer  deutschen  Abhandlung 
hätte  z.  B.  die  Frage  nach  den  Hiaten  der  Rede  nicht  so  umständlich 
erörtert  werden  dürfen,  nachdem  schon  Referent,  auf  den  sich  der  Ver- 
fasser  bezieht,  dies  Argument  Benseler's  in  gleicher  Weise  zurückgewie- 
sen hatte.  Die  von  Benseier  aus  Einzelnheiten  des  Ausdrucks  hergelei- 
teten Argumente  werden  sorgfältig  geprüft  und  grossentheüs  widerlegt; 
so  dankenswerth  indess  die  vom  Verfasser  hier  gegebenen  Nachweise  über 
isokratischen  Sprachgebrauch  sind,  so  wird  doch  das  Ziel  der  Abhand- 
lung damit  nicht  erreicht,  weil  der  Verfasser  nicht  alles  erledigen  kann. 
Ebenso  wenn  er  am  Schluss  behufs  eines  positiven  Beweises  der  Echt- 
heit Parallelen  des  Ausdrucks  mit  anderen  Reden  bringt,  so  ist  dies  alles 
darum  nicht  beweiskräftig,  weil  der  Ursprung  der  Rede  aus  der  isokra- 
tischen Schule,  den  die  Gegner  annehmen,  ebenfalls  diese  Aehulichkeiten 


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268 


Attische  Redner. 


zu  erklären  geeignet  ist.  —  Conjekturen  werden  auf  S.  13 ff.  einige  vor- 
gebracht, sämmtlich  zum  Zweck  der  Beseitigung  von  Hiaten. 

45)  Joh.  Wrobel,  Ein  neues  Zeugniss  für  die  Echtheit  der  Iso- 
kratischen  Rede  an  Demonikus.  In  der  Zeitschrift  für  österreichische 
Gymnasien,  Jahrgang  XXVI  (1875)  S.  743  f. 

Der  Verfasser  weist  bei  Chalkidius,  zu  Anfang  der  Vorrede  dessel- 
ben an  Osius,  ein  Citat  aus  §  7  der  fraglichen  Rede  nach.  Inwiefern 
aber  Chalkidius  die  Echtheit  einer  isokratischen  Rede  bezeugen  kann, 
ist  mir  in  der  That  unverständlich. 

46)  J.  Winter,  Isocrat.  orat.  ad  Demonicum  §  52.  In  den  Sym- 
bolae  philologicae,  Festschrift  der  Mitglieder  des  Münchener  Seminars 
zum  Jubiläum  L.  Spengel's  (München  1877).  S.  12-13. 

Recht  gute  Conjektur  zu  der  angeführten  Stelle,  fidlcaza  statt  fwXic 

I  s  a  i  o  s. 

47)  L6onMoy,  fitude  sur  les  plaidoyers  dTse>.  These  pr&entee 
ä  la  faculte  de§  lettres  ä  Paris.  Paris  (E.  Thorin)  1876.  IX.  272  S. 

Der  Haupttheil  des  Buches,  welcher  eine  ausgeführte  Schilderung 
von  Isaios'  rednerischem  Charakter  giebt,  reicht  bis  S.  135;  es  folgt  als 
Appendice  eine  analyse  des  plaidoyers  (I— XI,  mit  Ausschluss  des  Bruch- 
stücks für  Euphiletos),  so  dass  die  Anlage  des  Ganzen  mit  der  vom  Re- 
ferenten bei  Isaios  und  den  anderen  Rednern  angewandten  wesentlich 
übereinstimmt.  Im  Haupttheile  ist  die  Folge  der  Abschnitte  diese: 
I.  l'invention,  II.  les  lieux  communs,  III.  la  disposition,  IV.  l'exorde, 
V.  la  narration  et  largumentation,  VI.  les  temoignages,  les  lois,  VII.  la 
peroraison,  VIII.  les  moeurs  et  le  pathötique,  IX.  le  style,  dann  die  con- 
clusion.  Ueber  Isaios'  Persönlichkeit  ist  das  Nöthige  in  der  Vorrede 
enthalten.  Aus  dieser  Uebersicht  geht  schon  hervor,  dass  das  Thema 
durchaus  nicht  in  gleicher  Weise  wie  seitens  des  Referenten  gefasst  ist. 
Ueber  den  Stil  wird  auf  zehn  Seiten  gehandelt;  das  Sachliche  fesselt 
den  Verfasser  besonders,  und  es  ist  ihm  um  die  Würdigung  des  Isaios 
als  eines  Redners,  nicht  so  sehr  um  die  stilistischen  Verdienste  des- 
selben zu  thun.  Ueberall  zeigt  er  eine  beneidenswerthe  Feinheit  der 
Auffassung,  er  trifft  glücklich  Sache  und  Ausdruck  dafür,  und  man  kann 
aus  seinem  Buche  ausserordentlich  viel  lernen.  Es  mangelt  nicht  jene 
Gründlichkeit,  welche  sich  in  den  Gegenstand  vertieft  und  ihn  erschöpft ; 
die  Literatur  darüber  berücksichtigt  er  soweit  er  sie  gebraucht,  was  al- 
lerdings nicht  eben  viel  der  Fall  ist.  Das  Buch  des  Referenten  citirt 
er  nie,  und  scheint  es  auch  nicht  zu  kennen.  —  Wenn  nun  wir  Deutschen 
auch  bei  dieser  Gelegenheit  wieder  die  Mitarbeit  unserer  westlichen 
Nachbarn  aufrichtig  willkommen  zu  heissen  und  hoch  zu  schätzen  haben, 
so  vermissen  wir  doch  auch  andererseits  Eigenschaften,  auf  die  wir  sel- 


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Isaios. 


269 


ber  uns  etwas  zu  Gute  zu  tbun  pflegen,  vor  allem  die  strenge  Kritik. 
Nicht  als  ob  deren  Mangel  in  diesem  Falle  den  Werth  der  Leistung 
erheblich  schmälerte:  es  giebt  ja  bei  Isaios  keine  zweifelhaften  Reden, 
and  diu*  gelegentlich,  wo  der  Verfasser  auf  Demosthenes  kommt,  erstau- 
nen wir,  dass  er  Reden  wie  die  gegen  Makartatos  und  gegen  Neaira  als 
echt  behandelt  und  zu  bewundern  weiss.  Ist  das  ästhetische  Urtheil 
wirklich  so  sehr  von  äusseren  Umständen  abhängig,  wie  hier  dem  Um- 
stände, dass  ein  schlechtes  Machwerk  den  Namen  des  Demosthenes  trägt? 
Indess  die  Behutsamkeit,  welche  nichts  Ueberliefertes  zu  verwerfen  wagt 
und  an  allem  noch  etwas  Gutes  zu  finden  sich  bemüht,  ist  schliesslich 
kein  schlimmerer,  jedenfalls  ein  liebenswürdigerer  Fehler  als  das  ent- 
gegengesetzte Extrem  des  rücksichtslosen  Verwerfens  und  Absprechens. 
—  Für  die  gelehrte  Einzelforschung  über  Zeitumstände  der  Reden, 
Rechtsbestimmungen  und  dergleichen  ist  Herrn  Moy's  Buch  nicht  ange- 
legt; wenn  er  einmal  auf  derartiges  kommt,  so  genügt  ihm  die  Autorität 
von  Schömann,  Boeckh  u.  a. 

48)  Konrad  Seeliger,  Zur  Charakteristik  des  Isaios.  In  den 
N.  Jahrb.  f.  Philol.  Bd.  CXUI  (1876)  S.  673—679. 

Der  Verfasser  stellt  hier  den  Isaios  dar  als  einen  Advokaten,  der 
häufig  die  Billigkeit  gegenüber  dem  formellen  Rechte  zur  Geltung  zu 
bringen  suche.  Dies  sei  nicht  nur  bei  der  ersten  Rede  der  Fall,  sondern 
inch  bei  der  achten;  denn  hinterlassene  Tochtersöhne  seien  nach  atti- 
schem Recht  nicht  Erben  gewesen,  sondern  statt  ihrer  die  Seitenver- 
wandten. Das  heisst,  es  gab  kein  Gesetz  über  die  Erbfolge  der  Tochter- 
söhne, so  wenig  wie  über  die  der  sonstigen  Enkel ;  dass  aber  das  Gegen- 
teil im  Gesetze  bestimmt  gewesen,  vermag  Seeliger  nicht  entfernt  zu 
beweisen.  Er  bespricht  sodann  die  elfte  und  schliesslich  die  sechste 
Hede,  bei  welcher  er  ebenfalls  dem  Sprecher  das  formelle  Recht  zu  be- 
streiten sucht;  ich  glaube  auch  hier  nicht,  dass  irgend  welche  gesetz- 
liche Bestimmung  vorlag,  meine  aber,  dass  der  Wille  des  Gesetzgebers 
unbedingt  auf  Seiten  des  Sprechers  war.  —  Die  Bezeichnung  eines  Ra- 
bulisten für  Isaios  lehnt  Seeliger  selbst  ausdrücklich  ab,  ist  aber  doch 
manchmal  etwas  streng  gegen  den  Redner,  wie  wenn  er  es  ihm  als 
eine  Art  Täuschungsversuch  auslegt,  dass  er  in  der  siebenten  und  wie- 
derum in  der  neunten  Rede  statt  ddetybe  (dosAfrj)  ojiopqTptoe  gewöhn- 
lich kurz  dns/.<fÜQ  bez.  ddzX<pij  sagt.  Fast  scheint  es,  dass  nach  Seeliger's 
Meinung  die  Gewissenhaftigkeit  auch  bei  dSetytdouQ  den  Zusatz 

verlangt  hätte. 

49)  E.  Caillemer,  Le  plaidoyer  d'Isee  sur  la  succession  d'Asty- 
phile  traduit  et  annot6.  In  dem  Annuaire  de  l'association  pour  Ten- 
couragement  des  etudes  grecques  en  France.  IX.  annee  1876.  S.  164 
bis  186. 


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270 


Attische  Redner. 


In  der  vorausgeschickten  Untersuchung  über  die  Zeit  der  Rede  IX 
kommt  der  Verfasser  zu  dem  gleichen  Ergebniss  wie  Referent,  dessen 
Meinung  er  anfuhrt,  aber  in  unrichtiger  Weise:  »frühestens  einige  Zeit 
nach  371«  bedeutet  nicht:  peu  de  temps  apres  371.  Die  Uebersetzung 
ist  frei,  doch  im  Ganzen  richtig  (falsch  übersetzt  §  26  tu?  8k  Mk  xrk.) ; 
die  beigefügten  Anmerkungen  zeugen  von  guter  Keuntniss  des  attischen 
Rechte. 

50)  J.  Vahlen,  Varia.   Im  Hermes.   Bd.  X  (1876)  S.  458—460. 

Nr.  VI  S.  460  Conjektur  zu  Isaios  9,  25:  aurwv  rot*  ufuv  oiq  npo- 
oyXbs.  Referent  kann  nicht  beistimmen:  der  Singular  $  fiaprupta  §  26 
beweist  durchaus  nicht,  dass  nur  ein  Zeuge  dies  ausgesagt  hat 

Demosthenes. 

Ich  stelle  voran  einige  allgemeiner  auf  Demosthenes  und  seine 
Werke  bezüglichen  Schriften: 

51)  Rev.  W.  J.  Brodribb,  Demosthenes.  In:  Ancient  classic« 
for  English  readers,  edited  by  the  Rev.  W.  Lucas  Collins  (Supple- 
mentary  Series).   Edinburgh  and  London  1877.    174  S. 

Der  Zweck  des  Unternehmens,  zu  dem  das  vorliegende  Werk  ge- 
hört, ist  die  Einführung  in  die  alten  Classiker  hauptsächlich  für  solche, 
die  der  Originalsprachen  nicht  mächtig  sind;  es  werden  dazu  Lebensab- 
risse und  Uebersetzungen  von  ausgewählten  Stücken  der  Werke  gegeben. 
Wissenschaftliche  Ansprüche  werden  demnach  nicht  gemacht;  übrigens 
ist  die  vorliegende  Arbeit  mit  Verständniss  und  in  angenehmer  Form 
geschrieben. 

52)  Reden  des  Demosthenes,  übersetzt  von  Carl  Beck  (In  der 
Jugendbibliothek  des  griechischen  und  deutschen  Alterthums).  Erstes 
Bändchen:  Demosthenes.  Zwölf  Staatsreden.  Zweites  Bändchen:  De- 
mosthenes. Drei  Gerichtsreden.  Halle  (Buchhandlung  des  Waisenhauses) 
1876.  VII,  240;  222  S. 

Nicht  nur  eine  gute  Uebersetzung  des  Demosthenes  ist  ein  schwie- 
riges Ding,  sondern  auch  schon  ein  richtiges  Verständniss,  zumal  für 
den,  der  nicht  Philologe  ist,  gleichwie  der  Verfasser  es  nicht  ist.  Also : 
iyvj  fikv  oöx  lyw  nwg  iriaiviffio^  (psyetv      ob  ßoüAojiat. 

53)  C.  G.  Cobet,  Miscellauea  critica,  quibus  continentur  observa- 
tiones  criticae  in  scriptores  Graecos,  praesertira  Homerum  et  Demo- 
sthenem.   Leyden  (E.  J.  Brill)  1876.   XVI,  616  S. 

Wegen  des  Titels  und  weil  in  der  That  nur  wenige  Conjekturea 
zu  den  anderen  Rednern  in  dem  Werke  vorkommen,  habe  ich  es  hierher 
gestellt.  Die  Adversaria  critica  ad  Demosthenem  stehen  zu  Anfang  und 
Schluss  des  Bandes,  S.  1-86  und  S.  449   582;  die  erstere  Abtheilung 


271 


betrifft,  nach  einem  einleitenden  Capitel  über  den  Cod.  S  (S.  1  —  11), 
die  Reden  I  —  IX  (8.  11  —  40),  dann  nach  einander  in  grösseren  Ab- 
schnitten X  -XVII,  während  in  dem  nachher  folgenden  Theile  zuerst 
(S.  449  —  471)  Nachträge  zu  dem  Früheren  gegeben,  alsdann  die  ütxav. 
tyfwetot  (XVIII — XXVI)  ebenso  in  einzelnen  Abschnitten  behandelt  wer- 
den. —  Von  Cod.  S  giebt  Cobet  ein  genaues  Inhaltsverzeichnis^  mit  den 
Titeln  und  Unterschriften  der  einzelnen  Reden.   Die  ausserordentliche 
Zahl  von  Conjekturen  eingehender  zu  besprechen  mangelt  hier  der  Raum; 
Referent  will  daher  einige  allgemeine  Gesichtspunkte  aufweisen.   Es  ist 
leider  Cobet's  Art,  die  Individualität  der  einzelnen  Schriftsteller  wenig 
zu  berücksichtigen;  zwischen  Prosa  und  Poesie  macht  er  einen  Unter- 
schied, nnd  lässt  sich  den  Zwang  gefallen,  den  beim  Dichter  das  Vers- 
mass  und  die  Compositionsgesetze  dem  ingenium  des  Kritikers  auferle- 
gen ;  dass  es  aber  auch  für  gewisse  Prosaiker  Compositionsgesetze  giebt, 
das  ignorirt  er.   Und  doch  sind  jene  einschränkenden  Gesetze  für  den 
Kritiker  auch  insofern  werthvoll,  als  sich  durch  das  verletzte  Versmass 
oder  durch  einen  fehlerhaften  Hiatus  oftmals  eine  Stelle  auf  den  ersten 
Blick  als  verdorben  ausweist,  und  so  hat  Cobet  in  den  Homerica  einen 
Abschnitt  »zaa/iajoiat  intolerabiles«  überschrieben  (S.  370),  in  welchem 
er,  von  fehlerhaften  Hiaten  ausgehend,  einige  homerische  Verse  emendirt 
Aber  bei  Demosthenes  ist  er  von  einem  entsprechenden  Verfahren  so- 
weit entfernt,  dass  er  die  Zahl  der  ^atTfuuStat  intolerabiles  mit  seinen 
Conjekturen  eher  noch  vermehrt.   So  begegnet  ihm,  was  einem  solchen 
Kritiker  nie  begegnen  sollte,  dass  man  öfters  eine  Conjektur  von  ihm 
beim  ersten  Hinsehen  als  unbedingt  falsch  erkennt  Beispiele:  or.  V,  19 
txaaroc  Zpyc&fisvoe]  txaarot  dpftZöfievot  Cobet.  —  VI,  18  öspaneuet  xt- 
wx;J  Bepaiteuee  det  rtvag  Cobet.  —  XXIII,  78  povtp  fuy^v  imexet]  fovip 
imxEt  Cobet.  —  Schliesslich  ist  es  doch  für  einen  Mann  wie  Cobet,  der 
sich  auch  mit  Dichtern  soviel  beschäftigt  hat  und  der  ferner  so  aufmerk- 
sam liest,  nichts  sonderlich  schweres,  sowohl  auf  die  Hiaten  als  auch 
auf  die  für  Demosthenes  nicht  minder  fehlerhaften  Häufungen  kurzer 
Silben  Acht  zu  geben;  er  würde  alsdann  manche  falsche  Conjektur  nicht 
machen,  dagegen  manche  verborgene  Corruptel  aufspüren  und  entfernen. 
So  streicht  er  Aristokr.  97  wohl  mit  Recht  das  angehängte  b  vojioe, 
merkt  aber  nicht,  dass  auch  Timokr.  91  {npäyiiaP  b  vo/xoc)  dasselbe  An- 
hängsel wegen  des  Rhythmus  und  daselbst  93  6r-.no  iv  reo  vufitf)  abrou 
die  letzten  vier  Worte  (mit  Benseier)  wegen  der  Hiaten  zu  tilgen  sind. 

Das  Bestreben  Cobet's,  den  Text  des  Redners  von  der  Menge  ein- 
gedrungener Glosseme  zu  befreien,  sei  es  mit  oder  ohne  Handschriften, 
verdient  an  sich  allen  Beifall;  indess  nimmt  er  dabei  lange  nicht  genug 
Rücksicht  auf  die  besondern  Eigentümlichkeiten  des  rednerischen  Stiles 
überhaupt  und  des  demosthenischen  insbesondere.  Verbindungen  von 
Synonyma,  so  häufig  zumal  bei  Isokrates  und  Demosthenes,  werden  zwar 
nicht  immer,  was  fast  unmöglich  scheint,  aber  doch  in  zahlreichen  Fällen 


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272 


Attische  Redner. 


von  dieser  Kritik  beseitigt.  Aristokr.  5  ^mi/rav  äysev  (dya-jren>  A  F  u.a. 
Handschriften)  xa>  otarxfjoat.  Gobet  behauptet,  dass  aystv  nöthig  sei ; 
da  sich  otutizäv  nicht  leicht  herstellen  lässt,  so  streicht  er  xa)  otuntfpat. 
Warum  dann  nicht  auch  in  dem  folgenden  Gegensatze  ehscv  xat  xary- 
yoprjoat  das  ehieTv  xa/1  —  Daselbst  §  63  bßpeZaxrt  xai  diayfretpwat]  Co- 
bet  findet  das  ota<pbetpetv  nach  ußptZtev  matt  und  beseitigt  es;  es  ist  aber 
nothwendig,  da  nicht  ufyt'&iv,  sondern  Siap&stpetv  das  eigentliche  Wort 
für  Verführung  ist,  ußptZttv  aber  nur  in  Folge  des  vom  Redner  hier  an- 
gestellten Vergleiches  steht.  —  Auch  das  rt  ipou/iev  Jj  xt  ^(tojibv  Chers.  37 
giebt  Cobet  solchen  Anstoss,  dass  er  $  r<r  yrijöopBv  tilgt  (S.  465);  des- 
gleichen entfernt  er  Cor.  13  xal  Stehst  (irpa/ufSei  xal  Stehet);  denn: 
tarn  acre  verbum  rpaftpSetv  non  fort  iners  et  languidum  dis&ivat  sibi 
superimpositum  (S.  476).  Eben  weil  es  ein  acre  verbum,  ein  harter  Aus- 
druck, deswegen  der  mildernde  Zusatz.  Diese  Kritik  ist  lange  nicht  be- 
hutsam und  umsichtig  genug,  und  möchte  leicht  mehr  verwüsten  als  hei- 
len. Schon  die  ältesten  Kritiker,  vor  Dionysios  von  Halikarnass,  nahmen 
an  den  scheinbar  müssigen  Häufungen  des  Redners  Anstoss  (Dion.  Dem. 
c  58);  hatten  wirklich  schon  damals  geschäftige  Commentatoren  ein  dun- 
kles npdrretv  mit  noisTv  glossirt? 

Doch  führe  ich  in  dieser  Weise  fort,  so  könnte  es  scheinen  als 
verkennte  ich  das  viele  Gute,  was  uns  doch  in  diesem  Buche  ge- 
boten wird.  Ich  führe  an:  Chers.  75  d>c  ocuv  r  aptora,  statt  otov  re  tA 
ap«rca\  37  die  Streichuug  von  eidxars  xat  (xal  fehlt  in  S);  Halonn.  17 
rot/rote  8'  intareuev  (Aug.  2)  für  dtenttmuev;  Aristokr.  157  dtpiobat  für 
dpsco&au,  186  xav  puAaxac;  218  avatpoüv  für  ävaipwv;  Tim.  48  xa.8' 
oÜtwq  nach  S  für  xai  roß'  ourwc;  das.  85  dmjXkd^erat  für  dnaXXd^srai ; 
93  Rechtfertigung  der  vulg.  eis  ixaunoc  gegen  die  Lesart  in  S  und  an- 
deren Handschriften  ixaaroe;  97  Rechtfertigung  der  Lesart  npoeurtopeT- 
o&at  gegen  das  gewöhnliche  npoaeunopeto&at,  u.  a.  m.;  denn  eine  voll- 
ständige Aufzählung  der  gelungenen  Besserungen  möchte  sehr  viel  Raum 
erfordern. 

Manchmal  lässt  sich  Cobet  auch  auf  Fragen  der  höheren  Kritik 
ein,  jedoch  meistens  weder  sehr  eingehend,  noch  mit  besonderem  Glück. 
Sein  Absprechen  über  den  Brief  Philipp  s  (S.  52  f.)  hat  wenig  auf  sich, 
da  es  nur  mit  subjectiven  Gründen,  als  sei  dies  oder  jenes  im  Munde 
Philipps  unpassend,  gestützt  wird;  auch  behauptet  niemand,  dass  Phi- 
lipp der  Concipient  dieses  Aktenstückes  gewesen  sei.  Das  Auffälligste 
aber  ist,  dass  er  die  erste  Rede  gegen  Aristogeiton  dem  Hypereides 
mit  solcher  Bestimmtheit  zuweist,  dass  er  den  betreffenden  Abschnitt 
(8.  559 ff.)  überschreibt:  'TnepetSye  xat*  'AptoToystTovoe.  Die  Gründe 
dafür  sind  nicht  sehr  stark ;  dass  der  Eingang  mit  dem  von  Hypereides* 
Rede  für  Euxenippos  Aehnlichkeit  hat  (vgl.  auch  §  2  xexpfo&at  toüto 
rb  npäypa  itdXai  mit  Hyp.  c.  Dem.  XXVIII,  8  ff.  o&rwc  xal  rouri  rb 
•npaypa.  xixpixat),  werden  andere  eher  auf  Nachahmung  zurückführen.  Bei 


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Demosthenes. 


273 


der  ausführlichen  Widerlegung  der  Meinung,  dass  die  Rede  das  Werk 
eines  Sophisten,  wird  doch  nur  Dobree  und  dessen  kurze  Argumentation 
berücksichtigt.  Da  aber  das  Werk  demosthenische  Composition  hat,  so 
ist  nur  eins  von  zwei  Dingen  möglich :  es  ist  von  Demosthenes  oder  von 
einem  Nachahmer  desselben  (ich  mag  nicht  von  Fälschung  reden,  da 
nichts  auf  eine  betrügerische  Absicht  weist),  also  keinesfalls  von  Hypereides. 

54)  R.  Hercher,  Zu  griechischen  Prosaikern.  Im  Hermes  Bd.  XI 
(1876)  S.  223  ff. 

Darin  S.  225  f.  Conjekturen  zu  Dem.  XIX,  112  (Streichung  von 
wi1  if&drfaJ  ivavrtov  o'jdkv)  und  II,  2G  (Streichung  von  rwv  abrutv 
zpa&ü»).  Referent  kann  nicht  beistimmen;  an  letzterer  Stelle  wäre 
höchstens  rpd-eutv  zu  tilgen. 

55)  H.  Bosse,  De  asyndeto  Demosthenico.   Leipzig  1875. 
Dem  Referenten  nicht  zugänglich  gewesen. 

Demegorien. 

56)  Demosthenes  neun  philippische  Reden,  für  den  Schulgebrauch 
erklärt  von  C.  Rehdantz.  Erstes  Heft:  I  — III:  Olynthische  Reden. 
IV:  Erste  Rede  gegen  Philippos.  Fünfte  verbesserte  Auflage. 
Leipzig  (Teubner)  1877.   VI,  173  S. 

Die  vierte  Auflage  erschien  1873  (s.  den  Jahresbericht  für  1873 
S.  283 f.).  Auch  diesmal  ist  der  Umfang  wieder  gewachsen,  von  158  auf 
173  S.,  in  Folge  der  unablässigen  Durcharbeitung  des  neu  erscheinenden 
Materials  seitens  des  Verfassers.  Ganz  neu  hinzugekommen  ist  hier 
ein  Anhang  (S.  171—173),  in  welchem  sich  Rehdantz  mit  der  modernen 
Kritik  von  Dobree  und  Cobet  in  launiger  Weise  auseinandersetzt  und 
sodann  ein  kurzes  Verzeichniss  der  Conjekturen  der  Genannten  zu  die- 
sen Reden  liefert. 

67)  Ausgewählte  Reden  des  Demosthenes,  erklärt  von  Anton 
Westermann.  Erstes  Bändchen:  IV.  Erste  Rede  gegen  Philippos. 
L—JJL  Olynthische  Reden.  V.  Rede  vom  Frieden.  VI.  Zweite  Rede 
gegen  Philippos.  VIII.  Rede  über  den  Chersonnes.  IX.  Dritte  Rede 
gegen  Philippos.  Siebente  Auflage  von  Emil  Müller.  Berlin  (Weid- 
mann) 1875.   IV,  438  S. 

Die  Westermann'sche  Ausgabe  erscheint  hier  in  einer  wesentlich 
umgearbeiteten  und  erweiterten  Gestalt.  Schon  die  geschichtliche  Ein- 
leitung, S.  1 — 124,  ist  vom  Herausgeber  grösstentheils  neu  geschrieben 
worden;  er  bezeichnet  sie  selbst  (S.  III)  bezüglich  mancher  Theile  als 
einen  Auszug  aus  Schäfer,  was  eine  solche  Arbeit  auch  unter  den  Hän- 
gen des  Referenten  jedenfalls  geworden  wäre.  Westermann's  Special- 
einleitungen zu  den  einzelnen  Reden  sind  in  die  allgemeine  Einleitung 

4»hrtebericbt  fUr  AlUrthum*-WUMiuchaft  1877.  I.  18 


274 


Attische  Redner. 


grösstentheils  mit  aufgenommen;  diese  ersparte  indess  dem  Verfasser 
nicht  die  Ausarbeitung  neuer  Vorbemerkungen,  die  in  den  meisten  Fäl- 
len ziemlich  umfangreich  sind.  Sehr  reichhaltig  und  vielfach  neu  ist  auch 
der  Commentar,  und  endlich  sind  am  Schlüsse  des  Ganzen  vier  Anhänge 
hinzugekommen:  I.  die  Theorikenfrage  und  der  euböische  Feldzug,  S.  390 
bis  404;  IL  über  das  Lemma  'AxoxptmQ  in  der  zweiten  Philipp.  §  28 
und  die  Verlesung  von  Aktenstücken  in  der  athenischen  Volksversamm- 
lung, S.  405-411;  III.  die  Achtserklärung  gegen  Arthmios  von  Zeleia, 
S.  412-  424;  IV.  die  Ueberlieferung  der  Reden  des  Dcmosthenes,  S.  425 
bis  431.    Endlich  folgt  noch  eine  mit  geringen  Abweichungen  nach 
A.  Schäfer  gearbeitete  Zeittafel.  —  Im  ersten  Anhange  bekämpft  der 
Verfasser  die  Weilsche  Datirung  des  euböischen  Feldzuges  (348)  und 
die  Meinung  desselben  Gelehrten,  dass  Eubulos'  Gesetz,  welches  den 
Versuch  die  Theorika  zu  beseitigen  mit  Todesstrafe  belegte,  eine  Er- 
dichtung Späterer  sei.   Müllems  Darlegung  hat  viel  Beifall  gefunden 
und  sogar  Weil  selbst  wankend  gemacht;  Referent  iudessen  glaubt, 
wie  er  dies  in  seinem  Buche  ausgesprochen,  an  den  Weil'schen  Datirun- 
gen  entschieden  festhalten  zu  müssen.   —  Der  zweite  Anhang  erweist, 
dass  Phil.  II,  28  die  Verlesung  eines  Antrages  durch  den  Redner  selbst 
anzunehmen  ist,  indem  die  Verlesung  von  Aktenstücken  in  der  Volksver- 
sammlung keineswegs,  gleichwie  vor  Gericht,  durch  den  Schreiber  ge- 
schah.   Gleich  trefflich  und  beifallswerth  ist  die  dritte,  gegen  Spengei 
gerichtete  Abhandlung,  mit  dem  Nachweise,  dass  das  aztjw?  im  Dekrete 
gegen  Arthmios  vom  Redner  vollkommen  richtig  erklärt  wird.  —  Aus 
den  Einleitungen  hebe  ich  hervor:  S.  165 ff.  über  die  Zeitfolge  der  olyii- 
thischeu  Reden,  deren  gewöhnliche  Ordnung  der  Verfasser  gelten  lässt, 
doch  so,  dass  alle  in  das  Jahr  349  fallen;  S.  259 ff.  über  die  bei  der 
zweiten  Philippika  anweseude  Gesandtschaft;  S.  336 ff.  über  die  doppelte 
Reccusion  der  dritten  Philippika;  Müller  will  tiberall,  auch  §  6 f.  und  46, 
die  Zuthaten  der  Vulgata  als  spätere  Interpolation  ausscheiden.  Die 
vermeintlichen  Interpolationen  bilden  überhaupt  einen  Punkt,  wo  Referent 
mit  der  sonst  so  trefflichen  Ausgabe  nicht  gauz  einverstanden  sein  kann : 
auch  Phil.  III,  15  etfjyvyv  jjlsv  yap  wjiwuuxsi,  und  x.  elp.  21  \>w\  yop  .  . 
ioöxst  ehat  werden  als  interpolirt  in  Klammern  gesetzt.    Wenn  an  er- 
sterer  Stelle  der  krasse  Verstoss  gegen  die  allbekannte  Wirklichkeit  der 
Thatsachen  zur  Anwendung  eines  kritischen  Mittels  zwingt,  dann  ist, 
scheint  mir,  cjfxoXo^xst  für  aj/xwjAuxet  zu  schreiben,  gemäss  der  häutigen 
Verwechselung  dieser  beiden  Verba.  Im  Ganzen  ist  die  Behandlung  des 
Textes  eine  sehr  besonnene  gewesen;  eigene  Gonjekturen  hat  der  Verfasser 
ausser  den  beiden  angeführten  nur  3,  30  (Sre  zote  fdv  xpdzzwv  xai  trrpa- 
zeusattac  xzs.)  und  8,  71  (netosolts)  aufgenommen.  —  Der  Commentar 
ist  sehr  reichhaltig  und  gründlich,  und  als  Ganzes  verdient  die  Ausgabe 
auch  neben  der  Rehdantz  schen ,  welche  mehr  auf  das  Rhetorische  ein- 
geht, die  wärmste  Empfehlung. 


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Demosthenes. 


275 


58)  A.  Weid ner,  Demosthenes'  Staatsreden.  Im  Philologus  XXXVII 
(1877)  S.  246-268. 

Von  Weidner's  Untersuchungen  über  die  demosthenischen  Staatsreden 
liegt  hier  ein  erstes  Stück  vor,  die  erste  Philippika  und  die  olynthischen  Re- 
den betreffend.  Der  Zweck  des  Verfassers  ist,  die  Berechtigung  von  Demo- 
sthenes' Politik  zu  untersuchen,  durch  genaue  Analyse  nicht  nur  der  Reden, 
sondern  fast  aller  einzelnen  Gedanken  undUrtheile  des  Redners,  sowie  durch 
die  nach  Conjectur  erfolgende  Reconstruction  der  Gedanken  der  Gegenpar- 
tei und  der  Pläne  des  Philipp.  Letzteren  denkt  sich  Weidner  als  einen  Herr- 
scher, der  für  sein  Vaterland  natürlichere  Grenzen  und  Lebensbedingun- 
gen zu  gewinnen  trachtete,  und  dem  ein  weiteres  Uebergreifen  über  die 
Machtsphäre  Makedoniens  hinaus,  d.  h.  Eroberungssucht,  ganz  fern  lag. 
Mit  dieser  Voraussetzung  ist  freilich  Demosthenes'  Politik  gerichtet;  in- 
dessen steht  zu  fürchten,  dass  der  Verfasser  auch  nicht  Einen  findet, 
der  ihm  das  glaubt.  Merkwürdig  sind  auch  Weidner's  historische  Parallelen: 
die  makedonische  Armee  vergleicht  er  mit  der  preussischen,  Demosthenes 
mit  Gambetta!  Dass  gegen  den  Redner  Worte  wie  »muthwillige  Ueber- 
hebung,  Gewissenlosigkeit,  demokratische  Raserei«  u.  dergl.  nicht  gespart 
werden,  kann  hiernach  nicht  weiter  wundern.  Und  auf  welchem  Wege 
kommt  Weidner  zu  dieser  Auffassung?  Indem  er,  wie  W.  Härtel  sagt  (De- 
mosthenische  Studien  S.  50),  in  der  ersten  Philippika  kaum  einen  Ge- 
danken des  Redners  unentstellt  und  unverdreht  lässt.  War  nun  etwa 
der  thatsächliche  Nachweis  nöthig,  dass  man  durch  Verkehrung  des  Ein- 
zelnen auch  die  Gesammtauffassung  verkehren  könne?  Ich  denke,  der 
Verfasser  hätte  sein  Talent  und  seinen  Scharfsinn  erspriesslicher  verwen- 
den können,  und  ein  bischen  Achtung  vor  grossen  Männern  steht 
auch  dem  wissenschaftlichen  Forscher  wohl  an. 

Nicht  zugekommen  sind  mir: 

59)  C  Badham,  Demosthenis  locus  male  intellectus  et  depravatus. 
Mnemosyne,  N.  S.  HI,  S.  210-211. 

E.  Kurz,  Zu  Lysias  und  Demosthenes  (3.  Ol.  §  7.  10.  12),  in 
den  Blättern  f.  d.  bayer.  Gymn.,  siehe  oben  No.  42. 

60)  Ernst  Albert  Richter,  Beiträge  zur  Kritik  und  Erklärung 
des  Demosthenes.   Gymnasialprogramm  Altenburg  1877.  4.  31  S. 

Diese  von  einer  Stelle  der  ersten  Olynthischen  Rede  (§  5)  aus- 
gehende und  auch  weiterhin  grossentheils  diese  Rede  betreffende  Abhand- 
lung unterliegt  in  der  Hinsicht  einem  principiellen  Bedenken,  dass  der 
Verfasser  die  von  ihm  aufgewiesenen  Schwierigkeiten  der  Erklärung 
durch  Streichung  ganzer  Sätze  zu  beseitigen  für  erlaubt  hält.  Rand- 
bemerkungen irgend  welches  Lesers  sollen  in  den  Text  gerathen  sein, 
und  dabei,  wie  der  Verfasser  wird  annehmen  müssen,  den  umgebenden 

18* 


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Attische  Redner. 


demostheniscben  Sätzen  sich  völlig  assimilirt  haben,  falls  sie  nicht  schon 
aus  der  Feder  des  Glossirenden  in  demosthenischer  Form  hervorgingen. 
So  Ol.  I,  5  der  Satz  Brjkov  ydp  iart  —  unoSs&fisvouc ,  Cor.  48  r{  8' 
'Afntrrpaxoq  —  dnepptfifiivoc ,  Chers.  40  npaa^ffuj  —  dnoXutXaotv;  ver- 
dächtig ist  dem  Verfasser  in  der  zunächst  behandelten  Rede  noch 
weit  mehr.  Es  wäre  keine  so  erheblich  grössere  Unwahrscheinlichkeit, 
wenn  jemand  behauptete,  dass  Randbemerkungen  zu  Sophokles  oder 
Euripides  in  der  Form  von  Trimetern  und  in  poetischem  Ausdruck  in 
den  Text  gekommen  wären.  Oder  meint  man,  dass  zwischen  demosthe- 
nischer Prosa  und  gewöhnlicher  Prosa  kein  wesentlicher  Unterschied 
wäre?  —  Der  Anstoss,  den  der  Verfasser  an  jenen  drei  Stellen  nimmt, 
beruht  in  den  daselbst  angezogenen  Thatsachen:  er  hält  es  für  unwahr- 
scheinlich, dass  Philipp  seine  Parteigänger,  sobald  sie  für  ihn  unnütz 
geworden,  habe  verkommen  lassen.  Nachdem  er  die  widerstrebenden 
Stellen  beseitigt,  führt  er  weiter  von  S.  18  ab  noch  aus,  dass  die  erste 
•  olynthische  Rede  kein  Hülfsgesuch  der  Olynthier  zur  Veranlassung  gehabt 
habe;  in  Ißorfifjoafuv  aurof  §  9  und  rabv  r^ayiidzwv  üfitv  ixstvtov  aurocg 
dvrthjTrriov  iari  §  2  bedeute  abrot  und  altrotg  »von  selbstt ,  »aus  eige- 
ner Initiative«.  Referent  ist  nicht  überzeugt;  wäre  so  die  Situation  und 
die  Meinung  des  Redners,  so  raüsste  das  ganz  anders  und  unzweideutig 
hervortreten. 

61)  H.  Weil,  Notes  sur  divers  auteurs.  In  der  Revue  de  Phi- 
lologie, de  litte>ature  et  d'histoire  anciennes  N.  S.  I  (1877)  S.  267 
bis  268.  Darin  S.  267 f.:  Dömosthene,  I.  Philippique,  chap.  36  —  37 
p.  50. 

Recht  gute  Conjectur,  dass  an  der  angeführten  Stelle  die  Worte 
eh '  dmpßtßd&tv  zwischen  ifißau'vsiv  und  roue  /xszotxoug  umzustellen  seien. 

62)  A.  Eberhard,  Zu  Demosthenes.  Im  Hermes,  Dd.  XII  S.  519 
bis  520. 

In  der  Rede  vom  Frieden  §  8  {oitx)  InotyoaTo ;  §  16  ouoku  av 
(dUy)  t^äg  xafteh  froufiat.  Jene  Einschiebung  hebt  nicht  die  Schwie- 
rigkeit; diese  verdirbt  einen  richtigen  Sinn;  Eberhard  hätte  die  Stelle 
von  §  14  iy<v  yäp  an  citiren  müssen. 

63)  Hieronymus  Vitelli,  In  Hegesippi  oratione  de  Halonncso 
codicum  Florentinorum  lectionis  discrepantiam  descripsit.  In  den  Pubbli- 
cazioni  dcl  R.  Istituto  di  studi  superiori,  Sezione  di  filosofia  c  filologia, 
Volume  II,  Dispensa  2*.   Florenz  1876.  8.  12  S. 

Die  hier  ausgezogenen  Handschriften  sind:  L,  für  andere  Reden 
schon  bekannt  und  geschätzt,  L8  (Vocmel  Cqnt.  p.  248),  aus  dem  der 
Verfasser  S.  3f.  Lesarten  zu  Olynth.  II  mittheilt;  L*  (für  die  Rede  VII 
aus  dem  XV.  Jahrhundert);  ferner  L'1  L*  L«       Lk  Lp  L'  sämmtlich 


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Demosthenes. 


277 


entweder  von  Voemel  o  1er  von  Schulz  aufgeführt,  während  L*  von  ihnen 
nicht  erwähnt  wird.  —  Die  Collation  für  Rede  VII  wird  nach  Rehdantz' 
dritter  Auflage  gegeben.  L  stimmt  wie  sonst  mit  S  zusammen;  von  den 
anderen  Handschriften  hat  L8  manchmal  die  Lesart  von  SL,  gleichwie 
dies  auch  in  der  zweiten  Olynthischen  Rede  der  Fall  ist 

64)  Demosthenes'  Werke.  Griechisch  und  deutsch  mit  kritischen 
und  erklärenden  Anmerkungen.  Dritter  Theil.  Die  dritte  Philippische 
Rede  und  Rede  über  die  Cherronesische  Frage.  Zweite  verbesserte 
Auflage.  Leipzig.  136  S. 

Dem  Referenten  nicht  zugegangen. 

65)  Emanuel  Hoffmann,  Zu  Demosthenes'  dritter  Philippica. 
In  den  N.  Jahrb.  f.  Philol.  CXIII  (1876)  S.  475-476. 

Es  wird  vorgeschlagen,  Phil.  III,  5  xal  napdSofyv  —  yeviirBae  ßeX- 
tuu  als  unberechtigtes  Einschiebsel  aus  Phil.  I,  2  zu  streichen.  Indess 
würde  nach  Fortfall  dieses  Stückes  zwischen  dem  Vorhergehenden  und 
Nachfolgenden  ein  recht  schlechter  Anschluss  sein  (denn  vww  3k  müsste  sich 
nun  auf  iav  u/xsig  zä  Siovra  r.ottiv  ßouXqcHe  beziehen)  und  zweitens  sieht 
man  nicht,  wesshalb  der  Interpolator,  statt  einfach  abzuschreiben,  so  viel 
an  der  Stelle  herumgefeilt  haben  sollte. 

66)  Wilh.  Nitsche,  König  Philipp's  Brief  an  die  Athener,  und 
Hierouymos  von  Kardia.  Programm  des  Sophiengymnasiums  in  Berlin 
1876.    33  S. 

Diese  Schrift,  an  deren  Schlüsse  auf  eine  spätere  Fortsetzung  ver- 
wiesen wird,  ist  ihrem  grössten  Theile  nach  eine  historische  Quellenuuter- 
sucbung,  und  daher  auch  schon  von  C.  Volquardscn  in  diesen  Jahres- 
berichten 1876,  Abth.  HI  S.  404  f.  besprochen.  Ausgangspunkt  ist  der  unter  • 
Demosthenes'  Werken  erhaltene  Brief  Philipp's,  dessen  auch  vom  Refe- 
renten angenommene  Echtheit  der  Verfasser  durch  die  Bezugnahme  darauf 
bei  Diodor  XVIII,  10,  1  zu  erweisen  sucht.  Denn  Diodor  schreibt  auch 
hier  eine  Quelle  aus,  und  diese  ist  nach  Nitsche's  ausführlicher  Unter- 
suchung nicht  etwa  Duris  von  Samos,  sondern  Hieronymos  von  Kardia, 
also  jemand,  der  ganz  genau  wissen  konnte,  was  Philipp  geschrieben. 

67)  P.  Kaplanides,  lltpi  xrjQ  yy^atorr^og  riyff  imaroXrjg  QtM7mou 
xat  zou  npbg  wjrrjv  Xoyou  rou  ä^fwabivoog.  Im  "O^pog  IV ,  1  S.  209  ff. 

Dem  Referenten  nicht  zugekommen. 

Ich  erwähne  endlich: 

68)  K.  May  hoff,  sehr  günstiges  Referat  über  das  Weil'sche  Buch: 
äyiwnbivooQ  at  drjfirjoptat  (s.  den  Jahresbericht  über  1873  S.  281), 
in  den  N.  Jahrb.  f.  class.  Piniol.  Bd.  CXIII  (1876)  S.  477-490. 


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278 


Attische  Redner. 


Gerichtsreden. 

69)  dyfio<T&evot>c  rwv  dtxavexwv  Xöywv  ot  d^jiomoc.  Les  plaidoyers 
politiques  de  Demosthene,  texte  grec  publik  d'apres  les  travaux  les 
plus  rccenLs  de  la  philologie,  avec  un  commentaire  critic  et  explicatif, 
une  prelace  et  des  notices  sur  chaquc  discours,  par  Henri  Weil. 
Premiere  serie:  Leptine-Midias-Ambassade-Couronne.  Paris,  Hachette 
et  Cie-  1877.   XI,  571  S. 

Es  erscheint  hiermit  eine  Fortsetzung  des  im  Jahresberichte  von 
1873  S.  281  ff.  besprochenen  Werkes;  die  Einrichtung  ist  hier  bei  den 
Gerichtsreden  dieselbe  wie  dort  bei  den  Volksreden.   Die  durchgängige 
Vortrefflichkeit  und  eminente  Brauchbarkeit  der  Ausgabe  braucht  nach 
der  Anerkennung,  die  der  frühere  Band  überall  gefunden,  nicht  weiter 
hervorgehoben  zu  werden.  —  Der  Verfasser  hat  für  die  von  Voemel 
nicht  besonders  herausgegebene  Midiana  eine  neue  Collation  von  S  ver- 
anstalten lassen,  durch  Ch.  Graux  und  L.  Duchesne,  welche  jeder  für 
sich  lasen  und  dann  mit  einander  verglichen,  so  dass  hier  wohl  der 
äusserste  Grad  von  Zuverlässigkeit  einer  Collation  erreicht  ist.  Weil 
theilt  nicht  alles  mit,  aber  doch,  wie  er  selbst  sagt,  nicht  nur  genug, 
sondern  noch  etwas  darüber.   Somit  ist  der  kritische  Apparat  zu  dieser 
Rede  wesentlich  bereichert,  namentlich  auch,  indem  die  verschiedenen 
Hände  von  Correktorcn  gehörig  geschieden  sind.  Interessant  ist  die  bei 
Midias  §  67  gemachte  Beobachtung,  dass  von  den  beiden  ältesten  Dior- 
thoten,  von  denen  der  eine  nur  hier  und  da,  der  andere  mehr  durch- 
gängig corrigirt  hat,  jener  der  Zeit  nach  vorangeht:  er  hat  nämlich  dort 
%ajpte  wv  in  zoprjus  wv  corrigirt,  wofür  der  andere  Correktor  das  rich- 
tige zwpie      am  Rande  wieder  herstellte.  —  Weil  s  eigenes  kritisches 
Verfahren  ist  bekanntlich  weder  übermässig  conservativ  noch  übermässig 
kühn,  und  ferner  gegenüber  der  Autorität  der  besten  Handschrift  weder 
gänzlich  gebunden  noch  allzu  frei;  Referent  kann  im  Princip  nur  seine 
völlige  Beistimmung  aussprechen.   Mit  Cobet's  neuestem  Werke  setzt 
sich  Weil  in  der  Pr<§face  S.  IV-  XI  auseinander,  theils  zustimmend,  theüs 
ablehnend.  —  Als  Probe  der  Textesbehandlung  gebe  ich  einiges  aus  der 
Leptinea.  §  1  Stxatov  pkv  ouSev  ips7  nepi  aurou]  so  auch  Weil,  während 
nach  Hermogenes  S.  341  Sp.  das  nept  aurou  getilgt  werden  rauss.  — 
§  7  xaTafieppopevov  Tale  ImapiobaatQ  Swpeatc  Weil  mit  der 

Vulgata,  *.  rotte  int  zaic  xre.  Voemel  mit  S  pr.  L  pr.  und  anderen 
Handschriften.  Weil  vermuthet  aber,  dass  vor  den  folgenden  Worten 
touq  zpr^ipoos  ovraQ  rwv  Ttpwv  dxoarspstv  ein  xai  ro  Xotr.bv  einzuschie- 
ben sei.  Ich  meine,  dass  rouc  ini  ratg  b.  8.  einen  guten  Sinn  giebt: 
die  Bürger,  wie  sie  jetzt  bei  den  bestehenden  Ehrengaben  sind;  L. 
bessert  sie  nicht  durch  seine  Massregel,  sondern  macht  sie  noch  schlech- 
ter. Tiväe  ir«  kann  wegen  der  Häufung  von  Kürzen  nicht  richtig  sein: 
ein  Princip,  welches  Weil  als  richtig  anerkannt  hat  (Rev.  crit.  1876 


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Dpmosthencs. 


S.  144),  aber  ohne  davon  für  die  Kritik  recht  Gebrauch  zu  machen. 
Sogar  in  seinen  Conjecturen  achtet  er  nicht  immer  darauf  (§  59  möchte 
er  für  xau  r^v  /laxtScuuotfwv  setzen  rfjv  re  AaxeSacpovt'ujv),  und  ebenso- 
wenig wo  zwischen  verschiedenen  Lesarten  die  Wahl  ist:  §  80  ist  hrra- 
xafoexa  pkv  roXei?  aus  diesem  Grunde  nöthig,  übrigens  aber  auch  sonst 
schon  besser  als  das  von  SL  gebotene,  von  Voemel  und  Weil  aufgenom- 
mene htraxouoexa  r.okttQ.  (Zu  §  7  erwähnt  Weil  in  der  pr6face  S.  IV  beifäl- 
lig Cobet's  Conjectur  xaraji.  dMjvue  rrvac,  bei  welcher  sogar  ein  zwiefacher 
rhythmischer  Anstoss  besteht).  —  §  21  setzt  er  nach  eigener  Conjectur 
zfcio'jq  rsVr'  ij  für  -evr'  $  —  §  47  u>c  dva$tu*v]  o>q  dvd£ty  ovr  ver- 
muthet  Weil.  Dieser  Accusativ  fügt  sich  aber  nicht  in  die  Construktion. 
-  53  ßta  rwv  xoXXuiv]  »peut-6tre  ßca  rwv  rtoXtrwv*.  Nicht  übel.  — 
§  57  rovro  S1  od  fivEc  xal  dofy  cSoc  Tic  ä»y  dXX"  Ipyto]  so  auch  Weil, 
unter  Anführung  der  Lesart  von  L  und  den  alten  Ausgaben:  öofy  xptvo- 
/i£vov  (Druckfehler  bei  Weil  xpcvojisvoi)  toot.  Die  Vulgata  enthält  einen 
unerträglichen  Hiat,  die  Lesart  von  L  einen  rhythmischen  Fehler;  ich 
denke  aber,  es  steckt  in  letzterer  die  richtige  Lesart  xptvuifisv  äv.  — 
§  91  xatvoug  8'  obx  irtßeonv  (elxfi)  nach  eigener  Conjectur,  ebenso  96 
(xat)  Stxatov  Ich  kann  letzterer  Einschiebung  weniger  zustimmen  als 
der  ersteren,  obwohl  mir  auch  diese  problematisch  ist.  Jtxaiov  betrachte 
ich  als  Apposition,  xa\  oaphc  als  zu  xaXov  gehörig.  —  §  116  //^  'Soxet 
für  /135  Soxs?,  wohl  richtig.  —  126  dixatov  Ufiäs  d<fzX£aftat]  Weil  möchte 
fytdc  entfernen,  was  aber  des  Rhythmus  wegen  nicht  angeht.  —  161 
scheint  mir  die  tiberlieferte  Lesart:  i><p*  Ivöc  ypapfiarsuje ,  oq  ur^p£TTtQ 
ijv,  a»c  <paai,  rvpavvrt(Ti.oftai,  durch  Weil  s  Conjectur  oytotv  für  Cos  ip.  nicht 
wesentlich  gebessert;  man  wird  mit  Reiske  f/c  u^pinjc  ijw  streichen 
müssen.  —  Endlich  166  tug  obx  2<nt  dcxaia  mit  Einschiebung  der  Ne- 
gation, recht  gut 

Was  die  Einleitungen  (Notice)  vor  den  einzelnen  Reden  betrifft, 
so  ist  es  mir  sehr  angenehm,  die  vielfältige  Uebereinstimmung  mit  mei- 
nen etwa  gleichzeitig  veröffentlichten  Untersuchungen  constatiren  zu 
können.  Zwar  bei  der  Leptinea  wiederholt  Weil,  wenn  auch  mit  einiger 
Reserve,  die  gewöhnliche  Meinung,  dass  das  Gesetz  des  Leptines  ver- 
worfen worden  sei.  Ich  stelle  bei  dieser  Gelegenheit,  zur  Erhärtung 
des  Gegentheils,  die  Inschriften  zusammen,  nach  welchen  im  Laufe  des 
vierten  Jahrhunderts  Atelie  ertheilt  worden  ist:  C.  I.  A.  II,  42  (vor  376). 
54  (363/2).  90  (um  356/5).  128.  144  (nach  Köhler  wahrscheinlich  zwischen 
Ol.  106  und  111,  356  und  336).  Also  kein  Beispiel  später  als  das  Jahr 
dieses  Prozesses,  106,  2,  355/4.  —  Bezüglich  der  Midiana  folgt  Weil  in 
der  Einleitung  S.  93  der  Annahme,  dass  eine  YPafh  üßpstuG  vorliege; 
indess  zu  §§  25.  28  entwickelt  er  die  gleiche  Ansicht  wie  Referent. 
Trefflich  ist  seine  Analyse  dieser  Rede,  sowie  seine  Erörterung  über 
die  Echtheit  der  darin  enthaltenen  Aktenstücke.  —  Die  Rede  von  der 
Gesandtschaft  hält  auch  Weil,  gleichwie  der  Referent,  für  genügend  ausge- 


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280 


Attische  Redner. 


arbeitet  und  in  der  vom  Redner  ihr  gegebenen  Gestalt  überliefert;  er 
widersetzt  sich  allen  den  vielfachen  Versuchen,  durch  Umstellungen  oder 
Ausscheidungen  eine  angeblich  bessere  Ordnung  herbeizuführen.  —  In 
der  Einleitung  zur  Kranzrede  ist  höchst  vortrefflich  die  Ausführung,  wess- 
halb  Demosthenes  seine  Vertheidigung  so  eingerichtet  hat  und  wesshalb 
er  das  Eine  erörtert,  das  Andere  übergeht  (S.  392-  400);  gegen  die 
Kirchhoffsche  Hypothese  hat  er  sich  anderswo  ausführlicher  ausgesprochen 
(unten  No.  73). 

70)  H.  van  Herwerden,  Ad  Demosthenem.  Im  Hermes,  Bd.  XII 
S.  478  -485. 

Der  kleine  Aufsatz  knüpft  sich  an  die  Wersche,  vom  Verfasser 
ausserordentlich  gelobte  Ausgabe,  und  giebt  eiue  Nachlese  zu  den  in  der- 
selben enthaltenen  Reden.  Voran  eine  Conjectur  zum  zweiten  Argument  der 
Leptinea;  dann  weniges  zu  dieser  Rede  selbst;  etwas  mehr  zur  Midiana 
(vgl.  No.  47  des  Jahresberichtes  1874-75,  Abth.  I,  S.  488);  am  reichlich- 
sten sind  die  Reden  XIX  und  XVni  bedacht.  Recht  gut  ist  XIX,  93  wif 
oxetaofjLSvous  [rijv  etpyvyv]  und  gleich  darauf  nochmals  touq  trTiscffo/idvo'ti  für 
noajaofxevouc;  ebenso  Cor.  178  die  Streichung  von  zapaivu>t  wodurch  ein 
rhythmischer  Fehler  beseitigt  wird;  hierauf  führt  auch  die  verschiedene 
Stellung  des  Wortes  in  den  Handschriften.  Ferner  ist  sehr  beachtens- 
werth  Cor.  227  dvravatps&atacv  für  xa&apa)  ojöiv  oder  xaüatoutmv.  Cor.  182 
emendirt  Herwerden  arglos  Worte  des  gefälschten  Psephisma  als  demo- 
sthenisch. 

71)  Demosthenis  de  Corona  oratio.    In  usum  scholarum  edidit 
Iustus  Hermannus  Lipsius.    Leipzig  (Teubner)  1876.    121  S. 

Die  Ausgabe  soll  für  Vorlesungen  dienen  und  ist  für  diesen  Zweck 
ausserordentlich  praktisch  eingerichtet.  Zunächst  unter  dem  Text  steht 
eine  möglichst  knapp  gefasste  adnotatio  critica,  die  folgendes  enthält: 
die  Lesarten  von  S  (nach  Voemel),  von  L  (nach  Rehdantz),  dann  die  der 
drei  Münchener  Handschriften  A2  A1  B,  von  denen  die  beiden  letzten 
von  Lipsius  selbst  neu  verglichen  sind,  ausserdem  die  Vulgata  und  wenn 
etwas  sonst  aus  einer  Handschrift  erwähn enswerth  oder  mehreren  Hand- 
schriften gemeinsam  ist,  jedoch  dies  letztere  ohne  nähere  Bezeichnung; 
hierzu  kommen  die  Lesarten  in  den  Citaten  der  Alten,  die  Schreibungen 
in  den  kritisch  wichtigeren  neueren  Ausgaben  und  die  Conjecturen.  Ab- 
solute Vollständigkeit,  namentlich  betreffs  der  Lesarten  auch  der  ange- 
führten Handschriften,  war  weder  beabsichtigt,  noch  ist  sie  bei  einer  sol- 
chen Ausgabe  zu  fordern;  eine  Anzahl  Nachträge  und  Berichtigungen 
werden  im  Epilogus  S.  119  ff.  geliefert.  —  Unter  der  adnotatio  critica 
stehen  die  einschlägigen  Stellen  der  Rede  des  Aischines.  —  Als  Ein- 
leitung ist  dem  Ganzen  die  Ciceronische  (aus  de  optimo  genere  oratorum) 
voraufgeschickt.  -  Das  kritische  Verfahren  des  Herausgebers  wird  von 


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Demosthenes. 


281 


ähnlichen  Grundsätzen,  wie  sie  auch  Weil  hat,  geleitet;  Referent  stimmt 
*  im  Allgemeinen  zu,  nur  dass  auch  Lipsius  auf  die  Compositionsgesetze 
des  Demosthenes  keine  genügende  Rücksicht  nimmt.  So  darf  man  §  51 
ftlov  zwischen  'AXe$dv8pou  und  etxotjit  nicht  entfernen,  weil  dadurch  ein 
fehlerhafter  Hiatus  entsteht;  leider  hat  es  Weil  nicht  anders  gemacht. 
Eigene  Vermuthungen  des  Herausgebers  finde  ich  wenige;  dass  er  rb 
rov  (PtXemov  iäv  ab^dvtaBat  §  161  in  Klammern  setzt,  kann  ich  nicht 
billigen. 

72)  A.  Kirchhoff,  Ueber  die  Redaction  der  demosthenischen 
Kranzrede.  In  den  Abhandlungen  der  Akademie  der  Wissenschaften 
zu  Berlin  1875.    S.  59—99. 

73)  Henri  Weil,  De  la  rddaction  et  de  Tunke  du  discours  de  la 
Couronne.  Memoire  lu  ä  l'Academie  des  inscriptions  et  helles  lettres, 
1876,  erschienen  im  Annuaire  de  l'association  pour  lcncouragement 
des  Stüdes  grecques  en  France,  Xe  ann^e  1876.   S.  170  184. 

Referent  hat  über  KirchhofTs  kühne  Hypothese,  dass  die  Kranz- 
rede ihre  Einheit  erst  einem  späteren  Redaktor  verdanke,  der  zwei  von 
Demosthenes  hinterlassene ,  einander  gegenüber  selbstständige  Entwürfe 
unberufener  Weise  zusammengefügt,  seine  Ansicht  schon  Att.  Ber.  III,  1 
S.  375  f.  auseinandergesetzt,  und  freut  sich,  wesentlich  dasselbe  nun  auch 
bei  Weil  zu  lesen.  A.  Hug  in  seiner  Recension  der  Kirchhoifscljcn  Ab- 
handlung (Jen.  Kit  . -Zeit  1876  S.  619 flf.)  hat  nach  der  Ueberzeugung  des 
Referenten  dem  Verfasser  viel  zu  viel  zugegeben ;  denn  Kirchhofs  Inter- 
pretation von  §  110,  auf  der  sein  ganzes  Gebäude  ruht,  empfiehlt  sich 
nicht  etwa  als  einfacher  gegenüber  der  gewöhnlichen  Auslegung,  sondern 
sie  ist  geradezu  unrichtig.  Das  Werthvolle  an  KirchhofTs  Arbeit,  wie 
auch  Weil  anerkennt,  sind  die  Untersuchungen  über  die  nachträglichen 
Erweiterungen,  welche  Demosthenes*  Entwurf  späterhin,  nach  gehörter 
Anklagerede  des  A.,  erfahren ;  gleichwohl  zeigt  Weil,  dass  solche  Erwei- 
terungen sich  nicht  bloss  in  dem  Theile  der  Rede  finden,  den  Kirchhoff 
als  den  ursprünglichen  Entwurf  ansieht,  sondern  auch  nachher,  wie  §  150. 
Es  ist  sehr  zu  bedauern,  dass  Kirchhoff  selbst,  von  seiner  Hypothese  ge- 
fesselt, dies  nicht  weiter  verfolgt  hat ;  es  hätten  sich  dann  wahrscheinlich 
noch  mehr  Ergebnisse  gefunden. 

74)  H.  Weil,  L  fipitaphe  des  Ath£niens  morts  ä  Cböronee  (Me- 
moire lu  ä  rAcademie  des  Inscriptions  et  belies  lettres  1876).  In  der 
Revue  de  Philologie  I  (1877)  S.  25-34. 

75)  Girolamo  Vi  teil  i,  Miscellanea.  (Estratto  delle  publicazioni 
del  R.  Istituto  di  studi  superiori  in  Firenze.  Sezione  de  Filosofia  e 
Filologia.  Vol.  H.  Firenze  1877).  Darin  S.  12  16  Eplgr.  ap.  Demosth. 
de  Cor.  §  289. 


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282 


Attische  Redner. 


Vergl.  die  Abhandlung  von  L.  Spengel  über  dasselbe  Epigramm, 
Jahresbericht  1874/75,  Abth.  I,  No.  39  S.  486  f.  Weil  ist  mit  Spengel  darin  • 
einig,  dass  nicht  das  in  der  A.  P.  VII,  245  erhaltene  Epigramm  das  von 
Demosthenes  verlesene  sein  könne;  was  aber  das  vorliegende  betrifft,  so 
sucht  Spengel  die  Schwierigkeiten  desselben  durch  Erklärung,  Weil  durch 
Eraendation  zu  beseitigen,  und  diese  Emendationen  werden  von  Vitelli 
kritisirt.  Wohl  zweifellos  richtig  (wie  auch  Vitelli  urtheilt)  ist  die  Her- 
stellung des  ersten  Verses:  otds  xdrpag  pkv  ixäc  oytripw;  statt  ivtxa 
oiper. ;  etwas  minder  sicher  die  des  dritten:  pafßvdpevot  S*  äpsiug  xal 
Set'paroe  t>ux  iodwoav  (pu^dg  (=  ix  rou  noMpev\  die  Vitelli  ebenfalls 
billigt.  V.  5  &rv«?>Ziva  S6v'ee  Weil,  Vitelli  vertheidigt  Cuybv  atyivt 
B£vt£q  =  Ivrtdhres  ad^eva  Zoyü  (Eur.  Hec.  376),  was  freilich  doch  ver- 
schieden. Am  zweifelhaftesten  ist  was  Weil  im  letzten  Distichon  ver- 
sucht: prfih  äfiapreTu  ioze  Üewv  xal  ndvra  xaropßotjv  aijf/tipryv*  potpav 
6°  ourt  yoywv  inopev  (d.  h.  indem  er  nicht  floh,  hat  er,  der  Krieger, 
seinen  Theil  beigetragen);  dagegen  erhebt  Vitelli  gegründete  Bedenken, 
und  sucht  vielmehr  in  dem  iv  ßtorfj  Bokott}:  Botuirfj  jjj  xijp  outc  ^uyttv 
inopov  (sc.  oi  &eoi\  B.     für  iv  f&).  So  geht  es  freilich  auch  noch  nicht; 

man  wird  weiter  suchen  müssen. 

< 

76)  Johannes  Jac  Wortmann,  De  decretis  in  Demosthenis 
Aeschinea  exstantibus  Atticis  libelloque  Aeschinis.  Inauguraldisserta- 
tion von  Marburg  1877.    65  S. 

Das  Verdienst  dieser  ausserordentlich  fleissigen  Dissertation  be- 
steht nicht  sowohl  in  dem  Nachweise  der  Unechtheit  der  fraglichen 
Aktenstücke  -  denn  die  stand  auch  vorher  schon  fest  —  als  darin, 
dass  gezeigt  wird  wie  ihre  Ausdrucksweise  da,  wo  sie  von  dem  attischen 
Stile  des  vierten  Jahrhunderts  abweicht,  insgemein  mit  dem  Stile  der 
asianischen  Inschriften  der  folgenden  Jahrhunderte  aufs  Auffälligste  zu- 
sammentrifft. Die  Dekrete  der  Byzantier  und  Chersonesiten,  deren  Echt- 
heit Weil  für  möglich  hält,  kommen  gemäss  der  Fassung  des  Themas 
nicht  zur  Behandlung,  ebenso  eine  Anzahl  anderer,  übrigens  zweifellos 
unechter  Aktenstücke.  Wortmanu  schreibt  die  Abfassung  der  gefälschten 
Dekrete  einem  asianischen  Rhetor  um  100  v.  Chr.  zu.  —  Thesen:  I  Dem. 
Cor.  290  dxouete  Ato^tvrj  a>s  tö  p.ydkv  xzi.  —  Das.  307  Xiyetv  —  in* 
xoütwv  zu  streichen. 

Ich  erwähne  kurz: 

77)  Demosthenes'  Rede  für  die  Krone,  übersetzt  von  Friedrich 
Jacobs,  mit  Einleitung,  berichtigter  Uebertragung  und  Erläuterung. 
Neu  herausgegeben  von  Dr.  Max  Oberbreyer.  Leipzig  b.  Reclam 
(Üniversal-Bibliothek  914).    138  S. 

Nicht  zugekommen  ist  mir: 

78)  Demosthenes  Oration  on  the  Crown.  Translated  by  Sir  Ro- 
bert Collier.   London  1875. 


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Demosthenes. 


283 


79)  Paul  Foucart,  Sur  lautbenticitö  de  In  loi  d'ßvegoros  citöe 
daus  la  Midienne.  In  der  Revue  de  philologie,  de  litterature  et  d'hi- 
stoire  anciennes,  N.  S.  I  (1877)  S.  168-181. 

Das  Gesetz  des  Euegoros  über  die  Sicherheit  jegliches  Eigenthums 
während  der  Festzeiten,  eingelegt  bei  Dem.  Mid.  10,  ist  von  Wester- 
mann früher  geprüft  und  als  Fälschung  verworfen  worden;  Foucart  unter- 
nimmt in  gegenwärtiger  musterhafter  Abhandlung,  der  Referent  weder 
im  Grossen  noch  im  Kleinen  je  zu  widersprechen  weiss,  eine  Revision 
dieses  Unheils,  die  zu  dem  entgegengesetzten  Resultate  führt.  Die  Be- 
weismittel werden  grösstenteils  von  den  Inschriften  geliefert.  Zu  emen- 
diren  hat  der  Verfasser  nichts  als  Jmvuau)  (zw)  iv  Ihtpatst  und  nach- 
her xat  6  xwfioQ  (xai  6  dywv)  xai  ot  xatpuydoi  xrf.;  vou  besonderem 
Interesse  ist  die  Erklärung,  welche  von  dem  Ausdrucke  xai  ot  ndt- 
oec  xai  6  xwfxoc  mit  Hülfe  namentlich  einer  Stelle  des  Alkiphron  ge- 
geben wird. 

80)  Ch.  Giraud,  Le  droit  grec  et  les  plaidoyers  civils  de  D6- 
mosthene.  In  der  Revue  de  legislation  ancieune  et  moderne.  Paris 
nov.-dec  1875. 

Dem  Referenten  leider  nicht  zugegangen;  ebensowenig: 

81)  F.  A.  Paley  and  J.  E.  Sandys,  Select  private  orations  of 
Demosthenes,  with  introduetions  and  English  notes,  Part.  II. 

82)  H.  Buermann,  Demosthenes'  Vormundschaftsrechnung.  In 
den  N.  Jahrb.  f.  class.  Philol.  CXI  (1875)  S.  801  -834. 

Im  ersten  Theile  dieses  Aufsatzes  wird  die  mehrfach  versuchte  Re- 
construktion  der  demosthenischen  Vormundschaftsrechnung  (zuletzt  R.  För- 
ster in  derselben  Zeitschrift  1874  S.  345,  s.  den  Jahresbericht  1874  —  75, 
Abth.  1,  No.  49  S.  489)  von  neuem  in  Angriff  genommen.  Sprachlich  unmög- 
lich ist  Buennann's  Vermuthung,  dass  das  Satzglied  §  9  touq  o'  <>:>x  Harro- 
rj  zpctbv  fxvwv  d$touc,  hinter  xXtvoxotouQ  8%  ecxoat  röv  dpt&pov  umzu- 
stellen sei;  es  ist  doch  augenfällig,  dass  rous  ok  dann  fallen  müsste,  und 
«ne  Bezeichnung  für  unser  »je«  einzuschieben  wäre.  Er  ereifert  sich 
weiterbin  (S.  806 f.)  ganz  unnöthig  über  die  in  nXdov  JJ  rptxXdota  §  59 
Hegende  starke  Uebertreibung,  worin  er  »Ungeheuerlichkeit,  Rabulistik« 
ö.  s.  w.  erblickt  (vgl.  übrigens  unten  No.  84);  um  sodann  in  dem  Satze 
§  60  ähnliche  Täuschungsversuche  nachzuweisen,  giebt  er  den  Sinn 
der  Worte:  rqv  <5'  dlAyv  obaiav  ivtpybv  TtocijGaaiv,  ouaav  rat/r^g 
ttxhwfa»,  .  .  tov  otxov  ix  rtuv  zpoaudojv  pt'Zo  noiTtoat,  so  wieder 
'S.  807):  »den  Ertrag  der  beiden  andern  Drittel  aber  (ouaav  raOry: 
fir:Xaa''a.y) ,  d.  h.  also  100  Minen  hätten  sie  erübrigen  und  zum  Capital 
schlagen  können«.  —  Falsch  ist  die  Erklärung  von  §  34  to  t*  dv7)ku>- 
/«va  ytuptg  rourarv  rlet'w  TtBetg  »indem  ich  darüber  hinaus  (toOtujv  xAetto) 
was  ein  jeder  der  Vormünder  besonders  (z<opig)  aufgewandt  hat  in  Rech- 


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284 


Attische  Redner 


nung  bringe«,  und  die  zu  diesem  Zwecke  gemachte  Aenderung  in  36 
raura  nletto  ehtl  reßstxwg  statt  rourwv;  toutojv  rX  heisst  doch  kl; Irlich 
»mehr  als  sie,  die  Vormünder« ,  und  an  ersterer  Stelle  ist  /oiffc  rt&sie 
»besonders  rechnend«  zu  verbinden  (so  G.  H.  Schäfer).  Auch  darin  kann 
ich  dem  Verfasser  nicht  beistimmen,  dass  er  die  drei  Vormünder  das 
Vermögen  nicht  gemeinsam,  sondern  in  Ablösung  nach  einander  verwal- 
ten lässt;  die  Beweise  dafür  reichen  nicht  entfernt  zu,  und  die  Streichung 
der  Worte  xal  rä  ouo  TdXavra  rJ>  dypopwvzt  §  43  ist  entschieden  abzu- 
weisen.  Es  kommen  §  41.  42  nicht  Zeugnisse  von  Vormündern  zur  Ver- 
lesung, wie  Buermann  meint,  sondern  Zeugnisse  von  Ohrenzeugen  der 
Aussagen  des  Therippides  und  Aphobos ;  mit  Recht  hat  Förster  a.  a.  0. 
§  41  die  Aufnahme  von  wv  ivavrtov  änExptvavro  (statt  a>c  an.)  aus  den 
Handschriften  A  r  gefordert.  —  Nicht  glücklicher  ist  die  Conjectur  zu 
§  35,  3ff  %wptc  für  xwpis  wv.  —  Es  folgt  von  S.  281  ab  der  Beweis 
für  das  napdSofrv,  dass  Demosthenes  mit  seiner  Forderung  keineswegs 
im  besten  Rechte  gewesen,  sondern  im  Gegentheil  von  Rechtswegen  so 
gut  wie  nichts  zu  fordern  gehabt  habe.   Zunächst  habe  Demosthenes 
mehr  zurück  empfangen,  als  er  angebe;  Aphobos  habe  sich  nach  §  50 
vor  dem  Schiedsrichter  zu  dem  Nachweise  erboten  (r.pouxahero)  y  dass 
das  tiberlieferte  Vermögen  10  Talente  betrage,  und  Demostheues,  indem 
er  diese  Forderung  abgelehnt,  habe  damit  die  Richtigkeit  der  gegneri- 
schen Behauptung  anerkannt    Demosthenes  lehnte  aber  den  Nachweis 
nicht  ab:  §  51  xeXeuovroc  dy  ipou  npbg  ruv  dtarcrrfv  imdsixvovat  foura. 
Ferner:  »Aphobos  brachte  seinerseits  einen  Zeugen  für  seine  Behauptung 
bei  (§  51);  Demosthenes  belangte  ihn  nicht  (pEudofiapTupiwv;  das  beweist 
dasselbe  wie  die  Ablehnung  der  npoxfyoce*.   Sollte  Demosthenes  diese 
Klage  etwa  vor  dem  Prozess  erheben?  oder  nach  gewonnenem  Prozess? 
woher  weiss  Buermann  schliesslich,  dass  Demosthenes  letzteres  nicht  ge- 
tlian?  wiewohl  ja  im  Allgemeinen  nicht  die  Sieger  sich  in  solchen  Kla- 
gen ergingen,  sondern  die  Verlierenden.  —  Bei  der  weiteren  Einzelprü- 
fung von  Demosthenes'  Aufrechnungen  und  Forderungen  werden  die  vor- 
hin angeführten  Conjecturen  und  Vermuthungen  verwerthet ;  insbesondere 
die  Vermuthuug,  dass  die  Vormünder  nach  einander  verwaltet,  bildet 
eine  wesentliche  Grundlage.    Neue  Miss  Verständnisse  kommen  hinzu: 
§  49  wird  (S.  828)  so  aufgefasst,  als  ob  ■/<>£«  nicht  dastände,  und  ebend. : 
ouz'  au  töv  dfH&pbv  twv  zpr/pdriov  eig  touq  mtvsr.npÖTiouQ  lnav£<pep£\* 
8aov  abzbg  yatvtrat  Xaßütv  wird  (S.  829)  tibersetzt:  Aphobos  habe  nicht 
soviel  als  ausgegeben  verrechnet  (statt  »den  Mitvormündern  zur  Last  ge- 
legt«), wie  er  selbst  empfangen  habe.   Insgesammt  aber  lässt  sich  dies 
Herrn  Buermann  entgegenstellen:  hätte  die  Sache  so  gelegen  wie  er  an- 
nimmt und  vermuthet,  so  würde  weder  der  Diätet  noch  das  Gericht  den 
Aphobos  verurtheilt,  am  wenigsten  ihn  zu  dieser  hohen  Summe  verurtheilt 
haben.  Letztere  Thatsachc  weiss  allerdings  der  Verfasser  in  einer  spa- 
teren Abhandlung  mit  überraschender  Kühnheit  zu  eliminiren,  s.  No.  6^. 


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Demosthenes. 


285 


Die  andere  Unwahrscheinlichkeit,  dass  Demosthenes,  dessen  Charakter 
wir  doch  kennen,  seinen  Eintritt  in  s  öffentliche  Leben  mit  einer  solchen 
infamen  Schurkerei  bezeichnet  hätte,  berühre  ich  nicht  einmal.  Von  der 
Unbilligkeit  aber,  die  sich  durchweg  in  Geist  und  Ton  der  hier  gegebe- 
nen Darlegung  ausspricht,  kann  sich  Herr  Buermann  so  am  besten  über* 
zeagen,  wenn  er  sich  fragt  was  er  wohl  sagen  würde,  wenn  man  die  ihm 
selber  nachgewiesenen  handgreiflichen  Unrichtigkeiten  in  seinem  eigenen 
Stile  bezeichnen  wollte.  Seitens  des  Referenten  ist  er  freilich  davor 
sicher.  Vielmehr  erkenne  ich  au,  dass  zur  Aufhellung  des  Vormund- 
schaftshandels einige  schätzbare  Beiträge  geliefert  sind,  deren  einen  ich 
anch  schon  in  meiner  Attischen  Beredsamkeit  III,  1  S.  200,  6  verwer- 
tet habe. 

83)  Siegfried  Schaffner,  De  tertia  adversus  Aphobum  oratione 
vnlgo  Demosthenis  nomini  addicta.  Inauguraldissertation.  Leipzig 
1876.  45  S. 

84)  H.  Bu ermann,  Die  Unechtheit  der  dritten,  angeblich  demosthe- 
nischen  Rede  wider  Aphobos.  In  den  N.  Jahrb.  für  class.  Philologie 
CXV  (1877)  S.  585-612. 

Beide  Abhandlungen  kommen  zu  dem  gleichen  Ziele,  wenn  auch 
etwas  verschiedenen  Wegen ;  denn  Buermann,  der  die  Sehaffner'sche 
Dissertation  mit  vor  Augen  hat,  kritisirt  ihre  Argumente  und  die  der 
froheren  sehr  eingehend,  und  scheidet  eine  grosse  Anzahl  als  verkehrt 
*ier  doch  nicht  hinreichend  beweiskräftig  aus.   Mit  Recht.   Denn  wie- 
"ohl  der  Dissertation  das  Lob  des  Fleisses  und  der  Sorgfalt  nicht  vor- 
enthalten werden  kann,  so  enthält  sie  doch  keine  vorurtheilsfreie  Unter- 
'nchong,  sondern  es  gilt,  für  ein  längst  gefälltes  Urtheil  die  Beweise  zu 
mehren  und  zu  stärken;  davon  ist  die  nothwendige  Folge,  dass  der  Ver- 
fasser Schwierigkeiten  findet  wo  keine  sind,  und  nicht  versteht,  weil  er 
•on  vornherein  nicht  glaubt  durch  weiteres  Nachdenken  und  Suchen  ver- 
stehen zu  können.  Aber  überhaupt  scheint  mir  diese  ganze  Methode,  die 
Schwierigkeiten,  von  denen  einige  unleugbar  vorliegen,  nicht  zu  lösen, 
ändern  durch  Beseitigung  des  gesammten  leidenden  Objektes  loszuwerden, 
eine  bedenkliche  Aehnlichkeit  mit  der  ärztlichen  Methode  des  Dr.  Eisen- 
^rt  zu  haben.    Wenigstens  für  rationell  und  wissenschaftlich  kann  ich 
tas  von  Westermann  eingeleitete  und  wie  sich  zeigt  immer  noch  befolgte 
Erfahren  nicht  halten:  man  sieht  nicht,  dass  man  statt  der  Schwierig- 
st eine  Unmöglichkeit  sich  schafft;  denn  es  ist  nicht  möglich,  dass  ein 
späterer  Rhetor  die  Fähigkeit  und  die  Lust  gehabt  hätte,  einen  so  ver- 
zwickten Rechtsfall  aus  freier  Phantasie  zu  schaffen,  oder  gar,  was  Buer- 
fflann  meint  (S.  599 f.),  die  Vormundschaftsrechnung  der  ersten  Reden 
nachzuprüfen  und  Conjekturen  über  latente  Posten  zu  machen.  Wenn 
man  bei  Untersuchungen  der  Art  es  für  erlaubt  hält,  den  Rhetoren  un- 
begränzte  Fähigkeiten,  Gründlichkeit,  Furcht  vor  späterer  Entdeckung 


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286 


Attische  Redner. 


ihres  Truges  und  dergleichen  beizulegen,  so  ist  das  keine  Wissenschaft, 
sondern  das  Gegentheil,  nämlich  Aberglaube.   Referent  hat  seine  Ansicht 
über  die  fragliche  Rede,  deren  Echtheit  ihm  nach  wie  vor  eine  jedem 
Zweifel  entruckte  Thatsache  ist,  schon  in  seiner  Att.  Beredsamkeit  III,  1 
S.  205-211  entwickelt,  und  hat  nur  noch  einige  Worte  gegen  Buermann 
zu  sagen.   Dieser  nämlich ,  da  er  sein  er  These  selber  so  viele  Stützen 
nimmt,  bemüht  sich  natürlich  neue  zu  schaffen,  und  darunter  ist  ein  Be- 
weis, der  zugleich  seinem  früheren  Angriff  auf  Demosthenes  (oben  nr.  82) 
die  Krone  aufsetzt.    Er  behauptet  nämlich,  Aphobos  sei  gar  nicht  zu 
10  Tal.  Busse  verurtheilt,  wie  in  der  Rede  für  Phanos  steht,  sondern 
schon  nach  Onet.  II,  7  höchstens  zu  dreien,  nehme  man  aber  hinzu,  dass 
die  Richter  nur  zwischen  t^uy/ut  und  dvTtrt'pyna  die  Wahl  hatten,  so 
ergebe  sich  ein  Talent  als  Busse,  was  auch  aus  Onet.  I,  32  und  II,  11 
hervorgehe.    Es  geht  aber  das  Gegentheil  daraus  hervor:  I  32  ip'pter1 
iyyvTjTTjQ,  d.  h.  er  wollte  Bürge  werden,  nicht  »er  wurde  Bürge«  für  das 
Ttfiqjxa  von  einem  Talent;  dass  jenes  der  Sinn,  beweist  der  Zusammenhang 
so  klar  wie  möglich.  An  der  erstangeführten  Stelle  aber  (II,  7:  tvy  lyw 
Soxw  ßXanreiv  roDrov,  oux  droarEpscaßat)  geht  toutov  nicht  auf  Aphobos, 
der  weit  entfernt  zu  Anfang  des  Paragraphen  genannt  ist,  sondern  auf 
Onetor :  »damit  es  aussehe  als  wolle  ich  ihn  mit  meiner  Forderung  der 
Abtretung  schädigen  (während  er  mir  doch  soviel  zugesteht),  nicht  aber 
er  mir  das  Meine  vorenthalten«  (wie  dnoors/tecv  §  6  Anfang  von  Onetor 
gebraucht  ist).  Immer  geht  in  dieser  Rede  ourog  auf  Onetor,  von  Apho- 
bos wird  abzvg  oder  ixiivoc  gebraucht  Die  Härte  aber,  die  in  dem  Her- 
ausfallen aus  der  Apostrophe  liegt  (toutov  statt  oi)  ist  in  diesen  Reden 
nicht  so  anstössig;  ähnlich  haben  §  13  A  F  r  und  y  p  S  roorou  für  <xoD.  — 
Was  die  andern  neuen  Argumente  gegen  die  Rede  für  Phanos  betrifft, 
so  ist  das  aus  §  27  gezogene  vollständig  nichtig  (was  zwingt  den  Ver- 
fasser, das  n>>-/\  npoeidÖTtg  auf  die  Zeit  bis  zur  gegenwärtigen  Verhand- 
lung zu  beziehen?),  und  um  ein  weiteres  aus  §  60  zu  gewinnen,  wird 
Aph.  I,  58  auf  einmal  ganz  anders  als  in  der  früheren  Abhandlung  iuter- 
pretirt,  so  dass  der  dort  von  Demosthenes  gemachte  Schluss,  früher  als 
»Ungeheuerlichkeit«  bezeichnet,  jetzt  »formell  correkt«  genannt  wird. 
Zrp&rcr}  ok  yXwaa  iort  ßpozwv,  noMt$  3*  evt  püdot. 

85)  Gotthold  Krüger,  De  oratione  exceptoria  quam  ferunt  con- 
tra Pantaenetum  scripsisse  Demosthenem.  Inauguraldissertation  von 
Halle  1876.  28  S. 

Die  Dissertation  ist  nicht  bedeutend;  für  die  behauptete  Unechtheit 
der  Rede  werden  nur  äusserst  wenige  und  schwache  Argumente  beige- 
bracht Gänzlich  haltlos  ist  die  beiläufig  versuchte  Zeitbestimmung  für 
die  Rede  npbg  \auoipazov. 


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Demostheues. 


287 


86)  W.  Rohrmann,  Oratio  quae  est  contra  Macartatum  nura  De- 
mosthenis  esse  iudicanda  sit.  Inauguraldissertation  von  Göttingen 
1875.  59  S. 

Der  hier  für  die  Unechtheit  der  fraglichen  Rede  gelieferte  Beweis 
zerfallt  in  zwei  Theile:  zunächst  wird  nämlich  das  Werk  mit  Rücksicht 
auf  den  Inhalt  Stück  für  Stück  durchgenommen,  alsdann  (von  S.  35  ab) 
wiederum  Paragraph  für  Paragraph  mit  Rücksicht  auf  die  Form.  Die 
Behandlung  des  Verfassers  ist  allzu  breit;  er  würde  Werthvolleres  ge- 
geben haben,  wenn  er  einen  Theil  des  Raumes  den  sich  bietenden  schwie- 
rigeren Fragen,  wie  den  nach  dem  gesetzlichen  Erbrecht  des  Eubulides  III 
Md  des  Theopompos,  oder  der  Zeitbestimmung  der  Rede  und  dergleichen 
zugewandt  hätte.  Oder,  wenn  dies  nicht  in  sein  Thema  fiel,  so  war  doch 
die  von  Schäfer  mit  Erfolg  begonnene  Untersuchung,  ob  noch  andere 
pseudodemosthenische  Reden  den  gleichen  Verfasser  wie  diese  haben, 
sowohl  naheliegend  als  vielversprechend.  Statt  dessen  wird  sogar  die 
Rede  gegen  Olympiodoros,  auf  welche  Schäfer  zunächst  hingewiesen,  in 
dieser  Abhandlung  niemals  auch  nur  erwähnt. 

87)  Konrad  Seeliger,  Das  Erbschaftsgesetz  in  Demosthenes'  Ma- 
fcartatea  §.  51.    Im  Rhein.  Mus.  f.  Phil.  XXXI.  (1876)  S.  176—182. 

88)  H.  Buermann,  Das  attische  Intestaterbfolgegesetz.  Daselbst 
XXXII.  (1877)  S.  354  -385. 

In  dem  hier  geführten  Streite  um  die  Echtheit  des  in  die  Makar- 
fctea  eingelegten  Erbschaftsgesetzes  muss  sich  Referent  entschieden  auf 
die  Seite  Buermann's  stellen,  der  mit  grosser  Sorgfalt  und  Gründlichkeit 
darlegt,  wie  sich  das  Gesetz  als  durchaus  authentisch  erweist  Die  An- 
Daime  Seeliger's,  es  habe  jemand  sich  die  Mühe  genommen,  zur  Aus- 
stattung einer  obscuren  Privatrede  sich  aus  Isaios  Gesetzesbruchstücke 
zusammenzulesen  und  daraus  ein  Erbschaftsgesetz  zusammenzustöppeln, 
bringt  eine  unendlich  grössere  ünwahrscheinlichkeit  als  alle  die  sind, 
»eiche  er  mit  dieser  Annahme  beseitigen  will.  Ob  es  freilich  Buermann 
gelungen  ist,  alle  die  jetzt  vorhandenen  Anstösse  zu  beseitigen,  ist  eine 
andere  Frage ;  denn  da  anerkanntermassen  der  Text  des  Gesetzes  corrupt 
<rod  lückenhaft  ist,  so  möchte  manches  auf  andere  Weise  eine  bessere  Er- 
ledigung finden.  Leider  hat  Buermann  seinen  Zweck  nur  auf  Kosten  des 
Uaios  erreichen  zu  können  geglaubt,  dem  er  ibewusste  Unwahrheit«, 
»ßabulisterei «  und  dergleichen  schuldzugeben  nicht  müde  wird.  Der 
Hauptpunkt  dabei  ist,  dass  er  die  Abweichung,  die  bezüglich  eines  Para- 
graphen zwischen  Isaios'  Citat  und  der  Fassung  der  Urkunde  besteht, 
auf  böswillige  Entstellung  seitens  des  ersteren  zurückführt.  Is.  7,  20: 
xpCLTZrv  Se  roöc  äppzvat;  xai  roog  ix  rwv  dppivu)vy  o?  &v  ix  zu>v  abnuv 
ttxxf,  xav  yivti  dnwvipw  ruyxdvuHTtv  o vre ff.  Dagegen  in  der  Urkunde : 
&v  ix  rutv  ahrwv  woty  xav  yivet  dmioripw,  was  der  Verfasser  übersetzt 


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288 


Attische  Redner. 


»sowohl  wenn  sie  (die  Nachkommen)  von  diesen  (den  Männern)  selbst 
unmittelbar  stammen,  als  auch  wenn  sie  ihnen  entfernter  verwandt  (d.  h. 
nur  ihre  mittelbaren  Descendenten)  sind.«  Also  ix  rwv  o&tojv  nach 
Buermann  »von  diesen  selbst«,  nach  Isaios  »von  denselben«.  Dieser 
Unterschied  in  der  Erklärung  der  Stelle  geht  nach  des  Referenten  Mei- 
nung nicht  auf  Rabulisterei  seitens  des  Isaios,  sondern  einfach  darauf 
zurück,  dass  jener  ein  Grieche  war,  Buermann  nicht.  Ferner  ist  mir 
unbegreiflich,  wie  Buermann  solche  gründlich  confuse  Advokaten  wie  die 
Verfasser  der  Reden  gegen  Leochares  und  Makartatos  gegen  den  vor- 
trefflichen Juristen  Isaios  als  Autoritäten  benutzen  kann.  Mir  ist  eine 
Rechtsauffassung  jener  beiden  ohne  die  geringste  Beweiskraft.  —  Es  ist 
zu  bedauern,  dass  seine  vielfach  treffliche  und  beifallswerthe  Untersuchung 
durch  die  unglückselige  Sucht,  den  attischen  Rednern  etwas  anzuhängen, 
in  ihrem  Werthe  erheblich  geschmälert  worden  ist. 

89)  C  Schwarze,  De  Demosthenis  orationibus  suppositiciis  com- 
mentatio,  pars  prior.    Gymnasialprogramm  Stade  1876.    15  S. 

Dieser  erste  Theil  betrifft  die  nach  des  Verfassers  Meinung  von  Rhe- 
toren  gefälschten  Privatreden,  gegen  Aphobos  III  und  gegen  Dionysodo- 
ros  (LVI).  Zunächst  werden  in  beiden  Reden  Abweichungen  des  Aus- 
drucks vom  demosthenischen  nachgewiesen,  wie  LVI,  23  ndcxetv  von 
einem  Schiffe,  während  dieses  Wort  bei  Demosthenes  sonst  nie  von  leb- 
losen Dingen  stehe;  der  Verfasser  zählt  die  sämmtlichen  einschlägigen 
Stellen  auf,  übersieht  aber,  dass  wenigstens  an  einer' davon,  gegen  Kalli- 
kles  24,  mBecv  von  einem  xepdfitou  gebraucht  ist.  Bei  der  vielgehetzten 
Rede  XXIX  hat  er  sich  vor  Allem  das  nicht  klar  gemacht,  dass  eine 
volle  Uebereinstimmung  mit  den  späteren  Reden  des  entwickelten  Stiles 
gar  nicht  verlangt  werden  kann.  —  Unter  den  weiterhin  folgenden  Ar- 
gumenten aus  den  Sachen  ist  nichts  wesentlich  Neues;  denn  über  die 
Rede  LVI  hat  der  Verfasser  schon  in  seiner  Dissertation  de  orationc 
xarä  J.  (Göttingen  1870)  seine  Ansicht  dargelegt. 

Briefe. 

90)  F.  Blas s,  Ueber  die  Echtheit  der  Demosthenes*  Namen  tragen- 
den Briefe.  Progr.  des  Wilhelms -Gymnasiums  zu  Königsberg  i.  Pr. 
1875.    11  S. 

91)  A.Schäfer,  Sind  die  demosthenischen  Briefe  echt  oder  nicht  * 
In  den  Neuen  Jahrb.  für  class.  Philol.  Bd.  CXV  (1877)  S.  161—166. 

92)  F.  Blass,  Die  demosthenischen  Briefe.  Ebendas.  S.  541—544. 

Referent  hat  sein  Programm  dem  wesentlichen  Inhalte  nach  in  sein 
später  erschienenes  Buch  Uber  Demosthenes  aufgenommen.  Die  Polemik 
Schäfer's,  den  zweiten  und  dritten  Brief  betreffend,  richtet  sich  gegen 


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Aischines 


289 


das  Programm;  in  dem  letztangefuhrten  kleinen  Aufsatze  sucht  Referent 
die  Argumente  Schäfer's  zu  widerlegen. 

Ich  schliesse  hier  an: 

93)  Jos.  Rohrmoser,  Ueber  den  Gang  des  harpalischen  Pro- 
cesses  und  das  Verhalten  des  Demosthenes  zu  demselben.  In  der  Zeit- 
schrift t  d.  Österreich.  Gymnasien  XXVII.  Jahrg.  (1876)  S.  481—496. 

Die  gründlich  geführte  Untersuchung  kommt  zu  dem  Ergebnisse, 
dass  dem  Demosthenes  zwar  durchaus  keine  Bestechlichkeit,  dagegen 
einige  starke  Fehler  sowie  eigenmächtige  Verwendung  harpalischer  Gel- 
der zu  Staatszwecken  schuldgegeben  wird;  damit  erscheint  die  Anzeige 
des  Areopags  und  so  ziemlich  auch  das  ürtheil  der  Geschworenen  als 
gerechtfertigt.  Jene  Fehler  sind  indessen  bei  einem  Staatsmanne  wie 
Demosthenes  nicht  eben  wahrscheinlich,  und  was  den  zweiten  Vorwurf 
betrifft,  so  hat  der  Verfasser  gar  nicht  versucht,  die  Sache  aufzuklären, 
sondern  bleibt  einfach  bei  dem,  was  Hypereides  col.  4  f.  darüber  sagt.  — 
Die  Exegese  im  einzelnen  ist  nicht  überall  zu  billigen,  und  nicht  gerecht- 
fertigt ist  es,  dass  die  einschlägigen  demosthenischen  Briefe  gar  nicht 
zur  Verwendung  kommen,  die  doch  unter  allen  Umständen  beachtens- 
werthe  Quellen  sind. 

Aischines. 

94)  Andreas  Weidner,  De  Aeschinis  emendatione  ad  Cobetum 
epistula.    Gymnasialprogramm  Giessen  1874.    26  8. 

(Im  vorigen  Jahresbericht  noch  nicht  besprochen). 

Der  Verfasser  führt  in  der  Einleitung  bittere  Klage,  dass  seine 
Arbeiten  über  Aischines  in  Deutschland  so  wenig  Anerkennung  gefunden, 
and  sucht  die  Schuld  davon  bei  der  deutschen  Philologie.  Referent 
glaubt  indess,  dass  in  der  That  nicht  mehr  Anerkennung  verlangt  wer- 
den kann,  als  sie  Weidner  seitens  Rosenberg's  (No.  95)  zu  Theil  gewor- 
•  den,  und  dass  das  von  Weidner  als  lächerlich  bezeichnete  Urtheil  eines 
Recensenten,  die  ungeheure  Textverderbniss  sei  von  ihm  klar  constatirt, 
andererseits  habe  er  viel  zu  viel  Conjekturen  in  den  Text  aufgenommen, 
ein  wohlbegründetes  ist.  Man  möge  den  Handschriften  misstrauen,  miss- 
traue aber  seinen  eigenen  Conjekturen  noch  weit  mehr  ;  durch  den  Mangel 
dieses  Misstrauens  und  durch  die  einseitige  Betonung  gewisser  Principien 
ist  Weidner's  Verdienst  um  Aeschines  geringer  geworden,  als  es  hätte 
sein  können. 

Es  werden  nun  in  dieser  Abhandlung  eine  grosse  Menge  neuer  Con- 
jekturen zu  Aischines  vorgetragen,  in  der  Ordnung,  wie  sie  die  Folge 
im  Text  an  die  Hand  gab.  Grossentheils  bestehen  sie  in  der  Ausschei- 
dung interpolirter  Worte;  die  im  Anhang  zu  or.  H  S.  13  ff.  mitgeteilten 
Conjekturen  zu  Demosthenes  or.  XIX  sind  sogar  alle  bis  auf  eine  von 

JtiLTMbericht  für  Altertbums- Wi»stm8chaft  1877.  I.  19 


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290 


Attische  Redner. 


dieser  Art.  Referent  ist  wie  Weidner  der  Ansicht,  dass  bei  Demosthenes 
und  vollends  bei  Aischines  eine  Unzahl  solcher  Eindringlinge  im  Texte 
stehen,  getraut  es  sich  indessen  nicht,  sie  aufzuspüren,  weil  dazu  eine 
ganz  ausserordentliche  Vertrautheit  und  enge  Berührung  mit  dem  Geiste 
des  Redners  gehört.  Diese  Vertrautheit  ist  bei  Aischines  noch  viel 
schwerer  zu  erlangen,  als  bei  Demosthenes,  weil  die  üeberlieferung  eine 
so  viel  schlechtere,  und  die  Hinterlassenschaft  eine  so  viel  geringere  ist; 
dazu  tritt  als  grösstes  Hemmniss  der  Umstand,  dass  Aischines  in  weit 
geringerem  Grade  Kunstredner  ist.  —  Zum  Schluss  bespricht  Weidner 
einige  Conjekturen  Cobet's,  und  handelt  ausführlich  über  ißouMw*  (äv) 
und  über  vol.  —  Gelegentlich  werden  auch  zu  Deinarch  und  anderen 
Schriftstellern  Conjekturen  beigebracht. 

95)  Emil  Rosenberg,  Jahresbericht  zu  Aeschines.  Erster  Theil. 
Im  Philol.  Bd.  XXXV  (1876)  S.  181-198. 

Es  handelt  sich  in  diesem  ersten  Theile  um  die  handschriftliche 
Kritik  der  ersten  Rede,  und  zwar  besonders  um  die  Weidner'sche  Aus- 
gabe. Rosenberg  erkennt  das  grosse  Verdienst  Weidner's  um  eine  me- 
thodische Verwerthung  der  Handschriften  vollkommen  an,  ist  indess  mit 
seiner  Classifikation  der  Handschriften  von  or.  I  nicht  ganz  einverstanden, 
und  stellt  daher,  nach  sorgfältiger  Untersuchung,  ein  neues  modificirtes 
Stemma  auf  (S.  188).  Wenn  sodann  Weidner  seinen  Text  besonders  nach 
Recension  A  herstellt,  mit  Zurücksetzung  der  Handschriften  B,  so  möchte 
Rosenberg  weder  diesem  Verfahren  unbedingt  beipflichten,  noch  das  um- 
gekehrte empfehlen.  Mit  Recht  bekämpft  er  Weidner's  Grundsatz,  aus 
verschiedener  Stellung  eines  Wortes  in  den  Handschriften  consequent  auf 
stattgehabte  Interpolation  zu  schliessen,  sowie  auch  jenen  anderen,  zu 
tilgen,  sowie  beide  Handschriftenklassen  in  den  Ausdrücken  auseinander- 
gehen typhös  —  xaipoQ,  Ipyov  —  npäflM)',  jede  Tilgung,  sagt  er  S.  193, 
müsse  einen  Grund  in  sich  selbst  haben.  —  Die  Untersuchung  der  Citate 
aus  der  Rede  bei  späteren  Schriftstellern  (S.  194  f.)  ergiebt  das  Resul- 
tat, dass  die  meisten  davon  eine  dritte  Recension  voraussetzen.  —  Zum  • 
Schluss  erörtert  Rosenberg  noch  einzelne  Stellen  der  Rede  nach  Weidner's 
Ausgabe,  und  bringt  auch  einzelne  eigene  Conjekturen  vor. 

96)  Georg  Marchand,  Charakteristik  des  Redners  Aeschines. 
Inauguraldissertation  der  Universität  Jena.   Cassel  1876.    106  S. 

Die  Würdigung,  welche  in  dieser  Schrift  dem  Aischines  zu  Theil 
wird,  bezieht  sich  fast  durchweg  auf  sein  Leben  und  seine  politische 
Thätigkcit;  was  im  letzten  Abschnitt  (8.  98—105)  über  seine  Beredsam- 
keit beigebracht  wird,  ist  dürftig  und  stimmt  grossentheils  mit  dem  ent- 
sprechenden Abschnitt  bei  A.  Schäfer  überein.  —  Die  Darstellung  von 
Aischines'  Leben  und  Wirksamkeit  ist  breit  angelegt,  doch  entbehrt  sie 
tiefeingehender  Untersuchungen  über  einzelne  Punkte ;  die  Auffassung  ist 


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Lykurgos. 


291 


in  den  meisten  Stocken  die  von  A.  Schäfer,  jedoch  etwas  strenger  gegen 
den  Redner,  dem  bewusster  und  absichtlicher  Verrat h  schuldgegeben 
wird.  Referent  kann  diese  Beurtheilung  nicht  zu  hart  finden,  und  muss 
Oberhaupt  die  mit  Sorgfalt  ausgeführte  Charakterisirung  des  Aischines 
and  die  Darstellung  seines  inneren  Entwickelungsganges  als  wohl  gelun- 
gen anerkennen. 

97)  Bruno  Caemmerer,  De  duplici  recensione  orationis  Aeschi- 
neae  contra  Ctesiphontem  habitae.  Inauguraldissertation  von  Jena. 
Arnstadt  1876.   33  S. 

Die  mehrfach  erörterte  Frage,  in  wieweit  Aischines  seine  Rede 
gegen  Ktesiphon  nach  der  Gerichtsverhandlung  zur  Herausgabe  umge- 
arbeitet habe,  wird  hier  von  neuem  untersucht,  und  zwar  ist  der  Ver- 
fasser geneigt,  ziemlich  viel  auf  diese  Umarbeitung  zurückzuführen,  ins- 
besondere alle  diejenigen  Anklagen,  auf  die  sich  bei  Demosthenes  keine 
Antwort  findet.  Dahin  gehört  insbesondere,  was  Aischines  über  Demo- 
sthenes* politische  Thätigkeit  in  den  Zeiten  Alexanders  vorbringt;  Caem- 
merer weist  dies  mit  Westermann  und  Rauchenstein,  gegen  die  vom  Re- 
ferenten getheilte  Ansicht  A.  Schäfer's,  der  zweiten  Recension  zu.  Wenn 
er  sich  dabei  auf  Cor.  56  stützt,  wo  Demosthenes  verspricht,  nichts  zu 
übergehen,  so  übersieht  er,  dass  dort  nur  von  den  in  der  ypapy  enthal- 
tenen Anklagepunkten  die  Rede  ist. 

98)  Andr.  Weidner,  Zu  Aeschines.  Im  Philologus  Bd.  XXXV 
(1876)  S.  561.  Conjektur  zu  2,  50:  dM  //«re  statt  dndzen,  welches 
Wort  dem  Referenten  völlig  untadelig  scheint  (dnexetv  =  dmthppivai). 

99)  H.  van  Herwerden,  Varia  (ad  Aeschylum  et  Aeschinem). 
In  der  Mnemosyne  Bd.  V  Theü  U  S.  188  -198. 

Dem  Referenten  nicht  zugegangen. 

Lykurgos. 

100)  F.  Blass,  Der  Codex  Oxoniensis  des  Lykurgos.  In  den  N. 
Jahrb.  f.  class.  Philologie  CXI  (1875)  S.  697-604. 

Referent  theilt  hier  eine  von  ihm  gemachte  Collation  des  Cod.  Oxo- 
niensis N  (0)  für  die  Leokratea  mit.  Dass  dieser  Codex  ausser  Anti- 
phon und  Deinarchos  auch  diese  Rede,  wenigstens  zum  grösseren  Theile, 
enthalte,  war  vorher  sonderbarer  Weise  gar  nicht  bemerkt  worden.  Die 
Stellung  der  Handschrift  zum  Crippsianus  A  ist  ähnlich  wie  bei  jenen 
beiden  Rednern:  die  meisten  und  schwersten  Fehler,  zumal  in  den  ein- 
gelegten poetischen  Stellen,  sind  gemeinsam,  doch  mangelt  es  nicht  an 
Berichtigungen  aus  N,  die  zum  Theil  mit  Conjekturen  der  Neueren  zu- 
sammentreffen. « 

19* 


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292 


Attische  Redner 


101)  Lykurgos'  Rede  gegen  Leokrates.   Für  den  Schulgebrauch 
erklärt  von  C.  Rehdantz.  Leipzig,  B.  G.  Teubner  1876.  HI,  189  8. 

Neben  die  Nicolai'sche  Schulausgabe  der  Leokratea  (s.  den  Jahres- 
bericht 1874  -75,  Abth.  I,  S.  493  No.  63)  tritt  hiermit  eine  ungleich  um- 
fangreichere und  höchst  werthvolle.  Voraus  geht  eine  Einleitung  über  Ly- 
kurg's  Leben  und  rednerischen  Charakter,  sowie  über  die  Leokratea  ins- 
besondere (S.  1—15).  Die  Rede  selber  ist  mit  einem  sehr  ausführlichen  er- 
klärenden Commentar  versehen  (S.  16  —  101).  Hieran  schliesst  sich  erstens 
ein  kritischer  Anhang  (S.  102—124),  in  welchem  ohne  beabsichtigte  Voll- 
ständigkeit die  in  der  Lesart  schwierigen  oder  gegen  die  Handschriften 
geäuderten  Stellen  theils  kurz  aufgeführt,  theils  besprochen  werden.  Der 
zweite  Anhang  (S.  125  —  164)  enthält  »grammatische  und  lexikalische  Er- 
läuterungenc  deren  Zahl  so  gross,  dass  sich  dies  als  ein  neuer  Commen- 
tar zu  der  Rede  bezeichnen  Hesse.   Schliesslich  kommen  im  dritten  An- 
hange (S.  165—186)  eine  Reihe  von  »erklärenden  Zusätzen  geschicht- 
lichen Inhalts«,  zum  Theil,  wie  der  über  den  sogenannten  kanonischen 
Frieden,  von  recht  ansehnlicher  Länge.   Ein  »Wort  und  Sachregister 
zu  den  Anhängen  1  —  3«  steht  auf  S.  187  —  189.  —  Eine  durchgehende 
Differenz  zwischen  dem  Verfasser  und  dem  Referenten  besteht  in  der 
Handschriftenfrage,  indem  Rehdantz  dem  Cod.  Oxon.  keinerlei  Autorität 
für  die  Feststellung  des  Textes  zugestehen  will.  —  Unverständlich  ist 
mir,  dass  er  §  96  die  Emendation  Pinzger's  i^xaraXtnovrag  anavrae  für 
&n.  iyx.  nicht  einmal  erwähnt  und  statt  dessen  eine  recht  geschraubte 
Erklärung  des  U  eberlieferten  giebt;  falsch  ist  die  Erklärung  von  rqv 
olxoufiivrjv  §  123  als  »die  Welt«,  während  es  lediglich  Gegensatz  ist  zu 
dem  vorangehenden  dvdararov  tjJv  ndkiv  ov<rav. 

(Vergl.  die  Recension  des  Referenten  in  der  Jen.  Lit-Zeit  1876 
S.  575  f.). 

102)  Emil  Rosenberg,  Zur  äusseren  und  inneren  Kritik  der 
Leocratea.   Gymnasialprogramm  Ratibor  1876.   26  S. 

Der  erste  Theil  enthält  Untersuchungen  über  das  für  Lykurg  auf- 
zustellende Handschriftenstemma,  deren  Abschluss  indess  der  Verfasser 
für  eine  spätere  Abhandlung  verschiebt  (s.  N.  Jahrb.  f.  class.  Piniol.  1877 
S.  683  ff.).  —  Es  folgt  eine  kritische  Erörterung  zahlreicher,  von  den 
Neueren  angefochtener  Stellen  der  Rede,  mit  Rücksicht  auf  Frohberger's 
Jahresbericht  (No.  103).  Der  Verfasser  ist,  wie  es  dem  Referenten 
scheint,  in  der  Kritik  des  Lykurgos  in  Folge  einer  allzu  ungünstigen 
Meinung  von  dessen  Fähigkeiten  jetzt  conservativer  als  er  sein  sollte; 
so  will  er  §  8  die  Worte  ujote  japs  .  .  äfxfx/^r^fj.dzwv  unverkürzt  belas- 
sen. Zu  loben  ist,  dass  er  den  Hiat  beachtet,  der  auch  für  Lykurgos 
nicht  ganz  gleichgültig  ist ;  sollte  nicht  dies  Kriterium  für  die  von  Rosen- 
berg angestrebte  Abschätzung  der  Handschriften  mit  zu  verwerthen  sein? 
—  In  einem  »Annex«  (S.  22—26)  wird  in  Sachen  der  Hamburger  Aldina, 


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Hypereides.  293 

über  deren  Randglossen  Rosenberg  mehrfach  berichtet  hat,  reiches  Ma- 
terial zur  Beurtheilung  des  Werthes  dieser  Glossen  beigebracht 

Schliesslich  ist,  als  im  vorigen  Jahresbericht  übergangen,  nach- 
zutragen: 

103)  H.  Frohberger,  Der  Redner  Lykurgos  (Jahresbericht).  Im 
Philologus  Bd.  XXXm  (1874)  S.  344-367  und  476—660. 

Ausfuhrliches  und  gründliches  Referat,  zunächst  über  die  Lykurg's 
Leben  betreffenden  Arbeiten,  sodann  über  Ausgaben  und  textkritische 
Abhandlungen;  umfasst  wird  der  Zeitraum  von  1854  ab.  Eigene  Beiträge 
zu  liefern  war  nicht  des  Verfassers  Absicht;  doch  ist  seine  besonnene 
Beurtheilung  namentlich  der  sämmtlichen  Fragen  der  Textkritik,  die  bis 
dahin  angeregt  waren,  von  nicht  zu  unterschätzendem  Werthe. 

Hypereides. 

104)  Hyperidis  orationes  duae,  6  Inndptoe  XoyoQ  et  Imkp  föfcvtfnrot/. 
Recensuit  C.  G.  Cobet  Editio  altera  auctior  et  emendatior.  Lug- 
duni-Batavorum  1877.    127  S. 

Vorliegende  Ausgabe  enthält  zunächst  einen  unveränderten  Abdruck 
der  beiden  zuerst  einzeln  erschienenen  Arbeiten  Cobetfs,  der  Ausgabe 
des  Epitaphios  (1858),  8.  1  —  72,  und  der  Recension  der  Euxenippea 
(1852>,  S.  73—92;  alsdann  folgen  die  neuen  Addenda,  die  zum  Epitaphios 
S.  93—106,  die  zur  Euxenippea  106-119;  der  Rest  sind  Indices.  —  In 
den  Addenda  wird  die  inzwischen  erschienene  Ausgabe  des  Referenten 
zu  Grunde  gelegt;  leider  ist  des  Referenten  späterer  Aufcatz:  Zu  Hype- 
reides (N.  Jahrb.  CI  1870  S.  741  ff.)  mit  der  darin  veröffentlichten  neuen 
Collation  der  Papyrus  dem  Verfasser  unbekannt  geblieben.  Er  würde 
daraus  u.  a.  ersehen  haben,  dass  seine  Ergänzung  Epit.  I,  9  pdlprupee, 
die  er  jetzt  zurücknimmt,  dennoch  richtig  sein  wird  {MAPT  .  .  der 
Papyrus).  Dagegen  nicht  richtig  ist  nhjoidoai,  welches  er  jetzt  (S.  103) 
in  Col.  XIV,  28  für  nXyaafoetav  vermuthet,  so  wenig  wie  sein  früheres 
xhpidoat  dv,  denn  im  vorhergehenden  bietet  der  Papyrus  nicht  ob8y  ixet- 
votc  oder  ou8'  kzipote,  sondern  ouS*  i<rw  otg,  wozu  der  Optativ  &v  .  . 
-no'Aaeiav  gehört  (so  schon  Shilleto  Journ.  of  class.  and  sacred  philol. 
IV,  318).  Als  sonstige  neue  Conjekturen  zu  dieser  Rede  führe  ich  auf: 
III,  29  dee^eXdeTv  statt  imX&ecv  (S.  94),  allzu  kühn;  IV,  7 ff.  bupleXops- 
vof  xa]t  yltyvofievoc  %opyybc  xal  rpopy]c  xat  ratv  äXXa>v  andvra>v 
(8.  95),  wobei  auf  den  Raum  nicht  die  genügende  Rücksicht  genommen 
ist  (s.  auch  N.  Jahrb.  1.  c.  S.  743);  V,  38  [irt]  xaTeTtryzucav,  während 
Sandys  deet  xar.  ergänzt  (S.  97 f.);  VIII,  14  Stavevefiyfuvoue  (S.  99); 
X,  29  tö  rthv  noXXiüv  datpaXiq  (S.  100);  XI,  25  f.  vuv  8'  dnb  rau-cyc  imdp- 
ZU  £&0uc  .  .  ftyovivai  (S.  100 f.);  XI,  41  dXXa  rj?  roorwv  ohne  iv  (101); 
dann  8.  101  f.  Ergänzung  zu  XII,  2—6;  8.  103  tstü/ijxgukv  für  nsmaj- 


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294 


Attische  Redner. 


xaatv  im  Fragmente  des  Epilogs.  —  In  den  Noten  zur  Euxenippea 
wiederholt  Cobet  zuerst  (S.  106)  seine  frühere,  von  mir  bestrittene  Be- 
hauptung, dass  col.  XIX,  14  J<o^eve%c  für  Jioyvtöye  zu  schreiben  sei. 
Er  bemerkt  mit  Recht,  dass  aus  den  Handschriften  nicht  entschieden 
werden  dürfe,  ob  -tSyc  oder  -eßyc,  die  Autorität  der  Inschriften  aber 
wird  er  nicht  zurückweisen  können.   Nun  findet  sich  erstlich  der  Name 
J/oyvfff,  den  er  nicht  anerkennen  will,  C.  I.  Att.  I,  119.  120.  164;  so- 
dann gehen  auf  den  Inschriften  die  Patronymika  von  Namen  auf  -jjc,  oug 
regelmässig  auf  -ßr^g  aus:  'AvTupaviBys  318,  Ato%ap(drjQ  461,  'EntreMSyc  446, 
'Entxaptöyc  434,  EbrtXßyG  448  u.  s.  w.  —  XXV,  9  verlangt  er  napaxe- 
XeÜEc  statt  -j),  als  das  einzig  attische  (S.  108).   Indessen  ob  jj  oder  et 
zu  schreiben,  war  den  Attikern  in  jener  Zeit  in  dem  Masse  unklar,  dass 
wir  auf  den  Inschriften  des  4.  Jahrhunderts  ret  ßooXet  und  n6Xi)  neben- 
einander finden;  die  Aussprache  war  wohl  bei  beiden  Schreibungen  die- 
selbe. —  XXV,  12 f.  vermuthet  Cobet  jetzt  mit  völliger  Evidenz:  xl 
too(too)  rwv  iv  rjji  noXet  xrk.  (S.  108).  —  XXXIV,  1  zieht  er  seine 
frühere  Conjektur  ourot  für  abrät  zurück  (S.  113);  ich  nehme  sie  auf 
unter  gleichzeitiger  Umstellung  des  dXXd:  od  jiövov  ourot  xal  ol  dXXot 
j4&  taaatv  dXXä  xal  rä  nat8ta.  —  Recht  gut  ist  XXXV,  21  das  Ein- 
schieben von  xal  &7dBet$a  nach  i&jXey£a  (S.  114).  —  Nach  XXXVII,  10 
ergänzt  Cobet  Lykophr.  XXXV  zu  Anfang  ob  yäp  8rp:oo  (S.  115).  — 
XXXVII,  19  ojq  ifwl  8oxeT  6n6»ev  (115f.).  —  XXXVIII,  26  tadelt  er, 
dass  ich  ^Afyvtea  nicht  in  *Afyvtä  corrigirt,  indem  er  wiederholt  erklärt, 
veteres  Atticos  his  formis  nisi  contractis  usos  non  fuisse.   Attische  De- 
krete aus  Hypereides'  Zeit:  C.  I.  A.  167,  2.  7  Ileipaieux;,  168  Ktrtdatv 
und  Kntet'wv  (gleichwie  Swpetd,  eldv,  Settovrat  geschrieben  wird),  184 
MaXtewv.  —  XLII,  25  [ab  re]  xal  ol  (117),  vgl.  N.  Jahrb.  L  c  S.  742; 
XLIV,  17  ixrbs  rwv  fierpwv  gewaltsam  für  ivrbg,  hier  und  Dem.  Pant. 
S.  977,  5  (118);  XLV,  24  8aap.oXoy^aavreQ  roue  ix[86vrag]y  seil.  doOXoug 
als  Objekt  des  letzteren  Verbums,  wohl  kaum  richtig  (S.  118  f.).  —  Bei- 
läufig wird  auf  S.  97  Lyk.  Leokr.  40  die  Tilgung  von  iteptipoßooQ  und 
el  Zutat  gefordert,  letzteres  nicht  ohne  Wahrscheinlichkeit 

105)  F.  Bücheler,  Coniectanea.  In  den  N.  Jahrb.  f.  PhiloK  CXI 
(1875)  S.  305  —  340;  darin  zu  Hyper.  S.  307  —  309  (310),  No.  XXII 
(XXIII). 

Zunächst  eine  Conjektur  zu  Plutarch's  Vita  des  Hypereides,  §  17 
S.  XXVIII  meiner  Ausgabe:  wpuXrjxwQ  8k  xal  0puvjj  für  wq  elxbe  8k  xal 
81x71  Qpvvflr  alsdann  Bemerkungen  und  Ergänzungen  zum  Epitaphios 
(col.  IV  Anfang  col.  I).  In  der  Anfangscolumne  scheint  er  einiges  rich- 
tig gesehen  zu  haben;  das  Ganze  auch  nur  dem  Sinne  nach  herzustellen 
halte  ich  für  unmöglich.  —  S.  310  wird  beiläufig  zu  Epit.  IV,  24  con- 
jicirt  napaXemuj  (für  das  korrupte  .  .  ataXitpat). 


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Deinarchos.   Griechische  Rhetoren. 


295 


106)  Woldemar  Tröbst,  Zu  Hypereides'  Rede  gegen  Demosthe- 
nes.  In  den  N.  Jahrb.  f.  class.  Philol.  CXIH  (1876)  8.  205-208. 

Der  Verfasser  will  die  npoxtfaeic  an  den  Areopag,  die  Hypereides 
col.  7  meiner  Ausgabe  dem  Demosthenes  in  den  Mund  legt,  nach  Vorgang 
von  Egger  in  anderer  Weise  deuten  als  gemeiniglich  geschieht,  nämlich 
dahin,  dass  Demosthenes  einem  angesehenen  Areopagiten  Bestochenheit 
scbnldgebe.  Referent  kann  dieser  Auffassung  auch  jetzt  nicht  zustim- 
men: sie  beseitigt  kleine  Schwierigkeiten,  indem  sie  grosse  einführt 

107)  E(douard  T(ournier),  Fragment  dHyperide.   In:  Revue 
de  philologie  N.  S.'  I  (1877)  S.  208. 

Nachweis  eines  bisher  übersehenen  Bruchstückes  des  Redners,  bei 
Dionys.  Antioch.  Ep.  79  (Hercher  Epistologr.  S.  273):  o  VXauxtmxou  3k 
rdvzcijv  dncuSeurdraTov  l<prj  rb  XotSopsTv. 

108)  A.  N.  Schwarz,  Rede  des  Hyperides  für  Euxenippos.  Mos- 
kau 1875.  8.   170  S. 

Referent  bedauert  sehr,  diese  russisch  geschriebene  Abhandlung 
nicht  recensiren  zu  können. 

Deinarchos. 

109)  Woldemar  Tröbst,  (Dinarchus]  I,  82 sq.  In  den  Miscel- 
lanea  philologa  (Festschrift  zur  Feier  des  10jährigen  Stiftungsfestes 
des  philologischen  Vereins  zu  Göttingen.   Göttingen  1876)  S.  5—8. 

Die  Darlegung  des  Verfassers  läuft  darauf  hinaus,  dass  an  der 
betreffenden  Stelle  die  Worte  ntp\  tyrijaEw:  tu>v  ^p^pdriov  als  Interpo- 
lation getilgt  werden,  mit  Beibehaltung  der  Conjektur  des  Referenten 
(die  er  A.  Schäfer  beilegt)  rä  fafiapara  für  rb  frtftopa.  Mir  scheint 
das  Gestrichene  nothwendig,  um  den  Gegensatz  zu  dem  vorher  (78  ff.)  be- 
sprochenen Psephisma  des  Deinarchos  hervorzuheben.  Nach  meiner  Les- 
art muss  man  allerdings  annehmen,  dass  schon  vorher  Verurtheilungen 
und  Hinrichtungen  wegen  der  harpalischen  Sache  stattgefunden;  doch  ist 
eben  dies  die  Ansicht  Schäfers  (III  S.  294).  Zu  vergleichen  war  auch 
die  Stelle  Dein.  1,  4,  mit  ähnlicher,  doch  noch  schlimmerer  Corruptel. 

n.  Griechische  Rhetoren. 

Die  Folge  ist  die  der  Spengel'schen  Rhetores  Graeci. 

110)  U.  von  Wilamowitz-Möllendorf,  In  libellum  nep)  tfyooQ 
coniectanea.   Im  Hermes  Band  X  (1876)  S.  334-346. 

Die  Abhandlung  bringt  zahlreiche  Conjekturen  und  darunter  man- 
che treffliche.  Allzu  geneigt  ist  der  Verfasser  zur  Annahme  von  Glossemen ; 


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Griechische  Rhetoren. 


zum  Beispiel  S.  23,  6  Jahn  ist  zwar  der  Anstoss  begründet,  den  er  an 
t)  'Oduaaeta  nimmt;  doch  statt  diese  Worte  zu  streichen  möchte  ich  lie- 
ber etwa  iv  rjy  'OSuaaeta  schreiben,  und  unmittelbar  vorher  ist  das  Teva 
jedenfalls  beizubehalten,  wenn  man  auch  toü  Tpwixoü  noXifwu  mit  Wila- 
mowitz  entfernt.  Seine  Art  erinnert  vielfach  stark  an  die  moderne  hol* 
ländische  Kritik.  Unbegreiflich  ist  mir  der  beiläufige  Widerspruch  gegen 
von  Rohden's  Nachweis,  dass  der  Hiatus  in  dieser  Schrift  auf  bestimmte 
Fälle  beschränkt  ist.  Wäre  eine  Widerlegung  dieser  Thatsache  möglich, 
so  wäre  es  ein  grosses  Verdienst  gewesen  sie  zu  geben,  da  das  Hiatus- 
princip  die  Textkritik  ganz  ausserordentlich  beeinflussen  und  binden  muss. 

111)  Ludwig  Martens,  De  libello  nepl  fyouQ.  Inauguraldisser- 
tation von  Bonn  1877.   39  S. 

Im  ersten  Abschnitte  dieser  fleissigen  Dissertation  (S.  5—22)  wird 
der  Versuch  gemacht,  des  Caecilius  Schrift  nef)\  tfyouc  aus  den  Andeu- 
tungen des  sogenannten  Longin  nach  Grundzügen  und  Tendenz  zu  recon- 
struiren.   Nach  der  Meinung  des  Verfassers  wollte  Caecilius  nicht  sowohl 
zur  Erhabenheit  anleiten,  als  von  dem  Streben  darnach  zurückhalten; 
somit  würde  die  uns  erhaltene  Schrift  eine  entschiedene  Gegenschrift 
sein.  Dass  sie  indess  dies  nicht  sein  will,  geht  aus  C  1  deutlich  genug 
hervor;  sie  muss  vielmehr,  wie  Referent  auch  früher  ausgesprochen,  mit 
ihrer  Vorlage,  die  sie  zu  überbieten  und  zu  verbessern  sucht,  im  Grunde 
gleichartig  gewesen  sein.   Die  Beziehung  des  tcv£q  G.  2  Anfang  auf 
Caec.  scheint  mir  nicht  einmal  zulässig  zu  sein;  die  dort  Bekämpften 
sind  keine  Rhetoren  gewesen.  Werthvoll  ist  der  Nachweis,  dass  in  dem 
Abschnitt  über  die  Figuren  (c.  16  —  29)  sehr  vieles  auf  Caec.  zurück- 
geht, es  fragt  sich  freilich,  ob  auf  dessen  Schrift  rtepl  o(f>ot>c.  Vgl.  Wila- 
mowitz  S.  338.  —  Von  S.  22  —  83  wird  die  Entstehungszeit  unserer 
Schrift  gründlich  untersucht ;  der  Verfasser  setzt  dieselbe  in  die  Zeit  des 
Tiberius,  nicht  unwahrscheinlich,  wiewohl  seine  weitere  Vermuthung,  dass 
Caecilius  den  Verfasser  zuerst  angegriffen  haben  möge  und  dieser  hier 
darauf  antworte,  mir  wenig  einleuchtet.  —  Der  Schlussabschnitt  liefert 
Nachträge  zu  Jahns  kritischem  Apparat,  theils  nach  den  für  Jahn  ge- 
machten Collationen,  theils  nach  neuen,  die  durch  M.  Bonnet,  Ch.  Graux 
und  H.  von  Rohden  für  den  Verfasser  besorgt  worden  sind. 

112)  Casparus  Hammer,  De  Apsine  rhetore.   Programm  von 
Günzburg  1876  (München,  Gotteswinter  und  Moessl).  8.  36  S. 

Dies  Programm  behandelt  im  ersten  Capitel  Leben  und  Werke 
des  Apsines,  im  zweiten  die  Handschriften  der  erhaltenen  Techne,  im 
dritten  den  allgemeinen  Zustand  dieser  Schrift;  im  vierten  werden  eine 
grosse  Anzahl  Conjekturen  zu  derselben  gegeben,  die  freilich  nicht  immer 
glücklich  sind.  Dass  in  dem  Werke  viele  Lücken  oder  nur  auszugs- 
Meise  vorhandene  Theile  sind  (Cap.  3),  hat  der  Verfasser  gut  dargelegt; 


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Griechische  Rhetoren. 


297 


doch  kann  Referent  der  8.  22  f.  vorgeschlagenen  gewaltsamen  Umstellung 
einiger  Sätze  nicht  beipflichten.  Die  Existenz  einer  Schrift  von  Apsines 
it.  kpfaptettzc  oder  n.  <ppdaza>s  hat  der  Verfasser  nicht  bewiesen  (Cap.  I 
8.  12ff.);  die  ixfpaote,  von  der  bei  Doxop.  W.  H,  513  die  Rede  ist, 
gehört  ja  zu  den  Progymnasmen  (s.  Theon  S.  118  8p.).  —  Endlich  fallt 
bei  der  Erörterung  der  Lebensnachrichten  auf,  dass  nach  Hammer  (S.  7) 
der  'A<f>nnje  'A&yvmoe,  der  Vater  des  unter  Konstantin  lebenden  Ona- 
simos,  mit  dem  Gadareer  Apsines  identisch  sein  soll,  der  doch  nach  der 
Torhergehenden  Untersuchung  zwischen  193  und  249  lebte.  Im  Uebrigen 
ist  die  fleissige  Erforschung  eines  noch  fast  ganz  unbearbeiteten  Gebie- 
tes dankbar  anzuerkennen. 

113)  R.  Volkmann,  Zu  Apsines.  In  den  N.  Jahrb.  f.  Piniol.  CXI 
(1875)  S.  593-596. 

Die  Miscelle  betrifft  die  in  die  Hypothesis  zu  Isokrates'  Friedens- 
rede eingefugte  Stelle  Apsines  S.  344  Sp.,  die  der  Verfasser  schon  in 
seiner  Rhetorik  S.  105  Anm.  aus  jener  Hypothesis  emendirt  hat.  Er 
Tertheidigt  mit  Glück  seine  dortigen  Aufstellungen  gegen  den  Wider- 
spruch Hammer's  (Phiiol.  XXXIV,  278  f.). 

114)  C.  Hammer,  Kritische  Beiträge  zu  Demetrius  ntpi  kp^vetas. 
Im  Philologus  Bd.  XXXV  (1876),  S.  711-713.  —  XXXVI  (1877), 
S.  355-358. 

Conjekturen  zu  einer  grossen  Anzahl  von  Stellen;  Referent  kann 
aar  selten  beistimmen.  In  dem  Fragmente  des  Antiphon  bei  Demosthe- 
nes  S.  274,  25  Sp.  ist  die  Corruptel  im  Wesentlichen  längst  gehoben, 
und  insbesondere  für  die  Vulgata  i^ofiev^  hat  auch  Spcngel  das  rich- 
tige >jv  i^ufiev  im  Text;  der  Verfasser  aber  ignorirt  die  Emendation 
und  macht  den  ganz  verkehrten  Vorschlag:  ^  yap  vrjaoQ  Ijv  tuh  i^ofievT) 
fykj  ftkv  xai  noppw&ev  iaxtv  ixjnjX}}  xdt  rpa^eai. 

115)  C  G.  Cobet,  Ad  Demetrium  (§  23.  128.  261.  269).  In  der 
Mnemosyne  N.  S.  Bd.  V,  S.  276. 

Lag  dem  Referenten  nicht  vor. 


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Jahresbericht  über  Plutarch's  Moralia 
ffir  1876  und  1877. 

Von 

Dr.  H.  H  e  i  n  b  e 

in  Marienburg  In  West-Preussen. 


Miscellanea  philologica.  Festschrift  zur  Feier  des  10  jährigen  Stif- 
tungsfestes des  philol.  Vereins  zu  Göttingen.  1876.  80  S.  8. 

In  diesem  Festprogramm  hat  Albert  Barth  S.  75 ff.  »Kritische 
Beiträge«  veröffentlicht,  von  denen  hier  nur  Nr.  I  besprochen  werden  soll. 
Plut.  Quaest.  Roman.  XXXI  erörtert  die  Frage,  warum  bei  den  römischen 
Hochzeiten  Talasius  gerufen  wurde.  Nachdem  Barth  gezeigt,  dass  die 
von  Plutarch  dafür  gegebenen  beiden  Erklärungen  sich  auch  ganz  in  der- 
selben Reihenfolge  bei  dem  Excerptor  des  Verrius  Flaccus,  bei  S.  Pom- 
pejus  Festus  S.  351  (Moller)  finden,  schliesst  er,  da  bei  letzterem  für 
die  erstere  Varro  als  Autor  genannt  ist,  dass  Plutarch,  wie  Festus,  resp. 
Verrius  Flaccus  beide  Nachrichten  in  ihren  Quellen  bereits  zusammengestellt 
fanden  und  dass  Plutarch  in  dieser  quaestio  ganz  auf  Varro  zurückgeht. 
In  Plutarch's  Text  ist  nun  das  Wort  rdAavzov,  welches  ein  zum  Gebrauch 
der  Wollspinner  verfertigtes  Körbchen  bedeuten  soll,  corrupt;  dafür  bietet 
Paulus  in  dem  aus  Festus  gemachten  Auszug  S.  350  das  Richtige,  näm- 
lich calathus,  in  Folge  dessen  emendirt  Barth  mit  Recht:  xoJ  yäp  rbv 
rdXapov  xdXadov  dvofiA.^ouat.  — 

Von  demselben  Verfasser  ist  veröffentlicht: 

De  Iubae  OM010TH21K  a  Plutarcho  expressis  in  Quaestionibus 
Romanis  et  in  Romulo  Numaque.    Dissert  inaug.  Göttingen  1876. 
54  S.  8. 

Barth's  wohlgelungene  Arbeit  über  Iuba's  II.  verlorene  Schrift 
SjADtoTyrec  ist  eine  Quellenforschung,  welche  man  vom  philologischen  Ge- 
sichtspunkte aus  als  Muster  für  derartige  Untersuchungen  aufstellen 
kann,  denn  mit  gewissenhaftem  Fleisse  hat  der  Verfasser  die  dahinge- 
hörige Literatur  benutzt  und  noch  einmal  von  Anfang  an  die  Frage  über 
die  von  Plutarch  in  den  quaest.  Rom.  und  in  den  Vitae  des  Romulus  und 


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Plntarch's  Moralia. 


.  299 


Nrana  benutzten  Quellschriftsteller  untersucht;  dabei  sind  die  von  Barth 
gewonnenen  Resultate  nicht  nur  für  Plutarch  von  Bedeutung,  sondern 
kommen  ebenso  sehr  der  Literaturgeschichte  wie  der  Alterthumswissen- 
schaft im  Allgemeinen  zu  gute.   Ausgehend  von  der  Frage,  was  für  ein 
Bild  man  sich  von  den  b^otor^rtc  des  gelehrten  Königs  überhaupt  zu 
machen  habe,  zeigt  der  Verfasser  S.  1— 19,  dass  Iuba,  der  lange  Zeit 
in  Rom  grammatische  und  antiquarische  Studien  getrieben  hatte,  von  der 
damals  ziemlich  allgemein  verbreiteten  Ansicht,  dass  die  lateinische  Sprache 
aus  der  griechischen  hervorgegangen,  beeinflusst,  ein  Buch  geschrieben 
habe,  welches  lateinische  Vokabeln  und  Worterklärungen  neben  den  da- 
hingehörigen griechischen  enthielt    In  diesem  umfangreichen  Werke 
(Hesych.  citirt  Buch  XV)  leitete  er  nicht  nur  aus  eigener  Kenntniss  la- 
teinische Worte  von  griechischen  ab  oder  stellte  griechische  und  römische 
Sitten,  Einrichtungen  und  Kulthandlungen  vergleichend  nebeneinander, 
sondern  benutzte  auch  des  Dionys  von  Halikarnass  Archäologie  und  des 
M.  Terentius  Varro  Schriften  in  der  Weise,  dass  er  theils  längere  Par- 
tien aus  jedem  der  beiden  Autoren  in  seine  Schrift  hinübernahm,  theils 
die  von  beiden  geäusserten  Ansichten  verband  und  die  Erklärungen  des 
Einen  durch  die  des  Anderen  verbesserte  und  vervollständigte.   Im  fol- 
genden liefert  dann  Barth  den  Beweis  einmal,  dass  Plutarch  bei  der 
Abfassung  der  Vitae  des  Romulus  und  Numa  nicht  auf  das  in  seinen  aktat 
Besprochene  Rücksicht  genommen,  andererseits  auch  nicht  mehrere  Ge- 
währsmänner, sondern  nur  den  einen,  den  Iuba,  benutzt  habe.  Und 
wenn  nun  in  dem  Berichte  des  Plutarch  sich  Namen  wie  Livius  oder 
Castor  oder  Varro  oder  sonst  wie  finden,  so  stammen  diese  alle  aus  Iuba, 
denn  Varro  hat  Plutarch  selbst  nicht  in  der  Hand  gehabt,  ebensowenig, 
den  Verrius  Flaccus  —  des  Plutarch  Quellen  mussten  griechisch  geschrie- 
ben sein  und  das  hat  Iuba  nachweislich  gethan.  So  sind  denn  Ansichten, 
wie  sie  Thilo  in  seiner  Dissertation  über  Varro  als  Quellschriftsteller 
des  Plutarch  in  den  quaest  Rom.  und  Hermann  Peter  über  diese  plut. 
Schrift  geäussert  haben,  als  nicht  zutreffend  zurückzuweisen  und  selbst 
des  so  sorgfältigen  Mommsen  Urtheil:  »die  Schrift  von  den  römischen 
Fragen  giebt  uns  erwiesener  Massen  die  varronische  Doctrin,  tiberarbeitet 
durch  die  Gelehrten  der  augusteischen  Zeit,  wie  Verrius  Flaccus  und 
Iuba«  ist  etwas  zu  modificiren.  Das  Gesammtresultat  der  Untersuchungen 
ober  die  Quelle  der  jedesmaligen  quaest  Romana  gipfelt  endlich  darin, 
dass  30  Fragen  als  aus  des  Iuba  ofiotö-npee  hervorgegangen  mit  Sicherheit 
nachgewiesen  sind. 

Hieran  schliessen  wir  eine  andere  Dissertation: 

Quaestiones  Plutarcheae,  diss.  inaug.  quam  defend.  Hermannus 
Patzig.   Berolini.  66  S.  8. 

Patzig's  Dissertation  giebt  eine  ganze  Sammlung  einzelner  sehr 
verschiedenartiger  Plutarchfragen,  von  denen  namentlich  die  ersten  recht 


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300 


Plutarch's  Moralia. 


interressant  sind.  Im  Beginn  der  Arbeit  zeigt  er  sich  mehrmals  als  ein 
Gegner  Volkmann's,  indem  er  dessen  ürtheil  hinsichtlich  der  Echtheit 
oder  Unechtheit  einzelner  unter  Plutarch's  Namen  gehender  Schriften 
entgegentritt.  So  gehört  auch  er  zu  der  jetzt  immer  grösser  werdenden 
Anzahl  derer,  welche  die  consolatio  ad  Apollonium  für  echt  plutarcheisch, 
wenn  auch  für  eine  Jugendschrift  halten  (s.  Jahresb.  1874/75,  Abth.  I,  S.  577). 
In  Betreff  der  Schrift  de  fato,  welche  Zeller  noch  als  echte  Quelle  plu- 
tarcheischer  Philosophie  benutzte  und  die  Volkmann  als  unplutarcheisch 
hinstellte,  tritt  auch  Patzig  für  die  Unechtheit  ein,  während  er  wiederum 
anderer  Ansicht  ist,  als  Volkmann  (I  S.  105)  in  Bezug  auf  zwei  Frag- 
mente, welche  Tyrwhitt  aus  einem  Cod.  Harleianus  zuerst  unter  Plutarch's 
Namen  veröffentlicht  hat    Wenn  bei  der  Besprechung  dieser  beiden 
Fragmente  Patzig  das  Urtheil  Volkmann's,  als  ein  »temer es  gefälltes 
bezeichnet,  so  will  uns  dies  wenig  gefallen,  zumal  er  einen  Beweis  für 
seine  abweichende  Ansicht  weder  beibringt  noch  ihn  zu  liefern  für  nöthig 
hält,  so  lange  nicht  sicherere  Argumente  für  die  Unechtheit  aufgestellt 
sind!  —  Ueber  de  amore  prolis  hatte  der  bekannte  Plutarchforscher 
Döhner  (quaest.  Plut.  III.  Meissen  1862  S.  26  ff.)  die  Ansicht  ausgesprochen, 
dass  Plutarch  nicht  der  Verfasser  derselben  sei;  es  sei  die  ganze  Schrift 
vielmehr  eine  Compilaüon  aus  anderen  Schriften  dieses  Autors  und  ein 
Excerpt  aus  einem  anderen  Buche  Ober  dasselbe  Thema;  Volkmann 
(I  S.  187)  schliesst  sich  diesem  Urtheil  mit  einer  Modificirung  an:  ihm 
ist  die  Schrift  ein  Fragment  und  augenscheinlich  das  Fragment  eines 
Auszuges;  Patzig  dagegen  hält  sie  für  ein  echtes  Werk  des  Plutarch. 
Zum  Beweise  dieser  Behauptung  geht  er  die  Gründe  durch,  welche  Döhner 
als  Argumente  gegen  die  Echtheit  vorgebracht  hatte;  in  den  von  Döhner 
beigebrachten  findet  Patzig  keine  Gegenbeweise  gegen  seine  Ansicht:  das 
Thema  ist  ein  Plutarch  nicht  fremder  Gegenstand,  die  Beweisführung  ist 
richtig;  die  vielen  Döhner  anstössigen  Wörter  schrumpfen  auf  15  zu- 
sammen und  selbst  hier  finden  sich  für  sieben  derselben  noch  Milderungs- 
gründe.   Wenn  nun  auch  zugegeben  werden  muss,  dass  ohne  &mz£ 
Eijirjiiva  keine  plutarch eische  Schrift  existirt,  so  sind  diese  zum  Theil  sehr 
Beltsamen  Wörter  für  die  fünf  Capitel  der  kleinen  Schrift  doch  immer- 
hin noch  Verdacht  erregend.   Die  von  Döhner  urgirten  Widerholungen 
nicht  nur  derselben  Wörter,  sondern  auch  ganzer  Wortverbindungen  über- 
geht Patzig  als  zu  unbedeutend;  dagegen  giebt  er  für  die  Benutzung  syno- 
nymer Begriffe  einige  Beispiele  aus  echten  plutarcheischen  Schriften.  Gut 
gelungen  ist  die  Zurückweisung  der  Döhner'schen  Ansicht,  dass  der 
Autor  der  Schrift  de  amöre  prolis  entweder  dieselbe  Quelle  gehabt  hat, 
wie  Plutarch  oder,  was  Döhner  für  wahrscheinlicher  hielt,  aus  Plutarch 
selbst  einen  Auszug  machte ;  hieran  schliesst  sich  eine  Zusammenstellung 
der  einzelnen  Gedanken,  wie  sie  sich  hier  finden,  mit  solchen,  die  in  echt 
plutarcheischen  Schriften  vorkommen.  Trotz  dieser  von  tüchtiger  Belesen- 


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80» 

heit  im  Plutarch  zeugenden  Beweisführung,  können  wir  die  Frage  ob  echt 
oder  anecht  doch  noch  nicht  als  abgeschlossen  betrachten. 

An  diese  Untersuchung  schliessen  sich  Bemerkungen  zu  den  Frag- 
menten aus  dem  Commentar  zu  Hesiod's  opera  et  dies  und  dem  soge- 
nannten Lampriaskatalog.  Treu  hatte  in  seiner  Monographie  aber  dieses 
Thema,  welche  die  Frage  erschöpfend  und  allseitig  abschliessend  behan- 
delt hatte,  wenig  Werth  darauf  gelegt,  dass  sich  bei  Joh.  Stobaeus  ver- 
schiedene Titel  plutarcheischer  Schriften  finden,  welche  durch  den  soge- 
nannten Lampriaskatalog  nicht  belegt  werden  können;  Patzig  nimmt  die 
Frage  noch  einmal  auf,  stellt  die  bei  Stobaeus  erhaltenen  17  Titel  zu- 
sammen und  versucht  in  einer  zum  Theil  etwas  geschraubten  Beweisfüh- 
rung (so  soll  z.  B.  IV  nept  ftXiag  aus  ntpt  euBupc'a?  entstanden  sein)  Sto- 
baeus und  Lampriaskatalog  unter  einen  Hut  zu  bringen.  Es  folgt  eine 
Besprechung  einzelner  Fragmente  Plutarch's,  an  welche  sich  eine  in  jeder 
Beziehung  anzuerkennende  und  in  ihrem  Resultate  wohl  zu  beherzigende 
Untersuchung  über  den  Namen  Quin tus  anschliesst,  welchem  die  Schrift 
de  fraterno  amore  dedicirt  ist.  Der  klare  und  umsichtig  geführte  Beweis 
ergiebt,  dass  dieser  Name  verderbt  und  L.  Quietus  zu  schreiben  ist.  Den 
Schluss  dieser  umfassenden  Dissertation  bildet  eine  Sammlung  kritisch 
unsicherer  Stellen,  welche  Patzig  zu  heilen  versucht.  Der  Mangel  an  Raum 
gestattet  nicht,  näher  auf  dieselben  einzugehen,  weshalb  wir  nur  die  Re- 
sultate angeben  wollen. 

consol.  ad  Apoll.  9  statt  dytoyj}  —  dptoyjj. 

sept.  sap.  conviv  7:  2o  y&p,  £py  b  Atotunoe,  o&w  yiypatpaz 
ht  Sfwtov  olxirae  p^  pe&ustv,  utg  iypaifcaQ  'A&ywyatv  oixirae  pi)  ipav  pjjSk 
fypaAoepetv.  ytXdaavro^  ouv  roü  ZoXwvuq,  KhobutpoQ  b  larpoQ'  äXX  Zpoiov, 
fyr^  tu*  fypaXotytiv  rb  XaXttv  iv  otvtp  ßpe^opevev'  fjbtorov  yap  iare.  Kai 
&  X/Xtov  OnoXaßwv  £(frq  Biä  touto  toi  päXXov  dpexreov  aitvou.  ndXtv  d*  b 
Staumoq  Kai  /cjv,  fyq,  b  0aX5je  iiofcv  ebutv  ort  ra/«rra  ffpäv  notet  (seil,: 
t6  XaXtcv  iv  otv<p  ßps^opevov). 

ibid.  8  in.  statt  ort  —  &re. 

ibid.  13  stellt  er  den  Senar  in  den  Worten  des  Chersias  her:  5rs 
npoünivov  dXtfXototv  iazuupzvot 

nap'alnä.  1 

De  mul.  virt  3  (302,  17)  das  Komma  vor  tote  zu  tilgen  und 
mit  ö'jvapevouQ  zu  verbinden. 

ibid.  15  (312,38)  TyweX&etv  zu  schreiben,  gleich  darauf  ist  das 
Fragezeichen  nach  dya$ot\  der  Punkt  nach  ivay<ov{aaaBat  zu  setzen. 

ibid.  25  (324,  2)  vor  ovvtorapivouQ  der  Artikel  rotte  zu  setzen. 

Quaest  Rom.  17  statt  bk  ittpe  robs  iatrrijc  muSas-aury  nepi 
rouc  zu  schreiben. 

ibid.  75  statt  dbeXftxov  dbzXfov. 

Quaest  Graecae  9  statt  rb  yäp  ivvo&tv  xal  ndrptov  iorl  yap 
iwotcv  xara  rb  ndrpiov. 


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802 


Plutarch's  Moralia. 


ibid.  11  das  Interpunctionszeichen  hinter  riff  %wpae,  welches  von 
tlpyov  abhängt,  zu  tilgen. 

ibid.  30  statt  Ifinapcqm  zu  schreiben  ipnayivro^  gleich  daranf 
furä  ßoffi. 

ibid.  34  rouroj  vouv  xarä  rujpqv  npooioyz. 

ibid.  36  statt  rb  xspaa<p6pov,  rb  xipag  oyoBpbv  xcä  inißXaßig. 

de  fort  Rom.  9  (321  f.)  ntpmadhtun  Aor.  für*s  Imperfectnm. 

ibid.  11  (398,  29)  dv8pu>v,  (hjrrrjriuv  xal  dfid^wv  anXiüv. 

ibid.  12  (399.  2)  statt  Xapßdvecv  Xay^dvecv^  dann  mit  Wyttenb.  t4 
rou  orparoü  und  iv  SnXoiQ. 

ibid.  13  (400,  39)  Interpunction  nach  dvBputnouQ  zu  tilgen. 

de  Alex,  fort  aut  virt.  I  5  (403,  30)  für  rtXeaiv  xvfitocv. 

ibid.  8  init.  statt  ix  rou  üepatxou  xal  A/axeSovcxoü  rrje  üzpoixrfi 
xa\  riyff  MaxeSovtxrjg. 

ibid.  9  (406,  29)  nach  IMoiq  ist  ausgefallen  oteo&e. 

ibid.  II  9  oux  b\v  ehreg. 

ibid.  13  (421,  18)  88s  eururfc  ßafrcXebe  (seil.  ?w)  und  statt  rb  /lijra 
rou  o  piytarov. 

de  glor.  Ath.  6  statt  xa}  rouratv  xarrot  rouratv  und  dXX*  dnb 
KO(r(itdnuv  ovyxe^uiiivot  ß(oi  xa)  rouratv  ixXeXocnora/v  x&vordptov  oTxoq. 

ibid.  8  extr.  mit  Wyttenb.  dXXd  6y  —  alxtag,  dann  der  Namo  Are- 
thusios  statt  Amathusios. 

de  Iside  et  Osir.  1  in.  ebzatpsfra. 

ibid.  29  (413,  21)  statt  al8oug  ulov  al8£oipov, 

de  Ei  delphico  20  dvixXemrog  und  £?,  \  xal  vij  Ata....  E2  fv. 

de  Pyth.  orac.  2  n£p(f>ai  verderbt  aus  itttppixivai  oder  ne^pc^ou. 

ibid.  15  rsXatv  abroftt  Satpedv. 

ibid.  17  die  LOcke:  rb  8k  (seil,  oraculura)  rutv  Beeatv  ivde/ae  yt- 
vopivTjQ  dnoßaX&tv  rb  ae/ivbv. 

de  de  f.  orac.  37  aus  Plato  statt  8tayp6xpa>v  herzustellen  StaZut- 
ypcupujv. 

ibid.  44  tuonsp  ivraJü&d,  <paot,  itap    1)pTv  Ijv  rb\  ntpl  rbv  puiyav 

OttfffWV.  , 

ibid.. 49  kripou  rfvog  rb  aijfiswv  J}  ™5  ßtfum&W  rbv  Bebv  Xafi- 
ßdvovrag; 

de  virt.  mor.  3  rb  pkv  dsl  oatpanxbv  imBup.rjrtxbv  xexXqvau. 

ibid.  5  (539,  8)  ooyla  xa>  ipp6v^atQ  zu  tilgen  —  dann  mit  verän- 
derter Ordnung  zu  schreiben  xal  dna&rj  ovviorcyidvy  vouv. 

de  cohib.  ira6  ntpioropJotg  rb  Xiav  rou  mteuparoc  ßaySmov  iy- 
xaBetpge. 

ibid.  9  (555,  4)  oug  *paoi  zoXyv  oux  i%eiv  atg  vouv  i%ovrtzQ.  —  Die 
hieran  geknüpfte  Bemerkung,  dass  die  apophthegmata  regum  et  imper. 
sich  aus  dieser  Stelle  als  echt  plutarcheisch  erwiesen,  ist  eine  alte,  schon 
wiederholt  zurückgewiesene  (Volkmann  I,  S.  212). 


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Plutarch's  Moralia. 


803 


ibid.  15  poßou  8k  xal  ^etpwv  iarcv. 

de  tranqu.  anim  7  (568,  1)  xal  5>or.ep  xuvae  äv  ulaxrwat,  rb 
rpooyxov  eineiig  ixttvooQ  otofuvoe  ntpa/vecv^  ou%t  tyoj). 
de  frat.  am.  13  npdzeot  <piX&py6$. 

de  inv.  et  odio  6  nach  npoautnaiv  hinzuzufügen  xexri)p£vu>v. 

de  ser.  num.  vind.  5  (666,  17)  p£Tpond&ecav. 

de  fato  11  extr.  den  Anfang  mit  Wittenbach  rpkov  8k  a  m>be 
rourote  —  dann  p.avrix^  jisv  npwxov  ndurcv  dv&pumoic  —  endlich  Sturtpa. 

de  gen.  Socrat.  15  (706,  34)  bei  pzra  iyxpartlaQ  psrä  mit  Wyt- 
tenb.  zu  tilgen  —  dann  £y>jy,  detxvua&e  —  darauf  yufivaadfuvoi  herzustellen 
und  das  Interpuncüonszeichen  zu  beseitigen  nach  "npootpipr^abt. 

amator.  7  (936,  26)  es  ist  keine  Lücke  vor  p6vovt  sondern  povov 
17-tt-ov  ist  mit  dem  vorhergehenden  zu  verbinden. 

ibid.  18  (932,  23)  statt  dnev  6  J.  ebie  w  dapvaue. 

ibid.  21  (937,  21)  rt  xioXoei  so  zu  ändern:  xaXouaaQ  fyiäQ  im.... 
mtpoorat,  rt  öy  xwXuet. 

cum  princ.  phil.  L  in.  xotpavov  —  dann  ripäv  xou  in  rtptov  = 
xoepavov  iyxokntoao&at  xal  tpiliav  rtpuov  pensvat  xal  npoaSi/eff&au  xal 

JtOipJMß. 

ibid.  2  init  äv  einzuschieben  vor  IvozÄqaeiev. 
ibid.  4  extr.  statt  Spopxtfoue  'Axepafoue  nach  consol.  ad  uxor.  8. 
ad  princ.  in  er.  3  statt  Scdvotav  vielleicht  cV  euvotav. 
an  seni  ger.  s.  r.  8  xal  rb  p^  yatvopjevov  äXXors  pkv  ioipaXp&atQ 
ort  8k  Imb  oü^q  x&rfi  itpoontTtztiv. 
ibid.  24  iv  dyopq.  xtntrovrag. 

praec.  reip.  ger.  26  utonep  ettypov  xal  pearbv  lovy  vuor^a  rt  ^u- 
ll;,  dr.oouadpsvo;. 

de  unius  in  rep.  dorn.  3  raurae  8k  rä  nXitorov  xal  pzytarov  iv 
itfipavtaig  8ovrfiivra  ru>v  Idvwv  dtt£xtypu>oaro  räc  noXtretae,  Uipoaq  /xiv... 
darauf:  orav  ßaatXia  pkv  üßptv  ivrixjj  dvimeuduvov^  dXtyapzta  8k  bntp- 
fpoawrjv  xat  rb  ajj$a8tQ. 

de  primo  fr  ig.  14  ob%  unb  rou  depoc,  Sc  raptetov  tu?,  darauf:  *l 
jap  ob%  i)  ahoi  rou  psraßdXXetv,  dtf  efc  2  psraßdXht  rb  tpbttpopjevov 
havrtov  (iart)  rt . . . 

ibid.  17  nach  npwrwe  ausgefallen  etvat  xal  <l>u%pbv  npwrwQ. 

ibid.  20  7^>oayttouQ  xara<puyds. 

aqua  an  igni  6  xal  7ivp  pkv  ipu^pov. 

ibid.  8  i)  7ipbe  rvuvavnov  dv  rtQ  ivrsuBsv  iv7u%u>v  Myot  —  der 
Schluss  8avv  äv  psraXdßfl  nporepov  nvsüpa  pkv  xal  rrö/o,  notobvrutv  rourtuv 
tat  iijptoupyouvratv. 

ibid.  10  extr.  Xouaopevots  §  ßaipopivoiQ. 

non  posse  suav.  4  fyq  9iwv  oder  tfaev  6  Siwv. 

utrum  anim.  an  corp.  fragm.  I  L  (Duebn.  S.  419)  rtlvst  statt 
Ticverat. 


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Plutarch's  Moralia. 


ibid.  2  (1.  28)  xaxoBatpovtav. 

ibid.  II  6  (7.  20)  el  pkv  yäp  rw  $  hepytev  (seil,  p'ptenu  td 
ndffxeev)  oußdv  i<nt.  —  Endlich  möchten  wir  erwähnen,  dass  unter  den 
Thesen  No.  IV:  »dass  Polykrates,  welchem  Plutarch  die  Lebensbeschrei- 
bung des  Arat  widmete,  derselbe  sei,  welcher  de  Pyth.  orac.  20  genannt 
Wirde  —  sehr  viel  Wahrscheinlichkeit  für  sich  hat 

Mölanges  Greco-Romains  tires  du  bulletin  de  l'Acadömic  Imperiale 
de  sciences  de  St.  Pötersbourg.  Tome  IV.  A.  Nauck,  kritische  Be- 
merkungen S.  90-236. 

Auf  S.  180  u.  181  finden  wir  zwei  Bemerkungen  zu  Plutarch  und  zwar 
zu  consol.  ad  Apollon.  p.  118  F.  (Cap.  XXXIII),  wo  in  den  Worten  des 
Protagoras  statt  nsvßea  ippatpdvmc  tpipovra  zu  lesen  ist  afogqptfiNK, 
eine  Wortzusammenstellung,  wie  sie  bei  mehreren  Autoren,  z.  B.  Menan- 
der,  Aristoteles,  Iulianos  etc.  gebräuchlich  ist. 

ibid.  p.  113 F.  (Cap.  XXIV)  die  Worte  ybp  Svrae  sind  als  Plu- 
tarch gehörend  auszuscheiden,  wodurch  der  Pentameter  des  Callimachus 
wieder  hergestellt  wird: 

fieTov  iSdxpuaev  TpwtXog  rj  Ilptapoe. 

In  der  Programmabhandlung  von  L.  Weniger  über  das  Colle- 
gium  der  Thyiaden  von  Delphi.  Eisenach  (Karl-Friedrichs-Gymnasium). 
21  8.  4. 

finden  sich  zwei  beachtenswerthe  Verbesserungsvorschläge:  der  erstere 
bezieht  sich  auf  Quaest.  gr.  IX  p.  292  E,  wo  das  handschriftliche  rb  yäp 
hvoetv  xai  ndrptov  als  corrupt  feststeht;  Weniger  (S.  2)  vermuthet  tooto 
yäp  iwopov  xat  ndrptov.  —  Auf  S.  16  u.  17  behandelt  Weniger  das  inter- 
essante XV.  Capitel  in  de  def.  oracul.  p.  418  A;  die  Worte  $  aloXa  3k 
geben  keinen  Sinn,  ebenso  wenig  genügt  einer  der  zahlreichen  Heilungs- 
versuche, daher  conjicirt  Weniger  dem  Sinne,  wie  den  Buchstaben  nach 
mit  Glück:  jj  at  &utdfee  rbv  dp<ptßaXrj  xopov  ^mUvatQ  Soiacv  äyouaev. 
Durch  diese  Aenderung  ergiebt  sich  für  das  Collegium  der  Thyiaden  eine 
neue  Function,  die  mit  der  übrigen  Thätigkeit  derselben  wohl  vereinbar 
ist,  nämlich  die,  dass  sie  mit  brennenden  Fackeln  dem  Knaben,  der  die 
Rolle  des  Apollo  spielt,  das  Geleit  geben,  zusammen  unternehmen  sie 
den  Angriff  (bei  der  Nachahmung  des  Drachenkampfes  Apollons),  werfen 
Feuer  in  das  Drachenzelt,  stossen  den  Tisch  um  und  fliehen,  ohne  sich 
umzuschauen,  aus  dem  Thore  des  Heiligthuras. 

Aug.  Wagener,  Les  opinions  politiques  de  Plutarque  comparees 
avec  Celles  de  Tacite.  Bulletin  de  l'Acad£mie  royale  des  lettres  de 
Belgique  No.  5.   24  S. 

• 

Wagener's  akademische  Vorlesung  dürfen  wir  nicht  als  eine  streng 
wissenschaftliche  Untersuchung  betrachten,  sondern,  übereinstimmend  mit 


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Plutarch's  Moralia. 


305 


des  Verfassers  eigener  Erklärung,  für  eine  populär  gehaltene  Gesammt- 
übersicht  über  die  politischen  Ansichten  zweier  auf  geistigem  Gebiete  her- 
vorragenden Männer  aus  der  Zeit  der  beiden  ersten  Jahrhunderte  des  rö- 
mischen Kaiserthums.  Und  dieser  populärwissenschaftlichen  Färbung  der 
ganzen  Monographie  entspricht  es,  dass  die  Einleitung  weiter  zurückgeht 
und  ausführlicher  sich  verbreitet  über  die  ganze  Zeit  des  Ueberganges 
aus  der  Republik  zum  Kaiserreiche,  und  dass  an  diese  Thatsachen  ver- 
schiedene philosophische  Betrachtungen  sich  anschliessen.  -  Was  dann 
die  politischen  Ansichten  des  Tacitus  und  Plutarch  betrifft,  so  sieht  der 
erstere,  als  römischer  Bürger  und  Senator,  den  Eintritt  des  Kaiserthums, 
der  absoluten  Monarchie,  als  nothwendige  Regierungsform  an,  welcher 
man  sich  unterwerfen  muss;  als  Fatalist  weiss  er,  dass  eine  Aeuderung 
nicht  in  der  Hand  eines  Menschen  liegt,  dass  eine  Umkehr  zum  alten 
Zustand  republikanischer  Freiheit  ganz  unmöglich  ist,  und  dass  die  ein- 
zige Hoffnung  in  diesem  Absolutismus  auf  der  Regentschaft  eines  guten 
und  wohlwollenden  Kaisers  beruht.  Zu  dieser  Anschauungsweise  des  rö- 
mischen Historikers  steht  der  griechische  Moralphilosoph  im  grellen 
Gegensatze:  auch  ihm,  dem  frommen,  den  Glauben  an  die  Gottheit  und 
die  Vorsehung  überall  hervorhebenden  Plutarch  erscheint  die  Monarchie 
in  der  damaligen  Zeit  als  nothwendige  Regierungsform,  aber  nur  eine 
solche,  welche  von  den  Grundsätzen  der  Vernunft  geleitet  und  von  Philo- 
sophen, die  um  des  Fürsten  Thron  sich  schaaren  sollten,  berathen  wird. 
So  sehen  wir  beide  Männer,  so  grundverschieden  in  ihren  Charakteren, 
and  von  entgegengesetzten  Ansichten  ausgehend,  doch  zu  demselben  Re- 
sultate gelangen.  Nach  Plutarch  haben  es  die  Römer  wohl  verdient,  dass 
ihnen  als  Lohn  für  ihre  Tugenden  die  Regierung  des  Erdkreises  zu  Theil 
ward,  und  er  preist  die  Menschen  seines  Zeitalters  glücklich,  dass  die 
Römer  über  sie  herrschen,  welche  der  damaligen  Welt  den  Frieden  ge- 
bracht haben  und  deren  Regenten  der  ganzen  Welt  den  langersehnten 
Frieden  brachten  (l'empire  c'est  la  paix! ).  Allein  trotz  dieser  Anerkennung, 
welche  Plutarch  dem  Römerthume  zollt,  trotz  seines  Einverständnisses 
mit  ihrer  Regierungsform  bleibt  er  doch  durch  und  durch  Grieche,  der 
von  edlem  Patriotismus  erfüllt  die  Pulse  seines  Herzeus  lauter  schlagen 
föhJt,  wenn  ihm  einer  der  gefeierten  Heldennameu  aus  Griechenlands 
ruhmreicher  Vergangenheit  aufstösst. 

Und  nicht  minder  interessant,  wie  die  ganze,  im  glanzvollsten 
Stil  geschriebene  Monographie  Wagener  s  ist  das  Schlussurtheil,  in  wel- 
chem er  seine  eigene  Ansicht  über  das  römische  Kaiserthum  ausspricht: 
die  monarchische  Regierungsform,  für  die  damalige  Welt  eine  Notwen- 
digkeit, zeigte  sich  als  ein  Glück  für  die  Römer  im  Allgemeinen  und 
namentlich  für  die  Provinzen ;  aber  weil  die  einzelnen  Glieder  des  gros- 
sen Staatskörpers  unter  sich  und  mit  dem  Mittelpunkt  desselben  in  zu 
losem  Zusammenhange  standen,  weil  ihnen  ein  einheitliches  Band  fehlte, 
ging  das  römische  Kaiserreich  zu  Grunde;  es  hatte  keine  Repräscntativ- 

J»br««b«rieht  für  AlUrthuau-WlBaenichrnft  1877.  I-  '20 


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306 


Plutarch's  Moralia. 


Verfassung,  wie  sie  in  unseren  Tagen  ebenso  wohl  vereinbar  ist  mit  der 
Monarchie,  wie  mit  der  Republik. 

Aus  dem  Hermes  Band  XI  gehört  hierher  R.  Hercher's  Auf- 
satz »Zu  griechischen  Prosaikern«  S.  223—234. 

Plut.-Moral.  p.  8  B  (de  Hb.  educand.  X).  Hercher  entscheidet  sich 
jetzt,  nachdem  er  die  von  anderen  gemachten  Verbesser ungs Vorschläge, 
ebenso  wie  die  Wyttenbach'sche  Lesart,  welche  er  selbst  in  seinen  Text 
aufgenommen,  mit  Rücksicht  auf  den  Satzbau  verworfen  hat,  dahin  dass 
die  Worte  utv  ärepog  FlXaTwvog  irsvero  auvoomaarr^  als  am  Rand  bei- 
geschrieben, zu  tilgen  sind. 

ibid.  XIII  p.  9B  die  Worte  ?va  tw  napadstflian  <pu>7£ivoTspov 
noir^m  rbv  Xoyov  sind  zu  streichen  (ohne  Angabe  des  Grundes). 

de  adul.  et  amico  XIII  p.  57  A  die  Worte  ?  dypoixou  als  Glosse 
zu  fopforp  mz/erav  <p£puvrog  zu  tilgen. 

consol.  ad  Apollon.  X  p.  106 D  für  das  nur  hier  sich  findende 
Verbum  Suaavtdto  ist  rb  Suodvtov  einzusetzen,  ein  zwar  sonst  —  wenn 
auch  selten  —  gebräuchliches  Wort,  aber  ebenfalls  &ra£  eiprjpivov  bei 
Plutarch. 

ibid.  XIV  p.  109  C.  Hercher  sucht  aus  dem  Inhalt  zu  erweisen, 
dass  die  Worte  toutov  jap  elvat  pövov  abrip  hty  obma  xoXXjj  xa)  XP*!?*1' 
mv  als  das  Produkt  eines  ungeschickten  Interpolators  aus  dem  Text  zu 
entfernen  sind,  ebenso  wie  Apophthcgm.  reg.  et  imper.  Scip.  min. 
p.  199  F  iv  obma  peyakf)  zu  streichen  und  ausserdem  xPuao^  far  ZPoaiOU 
zu  verbessern  ist. 

consol.  ad  Apoll.  XV  p.  110 D:  hier  werden  die  Worte  rtov 
Xpypdnuv  dpa  totg  adpaat  Stap&apevrujv  als  einem  Intcrpolator  gehörig 
ebenfalls  ausgeschieden  und  zwar  weil  es  wider  Plutarch  's  Gewohnheit 
ist,  nach  Anführung  von  Versen  die  aus  ihnen  entspringenden  Lehren 
niederzuschreiben. 

ibid.  XXXI  p.  118B:  hier  werden  die  Worte  toutov  8k  r^v  puotfxiv 
iv  äXXotg  6  nonprjg  fp^i  mit  dem  folgenden  Verse  ebenfalls  und  aus 
gleichem  Grunde  beseitigt;  sie  stehen  zudem  mit  dem  Vorhergehenden 
in  keinen  innerlichen  Zusammenhang. 

ibid.  XXXHI  p.  118D:  da  r>aptiXrppap£.v  eine  Formel  wie  u>c  tpuai 
ausschliesst,  wird  es  gestrichen;  zwei  Zeilen  weiter  ist  statt  dvay-jrseXdv- 
rwv  ditaYyseXdvTiov  zu  schreiben. 

Praec.  conjug.  XLIII  p.  144  BC:  durch  iSta,  welches  als  Inter- 
polation in  den  Text  gerathen,  werden  die  zusammengehörigen  Worte 
abrbv  nal  rijv  yvvatxa  xae  t^v  Bepdnatvav  Tpecg  ovrag  getrennt,  daher 
ist  es  zu  tilgen. 

VII  Sap.  conviv.  XVm  p.  160  F  ist  bnb  rdfoog  als  Interpolation 
auszuscheiden,  ebenso  gleich  darauf  uxkp  -rijc  fiaXarryg. 


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Plutarch's  Moralia. 


307 


ibid.  p.  161  C  ist  ebenfalls  zu  beseitigen  in  £iov ,  wie  schon  die 
Wortstellung  zeigt  und  der  Sinn  ergiebt ;  gleich  darauf  p.  162  A  ist  statt 
5koo  ozot  zu  schreiben,  wie  eis  Koptv&ov  beweist  und  Thucyd.  IV,  42, 
der  richtig  6t  xazaoffloouatv  hat. 

de  superstit.  III  p.  165  E:  hier  und  VI  p.  167  E  ist  tou  ftetbo  für 
rofJ  ßsorj  zu  setzen,  ebenso  wie  VII  p.  168  B  rb  BeTov. 

de  mulier.  virt  XV  p.  253  D:  mit  Verwerfung  aller  Verbesse- 
rungsvorschläge ist  our  äMoTS  zuhöre,  etnsv,  ottdkv  rjpvrjfia/  ooi  Seojxdvi} 
xcu  TauTTjV  vuv  Xißs  ryv  zdpiv  und  ausserdem  des  Hiatus  wegen  statt 
r^Hjrspa  7zpozsfwv  zu  schreiben  und  kurz  vorher  ßfw^ov  Suj^aaa  statt 

Philologus  XXXVI  p.  164  enthält  einen  Verbesserungsvorschlag 
zu  de  Fort.  II  p.  97  E.  Köstlin  hält  u>s  Xiyouat  für  falsch  und  schlägt 
vor  oioQ  Xiyo'jat,  eine  Umwandlung,  zu  der  ein  Grund  kaum  vorliegt  und 
die  auch  nicht  das  Richtige  trifft,  denn  das  Verständniss  der  Stelle  ist 
mit  a/c  Xiyouot  leichter,  als  mit  awg  Hyouot,  wobei  Xiyouat  mit  »wie  man 
sagt«  zu  übersetzen  ist;  auch  ist  die  Verbindung  ws  Uyooat  bei  Plutarch 
durchaus  nicht  selten. 

An  die  Spitze  der  im  Jahre  1877  erschienenen  Plutarchea  stellen 
wir  die  Programmabhandlung  von  M.  Treu,  Zur  Geschichte  der 
üeberlieferung  von  Plutarch's  Moralia  L  Waldenburg  i./Schl.  4.  18  S. 

Die  vorliegende  Abhandlung  beschäftigt  sich  mit  vier  Fragen,  de- 
ren erste  die  Codices  Par.  Nr.  1672  und  1671  und  ihren  Zusammenhang 
mit  Maximus  Planudes  betrifft.  Berthold  Müller  hatte  1873  in  seiner 
Programmabhandlung  über  die  Seelenschöpfung  im  Timaeus  (siehe  Jahres- 
bericht 1873  S.  327  ff.)  zuerst  auf  die  hohe  Bedeutung  des  cod.  Par.  1672 
hingewiesen,  den  wir  für  den  besten  und  wichtigsten  aller  Plutarebcodices 
halten  müssen;  Treu  setzt  hier  die  Arbeit  des  leider  so  früh  verstorbe- 
nen Müller  fort. 

Nach  Aufzählung  der  im  Cod.  1672  enthaltenen  Plutarch-Schriften 
(es  sind  78  Nummern,  dabei  aber  jede  aus  mehreren  Büchern  bestehende 
Schrift  als  eine  Nummer  gegeben)  erfahren  wir  die  interessanten  Schick- 
sale dieses  Codex,  die  Villoison  schon  veröffentlicht  hat.  Darnach 
ruhte  diese  Schrift  lange  Zeit  unbenutzt  in  der  Bibliothek  des  Serails  ; 
erst  im  Jahre  1688  kam  sie  mit  14  anderen  durch  die  Vermittelung  des 
französischen  Gesandten  in  Constantinopel ,  Girardin,  in  die  Pariser  Bi- 
bliothek; nur  ihrer  hervorragenden  Schönheit  verdankte  es  die  Hand- 
schrift, dass  sie  der  Jesuit  Besnier  dem  Gesandten  zur  Anschaffung 
empfahl ;  sie  ist  sehr  umfangreich,  sie  umfasst  nämlich  945  oder  richtiger 
gezahlt  962  Blätter.  Wenn  auch  Anfang  und  Ende  dieses  Buches  von 
einer  Hand  geschrieben  sind,  so  ist  es  doch  nicht  ein  Mann  gewesen, 
der  das  ganze  Corpus  zu  Stande  gebracht  hat;  die  bis  jetzt  über  die 

20* 


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308  Plutarch's  Moralia. 

Zahl  der  Hände  verbreiteten  Nachrichten  sind  unzuverlässig,  Treu  unter- 
scheidet nach  sorgfältigster  Prüfung  fünf  Hände: 

Hand  I  fol.  2—  706  v,  U  fol.  707  -  869  r,  III  fol.  870  —  875,  IV 
fol.  876—936,  V  fol.  1  und  fol.  937-944.  Und  für  diese  Eintheilung 
giebt  er  einen  ausführlichen  Beweis  (S.  6).  In  Betreff  der  Zeit,  in  wel- 
cher diese  Handschrift  geschrieben  ist,  kann  kein  Zweifel  sein :  sie  gehört 
dem  Anfang  des  XIV.  Jahrhunderts  an,  ein  Resultat,  welches  Treu  durch 
Vergleichung  mit  dem  Cod.  Par.  1671  gewinnt;  auch  über  diesen  Codex 
sind  viele  falsche  Nachrichten  verbreitet,  sowie  die  falsche  Ansicht,  dass 
1672  eine  Abschrift  von  1671  sei;  es  ist  dies  ganz  unmöglich,  denn  1672 
enthält  nicht  nur,  wie  1671,  die  Viten  und  die  Moralien  von  No.  1-69, 
sondern  auch  noch  die  Schriften  No.  70-78  und  doch  ist  uns  1671  ganz 
vollständig  erhalten;  es  könnte  sich  also  nur  noch  darum  handeln,  ob 
diese  ersten  69  Schriften  aus  1671  stammen;  hätte  nun  der  Schreiber 
von  1672  den  Codex  1671  vor  Augen  gehabt,  so  würde  er  doch  wohl 
nicht  im  Texte  die  Lücken  andeuten,  wo  1671  nicht  nur  keine  Unter- 
brechung des  Zusammenhanges  aufweist,  soudern  sogar  einen  vollstän- 
digeren Text  bietet.  Nun  sind  aber  in  1672  gerade  in  der  letzten,  bei- 
den gemeinschaftlichen  Schrift  No.  69  ungefähr  30  Stellen,  welche  durch 
eine  Lücke  das  Fehlen  von  einzelnen  Buchstaben  oder  von  einzelnen 
oder  mehreren  Wörtern  angeben,  während  in  1671  keine  einzige  dieser 
Lücken  vorhanden  ist.  Eine  darauf  folgende  Zusammenstellung  einiger 
Stellen  in  1671  und  1672  beweist  dies  vollständig. 

Dagegen  stammen  beide  Codices  von  derselben  Quelle,  wie  dies 
eine  fernere  Vergleichung  zeigt,  und  diese  gemeinsame  Quelle  geht  auf 
M.  Planudes  zurück,  wie  dies  auch  Wyttenbach  (Tom.  I  S.  LXX  und 
Tom.  VI  pars  H  S.  756)  von  ganz  anderen  Argumenten  ausgehend  ver- 
muthet  hat. 

Aus  dieser  Wyttenbach'schen  und  Treu'schen  Auseinandersetzung 
ergiebt  sich  nun  folgendes  Resultat: 

1.  M.  Planudes  hat  zu  der  Aufstellung  seines  Verzeichnisses  vom 
Jahre  1302  ein  den  Cod.  1672  und  1671  ähnliches  Corpus,  das  die  Viten 
und  die  Moralien  von  No.  1  —  69  umfasste,  benutzt. 

2.  Da  sowohl  1672  als  1671  eine  Randbemerkung  des  M.  Planudes 
anführen,  aber  von  einander  unabhängig,  so  müssen  beide  Codices  auf 
ein  Exemplar  zurückgehen,  welches  von  M.  Planudes  entweder  selbst 
zusammengestellt  ist  oder  doch  sicherlich  in  nächster  Beziehung  zu  ihm 
gestanden  hat 

Cap.  II  enthält  Bemerkungen  zu  einigen  anderen  Plutarchhand- 
schriften. 

1.  Der  Riccardianus  45,  aus  dem  Xn.  Jahrhundert  stammend,  ent- 
hält auf  180  zweigespaltenen  Blättern  16  Schriften,  die  von  drei  Händen 
geschrieben  sind.    Die  in  No.  7  sich  findende  Lücke  von  21  Halbreihen 


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Plutarch's  Moralia. 


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dient  vielleicht  dazu,  das  Verhältniss  aufzuweisen,  in  welchem  der  Riccar- 
dianus  zum  Vindobonensis  No.  129  steht 

2.  Auch  im  Cod.  Laur.  56,  2,  dessen  Text,  soweit  Treu  ihn  verglichen 
hat,  ganz  werthlos  ist,  kommt  eine  Lücke  vor  und  zwar  nach  No.  66, 
die  nur  bis  fol.  201  r.  2.  Spalte,  5.  Reihe  geht;  hieran  schliesst  sich 
ohne  die  geringste  Andeutung  No.  69.  Ausserdem  findet  sich  in  diesem 
Cod.  die  Schrift  No.  58  von  derselben  Hand  zweimal  vor,  aber  nicht  aus 
demselben  Original  stammend. 

3.  Auf  dem  Ausfall  von  Blättern  beruhende  Lücken  hat  auch  der 
die  Schrift  No.  78  enthaltende  Cod.  Vindob.  184  aus  dem  XII.  Jahr- 
hundert; da  sämmtliche  vorhandenen  Handschriften  von  No.  78  jene 
grosse  Lücke  zwischen  yrrw  und  üpxotg  haben,  so  müssen  sie  auf  diesen 
Codex,  in  welchem  dieselbe  auf  einem  Blätterausfall  beruht,  zurückgehen ; 
für  diese  ist  aber  wahrscheinlich  Par.  1672  die  beste  Quelle.  Dieselbe 
Folge  im  dritten  und  vierten  Buche  dieser  Schrift  hat  auch  Cod.  Laur. 
80,  5  aus  dem  XTV.  Jahrhundert;  dieselbe  Verwirrung  herrscht  auch  in 
der  Aldina,  wo  allerdings  ein  wenn  auch  erfolgloser  Versuch  gemacht 
ist,  die  Ordnung  herzustellen.  -  In  der  Universitätsbibliothek  zu  Cam- 
bridge befindet  sich  ein  Papiercodex  dieser  Schrift  aus  dem  XV.  Jahr- 
hundert, unter  No.  2601  des  Catalogs  der  Manuscripte  dieser  Bibliothek 
beschrieben;  er  ist  bis  jetzt  wohl  noch  nicht  benutzt,  verdient  es  aber 
aQch  nicht  ;  es  ist  eine  von  den  Handschriften  Antonii  Seripandi  ex  Iani 
Parrhasii  testamento,  die  sonst  meistens  in  der  Nationalbibliothek  zu 
Neapel  sich  befinden. 

4.  In  die  Var.  lect.  in  Plutarchi  Chaer.  opuscula,  welche  sich  am 
Ende  des  II.  Bandes  der  grossen  Plutarchausgabe  von  1589—1590,  1620 
and  1624  befinden,  sind  ausser  den  Lesarten  von  Turnebus,  Vulcobius 
und  Bongarsius  auch  sehr  viele  Varianten  aus  einem  Codex  von  Paulus 
Petavius  aufgenommen.  Jac.  Bongarsius  hat  seiner  Zeit  einen  Codex 
Petavianus  benutzt,  welchen  Wyttenbach  für  älter,  vollständiger  und 
hesser  hielt,  als  den  Vossianus.  Wenn  hiermit  Treu  einerseits  überein- 
stimmt, so  geht  er  andererseits  noch  weiter  und  erklärt  ihn  für  identisch 
mit  dem  Codex  Petavianus,  der  jetzt  im  Vatikan  sich  befindet  und  von 
Montfaucon  Bibl.  I  S.  86  und  89  mit  No.  7  bezeichnet  ist.  Die  Hand- 
schrift enthielt  wohl  nur  solche  Schriften,  welche  in  den  Bereich  von 
31—69  gehören  und  in  einer  mit  Cod.  Paris.  1672  übereinstimmenden 
Folge  geschrieben  sind.  Ebenso  werden  nun  in  jener  Variantensammlung 
aus  Paul.  Petavius-Codex  zu  sämmtlichen  Schriften  von  No.  31—69  Va- 
rianten angeführt,  nur  nicht  zu  No.  54,  weil  jene  genannten  grossen  Aus- 
gaben auch  den  Text  zu  No.  54  nicht  enthielten.  Wenn  nun  mit  gutem 
Recht  angenommen  wird,  dass  zwischen  Paul,  welcher  1614  starb,  und 
Alexander  Petavius  die  nächste  Beziehung  zu  suchen  ist  und  die  Angabe 
über  Cod.  7  des  letzteren  und  Cod.  Petavianus  zusammengehalten  wer- 
den, so  ist  wohl  der  Schluss  nicht  gewagt,  diese  für  identisch  zu  halten. 


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Plutarch's  Moralia. 


5.  Marc.  250,  von  drei  verschiedenen  Händen  geschrieben;  Iland  I 
aus  der  zweiten  Hälfte  des  XI,  Hand  n  aus  dem  XV,  Hand  HI  aus  dem 
XII-  oder  XHI.  Jahrhundert 

6.  Marc.  249,  der  ganze  Text  ist  von  einer  Hand,  mit  Ausnahme 
einer  Ergänzung  des  XV.  Jahrhunderts  fol.  35  r.  bis  41  r.  und  42  v.  Die 
Handschrift  ist  vollständig. 

7.  Marc.  511,  Schriften  von  verschiedenen  Schriftstellern.  Plutarch- 
schriften  von  einer  Hand  des  XH.  Jahrhunderts. 

Das  dritte  Capitel  der  interessanten  Abhandlung  untersucht  die 
Frage:  Wann  lebte  Maximus  Planudes?  da  die  Beantwortung  derselben 
von  grosser  Bedeutung  für  die  Untersuchung  über  die  Codd.  Paris,  ist. 
Gerade  über  die  Zeit,  in  welcher  dieser  so  bedeutende  Mönch  lebte,  ist 
man  wenig  unterrichtet  und  vielfache  Widersprüche  treten  hinsichtlich 
derselben  auf;  die  Meisten  schliessen  sich  der  Ansicht  an,  dass  Pla- 
nudes noch  um  1353  gelebt  habe.   Treu,  der  diese  Ansicht  für  falsch 
hält,  theilt  zunächst  ein  Epitaphium  mit,  welches  nach  Montfaucon  Bibl. 
Bibl.  I  S.  28  a  in  der  Vaticanhandschrift  der  Bibliothek  der  Königin 
Christine  No.  653  auetore  Gregorio  quodam  enthalten  sein  soll    So  ge- 
ring die  Ausbeute  aus  demselben  auch  ist,  die  eine  Nachricht  wird  doch 
mit  Sicherheit  festgestellt,  dass  Planudes  (Vers  7)  nicht  viel  über  50  Jahre 
alt  geworden  ist;  hieraus  folgt  nun,  dass  er  nicht  nach  1353  gelebt  haben 
kann;  denn  es  steht  diplomatisch  fest,  dass  er  im  Jahre  1302  den  Cod. 
Marc.  481  geschrieben;  somit  müsstc  er  einige  20  Jahre  vor  1350  ge 
storben  sein ;  ausserdem  wissen  wir  ganz  sicher,  dass  er  vom  Kaiser  An- 
dronicus  II.  Palaeologus  als  Gesandter  nach  Venedig  geschickt  wurde: 
dies  geschah  nach  des  Jesuiten  Possinus  unzweifelhaft  richtigar  Angabe 
1296,  damals  war  er  ein  dv^p  iMoytfxoe  und  ouveroe,  offenbar  also  in 
gereifteren  Jahren.   Da  er  aber  noch  1302  ein  Buch  schrieb  und  wenig 
über  50  Jahre  alt  wurde,  so  muss  er  noch  vor  1310  gestorben  sein,  sein 
Geburtsjahr  fällt  dennoch  zwischen  die  Jahre  1250  und  1260.   Und  die- 
ses Resultat  erweist  Treu  noch  aus  anderen  Argumenten,  namentlich 
einem  Epigramm  und  Briefen. 

Die  vierte  Frage  endlich  lautet:  Wie  ist  die  jetzt  in  den  Ausgaben 
herrschende  Folge,  der  Moralien  Plutarch's  entstanden?  Treu  bespricht 
zunächst  die  ältesten  Ausgaben,  die  des  Aldus  Manutius  von  1509,  welcher 
sich  die  Baseler  Ausgabe  von  1542  genau  anschloss,  nur  dass  sie  No.  25 
vor  26  stellte;  ebenso  Xylander  in  seiner  lateinischen  Uebersetzung  von 
1570  und  1572,  doch  fügte  er  noch  an  die  dritte  Stelle  die  in  der  Aldina 
und  Frobeniana  fehlende  Schrift  No.  54  ein,  Hess  aber  25  und  26  fort. 
Den  ersten  Versuch  einer  deutschen  Uebersetzung  mit  21  Büchern  der 
Moralien  machte  D.  Michael  Herr  Strassburg  bei  Hans  Schotten  M.  Dxxxv. 
Bedeutsam  ist  die  glückliche  Aenderung,  welche  Henricus  Stephanus  in 
seiner  griechisch -lateinischen  Ausgabe  vom  Jahre  1572  mit  der  Aldina. 
vornahm ;  diese  Anordnung  rührt  ganz  allein  von  ihm  her,  wie  aus  einer 


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Plutarch's  Moralia. 


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Bemerkung  von  ihm  hervorgeht,  die  bis  jetzt  noch  nicht  beachtet  wurde. 
Stephanus  hat  die  ersten  17  Schriften  nach  der  Aldina,  erst  dann  die 
nach  seiner  Ansicht  zusammengehörigen  Schriften  zusammengestellt,  aller- 
dings oft  nur  von  äusserlichen  Gesichtspunkten,  von  Titeln,  nicht  dem 
Inhalt  geleitet.  Hierauf  folgt  die  von  Treu  versuchte  Herstellung  der 
Anordnung  nach  den  drei  Bänden  jener  Ausgabe.  Die  in  der  lateini- 
schen Uebersetzung  sich  findende  Abweichung  von  dieser  Anordnung  ist 
nur  eine  zufallige  und  betrifft  nur  einige  von  Xylander  übersetzte  Schrif- 
ten. Jene  Aenderung  des  Stephanus  behielten  alle  Herausgeber  der  Mo- 
ralia bei,  ausser  Xylander  1574,  nur  dass  sie,  wie  auch  dieser,  No.  25 
und  26  aus  den  MoraUen  ausschieden. 

Aus  dem  Hermes  XII  »zu  griechischen  Prosaikern«  von  R.  Her- 
cher  S.  145-151  gehört  hierher 

de  üb.  educ.  V  p.  3  E.  Hercher  streicht  die  Worte  rwv  rixvwv 
and  aurd  aus  Gründen  des  Inhalts  als  Interpolation. 

de  adul.  et  araico  XVIII  p.  60 D  ist  ebenfalls  rourov,  wie  die 
Stellang  zeigt,  Interpolation. 

üuaest.  Ro  man.  LXI  p.  278 F.  An  Stelle  des  wenig  passenden 
ixxfyoEte  schreibt  Hercher  xyXqoeie  als  parallelen  Begriff  zu  yor^eTat 
fow,  wie  beide  Worte  auch  de  sollert.  animal.  IH  S.  961  D  verbunden 
sind.   Ebenso  sind  sie  verbunden 

Sympos.  IX  14,  7  p.  746  F,  wo  mit  Hertlein  fisTyxtxevat  r>pbc 
wToue  zu  schreiben  ist 

In  demselben  Hermes  hat  Hertlein  kritische  Bemerkungen  zu 
griechischen  Prosaikern  S.  182  —  188  veröffentlicht: 

de  rect.  rat  audiend.  III  p.  39  A:  statt  7pbg  iripouc  Xoyoog 
*<*}  ipXudpoue  schreibt  er  npbe  kxipoog  kjpoogt  ein  Wort,  das  besser  zu 
fhdpooQ  passt  und  häufig  mit  demselben  verbunden  wird. 

consol.  ad  Apoll.  XXVII  p.  115  B  da:  dp'/yv  adverbial  ==  von 
vornherein,  ganz  und  gar  zu  erklären  ist  und  dies  ohne  Negation  sich 
kaum  finden  dürfte,  schreibt  er  av/Kpopäe  ttj?  fujfonfi. 

de  tuend,  san.  praeeepta  VH  p.  125  D.  Hertlein  will  ounore 
vor  dem  ersten  oure  einschieben  oder  ounors  ouSd  schreiben. 

Plutarchea  et  Lucianea  cum  nova  Marciani  codicis  collatione  scrip- 
sit  Henricus  van  Herwerden.  Trajecti  ad  Rhenum  apud  J.  L.  Bei- 
jers.   91  S.  8. 

Cap.  I  dieser  Schrift  (S.  1  46)  enthält  Verbesserungen  zu  Plu- 
tarch's Moralien ;  von  denselben  kommt,  wie  der  Referent  im  Lit  -Centrai- 
blatt 1878  No.  3  S.  9  schon  richtig  bemerkt,  nicht  überall  dem  Ver- 
fasser die  Priorität  der  Auffindung  zu,  da  ein  Theil  derselben  in  der 
Hercher'schen  Textausgabe  oder  in  Dissertationen  und  Programmen  sich 
schon  findet;  andererseits  sind  aber  eine  grosse  Anzahl  von  Vorschlägen 


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Plutarch's  Moralia. 


sehr  beachtenswert h  und  ihre  Mittheilung  für  weitere  Kreise  erscheint 
durchaus  gerechtfertigt. 

de  lib.  educ.  V  p.  3  C  statt  une^etv  -ouq  paaz-ouQ  das  schon  seit 
Homer  in  dieser  Verbindung  gebräuchliche  ini^etv ;  aber  warum  paa&ouc 
statt  fia<n6uc? 

ibid.  IX  p.  6E  rb  8k  SeTv  statt  tu  8k  Sy  hat  schon  Hercher's  Aus- 
gabe, ebenso  die  folgende  Verbesserung  tojv  xatpiov  und  rzpooijxei ,  was 
Herwerden  auch  XI  S.  8C  geschrieben  wissen  will. 

ibid.  XVI  p.  12 A  die  Didofsche  (Dübner)  Ausgabe  bietet  rawra- 
naatv  ehtuv  —  Hercher  X££oj  —  Herwerden  vermisst  irtsrntov. 

ibid.  XX  p.  HB  statt  fjJj  toi  ye  —  /ay  n  ys  was  Hercher  schon  hat. 

de  aud.  poet.  Ul  p.  18 A  statt  ttjv  notr^tv  und  rijv  ^uypafiav 
beidemale  Teva. 

de  r.  rat.  aud.  VH  p.  41 B.  Dübner  ixSs^ofievot ,  Hercher  £*8. 
Herwerden  ele8. 

ibid.  X1U  p.  44 C  rb  8'  suxoXov  xat  peya,  Hercher  aus  Conj. 
fiet'Xt%ov,  Herwerden  xat  EUfievec 

ibid.  p.  44 F  citirt  Herwerden  die  Quelle  (Plato),  schon  Hercher. 

de  ad.  et  am.  IV  p.  51 A  statt  8tä  twv  dpatöjv  ebpewv. 

ibid.  VII  p.  52 E  statt  ebrfisia  ävota. 

ibid.  IX  p.  54 B  im  Verse  des  Eupolis  nap  äpterov. 

ibid.  XI  p.  55 A  vdpSov  iveßaXe  statt  in. 

ibid.  XII  p.  56 E  zwischen  Tvjxndvujv  und  ^apd$stQ  (Herwerden 
mit  L.  Dindorf  iyxapdgetc)  sollen  die  Worte  fehlen  dpdfrte  xat  ßpa%to- 
vwv;  aber  was  heisst  dpdgetc?'} 

ibid.  XIV  p.  58 B  hat  schon  Hercher  das  von  Herwerden  vorge- 
schlagene EÜ  xat  xahue. 

ibid.  XXII  p.  64 A  Zay  inpafr,  n^vae  Ttväc  hex'  auroo  -  gleich 
darauf  (B)  Atb  für  8  <fcy,  Hercher  j)  Mj. 

ibid.  XXIV  p.  65 C  Dübner  xvtaavroc  cXxog^  Hercher  xvjjaavroe, 
Herwerden  tilgt  IXxoc  mit  Beibehaltung  von  xvtoavroc 

ibid.  XXXII  p.  71 C  statt  indzyaev  ixatoev  oder  ixdragsv  (Hercher). 

ibid.  XXXVI  p.  74 C  vor  ytXooe  ein  ij  eingeschoben,  ebenso  de 
prof.  in  virt.  XI  p.  82  B  vor  iXey%up£voQ. 

de  prof.  in  virt  JJI  p.  76 E  Herwerden  hält  es  für  wahrschein- 
lich, dass  Plutarch  die  Ordnung  der  Worte,  wie  sie  im  Orakel  vorkom- 
men, bewahrt  habe  und  schreibt: 

ijuara  itdvra 
xdi  Ttdaag  vuxrae  nuXejietv. 
ibid.  VII  p.  79 B  drei  Worte  geändert:  Stanenatxwc  —  outou 
fieraXaßetv. 

ibid.  IX  p.  80 D  i&veyxEtv  statt  des  Particip. 
de  cap.  ex  host.  util.  III  p.  87 F  statt  xarauXouvrsg  xaTo&ciüv- 
rec,  ebenso  de  am.  mult.  VIII  p.  96  D  auvSuovrag  (schon  Hercher). 


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Plutarch's  Moralia. 


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ibid.  VI  p.  89 E  xupxjs  tiq  Std&eatg  (schon  Hercher). 

de  amic.  rault.  III  p.  94 C  Umstellung:  oure  yppfaz  npoßäMov- 
atv  (Dübner;  Hercher  npoc)  Ipxy  xat  &pqrxobe  xai  Xtpdm  ^atpara. 

consol.  ad  Apoll.  VI  p.  104 B  ßsX-tov  d'  äv  f£s<v,  ei  pJj ;  die 
Umstellung  D  ouokv  drvzetv  äv&piunov  schon  bei  Hercher,  der  aber 
dvßpibnw  liest 

ibid.  IX  p.  106 B  Ivxaofra  yäp  äv  xtg  dxouaets  xat  rijv  rou  Im- 
xpdrous  ywvfa  rou  oiopdvoo. 

ibid.  Xn  p.  107 F  streicht  Herwerden  ebenso  wie  Hercher  b  unvoc 
tov  Bavarov,  in  gleicher  Weise  hält  er 

ibid.  XV  p.  110  A  die  Worte  el  3*  inl  roürwv  bis  iart  btafopd  für 
nicht  plutarcheisch  und  entfernt  sie  als  Bemerkung  eines  fleissigen  Lesers. 

ibid.  XIII  p.  108 F  fetSofievoe  rije  roü  Xoyou  üvji^zpiag  (wie  Her- 
cher), ebenso  XXIV  S.  114B. 

ibid.  XXV  p.  114D  rfc  C^ff  pt'rov  statt ßtov  —  auch  mit  Hercher. 

ibid.  XXX  p.  117 C  statt  xat  ztpwprßgie  zu  schreiben  xai  dnopa- 
pavßee'c;  der  Referent  im  Lit.  Centralbl.  polemisirt  gegen  xazaip^taat^ 
welches  Wort  allerdings  im  Texte  S.  5  Zeile  24  steht,  es  ist  dies  aber 
nach  Herwerden's  eigener  Mittheilung  am  Schluss  der  Brochüre  Erratum 
und  xaTaup&tvyoaQ  zu  schreiben. 

ibid.  XXXII  p.  118 C  natwviotot,  wo  Hercher  schon  luuwvtase  bietet 

ibid.  XXXIII  p.  118D  will  Herwerden  nach  zbv  KXaZopdnov  xai 
die  Worte  fleptxXia  xat  Ssvoyujvza  xai  einschieben  und  tuv  'Afyvalov 
hinter  dem  Namen  des  Demosthenes  in  die  Piuralform  rouc  'A&rjvatoue 
verändern. 

Praec.  s an.  tuend.  I  p.  122 B  die  beiden  Verbalformen  dn£7pe*p(o 
und  amtrpEijfdprjv  sollen  in  dztrpitpuj  und  dnrqp^afo  geändert  werden; 
ebenso  Quaest.  graec  XL  p.  300  B. 

ibid.  X  p.  127 C  statt  ot  dya^ol  wwxhjpot  Dübner  und  Hercher 
xaxot;  Madv.  ä&eot,  Herwerden  dvuyrot. 

ibid.  XX  p.  134 E  statt  päXXov  ixr.Xuverat  Xsnrbverat. 

ibid.  XXU  p.  135 C  ow£etv  otopsvoe  statt  ^p^eiv. 

Sept.  Sap.  conv.  III  p.  148 C  dst  eingeschoben  zwischen  rbv  und 
dkt$dp£vov. 

ibid.  p.  149 B  rumo  xhatag  —  was  schon  Hercher  hat. 
ibid.  p.  149  C  die  Copula  xai  getilgt  vor  zb  etSoc,  schon  bei 
Hercher. 

ibid.  p.  149 D  die  Herstellung  von  dnozponatot  (Hercher)  statt 
rponatot,  ebenso  Parallel.  XIX  p.  310  B. 

ibid.  VU  p.  152D  Herwerden  -riyc  3k  aauzoo  <pww^  —  Hercher 
rtfi  3k  bzou\  gleich  darauf  streicht  Herwerden  die  Praep.  iv  vor  otW, 
endlich  in  F  schiebt  er  den  Artikel  ein  vor  ßXaßepwzazov,  was  schon 
Hercher  hat,  und  tilgt  den  Infinitiv  etnetv,  was  ebenfalls  schon  bei  Hercher. 

ibid.  XIII  p.  152 A  tu  itXeTazov  ntovzt  (schon  bei  Hercher). 


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Plutarch's  Moralia. 


ibid.  B  Dübner  ^XajiuSa  zoeyoat,  Hercher  Troiyaatro,  Herwerden 
vofjuacu  und  C  el  vofit^otfxev  statt  des  Indicativs. 

ibid.  XV  p.  158F  r^v  pkv  yäf)  iv  iiiaw,  wo  Hercher  raunjv  ydp  hat. 

ibid.  XX  p.  163 D  xa\  toutou  £tc  xaXoufisv  oder  xat  toutou  outov 
irt.  —  Hercher  xal  toutov  vEvaXov  xaXou/isv. 

de  supers t.  III  p.  166 B.  Herwerden  will  die  von  Meineke  her- 
gestellten und  von  Hercher  auch  in  den  Text  so  aufgenommenen  Verse 
nicht  gelten  lassen;  er  hält  töv  unvov  für  plutarcheisch  und  schlägt  vor 

3  fwvov  8k  npotx*  eSwxav  fjfuv  ot  Beot\ 
ti  Srjfza  touto  xoXuTeXkg  oauTw  mteTg\ 

Reg.  et  imper.  apophthegm.  Philipp.  I  p.  177C  od  fwvov  Talg 
xpdfeoi  twv  äXXwv  ßantXiiov  dXXä  xat  rft  <f>u^r. 

ibid.  XX  p.  178D  tüjv  <ptXu>v  ixdorw  ?a>  nXaxouvrt^  wo  ra>  einge- 
schoben wird;  ebenso  XXV  p.  179 A  hinter  ddtxyfidTwv  tivwv  einzu- 
schalten. 

ibid.  Alex.  III  p.  179 F  xaTaxXtvrjvat  statt  xaraxXIvau. 

ibid.  VI  das  zweite  txavd  zu  streichen  und  VH  statt  airstrae  alret. 

ibid.  Themistocles  XIII  p.  185 E  napegsp^ofisvot  xat  npooou- 
pouacv  ?  ? 

ibid.  Epamin.  X  p.  193 A  Cwvtojv  zu  setzen  und  tou  naTpbg  xa} 
Tiyc  fitjTpoe  zu  streichen. 

ibid.  Cato  major  XIX  p.  199 B  Trjg  86fyg  vor  dnoppitootv  Glossem. 

ibid.  Caesar  Aug.  IX  p.  207 D  statt  iv  ahtatg  ahta. 

Apophtheg.  Lacon.  Agesil.  Magn.  XXV  p.  210D  dnoBewaet 
statt  des  Plural. 

ibid.  Paus.  Cleorabr.  f.  I  p.  230 D  statt  out'  iarat  oure  xsttrs- 
rat  =  reßdt/tSTcu. 

Instit.  Lacon,  VIII  p.  237 C  statt  wanep  xa}  6.  umep. 
ibid.  XIII  p.  237 F  rb  8k  Tijg  otroduotag  8td  re  raura. 
Lacaen.  apophthegm.  XIV  p.  241  F  int  tw  statt  iv  yzXotu). 
de  mul.  virt.  IX  p.  248 A  op.wg  aufifia/tTupouaav. 
ibid.  X  p.  248 F  iv  ivl  tfiariu). 
ibid.  p.  429  A  dvetXev  statt  etXev. 

ibid.  XV  p.  25 1B  eine  Umstellung  von  npbg  tyyrjv  hinter  ou 
ßouXojxivoug  os  und  xava^oytTv  etg  statt  in  AhwXoug. 

ibid.  p.  251 F  &g  rag  ixxaßsxa  xaXoümv  mit  eingeschobenem 
Artikel. 

ibid.  p.  253 A  nposXßetv  (schon  von  Dinse  gegen  Hutten  und  Düb- 
ner geschützt),  ebenso  ibid.  XXV  npoayayovTtg  statt  npoaay. 

ibid.  XXIV  p.  260 A  utg  vor  dnstXutv  zu  tilgen. 

ibid.  XXV  p.  260 E  ouv  vor  <püazt  zu  beseitigen. 

Dagegen  ibid.  p.  260 D  hinter  kripag  roiaurrjg  einzuschalten  und 
p.  261 B  tou  vor  narpog. 


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Plutarch's  Moralia. 


315 


ibid.  XXVI  p.  261 E  hinter  a>  nvse  drtb  rijg  paXaxtag  MaXaxöv 
einzuschieben. 

Qua  est.  graec.  IX  p.  292  F  die  oben  schon  besprochene  und 
von  Patzig  emendirte  Stelle  will  Herwerden  anders  und  auch  wohl  rich- 
tiger so  lesen :  to'Jto  yäp  evvoftov  xai  ndrptov  (übereinstimmend  mit  Weniger). 

ibid.  XVII  p.  295 B  TpmoStaxioe  statt  TpmoStoxatot. 

ibid.  XXI  p.  296 C  ergänzt  Herwerden  ruiv  ^ßoviiuv  öewv. 

ibid.  XLI  p.  301 B  statt  rwlIpaxXst  npbe  rbv  IlpaxUa. 

ibid.  XLIV  in.  p.  301  E  statt  dnb  unb  tov  xetpatwe. 

ibid.  LVII  p.  303 F  das  Wort  yewpopiuv  zwischen  njv  oTxot  und 
6hyap-/cav  zu  streichen  und  gleich  darauf  na\  twv  Meyapiwv  statt  rocg 
zu  schreiben. 

Parallel a  coli.  I  p.  305 C  zweimal  für  Kuvafyttpog  Kweyetpog. 

ibid.  IV  p.  306 E  statt  repvet  njv  xapStav  ixripvsi. 

ibid.  VII  p.  307 C  statt  ohnupivotg  d»u)pi\>otQ. 

de  fort.  Rom.  III  p.  317D  Umstellung:  Sxmep  dnb  oxotj^q  tou 
zpoßfyßaToe,  darauf  ixe?  hinter  Mouxiog  zu  tilgen. 

ibid.  XI  p.  324 B  statt  wq  6  KoXoyajviwv  BaßuXwvtwv ,  dem  Sinn 
nach  viel  passender. 

de  Alex.  M.  s.  fort.  s.  virt.  12  p.  327 A  statt ßtat  flupatv  B^pduv. 

ibid.  I,  11  p.  332 B  ujxzayw  r.poaoptaat  MaxeSoveav  statt  npoaepeioai. 

ibid.  II,  2  p.  335 D  hinter  piytaxov  und  vor  abzoü  noch  outoq  ein- 
zuschalten; während  hier  der  Superlativ  richtig  sei,  müsse  de  mul.  virt 
XXVI  p.  262  A  der  Comparativ  po-^po-zzpoQ  geschrieben  werden. 

ibid.  p.  335 D  vor  ix  ytdhqe  ein  «v  zu  ergänzen. 

ibid.  II,  4  p.  337 A  statt  ixXefcovrse  die  Aoristform  ixXmövTse; 
anstatt  anttai  xai  tpzbyzt  vermuthet  Herwerden  aanivra  xazaipBtvet. 

ibi  d.  II,  6  p.  338 D  statt  dnoßai'vsev  apparoc:  axovrtZecv  dp*  Spparog. 

ibid.  p.  338 E  statt  uutujq  ixtvj}8r„  wo  Madwig  Mr-tuc  ixtvrjBr^ 
Herwerden  ou  psrpt'ioi. 

de  glor.  Atheniens.  VII  p.  349 E  statt  xai  ur^ordXavroi:  vaol 
XtkordXavrot  und  gleich  darauf  vzwaotxot  statt  vsuiv  otxoe. 

ibid.  VIII  p.  351 B  statt  rotq  ozparrjoiz  xaftaßdXXetv :  tw  orpa- 
rrjib  (Demosthenes) ;  den  Schlusssatz  dieser  Abhandlung  über  den  Ruhm 
ändert  Herwerden  so  um :  xai  prtv  o7  yz  orjpoamt  \6yot  rouro  £%ou<ji  Bau- 
fjuwzüv,  ort  rote  pev  0tXtm:txo?<;  ixt  npd$£ii  nporpixerai ,  xarä  ob  r^v 
j£7rrcvou  St'xyv  djrpa^iav  inaivst. 

de  Isid.  et  Osir.  IV  p.  352 C  yäp  hinter  ol  pkv  vor  otö*  SXiog 
und  gleich  darauf  hinter  yzXoTov  ouu  ein  äv  einzuschalten. 

ibid.  X  p.  354 E  Bavpaadsse  xai  vor  Baupdaag  zu  tilgen. 

ibid.  p.  355 A  rtxzotjm  8k  rbv  yovov  d<p£vreg  £tg  ovBov  Sv  otpat- 
PoiuhoThjc/. 

ibid.  XI  p.  355 B  statt  des  poet.  Adjectivums  veoytXuv  schreibt 
Herwerden  vzoyvov. 


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316 


Plutarch's  Moralia. 


ibid.  XIII  p.  356 C  statt  roug  8h  avvovrag  zu  verbessern  auviupuorag.  . 

ibid.  XIV  p.  356 D  rfyv  8*  vfotv  alo&opivrjv  xetpaoihu  ivrauBa  rutv 
nXoxdpojv  iva  xal  nzv&tpjov  oroXfyv  dvaXaßetv  xal  xo</?aa&ac,  Znou  noXtg  jj 
fiEZpt  vuv  ovopa  Konrw  —  ebendaselbst  am  Schluss  xuvwv  inayayovrwv. 

ibid.  XLVII  p.  370 C  dvBpwntp  xotpwpivtp  ob  pzrptov. 

ibid.  LI  p.  372 A  vor  yXtov  einzuschalten  wanep  ijXtoo. 

ibid.  LH  p.  372 C  ij  nsptSpop^  roü  ijXtou  rb  nüp  zetfiwvoG  r^g  &eou 
rrodoutnjQ. 

ibid.  LVIII  p.  374 F  dXX'  wonzp  .  .  .  xa\  8txatov  ipäv  yuvatxbg 

jj  äv  auvfj  xat  yvvatxa  del  yXtzopevyv  ixetvou  xatnep  ixetvaj  napou- 

cav  ....  LIX  .  .  .  ivrau&a  8oxoupev  ixtoxu&pwnd&tv  xal  nevbeTv  U- 
fOfUV  abrrtv. 

ibid.  LXIII  p.  376 F  Xiyerat  yäp  npwrov  pkv  £v. 
ibid.  LXX  p.  378 F  Umstellung:  dXXä  8wpa  Bewv  psydXa  xat 
dvayxata. 

ibid.  LXXX  p.  384 B  die  Lücke:  xa&atpttv,  xdpra  paXaxrtxov  ov. 

de  Ki  delphico  VII  p.  387F  rdXa  ?  ifieXXov. 

ibid.  IX  p.  389 B  ipupaviopoüg  (für  dvatp.). 

de  Pyth.  orac.  XIX  p.  403 A  ratv  8'  ivrau&a  xpyopobg  Tapsv. 

ibid.  extr.  p.  403 F  statt  wg  rtuv  äXXtuv:  rutv  noXXutv. 

de  de  f.  orac.  II  p.  410  C  rbv  uarzpov  ivtaurov. 

ibid.  IV  p.  410 F  vor  ehtstv  ist  zpijv  oder  £8et  ausgefallen. 

ibid.  XV  p.  418A  baupdaavrog  8k  —  dvrayutvt^opivoug  ebenfalls 
eine  Ergänzung  durch  £8et. 

ibid.  XVIII  p.  420 A  ZdXag  iyetpouat  statt  rpenoum. 

ibid.  XXI  p.  420 F  ei  ftSj  noXb  <pavetrat. 

ibid.  XXV  p.  423 F  vor  rbv  xoapov  zu  ergänzen  iva. 

ibid.  XLVII  p.  435 E  rwv  dXy&Üg  xat  bouog. 

de  virt.  mor.  XII  p.  451 C  xat  nepit'araa-ßat  eig  rb  zpyatfwv. 

de  cohib.  ira  VII  p.  456 E  xat  xatStäg  peXtre  oder  nat8i^  iog  pdXtrt. 

ibid.  X  p.  458 E  xat  rbv  NEoirroXspov  

Tut  8'  ou  rt  xopTÄoavr  dXot86puj  86prj 
ipp^arrp  ig  xuxXa  ^a^xf'wv  SnXutv 
oder  ypafdrrjv  oder  ippagdrrjv. 

ibid.  XVI  p.  464 C  hinter  eha  pSjva-.iva  einzuschalten. 

de  tranquill,  auim.  VII  p.  468 E  npoßaXXopsvot  xat  pe/itoyxorsg. 

ibid.  VIII  p.  469 E  Tzpoorpfyavra  in  Kpoppfyavra  zu  ändern. 

ibid.  XIV  p.  475 B  xetpdvoug  hinter  iv  rjj  jpwjrj  zu  tilgen. 

d  e  frat.  amore  VI  p.  480F  pituaag  zu  tilgen  hinter  ourutg  wvopaCov. 
•    de  amore  pro  1.  Ip.  493 C  notxt'Xy  yiyovs  xal  föeta  oder  n.  y. 
r)jv  I8iav. 

ibid.  III  p.  496 C  roug  paorobg  und  ytyovaacv  zu  streichen. 
An  vitios.  ad  infel.  suff.  II  p.  498D  dXX'  o?  ye  rupavvot  o?  okou- 
Sd&vreg  —  p^aviuvra^  dXoyoum  <f'uZ*fi' 


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Plutarch's  Moralia. 


317 


ibid.  III  p.  499 A  statt  Myoue  zu  schreiben  Xoyioyiobg  xai  napa- 
Seqrfiara  xojxtCovrwv. 

de  garrul.  IV  p.  503 D  statt  fyuforo^oc  nach  Stob.  flor.  99,  27 

ibid.  XIV  p.  509 F  zu  ergänzen  ratv  vor  cefwtrjXwv. 
de  curiosit.  X  p.  620 A  statt  xpoorab)  -npootTraa}. 
de  cupid.  divit  V  p.  525 A  hinter  lpu>rrtfc\s  el  ein  in  zu  er- 
gänzen. 

ibid.  VI  p.  525 F  xpbQ  vor  prfiev  dxoXavoooa  zu  tilgen. 

de  vit.  pud.  VII  p.  527 F  statt  xat  $  aurivv  zu  schreiben  atret¥. 

ibid.  X  p.  532 F  rijv  Od  zu  streichen. 

de  invid.  et  odioVI  p.  538 A  statt  i&p  auetv  ivauetv  zu  schreiben. 

de  genio  Socr.  I  p.  575 D  SeeXße  re  ri)v  ipä&v  tylv. 

ibid.  IV  p.  577 C  attroue  in  cujtouq  zu  ändern. 

ibid.  V  p.  578 A  neptzXdetv  oyä?  dvaa^ofievoug ,  gleich  darauf  b 

yhp  del  dTTaXXarröfievoc  in  abrät  SpdaavraQ  dxoppyToue  tepoup- 

ftae,  u/v  rä  oy/ieea  ovy^eowri  xat  dpavt^oomv. 

ibid.  XI  p.  581 A  u>e  yäp  bXx)}  jjuxpä  xaF  aurijv  ob  xarayet 

ibid.  Xm  p.  583 B  el  8e  $  ra  Xeapava. 
ibid.  XIV  p.  583 E  statt  MtXqm'av  ^XopuSa  zu  lesen  %Xavt'8a. 
ibid.  XVI  p.  586 A  statt  eupetat  zu  schreiben  ov^va]  fdv  yap  drpa- 
r*t  ßtatv. 

ibid.  XVII  p.  586 B  statt  u>e  frepamevtHov  tö  nüma:  ro  rpau/ia. 
ibid.  XVII  p.  586  D  £<pe8peuei  mtxTyc  vfawv  llpirmtoag. 
ibid.  XVIU  p.  587  D  hinter  yvtUptpoQ  8'  bpXv  ist  6  ärtpconoc 
zu  tilgen. 

ibid.  p.  588 A  zwischen  xaxäs  und  bSoue  ein  fiev  einzuschieben. 

ibid.  XX  p.  588 B  init.  dXXä  als  Einschiebsel  zu  beseitigen. 

ibid.  p.  588 F  f)  8'  ivStStumv  auru>  %aXwvTt  xat  ouvretvovrt  woitep 
tyiaQ  raq  bppaG  (ohne  hoobaaq)  —  dann  äxpae  (statt  äxpa)  napatffauaet 
Zetpoc,  endlich  statt  xtvyaeate  xat  auvewätrew:  zu  schreiben  avvrdaea>Q. 

ibid.  p.  589 B  rw  yap  ovrt  —  wonep  etjpyrat,  fiffos.  In  diesem 
Satze  emendirt  Herwerden  8aipovtote  für  Suvapevotg  und  abrds  für  aimL 

ibid.  p.  589 D  mit  Vergleichung  von  Aeneas  comm.  poliorc.  37 
§  5  (Hercher):  wanep  yop  ai  nXjjyal  ztov  ur.opurzovrtuv  darum  xaXxate 
aXt'axovTat. 

ibid.  p.  589 F  statt  dirrjXXaxrat  d^XXaxro. 

ibid.  XXI  p.  589 F  (init.)  obx  oW  el  $  po&ote  (ffiocorepa  ?)  X6- 
Tot;  ovra  otumäv  äpetvov,  gleich  darauf  eyvtoxa  statt  iyvatv. 

ibid.  XXII  p.  590 C  zu  ergänzen:  vor  uxrnep  ßapyv  ein  uxrze. 
ibid.  p.  592 C  statt  ivdevde  ry?  ^«^äjc  iv86&ev. 
ibid.  p.  692 E  statt  rdiv  xaF  iaurvv:  twv  xdrw&ev. 
ibid.  XXV  p.  594C  statt  Se&pevoQ:  Se$ttu<rdpevoe. 


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318 


Plutarch's  Moralia. 


ibid.  XXVI  p.  594 D  unepßdXXovxzQ  in  den  Aorist  bnepßaXdvxtg. 

ibid.  XXVII  p.  594 F  statt  wq  dyopevoe:  dnayofi. 

ibid.  p.  595 D         ufuüv  in  fyiujv  zu  ändern. 

ibid.  XXX  p.  596 D  ^txtuvea  xatv  yuvaexstwv. 

ibid.  p.  596 F  undp  xivtbv  arouSactuv. 

ibid.  XXXI  p.  597 B  statt  iza/tä  xbv  xpdtfXov  xaxd. 

ibid.  XXXII  p.  597 E  xal  zu  tilgen  zwischen  i&vez&elc  rjy  uno- 
vo(a  und  anaodpjevoQ. 

consol.  ad  uxor.  III  p.  608 F  (extr.)  p^  xabrtaBat  fjuqSk  xaxa- 
xeco&ac. 

Sympos.  14,  3  §  4  p.  621 D  dipatpeixat  auxtov  jj  ßXdrrret  xd  ffiia. 
ibid.  I  9,  1  §  1  p.  626 F  xb  xujv  ipüov  rotte  xXoxoüq. 
ibid.  II  1,  2  §  10  p.  630 D  die  Lücke  xäv  äXXot  xuv&dvwvxai  xä 
xotauxa. 

ibid.  II  1,  8  §  2  p.  633 D  ftXox&dpoo  für  <ptXoxtHaptoxoü. 
ibid.  II  1,  10  §  4  p.  634 A  statt  iv  xfj  oyoXj}  xoiauxr^  fiexaSoaews : 
tmo&daecue. 

ibid.  II  1,  12  §  2  p.  634 C  Inoirjasv  ifavaoxijvat. 

ibid.  II  5,  2  §  6  p.  639 F  xaxaßtao&rpat. 

ibid.  II  6,  2  §  2  p.  640 D  Ztanzp  kXxutBivxa  tytbpa  ovvdyst. 

ibid  II  8,  1  §  2  p.  641 F  rtepl  raff  Tpoorjoptae  auxoax£8toQ  d/v. 

ibid.  II  10,  1  §  7  p.  643 D  inl  SsTrvov  tjxei. 

ibid.  II  10,  2  §  10  p.  644 D  xal  oux  i£at/jet  ys  voecv  xevae  auxbv  vo/uzff. 

ibid.  III  1,  3  §  8  p.  647 D  npdff  raff  xwv  afoßyasiuv  dx/taff. 

ibid.  III  6,  4  §  13  p.  655 B  xal  xr^  ^'ttfijff  xaxeaxuMTqe  (?  xa&e- 
oxworiQ  muss  es  wohl  heissen). 

ibid.  III  10,  3  §  12  p.  659 A  dXcyov  dnoSst  aijipie  elvat. 

ibid.  IV  1,  1  §  6  p.  661 A  üsntxxd  iaxt  xal  ebnoptoxa. 

ibid.  IV  1,  3  §  11  p.  662E  xal  oxt  8tatpee  xijv  xporfv. 

ibid.  IV  2,  3  §  2  p.  665 A  <ptk>ou<p(p  8y  xouxov  zapem8rtfiouvxt. 

ibid.  IV  4,  3  §  2  p.  668 E  die  Lücke  durch  das  Adject.  8uory*6- 
Ssxxoe  zu  ergänzen. 

ibid.  IV  6,  1  §  1  p.  671 C  Qaundoae  8k  xb  inl  zdat  py&ev. 

ibid.  V  2,  §  7  p.  675 A  dyibva  noatpaxoiv. 

ibid.  V  5,  §  11  p.  679 D  statt  xouyd  xz  noiouotv  xowpoxepa  und 
§  10.  xal  xuipXbv  dXy&ioc  xal  iv££o8ov. 

ibid.  V  7,  6  §  3  p.  683 A  iroppw  vuxxwv  ohne  ouowv. 

ibid.  VI  3,  p.  688 F  üeberschrift  rorff  Stfwm  oe,  iäv  ipdymat^  tu 
8t<(>oe  bitxztvexat. 

ibid.  Vf7,  2  §  5  p.  693  A  statt  auxbv  8'  euypatvovxsQ :  auxbv  8k 
yatSpüvavxeg. 

ibid.  VI  8,  1  §  3  p.  694  B  hinter  xb  pJkv  ouv  ßouXtpjov:  Xtputv 
zu  setzen. 

ibid.  VII  8,  3  §  6  p.  712A  xt  äv  dvxtXsyot  xiq. 


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Plntarch's  Moralia.  319 

ibid.  VII.  8,  4  §  1  p.  712D  i}  StaXetnwv  in  den  Aorist  StaXmwv 
zu  ändern. 

ibid.  VH  10,  2  §  9  p.  715 E  der  Name  ropyfaQ  verderbt  —  yop- 
oder  yauptdaag  —  oder  8t  dppjc% 
ibid.  §  17  p.  716C  rbv  ßebv  'EXeußepia  ixdXouv. 
ibid.  VIII  3,  5  in  it.  p.  722  D  w  7y>bg  dtbe,  emar'  dßewpyra. 
ibid.  VIII  4,  2  §  4  p.  723 D  Umstellung:  wg  dXyßwg  rb  xarä 
itoXXwv  Xeyopzvov. 

ibid.  VIII  4,  4  §  2  p.  724 A  Sdfvjj  xal  vor  yoivtxt  zu  streichen. 

ibid.  VIII  4,  5  §  6  p.  724 F  inaupovrat  xal  tyoövrau. 

ibid.  VIII  6,  5  §  5  p.  726F  die  Worte  rb  8k  xaupe  bis  886vrag 
als  nicht  Plutarch  angehörend  zu  streichen. 

ibid.  VIII  8,  1  §  3  p.  728 E  xal  rbv  opwvupov  i//or,  rbv  naued- 
Hfißv,  Twßayoptxwg  nspatvEtv  rb  äoypara  8'  eu  ariy*  law  ppevög. 

ibid.  VIII  8,  2  §  2  p.  729 A  äXoi  ßaXarrtotg. 

Amator.  II  p.  749 D  noXXdxtg  Snaße  rt  Tywg  rb  petpdxtov  mit 
Eioschub  des  rt. 

ibid.  IV  p.  750 B  iywyi  <pryit  roug  yvvat£t  rt  npoontTWvßorwv. 
ibid.  p.  750 F  obSiv  iartv  tywrtxwrepov,  gleich  darauf  yv^atov 
opstov. 

ibid.  V  p.  751 D  elxog  lert  rbv  yvvatxwv  $  rbv  dv8pwv. 

ibid.  VI  p.  752 B  puxpbv  8k  aurou  SiaXmdvrog. 

ibid.  VII  in  it.  p.  752  F  ndoatg  yvvat£iv  eiva:  Ipaurrijv  prj  Xdßwpev, 

i  b  i  d.  IX  p.  754  A  w<mtp  SaxruXtov  rwv  kXtxrwv,  eine  Verbesserung) 
die  Herwerden  am  Schluss  zurücknimmt  und  so  umformt:  wonep  Saxru- 
Xtov ia^vbg  wv  pjj. 

ibid.  XIX  p.  764 D  statt  •nsptopäv  zu  schreiben  Imepopav. 

ibid.  p.  764 E  statt  xa\  itept  aurbv  atrsiaßau:  xitoßat. 

ibid.    XXIII  p.  769 B  tujv  yuvatxetwv  ipwrwv. 

Narrat.  amator.  II  p.  772F  ins}  8k  nstßetv  —  int  r^v  olxtav 
"ou  MeXi'aoou.   Nach  rb  pztpdxtov  ist  ein  neuer  Satz  zu  beginnen. 

ibid.  III  p.  773 E  xara%ßivrag  in*  wjtouq  JaxeSaipovtouQ :  nap1 
aurov,  ebenso  bald  darauf  p  774 D  nap'  abrwv  tppouphv  dntotpagz. 

cum  princ.  esse  philos.  I  p.  776F  rb  rtpbyytov  Xeyouat  jitäs 

sie  Tb  arupa  Xaßouoyc,  abrrjv  re  npwrov  ixtivyv  xara  rb  Xotnöv. 

ibid.  IV  p.  779 A  r^v  Xupav  zu  streichen. 

an  seni  sit  ger.  resp.  I  p.  784 C  yipwv      xwpov  d<ptypivoQ. 

ibid.  VII  p.  803 D  xaxwQ  ourw  nEnpaysvae. 

praec.  ger.  reip.  X  p.  805 C  otog^v  KXiwv  'Aßqvyfft  xal  KXeopwv. 

ibid.  XII  p.  806 C  dmpprfev  hinter  noc^adpsvog  zu  tilgen. 

de  vitando  aer.  alien.  VIII  p.  832 B  8ouXe6ovree  dypunvouvrec 
dvi^ovrat. 

X  orat  vit.  I  p.  833  A  dXtyw  wv  vewrspog  mit  eingeschobenem  wv. 
ibid.  p.  834A  npoaxahadaßwv  8*  abroug  ot  ßsapoßirae. 


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320  Pliitarch'a  Moralia. 

ibid.  VII  p.  842 E  dvuxpb  rrje  Uatoiviaq  'A&rpäg. 
comp.  Arist  et  Menandr.  U  p.  853 E  dXXä  MevavSpoc  oura* 
ifii$e  rf)v  Xd£cv. 

de  Herod.  malig n.  VI  p.  856 A  Aax£8oup,ovtojv  zwischen  ixpsio&at 
und  i&etfoavToc  zu  tilgen. 

ibid.  IX  p.  856  D  efc  niartv  atv  tpiyet  TTpooeneTtBerai  oder  7y>o<r7tHsT<u. 

ibid.  XII  p.  857 B  näocv  Alyvirrwie  batorrjra  itokfyv. 

ibid.  XIII  p.  857 D  Madvig's  Conj.  dnoyaivwv  freouc  für  dxotpai- 
Vorrat  wird  gebilligt,  aber  das  von  jenem  eingeschobene  ehat  beseitigt. 

ibid.  XVI  p.  858 C  fiera  TauTa  Tobe  'AXxfi£tuv/8ag  avSpae  yevojidvovs 
dya&oue. 

ibid.  XXIII  p.  861 A  xal  StaXboam  tt}q  ixitojim^e  Saplotg  öpyi- 

ibid.  XXVII  p.  862 F  pqöb  uk  abrbg  tötov. 

ibid.  XXXI  p.  864 D  die  Lücke  so  ergänzt:  wv  ra  pkv  (f>£u3u>e, 
rä  8k  8taoTp£<pwv  t^v  dXqfraav. 

ibid.  XXXII  p.  866 C  noXXobg  jifjv,  £<prh  Te&vrjgojAivoug. 

ibid.  XXXIV  p.  867 E  jp^eW  8k  neptepßivrec  twv  at  Ipu- 

er  sau  —  toiü  ig  rijv  lEXXd8a. 

ibid.  XXXV  p.  868D  QLtTtflQ  kxaHyjTO  —  XOt  —  dltlöTOOg  TW  ypa.<p£lO)  ■ 
ibid.  XXXVI  p.  869 B   xat  Järtv   auBtg  —  xaTanpyoavTa  to 

U7td(TT£tOV. 

ibid.  XXXVII  p.  869 D  Tijg  pjg  ra-  xaTw  oixouvTeg. 

ibid.  XXXIX  p.  870 B  die  Lücke  dXXy  S  fikv  fyeuorai,  Xoyog  fyuv 
ovSefc'  St  8k  reva»  xaTefeuarat  fiovov  igeTaXofiev. 

ibid.  p.  871 B  ot  pkv  ab-r^v  nauoap.£vrtv  toü  dvSpbg  ipwaavy  letzte- 
res eingeschaltet. 

ibid.  XLII  p.  872 E  raora  yap  ob  %opbv  iv  Kopiv&w  Stddoxwv 
obS'  q.op.a. 

ibid.  p.  873 A  AX/yo»  iSfyaav  sie  xsepa?  iX&eTv  und  gleich  darauf 
dnoSeiXtdaavTEC  xal  dno8pdvT£g. 

de  placit.  phil.  I  3,  p.  877 F  ine)  d<p  kauTwv  ob  xivr^ntrat, 
gleich  darauf  so  zu  interpungiren ,  dass  die  Worte  Tau-a  bis  d&pauxrzot 
eine  Parenthese  ausmachen. 

ibid.  I  6  p.  880 D  Schluss:  to  xpartorov  zu  tilgen  und  dann  fort- 
zufahren Tute  ouv  äf>iOT£uoum  to  xpaTiorov  bpxnCuaat  xaXwg  e^etv  orf- 
voyHrjaav. 

ibid.  I  7  p.  880F  zu  lesen:  fad  8k  6  vöpog  ra  pkv  (pavzpä  — 
xpwpa  8'  jjScxo'jv  noXXo{  —  wg  S&  </>eb8£t  etc. 
ibid.  p.  881 B  rrwg  yap  äv  —  inXattv. 
ibid.  I  11  p.  882 E  xuptwTaTov  ok  fahat. 
de  facie  in  orbe  lunae  V  p.  922B  ei  8'  iyyeyov£t  nwg  oöx. 
ibid.  XII  p.  926 C  fiySk  vouv,  XPWa  oIBixtov  biw  ßddo'jg  $  ndxoug. 


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Plutarch's  Moralia. 


321 


de  primo  frig.  XIII  p.  950 C  xal  nopnag  mSypa?  xal  zä  Xemä 
tw  ipyaXe/wv  obf  ü8azt. 

ibid.  XIV  p.  951 A  zb  napoifieaCöpsvov  inl  rotQ  dSuvdzotQ  und  gleich 
darauf  el  yäp  del  zauz*  eis  S  pezaßdXXsi  zb  p$eep6usvov  ivavztov  iazL 

ibid.  XVIII  p.  953 D  ovvzptßeaBai  8(xr)v  ueXajv. 

de  soll,  a ni mal.  I  p.  959A  djra&bv  notqzdv,  hpr^,  viojv  <ffu^äg 
xaxxovTjV ;  darauf:  ojq  zote  vioeg  8tä  zwv  iniuv  bpp^v  —  dipeibouotv  auzwv. 

ibid.  II  p.  960 C  ij  iv  oho»  xal  impä  ndzov. 

ibid.  XVI  p.  971F  Vers  des  Ion: 

azpSßeXog  dpfdxavBov  stXtfac  Sepag. 

ibid.  XIX  p.  973 A  init:  eunXaazov  ouzoj  xal  ptpajXbv  8tapBpouv 
xal  puB/ißst». 

ibid.  XXIV  p.  977 C  f)  81  iimmfi  —  äXouoa  8'  ebBbc  Ixozpepezau. 

ibid.  XXXVI  p.  984 B  ek  zä  vauXo^a  xal  i<p68oug  i%ovza  zyc  %u>- 
pag  xal  dapaXetg. 

Gry  11  us  IV  p.  988B  outot  xd&rjzat  npbq  io%dpo:  oder  7:0,0'  ia%dpav. 

de  CSU  cam.  I  1  p.  993 A  xal  vexpwv  otupdzojv  xal  iwXiov  —  xa) 
~po(paQ  npoaecne  zä  ptxpov. 

ibid.  5  p.  995 C  fjfieiQ  8'  ouzeue  iv  zw  ptatpovtp  zpo<pwfi£V  war' 
ifyov  rb  xpiaQ  itpoaayopsuopsv. 

ibid.  2  p.  993 C  Umstellung:  efc  i)8oväQ  doyppuXoog  naf>ä  ipüaiv. 

ibid.  2  p.  993 F  die  drei  Worte  ißpwHy  und  xa).  yayovzeg  zu  tilgen. 

ibid.  3  p.  994 BC.  In  dieser  Stelle  von  8/wtov  iug  ff  ttg  zbv  Net- 
fov  bis  zum  Ende  des  Capitels  sind  von  Herwerden  folgende  Verände- 
rungen vorgenommen:  ipmpnXdvza  —  xal  euxapnov  ist  gestrichen  — 
ebenso  zdg  vor  ahtag  zyg  pipiftetug  xal,  worauf  imXavBdvotzo  eingescho- 
ben —  dann  htteza  imßXdi/fag.  Hinter  zoeouzdv  zt  xal  it  ztg  eingescho- 
ben, dann  xal  aov^yopta  gestrichen,  ebenso  xal  pspopevov  -  hierauf  j} 
rm  8exaC6vz<ov  dg  Sei  Stazpfyat,  endlich  elza  naptlg  zouzo. 

ibid.  4  p.  994 E  eha  dg  fbiyytzat  xal  zsp&zfei. 

ibid.  5  p.  995 A  einzuschieben  hinter  S%£cv  z^v  yumv.  <pe08ovzai; 
gleich  darauf  xal  nveupazog  Beppozyg  z&fnit  statt  zpetyai,  endlich  in  der 
Mitte  des  Capitels:  *l  8k  Xiystg  nepuxevat  azauzbv  inl  zoiauzj)  180*8$  8 
ßobXzt  tpayziv,  npwzov  abzbg  dnöxzeevov. 

ibid.  6  p.  995 D  ixßdXjj  xazepyaatav  zöjv  xpewv  xal  noXXatv  mpizo- 
rmzwv  aifzbv  dvßpdmojv. 

ibid.  p.  995 F  rbv  %Xcov  —  dva&uptdozojv  Xenzwv  dftpyaavzsg  — 
xal  d/.iüujö^  xal  daBevouvza  zäg  abyäg  bptopev. 

ibid.  II  1  p.  996 E  ixzepovzag  für  ixzipvovzag,  bald  darauf  ob 
rpoföjvzee  dvatpyaopuev  —  ola  vuv  noXXol  noXXä  8pwmv. 

ibid.  2  p.  997 D  ob8k  roXpjjatig  —  xal  zdntSag  dXovpyetg  xal  xu- 
Xtxag  8taX&oog  noXi*TeX*7g,  dW  Inezat  Xtrfi  pkv  —  xal  zpandCj)  xal  xuXtxt 
Toiauzj)  8ehrvov  dxpzXiq. 

Jahresbericht  für  Alt«thain».Wl»ienich»ft  1877.  L  21 


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322 


Plularch's  Moralia. 


ibid.  3  p.  997 F  yzXdaatpev  mit  äv  und  am  Ende  des  Capitels 
exstva  pkv  l'xufratc  (paty  äv  netptXoaotpr^bat  xat  ZoyStavoTi  xal  MeXay- 
^Xatvotg. 

ibid.  4  p.  998  B  woxep  tu  nputrov  —  bald  darauf  xat  yevopevov 
ouz(o  <xuvjji9££  xat  7ipopeXeTrftev,  dann  dXX  eäv  py  dno8e$qTat  Tte  —  xa} 
fa/W  £™  ToXpav  tbpoTepav. 

ibid.  5  p.  998 D  hinter  tpoßip  ist  xal  8£oq  zu  tilgen.  —  Dann  et 
8'  izepu:  Tiapearr^xot ,  endlich  am  Schluss  tooe  y'  w  &eot,  xa}  ZpotoQ  o 
xt'vduvoe  prt  (fixyEh  xpsag  xat  <poveuoat  t£xvov  1}  iTSpov  otxetov. 

ibid.  6  init.  out   äyafrbv  out€  npoyypevov. 

de  Stoic.  rcpugn.  XXVIII  p.  1047 B  r^w  pyToptxijv  bpfitvau  re/- 
vyv  nspt  xuapou  xa\  tuprtp£vou  Xdyou  Ta$tv. 

de  com.  notit.  Stoic.  XXIII  p.  1070 B  anmep  %  nap  'Ap/tXo^tp 
yuvi)  Tfi  pkv  uöutp  tpopouaa  8oXotppovouaa  %etp\  &*j~£pj)  Ä  nop- 

ibid.  XXX  p.  1073 E  xal  elvat  pkv,  odx  ovTa  8k  elvat,  andvTiov 
äT<müiTaTov  iart. 

ibid.  XXX  p.  1074 D  näoav  d-con(av  (Wyttenbach  -  Faehse  — 

Rasmus  — ). 

ibid.  XXXVIII  p.  1078 F  dvatpetTat  fuatq,  bald  darauf  nach  t(  ouv 
ein  Fragezeichen;  dann  Set  einzuschieben  vor  8taaroXjj  zpijoaofku.  Am 
Schluss  ist  das  zweite  pipe  ig  zu  streichen. 

ibid.  XL  p.  1081 A  dXXy  ouSe  StavoyTÖv. 

ib  id.  XLIV  p.  1083 B  zu  ergänzen  hinter  Täte  elpypevate  npoooSote 

xa:  äyodotQ. 

Non  posse  suav.  viv.  sec.  Epic.  II  p.  1087C  xal  tou  i}8£we 

ouve££zt7r:ov  äv. 

ibid.  III  p.  1087 F  dXX*  wtmep  doripee  ol,  gleich  darauf  b  8k  rot» 
TTovuu  xuXue  ou  pdpvjQ  6  AtoxüXou  0iXoxt7}T7}c  Ixavöe'  ob  yap  6  öpdxcüv, 
<frto\v,  ivrjxsv,  dXX'  ivtpxtae  Setvi^v  oroptuTov  ixtpuaev,  noBbq  Xaßutv.  Im 
Folgenden:  dXtodypa  8e  f  ijSovij,  obde  iTepa  TotauTa  xtvowra. 

ibid.  IV  p.  1088 E  dp%6pevot  pkv  dzb  tou  oatpaTOQ,  £v  ut  npÖJTov 
£<pdvTj  tjdovrfi  yeveatQ  mit  Ergänzung  von  f)8ovr}s. 

ibid.  IV  p.  1089 B  utanep  £v  axapapJdt  Tjj  tou  aotpoü  (andere 

Versuche  bei  Ed.  Rasmus  in  der  Programmabhandlung  über  diese  Schrift 
des  Plutarch  S.  3). 

ibid.  V  p.  1089 E  p^  auvTivdTrea&ai  rb  htöv. 

ibid.  V  p.  1090 A  obx  iartv  äxpoßov  xal  äxutwv  StayayeTv  oder 
besser  Stdyetv. 

ibid.  VI  p.  1090 D  xal  BdXaaaav  ßeßpayp£vyv,  lup  Wxoupoc 
dXtyou  Ideyae  (anders  Rasmus  S.  4). 

ibid.  VIII  p.  1091 F  iXeufripaQ  8h  xal  xa&apäQ  xal  dßtyoug  xat 
dvuxuuXou  (oder  douatu^Tou)  %apäg  (anders  Rasmus  S.  5). 

ibid.  VIII  p.  1092 B  pjfikv  i)päe  al  ünkp  twv  fierewpwv  bmxfi&it 
ywxXouv,  al  rc  nept  Bavdzou. 


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Plutarch's  Moralia. 


3l>3 


ibid.  IX  p.  1092 D  dXXd  atufiarixaug  f}8ova?e  otov  krupetä  tanzte 
ibid.  X  p.  1093 B  tv&art  ydp  xat  rote  dvtüjot. 
ibid.  XVII  p.  1098D  in.  xau  ZXov  01  dvßpamot  -  xevrpoj  Stdoyud 
7t  rf{  yaorpl  neptypdtpouotv.    Darauf  ob  ydp  n  tpaulov  f)  —  woxsp 

o't  noMmoSe?  rotte  r:68aey  letzteres  ergänzt 

ibid.  p.  1099A  die  beiden  Worte  dM'  "EXXyvee  zu  streichen.  Am 
Schluss  des  Capitels  xau  piyzHoe  dtpavtZouot  xa\  xaraaßevvuooatv. 

ibid.  XXI  p.  1101 C  dXX*  dXtyot  fikv  rwv  dv&pumtov  Sedtaac  rbv 
#eov,  ok  obx  dpstvov  —  kv\  tpoßtp,  8t   Zv  ob  Siovrat  noXXatv. 

Adversus  Colot.  VII  p.  1110E.  Die  Lücke  wird  so  ergänzt: 
tov  obv  ßopßopov  xau  rbv  rwpov. 

ibid.  XIV  p.  1115 C  die  Lücke  iptXovtxorzpov  ivt'ote  £8o$ev  rj  (ptXo- 
oixpotTtpov  £%eff&au  —  tue  npo&djievoe  r^v  fJXdrwvoe  bnspetnetv  tpiXoaotpiav. 

ibid.  XIX  p.  1117  F  in  it.  fori  rotvuv  6  KoXwrye  —  ras  aeßdaete 
ixccvac  ipütrda&w  xpwrov  —  xujq  mrta  -npoadytrat  xat  ob  ^oprov  int- 
tos  <t>v. 

ibid.  XXXII  p.  1126A  £$opxtooau  robe  noXtrag  rj  jjjjv  dppevetv  rote 
[JapfiEvtdou  ZpxotQ. 

ibid.  extr.  p.  1126D  r^v  ydp  yXwrrav  abrob  Starpaydtv. 

ibid.  XXXIII  p.  1126E  tpdpovra  ßbßXoue  rbv  XetXov. 

De  occulte  vivendo  I  p.  1128A  br.tue  robe  ovvea&t'ovrae  8ta- 
rpdtpavree  abroL 

ibid.  IV  p.  1129C  uarefwv  8k  yvmptaBet'e. 

ibid.  VII  p.  1130D  init  xaurot  rrte  ye  Sd^e  xal  d&Xov  ehau  <pa- 
acv  ebatßwv  x<*>Pov>  Dann  nach  den  Versen  des  Pindar:  xal  norapol  rt- 
vec  -  xau  Xoyote  rdtv  re  yeyovortov  xal  ratv  ovrtov  nipt  rdpnovree  abrobe 
xal  ouvovrte- 

De  musica  II  p.  1131 E  nepl  ypappartxrje  tue  rd%vye  intrr}8£tou 
ypapfjuiot  rde  tptovde  S^ptoupyziv. 

ibid.  IV  p.  1132D  bardpoj  8k  %povtp  xau  rd  floXupvyoreta  xaXou- 
fieva  i£eup£&y. 

ibid.  XL IV  p.  1147 A  axoupov  8y  äv  en?  vbv  dnoretvetv  robe  nspt 
robroo  Xdyove. 

Fragment.  IX  libri  de  Daedalis  Plataeens.  VI  §  2  auvtp- 
yduvroe  ok  rou  'AXaXxopdvoue  xpbtpa  ixrspovrae  abrobe  ebxdarov  xal  nay- 
xdXqv  8pbv. 

Fragm.  XI  ex  comm.  in  Hesiod.  c.  XXXIV  extr.  die  Worte 
dXXd      yew8ee  zu  tilgen. 

ibid.  XXXVII  1  odrto  xau  r^v  olxetav  ndXtv  rtvke  elnov  iyyurdpav 
r?S  $  olxetae. 

ibid.  yyXHT  3  flXdrojv  8k  xat  rrje  fpoopäe  -eye  nspl  <ptX(av  xav6va 

Frag.  XX  libri  contra  volupt.  2  et&e  ydp  ty-  <pavepu>Q  dv  noXs- 
pwoa  ra^tios  idXoj  oder  tpaveptbg  ydp  dv. 

21« 


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324 


Plutarch's  Moralia. 


Frag.  XXV  e  libro  de  amore  III  §  5  rpifwum  napdvroc,  xo- 
Xaxeuoum,  Xodhpouere,  unepcmo&vfoxouai,  ipovEuoomv. 

Frag.  XXVII  e  libro  de  ira  §  2  xal  kxdarort,  7tpo<mmro(toa<; 
dpydg  Stcj&oöfievov  xai  ixveuovza. 

Pseudoplut.  pro  nobilit.  II  §  1  xai  Bdvarov  dpoueev,  we  npb$ 
lepa,  dann  in  §  2  iv  t#  noXoxr)de<rcdrj}  ixttvjj  iv  Xatpwvttqi  pÄ%ß  —  nou 
tu>v  KexpomSaiv  xXiog  xai  f>a>py\  jjSya&ä,  ipyat»,  av  und  §  3:  xai  fyuTe, 

ibid.  III  §  2  dXXä  rozs  xarakr^  ohne  &v.  In  dieser  Anzeige 
ist  die  Zahl  der  Seiten  oder  Capitel  gegen  Herwerden's  Angabe  an  mehr 
denn  30  Stellen  berichtigt. 

Zum  Schluss  füge  ich  noch  eine  ziemlich  unbedeutende  Verbesse- 
rung von  Ed.  Tournier  zu  de  exilio  VI  p.  601D  hinzu  (Revue  de 
Philologie,  N.  S.  3  livr.  juillet  p.  261)  xatrot  yeXtbfiev  tt}v  dßeXrspeav 
toü  (pdaxovrog  rijv  iv  'Adr/vaic  xaXXiova  aeXrjvrjV  t^c  £v  Kopivfop:  hier  ist 
also  rj)v  vor  iv  *A&.  eingeschoben  und  xaXXtova  statt  ßeXvtova  gesetzt 


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Jahresbericht  über  Herodot  für  1876  und  1877. 

Von 

Director  Dr.  fl.  8tein 

in  Oldenburg. 

Die  bekannten  Untersuchungen  Kirchhof!" s  über  die  Abfassungszeit 
des  herodotischen  Geschichtswerkes  haben,  bei  allen  triftigen  Bedenken 
gegen  ihre  positiven  Ergebnisse,  jedenfalls  das  Verdienst,  ein  eindring- 
liches Studium  des  Autors  und  der  Structur  seines  Werkes  nach  den 
älteren  Arbeiten  von  Adolf  Schöll  aufs  Neue  angeregt  zu  haben.  Früchte 
solcher  Studien  liegen  für  den  diesmaligen  Bericht  in  zwei  Arbeiten  vor: 

1)  Ernst  Bachof,  Die  'Aeouptot  Xöyot  des  Herodotos  (in  Fleck- 
eiseifs  Jahrb.  f.  class.  Philol.  1877  S.  577-584). 

2)  Dr.  Adolf  Bauer,  Die  Entstehung  des  herodotischen  Ge- 
schichtswerkes.  Eine  kritische  Untersuchung.  Wien  1878.   173  S.  8. 

Der  kleine  Aufsatz  Bachof  s  betrifft  eine  erhebliche  vielverhandelte 
Frage,  und  bringt  sie  zu  einer  Lösung,  die  insbesondere  für  KirchhofFs 
Hypothese  grunderschütternd  ist  Denn  ein  Hauptpfeiler  für  dessen  Auf- 
stellungen ist  die  Annahme  dass  in  der  festen  Disposition,  nach  welcher 
Herodot  sein  Werk  von  vornherein  angelegt  und  ausgearbeitet  habe,  die 
an  zwei  Stellen  des  ersten  Buches  (I  106.  184)  versprochenen  'Aooüpiot 
tifot  allerdings  ihre  Stelle  gehabt  und  zwar  am  Ausgange  des  dritten 
Buches,  da  wo  der  Aufstand  der  Babylonier  und  ihre  Bezwingung  durch 
Dareios  erzählt  wird.  Wenn  aber  diese  koyot  dann  später  nicht  ausge- 
führt worden  und  jenes  Versprechen  unerfüllt  geblieben,  so  sei  dies  nur 
erklärbar  aus  einem  Vergessen,  und  eine  solche  Vergesslichkeit  nur  er- 
klärlich, wenn  zwischen  der  Abfassung  jener  Stellen  und  des  Endes  des 
dritten  Buches  ein  längerer  Zeitraum  verstrichen  war.  Dagegen  die  An- 
sicht früherer  Gelehrten  (s.  Wesseling  dissert  Herod.  c.  1),  welcher  der 
Referent  im  wesentlichen  Bestände  erneuert  und  begründet  hat,  dass 
nämlich  Herodot  die  Resultate  seiner  auf  Assyrien  (Ninos  -  Babylon)  be- 
züglichen Forschungen  in  einer  besonderen  Schrift  niedergelegt,  diese 


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1 


326  Herodot. 

Ansicht  schob  Kirchhoff  kurzer  Hand  als  einen  »Einfallt  bei  Seite. 
Bachof  nimmt  sie  nun  mit  einiger  Modification  wieder  auf  und  macht 
sie  durch  eine  Reihe  schlagender  Beweise  evident.   Dass  Herodot  eine 
assyrische  Geschichte  wirklich  geschrieben,  lasse  sich  allerdings  nicht 
positiv  nachweisen,  wohl  aber  dass  es  seine  Absicht  gewesen  sie  zu 
schreiben,  und  zwar  unabhängig  von  den  Historien.   Denn  wenn  Herodot 
diese  Xuyot  später  aus  Vergesslichkeit  oder  weil  er  seinen  Plan  geändert 
nicht  aufgenommen,  so  wäre  damit  die  Existenz  des  dafür  gesammelten 
Materials  nicht  beseitigt,  noch  die  Absicht  des  Autors  dasselbe  ausserhalb 
jenes  Zusammenhanges  zu  verarbeiten.   Eine  solche  Vergesslichkeit  ist 
aber  an  sich  nicht  glaublich  ;  Herodot  zeigt  vielmehr  ein  volles  Bewusst- 
sein  und  starkes  Gedächtniss  für  alles  was  er  bereits  erzählt  bat  oder 
noch  erzählen  will,  wie  die  zahlreichen  Verweisungen  auf  frühere  oder 
spätere  Stellen  darthun.    Schon  die  Existenz  der  Vorarbeiten  musste  an 
das  Versprechen  erinnern.   Die  Stelle  für  die  nur  beabsichtigte  Ein- 
fügung ist  Kirchhoff  gezwungen  an's  Ende  des  dritten  Buches  zu  ver- 
legen, unmittelbar  vor  die  Skythika,  in  deren  Beginn  (IV  1)  der  Autor 
eben  auf  jene  versprechende  Stelle  I  106  zurückdeutet,  die  er  unmittel- 
bar vorher  vergessen  haben  soll.   Unglaublich  auch  dass  er  die  beiden 
Stellen  des  ersten  Buches  bei  der  nachgewiesenen  späteren  Ueberarbei- 
tung  des  ganzen  Werkes  nicht  sollte  getilgt  haben,  nachdem  sie  mit  der 
wirklichen  Ausführung  in  Widerspruch  geraten.   Man  müsste  denn  mit 
Kirchhoff  annehmen  dass  das  erste  Buch,  nebst  dem  zweiten  und  einem 
grossen  Theile  des  dritten,  früher  veröffentlicht  worden  sei  als  der  spä- 
tere Theil,  auf  den  die  Stellen  verweisen,  und  zwar  so  selbständig,  dass 
dem  Autor  eine  nachträgliche  Aenderung  nicht  mehr  möglich  gewesen. 
Hiergegen  macht  der  Verfasser  die  völlig  zutreffende,  für  die  ganze  An- 
nahme einer  theilweisen  Publication  vernichtende  Bemerkung,  »dass  es 
höchst  sonderbar  wäre,  wenn   ein  Geschichtschreiber,  durch  äussere 
Gründe  an  der  Vollendung  seines  Werkes  gehindert,  einen  Theil  des 
selben  herausgegeben  hätte,  der  mitten  im  Stoffe  abbricht  und  keine  Spur 
irgend  eines  Zusammenhanges  zeigt«.  —  Bei  diesem  negativen  Resultate 
bleibt  aber  der  Verfasser  nicht  stehen.  Er  bringt  auch  positive  Gründe 
für  die  Selbständigkeit  der  Wowjpioi  Xoyot.    Der  Hauptgrund  liegt  in 
dem  Plane  der  Historien.    Die  Eroberungen  der  Perser  sind  der  durch- 
laufende Faden,  an  dem  sich  die  Episoden  über  andere  Völker  und 
Länder,  die  aegyptischeu ,  skythischen  und  libyschen  Xoyot  anknüpfen. 
Aber  unter  Assyrien  begreift  Herodot  nicht  nur  das  Reich  von  Babylon, 
sondern  auch  von  Niniveh;  nur  jenes  wurde  von  den  Persern  erobert, 
dieses  war  schon  früher  den  Medern  zugefallen  und  liess  sich  also  nicht 
in  den  Zusammenhang  der  persischen  Eroberungen  bringen,  ausser  etwa 
noch  I  177  (nicht  I  106,  wie  Referent  angenommen).    Aber  gerade  hier 
beschränkt  sich  Herodot  auf  Nachrichten  über  Babylon,  während  er  im 
übrigen  auf  die  Woobpim  Xuyut  verweist,  für  die  dann  natürlich  eine  spä- 


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Herodot.  327 

tcre  Anknüpfung,  etwa  an  die  zweite  Eroberung  Babylon  s  (III  1591,  noch 
weniger  als  bei  der  ersten  zulässig  war.  Endlich,  wenn  I  184  mitten  in 
der  Episode  über  Babylon,  d.  h.  nach  herodot ischem  Sprachgebrauch  über 
Assyrien,  auf  'Aoouptot  loyot  verwiesen  wird,  so  kann  mit  diesem  Aus- 
druck nicht  eine  spätere  Partie  desselben  Werkes  gemeint  sein,  man 
müsste  in  diesem  Falle  mindestens  iv  aXXoioi  A.  X.  erwarten. 

Auch  Bauer  steht  in  einem  Gegensatze  zu  Kirchhoffs  Ansicht,  aber 
nur  zu  demjenigen  Theile  derselben,  welcher  sich  auf  die  Weise  der  Com- 
positum und  Ausarbeitung  des  Werkes  bezieht.    Er  acccptiert  im  All- 
gemeinen die  chronologischeu  Schlüsse,  welche  lürcuhon  aus  gewissen 
Hinweisen  oder  Andeutungen  auf  gleichzeitige  Ereignisse  glaubte  ziehen 
zu  können,  aber  mit  dem  Unterschiede,  dass  er  dieselben  nicht  für  die 
Abfassung  der  betreffenden  Partien  selbst,  sondern  nur  für  die  Zeit- 
bestimmung einer  zu  erweisenden  Sehl ussredactiou  gelten  lassen  will. 
Er  denkt  sich  nämlich  das  Werk  hervorgegangen  aus  einer  Anzahl  fer- 
tig vorliegender,  aber  in  verschiedenen  Zeiten  abgefasster  Einzelarbciten 
\MfOt\  die  durch  eine  letzte  Redaction  unter  bestimmten  Gesichtspunkten 
vereinigt  und  dabei  noch  einmal  überarbeitet  worden,  und  zwar  den  er- 
sten Theil  (bis  in  die  Mitte  des  fünften  Buches)  in  Thurioi,  den  letzten 
in  Athen,  und  es  erstrecken  sich  die  sehr  eingehenden  und  ausführlichen 
Untersuchungen  vorzugsweise  auf  den  Nachweis  der  Prftexistenz  solcher 
selbständigen  Xoyot  und  die  Art  ihrer  Einfügung  in  das  Historienwerk, 
sowie  auf  das  zeitliche  Verhältniss  ihrer  ersten  Abfassung.    Diese  Nach- 
weisung nimmt  folgenden  Gang.    Die  überlieferte  Eintheilung  in  neun 
Bücher  rührt  nicht  vom  Autor  her,  was  besonders  damit  begründet  wird 
dass  ein  durch  p£v  und  öe  gegliedertes  Satzpaar  dreimal  durch  den 
Schluss  des  Buches  (IY.  V.  VIII)  zerschnitten  werde.  (Als  ob  dergleichen 
nach  griechischem  Sprachgebrauch  überhaupt  auffallen  dürfte  und  sich 
nicht  auch  sonst  fände,  z.  B.  Thuk.III.IV,  Xen.  Anab.  V.  VI.  Hellen.  III.  IV. 
und  VI.  VII.).   Herodot  selber  bezeichne  je  die  Theile  seiues  Werkes 
als  loyo?  oder  Xoyut.   Aber  diese  Theile,  zuerst  selbständig  und  unab- 
hängig zu  verschiedenen  Zeiten  abgefasst,  liegen  nicht  mehr  in  ihrer 
chronologischen  Reihenfolge  vor.   Als  solche  in  ihrer  ursprünglichen 
Selbständigkeit  noch  erkennbare  Xoyot  ergeben  sich  zunächst  und  am 
deutlichsten  die  lydischen,  aegyptischen ,  skythischeu  um!  libyschen  Ge- 
schichten, und  als  Hintergrund  dazu  die  Geschichten  vom  Perserreich 
unter  Kyros,  Kambyses  und  Dareios,  an  deren  Regierungen  sich  diese 
Theile  anschliessen ;  endlich  sind  auch  besondere  samische  Geschichten 
in  diesen  Zusammenhang  eingefügt.  Damit  sei  aber  allerdings  noch  keine 
eigentliche  Eintheilung  (?)  des  Werkes  geboten.   Man  habe  anzunehmen 
dass  sich  das  Werk  aus  solchen  schliesslich  vereinigten  und  ineinander 
geschobenen  Theilen  so  gebildet  habe,  dass  weder  deren  ursprüngliche 
Selbständigkeit  dem  späteren  Blicke  ganz  verwischt  wurde,  noch  auch 
Keminiscenzen  in  der  Art  des  Verweisens  nach  vorwärts  uud  rückwärts 


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328 


Herodot. 


vermieden  wurden.  Mithin  müsse  eine  Schlussredaction  stattgehabt  haben, 
die  aber  keineswegs  gleichmässig  war.  In  der  ursprünglichsten  Gestalt 
liegen  die  aegyptischen  Geschichten  vor.  Für  die  späteren  Theile  lassen 
sich  die  Vorarbeiten  allerdings  nicht  so  leicht  ausscheiden;  das  aber  sei 
nur  ein  Zeichen  dass  entweder  die  Schlussredaction  hier  die  greifbaren 
Spuren  verwischte,  oder  dass  diese  Theile  von  Anfang  an  ein  Ganzes 
darstellten,  welches  einer  letzten  Redaction  weniger  bedurfte.  —  Nach 
dieser  allgemeinen  Feststellung  wird  dann  unternommen,  erstens  die  Ver- 
änderungen nachzuweisen,  welche  die  einzelnen  Xöyot  schliesslich  erfahren 
haben,  und  wo  möglich,  wenn  auch  nicht  ihre  Abfassungszeit,  so  doch 
ihr  chronologisches  Verhältniss  zu  bestimmen.  —  Die  Untersuchung  wen- 
det sich  hierauf  zu  den  einzelnen  Xöfot.  Die  Zeit  der  aegyptischen  Reise 
und  »die  gleich  darauf  in  Athen  erfolgende  Niederschrift«  glaubt  der 
Verfasser  von  449  bis  nicht  zu  spät  nach  444/3  und  wahrscheinlich  näher 
dem  letzteren  Grenzjahre  und  jedenfalls  vor  432  ansetzen  zu  müssen. 
Die  Schwierigkeit,  dass  doch  auch  der  erste  Theil  des  dritten  Buches 
noch  erhebliche  Nachrichten  über  Aegypten  enthält  und  dort  Gesagtes 
auf  Stellen  des  zweiten  Buches  zurückweist,  wird  mittelst  der  Annahme 
umgangen,  dass  Herodot  gleichzeitig  mit  der  Einschiebung  der  (unver- 
änderten) Aegyptiaka  des  zweiten  Buches  das  Folgende,  aber  früher  Ge- 
schriebene überarbeitete  und  es  dabei  »wohl  verstand  die  Resultate  sei- 
ner aegyptischen  Reise  am  passenden  Orte  in  keineswegs  den  Zusammen- 
hang störender  Weise  zu  verwerthen«.  Für  die  Priorität  des  dritten 
Buches  stützt  sich  der  Verfasser  besonders  auf  den  Vergleich  von  III  60, 
wo  der  Heratempel  auf  Samos  als  der  grösste  aller  (hellenischen)  Tem- 
pel gerühmt  wird,  mit  II  148,  wo  derselbe  Tempel  zugleich  mit  dem 
ephesischen,  so  d&oXoyot  sie  sonst  auch  seien,  gegen  das  eine  Labyrinth 
(in  Bezug  auf  nuvog  xal  dandvrj)  weit  zurückgestellt  wird,  während  ander- 
seits daraus,  dass  II  146  der  athenische  Burgbau  unerwähnt  bleibt,  ge- 
folgert wird  dass  die  Niederschrift  von  Buch  II  vor  dem  zweiten  Auf- 
enthalt in  Athen  (432)  geschehen  ist.  Eine  Reihe  anderer  angeblicher 
Discrepanzen,  die  der  Verfasser  zwischen  dem  zweiten  und  den  übrigen 
Büchern  aufzuweisen  sucht,  um  darzuthun  »wie  wenig  in  Zusammenhang 
mit  dem  Uebrigen  jenes  Buch  erst  ausgearbeitet  und  dann  einfach  com- 
pilatorisch  in  den  Zusammenhang  eingefügt  worden«,  übergehe  ich  als 
theils  unerheblich,  theils  für  eine  richtige  Exegese  verschwindend.  Aber 
auch  der  ganze  Inhalt  und  Ton  dieses  Buches  soll  sein  späteres  Ent- 
stehen verraten.  In  Aegypten,  unter  dem  Einfluss  der  gelehrten  Prie- 
ster, habe  der  Autor  unhellenische  Anschauungen  und  einen  skeptischen 
Rationalismus  eingesogen,  und  mit  seinen  bisherigen  altgläubigen  Ansich- 
ten über  hellenische  Theologie  und  Theogonie,  wie  sie  die  übrigen  Bücher 
zeigen,  gebrochen.  Beweise  solcher  »Ketzereien«  seien  die  Zweifel  am 
troischen  Kriege,  an  der  Sage  von  des  Herakles  Opferung,  an  der 
Ueberlegenheit  hellenischer  Festspielordnungen  und  Tempelbauten,  an 


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Herodot. 


329 


erd  Ursprönglichkeit  hellenischer  Götternamen  und  Einrichtungen  Von 
hellenischen  Göttern  und  Heroen  würden  Dinge  erzählt,  die  Blasphemien 
seien  und  hellenischen  Ohren  höchst  anstössig  erscheinen  mussten  (Per- 
seus*  aegyptische  Herkunft,  des  Menclaos  Kinderopfer,  Königs  Rham- 
psioitos  Würfelspiel  mit  Demeter  im  Hades,  der  obscöne  Kult  in  Papre- 
mis).  Die  wiederholten  Aeusserungen  pietätsvoller  Scheu  beweisen  nicht 
eine  entsprechende  Gesinnung,  sondern  die  Furcht  vor  dem  gehässigen 
Eindruck  bei  seinen  Landsleuten.   (Auch  U  45  xal  rspl  pkv  rourwv  to- 
oaürn  npuv  ehtovat  xat  irapä  ruiv  ßeutv  xat  mxpä  tüjv  r^nuiuv  eufievsta  ehj'i 
Ob  wohl  der  Verfasser  die  Reste  des  Xenophanes,  Heraklit,  des  Stesi- 
choros  und  Pindar  gelesen  hat?).  »Wenn  nicht  alles  trügt«,  wurde  Hero- 
dot gerade  wegen  dieses  zweiten  Buches  (und  Stellen  der  Libyka)  ge- 
nöthigt  Griechenland  zu  verlassen;  man  bedeutete  ihm,  er  solle  sich  mit 
solchen  Ansichten  nicht  vernehmen  lassen«.  —  Die  Jtßuxol  Xfyai  zer- 
fallen in  zwei  separate  Stücke,  die  Gründung  und  Geschichte  Kyrene's 
(c.  145—167.  200—204)  und  die  dazwischen  geschobene  Uebersicht  der 
libyschen  Völkerschaften.  Dies  letztere  sei,  wegen  der  häutigen  Bezüge 
auf  das  zweite  Buch,  erst  nach  dem  Aufenthalt  in  Aegypten  vorbereitet 
und  geschrieben,  das  erstere  hingegen  stamme  seinem  Inhalte  nach  aus 
delphischen  Quellen  und  sei  vor  der  aegyptisch-libyschen  Reise  abgefasst 
(ausser  der  erst  später  nachgefügten  kyrenäischen  Tradition  IV  154  bis 
157),  daher  noch  erfüllt  von  den  in  Aegypten  abgestreiften  religiösen 
Vorstellungen.  —  Eine  weitere  selbständige  Schrift,  die  flepatxot  Myot, 
enthielt  ursprünglich  die  Geschichte  des  Perserreiches  unter  Kyros,  Kam- 
byses  und  Dareios.   Freilich  I  95—130  sei  wahrscheinlich  ursprünglich 
eine  Geschichte  des  Eraporkommens  des  Kyros  gewesen  und  erst  bei  der 
Schlussredaction  als  Theil  der  Persergeschichte  verwendet  worden,  bei 
welcher  Gelegenheit  auch  die  Excurse  über  die  persischen  Sitten  (I  130 
bis  140)  verfasst  und  eingefügt  worden  seien.   Die  Abschnitte  über  die 
asiatischen  Hellenen  (142  —  151)  und  die  zweite  Unterwerfung  Iouien's 
(152—177)  seien,  wenn  nicht  später  hinzugefügt,  doch  zur  selben  Zeit 
eingehender  überarbeitet.    Ein  ganz  später  Zusatz  sei  auch  die  Beschrei- 
bung Babylon's  (I  178—187.  192—200),  wegen  der  Bezüge  auf  Aegypten. 
Dagegen  die  Erzählung  von  den  Massageten  gehöre  der  ursprünglichen 
Fassung  der  üepatxol  Xoyot  an  (auch  I  215f.V).   Bis  hierher  bestehen 
die  lhpatxo\  Xoyot  aus  zwei  anfanglich  unabhängig  von  einander  gear- 
beiteten Theilen,  davon  der  eine  die  medische  Geschichte  und  Kyros' 
Jagendzeit  behandelte,  der  zweite  eine  unmittelbare  Fortsetzung  des  in 
der  lydischen  Geschichte  verlassenen  Zusammenhangs  ist  und  die  übri- 
gen Feldzüge  des  Kyros  mit  Ausnahme  der  vorweggenommenen  gegen 
Kroesos  enthielt   »Man  sieht  überall  für  die  Schlussanordnung  bereits  ge- 
gebene Verhältnisse,  welche  eben  jene  eigenthümliche  Compositum  beding- 
ten, die  Herodots  Geschichtewerk  auszeichnet«  (!)  Wie  aber  diese  Theilc 
schliesslich  »vielfach  erweitert  und  theilweise  auch  umgearbeitet  wurden«, 


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330 


Ilerodot. 


ebenso,  nach  Einfügung  des  zweiten  Buches,  aucli  die  Fortsetzung  im 
dritten  Buche,  unter  dem  Einflüsse  der  inzwischen  gewonnenen  aegypti- 
schen  Kenntnisse  und  Anschauungen.  »So  stark  ist  diese  Umarbeitung, 
so  ganz  ausserordentlich  viel  ist  geändert  worden,  dass  man  sich  z.  B. 
über  die  ursprüngliche  Form  des  Kam bys es  -  Zuges  nach  Aegypten 
schlechthin  keine  Vorstellung  mehr  machen  kann«.  Die  Geschichten 
über  Polykrates  gehören  einer  besonderen  älteren  Arbeit  über  Saraos 
an,  die  durch  des  Autors  Aufenthalt  auf  der  Insel  veranlasst,  aber  bei 
der  Schlussredaction  uicht  mehr  vollständig  verwendet  wurde,  wogegen 
die  Episode  des  Arztes  Demokedes  später  geschrieben  ist.  Spätere  Zu- 
thaten  sind  auch  das  Satrapienverzeichniss ,  »wenn  es  sich  auch  nicht 
mehr  von  dem  jetzigen  Zusammenhange  loslösen  lässt«,  und  die  Kapitel 
über  die  Ostländer.  -  Die  Ixudtxot  \6yoi,  als  Excurse  zur  persischen 
Geschichte  unter  Dareios,  bestehen  aus  zwei  Theilen,  IV  5—83  und  99 
bis  101.  103—118.  Jener  ist  der  ältere,  dieser  wurde  erst  in  Athen  ge- 
schrieben, beide  aber  in  Unteritalien  überarbeitet  —  Im  fünften  Buche 
schliesscn  die  persischen  Geschichten  da  ab,  wo  der  ionische  Aufstand 
beginnt,  wenigstens  brach  sie  Herodot  bei  der  Schlussredaction  hier  ab. 
Die  lydischen  Geschichten  gehören  zu  des  Autors  älteren  Arbeiten,  ge- 
schrieben nach  den  samischen  und  wahrscheinlich  nach  der  Geschichte 
des  Xerxcszuges,  sind  aber  in  das  Ganze  erst  in  Unteritalien  oder  nach 
dem  dortigen  Aufenthalte  eingefügt.  Aehnlich  steht  es  mit  der  Geschichte 
des  ionischen  Aufstandes,  und  mit  den  athenischen  und  spartiatischen 
oder  den  »griechischen  Geschichten«,  in  Buch  I  und  V.  VI,  nur  dass 
auch  hier  mancherlei  Zuthaten  späterer  Zeit  anzunehmen  sind  (die  grösste 
VI  33-50).  Ein  besonderer  Xoyos  ist  ferner  die  Erzählung  des  ersten 
Perserzuges;  aber  »die  Ueberarbeitung  dieser  letzten  Bücher  im  Ver- 
gleich zu  jener  der  ersten  vier  war  eine  so  eingehende,  dass  eine  leichte 
Lostreuuung  der  einzelnen  Theile  nicht  mehr  angeht«.  Die  Abfassung 
der  Episode  von  den  Alkmaconiden  (IV  121  —  132)  ist  (mit  Kirchhoff)  in 
die  ersten  Jahre  des  peloponnesichen  Krieges  zu  setzen.  Die  Stücke 
über  Miltiades  sind  vielleicht  einer  grösseren  Arbeit  über  denselben  ent- 
nommen. Besonders  ausführlich  sucht  der  Verfasser  die  Selbständigkeit 
und  die  Priorität  der  Geschichte  des  Xerxeszuges  in  den  drei  letzten 
Büchern  zu  erweisen,  von  der  er  annimmt,  dass  sie  bei  dem  ersten  Auf- 
enthalte in  Athen  verfasst  und  daselbst  in  der  vielberufenen  Vorlesung 
(445/4)  bekannt  gemacht  sei.  Die  Frage  über  die  Zeit  und  den  Inhalt 
der  Vorlesung  wird  dabei  einer  neuen  und  gründlichen  Prüfung  unter- 
zogen. -  Ein  Schlusswort  fasst  die  gewonnenen  Resultate  in  Kürze  zu- 
sammen. 

Dass  dem  Ilerodot  ein  vieltheiliges ,  in  seinen  ersten  Beständen 
disparates,  in  der  Form  mehr  oder  weniger  vorbereitetes  Material  vor- 
gelegen, als  er  die  Ausarbeitung  seines  Werkes  unternahm,  und  dass  es 
ihm  nicht  überall  gelingen  konnte  noch  gelungen  ist  die  Fugen  der  Zu- 


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Herodot. 


331 


sammensetzuug  zu  verwischen  oder  einen  überall  gleichmäßigen ,  von 
Wiederholungen  und  kleineren  Discrepanzen  freien  Fluss  der  Darstelluug 
zu  erreichen,  hat  man  seit  lange  erkannt.  Auch  dass  die  grösseren  Epi- 
soden der  ersten  vier  Bücher  sich  ohne  sonderliche  Mühe  als  selbstän- 
dige />>■;,:  aussondern  lassen,  verrät  sich  dem  ersten  Blick.  Aber  der 
Versuch  des  Verfassers,  das  ganze  Werk  in  eine  Reihe  einzelner,  vorher 
ohne  Rücksicht  auf  ihre  einstige  Verbindung  abgefasster  Schriften  auf- 
zulösen und  deren  ursprüngliche  Form  und  zeitliches  Verhältniss  zu  er- 
mitteln, vermag,  trotz  des  eminenten  Scharfsinns  und  der  fast  mikro- 
skopischen Durchspür uug  des  Textes,  schon  wegen  des  je  nach  Bedürfuiss 
dehnbaren  Begriffes  der  sogenannten  Schlussredactiou,  eine  Ueberzeugung 
nicht  hervorzubringen.  Schon  die  vorstehende  üebersicht  des  Inhaltes 
wird  dies  erkennen  lassen.  Im  Einzelnen  regt  sich  der  Widerspuch  des 
Lesers  überall.  Eine  grosse  Anzahl  der  vorgebrachten  Auffälligkeiten 
und  Widersprüche  im  Inhalt  oder  im  Ausdruck  sind  theils  für  eine  be- 
sonnene und  sprachkundige  Exegese  nicht  vorhanden  (wie  Heinrich 
Weil  in  einer  Besprechung  der  Schrift,  Revue  critique  1878  No.  2,  an 
mehreren  Beispielen  nachweist),  theils  erklären  sie  sich  aus  den  na- 
türlichen Schwierigkeiten  der  Composition  oder  aus  einer  erwieseneu 
nachträglichen  Erweiterung  des  Textes  durch  einzelne  Zusätze.  Aber 
auch  wenn  man  den  Beweis  als  erbracht  zugibt,  erhebt  sich  noch  die 
gewichtige  Trage,  ob  denn  jene  Einzelschriften  als  solche  vor  ihrer  Ver- 
einigung in  den  Historien  bereits  publiciert  zu  denken  seien,  oder  ob  sie 
der  Autor  so  lange  in  scriniis  zurückgehalten,  bis  ihm  der  Plan  des  Ge- 
^ammtwerkes  aufgegangen?  Der  Verfasser  formuliert  und  beantwortet 
diese  Frage  nicht,  aber  von  den  aegyptischen  und  libyschen  Geschichten 
meint  er,  dass  sie  den  Autor  genötigt  hätten  Griechenland  zu  verlassen ; 
sie  mussten  also  allgemein  bekannt  geworden  sein.  Nimmt  man  das 
Gleiche  auch  von  den  übrigen  an,  so  bliebe  für  das  Hauptwerk,  wenig- 
stens in  den  Augen  der  Zeitgenossen .  nur  das  Verdienst  einer  leidlich 
geschickten  Compilation  übrig,  und  derselbe  Schriftsteller,  der  es  ver- 
schmäht über  die  Herkunft  und  die  Thaten  der  ersten  spartiatischen 
Könige  sich  näher  auszulassen,  bloss  weil  äUoem  rnf/c  auribv  efarat,  und 
von  ihnen  nur  dasjenige  berichten  mag  rä  aUuc  uu  xarsMßovzo  (VI  55), 
hätte  es  über  sich  gebracht  den  bereits  bekannten  Inhalt  und  Wortlaut 
aller  seiner  bisherigen  Arbeiten  noch  einmal,  aber  in  neuer  Gruppierung 
und  nach  dem  Erforderniss  der  Redactiou  bald  verkürzt  bald  erweitert, 
dem  hellenischen  Publicum  darzubieten. 
In  der  Programmabhaudlung  von 

Franz  Hanna,  Beziehungen  des  Sophokles  zu  Herodot.  (Pro- 
gramm des  kaiserl.  königl.  Staats -Unter -Gymnasiums  zu  Straznic). 
Brünn  1875.  17  S.  8., 

werden  nicht  nur  alle  Stellen  vereinigt,  in  denen  sich  eine  ähnliche 


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332 


Herodot 


Ansicht  über  göttliche  uud  menschliche  Dingo  ausspricht,  sondern  ins- 
besondere auch  diejenigen  Stellen  des  Sophokles  einer  näheren  Prüfung 
unterzogen,  in  denen  man  eine  Entlehnung  oder  Nachahmung  aus  Hcro- 
dot  hat  finden  wollen.  Einige  solcher  Beziehungen  (Oedip.  Kol.  1418  f. 
auf  Her.  VII  231,  Oed.  Tyr.  1528  auf  I  32,  ib.  1227  ff.  auf  IV  48  f., 
980  ff.  auf  VI  107,  Antigoue  1037  ff.  auf  I  50.  III  102 ff.)  werden  als  un- 
begründet zurückgewiesen. 

A.  Rüdiger,  Do  orationibus,  quae  in  rerum  scriptoribus  Graecis 
et  Latinis  reperiuntur,  imprimis  Herodoti  et  SaMistii  ratione  habita. 
(Programm  des  Gymnasiums  zu  Schleiz).  1875.  20  S.  4. 

Das  Thema  der  Schrift  ist  zu  zeigeu  »quo  consilio,  qua  ratione 
quoque  successu  rerum  scriptores  Graeci  et  Latini  orationes  historiis  suis 
inserueriut«.  Zu  diesem  Zwecke  »delecti  sunt  Herodotus  et  Sallustius  a 
quibus  exempla  nostra  (?)  petere  constituimus«.  Weshalb  gerade  diese 
beiden  gepaart  sind,  wird  nicht  begründet. 

Ueber  den  Dialekt  und  seine  kritische  Behandlung  ist  heuer  nur 
eine  Arbeit  anzuführen.  Reinhold  Merzdorf  —  ein  junger  Gelehrter 
aus  der  Curtius'scheu  Schule,  der  zu  sehr  hohen  Erwartungen,  nicht 
bloss  auf  dem  Gebiete  der  Sprachwissenschaft,  berechtigte,  aber  bereits 
im  März  1877,  kaum  23jährig,  der  Schwindsucht  erlag  -  hat  die  im 
vorigen  Bericht  (1875  S.  722  ff.)  besprochenen  Untersuchungen  über  Vocal- 
gruppeu  im  herodotischen  Dialekte  fortgesetzt  und  zu  einem  vorläufigen 
Abschluss  gebracht  in  dem  Aufsatz: 

Rein  hold  Merzdorf,  Vokalverktirzung  vor  Vokalen  und  quanti- 
tative Metathesis  im  Ionischen  (in  Curtius-Brugraann's  Studien  Bd.  IX 
S.  201-244). 

Unanfechtbares  Resultat  der  ersten  Abhandlung  sei  gewesen  »dass 
die  so  oft  und  fast  als  selbstverständlich  vorgetragene  Lehre  von  der 
grossen  Vorliebe  der  las  für  offene  Vokale  in  das  Gebiet  der  Fabeln 
gehört,  dass  dieser  Dialekt  kaum  anders  als  das  Aeolo- Dorische  der 
kontrahierenden  Atthis  gegenübersteht«.  Dagegen  scheine  ihm  »das  was 
sich  im  Einzelnen,  zumal  bezüglich  der  Textkritik,  als  ganz  sicher  ergeben 
habe,  nicht  in  richtigem  Verhältniss  zu  der  aufgewendeten  Mühe  zu 
stehen.  Völlige  einwandlose  Sicherheit  lasse  sich  bei  diesen  und  ähn- 
lichen Forschungen  nicht  erzielen,  nur  zu  oft  sei  die  Entscheidung  sub- 
jectivem  Ermessen  anheimgegeben.  Darum  habe  er  den  ursprünglichen 
Plan,  den  ganzen  Vokalismus  gleichmässig  zu  behandeln,  aufgegeben  als 
ein  unfruchtbares  Unternehmen,  und  beschränke  die  vorliegende  Unter- 
suchung auf  die  Umgestaltungen  derjenigen  Vokalgruppen  bei  Herodot 
und  in  der  jüngeren  las,  deren  erster  Vokal  ursprünglich  oder  noch  im 
älteren  Ionismus  lang  war.  Es  handele  sich  dabei  eigentlich  um  ande- 
ren Vokalen  vorhergehendes  jy;  denn  über  die  Quantität  von  t  und  u 


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Herodot. 


333 


lasse  sich  nur  selten  etwas  ausmachen,  und  a  sei  schon  in  alter  Zeit  zu 
y  geworden,  während  w  keine  genauere  Berücksichtigung  erfordere.  Was 
nun  das  rt  angeht,  so  bleibt  es  innerhalb  des  Stammes  vor  folgendem 
harten  Vokal  unversehrt  (30*?  yotoe,  ydpa,  Hyeu/ievoc).   Dass  sich  neben 
ifyttro  Byguftsvoe  (Wurzel  Bdf )  im  Aorist  Be^(raa&ai  iftey<jdfxr,v  findet 
(Wurzel  Beaf)  ist  nicht  anstössiger  als  {Wc  neben        Ca«>  neben  C<ä<o, 
rMat  neben  nXwoj.    Dagegen  vor  Flexionsendungen,  wie  -arac  3.  PI., 
oder  vor  wortbildenden  Suffixen  hält  sich  im  Stammauslaut  kein  jj  vor 
folgendem  harten  Vokal  der  Endung.    Das  ist  ein  Charakteristiken  der 
jüngeren  las  gegenüber  der  älteren.    Solche  Vokalgruppen  bildet  die 
Sprache  Homer's  in  dreifacher  Weise  um,  durch  Contraction,  durch  Ver- 
kürzung des  «-Lautes,  und  durch  quantitative  Metathesis.  Die  Contrac- 
tion ist  bei  Herodot  ganz  singulär,  in  der  Conjunctivendung  #  aus  ->yeu, 
wo  Kürzung  in  -Bat  möglich,  aber,  zur  Sonderung  vom  Indicativ,  zu  mei- 
den war.    In  den  allermeisten  Fällen  tritt  Verkürzung  ein,  und  sie  trifft, 
im  Unterschied  von  der  lateinischen  Sprache,  fast  immer  den  hochbeton- 
ten Vokal  (ßaatXdoc,  'HpaxXioc,  via?  rertfiiaTOi).   Der  Genetiv  der  Wör- 
ter auf  -xXctjQ,  nämlich  -xX£oq,  scheint  zwar  wegen  des  attischen  -xXsouc 
{xlieos)  durch  Hyphäresis  entstanden,  gleichwohl  ist  nach  des  Verfassers 
Ansicht  auch  hier  Kürzung  aus  yj  anzunehmen.   Eigenthümlich  steht  es 
mit  der  Gruppe  7^-0,  aus  der  bald  mit  Kürzung  eo  (ßamXiog  nXioc), 
bald  mit  Metathesis  der  Quantität  sto  (ioxBturoQ  tXBtug)  hervorgeht.  In 
dieser  zwiefachen  Behandlung  des  9  sieht  der  Verfasser  die  Spuren  eines 
doppelten  Lautes  (geschlossenes  und  offenes  e"),  der  erst  im  Attischen 
zusammengefallen,  und  zwar  wird  30  in  der  jüngeren  las  zu  bw,  wenn 
es  altes  <m>,  aber  zu  eo,  wenn  es  altes  sfo  vertritt.   Zu  letzterem  Falle 
gehören  die  eu-Stämme,  die  Genetive  der  Wörter  auf  -xXiye,  der  Stamm 
tfAfo,  endlich  xpios  (aber  xpitopat,  dagegen  unentschieden  ob  d£t6%pEoc 
oder  d$ioxpe(oe).   Die  Ausnahme  von  dieser  Regel,  die  in  Formen  wie 
r>epi&£wpL£v  b-ntpdeaßfMt  zu  liegen  scheint,  wird  durch  Annahme  einer 
Analogiebildung  beseitigt.   Zu  dem  anderen  Falle  gehören  aus  Herodot 
die  Participia  karBtoQ  t6&vbu>c,  Xbwc  \4pxsmXstoc  u.  ä.  (daneben  freilich 
was  tyfc  zu  fordern  scheint,  »indessen  völlige  Gleichmacherei 
ist  pedantisch;  vr}6g  ist  eine  Antiquität,  die  man  als  solche  hinnehmen 
muss«);  —  ferner  ysaj  in  Compositionen  (hingegen  im  zweiten  Theile 
regelmässig  -r««v),  mit  einziger  Ausnahme  des  unveränderten  p]o%BovTt 
VII  190;  —  «W  r«W,  Formen  wie  ifrvaordwpzv  InißButpsv,  pe-itopoc, 
Ipiwpat  (I  155  sei  xpita  zu  lesen  statt  #oeo,  während  in  xpiwaa  VII  111 
eine  Analogiebildung  anzunehmen  sei),  'Apptdpsujs  Sifxvsu*?  (auch  tXswe), 
Iloozioitov  'AXxfietuv  'Apu&ewv  faiwv,  endlich  die  Endungen  Genit.  Sing, 
der  männlichen  a- Stämme,  nämlich  -ea>  und  Genit.  Plur.  -stuv.  Ausnahmen 
von  diesem  Gesetz  sind  zwei  scheinbare  (xpBopdyoe  Abutv^c) ,  drei 
wirkliche  (refiveöe  pepveo  und  der  Genetiv  veog  als  Analogiebildungen). 


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334 


Herodot. 


Zum  syntaktischen  Sprachgebrauch  Herodot's  liefert  einen 
Beitrag 

L.  Seh wi dop,  Zur  Moduslehre  im  Sprachgebrauch  'des  Herodot 
(Progr.  des  Altstädtischen  Gymnasiums  in  Königsberg  in  Pr.).  187G. 
20  S.  4. 

Eine  sorgfältige,  überall  auf  die  kritische  Unterlage  zurückgehende 
Zusammenstellung  der  bei  Final-  und  Temporalsätzen  gebrauchten  Con- 
junetionen  und  Modusforraen,  schätzbar  sowohl  für  die  historische  Syn 
tax  wie  für  die  Erklärung  und  Kritik  des  Autors. 

Eine  Reihe  vonEmendationsversuchen  französischer  Gelehrten 
bringt  die  Revue  de  Philologie,  Jahrgang  1877. 

S.  196f.  will  H.  Weil  VII  61  für  ourw  obx  öveäog  obdev  lesen 
ourat  obx  deexec  ob8£v  (mit  Beziehung  auf  das  Siegesepigramm  bei  Aeschin. 
in  Ctes.  185.  Plut.  Cim.  7). 

S.  201  ff.  Ed.  Tour ni  er.  I  89  im  letzten  Satze  der  Rede  des  Krösos 
soll,  mit  Auslassung  des  zweiten  xat,  umgestellt  werden  xai  ixsluot,  ovyy- 
vuvree  noeeetv  ae  Sfxaca,  ixövrec  npoijoouot,  ab  re  atpt  oux  d7X%&T)0£at  ßfy 
dnaepsofievoe  ra  ^/oiy/iara,  »pour  obtenir  une  liaison  d'idees  satisfaisantea. 
—  I  108  yevöpevov  i$  ab-eye]  rb  yevyoofievov  i$  abtijQ.  —  I  138  daaa 
8e  otfi  notietv  oux  ££eart]  obx  bofy.  —  II  141  wird  ergänzt  ivßaura 
dnexofiBvou  xat  dvrtaTparonedeuaafievou  roTat  ivavrtotat  int^o&d^ 
ras  xrX.  —  III  14  xai  raora  tog  dnevst^Bivra  unö  rourou  eu  doxUtv 
o<pt  sipijaßat,  wg  [Sk]  Hyerat  bn  Alywvraov.  —  III  79  [?  xexbjrat  utü 
Ilepoiwv  Mayotpovta].  —  VII  101  /4  Iuvzeq  äp&ptot)  fxyrt  ye  fj)  Iovteq 
äp  ftptot.  —  S.  269  ff.  VII  8  intarapivotat  eu  [oux]  dv  rtg  Uyot.  VII  49 
obx  iovrtov  rot  hfthm  ünoSs&wv]  iouastuv,  nämlich  uno8e$fov  (von 
unoSefa),  denn  hpivtov  sei  eingeschoben.  —  VII  161  «v  Sk  ozpaTyyyaEtt 
atjrrje  yXtytat]  atparyyTjaut. 

S.  264f.  H.  Dulac.  VII  152  nEtftsaßat  ys  pkv  ob  navxdnaat 
ö<pEt'X<*>\  ndvra  näat  (coli.  Pausan.  VI  3  4).  —  VII  183  Xs cito v rec  Se 
fjpspodpopoue]  XtnovTEQ. 

Aus  Frankreich  liegen  auch  zwei  erklärende  Studien  vor.  Mas- 
pero  in  einer  neuen  Probe  des  im  vorigen  Bericht  besprochenen  (Kom- 
mentars zum  zweiten  Buche: 

Nouveau  fragment  d'un  commentaire  sur  le  second  livre  d'Herodote. 
Par  AI.  G.  Maspero,  professeur  au  College  de  France.  (Extrait  de 
TAnnuaire  de  l'association  pour  Tencouragement  des  Stüdes  grecques 
en  France.    10.  annee  1876.  p.  185  —  193) 

behandelt  diesmal  zwei  Stellen  der  Aegyptiaka.  Erstens  II  78,  von 
dem  Gebrauch  bei  Tafel  das  kleine  Holzbild  einer  Mumie  umher- 
zuweisen und  damit  zum  Genuss  der  Gegenwart  zu  ermuntern.  Aus  zwei 
Grabschriften  werden  Lieder  mitgetheilt,  die  im  Inhalt  und  theilweise 
wörtlich  mit  dem  Spruche  übereinstimmen,  welchen  bei  Herodot  der  Die- 
ner den  Schmausenden  zuruft.    Ferner  wird  der  Name  des  Königs 


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Herodot. 


335 


liouxnptg  (II  102)  sowie  die  sonstigen  Formen  desselben  (Sesoostris, 
liautatQ  und  ZEooiuotQ)  in  seiner  Entstehung  erklärt.  Die  Verdoppelung 
des  o  in  zwei  derselben  wird  auf  eine  Verschiedenheit  der  aegyptischcn 
Aussprache  zurückgeführt.  Die  Endung  -ptg  entspricht  dem  aeg.  Rä  (rich- 
tig auszusprechen  Ri),  wie  -p^g  im  raanethonischen  Vsv^ipr^g  =  McnkeRa. 
Also  HauKTzptQ  =  SesosTRa.  In  liawaig  ist  wie  auch  sonst  oft  das 
finale  Rä  (Ri)  abgefallen.  König  Ramses  II  fahrt  auf  den  Denkmälern 
unter  anderen  volkstümlichen  Spottnamen  (sobriquets)  auch  den  von 
SSSou,  SSTsou,  SSSou-Rä,  SSTsou  -  Rä  -  MelAMuN,  und  daraus  machten 
die  Griechen  Ziawatg  und,  mit  euphonischer  Einfügung  (oder  Metathesis) 
von  r,  Ziaiocnpig. 

Ch.  Tissot,  La  Libye  d'He>odote  (Bulletin  de  Corräspondance 
Heltenique  1877.  p.  265  —  273,  avec  deux  planches). 

Eine  interessante  und  ausgiebige  Vergleichung  der  herodotischen 
Nachrichten  über  das  nordwestliche  Libyen  mit  den  heutigen  Verhält- 
oissen,  wobei  sich  jene  durchweg  als  genau  erweisen.  Namentlich  über 
den  Tritonissee  und  seine  Umgebung  gibt  der  Verfasser  eingehende  und 
auf  Autopsie  beruhende  Nachrichten. 

Delle  Istorie  di  Herodoto  d'Alicarnasso.  Volgarizzamento  con  note 
di  Matteo  Ricci.    Tomo  secondo.   Torino  1875. 

Enthält  Buch  IV— VI.  Der  Uebersetzer  ist,  wenn  ich  mich  nicht 
irre,  ein  Schwiegersohn  des  bekannten  Dichters  und  Staatsmannes  Mas- 
simo  d'A2eglio.  Die  beigefügten  Anmerkungen  erläutern  schwierigere 
Stellen  und  begründen  die  Uebersetzung.  Von  seinem  liebevollen  und 
sorgfältigen  Studium  des  Autors  gibt  Ricci  weitere  achtungswerte  Proben 
in  den  über  dieselben  drei  Bücher  sich  erstreckenden 

Note  alle  Storie  di  Erodoto  (in  der  Rivista  Univorsale,  November- 
heft 1875  S.  487    507  uud  im  Märzheft  1876  S.  318  -338). 


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Bericht  über  Aristoteles  far  das  Jahr  1877. 

Von 

Prof.  Dr.  Franz  Susemihl 

in  Greifswald. 


Das  Jahr  1877  hat  uns  zunächst  aus  bewährter  Feder  eine  im 
Ganzen  nnd  Grossen  vortreffliche,  in  gedrängter  Kürze  abgefasste  Ge- 
sammtübersicht  über  die  Leistungen  und  die  Wirksamkeit  des  Aristoteles 
gebracht: 

1)  Aristotle.  BySir  Alexander  Grant,  Bart.,  LL.  D.,  Principal 
of  the  University  of  Edinburgh.  Edinburgh  and  London,  Blackwood 
and  Sons.   MDCCCLXXVII.    196  S.  8. 

Dieselbe  bildet  einen  Theil  der  Sammlung:  Ancient  classics  for 
english  readers,  cd.  by  Rev.  W.  Lucas  Collins,  welche  bereits  eine  Reihe 
ähnlicher  gemeinverständlicher  Darstellungen  von  anderen  altclassischen 
Schriftstellern  zu  Tage  gefördert  hat,  und  es  ist  sehr  erfreulich,  dass 
Grant's  Büchlein  inzwischen  auch  dem  deutschen  Publikum  durch  eine 
wohlgelungene  Uebersetzung : 

2)  Aristoteles.  Von  Sir  Alexander  Grant,  »Principal«  der  Uni- 
versität Edinburg.  Autorisirte  Uebersetzung  von  Dr.  J.  Imelmann, 
Professor  am  König).  Joachimsthalschen  Gymnasium  zu  Berlin.  Ber- 
lin, Bornträger  (Eggers)  1878.    168  S.  8. 

zugänglicher  gemacht  worden  ist l).  Es  handelt  in  zehn  Abschnitten  über 
das  Leben  des  Aristoteles,  über  seine  Werke  im  Allgemeinen,  über  das, 
Organon,  die  Rhetorik  und  Poetik,  die  Ethik,  die  Politik,  die  Physik, 
die  Biologie,  die  Metaphysik  und  die  Geschichte  des  aristotelischen  Ein- 
flusses seit  der  christlichen  Aera.  Mit  bewunderungswürdiger  Schärfe 
und  Klarheit  werden  die  Verdienste  und  Mängel  des  grossen  Denkers 


i)  Der  Uebersetzcr  hätte  übrigens  nicht  unterlassen  sollen  die  Citate, 
welche  Grant  nach  englischen  Ausgaben  macht,  in  die  Bekk  er' sehen  Capitel- 
Seiten-  und  Zeilenzahlen  umzusetzen. 


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Aristoteles.  Allgemeines 


laf  allen  Gebieten  im  Wesentlichen  richtig  gezeichnet  und  abgewogen 
und  die  grosse  Bedentang,  welche  das  Studium  seiner  Schriften  auch 
floch  für  die  Gegenwart  hat,  abgegrenzt,  frei  von  allen  Vorurtheilen  und 
in  einer  Weise,  die  wohl  geeignet  ist  mancherlei  Vorurtheile,  die  in  den 
flichtphilosophischen  und  nichtphilologischen  Kreisen  noch  immer  vielfach 
gegen  den  Aristoteles  herrschen,  zu  zerstreuen  (s.  unten  S.  844).  Einige 
Kenntniss  des  aristotelischen  Systems  muss  freilich  andererseits  natür- 
lich der  Leser  bereits  mitbringen  auch  zum  Verständniss  von  Grant's 
Barstellung,  aber  wiederum  findet  selbst  der  genauere  Sachkenner  in 
ihr  nicht  blos  Genuss,  sondern  auch  Belehrung.   Und  nur  selten  sieht 
er  sich  durch  sie  zum  Einsprüche  gereizt.  Einige  Male  ist  dies  indessen 
doch  der  Fall,  und  noch  dazu  betreffen  diese  Missverstandnisse  des  Ver- 
fassers in  ganz  auffalliger  Weise  gerade  die  allerweseutlichsten  Punkte  des 
Systems.   So  wird  S.  54  (Uebers.  S.  45)  die  kleine  Schrift  über  die  Kate- 
gorien dem  Aristoteles  namentlich  wegen  ihres  »extremen  Nominalismuse 
abgesprochen  und  behauptet,  dass  derselbe  in  der  Met.  VII,  7,  4  dagegen 
das  Allgemeine  für  die  erste  Substanz  erkläre,  während  das  Einzelne  nur 
ein  secundäres,  abgeleitetes  Sein  habe.   Allein  in  dieser  Stelle  steht 
nichts  Derartiges,  und  man  braucht  nur  einen  Blick  auf  die  anderen, 
von  Zell  er  PhU.  d.  Gr.  IIb  S.  229  gesammelten  Stollen  der  Metaphysik 
zu  werfen,  um  sich  zu  überzeugen,  dass  Aristoteles  in  dieser  Hinsicht 
in  dieser  seiner  letzten  Schrift  noch  genau  dieselbe  Anschauung  aus- 
spricht, wie  sie  in  den  Kategorien  sich  findet.    So  wird  ferner  S.  136 
(115)  im  Widerspruch  mit  Grant's  eigenen  richtigen  Bemerkungen  S.  150 f. 
(128 f.)  der  Irrthum  wiederholt,  dass  auch  die  Menschenseele  aus  Aether 
bestehe  (»wbich  enters  also  into  the  composition  of  the  human  soult). 
Und  vollends  unbegreiflich  ist  es,  wie  Grant  S.  165 f.  (141  f.)  aus  Psych. 
Uli  4 f.  die  Folgerung  ziehen  konnte,  dass  Aristoteles  zwar  keineswegs 
ein  extremer  Idealist,  aber  doch  der  Ansicht  sei,  dass  der  menschliche 
Geist  zum  Dasein  der  Dinge  so  viel  beitrage  wie  Licht  zur  Farbe.  In 
der  That  gebraucht  Aristoteles  dies  letztere  Gleichniss  dort  (430*  15) 
lediglich  zur  Verdeutlichung  des  Erkenntnissprocesses ,  und  der  naive 
Realismus  des  gesunden  Menschenverstandes,  nach  welchem  die  Welt 
genau  so  ist,  wie  wir  sie  in  unserer  Erkenntniss  erfassen,  aber  auch 
ohne  Zuthuu  derselben  schon  genau  eben  so  ist,  und  welchen  Grant  ihm 
abspricht,  ist  in  Wahrheit  auch  seine  Weltanschauung  gleichwie  neuer- 
dings noch  die  Herbarts8).    Dass  durch  den  Ausdruck  tmouöaiör&pov 


*)  Der  Uebersetzer  hat  den  von  Grant  gebrauchten  Ausdruck  »pereeive« 
unrichtig  durch  »wahrnehmen«  wiedergegeben.  Grant  meint  das  allerdings  auf 
die  sinnliche  Wahrnehmung  gegründete  Begreifen.  Den  subjectiven  Factor  in 
der  blossen  sinnlichen  Wahrnehmung,  welchen  schou  Demokritos,  Protagoras 
und  Piaton  erkannt  hatten,  bestreitet  allerdings  auch  Aristoteles  nicht,  aber 
derselbe  spielt  bei  ihm  keine  Rolle  wie  bei  jenen  seinen  Vorgangern. 

Jahresbericht  für  Alterthum»-WiM«njch»ft  1877.  I.  22 


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Aristoteles. 


Poet.  9.  1451 b,  6  die  Poesie  nicht  für  »ernster«  sondern  für  »höhere 
als  die  Geschichte  erklärt  wird,  hätte  der  Verfasser  S.  98  (83)  auch 
billigerweise  aus  Reinkens,  den  er  selbst  anführt,  lernen  sollen.  Und 
so  liesse  sich  noch  manches  Andere  bemängeln.  Auch  Paradoxien,  wie 
die,  dass  man  die  Komödie  nach  moderner  Auffassung  überhaupt  kaum 
zur  Poesie  rechnen  würde  (S.  94  =  7«),  liest  man  ungern,  glücklicher- 
weise sind  sie  sehr  vereinzelt. 

Schlimmer  ist  die  Art,  in  welcher  Grant  mit  den  schwierigen  Fra- 
gen nach  den  Schicksalen  der  aristotelischen  Werke  im  Alterthum  und 
der  chronologischen  Abfolge  der  erhaltenen  umgeht.   Gestützt  auf  die 
bekannte  Nachricht  bei  Strabon  und  Plutarchos  hält  er  daran  fest,  dass 
von  letzteren  allen  oder  doch  fast  allen  nur  das  einzige  eigene  Exemplar 
des  Aristoteles  existirt  zu  haben  scheine,  vergraben  im  Keller  in  Skepsis 
bis  auf  Apellikon,  wobei  man  denn  freilich  nicht  begreift,  wie  uns  trotz- 
dem S.  40  (34)  eingeschärft  werden  kann,  nicht  zu  vergessen,  dass  An- 
dronikos  ausser  diesen  Bücherrolleu  »auch  alle  die  in  Händen  hatte, 
welche  von  einem  wohlhabenden  Bücherfreund«  (auch  hiermit  kann  doch 
nur  Apellikon  gemeint  sein)  »zusammengebracht  waren«.  Der  Leser  er- 
hält auch  nicht  die  leiseste  Andeutung,  dass  jene  Annahme  eine  von 
den  meisten  Seiten  in  dieser  Ausdehnung  stark  bestrittene  ist,  und  dass 
die  Bekanntschaft  nicht  bloss  des  Theophrastos  und  Eudemos,  sondern 
auch  noch  des  Straton  mit  diesen  Werken  sich  doch  schwerlich  auf  jenes 
einzige  Exemplar  zurückführen  noch  der  Zweck,  zu  welchem  Aristoteles 
sie  im  Unterschied  von  seineu  bloss  hypomneinatischen  schrieb,  sich 
solchergestalt  begreifen  lässt.  Von  Straton  bis  Apellikon  lassen  sich  nun 
freilich,  abgesehen  von  der  Thiergeschichte,  keine  absolut  sicheren 
Spuren  ihrer  Benutzung  nachweisen,  aber  höchst  wahrscheinlich  ist  sie 
doch  von  der  Ethik,  den  physischen  Schriften  und  dem  zwölften  Buche 
der  Metaphysik,  wenn  anders  allem  Vermuthen  nach  die  Verfasser  der 
grossen  Moral  und  der  Abhandlung  über  die  Bewegung  der  Thiere  doch 
wohl  nicht  früher  und  nicht  später  gelebt  haben  (s.  auch  unten  No.  10). 
Die  Thiergeschichte  aber  ist  bekanntlich  in  den  zweifellos  in  dieser  Zeit 
entstandenen  »Wundergeschichten«  ausgezogen,  und  es  heisst  um  so  mehr 
jeder  gesunden  historischen  Forschung  in's  Gesicht  schlagen,  wenn  nach 
Grant  s  Vermuthung  (S.  159  =  135 f.)  diejenige  Thiergeschichte,  welche 
Ari  st  up  nun  es  von  Byzanz  überarbeitete,  wesentlich  anders  als  die  jetzige 
ausgesehen  haben  und  folglich  die  in  der  alexandrinischen  Bibliothek, 
deren  Katalog  die  Verzeichnisse  bei  Diog.  Laert.  und  dem  sogenannten 
Anonymus  Menagii  wiedergeben,  enthaltene  in  neun  Büchern  eine  andere 
gewesen  sein  soll  als  die  jetzigen,  was  Grant  vergebens  bestreitet,  allein 
ächten  neun  ersten  Bücher.   Ueberhaupt  aber  macht  er  seinen  Lesern 
eine  nicht  geringere  Zumuthung,  als  dass  sie  glauben  sollen,  in  jener 
alexandrinischen  Sammlung  seien  nur  die  an  der  Spitze  der  Verzeich- 
nisse stehenden  Dialoge  und  paränetischen  Schriften  ächt,  andere  Aus- 


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Allgemeines. 


339 


züge  von  Schülern  des  Aristoteles  aas  den  inzwischen  in  Skepsis  mo- 
dernden grösseren  Werken,  andere  eigene  Arbeiten  dieser  Schuler,  alles 
Uebrige  Fälschungen  gewesen.  Das  sollen  wir  glauben,  trotzdem  dass 
von  den  Werken  gleichen  Titels  in  diesen  Verzeichnissen  fast  alle  nicht 
eine  kleinere,  sondern  genau  dieselbe  oder  auch  gar  eine  noch  grössere 
Büchel  zahl  zeigen  als  in  unsern  jetzigen,  auf  Andronikos  zurückgehenden 
Ausgaben.  Dass  sich  ferner  in  jenen  Verzeichnissen  noch  deutliche 
Spuren  streng  wissenschaftlicher  Abhandlungen  des  Aristoteles  finden, 
die  er  selbst  citirt,  wir  aber  nicht  mehr  besitzen,  und  ferner  von  selbst- 
standigen  Abhandlungen,  die  uns  seit  der  Redaction  des  Andronikos  als 
Theile  grösserer  Werke  Uberkommen  sind,  übergeht  der  Verfasser  wie- 
derum einfach  mit  Schweigen.  Und  wenn  er  (S.  47  =  40 ,  vorsichtiger 
S.  149  =  127)  bestreitet,  dass  die  Werke  über  die  Pflanzen  und  über 
Gesundheit  und  Krankheit  von  Aristoteles  je  ausgeführt  seien,  so  ist  da- 
gegen auf  Heitz  Die  verl.  Schrr.  des  A.  S.  56 ff.  zu  verweisen.  Wenn 
er  endlich  genau  angiebt,  die  sieben  ersten  Bücher  der  Topik  seien  vor 
den  Analytiken,  dann  zunächst  nach  letzteren  das  achte,  hierauf  die 
beiden  ersten  der  Rhetorik,  die  oo<ptovtxot  iXeyx0^  die  Ethik,  die  Po- 
litien,  die  Politik,  die  Poetik,  das  dritte  Buch  der  Rhetorik,  die  Physik, 
über  den  Himmel,  über  Entstehen  und  Vergeheu,  die  Meteorologie,  über 
die  Theile  der  Thiere,  die  Psychologie,  die  Parva  Naturalia,  die  Thier- 
geschichte, von  der  Fortpflanzung  und  vom  Gang  der  Thiere,  endlich  die 
Metaphysik  gefolgt,  so  ist  dabei  einerseits  die  Grenze  des  Richtigen, 
andererseits  des  Wissbaren  keineswegs  überall  innegehalten.  Dass  z.  B. 
dieselben  ethischen  Fragen  tiefer  und  schärfer  in  der  Ethik  als  in  der 
Rhetorik  behandelt  werden  (S.  44  f.  =  38),  erklärt  sich  genügend  aus  der 
Natur  der  letzteren  Disciplin  und  berechtigt  mithin  nicht  im  Mindesten, 
die  Aechtheit  der  Citate  Rhet  I,  11.  1372»  lf.  I,  8.  1366*  21,  (vgl. 
nik.  Eth.  I,  7.  1108b,  6)  zu  verdächtigen,  kraft  welcher  bereits  das  erste 
Buch  der  Rhetorik  erst  nach  Ethik,  Politik  und  Poetik  geschrieben  ist 
Und  dabei  bleibt  Grant  nicht  einmal  sich  selber  ganz  gleich,  denn  her- 
nach S.  149  (127)  wird  von  den  drei  letztgenannten  zoologischen  Schriften 
vielmehr  die  vom  Gang  der  Thiere  an  die  Spitze  und  die  Thiergeschichte 
an  den  Schluss  gestellt.  Auch  der  Abschnitt  über  das  Leben  des  Ari- 
stoteles ist  nicht  ganz  frei  von  übereilten  Behauptungen.  Schliesslich 
sei  noch  bemerkt,  dass  Grant  auch  die  Aechtheit  der  Hermenie  bestreitet 
und  gegen  die  des  Testaments  Bedenken  erhebt. 

Ein  Theil  des  im  Schlussabschnitt  seines  Buches  behandelten  Stof- 
fes erhält  eine  genauere  und  zum  Theil  auch  eine  richtigere  Beleuchtung 
in  folgender  interessanten  Abhandlung: 

3)  De  Tautorite  d'Aristote  au  moyen-äge.  Par  Charles  Wad- 
dington, Correspondant  de  l'Institut  Paris,  Picard.  1877.  57  S.  gr.  8. 
(Extrait  du  compte-rendu  de  l'Academie  des  sciences  murales  et  po- 
litiques.  Sept.  Oct.  Nov.)- 


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340 


Aristoteles. 


Der  Verfasser  verfolgt  den  Eiufluss  des  Aristoteles  auf  das  christ- 
liche Mittelalter  in  geschichtlicher  Entwickelung.  Es  ist  bekannt,  dass 
derselbe  erst  seit  dem  dreizehnten  Jahrhundert  über  die  Logik  hinaus- 
ging. Aber  so  bedeutend  er  auch  jetzt  ward,  so  wissen  doch  Bonaven- 
tura und  Thomas,  wie  Waddington  zeigt,  im  Wesentlichen  den  Unter- 
schied aristotelischer  und  christlicher  Lehre  wohl  zu  würdigen,  und  über- 
haupt sind  die  Scholastiker  vor  einer  gleichen  überschwänglichen  Ver- 
ehrung wie  die  Araber  weit  entfernt.  Gerade  durch  Duns  Scotus,  wel- 
cher die  Unzulänglichkeit  der  Vernunft  in  Glaubenssachen  stärker  als 
Thomas  betont,  tritt  aber  eine  neue  Wendung  ein,  indem  er  auf  der 
anderen  Seite  die  weltlichen  Wissenschaften  doch  nicht  mehr  als  Mägde 
der  Theologie  gelten  lassen  will,  sondern  ihre  Selbständigkeit  auf  ihrem 
eigenen  Gebiete  in  Anspruch  zu  nehmen  beginnt.  Energisch  folgt  ihm 
auf  diesem  Wege  sein  grosser  Schüler  Wilhelm  von  Occam  im  vierzehnten 
Jahrhundert,  von  dessen  ganzer  historischer  Stellung  Waddington  eine 
einheitliche,  verständnissvolle  Schilderung  giebt.  Derselbe  schliesst  sich 
nunmehr  auf  dem  nichttheologischen  Gebiete  um  so  enger  an  Aristoteles, 
und  so  beginnt  letzterer  erst  von  jetzt  an,  wenn  auch  zunächst  nur  in 
dieser  engeren  Sphäre,  als  eine  unfehlbare  Auctorität  betrachtet  zu  wer- 
den. Seine  Verehrung  gipfelt  namentlich  in  einem  von  Wad dington 
näher  besprochenen  lateinischen  Gedicht,  welches  zu  Ende  des  vierzehn- 
ten oder  Anfang  des  fünfzehnten  Jahrhunderts  aus  den  Kreisen  der 
Kölner  Theologen  hervorging. 

Für  die  verlorenen  aristotelischen  Schriften  erhalten  wir  einen 
werthvollen  Beitrag  in  einer  anderen  Abhandlung: 

4)  Aristotle's  dialogue  »of  philosophyf.   Von  I.  By  water.  Im 
Journal  of  Philology  VII.  1877.  S.  64-87. 

Der  Verfasser  bringt  zunächst  ein  bisher  übersehenes  Fragment 
des  Aristoteles  bei  Philop.  zu  Nikom.  Isag.  in  Anwendung,  welches  er 
ohne  Zweifel  mit  Recht  weit  über  die  demselben  unmittelbar  zugeschrie- 
benen Worte  ausdehnt8),  als  ein  von  Aristokles  unmittelbar  oder  mittel- 
bar gemachtes  Excerpt  aus  dem  Dialog  nepl  <pdoao<p(aQ,  dessen  Gang 
man  auf  diese  Weise  noch  deutlicher  kennen  lernt  als  zuvor.  Denn 
dasselbe  giebt  fünf  Stadien  der  Entwickelung  menschlicher  Cultur  (owpid) 
an,  deren  letztes  die  Beschäftigung  mit  den  metaphysischen  Fragen  ist. 
Beiläufig  mag  nun  hier  sofort  bemerkt  werden,  dass  am  Schlüsse  dieser 
Auseinandersetzung  in  fypcumv  ein  Fehler  zu  stecken  scheint  und  ein 
anderer  englischer  Gelehrter 


3)  Mit  Recht  macht  er  dafür  auch  das  Citat  von  II.  XXIII,  712  mit 
«?Äf.mTMv  (wie  bei  Eustath.  eu  II.  XV,  412)  geltend,  wo  wir  jetzt  viel- 
mehr xJLunk  lesen. 


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i 


Allgemeines.   Dialoge.  Organpn 


341 


5)  F.  F(ield)  Note  on  Aristotle,  ebend.  S.  315 

denselben  durch  ifftaow  zu  verbessern  gesucht  hat  Ferner  zeigt  nun 
Bywater,  welches  Licht  von  diesem  Excerpt  aus  auf  die  übrigen  Frag- 
mente des  ersten  Buches  von  diesem  Dialog  fällt,  und  dass  denselben 
sonach  noch  ein  ferneres  neues  bei  Prokl.  in  Eucl.  S.  28  Friedl.  einzuord- 
nen und  auch  der  Abschnitt  bei  Jambl.  in  Villois.  Anecd.  II,  188  eine 
mittelbare  Entlehnung  aus  derselben  Quelle  ist. 

Eine  zweite  Untersuchung  knüpft  er  an  ein  anderes  Bruchstück 
(13  Rose  =  40  Heitz)  bei  Sex.  Emp.  Math-  IX,  26  f.,  in  welchem  freilich 
Aristoteles  nicht  einmal  genannt  wird.  Auch  er  hält  denselben  für  die 
letzte  Quelle,  aber  einen  der  älteren  Stoiker,  wie  etwa  Kleanthes,  für 
die  Mittelperson,  indem  er  die  Spuren  genauer  verfolgt,  welche  auf  eine 
stark»/  Benutzung  des  in  Rede  stehenden  aristotelischen  Dialogs  durch 
diese  älteren  Stoiker,  wie  Kleanthes  und  Chrysippos  (vgl.  Cic.  N.  D.  II. 
§  37  mit  Fin.  II.  §  40),  hinführen.  Zu  ihnen  gehört  der  Umstand,  dass 
gerade  das  zweite  Buch  von  Cic.  N.  D.  besonders  umfängliche  und  cha- 
rakteristische Bruchstücke  desselben  enthält,  und  dass  ferner  Dion  Chry- 
sost  Olymp.  S.  387  Reiske  aus  Kleanth.  fr.  theol.  4  Wachsm.  geschöpft 
zn  haben  scheint,  verschiedene  Citate  des  Aristoteles  und  ähnliche  Remi- 
niseeozen  bei  Syncs.  (Arist.  Fr.  49 c  H.  45  R.),  Sen.  Qu.  N.  VII,  30,  1 
(Fr.  44  R.  77  H.)4),  Ps.-Phil.  de  aet.  m.  S.  489  Mang.  (Fr.  43  H.  17  R.), 
Plut.  de  tranquill.  20.  477  C.  D  aber  darauf  hinweisen,  dass  Aristoteles 
eine  sehr  ähnliche  Wendung  wie  Dion  (Vergleichung  des  Weltgebäudes 
mit  einem  Mysterienterapel)  gebraucht  hatte.  Wenn  sich  aber  bei  Cicero 
a.  a.  0.  §  51  eine  Erwähnung  des  »grossen  Jahres«  findet,  so  ist  mit 
diesem  Allen  noch  nicht  im  Mindesten  bewiesen,  dass  auch  diese  in  letzter 
Instanz  aus  Aristoteles  stamme5),  und  Bywater  bringt  sie  daher  mit 
Unrecht  in  Anschlag  bei  der  Frage,  ob  derselbe  in  nepl  ytXoaopt'ae  oder 
im  Protreptikos ,  den  er  auffallenderweise  noch  immer  unbedenklich  als 
einen  Dialog  bezeichnet,  oder  in  beiden  diesen  Gegenstand  behandelt  habe. 

Indem  wir  uns  nunmehr  zur  Logik  wenden,  haben  wir  zuvörderst 

6)  Aristoteles'  erste  Analytiken  oder  Lehre  vom  Schluss.  Ueber- 
setzt  und  erläutert  von  J.  H.  v.  Kirch  mann.  Leipzig  1877.  Koschny. 
1.  Bd.  XX  und  150  S.,  2.  Bd.  Erläuterungen.  VII  und  260  S.  8. 

7)  Aristoteles'  zweite  Analytiken  oder  Lehre  vom  Erkennen.  Ueber- 
setzt  und  erläutert  von  J.  H.  v.  Kirchmann.  1.  Bd.  Leipzig  1877. 
Koschny.  XXXI  und  102  S.  8. 


*)  Von  Bywater  daher  nicht  mit  Rose  und  Heitz  zu  nepl  türfs, 
sondern  mit  Bernays  zu  nepi  <pdooo<piaq  gezogen. 

*)  Im  Gegentheil  heisst  es  hier:  quae  quam  longa  sit ,  magna  quaestio 
est,  Aristoteles  aber  hat  die  Dauer  genau  bestimmt.  Vgl.  den  Bericht  für 
1874  und  1875:  III.  S.  349-361. 


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342 


Aristoteles. 


kurz  zu  erwähnen  und  sodann  über  die 

8)  Beiträge  zur  Logik.  Von  Dr.  W  e  rn  e  r  L  u  th  e.  Zweiter  Theil.  •) 
Berlin,  Weber,  1877.  II  und  80  S.  gr.  8. 

zu  berichten.   Dieselben  zerfallen  in  zwei  Tbeile:  III.  Die  Kategorien 
(bis  S.  44)  und  IV.  Der  Schluss.  Der  erste  enthält  zunächst  einen  Wie- 
derabdruck der  1874  erschienenen  Abhandlung  über  die  aristotelischen  Kate- 
gorien, welche  bereits  in  dem  Berichte  für  eben  dieses  Jahr  (III.  S.  374 f.) 
besprochen  ist7).   Ihr  ist  sodann  eine  zweite  über  die  stoischen  Kate- 
gorien, eine  Uebersicht  über  die  Modificationen  der  aristotelischen  in  der 
neueren  Philosophie  und  eine  Kritik  dieser  verbesserten  aristotelischen 
Kategorieneintheiluug  beigefügt.   Das  Ergebniss  dieser  Kritik  ist,  dass 
die  Kategorienein theilung  überhaupt  unhaltbar  sei.    Der  zweite  Theil 
beschäftigt  sich,  soweit  er  in  diesem  Hefte  ausgeführt  ist,  ausschliesslich 
mit  der  Syllogistik  des  Aristoteles.    Nachdem  zuerst  der  Begriff  des 
auXh)pa\kuQ  bei  demselben  im  weiteren,  engeren  und  engsten  Sinne  an* 
gegeben  ist  (S.  45  f.),  sucht  der  Verfasser  für's  Zweite  zu  erweisen,  dass 
die  aristotelische  Syllogistik  einen  blos  formalen  Charakter  habe  (S.  46 
bis  53).   Zum  Zwecke  dessen  wird  unter  Anderem  gegen  Ueberweg 
dargethan,  dass  in  dem  Satze  2.  Anal.  II,  2.  90*,  6  f.  rb  /iiv  yäp  dtrtov 
Tb  fiecov  das  Subject  r«  afctov  ist,  und  zugleich  Drobisch  bekämpft,  der 
zwar  ebenso  construirt,  aber  doch  annimmt,  dass  Aristoteles  die  Erkennt- 
niss  des  realen  Causalnexus  der  Dinge  vom  Syllogismos  abhängig  mache. 
Dann  folgt  die  Kritik  der  aristotelischen  Schlussforraen.   Luthe  findet, 
dass  erstens  die  Beweise  des  Aristoteles  für  die  Richtigkeit  und  Voll- 
ständigkeit derselben  nur  zum  Theil  correct  geführt  werdeu  (S.  64  f.), 
dass  derselbe  zweitens  die  von  Theophrastos  hinzugefügten  Schlussformen 
(mit  Prämissen  des  Stattfindens,  die  der  sogenannten  vierten  oder  gale- 
nischen  Figur)  absichtlich,  aber  mit  Unrecht  in  Folge  einer  irrigen  An- 
sicht von  dem  quantitativen  Verhältniss  der  Begriffe  des  Schlusses  über- 
gangen habe  (S.  55 ff.),  dass  drittens  in  Bezug  auf  die  Quantität  der 
Prämissen  die  Forderung  des  Aristoteles  für  den  Syllogismos,  dass  die 
Allgemeinheit  der  Quantität  dem  Begriff  ohne  weitere  Beschränkung  des- 
selben beigelegt  werde,  ebenso  verfehlt  wie  der  von  ihm  für  dieselbe 
versuchte  Beweis  sei  und  mit  seinen  Grundansichten  über  das  Wesen  des 
Syllogismos  in  Widerspruch  stehe  (S.  59  —  61),  aus  seiner  schwankenden 
und  verwirrten  Bestimmung  der  Particularität  der  Prämissen  aber  noch 
einschneidendere  Mängel  entstanden  (S.  61—64),  viertens,  dass  Aristoteles 


«)  Der  erste,  1872  erschienene  Theil  enthalt :  1.  Vorstellung  und  Begriff, 
k  1-17.  II.  Das  Urthoil,  S.  18-63. 

i)  Der  dort  S.  375  begangene  Schreibfehler,  über  welchen  der  Verfasser 
8.  1  sich  beschwert,  ist  inzwischen  von  mir  selbst  in  dem  Bericht  für  1876: 
V.  S.  298  bereits  verbessert  worden. 


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Organon. 


343 


inconsequent  nur  Schlusssätze  aus  Nothwendigkeitsurtheilen  für  nothwcn- 
dig  erklärt,  dass  er  irrige  Ansichten  über  die  Umkehrung  der  Nothwen- 
digkeitsurtheile  habe,  und  der  Einwand  des  Theophrastos  und  Eudemos 
gegen  seine  Behauptung,  dass  aus  einem  Obersatz  der  Notwendigkeit 
uud  einem  Untersatz  des  Stattfindens  ein  Schlusssatz  der  Notwendigkeit 
folge,  richtig  sei  (S.  64  67).  Der  fünfte  und  letzte  mit  »Möglichkeit« 
überschriebene  Theil  der  Kritik  lässt  sich  nicht  füglich  in  kurzem  Aus- 
zug wiedergeben,  und  vollends  zu  einer  Prüfung  aller  dieser  scharfsinni- 
gen Erörterungen  gebricht  hier  der  Raum. 

Von  der  Analytik  zur  Dialektik  oder  Topik  führt  uns  die  Ab- 
handlung 

9)  De  vi  ac  notione  dialecticae  Aristoteleae.  Scr.  Dr.  August 
Teggc.  Vor  dem  Treptower  Gymnasialprogramm.  Treptow  a.  R.  1877. 
4.  S.  1  -  22. 

Der  Verfasser,  ein  Schüler  von  Schuppe  und  mir,  ist  durch  er- 
steren  zu  dieser  Arbeit  angeregt  worden  und  hat  sich  ihr  mit  Geschick' 
and  Sorgfalt  unterzogen,  wenn  auch  die  Darstellung  einestheils  wohl  hie 
und  da  etwas  zu  breit  ist,  anderenteils  umgekehrt  Punkte  erübrigen, 
die  wohl  hätten,  sei  es  überhaupt,  sei  es  genauer  als  es  geschehen  ist, 
in  Betracht  gezogen  werden  können.8)  Die  Dialektik  ist  gleich  der  Ana- 
lytik erst  eine  Schöpfung  des  Aristoteles,  wie  dieser  selbst  sagt.  Wenn 
er  andrerseits  ihren  Ursprung  wiederum  schon  auf  Zenon  zurückführte 
(Fr.  54  R ),  so  erklärt  Tegge  nach  dem  Vorgang  Anderer*)  richtig,  wie 
dies  zu  verstehen  ist.  Dagegen  hebt  er  den  auffallenden  Umstand,  dass 
Piaton  unter  Dialektik  etwas  so  ganz  Anderes  versteht  als  Aristoteles,  zwar 
gebührend  hervor,  aber  er  erklärt  ihn  nicht  Piaton  hat  von  seinem 
Ideeugange  aus  dem  Wort  eine  ganz  neue  Bedeutung  untergelegt  (Phädr. 
266  B.),  Aristoteles  behält  den  gangbaren  Begriff  bei  und  sucht  ihn  wissen- 
schaftlich aus-  und  umzuarbeiten.  Dass  ihm  dies  vollständig  gelungen 
wäre,  ni u ss  mit  dem  Verfasser  S.  22  bezweifelt  werden.  In  der  That 
behält  der  Begriff  etwas  Schillerndes,  und  die  Grenze  gegen  Eristik  und 
Sophistik  ist  nicht  scharf  genug  gezogen.  Dennoch  spricht  sich  Tegge 
mit  Recht10)  dagegen  aus,  als  ob  das  Wort  in  verschiedener  Bedeutung 

»)  Auch  die  Correctur  hätte  sorgfaltiger  sein  sollen.  Einige  der  stehen 
gebliebenen  Druckfehler  sind  recht  sinnstörend. 

9)  Mit  Hinzufügung  der  eigenen  richtigen  Bemerkung  (S.  3):  volgaribus 
tritisque  et  communibus  argumentis,  quae  insunt  in  omnium  fere  hominum  con- 
sensu  atque  opinionibus,  quibus  quiuis  adversarius  alia  potest  opponere  (et  boc 
quidem  proprium  est  dialecticae)  Zenonem  non  pugnavisse  contra  multitudinem 
ac  varietatem  rerum. 

»0)  Ich  sehe  ab  von  der  bedenklichen  Stelle  Rhet.  1,  2.  1355  a,  8-10, 
deren  Schwierigkeiten  bisher  noch  keineswegs  erledigt  sind,  so  dass  ich  nur 
darüber  schwanke,  ob  dieser  ganze  Zwischensatz  mitMuret  zu  streichen  oder 
dtaXtxrtxrji  mit  Thurot  in  dvaXuTtxyjs  zu  andern  ist. 


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344 


Aristoteles. 


von  Aristoteles  gebraucht  werde,  und  sucht  den  Schlüssel  namentlich  in 
demjenigen,  was  dieser  selbst  Top.  I,  2  über  die  Verschiedenheit  der 
nützlichen  Anwendungen  dieser  nämlichen  Disciplin  sagt.    Den  Anstoss 
zu  ihrer  Ausbildung  hat,  was  in  der  Darstellung  des  Verfassers  nicht 
scharf  genug  hervortritt,  dem  Philosophen  die  Disputirsucht  der  damali- 
gen gebildeten  Athener  gegeben,  s.  Grant  S.  58  (48)ff. ,  und  sie  ver- 
leugnet auch  bei  ihm  den  Charakter  einer  theoretischen  Anweisung  zur 
Disput irkunst  durchaus  nicht,  aber  sie  bleibt  dabei  insofern  nicht  stehen, 
als  ja  auch  den  Einzelnen  nichts  hindert  im  stillen  Selbstgespräch  eben 
so  wohl  b!os  dialektisch  als  streng  philosophisch  zu  verfahren  (Top.  VIII, 
14.  163  a,  36  ff.,  Tegge  S.  15)  und  die  Dialektik  in  diesem  Sinne  sogar 
ein  unentbehrliches  Hülfsmittel  für  die  Philosophie  ist,  unentbehrlich  bei 
der  Induction  als  Aporienerörterung,  um  die  unbeweisbaren  Grundlagen 
der  Beweise,  der  Deductionen  für  alle  Wissenschaften  zu  gewinnen.  Die 
Auseinandersetzung  Tegge's  nach  dieser  letzteren  Richtung  ist  noch 
durch  den  Hinweis  darauf  zu  ergänzen,  wie  sehr  in  manchem  Betracht 
*  das  induetive  Verfahren  des  Aristoteles,  so  Bewundernswürdiges  er  immer- 
hin in  demselben  geleistet  hat,  bei  dem  damaligen  Stande  und  den  da- 
maligen Mitteln  wissenschaftlicher  Beobachtung  und  wissenschaftlichen 
Versuchs  nothwendig  noch  unvollkommen  war  und  eben  desshalb  dieses 
Hülfsmittels  bedurfte,  s.  Zeller  IIb.  S.  178f.  Grant  S.  66  (56) f.  Ganz 
zu  entbehren  ist  es  jedoch  auch  noch  jetzt  nicht  und  wird  es  nie  sein, 
eben  weil  sich  namentlich  in  den  Geisteswissenschaften  nicht  Alles  »veri- 
ficiren«  lässt.    Aristoteles,  so  bemerkt  Grant  unter  Hinweisung  auf 
1.  Anal.  I,  30  gegen  Bacon's  in  manchen  Kreisen  noch  immer  nicht  aus- 
gerottetes Vorurtheil  sehr  richtig,  dachte  über  das  induetive  Verfahren 
ebenso  verständig  wie  Lord  Bacon  oder  John  Stuart  Mill  und  blieb 
diesen  Grundsätzen  auch  in  der  Praxis  treu,  er  macht  es  z.  B.  in  der 
Ethik,  Politik,  Physik  fast  genau  so,  wie  der  tüchtigste  Autor  über  solche 
Gegenstände  es  heutigen  Tages  machen  würde.    Und  in  gleichem  Sinne 
rühmt  derselbe  Schriftsteller  schliesslich  S.  196  (168)  an  der  »Methode 
analytischer  Untersuchung  des  Aristoteles,  welche  man  noch  jetzt  von 
ihm  lernen  und  sich  zum  Muster  nehmen  könne«,  mit  vollem  Recht  nicht 
blos  »die  Sammlung  aller  erreichbaren  Thatsachen,  sondern  auch  aller 
erreichbaren  Meinungen  über  deu  betreffenden  Gegenstand  und  deren 
ruhige  Prüfung  und  Vergieichung,  bis  ein  helles  Licht  den  ganzen  Gegen- 
stand erleuchtet«. 

In  das  Gebiet  der  Metaphysik  treten  wir  mit  einer  Untersuchung 
ein,  welche  die  oben  iS.  338  f.  )  berührte  Frage  nach  der  ältesten  Geschichte 
der  aristotelischen  Schriften  an  diesem  Werke  weiter  verfolgt,  bei  wel- 
chem man  mehr  als  hei  den  meisten  andern  geneigt  sein  könnte  und 
auch  geneigt  gewesen  ist  zu  glauben,  dass  es  erst  durch  die  Redactiou 
des  Androuikos  überhaupt  ans  Licht  getreten  sei: 


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Organon.  Metaphysik. 


345 


10)  Ucber  die  Benutzung  der  aristotelischen  Metaphysik  in  den 
Schriften  der  älteren  Peripatetiker.  Von  Eduard  Zeller.  Aus  den 
Abhandlungen  der  königl.  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin, 
1877.  S.  145-  167.  Berlin,  Dümmler  1877.  4. 

Das  Ergebniss  ist,  dass  von  denjenigen  Büchern,  welche  in  fort- 
laufendem Zusammenhange  das  Hauptwerk,  so  weit  es  von  Aristoteles 
vollendet  war,  ausmachen,  dem  1.  3.  4.  6.  7.  8.  9.,  das  1.  3.  4.  7.  von 
Eudemos,  das  1.  4.  6.  9.  von  Theophrastos,  das  1.  auch  von  dem  Ver- 
fasser der  Abhandlungen  über  Melissos,  Xenophanes,  Gorgias,  welcher 
später  als  Theophrastos ,  aber,  da  diese  Schriftchen  schon  in  dem  auf 
Hermippos  zurückgehenden  Katalog  bei  Diog  Laert.  stehen,  noch  im 
dritten  Jahrhundert  lebte,  benutzt  worden  sind,  also  doch  aller  Wahr- 
scheinlichkeit nach  scbun  damals  in  mehreren  Exemplaren  als  Ganzes 
existirten11).  Für  den  Gebrauch  des  zwölften  Buches  liegen  uns  die  entr 
schiedensten  Zeugnisse  nicht  bloss  bei  Theophrastos  und  Eudemos,  son- 
dern auch  bei  den,  wie  oben  bemerkt,  wahrscheinlich  zwischen  Straton 
und  Apellikon  fallenden  Verfassern  der  grossen  Moral  und  der  Schrift 
von  der  Bewegung  der  lebenden  Wesen  vor,  und  da  das  Citat  in  letzterer 
(700  b,  7)  iv  Tfjcg  nept  TT}?  nputrqQ  <ptXoooiptaQ  (wie  Zell  er  schon  früher 
Pbil.  d.  Gr.  IIb.  S.  92.  Anm.  5  bemerkt  hat)  schwerlich  bloss  auf  dies 
Buch  allein,  sondern  vielmehr  nur  auf  die  Metaphysik  als  Ganzes  passt, 
so  dürfte  wenigstens  dieses  schon  damals  mit  jenem  Torso  der  letztern 
zur  Ergänzung  verbunden  gewesen  sein.  Ob  ein  Gleiches  von  dem  drei- 
zehnten, welches  in  der  Ethik  des  Eudemos,  und  dem  vierzehnten,  wel- 
ches in  einem  theophrastischeu  Bruchstücke  berücksichtigt  zu  sein  scheint, 
anzunehmen  ist,  wagt  natürlich  auch  Zell  er  nicht  mit  der  nämlichen  Ent- 
schiedenheit zu  behaupten,  ist  jedoch  geneigt  es  selbst  auf  das  fünfte 
auszudehnen,  welches  Straton  erweislich  benutzt  hat.  Ich  möchte  die 
Sache  lieber  dahingestellt  sein  lassen,  ja  wenn  unter  dorn  Titel  nsp:  rwv 
nooazwg  (wie  ja  auch  Zell  er  a.  a.  0.  S.  58  urtheilt)  bei  Diog.  L.  und 
dem  Anon.  doch  wohl  eben  dies  fünfte  Buch  zu  verstehen  ist,  so  befand 
es  sich  wenigstens  als  selbständige  Abhandlung  noch  in  der  alexandri- 
nischen  Bibliothek ,2).  Nach  diesem  Allen  aber  ist  wohl  kein  vernünftiger 

H)  Auf  den  Titel  Mtratpuaud  x'  beim  Anon.  Men.  (vgl.  'Pyropurje  riji 
ßttd  \Ta';  tpuotxä  t  im  Anhang),  unter  welchem  noch  Brandis  Gr.-röm. 
Phil.  IIb  S.  77  Anm.  30  und  Zeller  a.a.O.  IIb  S.  58  unsere  Metaphysik, 
sei  es  ganz,  sei  es  wenigstens  in  ihrer  Hauptmasse,  verstanden,  wird  man  jetzt 
nicht  mehr  den  sonst  berechtigten  Schluss  begründen  wollen,  dass  letztere 
schon  vor  Hermippos  in  der  alcxandrinischen  Bibliothek  gewesen  sei,  da  sich 
dieser  Titel  vielmehr  mitten  unter  lauter  Problemenwerken  findet. 

i*)  Ob  auch  das  zehnte  unter  dem  Titel  ittpi  iva^uatv  bei  Diog.  und 
dem  Anon.  (siehe  Brandis  a.a.O.  S.  79.  Anm.  119),  ist  sehr  zu  bezweifeln. 
Naher  liegt  der  Gedanke  an  die  von  Aristoteles  selbst  auch  in  diesem  zehnten 
Buch  (3.  1054a,  30)  citirte  diaip€<rtq  rwv  ivaxTtW,  s.  Bonitz  Ausg.  der 
Met.  11.  8.  22. 


346 


Aristoteles. 


Grund  an  der  Richtigkeit  der  Nachricht  (Alex.  z.  Met.  S.  483,  14  Bon.) 
zu  zweifeln,  nach  welcher  schon  Eudemos  die  Metaphysik  herausgegeben 
hatte,  zumal  die  andere,  wie  Zell  er  zeigt,  unglaubwürdige  und  ihr  wider- 
sprechende, bei  Asklepios  (Schol.  519  b,  38  ff.)  doch  auch  immerhin  am 
Leichtesten  entstehen  konnte,  wenn  wirklich  dies  Stück  vom  Nachlasse 
des  Aristoteles  nach  dem  Tode  des  letzteren  zuerst  in  den  Händen  des 
Eudemos  war.18)  Dass  aber  die  zweite  Hälfte  des  eilften  Buches  und 
das  zweite  vermuthlich  erst  von  Audronikos,  wenn  nicht  letzteres  noch 
später,  eingefügt  wurde,  giebt  auch  Zeller  zu. 

Ferner  sind  aufzuführen: 

11)  Die  Metaphysik  des  Aristoteles  nach  ihrem  Inhalt.  Von  Dr. 
Schramm,  königl.  Studienlehrer.  Bamberger  Gymnasialprogramm. 
Bamberg  1877.  82  S.  gr.  8. 

12)  Beiträge  zur  Kritik  und  Erklärung  griechischer  Schriftsteller. 
Von  Th.  Gomperz,  corr.  Mitgl.  der  kaiserl.  Akad.  der  Wissensch.  UI. 
In  den  phil.-hist.  Sitzungsberichten  der  Wiener  Akad.  LXXXIII.  1876. 
S.  563  569. 

Das  eigentliche  Absehen  von  Schramm  ist  auf  eine  historisch- 
kritische Betrachtung  und  eben  damit  auf  eine  mehr  philosophische  als 
philologische  Arbeit,  wie  er  selbst  sagt,  gerichtet.  Dazu  giebt  er  jedoch 
hier  erst  Anfänge;  sein  eigentlichstes  Ziel  sieht  er  vielmehr  in  der  Unter- 
suchung, ob  und  in  wie  fern  den  aristotelischen  Grundanschauungen  ge- 
genüber den  Resultaten  der  modernen  Naturforschung  noch  eine  Bedeu- 
tung einzuräumen  ist,  oder  ob  wirklich  die  jetzt  herrschende  monistische 
Atomentheorie  zu  einer  allseitig  befriedigenden  Erklärung  alles  Werdens 
und  Vergehens  in  der  Natur  ausreicht,  und  diese  Untersuchung  behält 
er  einer  späteren  Gelegenheit  vor.  So  liegt  uns  denn  hier  vornehmlich 
eine  klare  und  wohlgeordnete  Inhaltsübersicht  über  jene  eben  bezeichneten 
sieben,  den  eigentlichen  Grundstock  der  Metaphysik  bildenden  Bücher 
und  das  zwölfte  vor,  die  immerhin  zu  einer  leichteren  Orientirung  beim 


i«)  Ueber  den  Erfolg  der  bisherigen  Bemühungen,  die  Nachricht  bei 
Strabon  und  Plutarchos  über  die  Geschicke  der  strenger  wissenschaftlichen 
Bücher  des  Aristoteles  auf  ihr  richtiges  Mass  zurückzuführen,  kann  ich  dagegen 
nicht  ganz  so  vortheilhaft  urtheilen  wie  Zeller  (S.  165).  Nicht  Nachweise 
ihrer  Bekanntschaft  zwischen  Theophrastos  und  Andromkos,  sondern  zwischen 
Straton  und  Apellikon  erfülleu  wirklich  vollständig  diesen  Zweck,  daher  kaun 
uns  z.  B.  Poseidonios  dabei  nicht  allzu  viel  helfen.  Ferner  aber  wird  man  zu 
solchem  Zweck  diese  Untersuchungen  auch  wirklich  auf  die  streng- wissen- 
schaftlichen Lehrschriften,  d  h.  auf  die  erhaltenen  Werke  und  die  ihnen 
ähnlichen  verlorenen  zu  beschränken  haben;  dass  neben  den  Dialogen  und 
sonstigen  populären  Schriften  auch  Problem-  und  solche  Sammelwerke  wie  die 
Didaskalien  und  Politien  in  jener  Zwischenzeit  wirklich  im  Gebrauch  waren, 
Bteht  mit  jener  Nachricht  ja  nicht  im  mindesten  Widerspruch. 


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i 


Metaphysik.    Physik.  Psychologie. 


347 


Studium  dieser  Schrift  gute  Dienste  thun  kann,  wenn  auch  der  Verfasser 
selber  einräumt,  viel  Neues  lasse  sich  zur  Aufhellung  und  zum  Verstand- 
niss  der  Gedanken  des  Aristoteles  jetzt  nicht  mehr  vorbringen.  Auffällig 
ist  es,  dass  er  den  Commentar  von  Bonitz  nirgends  erwähnt.  Auf  ein- 
zelne von  ihm  begangene  Fehler  einzugehen  ist  wohl  nicht  nöthig. 

Gomperz  giebt  ein  paar  kritische  Beiträge  zur  Rhetorik  und  zur 
Metaphysik.  Die  zu  letzterer  sind:  I,  2.  982a,  13.  [rutv  ahtuiv\,  so  aber 
früher  schon  Baumann,  s.  d.  Ber.  f.  1874.  III.  S.  361,  ferner  I,  4. 
985  a,  16.  Ujwmv  (f.  Xd^eev),  II,  1.  995  b,  31.  jxäMov  iart,  IV,  4.  1006  b, 
6.  [teBsctj].  Endlich  IV,  5.  1010a,  5  f.  spricht  er  sich  mit  Recht  für 
Zeller's  Deutung  aus,  Epicharmos  habe  irgend  eine  Ansicht  des  Xeno- 
pbanes  für  wahr,  obgleich  nicht  wahrscheinlich  erklärt,  und  reconstruirt 
versuchsweise  den  betreffenden  Vers. 

Der  Verfasser  der  Abhandlung 

18)  On  some  misconeeptions  of  Aristotle's  doctrine  on  causation 
and  TO  ATTOMATOS.  Von  D.  D.  Heath.  Im  Journ.  ofPhilol.  VII. 
1877.  S.  97-  115 

widerlegt  zwei  allerdings  kaum  glaubliche  Irrthümer,  welche  J.  St.  Mi  11 
in  seiner  Logik  und  deren  zweiten  mit  ihm  auch  Grote  (Aristotle  I. 
S.  164.  Plato  III.  S.  497)  in  der  Auffassung  von  Met  I,  4.  984  b,  8  ff. 
und  Physik  II,  4  und  eben  damit  der  bewegenden  Ursache  und  des 
aoTüfiarov  und  der  rv^  bei  Aristoteles  begangen  hat. 

Die  Behandlung  vom  astronomischen  Systeme  des  Aristoteles  bei 

14)  G.  V.  Schiaparelli,  Le  sfere  omocentriche  di  Eudosso,  di 
Calippo  e  di  Aristotele.   K.  Oss.  di  Brera,  fasc.  IX.  S  1-63 

war  mir  nicht  zugänglich. 

Von  Trendelenburg's  classischer  Ausgabe  der  Psychologie 
ist  eine  neue  Auflage  erschienen: 

15)  Aristotelis  de  anima  libri  tres.  Ad  interpretum  Graecorum 
auetoritatem  et  codicum  fidem  recognovit  commentariis  illustravit  Fri- 
der.  Adolph.  Trend elenb urg.  Editio  altera  emendata  et  aueta. 
Berolini  sumptibus  W.  Weberi  1877.  XXVIII  und  500  S.  gr.  8. 

Der  Bearbeiter,  Christian  Belger,  hat  sich  seiner  Aufgabe  im 
Wesentlichen  mit  grossem  Geschick  unterzogen  und  für  die  erhöhte 
Brauchbarkeit  des  Buches  in  löblicher  Weise  Sorge  getragen.  Für  das 
Nähere  kann  hier  auf  die  Recensionen  von  A.  T(orstrik)  Litt.  Cen- 
tralbl.  1877  Sp.  1462  1463  und  Fr.  Susemihl  Jen.  Litt.-Zeit  1877. 
S.  707 f.  verwiesen  werden.  Susemihl  theilt  bei  dieser  Gelegenheit  meh- 
rere eigene  Conjecturen  mit,  welche  weiter  unten  (S.  351  f.)  auch  hier  mit 
aufgeführt  werden  sollen. 

Am  zweckmäßigsten  wird  hier  folgendes  Schriftchen  sich  anschliessen 
lassen: 


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Aristoteles. 


16)  Die  Erkenntnisslehre  des  Aristoteles  und  Kant's  in  Vergleichung 
ihrer  Grundprincipicn  historisch-kritisch  dargestellt  von  Dr.  Rein  hold 
Biese,  Gymnasiallehrer  in  Barmen.  Berlin,  Weber  1877.  II,  74  S.  gr.  8. 

Zwei  aufmunternde  Anzeigen  desselben  erschienen  in  der  Jenaer 
Lit.-Zeit.  1878.  S.  532 f.  von  J.  Walter  und  im  Litt  Centralbl.  1877. 
Sp.  1399.  Ich  beschränke  mich  in  diesem  Bericht  auf  den  eigentlich 
philologischen  Theil,  die  Darstellung  der  aristotelischen  Erkenntnisslehre 
als  solcher.  Der  Verfasser,  auch  ein  ehemaliger  Zuhörer  von  mir,  legt 
in  allen  Stücken  eine  gute  Sachkenntniss  und  auch  ein  tüchtiges, 
selbständiges  Urtheil  an  den  Tag.  Am  meisten  zeigt  sich  letzteres  in 
der  schwierigen  Frage  nach  dem  Wesen  des  thätigen  und  des  leidenden 
Verstandes.  Seine  Auseinandersetzung  kommt  hier  in  sehr  wesentlichen 
Punkten  mit  der  meinen  (Philol.  Anz.  V.  1873.  S.  685  ff. ,  vgl.  auch  den 
Ber.  f.  1873.  I.  S.  584 f.  586  ff.),  die  ihm  völlig  unbekannt  geblieben  zu 
sein  scheint,  überein,  so  namentlich  in  seiner  Auffassung  der  Worte  Psych. 
III,  5.  430a,  23 ff.,  so  ferner  darin,  dass  auch  er  den  Aristoteles  nicht 
für  einen  reinen  Empiristen  hält,  sondern  im  thätigen  Verstände  das 
apriorische  Element  von  dessen  Erkenntnisslehre  und  die  aristotelische 
Erklärung  für  die  Thatsache  des  Selbstbewusstseins  findet,  und  seine  Aus- 
führungen nach  dieser  Richtung  hin  können  grossentheils  füglich  zur 
Ergänzung  und  hie  und  da  auch  zur  Berichtigung  der  meinen  dienen. 
In  anderen  Stücken  wiederum  gehen  wir  freilich  beträchtlich  auseinander, 
so  namentlich  darin,  dass  er  alle  Psych.  III,  4  getroffenen  Bestimmungen 
(auch  das  Gleichniss  von  der  unbeschriebenen  Tafel)  dem  Ganzen  des 
Verstandes  oder  der  Vernunft  zu  erhalten  sucht,  während  nach  meiner 
Ueberzeugung  in  III,  5  der  Leitfaden  zu  ihrer  nachträglichen  Vertheilung 
unter  beide  Intellecte  gegeben  ist,  dass  er  sich  die  Einwirkung  des  thä- 
tigen auf  den  leidenden  als  ein  wirkliches  und  eigentliches  Leiden  des 
letzteren  vorstellt  und  trotz  seiner  wohl  berechtigten  Polemik  gegen  Bren- 
tano sich  doch  von  dessen  Grundirrthum,  als  ob  der  voüq  naßyrtxoe  sich 
noch  irgendwie  von  dem  voug  Suwxjiec,  welcher  Alles  »wird«,  unterschiede, 
nicht  losgemacht  zu  haben  scheint,  vielmehr  eine  solche  Unterscheidung 
S.  41  gerade  zur  Widerlegung  der  übrigens  ja  auch  von  mir  gemiss- 
billigten  Auffassungen  des  leidenden  Verstandes  bei  Treudelenburg, 
F.  Biese,  Zeller,  Brentano,  Ilertling  und  Kampe  verwerthet. 

Einen  Theil  des  von  diesem  Verfasser  kurz  durchmusterten  Gebietes 
finden  wir  in  eingehender  Untersuchung  ausführlich,  und  zwar  nicht  er- 
kenntnisstheoretisch, sondern  rein  psychologisch  und  physiologisch,  wenn 
auch  natürlich  uicht  ohne  Berücksichtigung  der  unmittelbar  eingreifenden 
erkenntnisstheoretischen  Momente,  behandelt  in  einer  anderen  Schrift: 

17)  Des  Aristoteles  Lehre  von  den  äusseren  und  inneren  Sinnes- 
vermögen, als  Inauguraldissertation  zur  Erlangung  der  Doctorwürde 
bei  der  philos.  Fac.  der  königl.  Akad.  zu  Münster  dargestellt  von 


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Psychologie.    Parva  Naturalia. 


Clemens  Baumker,  Leipzig,  1877.  (Paderborn,  Schöningh.)  II  und 
91  S.  gr.  8. 

Dieselbe  hat  einen  sachkundigen  Recensenten  an  J.  Neuhäuser 
in  den  philos.  Monatsh.  XIV.  1878.  8.  429  —  434  gefunden,  mit  dessen 
Beurtheilung  man  in  den  meisten  Punkten  nur  einverstanden  sein  kann. 
Jedenfalls  darf  man  dem  Verfasser  Glück  wünschen  zu  dieser  Erst- 
lingsarbeit, in  welcher  er  mit  ruhiger  und  besonnener  Prüfung  unter 
wohlthuender  Zurückdrängung  eigener  geistreicher  Hypothesen,  auf  Grund 
eines  ernsten  und  eingehenden  Studiums  der  aristotelischen  Schriften  und 
der  neueren  Litteratur  über  seinen  Gegenstand  eine  so  anschauliche  und 
übersichtliche  Darstellung  desselben  gegeben  hat,  wie  wir  sie  in  dieser 
Vollständigkeit  bis  jetzt  noch  nicht  besitzen,  eine  Darstellung,  welche 
auch  das  an  sich  schon  Bekannte  theils  in  ein  richtigeres  Licht,  theils 
wenigstens  in  einen  deutlicheren  Zusammenhang  bringt.  Sie  muss  daher 
als  eine  werthvolle  Bereicherung  der  aristotelischen  Litteratur  bezeichnet 
werden.  Doch  fehlt  es  auch  an  neuen  Ergebnissen  nicht.  Der  Verfasser 
bezeichnet  selbst  S.  I  als  solche  die  die  stofflichen  Elemente  der  ver- 
schiedenen Sinnesorgane  betreffenden  (S.  44  ff.),  ferner  die  Unterschei- 
dung (S  6  ff.)  einer  niederen  Denkseele,  welche  Aristoteles  gewöhnlich 
itdvota  nenne,  von  dem  höheren,  theoretischen  Denkvermögen  (vo5?), 
endlich  die  Berichtigung  der  gewöhnlichen  Ansicht  über  das  von  Aristo- 
teles dem  Geruchssinne  beigelegte  Object  (S.  30ff.  S.  47  f.).  Allein  der 
Recensent  bemerkt  mit  gutem  Grunde,  dass  von  diesen  Auffassungen  und 
Auseinandersetzungen  nur  die  erstgenannte  völlig  zutreffend  ist,  die  zweite 
aber  auf  einem  Missverständniss  der  (S.  7.  Anm.  2)  angezogenen  Stellen 
beruht,  und  dass  drittens  Bftumker  zwar  die  Meinung,  als  habe  Aristo- 
teles jemals  selber  das  Object  des  Geruchssinns  oder  den  Geruch  im  ob- 
jectiven  Sinne  für  eine  rauchartige  Ausdünstung  {xamutS^Q  dwx&ujjtfaüee 
de  sens.  2.  438  b,  24)  erklären  wollen,  widerlegt  und  demgemäss  an  der 
betreffenden  Stelle  (a.  a.  0.  Z.  17)  die  richtige  Lesart  hergestellt  habe 
(s.  u.  S.  352),  dass  aber  andrerseits  seine  eigene  Auffassung  ( S .  32,  vgl.  S.  42) 
der  wirklichen  Ansicht  des  Aristoteles  über  diesen  Gegenstand  auf  einer 
verkehrten  Uebersetzuujj  der  Ausdrücke  iy^ufwQ  und  nkuvtixbe  ^  |k<ma 
xög  (a.  a.  0.  5.  443  a,  1.  7)  beruhe,  von  denen  in  der  That  der  erstere 
nicht  *  geschmacksähnlich«  und  die  beiden  letzteren  nicht  »gewissermassen 
fortspülend«  bedeuten  können. 

Bäum k er  bespricht  zunächst  in  der  Einleitung  (S.  1—9)  den  Un- 
terschied der  drei  Seelentheile,  dann  im  ersten  Theil  (S.  10  —  61)  die 
peripherischen  und  im  zweiten  das  centrale  Vermögen  der  Wahrnehmung. 
Der  erste  zerfällt  wieder  in  zwei  Abschnitte,  vom  Wahrnehmen  im  All- 
gemeinen (S.  10  -16)  und  von  den  fünf  Sinnen  im  Besonderen  nach  ihren 
Objecten  (S.  21—38),  Medien  (S.  38—44),  Organen  (S.  44-57)  und  dem 
Verhältniss  der  einzelnen  Sinne  zu  einander  (S.  58  f.)  und  zur  sensitiven 


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350 


Aristoteles. 


Seele  (S.  59  —  61).  In  Bezug  auf  letztgenannten  Punkt  bestreitet  der 
Recensent  mit  Recht  die  Annahme  des  Verfassers,  als  lasse  Aristoteles 
das  Dasein  der  empfindenden  Seele  dem  des  Wahrnehmungsvermögens 
in  ihr  zeitlich  vorangehen.  Der  zweite  Theil  behandelt  zurerst  den  Cen- 
traisinn als  solchen  (S.  62-78),  dann  (S.  78  -82)  dessen  Verhältniss  zu 
den  äusseren  Sinnen,  wobei  der  Versuch  von  Schell  (vgl.  d.  Ber.  f.  1873. 
I.  S.  583  ff.)  die  Annahme  eines  solchen  besonderen  Centraisinnes  durch 
die  Verlegung  des  eigentlichen  Empfindungsvorganges  auch  bei  den  äusse- 
ren Sinnen  in  das  gemeinsame  innere  Empfindungsorgan  aus  der  Lehre 
des  Aristoteles  zu  entfernen  richtig  widerlegt  wird  (vgl.  auch  S.  55  f. 
Anm.  1) ,  und  zuletzt  das  Organ  dieses  inneren  Gemeinsinnes  (S.  82  ff.). 
Baumker  folgt  hier  der  gangbaren  Ansicht,  dass  Aristoteles  dasselbe  im 
Herzen,  zugleich  dem  Organe  des  Tastsinnes,  und  die  Vennittelung  mit 
den  äusseren  Sinnesorganen  in  deu  Adern  finde.  Neuhäuser  kündigt 
eine  eigene  Darstellung  an,  in  welcher  er  über  diesen  und  über  andere 
einschlagende  Gegenstände  ein  richtigeres  Licht  zu  verbreiten  verspricht. 
Hoffentlich  werden  wir  über  dieselbe  schon  im  nächsten  Jahrgange  zu 
berichten  haben. 

Baumker 's  Schrift  ist  auch  für  die  Textgestaltung  der  Psycholo- 
gie nicht  ohne  Werth,  indem  er  mehrfach  die  Abweichungen  Tors trik's 
von  seinen  Vorgängern  in  dieser  Beziehung  einer  Prüfung  unterwirft14). 
In  einem  besonderen  Aufsatz: 

18)  Zu  Aristoteles.  Von  Clemens  Bäumker.  in  der  Zeitschr. 
f.  d.  österr.  Gymn.  XXVIII.  1877.  S.  605  —  610. 

und  einem  kurzen  Nachtrage  zu  demselben: 

19)  Zu  Aristoteles.  Von  Dr.  Clemens  Bäumker.  Ebend.  XXIX. 
1878.  S>  96. 

bespricht  er  ausführlicher  zwei  Stellen  der  Schrift  de  sens.,  an  welchen 
er  schon  in  der  Dissertation  die  Notwendigkeit  der  von  Bekker  ver- 
schmähten Lesart  dargethan  hat.  Die  eine  ist  die  schon  erwähnte  2.  438  b, 
24,  die  andere  (s.  d.  Diss.  S.  33.  Anm.  4)  4.  441%  6  (von  Alexander  auf 
Demokritos  bezogen).  Es  wird  aber  zweckmässig  sein  dies  und  anderes 
mit  in  den  Bericht  über  die 

20)  Emendutiones  Aristoteleae.  Von  Oberlehrer  Dr.  Michael  Hay- 
duck.  Beilage  zum  Meldorfer  Gymnasialprogramm.  Meldorf  1877. 
4.  S.  10  -  19. 

einzuverleiben.  Denn  diese  mir  gewidmete  Abhandlung  enthält  Verbesse- 
rungsvorschläge namentlich  zur  Psychologie  und  zu  den  sogenannten 
Parva  Naturalia.   Und  auch  die  schon  unter  No.  15  erwähnten  Con- 

»*)  425a,  16.  16.  21-24.  427a,  6.  10.  431a,  24  ^  dfwr*^  auch  f)' 
S  65  Anm  4  64.  A.  3.  63.  A.  3.  69.  A.  4.  70.  A.  6.  73   A.  4. 


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Psychologie.   Parva  Naturalia. 


351 


jecturen  von  Suse  mihi  zu  ersterer  Schrift  mögen,  wie  eben  dort 
(8.  347)  bemerkt  wurde,  schicklicherweise  in  dieser  Uebersicht  mit  ihren 
Platz  finden. 

Psych.  I,  2.  404a,  27.  Susemihl  olnot  {xdiyt  (Steinhart  8k  xal  für 
8*  ot).  —  405  b,  10.  Susemihl  (nach  früherer  mündlicher  Mittheilung  von 
Hayduck)  ö}?  —  3.  406a,  10.  Susemihl  —  12.  Susemihl  xat  {obx 
tl}  oder  xal  {obx  ti  xa&'  irspov^V  —  407a,  11.  Susemihl  <uv;  brwobv 
fwpt<f>  (so  E)  rä>v  atsroü;  popttp.  —  15.  Susemihl  (für  8")'i  —  19  —  22 
ist  Susemihl  geneigt  für  eine  andere  Fassung  von  3  —  6  zu  halten.  — 
407b,  1.  Susemihl  jj  obata  {xat  oder  {ixomatQ  ix  >  rijs  obatag  für  pht 
obotai  obaia*  Toretrik).  -  4.  408  b,  7.  Susemihl  ft}f  (Bonitz  vielmehr 
8rt  Z.  11)  und  dann  9.  rourußv  —  11.  Xoyog  Parenthese.  —  409  a,  24. 
Susemihl  8k  (für  yAp).  —  5.  409  a,  31.  Susemihl  8rj.  —  5.  410  a,  11  f. 
Susemihl  [bpot'wc  -  pi)  dyuBov]?  —  410b,  20.  Susemihl  povyv  {p6vr)$? 
—  411b,  3.  Susemihl  8k?  —  II,  1.  412b,  26.  Susemihl  yap  (für  8k)1  — 
413a,  8  f.  Susemihl  [in  nXot'uu]?  —  2.  413b,  13.  Susemihl  #penrexa>, 
^6pexnx<p)1  —  3.  414b,  25.  Susemihl  xon>bv  {povov}?  —  4.  416a,  3. 
Susemihl  [xai  rat  rrovr/]?  —  416b,  11.  Susemihl  ipjipu^ov  ^rj  ipj^o^ov^ 
oder  [xat]?  -  28.  Susemihl  yäp  (für  8k)?  —  6.  417b,  9—11.  Hayduck 
nimmt  an  diesen  Worten  Anstoss,  ohne  dass  er  jedoch  zu  helfen  weiss.  — 
13.  Hayduck  008k  toüto  ,  wie  schon  Themistios  gefühlt  zu  haben  scheine, 
und  14.  EqjrjTat]  nach  SUX.  —  6.  418b,  8 f.  Susemihl  \xat  — 

awpan]*  -  8.  419b,  11.  Susemihl  ybea&at  aus  X.  —  420a,  4.  Susemihl 
dspi,  8td  ts?  -7  —  9.  Susemihl  meint,  vielleicht  sei  abrb  —  <(>64poQ  mit 
Umwandlung  von  8i)  in  jap  vor  419  b,  25.  faw  umzustellen.  —  31.  Suse- 
mihl  8k  und  [ob  —  33.  ßpadur^nx]  ?  —  11.  423  a,  13.  Susemihl  pera&t 
Iv  (für  ipifruxov)?  —  III,  1.  425a,  15—19.  Susemihl  atjpßeftxde  (olov  — 
ouve^obg)  *  *  xal  toTq  iSibcc?  —  18.  Baumker  (S.  64.  Anm.  3)  bemerkt, 
dass  schon  /  li)  die  Conjectur  Torstrik's  psyiHouc  im  Text  gehabt  zu 
haben  scheint.  -  425b,  2  f.  Susemihl  h  äpfw  (für  dp<pm  2v)'t  —  2.  426a, 
28.  Susemihl  {  xou  \-  ro?  -  427  a,  6.  Susemihl  tu  aurb  xai  d8talpen>v  xal 
Tobvavriov?  ~  3.  427  a,  19.  Susemihl  yäp  (für  8k),  wenn  anders  wirklich 
nach  Argyropylos  und  dem  Rand  von  Bas. 8  mit  Torstrik  der  Ausfall  etwa 
von  oxenriov  et  rt  8tatpipet  rb  voeiv  too  aiafrdveaHat  hinter  alaHdveaHai 
anzunehmen  ist,  und  dann  auch  so  21  f.  (iv  -  fivnuv)  mit  Bonitz16).  — 
427b,  15.  Susemihl  8k  (für  t*)?  —  6.  430b,  18-  Susemihl  [ob],  wenn 
anders  Torstrik  im  Uebrigen  diese  Stelle  richtig  behandelt.  —  7.  431a, 
7.  Susemihl  rereXeopswo  ♦  «  .  -  15  f.  Susemihl  Zrav  —  Stwxet  hinter  17. 


15  1  Mit  / '  bezeichne  ich  wie  in  meiner  Auggabe  der  Politik  der  Kürze 
halber  die  vetusta  translatio.  Es  wäre  zu  wünschen,  dass  man  sich  allgemein 
dies  Zeichen  aneignen  möchte. 

w )  Hiernach  ist  die  verkehrte  Angabe  in  der  Jen.  Litt. -Zeit.  a.  a.  0.  zu 
berichtigen. 


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352 


Aristoteles. 


i/fu^f  -  26  f.  Bäumker  (S.  74.  Anm.  3)  [w?  -  äXfyAa],  während  Torstrik 
diese  Worte  vielmehr  Z.  23  f.  beseitigt.  -  431b,  15.  Susemihl  — 
8.  431b,  24.  Susemihl  u>s  (für  elg).  —  10.  433b,  15.  Susemihl  iart  S).— 
12.  435  a,  4.  Susemihl  noppat,  6.  -  13.  435  b,  21  f.  Susemihl  inel  —  bp$ 
hinter  22.  ötcupavetl 

De  sensu  2.  438  b,  16  -  25.  Die  sachlichen  Anstösse  dieser  Stelle  hat 
Hayduck  nur  theilweise,  Baumker  vollständig  erkannt,  jener  daher  auch 
durch  Tilgung  der  Worte  jy  SapJ)  —  mtpoe  Z.  24  f.  nur  theilweise,  dieser 
durch  Aufnahme  von  ute  ei  Set  aus  /'PLSU  Alex.  Z.  17  und  Setzung  eines 
Kommas  mit  Thurot  (vgl.  d.  Ber.  f.  1876.  V.  8.  270)  vor  rou  pkv  Z.  19 
so  vollständig  beseitigt,  dass  in  so  weit  auch  die  von  Hayduck  beanstan- 
deten Worte  gerechtfertigt  sind ;  doch  findet  Hayduck  überdies,  dass  sie 
den  Zusammenhang  stören  und  derselbe  ausserdem  Z.  21  o"  (für  jap)  ver- 
lange. —  4.  441a,  6.  Bäumker  etvat  aus  £'MY  (ivetvat  /'LP  SU 
Bekker).  —  5.  442b,  29.  nachzutragen:  Thurot  vielleicht  fypbv  (für 
bypbv).  —  443  a,  24.  Bäumker  StayyooTev.  —  444  a,  18.  Hayduck  edtoSoug 
{rjdovfj}^  ferner  19  —  21.  [xat  —  <puoea>s\,  ähnlich  schon  Thurot  (s.  d. 
Ber.  f.  1876  a.  a.  0.),  und  25 — 28.  [xaraxd^p^at  —  xtvyatv].  —  445a, 
20  ff.  Hayduck  ert  Sy  -(el)  —  rpetpetv  (atopartoSeg  —  ovoryoupevov),  in 
Von  hier  ab  haben  wir  es  nur  noch  mit  Hayduck  zu  thun: 
De  mem.  2.  452  a ,  10.  ra>  ivetvat  und  aus  L  S  U  Suvaptv.  —  De 
div.  p.  s.  1.  462b,  28.  [y  2v  povov].  —  De  resp.  12.  477a,  1.  {xai  dvay- 
xcuov  Sij  d<pte\at  upottug,}  ZTitug  oder  ähnlich.  —  14.  477b,  25 f.  [xat  et — 
<l>u%püj]  oder  auch  [xat  ^wj^ocu],  dann  28.  iXbeiv  (für  iarh)  und  30.  f/X- 
Bev  —  16.  478b,  17  f.  Beppov  {Beppaivet  —  ixdrepov),  Bepphv  5v 

[to  cupa]  mit  Aufnahme  der  Ergänzung  Z.  16  ainw  {rä  Sy  evodpa  iv 
dMyp  Man}1*).  —  21.  480  a,  29.  6e  aus  L  (für  ydp).  480  b,  15.  po- 
pttov  vielleicht  verderbt.  —  18.  Segerat  {xau  dtptrpt  .  -  De  an  im.  inc. 
6.  707 a,  15.  ausser  Bussemaker's  Herstellung  von  rwjryv  {8*}  aus  der 
Aid.  und  zwei  Handschriften  ferner  noch  £%etv  { £v  /  kxdonp  {Set  opot'toc  } 
JJ  napanlr^aituQ.  —  8.  708  a,  26.  Sowtöv.  —  9.  709  a,  20.  entweder  pe- 
ra£u  (für  unoTEtvouoav)  oder  auch  eine  etwa  so  auszufüllende  Lücke:  <ps- 
7a£u-  iarat  jap  j}}  unoretvooaa.  —  Median.  24.  855b,  27.  [toyv].  — 
856a,  10.  B  (für  re),  11.  raurjj  (für  ro  ouro),  14.  onozepiöaouv,  15.  \ildr- 
rova  xtvij&qeeraf  iäv  de  xtv^rai  unu  rou  petCouog}  ra>  oxjtw  [8e\'i  - 
34.  958b,  2.  xtvouvra?  (doch  genügt  Hayduck  selbst  dies  nicht)  und  xa#' 
<o6to  ouS}ev.  —  Physiogn.  1.  805a.  17 f.  (e«y  —  dkr(brj\  darb,  £«y.  — 
22.  Stdvotav  tSt'av  int  to»  rotoüztp  awpart  (für  Stdvotav'  ä  8  '  int  rourotQ 

»')  Bäumker  Diss.  S.  48.  Anm.  bemerkt,  dass  Thier  P  sehr  nahe  stehe, 
vielleicht  aus  einer  ähnlichen  Quelle  geflossen  sei. 

,8)  Hayduck  meiut  nämlich,  dass  diese  schon  von  anderer  Seite  vor- 
geschlagen sei,  weiss  aber  nicht,  von  wem;  ich  vermag  es  mit  den  mir  zu  Ge- 
bote stehenden  Mitteln  auch  nicht  zu  constatiren. 


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Psychol.   P.  Nat.   Zool.   Mech    Physiogn.    Ethik.  353 


aStfid  r<)?  dann  rw  —  tw  (für  rbv  —  zip)  und  23.  [ffwuan]  und  £%ovTt.  — 
805b,  15.  iv  (für  /*£v).  —  21.  Btaaa^trttz.  —  29.  (fattfvTüiV  (für  dvfyw- 
zatv).—  806a,  9.  f/ijj]  oder  auch  etwa  /jteW.  —  10.  fwvijwu.  —  2.  806h, 
29  f.  zw  naßei'  ozav  jap  rdtr/jj  {reg  ofxotov  )  zc  petw*  otov  und  31.  ^ 
pflow,  —  807a,  7.  ö}.  —  10.  <üfeffc>  «?.<ov.  -  14.  <<5eri>>  &>e?v?  -  23. 
[iv  ra)].  —  4.  809  a,  19  f.  mßUoytafiü}  [w]. 

Für  die  Ethik  kommt,  da  die  englische  Uebersetzung : 

21)  Aristoteles.  The  Nicomachean  Ethics.  A  new  Translation, 
mainty  from  the  Text  of  Bekker,  with  an  Introduction,  a  Marginal 
Analysis  and  Explanatory  Notes.  Designed  for  the  Use  of  Students 
in  the  University.    By  D.  P.  Chase.  4.  ed.  revised.    Oxford  1877. 

mir  nur  dem  Titel  nach  bekannt  ist,  lediglich  in  Betracht: 

22)  In  welchem  Verhältniss  stehen  das  V..  VI.  und  VII.  Buch  der 
Nicomachischen  Ethik  zu  den  vorhergehenden  und  die  erste  Behand- 
lung der  ffiovy  und  feay  zur  zweiten V  Von  Dr.  Leonhard  Diede- 
richsen.  Vor  dem  Flensburger  Gymnasialprogramm.  Flensburg  1877. 
4.  S.  1  -  24. 

Diese  Abhandlung  leistet  nicht  was  der  Titel  verspricht,  sondern 
der  Verfasser  bezeichnet  sie  am  Schlüsse  selber  nur  als  »vorbereitenden 
TheiW  seiner  Arbeit,  indem  sie  nämlich  vielmehr  allerlei  Bemerkungen 
Ober  die  vier  ersten  Bücher  enthält.  Unter  denselben  findet  sich  hie 
nnd  da  einzelnes  Brauchbare,  das  Ganze  macht  aber  doch  entschieden 
den  Eindruck,  dass  der  Verfasser  sich  an  eine  über  seine  Kräfte  reichende 
Aufgabe  gewagt  hat.  Die  glückliche  Zuversicht,  als  könnten  da  unmög- 
lich Schwierigkeiten  sein,  wo  er  keine  zu  entdecken  vermag,  theilt  er 
freilich  leider  mit  bedeutenderen  Leuten.  Die  Meinung,  dass  die  nik. 
Ethik  nur  ein  Entwurf  sei  (was  so  schlechthin  gewiss  nicht  richtig  ist), 
genügt  für  ihn,  um  alle  möglichen  Schäden  zuzudecken.  So  soll  es  dem 
Aristoteles,  nachdem  er  III,  8.  1114b,  26  —  30  über  das  ganze  zweite 
Buch  und  den  ganzen  bisherigen  Theil  des  dritten  recapitulirt  hat,  hin- 
terher noch  eingefallen  sein  eine  nachträgliche  Bemerkung  1114  b,  30 
bis  1115  a,  3  hinzuzusetzen,  die  zum  7.  Capitel  gehört,  und  man  soll  sich 
mithin  ja  nicht  unterstehen  sie  dem  Schluss  des  letzteren  wirklich  anzu- 
fügen! Man  hat  wohl  an  diesem  einen  Beispiel  »conservativer«  Kritik 
des  Verfassers  genug.  Zuzugeben  ist  ihm  allerdings,  dass  an  einzelnen 
Stellen  (wie  1105b,  25.  1106b,  26.  1114a,  18.  1127a,  13)  die  von  Ras- 
sow  beanstandete  handschriftliche  Lesart  doch  vielleicht  erträglich  ist; 
unverdächtig  indessen  ist  sie  auch  hier  gewiss  nicht.19). 

i»)  Zuweilen  schiebt  er  auch  Rassow  Behauptungen  unter,  die  dieser 
gar  nicht  aufgestellt  hat,  z.  B.  in  Bezug  auf  1109b.  19  und  die  Bedeutung  von 
ßtoq  ztketog.  1,  6.  1098a,  4 ff.  lässt  sich  vielleicht  darüber  streiten,  ob  der 
von  Rassow  empfohlene  Einschub  unbedingt  nöthig  ist,  aber  nicht  darüber, 

Jahresbericht  fflr  Alterthnm«i-Wiiifien»ch»ft  1877.  I.  23 


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354 


Aristoteles. 


Die  Politik  ist  Gegenstand  folgender  Arbeiten: 

23)  Aristotelis  Politica.  Books  I.  III.  IV  (VII).  The  text  of  Bekkcr, 
with  an  English  Translation  by  W.  E.  Bolland,  together  with  short 
Introductory  Essays  by  A.  Lang.    London,  Longmans.  1877., 

mir  bisher  nur  dem  Titel  und  der  verständigen  Bemerkung  (S.  15)  nach 
bekannt,  welche  Graut  S.  119  (100)  aus  diesen  Essays  mittheilt,  dass 
sich  in  der  Politik  des  Aristoteles  drei  Elemente  unterscheiden  lassen, 
ächt  wissenschaftliche  Untersuchung,  aristokratische  Vorurtheile,  metaphy- 
sische Träume. 

24)  Die  Staatslehre  des  Piaton  und  des  Aristoteles.  Vom  Gymna- 
siallehrer Dr.  Stamm.  Vor  dem  Programm  des  Gymnasiums  zu  Rössel. 
Königsberg  i.  Pr.  1877.  4.  S.  1  -  28. 

25)  Die  Erziehungslehre  des  Aristoteles.  Von  Wilhelm  Biehl, 
Gymnasialdirector.  Vor  dem  Programm  des  Innsbrucker  Gymnasiums. 
Innsbruck,  1877.  gr.  8.  S.  1  -  27. 

26)  Die  Grundzuge  der  aristotelischen  Erziehungstheorie.  Leipziger 
Inauguraldissertation  von  Alexius  Zamarias  aus  Epirus.  Leipzig 
1877.  49  S.  gr.  8. 

27)  Die  politischen  Ansichten  des  Polybius  im  Zusammenhange 
mit  Plato  und  Aristoteles.  Von  Professor  Josef  Chodnicek.  Vor 
dem  Programm  des  Gymnasiums  auf  der  Landstrasse  in  Wien.  Wien 
1877.  gr.  8.  S.  1  -  59. 

28)  Aristot.  Pol.  I,  3.  Anthol.  IX.  482.  Von  Henry  Jackson.  Im 
Journal  of  Philology  VII.  1877.  S.  236  -  244. 

29)  Notes  on  the  Text  and  Matter  of  the  Politics  of  Aristotle.  By 
J.  P.  Postgate,  B.  A.,  Scholar  of  Trinity  College.  Cambridge  (London), 
Deighton,  Bell  and  Co.  1877.  IV  und  32  S.  gr.  8. 


dass  die  Worte  toutou  —  diai'ooopevov  ein  sinnwidriges  Einschiebsel  sind  und 
mithin  auch  das  folgende  xal\  denn  nur  das  i%ov  xai  dtavoo6fts*ov  ist  käyov 
£fov,  nicht  aber  das  blosse  intTtettiks  Avjrw.  III,  5.  1112  b,  9  soll  iv  olg  d6ta~ 
punov  heissen  »in  denen  etwas  Unbestimmtes  ist«,  und  dies  soll  durch  Beispiele 
bewiesen  werden,  in  denen  das  neutrale  Adjectiv  Pr&dicat  eines  masculinen 
oder  femininen  Subjects  ist!  Und  von  ähnlichen  Dingen  ist  die  Abhandlung 
voU.  III.  11.  1116b,  18  wird  rä  itoktrtxä  »der  Staat«  übersetit  statt  »die 
Bürgertruppen«.  Gut  ist  die  Bemerkung,  dass  der  Ind.  Aristot.  für  xoofuorrfi 
ausser  II,  8.  1109  a,  16  nur  noch  ein  Beispiel  aus  einer  unächten  Schrift  auf- 
weist. Nun  fehlt  aber  ßäXkov  Z.  15,  was  Bekker  entging,  in  allen  Hand- 
schriften und  der  Aldina  und  ist  erst  von  Turnebus  zugesetzt.  Unter  diesen 
Umständen  ist  es  mindestens  fraglich,  ob  es  nicht  in  der  That  wegzulassen, 
folglich  aber  auch  nach  Spenge  Ts  Vorschlag  $  itp&s  xo*fiurnjra  zu  streichen 
ist,  womit  alle  Anstösse  gehoben  waren. 


f  "*■ 


Politik. 


355 


Die  Abhandlungen  von  Stamm  und  Zamarias  sind  ohne  Belang. 
Die  von  Biehl  enthält  den  sehr  wesentlichen  neuen  Gesichtspunkt  (we- 
nigstens erinnere  ich  mich  nicht  ihn  schon  anderswo  gefunden  zu  haben), 
dass  Aristoteles  die  eigentlich -intellectuelle,  wissenschaftliche  Bildung 
nicht  vor  dem  21.  Jahre  beginnen  lassen  will  (S.  25 f.).  Wenn  Biehl 
fürchtet  damit  auf  herben  Widerspruch  zu  stossen,  so  ist  diese  Furcht 
wenigstens  mir  gegenüber  unbegründet:  ich  bin  unabhängig  von  ihm  zu 
der  gleichen  Ueberzeugung  gekommen  und  habe  ihr  bereits  in  meiner 
neuen,  seit  einem  Jahre  unter  der  Presse  befindlichen  Bearbeitung  der 
aristotelischen  Politik  Ausdruck  gegeben :  die  unzweideutige  Darstellung 
des  Aristoteles  lässt  ja  in  Wahrheit  gar  keine  andere  Auffassung  zu. 
Ja,  man  muss  meines  Erachtens  auf  Grund  dieser  Darstellung  einen 
Schritt  weiter  gehen,  um  nicht  den  Philosophen  unnötigerweise  in  Wider- 
spruch mit  sich  selbst  zu  setzen,  man  muss  annehmen,  dass  er  gleich 
Piaton  noch  einen  höheren,  wissenschaftlichen  Cursus  öffentlicher  Erzie- 
hung folgen  lassen  wollte  und  nicht,  wie  Biehl  aus  unzureichenden  Grün- 
den (8.  24.  26)  annimmt,  diesen  Gipfel  der  Bildung  (denn  als  solchen 
betrachtet  und  bezeichnet  Aristoteles  ihn  ja  weit  über  das  richtige  Mass 
hinaus)  im  Abfall  von  seinen  Grundsätzen  als  blosse  Privatsache  ansah. 
Gesteht  doch  Biehl  selbst  (8.  24)  zu,  dass  die  Darstellung  seines  Ideal- 
staats unvollendet  geblieben  ist.  Auffällig  ist  es,  dass  Aristoteles  die 
Zeit  nicht  angiebt,  in  welcher  Lesen,  Schreiben  und  Rechnen  gelernt 
werden  soll,  offenbar  auch  ein  Zeichen  dafür,  wie  sehr  selbst  dem  wirk- 
lich ausgeführten  Stücke  noch  die  letzte  Hand  fehlt.  Denn  diese  erste 
Grundlage  des  wissenschaftlichen  Unterrichts  gehörte  doch  wohl  auch 
nach  des  Aristoteles'  Ansicht  schon  in  die  Erziehung  vor  dem  21.  Jahre, 
und  Biehl's  Vermuthung  (S.  25),  dass  er  sie  bereits  unmittelbar  nach 
dem  siebenten  angeordnet  haben  würde,  wenn  er  sich  hierüber  geäussert 
hätte,  spricht  auch  mich  am  meisten  an. 

Dass  die  politische  Theorie  des  Polybios  sich  stark  auf  die  Pla- 
ton's,  den  er  ja  auch  ausdrücklich  nennt,  gründet,  ist  zweifellos.  Aber 
der  Versuch  von  Chodnicek  darzuthun,  dass  er  auch  die  aristotelische 
Politik  gekannt  habe  und  erheblich  von  ihr  beeinflusst  sei,  scheint  mir 
völlig  misslungen.  Hat  überhaupt  ein  Einfluss  dieser  Art  stattgefunden, 
so  dürfte  es  wenigstens  nur  ein  durch  die  politischen  Schriften  von 
Schülern  des  Aristoteles,  wie  etwa  Theophrastos  oder  Dikäarchos,  ver- 
mittelter gewesen  sein.  Der  Verfasser  hat  sich  auch  von  Unklarheiten 
und  Missverstandnissen  in  seiner  Auffassung  von  Aristoteles'  staatstheo- 
retischem System  nicht  frei  gehalten.  So  lässt  er  unbemerkt,  dass  der- 
selbe das  Königthum  im  Uebrigen  lediglich  als  die  für  die  politisch  Un- 
mündigen passende  Regierungsform  betrachtet,  im  entwickelten  Staate 
aber  demselben  einzig  in  Form  des  möglicher-  oder  vielmehr  nahezu 
unmöglicherweise  aus  der  reinen  Aristokratie  oder  besten  Verfassung 
hervorgehenden  Idealkönigthums,  welches  dann  freilich  die  allerbeste 

23* 


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356 


Aristoteles. 


Verfassung  sein  wurde,  einen  Platz  einräumt.    Daher  rechnet  er  denn 
auch  Erblichkeit  und  Gesetzlichkeit  keineswegs  so  sehr,  als  man  nach 
der  Darstellung  des  Verfassers  (S.  20.  22,  richtiger  S.  17)  annehmen 
müsste,  zu  den  wesentlichen  Merkmaleu  des  Königthums,  denn  gerade 
bei  dieser  höchsten  Form  desselben  fehlt  letztere,  und  die  erstere  tritt 
nur  unter  der  neuen  Bedingung  ein,  dass  der  Sohn  des  Königs  ein  ebenso 
eminenter  Mann  sein  sollte.  Daher  hat  er  ferner  nicht  gesagt  und  konnte 
nicht  sagen,  was  der  Verfasser  (S.  22,  vgl.  S.  18)  mit  unbegreiflicher 
Flüchtigkeit  aus  den  etwas  ganz  Anderes  ausdrückenden  Worten  III,  15. 
1286b,  13  herausgelesen  hat,  dass  der  üebergang  vom  Königthum  zu 
den  anderen  Verfassungsformen  im  Staatsleben  einen  Wendepunkt  vom 
Guten  zum  Schlechten  bedeute20).   Wenn  übrigens  aber  dort  Z.  15  die 
Lesart  nohretav  un verstümmelt  ist,  so  steht  das  Wort  hier,  was  dem 
Verfasser  (S.  27)  entgangen  zu  sein  scheint,  wie  öfter,  in  der  Bedeutung 
»Republik«.   Ferner  tritt  es  (S.  27)  mindestens  nicht  scharf  genug  her- 
vor, dass  nur  die  beste  Verfassung  nach  Aristoteles  reine  Aristokratie, 
alle  übrigen  Aristokratien  aber  mit  anderen  Elementen  gemischt  sind. 
Auch  die  Politie  aber  ist  bei  ihm  wenigstens  kein  so  schwankender  Be- 
griff und  nicht  so  wenig  von  der  gemässigten  Demokratie  verschieden, 
als  der  Verfasser  es  darstellt.   Davon,  dass  Aristoteles  dem  Piaton  auch 
im  Politikos  die  Scheidung  der  Volksherrschaft  in  Politie  und  Demokratie 
abspreche  und  vielmehr  als  seine  eigeue  Erfindung  bezeichne  (8.  30), 
steht  VI  (IV),  5,  7  Schneid,  und  auch  ebeudas.,  wie  es  wohl  vielmehr 
heissen  soll,  §  9  (1292a,  39— 1293b,  1)  in  Wahrheit  nichts,  und  es  ist 
nur  eine  fixe  Idee  des  Verfassers,  dass  Polybios  diesen  Dialog  nicht  be- 
nutzt und  nicht  aus  ihm  vollständig  seine  eigenen  sechs  Verfassuugsformen 
gezogen  haben  könnte.    In  Bezug  auf  die  Vergleichung  des  Polybios 
mit  Piaton  soll  im  Uebrigen  Chodm'ceks  Schrift  ihr  Werth  hiermit  nicht 
abgesprochen  sein,  aber  sie  ist  nach  dieser  Richtung  nicht  Gegenstand 
meines  Berichts. 

Jackson  zeigt,  dass  der  aCu£  I,  2.  1253a,  7,  weit  entfernt  davon, 
ein  Räuberstein  zu  sein,  wie  noch  Bernays  übersetzt,  vielmehr,  wie 
schon  Göttling  aus  dem  Epigramm  des  Agathias  (Anthol.  IX,  482) 
nachgewiesen  hat,  ein  isolirter  und  dadurch  lahm  gelegter  Stein  im  Brett- 
spiel ist,  dass  ferner  Oncken's  Excurs  über  diese  Stelle  auf  einem 
Missverständniss  von  Göttling 's  Auseinandersetzung  beruht,  und  dass 
der  Widersinn  in  der  gewöhnlichen  Construction  dieser  Stelle  allein  von 
Spengel  erkannt,  aber  nicht  gehoben,  vielmehr  durch  Setzung  von 
uumsp  —  Im&uwcye  (Z.  4  — G)  in  Parenthesen  zu  beseitigen  ist.  Sodann 
beschäftigt  er  sich  mit  Erläuterung  der  in  jenem  Epigramm  berücksich- 
tigten Form  des  Brettspiels. 

*>)  Was  der  Verfasser  S.  44.  Anm.  *  von  »überzähligeut  Verfassungen 
redet,  welche  II,  12  genannt  sein  sollen,  ist  mir  vollkommen  unverständlich. 


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Politik.  Rhetorik. 


Sehr  verdienstlich  ist  Postgate 's  Besprechung  verschiedener 
schwieriger  Stellen  und  Sammlung  verschiedener  eigentümlicher  Sprach- 
härten  des  Aristoteles  in  diesem  Werk.  Der  Verfasser  ist  sehr  conser- 
vativ  in  der  Textkritik  und  vielfach  mit  Recht,  zum  Theil  aber  auch 
&ber  das  mir  glaubliche  Mass  hinaus,  da  doch  Aristoteles  mindestens 
griechisch  geschrieben  hat,  zum  Theil  endlich  hat  er  es  hier  und  da 
wohl  zweifelhaft  gemacht,  ob  nicht  das  Ueberlieferte  doch  noch  erträg- 
lich ist,  aber  keineswegs  allen  Verdacht  entfernt.  Auch  mit  seinen  Er- 
klärungen bin  ich,  wie  es  zu  gehen  pflegt,  theils  einverstanden  und  theils 
nicht.  Gewundert  habe  ich  mich,  dass  er  glaubt,  Sandvrj  (Bekker  fte-rd- 
ßaatg)  1307b,  36  thue  wirklich  dem  Sinne  Genüge,  während  doch  der 
Zusammenhang  entweder  napdßaotc  oder  dppurspa  als  logisches  Subject 
verlangt.  Eigene  Conjecturen  von  ihm  sind  folgende:  IV  (VII),  8. 
1328a,  25.  riioe  (für  re'woff)?  —  30.  nalteTv  (für  kaßeh)*  —  V  (VIII)  3. 
1338b,  1.  tiakkov  ry  (für  ?  fiäUov).  -  VI  (IV),  8.  1293b,  27.  au  xa\ 
(für  abrät),  schwerlich  richtig.  VIII  (V),  1.  1301b,  6-26.  [3ti>  —  <fv 
■zauTQ  zfj  noXtreia]. 

Von  der  Rhetorik  ist  eine  neue  Ausgabe: 

30)  The  Rhetoric  of  Aristotle  with  a  Commentary  by  the  late 
Edward  Meredith  Cope,  M.  A.,  formerly  senior  fellow  and  tutor 
of  Trinity  College;  revised  and  edited  for  the  syndics  of  the  univer- 
sity  press  by  John  Edwin  Sandys,  M.  A.,  fellow  and  tutor  of 
St,  John's  College  and  public  orator  in  the  University  of  Cambridge. 
London,  Cambridge  Warehouse.  Cambridge,  Deighton,  Bell  and  Co. 
1877.  3  Bde.  XX,  303.  340.  270  S.  gr.  8. 

mit  sehr  ausführlichem  Commentar  erschienen.  Derselbe  enthält  viel 
Schätzbares.  Man  muss  aber  zum  Zweck  einer  gerechten  Würdigung 
berücksichtigen,  dass  wir  ein  opus  postumum  vor  uns  haben,  und  dass 
laut  der  Vorrede  von  Sandys  (I.  S  VII -XI)  der  1873  verstorbene 
Cope  es  im  Wesentlichen  bereits  1867  —  1869  ausgearbeitet  hat  und 
dabei,  um  sich  möglichst  selbständig  zu  erhalten,  Spengel's  1867 
erschienene  Ausgabe  nur  gelegentlich  zu  Küthe  gezogen  zu  haben  scheint, 
die  vier  letzten  Jahre  seines  Lebens  aber  sich  nicht  mit  der  Ausfeilung 
seines  Manuscripts  beschäftigte.  In  Folge  davon  hat  im  dritten  Buche, 
wo  es  am  wenigsten  druckfertig  war,  Sandys  nicht  umhin  gekonnt  seiner- 
seits diese  Sorge  zu  übernehmen  und  für  die  drei  letzten  Capitel  dieses 
Buches,  für  welche  überhaupt  kein  Manuscript  mehr  vorhanden  war,  den 
Commentar  selbst  hinzuzufügen.  Als  Einleitung  zu  dieser  Ausgabe  ist 
die  1867  erschienene  Introduction  von  Cope  anzusehen  und  daher,  wie 
Sandys  bemerkt,  eine  solche  dieser  Ausgabe  selber  nicht  beigegeben. 
Die  Textkritik  bezeichnet  Sandys  selbst  als  Cope's  schwache  Seite  und 
windet  denn  damit  freilich  auch  nach  dieser  Richtung  hin,  nach  welcher 
die  Mängel  allerdings  augenfällig  genug  hervortreten,  dem  Bcurtheiler 


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358 


Aristoteles. 


die  Waffen  aus  den  Händen,  und  ein  Gleiches  gilt  ja  von  dem  Vorwurf 
einer  gewissen  Weitschweifigkeit  und  Ueberfülle,  der  dem  Commentar 
ohne  Zweifel  nicht  erspart  werden  kann  und  gleichfalls  von  Sandys  offen 
zugestanden  wird.  Auf  die  Vorrede  des  letzteren  folgt  ein  Abriss  von 
Cope's  Leben  aus  der  Feder  von  Munro.  Dem  ersten  Bande  sind  drei 
Anhänge,  dem  zweiten  einer  beigegeben,  von  denen  Cope  die  beiden 
ersten  bereits  früher  selbst  als  besondere  Artikel  im  Journal  of  Philo- 
logy  I  1868  veröffentlicht  hat,  und  dem  dritten  Bande  handschriftliche, 
bisher  ungedrucktc  Adversaria  des  1863  verstorbenen  Shilleto;  zwei 
Indices  von  Sandys  bilden  den  Schluss  des  Ganzen.  Der  Herausgeber 
verdient  für  seine  mühevolle  Arbeit  unseren  lebhaften  Dank. 

Es  sind  hier  jetzt  noch  die  Conjecturen  von  Gomperz  aus  dem 
oben  No.  12  aufgeführten  Aufsatz  zu  verzeichnen:  II,  25.  1403a,  8.  idv 
re  \prj)  [xai  —  nteovdxtQ).    HI,  7.  1408b,  7 f.  [Ixaarov  8  iorev]. 

Und  so  erübrigen  nur  noch  die  Schriften  und  Abhandlungen  zur 
Poetik,  bei  denen  es  gestattet  sein  möge  zwei  erst  1878  erschienene 
hier  bereits  vorwegzunehmen: 

31)  Die  tragische  Katharsis.  Von  P.  Manns.  In  den  Jahrb.  f. 
Philol.  CXVI.  1877.   S.  146—158.  182-186.  253  262. 

32)  Die  tragische  Katharsis.  Vom  Gymnasiallehrer  P.  Manns. 
Vor  dem  Emraericher  Gymnasial-Programm.  Emmerich  1877.  4.  S.  1 
bis  21.«) 

33)  Der  endlich  entdeckte  Schlüssel  zum  Verständniss  der  aristo- 
telischen Lehre  von  der  tragischen  Katharsis.  Von  Anton  Bullin- 
gcr,  königl.  Studienlehrer  in  Dillingen.  München,  Ackermann,  1878. 
20  S.  gr.  8. 

34)  Aristoteles,  Lessing  und  Göthe.  üeber  das  ethische  und  das 
ästhetische  Princip  der  Tragödie.  Von  Dr.  Hermann  Baumgart. 
Leipzig,  B.  G.  Teubner.  1877.   83  S.  gr.  8. 

35)  Aristophanes  und  Aristoteles  als  Kritiker  des  Euripides.  Vom 
Oberlehrer  Dr.  C.  Schwabe.  Vor  dem  Programm  der  Crefelder  Real- 
schul.'.   Crefeld  1877.  4.  S.  3—40. 

36)  De  Euripide  poctarum  maxime  tragico.  Dissertatio  inaugu- 
ralis  philologica  Halensis,  quam  scripsit  AemiliusNeidhardt,  Halis 
Saxouum  MDCCCLXXVHI.   39  S.  gr.  8. 

37)  Varia.   Von  J.  Vahlen.    Im  Hermes  XH.  1877.   S.  190. 

Manns  glaubt,  dass  in  den  vielumstrittcnen  Worten  6.  1449  b,  27  f. 
oV  iXeou  xai  <poßou  nepatvouaa  rijv  ratv  roiotrvwv  rcaB^fidraiv  xd&apozv 

**)  No.  32  ist  später  geschrieben  als  und  keineswegs  eine  blosse  Wieder- 
holung von  No.  31. 


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Rhetorik.  Poetik. 


das  tüjv  roeouTiov  nafyjjLdrtov  oicht  als  Genetiv  des  Objects  noch  der 
Trennung,  sondern  mit  Weil  des  Subjects  aufzufassen  sei:  »die  von  sol- 
chen Affecten  ausgehende,  bewirkte,  ihnen  eigentümliche  Reinigung«. 
Wir  erhalten  dafür  von  ihm  kein  anderes  Beispiel  (vermuthlich  a  us  dem 
sehr  einfachen  Grunde,  weil  es  kein  solches  giebt),  sondern  die  ei  nfache 
Versicherung,  dass  dies  grammatisch  recht  wohl  möglich  sei,  die  genau 
ebensoviel  werth  ist,  als  wollte  Jemand  uns  zureden,  im  Deutschen  könne 
die  Reinigung  Christoph's  ebenso  füglich  als  die  an  ihm  vielmehr  die 
von  ihm  an  Anderen  vollzogene  bedeuten.  Von  diesem  gemeinsamen 
Aasgangspunkt  aus  entfernt  er  sich  sodann  aber  gleich  weit  von  Weil 
wie  von  allen  übrigen  bisherigen  Auslegern,  indem  nach  ihm  das  durch 
diese  Reinigung  Hinweggeschaffte  Selbstsucht  und  Uebermuth  sein  sollen, 
so  dass  die  Wirkung  also  aus  einer  homöopathischen  zu  einer  allöopa- 
thischen  wird.  Nun  steht  freilich  noch  Pol.  V  (VIII),  7.  1342  a,  7  ff.  im 
Wege,  wo  als  Ausgangspunkt  dieser  ganzen  aristotelischen  Theorie  die 
heilende  und  besänftigende  Einwirkung  gewisser  ekstatischer  (i^opytd- 
Covra,  vgl.  ivHouataartxd  1341b,  34)  Melodien  auf  Leute,  die  an  krank- 
hafter Ekstase  (iv&ouoecurjwc) ,  nämlich  dem  sogenannten  Korybanten- 
taumel,  leiden,  bezeichnet  wird.  Aber  Manns  kommt  auch  über  diese 
Schwierigkeit  federleicht  hinweg,  indem  er  mich  belehrt,  dass  diese  bak- 
chischen  Melodien  nicht,  wie  man  gewöhnlich  annehme»),  ausgelassen 
heitere,  sondern  gerade  traurige,  wehmüthige,  voll  leidenschaftlichen 
Schmerzes,  gewesen  sein  dürften  M).  Er  muss  also  wohl  glauben,  dass 
jene  Patienten,  die  sogenannten  Korybantiastcn ,  vor  Allem  an  Lach- 
krämpfen litten  oder  in  sonstiger  Weise  innerlich  und  äusserlich  zu  ju- 
biliren  pflegten,  wogegen  denn  doch  wohl,  so  wenig  wir  auch  über  die 
Natur  ihrer  Krankheit  unterrichtet  sind,  einige  bescheidene.  Zweifel  er- 
laubt sein  werden. 

Bullinger  indessen  findet,  dass  diese  Belehrung  »sehr  schön«  und 
»in  der  gelungensten  Weise«  von  Statten  gegangen  sei,  aber  den  Gene- 
tivus  subiecti  kann  doch  auch  er  nicht  verdaueu,  sondern  zieht  es  vor 
mit  siegreichem  Selbstgefühl  ein  anderes  exegetisches  Monstrum  an  die 
Stelle  zu  setzen:  twv  rotouratv  naty/idratv  soll  gar  nicht  auf  oY  iXeou 
xai  <p6ßou,  sondern  auf  die  ganze  bisherige,  diesen  Worten  voraufgehende 
Definition  der  Tragödie  sich  beziehen  und  folglich  alle  derartigen  Affecte 
bezeichnen,  wie  sie  die  Tragödie  an  ihren  Personen  zur  Darstellung 

**)  Davon  ist  mir  nichts  bekannt.  Die  Ekstase  äussert  sich  bekanntlich 
sowohl  in  Trauer-  als  auch  in  Freudenausbrüchen,  ich  denke  also,  auch  jene 
alten  ekstatischen  Melodien  werden  abwechselnd  beiderlei  Stimmungen  Ausdruck 
gegeben  haben. 

H)  Die  Anstösse,  die  er  mit  Recht  an  xai  xaßdpaeuts  Z.  1 1  nimmt,  sind 
nicht  neu  und  lassen  sich  in  Wahrheit  auf  dem  Wege  blosser  Erklärung  nicht 
beseitigen,  wahrend  r^c  statt  xai  Alles  in  Ordnung  bringt. 


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360 


Aristoteles. 


bringt.  Auf  welche  Weise  nun  aber  Leser  und  Zuschauer  gerade  von 
diesen  und  gerade  durch  Furcht  und  Mitleid  gereinigt  werden  sollen, 
darüber  hält  der  Verfasser  es  nicht  für  nöthig  ein  Wort  zu  verlieren. 
Um  so  geeigneter  aber  sind  Abhandlungen  wie  die  seine  und  die  von 
Manns  uns  Furcht  und  Mitleid  zu  bereiten,  Mitleid  nämlich  mit  solcher- 
lei Interpretationskunststticken  und  »Furcht  vor  mehr  dergleichen«*4). 

Sehr  lesenswerth  und  gehaltvoll  ist  dagegen  das  Büchlein  von  Baum- 
gart, wenn  schon  auch  in  ihm  einige,  und  nicht  blos  unerhebliche  Dinge 
zum  Widerspruch  reizen.  Der  Verfasser  macht  (S.  4)  die  treffende  Be- 
merkung, dass  in  verschiedenen  Disciplinen  bei  Aristoteles  dieselben 
Begriffsbezeichnungen  eine  verschiedenartige  Begrenzung  und  Färbung 
annehmen,  und  weist  mit  Recht  auf  die  Verkehrtheiten  hin,  welche  not- 
wendig entstehen,  sobald  man  »mit  den  Sätzen  der  Rhetorik  unterschieds- 
los und  unvorsichtig  in  die  anderen  Disciplinen  hineinoperirt«  (S.  36);  nur 
aber  wäre  zu  wünschen  gewesen,  dass  er  sich  nicht  selber  (S.  15  f.)  eines 
gleichen  Fehlers  schuldig  gemacht  hätte,  indem  er  vom  Standpunkte  der 
Rhetorik  (II,  5.  8.  1382b,  26 f.  1386a,  33 f.)  aus  richtig  bemerkt,  dass 
was  wir  Furcht  für  Andere  nennen,  von  Aristoteles  mit  unter  Mitleid 
begriffen  ist85),  darüber  aber  zu  sagen  vergisst,  wie  sich  dies  mit  Poet. 
13.  1453  a,  4  ff.  bei  wirklich  gewissenhafter  Auslegung  verträgt.  Demzu- 
folge werden  dann  nach  kurzer  Einleitung  (S.  1—3)  zuerst  die  Begriffe 
von  Furcht  und  Miüeid  in  der  Ethik  (S.  4  -15),  dann  in  der  Rhetorik 
(8.  15  —  34)  und  erst  zuletzt  in  der  Poetik  (S.  50-61)  behandelt;  ein- 
geschoben ist  (S.  34-50,  vgl.  S.  16 ff.)  eine  in  derThat  niederschmetternde 
Kritik  der  Abhandlung  über  beide  Affecte  von  Döring  Philologus  XXI. 
S.  506 ff.  XXVII.  S.  702ff.  Kunstlehre  des  Arist  S.  306 ff.  (vgl.  d.  Ber.  f. 
1876.  V.  S.  293.  Anm.  15)  *).  Im  ersten  dieser  Abschnitte  zeigt  der 
Verfasser  einleuchtend,  dass  und  warum  in  der  Ethik  zwar  die  Furcht 
wesentlich,  aber  auch  nur  in  so  fern  in  Betracht  kommt,  als  eine  der 
Charaktertugenden,  die  Tapferkeit,  die  richtige  Mitte  zwischen  dem  Zu- 


24)  Nach  Kästner's  bekanntem  Epigramme. 

25)  Falsch  ist  es  jedoch,  wenn  zu  diesem  Zwecke  auch  1385b,  16  heran- 
gezogen wird  (S.  16.  21),  denn  xai  roür  kann  nicht  »und  das  ebenso«  oder 
»auch  findet  dies  Statt«  bedeuten ,  sondern  nur  »und  zwar« ;  allerdings  aber 
bezieht  Baumgart  die  Worte  richtig.  Offenbar  also  steht  nXyoioi*  hier  im 
Sinne  von  ifr^  also  nicht  von  der  nahen  Zukunft,  sondern  von  der  örtlichen 
oder  gleichsam  örtlichen,  sich  augenfällig  aufdrängenden  Nähe. 

»6)  Obwohl  Döring  selbst  Philologus  XX VII  S.  724  auf  meine  inzwischen 
gemachte  Erinnerung  hat  einräumen  müssen,  dass  er  ebendas.  XXI  S.  501  den 
von  Brandis  und  mir  gebrauchten  Ausdruck  »pathologisch«  missverstanden 
hat,  scheut  er  sich  doch  nicht  Kunstl.  des  A.  S.  311  dasselbe  Missverständniss 
zu  wiederholen.  Wie  sehr  der  Widersinn,  welchen  er  durch  dies  beispiellose 
Verfahren  zu  Stande  bringt,  lediglich  seine  eigene  Auseinandersetzung  trifft, 
liegt  jetzt  für  jeden  Einsichtigen  in  Baum  gart's  Widerlegung  (S.  34  f.)  zu  Tage. 


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Poetik. 


361 


viel  und  Zuwenig  des  Fürchtens  darstellt,  dagegen  das  Mitleid,  obwohl 
»Affect  eines  edlen  Charakters«  (Rhet.  II,  9.  1386  b,  13  f.),  keine  ähnlic  he 
und  überhaupt  noch  keine  besondere  Rolle  spielt,  dass  aber  trotzdem  das 
richtige  Mitleid  unser  ganzes  tugendhaftes  Verhalten 27),  namentlich  gegen 
unsere  Mitmenschen,  wesentlich  bedingt  und  folglich  in  der  Rhetorik,  als 
der  Disciplin  von  der  praktischen  Einwirkung  auf  die  Gemüther  der 
Menschen,  recht  eigentlich  den  Platz  zu  seiner  theoretischen  Bestimmung 
findet.  Ein  ganz  besonderer  Fortschritt  zur  Erkenntniss  des  Richtigen 
ist  aber  im  zweiten  und  dritten  Abschnitt  der  Nachweis,  dass  Lessing 
und  alle  folgenden  Erklärer  irrthümlich  dem  Aristoteles  die  Ansicht 
untergeschobeu  haben,  als  sei  Mitleid  unter  allen  Umständen  mit  Furcht 
für  uns  selbst  verbunden,  und  dass  in  Folge  davon  namentlich  Döring, 
aber  auch  Andere  fälschlich  geglaubt  haben,  er  kenne  nur  ein  selbst- 
süchtiges Mitleid.  Völlig  richtig  wird  auch  (S.  17  f.)  das  Setvov  und  seiue 
das  Mitleid  erstickende  Wirkung  (Rhet.  II,  8  1386a,  19 ff.)  gegenüber 
den  seltsamen  Missverständnissen  von  Döring  erläutern88).  Aber  nicht 
nur  der  damit  verbundene  Versuch  Lessing's  Erklärung  des  iptXdvfr(Hur>ov 
(Poet.  13.  18)  zu  rechtfertigen  scheint  mir  misslungeu,  sondern  es  ist 
dazu  auch  nicht  einmal  der  Versuch  gemacht  uns  zu  erklären,  wie  es 
denn  die  Tragödie  anfangen  könnte  nicht  bloss  durch  Vermittelung  des 
Mitleids,  sondern  auch  unmittelbar  uns  Furcht  für  uns  selbst  zu  erregen, 
da  sie  uns  ja  doch  nicht  unmittelbar  ein  uns  oder  den  Unsern  nahe  be- 
vorstehend erscheinendes  Leiden  (Rhet.  II,  5.  1382a,  21  ff.)  vorführen 
kann.  So  lange  diese  Erklärung  fehlt,  kann  aber  auch  von  einer  Recht- 
fertigung des  ?  iXeov  -  $  <pußo\>  in  der  auch  sonst  anstössigen  Stelle 
Poet,  11.  1452a,  38f.  keine  Rede  sein.  So  richtig  ferner  Baum  gart  ge- 
gen Döring  bemerkt,  dass  in  der  Definition  der  Furcht  (Rhet.  a.  a.  0.) 
von  keinem  uns  sicher  und  nahe  drohenden  Unglücksfall  die  Rede 
ist,  ebenso  unzweifelhaft  wird  andrerseits  in  ihr  ein  bestimmtes  Leid 
ins  Auge  gefasst,  welches  wir  uns  nahe  vorstellen,  und  die  Polemik  gegen 
Lessing,  Döring,  Reinkens  ist  mithin,  in  soweit  sie  gegen  die  von 
diesen  (wie  von  Ed.  Müller,  Susemihl  und  Andern)  gemachte  Unter- 
scheidung einer  tragischen  und  einer  geraeinen  Furcht  sich  richtet,  völlig 
jaAfehlt,  so  fern  doch  die  Tragödie  auch  nach  des  Verfassers  eigenem  Zugc- 
ständniss  uns  nicht  sowohl  die  Furcht  vor  denselben  Leiden,  die  sie  dar- 
stellt, sondern  nur  das  unbestimmte  Furchtgefühl  menschlicher  Schwäche, 
vor  allen  möglichen  Leiden  erwecken  kann.  Man  sieht  also,  dass  die  Defi- 
nitionen der  Affecte  in  der  Rhetorik  keineswegs  so  weit  sind,  um  alle 
Fälle,  wie  Baumgart  meint,  sondern  nur  um  alle  für  den  Redner  in 

v)  Nur  aber  von  einer  Einwirkung  auf  die  <ppöv^atq  und  aotpia  zu 
reden  (S.  11)  ist  ein  Unding:  aotpia  bezeichnet  das  metaphysische  Wissen. 

*»)  Vgl.  die  übereinkommenden  Bemerkungen  gegen  Döring  von  Neid- 
hardt S  22ff.  Anm.  45.  46. 


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362 


Aristoteles. 


Betracht  kommenden  zu  umfassen.  Schon  hiernach  kann  ich  der 
Deutung,  welche  Baumgart  wie  früher  so  jetzt  im  vierten  Abschnitte  der 
Auffassung  des  Aristoteles  von  der  Wirkung  der  Tragödie  giebt,  nicht 
beitreten,  aber  auch  desshalb  nicht,  weil  ich  auch  jetzt  noch  seine  Er- 
klärung von  nadr/para  als  Erscheinungsformen  der  Affecte  (nd&r,)  für 
unhaltbar  erachte,  ferner  weil  es  mir  ein  Widersinn  erscheint,  dass  die 
Tragödie  durch  richtige  Erregung  von  Furcht  und  Mitleid  doch  zugleich 
solche  unvollkommene,  theilweise  auch  vielleicht  richtige  Erscheinungs- 
formen beider  hervorrufen  und  schliesslich  zur  richtigen  Mitte  und  eben 
damit  zum  harmonischen  Einklang  von  Furcht  und  Mitleid  bringen  soll29), 
endlich  aber  auch  desshalb  nicht,  weil  auch  diese  Erklärung  im  Wider- 
spruch mit  der  obigen  Steile  der  Politik,  also  mit  der  Grundthatsache 
der  ganzen  Theorie,  der  Katharsis  der  Korybantiasten,  steht.  Denn  diese 
werden  doch  von  der  mitgebrachten  und  nicht  von  der  durch  die  vorge- 
spielte Musik  in  ihnen  erregten  Ekstase  befreit,  jede  Deutung  aber,  die 
sich  mit  dieser  Grundthatsache  in  Widerspruch  setzt,  ist  eben  damit  falsch. 
Und  so  sehe  ich  keinen  Anlass  diejenige  Modifikation  der  Müllerschen 
Auffassung,  welche  ich  ganz  in  dem  gleichen  Gegensatz  wie  Baumgart 
gegen  Bernays  und  dessen  Nachbeter  bisher  vertreten  habe,  zu  Gunsten 
der  seinen  aufzugeben.  Völlig  beifallswtirdig  aber  erscheint  mir  die  Er- 
örterung im  fünften  Abschnitt  »des  Aristoteles  Lehre  von  der  Hedoue 
und  dem  Kalont  (S.  61  -  75),  in  welcher  der  Satz  des  Aristoteles  (nik. 
Eth.  X,  13.  1153a,  23 ff.),  keine  Kunst  vermöge  Lust,  Freude,  Genuss 
{fjSovi})  als  solche  hervorzubringen,  wohl  aber  habe  sie  das  herbeizu- 
schaffen, was  die  Möglichkeit  (Suva/it?)  zu  ihnen  giebt,  auch  auf  die  tra- 
gische Kunst  angewandt  und  aus  ihm  erklart  wird,  wesshalb  das  Schöne 
keinen  Platz  in  der  Definition  der  nachahmenden  Kunst  bei  Aristoteles 
hat,  weil  nämlich  nach  ihm  das  Schöne  das  Gute  ist,  so  fern  es  eben 
als  Gutes  Freude  erweckt  (Rhet.  I,  9.  1366  a,  34  f.),  während  doch  andrer- 
seits der  uaehahmenden  Kunst  das  Ziel  bei  ihm  so  gesteckt  ist,  dass 
Schönheit  und  Kunstgcnuss  etwas  aus  demselben  sich  nothwendig  Er- 
gebendes sind.  Im  sechsten  und  letzten  Capitel  (S.  76  -  88)  endlich  wird 
hiernach  mit  Recht  behauptet,  dass  die  von  ihm  der  Tragödie  zugeschrie- 
bene Wirkung,  gerade  insofern  sie  eine  ästhetische,  auch  momentan  eine 
ethische  ist,  und  dass  Aristoteles,  Lessing  und  Göthe  im  Kern  ihrer  Auf- 
fassungen einander  ungleich  näher  standen,  als  es  den  Anschein  hat. 

So  weit  die  Abhandlung  von  Schwabe  den  Aristoteles  betrifft,  wie- 
derholt sie  im  Wesentlichen  nur  die  frühere  Erörterung  aus  den  Jahrb. 
f.  Philol.  CIX.  1874.  S.  97  ff.  (vgl.  d.  Ber.  f.  1874.  III.  S.  389),  um  dann 
nach  einer  Uebcrsicht  auch  über  die  von  Aristophanes  an  Euripides  geübte 


*■')  Ueberdies  heisst  ntpatvetv  genau  wie  das  völlig  entsprechende 
deutsche  »erzielena  nicht  »schliesslich  bewirken«,  sondern  überhaupt  »bewirken«, 
wenn  auch  natürlich  die  Wirkung  erst  zuletzt  zum  Absehluss  kommt. 


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Poetik. 


Kritik  aus  diesem  Allen  nachzuweisen,  dass,  wie  schon  Th.  Kock  meinte, 
beide  Kritiker  in  ihrem  Urtheil  gar  nicht  wesentlich  von  einander  abge- 
wichen seien. 

Im  Gegensatz  hierzu  sucht  Neidhardt  Folgendes  darzuthuu: 
1.  Aristoteles  habe  den  Euripides  trotz  aller  von  ihm  nicht  verkannten 
Fehler  desselben  wirklich  für  den  grössten  Tragiker  lediglich  desshalb 
gehalten,  weil  seine  Stücke  häufiger  unglücklich  endeten  als  die  des 
Aeschylos,  Sophokles  und  der  anderen  Tragödiendichter.  2.  Die  Erör- 
terung des  Aristoteles  über  die  tragische  Katharsis  sei  vollständig  er- 
halten, nämlich  im  13.  Capitel  (S.  17.  Anm.  30) M).  3.  Auch  in  der  Poetik 
sei  von  keiner  Furcht  für  Andere  die  Rede.  Neidhardt  hat  wenigstens 
den  Versuch  gemacht  die  Gegeninstanz  1453a,  4 ff.  zn  beseitigen,  aber 
die  Spitzfindigkeiten  und  Sophismen,  die  er  zu  diesem  Zwecke  anwenden 
muss,  zeigen  am  Besten,  wie  unmöglich  dies  ist  4.  Gleichfalls  in  Ueber- 
einstimmung  mit  Baumgart  sucht  auch  er,  jedoch  auf  andere  Weise,  zu 
zeigen,  dass  ipddvHpamov  von  Lessing  richtig  als  eine  Abschwächung  von 
IXboq  gefasst  sei.  5.  Dagegen  sei  ptapdv  (C.  13.  14),  welches  er  wohl 
mit  Recht  nach  dem  Vorgang  Anderer  für  ungefähr  gleichbedeutend  mit 
dem  Secvov  der  Rhetorik  (s.  o.  S.  361)  erklärt,  umgekehrt  als  eine  extreme 
Steigerung  des  Furcht-  und  Mitleiderregenden  anzusehen.  6.  In  der  Be- 
zeichnung der  Wirkung  der  Tragödie  (1449b,  27 f.,  s.  o.  S.  358f.)  sei  oV 
iXeou  xai  <p6ßou  emphatisch  zu  verstehen  von  der  richtigen  Furcht  und 
dem  richtigen  Mitleid31),  und  diese  Wirkung  habe  Aristoteles  darein 
gesetzt,  dass  durch  die  schliessliche  Herabminderung  dieser  beiden  Affecte 
auf  ihr  richtiges  Mittelmass  ihre  anfängliche  zu  starke  Erregung  durch 
die  Tragödie  beseitigt  werde.  Auch  hier  denkt  sich  also  Neidhardt  die 
Sache  sehr  ähnlich  wie  Baum  gart,  und  auch  er  will  nichts  davon  wissen, 
dass  vielmehr  der  schon  mitgebrachte  Furcht-  und  Mitleidstoff  das  zu 
reinigende  oder  vielmehr  durch  die  betreffende  Reinigung  zu  beseitigende 
Object  seien.  Es  treffen  ihn  aber  eben  desshalb  auch  die  gleichen  Ein- 
wände. In  der  That,  similia  similibus  expellere  hat  einen  Sinn,  paria 
paribus  aber  erinnert,  wie  Manns  richtig  bemerkt,  an  den  seligen  Münch- 
hausen, der  sich  selbst  beim  Schöpfe  aus  dem  Sumpfe  herauszog,  oder, 
wie  schon  Reinkens  sagte,  an  Jemanden,  dem  umgekehrt  die  Aufgabe 
gestellt  wäre  sich  beim  eignen  Schöpfe  aufzuheben  und  in  einen  Abgrund 
zu  werfen.  Kurz,  so  sehr  ich  den  Fleiss  und  Scharfsinn  des  jungen 
Verfassers  anerkenne,  kann  ich  doch  in  keinem  dieser  sechs  Punkte  ihm 


»)  Richtig  fasst  er  übrigens  S.  34.  Anm.  61  das  Verhältniss  des  vierzehnten 
Capitels  zum  dreizehnten  auf.  Aber  genau  ebenso  ist  dies  schon  von  mir 
geschehen. 

31)  Richtig,  aber  nur  nicht  durch  Emphase  zu  erklären,  sondern  durch 
die  medicinische  Analogie:  Heilmittel  können  natürlich  nur  die  richtige 
Furcht  und  das  richtige  Mitleid  sein. 


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364 


Aristoteles.  Poetik. 


beistimmen,  wohl  aber  darin,  wenn  er  7.  anerkennt,  dass  ich  14.  1454  a, 
34  ft.  den  Widerspruch  der  Entscheidungsgründc  mit  der  überlieferten 
Entscheidung  nachgewiesen  habe,  nunmehr  aber  seinerseits  zeigt,  dass 
das  dza&it  der  grössere,  das  juapov  der  geringere  Fehler  ist,  umgekehrt 
als  ich  glaubte,  und  daher  die  Erkennung  vor  der  That  erst  den  dritten, 
die  wissentliche  That  aber  den  zweiten  Rang  einnimmt  und  folglich  viel- 
mehr 1454  b,  2  und  4  SsÜTepov  und  xpdrtarov  ihre  Plätze  tauschen 
müssen. 

Vahlen  vermuthet  2.  1448b,  15  jetzt  uxnzep  yap  für  wnzef)  yda. 

38)  Aristoteles.  Poetique  avec  des  extraits  de  la  Politique  et  des 
Problemes.  Traduction  francaise  par  E.  Egger.  4.  ed.,  revtie,  corrigt'C 
et  augment^e  de  la  traduction  des  extraits  de  Proclus  rclatifs  h  la 
Poetique.    Paris  1877.  XIV  und  65  S. 

ist  mir  nicht  zu  Gesicht  gekommen. 


Druck  Ton  J.  OrHjcer'»  Buchdruck«™«  fC.  Feleht)  in  Jlorlln- 


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JAHRESBERICHT 

über 

die  Fortschritte  der  classischen 


Altertumswissenschaft 

herausgegeben 

von 

Conrad  Bursian, 

ord  Öffentl.  Prof.  der  claffifchen  Philologie  an  der  Universität  München 

Zehnter  Band. 


Fünfter  Jahrgang. 
1877. 

Zweite  AbtneUung: 

LATEINISCHE  KLASSIKER. 


BERLIN  1879. 
VERLAG  VON  S.  CALVARY  &  C<>- 
\V.  Unter  den  Linden  17. 


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Inhalts  -  Verzeichniss 

des  zehnten  Bandes. 


Seite 

Bericht  über  Mautus  von  Oberlehrer  Dr.  Aug.  Lorenz  in 
Berlin.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgange) 

Jahresbericht  über  Terentius  und  die  übrigen  sceui- 

schen  Dichter  (ausser  Plautus)  für  1877  von  Dr.  A. 

Spengel  in  München   314  330 

Terentius  314       Zur  Vita  Terentii  322.    -    Fragmento  der  seeni- 
schen  Dichter  323.  —  Publilius  Syrus  326.  —  Seneca  328 

Jahresbericht  über  die  römischen  Epiker  von  Prof.  Dr. 

Emil  Baehrens  in  Groningen  50—61 

Vergilius  50  —  Silius  62.  —  Sitatius  52  —  Claudianus  54.  —  Si- 
donius Apollinaris  58.  —  Dracontius  58.  —  Germanicus  58.  Por- 
fyrius  Optatianus  58.  —  Ausonius  60   -  Avionus  61. 

Bericht  über  die  Literatur  zu  Lucretius,  das  Jahr  1877 
umfassend.  Voran  gehen  Nachträge  zu  früheren  Jahresbe- 
richten von  Dr.  A.  Brieger  in  Halle  62—75 

Naturphilosophie  63.  —  Literarhistorisches  65.  —  Composition  des 
Gedichtes  65.  —  Prooemium  68.  —  Textkritik  70.  — 

Bericht  über  die  Literatur  zu  Ovid  vom  Jahre  1877  von  Prof. 

Dr.  A.  Riese  in  Frankfurt  a.  M  20-29 

Fasten  24.  -   Ibis  27.  Allgemeines  28.  —  Heroiden  20.  —  Meta- 
morphosen 23. 

Jahresbericht  über  die  Literatur  zur  Anthologie  Latina 
aus  dem  Jahre  1877  von  Prof.  Dr.  A.  Riese  in  Frank- 

furt  a.  M   30  34 

Allgemeines  30.  —  Symphosius  und  Rathseipoesie  34. 

Jahresbericht  über  die  Römischen  Bukoliker  von  Dr. 

Th.  Fritzsche  in  Güstrow  76-83 

Virgilius  76 

Jahresbericht  über  die  Literatur  zu  Horatius  von  Hofrath 

Prof.  Dr.  H.  Fritzsche  in  Leipzig  1—19 

Ausgaben  und  deutsche  Uebersetzungen  1.  —  Französische  Ueber- 
setzung  4.  —  Alto  Erklärer  5  -  Znr  Exegese  und  Kritik  7.  — 
Znsatz  der  Redaction  19. 

Jahresbericht  über  die  römischen  Satiriker  (ausser  Lu- 
cilius  und  Horatius)  von  Prof.  Dr.  L.  Friedländer  in 

Königsberg   307—313 

Petronius  307.  -  Persius  307  —  Martialis  308.  —  Iuvenalis  310. 


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VI  Inhalts-Yerzeichniss. 

Seite 

Bericht  über  Tibull  und  Properz  für  die  Jahre  1874, 

1875  und  1876  von  Prof.  Richard  Richter  in  Dresden.  274—306 

Tibull  174.  — Metrisches  274  -  Composition  276  —  Handschrift- 
liches 285.  —  Kritik  285.  —  Uebersetiungen  295  —  Properz 
296  —  Sprachgebrauch  296.  —  Kritik  und  fixegeBe  296. 

Bericht  über  Catull  undPhaedrus  von  Prof.  R.  Richter 
in  Dresden.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgänge). 

Bericht  über  die  neueste  Literatur   zu  den  römischen 

Historiker  (ausser  Tacitus)  bis  zum  Schlüsse  des  Jahres 

1877  von  Prof.  Dr.  A.  Eussner  in  Würzburg  .    .  105-*224 

Erste  Abtheilung  105.  Allgemeines  105.  —  Casar  109.  (üoher 
den  Autor  und  seine  Gesammtwerke  109.  Bellum  Oallicum  112. 
Bellum  Civile  122  Fragmente  und  uuächte  Schriften  130.)  — 
Cornelius  Nepos  139.  —  Sallustius  152  (Allgemeines  152. 
Catilina  169.  Iugurtha  185.  Historiae  197  Epistulae  200.  In- 
vectivae  202.)  -  Zweite  Abtheilung  207.  Livius  207.  — 
Epitome  des  Florus  223. 

Bericht  über  Tacitus  von  Prof.  E.  Wölfflin  in  Erlangen. 
(Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Jahresbericht  über  die  Literatur  zu  Cicero 's  Werken  aus 
der  Jahren  1876  und  1877  von  Prof.  Dr.  Iwan  Müller 
in  Erlangen   225-273 

Allgemeines  225.        Rhetorische  Werke  226.   -  Reden  232.  — 
Philosophische  Schriften  242.  -  Briefe  266. 

Bericht  über  die  römischen  Rhetoren  von  Prof.  Iw. 
Müller  in  Erlangen  und  Prof.  C.  Bursian  in  München. 
(Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Jahresbericht  über  Plinius  den  Aelteren  von  Prof.  Dr. 

Ulrichs  in  Würzburg  35-49 

Handschriftliches  35.  —  Allgemeines  36  —  Conjecturalkritik  37.  — 
Kunstbistorisches  42.  —  Quellen.  —  Untersuchungen  45 

Bericht  über  die  römischen  Philosophen  von  Prof.  M. 
II  e  i  n  z  e  in  Leipzig.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgänge). 

Bericht  über  lateinische  Grammatiker  von  Prof.  H. 
Hagen  in  Bern.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Jahresbericht  über  die  auf  Vulgärlatein  bezügliche  Lite- 
ratur aus  dem  Jahre  1877.  (Mit  Nachträgen  aus  dem  Jahre 
1876)  von  Dr.  E.  Ludwig  in  Eisenach  84-  104 

Bellum  Hispaniense  et  Africanum  84.  —  Cicero  88.  —  Nepos  90.  - 
Tertullianuß  90.  —  Ammianos  Marcellinus  91.  —  Commodianus  91. 
—  Chalcidius  92.  —  Anthimus  92.  —  Bibellatein  93.  (Vulgata 
94.  Mala  95.  Patrologie  96).  —  G 1  o ssographie  97.  (Allgemeines 
97.  Dositheus  99.  Placidus  99.  Mittelalterliche  Glossare  100.)  — 
Vulgärlatein  u/id  Romanisch.  101. 


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Jahresbericht  über  die  Litteratur  zu  Horatius. 

Von 

Hofrath  Professor  Dr.  H.  Pritzsche 
in  Leipzig. 


A.  Ausgabe  und  deutsche  Uebersetzungen. 

1)  Des  Q.  Horatius  Flaccus  Oden  und  Epoden.  Text  und  Ueber- 
setzung  mit  Erläuterungen  von  Theod.  Kayser,  Prof.  am  Gymnasium 
zu  Tübingen.   Tübingen,  Fues.  1877,  XII,  339  S.  8. 

Die  Wahrheit  behält  immer  die  Oberhand.  Das  lehrt  auch  diese 
Ausgabe  des  Horaz,  deren  Bearbeiter  sich  gegenüber  der  »negativen 
Modekritik«  offen  als  Vertreter  der  conservativen  Richtung  erklärt,  einen 
sich  an  die  Ueberlieferung  der  Handschriften  anschliessenden  Text  giebt 
und  nur  an  ganz  wenig  Stellen  (z.  B.  Od.  III,  5,  15  trahenti)  Conjectu- 
ren  zugelassen  hat 

Abgesehen  von  diesem  exemplum  trahens  perniciem  veniens  in  aevom 
sind  die  Anmerkungen  des  Herausgebers  (S.  279)  von  hohem  Werthe, 
wo  dieser  vorzüglich  die  ästhetische  Seite  der  Behandlung  urgirt  und  von 
ihr  aus  die  Aechtheit  und  den  inneren  Zusammenhange  der  Oden  ge- 
genüber dem  jetzt  beliebten  Fahnden  auf  Unterschiebungen  und  Zer- 
legungen der  Gedichte  an  den  Tag  legt.  Hier  und  da  hat  er  freilich 
die  Klippe  nicht  ganz  vermieden,  welche  durch  Zahleuverhältnisse  der 
Strophen  scheitern  und  einer  zurückzuweisenden  Zahlenmystik  Hinter- 
pförtchen offen  lässt 

Jeder  Ode  giebt  auch  unser  Uebersetzer  eine  den  Inhalt  andeu- 
tende Ueberschrift  Recht  artig  ist  z.  B.  die  zu  Od.  IV,  2:  »Schwan 
und  Biene«.  Eine  strenge  Durchführung  ist  freilich  schwierig,  ja  sie 
widerspricht  nach  meiner  Ansicht  dem  Wesen  der  antiken  Lyrik.  Haben 
doch  selbst  unsere  grössten  deutschen  Dichter  sich  selbst  verkennend 
Missgriffe  in  dieser  Beziehung  gethau  (z.  B.  Schiller  mit  der  Ueber- 
schrift des  Gedichtes  »Sehnsucht«).  So  erweckt  die  Ueberschrift  zu  Od. 
II,  9  »Nicht  immer«  eine  ganz  andere  Erwartung  des  Lesers  als 
durch  die  Betrachtung  der  Dichtung  erfüllt  wird. 

Jahresbericht  für  AiUrthum»- WUienhchafc  187?   II.  1 


2 


Horatius. 


Als  Gewand  der  Uebersetzungen  hat  Kayser  die  betreffenden  an- 
tiken Metra  beibehalten.  Meine  Ansicht  hierüber  habe  ich  in  diesen 
Jahresber.  II.  in,  1  S.  191  ff.  ausgesprochen.  Der  Verfasser  hat  laut 
Vorrede  S.  VIII  die  Schwierigkeiten,  welche  eine  gelungene  wirklich 
deutsche  Uebersetzung  in  Asklepiadeen,  alcäischen  Strophen  u.  s.  w. 
macht,  nicht  verkannt.  Hat  er  sprachlich  den  Sinn  auch  sehr  oft  tref- 
fend wiedergegeben  (z.  B.  Epod.  I,  34  den  Tropus  in  discinctus  durch 
den  Tropus  des  deutschen:  ein  lockerer  Erbe),  so  hat  doch  auch  er 
das  nicht  umgehen  können,  was  wir  an  anderen  Uebersetzungen  in  antiken 
Versmassen  als  nicht  deutsch  bezeichnet  haben,  z.  B.  die  Art,  Wör- 
ter wie  ihn,  ihm  als  Kürzen  zu  brauchen  (Od.  I,  1,  24 

—  Lager-  und  Hörnerklang 
Mit  Drommeten  vermischt  freut  ihn  und  Schlachtgewühl). 

So  ist  auch  Kayser  nicht  Uber  den  Missstand  weggekommen,  wel- 
chen gewisse  deutsche  Adjectiva  in  der  Uebersetzung  bewirken.  Als 
Dactylen  sollen  wir  z.  B.  recitiren,  Od.  IV,  1,  40: 

—  jetzt  folg'  ich,  wenn  du  entfliehst, 
Durch  den  rollenden  Strom,  grausamer  Knabe,  dir. 

Oder  Od.  I,  1,  27: 

Ob  dem  Hirsch  ihm  erspürt  folgsamer  Hunde  Schaar.1) 

Trotz  dieser  Ausstellung  sei  diese  Uebersetzung  als  eine  den  besten 
ebenbürtige,  namentlich  zum  Vorlesen  nach  beendigter  Lectüre  einer  Ode 
den  Fachgenossen  empfohlen.  Im  Folgenden  wird  sich  wiederholt  Ge- 
legenheit bieten  auf  Kayser's  Uebersetzung  zurückzukommen.  Im  Inter- 
esse derer,  welche  zeitig  in  den  Besitz  des  Buches  gekommen  sind,  seien 
die  nachträglich  (im  November)  veröffentlichten  Berichtigungen  des  Her- 
ausgebers hier  abgedruckt.  S.  10  ist  zu  IV,  8  die  Variante  rafft  hinzu- 
zufügen. —  S.  217  V.  2  ist  zu  lesen:  Lichte  Zier  des  Himmels, 
verehrt  wie  jetzt  so  u.  s.  w.  —  S.  224  fehlt  unter  den  Varianten  I,  26 
m«s.  —  S.  232  V.  17  lies  sepiäcrü.  —  S.  261  V.  37  lies  sei  es.  — 
S.  286  L.  9  v.  o.  lies  in  den  drei  Schlussstrophen.  —  S.  306  L.  8 
v.  u.  lies  statt  drei  zweimal  drei.  —  S.  316  L.  10  f.  v.  o.  lies 
8  +  12  +  12  +  8. 

2)  Die  alten  Lieder  des  Q.  Horatius  Flaccus  im  neuen  Gewände 
von  Dr.  Felix  Köster,  zu  Naumburg  a.  d.  Saale  Würzburg  1877. 
Selbstverlag  von  P.  Schulze.  VIII,  156  S.  8. 

Die  Vorrede  des  Buches  giebt  uns  folgende  Aufschlüsse.  Der 


»1  Allerdings  schrieb  Schiller  in  der  Braut  von  Messina:  Zwar  weil  der 
Vater  noch  gefürchtet  herrschte,  |  Hielt  er  durch  gleicher  Strenge  furchtbüre 
|  Gerechtigkeit  die  Heftigbrausenden  im  Zügel.    Aber  jetzt  würde  Schiller 
diese  Harte  vermeiden. 


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Horatius. 


3 


[Jebersetzer  ist  Doctor  der  Medicin,  hatte  »seit  20  Jahren  den  Ho- 
raz  nicht  mehr  zur  Hand  genommene  und  übernahm  jetzt  diese 
üebersetzung  in  deutschen  Reimversen,  um  den  älteren  Gelehrten,  wel- 
chen unter  den  Mtthen  ihrer  Lebensstellung  »das  Latein  ausgegangen«, 
den  Genuss  von  Horazens  Poesien  zu  erleichtern.  Aber  auch  »für  den 
Schüler  hat  er  geschrieben  und  sich  in  dem  Gedanken  gefreut,  seinen 
Söhnen  einstmals  durch  eine  fliessende  Üebersetzung  mehr  Geschmack 
an  dem  lorbeergekrönten  Dichter  zu  verschaffen,  als  er  demselben  unter 
des  seligen  Kirchner's  Leitung  auf  der  Schulbank  Schulpforta's  abge- 
winnen konnte«.  Gelang  ihm  die  Uebertragung  nicht  immer,  sollte  er 
selbst  »hier  und  da  einen  Bock  geschossen  haben«,  so  werden  die  »ge- 
strengen Herren  Philologen«  gebeten  milde  zu  urtheilen,  und  ihm,  dem 
Nichtphilologen  »die  Unthat  nachsichtig  zu  verzeihen«. 

Den  am  Schlüsse  dieses  Satzes  ausgesprochenen  Wunsch  werden 
die  Philologen  gern  erfüllen,  wenn  sie  sich  auch  nicht  bewogen  fühlen 
das  Buch  ihren  Schülern  zu  empfehlen.  Denn  Versehen  —  um  das 
Wort  Böcke  nicht  zu  wiederholen  —  finden  sich  in  arger  Weise,  z.  B. 
in  der  Construction  der  Schlussstrophe  von  Od.  UI,  9: 

Ist  jener  wirklich  schöner  noch 

Als  Sternenlicht,  so  bist  du  leichter  doch 

Als  Kork,  und  wilder  als  die  Hadria; 

Ich  lebt'  und  stürbe  gern 

Mit  dir  als  meinem  Herrn. 

Wie  in  diesem  Verslein,  so  ist  vielfach  die  Poesie  des  Horaz  ver- 
wässert, der  Ausdruck  nicht  selten  uuedel  oder  falsche  Vorstellungen  er- 
weckend.   Man  vergleiche  Od.  II,  2,  1—2: 

Ohne  Farbe  ist  das  Silber, 

Das  in  karger  Erde  steckt  u.  s.  w. 

Od.  IV,  26  Schluss: 

Göttin,  die  du  Cyperns  Glück  zu  lieben 
Pflegst,  und  Memphis,  das  den  Schnee  nicht  kannte, 
Mit  der  hochgeschwungnen  Gcissel  Hieben 
Zücht'ge  Chloe"  mir,  die  arrogante. 

B.  Französische  Uebersetzungen. 

3  )  Od  es  d'Anacreon  traduites  en  vers  .  .  et  douze  Odes  d'Horace 
traduites  cn  vers  par  A.  Belhomme,  ancien  avouö  ä  la  Cour  d'appcl 
de  Paris  etc.    Paris,  librairie  Hachctte  et  Co.  1876.  XI,  204  S.  8. 

4)  Poesies  legeres.  La  Pl&ade  Latine.  Tradnctions  contenant 
un  choix  de  poesies  legeres  de  Catulle,  Horace,  Virgile,  Gallus  etc.  par 
E.-P.  Dubois-Guchan,  officicr  de  la  Legion  d'Honneur  et  de  l'Insti- 
tution  publique.  Paris,  librairie  de  Finnin  Didot  fri-res.  1877.  319  S.  8. 


4 


Horatius. 


Wissenschaftliche  Bedeutung  haben  diese  zwei  Uebersetzungen  nicht. 
Beide  Bearbeiter  geben  eine  Anzahl  Oden  des  Horaz  in  sehr  freier,  vom 
Originale  oft  bis  zur  Unkenntlichkeit  abweichenden  Reimversen.  Belhomme 
erklärt  in  der  Vorrede,  dass  er  jetzt  in  seinem  64.  Jahre,  von  Amtsge- 
schäften zurückgezogen,  die  vorliegenden  Poesien  seinen  Freunden  zu 
Liebe  veröffentliche,  und  er  thut  dies  mit  so  liebenswürdiger  Bescheiden- 
heit, dass  es  Unrecht  wäre  eine  eingehende  scharfe  Kritik  über  das  Ein- 
zelne zu  üben.  Uebersetzt  hat  er:  Od.  I,  5.  I,  13.  I,  23.  I,  24.  I,  35. 
n,  6.  n,  8.  II,  12.  III,  9.  III,  11.  IV,  7.  Epod.  XVI. 

Der  Herausgeber  von  No.  4  hat  folgende  Oden  auf  dem  Ambos 
gehabt:  I,  4.  I,  8.  I,  11.  I,  22.  I,  23.  I,  38.  II,  2.  II,  5.  II,  11.  III,  8. 
III,  9.  III,  13.  III,  18.  III,  26.  Epod.  VII.  Dazu  Epist.  I,  3.  I,  4.  I,  9 
und  im  Auszuge  Epist.  II,  1.  Ohne  die  Responsion  der  Strophen  zu 
beachten  übersetzt  er  Od.  III,  9,  9  ff.  (pro  quo  non  metuam  mori  -  pro 
quo  bis  patiar  mori): 

H.  Pour  Chloö  sont  tous  mes  amours, 
Cette  enfant  de  Thrace  m'enchante; 
Son  luth  est  doux,  sa  voix  touchante, 
Je  mourrais  pour  sauver  ses  jours. 

L.  Moi,  pour  Calais  je  soupire, 
II  me  donne  et  j'aime  ses  lois; 
Que,  pour  lui,  je  meure  deux  foix, 
Oui,  deux  fois  pourvu  qu'il  respire! 

Wenigstens  leise  annähernd  an  die  symmetrische  Form  bei  Horaz 
schreibt  Belhomme: 

H.  Aujourdhui,  de  Ghloe  je  subis  l'influence, 
Chloe  dont  sur  le  luth  nulle  n'a  la  science. 
De  lui  donncr  ma  vie  hcureux,  si  mon  tröpas 
De  la  Parque  pouvait  racheter  ses  appas. 

L.  Je  cheris  Calais;  pour  moi,  semblable  flamme 
Brüle  mon  Calais,  et  consume  son  ärae, 
Et  je  voudrais  soustraire  au  destin  les  appas 
De  l'enfant  qui  me  charme  et  subir  deux  tröpas. 

C.  Italienische  Uebersetzung. 

5)  Prova  d'  un  volgarizzamento  dell'  Epistola  d'  Orazio  ai  Pisoni. 
(Da  V.  Zambra).  Programma  dell  i.  r.  Ginnasio  Superiore  di  Trento. 
Trento  Stabilimento  Tipografico  di  Giov.  Seiser  Editore.  1876.  20  S.  8. 

Dieses  Programm  enthält  eine  zunächst  für  Schulzwecke  bestimmte 
I  •  setzung  der  ars  poetica,  die  sich  recht  gut  lieset  und  hier  und  da 
erklärende  Zusätze  giebt,  z.  B.  V.  83  (Mnsa  dedit  fidibns  .  .  referre): 


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Horatius.  5 

Affidö  la  Musa  della  Urica  poe*ia  alle  corde  il  celebrare  dei  e  figli  di 
dei,  il  lottatore  che  vince,  il  destriero  primo  nel  corso,  gli  amorosi  affanni 
dei  giovani,  il  vino,  che  Ubera  datte  eure  (libera  vina  bei  Hör.  vielmehr 
im  Sinn  von  veracia,  analog  Serm.  I,  4,  89  condita  cum  verax  aperit 
praecordia  Liber.  Od.  I,  18  extr.  olvoc  xal  dMea  Theokr.  XXIX,  1 
nach  Aleaus). 

ü.  Alte  Erklärer. 

6)  Scholia  Yindobonensia  ad  Horath'  artem  poeticam  edidit  Dr.  Jo- 
se ph  Zechmeister.  Vindobonae  apud  C.  Gerold  fil.  1877.  56  S.  8. 

In  der  Vorrede  berichtet  der  Herausgeber  über  den  cod.  Vindo- 
bonensis  No.  223  (phil.  244),  den  er  in  das  10.  oder  11.  Jahrhundert 
versetzt,  der  aber  nach  Holder's  Urtheil,  dessen  Auetoritat  hier  den 
Ausschlag  giebt,  nicht  früher  als  im  11.  Jahrhundert  geschrieben  sein 
kann.  Vgl.  Keller  in  Zeitschr.  f.  österr.  Gymn.  1877  8.  516.  Dieser 
Miscellancodex  enthält  unter  anderen  auch  einen  Commentar  zur  ars 
poetica  mit  der  Ueberschrift  von  späterer  Hand :  » Cvllectura  in  Ubros  pa- 
triae Horatii  düptUatio  Karoli  et  Albini*.  Darauf  folgt  ein  dialogus  de  dia- 
lectica  mit  der  Ueberschrift:  »Incipit  disputatio  de  dialectica  et  virtuti- 
bus  sapientissimi  regis  Karoli  et  Albini  magiairi  nti*  \  dann  ein  altdeut- 
scher Tractat  (einna  reda  umbe  diu  tier  u.  s.  w.),  abgedruckt  in  Hoff- 
mann's  Fundgruben  I,  I7ff.;  dann  lateinische  Glossen  zu  Büchern  des 
alten  uiM  neuen  Testamentes. 

Der  Herausgeber  giebt  nun  eine  eingehende  Untersuchung,  deren 
Resultat  ist,  dass  der  Verfasser  der  Scholien  zur  ars  poetica  Alcuin  (Alto- 
nas), der  Lehrer  Karl  des  Grossen,  ist.  Die  sehr  einleuchtenden  Beweise 
sind  namentlich  auf  die  Aehnlichkeit  von  Alcuin's  anderweitig  bekannter 
Anschauungs-  und  Schreibweise  gegründet. 

Der  Verfasser  der  Scholien  hat  den  sogenannten  Acron,  so  wie 
den  Servius  zu  Vergil  benutzt.  Der  Codex  des  Horaz,  welchen  er  vor 
sich  hatte,  gehörte  nach  Zechmeister's  Untersuchungen  zu  der  ersten 
Codexklasse  bei  Keller- Holder  (S.  XVIH).  Die  von  Keller  a.  a.  0. 
angestellten  Untersuchungen  führen  aber  freilich  erst  auf  die  dritte 
Codexklasse. 

Der  Commentar  ist  meist  in  fortlaufender  Rede.  Der  Anfang 
lautet  so: 

Humano  capiti  et  caetera,  in  hoc  libro  est  intentio  Horatii  tractare 
de  poetica  arte,  id  est  arte  fingendi  et  componendi.  poesis  enim  graece, 
latine  dicitnr  figmentum;  inde  poetae,  id  est  compositores  dicuntur.  facit 
autem  hunc  librum  amicis  suis,  patri  ac  filiis,  guorum  maior  erat  »criptor 
comoediarwn.  ideo  istis  facit,  quia  volebant  scribere,  ut  Romano  populo 
placerent  et  eorum  fama  tali  modo  cresceret.  et  quoniam  multi  scriptores 
reprehendebantur  non  habentes  certam  regulam  dictandi,  rogaverunt  Pi- 
enes Horatium  ut  certas  poeticae  artis  daret  praeeeptioues ;  quas  ipse, 


6 


Horatius. 


sicut  Victorinus  praecepit,  dnpliciter  tradit,  dicendo  primum,  quid  vi- 
t  an  dum,  deiiide  quid  tencndumsit.  et  hoc  ostendit  per  similitudi- 
nem  tractam  a  pictoribus  (quia  poetarum  est  loqui  per  similitudincs 
sicut  etiam  oratorura)  hoc  modo  incipiens:  0  Pisones,  «  pictor  sci- 
licet  aliquis  velit  iungere  equinam  cervicern  humano  capiti  et  inducere  varias 
p.  membris  undique,  id  est  ex  omni  animalis  genere  rollati*,  scilicet  in 
unam  formam;  ita  dico  iungere,  ut  mulier  »uperne,  id  est  in  capite,  for~ 
mosa  de»inat  in  pixecm  atrum,  id  est  magnum,  quod  scilicet  erit  turpiter 
scilicet  factum:  vos  admUti  »pectatum,  pro  ad  spectandum  talcm  pictu- 
ram,  teneati*  rutun,  id  est,  possitis  non  ridere?  scilicet  equidcm  non. 

Der  beigefügte  indes  grammnticu*  giebt  einen  sehr  guten  Ueber- 
blick  über  die  Latinität  des  Verfassers  (z.  B.  über  den  Infinitivus:  dif- 
ficilia  servare;  si  qua  sunt  superflua  auferre;  huic  materiac  scribere  = 
scribendi;  pro  velle  tuo;  ex  esse  suo  u.  s.  w.).  Dazu  kommt  S.  55  ein 
Verzeichniss  der  vorkommenden  mittelalterlichen  Wörter,  subostendere, 
congaudere,  revivilicare  u.  s.  w.,  endlich  S.  56  ein  Verzeichniss  der  ci- 
tirten  Stellen  alter  Autoren,  z.  B.  Ovid  Pont.  1,  6,  17  eminux  uno  (Ovid 
unam)  mit  dem  Zusätze  id  est,  excepto  uno  cet.  Einige  übersehene  Ci- 
tate  fügt  Keller  a.  a.  0.  hinzu,  dessen  anerkennendes  Urtheil  über  die 
Ausgabe  jeder  unterschreiben  wird. 

7)  Neue  Beitrage  zur  Kritik  des  Horazscholiasteu  Porphyrion  (Ser- 
monen, Episteln,  Ars  poetica).  Nebst  Nachträgen  zu  den  Scholien  der 
Oden,  Epoden  und  des  carm.  saec.  von  Franz  Pauly  (Programm  des 
kaiserl.  köuigl.  Staats-Ober-Gymnasiums  zu  Eger  für  1877).  —  Prag 
bei  Dominicus  (1878).  42  S.  8. 

Auf  die  in  den  Jahresberichten  II,  III,  1  S.  196 ff.  angezeigten 
»Beiträge  zur  Kritik  des  Porphyriont  lässt  Pauly  in  dem  vorliegenden 
Programme  eine  bedeutende  Anzahl  weiterer  Besserungsvorschläge  für 
Porphyrion,  namentlich  im  Anschluss  an  cod.  Monac,  folgen.  Je  ver- 
derbter der  Text  des  Porphyrion  ist,  desto  dankenswerther  ist  die  Ar- 
beit, welcher  sich  Tauly  unterzogen  hat  und  durch  welche  Vieles  ganz 
richtig  hergestellt,  für  anderes  wenigstens  der  geeignete  Weg  zur  Auffin- 
dung des  Wahren  gezeigt  ist,  z.  B.  zu  art.  p.  193  (actoris  partes  cho- 
rus  officiumque  virile  defendat),  wo  bei  Porph.  ohne  Sinn  steht:  ne  vi- 
ris  agentibus  feminarum  inducatur  chorus  neve  feminis  virilis,  sed  agen- 
te*  ex  unu  (Meyer  vermuthet  ageutis  ex  sexu)  has  partes  custodient, 
Pauly  aber  vorschlägt:  agentu  uau  has  partes  custodiet  oder  custodient: 
»es  soll  das  Geschlecht  des  agens  die  Rolle  des  Chores  stets  behaltene 
—  Od.  IV,  13,  19,  um  nur  dies  hervorzuheben,  ist  sachgemäss  emendirt 
allegoricos  {dXXrjoptxiög)  arida*  quercus  pro  senio  adfectas  mulieres  et 
inportunu*  ironicos  {dptovtxwc)  dicitur  statt  des  unverständlichen  iocus 
dfpovea,  was  der  Codex  bietet.  Meyer  schreibt  iocosa  ironia.  Zu  art. 
p.  431  ist  hi  graece  (grece)  vocantur  Hptjv<pdoi  überzeugend  vermuthet  für 
hi  ergo.    Für  gründliche  Studien  des  Porph.  ist  die  Schrift  unentbehrlich. 


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Horatias. 


7 


E.  Zur  Exegese  und  Kritik. 

8)  Die  Horazische  Lyrik  und  deren  Kritik.   Von  W.  S.  Teuf  fei 
(Festschrift  zur  Begrüssung  der  31.  Versammlung  deutscher  Philologen 
und  Schulmänner  in  Tübingen,  Th.  I).   Tübingen,  Druck  von  Fues 
1876.    22  S.  4. 

Wohl  an  jedem  deutschen  Gymnasium  und  an  jeder  Universität 
wird  Horaz  gelesen.  Es  war  also  ein  richtiger  Griff,  die  in  Tübingen 
versammelten  Philologen  mit  einer  Schrift  zu  begrüssen,  für  welche  man 
sich  überall  interessiren  wird,  zumal  dieselbe  ganz  zeitgeraäss  eine  ge- 
harnischte Schutz-  und  Trutzschrift  ist,  durch  welche  das  Gebaren  mit 
Conjecturen  und  Athetesen  in  Horaz,  wie  es  jetzt  wuchert,  mit  Klarheit 
und  Entschiedenheit  zurückgewiesen  und  dem  Schulmanne  mancher  sehr 
zu  beherzigende  Wink  gegeben  wird.  Non  cuivis  homini  contingit  adire 
Corinthum.  Denen  also,  welche  nicht  in  Tübingen  waren,  wird  es  er- 
wünscht sein,  die  Hauptsachen  aus  der  Schrift  zu  erfahren. 

Der  Text  der  horazischen  Gedichte  gehört  auch  nach  Teuffel's  An- 
sicht zu  den  bestüberlieferten,  »so  dass  für  Conjecturalkritik  nur  ein 
sehr  schmaler  Raum  übrig  bleibt.  Auch  sind  unter  den  vielen  Hunder- 
ten von  Abänderungsvorschlägen,  welche  schon  aufgestellt  worden  sind 
(ünger  in  seinen  emendatt.  Hör.  1872  hat  allein  ein  volles  Hundert  vor- 
getragen), ganz  unglaublich  wenige,  welche  wirkliche  Verbesserungen  wä- 
ren, und  auch  diese  wenigen  sind  meist  nur  verspätete  Anfragen  bei  dem 
Dichter,  ob  er  nicht  lieber  so  hätte  schreiben  sollen.  Ja,  die  weitaus 
grösste  Zahl  der  (von  Unger  wie  von  anderen)  aufgestellten  sogenannten 
Verbesserungen  dient  nur  dazu  zu  zeigen,  wie  Horaz,  wenn  er  das  Ueber- 
lieferte  geschrieben  hat,  sehr  viel  mehr  Geschmack  besass  als  die  ihn 
meisternden  Kritiker«  (S.  3).  Ausser  der  directen  Ueberlieferung  haben 
wir  überdies  Bezeugungen  in  Citaten  durch  Schriftsteller  schon  aus  der 
Zeit  des  Nero  u.  s.  w.  Wenn  schon  Sueton  sagt,  dass  er  die  angeb- 
lichen Elegieen  des  Horaz  u.  s.  w.  für  unächt  halte,  überdies  diese  Apo- 
kryphen spurlos  verschwunden  sind,  so  liegt  darin  ein  Beweis,  wie  strenge 
die  Kritik  von  Anfang  an  vor  den  Werken  des  Horaz  Wache  hielt. 

Sehr  klar  wird  von  Teuffei  gezeigt,  wie  sich  das  falsche  Axiom 
festgesetzt  habe,  als  sei  Horaz  ein  so  grosser  lyrischer  Dichter,  dass 
alles  bei  ihm  Gold  sein  und  kein  Unthätchen  an  ihm  haften  dürfe;  wie 
diese  Vergötterung  immer  mehr  und  mehr  den  Strudel  heraufbeschworen, 
in  welchem  sich  unsere  Hyperkritiker  seit  Peerlkamp  u.  s.  w.  mit  ihren 
Aenderungen  des  ächten  Horaz  oft  ohne  Ueberlegung  forttreiben  lassen. 
Teuffei  charakterisirt  nun  den  Horaz,  der  auch  unter  Augustus  der  takt- 
volle, auf  seine  Ehre  haltende  Mann  blieb,  der  sich  zwar  dem  Einflüsse 
der  veränderten  Umstände  nicht  entzog,  aber  seine  republikanische  Ver- 
gangenheit in  keiner  Weise  verläugnete  oder  auch  nur  bemäntelte.  Selbst 
in  den  spätesten  Gedichten  zeichnet  sich  Horaz  durch  seinen  Wahr- 


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8 


Horatius 


hei tssinn  aus.  In  Hinblick  auf  Gemüth  und  Form  hat  Horaz  wirklich 
grosse  Eigenschaften,  die  ihn  als  unwiderstehlich  anziehenden  und  fes- 
selnden Dichter  erscheinen  lassen;  überall  erkennen  wir  seine  scharfe 
Beobachtung,  seine  klare  Einsicht,  seinen  unermüdlichen  Fleiss  und  seine 
künstlerische  Strenge.  Aber  trotz  alledem  muss  unsere  Zeit  so  weit 
sein,  dass  sie  zugiebt,  es  finden  sich  in  der  Geschichte  der  Völker  noch 
bessere  Dichter  als  Horaz.  Teuffei  nennt  Göthe,  Schiller,  Unland,  Heine. 
Wird  die  Mehrzahl  der  Leser  das  Gesagte,  mit  Ausnahme  des  letzten 
Satzes,  gern  zugeben,  so  werden  sich  allerdings  viele  finden,  welche 
nicht  mit  Teufel  sagen,  dass  wahres  dichterisches  Talent  dem  Horaz 
gefehlt  habe,  insonderheit  in  der  Lyrik,  und  welche  mit  der  Rangord- 
nung der  horazischen  Oden  nicht  übereinstimmen,  die  Teuffei  zum  Schlüsse 
der  Abhandlung  (S.  18)  giebt.  Dem  subjectiven  Ermessen  des  Einzel- 
nen möge  dies  überlassen  bleiben.  Ja  der  hochverdiente  Literarhisto- 
riker wird  selbst  zugeben,  dass  es  hier  immer  heissen  wird:  landatur  ab 
his,  culpatur  ab  illis.  Aendert  sich  doch  unser  eigenes  Urtheil,  z.  B. 
über  dieselben  Dichtungen  Göthe's,  unter  dem  Einflüsse  der  Lebensjahre, 
der  Lebenserfahrungen ,  der  momentanen  Stimmungen  und  Verstimmun- 
gen u.  s.  w.  Teuffei  theilt  S.  18  die  Oden  des  Horaz  ein:  1.  in  un- 
vollkommene, mit  Uebergewicht  der  Mängel,  meist  jugendlich  unreif 
oder  masslos,  oder  abgenöthigt,  Epod.  7.  8.  12.  16.  Od.  I,  2.  10.  16. 
18.  21.  IV,  8.  10.  u.  s.  w.  2.  Mittlere,  nicht  ohne  (nach  Zahl  oder 
Beschaffenheit  erhebliche)  Anstösse,  aber  doch  mit  Uebergewicht  des 
Guten,  das  bald  stärker  ist  (H-),  bald  schwächer  (  -).  Dahin  recjinet 
Teuffei  Epod.  1.  2  (+).  3  (+)  u.  s.  w.  Od.  I,  1.  I,  3.  I,  4.  I,  6  (-f ). 
II,  2  (  ),  sogar  11,5  (— )  u.  s.  w.  3.  Gute,  ohne  erhebliche  An- 
stösse: Epod.  4.  6.  Od.  I,  5.  Od.  IV,  6;  Od.  H,  3  (-)  u.  s.  w.,  im 
Ganzen  blos  vierundzwanzig.  4.  Treffliche,  mit  entschiedenen  Vor- 
zügen des  Inhaltes  und  der  Form  und  (fast)  ohne  begründete  Anstösse, 
aus  dem  ganzen  Horaz  blos  drei  Stück,  nämlich  Od.  HI,  7.  9.  29.  Wenn 
Teuffei  unter  No.  4  auch  Od.  HI,  9  erwähnt,  so  bestätigt  er  in  gewisser 
Beziehung  selber  das  oben  über  die  allgemeine  Gültigkeit  ausgesprochene 
Bedenken,  da  er8)  früher  von  der  so  oft  gepriesenen  Ode  III,  9  ge- 
sagt hat,  der  leidige  Egoismus  des  Horaz  trete  in  der  Schlusszeile 
unverhohlen  an  den  Tag,  da  Horaz  der  Sieger  ist,  dem  Lydia  zuruft: 
tecum  vivere  amem,  tecum  obeam  libens. 

Sehr  lehrreich  ist  Excurs  B  (S.  19 ff.)  durch  die  Beiträge  zur  Beur- 
thoilung  der  Handschriften  des  Horaz. 

9)  De  Q.  Horatii  carmine  saeculari.  Dissert.  quam  scripsit.  Aug. 
Kuehn,  Silesius.  Vratislaviae  typis  societatis  typographicae.  51  S.  8. 

Diese  Dissertation  behandelt  zunächst  die  Frage  über  die  Wahr- 
»)  Teuffei,  Charakter,  d.  Hör.  1842. 


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Horatius. 


9 


scheinlichkeit  einer  Vertheilung  der  Strophen  zwischen  dem  Chore  von 
Knaben  und  Mädchen  (und  Quindecimvirn  V)  im  Carmen  saeculare.  Gegen 
die  Ansicht  von  Scbmelzkopf  (de  Hör.  carm.  saec,  Lips.  1838),  wel- 
cher gewisse  Strophen  den  Quindecimvirn  in  den  Mund  legt,  wird  das 
bereits  von  Gottfried  Hermann  (Jahrb.  1838.  S.  195  ff.)  hervorgehobene 
Bedenken  geltend  gemacht,  dass  die  Theilnahme  der  Quindecimvirn  als 
Sänger  an  sich  nicht  wahrscheinlich,  auch  mit  nichts  in  den  sibyllinischen 
Versen  (Zos.  II,  5)  angedeutet  sei,  wo  nur  Knaben  und  Mädchen  als 
Festsänger  ausdrücklich  genannt  seien,  vgl.  Hör.  Od.  IV,  6,  31  (virginum 
primae  puerique  claris  patribus  orti  —  Lesbium  servate  pedem  cet.).  Eben 
so  wenig  billigt  der  Verfasser  die  Annahme  Steiner's  (Kreuznach  1841), 
welcher  in  dem  Liede  einen  Wechselgesang  bloss  zwischen  Knaben  und 
Mädchen  findet,  Strophe  1-2  als  Vorgesang  vom  ganzen  Chor,  Knaben 
und  Mädchen  zusammen,  Strophe  3  -8  abwechselnd  von  Knaben  und 
Mädchen,  Strophe  9  als  Mittelglied  halb  (V.  33-34)  von  den  Knaben, 
halb  (V.  35-36)  von  den  Mädchen,  8trophe  10-15  wieder  alternirend 
von  Knaben  und  Mädchen,  Strophe  16—19  als  Schlussparthie  vom  ver- 
einigten Chore  der  Knaben  und  Mädchen  singen  lässt. 

Nicht  stichhaltig  ist  hier  Kuehn's  Einwand,  dass,  wenn  Strophe  9 
die  Knaben  den  Apollo  in  den  zwei  ersten  Zeilen  (V.  33  -  34),  die 
Mädchen  die  Diana  in  den  zwei  letzten  Zeilen  anriefen  (V.  35  -36),  con- 
sequenter  Weise  die  Knaben  in  Strophe  5  (V.  16-20)  nicht  die  Diana 
anrufen  durften,  sondern  dies  den  Mädchen  überlassen  mussten.  Auch 
Gottfr.  Hermann,  den  der  Verfasser  S.  5  citirt,  übersah,  dass  der  poli- 
tische Hintergrund  der  Verse  16-20  ja  ganz  fttr  den  ernsteren  Sinn  des 
durch  die  Knaben  repräsentirten  männlichen  Geschlechtes  passt.  Dieser 
unser  Satz  ist  auch  auf  Strophe  7  auszudehnen  (V.  25-28),  wo  bereits 
Steiner  ähnliches  hervorgehoben  hat  Als  schlagender  Gegenbeweis 
können  nicht  betrachtet  werden  die  unmotivirten  Worte  Kuehn's  (S.  5): 
»deas  Parcas  invocare,  nonne  puellarum  potius  est  quam  puerorum?t 

Auch  die  weitere  Beweisführung  in  der  Polemik  gegen  Steiner  ist 
nicht  genügend.  Der  Verfasser  beruft  sich  nämlich  auf  den  Umstand, 
dass  keiner  der  Alten  etwas  von  einem  Wechseigesange  berichtet,  und 
folgert  aus  dem  Parallelismus  in  Strophe  9  (V.  33  —  36):  —  audi 
pueros,  Apollo  und  audi,  Luna,  puellas,  dass  alles  miteinander  von 
den  Knaben  und  Mädchen  gesungen  sei.  Gegen  die  Annahme  eines 
Tutti  am  Schlüsse  (V.  61— 71)  spricht  nach  Kuehn  der  V.  71,  votis  pue- 
rorum  applicat  auris  ohne  Erwähnung  der  Mädchen.  Allein  die  Sache 
steht  hier  deshalb  anders,  weil  dieser  Satz  auf  den  folgt:  quindecim 
Diana  preces  virorum  curat  (V.  70)  und  somit  das  genus  potius  zum 
Schlüsse  des  Ganzen  kräftiger  hervortritt  (vgl.  auch  Orelli  ad  h.  l.)> 
Nicht  gelten  kann  die  Conclusion  S.  9,  weil  in  der  dem  Carmen  saec. 
historisch  vorhergehenden  Ode  IV,  6  von  V.  31  an  Knaben  und  Mädchen 


10 


Horatius. 


von  Horaz  aufgefordert  werden,  das  Festlied  rite  zu  singen  (Lesbium  ser- 
vate  pedem  cet.)  und  weil  pluraliter  sie  zusammen  Deliae  tutela  deae 
IV,  6,  33  genannt  werden,  und  weil  Horaz  »pueros  puellasque  utrumque 
deum  venerari  iubeat«,  so  müsse  jedermann  einsehen  (nemo  est 
quin  intelligat«),  dass  das  Säcularlied  von  den  Knaben  und  Mädchen 
gemeinsam  (nicht  amöbäisch)  gesungen  sei.  Im  Gegentheile  findet  der 
anaphorisch  eingeleitete  Parallelismus  Od.  IV,  6,  38  —  39  rite  Latonae 
puerum  canentes,  rite  crescentem  face  Noctilucam  in  dem  Parallelismus 
der  Verse  34  —  35  des  Säcularliedes ,  audi  pueros,  Apollo  und  audi, 
Luna,  puelias  einen  derartigen  Anklang,  dass  man  vermuthen  muss,  Horaz 
habe  bereits  bei  Abfassung  von  Od.  IV,  6  die  Absicht  gehabt,  im  Sacu- 
larliede  einen  Wechselgesang  zu  geben.  Dass  Wechselgesänge  zwischen 
Jünglingen  und  Jungfrauen,  oder  Knaben  und  Mädchen,  in  Rom  nichts 
neues  waren,  zeigt  Kuehn  S.  10  selbst  Vgl.  besonders  Catull  62,  Ho- 
rat.  Od.  I,  21,  ganz  abgesehen  von  dem  Wechseigesange  Hör.  Od.  III,  9. 
In  keinem  Falle  kann  die  Folgerung  bei  Kuehn  S.  10  gut  geheissen 
werden:  »quum  putandum  sit  [doch  nur  als  subjective  Annahme?]  antiqua 
carmina  Romana  uno  tenore  ab  universo  choro  cantata  esse,  saecularis 
quoque  carminis  eandem  fuisse  couditionem  consentaneum  estt  Auch 
Kays  er  in  der  oben  besprochenen  Ausgabe  (S.  321)  hat  die  Ansicht 
Steiner's  »als  die  gewöhnliche  Annahme«  wiedergegeben. 

Im  zweiten  Theile  (S.  12  ff.)  bespricht  der  Verfasser  einzelne  Stel- 
len des  Carmen  saec,  von  denen  namentlich  V.  5—8  (von  Peerlkamp 
ausgestossen)  und  V.  26—28  als  treffend  vindicirt  und  erklärt  hervorzu- 
heben sind.  V.  6  ist  mit  Kuehn  virgines  .  .  puerosque  allgemein  zu  neh- 
men (Jungfrauen  und  Knaben),  nicht  im  Sinne  von  no$  virgines  cet. 

V.  26  —  28  ist  von  Kuehn  die  Construction  veraces  cecinisse  als 
unantastbar  gerechtfertigt  und  V.  27  der  Indicativus  servat  (Var.  servet) 
sehr  gut  erklärt:  »quod  semel  dixistis  (Parcae)  hoc  verum  est  neque  ullo 
pacto  potest  mutari.«  Damit  hängt  zusammen,  dass  der  Satz  quod  — 
senat  (servet)  nicht  als  von  dem  folgenden  bona  iam  peractis  iungite 
fata  (V.  27  —  28)  abhängig  betrachtet  werden  kann,  wie  Ritter  u.  a. 
wollten.  Der  Sinn  ist  also,  wie  Kuehn  mit  Recht  behauptet:  knüpft,  ihr 
Parzen,  an  das  bisherige  Glück  ferneres  Glück  des  Staates. 

Am  Schlüsse  des  Gedichtes  behandelt  der  Verfasser  die  Verse  68, 
71  und  72,  wo  er  die  Conjunctive  proroget,  curet  und  applicet  den  In- 
dicativen  prorogat,  curat,  applicat  vorzieht,  welche  letztere  jetzt  auch 
Kayser  nach  meiner  Ueberzeugung  mit  Recht  festhält.  Die  Zuversicht- 
lichkeit der  Erhörung  des  Gebetes  wird  durch  den  Indicativus  des  Prä- 
sens eben  so  treffend  bezeichnet,  wie  z.  B.  die  Zuversichtlichkeit  der 
Prophezeihung  in  Aesch.  Prora.  333,  wo  mit  der  besten  Handschrift 
ndvzujg  yap  ob  nuftetc  vtv  statt  nztoetQ  herzustellen  ist.  Uebrigens  würde 
niemand,  der  in  seiner  Handschrift  die  Conjunctive  proroget  u.  s.  w. 
vorfand,  dieselben  in  die  Iudicative  prorogat  u.  s.  w.  verwandelt  haben, 


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Horatius. 


11 


während  es  wohl  jeden  juckt,  statt  des  überlieferten  prorogat  u.  s.  w. 
den  Conjunctivus  proroget  zu  corrigiren. 

Der  Schwerpunkt  der  Arbeit  liegt  im  dritten  Theile  (S  28),  einer 
eingehenden  Kritik  von  C.  Fr.  Hermann's  dissert.  de  loco  Apollinis  in 
carminc  saec.  Gött.  1843.  Hier  wird  es  deutlich  gemacht,  dass  an 
einen  Connex  unseres  carmen  saec.  und  Vergil's  famöser  vierten  Ecloge 
nicht  zu  denken  ist,  Apollo  und  Diana  dagegen  als  Basis  des  ganzen 
Festliedes  ihre  volle  Berechtigung  haben  und  diese  Gottheiten  für  Augustus 
(vgl.  die  Statue  desselben)  die  erwünschtesten  auch  gegenüber  dem  rö- 
mischen Volke  waren.  Auf  diese  Parthie  genüge  es  hier  diejenigen  auf- 
merksam zu  machen,  welche  sich  specicll  für  das  carm.  saec.  interessiren. 

Ein  auffallender  Druckfehler  findet  sich  auf  der  letzten  Zeile  der 
ganzen  Dissertation,  mlmlich  carm.  VI,  6  statt  IV,  6.  In  der  Sache 
selbst  hat  Kuehn  Recht,  wenn  er  die  Thesis  stellt,  dass  jenes  Gedicht 
(IV,  6)  Ein  Ganzes  bilde  und  nicht  dürfe  in  zwei  Lieder  zerlegt  werden. 

10)  Beiträge  zur  Kritik  des  Horaz.  Von  Th.  Fritz  sehe.  Progr. 
der  Domschule  zu  Güstrow  1877.  Güstrow,  Druck  der  Ebert'schen 
Rathsbuchdruckerei.  16  S.  4. 

Der  Verfasser  behandelt  und  vindicirt  in  dieser  Programmabhand- 
lung mit  grosser  Schärfe  und  gründlicher  Gelehrsamkeit  eine  Anzahl 
Stellen,  zunächt  der  Oden,  und  giebt  selbst  da,  wo  wir  nicht  beistimmen 
können,  durch  die  Methode  der  Untersuchung  zu  genauer  Betrachtung 
des  Einzelnen  Veranlassung. 

Od.  I,  20,  10  wird  die  Döderlein'sche  Conjectur,  welche  Meiueke 
u.  a.  in  den  Text  aufgenommen  haben,  Caecubum  -  Tum  bibes  uvam 
in  ihrer  Nichtigkeit  dargelegt  und  eben  so  die  grosse  Zahl  anderer  Con- 
jecturen  (non  bibes,  tu  vides  u.  s.  w.)  als  ungehörig  verworfen,  dagegen 
tu  bibes,  die  überlieferte  Lesart,  auf  Grund  des  grammatischen  Gebrauchs 
bei  Horaz  (vgl.  auch  Ebeling,  de  imperat.  Hör.  p.  39)  glänzend  gerecht- 
fertigt. Der  Sinn  ist  also  einfach  (wie  jetzt  auch  Kayser  ihn  fasst):  da- 
heim trinke  du  immerhin  deinen  Caecuber  und  Calener,  ich  kann  so 
feine  Weine  dir  nicht  vorsetzen  —  nimm  mit  meinem  Landwein  (meinem 
Naumburger)  in  meiner  einfachen  Wirthschaft  vorlieb.  Eine  ästhetische 
Rechtfertigung  des  niedlichen  »odarion«  würde  uns  hier  zu  weit  führen. 

Od.  I,  24,  15  hat  Kayser  jetzt  quod  si  -  festgehalten.  Die  Mehr- 
zahl der  neueren  Herausgeber  schreibt  quid  si  —  wie  der  Bland,  u.  s.  w. 
Sehr  schlagend  zeigt  Fritzsche,  dass  letzteres  nicht  zu  halten  ist,  da  es 
einen  Vorschlag,  implicite  eine  Aufforderung,  enthält,  der  doch  Vergil, 
der  Angeredete,  nicht  Folge  leisten  kann,  wie  z.  B.  Od.  III,  9,  17  in 
dem  Vorschlage:  quid  si  prisca  redit  fides?  Cic.  ad  am.  VI,  7,  4:  hoc 
verbum  suspiciosum  est.  Quid  si  hoc  muto?  Sehr  ansprechend  ist  nun 
Fritzsche's  Conjectur  qui  si.  Ganz  ähnlich  sagt  Plaut.  Bacch.  128  Etiam 
me  adversus  exordire  argutias?    Qui  H  decem  habeas  linguas,  mutum 


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12 


Horatius. 


esse  addecet.  Vgl.  meine  Anm.  zu  Hör.  Serm.  I,  10,  17.  Jedoch  lässt 
sich  die  Vulgata  durch  Stellen  wie  Hör.  Serm.  II,  4,  5  und  ähnliche 
rechtfertigen:  »und  wenn  nun  auch  wirklich  u.  s.  w.«  Vgl.  Dill enburger, 
qu.  Hör.  S.  53. 

Od.  I,  25,  11  erklart  Fritzsche  die  Conjectur  Unger's  manens  statt 
magis  für  ein  passendes  Auskunftsmittel  zur  Besserung  des  überlieferten 
Textes  (Thracio  bacchante  magis  sub  interlunia  vento),  obwohl  es  nahe 
läge,  in  agris  zu  conjiciren.  Was  ist  aber  anstössiges,  wenn  man  mit 
Kays  er  einfach  übersetzt:  Wenn  in  Neumondnächten  der  Thrakersturm- 
wind wilder  (wilder  als  sonst)  heranbraust?  Gesuchtistes,  mit  Gesner, 
an  den  jetzt  Zangemeister  wieder  erinnert,  zu  construiren:  cum  tibi  amor 
et  libido,  quae  solet  cet.,  magis  Threcia  vento  —  circa  iecur  saeviet. 

Od.  I,  26,  3  wird  sinnig  quid  sub  arcto  für  quis  conjicirt.  Lin- 
ker in  der  unten  zu  besprechenden  Schrift  erklärt  ohne  Beweise  — 
qui  für  das  richtige. 

Ausführlich  wird  S.  9  über  Od.  H,  11,  1—5  gehandelt  und  zu- 
nächst der  Ausdruck  Hadria  divisus  obiecto  für  alle  Zeit  gerechtfertigt. 
Dann  wird  die  Conjectur  von  Wiss  u.  a.  nec  trepides  in  usu  (statt  in 
usum)  zurückgewiesen.  Endlich  wird  S.  12  der  Satz  aufgestellt,  es  bliebe 
nichts  übrig  als  zu  emendiren,  wenn  man  trepides  in  usum  nicht,  wie 
Fritzsche  vorschlägt,  übersetzen  wolle:  schaffe  nicht  ängstlich  für 
den  Gebrauch  des  Lebens  u.  s.  w.  Einfacher  scheint  mir  aber  doch, 
dass  man  den  stehenden  Gebrauch  von  trepidare  festhält:  zittere  nicht, 
ängstige  dich  nicht  (»frage  nicht«  —  ängstlich,  wie  jetzt  Kayser)  wegen 
des  Bedarfs  des  Lebens  u.  s.  w.  In  hat  vielfache  Analogien  in  dem  grie- 
chischen efc,  aus  Horaz  sei  nur  beispielsweise  hingewiesen  auf  Epl.  I, 
18,  109  provisae  frugis  in  annum  copia.  Serm.  I,  2,  18—19  in  se  sum- 
ptum  facit.  Epod.  I,  24  Cic.  pro  Roscio  Com.  IV,  12  quis  in  hanc  rem 
fuit  arbiter?  u.  dgl. 

Od.  I,  18,  1  vermuthet  Fritzsche,  dass  Horaz  die  Worte  nicht  so 
gestellt  habe:  nullam,  Vare,  sacra  vüe  prius  severis  arborem,  sondern 
vielmehr  so:  nullam  vüe  sacra,  Vare,  prius  severis  arborem.  Er  geht 
hierbei  von  der  Annahme  aus,  dass  es  ein  Gesetz  gewesen  sei,  in  den 
längeren  choriambischen  Reihen  in  dem  ersten  Choriambus  (nach  der 
Basis)  und  am  Schlüsse  des  Verses  die  zu  betonenden  Wörter  zu  stel- 
len, wie  im  Originale  bei  Alcäus  das  letzte  Wort  den  Ton  habe;  w&kv 
äXXo  poreuoye  npoxzpov  divSpeov  dfineXtu.  Es  liege  also  die  Alterna- 
tive vor,  dass  entweder  Horaz  bei  der  Uebertragung  jenes  Gesetz  über- 
sehen und  »somit  einen  Fehler  gemacht  habe«,  oder  dass  der  Fehler 
erst  später  in  den  Text  gekommen  sei.  Aber  es  ist  gewagt,  die  bei 
Horaz  überlieferte  Wortstellung  als  Fehler  zu  bezeichnen,  so  lange  das 
Vorhandensein  jenes  Gesetzes  als  allgemein  gültig  zu  bezweifeln  ist.  Denn 
von  den  Griechen  haben  wir  nur  wenige  solche  längere  choriambische 
Zeüen,  ja  der  dem  Alcäus  zeitlich  doch  näher  als  Horaz  stehende  Theo- 


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Horatius. 


13 


krit  weiss  in  den  Gedichten  28  und  30  (meiner  Ausgabe)  nichts  davon; 
denn  sonst  hätte  er  Idylle  28  anfangen  müssen  FXauxac  dXaxdra  —  und 
durfte  nicht  schreiben:  Hauxae  ut  ytUptP  dXaxdra.  —  Aus  den  drei 
in  gleichem  Metrum  gedichteten  kurzen  Oden  des  Horaz  (I,  18.  I,  11 
und  IV,  10)  lässt  sich  nichts  als  stehende  Regel  folgern.  Dem  von 
Fritzsche  angenommenen  Gesetze  widerstreiten  sofort  in  Od.  I,  18  auch 
die  Verse  3  und  7.  Im  ersten  Verse  hätte  es  sonst  nahe  gelegen,  statt 
siccis  omnia  nam  —  zu  setzen :  siccis  dura  etenim  cuncta  deus  propo- 
suit  — .  Vers  7  konnte  Horaz  statt  des  hier  völlig  tonlosen  quis  (ac  ne 
quis  modici  — ),  wenn  er  gewollt  hätte,  nach  der  Basis  das  zu  be- 
tonende Verbum  setzen:  ac  ne  tramüiat  quis  modici  munera  Liberi. 
Aus  AJcäus  wollen  jenem  Gesetze  sich  Verse  nicht  fügen,  wie  z.  B.  «77« 
meujwvaQ  orvtp,  rb  ydp  äarpov  itEptriktetai ,  wo  otvtp  den  Hauptton  hat; 
(Fragm.  39)  oder  ntvatfievl  vi  tu  Xu%vov  fievopEv;  ddxTuXog  dfUpa,  wo 
die  dritte,  vierte  und  fünfte  Silbe  ohne  rhetorische  Bedeutung  sind, 
das.  zu  betonende  SdxzuXog  aber  vorletztes,  nicht  letztes,  Wort  des 
Verses  ist. 

11)  Scholae  criticae  in  Horatii  epist.  II.  libr.  n.  Scr.  A.  Lö- 
win ski.  (Jahresber.  des  königl.  katholischen  Gymnasiums  in  Deutsch- 
Krone  für  1875-1876.)  14  8.  4. 

Der  Verfasser  erklärt  sich  in  der  Einleitung  als  Anhänger  der  so- 
genannten höheren  Kritik  (»superior  quam  vocant  artis  criticae  parsc), 
die  sich  mit  »Interpolationen,  Umstellen  und  Ausfiudigmachen  von  Lückene 
beschäftigt.  Polemisiren  lässt  sich  nicht  mit  ihm  von  unserem  Stand- 
punkte aus,  den  er  S.  4  als  den  derjenigen  Gelehrten  bezeichnet,  »qui 
nescio  quam  »»sobrietatem  ac  modestiama*  iactant,  quam  socordiam  et 
ijnaviam  recte  dixeris«  (S.  9  heisst  es  inertia).  Die  Geneigtheit,  die  Verse 
von  völlig  subjectivem,  also  allgemeiner  Geltung  baarem  Standpunkte  aus 
zu  beurtheilen,  lehren  die  freilich  auch  von  anderen  beliebten  Ausdrücke 
wie  *f rigide  dictum;  debile,  dictum;  müere  languet;  versuum  exiläas,  ne 
dicam  insuUUas;  haec  nostro  palato  mmü  acida  videri  nuncine  mirabere? 
Es  wäre  aber  doch  wohl  an  der  Zeit,  von  solchen  wissenschaftlich  nichts 
beweisenden  Ausdrücken  abzusehen.  Denn  niemand  kann  einen  solchen 
Syllogismus  gutheissen:  quod  frigide  dictum  est,  alienum  est  ab  Horatio; 
hoc  frigide  dictum  est;  ergo  alienum  est  ab  Horatio.  Dem  Vordersatz 
steht  das  entgegen,  dass  auch  Horaz  ein  Mensch  war,  dessen  dictum 
einmal  frigidum  sein  konnte;  ob  es  aber  in  Wirklichkeit  frigide  dictum 
oder  debile  dictum  sei  oder  ob  es  misere  langueat  u.  s.  w.,  bleibt  immer 
noch  thesis  contro versa3).   Mit  Recht  sagt  Teuffei  in  der  oben  ange- 

3)  Eine  interessante  Blumenlese  solcher  hingeworfenen,  zu  Schlüssen  be- 
nutzten Aeusseningen  giebt  Teuf  fei  a.  a.  0  S.  12  aus.Lehrs,  Gruppe  und 
Genossen:  »läppisch  und  abgeschmackt,  roh  und  ganz  ungehörig,  blödsinnig, 
dumm  »und  was  die  deutsche  Sprache  sonst  noch  an  Wendungen  dieses  Kali- 


14 


Horatius. 


zeigten  Schrift  S.  10:  »es  ist  ein  Fehlschi uss,  aus  Mängeln  auf  Un- 
ftchtheit  zu  schliessenc,  und  S.  8:  der  Schluss  »Horaz  ist  ein  vollkom- 
mener Lyriker,  also  rühren  die  Unvollkommenheiten  in  seinen  lyrischen 
Gedichten  nicht  von  ihm  her«  würde  nirgends  in  der  Welt  für  einen 
richtigen  gelten. 

Der  Inhalt  der  zweiten  Epistel  des  2.  Buches  ist  nach  der  Ansicht 
des  Verfassers  ganz  geeignet  gewesen  Interpolationen  anzubringen.  Er 
tilgt  V.  16,  verwirft  aber  den  von  Lehrs  nach  V.  15  hinzugedichteten 
Vers:  sie  si  quod  satis  est  sapienti  dicat  aperte.  Auch  V.  10—11  schei- 
nen ihm  unücht  zu  sein.  Die  ganze  Parthie  V.  55  —  64  erklärt  er  für 
Falsificat4).  Gegen  V.  55  (singula  de  nobis  anni  praedantur  euntes) 
wird  dies  geltend  gemacht:  »nonne  versus  totus  languide  et  invita  ut 
aiunt  Minerva  factus  est?  nec  profecto  memini  quiequam  mc  legere  in- 
ficetiu*  atque  mndriui.  Viele  alte  und  alternde  Herren  werden  im  Ge- 
fühle der  abnehmenden  Kraft  uud  der  aetas  ingravescens  ganz  im  Ge- 
gentheile  erklären,  dass  der  Vers  die  rein  menschliche  Wahrheit  sapien- 
tcr  und  in  der  Form  sogar  fncele  ausdrücke.  Wünschen  wir  dem  Ver- 
fasser für  seine  Person,  dass  er  auch  im  höchsten  Greisenalter  bei  sei- 
ner Beurtheilung  kraft  seiner  Lebensfrische  bleibe.  Am  wenigsten 
durfte  er  V.  59  —  60  verdächtigen.  Er  schreibt:  »v.  59  non  recte,  si 
quid  sapimus,  Carmen  a  iambis  tamquam  diversum  quid  distinguitur5) 
nec  satis  liquet  v.  60  nescio  cuius  Bionis  philosophi  sermones  quamvis  a 
bono  scholiasta  fuse  et  adeo  literate  laudati  quales  tandem  sint  et  quid 
sibi  hic  velint6).  Ganz  unhaltbar  ist  das,  was  gegen  die  Aechtheit  von 
199-  204,  208   210  vorgebracht  wird. 

V.  70  wird  coujicirt:  immnne  ineommoda  (für  humane  commoda); 
V.  72:  fuste  necat  calidus  mulos  gerulosque  redemptor  (für'festinat  calidus 
mulis  gerulisque  redemptor);  V.  87:  fretus  erat  Romae  —  (für  frater  erat 
Romae),  jedoch  mit  der  Bemerkung  (S.  11),  dass  die  ganze  Stelle  un- 
ächt  sei.  Schliesslich  wird  V.  171  statt  refugit  von  dem  Verfasser  re- 
cludit  vermuthet  und  erklärt:  indicat,  ostendit,  aperit,  patefacit. 


bers  zu  bieten  vermag«,  z.  B.  Lehrs  S.  XCI  :  »all  das  Zeug  soll  von  Horatius 
sein?  Es  ekelt  mich  wirklich  an  zu  verweilen«. 

*)  »Mihi  quidem  valde  inepium,  ne  dicam  ridiculum,  videtur  poetam  pu~ 
tide  sex  causas  computarc  quibus  adduetus  nihil  carminum  ad  Florum  miserit 
omninoque  poesim  iam  abiciat,  quum  una  causa,  quae  clare  et  diserte  indica- 
tur  inde  a  v.  142,  ad  excusandum  cum  prorsus  sufticiat. 

*)  Carmen  geht  offenbar  auf  die  sogenannten  Oden,  iambi  auf  die  Epo- 
den.  Vgl.  Teuffei,  röm.  Lit.  §  237,  A.  I,  wo  auch  die  Stelle  Epist  II,  2,  59 
citirt  ist. 

*)  Sermonen  (Satiren)  werden  damit  bezeichnet,  und  zwar  bittere,  wes- 
halb gerade  Bion  aus  Borysthenes  genannt  wird.  Siehe  namentlich  F.  V. 
Frilzsche,  l'rolegg.  Lucian.  p.  XL11  (ed.  Lucian.  II,  2). 


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Horatius. 


15 


12)  Analecta  Horatiana  (Scr.  Rob.  ünger).  In  dem  Programme: 
scholae  Schleusingensi  .  .  quartum  saeculum  rite  auspicanti  gratulan- 
tur  .  .  gyranasii  civici  Halensis  collegae.  Halis  Sax.  formis  descripsit 
E.  Karras.  1877.  17  8.  4. 

Der  Verfasser  bespricht  eine  Anzahl  Stellen  des  Horaz,  zu  denen 
er  eine  Fülle  von  Beispielen  giebt,  welche  zeigt,  dass  dieselben  nicht 
nndius  tertius  zusammengerafft,  sondern  Resultate  sorgfältiger  Studien 
sind.  Er  belegt  die  Richtigkeit  der  Lesart  uno,  Od.  II,  8,  3  (dente  si 
nigro  fieres  vel  uno  turpior  ungui),  wofür  alba  u.  s.  w.  conjicirt  worden 
ist;  er  vindicirt  Od.  I,  2,  21  das  überlieferte  acuisse  (civis  acuisse  ferrum) 
gegenüber  den  Conjecturen  rapuisse  ferrum  oder  iacuüse  ferro  (S.  8);  er 
nimmt  mit  Recht  Od.  I,  12,  41-44  als  ächt  in  Schutz  (S.  11-12). 
Od.  I,  4,  13  wird  die  Uebersetzung  pede  pulsare,  »dröhnend  durch- 
schreitenc  (Zeitschr.  f.  Gymnasialw.  1876  S.  483)  widerlegt  und  der  Aus- 
druck durch  eine  grosse  Zahl  von  Stellen  gerechtfertigt,  von  denen  be- 
sonders Callimachus,  Apoll.  3  bezeichnend  ist  (vä  Huperpa  xaXw  noSl 
Odlßog  dpdaati.  Dazu  füge  ich  das  Komische,  Aristoph.  Ran.  38  t(q  t^v 
Bopav  btdra&v;  &C  xevrauptxun  IvyXaß'  Zarte.  Theokr.  II,  6  oödk  (tipae 
äpagsv. 

Was  die  Conjecturalkritik  des  Verfassers  anbelangt,  so  ist  die  Be- 
rechtigung seiner  Aenderungen  mit  Entschiedenheit  in  Abrede  zu  stellen. 
Es  sind  folgende: 

Od.  m,  4,  10  altricis  extra  limen  Achaicae  (S.  4).  —  Od.  III,  29,  6 
me  compare  für  me  Semper  (S.  5).  —  III,  29,  63  —64  divum  —  für  tutum 

—  per  Aegaeos  tumultus  cura  feret  —  für  aura  feret  (S.  6).  —  Od.  I, 
32,  14  grate  laudator  für  grata  testudo.  —  Od.  I,  3,  19  qui  vidit  mare 
Ibericum  für  qui  vidit  mare  turgidum.  —  Od.  I,  4,  16  wird  so  interpun- 
girt  und  conjicirt:  Iara  te  premet  nox.  Fabuln  anne  Manes  et  domus 
exilis  Plutonia?  als  Fragesatz.  —  Od.  I,  12,31  wird  conjicirt:  et  rainax 
(Cori  voluere  pont um)  unda  recumbit.  —  Od.  I,  14,  7  cavemae  für  ca- 
rinae.  —  Od.  I,  14,  16  tu  nisi  ventis  te  des  ludibrium,  cave.  —  Od.  I, 
15,  15  grataque  feminis  imbelli  cithara«  (für  cithara)  carmina  divides. 

—  Od.  I,  25,  2  parcius  iunctas  quatiunt  fenestras  coeiibus  crebris  iuve- 
nes  protervi,  obwohl  schon  Haupt  mit  Recht  geschrieben  hat:  »tandem 
Horatio  restitutum  est  iactibus*.  —  Od.  III,  24,  4  —  et  mare  Brutium 
rar  publicum  (Haupt  u.  a.,  Apulicum  Eckstein).  —  Od.  IH,  27,  76  tua 
sectus  orbis  nomina  didet.  —  Od.  IV,  4,  15  iam  caute  depulsum  oder  t» 
tesca  depulsum  mit  dem  Zusätze  des  Verfassers:  »utrum  horum  sit  me- 
lius, videtur  vix  posse  ambigü.  —  Zu  Od.  IV,  14,  55  (aeternet)  schreibt 
der  Verfasser  S.  16:  »Quod  quidem  verbum  (aeternandi)  posteriore  tem- 
pore usurpari  non  desitum  successisse  verbo  percnnei  arguunt  Horatii  imi- 
tatores  Sidonius  et  Ausonius.«  Gegen  perennet  ist  aber  das  von  Horaz 
im  vierten  Buche  festgehaltene  Gesetz,  dass  die  drei  ersten  Zeilen  der 
alcäischen  Strophe  mit  einer  Länge  anfangen.    Od.  IV,  9,  42  (reiecit) 


16 


Horatius. 


kann  nicht  als  Ausnahme  gelten.  Vgl.  Od.  IV,  8,  16.  Od.  HI,  9,  20 
u.  s.  w.  —  Od.  IV,  14,  17  wird  discrimine  conjicirt  für  certamine.  — 
Druckfehler  sind  8.  8,  Zeile  14  von  unten  211  statt  219;  S.  13  das 
Citat  15,  5  statt  15,  15. 

13)  Kritisch-exegetische  Beiträge  zu  Horaz  und  Vergil  von  dem 
Oberlehrer  Dr.  Ad.  du  Mesnil.  (Beilage  zum  XIV.  Jahresberichte 
des  Königl.  Gymnasiums  zu  Gnesen.)  Gedruckt  bei  J.  B.  Lange  in 
Gnesen.  1877.  22  S.  4. 

Der  Verfasser  behandelt  zunächst  Hör.  Od.  III,  10,  13—16,  wo  er 
einen  Widerspruch  zwischen  preces  und  »uppUcibus  und  den  Fohler  in 
dem  Worte  preces  findet  Am  ansprechendsten  würde  dem  Verfasser  dafür 
der  Begriff  der  Gewalt  erscheinen,  die  Horaz  angewendet  hätte,  um 
in  das  Haus  der  Geliebten  zu  dringen ;  das  passende  Wort  hat  sich  ihm 
noch  nicht  gefunden  (zu  weit  ab  lägen  nach  seiner  Meinung  Wörter  wie 
minao,  fides,  tremor  —  von  der  Kälte  auf  der  Schwelle  —  lyrae  —  d.  h. 
seine  musikalischen  Leistungen,  vgl.  Metam  XII,  157,  wo  aber  citharae 
steht).  Die  gegen  preces  vorgebrachten  Einwände  sind  zwar  sehr  scharf- 
sinnig, aber  nach  meiner  Meinung  doch  zu  gesucht,  da  alles  plan  ist, 
wenn  in  dem  Verbum  curvat  die  Bedeutung  des  Praesens  ganz  eigentlich 
festgehalten  wird  (bis  jetzt  vermag  dich  nichts  zu  beugen,  aber  schone 
doch  — ).   Vgl.  oben  Kuehn,  zu  carm.  saec.  26—28. 

Zu  Od.  IH,  10,  4  spricht  der  Verfasser  in  sehr  beachtenswerther 
Weise  über  den  Conj.  Imperfecti  plorare*,  verwirft  die  Fassung  von 
Orelli,  Dillenburger  u.  a.  und  erklärt  die  Worte  so:  selbst  wenn  du  ein 
scythisches  Weib  wärest  (das  doch  am  strengsten  die  Treue  gegen  den 
Gatten  wahrt)7),  so  sollte  es  dich  dauem  mich  hier  in  kalter  Nacht 
liegen  zu  sehen.  Aus  den  S.  8  gegebenen  Citaten  sei  Plaut  Persa  IV, 
6,  28  hier  hervorgehoben:  —  cras  ires  potius,  hodie  hic  cenure»,  morgen 
solltest  du  gehen  (nicht:  du  hättest  gehen  sollen).  Indess  erscheint 
es  mir  einfacher,  die  gewöhnliche  Bedeutung  des  Conj.  Imperf.  im  hypo- 
thetischen Satze  mit  Orelli  u.  a.  festzuhalten;  nur  darf  man  die  Aeusse- 
rung  über  die  Gattentreue  bei  den  Scythen  und  Geteri  aus  Od.  III,  24 
nicht  hierher  ziehen8),  da  dafür  keine  Andeutung  vorliegt,  sondern  man 
hat  festzuhalten,  dass  die  Anwohnerin  des  Tanais  hier  nur  das  kalte, 
unempfindliche  Weib  repräsentirt. 


i)  Vgl.  Od.  III,  24,  20  ff. 

8)  Die  Worte  des  Verfassers  sind  nämlich  diese:  »Aus  der  Erklärung 
von  Orelli  n.  s.  w.  ergiebt  sich  folgender  Nonxeia:  Wenn  du  eine  Scythin 
wärest,  so  würde  es  dich  dauern,  mich  den  Nordwinden  auszusetzen  So  aber, 
als  Etruskerin,  stehst  du  nicht  au,  diess  zu  thun!  wie?  die  scythischen  Weiber 
waren  also  von  weicherem  Gemüth  und  für  buhlerische  Liebhaber  zuganglicher 
als  die  Tyrrhenerinnen?  Weit  gefehlt!  Vgl.  III,  24,  17-24«. 


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Horatiua. 


17 


S.  8  ff.  handelt  der  Verfasser  Uber  die  ersten  sechs  Oden  des  dritten 
Baches  und  sacht  den  inneren  Zusammenhang  derselben  nachzuweisen. 
Nach  seinem  Erachten  zeigt  sich  in  ihnen  »ein  durchaus  angemessener 
and  wahrhaft  poetischer  Fortschritte,  wenn  man  annimmt,  dass  folgende 
Tugenden  in  sechs  Oden  behandelt  sind:  »1.  Continentia,  Enthaltsam- 
keit. 2.  Virtus  im  engeren  Sinne,  oder  virtus  Romana,  Mannhaftigkeit, 
s.  v.  a.  Standhaftigkeit,  die  sich  in  drei  Haupt  füllen  kundgiebt:  a)  im 
Kriege;  b)  in  der  Verwaltung  von  Friedensgeschäften,  in  diesen  beiden 
Fallen  selbsthandelnd  und  positiv;  c)  in  der  Bewahrung  von  Geheimnis- 
sen, in  diesem  Falle  nur  unterlassend,  nichts  von  sich  gebend,  also  nega- 
tiv, was  leichter,  daher  tuta  silenüo  merces.  3.  Die  beharrliche,  standhafte 
Gerechtigkeit  (constantia  in  nutUia  perfungenda) ;  denn  es  sind  hier  zwei 
Tugenden  zu  einer  verschmolzen.  4.  Pflege  der  Dichtkunst  (musarum  — 
artium  liberalium  —  Studium);  deren  Früchte  Weisheit  und  Besonnen- 
heit. 5.  Pietas  in  patriam.  6.  Pietas  in  deos,  coniuges,  parentes9).c 
Dagegen  vgl.  die  Abhandlung  von  Warschauer  in  unserem  Jahresbe- 
richt für  1876,  H  S.  229  ff. 

S.  10-11  wird  Od.  III,  27  init.  von  dem  Verfasser  im  Anschlüsse 
an  seinen  Aufsatz  in  der  Zeitschr.  f.  Gymnasialw.  XXX  8.  74  behandelt 
Hiernach  soll  V.  5  Her  nicht  sein  iter  impiorum  (V.  1),  sondern  iter 
eoruni,  qui  non  sunt  impii;  V.  lff.  bedeute  impheite:  »Gottesfürchtige 
mögen  sich  durch  gewisse  (weil  ungünstige)  Zeichen  von  einer  Reise  ab- 
halten lassen«;  hieran  schliesse  sich  V.  5  mit  dem  Gedanken:  »Auch 
eine  Schlange  möge  eine  Reise  (sc.  solcher,  die  nicht  gottlos  sind)  unter- 
brechen, d.  h.  als  ein  ungünstiges  Zeichen  angesehen  werden.  Hin- 
gegen sind  folgende  Zeichen  für  den  Plan  einer  Reise  günstig  (V.  7  ff.)  — 
diese  also  wünsche  ich  meinen  Freunden  und  Bekannten«. 

Schliesslich  wird  in  Betreff  der  Abfassungszeit  von  Od.  I,  3  und 
II,  9  die  Vennuthung  ausgesprochen,  dass  Horaz  die  ersten  drei  Bücher 
der  Oden  zwar  23  a.  Chr.  herausgegeben,  später  aber  noch  Od.  I,  3  und 
Od.  Ii,  9  hinzugefügt  habe,  da  bei  Od.  I,  3  alles  auf  eine  Entstehungs- 
zeit im  Jahre  19,  bei  Od.  H,  9  auf  eine  solche  im  Jahre  20  hinweise. 

14)  Gustavi  Linkeri,  Quaestioncs  Horatianae.  (Programm  der 
Universität  Prag  zum  400  jährigen  Jubiläum  der  Universität  Tübingen) 
Pragae  typis  Henr.  Mercy.  1877.  25  S.  hoch  4. 

Dem  Verfasser  erscheint  die  von  Keller,  Holder  und  anderen  For- 
schern der  neuesten  Zeit  geübte  conservative  Kritik  des  Horaz  als  eine 

•)  Kayser  nimmt  ebenfalls  S.  304  an,  dass  Horaz  die  Oden  III,  1—6  zu 
einem  Cyclus  vereinigt  habe.  Nach  ihm  wird  Ode  1  behandelt  der  wahre 
Mensch  (der  Mensch«  wie  er  als  Mensch  Bein  soll);  Ode  2  der  ächte  Bür- 
ger (der  Mensch,  wie  er  als  Bürger  sein  soll);  Ode  3  Mannestngend 
(feste  Beharrlichkeit  in  dem,  was  man  für  gut  und  recht  erkannt  hat);  Ode  4 
Weisheit;  Ode  6  Tapferkeit;  Ode  6  Frömmigkeit 

Jahresbericht  fUr  Alt«rthom*-Wtu«a»eh*ft  1877.  II.  2 


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18 


üoratius. 


Art  frommer  Aberglaube,  von  welcher  er,  wie  andere,  behauptet,  »dass  sie 
die  Vernunft  unter  das  Joch  der  Handschriften  schickt«.  Trotz  Bentley 
finden  sich  nach  seiner  Ansicht  im  Horaz  noch  viele  Dinge,  »sive  ob- 
scura  nimit  sive  latina  partim«  (8.  6),  ohne  dass  freilich  festgestellt  wird, 
wie  weit  Dunkelheit  erlaubt  sei  (denn  er  sagt:  »mrow«),  und  ohne  dass 
beachtet  wird,  dass  der  Begriff  lateinisch  eine  Scheidung  von  allzu- 
sehr und  allzuwenig  (»parum«)  nicht  zulässt.  In  der  Regel  begnügt 
sich  der  Verfasser  mit  blossen  Behauptungen,  statt  für  den  Denker  zwin- 
gen  de  Beweise  zu  liefern,  oder  er  bedient  sich  des  Spottes  —  über  die 
Sache  oder  über  die  Vertreter  eiuer  anderen  Ansicht  —  durch  welchen 
die  Wahrheit,  das  höchste  Ziel  all  unserer  wissenschaftlichen  Mü- 
hen, nicht  erschüttert  wird. 

Giebt  der  Verfasser  wirklich  hier  und  da  einen  Beweis,  wie  z.  B. 
S.  7,  so  ist  derselbe  nicht  stichhaltig.  So  nimmt  er  Anstoss  an  Od.  I, 
7,  17:  sie  tu  sapiens  finire  memento  Tristitiam  vitaeque  labores  Mollig 
Plance,  mero  und  sagt:  »quasi  vero  hortaturus  esset  amicum  amicus,  ut 
nimia  perpotatione  vitam  simul  vitaeque  labores  finiret  Nam  finiuniwr 
labores  morte,  at  mero  levantur  ac  leniuntur«.  Das  Sophisma  ist  so  am 
Tage  liegend,  dass  darüber  kein  Wort  zu  verlieren  ist  Linker  folgert 
nun  aber,  es  müsse  (oportet)  bei  Horaz  corrigirt  werden  lenire  labores 
und  eben  so  8.  1,  1,  93  Imire  laborem  ineipias,  wobei  vergessen  ist,  dass 
Horaz  dem  Habsüchtigen  an  letzterer  Stelle  anrath  aufzuhören  mit 
seinem  Gegeize  (sit  Jinis  quaerendi),  und  dass  mit  Untre  laborem  dem 
Harpax  immer  noch  ein  Hinterthürchen  für  sein  Mühen  im  Zusammen- 
scharren der  Gelder  (laborem  lenireü)  offen  gelassen  würde. 

Eine  auf  logisch  zwingende  Unterlagen  gegründete  Widerlegung 
der  Behauptungen  von  Linker  würde  ein  Buch  für  sich  verlangen.'  Es 
genüge  hier,  die  Conjecturen  zu  den  ersten  drei  Büchern  der  Oden  mit- 
zuth  eilen. 

Od.  I,  2, 15  wird  disiectum  conjicirt  für  deiectum  mit  Cuningh.  — 
Auf  S.  21  wird  die  Möglichkeit  angedeutet,  dass  die  ganze  Ode  I,  2 
spätes  Machwerk  sei.  Od.  I,  22,  11  mris  vagor  expedüiu  statt  curis  v.  expe- 
ditis.  —  I,  24,  6  soll  so  umgestellt  werden :  Pud or  et  Iustitiae  Fides  incor- 
rupta  soror.  H,  1,  33  soll  qui  gurges  »zu  wenig  lateinisch«  sein  und  es  qui 
gurgites,  quae  —  geheissen  haben.  —  H,  9,  V.  1  -  2  enthalten  nach  Lin- 
ker ein  Vitium  ridiculum  (non  Semper  imbres  nubibus  hispidos  manant 
in  agros),  was  »leniter«  entfernt  werde  durch  die  Aenderung:  non  Sem- 
per imbres  nubibus  hispida*  manant  in  aretoe.  —  U,  14,  1  nimmt  Lin- 
ker Anstoss  an  der  Wiederholung  des  Vocativus  (»vocativus  repetitus 
non  convenit  nisi  achter  vocanti  vel  incitanti  vel  imploranti«).  Der 
Ausdruck  der  Wehmuth  liegt  aber  in  der  Wiederholung  des  Vocativus 
eben  so  wie  —  um  etwas  modernes  zu  bringen  —  in  den  Worten  bei 
AI. Dumas,  Jos.  Balsamo  23:  »ah!  comteue^  comtesee^  dit  trutemenet  Louis  XV., 


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Horatius. 


19 


comme  etc  Linker  conjicirt  optume  Postume.  —  n,  20,  17-20  wird 
für  unächt  erklärt  als  vaticinium  ex  eventu  (S.  22). 

Od.  m,  3,  9—12  ist  nach  Linker  das  Machwerk  eines  Adulator, 
da  bibit  nur  Ton  dem  todten  Augustus  könne  gesagt  worden  sein; 
die  Variante  bibet  aber  stamme  von  Grammatikern,  welche  das  Präsens 
für  falsch  hielten,  aber  die  Ursache  des  Anstosses  nur  zu  verhüllen  such- 
ten. —  Od.  m,  4,  42  wird  für  impio»  conjicirt  impiam,  mit  nicht  passen- 
der Berufung  auf  Od.  III,  24,  42  und  IV,  8,  31  K>).  -  Od.  III,  14,  10 
hatte  Madvig  emendirt:  —  puellae  ac  iam  virum  expertae.  So  konnte 
nach  Linker  nur  ein  »scriptor  misellus  ac  proletariusc  schreiben.  Er 
ändert:  —  puellae  carminum  expertae.  —  Od.  m,  16  ist  nach  S.  23 
»Carmen  miris  et  ineptis  argutiolis  affluensc  und  »unächt«.  Vers  18 
soll  es  perhorruit  geheissen  haben  statt  perhorrui  Nicht  Maecenas  der 
lebende  werde  angeredet,  sondern  Uber  ihn  als  todten  werde  referirt. 
Vers  17  aber  wird  peeuniam  geändert  in  potentiam  mit  der  verfänglichen 
Folgerung:  »illa  emendatione  admissa  abruptum  simul  et  laciniosum  di- 
cendi  genus  in  his  truncis  carminum  fragmentis  magis  apparetc  Dahin 
gehöre  auch  V.  38,  wo  tu,  wenn  es  ächt  sei,  nach  Linkeres  Meinung  nur 
auf  Kaiser  Nero  bezogen  werden  könne.  —  Od.  HI,  30,  9  wird  Lotio 
conjicirt  für  tacüo. 

io)  Ueberdies  hat  der  Verfasser  in  seiner  Ausgabe  den  Vers  IV,  8,  31 
mit  als  unächten  bezeichnet 


Zusatz  der  Redaction. 

Die  von  dem  Herrn  Referenten  übergangene  Abhandlung: 

W.  Christ,  Fastorum  Horatianorum  epicrisis  (Gratulationsschrift 
im  Namen  der  philos.  Facultät  der  Universität  München  zu  L.  Spen- 
gefs  50 jährigem  Doctorjubiläum).  München,  M.  Rieger.  1877.  26  S.  4. 

wird  im  nächsten  Jahresberichte  eingehender  besprochen  werden;  vor- 
läufig bemerken  wir  nur,  dass  der  Verfasser  in  dieser  scharfsinnigen 
und  gelehrten  Arbeit  nachzuweisen  sucht,  dass  die  drei  ersten  Bücher 
der  cannina  des  Horatius  zusammen  im  Frühling  des  Jahres  735/19  oder 
noch  im  Jahre  784/20,  das  erste  Buch  der  Epistolae  im  Jahre  735/19 
oder  736/18  veröffentlicht  worden  sind. 


Bericht  über  die  Literatur  zu  Ovid 
vom  Jahre  1877. J) 

Von 

Prof.  Dr.  A.  Riese 

in  Frankfurt  a.  M. 


Zu  den  in  dem  ersten  Bande  der  Ovid-Ausgaben  zusammengefassten 
Gedichten  ist  zu  besprechen: 

Th.  Birt,  Animadversiones  ad  Ovidi  heroidum  epistulas.  Rhein. 
Mus.  XXXO.  S.  386—432. 

Birt  geht  von  einigen  zum  Theil  früher  schon  publicirten  metri- 
schen Untersuchungen  aus,  durch  welche  er  im  Anfange  seiner  Abhand- 
lung zu  dem  Resultate  kommt,  die  1.  bis  14.  Heroide  seien  sanuntlicb 
ächt,  alle  anderen  unächt  Doch  sind  die  Beweise  hierfür  nicht  stich- 
haltig, wenn  z.  B.  aus  S.  389  ersichtlich  ist,  dass  her.  17-18  mit  den 
allerächtesten  Heroiden  in  der  Struktur  der  Verse  so  gut  wie  absolut 
übereinstimmen;  die  auf  S.  391  gerade  für  diese  beiden  Gedichte  ge- 
gebene ünächtheitsbegründung  kann  nur  dann  von  Gewicht  sein,  wenn 
man  sie  für  unächt  eben  ansehen  will;  dagegen  war  mir  von  Interesse, 
dass  Birt  in  diesen  beiden  Heroiden  einen  »amor  semiquinariae  caesurae 

*)  Auch  diesmal  begnüge  ich  mich  mit  einfacher  Anführung  folgender 
Ausgaben:  Selectae  iabulae  ex  Ii  bris  Metamorphoseon  von  Aubertin  (Paris, 
XII.  276  S.)  und  ebeuso  von  Lejard  (Paris,  224  8.);  Morceaux  choisis  des 
Metamorphoses  von  Nageotte  (Paris,  XXII.  246  8.);  Anthologie  aus  Phadrns 
und  Ovidius  von  Zimmermann  (Frankfurt,  IV.  216  S.),  und  Elcgi&c  extracts 
from  Ovid  and  Tibullus  von  Frost  (London,  286  8.);  sowie  der  üebersetxun- 
gen  in's  Deutsche  von  dem  UeberseUungsfabrikanten  H.  R  Mecklenburg 
(die  Verwandlungen  »wortgetreue,  Berlin,  922  S.),  in's  Franzosiche  von  Duboi s- 
Cuchan  (Einiges  in  Poesies  legeres,  Paris),  in's  Englische  von  Hodgson 
(Et cm  Selections  from  Ovid  and  Tibullus,  208  S.),  in's  Italienische  von  Castelli 
(Fasti  tradotti,  Palermo)  und  Mazzi  (Eroidi,  epistola  X:  Arianna  a  Teseo, 
Venedig  16  S.),  endlich  in's  Neugriechiche  von  A  Kabbadias  (Mtxafiopf&- 
aswv  furdppaats,  Athen  1874).  —  Einige  der  im  vorigen  Berichte  besproche- 
nen Schriften  hat  mittlerweile  auch  H.  Magnus  in  dem  der  Zeitschrift  für 
Qymnasialwesen  beigegebenen  Jahresberichte  8.  229-246  behandelt. 


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Ovid.  Heroiden. 


21 


Untus  quantum  Tomis  dem  um  recepit  poetac  findet  und  dadurch  meine 
öfter  ausgesprochene  Ansicht,  wonach  diese  Gedichte  ans  Ovid's  letzter 
Zeit  stammen,  ohne  es  zu  wollen  bekräftigt.  Denn  wer  diese  Gedichte 
fllr  unacht  halten  wül  (nach  Birt  entstammen  sie  dem  ersten  Jahrhundert 
b.  Chr.,  wofür  er  Persius  1,  30 ff.  herbeizieht),  der  möge  doch  endlich 
einmal  die  Frage  klar  und  einfach  beantworten:  wie  in  aller  Welt  kam 
der  angebliche  Interpolator  dazu,  von  Ovid's  deutlichem  Plane  gänzlich 
abzugehen  und  nicht  nur  Briefe  der  Heroinen,  sondern  auch  solche  ihrer 
Liebhaber  der  Sammlung  einzuverleiben,  die  doch  alsbald  auffallen  und 
den  Verdacht  rege  machen  mussten?  Ich  bleibe  dabei,  dass  alles  dafür 
ipricht,  dass  wir  hier  Produkte  der  späteren  Ovidischen  Zeit,  wahrschein- 
lich seiner  Verbannung,  vor  uns  haben,  in  denen  der  Dichter  das  Jugend- 
werk mit  etwas  verändertem  Plane  neu  aufgreifen  wollte. 

Doch  kehren  wir  zu  Birt 's  Aufsatz  zurück,  so  gelangen  wir  nun 
zu  den  wirklich  eindringenden  und  lehrreichen  Partien  desselben.  Er 
sucht  nachzuweisen,  dass  wie  die  meisten  alten  Gedichtsammlungen  (aber 
auch  Catull?)  so  auch  die  Heroides  in  Bücher  abget heilt  waren  von 
ungefähr  gleichem  Umfang  (400  Disticha):  Her.  1 — 5  bildeten  danach 
einst  das  L,  6— 100')  das  II.,  Her.  11  —  14  und  die  verlorene  ächte 
Sappho  das  HI.  Buch.  Indem  er  ferner  als  das  Ergebniss  der  Lehrs'schen 
Kritik  an  Ovid  einfach  und  richtig  die  Erkenntniss  hinstellt  »peccare 
potuisse  etiam  quos  dicere  solemus  classicos  scriptoresc,  geht  Birt  S.  398 
zu  der  Untersuchung  der  Quellen  einiger  dieser  Gedichte  über  und 
thut  nun  sehr  eingehend  dar,  dass  Medea  und  Phaedra  aus  der  Medea 
und  dem  Hippolyten  des  Euripides,  Deianira3)  aus  den  Trachinierinnen 
des  Sophokles,  Hypermestra  aber  sogar  aus  den  Danaides  des  Aeschylus, 
d.  h.  aus  der  aus  'Arän&tc,  SaXa^umotof  und  Alyimvtot  bestehenden  Tri- 
logie  entnommen  sei;  daher  sei  auch  die  letztgenannte  Epistel,  über 
welche  Birt  am  genauesten  spricht,  in  ihrem  Charakter  so  verschieden 
von  den  übrigen,  so  gar  nicht  erotischer  Art,  und  sei  auch  der  Excurs 
über  Io  dadurch  zu  erklären.  Zu  Aeschylus  sei  Ovid  vielleicht  durch 
die  Aeschylusstudien  des  (Pseudonymen?)  Lynceus,  eines  Freundes  seines 
Freundes  Propertius  (vergL  dessen  III  32,  41),  geführt  worden.  Unsere 
uuachte  Sappho -Epistel  sucht  Birt  S.  429  ff.  auf  Callimachus  durch  Be- 
nutzung einiger  Fragmente  desselben  von  ungewissem  Ursprung  zurück- 
zuführen; er  betritt  damit  den  Weg,  welchen  ich  mit  Bezug  auf  CatulTs 
64.  Gedicht  einst  eingeschlagen,  und  der  mir  zwar  vom  hohen  Boss  herab 
ertheilte  Verweise,  aber  bisher  noch  keinen  Versuch  einer  Widerlegung 
eingebracht  hat 

Ehe  ich  diesen  scharfsinnigen  und  zum  Theil  wirklich  fördernden 


*)  9,  133  vermuthet  Birt  »et  semidei  Alcidaet. 

*)  Nachahmungen  dieser  Elegie  bemerkt  Birt  S.  397  adn.  in  der  Elegie 
an  Maecenas  (Antk  Lat.  779),  aber  mit  Unrecht. 


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22 


Ovid. 


Aufsatz  verlasse,  muss  ich  auf  S.  889  not.  2  (vergl.  S.  395)  zu  sprechen 
kommen.   Hirt  ist  nicht  einverstanden,  dass  in  den  neuen  Ausgaben  in 
dem  Briefe  des  Paris  (15)  die  früher  aus  den  allerjüngsten  Handschriften 
der  Humanistenzeit  eingeschobenen  Verse  39  —  142  weggelassen  sind; 
denn  V.  143  (=  39  der  neuen  Ausgaben)  schliesse  an  135—138,  aber 
nicht  an  V.  36 — 38  an;  nur  jene  enthielten  das  lincredibile«  worauf  143 
Bezug  nehme.  Darauf  ist  zu  erwidern,  dass  Paris  mit  den  Worten  »minor 
est  tua  gloria  vero«  gar  nichts  »Unglaubliches«  sagen  will,  da  sie  viel- 
mehr bedeuten  »deine  Schönheit,  o  Helena,  ist  weit  berühmt;  aber  ihr 
Ruhm  reicht  doch  noch  nicht  an  ihre  wahre  Herrlichkeit,  an  ihre  Wirk- 
lichkeit heran«.   Damit  schliesst  dieser  Vers  aber  gerade  anfs  Treff- 
lichste an  V.  87—38  an:  »ich  hörte  von  deiner  Schönheit  schon  ehe  ich 
dich  sah;  ihr  Ruhm  machte  mich  zuerst  mit  deiner  Schönheit  bekannt«. 
Und  nun:  »aber  dieser  Ruhm  entspricht  der  Wahrheit  noch  nicht  ein- 
mal«. Ist  nun  auch  die  Zwischenpartie  von  einem  fähigen  Dichter  ge- 
dichtet, der  an  V.  38  gut  anschloss  und  wieder  zu  V.  39  (148)  gut  über- 
leitet, so  ist  sie  doch  1.  ganz  unnöthig,  2.  wäre  höchst  auffallend,  dass 
trotz  des  angeblichen  Ausfalls  einer  so  grossen  Zwischenpartie  in  den 
besten  Handschriften  der  Zusammenhang  keinerlei  Unterbrechung  zeigte, 
3.  ist  sie  obendrein  sehr  schlecht  beglaubigt,  während  im  Gegentheil  die 
Tradition  der  Heroiden  sonst  eine  vorzügliche  ist   Ergo  ist  es  nur  me- 
thodisch, diese  Verse,  das  Werk  eines  Humanisten,  welcher  die  Erzählung 
von  dem  Urtheil  des  Paris  anbringen  wollte,  ebenso  wie  20,  13 ff.  ans 
den  Ausgaben  draussen  zu  lassen. 

Sulla  Epistola  Ovidiana  di  Saffo  a  Faone.  Studio  critioo  del  Prof. 
Dom.  Comparetti.*)  (Publicazioni  del  K.  istituto  di  studi  superiori. 
vol.  H  p.  1-53).   Firenze  1876. 

Nachdem  Comparetti  aus  angeblichen  Erwähnungen  der  Epistel  der 
Sappho  noch  im  Alterthum,  wo  sie  sogar  dem  Corpus  der  Heroiden  an- 
gehört habe  (ich  bemerke  hierzu,  dass  weder  Ausonius  Cup.  cruci  äff.  24 
noch  Probus  cathol.  p.  80,  19  Keil  sich  in  Wirklichkeit  darauf  beziehen; 
letzteres  Citat  geht  auf  eine  verlorene  Stelle  Ovid's,  da  es  ja  den  Gene- 
tiv von  Atthis,  nicht  diesen  Namen  selbst  belegen  will)  den  etwas  voreili- 
gen Schluss  auf  ovidische  Echtheit  derselben  gezogen  hat,  führt  er  die 
Sätze  durch,  dass  Ovid  nicht  Sappho's  Gesänge  direkt  benutzte,  sondern 
den  zu  seiner  Zeit  üblichen  Vorstellungen  von  Sappho  folgte,  welche  ihrer- 
seits auf  poetischen  Werken,  die  vor  die  Zeit  des  Menander  hinaufreichen, 
beruhen.  Der  Sprung  vom  leukadischen  Felsen  sei  aber  nicht  mit  Wel- 
cker  u.  a.  erst  als  Erfindung  der  attischen  Komödie  anzusehen,  wenn 
gleich  Menander  in  seiner  Leukadia  ihn  erwähne.  Phaon  sei  eine  Figur, 
zuerst  aus  der  attischen  Komödie  bekannt,  stehe  jedoch  in  keinem  ur- 


«)  Angezeigt  von  R.  Barco,  Rivista  di  filologia,  anno  V  S.  441-446. 


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Metamorphosen. 


23 


sprünglichen  Zusammenhang  mit  Sappho;  erst  in  der  mittleren  Komödie 
erscheine  dieser  Zusammenhang  hergestellt.  Doch  alle  diese  Erzählun- 
gen seien  weit  älter,  seien  ursprünglich  populärer,  novellenartiger  Natur, 
und  schon  bald  nach  Sappho's  Zeit  habe  man  angefangen  dieselben  auf 
diese  und  wohl  auch  schon  auf  Phaon  zu  beziehen.  Natürlich  haben 
dann  alexandrinische  Dichter  sich  des  Stoffes  bemächtigt  (auf  diese  sei 
der  Eintritt  der  Najade  zurückzuführen)  und  einem  solchen  folge  (Kid. 

—  Birt  (s.  o.)  billigt  diese  Ausführungen  und  sieht  in  dem  betreffenden 
Alexandriner  den  Kallimachos.  Vergl.  noch  A.  Schöne,  Symbola  Piniol. 
Bonnensium  II  S.  761. 

Otto  Müller  (Hermes  XII.  S.  303)  conjicirt  Her.  15,  117  tandem 
statt  tarnen;  16,  253  tua  robora;  ib.  259  sapiam  (so  schon  Bentley)  und 
260  et  dabo  cunetatas. 

Ich  gehe  zu  den  wenigen  Arbeiten  über  die  Metamorphosen  Über'). 

Ovid's  Metamorphosen  in  ihrem  Verhältniss  zur  antiken  Kunst. 
Von  Dr.  phil.  Paul  Schönfeld.  Leipzig,  Engelmann  1877.  75  S.  8. 

Der  Verfasser  sucht  die  Annahme  Helbig's,  dass  die  römischen 
Dichter  in  ihren  Schilderungen  vielfach  durch  die  Darstellungen  der 
Wandmalerei  beeinflusst  seien,  speciell  für  Ovid  näher  zu  begründen. 
Er  findet  unter  anderm  für  manche  Stellen  des  sechsten  Buches  der 
Metamorphosen,  sowie  für  seine  Beschreibungen  der  Europe  und  der 
vier  Jahreszeiten  ebensowohl  rücksichtlich  des  Inhalts  wie  rücksichtlich 
der  Gesetze  künstlerischer  Composition  Seitenstücke  zu  Ovid  unter  den 
Wandgemälden,  welche  die  Annahme  nahe  legen,  dass  der  Dichter  seine 
Vorstellungen  aus  jenen  entnahm.  Sei  auch  für  manche  andere  Stelle 
das  Resultat  zweifelhaft  oder  negativ,  so  sei  dasselbe  doch  schon  wichtig 
genug,  um  den  Wunsch  zu  veranlassen,  dass  diese  Vergleichungen  auch 
auf  spätere  Dichter,  besonders  Statins  und  Claudian,  ausgedehnt  würden. 

—  Ohne  mir  über  diese  halb  archäologische  Frage  ein  festes  ürtheil  er- 
lauben zu  wollen,  spreche  ich  doch  meine  Meinung  dahin  aus,  dass  es 
dem  Verfasser  nicht  gelungen  sei  noch  auch  gelingen  konnte,  seine  Be- 
hauptung zur  Evidenz  zu  bringen.  Es  ist  doch  an  sich  weder  gerade 
wahrscheinlich,  dass  der  Dichter  anderen  als  dichterischen  Quellen,  d.  h. 
vorzugsweise  alexandrinischen,  gefolgt  sei,  noch  auch,  dass  er  nach  ein- 
zelnen, schliesslich  doch  nicht  allgemein  bekannten,  Wandgemälden  sich 
gerichtet  habe;  das  Wahrscheinüchere  ist  doch  wohl,  dass  die  Künstler 
sich  nach  den  alexandrinischen  Dichtern  richteten,  die  in  ihrer  Schil- 
derung der  Natur,  der  menschlichen  Attitüden  u.  s.  w.  sich  schon  sehr 
der  Kleinmalerei  befleissigten,  und  dass  auf  dieser  Gemeinsamkeit  alexan- 


*)  Merkel's  Ausgabe  derselben,  sowie  das  erste  Heft  der  9.  Auflage  der 
PouVschen  Ausgabe  bespricht  A.  Zingerle,  Zeitschrift  für  österreichische  Gym- 
nasien Bd.  28  S.  511  fc;  die  Merkel'sche  auch  G.  Nick,  Philol.  Anz.  VUI  S.  486  ff. 


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24 


Ovid. 


drinischer  Quellen  die  Aehnlichkeit  Ovid's  und  der  Wandmalereien  be- 
ruht. Nuttirlich  war  die  lebhaft  empfängliche  Phantasie  des  Dichters 
auch  von  der  Betrachtung  vieler  Kunstwerke  gesättigt,  und  sollen  ein- 
zelne unwillkürliche  Reminiscenzen  dieser  Art  nicht  gerade  geleugnet 
werden,  doch  darf  man  aus  solchen  nicht  einmal  sicheren  Einzelheiten 
keine  weitgreifenden  Schlüsse  ziehen.  Auch,  dass  Ovid's  Trist  I  2,  77 
bezeugter  Aufenthalt  in  Athen  von  grossem  Einfluss  auf  seine  Kunst- 
anschauung war  (S.  8),  ist  unwahrscheinlich,  da  die  attische  und  die 
ovidische  Kunst  von  allzu  verschiedenem  Charakter  sind. 

C.  Härtung  theilt  im  Philologus  XXXVI  (8.  268,  362,  427,  487) 
zu  den  Metamorphosen  mit:  III  93  conjicirt  er  et  ima;  XV  748  sei  inter- 
polirt;  ferner  bedeute  III  3  ignarus  thöricht,  III  27  libare  spenden; 
II  261,  nicht  aber  auch  II  296,  enthalte  eine  Prolepsis;  III  44  sei 
despicit  richtig;  XV  746  sei  rerum  unverständlich  (?). 

Die  Gedichte  des  dritten  Bandes  haben  folgende  Arbeiten  ver- 
anlasst: 

H.  Peter,  De  P.  Ovidi  Nasonis  fastis  disputatio  critica.  Progr. 
der  Fürsten-  und  Landesschule  Meissen  1877.   29  S.  4. 

Peter  billigt  das  Verfahren,  welches  ich  in  meiner  Ausgabe  Ovid's 
für  die  kritische  Feststellung  des  Textes  eingeschlagen,  für  sämmtliche 
anderen  Gedichte,  nur  für  die  Fasti  nicht.  Er  sucht  nachzuweisen,  dass 
ich  in  diesen  dem  Codex  Reginensis  (R)  saec.  X  und  in  zweiter  Linie 
dem  Vaticanus  3262  (V)  zu  viel,  den  anderen  Handschriften  aber  zu 
wenig  Einfluss  verstattet  habe.  Namentlich  der  Mallerstorfiensis  sei  mehr 
zu  berücksichtigen,  wenn  gleich  Peter  mit  mir  darin  übereinstimmt,  dass 
Moriz  Haupt  denselben  allzu  hoch  geschätzt  habe.  Aber  auch  die  übri- 
gen Handschriften  seieu  nicht  zu  verschmähen,  ja  selbst  die  allerjungst en 
seien  nicht  ganz  ohne  Nutzen.  Nachdem  Peter  hierauf  die  verschiedenen 
in  den  Handschriften  vorkommenden  Arten  der  Verderbniss:  Interpolation 
von  Versen,  zufällige  Entstellung  und  beabsichtigte  Aenderung  von  Wor- 
ten, Contamination  mehrerer  Lesarten,  an  Beispielen  nachgewiesen,  ver- 
sucht er  die  Entstehung  der  Verschiedenheiten  in  den  Lesarten  zu  er- 
'  klären;  dieselbe  entstamme  nicht  etwa  einer  Mehrzahl  von  Lesarten  in 
dem  Autographon  des  Dichters  (darin  stimmt  Peter  mit  meiner  Behauptung 
Ovid  vol.  HI  S.  VHI  völlig  tiberein),  sondern  einer  Bearbeitung  viel- 
leicht aus  dem  Ende  des  Alterthums,  aus  der  Zeit  des  »legi  et  ut  potui 
emendavi*.  Aus  einer  solchen  freien  Bearbeitung  stamme  ein  Codex  a, 
der  allerhand  Unbill  erlitt,  aus  diesem  dann  ein  Codex  ß,  der  Stamm- 
vater der  drei  oben  genannten,  sowie  ein  stark  verdorbener  Codex  y,  aus 
welch  letzterem  die  übrigen  Handschriften  entsprossen  sind;  doch  gebe 
es  auch  viele,  die  bald  in  die  Klasse  ß,  bald  in  y  hinüberschillern.  Ohne 
mich  über  dieses  Stemma  auszusprechen,  welches  vielleicht  Genaueres 


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Fasti. 


25 


festzustellen  sucht,  als  uns  festzustellen  hier  überhaupt  möglich  ist,  und 
unter  Anerkennung  des  sorgfältigen  Fleisses,  womit  Peter  seine  Arbeit 
ausführte  und  womit  es  ihm  auf  den  ersten  Seiten  auch  gelang,  mir  einige 
Ungenauigkeiten  nachzuweisen,  muss  ich  mein  Gesammturtheil  dennoch 
dahin  fairen,  dass  eine  weiter  fördernde  Aufklärung  für  unser  zu  befol- 
gendes Gesammtverfahren  nicht  erreicht  ist,  dass  Peter  vielmehr  in  praxi 
nicht  anders  als  ich  (von  manchen  Einzelnheiten  natürlich  abgesehen)  zu 
verfahren  nicht  umhin  können  wird.   Denn  dass  R  den  ersten  Rang  un- 
ter den  Handschriften  einnimmt  und  weder  die  »audacior  interpolatioc 
von  V  (Peter  S.  9)  noch  die  »diligentia  minus  religiosa«  des  Mallerstor- 
fiensis  (S.  13)  noch  die  »neglegentia  audaciaquet  des  Peter'schen  Codex 
welcher  nur  durch  »exem  plana  gravius  interpolata  nobis  innotuit«  (8.  28), 
ihn  entstellt,  räumt  ja  auch  Peter  ein;  dass  aber  anderseits  auch  in  R 
Interpolationen  nicht  absolut  fehlen,  dass  sein  Archetyp  hier  und  da 
schwer  zu  lesen  war,  sowie  dass  manche  Stelle  für  uns  überhaupt  nur 
interpolirt  erhalten  ist,  habe  ich  selbst  8.  VHI  unumwunden  behauptet; 
dass  also  in  solchen  Fällen  bei  anderen  Handschriften  Rath  gesucht 
werden  muss  und  in  vereinzelten  Fällen  auch  gefunden  wird,  geht 
daraus  hervor  und  wurde  von  mir  in  der  Bearbeitung  als  Grundsatz 
festgehalten.   Ohne  mich  also  in  einen  Wortstreit  über  den  Werth  oder 
Unwerth  solches  »eklektischen«  Verfahrens  einzulassen,  werden  wir  beide 
gleichmassig  im  Ganzen  R  folgen,  im  Einzelnen,  wo  R  im  Stiche  lässt, 
ans  in  anderen  Handschriften  umsehen,  eventuell  in  solchen  Fällen  mei- 
stens die  richtige  Lesart  als  verloren  ansehen.    Ohne  nun  die  Frage  im 
Ganzen  zu  fördern,  giebt  Peter  doch  in  manchen  Einzelerwägungen 
schätzenswerthe  Fingerzeige;  doch  kann  ich  auch  da  ihm  vielfach  nicht 
beistimmen,  wo  er  die  Lesarten  anderer  Handschriften  gegen  die  von  R 
vertheidigt;  z.  B.  ist  trotz  S.  13  in  I  186  condita  aus  verschiedenen 
Gründen  dem  Candida  anderer  Handschriften  vorzuziehen  und  braucht 
mella  ebensowenig  wie  185  palma  ein  adjectivisches  Epitheton  zu  haben. 
Es  hätte  mir  bei  so  geringem  reellen  Werth  der  übrigen  Handschriften 
Peter  es  nicht  als  Nachlässigkeit  auslegen  sollen  (S.  ^),  dass  ich 
dieselben  aus  Merkel  s  Ausgabe  sorgfältig  kennen  zu  lernen  mich  be- 
gnügte; ich  stehe  aber  meinerseits  nicht  an,  an  seiner  Arbeit  den  sau- 
beren Fleiss  und  die  sorgfältige  Disposition  nochmals  rühmend  zu  er- 
wähnen ;  insbesondere  hat  er  die  Classification  der  Handschriften  gefördert. 

De  retractatione  Fastorum  Ovidii.  Dissert.  inaug.  von  Halle.  Scr. 
Paulus  Goldscheider.   25  S.  8. 

Der  Verfasser  dieser  Dissertation  nimmt  die  von  H.  Peter  und  mir 
bei  verschiedenen  Gelegenheiten  behandelte  Controverse  (vgl.  z.  B.  die- 
sen Jahresbericht  für  1874-75  S.  243)  über  die  zweite  Ueberarbeitung 
der  Fasti  wieder  auf  und  stellt  eine  vermittelnde  Ansicht  auf,  welche 
wohl  geeignet  ist  Anhänger  zu  finden.   Bekanntlich  hatte  Peter  nach 


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26 


Merkels  Vorgang  behauptet,  das  erste  Buch  sei  in  zweiter,  17  n.  Chr. 
an  Germanicus  gerichteter  Ueberarbeitung  erhalten,  II  — VI  aber  in  der 
ersten,  vor  der  Verbannung  (also  vor  7  n.  Chr.)  dem  Augustus  dedicir- 
ten  Form  vorhanden.   Nach  meiner  Ansicht  aber  ist  das  ganze  Werk 
gleichmassig  in  der  vor  7  an  Germanicus  gerichteten  Fassung  überliefert, 
doch  so,  dass  in  allen  Büchern,  am  meisten  jedoch  im  ersten,  einzelne 
Spuren  späterer  Ueberarbeitung  sich  finden.   Goldscheider  stimmt  nun 
darin  mit  mir  überein,  dass  alle  sechs  Bücher  gleichmässig  wie  wir  sie 
haben  vor  7  n.  Chr.  verfasst  sind;  doch  seien  einzelne  Stellen  aller 
Bücher  (auch  IV  79-84,  was  Peter  nicht  hätte  leugnen  sollen),  beson- 
ders aber  des  ersten,  später  (und  zwar  diese  alle  erst  nach  17)  verfasst, 
um  welche  späte  Zeit  auch  die  Verbindung  der  einzelnen  Abschnitte  zu 
einem  Ganzen  erst  hergestellt  und  zwar  ohne  besondere  Sorgfalt  herge- 
stellt worden  sei.   Die  Monate  Juli  bis  December  seien  ebenfalls  schon 
begonnen  gewesen,  aber  ihre  Retractation  sei  wegen  der  Schwierigkeit 
derselben  unvollendet  geblieben.  Die  Dedication  an  Germanicus  sei  gleich- 
falls erst  der  Zeit  nach  dem  Tode  des  Augustus,  dem  das  Werk  laut 
Trist.  II  549  ursprünglich  dedicirt  sei,  zuzuschreiben.  Ich  verkenne  nun 
nicht,  dass  diese  Annahme  manches  für  sich,  die  entgegenstehende  aber 
manches  gegen  sich  hat,  ohne  jedoch  allen  einzelnen  Bemerkungen  Göld- 
schen! er1  s  zuzustimmen6).   Mit  Recht  widerspricht  Goldscheider  der  An- 
sicht Peter's,  dass  es  gerade  die  von  Germanicus  geplante  Orientreise 
war,  welche  Ovid  zu  diesem  und  zu  den  Fasti  zurückgeführt  hätte.  Ich 
erkenne  Goldscheider's  Vorschlag  als  ganz  zweckmässig  an;  die  Durch- 
führung im  Einzelnen  und  die  Erklärung  der  Einzelstellen  ist  meist  sorg- 
fältig gearbeitet  (I  701  f.  versteht  Goldscheider  trotz  seines  scheinbaren 
Widerspruches  gerade  so  wie  ich). 

E.  Hoffmann,  zu  Ovid  jus'  Fasten  (Jahrb.  f.  Philol.  1877  S.  396 
bis  400)  schlägt  zu  I  227  mit  veränderter  Interpunktion  vor  »finierat. 
monitus  placidis«;  (228  clavigeri?);  232  si  vetus;  II  398  nescio  quod; 
575  ligat  .  .  fuso  statt  fusco;  II  667 f.  sei  nach  616  umzustellen;  638  in 
singula  verba  (was  weder  dem  Charakter  der  Darstellung  noch  dem  be- 
haupteten Entstehungsgrund  des  Verderbnisses  nach  passt);  III  634  dissi- 
mulatque  metu;  643  silicem  super  (auf  das  Steinpflaster)  ausa  (kühn?) 
fenestra  se  iacit;  645  cumque  metu;  IV  236  Palamnaeas  (vergl.  Xen. 
Kyr.  VIII  7,  18  u.  a.). 


«)  Wenn  Goldscheider  meint:  wenn  nach  meiner  Ansicht  Ovid  durch  die 
Trist.  II  649  begangene  Unwahrheit  »priorem  dedicationem  ad  Gennanicum 
irritam  fecisscU,  so  hätte  er  letztere  auch  später  nie  mehr  erwähnen  dürfen 
ohne  sich  der  Lüge  zu  überführen:  so  wäre  dies  nur  wahr,  wenn  die  dedicatio 
ad  Germanicum  schon  öffentlich  bekannt  gewesen  wäre;  in  diesem  Falle  hätte 
Ovid  aber  freilich  die  Stelle  Trist.  II  649  überhaupt  nicht  schreiben  können! 


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Fasti.  Ibis. 


87 


G.  Nick,  Kritisches  und  Exegetisches  zu  Ovid's  Pasten.  Philolo- 
gus  XXXVI,  S.  428  bis  444. 

Nick  weist  nach,  dass  aus  Servius  zu  Vergil  Georg.  I  43  nicht 
der  Schluss  gezogen  werden  darf,  dem  Servius  habe  noch  ein  Exemplar 
des  7.  und  8.  Buches  der  Ovidischen  Fasten  vorgelegen,  da  die  Worte 
»Sic  Ovidius  in  fastist  in  den  Handschriften  falsch  gestellt  seien  und 
eigentlich  schon  nach  »divisus  faeratc  gehörten  (doch  eher  erst  nach 
»December«?  vergl.  I  42.  HI  150).   Ferner  zeigt  er  den  Irrthum  Peter's 
und  älterer  Herausgeber,  welche  IV  389—392  auf  die  vom  12.  April  an 
folgenden  ludi  Ceriales,  anstatt  wie  es  richtig  wäre  auf  die  Schlussfeier 
der  ludi  Megalenses  bezogen.   Auffallend  ist  bei  dieser  Stelle,  wie  ich 
offen  bekenne,  allerdings,  dass  in  V.  393  nicht  angedeutet  wird,  dass 
Ovid  einen  Tag,  den  11.  April,  als  bedeutungslos  übergeht,  während  er 
solche  Auslassungen  sonst  stets  anzuzeigen  pflegt.   Schliesslich  wird  die 
Frage  über  die  Wiederholung  der  Priapusfabel  in  den  Fasti  I  391-440 
und  VI  319—348  dahin  beantwortet,  dass  nicht  etwa  die  erste  Stelle  in 
ihrer  »heiteren,  rosigen  und  geradezu  schalkhaften  Laune«  erst  in  Tomi, 
wie  Peter  vermeint,  geschrieben  sein  könne;  vielmehr  hätten  die  Verse 
des  sechsten  Buches  zuerst  an  der  betreffenden  Stelle  des  ersten  gestan- 
den, seien  dann  von  Ovid  bei  der  Ausarbeitung  des  sechsten  in  dieses 
unbesehens  übertragen  worden,  wodurch  die  mangelhafte  Zusammenfügung 
mit  ihrer  Umgebung  verschuldet  sei,  und  sei  dann  als  Ersatz  dafür  die 
jetzige  Fabel  des  ersten  Buches  für  dieses  gedichtet  worden.   Eine  ähn- 
liche Versetzung  findet  der  Verfasser  in  dem  Prolog  des  zweiten  Buches, 
der  ursprünglich  dem  ersten  voranstand,  dann  aber  daselbst  durch  1 1—26 
ersetzt  wurde,  welche  Verse  ich  mich  freue  nun  auch  von  Nick  als  der 
Hauptsache  nach  noch  der  Zeit  vor  der  Verbannung  angehörig  angesehen 
zu  sehen.   Dass  die  ganze  Aufstellung  nur  Hypothese  ist,  giebt  der  Ver- 
fasser übrigens  selbst  zu. 

Zu  den  anderen  Gedichten  erwähne  ich 

R.  El  Iis,  On  the  Ibis  of  Ovid  (Journal  of  phüology  VII  S.  244 
bis  255). 

Ellis  geht  auf  das  1273  compilirte,  gegen  Ende  des  15.  Jahrhun- 
derts gedruckte  Repertorium  vocabulorum  exquisitorum  des  Conrad  de 
Mure  zurück,  welcher  Ibis  und  den  Scholiasten  zu  Ibis  in  guter  Ueber- 
Iieferung  benutzt  habe.  Nach  dessen  Anleitung  emendirt  er  V.  291  Aut 
ut  Echecratides,  worunter  entweder  Eetion  oder  ein  Aleuade  zu  verstehen 
sei,  und  466  Dexithoesque  pater  (Procrustes,  nach  Mure's  Scholion); 
513  hat  Mure  allein  das  Richtige  Astacidae  bewahrt;  auch  sonst  theilt 
ELlis  viele  Stellen  aus  Mure  mit,  welche,  soweit  man  für  jenen  Scho- 
liasten überhaupt  ein  Interesse  haben  kann,  von  Interesse  sind ;  er  selbst 
conjicirt  537  lusus  und  bespricht  dieses  Distichon  genau;  zu  293  sei 
Crinius  so  ?.  w.  Cyrenaeus,  also  CaUimachus. 


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28  Ovid. 

Ovid's  sammtliche  Gedichte  betreffen  zwei  Schriften: 

1)  E.  Trillhaas,  Der  Infinitivus  bei  Ovid.   Programm  der  Stu- 
dienanstalt zu  Erlangen  1877.   22  8.  8. 

In  ähnlicher  Weise  wie  von  Bucht  (vgl.  Jahresbericht  für  1874-  1875 
Abth.  I,  S.  246),  aber  kürzer,  wird  zuerst  der  Subjectsinfinitiv  bei  est  etc.  und 
bei  Impersonalien,  sowie  der  Infinitiv  als  Prädikat  (Art  am.  III  366),  dann 
der  Objectsinhnitiv,  geordnet  nach  den  einzelnen  ihn  regierenden  Verben 
und  Adjectiven,  weiter  die  Gräcismen  in  der  Setzung  des  Infinitivs  statt 
ut  c  conj.  und  in  der  des  Nominativs  c.  Inf.  besprochen.  Der  Inf.  per- 
fecti  stehe  entweder  im  eigentlichen  Sinne  oder  als  Inf.  aoristi;  den 
Zwang  des  Metrums  erkennt  der  Verfasser  dafür  nicht  an.  Die  Abhand- 
lung ist  wohlgeordnet,  anspruchslos,  nicht  erschöpfend  und  kaum  je  auf 
die  Frage  nach  den  Ursachen  eingehend. 

2)  Martial's  Ovid-Studien.  Untersuchungen  von  Anton  Zingerle. 
Innsbruck,  Wagner.  VI  und  42  8.  8. 

Zingerle  behandelt  in  derselben  Weise  wie  in  seinen  früheren  Schrif- 
ten über  Ovid  die  Frage  nach  der  phraseologischen  Einwirkung  eines 
Dichters  auf  einen  anderen.  Er  weist  nach,  wie  Martial  (abgesehen  von 
manchen  Selbstwiederholungen)  ovidische  Wendungen,  Motive,  Verstheile, 
ja  fast  ganze  Verse,  zum  Theil  in  schneller  Aufeinanderfolge,  sowie  man- 
che von  Ovid  gern  verwendete  Eigentümlichkeiten  der  Versification,  be- 
sonders in  Bezug  auf  den  Bau  des  Pentameters  und  die  Wahl  der  Worte 
für  denselben,  nachahmte  und  benutzte.  Manches  davon  geschah  nun 
gewiss  unwillkürlich;  gar  manches  ovidische  Wort  war  sicherlich  in  dem 
Grade  in  die  Sprache  und  Denkweise  des  kaiserlichen  Rom  übergegan- 
gen, dass  man  es  besser  aus  dieser,  nicht  aber  aus  direkter  ovidischer 
Reminiscenz  erklärt.  Dahin  möchte  ich  (vgl.  S.  21)  selbst  einen  schein- 
bar so  entschiedenen  Anklang  rechnen  wie  den  des  Pentameters  »nec 
tecum  possum  vivere  nec  sine  te«  (Mart.  XU,  47,  2)  an  den  Ovidischen 
Hexameter  Am.  III,  11,  39.  Selbstverständlich  betrifft  dieser  Zweifel  nur 
Einzelnes  —  wie  denn  Zingerle  selbst  zugiebt,  dass  manche  von  ihm  an- 
geführte Einzelheit  nur  im  Rahmen  des  Ganzen  einige  Bedeutung  hat 
(S.  35)  —  im  Ganzen  aber  hat  Zingerle  seine  Behauptungen  durch  lange 
Reihen  von  Beispielen  schlagend  erwiesen.  Dahin  gehört  z.  B.  auch  die 
ächt  ovidische  Verwendung  des  Participium  praesentis  in  der  zweiten 
Hälfte  des  Pentameters;  wobei  nur  leider  S.  14  nicht  ausdrücklich  gesagt 
ist,  ob  und  welche  Nachahmungen  der  ovidischen  Versanordnung  in  »car- 
mine  temporibus  conveniente  suis«  sich  bei  Martial  finden.  Auf  die  Nach- 
ahmung des  Catull,  Tibull  u.  a.  durch  Martial  ist  wenig,  für  die  Gewin- 
nung des  richtigen  Gesammtbildes  nur  zu  wenig,  eingegangen.  Für  die 
Textkritik  sind  nur  wenige  Andeutungen  gegeben;  z.  B.  ist  für  Fasti 
I,  550  feros  treffend  begründet  dnrch  Herbeiziehung  von  Mart  V,  65,  6 


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Allgemeines. 


29 


(S.  17).  Anderseits  giebt  allerdings  Zingerle  S.  81  einen  Wink  zur 
Vorsicht  in  der  Ausbeutung  der  Nachahmer  für  die  Textkritik:  Ovid 
Am.  III,  7,  41  wollte  Burmann  für  Pylius  nach  Martial  XI,  60,  4  (VI,  71,  3) 
Peius  herstellen;  eine  weitere  Nachahmung  aber,  welche  Zingerle  bei- 
bringt (Iuvenal  6,  325)  setzt  Pylius  doch  in  sein  Recht  ein.  Auch  für 
meine  Vennuthung,  dass  die  letzten  Hereiden  von  Ovid  in  seiner  späten 
Zeit  geschrieben  seien,  bringt  S.  12  einige  neue  Belege.  Ein  Register 
der  besprochenen  Stellen  beschiiesst  die  lehrreiche  Schrift. 


Jahresbericht  über  die  Literatur  zur  Anthologia 
Latina  aus  dem  Jahre  1877. 

Von 

Prof.  Dr.  A.  Riese 

in  Frankfurt  a.  M. 


Der  diesjährige  Bericht  kann  mit  einer  nicht  unbedeutenden  Be- 
reicherung des  Inhaltes  der  Anthologie  beginnen: 

ünedirte  lateinische  Gedichte.   Von  Emil  Bährens.  Leipzig, 
Teubner  1877.  48  S.1) 

Aus  dem  Codex  Harleianus  3685  chart.  saec  XV  bietet  uns  näm- 
lich der  Herausgeber  eine  schätzenswerthe  Erweiterung  unserer  Kennt- 
nis s  der  spätlateinischen  Poesie.   Diese  bisher  unbenutzte,  für  Bährens 
von  E.  M.  Thompson  in  den  betreffenden  Theilen  copirte  Handschrift 
enthält  folgende  Gedichte:  1.  Aegritudo  Perdicae.   Dieses  290  Hexa- 
meter umfassende  Epyllion  in  theilweise  ziemlich  einfacher  Haltung,  teil- 
weise aber  auch  voll  erotischer  Rhetorik  nach  Art  des  Dracontius  und 
mancher  in  der  lateinischen  Anthologie  aufgenommenen,  namentlich  afri- 
kanischen, Dichter  schildert  die  unnatürliche  Leidenschaft  eines  gewissen 
Perdica  für  seine  Mutter,  die  vergeblichen  Versuche  zur  Heilung  und 
sein  endliches  Unterliegen,  sein  Siechthum  und  seinen  Tod;  der  Heraus- 
geber schickt  über  die  verschiedenen  Varianten  dieser  ziemlich  späten 
romanhaften  Erzählung  einige  Bemerkungen  voraus.   2.  Gedichte  des 
Tiberianus.  Diesen  schickt  Bährens  die  uns  bekannten  Nachrichten  über 
diesen  Dichter  des  vierten  Jahrhunderts  voraus  (S.  28),  welche  sich  in 
meiner  Ausgabe  der  Anth.  lat  H  p.  X  adn.  auch  bereits  finden.    Ein  — 
nicht  unedirtes  —  Gedicht  des  Tiberianus,  die  neuplatonischen  Versus 
Piatonis  de  deo  (AL  490)  eröffiaet  den  Reigen.  Dann  folgen  die  Novitäten 
des  Harleianus,  welche  ohne  triftigen  Grund  in  anderer  Reihenfolge  als  in 
der  Handschrift  vorgeführt  werden:  zuerst  28  Hexameter  des  »Socrates  Phi- 


i)  Anzeigen  von  R.  EUis,  Academy  1877  No.  289  &  474,  vom  Referenten 
im  Lit  Centralblatt  1877  8.  1726. 


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Lateinische  Anthologie. 


31 


losophus«  von  dem  Werth  und  den  verderblichen  Wirkungen  des  Goldes  (V.  3 
wird' von  Servius  als  liberianisch  citirt),  dann  20  trochäische Septenare :  Am- 
nis  ibat  inter  herbas  valle  f  usus  frigida  u.  s.  w.,  welche  eine  wirklich  schöne 
Schilderung  lieblicher  Natur  enthalten.  Diese  Verse  gehen  in  der  Hand- 
schrift, wo  sie  »versus  Tiberiani«  heissen,  dem  vorgenannten  Gedichte  voran. 
Uebrigens  bilden  sie  sicher  nicht,  wie  Bährens  meint,  ein  »selbstständiges 
Kunstwerk«;  die  Schlussverse  »sie  euntem  per  virecta  pulchra  odora  et 
musica  i  ales  amnis  aura  lucus  flos  et  umbra  in  v  erat«  weisen  vielmehr 
auf  eine  Person  als  Mittelpunkt  der  Erzählung  hin  und  nöthigen  uns  das 
Ganze  als  beschreibende  Episode  aus  einem  erzählenden  Gedichte  anzu- 
sehen. Von  Bähren's  ästhetischem  Urt  heile  (er  will  hier  die  »originelle 
und  eigenartige«  dichterische  Kraft  eines  »fast  modern  fühlenden«  Dich- 
ters erkennen)  will  ich  absehen.  Auffallend  ist,  dass  Bährens,  nachdem 
er  vorher  noch  zwölf  nüchterne  Hendekasyllaben  de  avicula  (Ales  dum 
madidis  gravata  pennis),  welche  ich  nicht  für  Tiberianisch  halten  kann, 
aus  dem  Codex  eingeschaltet,  nun  auch  das  ganze  Pervigilium  Veneria 
mit  einigen  kritischen  Bemerkungen  hinzufügt,  unter  denen  ich  die  neue 
Umstellung  der  Verso  hervorhebe  (Bährens  stellt  V.  9—27  zwischen 
62  und  63,  ferner  29  f.  nach  33,  und  84  nach  85).  Er  hatte  dasselbe 
nämlich  vorher  dem  Tiberianus  vindicirt,  allerdings  ohne  jeden  triftigen 
Grund;  denn  dass  zwei  Naturschilderungen,  weil  in  dem  gleichen  Metrum, 
nun  auch  von  dem  gleichen  Verfasser  sein  mossten,  das  ist  eine  Beweis- 
methode, welche  die  heutige  Philologie  zum  Glück  nicht  mehr  anerkennt 
Doch  sei  es,  wie  durfte  dann  Bährens,  nur  damit  man  in  der  Zusammen- 
stellung der  Dichtungen  des  Tiberian  »nicht  etwa  das  Pervigilium  ver- 
misse«, es  auf  Seiten  dieser  Schrift  hinzufügen,  welche  den  Titel  »Unedirte 
lateinische  Gedichte«  trägt?  —  Der  kritische  Apparat  ist  den  Gedichten 
gleich  einzeln  beigefügt;  die  Behandlung  des  Textes  zeigt  nicht  selten 
Willkürlichkeiten.  Zu  manchen  Stellen  finden  sich  Bemerkungen  von 
E.  Rohde,  besonders  kritischer  Art,  am  Schlüsse  des  Buches  beigefügt. 
—  Perdica  201  f.  wird  wohl  zu  lesen  sein:  Inde  Pudor  prohlbet  vocisgu«  ex- 
ordia  rumpit  Flammamque  urentem  (oder  urgentem)  revocat,  ne  (laedat*). 
At  ffle  (»C  CupidoJ  Ire  iubet 

Im  Weiteren  befolge  ich  nach  Möglichkeit  die  Anordnung  der  Ge- 
dichte in  meiner  Ausgabe. 

E.  Bährens,  Zur  lateinischen  Anthologie.   Rhein.  Mus.  XXXII. 
S.  211  bis  226. 

Bährens  bespricht  hier  vorzugsweise  das  christliche  Gedicht  c.  4, 
obgleich  nach  seinem  früher  entwickelten  Plane  die  christlichen  Gedichte 
von  der  Anthologie  auszuschliessen  wären.  Er  berichtet  Ober  eine  Ab- 
schrift des  uralten  Codex  von  Salmasius  Hand,  den  Parisinus  17904, 
sucht  die  dem  Dichter  vorschwebenden  metrischen  und  prosodischen  »Ge- 


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32 


Lateinische  Anthologie. 


setze*  zu  ergründen  (Verlängerung  von  Endsilben  in  der  Arsis,  Ab- 
werfung von  s  am  Schlüsse,  Freiheit  in  den  Eigennamen),  neben  denen 
er  leider  doch  noch  einige  undefinirte  »Nachlässigkeiten«  gelten  lassen 
muss,  so  dass  für  die  Handhabung  der  Kritik  hiermit  also  nichts  Festes 
gewonnen  ist.  Es  folgt  kritische  Durchnahme  und  Neuabdruck  des  Ge- 
dichtes. Bährens  conjicirt  V.  11  fluere,  12  mugireque,  nach  13  fehle 
ein  Vers,  24  sacrati,  et  26  qui-transactu'  sarissa  est  (was  soll  gar  die 
macedonische  Lanze?  ein  Wort  römischer  Dichtersprache  ist  dies  doch 
nicht!),  29  seditio  ut  vesträ,  30  Quo  oder  Quid  tibi,  31  coniugeret;  die 
Verse  34—37,  46 — 50,  57—66,  74  f.  seien  nach  86  umzustellen  ;  36  vanos 
ritus,  38  olim]  hornum,  40  cum]  qui,  43  invisum  q.  qui,  44  subitus]  iussit, 
45  prostrare,  51  confecta,  52  cum  quaereret,  74  Latoa  statt  Galatea, 
62  cum]  nura,  66  quem  larvale  und  comitares,  69  persuaserit,  71  Corae, 
84  mit  einer  Lücke  Solvere  .  .  .  voluit  pia,  86  sibi]  sie  vi,  87  Paphu 
(nach  griechischer  Art,  sehr  unglaublich),  101  Quae  reuet  (zusammen- 
flickt), 102  bin  ich  erstaunt,  dass  Bährens  einmal  eine  Aenderung  von 
mir,  und  gar  unter  Nennung  meines  Namens,  anerkennt,  103  factos, 
104  cum]  ceu,  105  Dextra  issam  (=  ipsam,  die  Herrin:  aber  dieses  Wort 
in  diesem  Stil?)  laevaque,  106  sectare,  110  sed.  —  Ferner  weist  Bährens 
aus  Parisinus  17160  nach,  dass  AL  741  von  Fulbert  von  Chartres  stammt, 
und  conjicirt  490,  13  partibus  haustus,  25  iuventae;  671,  54  tinxit,  ib.  144 
actus,  718,  20  quantum  eximat,  ib.  24  Et,  25  currum,  727,  24  Sic  tetigit. 

Beiträge  zur  Kritik  lateinischer  Schriftsteller,  von  M.  Petscheuig. 
Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  1877.  Bd.  XXVHI  S.  481  bis  492. 

Petschenig  vermuthet  c.  21,  3  iuneta  metallis,  ib.  9  mens  humilis 
miseris  semper,  quam  (näml.  mentem),  ib.  28  ohne  Parenthese  und  mit 
Komma  nach  nefas,  ib.  47  tunc:  nam  perfidus,  ib.  53  sane  viderunt, 
64  relevant,  und  den  Punkt  erst  nach  pisce.  63  mercator,  popuii  tarnen 
137  miris  oL  Verg.  Aen.  I  854.  255  plangit  (eher  denke  ich  an  frangunt, 
vgl.  etwa  debilitat  Hör.  cann.  1  11,  5).  c.  26,  1  agis?  responde  2  fa- 
mulans,  post,  26,  9  dat]  cano,  56,  2  sei  pendet  soviel  wie  suspensa  est, 
cl.  83,  14;  18  u.  a.  62,  1  alterna  in,  81,  13  u.  16  huic,  82,  1  belli  tiro 
cano  6  Fridi  asseclae  lususque  magister,  83,  24  iterata  redit  38  nam 
quid  fugis?  unde  recussus?  42  capit,  61  repensat,  76  Lege  sua,  149  Et 
malus  hospes  (so  schon  Bährens),  100,  5  Deleti,  110,  9  Thetidos,  112,  6 
lapsu  facili,  117,  9  dicatus  honori  Expoliat-senta,  123,  4  Haec  radio- 
tepere,  124,  2  magis  sei  richtig,  128,  8  Ut  careas,  138,  1  sub  ventre 
siringae,  150,  1  tabella,  vultum,  5  formabit,  6  ludet  iam,  7  manu,  155,  5 
voverat  ans,  168,  1  Discerpsit,  3  amore  perenni,  185,  1  nutritur,  198,  3 
sei  fal80s  sexus  vielleicht  richtig,  7  devellere  (so  vermuthete  schon  Bäh- 
rens), 22  vellat,  43  cultorum  sei  richtig,  59  medullae,  199,  91  planta 
Philoctetam  nutrit,  208,  5  solo  nix  iacta,  207,  1  Cresciture,  ferox  ni  quid 
2  vinetis,  212,  2  vielleicht  unda  locus,  217,  2  zu  rosas  sei  zu  vergleichen 


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Lateinische  Anthologie. 


33 


Hör.  carm.  I  13,  2.  223,  1  vexatur,  224,  1  avenda,  229,  1  reficta, 
234,  23  flevit  in,  241,  1  cedat  nox,  244,  4  qnare  als  Pyrrhichius,  253,  103 
serti,  271,  1  Ante  bonam  Venerem  »bevor  Venus  ihre  Güte  bewiest 
273,  2  puJIauti  floris  in  herba,  290,  7  Hinc  .  .  auctu,  10  plurüna  bclla 
cito,  298,  2  roseaque  carne  (cl.  832,  4),  299,  9  Pauperibnsque?  puto, 
quod  penus,  egeas,  301,  2  parente  enecta,  6  heisse  »zu  Anfang  der 
Welte,  14  es,  304,  19  Actutura,  21  misit,  311,  1  solus,  pateras  quot 
omnes,  6  lagunani,  316,  7  nil  recti  in  capite  est,  sibila  dam  canunt, 
318,  2  sparsa  die,  318,  6  sis  vel  ut  inde  (»oder  wenn  du  von  dort  her- 
gekommen bist«),  redi,  320,  8  laetos,  324,  5  in  aequora,  329,  4  Poenica 
6  potest,  331,  5  tignum,  8  pos,  332,  2  sopit  7  Läcönides  sei  richtig, 
cl.  Verg.  Aen.  I  498,,  338,  4  insanus,  345,  3  hoc  tumulo,  350,  3  solo 
nemus  atra  tenebat,  7  ignotus  tepet,  353,  7  pretiosa  Sabae  (aber  nur  das 
Adjectiv  Sabaeus  gehört  der  Dichtersprache  an)  natura,  8  sei  depressa  rieh- 
tig.  354,  6  ut  te  non,  364,  8  mulier  conparis,  367,  3  Priamidae  6  sei  su- 
peris  richtig,  8  certo  stat  marmore  sectus,  376,  10—16  »quot«  statt  »quod«, 
14  tegmina  .  .  vestis,  15  olivae.  —  Unter  diesen  zahlreichen  Conjecturen 
finden  sich  einige,  durch  welche  Schäden  in  Uberraschend  einfacher  Weise 
geheilt  werden  (z.B.  199,91),  viele  lassen  sich  wenigstens  hören,  nicht  wenige 
sind  auch  verfehlt.  Die  Begründung  ist  kurz,  aber  auch  präcis  gegeben. 

Zu  den  Gedichten  des  zweiten  Bandes  ist  nur  weniges  nachzutragen: 

M  Bonnet  (Jahrb.  f.  Philologie  S.  272) 

giebt  einige  Nachweise  über  Handschriften  der  »schönen  Lucreznach- 
abmunge  c.  720;  interessant  ist,  dass  sich  danach  das  Gedicht  in  Co- 
dex C  und  E  von  demselben  Schreiber  geschrieben  vorfindet  (beiläufig 
gesagt  ist  V.  2  molle  die  richtige  Lesart).  —  Referent  bespricht  im 
Rhein.  Museum  XXXII  S.  320  —  323  nochmals  c.  672;  ich  glaube  ge- 
gen Bährens  daselbst  nachgewiesen  zu  haben,  dass  nicht  etwa  die  jün- 
geren Handschriften  wie  Vaticanus  1575  saec.  XI  die  ächte  Ueberliefe- 
rong  enthalten,  sondern  dass  diese  im  Bembinus  und  seiner  Klasse  zu 
finden  ist,  welcher  nur  zufallig  drei  Verse  verlor,  während  der  Palatinus 
eine  freie  Umbildung  enthält,  aus  welcher  die  im  übrigen  der  Klasse  des 
Bembinus  folgenden  jüngeren  Manuscripte  einiges  Sachliche  frei  entleh- 
nen. V.  25  conjicire  ich  reddere  lucem.  —  Ebenda  S.  319 f.  weise  ich 
auf  Spuren  eines  verlorenen  Gedichtes  des  Dracontius  zum  Preise  des 
Vandalcnkönigs  Thrasamund  hin.  —  Birt  (Rhein.  Mus.  ib.  S.  397)  ver- 
muthet  779,  21  Quod  discinetus  eras  animo,  prope  c.  u.  Dilutum  hoc  und 
8.  417  zu  c.  777,  4  Nec  rudis.  —  R.  Ellis  (Journal  of  Philology  VH 
254 f.)  giebt  aus  Konrad  de  Mure  (13.  Jahrhundert)  die  Varianten  zu 
c  786  und  787  und  erwähnt,  dass  Mure  c  414  dem  Martial  zuschreibe. 

Hermanni  Hageni  De  aliquot  Anthologiae  latinae  carminibus 
et  de  tractatu  aliquo  Bernensi  de  Philautia  disputatio.  Bernae,  23  S.  4. 
(Gratulationsschrift  zu  Rettig's  fünfzigjährigem  Doctorjubiläum). 

Jahresbericht  für  Altertbunu-WtMeuschaft  1877.  II.  3 


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34  Lateinisch o  Anthologie. 

Die  Gedichte  A.  L.  894—896  waren  bisher  nur  aus  Patisson's  Pe- 
troniusausgabe  von  1587  bekannt,  ihre  Quelle  aber  war  verborgen  ge- 
blieben, nur  dass  P.  Pithoeus  von  italienischem  Ursprung  von  896  eine 
dunkle  Andeutung  gab.  Diesen  italienischen  Ursprung  zu  ermitteln  ist 
nun  Hagen  gelungen,  welcher  in  dem  Cod.  Bern.  189  saec  XVI  einen 
interessanten,  halb  philosophischen  halb  mystischen,  christliche  und  heid- 
nische Beziehungen  bunt  vermischenden  Tractat,  ein  achtes  Product  der 
Humanistenzeit,  in  eigentümlichem  Stil  und  elegantem  Latein  entdeckte, 
der  jenes  Gedicht  enthält.  Er  führt  den  Titel  »Eiusdem  P.  Ii  ptkmh, 
amor  sui.  Phavorinus  ad  diseipulos  suosc,  ist  sicher  vor  1530  verfasst 
und  möchte  vielleicht  am  ersten  auf  Marsilius  Ficinus  oder  dessen  Rich- 
tung zurückweisen.  Hagen  bespricht  durchaus  befriedigend  die  Indicien 
für  Zeitbestimmung,  die  Gelehrsamkeit  des  Verfassers,  und  die  Anzeigen 
modernen  Ursprungs  auch  der  anderen  Gedichte.  Göttling's  Ansicht,  dass 
896  antik  und  aus  Callimachus  übersetzt  sei,  wird  von  Hagen  gut  wider- 
legt. Es  ist  nun  constatirt,  dass  895  V.  11  12  nicht  mit  V.  1—10,  wie 
Patisson  es  hat,  zusammenhängen;  V.  11—12  will  der  Verfasser  in  Ephe- 
sus,  c.  896  aber  »in  Iovis  Capitolini  temploc  (!)  gesehen  haben.  Die 
phantastische  Unwahrheit  in  diesen  Angaben  hätte  Hagen  mehr  betonen 
sollen.  Die  anderen  Gedichte,  894  und  895,  1-  10  sind  hinter  dem 
Tractate  de  philautia  in  derselben  Handschrift  erhalten,  welche  zum  Ueber- 
tiuss  noch  die  Adresse  »A  Mr.  Patisson«  trägt.  Für  Textkritik  ist  wich- 
tig, dass  die  Handschrift  liest  895,  1  hanc  praedam  statt  hunc  puerum, 
10  aut  statt  at,  896,  3  quod  statt  quid  und  ib.  5  sie  statt  ita. 

Endlich  soll  im  Anschluss  an  Symphosius  und  Gedicht  481  der  Auf- 
satz von  A.  Ebert  über  die  Räthselpoesie  der  Angelsachsen  (Berichte 
d.  sächs.  Ges.  d.  Wiss.  vom  23.  April  1877,  S.  20-56)  nicht  übergangen 
werden,  in  welchem  die  40  Räthsel  des  Tatuin  und  die  60  eines  unbe- 
kannten Eusebius  (beide  zuerst  von  Giles,  London  1851,  edirt,  aber  in 
Deutschland  noch  fast  unbekannt),  alle  im  8.  Jahrhundert  in  Hexametern 
abgefasst,  nach  den  Handschriften  edirt  und  in  einer  interessanten  Ein- 
leitung gewürdigt  werden.  Sie  stehen  auf  der  Uebergangsstufe  von  der 
weltlichen  zur  geistlichen  Poesie. 

Die  Räthsel  des  Eusebius  sind  meist  tetrastichisch,  gegen  das 
Ende  hin  polystichisch,  die  des  Tatwin  bestehen  aus  sechs  (—10),  dann  aas 
5  (11—30)  und  zuletzt  aus  4  (31—39?  40,  dessen  fünfter  Vers  unächt 
zu  sein  scheint?)  Versen.  Dem  widerspricht  nur  c.  2  und  4,  jenes 
aus  7,  dieses  aus  5  Versen  bestehend.  Man  setze  2,  6  nach  4,  5 :  so  ist 
dieser  Anstoss  gehoben  und  kein  neuer  geschaffen  (»Littera  tollatur:  non 
fulget  nominis  ortus,  maternis  qui  nec  potent  fore  visibus  aptns«,  d.  h. 
die  falsche  Schreibung  litera  mit  einem  t  kann  sich  vor  der  Mutter  der 
Buchstaben,  vor  der  Wissenschaft,  nicht  sehen  lassen).  Euseb.  5,  4 :  statt 
unus  lies  imus,  vgl.  Matthäus  5,  3.   Zu  60,  1  vgl.  Ovid  met  5,  549. 


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Jahresbericht  über  Plinius  den  Aelteren. 

Von 

Prof.  Dr.  Urlichs 

in  Würzburg. 


Mit  dem  handschriftlichen  Material  beschäftigt  sich: 

1)  Descrizione  dei  codici  Fiorentini  della  naturalis  historia  di  Pli- 
nio  e  collazione  dei  capitoli  11  — 13  del  libro  XIII,  relativi  al  papiro. 
Per  Ettore  Pais.  i  Ks  trat  tu  dalle  pubblicazioni  del  R.  Istituto  di 
studii  superiori  in  Firenze.  Sezione  di  filosofia  e  filologia.)  1877. 
9  S.  gr.  8. 

Von  den  sechs  florentinischen  Handschriften,  welche  der  Verfasser 
beschreibt,  waren  fünf  schon  in  dem  trefflichen  Aufsatze  von  Detlefsen 
(Philologus  XXVIII  S.  284  ff.)  classificiert  und  gewürdigt  worden  und  auch 
die  sechste  schon  früher  bekannt;  die  bei  weitem  wichtigste,  der  Riccar- 
dianus,  welcher  nach  der  übereinstimmenden  Ansicht  der  neueren  Ge- 
lehrten in  das  12.  Jahrhundert  gehört,  wird  von  dem  Verfasser  nach  den 
älteren,  schwerlich  richtig,  schon  in  das  9.  oder  10.  Jahrhundert  gesetzt. 
Interessant  ist  die  Nachricht,  dass  die  Notiz,  welche  Osann  aus  dem 
Katalog  der  Riccardiana  mittheilt,  Detlefsen  nicht  gefunden  hat,  wirklich 
darin  steht.  Es  ist  eine  Bemerkung  von  Lami  zu  S.  222:  »Codex  hic 
scriptus  est  anno  DCCCCLI1II«,  diese  aber  ein  Missverständniss  der  Zahl, 
welche  zum  Index  von  Buch  XXX  am  Ende  einer  Seite  steht  und  zu 
den  Observationen,  d.  h.  zum  Text  gehört.  Dass  2)  der  Codex  Lauren- 
tius A,  wie  ihn  der  Verfasser  nennt,  oder  der  Slaglosianus  aus  dem 
13.  Jahrhundert  für  Cosmus  von  Media  in  Lübeck  gekauft  worden  ist, 
habe  ich  schon  in  der  Eos  des  J.  1866  (8.  361)  vermuthet  Detlefsen 
und  nach  ihm  der  Verfasser  leiten  den  Namen  richtig  von  der  Stadt 
Slagelse  auf  Seeland  her.  Das  war  aber  nur  die  Heimath  des  Schreibers 
Petrus  di  Slaglosia,  der  Ort  der  Abschrift  ohne  Zweifel  ein  Kloster  in 
Lübeck.  Wichtig  ist  sie  besonders  für  das  37.  Bach. 

Werthlos  sind  die  daraus  genommenen  Abschriften  Laur.  B.  und  C. 

3* 


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36 


Pliniua. 


Auch  Laur.  D.  aus  der  Badia,  eine  Handschrift  des  14.  Jahrhunderts,  ist 
verhältnissmässig  unbedeutend:  Laur.  E.  (Leopoldo-Laurentianus)  zwar 
erst  1433  geschrieben,  aber  als  einer  der  wenigen  Repräsentanten  der 
von  Xa  nach  Detlefsen  stammenden  Familie  wichtig. 

Die  genaue  Abschrift  des  Riccardianus,  welche  der  Verfasser  nebst 
den  Varianten  der  fünf  andern  Codices  von  Buch  13,  68  -  89,  einer  mehr 
zufällig  gewählten  Stelle,  giebt,  liefert  den  Beweis,  dass  an  einigen  Stellen 
Detlefsen  Sillig's  Angaben  mit  Recht  misstraut,  denn  dort  stimmt  der 
Codex  mit  den  übrigen  oder  wenigstens  den  meisten  übersin. 

Von  Band  II  der  Ausgabe  Mayhoff's  (siehe  den  vorigen  Jahres- 
bericht) giebt 

2)  Joh.  Müller  in  der  Zeitschrift  für  österr.  Gymnasien,  1877, 
S.  828  -  836 

eine  beachtenswerthe  Recension.  Indem  er  die  Vorzüge  der  Arbeit  lobend 
anerkennt,  fällt  er  über  die  Conjecturalkritik  des  Herausgebers  das  Urtheil, 
dass  sie  geschickt  und  im  Text  besonnen,  in  den  Anmerkungen  mitunter 
recht  frei  gehaudhabt  wird.  Die  überlieferte  Lesart  von  9,  110  und  10,  72 
wird  mit  Recht  in  Schutz  genommen,  zu  9,  73  kann  ich  mich  keinem  von 
beiden  Gelehrten  anschliessen.  binae  [pinnae]  omnino  longU  ut  famftrfcfr,  ut 
anguilüs  et  congris,  nullae  vt  mureni*,  quibus  nec  branchiae  haben  die  Hand- 
schriften ;  b.  o.  I.  et  lubricis,  [so  nach  einer  alten  Verbesserung  allgemein] 
ut  a  e.  c,  nullae  mureni*  u.  s.  w.  liest  Mayhoff  im  Text  und  schlägt  in 
der  Anmerkung  nach  Aristot.  h.  a.  1,  5  "Iiis  nullae  ut  mureni«  vor.  Letz- 
tere Vermuthung  verwirft  der  Recensent  mit  Recht,  da  die  Murenen  zu 
den  »longi  piscesa  gehören;  wenn  er  aber  ut  durch  die  ganz  richtige 
Stelle  11,  160  vertheidigt,  so  übersieht  er,  dass  dort  die  Beispiele  jedes- 
mal auf  die  Gattung,  welche  sie  veranschaulichen,  folgen,  hier  aber  bei- 
derlei Arten  zu  den  langen  und  glatten  Fischen  gerechnet  werden,  also 
die  Ausnahme  der  Murenen  unterschieden  werden  muss.  «Wenn  man 
sich  omnino  longis  et  lubricis  wegdenkt « .  mag  Alles  in  Ordnung  sein ;  aber 
wie  kann  man  das?  Ich  möchte  ut  nicht  streichen,  sondern  in  autem  än- 
dern (wie  vorher  Ideo  nicht  mit  Mayhoff  in  Item  sondern  in  I*deni).  — 
11,  119  ist  Mayhoff'S  Vermuthung  verum  verba  diacere  Statt  verum  addücere 

nicht  so  willkürlich,  wie  der  Recensent  meint;  denn  verbum  hat  cod.  R.  — 
Gelobt  wird  ferner  die  Sorgfalt,  womit  Mayhofi  die  Parallelstellen  aus 
Aristoteles  und  Theophrast  zur  Verbesserung  des  Textes  benutzt  hat.  Die 
Beispiele,  womit  der  Recensent  seinen  Tadel,  dass  darin  hin  und  wieder 
zu  weit  gegangen  ist,  begründen  will,  sind  übrigens  mehrentheils  den 
Anmerkungen  entnommen.  Dasselbe  gilt  von  den  Umstellungen,  von 
denen  eine  7,  209  an  diesem  Orte  vorgeschlagen,  die  andere  11,  206  im 
Text  auf  Grund  der  Ordnung  in  dem  betreffenden  Index  vorgenommen 
wird,  ein  Verfahren,  das  mir,  abweichend  vom  Recensenten,  ganz  richtig 
zu  sein  scheint. 


Plinius. 


37 


Die  Uebersetzung  von  Külb  wird  mit  dem  39.  Bändchen  in 

3)  Caius  Plinius  Secundus  Naturgeschichte.  Uebersetzt  und  er- 
läutert von  Dr.  Phil.  H.  Külb.  Geographisches  Register  IV.  Schluss. 
Stuttgart,  Verlag  der  J.  D.  Metzler'schen  Buchhandlung.  1877.  12. 
S.  4753  —  4844 

abgeschlossen.  Das  Register  hätte  vielleicht  knapper  abgefasst  werden 
können,  vollständig  und  ausführlich  ist  es,  so  weit  die  Geographie  in 
Betracht  kommt. 

Zur  Conjecturalkritik  gehören  die  Schriften: 

4)  Emendationen  zur  Naturalis  Historia  des  Plinius.  Von  Joh. 
Müller,  Professor  an  der  Universität  zu  Innsbruck.  (Aus  dem  April- 
hefte des  Jahrgangs  1877  der  Sitzungsberichte  der  phil.-hist  Classe 
der  kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften  LXXXVI.  Bd.,  S.  183  beson- 
ders abgedruckt.)  Wien  1877.  In  Commission  bei  Carl  Gerold's  Sohn- 
30  S.  8. 

Mit  derselben  Gründlichkeit,  welche  seine  Arbeiten  über  Tacitus 
auszeichnet,  bespricht  der  Verfasser  mehrere  Stellen  der  acht  ersten 
Bücher  und  regt,  auch  wo  man  ihm  nicht  beipflichten  kann,  zu  neuer 
Erwägung  an. 

Emendationen  habe  ich  nur  zwei  gefunden:  5,  20  Cartenna  colonia 
Augusti  Ugione  (statt  legio)  necunda,  item  colonia  eiusdem  dedueta  cohorte  prae- 

toria  Gunugum.  Denn  kein  Ort  hiess  Legio  secunda,  wohl  aber  bestand 
die  Bevölkerung  von  Cartenna  aus  Veteranen  der  zweiten  Legion,  de- 
dueta  ist  aus  dem  Folgenden  durch  eine  Syllepsis  zu  ergänzen,  eine  Con- 
struetion,  welche  durch  passende  Beispiele  erläutert  wird.  Ebenso  richtig 
ist  die  Bemerkung,  dass  6, 171  die  Zahl  verschrieben  ist.  Von  Berenice 
nach  Ptolemais  beträgt  die  Entfernung  4820  griechische  Stadien  (2,  183), 
folglich  in  römischen  Massen  nicht,  wie  die  Handschriften  angeben, 

DCII  p.,  sondern,  wie  der  Verfasser  herstellt,  DCII  D  p. 

Das  Uebrige  sind  Conjecturen,  mehr  oder  weniger  wahrscheinliche, 
unnöthige,  misslungene.  Der  ersten  Klasse  gehört  vor  allen  8,  85  die  Ver- 
muthung  similes  tomimto  statt  mürili  tormento  an;  wahrscheinlich  wird 
ferner  8,  45  auf  Grund  der  in  Cod.  R.  d1.  T.  vorkommenden  Variante  *»n- 
guK  statt  singulos  und  mit  Rücksicht  auf  Aristoteles  h.  an.  6,  31  gelesen: 
h  ergo  tradit  leaenam  primo  fetu  parere  quinque  catulos ,  ae  per  anno»  tin- 
gulis  minus,  ab  uno  sterilescere.    Ebenso  wird  8,  206  in  kis  statt  bis  nicht 

ohne  Wahrscheinlichkeit  vorgeschlagen.  8,  117  geben  die  Handschriften : 

erumpunt  autem  [cervis  cornuaj  renateentibus  tuberibus  primo  aridae  cutis 
rimilia.  eadem  teneris  increscunt  ferulis  harundineas  in  paniculas  u.  s.  W.  (d.  T. 
statt  eadem  eiusdem). 

Der  Verfasser  bemerkt  richtig,  dass  eadem  überflüssig  und  ein  Ge- 
gensatz zu  primo  erforderlich  ist  Wenn  er  lesen  will  ea  dem,  so  scheint 


38 


Plinius. 


ea  ebenso  unstatthaft,  dein  ganz  am  Platze  zu  sein.  Ich  halte  ea  für  eine 
Dittographie  des  vorhergehenden  ia.  Weiter  meint  er,  eitisdem  führe  auf 
citius  oder  oaW,  ein  müssiger  Einfall.  Ebenso  ist  nur  halb  überzeugend 
die  Behandlung  von 

7,  167  pars  aequa  morti  similis  exigitur  aut  poenae,  niri  contigit  gutes. 

Weil  eine  schlaflose  Nacht  wirklich  eine  Pein  ist,  liest  der  Verfasser 
sehr  wahrscheinlich  poena  est.  Aber  im  Folgenden  nimmt  er  an  tot  peri- 
culorum  gener  tot  morbi,  tot  metus,  tot  curat  tot  im?  invocata  morte  ohne 
Noth  Anstoss.  Die  Bedrängnisse  des  Lebens  sind  1.  zwei  äussere,  Ge- 
fahren und  Krankheiten,  2.  zwei  innere,  Furcht  und  Sorgen;  beides  zu- 
sammen bringt  den  Wunsch  des  Todes  mit  sich,  üeber  die  Ablative 
»indem  man  den  Tod  so  oft  anruft  u.  s.  w.«  vgl.  Grasberger,  de  usu 
Pliniano  p.  42  ff.  Des  Verfassers  Vermuthung  tot  curae  et  ofensae  zerstört 
die  rhetorische  Abrundung  und  entfernt  sich  weit  von  der  üeberlieferung. 

An  mehreren  Stellen  bemerkt  oder  bestätigt  der  Verfasser  eine 
Verderbniss,  wählt  aber  ein  unrichtiges  oder  zweifelhaftes  Heilmittel.  Es 
siud  folgende: 

4,  89  mors  [Hyperboreorum]  non  niri  satietate  vitae  epulatis  delibu- 
toque  eenio  luxu  e  quadam  rupe  in  mare  salientium.  hoc  genus  sepulturae  bea- 

4  '  * 

epulatis  darf  nicht  mit  salientium  verbunden  werden,  es  fehlt  an 
der  Construction.  Die  Vermuthung  des  Verfassers  mtae:  epulati-saliunt. 
aiunt  etc.  ist  hart  und  gewaltsam,  namentlich  aiunt  an  erster  Stelle  miss- 
f&llig.  Nachdem  die  Hyperboreer  ihr  Alter  genossen  haben,  machen  sie 
sich  nach  einem  guten  Mahle  den  Scherz  in's  Meer  zu  springen:  ealien- 
tium  hängt  nicht  von  luxu,  sondern  von  lusu  ab,  und  so  ist  zu  lesen 

7,  50.  Quarto  partu  Dacorum  originis  nota  in  brachio  redditur.  In  Le- 
pidorum  gente  tre*  .  .  .  genitot  accepimus. 

redditur  will  der  Verfasser  in  redditum  ändern  und  von  accepimu* 
abhängen  lassen,  das  Subject  zu  redditum  unbezeichnet,  was  mir  unklar 
ist  Denn  in  der  Stelle  8,  163  liegt  das  Subject  mos  nicht  fern.  Plinius 
spricht  nicht  von  einem  einzelnen,  sondern  nach  Aristot  h.  anim.  7,  6  vgl. 
de  anim.  gen.  1,  18  mehrmals  vorkommenden  Falle;  SA  rptatv  übersetzt 
er  durch  quarto  partu;  das  verdorbene  Wort  Dacorum  hat  schon  Pintianus 
in  avorum  (oder  proavorumf)  verbessert 

7,  53.  quaÜM  causa  patri  quoque  eius  [Pompeii]  Menogenis  coci  sui 
cognomen  inposuü ,  iam  Strabonis  a  specie  oculorum  habentis  vitium  imitata 
et  in  servo. 

Mit  Recht  bemerkt  der  Verfasser  nach  andern,  dass  et  vor  m  nicht 
passt,  ebenso,  dass  Menogenes  schielte  wie  sein  Herr  und  auch  sonst  ihm 
glich.  Er  stellt  daher  et  vor  vitium.  Weiter  will  er  ändern  et  viUo  km- 
tato  in  servo,  was  ich  nicht  recht  verstehe,  tt  lässt  Cod.  d  aus,  es  ist 
mit  tarn  zu  verbinden  und  zu  lesen  etiam  Strabonis  [cognomen]  a  sp.  oc. 
habentis  vitium  u.  s.  w. 


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Plinius. 


39 


7,  86  nam  Cimbricae  victoriae  Castoresque  Romani  qui  PerHcam  vu> 
toriam  ipso  die  quo  contigit  nunciarere  visu*  et  numinum  fuere  praesagia. 

Aus  dem  Vorhergehenden  will  der  Verfasser  zu  victoriae  exemplum 
ergänzen,  obgleich  auditus  ex.  doch  ungleichartig  ist,  dann  Castorumque 
Romam  lesen,  das  letztere  Wort  nicht  übel.  Aber  weit  einfacher  ist 
doch  mit  von  Jan  nundi  einzusetzen,  was  zwischen  namci  leicht  ausfallen 
konnte. 

7,  102.  [M.  Sergius]  secundo  stipendio  manum  perdidit,  stipendiis  duo- 
bus  ter  et  viciens  vulneratus  est,  ob  id  neutra  manu,  neutro  pede  satis  utüis, 
uno  tat, tum  servo,  plurimi*  postea  stipendiis  debüis  miles. 

utilis  uno  ändert  der  Verfasser  in  utili  sumpto,  was  er  für  adsumpto 
gebraucht  wissen  will.  Aber  hatte  nicht  Sergius  als  Ritter  schon  einen 
Knecht?  und  wie  konnte  ihm  ein  Sklave  seine  Glieder  ersetzen?  Sehr 
schön  vermuthet  Detlefsen:  onimo  tnntum  salvo,  das  passt  aber  nicht  in 
den  Zusammenhang,  da  auch  im  Folgenden  die  körperliche  Invalidität  be- 
schrieben wird,  und  steht  nicht  bei  Solinus  1,  104.  Die  Worte  können 
nur  eine  Erklärung  zu  neutro  pede  enthalten,  und  bedeuten,  dass  Sergius 
auch  nur  einen  Fuss  hatte,  wie  Gesner  durch  seine  Conjectur  servatu* 
oder  besser  -  o  ausdrückt.  Sie  sind  zwar  weder  wahr  noch  lateinisch,  ob- 
gleich Doederlein  es  meint,  aber  auch  nicht  plinianisch.  In  dem  Sinne 
von  uno  tantum  serviente  sind  sie  das  Glossem  eines  Schreibers,  der  zu  der 
gleich  erwähnten  eisernen  Hand  ein  Gegenstück  vermisste. 

7,  169  glaubt  der  Verfasser  mit  May  hoff,  dass  die  Worte  atque  etiam 
morbus  est  per  sopientiam  mori  verdorben  sind.  An  der  Richtigkeit  seiner 
Verbesserung  —  er  versucht  aus  dem  Schreibfehler  einiger  Handschriften 
sapiendam  etwa  irraecipiendum  morbum  zu  machen  —  zweifelt  er  selbst. 
Wahrscheinlich  muss  der  Satz,  welcher  hier  allerdings  die  Darstellung 
unterbricht,  in  §  171  zu  Ende  versetzt  werden. 

8,  45.  Die  schwere  Stelle  liest  der  Verfasser:  os  morsu  avidiore  6t- 
haeserat  dentibus  cruciabatque  inedia  iam  cum  (Codd.  »inediantum,  inedia 
tantum,  inedia  cum«)  poena  in  ipsin  eius  telis  suspectantem  ac  velut  mutis 
precibus  orantem  diu  ut  (Codd.  »dum«)  fortuitis  (Codd.  »fortuitu,  fortui- 
tus«)  fidens  non  est  contra  feram,  multoque  diutius  miraculo  quam  metu  ces~ 
satum  est.  Hierin  lässt  sich  iam  nicht  billigen,  denn  Hunger  und  Schmerz 
fing  nicht  erst  an  den  Löwen  zu  plagen,  er  litt  schon  daran,  als  er  Elpis 
begegnete;  cum  scheint  richtig,  aber  ebenso  sehr  das  handschriftliche  dum, 
das  mit  dem  Praesens  est  besser  im  Einklänge  steht  als  diu.  fortuitis 
nimmt  der  Verfasser  mit  Recht  von  Sillig  an. 

8,  129.  circaque  surculos  dentium  praedomantes  horam  [ursi]. 

Mit  vollem  Rechte  weist  der  Verfasser  die  von  Detlefsen  und  May- 
hoff  aufgenommene  Conjectur  v.  Jan's  pracdomant  operam  zurück,  da  das 
Verb  um  eine  Verhütung,  nicht  eine  Vorbereitung  anzeigt.  Auch  daran 
thut  er  wohl,  die  Endung  e«,  welche  alle  Handschriften  »praedomantes 
horam,  (oram,  Lora,  ora)<  darbieten,  zu  berücksichtigen.   Wenn  er  aber 


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40 


Plinius. 


praedomant  soporem  liest,  so  kann  darunter  die  Taubheit  der  Zähne  nicht 
verstanden  werden.  Dem  Sprachgebrauch  entspricht  vielmehr  praedomant 
stuportm. 

8,  136.  leontophonon  accipimus  [accepimusf]  vocari  parvum  nec  aHubi 
neuem*  quam  ubi  Uo  gignitur,  quo  gustato  tanta  illa  vis  ut  ceteris  quadripedum 
imperitans  üico  exspiret.  , 

Die  älteren  Ausgaben  geben  ac  statt  u/,  der  Verfasser  liest  statt 
dessen  th,  was  durch  den  Sprachgebrauch  wenigstens  nicht  empfohlen 
wird.  Ueberhaupt  scheint  tanta  vis  nicht  auf  den  Löwen,  sondern  den 
Löwentödter  zu  gehen:  ich  lese  mit  einer  dem  Plinius  wohl  zuzutrauen- 
den Härte  tanta  Uli  vis. 

Eine  Zahl  von  Stellen  bedarf  der  von  dem  Verfasser  vorgeschlagenen 
Aenderung  überhaupt  nicht.  Die  drei  Stellen  2,  211.  8,  39.  203,  worin  der 
Mangel  eines  den  Acc  c.  inf.  regierenden  Verbums  gerügt  wird,  stützeH 
sich  gegenseitig.  Die  letzte  hält  er  selbst  für  erklärlich,  indem  die  Er- 
gänzung von  tradunt  und  negant,  obgleich  directe  Sätze  dazwischen  treten, 
statthaft  bleibt.  In  der  nächsten  ist  die  Aenderung  von  iuvenco,  wie  der 
Riccard.  liest,  in  invenio  allerdings  sehr  leicht,  aber  man  erhält  dadurch 
den  Widersinn,  dass  lange  Ohren  die  Alce  von  den  Eseln  unterscheiden. 
Uebrigens  wird  Ubersehen,  dass  die  anderen  guten  Handschriften  iumento 
statt  iuvenco  lesen,  was  mit  Solinus  20,  6  übereinstimmt,  der  die  Gattung 
durch  die  Maulesel  speeificiert,  und  von  Mayhoff  aufgenommen  wird.  Ich 
halte  allerdings  die  erstere  Lesart  für  richtig,  weil  ein  bestimmtes  Thier 
genannt  werden  muss,  und  die  Esel  und  Maulesel  auch  lange  Ohren  haben. 
Aber  capi  hängt  von  narratam  ab,  und  die  Rection  leidet  keine  Schwie- 
rigkeit. In  der  ersten  Stelle  findet  sich  allerdings  das  Verbum  regens 
nicht  so  klar,  aber  gerade  sie  wird  durch  die  Uebereinstimmung  beider 
Familien  der  Handschriften  (auch  des  Cod.  A)  gestützt;  es  bleibt  also 
nichts  übrig  als  das  folgende  »adnotatum  esu  zu  Hülfe  zu  nehmen. 

Praef.  5.  Fulgurat  in  nullo  umquam  verius  dicta  vis  eloquentiae ,  tri- 
buniciae  potestatis  facundiae.  »Wie  man  in  diesen  Worten  dicta  auffassen 
mag«,  meint  der  Verfasser,  »es  bleibt  immer  überaus  ungeschickt  und 
nichtssagend«.  Die  detvoTye,  sagt  das  Kompliment,  konnte  man  mehreren 
Rednern,  z.  B.  Demosthenes,  mit  Recht  beilegen,  aber  Niemanden  mit 
grösserer  Wahrheit  als  Titus,  dessen  Kunst  seiner  höchsten  Gewalt 
{timperü  faseibus*)  entspricht,  es  ist  »tribuniciae  potestatis  facundiat 
(nicht  ae). 

8,  176.  at  nunc  anniculae fecundüatem  poscuntur,  tolerantius  tarnen  bimae. 
Uolerantiust  übersetzt  der  Verfasser  »erträglicher«  und  schiebt 
dann  ut  ein.   Es  heisst  aber  »wenn  man  massigere  Forderungen  stellt«. 

5)  F.  L.  Lentz,  Pliniana.  Schade's  wissenschaftliche  Monatsblätter. 
Königsberg.  1877.  S.  151  — 156 

verbreitet  sich  in  Nr.  IH  über  die  Schwächen  der  medicinischen  Bücher 


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Plinius. 


41 


20  -  32,  bringt  in  Nr.  II  drei  Beiträge  zur  Kenntniss  des  Sprachgebrauchs 
bei,  ausführlich  spricht  er  über  reddere,  wobei  er  S.  153  beweist,  dass 
er  weder  Detlefsen's  Ausgabe  noch  meine  Vindiciae  kennt.  Sonst  würde 
er  17,176  und  25,21  nicht  so  wie  geschehen  anführen.  Auch  meine 
Chrestomathia  Pliniana  hat  er  nicht  eingesehen.  Denn  indem  er  in  Nr.  I 
über  die  Stelle  19,  23  Postea  in  theatris  tanlum  umbram  f teere  [vela]  spricht, 
bemerkt  er,  dass  er  so  in  v.  Jans  Ausgabe  gelesen,  dann  aber  in  Sülig's 
Ausgabe  das  Richtige  Populo  Romano  ea  in  theatris  spectanti  umbram  fecere. 
Eine  Uebergangspartikel,  wie  sie  die  Handschriften  geben,  darf  aber 
nicht  fehlen,  damit  von  der  Verwendung  der  Segel  zur  Schifffahrt  sich 
die  spätere  Benutzung  derselben  unterscheidet.  Detlefsen  hat  tantum  in 
extento,  ich  in  spectantum  verändert,  beides  einfacher  als  Sillig. 

Noch  dürftiger  scheinen  die  holländischen  Bibliotheken  bestellt  zu 
sein.    Wenigstens  kennt 

6)  J.  J.  Cornelissen,  Pliniana.  Mnemosyne  1877.  S.  420  —  429 
auch  v.  Jan's  Ausgabe  nicht  Der  Verfasser  giebt,  meistens  ohne  alle 
Begründung,  eine  grosse  Zahl  von  Conjecturen  zum  7. —  11.  Buch  ein- 
schliesslich, worin  gerade  die  besseren  von  andern,  vorweggenommen  wa- 
ren. So  liest  Strack  in  seiner  Uebersetzung  7,  107  forma  statt  »fortuna«, 
132  Detlefsen  tandem  statt  »tarnen«.  8, 1  streicht  Mayhoff  amr/na,  ich 
schreibe  68  equüatus  statt  »equitatuc,  jetzt  auch  in  F2,  Detlefsen  infra 
equos  statt  »int er  equoät,  9,  146  Mayhoff  locumque  statt  »noctuque«,  10,  10 
Pintianus  (bei  Sillig!)  nictantemque  statt  »umectantemque«,  11,  71  Det- 
lefsen et  vnrius  (Cornelissen  et  variatus)  statt  »et  barbarus«. 

Ausser  diesen  Aenderungen  finden  sich  wenige  beachtenswerthe 
Bemerkungen.  Richtig  ist  9,  9  Nereidum  fama  faUa  non  est  statt  »N-  falsa 
n.  e.<  (bei  Dalechamp  liest  man  übrigens  opinio),  wahrscheinlich  8,  169  die 
Umstellung  mirumque  dictu  si  muten tur  aquae  sitiunt  et  statt  »m.  d.  sitiunt 
et  si  m.  a«,  ansprechend  8,  184  die  Einschaltung  macula  comibus  lunae 
er  tscer  e  meipientis  simili  s ,  vielleicht  richtig  9,  48  exquisitissima  statt 
»exercitatissima«  (»das  Gesuchteste«  Strack),  181  invehit  statt  »invenit«, 
186  longius  statt  »omnes«  (wohl  eher  eine  Lücke).  An  andern  Stellen  ist  die 
Verderbniss  erkannt,  aber  schon  von  andern  verbessert  worden.  So  8,  34. 
130.  10,  108.  —  An  einer  Stelle  8,  215  ist  zwar  die  vorgeschlagene  Aen- 
derung  statt  »visco  inungui«  und  »calciaric  zu  schreiben  avis  viscosw 
virgU  und  captare  verwerflich,  aber  eine  ganz  befriedigende  Erklärung 
des  Jagdgebrauchs  noch  nicht  gefunden. 

Die  übrigen  Vermuthungen  des  Verfassers  sind  theils  müssige  Ein- 
falle einer  veralteten  Manier;  ich  bezeichne  sie  durch  den  ersten  7,  1 
parens  mitior  statt  »parens  melior« l)  und  begnüge  mich  die  übrigen  aufzu- 
zählen: 7,  8.  90.  171.  8,  L  50.  59.  62.  184,  9,  13.  23.  48.  66.  147.  185. 


i)  Die  vorhergehenden  Worte  sind  allerdings  verdorben;  statt  saeva  ist 
zu  lesen  sane. 


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42 


Plinius. 


10,  7.  108.  11,  2;  theils  nachweislich  falsch.  So  7,  91  tantam  en  im  cor?- 
gentrx  [Caesar]  statt  »tantam  etiara  coactam  (durch  Noth- 
wehr  veranlasst)  humani  generis  iniuriam*.  107  Homero  statt  »Homero 
vate  Graeco«;  denn  mit  Homer  fängt  die  Reihe  der  regelmässig  näher 
bestimmten  Griechen  im  Gegensatze  gegen  die  Römer  (§  112)  an.  123  a 
Libya  statt  *ab  ///yriw«,  vergleiche  meine  Chrestom.  PI.  S.  70.  137  ador- 
natus  statt  »adoptatus«,  ebendas.  S.  75.  145  decorws  statt  »deorum«,  ebend. 
S.  78.  Vindic.  n.  162.  —  170  die  Streichung  der  Worte  numquam  hibemis 
mensibus,  einer  Steigerung  zu  »bruma«.  8,  56  opportmae  statt  »fortunae«, 
Chrestom.  S.  103.  —  130  festinato  statt  »testato«  d.  h.  vor  Zeugen.  185 
minütrat  statt  »privis  (besser  »privatis«)  dat«,  ebend.  S.  116.  —  9,  5  dü- 
iecerit  statt  »direxerit«,  vgl.  Vind.  n.  188,  impactü  statt  »sparsis«,  was 
Mnyhoff  streicht.  —  29  fretum  statt  »proelium«,  wo  nicht  von  einem  »fre- 
tum«,  sondern  von  einem  »stagnum«  die  Rede  ist.  —  41  nec  nisi  statt 
»nisi«  in  einer  wörtlichen  Uebersetzung  iäv  /xay  aus  Arist.  h.  a.  6,  12.  — 
10,  7  ingenüum  statt  ivgenium,  d.  h.  eines  ersonnenen  Kunstgriffs.  —  68  co- 
tumices  statt  »noctu  is  eas«,  wo  Mayhoff  »is«  richtig  streicht.  —  94  cum 
auctu  statt  »cum  anno«,  als  ob  der  Nil  im  Frühling  zu  steigen  anfinge. — 
167  tii  tomento  statt  »in  lomentoc,  als  ob  man  die  Eier  in  einem  Wollen- 
stoff aufbewahrte.  —  11,  9  corpus  arenti  simüe  n«*ro,  mollius  in/ra,  reliquis 
partibu»  vero  lentius  quam  durius  statt  »corpus  arenti  simile,  nervo  mollius, 
in  reliquis  partibus  tutius  [so  R8,  »totiusc  M  F8,  »istius«  rell.]  vere  quam 
duriust,  ohne  Erklärung.  Plinius  hat  Arist.  h.  a.  5,7  Ubersetzt.  Der 
Körper  der  Insekten  gleicht  einem  blutleeren ,  ist  aber  mit  Lebenssaft 
versehen  (§  8),  weicher  als  ein  Muskel  (»non  videntur  habere  nervös«), 
in  den  übrigen  Theilen  knochenlos,  also  weniger  hart  als  geschützt  — 
132  excepta  modice  vulnera  statt  »excepta  modice«.  Aber  es  ist  von  den 
Knochen  des  Gehirns  die  Rede:  man  kann  sie  mit  Mass  und  Vorsicht 
herausnehmen,  ohne  tödtliche  Folgen  zu  befürchten.  »Mox  ad  PI.  redibo«, 
verspricht  der  Verfasser.   Möge  er  weniger,  aber  Ueberlegteres  liefern. 

7)  Robert  Mowat,  Revue  de  philologie.  Paris  1877.  S.  275f. 
behandelt  zwei  Stellen :  3,  107  und  34 ,  47.  An  der  ersteren  schlägt  er 
vor,  den  Namen  eines  samnitischen  Ortes  »Fagifulani«  [cod.  A]  oder 
»Fagifugali«  [rell.]  in  Fagetulani  zu  ändern,  wie  in  Latium  eine  Ortschaft 
»Querquetulani«  heisst,  möglich  aber  unsicher.  —  Ganz  verunglückt  ist 
der  Versuch,  die  ältere  Vulgata  Vibio  Avito  statt  »Dubio  Avito«  herzu- 
stellen. Unrichtig  ist  die  Angabe,  dass  »la  plupart  des  autres  manuscrits« 
ausser  dem  Bambergensis  »Vibio«  liest,  vgl.  Sillig  z.  d.  St.,  und  wenn 
sie  richtig  wäre,  würde  man  sich  an  Tacit.  ann.  13,  56  halten  müssen.  Wie 

8)  J.  Klein,  Rhein.  Mus.  1878,  S.  128  bemerkt,  liest  man  jetzt 
den  vollen  Namen  des  L.  Duvius  Avitus  auf  einer  pompejanischen 
Wachstafel. 

Eine  kunsthistorische  Stelle  35,  12  wird  von 


Kj  bv 


Plinias. 


43 


9)  Stark,  Ueber  die  Ahnenbilder  des  Appius  Claudius  im  Tempel 
der  Bellona  (Verhandlungen  der  Philologenversammlung  in  Tübingen 
S.  38  -  50). 

sehr  umsichtig  erörtert.  Der  Verfasser  weist  überzeugend  nach,  dass 
der  a.  a.  0.  erhaltene  Bericht 

clipeos  in  sacro  vel  publico  dicare  privatim  primus  instituit  —  Appius 
Claudius  qui  consul  fuit  cum  P.  Servilio  anno  urbis  CCL1X;  posuü 
enim  in  Bellonae  aede  maiores  suos. 
sich  nicht  auf  den  berühmten  Censor  bezieht,  wie  u.  a.  auch  ich  Chrestom. 
Plin.  S.  337  angenommen  hatte,  sondern  auf  einen  Anhänger  Sulla's,  wel- 
cher mit  P.  Servilius  im  Jahre  79  v.  Chr.  das  Consulat  bekleidete.  Für 
die  Textkritik  ergiebt  sich  daraus,  dass  nicht,  wie  ich  geglaubt  hatte,  der 
ganze  Zwischensatz,  sondern  nur  die  Zahl  anno  urbis  CCLIX  als  Glossem 
ausgeschieden  werden  muss.  Ein  Versehen  ist  es,  wenn  Stark  die  Auf- 
stellung jener  Denkmäler  in  das  Consulatsjahr  verlegt:  da  Plinius  aus- 
drücklich den  Ausdruck  privatim  gebraucht,  lässt  sich  das  Jahr  nicht 
bestimmen. 

Andere  kunsthistorische  Stellen  bespricht: 

10)  Furtwängler,  Zu  Plinius  naturalis  historia  (Fleckeisen's 
Jahrb.  für  Phil.  1876.  S.  507  -  510). 

Zu  35,  124  wird  mit  Grund  bemerkt,  dass  das  Inhaltsverzeichuiss 
die  richtige  Erklärung  der  Stelle,  wonach  die  der  lacunaria  und  camarae 
bemalt,  nicht  gemalt  wurden,  bestätigt. 

33,  156.  Der  Verfasser  bemerkt  (nicht  zuerst,  s.  Nr.  13),  dass  das 
Verzeichniss  der  Caelatoren  von  »Ariston«  an  alphabetisch  geordnet  ist  und 
ändert  nach  Posidonius  Ephesius  Hedystrachides  (Bamb.  hedys  trachides 
RV.  iedis  thracides  d  T  ledis  thracides)  in  Thracides.  Er  meint:  »Das 
vorstehende  hedys  geht  offenbar  auf  eine  alte  Corruptel  zurück,  deren 
Ursprung  vielleicht  nur  in  einer  Dittographie  des  vorhergehenden  Ep]he- 
sius  zu  suchen  ist«.  Dilthey  hatte  Tthsarchidcs  vermuthet.  Die  Bemer- 
kung ist  richtig,  die  Aenderung  unsicher. 

34,59.  [Pythagoras]  fecit  et  stadiodromon  Astylon  qui  Olympia e 
ostenditur  et  Libyn  puerum  tenentem  tabeüam  eodem  loco  et  mala  ferentem 

Die  letzten  Worte  werden  folgendermassen  geändert:  et  Libyn  mala 
ferentem  nudum  et  puerum  tenentem  ßagellum  eodem  loco.  »Zu  Libys*,  meint 
der  Verfasser,  »würden  die  mala  recht  gut  passen,  wie  schon  Brunn  K.  G.  1, 
S.  134  bemerkt  hat«.  Einem  Cyrenäer  karthagische  Granatäpfel  (vgl. 
Plin.  13,  111  und  112)  in  die  Hand  zu  geben,  würde  ungefähr  so  viel 
heissen,  als  wenn  man  einen  Anwohner  der  Weichsel  durch  burgundische 
Trauben  bezeichnen  wollte.  Dass  Brunn  in  einem  weitschichtigen  Werke 
eine  solche  Verwechselung  unterläuft,  ist  leicht  zu  entschuldigen;  auch 


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44 


Plinius. 


dass  der  Verfasser  nicht  über  die  Entfernung  nachgedacht  hat,  kaum  zu 
tadeln.  Aber  dass  er  nun  weiter  vermuthet,  der  puer  sei  jenes  Libyers  Sohn 
Kratisthenes  (Pausan.  6,  18,  1)  gewesen,  Plinius  habe  mite  irrig  durch  puer 
übersetzt,  und  dann  fortfährt :  »In  seiner  Flüchtigkeit  lässt  Plinius  auch 
die  Nebenfigur  (Nike)  und  den  wichtigen  Umstand,  dass  Kratisthenes 
auf  einem  Wagen  stand,  weg«,  übersteigt  beinahe  das  Mass  zulässiger 
Willkür. 

In  der  unter  Nr.  13  zu  besprechenden  Abhandlung  behandelt  der 
Verfasser  u.  a.  folgende  Stellen:  S.  49  Anm.  12:  34,  99.  Zu  anapauomenm 
propter  fratris  amorem  fragt  er:  »ist  vielleicht  zur  Erklärung  eine  Ellipse 
anzunehmen  wie:  eine  deshalb  im  Typus  des  Liegens  (anapauomene) 
dargestellte  Figur,  weil  sie  aus  Liebe  zu  ihrem  Bruder  krank  liegt?« 
Bedeutet  denn  aber  das  Verbura  den  Typus  des  Liegens?  Der  Satyr  des 
Protogenes  quem  anapauomenon  vocant  stand  an  einem  Pfeiler  (Overbeck 
SQ.  1907,  1924).  Ueber  den  Grund  der  Verderbniss  unserer  Stelle  habe 
ich  Rh.  Mus.  25,  8.  517  eine  Vermuthung  geäussert,  welche  die  stilisti- 
schen, sonst  wohl  begründeten  Bedenken  des  Verfassers  vielleicht  be- 
seitigt 

36,  39.  Thetpiades  .  ..quarum  unam  amavit  eques  Romanut  Iunius  Pitci- 
culus,  ut  tradit  Varro  admiratur  et  Paritetes,  qui  et  quinque  volumina  scrip- 
rit  u.  s.  w. 

So  interpungiert  Detlefsen.  »Das  seltsame  Ungeschick  der  letzten 
Worte  und  der  ganze  Inhalt«  veranlasst  den  Verfasser,  die  Lesarten  des 
Bamb.  admirator  und  der  jüngeren  Handschriften  pasritelis  zu  combinieren. 
Er  liesst  S.  40  scharfsinnig:  admirator  Parität*  (oder  et  Paritelisf)  Aber 
dann  könnte  das  erste  et  kaum,  das  zweite  et  gar  nicht  stehen.  Schreibt 
man  mit  Sillig  ut  tradit  Varro;  admiratur  et  jP,  so  wird  jene  Schwierig- 
keit gehoben.  Uebrigens  hat  schon  Pintianus  so  lesen  wollen;  Sillig  s 
Ausgabe  scheint  der  Verfasser  nicht  eingesehen  zu  haben. 

11)  Blümner,  Ueber  die  Geschichte  des  Erzgusses  bei  Plinius 
Nat.-Hist.  XXXIV,  54-67.  Rh.  Mus.  32,  S.  591-613 

behandelt  die  berühmten  Urt heile  des  34.  Buches  im  Zusammenhang ; 
umsichtig  und  klar  werden  die  Schwierigkeiten  erörtert,  die  Ansichten 
der  Gelehrten  beurtheilt,  eigne  Lösungen  vorgeschlagen  oder  einst- 
weilen als  unmöglich  hingestellt,  dabei  durch  eine  Unterscheidung 
zwischen  dem  Technischen  und  Stilistischen  der  Weg  zur  Aufklärung  der 
dunkeln  Punkte  gesucht.  So  §  55.  Polyklet  habe  vielleicht  beim  Erzgusse 
zuerst  die  Stütze  weggelassen,  es  seien  also  die  Worte  »sine  fulcro«  zu 
»uno  crure ut  inristerent  rigna*  hinzuzudenken;  übrigens  wird  meine  Deutung, 
man  habe  vorzugsweise  an  den  Apopternizon  zu  denken  und  die  Stelle 
buchstäblich  zu  verstehen,  nicht  unbedingt  abgewiesen.  §  58  findet  der 
Verfasser,  nachdem  er  die  Erklärungen  von  Brunn,  Overbeck  u.  a.  wider- 
legt hat,  keinen  anderen  Ausweg  als  mit  Welcker  die  Worte  »Polycletus 


Plinius 


45 


et*  auszuscheiden.  Damit  wird  allerdings  der  Knoten  zerhauen,  aber  in 
einer  für  philologische  Kritik  unbefriedigenden  Weise.  §  69  beschränkt 
der  Verfasser  das  Lob  des  Pythagoras,  er  habe  Muskeln  und  Adern,  so- 
wie das  Haar  sorgfältiger  angegeben,  auf  den  schwierigeren  Erzguss,  nicht 
ohne  Wahrscheinlichkeit.  Unstatthaft  scheint  mir  §  65  »ymmetriam  quam 
tHHgenii»*ime  cnstodiuit  [Lysippus]  auf  die  Symmetrie  der  Vorgänger, 
namentlich  Polyklel's,  bezogen  zu  werden,  da  im  vorhergehenden  Satze 
Lysippus  den  »antiquu  ausdrücklich  gegenüber  gestellt  wird;  custodire 
ist  ganz  synonym  mit  obstrvare,  z.  B.  gleich  in  dem  folgenden  Satze  und 
35,  130.  Die  schwierige  Stelle  vulgoque  dicebat  ab  iliis  facto*  quaks  essent 
Aom»»«*,  a  *e  quäle*  viderentur  esse  ist  auch  der  Verfasser  geneigt  einem 
Missverständnisse  des  Griechischen  zuzuschreiben,  mir  scheint  sie  auf 
die  Einführung  malerischer  Principien  zu  gehen,  vergl.  das  zuletzt 
von  Küppers,  der  Apoxyomenos  1873,  S.  49  angeführte  Zeugniss  Braun's, 
dass  die  Verhältnisse  dieser  Statue  selbst  geschickte  Zeichner  täuschen. 
§  66  [Euthycrates]  constantiam  potius  imitatus  patris  quam  clegantiam  austero 
maluit  genere  quam  iucuudo  placere:  »constantia«  ist  dem  Verfasser  »Aus- 
dauere, worüber  die  Eleganz  der  Ausführung  verloren  ging.  Danach 
ahmte  Euthykrates  die  argutiae  Lysipps,  d.  h.  die  feine  Vollendung  im 
Guss  und  im  Ciselieren,  mit  derselben  constantia  nach,  die  elegantia  aber 
nicht.  Mir  scheint  die  »elegantiat  gerade  in  den  »argutiae«  zu  liegen, 
wie  z.B.  35,  67  Plinius  »argutias  vultus,  elegantiam  capilli,  venustatem 
oris«  zusammstellt.  Folglich  kann  der  Gegensatz  wie  negativ  den  Mangel 
dieser  Ausführung  des  Einzelnen  so  positiv  den  lebendigen  Schwung,  die 
Kühnheit  der  »animosa  signa«  Lysipp's  bedeuten.  Dass  das  Wort  in  der 
silbernen  Latinität  diesen  Sinn  hat,  beweisen  mehrere  Beispiele.  Ausser 
der  in  meiner  Chrestom.  S.  322  angeführten,  und  den  bei  Forcellini  in 
der  deutschen  Ausgabe  erwähnten  Stellen  nenne  ich  z.  B.  Tac.  ann.  14,  33 
und  bist  3 ,  1.  Standhaft  wäre  hier  das  Heer  gewesen ,  wenn  es  stehen 
geblieben  wäre;  der  Vormarsch  war  entschlossener,  ein  Begriff,  der  von 
der  Beharrlichkeit  den  Uebergang  zur  Unternehmung  bildet.  Gegen 
Furtwängler's  Auffassung  der  Stelle  §  66  und  67  wird  scharfsinnig  aus- 
geführt, dass  zu  einer  Trennung  dieser  Urtheile  von  den  vorhergehenden 
kein  Grund  besteht. 

Mit  grossem  Eifer  ist  die  Frage  nach  den  Quellen  des  Plinius  er- 
örtert worden.   Die  Abhandlung  von 

12)  Otto  Gruppe,  Die  Ueberlieferung  der  Bruchstücke  von 
Varro's  Antiquitates  ( Commentationes  philologicae  in  honorem  Th. 
Mommseni  scripserunt  amici.   Berolini  1877.  S.  540  —  554) 

ist  auch  für  Plinius  wichtig,  indem  sie  untersucht,  welche  Schriften  Var- 
ro's Plinius  nachweislich  oder  wahrscheinlich  benutzt  hat.  Er  selbst  führt 
nur  ein  bestimmtes  Buch  der  Staatsalterthümer  an  (13,  87).  Ausser  den 
für  die  Schrift  de  dubio  varronischen  Schriften  gemachten 


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46 


IMinias. 


Auszügen  —  die  Titel  lassen  sich  aus  Charisius  entnehmen  —  hat  Pli- 
nius  namentlich  von  den  Büchern,  »de  disciplinis«  die  beiden  über  Me- 
dicin  und  Astrologie  stark  benutzt.  Aus  der  Schrift,  »de  vita  populi 
Romani«  rührt  nachweislich  nur  eine  Stelle  14,  96  her;  vielleicht  fand 
Plinius,  dass  die  ihn  interessierenden  Nachrichten  auch  in  den  »Antiqui- 
tates«  vorkamen.  Sonach  stellen  sich  folgende  Schriften  Varro's:  »de 
actionibus  scaenicis,  de  scaenicis  originibus,  de  bibliothecis,  de  forma 
philosophiae,  einige  logistorici  (sicher  Gallus  Fundanius  de  admirandis), 
einige  saturae,  de  vita  sua,  epistolicae  questiones,  de  vita  populi  Ro- 
mani«, aber  als  Hauptquellen  die  »Antiquitates«  und  die  »Imagines«  her- 
aus. Das  Verzeichniss  ist  schwerlich  vollständig;  die  Existenz  der  von 
Hieronymus  bezeugten  »Annales«  bezweifelt  der  Verfasser  hyperkritisch. 
Ein  geographisches  Buch  weist  nach: 

13)  Detlefsen,  Varro,  Agrippa  und  Augustus  als  Quellenschrift- 
steller des  Plinius  für  die  Geographie  Spaniens  (ebendaselbst  S.  23T34). 

Bisher  hatte  man  die  Chorographie  August's  nur  für  einen  Anhang 
oder  Commentar  zu  Agrippa's  Weltkarte  gehalten.  Der  Verfasser  weist 
überzeugend  nach,  dass  in  dem  dritten  und  vierten  Buche  des  Plinius 
drei  verschiedene  Nachrichten  verbunden  sind,  zwischen  705  und  727, 
zwischen  727  und  735,  und  später  verfasst.  Agrippa's  Eintheilung  und 
Vermessung,  welche  nur  an  zwei  Stellen  3,  16.  4,  118  sicher  berücksich- 
tigt werden,  ist  von  diesen  die  mittlere;  eine  ältere  gab  Varro  in  einer 
Schrift,  welche  sich  nicht  genau  bestimmen  lässt,  aber  bald  nach  705 
verfasst  sein  muss ;  wahrscheinlich  enthielt  sie  die  Küstenbeschreibung  der 
Provinz,  die  Angabe  der  Flüsse  u.  s.  w.  Die  augustische  Eintheilung 
endlich  kehrte  zu  der  varronischen  zurück.  Diese  Provinzialstatistik 
August's  benutzte  Plinius  neben  der  geographischen  Beschreibung  Varro's 
so,  dass  die  nicht  seltenen  Wiederholungen  dieser  Doppelquelle  entstammen. 
Da  nun  auch  in  den  Indices  der  beiden  Bücher  Agrippa,  Varro  und 
Augustus  nach  einander  aufgeführt  werden,  liegt  für  die  dreifache  Quelle 
ein  äusseres  Zeugniss  vor.  Befremdlich  bleibt,  wie  Detlefsen  selbst  be- 
merkt, der  Umstand,  dass  die  von  Augustus  47  vollendete  Wandkarte  in 
der  porticus  Vipsania  die  Eintheilung  Agrippa's  beibehielt. 

Der  von  Brunn  am  Schlüsse  seines  Vortrags  über  Cornelius  Nepos 
und  die  Kunsturtheilc  bei  Plinius  (Sitzungsberichte  der  philos.-hist.  Classe 
der  königl.  bayer.  Akademie  der  Wissenschaften  1875.  I,  3.  S.  327.)  an 
jüngere  Forscher  gerichteten  Aufforderung,  die  von  ihm  angeregten  Fra- 
gen weiter  zu  verfolgen,  hat  in  einer  ausführlichen  Abhandlung 

14)  Furtwängler,  Plinius  und  seine  Quellen  über  die  bildenden 
Künste.  Besonderer  Abdruck  aus  dem  neunten  Supplementbande  der 
Jahrbücher  für  classische  Philologie.  Leipzig,  Druck  und  Verlag  von 
B.  G.  Teubner.  1877.  78  S.  8. 

entsprochen.  Es  ist  dies  mit  jugendlicher  Lebhaftigkeit,  welche  die  Pra- 


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Plinius. 


47 


dikate  »oberflächlich,  thöricht,  lächerlich«  nicht  spart  und  eigene  Behaup- 
tungen durch  die  Ausdrücke  »naturlich,  offenbar,  ohne  Zweifel«  unter- 
stfitzt, geschehen.  Aus  den  nicht  seltenen  Fällen,  worin  die  Vorgänger 
des  Verfassers  vergessen  werden1),  lässt  sich  auf  eine  eilfertige  Abfassung 
schliessen. 

Die  Untersuchung  selbst  ist  mit  grossem  Fleiss  und  Scharfsinn  ge- 
ffihrt.  Wenn  ihre  positiven  Ergebnisse  nicht  so  bedeutend  sind,  wie  die 
darauf  verwandte  Mühe  hoffen  Hess,  so  liegt  die  Ursache  grossentheils 
an  dem  Gegenstande;  die  Kritik  der  Vorgänger  wird  nirgends  ohne  Grund 
gefibt,  sie  beseitigt  einige  Irrthömer  und  verdient  auch,  wo  man  dem 
Tadel  des  Verfassers  nicht  beipflichten  möchte,  sorgfaltige  Beachtung. 
Da  sich  ein  gültiges  Unheil  nur  durch  eine  in's  Einzelne  gehende  Prü- 
fung ermöglichen  Hesse,  für  diese  aber  hier  der  Raum  nicht  hinreichen 
würde,  begnüge  ich  mich  einstweilen  mit  einem  Berichte. 

Sehr  vollständig  wird  zuerst  die  Frage  nach  dem  eigenen  Antheil  des 
Plinius  erörtert.  Eine  lehrreiche  Vergleichung  der  catonischen  Schrift  über 
den  Landbau  mit  den  daraus  in  der  Naturgeschichte  vorliegenden  Auszügen 
dient  zur  Bestätigung  der  Behauptung,  dass  Plinius  »niemals  in  langen  Ab- 
schnitten blos  einem  Autor  folgt,  sondern  überall  nach  eignem  Plane  und 
eigner  Anordnung  kurze  Excerpte  verschiedener  vereinigt«.  Theils  folgt  er 
den  Urtheilen  der  Zeitgenossen,  theils  eigener  Beobachtung  und  seinem  un- 


i)  z.  B.  S.  7  f.  heisst  es:  »Dass  Plinius  nach  einer  unter  Rubriken  geord- 
neten Excerptensammlung  schreibt  und  nicht,  wie  meine  Vorgänger  vorauszu- 
setzen scheinen,  seine  ganzen  Abschnitte  jeweils  [?]  aus  einem  Buche  abschreibt«. 
Bei  i  rieger  S.  2:  »Sequitur,  ut  quum  naturalem  historiam  componeret,  ipsos 
auetorum  libros  fere  non  in  manibus  habuisse  putandus  Site. 

S.  11:  »So  folgt  er  im  34.  Buche  .  .  .  schon  von  §  72  an  bis  §  83  der 
alphabetischen  Ordnung  seiner  Excerpte«.  Brieger  S  55:  »Sunt  enim  mani- 
fest* vestigia,  ex  quibus  appareat,  Plinium,  quae  apud  alios  scriptores  invene- 
rit,  hic  collegisse  et  in  catalogi  litterarum  ordine  dispositi  formam  redegisse«. 

S.  13:  »Noch  ist  ein  alphabetisches  Verzeichniss  zu  bemerken,  das  frei- 
lich bisher  als  solches  nicht  erkannt  wurde  Nachdem  Plinius  33,  154  ff.  die 
berühmtesten  Caelatoren  genannt  hat ,  führt  er  nach  seiner  Gewohnheit  §  156 
von  »item  Ariston«  an  die  unbedeutenderen  Künstler  in  der  ursprünglichen 
alphabetischen  Ordnung  seiner  Excerpte  an«.  Benndorf  de  anthol.  Gr.  epi- 
gramm.  p.  52  annot. :  »Plinius  1.  1  toreutas  recenset  secundum  dignitatem  et 
famam  in  classes  distributos,  in  bis  autem  alphabetico  ordine  dispositos«. 

S.  59:  »Bei  meiner  einfachen  Umstellung  ist  zu  vermuthen,  dass  das 
Excerpt  über  Lysistratos  Anfangs  am  Rande  neben  dem  auf  [35]  §  151  folgen- 
den »item  et  de  signis«  bemerkt  war«.  Brunn  KG.  1,  403:  »Wie  öfter  bei 
Plinius,  so  scheint  auch  hier  die  ganze  Stelle  über  Lysistratos  zuerst  als  Nach- 
trag an  den  Rand . .  gesetzt  worden  zu  sein«. 

S.  26 :  »Gewöhnlich  missversteht  man  die  Stelle  [35,  15.  16],  indem  man 
annimmt,  »mox  docebimus  beziehe  sich  entweder  auf  §  55.  56  oder  auf  §  152« 
a.  s.  w.«   Urlichs,  chrestom.  PI.  p.  339 :  »mox,  gleich  im  Folgenden«  u.  s.  w. 


48 


Plinius. 


geläuterten  Geschmack  e;  auch  der  damaligen  Anthologie ,  der  er  eine 
Reihe  von  epigrammatischen  Beschreibungen  entlehnt.  Die  grossen  Künstler 
ordnet  er  nach  historischen  Gesichtspunkten,  die  unbedeutenderen  nach 
selbst  angelegten  alphabetischen  Verzeichnissen  und  sachlichen  Rubriken. 
Die  historischen  Daten,  auf  welche  er  grosses  Gewicht  legt,  entnimmt  er 
zum  Theil  der  Chronik  des  Apollodor,  und  zwar  wahrscheinlich  unmittel- 
bar, wofür  die  vorherrschende  Angabe  der  Olympiaden  spricht,  zum 
Theil  eigenen,  nicht  immer  glücklichen  Untersuchungen. 

Die  Masse  seiner  Nachrichten  entstammt  den  drei  Hauptautoren  Cor- 
nelius Nepos,  Varro  und  Pasiteles,  neben  welchen  für  eine  kleine  perie- 
getische  Gruppe  über  Rhodos  und  Kleinasien  Mucianus  in  Betracht  kommt. 

Cornelius  Nepos  hatte,  wie  sich  aus  35,  15  vgl.  56 ff.  schliessen 
lässt,  einen  kurzen  Ueberblick  der  Geschichte  der  Malerei  als  Einleitung 
den  Biographien  der  berühmtesten  Maler  vorangestellt.  Diesen  Biogra- 
phien sei,  einzelne  Einschiebsel  abgerechnet,  die  ganze  Darstellung  der 
Malerei  bis  §  112,  namentlich  alles  Biographische  und  Anekdotische,  ent- 
nommen. Dagegen  sei,  meint  der  Verfasser  von  Brunn  abweichend,  Cor- 
nelius für  das  34.  Buch  keine  Quelle  gewesen,  ja  es  sei  nicht  einmal 
wahrscheinlich,  dass  er  die  Erzgiesser  überhaupt  in  seinen  Biographien 
behandelt  habe. 

Es  bleiben  1.  die  Kunsturtheile  im  34.  Buche,  2.  die  zahlreichen  Nach- 
richten über  die  Kunstwerke,  welche  sich  wieder  in  die  periegetischen 
Angaben  und  die  künstlerischen  Würdigungen  scheiden.  Diese  rühren 
aus  Varro  und  Pasiteles  her. 

Das  Werk  des  letzteren  habe  zwar  eine  locale  Grundawrrdnung 
gehabt,  aber  bei  einem  so  bedeutenden  Künstler  könnten  Excurse  über 
Schule,  Charakter  und  verwandte  Werke  derselben  Meister  nicht  gefehlt 
haben.  Zur  Ausscheidung  seines  Antheils  dienen  die  Missverständnisse 
des  Griechischen  und  besonders  die  Doppelangaben.  So  35,  144.  Hier 
habe  Brunn  richtig  Theoros  und  Theon  identifiziert.  Wenn  also  Plinius 
dasselbe  Werk  einmal  durch  die  Worte  »ab  Oreste  matrem  et  Aegisthum 
interfiew  ,  das  andere  Mal  durch  »Orestis  insaniam«  bezeichne,  so  gehe 
die  ersterc  Notiz  auf  eine  ausführlichere  künstlerische  Beschreibung  des 
Pasiteles,  die  andere  auf  den  nackten,  abstracten  Titel  zurück,  den 
Varro  dem  Werke  gegeben  habe.  Ebenso  weisen  die  Doppelangaben 
über  Antiphilos  35,  114  und  138  und  Lykios  34,  70  auf  jene  beiden 
Quellen  hin.  Pasiteles  entlehne  ferner  Plinius  die  zahlreichen  Allgemein- 
bezeichnungen  des  künstlerischen  Motivs,  sowie  die  ungewöhnlichen  grie- 
chischen Ausdrücke.  Denn  Pasiteles  habe  überhaupt  die  Motive  und  den 
Inhalt  der  Kunstwerke  berichtet,  seine  Beschreibungen  haben,  sehr  ver- 
schieden von  der  trockenen,  äusserlichen  Periegetenmanicr  eines  Polemon, 
einen  etwas  rhetorisch  gefärbten  Charakter  gehabt;  er  habe  auch  ein 
l  i  theil  über  den  gesammten  Charakter  der  Künstler  ausgesprochen.  So 
rühre  wahrscheinlich  von  ihm  die  künstlerische  Würdigung  des  Nikophanes 


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Plinius. 


49 


her,  die  §  137  gegebene  laienhafte  von  Yarro;  ebenso  von  jenem  die 
Nachricht  über  Lysippos'  Nachfolger  34,  66  f. 

Was  übrig  bleibt,  gehört  Yarro,  der  nicht  etwa  in  einem  eigenen 
Werke  über  Kunstgeschichte,  sondern  in  verschiedenen  Büchern  die  Ge- 
legenheit benutzt  habe,  seine  aus  griechischen  Periegesen,  sonstiger  Lee- 
türe  und  eigener  Beobachtung  geschöpften  Kenntnisse  über  römische 
Künstler  und  Zeitgenossen,  den  Ursprung  der  Plastik,  der  Marmorbild- 
hauerei,  der  Eukaustik,  die  Kunstwerke  von  Attika  und  in  Rom,  auch 
seine  subjectiven  Urtheile  mitzutheilen.  Namentlich  rühren  die  Urtheile 
des  34.  Buches  über  die  Erzgiesser  (mit  Ausnahme  von  34,  66.  67)  von 
Varro  her,  welcher  sie  sicher  aus  den  Schriften  der  Alexandriner,  höchst 
wahrscheinlich  aus  Xenokrates  und  Antigonos,  geschöpft  habe,  ebenso  der 
grössere  Theil  des  36.  Buches,  insbesondere  die  Angaben  über  Phidias 
und  seine  Schule,  sowie  über  einen  Theil  der  Kunstwerke  in  Rom. 

Wie  aus  diesem  Ueberblick  sich  ergiebt,  liegt  in  der  genaueren 
Bestimmung  des  eigenen  Antheils  von  Plinius,  der  Beschränkung  des 
Cornelius  Nepos  auf  die  Maler  und  der  Unterscheidung  der  dem  Pasiteles 
und  dem  Varro  entlehnten  Partieen  die  selbständige  Bedeutung  der  Ab-' 
handlung.  In  wie  weit  diese  Ergebnisse  gesichert  erscheinen,  muss  eine 
genauere  Prüfung,  wozu  der  Verfasser  eine  dankenswerthe  Anregung  ge- 
geben hat,  lehren.  Eine  grosse  Zahl  beachtenswerther  Bemerkungen  über 
inzelne  Stellen  ist  in  die  Darstellung  verwebt. 


Jahresbericht  für  AHerthums- Wissenschaft  1877.  II. 


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Jahresbericht  über  die  römischen  Epiker. 

Von 

Prof.  Dr.  Emil  Baehrens 

in  Groningen. 


Die  Literatur  zu  Vergil  hat,  wie  es  bei  diesem  Liebling  der  Schule 
erklärlich  ist,  auch  in  diesem  Jahre  einen  bedeutenden  Zuwachs  erfahren; 
der  rein  wissenschaftliche  Gewinn  steht  auch  diesmal  zur  Masse  des  Ge- 
lieferten in  keinem  richtigen  Verhältnisse.  Wir  heben  das  Wichtigere 
hervor.  Von  der  bekannten  Ausgabe  der  Werke  Vergil's  von  J.  Co- 
nin gton  erschien  in  dritter  Auflage  der  zweite  Band.  Ferner  gab  die- 
selben »Cum  Prolegomenis  et  Commentario  critico«  heraus  B.  Hall  Ken- 
nedy, Cambridge  1876. 

Die  anderweitigen  kritischen  Arbeiten  über  Vergil  haben  meist  das 
Bestreben,  das  bisher  für  die  Verbesserung  des  Vergil'schen  Textes  von 
verschiedenen  Seiten  Beigesteuerte  zu  sichten  und  die  positiven  Resul- 
tate festzustellen.  Ausser  C.  Schaper  (dessen  in  der  Zeitschrift  für 
Gymnasialwcsen  XXXI  S.  65—95  erschienener  Aufsatz  »Ueber  die  in  der 
ersten  Hälfte  der  Aeneis  durch  die  moderne  Kritik  gewonnenen  Resul- 
tate« mir  nicht  zu  Gebote  steht)  hat  dieses  Ziel  auch  H.  Brandt,  »Zur 
Kritik  und  Exegese  von  Vergil's  Aeneis  I — III«,  Bernburger  Programm 
1876,  verfolgt,  zunächst  freilich  im  Interesse  der  Schule,  um  für  diese 
einen  möglichst  gesäuberten  Text  herzustellen.  Und  allerdings  konnte 
bei  der  oft  unglaublichen  Kritiklosigkeit  der  Schulerklärcr  gewöhnlichen 
Schlages  einem  einsichtigen  Schulmanne  nicht  entgehen,  welchen  Schaden 
für  die  Sache  selbst  und  in  pädagogischer  Hinsicht  der  gangbare  Schlen- 
drian verursacht.  Unter  Braudt's  Bemerkungen  über  die  aus  den  Hand- 
schriften oder  nach  neueren  Conjekturen  aufzunehmenden  Lesarten  be- 
finden sich  manche  richtige  und  treffende.  Weniger  kann  man  ihm  bei- 
stimmen, wenn  er  selbst  das  kritische  Messer  handhabt.  Um  ein  Bei- 
spiel anzuführen,  wilj  er  au  der  vielbesprochenen  Stelle  Aeu.  IH  682-  687: 

praeeipites  metus  acer  agit,  quocumque  rudentis 
excutere  et  ueutis  intendere  uela  seeuudis 


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Vergiliua. 


51 


contra  iussa  monent  Heleni,  Scylla  atque  Charybdis, 
ni  teneant  cursus;  certum  est  dare  lintea  retro, 
inter  utramque  uiam  leti  discrimine  paruo. 
ecce  autem  eqs. 

lesen  »ne  timeant  cursust,  als  ob  damit  auch  nur  das  Geringste  gewon- 
nen wäre.  Noch  verkehrter  ist  es  freilich,  so  lange  nichts  sicheres  eruirt 
sei,  Madvig's  verunglückten  Einfall  als  in  einer  Schulausgabe  aufnehm- 
bar hinzustellen.  Ich  kenne  keinen  erzprosaischeren  Gedanken  als  den 
durch  Madvigs  Conjektur  (»Contra  ac  iussa  monent)  hergestellten,  ab- 
gesehen davon,  dass  damit  für  die  folgenden  Worte,  welche  nach  Form 
wie  Inhalt  so  linkisch  wie  möglich  sind,  nichts  erreicht  wird.  Und  eben- 
sowenig befriedigen  sämmtliche  übrigen  Vorschläge.  Heyne  und  Wagner 
sahen  hier  zum  Theil  das  Richtige ,  wenn  sie  die  Verse  684  -  686  als 
interpolirt  erklärten;  zum  Theile,  sage  ich;  denn  die  ganze  Passage  zu 
entfernen,  ist  man  schon  desshalb  nicht  berechtigt,  weil  ein  Grund  zu 
dieser  Interpolation  nicht  ausfindig  gemacht  werden  kann.  Für  mich 
steht  es  fest,  dass  Vcrgil  kurz  und  gut  schrieb: 

Praecipites  metus  acer  agit,  quocumque  rudentis 
excutere  et  uentis  intendere  uela  secundis; 
contra  iussa  monent  Heleni  dare  lintea  retro, 
inter  utramque  uiam  leti  discrimiue  paruo. 
ecce  autem  eqs. 

Jeder  verständige  römische  Leser  wusste,  welchen  Gefahren  die  Trojaner 
entgegengingen,  wenn  sie  das  »retro  dare  lintea«  ausführten;  wusste, 
dass  sie  dieser  Gefahr  durch  das  Wehen  des  Boreas  entrückt  wurden. 
Vergil  brauchte  also  daran  nicht  weitläufig  zu  erinnern;  am  allerwenig- 
sten aber  brauchte  er  die  iussa  Heleni,  welche  aus  Vers  410 sqq.  noch 
frisch  im  Gedächtnisse  der  Leser  waren,  mit  schulmeisterlicher  Pedanterie 
noch  einmal  vorzuführen.  Aber  einem  unverständigen  und  des  poetischen 
Fühlens  baaren  alten  Grammatiker  musste  die  Erwähnung  der  iussa  He- 
leni Gelegenheit  geben,  seine  Weisheit  auszukramen,  die  so  beliebte 
Scylla  atque  Charybdis  anzubringen  und  das  Ganze  mit  Benutzung  Ver- 
gilischer  Lappen  weiter  auszuspinnen.  Wenn  irgendwo,  liegt  hier  die 
Interpolation  und  die  Veranlassung  dazu  klar  vor  Augen. 

Zwei  ansprechende  Vorschläge  (Aen.  VII  S.  65  »escit«  für  »exit« 
und  X  70  »et  generis  abducere  pactas«)  giebt  0.  Müller,  Hermes  XII 
S.  302—303;  die  letztere  Vermuthung  hatte  auch  Referent  sich  an- 
gemerkt. 

Unbedeutend  ist  die  Rostocker  Dissertation  »Adnotationes  ad  Ver- 
gilii  Aeneidem«,  scripsit  Otto  Güthliug,  Liegnitii  1877. 

Von  grammatischen  Untersuchungen  zu  Vergil  heben  wir  hervor: 
L  die  anerkennenswerthe  Leipziger  Dissertation  »De  inhnitiui  usu  Ver- 
giliano,  scripsit  Franciscus  Maixner,  Zagabriae  1877«;  2.  das  Saar- 

4» 


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52 


Römische  Epiker. 


brückener  Programm  von  Julius  Ley,  »Vergiüanarum  quaestionum  spe- 
cimen  prius,  de  temporum  usu«,  1877. 

Mit  Silius  Italiens  beschäftigen  sich  zwei  Abhandlungen:  1.  »Dr. 
Max  Heinacher,  die  Stellung  des  Silius  Italiens  unter  den  Quellen 
zum  zweiten  punischen  Kriege«.  Programm  der  Ilfelder  Klosterschule 
1877.  Berlin,  Weidmann,  in  welcher  ebenso  umsichtigen  wie  fleissigen 
Arbeit  der  genaue  Beweis  geführt  wird,  dass  Livius  nicht  die  Haupt- 
quelle des  Silius  war,  sondern  dass  auch  ein  älterer  Annalist,  vielleicht 
Fabius  Pictor,  von  ihm  benutzt  ist,  somit  also  den  Punica  des  Silius 
eine  höhere  Bedeutung  als  Geschichtsquelle  zukommt,  als  bisher  ange- 
nommen wurde.  2.  »Augustus  Chory,  emendationum  Silianarum  spe- 
c im en« ,  Leipziger  Dissertation  1877.  Es  muss  als  ein  kühnes  Unter- 
nehmen bezeichnet  werden,  bei  dem  jetzigen  Stande  der  Dinge  Conjek- 
turen  zu  Silius  zu  veröffentlichen.  Referent  enthält  sich  daher  eines  ein- 
gehenden Urtheiles  darüber:  die  sehnlichst  erwartete  kritische  Ausgabe 
von  H.  Blass  wird  diesem  Urt  heile  erst  eine  sichere  Grundlage  geben. 
Im  Allgemeinen  lässt  sich  sagen,  dass  manches  nicht  übel  erdacht  (je- 
doch dürfte  z.  B.  I  113  »His  agitur  stimulis«,  II  301  »Ut  propria  luat 
hoc  poena«,  III  227  »Nec  bellum  raptis  molitum  mille  carinisc  sich 
mehr  empfehlen),  anderes  entschieden  falsch  oder  unnöthig  ist 

Als  Probe  der  von  ihm  vorbereiteten  neuen  Ausgabe  der  Achilleis 
und  Thebais  des  Statius  hat  Philipp  Kohlmann  im  Emdener  Pro- 
gramm 1877  Achill.  I  1  —  396  mit  den  dazu  gehörigen  Scholien  edirt. 
Dem  revidirten  Texte  sind  die  Varianten  der  benutzten  Handschriften 
beigefügt.  Den  ersten  Platz  unter  diesen  nimmt  der  Parismus  8051 
saec.  X  (P)  ein,  dessen  Vorzüglichkeit  allerdings  an  so  vielen  Stellen 
klar  und  unzweideutig  hervortritt,  dass  ihm  gegenüber  die  übrigen  codd. 
zurücktreten.  Von  diesen  hat  Kohlmann  mehrere  selbst  verglichen ;  frei- 
lich ist  es  nur  ein  kleiner  Theil  der  in  den  Bibliotheken  zerstreuten 
Statiushandschriften,  welche  er  bisher  zu  prüfen  im  Stande  war;  und 
somit  bleibt  die  Hoffnung  offen,  dass  es  ihm  bei  weiteren  Nachforschun- 
gen gelingen  werde,  noch  anderes  brauchbares  Material  aufzufinden.  Es 
muss  die  Aufgabe  des  Herausgebers  sein,  jede  der  beiden  offenbar  vor- 
liegenden Klassen  in  mehreren  zuverlässigen  Vertretern  uns  vorzuführen, 
so  dass  über  ihre  besonderen  und  eigentümlichen  Lesarten  kein  Zweifel 
walten  kann.  Denn  wer  wollte  es  nach  eingehender  Prüfung  leugnen, 
dass  auch  P  manches  bietet,  was  in  der  zweiten  Klasse  besser  über- 
liefert ist?  P  also  vor  allem  muss  noch  einige  Vertreter  seiner  Familie 
zur  Seite  haben,  damit  wir  über  diese  stets  im  Klaren  sind.  Es  ist  ein 
freilich  zu  entschuldigender  Fehler  von  Kohlmann,  dass  er  bei  der  Con- 
stituirung  des  Textes  fast  stets  an  P  festhält,  selbst  an  Stellen,  wo  aus 
gewichtigen  Gründen  die  Lesarten  der  anderen  Klasse  vorzuziehen  sind; 
zuweilen  tritt  auch  der  umgekehrte  Fall  ein.  Ich  lasse  jetzt,  nachdem 
ich  die  Bemerkung  vorausgeschickt,  dass  Kohlmann  einen  im  Ganzen 


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Silius.  Statins. 


53 


mit  Sorgfalt  revidirten  Text  geliefert  hat,  meine  Anmerkungen  folgen. 
I  53  »Laetus  et  aequoreo  diffusus  nectare  uultusc  halte  ich  »aequo reo s 
für  erforderlich.  —  68  war  mit  P  »Ehen«  zu  schreiben ,  welche  Form 
als  die  alleinig  richtige  gelten  muss,  während  »he übe  in  mittelalterliche 
Schreibweise  ist,  wie  ich  anderweitig  bemerkt  habe.  —  73  war  ebenfalls 
mit  P  »Haut  permitte  (seil,  puppibus)  fretumt  zu  lesen.  In  den  folgen- 
den Versen  74-76: 

da  pellere  luctus, 
Nec  tibi  de  tantis  placeat  me  fluetibus  unam 
Litus  et  Diaci  scopulos  habitare  sepulcri 

hat  Kohlmann  gewiss  mit  Recht  das  »da  pellere  luctust  von  P  gegen- 
über dem  »da  tollere  fluetus«  der  anderen  codd.  aufgenommen;  denn 
letzterer  Begriff  ist  schon  sattsam  in  den  vorhergehenden  Versen  aus- 
gedrückt Aber  mit  Unrecht  hat  er  V.  75  ungeändert  gelassen;  aller- 
dings konnte  weder  die  andere  Lesart  »unum«  noch  das,  was  von  den 
Kritikern  vorgeschlagen  ist  (wie  0.  Müller's  »fletibus  udam«)  zufrieden- 
stellen. Hier  liegt  eine  sehr  alte,  weit  über  den  Stammvater  der  beiden 
Handschriftenklassen  hinausreichende  Corruptel  vor;  »fluetibus«  ist  die 
ungeschickte  Ergänzung  eines  Wortes,  welches  in  seinem  ersten  Theile 
unleserlich  war.  Passender  Sinn  wird  in  folgender  Weise  erreicht:  »nec 
tibi  de  tantis  (=  tot)  placeat  me  neptibus  unamt.  Die  »centum  Ne- 
reidest  sind  bekannt ;  Thetis  bittet,  nicht  als  die  einzige  von  den  vielen 
Enkelinnen  des  Okeanos  ihr  Leben  in  Kummer  und  Trauer  verbringen 
zu  müssen.  Die  Aenderung  ist  nicht  leicht;  aber  andere  Versuche,  wie 
etwa  »luctibus«  geben  keinen  Sinn;  und  gar  der  mir  geäusserte  Ausweg 
»fluetibus«  im  Sinne  von  »neptibus«  aufzufassen,  scheitert  daran,  dass 
man  zwar  z.  B.  »Pallas«  für  »oleum«,  aber  nicht  umgekehrt  »oleum«  für 
»Pallas«,  wenn  es  sich  um  deren  Person  handelt,  sagen  kann.  —  113  »nec 
truncae  bellis  genial ibus  orni«  lese  ich  »gentilibus« ;  denn  »bella  genialia« 
sind  heitere  Kämpfe,  etwa  wie  sie  Jünglinge  und  Mädchen  unter  ein- 
ander führen ;  nicht  können  so  bezeichnet  werden  die  blutigen  und  schreck- 
lichen Kämpfe  der  Centauren  und  Lapithen,  weil  sie  aus  dem  ursprüng- 
lich heiteren  Mahle  sich  entwickelten.  —  In  V.  121  ff.  interpuugire  ich 
so :  »cum  uisa  proeul  de  litoro  surgens  Nereis ;  erumpit  siluis  (dant  gau- 
dia  uires)  Notaque«  u.  s.  w.  Ebenso  ist  130  das  Fragezeichen  zu  tilgen. 

—  135  ist  eine  derjenigen  Sellen,  an  welchen  das  »magici«  der  zweiten 
Klasse  dem  »magni«  von  P  entschieden  vorzuziehen  ist,  wie  auch  141 
»fata«  dem  »Acta«.  —  176  vermuthe  ich  »Par  studiis  aeuique  animis«. 

—  201  ist  »Proxima  nec  studiis«  vom  Sinne  gefordert,  wie  auch  V.  202 
»laudumue«  (vgl.  z.  B.  V.  152).  —  Ich  füge  diesen  Bemerkungen  noch 
den  Wunsch  hinzu,  dass  in  der  hoffentlich  recht  bald  erscheinenden  voll- 
ständigen Ausgabe  Kohlmann  den  überflüssigen  Variantenwust  aus  den 
von  Früheren  benutzten  codd.  und  aus  den  Ausgaben  bei  Seite  schieben 


54 


Römische  Epiker. 


und  auf  die  sorgfältigste  Mittheilung  der  massgebenden  Manuscripte  das 
grösste  Gewicht  legen,  z.  B.  auch  für  die  zweite  Klasse  ein  anderes 
Zeichen  als  »uulg.«  wählen  möge.  Im  Ganzen  aber  wünsche  ich  ein  we- 
niger conservatives  Festhalten  an  der  als  falsch  erkannten  Ueberiiefe- 
rung  und  grössere  Berücksichtigung  der  Conjekturalkritik. 

Für  Claudianus  ist  zu  verzeichnen  der  erste  Band  der  grossen 
kritischen  Ausgabe  von  L.  Jeep  (Teubner  1876).   Dieser  Gelehrte  hat 
sich  schon  seit  einer  Reihe  von  Jahren  mit  der  Untersuchung  der  Clau- 
dianhandschriften  beschäftigt  und  die  gelegentlich  mitgetheilten  Proben 
Hessen  das  Beste  für  die  versprochene  Ausgabe  erwarten.   Und  nach  der 
Seite  des  handschriftlichen  Materials  sind  diese  Erwartungen  nicht  ge- 
täuscht worden.   Die  ungemein  zahlreichen  Manuscripte  dieses  Dichters 
hat  Jeep,  soweit  sie  zugänglich  waren,  entweder  selbst  eingesehen  oder 
von  Freunden  einsehen  lassen.   Diese  Codices  zuerst  mit  ausdauerndem 
Fleiss  ausgeforscht  und  verzeichnet,  methodisch  gesichtet  und  aus  dem 
gewaltigen  Wüste  die  wenigen  brauchbaren  und  guten  nachgewiesen  zu 
haben,  ist  das  bleibende  Verdienst  der  Jeep'schen  Ausgabe,  wenn  auch 
das  Resultat  ein  leider  wenig  günstiges  ist.   Denn  in  der  Hauptsache 
bleiben  auch  für  uns  die  treuesten  Führer  die  von  Nie.  Heinsius  als 
solche  erkannten  Codices,  wenngleich  im  Einzelnen  manches  zur  Ergän- 
zung hinzugekommen  ist.   Die  Lesarten  dieser  besseren  Manuscripte  sind 
im  Apparate  mitgetheilt;  wie  wir  annehmen,  mit  Genauigkeit.  Denn 
wenn  kürzlich  A.  Holder  im  Hermes,  Bd.  XII,  zu  Jeeps  Collation  des 
Bruxellensis  eine  Anzahl  von  Nachträgen  liefern  zu  müssen  glaubte,  so 
bestehen  diese  in  untergeordneten  Kleinigkeiten,  welche  bei  einer  Hand- 
schrift zweiten  oder  gar  dritten  Ranges,  wie  es  der  Bruxellensis  in  der 
That  ist,  kaum  in  Betracht  kommen.    Vielmehr  wird,  wer  Jeep's  Arbeit 
im  Ganzen  betrachtet,  andere  und  grössere  Unterlassungssünden  ihm  vor- 
werfen.  Die  werthvollste  Handschrift  des  Claudian  ist  der  jetzt  verlorene 
oder  verschollene  Lucensis,  dessen  Lesarten  uns  am  besten  in  den  jetzt 
zu  Florenz  befindlichen  sogenannten  excerpta  Lncensia  vorliegen.  Zum 
weitaus  grösseren  Thcile  sind  diese  Lesarten  in  die  editio  prineeps  ein- 
getragen; und  man  ersieht  leicht,  dass  der  Collationator  mit  grossem 
Fleissc  verfuhr.   Bei  der  ungemeinen  Wichtigkeit  des  Lucensis  für  die 
Kritik  war  es  nun  absolut  nothwendig,  dass  Jeep  da,  wo  sich  in  jener 
editio  prineeps  nichts  angemerkt  findet,  die  Lesarten  dieser  mittheilte; 
das  würde,  wenn  der  Schluss  ex  silentio  auch  nicht  immer  gültig  ist, 
doch  in  der  Fälle  Mehrzahl  an  verdorbenen  Stellen  (und  deren  ist  in 
den  übrigen  Manuscripten  des  Claudian  eine  grosse  Menge)  einen  An- 
haltspunkt gegeben  haben.   Es  wird  umsomehr  die  Aufgabe  eines  folgen- 
den Claudianherausgebers  sein,  dies  nachzuholen,  als  wir  an  wirklich 
guten  Manuscripten  wahrlich  sehr  schlecht  bestellt  sind.    Mit  Ausnahme 
des  Lucensis  und  des  an  Umfang  unbedeutenden  Veronescr  Fragmentes 
reichen  nur  sehr  wenige  Manuscripte  ins  11.  Jahrhundert  zurück;  die 


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Statins.  Claudianus. 


55 


meisten  stammen  ans  saec.  XIII,  und  sie  alle  enthalten  einen  verdor- 
benen und  interpolirten  Text.  Claudian  war  im  Mittelalter  sehr  beliebt, 
was  der  Ueberlieferung  natürlich  schadete,  indem  man  das  Unverstan- 
dene oder  Verdorbene  sich  zurechtzulegen  suchte.  Einige  interessante, 
auf  diese  im  Claudian  wirksame  kritische  Thätigkeit  jener  Zeit  bezüg- 
liche Verse  habe  ich  in  den  Prolegomena  meines  Catullus  mitgetheilt. 
Alle  Codices  aber  (mit  den  erwähnten  Ausnahmen)  gehen  zurück  auf 
ein  ^solches  revidirtes  Exemplar,  welches,  um  das  Unglück  vollzumachen, 
aus  einer  sehr  liederlich  geschriebenen  Quelle  geflossen  war.  Wie  ge- 
sagt, ist  es  Jeep  nicht  gelungen,  ältere  Manuscripte  zu  dem  Lucensis 
und  Fragmentum  Veronense  hinzuzugewinnen.  Und  doch  gab  es  deren 
einst  sehr  wichtige,  welche,  wären  sie  uns  noch  erhalten,  sämmtliche 
codd.  von  saec.  XI  an  überflüssig  machten.  Damit  komme  ich  zu  dem 
zweiten  schwerwiegenden  Vorwurf,  den  man  Jeep  machen  muss.  Wir 
erfahren  nämlich  nichts  über  die  von  den  ältesten  Herausgebern  be- 
nutzten Codices ;  und  jene  haben  deren  gar  vortreffliche  in  Händen  ge- 
habt.  In  »de  IV  consulatu  Honorii«  636 f.  (S.  91): 

Hister  sanguineos  egit  te  consule  fiuctus, 
Alpinos  genitor  rupit  te  consule  montes 

fehlen  in  den  für  dieses  Gedicht  massgebenden  codd.  die  Worte  »fluctus 
—  consulee;  der  Grund  des  Ausfalles  liegt  klar  vor.  Unmöglich  kann 
man  annehmen,  dass  ein  Herausgeber  das  Deficit  aus  eigener  Tasche 
gedeckt  habe;  er  würde,  wie  dies  Burmann  that,  vielleicht  »montes«  in 
»fluctus«  geändert  haben.  Hier  ist  es  nun  die  Ausgabe  des  Isingrinius, 
welche  nach  Jeep  zuerst1)  den  fehlenden  Vers  darbietet.  Isingrinius 
muss  also  ein  Manuscript  besessen  haben,  welches  weit  reiner  und  treff- 
licher war  als  unsere  Manuscripte.  Und  auch  sonst  begegnet  man  hin 
und  wieder  vorzüglichen,  aus  jener  Ausgabe  stammenden  Lesarten.  Aber 
über  diesen  Mann  t  Ii  eilt  die  Vorrede  nichts  mit;  Jeep  macht  alle  alten 
Editionen  S.  LIX  mit  drei  Zeilen  ab.  So  wenig  wir  dies  sonst  tadeln, 
musste  doch  in  diesem  Falle  sicherlich  eine  Ausnahme  gemacht  werden. 

Es  ist  überhaupt  die  tiefere  Auffassung  der  Pflichten  desjenigen, 
welcher  eine  kritische  Ausgabe  veranstaltet,  welche  wir  bei  Jeep  ver- 
missen. Das  vorhandene  Material  zusammenzubringen,  zu  ordnen,  mit- 
zuteilen, ist  ein  gewiss  nicht  kleines  Verdienst;  aber  ein  höheres  be- 
steht darin,  die  Fäden,  welche  dies  Material  mit  den  vorherliegenden 
Zeiten  verbinden  und  die  besondere  Art,  in  welcher  ein  Autor  uns  er- 
halten ist,  kurz  die  Geschichte  seiner  Ueberlieferung  von  den  ersten 
Zeiten  an  bis  zum  Ende  des  Mittelalters  unter  sorgfältiger  Benutzung 
der  zu  erreichenden  (nötigenfalls  auch  früher  vorhandenen)  Codices,  so- 

i)  Ob  die  excerpta  Lucensia,  resp.  die  editio  princep9  den  Vers  hat, 
erfahrt  man  nicht. 


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56 


Römische  Epiker. 


wie  mit  Hülfe  geschickter  Combination  darzustellen.  Dies  allerdings 
nicht  immer  durchführbare,  jedenfalls  schwierige  Ziel  auch  für  Clau- 
dian  zu  erreichen,  musste  wenigstens  versucht  werden;  aber  dazu 
finden  sich  in  Jeep's  Ausgabe  keine  Ansätze;  und  höchst  unsicher  ist 
auch,  was  hierfür  seine  früheren  Arbeiten  bieten.  Dies  Capitel  erheischt 
eine  neue  Bearbeitung,  welche  freilich  nach  Gewinnung  neuer,  besserer 
Manuscripte  noch  ergiebiger  sein  würde. 

Wenden  wir  uns  nach  diesen  Vorbemerkungen  zu  den  übrigen 
Theilen  der  Arbeit,  so  hat  Jeep  in  den  Prolegomena  über  das  Leben 
und  die  Gedichte  Claudian's  gehandelt,  sowie  über  die  Glaubwürdigkeit 
des  Dichters  als  Historikers.  Hierin  finden  sich  manche  gute  und  brauch- 
bare Bemerkungen,  wenngleich  die  Behauptung,  dass  Claudian  nicht  zu 
Alexandria  geboren  sei,  wenig  glaublich  klingt.  Weniger  befriedigend 
ist  das,  was  Jeep  über  die  Metrik,  meist  im  Anschluss  an  L.  MüUer's 
Werk  De  re  metrica,  vorbringt;  hier  will  er  mit  einer  Engherzigkeit, 
welche  die  geringe  Vertrautheit  mit  der  gesammten  römischen  Poesie 
verräth,  alles  nach  der  Schablone  zustutzen.  So  findet  er  z.  B.  S.  LXVI, 
dass  Claudian  die  Elision  von  Monosyllaba  nicht  liebte,  und  will  dess- 
halb  in  Rufin.  n,  24  das  von  allen  Codices  gebotene,  dem  Sinne  nach 
untadelhafte,  »uix  Alpes  transgressus  erat,  nec  iam  amplius  errat«  durch 
Conjektur  in  »non  amplius«  ändern;  desshalb  wird  des  Referenten  Ver- 
besserung de  Torped.  16  »et  tactu  confisa  suo  iam  inmobilis  haeret« 
als  unmöglich  bezeichnet.  Möge  Herr  Jeep  sich  von  uns  sagen  lassen, 
dass  die  Elision  von  »iam«,  wie  sie  sich  bei  den  besten  römischen  Epi- 
kern findet,  auch  bei  Claudian  ohne  Anstoss  ist 

Der  Text  hat  manche  Verbesserungen  erfahren,  sei  es,  dass  den 
Lesarten  der  Handschriften  gegenüber  der  bisher  gangbaren  Vulgata  zu 
ihrem  Rechte  verholfen,  sei  es,  dass  die  verdorbene  Tradition  durch  Auf- 
nahme der  Vermuthungen  früherer  Kritiker  oder  des  Herausgebers  ge- 
heilt wurde.  Heinsius  war  hier  in  erster  Reihe  zu  berücksichtigen ;  und 
obwohl  manche  seiner  schlagenden  Verbesserungen  recipirt  sind,  so  wün- 
schen wir  doch,  dass  dies  an  einer  weit  grösseren  Anzahl  von  Stellen 
geschehen  wäre.  Die  Conjekturen  Schradens  (des  nach  Heinsius  inge- 
niösesten holländischen  Kritikers  auf  dem  Gebiete  der  lateinischen  Poe- 
sie) sind  nicht  nach  Gebühr  gewürdigt  worden.  Von  dem,  was  in  unse- 
rem Jahrhundert  für  die  Kritik  geleistet  worden,  ist  das  Bedeutendere 
gesammelt  und  verwert  bei  worden.  Jeep  endlich  selbst  hat  einige,  wenn 
auch  verhältnissmässig  wenige  Stellen  gut  verbessert;  bei  anderen  seiner 
Vorschläge  vcrmisst  man  die  nöthige  Bekanntschaft  mit  den  lateinischen 
Dichtern.  Es  bleibt  der  Conjektur alkritik  noch  ein  weites  Feld;  und 
bei  der  Unzuverlässigkeit  des  handschriftlichen  Materiales  bedarf  es  noch 
der  vereinten  Anstrengung  Vieler,  um  einen  reinen  und  zuverlässigen 
Text  zu  gewinnen.  Es  würde  zu  weit  führen,  wollte  ich  hier  alle  Stellen, 
an  denen  ich  von  Jeep's  Recension  abweiche,  aufzählen;  ich  muss  mich 


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Claudianus. 


57 


darauf  beschranken ,  einiges  anzufahren.  S.  2  J.  heisst  es  V.  18  —  20 
»Nec  qaisquam  procerum  temptat,  licet  aere  uetusto  Floreat  et  claro 
cingatur  Roma  senatu«.  In  dem  Gedanken  »obwohl  sein  Geschlecht  gar 
viele  Senatoren  als  Ahnen  aufzuweise n  hat«  ist  »Roma«  unerklärlich,  ver- 
muthlich  »stemma«.  —  S.  8,  V.  167  lies  »quo  uindice  futam  Yidimus  Hes- 
periam«.  —  S.  13,  V.  274  »autumnusque  madentibus  ambiat  uuis«;  wohl 
»cadentibust,  vgl.  XXII  466.  —  S.  28,  V.  302  »primos  pecudum  depascitur 
artus«  ist  »primo«  eine  leichtere  und  sprachlich  richtigere  Aenderung 
als  Jeep's  »primumt.  —  Ebendaselbst  V.  304  vielleicht  »pestem  dettillat 
in  amnes«.  —  S.  63,  V.  142  lies  »cunctos  decedere  tectis«;  auch  S.  44, 
V.  278  war  »degressus«  gemäss  der  ersten  Hand  von  L  herzustellen.  — 
S.  65,  V.  183  lies  »regunt  cunctas  moderamine  gentes«.  —  S.  69,  V.  50 
wohl  »et  misso  turbine  gentes«.  —  S.  75,  V.  201  wird  das  Richtige 
sein:  »moturae  conuexa  comae:  iam  scindere  nubes«  u.  s.  w.  —  S.  80, 
Y.  341  lies  »submoueant  rabidos  umbracula  soles«.  —  Ebendaselbst 
V.  344 ft.  schreibe  und  interpungire  ich  so:  silvam  si  caedere  postulat 
usus,  Sumpta  ne  pudeat  quercum  strauisse  bipenni;  Calcari  si  pigra 
palus  (sc.  postulat),  tuus  ante«  u.  s.  w.  —  S.  82,  V.  879  »nostro  nec 
debes  rcgna  fauorit  ist  zu  lesen  »laborit;  vergleiche  V.  394  und  S.  167, 
V.221.  —  S.  82,  V.  395  lies  »Decedara,  uobis«  u.  s.  w.  —  Ebendaselbst 
V.  399 f.: 

Antiquos  euolue  duces;  assuesce  futurae 
Militiae;  Latium  retro  te  confer  in  aeuum, 

hegt  eine  Interpolation  vor;  die  »ducesc  und  »militiat  bilden  nur  einen 
Theil  dessen,  was  der  Angeredete  aus  der  römischen  Geschichte  lernen 
soll;  wie  die  folgenden  Verse  zeigen,  soll  ihm  dieselbe  noch  ganz  An- 
deres lehren.  Mit  Ausmerzung  der  anstössigen  Worte  lese  man :  »Anti- 
quom  Latium  retro  te  confer  in  aeuum*.  Die  so  natürliche  und  häu- 
fige Verderbniss  des  »uom«  zu  »uosc  in  »antiquom«  gab  vielleicht  die 
Veranlassung  zur  Interpolation.  —  S.  83,  V.  407  ergiebt  sich  aus  dem 
»perfringat«  von  V.  1  und  dem  »proficiat«  von  L  dies:  »quid  mora  per- 
ficiat«.  —  S.  108,  V.  165  lies  »certatimque  suis  ornant  conubia  donis«. 
—  S.  145,  V.  66  schreibe  »aut  curam  impertit  populis«.  —  S.  152, 
V.  233 f.  lies  »utilior  nullo  confessus  murmure  uires  Accrescit.  Pla- 
cidus« u.  s.  w.  —  Ebendaselbst  V.  237  wohl  »quassisque  minentur  pon- 
tibus«.  —  S.  162,  V.  108  lies  »rabido  aestu«.  —  S.  164,  V.  154f.  »qui 
rebus  eois  Exitium  primumque  sibi  produxit«  ist  nicht  so  sehr  »exitiumt 
(Jeep:  exitio)  als  »primumque«  verdächtig;  dafür  mit  einem  Theile  der 
Codices  »primoque«  zu  schreiben,  möchte  ich  wegen  des  Folgenden  nicht 
rathen.  Wohl  »priuumque  sibi«  (sc.  exitium).  —  S.  166,  V.  199 ff.: 

Hic  Asiam  uilla  pactus  regit,  ille  redemit 
Coniugis  ornatu  Syriam,  dolet  ille  paterna 
Bithynos  mutasse  domo 


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Römische  Epiker. 


ist  »dolet«  sicherlich  verdorben.  Niemanden  nöthigt  Eutropius  dazu. 
Giebt  Jemand  sein  väterliches  Haus  her,  so  kann  er  um  diesen  Preis 
Bithynien  zur  Verwaltung  erhalten ;  bloss  die  Käuflichkeit  des  Eunuchen 
wird  charakterisirt.   Also  »ualct«.  —  S.  172,  V.  324 ff.: 

Tritonia,  Phoebe, 
Terra,  Ceres,  Cybele,  Iuno,  Latona  coluntur: 
Eunuchi  quae  templa  dei,  quas  uidimus  aras? 

Mit  Jeeps  auf  den  V.  1  sich  stützender  Lesung  »Eunuchis  —  deist  ge- 
winnen wir  nichts;  der  Zusammenhang  weist  auf  »Eunuchi  —  dcae«.  Wie 
Catull  den  entmannten  Attis,  so  macht  Claudian  den  Eunuchen  Eutrop 
zum  Weibe.   Nach  326  ist  übrigens  eine  Lücke  zu  statuiren. 

Von  anderen  auf  Claudian  bezüglichen  Arbeiten  ist  zu  erwähnen: 
Stephanus  Gramlewicz,  Quaestiones  Claudianeae.  Breslauer  Disserta- 
tion 1877,  in  welcher  diejenigen  römischen  Dichter,  deren  Einfluss  auf 
Claudian  vorzugsweise  stark  war,  nachgewiesen  werden  (vor  allen  Vergil, 
dann  Horaz,  Ovid,  Lucan,  Statius).  Läuft  auch,  wie  bei  allen  solchen 
Arbeiten,  vieles  unter,  was  nicht  so  sehr  bezweckte  Nachahmungen  als 
vielmehr  unbewusste  Reminiscenzen  oder  gar  sämmtlichen  Dichtern  eigene 
poetische  Phrasen  sind,  so  ist  die  Zusammenstellung  doch  im  Ganzen  mit 
Fleiss  und  Geschick  gemacht.  Beachtung  verdient  auch  der  S.  33  ge- 
führte Nachweis,  dass  Sidonius  Apollinaris,  bekanntlich  ein  eifriger  Nach- 
ahmer des  Claudian,  in  dessen  Raptus  Proserpinae  I  53  »saecula  pensisc 
las ;  was  für  die  Werthschätzung  des  von  Jeep  so  hoch  gehaltenen  Lau- 
rentianus  von  Belang  ist.  Unter  den  S.  36  aufgestellten  Thesen  lautet 
die  erste:  »Laudes  Herculis  non  a  Claudiano,  sed  ab  obscuro  quodam 
poeta,  Claudiani  imitatore,  scriptas  esse  contendo«.  Der  Verfasser  be- 
kennt sich  also  zu  der  vom  Referenten  an  verschiedenen  Orten  verfoch- 
tenen  Ansicht. 

Mit  Sidonius  Apollinaris  beschäftigt  sich  das  Sondershausener 
Programm  »Mohr,  in  Apollinaris  Sidonii  epistulas  et  carmina  obser- 
vaüones  criticae,  exegeticae,  metricae«. 

Endlich  handelt  eine  Miscelle  von  A.  Riese  über  Dracontius 
(Rhein.  Mus.  XXXII  S.  319 f.);  wogegen  man  meine  Behandlung  desselben 
Gegenstandes  im  Rhein.  Mus.  XXXIII  S.  313  ff.  vergleichen  möge. 


Ich  schliesse  hieran  eine  kurze  Uebersicht  des  für  die  kleineren 
lateinischen  Dichter  Geleisteten. 

Neue  Bruchstücke  der  Aratea  des  Germanicus  hat  Referent  Im 
Rhein.  Mus.  XXXII  S.  223  veröffentlicht. 

Für  den  Porfyrius  Optatianus  liegt  endlich  die  lange  angekün- 
digte, erste  kritische  Ausgabe  von  L.  Müller  (Leipzig,  Teubner,  1877) 
vor,  wodurch  die  Kenntnissnahme  dieses  bisher  so  wenig  beachteten  Autors 


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Claudianus.  Porfyrius. 


59 


weiteren  Kreisen  ermöglicht  ist  Die  besten  Handschriften  sind  dafür 
collationirt  worden,  von  H.  Hagen's  bewährter  Akribie  der  alte  ehrwür- 
dige Bernensis  212  saec.  IX  — X,  welchen  auch  Referent  aufs  Sorgfäl- 
tigste verglichen  hat;  freilich  nur  ein  kleines  Spicilegium  blieb  mir  an- 
zumerken übrig.  Dieser  Codex  ist  der  vollständigste,  da  er  mit  Aus- 
nahme eines  einzigen  Gedichtes  sämmtliche  Porfyriana,  wenigstens  der 
uns  vorliegenden  Sammlung,  enthält.  Neben  ihm  besteht  eine  zweite 
Klasse,  als  deren  hauptsächliche  Vertreter  Müller  den  Vaticano-Reginensis 
733  saec.  X  und  zwei  (von  mir  ebenfalls  verglichene)  Parisini  aufführt; 
den  besten  Vertreter  dieser  Klasse,  den  Philippicus  1815  saec.  X  hat  er 
nicht  benutzen  können;  er  ist  von  mir  gleichfalls  verglichen.  Ob  L.  Mül- 
ler in  seiner  Beurtheilung  dieses  handschriftlichen  Materials  überall  das 
Richtige  getroffen,  bezweifle  ich;  doch  werde  ich  darüber  später  in 
meinen  Poet.  lat.  min.  zu  handeln  haben.  Der  Text  aber  ist  theils 
vermöge  dieses  Apparates,  theils  durch  Conjekturen  des  Herausgebers 
an  vielen  Stellen  gesäubert  worden.  Unter  diesen  befinden  sich,  wie 
sich  erwarten  Hess,  manche  treffliche  und  gelungene;  andere  bleiben  un- 
sicher oder  lassen  sich  durch  bessere  ersetzen.  So  wird  im  Briefe  an 
Constantin  §  2  zu  schreiben  sein:  »quoi  (seil,  carmini)  plus  mihi  sincerae 
deuotionis  Studium  .  .  praestitit«  gemäss  dem  »quo«  der  einen,  dem 
»quod«  der  anderen  Klasse;  §  6  stimmen  alle  guten  Codices  in  »et  a 
musis  tibi  familiaribus  laudis«  überein,  sodass  nicht  zugleich  »et  a«  (in 
»etiam«)  und  »laudis«  zu  ändern,  sondern  die  Verbessernng  auf  das  eine 
»laudis«  zu  beschränken  ist;  etwa  »hau  cedis«?  —  Im  Schreiben  des 
Constantin  §  2,  wo  die  andere  Klasse,  »id  ex  ea  dicere«  (Bern,  nebst 
Par.  »indicere«)  bietet,  scheint  mir  »eligere«  die  leichteste  und  passendste 
Verbesserung.  Die  Herstellung  von  §  3  ist  L.  Müller,  wie  auch  den 
Früheren  missglückt;  es  handelt  sich,  wie  die  vorhergehenden  Worte 
zeigen,  nur  um  die  leuiora  poeseos  genera;  ich  schreibe  »inligauit  alter 
cothurnis,  set  prope  cotidianis  ac  triuialibus  uerbis,  affectus  hominum 
[comoediis  locutus  est];  quibusdam  inaequali  pede  elegea  cantata  sunt« 
n.  s.  w.  Es  ist  hier  die  Rede  von  der  fabula  Rhinthonica ,  der  tragico- 
comoedia;  die  Worte  »comoediis  locutus  est«  sind  ein  offenbares  Glossem, 
welches  durch  keine  Aenderung  hier  Sinn  erhält.  Das  tiberlieferte  »ele- 
gia  cantata  sunt«  brauchte  nicht  so  gewaltsam  geändert  zu  werden;  es 
genügt  »elegea«  (denn  bei  Ausonius  ist  epigr.  94,  2  »elegeon«,  parent. 
29,  2  der  Plural  »elegea«  die  handschriftlich  einzig  bezeugte  Form).  — 
Ebendaselbst  §  10  vermuthe  ich  »uix  hoc  custoditum  prioribus  fuit«; 
§  11  schrieb  Porfyrius  wohl  »tibi  non  una  difficultate  posita  numero 
litterarum,  distinetiones  uersuum  ...  hoc  tenuere  propositum,  ut«  u.  s.  w. 
§  14  endlich  ergiebt  sich  aus  der  Lesart  des  Philipp,  »eprobata  e  situ« 
dies:  »conprobata  est.  sie  tu«  u.  s.  w. 

In  Gedicht  III  21  ff.  weiss  ich  nur  durch  folgende  Aenderung  Sinn 
zu  erhalten:  »Aonides;  suetae  et  quantis  sua  uerba  tuen  Legibus  ad- 


60 


Römische  Epiker. 


strictae  te  tota  mente  fideque  Vatis  uoce  sui«  u.  s.  w.  —  Am  wenigsten 
ist  L.  Müller  gelungen  die  Verbesserung  des  bisher  unbekannten  vierten 
Gedichtes.  Gleich  V.  1  fuhrt  die  Lesart  von  B  »gemina-signa«  auf  »ge- 
mino-signo«;  V.  3  ist  »Constantinigenis-natis«  selbst  fürPorfyrius  (den 
überdies  hier  keine  Versnoth  entschuldigt)  unmöglich,  ferner  ist  in  V.  4 
»deuotist  sehr  anstössig,  da  beim  Trinken  aus  dem  Musenquell  auf  De- 
votion absolut  nichts  ankommt.  Das  »heliconde  italia  natis«  von  B  fuhrt 
auf  »Helicone  et  talia  natus  munera  det  totis«.  Den  Constantinigeni 
stellt  sich  Porfyrius  als  »Helicone  natus«  gegenüber;  als  dieser  will  er 
ihnen  auch  solche  (d.  h.  Heliconia)  munera  darbringen,  indem  er  mit  vollen 
Zügen  aus  dem  Quell  trinkt:  das  ist  des  Mannes  Denk-  und  Schreibweise 
ganz  entsprechend.  Auch  V.  7  ist  »ultima  pictas  honorem«  zu  gewaltsam 
geändert  worden;  ohne  Schwierigkeit  liest  man  heraus  »ultima  picta  soro- 
nun«,  da  Calliope  im  Kreise  der  Musen  zuletzt  dargestellt  wurde.  Vor 
»ultima«  ist  ein  Wort  ausgefallen,  z.  B.  »mundi«.  Endlich  ist  in  V.  9 
»Quor«  ganz  ungehörig;  in  dem  »quod  textu«  von  B  liegt  »quo  textu«. 
So  lautet  jetzt  das  Gedicht  nach  meiner  Restitution: 

Imperii  Castus,  gemino  uicennia  signo 

Pagina  Hexoso  tramite  uota  notat. 
Constantinigenis  Helicone  et  talia  natus 

Munera  det,  tot  is  haustibus  ora  rigans. 
Hos  rupes  cirrea  sonet  uideatque  coruscos 

Ponti  nobilitas,  altera  Roma,  duces. 
Sed  nunc  te,  uictor  mundi,  ultima  picta  sororum 

Contentum  tenui  munere  Musa  cupit 
Quo  textu  scruposa  siet  mea  pagina,  simplex 

Disserat  Augusto  Galüopea  mea. 

Gedicht  7,  V.  4  lies  »plene  fauoris«.  —  Ebendaselbst  V.  17  wohl  »gau- 
dens,  sub  numine  mota,  In  iuga  festinat,  Musis  ubi«  u.  8.  w.  —  Doch 
genug;  trotz  dieser  und  anderer  zu  machenden  Ausstellungen  verdient 
die  neue  Ausgabe  unseren  besten  Dank. 

Mit  Ausonius  beschäftigt  sich  die  Schrift  von  Reinhold  De- 
zeimer is,  Lecons  nouvelles  et  remarques  sur  le  texte  de  divers  auteurs« 
(M.  Regnier  —  A.  Chenicr  —  Ausone),  Bordeaux,  1876.  Epist.  X  41 
will  er  lesen :  »Nobiscum  ut  uenias  xarsvarma* ;  indessen  hat  die  beste 
Handschrift,  über  welche  ich  anderweitig  gesprochen  habe,  vortrefflich 
»Katenantia«,  aber  an  der  Richtigkeit  von  »nobiscum  inuenies«  zweifelt 
Dezeimeris  wohl  mit  Recht:  die  Redensart  findet  sich  noch  einige  Male 
bei  Ausonius  und  mag  so  an  dieser  unpassenden  Stelle  eingeschwärzt 
sein.  Ich  denke:  »Nobiscum  uenies  xatevdvna,  si  libet  uti  Non  Poena« 
n.  s.  w.  —  Epist  VHI,  11  f.: 


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Porfynus.   Ausonius.  Avienus. 


61 


Perfer  et  in  curru*)  uel  teriuga  milia  epodon 
Vel  falsas  Utes,  quas  scola  uestra  serit 

schlägt  Dezeimeris  mit  Rücksicht  auf  V.  14  »salsas  lites«  vor.  -  Epist  XI 
conjicirt  Dezeimeris  »Dissonum,  quem  x^voiwv  existimo  proprio  a  phi- 
lologis  appellatum,  admonere,  ut  iubebas,  .  .  non  ausus«.  Indessen  ist 
die  Lesart  der  Handschriften  sehr  unsicher:  »pissonem  quem  tolleno  iif 
existimo«  giebt  die  beste,  was  einer  anderen  Remedur  bedarf  ;  und  »ad- 
mouere«  für  das  überlieferte  »adcreui«'  ist  keine  leichte  Aenderung.  — 
Edyll.  VH,  5  »Bissula  in  hoc  scedio  cantabitur  aut  Erasinus  Admoneo 
ante  bibast  vermuthet  Dezeimeris,  dass  an  Stelle  des  schwierigen  »Era- 
smuse entweder  mit  Hinblick  auf  Horat  epist.  I  19,  1  »utque  Cratinus 
oder  gemäss  Martial  I,  5  »utque  Latinus«  zu  lesen  sei;  die  erstere  Ver- 
muthung  dürfte  mehr  Beifall  finden.  —  Epist  IV,  56 ff.1): 

Et  iacula  et  fundas  et  nomina  uillica  lini 
Colaque  et  indutos  terrenis  uermibus  harnos 

will  Dezeimeris  nach  der  Lesart  der  zweiten  Handschriftenklasse  »belli- 
canif  (Yossian.  L.  Q.  111  hat  uilica  lini)  lesen  »bellica  lini«.  Auch  ich 
halte  »bellica«  für  besser;  nur  bedarf  es  einer  weiteren  kleinen  Aende- 
rung: »Et  iacula  et  fundas  (en  nomina  bellica  lini)  Colaque«  u.  s.  w.  — 
Epigr.  XX,  12  will  er  »merumque  mero,  es«  (nicht  riehig),  Epigr.  XXX 
im  Titel  »In  bnoßaßpov*,  Epigr.  X  »In  Eunomam  adulteram«,  endlich 
ändert  er  Epigr.  LXXXH  die  Interpunktion. 

Zu  Avienus  giebt  A.  Breysig  im  Hermes  XH  p.  151—160  wei- 
tere kritische  Beitage. 


3)  So  schreibe  ich  für  das  »Perter  in  curmc  des  Vossianus;  die  Vulgata 
liest  »Perfer  in  excursu«. 

*)  Kurz  vorb*rV.  52  f.  schreibe  ich  »An  quia  uenatus  ob  tanta  pericula 
mtans  [»uitas«  uulgo]  Piscandi  studio  traheris?« 

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Bericht  über  die  Litteratur  zu  Lucretius,  das 

Jahr  1877  umfassend. 

Voran  gehen  Nachträge  zu  früheren  Jahresberichten. 

Von 

Dr.  A.  Brieger 

in  Halle. 


The  Atomic  Theory  of  Lucretius.  Quarterly  Review.  1875  p.  335 
bis  377. 

(Lucrece,  De  la  nature.  Traduction  nouvelle  par  M.  Patin.  Paris, 
Hachette  et  O,  1876). 

Ree.  Revue  critique  1877.  N.  20  p.  317 f.  par  M.  Bonnet. 

(Lucrece,  Morceaux  choisis.  Publies  avec  une  notice,  des  analyses, 
des  r6sum6s  et  des  notes  en  francais  par  C.  Poyard.  Paris  1876. 
VII,  184  S.). 

(La  natura  dellc  cose.  Libri  sei,  tradotti  in  versi  italiani  da  J.  Sar- 
tori. Edizione  postuma,  aggiuntovi  ü  testo  latino.  Verona  1876.  4. 
334  S.). 

De  Horatio  Lucretii  imitatore.  Diss.  inaug.  auet.  A.  Wein  gärt  - 
ner.   Halis  Sax.  1874. 

R.  Wöhler,  Ueber  den  Einfluss  des  Lucrez  auf  die  Dichter  der 
Augusteischen  Zeit.  L  Greifswald  1876.  Gymnasialprogramm.  4.  26  S. 


(G.  Trezza,  Lucrezio.  Seconda  ediz.  ampliata  e  corretta  dall' 
autore.  Firenze.  252  8.). 

G.  Hoerschelmann,  Observationes  Lucretianae  alterae.  Lips. 
in  aed.  Teubneri  1877. 

Ree.  Susemihl,  Jenaer  Lit.-Zeit.  1877.  No.  44.  S.  635  f. 

Vahlen,  Ueber  das  Prooem.  des  Lucrez.  Monatsbericht  der  königl. 
Preuss.  Akademie  der  Wissenschaften.  August  1877.  S.  479  499. 


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63 


H.  Purmann,  Zu  Lucretius.   Neue  Jahrbücher  fttr  class.  Philo!. 
Band  115.  Heft  4.  S.  278-287. 

R.  Ellis,  Lucreüus  H,  1162.  Journal  of  Philology,  Vol.  VII.  No.  14. 
8.  259. 

(Fr.  Bockemfiller,  Studien  zu  Lucrez  und  Epikur,  verfasst  und 
graphirt.  I.  Stade.  4.  114  S.). 

(Fr.  Bockemtiller,  Lose  Blätter.  Beilage  der  Studien  zu  Lucrez 
und  Epikur.  Ia— m.  Stade.  Autographirt). 

J.  Woltjer,  Lucretii  philosophia  cum  fontibus  comparata  etc. 
Groningae.  VIII,  186  S. 

Die  Bücher  und  Aufsätze,  deren  Titel  hier  eingeklammert  sind, 
haben  dem  Referenten  nicht  vorgelegen. 

Unter  dem,  was  ich  zu  den  früheren  Jahresberichten  nachzutragen 
habe,  dürfte  der  anonyme  Aufsatz  in  der  Quarterly  Review,  Jahrgang 
1875  S.  335—377,  das  Bedeutendste  sein. 

Die  Ueberschrift  giebt  den  Inhalt  mit  genügender  Deutlichkeit  an: 
»The  Atomic  Theory  of  Lucretius  contrasted  with  modern  theories  of 
atoms,  the  Constitution  of  matter,  and  the  origination  of  life«.  Der  Ver- 
fasser benutzt,  ausser  Lucrez  selbst  (I  u.  II),  vor  allem  folgende  Arbei- 
ten: l.  Adress  delivered  before  the  British  Association  at  Belfast,  by 
John  Tyndal,  President.  Longmanns  1874.  2.  Molecules.  A  Lecture 
delivered  before  the  British  Association  at  Bradford,  by  Professor  Clerk- 
Maxweil,  F.  R.  S.  1873.  3.  The  Mystery  of  Matter,  and  other  Essays. 
ByJ.  Allanson  Picton.  Macmillan  1873.  4.  The  Atomic  Theory  of 
Lucretius.  »North  British  Review«.  Vol.  XLVIU  (von  Prof.  Jenkin 
in  Edinburgh).  Von  diesen  Artikeln  haben  mir  nur  1.  und  2.  früher  ein- 
mal vorgelegen.  Die  Hauptgedanken  aus  allen  hat  der  ungenannte  Ver- 
fasser des  in  Rede  stehenden  Aufsatzes  in  seine  Arbeit  verwebt. 

Er  giebt  die  atomistische  Theorie  des  Lucrez  klar  und  wesentlich 
richtig  wieder,  aber  nicht  ohne  hier  und  da  durch  willkürliche  Folge- 
rungen und  Deutungen  dem  Dichter  nachträglich  doch  etwas  Falsches 
unterzuschieben.  Hier  eine  Uebersicht  der  Hauptpartien.  Nach  einer 
Würdigung  des  Gedankens  der  Gesetzlichkeit  in  der  Natur,  eines  Ge- 
dankens, in  welchem  Lucrez  ganz  und  gar  mit  der  modernen  Wissen- 
schaft zusammenstimme,  werden  des  Dichters  Beweise  für  die  Existenz 
der  Atome  besprochen  und  mit  den  Beweisführungen  neuerer  Physiker 
zusammengestellt  (Newton  I  cf.  Munro  Not.  II  zu  I,  547).  Hier  ist  gegen 
die  Behauptung  Protest  zu  erheben,  dass  Lucrez  die  Atome  als  elastisch 
denke  (142  und  150,  151).  Der  moderne  Begriff  der  Elasticität  fehlte 
ihm  durchaus  und  wenn  er  ihn  gehabt  hätte,  so  würde  er  eingesehen 
haben,  dass  diese  Eigenschaft  seinen  Atomen  nicht  beiwohnen  könne.  — 
Das  zweite  Buch  des  Lucrez  enthält,  in  seinem  ersten  Abschnitte,  die 


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64 


Lucretius. 


Kinetik  (kinetics)  der  Atomenlehre.  Hier  vor  allem  sind  grossartige 
Entdeckungen  der  Neuen  vorgeahnt,  wie  unter  mehrfacher  Bezugnahme 
auf  Ausführungen  von  Tyndal  und  Clerk -Maxwell  nachgewiesen  wird. 
Vgl.  Jahresbericht  1873  S.  1127  und  Neue  Jahrbücher  1875  8.  625  f. 
Bei  Besprechung  der  Deklination  macht  der  Verfasser,  wie  es  scheint, 
mit  Jenkm,  einen  ähnlichen  Fehler,  wie  in  dem  vorhin  erörterten  Falle, 
indem  er  Consequenzen ,  die  er  ziehen  zu  müssen  glaubt,  dem  Dichter 
als  dessen  Meinung  aufdrängt.  Aus  der  Zufälligkeit  der  Deklination  der 
Atome  die  Willensfreiheit  der  aus  ihnen  gebildeten  Seele  zu  erklären, 
(L.  II  251  -  293)  ist  ohne  Zweifel  höchst  verkehrt.  Aber  geradezu  Wahn- 
sinn wäre  es  gewesen,  wenn  Lucrez  den  Atomen,  deren  Unbeseeltheit 
zu  beweisen  er  über  hundert  Verse  aufwendet  (II  865  —  990),  Willen, 
wenn  auch  nur  einen  zeitweiligen,  beigelegt  hätte,  wie  der  Anonymus 
behauptet  Dieser  Behauptung  entspricht  es  freilich  durchaus,  wenn  der- 
selbe S.  363  wegen  poetischer  Ausdrücke  wie  concWum,  genitale  condlium, 
coire  in  concüium,  gignere,  Lucrez  die  Ansicht  imputirt,  die  Atome  zögen 
sich  gegenseitig  stark  an,  wie  durch  eine  Art  von  Molecularattraction, 
ja,  wenn  er  meint,  der  Dichter  lasse,  durch  seine  Phantasie  verleitet, 
die  Atome,  obgleich  er  ihre  Seelenlosigkeit  behaupte,  doch  wie  lebendige 
Wesen  wollend  handeln,  vergl.  S.  371.  Das  ist  eine  völlig  unbegründete 
Beschuldigung,  für  die  auch  nicht  der  Schatten  eines  Beweises  zu  er- 
bringen ist. 

In  den  Versen  294  —  307  findet  Jenkin  mit  Recht  die  Lehre  von 
der  Erhaltung  der  Kraft  ahnend  vorweggenommen.  Ich  setze  die  Stelle,  die 
sonst  vielleicht  in  Deutschland  nicht  zehn  Lesern  des  Lucrez  zugänglich 
wäre,  ganz  hierher,  wie  sie  in  dem  hier  besprochenen  Aufsatze  S.  359  f. 
abgedruckt  ist:  »This  proposition  foreshadows  the  doctrine  of  Conservation 
of  Energy.  It  is  clear  that  Lucretius  coneeived  two  things  as  quite  con- 
stant:  atoms  were  neither  created  nor  destroyed,  and  their  motion  could 
neither  be  created  nor  destroyed.  He  believed  that  each  atom  kept  its 
velocity  unalteredt .  Das  ist  durchaus  richtig.  »The  modern  doctrine  is«, 
fährt  Jenkin  fort,  »that  the  total  energy  of  the  universe  is  constant,  bat 
may  be  variously  distributed,  and  is  possibly  due  to  motion  alone  ulti- 
mately,  though  this  last  point  has  not  been  yet  proved«.  Er  ertheilt 
dem  Lucrez,  d.  h.  den  alten  Atomisten,  mit  Recht  grosses  Lob,  weil  er 
gelehrt  habe,  dass  die  Bewegung  der  Materie  ebensowenig  vernichtet 
werden  könne  wie  ihr  Dasein. 

Vor  der  Darstellung  der  Weltentstehung  findet  der  Anonymus  eine 
klaffende  Lücke,  einen  unüberbrückten  Abgrund.  Mit  einem  Sprunge 
komme  der  Dichter  von  den  wirbelnden  Atomen  zu  der  Welt  und  all 
ihrem  Leben,  ihrer  Schönheit  und  Ordnung.  Auf  die  Frage,  wie  die 
Atome  die  Welt  bauen  könnten,  gebe  er  uns  nur  einige  undeutliche 
Winke  (S.  860).  Ich  meine,  wenn  man  die  I  1021-1028f.  II  1058  bis 
1063.  V  419-431  und  187-194  gegebenen  Andeutungen  mit  dem  über 


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Lucretius. 


65 


Natur  und  Bewegung  der  Atome  Gelehrten  kombinirt,  so  bleibt,  wenn 
man  nur  die  behauptete  Zufälligkeit  der  Weltentstehung  beachtet,  keine 
Lücke  übrig,  wenn  sich  der  moderne  Leser  auch  nicht  befriedigt  fühlen 
mag.  In  dem  Abschnitte,  welcher  zeigt,  wie  moderne  Spekulation  »den 
Golf  überbrückt*,  handelt  es  sich  vor  allem  um  Tyndal's  Hypothese. 
Verfehlt  ist  der  Versuch,  zu  beweisen,  dass,  wie  für  den  berühmten 
englisch»? n  Physiker,  so  auch  für  Lucrez  die  Materie  in  Wahrheit 
lebendig  sei  (»To  himt,  heisst  es  371,  »in  realty,  matter  is  livingc), 
weil  die  Potenz  des  Lebens  in  ihr  liege.  Für  Lucrez  ist  das  ein 
Trugschluss. 

Endlich  mögen  hier  noch  zwei  Arbeiten  erwähnt  werden,  welche, 
wenn  sie  auch  eher  in  die  Horaz-  und  Vergillitteratur  gehören,  doch  auch 
für  den  Lucrezkritiker  nicht  ohne  Nutzen  sind: 

R.  Wöhler  hat 

»Ueber  den  Einfluss  des  Lucrez  auf  die  Dichter  der  Augusteischen 
ZeiU  (I  Vergil)1) 

und  A.  Weingärtner 

»De  Horatio  Lucretii  imitatore*  geschrieben»). 

Besonders  der  letztere  hat  dem  Lucrez  ein  sehr  eingehendes  Studium 
gewidmet  —  Wenn,  nach  S.  20,  puerü  bei  Horaz  Epist,  II  2,  142  einiger- 
maßen für  Bernays'  gnati*  Lucr.  III  961  sprechen  soll,  so  ist  das,  bei 
der  Verschiedenheit  beider  Stellen,  bei  der  Verschiedenheit  auch  dessen, 
was  in  pwri  und  was  in  gnati  betont  wird,  nicht  zuzugestehen.  Dass 
qui  bei  L.  IV  633  »wie«  bedeute,  durfte  bei  der  Unsicherheit  der  La. 
nicht  so  bestimmt  behauptet  werden.  Bei  quamvi»  überwiegt,  wo  es  auf 
die  Wahl  des  Modus  einen  Einfluss  haben  kann,  bei  Lucrez  doch  der 
Conjunctiv.  V  2  darf  man  schwerlich  dignum  pro  verum  maiettate  un- 
mittelbar verbinden,  wie  Weingärtner  S.  40  thut. 

An  die  Spitze  der  Arbeiten,  welche  im  vorigen  Jahre  über  Lucrez 
erschienen  sind,  stelle  ich  in  jedem  Sinne  die  Observationes  Lucretianae 
alterae  von  W.  Hoerschelmann,  vgl.  Jahresb.  1876  Abtu.  II  S.  183 ff. 
Hoerschelmann  kündigt  eine  Sammlung  und  Ordnung,  resp.  Erklärung  aller 
Stellen  an,  welche  von  dem  einen  Faktor  alles  Seienden,  dem  inane  han- 
deln. Diese  giebt  er  in  Cap.  V.  »Ceteris  (capitibus)t,  fährt  er  fort,  »id 
maxime  efficere  in  animo  erat,  ut  nonnullis  locis  data  opera  tractatis 
subtilius  quam  fieri  solet  ea,  quae  ad  inanü  vim  et  notionem  pertinent, 
distinguenda  esse  demonstaremc  Cap.  I  handelt  »de  inani  purot.  Wenn 
Hoerschelmann,  welcher  von  I  658,  der  einzigen  Stelle,  wo  inane  purum 


1)  Gymnasialprogramm.  Greifswald  1876 
*)  Diss.  inaug.    Halle  1874. 


5 


vorkommt,  ausgeht,  I  503  von  vorn  herein  genügend  berücksichtigt  hätte, 
wo  von  loci  natura  (hier  =  inane)  gesagt  wird,  sie,  wie  der  Körper,  müsste 
per  se  puramque  sein,  so  würde  er  schwerlich  inane  purum  zu  einem 
technischen  Worte  für  die  Lucrezsprache  gestempelt,  schwerlich  dem 
Dichter  indirekt  den  Vorwurf  gemacht  haben,  dass  er  dieses  unter  den 
begriffs verwandten  »fast  allein  unzweideutige  Wortt  (»cetera,  quibus  usus 
est,  paene  omnia  ambigua  suntc)  so  wenig  gebrauche. 

Lucrez  bezeichnet  mit  purus  in  dieser  Verbindung,  dass  die  Natur 
des  Leeren  nicht  bis  in's  Endlose  von  einer  anderen  Natur,  dem  Körper- 
haften I  603.  oder  dem  heraklitischen  Feuer  I  658,  vgl.  646,  durchsetzt 
und  so  verunreinigt  sei.  Wo  die  Vorstellung  der  Verunreinigung  der  We- 
senheit nicht  in  Betracht  kommt,  wo  er  nur  ausdrücken  will  »loca  esse 
prorsus  vucua  neque  ulla  vel  primordia  vel  primordiorum  concilia  conti- 
nere«  gestattet  er  sich  den  Ausdruck  inane  purum  nie.  Den  entgegen- 
gesetzten Gebrauch  von  Hoerschelmann,  welcher  i.  p.  in  dem  eben  an- 
gegebenen Siune  verwendet,  halte  ich  für  unstatthaft  und  will  hier  ein- 
fur  allemal  gegen  ihn  und  gegen  Verbindungen  wie  inane  purum  vel 
vacuum  inane  S.  7  inane  vacuum  vel  purum  S.  15  Einspruch  erhoben  haben. 

In  dem  Abschnitt  über  den  aus  der  Bewegung  geführten  Beweis 
für  die  Existenz  des  inane  sagt  Hoerschelmann  S.  5  »Lucretius  optime, 
qua  ratione  motum  fieri  arbitretur,  1.  I  vv.  384—397  exponit«.  Was  Lu- 
crez sagen  muss,  hat  Hoerschelmann  mit  gewohntem  Scharfsinn  durch- 
schaut, dass  es  aber  wirklich  dasteht,  dass  muss  für  die  Verse  391  f.  noch 
erst  erwiesen  werden  (vgl.  den  vorigen  Jahresbericht  S.  181).  Wenn  er- 
klärend hinzugefügt  wird  »Itaque  motus  ita  Lucretio  procedere  videtur, 
ut  id,  quod  movetur,  ubique  in  parem  sibi  magnitudine,  gui  vacuus  sit, 
locum  intret,  parem  relinquat«,  so  scheint  mir  damit  dem  Lucrez  ein 
grösserer  Irrthum  aufgebürdet  zu  werden,  als  dieser  wirklich  begeht  Ich 
komme  anderswo  auf  diese  Stelle  zurück.  520  -  523  wird  gut  erklart, 
S.  8.  Im  Folgenden  nimmt  Hoerschelmann  eine  Lücke  an,  einmal  wegen 
alter  nie.  Diesen  Anstoss  finden  wir  im  Cap.  IV  (S.  29  31)  begründet, 
wo  der  Lucrezische  Gebrauch  von  alternis  constatirt  wird.  Ich  zweifle 
mit  Susemi  hl,  Jenaer  Lit.-Zeit.  1877  No.  44  S.  635  f.,  ob  nicht  alternis 
corpus  inani  distinctum  est  »als  verkürzter  Ausdruck«  für  alternis  corpus  inani 
et  inane  corpore  distinctum  est,  der  Körper  durch  das  Leere  unterbrochen 
und  vice  versa,  immerhin  noch  möglich  ist.  Den  zweiten  Anstoss  bietet  die 
Schwierigkeit,  omne  quod  est  als  Subject  ZU  nec  plenum  .  .  .  extat  etc.  ZU 
erkennen.  Hoerschelmann  vermuthet  sehr  schön,  es  sei  zwischen  distinc- 
tum und  quoniam  [est,  itidem  distinctum  est  corpore  inane,  omne  quod  est] 
ausgefallen.  Dagegen  muss  ich  die  Auffassung,  wonach  distinguere  hier 
und  S.  527  »trennent  bedeute,  entschieden  zurückweisen,  siehe  Jahres- 
bericht 1876  S.  183  und  eine  spätere  Auseinandersetzung.  Ist  diese 
Auffassung  aber  unstatthaft,  so  fallt  damit  auch  der,  in  anderer  Bezie- 


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Lucretius. 


67 


hnng  gut  begründete  Vorschlag  527  zu  schreiben  quae  spatium  pUnum 
possint  distinguere  ivani,  p.  33,  34  vgl.  38  unten. 

Cap.  ü.  »De  omnis  spatii  natura«.  Wenn  Hoerschelmann  sagt 
»Int er  omne  spatium  et  inane  purum  (s.  oben)  ea  intercedit  ratio,  ut 
illud  tot  um,  hoc  pars  sit;  itaque  magnitudine  sunt  di  versa,  natura  omnino 
eadem«,  so  ist  das  vollkommen  richtig,  aber  für  die  Beurtheilung  der 
Wortwahl  des  philosophischen  Dichters  ist  es  doch  wichtig  zu  betonen, 
dass  beides  völlig  verschiedene  Begriffe  sind.  Indirekt  erkennt  Hoer- 
schelmann das  auch  an,  indem  er  fortfährt:  «Itaque  nonnunquam  multum 
int  er  est.  de  utro  dicas,  nonnunquam  nihil  c.  Die  in  Betracht  kommenden 
Stellen  werden  dann  geordnet  und  erörtert. 

Cap.  III.  »De  omnis  spatii  magnitudine«  enthält  als  Hauptpartie 
eine  wahrhaft  klassische  und  die  Frage  in  der  Hauptsache,  wie  es  scheint, 
zum  Abschluss  bringende  Untersuchung  Ober  den  ßedankenzusammen- 
hang  der  Partien  von  951-1051.  Hoerschelmann  weist  nach,  dass  sich 
kein  Abschnitt  findet,  wo  die  Unendlichkeit  des  Gesammtraumes  allein 
bewiesen  wird,  sondern  immer  zugleich  die  des  Raumes  und  die  des  Alls. 
Lucrez  durfte  beides  zusammen  behandeln,  weil  Gesammtraum  und  All, 
wenn  auch  ihrer  Natur  nach  verschieden,  doch  nothwendig  denselben 
Umfang  haben,  S.  22.  So  wird  958-967  gezeigt  omne  esse  infinitum 
(S.  28),  968-983  und  984-997  +  1002—1007  omne  et  spatium  Universum 
esse  infinitum.  Die  Verse  998  - 1001 ,  welche  Goebel  vor  1008  stellt, 
Munro  vor  984,  will  Hoerschelmann,  als  inhaltlich  wesentlich  mit  958  — 
967  zusammenfallend,  einklammern.  Susemihl  rechtfertigt  mit  guten 
Gründen  die  Goebel'sche  Umstellung. 

Zweite  Beweisreihe:  a)  es  wird  gezeigt:  et  corpus  et  inane  purum 
(s.  oben)  infinitum  esse,  1008—1011  +  1012,  13.  6),  verloren  gegangen, 
hat  die  Möglichkeit  widerlegt,  corpus  finitum,  inane  purum  infinitum  esse. 
Hier  wird  der  Irrthum  derer  überzeugend  nachgewiesen,  welche  unter  alter- 
utrum  statt  das  Leere  und  das  Köperliche,  den  Raum  und  das  in  ihm  ja  entr 
haltene  Körperliche  verstanden  haben.  Die  Verse  1012,  13  werden  gegen 
Polle's  Anfechtung  vertheidigt,  mit  Recht.  Der  Anstoss,  den  Susemihl 
noch  immer  an  nisi  nimmt,  scheint  mir  durch  die  ziemlich  zahlreichen 
Stellen  widerlegt,  welche  Munro  im  Comment.  U  z.  d.  St.  beigebracht  hat  — 
c)  endlich  1014—1051  widerlegt  die  Annahme,  inane  {purum)  infinitum, 
corpus  finitum  esse.  Der  Anfang  ist  verloren  gegangen.  Diese  Lücke 
hat  schon  Sturen  bürg  a.  a.  0.  415  in  gleichem  Sinne,  wie  Hoerschelmann 
will,  ausgefüllt:  »si  materia  finita  esset  in  spatio,  quod  infinitum  esse 
docui,  nee  mare  etc.«  Höchst  werth voll  ist  auch  der  Nachweis,  dass  sich 
die  Beweisführung  bei  Lucrez  hier  nicht  mit  der  von  Epikur  überliefer- 
ten, Diog.  Laert.  X  41,  deckt 

Der  Inhalt  von  V  ist  schon  oben  angegeben.  Ich  hebe  hier  nur 
hervor,  dass  Hoerschelmann  S.  38  —  89  durch  eingehende  Untersuchung 
zu  dem  Resultate  kommt,  zu  welchem  auch  Polle,  im  Phil.  XXV  S.  296i 

ö» 


68 


Lucretius. 


gelangt  ist,  inane  sei  bei  Lucrez  immer  substantivisch,  doch  schränkt  er 
die  Behauptung  durch  ein  »verisimile  estc  ein. 

Eine  zwar  weniger  weit  reichende,  aber  nicht  weniger  interessante 
Frage,  als  die  von  Hoerschelmann  behandelte,  ist  die  des  Prooemiums 
von  Buch  I.  Auf  diese  werden  wir  auch  diesmal  zurückgeführt  durch 
die  Vorlesung,  welche  Professor  Yahlen  in  der  Gesammtsitzung  der 
Berliner  Akademie  am  2.  August  1877  gehalten  hat4).  Yahlen  erkennt, 
»zu  Lachmanu's  ursprünglicher  Meinung  zurückkehrend«,  keine  Lücke 
im  Text  des  Prooemiums  an  und  ebenso  findet  er,  »dass  alle  Tb  eile 
desselben  in  wohlüberlegter  Ordnung  und  befriedigender  Verknüpfung, 
wie  sie  vom  Dichter  selbst  zum  Ganzen  gefügt  worden,  sich  erhalten 
haben«.  Dies  nachzuweisen  nimmt  er  das  ganze  Prooemium  durch.  — 
Dasselbe  beginnt,  nach  Vahlen's  Auffassung,  mit  einem  nicht  weniger  als 
28  Verse  umfassenden  Satzgefüge,  von  dem  er  behauptet,  es  sei  über- 
sichtlich. Nach  der  Anrede  (v.  1-—  4),  soll  der  Vordersatz  mit  per  u 
quomam  beginnen  (4—9),  dann  ein  begründender  Zwischensatz  nam  mwl 
ac  eingeschoben  sein  (10  —  20),  darauf  der  Vordersatz  mit  quae  quomam 
wieder  aufgenommen  werden  (21-23),  worauf  der  Nachsatz  mit  tesodam 
»tudeo  anhebe  (24—28).  Verglichen  wird  ausser  III  425  ff.,  welches  »nicht 
ganz  gleicher  Art«  sei,  IV  54—64,  welches  sich,  jenen  Vahlen'schen 
Vordersatz  zugegeben,  von  unserer  Periode  nur  durch  den,  Vahlen  offenbar 
unwesentlich  erscheinenden  Umstand  unterscheiden  würde,  dass  dort  die 
Parenthese  anderthalb,  hier  elf  Verse  umfasst.  Aber  jener  Vordersatz 
ist  nicht  zuzugeben.  Te,  deay  te  fugiunt  wsnti  kann  nicht  zweites  Glied 
eines  Vordersatzes  sein,  es  wird  durch  die  Anaphora  und  nicht  minder 
durch  den  Sinn  deutlich  als  Nachsatz  bezeichnet.  Daran  scheitert  aber 
der  ganze  Riesenbau  der  Periode. 

Beachtenswerth  ist,  was  Vahlen  gegen  die  Ergänzung  von  v.  50 
aus  dem  interpr.  Verg.  in  Maii  class.  auct.  t  VII  S.  262  sagt.  In  Bezug 
auf  die  Unzuverlässigkeit  derartiger  Citate  hat  er  recht.  Möglich  ist  es 
ganz  gewiss,  dass  das  animumque  sagacem  einer  Vermischung  von  I  50 
und  IV  912  seinen  Ursprung  verdankt.  Dass  aber  (animumque)  sagacem 
hier  nicht  passe,  scheint  mir  nicht  erwiesen  zu  sein.  Ausser  dieser  Lücke 
nun,  welche  mit  Lachmann's  ursprünglichem  »animumque,  age  Memmi  aus- 
zufüllen sei,  erkennt  Vahlen  im  Prooemium  keine  solche  an.  1  —  43, 
60- Gl  bilden  nach  ihm  einen  festgefügten  Gedankenzusammenhang,  wo- 
gegen es  hier  genügen  dürfte,  auf  Brieger  Philol.  XXIII  456  f.  und  Stüren- 
burg,  de  carm.  Lucr.  1. 1,  in  den  Acta  soc.  philol.  Lips.  II ,  S.  386  und 
387  —  vergl.  den  vorigen  Jahresbericht  S.  180  —  zu  verweisen.  Auch 
wegen  des  Versuchs,  das  von  dem  quod  mperest  des  v.  50  hergenommene 
Argument  zu  eutkräften,  weise  ich  auf  Stürenburg's  ohne  Beweis  getadelte 


«)  Monatsbericht  der  Königl.  Preuss.  Akademie  der  Wissenschaften  zu 
Berlin,  August  1877,  S.  479  -  499. 


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Lucretius. 


69 


Untersuchung  auf  S.  3t9  —  384  hin.  Vahlen  setzt  das  quod  superest,  das 
einem  porro  vergleichbarer  sei  als  einem  denique  oder  postremo,  zu  einer 
»bequemen  Uebergangsformel«  herab.  Dagegen  hat  Vahlen  gegen  Brieger 
und  Stürenburg  Recht,  wenn  er  leugnet,  dass  cwa  auf  die  religiöse  Be- 
sorgniss  gehen  müsse. 

Weiter  findet  Vahlen  es  »natürlich  und  einfacht,  dass  Lucrez  »nach- 
dem er  Inhalt  und  Qualität  des  Lehrgebäudes  mit  wenigen  Grundstrichen 
bezeichnet«,  ohne  »eine  Anknüpfung  im  Wortet  unmittelbar  zur  Verherr- 
lichung Epikur's  übergehe,  s.  dagegen  Brieger  und  Stürenburg,  beide  an 
den  angeführten  Orten.  An  den  Inhalt  dieses  Abschnittes  füge  sich,  setzt 
Vahlen  weiter  auseinander,  der  Gedankenzug  von  80—101  durchaus  inner- 
lich an.  Es  fehle  auch  nicht  an  sichtlicher  Verbindung;  vor  allem  weise 
illa  religio  (82 f.)  zurück  auf  die  religio,  welche  Epikur  in  den  Staub  ge- 
worfen habe.  Hier  ist  Vahlen  vielleicht  Recht  zu  geben,  nicht  sowohl 
wegen  des  illa,  welches  ja  auf  ferner  liegendes  weisen  könnte,  als  wegen 
des  ganzen  Zusammenhanges.  Weiter  gehend,  setzt  Vahlen  das  Verhält- 
niss  auseinander,  in  welchem  102—135  zu  80-101  stehe.  In  ersterem  Ab- 
schnitte nehme  der  Dichter  gleichsam  einen  vorgeschrittenen  Standpunkt  ein 
—  vergl.  tu  desciscere  qua  eres  mit  inire  und  indugredi  im  vorhergehenden 
Abscnnitte  —  »desciscere  kann  nur,  wer,  bereits  gewonnen,  sich  wieder 
abwendet«.  Der  Abschluss  des  mit  v.  135  endigenden  Theiles  zeigt,  be- 
hauptet Vahlen,  dass  dieser  ganze  umfangreiche  zweite  Theil  vom  ersten 
nicht  losgelöst  werden  kann.  Wenn  L.  den  Schluss  nicht  so  formulire: 
»daher  muss  man  die  Natur  der  Seele  erforschen«,  sondern  die  gestellte 
Aufgabe  in  umfassenderer  Weise  so  bezeichne:  »daher  muss  man  nicht 
bloss  (cum  so  zu  übersetzen  dürfte  kaum  statthaft  sein)  die  himm- 
lischen Dinge  und  was  auf  Erden  geschieht,  sondern  insbesondere  das 
Wesen  der  Seele  ergründen«,  so  gewinne  dies  seine  Berechtigung  daraus, 
dass  er  sich  mit  beziehen  könne  auf  das,  was  er  bereits  am  Schlüsse  des 
ersten  Theiles  (v.  54  f.)  über  den  Inhalt  seines  Lehrgedichtes  in  den 
Worten  nam  tibi  de  summa  caeli  ratione  deumque  dieserere  incipiam  an- 
gekündigt habe«.  Aber  die  ratio  superis  de  rebus  et  qua  vi  \guaeque  ge- 
rantur  in  terri*,  diese  Dinge  sind  ja  implicite  schon  v.  25  angekündigt 
mit  dem  versibus  quos  ego  de  rerum  natura  pangere  conor.  Die  in  Rede 
stehende  Stelle  kann  also  nicht  als  Beweis  dafür  gelten,  dass  Lucrez, 
als  er  sie  schrieb,  die  Verse  50—61  als  ein  voranliegendes  Stück  seines 
Gedichtes  vor  Augen  hatte. 

An  102—135  soll  sich  nun  mit  Recht  136 — 145  anschliessen.  Vahlen 
meint,  gerade  hier  stelle  sich  in  natürlichem  Fortgang  des  Gedankens 
die  Klage  ein  über  die  aus  der  Armuth  der  Sprache  erwachsende  Schwie- 
rigkeit des  Unternehmens  (?).  Er  vergleicht  in  Betreff  des  Zusammen- 
hanges von  Ankündigung  und  Klage  über  die  Schwierigkeit  des  Gegen- 
standes I  921  und  V  91,  zwei  Stellen,  welche  der  unseren  recht  wesent- 
lich unähnlich  sind.  Ferner  meint  Vahlen,  die  Versicherung,  dem  Freunde 


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70 


Lücretins. 


zu  Liebe  keine  Mühe  zu  scheuen,  welche  der  letzte  Abschnitt  enthält,  stehe 
nirgends  wirksamer  als  am  Ende  des  Prooeminms.  Dass  sie  dort  an  und 
für  sich  sehr  gut  stehen  könnte,  dass  der  Dichter  von  ihr  aus  einen 
üebergang  zum  Eintreten  in  das  Thema  selbst  hätte  gewinnen  können, 
hat  niemand  bestritten.  Ob  er  aber  das  wirklich  thue,  ob  er  nicht  viel- 
mehr von  den  anüni  terrores,  welche  den  Inhalt  des  Abschnittes  102  bis 
135  bilden,  sich  durch  hunc  igifur  terrorem  animi  die  Brücke  zum  Thema 
schlage,  und  ob  136  -  145  ein  Theil  dieser  Brücke  sein  könne,  darüber 
muss  der  Referent  für  jetzt  das  ürtheil  anderen  überlassen.  Wenn  ein 
solches  auch  nicht  auf  Grund  eines  Referates  gefällt  werden  kann,  so 
glaubte  ich  doch  im  Interesse  der  Leser  des  Jahresberichtes  über  eine 
Abhandlung  aus  den  Monatsberichten  der  Akademie,  welche,  wenn  auch 
niemand  ganz  unerreichbar,  doch  nicht  jedem  jederzeit  zugänglich  sind, 
etwas  eingehender,  als  es  im  allgemeinen  in  dieser  Zeitschrift  zu  ge- 
schehen pflegt,  referiren  zu  müssen. 

Eine  Fülle  von  Beiträgen  zur  Textkritik  des  Lucrez  bietet  einer 
unserer  ältesten  und  verdientesten  Lucrezforscher,  H.  Purmann,  in  den 
Jahrb.  fttr  class.  Philol.  1877,  8.  272—287.  Ich  glaube,  da  die  genannte 
Zeitschrift  wohl  fast  jedem  Leser  des  Jahresberichtes  bequem  zugänglich 
ist,  die  besprochenen  Stellen  nicht  vollzählig  aufführen  zu  dürfen. 

I  357  (Bern)  houd  ulla  liceat  ratione  videre,  eine  Möglichkeit  neben 
andern,  604  primaque  et  ima;  una  nicht  unerklärbar,  ima  wegen  der  Auf- 
fassung der  pars  minima  als  cxtremum  cacumm  bedenklich.  Warum  675 
ccrtüxima  .  .  corpora  (Purmann  parvissima)  858  testor  res  ante  probatas 
(Purmann  res  ullas  ante  probatumst f)  nicht  Lucrezisch  sein  sollen,  ist 
nicht  abzusehen.  Beide  Ausdrücke  lassen  sich  in  jeder  Beziehung  recht- 
fertigen. Warum  ferner  I  904  »vielleicht«  caecat  Facta  giebt  einen 
wesentlichen  Begriff  (s.  Munro  not  II),  caeca,  neben  abscondita,  hilft  den 
Vers  füllen.  —  II  98  Gegen  den  erneuten  Vorschlag  compuha  fttr  confulta 
zu  schreiben,  vergl.  Jahrb.  fttr  class.  Philol.  1875,  S.  626.  Ebendaselbst 
S.  620  ist  nachgewiesen,  dass  in  v.  460  das  von  Purmann  empfohlene 
laxa  Munro 's  für  saxa  aus  einem  Missverständniss  entsprungen  ist.  462 
nilis  für  sensibus.  Solche  Aenderungen  dürfte  der  Zustand  der  Hand- 
schriften kaum  rechtfertigen,  abgesehen  davon,  dass  auch  so  kein  befriedi- 
gender Sinn  hergestellt  wird,  s.  u.  a.  0.  II  501  tincta,  so  schon  Marullus, 
s.  Lachm.  comment  547,  (Purmann  früher  sumamus  uti,  jetzt)  sumam  ma- 
gnum  per  inane,  so  vor  ihm  Göbcl.  586  für  quodcunque  magis  (für  quae- 
cunque  m.  der  Handschrift)  quo  quicque  m.,  so  Marullus,  s.  Lachm.  com- 
ment. und  Winckelmann  Programm  Salzwedel  1857,  S.  12.  685  für  privis 
figuris:  primü  zu  lesen,  vielmehr  herzustellen,  wie  der  Referent  Philol. 
XXVI  67,  68  gezeigt  hat.  923  für  ullam:  unam,  so  Susemi  hl  Philol.  XXIV 
79.  926  quod  vidimus  ante  passend,  wenn  es  auch  nicht  jeden  Anstoss 
beseitigt  1037  ff.  fuisset,  quam  (speciem)  tibi  iam  nemo  fessus  satiate  videndi 
suspicere  m  caeli  dignatur  lucida  templa.    Lachm  ann's  Interpunction  wird 


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Lucretius. 


71 


als  höchst  sonderbar  bezeichnet;  sie  giebt  jedenfalls  einen  klaren  und 
wirksamen  Gedanken.  1082  will  Purmann  geminam  herstellen,  aber  die 
Zweigeschlechtlichkeit  ist  ja  den  ferae  ebenso  gut  eigen  wie  den  Men- 
schen; deshalb  Lachmann's  »inepte«.  III  239f.  statt  rcdpit  mens  möchte 
Purmann  am  liebsten  manifestumst  (?)  lesen,  im  folgenden  Verse  aut  quae 
guü  (statt  quaedam  que),  was  ebenso  passend  und  ebenso  unsicher  sein 
dürfte,  als  Munro's  et  komo  quae.  520  scinditur  autem  für  ntque  (Brieger 
Philol.  XXVII  46  f.  leichter  atqui)  animae  für  animo  kaec  (so  Brieger  eben- 
daselbst und,  wie  Susemihl  in  Anm.  14  bemerkt,  vor  ihm  schon  Lambin). 
102  hinc,  (Lambin)  vielleicht  nothwendig. 

IV  680  nosät  für  ducit,  jedenfalls  passend,  802  nisi  qui»  sese, 
passend;  so  (»?u«>«)  schon  Christ,  Quaest.  Lucret.  (Gymnasialprogramm) 
München  1855,  S.  23.  V  146  f.  sedes  esse  deum  so  Udos  für  sanctas;  das 
Wäre  durchaus  zweideutig.  412  honUnum  vitas  (mss.  multas)  quando  obruü 
undi*  (Lachmann  multas  urbis),  elegant,  vielleicht  für  Lucrez  zu  elegant. 
460  ff.  Purmann  ordnet  und  schreibt  mit  eingehender  Begrüudung  non 
alia  loiige  ratione  ac  saepe  videmu*  (mss.  i  463  exalare  (mss.  exalantque) 
lacus  nebulam  ßwiosque  (fluviique)  perennes;  ipso  que  ut  interdum  tellus  fu- 
mare  videiur  461  aurea  cum  .  .  .  462  matutina  etc.  Dadurch  werden  die 
beiden  im  Jahresb  1873  S.  1109  an  Munro's  La.  gerügten  Uebelstfinde 
vermieden.  Auch  685  ff.  wird  ausführlich  besprochen.  Subject  von  dUtinei 
ist  weder  sol  noch  eadum  sondern  id  sign  um  (V.  687)  und  statt  cadum 
schreibt  Purmann  caeli  (so  Marullus  vor  ihm),  das  übrige  wie  Munro; 
sehr  beachtenswerth,  die  Lesung  wohl  richtig.  877 f.  wahrscheinlich:  po~ 
ttstas  hinc  Mine  parilis  (soweit  mit  Bern.)  quibu'  non  parta  esse  potissü^ 
auch  dies  beachtenswerth.  920  f.  sed  sibi  quieque  (statt  si  quaeque)  suo  ritu 
procedit  et  omnia  (Subject )  ....  discrimina  (Object)  servant.  Omnia  zwei- 
silbig hat  Lucrez  nirgends.  Weder  I  1106  noch  II  719  hat,  soviel  ich 
sehe,  Lachmann's  Aenderung  Billigung  gefunden,  ausser  an  der  ersten 
Stelle  bei  Goebel;  desshalb  ist  der  Vorschlag  bedenklich.  Res  quaeque, 
das  Purmann  nach  seiner  Erklärung  allenfalls  billigen  würde,  hat  Munro 
ed.  III.  970  subu'  tum,  s.  dagegen  Luc.  Müller  de  re  metr.  S.  349 f. 
1061  f.  will  Purmann  irritata  canum  cum  primum  magna  Molossum  moUiu1 
saecla  fremunt.  Es  ist  nicht  rathsam,  das  seltene  ricta  (rictum  noch 
VI  1193)  anzutasten;  saecla  verallgemeinert  unpassender  Weise,  mollia 
ricta  ...  duros  denies  offenbar  beabsichtigter  Gegensatz.  1383 f.  »reperta 
ein  Nonsense:  reposta,  d.  h.¥  Bockemüller  nicht  unpassend  repertas 
(quereüasj.  1425  ff.  de/endere  ohne  Object  sei  bedenklich,  es  sei  wohl  eine 
Lücke  anzunehmen.  VI  45  f.  die  handschriftliche  La.  inclusive  dissolui 
sei  herzustellen,  so  Ref.  in  Jahrb.  für  class.  Philol.  1875,  Heft  9,  S.  613. 
163  ligna  (wie  Veron.  Venet.  Avant.),  offenbar  richtig.  964 ff.  bespricht 
Purmann  eingehend.  Er  schreibt:  suevit.  denique  qua  circum  caeli  lorica 
(richtig  erklärt)  coercet,  morbida  visque  simul,  cum  extrinsecus  insinuatur 
hier  wohl  ein  Komma)  et  UmpestaU*  aethra  catloque  coortae  in  caelum 


72 


Lucretius. 


terrasque  rtmotat  iura  faceuunt.  Der  Satzanfang  mit  denique  richtig,  dann 
aber  hinter  coercet  Lücke.  Alles  übrige  scheint  mir  sehr  zweifelhaft 
1180  lanigeri*  (für  iam  pigrisj  balantibus.  Die  schöne  Vermuthung  von 
Bruno  —  s.  Jahresb.  1873,  S.  1100  —  ist  noch  besser  empfohlen,  da  nun 
auch  Purmann  auf  sie  gekommen  ist. 

Eine  einzelne  Stelle,  H  1162,  bespricht  El  Iis  im  Journal  of  phi- 
lology,  VH,  S.  259.  Er  schlägt  statt  suppeditati,  das  er  mit  Recht  an- 
zweifelt, mppetiati  vor.  Referent  bleibt  bei  »suppeditat  iam,  Phü.  XXV, 
90,  als  der  leichtesten,  nicht  Aenderung,  sondern  Ergänzung. 

Einen  bedeutenden  und  hochwichtigen,  aber  freilich  auch  mehrseitig 
schwierigen  Gegenstand,  die  Zurückfuhrung  der  Philosophie  des  Lucrez 
auf  ihre  Quellen,  behandelt  ein  jüngerer  Holländischer  Gelehrter,  J  Wolt- 
jer*).  Der  Haupttitel  »Lucretii  philosophia  cum  fontibus  comparata« 
wird  erläutert  durch  (»Specimen  litterarium  quo«)  »inquiritur  quatenus 
Epicuri  philosophiam  tradiderit  Lucretius«. 

Der  bescheidene  Verfasser  zweifelt  selbst  nicht,  dass  das  Buch  viele 
Mängel  habe,  hofft  aber,  dass  wohlwollende  und  urtheilsfähige  Kritiker 
finden  würden,  dass  er  »magnis  ausis  non  plane  excidisse«.  Jedenfalls 
ist  es  ihm  gelungen  ein  nützliches,  wenn  auch  natürlich  nicht  ohne  auf- 
merksame Prüfung  des  Einzelnen  zu  benutzendes  Buch  zu  liefern. 

Das  »Prooemium«  berührt  unter  anderm  die  Herausgeberfrage, 
8.  7  Not.  l.  Woltjer  entscheidet  sich,  wie  beiläufig  auch  Vahlen,  befremd- 
licher Weise  für  Quintus  Cicero. 

Caput  primum,  de  atomii  (Lucr.  lib.  I).  Hier  wird  zuerst  die  Frage 
angeregt,  wie  weit  Lucrez  von  Epikur  abhängig  sei,  S.  9,  eine  Frage, 
auf  welche  der  Verfasser  mehrfach,  S.  37,  70 f.,  136,  150,  177,  179,  182 
und  an  anderen  Stellen  zurückkommt.  Er  erklärt  sich  für  eine  unbe- 
dingte oder  fast  unbedingte  Abhängigkeit.  »Satis  videmur  exposuisse«, 
sagt  er  S.  70  f.,  »poetam  a  Graeco  philosopho  non  dissentire,  neque  ad 
doctrinam  eius  quidquam  addidisse,  neque  quae  vitiosa  sint  emendasse: 
nihil  fecit  quam  eius  philosophiam  interpretari  optima  cum  fide«.  Das 
ist  vollkommen  wahr,  wenn  man  es  nur  nicht  so  eng  fasst,  dass  man 
damit  dem  Dichter  auch  das  Verdienst  abstreitet,  die  Reihenfolge  und 
Verknüpfung  der  Beweise  hie  und  da  verbessert  und  die  Beweise  selbst 
schärfer  und  klarer  gemacht  zu  haben,  vergl.  die  Besprechung  der  Hoer- 
schelmann'schen  Arbeit,  vorletzter  Abschnitt  Man  darf  nicht,  wie  manche 
Gelehrte  dies  gethan  zu  haben  scheinen,  vergessen,  dass  Epikur  37  Bücher 
nepl  fuffeutc  geschrieben  hatte,  welche  dem  Lucrez  vorlagen.  Wenn 
Woltjer  ferner  behauptet  (S.  10  und  11),  Lucrez  habe  die  Schriften  des 
Leukipp,  des  Demokrit  und  ebenso  auch  die  des  Aristoteles  und  des 
Anaxagoras  (S.  29)  nie  gelesen,  sondern,  was  er  aus  ihnen  wisse,  aus 


b)  Lucr.  philosophia  cum  fontibus  compar.  Specimen  etc. .  .  .  scripsit 
J.  Woltjer,  Philo.  Theor.  Mag.  Litt.  Horn.  Doct.  Groningae,  apud  P.  Noordhoff,  1877-  * 


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Lurretius. 


73 


Epikur's  Schriften  geschöpft,  so  ist  das  gleichfalls  wahrscheinlich,  wenn 
anch  durchaus  nicht  gewiss.  Dass  er  aber  auch  die  Philosophie  des 
Empedokles,  des  Dichters,  welcher  ihn  vor  allen  angeregt  und  begeistert 
hat,  nur  aus  Auszügen  bei  Epikur  gekannt  haben  soll,  8.  179 ff.,  folgt 
aus  der  in  Bezug  auf  Empedokles  unrichtigen  Behauptung  von  I  753  ff. 
durchaus  nicht  und  ist  absolut  unwahrscheinlich. 

Wir  kehren  zu  Cap.  I  zurück.  Hier  vor  allem  zeigt  es  sich,  dass 
sich  der  Verfasser  nicht  lange  genug  mit  Lucrez  beschäftigt  hat,  um  ihn 
nicht  mannigfach  misszuverstehen.6)  Daher  eine  grosse  Anzahl  von  Irr- 
thümern.  So  wirft  Woltjer  S.  13  dem  Dichter  mit  Unrecht  vor,  er  habe 
in  der  I  159  beginnenden  Beweisreihe  die  beiden  Sätze  zusammenge- 
worfen, »omnia  quae  fiant  causam  habere«  und  »omnia  quae  haut  ex 
atomis  exsistere«.  Dort  kommt  aber  kein  einziger  Ausdruck  vor,  mit 
welchem  Lucrez  das  Atom  als  solches  bezeichnet.  In  denselben  Irrthum 
verfällt  Woltjer,  wenn  er  S.  16f.  behauptet,  Lucrez  hätte  aus  den  Prae- 
missen  in  dem  Abschnitte  I  265-  328  logischer  Weise  den  sachlich  ver- 
kehrten 8chluss  ziehen  müssen:  atoraa  non  videntur,  at  tarnen  alio  sensu 
percipiuntur,  ergo  sunt.  Berum  primordia  (268)  sind  noch  nicht  Atome  — 
deren  Existenz  wird  erst  von  483  an  erwiesen  —  und  der  Dichter  spricht 
es  ja,  265—270,  klar  aus,  dass  er  nur  den  Einwurf  widerlegen  will,  der 
gegen  die  Existenz  von  rerum  primordia,  d.  h.  dem  Etwas  im  Gegensatz 
zum  ml  —  dem  in  unsichtbaren  Theilen  zur  Verwendung  kommenden  Stoffe, 
von  ihrer  Unsichtbarkeit  hergenommen  werden  könnte.  Ebenso  begreift 
mau  die  Behauptung  nicht,  Lucrez  rede  II  294  von  dem  Universum  wie  von 
einem  Kosmos.  Eine  Veränderung  im  omne  wäre  es,  wenn  eine  neue 
Kraft  die  Atome  zwänge  die  primäre  Bewegung  des  Fallens  mit  der  des 
Steigens  oder  Horizontalfliegens  zu  vertauschen. 

Zu  den  ärgsten  Missverständnissen  und  daraus  entspringenden  un- 
gerechten Vorwürfen  gegen  den  Dichter  führt  die  Vermischung  der  Be- 
griffe »non«,  vaeuum,  tpatium  etc.,  8.  23,  welcher  Hoerschelmann's  Unter- 
suchung nun  wohl  für  immer  gesteuert  haben  wird.  Die  ganze  Lehre 
von  den  partes  minimae  missversteht  Woltjer,  obgleich  der  Irrthum  Lach- 
mann's  inzwischen  von  mehr  als  einem  halben  Dutzend  Lucrezforscher 
wetteifernd  widerlegt  worden  ist.  Wie  konnte  er,  dem  doch  Munro  zur 
Hand  war,  S.  25  Anm.  schreiben  »Minus  recte  Lucretius  I  626,  27  quoniam 
minima  sint  primordia  ea  quoque  esse  solida  atque  aeterna  dicit?«.  Bei 
solchen  Missverständnissen  kann  natürlich  auch  das  aus  den  Quellen 
beigebrachte  Material  nicht  überall  richtig  verwendet  sein. 

Besser  ist  im  Allgemeinen  Cap.  II.  »de  mundi  ex  atomis  ortu«, 
wenn  schon  auch  hier  manches  Schwierige  nicht  genügend  verstanden 
oder  doch  nicht  genügend  gewürdigt  erscheint  —  so  die  ewige  Bewegung 


ß)  In  der  Praef.  sagt  er,  »sero  ad  haec  studia  delatus,  majore  industria 
et  intentione  temporis  defectum  compensare  coactus  etc. 


74 


der  Atome  in  den  Stoffen,  S  36  —  und  auch  gröbere  Irrthümer  nicht 
ganz  vermieden  sind.  So  werden  8.  38  Epikur  und  Lucrez  getadelt,  weil 
sie  nicht  gesehen  hätten,  dass  die  Atome,  wenn  sie  an  Zahl  unendlich 
wären  (»atomorum  infinitus  est  numerus«),  den  unendlichen  Raum  ganz 
ausfüllen  müssten.  Wir  konnten  sie  sehen,  was,  wie  die  Mathematik 
lehrt,  vollkommen  falsch  ist?  Den  67voe  des  Demokrit  verwechselt  Woltjer 
S.  38  offenbar  mit  der  von  Descartes  ersonnenen  Bewegung  im  Ringe! 
8.  40  wird  Lucrez  getadelt,  weil  er  absolute  und  relative  Bewegung 
verwechsle.   Auch  das  ist  ein  Irrthum. 

Bei  Cap.  III  »de  animo«  und  Cap.  IV  »de  simulacris«  ist  mehrfach 
die  vortreffliche  Arbeit  von  Th.  Tonte  »Epikur's  Kriterien  der  Wahr- 
heit«7) zu  vergleichen.  Woltjer  zieht  die  Epikur's  Meinung  wiederge- 
benden 8tellen,  wie  in  den  vorigen  Capiteln,  auch  hier  in  ausreichender 
Weise  heran  und  bezieht  sie  hier  fast  immer  wesentlich  richtig.  Wenn  er 
die  ündeutlichkeit  hervorhebt,  welche  bei  Lucrez  zuweilen  aus  der  Zwei- 
deutigkeit des  Wortes  sensit«  und  dem  nicht  immer  genauen  Gebrauche 
von  animus  und  animo  entspringe,  S.  66  f.,  so  muss  man  ihm  Recht  geben, 
ebenso,  wenn  er  Heraklit  als  den  III  359  -  369  bekämpften  Gegner  be- 
zeichnet, S.  63  f. 

In  der  Frage,  ob  die  quarta  essentia  mit  dem  Geiste  identisch 
sei,  entscheidet  er  sich  (S.  69,  70),  gegen  Reisacker,  Epicuri  de  animorum 
natura  doctrina  a  Lucretio  discipulo  tractata8)  S.  21,  dafür,  dass  auch 
der  animus  aus  allen  vier  Elementen  bestehe,  und  die  quarta  essentia 
»mentis  intima  parst  sei  -  mit  Recht,  wie  III  276-281  schlagend  beweist 
Auch  Tohte  urtheilt  so,  S.  3. 

Cap.  IV.  »de  simulacris«.  Ueber  den  Inhalt  der  zwischen  IV  124 
und  125  (126  und  127  Lachm.)  verloren  gegangenen  Verse  stellt  Woltjer 
eine  eigenthümliche  Vermuthung  auf,  S.  83.  Die  nächsten  Partien  will 
er  (8.  84 f.)  so  ordnen:  126,  175-  229,  141-  165,  166  —  174,  127—140; 
b.  dagegen  Susemihl  (nicht  Brieger,  wie  Woltjer  angiebt)  im  Piniol.  XXIX  423. 

Cap.  V.  »de  meteoris«.  Dies  Capitel  behandelt,  dem  Gang  ent- 
sprechend, welchen  Lucrez  in  B.  V.  nimmt,  Weltentstehung,  Astronomie, 
Urgeschichte  der  Menschheit.  Die  Abschnitte  156  -194,  195-  234,  be- 
sonders aber  den  ersteren  erweist  Woltjer  als  vor  allem  gegen  Plate  und 
dessen  entgegengesetzte  Darstellung  im  Timaeus  gerichtet,  S.  106  -  111. 
Zur  Erklärung  der  Lucrezischen  Kosmogonie  wird  natürlich  vor  allem 
Plut  Plac.  phil.  I ,  c  IV  benutzt.  Der  Vorwurf,  welcher  dem  Dichter 
wegen  I  1051  ff.  gemacht  wird,  nämlich,  dass  er  die  Gegner  nicht  durch- 
aus von  ihrem  Standpunkte  aus  bekämpfe,  S.  121  f.,  trifft  die  ganze 
Epikurische  und  Epikureische  Polemik.  Die  astronomischen  Darstellungen 
findet  Woltjer  zum  Theil  nicht  klar  genug,  so  612  ff.,  S.  129,  180.  Das 


7)  Gymnasialpro gr.  Clausthal  1874. 

•)  Programm  des  kathoL  Gymn.  zu  Köln  1866. 


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Lucretius. 


75 


Lucrezische  GemÄlde  der  Urgeschichte  der  Menschheit  empfängt  einiges 
Licht  von  der  auf  Epikureische  Quellen  zurückgehenden  Darstellung  Dio- 
dor's,  I  c.  7,  S.  137  146. 

Cap.  VI.  »de  reliquis  meteorisc.  In  diesem  Capitel  findet  Woltjer 
unter  anderm  (S.  157),  die  VI  1065-  1077  angeführten  Beispiele  sammt 
der  verallgemeinernden  Zusammenfassung  bis  1084  passten  gar  nicht  auf 
die  zu  erklärende  Erscheinung  Er  will  deshalb  1085  -  1087  vor  1063 
stellen,  aber  das  est  etiam  und  das  quaedam  in  1085  f.  zeigen  ja  deutlich, 
dass  Beispiele  von  anderer  Art  der  Verknüpfung  vorangegangen  sein 
müssen.  Die  unnützen  und  unfruchtbaren  ambages  in  der  zweiten  Hälfte 
des  B.  VI  sind  für  den  geistigen  Zustand  des  müde  gewordenen  Dichters 
charakteristisch.  Die  Schilderung  der  Pest  soll  garnicht  unmittelbar  aus 
dem  Thucydides  genommen  seiD,  S.  159f.;  aber  die  vorhandenen  Ab- 
weichungen sind  von  Munro  viel  wahrscheinlicher  auf  Missverständnisse 
des  schwierigen  Textes  zurückgeführt  worden. 

Ein  siebentes  und  letztes«Capitel  handelt  »de  morali  Lucretii  doo 
trinac  Hier  werden  die  betreffenden  Partien  in  geeigneter  Weise  zu- 
sammengestellt. Im  »Epilogus«  endlich,  auf  den  schon  Bezug  genommen 
ist,  muss  die  Herabsetzung  von  Lucrez'  philosophischer  Begabung  — 
S.  183  apparuit,  poetam,  quam  vis  non  prorsus  philosophi  ingenio  destitu- 
tum,  Urnen  vix  philosophi  nomine  dignum  esse  —  entschiedenen  Wider- 
sprach erregen.  Die  meisten  Lucrezforscher  werden  der  Meinung  sein, 
der  Dichter  übertreffe  seinen  Meister  weit  an  Schärfe  des,  freilich  nicht 
schöpferischen,  philosophischen  Denkens. 

Hoffen  wir,  dass  das  Woltjersche  Buch,  welches  einem  wirklichen 
Bedürfhiss  entgegenkommt,  eine  zweite  Auflage  erlebt  und  sich  so  dem 
Verfasser  Gelegenheit  zu  höchst  notwendigen  Verbesserungen  bietet. 

Unter  den  im  vorangeschickten  Verzeichniss  als  dem  Referenten 
nicht  vorliegend  bezeichneten  Büchern  werden  die  Bockemüller'schen 
Publicationen  am  meisten  vermisst  werden.  Ich  gedenke  ihre  Besprechung 
nachzuholen.  An  einem  Bericht  über  die  Patin'sche  Uebersetzung9), 
welche  nach  dem  Tode  des  Verfassers  von  Freunden  herausgegeben  ist, 
dürfte,  wenn  ich  Max  Bonnet's  sehr  schonende  Beurtheilung  in  der  Revue 
critique,  1877,  S.  317  f.  richtig  auffasse,  der  Leser  nicht  viel  verlieren. 
Mit  dem  Fortschritt  der  Wissenschaften  kann  eine  Lucrezübersetzung 
kaum  etwas  zu  thun  haben,  in  Bezug  auf  die  berichtet  wird  »M.  Patin 
a  s ni vi  les  textes  autrefois  en  credit  de  Creech,  de  Wakefield  et  plus 
particulierement  celui  de  la  coliation  Lemairec 

Von  der  ausgezeichneten  Italienischen  Uebersetzung  von  Vanzo- 
lini  —  s.  den  vorigen  Jahresb.  S.  202  —  ist  jetzt  das  letzte  Heft,  L.  VI 
enthaltend,  erschienen. 

»)  Lucrece  de  la  naturc.  —  Traduction  nouvelle  par  M.  Patin.  Paris, 
Hachette  et  O,  1876. 


Jahresbericht  über  die  Römischen  Bukoliker. 

Von 

Dr.  Tb.  Fritzsche 

in  Güstrow. 


1.  De  quarta  Vergili  ecloga  interpretanda.  Von  Dr.  Rudolf  Hoff- 
mann. Programm  der  Klosterschule  Rossleben.  Halle  1877.  16  S.  4. 

Die  Abhandlung  zerfällt  in  zwei  Theile,  einen  retrospectiven  S.  1—6, 
der  die  bisher  aufgestellten  Deutungsversuche  klar  und  übersichtlich  be- 
spricht, und  einen  positiven,  in  welchem  eine  neue  Erklärung  des  räthsel- 
haften  puer,  und  zwar  eine  allegorische,  versucht  und  an  der  Hand  des 
Textes  durchgeführt  wird,  S.  7  -  16. 

Nach  einer  Beleuchtung  der  schwachen,  für  einen  Asinius  Saloninus 
geltend  gemachten  Gründe  kehrt  der  Verfasser  seine  Spitze  gegen  die 
gewöhnliche  Annahme,  es  sei  Asinius  Gallus,  des  Pollio  ältester  Sohn 
(von  dem  er  übrigens  S.  3  zugesteht  nihil  igitur  obstat  quominus  Asinium 
Gallun  a.  u.  c.  714  na  tum  esse  putemus)  gemeint,  sowie  gegen  die 
gar  nicht  so  unwahrscheinliche  Voss'sche  (Virg.  Id.  I,  179)  zuletzt  von 
Ribbeck  adoptirte  Hypothese,  Asinius  Gallus  habe  nach  der  Einnahme 
von  Salonae  durch  seinen  Vater  den  Beinamen  Saloninus  erhalten,  wo- 
durch Asinius  Gallus  und  Saloninus  dieselbe  Person  würden,  und  erhebt 
einen  zweifachen  Einwand.  Er  bemerkt  nämlich  S.  3:  At  quomodo  de 
Asini  Pollionis  filio  poeta  tarn  praeclara  vaticinari  potuerit  equidem  non 
intellego.  Fuit  quidem  C.  Asinius  Pollio  magni  ingenii  magnaeque  in  rep. 
auctoritatis,  ita  tarnen,  ut,  quo  tunc  res  essent  statu,  secundas  in  rep. 
ageret  partes,  Antonio  et  Octaviano  summam  rerum  tenentibus.  Talis 
autem  viri  filium  nasciturum  orbem  terrarum  umquam  recturum  esse  va- 
ticinari fuisset  poetae  et  imprudentis  et  incauti.  Et  Octavianum  enim  ei 
Antonium  tale  vaticinium  aegre  laturos  esse  cuilibet  patebat.  Quid  vero 
si  infans  ille  nasciturus  puella  fuisset,  non  puer?  Risum  profecto  mo- 
visset  praeclarum  poetae  vaticinium.  Der  erste  Punkt  ist  sicherlich  von 
Bedeutung:  ihm  eben  ist  es  zuzuschreiben,  dass  man,  abgesehen  von  der 
messianischen  Hallucination,  auf  so  ziemlich  alles  Mögliche  und  Unmög- 


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Vergilius. 


77 


liehe  gerat hen  hat,  auf  das  von  der  Octavia  erwartete  Kind,  auf  einen 
S pro ss  des  Octavian  und  der  Scribonia,  oder  des  Marcellus  und  der  Julia, 
ja,  um  das  Maass  voll  zu  machen,  auf  bereits  vor  dem  Jahre  40  ge- 
borene Kinder.  Indessen  darf  nicht  vergessen  werden,  dass,  wenn  wir 
von  unserm  Standpunkt  und  belehrt  durch  die  Ereignisse  nach  dem 
Jahre  40  uns  zu  wundern  geneigt  sind,  wie  Yergil  dazu  kam,  dem  gegen 
Octavian  und  Antonius  allerdings  in  den  Hintergrund  tretenden  Pollio 
eine  bedeutsamere  Rolle  anzuweisen,  als  er  sie  nachher  factisch  gespielt 
bat,  daraus  keineswegs  folgt,  dass  Yergil  ihm  nicht  eine  solche  Bedeutung 
im  Jahre  40  wirklich  beigemessen  habe.  Yergil  konnte  eben  nicht  in 
die  Zukunft  blicken.  Vielmehr  ist  zu  argumentiren :  da  Yergil  von  be- 
sonderer Werth  Schätzung  seines  Gönners  Pollio  erfüllt  war,  ist  es  sehr 
begreiflich,  dass  er  in  dessen  Persönlichkeit  grösseres  Vertrauen  setzt, 
als  es  spater  die  Ereignisse  rechtfertigen.  Es  thut  dem  Dichter  keinen 
Abbruch,  wenn  wir  zugestehen  müssen,  dass  er  darin  wenig  politischen 
Scharfblick  gezeigt  hat.  Dieser  ist  ihm  überhaupt  nicht  eigen  (Teuffei 
BLS  225,  6);  eine  ideal  angelegte,  zur  Schwärmerei  neigende  Natur,  ist 
ihm  der  Friede  das  Ziel  der  Sehnsucht:  als  Verkörperung  des  Friedens- 
gedankens erscheint  ihm  Pollio,  der  Vermittler  des  Brundusinischen  Ver- 
trages zwischen  Octavian  und  Antonius,  und  so  bietet  sich  seiner  poeti- 
schen Gestaltungskraft  in  der  Thatsache,  dass  ein  Nachkomme  des  nun- 
mehrigen Consuls  Pollio  erwartet  wurde,  ein  Anlass,  durch  eben  diesen 
Nachkommen  die  Wiederkehr  des  goldenen  Zeitalters  inauguriren  zu 
lassen.  Und  was  das  zweite  Bedenken  betrifft  —  wie  wenn  es  nun  ein 
Mädchen  geworden  wäre?  —  so  leuchtet  allerdings  ein,  dass  der  Ver- 
fasser ein  Interesse  daran  hat  es  auszunutzen  um  zu  dem  Schluss  zu 
kommen:  weil  das  nicht  vorauszusehen  war,  so  muss  puer  überhaupt 
heissen  Kind,  mithin  sind  wir  auf  eine  allegorische  Erklärung  ange- 
wiesen, —  aber  es  ist  diese  Folgerung  ebensowenig  stringent  als  Spohns 
Schluss:  weil  Yergil  das  Geschlecht  des  erwarteten  Kindes  nicht 
vorherwissen  konnte,  dieses  aber  dennoch  als  masculinum  bezeichnet,  so 
-  musste  das  Kind  bereits  geboren  sein.  Richtig  hingegen  und  zugleich 
naheliegend  genug  erscheint  mir  nur  der  Schluss:  weil  Yergil  den 
Erwarteten  als  Knaben  besingt,  sich  aber  auch  die  Möglichkeit  denken 
musste,  dass  ein  Madchen  geboren  wurde,  so  fand  er  sicherlich  ein  Mittel, 
der  eventuellen  Lächerlichkeit  seiner  Prophezeiung  vorzubeugen.  Das 
bot  sich  ihm  entweder  darin,  dass  er  die  Veröffentlichung  seines  Ge- 
dichtes bis  dahin  zurückhielt,  dass  wirklich  ein  Sohn  geboren  war,  so 
dass  wir  in  dem  Liede  eine  Beglückwünschung  zur  Geburt  des  Sohnes 
zu  erblicken  hätten,  in  welcher  der  Dichter  als  Seher  vor  der  Geburt 
auftritt,  oder  aber  Yergil  schützte  sich  durch  die  absichtliche  Mehr- 
deutigkeit des  puer  vor  einer  etwaigen  Blossstellung.  Welchen  dieser 
Wege  der  Dichter  eingeschlagen  hat  ist  nicht  zu  entscheiden,  beide 
bieten  sich  ungezwungen  dar:  die  letztere  Annahme  bringt  gleichzeitig 


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78 


Römische  Bukoliker. 


für  das  im  Liede  stark  hervortretende  mystische  Element,  das  übrigens 
auch  anderweitig  gerechtfertigt  ist,  eine  immerhin  willkommene  Er- 
klärung. 

Können  wir  hiernach  des  Verfassers  Bedenken  gegen  die  Beziehung 
auf  Asinius  Gallus  als  stichhaltig  nicht  anerkennen,  so  muss  dasselbe  von 
der  proponirten  allegorischen  Deutung  gelten.  Diese  läuft  darauf  hinaus, 
dass  aus  v.  49  cara  deum  suboles,  magni  Iovis  incrementum  als  Vater 
Jupiter,  und  aus  v.  61  matri  longa  decem  tulerunt  fastidia  menses  als 
Mutter  die  Terra  (warum  nicht  lieber  Tellus?)  gewonnen  wird,  die  von 
dem  als  befruchtender  Regen  ihr  sich  nahenden  Gemahl  (Ecl.  VII.  60 
Iuppiter  et  laeto  descendet  plurimus  imbri)  als  Sohn  gebiert  —  das  neue 
Jahrhundert,  vergl.  S.  10:  Tenendum  autem  est  nondum  apparuisse  novam 
hanc  felicitatem,  sed  orituram  esse  inde  a  natalibus  pueri  alicuius  nasci- 
turi,  neque  perfectam  statim  atque  absolutam  evasuram  esse,  sed  ita  cum 
puero  illo  coniunctam  esse,  ut  initium  captura  sit  inde  a  natalibus  eius, 
incrementa  vero,  cum  ille  adoleverit,  perfecta  denique  futura  sit  atque 
absoluta,  cum  ille  ad  aetatem  constantem  pervenerit;  ut  verbo  rem  ab- 
solvam,  hunc  puerum  esse  tamquam  auctorem  novae  felicitatis.  Es  steht 
diese  Vermuthung  in  einem  gewissen  Zusammenhange  mit  Heyne's  Idee, 
Prooem.  ecl.  IV  —  deflexit  igitur  orationem  ad  puerum  illum,  qui  primus 
in  huius  saeculi  auspiciis  est  nasciturus  —  zeichnet  sich  aber  vor  dieser 
durch  umsichtige  Begründung  aus.  Allein,  um  von  inneren  Momenten 
abzusehen  (man  vergleiche  nur  die  mustergültige  Allegorie  Hör.  Carm.  L 
14  und  dazu  Quintil.  VIII.  6.  44),  welche  dieser  sehr  in  der  Luft  schwe- 
benden Personification  sich  entgegenstellen,  so  fügen  sich  verschiedene 
Stellen  des  Gedichtes  selbst  nicht  in  diese  hinein,  soviel  Mühe  sich  auch 
der  Verfasser  giebt  sie  ihr  anzupassen.  Ganz  besonders  gilt  dies  von 
v.  15-17,  wo  der  Verfasser  selbst  zugestehen  muss:  Verba  autem  et  ipte 
viikbitur  Ulis  debentur  pueri  personae  neque  nobis  anxie  quaerendum 
est,  ut  ea  temporis  notioni,  quae  subest  illi,  ad  verbum  accomodemus. 

Sind  wir  hiernach  ausser  Stande,  dem  Ergebniss  der  Schrift  bei- 
zupflichten, so  ist  dieselbe  andrerseits  durch  lichtvolle  Darstellung,  ge- 
schickte und  scharfsinnige  Verwendung  des  reichen  Materials  und  manche 
schätzbare  Erörterung,  namentlich  in  Bezug  auf  das  Weltjahr  und  den 
philosophischen  Standpunkt  des  Dichters,  ein  dankenswerther  Beitrag 
zur  Lösung  eines  Problems,  das  von  jeher  eine  crux  grammaticorum  ge- 
wesen ist. 

2.  Quibus  temporibus  quoquc  deinceps  online  Vergilius  eclogas 
composuerit.  Von  Prof.  Rudolf  Bitschofsky.  Beigabe  des  eilften 
Jahresberichts  des  nieder-oesterr.  Landes-Realgymnasiums  zu  Stockerau 
1876.  —  Im  Selbstverlage  des  Realgymnasiums.   28  S.  8. 

Ausgehend  von  C.  Schaper's  Abhandlungen  in  Fleckeisen's  Jahrb. 
Bd.  89,  S.  633 ff.  769 ff.,  nach  welchen  Ecl.  1.  2.  3.  5.  7.  8.  9  in  den 


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Vergilius. 


79 


Jahren  42  -  88,  4.  6.  10  hingegen  zwischen  27  —25  geschrieben  sind,  sucht 
der  Verfasser  im  Allgemeinen  die  von  Ribbeck  Proll.  S.  1  - 13  festge- 
haltene Abfassongszeit  42  —  39  als  richtig  nachzuweisen,  indem  er  die 
Zeugnisse  der  Grammatiker  von  Neuem  durchgeht  und  für  deren  Glaub- 
würdigkeit eine  Lanze  bricht.    Allerdings  mit  nicht  immer  gleichem 
Glücke;  denn  wenn  er  sich  für  die  rides  des  Asconius  u.  a.  auf  Serv.  zu 
Ecl.  III.  105  beruft:  Asconius  Pedianus  dicit,  ae  Vergilium  dicentem  audüse: 
in  hoc  loco  se  grammaticis  crucem  fixisse  und  daraus  folgert:  Qui  his 
de  rebus  a  Gallo  vel  ipso  VergiUo  aliquid  accepisset,  nonne  eundem  etiam 
de  bucolicon  temporibus  quibus  coepta  et  perfecta  fuerint,  ab  nno  alterove 
Ulorum  certiorem  fieri  potuisse  versimile  est?  so  Obersieht  er,  dass  Mad- 
vig  bereits  im  Jahre  1828  De  Q.  Asc.  Ped.  S.  7  ff.  nachgewiesen  hat,  dass 
Asconius  erst  etwa  zwanzig  Jahre  nach  Vergil's  Tode  geboren  ist,  wonach 
dann  der  Werth  jener  Versicherung",  resp.  der  Stelle  zusammenbricht. 
Auch  andere  Beweise  ermangeln  mitunter  der  Triftigkeit,  wie  wenn  für 
das  Triennium  der  Grammatiker  geltend  gemacht  wird  S.  4:  Nescio  an 
nemini  mirum  videbitur,  Vergilio  triennio  tantummodo  ad  componendas 
eclogas  opus  fuisse,  siquidem  consideraverit,  quam  parvo  haec  carmina 
sint  ambitu.  Hingegen  zeigt  die  Behandlung  der  einzelnen  Eclogen  von 
8-  5  an  ein  unbefangenes  und  selbständiges  ürtheil  und  gelangt  meist 
zu  richtigem  Resultat   Dies  gilt  namentlich  von  Ecl.  V,  welche  der  Ver- 
fasser als  Verherrlichung  des  Geburtstages  des  Caesar  in  das  Jahr  42 
verlegt.  Zutreffend  ist  auch  der  Einwand,  den  er  gegen  Schapens  durch 
Berufung  auf  Tasso 's  freie  Nachahmung  der  Episode  vom  Nisus  und  Eurya- 
lus  gemachten  Ehrenrettungsversuch  in  Bezug  auf  die  von  Servius  zu 
Ecl.  II.  1  dem  Dichter  zur  Last  gelegte  Verirrung  erhebt  8.  12 :  Scha- 
pens id  unum  non  satis  eonsiderasse  videtur,  interesse  in  hac  re  inter 
poßtam  epicum  et  bucolicum.  Ille  profecto  opus  suum  non  condidit  nescio 
quem  imitandi  gratia  (offenbar  meint  der  Verfasser  hier  den  Tasso  ganz 
speziell):  immo  argumentum  ad  suum  potius  arbitrium  tractavit,  narra- 
tionem  illam  aut  non  poterat  imitari  aut  paulo  debebat  commutare,  si- 
quidem carmine  suo  vellet  reciperc.   At  Vergilius  nullis  finibus  coactus 
erat,  quominus  accurate  Theocritum  sequeretur.  Daher  pflichten  wir  dem 
Verfasser  vollkommen  bei,  wenn  er  mit  Spohn  über  den  Charakter  der 
ganzen  Ecl  oge  urt  heilt :  tot  um  hoc  Carmen  artis  potius  est  specimen,  quam 
amoris  impudici  et  vesani  documentum.    Richtig  betont  der  Verfasser 
endlich  hinsichtlich  der  Ecloge  VI  Ribbeck  gegenüber  die  Notwendig- 
keit, sie  nach  Ecl.  EX  zu  setzen. 

3.  Vergilianarum  Quaestionum  specimen  prius  de  temporum  usu 
scripsit  Julius  Ley  Dr.  phil.  Gymn.  prof.  Saarbrücken  1877.  24  S.  4. 

Seiner  ebenso  gründlichen  als  methodisch  angelegten  und  scharf- 
sinnig durchgeführten  Arbeit  voran  stellt  der  Verfasser  das  gewonnene 
Resultat,  dass  eine  besondere  Abweichung  vom  prosaischen  Gebrauche 


80 


Römische  Bukoliker. 


der  Tempora  bei  Vergil  obwalte  im  Gebrauch  des  Praesens  und  Perfectum. 
Ganz  entgegengesetzt  der  Prosa  nämlich  stehe  das  Praesens  (es  ist  des 
Praes.  hist.  gemeint)  ubicunque  res  g  estae  quieto  et  »edato  cursu  deßuenu* 
narrantur,  das  Perf.  hist.  dagegen  in  lebhafterer  Erregtheit  der  Erzählung. 
Dieser  interessanten  Wahrnehmung ,  welche  im  Verlaut  der  Schrift  aus- 
führlich dargelegt  und  überzeugend  nachgewiesen  wird,  folgt  die  weitere 
Beobachtung,  dass  Vergil  in  der  geschickten  Wahl  der  Tempora  seiner 
coordinirten  Sätze  sich  als  Meister  der  Kunst,  die  prosaische  Periode 
mit  ihren  mannigfachen  Nüancirungen  der  Unterordnung  auch  in  aufge- 
löster Form  nachzubilden,  gezeigt  habe.  Leider  hat  der  Raum  nicht 
ausgereicht,  um  auch  dieses  Kapitel  vorzuführen,  zu  dessen  Bearbeitung 
der  Verfasser  ganz  besonders  qualificirt  erscheint,  wie  aus  einzelnen  ge- 
legentlichen Erörterungen  hervorgeht. 

In  der  Behandlung  des  Praesens  ist  neu  die  Behauptung,  dass  dieses 
Tempus  sich  nie  in  Vertretung  des  sogen.  Perfectum  logicum  findet.  Die 
Stellen,  welche  bisher  für  einen  solchen  Gebrauch  angezogen  wurden, 
verweist  der  Verfasser  entweder  in  das  Gebiet  des  Graecismus,  also  ge- 
nerat  =  rcxret,  oder  —  und  das  ist  wiederum  eine  vorzügliche  Beobach- 
tung —  zeigt,  dass  solche  Praesentia  nur  in  Relativsätzen  vorkommen, 
wo  sie  vielmehr  das  Impf.  Perf.  hist  oder  Plusquampf.  vertreten,  wie 
z.  B.  II.  275  quantum  mutatus  ab  illo  Hcctore  qui  redit  =  redierat. 
Beachtenswerth  ist  hier  noch  die  Zurückweisung  des  von  Wagoer  Quaest. 
Verg.  VII.  3  (T.  IV  S.  596)  statuirten  Unterschiedes  zwischen  fatur 
und  fatus. 

Während  darauf  das  Imperfectum  verhältnissmässig  kurz  abgehan- 
delt ist  —  etwas  wesentlich  Neues  bringt  dieser  Abschnitt  nicht,  wenn- 
gleich auch  er  nicht  feiner  Observationen  ermangelt  —  bespricht  der 
Verfasser  sehr  eingehend  das  Perfectum,  das  den  Hauptinhalt  der  ganzen 
Schrift  bildet  Hier  findet  sich  nun  der  mit  Spannung  erwartete  Nach- 
weis, dass  der  Dichter  ubicunque  altiore  quodam  cothurno  incedit  et 
pleniore  ore  sive  res  sive  sententias  pronuntiat,  relicto  tempore  praesenti, 
tamquam  id  tenue  sit  et  tritum  prae  rerum  magnitudine,  ad  perfectum 
transcendit  Dieser  wird  zunächst  geführt  aus  einer  Reihe  von  Stellen, 
in  denen  die  Gewichtigkeit  des  Dargestellten  schon  in  der  Klangfülle  des 
Perf.  zur  Geltung  kommt,  wie  II.  52.  53  contorsit,  stetit  Ula  tremens 
uteroque  recusso  Insonuere  cavae  gemitumque  dedere  cavernae.  Diesen 
schliessen  sich  solche  an,  in  denen  gewaltige  Affecte  geschildert  werden; 
Uberzeugend  ist  der  Blick  auf  die  ansehnliche  Reihe  der  Perfecta  nach 
Art  des  obstipui  steteruntque  comae.  Ebenso  beweiskräftig  sind  die 
Perfecta  am  Eingang  von  Digressionen,  während  die  Rückkehr  zum  Faden 
der  Erzählung  durch  das  Perf.  hist.  erfolgt,  welches  somit  als  das  eigent- 
lich erzählende  Tempus  figurirt,  wie  I.  60  Sed  pater  omnipotens  speluncis 
abdidit  atris  Hoc  metuens,  molemque  —  Imposuit,  regemque  dedit.  Ueber 
anderweitige  nicht  minder  frappante  Gebrauchsweisen  des  Perfectums 


Römische  Bukoliker 


81 


müssen  wir  uns  versagen  zu  referiren:  genug,  dass  der  Verfasser  der 
poetischen  Kunst  Vcrgil's  auf  einem  Gebiete  nachzugehen  gewusst  hat, 
das  noch  lange  nicht  genug  gewürdigt,  ja  wohl  gar  mit  vornehmer  Ab- 
schätzigkeit hin  und  wieder  zu  den  Pedanterien  gerechnet  wird.  Dazu 
kann  es  allerdings  ausarten,  wenn  man  das  Gras  wachsen  hören  will  und 
sich  den  Blick  nicht  frei  zu  halten  weiss,  wie  es  der  Verfasser  thut  mit 
seiner  trefflichen  Bemerkung:  Nam  formarum  varietate  delectantur  poetae, 
neque  quisquam  nisi  insipiens  certas  quasdam  leges  scribendi  iis  imponere 
volet.  Solche  Gesetze  muss  man  vielmehr  aus  ihnen  herauszuempfinden 
verstehen:  dass  sich  dem  so  Gewonnenen  doch  nicht  alles  unterordnen 
will,  liegt  eben  in  der  freien  Bewegung,  die  dem  Dichter  am  wenigsten 
verkümmert  werden  darf.  So  gestehe  ich,  dass  mir  bisher  keine  genü- 
gende Erklärung  des  Tempuswechsels  in  dem  berühmten  Verse  Conticuere 
omnes  intentique  ora  tenebant  bekannt  geworden  ist,  auch  die  des  Ver- 
fassers befriedigt  mich  nicht. 

Soll  ich  der  vorzüglichen,  aus  dem  Ganzen  heraus  gearbeiteten 
Abhandlung,  deren  Fortsetzung  hoffentlich  bald  erscheint,  gegenüber  einen 
Wunsch  aussprechen,  so  ist  es  der,  dass  sich  der  Verfasser  ganz  auf  die 
Aeneis  beschränke  und  die,  übrigens  mit  Recht  sparsam  eingestreuten, 
Belege  aus  den  Bucol.  und  Georg,  einer  besonderen  Abhandlung  vorbe- 
halte. Die  Stilgattungen  in  diesen  Dichtungen  sind  ebenso  verschieden, 
wie  Homer  und  Theokrit,  und  das  muss  sich  iiothwendig  auch  im  Ge- 
brauch der  Tempora  documentiren. 

4.  Ueber  den  Einäuss  des  Ennius  auf  Vergil.  Von  Prof.  C.  A. 
Bentfeld.  Progr.  des  k.  k.  Staats- Gymnasiums  in  Salzburg  1875. 
24  S.  gr.  8. 

Die  bei  gelehrter  Benutzung  der  vorhandenen  Quellen  ansprechend 
und  geschmackvoll  geschriebene  Abhandlung  behandelt  in  drei  Abschnitten 
die  literarische  Bedeutung  des  Ennius,  die  aus  seiner  geistigen  Verwandt- 
schaft mit  ihm  sich  erklärende  Vorliebe  des  Vergil  für  den  calabrischen 
Epiker  und  den  Einfluss  des  Ennius  auf  vergilische  Anschauung  und 
Darstellung.  Den  massvollen  Urtheilen  des  Verfassers  wird  man  ziemlich 
überall  beistimmen;  wenn  indessen  für  Horaz'  Ep.  II.  1.  50 ff.  88 ff.  Aeusse- 
rungen  als  im  Unmuth  hingeworfen  Nachsicht  verlangt  wird,  so  scheint 
das  nicht  der  Sachlage  entsprechend.  Horaz  ist  gereizt,  so  oft  er  die 
Erfahrung  machen  muss,  dass  die  zur  Modethorheit  gewordene  Vorliebe 
für  Alt rrth timliches  zur  Verkennung  des  Werthes  dessen,  was  die  Gegen- 
wart bietet,  führt;  er  fühlt  es  wohl,  wie  schwer  es  ihm  gemacht  wird, 
sich  Popularität  zu  erwerben,  aber  diese  persönliche  bittere  Erfahrung 
verleitet  ihn  nicht  zu  einer  Verkennung  der  wirklichen  Verdienste  der 
alten  römischen  Dichter.  Zu  den  ewigen  Mustern  der  Griechen  empor- 
blickend misst  er  vielmehr  an  diesen  die  Leistungen  seiner  Vorgänger, 
welche  diesen  gegenüber  natürlich  zurücktreten  müssen :  sobald  er  selbst 

Jthrwbericht  für  Alterthu ro»-Wl*sen*ch*ft  1877.  II.  6 


82 


v  crgiuus. 


mit  seiner  Poesie  einem  Vorgänger  sich  gegenüber  stellt,  so  wägt  er 
sorgfältig  ab  und  seine  Urtheile  sind  nicht  durch  einen  Beigeschmack 
der  Missgunst  beeinträchtigt,  wie  man  ja  am  eingehendsten  in  seiner 
Würdigung  des  Lucilius  erkennt.  Und  dass  auch  Vcrgil  kein  blinder 
Verehrer  des  Hindus  war,  beweist  doch  wohl  am  besten  die  auch  vom 
Verfasser  angezogene  Aeusserung  aus  Donat's  Vita:  Cum  is  (Verg.)  ali- 
qnando  Ennium  in  manu  haboret  rogareturque,  quidnam  faceret,  respondit 
M  atirum  coliiyei-e  tk  stercore  Erurii. 

Der  Kern  der  Schrift  besteht  nun  S.  7  Ende  in  einer  Zusammen- 
stellung der  mehr  oder  weniger  bewussten  Anklänge  und  Imitationen. 
Viele  derselben  sind  allerdings  wohl  dem  Zufall  zu  verdanken,  besonders 
die  Epitheta  wie  prisci  Latini,  mollia  crura,  obscura  nox  u.  s.  w.,  die 
eben  Gemeingut  der  Sprache  sind,  doch  ist  eine  respectable  Zahl  augen- 
fälliger Imitationen  vorhanden,  die  der  Verfasser  mit  grossem  Fleiss  auf- 
gespürt und  in  übersichtlicher  Gruppirung  zusammengestellt  hat.  Eine 
Vergleichung  der  Präpositionen,  Adverbia,  Conjunctiouen,  namentlich  der 
Archaismen  stellt  der  Verfasser  noch  in  Aussicht.  Möchte  bei  der  Be- 
handlung der  Conjunctionen  der  ganze  Satzbau  des  Ennius,  so  weit  er 
sich  eruiren  lässt,  seine  Berücksichtigung  finden. 

5.  Vcrgilius  quae  graeca  exempla  secutus  sit  in  Georgicis.  Diss. 
inaug.    Scripsit  Arminius  Knoche.    Lipsiac  1877.  58  S.  8. 

Der  Verfasser  geht  die  bei  Heyne  -  Wagner  und  wählerischer  von 
Woldemar  Ribbeck  verzeichneten  griechischen  Quellen  der  Georgica  nach 
den  einzelnen  Autoren  durch,  behandelt  zuerst  die  griechischen  Fach- 
schriftsteller über  Ackerbau  u.  s.  w.  und  dann  die  übrigen  Dichter  der 
Griechen,  welche  Vergil  sonst  studirt  hat,  vor  allen  natürlich  Homer,  und 
knüpft  an  diese  Aufzählungen  seine  Betrachtungen,  wie  weit  in  denselben 
eine  bewusste  Nachahmung,  eine  unwillkürliche  Benutzung  oder  ein  zu- 
fälliges Zusammentreffen  gleicher  Gedanken  und  Wendungen  zu  erblicken 
sei.  Die  Arbeit  hat  den  Vorzug  eines  inassvollcn  Urthcils  und  guter 
Latinität,  wesentlich  neue  Resultate  vermag  sie,  wie  das  in  der  Natur 
des  Themas  liegt,  nicht  zu  bringen.  Immerhin  aber  ist  der  gegebene 
Conspectus  der  Imitation,  weil  er  nach  einem  richtigen  Gesichtspunkte 
geordnet  ist,  für  das  Studium  der  Georgica  willkommen. 

6.  Poösics  legeres.  La  Plöiade  latine.  Traductions  contenant  un 
choix  des  Poesics  legeres  de  Catulle,  Horace,  Virgile,  Gallus,  Propcrce, 
Ovide,  Tibulle,  Phedre,  Martiale,  Stace  etc,  par  E.  P.  Dubois-Guchau, 
Ofticicr  de  la  Legion -d'Honneur  et  de  l'Instruction  publique.  Paris. 
Didot  Frercs  1877.  —  VII  und  319  S.  8. 

Wenn  auch  ohne  eigentlich  wissenschaftliche  Bedeutung,  hat  diese 
Sammlung  von  Uebersctzungen  und  Nachdichtungen  schon  durch  den 
Namen  des  Verfassers  Interesse,  der  sich  bereits  durch  sein  zweibändiges 


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Römische  Bukoliker. 


83 


Werk  Tacitc  et  son  sieclc  (Paris,  Didier)  als  Kenner  der  römischen  Li- 
teratur erwiesen  und  ebenso  sein  poetisches  Talent  in  den  Caprices  d'un 
bomme  serieux  entfaltet  hat.  Als  Leser  hat  der  Verfasser  im  Auge  ce 
public  rultive,  litteraire,  aimable,  qui  ne  craint  pas  de  jeter  un  regard 
sur  l'etemel  tableau  de  nos  elegantes  faiblesses,  et  qu'attendent  chaque 
jour,  dans  nos  theätres,  des  saillies  et  des  emotion  s  moins  discretcs,  und 
will  diesem  einen  Blüthenstrauss  römischer  Dichtungen  darbringen,  der 
zugleich  erquicken  nnd  die  Quintessenz  des  Schönsten  bieten  soll,  was 
im  Garten  der  römischen  Lyrik  gewachsen  ist  Die  Auswahl  ist  sehr 
gelungen,  darin  liegt  ein  besonderer  Vorzug;  die  Behandlung  ist  zwang- 
los: wir  finden  nicht  nur  Uebersetzungen,  sondern  durch  Ueberschriften 
wie  extra it .  fragment,  röduetion  bezeichnete  Nachdichtungen,  in  denen 
das,  was  nach  des  Verfassers  Urthcil  dem  modernen  Geschmack  nicht 
zusagt,  ausgemerzt  ist.  Dem  Philologen  wird  eine  solche  Willkür  kaum 
behagen ;  für  den  Leserkreis,  der  in's  Auge  gefasst  ist,  mag  sie  unschäd- 
lich sein.  Die  zum  Theil  wunderschöne  Form,  die  unser  EmaBuel  Geibel 
seinen  Uebersetzungen  zu  geben  wusste,  wird  diese  schwerlich  populär 
zu  machen  im  Stande  sein,  ebensowenig  wie  dies  Herder,  Rückert  oder 
Bodenstedt  trotz  ihrer  Meisterhaftigkeit  gelungen  ist:  nur  wer  das  Ori- 
ginal kennt,  vermag  die  Nachdichtung  in  ihrer  ganzen  Schönheit  zu  er- 
lassen, und  für  diesen  ist  Treue  das  erste  Erforderniss.  Das  französische 
Publikum  mag  anders  empfinden:  jedenfalls  wird  es  ein  gutes  Zeichen 
fth*  die  fortschreitende  Bildung  unserer  Nachbarnation  sein,  wenn  Werke, 
wie  das  vorliegende,  nicht  nur  zum  Schmuck  des  Salons  dienen,  sondern 
auch  eifriges  Studium  finden.  Die  Form  ist  gewandt  und  ansprechend 
und  frei  von  Weitschweifigkeit;  das  Aeussere  durch  elegante  Ausstattung, 
Tonpapier  u.  s.  w.  einladend. 


6» 


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Jahresbericht  über  die  auf  Vulgärlatein  bezüg- 
liche Literatur  aus  dem  Jahre  1877. 

(Mit  Nachträgen  aus  dem  Jahre  1876). 

Von 

Dr.  E.  Ludwig 

in  Eisenach. 


Wölfflin's  Aufsatz  über  das  Vulgärlatein,  mit  dem  wir  im  vorigen 
Jahrgange  (1876.  II.  S.  239  ff.)  den  Bericht  eröffneten,  hat  verschiedene 
Specialforschungen  angeregt,  die  zu  den  besten  Arbeiten  zählen,  welche 
auf  dem  Gebiete  der  Vulgärlatinität  in  der  letzten  Zeit  erschienen  sind. 
Wenn  Wölfflin  noch  eine  Monographie  Qber  das  Bellum  Hispaniense 
vermisste,  so  sind  wir  nach  Kurzem  schon  mit  zwei  Abhandlungen  be- 
dacht worden,  in  welchen  die  Sprache  des  B.  H.  treffend  charakterisirt 
und  ihr  Verhältniss  zum  sermo  plebeius  eingebend  erörtert  ist.  Beide 
Schriften  sind  in  Plan  und  Ausfuhrung  unabhängig  von  einander,  wie  sie 
denn  fast  gleichzeitig  erschienen  sind.  Die  um  wenige  Wochen  ältere 
ist  die  von 

J.  Degenhart,  De  auctoris  belli  Hispaniensis  elocutione  et  fide 
historica.    Wirceburgi  1877.    79  S.  8. 

Nur  der  erste  (grössere)  Theil  des  Buches,  von  S.  1—43,  berührt 
unser  Gebiet.  Der  Verfasser  macht  im  Eingang  auf  verschiedene  bisher 
übersehene  oder  nicht  genügend  erörterte  Eigeuheiten  des  auet.  B.  H. 
aufmerksam  und  bezeichnet  die  Schreibweise  desselben  als  trocken,  ab- 
gerissen, unbehülflich  und  ungebildet  Doch  betont  Degenhart,  dass  die- 
ser militärische  Schriftsteller  auch  hier  und  da  einen  Anlauf  zu  schwung- 
vollerer Darstellung  nimmt,  wie  in  den  eingestreuten  Reden  und  in  den 
Schlachtberichten:  7,  3;  42,  2;  5,  5.  6;  31,  6.  7.  Sodann  weist  die 
Untersuchung  darauf  hin,  dass  der  Autor,  wenn  er  in  seiner  Rede 
Glanz  und  Würde  erstrebt,  iu  einen  gewissen  Schwulst  verfällt,  der  sich 
durch  das  ganze  Buch  hinzieht.  Dies  zeigt  sich  in  der  Häufung  syno- 
nymer Ausdrücke  und  im  Gebrauch  zahlreicher  Pleonasmen;  davon  sind 
dem  sermo  vulgaris  zu  überweisen:  rignum  ortender*  18,  5  finem  dirimer* 
25,  6  planicies  aequabatur  29,  2  ut  nleat  verba  facere  8,  7.  Umschrei- 
bungen von  coepi**e  mit  d.  Verb,  finit,  von  facere  mit  einem  Subst.  statt 


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Bellum  Hispaniense. 


85 


des  einfachen  Verbs  gehören  ebendahin.  Auf  der  andern  Seite  lässt  sich 
eine  gewisse  Beschränktheit  des  Wortschatzes  nicht  verkennen,  die 
man  der  Unbehülflichkeit  des  Soldaten  auf  Rechnung  zu  setzen  hat; 
Beispiele  S.  7-8.   Dürftig  ist  die  Satzverbindung:  seltener  Gebrauch 
der  Conj unktionen,  dagegen  häufig  Zeitbestimmungen  (eodem  die  u.  s.  w.) 
am  Anfang  des  Satzes;  auch  die  pronominale  Verbindung  ist  nicht  sel- 
ten (S.  8-9).   Sehr  oft  ist  ita,  auch  zur  Einleitung  des  Nachsatzes, 
verwandt;  diesen  Gebrauch  bezeichnet  Degenhart  mit  Recht  als  vulgär. 
Et  und  que  zur  Verbindung  häufig  verwandt,  ac  einmal,  atque  nie; 
sed  fünfmal,  autem  dreimal,  at  einmal,  verum  vero  nie;  wenn  ita 
allenthalben  sich  findet,  so  ist  nur  fünfmaliges  ita  que  daneben  auffallend; 
igitur,  ergo,  proinde  fehlen  gänzlich;  nam  ist  häufig,  namque, 
enim,  etenim  nur  je  einmal  vertreten,  u.  s.  w.   Von  den  Conjunktio- 
nen  der  Zeit-  und  Concessivsätze  fehlen  ubi,  postquam,  anteq'nam, 
quamquam  gänzlich.   Mithin  zeigt  auch  dieser  Abschnitt,  dass  der 
Autor  sich  auf  eine  geringe  copia  beschränkt  —  Gewisse  Ellipsen  leitet 
Degenhart  aus  der  Einwirkung  der  alltäglichen  Rede  ab:  so  die  Aus- 
lassungen der  Imperfektformen  von  esse  (S.  11),  von  via  bei  recta 
(S.  12).  —  Die  bei  Cicero  und  Caesar  nur  selten  verwendete  construc- 
tio  ad  synesin  erscheint  im  B.  H.  zum  ersten  Male  in  einer  grösseren 
Summe  von  Beispielen;  S.  14.  -  Syntax  der  Casus:  (S.  16)  zur  Be- 
zeichnung des  Zeitpunktes  kommt  id,  idemtemporis  sehr  häufig  für 
einen  so  kurzen  Text  vor;  die  Zeitdauer  ist  mit  dem  Abi.  (nur  einmal  m. 
d.  Acc)  bezeichnet,  erweislich  eine  Ausdrucksweise  des  sermo  plebeius, 
ebenso  wie  die  Verbindung  von  potiri  mit  dem  Acc  —  S.  19—24  wird 
die  Syntax  der  Präpositionen  besprochen,  die  mit  dem  Gebrauch  der  besse- 
ren Schriftsteller  nidht  überall  im  Einklang  steht;  in  mehreren  Fällen 
weist  der  Verfasser  die  üebereinstimmung  nach.  -  Beim  Gebrauch  des  Ad- 
jectivs  und  des  Adverbs  (S.  24)  bemerkt  Degenhart  die  seltene  Verwen- 
dung der  Superlativformen;  wo  der  Superlativ  erscheint,  ist  zu  beachten, 
dass  die  Mehrzahl  der  Beispiele  solche  Formen  enthält,  die  des  Positivs 
entbehren,  so  dass  die  eigene  superlativische  Bedeutung  als  solche  nicht 
mehr  gefühlt  ist.   Es  folgt  die  bekannte  Umschreibung  der  Comparative 
durch  Adverbia,  die  ja  im  Vulgärlatein  sehr  gewöhnlich  ist.  -  In  dem 
folgenden  Abschnitte  ist  u.  a.  hingewiesen  auf  Öen  Gebrauch  der  Prono- 
mina  reflexiua  und  demonstr.,  die  promiscue  verwendet  werden  (S.  26.  27), 
ferner  auf  die  Häufung  der  pronomina  (S.  28).   Eingehender  werden  die 
Tempp.  und  Modi  behandelt  (S.  28-34).  Verschiebung  des  Plqpfcts.  in's 
Ipfct,  Gebrauch  des  Indic.  für  den  Conj.  werden  als  vulgäre  Erscheinun- 
gen besprochen.   Der  Inf.  hist.  ist  selten,  das  Praes.  hist  desto  häufiger 
(in  der  consecutio  stets  mit  dem  Conj.  Ipf.);  quod  statt  des  Acc.  c  inf.; 
animadvertere  mit  ut,  impedire,  tardare  mit  Praepositionen 
verbunden ;  absolutes  Partie,  statt  des  P.  coniunetum,  u.  a.  m.   Der  Ver- 
fasser reiht  die  meisten  dieser  Vorkomnisse  den  Vulgarismen  an.  — 


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86  Vulgärlatein. 

8.  34—  36  wird  die  Abweichung  in  der  Wortstellung  besprochen.  Mit 
S.  36  beginnt  die  Aufzählung  der  besonderen-  Bildungen,  dann  folgt 
(S.  37)  der  letzte  Abschnitt  über  die  copia  verboruin.  Aus  ihm  erhellt 
wiederum  die  Vorliebe  der  Volkssprache  für  Verba  der  ersten  Conjuga- 
tion  und  für  Verba  composita  (meist  im  Sinne  der  Verba  simplicia).  Den 
Schluss  des  Abschnittes  (von  S.  40  an)  bildet  die  Besprechung  einer 
Reihe  von  hervorragenden  Einzelheiten  in  Wortbedeutung  und  Phrase, 
deren  Zugehörigkeit  zum  Urbanen  oder  vulgären  Gebiet  durch  Vcrglei- 
chung  mit  dem  Gebrauch  anderer  Schriftsteller  definirt  wird.  —  Degen- 
hart hat  erhebliche  Resultate  gefördert,  dass  man  nur  wünschen  kann, 
er  möchte  mit  seiner  feinfühligen  Analyse  auch  andere  Schriftsteller  be- 
handeln, deren  Sprachgebrauch  noch  der  Darlegung  harrt.  Nur  würden 
wir  bei  weiteren  Arbeiten  statt  des  fortlaufenden  Textes  oder  nebeu  dem- 
selben eine  äussere  Abtheilung  und  Rubricirung  des  Stoffes  zur  schnelleren 
Orientirung  empfehlen.  —  Ihre  Ergänzung  findet  diese  Arbeit  in  der  fol- 
genden, die  ihrerseits  durch  die  eben  besprochene  mitergänzt  wird: 

De  auetorum  belli  Africani  et  belli  Ilispaniensis  Latiuitate.  Scr. 
A.  Koch ler,  Erlangae  1877.    108  S.  8. 

Während  Nipperdey's  sprachliche  Beobachtungen  (in  den  quaestiones 
Cacsarianae)  sich  nur  auf  das  Verhältniss  der  Latinität  des  B.  A.  zu 
derjenigen  des  Hirtius  beziehen  und  dieselben  nur  in  einigen  Punkten 
auf  den  Sprachgebrauch  des  B.  H.  ausgedehnt  sind,  während  Froehlich's 
Abhandlung  über  das  B.  H.  ebenfalls  nur  diese  eine  Schrift  behandelt 
und  ihre  Abweichungen  von  der  mustergültigen  Latinität  feststellt,  er- 
streckt sich  Koehlcr's  Arbeit  glcichmässig  über  die  Latinität  der'Com- 
mentarc  des  Afrikanischen  und  Hispanischen  Krieges.  Der  Verfasser 
verfolgt  dabei  die  Absicht  an  der  Hand  der  gesammelten  Materialien 
nachzuweisen,  was  in  dieser  Latinität  vulgär  (im  weitesten  Sinne)  ist  und 
in  wiefern.  Die  für  diese  Untersuchung  von  Koehler  befolgten  Grund- 
sätze der  Beweisführung  müssen  als  zweckmässig  anerkannt  werden :  die 
Gegenüberstellung  gewisser  dem  B.  A.  und  H.  entnommenen  sprachlichen 
Ausdrücke  und  der  entsprechenden  Redewendungen  Cäsar's,  der  Nachweis 
der  Uebereinstimmung  einzelner  nur  im  B.  A.  und  H.  vorkommenden  Wör- 
ter und  Wortverbindungen,  oder,  wo  diese  Congruenz  nicht  nachweisbar 
ist,  der  Uebereinstimmung  hinsichtlich  der  Aussprache,  Wortbildung, 
Flexion  ;  das  Heranziehen  eines  gleichzeitigen  stilverwandten  Schriftstel- 
lers, des  Vitruv,  in  dem  Falle,  dass  die  beiden  Commentarschreibor  nicht 
selbst  das  genügende  Material  an  die  Hand  geben.  —  Das  Buch  zer- 
fällt in  drei  Theile:  de  copia  verborum;  de  syntaxi;  de  elocutione.  im 
L  Abschnitt  (S.  4-41)  wird  nach  beiläufiger  Besprechung  der  wenigen, 
hinsichtlich  der  Aussprache  bemerkenswerthen  Vulgärformen  {rlostnim, 
cluciere)  zunächst  über  die  Eigentümlichkeit  der  Wortbildung  nach  Ab- 
leitung und  Zusammensetzung  gehandelt.   Unter  den  Bildungen  der  ersten 


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Bellum  Hispaniensc  und  Africauum. 


87 


Art  werden  die  Deminutiv-  und  Iterativforracii  besprochen;  dann  die  Sub- 
stantiva  auf  monia,  die  Adjectiva  auf  icios,  osus,  die  Adverbia  auf 
ter  und  tim  u.  a.   Bei  jeder  Kategorie  stellt  Koclilcr  noch  einmal  ge- 
nau fest,  was  dem  Vulgärlatein  eigen  ist,  und  prüft  jedes  Beispiel  seiner 
beiden  Scriptores,  ob  es  hierher  gehört  oder  der  schulgcrcchteu  Latini- 
tilt  zuzuweisen  ist.    Dass  eine  solche  genaue  Sonderung  nöthig  ist,  zeigt 
z,  B.  der  Passus  über  die  Verba  frequentativa.   Wo  bei  vereinzelten  Aus- 
drücken (Z.  B.  exatbüus  =  excnbiac\  collahus  —  coneuntts)  sich  aus  dem 
Gebrauch  der  in  Frage  kommenden  Wortbildungsklasse  kein  Schluss  zie- 
hen lässt,  hat  Koehlcr  aus  der  Geschichte  des  betreffenden  Wortes  den 
indirekten  Beweis  der  Zugehörigkeit  zum  senno  plebeius  geführt.  — 
Wortbildung  durch  Zusammensetzung:  die  Vorliebe  der  popu- 
lären Rede  für  vv.  compp.  wird  auch  im  Sprachgebrauch  unserer  Schrift- 
steller nachgewiesen.    Ein  Anhang  über  gewisse  Eigenheiten  der  Flexion 
schliesst  dies  Capitel.    Als  neu  hebe  ich  hervor  die  wohlbegründete  An- 
nahme, dass  der  Gebrauch  von  paueus  im  Singular  in  der  Sprache 
des  alltäglichen  Lebens  ein  ausgedehnterer  gewesen  sei,  als  ihn  die 
mustergültige  Schriftsprache  kennt    —    S.  28  —  35  beschäftigt  sich 
Koehler  mit  dem  Bedeutungswechsel,   den   manche  Wörter  erlitten 
haben:   latro  (mercennarius) ,  error  (d.  Umherirren),  proelivitas  {Abhang), 
pretium    (pruemium),   aquila   (letjio),   grandis    (magnus),   tot  US  (omni*), 
leniter  (7e«/e),  intra  (intus),  portare,  comp.,  dcp.  (/«mt,  conf. ,  de/.) 
B.  a.  in.    Weiterhin  (8.  35  —  45)  folgen  Bemerkungen  über  die  ganz 
eigenartige  Verwendung  einiger  Ausdrücke  wie  luppt-iia*  venire^  itroßaUci, 
«W,  occurrere,  wittere,  sodann  über  deu  Gebrauch  der  Fremdwörter  j>ela- 
yw*,  catascojw*  u.  s.  w.,  welche  sich  in  der  Volkssprache  eingebürgert 
hatten.    —   II.  De  Syntaxi  (S.  41  —  78).    Die  Erscheinungen  werden 
nach  den  einzelnen  Redetheilen  gruppirt.    Auch  hier  sind  neue  Beob- 
achtungen gemacht  worden,  z.  B.  (S.  47)  über  die  Comparation  mit 
vehementer  (saucius),  die  Anhäufung  der  Prouomiua  (S.  49),  die  Ab- 
schwächung  von  illc  zum  Artikel.   Nach  einem  Abschnitt  über  Tempp. 
und  Modi  folgt  die  Syntax  der  Casus  und  der  Präpositioncu,  welche  letz- 
tere in  den  betreffenden  Schriften  namentlich  zur  Casusunischreibung 
oder  Verdeutlichung  dienen.  —  Auch  die  verbale  Syntax  zeigt  manche 
Eigenheit  des  sermo  plebeius.  —  III.  De  elocutione  (S.  78  -  105). 
Dieser  Thcil  beginnt  mit  einem  Capitel  über  die  abuuda ntia  sermonis. 
Koehler  unterscheidet  eine  ab.  verborum  (Häufung  von  Synonymen, 
Verstärkung  der  Verbalcomposita  durch  beigesetzte  Adverbien :  'i»te  /»mo 
mütere,  rursus  redire,  edenter  accun-ere  u.  s.  w.)  und  eine  ab.  sententiae 
(Umschreibung  der  Conjugationsformcn  durch  Participia  mit  Phra- 
senbildung mit  facere,  habere,  coepisne).    Die  umständliche  Breite  popu- 
lärer Rede  schliesst  in  anderer  Beziehung  die  Brcviloq neu z  nicht  aus, 
deren  Beispiele  Koehler  ebenfalls  im  Folgenden  berührt  freetn .  w,»u  n\ 
praee**e,  reupere  u.  s.  w.).   Andere  Eigentümlichkeiten  fasst  Koehler 


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88 


Vulgärlatein. 


unter  der  Rubrik  de  im  proprio  täte  sermouis  (S.  92  -97)  zusammen. 
Sehr  ansprechend  ist  die  Erklärung  von  de  tempore  (cenare  B.  H.  83,  5) 
=  de  die.   Sonst  bietet  namentlich  wieder  facere,  im  uneigentlichen 
Sinne  gebraucht  (clamorem  /.,  sedus  /.,  coUuqnia  ßtrij,  bei  beiden  Schrift- 
stellern manchen  Beitrag  zur  Erkenntniss  des  s.  vulgaris.   Das  letzte 
Capitel  de  supralatione  giebt  Beispiele  und  Erklärung  übertriebener 
Redewendungen  der  Volkssprache:  so  ist  z.  B.  inßnitus  in  dem  beschei- 
deneren Sinne  vou  »bedeutend«  oder  »beträchtlich«  gebraucht  und  sind 
einfache  Verba  der  Bewegung,  des  Gehens  und  Kommens,  durch  reewrere 
(=  redirc),  coticursare  circum  (=  circumire\  prusilire  (nicht  vom  einzelnen 
Soldaten,  sondern  vom  ganzen  Heere  gesagt),  trantilire  (=  tramfugere) 
u.  s.  w.  gegeben.    Daran  reihen  sich  mit  manus,  brachium,  superettiunt 
(=  colli«)  gebildete  volkstümliche  Ausdrucks  weisen  aus  den  beiden  Com- 
mentaren,  die  durch  eine  Anzahl  ähnlicher  Verwerthungen  der  Namen 
einiger  Körpertheilc  {nares  =  foramen  Vitruv.,  cervix  fistularum  Vitr., 
Collum  hujenae  Phaedr.,  hutAeri  arbonim  PI  in.,  enira  Vitium  Pal  lad., 
scapulnr  montium  Tertull.  u.  s.  w.,  ergänzt  werden.   Koehler's  Arbeit 
erweitert  unsere  Kenntniss  der  Latinität  der  B.  A.  und  H.  wesentlich 
und  hat  die  specielle  Aufgabe,  den  vulgärlateinischen  Charakter  der 
Diction  nachzuweisen,  in  vollem  Umfange  gelöst.    Durch  Heranziehung 
neuen  Materials  sind  verschiedene  bisher  übersehene  Thatsachen  des 
sprachlichen  Stoffes  als  Eigentümlichkeiten  der  Latinität  des  alltäg- 
lichen Verkohrs  erkannt  worden.    Die  Beweisführung  unterscheidet  sich 
vorteilhaft  vou  derjenigen  ähnlicher  Arbeiten  durch  eine  ausgiebige  Be- 
nutzung der  Inschriften,  sowie  einer  neuen  Sammlung  von  Observationen 
der  Vulgärlatinität,  zu  der  selbst  die  besseren  Schriftsteller  in  berech- 
tigter Weise  herangezogen  sind.  —  Wir  können  die  beiden  eben  be- 
sprochenen Schriften  nicht  verlassen  ohne  des  Programmes  von 

C.  Fleischer,  Obscrvationes criticae de bello Hispaniensi.  Meissen, 
1876.  27  S.  4. 

zu  gedenken,  in  welchem  wichtige  Vorarbeiten  für  Degenhards  und  Koch- 
ler's  Studien  niedergelegt  und  einzelne  Punkte  der  Latinität  gründlich 
erörtert  sind. 

Nachdem  WölfHin  in  seinen  erwähnten  instruetiven  Bemerkungen 
gezeigt  hat,  wie  man  auch  die  mustergültige  Literatur  für  das  Vulgär- 
latein ausbeuten  kann,  ist  nunmehr  eine  Probe  im  Besonderen  gelie- 
fert durch 

H.  Hellmuth,  De  sermonis  proprietatibus,  quae  in  prioribus  Ci- 
ceronis  orationibus  inveniuntur.   Erlangae  1877.  74  S.  8. 

Diese  Untersuchungen  sind  wie  Koehler's  Abhandlung  von  Wölfflin 
angeregt  und  machen  wie  jene  dem  Verfasser  und  zugleich  auch  dem 
Lehrer  alle  Ehre.  Hellmuth  versteht  unter  den  früheren  Reden  Ciceros 
die  aus  dem  Zeitraum  von  81     69  erhaltencu  pro  Quiuctio,  p.  Sex. 


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Ciccro's  frühere  Redeu. 


Roscio,  p.  Q.  Roscio  Comoedo,  p.  Tullio,  die  7  Bücher  Verrinen,  p.  Fon- 
teio  und  p.  Caecina.    Dass  man  bei  Cicero  wie  bei  jedem  Schrift- 
steller eine  stufenweis  fortschreitende  Veredlung  der  Sprache  wahrnehmen 
kann  ist  zweifellos,  und  die  Annahme  eines  grösseren  Abschnittes  mit 
dem  Jahre  69  erweist  sich  nach  der  angestellten  Untersuchung  als  ge- 
rechtfertigt.  Hellmuth  behandelt  nun  S.  7  -  29  die  Eigenthümlichkeiten 
der  Elementarlehre,  S.  29—67  diejenigen  der  Syntax  und  S.  67—74  die 
der  copia  verborum.   Die  Gegenüberstellung  des  Sprachgebrauchs  der 
früheren  und  späteren  Zeit  ergiebt  ganz  eigenthümliche  Differenzen.  Die 
abweichenden  Erscheinungen  der  früheren  Reden  gehen  natürlich  nicht 
immer,  aber  doch  vielfach  auf  den  Gebrauch  des  sermo  cottidianus  zu- 
rück. Eine  bestimmte  Entscheidung  über  die  Endherkunft  hat  Hellmuth 
gewöhnlich  nicht  ausdrücklich  angegeben,  allein  seine  Vergleiche  ;itat< >, 
namentlich  den  komischen  Dichtern  entnommen,  sprechen  deutlich  genug 
für  die  Zugehörigkeit  der  beobachteten  Formen,  Bildungen,  Verbindungen 
u.  s.  w.  zum  sermo  vulgaris.    Die  Abweichungen  vom  Sprachgebrauch 
der  spätereu  Reden  gehören  meist  dem  syntaktischen  Gebiet  an.  Ich 
mache  hier  auf  das  Capitel  Uber  die  Verwendung  einer  grösseren  Anzahl 
von  Adverbien  aufmerksam;  vergl.  u.  a.  bene  magnus  etc.,  res  sane 
bene  culta,  mire  scite  zu  einem  gleichsam  superlativischen  Ausdruck 
verbunden;  Steigerung  durch  summe  (necessarius),  multum  (bonus); 
quam  mox  (=  dum  oder  ut);  quam  pridem  (=  quando);  non  in  der 
Antwort  =  nein.  Die  Mittheilungen  über  Phrasenbildung  mit  facere  zur 
Umschreibung  besonderer  Verba  (§  51  reliquum  f.  =  relinquere, 
saucium,  perspieuum,  planum  f.;  taxationem,  redemptionem, 
reiecl  ionein,  med  i  ein  am  f.  =  mederi),  hätten  zweckmässiger  ihren  Platz 
in  der  III.  Abtheilung  statt  unter  den  Bemerkungen  über  die  nominale  Syn- 
tax gefunden.  —  Das  dritte  Hauptstück  enthält  eine  Sammlung  von  Ein- 
zelheiten, die  in  den  früheren  Abschnitten  nicht  gut  unterzubringen 
waren  und  doch  der  Beachtung  nicht  unwerth  sind;  ich  nenne  daraus 
(§  79  substanti va):  articulus  =  discrimen  rerum,  pueri  in  Be- 
zeichnung für  Knaben  und  Mädchen,  impendium  =  impensa;  (§  80 
adjectiva):  ceterus  im  Sg.  gebraucht;  das  Adject.  paulus;  amicus  in 
Verbindung  mit  Sachen;  auffallend  häufiges  appositus  und  com  modus; 
(§  81  Verba  und  Redensarten):  pendere  =  ponderare,  obtundere 
=  lästig  fallen,  absum er e  =  consumere,  necesse  habere,  mittere 
(unterlassen)  c  inf.,  certum  est,  deliberatum  est;  mihi  ausculta, 
inorata  re  (orare  =  dicere)  agere  und  ähnlich  causa  incognita; 
primo  dilueulo,  omnibus  horis  u.  a.  m.   Die  Resultate  von  Hell- 
muth^ Arbeit  beruhen  auf  sorgsamer  Beobachtung  und  einer  umfassen- 
den Belesenheit  in  den  Schriften  des  behandelten  Autors.    Der  Ver- 
fasser deutet  gelegentlich  auf  einige  besonders  zu  behandelnde  Capitel, 
z.  B.  über  den  Sprachgebrauch  Cicero's  in  den  epp.  hin:  nach  dem  Vor- 
gange dieser  Leistung  kann  man  eine  Ausführung  seines  Vorhabens  nur 


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90 


Vulgärlatein. 


dringend  wünschen.  —  Nicht  unerwähut  darf  es  schliesslich  bleiben,  dass 
sachgemässe  und  erweiternde  Zusätze  W.[ölfflin  ]'s  zu  verschiedenen 
Punkten  unter  dem  Texte  beigegeben  sind. 

B.  Lupus,  Der  Sprachgebrauch  des  Cornelius  Nepos.  Berlin  1876. 
224  S.  8. 

Lupus  hat  die  Cornclische  Diction  auf  Grund  reichhaltiger  Collec- 
taneen  anaiysirt  und  giebt  die  Resultate  seiner  Studien  als  Special- 
grammatik  des  Schriftstellers.  Den  Werth  der  Leistung  nach  dieser  Seite 
hin  zu  beurtheilen  liegt  uns  nicht  ob,  aber  nach  dem  Titel  und  dem 
Umfang  dos  Buches  glaubten  wir  erwarten  zu  dürfen,  dass  die  Unter- 
suchung sich  auch  auf  das  Verhältnis*  des  Cornelischen  Sprachgebrauchs 
zum  sermo  cottidianus,  welches  von  literarhistorischer  Seite  verschiedent- 
lich betont  ist,  mit  erstrecken  würde:  in  dieser  Erwartung  sind  wir  ge- 
täuscht worden.  Wenn  die  gewählte  grammatische  Disposition  einer 
Gesammtübersicht  der  Vulgarismen  nicht  günstig  war,  so  hätte  dieser 
Stoff  in  besonderen  Absätzen  oder  in  einem  selbständigen  Capitel  sich 
absolvireu  lassen.  Es  pflegt  bei  Corncl  Vieles  als  Archaismus  abgethan 
zu  werden,  da  man  die  Verglcichung  nur  nach  der  Seite  des  Altlatein 
oder  nach  dem  Gebrauch  der  classischen  Schriftsteller  hin  anstellt.  In- 
dess  ein  Autor  wie  Nepos,  welcher  einfacher  Darstellung  sich  befleissigt, 
hat  die  Archaismen  nicht  in  einer  für  den  kurzen  Text  unverhältnissmässi- 
gen  Menge  in  seine  Rede  hineingepfropft,  sondern  vielmehr  der  Sprache 
des  täglichen  Verkehrs  erhebliche  Concessionen  gemacht.  Dass  wir  es 
bei  vielen  der  als  alterthtimlich  prädicirteu  sprachlichen  Erscheinungen 
nicht  mit  solchen  im  eigentlichen  Sinne  zu  thun  haben,  sondeni  mit 
Sprachformen,  die  in  der  Vulgärsprachc  geläufig  waren,  beweist  eine  Vcr- 
gleichung  nach  unten,  d.  h.  mit  dem  Stande  der  Latinität  nach  der  Wende 
des  Alterthums  hin. 

J.  P.  Condamin,  De  Q.  S.  F.  Tcrtulliauo  vexatae  religiouis  pa- 
trono  et  praeeipuo,  apud  Latiuos,  Christianac  liuguae  artifice.  Lug- 
duni  1877.    186  S.  8. 

Der  Verfasser  hat  den  grössten  Theil  seines  Buches  der  Unter- 
suchung »de  linguao  Latinac  conditioue  apud  Tortulliano«  und  dem 
Glossarium  Latinitatis  gewidmet.  In  der  Besprechung  de  verborum  in- 
ventione  kommt  Condamin  über  ein  Paar  vereinzelte  Bemerkungen  nicht 
hinaus.  Oberflächlich  ist  das  Cap.  de  syntaxi  apud  Tertulliano,  in  dem 
allein  oder  meist  nur  das  Apologcticum  herangezogen  ist!!  Die  Auf- 
fassung des  Gegenstandes  ist  rein  äusserlich,  die  Hervorhebung  charakte- 
ristischer Züge  ist  nicht  einmal  versucht  worden.  Die  Grnppirung  des 
Stoffes  nach  bestimmten  Gesichtspunkten  hat  einer  alphabetischen  Auf- 
zählung weichen  müssen,  die  aber  auch  nicht  alles  Wesentliche  bringt, 
dagegen  manches  Ueberrlüssigc.    Condamin  fehlt  vorerst  noch  die  zur 


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Nepos.   Tertullianus.    Ammianus  Marcellmus.    Commodianus.  91 


Behandlung  einer  solchen  sprachgcächichtlichcu  Frage  erforderliche  me- 
thodische Uebung  und  vor  allem  Literaturkcnntniss. 

De  synUxi  Ammiani  Marcelliui.  Scr.  G.  IIa ss enstein.  Kegiraonti 
1877.  55  S.  8. 

Hassenstein  will  den  Nachweis  führen,  dass  Aramiau's  Sprachgebrauch 
auf  syntaktischem  Gebiet  doch  mehr  mit  dem  der  besseren  Schriftsteller 
gemein  hat,  als  man  gewöhnlich  anzunehmen  geneigt  ist.  Für  diese  Be- 
hauptung lassen  sich  allerdings  manche  Thatsachen  in's  Feld  fuhren, 
namentlich  wenn  man  den  Sprachgebrauch  der  sogenannten  silbernen  La- 
tinität  zum  Vergleich  heranzieht.  Doch  darf  dabei  nicht  übersehen  wer- 
den, dass  Verschiedenes,  was  sich  dort  auch  ein  und  das  andere  Mal 
findet,  hier  bei  Ammian  eine  übertriebene  Verwendung  gefunden  hat.  Als 
speciell  dem  Ammian  oder  seiner  Zeit  eigentümlich  hebt  üasscnsteiu  Fol- 
gendes hervor  (S.  54):  der  stehende  Gebrauch  des  Comparativs  statt 
des  Positivs  (S.  80);  die  häutige  Verwendung  von  ex  mit  einer  Amts- 
benennung  zur  Bezeichnung  der  früher  bekleideten  Charge  (S.  33); 
quamdiu  =  dum  (»umpu  ad  iJ  tempori§  punctum  qua*  S.  35);  der  In- 
dicativ  bei  licet  (S.  41);  causales  und  concessircs  quum  c.  indic.  (S.  42); 
temporales  ubi  c.  conj.  (S.  44);  quum  primum.ee.  (S.  45);  der  Ab- 
lativ gerundii  statt  des  Part,  praes.  (S.  47);  quod  statt  des  Are.  c.  Inf. 
(S.  48 -  49),  andererseits  die  Zunahme  der  einfachen  Infinitivconstruction. 
Sehr  bemerkenswerth  ist  der  Gebrauch  der  nach  vulgärer  Weise  gehand- 
habten Tempora  (S.  49):  sehr  häufiges  Praesens  für  Futur,  Ipfct. 
statt  des  Plqpfct.,  Pf  ct.  statt  des  Praesens;  hier  wäre  eine  Bezug- 
nahme z.  B.  auf  Foth's  »Verschiebung  der  lateinischen  Tempora«  (vgl.  unten 
S.  102)  angezeigt  gewesen,  alsdann  würde  das  Urtheil  »temporum  vis  ac  sen- 
tentia  corrupta  est  et  permixta«  vielleicht  eine  mildere  Fassung  erhalten 
haben.  Die  consecutio  tempp.  erweist  sich  nach  Hassensteiu's  Beob- 
achtung als  allem  mustergültigen  Gebrauch  entgegen.  —  Dazu  ist  zu  be- 
merken, dass  z.  B.  der  Gebrauch  von  quum  causale  c.  indic,  licet  c.  indic, 
vom  Infinitiv  und  quod,  ferner  die  anomale  Terapusverwendung  be- 
reits in  früheren  Denkmälern  populärer  Diction  sehr  häufig  ist,  ebenso 
auch  Abi.  gerund,  in  Vertretung  des  Part.  pr.  Wenn  sodann  der  Indic. 
in  der  oratio  obliqua  als  Gräcismus  (S.  55)  dargestellt  wird,  so  beruht 
das,  wie  andere  nicht  genügend  erledigte  Punkte  der  verbalen  Syntax, 
auf  einer  mangelhaften  Kenntniss  einerseits  der  lateinischen  Literatur, 
insbesondere  des  nächsten  Zeitranms  vor  Ammian,  sowie  der  der  Zeit 
Ammian  's  selbst,  andererseits  der  bezüglichen  modernen  Ilülfsmittel. 
Als  eine  Forsetzung  resp.  Ergänzimg  der  von  Hertz  (Hermes  VIII 
S.  257 ff.)  veröffentlichten  sprachgeschichtlichen  Studien  über  Ammian 
kann  die  vorliegende  Arbeit  in  dieser  Gestalt  noch  nicht  augesehen  werden. 
— ■  In  Ermangelung  von  Specialarbeiten  über  das  Vulgärlatein  mehrerer 
Schriftsteller  bieten  die  Iudices  einiger  neuen  Ausgaben  einen  Ersatz, 


92 


Vulgärlatein. 


so  derjenige  der  Textausgabe  von  Cornmodiaui  Carmen  apologe- 
ticum  rec.  E.  Ludwig,  Lipsiae  1877  S.  34-43.  Comraodians  Sprache 
zeichnet  sich  durch  ein  hochgradiges  Vulgärlatein  aus,  wie  die  Flexion, 
Wortbildung,  Syntax  und  die  gesammte  sprachliche  Färbung  überall  zei- 
gen. Der  Artikel  nomina  et  declinatio  führt  Folgendes  an:  merces 
(Lohn)  n.  pl.,  nuntia  n.  pl.,  plasma,  ae,  lampada,  ae,  Persida,  ae, 
u.  s.w.;  Adiectiva:  solus  dat.  solo,  insignus  statt  insignis.  Die 
Comparation  bietet  die  bekannten  Erscheinungen  der  Verstärkung 
durch  plus  und  magis.  Conjugationsvertauschung  ist  nicht  selten  (vgl. 
verba  et  coniugatio):  augere,  feruere,  lugere,  merere,  prae- 
bere.  Commodian  bietet  ferner  passives  exeordari,  recordari, 
mediales  invideri,  sodann  Formen  wie  capebat  (ipfet),  desinuit 
(pfet.),  relinquit  (pfet.),  prosilisset,  periet,  venibunt.  Von 
Wortableitungen  seien  alapari,  iocundari,  iurgiare,  refugare, 
cervicosus,  von  Zusammensetzungen  salfacere  genannt.  Bedeu- 
tungswechsel erlitten  confusio  (pudor),  donare  (dare),  fortia 
(n.  pl.  =  die  Gewalt),  honestare  (locupletare),  ignotus  (inscius), 
inquit  (=  dicit),  intimare  (nuntiare),  ipse  (idem),  medietas  (dimi- 
dium),  notatus  (notus),  quisque  (quicumque)  u.  s.  w.  Zur  vulgären 
Syntax  bieten  die  Artikel  cum,  in,  sub  weiteres  Material.  Sonst  rin- 
det sich  noch  dum  statt  cum,  postquam  c.  c.  pfet.,  quod  und 
quoniam  statt  des  Acc.  c.  inf.,  der  Abi.  gerund,  statt  des  Part  pr., 
der  Indicat.  in  d.  or.  obliqua,  abweichende  consecutio  t.  Einzel- 
heiten: dignusc.  g.,  adjectivisches  milia  (multa  m.  gentes,  homines 
septem  m.)  vesci  c.  acc.;  potare  alqm.  alqd.  —  »Wer  die  Periode 
sinkender  Latinität  vollständig  durchforschen  will,  namentlich  was  die 
Syntax  betrifft,  der  darf  den  Chalcidius  nicht  übergehen«.  Mit  die- 
ser Erinnerung  machte  Wrobel  (vgl.  den  Jahresbericht  1876  II  S.  260) 
gelegentlich  seines  Beitrags  zur  lateinischen  Lexikographie  auf  jenes 
eigenthümliche  Denkmal  lateinischer  Literatur  aufmerksam.  Jetzt  liegen 
in  Wrobel's  Ausgabe  von  Piatonis  Timaeus  interprete  Chal- 
cidio,  Lipsiae  1876,  in  einem  neu  angefertigten  Index  S.  389—398 
die  bereits  im  vorigen  Jahrgange  besprochenen  Beiträge  vor,  vermehrt 
durch  anderweite  Beobachtungen  über  den  Sprachgebrauch  des  Chal- 
cidius. Das  hier  Gebotene  ist  trotz  der  beengenden  Form  werthvoller 
als  manche  langathmige  Arbeit,  welche  ausschliesslich  der  Darstellung 
der  Latinität  eines  Schriftstellers  oder  eines  Zeitalters  gewidmet  ist.  — 
Wir  knüpfen  hieran  bei  gegebener  Gelegenheit  IwaniMuelleriQuae- 
stionum  criticarum  de  Chalcidii  in  Timaeum  Piatonis  com- 
mentario  speeimen  II,  Erlaugae  1876  und  ein  spec.  III  1877:  die 
Bemerkungen  über  den  Sprachgebrauch  des  Chalcidius  (vgl.  Jahresb.  1876 
II  S.  250)  werden  fortgesetzt.  -  In  lexicalischer  Form  bereichert  end- 
lich V.  Rose  in  der  nachbenannteu  Publikation  unsere  Erkenntniss  vul- 
gärlateinischen  Sprachgebiets:  Anthimi  de  observatione  eiborum 


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Chalcidius.    Anthimus.  Bibellatein. 


epistala  ad  Theadericum  regem  Francorum.    Iterum  edidit 
V.  Rose,  Lipsiae  1877  S.  43—58.   Da  Anthimus  Grieche  war  und  sein 
Latein  erst  im  Umgange  lernte,  so  bietet  seine  Schrift  uns  im  Ganzen 
ein  Bild  der  damals  gesprochenen  Sprache.   Was  von  den  sprachlichen 
Eigentümlichkeiten  dem  Anthimus  und  was  der  Ueberlieferung  auf  Rech- 
nung zu  setzen  ist,  wird  sich  freilich  bei  einem  Autor  des  VI.  Jahrhun- 
derts, dessen  Manuscripte  verschiedene  Bearbeitungen  erkennen  lassen, 
schwer  oder  niemals  bis  zur  absoluten  Gewissheit  festsetzen  lassen.  — 
Ans  dem  Gebiet  der  elementaren  Grammatik  führt  Rose  u.  a.  Folgendes 
&n:  die  Abi.  animale,  recente ;  die  PI.  ficus ,  itutigcrie* ,  ova  ovarum,  rencs 
reuium;  ferner  die  Formen  sale  für  sal,  vas  vaso;  lac(tis)  als  masc.  und 
fem.  mit  den  entsprechenden  Formen  lactem  lactes;  lapis  fem.;  das  neutr. 
»/'*■'"/.    Aus  der  Conjugation  mulgere  und  passives  utantur.   Es  konnten 
noch  hinzugefügt  werden:  bibiü  fuerint  75,  bibüum  fuerit  76,  bullire  75, 
fruit*  p.  14.  41.  44.  53  (dagegen  frictura   14),  transtives  nocere  (no- 
eefor)  35.  —  Abschwächu wz  der  Pronomina  zeigt  das  häufige  ipse  und 
das  bereits  als  Artikel  fungirende  ille.  —  Comparationsverstarkung 
durch  magis  und  satis  (es  fehlt  das  Beispiel  magis  parcius),  sowie 
Comparation  durch  modice  (statt  magis).  —  Neue  Wortbildungen 
durch  Ableitung  sind  U.  a.  acetare  =  acescert,  caballicare,  capeüare  = 
caedere.    Wortbildungen  durch  Zusammensetzung:  die  Adverbialcom- 
posita  mit  a  und  de  abintus  deiusum  de  lange  desurtum,  zu  denen  noch 
deinttu  4,  deforü  dtsuper  21.  24  hätten  hinzugefügt  werden  können.  Be- 
deutungswechsel zeigen  agitare  (umrühren),  alter  (=  alius),  causa 
(=  morbus),  devenire  (frz.  devenir  werden),  nam  enim  {=  sed,  autem),  focus 
(Feuer),  ignoscere  (=  ignorare),  opus  (Speisegericht),  praedurare  (leicht  ab- 
brühen), praesumere  (=  comedere),  sentire  (riechen),  sera  (d.  Abend,  vgl. 
so  ir).  Nachzutragen  sind  fortis  46.  54  und  con/ortare  64  (stark,  stärken).  — 
Syntaktisches:  ab  nach  dem  Comparativ,  cum  hinzugefügt  zum  Abi. 
des  Mittels,  de  zur  Umschreibung  des  Genetivs  und  zur  Bezeichnung  des 
Mittels,  in  mif  dem  Abi.  nach  den  Verben  der  Bewegung.  Einzelnes: 
opus  habere  medicinas  (ohne  Angabe  der  Stelle);  dazu  sei  bemerkt, 
dass  andererseits  altero  veneno  opus  non  habet  c.  49  und  81  steht.  Auch 
sonst  finden  sich  interessante  Seltenheiten  und  Neuheiten  mancher  Art 
in  diesem  Verzeichniss ,  dessen  Wichtigkeit  wie  die  der  ganzen  Schrift 
für  das  Vulgärlatein  durch  die  oben  ausgezogenen  Angaben  genügend 
angedeutet  sein  wird.  —  In  Ermangelung  einer  passenderen  Rubrik  mag 
es  hier  bemerkt  werden,  dass  H.  Jordan  zu  den  früher  mitget heilten 
Ausdrücken  des  Bauernlateins  aus  einem  Stück  des  Capitolinischen  Stadt- 
plans (61,  T.  XIII)  und  aus  einer  Inschrift  noch  Navale  (Magazin, 
Fabrik)  hinzugefügt  hat  im  Hermes  XI  S.  122. 

Bibellatein. 

Nachdem  J.  N.  Ott  in  seinem  umfassenden  Artikel  »Die  neueren 
Forschungen  im  Gebiete  des  Bibellateint  (Neue  Jahrb.  f.  Philol.  CIX, 


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Vulgärlatein. 


vgl.  Jahresb.  1876.  II  S.  244  ff.)  den  Satz  aufgestellt,  dass  mit  Itala  »die 
Bibel  der  kirchlichen  Gemeinde  und  liturgischen  Praxis  in  Afrika  t  be- 
zeichnet wurde,  und  diese  Behauptung  mit  guten  Gründen  annehmbar 
gemacht  hatte,  wurde  diese  Theorie  von  L.  Zie  gier  bei  Veröffentlichung 
seiner  »Italafragmente  der  Paulinischen  Briefe  aus  Pergamentblättern 
der  ehemaligen  Freisinger  Stiftsbibliothekt  Marburg  1876  hart  angegriffen 
und  die  Italische  Herkunft  der  Itala  vertreten.  Dagegen  hat  nun  Ott 
in  einer  Anzeige  der  genannten  Italafragmente  in  Fleckeisen's  N.  Jahrb. 
CXV  S.  185— -207  seinen  Standpunkt  noch  einmal  in  erweiterter  Behand- 
lung der  Frage  mit  schwerwiegenden  sprachlichen  und  sachlichen  Argu- 
menten vertheidigt. 

J.  Witte's  Dissertation,  Zur  Geschichte  der  Vulgata.  Han- 
nover 1876,  38  S.  8 ,  mag  der  Vollständigkeit  wegen  hier  genannt  wer- 
den: weder  in  der  Frage  nach  dem  Ursprünge  der  Itala  noch  in  anderen 
wird  man  hier  etwas  Neues  finden.  Die  Erscheinungen  der  neueren 
Literatur,  wie  z.  B.  Otts  erster  Aufsatz,  der  doch  bereits  zwei  Jahre 
früher  erschienen  war,  Rönsch's  Itala,  ein  Werk,  welches  schon  in  zwei- 
ter Auflage  vorlag,  sind  dem  Verfasser  unbekannt  geblieben! 

Vocabula  Breviarii  Romani  in  classicis  aut  non  aut  raro  aut 
aliter  occurrentia  quae  praemissis  de  eius  Latinitate  prolegomenis 
proximc  Bohemis  et  Germanis  idem  recitantibus  interpretatur  J.  Bar- 
tak.   Pragae  1876.    137  S.  8. 

In  den  liturgischen  Büchern  der  katholischen  Kirche  lebt  die  Sprach- 
gestaltung der  Vulgata  auf  eigenthümliche  Weise  fort,  sie  dürfen  daher 
bei  der  hermeneutischen  Behandlung  der  Vulgata  nicht  unberücksichtigt 
bleiben.  Kaulen  hat  sie  auch  in  seinem  Handbuch  zur  Vulgata  (vgl. 
die  praef.  S.  IV  das.)  thunlichst  herangezogen.  Noch  mehr  dürfte  man 
aber  von  einem  Werke  erwarten,  das  ausschliesslich  die  Latinität  eines 
solchen  Buches  behandelt,  wie  das  oben  genannte.  Allein  diese  Leistung 
bleibt  selbst  hinter  den  geringsten  Erwartungen  zurück.  Wenn  die  Ar- 
beit eine  gründliche  hätte  sein  sollen,  so  hätte  der  Verfasser  in  der  ge- 
gebenen praefatio  zunächst  eine  Uebersicht  der  einzelnen  Bestandteile 
des  Br.  R.  aufstellen  und  die  Entstchungszeit  der  Originale  angeben 
müssen,  da  sonst  eine  Werthschätzung  der  gebotenen  Materialien  nicht 
möglich  ist:  es  wird  ein  Ausdruck  des  dritten  oder  vierten  Jahrhunderts 
für  sprachliche  Untersuchungen  eine  andere  Bedeutung  haben,  als  ein 
solcher  aus  dem  späteren  Mittelalter,  dem  die  Legitimation  aus  der  leben- 
digen Sprache  geschöpft  zu  sein  völlig  abgeht.  —  Die  Disposition  der 
Prolegomena  entbehrt  jeder  verständigen  Grundlage.  Bartak  beginnt 
mit  A.  Insolita  derivatio,  formatio  vcl  corapositio,  behandelt 
unter  der  Rubrik  Substantiva,  Adjcctiva,  Verba  die  Wörter  nach 
der  origo  Latina,  Graeca,  Hcbraica  u.  s.  w.,  ordnet  die  Subst- 
nach  dem  Geschlecht  und  in  diesem  Rahmen  alphabetisch,  wobei  jedoch 


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Bibellatein. 


95 


den  »diminutiva«  die  Ehre  der  Absonderung  zu  Thcil  wird;  bei  den 
Femininis  sind  auch  die  Wörter  auf  tio  hervorgehoben.  Bei  den  Neu- 
tris  geht  der  Fortschritt  noch  weiter:  es  erscheinen  Wörter  auf  arium 
and  orium  gesondert,  doch  wandert  der  Rest  unter  alia  wieder  in  den 
gössen  Topf.  Etwas  weniger  wüst  sieht  es  bei  den  Adjectiven  aus,  ob- 
wohl zu  einer  geniessbaren  Uebersicht  noch  Vieles  fehlt;  auch  sind  die 
einzelnen  Gruppen  durchaus  unvollständig  in  ihren  Verzeichnissen.  Bei 
den  Verben  und  Adverbien  geht  es  wieder  (alphabetisch)  durcheinander. 
Die  zweite  Abtheilung  (B  S.  16)  Mutata  uel  irregularis  ist  ebenso 
dürftig  angelegt  Declination:  es  worden  neben  den  Heteroclita  unter- 
schieden: casus  insoliti;  rarior  forma  und  in  classicis  non  oc- 
correns.  Folgt  (8.  17)  grammatica  struetura  u.  s.  w.  in  gleicher 
Unzulänglichkeit  Der  lexicalische  Theil  des  Buches  umfasst  S.  32  bis 
137.  Arbeiten  eines  Kaulen,  Ott,  Rönsch  scheinen  dem  Verfasser,  der 
doch  u.  a.  auch  Bibliothecarius  ist,  nicht  bekannt  geworden  zu  sein. 

H.  Rönsch,  Studien  zur  Itala.   Zcitschr.  f.  d.  wisscnschaftl.  Theo- 
logie 1877.  III.  S.  409—416. 

Wir  haben  der  Arbeiten  Rönsch's  auf  dem  Gebiet  des  Bibellateins 
bereits  im  vorigen  Berichte  (1876  II  S.  242)  rühmend  gedacht:  in  glei- 
chem Sinne  können  wir  die  Fortsetzungen  registriren.  Sie  enthalten: 
(10.)  Die  zwei  Participia  p.  p.  vocitus  und  funditus  der  Itala 
nebst  ihren  analogen  Formen;  vocitus  wird  aus  Bibelversionen, 
aus  der  patristischen  und  inschriftlichen  Literatur  mit  vielen  Stellen  be- 
legt, funditus  mit  einem  Citat  Die  Fundstellen  weisen  die  Formen  b nicht 
dem  schulgerechten  Latein,  sondern  vielmehr  dem  vulgären,  volkstüm- 
lichen Sprachgebrauche«  zu.  Ebendahin  gehören  nach  Rönsch  die  pp. 
picitus  (Agrimensoren),  probitus  (Inschriften),  rogitus  (1.  Sal.)  = 
picatus,  probatus  u.  s.  w.  Es  ist  für  die  genannten  Verba  nicht  auf  eine 
Nebenform  vocire  u.  s.  w.  zurückzugehen,  sondern  eine  vulgare  Parti- 
cipialbildung  der  ersten  Conjugation  nach  Analogie  von  applicitus 
u.  s.  w.  anzunehmen.  —  (11.)  Substanti virte  Feminina  auf  aria 
und  oria.  —  A:  caldaria  (%ah(etov),  eibaria  (rpoyf})>  operaria  (ipydrte\ 
pttrpuraria  (rrop^opanotXig)  werden  aus  Itala-Manuscriptcn  zu  »Itala  und 
Vulgata«  S.81. 101  nachgetragen  ;  aus  verwandten  Sprachkreisen  (ital.105) 
werden  noch  folgende  Wörter  beigebracht:  carbonaria,  carenaria,  formu- 
toria,  lanaria,  tibraria,  punetaria,  rataria,  ratiaria,  scrutaria,  suaria,  super- 
aria.  —  B.  Substantivbüdungcn  auf  oria  in  den  ältesten  Bibelüber- 
setzungen: natatoria,  itmatatoria,  circatoria,  messoria  (Ital.  S.  101);  in  an- 
deren verwandten  Denkmälern :  barbatoria,  collectoria,  exceptoria,  dolotoria, 
fictoria^  p&rtatoria,  qitaestoria,  rnsorta,  recioria,  registoria,  slrictoria,  tectoria, 
terratoria,  vtrgaria. 

Die  folgende  Abhandlung  gehört  zwar  nicht  unmittelbar  in  das  Ge- 
biet des  Bibellateins,  indess  ist  das  Material  hauptsächlich  der  Literatur 


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96 


Vulgärlatein. 


der  Bibel  Versionen  und  der  Patres  Latini  entnommen,  daher  wir  die  Ar- 
beit hier  einreihen: 

• 

F.  Weih  rieh,  Beiträge  zur  lateinischen  Grammatik.  Prode.  Wien 
1877.   35  S.  8.  (Programm). 

An  das  Wörtchen  prode,  das  erst  seit  verhältnissmässig  kurzer 
Zeit  aus  der  adnotatio  critica  als  existenzberechtigt  in  die  Texte  spät- 
lateinischer  Schriftsteller  zurückgetreten  ist,  hat  sich  bereits  eine  reiche 
Literatur  angeknüpft,  ohne  dass  jedoch  bisher  ein  abschliessendes  ürtheil 
über  den  Ursprung  und  das  Wesen  dieses  Findlings  gefällt  wurde.  Ein 
solches  herbeizuführen  bezweckt  die  gelehrte  Arbeit  Weihrich's.  Der 
Verfasser  giebt  zuerst  eine  detaillirte  Uebersicht  über  die  bekannt  ge- 
wordene Ueberlieferung  von  prode,  dessen  Vorkommen  durch  eine  Fülle 
von  Citaten  aus  den  Schriften  der  alten  lateinischen  Grammatiker  und 
aus  den  Manuscripten  nachklassischer  Schriften  festgestellt  ist  Alle 
Schriften,  die  dabei  iu  Betracht  kommen,  reichen  nicht  über  die  erste 
Kaiserzeit  hinauf.  Dabei  bleibt  ausserdem  noch  fraglich,  ob  die  Form 
den  Schreibern  der  Manuscripte  oder  den  Schriftstellern  selbst  zukommt 
Letzteren  kann  sie  zugewiesen  werden,  wenn  ihre  Sprache  sonst  vulgäre 
Färbung  trägt  Demnach  würde  prode  zuerst  bei  dem  unter  Domitian 
schreibenden  Feldmesser  Jul.  Frontinus  vorkommen.  Auf  dieselbe  Zeit 
geht  aber  auch  jene  älteste  Gestalt  der  lateinischen  Bibelversionen  zu- 
rück, welche  das  Wort  so  häufig  bietet.  Hieraus  ist  dasselbe  allmählich 
in  die  Sprache  der  Kirchenväter  übergegangen.  —  Eigentümlich  ist  es, 
dass  das  Wort  nicht  selbständig  auftritt,  sondern  immer  nur  in  Verbin- 
dung mit  est,  ero,  erit,  esse,  also  nie  mit  einer  mit  *  anlautenden  Form; 
jedoch  einmal  mit  fuit.  Durch  Vermittlung  von  prode  fit  ist  schliess- 
lich ein  prode  facere  »nützen«  entstanden,  und  wiederum  durch  die 
Mittelstufe  eines  prodificus  das  Wort  prodificare  nebst  prodi- 
ficatio.  Als  altlateinische  Form  lässt  sich  prode  nicht  nachweisen, 
weshalb  Weihrich  auf  prod  zurückgeht;  (der  adverbiale  Comparativ 
prodius,  welchen  Nonius  Marcellus  aus  Varro's  Satire  »Virgula  divina« 
anführt,  lässt  sich  nach  den  analogen  Bildungen  temperius  diutius  setius 
aus  prod  erklären).  Wegen  der  häufigen  und  anfangs  ausschliesslichen 
Verbindung  mit  den  mit  e  anlautenden  Formen  von  sum  est,  ero,  erü,  esse 
stellt  Weihrich  nun  das  Wort  mit  deesse  praeesse  zusammen,  welche 
•in  der  Fuge  der  Zusammensetzung  Lautaffectionen  erfahren  haben,  die 
den  lautlichen  Erscheinungen  bei  dem  Wechsel  von  prodest  und  prodeest 
ähnlich  sind.  Das  historische  Verhalten  von  praeest  deest  scheint  den 
Weg  zur  richtigen  Erkenntniss  in  der  Frage  über  den  Ursprung  von 
prodeest  zeigen  zu  können«.  In  der  älteren,  der  klassischen  und  augustei- 
schen Zeit  wurde  praest  praeram  dest  deram  dero  u.  s.  w.  geschrieben, 
aber  etwa  seit  Domitian  begann  die  Wiederauflösung.  Der  Zeitpunkt 
der  Wiederauflösung  fällt  also  zusammen  mit  dem  ersten  Auftreten  von 


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Glossographie.  Allgemeines. 


97 


prodeest,  und  in  gleicher  Weise  lässt  sich  feststellen,  dass  prodeest  ein 
geläufiger  Ausdruck  geworden  ist  zu  der  Zeit,  wo  die  distrahirten  For- 
men praeest  u.  s.  w.  wieder  allgemein  üblich  waren  (Alexander  Severus). 
Wenn  nun  bei  praeest  deest  das  ursprungliche  e  leicht  hergestellt  wer- 
den konnte,  weil  die  Präpositionen  im  Gebrauche  der  Sprache  geblieben 
waren,  so  mag  bei  prod  das  a  unter  Anlehnung  an  jene  Bildungen  her- 
vorgerufen sein,  und  prode,,  wie  es  mit  einer  Reihe  von  Adverbien  in 
gleicher  Weise  mit  esse  gebraucht  wurde  (bene,  rede,  necessc  und  beson- 
ders pote  ward  durch  diese  Adverbien  in  seiner  Existenz  mit- 
geschützt. »Wie  ein  necesse  est  für  das  Nothwendige,  ein  pote  est  für 
das  Mögliche  vorhanden  war,  so  hatte  die  Sprache  jetzt  ein  prode  est 
für  das  Nützlichec.  Bas  Vorkommen  mit  fuit,  sogar  in  der  freien  Stel- 
lung fuit  prode,  zeigt  dann  eine  selbständigere  Entwickelung  des  Wortes. 
Das  Mittelalter  knüpfte  an  diese  Schöpfung  des  Vulgärlateins  ein  Subst. 
produm,  «yn.  hierum,  opp.  dam  mim.  und  pro  da  =  proventus  reditus; 
prode  hat  auch  das  Italienische  bewahrt  und  noch  ein  prodczza  wei- 
ter gebildet.  —  Nachdem  Weihrich's  gründliche  Untersuchung  dem  wie- 
der ausgegrabenen  prode  die  Existenzberechtigung  von  Neuem  zugesichert 
hat,  steht  zu  erwarten,  dass  das  Wort  noch  in  manchen  Stellen,  an  denen 
es  als  Schreibfehler  unter  dem  Texte  figurirt,  an  den  rechtmässigen 
Platz  gestellt  werden  wird.  Weihrich's  tüchtige  Abhandlung  wird  nach 
den  oben  gemachten  Mittheilungen  keiner  Empfehlung  mehr  bedürfen. 

GloBsographie. 

Die  an  Umfang  sehr  beträchtliche  Literatur,  welche  die  letzten 
Jahre  auf  glossographischem  Gebiet  hervorgebracht  haben,  kommt  aner- 
kanntermassen  hauptsächlich  dem  Vulgärlatein  zu  Gute,  so  dass  sie  an 
dieser  Stelle  eine  besondere  Berücksichtigung  erfordert.  Wenn  wir  in 
diesem  Theile  des  Berichtes  erst  mit  den  Erscheinungen  des  Jahres  187G 
beginnen  und  nicht  weiter  zurückgreifen,  so  geschieht  dies  aus  dem 
Grunde,  weil  in  diesem  Jahre  ein  fundamentales  Werk  über  Quellen  und 
methodische  Benutzung  der  lateinischen  Glossare  erschienen  ist,  bedeu- 
tend genug,  um  ein  neues  Stadium  der  glossographischen  Studien  zu 
eröffnen;  es  ist  dies 

Prodromus  Corporis  Glossariorum  Latinorum.  Quaestio- 
ncs  de  Glossariorum  Latinorum  fontibus  et  usu.  Scr.  G.  Loewe. 
Lipsiae  1876.  XV.  450  S.  8. 

Plan  und  allgemeine  Bedeutung  dieses  Werkes  sind  bereits  im 
Jahresbericht  1876  II  S.  338  —  351  genügend  gekennzeichnet  worden  und 
kann  deshalb  hier  davon  abgesehen  werden,  doch  gebührt  demselben 
wegen  seiner  Bedeutung  für  die  Vulgärlatinität  eine  specicllc  Würdigung  ; 
denn  die  Glossen  gehören,  besonders  in  lexikalischer  Beziehung,  zu  den 
wichtigsten  directen  Quellen  unserer  Erkenntniss  des  Vulgärlateins 

Jahresbericht  fUr  Alterthumii-WisBenschAft  1877.  II.  7 


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98 


Vulgärlatein. 


(vgl.  Schuchardt,  Vocalism.  1,  S.  4).   Wie  gewichtige  Resultate  sich 
auf  diesem  Gebiete  erzielen  lassen,  zeigt  vornehmlich  der  III.  Theil 
(S.  331—442)  des  Locwe'schen  Werkes  (de  novis  vocibus  et  formis 
e  gloss.  eruendis),  in  welchem  Abschnitt  der  Verfasser  die  Ergeb- 
nisse seiner  Forschungen  auf  dem  Gebiete  des  Vulgärlateins  mittheilt. 
Es  liegt  in  der  Natur  der  Sache,  dass  die  Durchforschung  der  Glossare 
allein  Thatsachen  in  Aussprache,  Formenbildung  und  eigenen  Wörtern 
des  sermo  plebeius   zu  Tage  fördern  kann.    So  werden  u.  a.  als 
Formen  der  vulgären  Aussprache  nachgewiesen:  (a  =  au)  agustiu 
alicus  actionator  S.  421;  üine  für  itane  S.  437;   (t)  spavesco  {expavttco) 
S.  429;  (i)  stec  für  Utaec  S.  347;  perstroma   für  peristroma   S.  347; 
se  für  *i  S.  422;  emitari  emüatio  emitat  amitat  ores  für  imitari  u.  s.  W. 
S.  428;   (o)  bambis  für  bombyx  S.  59,  fumax,  furnix,  furtuna  S.  360. 
361,   quattur  statt  quaituor  S.  423.    Metathesis  liegt  vor  in  /albus 
statt  flavus ,  rigrino  (napßsveuw)  vigrineum  u.  S.  w.  S.  422,  vielleicht 
auch  in  butrus  (brtUus)  S.  82 ;  (b)  crefrare  statt  cribrare,  Mulcifcr  statt  Mul- 
ciber  S.  421;  c  ist  geschwunden  in  non  siebant,  non  ntrio ,  vgl.  S.  409 
und  A.  3 ;  (t)  obsetrix  statt  obstetrix  S.  423,  solidus  buUm  statt  stolidus  = 
stuäus  S.  81.   Dagegen  hat  die  Volkssprache  in  acoru&nu  scoruscatw 
den  etymologisch  notwendigen  «-Anlaut,  welchen  die  mustergültige  Rede 
nicht  mehr  kennt,  conservirt,  vgl.  S.  355.  356.  —  Formenbildung: 
randtun  (arbitrandum),  rabamini  (arbitr.)  S.  346  dürften  vulgäre  Formen 
sein.   Loewe  führt  ferner  an:  nere  (spinnen),  nü  neunt  neben  net  nent 
S.  409,  amplexat  complexat  S.  410,  int  zu  co  S  421,  emitare  (imitare) 
S.  423,  mordeo  uud  spondeo  mit  momorsit  und  apospondü  S.  428;  das  Ad- 
verb forinsecu*  ist  zum  Adjectiv  geworden  in  der  Femininform  forinseca 
u.  a.  m.  —  Wortbildung:  Der  Einfluss  der  vulgären  Aussprache  be- 
wirkt eigentümliche  Wortformen  wie  büla  (bälua  bella)  S.  73;  die  En- 
dung ius  wird  gewöhnlich  in  is  geändert:  actuarü  abstemi*  u.  8.  w.  S.  420; 
die  Anlehnung  an  andere  Endungen  wird  dabei  nicht  ohne  Einfluss  ge- 
wesen sein.   Wenn  tatim  für  satU  vorkommt  (S.  347),  so  scheint  hier 
gleichfalls  die  Analogie  von  affatira  statim  u.  a.  mitgewirkt  zu  haben.  — 
Von  vulgärem  rorina  (tob  rosisj  wird  rosinosus  abgeleitet  S.  81.  —  Die 
häufigen  Inchoativbildungen,  welche  die  Glossare  bieten,  sind  in  der 
Sprache  des  täglichen  Verkehrs  factitiv  gebraucht,  wie  die  Umschrei- 
bungen der  Glossare  bezeugen:  ferascit  forum  facti,  minuescere  minuerc 
u.  s.  w.  S.  362.   Ueberhaupt  aber  beweist  die  veränderte  Wortbedeu- 
tung, dass  die  Vulgärsprache  ihre  besonderen  Wege  gegangen  ist:  vgl. 
iumentum  =  pecus  S.  73,  dimiUere  =  relinquert  S.  422,  ducere  =  trahere 
S.  430,  intendere  ~  aspicere  das.;  in  mittere  =  ponere  collocart  (z.  B.  pe- 
cuniae  mittuntur)  S.  430  vermag  ich  keine  erhebliche  Verschiebung  der 
Bedeutung  zu  sehen,  vgl.  z.  B.  Liv.  1,  4,  3.  —  Wie  die  Interpretamente 
für  die  Erkenutniss  des  plebejischen  Sprachgebrauchs  zu  verwerthen 
sind,  zeigt  Loewc  treffend  an  einigen  Beispielen:  nescit:  ignoscit;  non  scie- 


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Glossographie.   Dositbeus.  Placidus. 


99 


bant:  ignotcebant  (in  diesem  Sinne  beiläufig  bemerkt  auch  in  der  epist. 
Anthimi  c.  35  gebrancht);  mollis:  *incer\  osculatur:  amplexat;  pinguis:  sa- 
tunts  u.  s.  w.  S.  409.  Auf  die  Excurse  über  brevis  und  modicus, 
welche  in  der  Volkssprache  parvus  ganz  verdrängt  haben  (8.  412 — 416), 
sei  noch  besonders  aufmerksam  gemacht 

Die  Sprache  des  gewöhnlichen  Lebens  hatte  aber,  abgesehen  davon, 
dass  sie  durch  Ableitungen,  Umbildungen  und  Umdeutungen  sich  das 
überkommene  Sprachmaterial  zurechtlegte  und  erweiterte,  auch  einen  be- 
trächtlichen Bestand  an  eigenen  Wörtern  und  Ausdrücken,  welche  sie 
für  entsprechende  Begriffe  der  Urbanen  Rede  gebrauchte,  vergl.  folgende 
Glossen:  cossi:  vermes  in  ligno,  quos  vulgo  teredones  vocant;  insana: 
genus  herbae  .  .  .  .,  haue  vulgus  milimindrum  dicit;  arbutus:  comarus, 
cui  vulgo  nomen  est  unedo;  comitialis  morbus,  qui  vulgo  caducia  di- 
citur  u.  s.  w.,  zizuga  rustice  galla  u.  s.  w.  S.  416 ff.  Die  Glossen 
lassen  sich  hier,  wo  directe  Zeugnisse  (vulgus,  rustice)  vorliegen,  in 
sehr  erfolgreicher  Weise  ausbeuten.  Loewe  hat,  indem  er  auf  diese 
Seite  der  Glossen  aufmerksam  gemacht  und  zugleich  durch  eine  Reihe  von 
Belegen  aus  dem  Glossenschatz  eine  Probe  ihres  Werthes  gegeben  hat, 
dem  Studium  des  Vulgärlatein  einen  fördersamen  Dienst  geleistet.  Und  so 
kann  denn  das  Werk  allen,  die  sich  für  die  Geschichte  der  lateinischen 
Sprache  und  speciell  für  das  Feld  des  Vulgärlatein  intercssiren ,  nur 
dringend  empfohlen  werden. 

In  dem  eben  besprochenen  Werke  berührt  Loewe  die  von  A.  Bou- 
cherie  aus  einem  cod.  Montepessulanus  saec.  IX  (II.  Nr.  306)  in  den 
»Notices  et  extraitse  t.  23.  II.  Paris  1872  S.  308-478  edirteu  Glossen 
und  führt  sie  auf  Dositheus  zurück,  wobei  er  auf  die  Fülle  der  in  den- 
selben enthaltenen  vulgären  Formen  aufmerksam  macht.  Wenn  er  mit 
Boucherie's  kritischer  Leistung  nicht  zufrieden  ist,  so  hat  jetzt  H.  Hagen 
in  einer  seiner  vortrefflichen  Gelegenheitsschriften,  »De  Dosith  ei  ma- 
gistri  quae  feruntur  glossis  quaestiones  criticae.«  Bernae 
1877.  15  S-  4.  (Universitätsprogramm.)  den  Mangel  ausgeglichen.  Im  Be- 
sitz einer  von  Dübner  nach  dem  cod.  Montepess.  No.  306  genau  an- 
gefertigten Abschrift  der  Hermencumata  Dosithei  hat  Hagen,  da  er 
bei  einem  Vergleich  dieses  Apographs  mit  Boucherie's  Text  mehrfache 
Vorzüge  des  ersteren  herausfand,  eine  Collation  desselben  mit  Bouche- 
rie's Ausgabe  8.  7—10  seines  Programmes  mitgetheilt:  die  Zahl  der  Va- 
rianten ist  nicht  unbeträchtlich.  Ihnen  hat  Hagen  in  den  S.  11  — 15 
nachfolgenden  »Coniectanea  in  Dosithei  glossasc  einen  werth vollen  Bei- 
trag von  zum  Theil  überzeugenden  Verbesserungen  beigegeben.  Einige 
Zusätze  hat  W.  Schmitz  in  seiner  Anzeige  des  Programms  (Jenaer 
Lit.-Zeit.  IV  No.  734)  gemacht. 

Von  anderen  Arbeiten  auf  glossographischem  Gebiet  sind  noch  zu 
erwähnen:  G.  Loewe,  Beiträge  zu  Placidus.  Rhein.  Mus.  XXXI, 
S.  55    57,  Verbesserungen  und  Nachträge  zu  Dcuerling's  Placidus- Ausgabe 

V 


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100  Vulgärlatein. 

und  weitere  Ausführungen  der  Reccnsion  in  der  Jenaer  Literaturzeitung 
II.  Nr.  598  enthaltend.  Ebendahin  gehören  Ott's  »Bemerkungen  zu 
Placidus  und  Isidorus«,  Zeitschrift  für  die  österr.  Gymn.  XXVII, 
S.  171-173,  und  einige  Conjecturcn  L.  Havet  s  in  der  Revue  de  Phi- 
lologie N.  S.  I  (1877)  S.  166. 

Glossae  quae  Placido  non  adscribuntur  nisi  in  libro 
glossarum.  Recensuit  illustravit  auxit  A.  Deuerling.  Programm. 
München  1876.    36  8.  8.  % 

Nachdem  der  Verfasser  bereits  ein  Jahr  vorher  die  Glossen  des 
Placidus  herausgegeben  hatte  und  damit  einem  dringenden  Bedürfhiss 
entgegen  gekommen  war,  hat  er  in  dieser  neuen  Publikation  eine  dankens- 
werthe  Ergänzung  jener  Ausgabe  geliefert.    A.  Mai's  Abdruck  dieser 
Glossen  (class.  auet.  t.  VI,  S.  554  -  574)  ist  ja  weder  bequem  zugänglich 
noch  auch  in  seiner  Textverfassung  zuverlässig.   Deuerling  giebt  unter 
dem  Texte,  der  nach  neuem  handschriftlichen  Material  hergestellt  und  ver- 
mehrt und  vielfach  mit  glücklicher  Hand  gebessert  wurde,  den  kritischen 
Apparat  und  eine  fleissige  Sammlung  von  Parallelstellen  aus  anderen 
Glossaren  und  aus  den  Autoren  selbst,  auf  deren  Text  sich  die  Glossen 
beziehen.  Handschriftliche  Ergänzungen  sind  von  Hagen  in  dem  vorigen 
Jahresbericht  (II.  S.  353)  nachgetragen;  einige  kritische  Beiträge  theilt 
der  anonyme  Recensent  im  Philologischen  Anzeiger  VIII.  S.  51  mit 

Ein  rühriger  Arbeiter  auf  diesem  Felde  ist  Rönsch,  der  dem 
»reichen  Schatz  von  archaischen  und  rustiken  Formen«  in  den  mittel- 
alterlichen Glossarien  nachgeht  und  seinerseits  nach  Kräften  das  Dunkel 
ihrer  Texte  durch  Nachweisungen  und  Emendationen  zu  liebten  sucht. 
Sein  Artikel  » Hebraeische  Lemmata  in  den  Amplonianischen 
Glossen« ,  Rhein.  Mus.  XXXI,  S.  453—464  (Fortsetzung  der  hebräischen 
Wörter  in  den  lateinischen  Glossarien  Parisin.  7651  und  Monac  6210, 
Rhein.  Mus.  XXX.  S.  449—455),  kann  bei  unserer  Mittheilung  über  die 
glossographische  Literatur  nicht  ausgelassen  werden,  wenn  auch  die  be- 
handelten Stellen  keine  directen  Resultate  für  das  Vulgärlatein  ergeben 
haben.  Eine  sehr  ansprechende  Lösung  der  (hebr.)  Glosse  batamola 
hat  Rönsch  im  Rhein.  Mus.  XXXII.  S.  142-144  in  der  Notiz  »Noch 
einmal  batamola  im  Glossar  des  cod.  lat.  Monac.  6210«  gegeben. 
Die  Glosse  lautet  in  der  Handschrift:  batamola  bene  linguatus  eloquent; 
Miller  löste  sie  auf  in  batha  mola  und  bene  linguatus:  eloquent, 
Loewe  corrigirte  bata:  mola  und  bene  linguatus:  eloquent.  Auf 
Grund  dieser  Zweitheilung  emendirt  Rönsch  die  allein  noch  verbesserungs- 
bedürftige erste  Hälfte,  indem  er  bat:  amola  schreibt;  er  geht  davon 
aus,  cUss  die  hebräischen  Ausdrücke  für  Masse  bat  und  epha  synonym 
sind.  Für  letzteres  wird  im  Lateinischen  öfter  amphora  gegeben,  wel- 
chem wiederum  hamula  (amula,  amola)  synonym  ist 

Die  latcin-dcutschcn  oder  latein-französischen  Glossare  können  immer 


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Vulgärlatein  und  Romanisch.  101 


nur  als  abgeleitete  Quellen  für  sprachliche  Studien  herangezogen  werden, 
sind  indess  nicht  gänzlich  zu  tibersehen  und  mögen  daher  hier  kurz  mit 
verzeichnet  werden.  Die  Augsburger  Glossen  (ahd.)  mitgetheilt  von 
A.  Holder,  Germania  XXI  N.  R.  EX,  S.  1— 18,  gehören  zu  einer  lateini- 
schen Bibelversion  (A.  T.)  und  sind  in  einem  Cod.  saec.  X  der  Bibl.  der 
Benedict,  zu  St.  Paul  in  Kärnthen  erhalten,  aus  welchem  Holder  sie  genau 
copirt  hat.  Die  Glossae  Sau-Blasianae  (ahd.),  ebenda  wiederaufge- 
funden, sind  aus  einem  Manuscript  saec.  IX — X  von  Holder  in  demselben 
Bande  der  Germania  S.  135—  139  publicirt;  sie  beziehen  sich  auf  eine 
Version  der  Genesis.  —  Petit  Vocabulaire  latin  -  franc,ais  du 
XHI  siecle  extrait  dun  manuscrit  de  la  bibliotheque  d'Evreux  par 
L  A.  Chassant.  Paris  1877,  58  8.,  8.  Das  alphabetische  Vocabular 
beginnt  mit  dem  Wort  cloaca  und  geht  bis  zelotipa.  Hieran  schlicssen 
sich  einige  sachlich  geordnete  Wortgruppen  an.  Der  Abdruck  enthält 
eine  Wiedergabe  der  Handschrift  ohne  Correctureu  uud  Zusätze.  Die 
lateinischen  Wörter  des  Glossars  zeigen  in  orthographischer  Beziehung 
vielfach  romanischen  Einfluss. 

Vulgärlatein  und  Romanisch. 

F.  Demattio,  Morfologia  Italiana  con  ispeciale  riguardo  al 
üuo  sviluppo  storico  dalla  lingua  primitiva  latina.  Innsbruck  1876,  124  S., 
8.,  bringt  nach  Diez  für  unser  Gebiet  nichts  Neues,  womit  über  den 
sonstigen  Werth  des  Buches  kein  Urtheil  abgegeben  werden  soll. 

Latin  og  Romans k.  Bemaerkninger  om  skriftsproget  i  den  tid- 
lige  middelalder  af  Vilh.  Thomsen.  (Opuscula.  philologica  ad  I.  N. 
Madvigium  a  diseipulis  missa.)   Hauniae  1876,  8.,  S.  256—266. 

»Das  gemeine  Volk  bei  den  Römern  hat  nicht  von  der  ältesten 
Zeit  an  eine  Art  Romanische  Sprache  gesprochen;  anderseits  ist  nicht 
den  Barbaren  allein  alle  Schuld  des  Verfalles  beizumessen:  die  Verän- 
derung ist  in  allem  Wesentlichen  vom  Latein  selbst  ausgegangen  und  ist 
eine  Aeusserung  der  Umbildung,  welcher  eine  jede  Sprache  uuterworfen 
ist.  Der  Uebergang  vom  klassischen  Latein  bis  zur  rein  Romanischen 
Sprachstufe  (9.  Jahrb.)  lässt  sich  an  den  Sprachdenkmälern  Schritt  für 
Schritt  beobachten.  Am  Schluss  des  Alterthums  war  in  Aussprache  und 
grammatischer  Structur  der  Gegensatz  zwischen  Umgangssprache  und 
Schriftsprache  so  bedeutend,  dass  man  sich  letztere  nur  durch  literarisches 
Studium  angeeignet  haben  kann.  Nach  dem  Uebergang  zum  Mittelalter 
wirkten  die  grossen  Umwälzungen  hemmend  auf  alle  Bildung,  so  dass  fast 
Niemand  mehr  fohlerfrei  schreiben  konnte.  Es  entwickelt  sich  nun  eine 
Schriftsprache,  welche  dio  Eigenthtimlichkeiten  der  Umgangssprache  wie- 
derspiegelt. Eine  Untersuchung  ihrer  Fehler  wird  eine  relative  Bestim- 
mung des  Punktes  geben,  auf  dem  wir  uns  innerhalb  der  Scala  befinden, 
deren  äusserste  Punkte  die  alte  cl assische  Sprache  und  die  Ro- 


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Vulgärlatein. 


manischenSprachen  sind.  Literatur  der  neuen  barbarischen  Sprache : 
die  Gesetze  und  sonstigen  Documente  der  Germanen,  welchen  man  den 
Verfall  der  Sprache  zugeschrieben  hat.  Um  diesem  Vorwurf  auszuweichen 
muss  man  znr  Untersuchung  Denkmäler  mit  ähnlicher  barbarischer  Sprache 
wählen,  die  nur  eine  entfernte  oder  gar  keine  Beziehung  zu  den  Ger- 
manen haben,  namentlich  populär  medicinische  Schriften«.  Soweit  Thomsen. 
Neues  bietet  dieser  Anlauf  nicht,  wohl  aber  manches  Unrichtige  über  das 
Wesen  des  sermo  plcbeius.  Dass  das  Volk  von  Hause  aus  ein  gesondertes 
Idiom  gesprochen,  wird  Niemand  behaupten,  aber  dass  der  ursprünglich 
einheitliche  Sprachstrom  bereits  zur  Zeit  der  classischen  Periode  sich  in 
zwei  Arme  gespalten,  deren  einor,  die  Volkssprache,  sich  schliesslich  in 
die  Romamschen  Sprachen  ergossen  hat,  kann  nach  Ott's  Erörterung  über 
diesen  Gegenstand  nicht  mehr  in  Zweifel  gezogen  werden.  Wer  von  den 
Romanischen  Sprachen  rückwärts  gehend  bei  der  classischen  Schriftr 
spräche  anknüpfen  will,  wird  keinen  ebenen  Weg  finden.  Eben  jene 
Stationen,  die  der  Verfasser  zwischen  beiden  Endpunkten  annimmt  (In- 
schriften des  ungebildeten  Publikums  u.  s.  w.),  liegen  auf  einem  anderen 
Wege.  Jene  citirten  Quellen  fliessen  auch  schon  in  der  classischen  Zeit, 
und  zwar  wenden  sie  sich  dem  anderen  Strome  zu.  —  Thomsen  wählt 
nun  als  eine  geeignete  Stufe  jener  Scala  die  Epistola  Anthimi,  um  an 
ihrer  Sprache  den  damals  bereits  stark  romanisirenden  Charakter  der 
lebendigen  Schriftsprache  nachzuweisen.  Aber  der  Verfasser  geräth  bei 
dieser  Wahl  mit  sich  selbst  in  Widerspruch,  denn  das  dem  Frankenkönige 
Theoderich  gewidmete  Werk  ist  für  den  fränkischen  Gebrauch  bestimmt,  und 
die  Vorschriften  des  Anthimus  berücksichtigen  Gothische  und  Fränkische 
Lebensweise,  die  dieser  in  eigener  Beobachtung  kennen  gelernt  hat:  vgl. 
c.  14  delicias  Francorura;  quod  solent  Franci  comedere . . .,  de  larido 
Franci  sanant.  Diese  Stellen  stehen  dicht  bei  Thomsen's  Proben;  ausser- 
dem vgl.  Gothi  c.  64.  Ueber  die  Latinität  des  Anthimus  findet  man  in 
Rosc's  Indices  mehr  als  bei  Thomsen.  Dieser  geht  sodann  zum  lateinischen 
Oribasius  über,  wie  er  in  dem  Berner  Fragment  (ed.  H.  Hagen)  vorliegt. 
Wiederum  von  Thomsen's  Standpunkt  aus  eine  verkehrte  Wahl,  denn 
auch  diese  Schrift  war  für  Germanen  bestimmt,  vergl.  Teuffei  fi.  L.  G. 
S.  1157.  Das  Material  der  Nominalflexion  bei  Oribasius  benutzt  nun  der 
Verfasser,  um  daran  den  Stand  des  Beugungssystems  zur  Zeit  des  Ueber- 
gangs  vom  fünften  Jahrhundert  zum  sechsten  zu  illustriren.  Dies  System 
ist  nach  Thomsen  gleichweit  vom  classischen  als  vom  Romanischen  ent- 
fernt, abwärts  aber  steht  es,  da  es  von  den  Casus  eigentlich  nur  noch 
den  Nominativ  und  einen  Casus  obliquus  aufweist,  dem  altfranzösischen  und 
provencalischen  sehr  nahe.  Es  wird  diese  Theorie  auf  Grund  der  von  Ha- 
gen systematisch  zusammengestellten  Thatsachen  gegeben.  Für  den  Zweck 
einer  Untersuchung,  wie  die  vorliegende  sein  soll,  reicht  eine  Analysirung 
der  Oribasius-Fragraente  nicht  aus:  Thomsen  hätte  in  grösserem  Mass- 
stabe gleichzeitige  literarische  Denkmäler  mit  heranziehen  müssen,  wenn 


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Vulgarletein  und  Romauisch. 


103 


er  einen  Querdurchschnitt  der  nominalen  Flexion  für  die  Zeit  vom  Jahre 
500  geben  wollte. 

Die  Verschiebung  lateinischer  Tempora  in  den  romanischen  Spra- 
chen von  K.  Foth.  Heft  VIII  der  romanischen  Studien,  herausgegeben 
von  E.  Boehmer.   Strassburg  1876,  S.  243  -  336. 

Der  Verfasser  nimmt,  wenn  er  auch  das  Gesammtgebict  der  latei- 
nischen Literatur  berücksichtigt  hat,  doch  besonders  auf  den  vulgärlatei- 
nischen Sprachgebrauch  Bezug.  Seine  Studie  zerfallt  in  zwei  Theile: 
A.  Die  Thatsachen  der  Tempus  Verschiebung  (S.  243  —  296:  das 
lat.  Plusquamperfectum  des  Indic.  ist  verschoben  ins  Präteritum 
und  ins  Conditiouale;  das  lat.  Plusquamperfectum  des  Conj. 
ist  als  Imperfectum  Conj.  in  sämratlichen  romanischen  Sprachen  er- 
halten ;  das  romanische  sogenannte  bedingende  Futur  ist  dem  lateinischen 
Futurum  exaetum  entnommen);  B.  Die  Ursachen  der  Tempusver- 
schiebung (S.  297-335). 

Ueber  die  Entstehung  dieser  Erscheinung  stellt  Foth  nach  Fest- 
Stellung  der  Thatsachen  Folgendes  auf:  Der  Ursprung  der  Tempusver- 
schiebung ist,  soweit  sie  gleichartig  in  den  romanischen  Sprachen  vor 
sich  ging,  schon  im  Latein,  d.  h.  in  dem  allen  romanischen  Idiomen  zu 
Grunde  liegenden  Vulgärlatein  zu  suchen.  Deshalb  werden  die  in  Be- 
tracht kommenden  Tempora  nach  ihrer  eigentlichen  Bedeutung  noch  ein- 
mal beleuchtet.  Foth  theilt  dann  die  lateinischen  Verba  nach  ihren 
Stammen  in  zwei  grosse  Klassen.  In  der  ersten  Klasse  »dient  der  Imper- 
fectstamm dazu,  den  Verbalbegriff  als  einen  im  Werden  begriffenen,  noch 
nicht  zum  Abschluss  gekommenen,  der  Perfectstamm  dazu,  ihn  als  einen 
vollendeten  und  in  Folge  davon  sich  in  einem  Zustand  befindlichen  dar- 
zustellen«. »Die  Verba  der  zweiten  Klasse  unterscheiden  sich  dadurch 
von  denen  der  ersten,  dass  bei  ihnen  schon  der  Imperfectstamm  die  Be- 
deutung hat,  die  bei  jenen  erst  der  Perfectstamm  enthält,  nämlich  der 
Vollendung  und  des  zustäudlich  vorliegenden  Resultates«,  (habeo  =  ich 
habe  =  habe  erlangt.)  Bei  den  Verben  der  letzten  Klasse  ist  der  Per- 
fectstamm pleonastisch  verwandt,  oder  er  nahm  neue  Bedeutung  an,  und 
zwar  war  diese  neue  Bedeutung  entweder  eine  Negation  des  Imperfect- 
stammes  (habui  =  ich  habe  gehabt  und  habe  nun  nicht  mehr),  oder  eine 
Inchoativ-Bedeutung  (fuisse  geworden  sein  =  sein).  Die  Lateiner  konnten 
demnach  von  gewissen  Verben  »sowohl  den  Imperfectstamm  wie  den  Per- 
fectstamm gebrauchen,  um  die  durch  diese  Verba  bezeichnete  Handlung 
als  in  einem  Zustande  befindlich  darzustellen:  so  konnten  sie  für  den 
Begriff  des  Seins  sowohl  esse  als  fuisse,  für  den  Begriff  des  Habens  so- 
wohl habere  als  habuisse,  für  den  des  Könnens  sowohl  posse  als  potuissc 
anwenden.«  Machten  die  guten  Schriftsteller  auch  einen  Unterschied 
zwischen  den  Verbalstämmen,  in  der  Vulgärsprache  ist  der  Gebrauch  ein 
willkürlicher  gewesen;  in  den  Umschreibungen  der  perfeetischen  Formen 


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Vulgärlatein  und  Romanisch. 


des  Passivs  zeigen  auch  bessere  Schriftsteller  Spuren  dieser  Verschiebung 
(amatus  fui,  fucram,  faero  für  a.  sum  u.  s.  w.).  Die  Verben  der  ersten 
Klasse  dagegen  haben  ihre  Tempora  in  ihrer  eigentb'chen  Bedeutung  als 
Tempora  der  vollendeten  Handlung  bewahrt,  und  erst  seit  dem  vierten 
Jahrhundert  werden  auch  sie  unter  Anlehnung  an  die  andere  Verbalklasse 
in  den  Process  der  Verschiebung  hineingezogen,  hauptsächlich  in  Folge 
der  Neubildung  der  perfectischen  Tempora  durch  Umschreibung  mit  Hülfs- 
verben,  welche  ursprüngliche  Tempus  formen  überflüssig  machten.  -  Nach 
dieser  Mittheilung  über  den  Inhalt  der  Abhandlung  scheint  es  mir  über- 
flüssig ihre  Wichtigkeit  für  das  Studium  des  Vulgärlatein  noch  besonders 
zu  betonen. 

Romanische  Etymologien  von  H.  Rönsch.  In  Grocber's  Zeitschrift 
für  roman.  Phüologie  1877.  H.  S.  414-420. 

Rönsch's  etymologische  Forschungen  schliossen  sich  an  desselben 
Verfassers  »Nachlese  auf  dem  Gebiete  romanischer  Etymologien«  (Jahrb. 
für  roman.  und  engl.  Sprachen)  an,  auf  die  wir  nachträglich  mit  aufmerk- 
sam machen  wollen.   In  der  Einleitung  verbreitet  sich  Rönsch  über  das 
Gebiet  und  die  Quellen  der  römischen  Volkssprache  und  weist  bei  letzte- 
ren auf  die  ältesten  Bibelversionen  und  die  Glossarien  hin.   Wenn  die 
mitgetbeilten  Ableitungen  auch  in  erster  Linie  das  etymologische  Dunkel 
romanischer  Wörter  aufzuhellen  bestimmt  sind,  so  erleuchten  sie  doch 
auch  gleichzeitig  den  vulgärlateinischen  Sprachgebrauch,  auf  welchen  die 
gegebenen  Resultate  zurückgeführt  werden.   Die  Artikel  enthalten  u.  a. 
folgende  Beiträge  zur  romanischen  Wortschöpfung:  das  Subst.  caldaria, 
von  Diez  zuerst  bei  Gregor  nachgewiesen,  nach  Rönsch  schon  in  der  Vul- 
gata  und  bei  Pseudo-Apulejus  de  virtutibus  herbarum.  —  Calciata  wird 
nicht  von  calx  Kalk  wie  üblich  hergeleitet,  sondern  von  calx  Ferse, 
wovon  die  Ableitungen  calci a  und  calci are  angenommen  werden;  dafür 
spricht  die  Glosse  (Cyrill,  ed.  Vulc.  p.  526,  15):  M$  calcia  calx.  Mit- 
hin bezeichnet  calciata  nach  Rönsch  die  allgemein  betretene  Strasse.— 
Vulgärlat.  male  habitus  (körperlich  übel  beschauen)  wird  als  Ausgangs- 
form für  malade  u.  s.  w.  wahrscheinlich  gemacht.  —  Sapa  vulgärlat  Aus- 
druck für  rastrum  nach  Bezeugung  einer  Glosse  und  nach  dem  roman. 
Sprachgebrauch.  —  Centesimum  populäre  Bezeichnung  des  Roggens 
nach  dem  Edict  des  Diocletian  de  pretiis  vom  Jahre  301  und  nach  Isi- 
dor. —  Die  vom  Verfasser  in  Aussicht  gestellte  Fortsetzung  dieser  Ety- 
mologien begrtissen  wir  im  Interrcsse  weiterer  Erschliessung  des  rustiken 
Sprachgebrauchs  mit  Freuden. 


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Bericht  über  die  neueste  Literatur  zu  den  rö- 
mischen Historikern  (ausser  Tacitus)  bis  zum 
Schlüsse  des  Jahres  1877. 

Von 

Prof.  Dr.  A.  Eussner 

in  Würzbarg. 


Vorbemerkung.  Die  Kürze  des  folgenden  Referates,  die  un- 
gleiche Ausführung  in  den  einzelnen  Thcileu  und  der  bei  den  verschie- 
denen Historikern  verschiedene  Ausgangspunkt  ist  durch  den  Umstand 
veranlasst,  dass  nur  in  einigen  Fällen  der  Anschluss  an  frühere  Jahres- 
berichte mögh'ch  war,  während  in  den  übrigen  weiter  zurückgegriffen 
werden  musste.  Ueber  die  Literatur  zu  Cäsar  berichtete  A.  Hug  im 
L  Jahrgang  S.  1150-1176,  über  Cornelius  Nepos  und  Sallust  E.  Wöltf- 
lin  ebenda  S.  1659-1668,  derselbe  Gelehrte  über  Livius  im  II.  u.  III.  Jahr- 
gang S.  731-756  und  über  Aurelius  Victor  und  Ammiauus  S.  787-  797. 

Erste  Abtheilung. 

Allgemeines. 

1)  Caroli  Nipperdeii  Opuscula.   Bcrolini  apud  Weidmannes 
MDCCCLXXVII.  IV.  602  S. 

In  diesem  von  R.  Schöll  herausgegebenen  Sammelbande,  über  wel- 
chen ich  im  Lit.  Centralbl.  1878  No.  14  berichtet  habe  (vgl.  die  Anzeige 
von  M.  Hertz,  Jen.  Lit.-Zeit.  1877  No.  51),  sind  Nipperdey's  sämmtlicho 
Arbeiten  zu  den  römischen  Historikern,  soweit  sie  nicht  seinen  Ausgaben 
des  Cäsar,  Nepos  und  Tacitus  einverleibt  sind,  vereinigt  Ausserdem  ist 
S.  411-422  aus  einem  im  Anfang  der  fünfziger  Jahre  ausgearbeiteten 
Heft  zu  Vorlesungen  über  römische  Literaturgeschichte  ein  Abschnitt  zum 
ersten  Male  gedruckt:  Von  der  antiken  Historiographie  über- 
haupt und  der  römischen  insbesondere.  Das  Ergebniss  dieser 
mit  Meisterschaft  geübten  vergleichenden  Kritik  ist  in  dem  Satze  zu- 
sammengefasst,  dass  die  moderne  Geschichtschreibung  in  der  Erkenntuiss 
der  wahren  Bedeutung  des  historischen  Stoffes,  seiner  Begrenzung  und 
Anordnung  die  antike  Historiographie  übertrifft,  dass  aber  in  der  Dar- 


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Römische  Historiker. 


Stellung  und  Form  jene  dieser  nachsteht.  Von  den  einzelnen  Nachweisen 
ist  hervorzuheben,  dass  die  römischen  Historiker  ihre  Ideen  Ober  ge- 
schichtliche Entwickelung  den  Griechen  verdankten;  dass  sie  so  wenig 
wie  diese  zu  einer  philosophischen  Geschichtschreibung  gelangten,  son- 
dern über  die  pragmatische  nicht  hinauskamen ;  dass  sie  im  Wesentlichen 
auf  die  politische  und  Kriegsgeschichte  sich  beschränkten  und  daher  auch 
in  der  Anordnung  von  der  annalistischen  Form  sich  nicht  befreiten.  Aus 
der  plastischen  Wiedergabe  der  Thatsachen  werden  die  Reden  in  deo 
Geschichtswerken  der  Alten  erklärt,  aus  dem  Streben  nach  Einheit  der 
Form  die  eigene  Composition  der  Reden  durch  die  Historiker.  Von  be- 
sonderem Interesse  sind  die  über  den  Stil  der  griechischen  und  römischen 
Geschichtswerke  gemachten  Bemerkungen,  in  welchen  die  Grundlinien 
für  eine  noch  zu  führende  Detailuntersuchuug  mit  sicherer  Hand  vor- 
gezeichnet  werden.  Bezüglich  der  in  historischen  Werken  der  Römer 
eingelegten  Briefe  ist  auf  die  in  Nipperdey's  Spicileg.  crit.  in  Corn.  Nep. 
gegebene,  in  den  Opp.  98  abgedruckte  Bemerkung  hingewiesen;  doch 
scheint  diese  einen  Gebrauch  zu  generalisiren,  der  nicht  ohne  Ausnahme 
geblieben  ist. 

2)  August  Bocckh,  Encyklopädic  und  Methodologie  der  philo- 
logischen Wissenschaften.  Herausgegeben  von  Ernst  Bratuscheck. 
Leipzig,  B.  G.  Teubner  1877.  XI.  824  S. 

Ein  opus  postumum,  dessen  Bearbeitung  für  den  Druck  Bratuscheck, 
und  zwar  soweit  es  hier  in  Betracht  kommt,  aus  dem  Originalheft  Boeckh's 
und  nachgeschriebenen  Collegienheften  über  Eucyklopädie  und  aus  dem 
ürigiualheft  zu  Vorlesungen  über  römische  Literaturgeschichte  hergestellt 
hat.  Ueber  Bratuscheck's  Verfahreu  vgl.  M.  Hertz,  Jen.  Lit.-Zeit.  1878 
No.  22. 

Im  zweiten  Abschnitte  des  zweiten  Haupttheils  (d.  h.  in  der  Be- 
sonderen Alterthumslehro)  §  99  a  behandelt  Boeckh  (S.  691  -697)  sum- 
marisch die  historische  Prosa  der  Römer  in  übersichtlicher  Weise, 
welche  jedoch  manche  allgemeinere  Andeutung,  die  zur  richtigen  Wür- 
digung des  Gegenstandes  gehört  und  auch  sonst  in  dem  Buche  nicht  ge- 
boten wird,  vermissen  lässt  und  in  manchen  Einzelheiten  Ungenaues  ent- 
hält. Wenn  »Historien  im  engeren  Sinn«  als  «ausführliche  Darstellun- 
gen der  Zeitgeschichte«  bezeichnet  werden,  so  ist  dagegen  an  das  zu  er- 
innern, was  H.  Peter  H  R  F.  I  S.  XXXXVUII  zusammengestellt  hat,  und 
an  Wölft'lin's  Einleitung  zu  Liv.  XXI  S.  VIII.  Die  historia  des  Coelius 
Antipater  war  keine  Zeitgeschichte,  und  die  erste  Zeitgeschichte  des 
Scmpronius  Ascllio  führte  uicht  den  Titel  historiae,  sondern  rerum  gesta- 
rum  libri.  Auffällig  ist  Boeckh's  Anordnung,  welche  den  Cäsar  hinter 
Sallust  setzt.  Unter  den  skizzirteu  Charakteristiken  ist  die  des  Sallustius 
schön  und  wahr,  die  des  Livius  zu  dürftig,  ebenso  die  des  Ammianus. 
Das  Altcrthümlichc  bei  Sallust  wird  mit  Unrecht  auf  die  Nachahmung 


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Römische  Historiker. 


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des  Thukydides  zurückgeführt,  dessen  alterthümliche  Sprache  Sallust 
vielleicht  gar  nicht  als  solche  erkannte  ;  es  hängt  vielmehr  mit  dem  An- 
schluss  an  Cato  zusammen,  vgl.  Philol.  Anzeiger  IV  293.  Nicht  frei  von 
einseitiger  Uebertreibung  ist  das  Urthcil  Uber  Curtius,  den  übrigens  auch 
Boeckh  richtig  der  Zeit  des  Claudius  zuweist;  es  lautet  :  «Er  hat  seinen 
Gegenstand  in  dem  verderbtesten  rhetorischen  Geschmacke  und  mit  aller 
der  Romanhaftigkeit  behandelt,  welche  aus  den  von  Fabeln  strotzenden  Ge- 
schichtsschreibern Alexanders  des  Grossen  aufzutreiben  war«.  Aus  der 
biographischen  Literatur  der  Römer  werden  neben  dem  Taeiteischeu 
Agricola,  dessen  biographischen  Charakter  Boeckh  natürlich  nicht  ver- 
kennt, nur  die  Schriften  des  Nepos  und  Sueton  eingehender  besprochen. 
In  der  Charakteristik  des  Nepos  heisst  es  treffend :  »Man  kann  sich  kaum 
überreden,  dass  ein  Freund  des  Cicero,  Atticus  und  Catull  in  dem  gol- 
denen Zeitalter  der  Prosa  solche  Kindereien  geschrieben,  und  dass  irgend 
Jemand  damals  Gefallen  daran  gefunden  habe.  Trotzdem  ist  die  mehr- 
fach aufgestellte  Ansicht,  dass  die  Schrift  untergeschoben  oder  ein  Ex- 
cerpt  sei,  aus  vielen  Gründen  unhaltbare.  Von  Trogus  Pompejus  sagt 
Boeckh,  dass  er  »zuerst  eine  Universalgeschichte  in  römischer  Sprache 
schriebt;  sein  Werk  war  aber  sogar  das  einzige  grössere  dieser  Art, 
das  unseres  Wissens  die  Römer  hatten.  Festus  Rufus,  Julius  Obsoqueus, 
Granius  Licinianus  sind  nicht  erwähnt,  die  Scriptores  Historiae  Augustae 
sind,  ohne  dass  die  Namen  der  Einzelnen  genannt  werden,  S.  696  auf- 
geführt. —  Wenn  S.  204  die  eigentümliche  Ueberlieferung  des  Vellerns 
als  Beispiel  für  die  Uebung  der  »grammatischen  Kritik«  angeführt  wird, 
so  musste  die  Redaction  genauer  sein.  Der  Ameibacensis  ist,  wie  fest- 
steht, nicht  aus  dem  Murbacensis  abgeschrieben,  sondern  aus  einem  Apo- 
graphum  desselben ;  wir  besitzen  noch  eine  von  Burer  geraachte  Collation 
des  Murbacensis  mit  der  Ausgabe  des  Rhenanus,  die  neben  den  »beiden 
Copien«  für  die  varietas  lectionis  in  Betracht  kommt. 

3)  D.  Nisard,  de  l'Acadömie  francaise,  Les  quatre  grauds  histo- 
riens  latins  [Cösar,  Salluste,  Tite-Live,  Tacite].  Paris,  Michel  Lcvy 
Freres,  editeurs  1874.  IV.  403  S. 

Es  erscheint  geboten  über  dieses  Buch  im  allgemeinen  Theile  zu 
berichten,  nicht  bei  der  Besprechung  der  einzelnen  Historiker,  mit  wel- 
chen es  sich  beschäftigt,  einerseits,  da  es  nirgends  in  Einzelheiten  ein- 
geht, und  andererseits,  da  sonst  der  Bericht  wiederholt  auf  dasselbe  zu- 
rückkommen müsste.  Ueberdies  ist  die  Trennung  in  der  Behandlung 
der  vier  auf  dem  Titel  bezeichneten  Autoren,  sowie  die  Beschränkung 
auf  diese  nur  eine  scheinbare,  wie  sich  aus  dem  Folgenden  ergeben  wird. 

Das  Buch,  dessen  letzter  Theil  (S.  307—400)  »Vingt-deux  mois  de 
la  vie  de  Mirabeau«  hier  zu  übergehen  ist,  enthält  im  Uebrigen  Eröff- 
nungsvorlesungen,  welche  der  Verfasser  als  Professor  der  Beredsamkeit 
am  College  de  France  in  den  Jahren  1845    1848  gehalten  hat,  und  einen 


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Römische  Historiker. 


Essai  über  Napoleon  III.  Histoire  de  Jules  C6sar  (S.  41  —  139).  Der 
Verfasser  hat  kein  Bcdttrfniss  empfunden,  den  reichen  Ertrag  der  in  den 
letzten  dreissig  Jahren  auf  die  genannten  vier  Historiker  gerichteten 
Studien  für  sein  Buch  zu  verwerthen. 

Der  erste  Theil  der  Vorlesung  über  Cäsar  (S.  1  —  40)  enthält 
(S.  1  —  18)  nur  Considerations  g^nerales  sur  la  necessite"  de  connaltre 
le  latin  pour  savoir  le  francais,  dafür  erstreckt  sich  aber  die  Betrach- 
tung Cäsar's  auf  die  beiden  ersten  Abschnitte  der  zweiten  Vorlesung, 
die  dem  Namen  nach  über  Sallust  handelt  (S.  141—197);  und  zwar 
handeln  im  ersten  dieser  Abschnitte  nur  drei  kurze  Sätze  (S.  147.  150), 
im  zweiten  kein  einziger  über  Sallust,  dessen  Name  —  abgesehen  von 
den  Seitenüberschriften  —  nur  ein  Mal  in  Verbindung  mit  dem  des 
Tacitus  (S.  152)  genannt  wird.  In  dem  dürftigen  Roste,  der  sich  wirk- 
lich auf  Sallust  bezieht,  werden  dessen  historiae  nur  ein  Mal  (S.  171) 
erwähnt  und  zwar  mit  ungenauer  Angabe  des  in  denselben  behandelten 
Zeitraumes.  Wenn  der  Verfasser  sonst  von  den  Histoires  de  Salluste 
spricht,  so  sind  die  bella,  nicht  die  historiae  gemeint. 

Auch  die  Vorlesung  über  Livius  enthält  manches,  was  man  gewiss 
nicht  in  der  Mitte  des  Buches  zu  finden  erwartet,  wie  die  Abschnitte 
(S.  201-  215):  Qu'on  doit  commencer  l'etude  dune  iittOature  par  ses 
historiens,  und  De  la  critique  des  historiens  secondaires,  ferner  Du  vrai, 
et  ä  quels  signes  on  le  reconnait  dans  les  ouvrages  de  l'esprit.  Aus  dem 
zweiten  dieser  Abschnitte  (S.  204)  mag  ein  charakteristischer  Satz  hier 
mitgethcilt  werden:  Ces  auteurs  [Suätone,  Vell&us  Paterculus,  Florus, , 
Ammicn  Marcellin,  Cornelius  Nepos,  Quinte -Curce,  Justin],  dont  aueun 
d'ailleurs  n'est  meprisablc,  ont  pour  principal  merite  d'offrir  des  textes 
appropries  ä  uu  certain  temps  des  ötudes  classiques  et  de  sorvir  comme 
de  degres  dans  la  connaissance  du  latin. 

Das  Thema  der  vierten  Vorlesung  »Tacitee  gehört  nicht  in  den 
Rahmen  dieses  Berichtes.  Das  ganze  Buch  wird  ohne  Zweifel  dankbare 
Leser  linden,  wie  die  Vorträge  dankbare  Hörer  gefunden  haben;  aber 
auf  dem  Boden  der  Philologie  und  der  Geschichte  liegt  seine  Bedeu- 
tung uicht. 

4)  Eduard  Münk,  Geschichte  der  römischen  Literatur.  Für 
Gymnasien,  höhere  Bilduugsaustalteu  und  zum  Selbstunterrichte.  Zweite 
Auflage,  bearbeitet  von  Oskar  Scyffert.  Zwei  Bände.  Berlin,  Ferd. 
Dümmlcr  (Harrwitz  und  Gossmann).  1875  —  1877.  VIH.  452  S.  und 
VIII.  429  S. 

Das  Buch,  dessen  erste  Hälfte  die  Literatur  bis  zum  Ausgange  der 
Republik  behandelt,  während  die  zweite  den  Stoff  bis  zum  sechsten  Jahr- 
hundert unserer  Zeitrechnung  umfasst,  beansprucht  rocht  die  Wissenschaft 
selbst  zu  fördern,  sondern  nur  die  Ergebnisse  derselben  zu  verbreiten. 
Diesem  Zwecke  entsprach  es  schon  bei  seinem  ersten  Erscheinen.  Durch 


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Casar. 


109 


die  sorgfältige  Bearbeitung  von  ü.  Seyffert  ist  es  in  Wesentlichen  auf 
den  gegenwärtigen  Stand  der  Forschung  erhoben.  Ich  berufe  mich  auf 
die  Besprechung  im  Lit.  Centralbl.  1876  No.  18  und  besonders  1877 
No.  37,  wo  einige  die  römischen  Historiker  betreffenden  Punkte  hervor- 
gehoben sind.  Vgl.  die  Anzeige  von  M.  Hertz,  Zeitschrift  für  das  Gym- 
nasialwesen XXXI  510. 

5)  H.  Bender,  Grundriss  der  mimischen  Literaturgeschichte  für 
Gymnasien.  Leipzig,  B.  G.  Teubner  1876.  VIII.  84  S.  mit  einer  Tafel 
in  Quer-Folio. 

Das  im  Anschluss  an  die  dritte  Auflage  von  W.  S.  Teuffcl's  Ge- 
schichte der  römischen  Literatur  bearbeitete  Werkchen  entspricht  seiner 
Bestimmung.  Dies  ist  anerkannt  in  den  Beurthcilungen  von  Bu(rsian), 
Lit  Centralbl.  1877  No.  37,  und  von  M.  Hertz,  Zeitschrift  für  das  Gym- 
nasialwesen XXXI  570.  Die  auf  die  römischen  Historiker  bezüglichen 
Abschnitte  geben  zu  keiner  besonderen  Bemerkung  Anlass. 

Cäsar. 

a)  üeber  den  Autor  und  seine  Gcsammtwcrke. 

1)  A.  W.  Zumpt,  De  dictatoris  Caesaris  die  et  anno  natali.  Pro- 
gramm des  Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums  zu  Berlin.  1874.  31  S.  4. 

Mommsen  hat  seine  von  der  Ueberlicfening  bei  Sncton,  Appian, 
Plutarch  und  Vellerns  abweichende  Ansicht,  dass  Cäsar  nicht  im  Jahre 
100,  sondern  102  v.  Chr.  geboren  sei,  gegen  Napoleon's  Einwürfe  auf- 
recht erhalten.  Aufs  Neue  wird  dieselbe  jetzt  von  Zumpt  bekämpft,  der 
manches  Beachtenswerthe  vorbringt,  aber  leider  die  bedeutendste  Schwie- 
rigkeit unerörtert  lässt,  dass  nach  der  Ucbcrlicfcrung  Cäsar  sammtlichc 
curulische  Aemter  zwei  Jahre  vor  der  gesetzlichen  Zeit  bekleidet  hätte, 
ohne  dass  hiervon  irgendwo  Erwähnung  geschähe.  Vgl.  Richard  Müller, 
Berl.  Jahresb.  IV  21  —  25.  Als  den  Geburtstag  Cäsar's  weist  Zumpt  den 
13.  Juli  nach;  zu  dem  gleichen  Ergebnisse  gelangt  »ohne  dass  einer  den 
andern  geführt  hätte« 

2)  Wilhelm  Christ,  Römische  Kalcndcrstudicn.  Sitzungsbericht e 
der  philos.-philol.  Classe  d.  königl.  bayer.  Akad.  d.  Wiss.  zu  München 
1876.  8.  193  -195. 

Christ  bringt  noch  zwei  weitere  Beweismomente,  indem  er  in  den 
Jahrb.  I  Philol.  CXHI  159 f.  nachweist,  dass  die  üeberliefcrung  des 
Porphyrio  zu  Hör.  ep.  I  5,  9  nicht  widerspricht,  sondern  auf  das  richtige 
Datum  a.  d.  IV.  Id.  Iul.  hindeutet,  und  indem  er  den  Gedanken,  dass  der 
Hauptfesttag  der  apollinarischen  Spiele  der  13.  Juli  gewesen  sei,  und  dass 
man  deshalb  den  Geburtstag  Cäsar's.  am  vorhergehenden  Tage  gefeiert 
habe,  durch  die  Analogie  anderer  Spiele  begründet  Vgl.  J.  J.  Müller, 
Jahresb.  IV  229. 


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110 


Römische  Historiker. 


3)  A.  W.  Zumpt,  De  imperatoris  Augusti  die  natali  fastisque  ab 
dictatore  Gaesare  emendatis  commentatio  chronologica :  Jahrb.  f.  Philol. 
Suppl.-Bd.  VII  8.  541—605. 

Die  Arbeit  ist  gegen  den  chronologischen  Theil  in  Napoleon's  Vie 
de  Cesar  gerichtet  ;  auf  Grund  der  abweichenden  Ergebnisse  sind  S.  587 
bis  005  Paralleltafeln  der  römischen  und  julianischen  Jahre  für  die  Zeit 
von  64  —  46  v.  Chr.  mitgetheilt.  Insbesondere  wird  die  bei  Napoleon 
angegebene  Datirung  der  bell.  Gall.  I  6  und  V  23  erzählten  Thatsachen 
S.  563—565  zurückgewiesen.   Vgl.  J.  J.  Müller,  Jahresb.  IV  233. 

4)  Fürst  N.  S.  Galitzin,  Allgemeine  Kriegsgeschichte  aller  Völ- 
ker und  Zeiten.  Aus  dem  Russischen  in's  Deutsche  übersetzt,  von  [  ?  ] 
Streccius.  I.  Abth.  Das  Alterthum.  4.  Bd.  Mit  22  Plänen.  Kassel, 
Kay  1877. 

Dieser  Theil  enthält  die  Kriegsgeschichte  der  Römer  von  den 
Gracchen  bis  auf  Augustus  und  behandelt  auch  Casar  s  Kriegswesen  und 
Kriegszüge.  Vgl.  Streffleur's  österr.  militär.  Zeitschrift  XVII.  Jahrgang 
11./ 12.  Heft. 

5)  Job.  Nikolai  M advig,  Die  Befehlshaber  und  das  Avancement 
in  dem  römischen  Heere  iu  ihrem  Zusammenhang  mit  den  römischen 
Standesverhältnissen  im  Ganzen  betrachtet:  Kleine  philologische  Schrif- 
ten, vom  Verfasser  deutsch  bearbeitet.  Leipzig,  B.  G.  Teubner  1875. 
S.  476— 5G0. 

Die  zuerst  1864  in  dänischer  Sprache  erschienene,  bei  der  deut- 
schen Bearbeitung  stellenweise  vermehrte  Abhandlung,  welche  nicht  aus 
schliesslich  für  philologische  Leser  geschrieben  ist,  schöpft  für  die  Zeit 
nach  dem  Bundesgenossenkriege  ihren  Stoff  natürlich  hauptsächlich  aus 
Cäsar  und  ist  daher  in  diesem  Theile  auch  für  das  Verständniss  Cäsar  s 
von  Interesse. 

• 

6)  Theodor  Mommsen,  Das  Militärsystem  Cäsar's:  Sybel's 
Historische  Zeitschrift.  1877.  N.  F.  II  S.  1-15. 

Die  Abhandlung  giebt  nicht  sowohl  einen  Beitrag  zur  Erklärung  von 
Casars  Schriften  als  den  Nachweis,  inwiefern  das  von  Cäsar  geschaffene 
Militärsystem  für  die  Kaiserzeit  bis  auf  Diocletian  typisch  geworden  ist. 

7)  [?]  Kitt,  Observationes  grammaticae  quaedam  in  Caesarem. 
Programm  des  Gymnasiums  zu  Brauusberg  1875.   22  S.  4. 

Die  Schrift  handelt  §  1  De  pronomine  reflexivo;  §  2  De  coniunetivo 
in  iis  enuntiatis  rclativis  posito,  quae  ad  infinitivum  cum  accusativo  sive 
ad  coniunetivum  pertinent;  §  3  De  coniunetionibus  cum  et  priusquam 
quaedam;  §  4  De  ablativo  absoluto.  Eine  Fortsetzung  dieser  Beobachtun- 
gen ist  vom  Verfasser  in  Aussicht  gestellt.  Dass  von  den  hier  veröffent- 
lichten Abschnitten  besonders  der  letzte  brauchbar  ist  durch  Sammlung 


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Cäsar. 


111 


der  Stellen,  in  welchen  Cäsar's  Anwendung  des  Ablativs  mit  dem  Particip 
von  der  Regel  abweicht,  ist  hervorgehoben  von  P.  Harre,  Jaliresbericht 
des  philol.  Vereins  zu  Berlin  III  393. 

8)  Heinrich  Hartz,  Zum  Sprachgebrauch  des  Casar.  Programm 
des  Friedrichs-Gymnasiums  zu  Frankfurt  a.  d.  0.  1875.  S.  21— 2G.  4. 

Zur  Ergänzung  der  13.  Auflage  der  Schul grammatik  von  Ellendt- 
Seyffert  (1873)  werden  Eigenthttmlichkeiten  in  Cäsar's  Schreibart  nach 
der  Anordnung  des  Stoffes  in  jenem  Lehrbuche  verzeichnet. 

9)  Bernardus.  Dinter,  Quaestiones  Caesarianae.  Commentatio 
annalibus  scholae  regiae  Grimensis  addita.  Grünae  a.  MDCCCLXXVI. 
38  (39)  S.  4. 

In  gedrängter  und  sorgfaltiger  Darstellung  bietet  hier  der  bekannte 
Herausgeber  Cäsar's  eine  Fülle  trefflich  durchgearbeiteten  Stoffes.  Nach 
einem  persönlich  gehaltenen  Vorwort  handelt  die  Schrift  in  drei  Ab- 
schnitten: I.  De  codicibus  Caesaris  S.  2—17;  II.  De  decem  locis  com- 
mentariorum  de  Bello  Gallico  S..17  — 32;  III.  De  extremo  commeutario 
de  Bello  Civili  tertio  S.  32  —  36.  Daran  reihen  sich  S.  37  —  38  Adno- 
tatiunculae  (S.  39  Corrigenda),  welche  auch  beachtenswerthe  Beiträge  zu 
Horaz  enthalten.  Ueber  diese  wie  über  andere  gelegentliche  Bemerkun- 
gen Dinter's  ist  hier  nicht  zu  berichten,  über  den  II.  und  III.  Abschnitt 
wird  unter  b.  und  c.  gesprochen  werden.  Die  I.  sowohl  auf  den  Galli- 
schen als  den  Bürgerkrieg  bezügliche  Abhandlung  verzeichnet  zunächst 
acht  Handschriften,  von  welchen  sieben  der  Bibliothek  zu  Leyden  an- 
gehören und  von  Dinter  selbst  verglichen  worden  sind,  während  ihm  von 
dem  zu  Amsterdam  befindlichen  Bongarsianus  I.  s.  X.  (A)  eine  von  Boot 
gefertigte  Collation  durch  Naber  zur  Verfügung  gestellt  wurde.  Fünf 
von  diesen  acht  Handschriften  enthalten  nur  das  Bellum  Gallicum,  näm- 
lich ausser  A  noch  Vossianus  I.  s.  XI.  (C),  ferner  Mediolanensis  (R)  und 
Voss.  HI.  (F),  beide  s.  XIV.,  endlich  Leidensis  III.  s.  XV.  (I);  drei  (der 
zweiten  und  dritten  Handschriftenklasse  angehörige)  umfassen  auch  das 
Bellum  Civile,  nämlich  Leidensis  I.  s.  XTV.  (b.)  Vossianus  H.  s.  XIV.  (XV. 
in.)  (a)  und  Leidensis  H.  s.  XV.  (XVI.)  (>?).  Von  den  drei  zuletzt 
genannten  kommt  weiterhin  nur  jy  in  Betracht.  Aus  A  und  C  werden 
Nachträge  zur  discrepantia  scripturae  des  ganzen  Bellum  Gallicum  ein- 
schliesslich des  VIH  Buches  mitgetheilt,  dazu  sind  vom  11.  Buch  an 
auch  Mittheilungen  aus  F 1 9  gefügt,  vom  VH.  Buch  an  zugleich  aus  R. 
Wie  S.  15  —  17  ausgeführt  wird,  ist  das  wichtigste  Ergebniss,  dass  A 
mit  B  (Parisinus  I  oder  Floriacensis  s.  X.  oder  IX.  extr.)  noch  häufiger, 
als  bisher  bekannt  war,  übereinstimmt;  dass  aber  nicht  beide  Hand- 
schriften von  derselben  Hand  herrühren  /  wie  nach  Anderen  Dinter  in 
seiner  Ausgabe  S.  XH  angenommen  hatte,  sondern  dass  vielleicht  B  die 
Vorlage  von  A  war;  endlich,  dass  die  Hand  des  zweiten  Schreibers  von 
A  nicht  s.  XIV.  oder  XV.,  sondern  XVI.  angehört.   Liesse  sich  der 


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112 


Romische  Historiker. 


Nachweis,  dass  A  Abschrift  von  B  sei,  zur  Evidenz  bringen,  so  müsste 
natürlich  A  aus  dem  Apparat  entfernt  werden;  einstweilen  hat  es  Dinter 
als  seine  Meinung  ausgesprochen,  dass  A  weder  an  Werth  noch  an  Alter 
die  übrigen  Handschriften  soweit  übertreffe,  als  jetzt  angenommen  werde. 

10)  Max  Miller,  Kritische  und  exegetische  Beitrage  zu  Cäsar. 
Programm  des  Gymnasiums  zu  Aschaffenburg  1874.   27  S.  4. 

Die  Schrift,  welche  erst  S.  7  auf  den  in  der  Ueberschrift  bezeich- 
neten Gegenstand  eingeht,  ist  beurtheilt  im  Philol.  Anzeiger  VII  97  f. 
und  von  Richard  Müller,  Jahresbericht  des  philol.  Vereins  zu  Berlin, 
IV  13  —  16.  Die  vom  Verfasser  behandelten  Stellen  sind  im  Folgenden 
unter  b.  und  c.  verzeichnet. 

11)  Henricus  Alanus,  Observationes  aliquot  in  C.  Iulii  Cacsaris 
ntriusque  belli  commentarios.  Inest  interpretatio  loci  cuiusdam  Vir- 
giliani.  Dublinii:  apud  Hodgos,  Foster  et  soc.  Londinii:  apud  Wil- 
liams et  Norgate.   MDCCCLXXIV.    12  S.  8. 

Die  Schrift  hat  bei  der  Abfassung  dieses  Berichts  nicht  vorgelegen. 
Nach  der  vernichtenden  Beurtheilung  von  B.  D(inter)  im  Philol.  Anzeiger 
VII  93-96  erscheint  es  nicht  nöthig,  weitere  Notiz  von  derselben  zu 
nehmen. 

b)  Zum  Bellum  Gallicum. 

1)  C.  Iulii  Cacsaris  commentarii  de  bello  Gallico,  erklärt  von 
Friedrich  Kraner.  9.  Auflage  besorgt  von  W.  Dittcnberger.  Mit 
einer  Karte  von  Gallien  von  H.  Kiepert.  Berlin,  Weidmännische  Buch- 
handlung 1875.  IV.  397  S. 

Dieselbe  Ausgabe  in  10.  Auflage  1877.  395  S. 

Die  9.  Auflage  des  längst  bewährten  und  nach  dem  Stande  der 
Forschung  fortgcbildcten  Buches  ist  besprochen  von  Richard  Müller, 
Berl.  Jahresbericht  IV  S.  1—6. 

2)  C.  Iulii  Cacsaris  commentarii  de  bello  Gallico.  Für  den  Schul- 
gebrauch erklärt  von  A.  Doborenz.  Mit  einer  Karte  von  Gallien. 
7.  Auflage.    Leipzig,  B.  G.  Teubucr  1877.  XIV.  320  S. 

3)  C.  Iulii  Caesaris  de  bello  Gallico  commentarionim  libri  septem 
et  octavus  A.  Hirtii.  Tcrtium  recensuit  J.  K.  Whitte.  Havniae 
MDCCCLXXVII.    184  S. 

Da  die  Ausgabe  noch  nicht  eingelaufen  ist,  so  bleibt  der  Bericht 
über  dieselbe  vorbehalten. 

4)  Georg  Mczger,  Ucbcr  die  Abfassungszeit  von  Cäsar's  Com- 
mentarien  über  den  gallischen  Krieg.  Programm  des  Gymnasiums  zu 
Landau  i.  d.  Pfalz  1875.    27  S.  4. 


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Cäsar. 


113 


Während  Nipperdey  annahm,  Cäsar  könne  nicht  vor  dem  Jahre  50 
die  nöthige  Müsse  zur  Aufzeichnung  seiner  Commentarien  über  den  gal- 
lischen Krieg  gefunden  haben,  schliesst  sich  Mezger  der  nach  Schneider 
namentlich  von  Köchly,  Mommsen  und  Kraner  vertretenen  Ansicht  an, 
dass  Cäsar  sein  Werk  im  Winterquartiere  zu  Bibracte  am  Ende  des 
Jahres  52  und  in  den  ersten  Monaten  von  51  niedergeschrieben  habe. 
Mezger's  Entscheidung  für  diese  Ansicht  verdient  Billigung;  die  neuen 
von  ihm  angeführten  und  ausgeführten  Entscheidungsgründe  erhöhen  je- 
doch die  Gewissheit  derselben  nicht.  Selbst  angenommen,  dass  die  Cha- 
rakteristik des  Legaten  Galba  durch  die  Rücksicht  Cäsar's  auf  dessen 
Candidatur  günstiger  gestaltet  worden  sei,  so  würde  sich  hieraus  kein 
Moment  für  die  fragliche  Zeitbestimmung  ergeben;  denn  wenn  Cäsar  den 
Galba  empfohlen  hatte,  so  lag  es  auch  nach  dessen  Zurückweisung  nahe, 
durch  eine  günstige  Zeichnung  der  Persönlichkeit  die  frühere  Empfehlung 
derselben  nachträglich  zu  rechtfertigen.  Das  warme  Interesse,  womit 
Casar  über  Q.  Cicero  spricht,  hält  Mezger  für  berechnet;  aber  die  kühle 
Erzählung  der  Thaten  des  Labienus  bezeichnet  er  als  unwillkürlichen 
Ausdruck  der  Besorgniss,  die  Cäsar  über  die  künftige  Haltung  dieses 
Legaten  hegte.  Sobald  an  die  Stelle  dieser  sich  widersprechenden  Auf- 
fassung eine  gleiche  Würdigung  der  Urtheile  über  Q.  Cicero  und  über 
Labienus  tritt,  fällt  von  diesen  beiden  vorgeblichen  Beweismomenten 
wenigstens  das  eine  weg.  Wenn  Mezger  aus  den  »Spuren,  dass  Cäsar 
auch  nach  Alesia  schon  Umschau  hielt,  was  für  Hülfsmittel  er  sein  nennen 
konnte« ,  einen  Schluss  auf  die  bald  erfolgte  Abfassung  der  Commen- 
tarien zieht,  so  ist  das  Unsichere  und  Dehnbare  dieser  Folgerung  augen- 
scheinlich. Dies  sind  die  Punkte,  die  ich  in  meiner  Besprechung  der 
Schrift  von  Mezger,  Lit.  Centralbl.  1876  No.  10  hervorgehoben  habe. 
Im  Einklänge  damit  steht  die  ausführliche  Anzeige  von  Rieh.  Müller, 
Berl.  Jahresbericht  IV  S.  29-33. 

5)  Rudolf  Usinger,  Die  Anfange  der  deutschen  Geschichte. 
Hannover,  Hahn  1875.  IX.  285  S. 

Vom  ersten  Theile:  »Die  Ausbreitung  der  Germanent  behandelt 
der  II.  Abschnitt  S.  26—42:  »Deutsche  am  linken  Rheinufer.  Ariovist«, 
der  III.  S.  42—58:  »Cäsar  und  die  Germanent.  Aus  dem  zweiten  Theile 
des  Buches  beziehen  sich  I.  S.  186—192  »Der  hereynische  Wald«  und 
HI  1.  S.  241—266  »Sueven«  auch  auf  Cäsar. 

6)  Franz  Fröhlich,  Historische  Beiträge  zur  Cäsar- Literatur. 
Programm  der  Kantonsschule  zu  Zürich  1876.   23  S.  4. 

Die  Schrift  behandelt  I.  die  Iulischen  Ackergesetze  vom  Jahre 
59  v.  Chr.  mit  einleitenden  Bemerkungen  über  Cäsar's  Propraetur  und 
Triumvirat.  IL  Vercingetorix  als  Staatsmann  und  Feldherr.  Nur  der 
H.  Beitrag,  eine  treffende  und  gewandte  Darstellung  des  gefährlichsten 
Gegners ,  den  Cäsar  in  Gallien  fand ,  gehört  in  diesen  Bericht.  Zwei 

Jahresbericht  für  Alt«rthum»-Wias«n«ch*Jt  1877.   II.  Q 


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Römische  Historiker. 


Besprechungen  der  Schrift  enthält  der  Philol.  Anzeiger  VIII  239  242 
von  H.  W(ir)z  und  522 f.  von  Fr.  Rauchensteiu.  Vgl.  J.  J.  Müller,  Jahresb. 
IV  230.  —  Ueber  Vercingetorix  schrieb  auch  A.  Räville,  Revue  des 
deux  mondes  1877  No.  16.  17. 

7)  Max  Eichheim,  Die  Kämpfe  der  Helvetier  und  Sueben  gegen 
C.  J.  [so!]  Cäsar.  Eine  kritische  Studie.  Neuburg,  Baader  1876. 
V.  98  S. 

Nicht  ohne  Humor,  aber  ohne  Methode  versucht  der  Verfasser 
durch  eine  kritische  Betrachtung  der  Commentarien  die  völlige  Unglaub- 
würdigkeit  derselben  nachzuweisen.  Nach  Eichheim  hat  Cäsar  von  den 
Helvetiern  eine  Niederlage  erlitten ;  ebenso  wurde  er  von  Ariovist  zurück- 
geschlagen und  hat  sich  nur  durch  Meuchelmord  dieses  Gegners  erwehrt. 
Eine  Anzeige  der  Schrift  lieferte  H.  Strobl,  Blätter  f.  d.  bayer  Gymn.- 
und  Realschulw.  XIII  358.  Eine  Notiz  über  die  ähnlichen  früheren 
Schriften  des  Verfassers  giebt  Hug,  Jahresbericht  Bd.  II  1173.  Vergl 
J.  J.  Müller,  Jahresb.  IV  232. 

8)  J.  Schlumberger,  Cäsar  und  Ariovist  oder  Versuch,  den  Ort 
zu  bestimmen,  wo  Ariovist  von  Cäsar  geschlagen  wurde,  in  vier  Vor- 
trägen.   Colmar  1877.    192  S. 

Ich  habe  dieses  Buch  noch  nicht  geseheu.  Auch  mehrere  neuere 
Arbeiten  französischer  Forscher,  welche  schon  durch  ihren  Localpatrio- 
tismus  zu  erneuten  Versuchen  der  Lösung  territorialer  Fragen  aus  dem 
gallischen  Kriege  getrieben  werden,  kenne  ich  nur  aus  den  Mittheiluu- 
gen  in  der  Revue  des  Revues.  Als  Curiosum  muss  betrachtet  werden 
Une  tradition  sequanaise  concernant  Ariovistc.  A.  Delacroix  reconstitue 
la  guerre  de  Cösar  et  d'Arioviste  et,  ä  l'aide  dune  tradition  locale,  peusc 
confirmer  et  memo  completer  le  recit  des  commentaires.  So  berichtete 
Hippeau  in  der  historisch  -  philologischen  Section  bei  der  Reunion  au- 
nuelle  des  d61egu6s  des  socictes  savantes  a  la  Sorbonne  im  April  1876, 
s.  Rev.  des  Rev.  1876,  212.  Ebendas.  S.  210  ist  angeführt  aus  den 
Comptes  rendus  et  mömoires  du  comite"  archöologique  de  Senlis  1869 
bis  1874:  Une  ötude  nouvelle  sur  la  campagne  de  Iules  Cösar  contre 
les  Bellovaques,  par  Peigne  Delacourt.  Daselbst  S.  217  wird  bemerkt, 
dass  J.  Maissiat,  Iules  C6sar  en  Gaule,  tome  II,  Alesia  auf  das  Pla- 
teau von  Izernou  (Ain)  versetzt.   Vorgelegen  hat  mir 

9)  E.  Duboin,  La  muraille  de  C£sar.  Les  Allobrogcs  et  Immi- 
gration des  Helvetcs.  A  propos  de  vestiges  Romains  döcouverts  pres 
de  Chancy.   Saint -Julien  1874.    32  S.  16. 

Das  Wesentliche  des  Inhalts  dieses  Schriftcheus  ist  der  Nachweis, 
dass  die  b.  G.  I  8,  1  erwähnte  Mauer,  welche  Cäsar  gegen  die  Helvetier 
a  lacu  Lemanno  ad  montem  Iurara  aufführte,  ausschliesslich  auf  dem 
linken  Rhoueufer  sich  befand.   Vgl  Detlefsen,  Jahresb.  IV  336. 


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Cäsar.  115 

10)  Karl  Lorenz,  Ueber  Anaphora  nnd  Chiasmus  in  Cäsar' s 
bellum  Gallicum.  Programm  des  Gymnasiums  zu  Creuzburg  O.-Schl. 
21  S.  4. 

Im  Anschluss  an  Nägelsbach's  Lateinische  Stilistik  §§  166-169 
untersucht  Lorenz  »die  gleichsam  pathologische  Disposition  der  verschie- 
denen Satzformen  und  Satzgliedert  zu  dem  einen  oder  dem  andern  der 
in  den  Figuren  der  Anaphora  und  des  Chiasmus  erkannten  Principien 
der  Wortstellung  im  Lateinischen.  Diese  grammatisch -stilistische  Ab- 
handlung ist  hier  zu  erwähnen,  da  Lorenz  sein  Material  ausschliesslich 
dem  bellum  Gallicum  entnimmt.  Für  dieses  Werk  ergiebt  sich  aus  der 
Analyse  aller  betreffenden  Beispiele  mit  Sicherheit,  was  wohl  auch  all- 
gemeinere Geltung  hat,  »dass  der  Chiasmus  weder  quantitativ  noch  quali- 
tativ mit  der  Anaphora  verglichen  werden  kann,  dass,  während  die  Ana- 
phora auf  der  Oekonomie  des  Denkens  selbst  beruht,  das  die  einmal  ge- 
fundene Form  des  Gedankens  auch  auf  alle  folgenden  soweit  als  möglich 
überträgt,  und  während  sie  in  allen  Satzformen  auftritt,  der  Chiasmus 
keiner  Satzform  eigentümlich  ist,  nichts  Constantes,  aus  der  Natur  des 
Gedankens  Flicssendes  repräsentirt,  auf  völlig  heterogene,  ja  nur  äusser- 
liche,  nur  den  einzelnen  Satz  beeinflussende  Ursachen  zurückgeführt 
werden  müsse.  Iwan  Müller  hat  in  der  6.  Auflage  von  Nägelsbach's 
Stilistik  S.  504  Anm.  die  Arbeit  von  Lorenz  bereits  berücksichtigt;  eine 
Anzeige  derselben  giebt  P.  Harre,  Berl.  Jahresbericht  III  892. 

11)  Bernhard  Müller,  Zur  Kritik  und  Erklärung  von  Cäsar's 
gallischem  Kriege.  Programm  des  Gymnasiums  zu  Kaiserslautern  1877. 
30  S.  8. 

Die  Arbeit  ist  beurtheilt  im  Philol.  Anzeiger  IX  55 f.;  die  darin 
behandelten  Stellen  werden  unten  aufgeführt. 

12)  0.  Schambach,  Zu  Cäsar  de  bello  Gallico.  Mühlhausen  1877. 
10  S.  4. 

Ich  habe  diese  kleine  Schrift  noch  nicht  erhalten. 
Einzelne  Stellen  des  Bellum  Gallicum: 

I  13,  6  Se  ita  —  didicisse,  ut  raagis  virtute  contenderent  quam 
dolo  aut  insidiis  niterentur.  So  emendirt  Dinter  Quaestt.  Caes.  S.  17 
durch  Transposition  des  in  der  Ueberlieferung  hinter  quam  dolo  stehen- 
den contenderent.  Dittenberger  hat  die  evidente  Besserung  in  der  10.  Auf- 
lage in  den  Text  aufgenommen. 

I  26,  5  nullam  partem  noctis  innere  intermisso.  B.  Müller,  Zur 
Kritik  und  Erklärung  S.  22  -30  bezieht  diese  Worte  nicht  auf  die  laufende 
Nacht,  sondern  auf  jede  Nachtstunde  bis  zu  dem  vierten  Tage,  an  wel- 
chem die  Helvetier  und  zwar  in  vier  Nachtmärschen  in's  Gebiet  der 
Lingonen  gelangten.  Diese  Erklärung  ist  schon  bei  Oudendorp  abgewie- 
sen   Weiterhin  sucht  Müller  Napoleon's  Annahme,  dass  das  Terrain 

8* 


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116 


Römische  Historiker. 


der  Helvetierschlacht  westlich  von  Bibracte  sei,  gegen  Heller  s  Einwürfe 
ZU  schützen. 

I  26,  6  qui  si  iuvissent.  Madvig's  Aenderung  qui  iavissent  wurde 
von  Hug,  Jahresbericht  Bd.  II  1152  im  Hinblick  auf  I  44,  11  mit  Recht 
abgelehnt;  aber  Fr.  Pauly,  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymn.  XXVI  619 
knüpft  an  Madvig's  Vermuthung  an,  indem  er  der  Ueberlieferung  noch 
näher  zu  kommen  sucht  durch  den  Vorschlag:  quisquis  iuvisset 

I  42,  5  cui  quam  maxime  confidebat.  M  advig  nach  Clarke  schrieb 
cui  maxime,  was  Hug,  Jahresb.  Bd.  H  1151.  1168  billigt;  Pauly  a.  a.  0. 
619  möchte  lieber  cui  quidem  maxime  oder  cui  quum  maxime  lesen. 

I  53,  5  tri iii s  catenis  vinctus.  Von  dieser  Stelle  ausgehend  han- 
delt D int  er  Qu.  20  über  die  Pluralia  catenae,  vincula,  frumenta,  ripae. 

II  5,  2  rei  publicae  communisque  salutis.  Dinter  Qu.  21  bemerkt 
gegen  Perthes,  dass  rei  p.  Romanae  zu  verstehen  sei.  Gegen  denselben 
erklärt  er  ebenda  VU  14,  5  salutis  causa  im  Sinne  von  sui  conservandi 
causa.  Auch  S.  20  giebt  Dinter  gelegentlich  folgende  Interpretation  zu 
I  39,  6 :  Qui  se  —  minus  timidos  existimari  volebant,  hi  dicebant  se  a)  non 
vereri  hostem,  sed  b)  timere  o)  angustias  itineris  et  magnitu- 
dinem  silvarum  — ,  aut  ß)  rem  frumentariam  ut  —  posset. 

H  10,  4  optimum  esse,  domum  suam  quemque  reverti,  et  —  cou- 
venirent.  Gegen  Polle's  nicht  neue  Aenderung  convenirc  schützt  Dinter, 
Philologus  XXXIV  710  die  Ueberlieferung,  indem  er  die  Rede  direct 
so  formulirt:  optimum  est  —  reverti;  et  —  conveniamus!  Für  das  auf- 
fällige et  führt  er  zwei  Beispiele  an:  b.  G.  I  45,  1.  b.  c.  I  86,  2  (neque). 

II  22,  1  cum  diversis  legionibus  aliae  alia  in  parte  hostibus  re- 
sisterent.  Während  Madvig  nach  Ciacconius  den  bedenklichen  Ablativ 
durch  Aenderung  in  diversae  legiones  beseitigte,  möchte  Pauly,  Zeit- 
schrift f.  d.  österr.  Gymn.  XXVI  619  e  diversis  legionibus  vorziehen. 

II  27,  2  omnibus  in  locis  pugnant.  Für  diese  unhaltbare  Lesart 
hat  Dinter  nach  Vielhaber  puguarunt  geschrieben,  Koch  und  nach  ihm 
Madvig  pugnando  vorgeschlagen,  was  bei  Hug,  Jahresbericht  Bd.  U  1151 
Anklang  fand.  Pauly  a.  a.  0.  619  schreibt  pugnarent,  was  schon 
bei  Oudendorp  im  Texte  steht. 

II  27,  3.  4  tan  tarn  virtutem  praestiteruut,  ut  pugnarent;  his 
deiectis  —  qui  superessent,  ut  —  remitterent.  Gegen  Polle,  der  das 
zweite  ut  streichen  wollte,  zeigt  Dinter,  Philol.  XXXIV  713,  dass  die- 
ses dem  Sprachgebrauche  Cäsar  s  entspricht. 

III  6,  4  quod  —  Galba  nolebat  atque  alio  se  in  hiberna  consüio 
venissc  meminerat,  aliis  occurrisse  rebus  viderat.  Gegen  Polle,  der  das 
in  älteren  Ausgaben  stehende  videbat  wieder  empfahl,  wird  viderat  ge- 
schützt von  Dinter  a.  a.  0.  715. 

IV  13,  6  Quos  sibi  Caesar  oblatos  gavisus,  illos  retineri  iussit, 
ipse  — .  Diese  Lesart  der  Vulgata  vertheidigt  Dinter  Qu.  22. 

IV  16,  7  uti  opinione  et  amicitia  populi  Romani  tuti  esse  possint. 


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Cäsar. 


117 


Polle  hatte  nach  uti  ein  vel  vermisst;  Dinter  Philol.  XXXIV  717  zeigt, 
dass  dies  zu  amicitia  nicht  passt. 

IV  28,  3  adversa  nocte.  M.  Miller,  Kritische  und  exegetische 
Beiträge  7  meint  wohl  mit  Unrecht,  diese  Worte  seien  von  einer 
»ungünstigen  Nacht«  zu  verstehen. 

IV  29,  2  longas  naves,  quibus  Caesar  exercitum  transportandum 
curaverat  Die  befremdliche  Angabe,  dass  das  Heer  auf  Kriegsschiffen, 
nicht  auf  Transportschiffen  übergesetzt  worden  sei,  sucht  B.  Müller, 
Kritik  und  Erklärung  5  wegzudeuten,  indem  er  quibus  im  Sinne  von 
quarum  praesidio  zu  verstehen  wagt.  Der  S.  6  von  Müller  ausgesprochene 
Satz,  dass  verschiedene  Begriffe  in  der  Form  desselben  Wortes  nicht 
zusammengestellt  werden  könnten,  wenn  nicht  ein  Wortwitz  beabsichtigt 
sei,  ist  im  Philol.  Anzeiger  IX  55 f.  durch  den  Hinweis  auf  den  ent- 
gegenstehenden Sprachgebrauch  Cäsar's  widerlegt  worden. 

IV  33,  1  per  omnes  partes  perequitant  —  et  cum  se  inter  equi- 
tum  turmas  insinuaverunt,  ex  essedis  desiliunt.  B.  Müller  a.  a.  0.  7 
übersetzt:  »Zuerst  fahren  sie  durch  alle  Abtheilungen  hindurch«  und 
bezieht  mit  Göler  den  Satz  cum  —  insinuaverunt  auf  das  Zurückfahren 
der  Wagenstreiter  in  die  Intervallen  ihrer  eigenen  Reiterei.  Dagegen 
ist  schon  im  Philol.  Anzeiger  IX  55  bemerkt,  dass  Cäsar  pars  ohne  Ge- 
netiv nicht  in  der  Bedeutung  »Abtheilung«  gebraucht,  und  dass  der  Zu- 
sammenhang der  Stelle,  sowie  der  Bericht  über  das  Manövriren  der  bri- 
tannischen essedarii  V  16,  2  die  Beziehung  von  inter  equitum  turmas 
auf  die  römische  Cavallerie  nothwendig  macht. 

IV  34,  3  nostris  omnibus  occupatis,  qui  erant  in  agris  reliqui, 
discesserunt.  Göler  schlug  vor  quae  —  relicta,  Hug  schob  hostes  vor 
nostris  ein;  mit  Hülfe  dieser  Vermuthungen  gestaltet  M.  Miller,  Bei- 
träge 7  die  Stelle  so:  hostes  omnibus  occupatis,  quae  erant  in  agris 
relicta,  discesserunt  Ueber  das  Unwahrscheinliche  der  dreifachen  Aen* 
derung  hat  sich  bereits  Rieh.  Müller,  Berl.  Jahresbericht  IV  16  ausge- 
sprochen, der  durch  einfache  Ersetzung  von  agris  durch  castris  die 
Stelle  emendiren  will.   Vergl.  Philol.  Anzeiger  VH  97. 

V  7,  8  IUe  enim  revocatus  — .  In  den  Zusammenhang  scheint  enim 
nicht  zu  passen.  Das  von  Ciacconius  zuerst  vennuthete,  dann  von  Mad- 
vig  empfohlene,  von  Rieh.  Müller  gebilligte,  von  Hug,  Jahresbericht 
Bd.  n  1151  abgelehnte  enimvero  hat  B.  Müller,  Kritik  und  Erklärung  9 
zurückgewiesen,  da  die  Ueberlieferung  richtig  sei.  Aber  Müller  hat  für 
seine  Behauptung,  dass  enim  im  Sinne  von  »natürlich,  versteht  sieht 
»öfters«  stehe,  keinen  Beleg  beigebracht  Wie  wenig  stichhaltig  Müller  s 
Behauptung  sei,  ist  schon  im  Philol.  Anzeiger  IX  55  durch  Verweisung 
auf  Dräger,  H.  S.  H  166  angedeutet  Die  von  A.  Spengel,  Philol.  XXXII 
368  vorgeschlagene,  von  E.  Schulze  ebenda  XXXIH  730  wiederholte,  von 
Hug,  Jahresbericht  Bd.  ü  1151  gebilligte  Umstellung  scheint  Müller 
nicht  gekannt  zu  haben. 


118 


Römische  Historiker. 


V  23,  3  uti  —  neque  hoc  neque  superiore  anno  ulla  omnino  navis 
—  desideraretur.  B.  Müller  a.  a.  0.  9  liest  mit  dem  Bongars.  nulla 
und  streicht  neque  hoc  neque  superiore  anno.  Im  Philol.  Anz.  IX  55 
ist  gezeigt,  durch  welches  Missverständniss  dieser  Vorschlag  veranlasst  ist. 

V  25,  2  Huic  Caesar  —  maiorum  locum  restituerat  »ist  vielleicht 
nicht  so  genau  wie:  Hunc  Caesar  —  in  maiorum  locum  restitueraU : 
Pauly,  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymn.  XXVI  619. 

V  25,  3  Tertium  iam  hunc  annum  regnantem  inimicis  multis  palam 
ex  ci  vi  täte  et  iis  auctorihus  cum  interfecerunt.  Madvig  änderte:  iuimici, 
multis  palam  ex  civitate  auctoribus,  interfecerunt;  Pauly",  der  ihm  auch 
hier  nachgeht,  bemerkt  a.  a.  0.:  »Vielleicht  ist  ausser  hunc,  in  wel- 
chem tunc  oder  tum  stecken  könnte,  nichts  zu  ändern,  höchstens 
statt  et  iis  [nach  Davies]  caedis  (oder  sollte  in  et  iis  auctoribus  ein- 
fach et  iisdem  auctoribus  liegen  und  de  vor  au  ausgefallen  sein?)« 

V  28,  4  rem  esse  testimonio,  quod  —  sustinuerint.  Die  Ueber- 
lieferung  der  ganzen  Stelle  findet  Dinter  Qu.  24  verworren  und  schlägt 
die  bedenkliche  Aenderung  vor:  magno  sibi  etiam  illud  (oder  hanc 
rem)  esse  testimonio,  stellt  aber,  falls  dies  zu  künstlich  erscheine,  auch 
ei us  rei  esse  testimonium  (oder  testimonio)  zur  Wahl. 

V  28,  6  und  29,  7  rechtfertigt  Dinter  Qu.  25  die  von  der  guten 
Ueberlieferung  quid  esset  levius  und  quem  haberet  exitum  abweichende, 
aber  durch  die  Grammatik  geforderte  Lesart  esse  und  habere  gegen 
Dittenberger  (der  jetzt  in  der  10.  Auflage  die  Infinitive  wieder  herge- 
stellt hat). 

V  31,  5  Omnia  excogitantur,  quare  nec  sine  periculo  maneatur  et 
languore  militum  et  vigiliis  periculum  augeatur.  F.  Lüdecke,  Jahrb. 
f.  Philol.  CXI  429-432  versteht  die  Stelle  so:  »Alles,  d.  h.  hier  alles 
Mögliche  wird  ausgesonnen,  um  zu  beweisen,  weswegen  einerseits  das 
Bleiben  nicht  ohne  Gefahr  sei  und  wie  anderseits  diese  Gefahr  in  Folge 
der  (durch  die  Belagerung  und  Hungersnot  bewirkten)  Erschlaffung  und 
des  (angestrengten  und  vermehrten)  Wachtdienstes  der  Soldaten  sich  noch 
steigere«.  Durch  diese  Deutung  würde  der  gesteigerten  Gefahr  die  an- 
fängliche gegenübergestellt;  dadurch  aber  ergiebt  sich  ein  Widerspruch 
mit  29,  7,  wo  Sabinus  selbst  zugesteht,  es  sei  kein  praesens  periculum 
zu  furchten.  Da  ferner  31,  4  in  den  Worten  consumitur  vigiliis  reliqua 
pars  noctis  die  Beziehung  von  vigiliis  auf  die  laufende  Nacht  unzwei- 
felhaft ist,  so  erscheint  es  bedenklich,  languore  militum  et  vigiliis  auf  die 
von  Lüdecke  bezeichnete  Weise  zu  erklären,  üebrigens  will  Lüdecke 
den  ganzen  fraglichen  Satz  in  den  §  3  transponiren  vor  Tandem  dat  Cotta 
permotus  manus.  Diesen  Vorschlag  hat  Joh.  Klein,  Jahrb.  f.  Philol. 
CXI  854  —  856  treffend  zurückgewiesen,  da  Cotta  nicht  durch  die  in 
dem  fraglichen  Satze  ausgesprochenen  Gründe  sich  bestimmen  liess. 
B.  Müller,  Kritik  und  Erklärung  10  schliesst  sich  an  die  Deutung,  nicht 


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Cäsar. 


119 


aber  an  den  Transpositionsvorschlag  von  Lüdecke  an.  Das  letzte  Wort 
über  die  Stelle  ist  noch  nicht  gesprochen. 

Y  34,  2  Erant  et  virtute  et  numero  pugnandi  pares  nostri.  Nach 
Davies,  Vielhaber  und  Heller  schreibt  D  i  n  t  e  r  Qu.  26  und  Dittenberger 
in  der  10.  Auflage  studio  pugnandi.  B.  Müller,  Kritik  und  Erklärung  14 
schlägt  vor:  proinde  omnia  in  victoria  posita  existimarent :  [erant]  et 
virtute  et  numero  pugnando  (nach  Nipperdey)  pares  esse,  was  schon 
wegen  der  dreifachen  Abänderung  nicht  zu  billigen  ist. 

V  42,  2  Haec  et  —  ab  nobis  cognoverant  et  quosdam  de  excrcitu 
habebant  captivos,  ab  his  docebantur.  Pauly  a.  a.  0.  620  findet  die 
von  Hug,  Jahresb.  Bd.  II  1152  abgelehnte  Ergänzung  Madvig's  quod 
quosdam  ansprechend,  schlägt  aber  doch  vor,  quosdam  als  Corruptel  aus 
qu oni am  zu  betrachten. 

VI  1,  4  duplicatoque  earum  cohortium  numero,  quas  cum  Q.  Ti- 
turio  amiserat.  Eine  sachliche  Erläuterung  dieser  Stelle  giebt  Otfried 
Schambach,  Rhein.  Mus.  f.  Philol.  XXXI  308 f.  Aus  der  Uebersicht 
der  Truppendislocation  V  24  ergiebt  sich  die  bestimmte  Summe  von 
8  Legionen  und  5  Cohorten,  die  offenbar  nicht  Bruchstücke  einer  Legion 
waren.  Die  Worte  unserer  Stelle  besagen  nun,  dass  die  Zahl  dieser 
Cohorten  auf  10  erhöht  worden  ist.  Da  Cäsar  diese  10  Cohorten  nicht 
als  legio  bezeichnet,  so  schliesst  Schambach,  dass  sie  aus  Nichtrömern, 
nämlich  aus  transpadanischen  Galliern  bestanden.  Als  diese  später  durch 
Cäsar  das  römische  Bürgerrecht  erhielten,  seien  sie  vermuthlich  zur  le- 
gio V.  Alauda  umgewandelt  worden. 

VI  5,  2  ex  eo  quod  meruerat  odio.  Die  Worte  werden  gegen 
Apitz  und  Vielhaber  von  Dinter  Qu.  27  gerechtfertigt 

VI  38,  2  Hic  diffisus  suae  atque  omnium  saluti  inermis  ex  taber- 
naculo  prodit.  Bonstedt's  Aenderungsvorschlag  hic  fisus  oder  hoc  die 
fisus  wird  von  Dinter,  Philol.  XXXIV  717  zurückgewiesen,  da  hic  nach 
Casars  Sprachgebrauch  nöthig  sei,  fido  bei  Cäsar  gar  nicht,  fidens  nur  b.  c. 
HI  Iii,  l  vorkomme  und  da  der  Sinn  der  üeberlieferung  keiner  Aen- 
derung  bedürfe,  wenn  nur  inermis  nicht  zu  diffisus,  sondern  zu  prodit 
gezogen  werde  (ut  erat  inermis).  Auch  M.  Miller,  Beiträge  7  verthei- 
digt  gegen  Bonstedt  die  handschriftliche  Lesart.  Vgl.  Rieh.  Müller,  Berl. 
Jahresb.  IV  14. 

VI  39,  4  despecta  paucitate.  M.  Miller,  Beiträge  15  meint  ohne 
Begründung,  es  sei  »vielleicht«  perspecta  zu  lesen;  was  schon  Rieh. 
Müller,  Berl.  Jahresb.  IV  15  als  unnöthig  bezeichnet.  Unrichtig  ist  es,  dass 
Miller  den  vorhergehenden  Paragraphen:  nemo  est  tarn  fortis,  quin  rei 
novitate  perturbetur  nach  Göler  gegen  Dinter  und  Kraner -Dittenberger 
als  »allgemeine  Sentenz«  zu  nehmen  empfiehlt;  der  Satz  ist  nicht  anders 
zu  beziehen  als  der  vorausgehende  quid  ab  his  praeeipiatur,  expectant. 

VII  8,  4  haec  fama  ac  nuntii  —  perferuntur.  Diese  in  den  Aus- 
gaben verworfene  Lesart,  wofür  nuntiis  geschrieben  zu  werden  pflegt, 


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Römische  Historiker. 


hat  Dinter  Qu.  28  zu  Ehren  gebracht  und  Dittenberger  in  der  10.  Auf- 
lage bereite  in  den  Text  gesetzt 

VII  14,  5  aedificia  incendi  oportere  hoc  spatio  a  Boia  quoque 
versus.  Statt  der  unverständlichen  und  schon  vielfach  veränderten  oder 
getilgten  Worte  a  Boia  bietet  Dinter  Qu.  31  den  Vorschlag  ho«  spatio 
omnia  quoque  versus,  zieht  aber  schliesslich  doch  die  Einklaramerung 
der  Worte  hoc  spatio  a  Boia  vor.  Als  Zeichen  nicht  der  Unächtheit, 
sondern  der  ündeutlichkeit  wird  man  dies  gelten  lassen. 

VII  14,  10  ad  copiam  commeatus  praedamque  tollendam.  Madvig 
wollte  entweder  potiendam  lesen  oder  tollendam  streichen;  an  den  letz- 
teren Vorschlag  knüpft  Pauly,  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymn.  XXVI  620 
an,  indem  er  nach  praedamque  interpungirt  und  im  folgenden  Satze  statt 
Haec  si  gravia  aut  acerba  videantur,  multo  illa  gravius  aestimare  schreibt: 
Toleranda  haec,  etsi  —  videantur;  multo  — . 

VII  19,  2  omnia  vada  ac  saltus  eins  paludis  obtinebant  Die  üeber- 
lieferung  dieser  mehrfach  angefochtenen  Stelle  hat  M.  Miller,  Bei- 
träge 9  im  Anschluss  an  C.  H.  Ritter  vertheidigt;  vgl.  Hug,  Jahresb. 
Bd.  n  1164 f.  Auffallend  ist  es,  dass  Miller  sagt,  er  sei  durch  K.  W. 
Nauck's  Auffassung  von  saltus  zu  der  nämlichen  Deutung  wie  Ritter  ge- 
kommen, während  doch  Nauck  saltus  anders  als  Ritter  erklärt.  0.  Kel- 
ler's  Erörterung  über  saltus,  Jahrb.  f.  Philol.  CIII  558  f.  ist  von  Miller 
übersehen  worden.  B.  Müller,  Kritik  und  Erklärung  15  vermuthet 
vada  ac  aditus,  was  schon  Nipperdey  in  Betracht  gezogen,  aber  als 
ungeeignet  verschmäht  hatte. 

VII  25,  1  quod  deustos  pluteos  turrium  videbant  nec  facile  adire 
apertos  ad  auxiliandum  animadvertebant  R.  Menge,  Philol.  XXXIU 
729  bemerkt  richtig  gegen  Kraner-Dittenberger,  aperti  könne  unmöglich 
»die  nicht  mehr  durch  Brustwehren  Gedecktem  bezeichnen,  da  auch  vor 
Verbrennung  der  plutei  die  Heranrückenden  (adire)  nicht  durch  diese, 
sondern  von  den  auf  den  Thürmen  Postierten  gedeckt  waren. 

VII  28,  6  veritus,  ne  qua  —  seditio  oreretur,  ut  —  curaret.  Mit 
dreifacher  Aenderung  will  R.  Menge,  Philol.  XXXIII  727  lesen:  veri- 
tus que,  ne  qua  —  seditio  oreretur,  [ut]  —  curavit. 

Vü  30,  4  sie  sunt  animo  consternati  —  ut  omnia,  quae  impera- 
rentur,  sibi  patienda  existimarent.  M-  Miller,  Beiträge  11  schreibt 
parat i  statt  consternati  und  facienda  statt  patienda.  Im  Philol.  An- 
zeiger VU  97  ist  bereits  darauf  hingewiesen,  dass  parati  in  dem  hier 
notwendigen  Sinne  adjectivisch  von  Cäsar  gebraucht  wird,  dass  sonach 
nicht  sunt  parati,  sondern  erant  stehen  müsste.  Die  Vermuthung  facienda 
ist  schon  von  Ciacconius  vorgebracht  und  von  Oudendorp  zurückgewiesen 
worden.  Auch  Rieh.  Müller,  Jahresb.  IV  15  bezeichnet  diese  Conjectur 
als  unnöthig,  jene  erste  als  nicht  stichhaltig. 

VH  32,  5  divisum  senatum,  divisum  populum,  suas  cuiusque  eorum 
clientelas.  R.  Menge,  Philol.  XXXIII  728  schlägt  vor:  divisum  populum 


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Cäsar. 


121 


in  duas  cuiusque  eorum  clientelas.  Schon  Scaliger  hat  in  vermuthet; 
neu  ist,  dass  Menge  duas  statt  suas  schreibt.  Das  Bedenkliche  hebt  er 
selbst  hervor,  dass  nämlich  cuiusque  im  Sinne  von  utriusque  nur  in  Ver- 
bindung mit  'S uus  oder  se  vorzukommen  scheine.  Daher  fügt  Menge  bei. 
wenn  cuiusque  als  unmöglich  angesehen  werde,  so  brauche  man  auch  vor 
der  Aenderung  utriusque  nicht  zurückzuschrecken. 

VII 35, 3  (4)  captis  quibusdam  cohortibus.  Diese  Worte  spotten  noch 
immer  jeder  Verbesserung,  obschou  der  Sinn  der  Stelle  ganz  unzweifel- 
haft ist.  M.  Miller,  Beiträge  12  vermuthet  ita  positis  quibusdam 
cohortibus;  dagegen  ist  schon  im  Philol.  Anz.  VII  98  bemerkt,  dass  sich 
dies  auf  die  Stellung  der  Cohorten  selbst,  nicht  auf  die  Aufstellung  inner- 
halb der  Cohorten  beziehen  würde,  wie  auch  Rieh.  Müller,  Berl.  Jahresb. 
IV  15  urtheilt.  M.  Millens  Vorschlag  wiederholt,  ohne  seinen  Vorgänger 
zu  kennen,  Ferdinand  Hoppe,  Jahrb.  f.  Philol.  CXIII  618.  Ebenso 
wenig  entspricht  dem  geforderten  Sinne  die  von  B.  Müller,  Kritik  und 
Erklärung  21  vorgetragene  Vermuthung  distractis  quibusdam  cohor- 
tibus, denn  dies  wurde  nur,  wie  an  der  von  Müller  citirten  Stelle  b.  c 
III  92,  1,  eine  Lockerung  der  Abtheilungen  bezeichnen,  wodurch  nicht 
die  Täuschung  bewirkt  werden  könnte,  uti  numerus  legionum  constare 
videretur. 

VII  35,  4  (5)  His,  quam  longissime  possent,  egredi  iussis.  Statt 
egredi  empfiehlt  M.  Miller,  Beiträge  14  nach  Göler  progredi. 

VII  45,  1  eis  de  media  nocte  imperat,  ut  paulo  tumultuosius  Om- 
nibus locis  vagarentur.  M.Miller  a.  a.  O.  15  verwirft  sowohl  die  Be- 
ziehung der  Worte  de  media  nocte  auf  imperat,  als  auch  die  von  Viel- 
haber vorgeschlagene,  von  Dittenberger  angenommene  auf  vagarentur; 
er  verlangt  die  früher  in  den  Ausgaben  durchgeführte  Umstellung  vor 
eis  zum  vorhergehenden  Satze;  über  diese  befremdliche  Wortstellung 
wird  jedoch  nichts  bemerkt. 

VII  45,  5  eodem  iugo  mittit.  M.  Miller  a.  a.  0.  16  empfiehlt 
ohne  eigene  Begründung  Göler's  Vorschlag  eodem  illo. 

VII  45,  7  raros  milites,  ne  ex  oppido  animadverterentur,  —  tra- 
duciL  Die  zwar  schlecht  bezeugte,  aber  in  den  gangbaren  Ausgaben 
längst  als  nothwendig  anerkannte  Lesart  ne,  wofür  die  besten  Codd.  qui 
haben,  wird  auch  von  M.  Miller  a.  a.  0.  15  gerechtfertigt. 

VII  45,  9  hoc  una  celeritate  posse  mutari.  Dass  M.  Miller's 
Vorschlag  a.  a.  0.  16  vitari  weder  neu  noch  nöthig  sei,  ist  im  Philol. 
Anz.  VH  98  und  von  Rieh.  Müller,  Berl.  Jahresb.  IV  15  bemerkt. 

VII  56,  2  ut  ne  metu  quidem  necessario  faciundum  existimabat  — . 
Madvig  schrieb  id  ne  metu  quidem;  Pauly,  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn. 
XXVI  602 f.  glaubt  nachbessern  zu  sollen  id  [ne]  metu  quidem  necessario 
tarnen  faciundum  existimabat.  Im  vorausgehenden  Paragraphen  wünscht 
Pauly  ut  vor  den  Conditionalsatz  zu  stellen. 

VII  69,  5  fossamque  —  praeduxerant.   M.  Miller,  Beiträge  22 


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122 


Römische  Historiker. 


vermuthet  perduxerant,  was  Rieh.  Müller,  Berl.  Jahresb.  IV  15  mit 
Recht  als  unnöthig  bezeichnet 

VII  72,  1  Fossam  pedum  viginti  directis  latcribus  duxit.  Nachdem 
Rüstow  die  hier  angegebene  Grabenweite,  da  sie  ohne  weiteres  Beispiel 
bei  Cäsar  ist,  als  zweifelhaft  bezeichnet  hatte,  findet  es  M.  Miller 
a.  a.  0.  23  »mehr  als  wahrscheinlich«,  dass  XV  statt  XX  gelesen  werden 
müsse.  Aber  es  ist  schon  im  Philol.  Anz.  VII  98  hervorgehoben,  dass 
eine  Aenderung  bedenklich  sei,  da  mit  directis  lateribus  auch  eine  be- 
sondere Eigenthümlichkeit  dieses  Grabens  angegeben  ist. 

VII  74,  1  ut  ne  magna  quidem  multitudine,  si  ita  accidat,  feius 
dis ccs su  |  munitionum  praesidia  circumfundi  possent.  Die  Unnahbarkeit 
der  bei  Dinter  und  Dittenberger  eingeklammerten  Worte  wird  von 
M.  Miller  a.  a.  0.  16  gegen  Ritters  Rechtfertigungsversuch  aufs 
Neue  dargethan. 

VII  81,  4  Nostri  ut  superioribus  diebus,  ut  cuique  erat  locus  adtri- 
butus,  ad  munitiones  accedunt.  M.  Miller  a.  a.  0.  18  will  nach  Düb- 
ner  das  zweite  ut  gestrichen  wissen. 

(Hirt.)  VIII  9,  3  imperat  —  loriculam  pro  hac  ratione  eius  altitu- 
dinis  inaedificari.  Madvig's  Aenderung  von  pro  hac  ratione  in  pro  por- 
tione  findet  Pauly,  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymn.  XXVI  621  »nament- 
lich dem  Sinne  nach  sehr  treffend«,  meint  aber,  »vielleicht  gelte  das 
auch«  von  seiner  Aenderung  loriculamque  habita  ratione. 

VIII  28,  2  Cuius  praeeeptis  ut  res  gereretur.  Madvig  bestritt, 
dass  der  Ablativ  praeeeptis  so  viel  als  ut  praeeeperat  bedeuten  könne, 
und  schrieb  daher  mos  gereretur;  Pauly  a.  a.  0.  schreibt  e  cuius  prae- 
eeptis ut  res  gereretur.  Aber  Madvig's  Bedenken  wurde  schon  von  Hug, 
Jahresb.  Bd.  II  1152  widerlegt. 

VIII  36,  1  cum  intellegeret,  fugato  duce  altero  perterritos  reliquos 
facile  opprirai  posse,  magnae  felicitatis  esse  arbitrabatur,  neminem  ex 
caede  refugisse  in  castra,  qui  de  aeeepta  calamitate  nuntium  Drappeti 
perferret.  Das  sinnstör.ende  perterritos  tilgte  nach  Vielhaber  auch  Mad- 
vig; Pauly  a.  a.  0.  sucht  im  Hinblick  auf  das  Folgende  darin  per 
celerrimos  (celeritatem)  oder  per  securos  (securitatem) ;  derselbe 
beginnt  den  folgenden  Satz  mit  et  statt  mit  sed. 

VUI  38,  3  concitatorem  belli  Gutuatrum.  Durch  die  Vergleichung 
einiger  Inschriften  wird  Robert  Mowat,  Revue  de  Philologie  I  273 
bis  275  zu  der  Vermuthung  geführt  »qu'il  s'agit  d'un  sacerdoce  gaulois 
renouvelable  ä  certaines  epoques.  —  II  y  a  toute  apparence  que  Pauteur 
des  Commentaires,  ne  comprenant  pas  la  signification  du  mot  gutuater, 
simple  appellatif,  l'a  61ev6  au  rang  de  nom  propre«. 

c)  Zum  Bellum  Civile. 

1)  C.  Iulii  Caesaris  commentarii  de  bello  civili,  von  Friedrich 
Kran  er.  6.  Auflage  von  Friedrich  Hofmann.  Mit  zwei  Karten  von 
H.  Kiepert   Berlin,  Weidmann'sche  Buchhandlung  1875.  VII.  263  S. 


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Casar. 


123 


Angezeigt  von  Ignaz  Prammer,  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXVIII 
263-271.  Vgl.  Richard  MlUler,  Jahresb.  des  philol.  Vereins  zu  Berlin 
IV  7-11. 

2)  C.  Iulii  Caesaris  de  bello  civili  commentarii  III.  Für  den  Schul- 
gebrauch erklärt  von  A.  Doberenz.  4.  Auflage.  Leipzig,  B.  G.  Teub- 
ner  1876.  XII.  206  S. 

Angezeigt  von  A.  Schaubach,  Jahrb.  f.  Philol.  und  Pädag.  CXVI 
463 f.;  von  Ignaz  Prammer  (mit  Kraner's  Ausgabe),  Zeitschr.  f.  d.  österr. 
Gymn.  XXVIII  263-271. 

3)  [?1  Strenge,  Der  tendenziöse  Charakter  der  Cäsarischen  Me- 
moiren vom  Bürgerkrieg.  II.  Theil:  Die  Stellung  Cäsars  zur  Gegen- 
partei.  Programm  des  Johanneums  zu  Lüneburg  1875.    38  8.  4. 

Bereits  im  ersten  Theile  dieser  Schrift,  welcher  über  die  Friedens- 
gesandtschaften handelte  und  von  Hug,  Jahresbericht  Bd.  II  1172—1175, 
besprochen  worden  ist,  behielt  sich  Strenge  vor,  Erörterungen  über  die 
Stellung  Cäsar's  zu  seinen  Gegnern  und  über  seine  Beurtheiluug  der 
Pompeianischen  Partei  und  Armee  folgen  zu  lassen.  Diese  Frage  ist 
in  dem  nun  vorliegenden  zweiten  Theile  mit  Genauigkeit  und  Umsicht 
untersucht,  aber  nicht,  ohne  dass  Strenge  auch  in  seiner  Darstellung 
bisweilen  tendenziös  verfahrt  Manches  hat  er  nämlich  für  seinen 
Zweck  verwerthet,  was  nicht  als  Verletzung  der  einfachen  historischen 
Treue  gelten  kann;  er  fasst  den  Begriff  der  Tendenz  entschieden  zu 
weit,  wenn  er  S.  35  sagt:  »Zugegeben,  dass  sich  der  Verfasser  von 
aller  und  jeder  üebertreibung  fern  hält,  nur  Thatsächliches  berichtet, 
so  erfüllt  doch  das  Erzählte  den  bestimmten  Zweck,  bei  jedem  ver- 
ständigen Leser  das  ürtheil  zu  befestigen,  dass  es  das  grösste  Un- 
glück für  den  römischen  Staat  gewesen  wäre,  wenn  die  Regierung  des- 
selben bei  einem  Siege  des  Pompeius  in  die  Hände  solcher  Männer,  wie 
sie  hier  geschildert  werden,  zurückgefallen  wäre;  das  Schicksal  wollte 
es  gut  mit  dem  gewaltigen  Reiche,  als  es  für  Cäsar  bei  Pharsalus  ent- 
schied. Solche  Meinung  zu  verbreiten,  solches  Urtheil  zu  erwecken  und 
za  befestigen,  das  bezweckte  Cäsar  mit  seinen  Memoiren;  darin  gerade 
besteht  die  Tendenz  seines  Werkes«.  Eine  ausführliche  Besprechung 
der  Schrift  von  Strenge  giebt  Richard  Müller,  Berl.  Jahresbericht  IV 
26  -  29. 

4)  £d.  Rouby,  Le  siöge  de  Marseille  par  Jules  Cesar  Tan  49 
avant  Jesus- Christ.  £tude  d'archeologie  topographique  et  militaire. 
Extrait  du  Spectateur  militaire.  Paris,  Auguste  Ghio,  6diteur.  1874. 
2f.,  143  (144)  S.  8. 

5)  I.  Gilles,  Marseille  XLIX  ans  avant  J&sus- Christ  d'apres  les 
commentaires  de  Jules-  Cesar,  les  historiens,  les  poetes  et  les  geo- 


124 


Römische  Historiker. 


graphes  de  l'antiquite\  Paris,  Thorin,  libraire-äditeur.  Marseille,  Ca- 
moin,  libraire-öditeur.  1875.  42  (43)  S.  8. 

Beide  Schriften  sind  interessante  Beiträge  zur  sachlichen  Erklä- 
rung namentlich  der  Capitel  1  —  16  des  II.  Buches  vom  Bürgerkriege. 
Rouby,  Chef  d'escadron  d'fitat-major,  hat  seine  Studie  schon  1868  nieder- 
geschrieben, und  zwar  im  Auftrage  des  Kaisers  Napoleon  als  Vorarbeit 
zum  III.  Bande  von  dessen  Cäsar.  Die  Ereignisse  der  Jahre  1870—1871 
verzögerten  die  Veröffentlichung,  welche  der  Kaiser  noch  genehmigt  hatte. 
Unter  den  vier  Abschnitten  der  Schrift,  die  von  der  Gründung  Massilia's 
anhebt,  ist  für  die  Erklärung  Cäsar's  namentlich  der  letzte  (S.  89  - 142) 
von  Wichtigkeit:  Operations  du  siöge  de  Marseille  par.  C6sar.  Zwei 
trefflich  ausgeführte,  vom  Verfasser  selbst  entworfene  Pläne  sind  beige- 
fügt: Marseille  en  1850.    Marseille  au  temps  de  Jules- Ce'sar. 

Gilles  hat  seine  Arbeit  in  der  Hauptsache  gegen  Rouby 's  Schrift 
gerichtet,  wie  schon  das  Urtheil  zeigt,  das  er  auf  den  Titel  seines  Werk- 
chens gesetzt  hat:  M.  Rouby  n'ayant  pas  tenu  compte  des  lieux  qu'il  a 
si  bien  decrits,  des  textes  que  nul  ne  possede  mieux  que  lui,  a  fait  dn 
siege  de  Marseille  un  livre  interessant  et  iustructif,  mais  un  roman. 
Gilles  behandelt  die  auch  von  Rouby  erörterten  Fragen  in  zwei  Ab- 
schnitten: Topographie,  Travaux  du  siege.  Manche  allzu  kühne  Combi- 
nation  Rouby's  wird  hier  zurückgewiesen;  wie  weit  aber  doch  Gilles  von 
philologischer  Akribie  entfernt  ist,  kann  ein  Blick  auf  die  von  ihm  abge- 
druckten Capitel  b.  c.  H  1.  2.  8.  9  lehren. 

Eine  Mittheilung  über  die  einzelnen  Ergebnisse  der  Schriften  von 
Rouby  und  Gilles  und  über  die  darin  befolgte  Methode  würde  die 
Grenze  dieses  Berichtes  überschreiten.  Vergl.  Detlefsen,  Jahresb.  Band 
VH  334. 

Der  dritte  Abschnitt  der  S.  111  verzeichneten  Quaestiones  Caesarianae 
von  B.  D  int  er  handelt  De  extremo  commentario  de  Bello  Chili  tertio. 
Wie  R.  Menge  für  n  1-16  (vgl.  Jahresbericht  Bd.  H  1169-1172),  so 
sucht  Dinter  für  HI  108-112  den  Nachweis  zu  liefern,  dass  nicht  Cäsar 
der  Verfasser  sei.  Aber  während  Menge's  Versuch  weder  von  Hartz 
noch  von  Hug  noch  von  mir  gebilligt  wurde,  hofft  Dinter  für  seine  Be- 
weisführung, dass  der  Schluss  des  b.  c.  von  Hirtius  herrühren  müsse, 
allgemeinen  Beifall  zu  finden.  Mich  hat  jedoch  der  gelehrte  Verfasser 
noch  nicht  überzeugt.  Von  den  24  bedenklichen  Stellen,  welche  Dinter 
anführt,  bringt  er  für  sieben  (108,  3.  109,  1.  4—6.  110,  5.  6.  111,  2. 
112, 1)  Parallelen  aus  Cäsar  bei,  während  er  zwei  scheinbar  ähnliche  (110, 1. 

111,  6)  nicht  gelten  lassen  will.  Von  den  übrigen  sind  die  meisten 
nicht  absolut  anstössig,  wenige  singulär,  wie  sich  überall  im  b.  c.  Sin- 
guläres  findet.  Für  Hirtius  kann  Dinter  nur  drei  Stellen  (110,  6.  111,  2. 

112,  8)  als  charakteristisch  anfuhren,  und  auch  diese  sind  für  die  An- 
nahme der  Autorschaft  desselben  nicht  zwingend. 


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6)Hermannus  Willmann,  Adnotationes  qnaedam  ad  C.  Iulii 
Caesaris  relatiouem  pugnae  Pharsalicae.  Gratulationsschrift  für  das 
Domgymnasium  zu  Magdeburg  vom  Gymnasium  zu  Halberstadt  8.  S.  4. 

Willmann  erörtert  in  gründlicher  Weise  vier  Punkte,  welche  sich 
anf  die  Erklärung  des  III.  Buches  des  b.  c.  beziehen.  Zu  81,  3  wird 
8.  3-4  nachgewiesen,  dass  il!e  aus  grammatischen  Rücksichten  auf  Cäsar 
bezogen  werden  kann,  aus  sachlichen  Gründen  auf  ihn  bezogen  werden 
muss.  —  Zu  88,  5  (6)  wird  S.  4—6  der  Beweis  versucht,  dass  Palaephar- 
salus  zwischen  dem  Enipeus  und  Apidanus  und  wohl  am  Apidanus  selbst 
gelegen  war,  dass  die  Schlacht  zwischen  beiden  Flüssen  in  der  Nähe 
jener  Stadt  geschlagen  wurde,  und  zwar  so,  dass  der  rechte  Flügel  des 
Pompeius  vom  Enipeus  gedeckt  wurde,  während  sich  der  linke  ostwärts 
bis  zum  Apidanus  oder  noch  über  denselben  hinaus .  erstreckte  und  die 
Front  der  Schlachtlinie  gegen  Süden  gerichtet  war.  —  91,  1  Erat  Cra- 
stinus  evocatus  in  exercitu  Caesaris.  3  (4)  cum  electi  milites  circiter  CXX 
voluntarii  eiusdem  centuriae  sunt  prosecuti.  Willmann  erklärt  S.  6—7, 
Crastinus  habe  eine  Centurie  der  antesignani  befehligt,  die  aus  ungefähr 
100  electi  milites  und  aus  20  evocati  voluntarii  bestand.  —  Zu  94,  3 
wird  S.  7—8  durch  Hinweisung  auf  b.  G.  VII  65,  4.  VIH  13,  2  gezeigt, 
dass  Germanorum  cohortes  nur  irrthümlich  von  Florus  U  13,  48  erwähnt 
sind,  und  dass  jene  Cohorten,  welche  nach  Cäsar's  Bericht  in  der  Schlacht 
bei  Pharsalus  den  Ausschlag  gaben,  keine  Germanen  waren. 

Einzelne  Stellen  des  Bellum  Civile. 

I  1,  2  Referunt  consules  de  re  publica  in  civitate.  Statt  der  letz- 
ten beiden  Worte,  die  nicht  richtig  sein  können  und  von  Nipperdey  ge- 
strichen wurden,  vermuthet  Wilh.  Hcinr.  Roscher,  Jahrb.  £  Philol. 
CXV  559  incitate,  sei  es,  dass  man  dies  an  das  Ende  dieses  Satzes 
oder  an  die  Spitze  des  folgenden  stelle.  Aber  am  Schlüsse  ist  incitate 
auffallend,  überdies  ziemlich  müssig,  da  die  Referate  im  Folgenden  ge- 
nauer charakterisirt  werden.  An  der  Spitze  des  nächsten  Satzes  aber 
erwartet  man  nicht  ein  Adverb,  sondern  den  Namen  des  einen  Consuls. 
Endlich  gebraucht  Cäsar  incitatus  in  dem  hier  geforderten  Sinne  sonst 
nicht  absolut,  das  Adverb  incitate  aber  Uberhaupt  nicht. 

I  14,  1  ut,  cum  Lentulus  consul  ad  aperiendum  aerarium  venisset 
ad  pecuniam  Pompeio  ex  senatus  consulto  proferendam,  protinus  aperto 
sanetiore  aerario  ex  urbe  profugeret.  Die  Stelle  setzt  Cäsar's  Glaubwür- 
digkeit in  ein  besonders  ungünstiges  Licht,  da  sie  wie  eine  vorsichtige 
Rechtfertigung  aussieht  gegen  den  Vorwurf  des  Einbruchs  in  das  sanetius 
aerarium,  der  bei  Plut.  Caes.  35  bezeugt  ist.  T.  Halbertsma,  Mne- 
mosyne  N.  S.  V  329  sucht  Cäsar's  Glaubwürdigkeit  zu  retten,  indem  er 
hinter  protinus  ohne  Weiteres  non  einschiebt. 

I  22,  5  ut  tribunos  plebis  in  ea  re  ex  civitate  expulsos  in  snam 
dignitatem  restitueret.  Die  von  Dinter  eingeschlossenen  Worte  in  ea  re 


126 


Römische  Historiker. 


hat  nach  Faernus  und  Lipsius  auch  Madvig  durch  iniuria  ersetzt,  wofür 
Pauly,  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymn.  XXVI  621  sine  iure  vorschlägt. 

I  23,  3  pauca  apud  eos  loquitur,  quod  sibi  —  gratia  relata  non 
sit.  Statt  die  allerdings  künstliche  Erklärung  des  Satzes  mit  quod  nach 
loquitur  anzunehmen,  vermuthet  Halbertsma  a.  a.  0.  331,  dass  que- 
ritur  nach  loquitur  ausgefallen  sei. 

I  39,  2  parem  ex  Gallia  numerum,  quam  ipse  pacaverat,  nomina- 
tim  -■  evocato;  hinc  optimi  generis  hominum  — .  M.  Miller,  Beitr.  19 
findet  »eine  Aenderung  der  Worte  der  Vulgata  quem  ipse  paraverat 
unnöthig«;  aber  es  fragt  sich  doch,  ob  eine  Aenderung  der  handschrift- 
lich überlieferten  Worte  quam  ipse  pacaverat  nöthig  sei.  Mit  dem  Sca- 
ligeranus  schreibt  Miller  huic  (nämlich  numero)  statt  des  unverständ- 
lichen hinc  und  nimmt  nach  Anderen  den  Ausfall  einer  Zahl  an,  von 
welcher  der  partitivc  tJenetiv  hominum  abhänge.  Am  Ende  des  Satzes 
ergänzt  Miller  add iderat,  das  vor  einem  den  folgenden  Satz  beginnen- 
den audierat  ausfallen  konnte  und  auch  schon  von  E.  Hoffinann  vermuthet 
wurde.   Statt  ipse  möchte  Miller  proxime  lesen. 

I  48,  5  Tempus  —  quo  neque  frumenta  in  hibernis  erant  — .  Die 
handschriftliche  Lesart  hibernis,  die  auch  Dinter  im  Texte  beibehalten 
hat,  sucht  M  Miller  a.  a.  S.  20  zu  rechtfertigen,  was  Rieh.  Müller, 
Berl.  Jahresb.  IV  14  missbilligt. 

I  52,  3  et  tarn  paucis  diebus.  Pauly,  Zeitschrift  f.  d.  österr. 
Gymn.  XXVI  622:  ita  in  paucis  diebus. 

I  62,  1.  2  ut  equites  —  possent  tarnen  atque  auderent  äumen  tran- 
sire,  pedites  vero  tautuin  modo  humeris  —  extare.  M.  Miller,  Bei- 
träge 19  empfiehlt  »Hofmann's  Vorschlag«  extarent,  der  schon  im  Leid.  I 
überliefert  ist  und  auch  bei  Dinter  im  Texte  steht. 

I  64,  8  (7)  magnaque  ad  vadum  Huminis  mora  interposita.  Pauly, 
Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymn.  XXVI  622:  magnaque  ad  m  od  um. 

I  71,  3  sui  timoris  signa  misisse.  Madvig:  signa  dedisse;  Pauly 
a.  a.  0.:  timoris  ignaviaeque  signa  dedisse. 

I  71,  4  Quod  si  iniquitatem  loci  timeret,  datum  iri  tarnen  aliquo 
loco  pugnandi  facultatem.  Madvig  theilweise  nach  Ciacconius:  datum 
iri  iam  aequo  loco;  Pauly  a.  a.  0.:  iam  aliquando  aequo  oder 
alio  atque  aequo  oder  alio  eoque  aequo  oder  alio  eoque 
aequiore  loco! 

I  80,  4  Qua  re  animum  adversa  Caesar  f  relictis  legionibus  sub- 
sequitur,  praesidio  impedimeutis  paucas  cohortis  relinquit.  Wölf  fei  einen- 
dirte  relictis  in  delectis.  Pauly,  der  diesen  Vorschlag  wohl  nicht  kannte, 
wiederholt  ihn  a.  a.  0.  624,  indem  er  minder  passend  electis  empfiehlt. 

I  81,  3  Uli  auimadverso  vitio  castrorum  tota  nocte  munitiones  pro- 
ferunt  castraque  castris  convertunt.  Madvig  nach  Ciacconius:  conferunt; 
Pauly  a.  a.  0.  623:  castellaque  castris  connectunt  oder  castra- 
que castellis  connectunt  oder  coniungunt  oder  communiunt 
oder  »dergleichen«! 


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Casar. 


127 


I  81,  3  (4)  et  prarsenti  malo  aliis  malis  remedia  dabantur.  Madvig: 
rcmediabantur;  Pauly  a.  a.  0.:  remedia  meditabantur. 

I  82,  3  quod  spatii  brevitas  etiam  in  fugam  coniectis  adversariis 
Qon  nuil tum  ad  summara  victoriac  iuvare  poterat.  Madvig:  quod  spatii 
brevitate  -  non  multum  ad  summ  am  victoria  iuvare  poterat;  Pauly 
a.  a.  0.:  quod  spatii  brevitate  (»vielleicht  sogar«  ob  spatii  brevi- 
tatem)  non  multum  ad  summ  am  victoriae  iuvari  poterat 

I  85,  6  neque  tot  tantasque  classis  paratas.  Eine  Flotte  wurde 
nicht  nach  Spanien  geschickt;  statt  des  unhaltbaren  classis  schrieb  Mad- 
vig: cohortes  alasque  paratas;  Pauly  a.  a.  0.:  tot  tormcnta  atque 
alias  res  paratas.  Viel  ansprechender  ist  N.  Weckiein's  Vermuthung, 
Jahrb.  f.  Philol.  CXIU  234:  tot  tantasque  cohortes  alarias. 

II  4,  4  ut  invisis  [latitatis]  atque  incognitis  rebus  magis  confidamus 
vehementiusque  exterreamur.  Die  Streichung  von  latitatis  billigt  M.  Mil- 
ler, Beiträge  21,  ohne  etwas  zur  Begründung  beizubringen;  vehemen- 
tiusve  vermuthet  Karl  Schnelle,  Jahrb.  f.  Philol.  CXV  562. 

II  8,  3  ut  est  rerum  omni  um  magister  usus,  hominum  adhibita 
solertia  inventum  est.  Ich  erinnere  Philol.  XXXVII  425,  dass  der  Zu- 
sammenhang nicht  nach  usus,  sondern  nach  solertia  die  Interpunction 
fordere.  Daselbst  rathe  ich  auch  die  in  einigen  neueren  Ausgaben  ver- 
lassene Interpunction  II  18,  5  qui  verba  -  habuissent,  eorum  bona  in 
publicum  addicebat  zurückzuführen. 

II  10,  1  musculum  pedes  LX  longum  ex  materia  bipedali,  quem  a 
turri  latericia  ad  hostium  turrim  murumque  perducerent,  facere  institue- 
runt  M.  Miller,  Beiträge  21  erklärt  sich  für  die  handschriftliche  Les- 
art pedum  mit  Tilgung  von  longum,  hält  übrigens  nach  Anderen  die  Zahl 
LX  für  unrichtig.  Da  Cäsar  perducere  nur  bei  feststehenden  Gegenstän- 
den gebraucht,  soll  hier  producerent  gelesen  werden. 

II  11,  3  non  datur  libera  muri  defendendi  facultas.  Schnelle,  Jahrb. 
f.  Philol.  CXV  562  vermuthet  non  datur  ultra. 

II  16,  3  tormentorum  usum  —  spatio  propinquitatis  interire.  Mad- 
vig: spatii  propinquitate;  Pauly,  Zeitschrift  f.  d  österr.  Gymn.  XXVI 
624:  spatii  propinqui  brevitate. 

II  17,  2  neque  se  ignorare,  quod  esset  officium  legati,  qui  fidu- 
ciariam  operam  obtineret,  quae  vires  suae,  quae  voluntas  erga  Caesarem 
totius  provinciae.  I J  J  Sörgel,  Blätter  f.  d.  bayer.  Gymn.  und  Real- 
schulw.  XI  311  vermuthet  nach  Kraner-IIofmann  richtig,  dass  ein  zweites 
neque  ausgefallen  sei,  das  er  vor  quae  voluntas,  Hofmann  und  Rieh. 
Müller,  Berl.  Jahresb.  IV  34  wohl  passender  vor  quae  vires  einfügen 
möchten. 

II  34,  2.  3  Simul  ab  sinistro  cornu  —  cernebantur.  Ad  eos  Curio 

-  mittit   Madvig:  simul  cernebantur  et  ad  eos  mittit. 

Pauly,  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymn.  XXVI  624:  simul  ac  (oder  et  si- 
mol  ac)  —  —  cernebantur,  ad  eos  -  -  mittit. 


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128 


Römische  Historiker. 


III  9,  2  Est  autem  oppidum  et  loci  natura  et  colle  munitum.  Das 
erste  et  fand  schon  Doberenz  befremdlich;  M.  Miller,  Beitrage  23  streicht 
es,  was  Rieh.  Müller,  Berl.  Jahresb.  IV  15  billigt;  damit  stimmt  auch 
Roscher,  Jahrb.  f.  Philo].  CXV  559,  der  entweder  et  vor  loci  natura 
zu  tilgen,  oder  opere  statt  colle  zu  schreiben  empfiehlt 

III  10,  8.  9  Condiciones  pacis  —  Romae  ab  senatu  et  a  populo 
peti  debere.  Interea  et  reipublicae  et  ipsis  placere  oportere  — .  M ad- 
vig änderte:  Id  interesse  reipublicae;  Pauly,  Zeitschrift  f.  d.  österr. 
Gymn.  XXVI  624:      peti.   Et  id  debere  interesse  reipublicae. 

III  10,  10  omnes  suas  terrestres  urbiumque  copias  dimissnrum. 
Roscher,  Jahrb.  f.  Philol.  CXV  560  meint,  vor  dimissurum  müsse  prius 
ausgefallen  sein;  von  urbium  copiae  könne  Cäsar  reden,  da  er  Oricum  und 
Apollonia  zwar  noch  nicht  besass,  aber  auf  deren  Gewinnung  rechnen 
durfte  und  überdies  Brundisium  und  Salonae  besetzt  hielt. 

III  11,  1  antequam  de*  mandatis  agi  ineiperetur.  Gegen  diese  von 
Kraner -Hofmann  und  Dittenberger  aufgenommene  Vermuthung  Nipper- 
dey's  wird  das  handschriftliche  ineiperet  als  einzig  richtig  vertheidigt 
von  Madvig,  Kleine  philologische  Schriften  364.  Vergl.  P.  Harre,  Berl. 
Jahresb.  IU  396. 

HI  13,  5  ut  castellis  vigiliisque  bene  meritae  civitates  tutae  essent 
[praesidio].  In  dem  schon  von  P.  Manutius  gestrichenen  praesidio  glaubt 
Schnelle,  Jahrb.  f.  Philol.  CXV  564  ein  Verbum  wie  pro  vi  de  t  suchen 
zu  müssen. 

IU  16,  4  Pompeii  summam  esse  ac  fuisse  semper  voluntatein,  - 
sed  potestatem  eius  rei  nullam  habere,  propterea  quod  de  consilii  sen- 
tentia  summam  belli  rerumque  omnium  Pompeio  permiserint.  Der  in 
dem  Satze  enthaltene  Widerspruch  zeigt,  dass  Pompeii,  was  Nipperdey 
beibehielt,  unhaltbar  ist.  Während  bei  Kraner-Hofmann  und  Dinter  Pompeii 
gestrichen  und  summam  suam  geschrieben  wird,  will  Roscher,  Jahrb. 
f.  Philol.  CXV  561  Pompeianis  summam  esse  lesen. 

HI  19,  2  de  pace  duo  legatos  mittcre.  Roscher  a.  a.  0.  empfiehlt 
tuto,  was  schon  Vossius  fand  und  Dinter  im  Texte  hat 

IH  38,  4  in  his  fuit  M.  Opimius.  Roscher  a.  a.  0.  vermutnet 
unus  fugit,  was  G.  Velke  in  einer  Marburger  Promotionsthese  1877 
(wo  im  Vorausgehenden  auch  cognitis  hosti  insidiis  aeeeptirt  wird) 
wiederholt 

ni  44,  4  ut  nostri  perpetuas  munitiones  habebaut  perduetas  — 
ne  —  Pompeiani  —  adorirentur  [timebant],  ita  illi  —  perpetuas  munitiones 
efficiebant.  Diese  Lesart  seiner  Ausgabe  rechtfertigt  Dinter,  Philol. 
XXXIV  720f.;  dafür  spricht  auch  M.  Miller,  Beiträge  23.  Dagegen 
vermutnet  Pauly,  Zeitschrift  f.d.  österr.  Gymn.  XXVI  624  studebant 
perducere;  Schnelle,  Jahrb.  für  Philol.  CXV  562  hält  timebant 
für  acht,  liest  efficiebant  statt  habebaut  und  schiebt  nam  vorne  ein. 

III  44,  6  Quae  cum  erant  loca  -.  Diese  Worte  sucht  M.Miller, 


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Cäsar, 


129 


Beiträge  24  zu  rechtfertigen,  indem  er  sie  nach  Endler  auf  §  2  bezieht. 
M advig  las  nach  BenUey  quaecumque;  Pauly  a.  a.  0.  625  liest  atque 
cum.    Schnelle  a.  a.  0.  563  transponirt:  cum  qua  erant  loca. 

III  48,  1  qui  fuerant  f  valeribus.  Mad  vig  besserte:  vivebant  (vesce- 
bantur)  oleribus;  Pauly  a.  a.  0.  ändert:  fruebantur  oleribus. 

III  54,  2  alteram  noctem  subnubilam  nactus.  M.  Miller,  Bei- 
träge 25  vermuthet  secundam  (igünstige)  statt  alteram,  was  schon 
Rieh.  Müller,  Jahresb.  IV  16  als  willkürlich  bezeichnet  hat. 

III  54,  2  obstruetis  omnibus  rebus  castrorum  portis  et  ad  impe- 
diendum  obiectis.  Nipperdey  hat  rebus  eingesetzt.  Schnelle,  Jahrb. 
f  Piniol.  CXV  563  transponirt:  obstruetis  castrorum  portis  et  omnibus 
ad  impediendum  obiectis,  belegt  aber  diesen  Gebrauch  des  Neutrum 
nur  aus  Hirtius  b.  G.  VIII  20,  2. 

III  66,  7  ita  complures  dies  inania  manserant  castra.  So  M ad- 
vig; Pauly,  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXVI  625:  manserant  castra 
inania! 

III  09,  4  alii  dimissis  equis  eundem  cursum  confugerent.  M.  Mil  1er, 
Beiträge  25:  dimissis  arrois  eodem  cursu  confugerent  oder  »gar« 
infestis  signis.  Dinter,  Philol.  XXXIV  721:  dimissis  capulis 
(Griffe  der  Feldzeichen).  Pauly,  a.a.O.:  dimissos  equos  acquan- 
tes  cursu  fugerent  oder  dimissis  equis  aequando  cursu  fugerent. 
Schnelle,  Jahrb.  f.  Philol.  CXV  563:  non  dimissis  signis  eundem  cur- 
sum fugerent  (signis  schon  Oehler).   Nichts  befriedigend. 

III  71,  3  neque  in  litteris,  quas  scribere  est  solitus  — .  Mad  vig 
nach  Bergk:  sed  in  litteris  nunquam  scribere;  Schnelle  a.a.O.  564: 
ascribere.  Pauly  a.  a.  0.  liest  sed  in  litteris,  quas  ad  senatum 
scribere  est  solitus,  nunquam  addidit  neque  in  faseibus  — . 

III  75,  3  sed  eadem  spectans.  M.  Miller,  Beiträge  26  ex- 
spectans,  was  Rieh.  Müller,  Berl.  Jahresb.  IV  16  verwirft.  Dinter 
schon  früher:  sed  eadem  nocte  expectans. 

III  81,  2  qui  magnis  exercitibus  Scipionis  tenebautur.  Mad  vig: 
magnis  coerciti  copiis;  Pauly,  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXVI  625: 
vi  magna  exercitus  oder  manu  magna  oder  vi  magna  coerciti, 
a  Scipionc  tenebautur. 

III  81,  3  hat  M.  Miller,  Beiträge  27  mit  dem  gleichen  Ergeb- 
niss,  aber  mit  weniger  genügenden  Gründen  besprochen  wie  Willmann, 
vergl.  oben  8.  125. 

HI  88,  3  tabellas  dari  ad  iudicandum  iis,  qui  ordinis  cssent  sena- 
torii  belloque  nna  cum  ipsis  interfuissent  senteutiasque  de  singulis  fer- 
rent.  So  schreibt  Dinter  nach  Nipperdey  und  rechtfertigt,  Philol. 
XXXIV  723  diese  Auffassung  des  letzten  Sätzchens  als  eines  noch  von 
qui  abhängigen  Relativsatzes,  da  Cäsar,  wie  S.  723  -  728  nachgewiesen 
wird,  beim  Uebergange  vom  Infinitiv  zu  einem  von  demselben  Verburn 

Jahresbericht  für  Alter  tb  um»- WUMnMh*/t  1877.  II.  9 


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130 


Römische  Historiker. 


abhängigen  Conjunctivsatze  das  Asyndeton  anwendet  oder  proinde  setzt ; 
nur  b.  6.  I  45,  1  und  II  10,  4  steht  et,  b.  c.  I  86,  2  neque. 

III  103,  1  partim  quos  —  delegcrat,  partim  —  coegerat,  quosque 

—  existimabat.   Pauly  a.  a.  0.:  quos  partim  -  delegerat,  partim 

—  coegerat  aut  quos  —  existimabat. 

III  109,  5  alter  aeeepto  vulnere  occupatus  per  suos  pro  occiso 
sublatus.  Schnelle,  Jahrb.  f.  Philol.  CXV  564  setzt  pallorc  vor 
occupatus  ein. 

d)  Zu  den  Fragmenten  und  den  unächten  Schriften. 

1)  C.  Iuli  Caesaris  commentarii  cum  A.  Hirti  alioruraque  supple- 
mentis.  Recognovit  Bernardus  Dinter.  Vol.  III.  Commeutarii  de 
belle  Alexandrino,  Africano,  Hispaniensi.  Caesaris  Hirtique  fragmenta. 
Lipsiae  in  aedibus  B.  G.  Teubneri  MDCCCLXXVI.  VI.  311  S. 

Die  Vorrede  zu  diesem  Schlussbandc  der  zur  Bibliothcca  Teubne- 
riana  gehörigen  Ausgabe  Cäsars  von  B.  Dinter  ist  mehr  denn  sechs 
Jahre  später  datirt  als  jene  zum  zweiten  Bande.  Wir  erfahren  vom  Her- 
ausgeber, dass  der  Druck  des  Textes  schon  drei  Jahre  vorher  abgeschlos- 
sen war,  und  dass  nur  die  Vollendung  des  S.  163  -  309  füllenden  Index 
nominum  et  rerum  quac  in  omnibus  commentariis  et  fragmentis  leguntur, 
welche  endlich  von  Richard  Sachse  übernommen  wurde,  das  Erscheinen 
des  Bandes  verzögert  hat.   Daher  erklärt  es  sich,  dass  der  Ertrag  der 
trefflichen  Schrift  von  Fröhlich,  das  bellum  Africanum  sprachlich  und 
historisch  behandelt  (Brugg  1872),  der  vorliegenden  Ausgabe  nicht  mehr 
zu  Gute  kam.   So  war  der  Herausgeber,  abgesehen  von  H.  A.  Koch's 
Beiträgen,  Rhein.  Mus.  XVII  477-480  und  625—627,  in  der  Hauptsache 
auf  Nipperdey's  Ausgabe  und  Quaestiones,  auf  Kraner  und  E.  Hoftmann 
angewiesen.   Eine  durchgehende  Vergleichung  des  Textes  von  Dinter 
ist  an  diesem  Orte  nicht  möglich;  als  Probe  mag  auf  jene  Stelleu  des 
b.  Hisp.  hingewiesen  werden,  welche  Nipperdey  mit  dem  Zeichen  der 
Verzweiflung  versehen  hatte.   Keine  einzige  von  diesen  hat  Dinter  un- 
versucht gelassen;  nur  41,  1  ist  das  Kreuz  vor  praesidium  ohne  Weiteres 
entfernt,  da  hier  eine  genügende  Erklärung  des  Textes  möglich  ist. 
7,  1  und  8,  1  ist  durch  die  Aenderung  von  oppidum  in  oppugnandum, 
inopem  in  inpeditam,  14,  4  durch  Umgestaltung  von  ut  consuessent  in 
et  constitissent  geholfen,  ebenso  29,  1  durch  die  Verwandlung  von  auxilia 
in  praesidia,  41,  2  (3)  durch  die  Lesung  inpediret  statt  appeteret.  In  allen 
übrigeu  Fällen  bedurfte  es  stärkerer  Mittel,  um  wenigstens  einen  les- 
baren Text  zu  gewinnen:  1,  1.  1,  5.  2,  1.  6,  2.  14,  1.  18,  1.  8.  25,  2. 
6.  29,  6.  38,  4.  40,  4.  41,  1.  4  waren  mannigfache,  zum  Theil  recht 
künstliche,  auch  mit  Aenderungen  und  Streichungen  verbundene  Zusätze 
nöthig,  um  die  corrumpirten  Worte  verständlich  zu  machen.    7,  5  (6) 
hat  auch  Dinter  auf  die  Ausfüllung  der  angenommenen  Lücke  verzichtet. 
Bei  diesen  Emendatiouen   ist  Dinter  mehrfach  der  Vulgata,  noch 


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Cäsar. 


131 


häufiger  den  Vorschlägen,  die  Nipperdey  und  Koch  gemacht  hatten,  oder 
auch  eigener  Vermuthung  gefolgt. 

Die  Sammlung  der  Fragmente  des  Cäsar  und  Hirtius,  wie  sie 
bei  Dinter  S.  118  -158  und  S.  159  -  162  vorliegt,  beruht  natürlich  in 
ihrem  Bestände  und  in  der  Anordnung  auf  Nipperdey's  Ausgabe.  Aber 
diese  Grundlage  hat  Dinter  mit  selbständigem  Urtheil  benutzt  und  aus 
eigener  Forschung  ergänzt.  Die  Stelle  des  Emporius  bei  Halm,  Rhet. 
Lat  min.  S.  568,  hat  Dinter  in  den  Abschnitten  über  die  Reden  im  All- 
gemeinen S.  120  und  über  die  Rede  gegen  Dolabella  S.  121,  jene  de 
dub.  nora.  bei  Keil  Gr.  Lat.  V  S.  575  zu  den  Büchern  de  analogia 
S.  130,  ferner  zwei  Stellen  aus  den  Lucanscholien  zu  dem  Buche  de  com- 
putatione  S.  133  nachgetragen,  wobei  jedoch  die  Commenta  Berncusia 
ed.  Usener  S.  323  verglichen  werden  mussten.  Von  zahlreichen  bei 
Nipperdey  nur  in  den  Noten  citirten  Stellen  hat  Dinter  den  ganzen  Wort- 
laut initgetheilt.  Während  Nipperdey  nur  solcher  Reden  in  seiner  Samm- 
lung gedachte,  von  denen  feststeht,  dass  Cäsar  sie  aufgezeichnet  hat,  be- 
rücksichtigt Dinter  auch  die  aus  Cic.  ad  Att.  XII  21,  1  und  Plut  Cic.  7 
bekannte  Rede  Cäsar's  über  die  Verurtheilung  der  verhafteten  Catilina- 
rier  (vgl.  Sali.  Cat.  51)  S.  122  und  eine  von  Suet.  d.  Iul.  66  erwähnte 
Rede  an  die  Soldaten  in  Afrika  S.  124.  In  dem  Umfange  der  ausgeho- 
benen Stellen  weicht  Dinter  mehrfach  von  Nipperdey  ab.  Passend  sind 
bei  den  Citaten  aus  Dial.  de  or.  die  Redner,  denen  die  angeführten 
Worte  in  den  Mund  gelegt  sind,  genannt.  Dagegen  ist  es  unbequem, 
dass  die  Citate  nicht  immer  genau  sind,  z.  B-  bei  den  Rhet.  Lat.  min. 
bisweilen  nur  die  Seitenzahl,  bei  Gellius  manchmal  nur  die  Capitelnum- 
mer  citirt  wird.  Leider  sind  nicht  immer  die  besten  Texte  verglichen, 
Fronto  wird  nach  der  ersten  römischen  Ausgabe  citirt,  auch  Halm's  Quin- 
tilian  und  Hertz's  Gellius  scheinen  noch  nicht  benutzt  zu  sein  (die  neuen 
Receusionen  des  Asconius,  Vellerns  uud  der  Panegyrici  sind  erst  später 
erschienen).  Selbst  wenn  der  Wortlaut  in  den  neueren  Texten  nicht  ab- 
weicht, so  erwächst  doch  dem  Leser  durch  die  Notwendigkeit  des  Nach- 
schlagens eine  unwillkommene  Mühe.  S.  144  ist  es  begegnet,  dass  die 
Stelle  aus  Cäs.  b.  G.  V  48,  3  nicht  nach  Dinter's  eigener  Recognition. 
sondern  nach  Nipperdey  mitgetheilt  ist.  S.  149  wird  Hirt.  b.  AI.  citirt, 
während  S.  1  die  Ueberschrift  einfach  Bellum  Alexandriuum  lautet,  ohne 
dass  der  Name  Hirtius  auch  nur  etwa  in  Cursivschrift  beigefügt  wäre. 
Doch  genug  der  Einzelheiten. 

Dinter's  Bearbeitung  der  Fragmente  ist  wie  die  Recognition  der 
drei  pseudoeäsarischen  bella  mit  der  kundigen  Sorgfalt  ausgeführt,  die 
man  von  diesem  Gelehrten  erwarten  durfte.  Es  ist  nur  zu  bedauern,  dass 
dem  vorliegenden  Bande  nicht  eine  ähnlich  ausführliche  Discrepantia 
scripturae  wie  den  beiden  das  b.  Gall.  und  civ.  enthaltenden  Bänden  vor- 
angestellt ist  Auf  Dinter's  Behandlung  einzelner  Stellen,  namentlich 
des  b.  Hisp.  wird  im  Folgenden  noch  Rücksicht  genommen  werden. 

9* 


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132 


Römische  Historiker. 


Hier  muss  noch  die  Vermuthung  mitgetheilt  worden,  welche  Emil 
Bährens,  Jahrb.  f.  Philol.  CXI1I  596  zu  einem  poetischen  Fragment 
Cäsar's  S.  157  bei  Dinter  veröffentlicht  hat.  In  dem  vorletzten  der  von 
Suet.  v.  Ter.  S.  34  bei  Reifferscheid  überlieferten  Verse  Cäsar's  wird 
neve  hac  despecte  ex  parte  iaceres  statt  despectus  parte  vorgeschla- 
gen und  für  diesen  Gebrauch  des  Vocativ  auf  Verg.  Aen.  II  282  ver- 
wiesen; zur  Würdigung  der  Ucberlieferung  ist  zu  vergleichen  Ritsehl  bei 
Reifferscheid  S.  526. 

2)  C.Fleischer,  Observationes  criticae  de  hello  Hispaniensi. 
Programm  der  Fürsten-  und  Landesschule  zu  Meissen  1876.  27  S.  4. 

3)  Iosephus  Degenhart,  De  auctoris  belli  Hispaniensis 
elocutione  et  fide  historica.  Diss.  inaug.  Wirceburgi  in  aedibus  Adal- 
berti  Stuben  1877.  4  Bl.,  79  S. 

4)  Albr.  Koehler,  De  auetorum  belli  Africani  et  belli 
Hispaniensis  latinitate:  Acta  seminarii  philol.  Erlang.  Vol.  L  Er- 
langae  in  aedibus  A.  Deicherti  MDCCCLXXVUI.  S.  367—471  (473 
bis  476). 

Die  drei  Abhandlungen,  welche  hier  nach  der  Folge  ihres  Erschei- 
nens verzeichnet  sind,  berühren  sich  vielfach  und  dienen  einander  zur 
Ergänzung.  Fleischer's  Schrift  ist  sowohl  von  Köhler  als  von  Degenhart 
benutzt  worden.  Diese  beiden  Verfasser  aber  haben  unabhängig  von 
einander  gearbeitet.  Doch  konnte  Köhler  in  den  Nachträgen  noch  einiges 
aus  Degenhards  Dissertation  mit  seiner  eigenen  Darstellung  vergleichen. 

Köhlcr's  Abhandlung  wird  in  einem  Berichte  über  lateinische 
Grammatik  ausführlicher  als  in  dem  vorliegenden  zu  besprechen  sein. 
Denn  wie  der  Verfasser  von  dem  bekannten  Aufsatze  seines  Lehrers 
E.  Wölfflin,  Philol.  XXXIV  137—165,  über  Vulgärlatein  die  Anregung 
zu  seiner  Arbeit  empfangen  zu  haben  gesteht,  so  bezeichnet  er  S.  367 
als  sein  Thema:  quid  ex  commentariis  belli  Africae  et  belli  Hispaniensis 
redundet  ad  cognitionem  sermonis  latini  vulgaris.  In  drei  Hauptabschnit- 
ten :  de  copia  verborum,  de  syntaxi,  de  elocutione,  welche  in  sich  wieder 
wohlgeglicdert  sind,  behandelt  der  Verfasser  seinen  fleissig  gesammelten 
Stoff  mit  strenger  Methode  und  in  lichtvoller  Darstellung.  Ist  der  Nach- 
weis des  Vulgarismus  bei  den  einzelnen  Wörtern,  Structuren  und  Wen- 
dungen bisweilen  auch  etwas  weitläufig  geführt,  so  lässt  man  sich  doch 
gerne  durch  die  Umsicht  des  Verfassers  leiten.  Nur  vereinzelt  finden 
sich  kleine  Versehen,  wie  wenn  S.  469  Pallad.  ins.  60  mit  dem  poetischen 
Gebrauche  von  manus  statt  rami  den  Dichtern  gegenübergestellt  wird, 
während  dieser  scriptor  rei  rusticae  gerade  in  dem  Buche  de  insitione  mit 
der  metrischen  Form  auch  dichterischen  Ausdruck  gewählt  hat.  Die  ein- 
schlagende Literatur  ist  sorgfältig  benutzt,  doch  konnte  z.  B.  S.  455 
J.  N.  Ott's  Rottweiler  Programm  1874  S.  9  verwerthet  werden;  und  S.  422 


Casar. 


133 


würde  sich  eine  Bemerkung  des  Verfassers  modificirt  haben,  wenn  er 
Ott's  Abhandlung  über  den  Ablativus  gerundii  in  der  Festschrift  der 
württembergischen  Gymnasien  für  die  Universität  Tübingen  1877  S.  30  f. 
beachtet  hätte.  Aber  nicht  nur  zur  Kenntniss  der  Vulgärsprache ,  son- 
dern auch  zur  Erklärung  und  Kritik  zahlreicher  Stellen  der  von  ihm 
durchforschten  Schriften  hat  Köhler  schätzenswerthe  Beiträge  geliefert, 
indem  er  theils  durch  richtige  Verwerthung  seines  Materials  zweifelhafte 
Punkte  entscheiden,  theils  probable  neue  Vorschläge  machen  konnte. 

Gelegentlich  wird  auch  die  Exegese  der  Schriften  Cäsar's  gefördert 
oder  eine  Emendation  versucht;  b.  Gall.  II  19,  2  soll,  wie  Köhler  S.  433 
ausführt,  hostibus  adpropinquabat  statt  ad  hostis  gelesen  werden.  Der 
Gebrauch  von  intinitus  b.  Gall.  V  12,  3.  VI  10,  5.  43,  5  wird  S.  463 
treffend  erläutert.  Ueber  die  absolute  Anwendung  von  appellere  ohne 
navem  b.  civ.  II  23,  1  wird  S.  456  eine  Bemerkung  gemacht  u.  s.  w. 

Zur  Textkritik  des  b.  Afr.  hat  Köhler  Folgendes  beigesteuert:  4,  3 
simulatque  —  cum  wird  S.  421,  ferner  40,  5  und  50,  4  (3)  postquam  —  cum 
S.  420  mit  Nipperdey  und  Dinter  gerechtfertigt  Gegen  diese  beiden 
Herausgeber  wird  36,  2  ex  oppido  Thisdrae  und  87,  1  ad  oppidum  Pa- 
radae  nach  allen  Handschriften  S.  424  geschützt;  ebenso  20,  4  importa- 
ticio  mit  den  meisten  Codd.  S.  376  und  38,  4  (3)  postquam  —  animadver- 
terant  mit  den  besten  Codd.  S.  420.  Endlich  wird  nach  den  drei  besse- 
ren Handschriften  73,  4  (3)  rapsaret  statt  raptaret  S.  375  empfohlen. 

Zahlreicher  sind  die  besprochenen  Stellen  des  b.  Hisp.;  weiterhin 
werden  dieselben  verzeichnet  werden. 

Mit  gleichem  Fleisse  wie  A.  Köhler  in  der  Sammlung,  wenn  auch 
nicht  mit  gleicher  Sicherheit  in  der  Beherrschung  des  Stoffes  und  minder 
glücklich  in  der  Anordnung  und  Darstellung  hat  J.  Degenhart  im  er- 
sten Theile  seiner  Dissertation  (S.  1—43)  die  sprachliche  Seite  des 
b.  Hisp.  behandelt,  nicht  um  in  erster  Linie  die  Kenntniss  des  Vulgär- 
latein zu  fördern,  sondern  um  zunächst  den  Autor  richtig  zu  würdigen, 
indem  er  untersucht,  utrum  elocutionis  proprietates  scriptori  soli  pecu- 
liares  an  ad  vulgarem  sermonem  referendae  essent.  Auffallend  ist  eine 
Aeusserung  des  Verfassers  S.  3,  wonach  es  scheinen  könnte,  als  betrachte 
er  die  Reden  als  diejenigen  Schriften  Cicero's,  in  welchen  vorwiegend 
der  Vulgarismus  zum  Ausdruck  komme;  doch  ergiebt  schon  eine  Andeu- 
tung S.  5  und  die  ganze  Durchführung  seiner  Aufgabe,  dass  er  die  rich- 
tige Ansicht  über  das  Wesen  und  die  Spuren  des  Vulgärlatein  theilt. 
Im  Einzelnen  lassen  sich  Degenhart's  Erklärungen  natürlich  ergänzen. 
In  praesentia  erklärt  Degenhart  S.  12  als  neutr.  plur.,  indem  er  tempora 
supplirt;  ebenso  fasst  es  offenbar  Köhler,  da  er  S.  455  in  praesentia 
unter  den  absolut  gebrauchten  Adjectiven  aufführt.  Aber  an  sümmt- 
lichen  von  beiden  Verfassern  citirten  Stellen  ist  in  praesentia  als  Ablativ 
des  Substantivs  zu  verstehen.  Auf  diese  Erklärung  führt  überhaupt  Cors- 
sen,  Ausspr.  II  869,  dieselbe  giebt  Dräger  H.  S.  I  491.   Statt  in  prae- 


134 


Römische  Historiker. 


sentia  steht  bekanntlich  auch  in  gleichem  Sinne  in  praesenti,  dem  mit 
anderer  Bedeutung  in  praesens  entspricht.  Vgl.  auch  Wölfflin,  Jahresb. 
Bd.  II  1660.  —  S.  19  hebt  Degenhart  den  auffälligen  Gebrauch  des 
Qualitätsablativ  3,  3.  30,  4  hervor;  analoge  Stellen  verzeichnet  und 
bespricht  Nipperdey  Opp.  S.  173.  —  Bei  der  Besprechung  von  quod  c. 
coni.  statt  des  acc.  c.  inf.  S.  32  durfte  die  Stelle  b.  civ.  I  23,  3  nicht 
mit  Stillschweigen  übergangen  werden. 

Neues  zur  Constituirung  des  Textes  bietet  Degenhart  nicht;  doch 
pflegt  er  zu  dem  neuesten  Texte  von  Dinter  Stellung  zu  nehmen.  So 
wird  36,  2  die  von  Koch  vorgeschlagene,  von  Dinter  aeeeptirte  Einschie- 
bung  von  fore,  wodurch  die  Verbindung  von  auimadvertere  mit  ut  besei- 
tigt werden  soll,  S.  32  mit  Recht  verworfen.  Zweifel  an  der  Richtigkeit 
der  auch  von  dem  neuesten  Herausgeber  festgehaltenen  Ueberlieferung 
21,  3  (nicht  24)  werden  S.  21  angedeutet.  Ueber  andere  von  Degenhart 
beurtheilte  Stellen  wird  unten  berichtet  werden. 

Im  zweiten  Theile  seiner  Schrift  (S.  44—79)  handelt  Degenhart  de 
fldc  historica  auctoris  belli  Hispaniensis  und  weist,  indem  er  Schritt  vor 
Schritt  dem  Gange  der  Erzählung  folgt,  überzeugend  nach,  dass  der  un- 
bekannte Autor  seinen  Parteistandpunkt  als  Cäsarianer  nirgends  verläug- 
net.  Das  Heer  Cäsars  wird  mit  ganz  anderer  Anerkennung  behandelt 
als  das  des  Pompeius;  minder  erfreuliche  Momente  in  Cäsar's  Feldzug 
werden  übergangen,  bei  den  Gegnern  werden  eben  diese  betont;  die 
Motivirung  der  Thatsachen  ist  bisweilen  unverkennbar  gefälscht;  die  Er- 
folge Cäsars  werden  nicht  nur  durch  gehobene  Darstellung,  sondern  auch 
durch  Ucbertreibung  in  Zahlenangaben  vergrössert,  die  erlittenen  Nach- 
theile als  möglichst  unbedeutend  geschildert,  doch  lässt  sich  nicht  nach- 
weisen, dass  der  Autor  irgend  etwas  fingirt  habe.  Ist  demnach  seine 
Schrift  auch  nur  mit  grosser  Vorsicht  zu  benutzen,  so  muss  sie  doch  als 
die  relativ  vollständigste  Relation  über  Cäsar's  spanischen  Krieg  für  die 
Hauptquelle  angesehen  werden.  Mit  diesem  Ergebniss  der  Untersuchung 
wird  man  einverstanden  sein  müssen,  auch  wenn  man  hier  und  da 
etwas  schärfer  gefasst  oder  umfassender  und  gründlicher  durchgeführt 
wünscht.  So  war  z.  B.  S.  59  Flor.  II  13,  86  foedum  etiam  in  barbaros 
nach  der  besten  Ueberlieferung  (nicht  inter  barbaros)  zu  citiren  und 
nach  der  bekannten  Vorliebe  des  Florus  für  Spanien  zu  beurtheilen;  vgl. 
Philol.  XXXVII  145.  Ferner  durfte  S.  55  Frontin.  strat.  III  14,  1  nicht 
übersehen  werden.  Endlich  scheint  es  unkritisch,  wenn  S.  69  Appian,  Plu- 
tarch,  Vellerns,  Florus,  Orosius,  Eutrop,  Sueton  und  Dio  als  ebensoviele 
Zeugen,  deren  Aussagen  neben  einander  Geltung  haben,  aufgeführt  wer- 
den, ohne  dass  dieselben  möglichst  nach  ihrer  Verwandtschaft  gruppirt 
sind  und  der  relative  Werth  der  einzelnen  erwogen  wird. 

C.  Fleischer  beabsichtigte  ursprünglich,  wie  es  nach  ihm  Köhler 
und  Degenhart  ausgeführt  haben,  den  Sprachgebrauch  des  b.  Hisp.  im 
Vergleiche  mit  anderen  Autoren  des  Vulgärlatein  zu  erörtern.  Das  Be- 


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135 


dürfniss  eines  zuverlässigeren  Textes  bewog  ihn  zunächst  durch  sorgfäl- 
tige Emendation  eine  festere  Grundlage  zu  schaffen.  Diese  kritischen 
Studien  hat  Fleischer  in  dem  vorliegenden  Programm  niedergelegt,  wobei 
er  zugleich  manche  Punkte  des  Sprachgebrauchs  in  treffender  Weise  be- 
handelt, wie  dies  Köhler  und  Degeuhart  mehrfach  ausdrücklich  anerkannt 
haben.  Die  von  Fleischer  kritisch  besprochenen  Partien  des  Textes  sind 
im  Folgenden  aufgeführt. 

Einzelne  Stellen  des  Bellum  Hispaniense. 

1,  5  wird  von  Fleischer  S.  3  hoc  crebris  nuntiis  gegen  frühere 
Herausgeber,  welche  ob  hoc  wollten,  und  gegen  Nipperdey,  der  crebrius 
schrieb,  geschützt.  Die  Ausgabe  von  Dinter,  welche  hier  an  Nipperdey 
sich  anschlicsst,  konnte  von  Fleischer  noch  nicht  benutzt  werden. 

2,  1  liest  Fleischer  S.  3  multis  ante  iter  rebus  confectis 
cum  celeri  festinationead— ,  und  zwar  ante  iter  rebus  confectis,  was 
Köhler  S.  421  ausdrücklich  billigt,  nach  Oudendorp;  celeri  festinatione, 
was  auch  Degenhart  S.  3  gutheisst,  mit  der  Vulgata  (nicht  ex  egregia 
Duebneri  emendatione,  wie  Köhler  S.  446  sagt).  Dinter  schreibt  multis 
itineribus  nocte  dieque  confectis  (nach  Koch)  cum  celeri  festi- 
natione ad  — . 

2,  3  (2)  schützt  Fleischer  S.  5  qui  ex  provincia  fuisset  gegen  Koch 
und  reiht  an  die  Behandlung  dieser  Stelle  eine  treffliche  Erörterung 
über  den  Coni.  plusq.  in  Relativsätzen  im  b.  Hisp.;  vgl.  Köhler  S.  418; 
Degenhart  S.  28. 

3,  8  (9)  vertheidigt  Fleischer  S.  6  unter  Degenhart's  Beifall  S.  29 
exisümant  gegen  Nipperdey,  dem  auch  Dinter  gefolgt  ist,  und  streicht 
prope  vor  captos,  während  Dinter  mit  der  Vulgata  prope  vor  magua  tilgt. 

4,  5  (4)  vermuthet  Köhler  S.  445  itaque  facit  et  —  iter  facero 
coepit    Dinter  schreibt  nach  Nipperdey  itaque  facit:  [ut]  . 

5,  5  liest  Fleischer  S.  8  ab  utrisque  comminus  pugna  iniqua  i  n  i  t  a. 
Das  hier  eingefügte  inita  steht  nach  einer  geringen  Handschrift  in  Ouden- 
dorp's  Text  und  anderen  Ausgaben  statt  iniqua.  Dinter  schreibt  com- 
minus commissa  pugna  iniqua. 

6,  1  will  Fleischer  S.  8  ita  ad  nrmissimum  eius  praosidium  Atc- 
guam  proficiscitur  lesen,  was  Degenhart  S.  21  bekämpft.  Dagegen  schützt 
Fleischer  S.  9  mit  Köhler's  S.  427  und  Degenhard  S.  21  Billigung  die 
überlieferten  Worte  35,  4  rursus  Hispalim  oppidum  -  reeipitur,  während 
Nipperdey  und  Dinter  nach  Oudendorp  Hispalim  in  oppidum  schreiben. 

7,  2  (3)  schützt  Fleischer  S.  10  loca  -  natura  edita  ad  rem  mili- 
tarem  gegen  Koch's  Conjectur  expedita,  welcher  Dinter  folgt 

7,  5  verlangt  Fleischer  S.  10  consistebant.  .  .  .  auxiliarcs  .  .  .; 
ähnlich  schreibt  Dinter  consistebant.  Auxiliarcs  ....  Weiterhin  for- 
dert Fleischer:  nam  (namque)[dej  ievi  armatura,  wie  er  auch  24,  4  (3) 


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Römische  Historiker. 


statt  quo  de  facto  quo  facto  oder  quo  poracto  schreiben  möchte, 
wogegen  sich  Degenhart  S.  23  erklart 

9,  2  verlangt  Fleischer  S.  11  und  schreibt  Dinter:  ita  hac  fretus 
opinione. 

14,  4  qui  cum  aliquo  loco  a  nostris  reeepti  essent  et  consti- 
tissent,  eximia  virtute  clamore  facto  adversarii  proelium  facere 
coeperunt.  So  liest  Fleischer  S.  11,  indem  er  et  constitissent  von 
Kraner  entlehnt,  dem  auch  Dinter  hierin  folgt,  und  von  Koch  adversarii, 
was  Degenhart  S.  45  schlagend  zurückweist.  Dinter  schreibt  oben  excepti. 

15,  6  schützt  Fleischer  S.  13  sicuti  apud  barbaros  gegen  Koch. 

16,  3  (2)  vermuthet  Köhler  8.  421  mit  Koch  stabat  —  in  acie 
statt  ibat  und  empfiehlt  die  Umstellung  ultra  flumeu  Saisum  stabat. 

17,  2  liest  Fleischer  S.  14  qui  neque  in  illius  prospera  fortuna 
aciom  primam,  neque  in  ad  versa  secundam  obtinuimus. 

17,  3  liest  Köhler  S.  375  mit  Koch  und  Dinter  telorumquo  missus 
exceptantes  statt  expectantes. 

18,  1  vermuthet  Fleischer  8.  15  Remissis  legatis  cum  ad  portam 
venissent,  introiit  Tullius  et  cum  introeuntem  Cato  Lusitanus  inse- 
cutus  non  esset,  revertit  ad  portam,  ubi  homo  eum  apprehendit  Quod 
Tullius  — .  Dinter  schreibt:  —  venissent,  Ti.  Tullius  prior  in  oppi- 
dum  ingressus  est,  et  cum  introeuntem  Cato  Lusitanus  insecutus 
non  esset,  revertit  ad  portam  et  hominem  adprehendit  ....  Quod  Ti- 
berius  — . 

18,  3  wird  suo  signo  von  Fleischer  S.  16  und  Degenhart  8.  19  als 
Dativ  von  perisse  abhängig  gefasst.  Auch  in  den  folgenden  Worten 
neque  liccre  castris  Cn.  Pompei  nuntiare  neque  dicere,  perisse  quem- 
quam  erklärt  Degenhart  S.  18  castris  als  Dativ  von  nuntiare  regiert. 
Köhler  S.  430  (vgl.  474)  vermuthet  —  enuntiare  [neque  dicere]  — . 

18,  5  (6)  schlägt  Köhler  S.  443  vor  nuntiarunt,  quod  Pompeius 
coutionem  habuisset.  Im  Folgenden  rechtfertigt  Fleischer  8.  16  se  de- 
ducerent  gegen  Koch  und  verzeichnet  bei  dieser  Gelegenheit  eine 
Reihe  militärischer  Ausdrücke,  welche  entweder  ausschliesslich  oder 
zuerst  im  b.  Hisp.  gebraucht  sind. 

18,  8  Ita  funestae  turri  ligneae  cum  propius  accessisset 
So  schreibt  Fleischer  S.  17,  indem  er  funestae  nach  eigener  Vermuthung, 
turri  ligneae  nach  Davies  setzt.  Dinter  schreibt  Ita  fune  crure  deli- 
gato  (nach  Goduin)  cum  propius  unus  accessisset. 

23,  2  tritt  Köhler  S.  422  gegen  Nippcrdey  für  die  Ueberlieferung 
dum  —  distenti  esseut  ein,  die  auch  Dinter  bewahrt  hat  Ebenda  schlägt 
Fleischer  S.  18  decueurrerunt  Necopinautibus  -  vor.  Dinter  schreibt 
mit  Schneider  und  Koch  nec  defugientibus. 

26,  7  (6)  schützen  Fleischer  S.  18  und  Köhler  S.  430  das  über- 
lieferte auimo  habeo  gegen  Nipperdey  (und  Dinter). 


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Casar. 


137 


27,  2  fasst  Fleischer  S.  18  circum  als  Adverb  und  schreibt  ca- 
stellis  praeesse;  vgl.  dagegen  Köhler  S.  456. 

28,  1  verlangt  Köhler  S.  387  nach  dem  Usus  des  Autors  insc- 
quenti  die,  ebenso  37,  2  confestim  insequentes. 

29,  1  wird  Nipperdey s  Transposition  von  oppido  et  excelsi  loci 
natura  von  Fleischer  S.  19  und  Dinter  gebilligt;  auxilia  im  Sinne  von 
copiae  wird  gegen  Nipperdey's  Vorschlag  praesidia,  welchen  Dinter  an- 
genommen hat,  von  Fleischer  vertheidigt. 

29,  5  post  laborem  casus  vermuthet  Fleischer  S.  19. 

30,  3  liest  derselbe  S.  20  ne  quid  temcre  culpa  sua  (Scaliger) 
secus  admitteretur,  eura  locum  detinere  coepit.  Degeuhart  beharrt 
S.  42  bei  dem  überlieferten  deönire. 

31,  4  tilgt  Fleischer  S  20  eorum  opera,  worin  Degenhart  S.  27 
widerspricht 

32,  2  streicht  Fleischer  S.  20  universa  nach  conversa,  ebenso 
Dinter. 

32,  2  (3)  —  ita  iili  tragulis  iaculisque  oppidum  [ex]  hostium 
cadaveribus  circumplexi  -.  So  liest  Fleischer  S.  21. 

33,  3  will  Fleischer  S.  21  die  Worte  familiae  et  libertinürum 
im  Hinblick  auf  das  folgende  familium  et  libertos  entfernen. 

33,  5  (4)  de  tempore  coenare  fasst  Köhler  S.  459  im  Sinne  von  de 
die,  während  es  Degenhart  S.  23  nach  Drager,  H.  S.  I  586  durch  »bei 
Zeiten«  übersetzt. 

35,  3  wird  Lusitaniam  proficiscitur  von  Köhler  S.  427  und  Degen- 
hart S-  22  gegen  Nipperdey  und  Dinter  geschützt. 

36,  4  liest  Fleischer  S.  22  in  lcgioucs  distributi. 

37,  2  pedites  et  equitatus  ad  persequendum  missi  celeriter  iter 
faciebant.  So  vermuthet  Fleischer  S.  22  unter  Degcuhart's  Zustimmung, 
der  jedoch  S.  13  die  Coujectur  unvollständig  wicdergiebt. 

38,  4  stellt  Fleischer  S.  23  in  folgender  Weise  her:  Nam  [idcirco 
propter  suo  praesidio  fuisset  conspectusj  celeriter  ad  munitum  locum 
natura  receperat  sc  Pompeius,  ut  quam  vis  magna  multitudine  ad- 
ducta  pauci  homines  ex  superiore  loco  defendcre  possent.  Subeunt 
in  adventu  nostro  depelluntque  telis.  Die  Worte  praesidio  -  cele- 
riter hat  schon  Nipperdey  verdächtigt;  ut  —  adducta  pauci  —  depellunt- 
que schlug  Madvig  vor;  receperat  se  und  nostro  vermuthet  Fleischer 
selbst  Dinter  schreibt:  Nam  idcirco  [propter  —  celeriter  adj  munitum 
locum  natura  ceperat  sibi  Pompeius,  ut  quamvis  —  deducta  pauci 
-  possent    Subeuntes  in  adventu  nostri  depelluntur  [quij  telis. 

39,  3  (2)  vermuthet  Fleischer  S.  23  exclusus  munitione  statt  des 
handschriftlichen  exclusa,  wofür  Dinter  nach  Nipperdey  conclusa  schreibt 

40,  4  liest  Fleischer  S.  24  incensisque  qui  subsidiura  propcllerent 
(rcpellerent  vermuthete  Glandorp)  statt  repeterent  und  fordert  die  Til- 
gung des  Komma  §  5  zwischen  signo  und  fugientes.  Dinter  wagt  Folgeudes: 


138 


Römische  Historiker. 


incensisque  qui  subsequentem  Didium  rcfugientes  a  tergo  pete- 
rent;  femer  nach  Nipperdey's  Vorschlag  ut  a  nullo  conspici  possent; 
reliqui  in  conspectu  omnium  ad  pugnam  contendunt. 

41,  1  liest  Fleischer  S.  25  mit  Annahme  von  zwei  Lücken  Fabius 
Maximus,  quem  ad  Mundam  praesidium  oppugnaudum  reliquerat  .... 
Oppidani  operibus  assiduis  diurnis  nocturnisque  (nach  Koch) 
circum  [se  interj  clusi  inter  se  decernere  ....  Eruptioue  facta  cae- 
dem  bene  raagnam  faciunt.  Dinter  schreibt:  —  reliquerat,  operibus 
assiduis  diurnis  nocturnisque  circum  [sc  inter]  clusit  hostes. 
Qui  cum  inter  se  discordare  coepissent,  facta  caede  bene  magna 
eruptionem  faciunt. 

41,  2  sed  etiam  natura  munitus  ad  oppugnandum  hostemimpe- 
diret.  So  emendirt  Fleischer  S.  26;  iupediret  schreibt  auch  Dinter 
statt  des  handschriftlichen  appeteret. 

Nachtrag.  Nachdem  ich  die  S.  115  No.  12  angeführte  Schrift 
von  0.  Schambach  erhalten  habe,  theile  ich  den  Inhalt  derselben  hier 
mit.  Sie  besteht  aus  zehn  Abschnitten,  welche  sich  alle  auf  die  sach- 
liche Erklärung  des  bell.  Gall.  beziehen,  aber  unter  einander  nicht  zu- 
sammenhängen. In  I  wird  ausgeführt ,  der  Zusammenhang  zwischen  der 
Vertreibung  der  Usipeten  und  Tencterer  aus  ihren  Wohnsitzen  und  die 
Niederlage  des  Ariovist  ergebe  sich  aus  I  54,  1  verglichen  mit  IV  4,  1. 
In  II  wird  gegen  Göler  bemerkt,  dass  die  Römer  das  Pilum  wohl  erst 
während  des  Anlaufs  in  geringer  Entfernung  vom  Feinde  auf  ein  Com- 
mando  emporhoben;  dieses  Commando  sei  nach  I,  52,  3  »verpasst«  wor- 
den. In  III  wiederholt  Schanibach  die  verständige  Erklärung  von  Köchly- 
Rttstow  zu  I  52,  5,  wonach  die  oft  abenteuerlich  aufgefassten  Worte  mi- 
lites,  qui  in  phalaugas  insilirent  et  scuta  manibus  rcvellerent  et  desuper 
vulnerarent  nichts  anderes  sagen,  als  dass  römische  Soldaten  auf  die 
feindlichen  Reihen  zusprangen,  die  Schilde  der  Gegner  zurückrissen  und 
von  oben  her  (statt  nach  dem  Reglement  von  unten  nach  oben)  ihre 
Stössc  führten.  In  IV  wird  der  von  Rüstow  aus  I  52,  1  und  II  20,  3 
gezogene  Schluss,  dass  Cäsar  jeder  Legion  einen  Legaten  gab,  bestätigt 
und  die  Competenz  der  Legaten  nach  den  einschlagenden  Stellen  untersucht. 
In  V  wird  anschliessend  an  V,  33,  4  der  offensive  Charakter  der  römi- 
schen Kampfweise  besprochen  und  durch  Beispiele  erläutert.  In  VI  wird 
bemerkt,  dass  aus  der  oft  plötzlichen  Wirkung  der  römischen  Ausfälle 
weder  mit  Göler  zu  schliesscn  sei,  dass  es  ausser  den  vier  Hauptthorcn 
noch  kleinere  Ausgänge  des  Lagers  gegeben  habe,  noch  auch,  dass  jene 
sehr  breit  gewesen  seien  (vgl.  VIII  9  extr.).  In  VII  vermuthet  Scham- 
bach, dass  die  V  27,  2  angedeutete  Befreiung  der  Eburoncu  von  der 
Bevormundung  der  Aduatucer  bei  der  II  33  erzählten  Bcsiegnng  der 
letzteren  durch  Cäsar  vollzogen  worden  sei;  ferner  in  VIII,  dass  die 
V,  25,  2  erwähnte  Einsetzung  des  Tasgctius  zum  Könige  der  Carnutcn 


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Cäsar.    Cornelius  Nepos. 


139 


bei  dem  II,  35,  3  berichteten  Anlass  erfolgt  sei.  In  IX  bemerkt  der 
Verfasser  zu  der  zuletzt  bezeichneten  Stelle:  »Lesen  wir  mit  dem  Bongars. 
1  quaeque  [statt  quae],  so  haben  wir  unter  den  civitates  propinquae 
his  locis,  ubi  bellum  gesserat  die  nördlich  von  den  Carnuten  und  süd- 
lich vom  Kriegsschauplatze  wohnenden  Stämme  zu  verstehen,  also  etwa 
die  Parisier  und  Veliocasscr«.  In  X  wird  zu  V  24;  VI  1;  VIII  54  auf 
Orosius  VII  6,  1  verwiesen  und  zu  dessen  Angabe:  Caesari  tres  provin- 
ciae  cum  legionibus  septem  in  quinquennium  datae  Folgendes  angemerkt: 
»Seine  Quelle  könnte  berichtet  haben,  dass  Cäsar  ausser  den  sechs  Legio- 
nen, die  er  bei  Beginn  der  gallischen  Feldzuge  (wenn  auch  nicht  bei 
Uebemahrae  der  Provinz)  zur  Verfügung  gehabt,  Oberitalien  und  Illyri- 
cum  durch  eine  weitere  siebente  Legion  besetzt  gehalten  habe«.  So  er- 
klärte es,  wie  der  Verfasser  anführt,  schon  Grotefend,  da>s  Cäsar  VIII  54 
plötzlich  eilf  Legionen  hat,  während  sich  im  Verlauf  des  Jahres  52  und  51 
stets  nur  zehn  nachweisen  lassen. 

Hier  mag  auch  noch  ausdrücklich  bemerkt  werden,  dass  oben  S.  109 
Z.  5  v.  u.  das  Datum  natürlich  auf  die  Gcburts  f  e  i  e  r  Cäsar's  sich  be- 
zieht; die  cmendii  tcn  Worte  Porphyrio's  lauten:  quia  IV.  Id.  Iii!,  cele- 
brabatur  (sc.  Caesaris  natalis). 

Cornelius  Nepos. 

1)  Cornelius  Nepos.  Für  Schüler  mit  .  .  .  Anmerkungen  versehen 
von  J.  Siebeiis.  .Neunte  Auflage  besorgt  von  M.  Jancovius.  Leip- 
zig, B.  G.  Teubner.  1877.  XVI.  196  S. 

Diese  Schulausgabe  wird  hier  erwähnt,  da  sie  nach  dem  Urtheile 
von  Gemss,  Berl.  Jahrcsb.  II  184,  über  die  achte  Auflage  in  manchen 
Punkten  mehr  bietet,  als  der  Titel  erwarten  lässt. 

2)  [?J  Thyen,  De  auetore  vitarum  Cornelii  Nepotis  quae  ferun- 
tur.    Programm  des  Carolinum's  zu  Osnabrück  1874.    22  S.  4. 

Aus  meiner  im  Philol.  Anz.  VII  439-441  erschienenen  Bcurthei- 
lang  dieser  Schrift  wiederhole  ich  die  Hauptpunkte.  Nicht  sowohl  durch 
selbständige  Forschung  als  durch  umsichtige,  wenn  auch  nicht  vollstän- 
dige Zusammenfassung  der  betreffenden  Arbeiten  Auderer  wird  Thyen 
zu  dem  im  Wesentlichen  richtigen  Resultate  geführt,  dass  die  Vitae 
excellentium  dueum  exterarum  gentium  ebenso  wie  jene  des  Cato  und 
Atticus  sicher  aus  dem  goldeuon  Zeitalter  der  römischen  Literatur  und 
wahrscheinlich  von  Cornelius  Nepos  herrühren,  dass  dieselben  wohl  einen 
Bestandtheil  seines  Werkes  De  viris  illustribus  bildeten,  dass  sie  aber 
ihren  jetzigen  Umfang  und  die  Gestalt,  in  welcher  sie  uns  vorliegen,  erst 
in  späterer  Zeit  empfangen  haben,  indem  sie  für  Unterrichtszwecke  zu- 
geschnitten wurden.  Vergl.  Gemss,  Berl.  Jahresb.  II  189.  Einen  Beweis 
rar  die  angenommene  schulmässige  Bearbeitung  hat  Thyen  uicht  geführt; 


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140 


Römische  Historiker. 


weder  den  Sprachgebrauch  noch  die  Quellen  des  Nepos  hat  er  unter- 
sucht Diese  beiden  Fragen  haben  aber  von  anderer  Seite  tüchtige 
Behandlung  erfahren.  Ueber  die  Abfassungszeit  der  Biographien  vergl. 
unten  S.  145;  über  die  Genesis  des  gegenwärtigen  Bestandes  derselben 
S.  146. 

3)  Bernhard  Lupus,  Der  Sprachgebrauch  des  Cornelius  Nepos. 
Berlin,  Weidmann'scho  Buchhandlung  1876.  VII  (VIII),  224  S.  8. 

Bereits  den  ersten  Theil  dieser  trefflichen  Arbeit,  welcher  im  Pro- 
gramm des  Progymnasiums  zu  Waren  1872  erschien,  habe  ich  im  Philol. 
Anz.  IV  586  -  588  als  ein  längst  erwünschtes  und  nach  dem  Erscheinen 
der  Halm'schen  Ausgabe  auch  zeitgemässes  Unternehmen  willkommen  ge- 
heissen.  Wenn  ich  es  damals  tadelte,  dass  Lupus  zu  selten  über  den 
von  Halm  constituirten  Text  hinaus  zur  urkundlichen  Ueberlieferung  zu- 
rückging, dass  er  Nipperdeys  Spicilegium  alterum  nicht  vollständig  aus- 
gebeutet hatte  und  verwandte  sprachliche  Erscheinungen  namentlich  bei 
den  Komikern  zu  selten  verglich:  so  sehe  ich  jetzt  mit  Befriedigung,  dass 
Nipperdey's  Arbeiten  vom  Verfasser  aufs  Genaueste  benutzt  sind,  wäh- 
rend die  beiden  anderen  Punkte  wenigstens  erhöhte  Beachtung  gefun- 
den haben.  Von  einzelnen  Bedenken,  die  ich  in  meiner  Besprechung 
andeutete,  finde  ich  nunmehr  zwei  (S.  35  und  S.  50)  durch  vorgenom- 
mene Aendcrung,  beziehungsweise  Ergänzung  erledigt;  andere  sind 
nicht  berücksichtigt  worden.  Auch  die  Bemerkungen  Wölfflin's,  Jahresb. 
Bd.  U  S.  1660  zu  dem  1873  veröffentlichten  zweiten  Jheile  konnte  Lupus 
bei  der  Schlussredaction  seines  Werkes  verwerthen  (vgl.  S.  69.  82.  86). 
Das  fertige  Buch  ist  besprochen  von  C.  Peter  in  der  Jen.  Lit.-Zcit.  1877 
No.  1,  wo  eine  Reihe  besonders  interessanter  Ergebnisse  verzeichnet 
wird,  und  von  [E.]  Wfölfflin]  im  Lit.  Centralbl.  1877  No.  13,  wo  manche 
vom  Verfasser  weniger  beachtete  Gesichtspunkte  hervorgehoben  und  ein- 
zelne Nachträge  gegeben  werden.  Vor  den  meisten  ähnlichen  Unter- 
suchungen zu  anderen  Schriftstellern  ist  die  Schrift  von  Lupus  durch 
Vollständigkeit  ausgezeichnet.  Die  Sammlung  des  Materials  ist  das  erste 
Verdienst  des  Verfassers;  aber  auch  die  Sichtung  desselben  durch  sorg- 
fältige kritische  und  exegetische  Würdigung  der  gesammelten  Stellen 
lässt  kaum  etwas  zu  wünschen  übrig.  Doch  haftet  der  Verfasser  nament- 
lich in  den  ersten  Theilen  seines  Werkes  am  Einzelnen.  So  hat  er  nur 
in  einer  Anmerkung  des  Vorwortes  S.  V  die  literarhistorische  Frage  über 
Cornelius  Nejios  berührt  und  als  das  Resultat  seiner  umfassenden  sprach- 
lichen Forschungen  niitgctheilt,  »dass  der  Atticus  demselben  Verfasser 
und  demselben  Zeitalter,  nämlich  dem  ciceronianischen,  zuzuweisen  ist 
wie  die  übrigen  Vitae«.  Die  von  Lieberkühn  in  den  Vordergrund  ge- 
stellte Uebereiustinimuug  der  einzelnen  grammatischen  und  stilistischen 
Erscheinungen  in  den  Feldhermbiographien  und  im  Atticus  tritt  bei  Lu- 
pus zurück.    Wo  übrigens  gewisse  Unterschiede  wahrnehmbar  sind,  vei> 


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Cornelius  Nepos. 


141 


sänmt  es  Lupus  nicht,  dieselben  zu  erklären  und  dadurch  irrigen  Schlüs- 
sen, als  ob  die  Schreibart  im  Atticus  eine  andere  als  in  den  übrigen  dem 
Nepos  zugeschriebenen  Vitae  sei,  vorzubeugen.    So  wird  S.  183  darauf 
hingewiesen,  dass  das  historische  Präsens  der  »in  gemächlicher  Ruhe 
dahinfliessenden  Sprächet   im  Alticus  nicht  angemessen  ist;  S.  137 f., 
dass  das  verhältnissmässig  häutige  Vorkommen  des  Pcrf.  Conj.  sich  ein- 
fach daraus  erklärt,  »dass  in  der  Biographie  eines  dem  Autor  nahe- 
stehenden Mannes  das  Berichtete  häutiger  mit  der  Gegenwart  des  reden- 
den Beurtheilers  verknüpft  wird«  (vgl.  über  das  im  Atticus  wiederholt 
vorkommende  Präs.  Conj.  nach  einem  historischen  Tempus  S.  136  Anm.a). 
Ebenso  wird  S.  200  erläutert,  dass  der  Atticus  »die  üppigste  Fülle  von 
Antithesen  bietet«,  da  überhaupt  »in  dessen  ausführlicherer  Darstellung 
Nepos  seiner  Begeisterung  durch  eine  reichlichere  Verwendung  seiner 
rhetorischen  Mittel  Ausdruck  verleiht«.    Eine  zusammenfassende  Cha- 
rakteristik des  Stiles  seines  Autors  hat  Lupus  nicht  geboten,  doch  fehlt 
es  nicht  an  gelegentlichen  Andeutungen,  z.  B.  über  den  hier  und  da  stö- 
renden Mangel  an  Logik  (vgl.  die  Anmerkungen  zu  S.  85.  155.  159. 
181  und  besonders  207 f.),  über  die  »nicht  recht  einheitlich  durchgebil- 
dete Schreibweise«,  deren  Eigentümlichkeiten  eine  »auffallend  ungleiche 
Vertheil ung«  auf  die  einzelnen  Partien  des  erhaltenen  Corpus  von  Bio« 
graphien  zeigen  (S.  4.  132 f.  138 f.  144 f.);  insbesondere  über  »die  gegen 
das  finde  der  Vitae  immer  mehr  zu  Tage  tretende  stilistisch  einförmige 
und  dürftige  Manier  des  Nepos  den  jedesmaligen  Helden  möglichst  her- 
vorzuheben« (S.  145)  u.  s.  w.  Auch  über  die  Bildung  des  Cornelianischen 
Stiles  hat  Lupus  sein  Urtheil  nicht  zusammengefasst.    Wohl  sind  auch 
in  dieser  Beziehung  Andeutungen  gegeben,  wie  wenn  bei  einzelnen  Er- 
scheinungen Analogien  aus  der  Komödie  und  aus  Briefen  angeführt  wer- 
den ;  aber  eine  bestimmte  Nachweisung  der  zum  archaischen  Latein  und 
zur  Vulgärsprachc  zurückführenden  Fäden  wird  verraisst.    Darüber  hat 
Wölfflin  sowohl  in  den  oben  citirten  Anzeigen  Ergänzungen  mitgetheilt  als 
auch  in  seinem  Aufsatze  über  Vulgärlatein.    Hier  ist,  Philol.  XXXIV  146, 
namentlich  darauf  hingewiesen,  wie  Nepos  als  Schriftsteller  seine  galli- 
sche Herkunft  nicht  verläugnen  konnte  und  schon  darum  weit  hinter  der 
Urbanität  des  Ausdrucks  zurückblieb.    Lupus  pflegt  bei  den  einzelnen 
Punkten,  die  er  behandelt,  auch  die  Sprache  anderer  Schriftsteller  zu 
vergleichen,  wie  er  denn  z.  B.  einmal  (S.  109)  Nepos  als  Vorläufer  der 
silbernen  Latinität  hinstellt.   Wenn  sich  aus  diesen  zahlreichen  Notizen 
noch  kein  Bild  der  historischen  Entwicklung  ergiebt,  so  ist  daran  theil- 
weise  vielleicht  der  verhältnissmässig  dürftige  Rest  der  Literatur,  auf 
den  wir  beschränkt  sind,  aber  gewiss  auch  vielfach  die  ungleiche  Kennt- 
niss  des  erhaltenen  Materials  Schuld.   Denn  es  ist  natürlich,  dass  der 
Verfasser  auf  diesem  weiten  Felde  sich  der  Führung  anderer  Forscher 
überlassen  musste.    Auf  deren  Schriften  wird  überall  verwiesen;  nur 
selten  vennisst  man  hier  etwas,  z.  B.  S.  5  und  131  den  Hinweis  auf 


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Römische  Historiker. 


W.  Dittenbergcr.  der  im  Hermes  III  375—381  über  die  Auslassung  von 
esse  beim  Part.  Fut.  handelt,  und  wohl  auch  auf  Lieberkühn,  Vindiciae 
librorum  iniuria  suspectorum  196  199.  S.  100  §  64  a.  A.  war  J.  N.  Ott's 
Rottweiler  Programm  1874  S.  1  zu  beachten;  S.  130  Absatz  2  g.  E. 
Reisig-Haasc  A.  269;  S.  142  Abs.  3  g.  E.  Reisig-Haase  A.  445;  S.  198 
Abs.  2  a.  A.  die  oben  S.  11 5 f.  besprochene  Schrift  von  Lorenz;  S.  208 
Abs.  2  g.  £.  konnte  auch  an  Sali.  lug.  5,  1  erinnert  werden  u.  s.  w. 
Die  Anordnung  des  reichhaltigen  Stoffes  ist  bei  Lupus  so  einfach  und 
durchsichtig,  dass  mit  Hülfe  des  kurzen  Inhaltsverzeichnisses  die  Auffin- 
dung des  Gesuchten  keiner  Schwierigkeit  unterliegt.  Wiederholungen 
hat  der  Verfasser  zu  vermeiden  gewusst;  nur  vereinzelt  begegnet  man 
einer  solchen,  wie  wenn  z.  B.  von  der  angeblichen  Unächtheit  der  Worte 
Timoth.  3,  2  quorum  consilio  uteretur  zweimal  in  den  Noten  zu  S.  135 
und  166  gehandelt  wird.  Zur  Annahme  von  Glossemcn  zeigt  sich  Lupus 
auch  sonst  geneigt,  z.  13.  Milt.  1,  2  mit  Schoppius,  3,  2  mit  Halm, 
Chabr.  3,  3  mit  Scheflcr  und  Halm  u.  s.  w.  üebrigeus  haben  die  Unter- 
suchungen des  Verfassers  häutiger  zur  Bestätigung  der  Ueberlieferung 
als  zur  Begründung  von  Coujecturen  geführt.  Ueber  die  Methode  der 
Conjecturalkritik  bei  Nepos  überhaupt  findet  sich  S.  85  in  der  Note  eine 
treffende  Norm:  »Nepos  ist  nun  einmal  weder  ein  correcter  Stilist  noch 
ein  logischer  Kopf.  Wo  entweder  die  guten  Handschriften  oder  die 
Uebcreinstimmung  einer  in  Betracht  kommenden  Zahl  von  Parallelstellen 
oder  beide  zusammen  es  an  die  Hand  geben,  da  sind  wir  gerne  bereit 
unserm  bis  auf  die  neueste  Zeit  so  sehr  entstellten  Autor  durch  eine 
offenbare  Verbesserung  eine  Wohlthat  zu  erweisen,  wo  das  aber  nicht 
der  Fall  ist,  wird  es  wohl  geratheuer  sein,  nicht  der  lieben  Consequenz 
wegen  Gefahr  zu  laufen,  den  Schriftsteller  selbst  statt  der  Tradition  zu 
corrigieren«.  Zahlreicher  als  die  kritisch  behandelten  sind  die  gramma- 
tisch erklärteu  Stellen.  Hier  muss  man  der  Auslegung  des  Verfassers 
fast  durchaus  beistimmen.  So  wird  die  Arbeit,  wie  sie  nach  dem  Gestand- 
nisse des  Verfassers  (S.  V)  »unmittelbar  aus  der  Schule«  hervorgegangen 
ist,  gewiss  der  Schule  und  zunächst  den  Schulausgaben  reichen  Nutzen 
bringen.  Aber  auch  die  wissenschaftliche  Grammatik  hat  durch  Lupus 
einen  soliden  Baustein  gewonnen;  Neues  Formenlehre  und  besonders 
Drägers  Syntax  empfangen  manche  Nachträge.  Andererseits  wird  es 
schwer  sein,  den  von  Lupus  gesammelten  Stoff  namhaft  zu  ergänzen. 
Die  Genauigkeit  und  Umsicht  des  Verfassers  haben  sich  durch  die  Ver- 
gleichung  einzelner  Theile  seines  Buches  mit  den  sogleich  zu  besprechen- 
den Schriften  von  Eidenschink  und  Ignatius  erprobt. 

4)  Joseph  Eidenschink,  Der  Infinitiv  bei  Cornelius  Nepos. 
Mit  Rücksicht  auf  die  Ergebnisse  der  neueren  Sprachwissenschaft  dar- 
gestellt.   Programm  des  Gymnasiums  zu  Passau  1877.    48  S.  8. 

Die  zahlreichen  bibliographischen  Uebersichten  scheinen  für  den 


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Cornelius  Nepos. 


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fasser  nicht  zu  existiren;  denn  in  seiner  im  August  1877  ausgegebenen 
Schrift  weiss  er  von  dem  bereits  im  Jahre  1876  erschienenen  Buche  von 
Lupus  noch  nichts.  Er  kennt  zwar  dessen  Programme  von  1872  und 
1873,  hat  sich  aber  über  den  Abschluss  der  dort  begonnenen  Unter- 
suchungen nicht  unterrichtet  Die  ganze  Aufgabe  ist  vom  Verfasser  nicht 
richtig  gestellt;  denn  unmöglich  lässt  sich  von  dem  Sprachgebrauche 
eines  Autors  aus  so  weit  vorgeschrittener  Periode  der  Sprache  eine  sol- 
che Darstellung  geben,  »dass  dadurch  der  Ursprung  und  das  Wesen  des 
Infinitivs,  sowie  dessen  allmählige  Entwicklung  zur  Anschauung  käme«. 
In  der  That  fallen  in  der  Schrift  die  Erörterungen  theoretischer  Art  und 
die  Beispiclsauimlung  beinahe  völlig  aus  einander.  Für  diesen  Bericht 
kommt  nur  die  letztere  in  Betracht.  Zunächst  werden  von  Eidenschink 
die  Supina  und  das  »sogenannte  Part.  Perf.  Pass.  auf  to«  betrachtet, 
ferner  das  Gerundium  und  Geruudivum,  erst  von  S.  10  (beziehungsweise  30) 
an  der  Infinitiv  im  engeren  Sinne,  und  zwar  »als  Ergänzung  des  Verb, 
finit.« .  dann  »als  Prädicat  eines  nebensatzartigen  Ausdrucks«,  endlich 
»bei  unpersönlichen  Verben  und  Ausdrücken«.  Soweit  ich  die  verzeich- 
neten und  angeführten  Stellen  mit  den  Sammlungen  von  Lupus  ver- 
glichen habe,  fand  ich  sie  vollständig  und  genau.  In  den  Abschnitten 
über  die  Supina  scheint  der  Sorgfalt  des  Verfassers  gar  nichts  entgan- 
gen zu  sein,  Lupus  hat  S.  187  Ale.  8,  6  praedatum  exissc  übersehen. 
Zu  dem  Capitcl  Uber  Gerundium  und  Geruudivum  bei  Eidenschink  S.  16 
ist  aus  dem  Material  von  Lupus  eine  Stelle  nachzutragen:  AIcib.  6,  1 
exspectatio  \isendi  Alcibiadis.  Die  Stellen  Con.  3,  2  und  Dion  9,  3 
sind  bei  Eidenschink  confundirt.  Zahlreichere  Ergänzungen  bietet  Eiden- 
schink für  den  betreffenden  Paragraphen  bei  Lupus  S.  186 :  der  Genetiv 
steht  bei  facultas  Phoc.  4,  2.  Att  2,  2;  bei  cupiditas  auch  Milt.  5,  1. 
Hann.  2,  1 ;  bei  potestas  auch  Dion  2,  5 ;  der  Accusativ  mit  ad  steht 
auch  Hann.  10,  3.  Oft  citirt  Eidenschink  ungenau,  indem  er  irrig  die 
Zahl  des  nächstfolgenden  Paragraphen  angiebt  Seine  Sammlungen  sind 
auch  neben  dem  Werke  von  Lupus  brauchbar,  insofern  sie  den  Text  der 
Beispiele  ausschreiben  und  dadurch  bei  der  Benutzung  bisweilen  das 
Nachschlagen  ersparen. 

5)  W.  Ignatius,  De  verborum  cum  praepositionibus  conpositorum 
apud  Cornelium  Nepotem  T.  Livium  Curtium  Rufum  cum  dativo  struc- 
tura  commentatio.   Berolini  1877.    138  (140)  S.  8. 

Die  von  A.  Lehmami  für  Cäsar,  Sallust  und  Tacitus  geführte  Unter- 
suchung über  den  von  Verben,  die  mit  Präpositionen  zusammengesetzt 
sind,  regierten  Dativ  hat  Ignatius  für  Nepos,  Livius  und  Curtius  fort- 
gesetzt. In  meiner  Anzeige  seiner  Schrift  im  Lit.  Centralbl.  1878  No.  32 
habe  ich  bereits  ausgesprochen,  dass  dem  Flcissc  des  Verfassers  eine 
umfassende  und  besonnen  verarbeitete  Stoffsammlung  verdankt  wird,  welche 


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Römische  Historiker. 


für  die  grammatische  Erklärung  der  betreffenden  Autoren  und  für  das 
einschlagende  Capitel  der  lateinischen  Syntax  ein  bequemes  Nachschlage- 
buch bildet.  Die  auf  Nepos  bezüglichen  Theile  geben  zu  dem  Werke 
#Yon  Lupus  S.  40  f.  einige  kleine  Nachträge,  z.  B.  confero  domum  Ages.  7,  3 ; 
accedo  ad  in  eigentlicher  Bedeutung  Milt.  4,  2;  appropinquo  ad  im  classi- 
schen  Latein  nicht  nur  bei  Nepos  und  Cicero,  sondern  auch  bei  Livius 
XL  58,  3.  Lupus  vervollständigt  den  von  Ignatius  gesammelten  Stoff 
z.  B.  S.  68  addueor  in  opinionem  Dat.  6,  6;  S.  86  confero  circa  Ale.  10,  4; 
S.  88  committo  mit  Dativ  Lys.  1,  5.  Eum.  2,  2.  Att.  6,  1. 

Ueber  die  Quellen  des  Nepos  handeln  folgende  Arbeiten: 

6)  Paulus  Natorp,  Quos  auetores  in  ultimis  belli  Peloponnesiaci 
annis  describendis  secuti  sint  Diodorus  Plutarchus  Cornelius  Iustinus. 
Argentorati  apud  Carolum  J.  Truebner  1876.  3  Bl.  58  S.  8. 

Besprochen  im  Piniol.  Anz.  VIII  144—147,  von  C.  Bünger,  Jahrb. 
f.  Piniol.  CXV  315-325  und  von  C  A.  Volquardsen  in  diesem  Jahres- 
bericht Bd.  VIII  S.  393-398. 

7)  Paul  Natorp,  Ueber  die  Quellen  der  griechischen  Geschichte 
für  die  Jahre  404  -394:  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXVII  561-584. 

8)  Ernestus  Bachof,  De  Dionis  Plutarchei  fontibus.  Gothae 
MDCCCLXXIV.  67  (68)  S.  8. 

Angezeigt  von  H.  Geizer  in  diesem  Jahresbericht  Bd.  IV  S.  70  und 
von  Hermann  Peter,  Jen.  Lit.-Zcit.  1875  No.  6. 

9)  Moritz  Pfalz,  Dion  der  Syrakusaner.  Ein  historisch-kritischer 
Versuch.   Programm  des  Gymnasiums  zu  Chemnitz  1877.  28  S.  4. 

10)  R(udolf|  Schubert,  Die  Quellen  Plutarch's  in  den  Lebens- 
beschreibungen des  Eumenes,  Demetrius  und  Pyrrhus:  Jahrb.  f.  dass. 
Philol.  IX.  Supplcmentband  S.  647—836. 

Angezeigt  von  Hermann  Peter,  Jen.  Lit.-Zcit.  1878  No.  17. 

11)  Hermann  Kallenberg,  Die  Quellen  für  die  Nachrichten  der 
alten  Historiker  über  die  Diadochenkämpfe  bis  zum  Tode  des  Eume- 
nes und  der  Olympias:  Philologus  XXXVI  305-327.  488-528.  637 
bis  670.  XXXVU  193—227. 

12)  Walter  Klotz,  Ueber  die  Quellen  zur  Geschichte  Phokion's 
in  Diodoros,  Arrianos,  Nepos  und  Plutarchos.  Leipzig  1877.  69  S.  8. 

Die  zuletzt  genannte  Schrift  war  mir  nicht  zugänglich.  In  der 
Jenaer  Inauguraldissertation  von  Edwi  n  E  vers,  Ein  Beitrag  zur  Unter- 
suchung der  Quellen  der  Diadochenzeit  (Potsdam  o.  J.),  ist  von  Nepos 
nicht  die  Rede.  Auch  Georg  Queck  in  der  Jenaer  Dissertation  De 
fontibus  Plutarchi  in  vita  Pelopidae  (Dramburg  1876)  berührt  Nepos 
nicht  (vgl.  S.  22). 


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Cornelius  Nepos. 


Natorp  hat  die  Ergebnisse  seiner  beiden  Quellenuntersuchungen 
abersichtlich  zusammengestellt: 

Lys.  1-3  Ephorus. 

4  Theopomp. 
Ale.  1    10  Theopomp. 

11        Duris  oder  Satyrus. 
Con.  1—5   Ephorus,  am  Schlüsse  Deinon. 
Ages.  1—4  Theopomp. 

Bfioger  und  der  Referent  des  Philol.  Anzeigers  billigen  das  für  Alcibiades 
gewonnene  Resultat,  Yolquardsen  bestreitet  dasselbe.  Aus  dem  Oster- 
programm  des  Gymnasiums  zu  Grossglogau  1878:  Göthe,  die  Quellen 
des  Cornelius  Nepos  zur  Griechischen  Geschichte  (Miltiades  bis  Alcibia- 
des), das  erst  im  nächsten  Bericht  zu  besprechen  ist,  mag  einstweilen 
mitgetheilt  werden,  dass  daselbst  Alcibiades  ganz  auf  Theopomp,  Lysander 
auf  Ephorus  zurückgeführt  wird.  — 

Dion  l-4g.  E.  Timäus. 
4  g.  E.  u.  5  Ephorus. 
.  6—10  Timäus. 

Dieses  Resultat  hat  Bachof  (S.  63 — 65)  festgestellt,  mit  welchem  Pfalz 
(S.  12t)  im  Wesentlichen  übereinstimmt.  Manches  von  Plutarch  Abwei- 
chende glaubt  Bachof  doch  auf  die  Quelle  des  Nepos  zurückführen  zu 
dürfen,  während  es  Pfalz  lieber  dem  Nepos  selbst  zuschreiben  möchte. 

Für  Eumenes  hat  Schubert  den  Hieronymus  und  Duris  als  Quel- 
len nachzuweisen  gesucht,  die  aber  Nepos  nicht  direct  (S.  660),  sondern 
durch  Vermittlung  des  Agatharchides  (S.  807  f.)  in  der  Weise  ausgebeutet 
habe,  dass  er  seine  Vorlage  willkürlich  kürzt  und  erweitert.  H.Peter 
in  der  angeführten  Recension  S.  258  findet,  dass  die  Bezeichnung  der 
Mittelquelle  als  Agatharchides  keinen  festen  Grund  habe.  Beachtens- 
wert!) ist  die  Bemerkung,  welche  Schubert  an  die  von  Nepos  Eum.  8,  2 
eingeschobene  Betrachtung:  ut  nunc  veterani  faciunt  nostri  anschliesst 
(S.  675  f.).  Da  selbständige  Excurse  gegen  die  Gewohnheit  des  Nepos 
seien,  so  müsse  der  vorliegende  durch  ein  bestimmtes  Ereigniss  ver- 
anlasst sein  und  sonach  einen  Rückschluss  auf  die  Abfassungszeit  die- 
ser Vita  gestatten.  Die  Stelle  sei  vor  der  Schlacht  bei  Actium  geschrie- 
ben, als  noch  zwei  römische  Heere  sich  feindlich  gegenüber  standen-, 
dies  gehe  hervor  aus  den  Worten:  neque  minus  eos,  cum  quibus  stete- 
rint, quam  adversus  quos  fecerint.  Ein  terminus  post  quem  ergebe  sich 
.  aus  dem  Satze :  non  parere  se  dueibus,  sed  imperare  postulabat.  Nepos 
habe  also  wohl  daran  gedacht,  wie  die  Legionen  den  Octaviauus  und 
Antonius  zur  Abschliessung  des  brundisinischen  Vertrages  zwangen.  Die 
Biographie  des  Eumenes  scheine  demnach  einige  Zeit  nach  dem  Jahre  40, 
aber  noch  vor  31  abgefasst  zu  sein. 

JfthTMb«rlebt  für  Alt.rthum»- WiM.u.ch»<t  1877   II.  10 


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146 


Römische  Historiker. 


Kallenberg^  Untersuchung  bezieht  sich  aufPhoc.  (S.  508 ff.  und 
XXXVII  198 ff.)  und  Eum.  (S.  513 ff.),  dessen  Vita  c.  2-12  nebst  dem 
Schlüsse  von  13  (S.  669)  auf  die  gemeinsame  Quelle  des  Nepos,  Diodor 
und  Plutarch  zurückgeführt  wird,  d.  h.  auf  Hieronymus  von  Kardia 
(XXXVII  222  ff.). 

Ueber  Nepos  als  Quelle  ist  in  folgenden  Abhandlungen  ge- 
sprochen: 

• 

13)  Heinrich  Brunn,  Cornelius  Nepos  und  die  Kunst urtheile 
bei  Plinius:  Sitzungsberichte  der  phüos.-philol.  Classe  der  königl.  bayer. 
Akad.  d.  Wiss.  zu  München  1875  Bd.  I  S.  311—327. 

Aus  den  Andeutungen  der  Indices  zum  XXXIV.  und  XXXV.  Buche 
der  nat.  hist.  des  Plinius  und  aus  einer  gewissen  Aehnlichkeit  mehrerer 
Stellen  des  Nepos  und  Plinius  schloss  Brunn,  dass  Plinius  in  jenen  beiden 
Büchern  Excerpte  aus  Ktinstlerbiographien  enthalte,  die  in  irgend  einem 
der  Bücher  de  viris  illustribus  gestanden  haben  müssten.  Dagegen  be- 
merkte L.  Urlichs  in  diesem  Jahresbericht  Bd.  VI  S.  125,  dass  kein  be- 
stimmter Anhalt  für  Brunn's  Annahme  vorliege. 

14)  Adolf  Furtwängler,  Plinius  und  seine  Quellen  über  die 
bildenden  Künste:  Jahrb.  f.  class.  Philol.  Supplementband  IX.  S.  1—78. 

Furtwängler  kommt  auf  Brunn's  Hypothese  zurück  und  behandelt 
die  Frage,  wie  weit  Nepos  Quelle  des  Plinius  sei,  S.  25 — 88,  indem  er 
nachzuweisen  sucht,  dass  Nepos,  wahrscheinlich  in  dem  Werke  de  viris 
illustribus,  einen  üeberblick  über  die  Entwicklung  der  Malerei  gegeben 
habe.  Sowohl  diese  Einleitung  zu  den  Biographien  der  berühmtesten 
Maler  als  auch  die  Biographien  selbst  seien  im  XXXIV.  Buche  von  Pli- 
nius als  Hauptquelle  ausgebeutet  worden.  Dagegen  sei  Nepos  für  das 
XXXV.  Buch  nicht  Quelle  gewesen,  da  er  allem  Anscheine  nach  die  Erz- 
giesser  gar  nicht  biographisch  behandelt  habe.  Vgl.  auch  hierüber  Ur- 
lichs in  diesem  Jahresber.  Bd.  X  S.  48  und  in  seiner  Schrift:  Die  Quellen- 
register zu  Plinius'  letzten  Büchern  (Würzburg  1878)  8.  6  ff. 

15)  Herrn annus  Haupt,  De  auctoris  de  viris  illustribus  libro 
quaestiones  historicae.  Francofurti  [ad  MoenumJ  MDCGCLXXVI. 
46  (47)  S.  8. 

In  dieser  Würzburger  Dissertation  ist  der  Nachweis  geführt,  dass, 
wie  auch  von  anderen  angenommen  wurde,  Cornelius  Nepos  von  dem 
Verfasser  des  erhaltenen  Buches  de  viris  illustribus  und  von  Ampelius, 
ferner  von  Florus,  Valerius  Maximus,  Lucanus  und  in  den  Strategemata  • 
des  Frontinus  (und  Pseudofrontinus)  als  Quelle  benützt  worden  sei.  Be- 
züglich der  Frage,  ob  Nepos  ausschliesslich  oder  zugleich  mit  Hyginus 
die  Vorlage  für  den  Auetor  de  vir.  111.  gebildet  habe,  hat  E.  Wölfflin 
in  diesem  Jahresber.  Bd.  III  S.  790  f.  seine  der  Ansicht  Haupt's  wider- 


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Cornelias  Nepos. 


147 


sprechende  Meinung  festgehalten.  Ueber  die  Werke  des  Nepos,  ihre 
U eberlief erung  und  ihren  Bestand  trägt  Haupt  (S.  39)  folgende  Sätze  vor: 
Nor  der  Atticus  ist  in  ächter  Gestalt  erhalten,  alle  übrigen  Vitae  sind 
entweder  verloren  oder  nur  im  Auszuge  vorhanden.  Der  Auetor  de  vir. 
ill.  hat  bereits  eine  epitome  Corneliana  vor  sich  gehabt,  die  dann  von 
einem  anderen  Epitomator  excerpirt  wurde,  dem  wir  die  Vita  des  Cato 
und  die  Feldherrn biographien  in  der  gegenwärtigen  Fassung  verdanken. 
Zum  Widerspruch  könnte  die  weitere,  auf  Rinck  zurückzuführende  Be- 
merkung des  Verfassers  auffordern,  dass  die  Vita  des  Hannibal  zur  Zeit 
jenes  Epitomators  verloren  war  und  durch  eine  untergeschobene  ersetzt 
ward,  wahrscheinlich  auch  andere  Vitae  von  anderen  Verfassern  damals 
dem  Corpus  Cornelianischer  Schriften,  wie  es  uns  vorliegt,  einverleibt 
wurden.  Als  Quellen  für  seine  römischen  Biographien,  auch  die  des 
Hannibal  und  des  Cato,  hat  Nepos  nach  Haupt  (S.  40  —  43)  Valerius 
Antias  und  Claudius  Quadrigarius ,  dazu  Acta  publica  und  Inschriften 
benutzt 

Einzelne  Stellen  der  Vitae. 

Milt.  3,  3  hic  com  crebri  affer  reut  nuntii.  Anton  Riedenauer,  Blät- 
ter für  das  bajer.  Gymnasialschulwesen  X  220,  hält  huc  für  nothwendig. 

Milt.  4,  2  ist  von  der  Landung  der  Perser  an  der  marathonischen 
Ebene  die  Rede.  Zur  sachlichen  Erklärung  sind  zu  vergleichen  H.  G. 
Lo] ling 's  Topographische  Studien  in  den  Mittheilungen  des  deutschen 
archäologischen  Instituts  in  Athen  Jahrg.  I  S.  67—96.  [G.  F.]  U[ngerJt 
Phüol.  Anz.  VIII  419,  findet  die  daselbst  vorgetragenen  Vermuthungen 
über  die  Aufstellung  der  Griechen  im  Augenblick  vor  der  Schlacht  und 
Ober  die  Oertlichkeiten ,  an  welchen  die  persischen  Heeresabtheilungen 
zu  Grunde  gingen,  ansprechend,  vennisst  dagegen  eine  Erörterung  über 
den  Widerspruch,  welcher  zwischen  Herodot  und  Nepos  über  die  Be- 
nützung des  Terrains  für  die  griechische  Aufstellung  besteht,  und  Uber 
die  Unklarheit  in  Betreff  der  Verwendung  der  persischen  Reiterei. 

Milt.  4,  5  auderi  advers us  se  tarn  exiguis  copiis  dimicari.  Job. 
Freudenberg,  Jahrb.  f.  Phüol.  CXI  491,  empfiehlt  audere  mit  den 
Handschriften,  dimicare  mit  J.  M.  Heusinger,  indem  er  eos  (Athenienses) 
ergänzt,  das  vielleicht  hinter  exiguis  ausgefallen  sei. 

Milt.  8,  1  omnium  civium  suorum  potentiam  extimescebant.  Gemss, 
Jahres  her.  d.  philol.  Vereins  zu  Berlin  II  197,  vermuthet  nimiam. 

Them.  8,  3  ibi  cum  eius  prineipes  animadvertisset  timere.  Freu- 
denberg, Jahrb.  f.  Ph.  CXI  491,  schlägt  vor,  eius  insulae  zu  lesen; 
H.J.Mail  er,  ebenda  CXIII  226,  ändert  eius  in  cives;  Gemss  a.  a.  0. 
betrachtet  eius  nach  Bremi  und  Halm  als  Glossem. 

Them.  9,  8  idem  multo  plura  bona  feci.  Julius  Arnoldt,  Jahrb. 
f.  Ph.  CIX  277,  hält  die  Beziehung  des  Pronomen  auf  Xerxes  (nicht  auf 
Themistocles)  für  richtiger  und  will  daher  eidem  schreiben,  was  Gemss 

10* 


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Römische  Historiker. 


a.  a.  0.  190  misbilligt.  Zu  den  folgenden  Worten  litteris  eum  certiorem 
feci  bemerkt  [Nikolaus]  Wecklein  in  den  Sitzungsberichten  der  philos.- 
philol.  Cl.  der  k.  bayer.  Ak.  d.  W.  1876  S.  296,  dass  sie  auf  einem  Mis- 
verständniss  des  Wortes  ypa^ag  bei  Thuc.  I  137,  4  beruhen  Vgl.  Valcke- 
naer  zu  Herod.  VIII  110.   Gottleber  zu  Thuc.  1. 1. 

Ar.  1,  5  sexto  fere  anno  quam  erat  expulsus,  restitutus  est.  Nach 
Plut.  Arist.  8  vermuthet  Georg  Löschcke,  Jahrb.  f.  Ph.  CXV  27,  dass 
UI  (sexto)  wahrscheinlich  nur  aus  III  (tertio)  verlesen  sei.  Schottus 
und  Bosius  dachten  an  IU  (quarto). 

Ar.  2,  1  in  proelio,  quo  Mardonins  fusus  barbarorumque  exercitus 
interfectus  est.  Lupus,  der  Sprachgebrauch  des  C.  N.  S.  6  Anm.,  streicht 
fusus,  indem  er  Kellerbauer's  ansprechende  Umstellung  von. fusus  und 
interfectus  ablehnt. 

Paus.  1,  3  primum  in  eo  est  reprehensus,  quod  cum  —  posuisset  — 
hos  versus  Lacedaemonii  exsculpserunt.  Da  der  Satz  mit  quod  nicht  die 
Schuld  des  Pausanias,  sondern  den  ihm  ort  heilten  indirecten  Verweis 
enthält,  so  glaubte  Riedenauer,  bayer.  Gymn.-Bl.  X  220,  eo  statt  in 
eo  lesen  zu  müssen. 

Paus.  1,  3  in  quo  haec  erat  sententia.  Diese  Worte  verwirft 
K.  Lattmann,  Philol.  XXXV  476;  vgl  unten  zu  Dion  6,  4. 

Paus.  2,  4  se  adjuvante  te  redacturum  pollicetur.  In  den  Hss.  fehlt 
te,  das  erst  Bosius  einsetzte;  Lupus,  Sprachgebr.  S.  192  Anm.,  schreibt, 
um  den  durch  diese  Conjectur  verursachten  Misklang  zu  beseitigen,  te 
adjuvante  redacturum  pollicetur. 

Paus.  5,  5  et  proeul  ab  eo  loco  infoderunt  Freudenberg,  Jahrb. 
f.  Ph.  CXI  491,  empfiehlt  im  Hinblick  auf  Thuc.  I  184,  3  nach  Bremi 
haud  proeul;  vgl.  exc.  Pat.  p.  193  Roth.  Bereits  Bosius  hatte  an  non 
proeul  gedacht. 

Cim.  2,  2  idem  iterum  apud  Mycalen  —  classem  devictam  cepit. 
Freudenberg  a.  a.  0.  492  meint,  dass  imperator  nach  iterum  aus- 
gefallen sei,  wie  schon  Bosius  vermuthet  hat. 

Cim.  4,  2  saepe,  cum  aliquem  —  videret  minus  bene  vestitum,  suum 
amiculum  dedit.  Freuden berg  a.  a.  0.  schiebt  ei  nach  suum  ein; 
s.  mensa  philos.  p.  190  Roth. 

Ale.  1,  3  dives  transponirt  Freudenberg  a.  a.  0.  zwischen  for- 
mosissimus  und  ad  omnes  res  aptus  nach  exc.  Pat.  p.  194,  was  Gemss, 
Berl.  Jahresb.  II  193,  billigt. 

Ale.  2,  3  in  quorum  amore,  quoad  licitum  est  odiosa,  multa  delicate 
iocoseque  fecit:  quae  referremus,  nisi  maiora  potiora  haberemus.  Ar- 
noldt,  Jahrb.  f.  Ph.  CIX  278,  transponirt  quoad  -  odiosa  hinter  referre- 
mus; Gemss  a.  a.  0.  190  will  nur  odiosa  in  odioso  ändern  und  zu 
diesem  Ablativ  in  aus  in  quorum  amore  ergänzen.  Ebenda  S.  197  streicht 
Gemss  potiora  neben  maiora. 

Ale.  8,  5  illud  moneo,  iuxta  hostem  castra  habeas  nautica.  Riede- 


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Cornelias  Nepos. 


149 


nauer,  bayer.  Gymn.-Bl.  X  220,  setzt  nach  Plut.  Lys.  10  ne  hinter 
moneo  ein,  was  Lupus,  Sprachgebr.  8.  148  Anm.  2,  billigt. 

Ale.  9,  5  neque  dubitabat  facile  se  consecuturum.  Da  consequi  in 
der  Bedeutung  »erreichen«  bei  Nepos  stets  ein  Object  hat  und  nur  im 
Sinne  von  »folgen«  absolut  steht,  fugt  Riedenauer  a.  a.  0.  221  id  vor 
dubitabat  ein;  aus  dem  gleichen  Grunde  hält  Lupus  a.  a.  0.  113  Anm.  1 
die  gleiche  Ergänzung  (vor  consecuturum)  für  geboten. 

Ale.  10,  2  quae  regi  cum  Lacedaemoniis  essent.  Freudenberg, 
Jahrb.  f.  Ph.  CXI  492,  vermuthet  convenissent,  was  Gemss,  Berl. 
Jahresb.  II  193,  gutheisst. 

Dion  6,  4  in  quo  haec  sententia  est.  Lattmann,  Philol. 
XXXV  476,  tilgt  diese  Worte  wie  die  ähnlichen  Paus.  1,  3. 

Dion  7,  2  neque,  quo  manus  porrigeret,  suppetebat  nisi  in  araico- 
rum  possessiones.  [Heinrich]  Rubner,  bayer.  Gymn.-Bl.  XI  246,  hält 
die  überlieferte  Lesart  für  unrichtig,  »sei  es  nun,  dass  in  in  Folge  falschen 
Verständnisses  hineincorrigirt  wurde,  oder  dass  sie  durch  unrichtig  ge- 
lesenes nisi  sibi  entstanden«  sei.  Vgl.  August  Thenn,  bayer.  Gymn.- 
Bl.  XII  406.  Die  unmittelbar  folgenden  Worte  id  eius  modi  erat,  ut, 
cum  milites  reconciliasset,  amitteret  optimates  wagt  Rubner  so  zu  deuten, 
als  ob  es  hiesse:  id  si  fecisset,  eius  modi  fuisset,  ut  — . 

Dion  9,  1  cum  -  in  conclavi  edito  reeubuisset.  Rubner  a.  a.  0. 
250  vermuthet  ab  dito,  was  längst  von  Fleckeisen  vorgeschlagen  worden 
ist   Thenn,  bayer.  Gymn.-Bl.  XII  405,  vertheidigt  edito. 

Dion  9,  2  qua  fugeret  ad  salutem  wird  von  Rubner  a.  a.  0.  gegen 
die  in  den  Jahrb.  f.  Ph.  CV,  561  vorgebrachte  Aenderung  qua  fugeret  sal- 
tem  vertheidigt.  Gemss,  Berl.  Jahresb.  II  195,  schreibt  diesen  Vorschlag, 
den  er  misbilligt,  mir  zu;  derselbe  rührt  aber  von  J.  Arnoldt  her. 

Diorv  9,  3  hi  propter  notitiam  sunt  intromissi.  at  Uli  — .  Um  den 
Anstoss  zu  beseitigen,  den  Uli  nach  hi  erregt,  da  beide  Pronomina  auf 
die  gedungenen  Mörder  sich  beziehen,  fügt  Arnoldt,  Jahrb.  f.  Ph.  CIX 
279,  a  custodibus  hinter  notitiam  ein.  Eventuell  will  Arnoldt  hi  tilgen 
und  §  6  mit  Halm  ipsius  custodes  lesen.  Rubner  a.  a.  0.  S.  248  streicht 
den  ganzen  Satz  hi  -  intromissi,  der  nach  seiner  Vermuthung  eine 
vorgefundene  Lücke  verdecken  sollte. 

Dion  9,  4  at  illi  —  in  lecto  eubantem  invadunt,  colligant  Rub- 
ner a.  a.  0.  249  liest  confligunt,  was  Gemss,  Berl.  Jahresb.  H  195, 
für  richtig  hält. 

Dion  9,  6  namque  illi  ipsi  custodes  — .  Gemss,  Berl.  Jahresb.  II 
196,  meint,  entweder  sei  hier  die  Erwähnung  der  Freunde  ausgefallen 
(vgl.  Plut.  Dion  67)  oder  man  habe  custodes  als  Glosse  zu  illi  ipsi  zu 
betrachten. 

Dion  9,  6  per  fenestras  möchte  Rubner  a.  a.  0.  250  nach  dem 
cod.  Marc,  in  per  fenestram  ändern. 


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150 


Römische  Historiker. 


Iph.  2.  4  Artaxerxes  —  Iphicraten  ab  Atheniensibus  ducem  petivit, 
quem  praeficeret  exercitui  — :  quem  quidem  sie  omni  diseiplina  militari 
erudivit.  Riedenauer,  bayer.  Gymn.-Bl.  X  221,  wollte  quem  quidem 
is  sie  lesen,  um  den  Wechsel  des  Subjects  anzudeuten.  Aber  Lupus, 
Spracbgebr.  S.  1,  lehrt,  dass  Nepos  eben  diese  Andeutung  häufig  unterlasst 

Chabr.  1,  3  ut  postea  athletae  ceterique  artifices  iis  statibus  in 
statuis  ponendis  uterentur.  Rubner  a.  a.  0.  252  empfiehlt  suis  statibus. 
Ebenda  schlägt  er  vor,  die  Worte  cum  victoriam  essent  adepti  am 
Schlüsse  des  Capitels  zu  tilgen ;  denn  nach  Rubner  »verstösst  ihre  Stellung 
gegen  alle  Gewohnheite.  Lupus,  Sprachgebr.  8.  193,  zeigt  jedoch,  dass 
auffallendes  Nachschleppen  von  Satzgliedern  und  Nebensätzen  nicht  gegen 
die  Gewohnheit  des  Nepos  verstösst. 

Chabr.  2,  3  Athenienses  cum  Artaxerxe  societatem  habebant,  La- 
cedaemonii  cum  Aegyptiis,  a  quibus  magnas  praedas  Agesilaus,  rex  eorum, 
faciebat.  Hinter  a  quibus  schiebt  Freudenberg,  Jahrb.  f.  Ph.  CXI  493, 
nach  Hand  vocatus  ein. 

Chabr.  3,  3  neque  animo  aequo  pauperes  alienam  opulentium  in- 
tueantur  fortunam.  itaque  — .  Sowohl  Rubner  a.  a.  0.  als  Gemss,  Berl. 
Jahresb.  II  195,  nehmen  meinen  Vorschlag  alienam  opulentiam  intueantur 
fortunamque  an;  aber  Rubner  hält  ausserdem  noch  die  Streichung  von 
pauperes  für  geboten.  Im  folgenden  Satze  schützt  Rubner  nach  Rinck, 
Klotz,  Halm  u.  a.  quom  gegen  A.  Eberhard's  quoniam. 

Timoth.  1,  2  Samum  cepit,  in  quo  oppugnando  — .  Freudenberg, 
Jahrb.  f.  Ph.  CXI  493,  empfiehlt  nach  cod.  M,  ed.  u  und  exc.  Pat.  p.  196 
in  qua  oppugnanda  (F.  schreibt  irrig  exp.)  Aber  Lupus,  Sprachgebr. 
S.  10  zeigt,  dass  diese  »Seltsamkeit«  nicht  vereinzelt  ist. 

Timoth.  2,  3  qui  honos  huic  uni  ante  id  tempus  contigit  Amol  dt, 
Jahrb.  f.  Ph.  CIX  282,  vermuthet,  dass  diese  Worte  statt  dec  ursprüng- 
lichen in  den  Text  gerathen  seien  und  dass  Nepos  nemini  (umquam) 
antehunc  contigit  geschrieben  habe.  Die  Richtigkeit  der  Ueberlieferung 
findet  auch  Gemss,  Berl.  Jahresb.  II  191,  zweifelhaft. 

Timoth.  3,  5  populus  -  mobilis,  adversarius,  invidus  [etiam  poten- 
tiae  in  crimen  vocabantur]  domum  revocat.  Karl  M  eis  er,  Jahrb.  f.  Ph. 
CXIU  490,  vermuthet  die  Parenthese  adversarius  invidus  etiam  poten- 
tiam  in  crimen  vocarat  Vgl.  dagegen  Lupus,  Sprachgebr.  8.  204  Anm. 

Dat.  4,  5  Aspis  —  sese  dedidit.  hunc  Datames  -  tradit  Mithridati. 
Halm  dachte  an  tradidit;  wegen  des  vorhergehenden  pertimescit  zieht  es 
Ri.edenauer,  bayer.  Gymn.-Bl.  X  221,  vor,  statt  dedidit  nach  cod.  M 
und  ed.  u  dedit  zu  lesen. 

Dat.  6,  1  audit  Pisidas  quasdam  copias  adversus  se  parare.  Fer- 
dinand Hoppe,  Jahrb.  f.  Ph.  CEX  559,  vermuthet  clam  copias  oder 
Pisidas  quosdam.   Letzteres  billigt  Gemss,  Berl.  Jahresb.  U  192. 

Dat.  8,  5  pacem  amicitiamque  hortatus  est.  Freudenberg,  Jahrb. 


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Cornelius  Nepos. 


151 


f.  Ph.  CXI  493,  liest  amicitiamque  simulans  eum  hortatus,  womit  Gemss, 
Berl.  Jahresb.  II  193,  die  Stelle  geheilt  glaubt. 

Epam.  3,  1  erat  enim  —  temporibus  sapienter  utens.  A[lbert] 
Kellerbauer,  bayer.  Gymn.-Bl.  XII  345,  schreibt  nach  Them.  1.  Ale  1 
serviehs. 

Epam.  3,  2  idem  continens,  Clemens  patiensque  admirandum  in 
modum,  non  solum  populi,  sed  etiam  amicorum  ferens  iniurias.  Da  man 
4,  1  von  der  abstinentia,  7,  1  fuisse  patientem  suorumque  iniurias 
ferentem  civium,  in  den  dazwischen  liegenden  Capiteln  aber  von  der 
eloquentia  des  Epaminondas  liest,  so  muss  wohl  mit  Kell  erb  au  er  a.  a.  0. 
eloquens  statt  Clemens  geschrieben  werden,  ebenso  dann  patiens  admi- 
randum que  in  modum  —  ferens. 

Eum.  13,  2  quod  nemo  Eumene  vivo  rex  appellatus  est,  sed  prae- 
fectus,  eidem  post  huius  occasum  statim  regium  ornatum  nomenque  sump- 
serunt.  Arnoldt,  Jahrb.  f.  Ph.  CIX  286,  will  quod,  cum  -  appellatus 
esset  verbessern,  was  Gemss,  Berl.  Jahresb.  II  191,  als  Oberflüssig  be- 
zeichnet Vgl.  Lupus,  Sprachgebr.  S.  110  Anm.  2. 

Phoc  1,  3  cum  —  hortarentur  aeeipere.  Freudenberg,  Jahrb. 
f.  Ph.  CXI  498,  wülut  aeeiperet  lesen,  während  Gemss,  Berl.  Jahresb. 
II  193,  an  der  Ueberlieferung  festhält. 

Phoc.  2,  1  cum  prope  ad  annum  octogesimum  prospera  pervenisset 
fortuna.    Freudenberg  a.  a.  0.  494  schlägt  usus  esset  vor. 

Phoc.  4,  2  ne  perorandi  quidem  ei  data  est  facultas  et  dicendi 
causam,  inde  iudicio,  legitimis  quibusdam  confectis,  damnatus,  traditus 
est  undeeimviris.  Freudenberg  a.  a.  0.  liest  facultas  [et]  dicenti 
causam  in  [de]  iudicio,  legitimisque  — .  Lupus,  Sprachgebr.  S.  185  Anm., 
möchte  die  Worte  et  dicendi  causam  nach  ed.  u  tilgen. 

Timol.  3,  4  cum  tantis  esset  opibus.  Lattmann,  Philol.  XXXV 
601,  schaltet  munitus  nach  tantis  ein. 

Harn.  1,  4  donicum  aut  virtute  vicissent  Lattmann  a.  a.  0.  liest 
donec  communi  Marte;  Meiser  schlug  suo  Marte  vor. 

Ham.  3,  2  diligi  turpius  quam  par  erat.  Arnoldt,  Jahrb.  f.  Ph. 
CIX  288,  vermuthet  plus  quam,  was  Gemss,  Berl.  Jahresb.  II  192,  an- 
sprechend findet,  Lupus,  Sprachgebr.  8.  181  Anm.  2,  ablehnt 

Hann.  6,  2  in  colloquium  convenit:  condiciones  non  convenerunt 
Während  Arnoldt  a.  a.  0.  289  im  Hinblick  auf  das  wiederholte  <tm/x- 
noptüeo&at  bei  Polyb.  XV  5,  10.  6,  1  die  Ueberlieferung  schützt,  empfiehlt 
Ernst  Klussmann  in  der  Rudolstadt  er  Gratulationsschrift  an  das  Gym- 
nasium zu  Schleusingen  1877  S.  9 f.  inde  colloquium  convenit 

Hann.  10,  1  Sic  conservatis  suis  rebus  Poenus,  illusis  Cretensibus 
omnibus,  ad  Prusiam  in  Pontum  pervenit  Arnoldt  a.  a.  0.  291  trans- 
ponirt  omnibus  vor  suis  oder  hinter  rebus,  was  Gemss,  Berl.  Jahresb. 
n  192,  billigt,  und  vertheidigt  zugleich  die  Ueberlieferung,  9,  3  statuas 


152 


Römische  Historiker. 


aöneas,  quas  secum  portabat,  omnes  sua  pecunia  complet  gegen  Nipper- 
dey's  Aenderung  omni,  die  auch  bei  Halm  u.  a.  Aufnahme  gefunden  hat 

Att.  6,  3  nullius  rei  neque  praes  neque  manceps  factus  est.  Dazu 
bemerkt  Munderloh,  Zeitschr.  f.  Rechtsgesch.  XII  343:  »Hiermit  soll 
zum  Ruhme  des  Atticus  sicher  nicht  gesagt  werden,  dass  er  niemals  Bürg- 
schaft geleistet  habe.  Eine  solche  Unterlassung  hätte  kein  Lob  verdient. 
Vielmehr  sollte  hervorgehoben  werden,  dass  Atticus  niemals  bei  dem 
Aerarium  speculirte,  dass  er  nicht  Mitglied  der  stillen  Gesellschaften  war, 
deren  Theilnehmer  als  Publicanen  und  Sectoren  auftraten  und  sich  gegen- 
seitig als  pracdes  Credit  verschafften«. 

Att  8,  4  si  quid  Brutus  de  suis  facultatibus  uti  voluisset,  usurum, 
quantum  eae  paterentur,  sed  neque  cum  quoquam  de  ea  re  collocuturum 
neque  coiturum.  Die  Beziehung  von  collocuturum  und  coiturum  auf 
Atticus,  während  sich  usurum  auf  Brutus  bezieht,  erscheint  zu  hart.  Ar- 
no ldt  möchte,  Jahrb.  f.  Ph.  CIX  294,  se  hinter  sed  einschalten,  was  auch 
Gemss,  Berl.  Jahresb.  II  192,  als  nothwendig  anerkennt;  Lupus,  Sprach- 
gebrauch S.  3  Anm.,  will  nach  Lambin  se  an  die  Stelle  von  sed  setzen. 

Att.  22,  2  ne  id  quod  natura  cogeret,  ipse  quoque  sibi  acceleraret. 
DieHss.  haben  ad  id;  K.  E.  Georges,  Philol.  XXXIII  334,  vermuthet 
daher  id,  ad  quod,  was  Gemss,  Jahresb.  II  190,  sehr  wahrscheinlich  findet 
Schon  Bosius  hat  diese  Emendation  gemacht. 

Freudenberg,  Jahrb.  f.  Ph.  CXI  496—498,  theilt  zu  der  in  Roth's 
Aem.  Prob.  S.  190  ff.  enthaltenen  Mantissa  excerptorum  eine  Reibe  zum 
Theil  schlagender  Verbesserungen  mit,  deren  Anführung  im  Einzelnen 
hier  nicht  geboten  erscheint. 

S  a  1 1  u  8  t  i  u  8. 

1)  C.  Sallusti  Crispi  de  coniuratione  Catilinae  et  de  hello  Iugur- 
thino  libri,  ex  Historiarum  libris  quinque  deperditis  orationes  et  epistulae. 
Erklärt  von  Rudolf  Jacobs.  Sechste  verbesserte  Auflage.  Berlin, 
Weidmannsche  Buchhandlung  1874.  2  Bl.,  287  S. 

Diese  zum  ersten  Male  1852  erschienene  und  rasch  beliebt  gewor- 
dene Schulausgabe  des  Sallust  konnte,  wie  das  vom  November  1873  da- 
tirte  Vorwort  mittheilt,  von  dem  kränklichen  Herausgeber  nicht  revidirt 
werden.  Dieser  Mühe  unterzog  sich  sein  Freund  W.  Hirschfelder, 
der  sich  jedoch  auf  wenige  Aenderungen  und  Zusätze  beschränkte,  wozu 
Madvig's  und  Nipperdey's  kritische  Beiträge  und  meine  ausführliche  Re- 
cension  der  fünften  Auflage  in  den  Jahrb.  f.  Ph.  CHI  401-  419  Anlass 
gaben.  Inzwischen  ist  Jacobs  am  16.  October  1877  in  Altenburg  gestor- 
ben. Von  seiner  Ausgabe  erschien  einige  Monate  später  eine  siebente, 
von  Hans  Wirz  bearbeitete  Auflage,  welche  in  dem  Literaturbericht  Ober 
das  Jahr  1878  besprochen  werden  muss. 


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Sallustius.  153 

2)  C.  Sallust  ii  Crispi  Catilina,  Iugurtha,  Historiarum  rcliquiae  po- 
tiores,  incerti  rhetoris  suasoriae  ad  Caesarem  sencm  de  republica. 
Henricus  Iordan  iterum  recognovit.  Accedunt  incerti  rhetoris  in- 
vecüvae  Tullii  et  Sallustii  personis  tributae.  Berolini  apud  Weid- 
mannos  MDCCCLXXVI.  XVIII,  162  S. 

Die  Textausgabc  des  Sallust  von  Jordan  hat  bei  ihrem  ersten  Er- 
scheinen 1866  Epoche  gemacht,  da  sie  endlich  eine  zuverlässige  urkund- 
liche Grundlage  darbot.   Die  zahlreichen  in  dem  letzten  Jahrzehnt  ver- 
öffentlichten Arbeiten  zu  Sallust  sind  ohne  Zweifel  zum  grossen  Theile 
durch  diese  Ausgabe  angeregt,  von  dem  Herausgeber  jedoch  wenig  beachtet 
worden.  Nur  das  1867  erschienene  Aarauer  Programm  von  Hans  Wirz  hat 
einige  Anerkennung  gefunden.  Was  daher  in  der  neuen  Auflage  geändert 
and  verbessert  ist,  hat  der  Herausgeber  nicht  sowohl  den  Ergebnissen  frem- 
der Studien  als  seinen  eigenen  Forschungen  entnommen.  Nachdem  ich  Jor- 
dan's  Buch  in  der  Jenaer  Lit.-Zeit.  1876  No.  48  angezeigt  habe,  füge  ich 
hier  nur  wenige  Mittheilungen  aus  der  Ausgabe  hinzu.  Durch  Nipperdey's 
Andeutungen  (s  jetzt  Opp.  542)  aufmerksam  gemacht,  hat  Jordan  den  Lei- 
densis  (Voss.  lat.  oct.  75)  verglichen  und  gefunden,  dass  dieser  dem  XI.  Jahr- 
hundert angehörige  Codex  durchaus  die  engste  Verwandtschaft  mit  der 
ersten  Handschriftenklasse  zeigt,  aber  die  grosse  den  Übrigen  Exemplaren 
derselben  eigene  Lücke  lug.  103,  2  ff.  ausgefüllt  hat,  und  zwar  nicht  wie 
der  ihm  zunächst  stehende  einstige  Blandinianus,  jetzige  Vaticanus  3325 
s.  XI.  als  Nachtrag  am  Schlüsse  von  anderer  Hand,  sondern  in  richtiger 
Folge  durch  denselben  Schreiber,  der  auch  die  daneben  stehenden  Partien 
des  Textes  geschrieben  hat.    Offenbar  muss  in  der  Vorlage  des  Leid, 
jene  Ergänzung  am  richtigen  Orte  eingetragen  gewesen  sein,  in  der 
Vorlage  des  Vat.  3325  nicht.   So  ist  nun  sicher  gestellt,  dass  es  im 
XI.  Jahrhundert  schon  mehrere  Exemplare  beider  Handschriftenfamilien 
gab  und  dass  durch  Vergleichung  derselben  eine  Mischklasse  entstehen 
konnte.    Ferner  fand  Jordan,  dass  der  Archetypus  der  zwei  genannten 
Codices  mit  den  beiden  Parisini  verschwistert  sei.    Demnach  bezeichnet 
er  als  Aufgabe  einer  abschliessenden  kritischen  Bearbeitung  des  Textes, 
noch  drei  bis  vier  Handschriften  derselben  Sippe  und  einige  wenige 
der  zweiten  Klasse  sorgfältig  zu  collationiren,  um  daraus  mit  Ueber- 
gehung  der   übrigen  Masse  geringerer  Codices,  aber  unter  Ausbeu- 
tung der  Nachahmungen  und  Citatc  einen  Text  herzustellen,  wie  er  in 
der  letzten  Zeit  des  weströmischen  Reiches  im  Umlaufe  war.  Inzwischen 
hat  sich  Jordan  begnügt,  seine  Ausgabe  auf  dieselbe  Basis  wie  bei  ihrem 
ersten  Erscheinen  zu  gründen,  und  bietet  ausser  den  Varianten  des  Pa- 
risinus Sorb.  500  s.  X  (P)  nur  summarische  Angaben  über  die  bessere 
und  die  interpolirte  Handschriftenklasse.    Zu  den  Reden  und  Briefen 
sind  natürlich  auch  sämmtliche  Discrepanzen  des  Vaticanus  3864  s.  X  (V), 
über  welchen  Jordan  noch  ebenso  wie  früher  urtheilt,  verzeichnet.  Zu 


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Römische  Historiker. 


der  in  den  meisten  Handschriften  der  besseren  Familie  fehlenden  Partie 
lug.  103-  112  werden  wie  in  der  ersten  Auflage  auch  die  Lesarten  des 
Vat.  3325  s.  (XII?)  XI  (v)  angegeben,  wozu  in  der  neuen  Auflage  noch  die- 
jenigen des  Palatinus  883  S.XII  (fr)  hinzugekommen  sind.  Für  lug.  103  -106 
sind  in  beiden  Auflagen  auch  die  Varianten  des  Monacensis  14477  s.  XI, 
des  besten  Codex  der  interpolirten  Familie,  mitgetheilt.  Die  Zeugnisse 
der  Grammatiker,  welche  für  die  Textkritik  in  Frage  kommen,  hat  Jor- 
dan aufs  Neue  durchgesehen;  die  Lesarten  aus  dem  Cod.  Perizonianus  84 
des  Messius  Arusianus,  welcher  erst  im  zweiten  Fascikel  des  Schluss- 
bandes der  Gr.  Lat.  erscheinen  wird,  hat  H.  Keil  dem  Herausgeber  mitr 
getheilt.  Von  den  Historien  sind  in  der  neuen  wie  in  der  früheren  Auf- 
lage ausser  den  in  dem  genannten  Vat.  3864  überlieferten  Reden  und 
Briefen  auch  die  Berliner  Bruchstücke  aus  dem  n.  Buch  und  die  vati- 
canischen  aus  dem  III.  Buch  mitgetheilt  Die  schwer  lesbaren  Blätter 
hat  Jordan  1867  persönlich,  die  ersteren  mit  W.  Studemund,  aufs  Ge- 
naueste verglichen;  so  ist  der  kritische  Commentar  in  der  neuen  Auf- 
lage vielfach  ergänzt  und  präcisirt.  Zu  Fragm.  Berol.  col.  HI  10  ff.  wird 
eine  Conjectur  Mommsen's  mitgetheilt:  inde  in  Aratculum  per  Velabrum 
se  contulit.  Der  Vorschlag  von  ürlichs  im  Rhein.  Mus.  XXIII  93  ist 
nicht  erwähnt  Ueber  Fragm.  Vat  hat  Jordan  im  Hermes  V  396—412 
ausführlich  gehandelt.  Ausser  den  in  der  ersten  Auflage  raitgetheilten 
Suasoriae  ad  Caesarcm  sind  jetzt  auch  die  beiden  dem  Cicero  und  Sal- 
lust  zugeschriebenen  Controversiae  aufgenommen,  wovon  unten  die  Rede 
sein  wird.  Auch  auf  die  neuen .  Emendationen  des  Herausgebers  wird 
der  Bericht  weiterhin  noch  zurückkommen.  Andere  Einzelheiten  hier 
anzuführen  erscheint  nicht  nöthig;  es  genügt  auf  die  reichhaltige  Recen- 
sion  von  H.  Wirz,  Zeitschr.  f.  d.  Gymn.-Wesen  XXXI  269—287,  zu  ver- 
weisen, die  eine  treffende  Würdigung  von  Jordan's  Ausgabe  und  werth- 
volle Beiträge  zur  Förderung  der  Textkritik  bietet 

Jordan  verspricht  S.  VI  seiner  Ausgabe,  über  einige  in  der  ersten 
Auflage  übergangene  Varianten  aus  P  an  anderem  Orte  handeln  zu  wol- 
len. Im  Hermes  XI  330  f.  hat  er  dieses  Versprechen  gelöst  Wirz,  de  fide 
atque  auetoritate  cod.  Sali.  Par.  1576  p.  3n.,  hatte  nämlich  zu  Jordan' s 
Collation  95  Nachträge  und  Berichtigungen  mitgetheilt  Jordan  sucht 
nun  nachzuweisen,  dass  einiges  von  Wirz  Bemerkte  wahrscheinlich  irr- 
thümlich,  anderes  durch  Druckfehler  in  der  Ausgabe  veranlasst  sei  und 
dass  er  manches  von  Wirz  Vermisste  absichtlich  übergangen  habe.  Dem- 
nach reducire  sich  das  Nachgetragene  auf  ein  sehr  kleines  Mass  von 
übersehenen  Schreibfehlern.  Dagegen  bemerkt  wiederum  Wirz,  Zeitschr. 
f.  d.  Gymn.-Wesen  XXXI  272,  durch  solche  Rechtfertigung  setze  sich 
Jordan  dem  Vorwurf  der  Inconsequenz  in  der  Mittheilung  der  Collation 
von  P  aus.  Bei  dem  grossen  Gewicht,  das  Jordan  auf  P  lege,  sei  es 
unzulässig  irgend  eine  Variante  desselben  zu  verschweigen.   Bei  dieser 


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Sallustius.  155 

Gelegenheit  theilt  Wirz  S.  272  f.  weitere  kleine  Ergänzungen  und  Cor- 
recturen  zu  Jordan's  Collation  des  P  mit 

3)  Gustavus  Boese,  De  fide  et  auctoritate  codicis  SaJlustiani 
Vat.  3864.  Diss.  inaug.  Gottingae  MDCCCLXXIV.  39  S. 

Ziemlich  gleichzeitig  erschienen  zwei  Göttinger  Dissertationen,  die 
sich  mit  der  Würdigung  der  Handschriften  des  Sallust  beschäftigen. 
Heinrich  Pratje's  Quaestiones  Sallustianae  ad  Lucium  Septimium  et  Sul- 
picium  Se verum  Sallusti  imitatores  spectantes  wurden  in  diesem  Jahresbe- 
richt Bd.  II  S.  1667  f.  von  Wölfflin  angezeigt,  eine  Besprechung  der- 
jenigen Stellen  aber,  an  welchen  Pratje  mit  Hülfe  des  Septimius  (Dictys) 
und  Sulpicius  Severus  die  Lesarten  des  Vat.  3864  gegen  Par.  500  ver- 
teidigt, blieb  vorbehalten.  Dieselbe  kann  hier  -  freilich  nicht  mit  Wölff- 
lin's  Feder  —  nachgeholt  werden,  da  Boese's  Schrift  die  Abwägung  des 
Werthes  der  beiden  soeben  genannten  Handschriften  zur  Hauptaufgabe 
hat.  Pratjes  und  Boese's  Abhandlungen  sind  mehrfach  und  theilweise 
widersprechend  beurtheilt  worden,  jene  von  E.  Wölfflin,  Jen.  Lit-Zeit. 
1874  No.  23,  ferner  im  Philol.  Anz.  VII  46  -  49  und  von  Meusel,  Berl. 
Jahresb.  IH  208-214,  diese  im  Philol.  Anz.  VII  98f.  und  von  H.  W(ir)z 
ebenda  S.  150- 154  dann  von  Meusel,  Berl.  Jahresb.  III  204—208.  Während 
in  der  erwähnten  Frage  Präses  Ansicht  in  der  mit  Weinhold  und  Dieck 
übereinstimmenden  These  Ausdruck  gefunden  hat:  Codex  Sallusti  Vaticanus 
n.  3864  Parisino  500  praeferendus  est,  urtheilt  Boese :  Weinholdus  atque 
ex  parte  quidem  etiam  Dieckius  auctoritati  Vi  nimium  tribuisse  ac  cete- 
rorum  codicum,  praecipue  Pi  scripturam  nimis  neglexisse  videntur.  Von 
den  Stellen,  auf  welche  Pratje  seine  Meinung  gründet,  ist  die  Lesart 
des  V  Cat  20,  6  in  dies  magis  magisque  (statt  in  dies  magis)  von 
Boese  ohne  Entscheidung  gelassen,  im  Philol  Anz.  VH  47  und  von 
Meusel  a.a.O.  210  entschieden  zurückgewiesen  worden,  da  es  unstatt- 
haft ist,  einem  Nachahmer  mehr  Autorität  einzuräumen  als  dem  nach- 
weisbaren Sprachgebrauche  des  Autors  selbst,  wie  ihn  schon  Wölfflin, 
Phüologus  XVII  521,  anerkannt  hat.  Gegenüber  der  auch  von  Boese 
bevorzugten  Lesart  multum  laboris  (statt  multum  laborem)  lug.  14,  12 
genügt  es  auf  Meusel  a.  a.  0.  212  zu  verweisen.  Gegen  die  von  Pratje  ver- 
teidigte, von  Boese  angezweifelte  Lesart  saepe  vos  oratum  mitto  (statt 
ad  vos)  lug.  24,  2  hat  sich  ausser  Meusel  a.  a.  0.  bereits  früher 
Wölfflin,  Lit.  Centralbl.  1872  No.  15  erklärt,  ebenso  Wirz,  Philol.  Anz. 
V  363,  vgl.  ebenda  VH  47.  lug.  24,  3  wird  das  auch  von  Boese  an- 
genommene incertum  est  (statt  incertus  sum)  gleichfalls  von  Meusel  a.  a.  0. 
bestritten,  ebenso  lug.  85,  26  meque  vosque  (statt  me  vosque),  wofür 
sich  auch  0.  Anhalt  in  der  sogleich  anzuführenden  Dissertation  S.  20 
entscheidet,  während  Boese  schwankt  lug.  85,  33  ist  das  von  Pratje 
und  Boese  festgehaltene  praesidium  agitare  von  Meusel  a.  a.  0.  213  an- 
erkannt, wie  auch  ich,  Philol.  Anz.  1.  Suppl.-Heft  696  gethan  habe, 


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156 


Römische  Historiker. 


während  sich  Anhalt  a.  a.  0.  für  praesidia  entscheidet  Jordan  hat  in 
beiden  Auflagen  praesidium  geschrieben.  Dieser  flüchtige  üeberblick 
zeigt  wohl  zur  Genüge,  wie  wenig  es  Pratje  gelungen  ist,  mit  seinen 
Mitteln  einen  Vorzug  des  V  vor  P  darzuthun;  dass  ihm  der  ver- 
suchte Beweis,  Parisinus  1576  (P1)  sei  überwiegend  besser  als  P,  noch 
weniger  geglückt  ist,  wird  im  Philol.  Anz.  VII  48  bewiesen.  Mein  ürtheü 
über  die  massgebenden  Handschriften  steht  jenem  von  Boese  naher,  der 
auch  im  Einzelnen,  wie  ich  im  Philol.  Anz.  VII  99  und  übereinstimmend 
Meusel  a.  a.  0.  206  bemerkte,  nicht  selten  das  richtige  Resultat  trifft,  wo 
seine  Beweisführung  nicht  zwingend  erscheint  Die  Mängel  derselben 
sind  von  mir  a.  a.  0.  kurz  angedeutet,  von  Wirz  ebenda  151  ff.  und  von 
Meusel,  Berl.  Jahresb.  206 ff.  einzeln  nachgewiesen  worden.  Wenn  ich 
übrigens  a.  a,  0.  dem  Satze  von  Boese,  dass  zur  Recension  des  Textes 
die  Handschriften  PP»B  (Basileensis)  und  daneben  für  die  Redeu  und 
Briefe  V  zu  verwerthen  sei,  in  der  Hauptsache  zugestimmt  habe,  so  war 
ich  weit  entfernt,  hiermit  einem  »ungeregelten  Eklekticismust  das  Wort 
zu  reden.  Denn  nicht  nur  darin,  welche  Handschriften  benutzt  werden, 
sondern  vorwiegend  in  der  Art  der  Benutzung,  zeigt  sich  das  eklektische 
Verfahren.  Niemand  darf  der  von  Nipperdey,  Opuscula  541  f.  geforderten 
Methode  den  Vonvurf  des  Eklekticismus  machen,  obschon  nach  derselben 
eine  grössere  Zahl  von  Handschriften  die  Grundlage  zur  Reconstruction 
des  Archetypus  bilden  sollen.  Andererseits  ist  Jordan,  der  seinen  Aus- 
gaben den  einzigen  Cod.  P  zu  Grunde  gelegt  hat,  nicht  davor  bewahrt 
geblieben,  von  Gerlach,  Heidelb.  Jahrb.  1868,  883,  sein  Verfahren  als 
ein  eklektisches  bezeichnet  zu  sehen.  Unter  den  von  Boese  behandelten 
Stellen,  in  welchen  die  geringere  Autorität  des  V  zugestanden  wird,  z.  B. 
Cat  52,  2.  lug.  24,  9.  31,  10.  25,  will  ich  nur  eine  hier  besprechen,  näm- 
lich Cat.  51,  4:  magna  mihi  copia  est  memorandi  -,  qui  (quae)  reges  — 
consuluerint  (consuluerunt) ;  sed  ea  malo  dicere,  quae  maiores  nostri  — 
fecere,  worüber  ich  schon  in  meinen  Exercitatt.  Sali.  8. 15  gehandelt  habe1). 
Ich  lese  nach  P  qui  reges  —  consuluerint,  indem  ich  es  nicht  für  an- 


i)  Weinhold  theilt  Quaestt.  Sali.  p.  200  einige  Sätze  von  mir  mit  und 
versichert,  dass  er  sie  nicht  verstehe.  Gewiss  werden  auch  seine  Leser  sie 
nicht  verstehen.  Denn  er  führt  sie  zwar  ohne  Aenderung  eines  Buchstaben 
an,  wie  er  ausdrücklich  bemerkt,  aber  mit  einer  Aenderung  der  Interpunction, 
was  er  zu  bemerken  unterlassen  hat.  So  scheint  der  Satz  quam  ob  rem  — 
fuit  causa  das  eigentliche  Ergebniss  meiner  Beweisführung  enthalten  zu  sollen, 
während  er  nur  nebenher  einen  Schluss  auf  den  Werth  des  V  zieht.  Das  wirk- 
liche Resultat  meines  Nachweises  enthält  erst  der  folgende,  von  Weinhold  nicht 
mehr  mitgetheilte  Satz;  denn  mein  Nachweis  bezieht  sich  gar  nicht  auf  das 
Verhältniss  zwischen  V  und  P,  sondern  auf  den  Vorzug  von  P  gegenüber  P», 
wie  ich  bestimmt  in  dem  ersten  Satze  meiner  Erörterung  ausspreche,  welchen 
freilich  Weinhold  auch  nicht  mitgetheilt  bat 


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Sallustius. 


157 


rtössig  halte,  wenn  der  augenfällige  doppelte  Gegensatz  zwischen  den 
Personen  und  ihrem  Verfahren  mit  einer  variirenden  Wendung  ausge- 
drückt wird,  wie  wir  auch  im  Deutschen  sagen  können :  Ich  hätte  reichen 
Stoff  von  auswärtigen  Fürsten  und  Völkern  zu  erzählen,  welche  leiden- 
schaftliche Beschlüsse  gefasst  haben ;  aber  ich  will  lieber  von  der  leiden- 
schaftslosen Handlungsweise  unserer  Vorfahren  sprechen.  Aehnlich  die- 
ser Stelle  des  Sallust  schreibt  sein  Nachahmer  ep.  ad  Caes.  II  7,  5  saepe 
iam  audivi,  qui  reges,  quae  civitates  et  nationes  per  opulentiam  magna 
imperia  amiserint.  Erscheint  sonach  der  in  P  überlieferte  Wechsel 
zwischen  Subject  (qui)  und  Object  (quae)  nicht  unstatthaft,  so  muss 
die  weitere  Variation  zwischen  Conjunctiv  und  Indicativ  sogar  als  die 
sinngemässere  bezeichnet  werden.  Im  ersten  Satze  lehnt  es  der  Redner 
ab  auf  Einzelnes  einzugehen  und  bedient  sich  daher  der  allgemeineren 
Form  der  indirecten  Frage;  im  folgenden  ist  auf  bestimmte  That sacken 
eingegangen,  daher  die  Relativconstruction  und  die  Ankündigung  der- 
selben durch  das  Demonstrativum  ea  gewählt.  Zu  vergleichen  sind  die 
von  Dinter,  Satura  gramm.  S.  9,  gegebenen  Erläuterungen  und  die  da- 
selbst citirten  Beispiele.  In  V  sind  beide  Sätze  uniformirt:  quae  —  con- 
suluerunt:  quae  —  fecere.  P1,  der  trotz  seiner  engen  Verwandtschaft 
mit  P  auch  sonst  nähere  Beziehungen  zu  V  hat,  bietet  hier:  quae  con- 
suluerint,  eine  Lesart,  die  mir  aus  der  zweifachen  in  P  und  V  vertretenen 
Ueberlieferung  contaminirt  zu  sein  schien. 

4)  Ottocar  Anhalt,  Quae  ratio  in  libris  recensendis  Sallustia- 
nis  recte  adhiberi  videatur.   Diss.  inaug.   Jenae  1876.   38  S. 

Diese  Erstlingsschrift  zeigt  fast  durchaus  ein  nicht  nur  freies,  son- 
dern auch  besonnenes  Urtheil.  Es  muss  dies  um  so  mehr  hervorgehoben 
werden,  je  ungünstigere  Erwartungen  der  Eingang  der  Schrift  erweckt. 
Hier  schreibt  der  jugendliche  Verfasser:  Itaque  me  omnes,  qui  usque  ad 
hunc  diem  Sallustium  aut  totum  ediderunt  aut  carptim  commentati  sunt, 
vitoperare  libere  profiteor,  quod  quidem  unum  librum  nimis  admirati  aliis 
parum  pretii  tribuerunt,  reliqua  vero  iudicii  prorsus  neglexerunt  prae- 
sidia.  Der  Vorwurf  der  Ueberschätzung  einer  einzigen  Handschrift  auf 
Kosten  der  übrigen  müsste  zunächst  Jordan  treffen ;  aber  dieser  Heraus- 
geber hat  bekanntlich  auch  reliqua  iudicii  praesidia  nicht  vernachlässigt 
Und  zwar  hat  er  nicht  nur  den  Zeugnissen  der  Grammatiker  hohen  Werth 
beigelegt,  so  dass  er  sogar  eben  deshalb  wiederholt  von  Anhalt,  S.  30.  31 
Anm.  getadelt  wird,  sondern  auch  die  Nachahmer  Sallust's  beachtet,  wel- 
che Anhalt  in  der  an  die  Spitze  seiner  Schrift  gestellten  methodischen 
Vorschrift  für  die  Recension  des  Textes  unglücklicher  Weise  übergangen 
hat  Anhalt  urt heilt  über  die  ganze  einschlagende  Literatur,  während 
er  sie  doch  nur  theilweise  kennt.  Hätte  er  z.  B.  Brentano's  Dissertation 
De  C.  8allusti  Crispi  codd.  recensendis  (Frankfurt  a.  M.  1864)  gekannt, 


158 


Römische  Historiker. 


so  würde  er  sie  S.  25 ff.  haben  nennen  müssen.  Die  von  Anhalt  behan- 
delten Citate  bei  Diomedes,  Charisius  und  Priscianas  sind  auch  schon 
in  der  Zeitschr.  f.  d.  G.-W.  XXIX  737  —  739  kurz  besprochen  worden. 
Bei  den  Bemerkungen  Ober  lug,  14,  3  durfte  der  Verfasser  die  Erörte- 
rung von  Nipperdey,  Spicileg.  alt.  V  9  (Opp.  178)  nicht  Obersehen.  Bei 
dem  Nachweise  der  Verderbniss  von  parum  id  aus  parvi  id  lug.  85,  31 
vermisst  man  die  Beachtung  von  Madvig's  Commentar  zu  Gic.  de  fin.  V 
30,  91  8.  769 s.  In  der  Erklärung  des  Glossems  alis  alibi  Staates  Cat 
61,  4  sollte  Jordan's  Note  z.  d.  St.  and  Neue,  Lat.  Formenl.  II  S.  213*, 
ferner  G.  Becker,  Jen.  Lit.-Zeit.  1875  No.  45  berücksichtigt  sein.  Auch 
anderes  ist  übersehen. 

In  der  Handhabung  der  Textkritik  folgt  Anhalt  den  oben  S.  156 
erwähnten  Directiven  Nipperdey 's,  wonach  V  der  ersten  Handschriften- 
klasse  nachgesetzt,  auf  die  Uebereinstimmung  zwischen  einigen  Ver- 
tretern der  letzteren  und  V  ein  besonderes  Gewicht  gelegt  wird.  Aber 
auch  das  Zusammentreffen  der  in  den  Correcturen  von  P  (p)  repräsen- 
tirten  Vorlage  von  V  mit  den  Handschriften  der  ersten  Klasse  ist  wich- 
tig. Dies  hätte  Anhalt  S.  7  in  der  Behandlung  von  lug.  31,  25  betonen 
sollen;  hier  wird  nämlich  die  Lesart  in  V  amittatis  durch  das  Zeugniss 
von  p  omittatis  als  Schreibfehler  erwiesen  und  die  Ueberlieferung  der 
ersten  Klasse  omittatis  (obmittatis)  bestätigt.  —  Entschieden  unrichtig 
urtheilt  Anhalt  über  die  Cat.  20,  10  in  V  stehende  Lesart  victoria  in 
manu  vobis  est  .gegenüber  der  allein  richtigen,  übrigens  auch  von  Jordan 
abgelehnten  Ueberlieferung  in  den  besten  Handschriften  der  ersten  Klasse, 
welche  im  Einklang  mit  Priscian  nobis  schreiben.  Catilina  hat  §  3  aus- 
drücklich erklärt:  vobis  eadem  quae  mihi  bonamalaque  intellexi;  dem- 
gemäss  gebraucht  er  in  der  ganzen  Darstellung  bis  zum  Schlüsse  die 
erste  Person,  um  seine  Partei  gegenüber  den  mit  Uli  bezeichneten  pauci 
potentes  zu  bezeichnen.  Nur  in  der  zweimaligen  Aufforderung  §  9  quae 
quo  usque  tandem  patiemini  fortissumi  viri?  und  §  14  quin  igitur  exper- 
giscimini?  steht  selbstverständlich  die  zweite  Person.  Man  bemerke:  §  6 
nisi  nosmet  ipsi  vindicamus.  7  —  semper  i  Iiis  reges  tetrarchae  vecti- 
gales  esse  — ;  ceteri  omnes  —  volgus  fuimus.  8  divitiae  apud  illos 
sunt  — ;  nobis  reliquere  pericula.  10  victoria  in  manu  nobis  est  -  ; 
contra  illis  —  omnia  consenuerunt.  11  Ulis  divitias  superare  -^no- 
bis rem  familiärem  etiam  ad  necessaria  deesse.  illos  binas  aut  amplius 
domos  continuare,  nobis  larem  familiärem  nusquam  ullum  esse.  12.  13 
divitias  suas  (sc  Uli)  vincere  nequeunt.  at  nobis  est  domi  inopia.  Dass 
das  Sätzchen  §  9  ubi  alienae  superbiae  ludibrio  fueris  nicht  als  Zeugniss  da- 
gegen gelten  kann,  sondern  allgemein  zu  fassen  ist,  beweist  sowohl  der 
Numerus  als  der  Modus  von  fueris.  -  In  der  Entscheidung  über  Cat.  20,  2 
ni  virtus  fidesque  spectata  mihi  foret  (forent  P)  erwähnt  Anhalt  die  Belege 
von  Fabri  zu  5,  7  über  den  Numerus  des  Prädicats  nach  mehreren  Feminin- 


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Sällustius. 


159 


subjecten  (vergl.  Badstübner,  de  Sali,  dicendi  genere  5)  nicht,  obschon 
er  sonst  Fabrfs  Commentar  zu  würdigen  weiss.  —  Treffend  wird  vom 
Verfasser  die  Stelle  Cat.  20,  7  erklärt,  deren  auch  von  Jordan  verkannte 
Bedeutung  in  der  Uebersetzung  von  Holzer  und  Rieckher  ihren  richtigen 
Ausdruck  findet:  ot  8k  Xomo\  ävBpeg  Svtsq  xaXoi  x&ya&ot,  etxe  ebyevecQ 
iofiev  ehe  dyevtte,  iv  fyXoo  fiepst  ysye^fieBau  —  Ebenso  schlagend  ist 
Anhalt's  Urtheil  S.  17.  23 ff.  über  die  Aufnahme  vereinzelter  archaisti- 
scher Formen  in  den  Text  des  Sallust.   Zu  lug.  38,  10  wird  die  Con- 
jectur  tentabantur  vorgetragen,  jedoch  mit  Recht  sofort  wieder  zurück- 
genommen, da  die  Stelle  zwar  der  Emendation  bedarf,  aber  durch 
die  Aenderung  des  Verfassers  nicht  emendirt  würde.  —  Unter  den 
Stellen,  an  welchen  Anhalt  die  Lesart  der  ersten  Handschriftenklasse 
gegen  V  überzeugend  gerechtfertigt  hat,  hebe  ich  hervor:  Cat.  52,  2 
longe  mihi  alia.  52,  18  attentius.  52,  35  in  sinu  urbis.  lug.  10,  1  ego, 
Iugurtha,  te.  24,  2  ad  vos  oratum  mitto.  24,  3  incertus  sum.  24,  9  scribo. 
31,  10  honori,  non  praedae,  31,  18  magis  vos  fecisse  quam  Ulis  acci- 
disse  dignnm.  31,  25  omittatis.  85,  11  imperare.  85,  23  neque  bona 
neque  mala.    Etwas  unklar  spricht  Anhalt  über  die  Stelle  lug.  85,  16, 
wo  V  ex  matre,  die  sonstige  Ueberlieferung  einstimmig  ex  patribus  bietet. 
Der  Verfasser  leugnet,  dass  hier  in  V  eine  coniectura  consilio  facta  vor- 
liege, da  sonst  im  Folgenden  auch  responsuros  angepasst  worden  wäre; 
gleich  darauf  gesteht  er  jedoch  eine  absichtliche  (statuit)  Aenderung  zu. 
Ob  aber  die  Conjectur  dem  Eclogarius,  oder  einem  Librarius  zugeschrie- 
ben wird:  jedenfalls  liegt  hier  eine  bewusste  Umgestaltung  der  Ueber- 
lieferung In  V  vor. 

5)  Octavius  Clason,  Eine  Sali ust-Handschrift  aus  der  Rostocker 
Universitäts- Bibliothek:  Jahrb.  f.  class.  Phüol.  Suppl.-Bd.  VII  S.  247 
bis  304. 

In  lebhafter  Darstellung  erzählt  Clason  die  Auffindung  einer  von 
Gerlach  und  Dietsch  übersehenen  und  überhaupt  trotz  der  Mittheilun- 
gen von  Dahl  (1791  und  1799)  verschollenen  Rostocker  Handschrift, 
welche  den  Catilina  und  Iugurtha  des  Sallust  und  das  V.  Buch  des  Eutrop 
enthält.  Von  fünf  verschiedenen,  aber  ziemlich  gleichzeitigen  Händen 
geschrieben  gehört  die  Handschrift,  welche  Clason  mit  R  bezeichnet,  nach 
dem  durch  den  Verfasser  erbetenen  Guiachten  von  Fournier  der  Grenze 
des  XI.  und  XII.  Jahrhunderts,  nach  dem  eingeholten  Urtheil  von  Sickel 
dem  Anfange  des  XII.  Jahrhunderts  an,  während  der  Verfasser  selbst  die 
Entstehung  etwa  in  die  Mitte  des  XI.  Jahrhunderts  hinaufrücken  möchte. 
Schon  dieses  Bemühen  sowie  der  ganze  Ton  der  Darstellung  zeigt  den 
Verfasser  eher  als  Anwalt,  denn  als  rnhigen  Beurtheiler  seines  Fundes. 
Da  Clason's  Schrift  im  Lit.  Centralbl.  1874  No.  46  von  8»,  besonders 
gründlich  im  Philol.  Anz.  VI  588-  595  von  H.  W(ir)z  und  noch  ausführ- 


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Römische  Historiker. 


lieber  im  Berl.  Jahresber.  III  195  —  204  von  Mensel  übereinstimmend 
besprochen  worden  ist,  so  bedarf  es  hier  nur  weniger  Andeutungen.  Der 
sorgfältigen,  S.  280—  304  verzeichneten  Collation,  zu  welcher  Meusel  a.  a.  0. 
S.  204  einige  Nachträge  und  Berichtigungen  mittheilt,  hat  Clason  Prole- 
gomena  vorausgeschickt,  worin  er  den  Werth  von  R  und  die  Stellung 
dieses  Codex  zu  den  übrigen  zu  bestimmen  und  nachzuweisen  suchte. 
Hiernach  gehört  R,  soweit  er  von  den  vier  ersten  Händen  geschrieben  ist, 
d.  h.  bis  lug.  103,  2,  der  ersten  Handschriftenklasse  an,  während  der  von 
der  fünften  Hand  herrührende  Rest  aus  einer  der  zweiten  Klasse  ange- 
hörigen  Vorlage  copirt  ist.  In  jenem  grösseren  Theile  soll  R  insbesondere 
mit  P*ET  (N)  und  noch  näher  mit  m  verwandt  sein,  der  kleine  Rest  dage- 
gen mit  v  übereinstimmen.  Die  befremdende  Erscheinung,  dass  ein  der 
ersten  Klasse  zugehöriger  Codex  gerade  zu  m,  bekanntlich  der  besten  Hand- 
schrift der  zweiten  Klasse,  in  engster  Beziehung  steht,  hat  den  Verfasser 
iu  der  Schätzung  von  R  nicht  bedenklich  gemacht.  Ihm  scheint  es  fest- 
zustehen, dass  wir  es  mit  einer  besonders  guten  Handschrift  zu  thun 
haben,  welche  eine  Vermittlung  zwischen  der  ersten  und  zweiten  Klasse 
herstelle.  Dagegen  hat  Wirz,  indem  er  die  von  Clason  in  den  Prolego- 
mena  behandelten  Stellen  nachprüft,  überzeugend  bewiesen,  dass  Clason's 
Handschrift  für  die  Kritik  irrelevant  ist  und  höchstens  für  die  Erkennt- 
niss  von  Glossemen  durch  Vergleichung  mit  den  zunächst  verwandten 
Handschriften  in  Betracht  kommt.  Nach  der  Zusammenstellung  von  Meusel 
a.  a.  0.  S.  195  weicht  R  in  der  Wortstellung  an  75  Stellen  von  allen  bei 
Dietsch  berücksichtigten  Codd.  ab,  lässt  16  mal  Worte  aus,  welche  in  den 
übrigen  Codd.  stehen,  hat  20  Zusätze,  welche  sonst  in  sämmtlichen  Hand- 
schriften fehlen,  und  weist  überdies  noch  72  eigenthümliche  Lesarten  auf 
(wobei  offenbare  Schreibfehler  gar  nicht  gezählt  sind).  Für  den  Unbe- 
fangenen ergiebt  sich  schon  aus  diesen  Zahlen,  dass  R  entweder  für  die 
Herstellung  des  Textes  in  erster  Linie  zu  verwerthen  ist,  falls  nämlich 
seine  Eigenthümlichkeit  auf  ächter  Ueberlieferung  beruht,  oder  dass  er 
als  nachlässig  geschrieben  und  schrankenlos  interpolirt  gänzlich  zurück- 
treten muss.  Clason  hat  den  letzteren  Gedanken  abgewiesen,  aber  auch 
den  ersteren  nicht  zu  fassen  vermocht.   Da  er  nicht  alle  Zusätze  und 

* 

Auslassungen  rechtfertigen  kann,  so  sucht  er  doch  möglichst  viele  zu 
retten.  Ueberhaupt  verfällt  er  bei  seiner  Beweisführung,  wie  Wirz  a.  a.  0. 
S.  590  hervorhebt,  in  den  Fehler,  von  der  Betrachtung  einzelner  in  R 
eigenthümlich  überlieferter  Stellen  auszugehen,  während  nur  die  Ver- 
gleichung des  gesammten  Textes  in  seiner  Originalität  wie  in  der  Ueber- 
einstimmung  mit  den  übrigen  Handschriften  den  richtigen  Ausgangspunkt 
gebildet  hätte.  Auch  das  Verwandtschaftsverhältniss  von  R  hat  Clason 
nicht  ganz  richtig  festgestellt;  uach  Wirz  a.  a.  0.  gehört  R  zu  der  Gruppe 
ETMM»M»F. 

Nach  dem  Angeführten  erscheint  es  nicht  nöthig,  hier  oder  bei  der 
unten  folgenden  Uebersicht  über  die  einzelnen  von  Clason  besprochenen 


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Sallustius. 


161 


Stellen  zu  berichten.  Doch  mögen  zwei  Vermuthungen  des  Verfassers 
verzeichnet  werden,  welche  auf  die  Autorität  seines  Codex  gegründet 
sind.  Cat.  8,  5  bietet  R  me  —  honoris  cupido  eadem  quae  et  ceteros  fama 
atque  invidia  vexabat;  daraus  entnimmt  Clason  den  Vorschlag  eadem 
[quae]  et  ceteros.  —  lug.  31,  6  steht  in  R  situm  est  quirites  neque  ego 
vos  quirites  bortor;  da  diese  Lesart  zeige,  dass  quirites  eine  an  ver- 
schiedenen Stellen  in  den  Text  gekommene  Glosse  sei,  so  will  Clason 
dieses  Wort  entfernt  wissen.  —  Endlich  mag  noch  einer  Stelle  gedacht 
werden,  an  welcher  ein  nur  in  R  vorkommender  Zusatz  nach  Clason  in 
den  Text  aufgenommen  werden  soll.  Cat.  58,  9  folgt  nämlich  in  R  auf 
die  Worte  advorsa  fient  der  Satz  Quia  bello  incepto  pax  in  manu  victoris 
constat  Da  indessen  derselbe  Satz  zu  den  Worten  in  §  15  nemo  nisi 
victor  pace  bellum  mutavit  am  Rande  beigeschrieben  ist,  so  kann  wohl 
über  den  Charakter  desselben  als  eines  verirrten  Glossems  kein  Zweifel 
obwalten.    Vgl.  Jordan,  praef.*  V1IL 

6)  J.  Undset,  Fragmenter  af  et  Sallust-hfindskrift  i  det  norske 
rigsarkiv.   Nordisk  Tidskrift  for  Filologi.   N.  R.  IH  S.  69-74. 

Aus  der  Revue  des  Revues,  deuxieme  ann£e  p.  218  entnehme  ich, 
dass  Undset  über  die  wahrscheinliche  Geschichte  einiger  Pergamentblätter 
handelt,  welche  dem  XIII.  Jahrhundert  anzugehören  scheinen  und  Bruch- 
stücke der  Schriften  Sallustfs  enthalten,  ohne  jedoch  irgend  welche  neue 
und  gute  Lesart  darzubieten. 

Der  Herausgeber  dieses  Jahresberichts  theilt  Bd.  VII  S.  156 
mit,  dass  im  ersten  Theile  von  L.  Lodi's  Catalogi  dei  codici  e  degli 
autografi  posseduti  dal  marchese  G.  Campori  auch  Handschriftliches  zu 
Sallust  verzeichnet  ist. 

7)  Eduard  Wölfflin,  Bemerkungen  über  das  Vulgärlatein.  Phi- 
lologus  XXXIV  S.  137-165. 

Diese  bereits  oben  S.  132  und  141  erwähnte  Abhandlung  ist  auch 
für  die  Würdigung  der  Sprache  Sallust's  von  Wichtigkeit.  Wölfflin  tadelt 
S.  146 f.  die  Gewohnheit,  jede  auffällige  Eigenthümlichkeit  dieses  Autors 
als  Archaismus  zu  bezeichnen ;  richtiger  sei  es  in  vielen  Fällen,  von  vul- 
garem Demokratenlatein  zu  sprechen,  wie  wenn  portare  für  ferre,  nego- 
tium statt  res  gesetzt,  negitare  statt  negare  gewählt,  ad  id  locorum  und 
postea  loci  geschrieben  ist  Manchmal  scheine  es,  als  habe  Sallust  der 
Abwechselung  wegen,  weil  ihm  der  volle  Sprachschatz  noch  nicht  zu  Ge- 
bote stand,  sich  zu  Ausdrücken  verleiten  lassen,  die  er  besser  vermieden 
hätte.  Uebrigens  lasse  sich  die  Entwicklung  seiner  stilistischen  Gewandt- 
heit an  Beispielen  nachweisen.  Jene  Unsicherheit  in  der  Wahl  der  Worte 
zeige  sich  namentlich  im  Catilina,  der  Erstlingsschrift  Sallust's,  theilweise 
wohl  auch  noch  im  Iugurtha,  am  wenigsten  in  seinem  reifsten  Werke, 
den  Historien.   So  erscheint  Cat,22,  1.  24,  1.  52,  14  popularis  sceleris, 

Jahresbericht  für  Altert  Linns- Wissenschaft  1877.  II.  H 


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Römische  Historiker. 


coniurationis,  dafür  lag.  33,  3  socius  sceleris.  Das  vulgäre  agito  ist  im 
Cat.  häufiger  als  ago,  in  den  Hist.  ist  jenes  nur  7  mal,  dieses  25  mal 
gebraucht  Im  Vordersatze  tametsi,  im  Nachsatze  tarnen  steht  17  mal 
im  Cat.  und  den  ersten  38  Capiteln  des  lug.,  weiterhin  in  dieser  Schrift 
und  in  den  Historien  nicht  mehr.  Natürlich  ruht  der  Hauptwerth  von 
Wölfflin's  Arbeit  nicht  in  diesen  Einzelheiten,  sondern  in  der  mannig- 
fachen für  weitere  Detailforschung  gegebenen  Anregung. 

8)  LudwigHellwig,  Zur  Syntax  des  Sallust  (Theil  I).  Programm 
des  Gymnasiums  zu  Ratzeburg  1877.    37  S.  4. 

Hellwig  hat  den  Zweck  verfolgt,  den  auf  dem  Gebiete  der  Sallust- 
kritik  Thätigen  ein  handliches  Nachschlagebuch  zu  bieten,  und  knüpfte 
daher  an  die  Dissertation  von  August  Anschütz,  Selecta  capita  de  syntaxi 
Sallustiana  (Halis  1873)  an,  welche  in  diesem  Jahresber.  Bd.  II  S.  1666 f. 
besprochen  ist.   Nachdem  Anschütz  in  fünf  Abschnitten  de  substantivo, 
genere,  numero,  adiectivo,  adverbio  gehandelt  hat,  bespricht  Hellwig  die 
unterordnenden  Conjunctionen,  und  zwar  zunächst  A.  temporale  S.  3—24, 
B.  causale  24—26,  C  concessive  27-29,  D.  consecutive  29  —  30,  E.  finale 
30—37.  Die  condicionalen  Conjunctionen,  das  Relativum,  der  Conjunctiv 
in  Hauptsätzen,  die  Zeitenfolge,  der  Infinitiv  und  Inf.  mit  dem  Acc.  die 
indirecte  Rede,  das  Participium,  Gerundium,  Gerundivum  und  Snpinum 
sollen  in  einem  folgenden  Theile  behandelt  werden.  In  der  vorliegenden 
Schrift  erklärt  sich  der  unverhältnissmässige  Umfang  des  Capitels  über 
die  zeitbestimmenden  Conjunctionen  daraus,  dass  jede  Conjunction  nicht 
je  nach  ihren  verschiedenen  Bedeutungen  an  verschiedenen  Stellen,  son- 
dern dort  vollständig  besprochen  wird,  wo  sie  zuerst  erwähnt  ist.  Die 
Berücksichtigung  der  von  Eritz  und  Dietsch  gesammelten  Fragmente  des 
Sallust  bleibt  für  den  Schluss  der  Arbeit  aufgespart,  weil  der  Verfasser 
der  Ansicht  ist,  dass  vielfach  erst  dann  die  Kriterien  ihrer  Richtigkeit 
zu  Gebote  stehen  werden.   Einstweilen  werden  nur  die  Bella  und  die 
Reden  und  Briefe  der  Historiae  ausgebeutet.    Der  Text,  welcher  zu 
Grunde  liegt,  ist  jener  der  zweiten  Ausgabe  von  Jordan.   Für  manche 
Stellen  schlägt  Hellwig  Aenderungen  vor;  dieselben  werden  in  der  unten 
folgenden  Uebersicht  verzeichnet  werden.   Was  zur  Erklärung  einzelner 
Fälle  und  zur  Bestätigung  handschriftlicher  Lesarten  und  älterer  Ver- 
muthungen vom  Verfasser  dargeboten  ist,  mag  gleich  hier  erwähnt  wer- 
den.   Cat.  18,  3  wagt  es  Hellwig,  mit  Jordan  an  der  Lesart  nequiverit 
festzuhalten,  für  welche  er  consecutive  Bedeutung  in  Anspruch  nimmt  — 
20,  1  soll  mit  P  und  anderen  guten  Hss.  gegen  Jordan  secedit  statt  secessit 
gelesen  werden,  da  der  Wechsel  des  Tempus  in  dem  coordinirten  Satze, 
wo  habuit  überliefert  ist,  bei  Sallust  nichts  Auffälliges  habe.  —  22,  2 
wird  Bergk's  Conjectur  dicitur  statt  dictitare  als  unnöthig  bezeichnet,  da 
bei  Sallust  auch  sonst  alleinstehende  historische  Infinitive  vorkommen. 
Vgl.  Fabri  zu  Cat  12 ,  5.  —  Zu  35,  i  non  quin  aes  alienum  .  .  solvere 


»ogle 


Sallustius. 


163 


non  possem  bemerkt  Helling,  es  frage  sich,  ob  non,  wenn  auch  über- 
flüssig, gerade  an  dieser  Stelle  als  beabsichtigte  Nachlässigkeit  nicht  ge- 
halten werden  könne  Dies  muss  jedoch  verneint  werden,  da  ein  analoges 
Beispiel  nicht*  vorliegt  und  die  Verderbniss  sich  leicht  erklärt.  —  lug.  6,  2 
soll  postquam  .  .  intellegit  nicht  als  archaistische  Perfectform,  wie  sie 
Cat.  61,  24.  lug.  40,  1  bezeugt  ist,  sondern  als  Präsens  gefasst  werden,  wie 
lag.  52,  3  ubi  intellegunt  steht.  —  lug.  13,  6  postquam  .  .  potiebatur 
soll  bedeuten:  »nachdem  er  den  Versuch  gemacht  hatte  sich  zu  bemäch- 
tigen«. Denn  solange  die  ausdrückliche  Anerkennung  durch  das  römische 
Volk  fehlte,  sei  Iugurtha's  Besitzergreifung  von  ganz  Numidien  ein  blosser 
Versuch  geblieben.  Einfacher  und  richtiger  als  diese  Deutung  Hellwig's 
ist  die  Erklärung  von  Fabri  und  Jacobs,  dass  potiri  hier  »die  Macht 
haben«  bedeute.  Noch  eine  Reihe  von  Stellen,  in  welchen  Sallust  post- 
quam mit  dem  Imperfect  construirt  hat,  lässt  sich  nicht  de  conatu  er- 
klären, vgl.  zu  Cat.  6,  2  die  genannten  Ausleger.  —  lug.  46,  1  ubi  .  . 
accepit,  .  .  diffidere  suis  rebus  ac  tum  demum  veram  deditionem  facere 
conatus  est  soll  diffidere  nicht  als  historischer  Infinitiv  gefasst,  sondern 
von  einem  aus  dem  folgenden  conatus  est  zu  ergänzenden  coepit  abhängig 
gedacht  werden;  aber  Beispiele  hierfür  sind  nicht  beigebracht.  —  lug. 
110,  7  ist  der  Verfasser  geneigt  nach  Dietsch  quoad  voltis  statt  quod 
zu  schreiben. 

Zur  Würdigung  der  Schrift  von  Hellwig  kann  ein  Vergleich  mit 
Dräger's  Historischer  Syntax  dienen,  in  welcher  doch  gerade  das  Capitel 
über  Temporalsätze,  wofür  treffliche  Vorarbeiten  zu  Gebote  standen,  zu 
den  besten  Partien  gehört.  Von  Dräger  Bd.  II  S.  542  wird  angegeben, 
das  sogenannte  cum  inversum  stehe  bei  Sallust  nur  dreimal  und  zwar 
immer  mit  voraufgehendem  iam;  Hellwig  verzeichnet  auch  lug.  51,  2 
itaque  multum  diei  processerat,  cum  —  erat.  —  Ein  Beispiel  für  iam  im 
Hauptsatz  und  den  historischen  Infinitiv  im  Temporalsatz  führt  Dräger  aus 
Sallust  nicht  an;  Hellwig  citirt  lug.  98,  2  iamque  dies  consumptus  erat, 
cum  tarnen  barbari  nihil  remittere.  —  Einen  historischen  Infinitiv  im  Haupt- 
satze zu  dem  mit  prius  quam  eingeleiteten  Temporalsatz  belegt  Dräger 
S  598  nicht,  Hellwig  notirt  Cat.  13,  3.  —  Dräger  hat  S.  545  für  den 
Potentialen  Conj.  Präs.  bei  cum  zur  Bezeichnung  der  Wiederholung  nur 
lug.  85,  35  angemerkt;  mehrere  Beispiele  bietet  Hellwig.  —  So  werden 
Dräger's  Angaben  auch  8.  539.  557.  562.  565.  567.  578.  582.  587.  597. 
598.  600  u.  s.  f.  von  Hellwig  ergänzt.  Natürlich  liegt  hierin  kein  Vor- 
wurf für  Dräger's  umfassendes  Werk,  zumal  dort  absolute  Vollständig- 
keit nicht  beansprucht  wird;  nur  der  Werth  der  vorliegenden  Special- 
arbeit soll  hiermit  angedeutet  sein. 

Doch  lässt  sich  auch  bei  Hellwig  noch  Einzelnes  nachtragen:  S.  14 
postquam  mit  dem  Imperfect,  im  Hauptsatz  der  historische  Infinitiv  lug. 
53,  7.  —  S.  17  ubi  mit  dem  Imperfect,  im  Hauptsatz  das  Imp.  lug.  55,  4.  — 
S.  18  fehlt  Cat.  9,  3  ubi  pax  evenerat.  —  Den  Beispielen  von  tametsi  — 

U* 


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164 


Römische  Historiker. 


tarnen  ist  beizufügen  Gat  3,  4.  —  Auch  kleine  Versehen  finden  sich: 
S.  31  ist  aus  Jordan' s  Ausgabe  lug.  85,  10  der  Druckfehler  mature  statt 
mutare  herübergenommen,  S.  36  ist  nach  Jordan  Cat.  34,  2  Massaliam  ge- 
schrieben, obschon  dieser  Herausgeber  S.  XVIII  beides  berichtigt  hat  — 
8.  29  ist  bei  Hellwig  lug.  5,  2  faceret  statt  fecit  zu  lesen,  S.  30  lug.  45,  2 
frequentes  statt  frequenter,  S.  32  lug.  29,  5  statt  29,  2,  S.  33  lug.  93,  6 
statt  93,  1,  S.  35  lug.  6,  3  anxius. 

9)  Fridericus  Vogel,  c OfiotoTyre?  Sallustianae :  Acta  seminarii 
philol.  Erlang.  Vol.I.  Erlangae  in  aedibus  A.Deicherti  MDCCCLXXVM. 
S.  313—365. 

Geschickt  und  erfolgreich  handelt  F.  Vogel  über  die  Nachahmer 
des  Sallust,  indem  er  die  einzelnen  je  nach  dem  Stande  der  Vorarbeiten 
mehr  oder  minder  eingehend  bespricht  und  insbesondere  drei  derselben 
genauer  prüft,  um  sowohl  für  diese  selbst  als  für  Sallust  Anhaltspunkte 
zur  Emendation  de3  Textes  zu  gewinnen. 

In  den  einleitenden  Bemerkungen  musste  unter  den  Vorkämpfern 
für  den  Principat  des  Cod.  Vat.  3864  jedenfalls  H.  Dieck,  wohl  auch 
H.  Pratje  genannt  werden,  dagegen  war  G.  Boese  (vgl.  oben  S.  155) 
nicht  unter  dieselben  zn  rechnen.  Die  S.  314  gewagte  Behauptung,  dass 
in  der  Controverse  über  den  Vorzug  dieser  oder  jener  Handschrift  die 
wichtigsten  Beweise  aus  der  Entwicklung  und  dem  Geiste  der  lateinischen 
Sprache  häufig  (haud  raro)  übergangen  würden,  ist  nicht  als  richtig  an- 
zuerkennen. Es  giebt  keine  Schrift  über  die  betreffende  Frage,  welche 
sich  nicht  auch  der  von  Vogel  vermissten  Beweismomente  bedient.  Sind 
dieselben  nicht  erschöpft,  so  gilt  eben  Ritschl's  Wort  (Opp.  III  52),  man 
könne,  wolle  und  müsse  doch  nicht,  wenn  man  über  Eines  schreibt,  zu- 
gleich und  sogleich  über  Alles  schreiben,  was  damit  zusammenhängt. 
Wenn  Weinhold  es  unterlassen  hat,  Cat.  52,  18  paulum  modo,  wie  V 
schreibt,  gegen  paululum  modo,  wie  in  P  steht,  und  ebenda  §  34  die 
Wortstellung  in  V  Statilio  Gabinio  gegen  jene  in  P  Gabinio  Statilio  mit 
Gründen,  wie  Vogel  sie  treffend  anführt,  zu  schützen ,  so  folgt  doch  dar- 
aus noch  keineswegs,  dass  der  von  diesem  ausgesprochene  Vorwurf  über- 
haupt berechtigt  ist.  Ebenso  wenig  treffend  ist  8.  315  die  Polemik  ge- 
gen die  Ungenannten,  qui  omnes  fere  controversias  ad  nutum  quasi  unius 
codicis  solvere  velint,  cum  ne  cuneti  quidem  Codices  accuratissime  ex- 
cussi  ubique  sufficiant  Niemand  hat  die  in  dem  letzten  Satze  Vogel's 
enthaltene  Wahrheit  verkannt  Jordan,  der  zuerst  mit  Consequenz  den 
Text  auf  der  Grundlage  des  einen  Cod.  P  gestaltete,  ist  oft  genug  über 
die  Autorität  sämmtlicher  Handschriften  hinausgegangen.  Gerade  die 
von  Vogel  speciell  behandelten  Nachahmer  hat  Jordan  nicht  vernach- 
lässigt, wie  z.  B.  die  Noten  zu  Cat.  49,  1  und  51,  9  und  der  im  Her- 
mes I  234  ausführlich  behandelte  Vorschlag  zu  Cat  20,  7  beweisen.  Hat 
also  hier  der  Verfasser  gegen  Verkehrtheiten  angekämpft,  die  in  der 


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Sallustius. 


165 


Sali us tlit erat ur  nicht  exi stiren,  so  hat  er  andererseits,  woraus  jedoch 
seiner  Erstlingsschrift  kein  Tadel  erwächst,  ein  paar  Kleinigkeiten  aus 
dieser  Literatur  übersehen.  S.  317  war  im  Betreff  der  bei  Vellerns 
beobachteten  Nachahmungen  des  Sallust  vor  Sauppe  schon  Ruhnken  zu 
nennen  (vgl.  jetzt  auch  H.  Georges,  de  elocutione  Vell.  Pat.  S.  6)  — 
Mehr  als  S.  318  über  Nachahmungen  bei  Curtius  zusammengestellt  ist, 
findet  sich  im  Philol.  XXXII  S.  550.  Die  Klasse  des  Codex  Rulandianus, 
der  1874  aus  dem  Nachlass  seines  Besitzers  nach  Rom  in  die  vatica- 
nische  Bibliothek  gewandert  ist,  bezeichnet  Vogel  S.  323  als  unsicher. 
Aber  wie  sich  aus  der  Einreihung  in  der  grösseren  Ausgabe  von  Dietsch 
(1859)  I  S.  10  und  aus  dem  Verzeichniss  der  Varianten  daselbst  ergiebt, 
gehört  der  Codex  zur  zweiten  Handschriftenklasse.  Schon  J.  Gutenäcker 
hatte  im  Programm  des  Gymnasiums  zu  Münnerstadt  1839  eine  Collation 
des  Iugurtha  mitgetheilt,  was  Dietsch  übersah. 

Weit  ansprechender  und  fruchtbringender  als  die  allgemeinen  Be- 
merkungen Vogel's  ist  die  Einzelbehandlung  des  von  ihm  emsig  zusammen- 
getragenen und  methodisch  verwerteten  Stoffes.  Im  I.  Abschnitt  (S.  316 
bis  325)  De  Sallustii  imitatoribus  spricht  der  Verfasser,  theilweise  unter 
Mittheilung  von  einzelnen  Stellen,  über  die  Beziehungen  auf  Sallust  bei 
Trogus  Pompeius  (Iustinus),  Vellerns  Paterculus,  Pomponius  Mela,  Cur- 
tius Rufus,  Tacitus,  Florus,  Fronto,  Gellius,  Aelius  Spartianus,  Trebellius 
Pollio,  Aurelius  Victor,  Hegesippus  (Iosephus),  Septimius  (Dictys),  Sul- 
picius  Severus,  Ammianus  Marcellinus,  Iulius  Exuperantius.  Ueber  den 
II.  Abschnitt  (S.  325—341)  De  Pseudosallustii  in  Tullium  et  invicem  in- 
vectivis  und  über  den  III.  (S.  341-  348)  Pseudosallustius  ad  Caesarem 
senem  de  re  publica  wird  weiter  unten  berichtet  werden.  Besonderes 
Interesse  gewährt  der  IV.  Abschnitt  (S.  348  —  365)  De  Hegesippo.  Die 
Frage  nach  der  Person  dieses  problematischen  Autors  und  nach  der 
Entstehung  seines  Werkes  sowie  die  Untersuchung  über  die  Spuren  Ci- 
ceronischer  und  Taciteischer  Diction  in  demselben  lässt  Vogel  grundsätz- 
lich (S.  349)  bei  Seite  und  beschränkt  sich  auf  den  Nachweis,  wie  weit 
sich  die  Nachahmung  des  Sallust  durch  Hegesippus  erstreckt.  Mit  Um- 
sicht und  Besonnenheit  sammelt  der  Verfasser  (S.  350  —  356)  die  zahl- 
reichen, mehr  oder  minder  sicheren  Berührungspunkte  zwischen  beiden 
Schriftstellern,  woraus  sich  unzweifelhaft  ergiebt,  dass  Hegesippus  in  ein- 
zelnen Wörtern  und  ganzen  Ausdrücken,  in  Gedanken,  Uebergängen  und 
Stracturen  die  Schriften  des  Sallust  ausgebeutet  hat.  Die  Schlüsse,  welche 
Vogel  daraus  für  die  Kritik  einzelner  Stellen  dieses  Autors  zieht,  sind 
in  der  unten  stehenden  Uebersicht  verzeichnet.  Für  die  Textkritik  des 
Hegesippus  hat  Vogel  Folgendes  gewonnen:  I  18,  16  soll  nach  Sali. 
Hist.  H  29  mit  dem  Cod.  Ambrosianus  satias  statt  satietas  gelesen  wer- 
den, wie  schon  Wasse  wollte;  ebenso  IV  4,  61,  wo  im  Cassellanus  satius 
steht  —  V  24,  76  nach  lug.  14,  4  qui  prius  statt  quibus.  —  V  43,  21 
dedecores  atque  inulti  nach  Cat.  58,  21  und  Hist  HI  74  mit  der  Mehrzahl 


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166 


Römische  Historiker. 


der  Hss.  statt  inutiles,  wie  Cass.  bietet.  -  Dagegen  wird  V  15,  70  in 
mollius  trotz  Sali.  Hist.  ine  91  in  melius  durch  gute  Gründe  gestützt 
Ueberhaupt  hat  sich  Vogel  vor  Uebertreibung  gehütet  und  ist  namentlich 
bezüglich  der  Kritik  von  Stellen  aus  Sallust  der  von  ihm  S.  321  aufge- 
stellten Norm  treu  geblieben,  dass  die  handschriftliche  Ueberlieferung 
nur  dann  zu  verlassen  ist,  wenn  sie  dem  allgemeinen  oder  individuellen 
Sprachgebrauche  widerspricht  oder  durch  zwei  von  einander  unabhängige 
Zeugnisse  anerkannter  Nachahmer  des  Historikers  tiberwogen  wird. 

10)  Martini  Hertz  de  Ammiani  Marcellini  studiis  Sallustianis  dis- 
sertatio.  Ind.  schol.  in  univ.  litt.  Vratislav.  per  aestatem  a  MDCCCLXXIV 
habendarum.  16  S.  4. 

Die  Schrift  ist  bereits  in  dem  Jahresbericht  über  Ammianus  von 
Wölfflin  Bd.  III  S.  795  f.  gewürdigt  worden  und  hat  auch  bei  Meusel  im 
Berl.  Jahresber.  HI  221  eine  kurze  Erwähnung  gefunden.  Eingehender 
ist  die  Besprechung  von  H.  W(ir)z  im  Philol.  Anz.  VH  283  f.  Während 
Hertz  die  Ausbeutung  des  Iugurtha  und  der  Historien  bei  Ammianus 
dargethan,  aber  S.  16  ausgesprochen  hatte,  dass  dieser  belesene  Schrift- 
steller den  Catilina  des  Sallust  nicht  gelesen  oder  wenigstens  nicht  ex- 
cerpirt  zu  haben  scheine,  behauptet  Wirz  bezüglich  des  Catilina  das 
Gegentheil. 

11)  Hans  Wirz,  Ammianus'  Beziehungen  zu  seinen  Vorbildern, 
Cicero,  Sallustius,  Livius,  Tacitus:  Philologus  XXXVI,  627—636. 

Hier  werden  S.  628  -  633  die  Entlehnungen  des  Ammianus  aus 
Sallust  verzeichnet;  namentlich  wird  S.  628  f.  durch  Beispiele  bewiesen, 
dass  auch  der  Catilina  für  die  Nachahmung  Stoff  geliefert  hat 

12)  Ignazy  Znam irowski,  0  ile  zaprawial  swoje  lacing  na  pis- 
mach  Sallustego  kronikarz  bezimienny,  Gallem  pospolicie  zwany?  Spra- 
wozdanie  dyrekeyi  c.  k.  gimnazyum  äw.  Jacka  w  Krakowie  za  rok 
szkolny  1876.  42  S. 

Den  Inhalt  dieser  Abhandlung  kenne  ich  nur  aus  der  Anzeige  von 
Iskrzycki  in  der  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXVH  945  f.  Der  Verfasser 
behandelt  die  Frage,  inwiefern  der  anonyme,  gemeinhin  Gallus  genannte 
Chronist,  ein  polnischer  Mönch  des  XII.  Jahrhunderts,  sich  in  seiner  La- 
tinität  nach  den  Schriften  Sallust's  richtete.  Es  werden  etwa  200  Stellen 
verglichen,  wovon  21  den  Historien,  die  übrigen  zu  ziemlich  gleichen 
Theilen  dem  Catilina  und  Iugurtha  entnommen  sind.  Da  der  Nachahmer 
die  Wendungen  seines  Vorbildes  aus  dem  Gedächtniss  wiederholt,  so  sind 
die  Entlehnungen,  wie  der  Verfasser  erkennt,  für  die  Emendation  des 
Sallust  werthlos.  Uebrigens  könnten  dieselben  ohnehin  die  Autorität  der 
zum  Theil  um  zwei  Jahrhunderte  älteren  Handschriften  des  Sallust  nicht 
aufwiegen,  wie  F.  Vogel,  Ofiotorr^es  S.  321,  richtig  bemerkt 


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Salluatius. 


167 


13)  Karl  Zangemeister,  Althochdeutsche  Glossen  zu  Sallust: 
Germania  XX  402  f. 

In  dem  aus  Lorsch  stammenden  Sallust- Codex  der  palatinischen 
Bibliothek  im  Vatican  n.  889,  der  dem  Anfange  des  XI.  Jahrhunderts 
angehört,  finden  sich  auf  den  ersten  15  Blättern  viele  Interlinearglossen, 
darunter  auch  deutsche.  Zangemeister  theilt  folgende  Proben  derselben 
mit  :  insolens  malarü  artium,  (Ober  der  Zeile)  inpatiens  ungeuuon.  ferox, 
grimmer,  proximi  familiaresq ; ,  holdun.  hortabatur,  schunta.  uectigales, 
zolgodiga.  familiärem,  gesuasen.  hortentur,  schundan.  confodere,  erstech- 
can.  domi  militiaeq;,  heime  und  in  here. 

14)  Chr.  E.  Kraemer,  Emendationes  Sallustianae.  Programm 
des  Gymnasiums  zu  Hadamar  1874/75.   Weilburg  [1875].  16  S.  4. 

Im  Philol.  Anz.  VIII  139  f.  ist  bereits  bemerkt,  dass  der  Verfasser 
auf  die  Beobachtung  des  Sprachgebrauches  und  eine  entsprechende  Inter- 
pretation Sorgfalt  verwendet,  dass  er  aber  die  handschriftliche  Über- 
lieferung nicht  richtig  würdigt  und  mit  der  einschlagenden  neueren  Lite- 
ratur nicht  genügend  bekannt  ist  Daher  sind  seine  Erklärungen  der 
Verderbnisse  zum  Theil  verkehrt,  seine  Emendationsversuche  meist  will- 
kürlich. Manches  schon  von  Anderen  Gesagte  wird  wieder  vorgebracht, 
wie  die  Vermuthung  von  Gronovius  zu  lug.  101,  3  utique  statt  aeque,  die 
Madvig's  zu  or.  Lep.  20  qua  raptum  ire  und  der  Vorschlag  von  Dietsch 
zu  Cat  2,  9  aliquoi  negotio  inten tus  statt  aliquo.  Die  übrigen  Con- 
jecturen  Krämer's  sind  unten  verzeichnet. 

15)  L.  Conzen,  Beiträge  zur  Erklärung  des  Sallust.  Programm 
des  Gymnasiums  zu  Darmstadt  1876.  20  S.  4. 

Das  Verständniss  des  Sallust  ist  durch  Conzen's  breite  Erörterungen 
nicht  gefördert,  da  auch  in  dieser  Schrift  die  richtige  Schätzung  der 
handschriftlichen  Gewähr  und  eine  ausreichende  Kenntniss  der  neueren 
Arbeiten  zu  Sallust,  selbst  der  letzten  Ausgaben  von  Kritz,  Dietsch  und 
Jacobs,  vermisst  wird.  Die  Beiträge  des  Verfassers  sind  folgende:  Cat 
13,  1  wird  mit  Unrecht  construeta  (ohne  Abweisung  von  constricta  und 
contracta),  29,  3  richtig  nullius,  38,  3  unrichtig  per  i IIa.  tempora  empfoh- 
len. —  89,  2  werden  unter  ceteri  »alle  Gegner  der  pauci,  die  auf  Amts- 
gewalt Anspruch  machten  und  beim  Streben  darnach  unterlegen  waren«, 
verstanden;  placidius  tractarent  wird  zu  dem  Subject  ipsi  gezogen  und  im 
Sinne  von  »in  grösserer  Ruhe  hielten«  erklärt  —  59,  2  wird  aspera 
richtig  als  Acc.  Plur.  gefasst.  —  lug.  18,  9  wird  die  Lesart  Medi  autem 
et  Armen ii  befürwortet  —  45,  2  wird  ceteris  im  Gegensatze  zu  mUes 
gregarius  auf  die  »Officiere  im  Heere«  bezogen,  arte  richtig  als  Adverb 
gedeutet  —  47,  2  soll  et,  si  paterentur,  opportunitate  und  kann  frequentiam 
negotiatorum  et  commeatuum  iuvaturam  oder  commeatnm  iuvaturum  gelesen 
werden;  paratis  rebus  wird  dann  »nicht  auf  die  herbeigeschafften  Vor- 


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168  Römische  Historiker. 

räthe ,  sondern  auf  die  allgemeine  Lage  des  Metellus  oder  auf  die  An-  ' 
Ordnungen,  die  er  schon  getroffen«,  bezogen.  —  74,  3  spricht  der  Ver- 
fasser für  die  Lesart  Numidas  —  tutata,  102,  2  für  de'se,  104,  1  für 
confecto,  quo  intenderat,  negotio  —  itemque  L.  Bellienum  praetorem 
Utica.  In  manchen  Fällen  hat  der  Verfasser  auch  andere  Lesarten  oder 
Erklärungen  zur  Wahl  gestellt,  ohne  sich  zu  entscheiden.  Neues  von 
Werth  findet  sich  unter  dem  Angeführten  nicht.  Ueber  zwei  von  Conzen 
mitgetheilte  Conjecturen  ist  in  dem  nachfolgenden  Verzeichniss  zu  be- 
richten. Schliesslich  muss  bemerkt  werden,  dass  im  Anhange  der  Schrift 
eine  Zusammenstellung  über  den  Gebrauch  von  postquam  bei  Sallust  ge- 
geben ist. 

16)  A.  Rüdiger,  De  orationibus,  quae  in  rerum  scriptoribus 
Graecis  et  Latinis  reperiuntur,  imprimis  Herodoti  et  Sallustii  ratione 
habita.   Programm  des  Gymnasiums  zu  Schleiz.  1875.  S.  5-20.  4. 

Der  allgemeine  Theil  des  vorliegenden  Schriftchens  urafasst  nicht 
ganz  eine  Seite;  den  übrigen  Raum  desselben  füllt  die  Betrachtung  von 
Beispielen  aus  Herodot  und  Sallust  zur  Beantwortung  der  Tragen,  quo 
consilio,  qua  ratione  quoque  successu  rerum  scriptores  Graeci  et  Latini 
orationes  historiis  suis  inseruerint.  Nach  dieser  Disposition  ist  eine  histo- 
rische Behandlung  des  Themas  nicht  zu  erwarten.  Die  Eintheilung  er- 
scheint aber  auch  logisch  fehlerhaft,  da  die  Theile  einander  nicht  aus- 
schliessen,  wie  der  Verfasser  (S.  15)  selbst  gesteht.  Ueber  Herodot  wer- 
den nur  sehr  dürftige  Erörterungen  gegeben;  für  Sallust  bietet  der  Ver- 
fasser mehr,  aber  doch  zu  wenig.  Gerade  die  reifsten  Reden  aus  den 
Historien  sind  mit  keinem  Wort  erwähnt.  Das  Verhältniss  der  Reden 
bei  Sallust  zu  den  reflectirendcn  Proömien  und  Excursen,  die  gleichför- 
mige rhetorische  Gliederung,  die  ungleiche  logische  Entwicklung,  die 
Fülle  correspondirender  Begriffsreihen,  der  Mangel  verbindender  üeber- 
gänge,  die  Vorliebe  für  derbe  Ausdrücke  und  feine  Wortspiele,  die  Ab- 
neigung gegen  einfache  und  geläufige  Wendungen  —  dies  Alles  sucht 
man  in  Rüdiger's  Schrift  vergebens. 

17)  Ferdinand  Braun,  Die  Historiographie  des  Sallustius  im 
Vergleiche  mit  der  des  Thucydides.  Programm  der  Realschule  und 
des  Progymnasiums  zu  Ohrdruf  1877.  10  S.  4. 

Diese  neue  Behandlung  des  schon  vielfach  erörterten  Themas  bringt 
keinen  neuen  Gedanken,  der  hier  verzeichnet  werden  könnte.  Auch  die 
bisher  von  anderen  gewonnenen  Ergebnisse  werden  weder  geordnet  noch 
vollständig  mitgetheilt.  Insbesondere  ist  das  Verhältniss  der  von  Sallust 
eingelegten  Reden  und  Briefe  zur  »Wirklichkeit«  S.  9  nicht  erschöpfend 
behandelt.  Wenn  dem  Verfasser  ferner  (S.  10)  die  Proömien  des  Sallust 
»füglich  als  überflüssig«  erscheinen,  so  kann  er  sich  zwar  auf  Autoritäten 
aus  alter  und  neuer  Zeit  berufen,  wie  Quintilian  HI  8,  9  und  W.  Wacker- 


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Salin  stius. 


169 


08gel  (Poetik,  Rhetorik  und  Stilistik  herausg.  von  L.  Sieber  S.  248); 
auch  wird  er  durch  die  Rechtfertigungen  dos  Sallust,  wie  W.  Pähl  und 
R.  Kuhn  sie  geben,  kaum  widerlegt.  Dennoch  befindet  er  sich  in  einem 
durch  oberflächliche  Betrachtung  verschuldeten  Irrthum.  Richtigere  Ge- 
sichtspunkte hat  R.  Dietsch  eröffnet;  vgl.  auch  Philol.  Anz.  IV  240  f.  Es 
ist  kaum  nöthig,  hier  auf  einzelne  Missverständnisse  des  Verfassers  ein- 
zugehen, wie  wenn  derselbe  (S.  5)  behauptet,  der  von  Sallust  lug.  3,  4 
gegen  die  potentia  paucorum  ausgesprochene  Tadel  treffe  auch  Cäsar. 
Auch  die  Schreibversehen  und  Druckfehler  können  unerwähnt  bleiben. 
Doch  muss  es  im  Hinblick  auf  den  Titel  der  Schrift  befremden,  dass  das 
Studium,  welches  Sallust  dem  Thucydides  zuwandte,  zwar  (S.  3)  erwähnt, 
aber  nicht  weiter  erörtert  ist 

18)  Augustus  Laureck,  De  C.  Sallustii  Crispi  ingenio  arte  ra- 
tioneque  dicendi.  Accedit  comparatio  cum  Thucydide  et  Tacito.  Diss. 
inaug.   Ahrweiler  MDCCCLXXIH.  40  S. 

Diese  consensu  et  auctoritate  amplissimi  philosophorum  ordinis  in 
universitate  Rostochiensi  gebilligte  Promotionsschrift  ist  von  Meusel,  Berl. 
Jahresber.  III  221  —  226,  als  ein  Plagiat  der  gewöhnlichsten  Sorte  entlarvt 
und  verdient  daher  keine  weitere  Beachtung. 

Catilina. 

1)  Caio  Crispo  Sallustio,  La  congiura  di  Catilina.  Saggio  di  tra- 
duzione  di  F.  Briscese  col  testo  a  fronte  dell"  edizione  di  Lipsia  del 
1872  per  cura  di  Rodolfo  Dietsch.  Melfi,  stab.  tip.  di  B.  Ercolani 
1877.  105  S. 

Der  von  Briscese  zu  Grunde  gelegte  Text  ist  jener  der  letzten 
Recognition  von  Dietsch.  Ueber  die  Art  seiner  Uebertragung  hat  der 
Uebersetzer  selbst  in  den  S.  3— 8  vorausgeschickten,  an  den  Leser 
gerichteten  Erörterungen  Winke  gegeben.  Ausgehend  von  der  Frage, 
ob  eine  wahre  Uebersetzung  überhaupt  möglich  sei,  beurtheilt  Briscese 
insbesondere  die  Uebertragung  des  Frate  Bartolomeo  da  S.  Concordio, 
ferner  die  von  Alfieri  und  von  Castellani,  um  dadurch  das  Erscheinen 
seines  eigenen  Versuches  zu  rechtfertigen. 

2)  V.  Garbari,  Qualis  fuerit  rerum  Romanarum  conditio  tempo- 
ribus  Catilinae  illiusqne  coniurationis  origo  et  progressus.  Programm 
des  Gymnasiums  zu  Trient  1874.  16  S. 

Angezeigt  von  J.  Loserth,  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXV  836 
und  von  J.  J.  Müller  in  diesem  Jahresber.  Bd.  VII  S.  229. 

3)  [?]'  Scholtze,  Die  catilinarische  Verschwörung  nach  Sallust. 
Programm  der  Realschule  I.  0.  zu  Rawitsch  1874.  16  S.  4. 

Ueber  den  gänzlichen  Mangel  an  wissenschaftlichem  Werthe  stimmen 


170 


Römische  Historiker. 


die  Anzeigen  dieser  Schrift  im  Philol.  Anz.  VII  441  f.  und  von  J.  J.  Moller 
in  diesem  Jahresber.  Bd.  VII  229  überein.  Vgl.  auch  die  Besprechung 
von  Meusel,  Berl.  Jahresber.  III  226  f. 

4)  Adalbert  von  Berger,  Wie  verhält  sich  des  Sallust  Werk 
»de  Catilinae  coniuratione«  zu  den  Catilinarischen  Reden  des  Cicero, 
oder:  was  veranlasste  den  Sallust  seinen  »Catilina«  zu  schreiben?  Pro- 
gramm des  k.  k.  Staatsgymnasiums  in  Cilli  1875.  27  S. 

Die  vom  Verfasser  an  die  Spitze  gestellte  Frage  ist  in  der  Schrift 
gar  nicht  behandelt;  vielmehr  sagt  der  Verfasser  am  Schlüsse:  »man 
wird  nun  nur  noch  einen  Vergleich  erwarten  der  historischen  Ueberiiefe- 
rung  des  Sallust  und  des  Cicero  in  Bezug  auf  die  erwähnten  Ereignisse, 
allein  da  dies  eng  mit  Cicero  zusammenfallt,  so  wird  es  in  der  nächsten 
Abhandlung  gegeben  werden«.  Was  zur  Beantwortung  der  zweiten  auf 
dem  Titel  stehenden  Frage,  die  der  Verfasser  mit  der  ersten  confundirt, 
vorgebracht  ist,  braucht  hier  nicht  wiedergegeben  zu  werden.  Es  genügt 
die  Andeutung,  dass  Sallust,  wie  der  Verfasser  meint,  seinen  Mitbürgern 
einerseits  ein  Schreckbild  des  drohenden  Verderbens  vorhalten  wollte, 
andrerseits  ihnen  die  Hoffnung  auf  Rettung  zu  erregen  suchte,  wenn  sie 
sich  dem  imperium  eines  Einzigen  fügen  würden,  welcher  die  Tugend 
des  Cäsar  und  Cato  in  sich  vereinige.  Dass  v.  Berger  s  Schrift  ungelesen 
bleiben  darf,  ist  im  Philol.  Anz.  VIII  140 f.  ausgesprochen,  von  Meusel 
im  Berl.  Jahresber.  III  228  wenigstens  angedeutet. 

5)  Paul  Weizsäcker,  Cicero's  Hypomnema  und  Plutarch.  Jahrb. 
f.  Philol.  CXI  417-428. 

• 

Indem  Weizsäckers  Abhandlung  neben  Cicero's  autobiographischem 
Commentar  auch  die  übrigen  Quellen  der  Catilinarischen  Verschwörung 
berücksichtigt,  gehört  sie  zu  einer  Folge  ziemlich  gleichzeitig  erschienener 
Schriften,  welche  die  historische  Glaubwürdigkeit  des  Sallust  in  seinem 
Buch  über  die  genannte  Thatsache  prüfen  und,  obschon  zu  verschiedenen 
Ergebnissen  gelangend,  dennoch  in  wichtigen  Punkten  ein  richtiges  ür- 
theil  über  diesen  Historiker  und  sein  Erstlingswerk  fördern.  Dieser  Be- 
richt wird  das  Bedeutende  mittheilen,  ohne  auf  eine  Kritik  einzugehen. 
Aus  der  Untersuchung  von  Weizsäcker  sollen  nur  zwei  Punkte  angeführt 
werden.  Der  Verfasser  hebt  (S.  420)  als  unzweifelhaft  hervor,  dass  so- 
wohl Sallust  als  Livius  Cicero's  Hypomnema  gekannt  und  zur  Hand  ge- 
habt haben,  wenn  sie  es  auch  nicht  als  directe  Quelle  benutzten.  Aus 
den  Erörterungen  von  F.  Baur  im  württemb.  Correspondenzbl.  1868,  189  ff. 
und  1870,  24 ff.  ergebe  sich,  dass  die  Widersprüche  zwischen  Sallust's 
und  Cicero's  Darstellung  der  Catilinarischen  Verschwörung  nicht  so  gross 
seien,  als  dies  nach  den  Schriften  von  E.  Hagen  (1854)  und  H.  Wirz 
(1864)  den  Anschein  habe.  Doch  komme  Cicero's  Memoire  weit  weniger 
als  Quelle  für  den  Historiker  Sallust,  denn  als  solche  für  den  Biographen 


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Sallustius. 


171 


PJutarch  in  Betracht,  der  dasselbe  überdies  ausdrücklich  citirt  (Crass.  13. 
Caes.  8).  —  H.  Peter,  die  Quellen  Plutarch's  in  den  Biographieen  der 
Römer  S.  131,  führt  die  Capitel  10-  22  von  Plutarch's  Cicero,  welche 
klarer  und  besser  geschrieben  sind  als  Cap.  28-  31,  auf  eine  andere 
Quelle  zurück  als  diese,  und  zwar  (S.  132)  auf  Livius;  Weizsäcker  (8.  421. 
428)  glaubt,  dass  jenen  Capiteln  das  Hypomnema  des  Cicero  zu  Grunde 
liege.  Noch  entschiedener  bestreitet  Weizsäcker  (S.  422)  die  Annahme 
Peter's  (S.  132),  dass  PJutarch  den  Cat.  des  Sali,  nicht  gekannt  habe.  Aller- 
dings sei  Plutarch's  Darstellung  im  Ganzen  von  derjenigen  des  Sallust  ver- 
schieden, weil  Plutarch  einer  anderen  Hauptquelle  folge,  nämlich  der  soeben 
genannten  Schrift  Cicero's.  Es  fanden  sich  aber  nicht  wenige  Stellen  bei 
Plutarch,  weiche  aus  Sallust  geradezu  übersetzt  zu  sein  scheinen;  Plut.  10 
stimme  mit  Sali.  23,  5  —  24,  1;  die  vaorepi^ovree  schildere  Plut.  wie 
Sali.  37.  38,  3.  16,  5;  Catilinas  Charakteristik  treffe  fast  wörtlich  mit 
Sali.  5,  1  —  5  zusammen,  zu  dessen  Bericht  sie  aber  noch  Erzänzungen 
fügt.  Plut.  11  erinnere  im  Ausdruck  an  Sali.  21,  3.  26,  1.  23,  5—24,  1. 

6)  Heinrich  Dübi,  Die  jüngeren  Quellen  der  Catilinarischen 
Verschwörung.   Jahrb.  f.  Phil.  CXIH  851-879. 

Dübi's  Doktordissertation  De  Catilinae  Sallustiani  fontibus  ac  fide 
(Bern  1872)  handelt  in  zwei  Capiteln  de  fontibus,  a  quibus  Sallustium 
rivos  suos  aut  deduxisse  sumamus  aut  deducere  potuisse  putemus  und 
über  die  Frage  quomodo  his  fontibus  ad  describendam  Catilinae  coniu- 
rationem  usus  sit.  Eine  weitere  Frage  quo  consilio  quibusque  auxiüis 
eam  quam  videmus  libri  formam  atque  ordinem  compararit  quidque  de 
eius  natura  virtuteque  iudicandum  sit  verspricht  Dübi  in  einem  dritten 
Capitel  de  Plutarcho  Appiano  Cassio  Dione  Catilinae  coniurationis  aucto- 
ribus  zu  erörtern.  Diese  Arbeit  erschien  in  deutscher  Sprache  unter 
dem  oben  angeführten  Titel;  in  derselben  sind  zugleich  die  Resultate 
der  beiden  ersten  Untersuchungen  wiederholt.  Das  Verhältniss  der  ab- 
geleiteten Quellen  zu  den  ursprünglichen  ist  nach  der  Darstellung  von 
Dübi  folgendes: 

Cicero  mündliche  Tradition 
>  w  > 

*  , 

Sallust  Livius  Sueton 

Florus     Appian  Plutarch  Velleius 

Cassius  Dio 

Vgl.  das  Referat  von  J.  J.  Müller  in  diesem  Jahresber.  Bd.  VII  S.  228  f. 
Den  Zeugnissen  Cicero's  ist  nach  Dübi  vor  widersprechenden  Angaben 
Sallust's  fast  überall  der  Vorzug  zu  geben,  da  sich  der  Historiker  Flüchtig- 
keiten und  besonders  chronologische  lrrthümer  zu  Schulden  kommen 
lassU  Werthvolle  Mittheilungen  liefert  dagegen  Sallust  aus  der  Tradi- 
tion, obschon  auch  in  deren  Benutzung  wegen  des  entschieden  tendenziö- 


172 


Römische  Historiker. 


sen  und  apologetischen  Tones,  den  der  Schriftsteller  zu  Gunsten  des  Crassus 
[?]  und  Cäsar  anschlägt,  Vorsicht  geboten  ist.  Dübi  betont  es  (S.  852), 
wie  geschickt  Sallust  40,  6  die  Bemerkung  einfliessen  lasse:  nominal 
(Umbrenus)  socios,  praeterea  multos  cuiusque  generis,  innoxios,  um  die 
später  nicht  zu  verschweigenden  Gerüchte  über  die  Theilnahme  des 
Crassus  und  Cäsar  an  der  Verschwörung  von  vornherein  zu  verdächtigen; 
diese  »Verzahnung«  sei  ein  Beweis  der  historischen  Künstlerschaft  Sal- 
lust's.   Auch  der  Aussage  des  Tarquinius  gegen  Crassus  48,  4  f.  sei  da- 
durch die  Spitze  abgebrochen  [?],  dass  der  äussere  Misserfolg  derselben 
nachdrücklich  hervorgehoben  werde.  Sallust's  Tendenz  sei,  eine  Jugend- 
sünde der  siegreich  gewordenen  demokratischen  Partei  möglichst  zu  ver- 
tuschen und  alle  Schuld  den  verurtheilten  Verschworenen  aufzubürden. 
In  Sallust's  Darstellung  werde  aus  dem  weit  aussehenden  politischen 
und  socialen  Revolutionsplan  Catilina's  und  seiner  Genossen  das  tolle 
Attentat  einiger  verkommenen  Menschen.   Die  Briefe  des  C.  Manlius 
an  Q.  Marcius  und  des  Catilina  an  Q.  Catulus  Cap.  33  und  85  verwende 
Sallust  nur  oratorisch.    Er  betrachte  Catilina  zu  sehr  nur  als  Menschen 
und  zu  wenig  als  Repräsentanten  einer  Partei.   Aber  diese  einseitige 
psychologische  Motivirung  beruhe  wie  andere  historische  Mängel  der 
Schrift  auf  rhetorischen  Vorzügen  derselben.    Nachdem  der  zweimal  in 
steigendem  Masse  gemachte  Revolutionsversuch  des  Winters  66/65  ge- 
scheitert sei,  baue  sich  bei  Sallust  die  eigentliche  Catilinariscbe  Ver- 
schwörung in  wachsenden  Stufen  auf  bis  zu  ihrem  Höhepunkte,  der  An- 
klage Catilina's  im  Senat  durch  Cicero,  um  von  da  in  zwei  Abschnitten 
ihrem  Ende  zuzusinken.   Nach  den  Gesetzen  dieser  an  das  Drama  er- 
innernden Composition  gruppire  der  Schriftsteller  den  überlieferten  Stoff, 
unbekümmert  um  chronologische  Genauigkeit  und  besonders  auf  künst- 
lerische Wirkung  abzielend. 

7)  C.  John,  Sallustius  über  Catilina's  Candidatur  im  Jahre  688: 
Rhein.  Mus.  f.  Philol.  XXXI  401—431. 

John's  Abhandlung  liefert  einen  historischen  Commentar  zu  der 
schwierigen  und  vielbesprochenen  Stelle  18,  3  post  paulo  Catilina  pecu- 
niarum  repetundarum  reus  prohibitus  erat  consulatum  petere,  quod  intra 
legitumos  dies  profiteri  nequiverat.  Die  Zeitbestimmung  post  paulo 
(sc  quam  P.  Autronius  et  P.  Sulla  designati  consules  ambitus  interro- 
gati  poenas  dederant)  enthält  einen  chronologischen  Irrthum,  denn  Ca- 
tilina bewarb  sich  bei  der  ordentlichen  Wahl,  nicht  erst  bei  der  Nach- 
wahl für  das  Jahr  689  (S.  415  f.).  Die  Worte  pecuniarum  repetundarum 
reus  bezeichnen  das  ^tatsächliche  Hinderniss  der  petitio,  indem  Cati- 
lina, bevor  er  zur  eigentlichen  professio  kam,  vom  Consul  L.  Volcatius 
Tullus  nach  dem  Gutachten  eines  consilium  abgewiesen  wurde.  Da  aber 
das  passive  Wahlrecht  nicht  durch  die  blosse  Versetzung  in  den  An- 
klagestand, sondern  erst  durch  die  Constituirung  des  Gerichts  gesetzlich 


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Salltistius. 


173 


aufgehoben  wurde  (S.  426),  und  da  die  aussergewöhuliche  Zurückweisung 
durch  den  die  Wahl  leitenden  Consul  auf  Grund  eines  erst  bevorstehenden 
Repetundenprocesses  dem  Sallust  unbekannt  war,  so  fügte  derselbe  die 
factisch  unrichtige  Erklärung  hinzu:  quod  —  profiteri  nequiverat  (nicht  ne- 
quiverit).  Er  übertrug  nämlich  dieses  Motiv  von  einer  der  späteren  Be- 
werbungen Catilina's  auf  die  688  stattgefundene  (S.  429  f.),  obschon  der 
fragliche  Process  nicht  in  das  Jahr  688,  sondern  erst  in  das  folgende 
Jahr  fällt.   VgL  J.  J.  Müller,  Jahresber.  Bd.  VII  S.  228. 

8)  ConstantinJohn,  Die  Entstehungsgeschichte  der  Catilinari- 
schen  Verschwörung.  Ein  Beitrag  zur  Kritik  des  Sallustius.  Jahrb. 
f.  Phil.  Vül.  Suppl.-Bd.  S.  701—819. 

Wie  in  der  Frage  über  die  Bewerbung  um  das  Consulat  für  691/63 
Wirz  (1864),  so  versucht  jetzt  John  für  die  Genesis  der  Verschwörung 
Catilina's  nicht  durch  Combination  der  Darstellung  Sallust's  mit  den 
übrigen  Berichten,  sondern  durch  Scheidung  der  zweifachen  Ueberliefe- 
rung  bestimmte  historische  Ergebnisse  zu  gewinnen.  Das  erste  Capitel 
(S.  706— 726)  behandelt  die  Verschwörnng  von  688/66  auf  689/65 
und  kommt  zu  dem  der  Angabe  Sallust's  18,  5  widersprechenden  Resul- 
tate, dass  das  Consulat  des  Jahres  689  dem  Sulla  und  Autronius  be- 
stimmt, Catilina  aber  nur  in  untergeordneter  Rolle  betheiligt  war  (S.  712). 
Die  ganze  sogenannte  erste  Catilinarische  Verschwörung  war  nach  John 
(S.  720)  nichts  als  ein  auf  den  Amtsantritt  der  Consuln  geplanter  Hand- 
streich, der  die  Regierungsgewalt  factisch  in  die  Hände  des  Crassus  und 
Cäsar  spielen  sollte.  Das  zweite  Capitel  (S.  726—763)  sucht  die  Frage 
zu  lösen:  Wann  und  wie  ist  Catilina's  Verschwörung  entstan- 
den? Die  Verschwörung  hängt  mit  den  Umtrieben  von  688  nicht  zu- 
sammen (S.  727);  dies  ergiebt  sich  aus  Sallust  selbst,  der  dieselben  18,  1 
nur  beiläufig  berichtet.  Erst  die  Niederlage  Catilina's  bei  der  Bewer- 
bung um  das  Consulat  für  692  war  die  Veranlassung  der  von  ihm  ge- 
stifteten Verschwörung  (S.  755).  Dies  erhellt  im  Gegensatze  zu  Sallust, 
welcher  dieselbe  irrthümlich  in  das  Jahr  690  zurückdatirt ,  schon  aus 
Cicero  's  indirectem  Zeugniss  (S.  739  ff.),  das  aber  noch  durch  eine  Reihe 
directer  Zeugnisse  bestätigt  wird.  Catilina  selbst  giebt  in  dem  von  Sal- 
lust mitgetheilten  Schreiben  an  Catulus  35,  3  seine  wiederholte  Zurück- 
weisung vom  Consulat  als  Beweggrund  des  Versuchs  einer  socialen  Em- 
pörung an.  Hiermit  stimmt  die  Epitome  CII  des  Livius  Uberein,  zu 
deren  Erläuterung  Cassius  Dio  XXXVU  30  dient.  Auch  Vellerns  H  34 
giebt  keine  Andeutung  über  das  Zurückgreifen  der  Verschwörung  in  das 
Jahr  690;  ebenso  wenig  Florus  U  12,  5,  der,  obwohl  sein  bellum  Cati- 
linae  ein  Excerpt  aus  Sallust  ist,  doch  unter  dem  Einfluss  der  Liviani- 
schen  Darstellung  schreibt;  vgl.  auch  Eutrop.  VI  15  (S.  756).  Appian 
bell.  civ.  U  2  hat  richtig  die  Veranlassung  der  Verschwörung  in  der  Er- 
folglosigkeit der  Bewerbungen  Catilina's  erkannt  und  nur  das  übersehen, 


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174 


Römische  Historiker. 


dass  sie  erst  die  Folge  der  Abweisung  bei  der  (von  ihm  übergangenen) 
Bewerbung  für  692  gewesen  ist.  Plut.  Cic.  10  stimmt  zwar  in  der  Datirung 
der  Verschwörung  mit  Sallust  überein,  weicht  aber  in  der  Motivirung 
ab  (S.  757).  In  seiner  wie  in  Appian's  Erzählung  liegt  nur  ein  unglück- 
licher Versuch  vor,  Sallust's  Darstellung  mit  derjenigen  anderer  Quellen 
zu  combiniren,  nach  denen  es  sich  690  nur  um  eine  politische  Revolu- 
tion, für  welche  das  Consulat  des  Catilina  und  Antonius  die  Hauptbe- 
dingung war,  und  erst  im  folgenden  Jahre  um  die  namentlich  auf  die 
Sullanischen  Veteranen  sich  stützende  Verschwörung  handelte  (S.  758). 
Unter  den  einzelnen  Nachweisen  John's  im  zweiten  Capitel  ist  die  nach 
F.  Baur's  Vorgang  gegebene  Darlegung  (S.  749 ff.)  hervorzuheben,  dass 
die  Consularcomitien  für  692  in  den  Juli  des  vorhergehenden  Jahres 
fallen,  und  dass  die  am  ursprünglichen  Wahltermin  gehaltene  Senats- 
sitzung mit  jener,  in  welcher  das  Sc.  ultimum  zu  Stande  kam,  nicht  zu 
combiniren  sei.  Halm,  Einl.  zu  den  Cat.  Reden 10  S.  8  Anm.  45  hat  dieses 
Ergebniss  anerkannt.  Das  dritte  Capitel  (S.  763—819)  bespricht  die  Fol- 
gen und  Bedingungen  von  Sallust's  Anachronismus.  Die  Folgen 
zeigen  sich  insbesondere  in  dem  mehrfach  befremdlichen  Bericht  über 
die  von  Catilina  berufene  Versammlung  vor  den  Consularcomitien  für  691 
Cap.  17—22,  namentlich  in  der  weder  für  diese  Zeit  noch  für  die  von 
Sali.  17,  3  bezeichnete  Zuhörerschaft  passenden  Rede  Cap.  20  (S.  763 ff.); 
ferner  in  der  unvollständigen  Berücksichtigung  der  Zeitgeschichte  und 
in  der  Entstellung  derselben  (S.  768).  Uebergangen  werden  z.  B.  die 
mit  den  Namen  Cäsar  und  Crassus  verknüpften  Vorgänge  vor  den  Co- 
mitien  für  691  (S.  770)  und  die  Begebenheiten  unmittelbar  vor  der  Con- 
sulwahl  für  692  (S.  776).  Missverständlich  ist  die  Darstellung  des  Ver- 
haltens der  Nobilität  Cap.  23  (S.  771),  widerspruchsvoll  die  der  Hand- 
lungsweise Catilina's  24  und  26,  wie  sich  in  dem  26,  1  gebrauchten  ni- 
hilo  minus  verräth  (S.  772  f.).  Auch  die  anachronistische  Versetzung  der 
im  Hause  des  M.  Porcius  Läca  gehaltenen  Versammlung  und  des  darauf 
folgenden  Mordanschlages  auf  Cicero  27,  3  —  28 ,  3  ist  eine  Folge  des 
Irrthums  über  den  Beginn  der  Verschwörung  (S.  778  ff.  803);  ebenso  die 
unrichtige  Motivirung  der  Senatssitzung,  in  welcher  Cicero  seine  erste 
Rede  gegen  Catilina  hielt  (S.  782  ff.).  Möglich  war  jener  Irrthum  einer- 
seits durch  die  fortwährenden  übertriebenen  Aeusserungen  Cicero's,  wel- 
che allmählig  eine  irrige  Meinung  über  den  Umfang  und  die  Ziele  der 
Verschwörung  zu  verbreiten  geeignet  waren,  sowie  in  Folge  der  ziemlich 
gleichzeitigen  Umsturzversuche  des  Crassus  und  Cäsar  (S.  806).  Anderer- 
seits konnte  der  dem  Sallust  eigenthümliche  psychologische  Pragmatis- 
mus (vgl.  5,  7.  14.  3.  15,  4)  und  die  moralisirende  Tendenz  seiner  Ge- 
schichtschreibung eine  solche  Täuschung  fördern.  Nach  Sallust  entsteht 
die  Verschwörung  aus  der  Verworfenheit  und  Herrschsucht  eines  Einzel- 
nen 5,  1  —  6,  stützt  sich  auf  die  allgemeine  Demoralisation  5,  8  f.,  wird 
durch  die  Geldnoth  und  die  Gewissensbisse  des  Urhebers  beschleunigt 


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Sallustius. 


175 


15,  3  f.  und  kommt  zum  Ausbruch,  sobald  derselbe  genug  Anhänger  ge- 
wonnen und  herangebildet  bat  14.  16,  1—4.  So  war  Sallust's  Vorurtheil 
über  die  Ursache  der  Verschwörung  bestimmend  für  die  Meinung  über 
ihren  Anfang.  1 

Seine  Schilderung  der  Periode,  welche  dem  Ausbruche  des  Bürger- 
krieges vorangeht,  hat  nach  John  (S.  811)  für  den  Geschichtsforscher 
nicht  mehr  Werth  als  ein  historischer  Roman.  Erst  von  da  an,  wo 
eigene  Erinnerung  das  mangelhafte  Quellenstudium  theilweise  ersetzen 
konnte,  ist  seine  Erzählung  brauchbar  und  besonders  durch  die  mitge- 
theilten  Briefe  werthvoll.  Der  dem  Sallust  zugeschriebene  Versuch,  unter 
dem  Deckmantel  politischer  Unparteilichkeit  eine  apologetische  Tendenz 
zu  verbergen,  würde  eine  Abgefeimtheit  und  sophistische  Gewandtheit 
voraussetzen,  die  seiner  geistigen  Individualität,  wie  sie  sich  deutlich  in 
seinen  Werken  ausprägt,  durchaus  widerspräche  (S.  810).  Sallust  hat 
seinem  ausgesprochenen  Ziele  (4,  3.  18,  1),  so  wahrheitsgetreu  als  mög- 
lich zu  schreiben,  insoweit  nachgestrebt,  dass  er  in  dem,  was  er  erwähnte, 
wissentlich  die  Wahrheit  nicht  entstellte.  Aber  bei  seiner  Voreingenommen- 
heit für  Cäsar  und  dessen  Partei  -war  eben  eine  völlig  wahrheitsgetreue 
Darstellung  der  Vorgeschichte  Catilina's  für  ihn  schlechthin  nicht  möglich. 

Gegen  diese  Auffassung  wendet  sich  H.  W(ir)z  in  seiner  Bespre- 
chung von  John's  Schrift,  Philol.  Anz.  VU  623-531,  indem  er  behauptet: 
wenn  Sallust  seinen  politischen  und  persönlichen  Sympathien  die  un- 
parteiische Forschung  nur  in  etwas  geopfert  habe,  so  sei  das  vielberu- 
fene quam  verissume  potero  eine  wohlfeile  Redensart;  Sallust  habe  die 
Wahrheit  aus  den  Kreisen  seiner  Partei  erfahren  können;  wenn  er 
sie  nicht  voll  enthüllen  wollte,  so  stehe  er  unter  der  Anklage  tenden- 
ziöser Geschichtsfälschung  <S.  526,  vgl.  529  f.).  —  Im  Uebrigen  schenkt 
Wirz  den  Untersuchungen  John's  seinen  Beifall;  findet  er  doch  hier  mehr- 
fach die  Ansichten  bestätigt,  welche  er  in  der  schon  wiederholt  erwähn* 
ten  Schrift  über  Catilina's  und  Cicero's  Bewerbung  um  den  Consulat  für 
das  Jahr  63  (Zürich  1864)  niedergelegt  hat.  Nur  in  einzelnen  Punkten 
erhebt  er  Widerspruch :  so  gegen  John's  unbedingte  Werthschätzung  des 
Zeugnisses  Sueton's  (S.  722);  gegen  dessen  Ansetzung  der  ersten  Rede 
gegen  Catilina  auf  den  8.  November  (S.  782  ff.  Anm.  52);  gegen  die  Com- 
bination  der  Thatsache  der  sogenannten  freien  Haft  mit  der  Anklage 
de  vi  nach  Dio  XXXVII  31  (S.  790 f.);  gegen  die  Annahme  der  Lesart 
Cic.  Catil.  I  8,  7  ante  diem  VIII  Kai.  Nov.  (S.  790).  Wenn  endlich  John 
(S.  804  Anm.  57)  bei  Sali.  26,  5  consulibus  in  dem  Satze  insidiae  quas 
consulibus  in  campo  fecerat  durch  den  Hinweis  auf  Cic.  Catil.  I  5,  11 
zu  schützen  sucht,  so  erhebt  dagegen  Wirz  (S.  531)  den  Vorwurf  der 
Inconseqnenz;  und  gegen  John's  (S.  804)  Rechtfertigung  des  nämlichen 
Wortes  bei  insidias  tendere  27,  2  bemerkt  Wirz  (a.  a.  0.),  dasselbe  störe 
die  Concinnität  gerade  in  einer  rhetorisch  angelegten  und  durchgeführ- 
ten Stelle. 


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176 


Römische  Historiker. 


9)  [?]  Schliephacke,  Ueber  die  griechischen  Quellen  zur  Cati- 
linarischen  Verschwörung.  Programm  der  Realschule  I.  0.  zu  Goslar 
1877.   37  S.  4. 

In  drei  Abschnitten  handelt  diese  Schrift  über  Appian  (S.  3  —  22), 
Plutarch  (S.  22—31)  und  Dio  (S.  31—37).  Aber  obschon  später  erschie- 
nen als  John  s  Untersuchungen  ist  sie  durch  dieselben  vielfach  überholt. 
An  dieser  Stelle  mag  nur  hervorgehoben  werden,  dass  Schliephacke 
mit  H.  Peter  gegen  Wiedemann  die  Widersprüche  Appian's  mit  Sallust 
nicht  auf  den  Einfluss  einer  anderen  Quelle,  sondern  auf  willkürliche 
Kürzung  und  Umarbeitung  zurückführt  (S.  11  f.  21  f.).  dass  er  für  Plu- 
tarch die  Benutzung  Sallust's  mit  Peter  in  Abrede  stellt  (S.  32),  für 
Dio  aber  eine  directe  Ausbeutung  des  Sallust  neben  der  Hauptquelle 
Livius  annimmt  (S.  32),  wie  auch  John  (S.  811)  thut.  Sallust  schöpfte 
seinerseits,  wie  Schliephacke  ausführt  (S.  12 f.)  vorzugsweise  aus  der 
Erinnerung  und  der  mündlichen  Tradition  und  hat  für  die  Vorge- 
schichte des  Jahres  691/63  wahrscheinlich  keine  literarischen  Quellen 
verwerthet.  Der  sichere  Ton  und  die  Ausführlichkeit  bieten  keine  Ge- 
währ, dass  Sallust's  Erzählung  nicht  auf  Rückschlüssen  beruht  und  ledig- 
lich der  Vorbereitung  des  Lesers  auf  die  kommenden  Ereignisse  dient 

10)  A.  W.  Zumpt,  De  imperatoris  August i  die  natali  fastisqne 
ab  dictatore  Caesare  emendatis  commentatio  chronologica :  Jahrb.  1 
Philol.  Suppl.-Bd.  VII  S.  541-605. 

Zumpt's  Abhandlung,  die  bereits  oben  S.  110  erwähnt  ist,  kommt 
in  diesem  Berichte  nur  soweit  in  Betracht,  als  sie  die  Chronologie  der 
Catilinarischcn  Verschwörung  betrifft  (S.  549  ff.  565—578).  Die  hierfür 
gewonnenen  Ergebnisse  sind  nach  dem  Urtheile  von  Oonstantin  John, 
Jen.  Lit.-Zeit.  1875  No.  27,  nicht  überzeugend.  Der  Beweis,  dass  die 
von  Sallust  36,  2  erwähnte  Senatssitzung,  in  welcher  Catilina  geächtet 
wurde,  auf  den  13.  November  falle  (S.  580),  ist  nicht  geliefert.  Die  auch 
von  Zumpt  (S.  550)  wiederholte  Annahme ,  dass  die  von  Cicero  pro 
Mur.  25,  51  erwähnte  Senatssitzung  mit  der  Cat.  I  3,  7  bezeichneten 
identisch  sei,  ist  unhaltbar  (s.  oben  S.  174),  Die  Ansetzung  der  ersten 
Catilinarischen  Rede  auf  den  7.  November  ist  wenigstens  durch  die  (8.  578) 
vorgeschlagene  Interpunction:  quid?  proxima  quid  superiore  nocte  ege- 
ris?  nicht  gerechtfertigt.   (S.  John,  Entstehungsgesch.  S.  783. 

11)  C.  Hachtmann,  Die  chronologische  Bestimmung  der  beiden 
•     ersten  Catilinarischen  Reden  Cicero's.   Programm  des  Gymnasiums  zu 

Seehausen  1877.    28  S.  4. 

Auch  Hachtmann  datirt  die  bei  Sallust  31,  6  erwähnte  erste  Rede 
Cicero's  gegen  Catilina  vom  7.,  die  zweite  vom  8.  November  und  will 
daher  (8.  19)  Cat.  I  3,  7  die  Worte  quid  proxima  streichen.  Seine  Schrift 
ist  von  A.  Weidner,  Philol.  Anz.  VIII  410—412  besprochen,  Weidner 


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Sallustius. 


177 


hält  Hachtmann's  Resultat  (S.  21  f.),  dass  die  Senatssitzung  am  7.  No- 
vember, die  Zusammenkunft  der  Verschworenen  in  der  vorausgehenden 
Nacht  stattfand,  für  uuumstösslich  sicher,  verwirft  aber  die  von  Hacht- 
maon  gewagte  Athetese  und  erklärt,  es  sei  unter  proxima  noctc  der 
zweite  Theil,  unter  superiore  nocte  der  erste  Theil  der  einen  Nacht  vom 
6.  zum  7.  November  zu  verstehen,  da  nur  proxima  und  superiore  gegen- 
übergestellt, nocte  aber  nicht  wiederholt  werde.  H.  Wirz,  Philol.  Anz.  VIII 
531,  stimmt  Weidner  bei. 

12)  A.  S.  Wesenberg,  Bemaerkninger  til  Texten  i  Sallusts  Ca- 
tilina,  meddelte  af  0.  Siesbye:  Kort  üdsigt  over  det  philologisk-histo- 
riske  Samfunds  Virksomhed  i  Aarene  1874—76.  Kjöbenhavn,  Hoffe'ns- 
berg,  Jespersen  &  Fr.  Traps  Etabl.  1877.   S.  21-23. 

Der  Herausgeber  Siesbye  theüt  mit,  dass  Wesenberg  seine  kriti- 
schen Bemerkungen  zum  Catilina  nach  der  zweiten  Ausgabe  von  Bojesen 
mit  Benutzung  der  ersten  Ausgabe  von  Kritz  und  jener  von  Fibiger 
niederschrieb.  £rst  nachträglich  fand  eine  Vergleichung  dor  Ausgaben 
Yon  Dietsch  (1859)  und  Jordan  (1866)  statt,  in  Folge  deren  dann  man- 
cher Vorschlag  Wesenberg's  unterdrückt  wurde.  So  zu  34,  1  respondet; 
36,  1  C.  Flaminium  Flammam;  50,  4  qui  —  censuerat;  51,  20  (nicht  21) 
possum  equidem.  Die  übrigen  mit  kurzer  Begründung  begleiteteu  Vor- 
schlage sind  im  Folgenden  verzeichnet. 

Einzelne  Stellen  des  Catilina. 

Cat.  3,  5  ac  me  cum  ab  reliquorum  malis  moribus  dissentirem,  ni- 
hilo  minus  honoris  cupido  eadem  qua  ceteros  fama  atque  invidia  vexa- 
bat  A.  Schöne,  Hermes  IX  254,  schlägt  vor,  die  Lesart  von  P  uud 
anderen  guten  Handschriften  (C)  quae  für  qua  herzustellen,  fama  atque 
invidia  als  Ablative  zu  fassen  und  die  erste  Hand  von  P  reliquis, 
welche  erst  in  relicuorum  verändert  ist,  zur  Geltung  zu  bringen.  Aber 
im  Archetypus  stand  gewiss,  wie  ein  Blick  in  den  Apparat  vou  Dietsch 
zeigt,  reliquorum ;  auch  in  P  rührt  die  Correctur  wohl  von  dem  Schreiber 
selbst  her.  Nipperdey,  Opuscula  452 f.,  erklärt  sich  fürKorte's  Lesart 
eadem  que,  quae.  üeber  die  Vermuthung  von  Clason  siehe  oben  S.  161. 

4,  2  statui  res  gestas  populi  Romani  carptim,  ut  quaeque  memoria 
digna  videbantur,  perscribere.  A.  S.  Wesenberg,  Kort  Udsigt  over 
det  philol.-hist.  Samfunds  Virksomhed  1874-1876  8.  21  verlangt  vide- 
batur,  da  es  sich  nicht  um  die  Denkwürdigkeit  jedes  Abschnittes  (jeder 
Episode),  sondern  um  die  jeder  einzelnen  Sache  handle.  Allein  die  über- 
lieferte Lesart  passt  zu  der  Bedeutung  von  carptim,  wie  sie  sich  aus 
Cic  ad  fiam.  V  12,  2.  4.  6.  und  Plin.  ep.  VUI  4,  7  ergiebt.  Von  diesen 
Stellen  aber  haben  die  ersteren  dem  Sallust  vielleicht  vorgeschwebt  und 
ist  die  letztere  sicher  (vgl.  §  3  mit  Cat.  3,  2)  dem  Sallust  nachgeahmt. 

Jtbrtoberieht  fttr  Altarthuou-WUMDachalt  1877.  II.  12 


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178  Römische  Historiker. 

Auch  im  Hinblick  auf  Suet.  de  gramm.  et  rhet.  10  (S.  108,  23  Reiffer- 
scheid) erscheint  die  Aenderung  von  videbantur  nicht  nothwendig. 

5,  1  L.  Catilina  — .  Wesenberg  a.  a.  0.  vermisst  bei  der  ersten 
Nennung  der  Hauptperson  den  Gentilnamen  und  schaltet  daher  Sergius 
vor  Catilina  ein.   Vgl.  aber  Dietsch  (1864)  z.  d.  St. 

6,  3  sed  postquam  res  eoruin  civibus  moribns  agris  aucta  — . 
Robert  Sprenger,  Jahrb.  f.  Philol.  CXV  184,  will  molibus  schreiben, 
das  »Prachtbauten«  bedeuten  soll.  Aber  wenn  dieser  Gebrauch  des  Wor- 
tes bei  Sallust  durch  die  Verweisung  auf  Hör.  carm.  III  29,  10  gesichert 
würde,  so  träfe  Sprenger's  Vermuthung  doch  den  Sinn  nicht,  da  zwischen 
moles  in  diesem  Sinne  und  der  res  Romaua  kein  innerer  Zusammenhang 
besteht.  Die  Zusammenstellung  von  civibus  moribus,  wofür  wiederholt 
nach  geringeren  Handschriften  legibus  moribus  vorgeschlagen  wurde,  ist 
schon  von  Gruter  durch  Hinweisung  auf  Ennius  erläutert  worden;  vgl. 
auch  Cic.  Tusc.  V  2,  5. 

7,  4  iuventus  —  in  castris  per  laborem  usum  militiae  discebat. 
So  schreibt  Jordan3  im  Anschluss  an  P,  indem  er  nur  usu  in  usum 
ändert,  Hans  Wirz,  Zeitschr.  f.  d.  Gymn.-Wesen  XXXI  276,  billigt 
die  gewählte  Lesart,  welche  schon  Ciacconius  und  Ursinus  empfohlen 
hatten,  und  verweist  auf  Caes.  b.  G.  VI  40,  6;  b.  c.  III  84,  3. 

10,  3  igitur  primo  pecuniae,  deinde  imperi  cupido  crevit;  ea  quasi 
materies  omnium  malorum  fuere.  Wesenberg  a.  a.  0.  vermuthet  fuit; 
die  Corruptel  sei  durch  das  kurz  vorhergehende  fuere  veranlasst.  Aber 
Madvig  zu  Cic.  de  fin.  V  10,  28  S.  655 8  schützt  den  überlieferten  Plural, 
da  Sallust  die  Begriffe  avaritia  und  ambitio  scheide.  Vgl.  Badstübner, 
de  Sali,  dicendi  genere  S.  5 f.  Nipperdey,  Opuscula  542 f.,  liest  igitur 
primo  imperii,  deinde  pecuniae  cupido  crevit.  eae  (seil,  cupidi- 
nes)  fuere.  So  soll  dem  Widerspruche  mit  11,  1  sed  primo  magis 
ambitio  quam  avaritia  animos  hominum  exercebat  begegnet  und  eine  Ver- 
letzung des  Gesetzes  der  Attraction  verhütet  werden. 

12,  2  rapere,  consumere,  sua  parvi  pendere,  aliena  cupere,  pudo- 
rem  pudicitiam,  divina  atque  humana  promiscua,  nihil  pensi  neque  mo- 
derati  habere.  Wesenberg  meint,  hinter  pudicitiam  sei  neglegere 
oder  etwas  Aehnliches  ausgefallen.  Die  Ueberlieferung  wird  jedoch 
gesichert  durch  die  Nachahmung  ep.  ad  Caes.  11  7,  8  ibi  omnia  bona 
vilia  sunt,  fides  probitas  pudor  pudicitia. 

12,  4  verum  Uli  delubra  deorum  pietate,  domos  suas  gloria  deco- 
rabant.  Nach  Wesenberg  soll  das  dem  Zusammenhange  nicht  ent- 
sprechende verum,  wofür  man  namque  erwarte,  aus  dem  nahestehenden 
deorum  entstanden  sein. 

13,  1  subvorsos  montis,  maria  constrata  esse.  Als  Beleg  für 
diese  in  den  neueren  Ausgaben  aufgenommene  Lesart  vergleicht  Jon. 
Nep.  Ott,  Jahrb.  f.  Philol.  CXIII  242,  die  bisher  nicht  herbeigezogene 
Stelle  des  Hieronymus  ep.  60,  18  Vall. :  Xerxes  rex  potentissimus,  qui 


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Salluatius. 


179 


subverüt  montes,  maria  constravit  Ueber  die  unmethodische  Behand- 
lung dieser  Stelle  in  L.  Conzen's  Beitr.  zur  Erkl.  des  Sali.  lff.  siehe 
Philol.  Anz.  IX  188. 

13,  2  —  divitiae,  quippe  quas  honest e  habere  licebat,  abuti  per 
turpitudinem  properabant.  Wesenberg  a.  a.  0.  setzt  zwischen  quippe 
und  quas  ein  Komma,  wie  es  bei  Kritz  und  Jacobs  bereits  steht. 

14,  6.  postremo  neque  sumptui  neque  modestiae  suae  parcere. 
Wirz  a.  a.  0.  282  rechtfertigt  modestiae,  das  einen  passenderen  und 
prägnanteren  Sinn  gebe,  gegen  das  von  Madvig  zuversichtlich  empfohlene, 
von  Jordan  erwähnte  molestiae  und  verweist  auf  54,  5  und  Tac  dial.  26. 
Gegen  Madvigs  Vorschlag  habe  auch  ich  mich  ausgesprochen  in  der 
Zeitschr.  f.  d.  Gymn.-Wesen  XXIX  82. 

16,  5  ipsi  consulatum  petenti  magna  spes.  Wesenberg  a.  a.  0. 
verum t hu t .  dass  vielleicht  mit  P  und  anderen  guten  Handschriften  pe- 
tendi  zu  schreiben  sei,  und  beruft  sich  auf  seine  Bemerkung  zu  Liv. 
XXXVII  16,  13  Tidskrift  for  Phüol.  og  Pädag.  X  208.  Aber  schon  Ciac- 
conius  und  Ursin us  haben  petendi,  wofür  man  adipiscendi  erwarten  müsste, 
verworfen. 

18,  3  quod  intra  legitumos  dies  protiteri  nequiverit.  Diese  in 
den  besten  Handschriften  überlieferte,  von  Mommsen,  Rom.  Staatsrecht  I 
411  Anm.  2  (8  486  Anm.  1)  erläuterte,  von  Jordan  beibehaltene  Lesart 
verwirft  Wirz  a.  a.  0.  273  aus  inneren  Gründen  und  schreibt  im  Ein- 
klang mit  John  (s.  oben  S.  173)  nequiverat,  wie  auch  bei  Kritz,  Fa- 
bri,  Linker  und  Jacobs  steht  Nipperdey,  Opuscula  452  und  534  Anm., 
verwirft  mit  Dietsch  den  ganzen  Satz  als  Einschiebsel.  Ueber  Hell« 
wig's  Ansicht  vgl.  oben  S.  162. 

19,  1  quod  eum  infestum  inimicum  Gn.  Pompeio  cognoverat.  We- 
senberg  a.  a.  0.  möchte  mit  geringeren  Handschriften  und  älteren 
Ausgaben  inimicumque  schreiben,  da  inimicum  als  Substantiv  keinen 
Dativ  regiere.  Vielleicht  sei  inimicum  auch  nur  Glossem  zu  infestum. 
Das  Letztere  findet  0.  Siesbye  wenig  wahrscheinlich. 

20,  2  spes  magna,  dominatio  in  manibus  frustra  fuissent.  Wesen- 
berg a.  a.  0.  22  meint,  da  hier  von  spes  magna  zu  dominatio  keine 
Steigerung  stattfinde,  so  sei  mit  geringeren  Handschriften  dominatio- 
nis  zuschreiben.  In  der  besseren  Ueberlieferung  sei  -nis  vor  in  leicht 
ausgefallen. 

20,  10  victoria  in  manu  vobis  est  So  schreibt  Jordan,  bemerkt 
aber  dazu,  dass  die  Lesart  geringerer  Handschriften  in  manibus  est  viel- 
leicht richtig  sei.  Vgl.  dagegen  Wirz  a.  a.  0.  281  f.  Ich  habe  die  Stelle 
bereits  oben  S.  158  besprochen. 

22,  2  aperuisse  consilium  suum  atque  eo  dictitare  fecisse.  We- 
senberg  a.  a.  0.  liest  idque  eo  [dictitare]  fecisse.  Er  meint,  dass 
dictitare  und  seine  Varianten  auf  die  Lesart  dictain  rem  zurückweisen, 
dass  aber  dies  nur  Glosse  zu  idque  gewesen  sei,  wie  statt  atque  herge- 

12* 


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180 


Römische  Historiker. 


stellt  werden  müsse.  Schon  Selling  hat  dictitare  gestrichen  und  Pal- 
merius  hat  idque  gelesen.  Vgl.  oben  S.  162.  Chr.  £.  Krämer,  Emendatt. 
Sali.  1,  vermuthet  dictitarent  eam  rem  fecisse,  indem  er  di elitärem 
von  Pal  merius  entlehnt  und  eam  rem,  das  Madvig  durch  Emeudatkm 
gewann,  einschiebt;  dictitarent  wird  als  Wiederaufnahme  des  vorherge- 
henden qui  dicerent  erklärt.  Vgl.  Philol.  Anz.  VIII  139.  Ritschl's  Ver- 
muthung  zu  dieser  Stelle  ist  wie  die  zu  53,  5.  39,  2.  57,  4  in  den  Opus- 
cula  III  818-823  abgedruckt  (1877). 

23,  4  quae  quoque  modo  audiorat.  Nipperdey,  Opp.  458,  be- 
merkt, dass  Mommsen's  richtige  Gonjectur  quo  quo  modo  schon  in  ge- 
ringeren Handschriften  stehe. 

26,  5  neque  insidiae,  quas  consulibus  in  campo  fecerat,  prospere 
cessere.  Da  vorher  §  1  gesagt  ist:  omnibus  modis  insidias  parabat  Ci- 
ceroni,  so  hält  Nipperdey,  Opp.  452,  die  Worte  in  campo  für  über- 
flüssig und  unzulässig  und  daher  wie  Linker  den  ganzen  Satz  quas 
consulibus  in  campo  fecerat  für  eingeschoben.  Dagegen  meint 
Meusel,  Berl.  Jahresb.  UI  219,  es  könne  recht  wohl  besonders  erwähnt 
werden,  dass  Catilina  auch  am  Wahltage  noch  einen  Angriff  auf  Cicero 
beabsichtigt  hatte. 

27,  3  coniurationis  prineipes  convocat  per  M.  Porcium  La e eam. 
Zur  Rechtfertigung  des  handschriftlichen  per  citirt  Jordan9  44,  1  und 
Acta  fr.  arv.  a.  224  p.  CCXII1  s.  Henzen.  Dagegen  fordert  Wirz  a.  a.  0. 
285  wegen  des  gleich  folgenden  ibique,  dass  durch  die  Präposition  der 
Ort  der  Versammlung  bezeichnet  werde,  und  wiederholt  daher  seinen 
Vorschlag  convocat  <(ad>  M.  Porcium  Laecam. 

29,  1  rem  ad  senatum  refert,  iam  antea  volgi  rumoribus  exagita- 
tam.  Da  rem  exagitare  nicht  bedeuten  kann  »eine  Sache  eitrig  behan- 
deln«, so  vermuthete  Körte  exagitatum,  was  Wesenberg  a.  a.  0. 
für  richtig  erklärt.  Aber  da  der  Senat  die  Sache  jedenfalls  nicht  erst 
durch  das  Stadtgespräch  erfahren  hatte,  so  meint  Nipperdey,  Opp.  453, 
es  müsse  heissen  agitatam. 

30,  3  in  Apuliam  circumque  ealocamissi  — .  Wesenberg  empfiehlt 
Körte' s  Vorschlag  circumque  [ea]  loca  »die  umliegenden  Orte«  und  ver- 
weist für  den  adjectivischen  Gebrauch  von  circum  auf  Liv.  XLII  45,  1. 

31,  5  sicut  iurgio  lacessitus  foret.  So  schreibt  Jordan8  zweifelnd, 
während  er  früher  si  geschrieben  hatte.  Da  in  P1  si  von  erster  Hand 
geschrieben  ist,  so  folgt  Wirz  a.  a.  0.  278  diesem  Zeugniss. 

31,  7  Catilina  —  postulare  a  patribus  coepit,  —  ne  existumarent 
sibi  patricio  homini,  cuius  ipsius  atque  maiorum  pluruma  benincia  in 
plebem  Kornau  am  essent,  perdita  re  publica  opus  esse.  Wesen  berg 
a.  a.  0.  findet  die  Worte  in  plebem  R.  in  Catilina's  Hund  nicht  geeig- 
net und  will  daher  mit  Gruter,  welchem  Kritz,  Dietsch,  Linker  und 
Jacobs  gefolgt  sind,  in  populum  Romanum  (P.  R.)  oder  in  rem  pu- 
blic am  (R.  P.)  schreiben. 

32,  l  quod  neque  insidiae  consuli  procedebant  — .  Nipperdey, 


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Sallustius. 


181 


Opp.  452,  hält  co ns tili  für  ein  Einschiebsel,  was  schon  Dietsch  (1867) 
praef.  V  angedeutet  hat,  Mensel,  Berl.  Jahresb.  III  219,  bezweifelt 

35,  3  non  quin  aes  alienum  meis  nominibns  ex  possessionibus  sol- 
vere  possem,  at  alienis  nominibus  liberalitas  Orestillae  suis  filiaeque  co- 
piis  persolveret.  So  schreibt  Jordan  nach  seiner  früheren  Vermuthung, 
deren  Richtigkeit  er  jedoch  selbst  praef. 8  XI  bezweifelt.  Wirz  a.  a.  0. 
274  folgt  der  ersten  Hand  in  P»,  welche  non  quin  —  solvere  possem  et  — 
schrieb.  Ebenso  liest  Nipperdey,  Opp.  453,  und  erklärt:  aes  alienum 
meis  nominibus  und  alienis  nominibus  sind  beides  Schulden  des  Catilina, 
»Schulden  auf  meinem  Namen t  und  »Schulden  auf  fremdem  Namen«. 
Mensel,  Berl.  Jahresb.  HI  219,  stimmt  zu.  Ueber  Hellwigs  Meinung 
s.  oben  S.  162  f. 

35,  6  nunc  Orestillam  commendo  tnaeque  fidei  trado.  eam  ab  in- 
juria defendas.  Wesenberg  a.  a.  0.  möchte  mit  Cod.  Havn.  I  trado 
<nt)  eam  schreiben  oder  nach  trado  nur  Komma  setzen,  so  dass  der 
folgende  Conjunctiv  von  dem  in  commendo  und  trado  liegenden  Begriff 
einer  Bitte  abhängig  zu  denken  wäre. 

36,  5  tanta  vis  morbi  ac  veluti  tabes  — .  Gegen  diese  von  Jordan 
aufgenommene  Vermuthung  Haupt's  (abgedruckt  Opuscula  I  209)  schützt 
Nipperdey,  Opp.  458,  die  Ueberlieferung  atque  uti  durch  den  Hin- 
weis auf  Festüs  S.  359  uti  tabes  plerosque  civium  animos  invaserat. 

37,  7  praeterea  iuventus  —  urbanum  otium  ingrato  labori  praetu- 
lerat.  Da  mit  diesen  Worten  eine  neue  Art  von  Leuten  hinzugefügt 
werde,  welche  den  Stadtpöbel  vermehrten  (§  5  Romam  —  confluxerant), 
was  von  den  §  6  deinde  —  sperabat  Bezeichneten  nicht  gelte,  und  da 
auf  diese  die  Bemerkung  §  7  a.  E.  eos  atque  alios  omnis  malum  publi- 
cum alebat  nicht  anwendbar  sei,  so  soll  nach  Nipperdey,  Opp.  454, 
der  ganze  §  7  praeterea  —  alebat  vor  den  §  6  deinde  —  spera- 
bat gestellt  werden.  Die  §  6  Erwähnten  seien  auch  §  8  in  den  Worten 
homines  egentis,  mal is  moribus,  maxima  spe  zuletzt  bezeichnet.  Dagegen 
bemerkt  Meusel,  Berl.  Jahresb.  HI  219 f.,  treffend:  Sallust  wolle  gar 
nicht  von  den  Leuten  sprechen,  die  den  Stadtpöbel  vermehrten,  sondern 
nur  den  Satz  §  4  urbana  plebes  -  praeceps  erat  begründen.  Die  Be- 
merkung §  7  a.  E.  beziehe  sich  auch  auf  die  §  6  Bezeichneten.  Hätte 
Sallust  §  8  die  vorher  genannten  drei  Klassen  von  Leuten  in  entsprechen- 
der Folge  bezeichnen  wollen,  so  hätte  er  homines  malis  moribus  vor 
egentis  setzen  müssen.  Die  von  Nipperdey  vorgeschlagene  Umstellung 
sei  also  unnöthig. 

39,  2  ipsi  innoxii  —  agere  ceterosque  iudiciis  terrere,  quo  plebera 
in  magistratu  placidins  tractarent.  Ueber  die  Auffassung  von  Conzen, 
Beitr.  zur  Erkl.  des  Sali.  S.  5  ff.  s.  oben  8.  167.  Nach  dem  von  demselben 
a.  a.  0.  mitgetheilten  Vorschlage  [A.J  Weidner's  wäre  quo  aus  quom 
verderbt  und  hätte  die  Stelle  den  Sinn:  »alle  übrigen  schreckten  sie 
durch  Anklagen,  während  sie  (ipsi)  das  Volk  gelinder  behandelten«. 


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182 


Römisch*  Historiker. 


40,  2  plerisquc  —  notus  erat  atque  eos  noverat.  Wesenberg's 
Vermnthung  a.  a.  0.  atque  ^ipse^  eos  ist  wohl  überflüssig,  obschon  sich 
dafür  lug.  70,  1  et  ipse  eum  suspiciens  anführen  Hesse. 

40,  3  at  ego,  inquit,  -  rationem  ostendara,  qua  tanta  ista  mala 
effugiatis.  haec  ubi  dixit.  Wesenberg  vermuthet  hoc.  Auch  dies  er- 
scheint nicht  nothwendig,  wenn  auch  nur  auf  e'inen  Gedanken  zurückge- 
wiesen wird.  Denn  Sallust  sagt  ad  hoc,  um  die  Fortsetzung  der  Rede 
einzuleiten  wie  Cat.  30,  6.  31,  8.  44.  6.  lug.  49,  4,  ohne  Rücksicht  auf 
den  Umfang  des  vorhergehenden  Theiles  derselben;  also  auch  wohl  haec 
ubi  dixit  ohne  solche  Rücksicht  wie  Cat  59,  1,  vgl.  lug.  64,  3. 

41,  5  legatis  praeeepit  ut  —  simulent.  Das  früher  nach  Linker 
aufgenommene  praeeipit  hat  Jordan2  durch  das  handschriftliche  prae- 
eepit ersetzt,  dagegen  lug.  13,  6,  wo  zwar  nicht  alle,  aber  doch  die 
meisten  und  besten  Codd.  praeeepit  bieten,  praeeipit  geschrieben.  Vgl. 
Wirz  a.  a.  0.  277. 

42,  2  quos  ante  Ca  tili  na  dimiserat.  Wesenberg  will  mit  einigen 
Handschriften  {  paulo  V  ante  lesen,  da  nach  seiner  Ansicht  kein  Ab- 
schreiber dieses  Wort  aus  sich  selbst  hinzugesetzt  hätte. 

43,  1  Lentulus  cum  ceteris  —  constituerant.  Wesenberg  möchte 
mit  einigen  Handschriften  constituerat  lesen;  der  Sinn  sei:  »Lentulus 
hatte  mit  den  übrigen  verabredet«,  nicht:  »Lentulus  und  die  übrigen 
hatten  beschlossen«.   So  tibersetzt  aber  Cless. 

43,  1  cum  Catilina  in  agrum  Faesulanum  cum  exercitu  venisset 
So  schreibt  Jordan  im  Texte  nach  der  sicher  verderbten  Ueberlieferung, 
während  er  in  den  Noten  die  Conjcctnren  von  Dietsch  Carsulanum  (wo- 
für dieser  später  Trossulanum  vorschlug)  und  von  R.  Rauchenstein  Aesu- 
lanum  anfuhrt.  Wirz  a.  a.  0.  284  erneuert  seinen  früheren  Vorschlag 
in  agrum  suburbanum,  vgl.  Cic.  p.  Mur.  39,  85  in  agros  suburbanos 
advolabit.  Es  ist  aber  wenig  wahrscheinlich,  dass  daraus  durch  Corruptel 
der  überlieferte  Ortsname  entstanden  wäre. 

44,  3  Lentulus  cum  eis  T.  Volturcinm  quendam  Crotoniensem  mittit, 
ut  Allobroges  —  confirmarent.  Wesenberg  a.  a.  0.  schlägt  Cortonen- 
som  vor,  da  bei  den  älteren  Autoren  die  Form  Crotoniates  gebraucht 
werde  und  da  es  wahrscheinlicher  sei,  dass  derjenige,  welcher  mit  den 
Allobrogern  abgesandt  wurde,  aus  Etrurien  war.  Aber  schon  Plut.  Cic.  18 
nennt  TVrov  revä.  hffozwvtdryv. 

45,  1  praetoribus  imperat,  ut  —  Allobrogum  comitatus  deprehen- 
dant.  Da  nur  von  einem  Gefolge  die  Rede  sei,  will  Wesenberg 
a.  a.  0.  23  comitatum  lesen.  Durch  die  von  Fabri  angefahrten  Stel- 
len wird  der  hier  stehende  Pluralis  allerdings  nicht  gerechtfertigt.  Doch 
vgl.  Dietsch  (1864)  z.  d.  St. 

47,  2  Cinnam  atque  Sullam  antea,  se  tertium  esse.  Wesenberg 
hält  es  für  unzweifelhaft,  dass  fuisse  hinter  antea  ausgefallen  sei,  und 
verweist  auf  Cic.  Cat.  IH  4,  9.    Aber  lug.  81,  2  wird  dem  Leser  eine 


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Sallustius. 


183 


ähnliche  Ergänzung  wie  hier  zugemuthet.  Siesbye's  Bedenken  gegen 
diese  Parallelstelle  entbehrt  der  Begründung. 

48,  1  plebs       quae  primo  —  bello  favebat,  mutata  mente  Cati- 
linae  consilia  execrari.   Wesenberg  verlangt  faverat. 

48,  6  senatus  decernit,  Tarquini  indicium  falsum  videri  eumquc  in 
vincnlis  retinendum  neque  amplius  potestatera  faciundara,  nisi  de  co  in- 
dicaret,  cnius  consilio  tantara  rem  esset  mentitus.   Nachdem  die  Sena- 
toren die  Angabe  des  Tarquinius  für  falsch  erklärt  hatten,  konnten  sie 
ihm  nicht  die  Möglichkeit  weiterer  (von  vornherein  unglaubwürdiger) 
Mittheilungen  eröffnen,  wenn  er  aussagen  würde,  von  wem  er  zu  jener 
Angabe  getrieben  worden  sei.   Auch  müsste  in  diesem  Falle  indicassot 
stehen.    Vielmehr  sollte  Tarquinius  weiterhin  das  Wort  nur  dazu  erhal- 
ten, um  auszusagen,  wer  ihn  zu  der  falschen  Angabe  veranlasst  habe. 
Daher  glaubt  Wesenberg,  dass  nisi  <ut>  de  eo  indicaret  gelesen 
werden  müsse.   Doch  lässt  sich  wohl  auch  der  tiberlieferte  Text  in  dem 
Sinne  fassen:  nur  wenn  Tarquinius  aussage,  wer  hinter  ihm  stehe, 
solle  er  das  Wort  (nämlich  zu  dieser  Erklärung)  erhalten. 

49,  1  —  inpellere  potuere  schreibt  Jordan2  nach  den  Hand- 
schriften, nachdem  er  früher  nach  Priscian  I  539  (impelli  quivit)  inpellere 
quivere  geschrieben  hatte. 

50,  3.  4  consul  —  convocato  senatu  refert  — .  sed  eos  paulo  ante 
frequens  senatus  iudieaverat  contra  rem  publicam  fecisse.  tum  D.  Iunius 
Silanus  -  .  Wesenberg  erinnert,  dass  die  Worte  sed  —  fecisse  als 
Parenthese  zu  betrachten  sind,  da  das  den  folgenden  Satz  eröffnende 
tum  nicht  etwas  mit  iudieaverat  Gleichzeitiges  einfuhrt,  sondern  auf  re- 
fert zurückweist. 

51,  8  nam  si  digna  poena  -  reperitur,  novom  consilium  adprobo:  sin 
magnitudo  sceleris  —  exuperat,  eis  utendura  censeo  quae  legibus  con- 
parata  sunt.  Wesenberg  vermuthet  comparatac  und  beruft  sich  auf 
§  40.  Dort  ist  aber  nicht  von  poenae  legibus  comparatae,  sondern  von 
leges  paratae  die  Rede. 

51,  27  omnia  mala  exempla  ex  rebus  bonis  orta  sunt,  sed  ubi  im- 
perium  ad  ignaros  [eiusl  aut  minus  bonos  pervenit,  novom  illud  exem- 
plum  ab  dignis  et  idoneis  ad  indignos  et  non  idoneos  transfertur.  Das 
in  geringeren  Handschriften  fehlende,  von  Gruter  verworfene,  seit  Körte 
ausgeschiedene  und  erst  durch  Dietsch  wieder  aufgenommene  rebus 
wird  von  R[udolf]  Schöll  im  Hermes  XI  332ff.  als  ungehörig  erwiesen, 
da  schon  das  folgende  novom  illud  exemplum  die  Erwähnung  von  bona 
exempla,  nicht  von  bonae  res  voraussetze.  Das  zwar  entbehrliche,  aber 
nicht  anstössige  eius,  das  in  V  und  von  erster  Hand  in  P  überliefert 
ist,  behält  Schöll  bei.  Da  der  mit  sed  bezeichnete  Gegensatz  durch  die 
Anlehnung  an  den  einen  Begriff  bonis  nur  ungenügend  motivirt  sei,  so 
wird  et  ubi  vorgeschlagen;  denn  neben  der  allgemeinen  Behauptung 
omnia  —  sunt  könne  die  speciellere  ubi  —  transfertur  nur  parallel  und 


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184 


Römische  Historiker. 


selbständig  stehen,  wie  sich  auch  aus  der  §§  28—41  von  beiden  Sätzen 
gemachten  Anwendung  ergebe. 

51,  89  Graeciae  morem  imitati  verberibus  animadvortebant  in  civis, 
de  condemnatis  summ  um  supplicium  sumebant.  Schöll  a.  a.  0.  334  ff. 
sucht  darzuthun,  dass  die  vielberufenen,  von  Bietseh  getilgten,  von  Dö- 
derlein  transponirten  Worte  Graeciae  morem  imitati  an  ihrer  Stelle 
unentbehrlich  sind.  Sie  gehören  noch  zur  Beweisführung  für  §  36  potest 
alio  tempore  — .  Der  Redner  zeigt,  dass  auch  die  Einführung  der  Prngel- 
und  Todesstrafe  aus  der  Entartung  eines  bonum  exemplum,  nämlich  der 
Nachahmung  fremder  Einrichtungen,  hervorgegangen  sei  und  dass  die 
Vorfahren  nach  schlimmen  Erfahrungen  jene  gar  nicht  nationalrömische 
Praxis  wieder  aufgegeben  hätten.  Ein  Irrthum  des  Autors  ist  es  aller- 
dings, wenn  mit  anderen  Bestimmungen  der  Zwölftafelgesetze  auch  die- 
jenigen über  die  Todesstrafe  auf  griechisches  Vorbild  zurück  geführt 
werden ;  vielleicht  folgte  Saliust  hierin  der  Schrift  Varro's  de  gente  po- 
puli  Romani. 

51,  42  qui  ea  bene  parta  vix  retinemus.  Wesenberg  a.  a.  0. 
will  ea,  woran  wegen  der  Beziehung  auf  imperium  längst  Anstoss  ge- 
nommen wurde,  streichen,  obschon  er  es  schwer  findet  zu  sagen,  wie 
dasselbe  in  den  Text  kam. 

52,  11  hic  mihi  quisquam  mansuetudinem  et  misericordiam  nomi- 
nal. Emil  Wörner,  Jahrb.  f.  Philol.  CXIII  242 f.,  fasst  den  Satz  als 
rhetorische  Frage,  wie  lug.  14,  17  an  quoquam  mihi  adirc  licet. 

52,  35  Gatilina  cum  exercitu  faucibus  urget,  alii  intra  moenia  at- 
que  in  sinu  nrbis  sunt  hostes.  Sowohl  gegen  Linker's  gewagte  Aen- 
derungen  als  auch  gegen  die  Lesart  des  V  in  sinu  (ohne  urbis)  verthei- 
digt  F.  Vogel,  Acta  sem.  Erlang.  I  359 f.  die  Lesart  von  P  und  anderen 
guten  Handschriften,  indem  er  als  neues  Beweismoment  die  wiederholte 
Nachahmung  bei  Hegesippus  anfahrt   Vgl.  auch  oben  S.  159. 

53,  5  res  publica  magnitudine  sua  imperatorum  atque  magistratuum 
vitia  sustentabat  ac,  sicuti  effeta  parente,  multis  tempestatibus  haud 
sane  quisquam  Homae  virtute  magnus  fuit.  So  schreibt  Jordan,  indem 
er  die  kaum  verständliche  Lesart  der  besseren  Handschriften  effeta  pa- 
rentum  ablehnt  und  die  Emendationsversuche  von  Dietsch  (1859.  64)  effeta 
aetate  und  von  Ritsehl  (s.  jetzt  Opp.  HI  818)  effeta  vi  in  der  Note  anführt. 
Wirz  a.  a.  0.  283  fügt  esset  vor  effeta  ein  und  supplirt  als  Subject 
aus  dem  Vorhergehenden  res  publica  (oder  civitas),  streicht  dagegen 
parentum,  das  er  als  Rest  einer  Glosse  betrachtet. 

55,  3  est  in  carcere  locus  quod  Tu! Hanum  appellatur,  ubi  paulu- 
lum  ascenderis  ad  laevam,  circiter  duodeeim  pedes  humi  depressus. 
Zu  der  im  kritischen  Apparat  angeführten  Lesart  der  geringeren  Hand- 
schriften descenderis  fügt  Jordan9  die  Bemerkung:  fortasse  recte; 
in  seiner  Topogr.  der  Stadt  Rom  I  1,  505  verspricht  er,  auf  die  Beschrei- 
bung des  Tullianum  bei  Saliust  in  der  zweiten  Abtheilung  einzugehen. 


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Sallustius. 


185 


55,  6  vindices  rernm  capitalium  hat  Jordan  beibehalten, 
citirt  aber  jetzt  Korte's  Vorschlag,  die  Worte  auszuscheiden.  Dem  gegen- 
über verweist  Wirz  a.  a.  0.  284  zur  Rechtfertigung  und  Erklärung  der- 
selben auf  Mommsen,  Röm  Staatsrecht  II  559  (nicht  859). 

55,  6  dignum  moribus  factisque  suis  exitium  vitae  invenit.  Aus 
dem  Sprachgebrauche  Oberhaupt  und  insbesondere  aus  ähnlichen  Stellen 
bei  den  Nachahmern  des  Sallust  Augustinus  und  Hegesippus  schliesst 
Vogel  a.  a.  0.  361,  dass  mit  einigen  Handschriften  ex i tum  vitae  zu 
lesen  sei.  Die  häufige  Verwechslung  in  den  Handschriften  erklärt  sich 
leicht;  ein  interessantes  Beispiel  derselben  citirt  Vogel  aus  dem  Cod. 
Cassell.  des  Hegesippus  I  35,  5  hunc  exitium  tulit. 

59,  2  planities  erat  inter  sinistros  montis  et  ab  dextera  rupe  aspera. 
Wesenberg  a.  a.  0.  liest  mit  einem  der  geringeren  Codd.  rupem  aspe- 
ram ,  woraus  die  Lesart  rupe  aspera  der  meisten  und  besten  Handschriften 
leicht  entstanden  sei.  Natürlich  könne  Sallust  auch  rupes  asperas  ge- 
schrieben haben,  aber  jedenfalls  sei  ein  Accusativ  grammatisch  noth wendig. 

59,  3  ipse  cum  libertis  et  calonibus  propter  aquilam  adsistit  We- 
senberg fordert  libertinis,  da  bei  libertis  gewiss  suis  stehen  müsste. 

61,  2  quem  quisque  vivos  pugnando  locum  ceperat,  eum  amissa  anima 
corpore  tegebat.  Aus  der  verschiedenen  Wortstellung  in  den  Handschriften, 
aus  der  Nachahmung  bei  Florus  II  12,  12  (und  bei  Justinus  IX  3,  10)  und 
aus  dem  Citat  in  den  Lucanscholien  S.  195,  8  Usener  glaubt  Vogel  a.  a.  0. 
322 f.  auf  die  Unächtheit  des  Wortes  vivos  schliessen  zu  dürfen,  die 
schon  Wasse  und  Körte  in  ähnlicher  Weise  zu  begründen  suchten. 

Aus  dem  Journal  des  russischen  Ministeriums  der  Volksaufklärung 
erschien  eine  Auswahl  philologischer  Aufsätze  in  drei  Bänden  1874-76, 
die  mir  nicht  zugänglich  war.  Es  findet  sich  darin  eine  Untersuchung 
Cui  inscripta  sit  Catilinae  epistola  (Sali.  Cat.  35),  wie  ich  aus  dem  Literar. 
Centralbl.  1876  No.  27  S.  892  ersehe. 

Iugurtha. 

1)  C.  Sallusti  Crispi  de  bello  Iugurthino  über.  Texte  revu  et  an- 
note*  par  P.  Thomas.  Möns,  Hector  Manceaux,  Imprimeur-äditeur. 
Bruxellcs,  Librairie  Henri  Manceaux  1877.  XU.  166  S. 

Die  vorliegende  Ausgabe  gehört  zur  Collection  nationale  d'ouvrages 
ä  l'usage  de  lenseignement  moyen  und  wird  dadurch  in  ihrer  Anlage 
und  Durchfuhrung  bestimmt.  Der  Text  ist  im  Wesentlichen  nach  Jor- 
dan's  zweiter  Ausgabe  gestaltet,  für  den  Commentar  sind  die  Anmer- 
kungen von  Jacobs  ausgebeutet;  doch  hat  sich  der  Herausgeber  seine 
Selbständigkeit  durchaus  zu  wahren  gewusst.  Die  sachliche  Erklärung 
ist  möglichst  kurz  gefasst,  die  sprachlichen  Erläuterungen  sollen  auch 
den  individuellen  Stil  des  Sallust  zum  Verständniss  des  Lesers  bringen. 
Vorangestellt  ist  ausser  einer  Notice  sur  Salluste  (8.  VII-  IX)  und  einem 
Sommaire  de  la  guerre  de  Iugurtha  (S.  X  -  XH)  eine  Uebcrsicht  De 


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Römische  Historiker. 


quelques  particularitäs  orthographiques  et  lexigraphiques  qui  se  rencon- 
trent  fröquemment  dans  Salluste  (S.  vi).  Es  werden  hier  übrigens  nur 
wenige  Punkte  besprochen;  denn  in  der  Hauptsache  folgt  Thomas  aus 
äusseren  Gründen  der  in  den  lateinisch-französischen  Schulwörterbüchern 
üblichen  Orthographie.  Hiervon  abgesehen  sind  die  Abweichungen  der 
neuen  Ausgabe  vom  Texte  Jordan's  in  einer  Appendice  critique  verzeich- 
net, worüber  ich  mich  in  der  Jen.  Lit.-Zeit.  1877  No.  31  ausgesprochen 
habe.  Ich  erwähne  hier  nur  die  vereinzelte  Herstellung  archaistischer 
Formen  3,  1  eis  als  Nom.  Sing,  und  17,  5  arborei  als  Dativ,  sowie  die 
nur  durch  geringere  Handschriften  überlieferte,  von  Mommsen  bestrittene 
Ergänzung  73,  7  sed  paulo  <ante  senatus  Metello  Numidiam>  de- 
creverat.  Die  Anführung  der  übrigen  beachtenswerthen  Aenderungen 
behalte  ich  der  nachfolgenden  Uebersicht  vor. 

2)  H.  F.  Pelham,  The  chronology  of  the  Iugurthine  war:  Journal 
of  Philology.  Vol.  VII  No.  13,  91-94. 

Die  von  Mommsen,  Röm.  Gesch.8  U  146,  und  im  Hermes  I  427  f. 
begründete,  in  die  Ausgaben  von  Jacobs  und  Thomas  übergegangene 
Annahme,  dass  die  beiden  numidischen  Feldzügo  des  Metellus  von  109/8 
nach  108/7  zu  verlegen,  die  des  Marius  106/5  anzusetzen  seien,  wird 
von  Pelham  bekämpft.  Dieselbe  sei  von  zwei  unwahrscheinlichen  Vor- 
aussetzungen abhängig:  nämlich  erstens,  dass  Marius  die  letzten  sechs 
Monate  des  Jahres  108  in  Numidien  als  Legat  des  Metellus  zubrachte, 
während  es  doch  wahrscheinlich  sei,  dass  er  sich  in  Rom  aufhielt;  zwei- 
tens, dass  die  Nachricht  von  der  Best  immung  des  Marius  zum  Oberfeld- 
herrn in  Numidien  sechs  bis  sieben  Monate  brauchte,  um  Metellus  zu  er- 
reichen (S.  94).  Aber  indem  Pelham  der  gewöhnlichen  Ansicht  folgt, 
dass  Iugurtha  schon  im  Frühling  106  ausgeliefert  worden  sei,  muss  er 
weiter  annehmen,  dass  Marius  noch  länger  als  ein  Jahr  mit  der  Reor- 
ganisation von  Numidien  beschäftigt  war.  Unter  diesem  Gesichtspunkte 
würde  die  Niederlage  des  Q.  Caepio  nicht,  wie  Sallust  114,  1  sagt,  mit 
der  Gefangennahme  Iugurtha's,  sondern  mit  der  Nachricht  von  seiner 
bevorstehenden  Ankunft  in  Rom  zusammenfallen.  Wie  man  sieht,  kann 
Pelham  ebenso  wenig  als  Mommsen  dem  Autor  den  Vorwurf  chronolo- 
gischer Ungenauigkeit  ersparen.  Und  dass  auch  in  der  Annahme  eines 
so  langen  Aufenthaltes  des  Marius  in  Numidien  und  einer  Verlängerung 
seines  Commandos  für  die  Jahre  106  und  105  bei  dem  Fehlen  jeglicher 
Nachricht  hierüber  einige  Schwierigkeit  liegt,  hat  Pelham  selbst  nicht 
verkannt. 

Einzelne  Stellen  des  Iugurtha. 

1,  4  ubi  per  socordiam  vires  tempus  ingenium  diffluxere.  C.  C.  Cor- 
nelissen,  Mnemosyne  N.  S.  III  73,  vermuthet  impetus  statt  tempus 


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Sallnstius. 


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and  verweist  auf  Cic.  ad  fara.  VIIT  2,  2.  Vell.  II  55.  Aber  Sallust  ge- 
braucht impetus  sonst  nicht  im  übertragenen  Sinne. 

3,  1  quoniam  neqne  virtuti  honos  datur,  neque  Uli,  quibus  por 
fraudem  [iis]  fuit,  tuti  -  sunt.  T.  J.  Haibertsraa,  Mnemosyne  N.  S.  V 
331,  liest  per  fraudem  partus  fuit.  Es  bedarf  aber  keines  solchen 
Zusatzes. 

4,  4  profecto  existumabunt  me  magis  raerito  quam  ignavia  indi- 
cium  animi  mei  mutavisse.  Cornelissen,  Mnem.  III  73,  verlangt  ma- 
gis maerore  quam  ignavia,  indem  er  auf  die  Worte  §9  verweist  dum 
me  civitatis  morum  piget  taedetque,  die  aber  doch  den  gewünschten  Be- 
griff nicht  enthalten. 

4,  5  saepe  ego  audivi  Q.  Maxumum  P.  Scipionem,  praeterea  civi- 
tatis nostrae  praeclaros  viros  solitos  ita  dicere.  Halbertsma,  Mnem.  V 
331  fordert  die  Einfügung  von  multos  vor  praeterea  unter  Verweisung 
auf  die  ähnlichen  Stellen  Cat.  22,  3.  40,  6.  47,  1,  oder  auch  von  alios, 
wie  lug.  60,  6.  84,  1. 

9,  3  statimque  eum  adoptavit  Krämer,  Emendatt.  Sali.  5,  sucht 
den  Widerspruch  mit  11,  6  durch  die  wenig  einleuchtende  Aenderung 
ita  denique  zu  heben. 

10,  1  in  regnum  meum  aeeepi  und  10,  3  per  regni  fidem  will 
Krämer  a.  a.  0.  6  ohne  stichhaltigen  Grund  durch  in  regiam  meam 
und  per  regiam  fidem  ersetzen. 

10,  2  meque  regnumque  meum  gloria  honoravisti.  So  schreibt 
Jordan8  wie  früher,  citirt  aber  jetzt  Dieck,  De  ratione  cett  35,  der 
wie  Weinhold,  Quaestt.  Sali.  206,  für  die  Lesart  des  V  oneravisti  spricht. 
Weitere  Momente  zur  Rechtfertigung  dieser  Lesart  bietet  H.  Wirz, 
Zeitschr.  f.  d.  Gymn.-W.  XXXI  278. 

11,  8  ea  modo  cum  animo  habere.  Cornelissen,  Mnem.  III  74, 
will  cum  animo  trahere  lesen  wie  93,  1,  was  schon  Putschius  empfahl. 
Aber  ähnliche  Wendungen,  die  zum  Theil  auch  vereinzelt  sind,  sprechen 
gegen  eine  Aenderung.   Vgl.  Kritz  und  Fabri  z.  d.  St. 

13,  1  Adherbalem  omnisque,  qui  sub  imperio  Micipsae  fuerant, 
metns  invadit.  in  duas  partis  discedunt  Numidae.  P.Thomas  in  seiner 
Ausgabe  transponirt  Adherbalem  metus  invadit;  omnesque  qui  fue- 
rant in  duas  partis  discedunt  Numidae.  Die  Umstellung  erscheint  aber 
unnötbig,  da  die  Furcht  vor  Iugurtha  ebenso  gut  das  Motiv  des  An- 
schlusses an  ihn  als  an  seinen  Gegner  sein  konnte.  Vgl.  auch  Jen.  Lit.- 
Zeit.  1877  No.  31. 

14,  3  vellem  potius  ob  mea  quam  ob  maiorura  meorum  benificia 
possem  a  vobis  auxilium  petere.  Für  diese  schon  früher  bevorzugte,  von 
P  und  V  abweichende  Lesart  verweist  Jordan3  auf  24,  9  und  findet 
den  Beifall  von  Wirz  a.  a.  0.  285,  da  possem  auch  durch  P1  geschützt 
werde.  Allein  die  Parallelstelle  ergibt  nur,  dass  possem  stehen  könnte, 
wenn  es  am  sichersten  überliefert  wäre.  Die  Uebjrlieferuug  aber  beur- 


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Römische  Historiker. 


theilt  richtig  Nipperdey,  Opp.  178,  indem  er  sagt,  dass  V,  wie  er  sonst 
das  Geläufige  vorziehe,  so  auch  hier  posse  neben  vellem  geschrieben 
habe,  und  zeigt,  dass  posse  me,  wie  P  und  die  meisten  Handschriften 
bieten,  richtig  sei;  auch  in  P1  sei  ja  statt  possem,  wie  zuerst  irrthüm- 
lich  geschrieben  war,  posse  me  hergestellt 

14,  11  (me)  nihil  minus  quam  vim  aut  bellum  expectantem  in  im- 
perio  vostro,  sicut  videtis,  extorrem  patria  domo,  inopem  et  coopertum 
miseriis  effecit,  ut  ubivis  tutius  quam  in  meo  regno  essem.  L.  Hellwig, 
Zur  Synt.  des  Sali.  I  17  Anm.  1,  nimmt  eine  Lücke  an,  die  sich  etwa  so 
ausfüllen  Hesse:  expectantem  <(aggreditur  et  cum  proelio  devic- 
tum  cogeret  vorsari}>  in  imperio  vostro  — .  Folgt  man  der  Interpre- 
tation von  Kritz,  Fabri  und  Jacobs,  so  bedarf  es  der  Annahme  einer 
Lücke  nicht 

14,  21  quod  utinam  —  aliquando  aut  apud  vos  aut  apud  deos  inmor- 
talis  rerum  humanarum  cura  oriatur:  ne  ille  —  gravis  poenas  reddat 
J.  K.  Whitte,  Opuscula  philol.  ad  Madvigium  missa  (Hauniae  1876)  89, 
fordert  gegen  die  Ueberlieferung  mit  Körte  und  Kritz  reddet,  was  je- 
doch nach  der  von  Fabri  und  Jacobs  gegebenen  Erklärung  unnöthig 
erscheint. 

19,  3  secundo  mari  prima  Cyrene  est.  M.  GL  Gertz,  Studia  cri- 
tica  in  Sen.  dial.  (Havniae  1874)  148,  entscheidet  sich  für  secundum 
mare,  wie  vor  ihm  Palmerius. 

26,  3  uti  quisque  armatus  obvius  fuerat.  So  schreibt  Jordan9 
nach  P  und  mehreren  guten  Handschriften,  während  er  früher  nach 
anderen  armatis  schrieb.  Aus  inneren  Gründen  stimmt  Wirz  a.  a.  0. 
276  bei. 

32,  1  Haec  atque  alia  huiuscemodi  saepe  in  .  .  .  dicendo  — .  Jor- 
dan8 vermuthet,  dass  in  der  Lücke,  auf  welche  die  Lesart  der  guten 
Handschriften  indicendo  schliessen  lässt,  contione  gestanden  habe. 
Thomas  hat  nach  eigener  Conjectur  disserundo  aufgenommen.  Jor- 
dan hatte  früher  saepius  dicundo  geschrieben,  worin  Dietsch  und  Jacobs 
ihm  folgten.   Eine  sichere  Entscheidung  ist  nicht  möglich. 

34,  1  ac  tametsi  multitudo  —  vehementer  accensa  terrebat  eum 
clamore  voltu,  saepe  inpctu  atque  aliis  omnibus  quae  ira  fieri  amat.  vicit 
tarnen  inpudentia.  Thomas  schreibt  quae  ira  volgus^  fieri  amat  und 
beruft  sich  dafür  auf  das  Citat  bei  Quint.  IX  3,  17  vulgus  amat  fieri. 
Aber  schon  die  veränderte  Wortstellung  deutet  darauf  hin,  dass  Quin- 
tilian  aus  dem  Gedächtniss  citirt.  Daher  kann  aus  seinen  Worten  nicht 
geschlossen  werden,  dass  er  vulgus  im  Texte  bei  Sallust  fand,  sondern 
nur,  dass  er  multitudo,  wofür  er  ungenau  vulgus  sagt,  als  Subject  zu 
amat  fasste. 

35,  5  deinde,  nbi  res  postulabat,  insidias  tendit.  Hellwig,  Zur 
Synt.  des  Sali.  I  17  Anm.  2,  bezweifelt,  dass  ubi  hier  als  relatives  Ad- 
verb (in  örtlicher  Bedeutung)  zu  fassen  sei,  und  meint,  vielleicht  sei 


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Sallustius. 


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ati  res  postulabat  zu  schreiben.  Dieselbe  Vermuthung  hegte  im  Hin- 
blick auf  52,  5  schon  Nipperdey,  ohne  sie  jedoch  (soviel  mir  bekannt 
ist)  zu  veröffentlichen. 

38,  2  ita  delicta  occultiora  fuere.  Jordan3  bemerkt  nach  der 
Angabe  von  Wirz  (1867),  dass  in  P  ursprünglich  occultaret  stand.  Dies 
und  die  ebenso  unannehmbare  Ueberlieferung  in  P1  delicto  occultiori 
mit,  sowie  der  «Anstoss,  den  die  von  Jordan  aufgenommene  Lesart 
besserer  Handschriften  fuere  erregt,  veranlassen  Wirz  a.  a.  0.  275,  den 
Satz  mit  Dietsch  und  Linker  als  eingedrungene  Interlinearglosse  zu 
streichen. 

88,  10  quae  quamquam  gravia  et  üagiti  plena  erant,  tarnen  quia 
mortis  metu  mutabantur,  —  pax  convenit.  So  schreibt  Jordan*  mit 
den  guten  Handschriften,  während  er  früher  unter  Hinweisung  auf  Tac. 
Hist.  H  76  metu  nutabant  schrieb.  Doch  deutet  er  in  der  Note,  wo 
unter  den  zahlreichen  Conjecturen  nur  die  von  Dietsch  und  von  mir  an- 
geführt sind,  noch  Zweifel  an  der  Richtigkeit  der  Ueberlieferung  an. 
Thomas  hat  seine  Vermuthung  quia  mortis  metus  intentabatur  in 
den  Text  gesetzt,  indem  er  Tac.  Ann.  I  39  vergleicht.  Mehr  Wahr- 
scheinlichkeit hat  der  Vorschlag  von  Wirz  a.  a.  0.  277  quia  mortis  metu 
aestumabantur;  vgl.  or.  Macri  19.  Wenn  übrigens  Wirz  bemerkt, 
das  einzige  Bedenken  gegen  den  Vorschlag  von  Gehlen  und  Freudenberg 
metiebantur  liege  in  dem  Wechsel  des  Subjects,  so  verweise  ich  da- 
gegen auf  meine  Exercitatt.  Sali.  36. 

41,  l  mos  partium  popularium  etfactionum  — .  So  liest  Jordan9 
zweifelnd  nach  besseren  Handschriften,  während  er  frühe,  mit  G ruter 
popularium  weggelassen  hatte.  Das  in  P  und  anderen  Codd.  neben  factio- 
num  überlieferte  Glossem  senatores  (senatorum,  senatorium,  senatus)  lässt 
vennuthen,  dass  auch  popularium  nicht  von  Sallust  herrührt.  Vergl.  die 
Erläuterungen  von  Wirz  a.  a.  0.  278. 

41,  7  penes  eosdem  aerarium  provinciae  magistratus  gloriae  trium- 
phique  erant.  Den  von  Bernays  und  Bergk  angefochtenen  Plural  glo- 
riae schützt  Jordan3  durch  die  Vergleichung  von  Cornif.  III  6,  10. 
7, 14  potestates  gloriae.  Ueber  die  metonymische  Bedeutung  von  gloriae 
a.  Wirz  a.  a.  0.  283. 

43,  1  Metellus  et  Silanus  consules  designati  provincias  inter 
se  partiverant.  Die  in  der  ersten  Ausgabe  aufgenommene  Conjectur  von 
Mommsen,  Herrn.  1430,  de  senatus  sententia  hat  Jordan1  unter  Hin- 
weisung auf  dessen  Köm.  Staatsr.  I  487  aus  dem  Text  entfernt.  Dies  hat 
auch  Nipperdey,  Opp.  543,  gefordert. 

45,  1  Met  eil  um  —  sapientem  vir  um  fuisse  comperior:  tanta  tem- 
perantia  inter  ambitionem  saevitiamque  moderutum.  Gornelissen, 
Mnem.  III  74,  vermuthet  cauta  temperantia  inter  remissionem  — . 
Aber  weder  cautus  noch  remissio  findet  sich  sonst  bei  Sallust,  der  dafür 
providens  und  mansuetudo  et  misericordia  gebraucht  hat 


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Römische  Historiker. 


47,  2  huc  consul  simul  temptandi  gratia  et  si  paterentur  oppor- 
tunitates  loci  praesidium  inposuit.  Gegenüber  der  besten,  von  Jordan 
bewahrten  Ueberlieferung  schreibt  Thomas  simul  tentandi  gratia  si  pa- 
terentur et  opportunitate  loci  — .  Thomas  beruft  sich  auf  Roersch; 
aber  opportunitate  vermuthete  schon  Gruter  und  auch  die  Umstellung 
von  et  beruht  auf  alter  Conjectur.  Letztere  und  das  von  Pl  gebotene 
opportunitatis  billigt  Wirz  a.  a.  0.  283f. 

47,  2  ratus  —  frequentiam  negotiatorum  et  conmeatu  i  u N  atu- 
ra m  exercitum  et  iam  parat  i>  rebus  munimento  fore.  Die  früher  abge- 
lehnte Vermuthuug  von  Ursinus,  welche  Madvig  wieder  empfahl,  hat 
Jordan9  statt  des  handschriftlichen  commeatum  iuvaturum  in  den  Text 
gesetzt. 

48,  3  Collis  oricbatur  in  inmensum  pertingens.  Krämer,  Eraendatt 
Sali.  7,  vermuthet  in  flumcn  vors  um  pertingens,  was  schon  im  Phüol. 
Anz.  VIII  139  als  willkürlich  abgewiesen  worden  ist 

49,  4  cum  interira  Metellus,  iguarus  hostium,  monte  degredie&s  cum 
exercitu  conspicatur.  Durch  die  Yergleichung  des  activen  ludificare 
36,  2  und  der  passiv  gebrauchten  Form  ludificati  50,  4  deutet  Jordan9 
an,  dass  er  conspicatur,  wozu  man  ein  Object  vermisst,  in  passivem  Sinne 
fasst.    Dagegen  erklärt  sich  Wirz  a.  a.  0.  285. 

53,  5  quamquam  itinere  atque  opere  castrorum  et  proelio  fessi  erant 
So  schreibt  Jordan31,  indem  er  das  in  den  guten  Handschriften  neben 
fessi  Uberlieferte  laetique  als  einen  durch  das  folgende  instructi  inten- 
tique  veranlassten  Zusatz  mit  Linker  tilgt,  während  er  früher  die  Lesart 
der  interpolirten  Handschriften  fessi  lassique  aufgenommen  hatte.  Tho- 
mas behält  fessi  laetique  bei. 

53,  7  strepitu  velut  hostes  adventare  -  .  Wirz  a.  a.  0. 282  bezeichnet 
die  von  Körte  und  Madvig  vorgeschlagene  Streichung  des  von  Jordan 
beibehaltenen  adventare  als  evidente  Emendation.  ich  habe  mein  Be- 
denken dagegen,  Zeitschr.  f.  d.  Gymn.-W.  XXIX  82,  angedeutet. 

54,  1.  2  hortatur  —  fore.  et  tarnen  interim  transfugas  —  misiu  In 
der  guten  Ueberlieferung  fehlt  et.  Jordan9  hat  es  im  Hinblick  auf  39,  2. 
Hist.  fr.  Vat.  1,  18  hinzugesetzt. 

61,  2  ceterum  exercitum  iu  provinciam,  quae  proxuma  est  Numi- 
diae,  hiemandi  gratia  conlocat.  Die  Vermuthung  der  Bipontina,  O.  M. 
Müller's  und  Mommsen's  qua  erwähut  Jordan9  nur  in  der  Note;  Wirz 
a.  a.  0.  284  erklärt  sich  gegen  dieselbe. 

62,  9  quam  gravis  casus  in  servitium  ex  regno  föret.  Cornelissen, 
Mnem.  IH  74,  tilgt  in  und  fasst  casus  im  Sinne  von  calamitas,  cx  im 
Sinne  von  post.  Aber  dass  die  überlieferte  Lesart  insulsa  et  inficeta.  sei, 
ist  nicht  bewiesen. 

63,  4  plerisque  faciem  eius  ignorantibus ,  faule  notus  per  omnis 
tribus  declaratur.    Hellwig,  Zur  Synt.  des  Sali.  I  18,  ergänzt  «<faraa 


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Sallustius.  191 

fmk  notus.  Wenn  aber  ein  Gegensatz  zu  faciem  noth  wendig  erscheint, 
so  empfiehlt  sich  doch  eher  der  auch  von  Thomas  angenommene  Vor- 
schlag von  Palmerius  f actis  oder  der  von  Bflhren9  acie. 

63,  6  tarnen  is  ad  id  locorum  talis  vir  —  adpetere  non  audebat. 
Selbst  wenn  das  Bedenken  von  Krämer,  Emendatt.  Sali.  7,  gegen  Ulis 
w  begründet  wäre,  so  würde  doch  das  von  ihm  vorgeschlagene  umilis 
vir  weder  auf  Marius  anwendbar,  noch  dem  Sprachgebrauche  des  Sallust 
angemessen  sein.  Vor  adpetere  haben  manche  Handschriften  consulatum ; 
Halbertsma,  Mnem.  V  332,  liest  araplissimum  honorem  petere  — . 

63,  7  novos  nemo  tarn  clarus  —  erat,  quin  is  indignus  illo  honore 
et  quasi  pollutus  haberetur.  Da  nicht  indignus,  wohl  aber  pollutus  zu 
einem  neuen  Subjecte  (honor)  gehört,  so  erwartet  man  die  Andeutung 
desselben  vor  dem  letzteren  Prädicat.  Hellwig  a.  a.  0.  36  schiebt 
daher  hic  ein.  Leichter  ist  es  wohl,  wie  ich  Exercitatt.  Sali.  31  vor- 
schlug, das  vor  indignus  stehende  is  vor  pollutus  zu  transponiren. 

64,  6  quia  diuturnitate  belli  res  familiaris  conruperant  Jordan8 
folgt  der  Lesart  von  PP1  quia,  während  er  früher  mit  geringeren  Hand- 
schriften quod  geschrieben  hatte. 

70,  2  —  hominem  nobilem,  magnis  opibus,  carum  aeeeptumque 
popularibus  suis.  Gegen  die  von  Fabri,  Linker  und  Gerlach  beibehaltene 
Ueberlieferung  darum  aeeeptumque  hat  Jordan  mit  den  meisten  Heraus- 
gebern die  durch  analoge  8tellen  12,  3  und  108,  1  belegte  Vermuthung 
Ton  Colerus  carum  aeeeptumque  aufgenommen.  Vogel,  Acta  sem.  Er- 
lang. I  347,  vertheidigt  darum  besonders  durch  Hinweisung  auf  die 
Nachahmung  ep.  ad.  Caes.  117,6  (vgl.  I  2,  2). 

74,  3  Numidis  in  omnibus  proeliis  magis  pedes  quam  arma  tuta 
sunt.  Diese  von  Jordan  beibehaltene  Lesart  des  P  und  anderer  guten 
Handschriften  verwirft  Wirz  a.  a.  0.  274  aus  inneren  Gründen  und  mit 
Rücksicht  auf  P1  (Numidas  —  tuta)  und  folgt  der  Lesung  Numidas 
-  tutata  sunt. 

78,  2  quorum  proxuma  terrae  praealta  sunt,  cetera,  uti  fors  tulit, 
alta  alia  alia  in  tempestate  vadosa.  Die  von  Gornelisseu,  Mnem.  III 
74,  vorgeschlagene  Einfügung  eines  zweiten  alia  zwischen  alta  und  alia 
findet  9ich  schon  in  (P1  und)  geringeren  Handschriften  und  ausser  bei 
Kritz  und  Fabri  auch  in  den  neueren  Ausgaben.  Cornelissen's  Bedenken 
gegen  in  tempestate,  das  von  einem  ineptus  sciolus  herrühren  soll, 
sind  nicht  Oberzeugend. 

79,  1  non  indignum  videtur  egregium  atque  mirabile  facinus  duo- 
rum  Carthaginiensium  memorare.  Für  mirabile,  wie  nach  der  besten 
Ueberlieferung  die  neueren  Herausgeber  ausser  Dietsch  schreiben,  ent- 
scheidet sich  auch  Vogel  a.  a.  0.  362  nach  Erwägung  der  Stelle  selbst 
und  der  Nachahmungen. 

80,  4  Bocchus  initio  huiusce  belli  legatos  Romain  miserat  foedus 
et  amicitiam  petitum,  quam  rem  opportunissumam  iueepto  beilo  pauci 


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Römische  Historiker. 


impediverant.  Mit  Benützung  der  Schreibung  (vielmehr  Verschreibungt 
in  P  incepto  belli  liest  Halbertsma,  Mnem.  V  338,  opportunissimam 
ad  incerta  belli  und  vergleicht  Liv.  XXX  2,  6. 

84,  2  auxilia  a  populis  et  regibus  sociisque  arcessere.  Die  von 
Siesbye  und  Madvig  empfohlene  Tilgung  von  que  billigt  Wirz  a.  a.  0. 
282.  Meine  abweichende  Ansicht  habe  ich  in  der  Zeitschr.  f.  d.  Gymn.-W. 
XXIX  82  ausgesprochen. 

85,  3  neque  me  fallit,  quantum  cum  maxumo  benificio  vostro  negoti 
sustineam.  Jordan  bemerkt  in  der  Note,  die  Lesart  des  Psustineo  sei 
vielleicht  richtig;  Wir  z  a.  a.  0.  281  erklärt  sie  für  einen  Schreibfehler. 
Krämer,  Emendatt.  Sali.  3,  glaubt  hier  wie  an  mehreren  anderen  Stellen 
den  Indicativ  vertheidigen  zu  können;  vgl.  Philol.  Anz.  VIH  139. 

85,  10  quaeso,  reputate  cum  animis  vostris,  num  id  mutare  melius 
sit,  siquem  ex  illo  globo  nobilitatis  —  mittatis,  hominem  —  nullius  sti- 
pendi:  scilicet  ut  —  sumat  aliquem  ex  populo  monitorem  offici  sui.  ita 
plerumque  evenit  ut  quem  vos  imperarc  iussistis,  is  imperatorem  alium 
quaerat.  In  der  Note  deutet  Jordan  Madvig's  Interpunction  an:  —  me- 
lius sit.  si  quem  —  —  stipendi,  scilicet  —  —  sui:  ita  .  Ich  habe 

diesen  Vorschlag  von  Madvig  abgelehnt,  Zeitschr.  f.  d.  Gymn.-W.  XXIX 
82;  auch  Wirz  a.  a.  0.  282  weist  ihn  mit  treffenden  Gründen  zurück. 

85,  17  quodsi  iure  me  despiciunt,  faciant  idem  maioribus  suis.  So 
schreibt  Jordan3  unter  Zustimmung  von  Wirz  a.  a.  0.  277  nach  V 
und  anderen  Handschriften  (darunter  P l),  während  er  früher  nach  P  und 
anderen  faciunt  geschrieben  hatte. 

85,  27  nam  me  quidem  —  nulla  oratio  laedere  potest  quippe  vera 
necesse  est  bene  praedicent,  falsa  vita  moresque  mei  superant  Hal- 
bertsma, Mnem.  V  333,  liest  gegen  PV  mit  einigen  Handschriften  vera 
(sc.  oratio)  —  praedicet,  falsam  —  und  vermuthet  respuunt  statt 
superant,  indem  er  auf  Gic.  p.  Mur.  35,  74  verweist. 

85,  29  —  cicatrices  advorso  corpore.  Gegen  diese  von  Jordan 
angenommene  Ueberlieferung  in  P  und  den  meisten  Handschriften  der 
besseren  Klasse  sucht  Vogel,  Acta  sem.  Erlang.  I  362,  die  nach  Dietsch 
auch  von  Weinhold,  Dieck  und  Anhalt  bevorzugte  Lesart  in  V  und  an- 
deren Handschriften  advorso  pectore  als  die  richtige  zu  erweisen. 

88,  4  ita  Iugurtham  aut  praesidiis  nudatum,  si  ea  pateretur,  ....  aut 
proelio  certaturum.  Jordan8  glaubt,  dass  in  der  von  ihm  angedeuteten 
Lücke  etwa  in  manus  venturum  wie  89,  2  gestanden  habe.  Wirz 
a.  a.  0.  278  findet  die  Ergänzung  sehr  unwahrscheinlich  und  will,  falls 
es  zu  schwierig  scheint  aus  dem  folgenden  Futurum  ein  fore  zu  nuda- 
tum zu  suppliren,  nach  dem  Vorschlage  von  Kritz  nudatum  <(iri)>,  si 
lesen.   Uebrigens  hat  Kritz  selbst  (1856)  seinen  Vorschlag  fallen  lassen. 

89,  7  idque  ibi  ut  in  omni  Africa,  qua  proeul  a  mari  incultius 
agebant,  eo  facilius  tolerabatur  — .  So  schreibt  Jordan8  statt  id  ubi- 


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Sallustius. 


193 


que  (ibique)  et  und  (hierin  mit  Linker  zusammentreffend)  statt  quae  — 
agebat.    Gegen  beide  Aenderungen  erklärt  sich  Wirz  a.  a.  0.  279. 

92,  5  erat  inter  ceteram  planitiem  mons  —  in  inmensum  editus 
uno  perangusto  aditu  relicto:  nara  omnis  natura  velut  opere  atque  con- 
9ulto  praeceps.  Nipperdey,  Opp.  454,  behauptet,  nara  bringe  die  fol- 
genden Worte  in  Widerspruch  mit  den  vorhergehenden;  er  tilgt  daher 
nam  und  zieht  uno  perangusto  aditu  relicto  zum  Folgenden,  worin  sich 
ihm  W.  Hirschfelder  in  der  6.  Ausgabe  von  Jacobs  anschliesst. 

92,  7  iter  castellanorum  angustum  admodura,  utrimque  praecisura 

 vineae  cum  mgenti  periculo  frustra  agebantur    Jordan*  deutet 

im  Texte  eine  Lücke  an  und  bemerkt  dazu,  dass  vielleicht  das  praecisae 
der  Handschriften  beizubehalten  und  mehreres  ausgefallen  sei.  Da  in 
P  praeciseauineae  steht,  so  vermuthet  Wirz  a.  a.  0.  279  —  praecisura. 

ea>  vineae  —  .  Ebenso  schreibt  Thomas  in  seiner  Ausgabe. 

93,  3  ubi  postquam  solitudinem  intellexit,  more  ingeni  humani  cu- 
pido  difficilia  faciundi  ....  et  forte  in  eo  loco  grandis  ilex  coaluerat 
inter  saxa.  Die  von  Jordan»  bezeichnete  Lücke,  in  welcher  nach  seiner 
Meinung  etwa  intentius  eniti...  gestanden  haben  könnte,  ist  in  den 
besseren  Handschriften  durch  die  Worte  animum  vertit  (in  P  und  anderen 
animum  advortit)  ausgefüllt.  Jordan  hält  dies  nur  für  eine  Wiederholung 
ans  der  kurz  vorhergegangenen  Stelle  animum  advortit  inter  saxa.  Wirz 
a.  a.  0.  279  glaubt,  dass  animum  vortit  einen  passenden  Sinn  gebe. 
Thomas  hat  das  von  Jacobs  vermuthete,  aber  nicht  in  den  Text  gesetzte 
animum  invasit  aufgenommen. 

93,  8  itaque  ex  copia  tubicinum  et  cornicinum  numero  quinque 
quam  velocissumos  delegit  et  cum  eis  praesidio  qui  forent  quattuor 
centuriones.  Krämer,  Emendatt.  Sali.  8,  entscheidet  sich  für  die  Festhal- 
tung der  auch  von  Jordan2  im  Texte  wiedergegebenen  Ue b erlief erung 
und  für  die  Beziehung  der  Worte  cum  eis  auf  die  folgenden  praesidio 
qui  forent,  so  dass  damit  milites  bezeichnet  wären.  Wirz  a.  a.  0.  285 
hält  eis  (iis,  his)  für  den  Rest  von  paucis  expeditis  oder  nur  paucis. 

94,  1  Uli,  qui  e  centuriis  erant,  praedocti  — So  schreibt 
Jordan  nach  P,  billigt  aber  praef.2  VIII  die  Vermuthung  eines  seiner 
Zuhörer,  welcher  den  Relativsatz  als  Glossem  betrachtete.  Auch  Tho- 
mas hat  denselben  eingeklammert  Wirz  a.  a.  0.  284  erklärt  sich  jedoch 
dagegen. 

95,  3  litteris  Graecis  et  Latinis  iuxta  atque  doctissumi  eruditus —. 
Seine  in  der  ersten  Auflage  vorgeschlagene,  schon  früher  von  Bursian 
gefundene  Conjectur  doctissumi,  die  den  Beifall  von  Madvig  und  Nip- 
perdey, Opp.  455,  fand,  hat  Jordan2  in  den  Text  gesetzt.  Wirz 
a,  a.  0.  280  schützt  das  überlieferte  doctissume  mit  ausführlicher  Be- 
gründung; auch  Thomas  hat  das  Adverb  beibehalten.  Vogel,  Acta 
sein.  Erlang.  I  363,  wagt  mit  Rücksicht  auf  Hegesippus  I  38,  11  eruditi 
Latinis  iuxta  et  Graecis  litteris  die  Vermuthung,  bei  Sallust  sei  iuxta 

J*hr*  be rieht  «r  AHertbamawlsseni.eha(t  1877.  II.  13 


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Römische  Historiker. 


durch  doctissume  erklärt  worden,  und  nachdem  diese  Glosse  in  den 
Text  gedrungen,  sei  auch  atque  hinzugetreten. 

Die  folgenden  Worte  schreibt  Nipperdey  a.  a.  0.  so:  animo  in- 
genti,  cupidus  voluptatum,  sed  gloriae  cupidior  (otio  luzurioso  esse;  ta- 
rnen ab  negotiis  numquam  voluptas  remorata)  [nisi  quod  de  uxore  potuit 
honestius  consulij;  facundus,  callidus,  sed  amicitia  facilis,  ad  dissimu- 
landa  negotia  altitudo  ingeni  incredibilis  ~,  indem  er  otio  —  remorata 
als  Parenthese,  nisi  —  consuli  als  fremdes  Einschiebsel  betrachtet,  sed 
statt  et  schreibt,  da  facilis  zu  callidus  im  Gegensatze  steht;  endlich  mit 
geringeren  Handschriften  dissimulanda  setzt,  da  das  besser  überlieferte 
simulanda  nicht  zur  altitudo  ingeni  passt.  Krämer,  Emendatt.  Sali.  0, 
nimmt  vor  nisi  quod  eine  Lücke  an  und  will  moliunda  statt  simulanda 
lesen;  vgl.  Philol.  Anz.  VIII  139. 

97,  5  denique  Romani  veteres  novique  et  ob  ea  scieutes  belli  — , 
Die  Ueberlieferung  hat  Jordan1  mit  einem  Kreuze  vor  veteres  bezeichnet 
und  dazu  bemerkt,  vielleicht  sei  quod  erant  scientes  belli  zu  schreiben, 
doch  könne  auch  vor  et  ob  mehreres  ausgefallen  und  die  Lücke  durch 
veteres  novique  ausgefüllt  worden  sein.  Ein  ähnliches  Verfahren  setzt 
Jordan  auch  sonst  voraus,  s.  oben  93,  3  und  unten  100,  1.  Thomas 
hat  mit  einer  Umstellung  geschrieben  veteres  et  ob  ea  scientes  belli  no- 
vique, was  schon  wegen  des  hinkenden  Rhythmus  misföllt  und  darum 
dem  Tra  Imposit  in ns vorschlage  Wölfflin's  novi  veteresque  nachsteht.  Con- 
zen,  Beitr.  z.  Erkl.  des  Sali.  14,  vermuthet  eique  iam  statt  et  ob  ea, 
traut  aber  seinem  Vorschlage  selbst  nicht  und  fuhrt  noch  die  Conjectur 
von  A.  Weidner  navique  an,  die  bereits  Waase  gefunden,  aber  wieder 
verworfen  hatte;  vgl.  Philol.  Anz.  IX  189. 

99,  1  milites —  portis  erumpere  iubet.  Das  in  geringeren  Hand- 
schriften fehlende  Verbum  hatte  Jordan  früher,  vermuthlich  als  Wieder- 
holung des  kurz  vorhergehenden  iubet,  gestrichen. 

99,  3  ita  cunctos  strepitu  clamore,  nullo  subveniente,  nostris  in- 
stant ibus  tumultu  formidine  t  error  quasi  vecordia  ceperat.  So  schreibt 
Jordan8,  während  er  früher  terrore,  wie  die  Handschriften  bieten,  mit 
Dietsch  ausgeschieden  hatte.  Jordans  Emendation  terror  bat  bei  Wirz 
a.  a.  0.  279  Zustimmung  gefunden.  Auch  Thomas  hat  terror  aufge- 
nommen, dagegen  tumultu  formidine  als  Glosseme,  die  aus  53,  7  und 
72,  2  entstanden  seien,  getilgt,  was  nicht  geboten  erscheint. 

100,  1  Dein  Marius,  uti  coeperat  in  hiberna  ....  propter  con- 
meatum  in  oppidis  maritumis  agere  decreverat.  In  P  ist  ceperat.  hyberna 
übergeschrieben;  Jordan9  meint,  die  Worte  coeperat  in  hiberna, 
die  er  im  Texte  mit  einem  Kreuze  bezeichnet,  seien  nur  zur  Ausfüllung 
der  Lücke  aus  97,  3  geschöpft,  und  lehnt  praef.  XI  Nipperdey 's  Emen- 
dation ab.  Nipperdey,  Opp.  454,  nimmt  nämlich  an,  dass  die  Ueber- 
lieferung richtig,  nur  nam  hinter  hiberna  ausgefallen  sei,  und  schreibt 
daher:  Dein  Marius,  uti  coeperat,  in  hiberna:  ^namV  propter  commea- 


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Sallustius. 


195 


tum  —  decreverat.  Für  die  Auslassung  des  Verbums  der  Bewegung 
verweist  er  auf  seine  Beispielsammlung  zu  Tac.  Ann.  IV  57.  Wirz 
a.  a.  0.  281  scheint  beizustimmen.  Thomas  hat  nam  von  Nipperdey 
übernommen,  aber  auch  nach  dem  Vorschlage  von  Dietsch  pergit  hinter 
biberna  eingefügt.  Krämer,  Emendatt.  Sali.  12,  will  pergit  quae 
einschalten,  indem  er  theils  Dietsch,  theils  geringeren  Handschriften  folgt. 

100,  3  perfugae,  minume  cari  et  regionum  scientissumi  — .  Krä- 
mer, Emendatt.  Sali.  18,  möchte  rari  lesen.    Eine  Aenderung  ist  un- 

DÖthig. 

100,  4  —  diffidentia  futurum  quae  imperavisset  — .  Die  beste  Ueber- 
lieferung  bietet  futuri;  die  durch  die  Beispiele  bei  Gellius  1  7  bestätigte 
Lesart  geringerer  Handschriften  futurum,  welche  Jordan  in  den  Text 
gesetzt  hat,  billigt  auch  Hertz,  Vindiciae  Gell,  alterae  14  Anm.  24. 
Wirz  a.  a.  0.  281  will  futura  lesen.  Jordan  selbst  hält  es  für  mög- 
lich, dass  diffidens  factum  iri  zu  schreiben  sei. 

100,  5  Marius  —  pudore  magis  quam  malo  exercitum  coercebat. 
Im  Texte  folgt  Jordan  der  guten  üeberlieferung,  vermuthet  aber  metu. 
Wirz  a.  a.  0.  282  schützt  malo  durch  Vergleichung  von  Liv.  IV  49,  11. 

100,  5  quod  multi  per  ambitionem  rieri  aiebant,  pars  a  pueritia 
consuetam  duritiam  et  alia  -  voluptati  habuisse.  So  schreibt  Jordan, 
indem  er  das  hinter  aiebant  überlieferte  quod,  das  in  einigen  Hand- 
schriften die  Aenderung  habuisset  nach  sich  gezogen  hat,  mit  Dietsch 
streicht.  Zugleich  theilt  er  die  Vermuthung  mit,  Sallust  habe  vielleicht 
geschrieben  aiebant:  [pars]  a  pueritia  consuetam  duritiam  [et],  alia  — 
voluptati  habuisse.  Wirz  a.  a.  0.  281  bemerkt  dagegen,  dass  der  fol- 
gende mit  nisi  tarnen  beginnende  Satz  eine  Disjunction  voraussetze;  ob 
jedoch  deren  zweites  Glied  durch  pars  eingeleitet  gewesen,  sei  fraglich, 
da  das  zweite  quod  das  ächte  Wort  verdrängt  zu  haben  scheine. 

101,  8  iamque  paulum  a  fuga  aberant.  Jordan8  vermuthet  abe- 
rat,  indem  er  den  persönlichen  Gebrauch  von  abesse  bezweifelt.  Wirz 
a.  a.  O.  282  belegt  denselben  durch  Liv.  VIII  32,  13. 

102,  6  populo  Romano  iam  a  principio  inopi  melius  visum.  So 
schreibt  Jordan»  Dagegen  streicht  Thomas  inopi,  das  auch  Jordan 
früher  eingeklammert  hatte,  und  schaltet  unter  Hinweisung  auf  77,  2  und 
Bist  I  9  in  de  vor  iam  ein.  Mir  scheint  dies  nicht  begründet,  vgl.  Jen. 
Lit-Zeit  1877  No.  31. 

102,  8  multo  plura  bona  aeeepisses  quam  mala  perpessus  es.  et 
quoniam  —  .  Diese  von  Jordan*  aus  der  schwankenden  üeberlieferung 
erairte  Lesart  billigt  auch  Wirz  a.  a.  0.  279. 

102,  14  ceterum  vetera  omittere;  actutum  legatos  ad  senatum 
missurum.  In  diesen  der  indirect  eingeführten  Rede  des  Bocchus  ange- 
hörigen  Worten  findet  Jordan1  das  überlieferte  ac  tum  dem  Zusammen- 
hange nicht  entsprechend  und  wagt  daher  das  alterthttmliche  actutum  in 
den  Text  einzuführen,  indem  er  auf  Liv.  XXIX  14,  5  verweist,  wo  das 

13* 


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196 


Römische  Historiker. 


seltene  Wort  in  dem  Berichte  des  Gesandten  M.  Valerius  gebraucht  ist 
Wirz  a.  a.  0.  279  erklärt  sich  gegen  diese  Emendation  und  sucht  tum 
als  Correlativ  zu  si  oder  im  Sinne  von  »jetzt«  zu  rechtfertigen. 

103,  1  proficiscitur  in  loca  sola  obsessum  Turrim  Regiam.  Jordan1 
hat  zuerst  Turrim  Regiam  als  Eigennamen  betrachtet  und  verweist 
zur  Bestätigung  auf  Hübner's  Bemerkungen  Ober  einige  hispanische  Orts- 
namen im  Hermes  III  252  f. 

103,  5  eos  ille  non  pro  vanis  hostibus,  uti  meriti  erant,  sed  adeo- 
rate  ac  liberaliter  habuit.  Die  von  gätulischen  Räubern  ausgeplünderten 
Gesandten  des  Bocchus  verdienten  nicht  als  vani  hostes  behandelt  zu 
werden,  wohl  aber  konnten  sie  solche  Behandlung  fürchten.  Gertz, 
Stud.  crit.  in  Sen.  dial.  84  Anm.,  verbessert  demnach  uti  veriti  erant. 

104,  l  infecto  quo  intenderat  negotio  .  Wie  64,  1  eodera  inten- 
dere,  74,  l  quocumque  intenderat  steht,  so  kann  auch  hier  quo  als  Ad- 
verb gefasst  werden.  Der  Vorschlag  von  Krämer,  Eraendatt.  Sali.  16, 
es  sei  quoi  zu  schreiben,  ist  daher  überflüssig. 

104,  1  —  L.  Billienum  praetorem.  So  schreibt  Jordan1  statt 
des  handschriftlich  überlieferten  Bellienum  nach  inschriftlichen  Zeugnissen 
mit  Recht,  wie  Wirz  a.  a.  0.  279  anerkennt. 

106,  4  milites  cenatos  esse  in  castris,  ignis  quam  creberrumos  fieri 
-  iubet.  Nach  einem  Brüsseler  Codex  10034  schreibt  Thomas  milites 
cenatos  esse  ignis que  in  castris  quam  creberrumos  fieri  — .  Ich  habe 
in  der  Jen.  Lit  -Zeit.  1877  No.  31  erinnert,  dass  die  durch  diese  Trans- 
position hergestellte  Beziehung  der  Worte  in  castris  zu  ignis  -  fieri 
durch  Iuterpunction  hinter  esse  viel  einfacher  erreicht  wird;  vgl.  die  Aus- 
gaben von  Kritz,  Fabri,  Linker,  Gerlach.  Doch  hat  schon  Cledonius 
S.  72,  7  Keil  richtiger  cenatos  esse  in  castris  verbunden. 

108,  2  neu  Iugurthae  legatum  pertiraesceret,  ....  quo  res  con- 
munis  liceutius  gereretur.  Die  von  Dietsch  vor  quo  angenommene  Lücke 
hat  auch  Jordan  anerkannt.  Indem  Thoraas  nach  anderen  dieselbe 
hinter  quo  annimmt,  ergänzt  er  quo  <ad  colloquium  adhibito  fore 
uti  postea)»  res  — . 

110,  3  fuerit  mihi  eguisse  aliquando  pretium  tuae  amicitiae.  So 
schreibt  Jordan8  mit  Madvig  nach  V  und  einigen  besseren  Handschriften 
der  iuterpolirten  Klasse,  während  er  früher  pretium  nach  anderen  inter- 
polirten  Handschriften  weggelassen  hatte. 

113,  3  Maurus  —  dicitur  secum  ipse  multum  agitavisse,  voitu  et 
oculis  pariter  atque  animo  varius:  quae  scilicet  tacente  ipso  occulta  pec 
toris  patefecisse.  Bei  dem  Schwanken  der  ohnedies  mangelhaften  Ueber- 
lieferung  folgt  Jordan  im  letzten  Satze  geringereu  Handschriften.  Wirz 
a.  a.  0.  275  hält  die  radicalste  Heilung  für  die  rationellste  und  will  die 
Worte  quae  —  patefecisse  streichen.  Aber  wenn  er  dabei  auf  die  von 
ihm  angenommene  Interpolation  38,  2  (s.  oben  S.  189)  verweist,  so  ist 


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Süllustius. 


197 


doch  die  Frage  gestattet,  ob  nicht  die  beiden  Sätze  sich  gegenseitig 

114,  2  illimque  usque  ad  nostram  memoriam  Romani  sie  habuerc. 
Whitte,  Opuscula  ad  Madvigium  missa  86,  will  nach  der  besten  Ueber- 
liefcrung  illique  lesen,  indem  er  diese  Form  statt  illic  dem  archaisiren- 
den  Sallust  zutraut 

114,  4  et  ea  tempestate  spes  atque  opes  civitatis  in  illo  sitae.  Nach 
P1  hat  Jordan1  et  ea  statt  des  ex  ea  der  ersten  Ausgabe  vorgezogen. 
Vgl.  Wirz  a.  a.  0.  277. 

Historiae. 

1)  Wilhelm  Schmitz,  Beiträge  zur  lateinischen  Sprach-  und 
Literaturkunde.    Leipzig,  B.  G.  Teubner  1877.  X.  330  S. 

S.  155  f.  ist  der  zuerst  1863  erschienene  Aufsatz  abgedruckt,  in 
welchem  aus  dem  VII.  und  VIII.  Bande  von  A.  Mais  Classici  auetores 
Vaticani  sieben  Fragmente  der  Historien  des  Sallust  verzeichnet  werden. 
Darunter  sind  zwei,  welche  in  den  Sammlungen  fehlen:  Bd  VII  S.  485 
bei  Mai:  dorso  fluetus  trieris  adaequatum  (adaequata?),  vielleicht  aus 
dem  III.  Buche  der  Hist;  S.  567  M .  :  adeommodatum  mandatum  credat. 
S.  575  M.  entspricht  II  2  bei  Dietsch  genau;  mit  kleinen  Abweichungen 
entsprechen  sich:  S.  586  M.  und  III  41  D.,  569  M.  und  IV  54  D.,  651 
M.  und  inc.  10  D.;  vollständiger  ist  VIII  86  M.  als  I  71  D. 

2)  E.  W  öl  ff  1  in,  Ein  Sallustfragment:  Hermes  IX  253  f. 

Das  von  Kritz  und  Dietsch  unter  Zustimmung  vou  Gcrlach  aus  den 
Historienfragmenten  ausgeschiedene  magis  cum  cura  dicendum  bei  Scn. 
de  benef.  IV  1,  l  wird  von  Wölf  Hin  mit  gutem  Grunde  wieder  für  Sallust 
in  Anspruch  genommen  und  im  Hinblick  auf  Vell.  II  18,  1  vermuthungs- 
weise  auf  Mithridates  bezogen.  Auazuschliessen  sei  magis,  dagegen  dürfe 
vielleicht  aus  den  Worten  des  VeUeius  vir  neque  sileudus  neque  diceudus 
sine  cura  noch  vir  in  das  Sallustfragment  hineingezogen  werden,  so  dass 
es  laute  vir  cum  cura  diceudus,  ähnlich  wie  Lamprid.  Heliogab.  35,  2 
schreibt  Alexander  —  cum  cura  dicendus. 

3)  Otto  Müller,  Drei  neue  Fragmente:  Hermes  X  118 f. 

Das  dritte  der  von  Müller  besprochenen  Bruchstücke  gehört  dem 
Sallust  an,  ist  aber  von  den  Sammlern  seiner  Fragmeute  bisher  nicht 
beachtet  worden.  In  einem  Scholion  zu  Stat.  Theb.  III  2  stehen  die 
Worte:  secundum  Salustium  Qua  nocte  ipse  fiebat  aneeps. 

4)  Franz  Bücheler,  Conicctanea:  Jahrb.  f.  Philol.  CXI  305. 

In  No.  XX  seiner  Coniectanea  wirft  Bücheler  die  Frage  auf,  ob  ein 
römischer  Historiker  Gabinius  anzunehmen  sei,  da  Strabo  XVII  8  S.  829 
die  Erzählung  über  den  Fund  von  Riesengebeiuen  in  Mauretanien  durch 


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198 


Römische  Historiker. 


Sertorius  (vgl.  PJut.  Sert.  9)  und  über  wunderbare  Eigentümlichkeiten 
der  Elephanten  auf  raßtvtos  6  rüv  'I'tofiatwv  ouyypatpms  zurückfahrt 
Bücheler  macht  es  wahrscheinlich,  dass  eiu  Abschreiber  Gabinius  aus 
Sallustius  gemacht  habe,  und  schliesst  mit  dem  Satze :  itaque  non  histo- 
riam  litterarum  latinarum  Gabinii  nomine  augendam  magis  censeo  quam 
Sallustii  reliquias  descriptione  elephantorum. 

Einzelne  Stellen  der  Historiae. 

I  8  (bei  Dietsch)  nisi  qua  [a]  paludibus  invia  fuit.  Vogel,  Acta 
sem.  Erlang.  I  365 ,  spricht  sich  nach  Prüfung  der  Zeugnisse  und  Nach- 
ahmungen für  die  Streichung  der  von  Kritz  vertheidigten ,  von  Gerlach 
getilgten  und  von  Dietsch  eingeklammerten  Präposition  aus. 

I  41  (or.  Lepidi),  7  nisi  forte  speratis  —  eura  per  scelus  occupata 
periculosius  dimissurum.  A.  Schöne,  Herrn.  IX  254,  vermuthet  peri- 
culo  suo.   Vgl.  lug.  83,  1. 

I  41,  18  atque  illa,  quae  tum  form id ine  mercatus  sum  [pretio]  so- 
luto  iure,  dominis  tarnen  restituo.  Das  von  Jordan  gestrichene  pretio 
will  Krämer,  Emendatt.  Sali.  14,  beibehalten,  indem  er  pretio  soluto 
in  concessivem  Sinne  fasst  und  iure  auf  dominis  bezieht,  wie  schon  Wasse 
und  Körte  thaten. 

I  41,  20  ne  -  ante  capiamini,  non  opibus  eins  — ,  sed  vostra  so- 
cordia,  qua  raptum  ire  licet.  Nachdem  bei  Jordan1  die  Lesart  von  V 
quam  raptum  iri  wiedergegeben,  aber  mit  einem  Kreuze  bezeichnet  war, 
hat  jetzt  Madvig's  Conjectur  Aufnahme  gefunden,  die  auch  von  Hell w ig, 
Zur  Synt.  des  Sali.  I  24,  gebilligt  wird. 

I  41,  21  nam  praeter  satellites  conmaculatos  quis  eadem  volt  aut 
quis  non  omnia  mututa  praeter  victorem?  A.  Schöne,  Hermes  IX  254, 
schützt  das  überlieferte  victoriam  gegenüber  der  bei  Jordan  aofge* 
nommenen  Vermuthung  von  Kritz,  indem  er  es  auf  die  Siege  des  Sulla 
über  die  auswärtigen  Feinde  bezieht  und  an  die  unmittelbar  folgende 
captatio  bencvolentiae  der  milites  erinnert. 

I  41,  24  neque  aliter  rem  publicum  et  belli  finem  ait  Schöne 
a.  a.  0.  vermuthet,  dass  bei  der  Auflösung  der  Abbreviatur  R.  P.  das 
publicam  ein  salvam  verdrängt  habe,  auf  das  sich  conposita  §  25  ebenso 
beziehe,  wie  pax  auf  belli  finem. 

I  41,  26  mihi  quamquam  per  hoc  summum  imperium  satis  quaesi- 
tum  erat  nomini  maiorum  dignitatis  atque  etiam  praesidi  -  .  So 
schreibt  Jordan»  im  Anschluss  an  Madvig's  Vorschlag  statt  diguiuti 
atque  etiam  praesidio  (praedio  V). 

I  48  (or.  Philippi),  3  pro  di  boni,  qui  hanc  urbem  amissa  curia 
adhuc  tegitis.  Den  von  Jordan  angenommenen  Vorschlag  Haupt's 
(abgedruckt  Opp.  I  149)  amissa  curia  findet  A.  Schöne  a.  a.  0.  in 
der  vor  dem  Senat  gehaltenen  Rede  unerklärlich  und  vermuthet,  in  dem 
überlieferten  omissa  cura  sei  securam  oder  vobis  sacram  verborgen. 


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Sallustins 


199 


I  48,  9  quod  cgo  vos  oro  — ,  ut  animadvortatis,  neu  patiamini 
licentiam  scelerum  —  procedere.  So  schreibt  Jordan8  richtig  statt  des 
früher  aas  V  angenommenen  ne. 

I  48,  16  neque  te  provinciae  neque  leges  neque  di  penates  civem 
patiuntur.  Madvig's  Conjectur  P.  Ro.  iudicia  statt  provinciae  hat  Jordan3 
nur  in  der  Note  erwähnt.  Auch  mir  erscheint  sie  nicht  annehmbar.  Um 
die  befremdliche  Zusammenstellung  von  leges  und  di  penates  zu  vermeiden 
und  den  vermissten  Gegensatz  zu  civem  zu  gewinnen,  vermuthete  ich, 
Zeitschr.  f.  d.  G.-W.  XXIX  84,  neque  te  provinciae  [neque]  regem  neque 
di  penates  civem  patiuntur. 

I  48»  18  nam  qui  —  armato  Lepido  vos  inerroos  retinet,  quae  victis 
toleranda  sunt,  ea  cum  facere  possitis  patiamini  potius  censet.  ita  illi  a 
vobis  pacem,  vobis  ab  illo  bellum  suadet.  Gertz,  Stud.  crit.  in  Sen. 
dial.  89  Anm.,  fordert  die  Umstellung  illi  a  vobis  bellum,  vobis  ab  illo 
pacem  suadet  Aber  die  überlieferte  Ordnung  ist  richtig,  nur  ist  bei 
suadet  nicht  an  die  Intention  sondern  an  den  Effect  zu  denken. 

III  9  nomenque  Danubium  habet,  ut  ad  Germanorum  terras  ad- 
stringit  So  lautet  (vollständiger  als  in  den  Sammlungen  von  Gcrlach, 
Kritz  und  Dietsch)  das  Fragment  bei  Porpbyrio  in  Uor.  od.  IV  4,  38 
(S.  128  W.  Meyer);  doch  steht  im  Cod.  Monacensis  hab  . .  ut,  und  zwar 
müssen  in  der  angedeuteten  Lücke  mehr  als  zwei  Buchstaben  gestanden 
haben.  Daher  verbessert  W.  Christ,  Jahrb.  f.  Philol.  CX1II  335,  — 
habet,  quo  ad  —  adstringit. 

III  61  (or.  Macri),  12  permansit  una  res  modo,  quae  utrimque 
quaesita  est,  et  erepta  in  posterum  vis  tribunicia.  So  interpungirt  Jor- 
dan2 nach  Madvig,  indem  er,  was  sich  aus  den  vorhergehenden  Worten 
certatum  utrimque  de  dominaüone  ergiebt,  dominatio  unter  una  res  ver- 
steht, während  nach  der  früheren  Interpunction  (hinter  posterum  statt 
vor  et)  vis  tribunicia  darunter  verstanden  wurde. 

IV  61  (ep.  Mithridatis),  2  tibi  si  perpetua  pace  frui  licet,  nisi  hostes 
opportuni  et  scelestissumi,  egregia  fama,  si  Romanos  oppresseris,  futura 
est  neque  petere  audeam  societatem  et  frustra  mala  mea  cum  bonis  tuis 
misceri  sperem.  So  schreibt  Jordan8  nach  V  unter  Vorzeichnung  eines 
Kreuzes,  während  er  früher  si  mit  Douza  gestrichen  und  nisi  —  sce- 
lestissumi hinter  est  gestellt  und  zum  folgenden  Satze  gezogen  hatte. 
Ausser  den  in  der  ersten  Auflage  angeführten  Emendationsversuchen  ist 
jetzt  auch  Madvig's  Vorschlag  mitgetheilt,  ni  vor  egregia  fama  einzufügen 
und  das  Ganze  bis  futura  est  als  Vordersatz  zum  Folgenden  zu  nehmen. 

IV  61,  16  ceterum  consilium  est  —  parvo  labore  per  nostra  Cor- 
pora bellum  conficere.  Gertz,  Stud.  crit.  in  Sen.  dial.  149  Anm..  ver- 
muthet  parvo  ^tuo*}  labore  per  nostra  robora. 

Bezüglich  der  die  Berliner  und  vaticanischen  Fragmente  (II  38  -41 
und  III  67)  betreffenden  Zusätze  und  Verbesserungen  muss  auf  Jordan's 
neue  Ausgabe  selbst  verwiesen  werden. 


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200 


Römische  Historiker 


Epistulae. 

1)  Sallustius  ad  Caesarera  senera  de  re  publica.  Incerti  rhetoris 
suasoriae.  Henricus  Jordan  iterura  rccognovit  (s.  oben  S.  153) 
8.  129-142. 

Der  vorstehende  Titel  ist  von  Jordan 8  statt  des  in  der  ersten  Auf- 
lage gebotenen  (Incerti  auctoris  epistulae  ad  Caesarem  senem  de  r.  p.) 
auf  Grund  der  Ergebnisse  gewählt  worden,  welche  seine  Untersuchung 
De  suasoriis  ad  Caesarem  senem  de  r.  p.  inscriptis  (Berlin  1868)  geliefert 
hatte.  Hiernach  ist  auch  das  erste  der  beiden  Stücke  jetzt  als  Oratio, 
das  zweite  als  Epistula  überschrieben.  Uebrigens  fanden  jene  Ergebnisse 
mehrfachen  Widerspruch,  zuuächst  von  Carl  Spandau  (Bayreuth  1869), 
dessen  Schrift  im  Philol.  Anz.  II  450  f.  beurtheilt  ist,  dann  in  den  beiden 
folgenden  Abhandlungen. 

2)  Ludovicus  Hellwig,  De  genuina  Sallusti  ad  Caesarem  epi- 
stula cum  incerti  alicuius  suasoria  iuncta.  Diss.  Lips.  MDCCCLXXIII. 
36  S.  • 

In  meiner  Besprechung  dieser  Erstlingsschrift,  Philol.  Anz.  VI  289 
bis  291,  habe  ich  die  Richtigkeit  und  Neuheit  mancher  Einzelberoerkung 
anerkannt,  das  bereits  im  Titel  angedeutete  Gesammtresultat  jedoch,  dass 
das  erste  Stück  eine  Suasorie  aus  der  Zeit  des  Augustus,  das  zweite  ein 
ächtcr  Brief  des  Sallust  aus  dem  Anfange  des  Jahres  51  v.  Chr.  sei,  ab- 
gelehnt. Der  Verfasser  hat  nämlich,  wie  a.  a.  0.  gezoigt  ist,  die  Zeit- 
bestimmung des  ersten  Stückes  nicht  hinreichend  zu  begründen  vermocht 
und  auch  den  Beweis  für  die  Aechtheit  des  zweiten  nicht  erbracht,  da 
er  die  in  Erwägung  gezogenen  Momente  nicht  gleichmässig  würdigt  und 
von  den  gegen  die  Authentie  sprechenden  Bedenken  nur  einen  Theil 
erörtert. 

3)  Oscar  Härtung,  De  Sallusti  epistolis  ad  Caesarem  senem. 
Diss.  inaug.  Halae  Sax.  MDCCCLXXIV.  30  (32)  S. 

Diese  Uebcrschrift  lässt  nicht  ahnen,  dass  Härtung  die  in  Rede 
stehenden  Stücke  nicht  für  Epistulae,  nicht  für  sallustianisch  und  den 
Cäsar  nicht  für  den  Adressaten  hält.  Nach  seiner  Ansicht  liegen  viel- 
mehr Suasorien  vor,  von  welchen  die  eine  die  Form  der  Rede  hat,  die 
andere  ein  Brief  ist,  und  welche  von  zwei  Rhetorenschülern  aus  der  Zeit 
nach  Augustus  und  vor  Nero  verfasst  sind,  jedoch  das  Jahr  46  v.  Chr. 
als  Abfassungszeit  fingiren.  Ich  habe  in  der  Jen.  Lit-Zeit.  1875  No.  44 
bereits  ausgesprochen,  dass  ich  diese  Resultate  so  weit  für  richtig  halte, 
als  sie  aus  Jordan 's  Abhandlung  entlehnt  sind,  dass  ich*  aber  bezüglich  der 
beiden  Punkte,  in  welchen  Härtung  von  Jordan  abweicht,  nicht  beizustimmen 
vermag.  Denn  die  Verschiedenheit  der  Verfasser  beider  Suasorien  wird 
zwar  behauptet;  aber  die  dafür  vorgebrachten  Gründe  hindern  nicht,  einen 


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Sallustius. 


201 


und  denselben  Rh  clor  anzunehmen,  der  das  Thema  in  Rede-  und  Brief- 
form variirte.  Für  die  von  Härtung  behauptete  Abfassung  vor  Nero  s 
Regierungszeit  ist  ein  wirklicher  Beweis  gar  nicht  gegeben.  Auf  Ein- 
zelnes, was  ich  a.  a.  0.  hervorgehoben  habe,  brauche  ich  hier  nicht  ein- 
zugehen. 

4)  Fridericus  Vogel,  Onoukync  Sallustianae :  Acta  sein,  philol. 
Erlang.   (S.  oben  S.  165.) 

Im  III.  Abschnitte  seiner  Abhandlung  (S.  341  -  848)  bekämpft  Vogel 
(S.  341  f.  i  die  oben  S.  200  besprochene  Ansicht  von  Hellwig,  zum  Theil 
mit  den  nämlichen  Gründen,  die  im  Philol.  Anz.  VI  289 ff.  dargelegt  sind. 
Anf  die  soeben  angeführte  Schrift  von  Härtung  hat  Vogel  keine  Rücksicht 
genommen.  Mit  Jordan  übereinstimmend  nimmt  er  (S.  343 f.)  für  die 
beiden  Suasorien  eine  spätere  Entstehungszeit  an  als  für  die  Invectiven, 
namentlich  im  Hinblick  auf  eine  in  ep.  II  9,  2  aus  inv.  in  Tull.  3,  5 
wiederholte  Stelle.  Im  Anschluss  an  eine  Gegenüberstellung  ähnlicher 
Gedanken  und  Redewendungen  bei  Sallust  und  in  den  Epistulae  (S.  344  f.) 
macht  Vogel  ein  paar  kritische  Vorschläge,  die  unter  den  folgenden  ver- 
zeichnet werden. 

Einzelne  Stellen  der  Epistulae.  t 

I  4,  1  an  illa,  quae  —  increpabantur,  oblivio  interfocit?  Vogel 
a-  a,  0.  348  conjicirt  intereepit.  Dies  vermuthete  schon  A.  Popma 
und  schrieben  viele  Herausgeber  bis  auf  Gerlach 1  herab. 

I  5,  6  res  novas  veteribus  aec  conquirit.  Diese  in  V  überlieferte 
Corruptel  wiederholt  Jordan3  mit  Vorzeichnung  eines  Kreuzes  und  ver- 
weist in  der  Note  auf  seinen  de  suas.  24  gemachten  Vorschlag  pro  ve- 
teribus coneupit. 

I  6,  3  omnia  aspera,  uti  soles,  pervade.  An  supervade,  wie 
Vogel  a.  a.  0.  345  schreiben  wfll,  dachte  schon  Wasse,  glaubte  aber 
doch  an  der  Ueberlieferung  festhalten  zu  sollen. 

I  8,  3  nam  inprudentia  pleraque  et  se  praeeipitat.  Vogel  a.  a.  0. 
346  liest  mit  doppelter  Aenderung  nam  impotentia  (opulentia?)  ple- 
raque semet  praeeipitat  und  fasst  pleraque  adverbial  statt  plerumque 
wie  Gell.  XVII  19,  6. 

I  8,  4  id  quod  factu  haud  obscurum  est.  Jordan9  vermuthet  ab- 
surdum und  vergleicht  II  8,  1  haud  mihi  quidem  apsurde  placet. 

I  8,  6  item  ne,  uti  adhuc,  militia  iniusta  aut  inaequalis  sit,  cum 
alii  triginta,  pars  nullum  Stipendium  facient.  Jordan1  denkt  an  faciunt. 

I  8,  8  non  peius  videtur  pauca  nunc  de  facto  meo  disserere.  Jor- 
dan* zweifelt,  ob  non  peius  nicht  verderbt  sei;  Wirz,  Zeitschr.  f.  d. 
Gymn.-W.  XXXI  286  verbessert  non  ineptum. 

II  1,  6  quod  prius  defessi  sunt  homines  laudando  — ,  quam  tu  in 
faciundo.  Vogel  a.  a  0.  342  empfiehlt  gegen  Jordan  die  von  Laetus 


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202 


Römische  Historiker. 


vorgeschlagene  und  in  früheren  Ausgaben  durchgeführte  Streichung 
von  in. 

II  4,  2  at  hercule  a  M.  Ca  tone  schreibt  Jordan*  nach  Mommsen, 
während  er  früher  mit  Orelli  at  hercule  M.  Catoni  statt  des  handschrift- 
lichen atherculem  catonem  geschrieben  hatte. 

II  8,  5  si  pecuniae  decus  ademeris.  Vogel  a.  a.  0.  343  fordert 
dempseris  wie  I  5,  4.  II  7,  7.  7,  10.  8,  S. 

II  9,  3  unius  tarnen  AI.  Catonis  ingenium  —  haud  contemno.  Jor- 
dan8 vermuthet  tantum. 

II  9,  4  in  quibus  sicut  in  titulo  praeter  bonum  nomen  nihil  est 
additamenti.  So  schreibt  Jordan»  nach  seiner  de  suas.  26  vorgetragenen 
Conjectur  statt  des  überlieferten  instituto. 

II  12,  8  volo  ego  consilium  nieum  prudens  raaxumeque  usui  esse. 
Jordan8  vermuthet  maxumoque.   Vgl.  lug.  4,  1.  14,  1. 

Invectivae. 

1)  Sallustii  in  Tullium  et  invicem  invectivae.  Incerti  rhetoris  con- 
troversiae.  Henricus  Jordan  recognovit  (s.  oben  S.  163),  S.  143 
bis  156. 

Utber  diese  willkommene  Zugabe  zu  Jordan's  zweiter  Ausgabe  des 
Sallust  habe  ich  in  der  Jen.  Lit-Zeit  1876  No.  48  referirt,  Wirz  in  der 
Zeitschr.  f.  d.  Gymn.-W.  XXXI  269  f.  Der  mit  Benutzung  mehrerer  bisher 
unbekannten  Handschriften  hergestellte  Text  weicht  von  Baiter's  Ausgabe 
an  etwa  60  Stellen  ab,  wobei  orthographische  Verschiedenheiten  nicht 
eingerechnet  sind.  Ueber  die  handschriftliche  Grundlage  und  die  Her- 
kunft der  beiden  Invectivae  handelt  in  Kürze  die  Praefatio  XII  f. ,  er- 
schöpfend die  folgende  Abhandlung. 

2)  H.  Jordan,  Die  Invectiven  des  Sallust  und  Cicero:  Hermes  XI 
305—329. 

Drei  von  Franz  Rühl  entdeckte  Codices  Harleiani,  von  welchen 
Jordan  Collationen  zur  Verfügung  standen,  bieten  für  die  Recension  des 
Textes  eine  zuverlässigere  Grundlage:  H  (s.  IX  oder  X)  zeigt  zwar  will- 
kürliche Aenderungen,  behält  aber  seines  Alters  wegen  grosses  Gewicht. 
Ha  (s.  XII)  ist  nicht  ohne  willkürliche  Correcturen  und  so  fehlerhaft  und 
nachlässig  geschrieben  wie  die  von  Baiter  benützten  Münchener  Hand- 
schriften B  (s.  XII)  und  T  (s.  XI).  H1  (s.  XI)  erscheint  sorgfaltiger  ge- 
schrieben und  stimmt  zumeist  mit  dem  von  Jordan  auf's  Neue  vergliche- 
nen Wolfenbütteler  Codex  A  (s.  X).  Den  von  Baiter  verwendeten  Giesse- 
ner  (s.  XV)  hat  Jordan  aus  dem  Apparat  entfernt,  die  Abweichungen 
von  B  und  T  nur  mit  Auswahl,  dagegen  die  von  H  Hl  H*  und  A  voll- 
ständig angegeben. 

Die  Ergebnisse  von  Jordans  Unterbuchung  über  Ursprung,  Zeit, 


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Sallustius 


203 


Verfasser  und  Werth  der  Invectiven  sind  zu  weit  verzweigt,  als  dass  sie 
hier  vollständig  mitgetheilt  werden  könnten.   Es  mag  daher  Folgendes 
genügen:  Die  üble  Nachrede,  welche  bald  nach  Cicero's  Tode  seine  per- 
sönlichen Verhältnisse  umspann  und  durch  das  Pamphlet  des  Asinitis 
Gallus  auch  den  nächsten  Generationen  bekannt  wurde,  veranlasste  die 
Vorstellung  einer  zwischen  Cicero  und  Sallust  bestehenden  Feindschaft- 
Auf  diese  Vorstellung  gründet  sich  das  Thema  der  uns  vorliegenden  In- 
vectivae  oder  Controversiae.  Dieselben  sind  als  Reden  gedacht,  wie  sie 
nach  Sallust's  Rückkehr  aus  Afrika  und  auch  wohl  nach  Casar  s  Tode 
im  Senate  etwa  gehalten  werden  konnten.    Verfasst  sind  sie  jedenfalls 
vor  Quintilian,  der  sie  citirt.    Bestimmt  waren  sie,  hinter  einander  ge- 
lesen zu  werden,  und  wurden,  wie  es  scheint,  mit  Schriften  Cicero's  ver- 
bunden in  Umlauf  gesetzt.   Sowohl  die  Analyse  des  Inhalts  als  die  Be- 
trachtung der  Sprache  lassen  auf  einen  und  denselben  Verfasser  beider 
Stücke  schliessen.  Der  Werth  derselben  ist  gering;  die  vom  Autor  ver- 
suchten Lebensbilder  sind  nur  aus  dürftigen  Personalnotizen,  von  welchen 
wir  zufällig  zwei  oder  drei  sonst  nicht  kennen,  und  aus  Kraftstellen  Ci- 
cero's und  Sallust's  zusammengestellt.   Alles  dient  nur  der  Phrase;  eine 
politische  Tendenz  oder  auch  nur  sachliches  Interesse  kann  der  Autor 
nicht  gehabt  haben.  Er  war  vermuthlich  ein  Provinciale;  sein  Latein  ist 
ein  wertlrVülles  Denkmal  ungebildeter  nnd  durch  oberflächliche  Schulung 
schlecht  über  tüncht  it  plebejischer  Sprechweise. 

Wirz,  Zeitscor.  f.  d.  Gymn.-W.  XXXI,  269 f.,  billigt  Jordans  kri- 
tisches Verfahren  in  der  Herstellung  des  Textes  und  sein  Ergebniss  über 
das  Alter  der  von  Quintilian  und  Diomedes  (bei  welchem  S.  387,  6  Jordan 
richtig  Tullins  statt  Didius  schreibt)  für  acht  gehaltenen  Invectivac ;  da- 
gegen bestreitet  er  Jordan's  Ansicht,  dass  beide  Declamationen  von  dem- 
selben Verfasser  herrühren  und  dass  derjenigen  in  Sali,  irgend  welcher 
Werth  als  historischer  Quelle  zukomme. 

3)  Fridericus  Vogel, ' OjiotönjTse  Sallustianae :  Acta  sem.  philol. 
Erlang.    (S.  oben  8.  165  und  201.) 

Im  II.  Capitel  des  reichhaltigen  Aufsatzes  (S.  825—341)  resumirt  der 
Verfasser  einige  der  von  Jordan  gewonnenen  Resultate,  ergänzt  einzelne, 
sucht  andere  zu  berichtigen  nnd  auf  dieser  Grundlage  die  Kritik  mancher 
Stellen  zn  fördern.  Die  von  Wirz  bestrittene  Annahme  des  gleichen 
Verfassers  für  beide  Invectivae  stützt  Vogel  durch  Gegenüberstellung 
zahlreicher  Phrasen,  in  welchen  die  beiden  Stücke  sich  berühren  (S.  3271). 
Ebenso  verzeichnet  Vogel  die  wenigen  Entlehnungen  aus  Sallust,  die  sich 
in  der  Invectiva  des  Pseudosallust  und,  was  charakteristisch  ist,  in  der 
Responsio  des  Pseudocicero  finden  (S.  336).  Seinem  mehr  spielend  ge- 
machten Versuche,  die  Abfassungszeit  der  zwei  Controversiae  genauer 
als  Jordan  zu  bestimmen  (S.  334 f.),  hat  Vogel  selbst  kein  Gewicht  bei- 
gelegt.  Dagegen  widerspricht  er  entschieden  der  Auffassung  Jordan  's, 


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204 


Römische  Historiker. 


dass  die  Sprache  einen  in  urbanem  Ausdruck  wenig  geübten  Provincialen 
verrathe,  und  behauptet  dagegen,  auctorem  fuisse  virum  satis  exercitati 
stili  (S.  330-333).  Auch  die  von  Jordan  gebotene  Recension  des  Textes 
wird  mehrfach  bekämpft:  in  Sali.  6,  17  soll  die  Lesart  von  (A)H,  6,  16 
die  von  H1  beibehalten  werden;  H*  wird  höher  gestellt,  als  bei  Jordan, 
und  in  Tull.  4,  7,  in  Sali.  1,  1.  1,  2  (an  zwei  Stellen)  3,  8.  5,  13.  7, 
19.  8,  22  als  massgebend  betrachtet.  Einige  Conjecturen  von  Vogel  sind 
im  Folgenden  mitzutheilen. 

Einzelne  Stellen  der  Invectivae. 

In  Tull.  1,  1  ubi  querar,  quos  implorem,  patres  conscripti,  diripi 
rem  publicam  atque  audacissimo  cuique  esse  perfidiae?  E.  Wölfflin, 
bei  Vogel  a.  a.  0.  336  Anm.,  vermuthet,  dass  quos  implorem  Inter- 
polation sei,  indem  er  auf  das  Anstössige  der  Verbindung  implorare  diripi 
rem  p.  hinweist.  Ich  habe,  Jen.  Lit.-Zeit.  1876  No.  48,  audacissimo  cui- 
que esse  praedae  zu  lesen  vorgeschlagen,  worauf  die  Stelle  in  Sali.  6, 
17  si  quis  praedae  loco  magistratum  accepisset  führt  Ebenso  emendirt 
Wirz,  Zeitschr.  f.  d.  Gymn.-W.  XXXI  270. 

1,  1  ubiubi  M.  Tullius,  leges  audacia  defendit.  So  schreibt  Jor- 
dan, da  er  in  den  handschriftlichen  Lesarten  r.  p.  audacia  A,  audacia 
r.  p.  H 1 T  B,  iudicia  r.  p.  H,  iudiciaque  p.  r.  H*  fortschreitende  Vcrderb- 
niss  erkennt.  Diese  im  Herrn.  XI  310  f.  gegebene  Begründung  und  die 
gewählte  Lesart  verwirft  Vogel  a.  a.  0.  336  und  empfiehlt  im  Anschluss 
an  H2  iudiciaque  populi  Romani. 

2,  2  verum,  ut  opinor,  splendor  domesticus  tibi  animos  tollit 
domum  ipsam  tuam  vi  et  rapinis  funestam  tibi  ac  tuis  comparasti.  Der 
mit  ut  opinor  angeschlagene,  in  dem  nachfolgenden  videlicet  noch  fort- 
klingende Ton  der  Ironie  liess  mich  a.  a.  0.  vermuthen,  dass  Sallust 
auch  in  dem  dazwischen  stehenden  Satze  ein  ironisches  honestam  statt 
des  überlieferten  funestam  geschrieben  habe. 

2,  3  qui  civitatis  incommodum  in  gloriam  suam  ponit.  Vogel 
a.  a.  0.  832  will  in  gloria  sua  lesen,  wie  auch  in  Sali.  1,  2  der  Ablativ 
bei  posuit  steht. 

3,  4  verum,  ut  opinor,  bomo  novus  Arpinas,  ex  M.  Crassi  familia, 
illius  virtutem  imitatur  — ,  neque  terrore  neque  gratia  movetur.  [aliud 
vero  amicitia  tantum  ac  virtus  est  animi.]  iramo  vero  homo  le- 
vissimus.  Die  Klammern  hat  Jordan  gesetzt.  Vogel  a.  a.  0.  340  stimmt 
bei,  dass  der  Satz  ein  Glossem  sei;  meint  aber,  in  demselben  müsse  imi- 
tatio  statt  amicitia  gestanden  haben.  Eine  andere  Ansicht  theilt  Wirz 
a.  a.  0.  270  mit;  da  in  allen  alten  Handschriften  reraovetur,  in  einigen 
amicitiae,  in  einer  Handschrift  von  erster  Hand  virtutis  steht,  versucht 
er,  ohne  für  den  Wortlaut  einzustehen,  so  zu  emendiren:  -  removetur 
a  studio  veri,  amicitiam  tantum  ad  virtutem  aestimat 

3,  6  neque  licet  oblivisci  [iis]  servitutis  suae.  Das  handschriftliche 


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SalluBtius. 


205 


iis  (his)  hat  Jordan  nach  einer  Vermuthung  von  Franz  Schmidt  ge- 
tilgt, wie  es  auch  in  manchen  früheren  Ausgaben  und  bei  Gerlach  fehlt. 

4,  7  cui  in  civitate  insidias  fecisti,  ancillaris,  —  quo  iure,  cum  de 
exsilio  tuo  Dyrrhachio  redisti,  eum  sequeris?  —  quos  tyrannos  appellabas, 
eorum  potentiae  faves!  qui  tibi  ante  optimates  videbantur,  eosdem  de- 
mentes ac  furiosos  vocas!  Der  bei  Jordan  zwischen  Oedankenstriche 
gestellte  Satz  stört  die  vom  Autor  unverkennbar  angestrebte  Concinnität. 
Ich  schlug  a.  a.  0.  zur  Herstellung  derselben  die  Ergänzung  einiger 
Worte  vor:  a  quo  iure  relegatus  es,  cum  —  redisti,  eum  sequeris.  Da 
ich  ausdrücklich  hinzufügte,  dass  »der  ursprüngliche  Wortlaut  natürlich 
nicht  mehr  herzustellen  ist«,  so  erscheint  Vogel's  Bemerkung  a.  a.  0. 
339  über  nimia  audacia  mindestens  überflüssig.  Vogel  hält  die  Worte 
in  civitate  für  eine  irrthümliche  Wiederholung  der  vorausgehenden  in 
bac  civitate  und  zieht  statt  sequeris  das  nur  in  H*  überlieferte  inse- 
queris  vor,  so  dass  der  Sinn  wäre:  Ciceronein  ancillam  se  praebuisse 
eins,  quem  immortali  antea  odio  persecutus  esset,  itaque  mira  morum 
inconstantia  eum  insequi,  cuius  dementia  civibus  restitutus  esset 

4,  7  Vatini  causam  agis,  de  Sestio  male  existimas,  Bibulum  petu- 
lantissimis  verbis  laedis,  Iaudas  Caesarem,  quem  maxime  odisti,  ei  maxime 
obsequeris,  aliud  stans,  aliud  sedens  sentis  de  re  publica,  his  male  dicis, 
illos  odisti  — .  Die  Rücksicht  auf  die  gestörte  Concinnität  und  auf  die 
Wiederholung  von  odisti  bestimmt  Wölfflin,  bei  Vogel  a.  a.  0.  336 
Anm.,  die  Worte  quem  maxime  odisti,  ei  maxime  obsequeris 
als  Glossem  zu  betrachten. 

In  Sali.  1,  l  Ea  demum  magna  voluptas  est,  C.  Salkisti,  aequalem 
ac  parem  verbis  vitam  agere,  neque  quicquam  tarn  obscenum  dicere  cui 
non  ab  initio  pueritiae  omni  genere  facinoris  aetas  tua  respondeat,  ut 
omnis  oratio  moribus  consonet.  Da  erst  mit  den  Worten  ut  tu  des  nach- 
folgenden Satzes  die  Anwendung  auf  den  Angeredeten  gemacht  wird,  so 
muss  der  vorstehende  Satz  wohl  als  allgemeine  Behauptung  gefasst  werden. 
Daher  schlug  ich  a.  a.  0.  vor,  aetas  ita  respondeat,  ut  —  zu  schreiben. 

1,  l  si  de  mea  vita  atque  actibus  huic  conviciatori  respondero. 
Vogel  a.  a,  0.  337  verlangt  actionibus;  vgl.  4,  12.  Sali.  Oat.  43,  1. 

1,  2  scio  me,  patres  conscripti,  in  respondendo  non  habere  magnam 
exspectationem ,  quod  uullum  vos  sciatis  novura  crimen  in  Sallustium 
audituros.  So  schreibt  Jordan  im  Texte,  vermuthet  aber  in  der  Note 
sciam. 

1,  3  itaque  nihil  aliud  studet  nisi  [ut]  lutulentus  cum  quovis  vo- 
lutari.  Das  in  den  Handschriften  stehende  ut  hat  Jordan  nach  Franz 
8chmidt*s  Vorschlag  aus  dem  Text  entfernt,  was  Wirz  a.  a.  0.  270 
billigt. 

2,  4  num  quid  his  quos  protulit  Scipiones  et  Metellos  ante  fuerit 
aut  opinionis  aut  gloriae.   Auch  hier  folgt  Jordan  einer  Vermuthung 


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206 


Römische  Historiker. 


von  Franz  Schmidt,  da  die  handschriftliche  Lesart  hos  (hi)  —  fuerint 
nicht  haltbar  ist;  vgl.  Herrn.  XI  310.   Wirz  a.  a.  0.  270  stimmt  zn. 

2,  6  sed  fuerim  aut  in  honoribus  petendis  nimis  arabitiosus  —  aut 
in  gernndis  magistratibus  aut  in  vindicandis  maleficiis  tarn  Severus  aut 
in  tuenda  re  publica  tarn  vigilans.  Die  offenbar  gesuchte  ConcinnitÄt 
verlangt  ein  eigenes  Pradicat  zu  in  gerundis  magistratibus.  Ich  habe 
daher  a.  a.  0.  die  Frage  aufgeworfen,  ob  nicht  tarn  Severus  hierher  zu 
ziehen  und  an  seiner  bisherigen  Stelle  durch  tarn  saevus  zu  ersetzen 
wäre,  das  zu  carnifex  in  Tull.  2,  3  und  crudelitas  in  Tull.  3,  5  stimmen 
und  die  doppelte  Verderbniss  erklären  wurde.  Dann  lautet  die  Stelle: 
aut  in  gerundis  magistratibus  tarn  Severus  aut  in  vindicandis  maleficiis 
tarn  saevus. 

3,  9  unus  enim  satis  es  materiae  habens.  Vogel  a.  a.  0.  332 
meint,  das  in  den  Handschriften  an  verschiedenen  Stellen  stehende  es 
habe  ursprünglich  über  habens  als  Correctur  gestanden,  so  dass  zu  lesen 
wäre  satis  materiae  habes. 

3,  9  te  opinio  fallit,  si  mihi  parare  putasti  invidiam.  Jordan  hat 
si  statt  des  überlieferten  qui  (quae,  quod)  geschrieben. 

4,  11  neque  hercle  mir  um  est,  si  ego  Semper  iustas  omnium  ami- 
citias  existimavi.  Dass  iustas  ^iustorum)  omnium  amicitias  gelesen 
werde,  scheint,  wie  ich  a.  a.  0.  andeutete,  der  nachfolgende  Gedanke  zu 
fordern:  quantum  quisque  rei  p.  studuit,  tantum  mihi  fuit  aut  amicus 
aut  ad versahus. 

5,  14  dorn  um  paternam  vivo  patre  venalem  habuit  [vendiditj.  Das 
in  H*  fehlende,  aber  im  Archetypus  ohne  Zweifel  vorhandene  vendid  it 
hat  Jordan,  wie  er  im  Herrn.  XI  821  ausfuhrt,  mit  Franz  Schmidt 
als  Glossem  bezeichnet,  wie  ich  schon  in  den  Jahrb.  f.  Philol.  XCYII  645 
gethan  hatte.   Wirz  a.  a.  0.  270  stimmt  bei. 

5,  14  at  hercules  —  postea  se  correxit.  non  ita  est,  sed  abiit  in 
sodalicium  sacrilegi  Nigidiani.  Vogel  a.  a.  0.  330  tilgt  est,  sed;  vgl. 
unten  zu  7,  19. 

5,  15  primum  honorem  in  quaestura  adeptus  secutus  est  hunc  lo- 
cum  et  hunc  ordinem  despectu.  Um  das  von  Körte  gestrichene ,  auch 
in  HH*  fehlende  secutus  est  beizubehalten,  schreibt  Jordan  despectu 
statt  despectus;  vgl.  Herrn.  XI  310.  Wirz  a.  a.  0.  270  betrachtet  se- 
cutus (est)  als  Glossem  zu  adeptus  und  ändert  despectus  in  despi- 
catus  est. 

6,  17  at  idem  Sallustius,  qui  in  pace  ne  Senator  quidem  manserat, 
postea  quam  res  publica  armis  oppressa  est,  [et]  idem  a  Victore,  qui 
exsules  reduxit,  in  senatum  per  quaesturara  reduetns  est  Dieser  Text 
ist  durch  dreifache  Emendation  hergestellt:  Jordan  hat  ein  zwischen 
est  und  idem  überliefertes  et  gestrichen,  aus  der  schwankenden  Ueber- 
lieferung  (huic,  victor,  victores,  Victore*,  auetorem)  a  Victore  (Caesare) 
eruirt  und  mit  Moni  ms  en  per  quaesturam  statt  post  geschrieben.  Wirz 


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Sallustius.  207 

deutet  a.  a.  0.  270  seine  Zustimmung  an.  Vielleicht  ist  aber  et  idem 
nur  fehlerhafte  Wiederholung  von  at  idem;  dann  wäre  nicht  nur  et,  son- 
dern auch  idem  zu  streichen. 

7,  19  at  postea  quam  praetor  est  factus,  modeste  se  gessit  et  ab- 
stinenter, non  ita  provinciam  vastavit,  ut  nihil  neque  passi  sint  neque 
exspectaverint  gravius  in  hello  socii  nostri  quam  experti  sunt  in  pace 
hoc  Africam  inferiorem  obtinente?  Die  nach  Corrado  von  Jordan 
aufgenommene  Verbesserung  des  handschriftlichen  interiorem  ist  durch 
Sali.  lug.  18,  12  empfohlen.  Den  Satz  non  ita  -  obtinente  will  Vogel 
a.  a.  0.  330  nicht  als  Frage  auffassen,  sondern  nach  non  ita  interpun- 
giren,  indem  er  dies  als  Antwort  auf  den  mit  at  eingeftthrteu  ironischen 
Einwurf  versteht;  ebenso  5,  14. 

7,  19  quod  si  quippiam  eorum  falsum  est,  his  palam  refelle,  unde, 
qui  modo  ne  paternam  quidem  domura  redimere  potueris,  —  hortos  precio- 
sissimos,  villam  [Tiburti]  C.  Caesaris,  reliquas  possessiones  paraveris. 
Jordan  hat  Tiburti  als  Glosse  bezeichnet;  vgl.  Herrn.  XI  325.  Vogel 
a,  a.  0.  328  möchte  statt  his  mit  früheren  Herausgebern  nach  H»  nie 
schreiben;  refelle,  wofür  H1  von  erster  Hand  referte  hat,  im  Hinblick 
auf  in  Tull.  2,  4  redde  rationem  in  refer  ändern;  ferner  a.  a.  0.  340 
statt  des  überlieferten  relinire  (H8  relinere)  retinere  verbessern. 

7,  20  patrimonio  non  comesto  schreibt  Jordan  nach  Diornedes 
S.  387, 6  Keil,  während  die  Handschriften  comeso,  commeso,  comisso  bieten. 

8,  21  tu,  C.  Sallusti,  idem  putas  esse  bis  senatorem  et  bis  quae- 
storera  fieri  quod  bis  consularern  et  bis  triumphalem?  So  emendirt 
Jordan  das  überlieferte  totidem  —  quot 

8,  21  carere  decet  omni  vitio  qui  in  alterum  dicere  parat  is  de- 
mum  male  dicit  — .  Die  alten  Handschriften  haben  paratus  demum. 

8,  21  sed  tu,  omnium  mensarum  adsecla,  omnium  cubiculorum  in 
aetate  pelex  et  idem  postea  adulter,  [omnisj  ordinis  turpitudo  es.  In 
H»  H»  TB  steht  omi  is  ordinis;  da  aber  in  H  omnis,  in  A  ordinis  fehlt, 
vermuthet  Jordan,  Herrn  XI  309,  dass  omnis  im  Archetypus  als  Inter- 
linearglosse über  ordinis  stand,  und  entfernt  es  aus  dem  Texte.  Vogel 
a.  a.0.  332  f.  sucht  omnis  ordinis  zu  schützen. 

Zweite  Abtheilung. 

L  i  v  i  u  s. 

Ueber  die  Literatur  der  Jahre  1876  und  1877,  auf  welche  sich  der 
folgende  Bericht  bezieht,  hat  ausführlich  und  sachkundig  gehandelt  Her- 
mann Johannes  Müller  in  den  Jahresberichten  des  philologischen 
Vereins  zu  Berlin  IV.  Jahrgang  S.  54-94. 

1)  Titi  Livi  ab  urbe  condita  libri.  Erklärt  von  W.  Weissen- 
born. Dritter  Band.  Erstes  Heft:  Buch  VI  VIII.  Vierte  verbesserte 
Auflage.    Berlin,  Weidmann'sche  Buchhandlung  1876.   287  S. 


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208 


Römische  Historiker. 


2)  -  -  Dritter  Band.  Zweites  Heft:  Buch  IX— X.  Vierte  ver- 
besserte Auflage  1877.   220  8. 

3)  -  -  Vierter  Band.  Erstes  Heft:  Buch  XXI.  Sechste  ver- 
besserte Auflage  1877.   IV,  148  8. 

4)  Vierter  Band.  Zweites  Heft:  Buch  XXII— XXIII.  Sechste 

verbesserte  Auflage  1877.    254  S. 

5)  Neunter  Band.  Zweites  Heft:  Buch  XXXXI -XXXXII. 

Zweite  verbesserte  Auflage  1876.    190  S. 

Angezeigt  von  Michael  Gitlbauer,  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gynm.  XXVII 
742—748  und  von  Gustav  Becker,  Jen.  Lit.-Zeit  1877  No.  46. 

6)  Titi  Livii  ab  urbe  condita  über  III.  Erklärt  von  Carl  Tücking. 
Paderborn,  Ferdinand  Schöningh  1876.  119  S. 

Angezeigt  von  Anton  Zingerle,  Zeitschr.  f.  d.  ö.  G.  XXVII  430  432, 
und  von  Gustav  Becker,  Jen.  Lit.-Zeit.  1876  No.  52. 

7)  L  IV.  1876.  98  S. 

Angezeigt  von  Anton  Zingerle,  Zeitschr.  f.  d.  ö.  G.  XXVIII  744-746 
und  von  Gustav  Becker,  Jen.  Lit.-Zeit.  1878  No.  I. 

8)    L  V.  1877.  96  8. 

9)  —  1.  XXI.  Zweite  verbesserte  Auflage  1877.    111  8. 

10)  Titi  Livi  ab  urbe  condita  libri  L  II.  XXI.  et  XXII.  With 
Notes  by  Ch.  Anton  and  by  H.  Craig.   New- York  1877. 

11)  W.  L.  Coli  ins,  Livy.  Being  the  flrst  volume  of  the  Supple- 
mentär Series  of  Ancient  Classics  for  English  Readers.  New-York  1876. 

Da  die  verzeichneten  Ausgaben  entweder  nur  neue  Auflagen  oder 
ausschliesslich  für  Schüler  bestimmt  sind,  so  kann  hier  nicht  auf  diesel- 
ben eingegangen  werden.   No.  10  und  11  sind  mir  nicht  zugekommen. 

12)  Arnold  Schäfer,  Miscellen  zur  römischen  Geschichte:  Com- 
mentationes  philologae  in  honorem  Theodori  Mommseni  scripsenmt 
amici.   Berolini  apud  Weidmannos  MDCCCLXXVII.  S.  1-10.  1 

Angezeigt  von  M.  Zöller,  Philol.  Anz.  IX  169-172. 

In  No.  1  (S.  1  f.)  ist  gezeigt,  dass  der  von  Livius  VIII  1  erzählte 
Krieg  gegen  Privernum  nur  eine  Doublette  des  VIII,  19,  4  ff.  erzählten  ist 

Nach  No.  2  (S.  2-4)  gehört  der  von  Livius  VIH  37,  8  ff.  berich- 
tete Process  gegen  die  Tusculaner  in  eine  frühere  Zeit  (397/357). 

No.  3  (8.  4-6):  Die  Consuln  L.  Furius  Camillus  und  C.  Maenius 
sind  es,  die  den  Latinerkrieg  siegreich  beendigt  haben;  sie  erhielten  aber 
dafür  nicht  Reiterstandbilder,  wie  Livius  VIH  13,  9  angibt,  sondern 
Maoni us  eine  Ehrensäule  (Plin.  n.  h.  XXXIV  5,  20),  L.  Camillus  ein 
Standbild  auf  der  Rednerbühne  (Eutrop.  II  7),  welches  später  irrtuüm- 
lich  für  das  des  M.  Camillus  gehalten  wurde  (Plin.  XXXIV  6,  23). 


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Livius.  209 

• 

No.  4  (8.  6):  Die  Nachricht  vom  Tode  des  M.  Camillus  bei  Liv  VTI 
1,  8  kann  auf  gleichzeitiger  Aufzeichnung  beruhen;  aber  es  ist  doch  zu 
bemerken,  dass  die  Annalisten  den  Tod  berühmter  Männer  gern  an  ihre 
letzte  Erwähnung  anknüpfen. 

Nach  No.  6  (S.  7-10)  stand  an  der  Spitze  der  von  Livius  XXI  18 
erwähnten  Gesandtschaft  nicht  Q.  Fabius  (Maximus),  sondern  M.  Fabius 
(Buteo),  wie  Dio  fr.  55,  10  (Zonaras  S.  408  c)  nach  Coelius  [t]  berichtet. 

13)  Hans  Virck,  Die  Quellen  des  Livius  und  Dionysios  für  die 
älteste  Geschichte  der  römischen  Republik  (245  —  260).  Diss.  Strass- 
burg  1877.    82  8.  8. 

Die  Schrift  ist  mir  nicht  zugegangen. 

14)  [V]  Wende,  Ucber  die  zwischen  Rom  und  Karthago  vor  Aus- 
bruch des  ersten  punischen  Krieges  abgeschlossenen  Handelsverträge. 
Programm  der  Kortegarnschen  Realschule  in  Bonn  1876.    30  S.  4. 

Besprochen  im  Philo!.  Anz.  VIH  259-261. 

15)  A.  Vollmer,  Die  römisch  -  karthagischen  Verträge:  Rhein. 
Mus.  f.  Piniol.  N.  F.  XXXII  614-626. 

Die  Abhandlungen  von  Wende  und  Vollmer  kommen  insbesondere 
für  Liv.  VH  27,  2  und  IX  43,  26  in  Betracht 

16)  Otto  Gilbert,  Rom  und  Karthago  in  ihren  gegenseitigen 
Beziehungen  513  536  u.  c.  (241-218  v.  Chr.).  Leipzig,  Duncker 
und  Humblot  1876.    2  Bl.,  216  S. 

Angezeigt  vom  Verfasser  selbst  in  den  Göttinger  Gel.  Anz.  1876 
No.  49,  im  Philol.  Anz.  VIII  155—163,  in  der  Jen.  Lit.-Zeit.  1877  No.  20 
von  Heinrich  Nissen,  im  Literar.  Centralbl.  1877  No.  28,  in  der  Rivista 
Europea  III  725 f.  von  D.  Scartazzini,  in  der  Revue  historique  VI  453. 

Der  grössere  Theü  des  Buches  bezieht  sich  auf  Thatsachen,  die 
in  dem  verlorenen  XX.  Buche  des  Livius  behandelt  waren.  Doch  bietet 
die  Darstellung  der  letzten  Verhandlungen  zwischen  Rom  und  Karthago, 
welche  zum  Kriege  führten,  und  der  Abschnitt  (S.  172  —  216),  welcher 
die  Katastrophe  von  Sagunt  betrifft,  einen  kritischen  Commentar  zur  Er- 
zählung des  XXI.  Buches.  Dadurch  ist  Gilbert  auch  veranlasst,  zu  der 
Frage  nach  den  Quellen  des  XXI.  (und  XXII.)  Buches  Stellung  zu  nehmen 
(S.  10 ff.).  Nachstehende  Sätze  des  Verfassers  sind  hervorzuheben:  Wenn 
Livius  XXII  7,  4  Fabius  und  XXVI  49,  3  Silen  als  seine  Quellen  citirt, 
so  ist  daraus  der  Schluss  zu  ziehen,  dass  er  diese  Historiker  selbst  ein- 
gesehen hat  (S.  12).  Die  Benutzung  des  Fabius  uud  des  Silen  von  Sei- 
ten des  Livius  im  XXI.  und  XXII.  Buch  ist  unzweifelhaft  (S.  14).  Ausser- 
dem hat  Livius  noch  aus  einem  Annalisten,  ohne  Zweifel  Valerius,  ge- 
schöpft (S.  17). 

17)  Otto  Hirschfeld,  Hat  Livius  im  XXI.  und  XXII.  Buche  den 
Polybius  benutzt?  Zeitechr.  f.  d.  ö.  G.  XXVIII  801-811. 

Die  Frage  wird  dahin  beantwortet,  dass  Livius  allerdings  schon  in 

Jahresbericht  fUr  AlUrthuniH- Wissenschaft  1677.  II.  14 


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210 


ROmiscbe  Historiker 


der  ersten  Hälfte  der  dritten  Dekade  den  Polybius  als  Quelle  benutzt 
habe,  aber  nicht  im  Original,  sondern  in  einem  Auszuge,  und  zwar  ver- 
muthlich  demjenigen,  welchen  Brutus  nach  dem  Zeugnisse  des  Plutarch 
(v.  Brut.  4)  verfasst  hatte. 

18)  Carolus  Fuhr,  Animadversiones  in  oratores  Atticos.  Diss. 
Bonnae  1877.  64  S. 

Die  achte  cler  Sententiae  controversae  S.  63  lautet:  Liv.  XXIT1 
23-  24,  10  et  38-39,  6  Valerium  Antiatem  auctorem  secutus  est. 

19)  Guilelmus  Velke,  De  metrorum  polyschematistorum  natura 
atque  legibus  primariis  quaestiones.  Dissen.  Marburgi  CattOTum 
MDCCCLXXVII.  2  BL  58  (60)  S. 

Die  vierte  These  lautet:  Cum  Woelfflino  plerique  recentiorum  de 
necessitudine,  quae  inter  terüam  Livii  decadem  et  Polybium  intercedat, 
definienda  errant. 

20)  Emil  Müller,  Noch  einmal  die  Schlacht  an  der  Trebia.  Pro 
gramm  des  Gymnasiums  zu  Conitz  1876.  29  S.  4. 

Besprochen  von  H.  J.  Müller,  Berl.  Jahresber.  IV  93. 

21)  Karolus  Kessler,  Secundum  quos  auctores  Livius  res  a 
Scipione  maiore  in  Africa  gestas  narraverit.  Diss.  Kiliae  1877.  41  S.  4. 

Der  Verfasser,  ein  Schüler  von  Nissen,  bezeichnet  als  das  Resultat 
seiner  auf  Liv.  XXIX  und  XXX  bezüglichen  Untersuchung  S.  37:  Livium 
quidquid  de  rebus  a  Scipione  maiore  fu  Africa  gestis  memoriae  prodidit 
—  nonnullis  exceptis  quae  e  Valerio  repetita  sunt  -  soli  Coelio  debere. 
Coelium  autem  in  rebus  Scipionis  scribendis  maxime  Polybii  auctoritate 
esse  ductum,  ex  quo  res  ipso  bello  gestas  desumeret,  contra  e  Sileno 
eum  singulas  quasdam  res,  quae  non  ad  ipsum  bellum  pertinereut,  — 
repetiisse  et  amplificandi  ornandique  causa  Polybianis  narrationibus  in- 
seruisse,  praeterea  autem  eum  ex  annalibus,  seil,  scriptore  Romano  non- 
nullas  res  desumpsisse,  quibus  fontem  suum  aut  araplificarit  aut  correxerit 
aut  ad  res  Romanas  aptarit  • 

22)  f?|  Frühe,  Die  Reden  des  T.  Livius  in  der  Schule.  Pro- 
gramm des  Pro-  und  Realgymnasiums  in  Baden.  Baden-Baden  1876. 
S.  21—34.  4. 

Schulmässigc  Disposition  der  Reden  XXI  40  -45.  XXII  59  60. 
IV  2  -5.  V  51-54. 

23)  W.  Ignatius,  De  verborum  cum  praepositionibus  conpositorum 
apud  Cornelium  Nepotem  T.  Livium  Curtium  Rufum  cum  dativo  struc- 
tura  commentatio.    Berolini  1877.  138  (140)  S. 

Ich  begnüge  mich  auf  meine  Bemerkungen  oben  S.  143 f.  zu  verweisen. 

24)  Moritz  Müller,  Zum  Sprachgebrauch  des  Livius.  I.  Die 
Negationen  haud  (non),  haudquaquam  (nequaquam).  Programm  des 
Gymnasiums  zu  Stendal  (Berlin,  W.  Weber)  1877.  29  S.  4. 


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Livius. 


211 


Nach  einigen  Bemerkungen  Ober  den  noch  immer  fraglichen  Be- 
deutungeunterschied zwischen  haud  und  non  (S.  1—3)  und  über  die  An- 
wendung von  haud  bei  den  Prosaikern  vor  Livius,  insbesondere  Cicero, 
Sallust ,  Cäsar  (auctor  belli  A fr. )  und  Nepos  (S.  3  —  4)  folgt  eine  nach 
Dekaden  geordnete  Tabelle  über  die  von  Livius  mit  haud  (non)  negirten 
Worte  (S.  5—21)  nebst  einer  statistischen  Zusammenstellung  (S.  22  —  23). 
In  ähnlicher  Weise  wird  über  haudquaquam  (nequaquam)  gehandelt 
(S.  23-29). 

25)  A.  Dederich,  Emendationes  Livianae.  Pars  prior.  Programm 
des  Gymnasiums  zu  Emmerich  1876.  12  S.  4. 

Zu  zahlreichen  Stellen  des  I.  Buches  hat  Dederich,  ohne  Madvig, 
der  nur  S.  10  nach  einem  Citate  von  Weissenborn  erwähnt  wird,  zu  ken- 
nen, theils  eigene  Vorschläge,  theils  Rechtfertigungen  hundschriftlicher 
Lesarten  oder  fremder  Conjecturen  mitgetheilt:  S.  3:  14,  7  locis  circa, 
densa  ob  [sita]  virgulta  obscuris,  subsidere.      14,  9  cum  eo  equites 
abire  visi  erant.  —  S.  4:  15,  7  ab  illo  enim  tempore  aucta  viribus 
datis.  —  27,  8  idem  imperat,  ut  hastas  equites  erigere  iubeat.  — 
S.  5:  29,  4.  5  raptim  —  elatis,  cum  —  exirent,  postquam  continens 
agmen  —  impleverat  vias,  et  conspectus  -  integrabat  lacrimas  vocesque 
—  exaudiebantur.  —  8.  6:  32,  2  in  album  relata.  —  S.  7:  35,  2.  8  ora- 
tionem  dicitur  habuisse  —  compositam:  nimirum  se  —  peterc.  —  87,  1 
aoi  maguam  vim  lignorum  —  arentem  in  Humen  conicerent;  ventoque 
iuvante  accensa  ligna,  et  pleraqne  in  ratibus  (»zumal  da  es  sich  in  grosser 
Masse  auf  den  Flössen  befand«),  impacta  sublicis  cum  haererent,  pontem 
incendunt.  —  8.  8:  40,  2  at  iam  Anci  filii  duo  {exstitere}  et  si  — . 
8.9:  40,  4  et  cum  gravior  —  futurus  erat  — ,  tum  Servio  occiso  — 
facturus  videbatur.  —  41,  6  celata  morte  —  suas  opes  tirmavit;  tum 
demum,  palam  facta  (sc.  morte)  ex  comploratione  in  regia  orta,  Ser- 
vräs  —  regnavit.  ~~  8.  10:  48,  6  cum  se  minime  regio  habitu  domum 
[se]  reciperet.  —  S.  11:  54,  5  ut  omnia  unus  patrare  Gabiis  posset.  — 
55,  9  cum  ea  \sit)  summa  pecuniae  neque    -  speranda  et  nullius  — 
fundamenta  non  exsuperatura.  —  56,  11  Tarquinii,  ut  Sextus  —  [ut] 
ignarus      esset,  rem  -   taceri  iubent.  —  S.  12:  69,  5  inde,  pari  prae- 
sidio  relicto  Collatiae  «!ac^  ad  portas  ^eiusV,  custodibusque  datis.  — 
Gelegentlich  gibt  Dederich,  vorläufig  ohne  Begründung,  S.  6  zwei  Bei- 
träge zum  XXI.  Buch:  3,  1  In  Hasdrubalis  locum  haud  dubia  res  fuit 
quin,  <postquam)  praerogativa  militari  [qua]  extemplo  iuvenis  — 
appellatus  erat,  favore  etiam  plebis  sequeretur.  —  8,  4  oppidani  — , 
> postquam]  multifariam  distineri  coepti  sunt,  non  sufficiebaut. 

26)  Wilhelmus  Weissenborn,  De  ratione  quaGeleuius  quartam 
T.Livii  decadem  emendaverit:  Coramentatt.  philol.  in  honorem  Tu.  Momm- 
seni  S.  302—320. 

14* 


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212 


Römische  Historiker. 


Das  Ergebniss  seiner  Forschung  hat  der  Verfasser  S.  319  f.  in  fol- 
genden Sätzen  niedergelegt:  Ex  iis,  quae  exposui,  at  paucis  rem  com- 
prehendam,  haec  patere  putaverim,  in  quarta  decade  recensenda  Gele- 
nium,  nnlla  reliquarum  editionum  ratione  habita,  sola  Frobeniana  a.  1531 
usum  esse;  duos  Codices,  quos  ad  eam  emendandam  adhibebat,  pares 
esse  et  vetustate  et  fide  existimasse.  Ad  eorum  auctoritatem  permulta, 
quae  in  F(robeniana  editione  1.)  legebantur,  correxit,  sed  nonnulla  tarnen 
tarn  in  libb.  XXXI  et  XXXII  quam  in  XXXIV  sqq.  intacta  reliquit,  quam  vis 
aut  Sp(irensis)  aut  M(oguntinus)  aut  uterque  codex  digna  suppeditaret, 
quae  Livio  redderentur;  baud  pauca  autem  videtur  retinuisse,  quod  quae 
in  F  recepta  erant,  Spirensi  codice  confirmarentur.  Quaraquam  plerasque 
emeudationcs  suas  aut  aperte  aut  ambigue  ex  utroque  codice  se  sumpsisse 
dicit,  neque  negari  potest  multas  in  utroque  fuisse,  tarnen  alias  ex  altero 
utro  petitas  utrique  videtur  tribuisse.  Quas  adnotavit  codicum  scripturas, 
quae  quidem  examinari  possunt,  non  omnes  accnrate  ita  ut  in  libris  le- 
gebantur  rettnlit,  sed  errores  et  menda  quibus  deformatae  aut  erant  aut 
esse  ei  videbantur,  ita,  ut  rem  aut  sententiam  requirere  putabat,  correxit. 
Quae  aut  ipse  tacite  emendavit  aut  coniectura  emendata  ex  F  recepit,  aut 
ex  veteribus  editionibus  in  F  recepta  servavit,  qua  auctoritate  nitantur, 
non  constat,  nisi  quod,  quae  in  B(ambergensi)  aut  recentioribus  codicibus 
leguntur,  in  Sp.  exstitisse  probabile  est,  in  M  scripta  fuisse  ea  pro  certo 
haberi  potest,  quae  a  Moguntinis  enotata  sunt. 

27)  Michael  Gitlbauer,  De  codice  Liviano  vetustissimo  Vindo- 
bonensi.  Vindobonae  apud  G.  Geroldum  filium  MDCCCLXXVI.  2  BL, 
133  (135)  S. 

Angezeigt  von  Anton  Zingerle,  Zeitschr.  f.  d.  ö.  G.  XXVII  434  bis 
437,  von  Gustav  Becker,  Jen.  Lit.-Zeit.  1876  No.  32,  von  F[ranzJ  R[ühl  1, 
Lit.  Centralbl.  1877  No.  23,  in  der  Rivista  di  Filol.  e  d'istruz.  class.  V 
90-91. 

Einer  durch  Sorgfalt  und  Sachkenntniss  gleich  ausgezeichneten 
Geschichte  (S.  1-21)  und  Beschreibung  (S.  21  ff.)  des  für  die  fünfte  De- 
kade massgebenden  Wiener  Codex  s.  VI  (VII.)  lässt  der  Verfasser  die 
kritische  Behandlung  einzelner  Stellen  folgen,  wobei  er  eine  eigenthüm- 
liehe  Compendientheorie  (S.  60  ff.)  zu  Grunde  legt.  Er  versucht  nämlich 
den  Nachweis,  dass  in  dem  Archetypus,  von  welchem  die  Wiener  Hand- 
schrift in  zweiter  Linie  abstammt,  sowohl  nach  Art  der  Inschriften  in  den 
Endsilben  als  auch  nach  der  Weise  der  tironischen  Noten  und  der  juri- 
dischen Handschriften  im  Inneren  der  Wörter  vielfache  Abkürzungen 
angewendet  worden  seien,  deren  Verkennung  zahlreiche  Verderbnisse  im 
Texte  der  Abschriften  veranlasst  habe,  deren  Erkenntniss  also  zur  Her- 
stellung des  ursprünglichen  Textes  unerlässlich  sei.  Folgende  Emenda- 
tionen schlägt  Gitlbauer  vor: 

S.  96:  XLI  12,  10  [duabus].  —  S.  96:  13,  5  de  Liguribus 


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Livius. 


213 


4iß>  captus  (mit  Hertz).  —  S.  97:  13,  8.  14,  1  secuti  sunt  fcurrum], 
cum  is  —  agebator.  -  S.  101:  15,  9  ■  ei    citerior  Hispania  obvenerat 

—  S.  102:  18,  8  quod  extra  templum  sortem  in  sitellam  in[templum]- 
latam  foris  ipse  opperiretur.  —  S.  104:  20,  4  insanire  censebant. 

-  S.  104:  21,  13  aureis  maculis  (gerechtfertigt).  S.  104  :  24  ,  8 
opportuni  \itane>  propinquitate  —  sumus? 

S.  105:  XLH  8,  2  magnum  ornamentum  (mit  ed.  Froben.).  — 
S.  105:  3,  11  quae  -  pertinerent  —  S.  106:  15,  9  ex  semita  pro- 
cidit  in  deelive.  —  S.  107:  19,  6  legatis  sibi  finitumisque  et  socis 
societatem  —  petentibus.  —  S.  108:  37,  7  Lentuli  circumeuntes  —  fre- 
roitum  —  sentiebant  (mit  Yahlen).  —  S.  109:  43,  7  decrevit,  ne 
Boeotarchae  — .  S.  110:  57,  3  maxumopere  indigne  ferentes  (nach 
Grynaeus).  —  S.  57:  59,  3  Thraces  ^postea)  gladis  hastas  petere,  pe- 
dites  (uc cidere,  equit'/  umque  nunc  succidere  crura,  equis  nunc  ilia 
suffodere.  S.  58:  59,  4  quibus  <fusis>.  —  8.  110:  65,  7  ab  ictibus 
sagittarum. 

S.  113:  XLIII  1,  8  nec  audisse.  —  S.  116:  7,  10  templa  — 
conpilata  spoliaque  sacrilegis  — ,  libera  corpora  ^lacerata)>,  in  Servi- 
tuten) abrepta.  —  S.  114  Anm.  2:  11,  11  elevare  eos  patres  accusarunt, 
qui  perpaueos  (mit  Härtel).  —  S.  116:  20,  3  qua  non  data  barbarus 
—  non  poterat  (mit  Weissenborn). 

8.  116:  XLIV  2,  12  deinde  a  Dio,  ne  —  videretur,  -  percurrebat 
eodem  inde  cursu  Dium  repetens.  —  S.  131:  6,  7  sunt  [enim]  Tempe.  — 
S.  117:  8,  7  hoc  flumine  {et  sospitem  se  et  saeptum  iter  hostis 
credens  extra  Heracleum  tendere  stativis  in  animo  habebat.  — 
S.  58  und  90:  14,  10  ineuitam  insulam  inopem  esse,  nisi  maritimis 
iuvetur  contr ibutisque  commeatibus.  —  8.  122:  23,  8  foederi  san- 
ciendo  cum  Gentio  societatis.  —  S.  123:  36,  2  et  meridiem  aestum 
magis  adeensurum  cum  mox  adpareret,  statuit  -.  Vgl.Vahlen  S.214. 

S.  125:  XLV  6,  10  deosque,  quorum  <in  •  templo  erant,  nulla 
tutela,  nulla  ope  supplicem  iuvantis.  —  8.  126:  10,  11  si  sana  mens 
populo  foret  (gerechtfertigt).  —  S.  127:  12,  7  Aegyptiacas  naves.  — 
8.  127:  19,  11  regnaturum:  eam  infirmitatem  aetatemque  Eumenis 
esse.  —  S.  59:  24,  12  wie  Madvig.  —  S.  128:  39,  12.  13  victimas,  quas 
traducendas  in  triumpbum  dieavit,  alias  alio  ducent  mactaturi? 
quid  enim?  illae  epnlae  senatus  quod  —  eduntur  utrum  hominum 
voluptatis  causa  an  deorum  honoris  fiunt?  quae  auetore  S.  Galba 
turbaturi  estis?  —  S.  94:  44,  21  actumque  in  Asia  bellum  inter  Eumenen 
et  Gallos  increvit 

28)  [Johannes  Vahlen],  Index  lectionum  quae  -  in  universitate 
litteraria  Friderica  Guilelma  per  semestre  hibernum  -  a.  MDCCCLXXVI 
usque  ad  —  a.  MDCCCLXXVH  habebuntur.   Beroüni.  S.  3—11. 

Beiträge  zur  Emendation  der  fünften  Dekade. 


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214 


Römische  Historiker. 


S.  7:  XLI  23,7  manereque  id  decretum  ^sciremus  quo  cavera- 
mus)  scilicet,  ne  —  admitteremus. 

S.  8  Anm.:  XLI1  26,  9  senatum  iis  non  prius  dari,  quam  novi 
consules  magistratum  inissent  Vgl.  Zeitschr.  f.  d.  ö.  Gr.  XXII  255.  — 
S.  4:  41,  2  partim  ea  sunt,  quibus  nescio  an  gloriari  debeam  neque  quae 
fateri  erubescam,  partim  quae  verbo  obiecta  verbo  negari  satis  sit.  — 
S.  5:  42,  1  qua  in  propinquo  Delphi,  sacrificandi  causa  —  Delphos 
escendi  (gerechtfertigt).  —  S.  9  Anm.:  64,  7  propter  [cum]  longinqui 
tatem.   Vgl.  Zeitschr.  f.  d.  ö.  Gr.  XXII  259. 

S.  9  Anm.:  XL1V  30,  5  dempto  a  fratre  metu.  Vgl.  ebenda  S.  9. 
—  S.  9:  36,  1  lassitudo  —  sentiebatur,  et  meridie  stante  magis.  ad- 
cesserunt  tum  •  •  •  mox  adparebat.   statuit  —  obicere. 

S.  10:  XLV  37,  2  itaque  antiqua  disciplina  habiti  ^neque  dixer- 
unt  seditiose  quicquam^  neque  fecenmt. 

29)  Io.  Nie.  Madvigii  Emendationes  Livianae  Herum  auetiores 
editae.  Hauniae  MDCCCLXXVÜ.  Sumptibus  librariae  Gyldendalianae 
(Hegeliorum  patris  et  filii).  IV,  770  S. 

Angezeigt  in  der  Revue  critique  1877  No.  51  von  Charles  Thurot, 
im  Literar.  Centralbl.  1878  No.  12. 

Der  reiche  Inhalt  des  berühmten  Werkes  und  die  vielfaltigen  Zu- 
sätze, mit  welchen  die  zweite  Auflage  ausgestattet  ist,  können  nicht  io 
diesem  Bericht  verzeichnet  werden.  Ich  muss  mich  begnügen,  auf  das- 
selbe als  Quelle  mannichfacher  Belehrung  und  Muster  vollendeter  Methode 
hinzuweisen  und  aus  meiner  Besprechung  des  Buches  im  Literar.  Cen- 
tralblatt  einige  orientirende  Bemerkungen  über  das  Verhältnis^  der  neuen 
zur  ersten  Auflage  zu  wiederholen.  Der  im  Wesentlichen  beibehaltene  ur- 
sprüngliche Text  ist  durch  Aufnahme  der  in  Madvig's  Ausgabe  des  Livias 
enthaltenen  Vorschläge  ergänzt  worden,  so  dass  jetzt  alle  Conjecturen 
von  Madvig  zu  Livius  in  diesem  Buche  vereinigt  sind.  Mancher  Nachweis 
zur  Begründimg  des  Einzelnen  wurde  hinzugefügt,  Weniges  gestrichen. 
Zu  bedeutenderen  Aenderungen  veranlasste  in  der  ersten  Dekade  Momm- 
sen's  Ausgabe  dos  Veroneser  Palimpsestes,  in  der  dritten  die  von  Heer- 
wagen angeregte,  von  Mommsen  und  Studemund  weiter  verfolgte  Her- 
vorhebung des  Spirensis  (soweit  er  sich  reconstruiren  lässt).  Für  die 
fünfte  Dekade  ist  Gitlbauer's  Buch  über  den  Vindobonensis  (s.  oben 
S.  212)  Madvig  erst  nach  dem  Abschlüsse  seiner  Arbeit  zugegangen,  so 
dass  es  nur  nachträglich  Berücksichtigung  fand. 

30)  AI.  Harant,  Emendationes  ad  T.  Livium:  Revue  de  Philo- 
logie ,  de  litterature  et  d'histoire  anciennes.  Nouvelle  serie  I  40  -54. 
254-  261. 

Harant  behandelt  eine  grosse  Zahl  von  Stellen  nach  vier  Ka- 
tegorien : 


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Livius.  2 1 5 

a)  Sententiae  depravatae. 

S.  40:  I  17,  9  idem  ins,  vice  dempta.  —  21,  3  quod  earum 
sibi  concüia  cum  coniuge  sua  Egeria  essent,  et  soli.  Fidei  sollemne 
institoit  —  S.  41 :  58,  5  quo  terrore  quum  vicisset  obstinatain  pudicitiam, 
velut  vi,  atrox  libido. 

S.  41:  II  65,  5  ut  obtinentes  locura  vires  terebant. 

S.  42:  IV  6,  2  alter  roganti  tribuno  —  respondit. 

8.  42:  V  54,  6  quae,  mal  um:  ratio  est  expertis  laetos  alia  experiri? 

S.  42:  VII  10,  12  perducunt,  instar  carminum  propemodum  — 
iowlantes.  Torqaati  nomen  auditam,  celebratum  deinde,  posteris  etiara 
familiaeque  honori  fuit.  —  8.  48:  30,  11  qoi  idem  implorantibus  aliis 
auxilium  dum  -  praestant,  homines  ipsi  in  hanc  necessitatera  venerunt. 

S.  43:  XXII  60,  20  fuisse  in  erumpentibus  (seil,  bonos  fidelesque 
cives),  qni,  ne  erumperent,  obsistere  conati  sunt. 

S.  44:  XXIII  14,  8  secunda  stipulanda  simulando. 

S.  44:  XXVI  33,  2  eo  se  libertatem  —  orare  cives  Romanos. 

S.  45:  XXVII  27,  13  originem  edit  —  scriptam  in  laudatione. 

S.  45 :  XXXV  49,  7  hoc  dici  apte  in  copias  regis,  quae  —  iactatae 
sunt,  possit:  varia  enim  genera  —  esse. 

S.  46:  XXXIX  48,  2  quae  maxime  rem  continerent  erant,  utrum 
restituerentur,  quos  Achaei  damnaverant,  necne  (iniqu£  an  iure  occidis- 
sent,  quos  occiderant,  avertebatur),  et  utrum  manerent  —  an  — . 

S.  46:  XL  10,  1  et  petitum  insidiis,  noxium  innocensque  caput 
—  S.  47:  46,  6  nisi  forte  implacabiles  fueritis,  si  implicaverint. 

S.  47:  XLII  55,  9  Aetolorum,  alae  unius  instar,  quantum  ab  tota 
gente  equituro  erat,  venerant;  et  Thessalorum  omnis  equitatus  spar- 
sus  erat;  non  plus  quam  trecenti  erant  adhuc  in  castris  Romanis.  — 
S.  48:  65,  10  funda  media  (duo  scutalia  imparia  babebat)  quum  maioris 
sinn  ligatum  funditor  habena  rotaret,  excussum  velut  glans  emicabat. 

8.  49:  XLIV  14,  10  man  interim  intercluso,  omnium  insulam 
inopem  fuisse,  quae  maritimis  viveret  compendiis  atque  com 
meatibus.    (Vgl.  oben  8.  213.) 

b)  Nomina  corrupta  aut  ficta. 

S.  49:  IV  58,  9  nondum  debellatum  cum  Volscis  esse,  modo  — 
occisa;  Aequum  periculo  retineri. 

8.  49:  VI  30,  7  otium  —  fuit;  Setiae  modo  —  tumultuatum. 

8.  50:  XXII  59,  1  quorum  prineeps:  M.  Iuni  vo  sque,  P.  C,  inquit. 

S.  50:  XXV  3,  16  ubi  laturi  suffragium  forent. 

S.  50:  XXVI  24,  2  inde  fidem  in  Aetolia  quoque  rerum  secun* 
darum  ostentasset. 

S.  51:  XXXVI  42,  4  pergit  protinus  navigare.  Peloponnesum  ta- 
rnen Zacynthumque. 

S.  52:  XXXVII  56,  2  et  Mysiam  regi  assignat  et  Lydiam  lo- 
niamque. 


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216 


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Rftmische  Historiker. 


S.  52:  XXXVm  28,  6  obsides  inde,  imperatos  pro  viribus,  inopes 
Pronesii  decem,  vicenos  autem  Cranii  -  dederunt. 

S.  53:  XLIV  41,  3  ita  tum.  elephantomaehae  in  acie. 

S.  54:  XLV  34,  10  ver  primum  eos  domo  exciverat,  iamquc 
Synnada  pervenerant;  tum  Eumenes  —  contraxerat.  ibi  Romani  ciyn 
Attalo  veniunt,  ducem  —  adlocuturi.  Attalus  cum  eis  est  profectus. 

c)  Supplementa  longiora  aut  supervacua. 

S.  254:  XXV  30,  12  ut  captam  esse  Nasum  et  Achradinae  regio- 
nem  unam  teneri,  Moericumque  praesidio  sciit  adiunctum.  —  31,  7  ne- 
quaquam  tanti  eum  fructum  esse,  quod  capere  Syracusas  potuisset. 

S.  265:  XXVIII  23,  1  atque  haec  —  dimicantium,  pugnantesque 
caedebantur. 

S.  256:  XXIX  18,  9  per  vos  fidem  vestram,  P.  C,  nil  usquam, 
rogo,  gesseritis. 

S.  256:  XXX  29,  4  audiit,  maxime  vi  hostis  fiduciaque. 

S.  257:  XXXIX  4,  4  M.  Aburius  —  ostendit;  eum  —  sibi  ita  man- 
dasse,  uti  -  servaretur.  Fulvius  temporis  iacturam  facere  senatum; 
etiam  -  . 

S.  257:  XL  16,  6  verius  fuisse  consuli,  quorum  provincia  esset, 
quam  se. 

d)  Verba  male  deleta. 

S.  258:  XXVIII  44,  7  quorum  ego  fidei  ita,  perfidiae  itainnitar. 

S.  258:  XLII  17,  3  et  legatos,  exterarum  quoque  gentium  insignes 
quosque,  praecipue  regios.  -  S.  259:  23,  7  quid  dedissent,  quid  non; 
ipsi  null  im),  praeterquam  suae  libidinis  arbitrio,  futurum  mod  um.  si— • 

S.  259:  XLIII  4,  13  senatum  iudicare  Abderitis  in  inst  um  bellum 
illatum.  S.  260:  7,  10  libera  corpora  verberata,  in  servitutem  ab- 
repta.  Vgl.  oben  S.  213.  —  19,  14  hiemisque  anteactae  sua  advers ns 
Romanos  Dardanosque  acta. 

S.  261:  XLV  13,  3  laetati  deinde  victoria  sunt. 

S.  261:  XLI  20,  7  ut  quaeque  usus  eorum  utique  postulaverunt 
S.  261:  XLII  26,  7  redierunt  legati  qui  retulerunt.  —  54,  4 

cum  etiam  scalae.  -  57,  3  cunctationem  hanc  suam. 

S.  261:  XLV  12,  6  sanatus.   tum  demum  Popilius  sedatus  dex- 

tram  —  porrexit. 

31)  Julius  Völkei,  Zu  Livius:  Jahrb.  f.  Philol.  CXV  851-857. 

Aus  seiner  seit  1869  in  drei  Auflagen  erschienenen  russischen 
Schulausgabe  des  XXI.  und  XXII.  Buches  theilt  Völkei  (S.  851)  folgende 
Vermuthungen  mit: 

XXI  2,  6  obtruncavit.  —  8,  4  coepti  sunt  itaque  non  suffi- 
ciebant.  iam  enim.  —  28,  8  et,  cum  elephanti  -  acti  fubi)  in  min- 
orem applicatam  transgressi  sunt.  —  33,  4  per  di versa  rupibus.  Vgl. 


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Livius. 


217 


unten  S.  219.  -  34,  5  circumspectans  sollicitus  [quej  omnia  (wie  Mad- 
vig).  ■-  44,  7  adimis?    vis)  etiam  Hispanias?  et  si  inde  decessero. 

XXII  10,  5  si  id  moritur  (aJs  alte  Futurform  erklärt).  —  13,  6 
Punicum  abhorrens  ab  Latino  nomine,  pro  Casino  Casilinum  dux  ut 
acciperet,  fecit. 

Nach  der  Regel,  dass  ein  zn  zwei  in  verschiedenen  Casus  stehenden 
Adjectiven  gehöriges  Substantiv  beim  zweiten  Adjectiv  und  zwar  in  dem 
Casus  desselben  stehe  (S.  852),  soll  bei  Livius  geschrieben  werden:  XXI 
10,  3  Romanum  cum  Saguntino  —  bell o.  26,  1  Punicum  insuper  Gallico 
hello.  56,  1  e  media  in  extremara  aciem.  XXII  15,  4  Falernum  a 
Campano  agro  (S.  853).  Völkel  meint,  gewiss  gebe  es  noch  viele  Stellen, 
wo  diese  Regel  in  Anwendung  kommen  müsse.  Richtiger  wird  man  sa- 
gen: viele  Stellen,  wo  diese  Regel  nicht  angewendet  ist  — ,  und  wird 
daher  Bedenken  tragen,  irgend  eine  derselben  durch  Aenderung  des 
Ueberlieferten  mit  einer  solchen  »Regele  in  Einklang  zu  bringen. 

Weiterhin  handelt  VQlkel  (S.  853  ff)  über  den  Unterschied  von 
derectus  und  directus  und  will  bei  Livius  (und  sonst)  den  Text  so  ge- 
stalten, dass  derectus  gleich  perpendicular,  directus  gleich  horizontal  sei. 

Einzelne  Beiträge: 

Praef.  1.  2  erklärt  [Franz]  Höger,  Blätter  f.  d.  bayr.  Gymn.- 
Schulw.  XII  3:  »Weil  ich  sehe,  dass  es  eine  schon  von  Alters  her  und 
von  vielen  unternommene  Sache  ist  (die  römische  Geschichte  darzustellen), 
indem  stets  neue  Schriftsteller  auftreten,  in  dem  Glauben,  sie  könnten 
entweder  sachlich  oder  formell  ihre  Vorgänger  überbieten,  darum  weiss 
ich  nicht  gewiss,  —  ob  ich  etwas  der  Mühe  werthes  unternehme,  und 
wttsste  ich  es  auch,  wagte  ich  es  gleichwohl  nicht  zu  sagen,  aus  Furcht, 
als  anmassend  zu  erscheinen«.  Eine  theilweise  andere  Auflassung  vertritt 
[Johann]  Sörgel  ebenda  XII  305. 

I  4,  1  fatis  wäre  nach  Höger  a.  a.  0.  5  Ablativ. 

I  4,  4  puterat  ersetzt  Höger  a.  a.  0.  5  durch  patiebatur. 

I  7,  5  aversos  heisst  nach  Höger  a.  a.  0.  6  »die  entwendeten«, 
nach  August  Thenn,  ebenda  XUI  106,  »rückwärts«. 

I  14,  7  partem  militum  locis  circa  densis  (denso)  abditarn  vir- 
gnltis  (virgulto)  vermuthet  Anton  Zingerle,  Zeitschr.  f.  d.  österr. 
Gymn.  XX VU  429.    Vgl.  oben  S.  211. 

I  41,  7  iam  tum  ändert  A.  Weidner,  Philol.  XXXVI  596,  in  ac- 
utum. 

I  53,  3  und  55,  8  soll  Livius  den  Fabius  misverstanden  haben,  wie 
aus  Dion.  Hai.  IV  50  hervorgehe  Aber  C.  G.  Cobet,  der  dies  in  den 
Observatt.  crit.  (Leyden  1877)  S.  133  behauptet,  nimmt  zweimal  irrthüm- 
lich  an,  Livius  habe  quadringenta  (nicht  quadraginta)  geschrieben. 

Du  empfiehlt  Wilhelm  Velke  in  der  oben  S.  210  angeführten 
Schrift  Thes.  II  k  veniebat  in  publicum,  cum  omni  sumptu. 


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218 


Römische  Historiker 


II  16,  5  erklärt  E.  Schweikert,  Zeitschr.  f.  d.  Gymn.-W.  XXX 
753 f.,  so,  dass  er  tribus  als  Subject,  vetus  Claudia  als  Prädicat  fasst, 
qui  auf  tribulibus  bezieht,  venirent  als  Repräsentation  betrachtet  und  ex 
eo  agro  von  der  Gegend  jenseit  des  Anio  versteht 

II  17,  4  cum  ira  maiore  bellantium  tum  viribus  etiam  auctis 
vermuthet  Anton  Zingerle,  Kl.  philol.  Abhandlungen  IL  Heft  (1877); 
vgl.  Zeitschr.  f.  d.  ö.  G.  XXVII  227.  XXVIII  273. 

II  20,  1  soll  nach  Eduard  Hiller,  Commcntatt.  philol.  in  hon. 
Th.  Mommseni  747,  auf  einer  Rerainiscenz  des  Gewährsmannes  des  Livius 
aus  Horn.  II.  Tlöff.  beruhen. 

II  28,  3  cum  alia  in  Esquiliis,  alia  in  Aventino  fiant  concilia  tilgt 
Nicolaus  Wecklein,  Jahrb.  f.  Phüol.  CXIII  632,  als  Interpolation. 

H  32,  10  lehnt  Hermann  Johannes  Müller,  Jahrb.  f.  Philol. 
CXIU  787,  den  Vorschlag  von  0.  Hirschfeld  (Herrn.  VUI  471)  ab  und 
vermuthet  nec  os  acciperet  datum,  nec  dentes  acceptum  conficerent. 

II  48,  7  quod  nullo  tempore  neglegi  pojterat  aut  averti  alio  sinebat 
erklärt  Wecklein  a.  a.  0.  für  eingeschoben. 

III  50  cruentum  etiam  telum  tenens  schreibt  Cobet,  Observatt. 
crit.  211,  nach  Dion.  Hai.  XI  37. 

HI  55,  8  liest  H.  J.  Müller  a.  a.  0.  788  sed  eum,  qui  eorum 
cuipiam  nocuerit,  Iovi  sacrum  sanciri. 

V  28,  1  lehnt  Thenn,  Bl.  f.  d.  bayr.  G.-Sch.-W.  XUI  443,  die  von 
Döringjund  Geist  vorgeschlagene  Interpunction  hinter  tacite  ab  und  in- 
terpretirt:  »der  Senat  ertrug  nicht  ohne  Erwiderung  das  Sichschämen 
des  Camillus,  so  dass  letzterer  nicht  unverzüglich  von  seinem  Gelübde 
befreit  worden  wäre«. 

VI  15,  9  quod  afluit  opibus  liest  nach  Cod.  Med.  s.  XI  und  Par. 
s.  X  Bernhard  Dombart,  Jahrb.  f.  Philol.  CXV  341;  ebenso  III  26,  7 
ubi  effusae  afluant  opes  nach  Med.  (und  Par.  von  erster  Hand). 

VH  2,  11  quae  exodia  postea  appellata  consertaque  fabellis  potissi- 
mum  Atellanis  sunt  erklärt  Isidor  Hilberg,  Epistula  critica  ad  Io.  Vab- 
lenum  (Vindobonae  1877)  S.  18  f.  durch  die  Uebersetzung :  »welche  später 
exodia  genannt  wurden  und  am  ehesten  den  Atellanischen  Schwänken 
verschwistert  sind«. 

VIU  8,  4  bezieht  Kourad  Niemeyer,  Jahrb.  £  Philol.  CXV  179, 
postremo  auf  die  Zeit  nach  414/340  und  fasst  ordo,  wenn  nicht  ordo  - 
habebat  Glossem  sei,  wie  ordines  als  »Centurie«,  indem  er  die  Angabe 
duos  centuriones  für  einen  Irrthum  des  Livius  erklärt.  Daran  reihen 
sich  Bemerkungen  über  die  Stärke  und  die  Bestandtheile  der  Legion. 

IX  13,  9  erklärt  |KonradJ  Geist,  Bl.  f.  d.  bayr.  G.-Sch.-W.  Xlll 
258:  »Trotzdem  quälte  sie  —  die  Noth,  da  sie  (die  Römer)  in  gleicher 
Weise  belagerten  und  belagert  wurden«. 

IX  45,  13  empfiehlt  Geist  a.  a.  0.  257  ad  deportanda  omnia  tuen- 
daque  moenibus.   Dagegen  spricht  Thenn  a.  a.  0.  441. 


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Livitis. 


219 


X  16,  6  liest  Geist  a.  a.  0.  258  cum  suopte  ingenio  tum  odio)- 
adversus  Romanum  populum. 

X  19,  18  empfiehlt  Geist  a.  a.  0.  259  et  ipse  collegae  et  exer- 
citus  virtutem  aequavit.  duces  imperatoria  munera  exsequuntur.  Da- 
gegen bemerkt  Thenn  a.  a.  0.  440:  »Die  authentische  Wahrheit  über 
diese  Stelle  habe  ich  in  dem  bisher  vollständig  ignorirten  Münchener 
Cod.  lat.  15731  gefunden:  et  ipse  collegae  et  exercitus  exercitns  vir- 
tatem  aeqnavit.  duces  — .  Jetzt  ist  alles  sonnenklar1« 

XXI  16,  5  Poenum  hostem  veteranum  trium  et  viginti  annorum 
rnilitia  durissimum,  int  er  Hispanas  gentes  semper  victorem  liest  Franz 
Kühl,  Rhein.  Mus.  f.  Philol.  XXXII  827,  und  versteht  die  Veteranen 
aus  dem  Söldnerkriege. 

XXI  33,  4  pervasis  rupibus  iuxta  in  vias  ac  devia  adsueti  und  5 
ut  periculo  primus  evaderet  vermuthet  G.  F.  Unger,  Philol.  XXXV  566  f. 

XXI  44,  6  schützt  Wilhelm  Vorländer,  Jahrb.  f  Philol.  CXIII 
269,  die  Worte  adHiberum  est  Saguntum  und  meint,  Hannibal  habe 
seinen  Soldaten  den  Uebermuth  der  Römer  vorgeführt,  indem  er  sagte: 
Sie  sind  so  wahnsinnig  geworden  in  ihrer  Ueberhebung,  dass  6ie  —  de- 
cretiren,  Sagunt  liege  für  sie  am  Ebro.  Wenn  Hannibal  hiermit  die 
Sache  so  darstelle,  als  ob  die  Bestimmung  Ober  Sagunt  aus  dem  Vertrage 
Ober  die  Ebrolinie  unehrlich  abgeleitet  sei,  so  könne  daran  etwas  wah- 
res sein. 

XXII  9,  2  haud  satis  prospere  empfiehlt  Fr.  Pauly,  Zeitschr.  f. 
d.  ö.  Gymn.  XXVII  261. 

XXII  12,  4  victos  tandem  i I los  Martins  animos  Romanis  vermuthet 
Unger  a.  a.  0.  XXXV  180;  quamvis  Martios  Pauly  a.  a.  0.  261;  et 
quassos  Anton  Zingerle  ebenda  434. 

XXII  13, 1  ducem^  Romanorum  (romanum)  liest  Pauly  ebenda. 
XXIT  23,  1  quoque  trausponirt  hinter  in  Italia  C.  Pavlikowskii 

im  Aprilheft  des  Journal  Ministerstva  Narodnago  Prosve'stcheniia  1876, 
wie  ich  aus  der  Revue  des  Revues  I  273  entnehme. 

XXIII  4,  7  cum  militarent  aliquot  apud  Romanos  tilgt  Vor- 
länder a  a.  0.  271  als  Glosse  zu  der  Wortgruppe,  in  welcher  das  Sätz- 
chen steht. 

XXIII  47,  5  tum  Romanus  Campano  erweist  Unger  a.  a.  0. 
204  als  nothwendige  Umstellung.  Dazu  fugt  E.  v.  L[eutschl  die  Frage, 
ob  vor  dem  nachfolgenden  dicto  nicht  et  einzufügen  sei. 

XXIV  44,  10  transponirt  H.  J.  Müller,  Berl.  Jahresber.  IV  71,  et 
>s,  ut  descenderet  ex  equo,  inclamavit. 

XXVI  9,  7  aras  vertheidigt  Hermann  Blass,  Philol  XXXVII 
353,  gegen  die  von  G.  F.  Unger  ebenda  XXXIV  515  vorgeschlagene 
Aenderung  areas;  vgl.  E.  Wölfflin  in  diesem  Jahresber.  Bd.  III  S.  756. 

XXVI  23,  3  ut  in  perpetuura  voverentur  erklärt  Paul  von 
Boltenstern,  De  rebus  scaenicis  Rom.  (Diss.  Greifswald  1876)  S.  13 


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220 


Römische  Historiker. 


für  eine  Interpolation  aus  XXVII  23,  5.  Vgl.  A.  0.  Lorenz,  Phflol.  Anz. 
Vm  165. 

XXVI  34  erzählt  Livius  das  Strafurtbeil  über  die  Campaner.  Dazu 
gibt  Fr.  Mezger,  Philol.  XXXVI  181  f.,  eine  ausführliche  Erklärung, 
welche  die  Verwandlung  des  §  5  vor  pecua  stehenden  Punktes  in  ein 
Kolon  fordert,  wie  es  sich  bei  Madvig  findet. 

XXX  29,  4  Hannibal  nihil  quidero  —  laeto  animo  audiit,  ^sedy 
maxime  hostis  fiducia,  quippe  non  de  nihilo  profecto  concepta,  per- 
cussus  est  schlägt  Weidner  vor,  Philol.  XXXVI  209. 

XXX  30,  11  quem  fortuna  nunquam  decepit  verlangt  Weidner 
daselbst. 

XXX  31,  1  alacres  adventus  tui  spe  vermuthet  Weidner  ebenda. 
XXX  35,  4  omnia  et  ante  proelium  et  in  acie  liest  Weidner 
a.  a.  0.  128  mit  Umstellung  der  Präpositionen. 

XXX  37,  4  sucht  Weidner  daselbst  durch  die  Transposition  bel- 
lum ne  extra  Africam  neve  in  Africa  iniussu  populi  Romani  gererent 
Uebereinstimraung  mit  Polyb.  XV  18,  4  herzustellen. 

XXXI  11,  12  si  quid  etiam  ad  rinn  an  dum  augendumque  regnum 
opus  verlangt  Weidner  a,  a.  0.  245. 

XXXII  16,  11  änderte  Joh.  Kofod  Whitte,  Opp.  philol.  ad  Mad- 
vigium  missa  89,  haud  impigre  sinngemäss  in  haud  pigre.  Indem  ich 
im  Philol.  XXXVII  449,  um  der  Ueberlieferung  näher  zu  kommen,  haud 
ita  pigre  vorschlug,  übersah  ich,  wie  Whitte  selbst,  dass  pigre  sonst 
bei  Livius  nicht  vorkommt.  Dies  hat  H.  J.  Müller,  Berl.  Jahresber.  III 
189  und  Zeitschr.  f.  d.  G.-W.  XXXI  732,  bemerkt  und  demnach  [haud] 
impigre  empfohlen. 

XXXIV  2,  12  latam  legem  abrogandam  censent  vermuthet  Weid- 
ner, Philol.  XXXV  714. 

XXXIV  3,  5  in  summam  {rem  publicam  (r.  p.))  prodest  ergänzt 
Weidner,  Philol.  XXXVI  345. 

XXXIV  13,  2  castra  ad  Hiberum  liest  Weidner  ebenda. 

XXXIV  26,  3  cum  erumpentibus  ea  porta  Lacedaemoniis  fordert 
Weidner  a.  a.  0.  245. 

XXXIV  53,  7  haec  eo  anno  acta  hält  P.  v.  Boltenstem  in 
seiner  oben  S.  219  citirten  Diss.  Thes.  6  für  interpolirt. 

XXXV  9,  2  entscheidet  sich  Ernst  Herzog,  Comm.  philol.  in  hon. 
Th.  Mommseni  131,  für  civium  capita  CCXLIII.  DCCIV;  ebenso  Julius 
Bei  och,  Rhein.  Mus.  XXXII  236. 

XXXVIII  15,  13  postero  die  Celaenas  Phrygiae  processit  schreibt 
C.  G.  Cobet,  Mnemosyne  V  91,  Collectanea  critica  (Leyden  1878)  S.  87. 

XXXIX  53,  15  vermuthet  Arnold  Schäfer,  Jahrb.  f.  Philol.  CXm 
367,  ex  Iüyrico  per  Pelagoniam  fiuens. 

XL  5,  7  will  Michael  Gitlbauer,  Zeitschr.  f.  d.  ö.  G.  XXVID 
103,  ad  senatum  populumque  Romanorum  lesen. 


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LWius. 


221 


XL  53,  1  per  Suismontii  Ballistaeque  saltas  vermathet  Gitl- 
bauer  a.  a.  0.  104. 

XL  59,  8  lanxque  cum  leguminibus  conjicirt  Gitlbaaer 
ebenda. 

XLI  15,  1  bovis  saginati  schlägt  Fr.  Pauly  vor,  Zeitschr.  f.  d. 
ö.  G.  XXVUI  14. 

XLI  23,  6  transponirt  Gustav  Becker,  Jen.  Li t. -Zeit.  No.  46, 
maxumara  omniumque  gravissimara. 

XLI  23,  7  manereque  id  decretum  ^sciremus.  quo  erat  decretum^ 
ergänzt  H.  J.  Müller,  Berl.  Jahresber.  IV  71.  Vgl.  oben  S.  214. 

XLI,  27,  5  censores  vias  sternendas  silice  in  urbe,  glarea  extra 
urbem  substruendas  marginandasque  primi  omniura  locaverunt  pontesque 
multis  locis  faciendos»  Diese  Stelle*,  nach  welcher  H.  Nissen  (Pompeian. 
Stud.  520)  annahm,  dass  von  den  damaligen  Censoren  die  Strassenpflaste- 
rung  in  ganz  Rom  durchgeführt  worden  sei,  deutet  Th.  Mommsen, 
Hermes  XII  486  ff.,  in  dem  Sinne,  dass  die  Censoren  des  Jahres  580/174 
die  Chaussirung  aller  noch  nicht  chaussirten  italischen  Staatsstrassen, 
sowie  die  Pflasterung  der  mit  ihnen  in  Verbindung  stehenden  und  also 
der  Wagencirculation  eröffneten  Strassen  der  Stadt  Rom,  endlich  die 
durchgängige  Herstellung  eines  neben  der  Fahrstrasse  herlaufenden  Fuss- 
wegs zuerst  verdungen. 

XLII  6,  4  exulantem  accersitum  —  interfecisse  verbindet 
J.  Vahlen,  Herrn.  XII  195,  in  dem  Sinne  exulantem  accersivisse  et 
interfecisse. 

XLII  12,  6  uno  Thebis,  alter«  Dii,  dem  um  augustissimo  et  cele- 
berrumo  in  templo  Delphis  conjicirt  Gustav  Becker,  Jen.  Lit.-Zeit.  1877 
No.  46. 

XLII  13,  9  in  Aetolia  Perrhaebiaque  vermuthet  Fuhr,  Animadv. 
in  or.  Att  (s.  oben  S.  210)  Sent.  controv.  9  (S.  63). 

XLII  41,  7  ergänzt  Vahlen  a.  a.  0.  194  si  nusquam  exuli  ^ locus 
est  exil ii>. 

XLII,  42,  1  quia  in  propinquo  Delphi  s-<unt>  vermuthet  H.  J.  Mül- 
ler, Berl.  Jahresber.  IV  71. 

XLH  48,  6aThurinis  quattuor  liest  A.  Schäfer,  Jahrb.  f.  Philol. 
CX1H  368. 

XLIV  26,  1  pecuniam  dando  pacem  habere  schlägt  Cobet  vor, 
Mnem.  IV  365,  Coli.  crit.  13.  Vgl.  Madvig,  Em.  Liv.8  695. 

XLV  2,  3  prosequentiumque  trahentes  turbam  in  forum  perrexerunt 
schreibt  Hill  er,  Coram.  philol.  in  hon.  Th.  Mommseni  747,  indem  er  die 
hinter  forum  überlieferten,  verschieden  emendirten  Worte  at  urbi  als 
eine  durch  Dittographie  von  turbam  entstandene  Corruptel  verwirft. 

XLV  2,  7  conperta  ^re  implebantur  tota)>  urbe  deorum  im- 
mortalium  templa  ergänzt  beiläufig  Hill  er  a.a.O.  748;  H.J.Müller, 
Berl.  Jahresber.  IV  89,  schlägt  dagegen  vor  comp] er .  i  to  }U  urbe. 


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222 


Römische  Historiker 


Periochae. 

1)  Eduard  Wölf flin,  Die  Periochae  des  Livius:  Commentationes 
philologae  in  honorem  Th.  Mommseni.  Scripserunt  amici.  Berolini 
apud  Weidmannos  MDCCCLXXVH  S.  337  -350. 

Die  Frage  nach  dem  Wesen  und  Bestände  der  Periochae  ist  durch 
die  sorgfältigen  Forschungen  von  Franz  Heyer ,  Jahrb.  f.  Philol.  CXI  645 
bis  652,  nicht  in  s  Reine  gebracht  worden,  wie  ich  ebenda  881—884  nach- 
gewiesen habe.  Durch  »die  lexikalisch-stilistische  Untersuchung  mit  der 
Loupe«  gelangt  Wölffl in  zu  folgenden  Ergebnissen :  Die  von  Madvig  ein- 
geklammerte Per.  lb  ist  ächt;  Per.  la  ist,  wie  auch  Studemund  erkannte, 
aus  Inhaltsangaben,  die  am  Rande  standen,  zusammengesetzt  (S.  338). 
Sowohl  die  Sprache  als  die  Wahl  und  Behandlung  des  Stoffes  deuten  darauf 
hin,  dass  ein  Verfasser  alle  Periochae  geschrieben  hat  (S.  340 f.).  Derselbe 
wollte  kein  dürres  Inhaltsverzeichniss  geben  nach  Art  der  Prologi  des  Pom- 
peius  Trogus  oder  der  Capitelaugaben  des  Gellius,  sondern  ein  Handbuch 
zum  Nachschlagen  im  Livius  und  zur  Benützung  als  Beispielsammlung 
nach  der  Weise  des  Valerius  Maximus.  Darauf  führen  die  aufgenomme- 
nen exempla  von  Tugenden  und  Lastern;  damit  stimmen  auch  Notizen 
wie  extat  oratio.  Andererseits  wollte  der  Verfasser  auch  keinen  lesbaren 
Abriss  der  römischen  Geschichte  bieten,  in  der  Art  dos  Florus.  Denn 
jede  Periocha  bildet  ein  Ganzes  für  sich,  wie  schon  die  Erneuerung  der 
den  einzelnen  Personen  zukommenden  Titel  in  folgenden  Periochae  zeigt 
Auch  ist  mit  der  Angabe  der  livianischen  Buchzahlen  und  mit  Formeln 
wie  continet  (liber),  refertur  immer  wieder  auf  das  Werk  des  Livius  ver- 
wiesen (S.  350).  Livius  selbst  kann  die  Periochae  nicht  verfasst  haben. 
Die  Latinität  ist  trotz  einer  gewissen  Anlehnung  an  Livius,  die  sich  aus 
dem  Excerpiren  von  selbst  ergibt,  eine  nachlivianisohe  (S.  349).  Aber 
die  schlimmsten  sprachlichen  und  historischen  Fehler  falleu  nicht  dem 
Verfasser  der  Periochae  zur  Last,  sondern  sind  durch  spätere  Interpo- 
lationen in  den  Text  derselben  gerathen  (S.  350).  Diese  Interpolationen 
sind  in  der  Hauptsache  aus  dem  Originalwerke  des  Livius  gezogen;  die 
zweite  Hälfte  der  fünften,  die  sechste  und  zehnte  Dekade  waren  demnach 
noch  vorhanden,  als  die  übrigen  bereits  verloren  oder  vergessen  waren 
(S.  348  f.). 

Interpolirt  sind  nämlich  nach  Wölfflin:  Per.  lb  Hic  fcemptaudae  - 
protinus  factum  (S.  340);  der  Schluss  von  XXIII,  XXIV,  XLI,  XUV 
(S.  341  -  343);  die  hinter  der  Formel  praeterea  continet  folgenden  No- 
tizen in  XCU,  XXU,  XXXI,  XXXIX,  IX,  XXXIV  (referuntur) ,  XLVI, 
XLVII  (?),  LH,  LX,  XCIII,  XCIX,  CHI  (?)  (S.  343-347);  der  Schluss 
in  V,  XLV,  XLL\  (S.  347);  die  Worte  Cum  M'.  Aquilins  -  solus  auctor 
in  LXX  und  aegre  propter  onus  -  gladio  uteretur  in  LVU  (S.  348). 

In  den  ächten  Theilen  der  Periochae  hat  Wölfflin  nach  dem  con- 
stanten  Spruehgebruuche  des  Autors  emendirt:  Ib  in  potestatem  suam 


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Flonis  *  223 

redegit;  II  <affectati)  regni  crimine;  LX  rebellantes  Sardos;  LXI 
in  deditionem  accepti  (S.  349). 

Einzelne  Stellen. 

Per.  XVI  civium  capita  CCLXXXII.  CCXXX1V  fordert  Ernst  Her- 
zog, Com  in.  philol.  in  hon.  Th.  Mommseni  131;  vgl.  Eutr.  II  18,  2.  Julius 
Bei  och,  Rhein.  Mus.  XXXII  234,  liest  genau  nach  Eutr.  CCLXXXXII. 
CCXXXIV. 

XVin  verlangt  Bei  och  a.  a.  0.  235  CCXLVII.  DCCXCVII. 

XIX  verbessert  Beloch  a.  a.  0.  234  CCLXI.  CCXII. 

XX  eo  hello  populum  Romanum  sui  Latinique  norainis  DCCC  ar- 
matorum  habuisse  dicit  {Fabius^  liest  Th.  Mommseu,  Herrn.  XI  50 f., 
indem  er  I)  mit  Sicherheit  aus  der  Corruptel  der  Heidelberger  Hand- 
schrift, Fabius  nicht  ohne  Wahrscheinlichkeit  aus  Eutr.  III  5  und  Oros. 
IV  13  erschliesst. 

XX  lustrura  a  censoribns  quater  (ter?)  conditum  est  emendirt 
Mommsen  a.  a.  0.  57. 

Epitomae  des  Florus. 

An  die  Mittheilungen  Uber  die  Periochae  eines  Ungenannten  schliesse 
ich  ein  kurzes  Referat  Ober  die  neueste  Literatur  zu  den  sogenannten 
Epitomae  de  T.  Livio  des  Iulius  Florus.  Indem  ich  auf  meinen  im  Phi- 
lologus  XXXIV  166  ff.  und  XXXVII  130  ff.  erschienenen  Bericht  verweise, 
ftkge  ich  nur  Folgendes  hinzu: 

1)  Gas  ton  Bizos,  Flori  historici  vel  potius  rhetoris  de  vero  no- 
mine, aetate  qua  vixerit,  et  scriptis.  Lutetiae  Parisiorum  apud  E.  Tho- 
rin bibliopolam  MDCCCLXXVI.  174  S. 

Die  sieben  Capitel  dieser  der  Pariser  Facultät  vorgelegten  Schrift 
sind  überschrieben:  de  Flori  nomine  et  aetate;  quibus  historicis  fontibus 
Florus  usus  fuerit;  quam  male  optimis  fontibus  Florus  usus  fuerit;  qui- 
bus aetatis  suae  rhetoribus  Florus  annumerandus  sit;  quo  ordine,  quem 
ad  finem  res  romanas  Florus  tractaverit;  de  Flori  moribus  et  stylo;  cujus 
latinitatis  verbis  Florus  utatur.  Diese  Ueberschriften  geben  auch  eine  Vor- 
stellung von  der  Latinität  des  Verfassers,  der  namentlich  fuisse,  fui,  fue- 
rim  in  umschriebenen  Perfectformen  oft  misbraucht,  auch  sonst  weder  in 
der  Wahl  der  Worte  noch  in  den  Structuren  correct  verführt,  und  sich 
einer  fragwürdigen  Orthographie  bedient.  Unangenehmer  wirkt  die  Breite 
der  Darstellung,  die  durch  zahlreiche  Wiederholungen  noch  lästiger  wird. 
So  sind  S.  24  und  62;  27  und  120;  31  und  102  f.;  34  f.  und  113;  52  und 
110 f.;  73  und  135;  75  und  142;  119  und  124  die  gleichen  Citate  aus 
Florus  ausgeschrieben;  S.  20  und  157;  117,  141  und  164  f.  begegnen  die 
nämlichen  Bemerkungen  des  Verfassers  Daneben  stört  der  Mangel  an 
Genauigkeit,  wie  wenn  der  Titel  der  Epitomae  im  Cod.  Bamberg.  S.  12 


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224 


Römische  Historiker. 


ungenau,  S.  33  und  101  unvollständig  (mit  Auslassung  von  annorum)  an- 
gegeben wird.  Die  für  seine  Aufgabe  Wichtigen  Fragen  hat  der  Ver- 
fasser umsichtig  behandelt  und  zumeist  richtig  entschieden,  ohne  jedoch 
irgend  welche  neue  Gesichtspunkte  zu  eröffnen.  Die  neuere  Literatur 
überblickt  Bizos  nicht  vollständig.  Halm's  Ausgabe  scheint  ihm  fremd 
geblieben  zu  sein;  jedenfalls  kennt  er  dessen  Recension  der  Jahn'schen 
Ausgabe  nicht,  sonst  würde  er  wohl  S.  98  f.  über  die  Capitelüberschriften 
bei  Florus  weniger  vorschnell  geurtheilt  haben.  Auch  hätte  er  verrauth- 
lich  S.  17  den  ungeziemenden  Ausfall  gegen  J.  Reber  unterdrückt  oder 
gemässigt,  wenn  er  aus  jener  Recension  von  Halm  ersehen  hätte,  wie 
nahe  sich  in  der  betreffenden  Frage  Reber  mit  Mommsen  berührt. 

2)  Hermann  Johannes  Müller,  Zu  Florus:  Jahrb.  f.  PhiloK 
CXIH,  559  f. 

Gegen  G.  Baier,  welcher  in  einer  Breslauer  Dissertation  (De  Livio 
Lucani  in  carmine  de  bello  civili  auctore  1874  S.  3  f.)  jeden  Zusammen- 
hang zwischeu  Lucanus  und  Florus  geleugnet  hatte,  weist  H.  J.  Müller 
nach,  dass  sich  bei  Florus  eine  Reihe  unbestreitbarer  Reminiscenzen  aus 
Lucanus  findet,  wie  schon  0.  Jahn  und  H.  Sauppe  erkannten.  Bei  dieser 
Gelegenheit  erinnert  Müller  an  seine  Conjectur  zu  Flor.  I  17,  4  sed  hic 
(Camillus)  maestiorVeis  in  capta  urbe  consenuit.  In  meinem  Berichte 
Philol.  XXXVII  139  ist  diese  Vermuthung  neben  der  dort  angeführten 
von  E  Bährens  nachzutragen.  Dagegen  beruht  das,  was  ich  ebenda 
Zeile  6  zu  I  7,  7  angegeben  habe,  auf  einem  Versehen  und  ist  zu  streichen. 

Einzelne  Stellen: 

I  17,  4  mox  supplices  de  hoste  Gallo  vindicavit.  Im  Hinblick  auf 
Val.  Max.  IV  i,  2  sprach  ich,  Philol.  XXXVII  275,  die  Vermuthung  aus, 
dass  cives  hinter  supplices  ausgefallen  sei. 

I  18,  25  illo  voluntario  ad  hostis  suos  reditu.  Statt  suos  vennu- 
thete  ich  ebenda  saevos  (saevissimos);  vgl.  Val.  Max.  I  1,  14. 

I  36,  2  non  leviter  se  Numidia  concussit.  Ich  schlug  ebenda  se- 
natum Numidia  concussit  vor,  indem  ich  I  31,  12  verglich. 

I  46,  8  in  modum  grandinis  atque  nimborum  densa  pariter  tela 
fuderunt.  Im  Philol.  XXXVIII  62  bezeichnete  ich  densa  pariter  als 
Glossem  zu  in  modum. 

II  1,  7  emptio  frumenti  ipsos  rei  publicae  nervös  exhauriebat  aera- 
rium.  Ich  äusserte  ebenda  die  Vermuthung,  dass  aerarium  Glossem  zu 
rei  p.  nervös  sei. 


Der  Rest  der  zweiten  Abtheilung  dieses  Berichtes  muss  wegen 
Mangels  au  Raum  für  den  nächsten  Jahrgang  zurückgelegt  werden. 


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Jahresbericht  über  die  Literatur  zu  Cicero's 
Werken  aus  den  Jahren  1876  und  1877. 

Von 

Prof.  Dr.  Iwan  Müller 

in  Erlangen. 


Indem  ich  über  die  literarischen  Erscheinungen  der  beiden  letzt- 
verflossenen Jahre,  welche  die  Werke  Cicero's  zum  Gegenstand  haben, 
Bericht  zu  erstatten  mich  anschicke,  habe  ich  folgende  Bemerkung  vor- 
auszuschicken. Von  der  Besprechung  sind  zuvörderst  alle  die  Schriften 
abgeschlossen,  welche  in  das  Bereich  einer  speciellen  Disciplin,  wie  der 
Grammatik,  Lexikologie,  Literaturgeschichte,  Kunstgeschichte  u.  s.  w. 
fallen,  wofür  besondere  Berichterstatter  aufgestellt  sind.  So  fanden  kei- 
nen Platz  die  gediegene  Untersuchung  über  die  consecutio  temporum 
von  Wetzel  (de  consecutione  temporum  capita  duo,  Leipzig,  Teubner 
1877;  vergl.  Zeitschr.  f.  d.  Gymn.,  Berlin,  Jahrg.  1878,  S.  327  fl.),  der 
sehr  interessante  Beitrag  zu  einer  Entwicklungsgeschichte  des  Ciceroni- 
schen Stils  von  Dr.  Hermann  Hellmuth  (de  sermonis  proprietatibus,  quae 
in  prioribns  Ciceronis  orationibus  inveniuntur,  in  den  Acta  Serainarii 
Philol.  Erlangensis  I  101  —  174  und  separatim  Erlangen,  Deichert  1877), 
ferner  die  scharfsinnige  Entwicklung  des  Begriffs  und  Gebrauchs  des 
Wortes  fides  bei  Cicero  von  Dr.  Ferdinand  Heerdegen  (de  fide  Tulliana 
h.  e.  de  uocabuli  fidei  apud  Ciceronem  notione  et  usu.  Erlangae,  typis 
E.  Th.  Jacob.  1876),  sowie  das  fruchtreiche  Lexikon  zu  den  Reden  des 
Cicero  von  H.  Merguet,  dessen  erster  Band  nunmehr  abgeschlossen  ist; 
und  ungern  versagte  ich  es  mir,  die  Frucht  langjährigen  Studiums  einer 
für  Cicero  begeisterten  Dame,  deren  Worten:  »8i  j'ai  longtemps  etudie" 
Ciceron  et  passe  la  moitte  de  ma  vie  ä  lire  assise  a  ses  pieds,  j'ai  cru 
pouvoir  essayer  quelques  observations  sur  sa  correspondance  et  son  ca- 
raetöre  pour  ceux  qui  n'ont  pas  mes  Ioisirs«  wir  hochachtungsvoll  Glau- 
ben und  Zustimmung  schenken,  Timide  essai  sur  la  correspondance  su- 
blime de  Cicöron  par  Mm«  Hortense  de  Meritens,  Sceaux,  imprimerie 
M.  et  T.-E.  Charaire  1876  (128  8.)  einer  näheren  Besprechung  zu  unter- 
ziehen; ebensowenig  gehörte  die  umfassende  Abhandlung  über  Cicero's 

J*hreab«richt  fttr  Alterthums-WlaBenscbaft  1877.  IT.  16 


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226 


Cicero. 


Dilettantismus  in  der  Kunst  von  Wilhelm  Göhling  (de  Cicerone  artis 
aestimatore,  Halle  1877)  vor  mein  Forum.  Ferner  hielt  ich  es  für  un- 
nöthig,  alle  Ausgaben  einzelner  Schriften  Ciceros  zu  besprechen,  welche 
im  Ausland  erschienen  lediglich  für  die  Bedürfnisse  der  ausländischen 
Schulen  verfasst  sind,  da  die  meisten  derselben  doch  nur  als  Repro- 
duktionen der  Leistungen  deutscher  Gelehrten  erscheinen,  die  eben  den 
besonderen  Zwecken  der  betreffenden  Landesschulen  angepasst  sind.  Wenn 
ich  endlich  manche  der  neuen  Bearbeitungen  längst  anerkannter  und  be- 
währter Ausgaben  —  und  deren  sind  in  den  genannten  Jahren  nicht 
wenige  erschienen  —  nur  kurz  berührt  habe,  so  geschah  dies  deswegen, 
weil  in  den  nächsten  Besprechungen  doch  vielfach  Bezug  auf  sie  wegen 
ihrer  Wichtigkeit  genommen  werden  muss.  Das  Referat  über  die  Behand- 
lung einzelner  Stellen  in  einigen  ausländischen  Journalen  bleibt  dem  näch- 
sten Jahresbericht  vorbehalten. 

Nach  diesen  Vorbemerkungen  berichten  wir  über  die  Literatur, 
welche  betrifft: 

A.  Rhetorische  Werke. 

Hierher  ziehen  wir,  wie  im  ersten  Jahresbericht,  die  Rhetorik  des 
Cornifieius  und  besprechen  demnach 

1)  De  additamentis,  quae  in  Rhetoricis  ad  Herennium  inueniuntur, 
antiquioribus.  Scripsit  Ricardus  Ostmann  Silesius  (Breslauer  Dok- 
tordissertation) 1876.   46  S.  8. 

Der  Verfasser  berücksichtigt  nur  solche  Interpolationen,  welche  der 
älteren  und  jüngeren  Handschriftenfamilie  gemeinsam  erscheinen,  and 
unterscheidet  absichtliche  von  unabsichtlichen  (additamentorum  duo  sunt 
genera,  quorum  unum  ea  in  re  consistit,  ut  librarius  aut  lector  aliquis, 
cuius  conamina  inde  in  textum  subierunt,  unum  uel  plura  uerba  addi- 
derint,  ut  aut  orationem,  quam  uel  scriptoris  uel  librarü  culpa  hiulcam 
putabant,  supplerent  aut  eam  modo  (?),  ut  nimis  aridam  et  exsanguem, 
amplificarent  Altero  genere  ea  additamenta  continentur,  quae  in  mar« 
ginc  uel  supra  uersus  scripta  non  eo  animo,  ut  scriptoris  ducerentur, 
sed  explicandi  siue  omnino  alieuius  rei  adnotandae  causa  postea  ab  in- 
cauto  iuscitoque  librario  in  contextum  reeepta  et  saepius  etiam  ad  con- 
struetiouem  cum  iis  congluünata  sunt).  In  beiden  Fällen  ist  er  bemüht, 
ein  deutliches  Bild  von  dem  Verfahren  der  Interpolatoren  und  Abschrei- 
ber zu  geben  unter  Benutzung  und  ausführlicher  Besprechung  der  bereits 
von  Anderen  oder  von  ihm  selbst  aufgefundenen  Interpolationen.  Die 
letzteren  sollen  uns  hier  allein  beschäftigen.  Von  den  mehr  als  dreissig 
Athetesen  des  Verfassers  heben  wir  als  sehr  beachtenswerth  hervor  die 
S.  15  zu  3,  13,  23  unter  Annahme  der  Kayscr'schen  Athetese  vorge- 
schlagene Ausmerzung  von  cnuntiandae  in  der  Definition  von  continuatio, 
so  dass  zu  lesen  ist:  continuatio  est  orationis  [enuntiandae]  adeel  oratio; 


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Rhetorische  Werke 


227 


S.  20  zu  2,  12,  18  die  Tilgung  nicht  blos  von  in  rebus  maioribus  aut 
minoribus,  sondern  auch  von  dem  unmittelbar  folgenden  aut  dissimilibus, 
somit  zu  lesen:  »in  causa  ratiocinali  primum  quaeretur,  ecquid  similiter 
scriptum  aut  iudicatum  sit;  8.  22  zu  3,  21,  34  die  Entfernung  von  hac 
aotatione;  S.  25  mit  Erweiterung  der  Kayscr'schen  Tilgungen  in  2,  19, 
30  und  20,  31  die  Beseitigung  des  Satzes  duo  genera  sunt  uitiosarum 
argnmentationum  -  non  indiget  reprehensionis.  S.  28  tilgt  er  in  4,  7,  10 
den  Satz  et  (at)  post  in  dicendo  —  occultatur;  S.  33  in  2,  30,  47  refe- 
remus,  S.  34  in  4,  34,  4G  frequeuter,  S.  38  in  3,  3,  5  nec  idoneas  dig- 
nitate  sua  iudicare.    Es  ist  aber  leicht  begreiflich,  dass  der  nuf  Inter- 
polationen Jagd  machende  Verfasser  in  der  Annahme  von  solchen  öfters 
zu  weit  geht,  obwohl  er  selbst  S.  34  sagt:  »cum  sit  aliquid  ucl  miuimam 
nocem  scriptori  abiudicare«.   So  will  er  in  der  handschriftlich  sehr  un- 
sicher überlieferten  Stelle  4,  22,  31  die  Lesung  Kayser's  »Ti.  Gracchum 
rem  publicam  administrantem  prohibuit  mali  ciuis  scelus  et  indigna  nex 
diutius  in  eo  (ea)  commorarie  verbessert  wissen  in  .  .  mali  ciuis  scelus 
in  dignitate  diutius  commorari,  wobei  unter  dignitas  die  tribunicische  zu 
verstehen  sei.   Verglichen  mit  den  folgenden  Beispielen:  C.  Graccho  si- 
militer occisio  est  oblata,  quae  uirum  —  de  sinu  ciuitatis  eripuit;  Satur- 
ninum  —  malorum  perfidia  ac  scelus  uita  priuauit;  tuus,  o  Druse,  san- 
guis  domesticos  parietes  —  adspersit  etc  wäre  es  eine  stilistische  Un- 
schicklichkeit zu  schreiben  in  dignitate  diutius  commorari,  als  ob  Tibe- 
rius  Gracchus  blos  sein  Tribunat  und  nicht  auch  sein  Leben  verloren 
hätte.  —  S.  12  wird  zu  1,  6,  9  statt  aut  negabimus  uos  de  aduersariis 
aut  de  aliqua  re  dicturos  et  tarnen  occulte  dicemus  interiectionc  uerbo- 
rura  vorgeschlagen  .  .  de  aduersariis  aliqua  dicturos  etc.,  wo  aliqua  das- 
selbe wie  alio  modo  bedeuten  soll!  Vielmehr  ist  hier  aut  de  aliqua  re 
als  Interpolation  auszuscheiden,  wie  aus  der  Nachahmung  Cicero's  de 
inuent.  1,  17,  24  et  negare  te  quiequam  de  aduersariis  dicturum  hervor- 
geht. -  S.  20  wird  in  2,  5,  8  num  quid  habuerit  de  conseiis,  de  adiu- 
toribus,  de  adiumentis  die  Streichung  von  de  conseiis,  de  adiutoribus 
empfohlen  und  num  quid  habuerit  de  adiumentis  im  Sinne  von  num  quid 
habuerit  adiumentorum  (num  quae  habuerit  adiumenta)  genommen,  wofür 
doch  erst  Belege  aus  dieser  Zeit  erbracht  werden  müssten.  Zuzugeben 
ist  aber,  dass  die  Stelle,  auch  wenn  man  mit  Kayser  de  adiumentis  als 
Glossera  betrachtet,  nicht  völlig  klar  ist  —  S.  24  macht  der  Verfasser 
zu  4,  19,  27  in  his  tribus  generibus  ad  continuationis  uim  adeo 
frequentatio  necessaria  est,  ut  infirma  facultas  oratoris  uideatur,  nisi 
sententiam  et  contrariura  et  conclusionem  frequentibus  efferat  uerbis  etc. 
folgende  Bemerkung:  Continuatio  sine  frequentatione  uerborum  cogitari 
nequit,  cf.  §  27  in.  Ergo  in  sententia  contrario  conclusione  neque  magis 
neque  minus  frequentatio  ad  continuationem  efficiendam  necessaria  est 
quam  alio  loco,  quo  quidpiam  illa  exornatione  dicitur,  quapropter  »ad 
continuationis  uim«  damnamus.  Hier  ist  offenbar  der  Ausdruck  ad  con- 

15- 


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228 


Cicero. 


tinuationis  uim  nicht  richtig  verstanden;  der  Sinn  desselben  ist,  wie  aus 
den  folgenden  Worten  ut  infirma  facultas  oratoris  uideatur  ersichtlich 
ist:  Bei  diesen  drei  Arten  ist  für  die  Kraft  der  Periode  die  ge- 
drängte Wortfülle  so  nothwendig,  dass  u.  s.  w.  —  S.  30  streicht  er  in 

4,  20,  28  die  Worte  et  tarnen  cum  ita  uiuit,  neminem  prae  se  ducit 
hominem.  Aber  et  tarnen  ist  corrumpirt  aus  item;  man  nehme  die 
Worte  cum  —  hominem  als  ein  viertes  mit  dem  unmittelbar  vorherge- 
henden nicht  zusammenhängendes  Beispiel  der  similiter  cadens  exornatio 
und  schreibe:  item:  »cum  ita  uiuit,  neminem  prae  se  ducit  hominemc 
—  S.  31  ist  der  Anstoss  an  den  Worten  in  contrario  causae  in  4,  28,  38 
»uehementer  auditorem  coramouet  eiusdem  redintegratio  uerbi  et  uolnus 
maius  efficit  in  contrario  causae,  quasi  aliquod  telum  saepius  per- 
ueniat  in  eandem  partem  corporis«  vollkommen  gerechtfertigt;  aber  sie 
sind  nicht  einfach  zu  beseitigen,  sondern  als  Glosse  für  in  aduersario 
zu  betrachten,  was  wegen  des  vorausgehenden  auditorem  commouet  sti- 
listisch keineswegs  überflüssig  ist;  die  hzavaSmXatats  macht  erstens  auf 
den  Zuhörer  einen  gewaltigen  Eindruck;  zweitens  vergrössert  sie  die 
Wunde  bei  dem  Gegner.  Also  wird  zu  lesen  sein:  efficit  in  aduer- 
sario. —  S.  36  erscheint  nicht  recht  ersichtlich,  warum  4,  10,  15  die 
Worte  specie  grauitatis  falluntur  als  eine  von  einem  Interpolator  hei> 
rührende  Wiederholung  der  weiter  oben  stehenden  Worte  grauis  oratio 
saepe  imperitis  uidetur  ea,  quae  turget  zu  betrachten  sind.  —  Bei  dem 

5.  41—43  vorgenommenen  Heilungsversuch  der  Stelle  2,  4,  6,  die  durch 
die  Handschriften  in  den  einzelnen  Worten  corrumpirt  überliefert  ist, 
während  Über  den  Sinn  des  Ganzen  kein  Zweifel  besteht,  möchte  ich  dem 
Verfasser,  dessen  Scharfsinn  ich  übrigens  gerne  anerkenne,  die  Worte 
Cicero's  zurufen:  ut  ad  urendum  et  secandum,  sie  ad  hoc  genus  casti- 
gandi  raro  inuitique  ueniemus  nec  unquam  nisi  necessario,  si  nulla  re- 
perietur  alia  medicina  (Off.  1,  186). 

2)  Commentationes  Corniflcianae.   Scripsit  P.  Langen. 

Unter  diesem  Titel  giebt  der  Verfasser  im  Philologus  XXXVI 
(1877)  S.  445  ff.  und  577  ff.  zuerst  die  Collation  eines  Münsterer  Codex, 
muthmasslich  aus  dem  dreizehnten  Jahrhundert,  welcher  die  Rhetorik 
des  Cornificius  und  Cicero's  Bücher  de  inuentione  enthält  und  von  ihm 
unter  das  von  Kayser  angenommene  mixtum  genus  gerechnet  wird.  Lau- 
gen weist  nach,  dass  die  Handschrift  zu  den  besseren  dieser  Klasse  ge- 
hört, welche  nach  dem  bei  der  Textkritik  des  Cornificius  einzuschlagen- 
den eklektischen  Verfahren  da  zu  Rathe  gezogen  werden  müssen,  wo  die 
besseren  Handschriften,  d.  h.  die  der  ersten  Klasse,  im  Stiche  lassen, 
und  dass  sie  die  meiste  Verwandtschaft  mit  r<p  (Kayser'sche  Bezeichnung) 
zu  haben  scheint.  Hierauf  geht  er  über  zur  Besprechung  einer  ansehn- 
lichen Zahl  von  Stellen,  durch  welche  die  Einsicht  in  den  Sprachgebrauch 


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Rhetorische  Werke. 


229 


unseres  Rhetors  gefördert  und  der  kritischen  Behandlung  des  Textes 
interessante  Probleme  vorgelegt  sind. 

3)  In  den  Büchern  de  oratore  sind  einzelne  Stellen  behandelt  von 
Dr.  Paul y  und  von  J.  K.  Whitte.  Jener  schlagt  zu  I  §  32  vor:  prouo- 
carc  iniquos  in  der  Zeitschr.  f.  österr.  Gymn.  XXVH  (1876)  Heft  5; 
dieser  will  zu  I  215  für  aliquam  scientiam  dicendi  copia  est  assecutus, 
wofür  schon  Manutius  illam  sc.  etc.  vorgeschlagen ,  gelesen  wissen:  al- 
te mm  illam  scientiam,  woraus  durch  missverstandenes  compendium 
jenes  aliquam  entstanden  sei  (Enarrationes,  defensiones,  emendationes 
aliquot  locorum  scriptorum  Romanorum  in  Opusc.  philolog.  ad  lo.  N. 
Madvigium  Hauniae  1876  S.  87).  —  Eine  eingehendere  Besprechung 
macht  nothwendig 

4)  Index  lectionum  —  in  Academia  Monasteriensi  per  menses  hi- 
bernos  a  MDCCCLXXVI— VII  habendarum.  Praemissa  est  P.  Lange ni 
commentatio  de  nonnullis  locis,  qui  sunt  in  Ciceronis  de  oratore  libro  I. 
Part.  IL  Monasterii  Guestphalorum,  ex  Typographia  Academica  Aschen- 
dorfiana.   8  S.  4. 

Der  Verfasser  will  1,  12,  64:  cum  illis  cognitionem  rerum  con- 
cesserit,  quod  in  ea  solum  illi  uoluerint  elaborare,  tractationem  orationis, 
quae  sine  illa  scientia  nulla  est,  sibi  adsumet  in  den  Worten  quae  sine 
illa  scientia  nulla  est  ein  Glossem  erkennen ;  gegen  eine  solche  Annahme 
dürfte  der  folgende  Satz  sprechen:  hoc  enim  est  proprium  oratoris  - 
oratio  grauis  etc.;  dazu  gehört  eben  jene  von  den  Philosophen  in  An- 
spruch genommene  scientia  naturas  hominum  uimque  omnem  humanitatis 
—  penitus  perspiciendi.  —  Hinsichtlich  der  Worte  1,  31,  140  Exsistere 
autem  controuersias  etiam  ex  scripti  interpretatione,  in  quo  aut  ambigue 
quid  sit  scriptum  aut  contrarie  aut  ita,  ut  a  sententia  scriptura  dissentiat 
äussert  sich  der  Verfasser:  »aut  a  Cicerone  inconsideratissime  addita 
sunt  aut,  quod  equidem  malim,  profecta  non  a  scriptore,  sed  a  lectore«. 
Man  wird  das  erstere  annehmen  dürfen,  ohne  den  Cicero  einer  inconsi- 
derantia  zeihen  zu  müssen.  Nachdem  Cicero  den  Crassus  aus  der  Reihe 
der  communia  et  contrita  praecepta  den  Unterschied  zwischen  quaestio- 
nes  infinitae  und  finitae  hatte  angeben  lassen,  lasst  er  ihn  zunächst  von 
dem  sprechen,  was  beiden  gemeinsam  ist,  nämlich  die  constitutio  causae, 
und  dabei  eine  controuersia  hervorheben,  nämlich  die  Streitfrage  bei  der 
Gesetzesinterpretation.  Dass  die  Erklärung  einer  Gesetzesstelle  zu  einer 
quaestio  infinita  sich  gestalten  konnte,  erleidet  doch  keinen  Zweifel.  Man 
kann  daher  dem  Cicero  nicht»  wie  Langen,  den  Vorwurf  machen,  dass  er 
mit  dem  in  Frage  stehenden  Satz  bereite  auf  die  quaestiones  finitae 
übergeht,  während  er  von  ihnen  erst  im  Folgenden  spricht  (Sed  causa- 
rum,  quae  sint  a  coramuni  quaestione  seiunctae  etc.)-  8.  647  nimmt 
Langen  Anstoss  an  dem  in  drei  Stellen  vorkommenden  Ausdruck  rhetorici: 
i,  12,  52  ipsi  magistri  qui  rhetorici  uocantur:  §  86  rhetorici  illi  doctores; 


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230 


Cicero. 


§  87  rhetorici  isti  doctores.  Da  an  diesen  drei  Stellen  die  Rhetoren 
getadelt  werden,  so  scheint  der  Ausdruck  eine  Ironie  oder  einen  Spott 
zu  bezeichnen;  da  er  offenbar  nicht  glücklich  gewählt  war  —  denn  ol 
pyzoptxot  sind  Männer  der  Beredsamkeit,  nicht  der  Rhetorik  — ,  so  hat 
ihn  Cicero  in  den  anderen  Büchern  und  in  den  späteren  Werken  der 
Rhetorik  nicht  wieder  im  genannten  Sinne  gebraucht  —  Zu  §  65 :  sin 
cuipiam  nimis  intinitum  uidetur;  quod  ita  posui  »quacunque  de  re«,  licet 
hinc  quautum  cuique  uidebitur,  circumcidat  atque  amputet  bemerkt 
Langen:  uerba  »quantum  cuique  uidebitur *  ad  sententiam  non  satis  qua- 
drare  facile  probari  posse  puto.  Cicero  enim  non  uult  dicere,  licere 
omnes  circumcidere  atque  amputare,  quantum  cuique  uideatur,  quod 
ita  posuerit  »quacunque  de  re«  und  will  deshalb  emendiren:  quantum- 
cunque  uidebitur.  Aber  er  hat  dabei  die  Natur  von  quisque  und  von 
quispiam  verkannt;  über  jenes  Pronomen  vergl.  Madv.  zu  Cic.  Fin.  1, 
4,  11,  über  dieses  (»der  oder  jener«)  Seyffert- Müller  zu  Lael.  S.  279. 
—  In  §  116  adest  enim  fere  nemo  quin  acutius  atque  acrius  uitia  in 
dicente  quam  recta  uideat  wird  für  in  dicente  die  Lesart  der  codd.  det. 
iudicet  empfohlen.  Aber  in  dicente  ist  hier  unentbehrlich  und  ein  Gegen- 
satz von  uitia  iudicare  und  recta  uidere  gänzlich  unstatthaft.  —  §  148 
liest  man  jetzt  Hanc  ipsam,  inquit  Sulpicius,  nosse  uolumus:  ac  tarnen 
(so  Schütz  und  M advig  für  das  in  einigen  codd.  überlieferte  at  t)  ista, 
quae  abs  te  breuiter  de  arte  decursa  sunt,  audire  cupimus,  quamquara 
sunt  nobis  quoque  non  inaudita.  Langen  beanstandet  die  Verbindung 
ac  tarnen,  wofür  er  at  etiam  schreiben  will.  Aber  ac  ist  hier  das  an- 
reihende (»und  dabei«)  und  tarnen  bereitet  den  Satz  mit  quamquara  vor; 
also  ist  jede  Emendation  überflüssig.  Wir  bedauern  keinem  der  Text- 
verbesserungsvorschlägc  des  gewisse  Unebenheiten  mit  Scharfsinn  auf- 
spürenden Herrn  Verfassers  beistimmen  zu  können. 

5)  Cicero's  Brutus  de  claris  Oratoribus.  Erklärt  von  Otto  Jahn. 
Vierte  Auflage  bearbeitet  von  Alfred  Eberhard.  Berlin,  Weidmann'sche 
Buchhandlung  1877.    208  S.  8. 

Die  treffliche  Ausgabe  0.  Jahn's,  welche  zum  letzten  Mal  von  ihm 
selbst  besorgt  in  dritter  Auflage  erschienen  war,  hat  in  Herrn  A.  Eber- 
hard einen  ihrer  würdigen  Bearbeiter  gefunden.  Fast  auf  jeder  Seite, 
von  der  Einleitung  bis  zum  Namenverzeichniss,  linden  wir  Spuren  seiner 
(auch  in  formeller  Beziehung)  bessernden,  berichtigenden  und  ergänzen- 
den Thätigkeit,  welche  letztere  schon  äusserlich  durch  den  Umfang  der 
neuen  Ausgabe  (die  dritte  hat  189  Seiten)  entgegentritt.  Die  erklären- 
den Anmerkungen  haben  eine  grosse  Bereicherung  in  sprachlicher  wie 
sachlicher  Hinsicht  erfahren  unter  steter  Rücksicht  auf  die  Bedürfnisse 
derer,  denen  die  Ausgabe  in  erster  Linie  bestimmt  ist.  Am  meisten  um- 
gestaltend wirkte  der  Bearbeiter  auf  dem  Gebiet  der  Textkritik,  indem 
er  in  dem  überlieferten  Text  weit  mehr  Interpolationen  annehmen  zu 


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Rhetorische  Werke. 


•231 


müssen  glaubte,  als  Jemand  vor  ihm.  »Mehr  Tadel  fürchte  ich  weniger 
als  erwarte  ich  wegen  der  Aufnahme  mancher  kritischen  Bemerkung,  so- 
wie wegen  der  zahlreichen  Athetesen  im  TexU  sagt  er  S.  199.  200.  Es 
ist  hier  nicht  der  Ort,  die  letzteren  einer  Besprechung  zu  unterziehen; 
aber  soviel  darf  man  aussprechen,  dass  ein  nicht  geringer  Theil  dersel- 
ben zu  interessanten  Controversen  Anlass  geben  kann.  —  Einzelnes  be- 
darf noch  einer  anderen  Fassung.   Wenn  es  z.  B.  in  der  Einleitung 
S.  1  heisst:  »Wir  wissen,  dass  Aristoteles,  wie  er  es  in  anderen  Zwei- 
gen der  Philosophie  zu  thun  gewohnt  war,  so  auch  der  Rhetorik  eine 
historische  Uebersicht  und  Nachweisung  in  der  tsj^cDv  mtwfwyfy  hinzu- 
fügte« (vgl.  auch  die  Note  zu  §  46),  so  liegt  das  Missverständniss  nahe, 
als  ob  Aristoteles  die  historische  Darstellung  der  einzelnen  rhetorischen 
Systeme  später  veröffentlichte  als  seine  Rhetorik,  während  doch  das  Um- 
gekehrte anzunehmen  ist.  —  Von  Druckfehlern  sind  8.  39,  13  (§  56) 
esse  für  esset  und  8.  101,  5  (§  171)  retinuit  (ebenso  in  der  dazu  gehö- 
rigen Anmerkung)  für  retinnit  zu  bemerken. 

6)  E.  Hoffmann  bespricht  in  Fleckeisen's  Jahrb.  113,  243  die 
Lücke  in  Brutus  6,  23:  te  praesertim  tarn  studioso  et  dicere  enim  bene 
nemo  potest  nisi  qui  prudenter  intellegit,  welche  Piderit  also  ergänzt 
hatte:  .  .  studioso  et  diligenti  dicendi  magistro,  und  ergänzt  sie  unter 
Hinweis  auf  Or.  3,  10  und  5,  17  so:  studioso  et  dicendi  et  intellegendi 
magistro.  dicere  enim  etc.  —  Derselbe  schlägt  S.  244  zu  Brut.  21,  84 
vor:  .  .  Catonis  situque  exaruerunt.  -  In  dem  8,  31:  His  opposuit 
sese  Socrates,  qui  subtilitate  quadam  disputandi  refellere  eorum  instituta 
solebat  u  er  bis  handschriftlich  überlieferten  letzten  Wort  findet  Prof. 
Girolamo  Vi t el Ii  eine  Verschreibung  für  urbanius  (Publicazioni  del 
r.  istituto  di  studi  superiori  pratici  e  di  perfezionamento  in  Firenze. 
Sezione  di  Filosofia  e  Filologia.  Vol.  IL  Dispensa  5  a.  Firenze  1877.  S.  5. 

7)  Cicero's  Orator  ad  M.  Brutum.  Für  den  Schulgebrauch  erklärt 
von  Dr.  Karl  Wilhelm  Piderit.  Zweite,  vielfach  verbesserte  Auf- 
lage.  Leipzig,  Teubner.  1876.    203  S.  8. 

Diese  nach  dem  Ableben  Piderit*s  von  einem  unserer  ersten  Kenner 
Cicero's  besorgte  neue  Ausgabe  unterscheidet  sich  von  der  ersten  im 
Jahre  1865  erschienenen  hauptsächlich  dadurch,  dass  im  Text  bedeutende 
Veränderungen  vorgenommen  wurden,  durch  welche  das  Buch  ganz  ent- 
schieden an  Werth  gewonnen  hat.  An  dem  Commentar  durchgreifende 
Aenderungen  zu  machen  fand  der  neue  Herausgeber  weniger  Anlass; 
doch  fehlt  es  nicht  an  solchen,  zumal  da,  wo  die  neue  Textgestaltung 
dieselben  nothwendig  forderte.  Um  die  Bemerkung  über  den  Fortschritt 
in  der  Textverbesserung,  den  die  neue  Bearbeitung  gemacht,  mit  einigen 
Beispielen  zu  belegen,  wollen  wir  aus  den  ersten  hundert  Paragraphen 
folgende  Aenderungen  aufzählen:  §  11  wird  mit  Strebaeus  oratoriis  dis- 
putationibus  statt  oratoris  d.  geschrieben;  §  16  lautet  jetzt  quid  dicam 


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232 


Cicero. 


de  natura  rerum,  cuius  cognitio  magnam  oratori  (mit  Eruesti)  suppeditat 
copiam,  de  uita,  de  officiis,  de  uirtute,  de  inoribus?  de  quibus  nihil  (mit 
Schenkl)  sine  multa  earum  ipsarum  rerum  disciplina  aut  dici  aut  intel- 
legi  potest;  §  22  wird  wenigstens  im  kritischen  Anhang  die  Streichung 
der  Worte  in  singulis  nacli  Ernesti  empfohlen ;  §  37  laudationum  et  histo- 
riarum  .  .  .  reliquarumque  scriptionum  formam  mit  Madvig  und  Schenkl 
geschrieen ;  §  44  vennuthet  der  Herausgeber  non  tarn  insignia  ad  maxi- 
mam  laudem  quam  necessaria  et  eadem  cum  multis  paene  commimia; 
§  49  hatte  Piderit  habitabit  ut  suis  geschrieben,  jetzt  heisst  es  mit  Recht 
blos  habitabit  suis;  §  57  werden  die  Worte  Dicit  plura  etiam  Demosthe- 
nes  —  fuisse  mit  Meyer  als  Einschiebsel  bezeichnet;  §  58  las  Piderit 
quasi  modularetur  hominum  auribus  orationem,  jetzt  ist  auribus  mit  Recht 
ausgeworfen;  §  61  ist  mit  Madvig  actor.  qui  haec  complexus  est  omnia 
und  §  68  mit  demselben  nonnulli  eorum  uoluptati  uocibus  magis  quam 
rebus  inseruiunt  geschrieben;  §  87  hatte  Piderit  qui  in  dicendo  mirum 
quantum  ualent  in  den  Text  gesetzt;  jetzt  ist  nimium  quantura  wieder 
hergestellt.  In  ähnlicher  Weise  ist  auch  der  übrige  Text  der  ersten 
Auflage  gegenüber  geändert  und  verbessert  und  so  wird  sich  die  neue 
Auflage  gewiss  noch  mehr  Freunde  erwerben  als  sich  die  erste  bereits 
erworben  hat 

8)  E.  Hoffmann  findet  1. 1.  S.  365  Sauppe's  Conjektur  zu  Or.  7,  23: 
recordor  longe  omnibus  unum  anteferre  Demosthenem  eumque  unum 
accommodare  ad  eam  quam  sentiam  eloquentiam  sprachlich  unzulässig,  da 
accomniodare  in  dem  Sinn,  den  es  nach  dieser  Lesart  haben  soll  (Piderit: 
dem  Idealbild  entsprechend  finden),  ohne  jeden  Beleg  sei.  Er  coujicirt 
deshalb  mit  Rücksicht  auf  die  handschriftliche  Ueberlieferung  (quem  uim 
oder  unumque  accommodare) :  Demosthenem,  quem  unum  aecommodari  ad 
eam  quam  sentiam  eloquentiam  - »er  füge  sich,  schmiege  sich  an,  an 
jene  ideale  Beredsamkeit«. 

B.  Reden. 

1)  Cicero's  Rede  für  Sex.  Roscius.  Für  den  Schulgebrauch  her- 
ausgegeben von  Fr.  Richter.  Zweite  Auflage  durchgesehen  von  Al- 
fred Fleckeisen.    Leipzig,  Teubner  1877.   92  S.  8. 

Die  im  Jahre  1863  veröffentlichte  Ausgabe  Richter's  ist  von  der 
Hand  eines  unserer  bewährtesten  Forscher  nicht  sowohl  umgearbeitet  als 
im  Einzelnen  sorgfältig  revidirt  woiden,  indem  theils  offenbare  Versehen 
berichtigt,  theils  notwendige  Ergänzungen  beigefügt  erscheinen.  Zu  den 
Schluss Worten  der  Richter  schen  Einleitung,  welche  von  der  Eigenthüm- 
lichkeit  der  Sprache  in  dieser  Rede  handeln  und  diese  unter  anderem 
mit  Recht  auch  darauf  zurückführen,  dass  Cicero  »in  seiner  vierjährigen 
Wirksamkeit  als  Redner,  Staatsmann  und  Schriftsteller  auch  die  äussere 
Form  der  Darstellung  allmählich  geändert,  gereinigt  und  veredelt  hat« 


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Reden 


233 


(S.  19),  kann  bei  der  künftigen  Auflage  verwiesen  werden  auf  H.  Hell- 
muth's  oben  (S.  225)  angefühlte  Schrift.  Zur  Erklärung  der  Worte  des 
§  114  6i  haue  ei  rem  priuatim  Sex.  Roscius  mandaiüsset,  ut  cum  Chry- 
sogono  transigeret  atque  decideret,  inque  eam  re  tidem  suam  .  .  inter- 
poneret  konnte  F.  Heerdegens  ebenfalls  angeführte  Schrift  de  tid'5  Tul- 
liana  S.  27,  woselbst  die  Stelle  gründlich  erklärt  ist,  benutzt  werden. 
Grössere  Aenderungen  nahm  der  Herausgeber,  was  auch  dringend  ge- 
boten war,  mit  dem  Text  vor,  indem  er  eine  grosse  Zahl  von  fremden 
wie  eigenen  Conjekturen  in  denselben  aufnahm.  Von  den  letzteren  er- 
wähnen wir  §  2  si  qui  istorum  dixisset,  in  quibus  summa  auetoritas  est 
atque  ampütudo  mit  Ausscheidung  der  nach  dixisset  in  den  Handschrif- 
ten stehenden  Worte  quos  uidetis  adesse,  §  3  ego  si  omnia  statt  ego 
autem  (etiam)  si  omnia  der  Handschriften,  §  14  die  Einklammerung  der 
Worte  quo  facilius  —  calamitatem,  §  64  die  Tilgung  der  Worte  erat 
porro  nemo,  in  quem  ea  suspicio  conueniret,  §  68  die  Umstellung  der 
Worte  tarn  immane,  tarn  acerbura,  so  dass  zu  lesen:  si  tantum  facinus, 
tarn  acerbum,  tarn  immane;  §  74  ipsene  percussit,  §  110  die  Einklamme- 
rung der  Worte  cum  illo  —  euuntiare.  Dass  durch  einen  Theil  der 
aufgenommenen  Conjekturen  der  Text  an  Lesbarkeit  und  damit  die  Aus- 
gabe auch  nach  dieser  Seite  hin  an  Brauchbarkeit  gewonnen  hat,  unter- 
liegt keinem  Zweifel. 

2)  Zur  Textverbesserung  der  Rede  für  Sex.  Roscius  lieferten  Ein- 
zelbeiträge Weidner,  der  im  Philolog.  XXXV  718  zu  §  7  für  si  uobis 
aequa  et  honesta  ista  postulatio  uidetur  schreibt  nisi  uobis  etc.  und  die- 
sen Satz  in  ironischem  Sinne  genommen  wissen  will,  ferner  im  folgenden 
Satz  et  zwischen  leuetis  und  in  causa  streicht  und  ebenso  §  124  in  der 
Stelle  uenio  nunc  ad  illud  nomen  aureum  Chrysogoni  letzteres  Wort  zur 
Streichung  empfiehlt  (was  übrigens  schon  van  den  Es  empfohlen  hatte; 
s.  Fleckeisen  1.  1.);  Viteil i  1. 1.  behandelt  die  in  den  Handschriften  so 
unzureichend  überlieferten  Worte  des  §  64  quid  poterat  iam  (sane)  esse 
suspitiosum  autem  neutrum  sensisse  ausum  autem  esse,  sowie  die  ver- 
schiedenen beachtenswerthen  Verbesserungs versuche  der  neueren  Gelehr- 
ten und  schlägt  vor  zu  lesen:  quid  poterat  tarn  esse  suspitiosum  quam 
neutrum  sensisse  etc.;  Whitte  1.  1.  S.  89  und  91  emendirt  §  151  di 
prohibeant  ne,  während  bisher  ut  gelesen  wurde  (»Ut,  ne,  uel  non  ita 
raro  in  codd.  commutata  sunt«),  §  107  qui  indicii  partem  aeeepit  (statt 
aeeeperit)  und  §  116  cum  per  eius  tidem  laeditur,  cui  se  commisit  (statt 
commiserit).  Diese  drei  Emendationen  sind  von  Fleckeisen  bereits  auf- 
genommen. —  Fr.  Pauly  veröffentlichte  unter  dem  Titel  »Kritische 
Miscellen«  in  der  Zeitschr.  f.  österr.  Gymn.  1877  S.  261  und  262,  ferner 
418—421  Resultate  textkritischer  Studien,  welche  deutlich  zeigen,  dass 
sich  die  Wrampelmeyer'sche  Ueberschätzung  des  Codex  W,  wovon  im 
vorigen  Jahresbericht  S.  687.  688  die  Rede  ist,  auch  ihm  mitgetheilt 
hat.   Einige  Proben  werden  zur  Rechtfertigung  dieser  Behauptung  ge- 


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234 


Cicero. 


nügen.  Weil  W  §  16  propter  quos  ipse  honestissim  i  s  (offenbar  Schreib- 
fehler für  honest issimus)  inter  suos  nunierabatur  hat,  so  meint  er,  dass 
nach  inter  suos  ein  ad  ausgefallen  sei,  also  Cicero  geschrieben  habe 
honestissi  m  i  s  inter  suos  adnumerabatur.  §  28  ist  ihm  die  Schreibung 
des  cod.  W  in  qua  re  nulla  esset  suspitio  Grundes  genug,  um  das  vor- 
treffliche subesset  anderer  Handschriften  zu  verwerfen  und  das  sub  sich 
durch  eine  fehlerhafte  Wiederholung  aus  folgendem  sub  in  suspicio  ent- 
standen zu  denken;  ja  §  30  ist  er  geneigt  zu  zweifeln,  ob  die  Worte 
nach  domus  obsessa,  nämlich  ab  inimicis  —  possessa  wirklich  von  Cicero 
herrühren,  weil  dann  die  »rhetorische  Symmetrie  noch  vollkommenere 
wäre;  in  W  sind  nämlich  diese  Worte  in  Folge  einer  vom  Verfasser  selbst 
zugestandenen  aberratio  oculorum  von  obsessa  auf  possessa  ausgefallen. 
Da  §  33,  wo  andere  Handschriften  is  cum  curasset  bieten,  W  is  ausge- 
lassen und  für  cum  cui  hat,  so  schliesst  Pauly  auf  ursprüngliches  cum 
is  curasset.  §  47  vermuthet  er  in  der  sinnlosen  Verschreibung  seines 
Codex:  etenim  ha  er  et  confecta  ein  has  res  confectas  (andere  richtig 
haec  confecta),  und  in  dem  folgenden  imaginem  nostram  uitae  cotidia- 
nae  des  W,  dessen  librarius  hier  offenbar  eine  vom  vorausgehenden  no- 
stros  mores  stammende  einfältige  Glosse  in  den  Text  gesetzt  hat,  findet 
er  ein  ursprüngliches  illustrem  heraus,  so  dass  Cicero  gesagt  haben 
würde:  ut  effictos  nostros  mores  in  alienis  personis  expressamque  ima- 
ginem illustrem  uitae  cotidianac  uideremus!  §  50  accusator  esses  ri- 
diculus,  si  illis  temporibus  natus  esses,  cum  ab  aratro  arcessebantur  qui 
consulcs  fierent;  etenim  qui  praeesse  agro  colendo  flagitium  putes,  pro- 
fecto  illum  Atilium  —  inhonestissimum  iudicares  (sc.  si  tum  esses);  so 
schreiben  die  Handschriften  und  Herausgeber;  W  hat  den  Schreibfehler 
iudicare.  Aber  Herr  Pauly  hält  in  allem  Ernst  iudicare  für  die  richtige 
Lesart  und  da  der  Infinitiv  doch  von  einem  Worte  abhängig  sein  muss, 
so  glaubt  er,  dass  nach  putes  —  ein  debes  ausgefallen  ist!  §  54  haben 
andere  Handschriften  uerum  concedo  tibi,  ut  ea  praetereas,  quae  cum 
taces,  nulla  esse  concedis;  W  lässt,  wie  so  häufig  kleine  Wörter  und 
Silben,  so  hier  cum  weg:  Pauly  giebt  dies  nicht  zu,  sondern  schreibt 
quae  tacens.  §  55  liest  man  allgemein  accusatores  mukös  esse  in  ciui- 
tate  utile  est  — ,  uerum  tarnen  hoc  ita  est  utile,  ut  ne  plane  illudamur 
ab  accusatoribns.  W  hat  nach  plane  ein  gleichsam  hereingeschneites 
mediis  omissis;  wahrscheinlich  ist  dies  die  Randbemerkung  eines 
Schreibers  im  Archetypus  des  W,  welche  andeuten  soll,  dass  eine  viel- 
leicht nach  ut  ne  plane  im  Original  des  Archetypus  gewesene  grössere 
Wiederholung  von  vorausgegangenen  Worten  ausgelassen  worden  ist,  und 
die  vom  Schreiber  des  W  in  den  Text  gesetzt  wurde ;  Pauly  ist  anderer 
Meinung,  er  sieht  darin  ein  von  Cicero  herrührendes  indieiis  omissis. 

-  Referent  ist  der  Ueberzeugung,  dass  das  Verfahren  Pauly 's  am  besten 
dazu  dienen  wird,  etwaige  andere  begoisterte  Anhänger  des  W  zu  er- 
nüchtern. 


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Reden. 


J35 


3)  Utri  Yerriuarum  codici  maior  fides  habcnda  sit,  Palimpsesto 
Vaticano  an  Regio  Parisiensi.  Dissertatio  inauguralis,  quam  —  propo- 
suit  Henricus  Mcusel  Saxo-Borussus.  Berolini.  Typis  expressit 
G.  Lange  (P.  Lange),  s.  a.  37  S.  4.  (Jenaer  Doctordissertation). 

Der  Verfasser  zieht  einen  statistischen  Vergleich  zwischen  den  Feh- 
lern des  Vatikanischen  Palimpscstes  V,  aus  welchem  A.  Mai  bedeutende 
Bruchstücke  aus  den  fünf  Büchern  der  actio  secunda  in  Verrem  ver- 
öffentlicht hat  und  welchem  Männer,  wie  Jordan,  Halm  und  Kayscr  ge- 
bührende Aufmerksamkeit  schenken  zu  müssen  glaubten,  und  denen  des 
Parisinus  7774  A,  in  welchem  nur  die  vierte  und  fünfte  Verrina  enthalten 
ist.   Das  Resultat  seiner  Untersuchung  fasst  er  am  Schluss  der  Abhand- 
lung in  folgende  Worte  zusammen:  cum  Vaticanus  non  solum  maxime 
ad  errores  inclinet  eosque  grauissimos,  cum  temere  saepe  mutet,  quae 
recte  tradita  sunt,  cum  non  raro,  id  quod  maximum  est,  consulto  eos 
qui  title  in  ei  habent,  in  errores  inducat,  summo  opere  cauendum  est  re- 
ligiosis  omnibus  et  prudentibus  hominibus,  ne  ab  hoc  fallacissimo  auetore 
deeipiantur  et  circumueniantur.    Speciosa  sane  saepeuumero  Vaticaui 
sunt  uerba  et  quae  facillime  hominum  minus  prouidorum  animis  leno- 
cinentur,  sed  eo  magis  prouidendum  est,  ne  fallamur  iis  atque  inducamur 
neque  unquam,  nisi  certissimis  probari  poterit  argumentis  uera  esse  quae 
tradat  Vaticanus,  fides  ei  erit  habenda.  Sequamur  potius  in  dubiis  rebus 
omnibus  Reg.,  qui  quamquam  ne  ipse  quidem  erroribus  uaeuus  est, 
nunquam  tarnen  eos,  qui  ei  credunt,  de  industria  fallere  conatur,  nun- 
quam  consulto  a  ueritate  discedit.  Ob  sich  wohl  Halm  von  seinem  auch 
in  der  neuesten  Ausgabe  (1878)  der  vierten  und  fünften  Verrina  einge- 
schlagenen Verfahren  und  mit  ihm  Andere  durch  dieses  kräftige  Verdikt 
von  nun  an  bekehren  werden  ?  Es  handelt  sich  hauptsächlich  um  Stellen 
in  den  genannten  Reden,  in  denen  der  Vaticanus  das  eine  oder  andere 
Wort  mehr  hat  als  der  Parisinus.   Nach  Herrn  Meusel  inachen  eben  bei 
weitem  die  meisten  derselben  als  Interpolationen  das  Mass  des  Sünden- 
registers im  Vaticanus  voll  und  haben  die  homines  minus  prouidi,  welche 
einen  Theü  derselben  in  den  Text  aufnahmen,  arg  getäuscht.  So  schreiben 
dem  fallacissimus  auetor  folgend  Halm,  Jordan,  Kayser,  Eberhard  und 
Hirscbfelder  5,  41,  106:  in  forum  uenit,  nauarchos  ad  sc  uocari  iubet, 
mit  Berufung  auf  §  102  nauarchos  ad  se  uocari  iubet.  Da  aber  der  Pari- 
sinus und  die  übrigen  Handschriften  an  unserer  Stelle  ad  se  nicht  haben, 
so  glaubt  der  Verfasser,  die  andere  Stelle  habe  dem  librarius  des  Va- 
ticanus oder  dessen  Quelle  den  Anlass  gegebeu  hier  ad  se  einzuschwärzeu. 
Aber  in  dieser  Formel  ist  ja  die  Hinzufügung  von  ad  se  stehender  Sprach- 
gebrauch: Diu.  in  Caec.  17,  56  uocari  ad  se  Agouidcm  iubet;  Verr.  1, 
26,  67  scruos  suos  ad  se  uocat;  ibid.  50,  132  iste  ad  se  Habonium  uo- 
cat;  2,  20,  48:  uocat  ad  sc  Syracusanos;  ib.  38,  92  Sthenium  citari  iubet 
—  Agathinum  ad  se  uocat;  3,  44,  105  uocasse  ad  se  magistiatus; 
4,  18,  38  ut  Diodorum  ad  se  uocaret;  ib.  23,  50  Diouysiarchum  ad  se 


236 


Cicero. 


—  .uocari  iubet;  5,  3,  7:  eum  uocari  ad  se  iussisse;  ib.  7,  16  quem  — 
ad  sc  uocari  iussit  u.  s.  w.  Es  hätte  also  Herr  Meusel  zuvor  nachwei- 
sen solleu,  dass  Cicero  auch  uocari  iubct  ohne  ad  se  sagte,  ehe  er  sich 
auf  die  Autorität  des  Parisinus  verliess.  —  5,  45,  117  liest  man:  inclu- 
duntur  in  carcerem  condemnati;  supplicium  constituitur  in  illos,  sumitur 
de  miseris  parentibus  uauarchorum :  prohibentur  adire  ad  filios,  prohiben- 
tur  liberis  suis  cibum  uestitumque  intro  ferre.  Väter  und  Mütter 
der  zum  Tode  Vcrurtheilteu  unterhandeln  mit  dem  Gefangnisswärter. 
Letzteren  lässt  Cicero  sagen  §  118:  ut  adeas,  tan  tum  dabis;  ut  tibi  ci- 
bum uestitumque  intro  ferre  liceat,  tantum.  Fehlte  hier  uestitumque, 
so  wäre  dies  eine  stilistische  Ungeschicklichkeit:  die  Leute  sind  mit 
Speisen  und  Kleidungsstücken  gekommen;  da  kann  doch  der  Gefängniss- 
wärter  nicht  sagen:  »so  und  soviel  müsst  ihr  mir  geben,  damit  ihr  Spei- 
sen hineintragen  dürft«?  Aber  eine  solche  muthet  dem  Cicero  Herr 
Meusel  zu,  weil  Parisinus  uestitumque  ausgelassen  hat,  während  es  im 
Vaticanus  steht.  -  Im  nämlichen  Paragraphen  führt  Meusel  gegen  die 
Lesart  des  Vaticanus  in  limine  ipso  (Par.  hat  nur  in  limine)  das  Zeug- 
niss  des  Iulius  Seuerianus  zu  Felde;  diesem  ist  das  des  Martianus  Ca- 
peila entgegen  zu  halten,  der  nach  Halra's  Lesung  den  Text  so  hatte • 
iacebant  in  limine  primo,  wo  primo  offenbar  Glosse  für  ipso  ist;  vergl. 
Rhetores  Lat.  min.  em.  Halm,  Leipzig  1863  S.  471,  1;  in  limine  ipso 
steht  im  Gegensatz  zu  ad  ostium  carceris.  —  4,  3,  6  hat  Vat.  non  ablata 
ex  urbibus  sociorum  atque  amicorum,  während  Par.  und  die  übrigen 
Handschriften  nur  sociorum  bieten.  Nun  giebt  Meusel  die  Möglichkeit 
zu,  dass  hier  Vat  den  ursprünglichen  Wortlaut  unversehrt  erhalten  habe; 
aber  auf  der  audereu  Seite  konnte  nach  seiner  Meinung  ebenso  leicht 
jenes  atque  amicorum  der  Zusatz  eines  Interpolators  sein,  der  socii  atque 
aniici  so  oft  gelesen  hatte  und  —  »cautum  religiosumque  criticum  Vati- 
cani  menda,  bonorum  auctoritatem  fidemque,  meliorum  deteriorumque 
consensum  spectantem,  nisi  certis  firmisque  argumentis  dcmoustrauerit 
loci  sententia  efflagitari  id,  quod  in  Vaticano  solo  exstat,  sequi  non  de- 
bere  Vaticanum  contendo«  (S.  26).  Hier  entscheidet  eben  wieder  nicht 
die  sonstige  Lüderlichkeit  oder  Leichtfertigkeit  des  Scribenten,  sondern 
der  constante  Sprachgebrauch  Cicero's.  Darnach  findet  sich  bald  socii 
ohne,  bald  —  und  dies  ist  das  häufigere  —  mit  amici.  Letzteres  ist 
der  Fall,  wenn  es  sich  um  irgend  eine  Unbill,  die  den  Bundesgenossen 
zugefügt  wurde  oder  werden  sollte,  handelt.  Lehrreich  ist  de  imp. 
Pomp.  22,  66  pro  socii s  uos  contra  hostes  exercitum  mittere  putaüs 
an  hostium  simulatioue  contra  socios  atque  amicos?  vgl.  Diu.  in  Caec. 
§§  64.  65;  Verr.  Act.  prim.  13,  53;  Act.  sec.  1,  11,  15,  45,  54,  56,  58, 
59,  76;  2,  121,  163;  3,  57,  79,  106,  127,  143;  4,  67,  68,  86,  88;  5, 
83,  137  u.  s.  w.  Also  wird  an  unserer  Stelle  mit  vollem  Rechte  dem 
Vat.  gefolgt  Wie  weit  das  Misstrauen  des  Verfassers  gegen  diesen 
Codex  geht,  beweisen  seine  Aeusserungen  S.  13  und  14  über  zwei  Stellen, 


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Reden. 


237 


wo  derselbe  ein  Wort  nicht  hat,  was  sich  im  Paris,  und  anderen  Hand- 
schriften findet:  5,  81,  82  liest  letzterer  mit  etlichen:  hoc  eo  facit,  ut 
ille  non  solum  abesset  a  domo  tum  dum  nauigaret,  sed  etiam  libenter 
cum  magno  honore  —  abesset.  Vat.  hat  den  offenbar  aus  Dittographie 
entstandenen  Unsinn  nicht,  sondern  blos  dum,  was  auch  Halm  und  An- 
dere aufgenommen  haben.  Was  bemerkt  Meusel?  utrum  hic  cum  Vati- 
cano  omittendum  sit  tum  an  cum  deterioribus  —  scribendum  tum  cum 
nauigaret,  diiudicare  non  audeo.  Also  eine  stilistische  Plumpheit,  wie 
sie  tum  cum  hier  wäre,  wird  mit  der  natürlichen  Leichtigkeit  auf 
einerlei  Linie  gestellt!  ib.  §  98  liest  Vat:  Atheniensium  classis  —  quae 
in  eo  ipso  portu  loci  ipsius  natura  uicta  atque  superata  est;  Par.  und 
die  Übrigen  codd.:  loci  ipsius  portusque  natura,  und  dieser  Zusatz, 
der  doch  wohl  durch  eine  über  loci  ipsius  geschriebene  Glosse  in  den 
Text  des  Par.  und  anderer  Handschriften  gekommen  ist,  findet  folgende 
Vertheidigung:  Licet,  ni  fallor,  uerba  loci  natura  referre  ad  uniuer- 
s am  illius  regionis  naturam,  ad  Insulae  situm,  Plemmyrium,  loca  omnia, 
qnae  circa  portum  sunt,  portus  natura  tum  spectabit  ad  eas  res,  quae 
portus  Syracusani  sunt  propriae;  ut  generali  notioni  h.  1.  addita  sit  spe- 
cialis. Es  wird  uns  also  zugemuthet  zu  glauben,  dass  sich  Cicero  die 
Sache  so  gedacht  habe:  in  eo  ipso  portu  locorum,  quae  circum  por- 
tnm  sunt,  et  rerum,  quae  portus  sunt  propriae,  natura-!  Der  an  sich 
richtige  Grundsatz,  in  den  Fällen,  in  denen  weder  Sprachgebrauch  noch 
Gedankenzusammenhang  Ausschlag  gebend  erscheinen,  der  verbältniss- 
mässig  sorgfältiger  geschriebenen  Handschrift  den  Vorzug  zu  geben,  ist 
von  dem  Verfasser  bei  allem  Streben  nach  streng  methodischer  Kritik 
insofern  nicht  consequent  durchgeführt,  als  über  der  äusserlichen  Ab- 
wägung der  menda  codicum  nicht  überall  der  Stil  des  Autors  zu  seinem 
Recht  kommt 

4)  M.  T.  Ciceronis  in  C.  Caecilium  Diuinatio  et  in  C.  Verrem  Actio 
prima.  With  introduetion  and  notes  by  W.  E.  Hei tl and  and  Her- 
bert Co  wie,  Fellows  of  St  John's  College,  Cambridge.  Cambridge: 
At  the  üniversity  Press.  1876.  XVI,  114  S. 

Die  Herren  Herausgeber  theilten  sich  bei  aller  Gemeinschaftlich- 
keit so  in  die  Arbeit,  dass  Heitland  die  Bearbeitung  der  diuinatio,  Co- 
wie  die  der  actio  prima  übernahm.  Bei  ersterer  wurden  speciell  die 
Ausgaben  von  Halm  (1867;  warum  nicht  die  von  1874  V)  und  Richter 
(1870)  benutzt  Unter  den  Textabweichungen  von  der  Halm'schen  Aus- 
gabe verdienen  folgende  besprochen  zu  werden:  §  4  steht  qui  me  ad 
defendendos  homines  ab  ineunte  adolescentia  dedissem  nach  den  Hand- 
schriften, während  Halm  dedidissem  schreibt.  Heitland  bemerkt  nach  An- 
führung des  aus  Richter  entnommenen  Citats  Rose.  A.  §  18  cum  hic  se 
uitae  rusticae  dedisset:  the  construetion  with  ad  is  rare.  Aber  gerade 
diese  Construetion  hätte  aus  Cicero  nachgewiesen  werden  sollen,  um  die 


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238 


Cicero. 


Lesart  der  Handschriften  zu  begründen,  während  das  Richter'sche  Citat 
füglich  wegbleiben  konnte;  es  musste  hingewiesen  werden  auf  Cic.  Leg.  1, 
4,  12  si  te  ad  ius  rcspondendum  dedisses,  N.  D.  1,  4,  9  si  me  non  modo 
ad  legendos  libros,  scd  etiam  ad  totam  philosophiam  pertractandam  de- 
dissem,  vielleicht  auch  auf  Fam.  13,  1,  4  des  te  ad  lenitatem.  Nach 
diesen  Stellen  erscheint  allerdings  die  handschriftliche  Lesart  zweifellos. 

—  §  31  nimmt  Heitland  Madvig's  (Adv.  crit.  II  S.  196)  ansprechende 
Emendation  qualis  crit  tua  ista  accusatio,  quae  —  non  modo  sub- 
scriptionem  (codd.  suspicionem)  uerum  etiam  mentionem  ipsam  perti- 
mescat  in  den  Text  auf  und  verbreitet  sich  im  Appendix  S.  52  über  die 
Bedeutung  von  subscriptio,  subscribere.  —  §  46  schreibt  er  mit  Richter: 
poterisne  eius  orationi  subire?  [inuidiam]  uide  modo,  weil  hier  »two  old 
grammarians«  (er  meint  Non.  Marc,  und  Arus.  M.;  s.  Jordan  in  der 
Orelli-Halm'schen  Ausg.  z.  d.  St.)  den  Dativ  bei  subire  lasen,  da  sie  su- 
bire c.  Dat.  im  Sinne  von  resistere,  non  succumberc  mit  unserer  Stelle 
belegen  wollten.  Dass  aber  dies  einer  der  vielen  auf  schlechten  Texten 
beruhenden  Autoschediasmen  der  Grammatiker  ist,  erleidet  keinen  Zweifel. 
Mit  Recht  halten  daher  Halm  und  Baiter  an  der  handschriftlichen  Les- 
art poterisne  eius  orationi  *  subire  inuidiam?  uide  modo  fest  und  Jordan 
bemerkt:  postquam  orationis  ob  sequens  s  in  orationi  deprauatum 
est,  male  inuidiam  cum  uide  a  librariis  coniunetum  est.  —  Die  §  57 
mit  vollem  Recht  beibehaltene  Lesart  repente  e  uestigio  ex  homine 

—  factus  est  Verrcs  findet  sich  bei  Ilalm  auch  in  der  Ausgabe  von  1874. 
Ueber  diesen  der  Umgangssprache  entnommenen  Pleonasmus  vgl.  jetzt 
Hellmuth  iu  den  Acta  Seminarii  Philol.  Erlangensis  I  S.  166.  Hinzu- 
weisen wäre  hierbei  noch  auf  napa^p^fia  ebH&e  Dem.  19,  42;  Pseudodem. 
52,  6  etibeuQ  nafja^p^/m\  s.  Rehdantz,  Demosth.  neun  philipp.  Reden. 
Zweites  Heft  (3.  Aufl.)  S.  179.  —  Zur  Vertheidigung  der  §  60  überlie- 
ferten Lesart  si  uero  non  ulla  tibi  facta  est  iniuria,  wofür  Halm  si  uero 
nii IIa  tibi  f.  e.  i.  liest,  war  auf  Madvig's  Bemerkung  zu  Cic.  de  fin.  3, 
15,  50  (S.  430  ed.  3)  Rücksicht  zu  nehmen. 

Cowie  liest  in  der  actio  prima  §  6  cum  ego  diem  inquirendi  in 
Sicilia  perexiguam  postulauissem ,  inuenit  iste  qui  sibi  in  Achaia  bi- 
duo  breuiorem  diem  postularet  nach  einigen  Handschriften  (Lg.  29  scheint 
in  Siciliam  —  in  Achaiam  zu  haben)  mit  der  Bemerkung:  the  common 
reading  is  in  Siciliam  but  in  Siciliam  inquirere  can  hardly  mean 
»to  make  enquiry  in  Sicily«.  Dagegen  ist  zu  erinnern,  dass  in  den  ste- 
henden Formeln  postulare  diem  inquisitionis  oder  inquirendi  der  Acc. 
mit  in  gebräuchlich  war,  der  nicht  zunächst  von  inquirere  abhängig,  son- 
dern mit  postulare  diem  zu  verbinden  ist,  wie  aus  den  von  Halm  ange- 
führten Stellen  act.  sec.  1,  11,  30  und  Asc.  in  Scaur.  S.  19,  12  Or. 
(S.  17,  5  K.  et  Sch.)  hervorgeht  (eine  Untersuchungsfrist  für  (eigentlich 
nach)  Sicilien,  Achaja  verlangen,  bekommen).  Es  ist  also  mit  Jordan 
und  Kayser  in  Siciliam  -  in  Achaiam  zu  schreiben,  was  ohnehin  hand- 


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Roden. 


239 


schriftlich  gut  bezeugt  ist.  —  §  7  steht  uidet  etiam  tot  graues  ab 
amicissimis  ciuitatibus  legationes  etc.,  weil  nur  G2  tot  tarn  graues 
bat  ;  aber  tot  tarn  findet  sich  auch  im  Lag.  29  und  die  Verbindung  ist 
ciceronianisch :  Mil.  23,  61  cum  res  ipsa  tot  tarn  claris  argumentis  sig- 
nisque  luceat;  Cat.  4,  3,  6  tantam  tarn  exitiosam  coniurationem.  —  §11 
wird  nach  der  Lesung  des  Grammatikers  Diomedes  (S.  463  P.)  geschrie- 
ben quidnam  habet  aliud  in  sc,  wahrend  die  Cicero-Handschriften  quid 
aliud  habet  in  se  bieten.  Aber  die  Lesart  bei  Diomedes  ist  ja  gar  nicht 
feststehend;  wie  in  der  adn.  er  it.  bei  Jordan  bemerkt  ist,  hat  ein  cod. 
Monac.  saec.  IX  nicht  quid  nam,  sondern  quid  habet  aliud  in  se.  —  §  43 
haben  nur  die  codd.  det  tempus  opportunissimum  hoc  uobis  diuinitus 
da  tum  esse,  während  die  besseren  das  sicher  überflüssige  opportunissi- 
mum weglassen.  —  §  48  hat  der  Herausgeber  zwar  ita  res  a  me  agetur, 
ut  in  eorum  consiliis  omnibus  non  modo  aures  hominum,  sed  etiam  oculi 
populi  Koma iii  interesse  uideantur  in  den  Text  aufgenommen,  aber  in 
der  Anmerkung  sich  für  Fritzsche's  Ausmerzung  von  populi  Romani  ent- 
schieden.  An  sich  ist  die  Verbindung  von  aures  und  oculi  mit  populi 
Romani  nicht  ungewöhnlich;  Rab.  p.  r.  5,  16  nbmen  ipsum  crucis  absit 
non  modo  a  corpore  ciuium  Romanorum,  sed  etiam  a  cogitatione, 
oculis,  auribus;  Plane.  27,  66  populi  Romani  aures  hebetiores, 
oculos  autem  esse  acres  atque  acutos;  Sest.  50,  107  nihil  tarn  populäre 
ad  populi  Romani  aures  accidisse;  Phil.  10,  3,  6  ad  populi  Romani  aures 
peruenire:  aber,  wie  Heitiand  richtig  bemerkt,  the  antithesis  being  aures 
hominum  and  oculi  populi  Romani  is  utterly  point  less.   Man  könnte 
übrigens  hominum  für  ein  Glossem  halten  und  schreiben:  non  modo  aures, 
sed  etiam  oculi  populi  Romani  interesse  uideantur.  —  Wenn  §  54  mit 
Zumpt  an  der  handschriftlichen  Schreibung  non  sinam  -   tum  nobis  de 
nique  respondere  festgehalten  und  der  aktive  Infinitiv  durch  die  Ellipse 
von  illos  erklärt  wird,  so  ist  dagegen  zu  erinnern,  dass  ein  solcher  In- 
finitiv mitten  unter  passivischen  Fügungen  gänzlich  unstatthaft  erscheint; 
§  53  mihi)  c  er  tum  est  non  committere,  ut  in  hac  causa  —  mutetur; 
non  paüar  rem  —  adduci  und  dann  §  54  non  committam  ut  —  iudice- 
tur.   Die  Schreibung  respondere  ist  als  eine  gewöhnliche  Verschreibung 
rar  responderi  zu  betrachten.  -  Einleitung  und  Bemerkungen  erscheinen 
in  edlem  populärem  Stil  gehalten  und  den  Bedürfhissen  englischer  Leser 
entsprechend. 

5)  Cicero's  Rede  gegen  C.  Verres  viertes  Buch.  Für  den  Schul- 
und  Privatgebrauch  herausgegeben  von  Fr.  Richter.  Zweite  Auflage, 
bearbeitet  von  Alfred  Eberhard.  Leipzig,  Teubner  1876.  129  S.  8. 

Die  im  Jahre  1866  erschienene  Ausgabe  Richters  hat  durch  die 
kundige  Hand  Eberhard  s  eine  sorgfaltige  Bearbeitung  erfahren.  In  der 
Einleitung  und  besonders  in  den  Anmerkungen  ist  von  seiner  Seite  vieles 
zur  Ergänzung  und  Berichtigung  geschehen,  wobei  denselben  die  Absicht 


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240 


Cicero. 


leitete  das  Privatstudium  der  Schüler,  »für  welches  diese  Rede  in  hohem 
Grade  geeignet  ist,  fördern  zu  helfen«.  Am  meisten  hat  der  Text  Aen- 
dernngen  erfahren,  welche,  wo  es  nöthig  erschien,  in  den  Anmerkungen 
und  nicht  in  einem  besonderen  kritischen  Anhang  motivirt  sind. 

So  nimmt  Eberhard,  um  seinen  Text  nach  dieser  Seite  anzusehen, 
folgende  Glosseme  an:  §  21  qui  habent  oppidum  opportuno  loco,  quo 
saepe  adeundum  sit  nauibus  [non  nunquam  etiam  necessario] ;  §  25  ipsi 
Tullio  patebat  domus  locupletissima  [et  amplissima]  Cn.  Pompei  (mit 
Halm,  Kayser  und  Anderen),  §  29  tuum  istum  morbum  [ut  amici  tui 
appellant],  §  30  ad  eum  se  exsules  [cum  iste  esset  in  Asia]  contulerunt, 
§  36  quid  existimas  hos  [iudices]  facere  posse  ?  (ebenso  Halm  und  Kayser), 
§  40  tum  primum  [ut]  istum  absentis  nomen  recepisse;  §  48  quem  ego 
interrogem  [de  patellis,  pateris,  turibulis],  §  53  auertere  aliquid  —  [per 
magistratum]  solebant,  §  71  [quod  priuati  1  murines  de  suis  pecuniis  or- 
nant  ornaturique  sunt,  id  C.  Verres  ab  regibus  ornari  non  passus  est], 
§  92  [quis  est  hie?  qui  ad  statuam  astrictus  est]  (mit  Kayser),  §  93  uiri 
fortes  [atque  strenui]  et  honesti  (uiri  fortes  atque  honesti  Halm  und 
Kayser),  §  100  tum  iste  [permotus  illa  atrocitate  negotii],  §  102  [quoniam 
id  uiri  nec  uidisse  neque  nosse  poterant]  (mit  Bake  und  Kayser),  §  110 
[his]  pulchritudo  periculo  (mit  Halm),  §  113  [multo]  maxime  (mit  Halm 
und  Kayser),  §  122  picta  [praeclare]  (mit  Halm  und  Kayser),  §  125  com- 
moueri  [quod  erant  eiusmodi,  ut  semel  uidisse  satis  esset]  (mitW.  Meyer); 
§  144  [cuius  modi  —  non  desineret]  (mit  Halm).  Ebenso  zahlreich  sind 
die  Textänderungen  nach  anderen  Richtungen;  aber  auf  alle  Fälle  hat 
der  Text  dem  Richter'schen  gegenüber  entschieden  gewonnen,  so  dass 
auch  nach  der  kritischen  Seite  hin  die  neue  Auflage  als  eine  verbesserte 
erscheint. 

6)  Verr.  IV  §  9  vertheidigt  die  Ueberlieferung  paruis  in  rebus  mit 
Glück  Anton  Zingerle  in  seinen  »Kleinen  philologischen  Abhandlungen« 
II.  Heft  Innsbruck  1877  im  dritten  Capitel.  —  In  der  Rede  pro  Caecina 
§  14  vermuthet  C.  Hammer  in  den  Blättern  f.  d.  bayer.  Gymn.  und  Real- 
Schulw.  Xn  303,  dass  in  den  Worten  inter  mulieres  periti  iuris  ac  cal- 
lidi  der  Genetiv  iuris  ein  Glossem  sei.  Ebenso  nimmt  derselbe  Leg. 
agr.  II  §  8  die  Worte  infirmatione  rerum  iudicatarum  für  ein  Glossem 
zu  suspicione  ac  perturbatione  iudiciorum  und  schreibt  §  57  qui  publicus 
esse  uideatur. 

7)  Ciccro's  Rede  über  das  Imperium  des  Cn.  Pompeius.  Für  den 
Schul-  und  Privatgebrauch  herausgegeben  von  Fr.  Richter.  Zweite  um- 
gearbeitete Auflage  von  Alfred  Eberhard.  Leipzig,  Teubner  1876. 
66  S.  6. 

Der  theilweise  umgeänderten  Einleitung  ist  S.  21  und  22  eine 
Disposition  der  Rede  in  der  neuen  Auflage  beigefügt  worden  und  wie 
der  Commeutar  durch  Aenderungcn  und  Zusätze,  so  hat  auch  der  Text 


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Reden. 


241 


durch  ansprechende,  wenn  auch  manchmal  kühne  Emendationen  eine  ent- 
schiedene Besserung  der  ersten  Auflage  gegenüber  erfahren.  Warum 
ist  weder  ein  Vorwort  noch  ein  kritischer  Anhang  beigegeben  ?  Versehen, 
welche  aus  der  ersten  Auflage  stehen  geblieben  sind,  sowie  Druckfehler 
giebt  Prammcr  an  in  seiner  ausführlichen  Besprechung  der  neuen  Auf- 
lage in  der  Zeitschr.  f.  österr.  Gymn.  1877  S.  634  ff. 

8)  Quaestionum  in  Ciceronis  pro  M.  Fonteio  orationem  capita 
quattuor.  Scripsit  A.  R.  Schneider  Saxo  Callubergeusis.  Grimae, 
typis  C.  Roessleri  1876  (Leipziger  Doctordisscrtation).   50  S.  8. 

Schneider  s  Abhandlung  ist  ihrem  Wesen  nach  als  historische  Ein- 
leitung zur  Rede  für  Fonteius  anzusehen,  wobei  die  Ansichten  Niebuhr's, 
Drumann's  und  Anderer  theils  ausführlicher  und  besser  begründet,  theils 
bekämpft  und  neue  Gesichtspunkte  aufgestellt  werden.  Das  erste  Capitel 
beschäftigt  sich  mit  den  Lebensumständen  des  Fonteius,  insbesondere 
mit  den  Aemtern  vor  seiner  Propraetur.  Bei  dem  Nachweis,  dass  sein 
erstes  Amt  das  eines  triumuir  monetalis  gewesen  sein  müsse,  konnte  auf 
Mommsen's  Römisches  Staatsrecht  II,  1,  563  N.  1  verwiesen  werden,  der 
die  nach  diesem  Amt  bekleidete  städtische  Quaestur  in  das  Jahr  669 
oder  670  (85  oder  84  a.  Chr.)  setzt,  übrigens  auch  hier  Manius,  nicht 
Marcus  Fonteius  schreibt.  Ueber  das  dritte  Amt,  die  legatio  in  Hispa- 
nia  ulteriore,  lautet  die  Stelle  bei  Cicero  §  6  nach  Niebuhr's  Fassung: 
Hispaniensis  legatio  consecuta  est  turbulentissimo  rei  publicae  tempore, 
cum  aduentu  L.  Sullae  in  Italiam  maximi  exercitus  ciuium  dissiderent 
de  iudieiis  ac  legibus.  Schneider  hält  in  Italiam,  das  sich  im  Vatikani- 
schen Palimpsest  nach  maximi  exercitus  findet,  weil  gänzlich  entbehrlich, 
für  eine  Glosse.  Er  hätte  sich  zu  Gunsten  seiner  Ansicht  auf  Cluent. 
§110  Rostra  iam  diu  uacua  locumque  iiitun  post  aduentum  L.  Sullae 
a  tribunicia  uoce  des  ort  um  oppresserat,  wo  der  Zusatz  in  Italiam  fehlt, 
berufen  können;  aber  beide  Stellen  sind  einander  nicht  gleich;  in  der 
ersteren  erforderte  das  stilistische  Gesetz  der  Deutlichkeit,  da  Hispa- 
niensis legatio  vorhergeht,  den  Zusatz,  während  in  der  anderen  eine 
solche  Rücksicht  wegfallt.  Die  Zeit  dieser  legatio  verlegt  Schneider 
nach  dem  1.  November  82,  nachdem  der  Kampf  des  Sulla  mit  den  Ma- 
rianern geendet  hatte.  Diese  hauptsächlich  auf  eine  blosse  Vermuthung 
über  den  Partciwechsel  des  Fonteius  gestützte  Zeitbestimmung  steht  im 
Widerspruch  mit  dem  klaren  Wortlaut  der  oben  angeführten  Stolle :  tur- 
bulentissimo rei  publicae  tempore,  cum  —  dissiderent,  wonach  die  legatio 
bereits  im  Jahre  83  von  Fonteius  bekleidet  wurde.  Dass  er  die  Mace- 
donica  legatio  im  Jahre  78  oder  77  verwaltete  und  die  Aedilität  über- 
sprang, um  75  die  Prätur  zu  bekleiden,  ist  sehr  wahrscheinlich.  Im  zwei- 
ten Capitel  werden  die  historischen  Verhältnisse  der  Gallia  Narbonensis 
uod  die  Amtsführung  des  Proprätor  Fonteius  während  der  Jahre  74  72, 
welche  einen  Repetundenprocess  zur  Folge  hatte,  besprochen.   An  die 

Jahresbericht  für  Alt«  rtbum»- Wissenschaft  1877.  II.  IQ 


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Cicero. 


Zeitbestimmung  des  Processes,  welcher,  wie  der  Verfasser  im  folgenden 
Capitel  ausführt,  im  Jahre  69  stattfand,  knüpft  sich  die  Untersuchung 
über  die  Person  des  Anklägers,  über  Belastungs-  und  Entlastungszeugen, 
über  den  die  Untersuchung  leitenden  Prätor  M.  Marcellus  und  über  die 
nach  der  lex  Cornelia  nothwendige  actio  secunda,  zu  der  die  Rede  ge- 
hört. Die  Frage,  ob  Fonteius  freigesprochen  wurde,  glaubt  Schneider 
gegen  Drumann  verneinen  zu  sollen,  »quod  post  a.  685/69,  quo  accu- 
satus  est,  eius  nomen  a  uetcribus  auetoribus  omnino  non  commemoratur« 
(S.  33),  freilich  kein  sicheres  Argument.  —  Das  vierte  Capitel  behandelt 
die  Anordnung  der  Fragmente,  nicht  sowohl  der  drei  grossen  von  Nie- 
buhr  1820  aus  dem  Vatikanischen  Palimpsest  veröffentlichten,  als  der 
kleineren  von  Joseph  Klein  1866  in  einer  Handschrift  des  Nikolaus  von 
Cues  gefundenen,  und  deren  Verhältniss  zu  den  übrigen  Fragmenten  und 
dem  erhaltenen  Thcil  der  Rede.  Die  vom  Verfasser  vorgeschlagene  Ein- 
reihung und  die  Begründung  derselben  hat  vieles  für  sich  und  dürfte 
zur  Aufhellung  des  Gedankenganges  der  Rede  einen  beachtenswerthen 
Beitrag  liefern. 

9)  Hammer  will  1. 1.  pro  Fonteio  §  32  lesen:  cum  Gallis  iudicare 
malitis  und  §  36  in  der  Stelle  nationem  Allobrogum  et  rcliquias  die 
letzteren  Worte  et  rel.  getilgt  wissen  als  Glossem  zu  den  ersteren. 

10)  Quaestionum  in  Ciccronis  pro  C.  Cornelio  orationis  capita 
quattuor.  Scripsit  Ricardus  Gustavus  Beck  Dresdensis.  Lipsiae, 
typis  Sturmii  et  Koppei  1877.  58  S.  8.  (Leipziger  Doctordissertation). 

Die  Untersuchung  geht  naturgemäss  von  dem  Volkstribunat  des 
C.  Cornelius  (a.  67)  aus,  dessen  Verbissenheit  den  Optimaten  eine  gute 
Gelegenheit  zur  Anklage  wegen  verletzter  maiestas  bot.  Von  den  Ge- 
setzen, durch  die  er  sich  bei  der  Nobilität  verhasst  machte,  ohne  für 
das  Volk  etwas  zu  erreichen,  sind  uns  vier  bekannt,  welche  der  Verfasser 
im  ersten  Capitel  »de  C.  Corneli  tribunatu«  in  angemessener  Weise  be- 
spricht. Doch  ist  die  Darlegung  der  näheren  Umstände,  welche  dem 
ersterwähnten  Gesetz  »ne  quis  legatis  exterarum  nationum  expensam  ferret« 
vorausgingen,  nicht  völlig  klar.  Um  so  lichtvoller  ist  die  Veranlassung 
zur  Anklage  dargestellt,  worauf  im  zweiten  Capitel  »de  causa  Corueliana« 
der  Processfall  selbst  beleuchtet  wird  und  zwar  nach  folgenden  Rubriken: 
A.  de  accusatore;  de  priore  iudicio  disturbato;  B.  de  posteriore  iudicio 
Corncliano  a.  65  exercito;  C.  de  criminibus  Cornelio  ab  aduersariis  ob- 
iectis;  de  rationibus  defendendi,  quibus  Cicero  usus  est.  Unter  den  vier 
Vertheidigungspunkten ,  welche  der  Verfasser  zusammenstellt,  bestimmt 
er  den  zweiten  nach  Cicero  in  Vatin  2,  5  also:  legis  codicem  non  reci- 
tandi,  sed  tum  um  recoguoscendi  causa  legit.  Er  giebt  dabei  eine  Er- 
klärung von  recitare,  aber  nicht  von  recognoscere.  Warum  wurde  nicht 
die  Bemerkung  des  Manutius  ad  I.  1.:  non  ut  eum  populo  recitaret,  m. 
cum  audisset,  suffragium  ferret,  sed  animaduertendi  causa,  si  quid  in 


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Reden. 


243 


scribendo  peccatum  esset,  zu  Grunde  gelegt?  Im  dritten  Capitel  »de 
fragmentis  orationum  pro  Cornelio,  quac  supersuntt  werden  die  Frag- 
mente der  oratio  prior  wie  posterior  nach  vorausgeschickten  allgemeinen 
Betrachtungen,  von  denen  die  Ober  die  Zeilenberechnung  besonders  wich- 
tig erscheinen,  eingehend  besprochen.  Die  Anordnung  der  Fragmente, 
welche  von  der  bisherigen  vielfach  abweicht,  ist  annehmbar  und  giebt 
eine  bessere  Einsicht  in  den  Gaug  der  Reden  als  es  bisher  möglich  war. 
Den  Fragmenten  sind  vom  Verfasser  theils  zur  Begründung  seiner  An- 
ordnung, theils  zur  Erklärung  und  Textfeststellung  Bemerkungen  bei- 
gegeben. Fgra.  8  (3)  bei  Asc.  S.  56  (ed.  K.  et  Sch.)  gestaltet  er  so: 
»Legemt  inquit  »de  libertinorum  suffragiis  Cornelius  C.  Manilio  dedit«. 
Quid  est  hoc  dedit?  An  iuuit?  an  ut  rogaret,  adhortatus  est? 
At  iuuisse  ridiculum  est  etc.  —  Das  letzte  Capitel,  das  als  Anhang 
zum  Ganzen  zu  betrachten  ist,  handelt  von  dem  Unterschied  der  Ver- 
theidigungsweise  in  beiden  Reden.  Die  tüchtige  Arbeit  ist  leider  durch 
viele  Druckfehler  entstellt. 

11)  Spicilegium  emendationum  in  Mureniana.  Von  C.  M.  Fran- 
cken in  der  Mnemosyne.  N.  S.  V  (1877)  S.  295  320. 

Nach  einem  Ueberblick  über  die  textkritischen  Leistungen  zu  die- 
ser Rede  seit  den  beiden  letzten  Jahrzehnten  beschäftigt  sich  der  Ver- 
fasser mit  der  Eintheilung  der  für  die  Textgestaltung  massgebenden  Hand- 
schriften in  Familien,  Codices  Italici  et  Gallici,  unter  denen  er  Lagomars.  9 
als  den  Haupt  Vertreter  für  jene,  den  Guelferbytanus  für  diese  ansieht 
Beide,  von  denen  letzterer  von  Wrampelmeyer  bekanntlich  genau  ver- 
glichen ist  (s.  meinen  ersten  Jahresb.  S .  686  ff.),  werden  näher  charakte- 
risirt;  vom  ersteren  heisst  es  S.  298:  apparet  igitur  codicem  librarii 
additamentis  fere  uacuum  esse,  scriptum  ab  nomine  bardo  et  stupido  nec 
satis  diligente.  Sed  consulto  quae  immutauit,  non  ita  multa  sunt;  ut 
speciose  fingeret,  non  habuit  hic  librarius  satis  peritiae  et  calliditatis 
und  S.  305:  testem  esse  non  contemnendum,  sed  cum  cautione  adhiben- 
dnm,  was  freilich  keine  neue  Wahrheit  ist.  Die  S.  311  —  320  folgende 
Besprechung  einzelner  Stellen  halten  wir  für  einen  interessanten  Beitrag 
zur  Textkritik  der  so  kläglich  überlieferten  Rede. 

12)  M.  T.  Ciceronis  oratio  pro  L.  Murena.  With  english  intro- 
duction  and  notes  by  W.  E.  Heitland,  fellow  and  classical  lecturer 
of  St  John's  College,  Cambridge.  Second  edition,  revised  throughout 
Cambridge:  At  the  University  Press. 

Die  Einrichtung  der  Ausgabe  ist  die  in  England  übliche.  Der 
Einleitung,  an  welche  sich  eine  Inhaltsangabe  der  Rede  anschliesst,  folgt 
der  Text  mit  Anmerkungen  und  ein  Verzeichniss  der  Textabweichungen 
von  der  Halm'schen  Ausgabe  und  diesem  ein  Anhang  und  Index.  Das 
Ganze  macht  den  Eindruck  einer  gediegenen  Arbeit,  welche  mit  Recht 

16* 


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244 


Cicero 


in  England  Beifall  fand,  da  schon  nach  zwei  Jahren  eine  neue  Auflage 
nöthig  wurde.  Was  nun  die  Textgestaltung  betrifft,  so  wird  bei  der 
misslichen  handschriftlichen  Grundlage,  auf  welcher  der  überlieferte  Text 
beruht,  den  subjectiven  Vermuthungen  und  Versuchen  einen  lesbaren 
Text  herzustellen  ein  gewisser  Spielraum  eingeräumt  werden  müssen; 
aber  mir  scheint,  dass  sich  Herr  Heitland  an  verschiedenen  Stellen  zu 
sehr  von  A.  W.  Zumpt's  Ansichten  hat  bestimmen  lassen,  deren  Unnah- 
barkeit bestimmt  nachgewiesen  werden  kann.  So  schreibt  er  §  8  mit 
Zumpt :  quae  si  causa  non  esset  hominis,  tarnen  honoris  eins,  quem  adep- 
tus  est,  araplitudo,  während  die  Handschriften  bieten:  quae  si  causa  non 
esset,  tarnen  uel  dignitas  hominis  uel  honoris  eins  —  amplitudo.  Das 
gewaltsame  Verfahren  Zumpt's  ist  ganz  unnöthig,  da  sich  quae  si  causa 
non  esset  gut  erklären  lässt:  »wenn  auch  dieses  Verhältniss  der  Freund- 
schaft mit  Murena  nicht  beständet,  und  auf  die  beiden  Begriffe:  »per- 
sönliche Würde  (dignitas  hominis)  und  hohe  Stellung«  die  folgenden 
Worte  »hominis  et  suis  et  populi  Romani  ornamentis  amplissimi«  — 
sich  offenbar  zurückbeziehen.  Ueber  uel  —  uel,  was  Zumpt  hier  merk- 
würdiger Weise  Noth  machte,  vgl.  Kühner  zu  Tusc  3,  19,  44.  In  dem 
folgenden  locus  desperatissimus  nimmt  er  Zumpt's  Lesung:  »nam  cum 
praemia  mihi  tanta  pro  hac  industria  sint  data,  quanta  antea  nemini, 
sie  existimo,  quibus  ceperis,  ea,  cum  adeptus  sis  deponere  esse 
hominis  et  astuti  et  ingrati«  in  Ermangelung  einer  besseren  (because  I 
find  no  better)  in  den  Text  auf;  aber  sie  ist  unter  allen  die  unglück- 
lichste; denn  nachdem  Cicero  gesagt:  »Ich  kann  und  darf  mich  nicht 
mehr  dem  Dienste  der  Hilfeleistung  bedrängter  Angeklagter  entziehen. 
Denn  da  mir  für  diese  Thätigkeit  eine  so  hohe  Belohnung  zu  Theil  ge- 
worden« — ,  so  kann  er  nicht  fortfahren  »so  wäre  es  undankbar  diese 
Belohnungen  aufzugeben,  nachdem  man  sie  erlangt  hat«,  sondern  nur: 
»diese  Arbeiten,  welche  uns  die  Belohnungen  eingebracht  haben«. 
Besser  wäre  es  also  gewesen  hier  Halm  zu  folgen,  welcher  schreibt:  — 
nemini,  quibus  laboribus  ea  petieris  (expetieris  Hirschfelder),  eos,  cum 
adeptus  sis,  deponere  esset  hominis  etc.  Wenn  in  der  handschriftlichen 
Ueberlieferung :  —  nemini  sie  et  si  ceperis  eos  cum  der  Ausfall  mehrerer 
Wörter  angenommen  werden  darf,  so  konnte  vielleicht  ursprünglich  ge- 
schrieben sein:  —  nemini,  si  ea  (sc.  praemia)  adipiscendi  causa 
labores  sus ceperis,  eos,  cum  adeptus  sis,  deponere  etc.  —  §  22  waren 
die  Worte  quam  iuris  ciuilis  nicht  nach  Zumpt  für  ein  Glossem  zu  hal- 
ten und  einzuklammern;  sie  können,  nachdem  Cicero  eine  studiorum 
atque  artium  contentio  eben  angekündigt  hat,  aus  stilistischen  Gründen 
nicht  entbehrt  werden,  höchstens  iuris.  -  §  30  wird  Zumpt's  Conjektur 
simulatque  aliquis  motu  nouo  bellicum  canere  coepit,  adoptirt  An 
welche  Persönlichkeit  hätte  man  denn  zu  denken,  welche  das  Signal  zum 
Losschlagen  giebt?  Der  Gedanke  kann  hier  nur  ganz  allgemein  gehal- 
ten sein;  die  den  Handschriften  am  nächsten  kommende  Lesung :  »simu- 


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I 


Reden. 


•245 


latque  aliqui  motus  nouus  bellicum  canere  coepit«  lässt  sich  durch  ähn- 
liche poetischen  Reminiscenzen  entstammende  Kühnheiten  Cicero's  recht- 
fertigen. —  §  32  glaubt  der  Heraasgeber  mit  Zumpt  nunquam  cum 
Scipione  esset  profectus  aufrecht  halten  zu  können;  aber  man  halte 
Zumpt's  mit  Möglichkeiten  operirende  Vertheidigung  (»num  igitur  a  pro- 
babilitate  prorsus  abhorret«)  mit  Ernesti's  bündigem  und  schlagendem 
Beweis,  dass  cum  Scipione  ein  Glossem  ist,  zusammen  und  man  wird  den 
neueren  Herausgebern  beistimmen,  welche  diese  Worte  als  ein  solches 
behandeln.  Im  nämlichen  Paragraphen  liest  Zumpt  und  nach  ihm  Hcit- 
land:  quem  L.  Sulla  maximo  et  fortissimo  exercitu  pugnae  certe  non 
rudis  imperator,  ut  aliud  nihil  dicam,  cum  belloinuectum  totam  in 
Asiam  cum  pace  dimisit.   Dass  in  der  Lesart  des  Lag.  9  pugna  certe 
nicht  eine  treue  Copie  des  exemplar  Poggianum,  sondern  die  »Spur  der 
Selbsthtilfe  eines  gelehrten  Lesers«  zu  finden  ist,  der  aus  dem  pugna 
exaeeraret  des  Archetypus  —  darauf  führen  die  verschiedenen  anderen 
codd.  —  nicht  klug  werden  konnte,  wird  von  den  neueren  Herausgebern, 
auch  von  Kayser  (1862),  anerkannt,  welche  die  schöne  Emendation  von 
Niebuhr  pugnax  et  acer  angenommen  haben  trotz  der  Einwendung  Zumpt's, 
dass  pugnax  von  Sulla  nicht  passend  gesagt  werde,  da  es  sei:  pugnandi 
ultra  quam  rectum  est  cupidus  (gegen  welche  Erklärung  Pis.  28,  70 
nimis  pugnax  spricht):  ebenso  nahmen  sie  mit  Recht  die  andere  Emen- 
dation Niebuhr's  cum  bellum  inuexisset  (die  meisten  codd.,  auch  Lag.  9, 
haben  cum  bellum  inuectum)  an,  gegen  welche  sich  Zumpt's  Schreibung 
und  Erklärung:  »ait  (Cicero)  eum  (Mithridatem) ,  dum  bellum  Romanis 
infert,  comitante  quasi  hello,  quod  in  Romanos  gerebatur,  in  totam  Asiam 
inuasisse«  sonderbar  ausnimmt.  Diese  Beispiele  mögen  genügen,  um  das 
oben  ausgesprochene  Urtheil  zu  rechtfertigen.  —  §  62  sucht  Heitland 
die  Lesart  der  Handschriften  in  der  Weise  herzustellen,  dass  er  schreibt: 
dixisti:  »q  nippe,  iam  fixum  et  statutum  est«.  Hierzu  im  Appendix  S.  118 
die  Erklärung:  »you  have  said«:  »tu  be  sur  I  have;  henceforth«  »tis 
fastened  and  established  for  ever«. 

13)  Zu  der  Rede  pro  Murena  veröffentlichte  in  Fleckeisens  Jahrb. 
113,  506  Julius  Völkel  in  Moskau  eine  Reihe  von  Coujekturen  —  es 
sind  über  30  — ,  aber  zunächst  nur  in  Form  von  Thesen.  »Meine  Gründe 
werden  später  erfolgen,  falls  sie  gewünscht  werden  sollten«.  Warum 
sollte  mau  nicht  eine  Begründung  der  Conjekturen  wünschen V  —  Ham- 
mer entscheidet  sich  1. 1.  §  42  für  plena  tabellarum  atque  indicum.  — 

14)  In  der  Rede  pro  Sulla  wird  von  Otto  Müller  im  Hermes 
XII  301  die  grammatisch  falsche  Conjektur  Richter's  zu  §  68  etiamsi 
quis  dubitasset  an  (Madvig)  -  cogitasset  interfecto  patre  tuo  cousulem 
descendere  verbessert  in  consul.  §  74  wird  vorgeschlagen:  quac  tarnen 
ei  solid a  (sola  handschriftliche  Ueberlieferung)  in  malis  restiterunt. 
»Freilich  würde  eine  andere  Wortstellung,  nämlich  quae  tarnen  in  malis 


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246 


Cicero. 


ei  solida  rcstiterunt  dem  lateinischen  Sprachgebrauch  noch  mehr  ent- 
sprechen^ —  §  92  uos  reiectione  interposita  nihil  suspicantibus 
nobis  repentini  in  nos  iudices  consedistis  bespricht  HansWirz  in  Fleck- 
eisen's  Jahrb.  113,  261  ausführlich  und  zeigt,  dass  unter  der  reiectio 
die  vom  Kläger  selbst  ausgegangene  gemeint  sein  muss. 

15)  Marci  Tullii  Ciceronis  pro  Aulo  Licinio  Archia  poeta  oratio 
ad  iudices.  TU  Skolebrug  udgivet  af  Valentin  Voss,  Rector  ved 
Aaalesunds  offentlige  Almenskole.  Christiania.  Forlagt  af  Alb.  Cam- 
mermeyer 1876.  X.  29  S.  8. 

In  netter  Ausstattung  enthält  vorstehende  Ausgabe  eine  »Indled- 
ning«  über  den  Dichter  Archias  und  den  Process  desselben  und  den  Text 
mit  Anmerkungen.  Der  Text  ist,  wie  der  Herausgeber  im  Vorwort  selbst 
bemerkt,  »det  Vaesentlige  uulgata«  und  schliesst  sich  mehr  dem  Baiter- 
schen  in  der  Orelliana  altera  als  dem  Halm's  an.  Warum  §  13  die  Les- 
art der  uulgata:  atque  hoc  adeo  mihi  concedendum  est  magis,  quod 
festgehalten  ist,  kann  man  schwer  begreifen.  §  16  findet  sich  im  Text, 
wie  in  der  Anmerkung  G.  Laelius  geschrieben.  Die  Anmerkungen  sind, 
wie  schon  aus  dem  Titel  ersichtlich  ist,  für  die  Schulen  Norwegens  be- 
rechnet, setzen  aber  einen  verhältnissmässig  niederen  Kenntnissstand  der 
Schüler  voraus,  wenn  ihnen  z.  B.  erklärt  werden  muss,  dass  §  1  profecta 
(huiusce  rei  ratio  aliqua  ab  optimarum  artium  studiis  ac  disciplina  pro- 
fecta) bedeutet  »udgaaet  fra«,  aetatis  (aetatis  meae  tempus)  =  uitae, 
uel  (ucl  in  primis)  =  endog,  hic  (A.  Licinius)  deiktisk  zu  nehmen  ist. 
Wir  wünschen  übrigens  dem  Büchlein  mit  seinen  klar  geschriebenen  An- 
merkungen in  den  nordischen  Schulen  gute  Aufnahme. 

16)  Zu  §  23  der  Pseudociceronischen  Rede  post  reditum  ad  Quir. 
macht  Hammer  1.  1.  S.  303  die  Conjektur:  qui  in  ulciscendo  remissior 
fuit,  ingenio  suo  aperte  utitur.  Ebenderselbe  schlägt  zur  Rede  de 
domo  §  136  vor:  quam  quidem  rem  quanta  seueritate  quantaque  dili- 
gentia senatus  exhibuerit,  ex  ipso  senatus  consulto  facile  cognoscetis. 
—  In  der  Sestiana  emendirt  0.  Müller  1.  1.  S.  300  §  68  res  erat  et 
causa  nostra  eo  iam  loci  ut  erigere  oculos  et  uiuere  uideremur  für 
uideretur.  —  Vitelli  möchte  1.  1.  S.  5  §  110  gelesen  wissen:  studio 
litterarum  se  subito  dedidit.  Nihil  sane  attente:  libello  pro  uino 
etiam  saepe  oppignerabantur. 

17)  Cicero's  Rede  für  P.  Sestius.  Für  den  Schulgebrauch  heraus- 
gegeben von  Hermann  Adolf  Koch.  Zweite  Autlage,  besorgt  von  Al- 
fred Eberhard.   Leipzig,  Teubner  1877.    92  8.  8. 

Der  Text  dieser  Rede  ist  bekanntlich  seit  den  letzten  25  Jahren 
häufig  Gegenstand  kritischer  Untersuchungen  und  Versuche  geworden 
und  eine  stattliche  Reihe  von  Verbesserungs vorschlagen  liegt  in  Aus- 
gaben, Abhandlungen  und  Einzelberaerkungen  vor,  so  dass  ein  neuer 


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Beden.  047 

Sammelcommentar,  wenn  er  veranstaltet  würde,  einen  beträchtlichen  Um- 
fang bekommen  raüsste.   Auch  Herr  Eberhard  hat  in  der  Bearbeitung 
der  Koch' sehen  Ausgabe  eine  nicht  unerhebliche  Zahl  von  Conjekturen 
zur  besseren  Textgestaltung  beigesteuert,  von  denen  wir  folgende  aus 
den  ersten  fünfzig  Paragraphen  namhaft  machen:  §  8  wird  in  dem  Satz 
in  quo  conlega  sustinendo  —  par  prope  laus  P.  Sestii  esse  debet  der 
Ausdruck  conlega  eingeklammert;  §  12  siluestres  callis  für  Italiae  c. 
geschrieben;  §  15  zu  Anfang  des  7.  Capitels  vermuthet:  ruebat  ille  an- 
nus  iam  in  rem  publicam,  geschrieben  ist  funestus  ille  annus  iam  impen- 
debat  rei  publicae;  §  19  sind  die  Worte  ut  illo  supercilio  annus  ille 
tamquam  uideretur  eingeklammert;  §  24  wird  gelesen  ut  multa  eius  ni- 
doris  (sermonis  codd.)  indicia  redolerent  und  foedus  meo  sanguine  clam 
(ictum  codd.)  sanciri  posse  dicebant;  §  26  uestem  mutandam  omnes  mc- 
qae  iam  (mit  Madvig  für  etiam)  priuato  consilio  mit  Einklamm enuig 
der  vor  priuato  c.  stehenden  Worte  omni  ratione;  §  27  werden  die  Worte 
hac  mutatione  uestis  facta  eingeklammert,  ebenso  §  37  C.  Marii  zwischen 
cum  exercitu  und  inuicto;  §  46  gelesen  ob  hasce  causas  tot  tamque  ua- 
rias  me  unum  undique  deposcerent   Dies  mag  genügen,  um  auf  die  er- 
höhte Brauchbarkeit,  welche  Koch  s  Ausgabe  gewonnen  hat,  hinzuweisen. 

18)  In  der  Rede  pro  Plancio  schlägt  0.  Müller  1.  1.  §  29  für 
facilis  est  illa  occursatio  zu  lesen  vor:  futilis  est  i.  0.  (Campe  hatte 
für  facilis  fallax  empfohlen). 

19)  M.  Tullii  Ciceronis  pro  T.  Annio  Milone  oratio  ad  iudices. 
Texte  latin,  revu,  corrige  et  annotö  avec  une  esquisse  historique,  ser- 
vant  d'introduction  generale  et  l'introduction  de  Q.  Asconius  Pödianus, 
revue,  traduite  et  annotäe  par  J.  Wagener,  Professeur  de  Rhetoriquo 
latine  a  r*Ath6nee  royal  d'Anvers,  et  A.  Wagener,  Professeur  ä  l'Uni- 
versite  de  Gand.  Deuxieme  ddition.  Möns,  Hector  Manceaux,  impri- 
meur-6diteur  1876.  XXXIX.  167  S.  8. 

Der  ersten  Ausgabe  (1860)  lag  die  Halm  sehe  in  dritter  Bearbei- 
tung (1857)  zu  Grunde;  jedoch  gebot  die  Rücksichtnahme  auf  die  Be- 
dürfnisse der  belgischen  Jugend,  die  zum  Theil  andere  sind  als  die  der 
deutschen,  die  Anmerkungen  Halm's  umzuarbeiten  und  ausserdem  Gara- 
toni,  Möbius  und  Osenbrüggen  heranzuziehen.  Die  dem  Texte  voran- 
gehende Einleitung  hatte  der  Sohn,  August  Wagener,  verfasst.  Letzterer 
übernahm  die  Besorgung  der  neuen  Auflage  allein,  da  sein  Vater  bereits 
1862  gestorben  ist,  und  benutzte  hierzu  die  eingehende  Recension  Rich- 
ter's  in  Fleckeiseu's  Jahrb.  85  (1862),  625  ff.,  Richters  Ausgabe  (1864) 
und  Osenbrüggens  Commentar  in  der  Bearbeitung  von  Wirz,  sawie  Halm's 
7.  Ausgabe  (1874).  Dass  von  Richter's  Ausgabe  bereits  1873  eine  zweite 
verbesserte  Auflage  erschien,  scheint  dem  Herausgeber  unbekannt  ge- 
blieben zu  sein,  ebenso  die  von  A.  Kiessling  und  R.  Schöll  1875  be- 
sorgte Ausgabe  des  Asconius  Pedianus,  wozu  bereits  in  der  ersten  Auf- 


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248  Cicero. 

läge  einige  treffliche  Emendationen  beigesteuert  waren.  Da  wir  nicht 
im  Besitz  der  ersten  Auflage  sind,  so  können  wir  über  das  Verhältniss 
der  neuen  zu  derselben  nicht  Bericht  erstatten.  Die  Abweichungen  vom 
Text  der  letzten  Halm'schen  Ausgabe  sind  bedeutend.  Doch  macht  die 
Textgestaltung  wie  der  Commentar  den  Eindruck  einer  besonnen  erwä- 
genden Arbeit  und  es  ist  zu  wünschen,  dass  der  Verfasser  noch  mit 
mehreren  Bearbeitungen  Ciceronischer  Reden  hervortreten  möge. 

20)  IginioGentile,  Clodio  e  Cicerone.  Studio  di  storia  Roma  na. 
Milano,  ülrico  Hoepli  1876.  XI.  320  S.  8 

Nicht  für  Gelehrte  ist  dies  Buch  bestimmt,  sondern  es  soll,  wie 
der  Verfasser  sagt,  un  sussidio  agli  studi  di  letteratura  latina  nelle 
scuole  liceali  sein  und  diesen  bescheidenen  Zweck  hat  es  in  trefflicher 
Weise  erreicht.  Mittelpunkt  der  Darstellung  ist  Clodius  in  seiner  Thä- 
tigkeit  vom  Jahre  61  bis  52,  welche  ohne  ausführliche  Darlegung  der 
Stellung  Cicero's  natürlich  nicht  hätte  geschildert  werden  können,  daher 
wohl  der  Titel  des  Buches  Clodio  e  Cicerone,  obwohl  Clodius  die 
Hauptperson  ist.  Der  Verfasser  hat  überall  die  Quellen  iu  umfassender 
und  umsichtiger  Weise  benutzt;  auch  in  der  neuen  Literatur  zeigt  er 
sich  bewandert;  nur  ist  zu  verwundern,  dass  er  Drumann's  Darstellung 
gar  nicht  und  Mommsen's  Römische  Geschichte  so  gut  wie  nicht  heran- 
zog. Die  Charakteristik  der  Hauptpersonen,  namentlich  Cicero's,  darf 
man  als  gelungen  bezeichnen;  sie  würde  wohl  auch  schwerlich  anders 
ausgefallen  sein,  wenn  der  Verfasser  Drumann  gekannt  oder  Mommsen 
mehr  berücksichtigt  hätte.  Wenn  wir  noch  hinzufügen  dürfen,  dass  die 
Gruppirung  der  Thatsachen  eine  durchaus  lichtvolle  ist,  so  werden  wir 
in  Gentile's  Buch  ein  Hilfsmittel  zum  Studium  der  Geschichte  jener  Zei- 
ten, insbesondere  der  Reden  Cicero's  für  Sestius  und  für  Milo,  erkennen, 
das  der  italienischen  studirenden  Jugend  und  den  Lehrern  derselben 
nicht  genug  empfohlen  werden  kann.  —  Auf  verschiedene  Unrichtig- 
keiten und  Versehen  macht  C.  Peter  in  der  Jen.  Lit.-Zeit  1876  S.  632 
aufmerksam. 

21)  Orationem  pro  M.  Marcello,  quam  Frid.  Aug.  Wolfius  a  M.  Tul- 
lio  Cicerone  abiudieavit ,  denuo  defendit  —  Franciscus  Hahne. 
Brunsvigae,  typis  M.  Bruhnii  1876  (Jenaer  Doctordissertation).  55  S.  8. 

Der  lusus  ingenü,  mit  welchem  einst  F.  A.  Wolf  die  erste  der 
drei  Caesarianae  für  das  Machwerk  eines  Deklamators  erklärte,  wird 
heutzutage  Niemanden  so  verstimmen,  wie  ehemals  den  biederen  Rektor 
in  Horsten,  Oluf  Worm  (Cic.  or.  pro  Marc,  voBe/aQ  suspicione  —  liberare 
conatus  est  0.  W.  Hauniac  1803  praef.  S.  13:  dicere  uix  possum,  quid 
mihi  perlecta  Wolfii  commentatione  fuerit  animi.  Omnem  certe  hilari- 
tatem  pectore  exturbauit  et  tristitiae  quasi  nebulam  aliquamdiu  animo 
offudit)  oder  bestechen,  wie  er  einen  Spalding,  OreUi,  C  L.  Kayser  be- 


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Reden. 


249 


lochen  hat.  Doch  fehlte  es  bisher  nach  den  für  die  Aechtheit  der  Rede 
eintretenden  Leistungen  Wurms.  Weiske's,  Klotz's,  Drumanu's,  Passow's, 
Kellers  an  einer  die  Aechtheitsfrage  wenigstens  relativ  abschliessenden 
Untersuchung  und  so  konnte  sich  Hahne  an  diese  Aufgabe  machen,  ohne 
den  Vorwurf  rem  actam  agere  befürchten  zu  müssen.  Dass  er  derselben 
vollkommen  Genüge  geleistet,  wird  man  freilich  bei  allem  Verdienstlichen, 
das  man  seinen  die  früheren  Vertheidigungen  wieder  aufnehmenden  und 
ergänzenden  Bemerkungen  zuerkennen  darf,  nicht  sagen  können.  So 
zeigt  sich  im  ersten  Theil,  der  von  den  Zeugnissen  der  Grammatiker 
und  von  den  geschichtlichen  Bedingungen  der  Rede  handelt,  manche 
Lücke  und  Unvollständigkeit  in  der  Beweisführung.  Er  kennt  keiue  an- 
deren Zeugnisse  als  die  bereits  von  Wolf  und  Anderen  angeführten  des 
Asconius,  Nonius  Marcellus  und  Priscianus,  ohne  der  Citate  bei  Claudius 
Sacerdos ,  Lactantius  (den  schon  F.  A.  Wolf  erwähnt),  Julius  Victor  und 
Messius  Arusianus  zu  gedenken  und  sie  zu  besprechen,  und  hält  die 
unter  dem  Namen  des  Asconius  vorhandenen  Erklärungen  zur  div.  in 
Cacc,  in  denen  zu  §  21  die  Worte  aus  der  Marcel  Huna  4,  12:  ucreor 
—  uideris  angeführt  werden,  unbedenklich  für  ein  Werk  des  berühmten 
Commentators  der  Pisoniaua,  Scauriana,  Müoniana  u.  s.  w.,  von  dem  die 
neuesten  Herausgeber  mit  Recht  sagen:  »minime  uero  suppositis  decla- 
matiouibus,  quarum  ipsis  illis  temporibus  larga  pullulabat  seges,  deeipi 
se  passus  este  (Asc.  Ped.  Or.  Cic.  quinque  enarratio.  rec.  A.  Kiessling 
et  R.  Schoell  S.  XUI).  Hat  Madvig  seine  Untersuchung  über  Asconius 
und  Ps  endo -Asconius  umsonst  geführt?  Wenn  der  Verfasser  mit  der  all- 
gemeinen Ansicht,  dass  jene  Erklärungen  nicht  dem  Asconius  angehören, 
sondern  ein  spätes  Machwerk  sind,  im  Widerspruch  steht,  so  musste  er 
seine  Behauptung  doch  erst  beweisen.  Ferner  war  hier  der  Ort,  die 
Spuren  der  Benutzung  der  Rede  von  Seiten  des  Valerius  Maximus  und 
des  jüngeren  Plinius  zu  behandeln.  Will  man  auch  aus  den  Worten  des 
ersteren  VIII,  15,  8  »Iam  quae  in  Cn.  Pompeium  et  ampla  et  noua  con- 
gesta  sunt,  hinc  adsensione  fauoris,  illinc  fremitu  inuidiae  litterarum  rao- 
numentis  obstrepunturc  nicht  den  Schluss  ziehen,  dass  ihm,  der  sonst 
aus  Cicero  so  vieles  entlehnt  (cf.  Val.  Max.  rec.  Kempf.  S.  13;  Klotz 
Ibb.  83,  712;  Zschech  de  Cicerone  et  Liuio  Valerii  Maximi  fontibus 
8.  15),  bei  dem  Gebrauch  des  Wortes  obstrepere  die  Stelle  aus  unserer 
Rede  §  9  eiusmodi  res  —  obstrepi  clamore  railitum  uidentur  et  tubarum 
sono  vorgeschwebt  habe,  so  wird  man  doch  in  dem  Satz  des  Plinius 
(Ep.  III,  3,  6):  Vita  hominum  altos  recessus  magnasque  latebras  habet 
eine  Nachahmung  von  §  22  cum  in  animis  hominum  tantae  latebrae  sint 
et  tanti  recessus  und  in  der  Stelle  im  Paneg.  c.  55  Arcus  enim  et  sta- 
tuas  —  florescit  eine  Nachbildung  des  in  der  Marcelliana  §  11  und  12 
enthaltenen  Gedankens  zu  erkennen  und  somit  Plinius  für  den  ältesten 
sicheren  Zeugen  der  Rede  zu  halten  haben.  —  Die  von  Plutarch  uit. 
Cic.  39,  5  erzählte  Anekdote:  Xe^erau  8h  xai  KotvTou  Atfupiou  Stxyv  <peu* 


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250 


Cicero. 


yovxoSy  8ti  tcuv  KaioapoQ  mkejitutv  e?c  i^eydnet,  xa)  KtxipwvoQ  abrät  ßorp 
Bouvrog  ecTteiv  rov  Kaloapa  np&Q  touc  <ptXooQ  »rt  xwA'jzi  Stä  %povov  Ktxi- 
pwvoe  äxoOoai  UyovTOQ^  ins}  ndXat  xixptrai  mvypbc  avr;o  xat  noXißioQ\t 
hat  Wolf  bekanntlich  als  Beweis  benutzt,  dass  Cicero  keine  förmliche 
Dankrede  bei  Gelegenheit  der  von  Cäsar  im  Senat  eingeleiteten  Begna- 
digung des  Marcellus  gehalten  habe,  weil  zwischen  dieser  Senatsverhand- 
lung und  dem  Process  des  Ligarius  nur  wenige  Monate  verstrichen  waren, 
folglich  Cäsar  sich  nicht  so  hätte  äussern  können,  wenn  er  kurz  zuvor 
Cicero  hätte  reden  hören.  Hahne  bestreitet  nach  Passow  mit  Recht  die 
Glaubwürdigkeit  der  Erzählung,  die  Plutarch  selbst  durch  ein  Xiyzrat 
einführt;  aber  er  hätte  noch  erwähnen  sollen,  dass  die  dem  Cäsar  in 
den  Mund  gelegte  Aeusserung  schlecht  zu  dem  stimmt,  was  Cicero  über 
dessen  Benehmen  bei  der  Audienz  in  der  Angelegenheit  des  Ligarius 
ad  Farn.  VI  14,  2  berichtet:  »non  solum  ex  oratione  Caesaris,  quae  sane 
mollis  et  liberalis  fuit,  sed  etiam  ex  oculis  et  uultu,  ex  multis  praeterea 
signis  —  hac  opinione  discessi,  ut  mihi  tua  Salus  dubia  non  esset«. 
Daraus  ergiebt  sich  am  deutlichsten  das  Unhistorische  der  Anekdote, 
welche,  wie  aus  den  weiteren  Worten  Plutarch's  von  der  heftigen  Er- 
schütterung Cäsar's  beim  Anhören  der  Vertheidigungsrede  Cicero's  her- 
vorgeht, lediglich  die  Bewunderung  der  Mit-  und  Nachwelt  erfunden  hat 
(vergl.  Richter,  Cic.  Reden  für  Marcellus,  Ligarius,  Deiotarus,  Leipzig 
1870  S.  31).  —  Im  zweiten  Capitel  geht  Hahne  auf  die  Einzelausstellun- 
gen Wolfs,  hauptsächlich  die  sprachlichen,  über,  wählt  aber  nur  solche 
aus,  die  ihm  von  den  früheren  Vertheidigern  nicht  vollständig  widerlegt 
scheinen.  Mit  der  Auswahl  kann  man  sich  im  Ganzen  einverstanden  er- 
klären, aber  nicht  immer  mit  der  Art  seiner  Zusätze  und  seiner  Ver- 
teidigung. In  §  2  illo  aemulo  atque  imitatore  studiorum  ac  laborum 
im' omni  quasi  quodam  socio  a  me  et  comite  distracto  will  er  laborum  meo- 
rum  von  studiorum  trennen  und  zu  socio  et  comite  beziehen.  Dies  verbietet 
die  durch  die  besten  codd.  bezeugte  Stellung  des  meorum,  welche  wegeo 
der  unzuverlässig  citirenden  Grammatiker  Nonius  und  Servius  —  sehr 
richtig  spricht  er  sich  selbst  S.  47  über  die  Citate  der  Grammatiker 
aus  —  nicht  in  studiorum  meorum  ac  laborum  geändert  werden  darf; 
und  warum  sollte  Marcellus,  von  dem  Cicero  Brut.  §  249  rühmt:  »sese- 
que  cotidianis  commentationibus  acerrime  exereuit«,  nicht  »der  wett- 
eifernde Nachahmer  meiner  mühevollen  Bestrebungen«  genannt  werden 
dürfen?  —  Zur  Vertheidigung  des  Ausdruckes  §  3  iudicio  tuo  grauissimo 
et  maximo  konnte  auf  Nägelsb.  Stil.  §  70,  2  verwiesen  werden.  -  Fla- 
men ingenii  §  4,  was  Wolf  als  unciceronianisch  verwirft,  ist  nicht  »Fluss 
der  Gedanken«,  »Gedankenschwung«,  sondern  bezeichnet  das  reichflies- 
sende  Rednertalent,  etwa  das,  was  Horaz  mit  einem  anderen  Bild  und 
in  einem  anderen  Sinn  benigna  ingenii  ueua  nennt  (Carm.  2,  18,  10). 
Zu  der  an  sich  richtigen  Bemerkung :  »metaphora  ei  (sc.  Wolfio)  audacior 
uidetur.   Res  omnium  difficillima  est  hoc  tempore  statuere,  quo  audaciae 


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Reden.  251 

oratori  Romano  licuerit  procedere  in  metaphoris  adbibendis«  hätte  Hahne 
als  schlagendes  Beispiel  anführen  können  Or.  III  36,  145  »repente  te 
quasi  quid  am  aestus  ingenii  toi  proeul  a  terra  abripuit  atque  in  al- 
tum  —  abstraxitc  »der  Wogenschlag  deines  Geistes  hat  dich  —  in  die 
hohe  See  entführt«,  ein  Bild,  das  an  Kühnheit  jenes  flumen  ingenii  weit 
übertrifft  und  gewiss  von  Wolf  beanstandet  worden  wäre,  wenn  es  sich 
in  der  Rede  pro  Marcello  gefunden  hätte.  —  §  25  ist  das  von  Hahne 
gegen  Wolf  in  Schutz  genommene  credo,  sed  tum  id  audirem  als  eine 
der  Formeln  zu  betrachten,  welche  die  Widerlegung  mit  einem  Zugestäud- 
niss  beginnen,  von  denen  ausführlich  Seyffert  Schol.  L.  I  §  64,  II  §  83 
handelt.  —  In  der  Vertheidigung  der  Schlussworte  sie  tibi  gratias  ago, 
ut  —  maximus  hoc  tuo  facto  cumulus  accesserit  schliesst  er  sich  an 
Richter 's  Erklärung:  kurz  gesagt  für  ut  accessisse  contitear  mit  Recht 
an;  statt  aber  dieselbe  mit  der  allgemeinen  Bemerkung:  quae  struetura 
quam  quam  paullo  insolentior  est,  tarnen  non  prorsus  a  Romanorum  usu 
abhorret  etc.  zu  motiviren,  konnte  auf  Madv.  ad  Cic.  Fin.  I  5,  14  und 
Naegelsb.  Stil.  §  184,  3  hingewiesen  werden.  —  Dem  Tadel  Wolfs  sucht 
Hahne  auch  durch  Verbesserung  scheinbarer  Verderbnisse  auszuweichen. 
Wenn  er  aber  §  6,  um  das  auch  ihm  anstössige  nisi  ita  magna  esse 
fatear  — ,  amens  sim  zu  beseitigen,  folgende  Lesung  empfiehlt:  quae 
quidem  ego  etsi  tarn  magna  esse  fateor,  ut  ea  uix  cuiusquam  mens  aut 
cogitatio  capere  possit,  sed  tarnen  sunt  alia  maiora,  so  hätte  ihn  vor 
einer  solchen  unciceronianischen,  nicht  einmal  dem  Declamator  Woltianus 
geziemenden  Fixirung  des  Nachsatzes  mittelst  sed  tarnen  nach  voraus- 
gegangenem etsi  bereits  Wiehert,  Lat.  Stillehre  §  171,  warnen  sollen; 
vergl.  jetzt  auch  Hellmuth  in  Acta  Seminarii  Erlangensis  I  S.  160.  Die 
Widerlegung  des  Wolf  sehen  Einwandes:  »Cicero  dicturus  erat,  ni  fallor: 
Quae  nisi  quis  fateatur  — ,  amens  sit;  nimirum  displicet  oratio  ad  primam 
personam  retractat  war  übrigens  leicht  zu  finden:  Cicero  spricht  von 
sich  mit  Bezug  auf  das  vorausgehende  soleo  saepe  ante  oculos  ponere 
und  im  gegensätzlichen  Hinweis  auf  das  folgende  bellicas  laudes  solent 
quid  am  extennare;  statt  aber  zu  sagen:  »Ich  muss  anerkennen,  dass 
solche  Thaten  für  die  Phantasie  eines  Menschen  fast  zu  gross  sind«,  ge- 
braucht er  eine  an  den  sermo  familiaris  anstreifende  und  mit  moriar,  ni ; 
ne  sim  saluus,  si  zu  vergleichende  Wendung  nisi  —  fatear,  amens  sim.  — 

—  Die  Conjektur  §  8  uicto  temperare  für  uictoriae  temperare  —  der 
Dativ  ist  durch  Arusianus  Messius  hinlänglich  bezeugt  und  uictui  ein 
reiner  Schreibfehler  —  würde  sich  äusserst  matt  ausnehmen  neben  ad- 
aers ari  um  —  non  modo  extollere  iacentem,  sed  etiam  amplificare  etc. 
simillimum  deo  iudico.  —  §  9  passt  obteri,  das  Hahne  für  obstrepi 
empfiehlt,  durchaus  nicht  zu  dem  Bilde  clamore  militum  et  tubarum  sono. 

—  §  11  sucht  er  das  Anakol uth  durch  Annahme  einer  Lücke  in  der 
Weise  zu  beseitigen,  dass  er  liest:  Huius  autem  rei  tu  idem  es  et  dux 
et  comes,  quae  quidem  tanta  est,  ut  nulla  unquam  obliuio  eius 


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252  Cicero. 

laudem  obscuratura  sit;  nam  nt  tropaeis  et  monumentis  tuis  ad- 
latura  finem  sit  aetas  etc.,  wobei  das  zweite  ut  in  concessivem  Sinne  zu 
nehmen.  Aber  er  hat  nicht  bedacht,  dass  dieses  ut  nicht  eine  Wirk- 
lichkeit einräumt,  sondern  dieselbe,  oder  die  Verwirklichung,  dahin  ge- 
stellt sein  lässt,  der  Satz  also  in  einem  gewissen  Widerspruch  stehen 
würde  mit  der  folgenden  Ansicht,  dass  die  Zeit  wirklich  die  Werke  der 
Menschenhand,  also  auch  die  tropaea  et  monumenta  zerstört:  nihil  est 
enim  opere  et  manu  factum,  quod  non  —  consumat  uetustas.  Das  Ana- 
kolut h  hat  schon  Nagelsbach,  gestützt  auf  das  Wesen  des  sogenannten 
Coordinationsgesetzes,  richtig  erklärt  Stil.  §  161,  3.  —  §  34  ist  die  Ein- 
schiebung  eines  tanta  in  den  Relativsatz:  quae  mea  erga  illum  omnibus 
nota  semper  tanta  fuit,  ut  sehr  überflüssig;  quae  sc.  summa  beneuo- 
lentia;  das  Wohlwollen,  das  zu  jeder  Zeit  allen  als  das  höchste  bekannt 
gewesen,  so  dass  etc.  —  Das  Latein  des  Verfassers  ist  gewandt ;  im  Ci- 
tiren  ciceronischer  Stellen  zeigt  sich  eine  auffallende  Inconsequenz  S.  22. 

22)  Philipp.  I  10,  24  schlägt  0.  Müller  1.  1.  S.  302  vor:  eas 
leges,  quas  ipse  nobis  inspectantibus  proniulgauit  recitauit;  Philipp.  II 
17,  42:  uini  exhalandi,  non  ingeni  alendi  causa  declaraas  (cod.  Vau: 
non  ingeniendi  causa). 

C.  Philosophische  Schriften. 

1)  Acad.  II  §  17  glaubt  Adolf  du  Mesnil  in  Flcckeisen's  Jahrb. 
115,  760  lesen  zu  sollen:  sed  tarnen  rationem  nullam  putabant  illu- 
striorem  ipsa  euidentia  reperiri  posse  (statt  des  überlieferten  orationem). 

2)  M.  Tullii  Ciceronis  de  finibus  bonorum  et  malorum  libri  quin- 
que.  D.  Io.  Nicolaus  Maduigius  recensuit  et  enarrauit.  Editio 
tertia  emeudata.  Hauniac,  impensis  librariae  Gyldendalianae  (Frede- 
rici  Hegel)  1876.  LXX.  869  S.  8. 

Während  zwischen  der  ersten  und  zweiten  Ausgabe  dreissig  Jahre 
verflossen,  war  bereite  drei  Jahre  nach  dem  Erscheinen  der  letzteren, 
über  deren  Verhältniss  zur  ersten  Referent  im  Erlanger  Universitäts- 
programm 1869  (Obseruationes  in  Cic.  de  tiu.  libr.  I)  sich  verbreitete, 
eine  neue  Ausgabe  nöthig  geworden,  doch  verzögerte  sich  die  Vollendung 
des  Druckes  derselben  bis  zum  Jahre  1876.  Die  neue  Autlage  schliesst 
sich  enge,  sogar  bis  auf  die  Seitenzahl,  an  die  vorhergehende  an;  doch 
war  damit  eine  Reihe  zahlreicher  Aenderungen  und  Zusätze,  die  haupt- 
sächlich die  Anmerkungen,  weniger  den  Text  betreffen,  nicht  ausgeschlos- 
sen. In  der  Vorrede  erhalten  wir  endlich  Auskunft  über  eine  Gollation 
des  Erlanger  Codex,  welche  in  den  vierziger  Jahren  (vor  1848)  Nägels- 
bach durch  zwei  Studirende  der  Philologie,  C.  Pfeiffer  aus  Ansbach 
(unterdessen  im  Erlanger  Irrenhaus  gestorben)  und  G.  Stier  aus  Basel, 
anfertigen  liess  und  an  Madvig  sandte,  ohne  dass  dieser  jemals  Ge- 
brauch von  derselben  machte,  so  dass  sich  Nägelsbach  in  Privatgesprä- 


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Philosophische  Schriften. 


253 


chen  dem  Referenten  gegenüber  öfter  deshalb  über  den  »stolzen  Dänen«, 
wie  er  ihn  nannte,  beklagte.  Nun  schreibt  Madvig:  In  codice  Erlangensi 
mea  ipsius  grauis  obliuionis  culpa  accusanda  est.   Cum  enim  a.  1848 
difficillimo  turbulentissimoque  tempore  subito  a  studiis  ad  negotia  pu- 
blica tractanda  traductus  essem  in  iisque  plus  triennio  hausissem,  prorsus 
oblitus  eram  iuuenes  duos  philologos  C.  Pfeifierum  Onoldinum  et  6.  Stie- 
rium  Basileensem  perhumaniter  mihi  transmisisse  eius  codicis  scriptura- 
ram  annotationem  plenissimam  et  accuratissimam ,  quam  Naegelsbachio 
saasore  ad  superiorem  collationem  (vergl.  die  Einleitung  zur  1.  Ausg.) 
corrigendam  et  supplendam  confecerant.   Ecce  anno  1872  mihi  ueteres 
Chartas  meas  uolutanti  obtulit  sese  exemplar  horum  librorum  Monachii 
1841  Impressum ,  in  cuius  marginibus  ea  annotatio  perscripta  erat,  una 
cum  litt oris  Stierii.  —  Die  der  praefatio  folgenden  Addenda  et  Corri- 
genda  der  zweiten  Auflage  sind  natürlich  in  die  neue  verarbeitet ;  dafür 
ist  eine  Reihe  schätzbarer  Nachträge  und  Verbesserungen  hinzugekommen, 
besonders  wegen  Cobet's  Verbesserungsvorschlägen  in  der  Zeitschrift  Mne- 
mosyne  N.  S.  1875  S.  94  ff.   Wenn  übrigens  Madvig  dort  zur  Stützung 
der  im  ersten  Buch  §  20  überlieferten  Lesart  nam  si  omnes  atomi  de- 
clinabunt  —  siue  alii  declinabunt  etc.  auf  C.  F.  W.  Müllems  Abhand- 
lung: Ueber  den  Gebrauch  der  Partikel  siue  Berlin  1871  8.  9  sich  be- 
ruft, so  passt  diese  Berufung  in  so  fern  nicht,  als  es  sich  an  unserer 
Stelle  um  ein  Dilemma  handelt  und  bei  einem  solchen  der  constante 
Sprachgebrauch  bei  Cicero  siue  —  siue  fordert,  daher  Referent  in  sei- 
nen Obsem.  criticae  in  Cic.  de  fin.  libr.  II  S.  7  für  jenes  si  siue  als 
nothwendig  in  den  Text  zu  setzen  behauptet  hat.    Madvig  verhält  sich 
zu  den  Vorschlägen  des  Referenten,  die  er  in  den  genannten  Obserua- 
tiones  aufgestellt  hat,  theils  zustimmend,  theils  ablehnend;  in  den  wenig- 
sten Fällen  letzterer  Art  hat  er  Referenten  zu  überzeugen  vermocht; 
z.  B.  II  §  56,  wo  er  auch  in  der  neuen  Ausgabe  für  das  verderbte  cum 
causa  cum  amico  oder  cum  amica  empfiehlt.  —  Dass  Madvig' s  klas- 
sisches Buch  heutzutage,  wo  die  subjective  Richtung  der  Textkritik  auch 
in  Cicero's  Werken  sich  breit  zu  machen  anfängt,  nicht  dringend  genug 
zum  Studium  und  zur  Aneignung  der  darin  eingehaltenen  Methode  der 
Forschung  und  Kritik  empfohlen  werden  kann,  bedarf  keines  Beweises. 

3)  Ciceron.  De  finibus  bonorum  et  malorum.  Livres  I  et  II  avec 
introduetion  et  notes  par  M.  Guy  au,  professeur  de  Philosophie.  Pa- 
ris, Librairie  Ch.  Delagrave.  1876.  XXXVI.  150  S.  8. 

Die  Einleitung  mit  der  Ueberschrift:  Notice  sur  Ciceron.  ist  ganz 
allgemeiner  Natur.  Sie  behandelt  nämlich  in  sieben  Abschnitten  Cicero's 
Philosophie  im  Allgemeinen,  hierauf  Leben,  Charakter  und  Tod  dessel- 
ben (nach  PI u tarch ) ;  woran  sich  unter  dem  Titel :  Ciceron  raconte  pour- 
quoi  il  s'est  applique  ä  la  Philosophie.  La  Philosophie  et  l'esprit  Ro- 
main eine  Paraphrase  einiger  Capitel  aus  den  Tuskulanen  anschliesst. 


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254  Cicero. 

■  ■ 

Den  Schluss  der  Einleitung  bilden  eine  Aufzahlung  der  philosophischen 
Werke  und  eine  kleine  Verteidigungsrede ,  letztere  unter  dem  Titel: 
Rcponse  de  Cicdron  aux  critiques  dirigees  contre  ses  ouvrages  philoso- 
phiques.  —  Defense  de  son  probabilisme.  Unter  den  philosophischen 
Schriften,  welche  im  VI.  Abschnitt  aufgezählt  werden,  vermissen  wir  die 
de  fato  und  wundern  uns  unter  ihnen  die  Lobschrift  auf  Cato  und  auf 
dessen  Schwester  Porcia  zu  finden ;  die  Chronologie  der  Schriften  bedarf 
der  Berichtigung  nach  Teuffers  Römischer  Literaturgeschichte  3.  Auflage 
§  185.  Für  den  Text  und  die  Anmerkungen  dienten  dem  Verfasser 
Madvig  und  Bockel  als  Hauptführer;  wir  wünschten,  dass  er  an  ver- 
schiedenen Stellen  mehr  jenem  als  diesem  gefolgt  wäre.  So  schreibt  er, 
um  einige  Proben  aus  dem  ersten  Buch  zu  geben,  mit  Bockel:  §  3  sine 
ad  sapientiam  perueniri  potcst,  non  parauda  nobis  solum  ea,  sed  fruen- 
dum  ctiam  sapientia  est;  §  7  facete  is  quidem,  sicut  alias;  §  10 
non  mirari  non  queo;  vor  confirmat  autem  illud  §  23  erkennt  er  keine 
Lücke  an  mit  der  Bemerkung:  »nous  pensons  avec  Boeckel  que  cette 
lacune  n'existe  pas.  II  y  a  seulement  un  peu  de  decousu  dans  les  idees, 
comme  cela  arrive  souvent  chez  Cicöront!  §  50  liest  er  mit  demselben 
contra  semper  facit  fidem  cum  ui  sua  atque  natura.  Zu  bemerken  ist, 
dass  er  im  zweiten  Buch  §  23  den  Vers  des  Lucilius  nach  Bockel  so 
gegeben  hat:  quibu'  uinum  defusum  e  pleno  sit  zpwrfSatv.  An  anderen 
Stellen  hält  er  sich  an  handschriftliche  Lesarten,  deren  Unnahbarkeit 
auch  Böckel  erkannt  hat,  wie  1,  25  nunquam  hoc  ita  defendit  Epicurns 
neque  uero  tu  aut  quisquam  eorum  etc.;  §  70  schreibt  er:  quod  et 
fieri  posse  intelligimus  et  saepe  quidem  etiam  uidemus,  wo  übrigens 
quidem  handschriftlich  nicht  bezeugt  ist  (Ebenso  liest  Charles  in  seiner 
Ausgabe  dieser  Bücher,  über  welche  man  meinen  vorigen  Jahresbericht 
S.  692  ff.  nachsehen  möge).  —  Die  erklärenden  Anmerkungen  sind  fast 
alle  sachlicher  Natur.  Aufgefallen  ist  uns,  dass  in  dem  den  didaktischen 
Zwecken  gemäss  bündig  angelegten  Commentar  umfangreiche  Stellen 
vollständig  mitgctheilt  werden,  sei  es  im  Original,  sei  es  in  französischer 
Ucbersetzung.  —  1,  7  wird  zu  si  ad  eorum  cognitionem  diuina  illa  in- 
genia  transferrem  dieselbe  falsche  Bemerkung  gemacht,  die  ich  bei  Char- 
les getadelt  habe:  si  je  traduisais  mot  ä  mot.  -  §  16  lesen  wir  die 
antiquirte  Bemerkuug:  Ciceron  a  fait  des  emprunts  ä  ce  Phedre  dans 
le  De  Natura  Deorum,  comme  le  montrent  les  manuscrits  decouverts  r£- 
cemment  ä  Herculanum;  §  45  finden  wir  die  Bemerkung  zu  den  Worten 
Cicero's  »quarum  (sc.  cupiditatum)  ea  ratio  est,  ut  necessariae  nec  opera 
multa  nec  impensa  expleanturt:  »Pas  toujours:  Epicure  oublie  ceux  qui 
meurent  de  faimt  zum  Mindesten  überflüssig.  Irgend  eine  Bedeutung 
kann  man  dieser  Schulausgabe  nicht  beimessen. 

4)  Fin.  III  §  69  ut  uero  conseruetur  omnis  homini  erga  hominem 
societas  -  communia  esse  uolucrunt  wird  von  A.  du  Mesnil  1.  1.  S.  753 
ausführlich  besprochen;  IV  §  34  betrachtet  er  die  Worte  quo  modo  autem 


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Philosophische  Schriften. 


255 


Optimum,  si  bonum  praetcrea  nulluni  est  als  eine  in  den  Text  einge- 
drungene Bemerkung  eines  Lesers,  die  wieder  entfernt  werden  müsse; 
IV  §  41  werden  die  Worte:  atque  ipsa  inst  i  tut  in  hominis  —  a  natura 
discedere  eingehend  erklärt  und  §  50  wird  der  auf  die  Worte  gloriatione 
dignam  esse  beatam  uitam  folgende  Satz  quod  non  possit  sine  honestate 
contingere,  ut  iure  quisquam  glorietur  nicht  mit  Madvig  als  Causalsatz 
gefasst,  sondern  quod  als  Pronomen  relativum  =  id  autem. 

5)  Zu  einzelnen  Stellen  in  den  Tusculanen  sind  folgende  Conjek- 
turen  gemacht  worden:  Whitte  bespricht  1.  1.  S.  88  I  §  101  quid  duces 
et  principes  nominem,  cum  legiones  scribat  Gato  saepe  alacres  in  eum 
locum  profectas,  unde  redituras  se  non  arbitrarentur?  Da  cod.  Paris.  R 
statt  Cato  geschrieben  habe  uocato,  so  meint  er  in  uo  ein  verderbtes  no- 
stras  lesen  zu  sollen  und  conjicirt:  scribat  nostras  Cato.  Aber  nostras 
wäre  an  dieser  Stelle  ein  ganz  überflüssiger  Zusatz  und  überdies  hat 
Whitte  tibersehen,  dass  in  R  jenes  uo  von  derselben  Hand  getilgt  ist. 
—  III  §  55  will  er  statt  sed  id  haud  sciam  an  plurimum  lesen  sed  id 
band  scio  etc.  mit  der  Motivirung:  Coniunctiuus  potentialis  praesentis 
1.  pers.  a  Cicerone  uix  usquam  usurpatur  in  tarn  uulgari  formulat. 
Wenn  aber  Lael.  §  51  sich  findet:  atque  haud  sciam  an  ne  opus  sit 
quidem  nihil  unquam  omnino  deesse  amicis,  warum  sollte  es  nothwendig 
sein  an  unserer  Stelle  zu  ändern?  V  §  78  empfiehlt  er  für  das  hand- 
schriftliche cum  est  cuius  earum  uir  mortuus  zu  schreiben  cum  est 
quis  earum  uir  mortuus.   Viel  ansprechender  und  der  Hcrodot- Stelle 
V,  5,  welche  doch  wohl  die  Quelle  der  Erzählung  bei  Cicero  ist,  ent- 
sprechender ist  Geel's  Emendation  cum  est  communis  earum  u.  m.  - 
Konrad  Niemeyer  handelt  in  Fleckeisens  Jahrb.  113,  64lf.  ausführ- 
ten über  V  §  50.   Unter  Streichung  des  von  Davisius  nach  quod  si 
eingeschobenen  est  betrachtet  er  quod  si  beata  uita  —  prae  se  ferenda 
est  als  Vordersatz,  welchem  anakoluthisch  als  Nachsatz  entspreche  qui- 
bus  positis  intcllegis  quid  sequatur,  während  nihil  est  enim  etc.  als  Pa- 
renthese zu  fassen  sei.   Die  folgenden  Worte  et  quidem  sind  nach  sei- 
ner Vermuthung  aus  ursprünglichem  atque  item  verderbt.  —  Fr.  Z  e  i  s  s 
schützt  im  Philolog.  35,  114  in  der  Stelle  V  §  34:  gloria  quidem  huius 
sententiae  quis  est  illo  uiro  dignior?  nos  tarnen  teneamus,  ut  sit  idem 
beatissimus  das  tarnen  gegen  Binsfelds  Versuch  dafür  etiam  zu  setzen. 

6)  M.  Tullii  Ciceronis  de  natura  deorum  libri  tres.  Erklärt  von 
G.  F.  Schoemann.  Vierte  verbesserte  Auflage.  Berlin,  Weidmann 
1876.    276  S.  8. 

Es  ist  erfreulich,  dass  die  treffliche  Ausgabe  des  um  die  Kritik  wie 
Erklärung  der  religionsphilosophischen  Schrift  Cicero's  so  verdienten 
hochbetagten  Nestors  der  deutschen  Philologen  nach  eilf  Jahren  in  vier- 
ter Auflage  erschien.  Nachdem  er  schon  in  der  vorhergehenden  Aus- 
gabe mit  Recht  die  Bedürfnisse  der  Schüler  wenig  mehr  berücksichtigte, 


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286 


Cicero. 


da  diese  Schrift  doch  nur  selten  auf  Gymnasien  gelesen  wird,  sondern 
für  einen  allgemeineren  Leserkreis  arbeitete,  insbesondere  für  solche, 
welche  in  das  Studium  der  philosophischen  Schriften  Cicero 's  überhaupt 
eingeführt  zu  werden  wünschen,  ist  er  diesem  Zweck  in  der  nunmehr 
vorliegenden  Bearbeitung,  welche  Einzelnes  berichtigt  und  ergänzt,  noch 
mehr  nachgekommen.  Die  im  Anhang  gegebenen  kritischen  Erläuterun- 
gen dürfen  als  höchst  willkommene  Anhaltspunkte  zu  erneuten  Unter- 
suchungen und  Erläuterungen  schwieriger  Stellen  betrachtet  werden. 

7)  Einzelne  Stellen  aus  den  Büchern  de  natura  deorum  besprechen 
A.  Mesnil,  Referent,  Ad.  Hofmeister,  H.  Köstlin.  Jener  verän- 
dert 1.  1.  S.  769  I  §  78  quid  censes,  si  ratio  esset  in  beluis,  non  suo 
quasque  generi  plurimum  tributuras  fuisse  jenes  ratio  in  oratio,  wenn 
nicht  überhaupt  der  ganze  Satz  mit  Madvig  zu  streichen  sei.  In  II  §  17 
an  ucro,  si  domum  magnam  pulchramque  uideris,  non  possis  adduci  ut 
putes  ist  er  für  Streichung  des  non.  —  Referent  erklärt  in  den  Acta 
Seminar.  Piniol.  Erlang.  1877  S.  366  in  II  §  45  den  auffallenden  Uebcr- 
gang  von  einem  Theil  zum  anderen:  restat  ut  qualis  eorum  natura  sit 
consideremus,  wofür  mau  sequitur  ut,  proximum  est  ut  oder  Aehnliches 
als  Uebergangsformel  erwartet.  —  Ad.  Hofmeister  meiut  im  Hermes  XII 
516,  dass  III  §  84  für  (Dionysius)  .  .  in  suo  lectulo  mortuus  in  Tympa- 
nidis  rogum  illatus  est  zu  lesen  sei  .  .  mortuus  Tyndaride  in  rogum  i.  e. 
—  H.  Köstlin  stösst  im  Philolog.  XXXV  717  II  §  143  tamquam  als 
Glossem  von  ut  qui  aus  und  liest :  cum  oculis  ad  cernendum  non  egere- 
mus,  ut  qui  inuoluti  quiescerent;  »Die  Augen  sind  im  Wachen  von  den 
Pallisadcn,  den  Wimpern,  geschützt  und  im  Schlafe  ruhen  sie  wie  Leute, 
die  in  ihre  Haardecke  (maupa)  gehüllt  sind«. 

8)  Untersuchungen  zu  Cicero's  philosophischen  Schriften.  Von  Ru- 
dolf Hirzel.  L  Theil:  De  Natura  Deorum.  Leipzig,  Hinsel  1877. 
244  S.  8. 

Nach  einer  Vorbemerkung  über  Cicero's  Verhältniss  zu  seinen  Quel- 
len, in  welcher  mit  Recht  vor  der  Annahme  einer  »allgemein  geltenden 
Schablone,  nach  der  wir  über  Cicero's  Verhältniss  zu  seinen  Quellen  in 
zwei  Worten  absprechen  könnten«  gewarnt  wird,  untersucht  der  Verfasser 
zuerst  die  Quellen  des  ersten  Buches  und  zwar  1.  die  der  Darstellung 
der  epikureischen  Lehre.  Dass  für  den  historischen  Theil  derselben 
Cicero  die  aus  den  Herkulanischen  Rollen  bekannte  Schrift  des  Philo- 
demus  nepi  chaeßetag  auszugsweise  benutzte,  gilt  auch  ihm  als  ausgemacht 
(S.  6-  9);  für  die  beiden  nicht  historischen  Abschnitte  jener  Darstellung 
nimmt  er  nicht,  wie  Teuflfel,  verschiedene  Quellen  an,  da  Cicero,  »dem 
es  bei  seinen  philosophischen  Arbeiten  mehr  um  die  Schnelligkeit  als 
um  die  Gründlichkeit  zu  thun  war,  sich  nicht  die  Mühe  zu  nehmen  pflegte, 
für  einzelne  Partien  seiner  Werke  mehrere  Quellen  zu  gegenseitiger  Con- 
trole  zu  benutzen,  sondern  sich  in  der  Regel  an  eine  einzige  hielt«;  er 


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Philosophische  Werke. 


vermuthet,  dass  Cicero  sich  auch  hier  nur  an  eine  Schrift  gehalten  habe 
und  zwar  an  eine  von  dem  Epikureer  Zeno  herrührende.   Letztere  An- 
nahme kann  freilich  zunächst  nur  als  eine  ansprechende  Hypothese  an- 
gesehen werden.  Mit  um  so  grösserer  Wahrscheinlichkeit  bezeichnet  der 
Verfasser  2.  als  Quelle   für  die  Kritik  der  epikureischen  Lehre,  die 
Cicero  dem  Akademiker  Cotta  in  den  Mund  legt,  eine  der  Schriften  des 
Akademikers  Klitomachus.  Derselben  Ansicht  ist  bereits  Schömann;  nur 
hat  Hirzel  die  Vermuthung  desselben  zu  einer  sicheren  zu  machen  sich 
bestrebt.   Der  Untersuchung  über  die  Quellen  des  ersten  Buches  folgt 
die  Besprechung  einiger  schwieriger  Stellen,  unter  denen  die  schwierigste 
und  neuerdings  öfter  besprochene  (vgl.  den  ersten  Jahresbericht  S.  698) 
1,  19,  49  einer  allseitigen  Beleuchtung  sich  erfreut.   In  dem  folgenden 
Abschnitt  über  die  »Differenzen  in  der  epikureischen  Schule«  richtet 
sich  der  Verfasser  gegen  die  herkömmliche  Ansicht  von  der  Stabilität 
der  Lehre  Epikur's  und  der  Epikureer,  indem  er  nachweist,  dass  sowohl 
Epikur  selbst  seine  Ansichten  immer  mehr  von  Demokrit's  Atomen  = 
wie  Erkenntnisslehre  emaneipirt  und  fortgebildet  habe,  als  auch  seine 
Anhänger  sich  manche  Abweichungen  von  ihrem  Meister  erlaubt  haben. 
Nicht  so  gesichert  wie  die  meisten  seiner  übrigen  Resultate  erscheinen 
die  Resultate  der  Forschung  über  die  Quellen  des  zweiten  Buches.  Aber 
jedenfalls  wird  man  auch  hier  wohlthätig  berührt  von  der  Umsicht,  mit 
welcher  der  Verfasser  verfährt,  wie  man  denn  überhaupt  die  Art  und 
Weise,  mit  der  durch  das  ganze  Buch  die  Untersuchungen  geführt 
werden,  in  dem  gegenwärtigen,  an  unfruchtbaren  und  luftigen  Hypo- 
thesen so  reichen  Zeitalter  der  Qucllenuntersuchungeu  nur  willkommen 
beissen  kann. 

9)  Zu  Cicero's  Büchern  »De  Diuinatione«.  Von  Professor  Franz 
Zöchbauer.  Wien,  Selbstverlag  des  kaiserl.  königl.  Staats -Real- 
gymnasiums in  Hernais  1877.  32  S.  8.  (Programm  des  Realgymna- 
siums in  Hernais). 

In  diesem  kritisch -exegetischen  Versuch,  dessen  Verfasser  »von 
keinem  anderen  Wunsche  beseelt  ist  als  dem,  es  möge  hierdurch  man- 
che der  besprochenen  Stellen  neuerdings  Anlass  zur  Untersuchung  geben 
und  auf  diese  Weise  der  Text  der  genannten  Bücher  einer  endgiltigen 
Gestaltung  näher  gerückt  werden«,  sind  gegen  vierzig  Stellen  behandelt, 
unter  denen  fünf  dem  zweiten,  die  übrigen  dem  ersten  Buch  entnommen 
sind.  In  den  weitaus  meisten  Fällen  entscheidet  sich  der  Verfasser  für 
eine  handschriftlich  überlieferte  Lesart  oder  für  die  Emendation  eines 

- 

Gelehrten,  wie  des  Lambinus,  Davies,  Baiter,  Christ  und  anderer,  wäh- 
rend eigene  Verbesserungsvorschläge,  woraus  wir  übrigens  dem  Verfasser 
durchaus  keinen  Vorwurf  raachen  wollen,  nur  in  ganz  geringer  Zahl  auf- 
treten. Zu  den  letzteren  gehört  der  Vorschlag,  an  der  schon  oft,  aber 
wenig  glücklich  behandelten  Stelle  I  7,  12  Obseruata  sunt  haec  tempore 

J»hr««bericht  «r  Alterthum»-WJ«BenBch»fl  1877.  II-  17 


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258 


Cicero. 


inmenso  et  in  significatione  euentus  animadversa  et  not  ata  zu  lesen: 
et  in  significatione  et  euentu,  was  so  Obersetzt  und  erklärt  wird:  »Diese 
Dinge  sind  während  einer  unermesslichen  Zeit  sowohl  in  der  Art  und 
Weise  der  Zeichen  als  in  dem  Erfolge  beobachtet,  genau  erfasst  worden, 
haben  sich  dem  Geiste  fest  eingeprägte.   Abgesehen  davon,  dass  die 
Ausdrücke  animaduertcre  und  notare  zu  abstract  gefasst  sind  und  die 
Stellung  von  obseruata  zu  animaduersa  et  notata  gänzlich  ignorirt  ist, 
musste  durch  Beispiele  nachgewiesen  werden,  dass  man  sagte  aliquid  in 
significatione  oder  in  euentu  animaduertitur,  notatur;  denn  das  aus  Or.  I 
23,  109  angezogene  Beispiel  quae  obseruata  sunt  in  usu  ac  tractatione 
dicendi  passt  nicht.    Da  wir  bei  Cicero  de  diu.  I  33,  72  lesen:  quae 
uero  aut  coniectura  explicantur  aut  euentis  animaduersa  et  notata  sunt, 
ferner  I  10,  16:  uentorum  et  imbrium  signa  ratio nem  quam  habeant,  non 
satis  perspicio;  uim  et  euentum  agnosco,  so  werden  wir  das  an  un- 
serer Stelle  überlieferte  in  für  ein  verschriebenes  ui  und  significatione 
als  ein  Glossem  zu  ui  ansehen  dürfen  und  schreiben  demnach:  Obser- 
uata sunt  haec  tempore  immenso  et  ui  et  euentu  animaduersa  et  no- 
tata: »dies  ist  in  uncrmesslicher  Zeit  beobachtet  und  der  Bedeutung  wie 
dem  Erfolg  nach  wahrgenommen  und  angemerkt  worden  (sei  es  im  Geiste, 
sei  es  schriftlich)«.  -  I  28,  59  setzt  der  Verfasser  das  von  F.  A.  Wolf 
zwischen  arte  und  et  grauiter  eingesetzte  te  vor  den  Anfang  der  Erzäh- 
lung und  gestaltet  den  Text  also:  audiui  equidem  ex  te  ipso,  sed  mihi 
saepius  noster  Sallustius  narrauit,  te  cum  in  illa  fuga  .  .  .  uigilasses, 
ad  lucem  denique  arte  et  grauiter  donnitare  coepisse;  itaque  quamquam 
iter  instaret,  se  tarnen  silentium  fieri  iussisse  neque  esse  passum  te  ex- 
citari,  conform  mit  §  58:  saepe  tibi  meum  narraui,  saepe  ex  te  audiui 
in  um  somnium,  me  cum  Asiae  prouinciae  praeessem,  uidisse  in  quiete 
etc.  —  I  30,  62  wird  vorgeschlagen:  Epicurum  igitur  audiemus  potios? 
Namque  Carneades  concertationis  studio  modo  ait  hoc  modo  illud.  At 
ille  aliquid  sentit;  sentit  autem  nihil  umquam  elegans,  nihil  decorum. 
—  II  15,  36  cum  enim  tristissima  exta  sine  capite  fuerunt,  quibus  nihil 
uidetur  esse  dirius  findet  er  in  den  Worten  quibus  —  dirius  eine  aus 
dem  Text  zu  entfernende  Erklärung  von  tristissima.  —  Die  Vertheidigung 
handschriftlicher  Ucberlieferung  gegenüber  den  Conjekturen  der  Neueren 
beruht  grösstentheils  auf  sorgfältiger  Erwägung  und  richtigem  Urtheil; 
doch  ist  der  Verfasser  hier  und  da  in  seiner  Vertheidigung  zu  weit  ge- 
gangen.  So  will  er  I  1,2  Lambin's  Conjektur  ut  certissimis  signis  (codd. 
ABH  haben  ut  nicht,  Vs  hat  et)  nicht  anerkennen  und  geschrieben 
wissen :  Cilicum  autem  et  Pisidarum  gens  et  bis  finituma  Pamphylia  uo- 
latibus  auium  cantibusque  certissimis  signis  declarari  res  futuras  putant, 
mit  der  Erklärung:  »Flug  und  Gesang  der  Vögel  zeigen  durch  die  Art 
und  Weise  ihrer  Erscheinung,  d.  h.  mit  bestimmten  Zeichen  (Abi.  mod.) 
die  Zukunft  an«.   Warum  giebt  der  Verfasser  die  Emendation  Lambin's 
auf  und  muthet  dem  Cicero  eine  pedantische  Unbehülflichkeit  im  Aus- 


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Philosophische  Werke. 


259 


druck  zu?  Weil  »der  Flug  der  Vögel  und  ihr  Gesaug  oder  ihr  Geschrei 
Doch  nicht  an  and  für  sich  schon  als  Zeichen  gellen,  solche  vielmehr  erst 
durch  die  bestimmte  Art  und  Weise  werden,  mit  der  sie  in  den  einzel- 
nen Fällen  in  die  Erscheinung  treten«.   Eine  unnöthigc  Grübelei.  Es 
handelt  sich  ja  an  unserer  Stelle  um  ganz  allgemeine  Angaben  von  Er- 
scheinungen, welche  bei  den  verschiedenen  Völkern  Gegenstände  einer 
ausgebildeten  Divinationskunst  wurden.   Volatus  auium  cantusque  sind 
unzweifelhaft  signa;  ob  GlQck  oder  Unglück  verheissende ,  hängt  aller- 
dings von  der  »Art  und  Weise  ab,  mit  der  sie  in  die  Erscheinung  tre- 
ten«; aber  darauf  kommt  es  hier  nicht  an;  es  genügt  die  Angabe,  dass 
sie  als  certissima-  signa  angesehen  werden  (vgl.  I  42,  94:  Arabes  autem 
et  Pbryges  et  Cilices  .  .  cantus  auium  et  uolatus  notauerunt;  II  32,  70 
non  enün  sumus  ii  nos  augures,  qui  auium  reliquorumue  signorum  ob- 
seruatione  futura  dicamus).   Ebenso  empfiehlt  sich  I  42,  93  die  leichte 
Aenderung  des  Manutius:  Etenim  Aegyptii  aus  handschriftlichem  Ut  enim 
viel  besser  als  die  Beibehaltung  des  letzteren  mit  Annahme  eines  bei 
der  Aufzählung  recht  schwerfälligen  Anakoluths,  wie  es  dem  Cicero  hier 
und  I  57,  130  der  Verfasser  aufbürden  möchte.  Wenn  derselbe  I  49,  110 
an  der  einstimmigen  Lesart  der  Handschriften  cumque  omnia  complcta 
et  referta  sint  aeterno  sensu  et  mente  diuina,  necesse  est  Cognition e 
diuinorum  animorum  animos  humanos  commoueri  festhält  und  erklärt: 
da  ferner  die  ganze  Welt  mit  ewigem  Sinn  und  göttlichem  Geist  erfüllt 
und  durchdrungen  ist,  so  müssen  die  menschlichen  Seelen  (da  sie  ja  dann 
auch  von  der  Gottheit  erfüllt  und  durchdrungen  sind)  nothwendiger  Weise 
durch  das  Erkenntnissvermögen  göttlicher  Seelen  angeregt  wer- 
den«, so  fragen  wir,  was  hier  auf  einmal  das  Erkenntnissvermögen  zu 
thun  hat,  wo  nur  von  der  Verwandtschaft  oder  dem  Zusammenhange  des 
menschlichen  Geistes  mit  dem  göttlichen  als  der  Grundbedingung  der 
diuinatio  naturalis  die  Rede  sein  kann,  wie  aus  dem  unmittelbar  folgen- 
den Satz  klar  erhellt:  sed  uigilantes  animi  uitae  necessitatibus  seruiunt 
disiuuguntque  se  a  societate  diuina  uinclis  corporis  impediti? 
(Dass  das  folgende  ad  diuinarum  rerum  cognitionem  nicht  herangezogen 
werden  darf,  ist  selbstverständlich);  vgl.  I  30,  64;  51,  115;  II  69,  142. 
Also  ist  mit  den  älteren  Ausgaben  cognatione  zu  lesen.        Zur  Be- 
gründung der  Emendationen  älterer  und  neuerer  Kritiker  konnten  hier 
und  da  aus  Cicero's  Schrift  Belege  noch  beigefügt  werden;  so  spricht  für 
die  Gonjektur  des  Herelius  zu  I  6,  12  aliquo  instinetu  afflatuque  auch 
I  29,  38  uis  illa  terrae,  quae  mentem  Pythiac  diuino  afflatu  concitabat; 
rar  die  Lambin's  zu  I  17,  31  quarta  parte  quae  erat  reliqua  in  regiones 
distributa  nicht  nur  die  Stelle  aus  Plin.  N.  U.  II  §  143,  sondern  auch 
aus  Cic.  diu.  II  18,  42  Caelum  in  sedeeim  partes  diuiserunt  Etrusci. 
Giese's  Ausgabe  scheint  der  Verfasser  nicht  benutzt  zu  haben;  sonst 
würden  wohl  manche  Emendationen  einem  älteren  Gelehrten  zugeschrie- 
ben worden  sein. 

17' 


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260 


Cicero. 


10)  M.  Tullii  Ciceronis  Cato  Maior  de  senectute.  Erklärt  von  Ju- 
lius Sommerbrodt.  Achte  Auflage.  Berlin,  Weidmann'sche  Buch- 
handlung 1877.   84  S.  8. 

Man  wird  Herrn  Sommerbrodt,  dessen  Ausgabe  des  Cato  Maior 
sich  seit  25  Jahren  eines  ungeschwächten  Beifalls  erfreut,  die  Anerken- 
nung nicht  versagen  dürfen,  dass  er  von  Auflage  zu  Auflage  emsig  be- 
müht ist  alles,  was  in  Bezug  auf  Kritik  und  Erklärung  dieser  Schrift 
erscheint,  zu  beachten  und  das  Brauchbare  davon  zu  verwerthen,  sowie 
durch  eigenes  Studium  zur  besseren  Textgestaltung  und  richtigeren  Aus- 
legung beizutragen.   8o  schlägt  er  in  der  neuen  Auflage,  in  welcher 
übrigens  durchgreifende  Veränderungen  der  siebenten  gegenüber  vorzu- 
nehmen der  Herausgeber  keine  Veranlassung  fand,  c.  6,  16  zu  lesen  vor: 
ex  quo  intellegitur  Pyrrhi  hello  grandem  sane  fuisse  cum,  sicut  a  pa- 
tribus  aeeepimus  (statt  des  Uberlieferten  sane  fuisse;  et  tarnen  sie  a  pa- 
tribus  a.),  eine  Conjektur,  die  insofern  ansprechend  erscheint,  als  einige 
Zeilen  vorhergeht  »et  tarnen  ipsius  Appii  exstat  oratio«.    Denn  ich 
halte  nicht  mit  G.  Wagner,  Halm,  Baiter  und  Sommerbrodt  dafür,  dass 
hier  et  tarnen  aus  etiam  verschrieben  sei,  sondern  dass  es  sich  aus  dem 
von  Madvig  zu  Fin.  2,  26,  84  angeführten  Sprachgebrauch  zutreffend  er- 
klären lässt.   Mit  et  tarnen  fügt  Cicero  unter  Anderm  —  denn  nicht 
überall  ist  dies  der  Fall  —  zu  einer  Bemerkung  eine  zweite,  um  anzu- 
deuten, dass  diese  jedenfalls  Geltung  hat,  wenn  man  auch  die  erste  nicht 
gelten  lassen  oder  auf  sie  kein  Gewicht  legen  will.  Das  in  dieser  Weise 
verwendete  et  tarnen  möchte  unserem  »und  davon  abgesehen«  (=  auch 
wenn  dem  nicht  so  sein  sollte)  entsprechen.   Vergl.  den  ersten  Jahres- 
bericht über  Cicero  S.  698.   Die  Anwendung  auf  unseren  Fall  ergiebt 
sich  leicht.  —  Zu  c.  13  §  44  bemerkt  Sommerbrodt  im  Nachtrag,  dass 
statt  crebro  funali  zu  lesen  ist  cereo  funali,  »eine  unzweifelhaft  sichere 
Verbesserung  von  Th.  Mommsen  (Rom.  Staatsrecht  I8.  408  Anm.  6  und 
409  Anm.  2),  bestätigt  durch  Val.  Maxim.  HI  6,  4«.    Gewiss  ist  so  zu 
lesen;  aber  die  Verbesserung  ist  nicht  neu  und  die  hierfür  angezogene 
Stelle  aus  Val.  Max.  längst  bekannt ;  vgl.  Mayer's  Commentar  (Kempten 
1831)  S.  127.  —  Cap.  14  §  49  schliesst  sich  jetzt  der  Herausgeber  der 
Leidener  Handschrift  mori  uidebamus,  also  der  alten  Vulgata  an,  die 
auch  in  BIRS  vertreten  ist  —  Unter  den  aus  früheren  Auflagen  auf- 
genommenen Verbesserungsvorschlägen  des  Herausgebers  halte  ich  den 
zu  4,  10  comitate  condita  uirtutis  grauitas  (nach  Leid,  comitate  con- 
ti ita  uirtus  grauis)  nicht  für  richtig;  einmal  pflegt  in  derartigen  Verbin- 
dungen bei  grauitas  kein  Genetiv  ausser  einem  persönlichen  zu  stehen: 
Mur.  §  66  si  illius  comitatem  et  facilitatem  tuae  grauitati  seueritatique 
adsperseris;  de  Or.  1,  49,  214  cuius  uita  consecuta  mihi  uidetur  diffi- 
cillimam  societatem  grauitatis  cum  humanitate;  Rep.  2,  1,  1  grauitate 
mixtus  lepos,  und  ausserdem  müsste  die  Verbindung  grauitas  uirtutis 
im  Gegensatz  zu  coinitas  oder  synonymen  Ausdrücken  aus  Cicero  nach- 


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Philosophische  Werke.  261 


weisbar  sein.  Mit  Recht  sagt  Baiter,  der  bei  der  bekannten  Lesart  co- 
mitate  condita  grauitas  bleibt:  »mihi  uox  uirtus  in  EL  ab  interpolatore 
addita  uidetur  ad  mendum  grauis  sarciendum«  (Cic.  Opp.  phil.  Vol.  II 
pag.  XXI*  Lips.  1865).  Es  verhält  sich  mit  dem  Genetiv  uirtutis  ähn- 
lich wie  mit  dem  vom  Herausgeber  §  37  angenommenen  patrii  moris, 
wo  er  von  der  Schreibung  des  Leid.1  uigebat  in  illa  domo  patri  domus 
disciplina  ausgehend  liest:  —  domo  patrii  moris  disciplina,  während 
es  viel  näher  liegt  und  dem  Ciceronianischeu  Sprachgebrauch  angemesse- 
ner ist  hier  zu  lesen  patrius  mos  et  disciplina  (die  Herausgeber  mos  pa- 
trius  et  d.).  Gegen  die  von  Brieger  empfohlene  und  von  Sommerbrodt 
aufgenommene  Lesart  §  45  Sodalitates  autem  Maguae  Matris,  sowie  ge- 
gen dessen  ebenfalls  von  ihm  gebilligte  Athetese  §  46  Et  refrigeratio 

-  hibernus  habe  ich  mich  im  vorigen  Jahresbericht  S.  698  erklärt. 

Gleichzeitig  erschien  in  neuer  Bearbeitung  eine  ebenfalls  in  den 
Schulen  viel  gebrauchte,  bewährte  Ausgabe: 

11)  M.  Tullii  Ciceronis  Cato  Maior  de  senectute.  Für  den  Schul- 
gebrauch erklärt  von  Gustav  Lahmeyer.  Vierte  Auflage.  Leipzig, 
Teubner  1877.  VUI.  73  S.  8. 

Auch  Lahmeyer's  Ausgabe  sucht  seit  den  zwanzig  Jahren  ihres 
Bestehens  —  zum  ersten  Male  erschien  sie  1857  —  mit  dem  wissen- 
schaftlichen Fortschritt,  den  die  Textverbesserung  und  Erklärung  der 
vielgelesenen  Schrift  Cicero's  macht,  in  anerkennenswerther  Weise  glei- 
chen Schritt  zu  halten,  wie  denn  der  Herausgeber  selbst  zu  jenem  Man- 
ches beigetragen  hat;  man  vergl.  z.  B.  Phil.  XXI  290 ff.  und  XXIII  473 ff. 

—  In  den  Versen  des  Ennius  6,  16  nimmt  er  aus  der  zweiten  Rheinauer 
Handschrift  dementes  sese  flexere  ruina  (herkömmliche  Lesart  ist  uiai) 
auf  und  in  den  Versen  des  Caecilius  8,  26  Sentire  ea  aetate  eumpse 
esse  odiosum  alteri  nach  Fleckeisen.  In  der  viel  besprochenen  Stelle 
11,  37  liest  er  uigebat  in  illa  domo  ius  patrium,  uetus  disciplina.  Von 
uetus  zeigt  sich  in  der  handschriftlichen  Ueberlieferung  keine  Spur  und 
die  Berufung  auf  Vell.  Paterc.  2,  1,  1  uetus  disciplina  deserta,  noua  in- 
dueta  beweist  nichts  für  unsere  Stelle;  ebenso  deuten  die  Verschreibun- 
gen  in  den  massgebenden  Handschriften  nicht  auf  ius,  sondern  auf  mos ; 
vergl.  No.  10.  —  17,  61  liest  Lahmeyer  notum  est  totum  Carmen;  L  hat 
notum  est  itio  tum  Carmen,  Q  notum  extimo  Carmen.  Nach  unserer  An- 
sicht hat  Bergk  Recht,  wenn  er  sagt:  »Eine  Verweisung  auf  das  voll- 
ständige Epigramm  wäre  ganz  tiberflüssig«.  So  schreibt  denn  Halm  mit 
Recht  blos  notum  est  Carmen:  jenes  itio  tum,  was  zu  manchen  wunder- 
lichen Conjekturen  Anlass  giebt,  scheint  als  eine  verderbte  Dittographie 
von  notum  angesehen  werden  zu  dürfen  und  aus  dem  itio  tum  durch 
Correktur  extimo  entstanden  zu  sein. 

12)  M.  Tullii  Ciceronis  Laelius  de  amicitia  dialogus.   Mit  einem 
Commeutar  zum  Privatgebrauch  für  reifere  Gymnasialschüler  und  an- 


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262 


Cicero. 


gehende  Philologen  bearbeitet  von  Moritz  Seyffert.  Zweite  Auf- 
lage besorgt  von  C.  F.  W.Müller.  Leipzig,  Verlag  von  Otto  Holtze. 
1876.  XII.  590  S.  8. 

Seyffert's  Buch,  neben  Madvig's  Commentar  zu  Cic.  de  fin.  einst 
eines  der  gebrauchtesten  Hilfsmittel  zur  Einsicht  in  die  Sprache  und  den 
Stil  Cicero's,  bedurfte,  da  es  im  Jahre  1844  erschienen  war,  wenn  es 
sich  halten  wollte,  dringend  einer  Umarbeitung,  sowohl  was  den  Text 
als  den  Commentar  betrifft.  Zu  einer  solchen  war  wohl  Niemand  besser 
befähigt  als  Herr  C.  F.  W.  Müller,  der  sich  seit  langer  Zeit  als  einen 
feinen  Kenner  der  Sprache  Cicero's  in  den  philosophischen  Schriften  und 
gründlichen  Forscher  auf  dem  Gebiet  des  Latein  bekannt  gemacht  hatte. 
Obwohl  wir  dem  Herausgeber  gerne  zugeben,  dass  die  Schwierigkeiten 
der  Umarbeitung  für  ihn  sehr  gross  waren  und  dass  sich  die  Massbestim- 
mung, wie  viel  sowohl  für  die  Kürzungen,  welche  vorzunehmen,  als  für 
die  Zusätze,  welche  zu  machen  waren,  vom  Eigenthum  Seyffert's  beizu- 
behalten sei,  kaum  festsetzen  liess,  so  wird  er  wegen  seines,  wie  er  selbst 
zugesteht,  ungleichen  Verfahrens  von  Einsichtigen  schwerlich  einen  Vor- 
wurf erhalten,  sondern  alle  Freunde  des  Seyffert'schen  Buches  —  und 
deren  zählt  die  ältere  Generation  der  Philologen  nicht  wenige  —  wer- 
den ihm  dankbar  sein  für  das,  was  er  geboten  hat.  Der  Text  hat  durch 
die  Verwerthung  der  Mommsen'schen  Collation  des  Codex  Didotianus 
und  der  Baiter'schen  Collation  des  Monacensis  15514  (saec.  X)  entschie- 
den gewonnen.  Zu  dem  ersten  vielfach  ergänzten  Register  hat  der  neue 
Bearbeiter  ein  zweites  über  die  im  Commentar  behandelten  Stellen  aus 
anderen  Schriften  hinzugefügt.  Wir  hegen  die  Uebcrzeugung,  dass  das 
umgearbeitete  Buch  sich  viele  neue  Freunde  erwerbeu  und  Anlass  zur 
fruchtbringenden  Besprechung  einzeluer  Stellen  im  Laelius,  sowie  ver- 
schiedener Punkte,  die  sich  auf  den  Cicerouianischen  Stil  beziehen, 
geben  wird. 

13)  F.  L.  Lentz  vertheidigt  in  den  Wissenschaftlichen  Monats- 
blättcm,  Königsberg  1877  S.  13  im  Anschluss  an  das  eben  besprochene 
Buch  im  Laelius  §  19  aequitas,  liberalitas  und  erklärt  §  22  quoquo  te 
uerteris  (amicitia)  praesto  est:  wohin  Du  Dich  gewendet  haben  wirst 
(Fut.  exaet.)  —  nun  sollte  folgen:  »überall  wirst  Du  Freundschaft  fin- 
den«, dafür  hat  Cicero  geschrieben:  sie  ist  da,  und  schliesst  nun  die  fol- 
genden Pracsentia  an:  nullo  loco  excluditur,  nunquam  molesta  est 

14)  üeber  die  Grundlagen  des  Sittlichen  nach  Cicero  und  Ambro- 
sius. Vergleichung  ihrer  Schriften  de  offieiis.  Ein  Beitrag  zur  Be- 
stimmung des  Verhältnisses  zwischen  heidnisch -philosophischer  und 
christlicher  Ethik.  Programm  der  königl.  Studien- Anstalt  Zweibrücken 
von  Jakob  Recb,  Königl.  Gymnasialprofessor.  Zweibrücken,  Druck 
von  A.  Kranzbühler  1876.    63  S.  8. 

Nach  einer  Einleitung  über  den  philosophischen  Standpunkt  Cicero's, 


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Philosophische  Werke. 


263 


wobei  freilich  nur  Alibekanntes  wiederholt  ist,  sowie  über  Veranlassung, 
Charakter  und  Werth  der  gleichnamigen  Schriften  Cicero's  und  des  Am 
brosius  folgt  zuerst  eine  Darlegung  des  ethischen  Princips  des  ersteren, 
woran  sich  die  des  Hauptunterschiedes  zwischen  beiden  in  der  Pflichten- 
lehre anreiht,  welcher  dahin  bestimmt  wird,  dass  Ambrosius  die  Sitten- 
vorschriften auf  die  christliche  Religion,  Cicero  lediglich  auf  die  Men- 
schennatur gründete,  dass  ersterer  eine  religiöse,  letzterer  eine  religions- 
lose Moral  lehrte  und  seine  Ptiichtenlehre  mit  Bewusstsein  nicht  in  Be- 
zug zur  Religion  brachte,  weil  seine  Erkenntniss  der  religiösen  Haupt- 
wahrheiten,  des  Wesens  Gottes  und  der  Unsterblichkeit  der  Menschen- 
seele nicht  so  beschaffen  war,  dass  sie  der  Moral  als  sicheres  Fundament 
dienen  konnte  (S.  31).  Die  Verschiedenheit  des  heidnischen  und  christ- 
lichen Standpunktes  macht  sich  auch,  wie  der  Verfasser  S.  36 ff.  aus- 
fahrt, bei  der  Bestimmung  des  Zieles  und  des  höchsten  Gutes  des  Men- 
schen trotz  der  Uebereinstimmung  in  den  Anschauungen  über  die  höch- 
sten Lebensaufgaben  geltend  und  dasselbe  gilt  bei  der  Bestimmung  des 
Tugendbegriffes  i  S.  50  ff.).  —  Man  folgt  gerne  der  lichtvollen  Darstellung 
und  klaren  Auseinandersetzung  des  allgemeinen  Verhältnisses  zwischen 
Ambrosius  und  Cicero,  wie  es  in  den  Officien  zu  Tage  tritt.  Uebrigens 
nimmt  es  uns  Wunder,  dass  der  Verfasser  auf  die  dasselbe  Thema  be- 
handelnden Schriften  von  Leitmeir  (Apologie  der  christlichen  Moral,  Mün- 
chen 1866)  und  Hasler  (Ueber  das  Verhältniss  der  heidnischen  und  christ- 
lichen Ethik,  München  1866)  keine  Rücksicht  genommen  hat;  vergl.  den 
ersten  Jahresbericht  Uber  Cicero  S.  701. 

15)  Charles  Thurot  bespricht  in  der  Revue  de  Philologie.  Nou- 
velle  Se>ie.  Tome  Premier.  Paris  1877  unter  dem  Titel  Observatious 
sur  quelques  passages  de  Ciceron  (de  officiis)  S.  86-90  ausführlich  die 
Stelle  in  den  Officien  I  35,  126:  quoniam  decorum  illud  in  omnibus  fac- 
tis,  dictis,  in  corporis  denique  motu  et  statu  cernitur  idque  positum  est 
in  tribus  rebus,  formositate,  ornatu,  ordine  ad  actiouem  apto. 

16)  Adam  Eussner  behandelt  in  Flcckeisen's  Jahrb.  115,  S.  620 ff. 
eine  Reihe  von  Stellen  in  Cicero's  Büchern  de  legibus.  I  1,  2  ist  er  der 
Ansicht,  dass  nach  den  Worten  nisi  Athenae  tuae  sempiternam  in  arce 
oleam  teuere  potuerunt  ein  Satz  ausgefallen  sei,  desson  Wortlaut  sich 
zwar  nicht  mehr  herstellen  lasse,  aber  der  ungefähr  so  gelautet  habe: 
Mariana  arbor  non  potent.  —  I  2,  6  liest  er:  quamquam  ex  his  alius 
alio  plus  habet  ueri  (statt  uirium),  tarnen  quid  tarn  exile  quam  isti  oiu- 
nes;  I  6,  19:  ab  illa  summa  lege  capiamus  exordium,  quae  saeclis  om- 
nibus ante  nata  est  antequam  scripta  lex  ulla;  8,  25  vermuthet  er 
hinter  ad  summum  perducta  natura  den  Ausfall  des  Wortes  naturae  vor 
est  igitur;  also  naturae  est  igitur  homini  cum  deo  similitudo;  19,  50 
sucht  er  die  verstümmelte  üeberlieferung  so  zu  bessern:  qui  ullura  iu- 
dicium  uitare  nisi  uitio  ipso  uitato  honestum  putant;  23,  61  ver- 


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264 


Cicero. 


muthet  er,  dass  Cicero  geschrieben:  quo  recursura  aliquando,  quo 
modo  obitura.  E.  Heydenreich  sucht  im  Rhein.  Mus.  1876  S.  639 
III  15,  37  also  zu  gestalten:  audaciam  in  sacris  et  in  immittendis 
religionibus  foedis  damnet;  15,  33  schreibt  er  dein  de  suffragiis.  Vi- 
teil i  spricht  sich  1.  1.  S.  6  über  die  Worte  in  I  2,  6,  welche  handschrift- 
lich so  überliefert  sind:  post  auualis  pontificum  maximorum,  quibus  nihil 
potest  esse  iueuudius,  dahin  aus,  dass  jedenfalls  iueundius  für  corrupt 
zu  halten  sei,  ohne  jedoch  sich  für  eine  der  vielen  dafür  vorgeschlage- 
nen Conjekturen  iciunius,  incultius,  iueonditius,  incomptius  zu  entscheiden. 

17)  Ueber  Cicero's  Studium  des  Plato.  Vom  Oberlehrer  Dr.  Fried- 
rich Gloel.  Jahrbuch  des  Pädagogiums  zum  Kloster  Unser  Lieben 
Frauen  in  Magdeburg.  Vierzigstes  Heft  1876.  Magdeburg,  Hofbuch- 
druckerei von  Carl  Friese.    19  S.  4. 

Aus  der  allgemeinen  Einleitung  über  die  Beurtheilung  Cicero's  in 
unserem  Jahrhundert  ist  von  Interesse  die  Mittheilung  aus  einer  Rede 
Herbart  s  über  Cicero.  Nach  des  Verfassers  Ansicht  S.  3  liegt  der  Werth 
der  philosophischen  Schriften  Cicero's,  auch  für  die  Gegenwart  noch, 
gerade  darin,  »dass  er  nur  den  Compilator  und  Uebersetzer  griechischer 
Originalwcrke  gemacht  hat  und  dass,  je  unbedeutender  die  Zut baten 
Cicero's  sind,  desto  werth voller  diese  Schriften  für  uns  sind«.  Der  Dar- 
stellung des  bekannten  Bildungsganges,  den  Cicero  genommen,  und  sei- 
ner platonischen  Studien  folgt  ein  Verzeichniss  derjenigen  ßtellen  bei 
Cicero,  »welche  entweder  durch  Nennung  der  Quelle  unzweifelhaft  als 
platonische  bezeichnet,  oder  auch  solche,  die  dem  Sinn-  und  dem  Wort- 
laut nach  als  platonische  erkannt  sind,  nach  einer  gewissen  Reihenfolge 
der  Bücher  Cicero's«.  An  die  Spitze  werden  die  Orationes  gestellt,  aus 
denen  gegen  Heuse  nur  die  eine  Stelle,  die  sich  pro  Aren.  1,  2  findet: 
omnes  artes,  quae  ad  humanitatem  pertinent,  habent  quoddam  commune 
uiuculum  etc.,  als  aus  der  platonischen  Schrift  Epinomis  S.  992 A  ent- 
lehnt bezeichnet  wird ;  dann  reihen  sich  die  Schriften  de  Oratore  und  Orator 
an,  sowie  die  philosophischen  Schriften,  wobei  die  Schrift  de  Inuentione 
den  merkwürdigen  Platz  zwischen  de  Finibus  und  Tusc.  Quaest  erhält. 
Warum  die  Briefsammlungen  ganz  übergangen  sind,  ist  nicht  ersichtlich; 
vgl.  z.  B.  ad  Att.  IV,  16,  3;  Vn,  13»,  5;  IX,  13,  4  u.  s.  w.  Für  die 
Hauptquell c  im  ersten  Buch  de  Nat.  Deorum  für  den  Vortrag  des  Epi- 
kureers Velleius  hält  er  nach  alter  Weise  die  Schrift  des  Phaedrus  xep} 
ßewv.  Die  Stelle  de  Sen.  13,  6:  diuine  enim  Plato  escam  malorum  uo- 
luptatem  appellat  nach  Plat.  Tim.  S.  69  D  wird  jetzt  für  unächt  erklärt  ; 
siehe  den  ersteu  Jahresbericht  S.  698.  Das  Resultat  fasst  der  Verfasser 
S.  14  in  die  Worte  zusammen:  »So  viel  ist  nach  den  angeführten  Paral- 
lelen wohl  ausser  allem  Zweifel,  dass  Cicero  Platon's  Schriften  sehr  werth 
geschätzt  und  in  einem  gewissen  Umfang  auch  fleissig  gelesen  hat.  Auf 
Protagoras  und  Timaeus  weisen  bestimmte  Nachrichten  und  Spuren  hin, 


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Philosophische  Werke 


265 


auf  Gorgias,  wie  wir  meinen,  eine  etwas  verhüllte,  aber  nicht  wohl  an- 
ders zu  verstehende  Andeutung.  Ausserdem  treten  nach  Zahl  und  Be- 
deutung der  Stellen  hervor  Phaedrus,  Phaedon,  der  Staat  und  die  Gesetze, 
während  andere  Schriften  -  von  der  Echtheit  oder  Unechtheit  sehen 
wir  hier  durchaus  ab  ,  wie  der  Sophist,  der  Staatsmann,  Philebus  und 
Parmenides,  so  gut  wie  gar  nicht  in  Betracht  kommen«.  —  Die  Abhand- 
lung können  wir  als  einen  dankenswerthen  Beitrag  zur  Bestimmung  des 
Verhältnisses  Cicero's  zu  Plato  betrachten,  aber  nicht  eine  den  Gegen- 
stand erschöpfende  nennen,  da  ausser  der  Unvollstilndigkeit  in  der  An- 
gabe der  Parallelen  auch  zu  wenig  darauf  Rücksicht  genommen  ist,  wie 
weit  Cicero  direkt,  wie  weit  er  durch  die  von  ihm  benutzten  Quellen  aus 
Plato  schöpfte. 

18)  M.  T.  Ciceronis  philosophia  moralis.  Ad  uiam  quandam  et 
rationera  reuocabat  Dr.  Jos.  Walter.  Prag,  Verlag  des  kaiserl. 
königl.  Deutschen  Ober -Gymnasiums  der  Kleiuseite  1877.  (Gymnasial- 
programm).   53  S.  8. 

Quaerenti  mihi,  beginnt  der  Verfasser,  multumque  deliberanti,  qua- 
nam  potissimum  ratioue  possera  Ciceronis  philosophiam  illustrare,  inter 
pluriraa  tractandi  genera,  quae  menti  obseruabantur,  optimum  uidebatur 
esse,  si  meo  ut  dicunt  Marte,  meis  solius  uiribus  nixus  operi  sufticerem. 
Wir  können  uns  mit  diesem  Grundsatz  nicht  einverstanden  erklaren.  Der 
Fortschritt  in  der  philologisch-historischen  Wissenschaft  besteht  ja  unter 
anderem  auch  darin,  dass  man  sich  der  Literatur  Uber  einen  Gegenstand 
so  vollständig  als  möglich  bemächtigt  und  auf  der  von  den  Vorgängern 
gegebenen  Grundlage  selbständig  in  einer  natürlich  quellenmässigeu  Unter- 
suchung weiter  fortbaut,  dieselben  theils  berichtigend  theils  ergänzend. 
Es  hätte  also  der  Verfasser  nicht  nur  zu  Kühner's  bekanntem  Buch,  das 
er  allein  anführt,  sondern  auch  um,  von  älteren  Darstellungen  der  Philo- 
sophie Cicero's  zu  schweigen,  zu  Ritter,  Brandis  und  vor  allem  Zeller, 
ferner  zu  den  verschiedenen  in  neuerer  Zeit  erschienenen  Untersuchun- 
gen über  die  Quellen,  aus  denen  Cicero  schöpfte,  Stellung  nehmen  sollen. 
Sein  Verfahren  bestimmt  er  S.  2  also:  id  agebam,  ut  in  prima  parte 
&ewfjT/7txfl  primis  initiis  naturac  inuestigatis  et  quae  his  cousequeutia 
essent  adiunetis,  stabili  ratione  ac  uia  procederem,  quoad  ad  tinem  bo- 
norum ultimum,  ad  sapientiam  peruenissem,  totius  hominis  illam  quidem 
procuratricem  et  custodem  et  matrem  omuium  bonarum  artium.  Quod 
propositum  ita  perficiebam,  ut  Ciccronem  ipsum  suis  ipsius  uerbis  tinem 
bonorum  facerem  coustituentem ;  quo  posito  philosophiae  moralis  fuuda- 
mento  in  altera  parte  nftpatvsTexjj  illud  conteudebam,  ut,  quae  ex  eius 
praeeeptis  ducerem  officia,  Cicero  ipse  describeret.  Wir  haben  in  der 
That  in  der  vorliegenden  Abhandlung  eine  systematische,  jedoch  nicht 
vollständig  vorgelegte  Zusammenstellung  des  in  den  verschiedeneu  phi- 
losophischen Schriften  zerstreut  liegenden  Materials  vor  uus;  freilich  ist 


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266 


Cicero. 


es  nur  ein  uermiculatum  emblema,  wenn  auch  mit  einer  gewissen  Wärme 
für  den  Gegenstand  gefertigt.  Wie  sehr  übrigens  der  Verfasser  auf  der 
Hut  sein  durfte,  um  dem  Cicero  nicht  Gedanken  beizulegen,  die  er  nur 
Vertretern  anderer  philosophischer  Richtungen  in  den  Mund  legt,  ohne 
sie  selbst  zu  billigen,  beweist  S.  45,  wo  er  den  Cicero  aus  Fin.  I  13, 
43.  46  sagen  lässt:  Sapientia  certissimam  se  nobis  ducem  praebet  ad 
uoluptatem  -  und  quid  est  cur  dubitemus  diecre  et  sapientiam 
propter  uoluptatem  expeteudam  et  insipientiam  propter  molestias 
esse  fugiendam,  Worte,  die  ja  ein  Epikureer  sagt,  der  nachher  von  Cicero 
widerlegt  wird!  Sprachliche  Verstösse  wie  At,  dixerit  quispiam,  hätten 
gemieden  werden  sollen. 

D.  Briefe. 

1)  Unter  dem  Titel  »Angebliche  Briefe  des  Cicero«  macht  Fr.  Rühl 
in  den  Wissenschaftlichen  Monatsblättern  1877  S.  53  auf  die  falsche  Auf- 
schrift in  einer  Misccllanhandschrift  von  Trinity  College  in  Oxford  No.  18 
aus  dem  13.  oder  14.  Jahrhundert  aufmerksam,  wolche  lautet  Excerpta 
epistolarum  de  libro  Marcii  Tullii  Ciceronis,  während  die  ausgezogenen 
Stellen  den  Tuskulanen  entnommen  sind,  und  erklärt  dieselbe  dahin,  dass 
die  Stellen  nicht  als  Auszüge  aus  Briefen,  sondern  als  Phrasen,  die  in 
Briefen  angebracht  werden  sollten,  zu  betrachten  sind. 

2)  Eine  neue  und  beachtenswerthe  Ansicht  über  die  Entstehung 
der  Ciceronianischen  Briefsammlung  bringt  Leighton  R.  Fowlerus  in 
seiner  Historia  critica  M.  Tullii  Ciceronis  epistularum  ad  familiäres. 
Leipzig,  Engelhardt  1877,  44  S.  8.,  indem  er  die  Hypothese  aufstellt, 
dass  von  den  Briefen  ad  fam.  zuerst  die  zwölf  ersten  Bücher  heraus- 
gegeben wurden,  denen  dann  die  Übrigen  vom  13.  bis  16.  als  Ergänzung 
folgten.  Diese  wie  andere  in  der  interessanten  Schrift  enthaltenen  Hy 
pothesen  werden  jedenfalls  verschiedene  Besprechungen  hervorrufen,  durch 
welche  die  verwickelte  Frage  über  die  Ciceronianische  Briefsammlung 
ihrer  endgiltigen  Lösung  entgegensehen  kann. 

3)  In  Fleckeisen's  Jahrb.  113,  S.  540  bespricht  Teuffei  ad  Fam.  VU 
16,  1  die  Stelle  nunc  ucro  in  hibernis  iniectus  mihi  uideris  und  schlägt 
für  iniectus,  wofür  Andreas  Schott  und  Wesenberg  intectus  lesen,  iniec- 
tus vor  =  verstrickt,  bezaubert,  durch  Liebenswürdigkeit  Cäsar's  gefesselt. 

4)  Zu  den  Briefen  an  Atticus  veröffentlicht  Friedrich  Schmidt 
in  den  Blättern  für  das  bayrische  Gymnasial-  und  Rcal-Schulw.  XII  S.  235 
eine  ziemliche  Anzahl  von  Conjckturen,  welche  an  einem  anderen  Ort 
besprochen  werden  sollen. 

5)  Der  Briefwechsel  zwischen  Cicero  und  Decimus  Brutus.  Von 
Bruno  Nake,  in  Jahrb.  f.  class.  Philol.  Herausgegeben  von  A.  Fleck- 
eisen.  Achter  Supplemeutband.    Leipzig  1875  - 1876.    S.  649  700. 

Die  Abhandlung  Nake  s,  der  sich  bereits  eiuige  Male  mit  dem 


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Briefe. 


267 


Briefwechsel  Cicero's  literarisch  beschäftigt  hat  (Historia  critica  M.  Tulli 
Ciceronis  epistolarum,  Bonn  1861 ;  der  Briefwechsel  zwischen  Cicero  und 
Caelius,  Fleckeisen  s  Jahrb.  89  (1864)  S.  60—68;  de  M.  Caeli  Rufi  cpi- 
stularum  libro,  Symb.  philol.  Bonn  8.  373—384;  de  Planci  et  Ciceronis 
epistulis,  Berlin  1866)  zerfallt  in  drei  Theile.  Der  erste  behandelt  die 
Abfassungszeit  der  einzelnen  Briefe  des  elften  Buches  der  Epistulae, 
deren  im  Ganzen  dreiundzwanzig  sind,  die  sich  auf  die  Correspondenz 
zwischen  Cicero  und  D.  Brutus  beziehen  (Epp.  3—26),  unter  ihnen  zwölf 
im  cod.  Med.  mit  keinem  Datum  versehene.  Auf  Grund  eingehender 
Untersuchung  gelangt  er,  was  die  letzteren  betrifft,  zu  folgendem  von 
den  Bestimmungen  Baiter's  und  Wesenberg's  und  Anderer  abweichenden 
Resultat:  Brief  4  ist  verfasst  wahrscheinlich  Anfang  September  710, 
Brief  5  etwa  zwischen  pridie  Idus  Dec.  710  und  XV.  Kai.  Ian.  711, 
Brief  6  wohl  noch  XIII.  Kai.  Ian.  711;  der  siebente  etwa  XI.  Kai.  711, 
der  achte  in  den  letzten  Tagen  des  Januar  711  oder  Anfang  Februar; 
der  zwölfte  zwischen  Id.  Mai.  und  XIV.  Kai.  Iun.  711;  der  dreizehnte 
bald  nach  XI.  Kai.  Quinct.  711,  der  vierzehnte  um  IV.  Kai.  Iun.  711 
(nicht  vor  VII.  Kai.  Iun.),  der  fünfzehnte  etwa  V.  Id.  Quinct.  711,  der 
sechszehnte  und  siebzehnte  im  September  oder  in  der  ersten  Hälfte  des 
Oktober  710;  der  zweiundzwanzigste  XI.  Kai.  Mai.  711  oder  unmittelbar 
darauf.  Der  zweite  Theil  sucht  die  Frage  zu  beantworten,  in  welcher 
Reihenfolge  jeder  von  beiden  seine  eigenen  Briefe  vcrfasste  und  da- 
zwischen die  des  anderen  erhielt;  der  letzte  prüft  die  Vollständigkeit 
des  aus  der  Zeit  vom  September  710  bis  zum  Anfang  des  Juli  711  stam- 
menden, also  ungefähr  zehn  Monate  umfassenden  Briefwechsels ;  das  Er- 
gebniss  der  Prüfung  fasst  Nake  in  die  Worte  zusammen  (S.  698):  »Einer- 
seits sind  nachweislich  vier  oder  fünf  Briefe  von  ihnen  geschrieben  wor- 
den, resp.  in  die  Hände  des  Adressaten  gelangt,  die  wir  heute  nicht 
mehr  besitzen;  vier  oder  fünf,  je  nachdem  einer  von  ihnen  identisch  ist 
mit  ep.  XIII  b  oder  nicht;  andererseits  trägt  mit  Ausnahme  dieser  ver- 
lorenen Briefe  der  Briefwechsel  so  deutlich  das  Gepräge  der  Vollstän- 
digkeit, die  Unterbrechungen  in  ihm  beruhen  auf  so  natürlichen  Grün- 
den, und  die  Vollständigkeit  lässt  sich  an  so  vielen  Stellen  geradezu 
beweisen,  dass  wir  annehmen  müssen,  ausser  jenen  vier  oder  fünf  Brie- 
fen sei  schwerlich  einer  geschrieben  worden,  den  wir  nicht  besässen«. 
Damit  ist  zugleich  die  Frage,  welche  mit  der  nach  der  Entstehung  der 
im  Med.  überlieferten  Briefsammlung  im  engen  Zusammenhang  steht, 
nämlich:  ob  der  erhaltene  Briefwechsel  zwischen  Cicero  und  D.  Brutus 
ein  Auszug  aus  einer  reicheren  Sammlung  von  Briefeu  der  beiden  Män- 
ner ist  oder  die  vorliegenden  Briefe  im  Wesentlichen  niemals  in  grösserer 
Vollständigkeit  herausgegeben  sind,  im  letzteren  Sinne  entschieden.  — 
Die  von  Scharfsinn  und  Umsicht  zeugende  Abhandlung  dürfte  als  an- 
regender Ausgangspunkt  für  weitere  derartige  Untersuchungen  betrachtet 
werden. 


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268 


Cicero. 


6)  De  epistulis  et  a  Cassio  et  ad  Cassiuni  post  Caesarem  occisura 
datis  quaestiones  chronologicae.  Scripsit  Otto  Eduardus  Schmitt 
Reichenbachensis.  Lipsiae  typis  G.  Kreysingii  1877  (Leipziger  Disser- 
tation).   56  S.  8. 

Der  eigentlichen  Abhandlung  geht  eine  Voruntersuchung  »de  celeri- 
tate,  qua  tabellarii  in  Cassii  epistulis  perferendis  usi  esse  uidentur«  vor- 
aus, welche  interessante,  zum  Thcil  von  bisherigen  Annahmen  abweichende 
Resultate  über  die  Schnelligkeit  der  Briefbeförderung  in  den  letzten 
Zeiten  der  Republik  enthält.  Die  Untersuchung  über  die  Datirung  der 
einzelneu  Briefe  muss  als  eine  durchaus  sorgfältige  bezeichnet  werden. 
Ob  dem  Verfasser,  der  hierbei  den  Briefwechsel  zwischen  Cicero  und 
Brutus  heranzuziehen  Gelegenheit  nahm,  gelingen  wird,  wie  er  im  Epilog 
in  Aussicht  stellt,  die  Aechtheit  desselben  auf  historisch-chronologischer 
Grundlage  nachzuweisen  oder  ob  er  die  Ansicht,  dass  der  Verfasser  des- 
selben, der  Zeit  des  Cicero  und  Brutus  nahestehend,  im  Besitz  eines 
guten  Materials  zur  Fabrikation  der  Briefe  sich  befand,  lediglich  be- 
festigen wird,  ist  abzuwarten.  Die  vorliegende  Arbeit  darf  jedenfalls  als 
ein  werthvoller  Beitrag  zur  Chronologie  der  Ciceronischen  Briofsammlung 
angesehen  werden. 

7)  De  Ciceronis  quae  feruutur  ad  Brutura  epistulis.  Scripsit  Fer- 
diuaudus  Becher  Pomeranus.  Harburg  1876.  22  S.  4.  (Jenaer 
Doctordissertatiou  und  zugleich  Programm  der  Realschule  erster  Ord- 
nung zu  Harburg). 

Die  Abhandlung  enthält  in  ihrem  ersten  Theil  werthvolle  Beiträge 
zur  Entscheidung  der  vielbesprochenen  Aechtheits  *  Frage.  Mit  Recht 
geht  der  Verfasser  von  der  Sprache  und  dem  Stil  des  Verfassers  der  in 
zwei  Büchern  enthaltenen  Briefsammluug  aus  und  tindet  eine  Reihe  von 
deutlichen  und  sicheren  Spuren  der  Unächtheit.  Wir  heben  folgende 
nach  unserer  Ansicht  besonders  überzeugende  Fälle  heraus:  Die  Bedeu- 
tung mancher  Ausdrücke  ist  eine  andere  als  bei  dem  ächten  Cicero  und 
verräth  die  nachciceronianische  Zeit;  wenn  es  1  15,  1  heisst  quibus  litte- 
ris  tarn  accurate  scriptis  adsequi  possum,  subtilius  ut  explicem,  quae 
gerantur  —  quam  tibi  is  expouet,  qui  et  optime  omnia  nouit  et  elegantis- 
sime  expedire  et  deferre  ad  te  potest,  so  ist  hier  expedire  im  Sinne 
von  entwickeln,  darlegen  gebraucht,  welchen  Gebrauch  weder  Cicero  noch 
Cäsar  kennen,  wohl  aber  Sallust,  Livius  und  Andere  nach  ihnen.  Der 
Verfasser  sagt:  Sali.  lug.  5,  [3:  priusquam  huiuscemodi  rei  mit  mm  ex- 
pedioj  hac  significatione  praeiit;  er  hätte  hinzufügen  sollen,  dass  diese 
Bedeutung  bereits  dem  Latein  des  Plautus  und  Terenz,  weiterhin  des 
Lucrez  nicht  fremd  ist,  von  Sallust  also  von  dorther  in  die  Schriftprosa 
herübergcholt  zu  sein  scheint.  Ferner  macht  er  auf  den  bei  Cicero  un- 
erhörten Gräcisraus  1  15,  2  quem  cum  a  me  dimittens  gra viter  ferrem 
aufmerksam,  womit  man  aber  nicht  mit  dem  Verfasser  die  Stelle  ad 


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Briefe. 


269 


Att  IV  5,  1  senseram,  noram  inductus,  rclictus,  proiectus  ab  iis  ver- 
gleichen kann,  da  zu  senseram  und  noram,  wie  Boot  richtig  bemerkt, 
aus  dem  Vorhergehenden  der  Satz  quae  esset  perfidia  in  istis  principi- 
bus  zu  ergänzen  ist,  man  müsste  denn,  was  nicht  unwahrscheiulich  wäre, 
annehmen,  dass  der  Verfasser  der  in  Rede  stehenden  Briefe,  der  natür- 
lich die  ächten  Briefe  studirt  hatte,  in  dieser  Stelle,  welche  er  nicht 
richtig  construirte,  ein  Beispiel  für  seine  unklassische  Construktiou  er- 
kannte. Dass  dem  Falsarius  manches  Ungeschickte,  Gekünstelte  und 
Affektirte  unterlief,  wird  an  verschiedenen  Beispielen  nachgewiesen,  wie 
an  dem  in  I  15,  6  vorkommenden  Ausdruck  animus  idem  qui  semper, 
infixus  in  patriae  caritate.  Ein  weiterer  Beweis  für  den  uncicero- 
nianischen  Ursprung  der  Briefe  liegt  in  der  Entlehnung  vieler  Gedanken 
aus  dem  ächten  Cicero,  die  in  einer  Weise  stattfindet,  dass  die  Nach- 
bildung unverkennbar  ist,  ferner  in  der  Häufung  der  loci  communes,  die 
sich  ohne  zwingenden  Grund  und  ganz  unpassend  eindrängen ;  mit  Recht 
schliesst  daraus  Becher:  talia  cum  legimus,  non  uocem  Ciceronis,  sed 
umbratilis  cuiusdam  doctoris  cantilcnam  exaudire  nobis  uidemur.  Inter- 
essant ist  die  Beobachtung,  dass  die  Anrede  Brüte  oder  mi  Brüte  in 
den  zwei  Büchern,  von  denen  das  zweite  einen  sehr  geringen  Umfang 
hat,  dreissig  Mal  vorkommt,  während  die  aus  nahezu  vierhundert  Briefen 
bestehende  Sammlung  an  Atticus,  der  doch  dem  Cicero  noch  näher  stand 
als  Brutus,  nur  siebzehn  Anreden  enthält;  man  vergleiche  S.  15.  Da- 
gegen beruht  der  auf  Nake  s  Ansicht  über  die  Entstehung  der  gegen- 
wärtigen Sammlung  gegründete  Beweis  gegen  die  Aechtheit  auf  einem 
ganz  unsicheren  Fundament.  Uebrigens  t heilt  Becher  mit  Recht  Niebuhr's 
Ansicht,  dass  die  Briefe  an  Brutus  in  einer  verhältniss massig  frühen 
Zeit  geschrieben  und  wahrscheinlich  als  ein  Erzeugniss  des  ersten  Jahr- 
hunderts unserer  Zeitrechnung  zu  betrachten  sind,  da  sich  der  Verfasser 
derselben  in  der  Geschichte  jener  Zeit,  in  welche  der  angebliche  Brief- 
wechsel fällt,  gut  bewandert  zeigt. 

Von  Seite  16  an  theilt  Becher  eine  Anzahl  von  V erb esserungs vor- 
schlagen zu  dem  Text  der  unächten  Briefe  mit.  Ep.  I  2,  3  will  er  dus 
räthselhafte  de  Catoniis  oder  de  Antoniis  als  Glossem  beseitigt  wissen, 
während  wir  hierin  nur  eine  vielleicht  nicht  mehr  richtig  zu  stellende 
Yerschreibung  zu  sehen  berechtigt  sind,  und  billigt  Wesenbergs  Ergän- 
zung magis  mihi  probat ur  militum  seueritas  quam  tua  dementia  (vgl. 
auch  unseren  ersten  Bericht  S.  708);  ib.  5  hält  er  in  den  Worten  salu- 
taris  seueritas  uincit  inanem  speciem  clementiae  deu  Ausdruck  seueritas 
für  eine  Erklärung  des  Wortes  rigor,  das  Ammian.  XXIX  5,  24  an  un- 
serer Stelle  gelesen  haben  muss;  ib.  schreibt  er  für  maximo  oüo  egisse 
ut  insectarer  Antonios  unter  Billigung  der  Conjektur  Lambin's  odio  also: 
maximo  odio  id  egisse,  ut  insectarere  Antonios,  was  jedenfalls  des  Zu- 
sammenhanges mit  dem  Folgenden  wegen  einer  näheren  Begründung  be- 
durft hätte.        Wenn  er  I  4,  3  gegen  die  Schreibung  nunc  agendum 


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270 


Cicero. 


est  nc  frustra  —  gauisi  simus,  wofür  er  cauendum  ne  gaudeamus 
empfiehlt,  mit  den  Worten  polemisirt:  agendi  oerbum  sie  nude  positum 
eodem  sensu  atque  curare  —  plane  ab  ea  quam  Cicero  fovit  consue- 
tudine  dicendi  abhorret,  so  vergisst  er,  dass  der  Declamator  diesen  Brief 
nicht  den  Cicero,  sondern  Brutus  schreiben  lässt,  welcher  dem  Cicero, 
der  geneigt  sei  Mächtigen  eine  schrankenlose  Gewalt  einzuräumen  (ora- 
nia  dare  ac  permittere)  und  der  Politik  des  Gewährenlassens  zu  huldi- 
gen scheine  (nihil  iam  necopinautibus  aut  patientibus  nobis  aduersi 
euenire  potest,  in  quo  non  cum  omnium  culpa,  tum  praeeipue  tua  futura 
sit),  die  Pflicht  des  Handelns  zu  Gemuthe  führt,  damit  nicht  die  Ueber- 
wältigung  des  Antonius  eine  vergebliche  Freude  gewesen  sei  u.  s.  w.  — 
I  9,  1  schreibt  Wesenberg  gewiss  richtig  teque  per  litteras  consolarer, 
nisi  scirem  iis  remediis,  quibus  meum  dolorem  tu  leuasses,  te  in  tuo  non 
egere  ac  uelim  facilius,  quam  tunc  mihi,  nunc  tibi  tute  medeare;  leuasses 
mit  Becher  in  leuasti  zu  ändern  ist  unnöthig  und  in  dem  im  Mediccus 
nach  facilius  quam  gesetzten  in  tuo  eine  Verschreibung  für  tunc  zu  se- 
hen, somit  in  tuo  vor  non  egere  zu  streichen  ist  wegen  des  Gegensatzes 
meum  dolorem  unthunlich;  dagegen  ist  die  von  ihm  zu  I  10,  4  mitge- 
theilte  Conjektur  Studemund's  exercitu  libera  (exitu  1.  codd.)  sehr  an- 
sprechend und  die  zu  I  12,  1  empfohlene  Streichung  des  Namens  Lepi- 
dus  zwischen  a  senatu  esset  und  ornatus  hat  Manches  für  sich,  wenn 
sie  auch  nicht  zwingend  erscheint;  nothwendig  dagegen  erscheint  §  3 
die  Tilgung  von  et  te  vor  in  Italiam;  aber  schwerlich  wird  der  Decla- 
mator tecum  enim  illum  in  Italiam  celeriter  esse  uenturos  haben  schrei- 
ben können,  wie  Becher  annimmt,  um  jenes  Glossem  et  te  zu  erklären, 
da  ja  Cicero  Hauptgegeustand  des  Gedankens  ist:  Ciceronem  meum  pro- 
pediem,  ut  spero,  uidebo;  tecum  enim  illum  —  uenturum  confido.  Für 
verfehlt  halten  wir  den  Versuch  I  18,  3  die  Schreibung  des  Mediceus  s  i 
is  dependi  facile  patitur  pro  quo  spoponderis?  statt  nisi  festzuhalten  und 
in  fucile  pati  den  Sinn  zu  finden:  »wenn  der  sich  gleichgültig  verhält 
und  Dich  im  Stiche  lässt  o !  facile  pati  heisst  hier  wie  in  der  ange- 
rufenen Stelle  I  16,  4  und  anderwärts  »es  sich  (leicht,  ohne  Schwierig- 
keiten zu  machen)  gefallen  lassen«  und  dazu  passt  nur  nisi:  »Es  ist 
ein  schwierigeres  Ding  sich  rar  die  Gesinnung  als  für  die  Zahlungsfähig- 
keit eines  Anderen  zu  verbürgen.  Im  letzteren  Fall  kann  man  doch  selbst 
zahlen  und  den  Verlust  verschmerzen.  Aber  wie  soll  man  die  dem  Staate 
geleistete  Bürgschaft  erfüllen,  wenn  der,  für  den  man  gebürgt,  die  Lei- 
stung sich  nicht  gefallen  lassen  will?«  Die  folgenden  Worte  uidetur 
enim  esse  indoles  (sc.  in  eo),  offenbar  eine  Nachbildung  von  Att.  X  12,  7 
est  enim  indoles,  zu  corrigiren  in  uidetur  enim  bona  adulescens  indole 
erscheint  misslich,  weil  dann  auch  die  audere  Stelle  corrigirt  werden 
muss.  Ansprechend  dagegen  erscheint  Becher  s  Vermuthung  I  15,  3  qui 
et  sapiens  unus  fuit  ex  Septem  nach  M*,  und  I  16,  2  uindici  quidem 
alienae  dominationis  an  (statt  non)  uicario  ecquis  supplicat?  —  Das 


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Briefe. 


271 


Latein  der  Abhandlung  hat  ein  lebhaftes  rhetorisches  Colorit;  aber  die 
Reminiscenz  ans  der  Amorina  in  der  Einleitung  »offensionis  aliquid  ha- 
bere possit,  si  ego  ad  illorura  (sc.  praeclarorum  uirorum)  opiniones  — 
refutandas  surrexerim,  qui  neqne  ingenio  neqne  auetoritate  ullo  modo 
cum  tarn  grauibus  aduersariis  sira  coraparandus t  erinnert  nn  den  skla- 
vischen Giceronianismus  der  italienischen  Latinisten  des  16.  Jahrhunderts. 

Der  Curiosität  wegen  besprechen  wir  noch  folgende  Gelegenheits- 
schriften: 

1)  Qua  de  causa  factum  sit,  ut  Cicero  a  nonnullis  aequalibus  suis 
Ipatxbc  xai  o^okatnixbc  nominaretur?  Vom  Oberlehrer  Dr.  Klee. 
Programm  des  Königlichen  Gymnasiums  zu  Ostrowo,  Michaelis  1877. 
Ostrowo,  Theodor  Hoffmann's  Buchdruckerei.   27  S.  4. 

• 

Nach  einer  hochtrabenden  Einleitung  über  die  durch  die  "Ary  er- 
zeugte Verblendung  der  Menschen,  welche  verderbliche  Kriege  im  Ge- 
folge habe  (»Quum  enim  "Irr ,  quae  dicitur,  mundum  tristi  discidio  im- 
plicasset  et  passim  bella .  seditiones  ceteraque  generis  eiusdem  multa 
monstra  seuisset,  turbae  Agamemnoneae,  quae  Priami  regis  moenia  cir- 
cumdederunt,  in  perniciosas  inciderunt  clades,  Cecropidae  extineti,  po- 
tentissima  regna,  quae  inuicti  reges  Macedonum  pepererunt,  euersa«) 
und  hervorragende  Männer,  die  es  wohl  mit  ihrem  Vaterland  meinten, 
zu  einem  Opfer  des  Unverstandes  des  Pöbels  werden  lasse,  wie  den  So- 
k  rat  es  (»Qnamquam  iustam  uenerationem  habet,  quicqnid  excellit,  et  ira 
inuidiaque  segreganda  sunt  a  praestanti  natura,  tarnen  Athenienses  odia, 
discidia,  discordias,  ortus,  interitus,  querellas,  lamentationes,  effusas 
in  omni  intemperantia  libidines,  uineula  in  medium  protulerunt,  nec  po- 
tucrunt  non  Socratem  .  .  .  capitis  condemnarec !)  und  andere  Männer  in 
Athen  wie  in  Rom,  wird  mit  dem  Gedanken,  dass  es  trotzdem  an  edlen 
Männern  nicht  gefehlt  habe,  die  zur  Förderung  des  Wohles  ihrer  Mit- 
bürger beizusteuern  suchten,  der  Uebergang  gemacht  zu  —  Cicero's  Ver- 
diensten um  die  philosophischen  Studien  und  der  Verlästerung  derselben 
bei  seinen  Landslcutcn,  die  ihn  einen  rpatxbQ  xai  (T^uXaartxbi  nannten. 
Die  Disposition  der  declamatio,  welche  S.  3  also  angegeben  ist:  Ac  pri- 
mum  quidem  exponam,  quid  uoces  Graecae  *Vpatxbs  xai  a^oXaartxogn. 
sibi  uelint ,  deinde  ea  docebo,  quae  Cicero  studiis  suis  philosophicis  ad 
mores  Romanorum  limandos  emendandosque  cum  tili t .  tum  mihi  demon- 
strandum erit,  cur  duri  agrestesque  Romani  ea  studia  reiecerint  atque 
aspernati  sint,  denique  explanabo,  quid  superbi  insolentesque  illi  homines 
spectaverint,  wird  im  Folgenden  durchgeführt.  Fragt  man,  für  wen  die 
Abhandlung  bestimmt  ist,  so  wird  man  mit  der  Antwort  in  Verlegenheit 
gerathen.  Für  die  Gelehrten  ist  sie  nicht  geschrieben ;  denn  diese  finden 
auch  nicht  einen  Gedanken  darin,  der  nicht  anderswo  und  zwar  meistens 
klarer  und  besser  ausgedrückt  wäre  -  höchstens  kann  die  Zusammen- 
stellung der  Beispiele  für  die  Bedeutung  des  Wortes  Scholasticus  Inter- 


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272 


Cicero. 


esse  erwecken  -  und  müssen  nebenbei  Veraltetes  in  Kauf  nehmen,  wie 
den  kindischen  Glauben  an  die  Existenz  des  Numa  Pompilius  und  an  die 
Entstehung  des  römischen  Staates  aus  Hirten  und  Räubern;  und  den 
Schülern  eine  declamatio  mit  wunderlichen,  ja  tollen  Sätzen,  wie  schon 
aus  dem  ersten  und  zweiten  der  angeführten  Sätze  erhellt,  und  mit  einem 
aus  Reminisceuzen  aus  Cicero  und  anderen  Schriftstellern  zusammenge- 
stöppelten Inhalt  in  die  Hände  zu  geben  halte  ich  für  sehr  bedenklich. 
Wenn  man  Sätze  lesen  muss,  wie  folgende  (S.  3):  »Quo  facilius  eae,  quas 
dixi,  denominationes  explicentur,  sie  agam,  ut  rationes  afferam,  quibus 
addueti  aduersarii  eius  philosophum  Roman  um  ita  compellauerint,  affin- 
gentes  uicina  uirtutibus  uitia,  premendoque  superiorem,  quae  pessima  ars, 
quamuis  nimiis  conatis  nonnullorum  aequalium,  nihil  eum  obscurauit,  ta- 
rnen incrementis  antiquissimae  et  nobilissimae  philosophiae  non  nocuerint, 
aut  obfuerint,  ut  ad  illa  finitima  istis  praeclaris,  quae  auetores  pepere- 
runt,  homines  suos  cohortaretur« ;  (S.  26):  Sed  quuin  Cicero  uellet  snae 
statum  ciuitatis  ceteris  ciuitatibus  praestare,  quod  neque  ullum  ingenium 
taut  um  extitit,  ut  quisquani  aliquando  fuisset,  quem  ars  nulla  fugeret, 
nec  cuneta  ingenia,  collata  in  unum,  tantum  possuut  uno  tempore  pro- 
desse,  ut  orauia  complectantur  sine  rerum  usu  ac  uetustate,  scriptis  suis 
rempublicam,  quae,  ubi  nata  est,  et  creuerat  et  adoleuerat,  et  iam  firma 
et  robusta  euaserat,  immortali  et  insuperabili  muuere  philosophiae  con- 
donauit,  cuius  Studium  ut  in  multis  excitaret,  tamquam  inutile  ei  non 
contigit,  ut,  qui  ipsi  essent  Graeculi  uitiis  et  libidinibus  alienis  facti, 
eum  »Graecum«  et,  quum  arduas  intellectuque  difficiles,  quas  quidem  nul- 
lius momeuti  ad  uitam  humanam  iudicarent,  praeeeptoris  persona  iudutus, 
tractaret,  »scholasticum«  nuueuparent  —  wenn  mau  solches  verworrene, 
noch  dazu  von  Druckversehen  verunstaltete  Zeug  liest,  so  bedauert  man 
die  Zeit,  die  man  auf  derartige  Lektüre  verwendet,  und  begreift  nicht, 
wie  von  einem  Gymnasium  ciue  so  formlose  Schrift  ausgegeben  werden 
konnte. 

2)  Dr.  Th.  Uebert,  De  Cicerone  in  gyranasiis  cum  utilitate  le- 
gendo.  Osterprogramm  der  Höheren  Bürgerschule  und  des  Progym- 
nasiums zu  Crefeld.  Crefcld,  Druck  von  Kramer  und  Baum  1877. 
11  S.  4. 

Wer  diese  Abhaudlung  zur  Hand  nimmt,  um  belehrende  Aufschlüsse 
über  die  rechte  Methode  der  Lektüre  Cicero  s  in  den  Schuleu  zu  finden, 
wird,  glaube  ich,  etwas  enttäuscht  werden.  Nach  einer  allgemeinen, 
übrigens  verständigen,  wenn  auch  nichts  Neues  enthaltenden  Beurthei- 
lung  Cicero  s  empfiehlt  der  Verfasser  S.  6  1 1  den  Lehrern,  die  Schüler 
auf  die  -  Verstösse  Cicero  s  gegen  die  Logik  und  Rhetorik  einschliess- 
lich der  Stilistik  aufmerksam  zu  machen,  wodurch  ihre  Denkkraft  geweckt 
und  eine  treffliche  Geistesübung  erzielt  werde.  So  heisst  es  am  Schluse: 
Huiusinodi  errores,  qui  permulti  apud  Ciceronem  sunt  obuii,  tantum 


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Cicero. 


273 


mihi  abesse  uidetur  ut  fraudi  sint  diseipulis,  ut  egregia  inde  animorum 
exercitatio  possit  repeti.  Quocirca  suiumum  dicendi  artiheem,  quem  per 
tot  saecula  amicum  habuerunt  scholae,  et  ipsi  carum  habere  pergamus  etc. 
Die  Beispiele,  an  denen  der  Verfasser  seine  Ansicht  veranschaulicht,  sind 
nicht  immer  glücklich  gewählt;  die  Wahl  mancher  verräth  Unkenntniss 
des  Ciceronischen  Sprachgebrauchs,  der  lediglich  mit  dem  Massstab  der 
deutschen  oder  modernen  Ausdrucksweise  schulmeisterlich  gemessen  wird. 
So  bemerkt  er  z.  B.  zur  bekannten  Stelle  C.  M.  §  5:  quid  est  enim 
aliud  Gigantum  modo  bellare  cum  diis  nisi  naturae  repuguare?  S.  8:  Ex- 
tremo  hoc  loco  mira  scriptor  uerbomm  inuersionc  usus  est.  Sic  ergo 
dicendum  erat:  »Quid  est  enim  aliud  naturae  repugnare  nisi  Gigan- 
tum modo  bellare  cum  diis?t  Allerdings  vom  Standpunkt  der  deutschen 
Denkweise,  die  natürlich  auch  der  antiken  nicht  fremd  ist;  dass  aber 
auch  die  von  Cicero  1.  1.  vertretene  eine  nicht  ungewöhnliche  war,  be- 
weisen die  Stellen  pro  Rose.  A.  §  54;  Verr.  I  §  128,  III  §  71.  Der 
Lehrer  wird  auf  Grund  solcher  Kenntuiss  auf  die  Verschiedenheit  der 
antiken  und  modernen  Anschauung  hier,  wie  in  unzähligen  anderen  Fällen 
die  Schüler  aufmerksam  machen,  aber  nimmermehr  mit  Herrn  Uebert 
eine  neglegentia  dicendi  annehmen.  Mit  der  Unkenntniss  des  Ciceronia- 
nischen  Sprachgebrauches  verbindet  sich  bei  dem  Verfasser  auch  das 
Verkennen  des  Satzes,  dass  ein  Unterschied  zwischen  nationaler  und 
allgemeiner  Logik  ist,  dass  die  Nationen  sich  ihre  eigenen  Gesetze  schaf- 
fen, welche  mit  der  Logik  zusammenfallen  können,  aber  nicht  nothwendig 
zusammenfallen  müssen.  Fast  komisch  lautet  die  vom  Verfasser  einem 
Schüler  in  den  Mund  gelegte  Zurechtweisung  Cicero s  wegen  Rose.  Am. 
§69:  Itaque  cum  multis  ex  rebus  intellegi  potest  etc.  Nachdem  er 
die  vorausgehende  Stelle  über  die  Bestrafung  des  Vatermordes  von  §  66 
an  mitgetheilt,  fährt  er  fort:  lta  Cicero.  Cuius  loci  uim  ac  dignitutem 
quis  non  admireturV  Et  tarnen  magister  ex  diseipulis  quaeret,  num 
omnia  ita  sint  dicta,  ut  cum  logice  congruant.  Haud  diu  cunetatus  di- 
scipulus  rpspondebit  sententiarum  decursum  planum  et  perspieuum  esse 
usque  ad  uocabula  »Itaque  cum  multis«  e.  q.  s.  Ibi  autem  uitium  la- 
tere  —  Dicendum  ergo  Ciceroni  fuisse  »Itaque  maiores  nostri  in  impios 
singulare  supplicium  inuenerunt  atque  cum  multis  ex  rebusa  etc.  Hat 
Halm  seine  Anmerkung  zu  dieser  Stelle,  hat  Nägelsbach  den  dritten  Ab- 
satz des  §  161  seiner  Stilistik  vergebens  geschrieben?  Und  ist  Herr 
Dr.  Uebert  in  Crefeld  der  lateinischen  Sprache  so  wenig  mächtig,  dass 
er  zu  C.  M.  §  46:  non  intellego  ne  in  istis  quidem  ipsis  uoluptatibus 
carere  sensu  senectutem  S.  11  die  Bemerkung  machen  konnte:  »Egre- 
gie  Ups  um  esse  Ciceronem,  quum'non  intellego,  ne  quidem'  scri- 
beret,  non  est  quod  negemus«?  Sein  Latein  ist  gewandt  ;  aber  die  Stelle 
8  6:  optimus  quisque  siue  adulescens  siue  uir  siue  senex  werden  seine 
Schüler  hoffentlich  auch  cum  utilitate  lesen. 

Jahresbericht  fttr  Alterthume-Wissenscheft  1877.  II.  18 


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Bericht  über  Tibull  und  Properz  für  die  Jahre 

1874,  1875  und  1876. 

Von 

Prof.  Richard  Richter 

in  Dresden. 


Tibull. 

1)  Rudolf  Boitzenthal,  De  re  metrica  et  de  genere  dicendi 
Albii  Tibulli.  (Jahresbericht  des  Raths-  und  Friedrichsgymnasiums  zu 
Cüstrin).    Cüstrin  1874.    17  S.  4. 

Im  ersten  Theile  der  Arbeit  wird  mit  den  metrischen  Regeln  und 
Usancen  des  lateinischen  Distichons  die  Probe  auf  Tibull  gemacht,  aber 
ohne  dass  dabei  etwas  Erspriessliches  gewonnen  wurde.  Oder  was  sollte 
es  nützen,  wenn,  wie  hier  geschieht,  einige  Beispiele  von  Alliteration 
und  Assonanz,  einige  für  das  Homoioteleutou  in  den  Halbversen  des 
Pentameters,  einige  für  nescio  als  Dactylus  (natürlich  in  der  Verbindung 
mit  qtas,  quid)  angeführt  werden,  wenn  daneben  vollends  ausdrücklich 
constatirt  und  durch  Citate  belegt  wird,  dass  der  Dichter  cui  einsilbig 
und  bme,  male  als  Pyrrhichius  braucht?  Etwas  mehr  Werth  haben  die 
Partien,  wo  für  gewisse  Licenzen  oder  für  minder  triviale  Verhältnisse 
des  metrischen  Brauches  die  einschlagenden  Stellen  vollständig  aufgezahlt 
werden,  wie  z.  B.  für  die  Vertheilung  der  Elisionen  auf  die  einzelnen 
Füsse  im  Hexameter  und  Pentameter,  für  drei-  oder  mehrsilbige  Penta- 
meterausgänge, für  die  selteneren  Fälle  der  Verlängerung  kurzer  Silben. 
Aber  auch  hier  kommt  es  nicht  zu  neuen  Ergebnissen,  nicht  zu  einer 
reinlich  herausgeschälten  Darstellung  dessen,  was  nun  eigentlich  metri- 
sche Eigenart  des  Tibull  sein  soll.  Einmal  wird  L.  Müller  berichtigt 
durch  den  Hinweis  auf  II,  5,  93,  wo  sich  ein  spondeisches  Wort  vor  be- 
tonter langer  Silbe  elidirt  findet,  was  Müller  für  Tibull  in  Abrede  ge- 
stellt hat.  Bei  I,  5,  33  wird  nicht  (wegen  des  Hiatus)  verderbte  üeber- 
lieferung  angenommen.  —  Auch  aus  dem  zweiten  Theile  der  Abhandlung 
—  über  den  Stil  des  Tibull  —  haben  wir  uns  nichts  Besonderes  zu  entr 
nehmen  vermocht.    Wozu  das  mühsame  Registriren  der  verschiedenen 


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Tibull 


275 


Sorten  von  Perioden  in  ihrer  Vertheilung  auf  die  Disticha.  der  allbe- 
kannten rhetorischen  Effectmittel ,  der  nicht  minder  bekannten  dichteri- 
schen Freiheiten  in  Wortstellung,  Numerus,  Tempus,  Modus  u.  s.  w.?  Es 
kommt  nichts  weiter  dabei  heraus,  als  dass  der  Stil  des  Tibull  durch 
Simplicitat  und  Eleganz  sich  auszeichnet,  was  jedermann  weiss,  der  die 
Gedichte  einmal  gelesen  hat.  Dabei  hätte  übrigens  Verfasser  nicht  mit 
Dissen  IV,  2,  7  als  Beispiel  kühneren  Tempuswechsels  anführen  sollen; 
mouit  neben  agit  ist  dort  ganz  in  der  Ordnung;  die  Handlung  des  ayere 
muss  nothwendig  während  der  Handlung  des  Hauptsatzes  fortdauern, 
das  uestigia  mauere  dagegen  —  »die  Schritte  lenken,  den  Weg  nehmen« 
—  kann  als  vorher  vollendet  aufgefasst  werden.  Zu  I,  6,  53  wird 
(unter  Berufung  auf  Cicero  im  Allgemeinen!)  attigerti  im  indefiniten 
Sinne  als  möglich  vertheidigt,  während  wir  gemeint  haben,  dass  das  durch 
die  Correctur  attigeris  längst  abgethan  ist.  —  Gegenüber  von  Umstel- 
lungsversuchen bezeichnet  sich  Verfasser  ausdrücklich  als  conservativ; 
die  Unbegreiflichkeiten  im  überlieferten  Gedankengange  von  I,  4  erklärt 
er  —  billig  und  schlecht  —  mit  der  unreifen  Jugend  des  Dichters;  an 
anderen  Stellen  sollen  Lücken  und  Corruptelen  anzunehmen  sein,  doch 
geht  er  darauf  nicht  weiter  ein.  Am  Schlüsse  endlich  setzt  er  an  zu 
einer  Nützliches  verheissenden  Untersuchung,  zu  einem  Vergleich  der 
Stileigenthtimlichkeiten  des  Lygdamu9  und  des  Tibull;  aber  es  bleibt 
leider  beim  ersten  Ansätze. 

2)  Maximilian  Krafft,  De  artibus,  quas  Tibullus  et  Lygdamus 
in  uersibus  concinnandis  adhibuerunt.  Diss.  inaug.  Halis  Saxon.  1874. 
32  S.  8. 

In  eingehender  Untersuchung  beschäftigt  sich  die  Schrift  mit  der 
Frage,  nach  welchen  Grundsätzen  in  den  Elegien  der  Tibull'schen  Ge- 
dichtsammlung die  Bezugsworte  im  Pentameter  und  Hexameter  gruppirt 
sind.  Es  wird  gewissenhaft  Rechnung  gelegt  über  die  bräuchlichen  Fälle 
von  Sperrung  der  dem  Sinne  nach  näher  zusammengehörenden  Worte, 
über  die  Vertheilung  derselben  auf  die  Uemistichien,  über  den  Gebrauch, 
ein  Adjectivum  oder  einen  Genitiv  dem  zugehörigen  Namen  vorauszu- 
schicken, über  die  beliebten  Arten  der  Verschränkung  bei  Verbindung 
zweier  mit  Attributen  versehener  Substantiva.  Für  die  zahlreichen  Ab- 
weichungen von  den  aufgestellten  Concinnitätsregelu  werden  Erklärungen 
und  Entschuldigungen  gesucht  theils  in  metrischen  Gesetzen,  wie  nament- 
lich darin,  dass  im  Versanfange  ein  spondeisches  Wort  vermieden  und 
der  Dactylus  besser  dem  Spondeus  vorausgeschickt  wird,  theils  in  be- 
sonderen rhetorischen  Rücksichten  oder  in  Verhältnissen  des  Gedanken- 
zusammenhanges. Hier  geht  der  Verfasser  gelegentlich  zu  weit  im  Eifer 
für  die  Regel  und  in  dem  Streben,  womöglich  jede  Ausnahme  auf  trif- 
tige Sondergründc  zurückzuführen.  Da  soll  z.  B.  I,  3,  78  iamiam  poturi  - 
das  zweisilbige  Wort  zur  rhythmischen  Ausmalung  des  Durstes  zu  Anfang 

18* 


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Tibull  und  Properz. 


gesetzt  sein,  desgleichen  soll  dieselbe  Wortstellung  I,  3,  36  tettw  in  lon- 
ga* zur  Veraiischaulichung  der  langen  Märsche,  I,  5,  46  uecta  est  frenato 
zur  Veranschaulichung  des  glänzenden  Aufzuges  der  Nereide  beabsichtigt 
sein.  Das  sind  doch  Phantasiegrtinde.  Aus  der  Wortstellung  I,  1,  36  rf 
placidam  aoleo  statt  soleo  placidam  wird  gar  ein  Argument  abgeleitet  gegen 
die  Umstellungen  von  Haase,  während  es  dem  unbefangenen  Betrachter  bei 
der  Haase'schen  Anordnung  genau  ebenso  berechtigt  erscheinen  wird  wie 
bei  der  überlieferten  Versfolge,  dass  placidam  als  proleptisch  zu  fassen- 
der  Begriff  bevorzugte  Stellung  hat.  Gerade  durch  diese  und  ähnliche 
verunglückte  Versuche,  die  Ausnahmen  zu  erklären,  wird  das  bestätigt, 
was  der  Verfasser  wiederholt  selber  andeutet,  dass  in  diesen  Dingen  die 
Willkür  nicht  ausgeschlossen  war,  der  Dichter  sich  nicht  durch  unver- 
brüchliche Gesetze  gebunden  fühlte.  —  Mit  besonderem  Nachdrucke 
werden  im  Laufe  der  Erörterung  Tibull  und  Lygdamus  einander  ent- 
gegengestellt und  die  Verschiedenheiten  im  Baue  ihrer  Verse  hervorge- 
hoben. Das  thatsächliche  Resultat  der  Vergleichung  ist  freilich  kein  be- 
deutendes; es  besteht  wesentlich  im  Folgenden:  Lygdamus  erlaubt  sich 
häufiger  als  Tibull  den  spondeischen  Versanfang,  stellt  nicht  so  häufig 
die  Bezugsworte  parallel  und  wendet  viel  seltener  die  Hephthemimeres 
im  Hexameter  an.   (Vgl.  unten  S.  284). 

3)  Herrn.  Fritz  sehe,  Quaestiones  Tibullianae.  Diss.  inaug.  Halis 
Saxon.  1875.   33  S.  8. 

Mit  der  Tendenz  der  Abhandlung  haben  wir  uns  nicht  befreunden 
können.  Es  wird  wieder  einmal  die  symmetrische  Anlage  der  Tibulli- 
schen  Elegien  nachgewiesen  und  der  Versuch  gemacht,  System  und  Me 
thode  in  die  Distichengruppirungen  zu  bringen.  Indem  dabei  die  glei- 
chen Versuche  Prien's,  Bubendey's,  Groth's  und  anderer  zusammengestellt 
und  kritisirt  werden,  muss  den  Unbefangenen  schon  der  Umstand  stutzig 
machen,  dass  die  Vertreter  des  Symmetrieprincips  so  selten  in  der  An- 
wendung desselben  übereinstimmen,  woraus  man  ohne  Weiteres  auf  den 
Mangel  zwingender  Gründe  für  die  Anwendung  überhaupt  schliessen  kaun. 
Dazu  kommt,  dass  für  die  anzustellenden  Berechnungen  erst  freies  Feld 
gemacht  werden  muss  durch  Streichung  zahlreicher  Disticha  und  durch 
die  Annahme  von  Lücken,  wiewohl  bei  Fritzsche  anzuerkennen  ist,  dass 
er  in  dieser  Beziehung  massvoller  vorgeht  als  manche  seiner  Vorgänger. 
Wenn  er  ferner  selber  erklärt,  dass  nur  bei  sechs  Elegien  (I,  1,  5,  8; 
II,  6;  IV,  5,  6)  die  symmetrische  Gliederung  durchgeführt  sei,  während 
sie  bei  neun  anderen  nur  im  Mittelstück  und  bei  den  sechs  übrigen 
(I,  2,  6,  7,  9;  II,  1,  6)  nur  an  einzelnen  Stellen  sich  angewendet  finde: 
liegt  nicht  in  diesem  Zugeständniss  ein  starkes  Argument  gegen  die  An- 
nahme, dass  sich  Tibull  irgend  welche  Regel  für  den  symmetrischen 
Aufbau  seiner  Gedichte  gemacht  habe?  Warum  hätte  er  dann  nur  stellen- 
weise so  bauen  sollen  ?  Und  endlich,  man  mag  aus  der  Schlusszusammen 


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Tibull. 


277 


Stellung  bei  Fritzsche  nehmen,  welches  Gedicht  man  will,  eine  Eintei- 
lung wie  die  von  1,1  -  (5  +  5)  +  (4  +  4)  +  5  +  (5  +  4  +  5)  —  und 
besser  steht  es  bei  keiner  anderen  —  ergiebt  doch  thateächlich  keine 
Symmetrie  des  Ganzen;  der  rechte  Flügel  ist  bei  diesem  Bau  erbeblich 
grösser  als  der  linke.  Es  bestätigen  diese  Eintheilungeu  nur,  was  nie- 
mand leugnen  wird,  dass  Tibull  die  Neigung  hat,  Distichenpaare  und 
Distichendrillinge  zu  bilden,  die  sich  als  solche  durch  die  angewendeten 
Redefiguren  kennzeichnen,  und  dass  er  ferner  nicht  selten  eine  Anzahl 
Gedanken  zu  einem  Complex  zusammenfaßt,  der  sich  scharf  aus  der  Um- 
gebung heraushebt,  zuweilen  so  scharf,  dass  die  Uebergänge  nicht  ge- 
nügend vermittelt  erscheinen.  Wenn  man  aber  nun  die  Disticha  dieser 
Complexe  zählt  und  die  Zahlen  zu  einem  Schema  zusammenstellt,  so 
halten  wir  das  nach  dem,  was  bisher  damit  gewonnen  worden  ist,  für 
eine  unfruchtbare  Spekulation.  —  Bei  der  Verfolgung  seines  Zieles  nimmt 
Verfasser  vielfach  Veranlassung  auf  kritische  Einzelfragen  einzugehen, 
und  zwar  entscheidet  er  sich  in  der  Regel  für  die  Radicalkur  des  Strei- 
chens. Wir  müssen  bekennen,  dass  uns  sein  Verfahren  meistens  nicht 
genügend  motivirt  erscheint.  Es  seien  folgende  Fälle  hervorgehoben, 
wo  er  selbständig  vorgeht  oder  die  Vermuthungen  anderer  mit  neuen 
Gründen  zu  stützen  sucht.  I,  1  wird  die  Hauptumstellung  Haase's  an- 
genommen und  ausserdem  35  und  36  gestrichen,  Verse,  denen  an  und 
für  sich  nicht  das  geringste  Interpolationsmerkmal  anhaftet.  —  39,  40 
hat  Referent  selbst  einmal  verdächtigt,  aber  er  würde  sie  nicht  mit  der 
Entschiedenheit  zu  verwerfen  wagen,  wie  es  Fritzsche  ohne  neue  Gründe 
thut  —  I,  2,  17  und  18  werden  als  spurii  bezeichnet,  ohne  Grundangabe, 
weil  diese  Frage  am  Schlüsse  mit  unter  die  Thesen  aufgenommen  ist. 
Wir  können  uns  keinen  stichhaltigen  Grund  denken.  I,  3  wird  vorge- 
schlagen 45,  46  vor  43  zu  stellen.  Es  lässt  sich  nicht  leugnen,  dass 
dadurch  die  Gedankenverbindung  ein  wenig  strenger  wird ;  aber  die  alte 
Verbindung  ist  für  die  Aufzählung  der  Herrlichkeiten  des  goldenen  Zeit- 
alters vollauf  streng  genug,  um  original  sein  zu  können.  I,  4  werden 
unter  theilweiser  Anerkennung  der  Ritschl'schen  Umstellungen  die  ver- 
bleibenden Schwierigkeiten  kurzer  Hand  durch  Annahme  zweier  Lücken 
beseitigt.  Wenn  wir  nur  dadurch  die  verzweifelte  Frage  vom  Herzen 
bekämen!  —  63,  64  soll  ausgetilgt  werden,  hauptsächlich  weil  es  Mytho- 
logumenon  ist.  Gewiss  kein  Grund,  namentlich  nicht  in  dieser  Elegie, 
die  sehr  nach  der  Rhetorenschule  schmeckt.  Wie  dürr  und  dürftig  wäre 
dann  auch  die  Ausführung  für  das  amate  poetas,  ganz  zu  geschweigeu 
der  numerischen  Uebereinstimmung  von  63 — 66  und  67  —  70  (2  4-  2!).  — 
I,  9,  39—44  wird  wieder  gestrichen.  Hier  wäre  der  Strich  eine  Wohl- 
that,  wenn  er  nur  die  unverständlichen  Verse  aus  der  Welt  schaffte.  Aber 
welcher  Interpolator  sollte  auf  dieses  Einschiebsel  gekommen  sein!  — 
Die  Verwerfung  von  II,  3,  68  und  69  ist  ein  arger  Fehlgriff.  Sie  bringt 
eine  böse  Lücke  in  den  Gedankengang,  abgesehen  davon,  dass  gerade 


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278  Tibull  und  Properz. 

diese  Verse  unseres  Erachtens  recht  sinnig  sind.  —  II,  6,  23  und  24  haben 
verdächtigen  Schein,  aber  die  Anklagegrunde  reichen  nicht  aus,  nament- 
lich der  von  Fritzsche  geltend  gemachte  nicht,  dass  haec  captat  nur  von 
der  Hoffnung  der  Vögel  und  Fische  verstanden  werden  könnte.  Selbst- 
verständlich bezieht  es  sich  auf  den  beutehoffenden  Fischer  und  Vogel- 
steller, wie  vorher  spee  tulcis  credit  auf  den  hoffenden  Landmann.  End- 
lich ist  noch  die  These  aufgestellt:  Tib.  I,  6,  16  interpolatum  esse  in- 
dico.  Vermuthlich  soll  der  Vers  aus  den  bezüglichen  Citaten  bei  Ovid 
(Trist.  II,  468)  fälschlich  hier  eingetragen  sein.  Das  Wie  ist  uns  ein 
BäthseL 

4)  Tibulli  eleg.  I,  4  enarravit  Dr.  Oscar  Diskowsky.  (Programm 
des  städtischen  Gymnasiums  zu  Kattowitz).  Kattowitz  1876.  15  S.  4. 

Den  Kern  der  Abhandlung  bildet  ein  neuer  Transpositionsvorschlag 
für  die  fragliche  Elegie  oder  richtiger  eine  Veränderung  in  den  Ritsch  1'- 
schen  Transpositionen.  Diesen  letzteren  wird  unter  Ausführung  der  Be- 
gründungen Ritschl's  und  Bekämpfung  der  von  Groth  (quaest  Tibullianae, 
Halle  1872)  gegen  dieselben  erhobenen  Einwände  beigetreten  bis  auf 
zwölf  Verse  in  der  Mitte  des  Gedichtes,  die  anders  geordnet  werden 
sollen.   Die  Veränderung  stellt  sich  so  dar: 

Ritsehl:  53—56,  71  -  72,  21  26 
Diskowsky:  21  —  26,  71  —  72,  53  -  56. 
Es  bleiben  also  die  Schwächen  der  Rilschl'schen  Anordnung  im  Eingange 
und  Ausgange  des  Gedichtes:  der  schlechte  Anschluss  von  39 ff.  an  1  —  14, 
wo  auch  Diskowsky  in  das  Tu  puero  —  keinen  befriedigenden  Uebergang 
hineinzuinterpretiren  vermag;  sodann  der  zweifelhafte  Epilog,  dass  der 
echt  Tibullische  Schluss  (73  —  84)  mit  seinen  rein  persönlichen  Beziehun- 
gen und  seinem  plötzlichen  Stimmungsumschlag  (81  ff.)  verdrängt  wird 
durch  die  phrasenhafte  Predigt  an  die  Jugend  über  das  Pieridenthema 
(61  70)  mit  der  hässlichen  Perspective  auf  die  Castration  im  Cybele- 
dienste.  Die  Abweichungen  von  Ritsehl  aber  in  der  Mitte  der  Elegie 
sind  keine  Verbesserungen.  Der  natürliche  Zusammenhang  von  52  und  53, 
den  Ritsehl  wahrt,  wird  von  Diskowsky  in  unerträglicher  Weise  zer- 
rissen durch  die  Einschaltung  der  Schwurpartie  (21-26  Nec  iurare  time  -) 
und  des  allgemeinen  Gedankens  71,  72  (BUtnditiü  uult  esse  locum  Venus  — ). 
Man  begreift  dann  nicht,  wie  der  Dichter  ton  den  gymnastischen  Kün- 
sten und  sonstigem  Sport  (39—52)  auf  das  Schwören  (21)  überspringen 
kann;  man  begreift  nicht,  wie  er  nach  dem  Excurs  über  das  Schwören 
die  Auslassung  über  bUindUiac,  querelae  und  ßttus  in  einer  Fassung  an- 
schiiessen  kann  (71,  72),  als  wären  das  Synonyma  für  Liebesmeineide; 
man  begreift  endlich  nicht,  wie  er  an  diese  so  allgemein  gehaltene  Aus- 
lassung die  specielle  Verheissung  Tum  tibi  mitte  erü  —  anknüpfen  kann. 
Nein,  die  Disposition  von  Ritsehl  ist  gerade  in  diesen  zwölf  Versen  eine 
so  glückliche,  dass  man  sie  ohne  weiteres  als  Herstellung  des  Originals 


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Tibull. 


279 


annehmen  müsste,  wenn  das  Uebrige  damit  harmonirte ;  durch  seine  Ein- 
schaltung von  71,  72  zwischen  56  und  21  wird  dem  unglückseligen  heimat- 
losen Distichon  eine  erträgliche  Unterkunft  und  der  folgenden  Schwur- 
partie eine  genügende  Stütze  geschafft;  andererseits  freilich  verliert  die 
Priapusrede  den  Abschluss,  den  dieses  Distichon  viel  angemessener  bil- 
det als  die  gelehrt  gefärbte  Specialität  von  Dictynna  und  Minerva.  Wir 
meinen,  daas  die  letzten  14  Verse  der  Ueberlieferung  das  ursprüngliche 
Schlussstück  richtig  bieten,  ebenso  wie  die  ersten  14  Verse  unzweifelhaft 
das  ursprüngliche  Anfangsstück,  dass  aber  das  Problem,  welches  durch 
die  Verwirrung  in  dem  verbleibenden  grossen  Mittelstücke  geboten  wird, 
durch  Umstellungen  schlechterdings  nicht  gelöst  werden  kann.  Auch  der 
allerneueste  Heilversuch  dieser  Art,  der  von  Baehrens,  renkt,  wie  sich 
weiter  unten  ergeben  wird,  das  Gedicht  nicht  ein.  —  Was  Diskowsky  zu 
der  kritischen  Erörterung  noch  hinzugefügt  hat  —  Bemerkungen  über 
den  ästhetischen  und  moralischen  Werth  des  Gedichtes,  so  wie  Uber  die 
Zeit  seiner  Abfassung  und  kurze  erklärende  Noten  zu  den  einzelnen  Ver- 
sen —  das  giebt  uns  keinen  Anlass  zu  einer  Mittheilung. 

5)  Dr.  W.  Wisser,  Ueber  Tibull  II,  5.   (Jahresbericht  des  Gym- 
nasiums zu  Eutin).   Eutin  1874.  30  S.  6. 

Aus  richtigen  Prämissen  zieht  der  Verfasser  einen  falschen  Schluss. 
Ausgehend  von  den  Unklarheiten  und  Verworrenheiten  im  Gedankengange 
des  Gedichtes,  die  er  im  Anschlüsse  an  Gruppe  ausführlich  darlegt, 
kommt  er  zu  dem  Resultate,  dass  die  Elegie  unecht,  das  Machwerk  eines 
höchst  mittelmässigen  Dichters  sei.  Dem  gegenüber  wird  sich  schwer- 
lich noch  jemand  zum  Vertheidiger  des  ganzen  Gedichtes  in  seiner  über- 
lieferten Gestalt  aufwerfen.  Die  Unfertigkeit  der  Composition  in  den 
Stücken  21—38  und  67—80,  die  ungeschlachten  Parenthesen  in  beiden, 
die  ungeschickte  Einführung  der  ersten  Parenthese  durch  21  und  22,  die 
lächerliche  Zusammenstellung  von  Käse  und  Prophezeiung  (38  und  39), 
das  unbestimmte  Verhältniss  der  zweiten  Prophetie  (66  ff.)  zur  ersten 
(39 ff.),  der  unklare  Ausdruck  in  dem  Uebergangsdistichon  79,  80  —  das 
alles  sind  sehr  unverdauliche  Dinge.  Aber  Wisser  begnügt  sich  nicht 
damit,  die  vielfach  schon  ausdrücklich  anerkannte  Mangelhaftigkeit  die- 
ser Stellen  in  den  stärksten  Farben  zu  schildern,  er  geht  auch  dem 
übrigen  Gedichte  zu  Leibe,  aber  mit  Angriffen,  die  uns  grösstentheils 
unberechtigt  erscheinen.  Namentlich  gilt  dies  für  den  letzten  Theil  (81 
bis  122).  Es  soll  ein  arger  Fehler  sein,  dass  die  in  Aussicht  gestellten 
Segnungen  von  der  Bedingung  abhängig  gemacht  werden:  lauru*  ubi  bona 
*igna  deää  (83).  Wenn  nun  aber  dieses  günstige  Zeichen  nicht  eintritt? 
fragt  Wisser.  Nun,  dann  freuen  sich  eben  die  Landleute  nicht  Aber 
der  Lorbeer  wird  ihnen  schon  den  Gefallen  thun;  das  liegt  schon  in  der 
Art  dieses  Orakels  selbst;  die  Knisterei  werden  wohl  empfängliche  Ohren 
immer  gehört  haben.   Und  dass  der  Dichter  auch  in  diesem  Falle  gute 


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Tibull  und  Properz. 


Zuversicht  hegt,  giebt  er  deutlich  durch  das  von  der  gemeinen  gram- 
matischen Regel  abweichende  Perfectum  iledit  zu  verstehen.  Weiter  wird 
der  Dichter  getadelt,  weil  die  folgende  Schilderung  ländlichen  Glückes 
unpassend  sei  für  die  Feier  der  Inauguration  eines  Quindecimvir ;  man 
erwarte  vielmehr  von  glücklichen  Ereignissen,  von  Siegen  nach  aussen, 
von  Eintracht  unter  den  Bürgern  zu  hören.   Da  will  also  wieder  einmal 
einer  dem  Dichter  in  die  Feder  dictiren,  was  er  zu  schreiben  hat.  Ist 
.denn  dieses  idyllische  Glück  nicht  eine  klare  Illustration  dafür,  dass  es 
auch  in  der  Politik  glücklich  steht?  Ist  nicht  Tibull  als  der  laudator 
uitae  rusticae  von  Profession  vorzugsweise  berechtigt,  die  Sache  von  die- 
ser Seite  zu  betrachten?  Ist  es  nicht  bei  der  verhältnissmässig  unbedeu- 
tenden Stellung  des  Messalinus  recht  angemessen,  dass  der  Dichter  sich 
nicht  verpflichtet  fühlt,  mit  unverdienten  Lobhudeleien  bei  diesem  No- 
vizen zu  verweilen,  dass  er  vielmehr  seiner  Herzensneigung  folgend  sich 
in  idyllischen  Excursen  ergeht?  Hat  er  sich  das  nicht  I,  7  sogar  dem 
Vater  gegenüber  herausgenommen?  Er  wird  seiner  Verpflichtung  gegen 
den  Messalinus  vollauf  gerecht  durch  die  Schlussprophezeiung.  Aber 
auch  diese  bekritelt  Wisser.   Er  findet  das  uati  parce,  puella,  ut  3/e**a- 
linum  celebreni  unglaublich  abgeschmackt.   »Bringe  mich  nicht  um,  quäle 
mich  nicht  zu  Tode  —  natürlich:  mit  deiner  Sprödigkeit  oder  Untreue  — 
damit  ich  den  Triumph  des  Messalinus  noch  erlebe«:  das  ist  der  Sinn. 
Was  in  aller  Welt  ist  daran  abgeschmackt?  Die  übertriebene  Befürch- 
tung, dass  die  Liebe  an's  Leben  gehen  wird?  Das  fürchtet  jeder  Ero- 
tiker.   Oder  dass  der  Dichter  scheinbar  nur  für  den  Triumphgesang  das 
Leben  erhalten  haben  will?  Natürlich  will  er  dann  auch  noch  allerhand 
andere  Dinge  thun  und  geniessen,  aber  seinem  jetzigen  Zwecke  entspricht 
es,  dieses  eine  Lebenszeichen  zu  erwähnen.   Die  Abgeschmacktheit  ist 
hier  vielmehr  auf  Seiten  Wissers.   Ebenso  schliesslich,  wenn  er  fragt : 
Wie  kommt  Tibull  dazu,  dem  Messalinus,  dem  Quindecimvir,  einen 
Triumph  in  Aussicht  zu  stellen?  Wie  er  dazu  kommt?  Als  Freund  des 
Hauses,  der  dem  Sohne  des  Hauses  die  höchsten  Ehren  wünscht;  als 
Kenner  seiner  Zeit,  der  die  Erfüllung  dieses  Wunsches  bei  den  herr- 
schenden politischen  Verhältnissen  und  bei  dem  Range  seines  Freundes 
für  möglich,  ja  wahrscheinlich  ansieht;  als  Dichter,  der  kraft  seiner 
Vaterswürde  das,  was  er  dem  Freunde  wünscht,  mit  noch  viel  grösserer 
Bestimmtheit  prophezeien  dürfte,  als  er  es  t  hat  sächlich  hier  Unit.  So 
viel  über  die  Wisser'schc  Kritik  des  letzten  Stückes  der  Elegie.  Auch 
seinem  Verdikt  über  den  Eingang  (1—10),  den  er  des  Tibull  völlig  un- 
würdig componirt  findet,  vermögen  wir  nicht  beizutreten,  wenn  wir  auch 
zugeben,  dass  diese  Verse  modernem  Geschmack  nicht  zusagen  können. 
Näher  darauf  einzugehen  unterlassen  wir  hier,  weil  wir  die  Stelle  weiter 
unten  (Baehrens,  Tibullische  Blätter)  noch  besprechen  müssen.  Wir  kom- 
men zum  Schlüsse.   Selbst  wenn  die  Wisser'schen  Bemängelungen  der 
Composition  alle  richtig  wären,  würde  es  unbegreiflich  sein,  wie  der  be- 


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Tibull 


281 


wusste  höchst  mittelmässigc  Dichter  die  einzelnen  Disticha  fast  alle  mei- 
sterhaft, echt  Tibullisch,  ohne  alle  erkennbare  Abweichung  von  der  Eigen- 
art seines  Vorbildes  zu  gestalten,  bei  der  Verbindung  der  Disticha  aber 
die  allergröbsten  Schnitzer  nicht  zu  vermeiden  vermocht  hätte.  Das 
mfisstc  ein  wunderlich  organisirter  Mensch  gewesen  sein.  Da  nun  aber 
thatsÄchlich  die  Compositionsfehler  nur  an  einzelnen  Stellen  vorhanden 
sind,  und  für  die  längsten  Partien,  wie  vornehmlich  für  81  122  und 
39  66,  gegen  welches  letztere  Stück  Wisser  nur  ganz  schwache  Ein- 
wendungen machen  kann,  ferner  für  23-38,  11  18  und  nach  unserer 
Ueberzeugung  auch  für  1  -  10  eine  schlechte,  eine  von  entsprechend  um- 
fänglichen Complexen  der  Deliaelegien  wesentlich  abweichende  Compo- 
sition  von  Wisser  nicht  hat  erwiesen  werden  können,  so  verliert  die 
Diagnose  desselben  auf  Unechtheit  des  Gedichtes  allen  Halt  und  wir 
werden  zurückgeführt  auf  die  alten  Vermuthungen,  dass  entweder  der 
ursprüngliche  Zusammenhang  der  Gedichtstheilo  zerrissen  und  schlechte 
Flickerei  versucht  worden  ist,  oder  dass  uns  hier  nur  ein  Tibullisches 
Concept  vorliegt,  in  welchem  die  Verfugung  der  Theile  nicht  ausge- 
führt war. 

6)  Fr.  Hank el,  De  Panegyrico  in  Messallara  Tibulliano.  (Acta 
societ.  pbilol.  Lips.  ed.  Fr.  Ritsehelius.  Tom.  V.  S.  45    86.  8.). 

Verfasser  vindicirt  den  Panegyricus  dem  Tibull  als  Jugendarbeit. 
Uns  erscheint  das,  offen  gesagt,  als  Mohrenwäsche,  und  wir  möchten  es 
bedauern,  dass  so  viel  Fleiss  und  Methode  und,  um  das  auch  einmal  zu 
erwähnen,  weil  mau  selten  dazu  Gelegenheit  hat,  so  gutes  Latein  auf 
den  undankbaren  Stoff  verwendet  worden  ist.  Es  macht  auch  deu 
Eindruck,  als  wenn  dem  Verfasser  im  Fortgänge  der  Untersuchung  im- 
mer mehr  bange  geworden  wäre  um  die  Haltbarkeit  seines  Satzes,  so 
dass  er  schliesslich  bei  Erörterung  der  chronologischen  Frage  nur  noch 
mit  einer  gewissen  Zaghaftigkeit  denselben  zu  behaupten  wagt.  Hier 
liegt  denn  auch  die  Hauptklippe,  an  welcher  der  Rettungsversuch  not- 
wendig scheitern  musste.  Es  wird  als  richtig  zuzugeben  sein,  was  Hanke! 
nachdrücklich  betont,  dass  in  sprachlicher  Beziehung  sich  nicht  hervor- 
stechende Differenzen  zwischen  dem  Panegyristen  und  Tibull  nachweisen 
lassen,  wiewohl  die  Einzelheiten,  die  er  anfühlt,  um  positiv  eine  Ver- 
wandtschaft in  dieser  Beziehung  zu  beweisen,  dafür  nicht  belangreich 
genug  sind.  Es  ist  ferner  anzuerkennen,  dass  auch  das  Metrische  im 
Panegyricus  keinen  Grund  bietet,  um  die  Autorschaft  des  Tibull  zu  ver- 
neinen. Aber  die  ethischen  und  ästhetischen  Absonderlichkeiten  oder 
richtiger  Ungeheuerlichkeiten!  Natürlich  sucht  Hanke!  deu  Eindruck  der- 
selben möglichst  abzuschwächen.  Aber  es  gelingt  ihm  nicht  uud  kann 
ihm  nicht  gelingen,  durch  Verweisungen  auf  die  sittlichen  und  gesell- 
schaftlichen Zustände  der  Zeit  und  durch  Vergleichung  mit  anderen 
Dichtern  der  Periode  das  Produkt  gegen  den  Vorwurf  zu  vertheidigen, 


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Tibull  und  Properz 


dass  es  auch  im  Rahmen  seiner  Zeit  betrachtet  durch  eine  hochgradige 
Bettelhaftigkeit  der  Gesinnung  und  Geschmacklosigkeit  der  Stoffbehand- 
lung sich  auszeichnet.  So  recurrirt  denn  Hankel  selbst  immer  und  immer 
wieder  auf  die  Jugendlichkeit  des  Verfassers,  durch  welche  die  Nichts- 
würdigkeiten des  Gedichtes  erklärt  werden  sollen.  Aber  wie  steht  es 
denn  eigentlich  mit  dieser  Jugendlichkeit,  wenn  Tibull  der  Verfasser  ist? 
Angenommen,  dass  Hankel's  chronologische  Rechnungen  richtig  wären, 
wovon  wir  uns  nicht  haben  überzeugen  können,  so  würden  zwischen  dem 
Panegyricus,  der  nicht  vor  Messalla's  Consulat  —  723  —  entstanden  sein 
kann,  und  der  ersten  Elegie  TibiüTs  (I,  10,  gedichtet  726  nach  Hankel) 
drei  Jahre  liegen.  Ein  Jahr  später  soll  I,  7  entstanden  sein.  Jene  drei 
Jahre  würden  etwa  das  24.  bis  26-  Lebensjahr  des  Dichters  sein.  Also 
in  einem  kurzen  Triennium  und  noch  dazu  in  dieser  verhältnissmässig 
vorgeschrittenen  Lebenszeit  hätte  der  Dichter  eine  so  riesenhafte  Eut- 
wickelung  von  tiefster  Schülerhaftigkeit  zu  einer  der  höchsten  Meister- 
schaft ganz  nahe  stehenden  Kunstfertigkeit,  von  niedrigster  zu  edelster 
Gesinnung  durchgemacht?  Das  heisst  ein  psychologisches  Wunder,  dem 
wir  den  Glauben  versagen  müssen.  Wenn  Hankel  dazu  noch  besonders 
geltend  macht,  dass  die  den  gleichen  Stoff  behandelnde  Elegie  I,  7  auch 
in  der  Kunstbehandlung  deutlich  die  Spuren  der  Panegyricusschwächen 
zeige  und  so  eine  Vermittelung  zwischen  dem  Panegyricus  und  den  Ele- 
gien der  Reife  bilde,  so  müssen  wir  das  entschieden  bestreiten.  Zwischen 
IV,  1  und  1,  7  ist  eine  unübersteigliche  Kluft.  Für  ein  unter  dem  Zwange 
des  Officium  gedichtetes  und  einen  so  spröden  Stoff  wie  die  zwei  Expe- 
ditionen des  Messalla  behandelndes  Lied  ist  I,  7  verhältnissmässig  ebenso 
gut  gelungen  wie  die  zwanglosen  und  dankbarere  Themata  behandelnden 
anderen  Gedichte.  Was  will  man  eigentlich  aufbringen  gegen  die  Elegie? 
Die  geographischen  und  ethnographischen  Reminiscenzen  gab  der  Stoff; 
der  idyllische  Excurs  in  der  Mitte  ist  TibuUische  Manier  (während  die 
gelehrten  Excurse  im  Panegyricus  nach  Inhalt  und  Motivirung  der  Ti- 
bullischen  Manier  widersprechen).  So  bleibt  nur  der  Mangel,  dass  das 
Wegebauverdienst  des  Messalla  wenig  künstlerisch  in  das  Ganze  ein- 
gearbeitet ist.  Aber  auch  hier  wird  man  mit  dem  Dichter  sofort  wieder 
versöhnt  durch  die  glückliche  Veranschaulichung,  die  der  Sache  in 
V  61  und  62  gegeben  ist.  Und  wie  himmelweit  verschieden  ist  der  Geist 
der  Huldigung  in  dem  Tibullischen  Lobgedicht  von  der  Servilität  des 
Panegyristen.  Es  würde  Niemanden  einfallen,  das  Machwerk  des  letz- 
teren lediglich  desshalb,  weil  es  sich  auf  Messalla  bezieht,  dem  Tibull 
zuzuschreiben,  wenn  es  nicht  mitten  in  der  Tibullischen  Gedichtsammlung 
auf  uns  gekommen  wäre.  Nun  aber  enthält  diese  Sammlung  auch  sonst 
notorische  Pseudotibulliana.  Warum  soll  man  sich  unter  diesen  Umstan- 
den gerade  bei  demjenigen  Stücke,  das  in  Geist  und  Form  am  meisten 
von  der  echten  Tibullischen  Poesie  abweicht,  ängstlich  an  die  Ueberlie- 
ferung  klammern,  anstatt  wie  bei  Buch  III  und  bei  IV,  7-12  die  Hetero- 


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Tibull 


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genität  durch  die  Annahme  zu  erklären,  dass  Produkte  verschiedener 
Hände  zu  einer  Sammlung  vereinigt  worden  sind,  für  welche  Person  und 
Haus  des  Messalla  den  Mittelpunkt  bildete?  Denn  darin  stimmen  wir 
Hankel  durchaus  bei,  dass  der  Panegyricus  nicht  später  zu  setzen  ist 
als  in  das  Consulatsjahr  des  Messalla  723. 

7)  Richard  Richter,  De  quarti  libri  Tibulli  elegiis  inprünisque 
de  quinta  disputatio.  (Programm  des  Königl.  Gymnasiums  zu  Dresden 
—  Neustadt).   Dresden  1876.    10  S.  4. 

Das  8chriftchen  bekämpft  zunächst  unter  Zustimmung  zu  Rossbach's 
Vertheilung  der  Elegien  zwischen  Tibull  und  Sulpicia  (2—6  Tib.,  7-12 
Sulp.)  die  Gruppe-TeuffePschen  Ansichten  Ober  die  besonders  kunstvolle 
Composition  des  Corpus  der  sechs  ersten  Elegien  und  sucht  nachzuwei- 
sen, dass  die  Behauptung,  diese  Elegien  seien  in  besonders  berechneter 
Weise  an  einander  gereiht,  in  genaue  Responsion  gesetzt  zu  den  Sul- 
piciagedichten ,  stellten  eine  allmähliche  Entwicklung  und  Steigerung 
dar  u.  s.  w.,  durch  die  Elegien  selbst  sich  ebenso  wenig  rechtfertigen 
lasse  wie  die  von  Gruppe  und  beziehungsweise  von  Teuffei  ausgesproche- 
nen Vermuthungen  über  Charakter  und  Lebensstellung  des  Cerinthus. 
Namentlich  wird  die  Identität  des  Cerinthus  mit  dem  Cornutus  des  zwei- 
ten Buches  und  die  Berechtigung,  II,  2  mit  den  Sulpiciaelegien  in  Zu- 
sammenhang zu  bringen,  bestritten.  Es  wird  sodann  aufmerksam  ge- 
macht auf  die  eigenthümliche  Stellung,  welche  El.  5  (Qui  mihi  te,  Ce- 
rinthe  — )  im  vierten  Buche  einnehme,  insofern  sie  nach  Motiven  und 
Gedanken  sich  nur  als  eine  Doublette  zu  El.  6  erweise  und  in  noch  ganz 
anderer  Art  aJs  die  übrigen  Gedichte  Rcminiscenzen  aus  dor  sonstigen 
Tibullpoesie  enthalte,  ja  fast  zusammengesetzt  sei  aus  solchen  Rcminis- 
cenzen, andererseits  aber  doch  auch  in  stilistischer  Beziehung  von  der 
TibuJlischen  Art  differire.  Dabei  ist  fälschlicher  Weise  das  Kunstmittel 
der  Wiederaufnahme  eines  Begriffes  aus  dem  vorhergehenden  Verse,  das 
in  der  That  echt  Tibullisch  ist,  in  die  Aufzählung  der  Abweichungen 
von  Tibull  aufgenommen.  An  diese  Ausführungen  knüpft  sich  die  Ver- 
muthung,  dass  das  fragliche  Gedicht  seinen  besonderen  Verfasser  habe 
und  ein  mit  vielem  Geschick  zu  El.  6  unter  Benutzung  von  Elementen 
der  Tibullischen  Poesie  gestaltetes  Gegenbild,  eine  Spielerei  aus  dem 
Messallischen  Dichterkreise  sei. 

8)  Lierse,  Ueber  die  ünechtheit  des  dritten  Tibulliauischeu  Bu- 
ches nebst  einer  Untersuchung  über  die  Coujuuctionen  des  Tibull  und 
Lygdamus.  (Programm  des  Königl.  Gymnasiums  zu  Bromberg).  Brom- 
berg 1875.    36  S.  4. 

9)  S.  Klee  mann,  De  libri  tertii  carminibus,  quae  Tibulli  nomine 
circumferuntur.  Diss.  inaug.  Argentorati  1876.  68  S.  8. 

Die  beiden  Arbeiten  sind  unabhängig  von  einander;  Kleemann  hati 


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Tibull  und  Properz. 


was  ihm  bei  der  nur  wenige  Monate  früher  in  Druck  gekommenen  Schul- 
schrift niemand  zum  Vorwurf  machen  wird,  die  Studie  seines  letzteu  Vor- 
gängers nicht  gekannt.  Aber  er  hat  sie  durch  ungleich  gründlichere,  auf 
speciellen  Beobachtungen  und  reichhaltigen  Sammlungen  beruhende  Be- 
handlung der  Frage  weit  überholt.  Nur  in  einem  Punkte  bietet  Lierse 
quantitativ  mehr.  Derselbe  hat  sämmtliche  Conjunctiouen  nach  ihrer 
Stellung  und  sonstigem  Gebrauch  bei  Tibull  und  Lygdamus  einer  ver- 
gleichenden  Prüfuug  unterworfen,  während  Kleemanu  diese  Prüfung  nur 
auf  einige  Conjunctionen  ausgedehnt  hat.  Aber  es  will  uns  scheinen, 
als  wenn  das  Mehr  bei  Lierse  nicht  wesentlich  zur  Förderung  der  Sache 
beitrüge,  zumal  da  er  das  Material  nicht  recht  übersichtlich  geordnet 
und  die  Resultate  nicht  genügend  hervorgehoben  hat.  Jedenfalls  ist,  wie 
gesagt,  in  allen  übrigen  Stücken  der  Lierse'sche  Unechtheitsbeweis  er- 
ledigt durch  den  genauer  und  vollständiger  geführten  von  Kleemann. 
Und  was  die  Vermuthung  des  ersteren  über  die  Persönlichkeit  des  Lyg- 
damus und  die  Zeit  der  Abfassung  seiner  Elegien  anlangt,  so  muss  es 
als  eine  sehr  unglückliche  Idee  abgewiesen  werden,  dass  er  nach  schlech- 
ten Handschriften  III,  5,  17  lesen  will 

Natalem  nostri  primuin  uidere  parentes 
(statt  Natalem  primo  nostrumj.  Der  Dichter  soll  hier  das  Geburtsjahr 
seiner  (beiden!)  Eltern  zur  Bestimmung  seines  eigenen  Alters  haben  an- 
geben wollen,  soll  demnach  ein  Menschenalter  jünger  als  Ovid  und  Nach- 
ahmer desselben  gewesen  sein  und  zwischen  765  und  770  die  vorliegen- 
den sechs  Elegien  zusammengestellt  haben.  Die  Hypothese  widerlegt 
sich  selbst.  —  Den  Schwerpunkt  des  Kleemauuseheu  Beweises  für  die 
Unechtheit  bilden  die  Capitel  IV  und  V  seiner  Abhandluug  (res  metrica 
und  genus  dicendi).  lieber  die  Pentameter-  und  Hexameterschlttsse  ins- 
besondere sowie  über  den  Gebrauch  der  Elision  macht  er  Zusammen- 
stellungen, durch  welche  die  Krafft'sche  Arbeit  (s.  o.)  erheblich  ergänzt 
wird.  Desgleichen  corrigirt  er  die  Hultgrensche  Tabelle  für  das  Spon- 
deen-  und  Dactylenverhältniss.  Im  fünften  Capitel  werden  ausser  den 
Conjunctionen  auch  andere  Wortarten,  Lieblingsausdrücke,  die  Bestand- 
teile des  mythologischen  Apparates  u  s.  w.  zur  Vergleichung  gebracht. 
Nach  der  negativen  Seite  hin  könnte  man  wohl  nunmehr  die  Lygdamus- 
frage  für  abgeschlossen  ansehen :  aber  sie  wird  wieder  aufgenommen  wer- 
den müssen  wegen  der  Argumentation  Kleeniauu's,  durch  die  derselbe 
die  Autorschaft  Ovid's  für  die  Lygdamuselegien  zu  erweisen  sucht  Er 
nimmt  an,  dass  cc.  1.  2.  3.  4.  6  Jugendstudien  des  Ovid  aus  dessen 
fünfzehntem  oder  sechzehntem  Lebensjahre  seien,  die  von  dem  Jüngling 
dem  Tibull  zur  Kritik  übersandt  aus  den  Papieren  des  letzteren  etwa 
um  die  Zeit  des  Todes  von  Ovid,  von  Messalinus  oder  einem  Freunde 
des  Messalla  mit  den  übrigen  Pseudotibulliana  herausgegeben  worden 
wären.  Das  fünfte  Gedicht  des  Buches  aber  soll  eine  ebenfalls  von  Ovid 
etwa  im  Jahre  732  an  die  in  Etrurien  auf  dem  Lande  weilenden  Freunde 


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Tibnll. 


285 


Messalla  und  Tibnll  abgeschickte  Epistel  sein.  Es  stützt  sich  die  An- 
nahme vorzugsweise  auf  einen  Vergleich  der  poetischen  Phraseologie 
des  Lygdamus  und  des  Ovid,  der  aber  freilich  trotz  der  Monge  des  Bei- 
gebrachten keine  rechte  Beweiskraft  hat,  weil  die  Grenze  zwischen  dem, 
was  bei  solchen  Phrasen  individuell  sein  muss,  und  dem,  was  Gemeingut 
sein  kann,  schwer  zu  ziehen  ist.  Wir  sind  der  Uebezeugung,  dass  durch 
eine  zwischen  Ovid  und  Lygdamus  angestellte  Vergleichung  des  höheren 
Stiles,  der  poetischen  Logik  und  des  poetischen  Geschmackes  die  Nicht- 
identität  sich  wird  erhärten  lassen.  Gelange  das,  so  wäre  damit  das 
Hauptverdienst  der  Kleemann'schen  Arbeit  und  der  Werth  der  von  ihm 
gesammelten  Notizen  über  den  Sprachgebrauch  römischer  Dichter  nicht 
geschmälert. 

10)  E.  Hill  er,  üeber  die  Tibullhandschriften  Scaligers.  Rhein. 
Museum  für  Philol.  Bd.  29.  Heft  1.  S.  97  -  106. 

Verfasser  hat  das  in  der  Leidener  Bibliothek  befindliche  Exemplar 
der  Plantin'schen  Ausgabe  vom  Jahre  1569,  in  welches  Scaliger  Varian- 
ten aus  dem  fragmentiun  Cuiacianum,  dem  jüngeren  Cuiacianus  und  den 
»excerpta  peruetusta«  eingetragen,  erneut  durchgesehen,  um  die  Frage 
zu  entscheiden,  ob  Scaliger  (und  Heinsius  in  seinen  Aufzeichnungen  über 
die  Scaliger'sche  Variantensammlung  —  vgl.  Lachmann  Tib.  p.  VI  sq.) 
ausser  den  Notizen  jenes  Handexemplars  noch  andere  aus  dem  fragmen- 
tum  Cuiacianum  und  den  Excerpten  vor  sich  hatten.  Er  constatirt,  dass 
die  Heinsius'schen  Angaben  nur  aus  dem  Handexemplar  stammen;  be- 
züglich Scaligers  erklärt  er  es  für  höchst  wahrscheinlich,  dass  derselbe 
noch  andere  Notizen  über  das  fragraentum  Cuiacianum  ausser  denen  des 
Handexemplars  vor  sich  gehabt  hat;  aber  der  Erweis  dafür  ist  bei  der 
Flüchtigkeit,  mit  welcher  Scaliger  seine  castigationes  abgefasst  hat,  nicht 
zu  geben.  Bei  Differenzen  zwischen  den  castigationes  und  den  Angaben 
im  Handexemplar  sind  die  letzteren  als  die  richtigen  anzunehmen.  Aus 
den  Einzelheiten,  die  bei  der  Ausführung  dieser  Sätze  zur  Besprechung 
kommen,  heben  wir  das  Eine  besonders  hervor,  dass  es  sich  nach  Hillens 
Beobachtungen  als  irrthümlich  erweist,  wenn  man  angenommen  hat,  das 
fragmentum  Cuiacianum  habe  zwischen  IV,  7  und  8  einen  Absatz  und  die 
Ueberschrift  Sulpicia. 

11)  Emil  Baehrens,  Tibullische  Blätter.  Jena  1876.   91  S.  8. 

In  neun  Abschnitten  behandelt  der  Verfasser  zur  Vorbereitung  sei- 
ner (inzwischen  erschienenen)  neuen  Ausgabe  die  Tibullfrage  nach  den 
verschiedensten  Seiten  hin  in  der  vom  Catull  her  bekannten  Weise,  un- 
erschrocken vorgehend  gegen  althergebrachte  Anschauungen,  in  anregen- 
der Art  neue  Gesichtspunkte  aufstellend,  mit  grosser  Zuversicht  auch  die 
gewagtesten  Hypothesen  vortragend,  erfüllt  von  dem  Bewusstsein,  hier 
wieder  einmal  gründlich  reformirt  zu  haben,  erstaunlich  schroff  im  Tone 


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280 


Tibull  und  Propere. 


seiner  Polemik.  Bei  der  Manichfaltigkeit  des  Inhaltes  der  Schrift  kön- 
nen wir  nur  auf  einzelnes  näher  eingehen,  vieles  nur  kurz  andeuten.  — 
Cap.  I  wird  die  anonyme  Biographie  des  Tibull,  die  bisher  als  Machwerk 
des  Mittelalters  galt,  mit  zweifelhaften  Argumenten  auf  den  die  römi- 
schen Elegiker  behandelnden  Abschnitt  des  Suetonischen  Werkes  de 
poetis  zurückgeführt.  Von  den  verschiedenen  ebenfalls  zweifelhaften 
Emendationsvorschlägcn  für  die  Corruptelen  der  Vita  erwähnen  wir  eqme* 
R.  e  Gabih  für  das  überlieferte  eque*  rtgalis.  Charakteristisch  für  die 
Baehrens'sche  Begründungsweise  ist  es,  wie  er  diese  Conjectur,  der  bei 
der  sprachlichen  Fassung  des  Ausdruckes  und  in  Mangel  weiterer  sach- 
licher Unterstützung  doch  höchstens  das  Prädikat  der  Möglichkeit  ge- 
bührt, sofort  als  Beweismittel  verwendet,  indem  er  unter  den  exquisiten 
Notizen  der  Biographie,  aus  denen  sich  auf  das  Alter  ihrer  Quelle  schlies- 
sen  lasse,  eben  dies  mit  anführt,  dass  Tibull  im  Gebiete  von  Gabii  geboren 
sei.  Als  eine  andere  solche  Notiz,  die  nicht  aus  den  Gedichten  entnommen 
sein  könnte,  wird  hervorgehoben,  dass  er  in  der  Biographie  als  Contuber- 
nalis  des  Messalla  im  aquitanischen  Kriege  bezeichnet  ist  Warum  sollte 
das  nicht  aus  I,  7  entlehnt  sein  ?  Darum,  weil  Baehrens  dort  durch  eine, 
wie  sich  unten  zeigen  wird,  mehr  als  zweifelhafte  Emendation  die  Person 
des  Tibull  ganz  aus  dem  Gedichte  herausconjicirt  hat.  —  In  Cap.  II  wird 
bezüglich  der  beiden  an  Albius  adressirten  Horazgedichte  der  Nachweis 
versucht,  dass  der  Horazische  Albius  nicht  identisch  sei  mit  Albius  Tibull us. 
Einige  der  Bedenken  gegen  die  Identität  theilcn  wir;  die  Ueberzeugung, 
dass  die  Nichtidentität  nunmehr  erwiesen  sei,  theilen  wir  nicht.  Es  ist 
wahr,  dass  die  Glycera  bei  Horaz  Od.  l,  33  kaum  unterzubringen  ist  in  dem 
Rahmen  des  uns  bekannten  Lebens  und  Dichtens  von  Tibull ;  es  ist  auch 
wahr,  dass  die  Charakteristik  des  Albius  bei  Hör.  Epist.  I,  4  sich  nicht 
deckt  mit  dem  Bilde,  das  wir  uns  von  Tibull  machen.  Aber  machen  wir 
uns  denn  auch  sicher  das  richtige  Bild  von  dem  Menschen  Tibull,  von 
seinen  äusseren  Lebensverhältnissen,  von  seinen  geistigen  Interessen  ne- 
ben der  erotischen  Poesie,  von  seinem  Wesen  in  der  letzten  Zeit  seines 
Lebens?  Und  ist  denn  die  bei  aller  Innigkeit  und  gefühlvollen  Theil- 
nahme  doch  humoristische  Epistel  des  Horaz  nothwendig  aufs  Wort 
scharf  zu  nehmen,  als  wäre  sie  ein  Stück  Literaturgeschichte?  Yen  mäh- 
lich verstehen  wir  sie  gar  nicht  recht,  weil  wir  die  vielleicht  sehr  spe- 
cialen persönlichen  Vorgänge  und  intimen  Beziehungen,  die  ihr  zu  Grunde 
liegen,  nicht  kennen.  Aber  freilich,  der  Vergleich  zwischen  Cassius 
Parinensis  und  Albius  widerspricht  der  Beziehung  des  Gedichtes  auf 
Tibull.  Denn  Cassius  Parmensis  war  Tragödiendichter,  sagt  Baehrens. 
Aber  wer  will  denn  bei  der  Unzulänglichkeit  unserer  bezüglichen  histo- 
rischen Grundlagen  behaupten,  dass  sich  Cassius  Parmensis  nicht  auch 
in  Elegien  versucht  haben  könne  V  Vielleicht  dass  Horaz  hier  eine  uns 
unbekannte  besondere  Veranlassung  hatte,  etwa  ironisch,  auf  solche  Ver- 


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Tibull. 


287 


sache  anzuspielen.   Oder  umgekehrt  könnte  auch  Tibull  schliesslich  auf 
den  Einfall  gekommen  sein,  sich  an  die  Tragödie  zu  machen.   Aus  un- 
serem Nichtwissen  von  solchen  Studien,  die  nach  dem  ersten  Anlauf 
wieder  aufgegeben  worden  sein  könnten,  lässt  sich  gar  nichts  folgern. 
Ebensowenig  aus  der  besonderen  Beanlagung  Tibull's  für  die  Lyrik. 
Auch  Heine  und  Rürkert  und  viele  andere  geborene  Lyriker  haben  sich, 
meist  zu  ihrem  Schaden,  an  die  Tragödie  gewagt.  Und  wenn  das  argu- 
mentum a  silentio  in  diesen  Dingen  gelten  soll,  so  würde  dem  Satze  von 
Baehrens:  »wäre  Cassius  Parmensis  Elegiker  gewesen,  so  wäre  es  auf- 
fallend, dass  kein  römischer  Autor  von  seinen  Elegien  jemals  spricht  — 
der  andere  Satz  entgegenzustellen  sein:  »wäre  der  Horazische  Allnas  nicht 
Tibull,  so  wäre  es  auffallend,  dass  über  den  von  Horaz  honorirten  Dich- 
ter Albius  kein  römischer  Autor  jemals  spricht«.  Uebrigens  ist  es  recht 
freundlich  von  Baehrens,  dass  er  mit  den  Worten :  »Schrieb  Uoraz  an  Ti- 
bull, so  konnte  er  passend  nur  sagen:  Corneli  G'alli  quod  opuscula  uincat* 
den  Horaz  nicht  bloss  darauf  aufmerksam  macht,  was  er  an  Tibull  zu 
schreiben  gehabt  hätte,  sondern  ihm  zugleich  auch  an  die  Hand  giebt, 
wie  er  metrisch  dieser  Aufgabe  gerecht  werden  konnte.  Schliesslich 
müssen  wir  in  diesem  Capitel  noch  der  Art  entgegentreten,  wie  Baehrens 
das  Ovidische  Epicedium  auf  Tibull  für  seine  Zwecke  ausbeutet.  Er 
constatirt.  dass  0 vi d  damals  die  Nemesiselegien  noch  nicht  kannte;  denn 
während  er  manche  Situationen  und  Ausdrücke  des  ersten  Buches  ge- 
schickt verwerthe,  erinnere  er  an  das  zweite  Buch  durch  kein  Wort;  ja 
er  lasse  sogar  nicht  gerade  glücklich  die  Nemesis  sagen:  me  tenuit  mth 
rien$  dtficitmte  manu,  Worte,  welche  Tibull  an  Delia  gerichtet  habe.  Diese 
ungeschickte  Reminiscenz  würde  Ovid  nimmermehr  angebracht  haben, 
wenn  ihm  das  zweite  Buch  schon  vorgelegen  hätte.  So  Baehrens.  Genau 
besehen  aber  bringt  Ovid  Reminiscenzen  lediglich  aus  der  ersten  und 
dritten  Elegie  des  ersten  Buches  und  zwar,  mit  einziger  Ausnahme  der 
Anspielung -auf  den  Isiscult  in  I,  3,  naturgemäss  Reminiscenzen  aus  den 
Stellen  der  beiden  Gedichte,  die  vom  Sterben  und  Bestattetwerden  han- 
deln.  Also  wenn  Ovid  nur  aus  zwei  Elegien  des  ersten  Buches  citirt, 
mithin  aus  acht  Elegien  desselben  Buches  und  aus  den  sechs  Elegien 
des  zweiten  Buches  nichts  citirt,  so  soll  daraus  mit  Nothwendigkeit  fol- 
gen, dass  er  nur  das  erste,  nicht  auch  das  zweite  Buch  gekannt  habe. 
Das  ist  keine  Logik.   Und  mit  dem  Haupttrumpf  der  vermeintlich  un- 
geschickten Uebertragung  des  Delia verses  auf  die  Nemesis  ist  auch  nichts 
gewonnen.  Diese  Uebertragung  ist  vielmehr  eine  glückliche,  feine  Mani- 
pulation des  Dichters.   Das  Citat  wird  zu  einer  schneideuden  Waffe  in 
der  Hand  der  Nemesis  gegen  die  Nebenbuhlerin,  indem  sie  damit  sagt: 
»was  er  von  dir  erhoffte,  die  Liebe  bis  zum  Tode,  das  ist  ihm  nicht  an 
dir,  sondern  an  mir  in  Erfüllung  gegangen«.  —  Cap.  III  —  die  Zeitfolge 
der  Elegien  des  ersten  Buches  —  geht  aus  von  I,  7.   Aus  diesem  Ge- 
dichte ist  zunächst  nach  des  Kritikers  Meinung  ein  hässlicher  Flecken 


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Tibull  und  Propere. 


zu  entfernen.  V.  9  non  sine  me  est  tibi  partwt  honos  —  soll  eine  lächerliche 
Arroganz,  eine  dummdreiste  Hervorhebung  der  eigenen  Person  sein,  die 
dem  sonst  so  feinfühligen  und  bescheidenen  Tibull  nicht  zozutrauen  wäre. 
Baehrens  schreibt:  non  sine,  warte  ibi  parttu  bonos.  Nun,  dass  das  erst 
recht  eine*n  hässlichen  Flecken  giebt,  ist  leicht  zu  erkennen.  Ibi  wäre 
ein  elendes  Flickwort,  das,  während  ohne  dasselbe  die  Localität  des 
Sieges  zweifellos  ist,  die  Situation  eher  verdunkeln  als  klären  würde, 
da  es  nicht  an  die  Erwähnung  des  Siegesortes  Aquitanien  (2,  3),  son- 
dern an  die  des  Triumphortes  Rom  (5  -  8)  sich  anschlösse  Und  mit 
dem  non  sine  marte  würde  der  Dichter  nicht  bloss  etwas  Ueberflüssiges 
sagen  nach  v.  2,  3,  wo  des  Kampfes  hinlänglich  gedacht  ist,  sondern 
auch  etwas  Plumpes  und  Ungereimtes,  da  er  damit  die  Möglichkeit  con- 
statiren  würde,  dass  Messalla  allenfalls  auch  mit  wenigem  oder  keinem 
Kampfe  den  Triumph  hätte  erlangen  können.  Aber  bei  aller  Verfehlt- 
hcit  des  Emendationsversuches  könnte  doch  die  Beanstandung  der  Ueber- 
lieferung  berechtigt  sein.  Allein  der  Schroffheit  zum  Trotze,  mit  welcher 
Baehrens  diese  Ueberlieferuug  und  alle,  die  an  sie  glauben,  verdammt, 
müssen  wir  dieselbe  doch  aufrecht  erhalten.  Es  ist  die  einzige  Stelle, 
wo  Tibull  seiner  persönlichen  Betheiligung  an  der  Expedition  gedenkt. 
Und  es  wäre  unnatürlich,  wenn  er  dieses  Moment  iguorirte,  das  seiner 
Lobeserhebung  ein  besonderes  Gewicht  giebt,  sofern  er  nun  über  die 
Heldenthaten  aus  Autopsie  sprechen  kann  Er  wird  wohl  gewusst  haben, 
dass  Messalla  und  die  Freunde  sein  non  sine  me  nicht  im  Sinne  von  »nur 
durch  meine  Beihülfe  hast  du  gesiegt«,  sondern  viel  harmloser  so  ver- 
stehen würden:  »und  immer  bin  ich  dabei  gewesen,  wenn  du  dir  deine 
Ehren  erwarbst;  Zeugen  unseres  unzertrennlichen  Beisammenseins  sind 
die  ersten,  letzten  und  mittelsten  Stationen  des  von  dir  durchzogenen 
Landes«.  Während  wir  somit  die  Conjectur  von  Baehrens  unbedingt  ver- 
werfen, stimmen  wir  ihm  durchaus  bei  in  seinem  Urtheile  über  den  Total- 
werth der  Elegie,  die  er  gegen  Teuffei  (Stud.  und  Charakt.  S.  355)  in 
Schutz  nimmt  als  ein  in  seiner  Art  ganz  gut  gelungenes  Produkt  —  Für 
die  Deliaclegicn  statuirt  Bührens  eine  neue  Zeitfolge,  so  dass  man  nun- 
mehr zu  entscheiden  hat  zwischen  folgenden  drei  Ansätzen: 

Lachmann  —  0.  Richter:  I,  3.  1.  2.  5.  6 
Gruppe  —  Tcuffcl:  I,  1.  3.  5.  2.  6 

Bührens:  I,  1.  2.  3.  5.  6. 

Letzterer  nimmt  also  an,  dass  die  Aufeinanderfolge  der  Ueberlieferung 
dem  Entwicklungsgänge  des  Liebesverhältnisses  entspricht.  Selbstver- 
ständlich geht  er  bei  dieser  Annahme  von  der  Voraussetzung  aus,  dass 
Delia  durch  alle  fünf  Gedichte  verheiratet  zu  denken  ist.  Er  drängt 
übrigens  die  Gedichte  auf  die  Zeit  von  Ende  30  bis  28  oder  27  v.  Chr. 
zusammen.  Wir  verspüren  keine  Neigung,  eine  eingehende  Beurthcilung 
seiner  Combiuationen  zu  versuchen,  die,  wie  natürlich,  au  dem  erheblichen 


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Tibull. 


289 


Mangel  leiden,  dass  sehr  wichtige  Mittelglieder  durch  die  Phantasie  er- 
setzt werden  müssen.   Auch  bei  seiner  Anordnung  bleiben  wie  bei  den 
anderen  Schwierigkeiten  zurück,  über  die  wir  nicht  hinwegkommen  kön- 
nen.  Er  findet  eine  Vermittelung  zwischen  I,  1  und  2  darin,  dass  bereits 
I,  1,  56  auf  die  Wächter  hingedeutet  sei,  welche  der  argwöhnische  Gatte 
der  Delia  gesetzt  habe.   Aber  gerade  umgekehrt  weist  die  Art,  wie  Ti- 
bull von  I,  2,  5  an  seiner  Entrüstung  über  die  Bewachung  der  Thür 
Luft  macht,  darauf  hin,  dass  ihm  diese  Bewachung  ein  neues,  unerwar- 
tetes Hinderniss  ist,  dass  er  in  der  vorigen  Elegie  der  mit  Geduld  um 
die  Liebe  des  spröden  Mädchens  Werbende  war,  während  er  hier  der 
langst  Begünstigte  ist,  den  jetzt  eine  neue  Macht,  die  des  Gatten,  von 
dem  Verkehr  mit  seiner  Geliebten  ausschliessen  will.  Uebrigens  enthält 
allerdings  das  Gedicht  nichts,  was  der  Auffassung,  dass  wir  es  hier  mit 
einem  vorher  noch  nicht  an  s  Ziel  seiner  Werbung  gekommenen  Lieb- 
haber zu  thun  hätten,  geradezu  widerspräche.  Dagegen  soll  nun  in  Ele- 
gie 3  der  Gatte  wieder  über  Bord  springen  müssen.   Mag  auch  dieses 
Ehebündniss  noch  so  äusserlich,  nur  ein  Rechtsverhältniss  gewesen  sein 
und  der  Ehemann  nur  eine  Nebenfigur  gemacht  haben,  so  bleibt  es  doch 
unlöslich  widerspruchsvoll,  wenn  der  Dichter  solche  häusliche  Scenen  mit 
der  Verheirateten  fingirt  wie  bei  dem  Abschied  und  der  (gehofften)  Rück- 
kehr in  I,  3,  wenn  er  dann  gar  I,  5  die  Verheiratete  bei  sich  auf  dem 
Lande  sein  und  die  Wirtschaft  führen  lässt;  denn  dass  er  das  nur  sich 
ausgemalt,  nicht  wirklich  erreicht  hat,  ändert  unter  den  in  dem  Gedichte 
obwaltenden  Umständen  an  dem  Widerspruche  nichts.   Wir  meinen,  es 
muss  zunächst  jede  Elegie  an  und  für  sich  als  einheitliches  Ganze  ge- 
nommen werden,  und  da  ergiebt  sich  für  vorurteilsfreie  Betrachtung, 
dass  1,  3,  5  die  Ledigkeit,  2,  6  den  Ehestand  der  Delia  zur  Basis  haben. 
Und  wenn  wir  dann  historisch  die  Elegien  unter  sich  zusammenzustellen 
versuchen,  so  werden  wir  zurückgeführt  auf  die  Gruppe-Teuffel'sche  An- 
ordnung (1.  3.  5.  2.  6)  als  die  annehmbarste.    Dabei  dürfen  wir  nicht 
vergessen,  dass  für  ein  so  bewegtes  Liebesleben  fünf  Lieder  sehr  wenige 
Stationen  bezeichnen,  so  dass  nothwendig  erhebliche  Lücken  in  der  Dar- 
stellung desselben  wie  namentlich  zwischen  3  und  5  und  5  und  2  blei- 
ben müssen;  es  sind  eben  sehr  viele  Wandelungen  dieser  Liebesgeschichte 
unbesungen  geblieben.   Dass  aber  der  Dichter  bei  Anordnung  der  Ele- 
gien des  ersten  Buches  geflissentlich  den  historischen  Zusammenhang 
verwirrt  hat,  beweist  schon  die  Einschaltung  des  ersten  Marathusgedich- 
tes  zwischen  die  Delialieder.   Ebenso  gut  kann  er  aus  —  wer  weiss  wel- 
cher —  Caprice  carm.  2  anachronistisch  vor  carm.  3  und  5  gesetzt  haben. 
Die  Marathuselegien,  um  das  sogleich  hier  anzuschliessen,  setzt  Baehrens 
nach  den  Delialiedern  an.   Es  lassen  sich  weder  dafür  noch  dagegen 
durchschlagende  Gründe  geltend  machen.    Der  stark  rhetorisirende  Ton 
von  1,  4  scheint  uns  auf  die  frühere,  die  Anfangszeit  des  Tibullischen 
Dichtens,   hinzudeuten.    Die  physiologische n  und  psychologischen  Ar- 

Jabreabericbt  für  Altarthums  Wissenschaft  1877.   11.  19 


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290 


Tibull  und  Propere. 


Argumente,  die  Baehrens  aus  dem  allgemeinen  Wesen  der  Knabenliebe 
entnehmen  will,  ziehen  nicht  bei  der  thatsäcblichen  Unberechenbarkeit 
dieser  Verirrung,  namentlich  unter  so  zerrütteten  Sittenzuständen  wie 
die  damaligen  römischen,  wozu  noch  kommt,  dass  wir  nicht  einmal  wis- 
sen, inwieweit  es  sich  hier  bei  Tibull  um  Realität  oder  Phantasie  han- 
delt —  Schliesslich  zu  diesem  Capitel  noch  etwas  Einzelnes.  Zu  I,  5,  71 
bemerkt  Baehrens :  Es  kann  keinem  Zweifel  unterliegen,  dass  Tibull  unter 
dem  *quidam*  nur  sich  selbst  meint.  Das  ist  nach  den  beiden  vorher- 
gehenden Distichen,  in  welchen  der  Dichter  das  gerade  Gegentheil,  sei- 
nen unmuthigen  Verzicht  auf  einen  Erfolg  an  der  Thür  ausspricht,  durch- 
aus falsch.  Es  bricht  vielmehr  hier  der  Galgenhumor  durch,  der  auch 
Ende  I,  2  sich  regt  und  in  der  ersten  Hälfte  von  I,  6  ganz  deutlich 
hervortritt,  der  ihn  veranlasst,  die  Miene  eines  Warners  vor  einem  un- 
bekannten Dritten  gegen  den  Nebenbuhler  anzunehmen.  —  Cap.  IV  geht 
zum  zweiten  Buche  Uber  und  behandelt  eingehend  die  fünfte  Elegie  als 
besonders  charakteristisch  für  den  unfertigen  Zustand  des  Buches.  Im 
Allgemeinen  pflichten  wir  hier  der  Baehrens'schen  Auffassung  bei,  die  sich 
an  die  Gruppe'sche  anschliesst.  Es  wird  ein  Concept  von  Tibull  ange- 
nommen, bestehend  aus  den  vier  unvermittelten  Stücken  1  —  18,  23  —  38, 
39—64,  81—122.  Die  Verse  19-22  und  65  —  80  sollen  zur  Herstellung 
der  Verbindung  und  aus  anderen  Gründen  interpolirt  sein.  Bei  dem 
letzteren  Stücke  erscheint  uns  das  sehr  probabel ;  nur  begreifen  wir  nicht, 
wie  das  erste  Distichon  desselben  (65,  66),  das  an  sich  tadellos  ist,  mit 
in  das  Verdikt  hat  hineingezogen,  ja  als  Beweis  für  die  Interpolation 
verwendet  werden  köuneu.  »Hier  wird  coordinirt,  während  subordinirt 
werden  müsste  (nachdem  sie  angerufen  hattc)c  —  sagt  Baehrens,  als 
wenn  er  noch  keine  der  zahllosen  Dichtcrstellen  gelesen  hätte,  wo  in 
allbekannter  poetischer  Veranschaulichung  die  Nebenhandlung  durch  Para- 
taxe selbständig  gemacht  ist.  Neben  der  höheren  Kritik  übt  er  nun  in 
diesem  Gedichte  auch  die  niedere,  an  1  —  10,  aber  in  einer  schwer  zu 
qualLScirenden  Weise.  Er  ändert  viermal  in  den  zehn  Versen  und  bringt 
dadurch  in  die  Stelle  unter  anderem  eine  unmögliche  Construction  {pre- 
cor,  me  impellere  chordas)  und  eiue  Ungereimtheit  sondergleichen.  Vers  9 
schreibt  er  quali  te  memorant  Ioui  laude«  concinuisse  für  qualem.  Das  ist 
also  eine  Aufforderung  an  Apollo,  nicht  wie  gewöhnlich  bei  feierlichen 
Gelegenheiten  als  Kitharöde  zu  erscheinen,  sondern  zur  Abwechselung 
sich  einmal  ä  la  Zeus  Tiravox^drußp  zu  frisiren  und  zu  costümiren,  wozu 
er  wahrscheinlich  nicht  viel  Kleider  gebraucht  hätte.  Völlig  müssig  fer- 
ner ist  die  Aeuderung  et  für  sed  (V.  7).  Das  Bedenken,  welches  der 
Conjectur  offenbar  zu  Grunde  liegt,  dass  schwerlich  Apollo  mit  dem  Lor- 
beerkranze auf  dem  Haupte  in  Schlafrock  und  Pantoffeln  erscheinen 
durfte,  würde  ebenso  auch  bei  dem  et  bestehen  bleiben,  wenn  man  es 
überhaupt  aufwerfen  dürfte  bei  dieser  für  unseren  Geschmack  kindischen, 
spieligeu,  an  die  Manier  des  Ovid  erinnernden  Art  über  den  Gott  zu 


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Tibull.  291 

reden.    Gerade  diese  Stelle  hätte  den  Kritiker  lehren  mögen,  dass  es 
dem  Dichter  gar  nicht  so  bitterer  Ernst  ist  mit  der  Apollocitation.  Baeh- 
rens "hätte  sich  erinnern  können  an  seine  eigenen  Worte:  »man  sollte 
doch  bei  Tibull  sich  hüten  vor  allzu  pedantischen  und  kleinlichen  Aus- 
legungen und  nicht  gleich  alles  wörtlich  nehmen,  sondern  der  Phantasie 
ihr  Recht  lassen».    Er  verkennt  ganz  den  altbekannten  Brauch,  dass 
der  Dichter  seine  Begeisterung  darstellt  unter  dem  Bilde  der  für  ihn 
singenden  Gottheit.    Wie  leicht  dabei  Bild  und  Wirklichkeit  zusammen- 
fliessen,  das  lehrt  u.  a.  Hör.  c.  I,  12.  Bei  dieser  landläufigen  Vermengung 
der  Vorstellungen  sollten  wir  nicht  mit  unserer  nüchternen  Betrachtungs- 
weise die  äusserste  Consequcnz  ziehen,  dass  streng  genommen  allerdings 
Phöbus  sich  selbst  das  Loblied  singt.   Der  Dichter  lässt  eben  das  con- 
ventioneile Bild  des  für  ihn  singenden  Gottes  fallen,  sobald  er  es  nicht 
mehr  brauchen  kann.  Besonders  schön  ist  das  freilich  nicht,  aber  darum 
nicht  unecht.   Es  ist  also  nach  unserer  Ueberzeugung  nichts  weiter  zu 
ändern  als  mit  Lachmann  mm*  (v.  4)  in  mea.  —  Aus  dem  Inhalte  des 
interpolirten  Stückes  (67  -  80)  schliesst  Baehrens,  dass  diese  Interpolation 
und  somit  auch  die  Herausgabe  des  zweiten  Buches  im  Jahre  18  v.  Chr. 
erfolgt  sei.    Diese  Hypothese  hat  so  wenig  Halt,  dass  es  sich  nicht  erst 
lohnt,  ihre  Haltlosigkeit  darzustellen.  —  Cap.  V  Pseudotibulliana.  Un- 
echtheit  des  Lygdamusbuches  und  des  Pauegyricus,  Widerspruch  gegen  die 
Kleemann  sehe  Vertlieidiguug  der  Autorschaft  des  Üvid  für  das  Lygdamus- 
buch;  Verweisung  von  IV,  7  unter  die  von  Sulpicia  herrührenden  Gedichte 
-  hier  sind  wir  völlig  einverstanden  mit  den  gegebenen  Ausführungen.  Die 
Gedichte  IV,  2  -6  glaubt  Baehrens  dem  Tibull  absprechen  zu  müssen. 
Die  Veröffentlichung  der  einzelnen  Bestandteile  des  jetzigen  Tibull- 
buches  denkt  er  sich  so:  B.  I  vom  Dichter  selbst  25  oder  24  v.  Chr. 
herausgegeben;  ß.  II  nach  des  Dichters  Tode  im  Jahre  18  v.  Chr.  ver- 
öffentlicht (s.  vor.  Capitel);  B.  III  und  IV  in  derselben  Weise  wie  die 
pseudovergilischen  Catalepta  aus  den  Papieren  des  Messallischen  Hauses 
einige  Zeit  nach  dem  Tode  des  Messalinus  etwa  unter  Kaiser  Claudius 
zusammengeste'lt  und  als  ein  Buch,  als  welches  sie  iu  massgebenden 
Handschriften  erscheinen,  unter  Tibull's  Namen  in  die  Welt  geschickt. 
Die  Verschmelzung  der  beiden  echten  Bücher  mit  dieser  Sammlung  hätte 
erst  in  später  Zeit  stattgefunden.   —  Cap.  VI  enthält  eine  Digression 
auf  Epigr.  XIII  und  XIV  iu  den  pseudovergilischen  Catalepten,  schlägt 
einige  Emendationen  für  das  erstere  vor  und  bespricht  die  Persönlichkeit 
des  in  beiden  gefeierten  Octavius  Musa.  —  Ueber  Cap.  VII  haben  wir, 
obgleich  es  die  wichtigste  Frage,  die  des  kritischen  Apparates  für  Tibull, 
zum  Gegenstande  hat,  hier  hinwegzugehen,  weil  die  darüber  gegebenen 
Andeutungen  inzwischen  ihre  Ausführung  gefunden  haben  in  der  Tibull- 
ausgabe,  auf  die  wir  an  anderer  Stelle  einzugehen  haben.  —  In  Cap.  VUI 
und  IX  endlich  kehrt  Baehrens  zur  Conjecturalkritik  zurück,  indem  er 
zunächst  die  Gedichte  I,  1,  4,  6,  8,  9  hauptsächlich  durch  Transposition 

19* 


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292 


Tibull  und  Propere. 


zu  redintegriren  sucht  Leider  ist  ihm  das  in  keinem  Falle  gelungen. 
In  I,  4  transponirt  er,  nur  theilweise  Ritsehl  folgend,  so:  1 — 20,  27 — 56, 
21—26,  71  —  76,  57—70,  77—84.  Darin  ist  handgreiflich  falsch  die  Ein- 
schiebung  der  Pieridenpartie  zwischen  76  und  77,  welche  beiden  Verse 
nebst  ihrem  Anhang  so  nothwendig  zusammengehören,  dass  man  nicht 
begreift,  wie  jemand  die  in  me  consultent  amantes  enthaltene  Erläuterung 
und  Ausführung  zu  me  celebrate  magütrum  übersehen  oder  ignoriren 
kann.  Und  77  passt  auf  57  —  70  wie  die  Faust  aufs  Auge.  Und  dass 
57  ff.  nach  76  zweimal  hintereinander  den  Pentameterschluss  puer  ergiebt, 
dass  arte»  in  57  in  anderem  Sinne  zu  fassen  ist  als  arte  in  76,  also  hier 
von  der  beliebten  Wiederaufnahme  eines  Wortes  bei  Tibull  nicht  die 
Rede  sein  kann  —  das  hätte  der  Beobachtung  nicht  entgehen  sollen. 
Auf  die  kuriose  Conjectur  v.  15  sera  haec:  ne  capias  (oder  pariat)  brau- 
chen wir  uns  nicht  einzulassen,  weil  der  Urheber  offenbar  selber  nicht 
an  dieselbe  glaubt.  —  Die  in  c.  6  vorgenommenen  Umstellungen  (1—16, 
21  —  22,  17—20,  25—38,  23  —  24,  39  bis  Schluss)  beruhen  hauptsächlich 
auf  der  Voraussetzung,  dass  in  V.  16  die  Conjectur  te  quoque  »eruato 
für  me  q.  a.  richtig  sei.  Aber  die  Conjectur  ist  zweifellos  unrichtig,  weil 
der  Dichter  nicht  te  seruato  im  Sinne  von  caueto  sagen  konnte,  und 
weü  in  der  bezüglichen  Ovidstelle  Trist.  II,  457  f. 

Denique  ab  incauto  nimium  petit  ille  marito, 
se  quoque  uti  seruet,  peccet  ut  illa  minus  — 

das  me  quoque  eine  authentische  Bestätigung  bekommt.  Baehrens  legt  die 
Stelle  falsch  aus,  indem  er  unglaublich,  aber  wahr!  —  nimium  petit 
verbindet  anstatt  incauto  nimium.  Die  Hauptschwierigkeiten  der  Elegie 
lösen  sich  durch  die  Auffassung,  dass  der  Dichter,  wie  wir  es  oben  schon 
angedeutet  haben,  mit  verzweifeltem  Humor  selber  bei  dem  Gatten  sich 
denuncirt  und  ihm  seine  guten  Dienste  als  Frauenwächter  anbietet,  um 
wenigstens  die  Genugthuung  zu  haben,  dass  Delia  nicht  mit  einem  Dritten 
und  Vierten  scharmuzirt;  es  liegt  dem  dasselbe  Princip  zu  Grunde,  wie 
wenn  recht  geriebene  Spitzbuben  als  besonders  geeignet  zum  Geheirapoli- 
zeidienste  gelten.  Selbstverständlich  ist  auch  die  Umstellung  von  L.  Müller 
anzunehmen.  —  Aus  I,  9  überträgt  Baehrens  die  Verse  39—44  nach  I,  8 
zwischen  26  und  27  unter  sehr  erheblicher  Umgestaltung  der  beiden 
ersten  Verse  des  umgesetzten  Stückes.  -  In  der  ersten  Elegie  wird  der 
Haase'sche  Vorschlag  dahin  modificirt,  dass  zwischen  6  und  7  nicht  bloss 
25—34,  sondern  25—36  eingeschoben  wird.  Dadurch  entsteht  eine  kaum 
zu  ertragende  Parenthese  (34—36).  Referent  hält  noch  fest  an  der  frü- 
her einmal  von  ihm  proponirten  Transposition  (nur  25  -  32  zwischen 
6  und  7  eingeschoben)  als  an  der  wahrscheinlichsten  Verbesserung  und 
bedauert,  dass  Baehrens  diesem  mit  dem  seinigen  vielmehr  als  die  Rib- 
beck'sche  Argumentation  sich  berührenden  Vorschlag  kein  Wort  der  Beur- 
teilung gewidmet  hat,  während  derselbe  eine  in  der  gleichen  Schrift 


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Tibull. 


293 


enthaltene,  von  dem  Referenten  selbst  längst  als  in  der  Hauptsache  ver- 
fehlt aufgegebene  Behandlung  der  zweiten  Elegie  extra  todtzuschlagen 
die  Müsse  sich  genommen  hat  Auf  die  ebendaselbst  vom  Referenten 
empfohlene  Conjectur  dummodo  iam  (l,  25)  ist  auch  Baehrens  gekommen. 
Die  ungefähr  fünfzehn  Conjecturen  aber,  die  Baehrens  am  Schlüsse  des 
Schriftchens  auf  den  Markt  wirft,  sind  wir  nicht  in  der  Lage  unseren 
Lesern  besonders  anzupreisen.  Eine  eingehende  Moüvirung  dieses  un- 
günstigen Urtheils  glauben  wir  nach  dem,  was  wir  über  Verwandtes  be- 
reits gesagt  habeu,  uns  ersparen  zu  können.  Wir  haben  ohnehin  die 
gewöhnlichen  räumlichen  Grenzen  eines  solchen  Berichtes  weit  über- 
schritten. Aber  freilich,  gegenüber  dem  der  Sache  wegen  sehr  bedauer- 
lichen Untrüglichkeitsgefühl ,  von  dem  der  Verfasser  der  Tibullischen 
Blätter  sichtlich  erfüllt  ist,  war  eine  gewisse  Ausführlichkeit  der  Polemik 
geboten.  Hat  er  sich  doch  durch  dieses  Gefühl  bestimmen  lassen,  fast 
alle  seine  Einfälle  aus  den  Tibullischen  Blättern  in  den  Text  der  Aus- 
gabe aufzunehmen,  darunter  Dinge,  deren  Geschmacklosigkeit  oder  Fehler- 
haftigkeit bei  nochmaliger  kaltblütiger  Erwägung  ihm  kaum  hätte  ent- 
gehen können,  wie  z.  B.  II,  2,  21  f. 

—  prolesque  ministrei, 
ludat  ut  ante  iuos  turba  noueüa  pedet  — 

d.  b.  die  zweite  Generation  mag  es  beschaffen,  dass  die  Gattung  sich 
in  einer  dritten  Generation  fortpflanzt  ~  eine  förmlich  Darwinsche  Poesie! 
Oder  I,  1,  46  et  dominum  tenero  tum  tenuüse  sinn  (für  das  reeipirte  deti- 
nuittej  -  das  armselige  Füllwort  in  dieser  Situation!  Oder  IH,  4,  26 
humanum  nec  tulü  üle  decus  —  ein  Zeugma  ungeheuerlicher  Art!  Oder 
III,  4,  32  nüenu  für  rubente,  wodurch  der  Begriff  »Roth«,  auf  den  es 
allein  hier  ankommt,  ganz  verdrängt  wird  —  oder  Pan.  ad  Mess.  68 
capto»  uel  cantu  uetercs  mutare  figuras  —  captas  und  uetere»  sind  unverein- 
bar; er  hat  uel  =  »sogar«  missverstanden.  Durch  solche  und  zahlreiche 
ähnliche  Makel  wird  der  Werth  seines  Buches  ganz  ausserordentlich 
verringert,  und  das  Verdienst,  das  er  sich  durch  neue  Prüfung  und 
bessere  Feststellung  der  handschriftlichen  Grundlage  unleugbar  erworben 
hat,  wesentlich  beeinträchtigt.  Möge  uns  endlich  der  in  Aussicht  ge- 
stellte Properz  ein  besonneneres  Vorgehen  zeigen! 

Wir  stellen  hiernächst  einige  verstreute  kritische  Beiträge  zu  Ti- 
bull zusammen: 

12)  B  übender  (Programm  des  Johanneums  zu  Hamburg  1876. 
S.  22  ff.)  sucht  gegen  Ritsehl  die  überlieferte  Anordnung  in  I,  4  zu  hal- 
ten, stellt  dabei  allerdings  die  Hauptmängel  des  Ritschl'schen  Vorschla- 
ges (s.  o.  No.  4)  in  hellstes  Licht,  vermag  aber  nicht  für  15  ff.  nach  14 
eine  plausible  Erklärung  zu  geben,  ebenso  wenig  für  71  f.  nach  70; 
blauditiae  als  Liebeselegien  zu  verstehen,  ist  in  diesem  Zusammenhange 
unmöglich;  Ov.  Am.  H,  1,  21  und  HI,  1,  45  gewinnt  es  durch  den  dor- 


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294 


Tibull  und  Proporz. 


tigen  Zusatz,  beziehungsweise  Gegensatz  (elegos,  co&urno)  diese  Bedeu- 
tung. Die  Schwierigkeit,  welche  21  —  26  zwischen  20  und  27  in  der 
Ueberlieferung  macht,  hat  Bubendey  nicht  genügend  gewürdigt 

18)  A.  du  Mesnil  (Berliner  Zeitschrift  für  Gymnasial w.  XXX. 
Jahrgang  1876  S.  553 f.)  sieht  III,  6,  16  in  Amor  eine  Corruptel  und  will 
pater  oder  ille  lesen,  also  die  Verse  13  - 17  auf  Bacchus  beziehen.  Aber 
man  beachte  den  Gegensatz  *scd  postfte  Bacchi  munera«  (17)  und  den 
Inhalt  von  13-17,  der  mit  einziger  Ausnahme  von  ille  facti  dite*  animot 
nur  zum  Wirken  des  Liebesgottes  stimmt!  Freilich  ist  ille  deu*  in  V.  13 
eine  sehr  unklare  Bezeichnung  für  Amor;  vielleicht  steckt  hier  eine 
Corruptel. 

14)  M.  Hertz  (Fleckeisen's  Jahrbücher  Bd.  109.  1874  S.  198 f.) 
will  das  obdachlose  Distichon  I,  10,  51  und  52  nach  II,  1,  90  setzen. 
Das  Bedenkliche  der  Transposition  weist  Fritzsche  nach  (quaest.  Tib.  p.  24). 

Das  Wesentliche  der  Widerlegung  ist  auch  enthalten  in 

15)  M.  Haupt,  Ueber  J.  Scaliger  und  die  von  Haase  vorgeschla- 
gene Umstellung  Tibullischer  Versreihen  (Opuscula  III,  30-41),  wo  die 
vou  Haase  seiner  Zeit  ausgesprochene  Vcrmuthuug,  dass  I,  10,  51—68 
der  Schluss  von  II,  1,  also  dort  nach  V.  90  anzureihen  sei,  eine  Ver- 
muthung,  die  unseres  Wissens  bei  niemand  Beifall  gefunden  hat,  ent- 
schieden zurückgewiesen  wird. 

16)  Hankel  (Commentationes  philologae,  scr.  sem.  philol.  Ups. 
sod.  Lipsiae  1874  p.  283)  schlägt  für  ittum  I,  3,  93  olim  vor.  Aber  die 
von  Wunderlich  bereits  citirten  Parallelstellen  aus  Vergil  -  Aen.  VII, 
272  und  noch  mehr  255  —  müssen,  wenn  sie  auch  etwas  anderen  Cha- 
rakter haben,  doch  zur  Vergleichung  herbeigezogen  werden.  Der  Aus- 
druck ist  zurückzuführen  auf  hic  est  ille  quem  — .  (Beiläufig:  die  in  Klotz's 
Lexicon  für  hwc  Uli  aus  Cicero  angeführte  Stelle  —  pro  Flacco  22,  52 
—  ist  falsch  verstanden;  dort  ist  Uli  Nominativ  des  Plurals).  Olim  würde 
übrigens  doch  auch  die  Sache  in  einer  Weise  in  die  Ferne  rücken,  wie 
es  den  Intentionen  des  Dichters  nicht  entspricht.  Klecmann  merkt  über 
das  Wort  an,  dass  es  bei  Tibull  zweimal  von  der  Vergangenheit  ge- 
braucht ist  (II.  3,  29.  II,  5,  79),  bei  Lygdamus  einmal  vou  der  Zukunft 
(III,  5,  23). 

Mehr  belletristischen  als  wissenschaftlichen  Charakter  hat 

17)  Jules  Soury,  La  Delia  de  Tibulle.    (Portraits  de  Femmes. 
Paris  1875  S.  1-104). 

Aus  dem  von  der  deutschen  Gelehrsamkeit  beschafften  Material 
ist  ohne  tiefgehende  Kritik  ein  Cultur-  und  Charakterbild  zusammen- 
gearbeitet, das  bei  zahlreichen  Digressionen  auf  allgemeine  Verhältnisse, 
bei  phantasic voller  Ausschmückung  des  historisch  gegebenen  Stoffes,  bei 


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Tibull. 


295 


lebhafter  und  Wechsel  voller  Darstellung  sich  recht  interessant  ausnimmt, 
aber  ftlr  die  Wissenschaft  kaum  etwas  bietet. 

Es  sind  ferner  zwei  Versuche  deutscher  metrischer  Bearbeitung 
von  Tibullelegien  zu  erwähnen: 

18)  Friedr.  Habicht,  Die  Delia-Elegien  Tibull's.   Jena  1875. 
23  S.  8. 

19)  Hultgren,  Tibull's  Delia-Elegien  in  deutscher  Uebertragung. 
Fleckeisen's  Jahrb.  Bd.  114.  1876.  S.  470—476  und  648—650. 

Habicht  übersetzt  in  paarweise  gereimten  trochäischen  Tetrametern, 
Hultgren  in  Alexandrinern  mit  gekreuzten  Reimen.  Keines  der  beiden 
Versmaasse  entspricht  der  manichfaltigen,  anmuthigen  rhythmischen  Be- 
wegung des  Originals.  Hultgren's  Uebersetzung  hat  den  Vorzug  der 
grösseren  philologischen  Treue;  aber  sie  macht,  als  Poesie  angesehen, 
einen  recht  altvaterischen  Eindruck;  man  fühlt  sich  zwei  Jahrhunderte 
zurückversetzt,  wenn  man  liest: 

Hier  weilt  auch  Tantalos,  den  rings  die  Woge  netzet, 
Doch  seinem  heissen  Durst  entweichet  stets  das  Nass: 
Der  Danaiden-Schaar,  so  Venus  Macht  verletzet, 
Schöpft  aus  dem  Lethestrom  hier  stets  in's  leere  Fass. 

Keine  der  beiden  Uebertragungen  wird  man  als  wirkliche  Dichtung  gel- 
ten lassen  können,  wenn  sich  auch  bei  Habicht  hier  und  da  ein  poeti- 
scher Anflug  findet.  Dafür  ist  bei  diesem  wieder  der  Reim  sehr  man- 
gelhaft behandelt:  »könnte,  dröhnte;  lassen,  Strassen;  büssen,  küssen; 
geflucht,  Wucht;  Schwall,  Strahl;  naht,  Stadt;  mir,  Geschirr;  hin,  mühn«. 
Die  Betonungen  Priap  und  Tisiphöne  sind  sehr  —  störend. 

Wir  schliessen  mit  einer  Aufzählung  derjenigen  Werke,  die  uns 
nur  dem  Titel  nach  bekannt  sind: 

20)  Tib.,  Elegias  traducidas  al  castellano  por  D.  N.  Pcrez  del 
Camino  con  an  prölogo  di  D.  M.  A.  Martin ez.  Madrid  1874.  326  S. 

21)  Tib.,  Elegie  scelte  recate  in  versi  italiani  da  B.  Muzzone. 
2.  Ed.    Serigliano  1875.    116  S. 

22)  Tib.  ed  Ovid.,  Elegie  scelte  corredate  da  copiose  note  italiane 
de  A.  Bruni.    3.  Ed.   Mondovi  1875.    100  S. 

23)  Tib.,  La  quarta  elegia  del  libro  II,  recata  in  versi  italiani. 
Saggio  di  traduzione  per  V.  de  Novell is.   Matera  1875.    16  S. 

24)  Tib.,  Poesie  scelte  tradotte  in  versi  da  E.  Corti.  Milano 
1876.    52  S. 


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296 


Tibull  und  Properz. 


P  r  o  p  e  r  z. 

1)  Frahnert,  Zum  Sprach  gebrauche  des  Properz.  (Programm  der 
lateinischen  Hauptschule  in  Halle.    Halle  1874.    36  S.  4.) 

handelt  vom  Supinum,  Gerundium,  Gerundiuum  und  den  Participien  bei 
Properz  und  zählt  sämmtliche  Stellen  auf,  wo  eine  dieser  Verbalformen 
vorkommt.  Die  Anordnung  ist  innerhalb  der  bezeichneten  Kategorien 
zunächst  nach  den  Conjugationen,  innerhalb  der  Conjugationen  nach  dem 
Alphabete  getroffen.  Den  Participien  des  Präsens  ist  eine  Liste  der 
Verbalsubstantiva  auf  —  tor  und  —  trix  beigefügt.  Wir  zweifeln  nicht 
an  der  Vollständigkeit  der  Sammlung;  da  aber  keine  besonderen  Gesichts- 
punkte aufgestellt,  keine  Beobachtungen  angeknüpft,  keine  Versuche  ge- 
macht sind,  die  Zusammenstellung  irgendwie  auszunutzen,  so  kann  die- 
selbe nur  als  eine  Aufspeicherung  von  Rohmaterial  bezeichnet  werden, 
dessen  Verwendbarkeit  noch  zweifelhaft  ist.  Und  jedenfalls  ist  es  eine 
Zeit-  uud  Papierverschwendung,  dass  die  Belegverse  sammt  und  sonders 
vollständig  ausgeschrieben  sind. 

Da  die  übrigen  uns  bekannt  gewordenen  Beiträge  zu  Properz  aus 
den  drei  Jahren,  die  unser  Kcferat  umfasst,  lediglich  in  Kritik  oder  Exe- 
gese einzelner  Gedichte  oder  Verse  bestehen,  so  halten  wir  es  für  zweck- 
mässig, nach  kurzer  Bezeichnung  der  bezüglichen  Schriften,  das,  was  aus 
denselben  hervorzuheben  ist,  nach  der  Reihenfolge  der  Gedichte  mit- 
zutheilen.  Wir  citiren  dabei  durchgehends  nach  der  Numerirung  von 
L.  Müller. 

2)  Hetze  1,  Zur  Erklärung  des  Propertius.  (Programm  des  Königl. 
Gymnasiums  zu  Dillenburg).    Dillenburg  1876.    20  S.  4. 

Verfasser  sucht  an  einigen  dreissig  Stellen  aller  Bücher  durch 
Interpretation  oder  Emendation  einzelner  Verse,  durch  Ausscheidung  von 
Interpolationen,  durch  Nachweis  des  Zusammenhanges  zwischen  getrennt 
überlieferten  oder  der  Zusammenhangslosigkeit  zwischen  verbunden  fiber- 
lieferten Stücken  das  Urspüngliche  wieder  herzustellen.  Seine  Begrün- 
dungen sind  sehr  kurz  gehalten. 

8)  G.  Faltin,  Zur  Properzkritik.  (Programm  des  herzogl.  Gym- 
nasium Christianeum  zu  Eisenberg).    Leipzig  1876.    28  S.  4. 

Versuch,  die  Unechtheit  von  I,  1  nachzuweisen  und  das  ursprüng- 
liche Einleitungsgedicht  für  das  erste  Buch  aus  Bestandtheilen  anderer 
Elegien  herzustellen.  Wie  sehr  dieser  Versuch  misslungen  ist,  siehe 
unten  zu  I,  l  und  III,  1. 

4)  Ed.  Heydenreich,  De  Propertio  laudis  Vergilii  praecone. 
(Commentationes  philologae.  Scr.  semin.  philol.  Lipsiensis  sodales). 
Leipzig  1874.    S.  3-21. 

Eingehende  Kritik  von  III,  32,  61—84,  in  der  Hauptsache  in  con- 
servativem  Sinne  gegen  Heimreich. 


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Propere. 


297 


5)  Ed.  Heydenreich,   Quaestiones  Propertianae.   Dies,  inaug. 
Dresden  1875.   39  S.  8. 

Kritische  Behandlung  von  II,  6  und  III,  11;  II,  1  und  II,  4;  I,  8b; 
III,  1  und  IV,  8;  V,  1,  33-56;  I,  18,  21  —  22  mit  derselben  Tendenz 
wie  das  Vorhergehende. 

6)  K.  Weber,  Quaestiones  Propertianae.  Diss.  inaug.  Halle  1876. 
42  S.  8. 

Ueber  die  Interpolationen  bei  Properz.  Begründung  älterer  Inter- 
polationsannahmen und  insbesondere  Aufstellung  neuer  Vermuthungen 
Ober  Interpolationen  im  dritten  und  vierten  Buche.  Die  gegebenen  Ar- 
gumentationen sind  sehr  ausführlich,  aber  zumeist  nicht  von  aberzeu- 
gender Kraft. 

7)  H.  A.  J.  Mn  uro,  The  last  elegy  of  the  third  or  second  book 
(III,  32)  of  Propertius.    (Journal  of  Philology,  Vol.  VI.  S.  28—69). 

Der  Hauptabhandlung,  für  die  wir  auf  unsere  Bemerkungen  unten 
za  III,  82  verweisen,  sind  kritische  Beiträge  zu  acht  anderen  Stellen 
hinzugefügt 

8)  Ad.  Kiessling,  Coniectanea  Propertiana.  (Gratulationsschrift 
für  Schümann  zum  15.  April  1875).    Greifswald  1875. 

Conjecturen  zu  vier  einzelnen  Stellen  und  eine  Vermuthung  über 
Demophoon  HI,  15. 

9)  Robert  Tyrrell,  ^roxra.  Hermathena  No.  III,  1875.  S.  117 ff. 

Vindicien  der  üeberlieferung  und  Eraendationsvorschläge  zu  acht- 
zehn Stellen. 

10)  H.  v.  Herwerden,  Coniectanea  Latina.  Mnemosyne,  Noua 
ser.  Vol.  prim.  1873  8.  427—431.  (Lag  dem  Referenten  beim  vorigen 
Berichte  noch  nicht  vor). 

Conjecturen  zu  I,  13,  19;  II,  6,  82;  III,  6,  7;  HI,  15,  35;  IV,  4,  21. 

11)  E.  v.  Leutsch,  Zu  Propert  II,  8  und  8b  im  Philologus  Bd.  34. 
1875.  S.  538  und  560. 

12)  E.  Baehrens,  Zu  Propert  I,  13,  13  im  Rhein.  Mus.  Bd.  30. 
1875.  S.  635. 

13)  W.  Teuffei,  Zu  Prop.  III,  11.   Ebendas.  S.  142f. 

14)  F.  Teuffei,  Zu  Prop.  IV,  8,  21  im  Philol.  Bd.  34.  1875. 
S.  574  f. 

15)  In  M.  Haupt 's  Opuscula  findet  sich  auf  Properz  bezüglich 
abgedruckt:  Bd.  I  S.  156  Prop.  IV,  22,  7;  S.  276  Beiträge  zur  Geschichte 
der  handschriftlichen  Üeberlieferung  des  Catullus  und  Propertius;  S.  250 
Ueber  die  Namen  des  Dichters  Propertius.  Bd.  U  S.  52  Emendantur  S. 


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298 


Tibull  und  Properz 


Propertii  elegiae;  S.  101  Emend.  S.  Prop.  eleg. :  Bd.  III  S.  201  Ueber 
eine  christliche  Inschrift  und  einen  Vers  des  Propertius;  S.  289  Prop. 
I,  10,  21  f. 

Nicht  zur  Hand  gewesen  ist  uns: 

16)  J.  Cranstoun,  Propertius,  elegies,  translated  into  english 
verse.   London  1875.   302  S. 

17)  A.  Palm  er,  Emendation  of  a  passage  in  Propertius.  Journ. 
of  Philol.  Vol.  VI.  No.  11.  S.  80-81. 

18)  H.  Köstlin,  Zu  Prop.  V,  4,  55.  Philol.  Bd.  XXXV.  1876. 
S.  564.  (Früher  tibersehen  und  beim  Abschlüsse  des  Berichtes  nicht 
sofort  zu  beschaffen;  wird  im  nächsten  Referate  Erwähnung  finden). 

I,  1  soll  nach  Faltin  S.  20 ff.  eine  schlechte  Fälschung  sein,  her- 
rührend von  jemand,  »dessen  Cerebralsystem  von  bedenklichem  Blutan- 
drang zerrüttet  wart.  Die  Argumente  für  diese  im  Tone  ebenso  wie  in 
der  Sache  gewagte  Athetese  sind  von  der  Art,  dass  man  die  ganze  Aus- 
führung für  einen  schlechten  Spass  ansehen  könnte,  wenn  sie  nicht  eben 
bitter  ernsthaft  gemeint  wäre.  Es  ist  sehr  wohlfeil  und  mit  ein  wenig 
Witz  bei  den  meisten  lyrischen  Gedichten  aller  Zungen  ausführbar,  den 
raschen  Wechsel  der  Stimmungsbilder  durch  übertreibendes  Hervorheben 
der  fehlenden  Vermittelungen  und  den  tropischen  Ausdruck  des  Dichters 
durch  Wörtlichnehmen  in  Eulenspiegelmanier  in's  Lächerliche  zu  ver- 
zerren. Dieses  billige  Vergnügen  hat  sich  Faltin  hier  gemacht  Zu 
ferte  (v.  29)  in  der  Bedeutung  »führt  mich«  vermisst  man  doch  wohl 
Belege,  sagt  er  —  das  folgende  meum,  iter  bietet  jedem,  der  sehen  will, 
das  gewünschte  Object  me.  »Dem  Properz  fremd  ist  das  Bild  des  Amor, 
der  höchst  unmanierlich  auf  dem  Haupte  des  unglücklich  Liebenden 
herumstampft«  (v.  4).  Dieses  Bild  ist  freilich  dem  Properz  fremd,  aber 
nicht  das  für  anständige  Interpretation  in  v.  4  enthaltene:  vgl.  UI,  28,  7  t 
—  »V.  31  wendet  sich  der  Dichter  an  die,  denen  ein  Gott  mit  gefälli- 
gem Ohre  zugewinkt  hat  —  ich  empfehle  das  discret  gewählte  Bild«.  Für 
einen  römischen  Leser  war  diese  Roheit  der  Auffassung  unmöglich,  weil 
er  facili  richtig  verstand.  Ein  ehrlicher  Ucbersetzer  hätte  übrigens  ge- 
sagt: willigen  Ohres.  »V.  1  Wer  von  prima  spricht,  denkt  doch  jeden- 
falls an  eine  altera  und  tertia*.  Aber  nicht  nothwendig  an  eine  zweite 
und  dritte  folgende,  wie  Faltin  hier  annimmt;  der  Gegensatz  ist  »vorher 
noch  keine«,  was  zum  Ueberflusse  der  Pentameter  ausdrücklich  sagt 
Diese  Proben  der  Faltin'schen  Beweisführung  werden  genügen.  Angeb- 
lich besteht  die  Elegie  aus  »gedankenlos  und  oberflächlich  zusammen- 
gewürfelten Fragmenten  aus  Gedichten  der  drei  ersten  Bücher«.  Was 
der  Kritiker  unter  solchen  Fragmenten  versteht,  mag  seine  Bemerkung 
zu  v.  5  lehren:  »donec  me  doeuit  erinnert  an  I,  10,  19  Cynthia  me  docuü*. 

I,  6,  31—34  Munro:  ibU  et  acceptU  par  tri»  imperü,  wobei  aeeepta 


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Propere. 


299 


imperii  die  Pflichten,  die  Schuldigkeiten  des  Oberbefehls  bedeuten  soll. 
Eine  unmögliche  Verwendung  des  kaufmännischen  Bildes  der  ratio  ac- 
ceptorum  et  datortim. 

I,  8,  19  Munro  (S.  49):  ut  te  praettectam  felice  Ceraunia  remo  (ce 
von  felice  wäre  vor  Ceraunia  ausgefallen,  das  gewöhnlichere  felici  corrigirt 
und  schliesslich  die  Umstellung  und  sonstige  Aenderung  der  tiberliefer- 
ten Lesart  vorgenommen  worden,  um  metrisch  den  Vers  herzustellen). 

I,  8b  transponirt  Heydenreich  (Quaest.  S.  18 f.)  v.  45  u.  46  zwi- 
schen 36  und  37.  Dadurch  wird  allerdings  für  darel  —  daturtu  (v.  37) 
ein  Subject  geschafft,  aber  zerstört  wird  das  correcte  Tempusverhältniss, 
das  die  überlieferte  Anordnung  bietet:  v.  33  — 40  Praeteritum,  41—46 
Präsens. 

I,  13,  13  Jia ehren S:  Haec  cano  (statt  rgo)  rton  rumore  m«/o,  wo« 
owjure  doctuM. 

Ebendas.  v.  19  U  er  werden  (S.  427  f.):  Non  eao  complexu  potui 
«ecedere  uestro  (für  complexus  —  diducere  uestroa)  aus  zwei  Gründen:  weil 
der  Dichter,  der  sich  ausserordentlich  über  die  Verliebtheit  des  Freun- 
des freue,  gar  nicht  an  ein  Stören  der  Liebesumarmung  habe  denken 
können,  und  weil  »uerba  ipsa  prorsus  immundum  sonent,  quasi  de  duo- 
bus  canibus  uenere  iunctis  per  uim  separandis  sermo  sit«.  Dass  aber 
der  Dichter  die  höchste  Brunst  hat  bezeichnen  wollen,  lehren  nicht  bloss 
die  folgenden  Vergleiche  (21—24),  sondern  vor  allem  die  Worte  des  Pen- 
tameters, durch  dessen  Fassung  (dtmens  furor  )  die  Herwerden'sche  Con- 
jectur  abgewiesen  wird.  Der  Vers  sagt  gar  nicht,  dass  der  Dichter  sich 
nicht  über  die  Umarmung  gefreut  hätte,  sondern  coustatirt  nur  die  Festig- 
keit derselben,  die  so  gross  war,  dass  nicht  einmal  das  Erscheinen  eines 
Dritten  die  Liebenden  zu  trennen  vermochte. 

I,  18,  9  sucht  Tyrrel  (S.  118)  das  zwischen  den  beiden  anderen 
Fragen  der  Stelle  durchaus  unmotivirte  carmina  im  Sinne  von  »Zauber- 
sprüche« gegen  die  sichere  Emendation  crimina  vergeblich  zu  halten. 

I,  18,  21  und  22  vertheidigt  Heydenreich  (Quaest.  S.  36),  was 
kaum  nöthig  gewesen  wäre,  gegen  die  unbegründete,  aus  dem  Symmetrie- 
prineip  abgeleitete  Verdächtigung  Prien's. 

II,  1  Hetzel  (S.  6f.)  und  Heydenreich  (Quaest.  S.  12)  treten 
gegen  Heimreich  ein  für  die  Integrität  der  Elegie  im  Ganzen  und  Gros- 
sen, Heydenreich  mit  ausführlicher  und  unseres  Erachtens  zureichender 
Begründung.  Verderbniss  im  Einzelnen  nimmt  auch  er  als  wahrscheinlich 
an,  namentlich  bei  v.  37  und  38,  wo  er  mit  Keil  eine  Lücke  vor  37  statuirt. 
Gegen  den  Versuch  Heimreich's  II,  1,  57—70;  II,  4,  17—26;  II,  1,  71—78 
zu  einer  Elegie  zusammenzuschweissen,  hätte  wohl  vor  allem  geltend  ge- 
macht werden  sollen,  dass  dann  in  demselben  Gedichte  die  Medicin  nicht 
bloss  zweimal  als  Motiv  verwendet  wäre,  sondern  auch  in  widerspruchs- 
voller Weise,  sofern  sie  das  erste  Mal  (vgl.  namentlich  II,  1,  65 f.)  als 


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300 


Tibull  und  Properz. 


begehrenswerth ,  das  andere  Mal  (vgl.  namentlich  II,  4,  21  f.)  als  über- 
flüssig dargestellt  ist. 

II,  4,  1  und  2  Tyrrell  (S.  119):  Hit  saltem  aut  tenear  tarn  ftnibu* 
aut  mihi  ti  quit  acrius  ut  moriar,  uenerit  alter  amor.  Das  ist  uns  Dicht 
recht  verstandlich. 

II,  4  erklärt  Hetzel  (S.  7)  für  ein  Conglomerat  aus  Trümmern 
verschiedener  Gedichte;  er  unterscheidet  fünf  Stücke:  1—2,  3  —  10,  11 
bis  14,  15-16,  17—32.  Wenn  wir  auch  dieser  Zerlegung  nicht  zustim- 
men können,  so  sind  wir  doch  der  Ueberzeugung ,  dass  die  fraglichen 
32  Verse  nicht  eine  genuine  Elegie  bilden. 

II,  6.  Gegen  die  herrschende  Ansicht  von  der  fragmentarischen 
Beschaffenheit  des  Gedichtes  tritt  Heydenreich  (Quaest.  S.  5 ff.)  mit 
einem  Rettungsversuche  auf.  Er  ordnet  v.  1—22,  25  —  26,  35  —  36,  27—34, 
37—40,  23—24,  41  -42  und  emendirt  in  v.  35  ti  non  immerüo  für 
non  imm.  Aber  das  will  nicht  stimmen,  namentlich  nicht  35  nach  26. 
Was  sollte  hier  non  immerüo  bedeuten  ?  Hetzel  will  (S.  8)  das  Schluss- 
distichon unserer  Elegie  (41  —  42)  in  das  folgende  Gedicht  (7)  nach  v.  12 
einschalten  (mit  Scaliger?).   Aber  die  amica  gehört  nicht  hier  herein 

H,  6,  32  schlägt  Herwerden  (S.  429)  für  iurgia  tub  tacüa  condito 
laetiäa  vor:  turpia  tub  placida  condüa  laetitia.  Dem  Sinne  nach  nicht 
übel:  »Gemeinheit  unter  dem  Bilde  holder  Lüste 

II,  8  behandeln  Leutsch  und  Hetzel  (S.  8f.).  Uebereinstimmend 
weisen  beide  darauf  hin,  wie  zu  dem  in  v.  1  -  6  eingeführten  Thema  das 
Beispiel  in  v.  29—38  nebst  dem  Schlüsse  (39  -40)  als  Ausführung  vor- 
tr eftlich  stimmt.  Dementsprechend  construirt  Hetzel  aus  1—6  und  29—40 
eine  Elegie,  gegen  die  sich  kaum  etwas  einwenden  lasst  Leutsch  zieht 
noch  die  Verse  7—10  hinein  und  verbindet:  1—6,  7-10,  29—40.  Die 
Worte  Omnia  uertunlur  —  altaque  Troia  fuit  (7 — 10)  sollen  als  Antwort 
des  Freundes  auf  die  vorhergehenden  Fragen  zu  fassen  sein,  während 
dann  29  -  40  wieder  Gegenrede  des  Properz  wäre.  Aber  diese  letzte 
Partie  ist  thatsächlich  Keine  Antwort  auf  7—10;  wer  sollte  denn  auch 
erkennen,  dass  bei  IUe  etiam  —  (v.  29)  der  Dialog  wechselt?  Nothwen- 
dig  müsste  man  annehmen,  dass  der  Freund  hier  weiter  redete.  Leutsch 
giebt  dem  Schlussverse  (40)  offenbar  eine  falsche  Deutung,  wenn  er  da- 
von spricht,  dass  sich  hier  die  Hoffnung  auf  Wiedervereinigung  als  Lohn 
für  die  während  der  Trennung  bewiesene  Treue  angedeutet  findet  Unter 
dem  berechtigten  Triumph  des  Amor  kann  nur  zu  verstehen  sein,  dass 
Properz,  weil  mtUto  inferior  als  Achilles,  die  Trennung  erst  recht  nicht 
vertragen  kann.  —  In  den  übrigbleibenden  Versen  (11 — 26)  sieht  Leutsch 
das  zusammenhängende  Mittelstück  eines  um  Kopf  und  Schwanz  gekom- 
menen Gedichtes.  Die  Unvereinbarkeit  von  11  —  12  mit  dem  Vorher- 
gehenden hebt  er  sehr  richtig  hervor;  aber  die  Vereinbarkeit  von  15—16 
mit  11  —  14  und  von  17  ff.  mit  11—16  hat  er  uns  nicht  zu  beweisen 
vermocht. 


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Propere. 


801 


III,  1  and  IV,  8.    Hey  den  reich  (Quaest.  S.  20  ff.)  und  Hetzel 
(8.  10  vgl.  S.  18)  verfechten  die  Selbständigkeit  des  Gedichtes  gegen  den 
Vorschlag  Heimreich's,  IV,  8,  47 — 58  mit  demselben  zu  verbinden,  wäh- 
rend Faltin  (S.  14 ff.)  einen  den  Heimreich'schen  noch  Uberbietenden 
Contaminations versuch  macht.  Dabei  geht  Hetzel  soweit,  die  unter  III,  1 
Oberlieferten  26  Verse  als  eine  völlig  unversehrte,  vollständige  Elegie 
anzusprechen,  während  Heydenreich  den  fragmentarischen  Charakter  des 
Gedichtes  nicht  in  Abrede  stellt  und  namentlich  eine  Lücke  nach  V.  20 
erkennt   Wohl  mit  Recht   Hetzers  Interpretation  von  V.  23  mc  noa 
nunc:  »Heute  huldige  ich  nur  dem  bescheidenen  lyrischen  Liede«,  hilft 
dagegen  gar  nichts.    V.  9  hat  der  Dichter  mit  nunc  uolo  sqq.  erklärt, 
dass  er  heute  Epiker  werden  will.   Von  der  feierlichen  Ankündigung 
dieses  Entschlusses  kann  er  unmöglich  übergehen  auf  die  Erklärung: 
Aber  heute  habe  ich  noch  nicht  das  Zeug  dazu.  —  Für  w  am  Anfange 
des  Gedichtes  schreibt  Heydenreich  Est.  Seine  Argumentation  gegen 
Heimreich  besteht  nicht  sowohl  darin,  dass  er  an  dem  von  diesem  neu- 
geschaffenen Gedicht  (III,  1,  21—26,  1—6,  9—20,  IV,  8,  47—58)  Schwächen 
nachweist,  als  dass  er  die  Integrität  von  IV,  8  und  insbesondere  die 
Zugehörigkeit  von  v.  47—56  darzulegen  sucht.  Das  ist  ihm  nicht  recht 
gelungen.    Auch  nach  seinen  eingehenden  Erörterungen  erscheint  uns 
das  fragliche  Stück  als  unorganisch  in  IV,  8,  auch  wenn  man  mit  Heyden- 
reich  nach  Lachmann  59  —  60  nach  46  einschaltet.    Die  kühne  Trans- 
position Heimreichs  löst  freilich  die  Schwierigkeiten  auch  nicht:  in  sei- 
nem Gedichte  ist  die  betreffende  Partie  eine  ungeschickte,  in  dem  über- 
lieferten eine  mit  der  übrigen  Haltung  des  Gedichtes  in  Widerspruch 
stehende  Hyperbel.    Der  Ausweg,  den  Hetzel  wählt,  indem  er  47  —  66 
nach  21  einschiebt,  führt  auch  nicht  zum  Ziele;  der  Widerspruch  bleibt. 
Am  allerwenigsten  endlich  bringt  das  von  Faltin  angewendete  Mittel 
Heilung.    Er  räumt  zunächst  IV,  8,  5 — 20  und  55—56  als  Interpolation 
aus  dem  Wege.   Es  ist  nicht  zu  leugnen,  dass  er  dabei  auf  manche 
Schiefheit  und  Unbestimmtheit  der  Darstellung  in  den  kunstgeschicht- 
lichen Citaten  richtig  hinweist,  und  es  wird  sich  empfehlen,  die  Stelle 
erneuter  Prüfung  zu  unterwerfen;  aber  im  Ganzen  verfällt  er  auch  hier 
wie  bei  I,  1  in  einen  forcirten  Skepticismus,  der  sich  manchmal  aus- 
nimmt wie  ein  geflissentliches  Verkennen  der  Wahrheit   Das  gilt  nament- 
lich von  seinen  Bemängelungen  der  Verse  5,  6  und  19,  20.  Geradezu 
monströs  aber  muss  das  Product  genannt  werden,  das  er  schliesslich  als 
echtes  Properzisches  Gedicht  und  zwar  als  Einleitungsgedicht  des  ersten 
Buches  an  Stelle  der  überlieferten  Elegie  vorführt.   Es  setzt  sich  zu- 
sammen aus  folgenden  Bestandteilen:  IV,  8,  1  —  4;  35  —  46;  21-30; 
HI,  1,  1-6;  8-20;  IV,  8,  47-54;  31    34;  III,  1,  21—26;  IV,  8,  67 
bis  60.  Wir  sehen  zuversichtlich  der  Bestätigung  unseres  absprechenden 
Unheils  seitens  unserer  Leser  entgegen.  F.  Teuf  fei  sucht  die  Schwierig- 
keiten in  21  und  22  zu  heben,  indem  er  superare  erklärt  mit  »überwin- 


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302  Tibull  und  Propere. 

den,  besiegen  =  widerlegen«.  —  Der  Vollständigkeit  wegen  sei  noch 
angeführt,  dass  Weber  (S.  28 f.)  III,  1,  7  —  12  als  Interpolation  betrach- 
tet, weil  die  Verse  angeblich  ein  zweites  Exordium  bilden.  Es  wäre 
sehr  gefährlich  für  den  Dichter,  wenn  jede  solche  weitere  Ausführung 
und  Variirung  eines  Hauptgedankens  gestrichen  werden  dürfte. 

III,  5.  Hetzel  (S.  10 f.)  kommt  hier  darauf  zu,  dass  in  den  Ver- 
sen 27—42  vielleicht  nichts  weiter  ächt  ist  als  die  Fragmente  27-29, 
35,  41-42  (??).  —  Kie sslin g  (S.  5)  conjicirt  zu  v.  23:  Huc  Herum  ad 
lapides  cana  iteni  memores.  Schwerlich  richtig.  L.  Müller's  memento  hoc 
üer:  ad  hpides  cana  u.  mein,  hat  nichts  bedenkliches;  hoc  iter  ist  »der 
Weg  hierher«  und  wird  durch  den  folgenden  Satz  des  Pentameters  satt- 
sam erklärt. 

III,  6,  29—32  will  Weber  (S.  30 f.)  als  Interpolation  oder  Bruch- 
stück eines  anderen  Gedichtes  von  der  Elegie  getrennt  haben. 

Ebendas.  findet  Her  werden  (S.  429)  den  v.  6  Nec  sie  incolumem 
Minois  Thesea  uidit  sensu  cassum,  weil  doch  zu  nec  sie  supplirt  werden 
müsste  gauisa  est.  Also  nicht  einmal  eine  so  einfache,  unzweideutige 
Verschiebung  der  Prädicatc  wird  allgemein  verstanden.  Nee  sie  uidit 
bedeutet  natürlich  nach  dem  Zusammenhange;  »und  nicht  mit  solcher 
Freude  sah«  und  ist  eine  angenehme  Variation  der  Rede  nach  gouisu*, 
laelaius.  Herwerden  conjicirt:  Nec  sie  incolumem  Minois  Thesea  uidens, 
wobei  hoffentlich  uidens  Druckfehler  ist  für  das  sprachlich  freilich  kaum 
zulässige  uisens. 

III,  8,  25  ff.  schreibt  Hetzel  (S.  11)  nec  tu  sfjttenas  noctes  seiuneta 
eubares  —  Non  quia  pecearim,  testorte,  xed  quia  uvlgo  — .  —  V.  41  Und  42 

hält  er  für  interpolirt. 

III,  9.  Hetzel  stellt  (S.  12)  aus  dieser  und  den  (bei  L.  Müller) 
folgenden  Elegien  10  und  11  ein  Gedicht  her,  indem  er  9,  17  18  als 
unächt,  10,  1—4  und  21 — 22  als  nicht  hierhergehörige  Fragmente  streicht; 
er  verbindet  demnach  so:  III,  9,  1  —  12;  15  -  16;  13  —  14;  10,  5—20; 
11,  1-16. 

III,  11  transponirt  W.  Teuffei:  1  —  2,  9—10,  5-6,  3-4,  7-8. 
Allerdings  wird  durch  diese  Umstellung  der  Gedankengang  stetiger:  sollte 
sie  darum  aber  nothwendig  sein?  —  V.  29  empfiehlt  für  De  me  mi  certe 
Kiessling  (S.  6)  Dementi  certe  (im  Gegensatz  zu  dem  im  Pentameter 
folgenden  Mi  formosa  sat  es  — ),  Tyrrell  (S.  120)  Demens!  Mi  certe  — . 

Aber  kurz  vorher  ist  Cynthia  schon  demens  genannt  worden ;  die  Wieder 
holung  hat  etwas  Anstössiges.  Das  Kiessliug'sche  »demenät  wäre  ganz 
plausibel,  wenn  nicht  certe  deutlich  darauf  hinwiese,  dass  na  hier  gehal- 
ten werden  muss:  »mir  wenigstens,  mir  jedenfalls«. 

III,  12,  31  f.  giebt  Munro  (S.  50 ff.)  die  wunderliche  Erklärung 
für  mutem:  »Der  Dichter  wechselt  ab  zwischen  dem  Rufe  »G/uthia*  und 
dem  Rufe  »absenti  nemo  ne  nocuüse  uelitt ;  bald  ruft  er  jenen  Namen, 
bald  diesen  Wunsch«.   Liegt  nicht  die  Erklärung  für  mutare  in  dem 


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Properz 


303 


Plural  tua  nominal  Der  Dichter  wird  wohl  mehrere  Namen  für  seine  Ge- 
liebte gehabt  haben. 

Zu  III,  15  spricht  Kiessling  (S.  11)  die  Vermuthung  aus,  dass 
Demopboon  wohl  Pseudonym  für  den  Ovid.  Epp.  ex  Ponto  IV,  16,  20  als 
Dichter  eines  Liedes  auf  (Demopboon  und)  Phyllis  genannten  Tuscus  sein 
möchte.  -  Ebendas.  v.  39  Her  werden  (S.  430)  Aut  ri  forte  irata  mihi 
■"<".'.  Jacta  ministro,  soll  heissen :  si  forte  puella  mihi  irata  est,  pro  uanis 
sospicionibus  pracbeo  ei  facta,  ut  sciat  esse  aliam,  quae  mea  esse  uelit. 
Aber  der  Ausdruck  minütrare  hier,  die  Unklarheit  des  Begriffes  /oc/a, 
die  hassliche  Diäresis  nach  *it  u.  s.  w.!  Die  Stelle  ist  unzweifelhaft  cor- 
rupt,  aber  so  wäre  sie  nicht  eraendirt. 

III,  19,  28  -29  sucht  Weber  S.  31  f  gegen  Heimreich  als  echt 
zu  vertheidigcn.  Aber  die  Hauptsache,  die  unbegreiflich  abgeschmackte 
Fassung  von  v.  29,  durch  welche  die  Stelle  am  meisten  verdächtig  wird, 
berührt  er  gar  nicht.  Und  die  Schiefheit  des  Ausdrucks  sola  reücta  für 
Mtdea  kann  er  nicht  weginterpretiren. 

III,  20,  17.  Nur  der  CuriositÄt  wegen  sei  hier  der  Einfall  von 
Munro  erwähnt  (S.  66  ff.).  At  nullo  dorn  in  ae  teritur  mb  alumine  amor, 
qui  —  »kein  Alaun  kann  so  adstringirend  auf  die  Liebe  einwirken,  dass 
sie  eingeht«! 

Die  drei  Gedichte  HI,  21,  22  und  23  will  Hetzel  (S.  13)  unter 
der  Annahme,  dass  zwischen  22  und  23  ein  Distichon  ausgefallen  ist, 
als  eine  Elegie  aufgefasst  haben.  Die  unversöhnlichen  Discrepanzen 
zwischen  den  drei  Stücken  sucht  er  leichter  Hand  zu  beseitigen  durch 
die  Darstellung  des  augeblichen  Gedankenganges  im  ursprünglichen  Ge- 
dichte. Bekanntlich  ist  ein  solcher  allgemein  gehaltener  Gedankengang, 
in  welchem  der  Interpret  beliebige  Vermittel ungen  einschaltet,  ein  sehr 
trügerisches  Mittel  der  Exegese. 

HI,  21,  9—20.  Weber  (S.  32ff.):  Nicht  blos  17  -18,  sondern  auch 
13—16  sind  Interpolation.    Desgleichen  III,  26,  3. 

III,  26,  8.  Tyrrell  (S.  120):  Oetaeo  et  Priami  diruta  regna  senis 
mit  Rücksicht  auf  IV,  1,  32  Troia  bis  Oetaei  numine  capta  dei.  Aber 
diese  Stelle  rechtfertigt  nicht  den  absoluten  Gebrauch  von  » Oetaeo  für 
llerculi*.    III,  27,  41  —  42  bezeichnet  Hetzel  (S.  14 f.)  als  verdächtig. 

HI,  28.  Weber  (S.  12 ff.):  Die  ersten  18  Verse  spricht  Cynthia; 
19-22  sind  als  Fälschung  zu  streichen;  die  übrigen  18  Verse  (23  —  40) 
bilden  die  Antwort  des  Dichters ;  der  Dialog  bezieht  sich  auf  die  IV,  21 
behandelte  Reise  nach  Griechenland.  —  Die  Schwierigkeiten  der  Erklä- 
rung des  Gedichtes  scheinen  uns  damit  nicht  gehoben.  Die  Gegenrede 
des  Dichters  würde  sich,  auch  wenn  19-22  zu  beseitigen  wäre,  schlecht 
an  die  Anrede  der  Cynthia  anschliessen,  die  auch  in  sich  selbst  ihre 
UnbegreiÜichkeitcn  behalt 

III,  28,  20.    Munro  (S.  53)  rauca  für  das  handschriftliche  nota. 

III,  29  und  39  combinirt  Hetzel  (S.  15 f.)  so:  28,  1 — 4;  9—16; 


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804 


Tiball  und  Properz. 


5-8;  30,  7—10;  1-6;  11-24;  27-62.  Die  Verse  25-26  sollen  ein 
Citat  sein,  das  ein  Leser  aus  einer  anderen  nicht  erhaltenen  Elegie  an 
den  Rand  geschrieben. 

III,  31.  Hetzel  (S.  16):  Mit  v.  23  beginnt  eine  neue  Elegie: 
y.41  und  42  stehen  nicht  an  ihrer  Stelle,  sind  als  ein  Fragment  an- 
zusehen. 

III,  32.  Ueber  diese  vielumstrittene  Elegie  liegen  uns  drei  Unter» 
suchungen  vor,  eine  oberflächliche  von  Hetzel  (S.  16 ff.)  und  zwei  gründ- 
liche von  Heydenreich  (de  Propertio  laudis  Verg.  praec.)  und  Mnnro 
(8.  28—46).  Hetzel  weiss  Ober  den  offenbaren  Widerspruch  zwischen 
dem  Eifersuchtsmotiv  (1-22)  und  dem  Motiv  der  Freude  Ober  die  späte 
Liebe  des  gelehrten  Freundes  (23  ff.)  hinwegzukommen  mit  einer  vagen 
Redensart  von  launiger  Neckerei  des  Dichters.  Ebenso  leicht  macht  er 
sich  die  Erledigung  der  Schwierigkeiten  in  dem  praeconium  Vergilü- 
Hier  soll  v.  81  haec  im  Anschluss  an  das  Lob  der  Georgica  sich  so  er- 
klären: »den  beiden  berühmten  Dichtungen  (Aeneide  und  Georgica) 
werden  die  Bucolica  als  lyrische  Gedichte  entgegengestellt  und  darum 
mit  »haec*  =  zu  meinem  Bereiche  gehörig  bezeichnet«.  Wenn  das  mög- 
lich ist,  dann  kann  alles  alles  bedeuten.  —  Heydenreich  polemisirt  wie 
der  gegen  Heimreich,  mehr  beiläufig  bezüglich  der  Verse  1  —  60.  Ge- 
lungen ist  ihm  hier  nach  unserer  Ueberzeugung  die  Widerlegung  der 
Heimreich'schen  Bedenken  gegen  die  Verse  11.  12.  19.  20.  25.  26  bis 
auf  die  Erklärung  von  solum  (v.  25),  die  wir  nicht  verstehen ;  das  Wort 
ist  corrupt.  Nicht  ausgeführt  dagegen  ist  die  Lösung  des  oben  angedeu- 
teten Widerspruches  zwischen  dem  ersten  und  dem  zweiten  Drittel  der 
Elegie.  Der  Schwerpunkt  der  Abhandlung  liegt  in  der  Emendation  des 
letzten  Drittels.  Es  wird  transponirt  59  -66,  77—80,  67—76,  81  bis 
Schluss.  V.  81  soll  eane  für  tarnen,  V.  83  nec  minor  hie  animie,  aut  segnior 
ore  canorue  geschrieben  werden,  wozu  die  Erklärung  wörtlich  lautet: 
»Nicht  bist  du,  o  Vergil,  kleiner  durch  den  Geist  dieser  Gesänge  (der 
Eclogen)  und  nicht  weicht  der  wohltönende  Schwan  dadurch,  dass  er 
sang  (indocto  carmine  abl.  abs.)  ein  einfaches  Gedicht  (von  dem  er  seibst 
sagt,  dass  es  sei)  ein  Carmen  anserisc  Diese  Künstelei  befriedigt  nicht; 
dagegen  ist  die  Transposition  beachtenswerth.  —  Munro  transponirt  im 
zweiten  Drittel  in  sehr  kühner  Weise  (23  —  30,  45—46,  51—54,  41—42, 
39-  40,  31  -38,  43-44,  47—50,  55  ff.).  Er  kommt  hier  mit  sich  selbst 
in  Widerspruch,  insofern  er  ausgegangen  ist  von  der  Annahme,  dass  das 
Gedicht  als  unvollendet,  als  Concept  mit  unausgeglichenen  Stellen  und 
Varianten  von  des  Dichters  Hand  auf  uns  gekommen  sei.  In  der  rich- 
tigen Erkenntniss,  dass  bei  seiner  Transposition  nicht  alles  zusammen 
klappt,  recurrirt  er  auf  die  Concepttheorie;  aber  welches  Recht  hat  dann 
überhaupt  die  Transposition,  bei  der  doch  nothwendig  vorausgesetzt  sein 
müsste,  dass  das  Gedicht  ursprünglich  in  sich  abgeschlossen  gewesen? 
Für  das  letzte  Drittel  hilft  er  sich  durch  die  Annahme,  dass  der  Dichter 


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Proporz. 


77-80  als  einen  Entwurf  zu  etwaiger  späterer  Einarbeitung  neben  61—70 
geschrieben  habe.  Die  Conjectur  zu  53  nec  ai  poat  Stygiaa  aliquia  re  est 
arbUer  unda*  ist  unbedingt  abzuweisen;  das  r«  (für  »thatsächlich«)  wäre 
in  dieser  Verbindung  barbarisch.  Zu  IV,  3  und  4  nimmt  Hetzel  (S.  18) 
die  Scaliger'sche  Ansicht  wieder  auf,  dass  dies  ein  Gedicht  sei.  Er  be- 
weist wieder  bequem  mit  einem  ad  hoc  zurechtgemachten  Gedankengange 
der  Elegie,  dabei  ganz  ignorirend,  wie  grundverschieden  in  den  beiden 
Stacken  Krieg  und  Beute  behandelt  werden,  im  zweiten  mit  Verachtung, 
im  ersten  mit  Anerkennung. 

IV,  4,  31  Herwerden  (8.  431)  fuldre  für  uincire  (?).  IV,  4, 15-18 
These  von  Weber:  Hi  uersus  interpolati  sunt. 

IV,  5,  21  f.  Kiessling  (S.  9):  Me  potest  nullo  miseram  me  linquer* 
pacta,  AequaUm  nulla  dicere  habere  domo.  »Puellu  primum  indignabunde 
increpat  Propertii  perfidiam  (19.  20);  tum  pristini  amoris  recordatione 
uicta  confidentius  rem  a  Lygdamo  delatam  ueram  esse  uegat  (21.  22); 
sed  statim  ex  riuaiis  puellae  mentione  surgit  acerba  amatoris  species 
nouo  amore  luxuriantis  (23.  24). 

IV,  5,  11  Tyrrel  (S.  120 f.)  erklärt  Nec  apeculum  atrato  uidiati, 
Lygdame,  Ucto:  Hast  du  den  Spiegel  nachlässig  hingeworfen  auf  dem 
ungeordneten  Bette  gesehen  (nec  atrato  =  et  non  atrato)  f  Gewiss  nicht; 
erstlich  mOssten  die  Worte  anders  gestellt  sein  (nec  atrato  apeculum); 
dann  soll,  wie  die  folgenden  drei  Verse  bestätigen,  das  Nichtbeiderhand- 
sein  des  Spiegels  ein  Beweis  dafür  sein,  dass  Cynthia  nicht  an  s  Putzen 
denkt,  sondern  trauert.  Strato  lecto  ist  abl.  abs.  und  steht  mit  unter 
dem  Einflüsse  der  Negation:  die  Lagerstätte  ist  nicht  vorbereitet  — 
wozu,  versteht  sich  von  selbst. 

IV,  8  sucht  Weber  (S.  20 ff.)  nicht  bloss  für  die  Verse  23  und  24, 
sondern  auch  für  21  und  22  die  Unechtheit  zu  erweisen. 

IV,  10,  23  und  24.  Tyrrel  (S.  121):  Et  duo  in  adueraum  müti 
per  moenia  curru»  nec  poaaent  tncto  atringere  ob  oxe  latus. 

IV,  10,  72.  Kiessling  billigt  (S.  9)  die  alte  Aenderung  tuto  für 
toto.  Nöthig?  Das  in  bei  toto  rechtfertigt  Kiessling  selbst  durch  zwei 
Parallelstellen  aus  Properz;  die  Beschränkung  auf  das  Ionische  Meer 
wird  erklärt  durch  v.  69 ,  und  endlich  empfiehlt  sich  totus  als  Lösung 
der  vorhergehenden  Alternative. 

IV,  15,  29.  Weber  (S  37 f.):  aut  humct  ignotum  uili  me  litus  arena. 
Empfiehlt  sich  weder  durch  dringendes  Bedürfhiss  erneuter  Aenderung 
noch  durch  Einfacheit  des  Verfahrens. 

IV,  21,  25  und  26  will  Weber  (S.  9 ff.)  (nach  Lachmann's  Vorgang) 
streichen;  im  folgenden  Verse  soll  geschrieben  werden:  Peraequar  hte 
»tudium.  Eine  gewaltsame  Correctur.  Die  auf  die  Philosophie  bezüg- 
lichen Verse  sind  sachlich  nicht  leicht  zu  entbehren.  Es  wäre  geradezu 
wunderbar,  wenn  diese  erste  und  vornehmste  Seite  des  Athenischen 
Geisteslebens  unberührt  bliebe. 

Jfthr  überlebt  für  Alt«rthum»-WiMen -icheil  1877.  II.  20 


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306 


Tibull  und  Propere. 


IV,  22,  1-4  erklärt  Weber  (S.  39 f.)  für  interpolirt. 

V,  1,  23—56.  Heydenreich  giebt  (quaest  S.  29— 36)  eine  aus- 
führliche Verteidigung  der  L.  Müller'schen  Behandlung  der  Stelle.  Neue 
Zuthat  von  ihm  (oder  richtiger  von  L.  Lange,  auf  den  er  sich  bezieht) 
ist  die  Umstellung  von  55  und  56  nach  38.  (31—33;  36.  35.  34.  37.  38. 
65.  56.  39.  40—52.  87.  88.  53.  54.  57 ff.). 

In  derselben  Elegie  conjicirt  Munro  (S.  69)  v.  73  at  certit  für 
accerns  und  Tyrrell  (S.  122)  interpungirt  v.  8 f.  Nunc  pretium  ferne 
deos  et  (fallitur  auro  IuppiterJ  obliquae  signa  iterata  rotae. 

V,  3,  10.    Munro  (S.  63 ff.):  Vstus  et  Eoae  decolor  Indus  aquat. 

Wir  schliessen  mit  zwei  Proben  kühnster  kritischer  Combination. 
Munro  reconstruirt  die  corrupte  Stelle  V,  11,  39.  40  folgeudermassen 
(S.  53-62): 

Testor  maiorum  cineres  tibi,  Roma,  uerendos, 
Sub  quorum  titulis,  Africa,  tonsa  iaces, 

[Et  qui  contuderunt  animos  pugnacis  Hiberi 
Hannibalemque  armis  Antiochumque  suis], 

Et  Persen  proaui  simulantem  pectus  Achilli, 
Quique  tuas  proauus  fregit,  Auerne,  domos. 

Der  Angeredete  des  letzten  Verses  ist  Hercules.  —  In  v.  66  derselben 
Elegie  schreibt  Munro:  Consule  quo,  feato  tempore,  rapta  noror  —  die 
Festzeit  soll  nämlich  darin  bestehen,  dass  der  Bruder  Consul  ist 


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Jahresbericht  über  die  römischen  Satiriker 
(ausser  Lucilius  und  Horatius). 

Von 

Prof.  Dr.  L.  Friedender 

iu  Königsberg. 


Petronius. 

Friedrich  Jacobs,  In  Petronii  Satyricon  L  Journal  of  Philo- 
Jogy  VII  (1877).    S.  206—214. 

J(ohn)  E.  B.  M(ayor)  kaufte  aus  Jahns  Nachlass  diese  »14.  April 
1793c  datirteu  handschriftlichen  Bemerkungen  von  Fr.  Jacobs  zu  Petro- 
nius,  deren  Veröffentlichung  er  hier  begonnen  hat;  nach  denselben  scheint 
Jacobs  die  Absicht  gehabt  zu  haben,  den  Petron  herauszugeben  (S.  212: 
Grandis  —  edere  non  dubitavi).  Weder  die  exegetischen  Bemerkungen, 
noch  die  Conjecturen  (c  1  declamatoribus  committebantur  für  de- 
clamationibus  continebantur,  ingenia  detriverat  statt  deleverat)  sind 
von  Erheblichkeit. 

I?ersiiis. 

Dr.  FranzSemisch,  De  vi  ac  natura  poesis  Persii  satiricae.  Pro- 
gramm des  städtischen  Progymnasiums  zu  Friedeberg  N./M.  zum  21.  März 
1877.    24  S.  4. 

Der  Verfasser  glaubt,  dass  die  Satiren  des  Persius  voll  von  ver- 
steckten Anspielungen  auf  Nero  sind.  Wenn  Nero  dies  auch  merken 
mochte,  so  hatte  es  Persius  doch  stets  so  geschickt  eingerichtet,  dass 
eine  Anklage  wegen  Majestätsbeleidigung  nicht  erhoben  werden  konnte. 
So  kann  man  in  der  vierten  Satire  alles  was  von  Alcibiades  gesagt  wird, 
auf  Nero  beziehen.  Das  Lob  in  v.  10  - 13  passt  vortrefflich  auf  sein 
quinquennium  (S.  16).  Hätte  Nero  aber  auch  die  Vorwürfe  auf  sich  be- 
zogen, so  würde  er  ja  anerkannt  haben,  dass  er  sie  verdiene!  Der  Ver- 
fasser besitzt  einen  Persius  (wie  es  scheint  die  Ausgabe  von  Casaubonus), 
einen  Sueton,  einen  Tacitus  und  einen  Cassius  Dio:  durch  fleissige  Lee- 
türe in  diesen  drei  letzten  Autoren  hat  er  die  überraschendsten  Bestä- 

20* 


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308 


Römische  Satiriker. 


tigungen  seiner  Ansicht  entdeckt.  So  ist  z.  B.  in  der  Stelle  3,  56  com 
tibi  calve  Pinguis  aqualiculus  protenso  sesquipede  extet,  Nero  gemeint, 
der  nach  Sueton  cervice  obesa,  ventre  projecto  war  (S.  8).  Der  patruus, 
auf  dessen  Tod  der  Erbe  wartet  (2,  10),  ist  Claudius,  der  pupillus  (12) 
Britannicus  (S.  9  f.).  Auch  Nero  jam  tertia  conditur  uxor  (14)  bezieht 
sich  auf  Nero,  wesshalb  auch  vermuthlich  der  ähnlich  klingende  Name 
gewählt  ist;  denn  (S.  11)  Nerio  tödtete  drei  Frauen,  Octavia,  Poppaea 
und  —  Statilia  Messalina.  Nach  allem  diesem  wird  man  es  nicht  auf- 
fallend finden,  wenn  S.  12  M.  Aquilius  Regulus  Rcgulus  quidam,  der  Frei- 
gelassene Augusts  Licinus  Licinius  genannt,  das  ovatum  aurum  2,  55 
auf  eine  Nero  811  zuerkannte  Ovation  bezogen  wird.  Ueber  den  5, 126 
genannten  Crispinus  sagt  der  Verfasser  S.  21,  er  sei  überzeugt,  sub  hoc 
nomine  —  Rufium  Crispinum  latere,  famosura  illum  Neronis  vernam,  qaod 
»monstrum  nulla  virtute  redemptum  a  vitiis«  (luv.  4,  3)  princeps  ma- 
gistrum  equitum  fecit.  Maritus  enim  erat  Poppacae  Sabiuae  etc.  Doch 
genug.  Wenn  die  Verpflichtung  der  Lehrer  der  höheren  Lehranstalten  in 
Preussen,  wissenschaftliche  Abhandlungen  in  Schulprogrammen  zu  ver- 
öffentlichen, oft  ähnliche  Resultate  geliefert  hat,  so  ist  es  gut,  dass  sie 
aufgehoben  ist. 

Otto  Kunzendorf,  Sind  die  Satiren  des  Persius  ein  Bild  seiner 
Zeit?  Programm  der  König-Wilhelmsschule  (Realschule  I.  Ordnung)  in 
Reichenbach  (Schlesien).  1877.  Progr.  Nr.  178.  25  S.  4. 

Lüttich,  lieber  die  Mängel  und  Vorzüge  der  Satiren  des  Persius. 
Programm  des  Domgymnasiums  zu  Naumburg  1877.  Progr.  No.  196. 
26  S.  4.  * 

Keine  von  beiden  Abhandlungen  bietet  etwas  Erhebliches.  In  der 
ersten  wird  ausgeführt,  dass  die  Satiren  des  Persius  mit  Ausnahme  der 
ersten  nur  hin  und  wieder  Beziehungen  auf  seine  Zeit  enthalten  und  dass 
er  dem  wirklichen  Leben  zu  fern  stand,  um  ein  eigentlicher  Satiriker  zu 
sein;  in  der  zweiten,  dass  die  Ideale  der  stoischen  Philosophie  und  sitt- 
liche Entrüstung  bei  Persius  den  Mangel  praktischer  Lebenserfahrung 
und  poetischen  Schwunges  ersetzen  müssen,  dass  er  sich  aber  durch 
lebensgetreue  Charakterschilderung  und  eine  »wundervoll  erhabene  Sitt- 
lichkeit« auszeichnet. 

Martialis. 

Köstlin,  Kritische  Bemerkungen  zu  Martialis.  Philologus  36. 
1877.  S.  264—284. 

Die  Mehrzahl  der  hier  mitgetheilten  Conjecturen  ist  verfehlt.  Wirk- 
liche Verbesserungen  oder  doch  beachtenswerthe  Vorschläge  sind  folgende: 
IV  23,  3  Graium  quos  epigramma  comparavit.  VI  43,  2  Canaque 
Bulphnreis  lympha  natatur  aquis.  IX  7,  4  iam  satis  est:  non  vis,  Afer, 


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Martialis.  309 

avere  vale  (für  Afer:  non  vis  avere,  vaJe).  IX  85,  3  Tu  languore  quidem 
subito  fictove  laboras.  X  70,  3  Si  secum  comitem  trahit  pudorcm,  Sem- 
per pauperior  redit  potestas.  XI  99,  6  Et  minias  in  traut  Cyaneasque 
nates  (wo  aber  Martial  doch  wohl  Minyas  geschrieben  hat,  das  nur  wie 
minias  klingen  sollte).  Vgl.  mein  Programm  Recensio  Iocor.  in  Martial. 
XIV  epigr.  libris  corruptor.  (Acad.  Alb.  Regim.  1878  III).  Ob  VIII  21,  8 
Jam  anthus  et  Aethon  Frena  volunt  das  von  Köstlin  vorgeschlagene 
vor  an  t  den  Vorzug  verdient,  möchte  ich  nicht  entscheiden.  Die  Be- 
ziehung von  IX  50  auf  Statins  (welche  allerdings  nicht,  wie  Köstlin  glaubt, 
durch  den  Namen  Gaurus  angedeutet  sein  kann)  habe  ich  schon  vor  län- 
gerer Zeit  hervorgehoben  (Darst  a.  d.  Sittengesch.  Roms  III  848,  1), 
wo  auch  über  das  Verhältniss  von  Martial  und  Statius  gesprochen  ist. 

0.  Müller,  Zu  Römischen  Autoren.   Hermes  XII,  1877,  S.  304  f. 

Müller  will  bei  Martial  I  25,  2  et  cultum  docto  pectore  profer 
opus,  lesen  pect  ine.  Dass  aber  diese  elegante  und  gelehrt  begründete 
Conjectur  nicht  richtig  ist,  zeigt  IX  77,  3  Et  multa  dulei,  multa  sublimi 
refert,  Sed  cuneta  docto  pectore. 

E.  Renn,  Kritisches  zu  Martial.  Zeitschr.  f.  d.  bayer.  Gymnasialw. 
Bd.  13  (1877)  S.  212-214. 

Renn  schlagt  vor  Mart.  VII  87,  1  si  meus  aurita  gaudet  lagalopece 
Flaccus  zu  lesen  glagalopece,  da  es  eine  nordafrikanische,  leicht  zähm- 
bare Fuchsgattung  mit  übermässig  langen  Ohren  giebt,  deren  Farbe  im 
zunehmenden  Alter  immer  lichter,  milchähnlicher  wird.  Trotzdem  bleibt 
dieser  »Milchfuchst  nicht  weniger  problematisch  als  der  Hasenfuchs 
der  Texte. 

Dr.  Anton  Zingerle,  o.  ö.  Professor  zu  Innsbruck,  MartiaTs  Ovid- 
btudien,  Innsbruck,  Wagner'sche  Universitäts-Buchhandlung  1877.  (Fest- 
schrift zum  Jubiläum  der  Universität  Tübingen.)   8.  VI,  42  S. 

Diese  (von  mir  bereits  in  der  Zeitschr.  f.  österr.  Gymnasialw.  1877 
S.  827  f.  angezeigte)  gründliche  und  werthvolle  Arbeit  giebt  eine  will- 
kommene Uebersicht  über  MartiaTs  Nachahmung  des  ihm  so  geistesver- 
wandten und  von  ihm  neben  Catull  am  meisten  benutzten  Ovid.  Zingerle 
weist  ungefähr  200  Stellen  mit  Anklängen  und  Reminiscenzen  an  Ovid  bei 
Martial  (und  zwar  hauptsächlich  dessen  spätere  Dichtungen)  nach,  die 
sich  natürlich  vorzugsweise  in  den  elegischen  Gedichten  finden,  wo  auch 
(doch  mehr  im  Pentameter  als  im  Hexameter)  sich  die  Anwendung  ge- 
wisser Lieblingsmittel  der  Ovidischen  Versification  zeigt.  Martial  hat 
Ovidische  Wendungen,  Motive,  Verstheile  und  ganze  Verse  nicht  bloss 
in  ähnlichen  Situationen,  sondern  auch  in  ganz  verschiedenen  verwandt, 
und  zwar  im  letzteren  Fall  in  der  Absicht  eine  überraschende  Wirkung 
hervorzubringen.  Bei  Mart.  II  42,  1  findet  Zingerle  mit  Recht  eine  Er- 
innerung an  Ovid  A.  A.  IH  v.  19  ff.  und  IH  513,  doch  ohne*die  Absicht 


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310  Römische  Satiriker. 

der  wörtlichen  Anführung  (S.  5 f.),  und  nimmt  auch  wohl  mit  Recht  an, 
dass  Auson  Idyll.  13  f.  den  Vers  Mart  I  4,  9  nicht  aus  Irrthum  als  einen 
des  Plinius  angeführt  hat,  sondern  dass  dieser  ihn  wirklich  von  Marüal 
entlehnt  hatte  (S.  6  f.). 

Iuvexialis. 

Dr.  A.  Häckermann,  Zur  Kritik  und  Erklärung  Iuvenal's.  Pro- 
gramm des  städtischen  Gymnasiums  zu  Greifswald  1877.  Progr.  No.  702. 
4.  38  S.  •' 

Der  Verfasser  hat  seine  bekannte  Ansicht,  dass  der  ursprünglichere 
Text  des  Iuvenal  nicht  in  der  Pithöanischen ,  sondern  in  der  Masse  der 
übrigen  Handschriften  überliefert  sei,  hier  nochmals  aufs  ausführlichste 
vorgetragen  und  zu  begründen  versucht  In  der  Rückkehr  der  deutschen 
Kritik  zu  der  von  Pithoeus  zu  Grunde  gelegten  Handschrift  erblickt  er 
einen  Rückfall  in  die  Nachäffung  französischer  Vorbilder  (S.  18)!  Es 
thut  Notli,  sagt  er  S.  20,  dass  man  die  französische  Gouvernante  unver- 
züglich entlässt,  die  übel  berat hene  Landestochter  (d.  h.  die  deutsche 
Textkritik)  aber  ihrer  sehnsüchtig  harrenden,  sinnigen  Milchschwester 
(d.  h.  der  Exegese)  zurückgeht,  damit  sie  sich  unter  deren  Obhut  und 
Aufsicht  wieder  an  einen  ehrsamen  Wandel  gewöhne.  Der  »Pithöaniscbe 
Schwindele  erscheint  ihm  als  die  Ausgeburt  eines  wissenschaftlichen  Grün- 
derthums, zu  welchem  eine  Coterie  der  zünftigen  Vertreter  einer  in  ihrem 
innersten  Kern  morschen  Kathederdoctrin  sich  verbündet  hat,  aber  den 
Kenner  des  Iuvenal  (d.  h.  den  Verfasser)  »irritirt«  dies  nicht  (S.  37). 
Kurz  der  Verfasser  macht  ganz  den  Eindruck  eines  von  einer  fixen  Idee 
beherrschten  Mannes,  der  alle  übrigen  Menschen  für  sinnverwirrt  hält 
und  mit  mitleidiger  Verachtung  auf  sie  herabsieht. 

Aus  allem  was  der  Verfasser  vorbringt,  ergiebt  sich  für  eine  unbe- 
fangene Auffassung  nichts  anderes  als  was  jeder  Urtheilsfähige  längst 
weiss,  nämlich  dass  die  Lesarten  des  P  keineswegs  durchweg  den  Vor- 
zug vor  denen  von  w  verdienen,  dass  vielmehr  auch  die  letzteren  Hand- 
schriften oft  das  Richtige  bieten,  wo  P  Falsches  hat.  Jahn  hat  dies  auch 
(ed.  2  p.  8)  ausdrücklich  gesagt.  Um  aber  im  Grossen  und  Ganzen  in 
w  eine  primäre,  in  P  eine  sekundäre  Ueberlieferung  zu  erkennen,  moss 
man  eben  wie  der  Verfasser  in  zahlreichen  Fällen  sprachlich  und  sachlich 
Unmögliches  für  möglich,  Verkehrtes  und  Sinnwidriges  für  natürlich,  Ab- 
surdes für  angemessen  halten.  Der  Verfasser  glaubt,  dass  Iuvenal  4,  147 
Getis  als  Spondeus  und  zwar  für  Dacis  brauchen  konnte,  er  vertheidigt 
3,  112  aulam  resupinat  amici,  8,  198  citharoedo  principe  natusNobilis 
(die  Geburt  unter  Nero  soll  den  Adligen  zum  Schauspieler  prädestinirt 
haben!);  er  glaubt,  dass  cura  cohortis  1,  58  praefectura  praetorii  bedeutet 
(S.  27)  und  russatus  lacerta  7,  114  eine  rothgesprenkelte  Eidechse,  da 
lacerta  commune  sei  (S.  34)  u.  s.  w.  Um  noch  eine  Probe  von  seiner 
Beweisführung  zu  geben,  so  führt  er  für  die  Lesart  Codri  1,  2  S.  24  ff. 


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luvenalis. 


311 


an.  dass  dies  als  specifisch  attischer  Name  zur  Theseis  passt;  ferner  dass 
Martial  II  57  und  V  26  einen  zeitgenössischen  Dichter  dieses  Namens 
erwähnt  Aber  abgesehen  davon,  dass  die  beiden  Bücher  Marti  als  86 
und  89,  das  erste  Juvenals  zwischen  107  und  116  ediert  sind,  steht  auch 
bei  Martial  in  den  besten  Handschriften  (V  26  auch  in  T)  Cordus,  wie 
Schneidewin  ediert  hat;  sodann  sagt  Martial  mit  keiner  Silbe,  dass  der 
Stutzer  Cordus  (alpha  paenulatorum  »Nummer  Eins  der  Pänul aträger «, 
hält  der  Verfasser  für  einen  Hinweis  auf  seine  hellenische  Nationalität!) 
ein  Dichter  war.  Endlich  gewährt  nach  der  Ansicht  des  Verfassers  »bei 
der  Nachhaltigkeit  Iuvenalischer  Invectiven«  die  Wiederholung  des  Na- 
mens Cordus  3,  203  die  sicherste  Bürgschaft  für  dieselbe  Lesart  in  1,  2.  — 
Von  den  Untersuchungen  über  die  Personen  bei  Martial  und  Iuvcnal 
scheint  dem  Verfasser  nichts  bekannt  geworden  zu  sein.  Wenn  er  übri- 
gens wirklich  die  via  Flaminia,  die  er  S.  28  »die  frequenteste  und  no- 
belste Strasse  Romsc  nennt,  für  eine  Strasse  in  Rom  hält  und  glaubt, 
dass  man  in  den  Strassen  Roms  spazieren  fahren  konnte;  wenn  er  S.  30 
glaubt,  dass  die  lacerna  ein  »grobes  Ueberkleid«  ist,  wenn  er  S.  34  sagt, 
Domitian  habe  die  factio  russata  »als  aurata  oder  purpurea«  errichtet:  so 
zeigt  diese  schülerhafte  Unwissenheit  in  den  römischen  Alterthümern,  dass 
der  Verfasser  gar  keine  Vorstellung  hat,  welche  Kenntnisse  auch  auf 
diesem  Gebiet  zur  Erklärung  Iuvenals  erforderlich  sind. 

Dr.  Otto  Haenicke,  Adjunct  am  kgl.  Pädagogium  zu  Putbus, 
Kritische  Untersuchung  über  die  Echtheit  der  zwölften  Satire  von  Iu- 
venal.    Putbus  1877.    22  S.  4. 

Der  Verfasser  führt  S.  1— 8  richtig  aus,  dass  die  Manier  Iuvenal's 
in  den  späteren  Satiren  im  wesentlichen  dieselbe  ist  wie  in  den  frühe- 
ren; dass  auch  die  letzteren  im  hohen  Grade  seine  Unfähigkeit  zu  künst- 
lerischer Compositum,  Ungleichheit  in  der  Ausführung,  Nachlässigkeit 
des  Ausdrucks,  Weitschweifigkeit  und  stellenweise  Geschmackslosigkeit 
zeigen;  dass  endlich  die  zunehmende  Kraftlosigkeit  und  Weitschweifig- 
keit der  späteren  Satiren  sich  vollkommen  daraus  erklärt,  dass  er 
sie  in  seinem  höhereu  Alter  verfasst  hat.  Wenn  der  Verfasser  aber  ver- 
sucht hat  zu  beweisen,  dass  die  Schilderung  des  Sturms  12,  22  -22  »mit 
all  ihren  Sinnwidrigkeiten  und  Abenteuerlichkeiten,  sentimentalem  Ge- 
wimmer und  tragisch  sein  sollendem  Pathos«  im  Ton  damaliger  Dichter- 
linge und  um  dieselben  zu  persifliren  gedichtet  sei  (S.  12),  so  ist  ihm 
dies  völlig  misslungen.  Es  würde  nur  glaublich  sein,  wenn  hier  eine 
von  Iuvenal's  sonstiger  Darstellungsart  wesentlich  abweichende  Manier 
hervorträte:  doch  den  Wiederholungen,  Härten  und  Unbehülflichkeiten 
des  Ausdrucks,  der  Weitschweifigkeit,  den  Hyperbeln,  die  hier  vorkom- 
men, begegnen  wir  vielfach  auch  sonst  Ein  Theil  der  Ausstellungen 
des  Verfassers  erledigt  sich  durch  die  sehr  nahe  liegende  Annahme, 
dass  Catullus  Kaufmann  und  die  über  Bord  geworfenen  Güter  zum  Ver- 


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312 


Römische  Satiriker 


kauf  bestimmt  waren.  Die  Stelle  12,  78,  in  der  Iuvenal  den  Hafen  von 
Ostia  über  alle  natürlichen  Häfen  setzt,  steht  keineswegs  in  Widersprach 
mit  3,  18 ff.,  wo  er  sich  gegen  die  Verkttnstelnng  der  Natur  erklärt 
(S.  20) :  seine  Abneigung  gegen  diese  konnte  ihn  doch  nicht  hindern 
anzuerkennen,  dass  menschliche  Kunst  im  Stande  war,  ein  Werk  von 
grösserer  Zweckmässigkeit  zu  schaffen  als  die  Natur.  Unter  den  Her- 
Stellungsversuchen  von  12,  82  arboris  incerto  hätte  der  von  Lachmann  ad 
Lucret.  p.  387  arbori  incertae  mindestens  erwähnt  werden  sollen. 

Arthur  Palmer,  Iuvenal  Sat.  XV  104.  Journal  of  Philology  VII 
(1877).    S.  95  f. 

luv.  XV  104 :      quisnam  hominum  veniara  dare  quisve  deorum 
viribus  abnueret  dira  atque  immania  passis  etc. 

Für  das  von  den  Handschriften  (P«/>  gebotene  viribus  hat  Jahn 
die  Conjectur  von  Valesius  ve n  t r  i  b  u  s  aufgenommen.  Auf  Grund  der  Les- 
art urbibus  (c)  schlägt  Palmer  Virbius  vor,  der  als  italischer  Hippolyt 
(wegen  der  dem  Hippolyt  bei  Eurip.  952  ff.  nachgesagten  orphischen  Lebens- 
weise) der  Repräsentant  des  Vegetarianismus  unter  den  Göttern  sein  soll! 

Jacob  Bernays,  Die  Gottesfurcbtigcn  bei  Iuvenal.  Commenta- 
tiones  philologicae  in  honorem  Th.  Mommseni  1877.  S.  563-  569.  4. 

Bernays  weist  nach,  dass  Iuvenal  14,  96  (metuentem  sabbata  pa- 
trem)  und  106  (Iudaicum  ediscunt  ac  servant  ac  metuunt  ius)  mit  mo- 
tu ere  einen  Hinweis  auf  die  Bezeichnung  der  sich  dem  jüdischen  Glauben 
anschliessenden  NichtJuden  gemacht  hat,  welche  die  Juden  metuentes 
nannten;  so  auch  in  der  Inschrift  CLL.  V  1,  88  Aur.  |  Soteriae  matri 
piere|tissimae  rcligioni  (lies  Ii)  I  Iudaicae  metuenti.  Für  den  hebräi- 
schen Ausdruck  »den  Ewigen  fürchten«  findet  sich  als  Aequivalent  bei 
Josephus  (A.  J.  XIV  7,  §  2  S.  220,  3  B.)  und  in  der  Apostelgeschichte  <rt- 
ßetr&at  zuv  Heov  von  Anhängern  des  Judenthums  (in  der  letzteren  auch  <rc- 
ßofievot  allein);  aber  auch  ol  poßoujxevoi  zöv  &eov  Act.  ap.  13,  16  und  26. 
Die  Vermeidung  des  Gottesnamens,  die  in  der  nachbiblischen  hebräischen 
Litteratur  zum  Gebrauch  des  Surrogats  »Himmel«  geführt  hat,  so  dass 
»Himmelfürchtende«  für  Gottesfürchtige  gesagt  wurde,  hat  bei  Iut- 
(v.  97)  den  Ausdruck  caeli  numen  adorant  veranlasst. 

Glossae  in  Iuvenalcm  ex  codice  Parisino  edidit  Henricus  Keil. 
Ind.  Schol.  Halens,  aestiv.  1877.   p.  III-XH.  4. 

Der  cod.  Paris.  7730,  eine  Sammelhandschrift  des  zehnten  Jahr- 
hundert, enthielt  unter  anderem  ein  Stück  der  Satiren  Iuvenal's  und  das 
hier  von  Keil  edierte  Glossar,  das  grösstenteils  aus  Erklärungen  Iuve- 
nalischer  Wörter  besteht.  Die  Lesarten  sind  meist  die  des  Pith.,  auch 
sind  die  zu  diesem  Texte  gehörigen  Scholien  mehrfach  zur  Erklärung 


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luvenalis. 


313 


benutzt,  zum  Theü  mit  groben  Entstellungen,  wie  sich  denn  überall  eine 
barbarische  Unkenntniss  des  Altcrthums  verräth,  z.  B.  in  den  Erklärun- 
gen Artaxata  genug  vestis  peregrinae,  Beronices  (6,  156)  lapis  est  opti- 
mas  et  pretiosus  de  quo  calices  reges  habebant,  Subura,  ultima  pars 
urbis  ubi  primo  corpora  urebantur  etc.  Antifates  (14,  20)  custos  domus, 
quem  homines  timent.   Opici  mures  i.  e.  rosores  litter  arm    opicizin  di- 
citur  minuere  litteram  loquendo  (schol   opizin  Graeci  dicunt  de  bis  qui 
imperite  loquuntur)  u.  s.  w.   Der  Herausgeber  hat  (ausser  den  wie  es 
scheint  gleichzeitigen  Correcturen)  Oberall  die  betreffenden  Textstellen 
und  Scholien  hinzugefügt  Die  Zeit,  in  welcher  dies  (für  die  Erklärung 
Iuvenal's  werthlose)  Glossar  frühestens  abgefasst  sein  kann,  ergiebt  sich 
aus  der  Benutzung  des  Isidoras  in  einer  (nicht  Iuvenalischen)  Glosse: 
Paradoxus  est  qui  cuius  laudis  praedicator  esse  debuit,  eius  periculi 
deprecator  est  inopinatus  effectus.    Isidor,  orig.  II  21,  29:  paradoxon 
est  quum  dicimus  inopinatum  aliquid  accidisse,  ut  pro  Flacco  Cicero  ucu- 
ius  laudis  praedicator  esse  debuerit,  eius  periculi  deprecatorem  esse 
factum«. 


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Jahresbericht  über  Terentius  und  die  übrigen 
scenischen  Dichter  (ausser  Plautus)  für  1877. 

Von 

Dr.  A.  Spen^el 

in  München. 


L  Terentius. 

1)  Die  Frage,  wann  die  Masken  auf  der  römischen  Bühne  eingeführt 
wurden,  behandelt: 

Christianus  Hoffer,  De  personarum  usu  in  P.  Terentii  comoe- 
diis.  Dissert.  inaug.  Halis  Saxonum,  1877.  [Recensirt  in  der  Jenaer 
Literaturzeitung  1877  No.  30,  S.  474f.  von  C.  Dziatzko  und  im  Li- 
terar.  Centralblatt  1877  No.  36,  S.  1220  von  W.  Wagner.] 

Uebereinstimmend  mit  dem  von  W.  Wagner  (vergl.  Bursian's 
Jahresb.  I  S.  448)  und  schon  früher  wiederholt  von  Dziatzko  ausge- 
sprochenem Urtheil  wird  der  Gebrauch  der  Masken  der  Zeit  des  Teren- 
tius abgesprochen  und  die  bleibende  Einführung  derselben  nach  Diomedes 
bei  Suetonius  (Reifferscheid,  Sueton.  rel.  S.  11)  dem  Roscius  zugeschrie- 
ben, während  ein  erster,  noch  nicht  durchschlagender  Versuch  auf  Cincios 
Faliscus  und  Minucius  Protbymus  bezogen  wird,  wodurch  Ho  ff  er  die 
Angabe  bei  Donatus  mit  obiger  Suetoniusstelle  in  Einklang  zu  bringen 
sucht.  Es  bleibt  verdienstlich,  die  hierher  gehörigen  Nachrichten  aus- 
führlich besprochen  zu  haben,  wenn  man  auch  in  der  Erklärung  und  Be- 
handlung der  Stellen  nicht  immer  der  nämlichen  Ansicht  sein  wird  wie 
der  Verfasser.  So  lag  in  der  Suetoniusstelle  personU  uero  vti  primus  cot- 
pit  Roscius  Gallus  praeeiputts  hittrio ,  quod  oculis  obvergis  erat  nee  $nti*  de~ 
cvrtis  in  per  no  nie  nitti  paratitvs  pronuntia6att  wenn  Hoffer  sich  nicht  mit 
der  gewöhnlichen  Aenderung  mm  personis  begnügen  wollte,  inpersonatus 
weit  näher  als  die  Schreibung  [qui\  quod  .  .  .  decorus,  M  peraoni*  n.  par. 
jiron.  (Auch  war  obuerxU  gegen  das  aus  Cicero  eingeschwärzt«  pemerti* 
zu  halten.)   In  den  beiden  Donatusstellen :  agentibu*  etiam  tunc  peno- 


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Terentins.  315 

»o/m  L.  Minucio  Prothymo  L.  Ambiuio  lurpione  (Vorrede  zu  Eunuchus) 
and  agentibut  L.  Ambiuio  et  L.  Minucio  Prothymo  qui  cum  suis  greg'bu* 
etiam  tum  personal i  agebant  (Vorrede  zu  Adolph i)  hat  weder  die  zwei- 
malige Aenderung  iam  tunc  und  iam  tum  (für  etiam  tunc  und  etiam  tum) 
noch  der  Versuch  etiam  tunc  und  etiam  tum  einem  unkundigen  Gramma- 
tiker zuzuschreiben  Wahrscheinlichkeit.   Ein  guter  Gedanke  war  es  die 
Bemerkungen  des  Donatus  zusammenzustellen,  in  denen  uultu*  oder  oculi 
und  labra  erwähnt  sind.  Der  Schluss  freilich,  den  Ho  ff  er  daraus  zieht, 
dass  nämlich  diese  Angaben  auf  Buhnenexemplare  alter  Zeit  vor  der 
Einführung  der  Masken  durch  Roscius  zurückgehen,  ist  eine  blosse  (dem 
Referenten  sehr  unwahrscheinliche)  Vermuthung.    Hieran  reiht  sich  die 
Untersuchung,  inwiefern  in  den  Comödien  des  Toren t ins  selbst  Anhalts- 
punkte für  oder  gegen  den  Gebrauch  der  Masken  zu  finden  sind,  wobei 
hauptsächlich  Phorm.  I,  3,  39  f.  in  die  Wagschale  gelegt  wird.  Alle  Co- 
mödien des  Dichters,  besonders  aber  Andria  und  Phorraio,  seien  so  ab- 
gefasst,  dass  deutlich  auf  Darstellung  durch  unmaskirte  Schauspieler  ge- 
rechnet werde. 

Von  den  beigefügten  »ententiae  controversae  beziehen  sicli  auf  Teren- 

tius  These  VII :  Phorm.  r.  1004  verba  them  quid  aisH  Kuusistratae  et 
verba  *non  taceti*  Demiphoui  assignanda  sunt ;  und  These  VIII :  Ambivium 
quem  LuciUtu  (ed.  Muelleri  p.  HO)  nominnt,  esse  puto  Ambivium  Turpionem 
octorem  fabularum  Terentianarum. 

2)  Auf  die  Contamination  der  Comödien  des  Terentius  bezieht  sich 
die  Schrift: 

Konradus  Braun,  Quaestiones  Terentianae.  Dissert.  inaug.  Goet- 
tingae  1877. 

Der  erste  Theil  untersucht  das  Verhältnis  der  lateinischen  Andria 
zu  den  griechischen  Comödien  'Avopi'a  und  [Uptv&fa,  der  zweite  die  Con- 
tamination im  Eunuchus.  Braun  nimmt  an,  Mcnander  habe  zuerst  die 
Avöpia  geschrieben,  dann  das  Stück,  sprachlich  überarbeitet  und  um  we- 
nige Scenen  vermehrt,  unter  dem  Titel  Ihtmbia  wieder  auf  die  Bühne 
gebracht.  Diese  wenigen  Scenen,  welche  Menander  in  der  IhptvHfa  hin- 
zufügte, seien  die  Scenen,  in  welchen  Charinus  und  sein  Sclave  Byrria 
auftreten,  II,  l;  II,  2;  H,  5;  IV,  l;  IV,  2;  V,  5;  V,  6.  Ebendiese  Sce- 
nen habe  Terentius  aus  der  flt/mBta  herübergenommen,  sonst  aber  die 
Avopia  für  seine  Uebertragung  benutzt.  Die  Beweisführung,  auf  die  hier 
nicht  genauer  eingegangen  werden  kann,  hat  wenigstens  den  Referenten 
nicht  zu  überzeugen  vermocht.  —  Die  zweite  Schlussscene  der  lateini- 
schen Andria  bringt  Braun  gleichfalls  in  Beziehung  zur  fkpiv&ta,  in  der, 
wie  er  annimmt,  die  Angelegenheit  des  Charinus  zu  Ende  geführt  worden 
sei  und  die  Verlobung  auf  der  Bühne  stattgefunden  habe.  Als  Verfasser 
dieser  Scene  sei  anzusehen  »aliqui  vir  doctus  sive,  quum  postea  iterum 
terumque  ageretur  Andria,  prineeps  bistrionum  gregis  vel  poetaquidam  , 


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316  Terentius. 

cui  «mtea  inspiciendae  erant  fabulae  agendae»,  und  dieser  habe  wahr- 
scheinlich die  griechische  IJeptvdta  vor  Augen  gehabt  und  die  ganze 
Schlussscene  aus  ihr  entnommen.  Da  Donatus  die  zweite  Schiussscenc 
bereits  kenne,  von  Calliopius  aber  keine  Bemerkung  hierüber  erhalten 
sei,  so  falle  ihre  Entstehungszeit  —  so  wird  mit  keineswegs  zwingendem 
Schluss  gefolgert  —  in  die  Zeit  zwischen  Calliopius  und  Donatus.  —  Eine 
andere  Uebertragungsart  wird  für  den  Eunuchus  angenommen,  bei  welchem 
Terentius  ungleich  selbständiger  zu  Werke  gegangen  sein  müsse  als  in 
der  Andria,  da  schon  die  Worte  des  Prologs  30  f.:  Colax  Menandritt, 
in  east  paratrilut  colax  Et  miles  gloriosus.  eus  8t  'von  negat  Persona»  traut- 
tuluse  in  Eunuchum  suam  Ex  Graeca  zeigten,  dass  nur  ihre  Charaktere 
und  der  allgemeine  Inhalt  ihrer  Reden  vom  Dichter  benutzt  worden  sei, 
nicht  aber  wörtliche  Uebersetzung  stattgefunden  habe.  Ihne's  Ansicht 
(quaest.  Terent.  p.  15),  dass  ausser  diesen  beiden  Rollen  auch  noch  an- 
dere aus  dem  Colax  in  den  Eunuchus  herübergenommen  seien,  wird  be- 
kämpft, wobei  manche  richtigen  Bemerkungen  gegen  Ihne's  Hypothesen 
gemacht  werden,  und  schliesslich  der  Inhalt  des  Menander'schen  Ebvov%oc 
von  Scene  zu  Scene  darzulegen  gesucht. 

3)  Nichts  neues  bietet: 

L  Dornseiffen,  Wetten  der  Latijnsche  prosodie  cn  van  het  me- 
trum  van  Terentius.   Amsterdam.   C.  F.  Stornier  1877. 

Der  Verfasser,  Conrektor  am  Gymnasium  zu  Amsterdam,  hat,  wie 
er  in  der  Vorrede  sagt,  das  Büchlein  zunächst  zu  eigenem  Gebrauche 
beim  Unterricht  zusammengestellt;  er  behandelt  kurz  die  allgemeinen 
Regeln  der  lateinischen  Prosodie  und  in  einem  Anhang  S.  31  —  42  die 
von  Terentius  gebrauchten  Versarten,  letzteres  im  Anschluss  an  den  Auf- 
satz von  W.  Christ  »Die  Gesetze  der  Plautinischen  Prosodiet  Rhein. 
Mus.  XXIII  1868. 

4)  Von  der  im  Bericht  des  vorigen  Jahres  Abth.  II  S.  364  —  366 
besprochenen  Abhandlung  von  Thomas  erschien  der  zweite  Theil: 

La  syntaxe  du  futur  passe"  dans  Törence  par  P.  Thomas.  2.  partie. 
Revue  de  Instruction  publique  XX,  4  S.  235  -  244  und  XX,  5  S.  325 
bis  332  und  XXI,  1.  Auch  zusammen  Gand,  imprimerie  Eug.  Vander- 
haeghen. 

Auch  für  diesen  Theil  ist  Besonnenheit  und  gutes  Urtheil  in  der 
Auswahl  der  kritischen  Lesarten  hervorzuheben.  Der  thatsächlicbe  Ge- 
winn der  etwas  breit  angelegten  Beispielsammlung  ist,  dass  mehrfach 
bestimmtere  Anhaltspunkte  oder  Wahrscheinlichkeitsgründe  für  die  Un- 
terscheidung von  Conjunctiv  Perfecti  und  Futurum  exaetum  (resp.  Conj. 
Präs.  und  erstem  Futur)  gewonnen  werden,  wo  die  betreffenden  Verbal- 
formen gleich  lauten.  Selbständige,  gelegentlich  beigebrachte  Aenderungs- 
vorschläge  sind  (S.  47)  zu  Adelph.  4361  die  Interpunktion:  ülum  cwro 


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Terentius. 


317 


«*»»»,  üle  ad  me  aUinet.  Quando  ita  uok  frater,  de  istoc  ipse  uiderü  statt: 
illum  curo  unum:  Me  od  me  attinet ,  quando  ita  voli  f raier:  de  istoc  ipse 
vidrrit  und  (S.  49)  ZU  Hec.  609:  Quod  fdciundum  tit  p6nt  fortaase  idem 
Uc  [tu]  nunc  si  ficeris. 

5)  lieber  C.  Conrad t's  Buch  »Die  metrische  Composition  der  Co- 
müdieu  des  Terenz«,  das  im  Jahresbericht  für  1876  Abth.  II  S  372—388 
besprochen  wurde,  erschienen  1877  zwei  Receusionen,  die  Beachtung  ver- 
dienen: eine  im  Philologischen  Anzeiger  Band  VIII,  Heft  8,  S.  399  -405, 
deren  (anonymer)  Verfasser  sich  jedoch  hinsichtlich  des  Hauptthemas 
der  Conradt'schen  Schrift  durch  den  Schein  täuschen  Hess  und  den  Be- 
weis für  die  Dreitheiligkeit  aller  lyrischen  Partien  für  erbracht  hält,  und 
eine  zweite  in  der  Jenaer  Lit. -Zeit.  1877  No.  4,  S.  58  -  62  von  Carl 
Dziatzko,  dem,  wie  zu  erwarten  war,  die  Schwache  dieser  Beweis- 
führung nicht  entging.   Eine  von  Conradt  abweichende  Ansicht  vertritt 
ersterer  Recensent  in  Folgendem.  Mit  der  Behauptung,  dass  trochäische 
Oktonare  nie  in  stichischer  Composition  vorkommen,  erklärt  er  sich  nicht 
einverstanden;  Hec.  746,  747  seien  nicht  glücklich  behandelt,  sondern 
hier  eine  besondere  metrische  Bildung  sehr  wohl  zulässig  und  die  zwei 
trochäischen  Oktonare  beizubehalten.   Auch  sei  nicht  probabel  die  sach- 
liche Polemik  gegen  Hec.  768,  wo  der  regelrechte  Septenar  am  besten 
durch  opust  für  opus  sit  hergestellt  und  im  nächsten  Vers  es  mit  Beut- 
ley  für        gelesen  werde.   In  der  Unterscheidung  von  lyrischer  und 
stichischer  Composition  und  der  Ueberleitung  der  einen  in  die  andere 
sei  Conradt's  Untersuchungen  im  Allgemeinen  zuzustimmen,  die  Ent- 
scheidung für  einzelne  Fälle  aber  nicht  immer  sicher,  und  es  müsse  dem 
Dichter  mitunter  etwas  mehr  Freiheit  zugestanden  werden;  so  Eun.  1031, 
wo  der  trochäische  Septenar  nicht  anzufechten  sei ;  ebenso  Adelph.  540, 
ein  tadelloser  Oktonar,  der  sich  metrisch  an  die  vorhergehende  Reihe, 
sachlich  an  die  folgenden  trochäischen  Septenare  anschliesse.   Das  Um- 
gekehrte sei  der  Fall  And.  621  und  606;  die  Verse  607  ff.  seien  zwar 
richtig  als  iarabische  Oktonare  constituirt,  aber  die  Clausel  606  mit 
Bentley's  Umstellung  sed  eccum  video  ipsum  occidi  festzuhalten.  Auch 
Hec.  743-745  seien  zu  Gunsten  einer  freieren  Bewegung  des  Dichters 
als  iambische  Oktonare  zu  schützen,  letzterer  mit  Bentley:  Maniy  now- 
dum  etiam  diä  id  quod  [te]  völui.   hic  nunc  uxörcm  habet.    Von  den  vier 
Cantica,  welche  Conradt  in  sein  Schema  nicht  unterzubringen  weiss,  wird 
für  eines,  Adelph.  299-319,  folgende  Gliederung  vorgeschlagen: 

1.  IL  III. 

1—4  iamb.  oct.  7    10  iamb.  oct.  13—17  iamb.  oot. 

6-6  troch.  sept.  11—12  troch  sept.  18  iamb.  oct. 

19  iamb.  dim. 
20 — 21  troch.  sept, 

wobei  Vers  11  durch  Sdiis  quae  loquüur  und  12  durch  Mi  miserum  vix 


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318 


Terentius, 


cömpoa  ntm  animi  zu  trochäischen  Septenaren  gemacht  werden1).  —  Wich- 
tiger ist  die  Recension  von  C.  Dziatzko.  Der  Notwendigkeit  einer 
Unterscheidung  zwischen  stichischer  und  lyrischer  Compositum  wird  bei- 
gestimmt; für  Eun.  1031  auf  den  Anstoss,  der  in  der  Betonung  0  po- 
pularis  liegt,  hingewiesen.  Conradt's  Deutung  der  bei  Donatus  über- 
lieferten Buchstaben  M.  M.  C.  wird  sehr  unwahrscheinlich  genannt;  seine 
vierfache  Sonderung  der  Scenen  (Seite  8)  als  unzureichend  motivirt  und 
für  den  weiteren  Verlauf  der  Untersuchung  bedeutungslos  erklärt  In 
dem  Abschnitt,  der  die  Unterschiede  zwischen  lyrischen  und  stichischen 
Scenenbau  im  Einzelnen  darzulegen  suche  (S.  18  —  29) ,  sei  Bewiesenes 
und  noch  zu  Beweisendes  vielfach  vermengt.  Richtig  scheine  unter  an- 
derem die  Beobachtung  (S.  13 f.),  dass  lyrische  Compositum  stets  mit 
Scenenanfang  zusammenfalle;  dass  Andr.  I  2  nur  eine  scheinbare  Aus- 
nahme mache  (S.  14)  werde  dadurch  bestätigt,  dass  der  Paris.  A  des 
Donatus  V.  175  wie  auch  172  eine  neue  Scene  beginnen  lässt.  Die 
sogenannten  Clausein  seien  nur  für  die  stichischen  Theile  im  Wesent- 
lichen abschliessend  behandelt.  Die  widerstrebende  Clausel  Andr.  517 
werde  (S.  16 f.)  mit  Glück  beseitigt;  auch  die  Behandlung  von  Hec.  205 f. 
(S.  49 f.)  sei  zwar  gewagt,  aber  nicht  unwahrscheinlich ;  gefälliger  jedoch, 
was  Fleckeisen  Jahrb.  1876  S.  537  vermuthe.  Den  Nachweis  (S.  23 
bis  29),  dass  trochäische  Oktonare  nur  in  lyrischen  Abschnitten  gebraucht 
werden,  sieht  Dziatzko  für  erbracht  an;  zu  Hec.  768  jedoch  und  auch 
746 f.  sei  vielmehr  Fleckeisen  a.  0.  als  Conradt  zu  folgen.  Im  näch- 
sten Capitel  über  die  Regeln  der  stichischen  Composition  (8.  30  -  87) 
sei  Hec.  877  die  Messung  immö  uerö  (S.  60)  unannehmbar,  wodurch 
der  Vers  zum  trochäischen  Septenar  werden  solle.  V.  875  —  878  dürfe 
vielmehr  eine  kurze  Reihe  ia  in  bischer  Oktonare  bilden,  wie  Conradt 
für  854—858  eine  Reihe  von  nur  fünf  Senaren  annehme  (S.  58).  Dass 
V.  878  dem  Parmeno,  nicht  dem  Pamphilus  zuzuweisen,  darin  sei  Con- 
radt beizustimmen,  aber  im  Anfang  des  Verses  das  handschriftliche  An 
zu  belassen,  vor  welchem  A,  das  Personenzeichen  des  Sklaven  im  Bern- 
binus,  leicht  ausfallen  konnte.  Ansprechend  sei  Andr.  225  (S.  73  f.)  der 
Senar  hergestellt,  dagegen  nicht  zu  billigen,  dass  (S.  79 f.)  zu  Anfang 
von  Andr.  III  5  zwei  trochäische  Oktonare  nur  darum  beseitigt  werden, 
weil  sie  dem  angenommenen  Gesetz  der  Responsion  nicht  entsprechen. 
Andr.  664  sei  mit  Conradt  (S.  83)  satis  scio  zu  streichen  und  Hec.  743 
bis  745  gewiss  als  trochäische  Septenare  herzustellen  (S.  57).  Zu  Andr.  957 
spreche  Conradt  (S.  86)  mit  Unrecht  von  dem  Auftreten  des  Pamphilus. 
Da  dieser  schon  vorher  die  Bühne  betreten,  beginne  die  neue  Scene 
gleich  am  Anfang  jenes  Verses  mit  dem  Auftreten  des  Charinus,  und 
sei  nicht  unwahrscheinlich,  dass  beim  Zusammentreffen  zweier  Scenen, 


i)  Dass  Conradt  durch  diese  Betonung  und  Umstellung  das  Canticum 
in  sein  Schema  hätte  bringen  können,  bemerkl  uueh  Dziatzko  a  0  S.  61. 


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Terentius.  319 

bezw.  Versreihen,  der  erste  Vers  der  zweiten  als  eine  Art  Uebergang 
noch  das  Metrum  der  ersten  Reihe  beibehalten  durfte;  darnach  werde 
auch  z.  B.  Eun.  1081  zu  beurtheilen  sein.  An  der  kritischen  Besprechung 
einer  Reihe  von  Stellen,  die  mit  der  Hauptfrage  in  keiner  weiteren  Ver- 
bindung stehen,  rühmt  Dziatzko  mit  Recht  Conradt's  klares  Eindrin- 
gen in  den  üedankenzusamroenhang  und  billigt  seine  Vorschläge  zu 
Phorm.  611  f.  (S.  47),  Hec.  306  (S.  51),  Adelph.  144  (S.  62);  an  letzte- 
rer Stelle  war  Dziatzko  mit  Conradt  zusammengetroffen.  Probabel 
werde  Hec  lf.  (S.  55  f.)  haec  nova  quom  dutast ,  Novae  n.  /.vorgeschla- 
gen; und  auch  Hec.  393 f.  (S.  51  f.)  sei,  wenn  man  die  völlige  Beseiti- 
gung der  beiden  Verse  für  zu  gewaltsam  halte,  ihre  Umstellnng  hinter 
399  unbedingt  der  von  Fielitz  Rhein.  Mus.  XXXI  304  f.  empfohlenen  und 
von  Fleckeisen  a.  0.  S.  533 f.  vertheidigten  Emendation  vorzuziehen. 
[Referent  hat  die  Stelle  unterdessen  im  Jahresbericht  für  1876  Abth.  II 
S.  367  —  369  ausführlich  besprochen].  Weiter  sagt  Dziatzko:  »Heaut  342 f. 
bat  Conradt  (S.  41)  nur  zum  Theil  das  Richtige  getroffen.    Clitipho  ruft 
dem  Sklaven,  um  ihn  aufzuhalten,  nach  *Syr«,  d$j  modo  und  sagt  zu  Clinia 
bestätigend  Verum;  Syrus  äfft,  zur  Seite  sprechend,  ihm  nach  mit  Agt 
modo  und  jenes  Verum  wird  V.  348  vollständiger  aufgenommen  durch 
Verum  hercle  Letuc  est.   Dass  Clitipho  so  spricht,  ohne  dass  er  später  den 
Sjrus  etwas  fragt  und  ohne  dass  Clinia  seineu  Satz  ausgesprochen 
hat,  entspricht  durchaus  der  Aufregung  und  Verlegenheit,  in  welcher  er 
sich  befindet«.   »Hec.  163  ist  die  Conjectur  Suum  ad  iximpium  metrisch 
und  dem  Sinne  nach  unmöglich ;  Heaut.  458  (S.  42)  finde  ich  in  der  Vul- 
gata  sie  hoc,  der  Wein  ist  so  so,  gar  keinen  Anstoss;  in  Conradt's  Les- 
art Sic  hoc  aeperum  lässt  Sic  keine  geeignete  Erklärung  zu.  Ebenso 
möchte  ich  Heaut.  461  (S.  42)  die  Vulgata  gegen  Conradt  in  Schutz 
nehmen«.    In  der  Beurtheilung  des  Hauptthemas  des  Conradt'schen 
Buches,  der  Dreitheiligkeit  aller  lyrischen  Partien  (S.  88  -  209),  widerlegt 
Dziatzko  zunächst  die  Erklärung  der  Stelle  in  dem  Traktat  de  comoe- 
dia:  ui  significaiU  qui  Ire»  numerus  in  comoedüs  ponunt  qui  tres  contineni 
mututos  modos  cantici  im  Wesentlichen  mit  denselben  Gründen  wie  Refe- 
rent in  dem  Jahresbericht  1876  und  bemerkt,  dass  in  den  meisten  der 
25  Cantica  die  von  Conradt  angenommene  Gliederung  nicht  die  durch 
den  Inhalt  einzig  oder  zunächst  gebotene,  vielmehr  in  mehreren  Fällen 
seine  Eintheilung  sogar  eine  recht  unnatürliche  ist,  wie  Adelph.  610 f., 
Eun.  624,   Adelph.  524,  Heaut  175,  Eun.  297,  653,  Hec  522  u.  a. 
Hierauf  wendet  er  sich  gegen  die  Annahme,  dass  jedem  Verse  je  eine 
Claus el  angehängt  werden  könne  ohne  einer  Responsion  zu  bedürfen. 
»Dass  die  Richtigkeit  oder  nur  die  Möglichkeit  dieser,  aller  Analogie 
widerstreitenden  Strophenbildung  nicht  nachgewiesen  ist,  scheint  mir  der 
schwächste  Punkt  der  Hypothese  zu  seint.   Weiter  wird  darauf  hinge- 
wiesen, wie  bedenklich  es  ist,  dass  die  wenigen  Partien,  welche  bei  Te- 
rentius  seltenere  Metra  haben,  von  Conradt  theils  gar  nicht,  theils  nur 


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320  Terentius 

mit  grosser  Gewalt  in  Ordnung  gebracht  werden  können,  während  Coo- 
radt  gerade  von  solchen  Stellen  hätte  ausgehen  müssen.  »Andr.  625 
Hocineat  credibäe  aut  memorabüe  bat  jedenfalls  in  den  drei  letzten  Füssen 
reine  Daktylen ;  der  erste  Fuss  scheint  mir  ein  Anapäst  als  Stellvertreter 
eines  Daktylus  zu  sein;  mag  er  aber  auch  ein  Creticus  sein,  jedenfalls 
weist  der  V.  630,  welcher  nach  Conradt  jenem  correspondiren  soll,  so 
entschieden  vier  Cretici  auf,  dass  Conrad t's  Annahme  modo  und  pudor 
und  adest  hätten  je  ihre  Schlusssilben  gekürzt  (S.  191  f.),  kaum  Glauben 
finden  wird:  Namentlich  müsste  am  Ende  des  Verses  ein  reiner  Dakty- 
lus stehen«.  »Wenn  wiederholt  die  drei  Theile  von  so  ungleicher  Länge 
sind,  wie  Adelph.  155 f.  oder  Eun.  207 f.,  so  nähert  sich  eine  solche  stro- 
phische Compositum  gar  sehr  der  astrophischen «.  »Gegen  die  Con- 
struction  einzelner  Cantica  noch  ausführlich  specielle  Bedenken  voran 
bringen,  würde  hier  zu  weit  führen ;  ich  erwähne  nur  kurz,  dass  Andr.  236 
der  Par.  A  des  Donatus  Iloccine  (bezw.  kaeceme)  e  •  hat,  dass  Phorm.  736 
die  Umstellung  est  nü  quod  uerear  statt  nil  est  quod  uerear  gegen  den 
Sprachgebrauch  verstösst,  dass  Eun.  649  die  gewählte  und  auch  sonst 
gut  beglaubigte  Wendung  absente  nobi*  anzuzweifeln  und  in  gezwungener 
Wortstellung  durch  Me  nescio  quid  profecto  absente  nobis  zu  ersetzen  un- 
methodiseh  ist,  dass  seien  tem  nie  zweisilbig  ist  (zu  S.  208)«.  Für  einzelne 
Fälle  hält  Dziatzko  die  von  Conradt  behauptete  Gliederung  in  Gesang, 
Gegen-  und  Abgesang  für  sehr  annehmbar,  so  in  No.  1,  10  (wo  die 
Clausel  an's  Ende  von  I  fällt),  14  (wenn  von  einem  Sinnesabschnitt  zwi- 
schen II  und  III  abgesehen  wird);  schliesslich  billigt  er  Conradt 's  kri- 
tische Bemerkungen  zu  einer  Anzahl  von  Stellen. 

6)  Noch  nicht  zugekommen  ist  uns  die  englische  Ausgabe: 

Terentius  Hauton  Timorumenos,  with  introduetion  and  notes  by 
E.  S.  Shuckburgh.  London. 

Dieselbe  wird  im  Bericht  des  nächsten  Jahres  besprochen  werden 

7)  Einzelne  Stellen  aus  Terentius  werden  kritisch  behandelt  in 
der  Schrift: 

Dissertatio  Terentiana  critica,  scripsit  J.  Koenighoff,  Programm 
des  Gymnasiums  zu  Trier  1877.   Progr.  No.  378. 

Der  Verfasser  sucht  nachzuweisen,  dass  Phorm.  709  f. 

Haruspex  vetuit  [ante  brumam  autem  novi 
Negoti  ineipere]  quae  eausast  iustissima. 

die  beiden,  hier  bezeichneten  Halbverse  als  unecht  auszuscheiden  seien; 
aber  der  Beweis  der  Wahrscheinlichkeit  einer  solchen  Interpolation  ist 
nicht  geglückt.  Auch  die  gelegentlich  (S.  7)  vorgeschlagene  Tilgung  der 
zwei  Verse  Adelph.  55,  56  (übereinstimmend  mit  W.  Kocks  Interpol 
Terent.  S.  27)  kann  nicht  auf  Zustimmung  rechnen.   Dagegen  wird  für 


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Terentius.      »  321 

Pborm.  707  und  Eun.  589  die  handschriftlich  überlieferte  Lesart  per  w- 
plurium  mit  Recht  in  Schutz  genommen  und  als  sachlich  und  prosodisch 
richtig  erwiesen. 

8)  H.  Köstlin  im  Philologus,  XXXVII.  Band,  1.  Heft  (1877) 
S.  177  f. 

schlägt  für  Ter.  Hec.  III  5,  35  (485)  vor:  Quibus  iris  inpulsus  nunc  in 
iüam  iniquog  [tyo]  ffam?  Dem  negativen  Theil  seiner  Ausführung,  dass 
nämlich  Fleckeisens  und  W.  Wagner's  Versuch:  Quibtts  iris  impülsus 
[tandem]  nünc  in  iUam  iniquos  siemf  abgesehen  von  der  Äusseren  Unwahr- 
scheinlichkeit  des  eingesetzten  tandem  auch  prosodisch  unmöglich  ist, 
muss  vollkommen  zugestimmt  werden;  anders  aber  verhält  es  sich  mit 
der  Behauptung,  dass  ego  hier  zur  Herstellung  des  Sinnes  absolut  nöthig 
sei  und  der  Vers  ein  trochäischer  Septenar  sein  müsse  als  lebhafte  Ant- 
wort auf  die  vorausgehende  lebhafte  Mahnung  in  demselben  Versmass 
(484)  und  als  Gegensatz  gegen  die  folgende  Aufzählung  in  iambischen 
Senaren.  Vielmehr  hat  Bentley's  (an  anderer  Stelle  des  Verses  einge- 
setztes) ego  nur  den  Werth  eines  Flickworts  und  wäre  ein  trochäischer 
Septenar  hier,  wo  die  ganze  folgende  Rede  des  Pamphilus  aus  iambi- 
schen Senaren  besteht,  befremdend,  üeber  Letzteres  urtheilt  schon  rich- 
tig Conradt,  die  metrische  Compositum  der  Comödien  des  Terenz, 
S.  52.  Dessen  Recensent  im  Philol.  Anzeiger  Bd.  VIII  S.  403  bespricht 
gleichfalls  die  Stelle  und  schlägt  vor  den  Senar  entweder  durch  Quibus 
ins  nunc  impulsus  oder,  nach  einem  der  Vorschläge  Conradt's,  durch 
Quibus  nunc  impulsus  ins  herzustellen. 

9)  Einen  schätzbaren  Beitrag  zur  Literaturgeschichte  liefert: 

Terenz  und  die  lateinische  Schulkomödie  in  Deutschland.  Von  Otto 
Francke.   Weimar.   H.  Böhlau.  1877. 

Zunächst  wird  die  Aufführung  antiker  Komödien,  besonders  des 
Terentius,  in  Deutschland  besprochen,  dann  die  Entstehung  und  Fort- 
bildung der  lateinischen  Schulkomödie,  die  von  den  ersten  Zeiten  des 
XVI.  Jahrhunderts  an  bis  in  die  Mitte  des  XVIII.  hinein  auf  fast  allen 
Schulbühnen  Deutschlands  gepflegt  wurden.  Hierauf  wird  das  Wesen 
der  lateinischen  Schulkomödie  behandelt,  sowohl  die  formale  Seite  im 
Verhältniss  zu  der  römischen  Palliata  nach  äusserer  Einrichtung,  Oeko- 
nomie  und  technischem  Bau,  Sprache  und  Metrum,  als  auch  der  Inhalt, 
geschieden  nach  dem  weltlichen  Stoff,  dem  biblischen  oder  der  Legenden- 
und  Kirchengeschichte  entlehnten  und  dem  pädagogisch-didaktischen  oder 
politisch-  und  kirchlich-satirischen.  Endlich  wird  über  die  Art  der  Auf- 
führung nähere  Mittheilung  gemacht.  Schon  diese  Inhaltsangabe  wird 
die  Reichhaltigkeit  der  Abhandlung  zeigen,  zu  der  namentlich  Münche- 
ner  Handschriften  wichtiges  Material  lieferten.  Der  Verfasser  schliesst 
mit  den  Worten:  »Dass  die  gegebene  Untersuchung  bei  weitem  nicht 

J*hre*bericht  für  AlUrthuma-WisMaachrnft  1877.  II.  21 


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322 


Terentius. 


erschöpfend  genannt  werden  darf,  dessen  bin  ich  mir  wohl  bewusst:  ich 
wollte  nur  einmal  für  die  bisher  vernachlässigte  Frage  nach  dem  Wesen 
des  lateinischen  Schuldrama  mit  Rücksicht  auf  seine  Abhängigkeit  von 
der  antiken  Komödie  an  dieser  Stelle  das  verdiente  Interesse  zu  erwecken 
suchen  und  einige  bis  jetzt  vielleicht  nicht  berücksichtigte  Punkte  in 
helleres  Licht  setzen.  Nachzuforschen,  welch  weittragende  Einwirkungen 
Terenz  und  Plautus  auf  das  Nationaitheater  der  modernen  Völker  aus- 
geübt haben,  ist  eine  weit  fesselndere  Aufgabe,  deren  Lösung  ich  mir 
für  eine  spätere  Zeit  vorbehalte«.  Die  versprochene  Behandlung  des 
angeregten  Themas  wird  nicht  verfehleu  das  Interesse  in  hohem  Grade 
in  Anspruch  zu  nehmen. 

Zur  Vita  Terentii. 

I.  Im  Rhein.  Mus.  f.  Philol.  XXXII  (1877)  S.  517  -  519  kommt 
R.  Peiper,  nachdem  er  einige  mittelalterliche  Gedichte,  die  auf  Teren- 
tius Bezug  haben,  mitgetheilt  hat,  auf  die  schon  vielfach  behandelte 
Stelle  der  Vita  des  Terentius  [vgl.  Jahresbericht  für  1876  Abth.  II  8.  391] 
zu  sprechen  und  schlägt  vor :  Quintus  Cosconiu*  redeuntem  e  Qratda  pm'**e 
in  mari  cum  C  et  VIII  fabulis  universis  a  Menandro  etc.,  d.h.  »die 
sämmtlich  von  Menander  herstammen«. 

II.  Dieselbe  Stelle  behandelt: 

Epistula  critica  ad  Ioannem  Vahlenum,  scripsit  Isidorus  Hil- 
berg.   Vindobonae,  sumpt.  A.  Hoelderi  1877.   p.  17 f. 

Hier  wird  angenommen,  dass  die  Worte  unverfälscht  seien  und 
nur  ein  Beweis  für  das  thörichte  Urtheil  des  Cosconius  vorliege.  Als 
die  Nachricht  von  dem  Tode  des  Terentius  bekannt  wurde,  habe  das 
Volk  etwa  geäussert:  »Wie  schade  um  den  talentvollen  juugen  Mann! 
Wenn  er  länger  gelebt  hätte,  so  hätte  er  noch  alle  Lustspiele  des  Me- 
nander übertragen  können«.  Daraus  sei  bald  das  Gerücht  entstanden, 
Terentius  habe  bereits  alle  Ubertragen,  die  Manuscripte  seien  aber  bei 
dem  Schiffbruch  zugleich  mit  ihm  selbst  zu  Grunde  gegangen.  Eine  der- 
artige Erzählung  habe  nun  Cosconius  gehört  oder  gelesen  und  mit  sel- 
tener Einfalt  wiedergegeben,  ohne  sich  daran  zu  Stessen,  dass  des  Te- 
rentius kurzer  Aufenthalt  in  der  Fremde  damit  im  Widerspruch  stehe 
und  ohne  auch  nur  die  Zahl  zu  ändern,  die,  nachdem  der  Dichter  schon 
mehrere  davon  früher  auf  die  Bühne  gebracht  habe,  nämlich  Andria, 
Perinthia,  Eunuchus,  Colax,  Heautontimorumenos,  Adelphi,  wenigstens 
102  (statt  108)  hätte  heissen  müssen. 

III.  Für  eine  andere  Stelle  der  Vita  des  Terentius  wurde  von 
L.  Havet,  Revue  de  Philologie,  3.  Livraison,  Juillet  1877,  p.  280  f  durch 
Beiziehung  der  Ambrosianischen  Vita  eine  sehr  ansprechende  Erklärung 
ihrer  Verderbniss  gefunden.    Die  Stelle  lautet  bei  Donatus  (Suetou.  ed. 


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TYrentius 


323 


Reifferscheid  8.35):  duae  ab  Apollodoro  tramlaiae  esse  dictttUur  comico, 
Phormio  et  Hecyru ,  quatuor  reliquae  a  Menandro  und  in  der  Ambrosiani- 
schen  Vita:  fabulae  eius  exiant  .  .  duae  ex  Apollodoro  Caritio  llecyra  et 
Phormio.  Da  nun  die  letztere  Vita,  wie  schon  Ritsehl  annimmt,  nur 
auf  den  Text  des  Donatus  zurückzugehen  scheine,  so  habe  die  Vermuthung 
grosse  Wahrscheinlichkeit,  dass  auch  im  Text  des  Donatus  Caritio  stand 
und  comico  nur  von  einem  Abschreiber,  der  mit  caritio  nichts  anzufangen 
wusste,  an  dessen  Stelle  gesetzt  wurde.  Dieses  selbst  aber  sei  verderbt 
aus  Carystio  und  damit  werde  Apollodorus  aus  Carystos  bezeichnet  zum 
Unterschied  von  Apollodorus  aus  Gela. 

IV.  Zu  dem  zweiten  Vers  des  Porcius  Licinus  in  der  Vita  Terentii: 
Dum  'Africani  uocem  diuinam  inhiat  auidis  acribus  stellt  A.  Fleckeiscn 
Jahrb.  f.  Philol.  CXV  (1877)  S.  394  f.  die  Vermuthung  auf:  Dum  'Africani 
uoeim  diuinam  inhtttat  auidis  auribus,  um  einen  vermeintlichen  Hiatus  vor 
inhiat  zu  beseitigen.  Aber  von  mehreren  Seiten  darauf  aufmerksam  ge- 
macht, dass  dies  wegen  der  Quantität  der  ersten  Silbe  von  Africani  pro- 
sodisch  unmöglich  sei,  nimmt  er  selbst  seinen  Vorschlag  zurück  a.  a.  0. 
S.  576. 

II.  Die  Fragmente  der  scenischen  Dichter. 

I.  £mendationen  zu  einzelnen  Stellen  der  Tragödien  des  Ennius 
giebt  J.  Vahlen  im  Hermes  Band  XII  S.  253  —  254  und  S.  399 f.  und 
schlägt  vor: 

1.  Alexand.  frag.  XI  (IX  Ribb.): 

nam  maximo 
Saltu  superabit  gravidus  armatis  equus 
Qui  [cum]  suo  partu  ardua  perdat  Pergama 

oder  auch  gravidus  armatis  equus  \Et]  qui  etc.  Aber  der  Vers  kann  damit 
nicht  geheilt  sein,  da  der  Daktylus  ärdüä  metrisch  unzulässig  ist. 

2.  Hect.  Lutr.  frag.  III  (II  R.): 

Hector  vi  summa  armatos  educit  foras 
Castrisque  castra  [ipse]  ultro  iam  fere  occupat 
so  dass  der  nächste,  nicht  mehr  erhaltene  Vers  z.  B.  mit  Inferre  fort- 
fahren konnte.  Da  jedoch  der  Senarschluss  iäm  fer(e)  öccüpät  metrisch 
wenigstens  sehr  zweifelhaft  ist,  wird  man  besser  thuen  mit  anderen  das 
vermisste  Verbum  in  fere  zu  suchen.  Man  kann  z.  B.  vermuthen  iam 
ultro  conferre  occupat. 

3.  Telam.  frag.  VIII  (VH  R.): 

Deum  me  renuit  facere  pietas,  civium  porcet  pudor. 

4.  Thyest.  frag.  VH  (VR.): 

impetrem 

Facile  ab  animo  ut  cernat  vitalem  habUum  

21* 


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324 


Fragmente  der  scenischen  Dichter. 


mit  passender  Benutzung  von  Lucret.  III,  100:  Verum  habüum  quendam 
vitalem  corporis  esse.  Der  Inhalt  der  Worte  könne  ein  philosophischer 
Satz  gewesen  sein  wie:  impttrem  facüe  ab  animo  (h.  e.  a  me)  ut  cemat 
(i.  e.  intelligat,  agnoscat)  vitalem  habitum  esse  animam  corporis. 

5.  Sehr  gefällig  ist  auch  die  Vermuthung  zu  Phoen.  frag.  II: 

Sed  virum  vera  virtute  vivere  animatum  addecet 
Fortiterque  innocuum  verare  adversura  adversarios 

worin  innocuum  verare  für  innoxium  vocare  hergestellt  wird  mit  Verweisung 
auf  des  Ennius  Annalen  V.  370,  wo  das  Verbum  verare  von  Gellius  er- 
halten ist. 

6.  In  dem  bei  Nonius  S.  91  citirten  Fragment  aus  Phoenix  (frag. 
I  R.)  wird  vorgeschlagen : 

Stultus  est  qui  cupidam  cupiens  cupienter  cupit 

cupidam,  nemlich  paelicem,  sei  es  dass  der  Vers  mit  dem  Anfang  StuUust 
als  Senar  genommen  wird  oder  mit  fehlendem  Trochäus  vor  stultus  est  als 
troch.  Septenar. 

7.  In  dem  Fragment  aus  Athamas  (Charis.  S.  214  P.): 

Tum  pariter  Euhan  euhoe  euhoe  Euhium 
Unosus  iuvenum  coetus  alterna  vice 
Inibat,  alacris  Bacchico  insultans  modo 

wie  unose  von  Nonius  S.  183  aus  Pacuvius  citirt  wird  und  Lucretius  IV, 
262  unorsum  gebraucht. 

8.  Die  Verse  aus  Alexander  (frag.  VIII  R.)  bei  Macrob.  Sat.  VI,  2 
schreibt  Vahlen,  ohne  Übrigens  das  Metrum  für  sicher  auszugeben,  nach 
der  Ueberlieferung,  nur  mit  Einsetzung  von  es: 

'0  lux  Troiae,  germane  Hector, 
Quid  ita  cum  tuo  lacerato  corpore 
Miser  [es],  aut  qui  te  sie  respectantibus 
Tractavere  nobis? 

II.  Das  bei  Cicero  de  nat.  dcor.  III  cap.  25,  65  erhaltene  Fragment 
aus  des  Ennius  Tragödie  Medca  (Ribbeck  frag.  VIII]  bespricht  J.  Vahlen 
im  Index  lect.  aest.  univ.  Berol.  1877  und  schreibt: 

Medea. 

Nequaquam  istuc  istac  ibit:  magna  inest  certatio. 
Nam  ut  ego  illi  supplicarem  tanta  blandiloquentia, 

Ni  ob  rem? 

Qui  volt  esse  quod  volt,  ita  dat  se  res,  ut  operara  dabit. 
Ille  transversa  mentc  mi  hodie  tradidit  repagula, 
Quibus  ego  iram  omnem  recludam  atque  illi  perniciem  dabo, 
Mihi  maerores,  illi  luctum,  exitium  illi,  exilium  mihi. 


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Fragmente  der  scenischen  Dichter. 


325 


Im  dritten  Vers  wird  die  seltenere  Wendung  m  ob  rem,  welche  aus  dem 
überlieferten  niobem,  niorbem  u.  ähnl.  gewonnen  wird,  durch  Ter.  Phorm. 
ZU,  2,  41:  minums,  dum  ob  rem  und  Sallust.  lug.  C.  31:  id  /rustra  an  «b 
rem/adam  belegt  und  auf  die  Stelle  in  des  Euripides  Medea  368  f.  hin- 
gewiesen, woraus  die  Verse  des  Ennius  übersetzt  sind: 

SoxeTq  yhp  av  pz  röv8e  ßtoneüaat  nore 
ei  prj  tt  xepSatvouaav  ^  Te%va*p£vyv ; 

Das  Fehlen  des  Pronomens  ei  im  vierten  Vers  wird  durch  eine  Anzahl 
beweiskräftiger  Parallelstellen  geschützt. 

III.  Zwei  Fragmente  aus  dem  Armorum  iudicium  des  Pacuvius 
werden  von  L.  Havet,  Revue  de  Philologie,  2.  Livraison.  Avril  1877, 
8.  167  nicht  glücklich  behandelt.  Frag.  V  R.  ri  non  est  in<jratum  reapse 
quodfed  btne,  Worte,  welche  Havet  (im  Gegensatz  zu  Ribbeck  Die  röm. 
Tragödie  S.  219)  lieber  dem  ülixes  als  dem  Aiax  in  den  Mund  legen 
will,  werden  von  ihm  als  iambischer  Senar  genommen  mit  der  Lesart: 
Si  non  st  ingraium  redpse  quod  feci  bene.  Aber  nonst  ist  unhaltbar;  es 
müsste  wenigstens  umgestellt  werden  *i  non  ingratumst.  —  Ein  anderes 
Bruchstück  frag.  VI  war  von  Ribbeck  (Die  röm.  Trag.  S.  219)  in  folgender 
Weise  ergänzt  und  eingetheilt  worden: 

tüque  te 

Desidere  [in  tüto  residem],  nös  hic  esse  m[Üitesj 
Maluisti, 

dabei  aber  die  Ergänzung  der  Lücken  von  ihm  selbst  als  ganz  unsicher 
bezeichnet.  Havet  bildet  nun  daraus  folgenden  trochäischen  Tetrameter: 

Tuque  te  desidere  [residem],  nos  hic  esse  m[avelis], 

jedenfalls  unrichtig,  da  weder  dfädere  aus  prosodischen,  noch  dejnderi  aus 
grammatischen  und  metrischen  Rücksichten  zulässig  ist.  Die  Situation 
wird  in  folgender  Weise  erklärt:  »Chaque  fois  qu'il  te  faut  sortir  de  ta 
tente  et  t'avancer  ici  pour  combattre,  ülysse,  tu  viens  ä  regret;  tu  aime- 
rais  mieux  te  reposcr  et  nous  laisser  ici  combattre  seuls.  Le  Heu  de  la 
scene  (hic)  est  probablement  en  avant  des  vaisseaux:  agimus  ante  rotes 
causam  (Ovid.  Met.  13,  6)«.  Beizustimmen  ist  einer  gelegentlichen  Be- 
merkung Havets,  dass  kein  Grund  vorhanden  ist  den  regelrechten 
iambischen  Senar  frag.  XIII  Feroci  ingenio,  torvos,  praegrandi  gradu  mit 
Ribbeck  als  lückenhaften  trochäischen  Tetrameter  (mit  fehlendem  Cre- 
ticus  an  der  Spitze  des  Verses)  zu  messen. 

IV.  Cn.  Növius,  essai  sur  les  commencements  de  la  pofoie  ä  Romc, 
par  D.  de  Moor.   Tournai,  typographie  Decallonne-Liagre.  1877. 

Die  umfangreiche  Schrift  behandelt  die  Stellung  des  Dichters  Nae- 
vius  in  der  Literaturgeschichte  und  kann  für  angehende  Philologen  Frank- 
reichs als  angenehme  Einleitung  in  die  Kenntniss  des  alten  Dramas  der 


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326  Fragmente  der  scenischen  Dichter. 

Römer  bezeichnet  werden.  Der  Verfasser  weiss  von  allem  möglichen  zu 
reden  und  vermittelt  dem  Leser,  ohne  dass  dieser  es  merkt,  die  Ergeb- 
nisse der  deutschen  Wissenschaft.  Denn  auf  deutscher  Grundlage  und 
zugleich  auf  guter  Kenntniss  der  klassischen  Schriftsteller  beruht  der 
grösste  Theil  des  Werkes.  Die  Wissenschaft  selbst  ist  freilich  wenig 
dadurch  gefördert  worden;  geistreiche  Hypothesen  sind  kein  Resultat. 
Im  ersten  Capitel  Biographie  de  NMu»  sucht  Moor  die  von  Klussmann 
aufgestellte  Ansicht,  dass  Naevius  von  Geburt  ein  Römer  sei,  weiter  zu 
begründen.  In  der  Stelle  des  Gellius  I,  24,  wo  des  Naevius  selbstver- 
fasste  Grabschrift  plenum  superkiae  Campanae  genannt  wird,  woraus  Nie- 
buhr,  Welker,  Bernhardy,  Mommsen,  Bergk,  Teuffei  u.  a. 
seine  campanische  Herkunft  ableiten,  sei  $uperbia  Campana  nur  eine 
sprüchwörtliche  Redensart,  aus  der  man  keinen  weiteren  Schluss  ziehen 
dürfe.  Aber  die  Erwähnung  der  Campaner  wäre  an  diesem  Orte  unge- 
schickt und  unerklärlich,  wenn  sie  nicht  in  Beziehung  zu  dem  Dichter 
stünde;  Moor  s  ästhetische  Gründe  können  dagegen  nicht  ins  Gewicht  fallen. 
Das  zweite  Capitel  bespricht  den  wahrscheinlichen  Inhalt  der  Tragödien 
des  Naevius,  das  dritte  die  Comödien,  das  vierte  die  Fragmente  des 
bellum  Punicum.  Der  Gang  des  letzteren  Gedichtes  wird  nach  B  er  ehern, 
De  Cn.  Naevii  poetae  vita  et  scriptis,  Monasterii  1861  gegeben,  der,  wie 
Moor  sagt,  die  Fragmente  mit  grösster  Wahrscheinlichkeit  geordnet 
habe.  Einen  besseren  Vorgänger  hätte  er  an  Vahle n  gehabt,  welcher 
es  in  seiner  Ausgabe  der  Fragmente  des  bellum  Punicum  vermied  der 
Phantasie  die  Zügel  schiessen  zu  lassen  und  erklärte,  bei  der  geringen 
Anzahl  der  erhaltenen  Brüchstücke  könne  man  es  nicht  wagen  den  Gang 
des  Epos  festzustellen.  Hier  wäre  Gelegenheit  gewesen  von  dem  Spruch 
des  Quintiiianus,  den  Moor  an  anderer  Stelle  citirt,  thatsächlichen  Ge- 
brauch ZU  machen:  Jnter  virlutes  grammatici  habebitur  etiam  aliqua  nescire. 
Den  Text  der  Fragmente  giebt  der  Herausgeber  fast  ausschliesslich  nach 
dem  überlieferten  Wortlaut,  ohne  sich  viel  mit  den  Conjecturen  anderer 
abzugeben  oder  selbst  solche  vorzubringen.  In  dem  Bruchstück  aus  der 
Tragödie  Iphigenia  wird  vermuthet  Pasto  velod  hospitum,  Aquilo,  OresUm 
in  portum  /er  foras.  Im  zweiten  Theil  werden  Le  Langage  de  Ntvius  und 
La  Verrification  de  X.  ausführlich  besprochen.  20  Thesen  sind  beigefügt, 
VOD  denen  die  14.  lautet:  Lt  pohme  d  Enniua  intUute  Scipion,  nitaü  pas 
um  satire,  comme  le  croyaü  Vahlen,  ni  une  praetexta,  comtne  le  pritendaü  plus 
rteemment  Hoeper:  c'HaÜ  un  poeme  narratif,  par  lequel  il  se  prtparait  ä  la 
compotition  de  son  ipopie. 

III.  Publilius  Syrus. 

Interessantes  bietet  die  Schrift: 

Die  Sammlungen  der  Spruchverse  des  Publilius  Syrus  von  Wilhelm 
Meyer  aus  Speyer.  Darin  16  neugefundene  Verse.  Leipzig,  Teubner 


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•  I  • 

Publilius  Syros.  327 

1877.  [Recensirt  in  der  Jenaer  Literaturzeitung  1877,  No.  28  von  Emil 
Bährens,  nebst  Emendationsvorschlägen.J 

Das  Hauptverdienst  der  Abhandlung,  die  Bereicherung  der  Senten- 
zen des  Publilius  durch  16  ueugefundene  Verse  aus  einer  Veroneser  Hand- 
schrift des  XIV.  Jahrhunderts,  fällt  allerdings  dadurch  weg,  dass  die  meisten 
der  betreffenden  Verse,  wie  nächstens  von  kundiger  Seite  wird  dargethan 
werden,  nicht  neu  entdeckt  sind,  sondern,  was  Meyer  entgangen,  bereits 
veröffentlicht  waren.  Doch  behält  die  Schrift  auch  so  noch  ihren  Werth, 
abgesehen  davon,  dass  keinem  der  deutschen  Herausgeber  jene  Verse 
bekannt  waren.  Das  Verhältniss  der  einzelnen  Sammlungen  zu  einander 
wird  eingehend  besprochen  und  von  einer  neuen  Seite  beleuchtet.  Die 
Bedeutung  der  Veroneser  Handschrift  besteht  namentlich  darin,  dass  in 
ihr  der  Name  des  Dichters  so  oft  ausdrücklich  genannt  ist,  nemlich  im 
Ganzen  21  mal  Publius,  10  mal  Ex  sententiis  Pubiii,  zweimal  Publitis  Syrus, 
eionial  Publius  mimus,  wonach  Meyer  als  den  ursprünglichen  Titel  fest- 
stellt PVBLILII  SYRI  MIMI  SENTENTIAE.  Er  glaubt,  dass  die 
Sammlung  in  dieser  Handschrift  eine  Abschrift  der  verloreu  gegangenen 
Ursammlung  sei   Lässt  sich  nun  auch  aus  diesen  Citaten  noch  nicht  mit 
Bestimmtheit  schliessen,  dass  wirklich  alle  diese  Verse  den  Publilius  zum 
Verfasser  haben,  so  lernen  wir  doch  soviel  daraus,  dass  mau  sie  im 
Mittelalter  dem  Publilius  zuschrieb.   Von  den  16  neuen  Versen,  welche 
Meyer  sämmtlich  schön  und  des  Publilius  in  jeder  Hinsicht  würdig  nennt, 
enthält  in  der  That  die  Mehrzahl  passende  Gedanken,  einige  sind  trivial 
wie  der  Spruch  Vincere  c-nt  honest  um,  opprimere  acerbwn,  sed  pulcrum  igno- 
teere,  bei  anderen  lässt  sich  die  Frage  nicht  abweisen,  ob  sie  neben  be- 
reits bekannten,  gleichfalls  dem  Publilius  zugeschriebenen  (resp.  letztere 
neben  den  ersteren)  bestehen  können,  wie  der  neue  Ubi  peccatum  cito 
cfrrrigilur ,  favtfx  solel  ignoncerc  neben  Vers  489  (bei  Wölfflin):  Peccatum 
ertenuat  qui  ceUriter  corrigtt.   Diese  wichtige  Untersuchung  hätte  Meyer 
nicht  bei  Seite  lassen  sollen.    Der  Text  ist  im  Allgemeinen  gut  Uber- 
liefert.   Die  wenigen,  meist  nahe  liegenden  Verbesserungen  hat  Meyer 
fast  alle  bereits  vorgenommen.   Nicht  geglückt  ist  die  Emendation  des 
Verses  Prudentis  est  irasci  et  sero  et  semel,  der  übrigens  wieder  als  Zwil- 
lingsbruder erscheint  ZU  V.  685  Tarde  sed  grauitcr  sapiens  irascitur  (z.  B. 
irasci  aalet);  vergl.  auch  712.    Meyer  sagt  hierüber:  »Da  irascier  dem 
Publilius  nicht  zuzutrauen  ist,  scheint  irasci  sed  sero  zu  schreibent.  Aller- 
dings kann  von  irascier  an  dieser  Stelle  des  iambischen  Senars  weder  bei 
Publilius  noch  bei  irgend  einem  anderen  scenischen  Dichter  die  Rede 
sein,  aber  das  Adverbium  sero  kann  nicht  den  nämlichen  Sinn  ausdrücken, 
welchen  die  Fassung  des  Parallelverses  durch  tarde  giebt,  sondern  heisst 
in  klassischer  Sprache  nur  »zu  spät«,  was  also  einen  Tadel  enthalten 
würde.    Anders  verhielte  sich  die  Sache,  wenn  der  Spruch  ein  mittel- 
alterliches Machwerk  wäre.  Den  Vers  Paene  sat  est  qui  laesit  cum  supplex 


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328  Publilius  Syrus.  Seneca, 

uenit  scheint  Meyer  für  unverfälscht  zu  halten;  wenigstens  führt  er  ihn 
ohne  Besserungsvorschlag  an.  Es  steckt  aber  ein  Quantitätfehler  darin, 
weil  paene  die  Schlusssilbe  kurz  hat,  wenigstens  in  der  klassischen  Zeit; 
später  wird  auch  paene  gemessen.  -  Nicht  unnütz  dürfte  sein  hier  zu 
wiederholen,  was  Meyer  zu  Anfang  seiner  Schrift  S.  3  sagt:  »Nachdem 
ich  in  wenigen  Jahren  ungefähr  fünf  neue  Sammlungen  gefunden  habe, 
wäre  es  wunderbar,  wenn  nicht  noch  manche  wichtige  Sammlung  zu  finden 
wäre.  Ja  ich  halte  es  nicht  für  unwahrscheinlich,  dass  die  ürsammlung 
mit  mehreren  Hunderten  von  unbekannten  Sentenzen  in  irgend  einer 
Bibliothek  verborgen  liegt.  Mein  zweites  Ziel  ist  daher,  zur  Untersuchung 
von  Pseudonymen  oder  anonymen  Sentenzensammlungen  anzuspornen  und 
dafür  die  nöthigen  Gesichtspunkte  zu  geben.  Heutzutage  aber  ist  die 
Auffindung  einer  guten  Handschrift  für  den  Publilius  fruchtbarer  als  das 
Nachdenken  vieler  Gelehrtent. 

In  französicher  Uebertragung  erschienen  die  Sentenzen  des  Pabli- 
lius  in  dem  Werk: 

Phaedrus,  fables  publikes  et  traduites  en  franeais  par  E.  Panckoucke, 
suivies  des  oeuvres  d'Avianus,  de  Denys  Caton,  de  Publius  Sirus,  tra- 
duites par  Levasser  et  I.  Chenu.  Nouvelle  Edition,  revue  avec  le 
plus  grand  soin  par  E.  Pessonneaux,  et  precedöe  dune  6tude  sur 
Phedre  par  E.  Charpentier.   Paris,  1877. 

Einige  derselben  auch  in  der  Sammlung: 

Dubois-Cuchan,  Poesies  legeres.  La  P16iade  latine.  Traduction« 
contenant  un  choix  de  poesies  legeres  de  Catulle,  Horace,  Virgile, 
Gallus,  Properce,  Ovide,  Tibulle,  Phedre,  Martial,  Stace,  Sulpilie  et 
Turnus,  Maximien;  les  Vigiles  de  V6nus,  ou  le  poöme  du  printemps: 
quelques  sentences  de  Publius  Syrus.   Paris,  1877. 

IV.  Seneca. 

1)  Von  den  Tragödien  des  Seneca  wurde  die  Medea  durch  Wil- 
helm Braun  im  Rhein.  Museum  Bd.  XXXII  (1877)  S.  68—85  mit  der 
gleichnamigen  Tragödie  des  Euripides  in  Vergleichung  gebracht  und 
nachgewiesen,  dass  trotz  vielfacher  Verschiedenheit  der  beiden  Dramen 
doch  die  griechische  Tragödie  dem  römischen  Dichter  im  Gang  der  Hand- 
lung und  vielen  Einzelheiten  zum  Vorbild  diente,  und  auf  die  Gestaltung 
mehrerer  abweichenden  Momente  die  Werke  des  Ovidius  von  Einfluss 
waren.  Gelegentlich  wird  (S.  80  Anm.)  V.  652  f.  kritisch  besprochen  und 
condidü  sedi  vermuthet  (sedi  =  sepulcro),  wobei  zu  dem  Ablativ  auf  •  die 
Ausgabe  von  Peiper  und  Richter  S.  575  verglichen,  für  den  Ausdruck 
Verg.  Aen.  VI,  152,  328  citirt  werden.  Als  Subject  des  Satzes  wird 
Mopsus  oder  Jason  genommen  und  Lybicit  harenis  auf  Mopsus  bezogen. 


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Seneca.  329 

von  dem  es  bei  Hyginus  p.  48,  23 f.  ed.  M.  Schmidt  heisst:  Mopsus 
autem  .  .  .  ab  serpentis  morsu  in  Africa  obiü. 

2)  Zeugnisse  für  die  Bekanntschaft  der  späteren  Zeit  mit  den  Tra- 
gödien des  Seneca  bringt  R.  Peiper  im  Rhein.  Museum  Bd.  XXXII 
(1877)  S.  532—537  aus  Dracontius,  der  Salmasianischen  Anthologie,  Al- 
cimus  Avitus  und  anderen. 

3)  Geringen  Werth  besitzen  die  Conjecturen  zu  den  Tragödien 
des  Seneca  von  J.  J.  Cornelissen  in  der  Zeitschrift  Mnemosyne,  bi- 
bliotheca  philologica  Batava,  vol.  V  (1877)  S.  175  187.  Dieselben  lassen 
den  nöthigen  kritischen  Takt  sehr  vermissen  und  entbehren  mit  wenigen 
Ausnahmen  aller  äusseren  Wahrscheinlichkeit,  indem  der  Verfasser,  ohne 
auf  die  Ueberlieferung  Rücksicht  zu  nehmen,  beliebig  ein  Wort,  das  ihm 
besser  zu  passen  scheint  oder  zu  dem  er  eine  analoge  Wendung  bei 
Ovidius  oder  anderen  gefunden  hat,  statt  der  handschriftlich  bezeugten 
Lesart  einsetzt.  Ich  begnüge  mich  damit  die  einzelnen  Yermuthungen  auf- 
zuzählen2). Hercules  furensV.  683  Umbrae  tenaces  intus  inmenn  sinus 
wird  als  unecht  getilgt;  V.  1127:  duris  laceret  pectora  nodis  (für  oneret)  ; 
V  1291:  arma  cito  dentur  mihi  statt  a.  nisi  dantur  mihi.  —  Thyestes 
V.  43:  incesta  coniunx  statt  infesta  con.;  V.  110  ac  nudus  riget  (für  stetit) 
und  115  extendit  salo  für  exaudit  sono;  V.  381  nil  actis  opus  est  equis 
(Statt  ullis);  V.  553  genuitque  bellum  für  cecinitque  b.\  V.  677  attonita 
ranis  (statt  magnis) ;  V.  729  querulum  susurrai  murmure  incerto  caput 
(für  cueurrit);  V.  762  et  lacertorum  toros  (statt  moras);  V.  1012  rupta  et 
hiscentivia;  V.  1022  igneus  tostas  agens  (statt  Mas.).  —  Oedipi  frag. 
V.  65  omni*  exigitur  via  (statt  eligitur);  V  253  validoque  für  calidoque. 
—  Phoeniss.  frag.  V.  63  regia  obturbans  dapem  statt  regis  observans 
famem;  V.  225  precer  statt  sequar.  —  Phaedra  V.  212 f.  suetae  domus 
Non  texta  sani  moris  aut  vilis  eibus  ;  V.  252  vana  ubera  statt  rara  ubera; 
V.  466  maligna  laedit  (für  caedit);  V.  660  blandus  für  flavus;  V.  669  tn- 
trnsses  specum  für  intr.  freium\  V.  740 f.  ut  sunt  remaneant.  facinoris  tanti 
notas  Perferte  in  urbem  mit  dieser  Interpunction.  V.  772  vere  recentia 
Statt  v.  decentia ;  V.  840  marcerent  genae  statt  canderent  V.  891  astricta 
prodet  statt  aUrixque  pr.  V.  1011  curvo  sonipedes  statt  celso  son.  V.  1051 
faueibus  für  haustibus\  V.  1270  laceris  partt  adhuc  membris  statt  lacrimis 
pars  adhuc  nostris.  —  Oedipus  V.  135  languens  male  carpit  statt 
pingues  male  carpsit;  V.  336  f.  quid  istud  est  quod  esse  jtrolatum  volunt  Ite- 
rumque  nolunt  et  truces  iras  teguntt  spricht  Manto  statt  Tiresias.  V.  387 
crepitant  statt  trepidant\  V.  441  incita  maenas  statt  impia  maenas\  V.  598 
noctemque  furvam  (statt  veravi) ;  V.  615  trudit  statt  frangit ;  V.  718  gerü 
Statt  regit;  V.  982  struentis  statt  eruentis;  V.  1030  stupet  statt  cupit.  — 
Troades  V.  58  torquetur  für  sortilur;  V.  260  fervor  in/renus  statt/,  hic 

*)  Die  Verszahlen  sind  nach  der  Ausgabe  von  Peiper  und  Richter. 


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330 


primus\  V.  424  peleiue  mit  Synizese  der  zweiten  und  dritten  Silbe  statt 
peliacus\  V.  425  quod  nunc  accidit  statt  quodcumque  acc.  V.  557  gemen» 
statt  senex;  V.  643  debitum  tumulo  puer  statt  debitum  muri*  puer\  die 
Verse  649  und  650  werden  getilgt;  V.  792  dardaaia  statt  barbarica;  V.  798 
concede  caros  statt  conc.  parvos;  V.  802 f.  mit  Aenderung  der  Interpunction 
quid  meos  retine*  sinus  Manwquef  matrü  caesa  j/raesidia  occupa*.  —  Medea 
V.  29  servator  statt  *pectalur\  V.  181  Jrons  für  fraus;  V.  196  i  repete 
Colcho*  statt  I  querere  Colchis;  V.  249  fessa  hic  tnüeriis  statt  terra  hac 
mis.  V.  283  ne  culpa  matri*  natos  imontes  preraat  statt  ne  c.  natos  matris 
ine.  Va&oi;  V.  995  [die  Zahlenangabe  fehlt  bei  Cornelissen]  Jervcnt 
manus  statt  faciunt  manu*. 


Druck  von  J   Drseger**  Buchdruckerei  <C  Fe  i cht)  in  Uerliu 


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JAHRESBERICHT  ' 

Uber 

die  Fortschritte  der  classischen 

Altertumswissenschaft 

herausgegeben 
von 

Conrad  Bursian, 

ord.  öffentl.  Prof.  der  claffifchen  Philologie  an  der  Universität  München 


Elfter  Band. 


Fünfter  Jahrgang. 
1877. 

Dritte  Abtheilung: 

ALTERTHUMSKÜNDE. 

Register  über  die  drei  Abtheilungen. 


BERLIN  1879. 
VERLAG  VON  S.  CALVARY  &  CO. 
W.  Unter  den  Linden  17. 


* 

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Inhalts  -  Verzeichniss 

des  elften  Bandes. 


Bericht  über  die  Literatur  des  Jahres  1877  zur  Encyclo- 
pädie  und  Geschichte  der  klassischen  Alterthumswissen- 
schaft von  Prof.  Dr.  C.  Bursian  in  München  .    .   .  34—89 

Encyclopädie  34.  (Allgemeines  34.  Kritik  und  Hermeneutik 
37.  Geschichte  des  classischen  Geisteslebens  39)  —  Geschichte 
der  Philologie  41  —  Biographie  41.  (Deutschland  41.  Italien 
42.  Griechenland  43.)  -  Handschriften  und  Bibliotheken  44.  — 
Mittelalter  51  Lateinische  Dichtung  51.  Geschichte  des  Unter- 
richts 57.  (Allgemeines  57.  Frankreich  57.  -  Renaissance  61. 
Italien  61.  (Petrarca  61.  Boccaccio  62.  Poggio  65.  Aurispa  65.) 
Deutschland  66.  (Erasmus  67.  Keuchlin  68.  Babel  71.  Hutten 
72.  Eoban  Hesse  72.  Aventin  73.  Universitäten  73.  Gymnasien 
79.  Biographien  von  Philologen  82).  —  Holland  84.  -  Frankreich 
85   -  Italien  89. 

Bericht  über  Palaeographic  von  Prof.  A.  Reifferscheid 
in  Breslau.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Bericht  über  die  Geographie  und  Topographie  von 
Griechenland  und  Kleiuasien  von  Dr.  R.  Weil  in 
Berlin.     (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Jahresbericht  über  Geographie  und  Topographie  von 
Unteritalien  und  Sicilien  für  die  Jahre  1876  und  1877  von 
Prof.  A.  Holm  in  Palermo   246—287 

Allgemeines 246.  —  Unteritalien  248.  —  Pompeji 260.  —  Sorrent 
265.  —  Nocera  266.  —  Capua  266.  -  Suessula  267.  —  Sybaris  269. 

-  Basilicata  269.  —  Tarcnt  270.  —  Calabrien  271.  —  Sicilien  273. 

-  Syracus  277.  —  Castronuovo  278.      Eryx  279.  —  Alarmo  279. 

-  8elinus280.  -  Catania281.  -  Himera282.  -  Numismatik 283. 

Jahresbericht  über  die  Geographie  der  nördlichen  Provin- 
zen des  römischen  Reiches  von  Prof.  Dr.  D.  Detlefsen 
in  Glückstadt   288—325 

Allgemeines  288.  —  Donauländer  289.  —  Norditalien  290.  —  Frank- 
reich 311.  —  Spanien  und  Portugal  317.  —  Britannien  318.  —  Die 
Rheinländer  und  das  freie  Germanien  319. 

Bericht  über  die  Topographie  der  Stadt  Rom  von  Prof. 
H.  Jordan  in  Königsberg  i.  P.  (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 


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IV 


Inhalts-Verzeichniss 


Seite 

Bericht  über  die  Griechische  Geschichte  und  Chro- 
nologie von  Prof.  C.  A.  Volquardsen  in  Kiel. 
(Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Bericht  über  die  Römische  Geschichte  und  Chrono- 
logie von  Prof.  H.  Schiller  in  Giessen. 
(Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Bericht  über  die  Griechische  Literaturgeschichte 
von  Prof.  E.  Hiller  in  Halle.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Bericht  über  die  Römische  Litteratur-Geschichte  von 
A.  Reifferscheid  in  Breslau.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Bericht  über  die  Griechische  und  römische  Mytho- 
logie von  Prof.  A.  Preuner  in  Greifswald. 
(Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Bericht  über  die  Griechischen  Alterthümer  von  Prof. 
H.  Lipsius  in  Leipzig.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Bericht  über  die  Römischen  Alterthümer  von  Prof.  M. 

Voigt  in  Leipzig  und  Prof.  H.  Schiller  in  Giessen. 
(Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Jahresbericht  über  Naturgeschichte,  Handel  und  Ge- 
werbe im  Alterthum  (für  1876  und  1877)  von  Prof.  Dr. 
H.  Blüm n er  in  Zürich  218-245 

Naturgeschichte  218    -  Physiologie  222.    Farbensinn  224.  — 
Kinematik  230.  -  Handel  230.  —  Gewerbe  232.  — 

Jahresbericht  über  Mathematik,  Astronomie  und  Me- 
chanik im  Alterthum  für  1873  —  1877  vom  Gymnasial- 
lehrer M.  Curtze  in  Thorn  159—217 

Geschichte  der  Mathematischen  Wissenschaften  159.  —  Antike  Ma- 
thematik 165.  Indier  165.  Aegypter  165.  Agrimensoren  169.  Ma- 
thematiker 178.  (Euclides  184.  Archimedes  186.  Pappus  188.)  — 
Arithmetik  194.  —  Astronomie  201.  —  Mechanik  215. 

Jahresbericht  über  dieMedicin  bei  den  Griechen  und  Rö- 
mern von  Prof.  Dr.  R.  Soligmann  in  Wien     .    .    132 — 158 

Geschichte  der  Medicin  132.  -  Hippokrates  138.  -  Antipater  143. 
—  Galen  144.  -  Oribasius  144.  -  Cclsus  157.  -  Römische  Zeit  157. 

Bericht  über  die  Griechische  Epigraphik  von  Dr.  C. 
Curtius  in  Lübeck.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Bericht  über  die  Römische  Epigraphik  von  Director 
Prof.  F.  Haug  in  Constanz.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Bericht  über  die  Archaeologie  der  Kunst  von  Dr.  A. 
Flasch  in  Würzburg.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Bericht  über  die  Antike  Numismatik  von  Dr.  R.  Weil 
in  Berlin.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 


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Inhalts-Verzeichniss. 


V 


Bericht  über  die  Griechische  Grammatik  von  Prof.  B. 
Gerth  in  Dresden.    (Folgt  im  nächsten  Jahrgange). 

Jahresbericht  über  das  Kyprische  bis  Ende  1877  von  Con- 
rector  Dr.  W.  Deecke  in  Strassburg  im  Elsass     .  125—131 

Jahresbericht  über  die  lateinische  Grammatik,  1876 
und  1877  von  Conrector  Dr.  W.  Deecke  in  Strassburg 
in  Elsass  90—118 

Allgemeines  90.  —  Lautlehre  93.  —  Formenlehre  97.  (Declination 
98.  Conjugation  101.  Wortbildung  103.  Zusammensetzung  110) 
—  Syntax  112. 

Jahresbericht  über  die  Italischen  Sprachen  für  die 
Jahre  1876  und  1877  von  Conrector  Dr.  W.  Deecke  in 

Strassburg  im  Elsass  118—125 

Allgemeines  118.  -  Umbrisch  119.  —  Oskisch  121.  -  Etruskiscb  122. 

Bericht  über  die  Erscheinungen  auf  dem  Gebiete  der  grie- 
chischen und  lateinischen  Metrik  während  der  Jahre 
1873  -  1877  von  Dr.  Hermann  Buchholtz  in  Berlin  .  1—33 

Allgemeine  Metrik  1.  —  Specielle  Metrik  9.  —  Griechische  Metrik 
13.  -  Musik  18.      Lateinische  Metrik  22. 

Jahresbericht  über  lateinische  Lexikographie  für  1877 
von  Prof.  Dr.  K.  E.  Georges  in  Gotha   ....  326—340 

Allgemeines  326.  —  Spezial- Wörterbücher  326.  —  Sprachgebrauch 
einzelner  Schriftsteller  329. 


Register   341-373 

Verzekhniss  der  besprochenen  Schriften   341  -363 

Verzeichniss  der  besprochenen  Stellen  •   363 — 371 

a)  Griechische  Autoren   363—367 

b)  Lateinische  Autoren    ...    367 — 371 

Geographisches  Register   371 

Register  der  Künstlernamen   371 

Biographisches  Register   372—373 


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Bericht  über  die  Erscheinungen  auf  dem  Ge- 
biete der  griechischen  und  lateinischen  Metrik 
während  der  Jahre  1873  —  1877. 

Von 

Dr.  Hermann  Buchholtz 

in  Berlin. 


Dieser  Bericht  ist  im  November  1877  abgeschlossen.  Die  Ueber- 
sicht  des  in  den  letzten  fünf  Jahren  auf  dem  hier  und  da  schwer  begrenz- 
baren Gebiete  der  Metrik  Erschieneneu  nicht  zu  weit  auszudehnen,  hat 
zum  Theil  die  Unmöglichkeit  alles  herbeizuschaffen  sich  behülflich  ein- 
gestellt; für  manches  darf  ich  auf  andere  Theile  dieser  Jahresberichte 
verweisen. 

1)  Carolus  Goebel,  De  correptione  attica  quaestiones  duae. 
Bonner  Doctordissertatiou,  Argeutorati  MDCCCLXXVI  50  p. 

Nacli  den  Untersuchungen  von  Spitzner,  La  Roche  und  J.  Kumpel 
Ober  die  Vernachlässigung  der  Position  vor  muta  cum  liquida  bei  Horner 
und  den  Tragikern  Obernimmt  es  der  Verfasser  im  ersten  Theile  den- 
selben Gegenstand  bei  den  Elegikern  zu  erforschen.  Des  Verfassers 
Uebersicht  zeigt,  dass  diese  Vernachlässigung  überhaupt  und  besonders 
bei  den  ältesten  Dichtern  selten  vorkommt.  Dass  man  die  letzte  Silbe 
eines  Wortes  oder  einer  ersten  Hälfte  in  einem  zusammengesetzten  leichter 
kurz  lassen  kann  als  sonst,  wird  von  allen,  welche  über  diesen  Gegen- 
stand reden,  beachtet;  der  von  noch  niemandem  gezeigte  Grund  dieser 
Erscheinung  aber  dürfte  folgender  sein.  Wird  Position  im  Worte  nicht 
beachtet  wie  in  onXov,  so  stellt  der  Dichter  an  den  Leser  die  Forderung 
o-nXov  nicht  un-Xov  abzuteilen.  Denn  nach  einer  geschlossenen  Silbe  eine 
neue  mit  einem  Mitlauter  anzuheben,  giebt  eine  solche  Anstrengung,  dass 
sich  zwischen  beides  eine  so  bedeutende  unmessbare  Pause  setzt,  dass 
es  unmöglich  ist  die  vorhergehende  geschlossene  Silbe  kurz  zu  messen. 
Weil  man  x6n-ru>  liest  und  nicht  beide  Mitlauter  von  der  ersten  Silbe 
loslösen  mag,  ist  die  Länge  geboten,  während  firj-za  ßporety  mit  Position 

JaUr«»b«rleht  für  AlUrthum*- Wu*«u«chaft  |s?7.  |||,  1 


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2 


Metrik. 


zu  messen  oder  auch  rs  axo)  nur  einem  verfeinerten  jeden  einzelnen  Mit- 
lauter messenden  Gehöre  beikommen  wird.  Daher  trifft  es  gut  zusammen, 
dass  die  ältesten  Dichter,  welche  die  Vernachlässigung  der  Position 
selten  und  gar  nicht  haben,  auch  wieder  die  Beachtung  derselben  in 
Schlusssilben  der  Wörter  selten  haben.  Kallinos  hat  keine  correptio 
und  nur  eine  productio  der  Schlusssilbe  rb  xputrov,  Archilochos  pyrs 
ßporefy  aber  nur  zwei  productiones  dxb  rpuydg  und  inl  xparepyv.  Dem 
Tyrtaeos  wird  keine  correptio  zugesprochen,  da  der  Vers  &  (ptXtt^p^parta  .  . 
nur  nach  Vermuthung  ihm  zugetheilt  wird,  so  wie  jener  längere  ana- 
pästische mit  ivonXot,  welche  beide  ihm  der  Verfasser  nehmen  möchte, 
was  freilich  unsicher  bleibt.  Bestimmt  aber  müssen  wir  uns  gegen  Use- 
ner  erklären,  wenn  dieser  dem  Verfasser  argumentum  gravissimum  suppe- 
ditavit,  nach  welchem  901  —  922  (Bergk3)  dem  Theognis  genommen  wer- 
den und  so  8axvop.au  beseitigt  wird.  Dieses  heisst:  in  v.  911  iv  rptodw 
S*  Zorrtxa,  Su*  elalv  npuo&sv  6Soc  pot  ut  spondeus  in  caesura  bucolica 
plane  insolens  tollatur,  opus  est  Mut.  codicis  scriptura  rb  npuaBsv:  scri- 
psit  igitur  8u*  eial  rb  np.  poeta  quem  multo  post  Theognidem  fuisse 
articulus  rb  clare  demonstrat.  Wenn  das  wahr  ist,  so  schneide  man 
weiter,  denn  ohne  umzuwenden  zeigt  Bergk's  Ausgabe  933  den  Ausgang 
dperij  xdt  xdXXog  ö^SeT,  ferner  949  Xituv  wg  dkxl  itExoiBwg,  963  rtptv  äv 
Etdffi  ävSpa  aa<pr)v£u)g,  1035  xaraöug  ig  7iüBp£va  Mpvrfi^  1161  xaraBrpreiv 
naartv  äpstvovy  1193  bpo7ov  orpwpa  Bavövrt  u.  s.  w.  Mag  die  Lesart 
wie  die  Aechtheit  solcher  Stellen  zuweilen  zweifelhaft  und  der  Daktylus 
vor  der  bukolischen  Theilung  Regel  sein,  so  giebt  es  doch  sichere  Aus- 
nahmen. Hierzu  kommt,  dass  ddxpua  1206  vorn  kurz  gemessen  ist,  wo 
der  Verfasser  mit  Passow  durch  Umstellung  helfen  möchte,  weil  das 
Wort  nicht  weiter  bei  den  Elegikern  so  vorkommt,  sondern  zweimal  lang 
bei  Theognis,  desgleichen  bei  Simonides,  einmal  bei  Tyrtaeos,  Anakreon 
und  Piaton.  Aber  solches  regeln  und  bessern  ist  misslich,  wenn  Homer 
das  Wort  schon  kurz  misst  wie  t  122. 

Der  umfangreichere  Theil  »qua  ratione  vocalis  ante  mutam  c.  I. 
producatur  ab  Aeschylo  Sophocle  Euripide«  untersucht  auf  Rumpers 
Sammlungen  gestützt,  ob  wirklich,  wenn  Euripides  die  Dehnung  am  häu- 
figsten, Aescbylus  am  seltensten  habe,  bei  ersterem  eine  Nacheiferung 
der  alten  vorliege.  Die  Dehnung  der  Schlusssilbe  darf  man  bei  allen 
dreien  nicht  gerade  suchen,  jeder  hat  beim  Verfasser  ein  mehr  oder 
weniger  sicheres  Beispiel.  Aber  den  Schluss  von  ersten  Hälften  der 
Composita  und  von  Wörtern  überhaupt  als  kurz  haben  Aeschylus  und  So- 
phokles häufiger.  Bei  dieser  Schätzung  sind  Fälle  im  Ausgange  wie 
rs  npoert&TjQ,  ola  xAffierai  Hei.  541.  721  auf  Porson  gestützt  mitgezählt : 
aber  jenes  Gesetz  hat  seine  Ausnahmen  wie  Ion  1.  Und  mit  diesem 
vergleicht  sich  wenigstens  jenes  zweite.  Doch  ungefähr  ist  die  Schätzung 
gewiss  richtig.  Schliesslich  findet  der  Verfasser,  dass  Euripides  von  den 
anderen  beiden  abweicht:  l.  durch  häufigore  Dehnung  der  Silbe  mitten 


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Metrik. 


3 


im  Worte  —  was  ich  auf  sein  Streben  nach  Flüssigkeit  zurückführe; 
2.  indem  er  in  der  Auflösung  als  betonte  Kürze  die  von  muta  c.  1.  ge- 
folgte gelten  lässt,  was  jene  meiden.  Hierin  dürfte  eine  Annäherung 
an  den  komischen  Trimeter  zu  erkennen  sein,  wo  Anapaesten  häufig 
sind;  3.  verwendet  er  die  betreffenden  als  ancipites;  4.  lässt  er  auch  die 
Kürze  mitten  im  Worte  häufiger  gelten,  wenn  die  Zahlen  nicht  trügen; 
z.  B.  soll  in  Sdxpu  stets  Länge  stattfinden,  aber  Ion  248  Uerc.  f.  1349 
sind  Zeugnisse  für  das  Gegentheil. 

2)  Dr.  Franz  Misteli,  Ueber  griechische  Betonung,  sprachver- 
gleichend-philologische Abhandlungen;  erste  Abtheilung:  allgemeine 
Theorie  der  griechischen  Betonung.  Paderborn  1875.  195  8.  Ree.  von 
Fr.  Schöll  Jen.  Lit.-Zeit.  1876.  Art.  152,  Lit.  Centralbl.  1876  No.  28 
von  .  .  ng,  Paed.  Archiv  XVIII  1876.  S.  512  —  518  von  Heinrich 
Schweizer-Sidler. 

Der  Verfasser  untersucht  mehr  philologisch  als  sprachvergleichend  * 
das  Wesen  des  griechischen  Accentes.  Er  hält  an  dem  Dreisilbengesetz 
fest  und  möchte  das  Mr/Seta  der  Sappho  und  das  int^iX^ta  gerne  los 
sein.  Aber  der  Vergleich  von  Euripides'  Nichtbeachtung  des  Accentes 
im  Gesänge  nach  Dion.  de  comp.  verb.  kann  hier  nicht  zu  dem  Schlüsse 
führen,  dass  man  in  jenem  eine  dichterische  nicht  lebensfähige  Freiheit 
vor  sich  habe.  Denn  dass  die  Musik  ein  anderes  hoch  und  tief  an  die 
Stelle  des  Accentes  setzen  kann,  ist  zu  deutlich.  Und  die  Auseinander- 
legung des  et  in  e-i  (wie  umgekehrt  die  Zusammenziehung)  ist  wohl 
nichts  so  grosses,  dass  man  glauben  sollte,  die  Dichterin  hätte  sich  hier 
auch  nur  vom  Lebenden,  wirklich  Bestehenden  entfernt.  Denn  der  Cir- 
cumflex  wird  ja  so  erklärt,  dass  man  einigennassen  zwei  Vocale  gehört, 
den  ersten  betont  habe :  so  dürfte  ein  Diphthong  immer  zwei  Lauten  nä- 
her als  einem  gestanden  haben.  Ob  man  ferner  in  mtewe  ein  überzäh- 
liges £  sich  durch  ein  j  ersetzen  kann,  ist  mir  auch  zweifelhaft,  obgleich 
die  Sache  gewöhnlich  so  beurtheilt  wird.  Ich  glaube  übrigens,  der 
Accent  wurde  nicht  vom  Ende  fortgeschoben,  sondern  wenn  er  nach 
neuen  Ansätzen  schliesslich  zu  weit  vom  Ende  abzusein  schien,  neuer- 
dings nach  demselben  hingezogen:  vgl.  otxovoe,  OuhjpatovSz ,  in  welchen 
man  die  Ansetzung  noch  nicht  ganz  vollzogen  glaubte  und  so  mit  einer 
regelrechten  Betonung  noch  zögerte:  siehe  den  Verfasser  S.  159. 

3)  Hermann  Kluge,  Ueber  das  Wesen  des  griechischen  Accentes. 
Cöthen  1876.  Osterprogramm  des  Gymnasiums.  4.  47  S. 

Der  Verfasser  bringt  die  Spuren  von  Wahrheit  in  den  sich  wider- 
sprechenden Erklärungen  der  Früheren  so  zu  Ehren,  dass  er  drei  Ent- 
wickelungsstufen  des  Betonens  annimmt.  Die  erste  findet  er  bei  dem 
Latein  lernenden  Kinde,  welches  amabam  hören  lässt,  das  ihm  neue 
Wechselnde  hervorhebt:  ähnlich  mag  von  Völkern  die  noch  neue  Sprache 

1* 


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4 


Metrik. 


gehandhabt  worden  sein.  Bei  eintretender  Gewandheit  in  der  Abwand- 
lung werden  die  Wurzeln  das  Unterscheidende,  Betonte  wie  im  Deutschen. 
Bei  reicher  Entwicklung  endlich  von  langen  Wörtern  entstehe  eine 
vom  Sinne  sich  loslösende,  nach  dem  Gehöre  und  Takte  fragende  Beto- 
nung, wie  im  Lateinischen.  Das  Griechische  ist  zu  der  dritten  Stufe 
vorgedrungen,  hat  aber  auch  Reste  der  zweiten  und  ersten.  Reste  der 
ersten  sind  dem  Verfasser  Oxytoua,  wie  itarpoe,  PTp6s<>  itcuöoe,  beson- 
ders früher  Entwicklungszeit  angehörige  Wörter.  In  xaTpoxrovoe  u.  ä. 
soll  die  zweite  Stufe  vertreten  sein.  Die  dritte  Stufe  verlangt  wie  im 
Latein  den  Tou  der  Enduug  fern,  nach  einem  Gesetze,  welches  die  Ent- 
fernung nach  Zeiten  (morae,  %/j6vo()  misst.  Ein  Unterschied  im  Geschmack 
zwischen  Lateinern  und  Griechen  ist  hier,  dass  letztere  sich  ein  zuviel 
in  der  vorletzten  Silbe  gefallen  lassen,  erstere  in  der  letzten.  In  der 
Anwendung  im  einzelnen  gefällt  manches,  wie  die  Neigung  des  Augmen- 
tes den  Ton  zu  tragen  als  ein  Denkmal  der  ersten  Entwickelungsstufe 
gefasst,  anderes  scheint  streitig,  wie  «?  jünger  als  efr  und  looi. 

4)  Dr.  Franz  Misteli,  Erläuterungen  zur  Allgemeinen  Theorie 
der  griechischen  Betonung.   Paderborn  1877.  112  S. 

Verficht  F.  Schöll  in  seinen  septem  capila  und  in  seinen  testimonia 
grammaticorum  Aehnlichkeit  des  lateinischen  Accentes  mit  dem  neuerer 
Völker  und  verwirft  er  den  lateinischen  Circumflex,  so  tritt  ihm  der  Ver- 
fasser mehrfach  glücklich  entgegen.  Doch  wird  der  Streit,  namentlich 
ob  den  Accent  neben  der  Höhe  auch  die  Verstärkung  der  Stimme  zu 
Wege  bringe  und  in  wie  weit,  nicht  so  bald  endgültig  zu  entscheiden 
sein.  Die  Sache  geht  zuweilen,  wie  bei  den  Präpositionen  mit  Gravis, 
auf  sehr  feine  Unterschiede.  Die  Stelle  des  P.  Nigidius  bei  Gell.  X  4 
erklärt  der  Verfasser  richtig  so,  dass  an  eine  Nachricht  über  Accent 
nicht  zu  denken  ist,  indem  tos  nur  im  Anfangsbuchstaben  jenem  etwas 
zur  Ausscnwelt,  zu  den  Angeredeten  hinstrebendes  gehabt  habe,  no«  etwa 
das  Gegentheil.  Die  einfachen  Worte  hat  F.  Schöll  (Acta  soc.  ph. 
Lips.  VI  p.  18)  arg  missverstanden.  In  einer  Uebersicht  der  einschlä- 
gigen Litteratur  (als  Anhang  zu  der  in  des  Verfassers  allgemeiner 
Theorie  1875  gegebenen)  wird  Kluge's  Messung  der  Entfernung  des 
Tones  vom  Ende  verworfen,  weil  nach  diesem  in  ävfrpamoi  die  Mittel- 
silbe unauflösbar  in  zwei  Kürzen  sei,  während  es  doch  ein  u*  wie  andere 
sei,  welchen  Einwurf  ich  nicht  für  treffend  halte.  Eine  Zusammenstel- 
lung von  Grammatikerzeugnissen  von  S.  78  ab  erleichtert  die  Benutzung 
des  Buches. 

5)  Camodeca  Prof.  Pietro,  Sac.  di  rito  greco,  dissertazione 
sulla  pronunzia  delle  lettere  greche.   Napoli  1876.  24  S.  8. 

Die  altgriechische  Aussprache  hat  man  bei  den  jetzigen  Griechen 
und  den  Albanien!,  den  Nachkommen  der  Pelasger,  zu  lernen.  Einen 


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Metrik. 


5 


neuen  wirksamen  Grund  habe  ich  nicht  bemerkt.    Wegen  der  Consonan- 
ten  kann  man  im  ganzen  zuzustimmen  geneigt  sein;  denn  ap-hu  (nicht  f) 
gesprochen  würde  wohl  Positionslange  des  a  hervorgerufen  haben,  da  im 
Latein  nur  stummes  h  die  Elision  nicht  stört  und  keine  Position  schafft. 
Dass  7)  wie  F  zu  sprechen  alt  sei,  glaubt  man  Mullach  wohl:  man  wird 
eben  noch  immer  mehr  erkennen,  wie  schwer  die  Laute  einer  Sprache 
sich  ändern,  umgekehrt  als  der  Sprachschatz;  in  der  Mitte  etwa  mögen 
die  grammatischen  Formen  stehen.   Wenn  diese  Aussprache  aber  uralt 
wäre,  ist  sie  darum  die  alte  klassische?  Das  ist  die  Frage.  Wie  deutsch 
i  und  «  mundartlich  neben  einander  sind,  so  mögen  die  nahe  verwandten 
Laute  (und  i  dürfte  wohl  wie  überall  der  ältere  von  beiden  gewesen  sein, 
da  er  auf  einer  Spitze,  e  nur  auf  einer  Seite  des  bekannten  Dreieckes 
steht)  mundartlich  neben  einander  bestanden  haben:  zuweilen  gewinnt  eine 
unbedeutende  Mundart  oder  mundartliche  Eigentümlichkeit  mit  der  Zeit 
?iel  Raum.   Klassisch  ist  gewiss  e  wie  das  ältere  Zeichen  E  neben  an- 
derem zeigt;  2xqidw  u.  s.  w.  sind  schwache  Gegenbeweise.   Es  kann 
z.  B.  Scepio  neben  Sdpio  gegeben  haben  wie  inschriftliches  Leviu«  neben 
Liviua  vorkommt   Auch  giebt  es  Ixcrtajv.    Dass  noch  mehreres  wie 
ot  et  u  als  i  zu  sprechen  das  klassische  sei,  dass  man  sich  früh  eine 
der  englischen  vergleichbare  Rechtschreibung  mit  vielen  überflüssigen 
Zeichen  gemacht  habe,  glaube  wer  kann.   Doch  mögen  diese  Itacismen 
uralte  mundartliche  Eigentümlichkeiten,  selbst  älter  als  die  Diphthonge 
sein.   Die  Lateiner  haben  statt  o  oder  u  älteres  oi  (oino,  ploirumc).  Es 
kam  aber  auch  vor,  dass  man  i  lieber  hielt  und  o  oder  u  entbehrte 
( plan i*  plmmu*  st.  plnr.j:  wäre  deshalb  o  u  oi  ot  e  i  alles  ein  Laut?  Die 
Albanier  haben  übrigens  in  8ee  d.  i.  Erde  (vgl.  äqpfap)  heute  kein  *• 

6)  Guil.  Mang  Olsdorf,  Dr.  ph.,  Anecdota  Chisiana  de  re  me* 
trica  ed.  et  commentario  instruxit.  Programm  von  Karlsruhe  1876. 
35  S.  8. 

Der  Verfasser  giebt  eine  Veröffentlichung  der  von  Studemund  in 
Rom  1866  genommenen  Abschrift  aus  dem  Cod.  Chis.  misc.  R.  IV  11 
saec.  XIV  in.  f.  48 sqq.  —  Zusammenstellungen  von  Byzantinern:  woher, 
sucht  der  Verfasser  nachzuweisen.  Es  zeigt  sich,  dass  die  scholia  B* 
zu  Hephaestion  aus  diesem  Codex  im  Verein  mit  dem  Saibantianus  und 
Ambrosianus  zu  vervollständigen  sind.  Für  die  richtigen  Lesarten  der 
Dichter  ist  dieser  Text  auch  zuweilen  hülfreich,  wie  der  Verfasser  nach 
ihm  immer  aide,  ik,  nicht  je  zwei  Wörter  oder  vorschlägt  und  Eur. 
Bacch.  1051  statt  des  überlieferten  duftxprtfivov  u<l>t'xpyp.vov,  weil  der  Ch. 
ixptxopov  hat. 


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6  Metrik. 

7)  Chr.  Kirchhoff,  Die  orchestische  Eurythmie  der  Griechen. 
Th.  I.  Grundzüge  der  Theorie,  Th.  II.  Analyse  der  Praxis,  Heft  1  or- 
chestische Diagramme  zu  Eur.  Hipp.,  Heft  2  erstes  Stasimon  in  der 
Antigone.  Altona  1873.  18,  19,  20  S.  4.  4  Tafeln.  Ree.  von  H.  Buch- 
holtz  Jen.  Lit.  Zeit.  1874  No.  13. 

Die  von  mir  zuerst  gemachte,  in  der  Tanzkunst  des  Euripides, 
Leipzig  1871,  dargelegte  Entdeckung,  dass  aus  den  Versmassen  die  Tanz- 
schritte, welche  mit  denselben  sich  verbanden,  gefunden  werden  können, 
wird  noch  einmal  gemacht.  Neu  und  gut  ist,  wenn  der  Verfasser  nach 
Aristides  lehrt,  dass  eine  Kürze  eine  Ruhe  oder  Stellung  begleite,  aber 
meine  Lehre  von  nicht  durch  Aufsetzen  der  Füsse  begleiteten  Kürzen 
wird  zum  Schaden  der  Sache  übergangen.  Deutlich  ist  ferner,  dass  der 
Verfasser,  welcher  seine  Tänze  mit  Bleisoldaten  zu  versuchen  räth,  an 
die  zwei  Füsse  des  Menschen,  den  rechten  und  linken,  zu  wenig  denkt, 
dass  es  Hirngespinnste  sind,  wenn  aus  dem  Rhythmus  allein  die  Richtung, 
welche  der  Tänzer  einschlage,  erschlossen  wird,  wenn  aus  den  blossen 
Zahlen  »stärker  getretener  guter  Takttheilet  Eurythmie  sich  ergeben  soll. 

8)  Dr.  L.  Myriantheus,  Die  Marschlieder  des  griechischen  Drama. 
München  1873.  Vn.  141  S.  Ree.  von  Bursian  Lit.  Centralbl.  1876  No.4. 

Wollte  Chr.  KirchhofF  unter  seinem  Namen  meine  Lehre  über  die 
Tanzschritte  besser  zu  Ehren  und  in's  gehörige  Licht  bringen,  so  sucht 
Myriantheus  dieselbe  niederzuschweigen  und  eine  andere  an  ihre  Stelle 
zu  setzen.  Der  Titel  des  Buches  und  die  Ueberschriften  der  Capitel, 
anapästische,  daktylische,  trochäische,  iambische,  iambotrochäische,  ioni- 
sche, choriambische,  daktylotrochäische,  logaödische,  dochmische  Marsch- 
lieder zeigen  gleich:  es  soll  zu  allem  marschirt  werden.  Die  Vernach- 
lässigung meiner  eingehenden  Untersuchung  und  Beweisführung  rächt 
sich  in  der  Ahnungslosigkeit,  dass  marschiren  und  gehen  zu  Anapästen 
und  zu  Rhythmen  des  doppelten  Geschlechtes,  insonderheit  zu  Trochäen, 
zweierlei  ist,  dass  ionische,  dochmische,  logaödische  Märsche  eine  Wider- 
sinnigkeit sind.  Für  die  Dochmien  ahnt  es  der  Verfasser,  dass  er  vom 
Möglichen  abgekommen  ist,  indem  er  (S.  96)  mein  Buch  anführend  bei- 
stimmt, dass  im  Orest  zu  oiya  .  .  der  Chor  nicht  erst  komme;  doch  redet 
er  sich  ein,  der  Dochmius  sei  nach  Brambach  mit  einer  Schlusspause  neun- 
zeitig  und  am  Ende  eine  synkopirte  Reihe  des  doppelten  Geschlechtes. 
Dass  sich  Brambach  verzählte,  habe  ich  im  Phil.  XXX  (s.  Pausen,  No.  21) 
klar  gemacht.  Dass  aber  alles  Synkopiren,  Setzen  drei-  und  mehrzeitiger 
Längen  und  Pausen  jeder  Länge  uns  zu  unbeschränkten  Herren  über 
die  alte  Metrik  macht,  kann  man  hier  sehen:  es  gehörte  nicht  viel  Aus- 
dauer dazu  nachzuweisen,  dass  Dochmien,  Logaöden  mit  deutschen  Wal- 
zern begleitet  wurden.  Dass  für  den  Begriff  der  Parodos  der  Name 
»Einzug«  wichtig  ist,  dass  auch  ohne  Klang  und  Sang  gegangen  werden 
kann,  sieht  der  Verfasser  wie  ich  Tanzkunst  S.  87,  aber  er  übersieht  das 


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Metrik. 


7 


fast  stehend  gewordene  Beiwerk  des  Tanzes  und  die  Bedeutung  der 
Epodos. 

9)  W.  Christ,  Metrik  der  Griechen  und  Römer.  Leipzig  1874. 
XII.  684  S.    Ree.  Wiss.  Monatsbl.  No.  11.  12. 

Christ  thut  sich  mit  Recht  in  der  Vorrede  etwas  darauf  zu  gute, 
dass  sein  die  Grenzen  eines  Handbuches  nicht  überschreitendes  Werk 
lateinisches  und  griechisches,  überhaupt  viel  umfasst;  auch  die  fleissige 
Nennung  früherer  Arbeiten  macht  es  sehr  brauchbar.  Der  Standpunkt 
des  Verfassers  ist  aus  seinen  früheren  Arbeiten  zum  Theil  bekannt,  im 
wesentlichen  folgender.  Drei-  und  mehrzeitige  Längen  und  Pausen  an- 
zusetzen ist  eine  Willkür,  aber  Ebenmass  und  Eurythmie  muss  geschafft 
werden,  deshalb  frisch  gewagt  und  nicht  gespart,  nicht  leicht  einen  Schluss 
ohne  Dehnung  oder  messbare  Pause  gelassen.  Die  Zahlenverhältnisse 
in  irrationalen  Füssen  sind  unbestimmbar.  Den  neueren  kolometrischen 
Studien  wird  mässig  gehuldigt.  Sprachvergleichung  und  Sanskrit  sind 
zuweilen  für  Prosodik  brauchbar. 

Im  Prosodischen  ist  folgendes  bemerkenswerth.  Unerklärte  Längen 
werden  lieber  als  Freiheiten  entschuldigt,  nicht  weggebessert,  nicht  als 
ursprünglich  geglaubt:  aber  nichts  kann  unpassender  sein  als  »rüttelten 
ihn«  von  Platen  zu  vergleichen,  da  deutsche  Dichtung  nach  Messung 
noch  nicht  bekannt  ist.  In  pofißo<rrajfw^8pav  wird  über  vernachlässigte 
Positionskraft  von  <rr  geredet,  aber  der  Dichter  sieht  vielmehr  die  Zu- 
sammensetzung als  nicht  recht  fest  an,  liest  ßo—o?a>  (s.  z.  Goebel  n.  1, 
Stier  n.  43).  Wie  man  von  Nasidjeni  prindpjum  auf  eine  »vollständige 
Vernachlässigung  eines  der  beiden  Vocale«  in  alid  für  aliud  kommen 
kann,  ist  unverstandlich.  Maläe  manüs  bonis  soll  zur  Synizese  im  wei- 
teren Sinne  gehören,  Kürze  der  letzten  Silben  unmöglich  sein.  Ver- 
werflich sind  die  Erwägungen  zu  modTa  mit  der  aus  Brücke's  Physiol. 
Grdl.  d.  Versk.  geholten  Vergleichung  von  »Es  ritten  drei  Reiter«,  wo 
»ten«  als  zu  kurz  noch  »drei«  neben  sich  dulde:  als  ob  deutsch  ge- 
messen würde.  Auch  die  schwache  Aussprache  des  m  wird  gelehrt  und 
so  Elision  begründet.  RitschPs  Bemäntelungen  des  Hiats  im  Plautus  wer- 
den gebilligt,  nicht  aber  die  Bemühungen  ihn  ganz  abzuschaffen.  In 
dem  Abschnitt  über  Diäresis  (S.  33  ff.)  wird  die  zerdehnte  Form  in  den 
meisten  Fällen  aus  sprachwissenschaftlichen  Gründen  als  die  ursprüng- 
lichere betrachtet,  dabei  aber  nach  den  alten  Grammatikern  die  Termini 
Diäresis  und  Divisio  festgehalten. 

Meine  Tanzkunst  des  Euripides  hat  Beachtung  erfahren  und  ist 
mir  namentlich  die  Anerkennung  der  spondeischen  anapästischen  proke- 
leusmatischen  katalektischen  Prosodiaker  S.  296  eine  Freude  gewesen, 
obgleich  S.  52  über  dieselbe  Sache  undeutlich  geredet  ist,  und  stimme 
ich  zu  in  der  Erkeuntniss  eben  dieser  Takte  im  Anfange  von  Plautus 
Stichus  (vgL  m.  Anapästen  im  Stichus,  Phil.  XXXVI).  Dass  ferner  meine 
Lehre  überhaupt  die  Grundlage  der  gesammten  klassischen  Metrik  an- 


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8 


Metrik. 


geht,  ist  dem  Verfasser  nicht  entgangen,  doch  mag  er  ihr  weder  ent- 
gegen noch  beitreten.  Er  verficht  ungefähr  den  Standpunkt  des  so  eben 
besprochenen  Buches  von  Myriantheus,  welches  ihm  gewidmet  ist  und  auf 
welches  seines  »Schülers«  er  S.  667,  wo  über  diese  Frage  insbesondere 
gehandelt  wird,  verweist.  Nämlich  es  wird  und  kann  zu  allem  marschirt 
werden,  hur  die  Kretiker  nehmen  beide  aus  (zu  welchen  ich  Brambach  s 
Laufübung  in  den  Heidelb.  Jahrb.  1872  widerlegte),  im  übrigen  giebt 
es  Tanz,  über  welchen  man  meist  besser  schweigt.  Doch  stellt  Christ 
selbst  und  durch  andere  orchestische  Uebungen  zu  Anapästen  und  Doch- 
mien  an,  weiter  keine  (S.  676),  zieht  es  aber  vor  über  das  Wie  bei  erste- 
ren  nichts  zu  sagen.  Wenn  er  aber  jene  katalektischen,  im  Dienste  der 
Götterverehrung  stehenden  Prosodiaker  gelten  lässt,  so  kann  er  doch 
nicht  meinen,  dass  man  mit  Myriantheus  alles  als  selbstverständlich  an- 
sehe, hierbei  über  die  Versenden  hinaus  ohne  Zaudern,  überhaupt  wie 
sonst,  weiter  marschire.  Hatte  Myriantheus  wegen  der  dochmischen 
Märsche  schon  Zweifel,  so  will  Christ  S.  482  meinen  Untersuchungen 
(obgleich  er  sie  hier  nicht  nennt)  Rechnung  tragen.  Das  Eigenthümliche 
des  Dochmius  erblickt  er  wie  ich  Heidelb.  Jahrb.  1872  S.  830  in  dem 
Aneinanderstossen  der  guten  Takttheile.  Hierauf  sollen  schon  die  Namen 
SSxfieoc  und  tyßoc  führen,  was  nicht  gesagt  werden  kann.  Ich  hatte 
Tanzkunst  S.  154  bewiesen,  dass  ein  ungewöhnliches  Zahlenverhältniss  in 
jenem  Namen  nicht  liegen  könne,  was  auch  ihm  sicher,  aber  keines  Be- 
weises bedürftig  scheint.  Ich  erwog  die  Möglichkeit  vom  Dochmios  nur 
die  drei  schweren  Takttheile  treten  zu  lassen  (a.  0.  153)  und  entschied 
mich  dafür,  dass  auch  die  leichteren  von  dem  anderen  Fusse,  welcher 
die  schweren  nicht  tritt,  durch  leichtes  Aufsetzen  zu  begleiten  seien. 
Christ  wählt  kurzweg  jenes  erstere  und  lässt  ohne  weiteres  im  Falle  der 
Auflösung  die  zweite  Kürze  ohne  Berührung  des  Bodens.  Aber  für  diese 
Frage  ist  mein  Vergleich  desselben  Falles  in  den  übrigen  Versmassen 
entscheidend.  Uebrigens  bringe  man  an  dieses  blosse  dreimalige  Treten 
mit  demselben  Fusse  einmal  die  Frage  heran  nach  dem  von  der  Stelle 
Kommen.  Auch  verlangt  mein  Lehrsatz  von  der  ßdatg  Auftreten  bei  den 
leichten  Takttheilcn  der  Dochmien.  Dass  zu  Daktylen  wie  zu  Anapästen 
marschirt  werde,  kann,  wenn  man  Iamben  mit  Trochäen  in  meinem  Buche 
vergleicht,  glaublich  erscheinen:  doch  habe  ich  mich  mit  Grund  dagegen 
erklärt,  und  dass  in  der  Strophe  und  Antistrophe  Wolken  275  Daktylus 
und  Spondeus  manchmal  sich  entsprechen,  kann  dies  um  so  weniger  em- 
pfehlen, wenn  der  Verfasser  S.  45  es  für  dem  Tanz  und  Marsch  ent- 
sprechend hält,  dass  zwei  Kürzen  gleich  einer  Länge  stehen.  Und  meine 
Beobachtungen  zu  dem  als  Anfang  von  Tänzen  stehenden  archilochischcn 
Verse  (_  ^  ^  _  ^  ^  _)  sind  für  Christ  so  wenig  vorhanden  als  das  Scholion 
zu  dem  dritten  Worte  dieses  Gesanges:  dfjdwfisv  8k,  dva7^Srjauj/iev.  Wie 
zu  daktylischen  Hexametern  und  Iamben  marschirt  wird,  kann  man 
S.  689  an  Soph.  i»  Jwg  äSuzzkg  tfdzt .  .  lernen.   Der  Schluss  des  Hexa- 


Metrik. 


9 


meters  ist  ein  anapästischer  Parömiaker,  also  (die  erwähnten  Ausfüllun- 
gen der  Verse  am  Schlüsse  nicht  zu  vergessen)  Marschrhythmus.  Und 
vorn  das  daktylische  Penthemimeres?  Ist  ein  anapästischer  Monometer 
—  wenn  man  die  erste  Silbe  desselben  absondert  und  zu  den  Takten 
fügt,  welche  der  Flötenspieler  vor  dem  Beginne  des  Gesanges  hat.  Wie- 
viel diese  betragen,  sei  nicht  auszumitteln,  sonst  habe  er  gern  eine  sechs- 
oder  vierzehnzeitige  leere  Zeit  gesetzt.  Schade,  zumal  uns  so  derselbe 
Verlust  wohl  zu  Anfang  mehrerer  Verse  hier  und  sonst  betrifft.  Man 
kann  nur  sagen,  dass  solches  hinten  ansetzen,  vorne  abschneiden,  gleich- 
setzen für  die  Körperbewegung  von  Daktylen,  Anapästen,  Iamben,  Lo- 
gaöden, der  übrigen  nicht  zu  gedenken,  in  einem  metrischen  Handbuche 
Wunder  nimmt.  Wo  ist  z.  B.  ein  Schatten  von  einem  Beweise,  dass  nach 
logaödischem  Takte  marschirt  sei?  Die  Namen  Tzpoaudtnv  und  npoao- 
Siaxog  deuten  auf  nichts  weniger  als  auf  das,  was  wir  Marsch  nennen. 

Es  mag  die  noch  immer  mehr  Raum  gewinnende  Ausgleichungs- 
lehre sein,  welche  den  Verfasser  auf  solche  Ungeheuerlichkeiten  brachte 
und  meiner  Rechnung  mit  dem  Gegebenen  entfremdete.  Die  Ausglei- 
chungslehre ist  aber  u.  a.  von  Brambach  in  seinen  rhythmischen  und 
metrischen  Untersuchungen  und  von  Ritsehl  ebenda  S.  IX  so  angegriffen, 
dass  zu  erwarten  steht,  man  werde  zurückkommen  von  solcher  Messung 
der  Epitriten  1,3  =  2,2  sowie  von  der  vom  Verfasser  behaupteten  Auflös- 
barkeit dreizeitiger  Längen  in  zwei  Kürzen. 

10)  A.  Vogelmann,  Ueber  Taktgleichheit  in  der  antiken  Metrik, 
mit  besonderer  Rücksicht  auf  den  Dochmius.  In  der  Festschrift  der 
Gymnasien  und  evangelisch-theologischen  Seminare  Württembergs  zur 
vierten  Säcularfeier  der  Universität  Tübingen  überreicht  von  Dr.  K. 
A.  Schmid.    Gymnasialrector  in  Stuttgart    Stuttgart  1877. 

Der  Dochmius  besteht  aus  dreimal  drei  Achteln  ^  -  \  -  ^  \  -  a. 
Dazu  marschiren  oder  tanzen  ist  eins,  nämlich  zu  Anfang  jedes  dieser 
drei  Takte  wird  aufgetreten,  beim  ersten  ähnlich  wie  im  Fandango  auf 
eine  betonte  Kürze  eine  unbetonte  Länge  folgt.  Aber  wegen  der  falschen 
Pause  am  Schlüsse  s.  m.  Pausen.  Ein  Dochmius  ist  ferner  nicht  mit 
Marsch  vereinbar,  s.  m.  Tanzkunst,  und  eine  betonte  einzeln  stehende 
Kürze  giebt  es  in  der  alten  Rhythmik  nicht 

11)  F.  Simsig,  II  metro  doemiaco  considerato  in  se  stesso  e  nelle 
tragedie  di  Sofocle.    Programm  von  Capodistria  1876.   40  S.  8. 

Die  Lehren  Westphal's  und  H.  Schmidts  werden  abgewogen  und 
der  Dochmius  als  ein  in  seinen  beiden  Theilen  ungleicher  Takt  3 :  8  fest- 
gehalten. Wie  trotzdem  zum  Schlüsse  jeder  Zeile  ein  *  gesetzt  wird, 
bleibt  unverstandlich. 

12)  J.  Ed.  Schullze,  De  dochmio.  Jenaer  Doctordissertation, 
Beroüni  MDCCCLXXVII.   44  S. 

Der  Verfasser  rühmt  die Moriz  Schmidt-Mendelssohnsche  Auffassung 


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10 


Metrik. 


w  |  —  w  - v|  —  °  -  a  auf  Kosten  von  Böckh's  Hervorhebung  des  Unrhyth- 
mischen im  Dochmius.  Trotzdem  erblickt  er  in  dem  Namen  abnormem  com- 
positionem  und  erkennt  das  Wesen  des  Dochmius  in  den  beiden  schweren 
Takttheilen  bei  einander,  um  ihn  schliesslich  für  eine  iambische  asynar- 
tetische  Tripodie  mit  einer  Pause  zwischen  den  beiden  schweren  Theilen 
zu  erklären.  So  schwankt  das  Urtheil  hin  und  her.  Mit  Recht  wundert 
sich  der  Verfasser  Ober  dpBoc  und  doz/uoe,  ohne  meine  Erklärung  dieses 
Gegensatzes  zu  kennen. 

13)  B.  Brill,  üeber  dipodische  oder  tripodische  Messung  und  über 
die  Cäsur  des  iambischen  Trimeters,  mit  besonderer  Rücksicht  auf  die 
Ansichten  von  Dr.  H.  Schmidt  und  Prof.  Dr.  K.  Lehrs.  Königsberg, 
1873.    44  S. 

Der  unglückliche  Einfall  von  Lehrs,  eine  Cäsur  nach  der  vierten 
betonten  Länge  im  daktylischen  Hexameter  zu  leugnen  und  eine  anzu- 
nehmen, wo  doch  nicht  caeditur  oder  Tsjiverat,  nämlich  das  Wort  nicht 
schliesst,  und  dass  im  iambischen  Trimeter  nach  der  ersten  Dipodie  eine 
Cäsur  stattfinde,  hat  Brill  verleitet  uns  zu  lehren,  es  gäbe  im  iambischen 
Trimeter  nur  eine  caesura  penth.  m  *  w  _  v  ||  und  eine  caesura  tertiana 
^  i  *  - 1| ,  keine  dritte,  während  die  zweite  keine  ist,  sondern  eine  Diärese. 
Man  schelte  also  nicht  mehr  auf  einen  solchen  Vers*  des  Terenz  Nunc 
audies  ||  primos  dies  complusculos,  welchem  Benriey  durch  »primo  host, 
Brugmann  durch  »Nunc  ex  me  audibis:  primos  dies«  aufhelfen  wollte. 
Die  dipodische  Gliederung  wird  glücklich  festgehalten,  üeber  die  falsche 
Messung  des  Choliamben  zum  Schluss,  welche  auch  Christ  S.  383  von 
H.  Schmidt  annimmt,  ^  -  i  ^  während  Westphal  richtig  erkannte,  dass 
die  Vorletzte  zu  betonen  Sache  des  Vortrages',  nicht  des  eigentlichen 
Taktes  war,  habe  ich  im  Phil.  Anz.  1873  No.  5  gesprochen,  siehe  auch 
meine  Pausen. 

14)  B.  Brill,  De  Aristoxeni  fragmentis  quibusdam  gravissimis  at- 
que  senarii  graeci  caesura  inde  diiudicanda.  Jenaer  Doctordissertation 
1876,  40  S. 

Dass  der  Paeon  epibatos  kein  noug  yuiyoQ  d.  i.  aus  kleineren  Füssen 
zusammengesetzter  sei,  sieht  der  Verfasser  wie  ich  auch  schon  Tanzkunst 
S.  57,  »weil  eine  Länge  noch  kein  nouc  iM^caroe  ist.«  Ich  schlug  vor 
die  Stelle  des  Aristides  Q.  zu  verbessern,  wie  auch  anderes  in  der  Ge- 
gend verbessert  wird.  Wenn  nun  der  Verfasser  sagt,  der  Paeon  epibatos 
sei  doch  ein  grosser  Fuss,  weil  aus  gedehnten  Zeiten  bestehend,  so  geht 
er  eben  auf  jene  erste  Erklärung  Weil's  zurück,  scheint  sie  nur  in  Bezug 
auf  die  zusammengesetzten  Füsse  zu  leugnen.  Neuere  Taktgleichheit 
wie  3,1  =  2,2  soll  sich  ergeben  aus  den  Worten  des  Cicero  de  or.  III, 
185  und  Quint.  IX,  4,  50.  Dass  es  mitten  im  Verse  Katalexis  giebt, 
halte  ich  nur  in  seltenen  Fällen  für  richtig,  vgl.  Phil.  Anz.  1873  No.  5 
über  die  Cäsur  der  ersten  Zeilen  der  alkäischen  Strophe. 


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Metrik. 


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15)  W.  Christ,  Die  Parakataloge  im  griechischen  und  römischen 
Drama.  Abh.  der  kgl.  bayerischen  Akademie  d.  W.  I.  Cl.  XIII.  Bd. 
in.  Abth.,  München  1875,  S.  155-222. 

Archilochos  brachte  zuerst  sprechen  von  Versen  auf,  aber  um  nicht 
ganz  mit  der  früheren  Art  zu  brechen  bei  Klängen  eines  Instrumentes 
(PI.  mus.  28).  Hesiods  Verse  wurden  noch  zur  Kaiserzeit  zur  Lyra  ge- 
sungen nach  Plut.  conviv.  9.  2.  Doch  früh  fand  auch  schon  eine  Art 
Recitation  statt,  welche  an  manchen  Stellen  des  Textes  Gesang  wurde. 
Diese  Mitte  ist  die  napaxazaXoyijy  Recitation  mit  Instrumentalbegleitung. 
Bei  Plutarch  norepov  M#.  x.  «.  1}  x.  a.  ivS.  c.  4 :  npoofcutoav  im1  aoXolg  xai 
h')pats  nanjrat  XiyovTzg  xai  föovrai;-  eu^fisTv  £p}  xd~toraa&ai  .  .  wird 
das  xai  auf  ein  »theils  theils«  gedeutet.  Im  Drama  fiel  der  Tetrameter 
besonders  der  Parakataloge  zu.  Krexos  führte  parakatalogische  Dithy- 
ramben ein,  was  bei  mehrzeitigen  Längen  mitten  im  Worte  störend  ge- 
wesen sein  muss:  wenn  man  sich  nicht,  füge  ich  hinzu,  auch  um  dieser 
Nachricht  willen  vor  leichtfertiger  Ansetzung  derselben  zu  hüten  hat.  In 
Ausdrücken  wie  tragoediam  cantare  (Plato  rep.  364  C),  muss  man  den- 
ken, a  parte  potiore  fit  denominatio,  wie  die  Angaben  von  Theilen  des 
Drama's  cantica  diverbia  tyor)  X£fa  zeigen.  Nach  Luc.  salt.  27,  PI.  conv. 
1,  5,  7  werden  einige  Trimeter  der  Tragödie  gesungen,  aber  die  Dekla- 
mation blieb  Regel.  Deverbium,  weil  kein  deverbare  vorhanden,  wird  ab- 
gelehnt. Tota  in  den  Didaskalien  des  Terenz  geht  auf  die  Musikgattung. 
Die  römischen  cantica  wurden  nach  Ausdrücken  wie  salutat  respondet  loqui 
interrumpere  zum  grössten  Theil  zur  Parakataloge  gestellt,  daher  die  Se- 
nare  bloss  geredet;  der  Schluss  des  Stückes  ist  stets  mit  Musik  verbunden. 
Aristoteles  erklärt  die  Trimeter  ziemlich  deutlich  für  gesprochen,  was 
eben  mit  der  Herrschaft  des  Trimeters  aufgekommen  sein  mag.  Für  den 
Vortrag  eines  Chores  oder  mehrerer  zugleich  im  griechischen  Drama 
musste  Musikbegleitung  vortheilhaft  sein,  desgleichen  bei  Wechsel  der 
Masse,  bei  strophischer  Gliederung. 

16)  Fr.  Heimsoeth,  De  versuum  ionicorum  mensura  commentatio. 
Bonner  Festprogramm  zur  Geburtstagsfeier  des  Königs.  4.  20  S.  Ohne 
Jahreszahl. 

Zwei  gute  Takttheile  bei  einander,  lehrt  Heimsoeth,  sind  nichts 
arsprüngliches:  die  Ioniker  haben  zwei  Kürzen  zwischen  zwei  Längen 

verloren  w  ^  —  =  v  ^  _  (v  ^)  _  und  <^^  =  _(^v>)_v>^  und  ebenso 

sei  es  mit  den  Choriamben  =  -  w  *  _  (v  Bakchien  =  ~  _  H  Doch- 
mien  =  ~  _  (^)  _  w  _.  Schliesslich  könne  in  den  ersten  Längen  des 
Ionikers  auch  noch  die  zweite  sich  verbergen  ^  ^  C^l  oder  beide  können 
zusammenfallen,  und  so  geht  das  Zusammenschwinden  weiter,  so  dass  wir 

lernen,  ^  -  ^  -  -  ist  ein  richtiger  Anaklomenos  =  -  ^  -  ~  -  ^  Das 

sind  der  neueren  Ausgleichungslehre  würdige  Kunststücke.  Dass  aber 
der  Anapäst  ^  ~  -  nicht  für  den  Ioniker  stehe  (ausser  am  Ende  der  Verse, 


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Metrik. 


katalektisch)  zeigt  der  Anfang  des  Galliamben  als  ivzsa ,  welches  Stück 
der  Scholiast  des  Hephästion  dem  Molossus  im  vorhergehenden  Verse  Ta/l- 
Xal  jjLT,{rpbe)  gleichstellt   Vgl.  Priscae  lat.  or.  p.  334. 

17)  Fr.  Heimsoeth,  De  duplici  quod  fertur  dactylorum  et  ana- 
paestorum  genere  in  rhythmis  Graecorum  commentatio.  Bonner  Vor- 
lesungsverzeichniss,  Sommer  1875.  XIV  S.  Ree.  Phil.  Anz.  1875  No.  7. 

Ganz  in  entgegengesetzter  Richtung  als  im  vorigen  bemüht  sich 
Heimsoeth  die  Lehre  von  irrationalen  Daktylen  und  Anapästen  von  Grund 
aus  zu  leugnen.  Dass  es  hier  mit  der  Bestimmung  von  Zahlenverhält- 
nissen nichts  ist,  wird  sich  immer  mehr  festsetzen;  auch  Christ  M.  S.  56 
spricht  sich  so  aus.  Heimsoeth  weist  darauf  hin,  dass  bei  den  Dichtern 
selbst  in  den  Silben  an  sich  etwas  leichtes,  kyklisches  zu  merken  miss- 
lich ist,  dass  also  jene  Beobachtungen  von  leichter  fliessenden  Versen  und 
von  verschiedenen  Längen  und  verschiedenen  Kürzen  nichts  mit  einander 
zu  thun  haben  und  zu  keinem  4  =  3  berechtigen.  Aber  das  ungefähre 
Gleichsetzen  ist  doch  mehrfach  als  alte  Lehre  bezeugt. 

18)  H.  Reimann,  Quaestiones  metricac.   Breslauer  Doctordisser- 
tation,  1875.   36  S.    1  Tafel. 

Der  Verfasser  handelt  von  den  Anapästen,  dass  aus  dem  dakty- 
lischen Prosodiaker  durch  Vorsetzung  zweier  Kürzen  sich  der  anapästische 
entwickele  sowie  auch  ohne  dies  der  logaödischc.  Auf  meine  Lehre  von 
einem  alten  spondeischen  Prosodiaker  ist  nicht  eingegangen.  Die  irra- 
tionalen Anapästen  und  Daktylen  werden  gegen  Heimsoeth  vertheidigt. 

19)  C.  Löschhorn,  Quaestiones  metricac.  Rostocker  Doctordisser- 
tation  1873.  33  S. 

Der  Verfasser  wendet  sich  gegen  H.  Schmidt,  weist  auf  die  Not- 
wendigkeit hin,  keine  Auftakte  abzusondern,  von  nicht  zum  Verse  ge- 
hörigen Pausen  nichts  für  den  Rhythmus  zu  erwarten,  dass  überhaupt 
die  Lehre  der  Alten  nicht  bei  Seite  zu  lassen  ist. 

20)  J.  F.  Kräuter,  lieber  neuhochdeutsche  und  antike  Verskunst. 
Saargemtind  1873,  Programm,  44  S.  8. 

Der  Verfasser  will  neu  über  die  Grundlagen  der  Kunst  urtheilen 
und  giebt  neben  einigem  richtigen,  nicht  allgemein  genug  bekannten  man- 
ches verkehrte«  auch  einiges  nicht  zur  Sache  gehörige.  Richtig  ist,  dass 
eine  silbenzählende  Metrik  keine  wäre.  Dass  »Hoflhüngt  im  Takte  falsch 
sei,  ist  verkehrt,  sowie,  gleich  H.  Schmidt,  einen  Satz  ohne  irgend  welche 
Pause  zusammenhängen  zu  lassen.  Wenn  der  Verfasser  diesen  Irrthum 
loswäre,  würde  er  auch  G.  Curtius'  *X  9  0  wie  in  Trinkhorn  seither  Alp- 
hirt« als  unmöglich  erkennen,  da  in  diesen  Worten  vor  dem  h  eine 
unmessbare  Pause  unabweislich  ist.  Die  Betonung  der  Alten  ist  nur 
durch  Höhe  und  Tiefe,  nicht  auch  durch  Stärke  und  Schwäche  auszu- 


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Metrik. 


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drücken.  Dass  Silbenmessung  mit  langer  letzter  von  »liebest,  Königs« 
möglich  wäre,  glaube  ich  allerdings  und  wurde  ein  solcher  Versuch  für 
richtige  Betrachtung  alter  Prosodik  förderlich,  vielleicht  auch  der  deut- 
schen Dichtung  und  Sprache  nicht  schädlich  sein. 

21)  H.  Buchholtz,  Die  Pausen.  Philologus  1874.  (CXXXII). 
S.  461-476. 

In  drei  Abschnitten  »1  Katalexis,  2  die  Zeilen,  3  unmessbare  Pau- 
sen werden  messbar«  wird  die  heutige  rhythmisch-metrische  Betrachtung 
von  dem  besonderen  Gesichtspunkte  aus  »was  sind  Pausen,  wie  werden 
sie  angenommen?«  beleuchtet.  Es  wird  mit  Gründen  gegen  die  Dehnung 
Torletzter  betonter  Silben,  gegen  die  Bestimmung  der  Zeilen  nach  Hand- 
schriften ohne  eigene  rhythmische  Schätzung,  gegen  Rechnungsfehler  bei 
Annahme  von  Schlusspausen  gestritten.  Ist  nämlich  die  letzte  Silbe 
eines  Dochmius  eine  betonte  Kürze,  mit  oder  ohne  Hiat,  so  fehlt  die 
Silbe  für  die  achte  Zeit  und  diese  wird  durch  einzeitige  Pause  ausge- 
füllt; ist  aber  die  letzte  eine  betonte  Länge  mit  Hiat,  so  hindert  nur 
eine  unmessbare  Pause  die  verkürzende  Kraft  des  Hiatus,  von  einer  ein- 
zeitigen Pause  als  neunter  Zeit  kann  nicht  die  Rede  sein. 

22)  Dr.  Rieh.  Amol  dt,  Die  Chorpartien  bei  Aristophanes  sce- 
nisch  erläutert.  Leipzig  1873.  YI.  196  S.  Ree.  von  Christ  Jen.  Lit. 
Zeit.  1874  No.  15,  Fleckeisen's  Jahrb.  1874.  S.  829-831  von  Hoppe. 

Trotz  der  sorgfältigen  Widerlegung  der  Ansicht,  dass  der  Chor 
oft  nur  durch  einen  Sänger  vertreten  werde,  welche  neimsoeth  1841  in 
seiner  Schrift  vom  Vortrage  des  Chores  gab,  sind  in  unseren  Tagen 
einige  Gelehrte  voll  davon,  dass  und  wie  die  Worte  des  Chores  vertheilt 
werden  müssen.  Christ,  von  welchem  ich  nicht  begreife,  wie  er  hier  ein 
ganz  neues  Feld  erblicken  kann,  beantwortete  in  der  Besprechung  eben 
dieses  Buches  die  Frage  im  ganzen  zustimmend,  für  nur  einzelne  Fälle 
abwehrend.  Ich  habe  mich  von  einer  Notwendigkeit  in  keinem  Falle 
überzeugen  können.  Z.  B.  Ach.  280  »Der  ist  es,  richtig,  der.  Schlag 
zu,  schlag  zu,  schlag  zu,  schlag  zu.  Haue  jeder  den  abscheulichen. 
Schlag  zu,  schlag  zu.«  Diese  vier  Sätze  oder  Zeilen  sollen  durchaus 
vier  einzelnen  angehören ;  wer  aber  ähnliche  Streiter  auf  der  Bühne  dar- 
stellen gehört  und  gesehen  hat,  wird  dies  nicht  finden.  Zu  Anfang  der 
Worte  des  Chores  ebenda  soll  der  Wechsel  von  Trochäen  und  Kreti- 
kern  auf  Personenwechsel  deuten.  Nun  dann  müsste  mancher  Bühnen- 
gesang eines  zertheilt  werden.  Das  nag  inou,  otya  näe,  dsupo  nag 
soll  nur  einem  anstehen.  Wenn  man  aber  daran  denkt,  dass  die  Cho- 
reuteu  einander  ansehen  sollen  in  der  Stasis  (dvrtnpoautTtot)  —  oder  bei 
der  Parabase,  wie  der  Verfasser  erklärt  — ,  so  wird  man  auch  ausser 
der  Stasis  —  oder  ausser  der  Parabase  -  ihr  einander  zurufen  »alle, 
jeder  drauf«  u.  s.  w.  verstehen.    So  ist  es  auch  mit  <ütä  pot  fj^vuaars 


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a.  0.  Wer  wird  gefragt?  Niemand  und  alle,  gerade  wie  ein  Einsamer 
reden  kann :  nun  sage  mir  einer,  sagt  mir  mal.  In  den  Fröschen  ist 
mir  die  Frage  ßooteode.  Syra  x.  ax.  %  kein  Beweis  dafür,  dass  einer 
spricht.  Die  unmittelbar  vorhergehenden  Worte  des  Dionysos  »ich  will 
auch  mittanzen«  rufen  des  Chores  Aufforderung  an  ihn,  seinen  Xantliias 
und  wer  etwa  Lust  haben  sollte  —  mag  noch  einer  dasein  oder  keiner 
—  sich  an  seinem  Festspiele  zu  betheiligen,  hervor.  Hier  kann  gegen 
von  Leutsch  nicht  gestritten  werden.  Auch  ist  mir  der  Upeuc  354  durch 
eine  solche  Ueberschrift  382.  441  im  Ravennas  und  Par.  A  nicht  er- 
wiesen, noch  dass  er  Chorführer  ist,  wodurch  Christ  M.  S.  664  seine  An- 
erkennung der  Sache  stützt  Die  Handschriften  haben  354  fax-  m^ 
so  passt  es ,  dass  ein  Halbchor  zum  anderen  sage :  ihr  hebet  den  Ge- 
sang und  Tanz  an  [wir  werden  fortsetzen].  Und  so,  finde  ich,  ist  hier 
und  da  mit  einem  »möglich,  aber  gewiss  nicht«,  oft  mit  einem  »unmög- 
lich« zu  antworten.  Für  die  Aufstellung  des  Chores  rettete  meine  Dar- 
stellung von  drei  Möglichkeiten  das  ävrtnpooantot  so,  dass  dieses  für  die 
Hauptstellungen  des  sich  nicht  bewegenden  Chores  aufzugebeu  kein  Grund 
vorhanden  war.  Hermann  op.  VI,  2,  S.  159  trifft  die  Sache  nicht  im  minde- 
sten. Das  dvrmf)6awr.oi  ä//r/  •.  ardvrtQ  —  napißatvov  ist,  denke  icb, 
deutlich.  In  der  Stasis  sahen  die  Choreuten  einander  an  (wie  auch 
0.  Müller  versteht);  sollte  eine  Parabasis  stattfinden,  so  verliessen  sie 
die  Stasis,  also  auch  das  sich  einander  ansehen,  gingen  weiter  vor  und 
sahen  bei  ihrem  Vortrage  die  Zuschauer  an. 

23)  Rieh.  Arnoldt,  Die  chorische  Technik  des  Euripides.  Halle 
1878.  X.  363  S. 

Das  Ganze  ist  in  sechs  Capiteln  abgehandelt :  Gliederung  der  Euri- 
pideischen  Tragödien,  Charakteristik  des  Chors  bei  Euripides,  Parodos. 
Stasima,  Wecbselgcsängc  des  Chors  und  Kommoi,  Interloquien  des 
Chors  und  Exodika.  Die  Ueberschrift  Stasima  deutet  gleich  an,  dass 
sich  der  Verfasser  über  den  Begriff  des  Stasimon's  nicht  aufzuklä- 
ren versucht  hat.  Damit  hängt  sein  Irrthum  über  die  Parodos  zusam- 
men, da  durch  diesen  Gegensatz  beide  klar  werden  müssen.  Dass  die 
Epodos  letztere  von  ersten  r  unterscheidet,  dass  das  Stasimon  keine 
Epodos  hat,  diese  meine  Lehre  hat  er  ganz  übersehen.  Wenn  der  Scho- 
liast  in  den  Phönissen  zum  ersten  Worte  des  Chors  sagt  »das  ist  ein 
Stasimon,  denn  was  nach  der  Parodos  folgt  heisst  Stasimon«,  so  berich- 
tigte ich  dies  dahin,  dass  diese  Worte  so,  da  nichts  vorhergehe,  auf  das 
unmittelbar  nach  der  Epodos  folgende  gehen  müssten:  wie  auch  Her- 
mann sich  die  Sache  dachte.  Oder  kann  der  Scholiast  geirrt,  aus  dem 
Ißav  der  ersten  Zeile  geschlossen  haben:  er  ist  schon  da  und  singt  ein 
Stasimon,  mit  Parodos  meint  er  ein  stummes  Auftreten V  Aus  dem  »ich 
kam  von  Phönikien  her«  wohl  kaum.  Und  wenn  auch,  so  ist  mein  Be- 
weis von  der  Epodos,  welche  die  Chorcuteu  lardfuvot,  ihre  Grundstel- 


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Metrik. 


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lang  gewinnend,  sangen  und  von  dem  Nachweise,  dass.  wo  ausser  bei 
einer  Parodos  eine  Epodos  sich  findet,  ein  statt  eines  Stasimon's  einge- 
setztes freies  Tanzlied  vorliegt,  kenntlich  durch  bestimmte  Zeichen 
(Tanzk.  93),  nicht  widerlegt,  so  dass  man  von  einer  »in  unseren  Tagen 
befremdenden  Unklarheit  auf  diesem  Gebiete«  reden  könnte.  Solche  Wen- 
dungen sollen  stets  den  Mangel  eigener  Forschung  verdecken,  wie  der 
Verfasser  hier  sich  in  Christ's  und  Myriantheus'  Lehren  vom  Marschiren 
sicher  fühlt  ohne  auf  die  Feinheiten  der  Maasse  einzugehen.  Auf  Er- 
klärung und  Inhalt  ist  sorgfältig  eingegangen  und  mit  Recht  oft  ein  gan- 
zer Chor  vortragend  angenommen. 

24)  Chr.  Muff,  Die  chorische  Technik  des  Sophokles.  Halle  1877. 
VII.  317  S. 

Muff  erweist  mir  in  den  allgemeinen  und  Vorfragen  zur  Orchestik 
Ehre,  hält  es  aber  wegen  der  eigentlichen  Schritte  für  gerathener  nichts 
zu  versuchen.  Obgleich  er  dem  Tanze  ein  weiteres  Feld  zuweist,  hat 
er  sich  doch  zu  der  Annahme  manches  epitritisch-daktylischen,  logaödi- 
schen  Marsches  verleiten  lassen.  Wie  kann  man  Marsch  erkennen,  wo 
der  Dichter  selbst  so  deutlich  ist  wie  Arist.  Frö.  448  £<o/0ä>/iEv  —  rpu- 
ftov  xbv  xaXkt%opu)raTov  fta/Covrec?  Sophokleische  Strophen,  Antistrophen 
und  Epoden  werden  in  der  Regel  derart  aufgefasst,  dass  erstere  Halb- 
chören, letztere  dem  ganzen  zufallen :  hierfür  sprechen  im  ganzen  innere 
Wahrscheinlichkeit  und  hier  und  da  Ueberlieferung,  welches  beides  ich 
aber  rar  die  ebenfalls  häufige  Annahme  einzelner  Choreuten  vermisse. 
Z.  B.  Oed.  tyr.  687  soll  aus  Oedipus  an  den  Chor  gerichtetem  Worte  bpfc 
tv  yxEte,  dya&bQ  wv  yvot/iyv  dvrjp  auf  einen  zu  schliessen  sein.  Aber 
Oedipus  kann  aus  der  Menge  lieber  einen  nur  anreden,  nach  jenem  wäre 
in  der  Antigone  aus  dem  vewrepa*  up  »trage  es  einem  jüngeren  auf« 
auch  auf  einen  zu  schliessen,  und  doch  hat  Kreon  (215)  gesagt:  seid  ihr 
wachsam.    Heimsoeth  (z.  B.  S.  61)  scheint  mir  unwiderlegt. 

25)  O.  Hense,  De  Ionis  fabulac  Euripideae  partibus  choricis  com- 
mentatio.  Lipsiae  MDCCCLXXVL  36  S.  Ree.  von  Wecklein  Jen. 
Lit.  Zeit.  1876.  S.  669. 

Nach  einigen  Vorschlägen  zu  Textbesserungen  wird  von  S.  12  ab 
die  Notwendigkeit  einzelne  Choreuten  vortragen  zu  lassen,  hingestellt 
und  Vorschläge  der  Art  für  184—237,  677  —  724,  auch  noch  zu  Med. 
735 ff.  Tro.  153 ff.  werden  gegeben;  ein  Gesetz  hierfür  wird  aufgebracht, 
nämlich,  dass  in  der  Vertheilung  der  eine  viel,  der  andere  wenig,  ohne 
Regel,  bekommen  könne:  ein  neuer  Grund  für  die  Vertheilung  überhaupt 
erscheint  nirgends,  nur  das  Beispiel  Boeckh's,  Hermann's  und  der  neue- 
ren. Eine  Untersuchung  des  Eigenthümlichen  im  Chore  des  Ion,  seiner 
Unruhe  z.  B.,  auf  welche  ich  Tanzk.  S.  173  hinwies,  so  dass  er  gar  kein 
Stasimon  zu  haben  scheint,  wird  nicht  gegeben.    Die  Parodos  des  Ion 


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Metrik. 


vertheilt  der  Verfasser  unter  die  Frauen  so:  Str.  9  a  Antistr.  jj  ß\ 
zweite  Str.  1-3  y\  4  h\  5  u.  6  7  <r',  8—10  C,  11—15  >?',  zweite  Ant 
1 — 3  #'  (Ion's  anap.  Mon.),  4  t'  (Ion's  an.  Mon.),  5  u.  6  ta'  (Ion's  an.  Dim.), 
7  tß'  (Ion's  vier  Dimeter),  8—10  tf  (Ion's  Dim.),  11—12  t8'  (Ion's  Dim.), 
13  —  15  <s'.  Hieran  ist  richtig,  dass  Ion's  Unterbrechungen  den  Weg  ge- 
zeigt haben  für  die  Zerlegung  der  zweiten  Gegenstrophe  und  Strophe. 
Aber  dass  zuletzt  eine  Abweichung  nöthig  wird,  lehrt,  dass  die  Verthei- 
lung  unter  Personen  überhaupt  nicht  gut  ist.  Und  Ion's  Unterbrechun- 
gen der  zweiten  Gegenstrophe  mussten  auch  für  das  erste  Strophenpaar 
belehren.  Andere  Bedenken  bei  Wecklein  a.  0.  und  bei  Arnoldt  Eurip. 
chor.  Technik  165.  Die  Sache  steht  so  wie  ich  Tzk.  164  —  167  zu  der 
Parodos  der  Phönissen  gezeigt  habe.  Zu  den  glykoneischeu  Verschen 
wird  getanzt,  es  geht  dem  Tempel  immer  näher.  Einige  dieser  Glyko- 
neen  vereinigen  sich  zu  Gruppen,  bei  Katalexen  Interpunktion  und  Sinn- 
pausen ruht  Tanz  und  Gesang  dem  Schauen  des  Chores,  zu  welchem  er 
sich  selbst  ermuntert,  Ruhepunkte  sowie  zugleich  dem  die  Tanzaufstel- 
lungen betrachtenden  Zuschauer  zu  gewähren.  Solche  Ruhepunkte  füllt 
Ion  mit  seinen  Anapästen  aus,  dem  Chore,  welcher  sich  stark  genähert 
hat,  weiter  vorzudringen  wehrend  und  entgegenschreitend.  So  hat  das 
univerei  chori  concentus  uni  obsirepere  Bambergens  nichts  bedenkliches. 

26)  0.  Hense,  Die  Abc-Tragödie  des  Kallias  und  die  Medea  des 
Euripides.   Rhein.  Mus.  XXXI  (1876)  582—560  S. 

Henst  Ansicht  ist,  Med.  1251  ff.  sei  bei  Athenäus  453  gemeint 
und  er  zerlegt  den  Chor  in  einzelne  Stimmen  und  schafft  so  endlich  ein 
Zeugniss  für  die  Einzelstimmen  des  Chores.  Dass  es  sich  nur  um  eine 
witzige  Vergleichung  eines  Komikers  zum  Nachtheile  des  Euripides  han- 
delt, sieht  der  Verfasser;  was  er  aber  giebt  ist  gemacht  Man  inüsste 
sich  noch  vielmehr  auf  die  Erklärung  der  Nachricht  von  jener 
Yfxifjifiartxt)  rpaywoia.  legen,  che  man  den  Witz  erklären  möchte  auf  die 
Medea,  den  Sophokleischen  Oedipus  und  sämmtliche  Tragiker,  vielleicht 
sogar  sämmtliche  chorische  Dichter:  dtonsp  ot  Xomoit  rä:  dyztcn^öfo^ 

27)  0.  Hense,  Der  Chor  des  Sophocles.   Berlin  1877.  X.  32  S. 

Richtig  bemerkt  der  Verfasser,  dass  mit  der  Erhöhung  des  Chors 
von  12  auf  15  Personen  in  Folge  der  häufigen  Auwendung  von  Halb- 
chören bei  Sophokles  ein  stärkeres  Hervortreten  des  Koryphäos  gege- 
ben ist,  doch  scheint  mir  damit  noch  nicht  eine  Vereinzelung  und  Ab- 
sonderung desselben  nothweudig  zu  verbinden.  Der  Koryphäos  konnte 
nämlich  bei  jedem  der  beiden  Halbchöre  sich  betheiligen,  wie  ich  es 
Tanzk.  169  andeutete.  Auch  die  zwei  bis  drei  Nachrichten  von  nur  14  Per- 
sonen des  Chors  genügen  nicht  eine  solche  Absonderung  eines  fünfzehn- 
ten (des  Koryphäos)  zu  begründen;  der  Chor  als  Ganzes  war  doch  Ke- 


I 


Metrik.  17 

gel  und  hier  hätte  die  Ausnahme  der  Chortheilung  eine  Zahlenangabe 
bestimmen  sollen.  Ansprechend  ist  die  auf  Cicero's  »quod  propter  stu- 
diumt  gestützte  Vermuthung,  dass  Sophokles  im  Oedipus  auf  Kolonos 
ein  reicher  Choregie  bedürftiges  Stück  gedichtet  habe  und  bei  der  Ar- 
muth  des  Staates  durch  eigene  Nachhülfe  dasselbe  habe  zur  Aufführung 
bringen  wollen. 

28)  F.  V.  Fritz  sehe,  De  uumeris  orationis  solutae.  Rostochii 
a.  MDCCCLXXV.  BewillkommuungSächrift  der  Philologen-Versammlung. 
21  S.  4. 

Die  Beobachtung  von  Takten  in  der  Prosa  brachte  Thrasymachos 
ans  Kalchedou  auf;  die  Namen  7i&ptoooQ  xwXov  xop^a  und  deren  Bedeu- 
tung entlehnte  er  der  Betrachtung  lyrischer  Dichtung.    IleptoSoQ,  wird 
gezeigt,  ist  dasselbe  als  ouoryua,  jenes  attisch,  dies  hellenistisch:  so 
heisse  »die  Rhythmen  werden  zusammengesetzt  auf  zweierlei  Art,  xarä 
(rrt%ov  ^  *****  nepcoSov*  bei  den  späteren  wie  bei  Hephästion  x.  ar,  3)  x. 
odarr^a  und  man  habe  allmählich  jenen  Ausdruck  für  die  Prosa,  diesen 
für  die  Dichtung  behalten.   Das  ist  gut  und  deutlich,  aber  dass  die 
Sache  den  Metrikern  und  auch  Christ  so  unbekannt  sei,  ist  nicht  wahr; 
wenn  dieser  M.  S.  103  unter  Periode  einen  überlangen  Vers  versteht,  so 
hat  er  doch  S.  119  »obwohl  aborrtpa  ganz  gleichbedeutend  mit  mpfaSoc 
istt.  Dionys,  de  adm.  vi  Dem.  setzt  nzpfodog  —  arpo<p7j  (etre  xarä  orfyov 
etre  xarä  neptoöov  l}v  xaXouatv  ot  fwwrtxot  arpo<pfy)\  dies  wird,  scheint 
mir,  durch  den  Einwurf,  dass  es  xarä  orfyov  zusammengesetzte  Strophen 
gebe,  also  jenes  kein  Gegensatz  sei,  schlecht  widerlegt,  da  doch  ein 
deutlicher  Unterschied  ist  zwischen  einem  aus  lauter  einzelnen  gleichen 
Zeilen  bestehenden  Gedichte  und  einem,  dessen  gleiche  Zeilen  sich  zu 
Gruppen  von  z.  B.  je  vieren  zusammenfassen:  jenes  ist  selbst  xarä  ort- 
Z°v  gedichtet,  dieses  xarä  orpoiprp^  und  die  Strophen  erst  sind  xarä 
*nt%ov.    Man  sieht  aber,  dass  die  Unterscheidungen  in  diesen  Namen 
neu  sind,  wie  wenn  Hermann  el.  p.  666  System  aus  verbundenen,  Strophe 
aus  im  verbundenen  Versen  zusammengesetzt  haben  wollte.   Dass  der  Kre- 
tiker  als  Amphimakros  älter  als  die  Formen  mit  Auflösungen  (gerade  wie 
auch  sonst,  vgl.  z.  B.  die  Anapästen  des  Tyrtaeos,  s.  Tanzk.  64.  107)^ 
glaube  ich;  aber  nicht,  dass  man  daran  den  Schluss  knüpfen  kann,  jene 
waren  synkopirte  Trochäen,  wie  Heliodor  meinte,  erst  die  Päonen  d.  i. 
jene  mit  Auflösungen,  waren  fünfzeitig.   Uebrigens  möchten  unsere  Aus- 
gleicher  gerade  diese  gern  sechszeitig  haben,  wie  Christ  M.  S.  435. 

29)  Lud  wich,  Hexametrische  Untersuchungen.  I.  S.  235  —  248. 
IL  441  -457  in  Fleckeisen's  Jahrb.  1874  (109). 

Die  durch  muta  c.  1.  gebildete  Positionslänge  muss  den  Verston 
haben:  dies  ist  nicht  ohne  Ausnahme.  Quintus  Sm.  hat  mehr  correptio 
attica  als  die  früheren;  schwache  Positionslänge  meist  im  zweiten  und 

Jahrebericht  für  Alterthum*-Wl».enieh»ft  1877.  III.  2 


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18 


Metrik. 


vierten  Fusse.  Ein  Betonuugsgesetz  des  Nonnos  und  seiner  Schule  ist, 
dass  als  letztes  Wort  das  Paroxytonon  vermieden  wird.  Die  früheren 
brauchten  ein  solches  nicht,  weil  sie  singend  den  Accent  nicht  beachte- 
ten. Nonnos  hat  nur  eine  Ausnahme  von  diesem  Gesetze  in  einer  dem 
Verfasser  der  Kynegetika  nachgeschriebenen  Stelle.  Die  Ueb erlief erunf 
hat  gerade  in  diesem  Punkte  nur  wenig  Fehler.  Unter  den  Nachahmen 
weicht  Tryphiodor  hier  am  meisten  ab.  Ein  trochäisch  auslautendes 
Wort  im  zweiten  Fusse  wird  vermieden,  worin  von  Nachahmern  Christo- 
dor  und  Paulus  Silentiarius  recht  streng  sind. 

30)  H.  Buchholtz,  Archilochos'  und  Terpander's  Hymnen.  Rhein. 
Mus.  1873.  (XXVIII).  S.  558—567. 

Das  rrjvsXXa  xaXXtvtxe  wird  als  eine  spätere  Zusammenziehuug,  als 
zu  trennen  nachgewiesen,  das  erstere  als  stets  iqw  rou  idXou;  festgestellt. 
(Man  vgl.  unter  No.  9  Christ's  daktylisches  Penthemimeres  als  anapästi- 
schen Monometer).  Vor  dem  TyveXXa  sollen  einige  Verse  in  je  fünf  Lan- 
gen gewesen  sein,  iyufivtov  genannt.  Auf  Terpander's  Hymnen  muss 
aus  den  Versen,  welche  als  äsehylisch  Euripides  in  den  Fröschen  vor 
trägt,  Licht  fallen.  Von  den  sogenannten  grossen  Takten  werden  der 
Orthios  und  Trochäos  semantos  durch  die  Vergleichung  mit  dem  <wv- 
SeTog  fiEtZ<uv  verdächtig.  Der  Nomos  orthios  scheint,  wie  Bergk  will,  eine 
auf  richtige  Iamben  deutende  Bezeichnung. 

31)  Suscmihl,  Kleine  Beiträge  zur  griechischen  Literaturge- 
schichte.  Fleckeisen's  Jahrb.  1874.  (109).  S.  619-676. 

Gegen  meine  eben  genannte  Untersuchung  werden  die  grossen  Iam- 
ben zu  halten  versucht;  von  Thaletas  sage  Glankos  bei  PI.  mit  Unrecht, 
dass  er  die  Kretiker  von  Olympos  habe;  meine  Ansicht  von  Terpandri- 
schem  in  Euripides'  äsehylischen  Gesängen  bei  Ar.  sei  unhaltbar.  Zu 
diesen  Abweisungen  vermisse  ich  überzeugende  Gründe.  Z.  B.  innerhalb 
25  Zeilen  sagt  Euripides  bei  Aristophanes  (Frö.  1282):  »ich  werde  noch 
einen  äsehylischen  Gesang  ix  rwv  xtfrapuidixiuv  voficuv  elpycHTpdvr,»  vor- 
tragen«, und  Aeschylos  darauf  von  Dionysos  gefragt,  »wo  hast  du  nur 
solche  Seilerlieder  her?«  »ich  habe  sie  vom  Schönen  her:  aber  wir  wol- 
len einmal  Euripides'  Stückchen  hören,  komm  hervor  Muse  des  Euripi- 
des«. »Ja,  sagt  da  Dionysos,  lesbisch  geliebt  hat  diese  Muse  nichts 
Hier  will  uns  der  Verfasser  einreden,  man  dürfe  nicht  auf  Fritzsche  hö- 
ren, dies  letzte  sei  vielmehr  nur  eine  Unsauberkeit  ohne  sonstige  Bedeu- 
tung. Ich  denke  das  immer  wieder  Hindeuten  auf  die  Quelle  von  Aeschy- 
los' Kunst  ist  handgreiflich,  so  dass  wir  noch  der  Bestätigung  durch 
Timachidas  in  den  Scholien  kaum  bedurft  hätten. 

32)  E.  Hill  er,  Sakadas  der  Aulet.  Rhein.  Mus.  1876.  (XXXI). 
S.  76-88. 

Der  Pythischc  Nomos  wird,  wie  von  dem  zunächst  Folgenden,  als 


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Motrik. 


19 


rein  instrumental  festgehalten.  Verschiedene  Berichte  werden  geschieden. 
Sakadas  war  auch  als  Aulode  und  als  Dichter  von  Elegien  (vgl.  Eur. 
Andr.)  thätig,  wie  er  einen  vufioc  rptfitXr^  gedichtet  haben  mag  (Pl.mus.8). 
Wegen  eines  Heldengedichtes  des  Sakadas  (Ath.  610  C)  stimmt  der  Ver- 
fasser Hermann  bei,  dass  der  Name  Agias  zu  setzen  sei. 

33)  H.  Guhrauer,  Der  Pythische  Nomos,  eine  Studie  zur  grie- 
chischen Musik -Geschichte.  Aus  dem  achten  Supplementbande  der 
Jahrb.  f.  Philol.  Leipzig  1876.  S.  309  -  351.  Ree.  von  H.  Buchholtz 
Jen.  Lit.-Zeit.  1877  No.  1. 

Die  drei  Berichte  des  Strabo,  Schol.  Pind.  und  Pollux  werden  so 
zu  einem  gemacht,  dass  dem  letzten  der  Vorzug  gegeben  wird,  worin 
ich  a.  0.  nicht  zustimme  und  auf  die  Verwandtschaft  zwischen  Pythi- 
schem  Nomos  und  Nomos  orthios  aufmerksam  mache,  entsprechend  den 
Berichten  des  Herodot  und  Plutarch  von  Arion's  orthischem  und  Pythi- 
schem  Nomos:  in  beiden,  dem  gesungenen  und  dem  instrumentalen, 
mochte  der  mittlere  Theil  iambisch  sein. 

34)  B.  Galli,  L'armonia  dei  versi  greci.  Pisa  1875.  48  S.  "Ree. 
von  H.  Buchholtz  Jen.  Lit.-Zeit.  1877  No.  1. 

Der  Verfasser  lehrt,  dass  Pindar  in  italienischen  endecasillabi  ge- 
dichtet. 

35)  'E.  ßspetavoc,  fiept  -njq  fioumxr^  riov  EUyvaßv  xal  Watg  dyc 
ixxfyffiaoTtxijQ.  'Ev  TepyioTj)  1875.  57  S.  Ree.  von  H.  Buchholtz  Jen. 
Lit.-Zeit.  1877  No.  1. 

Es  wird  gegen  die  Verbesserung  der  jetzigen  griechischen  Kirchen- 
musik nach  dem  Muster  der  abendländischen  statt  nach  der  alten  geeifert. 
Die  Antwort  giebt 

36)  //.  KotmtTutprfi,  AuyoQ  nav^yupixöi  nspl  rrje  xa&'  j)p.aQ  ixxAy- 
otatrzixrjS  fioucex^g.    yAfti)vy)Oi  1876.  55  S. 

Nämlich  alles  sei  zu  prüfen  und  das  beste  zu  behalten,  zumal  bei 
unserer  schwachen  Kenntniss  der  alten  Musik. 

37)  Joh.  Tzetzes,  Ueber  die  altgriechische  Musik  in  der  grie- 
chischen Kirche.  München  1874.  134  S.  Ree.  von  H.  Buchholtz  Jen. 
Lit-Zeit.  1875  No.  30. 

Der  Verfasser  weist  auf  die  alten  Kirchengesänge  und  die  byzan- 
tinischen Lehrbücher,  namentlich  den  Hagiopolites  und  den  Bryennios, 
hin,  als  dem  Alten  näher,  vom  Neuen  weniger  durchdrungen  als  West- 
phal  glaubt,  und  widerlegt  glücklich  mehrere  Nachweise  desselben  von 
einer  jüngeren  Lehre.  Doch  wird  auch  diese  des  Verfassers  Meinung 
ihre  Grenzen  haben. 

2* 

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Metrik. 


38)  W.  Chappell,  F.  S.  A.,  The  bistory  of  music  (art  and  science\ 
vol.  I  from  the  earliest  records  to  the  fall  of  the  Roman  empire. 
With  explanation  of  ancient  System  of  music,  musical  instrumenta,  and 
of  the  true  physiological  basis  for  the  science  of  music,  wether  ancieut 
or  modern.  London  1874.  LXXXIX.  403  S.,  Abbildungen  im  Text  und 
eine  Tafel.  Ree.  Lit.  Centralbl.  1874  No.  52.  Rev.  critique  1876  No.  34. 
S.  123—126  von  E. 

Chappell  hat  seinen  Gegenstand  mit  Geschick  und  vielfach  eigener 
Erfindsamkeit  angefasst,  so  dass  er  stets  fesselt,  wenn  gleich  die  neue- 
ren Arbeiten  anderer  gewöhnlich  still  zu  Obergehen  öfter  schaden  musste. 
Anregend  ist  mir  gewesen  was  man  S.  107  ff.  über  die  v.  opBeot  liest 
Nach  Aristot.  Probl.  XXXVII,  19  wurden  sie  in  höchsten  Tönen  gesungen, 
nach  Plut.  mus.  nie  transponirt.  Warum  dies  wohl  ?  Apoll  sollte  wirksam 
herbeigerufen  werden,  wie  Elia  auf  die  Baalspriester  spottet:  ruft  laut. 
Eine  Vergleichung  dieser  hat  auch  mir  1864  de  E.  vs.  an.  S.  13  in  einer 
anderen  Sache  bei  demselben  Gegenstande  gefallen.  Der  öffentliche  Aus- 
rufer in  grossen  Städten  Englands,  dessen  sich  mancher  noch  entsinnt, 
rief  zu  Anfang  französisch  oyez  oyez  (hört),  was  aber  wie  o  yes  o  yes 
klang,  so  hoch  seine  Stimme  reichte.  Aehnlich  mag  ein  dxtfjtrt  tew 
und  selbst  auch  ein  Ruf  an  die  Gottheit  innerhalb  dreier  hoher  Noten, 
diese  Nomen,  gewesen  sein.  Was  bei  dieser  Anschauung  unbedacht 
bleibt,  ist  dies.  Die  orthischen  Nomen  müssen,  wenn  man  nur  Herodot 
über  Arion  hört,  längere  Vorträge  gewesen  sein,  in  welchen  ein  solcher 
Anruf  etwa  nur  eine  Stelle  zu  Anfang  haben  konnte.  Ob  da  nun  das 
Hohe  gerade  auf  den  Ruf  kam,  da  Piaton  zu  hohes  nicht  leiden  mochte, 
aber  doch  die  (rrovdeTa  gelten  Hess,  ist  sehr  fraglich.  Gevaert  im  fol- 
genden S.  343  setzt  für  hohe  Tonlagen  die  Nomen  im  Stil  des  Timotheos 
an.  Dass  aber  das  Spondeische  (jene  drei  Töne,  wenn  man  kein  Recht 
hat  auf  mehr  zu  schliessen,  nur  jenes  Auslassen  festzuhalten)  mit  dem 
Anrufe  der  Gottheit  zu  verbinden  sei,  habe  ich  in  der  Jen.  Lit.-Zeit. 
(zu  No.  33)  gesagt.  Man  vergleiche  auch  in  einem  Briefe  des  Psellos 
bei  Ruelle  (No.  40)  S.  125  roJ  ovovdettp  xa)  ora&epw  piXtt  xapafiußov- 
pevat  (hppoviat)  rijv  rou  •ndbouQ  bnepßokrjv,  und  man  wird  an  die  höch- 
sten Töne  nicht  denken  wollen.  In  der  Setzung  der  überlieferten  Melo- 
dien in  unsere  Noten  (durch  Macfarren,  den  Freund  des  Verfassers)  ist 
das  Metrum  oft  ganz  unkenntlich  gemacht,  wie  rArtp  *A-  einen  Dreivier- 
teltakt und  zwar  drei  einzelne  Viertel  bildet.  Für  die  Instrumente  be- 
sonders werden  altägyptische  und  assyrische  Bildwerke  benutzt  ein  hohes 
Alter  nachzuweisen. 

39)  F.  A.  Gevaert,  Histoire  et  theorie  de  la  musique  de  lanti- 
quit6  L    Gand  1875.  XVI.  450  S.  3  Tafeln. 

Der  Verfasser  erklärt  sein  Bnch  als  durch  Wcstphal's  Werk  her- 


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Metrik 


21 


vorgerufen,  von  einem  Musiker  für  Musiker  geschrieben.    Er  benutzt 
neuere  Arbeiten  fleissiger  und  ist  viel  weniger  neu  als  Chappell,  doch 
gefallt  seine  Art  uns  alles  zugänglich  und  klar  zu  machen.   Von  ande- 
rem Alten  als  griechischem  ist  fast  nicht  die  Rede.   Dagegen  wird  uns 
das  Wesen  der  griechischen  Musik,  bestehend  in  grosser  Begünstigung 
des  Moll,  durch  zahlreiche  Vergleiche  aus  Musikstücken  aller  oder  vie- 
ler Völker,  welche  manches  ähnliche  haben,  näher  zu  rücken  gesucht. 
Für  den  Musiker  mag  so  das  Buch  sehr  angenehm  und  brauchbar  sein: 
die  verschiedensten  Notenschriften  u.  s.  w.  kennen  zu  lernen  ist  hier 
Gelegenheit.   Die  Ausdrücke  Tonica  Dominante  Subdominante  werden 
unfruchtbarer  mit  Hypate  Mese  u.  s.  w.  als  von  Chappell  mit  Phrygisch 
Hypophrygisch  Hyperphrygisch  u  s.  w.  verglichen.    Auf  die  Lehre  von 
der  alten  Notenschrift  ist  Sorgfalt  verwendet,  doch  in  der  Wiedergabe 
der  alten  Melodien  vermisst  man  dieselbe,  und  scheinen  eigenmächtige 
neue  Lesungen  vorzuliegen,  wenn  auf  die  Muse  awv  mit  zwei  Achteln 
gegeben  ist,  indem  Z  dreimal  statt  zweimal  gesetzt  wird,  ähnlich  ebenda 
in  der  zweiten  Silbe  von  ippivag,  in  der  ersten  von  Flatdv,  in  der  letzten 
von  eujxevete.   In  der  Stelle  des  Pherekrates  bei  Plutarch  wird  dem  Phry- 
nis  statt  eines  Pentachords  stillschweigend  ein  Enneachord  gegeben,  um 
das  »er  hatte  zwölf  Harmonien  in  fünf  Saiten«  zu  erklären.    Mit  Boeckh 
Vincent  Westphal  wird  gleichzeitige  Harmonie  den  Griechen  zugesprochen, 
während  Chappell  auf  die  Frage  eingeht  und  mit  Beschränkungen  das- 
selbe zugesteht.   Man  vergleiche  bei  Ruelle  im  Folgenden  S.  113  das 
Citherspiel  rechter  und  linker  Hand  nach  den  Handschriften  von  Paris, 
München  und  dem  Escurial  neu  herausgegeben. 

40)  £.  Ruelle,  fitudes  sur  Tancienne  musique  grecque,  rapports 
a  M.  le  ministre  de  l'instruction  publ.  sur  une  raission  littöraire  en 
Espagne.  Paris  1876.  135  S.  6  Tafeln.  Ree.  Rev.  crit  1875  No.  37 
von  Ch.  Graux  S.  162  -166. 

Der  Verfasser  hat  in  ganz  kurzer  Zeit  bei  Zuvorkommenheit  von 
allen  Seiten  die  Bibliotheken  Spaniens  durchforscht  und  macht  auf  un- 
gehobene  Schätze  derselben  nicht  blos  für  Musik  aufmerksam.  Collatio- 
nen  vorhandener  Texte  werden  gegeben  und  von  S.  117  ab  unveröffent- 
lichte Texte:  aus  Madrid  ein  Stück  über  melodische  Intervalle;  aus  der 
Escurialbibliothek  eine  neue  Fassung  von  Baccums'  Einführung  in  die 
Musik,  drei  Briefe  des  Mich.  Psellus,  Abhandlung  eines  ungenannten 
über  den  Accent,  Tafel  der  Capitel  von  Aelius  Proraotus  Dynameron. 
Bei  Gelegenheit  der  Vergleichung  des  xavatv,  welchen  Vincent  nach  einer 
Münchener  Handschrift  gab,  mit  einer  Handschrift  des  Escurial  hat  der 
Verfasser  gefunden,  dass  die  Noten  der  Alten  nach  unserer  Art  bezeich- 
nen vom  ersten  Zwischenräume  im  Bass  «  bis  h  über  den  Sopranlinien, 
während  Bellermann  mit  c  unter  den  Basslinien,  Westphal  und  Gevaert 
mit  /  unter  den  Basslinien  anfingen. 


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22 


Metrik. 


41)  A.  Spengel,  Deutsche  Unarten  in  der  Aussprache  des  La- 
teinischen. Sitzungsber.  der  königl.  bayer.  Ak.  d.  Wiss.,  phil.-hist.  Cl. 
1874.  II.  8.  234  -285. 

42)  F.  Ritsehl,  Unsere  heutigo  Aussprache  des  Latein.  Rhein. 
Mus.  1876.  (XXXI).  S.  481-492. 

Der  Sache  auf  den  Grund  gehend  verlangt  Ritsehl  ein  Hülfsbüch- 
lein  lateinischer  Aussprache,  worin  jeder  gern  zustimmen  wird.  Es  giebt 
übrigens  Gymnasiallehrer,  welche  häbeo  päreo  päro  pästor  cönnä  in  der 
lebendigen  Aussprache  mit  Erfolg  verbreiten;  aber  ein  Leitfaden,  weun 
er  danach  wäre,  könnte  offenbar  viel  des  guten  stiften. 

43)  G.  Stier,  Elemente  lateinischer  Prosodik  nebst  Abriss  der 
Declination.  Proben  einer  Vorschule  lateinischer  Dichtung.  Abdruck 
aus  dem  Osterprogramm  des  Herz.  Franc,  zu  Zerbst.  Zerbst  1874. 
XXIV.  4  S.  4. 

Die  Elision  wird  empfohlen,  die  Synaloephe  verworfen,  wofür  die 
Gründe  nicht  auszureichen  scheinen.  Erstens,  die  Griechen  apostrophi- 
ren  meist.  Dem  ist  zu  entgegnen:  nicht  immer  und  die  Lateiner  nicht, 
und  die  heutigen  Italiener  kennen  Elision  und  Synaloephe,  beides.  Zwei- 
tens, debeo  von  dehibeo  u.  a .  führen  auf  proinde,  sprich  pronde  nicht  proindi 
u.  s.  w.  ist  ein  schneller  Schluss;  wäre  er  auch  richtig,  so  ist  die  Frage 
bei  je  zwei  Wörtern  noch  eine  andere.  Dass  Synaloephe  für  die  Schule 
mühsam  und  nicht  zu  empfehlen,  mag  richtig  sein.  Für  Schluss-m  stimmt 
der  Verfasser  mit  Ellis  (No.  47),  wenn  er  Quintilian's  »inter  duas  voca- 
les  velut  nota  est,  ne  ipsae  coeant«  so  auffasst,  dass  es  nicht  gesprochen 
wurde.  Der  Verfasser  sieht  übrigens  was  ich  oben  (No.  1)  darlegte, 
wenn  er  erklärt  tenS-bras  aber  teneb-ran. 

44)  Frid.  Schocll,  De  accenta  linguae  latinae  veterum  gramraa- 
ticorum  testimonia  collegit  disposuit  enarravit.  Acta  soc.  ph.  Lips.  VI 
S.  1  —  215.  Ree.  von  P.  Langen,  Jen.  Lit.-Zeit.  1876  No.  21  und 
Fleckeisen's  Jahrb.  1876  (111)  S.  619—632. 

Die  Auslegungskunst  des  Verfassers  haben  wir  (No.  4)  an  dem  mit 
starkem  Hauch  betonten  vot  würdigen  gelernt;  dieser  entspricht  seine 
eigene  Schätzung  der  Fragen.  Von  Ute  Uta  Utud  rettet  sich  der  Accent 
von  dem  schwindenden  i  in  die  Nachbarschaft  (S.  54)  und  wir  haben  * 
mit  acutus  in  ilt  ata  *Uid.  So  schwindet  »es  ist«  zu  ss  zusammen  in  »ss 
doch  schrecklich«.  Dieselbe  Erscheinung  in  pueritia  puertia  u.  a.  Für 
Erforschung  des  Accentes  nicht,  aber  zur  Erheiterung  mag  das  taugen, 
wenn  es  etwa  »Fritz«  mit  dem  Accent  auf  jedem  einzelnen  der  ftinf 
Buchstaben  zu  versuchen  einlädt.  Versteht  sich,  ist  heut  allgemein  be- 
kannt, dass  fite  nicht  das  i  verloren  hat,  dass  vielmehr  beide  Formen 
wie  qw'dem  und  cquifom,  ita  und  tam  neben  einander  stehen,  dass  sump*< 
(sumpsi)  erst  durch  Anhang  von  m  zu  twnpjtut  erweitert  ist.    So  sieht 


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Metrik.  23 

auch  jeder  andere,  dass  jenes  »sc  nicht  aus  »es  ist« ,  sondern  aus  »ist 
(=  ist)  abgekürzt  wird,  indem  das  i  sich  verflüchtigt,  weil  die  starke 
Betonung  von  »schrecklich«  das  vorherige  verkürzt.  Die  aus  Keil's  Aus- 
gabe zusammengesuchten  testimonia  muss  mau  bei  jenem  wieder  suchen, 
wie  Misteli  in  seinen  Erläuterungen  bemerkt,  weil  manches  hier  erst 
fragmentarisch  unverständlich  wird.  Die  Textänderungen  sind  zum  Theil 
brauchbar,  zum  Theil  zeigen  sie  jene  dürftige  Abhängigkeit,  welche  für 
ein  von  einem  früheren  eingeschobenes  et  lieber  ein  que  setzt. 

45)  J.  J.  Courtaud-Diverneresse,  fitude  de  metrique  grecque 
et  latine  ä  l'usage  des  professeurs,  des  ecoles  des  enidits  et  gens  du 
monde.    Paris  1877.  kl.  8.  68  S. 

Der  Verfasser  verbindet  Formenlehre  und  Prosodik.  Die  Schluss- 
silbe um  ist  lang,  kurz  wird  sie  durch  Hiat,  miläu  octo,  du  abest,  indem 
von  m  hier  keine  Rede  sein. darf.  So  urtheilt  schon  Bücheler  L.  D.  40, 
vgl.  m.  Priscae  Lat  or.  210. 

46)  Dr.  J.  Dornseiffen,  Wetten  der  latijnsche  prosodie  en  van 
het  metrum  van  Terentius.   Amsterdam  1877.  16.  42  S. 

Dornt  manu  bonos  gleich  einer  langen  Silbe  gebraucht  erklärt  der 
Verfasser  durch  Ausfall  des  ersten  Vocals  vor  der  liquida,  indem  er  ßo* 
neben  folium  vergleicht;  aber  für  loci,  welches  sich  dem  widersetzt,  weiss 
er  keinen  Rath  und  für  w,  o«,  «*  im  Plural  mag  er  keine  Kürzung 
glauben. 

47)  Alex.  J.  Ellis,  Practical  hints  on  the  quantitative  pronun- 
ciation  of  Latin,  for  the  use  of  classical  teachers  and  linguists.  Lon- 
don 1874.  XVI.  132  S. 

Die  Anweisungen  zur  richtigen  Aussprache  des  klassischen  Lateins 
in  Vers  und  Prosa,  welche  der  Verfasser  giebt,  haben  im  ganzen  päda- 
gogischen Werth  und  besonders  für  Engländer.  Die  Untersuchung  über 
Schluss-m  aber,  neu  in  Art  und  Erfolg,  geht  uns  hier  an.  Der  Verfasser 
verficht  die  Erklärung  der  Elision  auf  m  ausgehender  Wörter,  dass  dieser 
Buchstabe  gar  nicht  gesprochen  sei  (s.  No.  43),  so  wenig  als  Elision 
nicht  störendes  Anlauts -h;  Accusativ-m  sei  nur  von  der  Verwirrung  ver- 
hüten wollenden  Rechtschreibung  gewahrt  worden.  Der  Verfasser  konnte 
fQr  sich  geltend  machen,  dass  Ablativ- m  aus  ähnlichem  Grunde  nach 
Bergk's  Untersuchungen  geschwunden  scheint.  Als  sehr  bewandert  in 
Fragen  über  Aussprache  Neuerer  und  Verfasser  einer  early  english  pro- 
nunciation  hat  Alex.  J.  EUis  Beispiele  zur  Hand,  um  die  Sache  deutlich 
zu  machen  wie  das  französische  vor  Vokalen  zum  Vorschein  kommende, 
sonst  fehlende  Schluss-t.  Er  möchte  aber  das  im  Mittelalter  und  heute 
fehlende  Scbluss-m  lieber  ganz  leugnen  und  lässt  die  Position  lieber  so 
stattfinden,  dass  er  durch  Assimilation  einen  doppelten  Anfangsbuchstaben 
gesprochen  haben  will,  wie  corrumpo  statt  com  rumpo  u.  ähnl.  lehre.  Ver- 


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24 


Metrik. 


Micblä«sigte  Elision  missfällt  ihm,  wie  er  nitm  ädr*t  durch  ein  et  da- 
zwischen beseitigt  wünscht,  im  anderen  Falle  aber  dies  nu  lieber  als  im 
richtigen  Hiat  ansieht.  Mag  m*n  für  diesen  Fall  und  jenen  der  Position 
etwas  abhandeln  wollen  —  denn  Quintilian's  »pleraque  nos  illa  quasi  mn- 
giente  littera  cludimus  M«  macht  doch  unglaublich,  dass  es  nie  m 
sprechen  sei,  und  er  ist  so  kurz  nicht  abzuweisen  — :  die  Erklärung  der 
Elision  scheint  richtig  und  so  mag  das  Accusativ-m  überhaupt  nicht 
hören  zu  lassen  in  der  klassischen  und  vorklassischen  Zeit  nicht  selten 
gewesen  sein.  Aber  eine  rechte  Erklärung  von  diesem  (IX.  4.  40  Quint) 
»|m]  parum  expriraitur  ut  multum  ille  et  quantum  erat:  adeo  ut  paeue 
cuiusdam  novae  litterae  sonum  reddat«  —  da  der  Verfasser  die  nasale 
sowie  jede  Aussprache  des  m  leugnen  will  —  vermisst  man. 

48)  R.  El  Iis,  Was  hoc  nominative  and  accusative  invariably  long^ 
Journal  of  Pbilology  VI.  1876.  p.  263-272. 

Gegen  den  Verfasser  hat  Munro  bei  Lucil  kurzes  hoc  geleugnet 
und  es  für  stets  lang  bei  diesem  wie  bei  Plautus  und  Terenz  erklärt 
Dass  es  freilich  oft  lang,  leugnet  der  Verfasser  nicht;  auch  ist  richtig, 
dass  in  Schlussiamben  sich  kein  höc  e*t  oder  ähnliches  findet.  Oft  aber 
steht  es  als  Kürze  in  der  Auflösung  ^  ^  ±,  -  *  Und  Diomedes  erklärt 
S.  430  K.  hic  und  hoc  für  «communes«.  Hic  est  als  Schluss  steht  Persa 
594.  Nach  höemeti  Andr.  236  u.  a.  sei  kein  Grund,  hoc  für  ursprünglich 
lang  zu  nehmen,  wogegen  auch  hodie  spreche.  Nothwendig  sei  die  Länge 
bei  Plautus  und  Terenz  nur  im  Ablativ  und  wenn  es  gleich  hue.  Der 
Verfasser  mag  nur  in  dem  einen  Unrecht  haben,  wenn  er  die  ursprüng- 
liche Länge  des  hoc  leugnet,  da  es  für  Ablativ  und  Accusativ  gewiss 
ursprünglich  eins  ist. 

49)  Samuel  Brandt,  De  varia  quae  est  apud  veteres  Romanoruin 
poetas  scaenicos  genetivi  singularis  pronominum  forma  ac  mensura. 
Lipsiae  MDCCCLXXVII.    71  S.  8. 

Die  Stellen  des  Plautus  und  Terenz  sind  sorgfältig  gesammelt,  im» 
mit  vorhergehendem  Consonanten  und  mit  vorhergehendem  Vocal  geschie- 
den. Einsilbiges  qnoiu*  ist  offenbar  nach  bester  Ueberlieferung  öfter 
durch  fjuoi  zu  ersetzen,  doch  mag  quoiu*  als  einsilbiges  zu  schreiben  alt 
sein,  nach  metrischen  Inschriften  zu  schliesscn.  Doch  kann  der  Verfasser 
hierfür  nur  zwei  Scnare  anführen  aus  Bücheler's  anth.  epigr.  lat  spec  I- 
(C.  1422  und  Gruter  1152  No.  2)  »quoius  fatum  acerbura  populus  indigne 
tulit«,  sepulta,  heic  sita  sum  venia  quoius  aetatula«;  denn  die  anderen 
s  beiden,  welche  er  nennt,  aus  saturnischen  Inschriften,  sind  offenbar  zu 
streichen ,  da  gegen  diese  erste  Hälfte  »quoiüs  forma  virtütei«  so  wenig 
als  gegen  diese  zweite  »eins  Achaia  cäpta«  etwas  einzuwenden  ist.  Am 
besten  hielt  sich  jene  Form  in  cm  modt,  cuteui  modL 


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Mntrik. 


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50)  H.  Buchholtz,  Priscae  latinitatis  originum  libri  tres;  über 
tertius  de  syllabis  metieudis.  Berolini  MDCCCLXXVil.  p.  229—336. 
Ree.  von  F.  Schöll,  Jen.  Litt.-Zeit  1877.  No.  47. 

Alle  Endsilben  mehrsilbiger  lateinischer  Wörter  sind  unterschieds- 
los von  Hause  aus  lang;  der  Mangel  an  Hervorhebung  durch  den  Ton 
des  Verses  kann  dieselben  verkürzen,  wie  umgekehrt  der  sie  treffende 
Verston  dieses  verhindert.    Dies  wird  dadurch  bewiesen,  dass  in  den 
Iamben  und  Trochäen  der  alten  Dramatiker  eine  Schlusssilbe  nur  so  den 
Iktus  hat,  dass  auf  dieselbe  ohne  Betonung  nur  eine  Silbe  oder  zwei 
Kürzen,  niemals  kurz  lang  folgt,  so  dass  jene  Schlusssilbe  als  kurz  er- 
wiesen werden  könnte:  also  »omnibüs  adti  mantim«  sprich  lbüse,  weil 
nicht  •adimüs  manum«  folgt  oder  folgen  kann.    Selbst  ohne  den  Iktus 
scheint  manche  Endsilbe,  welche  unsere  vom  Hexameter  gekommene  Pro- 
sodik  kurz  nennt,  in  alten  Iamben  lang  zu  sein,  indem  erst  vollständige 
Tonlosigkeit,  wie  sie  enge  Sinnverbindung  mit  dem  folgenden  Worte  her- 
vorruft (frustra  sunt,  gnati  mi)  die  Verkürzung  zu  schaffen  ausreicht. 
Von  Natur  kurze  Endsilben  unterscheidet  jene  alte  Sprache  noch  nicht; 
kurzes  Nominativ- a  ist  ihr  ebenso  sehr  Ausnahme  als  kurzes  Ablativ-a 
u.  s.  w.   Daher  ist  auch  gegen  C.  Müller  s  Verkürzungen  von  Endsilben 
um  des  anapästischen  Taktes  willen  nichts  einzuwenden,  während  in  den 
Vocalen  der  Vordersilben  wenig  Schwankung  erscheint  und  J.  Brix  rich- 
tig dergleichen  meidet.    Kurze  Schlusssilben  mit  Iktus  zeigen  Seneca's 
Anapästen;  doch  scheinen  sie  nicht  in  den  älteren  lateinischen  Anapästen 
anzunehmen:  »ecquid  agant«,  »atque  domare«  und  ähnliche  sind  keine 
rechten  Ausnahmen,  da  hier  quid  que  fast  als  einsilbige  Wörter  gelten 
können:  dergleichen  wie  »omne  parätumstt  in  den  Men.  ist  selten  und 
zweifelhaft.   Den  sogenannten  Verlängerungen  von  Schlusskürzen  durch 
den  Iktus  in  Daktylen  alter  und  goldener  Zeit  wird  aus  eben  diesem 
Grunde  das  Wort  geredet,  da  sie  eben  Naturlangen,  die  Verkürzung 
wegen  mangelnder  Betonung  zwar  häufig  und  gewöhnlich,  doch  die  Ab- 
weichung, nur  scheinbar  die  Regel  sei.  Die  einzige  Ausnahme  in  älterer 
lateinischer  Dichtung,  nämlich  in  den  Galliamben  (»rate  maria«)  wird 
geleugnet;  durch  innere  Gründe  und  Grammatikerzeugnisse  werden  solche 
Stellen  als  ionisch  und  nicht  anakreonteisch  nachgewiesen,  welche  Messung 
schon  Christ  Metrik  S.  524  als  möglich  ansah.  Dem  Hiat  wird  bei  Plau- 
tus  viel  Freiheit  gegeben,  da  um  seiner  Entfernung  willen  vieles  auf- 
gebracht ist,  was  mehrere  metrische  Beobachtungen  als  fehlerhaft  nach- 
weisen.   So  wird  z.  B.  kein  iambischer  Vers  in  der  Art  zwischen  zwei 
Personen  getheilt,  dass  die  erste  mit  einem  Daktylen     *  ~  oder  _  w) 
aufhört.    Wenn  es  nun  wahr  ist,  dass  jede  Schlusssilbe  mehrsilbiger 
Wörter,  wenn  sie  den  Iktus  hat,  in  Iamben  bei  den  ältesten  lang  sein 
muss,  so  schwindet  in  der  Messung  der  saturnischen  Verse  der  Haupt- 
anlass  für  die  durch  0.  Müller  aufgebrachte  Annahme  von  fehlenden  un- 


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Metrik. 


betonten  Silben.  Nach  den  inschriftlichen  Versen  besonders  wird  einzeln 
und  paarweise  die  hyperkatalektische  iambische  Tripodie  als  Schema  so 
angenommen,  dass  die  erste  und  letzte,  mitten  aber  keine  Silbe  fehlen 
kann:  (-)  i  *  i  w  j.  (-)(-)  jl  m  i  w  i  (-) .  Und  da  Luciom  schon  an- 
genommen, da  Spengel  Hercölei  tempestatibutf  wagte,  da  was  Mittclsilbe 
ist  häufig  früher  einmal  Endsilbe  und  also  lang  gewesen  sein  kann,  da 
die  Inschriften  durch  Schreibungen  wie  INPEIRATOR,  SEIBI  ermuthigen 
—  wie  Ritsehl  zuerst  Luciom  wagte  auf  inschriftliches  Luceio  und  dieselbe 
Schreibung  anderer  Namen  auf  i«*,  ia  gestützt  — :  so  wird  der  letzte 
Schritt  gewagt,  sich  durch  die  Minderzahl  sonst  offenbarer  Kürzen  nicht 
in  jener  Betonung  stören  zu  lassen,  die  saturnischen  Verse  mit  Lcrsch 
und  I) nutzer  als  lang  und  kurz  noch  nicht  scheidend,  von  zwei  Kürzen 
gleich  einer  Länge,  der  sogenannten  Auflösung  und  Zusammenziehung, 
dieser  Grundlage  griechischer  Silbenmessung,  noch  nichts  wissend  anzu- 
sehen. Dieser  Art  zu  lesen  fügen  sich  die  Uberlieferten  Saturnier  und 
so  ist  nicht  nöthig,  wie  bisher  häufig,  selbst  auf  Stein  und  Erz  über- 
liefertes zu  ändern  oder  Uebergänge  aus  dem  saturnischen  in  andere 
Versmasse  anzunehmen;  die  Zahl  der  inschriftlich  Überlieferten  Saturnier 
mehrt  sich  früheren  Sammlungen  gegenüber  bedeutend. 

F.  Schöll's  Besprechung  des  ganzen  Werkes  verwirft  und  schmäht 
das  ganze  ohne  irgend  einen  Grund,  eine  Belehrung  zu  enthalten,  wie 
er  sich  ähnlich  auch  sonst  schon  als  Recensent  gezeigt  hat. 

51)  Henricus  Keil,  Terentianus  Maurus  Marius  Plotius  Sacerdos 
Rufinus  Mallius  Theodorus  Fragmenta  et  excerpta  metrica.  (Vol.  VI, 
fasc.  II  der  Grammatici  latini).  Lipsiae  MDCCCLXXIV.  XXVII.  315 
bis  672  S. 

Zu  den  Falisca  bei  Terentianus  Maurus  2000  ff.,  will  ich  bemerken, 
ist  nicht  zu  übersehen,  dass  Terentianus  selbst  in  seinen  nach  eben 
diesem  Masse  geschriebenen  Zeilen  sowie  auch  der  Vers  bei  Servius  zu 
Aen.  IV.  291  »docta  Falisca  Serene*  reparas«  (vgl.  das  nächstfolgende 
Buch  Hense's  S.  9)  die  Schlusskürze  unter  dem  Iktus  zeigen,  nicht  aber 
die  echten,  welche  Terentian  anführt. 

52)  0.  Hense,  De  Iuba  artigrapho,  adiectae  sunt  artis  octo  lih pu- 
rum priorum  reliquiae.  Acta  soc.  phil.  Lips.  IV.  p.  1—321.  Lipsiae. 
Vgl.  Jahresbericht  II.  III,  i,  S.  709—712. 

Die  Werke  des  Iuba  auf  über  50  Seiten  herausgegeben  zu  sehen, 
indem  bei  jeder  Stelle  des  Marius  Victorinus,  wo  von  Iuba  nichts  gesagt 
wird,  ein  Stern  steht,  und  dieser  Art  ist  fast  alles,  muss  trotz  der  fleissi- 
gen  Bemühung  des  Verfassers  uns  ein  deutliches  Bild  zu  entwerfen  das 
Bedenken  des  Lesers  hervorrufen.  Ob  der  Metriker  Caesius  Bassus  der 
von  Persius  6,  3  angeredete  sein  kann,  ist  zweifelhaft;  unzweifelhaft 
aber  liegt,  dass  jener  überhaupt  metrische  Studien  gemacht  oder  in  un- 
gewöhnlichen Versarten  geschrieben  habe,  nicht  in  diesen  Worten :  »mire 


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Metrik. 


27 


opifex  numeris  veterum  primordia  vocum  atque  marem  strepitum  fidis 
intendisse  latinae«,  sondem  nur,  dass  er  in  Versen  nicht  wie  die  anderen 
im  neueren  Geschmack,  sondern  in  alterthUmlichcr  Sprache  schrieb.  Es 
ist  ein  Wunder,  meint  Persius  spöttelnd,  wie  du  die  alten  Kernworte  in 
Verse  bringen,  einen  so  männlichen  Ton  hast  anschlagen  können.  Weil 
nun  der  Metriker  Bassus  Saturnier  des  Naevius  und  aus  tabulis  antiquis 
kennt,  ihn  gleich  mit  jenem  alterthümelnden  Dichter  für  denselben  zu 
nehmen,  scheint  auch  etwas  viel.  Auch  Quintilian's  Urtheil  X.  1.  96  wird 
zu  leicht  hin  so  gedeutet,  als  ob  dieser  wie  Persius  gedacht  habe.  Es 
ist  mir  zweifelhaft,  ob  dies  überhaupt  gesund  ist:  von  römischen  Lyri- 
kern ist  nur  (fere  soltm)  Horaz  lesenswerth,  denn  er  hat  Anmuth  und 
Würde:  allenfalls  kann  man  den  Caesius  Bassus  aus  neuerer  Zeit  (quem 
nuper  ridimm)  hinzunehmen;  doch  übertreffen  ihn  die  lebenden  Geister 
sehr  (*ed  cum  langt  jrraeceilunt  viventium  ingenia).    Denn  wenn  das  letzte 
stehen  soll,  begreife  ich  nicht,  warum  es  nur  einen,  höchstens  zwei  lesbare 
geben  soll.    »Die  jetzigen  könnten  besseres  machen  nach  ihren  An- 
lagen« —  wäre  auch  mühsam. 

53)  Th.  Fritz  sehe,  War  der  saturnische  Vers  von  der  lateinischen 
Komödie  ganz  ausgeschlossen?  Philologus  1875  (76).  XXXIV.  S.  186 
bis  191. 

Es  soll  saturnische  Verse  mit  derTheilung^  iwiwivijwiwiw 
gegeben  haben,  welche  der  Verfasser  zu  Anfang  des  Stichus,  in  der  Aulu- 
laria  und  bei  Varro  (R.  p.  129)  in  als  Prosa  gegebenen  Worten  »foris 
nescio  quis  occupat  —  res  indicare«  erkennt.  Aber  solche  Saturnier 
giebt  es  nicht:  eine  falsche  Abtheilung  inschriftlicher  Zeilen  wie  »consöl 
censör  aidüis  quei  —  fult  apüd  vos«  statt  »c.  c.  aidilis  —  quei  f.  a.  v.« 
beweist  nichts.   Wegen  Stichus  s.  No.  9. 

54)  Franc.  Buecheler,  Inscriptiones  saturniis  numeris  coneeptae 
et  trochaicae.    Bonner  Vorlesungsverzeichniss,  Sommer  1876.  16  S. 

Enos  wird  richtig  als  eins  geschrieben  und  iftoe  ifxe  verglichen. 
»Ne  vel  verve  Marmar  sins  —  ineürrere  in  pleöris«,  die  ersten  beiden 
Worte  als  neve  das  dritte  gleich  verber.  Wenn  Bergk  vel  richtig  setzt, 
ist  gegen  die  Zeile  nichts  einzuwenden,  die  Härte  meines  »sins  incurre>e 
iu  pleöris«  kann  entbehrt  werden.  Freilich  ist  dies  Vermuthung,  während 
ich  das  inschriftliche  neve  lue  rue  bewahrte.  Doch  könnten  wohl  auch 
lue  rue  je  eine  Silbe  bilden  und  so  zur  ersten  Hälfte  kommen,  ob- 
gleich einmal  inschriftlich  die  Zeile  mit  Marmor  schliesst.  Dagegen  sehe 
ich  für  des  Verfassers  Vermeidung  von  »semünis  alterneu  durch  »semti- 
nis  alternei«,  wenn  doch  bei  ihm  »satür  fü  fere  Mars«  »duon6ro  öptumö« 
ebenfalls  mit  dem  Iktus  schliessen,  keinen  Grund.  Auch  nicht  warum 
»hanc  aedem  et  sfgnu«  statt  »hanc  aedem  6t  signü«.  Wenn  es  heisst 
»ftiise  viro«,  so  bildet  den  Schluss  doch  ein  Pyrrhichius  statt  einer  be- 


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Metrik. 


tonten  Länge,  so  dass  gegen  das  metrisch  bessere  »Anise"  virö«  nichts  zu 
sagen  wäre.  £benso  muss  es  hiernach  statt  »cräbro  cöndemnes«  »crebro 
cöndemne's«  heissen.  So  ist  es  auch  mit  »Samniö  cepit«  statt  »S.  cepit«- 
Der  Ton  kann  nicht  hindern,  vgl.  andere  alte  Versausgänge.  Wie  kann 
man  ferner  »Maärco  Caicflio«  schreiben  statt  »Maarco  Caicilio«,  wenn 
doch  Luciom  gilt?  Die  Erfindung  unseres  Jahrhunderts  ohne  Noth  recht 
oft  anzuwenden  kann  doch  niemand  wünschen.  Was  es  heisst  Hercoiti 
gegen  A.  Spengel  zu  halten,  was  auch  Christ  Metrik  S.  397  will,  die 
Reihe  mit  zwei  unbetonten  Silben  zu  schliessen,  deren  letzte  so  offenbar 
schwer  betont  wird,  hat  man  sich  nicht  überlegt.  Es  heisst  die  Ikteu 
einer  Reihe  von  drei  auf  vier  vermehren,  es  heisst  das  Unmögliche  wollen. 
Nur  neun  saturnische  Inschriften  hat  Bücheler  (deren  letzte  C  1013  »est 
hoc  monimentum  Marcei  Vergilei  Eurysacis  pistoris  redemptoris  apparet« 
ich  lieber  aufgab);  »fuit  Atistia  uxor  .  .«  scheint  ihm  zu  vieler  Besserun- 
gen bedürftig.  Die  trochäische  Schlusszeile  zu  C541  Imperator  dedicat« 
hat  er  auch  noch,  und  der  Schluss  des  Arvalliedes  ist  nach  zwei  aus  je 
zwei  triumpe  bestehenden  Zeilen  eine  aus  einem  triumpe  bestehende,  in- 
dem der  Meissler  hier  wohl  ein  letztes  sechstes  weggelassen  habe.  Unter 
den  Trochäen,  meine  ich,  ist  »vive  laetus  quique  vi  vis,  vita  parvo  nun  Li- 
est —  mox  exorta  est  sensim  vigescit,  deinde  sensim  deficit«  C.  I.  L.  IL 
4137  weder  im  ersten  Verse  durch  quisque,  parvom  noch  im  zweiten  durch 
freie  metrischo  Verschönerung  zu  entstellen.  Das  m  des  ersten  sensit* 
könnte  man  etwa  einklammern  als  nicht  zu  sprechen,  vgl.  meine  Ana- 
pästen im  Stichus  im  Philologus,  XXXVI.  S.  720. 

55)OscarBrugmann,  Quemadmodum  in  iambico  senario  Romain 
veteres  verborum  accentus  cum  numeris  consociarint.  Bonner  Doctor- 
dissertation  MDCCCLXXIV.  53  S.  Ree.  Litt  C.  1874.  No.  39. 

Die  Frage,  ob  in  den  altlateinischen  Versen  Widerstreit  zwischen 
Wort  und  Verston  zu  meiden  gesucht  werde,  glaubt  der  Verfasser  be- 
jahen zu  dürfen,  da  er  alle  Senare  des  Plautus,  Terentius,  der  fr.  scae- 
nicorum,  des  Lucilius,  Varro,  Cicero,  Syrus  so  wie  der  besten  metrischen 
Inschriften  darauf  untersucht  und  gezeigt  hat,  dass  iambische  Wörter 
im  dritten  und  vierten  Fusse,  spondeisebe  und  anapästische  im  zweiten, 
dritten,  vierten,  mehrsilbige  im  Schlüsse  als  iambisch  verwendet  im  zwei- 
ten, dritten,  vierten  Fusse  (ausser  wenn  an  den  vierten  derartigen  Fuss 
nur  ein  den  Vers  schliessendes  Wort  sich  fügt)  selten  und  verdächtig 
sind.  Obgleich  auf  den  Scnar  beschränkt,  ist  die  Untersuchung  mit  Fleiss 
und  Geschick  geführt,  dazu  kommen  hier  und  da  Rathschläge  Büchelers 
und  Usener's.  Trotzdem  kann  ich  mich  nur  dahin  erklären,  dass  durch 
solche  Untersuchung  nichts  geschafft  werden  kann,  dass  vielmehr  die 
Meidung  des  Widerstreites  anders  sich  zeigt  (s.  Pr.  lat.  or.  263  Rh.  M- 
XXXII.  116).  Denn  eine  Sprache,  welche  sich  gefallen  lässt,  dass  der 
Schlussiamb  den  Widerstreit  zeige  in  Versen,  welche  im  übrigen  gar  nicht 


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Metrik. 


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iambisch  zu  sein  brauchen,  ganz  spondeisch  sein  dürfen,  scheint  mir, 
kann  man  auf  keine  Weise  als  jenen  Arten  des  Widerstreites  abhold  er- 
weisen oder  denken.  Man  stelle  sich  den  Fall  in  unserer  Muttersprache 
vor,  jemand  wollte  nach  klassischer  Art  gemessene  Verse  aufbringen,  er 
hätte  betonte  Kürzen  wie  etwa  in  »wachende  »sichere:  wahrhaftig,  wenn 
er  so  ein  Wort  als  Schlusswort  a)  in  Versen  der  beschriebenen  Art 
setzen  darf,  so  geht  es  ihm  überall  hin  —  wenn  die  Verskunst  sonst 
nichts  einzuwenden  hat.  Es  wird  zu  deutlich,  dass  Worte  der  Art  an 
den  betreffenden  Stellen  den  Vers  in  Bezug  auf  die  Frage  nach  Cäsur 
und  Diäresis  zu  Grunde  richten.  WeU  aber  die  Verskunst  unbedacht 
und  absichtlich  zuweilen  ausser  Acht  gelassen  wird,  sind  Aenderungen 
nur  um  dieser  Eintracht  willen  oft  bedenklich.  Dass  Luchs  in  der  An- 
nahme eines  vorletzten  Iamben  zu  nachsichtig  ist,  sieht  der  Verfasser 
richtig,  vgl.  Priscae  1.  or.  280;  weun  aber  jener  in  Ausgängen  wie  »Lesbo- 
nice cogites«  einen  vorletzten  Spondeen  finden  möchte,  so  ist  dies  nicht 
unrecht,  wenn  auch  durch  Pause  hier  nichts  zu  machen  ist  (s.  No.  50). 
Es  war  eben  keine  Grille,  wenu  die  Dichter  diesen  Ausgang  wünschten, 
wie  ein  Vergleich  des  umgekehrten  Falles  im  Hinkiamben  lehren  kann. 
Durch  den  Gegensatz  des  fünften  Fusses  soll  das  Eigenthümliche  des 
sechsten  recht  hervortreten.  Zwei  Worte  wie  eins  anzusehen  ist  in  man- 
cherlei Fällen  eine  Auskunft;  aber  sicut  fax  dürfte  sich  kaum  hierher 
schicken,  multo  po*t  ist  gewiss  verschieden  davon. 

56)  Henr.  Koehler,  De  verborum  accentus  cum  numerorum  ra- 
tionibus  in  trochaicis  septenariis  Plautinis  consociatione.  Hallesche 
Doctordissertation,  Halis  Sax.  MDCCCLXXVII.  84  S. 

Noch  mehr  als  Sachsse  im  folgenden  hebt  der  Verfasser  die  Un- 
möglichkeit eines  unbetonten  Iamben  nach  einer  betonten  Schlusssilbe 
hervor,  ohne  was  daraus  folgt  zu  sehen.  Die  Beobachtung  ist  sorgfältig, 
aber  auch  im  ganzen  wird  Grund  und  Art  der  Erscheinungen  so  wenig 
erkannt,  dass  der  Verfasser  an  der  Schulprosodik  des  Hexameters  fest- 
klebend sagen  kann,  bei  einem  im  Schlüsse  betonten  loquor  sei  noch  eine 
kleine  Pause  zu  berechnen,  damit  die  Länge  herauskomme.  Die  Ge- 
sammterscheinung  von  der  so  häufigen  Eintracht  von  Vers-  und  Wortton 
in  den  Trochäen  war  meines  Erachtens  so  zu  begründen.  In  den  Trochäen 
sind  Diäresen  so  beliebt,  dass  nicht  nur  in  zwei  Hälften,  sondern  auch 
in  vier  Viertel,  oft  fast  in  acht  Achtel  zerfallende  Verse  erscheinen. 
Daher  die  Eintracht    Vgl.  Priscae  lat  or.  232. 

57)  0.  S ach ss e,  De  pedibus  trisyllabis  qui  in  senario  substituun- 
tur  trochaeo  et  iambo.  Programm  der  Grünberger  Realschule,  Grün- 
berg 1876. 

Die  Frage  wegen  im  Verse  betonter  kurzer  Schlusssilbcn  wird  uns 
vorgeführt.   Das  Urtheil  des  Verfassers,  ob  Länge  oder  Kürze  statthabe, 


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Metrik. 


schwankt  meist  durch  die  Vorgänger  geleitet  hin  und  her,  obgleich  es 
sich  einmal  zeigt,  dass  er  den  SchlOssel  zur  Lösung  in  der  Hand  hat, 
nämlich  dass  die  Kürze  aus  dem  Versbau  nicht  zu  erweisen  ist.  Er  giebt 
also  zu,  dass  kurze  betonte  Schlusssilben  namentlich  bei  sonstigem  Stre- 
ben nach  Einheit  der  Betonung  abscheulich  seien,  doch  müsse  man  sich 
die  Sache  gefallen  lassen  von  zweisilbigen  Formen  in  Fürwörtern,  in  uU 
ita  quasi  que,  in  Präpositionen,  in  nullu«,  in  paler  mater;  dagegen  müssen 
Adverbien  auf  er  nicht  so  geduldet  werden,  oder  man  entschuldige  den 
Dichter  durch  Interpunktion.  Pergin  sei  wegen  des  Accentes  vou  per- 
gime  erträglich ;  im  übrigen  wird  kein  Versuch  gemacht  solche  Verschie- 
denheit zu  begründen. 

58)  Milton  Wylie  Humphreys,  A.  M.,  Quaestiones  metricae 
de  accentus  momento  in  versu  heroico.  Leipziger  Doctordissertation 
MDCCCLXXIV.  30  S. 

Diese  Schrift  ist  einer  grösseren  des  Verfassers  über  Elision  und 
Wortbetonung  in  den  lateinischen  Senaren  und  Hexametern  entnommen. 
Die  Beobachtung  soll  zeigen,  dass  Ennius  sich  nicht  scheute  Widerstreit 
stattfinden  zu  lassen,  dass  die  späteren  im  ganzen  immer  mehr  bemüht 
waren  ihn  zu  meiden,  obgleich  er  auch  wieder  gelegentlich  gesucht  wird, 
wie  Catull  sich  des  Wechsels  in  denselben  Worten  freut,  vgl.  »qui  na- 
tara  possis  comple'xu  avellcre  matr is,  complexü  matris  retinentem 
avellere  na  tarn«.  Bei  Lucil  scheint  mir  in  Folge  der  Textesunsicher- 
heit die  Beobachtung  unsicher.  Bei  Lucrez  sieht  der  Verfasser  ein 
Streben  nach  Meidung  der  discordia,  bei  Horaz  mehr  in  den  Episteln 
als  in  den  Satiren.  Bei  Vergil  soll  discordia  auf  Rechnung  des  Ennins. 
der  Griechen,  der  Eigennamen  und  griechischen  Wörter  kommen.  Ti- 
bull  meidet  discordia,  aber  viel  mehr  der  Verfasser  des  dritten  und  vier- 
ten Buches,  weniger  Properz.  Nicht  unrecht  ist  die  Bemerkung,  dass 
in  »ridiculus  mus«  die  Wirkung  durch  den  Sinn  des  ridiculus  verdorben 
sei,  erreicht  in  »conspicitur  —  sus. 

59)  M.  W.  Humphreys,  On  certaiu  influence  of  acceut  in  latin 
iambic  trimeters.  Transactions  of  the  american  phil.  association  1876.  8. 
S.  1—39. 

Accent  zeigt  sich  mehr  in  der  Erhebung,  Iktus  in  der  Verstärkung 
der  Stimme:  daher  Widerstreit  zwischen  beiden  den  Alten  mehr  möglich 
als  den  Neueren,  wo  die  Verstärkung  beim  Accent  mehr  mitwirkt  (s.  No.  2). 
Dass  den  alten  lateinischen  Dramatikern  in  vier  Kürzen  bestehende  Wör- 
ter bei  weitem  am  liebsten  den  Iktus  auf  der  ersten,  nicht  auf  der  zwei- 
ten, haben,  soll  nicht  auf  Accentuation  der  viertletzten  führen  gegen  Cic 
or.  18,  58  und  gegen  die  lateinisch-griechische  Accentlehre,  sondern  der 
Iktus  fasse  die  nächstfolgende  (accentuirte)  Silbe  gleich  mit  «fw  ^  da- 
her diese  Form  jener,  welche  die  vorletzt  (accentlose)  mitfasse  ^  « 
vorgezogen:  der  Iktus  verstärke  gern  die  dem  Accente  vorangehende, 


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Metrik 


31 


nicht  die  nachfolgende  Silbe.  Doch  scheint  mir  der  Umstand,  dass  so 
die  Stammsilben  hervorgehoben  werden  (f&mitia),  gegen  die  Umgehung 
der  Bentley-Ritschl-Langen'sehen  Meinung  Verdacht  zu  erregen. 

60)  Carl  Conradt,  Die  metrische  Compositum  der  Komödien 
des  Terenz.   Berlin  1876.  VI.  212  8.  Ree.  Phil  Anz.  1877  No.  8. 

Die  Aufgabe,  welcher  sich  der  Verfasser  unterzogen  hat,  zu  unter- 
suchen, wie  es  komme,  dass  bei  Terenz  oft  plötzlich  das  Versmass  um- 
springt, zuweilen  auf  kleinem  Räume  wiederholt,  erst  iambische  Anfange, 
nun  ein  oder  mehrmals  trochäische,  oder  eben  solcher  Wandel  in  den 
Ausgängen,  nach  welchen  Grundsätzen  der  Dichter  die  sogenannten  Klau- 
seln eingestreut  hat:  diese  Forschung  hätte  längst  angetreten  werden 
müssen,  und  der  Verfasser  hat  sich  auch  durch  die  Art  der  Behandlung 
Dank  verdient.  Fast  nur  Bentley,  wird  gezeigt,  ist  ein  Vorarbeiter  auf 
diesem  Gebiete,  dessen  Bedenken  dieser  Art  von  den  Nachfolgern  in 
der  Kritik  zum  Theil  nicht  geahnt  wurden.  Die  bekannten  Worte  aus 
dem  Traktat  de  com.  et  tr.  werden  so  erklärt,  dass  ein  canticum  stets 
aus  drei  Theilen  besteht,  jedes  mit  eigener  musikalischer  Weise:  so 
dachte  schon  G.  Hermann  op.  1,  295  an  die  Bezeichnung  von  I  II  IK 
innerhalb  der  cantica,  und  meinte  schon  Ritsehl  hierzu  Rhein.  Mus. 
XXVI  632,  man  müsste  Dreitheiligkeit  von  cantica  nachweisen,  um  Her- 
mann'* Ansicht  Halt  zu  geben.  Und  dies  übernimmt  der  Verfasser  für 
Terenz;  zunächst  weist  er  Umschwung  des  Inhaltes  an  den  betreffenden 
Stellen  nach,  dann  aber  zeigt  er  je  drei  metrische  Gruppen,  deren  I  und  II 
immer  antistrophisch  sich  entsprechen,  HI  etwa  epodisch  für  sich  steht. 
Manchmal  liegt  dies  klar,  manchmal  ist  auf  die  Ueberlieferung  hinzu- 
weisen, manchmal  zu  ändern.  Bedenklich  macht  die  eine  Klausel,  wel- 
che fast  regelmässig  I  oder  II  zu  viel  hat  und  welche  nicht  gezählt 
werden  soll,  obgleich  sie  an  beliebiger  Stelle  sich  einfindet.  Doch  muss 
man  hier  vielleicht  ungefähre  Responsion  gelten  lassen.  Dass  aber  auch 
Personenwechsel  gar  nicht  bei  dieser  Gruppenfrage  in  Betracht  kommt, 
ist  wieder  bedenklich,  so  dass  die  Theilung  öfter  gemacht  als  gefunden 
scheint. 

61)  F.  Ritsehl,  Anapästen  bei Plautus.  Rhein.  Mus.  1876  (XXXI). 
S.  630-  539. 

Das  Bestreben,  Anapästen  bei  Plautus  zu  finden,  soll  einen  Stoss 
erhalten  durch  die  Nothwendigkeit  der  Besserung  salipotenü  aus  salsip. 
Trin.  820,  da  salsa  nie  für  Meer  stehe,  »Salsipotis  limina«  in  Riese's 
Anth.  I  71  als  spät  nichts  gelte.  Dass  die  betreffende  Stelle  anch  ana- 
pästisch Mühe  macht,  ist  richtig;  doch  dieser  Gegenbeweis  ist  nicht  über- 
zeugend. 

62)  Th.  Birt,  Ad  historiam  hexametri  latini  symbola.  Bonner 
Doctordissertation.  MDCCCLXXVI.  70  S. 

Richtig  wird  nicht  mit  Lehrs  nur  eine  Cäsur  im  Hexameter  an- 


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Metrik. 


erkannt,  vielmehr  gegen  die  gewöhnliche  Lehre  von  dreien  (nevft.  k<pB. 
und  x.  xp.  Tp.)  auch  noch  als  vierte  die  Tpi&yp.tfx&pyc  als  wichtig  nach- 
gewiesen. Was  eine  Gäsur  ist,  darüber  war  nicht  Hermann,  sondern 
die  Alten  und  Boeckh,  welche  übereinstimmen,  zu  befragen.  Der  Ver- 
fasser thut  hinzu,  im  Latein  sei  ihr  Wesen  den  Widerstreit  zwischen 
Wort  und  Verston  zu  wecken.  So  möchten  lateinische  Hexameter  spon- 
deische  Wörter  ohne  denselben  gar  nicht  leiden.  Es  ist  wahr,  so  etwas 
wie  »vastos  volvont  ad  1.  fl.«  ist  beliebt,  und  gewöhnlich  schafft  die  Cä- 
sur  so  etwas,  aber  die  trochäische  doch  nicht,  auch  findet  es  sich  sonst 
noch  im  Verse.  Man  vergleiche  die  Fragen  in  den  Iamben  (No.  55.  56). 
Die  Dichter  werden  nach  diesen  Cäsuren  (sechs  Hauptformen  des  Hexa- 
meters) fleissig  beobachtet. 

63)  E.  von  Sallwürk,  Rhythmische  Studien.  Zeitschrift  f.  d. 
Gymnasialwesen.    N.  F.  9  S.  449—468. 

Das  Verselesen  der  Schüler  wird  behandelt.  Wortaccent  ist  im 
Griechischen  und  Lateinischen  für  den  Vers  bedeutend.  Im  Latein  eini- 
gen sich  Rhythmus  und  Wortton,  wenn  ersterer  an  sich  schon  vom  Cha- 
rakter der  prosaischen  Rede  abgeht:  so  scheint  der  Verfasser  den  Beob- 
achtungen von  Brugmann  und  Birt  gerade  entgegou  zu  treten. 

64)  H.  Buchholtz,  Zu  Lucilius.  Rhein.  Mus.  1877.  (XXXII). 
S.  114—117. 

Lucil  meidet  im  Hexameter  den  spondeischen  Ausgang  (  ), 

aber  liebt  ein  einsilbiges  Schlusswort,  wie  es  scheint,  auch  ohne  dass 
im  Gedanken  etwas  entsprechendes  liegt.  Mutiere*  ist  in  alten  Iamben 
falsch,  worauf  schon  1874  im  Lit.  Centralbl.  No.  39  »W.  W.«  hin- 
deutete, ohne  dass  ich  es  wusste:  F.  Schöll  leugnet  es  (Acta  soc.  phil. 
Lips.  VI  p.  55),  ohne  eine  Stelle  als  Gegenbeweis  zu  haben.  Die  Länge 
der  Anfangssilbe  re  ist  bei  Lucil  und  Plautus  nicht  anzuzweifeln. 

65)  C.  Schulze,  Hochton  und  Vershebung  in  den  beiden  letzten 
Füssen  des  lateinischen  Hexameters.  Zeitschr.  f.  d.  Gymnasialwesen 
XXIX  S.  590  597. 

Der  Widerstreit  zwischen  Vers  und  Wortton  findet  statt  in  den 
beiden  letzten  Füssen,  am  leichtesten,  wenn  einer  derselben  durch  Cäsur 
gctheilt  wird,  besonders  der  vorletzte,  und  dies  wieder  am  häufigsten 
bei  spondeischem  Ausgange.  Der  Verfasser  beobachtet  dies  von  Catull 
an  bis  auf  Statius.  Den  Widerstreit  zuzulassen  verleiten  Eigennamen, 
Enklisis  wie  in  apüd  quo*  und  bei  que,  wenn  wirklich  indigistaque  statt 
indigest&iue  steht. 

66)  Joh.  Huemer,  Untersuchungen  über  den  iambischen  Dimeter 
bei  den  christlichen  lateinischen  Hymnendichtern  der  vorkarolingischen 
Zeit.    Wiener  Gymuasialprogramm  1876.  46  S.  8. 

Die  iambischen  Dimeter,  ein  italisches  volkstümliches  Mass,  wur- 


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Metrik. 


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den  von  Ambrosius  und  seinen  Nachfolgern  in  christlicher  Dichtung  so 
behandelt,  dass  die  klassische  Silbenmessung  beobachtet  wurde,  aber  ge- 
mässigt von  Freiheiten,  welche  sich  bei  Beachtung  alter  und  später  In- 
schriften so  wie  der  ältesten  besonders  dramatischen  Dichter  als  im  We- 
sen der  Aussprache  und,  wie  ich  hervorbeben  möchte,  der  lateinischen 
Sprache  überhaupt  begründet  herausstellen.  Die  Untersuchung  ist  mit 
Geschick  und  Beachtung  bisheriger  Forschungen  auf  diesem  Gebiete  und 
auf  fester  Grundlage  eigener  Tcxtvergleichung  der  betreffenden  Hymnen 
in  Wiener  Handschriften  geführt,  und  daher  eine  wichtige  Vorarbeit  auch 
für  weitere  Schätzung  des  Lateins  überhaupt,  wofern  das  vorgeschrittene 
Alter  einer  Sprache  und  Litteratur  ein  Licht  auf  die  Jugend  wirft,  nicht 
nur  umgekehrt.  Wenn  Ambrosius  die  Endung  us  an  betonter  Stelle  lang 
misst  »castus  amor«,  »salvüs  erat«,  so  war  auch  hier  anzuerkennen,  dass 
die  damalige  Sprache  dies  nicht  verbot.  Nach  den  prosodischen  folgen 
die  Betrachtungen  von  Schlussreimen,  Anfangsreimen,  Akrostichen.  Die 
ersten  wie  die  zweiten,  sowie  auch  Allitterationen,  waren  lateinisch-ita- 
lisch, wurden  nur  weiter  ausgebildet  um  die  einzelnen  Zeilen  gut  zu 
unterscheiden.  Wenn  et,  o  u  reimen,  so  liegt  nahe  verwandte  Aussprache 
vor.  Das  möchte  ich  mehr  für  den  zweiten  Fall  gelten  lassen,  e  und  t 
mehr  für  zwei  Laute  erklären,  indem  e  eine  theils  mundartliche  theils 
allgemein  häufige  Abwandelung  des  »  war,  wie  in  den  Ablativen  auf  t 
und  e,  in  ploirume  u.  s.  w.  So  wenig  Dante  gridt  statt  gridi  u.  ä.  um 
des  Reimes  willen  gemacht  hat,  sondern  in  der  Sprache  gegebenes  ge- 
setzt hat,  so  sicher  wird  es  aus  diesen  Hymnen  klar,  dass  zur  Zeit  t  und  t 
in  vielen  Endungen  etwa  gleich  berechtigt  waren.  Die  Gesänge  sollten 
von  der  Gemeinde  gesungen  werden,  wird  gezeigt;  daher  ist  es  glaub- 
lich, wenn  akrostichisches,  anfangen  der  Reihe  nach  mit  den  Buchstaben 
des  Abc,  als  ein  Kunststück  zu  Gunsten  des  Gedächtnisses  gedeutet  wird. 


Jahresbericht  für  Alt*rtbum«.Wi»8en.chaft  1877.  III. 


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Bericht  über  die  Literatur  des  Jahres  1877  zur 
Encyklopädie  und  Geschichte  der  klassischen 

Alterthumswissenschaft. 

Von 

Prof.  Dr.  C.  Bursian 

in  München. 


Aus  dem  Gebiete  der  philologischen  Encyklopädie  haben  noch 
die  letzten  Wochen  des  Jahres,  Ober  dessen  sehr  reichhaltige  Literatur 
wir  hier  zu  berichten  haben,  ein  umfängliches  und  inhaltreiches  Werk 
an's  Licht  gefördert,  dessen  Druck,  wie  der  Herausgeber  im  Vorwort  be- 
merkt, drei  Jahre  in  Anspruch  genommen  hat: 

Encyklopädie  und  Methodologie  der  philologischen  Wissenschaften 
von  August  Boeckh.  Herausgegeben  von  Ernst  Bratuscheck.  Leip 
zig,  Teubner  1877.  X,  1  Bl.,  824  S. 

Zum  ersten  Male  erhalten  hier  auch  diejenigen,  welche  nicht  als 
Zuhörer  zu  Boeckh's  Füssen  gesessen  haben,  eine  vollständige  und  authen- 
tische Darstellung  der  Ansichten  des  Meisters  über  die  Systematik  und 
Methodik  der  Alterthumswissenscliaft ,  sowie  einen  mit  reichhaltigen 
Nachweisungen  über  die  Literatur  versehenen  Ueberblick  über  sammt- 
liche  einzelne  Disciplinen  derselben,  welcher,  soweit  dies  irgend  möglich 
war,  mit  den  eigenen  Worten  Boeckh's  ausgeführt  ist.  Als  Quelle  für 
seine  Publication  hat  der  Herausgeber  ausser  dem  im  Jahre  1809  ge- 
schriebenen, durch  Randbemerkungen  und  zahlreiche  eingelegte  Zettel  für 
die  späteren  Wiederholungen  ergänztem  Originalhefte  Boeckh's  zu  seinen 
von  1809  -  1865  in  26  Semestern  gehaltenen  Vorlesungen  über  Encyklo- 
pädie der  Philologie  auch  dessen  Originalhefte  zu  den  Vorlesungen  über 
griechische  Antiquitäten  (in  welchen  Boeckh  bekanntlich  einen  Ueberblick 
über  den  ganzen  materialen  Stoff  der  Philologie,  mit  Ausschluss  der  for- 
malen Disciplinen,  zu  geben  pflegte),  über  griechische  und  römische  Li- 
teraturgeschichte, Uber  Metrik,  Geschichte  der  griechischen  Philosophie, 
Piaton,  Pindar,  Demosthenes  und  Terenz  benutzt;  ausserdem  haben  ihm 
aus  den  meisten  Jahrgängen  gut  nachgeschriebene  Kollegienhefte  über 
die  Encyklopädie  und  die  griechischen  Alterthümer  zu  Gebote  gestanden. 


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Encyklopädic  und  Geschichte  der  Philologie.  35 

Eröffnet  wird  das  Werk  durch  eine  Einleitung  (S.  3—71),  welche  in 
sechs  Kapiteln  von  dem  Begriff,  Umfang  und  Zweck  der  Philologie,  vom 
Begriff  der  Eucyclopädie  in  besonderer  Hinsicht  auf  die  Philologie,  von 
den  früheren  Versuchen  zu  einer  Encyklopädie  der  philologischen  Wis- 
senschaft, vom  Verhältniss  der  Encyklopädie  zur  Methodik  und  von  den 
Quellen  und  Hülfsmitteln  des  philologischen  Studiums  handelt  und  end- 
lich eine  wissenschaftliche  Construction  des  Systems  der  Philologie  giebt. 
Der  erste  Haupttheil,  die  formale  Theorie  der  philologischen  Wissen- 
schaft (S.  75  -260),  enthält  im  ersten  Abschnitt  die  Theorie  der  Her- 
meneutik, im  zweiten  die  Theorie  der  Kritik.    Der  zweite  Haupttheil, 
»materiale  Disciplinen  der  Alterthumslehre«,  ist  wieder  in  zwei  Abschnitte 
gegliedert,  von  denen  der  erste  (S.  263  —  308)  die  »allgemeine  Alter- 
thumslehre* (welche  nach  Boeckh  eine  allgemeine  Anschauung  des  Alter- 
thums geben  soll,  indem  sie  die  Idee  des  Antiken  an  sich  darlegt,  aus 
welcher  sich  dann  wieder  die  Charakteristik  der  beiden  klassischen  Na- 
tionen ergiebt),  der  zweite  die  »besondere  Alterthumslehre«  urafasst; 
der  letztere,  welcher  weit  über  die  Hälfte  des  Buches  (S.  309—803)  aus- 
macht, ist  nach  folgenden  vier  Rubriken  angeordnet:  [.  vom  öffentlichen 
Leben  der  Griechen  und  Römer;  II.  Privatleben  der  Griechen  und  Rö- 
mer; III.  von  der  äusseren  Religion  und  der  Kunst  (1.  Kultus;  2.  Ge- 
schichte der  Kunst  und  zwar  A.  bildende  Künste,  B.  Künste  der  Bewe- 
gung, C  Künste  des  poetischen  Vortrags);  IV.  von  dem  gesammten  Wis- 
sen des  klassischen  Alterthums  (1.  Mythologie,  2.  Geschichte  der  Philo- 
sophie, 3.  Geschichte  der  Einzelwissenschaften,  4.  Literaturgeschichte, 
5.  Geschichte  der  Sprache).   Von  diesen  Rubriken  ist  die  erste,  welche 
die  Chronologie,  die  Geographie,  die  politische  Geschichte  und  die  Staats- 
alterthümer  umfasst,  nicht  in  gleichem  Masse  wie  die  übrigen  ausgeführt, 
weil,  wie  der  Herausgeber  im  Vorwort  (S.  V)  bemerkt,  der  Inhalt  der 
Vorlesungen  über  griechische  Staatsalterthümer  als  Ergänzung  der  Ency- 
clopädie  besonders  veröffentlicht  werden  soll.   Eine  Kritik  über  den  In- 
halt der  Boeckh'schen  Vorlesungen  wäre  hier  nicht  am  Platze,  da  der- 
selbe bereits  der  Geschichte  unserer  Wissenschaft  angehört,  nicht  aber 
als  ein  jetzt  erst  neu  auftretender  Versuch  behandelt  werden  darf.  Ueber 
die  Treue  der  Wiedergabe  der  Ideen  Boeckh's  durch  Bratuscheck  kann 
Referent,  dem  nur  Aufzeichnungen  nach  Boeckh's  Vorlesungen  über  grie- 
chische Alterthümer  aus  dem  Wintersemester  1851/52  zu  Gebote  stehen, 
natürlich  kein  definitives  Urtheil  fallen:  soweit  er  Bratusch  eck  s  Darstel- 
lung im  Einzelnen  geprüft  hat,  hat  er  keinen  Grund  gefunden,  die  Rich- 
tigkeit derselben  zu  beanstanden.   Auch  die  von  Bratuscheck  herrühren- 
den Zusätze  —  Ergänzungen  der  bibliographischen  Angaben  bis  auf  die 
Gegenwart  herab  und  Verweisungen  auf  andere  Schriften  Boeckh's  — 
müssen  als  durchaus  zweckmässig  anerkannt  werden,  so  dass  das  Werk 
in  Verbindung  mit  den  noch  in  Aussicht  gestellten  Vorlesungen  über 

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36  Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 

griechische  Staatsalterthtimer  einen  durchaus  würdigen  Abschluss  der 
Sammlung  der  kleinen  Schriften  Boeckh's  bilden  wird. 

Einen  neuen  von  Boeckh's  System  mehrfach  abweichenden  Versuch 
einer  systematischen  Gliederung  der  philologischen  Wissenschaft  hat 
M.  Hertz  gemacht  in  dem  Aufsatze 

Zur  Encyklopädie  der  Philologie.  (Besonderer  Abdruck  aus  den  zu 
Ehren  Theodor  Mommsen's  herausgegebenen  philologischen  Abhand- 
lungen) 13  S.  4. 

In  Bezug  auf  den  Begriff  und  die  Aufgabe  der  Philologie  stimmt 
Hertz  im  Wesentlichen  mit  Boeckh  überein;  in  Hinsicht  der  Methodik 
hebt  er  besonders  die  Wichtigkeit  der  historisch-comparativen  Methode 
hervor.    Das  von  Hertz  S.  10  ff.  aufgestellte  »Schema  zu  einer  wissen- 
schaftlichen Behandlung  der  Philologie«   unterscheidet  sich  von  dem 
Boeckh'schen  zunächst  dadurch,  dass  dem  die  Hermeneutik  und  Kritik 
umfassenden  formalen  (oder,  wie  er  bei  Hertz  heisst,  instrumentalen) 
Theile,  der  hier  als  zweiter  erscheint,  ein  »fundamentaler«  Theil  unter 
dem  Titel  »die  Grundlegung«  als  erster  vorausgeschickt  ist,  welcher  die 
Encyclopädie  der  Philologie,  die  Kunde  und  Geschichte  der  Quellen  der 
Philologie  und  die  Geschichte  der  Philologie  umfassen  soll.   Referent  ge- 
steht, dass  er  die  Berechtigung  eines  solchen  fundamentalen  Theiles,  ab- 
gesehen von  praktischen  Zwecken,  nicht  anerkennen  kann.   Die  Ency- 
clopädie oder  Systematik  jeder  Wissenschaft  kann  wohl  als  Einleitung 
zu  derselben,  aber  nicht  als  integrirender  Theil  der  Wissenschaft  selbst 
betrachtet  werden.  Die  Quellenkunde,  welche  der  von  Dr.  Hans  Reichardt 
in  seiner  Schrift  über  die  Gliederung  der  Philologie  (Tübingen  1846) 
als  dritter  Haupttheil  der  Philologie  aufgestellten  »Denkmälerkunde«  ent- 
spricht, ist,  wie  schon  Boeckh  (Encyklopädie  und  Methodologie  S.  67) 
richtig  bemerkt  hat,  als  blosses  Aggregat  keine  wissenschaftliche  Disci- 
plin,  sondern  nur  die  Voraussetzung  derselben.   Am  wenigsten  aber  kann 
die  Geschichte  der  Philologie  als  Bestandteil  eines  fundamentalen  Thei- 
les dieser  Wissenschaft  betrachtet  werden;  denn  soweit  sie  sich  mit  der 
Entwickelung  der  Philologie  im  Alterthum  beschäftigt,  gehört  sie  in  die 
Geschichte  der  Wissenschaften  im  Alterthum,  also  in  den  raaterialen  Theil, 
wo  sie  auch  bei  Hertz  nochmals  erscheint  (s.  III.  B.  2.  b.  2,  b.);  soweit 
sie  die  philologischen  Studien  im  Mittelalter  und  der  Neuzeit  darzustel- 
len hat,  gehört  sie  überhaupt  nicht  in  die  Alterthumswissenschaft,  son- 
dern in  die  mittelalterliche  und  neuere  Kulturgeschichte.  —  Der  mate- 
riale  Theil  (»der  InhalU)  wird  von  Hertz  in  folgender  Weise  gegliedert 
[wir  lassen  der  Raumers parniss  halber  die  zahlreichen,  bis  in  das  hebräi- 
sche Alphabet  gehenden  Unterabtheilungen  weg]: 

A.  Aeussere  Geschichte  (Geschichte  im  engeren  Sinne):  1.  die 
Factoren  der  Geschichte  (Chronologie,  Geographie,  Ethnologie,  Statistik); 
2.  die  geschichtlichen  Facta. 


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Encyklopadie. 


37 


B.  Innere  Geschichte  (Kultur-  und  Geistesleben):  l.  die  Vorbedin- 
gung der  Kultur,  die  Sprache:  Grammatik;  2.  die  Kultursphären:  a)  die 
praktische  Kultursphäre:  die  sittlichen  Zustände  (die  Alterthümer); 
b)  die  theoreüsche  Kultursphäre:  1.  der  Glaube:  die  Religion;  2.  die 
Wissenschaft;  3.  die  Kunst,  und  zwar  A.  Geschichte,  B.  Technik,  a)  der 
musischen,  b)  der  bildenden,  c)  der  gemischten  Künste.  —  Inwiefern  ich 
von  dieser  Anordnung  abweichen  zu  müssen  glaube,  können  die  Leser 
aus  meinen  Bemerkungen  im  vorigen  Jahresbericht,  Abth.  III,  8.  147 f. 
ersehen. 

Zu  den  bisher  erwähnten  drei  Haupttheilen  (den  fundamentalen, 
instrumentalen  und  raaterialen)  hat  Hertz  noch  einen  vierten  unter  dem 
Titel  »Ergebnisse  hinzugefügt,  welcher,  der  »allgemeinen  Alterthumslehre t 
Boeckh's  entsprechend,  eine  zusammenfassende  Darstellung  und  Charakte- 
ristik A.  des  Griechenthums,  B.  des  Röraerthums  in  der  Gesammtheit 
sowohl  der  sie  trennenden  als  der  sie  zum  C.  klassisch- antiken  verbin- 
denden Momente  und  in  ihrem  Verhältnisse  1.  zu  der  vorklassisch-anti- 
ken, 2.  zu  der  nachklassischen  (christlichen)  Zeitc  geben  soll.  Wie  man 
eine  solche  zusammenfassende  Darstellung  der  Ergebnisse  sämmtlicher 
einzelner  Disciplinen  der  Alterthumswissenschaft  als  einen  dem  instru- 
mentalen und  materialen  Theile  coordinirten  Haupttheil  aufstellen  kann, 
gestehe  ich  nicht  zu  begreifen. 

Ein  werth voller  Beitrag  zur  Theorie  der  Kritik  und  Herme- 
neutik ist  von  philosophischer  Seite  geliefert  worden: 

Verstehen  und  Beurtheilen.  Festgabe  zum  Doctorjubiläum  des 
Herrn  Professors  Dr.  Leonhard  von  Spengel  im  Auftrage  der  philo- 
sophisch-philologischen Klasse  der  königl.  bayer.  Akademie  d.  Wiss. 
verfasst  von  Carl  von  Prantl.    München  1877.  IV,  37  S.  4. 

»Alle  Wissenschaftt,  sagt  der  Verfasser  (S.  5  f.),  »kommt  zu  Stande 
1.  durch  die  Unmittelbarkeit  des  Verstehens,  2.  durch  die  mittelbare 
Stufe  des  Beurtheilens ,  3.  durch  die  rückvermittelte  durchdringendste 
Vereinigung  des  Verstehens  und  des  Beurtheilens«.  Beim  Verstehen 
unterscheidet  Prantl  drei  Stufen:  das  unmittelbare  (oder  allgemeine)  Ver- 
stehen, das  Verständniss  des  Individuellen  und  das  Verstehen  des  in  dem 
Besonderen  enthaltenen  Allgemeinen.  Es  stimmt  diese  Stufenfolge  im 
Wesentlichen  mit  der  von  Boeckh  (Encyklopädie  und  Methodologie  S.  83) 
aufgestellten  Eintheilung  der  Hermeneutik  in  die  zwei  Haupttheile  des 
Verstehens  aus  den  objectiven  Bedingungen  des  Mitgetheilten  (a)  gram- 
matische Interpretation,  b)  historische  Interpretation)  und  des  Verstehens 
aus  den  subjectiven  Bedingungen  des  Mitgetheilten  (a)  individuelle, 
b)  generische  Interpretation)  überein.  Das  Beurtheilen  durchläuft  nach 
Prantl  die  gleichen  Stufen  wie  das  Verstehen :  im  niedrigsten  Stadium 
tritt  es  völlig  unmittelbar  ohne  weitere  Umsicht  und  ohne  tieferes  Ein- 
dringen auf,  insofern  ein  Allgemeines  noch  unmittelbar  naiv  auf  subjecti- 


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38 


Encyklopadie  und  Geschichte  der  Philologie. 


vem  Standpunkte  erfasst  und  als  Massstab  der  Beurtheilung  verwendet 
wird ;  es  tritt  dann  aus  der  Stufe  der  Unmittelbarkeit  hinaus  in  die  Fülle 
der  mannigfaltigen  Eiuzelnheit  und  in  die  specialisirte  Erscheinungsweise 
des  gesammten  Thatsächlichen  als  Beurtheilen  des  Individuellen  und  er- 
hebt sich  schliesslich  zu  seiner  dritten  Stufe,  auf  welcher  es  das  Allge- 
meine als  das  wahrhaft  Angemessene  und  hiermit  als  das  Herzustellende 
und  Seinsollende  oder  als  die  bleibende  Regel  ausspricht  und  aufstellt 
Den  Schlussstein  der  Methodenlehre  endlich  bildet  die  stete  durchdrin- 
gendste Ineinsbildung  des  Verstehens  und  des  Beurtheilens. 

Die  durch  zahlreiche  wohlgewählte  Beispiele  illustrirte  Ausführung 
dieser  Theoreme  mögen  unsere  Leser  in  der  Prantl'schen  Abhandlung 
selbst  nachlesen,  deren  Leetüre  jedem  Philologen  mannigfache  Anregun- 
gen für  die  bewusste  Ausübung  der  hermeneutisch-kritischen  Funktionen 
gewähren  wird. 

Die  Schrift 

Zur  Bedeutung  und  Methodik  der  klassischen  Studien,  von  Dr.  Job. 
Kaufmann,  Professor.  Luzern  1877.  52  8.  4. 
hat  sich  die  Aufgabe  gestellt,  die  Berechtigung  der  klassischen  Studien 
auch  für  unsere  Zeit  gegenüber  den  Anklagen  der  Gegner  derselben  aufs 
Neue  nachzuweisen.  Dies  geschieht  im  ersten  Abschnitt  »Zur  Bedeutung 
der  klassischen  Studient  (S.  5-41)  durch  vielfach  in's  Detail  eingehende 
Erörterungen  über  die  Vorzüge  der  antiken  Sprachen  und  der  antiken 
Schriftwerke  und  über  die  ethisch -politischen  Anschauungen  des  klassi- 
schen Alterthums,  welche  die  propädeutische,  und  durch  Betrach- 
tungen über  den  Einfluss  der  Antike  auf  die  ganze  moderne  Kultur  und 
insbesondere  auf  die  Literatur  der  modernen  Völker,  welche  die  prak- 
tisch e  Bedeutung  der  klassischen  Studien  ins  Licht  setzen.  Im  zwei- 
ten Abschnitt  »Zur  Methodik  der  klassischen  Studient  (S.  42 ff.)  werden 
dann  einzelne  die  Methodik  des  Unterrichts  betreffende  Fragen  —  über 
die  sprachvergleichende  Methode,  über  den  lateinischen  Aufsatz,  über 
die  Berücksichtigung  der  antiken  bildenden  Kunst  im  Gymnasialunter- 
richt —  erörtert  —  Die  Darstellung  hat  wenigstens  im  ersten  Abschnitt 
in  Folge  der  zahlreich  eingeflochtenen  Aussprüche  anderer  Schriftsteller 
einen  mosaikähnlichen,  hier  und  da  auch,  wie  z.  B.  bei  der  Erörterung 
der  Wichtigkeit  der  Kenntniss  des  Griechischen  für  das  Verst&ndniss 
vieler  Fremdwörter  und  Termini  technici,  einen  trivialen  Charakter.  Mit 
der  von  Kaufmann  am  Schluss  seines  Programms  erörterten  pädagogi- 
schen Frage  über  die  Berücksichtigung  der  Kunst  im  Gymnasial  Unter- 
richt beschäftigt  sich  folgende  Schrift: 

Pädagogische  Studien.  Herausgegeben  von  Dr.  Wilhelm  Rein. 
12.  Heft.  Gymnasium  und  Kunst.  Ein  Versuch  die  ästhetische  Erzie- 
hung  zu  fördern  durch  Berücksichtigung  der  bildenden  Künste  im 


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Encyklopädie. 


39 


Unterrichte  der  höheren  Schulen.  Von  Dr.  Rudolf  Menge,  Gymnasial- 
lehrer ia  Eisenach.   Eisenach.  2  Bl.,  39  S.  gr.  8. 

Nachdem  der  Verfasser  in  warmen  Worten  die  Nothwendigkeit  der 
ästhetischen  Erziehung  auf  der  Schule  dargelegt  und  den  kunstge- 
schichtlichen Unterricht  als  denjenigen  bezeichnet  hat,  durch  welchen 
die  Aufgabe  der  ästhetischen  Erziehung,  die  Ausbildung  des  Geschmackes 
und  der  Fähigkeit  das  Schöne  zu  sehen,  bei  den  Schülern  am  besten 
erreicht  werden  könne,  giebt  er  unter  dem  Titel  »Darstellung  der  Me- 
thode des  ästhetischen  Unterrichts«  einen  knappen  Abriss  der  Geschichte 
der  Kunst  der  orientalischen  Völker  —  d.  h.  der  Aegypter;  die  Kunst 
der  Assyrer  wird  S.  10  nur  ganz  beiläufig  erwähnt,  weil  die  assyrische 
Geschichte  vom  Schulunterricht  ganz  ausgeschlossen  sei  (?)  —  und  der 
griechisch-römischen  Kunst ;  in  den  Anmerkungen  (S.  32  ff.)  werden  haupt- 
sächlich die  zur  Vorlage  beim  Unterricht  geeigneten  Abbildungen  der 
im  Texte  erwähnten  Denkmäler  angegeben. 

Wir  glauben  diese  unsere  Uebersicht  der  encyclopädisch-methodo- 
logischen  Literatur  nicht  besser  abschliessen  zu  können,  als  durch  die 
Hinweisung  auf  ein  eben  jetzt  in  dritter  Auflage  erschienenes  Werk,  wel- 
ches sich  die  Aufgabe  gestellt  hat,  die  Entwickelung  sämmtlicher  Künste 
in  ihrem  Zusammenhang  unter  einander,  wie  mit  dem  Leben,  der  Reli- 
gion und  der  Wissenschaft  innerhalb  des  klassischen  Alterthums  darzu- 
stellen und  dadurch  eine  Geschichte  des  griechischen  und  rö- 
mischen Geistes  zu  geben: 

Hellas  und  Rom  in  Religion  und  Weisheit,  Dichtung  und  Kunst 
Ein  Beitrag  zur  Geschichte  des  menschlichen  Geistes  von  Moritz 
Carriere.  Dritte  vermehrte  und  neu  durchgearbeitete  Auflage.  Leip- 
zig, F.  A.  Brockhaus  1877.  XVI,  653  S.  8. 

Es  ist  dies  der  zweite  Band  von  M.  Carriere's  grossem  Werke 
»Die  Kunst  im  Zusammenhang  der  Kulturentwickelung  und  die  Ideale 
der  Menschheit«,  dessen  erster  ebenfalls  bereits  in  dritter  Annage  vor- 
liegender Band  unter  dem  Titel  »Die  Anfange  der  Kultur  und  das  orien- 
talische Alterthum  in  Religion,  Dichtung  und  Kunst  (XX,  656  S.)  zu- 
nächst die  beiden  frühesten  und  ursprünglichsten  Schöpfungen  des  mensch- 
lichen Geistes,  die  Sprache  und  den  Mythos,  nach  ihrem  Wesen,  ihrem 
Ursprung  und  ihrer  Entwickelung  betrachtet,  dann  von  den  Anfängen 
der  Schrift  und  von  den  frühesten  Gebilden  der  Menschenhand  in  der 
Urzeit  handelt  und  eine  allgemeine,  durch  zahlreiche  spccielle  Züge  ver- 
anschaulichte Charakteristik  der  Naturvölker  entwirft,  sodann  in  einge- 
henderer Weise  das  Kulturleben  der  Chinesen,  der  Aegypter,  der  Semi- 
ten, der  Inder  und  der  Iranier,  soweit  es  möglich  ist  in  seiner  histori- 
schen Entwickelung,  darstellt.  Der  zweite  Band  beginnt  mit  einer  allge- 
meinen Charakteristik  des  griechischen  Landes  und  Volkes  und  schildert 


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40 


Encyklopftdie  und  Geschichte  der  Philologie. 


dann  die  Entwickelung  der  Sprache  und  des  Mythos,,  die  Anfänge  des 
politischen  Lebens  und  der  Bild-  und  Baukunst  in  der  vorhomerischen 
Zeit,  wobei  auch  den  fremden,  besonders  orientalischen  Einflüssen  in  ge- 
bührender Weise  Rechnung  getragen  wird.   Die  interessanten  Entdeckun- 
gen Schliemann's  in  den  Gräbern  der  Akropolis  von  Mykenä  und  die 
damit  so  vielfach  übereinstimmenden  Resultate  der  von  der  archäologi- 
schen Gesellschaft  in  Athen  veranstalteten  Nachgrabungen  bei  Spata  im 
östlichen  Attika  konnte  der  Verfasser  für  seine  Darstellung  noch  nicht 
verwerthen.   Der  nächste  Abschnitt  behandelt  die  Entstehung  und  den 
Charakter  der  homerischen  Dichtungen,  woran  sich  zwei  weitere  wesent- 
lich literarhistorische  Abschnitte  über  die  Kykliker  und  Hörnenden  und 
über  die  hesiodischen  Dichtungen  anschliessen.   Nach  einigen  Betrach- 
tungen über  die  Entwickelung  der  aristokratischen  Staatsform  und  über 
die  Culte  und  Feste  zu  Olympia,  Delphi  und  Eleusis  wird  der  literar- 
historische Faden  wieder  aufgenommen,  indem  die  Entwickelung  der 
iambischen  und  elegischen  Poesie,  der  Musik,  der  melischen  Dichtung, 
endlich  die  Anfänge  der  philosophischen  Speculatiou  und  der  Darlegung 
derselben  im  Gewände  des  didaktischen  Epos  erörtert  werden.   Mit  der 
Darstellung  der  ersten  Entwickelung  der  Architektur,  Plastik  und  Male- 
rei bis  zur  Epoche  der  Perserkriege  schliesst  die  Betrachtung  der  alt- 
hellenischen Kultur  ab;  die  der  eigentlichen  klassischen  Periode,  aas 
welcher  zuerst  die  Redekunst,  Geschichtschreibung  und  Philosophie,  dann 
die  dramatische  Dichtung,  darauf  Architektur,  Plastik  und  Malerei  in 
eingehender  Weise  behandelt  werden,  wird  eingeleitet  durch  einen  Ab- 
schnitt über  die  Bedeutung  der  Perserkriege  für  die  Entwickelung  Athens 
und  über  das  perikleische  Athen  und  dessen  Untergang.   In  ähnlicher 
Weise  bilden  besondere  Abschnitte  über  Philipp  und  Demosthenes,  über 
Alexander  und  Aristoteles  und  über  Alexander  s  Verhältniss  zur  bil- 
denden Kunst  den  Uebergang  zu  der  Schilderung  des  Zeitalters  des 
Hellenismus,  seiner  Kunst  und  Literatur,  womit  die  Darstellung  des  hel- 
lenischen Kulturlebens  abschliesst.   Der  zweite  Hauptabschnitt  des  Ban- 
des, welcher  das  römische  Kulturleben  behandelt  (S.  443  ff.),  beginnt  mit 
einer  Schilderung  der  »Grundzüge  des  Römerthums«,  an  welche  sich  Ab- 
schnitte über  die  alten  Italer  0  und  über  die  Etrusker  anschliessen.  Der 
Gang  der  römischen,  beziehentlich  der  griechischen  Kulturentwickelung 
zur  Zeit  der  römischen  Herrschaft  wird  dann  an  dem  Faden  der  politi- 
schen Entwickelung  in  folgenden  Abschnitten  dargestellt:  Rom  zur  Zeit 
der  Könige;  die  Republik  bis  zum  Beginn  der  Weltherrschaft;  der  Kampt 
der  Republik  und  Monarchie8);  das  goldene  augusteische  Zeitalter;  seit 


')  Der  Verfasser  schreibt  »Italier«  ebenso  wie  »Indier«,  »loniert  u.  s  w. 
Sollte  es  nicht  gerathen  sein  solche  von  moderner  Willkür  geschaffene  Namens- 
formen aus  unserer  Schriftsprache  zu  beseitigen? 

8)  Der  Verfasser  erwähnt  in  diesem  Abschnitt  a  542  f.  neben  der  Arte- 


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Biographien  von  Philologen. 


41 


Augustus  bis  Hadrian;  Hadrian  und  die  Antonine;  der  Verfall  des  Rei- 
ches und  der  Kunst  im  dritten  und  vierten  Jahrhundert;  Verschmelzung 
von  Orient  und  Occident  in  Alexandrien.  Kampf  des  Heidenthums  mit 
dem  Christenthum.  Die  Neuplatoniker.  Mit  der  Philosopie  des  Proklos, 
die  der  Verfasser  nicht  unpassend  als  den  systematischen  Abschluss  der 
antiken  Geistesbildung  bezeichnet,  schliesst  das  Werk,  welches,  überall 
auf  sorgfältiger  und  verständiger  Benutzung  der  Resultate  der  Forschun- 
gen der  Fachgelehrten  begründet,  mit  voller  Sicherheit  auch  denjenigen 
in  die  Hand  gegeben  werden  kann,  die  nicht  im  Stande  sind  durch  eigene 
Quellenstudien  die  Darstellung  des  Verfassers  zu  kontroliren.  Wir  möch- 
ten dasselbe  insbesondere  als  ein  sehr  nützliches  Hülfsmittel  für  die  ästhe- 
tische Erziehung,  deren  Notwendigkeit,  wie  wir  oben  gesehen  haben, 
mehr  und  mehr  auch  von  unseren  Gymnasiallehrern  erkannt  und  aner- 
kannt wird,  allen  Gymnasialbibliotheken  empfehlen. 

Die  Uebersicht  der  Literatur  zur  Geschichte  der  Philologie 
eröffnen  wir  wiederum,  wie  in  den  früheren  Jahrgängen,  mit  der  All- 
gemeinen deutschen  Biographie,  von  welcher  im  Jahre  1877  der 
fünfte  und  sechste  Band  erschienen  sind.  Band  V  enthält  anf  796  Sei- 
ten die  Artikel  Von  der  Decken-Ekkehart;  darunter  folgende  Bio- 
graphien von  Philologen  und  Alterthumsforschern:  Johann  Friedrich  De- 
gen. Job.  Heinr.  Deinhardt.  Job.  Friedr.  Ferdinand  Delbrück.  Martin 
Anton  Delrio.  Joh.  Despauterius  (van  Pauteren).  Karl  Aloys  Julius 
Deuschle.  Ferdinand  Deycks.  Heinrich  Rudolf  Di etsch.  Friedrich  Rein- 
hold Dietz  (Arzt,  Herausgeber  verschiedener  Schriften  griechischer 
Aerzte).  Jul.  Friedr.  Karl  Dilthey.  Ludwig  August  Dindorf.  Georg 
Ludwig  Dissen.  Ludwig  Döderlein.  Friedr.  Wilhelm  Doering.  Moritz 
Wilhelm  Doering.  Johann  van  der  Does  (Ianus  Dousa)  und  seine  Söhne 
Janus  Dousa  der  jüngere  und  Franciscus  Dousa.  Joh.  Jacob  Donner. 
Wilhelm  Dorow.  Albert  Dressel.  Matthäus  Dresser  (Drescher).  Chri- 
stian Ehregott  Dressler.  Ludwig  Dringenberg.  Ernst  Friedr.  Johann 
Dronke.  Friedr.  Ferdinand  Drück.  Wilhelm  Karl  August  Drumann. 
Johann  Friedrich  (im  Text  steht,  wohl  durch  ein  Versehen,  Heinrich) 
Dübner.  Karl  Andreas  Düker.  Ernst  Friedr.  Eberhard.  Johann  Georg 
Eck.  Joseph  Hilarius  von  Eckhel.  Joh.  Hinrich  Eggeling.  Elias  Ehinger. 
Nicolaus  Gottfried  Eichhoff.    Heinr.  Karl  Abraham  Eichstädt. 

Der  sechste  Band,  ebenfalls  796  Seiten,  von  Elben  bis  F ick ler, 
bringt  folgende  Artikel  zur  Geschichte  der  Philologie:  Friedr.  Theodor 
Ellendt.  Joh.  Ernst  Ellendt.  Adolf  Ellissen.  Geverhart  Elmenhorst. 
Christoph  Elsperger.  Joh.  Christian  Elster.  Adolf  Karl  Wilh.  Emperius. 


mis  von  Versailles  den  Apollon  von  Belvedere  mit  der  kurzen  Bemerkung  »wie 
er  denn  auf  ein  älteres  Original  hinweist,  wenn  er  auch  jetzt  in  Marmor  aus- 
geführt ward«:  warum  hat  er  hier  den  Leser  nicht  auf  seine  eigenen  früheren 
Erörterungen  über  dieses  Original  (S.  421  f.)  hingewiesen? 


42 


Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 


Stephan  Ladislaus  Endlicher.  Philipp  Engelbrecht  (Engeotinus).  Robert 
Rudolf  Heinr.  Enger.  Desiderius  Erasmus  (S.  160—180,  von  Kämmel). 
Karl  Gottlob  August  Erfurdt.  August  Wilh.  Ernesti.  Joh.  Heinrich  Er 
nesti.  Joh.  August  Ernesti  (S.  235—241,  von  Eckstein).  Joh.  Christian 
Gottlieb  Ernesti.  Joh.  Heinr.  Martin  Ernesti.  Heinr.  Ernst.  Valentin 
Erythräus.  Andreas  Christian  Eschenbach.  Karl  Friedr.  Etzler.  Jere- 
mias Nicolaus  Eyring.  Basilius  Faber.  Ernst  Wilh.  Fabri.  Balthasar 
Fabricios  (Phacchus).  Franz  Fabricius  (Marcoduranus).  Georg  Fabricius. 
Joh.  Albert  Fabricius.  Joh.  Friedr.  Facius.  Gottfried  Fähse.  Gerhard 
Falkenburg.  Jacob  Philipp  Fallmerayer.  Joh.  Ulrich  Fäsi.  Karl  August 
Ludwig  Feder.  Eberhard  Feith.  Joachim  Feller.  Joseph  Anselm  Feuerbach. 

Von  G.  B.  Ianelli's  in  unserem  vorjährigen  Bericht  (1876.  IQ, 
S.  150)  besprochenen  »Dizionario  biografico  dei  Parmigiani  illustri  o  be- 
nemeriti  nelle  scienze,  nelle  lettere  e  nelle  arti  o  per  altra  guisa  note- 
voli«  ist  nunmehr  auch  die  neunte  (Schluss-)  Lieferung  erschienen,  wel- 
che den  Titel  des  ganzen  Werkes  (nebst  dem  Porträt  des  Herausgebers), 
das  Vorwort,  einen  kurzen  Abriss  der  Geschichte  Parma's  (Cenno  storico 
S.  IX— XV),  sowie  den  Schluss  des  »Supplemento«  (S.  497-520)  nebst 
einigen  Zusätzen  (S.  521    525)  enthält. 

Einige  Nachträge  zu  des  berühmten  italienischen  Literarhistorikers 
Girolamo  Tiraboschi  Biblioteca  modenese  (5  Bände,  Modena  1781 
bis  1785)  giebt  das  folgende  Schriftchen: 

Grasulphus  de  Grasulphis  Tavolette,  memoria] i  e  registri  di  un 
cronacografo  Modenese  —  pubblicazione  intermittente  di  Luigi- Fran- 
cesco Valdrighi.  N.  4.  Alcune  note  bibliografiche  che  possono  far 
seguito  alla  Biblioteca  Modenese  Tiraboschiana.  Modena.  Tipografia 
sociale.  1876.  86  S.  8. 

165  Namen  von  Schriftstellern  und  Künstlern,  welche  dem  Gebiete 
von  Modena  durch  Geburt  oder  Einwanderung  angehören,  in  alphabeti- 
scher Ordnung  mit  kurzen  biographischen  und  bibliographischen  Notizen, 
hier  und  da  auch  ohne  solche,  wie  man  z.  B.  S.  23  liest:  »Cassi  comes. 
Carolus,  Mutinensis  doctissimus«.  Die  Geschichte  der  Philologie  betref- 
fen die  Notizen  über  Vincentius  Chartarius  (getauft  17.  Februar 
1531)  den  Verfasser  eines  Werkes  »Imagines  deorumt ;  über  den  Coute 
Gio.  Francesco  Ferrari  -  Moreni  (gest.  1869,  ungefähr  80  Jahre 
alt),  Verfasser  zahlreicher  kleinerer  Aufsätze,  darunter  einiger  archäolo- 
gischen Inhalts ;  Bartholomaeus  Prignanus  Pagan e llus  (Ende  des 
15.  Jahrhunderts),  Verfasser  zahlreicher  lateinischer  Dichtungen;  Anto- 
nio Panelli  » bibliofilo  ed  Antiquariot;  endlich  die  Notiz  über  ein  im 
Besitz  der  Herren  Pagliaroli  befindliches  Manuscript  in  Folio,  welches 
eine  von  einem  unbekannten  Verfasser  herrührende  Lebensbeschreibung 
von  Carlo  Sigonio  enthält  (S.  71). 


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Biographien  von  Philologen. 


43 


Auch  die  neugriechische  Literatur  hat  jetzt  ein  umfängliches  bio- 
graphisches Werk,  eine  Art  von  modernen  Plutarch,  aufzuweisen  in  des 
Dr.  med.  Anastasios  N.  Gudas 

B&H  napdlhjkot  rwv  inl  riyc  dvayevvTjo'ewQ  t^c  'EXXdBoe  fitaxps<f>dv- 
rwv  äv8f)wv,  8  Bände,  Athen  1870-1876, 

von  denen  indess  nur  der  zweite,  welcher  den  Specialtitel  »IJat8eea€ 
fuhrt  (zweite  vermehrte  Ausgabe,  Athen  1874,  fiy'  [43]  und  422  S.  8), 
in  den  Bereich  dieses  unseres  Berichtes  fallt,  da  er  neben  den  Biogra- 
phien anderer  neugriechischer  Gelehrten  die  der  Philologen  Adaman- 
tios  Korais  (S.  73  108),  Konstantinos  Asopios  (&  225-242), 
Konstantinos  Michael  Kumas  (S.  263—288)  und  Georgios  Gen- 
nadios  (S.  311-338)  enthält.  Da  der  Verfasser  nicht  Philolog  von 
Fach  ist,  so  kann  man  eine  eingehendere  Würdigung  der  philologischen 
Leistungen  dieser  Männer  nicht  von  ihm  erwarten.  Seine  Darstellung 
ist  populär,  ziemlich  breit,  mit  öfteren  Abschweifungen,  überhaupt  durch- 
aus nicht  künstlerisch;  noch  weniger  sind  dies  die  in  Holzschnitt  ausge- 
führten Porträts,  welche  den  einzelnen  Biographien  vorgesetzt  sind. 

Ein  neues  Organ  für  die  historischen  Studien  im  weitesten  Sinne 
des  Wortes  hat  Italien  erhalten  in  dem 

Archivio  storico  Siciliano.  Pubblicazione  periodica  della  so- 
cietä  Siciliana  per  la  storia  patria.  Nuova  serie.  Palermo,  stabilimento 
tipografico  di  B.  Virzi,  von  welchem  uns  bis  jetzt  der  erste  Jahrgang 
(1876)  vollständig  in  vier  Heften  (503  S.  8.)  und  die  beiden  ersten  Hefte 
des  zweiten  Jahrganges  (1877)  vorliegen.  Die  »Societä  Siciliana  per  la 
storia  patria«,  an  deren  Spitze  der  italienische  Senator  Marchese  di  Tor- 
rearsa  als  Präsident,  die  Senatoren  Prof.  Michele  Amari  und  Comm. 
Francesco  Paolo  Perez  als  Ehrenpräsidenten,  Cav.  Isidoro  La  Lumia  als 
Vicepräsident,  P.  Luigi  di  Maggio  als  Generalsecretär  und  Cav.  Giu- 
seppe Salvo-Cozzo  als  stellvertretender  Secretär  stehen,  theilt  sich  nach 
ihren  dem  ersten  Heft  des  ersten  Jahrganges  des  Archivio  vorgedruckten 
Statuten  in  drei  Klassen :  die  erste,  unter  der  Direction  des  P.  Salvatore 
Lanza  di  Trabia,  beschäftigt  sich  mit  den  in  das  Gebiet  der  Geschichte, 
Literaturgeschichte,  Kirchengeschichte,  des  vaterländischen  Rechts  und 
der  Nationalökonomie  einschlagenden  Studien;  die  zweite,  tinter  der  Di- 
rection des  Prof.  Salvatore  Cusa,  mit  Epigraphik,  Diplomatik,  Ethnogra- 
phie und  Bibliographie;  die  dritte,  unter  der  Direction  des  Prof.  Cav. 
Antonino  Salinas,  mit  Numismatik,  Kunstgeschichte  und  Denkmälerkunde. 
Jedes  Heft  des  Archivio  bringt  zunächst  Berichte  über  die  Sitzungen  der 
Gesellschaft,  dann  selbständige  Arbeiten  aus  dem  weiten  Gebiete,  wel- 
ches die  Gesellschaft  umfasst,  Miscellaneen  und  literarische  Berichte; 
das  neueste  Heft  (Anno  II,  fasc.  II)  bringt  auch  als  »Appendice«  mit 
besonderer  Paginirung  die  beiden  ersten  Lieferungen  einer  von  G.  Salvo- 


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44 


Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 


Cozzo  verfassten  »Bibliografica  Siciliann  contemporanea«,  welche  von  jetzt 
an  jedem  Hefte  beigegeben  werden  soll.  Dem  Plane  dieser  unserer 
Uebersicht  gemäss  können  wir  aus  dem  reichen  Inhalt  des  Archivio  hier 
nur  einige  auf  die  Geschichte  der  klassischen  Philologie  bezügliche  No- 
tizen hervorheben.  Jahrg.  I,  H.  3,  S.  325  ff.  Uno  studioso  nel  1363 
(von  dem  Priester  Isidoro  Carini):  Brief  eines  Mönches  in  Catania  - 
Frater  Johannes  Martini,  elemosinarius  domini  Regis  —  an  den  Abt  des 
Klosters  S.  Martino  delle  Scale,  worin  er  diesen  um  vier  Bücher  — 
Postilla  Montisgaleri  quae  aliter  dicitur  Philipina,  d.  i.  nach  den  Erlau- 
terungen des  Herausgebers  die  Postille  des  Philippus  de  Ianua  von  Mon- 
calieri;  Über  de  proprietatibus  rerum;  über  qui  dicitur  diccionarius  und 
Concordanciae  bibliae  —  bittet.  Ebendaselbst  S.  330  ff.  »Un  codice  mi- 
niato  del  XV  secolo  (von  S.  V.  Bozzo):  über  einen  im  Jahre  1465  in 
Palermo  von  Johannes  Marcus,  einem  Schüler  des  Florentiners  Petrus 
Strozza,  geschriebenen  Codex  der  Naturalis  historia  des  Plinius. 

Ebendaselbst  S.  435  f.  »Notizie  intorno  a  Giovanni  Aurispa  (von 
Amadio  Ronchini):  Johannes  Aurispa  behielt  das  ihm  vom  Papst 
Eugen  IV.  übertragene  Amt  eines  Secretärs  der  päpstlichen  Curie  nicht 
nur  unter  Nicolaus  V.,  sondern  auch  unter  Calixt  HI;  wenigstens  be- 
kleidete er  dasselbe  urkundlich  noch  im  Januar  1456;  erst  nach  diesem 
Zeitpunkt  zog  er  sich  nach  Ferrara  zurück,  wo  er  um  1460  neunzig- 
jährig starb. 

Ebendaselbst  Heft  4,  S.  391  ff.  »Sopra  Teofane  Ccrameo  ricerche 
e  schiarimenti,  von  D.  Domenico  Gaspare  Lancia,  Benedictiner  in 
Monte  Cassino:  das  Resultat  dieser  sehr  sorgfältigen  Untersuchungen  ist, 
dass  Theophanes  Kerameus,  der  Verfasser  griechischer  Homilien  für  die 
Sonntage  und  die  Festtage  der  Heiligen,  von  welchen  sich  noch  zahl- 
reiche Handschriften  in  verschiedenen  Bibliotheken  finden  (herausgegeben 
von  Scorso,  Paris  1644,  wiederholt  in  Migne's  Patrologia  graeca  Vol. 
CXXXII),  aus  Cerami  oder  Ceramide,  einem  kleinen  Orte  in  der  Nähe 
von  Mileto  in  Calabrien  gebürtig  war:  sein  ursprünglicher  Name  war 
Philippos,  diesen  änderte  er  beim  Eintritt  ins  Kloster  in  Philagathos;  als 
er  zum  Erzbischof  von  Rossano  in  Calabrien  ernannt  wurde  (einige  Jahre 
vor  1140),  nahm  er  den  Namen  Theophanes  an;  er  starb  um  das  Jahr 
1145.  Wie  er  zu  dem  ihm  gewöhnlich  beigelegten  Titel  eines  Erzbischofs 
von  Taormina  in  Sicilien  kommt,  bleibt  unklar:  jedenfalls  hat  es  im 
12.  Jahrhundert  überhaupt  keine  Erzbischöfe  von  Taormina,  am  wenig- 
sten solche  von  griechischem  Ritus,  gegeben. 

Von  der  schon  wiederholt  in  unseren  Berichten  erwähnten  reich- 
haltigen Sammlung  von  Materialien  zur  Geschichte  der  griechischen  Sprache 
und  Literatur  im  Mittelalter,  welche  Konstantinos  Sathas  unter  dem 
Titel  Meaauuvcxi}  ßtßXtotyxr).  Bibliotheca  graeca  medii  alvi  herausgiebt, 
ist  im  Jahre  1877  der  6.  Band  erschienen  (Paris,  Maisonneuve  et  C'5 . 
p«:',  692  S.  8.).   Derselbe  bildet  eine  Forsetzung  des  zweiten  Bandes 


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Handschriften  und  Bibliotheken. 


45 


der  Sammlung  insofern  er,  wie  dieser,  Materialien  zur  mittelalterlichen 
Geschichte,  hier  speciell  der  Rechtsgeschichte,  der  Insel  Cypern  enthält. 
Das  Wichtigste  darunter  sind  die  'Afäat  rou  ßaotXetou  rwv  '  lepotroAupwv 
xal  ttJc  Ktmpoo,  die  bisher  unedirte f)  griechische  Uebersetzung  des  unter 
dem  Namen  der  Assissen  von  Jerusalem  bekannten  Rechtsbuches  der 
Kreuzfahrer,  über  dessen  Abfassungszeit  Verhältniss  zum  byzantinischen 
Recht  und  handschriftliche  Ueberlieferung  der  Verfasser  ausführlich  in 
der  Vorrede  (S.  p&'.  ff. ;  der  erste  Abschnitt  der  Vorrede  giebt  eine 
Uebersicht  über  die  Entwicklung  der  griechischen  Vulgärsprache)  han- 
delt Auf  den  Text  der  Assissen  folgen  'EXXyvtxol  vöfioi  Ioxuovtzq  iv  Ko- 
npa»  int  rijc  Opayxoxpariaz,  aus  dem  Codex  Paris,  n.  1391  (8.  499  fF.)  Ein 
mpapzr^a  (S.  605  ff.)  bringt  noch  einige  kleinere  Beiträge  zur  Geschichte 
des  griechischen  Rechts  im  Mittelalter:  rvnot  ftuCavTtvwv  aujißoXatwv, 
"dmot  ßaatXtxiov  Siaray/idrwv  und  KprjTixai  dta&rjxat. 

Ein  sehr  interessantes  griechisches  Ineditura  hat  Richard  Fo er- 
ster aus  einem  Codex  der  Wiener  Hofbibliothek  (Cod.  gr.  N.  98,  chart. 
saec.  XVI)  veröffentlicht  in  seiner  im  Namen  der  Universität  Rostock 
zum  vierhundertjährigen  Jubiläum  der  Universität  Tübingen  gewidmeten 
Gratulationsschrift 

De  antiquitatibus  et  libris  manuscriptis  Constantinopolitanis  *com- 
mentatio.   Rostock  1877.  35  S.  4. 

Der  erste  Theil  des  nach  den  Nachweisungen  des  Herausgebers 
von  einem  unbekannten  griechischen  Gelehrten  zwischen  1565  und  1575 
verfassten  Schriftchens  enthält  eine  Schilderung  verschiedener  öffentlicher 
Denkmäler  der  Stadt  Konstantinopel  mit  Angabe  der  an  denselben  be- 
findlichen metrischen  Inschriften  (§  1  —  7),  der  zweite  (§  8—14)  Verzeich- 
nisse der  in  verschiedenen  Bibliotheken  ebendaselbst  (der  Herren  Kon- 
stantinos Barenas,  Jacob  Marmaretos,  Johannes  Sutzos,  Antonios  Kanta- 
kuzenos,  Manuel  Eugenikos,  Michael  Kantakuzenos)  befindlichen  Hand- 
schriften; angehängt  ist  (§  15)  ein  von  einem  anderen  Verfasser  herrüh- 
rendes Verzeichniss  von  Büchern,  welche  sich  in  der  Stadt  Rhädestos  in 
Thrakien  befanden.  Mit  Ausschluss  des  lezten  Abschnittes  ist  das  Schrift- 
chen schon  von  Johannes  Härtung  aus  Miltenberg  (gest.  als  Professor 
der  griechischen  Literatur  in  Freiburg  16.  Juni  1579)  in  einer  freilich 
weder  genauen  noch  vollständigen  lateinischen  Uebersetzung  veröffentlicht 
worden  unter  dem  Titel :  Bibliotheca  sive  antiquitates  Constanünopolitanae, 


*)  Nur  die  Inhaltsübersicht  und  die  ersten  61  Kapitel  waren  schon  von 
C.  E.  Zachariae  in  seiner  »Historinc  iuris  Graeco-Romani  delineatio,  Heidelberg 
1839,  S.  137  — 190  nach  einer  Handschrift  des  Klosters  rijs  ßeydAr}s  Aaupag 
auf  dem  Berge  Atho3  veröffentlicht  worden.  Die  Abweichungen  dieser  Publi- 
cation  von  dem  von  ihm  aus  dem  gleichfalls  vom  Berge  Athos  stammenden 
Cod.  Paria,  suppl.  grec  n.  465  veröffentlichten  Texte  verzeichnet  Sathas  S.  586 ff. 


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46 


Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 


Strassburg  1578;  daraus  hat  Förster  den  in  dem  Wiener  Codex  jetzt 
nicht  mehr  vorhandenen  Abschnitt  über  die  Bibliothek  des  Patriarchen 
(S.  31  f.)  abgedruckt.  Ist  auch  die  Mehrzahl  der  in  diesen  Verzeich- 
nissen aufgeführten  Handschriften  kirchlichen  Inhalts,  so  finden  sich  doch 
darunter  nicht  wenige  von  Profanschriftstellern,  ja  einige  von  Werken, 
die  für  uns  jetzt  völlig  verloren  sind.  Wir  wollen  hier  nur  die  interessao- 
teren  Sücke  kurz  aufführen: 

1.  Bibliothek  des  Konstantinos  Barenas:  'Apumtöoiß  prjropog.  flau- 
oavtou  laropta  naXoud  (ob  die  uns  erhaltene  Periegese?  oder  historische 
Excerpte  aus  derselben?  oder  ein  Werk  des  syrischen  Historikers  Pau- 
sanias?).  QaXdptdog  imaroXal  ppJ).  Qpuvfyou  Xe&xbv  xar  intorr/fiqv  (wohl 
xar'  Intropfyv)  rriivu  topatov. 

2.  Bibliothek  des  Jacob  Marmaretos:  EuxXstooug  ßtßk'ov,  8Xov  rb 
xec'fisvov  (d.  i.  der  Text  vollständig  aber  ohne  Scholien). 

3.  In  der  Bibliothek  des  Johannes  Sutzos  befanden  sich  u.  a.  fol- 
gende Schriften,  die  wohl  alle  als  versificirte  Romane  in  der  Vulgärsprache 
anzusehen  sind:  'laropta  rou  0pavr^,iaxou  psra  rijg  pj&Xag  (=  bella, 
»mit  seiuer  Schönen«),  xai  ontog  intjps  6  0pavr£daxog  dnb  rb  otdtpoxa- 
arpov  r^v  jjLTisAa  xat  e<puye.  —  *lorop(a  rou  'Ipneptou  utou  pyybe  rijg  flpo- 
ßdvr^gtg  xat  uniog  imjpe  ryv  Mapyapuiva  ftuyaripa  ouoa  rou  pf}ybg  dvdimXtg 
(1.  'Avdnokyg)  vTsptafts  (?).4).  —  *larop(a  xai  ßtog  rou  fswatordrov  xau 
dvSptxojrdrou  peydXou  BzXtaapiou  arparriyou  rutv  'PtufUtfav  (wahrscheinlich 
identisch  mit  einer  der  drei  von  W.  Wagner  Carmina  graeca  medii  aevi, 
Leipzig  1874,  S.  304  ff.  herausgegebenen  Dichtungen  über  Beiisar).  — 
^loropia  rou  yevvatordrou  ÜTjoatoo  ßaatXdtug  'Aßr/Vtbv  xai  &nu>g  idji^s  etg 
ratg  'ApaCovatg  xa\  inoXejiyae  xai  hnpilaße  auräg  xat  onwg  xdXtv  ina^X- 
&ev  elg  räg  'A&yvag  xat  ouveßaotXeuas  pzra  rou  dSeXipoü  aurou  'Aoptavoü 
(Romantische  Erzählung  vom  Theseus  und  seinem  Kampfe  mit  den  Ama- 
zonen: dass  Theseus  als  Bruder  und  Mitregent  des  Hadrian  bezeichnet 
wird,  weist  auf  einen  Athener  als  Verfasser  hin,  da  es  offenbar  auf  die 
Inschriften  der  beiden  Seiten  des  Hadriansbogens  in  Athen  zurückzu- 
führen ist.) 

4.  Handschriften  im  Besitz  Verschiedener:6)    Tou  Msvd»8pou  rag 
xwfitodtag  öXug  rät  iixootriooapag'  xai  i^strat  auräg  b  uidprtpog  xitp 


4I  Publicirt  aus  dem  Cod.  Vindob  theol.  244  von  W.  Wagner  unter  dem 
Titel:  »Histoire  de  Imberios  et  Margarona,  imitation  grecque  du  roman  fran- 
$ais  Pierre  de  Provence  et  la  belle  Maguelonne.   Paris  1874. 

*)  Im  Cod.  Vindob.  hat  dieser  Abschnitt  ($11)  keine  Ueberschrift ;  in 
Hartung's  Uebersetzuug,  sowie  in  einer  von  einer  Hand  des  17.  Jahrhundorts 
geschriebenen  Subscriptio  des  Cod.  Vindob.  ist  er  als  »Catalogus  librorum  hinc 
inde  extantiuin  a  Grammatico  exhibitus  continens  libros  174t  bezeichnet  Dar- 
nach hat  der  Verfasser  unseres  Schriftchons  die  in  diesem  Abschnitte  verzeich- 
neten Handschriften  wahrscheinlich  nicht  selbst  gesehen,  sondern  nur  ein  von 


Handschriften  und  Bibliotheken. 


47 


Mi%a})X  6  VeXXoe.6)  Tou  Moivoq  rb  loropixbv,  xat  Xefnet  ix  njv  pia^v 
foXXa  Ttooapa.  —  llaroptxbv  AvSptÖTou  (AvopoziwvoQ  ci.  Foerster)  nepl 
•rijg  yfjC  outüjv  kratpidog  (o/jtou  ixiTpßoe  ci.  Lambecius).  —  0  EbpentHys, 
oXov  to  xetpevov.  —  'laTpoooiptov  laXrjVoü  xaB'  'Iimoxpdroue.  —  'laxpoco- 
if  ov  Kpareua  tou  ptCoTojwu  (vgl.  schol.  Theocrit.  V,  92;  PI  in.  n.  b.  ind. 
auct.  lib.  XX).  —  ' laTpooixpiov  IJauXou  Ntxa/ou  puaByTou  tou  'lmtoxpd- 
touq.1).  —  OtXjjfiovog  xwpvjSt'at,  xa\  Skv  £%et  to  tzXoq.  —  Tou  'Aptoro* 
pdvovs  zac  ivvia  x(viuon></.;.  oXov  to  xstpevov  (es  fehlten  darin  jedenfalls 
die  Thesmophoriazusen  und  die  Lysistrate  wie  in  der  Editio  princeps).  — 
EppuoyivouQ  prjTopog  oXov  to  xstpevov.  —  yIouXtoQ  fJoXodeuxyz.  —  Tou  Au- 
xoippovoq  oXov  Tb  xetpevov.  —  ' Eppoyivoog  ftrjropoQ  fUTä  tojv  ayoXtujv  ab- 
tou.  —  Tä  Tonoypatpixä  tou  2rpdßo)VOQ.  —  Tä  Tonoypaiptxä  KXauSt'ou 
ÜToXopLo/ou.  —  yE$rjp}0tg  xal  Styyrjatc  ndvu  wpeXtpov  elf  Tä  Tonoypaxptxä 
ZTpdßojvog  xal  ÜToXopjalou  napä  tou  ao<pu)Ta.Tou  xupou  Mixa^X  tou  WtXXou. 
—  *ö  JEopoxXrjc,  BXov  Tb  xetfievov.  —  *0  Atacunoe,  8Xov  Tb  xtipzvov  tfyouv 
oi  fjuuBot  oötou.  —  1  loropia  Zuvzhta  tou  piXoaöpou  auyypa<pEüoa  napä 
Mouaou  tou  flspaou.  —  '0  EuxXetSye,  oXov  Tb  xttpsvov. 

6.  Bibliothek  des  Antonios  Kantakuzenos:  ätoaxoplSou  tou  xa\ 
fleoaxtou  Xeyopevou  nspl  üXqc  laTptxrjQ.  —  Ntxdv8pou  dXe^ttpdppaxa  ndvu 
wpcua.  —  ' laTpoGtMftov  psydXo,  xat  elvat  Tä  ndvTa  tou  '  InnoxpdTooQ.  '/a- 
xpoowptov  Ittpov,  ßtßXtov  psydXot  xa)  £%et  dp%i)  tou  laX^vou^  tou  Eevto- 
vof,  M&Xbtiou  tou  ootpou,  KpaTeua  tou  pt^oTÖpoo  usptxbv  s!q  t^v  ZXf)V 
rty  larpix^v  xa\  efc  rac  ox&uaataQ  rac  xotvaQ.  —  7a  £/wu<xa  iny  tou  llu- 
Bayopa.  —  flXouTdp%ou  taroptat  noXXat. 

6.  Bibliothek  des  Manuel  Eugenikos:  '  laropta  'AnoXXtov/ou  tou  ao- 
<poiTaTou  xa}  dvdptxojTdTou  (Geschichte  des  Apollonios  von  Tyros,  publi- 
cirt  in  W.  Wagner's  Medieval  greek  texts,  London  1870,  p.  57 ff.;  der 
Beisatz  *puyoupd8a*  d.i.  figurata,  zeigt,  dass  der  Konstantinopolitaner 
Codex  Bilder  enthielt).  —  Tou  dtojvog  to  taroptxov,  xal  Xet'net  ix  tjJv 
äpxty*  <puXXa  xiaaapa.  —  '  Eppoytvrjv  pyropa  peTa  ndvTtuv  twv  ü^oXiojv 
abrov.  —  'AfttoToipdvooQ  xojpatdtat  ivvia. 

7)  Bibliothek  des  Michael  Kantakuzeuos:  zahlreiche  medicinische 
Werke  (meist  unter  dem  Titel  ' laTpoowptov)  von  Aristoteles  {iaTpoaoytov 
tou  'AptaroriXouQ  r.dvu  daupaaröv),  Galenos,  Paulus  von  Nikäa,  Diosko- 

einem  konstantinopolitanischen  Gelehrten  ihm  mitgetheilte3  älteres  Verzeich- 
niss  copirt. 

*)  Auf  diese  wichtige  Notiz  hat  schon  C.  N.  Sathus  hingewiesen  in 
seinem  Anfsatze  tCommentaires  Byzantins  sur  Menandre,  Homere  etc.  (Extrait 
de  l'Annuaire  de  l'Association  pour  l'encouragement  des  etndes  grecques  en 
France.   Annee  1875).   Paris  1876. 

*)  Es  läge  nahe  Mytvalou  für  Nixaiou  zu  conjiciren;  aber  ganz  der  glei- 
che Titel  kehrt  wieder  in  dem  Verzeichnisse  der  Bibliothek  des  Michael  Kan- 
takuzeuos |S.  27)  als  Cod.  8  und  weiterhin  folgt  als  Cod.  14  ^arpo^wv 
IlauXou  Aljrtv^TOU. 


48 


Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 


rides,  Oribasios,  Krateuas  6  pt^orofiog  (ntp)  ukrjQ  larotxrjs),  Andreas  b 
{kcufjLaoToc,  Niger  b  drrtxdQ,  Paulus  von  Aegina,  Nikolaus  6  {wpe^bg, 
Meletios,  Magnus  von  Eraesa,  dem  Evangelisten  Lukas8),  Pyropulos,  Xe- 
non, Asklepios  u.  a. ;  auch  einige  aus  dem  Arabischen  und  aus  dem  La- 
teinischen übersetzte.  In  dem  Katalog  der  Bibliothek  von  Rh  äd  es  tos 
finden  sich  wieder  MevdvSpou  xwfiwdfat  und  (PtXrjfwvoe  xtu/MpSfau;  ferner 
'Aptoropdvoug  xajpojotat,  taroptxbv  dfojvoc,  zwei  unklare  Titel  von  Schrif- 
ten des  Aristoteles  (ek  /ziywv  xal  eis  pyvföa  und  ßtßkfov  efc  Soptete),  b 
y/^vrjkdr^c,  Aouxtavou  rou  0tkoorpdrou  (xal  rou  <p.  oder  rou  <ptkoowpov 
ci.  Foerster),  nkourdp%ou,  toropfa  Qtko%6pou,  'Avttporfou  ßtßkfov,  taropt- 
xbv IJpoxom'ou  rou  Katoapiojc,  Kkau8fou  IJrokopafou  appovtaxov%  taroptxbv 
Byjiapxfou  nept  ßfou  rou  fisydkou  Kujvoravrfvou ,  taroptxbv  'Epopou  rou 
<ptkooo<poo,  taroptxbv  JtoSojpou  Stxehwroo,  taroptxbv  ßeonopnou,  loropfa 
Ebvamou  toropfa  Atovuofou  'AktxapvaosojQ,  taroptxbv  üamavou  ('Armtavou 
ci.  Foerster),  taroptxbv  Aipuktavou ,  Stoippdorou  toropfa  xal  <ptkooo<ptxbv 
ßtßkfov,  IJptoxtavou  <ptkooo<pou  etQ  ri)v  y»tkoao<pfav ,  toropfa  flakatpdrou, 
övetpoxptrrjQ  '4prept8wpo>),  Suvsofou  dvetpoxpfrys  nzp\  ivtmv«ov,  EuxkefSoo 
y£(ü}isrptxd ,  llpöxkou  Jta86%ou  dorpovoptxov ,  ^EppjoyivouQ  pyropexr/,  At- 
ßavfou  rou  oo<poü  kuyot  pEkirau  fy,  Anokktuvfou  rou  TuaviojQ  <ptkoooytx6v, 
HpwStavou  toroptxov,  Atoyivous  tptkoaoyixov,  rou  abrou  ßtßkfov  rb  xakou- 
fievov  rijc  &akdaor{gy  endlich  zahlreiche  medicinische  Werke. 

Von  sonstigen  Handschriftenkatalogen  und  Schriften  zur  Biblio- 
thekenkunde liegen  uns  folgende  vor: 

Catalogue  des  manuscrits  de  la  bibliotheque  de  Vitry-le-Frau- 
yois  precäde  d'une  introduction  par  G.  Herelle,  professeur  de  Phi- 
losophie.   Paris,  Henri  Menu.  1877.  XV,  84  S.  8. 

Catalogus  codicum  manuscriptorum  in  bibliotheca  monasterii 
Cremifa nensis  ord.  S.  Bened.  asservatorum  in  memoriam  anni  a 
fundato  monasterio  MC.  jubilaei  edidit  P.  Hugo  Schmid,  professor 
Cremifanensis  et  bibliothecarii  adiutor.  Tom.  I  fasc.  I.  Lentii,  prostat 
in  libraria  Ebenhoechiana  (Henr.  Korb).  1877.  2  Bl.,  64  S.  8. 

Geschichte  der  Salzburger  Bibliotheken  von  Dr.  Karl  Foltz. 
Wien  1877.  119  S.  8. 

Die  Handschriften  der  königlichen  Landesbibliothek  in  Wiesba- 
den verzeichnet  von  Dr.  A.  v.  d.  Linde,  Bibliothekar.  Wiesbaden 
1877.  146  S.  8. 

Geschichte  der  Mi  lieh 'sehen  Bibliothek  und  ihre  Sammlungen. 
Zweiter  Theil.  Von  Dr.  Robert  Joachim.  Programm  des  städti- 
schen Gymnasiums  zu  Görlitz.   Ostern  1877.  XX  S.  4. 

8)  larpoaoftov  rou  dyiou  dnoarokou  Aouxa  rou  t baffe ktaroü ,  ai  ffxttf 
aaiat  okat  alq  ixofya*  irt  Cävtoc  abroü-  xal  xaktlrat  rb  ßtßkio*  1)  dwdtxdfaoi 
axsuama. 


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Bibliotheken  und  Handschriften. 


49 


Der  vom  Professor  G.  Herelle  verfasste  Katalog  der  Handschriften 
der  Bibliothek  von  Vitry-le- Francis  im  Departement  der  Marne,  dessen 
Vorläufer,  eine  Notice  sur  les  manuscrits  de  la  bibliotheque  de  V.-le-Fr. 
von  demselben  Verfasser,  wir  in  unserem  vorjährigen  Bericht  (1876.  III, 
S.  151  und  155)  besprochen  haben,  verzeichnet  aus  dem  Gebiete  der 
klassischen  Literatur  nur  eine  im  Jahre  1468  in  Basel  geschriebene  Pa- 
pierhandschrift der  Tragödien  des  Seneca  (N.  44,  S.  30)  uud  einen  im 
16.  Jahrhundert  geschriebenen  Commentar  zu  den  Satiren  des  Persius 
(N.  76,  S.  50). 

Die  Bibliothek  des  Benedictinerstifts  Kremsmünster,  das  im  Jahre 
1877  sein  1100 jähriges  Jubiläum  gefeiert  hat,  enthält  nach  dem  kurzen 
Vorwort  des  Herausgebers  des  Katalogs,  des  Pater  Hugo  Schmid,  mehr 
als  800  Handschriften.  Von  dieser  grossen  Zahl  sind  in  dem  vorliegen- 
den ersten  Heft  nur  vier  beschrieben  (in  der  Beschreibung  der  vierten 
bricht  das  Heft  ab),  was  sich  theils  aus  der  grossen  Mannigfaltigkeit  des 
durchgängig  auf  die  Literatur  und  Geschichte  des  Mittelalters  bezüg- 
lichen Inhalts  derselben,  theils  aus  der  sehr  eingehenden  Art  der  Be- 
schreibung erklärt. 

Die  v  on  der  österreichischen  Central  -  Commission  für  Erforschung 
and  Erhaltung  der  Kunst-  und  historischen  Denkmale  herausgegebene 
Schrift  des  Dr.  K.  Foltz  behandelt  die  Geschichte  des  Bücherabschrei- 
bens  und  der  Büchersammlungen  in  Salzburg  von  den  ersten  Anfängen 
einer  solchen  durch  den  ersten  Erzbischof  Arno  bis  zur  Zerstreuung  der 
dortigen  Büchervorräthe  in  Folge  der  häufigen  Kriege  und  Besitz  Verän- 
derungen im  Anfang  des  19.  Jahrhunderts,  und  bis  auf  die  Gegenwart 
herab.  Der  Verfasser  hat  nicht  nur  die  älteren  Kataloge  sorgfaltig  be- 
nutzt, sondern  auch  die  noch  in  Salzburg  selbst  (besonders  in  der  Biblio- 
thek des  Stifts  St  Peter),  sowie  die  jetzt  in  den  Bibliotheken  zu 
Wien  und  München  befindlichen  ehemaligen  Salzburger  Handschriften 
untersucht.  Das  erste  Capitel  enthält  eine  Reihe  beachtenswerther  Bei- 
träge zur  lateinischen  Paläographie;  ebendahingehört  der  Anhang 
(S.  107 ff.):  »Zusammenstellung  von  datirten  Handschriften  und  Schreiber- 
nament. 

Unter  den  78  in  dem  Li n de'schen  Katalog  verzeichneten  Hand- 
schriften der  Bibliothek  zu  Wiesbaden  ist  keine,  die  für  die  klassische 
Literatur  irgend  welche  Bedeutung  hätte.  Der  grössere  Theil  des  sehr 
schön  ausgestatteten  Buches  ist  aus  Anlass  zweier  Pergamentcodices 
(N.  l  u.  2)  einer  eingehenden  Untersuchung  über  die  Visionen  der  hei- 
ligen Hildegard  gewidmet  (S.  1-96);  daran  schliessen  sich,  veranlasst 
durch  zwei  andere  Codd.  (N.  3  u.  4),  kürzere  Erörterungen  über  die 
Visionen  der  heiligen  Elisabeth  von  Schönau  (S.  97-105). 

Die  Fortsetzung  der  in  unserm  vorjährigen  Bericht  (Abth.  HI, 
S.  151  u.  154)  besprochenen  Abhandlung  über  die  Milich'sche  Biblio- 
thek in  Görlitz  giebt  eine  gedrängte  Uebersicht  über  den  Besitzstand 

J»hreaberlcht  für  Alt«rthum*WtM«n»chftft  1877.  III.  4 


I 


50  Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 

derselben  an  gedruckten  Büchern  nach  sachlichen  Rubriken  und  hat 
daher  für  uns  kein  besonderes  Interesse. 

Als  ein  äusserst  dankenswerthes  Hülfsmittel  zur  griechischen 
Handschriftenkunde  erwähnen  wir  folgende  stattliche  Publication: 

Schrifttafeln  zur  Geschichte  der  griechischen  Schrift  und  zum  Sta- 
dium der  griechischen  Paläographie.  Herausgegeben  von  W.  Watten- 
bach. II.  Abtheilung.  Photolithographie,  Druck  und  Verlag  der  königl. 
Hof-Steindruckerei  (Gebr.  Burchard).  Berlin  1877.  Kommissions-Ver- 
lag der  Weidmann'schen  Buchhandlung.  12  S.  Text,  Tafel  21—40.  fioL 

W.  Wattenbach  hatte  schon  im  Jahre  1867  als  Beilage  zu  seiner 
»Anleitung  zur  griechischen  Paläographie«  (Leipzig,  S.  Hirzel)  ein  Heft 
in  kl.  Folio  mit  12  lithographirten  Schrifttafeln,  Proben  aus  Heidelber- 
ger Handschriften  des  10.  bis  16.  Jahrhunderts  enthaltend,  herausgegeben. 
Vor  dieser  früheren  Publication  haben  seine  neuen  Schrift  tafeln,  deren 
erste  ebenfalls  20  Tafeln  mit  kurzem  erläuternden  Texte  umfassende  Ab- 
theilung im  Jahre  1876  erschienen  ist,  nicht  nur  das  grössere  Format 
und  die  durch  die  Photolithographie  erzielte  grössere  Genauigkeit  und 
Deutlichkeit  der  Wiedergabe  der  Originale,  sondern  auch  eine  weit  grös- 
sere Mannigfaltigkeit  voraus,  wie  die  kurze  Angabe  des  Inhalts  der  uns 
vorliegenden  zweiten  Abtheilung  zeigen  mag:  Tafel  XXI  zwei  zur  ts^mj 
des  Eudoxos  gehörige  Columnen  aus  einer  sicher  vor  der  zweiten  Hälfte 
des  zweiten  Jahrhunderts  vor  Christo  geschriebenen  Papyrusrolle.  Ta- 
fel XXII  drei  Columnen  der  Papyrusrolle,  welche  die  Rede  des  Hypereides 
für  Euxenippos  enthält.   Tafel  XXIH  Jeremias  c.  19,  7—21,  4  aus  dem 
spätestens  im  8.  Jahrhundert  n.  Chr.  geschriebenen  Cod.  Venetus  I  (Ac- 
cente  und  Spiritus  von  jüngerer  Hand)  Tafel  XXTV  Schluss  des  15.  und 
Anfang  des  16.  Psalms  sowie  die  Subscription  aus  dem  im  Jahre  862 
geschriebenen  Psalterium  des  Bischofs  Porhri  Uspensky.   Tafel  XXV 
Evang.  Marci  c.  10,  7  —  30  mit  lateinischer  Interlinearversion  aus  dem 
wahrscheinlich  im  9.  Jahrhundert  von  einem  Schottenmönche  (Irläuderi 
geschriebeneu  Cod.  Sangall.  48.  Tafel  XXVI  Proben  taehygraphischer 
Schrift  aus  dem  Cod.  Vatic.  gr.  1809  (Umschrift  und  Erklärung  dieser 
Tafel  im  Text  S.  4 — 7  rühren  von  Dr.  Michael  Gitlbauer,  Reg.  Chor- 
herrn von  St.  Florian,  her,  der  eine  umfassende  Arbeit  über  die  grie- 
chische Tachygraphie  mit  Unterstützung  der  Wiener  Akademie  der  Wis- 
senschaften vorbereitet).  Tafel  XXVII  Vertragsurkunde  auf  Papyrus  vom 
Jahre  599  n.  Chr.   Tafel  XXVIII  eigenhändige  Unterschriften  von  sechs- 
zehn der  auf  der  Synode  von  680  anwesenden  Bischöfe  (eine  zweite  Serie 
dieser  Unterschriften  ist  schon  auf  Tafel  IX  der  ersten  Abtheilung  mit- 
getheilt).   Tafel  XXIX  Anfang  von  Plutarch's  Lebensbeschreibung  des 
Titus  Quintius  Flamininus  (c.  1  und  Anfang  von  c.  2)  aus  Cod.  Laur. 
Conventi  soppressi  206  saec.  X.   Tafel  XXX  Anfang  des  5.  Buches  des 
Herodot  aus  Cod.  Laur.  Plut.  LXX  Cod.  3  saec  X.   Tafel  XXXI  Seit« 


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Lateinische  Dichtungen  des  Mittelalters. 


51 


aas  dem  im  Jahre  972  geschriebenen  Cod.  Mus.  Brit  Add.  18231,  die 
Abschnitte  70—76  der  laroptat  des  Nonnos  (Geschichten  zur  Erläuterung 
des  Gregor  von  Nazianz)  nebst  tachygraphischen  Glossen  dazu  (deren 
Auflösung  und  Umschrift  wiederum  Herrn  Dr.  Gitlbauer  verdankt  wird) 
enthaltend.  Tafel  XXXH  Iliad.  J  334-358  nebst  den  Scholien  aus  dem 
Cod.  Venet.  453  (A).  Tafel  XXXIII  Schluss  des  6.  und  Anfang  des 
7.  Buches  des  Athenaeus  (p.  275  a— 276  b)  aus  Cod.  Venet.  447  saec.  X. 
Tafel  XXXIV  Soph.  Oed.  T.  V.  757—805  aus  Cod.  Laur.  Plut  XXXII, 
Cod.  9  saec.  X-XI.  Tafel  XXXV  Hippokrates'  opxoQ  und  v6fWQ  aus 
Cod.  Ven.  269  saec  XI.  Tafel  XXXVI  Aristoph.  Acharn.  V.  979—1021 
nebst  den  Scholien  aus  dem  Cod.  Ravennas  saec.  XI.  Tafel  XXXVII 
Aristoph.  Eccles.  V.  1110-1152  aus  demselben  Codex.  Tafel  XXXVIII 
Aristoph.  Equit.  V.  1349-1381  mit  den  Scholien  (die  Unterschriften  dieser 
und  der  folgenden  Tafel  sind  vertauscht)  aus  Cod.  Ven.  474  saec  XII 
(dieselbe  Tafel,  nur  in  etwas  kleinerem  Format,  ist  schon  als  Beilage 
zu  Aristophanis  equites  rec.  A.  v.  Velsen,  Leipzig,  Teubner,  1869  er- 
schienen). Tafel  XXXIX  Aristoph.  Plut.  V.  227-263  (die  beiden  Verse 
262  und  263  sind  rechts  am  Rande  von  einer  jüngeren  Hand  nachgetra- 
gen) mit  den  Scholien  aus  demselben  Codex.  Tafel  XL  Odyss.  <,  V.  469 
—490  aus  Cod.  Laur.  conventi  soppressi  52  saec.  XH. 

Da  die  lateinische  Dichtung  des  Mittelalters,  die  kirch- 
liche ebensowohl  als  die  profane,  im  Wesentlichen  ein  Produkt  der  ge- 
lehrten Studien  jener  Zeit  ist,  so  müssen  wir  auch  der  neuen  Erschei- 
nungen auf  diesem  Gebiete  hier  kurz  gedenken.  Die  reichhaltigste  der- 
selben ist 

Carolina  medii  aevi  maximam  partein  inedita  ex  bibliothecis  Hei- 
veticis  collecta  edidit  Hermannus  Hagenus.  Bernae  apud  Geor- 
gien Frobenium  et  soc.  1877.  XVHI.  236  S.  8. 

Diese  von  dem  Verleger  —  einem  Namensvetter  des  berühmten 
Baseler  Buchdruckers  Johannes  Froben,  des  Freundes  des  Erasmus  — 
hübsch  ausgestattete  Sammlung  mittelalterlicher  lateinischer  Gedichte  ent- 
hält 136  Nummern  (von  denen  einige  mehrere  kleinere  Stücke  umfassen, 
wie  z.  B.  N.  CXXXVI  acht  Epigramme),  welche  der  Herausgeber,  unser 
trefflicher  Mitarbeiter  Prof.  H.  Hagen  in  Bern,  in  seinem  »Argumen- 
torum  conspectus«  (S.  232 ff.)  unter  folgende  vier  Rubriken  vertheilt  hat: 
a.  Historien,  b.  Litterae  et  artes,  c.  Ecclesiastica,  d.  Varia.  Nur  etwa 
der  siebente  oder  achte  Theil  der  hier  gedruckten  Gedichte  war  schon 
früher  publicirt  —  theils  im  Breviarium  Romanum,  theils  in  Fr.  I.  Mone's 
Lateinischen  Hymnen,  theils  an  versteckteren  Plätzen  —  aber  auch  diese 
erscheinen  meist  hier  in  ächterer  Gestalt  aus  älteren  Handschriften  als 
denen  sie  bei  den  früheren  Publicationen  entnommen  waren.  Die  grosse 
Mehrzahl  der  Gedichte  haben  dem  Herausgeber  die  Handschriften  der 
Berner  Bibliothek  geliefert;  nur  einige  wenige  Stücke  sind  aus  Genfer, 

4* 


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52 


Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 


Einsidler  und  Leydener  Codd.  geschöpft.  Die  Nuramern  der  betreffen- 
den Handschriften  sowie  ihre  Abweichungen  vom  Texte  sind  am  unteren 
Rande  jeder  Seite  angegeben;  die  Abweichungen  der  früheren  Publi- 
cationen  bei  schon  gedruckten  Gedichten  und  einige  Notizen  über  die 
Verfasser  der  Gedichte,  wo  sie  bekannt  sind,  findet  man  in  der  Praefatio; 
eine  Appendix  (8.  215  ff.)  giebt  die  Akrosticha  und  ähnliche  metrische 
Spielereien  (Mesosticha  und  Telesticha)  enthaltenden  Gedichte  N.  69-76 
in  Majuskeln  so  gedruckt,  dass  dem  Leser  das  Verstandniss  dieser  Spie- 
lereien erleichtert  wird,  ganz  in  derselben  Weise,  wie  dies  in  L.  MühWs 
Ausgabe  der  Gedichte  des  Publilius  Optatianus  Porfvrius  (Leipzig,  Tenb- 
ner  1877)  S.  33  ff.  geschehen  ist.  Um  auch  unsererseits  ein  Scherflein 
zur  Herstellung  der  Texte,  deren  Veröffentlichung  wir  Hagen  verdanken, 
beizutragen,  lassen  wir  einige  Emendationen  zu  corrupten  Stellen,  be- 
ziehungsweise Verbesserungen  der  leider  im  Texte  ziemlich  zahlreichen 
Druckfehler  folgen. 

Carm.  IV,  V.24  (8.  5)  lies  Hos  (statt  Nos).  Carm.  V,  V.  10  (8.  6)  Ii«: 

Regis  adventum  propero  recursu 
Visen tis  nostrum  Latium  sereni. 

Carm.  VIII,  V.  7  (S.  10)  lies  Pax  tibi  sitque  salus,  pedibns 
per  marmora  salsa  etc.  Carm.  X,  V.  6  (S.  11)  lies  transcurrere  (statt 
transcurre):  V.  5  ist  vielleicht  claram-Thalian  (statt  clara-taltan),  V.  3 
wohl  »Kletus  iam  mentem  sacri  satiate  querelac  zu  schreiben.  G.  XIII 
V.  39  (S.  14)  lies  nitens  (statt  ritens).  Carm.  XIV,  V.  2  (S.  16)  lies 
trepidis  (statt  trepidus),  V.  43  (S.  17)  uuiferis  (statt  uniferis).9)  Carm.  XVI, 
V.  34  (S.  24)  lies  supremo,  V.  44  (S.  25)  Aniraam  ipse,  V.  68  (S.  26) 
Christi  de  gestis,  V.  149  (S.  29)  Natura  sex  tum  (statt  septem).  Carm.  XX, 
V.  10  (S.  41)  lies  Vti  (statt  Tuti).  Carm.  XXI,  V.  4  (S.  42)  lies  denm 
(statt  dei),  V.  9  (S.  43)  tumescit  (statt  tumenit)  und  V.  22  accinge  te 
(statt  accingere).  Carm.  XXXII,  V.  10  (S.  56)  ist  das  Komma  nach  dia- 
dema  zu  streichen,  denn  die  Worte  sind  so  zu  construiren:  diadem« 
regis  caclestis  sumpsit  gemmam  fulgidam.  Carm.  XXXIII  V.  6  (S.  56) 
lies  gestit  (statt  gessit).  Carm.  XXXVn,  V.  4  (S.  63)  lies  Laetis  (statt 
Laeti).  Carm.  XLn,  V.  2  (8.  67)  lies  metam  (statt  meta)  und  V.  5. 
Praesul  insignis  meritisque  clare,  V.  13  (S.  68)  cuneti  (statt  cunetis), 
V.  16  f.: 

Crimina  dira, 

Digna  quae  poena  etc. 

Carm.  XLHI,  V.  9  (S.  68)  lies  ferociam  und  V.  11  ungula,  V.  IT  J 
(S.  69)  uox  (statt  nox)  und  V.  23  nos  quoque  gloriam.  Carm.  XLV,  i 
V.  5  (S.  70)  lies  Alterna tim  und  V.  9  primatem  (so  auch  Mone).  Carm. 


9)  So,  wie  ich  nachträglich  sehe,  auch  A.  R(iese)  in  seiner  Anzeige  des 
Werkes  im  Centraiblatt  1877,  N.  10,  S.  310. 


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Lateinische  Dichtungen  des  Mittelalters 


53 


XLVII,  V.  11  (S.  72)  lies  bibit  (statt  uiuit),  V.  31  (S.  73)  piceis  tene- 
bris.   Carai  LI,  V.  37 f.  ist  so  zu  schreiben: 

Hie  acetum,  fei,  harundo, 

Sputa,  claui:  lanceä  etc. 
Carm.  LH,  V.  37  (S.  83)  lies  quo  (statt  cui),  V.  49  (8.  84)  lies  Nasci- 
Diur  (statt  Nosciraur).   Carm.  LHI,  V.  41  (S.  86)  lies  üli  (statt  ille), 
V.  53 f.  lies: 

Quae  inuidiae  fuerunt 
Dicta  seminarium  (vgl.  Genes.  37,  5). 
Carm.  LV,  V.  41  (S.  94)  lies  Hos  (statt  Nos),  V.  59  (S.  95)  bca- 
tarum.    Carm.  LVI,  V.  1  (S.  96)  lies  qui  uitam  quaeris  (statt  quaeris 
uitam)  honestam,  V.  2  lies  atque  (statt  asque),  V.  9  lies  detrudit  (statt 
detratit).  Carm.  LVII,  V.  8  (S.  98)  lies  Nam  reddunt  (statt  Non  redeunt). 
Carm.  LVHI,  V.  33  (S.  99)  lies  contendite  (statt  condite).    Carm.  LIX, 
V.  16  (S.  102)  ist  das  handschriftliche  pressus  (das  Hagen  in  pressa 
geändert  hat)  richtig :  es  ist  als  Genetivus  Substantivi  zu  fassen.  Carm.  LX, 
V.  7  (S.  102)  lies  Scelus  (statt  Salus),  V.  9  (S.  103)  lies  maris  (so  auch 
Mone,  statt  mari),  V.  14  lies  Confossus  (statt  Confusus)  arcu  quo 
(statt  quem),  V.  18 f.  —  uulnera  (statt  uulnerc)  Inflixit  (statt  Infixit), 
V.  29 f.  —  faculam  —  succensam  (so  auch  Mone),  V.  66  (S.  105)  Aequa- 
lis  patri  (so  auch  Mone);  V.  76  Munere,  V.  79  reis  (so  auch  Mone), 
V.  90  (S.  106)  Me  saneta  mater  lacte  nam  catholico.   Carm.  LXI, 
V.  6  (S.  106)  lies  Breui.  Carm.  LXII,  V.  12  (S.  107)  lies  Aequus,  V.  19 
(S.  108)  conditus  (so  cod.,  Hagen  irrig  conditor),  V.  24  Eius  (statt  Eis). 
Carm.LXV,  V.31  (S.  112)  lies  patrator  (statt  patricior).  Carm.  LXXIX, 
V.  16  (S.  131)  lies  doctus  (statt  duetus),  V.  19  lies  spermate  (statt  -ta), 
V.  112  (S.  134)  lies  ponens  (statt  -nes),  V.  114  frustror  uehementi  (statt 
frustor  neh.).    Carm.  LXXXI,  V.  1  (S.  136)  lies  contegit  (statt  quod 
tegit),  V.  5  (S.  137)  noster  (statt  nostri).  Carm.  LXXXn,  V.  23  (S.  138) 
lies  numerus  (statt  -ros),  V.  43  (S.  139)  lies  secundus  (statt  -das),  V.  71 
(8.  140)  lies  comitesque  (statt  curuosque :  vergl.  V.  87),  V.  74  lies  petet 
(statt  pete),  V.  76  lies  uiae  (mit  den  codd.,  statt  uia),  V.  86  lies  Atque 
(statt  Itque).   Carm.  XCIV,  V.  32  (S.  161)  lies  Paulatim  correpe  statum 
(statt  C.  p.  st)  und  V.  33  perdifficilem  (in  einem  Worte);  V.  49f. 
(S.  162)  lies: 

Nec  fieri  quemquam  fugitiuis  posse  beatum, 
Indicat  ipse  dolor  qui  de  fugientibus  extat. 
V.  56  lies  Qui  dolet  aut  metuit,  V.  59  (S.  163)  lies  quam  (statt 
quae).  Carm.  XCVI,  V.  32  f.  (8.  167)  lies  nach  cod.  B:  Singula  quid 
memorem  uitae  miserando  laborem,  In  quibus  insani  studio  uexantur 
inani?  Carm.  XCVffl,  V.  16  (S.  169)  lies  generalis  (statt  genialis).  Carm.  IC, 
V.  8 f.  (S.  170)  lies: 

Sn licet  i Horum  qui  post  graue  flagitiorum 
Assuetumque  mal  um  retrahunt  a  crimine  talura. 


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54 


Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie, 


Carm.  CI,  V.  2  (S.  171)  lies  par  (statt  pars)  summo.  Carm.  CHI, 
V.  19  (8.  174)  lies  uolitarent  (statt  uoluptarent).  Carm.  CIV,  V.  6  (S.  175) 
lies  Frons,  oculi,  naris  (so  cod.),  ceruix,  lobus  (griech.  Xußoo)  aurica- 
laris;  V.  15  ist  das  Komma  nach  perpetiantur  zu  streichen;  V.  19 f.  sind 
so  herzustellen: 

Inde  timens  poenas  sceleri  non  laxet  habenas 
Qui  non  laxauit,  retrahat  qui  foeda  patrauit 

Carm.  CV,  V.  31  (S.  177)  lies  perfundito  (statt  prof).  Carm.  CVII, 
V.  14  (S.  179)  lies  remoueri  (statt  remaneri),  V.  28  lies  enim  (statt  erim). 
V.  68  (8.  180)  lies  per  iniqua  (als  zwei  Worte),  V.  99  (S.  182)  lies  grauis 
(statt  grauit).  Carm.  CVIII,  V.  32  (8.  183)  lies  Fitque  (statt  Fisque)10). 
Carm.  CXI,  V.  19  (8.  190)  ist  so  zu  interpungiren :  Res  pretium  uerbis, 
rebus  dant  uerba  decorem.  Carm.  CXII,  V.  8  (S.  190)  ist  für  das  sinn- 
lose orare  wohl  abolere  herzustellen,  der  verderbte  V.  11  (S.  191) 
unter  Vergleichung  von  Carm.  CXIII,  4-6  wohl  so  herzustellen: 

Autumnus  senio  gelido  post  credita  spectans, 
V.  23 f.  so  zu  lesen:  Gramine  ucstitur  humus,  arbor  frondibus; 
effert  (statt  offert)  Gemmam  uitis  etc.;  V.  28  lies  uota  (statt  nota). 
Carm.  CXIV,  V.  6  (S.  193)  ist  so  zu  interpungiren:  Si  petat  ndiuncta 
qualibet  arte,  magis  (seil,  ineipit  esse  molestus).  Ebenso  ist  die  Inter- 
punetion  falsch  in  Carm.  CXVII,  V.  5  (S.  195),  der  so  zu  schreiben  ist: 
Optabam  credi  similis,  non  esse;  fauorem  etc.  Ebendaselbst  Y.  14  (S- 196) 
ist  bouo  Druckfehler  statt  bono,  desgleichen  Carm.  CXXXIV  V.  26  (S. 211) 
cosuscae  statt  coruscae. 

Die  Publication  einer  Anzahl  anderer  mittelalterlicher  lateinischer 
Gedichte  verdanken  wir  W.  Watt enbach  und  E.  Dümmler.  Ersterer 
theilt  im  zweiten  Bande  des  Neuen  Archivs  der  Gesellschaft  für  ältere 
deutsche  Geschichtskunde  8.  385  —  425  unter  dem  Titel  »Bericht  über 
eine  Reise  durch  Steiermark  im  August  1876«  aus  Handschriften  der 
Klosterbibliotheken  zu  Reun,  Vorau  und  Admunt,  verschiedene  theils 
längere  theils  kürzere  unedirte  lateinische  Gedichte  genannter  und  un- 
genannter Verfasser  mit,  unter  denen  wir  als  für  die  Geschichte  der 
klassischen  Studien  und  des  Unterrichts  im  Mittelalter  interessant  die 
formgewandten,  von  einem  eifrigen  Leser  des  Ovidius  verfassten  Verse 
an  den  Priester  Alger  (S.  398  f.)  und  die  Klage  über  die  von  Rom  aus- 
gehende Unterdrückung  der  Lehrfreiheit  und  der  Studien  (S.  400  f.)  her- 
vorheben. Der  S.  402  aus  dem  Voraner  Cod.  No.  111  saec.  XH  mit- 
getheilte  Vers: 

It  capra,  fertur  olus;  redit  haec,  lupus  it;  capra  transit, 

zu  welchem  Wattenbach  bemerkt  »offenbar  wird  hier  auf  irgend  eine 
Fabel  angespielt«,  enthält  die  Lösung  der  bekannten  Scherzaufgabe:  ein 

»o)  So  auch  A.  R.  im  Centraiblatt  a.  a.  0 


Lateinische  Dichtungen  des  Mittelalters 


55 


Schiffer  soll  eine  Ziege  (oder  ein  Lamm),  einen  Korb  mit  Gemüse  und 
einen  Wolf  einzeln  nach  einander  über  einen  Fluss  führen,  so  dass  wäh- 
rend des  Uebersetzens  des  einen,  das  andere  nicht  von  dem  dritten  be- 
schädigt werden  kann :  vergl.  H.  Hagen  Antike  und  mittelalterliche  Räth- 
selpoesie  (Biel  1869)  S.  30 f. 

In  demselben  Bande  derselben  Zeitschrift  (S.  435  —  446)  giebt 
Wattenbach  unter  der  Rubrik  »aus  Handschriften«  unter  anderm  von 
einem  Blatte  der  Stadtbibliothek  zu  Trier  Verse  auf  Otto  II.  (S.  437  f.) 
und  aus  dem  cod.  Vat.  Christ.  344  mehrere  auf  den  Hof  des  Königs 
Wilhelm  des  Löwen  von  Schottland  (regierte  von  1166—1214)  bezügliche 
Gedichte,  welche  aus  dem  Cistercieuserkloster  Melrose  in  Schottland  zu 
stammen  scheinen  (S.  439  ff.). 

Ernst  Dümmler  veröffentlicht  in  einem  Programm  der  Univer- 
sität Halle  zum  22.  März  1877  (dem  Tage  der  akademischen  Preisver- 
teilung) unter  dem  Titel: 

Gesta  Apollonii  Regis  Tyrii  metrica  ex  codice  Gandensi  edidit 
Ernestus  Duemmler,  Halis,  formis  Hendeliis  1877.  23  S.  4. 

aus  einem  Codex  der  Universitätsbibliothek  zu  Gent  (No.  169  saec.  XI  ex.) 
eine  792  leoninische  Hexameter  umfassende,  aber  bei  Weitem  nicht  voll- 
ständige Darstellung  der  in  der  ganzen  mittelalterlichen  Literatur  eine 
so  bedeutende  Rolle  spielenden  Erzählung  vom  Könige  Apollonius  von 
Tyrus,  über  welche,  wie  auch  Dümmler  bemerkt,  zuletzt  in  eingehender 
Weise  Erwin  Roh  de  »Der  griechische  Roman  und  seine  Vorläufer« 
(Leipzig  1876)  S.  408 ff.  gehandelt  hat.  Die  Genter  Darstellung,  auf 
welche  zuerst  M.  Haupt  hingewiesen  hatte  (siehe  dessen  Opuscula  HI, 
1,  22),  ist  in  die  seltsame  Form  einer  Wechselrede  zwischen  einem  Strabo 
und  Saxo  eingekleidet:  dass  wir  nicht  berechtigt  sind,  bei  dem  ersteren 
Namen  an  den  berühmten  Reichenauer  Abt  Walafrid  Strabo  (oder  Stra- 
bus)  zu  denken  und  diesen  für  den  Verfasser  des  Gedichts  zu  halten, 
hat  Dümmler  wie  mir  scheint  richtig  gegen  Haupt  bemerkt  Das  Ge- 
dicht, welches  in  792  Versen  die  Geschichte  des  Apollonius  nur  bis  c.  8 
(der  Ausgabe  von  A.  Riese)  des  bekannten  Prosaromans,  der  »Historia 
Apollonii  regis  Tyrii«  führt,  ist  in  sprachlicher  Hinsicht  interessant  durch 
eine  beträchtliche  Anzahl  griechischer  oder  wenigstens  griechisch  klin- 
gender Wörter,  über  welche  bisweilen  ein  lateinisches  Wort  als  Glosse 
geschrieben  ist.  Ich  habe  folgende  notirt:  V.  31  parthenae;  V.  42  adelphe; 
V.  43  malonus  (mit  der  Glosse  furialis:  ist  also  etwa  menolus  =  jiatvo- 
tyQ  gemeint'?  oder  ist  an  das  vulgärgriechische  {laXdivw,  »streiten,  hadern«, 
zu  denken?);  V.  62  energia  (mit  der  Glosse  »dementia«);  V.  111  peda- 
goga  (mit  der  Glosse  »nutrix«  );  V.  112ligmo  (mit  der  Glosse  »singultu«; 
geraeint  ist  das  griechische  Xoflioe)  und  sintomate  (mit  der  Glosse  »sudor 
magnus«:  gemeint  ist  natürlich  das  griechische  otymwm);  V.  117  ptirius 
(mit  der  Glosse  »demens« :  das  Wort  ist  mir  völlig  unklar,  denn  an  irrupnxös 


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56 


Encyklop&die  und  Geschichte  der  Philologie. 


»schreckhaft,  scheu«  ist  doch  wohl  kaum  zu  denken) ;  V.  120  doxosus  (mit 
der  Glosse  gloriosus);  V.  121  cromate  (mit  der  Glosse  »colore«);  V.  137 
pronostona  (wohl  eine  Vox  hybrida  aus  lat  pronus  und  griech.  <xro'vo;); 
V.  162  antrice  (von  äv8pa£)\  V.  164  (u.  ö.)  enigmata;  V.  169  (u.  ö.) 
probleraa;  V.  176  toxicus;  Y.  191  (u.  ö.)  ephebum;  V.  193  doemate 
(V.  291  dogmate);  V.  207  celeuma;  V.  261  sophismate;  V.  270  crissemate 
(das  Wort  ist  mir  unverständlich;  der  Vers  lautet  »uix  torsit  Collum 
crissemate  ualde  torosum«;  sollte  etwa  ceromate  zu  lesen  sein?); 
V.  271  emphatice;  V.  296  condiloemate  (der  Vers  lautet:  »instruetus  uero 
pro  condiloemate  miro«;  da  des  Sinnes  wegen  nicht  wohl  au  das  grie- 
chische xov8ukit)fia  gedacht  werden  kann,  so  bleibt  mir  das  Wort  räthsel- 
haft;  vielleicht  steckt  darin  das  Wort  5%/^to);  V.  300  domata  {8utpava)\ 
V.  360  simmista  (<ju/i/iv<rojc) ;  V.  361  (u.  411)  scemate  (<x/iji/za);  V.  373 
antheticum  (da  dies,  wie  die  Vergleichung  der  Historia  Apollonii  c  6 
S.  6,  16  ed.  Riese  zeigt,  soviel  als  inimicum  sein  soll,  muss  es  einem 
griechischen  dvrißsnxog  entsprechen);  V.  419  didascalica  und  sophia; 
V.  550  praema;  V.  669  psichin  (^w/jyv);  V.  670  fantasmate.  An  die  Be- 
nutzung einer  griechischen  Vorlage  von  Seiten  des  Dichters  ist  durchaas 
nicht  zu  denken;  vielmehr  wird  derselbe  (wie  Herr  Bibliotheksekretar 
Wilhelm  Meyer  vermuthet)  ein  griechisch- lateinisches  Glossar  benatzt 
haben,  um  seine  Verse  mit  seltenen  Fremdworten  zu  schmücken.  Von 
seinem  sonstigen  Sprachschatze  verdienen  das  Verbum  lintrizare  (=  na- 
vigare)  V.  350  und  das  Substantivum  ueltres  (Windhunde,  italienisch 
veltro)  V.  504  und  507  Erwähnung.  Der  Text  ist  noch  ziemlich  cor- 
rupt;  hier  ein  Paar  Emendationsversuche:  V.  50  schreibe  »quae  nitoit 
similis  specie  pulcherrima  solis  (statt  q.  n.  specie  sim.  p.  sole);  V.  58 
schreibe  pudor  statt  dolor  (vgl.  Hist.  Apollon.  c.  1  S.  2,  1  ed.  Riese); 
V.  176  schreibe  grassans  (statt  crassans);  V.  529  schreibe  tuto  sie  (statt 
tutas  ac);  V.  569  schreibe  die  (statt  tu);  V.  590  schreibe  diei  (statt  dici); 
V.  608  schreibe  sub  discrirnine;  V.  664  schreibe  ferires  (statt  fereres); 
V.  687  schreibe  corus  (statt  Chorus)  ;  solue  e  V.  325  und  ce  to  V.  381 
sind  jedenfalls  blosse  Druckfehler  für  soluere  und  certo. 

Einen  der  formengewandtesten  lateinischen  Dichter  des  früheren 
Mittelalters  behandelt  folgendes  Schriftchen: 

Walther  von  Speier,  ein  Dichter  des  X.  Jahrhunderts.  Von  Dr. 
W.  Harstcr,  königl.  Studienlehrer.  Beigabe  zum  Jahresbericht  1876 
bis  1877  der  königl.  Studienanstalt  Speier.   Speier  1877.  60  S.  8. 

Der  Mann,  welchem  diese  rleissige  Monographie  gewidmet  ist,  ver- 
fasste  im  Jahre  983  als  Subdiacon  der  Kirche  zu  Speier  im  Auftrage 
seines  Lehrers,  des  dortigen  Bischofs  Balderich,  eine  Vita  et  passio  Sancti 
Christophori  Martyris  in  doppelter  Fassung :  ausführlicher  in  Hexametern 
(6  Bücher),  kürzer  in  Prosa  (29  Cap.).  Erhalten  ist  das  Werk  in  dem 
Cod.  Monac.  lat.  No.  14798  (aus  St.  Emmeram  in  Regensburg)  saec.  X: 


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Mittelalter. 


57 


aus  demselben  hat  es  Bernhard  Pez  im  zweiten  Bande  seines  Thesaurus 
aneedotorum  novissimus,  Abtheilung  III,  S.  29  — 122  abgedruckt.  Harster, 
der  den  Codex  selbst  benutzt  hat,  handelt  im  ersten  Theile  seines  Schrift- 
chens über  das  Leben  und  den  Bildungsgang  des  Verfassers,  im  zweiten 
(8.  29  ff.)  Uber  die  Entwickelung  der  Legende  vom  heiligen  Christoph 
und  den  Antheil ,  welchen  Walther  an  der  Ausgestaltung  derselben  ge- 
habt hat;  als  dritter  und  letzter  Theil  sind  (S.  55 ff.)  einige  Bemerkun- 
gen über  die  Sprache,  die  Originalität  der  Form  und  den  ästhetischen 
Werth  des  Gedichtes  Walther's  beigefügt.  Von  besonderem  Werth  für 
die  Kenntniss  der  Schulstudien  jener  Zeit  ist  das  vom  Dichter  selbst  als 
»primus  libellus  de  studio  poetae  qui  et  scolasticus«  betitelte  erste  Buch: 
darin  werden  V.  91  - 105  die  von  ihm  beim  Unterricht  gelesenen  latei- 
nischen Dichter  aufgezählt,  unter  denen  auch  ein  Sursulus  erscheint 
(V.  100:  »Sursulus  ingenua  cantauit  proelia  uoce«),  ein  Name,  deu  Har- 
ster (S.  20)  in  Sil i us  oder  auch  in  Statins  ändern  will:  allein  beide 
Aenderungen  sind  überflüssig,  wenn  auch  die  letztere  sachlich  das  Rich- 
tige trifft;  denn  in  vielen  mittelalterlichen  Handschriften  wird  dem  Sta- 
tins der  Beiname  Surculus  gegeben,  statt  dessen  sich  auch  bisweilen 
Sursulus  geschrieben  findet,  wie  z.  B.  im  Cod.  Monac.  lat.  No.  11050 
saec.  XV  t  Papinii  Sursuli  Statii  Thebaidos  libri  XII  (Catalogus  codd. 
lat.  bibl.  reg.  Monac.  T.  II,  P.  II,  S.  4). 

Ein  Capitel  der  mittelalterlichen  Kulturgeschichte  behandelt  fol- 
gende Schrift: 

Die  Bedeutung  der  Juden  für  Erhaltung  und  Wiederbelebung  der 
Wissenschafton  im  Mittelalter  von  M.  J.  Schleiden.  Aus  »Wester- 
mann's  illustrirten  deutschen  Monatsheften«  mit  Genehmigung  des 
Herrn  Verfassers  und  der  Verlagshandlung  besonders  abgedruckt  und 
herausgegeben  vom  Ausschusse  des  Deutsch -Israelitischen  Gemeinde- 
bundes zu  Leipzig.    Leipzig  1877.  41  S.  8. 

Der  berühmte  Botaniker  —  denn  er  und  kein  anderer  ist  der  Ver- 
fasser dieses  Essay  —  giebt  darin  hauptsächlich  auf  Grund  der  Forschun- 
gen neuerer  jüdischer  Gelehrter  eine  sehr  warm  geschriebene,  ja  hie  und 
da  panegyrisch  gefärbte  Uebersicht  des  Einflusses,  welchen  die  Juden 
seit  ihrer  Zerstreuung  über  alle  Theile  der  alten  Welt,  insbesondere  im 
Mittelalter  und  in  der  Zeit  der  Renaissauce,  auf  die  Entwickelung  der 
verschiedenen  Wissenszweige,  speciell  der  Philosophie,  Botanik,  Medecin, 
Astronomie,  der  orientalischen  Sprachen  und  des  ßibelstudiums,  ausgeübt 
haben;  zum  Schluss  (S.  36 ff.)  wird  auch  kurz  von  der  Thätigkeit  der 
Juden  auf  dem  Felde  der  Poesie  und  als  Uebersetzer  griechischer  Werke 
urs  Arabische  und  in's  Lateinische  gehandelt. 

Auf  dem  Gebiete  der  Geschichte  des  höheren  Unterrichts 
im  Mittelalter  begegnet  uns  zunächst  wieder  eine  umfänglichere,  die 
Geschichte  der  Universität  Paris  betreffende  Schrift: 


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58 


Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 


Die  Universität  Paris  und  die  Fremden  an  derselben  im  Mittel- 
alter. Ein  Beitrag  zur  Geschichte  dieser  hohen  Schule  von  Dr.  AL 
Budinsky,  Professor  an  der  Universität  Czernowitz.  Berliu,  W.  Hertz 
1876.  IX,  234  S.  8. 

Das  erste  Capitel  giebt  einen  Ueberblick  der  Geschichte  der  Stadt 
Paris  von  der  römischen  Zeit  an  und  der  Pariser  Hochschule  von  ihren 
Anfangen  an  bis  zum  Ende  des  Mittelalters;  das  zweite  handelt  unter 
dem  Titel  »die  Fremden  innerhalb  der  Universität ■  von  den  vier  Natio- 
nen (die  französische,  die  normannische,  die  picardische  und  die  englische, 
seit  der  Mitte  des  15.  Jahrhunderts  altgemein  die  deutsche  genannt),  in 
welche  die  Artistenfacultät  zerfiel,  und  von  der  Eintheilung  derselben  in 
Provinzen  und  Dioeceseu,  ferner  von  der  Stellung  und  Wahl  des  Rectors, 
den  Pedellen  und  Nuntien,  von  den  Einkünften  und  Versammlungsorten 
der  Nationen,  von  der  Stellung  der  Universität  zu  den  Bürgern  und  zum 
König  u.  dgl.  m.11)  Das  dritte  Capitel  führt  uns  die  verschiedenen  frem- 
den Collegien,  welche  in  Paris  bestanden,  neun  an  Zahl,  vor.  Das  vierte 
Capitel,  welches  fast  drei  Viertheile  des  ganzen  Buches  (S.  73  —  234) 
einnimmt,  enthalt  ein  Verzeichniss  der  hervorragenderen  Ausländer,  wel- 
che während  des  Mittelalters  der  Pariser  Universität  als  Lehrer  oder 
Schüler  augehört  haben,  mit  kurzen  biographischen  Notizen  und  biblio- 
graphischen Nachweisungen  über  alle  die  aufgeführten  Persönlichkeiten. 
Das  Verzeichniss  ist  nach  den  Nationalitäten  geordnet:  L.  Engländer, 
Schotten,  Irländer  (S.  75— 114) ia);  2.  Deutsche  (S.  115—163);  3.  Nieder- 
länder (S.  164-  178);  4.  Italiener  (S.  179—206);  5.  Spanier,  Portugiesen 
(S.  207—216);  6.  Scandinaven  (S.  217-225);  7.  Slaven,  Ungarn,  Grie- 


ii)  In  diesem  Capitel  begegnet  uns  ein  seltsames  Missverstandniss. 
S.  49 f.  wird  ein  Epigramm  angeführt,  das  sich  auf  einen  im  Carneval  des 
Jahres  1229  von  einer  Anzahl  Studenten  der  pic&rdischen  Nation  veranlassten 
Tumult  bezieht,  bei  welchem  der  Prevöt  von  Paris  auf  Befehl  der  Regentin 
Königin  Hlauca,  der  besonderen  Beschützerin  und,  wie  böse  Zungen  behaup- 
teten, Geliebten  des  nicht  lange  vorher  von  der  Universität  beleidigten  päpst- 
lichen Cardinal  -  Legaten ,  mit  übermässiger  Strenge  aurh  gegen  unschuldige 
Studenten  eingeschritten  war.   In  diesem  Epigramm  klagen  die  Studenten: 

»En  morimur  strati,  caesi,  mersi,  spoliati; 

Mentula  legati  nos  facit  ista  pati«. 
Dazu  macht  Budinsky  die  mehr  als  naive  Bemerkung:  »wobei  unter 
»Mentulat  Niemand  anderer  als  die  Königin  Bianca  gemeint  ist«.  (!) 

i»)  Bei  Johann  von  Basingstoke  (S.  85f.)  war  auf  R.  Pauli's  Ab- 
handlung Bischof  Grosseteste  und  Adam  von  Marsh.  Ein  Beitrag  zur  alteren 
Geschichte  der  Universität  Oxfordi,  Tübingen  1864  (von  Budinsky  selbst  S.  102 
unter  Robert  Grosseteste  richtig  angeführt)  S.  40  ff.  zu  verweisen.  Bei 
Nicolaus  Trivet  oder  Trevet  (S.  97)  war  auch  dessen  Commentar  zu  den 
Declamationcn  des  Seneca  (vgl.  meine  Ausgabe  des  Seneca  rhetor,  praeiatio 
p.  VIII  zu  erwähnen 


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Mittelalter. 


59 


eben  (S.  226-234).  Die  Angehörigen  jeder  Nation  sind  alphabetisch, 
natürlich  nach  den  Vornamen,  geordnet;  ein  Generalregister,  das  die  Be- 
nutzung des  inhaltreichen  Buches  wesentlich  erleichtert  haben  würde,  fehlt 

Eine  Episode  aus  der  Geschichte  der  Universität  Paris  im  16.  Jahr- 
hundert betrifft: 

Les  Jäsuites  et  l'universite  devant  le  parlement  de  Paris  au  XVI. 
siecle  par  F.  Desjardin,  docteur  en  droit,  avocat  ä  la  cour  d'appel. 
Discours  prononce  ä  l'ouverture  de  la  Conference  des  avocats  le  25.  No- 
vembre  1876.  Paris  1877.  55  S.  8. 

Nachdem  die  Jesuiten  trotz  des  anfänglichen  Widerstandes  des 
Parlaments,  des  Bischofs  von  Paris  und  der  Sorbonne  sich  in  Paris  nie- 
dergelassen und  in  dem  von  ihnen  acquirirten  Collegium  Claromon- 
tanura  (dem  jetzigen  Lycöe  Louis -le- Grand)  ihren  Unterricht  eröffnet 
hatten,  verlangten  sie  am  Anfang  des  Jahres  1565  die  Aufnahme  dieses 
ihres  Collegiums  in  die  Corporation  der  Universität  und  appellirten  in 
Folge  der  Verweigerung  ihrer  Forderung  an  das  Parlament  von  Paris. 
Die  Verhandlung  dieses  Processes,  sowie  die  Fortsetzung  desselben  im 
Jahre  1594,  welche  mit  der  Austreibung  der  Jesuiten  aus  Frankreich 
durch  Parlamentsbeschluss  vom  29.  December  1594  endete,  mit  beson- 
derer Rücksicht  auf  die  Plaidoyers  der  Vertreter  der  Universität,  der 
Advocaten  Etienne  Pasquier  und  Antoine  Arnauld,  schildert  der  Vortrag 
des  Herrn  Desjardin;  die  beigefügten  »Notes  et  documents«  (S.  41  ff.) 
geben  Nachweisungen  dazu  aus  gleichzeitigen  handschriftlichen  und  ge- 
druckten Quellen. 

Die  Geschichte  des  höheren  Unterrichts  in  einer  französischen  Pro- 
vinzialstadt  behandelt: 

Notice  historique  sur  l'ancieu  College  et  le  lycee  de  Troyes  par 
M.  Arsene  Thävenot,  membre  associe  de  la  societä  academique  de 
l'Aube.    Troyes  1876.  56  S.  8.15). 

Troyes,  die  jetzige  Hauptstadt  des  Departement  der  Aube  (früher 
zur  Champagne  gehörig),  hatte  schon  seit  dem  7.  oder  8.  Jahrhundert 
eine  nicht  unbedeutende  Kathedralschule.  Im  Jahre  1564  wurde  daselbst 
ein  Collegium  gegründet,  das  Anfang  1627  zu  Ehren  von  Francois  Pithou 
(Franciscus  Pithoeus),  der  ihm  sein  in  Troyes  gelegenes  Haus  und  andere 
Grundstücke  und  seine  Bibliothek  vermacht  hatte,  den  Namen  Colle- 
gium Treco-Pithoeanum  erhielt  und  der  Leitung  der  Oratorianer 


,3)  Eine  uns  vorliegende  »Noticc  sur  l'ecolc  normale  primairc  de  Troyest 
von  demselben  Verfasser  (Troyes  1877)  übergehen  wir,  wie  auch  die  »Notice 
sur  Arsene  Theyenot,  litterateur,  par  Paul  Vibert,  redacteur  en  chef  du 
sonnettiste  f  Paris  1877),  da  beide  kaum  das  Interesse  unserer  Leser  erregen 
dürften. 


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60 


Encyklopfidie  und  Geschichte  der  Philologie. 


((Kongregation  der  Väter  vom  Oratorium  Jesu)  übergeben  wurde,  welche 
daran  bis  zur  Unterdrückung  der  religiösen  Orden  in  Frankreich  im 
Jahre  1792  als  Lehrer  wirkten.  Das  Collegium  bestand  zunächst  unter 
der  Leitung  von  Lehrern  aus  dem  Laienstande  fort,  wurde  aber  1796 
durch  die  »ecole  centrale  du  departement  de  l'Aube«  ersetzt;  an  die 
Stelle  dieser  trat  1804  die  ecole  secondaire,  welche  unter  der  Restaura- 
tion wieder  den  Namen  »College«  annahm.  Durch  ein  Decret  Tom 
10.  August  1853  wurde  sie  zu  einem  »lycee  de  3.  categoriec  erhoben: 
die  Stadt  errichtete  dafür  ein  neues  Gebäude,  in  welchem  das  Lyccum 
seit  0  et  ob  er  1861  installirt  ist 

Mit  der  Geschichte  des  Unterrichts  in  einem  Theile  von  Oester- 
reich beschäftigt  sich  folgende  Schrift: 

Die  Entwickelung  des  Unterrichtes  und  der  höheren  Bildung  in 
Niederösterreich  von  der  ältesten  Zeit  bis  zum  Beginne  der  Reforma- 
tion. Inaugural-Dissertation  der  philosophischen  Facultät  zu  Jena  zur 
Erlangung  der  Doctorwürde  vorgelegt  von  Anton  Mayer  aus  Wien. 
Wien  1877.  52  S. 

Nach  einleitenden  Bemerkungen  über  die  wiederholt  unterbroche- 
nen frühesten  Kulturströmungen  —  die  griechisch-römische,  die  christlich- 
römische  und  die  christlich -germanische  der  Karolinger  —  die  länger 
oder  kürzer  in  Theilen  des  heutigen  Niederösterreich  ihre  Wirkungen 
geäussert  haben,  schildert  der  Verfasser  die  Entwickelung  des  Unter- 
richts in  diesem  Lande  zunächst  von  der  Mitte  des  10.  bis  zum  Anfang 
des  13.  Jahrhunderts,  in  der  Zeit  wo  die  Klöster  die  ausschliesslichen 
Stätten  der  höheren  Bildung,  Kunst  und  Gelehrsamkeit  waren.  Mit  dem 
Anfang  des  13.  Jahrhunderts  traten  neben  die  Klosterschulen  Bürger- 
schulen in  den  Städten;  doch  beschränkte  sich  auch  da  noch  die  Schul- 
bildung auf  einzelne  Stände  und  innerhalb  dieser  wieder  auf  wenige  In- 
dividuen; sie  ist  beim  weiblichen  Geschlecht  verbreiteter  als  beim  männ- 
lichen. Nach  dem  Aussterben  des  Geschlechts  der  Babenberger  (1246) 
macht  sich  ein  Niedergang  der  geistigen  Cultur  in  Niederösterreich  be- 
merkbar: die  Geistlichkeit  sinkt  in  geistiger  wie  in  moralischer  Beziehung 
und  die  Reform  derselben  beschränkt  sich  grösstenteils  auf  strenge 
Durchführung  der  Askese.  Dagegen  beginnt  seit  dem  14.  Jahrhundert 
der  Laienstand  auf  geistigem  Gebiete  bedeutender  zu  werden:  die  Bür- 
gerschulen sowie  die  von  Herzog  Rudolf  IV.  1365  in  Wien  gestiftete 
Universität  gelangten  zur  Blüthe;  auch  von  niederen  Schulen  (weltlichen 
Volksschulen)  finden  sich  seit  dem  Anfang  des  14.  Jahrhunderts  sichere 
Spuren.  Der  Verfasser  spricht  nun  von  der  Einrichtung  und  dem  Gange 
des  Unterrichts  in  den  verschiedenen  Anstalten,  von  dem  Auftreten  des 
Humanismus,  der  gelehrten  Donaugesellschaft,  den  Bibliotheken,  und  be- 
zeichnet endlich  die  zweite  Hälfte  des  15.  Jahrhunderts  als  das  goldene 
Zeitalter  im  literarischen  Leben  Oesterreichs,  speciell  Wien's,  bemerkt 


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Renaissance. 


61 


aber  dazu,  dass  die  gewöhnliche  Volksbildung  damit  nicht  gleichen  Schritt 
gehalten  habe. 

Das  reiche  Material,  welches  die  Schrift  enthält,  hätte  wohl  aber- 
sichtlicher angeordnet  werden  können.  Manches  ist  auch  für  den  Leser- 
kreis, den  doch  der  Verfasser  im  Auge  gehabt  haben  muss,  überflüssig, 
wie  S.  32,  Anm.  6  die  Bemerkung  über  den  Grammatiker  Donatus,  der 
noch  dazu  durch  einen  Druckfehler  in  die  Mitte  des  VI.  anstatt  des 
IV.  Jahrhunderts  gesetzt  wird.  Sehr  bedenklich  ist  die  S.  24  Anm.  2 
aus  einem  Programm  von  Sengschmitt  wiederholte  Behauptung,  dass  das 
bekannte  Einschläferungsliedchen  »Haiderl  pupaiderl,  haiderl  pupai«  aus 
einem  von  griechischen  Kammerfrauen  und  Dienstmädchen,  die  mit  den 
griechischen  Prinzessinnen  nach  Oesterreich  gekommen  seien,  gesungenen 
eode  pou  imtSfoVy  ebSi  fiou  not  entstanden  sei,  wogegen  doch  schon  die 
damals  allgemein  gebräuchliche  Aussprache  (evde  mu  pädion,  evde  mu 
pä)  streitet 

Den  Ueberblick  der  Arbeiten  zur  Geschichte  des  Zeitalters  der 
Renaissance  und  der  Reformation  eröffnen  wir  mit  einem  um- 
fänglicheren Werke,  das  jetzt  in  dritter  Auflage  vorliegt: 

Renaissance  et  reTorme.  firasme,  Thomas  Morus,  Melanchthon,  par 
D.  Nisard,  de  l'academie  Francaise.  Paris  1877.  II  Bände:  VIII,  454. 
418  8.  8. 

Die  drei  biographischen  Studien  Nisard's  über  Erasmus,  Thomas 
Morus  und  Melanchthon  sind  zuerst  in  den  Jahren  1836  — 1838  in  der 
Revue  des  Deux  Mondes  veröffentlicht  worden,  dann  in  revidirter  Gestalt 
im  Jahre  1855  als  Buch  erschienen  und  jetzt  ohne  wesentliche  Verän- 
derung wiederholt  Der  erste  Band  ist  ganz  dem  Erasmus  gewidmet, 
indem  auf  die  Lebensbeschreibung  desselben  (von  S.  201  an)  Auszüge 
aus  einigen  Schriften  (der  Lnus  Stultitiae,  den  Colloquia,  dem  Cicero- 
nianus  und  den  Briefen)  im  Urtext  mit  darüber  stehender  französischer 
Uebersetzting  (bei  deren  Abfassung  dem  Verfasser  Herr  Gaston  Feugere, 
dessen  Werk  über  Erasmus  wir  im  Jahresbericht  für  1874.  1875,  Abth.  2, 
S.  26  f.  besprochen  haben,  Beistand  geleistet  hat)  folgen.  In  den  zweiten 
Band  th eilen  sich  ungefähr  zu  gleichen  Theilen  Thomas  Morus  (S.  1—195) 
und  Melanchthon  (S.  197  -411). 

Nisard  ist  ein  Meister  in  der  Kunst  der  Zeichnung  historischer  Por- 
träts; auch  Philologen  von  Fach  werden  daher  diese  seine  Studien,  wenn 
sie  auch  nicht  gerade  Neues  daraus  lernen,  mit  Vergnügen  und  Inter- 
esse lesen. 

Von  Arbeiten  über  einzelne  Humanisten  fuhren  wir,  der  chrono- 
logischen Folge  gemäss,  zunächst  an: 

Francesco  Petrarca  a  Novara  e  la  sua  aringa  ai  Novaresi  fatta  in 
Italiano  da  Carlo  Negroni.   Novara  1876,  59  S.,  2.  BL  8. 

In  der  Sammlung  von  unedirten  Schriften  Petrarcas,  welche  Herr 


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62 


Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 


Dr.  Attüio  Hortis,  Stadtbibliothekar  in  Triest,  zur  vierhundert  jährigen 
Gedächtnissfeier  des  Todestages  Petrarca's  veröffentlicht  hat,  findet  sich 
auch  eine  aus  einer  Handschrift  der  Wiener  Bibliothek  (Cod.  4498)  ent- 
nommene lateinische  Rede  an  die  Bevölkerung  der  Stadt  Novara,  die 
Petrarca  in  Gegenwart  des  ihm  befreundeten  Herrschers  von  Mailand 
Galeazzo  Visconti  am  18.  Juni  1356  (nach  Hortis  vielmehr  1358)  gehalten 
hat.  Da  die  Publication  von  Hortis  nicht  im  Buchhandel  befindlich,  da- 
her wenigen  zugänglich  ist  ,  hat  Herr  Negroni  zu  Nutz  und  Frommen 
seiner  Mitbürger  die  für  die  Geschichte  der  Stadt  Novara  nicht  unwich- 
tige Rede  wieder  abdrucken  lassen  und  dem  Texte  kurze  Anmerkungen, 
eine  italiänische  üebersetzung  und  eine  Einleitung  beigefügt,  in  wel- 
cher letzteren  er  über  Petrarca's  Verhältniss  zu  Galeazzo  Visconti  sowie 
über  seine  Beziehungen  zu  dem  Novaresischen  Arzte  Albertino  da  Can- 
nobio  handelt.  Die  Rede  Petrarca's  ist  auch  philologisch  von  Interesse, 
weil  derselbe  an  zwei  Stellen  Cicero's  Werk  de  republica  citirt,14) 
woraus  man  allerdings  schliessen  muss,  dass  er  dasselbe  noch  gelesen 
hat:  wenn  aber  Negroni  (S.  20,  Anm.  3)  auch  dem  Italiener  Maffeo  Vegio 
(t  1458)  und  dem  Deutschen  Caspar  von  Barth  (f  1658)  Kenntniss  des- 
selben Werkes  zuschreibt,  so  ist  es  wenigstens  was  Barth  anlangt  bei 
der  bekannten  sublesta  fides  desselben  dem  Referenten  nicht  zweifelhaft, 
dass  seine  betreffende  Aeusserung  einfach  eine  Lüge  ist. 

Reicher  ist  die  Literatur  über  Giovanni  Boccaccio: 

Giovanni  Boccaccio  sein  Leben  und  seine  Werke  von  Dr.  Marcus 
Landau.   Stuttgart,  J.  G.  Cotta.  1877.  XI,  262  8.  8. 

Accenni  alle  scienze  naturali  nelle  opere  di  Giovanni  Boccacci  e 
piu  particolarmente  del  libro  de  mpntibus,  silvis  etc.  Indagini  di 
Attilio  Hortis.   Triest  1877.    124  S.  gr.  8. 

Cenni  di  Giovanni  Boccacci  intorno  a  Tito  Livio  commentati  da 
Attilio  Hortis.   Triest  1877.   101  S.  8. 

Landau  hat  seine  Lebensgeschichte  G.  Boccaccio's,  welcher  an  den 
passenden  8tellen  ausführliche  Analysen  der  Werke  desselben  eingeflochten 
sind,  in  13  Capitcl  eingetheilt  und  denselben  als  Anhang  eine  Uebersicht 
der  Werke,  welche  Boccaccio  mit  Unrecht  zugeschrieben  werden  oder 


M)  Das  erste  Citat  (S.  19  »populus  non  est,  nisi  quem  iuris  et  iustitiae 
nodus  tenet.  Quod  et  Marco  Tullio  III  reipublicae  diffinitum  est«)  findet  sich, 
allerdings  in  etwas  veränderter  Fassung,  in  der  von  A.  Mai  entdeckten  Partie 
des  Ciceronischen  Werkes  (Hb.  III,  c.  33).  Das  zweite  Citat  (S.  20  »Unde  idem 
Cicero  VI  reipublicae:  nihil  est  enim,  inquit,  prineipi  Uli  Deo  qui  communem 
hunc  mundum  regit,  quod  fiat  in  terris  aeeeptius,  quam  concilia  coetusqne  ho- 
minum  iure  sociati  quae  civitates  appellantur«)  kann  ich  ebenso  wenig  nach- 
weisen als  Negroni;  nur  eine  ähnliche  Stelle  unde  ich  bei  Cicero  lib.  I,  c  32: 
»Quid  est  enim  ciuitas,  nisi  iuris  societas?  (darauf  folgt  eine  grössere  Lücke). 


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Boccaccio.  63 

deren  Aechtheit  doch  von  manchen  bezweifelt  wird,  beigefügt.  Eine  aus- 
führliche Analyse  und  Kritik  des  Werkes,  für  welches  der  Verfasser 
ausser  dem  reichen  im  Druck  vorliegenden  Material  auch  mehrfach  hand- 
schriftliche Quellen  benutzt  hat,  gehört  nicht  in  diesen  unseren  Bericht;15) 
wir  begnügen  uns,  einige  Worte  über  das  11.  Capitel  »Archäologisch- 
mythologische  Werket  (S.  188  —  204)  zu  sagen.  Es  sind  dies  das  grosse 
mythologische  Werk  UEPI  lESEAAGHAl  Deorum  libri  XV  und  das  geo- 
graphische Compendium  »de  montium,  sylvarum,  fontium,  lacuum,  fluvio- 
nim,  stagnorum  et  marium  nominibus  über  I«  welche  Landau  nach  ihren 
Mängeln  und  relativen  Vorzügen  charakterisirt,  nebst  Bemerkungen  über 
ihre  Abfassungszeit  und  die  vom  Verfasser  dabei  benutzten  Quellen.  Für 
die  Genealogie  kommt  dabei  speciell  das  von  Boccaccio  so  ausserordent- 
lich hflufig  citirte  Werk  des  Theodontius  in  Frage,  welches  die  neueren 
Gelehrten  nach  dem  Vorgange  von  Mehus  gewöhnlich  als  identisch  an- 
sehen mit  dem  von  Boccaccio  nach  seiner  eigenen  Angabe  stark  benutzten 
über  collectionum  des  Bibliothekars  König  Robert's  von  Sicilien, 
Paulus  von  Perugia.    Gegen  diese  Annahme  hat  sich  Landau  aus 
triftigen  Gründen  erklärt.  Aus  Boccaccio's  eigenen  Aeusserungen  an  der 
Stelle,  wo  er  über  die  von  ihm  benutzten  Quellen  überhaupt  und  speciell 
über  den  »liber  collectionum«  des  Paulus  handelt  (üb.  XV,  c.  VI,  p.  390 
ed.  Micyll.  Basel  1532),  ergiebt  sich  nur,  dass  B.  alles,  was  er  unter  dem 
Namen  des  Theodontius  anführt,  aus  dem  Werke  des  Paulus,  aus  wel- 
chem er  als  junger  Mann  sich  vieles  excerpirt  hatte,  das  aber  später 
durch  die  Liederlichkeit  der  Wittwe  des  Paulus  verloren  gegangen  war, 
geschöpft  hat;  dass  er  selbst  aber  keineswegs  den  Theodontius  als  iden- 
tisch mit  Paulus  betrachtet,  vielmehr  beide  als  verschiedene  Persönlich- 
keiten angeschen  hat,  ergiebt  sich,  wie  Landau  richtig  bemerkt,  daraus, 
dass  mehrfach  bei  Boccaccio  »Theodontius  et  Paulus«  oder  »Paulus  et 
Theodontius,«  einmal  (lib.  V,  c.  50  p.  146)  auch  »ut  ait  Theodontius  et 
post  eum  Paulus«  citirt  wird.  Landau  hätte  noch  einige  weitere  Stellen 
anführen  können,  welche  die  Unhaltbarkeit  der  Mehus'schen  Hypothesen 
noch  deutlicher  ins  Licht  stellen  ;  so  die  Worte  aus  der  Praefatio  gegen 
Schluss  (Bogen  ff  8  verso  ed.  Micyll.):  »Theodontius  vero,  ut  arbitror, 


15)  Wie  ich  aus  einem  Aufsatze  L.  Geige r's  in  den  Göttinger  gelehrten 
Anzeigen  1878,  N.  1,  S.  25 ff.,  ersehe,  hat  Attilio  Hortis  in  einer  in  Triest 
im  Jahre  1875  veröffentlichten  Schrift  (»G.  Boccacci,  ambasciatore  in  Avignone 
e  Pileo  da  Prata  proposto  da'  Fiorentini  a  Patri&rca  di  Aquilejat)  gezeigt, 
dass  Boccaccio  im  Jahre  1365  im  Auftrage  der  Stadt  Florenz  als  Gesandter 
nach  Avignon  zum  Papst  Urban  V.  ging,  um  für  die  durch  den  Tod  des  Lu- 
dovico  della  Torre  erledigte  Stelle  eines  Patriarchen  von  Aquileja  den  Pileo 
da  Prata,  damaligen  Bischof  von  Padua,  vorzuschlagen.  Ks  ist  auffallend,  dass 
Landau,  der  S.  221  f.  von  dieser  Gesandtschaft  spricht,  auch  die  Schrift  von 
Hortis  citirt  (S.  222,  Anm.  1),  des  von  diesem  nachgewiesenen  Hauptzweckes 
der  Gesandtschaft  gar  nicht  gedenkt. 


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64  Eneyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 

non  novushomo,  sed  talium  imiestigator  praeeipuus,  neminem  nominando 
respondit  uetustissimorum  Arcadum  fuisse  opinionem,  Terram  rerum 
omni  um  fuisse  causam;«  ferner  die  Stelle  üb.  XII,  c.  41  (p.  304  s.):  »Aon, 
ut  Paulus  ait,  Iovis  fuit  ti litis  ex  nimpha  Muosyde  (?),  a  quo  dicit 
Boeotiam  Ioniam  nuneupatam,  quia  ibi  regnasset;  nos  autem  supra 
Lactantii  autoritatem  secuti  Neptuni  filium  scripsimus.  Quem  Theodon- 
tius  [actione  suorum  ex  Apulia  pulsum  et  Onchesti  fuisse  filium  [fratrem?] 
et  in  Boeotiam  venisse  dicebat  et  ibidem  Neptunum  patrem  quaesisse  et 
provinciam  de  suo  nomine  nuneupasse,  nulluni  tarnen  illi  filium  designablt 
(sie;  1.  desiguabat),  ubi  Paulus  filium  suum  Dymantem  asserit  « 

Auf  die  Frage:  wer  war  nun  jener  dem  Boccaccio  nur  aus  dem 
Werke  des  Paulus  von  Perugia  bekannte  Theodontius?  antwortet  Landan 
S.  196 :  »ich  glaube,  dass  Theodontius  irgend  ein  griechischer  Gelehrter 
war,  aus  dessen  mündlichem  Unterricht  Paul  von  Perugia  Vieles  in  sein 
Werk  aufnahm,  das  er  von  ihm  direct  oder  durch  Barlaam  hörte;«  in 
der  Anmerkung  spricht  er  dann  die  freilich  dazu  durchaus  nicht  stim- 
mende Vermuthung  aus,  dass  in  dem  von  Fulgentius  myth.  lib.  I,  c.2€ 
citirten  »Theocritus16)  antiquitatum  historiographus«  vielleicht  der  ge- 
suchte Theodontius  stecke.  Diese  Vermuthung  müssen  wir  bei  der  no- 
torischen Unzuverlässigkeit  des  Fulgentius,  der  ohne  Zweifel  die  Namen 
seiner  angeblichen  Gewährsmänner  häufig  selbst  fingirt  hat,  auf  sich  be- 
ruhen lassen ;  aber  auch  die  Annahme,  dass  Theodontius  ein  Zeitgenosse 
des  Paulus  von  Perugia  gewesen  sei,  hat  wenig  oder  nichts  für  sich.  Ich 
glaube  eher,  dass  Theodontius  überhaupt  keine  wirkliche  Persönlichkeit 
ist,  sondern  nur  einem  Missverstandnisse  des  Paulus  (etwa  von  einem 
ursprünglichen  »Theologus  Orphicus«,  das  er  in  einer  Handschrift 
verschrieben  fand)  seinen  Ursprung  verdankt:  dieses  Missverständniss 
wäre  nicht  stärker,  als  die  von  Boccaccio  wiederholte  Verballhornung 
eines  ursprünglichen  »demiurgos«  in  einem  »Daemogorgon,«  über  welche 
ich  in  meinem  Programm  »Ex  Ilygini  genealogiis  exerpta  (Zürich  1868) 
p.  5  gehandelt  habe. 

Für  das  Werk  »de  montibus,  silvis«  etc.,  giebt  A.  Hortis  in  dem 
ersteren  der  beiden  von  uns  oben  aufgeführten,  in  typographischer  Hin- 
sicht sehr  schön  ausgestatteten  Schriften  von  S.  65  an  unter  der  Ueber- 
schrift  »Indice  di  alcuni  autori  consultati  dal  Boccaccio  per  compilare  il 
Iibro  de  montibus  etc.«  eine  detaillirte  Analyse  der  von  B.  dafür  be- 
nutzten antiken  Quellen.  In  dem  ersteren  allgemeineren  Theile  derselben 
Schrift  handelt  er  zunächst  von  den  naturwissenschaftlichen  Kenntnissen 
und  Anschauungen  des  Boccaccio  überhaupt  auf  den  Gebieten  der  Astro- 
nomie und  Astrologie,  der  Meteorologie,  Geologie  und  Botanik,  wie  sie 
namentlich  in  seinem  mythologischen  Werke  und  in  dem  Commentar  ra 


iß)  Die  besten  Codd.  geben  dort  nicht  Theocritu9,  sondern  Theo- 
enidus. 


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Huniauistcn. 


65 


Dante's  divina  commedin  hervortreten;  sodann  mit  besonderer  Beziehung 
auf  die  Schrift  de  montibus  etc.  von  B.'s  geographischen  Kenntnissen, 
wobei  sowohl  das  was  er  aus  älteren  und  neueren  Schriftstellern  geschöpft 
hat,  als  das  was  er  aus  eigener  Anschauung  berichtet,  berücksichtigt 
wird.  Zwei  Anhänge  (S.  120  flf.)  geben  Notizen  über  einige- Handschriften 
des  Werkes  de  montibus  etc.  (das,  wie  der  Verfasser  S.  63  bemerkt,  in 
Micyllus'  Ausgabe  uns  in  sehr  incorrecter  Gestalt  vorliegt)  und  über  eine 
dem  Boccaccio  mit  Unrecht  zugeschriebene  Uebersetzting  der  pseudo- 
aristotelischen Schrift  nif/e  Öctufiuatcuv  dxnuafxdrwv.    In  der  von  uns  an 
zweiter  Stelle  aufgeführten  Schrift  handelt  Hortis  nach  einleitenden  Be- 
merkungen über  die  geringe  Verbreitung  der  Werke  des  Livius  im  Mittel- 
alter eingehender  über  die  Kenntniss  derselben,  welche  in  den  Werken 
des  Petrarca  und  Boccaccio  hervortritt,  über  die  dem  Boccaccio  nach 
seiner  Ansicht  mit  Recht  beigelegte  italienische  Uebersetzung  der  vierten 
Decade  des  Livius,  endlich  über  eine  in  der  Ausgabe  des  Livius  von 
Thomas  Hearne  (Oxford  1708)  nach  einer  Oxforder  Handschrift  veröffent- 
lichte kurze  Biographie  des  Livius,  welche  sich  im  Cod.  Laurent,  plut. 
LXIU,  8  unter  dem  Titel  »Pauca  de  T.  Livio  a  Iohanne  Boccaccio  col- 
lecta«  findet:   ein  nach  dem  cod.  Laur.  verbesserter  Abdruck  dieses 
Schriftstückes,  das  nach  den  Ausführungen  von  Hortis  jedenfalls  als  ein 
achtes  Product  des  Boccaccio  anzusehen  ist,  ist  der  Schrift  von  Hortis 
beigegeben  (S.  97-101). 

A.  Wilma nns,  der  schon  seit  längerer  Zeit  an  einer  kritischen  Ge- 
sammt- Ausgabe  der  Werke  des  Florentiner  Humanisten  PoggioBraccio- 
Üni  arbeitet,  deren  erste  beiden  Bände  die  Briefsammlung  desselben 
enthalten  sollen  (s.  Mittheilungen  der  Verlagsbuchhandlung  B.  G.  Teubner 
in  Leipzig  1870.  No.  1  S.  11  ff.),  hat  wohl  als  Vorläufer  dieser  hoffentlich 
recht  bald  erscheinenden  Sammlung  im  Index  scholarum  der  Universität 
Güttingen  für  das  Sommersemester  1877  zwei  Briefe  Poggio's  mit  den  nöthi- 
gen  historischen  Nachweisungen  über  die  Adressaten  derselben  veröffentlicht 
(Poggi  Florentini  epistulae  duae  editae  ab  Augusto  Wilmanns,  10  S.  4.) : 
einen  ganz  im  Tone  der  bekannten  Inv  ectiven  Poggio's  geschriebenen  Schmäh- 
brief an  den  von  Georgias  Merula  und  anderen  Gelehrten  jener  Zeit  wegen 
seiner  Gelehrsamkeit  hochgepricsenen  Jacopo  Zeno,  damals  Bischof  von 
Feltre,  später  Bischof  von  Padua,  und  eineu  Brief  an  Francesco  del 
Legname,  damals  Bischof  von  Ferrara,  später  Nachfolger  J.  Zenos  auf 
dem  Bischofsstuhle  von  Feltre,  welcher  die  Nachricht  von  dem  Tode  und 
die  Lobpreisung  des  am  2.  Mai  1459,  also  ein  halbes  Jahr  vor  Poggio 
selbst,  verstorbenen  Erzbischofe  von  Florenz,  Antoninus  (Antonio  de  Pie- 
rozzi)  enthält. 

Eine  den  Humanisten  GiovanniAurispa  betreffende  Notiz  siehe 
oben  S.  44. 

Jahresbericht  für  Altertbum.-Wl««en«chaA  1877.  III.  5 


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66 


Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie 


Von  den  die  Geschichte  des  Humanismus  in  Deutschland  be- 
treffenden Arbeiten  ist  die  umfangreichste  und  wichtigste 

Die  Wiener  Universität  und  ihre  Humanisten  im  Zeitalter  Kaiser 
Maximilian's  I.  von  Joseph  Ritter  von  Aschbach.  Herausgegeben 
von  der  kaiserl.  königl.  Universität  in  Wien.  A.  u.  d.  T.:  Geschichte 
der  Wiener  Universität.  H.  Band.  Wien  1877.  W.  Braumüller.  X, 
467  S.  8. 

Diese  Fortsetzung  der  von  Aschbach  im  Jahre  1865  zur  500  jähri- 
gen Jubelfeier  der  Stiftung  der  Universität  Wien  veröffentlichten  »Ge- 
schichte der  Wiener  Universität  im  ersten  Jahrhunderte  ihres  Bestehens* 
zerfällt  in  zwei  Bücher,  deren  erstes  in  fünf  Abschnitten  die  Geschichte 
der  Wiener  Universität  von  der  letzten  Regierungszeit  Kaiser  Fried  rieb's  ÜL 
bis  auf  den  Tod  Maximilian's  I.  behandelt.  Den  Verdiensten  des  letzteren 
um  die  Universität  lässt  Aschbach  volle  und  gerechte  Anerkennung  wider- 
fahren; er  sagt  schon  im  Vorwort  (S.  VII):  »Mit  vollem  Rechte  kann 
Maximilian  als  der  Erwecker  eines  neuen  geistigen  Lebens  an  der  Wieoer 
Hochschule  gepriesen  werden:  ihm  vorzüglich  verdankte  man,  dass  diese 
im  Laufe  von  wenigen  Jahren  sich  zu  einem  Ansehen  und  Glänze  erhob, 
wodurch  sie  unter  den  europäischen  Hochschulen  in  Bezug  auf  den  Ruf 
ihrer  Lehrer  und  die  Zahl  ihrer  Schüler  eine  der  ersten  Stellen  einnahm.« 
Für  uns  sind  von  den  5  Abschnitten  dieses  Buches  speciell  der  zweite 
und  dritte  von  Interesse,  welche  sich  mit  der  Einführung  des  Humanis- 
mus und  der  damit  verbundenen  Reformen  an  der  Wiener  Universität  im 
letzten  Decennium  des  15.  Jahrhunderts,  sowie  mit  der  En t Wickelung  der 
humanistischen  Studien  an  der  Wiener  Universität  unter  der  Leitung  des 
Conrad  Celtes,  insbesondere  auch  mit  den  beiden  wesentlich  durch  Celtes 
in's  Leben  gerufenen  humanistischen  Instituten,  dem  Collegium  poetarum 
et  mathematicorum  und  der  Literana  sodalitas  Danubiana  beschäftigen. 
Weitere  urkundliche  Beiträge  zur  Geschichte  dieser  Institute  bringt  der 
Anhang,  in  welchen  S.  421  ff.  die  »Episodia  sodalitatis  litterariae  Danu- 
bianae  ad  Conradum  Celtem,  dum  e  Norico  Gymnasio  ad  Viennam  Pan- 
noniae  concesserat«  (Begrüssungsgedichte  der  Mitglieder  der  gelehrten 
Donaugesellschaft  an  C.  Celtes  bei  dessen  Uebersiedelung  von  Ingolstadt 
nach  Wien),  Cuspinian's  Inschrift  auf  das  Wiener  Coutubernium  der  ge- 
lehrten Donaugesellschaft,  einige  Bemerkungen  über  sonstige  Mitglieder 
dieser  Gesellschaft,  endlich  die  Stiftungsurkunde  des  Collegium  poetarum 
et  mathematicorum  abgedruckt  sind. 

Das  zweite  Buch,  »Leben  und  Schriften  der  Wiener  Humanisten 
im  Zeitalter  Kaiser  Maximilian's  Lf  enthält  biographische  und  bibliogra- 
phische Noüzen  über  31  Humanisten  jener  Zeit,  welche  in  Wien  gewirkt 
haben.  Naturgemäss  nimmt  darin  der  Artikel  über  Conrad  Celtes  den 
grössten  Raum  ein  (S.  189  —  270):  sowohl  die  Lebensgeschichte  desselben, 
als  seine  literarische  Thätigkeit  ist  in  eingehender  und  streng  wissenschaft- 


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Humanisten. 


67 


licher  Weise  behandelt;  nur  müssen  wir  mit  Bedauern  constatiren,  dass 
Aschbach  in  directem  Widerspruch  gegen  die  Untersuchungen  Köpke's 
an  seiner  Hypothese  von  der  Abfassung  der  Dichtungen  der  Nonne  Hrot- 
suit  durch  Celtes  und  seine  humanistischen  Freunde  festhält  (S.  242  f.) 
und  auch  in  Bezug  auf  den  Ligurinus  nach  einer  kurzen  Recapitulation 
der  dieses  Gedicht  betreffenden  neueren  Forschungen  (S.  253  ff.)17)  sich  nur 
zu  dem  Zugeständniss  herbeilässt:  »die  Streitfrage  ist  durch  Pannenborg's 
Schrift  keineswegs  zur  Entscheidung  gebracht«  —  Von  den  übrigen  Huma- 
nistenbiographien sind  folgende  wegen  ihres  der  Bedeutung  der  darin 
behandelten  Männer  entsprechenden  Umfanges  hervorzuheben:  Hierony- 
mus Baibus  (Girolamo  Balbi)  aus  Venedig  (S.  146—169).  Johannes  Ca- 
mers (Giovanni  Ricuzzi  Vellini  von  Camerino,  S.  172  -184;  beigegeben 
ist  diesem  Artikel  8.  182  ff.  der  Abdruck  eines  unedirten  Briefes  des 
Camers  an  Celtes  aus  Rom  11.  März  1504).  Johannes  Cuspinianus 
(Spiesshaimer)  aus  Schweinfurt  (S.  284  -309).  Philipp  Gundel  aus  Passau 
(S.  319-326).  Caspar  Velius  Ursinus  aus  Schweidnitz  in  Schlesien 
(S-  382  -  391).  Joachim  von  Watt  (Vadianus)  aus  St.  Gallen  (S.  392 
bis  409) "). 

Zu  einem  der  kürzeren  biographischen  Artikel,  dem  über  den  Ge- 
eisten Georg  Rithaimer  aus  Mariazell  in  Steiermark  (S.  346 f.),  hat 
Ad.  Horawitz  in  seinem  Aufsatze  »Zur  Geschichte  des  deutschen  Gei- 
steslebens, vornehmlich  im  Zeitalter  der  Renaissance«  (Zeitschrift  für  die 
österreichischen  Gymnasien  1877,  S.  44-63),  in  welchem  er  neben  an- 
deren auf  die  Culturgeschichte  der  Renaissance  bezüglichen  Arbeiten 
auch  das  Werk  Aschbach's  bespricht,  einige  Nachträge  geliefert  (S.  59  ff.), 
durch  welche  Rithaimer's  Thätigkeit  für  die  Hebung  des  Unterrichts  in 
der  griechischen  Sprache  in  ein  helleres  Licht  gestellt  wird. 

Zur  Lebensgeschichte  des  Erasmus  haben  wir  ausser  dem  oben 
angeführten  Artikel  Kämme  Ts  im  6.  Bande  der  allgemeinen  deutschen 
Biographie  einen  werth vollen  Beitrag  zu  registriren  in  der  Schrift: 

Erasmiana,   Programm  zur  Rectoratsfeier  der  Universität  Basel 
von  Prof.  Wilhelm  Vischer.   Basel  1876.   36  8.  4. 

W.  Vischer  veröffentlicht  darin  nach  den  auf  der  Baseler  Univer- 
sitätsbibliothek aufbewahrten  Originalen  folgende  Dokumente:  L  das 
theologische  Doctordiplom  des  Erasmus  von  der  Universität  Turin  vom 


Uebergangen  ist  dabei  die  Schrift  von  Gaston  Paris  Dissertation 
critique  sur  le  poeme  latin  du  Ligurinus  attribue  ä  Gunther.   Paris  1872. 

i*)  Bei  der  Angabe  der  früheren  Literatur  über  Vadian  hat  Aschbach 
die  Schrift  von  Th.  Pressel  »Joachim  Vadian,  nach  handschriftlichen  und  gleich- 
zeitigen Quellen«  (Elberfeld  1861)  und  das  Programm  von  G.  Geilfus  »Joachim 
von  Watt  genannt  Vadianus  als  geographischer  Schriftsteller«  (Winterthur  1865) 
übergangen. 


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68  Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 

4.  September  1506;  II.  die  Actenstücke  in  Betreff  der  Verleihung  einer 
lebenslänglichen  Pension  an  denselben  aus  den  Einkünften  der  Pfarrei 
Aldington  durch  den  Erzbischof  von  Cambridge  Wilhelm  Warham; 
III.  die  Urkunden  über  die  vom  Papst  Leo  X.  dem  Erasmus  gewährte 
Dispensation  vom  Tragen  der  Ordenskleidung  nebst  Indulgenz;  IV.  einen 
Brief  des  Königs  Franz  I.  von  Frankreich  an  Erasmus;  V.  ein  Schrei- 
ben des  päpstlichen  Legaten  Lorenzo  Campeggi,  wodurch  Erasmus  von 
der  Beobachtung  der  Fastengebote  befreit  wird;  VI.  die  Urkunde  über 
die  Zuerkennung  einer  jährlichen  Pension  von  30  Goldgulden  an  Eras- 
mus vom  Herzog  Johann  von  Cleve;  VII.  zwei  die  Verleihung  der  Prop- 
stei  Deventer  an  Erasmus  betreffende  Breven  des  Papstes  Paul  III.  Von 
besonderem  Interesse  ist  die  Adresse  des  einen  vom  apostolischen  Secre- 
tär  Jacobus  Sadoletus  unterzeichneten  Schreibens  des  Papstes  Leo  X.  an 
Erasmus,  welche  lautet :  »Dilecto  filio  Erasmo  Rogerii  Roterodamensi 
clerico  Trajectensis  dioecesis«.  Vischer  (S.  30,  Anm.  1)  folgert  daraas. 
dass  der  ursprüngliche  Name  des  Erasmus  nicht,  wie  man  all  gemein 
nach  Baudius'  Angabe  angenommen  hat,  Gerardus  Gerardi  (Geert  Geerts), 
sondern  Erasmus  Roger  oder  Rogers  gelautet  habe,  eine  Annahme, 
die  freilich  bei  dem  Mangel  jeder  sonstigen  Spur  für  den  Familiennamen 
Roger  bedenklich  ist. 

Der  Biograph  Reuchlin's,  Dr.  L.  Geiger,  hat  sich  ein  neues  Ver- 
dienst um  diesen  seinen  Helden  erworben  durch  die  Sammlung  seines 
Briefwechsels,  welche  als  126.  Publication  des  litterarischen  Vereins  in 
Stuttgart  erschienen  ist  unter* dem  Titel: 

Johann  Reuchlin's  Briefwechsel,  gesammelt  und  herausgegeben  von 
Ludwig  Geiger.   Tübingen  1875.  372  S.  8. 

Der  ursprüngliche  Plan,  welchen  der  Herausgeber  bei  der  Aus- 
arbeitung seiner  Biographie  Reuchlin's  gefasst  hatte,  in  einem  Corpus 
Reuchlinianum  eine  vollständige  Sammlung  aller  an,  von  und  über  Reuch- 
lin  geschriebenen  Briefe  und  Aktenstücke  in  getreuem  Abdrucke  mit 
reichhaltigen  Anmerkungen  zu  geben,  ist  von  ihm  selbst  in  der  Ueber- 
zeugung,  dass  der  innere  Werth  einer  solchen  Zusammenstellung  dem 
sehr  grossen  Umfang  derselben  nicht  gleichkommen  wurde  —  eine  Ueber- 
zeugung,  welche  Referent  nicht  theilen  kann  -  fallen  gelassen  worden. 
Er  hat  sich  nun  darauf  beschränkt,  eine  Sammlung  des  Briefwechsels 
zu  geben  und  zwar  so,  dass  er  die  bisher  nur  handschriftlich  vorhandenen 
und  durch  ihren  Inhalt  besonders  wichtigen  Briefe  zum  Abdruck  gebracht, 
von  den  übrigen  nur  Druckort,  Inhalt  und  einzelne  merkwürdige  Stellen 
mitgetheilt,  alle  Briefe  aber  mit  möglichst  kurz  gehaltenen  kritischen, 
sachlichen  und  biographischen  Bemerkungen  versehen  hat. 

Den  Grundstock  der,  abgesehen  von  dem  Anhang  (S.  337  ff.),  304 
Nummern  aus  den  Jahren  1477  bis  Januar  1522  umfassenden  Sammlung 
bilden  die  beiden  von  Reuchlin  selbst  zur  Unterstützung  seines  Kampfes 


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Humanisten. 


69 


gegen  die  Kölner  herausgegebenen  Sammlungen  »Clarorum  virorum  epi- 
stolae  —  ad  Iohannem  Reuchlin  Phorcensem«  (Tübingen  1514)  und 
»Illustriura  virorum  epistolae  —  ad.  I.  R.  Ph.«  (Hagenau  1519).   Da  die 
Briefe  in  diesen  Sammlungen  nicht  chronologisch  geordnet  sind,  so  war 
die  chronologische  Anordnung  derselben  die  erste  Aufgabe,  der  der  Her- 
ausgeber sich  mit  grosser  Sorgfalt  unterzogen  hat.    Sodann  hat  er  den 
Inhalt  dieser  Sammlungen  durch  Hinzufügung  zahlreicher  anderer  Briefe 
aus  gedruckten  und  handschriftlichen  Quellen  (die  bei  jedem  einzelnen 
Briefe  genau  angegeben  sind)  vervollständigt  und  in  dem  schon  erwähn- 
ten »Anhang«  noch  zwölf  weitere,  bisher  ungedruekte,  überhaupt  gänz- 
lich unbekannte  Stücke  hinzugefügt.    Endlich  hat  er  in  seinen  knappen 
aber  inhaltreichen  Anmerkungen  (zu  denen  der  Anhang  S.  360 ff.  einige 
Nachträge  bringt)  alles  zum  Verständnisse  der  Briefe  Nöthige  den  Lesern 
mitgetheilt.   Sehr  zu  bedauern  ist  nur  die  grosse  Anzahl  von  Druck- 
fehlern, falschen  Interpunktionen  und  sonstigen  Corruptelen,  welche  den 
Text  der  Briefe  entstellen.   Dieselben  einzeln  aufzuführen  verbietet  uns 
der  Raum19);  wir  wollen  lieber  einige  speciell  philologische  Nachträge 
und  Berichtigungen  zu  dem  Text  und  den  Anmerkungen  folgen  lassen. 
Br.  XV  S.  15  war  zur  Erklärung  der  Worte  »velut  alterum  Iarcham 
inter  divinos  Brachraanos«  (vgl.  Br.  Ia  S.  342,  Z.  5)  auf  Philostr.  vita 
Apollon.  III,  16  (p.  49  ed.  Kayser)  zu  verweisen.   Die  Worte  Reuchlin's 
in  Br.  XXII a  S.  24,  Z.  lf.  »Eo  ego  pacto  colloquiorum  libellum  hunc  col- 
legi  graece  latineque  conscriptum  instar  Iulii  Pollucis  hominis  litera- 
tissimi«  sind  keineswegs,  wie  Geiger  anmerkt,  auf  das  '  Ovopaartxov  des 
Pollux  zu  beziehen,  sondern  auf  das  griechisch -lateinische  Schriftchen 
*floXu3euxouc  r.ep\  xa&rjpepwye  bpdiag  Pollucis  de  quotidiane  locutione«, 
das  Reuchlin  vor  der  Veröffentlichung  desselben  im  Druck  durch  Beatus 
Rhenanus  (Basel  1516)  handschriftlich  vor  sich  gehabt  hat.   Br.  XXI  Ib 
8.  25,  Z.  3  würde  man  »Planuelem«  für  einen  einfachen  Druckfehler 
halten,  wenn  nicht  der  Herausgeber  i  in  einer  Note  anmerkte:  ȟber 
Planuelis  finde  ich  nichts«:  natürlich  ist  Plan u dem  zu  schreiben  und 
an  Maximus  Planudes  zu  denken,  dessen  grammatische  Schriften  Reuch- 
lin aus  Pariser  Codd.  kannte.   Gleich  vorher  S.  25,  Z.  1  ist  das  sinn- 
lose »differenciorum  editorum«  in  »differentiarum  editionem«  zu  ver- 
bessern.   Br.  XXin  S.  27,  Z.  6  war  zu  den  Worten  rb  npooiptov  dppo- 
St)0£u>c  (1.  ' AfpoiiadtuQ)  ilq  rotte  IXiyxotx;  awptartxouQ  rou  'AptffroreXoue 
zu  bemerken,  dass  sich  dieselben  auf  eine  Schrift  des  Alexander  von 
Aphrodisias  (dno<rrtp£iwos,ig  zu  den  ootftarixoi  iXey^ot  des  Aristoteles)  be- 
ziehen und  zu  den  folgenden  Worten  (Z.  8)  xai  yäp  ipwrt  noXXdxtQ  ut 
nölbfapt  (1.  ib  floXupape)  rä  pij  xaXa  xaXä  nipavrat,  dass  sie  aus  Theo- 
krit  id.  VI,  18  f.  entnommen  sind.   Zu  Br.  LXII  S.  65,  Z.  9  f.  »Optarem 


i»)  Ein  kleiner  Theil  derselben  ist  von  Horawitz  in  der  Zeitschr.  f.  d. 
österr.  Gymn.  1877,  S.  52  berichtigt  worden. 


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70  Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 


ctiam  abs  te  habere  illud  Luciaiii  ubi  Herculem  aurca  catcna  ligatum 
scribit«  fehlt  die  Notiz,  dass  sich  diese  Aeusserung  auf  Lukian's  Schrift- 
chen IJpoXaha  6  'HpaxXrfi  (t.  III,  p.  129  ecL  Jacobitz)  bezieht;  auf  das- 
selbe Schriftchen  war  zu  Br.  CCLVI  S.  294  Z.  10  v.  u.  zu  verweisen. 
Zu  Br.  LXXI  S.  65  Z.  3  v.  u.  war  Aristot.  meteor.  I,  13  (p.  27  ed.  Bekk. 
min.)  zu  citiren.   Die  Br.  CVII  S.  111  Z.  10  ff.  berührte  Anecdote  »de 
tragoediarum  quodam  rapsodo«  der  erklärte,  dass  ihm  der  einzige  Piaton 
als  Zuhörer  mehr  werth  sei,  als  alle  Athener,  wird  im  Alterthum  von 
Antimachus  erzählt:  s.  Cic.  Brut.  51,  191.  Zu  Br.  CXI  S.  117  Z.  13ff. 
v.  u.  » m  u  tu  um  namque  muli  scabunt  ut  est  apud  epigrammatarium  Bur- 
degalensem«  war  auf  Ausonius  Technopaegnion  (id.  XII),  praefatio  mc- 
nosyllaborum  tantum  in  fine  positorum,  zu  verweisen.   Zu  Br.  CXXIH 
S.  128  Z.  14  fehlt  das  Citat  Aristoph.  nub.  1417.   Br..  CXXVI  S.  133 
Z.  8  v.  u.  hat  Geiger  nach  sed  im  Text  eine  Lücke  und  bemerkt  dazu 
in  Note  5:  »In  der  Handschrift  folgt  das  unverständliche  sed  litus 
arat«:  dies  ist  aber  für  den  Kundigen  durchaus  nicht  unverständlich, 
sondern  eine  Reuehlin  jedenfalls  aus  den  von  den  deutschen  Humanisten 
so  vielfach  ausgebeuteten  Adagia  des  Erasmus  bekannte  sprichwörtliche 
Redensart  zur  Bezeichnung  vergeblicher  Bemühungen:  vgl.  Ovid.  heroid. 
ep.  V,  116;  trist.  V,  4,  48.   Br.  CXLII  S.  163  Z.  7  v.  u.  lies  »in  ima 
(statt  una)  tartara«.    Br.  CXLIV  S  167  Z.  8  zu  den  Worten  »cum 
suspitione  reditus  ad  vomitum«  bemerkt  Geiger:  »kann  vielleicht  nichts 
anders  heissen  als  »auf  dem  der  Verdacht  ruht,  zu  dem  verlassenen  Glau- 
ben (dem  Judenthum)  zurückzukehren!.   Das  ist,  mindestens  gesagt,  eine 
höchst  gezwungene  Auslegung,  gegen  deren  Richtigkeit  die  Wiederholung 
derselben  Phrase  in  einem  anderen  Briefe  Reuchlin's  (Br.  CLVI,  S.  183 
Z.  11  »quorum  perfidia  frequenter  ad  vomitum  redit«)  spricht;  vielmehr 
scheint  an  beiden  Stellen  »reditus  ad  vomitum«  die  Wiederkehr,  Wieder- 
holung bis  zum  Ekel  (Erbrechen)  zu  bezeichnen.   Zu  Br.  CLVn  S.  183 
Z.  2  v.  u.  bemerkt  Geiger  Anm.  4:  »Demosthenes  findet  sich  nicht  un- 
ter den  Ausgaben  der  Werke,  die  Aldus  verlegt  hat« :  aber  aus  jedem 
bibliographischen  Lexikon  ist  zu  ersehen,  dass  im  Jahre  1504  eine  dop- 
pelte Ausgabe  der  Reden  des  Demosthenes  nebst  den  Argumenten  des 
Libanius  bei  Aldus  erschienen  ist.   Zu  Br.  CLXVHI  S.  193  Z.  3  waren 
die  Worte  des  Theokrit  id.  IV,  42  iXmSeg  iv  footaiv  anzuführen,  zu 
Br.  CCLXXXU  S.  316  Z.  lf.  Horat.  c.  II,  3,  25  s.  zu  citiren.   Von  den 
im  Anhang  gedruckten  Stücken  ist  das  erste  (Ia,  S.  340  ff.),  eine  Rede 
Reuchlin's  bei  einer  Baccalaureatspromotion  in  Basel,  stark  corrupt: 
S.  341  Z.  6f.  lies  uirgula  statt  ungula  und  indicatura  statt  iudica- 
tione,  Z.  3—1  v.  u.  1.  Tarantinum  statt  Far.,  Archytam  statt  Atthi- 
tam  und  magum  statt  magnum;  S.  342  Z.  13  lies  literae  statt  laureae, 
Z.  16  lies  Zcnone  statt  Zaione;  S.  343  Z.  9 f.  lies  apud  Aesopum 
poetam  statt  apud  Yrepum  portum  (vgl.  fab.  Aesop.  n.  204  Halm),  Z.  14 
lies  qui  statt  quos,  Z.  4  v.  u.  lies  uobis  statt  nobis;  S.  344  Z.  6  lies 


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Humanisten. 


71 


decet  statt  dcbet.  Auch  fehlen  zu  8.  341  Z.  10  und  14  die  Citate  Per- 
sius  sat  III,  56  s.  und  Terent.  Andria  I,  1,  508.  Zu  Ib  S.  346  Z.  3  ff. 
»nisi  legerim  apud  Theocritum  in  eo  libro  quem  ad  Persen  conscripsit 
haiusmodi  sententiam:  Invidus  est  figulus  figulo  vel  egenus  egenot 
musste  der  Herausgeber  bemerken,  dass  Reuchlin  den  Theokrit  aus  Ver- 
sehen statt  des  Hesiodus  angeführt  hat;  vgl.  opp.  v.  25s.  Endlich  zu 
Br.  Id  S.  347  Z.  5  v.  u.  war  auf  Apulei.  Flor.  IV,  18  zu  verweisen. 

Einige  Nachträge  zu  dem  Geiger'schen  Werke  hat  Adalbert 
Horawitz  geliefert  in  dem  Schriftchen: 

Zur  Biographie  und  Correspondenz  Johannes  Reuchlin's.  Wien 
1877.  (Separatabdruck  aus  den  Sitzungsberichten  der  phil.-hist.  Classe 
der  kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften,  Bd.  LXXXV,  S.  11 7 ff.). 
76  S.  8. 

Von  den  45  Stücken,  die  der  unermüdlich  thätige  Herausgeber 
hier  aus  dem  Cod.  lat.  Monacensis  4007  mit  einer  einleitenden  Ueber- 
sicht  des  Inhalts,  erklärenden  Anmerkungen  unter  dem  Text  und  einem 
Personenregister  am  Schluss  publicirt  hat,  waren  nur  drei  bisher  gedruckt, 
alle  übrigen  noch  unbekannt.  Mit  Ausnahme  von  zwei  Briefen  (N.  XII 
und  N.  XXV)  gehören  alle  Stücke  zur  Correspondenz  des  Humanisten 
Michael  Hummelberger  aus  Ravenspurg,  von  welchem  uns  Horawitz 
im  Jahre  1875  eine  biographische  Skizze  geliefert  hat  (vgl.  Jahresb.  U/HL 
Abth.  II,  S.  30).  Zur  Correspondenz  Reuchlin's  gehören  von  den  hier 
gedruckten  Stücken  26,  nämlich  16  Briefe  Hummelberger's  an  Reuchlin, 
8  Briefe  Reuchlin's  an  Hummelberger  und  je  ein  Brief  Reuchlin's  an 
Petrejus  Aperbach  und  an  Martin  Groning;  doch  beziehen  sich  auch  die 
übrigen  19  Briefe  durchgängig  auf  Reuchlin  und  seinen  Kampf  gegen 
die  Kölner. 

Eine  Fortsetzung  dieser  Publikation  hat  Horawitz  gegeben 
in  seinen 

Analecten  zur  Geschichte  des  Humanismus  in  Schwaben  (1512  bis 
1518).  Wien  1877.  (Separatabdruck  aus  den  Sitzungsberichten  der 
phil.-hist  Classe  der  kaiserl.  Akademie  d.  Wiss.  Bd.  LXXXVI,  8. 217  ff.). 
64  S.  8. 

Nach  einleitenden  Bemerkungen  über  die  schwäbischen  Humanisten 
am  Beginn  des  16.  Jahrhunderts,  insbesondere  über  Heinrich  Bebel  und 
Georg  Simler  und  ihre  Schüler,  veröffentlicht  Horawitz  hier  aus  demsel- 
ben Cod.  lat.  Monac.  4007  41  andere  Briefe  von  und  an  M.  Hummel- 
berger mit  kurzen  Anmerkungen  unter  dem  Text. 

Eine  Anzahl  Textverbesserungen  sowie  Berichtigungen  und  Zusätze 
zu  den  Anmerkungen  für  die  beiden  Horawitz'schen  Publikationen  habe 
ich  gegeben  in  meiner  Anzeige  derselben  in  der  Jenaer  Literaturzeitung 
1878,  N.  3,  S.  38  ff. 


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72 


Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 


Von  Ulrich 's  von  Hutten  posthumen  Dialog  Arnnnius  ist  eine 
neue  äusserst  zierlich  gedruckte  Ausgabe  mit  französischer  Uebersetzung 
(zu  der  petite  collection  Elzevirienne  gehörig)  erschienen: 

Arminius.  Diaiogue  par  Ulrich  de  Hutten  traduit  en  Francas 
pour  la  premiere  fois  texte  Latiu  au  rcgard  par  Edraond  Thion. 
Frontispice  grave  ä  l'eau-forte  par  J.  Amiot.  Paris,  Isidore  Liseux. 
editeur.  1877.  XI,  63.  S.  16. 

Das  auf  dem  Titel  erwähnte  »Frontispice«,  eine  Abbildung  des 
Hermann-Denkmals  bei  Detmold,  hat  dem  Uebersetzer  zu  einem  kurzen 
Vorwort  Veranlassung  gegeben,  das,  wie  man  sich  leicht  denken  kann, 
einige  Seitenhiebe  auf  Arminius  und  die  deutsche  Nation  enthält:  »Ar- 
minius n'est  pas  seulement  la  personnification  du  patriotisme  de  la  race 
Alleraande :  il  Test  aussi  de  son  orgueil ;  disons  plus ,  de  son  esprit  de 
domination  et  d'euvahissement  (p.  VII).  Nützlicher,  auch  für  französische 
Leser,  wäre  es  jedenfalls  gewesen,  wenn  der  Uebersetzer  einige  Worte 
über  die  Abfassungszeit  und  die  früheren  Ausgaben  des  Dialogs  gesagt 
hätte.  Auf  das  Vorwort  folgt  Eoban  Hesse  s,  des  ersten  Herausgebers 
des  Dialogs,  Gedicht  »in  Hutteni  Arminium«  mit  französischer  Ueber- 
setzung (p.  VIII— XI).  Der  lateinische  Text  zeigt,  soweit  wir  ihn  ver- 
glichen haben,  abgesehen  von  einigen  orthographischen  Aendemngen  und 
der  gehäuften  Interpunktion,  auch  einige  andere  Abweichungen  von  der 
Böcking'schen  Ausgabe  (Ulrichi  Hutteni  equitis  Germani  opera  quae  re- 
periri  potuerunt  omnia,  Vol.  IV,  p.  407-418):  so  lesen  wir  z.  B.  S.  SO 
»qui  in  deditionem  veuerautt  statt  »qui  in  dediüonem  erant«  (p.  413, 
20  B.);  S.  48  Idque  statt  Id  quod  (p.  416,  17  B.);  S.  52  injicit  statt 
iniecit  (p.  416,  40  B.);  S.  56  mutandi  statt  mutandae  (p.  417,  16  B.); 
S.  56  fuerint  (wohl  Druckfehler)  statt  fuerunt  (p.  417,  20  B.).  Ein  blos- 
ser Druckfehler  ist  S.  62  gegen  Ende  vestar  statt  vestra. 

Ueber  Eoban  Hesse  ist  eine  Fortsetzung  einer  im  ersten  Jahrgang 
unseres  Jahresberichts  (S.  24 f.)  besprochenen  Abhandlung  erschienen: 

Die  Schul-  und  Universitätsjahre  des  Dichters  Eobanus  Hossos 
geb.  den  6.  Januar  1488  gest.  den  4.  Oktober  1540.  II.  Theii.  Von 
Dr.  Karl  Krause,  Oberlehrer  am  herzoglichen  Francisceum  zu  Zerbst. 
Beigabe  zum  Osterprogramm  des  hcrzogl.  Francisceums  daselbst.  Zerbst 
1877.    23  S.  4. 

Wie  der  erste  Theil,  so  enthält  auch  diese  Fortsetzung  nur  zwei 
Capitel:  das  dritte,  welches  von  den  Gönnern  und  Wohlthätern  Eobans 
während  seiner  Studienzeit  in  Erfurt,  insbesondere  von  dem  Titularbischof 
und  Professor  der  Theologie  Johannes  Bonemiich  aus  dem  hessischen 
Städtchen  Lasphe  an  der  Lahn  handelt,  durch  welchen  Eoban  im  Jahre 
1507  das  Rectorat  der  Schule  beim  Stift  S.  Severi  erhielt,  und  das  vierte, 
welches  Eobans  hülflose  Lage  nach  Verlust  der  Gunst  dieses  Mannes 


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Humanisten. 


73 


und  seinen  Abschied  von  Erfurt  im  Spätherbst  1509  schildert.  Dabei 
werden  die  in  den  Jahren  1507  —  1509  abgefassten  Schriften  Eoban's: 
das  Gedicht  de  laudibus  et  praeconiis  gymnasii  litteratorii  apud  Erphor- 
diam,  die  Gedichte  an  die  Familie  von  der  Marthen,  das  prosaische 
Schriftchen  »de  amantium  infelicitate«,  die  Bucolica  und  einige  kleinere 
Gedichte,  eingehend  besprochen  und  gewürdigt. 

Nach  einer  Aeusserung  auf  S.  22  der  Schrift  haben  wir  noch  wei- 
tere Fortsetzungen  der  sorgfältigen  Untersuchungen  des  Verfassers  zu 
erwarten:  mögen  die  Pausen  zwischen  dem  Erscheinen  derselben  nicht 
so  lang  sein,  als  die  zwischen  dem  ersten  und  zweiten  Theile  gewesen  ist. 

Am  4.  Juli  1877  wurde  in  dem  niederbayerischen  Städtchen  Abens- 
berg der  vierhundertjahrige  Geburtstag  des  Humanisten  und  Historikers 
Johannes  Turmaier,  der  unter  dem  von  dieser  seiner  Geburtsstadt 
entlehnten  Namen  Aventinus  bekannt  ist,  gefeiert.  Kurz  darauf  hat 
auch  die  königl.  bayerische  Akademie  der  Wissenschaften  dem  Vater  der 
vaterländischen  Geschichte  den  schuldigen  Ehrentribut  dargebracht  durch 
den  Mund  ihres  Vorstandes,  des  Stiftspropstes  Reichsrathes  J.  von  Döl- 
linger,  dessen  im  Druck  vorliegende  Rede 

Aventin  und  seine  Zeit.  Rede  gehalten  im  Namen  der  historischen 
Classe  in  der  zur  Vorfeier  des  Geburts-  und  Namensfestes  Sr.  Maj.  des 
Königs  am  25.  August  1877  gehaltenen  öffentlichen  Sitzung  der  köuigl. 
Akademie  der  Wissenschaften  von  J.  von  Döllinger,  Vorstand  der. 
Akademie.  München  1877.  29  S.  4. 
hauptsächlich  die  ächt  patriotische  Gesinnung  Aventin's  und  seine  Stel- 
lung zu  der  religiösen  Bewegung  seiner  Zeit  behandelt.   Auch  die  Her- 
stellung einer  guten,  d.  h.  urkundlich  getreuen  Ausgabe  der  Werke  Aven- 
tin's, welche  der  Redner  am  Schluss  seiner  Rede  als  eine  Ehrenschuld 
für  Bayern  bezeichnet,  hat  die  Akademie  der  Wissenschaften  übernom- 
men :  dieselbe  wird  unter  Leitung  der  Professoren  Halm  und  Lexer  und 
des  Archivars  Dr.  S.  Riezler  bei  R.  Oldenbourg  in  München  in  5  Bän- 
den erscheinen. 

Das  Jahr  1877  hat  noch  ein  zweites  vierhundertjähriges  Jubiläum 
aufzuweisen:  das  der  Universität  Tübingen,  welches  in  den  Tagen  vom 
9.  bis  12.  August  unter  der  lebhaftesten  Theilnahme  der  Stadt  Tübingen, 
des  ganzen  Landes  Württemberg  und  seines  Königshauses,  sowie  sämmt- 
licher  durch  Abgeordnete  vertretener  deutscher  und  vieler  ausserdeut- 
scher  Universitäten  gefeiert  worden  ist.  Von  der  zahlreichen  durch  diese 
Feier  hervorgerufenen  Literatur  können  wir  hier  nur  die  Schriften  kurz 
erwähnen,  welche  die  Geschichte  der  Universität  überhaupt  oder  einzel- 
ner Vertreter  der  philologisch-historischen  Studien  an  derselben  betreffen : 

Die  Universität  Tübingen  in  ihrer  Vergangenheit  und  Gegenwart 
dargestellt  von  Dr.  Kl üpfel,  Universitätsbibliothekar.  Leipzig.  Fues's 
Verlag  1877.  IV,  1  Bl.  162  S.  8. 

Ein  im  Einzelnen  mehrfach  ergänzter  und  bis  auf  die  neueste  Zeit 


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n 


Encyklop&die  und  Geschichte  der  Philologie. 


fortgeführter  Auszug  aus  dem  grösseren  Werke  des  Verfassers  »Geschichte 
und  Beschreibung  der  Universität  Tübingen«  (1849).  In  acht  Abschnitten 
erhalten  wir  eine  gedrängte  Uebersicht  der  äusseren  Schicksale  der  Uni- 
versität, der  Umgestaltungen  ihrer  Verfassung  und  der  Thätigkeit  ihrer 
bedeutenderen  Lehrer  und  der  Entwickelung  der  zur  Universität  gehö- 
rigen Institute  von  ihrer  Stiftung  bis  auf  die  Gegenwart  herab.  Es  fol- 
gen dann  (von  S.  129  an)  Verzeichnisse  der  Rectoren  der  Universität 
seit  1831,  der  Kanzler  seit  1819  und  der  sämmtlichen  Universitätslehrer 
seit  den  letzten  fünfzig  Jahren  1826—  1877:  das  letztere  Verzeichniss 
(S.  131—157)  ist  nach  den  Facultäten,  innerhalb  der  philosophischen 
Facultät  nach  Fächern  geordnet  und  giebt  kurze  biographische  Notizen 
über  die  darin  aufgeführten  Gelehrten  *).  Den  Schluss  bildet  ein  kurzer 
Abschnitt  über  die  Frequenz  der  Universität  (S.  158  ff.)  mit  einer  Ueber- 
sichtstabelle  der  Frequenz  in  den  Jahren  1867—1877. 

Ueber  letzteren  Punkt  sowie  über  eine  Reihe  sonstiger  historisch- 
statistischer Punkte  giebt  die  genaueste  Auskunft  die 

Statistik  der  Universität  Tübingen,  herausgegeben  von  dem  königl. 
statistisch-topographischen  Bureau.  Stuttgart  H.  Lindemann  1877.  X, 
1-B1.  174  S.  8., 

welche  von  dem  Vorstand  des  königl.  württembergischen  statistisch-topo- 
graphischen Bureau's,  Dr.  K.  V.  v.  Riecke,  verfasst  und  mit  vier  Ex- 
kursen von  dem  ordentlichen  Mitgliede  des  Bureau's,  Prof.  Dr.  Julius 
Hartmann  bereichert  ist:  ein  näheres  Eingehen  auf  dieselbe  liegt  ausser- 
halb der  Grenzen  unseres  Berichts. 

Eine  reiche  Fülle  wichtigen  urkundlichen  Materials  zur  Geschichte 
der  Universität  enthält  das  folgende  im  Auftrag  des  akademischen  Se- 
nats vom  Professor  Dr.  R.  von  Roth  herausgegebene  Werk: 

Urkunden  zur  Geschichte  der  Universität  Tübingen  aus  den  Jahren 
1476  bis  1550,  Tübingen  1877.  H.  Laupp'sche  Buchhandlung.  XI,  74S  S.  8. 

Die  erste  Abtheilung  des  Werkes  bilden  46  hier  theilweise  zum 
ersten  Male  gedruckte,  vom  Herausgeber  durch  kurze  Anmerkungen,  so- 
weit nöthig,  erläuterte  Aktenstücke  aus  der  Zeit  vom  11.  Mai  1476  bis 
13.  April  1546,  welche  sich  auf  die  Stiftung  und  die  ältesten  Ordnungen 
der  Universität  beziehen.  Daran  schliessen  sich  die  Statuten  der  Facul- 
täten und  B ursen  und  des  statt  der  letzteren  seit  der  Zeit  der  Refor- 
mation eingerichteten  Contuberni ums  (S.  253  -448)  nebst  einem  Namens- 
und Sachregister  zu  diesen  und  den  vorausgehenden  Urkunden  (S.  449 
bis  454).   Den  letzten  Theil  (von  S.  455  an)  nimmt  der  Abdruck  der 


2°)  Bei  dem  Referenten,  der  S.  148  oben  aufgeführt  ist,  ist  durch  ein 
Versehen  das  Geburtsjahr  (1830)  ausgelassen  und  der  Name  des  Geburtsorts 
verdruckt  (Meitschen  statt  Muteschen;. 


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Universitäten. 


75 


»Matricula  almae  universitatis  Tuwingensis«  aus  den  Jahren  1477  - 1545 
mit  kurzen  biographischen  Anmerkungen  und  einem  vollständigen  Namens- 
verzeichnisse über  die  darin  aufgeführten  Persönlichkeiten  ein. 

Ausserdem  haben  vier  Facultäten  der  Universität  —  die  evangelisch- 
theologische, die  katholisch -theologische,  die  juristische  und  die  philo- 
sophische —  Festprogramme  zur  vierten  Säcularfeier  veröffentlicht,  wel- 
che, jedes  mit  besonderer  Paginirung,  in  einen  stattlichen  Band  vereinigt 
sind  unter  dem  Titel: 

Beiträge  zur  Geschichte  der  Universität  Tübingen.  Festgabe  bei 
der  vierten  Säcularfeier  ihrer  Gründung,  im  Jahre  1877.  Tübingen 
1877.  8. 

Im  Namen  und  Auftrage  der  evangelisch -theologischen  Facultät 
schildert  Dr.  Carl  von  Weizsäcker  »Lehrer  und  Unterricht  an  der 
evangelisch-theologischen  Facultät  der  Universität  Tübingen  von  der  Re- 
formation bis  zur  Gegenwart«  (172  S.).  Ueber  einen  Theologen  aus  der 
Zeit  vor  der  Reformation  handelt  das  Programm  der  katholisch- theolo- 
gischen Facultät:  »Konrad  Summenhart.  Ein  Culturbild  aus  den  An- 
fängen der  Universität  Tübingen,  verfasst  von  Dr.  Franz  Xaver  Lin- 
senmann« (90  S.).  Die  juristische  Facultät  bietet  uns  »die  strafrecht- 
lichen consilia  Tubingensia  von  der  Gründung  der  Universität  bis  zum 
Jahre  1600«,  von  Dr.  Hermann  Seeger  (103  8.);  im  Namen  der  phi- 
losophischen Facultät  endlich  hat  Dr.  Bernhard  Kugler  die  Jubiläen 
der  Universität  Tübingen,  welche  in  früheren  Jahrhunderten  (1578,  1677 
und  1777)  gefeiert  worden  sind,  nach  handschriftlichen  Quellen  dargestellt 
(76  S.). 

Von  Festgaben  Auswärtiger  beschäftigen  sich  folgende  zwei  mit 
der  älteren  Geschichte  der  Universität: 

Die  Universität  Tübingen  und  die  Studenten  aus  Krain.  Festschrift 
zur  vierten  Säcularfeier  der  Eberhard-Karls  Universität,  von  Theodor 
Elze,  evangelischem  Pfarrer  in  Venedig.  Tübingen,  Fr.  Fues.  1877. 
IV,  1  Bl.,  109  S.  8. 

Universitati  Eberhardo-Carolinae  Tubingensi  solemnia  saecularia 
a.  diem  VII  id.  Sext.  anni  MDCCCLXXVII  quartum  celebranda  pic 
sincereque  gratulatur  rector  et  senatus  universitatis  Basiliensis.  Adiectae 
sunt  Bonifacii  Basiliique  Ame'rbachiorum  et  Varnbueleri 
epistolae  mutuae.   Basel,  F.  Schneider  1877.  60  8.  4. 

Elze  giebt,  nachdem  er  im  Eingang  seiner  Schrift  dargelegt  hat, 
wie  in  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jahrhunderts  hauptsächlich  von  Tübin- 
gen aus  die  evangelische  Lehre  und  die  protestantische  Weltanschauung 
überhaupt  sich  über  Oesterreich  verbreitet  hat,  aus  archivalischen  Quel- 
len geschöpfte  biographische  Mittheilungen  über  die  Krainer,  welche  in 
den  Jahren  1530  —  1614  in  Tübingen  immatriculirt  gewesen  sind,  sowie 


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76  Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 

■ 

Verzeichnisse  sämmtlicher  Oesterreicher,  welche  in  derselben  Zeit  in 
Tübingen  iramatriculirt  gewesen,  und  derer,  welche  in  der  Zeit  von  1530 
bis  1689  die  Magisterwürde  daselbst  erlangt  haben.  In  den  beiden  er- 
sten Abschnitten  der  Schrift  wird  einer  Anzahl  gelehrter  Männer  gedacht, 
welche  in  reiferen  Jahren  aus  Krain  oder  überhaupt  aus  den  südclavi- 
schen  Ländern  nach  Württemberg  tibergesiedelt  sind,  darunter  des  Phi- 
lologen Matthias  Garbitius  Illyricus  aus  Istrien,  welcher  im  No- 
vember 1437  auf  Melanchthon's  Empfehlung  nach  Tübingen  berufen,  die 
Professur  der  griechischen  Sprache  bis  zu  seinem  Tode  (2.  Mai  1559) 
bekleidete.  Dass  freilich  die  Lehrthätigkeit  des  Garbitius  keine  erfolg- 
reiche war,  zeigen  ein  Paar  Zeugnisse,  die  Elze  unbekannt  geblieben 
sind.  Eine  in  den  Urkunden  der  Universität  Tübingen  S.  174,  Anm.  1 
mitgetheilte  Notiz  lautet:  »Die  Instruktion  der  Visitatoren  von  1556  sagt: 
Illyricus  sei  gleichwohl  gelehrt,  habe  aber  nit  gratiam  docendi,  sei  auch 
unserer  Confession  uffsätzig  und  beharrlich  zuwider,  one  betrachtet,  dass 
er  hievor  zu  Wittenberg  gewesen,  von  Ph.  Melanchthon  gen  Tübingen 
promovirt  und  uff  die  zwanzig  Jahr  daselbst  gehalten  worden.  Und  der 
Studiosus  Basilius  Amerbach  schreibt  im  December  1552  aus  Tübingen 
an  seinen  Vater  (in  der  Schrift  von  Mähly  S.  25):  »Mathias  Dlyricos, 
doctus  atque  eruditus  homo,  sed  in  explicando  puerilis,  ut  mihi  multo 
plus  commoditatis  percipere  videar,  si  temporis  illud,  quod  audiendo  illo 
consumerem,  privatis  Ethicorum  studiis  impendama ;  und  gleich  darauf: 
»idem  Illyricus  Homeri  iam,  in  fallor,  Iiiada  interpretatur:  sed  ne  hanc 
quoque  [quidem?]  lectionem  audiendam  mihi  existimavi,  cum  unica  hora 
sexaginta,  septuaginta  aut  plures  versus  interpretetur,  ex  quo  facile, 
quam  bene  explicet,  intelligis«. 

In  der  von  Prof.  J.  Mähly  verfassten  Gratulationsschrift  der  Uni- 
versität Basel  wird  aus  Handschriften  der  dortigen  Bibliothek  der  latei- 
nisch geführte  Briefwechsel  zwischen  dem  Baseler  Professor  iuris  Boni- 
facius  Amerbach  und  seinem  in  Tübingen  studirenden  Sohne  Basilius 
aus  der  Zeit  vom  September  1552  bis  August  1553,  sowie  eine  Anzahl 
Briefe  des  Tübinger  Professor  iuris  Nicolaus  Varubüler,  bei  welchem 
Basilius  Amerbach  während  seiner  Studienzeit  in  Tübingen  wohnte  be- 
ziehentlich Kostgänger  war,  an  Bpnifacius  Amerbach  mitgctheilt;  auch 
ein  Paar  kurze  deutsche  Briefe  von  Faustina  und  Juliana  Amerbach  an 
ihren  Bruder  Basilius  sind  eingefügt.  Der  ganze  Briefwechsel  ist  reich 
an  interessanten  Notizen  für  die  Culturgeschichte  jener  Zeit 

Die  durch  die  humanistischen  Studien  und  Bestrebungen  vermittelten 
Beziehungen  zwischen  den  Universitäten  Tübingen  und  Wittenberg  im 
Anfang  des  16.  Jahrhunderts  hat  Heinrich  Keil  zum  Thema  einer  zur 
Feier  von  Kaisers  Geburtstag  am  22.  März  1877  im  Namen  der  Univer- 
sität Halle  gehaltenen  lateinischen  Rede  gewählt,  welche  im  Index  scho- 
larum  derselben  Universität  für  das  Wintersemester  1877/78  abgedruckt 
ist  unter  dem  Titel: 


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Universitäten. 


77 


Henrici  Kei Iii  oratio  de  primordiis  universitatis  Tubingensis  et 
Vitebergensis  studio  liberalium  artium  coniunctis  d.  XXII  m.  Martii 
habita.   Halae.  VIII S   hoch  4. 

üeber  die  Tübinger  Humanisten  des  16.  Jahrhunderts  hielt  der 
Gymnasialprofessor  Hermann  Bender  aus  Tübingen  in  der  zweiten 
allgemeinen  Sitzung  der  Tübinger  Philologenversammlung  am  26.  Septem- 
ber 1876  einen  anziehenden  Vortrag,  welcher  abgedruckt  ist  in  den 

Verhandlungen  der  einunddreissigsteu  Versammlung  deutscher  Phi- 
lologen und  Schulmänner  in  Tübingen  vom  25.  September  bis  28.  Sep- 
tember 1876.  Leipzig  B.  G.  Teubner  1877  (VIH,  206  S.  4.)  S.  26  —  37. 

Im  Anschluss  daran  theilte  der  Verfasser  dieses  Berichts  der  Ver- 
sammlung ein  bis  dahin  ungedrucktes  lateinisches  Gedicht  Nicodemus 
Frisch  lin's  (Widmung  seiner  Ausgabe  des  Kallimachos  an  Herzog  Ludwig 
von  Württemberg)  mit,  welches  ebendaselbst  S.  37  f.  mit  kurzen  Erläute- 
rungen abgedruckt  ist 

Zur  Geschichte  der  Universität  Marburg  liegen  uns  zwei  Beiträge 
von  Professor  Julius  Caesar  vor: 

Catalogi  studiosorum  scholae  Marpurgensis  particula  quinta  (  Pro- 
gramm der  Universität  zur  Feier  des  Geburtstages  des  Kaisers  am 
22.  März  1877),  IV,  33  S. 

.  Fasti  Prorectorum  et  Rectorum  universitatis  Marburgensis  a  sae- 
culari  eius  anno  MDCCCXXVII  usque  ad  hoc  tempus  deducti  (Gratu- 
lationsschrift der  Universität  Marburg  zum  Jubiläum  der  Universität 
Tübingen  9.  August  1877).    IV,  38  S. 

Das  erstere  Programm,  die  Fortsetzung  des  Abdruckes  des  Albums 
der  Universität  (vgl.  Jahrgang  II.  UI  des  Jahresberichts,  Abth.  II,  S.  34f.), 
umfasst  die  Zeit  vom  1.  Juli  1564  bis  Ende  Juni  1570.  Zur  Geschichte 
der  Philologie  ist  daraus  nur  folgende  zum  Jahre  1569  eingetragene  Notiz 
hervorzuheben  (S.  24):  »Non  satis  erat  acerbo  vulnere  nuper  sauciatam 
hanc  scholam,  quin  eüam  mors  inuida  XX.  Iunii  circa  meridiem  ex  suffo- 
cante  catarrho  nobis  eriperet  clariss.  et  syncerissimum  Theologiae  pro- 
fessorem  qui  simul  et  Graecam  linguam  publice  profitebatur,  Doctorem 
dnm.  Ioannem  Lonicerum  aetate  septuagenariura ,  sed  qui  quadra- 
ginta  annis  priuatim  atque  publice  in  omnibus  artibus  et  Unguis  indefesso 
labore  inuentutem  exercuisset«.11)  Ebendaselbst  ist  noch  die  Notiz  bei- 
gefügt, dass  zum  Nachfolger  Lonicer's  als  ordentlicher  Professor  der 


*i)  Darnach  ist  die  aus  Jöcher  entnommene  Angabe  in  Eckstein 's  No- 
menclator  philologorum  S.  342,  dass  Lonicer  am  20.  Juli  1569  gestorben  sei, 
iu  berichtigen.  Das  richtige  Datum  giebt  Strieder  in  seinem  Artikel  über 
J.  Lonicerus  in  der  Grundlage  zu  einer  hessischen  Gelehrten  und  Schriftsteller 
Geschichte  seit  der  Reformation  bis  auf  gegenwärtige  Zeiten  ßd.VIU,  S.75ff. 


78  Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 

griechischen  Sprache  der  Dr.  iuris  Bernhard  Cup  (Copius),  der  nach  einer 
früheren  Notiz  (S.  22)  im  Juli  1568  Professor  extraordinarius  geworden 
war,  ernannt  worden  sei. 

Die  Fasti  Prorectorum  etc.,  welche  ausser  den  Namen  der  jewei- 
ligen Prorectoren  (beziehendlich  seit  1868  Rectoren)  alle  wichtigeren 
Veränderungen  im  Lehrkörper  und  den  Einrichtungen  der  Universität 
verzeichnen,  schliessen  sich  als  Fortsetzungen  zwei  ältere  Werke  der 
gleichen  Tendenz  an:  an  die  von  Michael  Conrad  Curtius  im  Jahre  1777 
veröffentlichten  »Fasti  Rectorum  et  Prorectorum  Marburgensium  ab  in- 
cunabulis  Aeademiaec  und  deren  Fortsetzung,  welche  Carl  Franz  Christian 
Wagner  zur  dritten  Sacularfeier  der  Universität  im  Jahre  1827  heraus- 
gegeben hat  unter  dem  Titel  »Fastorum  Prorectorum  Marburgensium  i 
M.  C.  Curtio  iuehoatorum  et  ad  annum  saeculi  proxime  superioris  LXXYii 
deduetorum,  additis  nonnullis  ex  Academiae  Annalibus,  continuatio.«  Ans 
dem  reichen  Inhalte  der  Caesar'schen  Schrift  wollen  wir  nur  zur  Ergän- 
zung und  Berichtigung  einiger  Angaben  in  Eckstein's  Nomenciator  phi- 
lologorum  die  Notizen  hervorheben,  dass  Joseph  Rubino  im  Jahre  1S32 
zum  besoldeten  Honorarprofessor  für  alte  Geschichte  und  griechische  and 
römische  Litteratur,  im  Jahre  1843  zum  ordentlichen  Professor  der  Phi- 
lologie und  alten  Geschichte  ernannt  und  am  10.  April  (nicht  März)  1864 
gestorben  ist;  ferner  dass  der  Todestag  Carl  Friedrich  Weber's  der 
11.  October  1861  ist. 

Um  mit  der  die  Geschichte  der  deutschen  Universitäten  betreffen- 
den Litteratur  abzuschliessen,  erwähnen  wir  gleich  hier  noch  die  von 
Prof.  Dr.  Iwan  Müller  als  erstem  Director  des  philologischen  Seminars 
der  Universität  Erlangen  zum  hundertjährigen  Stiftungsfeste  des  Seminars 
am  1.  December  1877  gehaltenen  Rede,  welche  jetzt  im  Druck  vorliegt 
unter  dem  Titel: 

De  seminarii  philologici  Erlangensis  ortu  et  fatis.  Oratio  in  se- 
minarii  solemnibus  saecularibus  Kai.  Dec.  MDCCCLXXVII  habita  a 
Dr.  Iwano  Muellero,  litt,  graec.  et  lat.  professore  p.  o.  seminarii 
philologici  directore  primo.   Erlangen  1878.    20  S.  4. 

Die  im  vollen  Sinne  des  Wortes  lateinische  Rede  beginnt  mit  einer 
Schilderung  des  traurigen  Zustandes  des  classischen  Unterrichts  in  der 
zweiten  Hälfte  des  vorigen  Jahrhunderts  in  den  Gymnasien  wie  Deutsch- 
land^ überhaupt  so  Franken's  insbesondere.  Zur  Hebung  desselben  durch 
Heranbildung  tüchtiger  Lehrkräfte  beantragte  der  Professor  der  Poesie 
und  Beredtsamkeit  an  der  Universität  Erlangen,  Gottlieb  Christoph 
Harless  (seit  1770),  die  Gründung  eines  philologischen  Seminars  nach 
dem  Muster  des  von  Gesner  in  Göttingen  begründeten,  ein  Antrag  der 
von  dem  Landesherrn,  dem  Markgrafen  von  Brandenburg-Baireuth  Chri- 
stian Friedrich  Carl  Alexander,  schon  im  Jahre  1776  genehmigt  wurde; 
doch  wurde  die  neue  Anstalt  wegen  des  Mangels  der  nöthigen  Geldmittel 


)gle 


Universitäten.  Gymnasien. 


79 


erst  zwei  Jahre  später  mit  dem  Beginn  des  Wintersemesters  am  4.  No- 
Tember  1777  eröffnet.  Der  Redner  berichtet  nun  über  die  Statuten  des 
Seminars  und  über  die  Geschichte  desselben  unter  seinen  verschiedenen 
Directoren.  Nach  Harless'  Tode  sollte  G.  F.  W.  Hegel  dessen  Stelle 
übernehmen ;  da  dieser  aber  die  Professur  der  Philosophie  in  Heidelberg 
der  der  Philologie  in  Erlangen  vorzog,  wurde  1817  Ludwig  Heller  an 
seiner  Statt  ernannt;22)  diesem  folgte  in  der  Direction  1827  Ludwig 
Doederlein,  welchem  zuerst  Joseph  Kopp,  nach  dessen  Tode  Carl  Frie- 
drich Naegelsbacb  als  Adjunct  beigegeben  wurde;  als  auch  dieseu  im 
Jahre  1859  der  Tod  hinweggerafft,  trat  Heinrich  Keil  an  seine  Stelle, 
der  nach  Doederlein's  Tode  die  Direction  übernahm;  diesem  trat  der 
Redner  zur  Seite  und  als  er  nach  Keil's  Weggang  nach  Halle  in  die 
Directorstelle  eingerückt,  wirkten  neben  ihm  erst  Alfred  Schoene,  dann 
Eduard  Woelfflin.  Als  besonders  anziehend  heben  wir  aus  dieser  histo- 
rischen Darstellung  die  vergleichende  Charakteristik  Doederlein's  und 
Naegelsbach's  S.  13  ff.  hervor.  Beiläufig  berichtigt  Müller  (S.  18,  Anm.  12) 
den  landläufigen  Irrthum,  dass  Fr.  Aug.  Wolf  der  erste  Studiosus  philo- 
Iogiae  in  Deutschland  gewesen  sei,  durch  den  Nachweis,  dass  schon  in 
den  Jahren  1749,  1751,  1764,  1770  und  1774  vereinzelte  Studirende 
im  Album  der  Universität  Erlangen  als  »philoÄgiaet  studiosi  eingetra- 
gen sind. 

Von  Schriften  zur  Geschichte  des  Gymnasialwesens  in  Deutsch- 
land erwähnen  wir  zunächst  die  Fortsetzung  einer  im  vorigen  Jahrgange 
dieses  Berichts  Abth.  IH,  S.  170  f.  besprochenen  Arbeit: 

Geschichte  des  Gymnasiums  zu  Freiberg  (Gymnasium  Albertinum). 
Von  Dr.  Paul  Süss,  Oberlehrer  am  Gymnasium  Albertinum.  H.  Theil. 
Freiberg  1877.   (Progr.  N.  438.  II.  Abhandlung).   S.  33  — 68.  4. 

Von  der  äusseren  Geschichte  des  Gymnasiums  in  der  Zeit  von 
1537—1877,  welche  den  dritten  Abschnitt  der  ganzen  Arbeit  bilden  soll, 
wird  uns  in  der  vorliegenden  Abtheilung  die  Geschichte  der  Anstalt  im 
16.  und  im  17.  Jahrhundert  vorgeführt  Die  Darstellung  enthält  manche 
culturgeschichtlich  interessante  Details,  von  denen  wir  nur  die  Mitthei- 
lungen über  die  unter  dem  Rectorate  des  M.  Valentin  Apel  (Apelles) 
aus  Guben  (1645  —  81)  veranstalteten  Aufführungen  Terenzianischer  und 
anderer  Komödien  (S.  44  f.)  hervorheben  wollen. 

Als  Nachtrag  zu  unseren  früheren  Berichten  erwähnen  wir  wenig- 
stens kurz  zwei  uns  erst  neuerdings  zugekommene  Beiträge  zur  Geschichte 
des  Gymnasiums  in  Ansbach,  welche  wir  dem  Rector  desselben,  Prof. 
Dr.  Lu  dwig  Schiller,  verdanken: 


**)  Nach  Anm.  19  S.  19  ist  die  Notiz  im  Nomenciator  philologorum 
(S.  237),  dass  Heller  1815  Professor  in  Erlangen  geworden  sei,  dahin  zu  be- 
richtigen, dass  derselbe  diese  Stelle  im  September  1817  erhielt. 


80  Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 


Das  Carolo-Alexandrinum  im  Jahre  MDCCLXXIII.  (Programm  zur 
Schlussfeier  des  Jahres  1872/73  an  der  königl.  Studienanstalt  zu  Ans- 
bach).   24  S.  4. 

Die' Ansbacher  gelehrten  Schulen  unter  Markgraf  Georg  von  Bran- 
denburg. (Programm  derselben  Anstalt  zur  Schlussfeier  des  Jahres 
1874/75).  36  S.  4. 

Das  erstere  Programm  giebt  zunächst  eine  Uebersicht  der  Ge- 
sehichte  des  Ansbacher  Gymnasiums  von  seiner  Gründung  durch  den 
Markgrafen  Georg  von  Brandenburg  im  Jahre  1528  bis  zum  Beginn  des 
Jahres  1773,  wo  dasselbe  durch  den  Markgrafen  Christian  Friedrich  Car! 
Alexander  anstatt  seines  alten  Namens  »Illustre  Carolinum«  den  neuen 
»Illustre  Carolino-Alexaudrinuma  erhielt,  lässt  dann  die  damals  au  dei 
Anstalt  wirkenden  Lehrer  Revue  passiren  und  bringt  zum  Schluss  (S.  19fc) 
ein  Verzeichniss  der  Schulprogramuie  von  dem  Amtsantritt  des  Recton, 
Nicolaus  Schwebel  (Juni  1764)  bis  zum  Jahre  1805. 

Das  zweite  Programm  ergänzt  das  erstere  durch  eingehendere  Un- 
tersuchungen über  die  Anfänge  der  Anstalt.  Als  Stiftungstag  derselben 
wird  der  28.  August  1528  nachgewiesen,  sodann  das  Leben  und  Wirken 
des  ersten  Rectors  ders^ben,  des  Vincentius  Obsopoeus  (als  dessen  eigent- 
lichen Namen  Schiller  S.  7  nach  dem  Vorgange  Veesenmcyer's  mit  grosser 
Wahrscheinlichkeit  Vincenz  Heidnecker  annimmt),  ausführlich  geschildert 
und  eine  Reihe  sonstiger  Notizen  über  die  älteste  Geschichte  der  Schule 
und  andere  an  ihr  wirkende  Lehrer  mitgetheilt. 

Manche  nicht  uninteressante  Züge  zu  dem  Bilde  des  Lebens  in 
den  Internaten  der  gelehrten  Schulen  im  Anfange  des  vorigen .  Jahrhun- 
derts liefert  folgendes  Schriftchen: 

Aus  dem  Tagebuch  eines  Alumnus  des  Collegiums  bei  St  Anna 
aus  den  Jahren  1717  —  1719  von  Dr.  Rudolf  Schreiber,  Director 
des  Collegiums  bei  St.  Anna.  Beilage  zu  dem  Jahresbericht  der  königl. 
Studienanstalt  bei  St  Anna  in  Augsburg.  1876.  34  S.  8. 

In  der  Bibliothek  des  Collegiums  bei  St  Anna  in  Augsburg,  welches 
im  Jahre  1581  von  eiuigen  evangelischen  Bürgern  dieser  Stadt  in  der 
Absicht  gegründet  wurde,  um  der  gegenüber  den  eben  erst  errichteten 
Jesuitenschulen  etwas  abnehmenden  gelehrten  Schule  von  St  Anna  wie- 
der aufzuhelfen,  befindet  sich  ein  Manuscript  in  Sedez  mit  dem  Titel: 
Diarium,  in  welches  von  David  Ernst  Thoraann  von  hier  allerley  zu 
seiner  Zeyt  im  evangelischen  Collcgio  vorlaufenden  Sachen  geschrieben 
und  notirt  wurden  von  anno  1716  biss  (28.  December  1719).  Da,  wie 
Herr  Dr.  Schreiber  bemerkt,  ein  vollständiger  Abdruck  des  Tagebuches 
wegen  der  Masse  des  Unbedeutenden  sich  nicht  lohnen  würde,  hat  er 
nur  eine  Anzahl  Excerpte  daraus  mitgetheilt,  welche  nach  folgenden  drei 
Gesichtspunkten  geordnet  sind :  I.  Der  Autor  selbst  nach  seiner  Herkunft, 


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Gymnasien.  8 1 

den  äusseren  Verhältnissen,  seinen  Anlagen,  Kenntnissen,  seinem  Streben 
(S.  6  ff.).  II.  Das  Leben  in  der  Anstalt  nach  dem  Kreislauf  des  Jahres 
(S.  11  ff.).  HI.  Die  Studien  und  der  Studiengang  der  damaligen  Zeit 
(S.  29  ff.).  Aus  der  zweiten  Rubrik  wollen  wir  nur  auf  die  Mittheilungen 
über  die  Aufführung  einer  von  dem  Rector  M.  Philipp  Jacob  Crophius 
verfassten,  offenbar  höchst  geschmacklosen  Comödie  (im  October  1717), 
mit  welcher,  einschliesslich  der  Vorbereitungen,  ungebührlich  viel  Zeit 
vergeudet  worden  ist  (S.  16 ff.),  aus  der  dritten  auf  die  Verhandlungen 
über  den  Unterricht  in  der  Geographie  (S.  32  f.)  aufmerksam  machen. 
Auf  S.  23  hätte  der  Herausgeber  bemerken  sollen,  dass  der  Name  des 
Gründers  des  Hallischen  Waisenhauses,  dessen  Besuch  in  Augsburg  im 
Januar  1718  als  wichtiges  Ereigniss  in  dem  Tagebuche  bemerkt  ist, 
August  Hermann  Francke  (nicht  Franck)  lautet. 

Unsere  Kenntniss  der  Schulcomödien,  deren  wir  wiederholt  in  die- 
sem unseren  Bericht  gedacht  haben,  wird  wesentlich  gefördert  durch  fol- 
gende Schrift: 

Terenz  und  die  lateinische  Schulcomödie  in  Deutschland  von  Otto 
Francke,  Dr.  phil.  Weimar  1877,  H.  Böhlau.   2  Bl.  157  S.  8. 

Diese  inhaltreiche  Arbeit,  welche  der  Verfasser  der  ersten  Section 
der  philosophischen  Facultät  der  Universität  München  behufs  Erlangung 
der  Doctorwürde  vorgelegt  hat,  zerfällt,  nach  einleitenden  Bemerkungen 
über  die  Stellung,  welche  Terenz  in  den  gelehrten  Schulen  des  15.  und 
16.  Jahrhunderts  eingenommen  hat,  in  folgende  drei  Abtheilungen:  I.  Ueber 
Aufführungen  antiker  Comödien,  besonders  des  Terenz,  in  Deutschland 
(S.  18  ff.).  II.  Die  Entstehung  und  Fortbildung  der  lateinischen  Schul- 
comödie (S.  49  ff.).  III.  Das  Wesen  der  lateinischen  Schulcomödie  (S.  89  ff.). 
Das  letztere  betrachtet  der  Verfasser  nach  den  drei  Gesichtspunkten  der 
formalen  Seite  (äusserliche  Einrichtung,  Oekonomie  und  technischer  Auf- 
bau, Sprache  und  Vers),  des  Inhalts  (weltliche  Stoffe,  biblisch-historische 
Stoffe  mit  religiöser  Färbung,  Stücke  mit  tendenziösem  Inhalt;  ein  An- 
hang zu  diesem  Abschnitt  S.  143  ff.  handelt  von  der  Verwendung  der  alten 
typischen  Charaktere  in  der  Schulcomödie)  und  der  Art  und  Weise  der 
Aufführungen.  Besondere  Anerkennung  verdient  es,  dass  der  Verfasser 
nicht  nur  das  gedruckt  vorliegende  Material,  sondern  auch  eine  Anzahl 
in  der  Münchener  Staatsbibliothek  handschriftlich  erhaltene  Schulcomödien 
für  seine  Untersuchungen  verwerthet  hat.  Die  Darstellung  bewegt  sich 
in  einer  gewissen  behaglichen  Breite  mit  manchen  Wiederholungen,  wo- 
durch wenigstens  in  den  beiden  ersten  Abtbeilungen  des  Werkes  die 
Uebersichtlichkeit  beeinträchtigt  wird,  ein  Mangel,  der  freilich  bei  einer 
Erstlingsarbeit  leicht  erklärlich  und  leicht  zu  entschuldigen  ist.  Der 
Druck  ist  nicht  frei  von  Fehlern;  einer  der  schlimmsten  ist,  dass  S.  68 
als  Lebenszeit  des  Xystus  Betuleius  1550  (statt  1500)  -  1554  ange- 
geben ist 

Jahresbericht  fUr  Alterthomi-WUseneeheft  1877.  III.  6 


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t 


82  Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 

Die  Stadt  Zweibrücken  and  ihr  Gymnasium  hat  in  den  letzten 
Jahrzehnten  des  vorigen  Jahrhunderts  einen  weit  über  die  Grenzen  der 
Pfalz  hinausreichenden  Ruf  gewonnen  durch  die  unter  dem  Namen  der 
editiones  Bipontinae  bekannten  Ausgaben  griechischer  und  lateini- 
scher Autoren.  Ueber  diese  liegt  uns  eine  kleine  Monographie  vor,  in 
welcher  zunächst  über  die  Veranstalter  dieser  Sammlung  —  den  Zwei- 
brücker  Rector  Georg  Christian  Crollius  und  dessen  Collegen  Friedrich 
Christian  Exter  und  Johann  Valentin  Embser  —  und  deren  auswärtige 
Mitarbeiter,  ferner  über  die  innere  und  äussere  Geschichte  der  ganzen 
Unternehmung  gehandelt,  endlich  ein  chronologisch  geordnetes  Verzeich- 
niss  der  in  den  Jahren  1779  —  1809  erschienenen  editiones  Bipontinw 
gegeben  wird: 

Ueber  die  Bipontiner  und  die  Editiones  Bipontinae.  Programm  der 
königl.  Studienanstalt  Zweibrücken  zum  Schlüsse  des  Studienjahres 
1876/77.  53  S.  8. 

Als  Verfasser  des  recht  dankenswerthen  Schriftchens  hat  sich  am 
Schlüsse  des  Vorworts  (S.  4)  der  quiescirte  Gymnasialprofessor  Friedrich 
B Utters  in  Zweibrücken  genannt 

Zur  Biographie  Friedrich  Ritschl's  liegt  uns  ausser  einem  Se- 
paratabdruck des  schon  in  unserem  vorigen  Jahresbericht  (Abth.  Hl, 
S.  186,  Anm.  1)  erwähnten  Artikels  von  E.  Ben oi st  aus  der  Revue  de 
Philologie,  de  litterature  et  d'histoire  ancienne,  premiere  livraison,  J&n- 
vier  1877  (p.  91—100)  die  ebendaselbst  im  Voraus  angekündigte  Schrift 
L.  Müller's  vor: 

Friedrich  Ritschi.  Eine  wissenschaftliche  Biographie  von  Lucian 
Müller.   Berlin  1877.   8.  Calvary  &  Co.   VIII,  70  S.  8. 

E.  Benoist  giebt,  unter  kurzer  Berührung  der  äusseren  Schick- 
sale Ritschl's ,  eine  chronologische  Uebersicht  seiner  schriftstellerischen 
Thätigkeit,  wobei  er  insbesondere  seine  plautinischen  Arbeiten  eingehender 
behandelt  und  einer  zwar  keineswegs  überall  zustimmenden  aber  doch 
durchaus  respectvollen  Kritik  unterzieht  Zum  Schluss  fasst  er  sein  Ge- 
sammturtheil über  Ritschl's  wissenschaftliche  Leistungen  in  folgende  Säue 
zusammen: 

»M.  Ritsehl  aura  peut-6tre  consacrö  moins  de  resultats  d6finiti£s 
quo  d'autres  savants  contemporains ;  il  aura  soulev6  plus  de  problemes 
qu'il  n'en  aura  resolu.  D  n'en  reste  pas  moins,  entre  les  philologues  qni 
se  sont  occupes  d'&udes  latines,  celui  qui  depuis  quarante  ans  a  jone 
le  plus  grande  röle,  celui  qui  a  donne  Timpulsion  la  plus  energiquei. 

Zu  dem  ersten  dieser  Sätze  glaubt  Referent,  ebenso  wie  zu  der 
folgenden  Bemerkung:  »II  ne  faut  point  chercher  en  lui  la  süretä  d'un 
Madvig  par  exemple«  ein  energisches  Fragezeichen  setzen  zu  müssen. 

L.  Müller's  Schrift  ist,  wie  er  selbst  am  Schluss  des  Vorworts  be- 


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■ 


Biographien  von  Philologen.  83 

merkt,  zuerst  in  russischer  Sprache  in  dem  offiziellen  Journal  des  russi- 
schen Ministeriums  der  Volksaufklärung  erschienen.  Daraus  erklären 
sich  einige  für  den  deutschen  Leser  etwas  verwunderliche  Einzelheiten, 
wie  die  Lobpreisung  eines  Aufsatzes  eines  Herrn  Pomjalowsky  (S.  39, 
Anra.  u.  ö.)  und  das  beiläufige  Compliment,  welches  der  Verfasser  S.  50 
L.  v.  Stephani  macht  (übrigens  ohne  ihn  zu  nennen) ;  auch  die  für  deut- 
sche Leser  einer  Biographie  Kitsch  Ts  jedenfalls  überflüssige  Bemerkung 
über  die  Lebenszeit  des  Terenz  (S.  27)  ist  wohl  dahin  zu  rechnen. 

Als  »unerlässliche  Bedingungen  zu  einer  wissenschaftlichen  Biogra- 
phiec  werden  vom  Verfasser  im  Vorwort  (S.  IV  f.)  die  folgenden  aufge- 
stellt: unbedingte  Wahrheitsliebe;  gründliches  Studium  und  genaue  Sach- 
kenntniss;  durchdringender  Scharfsinn  der  das  Wesentliche  vom  Unbe- 
deutenden, das  Nothwendige  vom  Zufälligen  zu  scheiden  weiss;  endlich 
dass  man  selbständig  und  erfolgreich  gearbeitet  habe  in  dem  Gebiete,  auf 
welchem  sich  der  Mann,  dessen  Leben  man  beschreiben  will,  ganz  oder 
doch  hauptsächlich  bewegt  hat.  Wir  wollen  durchaus  nicht  behaupten, 
dass  eine  dieser  Bedingungen  bei  L.  Müller  nicht  zutreffe.  Aber  wir 
verlangen  ausserdem  von  einem  Biographen  die  Fähigkeit,  sich  in  den 
Charakter  und  das  ganze  Wesen  seines  Helden  bebevoll  zu  versenken 
und  seine  eigene  Individualität  bescheiden  in  den  Hintergrund  treten  zu 
lassen.  Diese  Fähigkeit  nun  besitzt  L.  Müller  nicht,  wenigstens  hat  er  sie 
in  der  vorliegenden  Schrift  nicht  bewiesen;  denn  seine  Darstellung  von 
Ritschl's  Leben  und  Charakter  ist  auf  sechs  und  einer  halben  Seite  ab- 
geschlossen, die  dann  folgende  Schilderung  von  Ritschl's  wissenschaftlicher 
und  pädagogischer  Wirksamkeit  aber  enthält  vielmehr  eine  nur  äusserlich 
an  Ritsehl  angeknüpfte  Darlegung  von  L.  Müllems  eigenen  Ansichten 
über  die  Aufgaben  der  Philologie  und  des  philologischen  Lehrers.  Wenn 
wir  also  auch  der  Schrift  das  Prädicat  »wissenschaftliche  nicht  streitig 
machen  wollen  —  obschon  sie  manche  sehr  gewagte  Behauptung  enthält, 
wie  z.  B.  die  auf  8.  19,  dass  die  Mehrzahl  der  grossen  Kritiker  mit  Vor- 
liebe dem  Studium  des  Lateins  sich  zugewandt  habe83)  —  so  können  wir 
doch  die  Bezeichnung  »eine  Biographie«  nicht  als  die  richtige  dafür  an- 
wenden wir  uns  nun  von  Deutschland  nach  dem  Auslande,  so  ha- 
ben wir  zunächst  aus  Holland  wieder  einige  Beiträge  zur  Geschichte 
des  gelehrten  Unterrichts  zu  registriren.  In  den  »Bydragen  tot  de  ge- 
schiedenis  van  Overijssel  uitgegeven  door  Mr.  I.  I.  van  Doorninck, 
Archivaris  van  Overijssel,  en  Mr.  I.  Nanninga  Uitterdijk,  Archi- 
varis  van  Kampen,  Vieerde  Deel  (Zwolle  1877),  S.  140  —  157  finden  wir 


*3)  Das  trifft  nicht  einmal  Ijei  Bentley  zu,  bei  welchem  sich  Griechisch 
und  Lateinisch  mindestens  die  Wagschale  halten,  geschweige  denn  bei  Reiskc, 
Va  Icke  na  er,  F.  A.  Wolf,  G.  Hermann,  Meineke  u.  a.  Aber  was  schadet  das? 
trifft  es  doch  bei  Lucian  Müller  zu! 

6» 


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84 


Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie 


unter  dem  Titel  »Materialien  zu  einer  Geschichte  des  Unterrichts  in 
Overysselt  zwei  Aufsätze,  die  als  Fortsetzung  früherer  ahnlichen  Inhalt? 
als  N.  IV  und  V  bezeichnet  sind.  In  N.  IV  »Schüler- Privilegium!  wird 
der  lateinische  Text  eines  vom  Kaiser  Friedrich  III.  im  Jahre  1458  er- 
lassenen und  von  seinen  Nachfolgern  bestätigten  Freiheitsbriefes  für  alle 
Studierenden  (»omnibus,  qui  caussa  studiorum  peregrinantur,  scholaribos 
et  maxime  diuinarum  atque  sacrarum  legum  professoribus  hoc  nostrae 
pietatis  beneficium  indulgemus,  ut  ad  loca,  in  quibus  literarum  excrcentnr 
studia,  tarn  ipsi  quam  eorum  nuncii  ueniant  et  cum  eis  secure  habitcnto 
mitgetheilt,  auf  welchen  gestützt  Bürgermeister,  Schöffen  und  Rath  der 
Stadt  Zwolle,  sowie  der  Rector  der  dortigen  Schule  Petrus  Brouerus  ii 
Jahre  1589  die  Freilassung  eines  Schülers,  der  zum  Behuf  des  Ballspiel' 
vor  die  Stadt  gegangen  und  dort  von  in  Deventer  garnisonirenden  Sol- 
daten gefangen  genommen  worden  war,  von  den  Behörden  zu  Deventer 
erbitten.  Der  Aufsatz  N.  V.  bringt  Abdrücke  der  »Leges  scholae  Pa- 
ventriensis«  nebst  dem  »Index  Lectionum  pro  Schola  Daventriensi«  vom 
October  1619,  sowie  einer  von  den  »Consules,  Scabini  ac  Senatores  rev- 
pub.  Zwollanaet  am  25.  Mai  1635  erlassenen  Schulordnung. 

In  dem  im  Juli  1877  ausgegebenen  Programm  des  stadtischen  Gym- 
nasiums in  Utrecht  sind  den  Schulnachrichten  zwei  die  Geschichte  der 
Hieronymus-Schule  daselbst24)  betreffende  Aufsätze  beigefügt:  Verzeich- 
nisse von  Schülern  dieser  Anstalt  aus  den  Jahren  1631,  1632,  1633,  1658 
und  1659  mit  Bemerkungen  dazu  von  A.  H.  G.  P.  van  den  Es  (32  S. 
8.),  und  eine  Mittheilung  von  Dr.  A.  Ekker,  Altrector  des  Gymnasiums 
zu  Utrecht,  über  Theodor  Cornelius  Berg,  Rector  der  Hieronymus- 
schule zu  Utrecht  von  1573—1575  (S.  33—40).  Aus  dem  ersteren  Auf- 
satze notiren  wir,  dass  in  einem  Verzeichnisse  der  Schüler,  welche  am 
Victorstage  (11.  October)  1633  das  Schulgeld  bezahlt  haben,  unter  den 
Schülern  der  8.  (untersten)  Classe  Richard us  Cromvell  aufgeführt 
ist  (S.  14). 

Dazu  kommt  noch  ein  Beitrag  zur  Geschichte  der  Buchdruckerkunst 
in  Holland: 

Plantyn  en  de  Plantijnsche  Drukkerij.  Bekroond  antwoord  op  de 
prijsvraag  Stassart;  door  Max  Rooses.  Gent,  Ad.  Horte.  1877. 
74  S.  8. 

Diese  mit  dem  Preis  Stassart  gekrönte  Schrift  enthält  sorgfaltige 
Untersuchungen  über  das  Leben  und  die  Thätigkeit  des  berühmten  Buch- 
druckers und  Buchhändler's  Christoph  Plantin,  der,  im  Jahre  1514  in 


**)  Ueber  diese  besitzen  wir  aus  etwas  früherer  Zeit  eine  umfäng- 
lichere Arbeit  von  Dr.  A.  Ekker:  »De  Hieronymusschool  te  Utrecht,  door 
Dr.  A.  Ekker.  1.  Gedeelte,  van  1474—1636.  Utrecht,  L.  E.  Bosch  en  Zon, 
1863.  106  S.  4.  2.  Gedeelte,  van  1636— 1849f.  EbeDdaselbst  1864.  76  &  4 


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Holland  und  Frankreich. 


85 


dem  Dorfe  St.  Avertin  bei  Tours  geboren,  1548  oder  1549  nach  Ant- 
werpen kam,  wo  er  1550  als  Bürger  und  Mitglied  der  St.  Lucasgilde 
eingeschrieben  wurde  und  am  1.  Juli  1589  starb.   Aus  seinen  Pressen 
sind  eine  grosse  Anzahl  bedeutender  Werke  aus  den  verschiedensten 
wissenschaftlichen  Gebieten  —  Theologie,  Jurisprudenz,  Mediän,  Botanik, 
Geographie,  classische  Philologie  —  hervorgegangen;  für  seinen  philolo- 
gischen Verlag  arbeiteten  als  Correctoren  Theodor  Poelman  (Pulmannus), 
der  seit  1560  zahlreiche  lateinische  Dichter  und  einige  Prosaiker  nach  Hand- 
schriften verbessert  herausgab,  der  Mediciner  Victor  Giselinus,  der  den  Pru- 
dentius,  den  Ovidius  und  Adagia  publicirte,  und  besonders  Plantin's  Schwie- 
gersohn Franciscus  Raphelengius  (Van  Ravelingen),  ein  tüchtiger  Kenner 
des  Griechischen  und  der  orientalischen  Sprachen.  Ausserdem  liessen  ver- 
schiedene auswärtige  Gelehrte  ihre  Arbeiten  bei  ihm  erscheinen:  so  Ful- 
vius  Ursinus  seinen  Virgil,  Pighius  seinen  Valerius  Maximus,  L  Lipsius 
seinen  Tacitus.  Endlich  sind  mehrere  griechische  und  lateinische  Schrift- 
steller in  Plantin's  Druckerei  zum  ersten  Male  gedruckt  worden:  so  die 
Briefe  des  Aristaenet  durch  Sambucus  (1566),  die  Dionysiaca  des  Nonnus 
durch  Gerhard  Falkenburg  (1569),  Stobaeus  durch  Wilh.  Canter  (1575), 
Sextus  Aurelius  Victor  durch  Andreas  Schott  (1579)  und  des  Cassiodorus 
Liber  de  orthographia  durch  Lud.  Cassio  (1579). 

Wir  lassen  nun  einige  Beiträge  zur  Geschichte  der  philologischen 
Studien  in  Frankreich  Revue  passiren. 

Lettres  grecques  de  J.-C.  Scaliger  a  Imbcrt  publikes,  traduites 
et  anuotees  par  Rcinhold  Dezeimeris.  Bordeaux  1877.  (Extrait 
des  Actes  de  l'Academie  des  Sciences,  Belles-Lettres  et  Arts  de  Bor- 
deaux, 1876).    37  S.,  1  Bl.  8. 

Zwei  von  Julius  Caesar  Scaliger  im  Jahre  1557  aus  Agen  an 
Gerrard-Marie  Imbert,  der  damals  in  Paris  unter  Daurafs  Leitung  seine 
Studien  vollendete,  in  griechischer  Sprache  geschriebene  Briefe  werden 
von  Dezeimeris  nach  den  von  Herrn  Hartmann  gefertigten  Abschriften 
der  in  der  Leydencr  Bibliothek  befindlichen  Originale  publicirt  und  mit 
Einleitung,  französischer  Uebersetzung  und  Anmerkungen  begleitet.  In 
dem  ersteren  kürzeren  dankt  Scaliger  Imbert  für  ein  von  diesem  ihm  zu 
Ehren  gedichtetes  griechisches  Epigramm ;  in  dem  zweiten  vertheidigt  er 
ausführlich  eine  Stelle  seines  ersten  Briefes,  welche  Imbert  als  eine  Be- 
leidigung gegen  seine  Heimath,  die  Gascogne,  aufgefasst  hatte. 

Ueber  den  ausgezeichneten  Juristen  Franko  is  Hotman  (Hoto- 
inannus),  der  sich  auch  um  die  Erforschung  der  römischen  Alterthümer 
und  um  die  Kritik  und  Erklärung  mancher  römischer  Schriftsteller,  be- 
sonders des  Cicero  und  des  Caesar,  hervorragende  Verdienste  erworben 
hat,  hat  R.  Dareste  unter  Benutzung  seiner  in  verschiedenen  Biblio- 
theken zerstreuten,  noch  ungedruckten  Correspondenz  einen  längeren 
biographischen  Artikel  geschrieben,  welcher  unter  dem  Titel  Francis 


86 


Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 


Hotman.  Sa  vie  et  sa  correspondance  gedruckt  ist  in  der  Revue  historique 
dirigäe  par  MM.  G.  Monod  et  G.  Fagniez,  premiere  ann6e,  tome  se- 
cond,  L  Juiilet— September  1876,  p.  1—59,  und  IL  Octobre— D6cembre 
1876,  p.  367  -  435. 

Es  ist  hauptsächlich  die  politische  Rolle,  welche  Hotman  als  eifriger 
Hugenot  in  den  Religionskriegen  Frankreich  s  spielte,  auf  die  durch  die 
von  Dareste  benutzten  Documente  ein  neues  Licht  geworfen  wird.  Von 
seinen  äusseren  Schicksalen  wollen  wir  zur  Berichtigung  einiger  Angaben 
in  Eckstein's  Nomenciator  philologorum  (8.  259)  mittheilen,  dass  Hotman 
schon  im  October  1572  in  Genf  anlangte,  von  da  im  Jahre  1578  nach 
Basel  tibersiedelte,  diese  Stadt  um  den  1.  Mai  1584  verliess  um  naci 
Genf  zurückzukehren,  endlich  im  September  1589  von  Genf  wieder  natfe 
Basel  flüchtete. 

Ueber  den  berühmten  französischen  Alterthumsforscher  Anne-Claude- 
Philippe  de  Tubiere  comte  de  Caylus  ist  eine  kurze,  von  einer  dop- 
pelten Darstellung  seines  Kopfes  (als  Titelkupfor  und  als  Vignette)  be- 
gleitete biographische  Notiz  von  A.  de  Caix  de  Saint-Aymoor  er- 
schienen im  ersten  Heft  des  ersten  Bandes  der  von  diesem  Gelehrten 
herausgegebenen  Zeitschrift  »Le  Musöe  archeologique.  Recueil  illustre 
de  monuments  de  l'antiquitö,  du  moyen  äge  et  de  la  renaissance.  In* 
dicateur  de  l'arch6ologue  et  du  collectionneur.  Paris.  E.  Leroux.  1875 
p.  5  —  8. 

Eine  Fülle  von  Material  zur  näheren  Kenntniss  der  Studien,  Samm- 
lungen und  gelehrten  Arbeiten  desselben  Alterthumsforschers  und  einiger 
seiner  Freunde  enthält  die  folgende  glänzende  Publication: 

Correspondance  inödite  du  comte  de  Caylus  avec  le  P.  Paciaudi, 
Thöatin  (1757  -  1765)  suivie  de  Celles  de  l'abbe  Barth&emy  et  de 
P.  Mariette  avec  le  m&ne  publikes  par  Charles  Nisard  de  1'institoL 
Paris  1877.   2  Bände:  Cm,  468  S.  und  494  S.  8. 

Der  am  23.  November  1710  zu  Turin  geborene  Theatinerpater 
Paolo -Maria  Paciaudi,  einer  der  gelehrtesten  unter  den  italiänischen 
Alterthumsforschern  des  18.  Jahrhunderts,  hat  vom  Jahre  1757  an,  wo 
er  durch  den  damals  in  Rom  sich  aufhaltenden  Abbe  Barthelemy  in  brief- 
lichen Verkehr  mit  dem  Grafen  Caylus  gekommen  war,  bis  zum  Tode  des 
letzteren  (5.  September  1765)  einen  lebhaften  Briefwechsel  mit  demselben 
unterhalten.  Während  nun  Paciaudi's  Briefe  an  Caylus  schon  am  Anfang 
unseres  Jahrhunderts  im  Druck  veröffentlicht  worden  sind,*5)  waren  die 
Briefe  von  Caylus  an  Paciaudi  bisher  unbekannt.  Ch.  Nisard  hat  147 
derselben  (darunter  viele  ohne  Datum)  in  der  Bibliothek  zu  Parma  (wo 
Paciaudi  seit  dem  Frühjahr  1762  als  Bibliothekar  und  Antiquar  des  In- 


2S)  Lettres  de  Paciaudi  au  comte  de  Caylus,  publiees  par  Serie?*, 
bibliothecaire  du  Prytanee.    Paris  1802.  8. 


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Frankreich. 


87 


fanten  Don  Philipp  und  seines  Sohnes  Don  Ferdinand  lebte)  aufgefunden, 
sie  copirt  und  dieselben  nebst  einem  148.,  von  welchem  ihm  eine  Ab- 
schrift durch  einen  Privatmann  in  Parma  mitgetheilt  worden  ist,  in  chro- 
nologischer Anordnung  mit  beigefugten  erläuternden  Anmerkungen1«)  pu- 
blicirt  In  der  dem  Abdruck  der  Briefe  vorausgehenden  umfänglichen 
»Preface«  handelt  Nisard  in  ausführlicher  Weise  über  das  Leben  und 
die  Schriften  Paciaudi's.  Beigefugt  sind  den  Briefen  von  Caylus  40  Briefe 
des  Abb6  Barthdlemy  an  Paciaudi,  mit  grösstentheils  sehr  umfänglichen 
Anmerkungen  (T.  II,  p.  177  ss.),  und  19  Briefe  des  Kunstkenners  und 
Kunstforschers  Pierre  Mariette  an  denselben,  gleichfalls  mit  Anmerkungen 
(T.II,  p.  311  ss.).  Den  Schluss  des  zweiten  Bandes  (von  S.  371  an)  bil- 
den reichhaltige  Indices  zum  Vorwort,  zu  den  Briefen  von  Caylus,  zu 
denen  Barth&emy's  und  zu  denen  Mariette's. 

Während  diese  Correspondenzen  mit  Paciaudi  hauptsächlich  für  die 
Geschichte  der  archäologischen  Studien  in  Frankreich  und  Italien  im 
vorigen  Jahrhundert  von  grosser  Wichtigkeit  sind,  bietet  uns  ein  anderer 
gelehrter  Briefwechsel  Material  für  die  Geschichte  des  Studiums  der 
griechischen  Sprache  und  Litteratur  in  Frankreich,  speciell  gegen  Ende 
des  vorigen  Jahrhunderts: 

Lettres  in^dites  de  Coray  a  Chardon  de  la  Röchelte  (1790—1796) 
suivies  dun  recueil  de  ses  lettres  franc&ises  a  divers  savants,  de  sa 
dissertation  sur  le  testament  secret  des  Ath6niens,  du  memoire  sur 
l'ötat  de  la  civilisation  dans  la  Grece  en  1803  et  de  ses  theses  latines 
de  mediane  reimprimees  pour  la  premiere  fois.  Paris,  Finnin -Didot 
et  C*f.  1877.  XXXIX,  606  S.  8. 

Diese  Sammlung  der  in  französischer  Sprache  geschriebenen  Briefe 
und  einiger  kleinen  Schriften  des  Griechen  Adamantios  Korais  wird  haupt- 
sächlich dem  kürzlich  verstorbenen  französischen  Hellenisten  W.  Brunet 
de  Presle  verdankt;  die  durch  seinen  Tod  unterbrochene  Arbeit  ist  von 
den  Herren  E.  Egger  und  Marquis  de  Queux  de  Saint-Hilaire  zu  Ende 
geführt  und  veröffentlicht  worden.  Dem  Briefwechsel  ist  eine  vom  Baron 
Paul  d'Estournelles  de  Constant  verfasste  französische  Uebersetzung  der 
Selbstbiographie  des  Korais  (ßeoe'AdafLavTcoo  Kopay  auyypaxpEi<;  napä  roü 
IStou,  Paris  1833)  vorausgeschickt  (p.  XIX  —  XXXIX),  welcher  ein  litho- 
graphirtes  Brustbild  desselben  und  Facsimilia  seiner  griechischen  und 
französischen  Handschrift  beigegeben  sind.  Den  wichtigsten  Bcstandtheil 
der  Briefsammlung  selbst,  welche  im  Ganzen  230  Stücke  umfasst,  bilden 
die  Briefe  an  den  durch  seine  Arbeiten  zur  griechischen  Anthologie  be- 


ft)  Aufgefallen  ist  es  uns,  dass  Nisard  in  einer  dieser  Anmerkungen 
(t.  II,  p.  163,  n.  1)  die  angebliche  Theatermarke  aus  Pompei  mit  der  »Casina 
Plantic  wiederholt,  ohne  von  der  durch  Wieseler  (dessen  Werk  er  citirt)  u.  a. 
erwiesenen  Unächtheit  derselben  ein  Wort  zu  sagen. 


88 


Encyklopädie  und  Geschichte  der  Philologie. 


kannten  Hellenisten  Chardon  de  la  Rochette,  in  welchen  sich  eine  grosse 
Anzahl  von  Verbesserungsvorschlägen  zu  verschiedenen  griechischen  Schrift- 
stellern und  sonstigen  philologischen  Bemerkungen  findet:  diese  Briefe 
sind  chronologisch  geordnet  (aus  den  Jahren  1790  bis  1796),  eine  müh- 
same Arbeit,  da  die  Mehrzahl  derselben  kein  Datum  trägt  An  dieselben 
schliessen  sich  unmittelbar,  gleichfalls  in  chronologischer  Ordnung,  eine 
Anzahl  Briefe  von  Korais  an  den  Hellenisten  Francis- Jean -Gabriel  La 
Porte  du  Theil  (über  welchen  der  Herausgeber  p.  312  einige  biographische 
Notizen  mittheilt,  wonach  das  Geburtsjahr  desselben  nicht  1742,  wie  in 
Eckstein's  Nomenciator  philologorum  S.  320  angegeben,  sondern  1743  ist) 
aus  den  Jahren  1797  bis  1800,  und  eine  Auswahl  aus  dem  sonstig» 
Briefwechsel  Korais'  aus  den  Jahren  1800  — 1829.  Dann  folgen  untff 
besonderen  Titeln  die  Briefe  von  Korais  an  Jean- Francis  Thurot  aus 
den  Jahren  1799  —  1831  (S.  367  —  384),  an  den  Geographen  Barbie  du 
Bocage  aus  den  Jahren  1800—1821  (S.  387  —  408)  und  an  die  Herren 
Firmin  und  Ambroise  Didot  aus  den  Jahren  1808—  1833  (S.  411  —433): 
an  die  letzteren,  unter  denen  sich  mehrere  kurze  Billets  in  griechischer 
Sprache  befinden,  schliesst  sich  als  letzte  Nummer  des  ganzen  Briefwech- 
sels und  als  üebergang  zu  den  folgenden  Opuscula  eine  »Lettre  du  doc- 
teur  Coray  sur  le  testament  secret  des  Ath6niens,  dont  parle  Dinarqne 
dans  sa  harangue  contre  Dömosthencs«  (S.  437—444).  Dann  folgen  zwei 
»Opuscules  de  Coray«:  ein  »Memoire  sur  l'etat  actuel  de  la  civilisation 
dans  la  Grece  lu  ä  la  Socieiö  des  Observateurs  de  l'homme  le  16  nivöse 
an  XI  (6.  Januar  1803)  und  das  Vorwort  zu  seiner  französischen  Ueber- 
setzung  der  Einleitung  in  das  Studium  der  Natur  und  der  Medicin  von 
Dr.  Seile  (Introduction  a  1  Stüde  de  la  nature  et  de  la  medecine  traduite 
de  l'allemand  d'apres  la  seconde  cdiüon  corrigäe  et  augmentS  de  M.  Seile, 
professeur  en  medecine,  mödecin  de  la  Charite  et  membre  de  racademie 
royale  des  sciences  de  Berlin,  par  Coray  docteur  en  medicino  de  l'nni- 
versite  de  Montpellier.  Montpellier,  Tan  troisieme  de  la  republique).  Den 
Schluss  bildet  als  »Appendice«  (S.  505  ff.)  der  Wiederabdruck  der  in  la- 
teinischer Sprache  verfassten  medicinischen  Promotionsschriften  von  Ko- 
rais: Pyretologiae  Synopsis  quam  —  theseos  vice  irapugnandam  obtulit  - 
auetor  Diamantes  Coray,  Monspelii  1786,  und  Medicus  Hippocraticus  sive 
de  praeeipuis  offieiis  medici  ex  primo  Hippocratis  aphorismo  deduetis 
oratio  ab  auetore  D.  Coray  Smyrnensi,  in  inelyta  universitate  Monspe- 
liensi  habita  pro  gradu  doctoratus  consequendo.    Ebendaselbst  1787. 

Ohne  auf  den  reichen  Inhalt  der  Sammlung  einzugehen,  begnügen 
wir  uns  eine  kleine  bibliographische  Berichtigung  zu  geben.  Im  Brief  XXX 
(S.  73)  schreibt  Korais  an  Rochette:  »Je  vous  envoie,  mon  eher  ami, 
Veckner  (sie)  et  les  trois  volumes  de  Lucien«.  Dazu  finden  wir  folgende 
von  dem  verstorbenen  griechischen  Gelehrten  Piccolos  herrührende  An- 
merkung: »Probablement  c'est  un  lapsus  calami,  an  lieu  de  Valckenaer«. 
Dies  ist  ein  Irrthum;  Korais  meint  offenbar  das  bekannte  Werk  von 


Frankreich.  Italien. 


89 


Daniel  Vcchnor  »Hellenolcxias  sive  parallelismi  graecolatini  libri  duo«, 
Frankfurt  1610  u.  ö. 

Zum  Schluss  gedenken  wir  noch  in  Kürze  zweier  auf  die  Ge- 
schichte der  philologischen  Studien  in  Italien  in  der  Neuzeit  bezüglichen 
Schriften  : 

Elogio  del  cardinale  Angelo  Mai  letto  all'  accademia  della  Crusca 
dal  P.M.  Alberto  Guglielmotti  dell*  ordine  dei  predicatori  nell' 
adunanza  pubblica  tenuta  il  3  settembre  1876.  Roma  1877.  2  Bl.,  71  S. 
gr.  8. 

Giacomo  Leopardi.  Studio  critico-biografico  di  Antonio  Do- 
vari.    Ancona  1877.  56  S.  8. 

Der  Pater  A.  Guglielmotti  schildert  in  seinem  in  überschwänglichem 
Tone  gehaltenen  Panegyricus  auf  Angelo  Mai,  den  er  als  den  »principe 
dei  moderni  filologhit  feiert,  unter  kurzer  Berührung  seiner  äusseren 
Schicksale  die  iitterarische  Thätigkeit  desselben  in  annalistischer  Form, 
so  zu  sagen  nach  den  einzelnen  Jahresringen.  Wie  den  Verfasser  die 
Bewunderung  für  seinen  Helden  für  die  durch  die  Forschungen  anderer 
Gelehrten  nachgewiesenen  Irrthtimer  desselbeu  blind  gemacht  hat,  mag 
ein  Beispiel  beweisen :  S.  28  führt  er  das  von  Mai  herausgegebene  Frag- 
mentum  de  orthographia  des  Lucius  Caecilius  Minutianus  Apuleius,  das 
durch  Madvig  als  ein  Machwerk  des  15.  Jahrhunderts  erwiesen  worden 
ist,  ruhig  als  ein  Werk  des  schon  von  Sueton  (de  gramm.  et  rhet.  3, 
p.  102,  13  ed.  Reifferscheid)  erwähnten  Grammatikers  L.  Apuleius  auf. 

Die  kritisch-biographische  Studie  über  den  Dichter  und  Philologen 
Giacomo  Leopardi  von  A.  Dovari  beginnt  mit  wortreichen  Erörterungen 
über  die  von  den  neueren  Italiänern  mehrfach  vernachlässigte  Pflicht 
eines  Volkes,  seine  grossen  Männer  zu  ehren,  und  über  die  Zeitverhält- 
nisse, unter  welchen  Leopardi  am  29.  Juni  1798  in  Recanati,  einem  Städt- 
chen der  Mark  Arcona,  das  Licht  der  Welt  erblickte.  Die  Hauptauf- 
gabe, die  sich  der  Verfasser  gestellt  hat,  ist,  aus  den  äusseren  Schick- 
salen und  4eren  Einfluss  auf  die  innere  Entwicklung  seines  Helden  die 
philosophischen  Ansichten  und  überhaupt  die  ganze  Lebensanschauung, 
welche  sich  in  den  Dichtungen  desselben  ausspricht,  zu  erklären;  seiner 
philologischen  Arbeiten  wird  nur  ganz  flüchtig,  gleichsam  im  Vorüber- 
gehen, gedacht.  Ein  seltsames  Versehen  finden  wir  auf  S.  33,  wo  unter 
den  bedeutenden  Männern,  deren  Bekanntschaft  Leopardi  in  Rom  machte, 
neben  Niebuhr  »Brusen  ministro  dei  Paesi  Bassi«  genannt  ist:  gemeint 
ist  jedenfalls  Chr.  I.  K.  von  Bunsen,  der  damals  als  Legationsrath  dem 
preussischen  Gesandten  Niebuhr  zur  Seite  stand. 


Jahresbericht  über  die  lateinische  Grammatik, 

1876  und  1877. 

Von 

Conrector  Dr.  W.  De  ecke 

in  Strassburg  i.  EU. 


Durch  den  Uebergang  des  Referats  in  meine  Hände,  der  ich  vor- 
läufig noch  anderweitig  beschäftigt  war,  ward  es  nöthig,  den  Bericht  für 
die  Jahre  1876  und  1877  zusammenzufassen.  Da  zugleich  noch  Einiges 
aus  dem  Jahre  1875  nachzuholen  war,  so  beschränke  ich  mich  auf  die- 
jenigen Schriften,  die,  wenn  auch  noch  so  klein,  einen  wirklichen  Fort- 
schritt der  Wissenschaft  begründen  oder  wenigstens  darauf  Anspruch 
machen,  lasse  aber  alle  Schulbücher,  Auszüge  und  dergleichen  weg. 

Eine  in  systematischer  Gliederung  geordnete  Uebersicht  aller  bis 
Ende  1875  erschienenen,  auf  die  lateinische  Grammatik  bezüglichen 
Werke  giebt 

E.  Hübner,  Grundriss  zu  Vorlesungen  über  die  lateinische  Gram- 
matik.  Berlin,  Weidmann,  1876,  8.,  VI,  96  S. 

Als  ein  sprachvergleichendes  Werk,  welches  das  gesammte  Gebiet 
der  lateinischen  Grammatik  (mit  Ausnahme  der  Syntax)  berührt,  ist  zu 
erwähnen  die  vierte  Auflage  von  A.  Schleicher' s  Compendium  der  ver- 
gleichenden Grammatik  der  indogermanischen  Sprachen,  Weimar,  Böblau. 
1876,  8.,  XLVIH,  816  S.;  doch  enthält  sie  keine  wesentlichen  das  Latein 
betreffenden  Aenderungen. 

Auf  deu  engeren  Kreis  der  italischen  Sprachen  beschränkt  sich 

W.  Corssen,  Beiträge  zur  italischen  Sprachkunde,  herausgegeben 
von  Hugo  Weber.   Leipzig,  Teubner,  1876,  8.,  VIII,  624  S. 

Dies  Werk,  dessen  Druck  noch  bei  Corssen's  Lebzeiten  begonnen 
hatte,  enhält  einen  Theil  des  Abfalls  d«  Vorarbeiten  zur  beabsichtigten 
dritten  Ausgabe  des  grossen  Werkes  »Ueber  die  Aussprache  u.  s.  w.  des 
Lateinischem .  Es  besteht  aus  einer  Reihe  von  begründenden,  verbessern- 


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Allgemeine  Werke. 


91 


den,  zurückweisenden  Abhandlungen  und  Bemerkungen,  theils  zur  latei- 
nischen Lautgestalt uiir  und  Etymologie,  theils  zur  Formen- 
bildung der  italischen  Sprachen.  Die  erste  Abtheilung  giebt  eine  aus- 
führliche Besprechung  sämmtlicher  lateinischen  Buchstaben.  Ausser 
der  meist  treffenden  Widerlegung  einer  Menge  einzelner  Wortetymologieen 
von  Fick,  Bugge,  Curtius,  Savelsberg,  finden  sich  darin  folgende 
wichtigere  Ausführungen :  c  lautete  in  älterer  und  classischer  Zeit  wie  k ; 
es  ist  nie  aus  t  entstanden;  gu  ist  in  zahlreichen  Wörtern  erst  auf  dem 
speciellen  Boden  der  lateinischen  Sprache  aus  c  entwickelt  worden; 
das  Lateinische  bestätigt  das  angebliche  doppelte  indogermanische  k 
nicht;  idg.  ghry  europ.  ghl  sind  nicht  durch  die  Mittelstufe  Ar,  hl  in  lat. 
gr,  gl  übergegangen;  lat.  h  ist  nie  aus  c  entstanden;  p  für  ursprüngliches 
c  findet  sich,  auch  ohne  Assimilation,  in  einer  Reihe  echt  lateinischer 
Wörter;  nie  ist  /  aus  v  hervorgegangen,  nie  /  aus  n;  das  lat.  n  wurde 
weder  slowenisch-,  noch  französisch-nasal  gesprochen,  daher  sind  alle  Er- 
klärungen von  Vocal Verlängerung  aus  Nasalirung  falsch  (gegen  J.  Schm  idt 
Vocal.  I-  98 ff.);  die  Einschiebung  eines  Nasallautes  in  der  Aussprache  vor 
gn  ist  erst  in  der  Kaiserzeit  (aus  der  Volkssprache)  in  Aufnahme  ge- 
kommen; nie  ward  n  aus  m;  nie  ist  m  zwischen  Yocalen  ausgefallen;  x 
ist  alt-  und  classisch  -  lateinisch  nie  zu  *#,  *  geworden;  j  ist  italisch  im 
Anlaut  unwandelbar,  meist  auch  im  Inlaut  zwischen  Yocalen,  namentlich 
in  älterer  Zeit  stets  in  aja;  als  Suffixanlaut  nach  Consonanten  wird  es 
ausnahmslos  zu  t.  Die  griechischen  Wandlungen  des  j,  an  sich  schon 
zweifelhaft,  darf  man  gar  nicht  aufs  Italische  übertragen,  besonders  ist 
j  nie  zu  djt  di  oder  d  geworden  (gegen  G.  Curtius  Griech.  Etymol. 
589  4ff.);  es  giebt  italisch  kein  eingeschobenes  j  nach  t;  v  ist  wohl  zwischen 
Vocalen  italisch  mitunter  geschwunden,  aber  nie  eingeschoben;  ital.  ut>, 
osk.  auch  tw,  bezeichnen  einen  Mittellaut  zwischen  u  und  »;  nie  ist  v  in  / 
übergegangen  (siehe  oben  /,  aber  hier  sind  andere  Fälle  widerlegt);  »ist 
nie  neben  Vocalen  eingeschoben,  wohl  aber  bisweilen  nach  Consonanten 
vor  Vocalen  geschwunden.  An  die  Besprechung  der  Buchstaben  knüpft 
sich  die  Zurückweisung  von  Ausschreitungen  in  Annahme  des  Ausfalls 
einer  Sylbe  vor  einer  gleich  oder  ähnlich  lautenden  (gegen  Fick  in 
Kuhn's  Zeitschr.  XXII  und  Bugge  Neue  Jahrb.  1872).  Es  folgt  ein 
doppelter  Anhang:  »Ueber  die  Tragweite  der  lateinischen 
Lautgesetze«  (gegen  G.  Curtius  Sächs.  Ges.  d.  Wiss.  1871,  S.  12ff.), 
worin  eine  Reihe  angeblicher  Ausnahmen  bei  Partikeln,  Zahlwörtern  und 
Reduplication  beseitigt  wird,  und  »über  Betonung«,  worin  die  Vocal- 
ausstossung  beim  Hochton  geläugnet  und  der  gebrochene  Ton  (circum- 
flexus)  gerechtfertigt  wird  (gegen  P.  Langen  Philol.  XXXI,  98 ff.;  siehe 
jetzt  noch  Neue  Jahrb.  f.  Phil.  CXIH,  S.  719—720). 

Die  zweite  Abtheilung,  besonders  der  Widerlegung  verschiedener 
Aufstellungen  über  die  Conjugation  in  G.  Curtius  »Griechischem  Ver- 
num« und  Westphal's  »Verbaflexion  der  lateinischen  Sprache«  gewidmet, 


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92 


Lateinische  Grammatik. 


enthält  folgende  wichtigere  Ausführungen:  Die  zweite  und  dritte  Pers.  8g. 
Präs.  Ind.  Act.  der  dritten  Conj.  war  ursprünglich  durch  Vocalsteigerung  lang, 
-U  =  gr.  -gfc,  -«<(>);  die  Präseusstärame  auf  -ui  sind  nicht  aus 
-Hft  die  auf  -ä  nicht  aus  -aja  entstanden  (s.  oben/);  das  Perf.  Ind.  Act. 
hatte  ursprünglich  überall  durch  Vocalsteigerung  f  (oder  e)  und  ist  dem 
sanskr.  fünften  Aorist  (bei  Benfey)  verwandt,  es  gehört  weder  zum  grie- 
chischen Perfect,  noch  zum  sanskr.  Intensivpräsens,  noch  ist  i  aus  aja 
entstanden  (gegen  Fr.  Müller  Wiener  Acad.  Phil.  hist.  Cl.  1870,  S.  225ff.); 
die  Endungen  -jff,  -stis,  -runt  (geschwächt  -re)  sind  dem  Präsens  tob 
esse  entnommen;  es  ist  zu  theilen  tutude-ro,  tutudi-sse  u.  s.  w.;  pigi  und 
dgl.  geht  nicht  auf  *papägi  oder  *papt<p  durch  Zusammenziehung,  sondern 
auf  *papigi  durch  Abfall  der  Reduplication  zurück;  dixim  u.  s.  w.  ist 
nicht  aus  *dixiem  entstanden  (als  Optativ);  das  syucop.  Fut.  ex.  und  Perl 
Conj.  kommen  nicht  bloss  von  Perfect- Stämmen  auf  -«  vor;  das  **  der 
Formen  auf  -sso  und  -um  ist  durch  den  Hochton  des  vorhergehenden 
Vocals  aus  *  hervorgegangen,  Uvasso  und  Uvavero  u.  s.  w.  sind  ursprüng- 
lich lautlich  identisch;  im  umbr.  und  osk.  Fut.  ex.  stecken  nicht  Präsens- 
formen von  esse,  sondern,  wie  im  Lateinischen,  Futurformen  (gegen 
J.  Schmidt  Revue  de  Ling.  1870,  S.  37 ff.);  es  giebt  im  Lateinischen 
keine  Reste  eines  Aorist  II  oder  I;  die  Unmöglichkeit  der  Entstehung 
des  passiv,  r  aus  dem  reflex.  se  ist  nicht  erwiesen;  es  ist  in  den  itali- 
schen Sprachen  kein  Unterschied  primärer  und  secundärer  Personal- 
endungen erhalten;  das  Gerundium  ist  nicht  =  sansk.  amja  (s.  oben/), 
sondern  mit  Doppelsuffix  gebildet  aus  -Ön  (oder  -£«)  +  dö.  —  Ein  An- 
hang Über  die  Pronomina  führt  Accusative  wie  med  auf  Verwechslung 
mit  dem  Ablativ  (durch  Verstummen  des  d)  zurück;  eis,  eUem  u.  s.  w. 
gehören  zum  gesteigerten  Stamme  *,  nicht  zu  Ja;  die  Genitive  auf  -w 
enthalten  das  deiktische  f,  wie  der  Nom.  qul  (aus  *quo-i)t  aber  qvir<par 
ist  nicht  =  *quisfquisi\  ipse  u.  s.  w.  ist  nicht  mit  sansk.  pati-t  »Herr« 
zusammengesetzt.  —  Im  Ganzen  ist  Corssen  in  der  Abwehr  glücklicher, 
als  in  eigenen  Combinationen ,  bei  denen  viel  Bedenkliches  unterläuft. 
Das  Etruskische  wäre  besser  ganz  herausgeblieben.  Immerhin  aber  ist 
dies  sein  nachgelassenes  Werk  in  vielfacher  Hinsicht  von  hervorragender 
Bedeutung. 

Der  Versuch  einer  systematischen  Ausnutzung  der  Corssen'schen 
Forschungen,  in  Verbindung  mit  den  Sammlungen  für  die  Formenlehre 
von  Neue,  ist  gemacht  worden  in 

Raf.  Kühner,  Ausführliche  Grammatik  der  lateinischen  Sprache 
Hannover,  Hahn,  8.  Erster  Band  1877,  XX,  748  S. 

Dieser  erste  Band  des  nach  dem  Vorbilde  der  griechischen  Gram- 
matik desselben  Verfassers  angelegten  Werkes  enthält  die  Laut-,  Form-, 
und  Wortbildungslehre,  in  fleissiger,  doch  leider  ganz  unkritischer 
und  durch  arge  Flüchtigkeiten  und  zahlreiche  Druckfehler  verunstalteter 


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Lautlehre. 


93 


Zusammenstellung.  Neben  den  Resultaten  der  neusten  Sprachvergleichung 
stehen  uralte  Anschauungen,  wie  wenn  das  t  von  pecto,  plecto,  necto  u.  s.  w., 
das  n  von  «no,  Uno,  contemno  u.  s.  w.,  das  g  von  »pargo  »zur  Erleichte- 
rung der  Aussprache«  eingeschoben  sein  sollen  (S.  132),  wenn  das  //  von 
pello,  tollo  durch  »Verdopplung«  erklärt  wird  (S.  475),  wenn  das  Supinum 
als  Stammform  für  das  Part.  Fut.  Act.  festgehalten  wird  (S.  494)  und 
dergleichen.  So  dient  als  Paradigma1)  der  zweiten  Conjugation  nere 
»spinnen«,  nicht  nur  unpassend  wegen  des  persönlichen  Passivs,  sondern 
auch  falsch,  da  in  e  ein  Wurzelvocal  steckt.  Unrichtig  ist  in  der  gege- 
benen Form  auch  die  auf  J.  Grimm  zurückgeführte  Behauptung  zur 
Erklärung  des  neutralen  m:  »Das  alles  persönlichen  Lebens  entbehrende 
Neutrum  kann  selbst* im  Nominativ  in  dem  Verhältnisse  des  Objects, 
des  Accusativs,  aufgefasst  werden«  (S.  171).  Nicht  selten  finden  sich 
alte  und  neue  oder  von  verschiedenen  Verfassern  herrührende  abweichende, 
ja  entgegengesetzte  Erklärungen  derselben  Erscheinung,  bisweilen  dicht 
hinter  einander,  z.  B.  S.  53  dücere  durch  Dehnung,  S.  54  düco  aus  douco 
durch  Vocalsteigerung;  S.  81  das  Suffix  -dum,  hercle  u.  8.  w.  durch  Syn- 
cope,  S.  87  -culum,  Hercules  durch  Vocaleinschub ;  S.  640  lenire,  servire 
u.  s.  w.  als  Wurzel verben,  S.  642  als  abgeleitete  Verben  u.  s.  w. 
Eine  eigene  Ansicht  des  Verfassers  habe  ich  nur  an  einem  Punkte  ge- 
funden: den  Infin.  Präs.  Pass.  erklärt  er  aus  dem  Inf.  Präs.  Act.  durch 
Anhängung  des  abstracte  Feminina  bildenden  Suffixes  -t*,  an  welches 
dann  wieder  das  refiex.  se  getreten  (S.  448).  —  Eine  brauchbare  Laut- 
lehre des  Lateinischen  könnte  nur  durch  einen  eminent  kritischen  Kopf 
hergestellt  werden;  nach  meiner  Ansicht  aber  sind  überhaupt  die  Vor- 
arbeiten noch  durchaus  ungenügend.  Dasselbe  gilt  in  ziemlicher  Aus- 
dehnung auch  von  dem  etymologischen  Theil  der  Flexions-  und  Wortbil- 
dungslehre. 

Gehen  wir  zu  der  Lautlehre  im  Besondern  über,  so  ist,  ausser 
dem  besprochenen  Buch  von  Corssen,  zunächst  zu  erwähnen  der  dan- 
kenswert anregende  Aufsatz  von  Fr.  Ritsch  1,  gewissermassen  sein 
Vermächtniss ,  »Unsere  heutige  Aussprache  des  Latein«  im  Rhein.  Mus. 
Neue  Folge,  Bd.  XXXI,  S.  481-493.  Mit  Hinblick  auf  die  Arbeiten 
von  W.  Schmitz  (jetzt  gesammelt  in  den  »Beiträgen  zur  lat.  Sprach- 
und  Literaturkunde«,  Teubner,  1877,  8.)  und  F.  Schöll  (s.  unten)  wird 
auf  die  Fehler  und  Unarten  bei  Quantitirung  und  Betonung  des  Latein 
hingewiesen  und  Abhülfe  dringend  gefordert.  Herrn.  Perthes,  an  den 
das  Schreiben  gerichtet  war,  hat  denn  auch  in  seiner  »Lateinischen  For- 
menlehre zum  wörtlichen  Auswendiglernen«,  Berlin,  Weidmann  18ft>, 
durch  einen  Schüler  Ritsch  Ts,  G.  Löwe,  die  sämmtlichen  langen  Vocale 


*)  Hier  wimmelt  es  von  Druckfehlern  z.  B.  nuisu;  ne-(ve)ram,  aber  ne- 
(»)-ero«,  ne-(o-e)ro,  ne-(vi)-$Mem,  ne-(v-I)uei  u.  8.  w.;  kein  Druckfehler  scheint 
niiuruB,  a,  um  e*»e. 


94 


Lateinische  Grammatik. 


bezeichnen  lassen,  doch  zeigt  sich  allerdings  dabei,  wie  viel  noch  unsicher 
ist  Die  falsche  Aussprache  der  Consonanten  dagegen  hat  Perthes  noch 
nicht  zu  ändern  gewagt. 

Einen  Beitrag  zur  richtigen  Aussprache  des  Latein  hat  auch  J.  F. 
Kräuter,  »Zur  Lautverschiebung«,  Strassburg,  Trübner,  1877,  anf 
S.  141  ff. ,  geliefert.  Nach  ihm  standen  v  und  j  italisch,  und  also  auch 
lateinisch,  dem  u  und  i  noch  sehr  nahe,  wie  sie  denn  auch  mit  silbigem, 
wie  unsilbigem  u  und  i  oft  wechseln;  man  kann  sie  gradezu  als  mit- 
lautende Vocale,  consonan tische  Selbstlauter  bezeichnen.  Reibelaute 
wurden  sie  erst  seit  200  p.  Chr.  Dagegen  waren  /  und  *  Reibelaute,  wie 
schon  die  ciceronianische  Regel  über  die  Aussprache  von  con  und  in  vor 
ihnen  zeigt;  im  Inlaut  zwischen  Vocalen  aber  wurden  sie  tönend  d.  h.  / 
ging  in     i  in  r  über. 

Hieran  schliesse  ich  das  einzige  bedeutendere  Werk  über  den  la- 
teinischen Accent: 

Fr.  Schöll,  De  accentu  linguae  latinae  veterum  grammaticorum 
testimonia  (tom.  VI  der  Acta  soc.  phil.  Lips.).  Leipzig,  Teubner,  8., 
1876,  231  S. 

Den  testimonia  selbst  vorangesandt  sind  sieben  einleitende  Capitel, 
deren  drei  erste  der  Verfasser  bereits  1875  als  Habilitationsschrift  her- 
ausgegeben hatte.  Cap.  I  behandelt  Quellen  und  Werth  der  Zeugnisse 
der  alten  Grammatiker  über  den  lateinischen  Accent;  Cap.  H  Wesen  und 
Natur  des  Accents,  der,  wesentlich  identisch  mit  unserer  Art  der  Beto- 
nung, nicht  musikalisch  war  und  in  stärkerer,  nicht  höherer  Aussprache 
der  betonten  Sylben  bestand.  Bekämpft  wird  bei  dieser  Gelegenheit  die 
Behauptung,  dass  der  Accent  die  argen  Verwüstungen  unter  den  unbe- 
tonten Sylben  des  Lateinischen  angerichtet  habe,  die  besonders  Weil  und 
Benloew  ihm  zugeschrieben  haben.  Es  war  vielmehr  die  Bedeutungs- 
losigkeit dieser  Sylben,  welche  sie  schwinden  Hess.  Cap.  IH  bespricht 
die  Rolle  des  Wortaccente  beim  Versbau  und  weist  nach,  dass  die  Dichter 
nach  bestimmten  Regeln  Rücksicht  auf  denselben  nahmen,  wie  dies  den 
alten  Grammatikern  zum  Theil  wohl  bewusst  war.  Cap.  IV  wendet  sich 
gegen  die  Echtheit  des  circumflexus  im  Latein  (s.  oben),  den  allerdings 
Varro  schon,  nach  griechischer  Lehre,  annahm.  In  Cap.  V  über  die 
prosodia  media  stimmt  der  Verfasser  im  Ganzen  Corssen  zu.  Cap.  VI 
behandelt  die  schwierige  Frage  nach  Spuren  älterer  Betonung,  die  von 
gewissen  Forschern  mit  verschwenderischer  Freiheit  angenommen  worden 
sind.  Schöll  bezweifelt  fast  Alles,  äussert  sich  auch  gegen  die  für  ein- 
zelne Wortgruppen  verrauthete  Betonung  der  viertletzten  Sylbe  in  der 
alten  Comödie.  Cap.  VH  endlich  erörtert  die  besonderen  Vorschriften 
der  alten  Grammatiker  über  einzelne  Wörter  oder  Wortclassen,  vorzüglich 
mit  Rücksicht  auf  Unterscheidung.  Der  Unterschied  des  Genitivs  vom 
Vocativ  der  Wörter  auf  -tW  wird  verworfen;  die  Regel,  dass  die  Enkli- 


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Lautlehre. 


95 


ticä  que,  ve,  c«,  ne  den  Äccent  auf  die  vorhergehende  Sylbe  ziehn,  erleidet 
Einschränkung  bei  vorhergehendem  Trochäus  u.  s.  w.  Die  testimonia 
selbst  sind  in  13  Gruppen  geordnet  und  in  vorzüglicher  Weise  redigirt. 

Eine  wenigstens  für's  Latein  im  wesentlichen  zustimmende  Anzeige 
der  Schrift  mit  einigen  ergänzenden  Notizen  hat  Pet.  Langen  in  den 
Neuen  Jahrb.  für  Phil.  CXHI,  S.  619—632  gegeben. 

Von  sprach  vergleichenden  Schriften,  die  für  den  lateinischen  Laut- 
stand von  Wichtigkeit  sind,  erwähne  ich  zunächst,  obwohl  schon  etwas 
froher  erschienen,  J.  Schmidt  »Zur  Geschichte  des  indogermanischen 
Vocalismus«,  Weimar,  Böhlau,  1871  —75,  und  zwar  behandelt  die  erste 
Abtheilung  S.  98  —  112  die  Dehnung  von  Vocalen  vor  nachfolgendem  Na- 
sal im  Latein,  S.  133—  147  die  Nasalirung  in  einer  indogermanischen 
Sprache  neben  Vocalsteigerung  in  einer  anderen,  mit  vielfacher  Beziehung 
auf's  Latein,  S.  179  die  lateinischen  Fälle  von  Vocalisirung  eines  Nasal- 
klanges (s.  oben  die  Gegenansicht  Corssen's) ;  die  zweite  Abtheilung, 
»über  Einwirkung  von  r  und  /  auf  benachbarte  Vocalee,  erörtert  die  la- 
teinischen Fälle  von  Svarabhakti  und  Vocaldehnung  aus  jener  Ursache 
S.  342-370.  —  Es  gehören  ferner  hierher  die  tief-,  aber  nicht  selten 
auch  zu  weit  gehenden  Untersuchungen  von  K.  Brugman  »Ueber  nasalis 
sonansc  in  Curtius  Studien,  IX,  S.  285  — 339,  und  über  mehrfaches 
urindogermanisches  a,  besonders  in  dem  Aufsatze  »Zur  Geschichte  der 
stammabstufenden  Declination«,  ebendort  S.  361  —  407.  Es  wird  in  diesen 
Arbeiten  auch  für  das  Latein  der  Versuch  gemacht,  den  Wechsel 
zwischen  e  (i)  und  o  (u),  auch  a,  aus  älterem  Lautstande  organisch  zu  er- 
klären. —  Auf  anderem  Boden  steht  J.  Schmidt  in  dem  Aufsatze  »Was 
beweist  das  e  der  europäischen  Sprachen  für  die  Annahme  einer  einheit- 
lichen europäischen  Grundsprache«  in  Kuhn' s  Zeitschr. XXIII,  S.  333—375. 
Er  weist  auf  erhaltenes  altes  a  in  den  lateinischen  Wörtern  quattuor, 
magnus,  maneo,  aper,  apis,  carpo  hin,  und  erklärt  einen  Theil  des  Wech- 
sels von  e  {i)  und  o  (ö)  im  Latein,  besonders  in  der  Declination,  aüs 
später  Analogiebildung.  Werthvoll  ist  seine  gelegentliche  Bemerkung  über 
den  Uebergang  von  ou  («)  im  Latein  in  oi,  ot  (nicht  umgekehrt,  oder 
wieCorssen  will,  mit  Ausstossung  eines  t>,  siehe  oben),  von  eu  in  a,  F; 
wenn  er  dann  aber  auch  ou  aus  eu  durch  Assimilation  entstehen  lässt, 
so  ist  dies  etwas  zweifelhafter  (S.  348). 

Eine  speciell  lateinische  Erscheinung  behandelt 

L.  Meyer,  »Zur  Lehre  vom  lateinischen  Vocalismust,  in  Bezzen- 
berger's  Zeitschr.  I,  S.  143  —  163. 

Durch  eine  Fülle  verschiedenartiger  Beispiele  wird  das  Gesetz  er- 
wiesen, dass  in  mehrsilbigen  Wörtern  innere  und  besonders  der  vorletzten 
Sylbe  an  gehörige  Vocal  kürze  zu  i  geschwächt  wird;  oft  aber  auch  in 
weiter  zurückliegenden  Sylben,  so  in  Compositen  (angeblicher  Binde  vo- 
cal i).  Diese  Erscheinung  ist  nicht  mit  Corssen  auf  Wahlverwandtschaft 


96 


Lateinische  Grammatik. 


des  »zu  gewissen  Consonanten  zurückzuführen:  das  zeigen  die  Ausnahmen, 
die  dann  eingehend  behandelt  werden.  Eine  eigene  Erklärung  wird  nicht 
gegeben.  Mir  scheint  wenigstens  Abneigung  gewisser  Consonanten  (A,  r) 
gegen  vorhergehendes  i  zweifellos,  ja  auch  Vorliebe  des  r  für  <•,  des  l  für 
u  (o)  kaum  zu  bestreiten. 

Unter  den  Consonanten  hat  das  a  zu  mehreren  Arbeiten  Stoff  geliefert: 

Edw.  Walter  (aus  Michigan),  »Rhotacism  in  the  old  Italian  lan- 
guages,  and  the  exceptions.   Leipzig,  Simmel,  (1876),  8.,  48  S. 

Die  Arbeit  ist  fleissig  nach  Corssen,  Curtius  und  Neue  zu- 
sammengestellt, ohne  grade  neue  Resultate.   Es  wird  zunächst  der  Rbo- 
tacismus  zwischen  zwei  Vocalen  im  Latein  betrachtet,  und  zwar 
in  der  Wurzel,  im  Stamm,  in  der  Declination,  in  der  Conjugation,  in 
Infinitiv,  in  den  Personalendungen ;  ferner  am  Wortschluss  im  Nomin. 
Sing,  der  Masc.  und  Neutra'  mit  Stamm  auf       nebst  arbos,  herbeige- 
führt durch  die  Analogie  der  verlängerten  Casus,  da  sonst  schliessendes 
s  sich  erhält  (Ausnahme  vielleicht  quirqutr  t  s.  oben  Corssen);  es  folgen 
die  vereinzelten  Fälle  vor  Nasalen  und  v  (vielleicht  als  mitlautendem 
Vocal,  s.  oben  Kräuter);  endlich  die  Assimilation  von  r*  in  Wur- 
zeln zu  rr.   Statt  der  alphabetischen  Aufzählung  wäre  in  den  grösseren 
Gruppen  eine  schärfere  Gliederung  zu  wünschen  gewesen.   In  der  latei- 
nischen Schrift  drang  der  Rhotacismus  erst  nach  400  der  Stadt  durch; 
aber  auch  mündlich  gehört  er  keiner  sehr  alten  Zeit  an.   Das  Gemein- 
italische kannte  ihn  noch  nicht:  sehen  wir  von  dem  zweifelhaften  Falle 
des  Passivs  ab,  so  ist  er  im  Sabellischen  (S.  41)  und  Volskischen  (S.  45) 
überhaupt  nicht  nachweisbar;  im  Faliskischen  und  Oskischen  (S.  39—40) 
findet  sich  schon  die  Mittelstufe  des  «,  im  letztern  auch  vereinzelt  ein 
r,  doch  in  Fällen  wahrscheinlicher  Entlehnung  oder  fremden  Einflusses. 
Nur  das  Umbrische  geht  über  das  Lateinische  hinaus,  namentlich  in  den 
jüngeren  Tafeln,  wo  auch  schliessendes  s  meist  der  Entartung  unterliegt  - 
Die  Ausnahmen  der  Erhaltung  des  #  zwischen  Vocalen  betreffen  theils 
Fremdwörter  und  Composita,  theils  ist  das  *  durch  einen  vor  ihm  aus- 
gefallenen Consonanten  geschützt  worden,  wobei  oft  die  Mittelstufe  w 
erhalten  ist.  —  Hier  nun,  wie  einzeln  auch  schon  oben,  verlockt  das 
Streben  nach  Consequenz  den  Verfasser  zu  einer  Reihe  höchst  unwahr- 
scheinlicher Etymologieen  (Superlat.  Suff.  - rrimus ;  nasus;  miser;  asilu*; 
vas;  quasillum  u.  s.  w.).  Die  Wahrheit  ist,  dass  kaum  je  eine  sprachliche 
Neigung  mit  der  Strenge  eines  unumstösslichen  Gesetzes  durchdringt, 
sondern  überall  Ausnahmen  anzuerkennen  sind.  Ebenso  braucht  man  auch 
für  umbr.  a*a,  bentuo,  covortuto  u.  8.  w.  keine  ursprüngliche  Doppelcon- 
sonanz  heranzuquälen.   Andrerseits  kann  auch  eine  solche  Lautneigung 
nach  den  ersten  Anfängen  wieder  zum  Stillstand  kommen,  und  so  beweist 
die  Isolirtheit  des  passivischen  r  im  Keltischen,  Oskischen,  Sabellischen 
noch  nicht  entscheidend  gegen  den  reflexiven  Ursprung. 


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Lautlehre.  97 

Mit  dem  letzten  Theil  der  eben  betrachteten  Arbeit  berührt  sich 
mehrfach: 

F.  Froehde,  »Die  Entstehung  von  st  und  ss  im  Lateinischen «,  in 
Bezzenberger's  Zeitschr.  I,  S.  177  —  212. 

Betrachtet  wird  in  sorgsamer  Aufzählung  und  Erörterung  erst  der 
Ursprung  von  *f,  einerseits  aus  d  (oder  t)  und  <,  auch  bei  davor  ausge- 
gossenem n,  andrerseits  aus  «  und  t;  zweitens  derjenige  von  ««  (oft 
später  *),  einerseits  aus  s  und  <,  andrerseits  aus  d  (oder  / 1  und  t.  Das 
Resultat  ist  (S.  208),  dass  ursprüngliches  st  zwischen  Vocalen  nur  im  Superl. 
auf  -Intimus  und  einigen  vereinzelten  Wertformen  in  ss  Ubergeht;  dass 
es  dagegen  nach  Consonanten  (n,  r)  in  Verbalableitungen  zu  *  wird  (cm* 
su»,  -sor  u.  s.  w);  dass  ein  Dental  vor  t  regelmässig,  und  zwar  durch 
die  Mittelstufe  ts  (nicht  «0,  zu  ss  und  dann  nach  langem,  selten  nach 
kurzem  Wurzelvocal,  sowie  bei  vorhergehendem  n  oder  r,  zu  *  wird;  dass 
der  Uebergang  von  Dental  vor  t  in  st  nur  in  zwei  Fällen  besonderer  Art 
vorkommt,  nämlich  im  Verbum  edere  und  in  Verbalstammen  auf  Dental 
vor  den  Endungen  -trum,  -*ra,  -trix,  -<r»na,  -/er,  -tris  u.  s.  w.  Eine  Reihe 
andrer  Formen  sind  zweifelhafteren  Ursprungs,  wie  modestus,  potcstas, 
agrestis  u  s.  w.  Dass  die  Assibilirung  noch  nicht  italisch  war  und  auch 
im  Altlateinischen  erst  allmählich  durchdrang,  scheinen  Formen  wie  osk. 
oö/iu/,  lat  mattus,  adgrettus,  credo  u.  s.  W.  zu  beweisen. 

Die  Fälle  wahrscheinlichen  Uebergangs  von  urspr.  sr  in  lat.  br 
zählt  K.  Brugman  in  Curtius  Studien  IX,  S.  393  auf;  er  verwirft  Mittel- 
formen mit  str  und  lässt  s  durch  /  in  b  Übergehn. 

Zu  nennen  ist  endlich  noch  Grosser,  »Sporadische  Lautvertretung 
von  griech.  8  durch  lat.  st  in  den  N.  Jahrb.  f.  Philol.  CXV,  p.  387—394. 

Beim  Uebergang  zur  Flexionslehre  erwähne  ich  zuerst  noch 
einmal,  ausser  Corss  en,  das  epochemachende  Werk  von  Fr.  Neue,  wegen 
des  zur  zweiten  Auflage  1877  bei  Calvary  in  Berlin  erschienenen 

Registers  von  Carl  Wagener,  8.,  176  S., 
aus  einem  Wortregister  und  einem  grammatischen  Sachregister  bestehend. 

Die  gesammte  lateinische  Flexion  in  Ursprung  und  Entwicklung 
behandelt  das  Werk  von 

Herrn.  Buchholtz,  Priscae  latinitatis  originum  libri  III.  Berlin, 
Dümmler,  1877,  8,  336  S. 

Leider  kommt  der  Verfasser,  trotz  ungewöhnlichen  Scharfsinn^  und 
einer  auf  dem  beschränkten  Gebiete  der  älteren  Latinität  ac  htungswerthcn 
Gelehrsamkeit,  durch  zügellose  Verallgemeinerungssucht  und  gänzliche 
Unkenntniss  des  Wesens  der  Sprachvergleichung  zu  durchweg  unhaltbaren 
Resultaten.  So  ergiebt  das  erste  Buch,  de  verbo,  dass,  mit  Ausnahme 
einiger  Formen  von  esse  und  fort,  im  Lateinischen  keine  einfache  Ver- 

Jahresbarieht  für  AlUrÜHHM-WUsenschAft  1877.    in  7 


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98 


Lateinische  Grammatik. 


baiform  existirt,  sondern  alle  mit  esse  oder  fore  zusammengesetzt  sind 
(S.  39).  So  werden  nicht  nur  die  Perfecta,  wie  legi,  aus  *Ug-fui  erklärt, 
sondern  auch  alle  Präsentia,  ausser  denen  auf  -eeco  und  -«#0,  auf  Com- 
positum mit  fuo  zurückgeführt  (ligo  =  *leg-fuo,  S.  75);  selbst  die  Par- 
Ucipia  bilden  keine  Ausnahme  (legen*  sa  *leg-fuens;  lectus  =  *Ug-/uiut). 
Die  activen  Formen  sollen  in  alter  Zeit  auch  promücue  fur's  Passiv  ge- 
braucht sein  (S.  90).  —  Im  zweiten  Buche,  de  nomine,  werden  alle 
Casus  der  Einzahl  wie  Mehrzahl  durch  DifFerenzirung  aus  einem  Locatif 
Sing,  erklärt,  als  dessen  ursprüngliches  Suffix  etwa  edemi  construirt  wird 
(S.  115  -116);  auf  denselben  Locativ  gehn  s ämmtl ich e  Personalendungen 
des  Verbs  zurück  (S.  213).  —  Das  dritte  Buch,  metrische  Fragen  be 
handelnd,  gehört  nicht  hierher.  —  Einige  Körnchen  Wahrheit  stecken 
vielleicht  in  den  Untersuchungen  über  eeso  und  eaco  (S.  3—24)  und  über 
die  Partikel  e  und  ihre  Verwandtschaft  (S.  107 ff.);  sonst  ist  Alles  aas 
unhaltbaren  Fäden  gewoben. 

Die  indogermanische  Grundlage  der  lateinischen  Declinationist 
behandelt  in 

K.  Penka,  »Die  Nominalflexion  der  indogermanischen  Sprachen*- 
Wien,  Hölder,  1878,  8.,  208  S. 

Nach  einer  historisch-kritischen  Einleitung  über  die  bisherigen  Er- 
klärungsversuche theilt  der  Verfasser,  ein  Schüler  Fr.  Müll  er' s,  nach 
seinem  »analytischen«  Verfahren,  die  Casus  in  eine  Gruppe  ohne  Grund- 
bedeutung und  eine  solche  mit  derselben  (Ablativ -Separativ,  und 
Instrum ental-Sociativ).  Die  ersteren  sind  mit  Prono min al-,  die  letzteren 
mit  Verbal -Wurzeln  componirt.  Die  Pronominalwurzeln,  trotz  sehr 
verschiedener  Form  alle  ursprünglich  von  gleicher  Bedeutung  (S.  123), 
dienten  auch  zu  secundärer  Stammbildung  und  verliehen  so  ihren  Casus 
die  ihnen  eigene  unbestimmte  Bedeutung  und  mannigfaltige  Form,  wie 
z.  B.  der  Nominativ  mit  *a,  o,  ja,  ma,  na,  bha  u.  8.  w.  gebildet  vorkommt 
Das  Ablativsuffix  dagegen  wird  auf  eine  Verbalwurzel  *tas  »trennen« 
zurückgeführt,  das  Instrumentalsuffix  (zugleich  Pluralsuffix)  auf  *a  »ver- 
binden«; ein  anderes  Pluralsuffix  auf  *sa  »vereinigen«  —  Alles  leere 
Fictionen.  Die  Nichtigkeit  der  Grundlage  zeigt  sich  bei  der  Anwendung 
aufs  Lateinische,  wo  die  wunderlichsten  Suffixhäufungen  construirt  wer- 
den, z.  B.  juga  »die  Joche«  aus  juga  -f  a  (Pron.)  +  a  (Verb.);  ebenso 
homo  aus  hom  +  o  -f-  a;  equös  aus  equo-n-s  oder  equo-ä-s  d.  h.  equo  +  a 
-h«-}-*;  ebendaraus  eguäs  (der  Unterschied  der  Geschlechter  wird  viel- 
fach verwischt)  u.  s.  w.  Die  an  sich  beachtenswerthe  Idee,  das  Guna  durch 
Vorwirkung  eines  suffixalen  a  zu  erklären  (S.  129),  fuhrt  in  falscher  Con- 
sequenz  zu  einer  Urform  mar-cj-a,  corn-av~a  für  mare,  comu.  Zweifelhafte 
oder  unsicher  zu  deutende  Formen,  wie  laetüias  imperaia»  als  Nom.  Sg.  Fem., 
mavei  als  Nom.  Sg.  Masc,  müssen  die  Theorie  bestätigen.  Dass  auf  diese 
Weise  keine  stichhaltige  Resultate  gewonnen  werden,  ist  klar. 


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Formenlehre. 


99 


Zur  Vergleichung  diene  noch  Fr.  Holzweissig,  »Wahrheit  und 
Irrthum  der  localistischen  Casustheorie t,  doch  mehr  der  Syntax  ange- 
hörig, s.  unten. 

Eine  einzelne  Casusendung  ist  behandelt  in: 

G.  B.  Gandino  (in  Bologna),  Studi  di  Latino  antico.  I.  Del  ge- 
nitivo  -ä*  dei  temi  femminili  in  -d  nella  lingua  latina  e  specialmente 
nella  lingua  di  Plauto  (aus  der  Rivista  di  Filol.),  Turin,  Löscher,  1877, 
8.,  62  8. 

Die  auf  deutschen  Forschungen  beruhende  Arbeit  ist  doch  in  ihrem 
Resultate  originell.  Der  Verfasser  versucht  nämlich  den  Nachweis,  dass 
der  Genitiv  auf  -<w,  den  er  aus  -ä  -f  äs  ableitet  und  ganz  von  dem  auf 
-aw  (in  Prosepnais),  -ä*,  -ae  =  idg.  -ajcu  trennt,  gar  nicht  echt  la- 
teinisch sei,  sondern  theils  oskisch,  theils  griechisch.  Zunächst  ist  fa- 
miUat  oskisch ;  die  sonstigen  Beispiele  im  Altlateinischen  bei  Livius,  Nae- 
vius,  Ennius,  werden  aus  deren  grossgriechischer  oder  campanischer  Hei- 
math erklärt;  die  Stellen  späterer  Dichter  und  Prosaiker  (Plautus,  Sallust 
u.  s.  w.)  werden  theils  als  falsche  Lesarten,  theils  als  Accus.  Pluralis, 
theils  als  poetische  Gräcismen  beseitigt;  terrais  (Plaut.  Bacch.  820)  wird 
durch  Conjectur  ausgemerzt.  Griechisch  sind  auch  die  Formen  auf  -as 
und  -a«  der  spätem  Inschriften  (=  -et?,  -jj?);  devaa  cornticaa  auf  einer 
alten  Inschrift  ist  Dat.  Plur.  —  Das  Ganze  ist  überspitzfindig.  Warum 
sollte  nicht  ein  als  gemeinitalisch  anerkannter  Genitiv  auf  -äs  sich  im 
Lateinischen  vereinzelt  erhalten  haben? 

Eine  andere  Genitivendung  behandelt: 

Sam.  Brandt,  De  varia  quae  est  apud  vetercs  Romanorum  poetas 
scaenicos  genitivi  singularis  pronominura  forma  ac  mensura,  Leipzig, 
Teubner,  1877,  8.,  71  8. 

Die  rein  zählende,  auf  jede  etymologische  Untersuchung  verzichtende 
Arbeit  liefert  in  Bezug  auf  die  Form  das  Resultat,  dass  in  Plautus' 
Zeit  die  längere  Form  auf  -ius  und  die  kürzere  auf  sich  ungefähr  die 
Wage  halten;  dass  bei  Terenz  letztere  überwiegt.  Umgekehrt  ver- 
schwindet diese  bei  Cicero,  gilt  als  vulgär  bei  Quin tilian  und  wird  von 
den  Grammatikern  verpönt,  ausgenommen  etwa  cuimodi,  euieuimodi.  Iso- 
lirt  steht  a/w;  äfft  findet  sich  bis  in  Casars  Zeit.  Der  metrische  Theil 
gehört  nicht  hierher. 

Den  Ablativ  behandelt: 

M.Müller,  »Ueber  Ablative  auf  ~d  mit  Locativbedeutung«,  in  den 
Neuen  Jahrb.  für  Phil.  CXIII,  S.  689  -  704. 

Der  Verfasser  entwickelt  die  bekannten  Thatsachen  über  das  Ver- 
schmelzen verschiedener  Casus  des  Singular  im  Lateinischen.  Die  Ver- 
mengung von  Abi.  und  Locat.  ist  nach  ihm  von  der  dritten  Declination 
ausgegangen.   Die  Genitive  der  ersten  und  zweiten  auf  -ae  und  ■»  hält 

V 

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100 


Lateinische  Grammatik. 


er  für  begrifflich  erweiterte  Locative;  schliessendes  *  nach  langem  Vocal 
sei  im  Latein  nie  auf  die  Dauer  abgefallen  (so  soll  auch  der  Nom.  Plnr. 
auf  -i  kein  *  verloren  haben).  Eigentliche  Ablative  auf  -d  sind  bis  in 
die  Plautinische  Zeit  anzuerkennen,  Locative  auf  -d  sind  eine  Verirrung 
späterer  Zeit.  Die  columna  rostratd  sei  ein  gelehrtes  Machwerk  der  ersten 
Kaiserzeit;  das  S  C.  de  Bacchanalibus  in  archaisirendem  Curialstil  fehler- 
haft abgefasst  Die  Adresse  zeige  durch  in  agro  Teurano,  dass  die  volks- 
tümliche Sprache  das  Richtige  gehabt  habe.  Im  Plautus  seien  keine 
Ablative  auf  d  mit  localer  oder  temporaler  Wo-  und  Wann -Bedeutung 
anzunehmen.  Die  in  der  Ephemeris  epigraphica  1874,  S.  205  mitgetheilte 
Inschrift  aus  Luceria  biete  einen  nicht  genügend  constatirten  Text  Die 
plautinischen  Accusative  auf  -d  endlich,  med,  ted,  ««J,  seien  auf  die  im 
Sanskrit  erhaltenen  indogermanischen  Stammformen  marf,  tvad  zurück- 
zuführen. 

Zu  diesem  Aufsatz  vergleiche  die  Bemerkung  von  K.  Brugman  in 
Kuhn's  Zeitschr.  XXIV,  S.  74  —  75,  Note. 

Eine  folgenschwere  Reihe  von  Ideen  hat  H.  Osthoff  angeregt  in 
seinem  Aufsatz  »Zur  Frage  des  Ursprungs  der  germanischen  Ar-Declina- 
tion.  Nebst  einer  Theorie  über  die  ursprüngliche  Unterscheidung  starker 
und  schwacher  Casus  im  Indogermanischen«,  in  Paul  und  Braun  e  s  Bei- 
trägen III,  Heft  I,  S.  1  —  89.  -  Diese  Theorie  ist  weiter  entwickelt  und 
unter  anderm  auch  für  das  Latein  fruchtbar  gemacht  worden  in: 

K.  Brugman,  »Zur  Geschichte  der  stammabstufenden  Declinatio- 
nen«.  Erste  Abhandlung:  »Die  Nomina  auf  -ar  und  -rar«  (in  Curtias 
Studien  IX,  S.  361-  407).  Zweite  Abhandlung:  »Zur  Geschichte  der 
Nominalsuffixe  -o*,  -ja»,  -r<w«  (in  Kuhn's  Zeitschr.  XXIV,  S.  1-99). 

Die  erste  Abhandlung  kommt  für  das  Latein  zu  dem  Resultat 
(S.  399),  dass  dort  die  starke  Stammform  der  Verwandtschaftswörter  auf 
~tar  in  der  Declination  verloren  gegangen  ist;  zweifelhafte  alte  Spuren 
sind  Opüerü,  Maspiteris,  und  in  der  Wortbildung  erhielt  sich  pater-mu, 
mater-cula  u.  s.  w.,  deren  Bildungspriucip  aber  unursprünglicher  ist,  als 
das  von  patr-ius,  matr-ix  u.  s.  w.  —  Die  Declination  der  nom.  agentu 
auf  -ar  und  ~tar  dagegen  hat  im  ganzen  italischen  Gebiet  die  schwache 
Form  eingebüsst;  aber  auch  die  starke  Form  ist,  mit  Ausnahme  von/or- 
=  aind.  dvär-  »Thür«,  aus  der  Declination  verschwunden.  In  der  Wort- 
bildung findet  sich  jene  in:victr-ix,  doctr-ina,  consobr-inue,  umbr.  uA/r-, 
kvestr-etie  u.  s.  w.,  diese  in  den  Desiderativen  auf  -tfn'o  und  abstracten 
Nominibus,  wie  emiries,  eeurigo  u.  s.  w.  In  der  Declination  selbst  hat 
sich  der  lange  Nominativvocal  zunächst  des  Accusativ  Sg.,  dann  der 
übrigen  Casus  bemächtigt;  auch  er  geht  in  die  Weiterbildungen  ein, 
theils  als  ö  z.  B.  vtciöria^  auctorüas,  theils  verdunkelt  zu  ü  z.  13.  im  Part 
Fut.  Act,  in  natura  u.  s.  w.  Der  Declination  der  nom.  agentis  haben  sich 
angeschlossen  soror  und  uxor;  in  die  a -Declination  ist  übergegangen 


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Formenlehre. 


101 


Uvir.  —  Ein  Anhang  (S.  402  ff.)  giebt  noch  einige  Beispiele  für  den  mäch- 
tigen Eiufluss  des  Nom.  Sg.  z.  B.  bei  für  »Dieb«,  und  bespricht  die  vielleicht 
sehr  alten  Formen  mit  -ur,  -tur  und  -ru,  -tru  z.  B.  socrus,  pairuus,  vultur, 
Partula,  tacitumus  u.  s.  w.  —  Die  zweite  Abhandlung  kommt  darauf 
hinaus,  dass  es  ursprünglich  wohl  nur  neutrale  Stämme  auf  -as  gegeben 
hat,  deren  älteste  lateinische  Declination  -os  f-usj,  -gris,  -Sri  u.  s.  w. 
war.  Allmählich  drang  der  Nominatiwocal  auch  in  die  obliquen  Casus 
ein,  und  so  entstand  die  zweite  Form  auf  -os  f-usj,  -öris,  -ö~ri  u.  s.  w. 
Mehrfach  finden  sich  noch  beide  nebeneinander  z.  B.  holcra  und  helusa; 
tempert,  -perüre,  -pesta*  neben  tempöru  u.  s.  w.  —  Beide  Arten  der  Neutra 
wurden  nun  hin  und  wieder  geschlechtlich  gebraucht,  sowohl  adjectivisch, 
als  auch  substantivisch,  zuerst  wohl  weiblich,  dann  männlich.  Die  von 
der  ersten  Art  gingen  dann  meist  in  die  Declination  von  *-  Stämmen  über 
z.  B.  sedes,  moles,  nubes,  die  von  der  zweiten  Art  folgten  der  Analogie 
der  Masculina  auf  -tör  z.  B.  decor,  fulgor  u.  s.  w.  Für  den  adject  Ge- 
brauch ist  das  lehrreichste  Beispiel  veius,  eigentlich  »Alterthum«  =  iroc, 
ein  Femininum  der  ersten  Art  mit  erhaltener  alter  Declination  ist  Ceres, 
eins  der  zweiten  Venus.  Die  Länge  des  e  in  Ceres  u.  s.  w.  erklärt  sich 
vielleicht  durch  Anhängung  eines  nominativischen  s.  —  Im  Comparativ- 
suffix  hat  das  Latein  das  parasitische  n  nie  aufgenommen  und  im  Neu- 
trum auf  -iäs  die  ursprüngliche  Form  ~jas  möglichst  treu  erhalten;  der 
geschlechtige  Nominativ  ward  wieder  durch  Anhängung  eines  s  gelängt 
und  diese  Länge  ging  dann  auf  den  Accus,  und  die  andern  Casus  über; 
aus  diesen  kam  wieder  später  das  r  in  den  Nominativ  (s.  oben  Walter 
Rhot).  —  Das  Suffix  vas  ist  im  Latein  nicht  erhalten.  —  Noch  viele 
einzelne  feine  Beobachtungen  sind  gelegentlich  in  den  Abhandlungen  zer- 
streut z.  B.  über  die  Kürze  von  ös,  mel  u.  s.  w.  wegen  ursprünglicher 
Doppelconsonanz  gegenüber  pes,  pär,  väs  u.  s.  w. ;  über  die  Unregelmässig- 
keit von  aes  statt  *uios;  die  Ableitung  von  auröra  von  einem  vorauszu- 
setzenden Femin.  *ausös,  Acc.  ausösem;  die  Bilduug  von  pubertas,  ve- 
ter r  im     durch  falsche  Analogie  u.  s.  w. 

Aehnliche  Folgerungen  sind  für  die  lateinischen  «-Stämme  gezogen 
worden  von  J.  Schmidt  in  dem  schon  oben  erwähnten  Aufsatze  über 
das  europäische  e  (Kuhn 's  Zeitschr.  XXIII,  S.  333—375).  Danach  lautete 
die  Declination  von  homo  ursprünglich  hemö  (vgl.  nemo),  *hemSnos,  -eni, 
-öiiem,  entsprechend  goth.  guma,  -ins,  -in,  -an;  vgl.  noch  hemona - hutnana 
und  lith.  zmonä  »Weib«.  Bei  einer  grösseren  Zahl  von  Wörtern  drang 
dann  das  o  des  Accusativs  auch  in  die  andern  Casus  ein  z.  B.  temo,  -önis 
u.  s.  w.  In  gleicher  Weise  verhalten  sich  die  Substantiva  auf  -i<J,  -statt 
zu  den  älteren  auf  -iö,  -ienis  (Anio,  Nerio),  bei  denen  aber  das  unorganisch 
gelängte  e  auch  in  den  Accusativ  eindrang. 

Zu  vergleichen  ist  dazu  Osthoff  Forschungen  II,  S.  91  ff.,  s.  unten. 

Für  die  Conjugation  ist  ausser  den  hierhergehörigen  Abschnitten 


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102 


Lateinische  Grammatik. 


in  Corssen's  oben  besprochenen  »Beiträgen«  nur  eine  kleine  Schrift 
zu  nennen: 

Jam.  Darmesteter,  De  conjugatione  latini  verbi  dare  (aus  der 
Collect,  phüol.),  Paris,  Vieweg,  1877,  8.,  33  8. 

Wenn  auch  auf  deutschen  Grundlagen  und  bekannten  Thatsachen 
ruhend,  hat  die  Schrift  doch  einen  gewissen  Werth  durch  feinsinniges 
Eingehen  in  die  einzelnen  Erscheinungen.  Sie  behandelt  erst  das  simplex, 
dann  die  composita,  die  Vermengung  der  Wurzeln  da  und  dha,  wobei 
eine  scharfe  Sonderung  der  einzelnen  Formen  nach  der  Bedeutung  ver- 
sucht wird,  die  mit  /  anlautenden  Vertreter  und  Ableitungen  der  Wurzel 
rfÄo,  ferner  die  verschiedenen  Nebenstämme  von  rfa,  endlich  die  obsoleten 
Formen.  Glücklich  ist  an  vielen  Stellen  der  Parallelismus  der  Wurzel 
sta  durchgeführt  und  verwerthet.  Den  üebergang  der  meisten  Composita 
von  dare  in  die  dritte  Conjugation  erklärt  der  Verfasser  durch  gesetz- 
mässige  Schwächung  des  Wurzelvocals  d  zu  i  und  i  in  einer  Anzahl  von 
Formen,  deren  Aehnlichkeit  mit  solchen  der  dritten  Conjugation  dann 
die  übrigen  nachzog:  man  vergleiche  z.  B.  reddi-mus  mit  reßc-imus,  und, 
mit  regelrechtem  Eintritt  von  e  statt  i  vor  r,  reddi-re  neben  repgr-fre- 
Die  zweite  P.  Sg.  das  wird  als  Rest  der  ältesten  Conjugation  wahrschein- 
lich gemacht,  ebenso  stäs,  wo  die  ursprünglich  nur  dem  Singular  ange- 
hörende Länge  auch  in  den  Plural  drang  und  so  das  ganze  Präsens  der 
ersten  Conjugation  zuführte.  Eine  dem  lateinischen  si re  entsprechende 
reduplicirte  Form  *di-dZ-re  ist  im  Oskischen  und  Umbrischen  erhalten. 
Von  der  Nebenform  du  werden  mit  Wahrscheinlichkeit  auch  bonus-duonus 
und  beare,  beatiu  abgeleitet.  Anderes  ist  weniger  wahrscheinlich  oder 
auch  irrig,  wie  namentlich  ein  Theil  der  Betrachtungen  über  die  mit  / 
anlautenden  Formen. 

Einzelne  Bemerkungen  über  Conjugationsformen  finden  sich  beson- 
ders in  dem  oben  erwähnten  Aufsatz  von  K.  Brugman  »über  nasali* 
sonans*  (Curt.  Stud.  IX,  285-  339,  Nachtrag  470).  Wie  ped-em  auf 
*pad-m1  cquom  auf  *equa-m,  so  geht  die  italische  Grundform  *sent  auf 
(a)s  rtf,  tremont  u.  s.  w.  auf  trema-nt  zurück;  nach  Analogie  letzterer 
Formen  ist  erst  lateinisch  sunt  gebildet.  Ebenso  geht  das  Part.  Praes. 
-sent-  auf  (as)-nt  zurück,  dent  »Zahn«  auf  (a)d-nt,  aber  tont-  »schuldig«, 
eunt-,  queunt-  auf  durch  a  erweiterten  Stamm.  Hieraus  ergiebt  sich,  dass 
in  den  Part,  der  dritten  und  vierten  Conj.  -ent  an  die  Stelle  von  regel- 
rechtem -ont,  -unt  getreten  ist,  dessen  Spuren  mannigfach  erhalten  sind. 
Nasalis  sonans  liegt  vielleicht  auch  zu  Grunde  in  den  verwandten  Bildun- 
gen argenium ,  fluentum  u.  s.  w.  —  Ein  zweiter  Punkt  betrifft  das  Per- 
fect,  das  nach  Brugman  ursprünglich  ohne  Bindevocal  gebildet  wurde, 
so  dass  gr.  a,  lat.  t  parasitische  Einschiebungen  sind.  Die  Formen 
wie  dixse,  dixim  sind  nicht  als  contrahirt  zu  betrachten;  legist  i,  legistis 
sind  Neubildungen  durch  falsche  Uebertragung  der  Endung  richtig  ge- 


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Wortbildung. 


10  3 


bildeter  Formen  wie  mUti,  evästi.  —  Zum  ersten  Punkte  vergleiche  noch 
J.  Schmidt  (Kuhn's  Zeit  sehr.  XXIII,  863),  der  vermuthet,  dass  Formen 
wie  dedire,  wegen  dtderit  auf  älteres  *dedermt  zurückgehen,  wie  umbr.  fu- 
rent,  benurent,  osk.  tefnjt,  amfre(n)txx.  s.  W.  -  Eine  andere,  das  Perfect 
betreffende  Vermuthung  stellt  Bru  gm  an  in  dem  Aufsatz  über  die  stamm- 
abstufende  Declination  auf  (Curt.  Stud.  IX,  S.  372).  Wie  nämlich  die 
ursprüngliche  Länge  des  Singulars  tutüdi  allmählich  dem  Einflüsse  des 
ursprünglich  schon  kurzen  Plurals  tutüdifMu  u.  s.  w.  wich,  so  ist  wahr- 
scheinlich älteres  *ceeöniy  cecffdi  zunächst  in  *cecgnit  eeeidi,  dann  in  cectni, 
cecidi  übergegangen,  gleichfalls  durch  Einfluss  des  Plurals. 

Auch  für  die  lateinische  Wortbildung  ist  zunächst  auf  Corssen's 
»Beitraget  zurückzuweisen;  als  bedeutendste  Leistung  aber  auf  diesem 
speciellen  Gebiet  ist  zu  erwähnen: 

H.  Osthoff,  »Forschungen  im  Gebiete  der  indogermanischen  no- 
minalen Stammbildung.  Zwei  Theile.  Jena,  Costenoble,  1875/76,  8., 
212  und  184  S. 

Der  erste  Theil  behandelt  zuerst  das  lateinische  Instrumentalsuffix 
-culo-  mit  seinen  Nebenformen  und  Ableitungen.  Als  älteste  Form  ergiebt 
sich  -clo-  (nicht  -cro);  dies  ist,  wegen  Unbeliebtheit  der  Lautgruppe  U, 
aus  älterem,  wahrscheinlich  schon  europäischem  -tlo  =  idg.  -tra  entstan- 
den. Diese  Erklärung  wird  nicht  nur  als  möglich,  sondern  durch  Wider- 
legung der  übrigen  z.  B.  aus  kara  »machend«,  als  die  beste  aller  mög- 
lichen und  denkbaren  nachgewiesen.  Anderen  Ursprungs  sind  die  Demi- 
nutiva  auf  -eultu  u.  s.  W.,  SO  wie  medioeris,  alacer,  Falacer,  vemaculut, 
ntasculus,  anniculus,  voluecr.  —  Bei  den  Stämmen  auf  Gutturaltenuis  bleibt 
zweifelhaft,  ob  -cfujlo  oder  -ulo  als  Suffix  zu  betrachten  ist.  Die  Ver- 
gleich ung  der  einzelnen  Bildungen  auf  lat.  -clo  mit  idg.  auf  -tra  liefert 
freilich  unerwartet  geringe  Ausbeute.  —  Es  folgt  der  Nachweis  eines 
gleichbedeutenden  einfacheren  idg.  Suffixes  -ra-,  das  sich  auch  la- 
teinisch wiederfindet  in  wenigen  Nominen  auf  -ro-,  zahlreicheren  auf  -lo- 
und  besonders  weiblich  -la-  (S.  162 ff);  das  oft  vorhergehende  u  (o)  ist 
auf  eine  Erweiterung  des  Verbalstammes  durch  a  zurückzuführen,  vgl, 
gr.  aXo,  a).rn  lit  ala.  Sicherlich  steckt  dies  Suffix  auch  in  einigen  der 
Wörter  auf  -culo  von  Verben  auf  c  (s.  oben).  Als  verwandt  sind  auch 
wohl  zu  betrachten  die  nomina  agenti*  auf  -uius  (vgl.  ~tor  neben  -clo), 
sowie  wenigstens  theilweise  die  Adjeetiva  auf  -ro,  -ulus  und  -tTw;  doch 
bedarf  dies  weiterer  Untersuchung.  —  Endlich  wird  die  Einschiebung 
eines  »  vor  den  Suffixen  -tra  und  -ra,  -la  behandelt.  Im  Latein  setzen 
äla ,  mala,  aula  u.  s.  w.  neben  axilla,  maxilla  u.  s.  w.  Grundformen  wie 
*ag-+la  voraus.  In  einigen  dieser  Fälle  ist  das  »  höchst  wahrscheinlich 
Wurzeldeterminativ,  und  von  ihnen  ist  es  unorganisch  auf  die  übrigen 
übergegangen;  vgl.  jedoch  auch  fixula.  Aehnlich  ist  -strum  von  denje- 
nigen Formen,  wo  das  *  regelrecht  aus  schliessendem  Dental  des  Verbal- 


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104 


Lateinische  Grammatik. 


Stammes  hervorgegangen  war,  auf  anders  endigende  Stämme  (Vocal,  n) 
übertragen.  Dies  ist  in  einem  besonderen  Aufsatze  »Ueber  das  einge- 
drungene a  in  der  nominalen  Sufhxform  »trat  (Kuhn's  Zeitschr.  XXIII, 
S.  313  —  333),  mit  Heranziehung  des  Germanischen  und  Altbaktrischen, 
weiter  ausgeführt  worden.  —  Der  zweite  Theil  »Zur  Geschichte  des 
schwachen  deutschen  Adjectivums«  berührt  das  Latein  zunächst  in  dem 
isolirten  FaU  von  subtimua  neben  timen  (S.  30);  hebt  dann  hervor  (8.  38  ff.), 
wie  aus  dem  Streben  nach  Einförmigkeit  in  der  Flexion  die  Adj.  auf  -u 
verloren  gegangen  und  die  consonantischen  mehr  und  mehr  in  die  i-De- 
clination  hinübergeführt  worden  sind,  so  dass  fast  nur  ©-  und  «-Stämme 
blieben  (ausgenommen  die  Comparativa,  vetus  u.  s.  w.,  worüber  oben 
Brugman  zu  vergleichen  ist).  Ausführlich  wird  dann  behandelt  (S.  58 
bis  100),  wie  auch  im  Latein  der  durch  n  erweiterte  Nebenstamm  für 
das  zum  Substantiv  erhobene  Adjectiv  benutzt  wurde,  und  zwar 
in  der  gedehnten  Form  -ön  (s.  oben  J oh.  Schmidt);  oft  ist  das  Adj.  ver- 
loren oder  nur  in  verwandten  Sprachen  erhalten;  bisweilen  wird  es  auch 
selbst  substantivisch  verwandt,  wo  dann  die  Form  auf  -ön  mehr  persön- 
lich und  individuell  ist.  So  bildet  sie  ferner  Eigennamen,  auch  von  sub- 
stantivischen Stämmen,  und  wird  secundär  verwandt  Sie  bezeichnet  ferner 
Beruf,  Leidenschaft,  Aehnlichkeit,  ist  augmentativ  und  hypokoristisch  u.s.w. 
In  einer  Reihe  von  Fällen  steht  ihr  ein  männliches  ä  zur  Seite,  wo  die 
Dehnung  des  ursprünglichen  d  die  gleiche  symbolische  Function  zu  haben 
scheint  (s.  unten  Mohr,  Die  cognoinina  auf  -a).  Die  S.  83  — 86  zwei- 
felnd behandelte  Verbindung  mit  dem  sansk.  seed.  Suff,  -m  wird  S.  I79ff. 
ganz  abgewiesen.  Aus  den  von  Stämmen  auf  -iö  abgeleiteten  Formen 
auf  -iön  ward  ein  selbständiges  Suffix  dieser  Art  abstrahirt,  das  dann  wie 
-ön  verwendet  ward  z.  B.  atriö  von  cura;  mitunter  freilich  sind  verlorene 
Adj.  auf  -iö  vorauszusetzen.  Durch  Metaplasmus  in  die  ö- Deklination 
entstanden  Formen  wie  colönus,  putrönus,  matröna  u.  s.  w.  (S.  99).  —  Ans 
der  Analogie  dieser  Masc.  auf  -ö,  -iö,  Gen.  -iönis  erklärt  sich  dann 
die  Declination  der  abstracten  Femin.  auf  -iö,  -fco,  Gen.  -iönü,  -Horns 
u.  s.  w.  Diese  hatten  nämlich  italisch  noch  Gen.  -hii*  u.  s.  w.  Der  ab- 
weichend gebildete  Nominativ  (vgl.  caro,  senex,  iter)  zog  die  Analogie  für 
'die  andern  Casus  herbei.  Wahrscheinlich  aber  ist  diese  ganze  Bildung 
der  Fem.  auf  -tb,  -ffo  aus  älteren  auf  -t,  -io,  -ia,  -ti  u.  s.  w.  in  rein  for- 
meller Analogie  nach  derjenigen  der  Masc.  auf  -öy  -iö  geschehen. 

Speciell  mit  dem  Lateinischen  beschäftigt  sich  die  auf  wesentlich 
anderm  Boden  stehende  Arbeit  von 

Oskar  Asböth  (aus  Neu-Arad),  Die  Umwandlung  der  Themen 
im  Lateinischen.    Göttingen,  Dieterich,  1875,  8.,  71  S. 

Der  Verfasser,  ein  Schüler  Benfey's,  theilt  dessen  Hypothese  vom 
Ursprung  einer  grossen  Anzahl  von  Nominal suffixen  aus  dem  Part  Präs. 
auf  -  ant  oder  demselben  ähnlichen  und  verwandten  Bildungen,  wie 


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Wortbildung. 


105 


-mant,  und  ist  daher  überall  geneigt,  eher  Abstumpfung  und  Verkürzung, 
als  Erweiterung  und  Verlängerung  der  Stämme  anzunehmen.  Es  bleiben 
in  der  That  für  jene  Hypothese  noch  immer  eine  Anzahl  schlagender 
Fälle  übrig,  und  wenn  sie  in  so  massvoller  Beschränkung  angewendet 
wird,  wie  hier  geschehen  ist,  zeigt  sie  sich  keineswegs  ganz  verwerflich. 
Das  Hauptresultat  der  Schrift  aber,  dass  für  die  Umwandlung  der  Stämme 
im  Lateinischen  der  Nominat.  Sg.,  bei  motionsfähigen  der  des  Mas- 
culinums,  von  entscheidender  Bedeutung  gewesen  sei,  stimmt  zu  einer 
Reihe  oben  erörterter,  auf  ganz  anderm  Wege  gefundener  Thatsachen  und 
scheint  mir  ausser  Zweifel  gestellt.  —  Nachdem  der  Verfasser  geläugnet 
hat,  dass  schon  idg.  die  blossen  Wurzeln  als  Nominalstämme  fungirt 
hätten,  indem  er  die  vereinzelten  scheinbaren  Fälle  der  Art  durch  Abfall 
eines  Suffixes  erklärt,  geht  er  zunächst  zur  Betrachtung  der  Stämme  auf 
-a,  weibl.  -ü  über.  Der  ursprüngliche  Nom.  Sg.  Masc.  auf  schwächt 
sich  lateinisch  gewöhnlich  zu  -<fo,  später  dann  aber  auch  stärker  zu 
-fr,  ja  der  Vocal  fällt  aus,  worauf  nicht  selten  auch  das  *  abfällt,  so  dass 
die  ganze  Endung  schwindet,  wie  ebenso  bisweilen  das  neutrale  -am. 
Die  stärkeren  Schwächungen  sind  am  häufigsten  bei  der  Reduplication 
und  Compositum  Von  dem  geschwächten  Nominativ  aus  werden  nun 
zunächst  einzelne  Casus  nach  der  t*-,  i-  und  consonant.  Declination  ge- 
bildet, bis  das  Wort  oft  ganz  in  dieselbe  übergeht  (s.  die  Sammlungen 
bei  Neue).  Aehnlich  gehen  die  Feminina  auf  -ä  durch  Schwächung  dieses 
Vocals  zu  e  in  die  fünfte  Declination,  durch  Abfall  in  die  consonantische 
über.  Die  Stämme  auf  -iä  schwächen  sich  oft  zu  -i,  die  weiblichen  auf 
*U  meist  zu  -»<?,  seltner  fällt  ä  ganz  ab.  Unter  diesem  Gesichtspunkte 
werden  nun  im  Einzelnen  die  Stämme  auf  -ha,  tay  na,  -ra  und  -la,  -nw, 
-va,  -da  betrachtet.  Es  folgen  die  «-Stämme,  die  wegen  der  Identität 
des  Nominativs  häufig  in  die  zweite  Declination  hinüberschwanken,  aber 
auch,  besonders  im  zweiten  Glied  von  Compositen,  Schwächung  zu  i  und 
Abfall  erleiden.  Die  i- Stämme  apocopiren  sich  in  Menge  zu  consonan- 
tischen.  Von  conson.  Stämmen  werden  diejenigen  auf  -s,  -n,  •nti  sowie 
einige  anomale,  etwas  näher  beleuchtet,  doch  bleibt  hier  Vieles  uner- 
ledigt. Der  von  Corssen  und  anderen  angenommene  Ausfall  eines  * 
zwischen  Vocalen  wird  für's  Latein  mit  Recht  bestritten:  Formen  wie 
rim,  sjiei^  Cerealis  u.  s.  w.  erklärten  sich  durch  Heteroklisie  (Abstraction 
eines  falschen  Stammes  aus  dem  Nom.  Sg.).  Im  Gegensatz  zu  Benfey 
wird  eine  selbständige  Femininbildung  auf  -l  im  Lateinischen  verworfen: 
ocru  wird  als  ursprünglich  gtn.  communis  angesehen,  geschwächt  aus  *acros, 
vgl.  gr.  dxpos;  acer  ist  aus  dem  apocopirten  *acr  hervorgegangen;  auch 
bei  snavü,  tenuis  u.  s.  w.  wird  der  Beweis  einer  Schwächung  aus  *sua(d)- 
vost  tenvos  (vgl.  gr.  ravafo-)  versucht. 

Die  Bru  gm  an 'sehen  Untersuchungen  über  die  Suffixe  -ar,  -<ar, 
-<w,  -ja«,  -oa*,  nebst  ihrer  Verwandtschaft  sind  oben  angeführt;  aus  dem 
Aufsatz  über  natalis  sonans  kommt  noch  hinzu  die  Deutung  von  -ö(njsua 


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106 


Lateinische  Grammatik. 


aus  -8  -f  v(a)nt  +  ja,  ursprüDglich  nur  von     Stämmen,  dann  als  eh> 


Der  sprach  vergleichenden  Richtung  gehört  auch  an: 

0.  Bechstein,  De  linguae  latiuae  nominibus,  suflixorum  ent  et 
mino  ope  formatis  (aus  Curt.  Stud.  VIH,  S.  337  —  397),  Leipzig,  Hirzel, 
1877,  8.,  60  S. 

Doch  ist  dies  nur  eine  schlichte  Zusammenstellung,  ohne  tieferes 
Eingehen  oder  irgend  einen  neuen  Gesichtspunkt;  auch  fehlt  die  unent- 
behrliche Heranziehung  verwandter  Suffixe.  Bei  mehrdeutigen  oder 
schwierigen  Formen  wagt  der  Verfasser  selten  eine  Entscheidung;  kann 
je  giebt  er  eine  eigene  Vermuthung.  Durchgegangen  werden  zunächst 
die  Verbalableitungen  auf  -ens,  -ans,  -uns,  -ons,  theils  von  erhaltenen, 
theils  von  verschollenen,  theils  von  supponirten  Verben;  es  folgen  die 
Nominalableitungen,  theils  wieder  von  gebräuchlichen,  theils  von  unge- 
bräuchlichen Nominibus;  dann  die  Weiterbildungen  auf  -entus  nebst  -ule» 
tus,  -ilentus,  über  die  Corssen's  Ansicht  angenommen  wird,  endlich 
tius  u.  s.  w.  Die  Bildungen  auf  -etum  werden,  mit  Corssen,  von  dieser 
Gruppe  getrennt,  wahrscheinlich  mit  Unrecht.  Den  zweiten  Abschnitt 
bilden  die  Nomina  auf  -mttto,  von  Wurzeln,  von  primitiven  und  von  ver- 
lorenen Verben,  auch  auf  -öre  (?),  und  die  Ableitungen  auf  -mnius  u.  s.w. 

Mehr  lexicalisch  sind  die  Arbeiten  von: 

Paucker,  Materialien  zur  lateinischen  Wortbildungs -  Geschichte. 
1.  DieSubstantivaabstractaauf-to*;  2.  Die  Deminutiva  mit  doppeltem 
/,  in  Kuhn's  Zeitschr.  XXUI,  S.  138-188;  3.  Die  Deminutiva  vd 
-culus,  o,  «in,  in  der  Zeitschrift  für  Oesterr.  Gymn.  1876,  S.  595-614: 
4.  Die  Deminutiva  auf  einfaches  -tdus,  o,  «m,  mit  Beiziehung  der  no- 
mina  verbalia  gleichlautender  Endung.  Mitau,  Sieslack,  1876,  8.,  32  S. 

Jedesmal  werden  die  sämmt liehen  Bildungen  der  betreffenden  Art 
alphabetisch  aufgezählt,  die  älteren,  classischen  und  späteren  gesondert, 
das  numerische  Verhältniss  nach  allen  Richtungen  hin  abgewogen,  die 
Art  der  Herleitung  und  die  Beschaffenheit  der  Stammwörter  bestimmt, 
die  ähnlichen  oder  parallel  laufenden  Bildungen  verglichen,  die  Weiter- 
bildungen  erwähnt,  abweichende  und  besondere  Erscheinungen  berück- 
sichtigt. Die  Abstracta  auf  - 1 a * ,  meist  -fta*,  nach  i-itas,  nach  «*, 
ü  zu  -as  verstümmelt,  kommen  durchweg  von  Adjectiven  und  zwar  vor- 
wiegend von  secundären,  in  nachclassischer  Zeit ;  sie  sind  wenig  fruchtbar 
an  Weiterbildung.  Von  primären  Adj.,  in  älterer  Zeit,  kommen  mehr 
Formen  auf  -tudo  und  -edo  vor,  auch  auf  die  meist  parallel  gehenden 
Endungen  -itia  und  -üies;  von  Adj.  auf  -knst  -  lentus  und  Part  auf  •(** 
und  -tus  überwiegen  Bildungen  auf  -  m,  seltener  -tum,  während  die  Part 
auf  -sus  wieder  -tas  vorziehen;  verhältnissmässig  selten  sind  parallele  Bil- 
dungen auf  -monia,  -monium.  —  Die  Deminutiva  mit  dopp.  /  (-«ft», 


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Wortbildung. 


107 


-Mus,    ullus)  zerfallen  in  Deminutiva  zweiten  Grades,  in  Deminut.  von 
rerbalen  Nominibus  auf  ulus  u.  s.  w.,  in  Deminut.  mit  II  durch  Assimila- 
tion, und  Personennamen  auf  -Mus  und  -müus.   Nirgends  liegt  ein  ein- 
faches Suffix  vor,  sondern  das  0  ist  stets  durch  Syncope  entstanden,  und 
zwar  eines  u  nach  Vocal  +  /,  meist  ul;  regelmassig  auch  nach  Vocal 
+  r  und  «,  die  sich  dann  assimiliren;  seltener  assimiliren  sich  r,  d,  <• 
Für  dem  Stammauslaut  vorhergehendes  df  tritt  meist  e*,  oft  r  ein;  auch  r 
und  8  lautet  mitunter  in  *  um  {atellu*,  bdlu*),  ö  in  u  (lentdlus).  —  Die 
Deminutiva  auf  einfaches  -ulu»  kommen  theils  von  Nominibus  der 
ersten  und  zweiten,  theils  von  solchen  der  dritten  Declination,  während 
diejenigen  der  vierten  und  fünften  regelmässig  auf  -culus  (iculus,  -ucu~ 
lu$  und  -  iculus)  ausgehen,  welche  Endung  jedoch  auch  an  consonantische 
und  i-  Stämme  der  dritten,  ausnahmsweise  auch  an  J- Stämme  der  zweiten 
Declination  tritt.   Von  den  Nominibus  auf  -tus  und  -ius  lauten  die  De- 
minutiva auf  -eoliu  und  iolus  ans.  Assimilation  von  muta  ist  selten  (paullus, 
melilla),  ebenso  von  liquida  impura  (columella)  oder  doppelter  liquida  (  val- 
'«*).   Doppelformen,  wie  amphorula  und  ampulla  sind  nicht  ganz  unge- 
wöhnlich.   Die  Bildungen  auf  -uleus  sind  wohl  ursprünglich  Adjective, 
vgl.  -aneus  neben  -anus.  —  Die  Verbalia  auf  -ulus  entsprechen  in 
der  Bedeutung  meist  einem  Part.  Präs.  Act.,  wenige  sind  passiv,  einige 
haben  beide  Bedeutungen;  nicht  selten  sind  sie  substantivirt.   In  der 
Regel  werden  sie  vom  Präsensstamm  gebildet,  bisweilen  aber  auch  vom 
reinen  Stamm  (ligula  neben  lingula).  Nach  *  lautet  das  Suffix  -  o/u*;  mehr- 
fach begegnet  -tulus,  isolirt  ist  clausula.    Die  meisten  kommen  von  Ver- 
ben der  dritten  Conjugation,  die  erste  liebt  die  Formen  -äculum  und 
-äbidum;  manche  gehen  auf  verlorene  Verba  zurück  (aemulus,  famulus,  temp- 
lum).   Vielfach  finden  sich  daneben  kürzere  Formen  auf  -tf,  -f,  Conso- 
nanten;  doch  ist  diese  Partie  vielfach  unsicher  und  schwach.  Als  Neben- 
formen können  gelten  -i'/w,  -ü,  -ul  (doch  mehr  passiv  und  medial),  dane- 
ben auch  -/»Vi»,  ferner  -eru*y  -er  u.  s.  w.  —  Eine  scharfe  etymologische 
Sonderung  versucht  der  Verfasser  nicht;  er  sagt  (S.  31):  »Das  Deriva- 
tivsuffix  hat  hier  an  sich  und  in  allen  seinen  Varietäten  nur  eine  und 
dieselbe  Function,  und  es  scheint  uns  ein  vergebliches  Bemühen, 
den  einzelnen  dieser  Varietäten,  welche  die  Sprache  nach  so  zu  sagen 
euphonischen  Motiven  hervorgebracht  hatte  und  auch  verwandte,  be- 
sonders unterscheidende  Bedeutungen  unterzulegen,  sie  auf  ver- 
schiedene idg.  Urwurzeln,  wie  -cer,  -culus  auf  kar  »machen«,  -bcry  bulus 
u.  s.  w.,  daraus  abgeschwächt  -Mit«,  auf  hhar  »tragen«  zurückzuführen.« 
So  sind  ihm  denn  c,  *,  d,  p,  b  u.  s.  w.  im  Anlaut  der  Suffixe  durch  Pros- 
these  entstanden  (S.  29).   Er  hat  sich  dadurch  selbst  den  Weg  zu  tie- 
ferer Erkenntniss  verschlossen. 

Verwandt  ist  der  Aufcatz  von: 

J.  Klein,  Kosenamen  auf  -Uta  im  Rhein.  Mus.  N.  F.  XXXI, 
S.  297  —  300. 


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108 


Lateinische  Grammatik. 


Es  ist  eine  alphabetische  Zusammenstellung  dieser  Namen,  besonders  aus 
den  Inschriften.  Die  Form  -üa  ist  weniger  gut  beglaubigt  Mitunter 
finden  sich  Ableitungen  auf  -qnue,  -ana  und  Mannsnamen  auf  -üto.  Im 
ital.  -e//o,  span.  -üa  lebt  die  Endung  noch  heute  fort 

Einen  Beitrag  zu  den  Namensfonnen  liefert  noch: 

Wald.  Mohr,  Quaestiones  grammaticae  ad  cognomina  Romana 
pertinentes.   Sondershausen,  Eupel,  1877,  8.,  50  S. 

Der  Verfasser  handelt  erst  kurz  über  das  Genus  der  Beinamen: 
Neutra  (Crus,  Corculum)  sind  sehr  selten,  spärlich  auch  Feminina  (Lau- 
ras, Sapinus;  Pietas,  Spes,  Pax  u.  s.  w.),  ausser  auf  -a.  Er  geht  daw 
über  zu  einer  Aufzahlung  und  Erörterung  der  cognomina  auf  -a,  und 
zwar  kommen  erst  die  Masc uli na:  Stand,  Körperfehlcr,  Stadtname,  auf- 
fällige Eigenschaft.  Sie  gehören  meist  hominee  nobiUs  an.  Eine  besondere, 
fremdartige  Gruppe  bilden  die  etruskischen  Namen  auf  -«n(n)a,  i*(n)a. 
Es  folgen  die  viel  zahlreicheren  Feminina,  meist  Leuten  geringerer 
Stände  angehörig:  mythische  Namen,  Thiere,  Pflanzen,  Körpertheile  und 
Eigenheiten,  Fleischarten,  Werkzeuge,  Kleidungsstücke,  Waffen  und 
militärische  Ehrenzeichen,  Ausrüstungsstücke,  Gefässe,  Speisen  und  Ge- 
tränke, Schiffe,  Geräthe,  Räumlichkeiten,  Abstracta  u.  s.  w.  Den  Schluss 
bilden  einzelne  schwer  zu  deutende  oder  ganz  isolirte.  Griechische  Neu- 
tra auf  o  begegnen  als  Sclavennamen  (Sema,  Melema  u.  s.  w.).  —  Ei« 
etymologische  oder  historische  Untersuchung  fehlt,  ebeuso  eine  Heran- 
ziehung anderer  Suffixe  zur  Vergleichung,  s.  oben  Osthoff  über  die 
n-Declination. 

Eine  Eigentümlichkeit  der  lateinischen  N um  er alienbildung  ist  be- 
rührt in  dem  auch  in  der  Rivista  di  Filologia  abgedruckten  Aufsatze  von 
G.  J.  As co Ii,  »Die  Entstehung  des  griechischen  Superlativsuffixes  -ratx» 
und  die  Erweichung  der  Tenues  in  Ißdop.o-  und  ofdoo-*,  in  Curt  Stud. 
IX,  S.  339  —  361.  Er  construirt  dort  zwei  italische  Grandformen  septvo- 
und  oetvo-,  lat.  septuo-  und  octuo-,  erhalten  in  «eptuä-ghda  (7  Zehner), 
septuennis,  Septiteius  u.  S.  W.,  * octuä-ginta,  vgl.  italien.  ottuagenario. 

Zur  lateinischen  Wortbildung  gehört  auch: 

Franz  Weihrich,  Beiträge  zur  lateinischen  Grammatik.  Pro<L. 
Wien  (Selbstverlag);  1877,  8.,  35  S. 

Diese  sorgsame  Specialuntersuchung  scheint  die  Frage  über  das 
seltsame,  von  Schuchardt  hervorgeholte  Wort  endgültig  zu  erledigen. 
Es  findet  sich  nie  in  Inschriften,  noch  in  den  Texten  der  Classiker;  der 
Erste,  der  es  schrieb,  war  vielleicht  Jul.  Frontinus,  dessen  Schrift  de 
controversiis  agroram  (100  p.  Chr.)  in  der  »Redeweise  des  Handwerk*« 
verfasst  ist;  aus  Jul.  Romanus  (200  p.  Chr.)  citirt  Charisius  das  Wort; 
am  häufigsten  und  entwickelstcn  ist  es  in  der  Ital a.  Es  werden  sämmt- 
liche  Stellen  seines  Vorkommens  beigebracht.  Uebrigens  erscheint  es  nie 


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Wortbildung. 


109 


ganz  selbständig,  raeist  vor  vocalisch  anlautenden  Formen  von  esse,  doch 
nie  vor  sum  u.  s.  w.,  nur  einmal  nach  ßUt\  ausserdem  in  prodefacere, 
■fieri,  spät  in  prodißcare.  Eine  echte  alte  Form  prode  für  die  Präposition 
pro(d)  folgt  weder  aus  dem  Comparativ  prodius,  noch  aus  pro-de-ambulare, 
noch  wird  sie  durch  *redi  bestätigt,  das  aus  redivivus  fälschlich  abstrahirt 
ist  (s.  unten  Lange).  Wahrscheinlicher  ist,  dass,  als  man  seit  Domitian's 
Zeit  das  ältere  praesse,  desse  u.  s.  w.  in  der  Schrift  in  praeesse  aufzulösen 
anfing,  irrthumlich,  vielleicht  nicht  ohne  Einfluss  von  pole,  bene  esse,  auch 
prodesse  in  prode- esse  zerlegt  ward.  Das  so  gewonnene  ünwort  wurde 
dann  allmählich  bis  zur  theilweisen  Selbständigkeit  abgetrennt  und  auch 
in  verwandten  Verbindungen  gebraucht 

Den  Schluss  der  Wortbildungslehre  bilde 

H.  Grassmann,  Ursprung  der  Präpositionen  im  Indogermanischen, 
in  Kuhn's  Zeitschr.  XXIII,  S.  559  -  579. 

Nach  Hinweis  auf  den  Ursprung  der  echten  Präpositionen  aus  den 
Deute  wurzeln  (Pronominal wurzeln)  werden  12  Gesetze  über  ihre  Bildung 
aufgestellt,  darunter:  »Alle  echten  Präpositionen,  mit  Ausnahme  einiger 
Analogiebildungen,  sind  vor  der  Sprachtrennung  entstanden;  keine  echte 
Präposition  ist  aus  einem  Begriffswort  entsprungen;  keine  ist  als  Casus  zu 
fassen;  keine  ist  durch  Anfügung  eines  für  die  Ableitung  der  Begriffs- 
wörter gebräuchlichen  Suffixes  entstandene.  Es  werden  dann  die  26  idg. 
Präpositionselemente  aufgezählt,  alle  aus  einfachem  Consonanten  mit  fol- 
gendem a,  t,  u  bestehend,  und  es  folgen  die  sämmtlichen  echten  Präpo- 
sitionen, nach  ihrem  ersten  Consonanten  geordnet  und  nach  ihrer  Be- 
deutung dargestellt.  Dabei  werden  denn  auch  die  meisten  lateinischen 
Präpositionen  nebst  einigen  anderen  Partikeln  in  ihre  Elemente  zerlegt: 
com  =  ka-m(a),  ex  =  a-ki-s(i),  trans  =  ta-ra-ma-s{i),  et  =  a-ti,  dis  =  dis{i)t 
inter  =•  a-na-ta-ra,  am/r  —  a-ma-bha~ra,  endo  =  a-ni-dha,  indi  =  a-ni-dhi, 
vehe  =  va-dha,  prae  =  pa-ra-dha,  posti  ==■  pa-s(a)-ti  u.  8.  W.  Der  Ver- 
such einer  wirklichen  Entwicklung  der  besonderen  Bedeutung  aus  den 
einzelnen  Elementen  zeigt  sich  nur  hin  und  wieder  möglich.  Bedenklich 
aber  ist,  dass  grade  ein  beträchtlicher  Theil  der  lateinischen  Präpositionen, 
wie  die  obigen  Beispiele  zeigen,  eine  ganz  bestimmte  Formung  an 
sich  trägt,  so  dass  entweder  die  aufgestellten  Gesetze  über  Alter,  Ursprung 
und  Formlosigkeit  der  echten  Präpositionen  unrichtig  sind  oder  wir  in 
jenen  überhaupt  keine  echten  Präpositionen  mehr  anzuerkennen  haben. 
Die  mechanische  Zerlegung  in  gehäufte  Deutewurzeln  von  kaum  modifichr- 
barer  Bedeutung  kann  denjenigen,  der  nach  tieferer  Erfassung  des  Wesens 
jener  Bildungen  strebt,  nicht  befriedigen.  Im  Einzelnen  bemerke  ich, 
dass  ar  und  ad,  au  und  ab  doch  schwerlich  zu  trennen  sind,  dass  de 
wegen  der  Länge  des  e  nicht  unmittelbar  mit  der  Deutewurzel  da  iden- 
tificirt  werden  kann,  dass  redi  unrichtig  ist  (s  oben),  dass  indi  für  indu 


110 


Lateinische  Grammatik. 


mit  endo  identisch  scheint,  dass  vehe  kaum  Präposition  ist,  amjractM  eher 
in  am-fractu*  zerlegt  werden  muss  u.  s.  w. 

Wir  kommen  zur  Lehre  von  der  Zusammensetzung,  und  ich 
erwähne  als  Hauptschrift: 

Fr.  Stolz,  Die  lateinische  Nominalcomposition  in  formaler  Hinsicht, 
Innsbruck,  Wagner,  1877,  8.,  100  S. 

Im  Vergleich  zu  anderen  idg.  Sprachen*  ist  in  den  italischen,  so 
auch  im  Latein,  die  Nominalcomposition  wenig  entwickelt  worden,  nicht 
aus  mangelnder  Fähigkeit,  sondern  wegen  der  Dürftigkeit  einheimisch- 
originaler,  besonders  epischer  Poesie,  die  den  Hauptanstoss  zur  Entwick- 
lung jener  Fähigkeit  zu  geben  pflegt.    Zwar  machte  dann  die  altert 
Bühne,  besonders  die  komische,  einen  beachtenswerthen  Ansatz,  aber  er 
verkümmerte  rasch,  da  die  sich  entwickelnde  classische  Prosa  der  Nomi- 
nalcomposition feindlich  gegenübertrat.   Auch  die  Augusteischen  Dichter 
wandten  sie  nur  mässig  und  sehr  einförmig  an;  erst  in  der  späteren 
Kaiserzeit  lebte  sie,  in  zum  Theil  neuen  Formen,  überwuchernd  wieder 
auf  (Appulejus).  —  Es  werden  dann  die  Composita  in  Bezug  auf  Be- 
deutung und  Form  betrachtet  :  bei  guten  Bildungen  mit  nominalem  ersten 
Gliede  steht  der  bestimmende  Begriff  stets  voran;  Ausnahmen  sind 
durch  Zusammenrückung  zu  erklären  oder  anders  zu  deuten.   Es  gieb: 
keinen  Bin  de  vocal:  das  *  gehört  entweder  ursprünglich  dem  Starnn« 
an,  oder  ist  aus  a,  ä,  o,  «,  «  geschwächt;  nur  vor  Labialen,  /  und  naa 
•  hält  sich  mitunter  ursprüngliches  oder  aus  a,  ä,  o  geschwächtes  «;  bei 
consonanten  Stämmen  ist  (nach  G.  Meyer)  oft  für  die  Compositum  ein, 
meist  durch  ö,  erweiterter  Nebenstamm  anzunehmen;  der  Rest  besteht 
aus  Analogiebildungen.  Die  spärlichen  Compo sita  mit  verbalem  ersten 
Gliede  sind  fast  durchaus  dichterisch,  nach  griechischen  Mustern  ge- 
schaffen. —  Für  die  Formwandlungen  des  zweiten  nominalen  Gliedes 
werden  eine  Reihe  Tabellen  aufgestellt,  nach  der  Stammendung  geordnet: 
sie  zeigen  den  grossen  Parallelismus  zwischen  beiden  Gliedern  in  der 
Schwächung  und  sonstigen  Behandlung  der  Stammauslaute.  Selten  treten 
an  die  Composita.  weiterbildende  Suffixe.  Ganz  isolirt  sind  die  Zusammen- 
setzungen mit  Verbalen  als  zweitem  Gliede  {Ugirupio,  puüipremc 
u.  8.  w.).  —  Den  Schluss  bilden  fleissige  Zusammenstellungen  der  Com- 
posita aus  den  einzelnen  lateinischen  Dichtern  bis  Vergil  und  aus  den 
älteren  Prosaikern  vor  Cäsar,  nebst  ergänzendem  Index.  —  Der  Verfasser 
polemisirt  mehrfach  gegen  Asböth  (s.  oben),  aber  wohl  nicht  immer  mit 
Recht.   Die  spätere  Phase  der  Compositum  bei  den  Afrikanern  u.  s.  w. 
wäre,  nach  meiner  Ansicht,  besser  ganz  unberücksichtigt  geblieben,  da 
sie  zu  leicht  zu  Irrschlüssen  für  die  ältere  Zeit  verleitet 

Einen  kleinen  Beitrag  zur  Compositum  liefert  ferner  K.  Brugman's 
Aufsatz  über  »Erstarrte  Nominativec,  in  Curt.  Stud.  IX,  S.  257  —  272. 
Die  erwähnten  Fälle  gehören  alle  in's  besondere  Gebiet  der  Zusammen- 


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Wortbildung. 


111 


rückungen,  wie  Ma{r)»piter,  Diespiter,  olusalrum,  rotmarinum,  fenugraecum 
u.  8.  w.;  ferner  alternier,  unetvicesimus  n.  8.  w.;  endlich  centumpeda,  müle- 
foüum  u.  s.  w. 

Der  Unterschied  zwischen  der  Präposition  und  Negation 
«-  im  ersten  Gliede  der  (Komposita  wird  besprochen  in  A.  Funk  »Zum 
Differenzirungstrieb  im  Griechischen  und  Lateinischem ,  gleichfalls  in 
Curt.  Studien  X,  8.  39  —  57.  Es  ergiebt  sich  aber,  dass  dieser  Trieb  im 
Latein  sich  bei  der  beregten  Erscheinung  kaum  geltend  macht  {iüaeeut 
neben  ülüus,  spät  und  zweifelhaft  inquaentus;  einige  bicomponta) ;  viel- 
mehr wird  der  Mangel  lautlicher  Differenz  durch  festen  sprachlichen  usus 

Auf  das  Gebiet  der  eigentlichen  Etymologie  übergehend,  weise 
ich,  ausser  wieder  aufCorssen's  »Beitraget,  auf  die  Vollendung  zweier 
grösserer  sprachvergleichender  Werke  hin,  die  auch  für  das  Latein  eine 
reiche  Fundgrube  bilden.   Es  sind: 

Aug.  Fr.  Pott,  Etymologische  Forschungen  auf  dem  Gebiete  der 
indogermanischen  Sprachen.  Zweite  Auflage  in  völlig  neuer  Umarbei- 
tung. Detmold,  Meyer,  8.,  1859  —  1876.  Sechster  und  letzter  Band, 
enthaltend  Wurzel-,  Wort-,  Namen-  und  Sach- Register  zu  den  fünf 
ersten  Bänden,  von  H.  E.  Bindseil.   1876,  VIII,  603  S. 

Aug.  Fick,  Vergleichendes  Wörterbuch  der  indogermanischen 
Sprachen.  Dritte  umgearbeitete  Auflage.  Göttingen,  Vandenhoeck  und 
Ruprecht,  8.,  1874-1876.  Vierter  und  letzter  Band,  enthaltend 
Nachwort  (über  Wurzeln  und  Wurzeldeterminative)  und  die  Indices 
(darunter  auch  ein  lateinischer)  von  A.  Führer.  1876,  504  S. 

Für  das  Lateinische  ist  besonders  wichtig  der  zweite  Band,  ent- 
haltend, unter  IV,  den  Wortschatz  der  gräco- italischen  Spracheinheit 
(S.  1  —  288).   Denselben  behandelt  jetzt  auch: 

Alois  Vanicek,  Griechisch -Lateinisches  etymologisches  Wörter- 
buch. Leipzig,  Teubner,  8.,  1877.  Zwei  Bände,  mit  griechischem  und 
lateinischem  Wortregister,  X,  1294  S. 

Das  Werk  ist  eine  Erweiterung  des  1874  erschienenen  etymolo- 
gischen Wörterbuchs  der  lateinischen  Sprache  (siehe  die  Anzeige  von 
G.  Meyer  in  den  N.  Jahrb.  f.  Phil.  CXI  II,  S.  561  ff.)  durch  Hinzufügung 
des  Griechischen.  Anordnung  und  Anlage  sind  die  gleichen;  natürlich 
sind  viele  Verbesserungen  und  Ergänzungen  hinzugefügt,  namentlich  auch 
Nachweise  der  Literatur.  Durch  einen  Unglücksfall  ist  aber  fast  der 
ganze  erste  Band  in  Wortschatz  und  Literatur  hinter  der  wünschenswer- 
then  Vollständigkeit  zurückgeblieben.  Das  Fick 'sehe  doppelte  k  ist  noch 
nicht  adoptirt  (s.  oben  Corssen);  r  ist  als  indoeuropäischer  Grund- 
laut angesetzt,  wenn  auch  nur  eine  Sprache  es  bietet,  sonst  /.  Eine 
Kritik  im  Einzelnen  kann  hier  nicht  gegeben  werden* 


112 


Lateinische  Grammatik 


Eine  grössere  Zahl  lateinischer  Etymologieen,  etwa  120  (s.  den 
Index  S.  390  —  391),  doch  nicht  alle  neu,  giebt  ferner,  mit  Hülfe  de» 
Umbrischen,  Michel  Bröal  in  seinem  Werke  Les  tables  Eugubines, 
avec  une  grammaire,  Paris,  Vieweg,  8.,  1875,  LXVIII,  396  S.,  dazn  ein 
Album  mit  Abbildungen  der  Tafeln  in  Folio.  An  einzelnen  Etymolo- 
gieen erwähne  ich  ferner,  ohne  natürlich  auf  Vollständigkeit  Anspruch 
machen  zu  wollen:  A.  Fick  aperio  und  operio;  ico;  sußämen;  pulltu: 
frümen ;  mulier  (Bezzenbg's.  Zeitschr.  I,  57  ff. ) ;  uterus ;  vannere  (ebend.  S.  332ff.); 
F.  Froehde  pilare  »festdrücken«  und  pilare  »berauben« ;  filum  »Fadem 
und  JUufn  »Gestalt«;  fusdna  (ebend.  S.  249 ff.);  avilla;  annona;  quacto», 
conquinisco  (ebend.  S.  327 ff.);  castrare;  castigare,  castula,  castus  (Kuhlfs 
Zeitschr.  XXIII,  S.  310ff.);  Ad.  Bezzenberger  membrum ;  scapula;  urbt: 
uma,  urceus  (Bezzenbg's.  Zeitschr.  I,  336  ff. V,  L.Meyer  elementum  (ebend.  D, 
86—107);  lego,  legio ,  grex,  religio  (Kuhn's  Zeitschr.  XXIII,  S.  409 ff.); 
L.  Lange  redivivus  und  recidivus  (Curt.  Stud.  X,  225ff.);  de  duelli  vom- 
buU  origine  et  fatis  (Leipzig,  Hinrichs,  4.,  1877,  31  S.);  K.  Brugman 
venter,  cancer  (Curt.  Stud.  IX,  272);  Stella,  (s)triönes\  passer,  fori*  u.  S. 
für  (ebend.  S.  388ff.);  0.  Brugmann  absque  (Rhein.  Mus.  N.  F.  XXXß 
S.  485);  S.  Zehetmayr  religio  (Blätter  für  das  Bayer.  Gymn.-  und  Real- 
Schulwesen,  XII,  S.  247 ff.);  testis  (ebend.  S.  429 ff.);  pattr  (ebend.  XIIL 
S.  103ff.);  gemma  (ebend.  S.  304ff);  0.  Keller  antemna  (N.  Jahrb.  fär 
Philol.  CXV,  S.  125-127);  B.  Dombart  afluere  (ebend.  S.  341—347): 
De  Bielke  origine  et  signißcation  du  mot  rex  (Annal.  de  Philos.  ehret 
Janv.  1877);  M.  Breal  Mots  latins  exprimants  des  disposüions  morales:  * 
mens,  tristis,  ira  (M&n.  de  la  Soc.  de  Linguist.  III,  S.  248 ff.);  L.  Havet 
honor,  onus  (ebendaselbst  S.  255 ff);  P.  de  Fleury  Les  mots  dirivis du laü» 
hasta  et  la  formule  sub  ascia  dedicare  (Bullet,  monument.  IV,  6); 
H.Nettleship  grandis,  laetus,  aura  (Joumal  ofPhilol.  VII,  S.  169ff.)  ü.S.t 

An  der  Spitze  der  für  die  Syntax  wichtigen  Arbeiten  steht  d*s 
grosse  Werk  von  A.  Draeger  »Historische  Syntax  der  lateinischen 
Sprache«,  Leipzig,  Teubner,  8.,  dessen  erstem  1874  erschienenen  Bande 
(XXXII,  626  S.),  der  in  zwei  Theilen  die  Syntax  des  Wortes  und  des 
einfachen  Satzes  behandelt,  im  Jahre  1876  die  erste  Abtheilung  des 
zweiten,  für  die  Syntax  des  zusammengesetzten  Satzes  bestimmten 
Bandes,  über  die  »Coordination«  gefolgt  ist  (der  dritte  Theil  des 
ganzen  Werkes,  VIII,  216  S.).  Im  Jahre  1877  erschien  dann  die  erste 
Lieferung  der  zweiten  Abtheilung  (des  vierten  Theils  des  ganzen  Werkes), 
welche  die  »Subordination«  behandelt,  und  zwar  bis  zu  den  indirecteo 
Fragesätzen  mit  verbum  finitum  (S.  217  — 440).  Da  der  Schluss  des 
Werkes  für  1878  in  Aussicht  steht,  spare  ich  mir  eine  eingehendere  Be- 
sprechung desselben  bis  dahin  auf,  und  bemerke  hier  nur,  dass  auch  in 
den  neu  erschienenen  Theilen  dasjenige,  was  man  von  einem  ersten  Ent- 
würfe der  Art  billigerweis  e  verlangen  kann,  geleistet  worden  ist.  Es  sind 
in  einer  im  Ganzen  zweckmässigen  Anordnung  Rubriken  gegeben  and 


Syntax. 


113 


der  Grundstock  des  Materials  mit  grossem  Fleisse  gesammelt  ,  so  dass 
spätere  Ergänzungen  unschwer  unterzubringen  und  einzelne  Aenderungen 
zu  tieferer,  feinerer,  harmonischerer  Gliederung  ohne  Störung  des  Ganzen 
durchgeführt  werden  können.  Ausserdem  aber  bietet  das  Werk  dem 
aufmerksamen  Leser  mannigfachste  Anregung  zu  neuen  Gesichtspunkten, 
eingehenden  Untersuchungen,  interessanten  Specialforschungen,  und  es  ist 
zu  verwundern,  dass  die  syntactische  Ausbeute  für  den  Bericht  aus  den 
beiden  letzten  Jahren  noch  so  gering  ist. 

In  der  Anordnung  der  hierher  gehörenden  Schriften  schliesse  ich 
mich  dem  System  des  Dräger'schen  Werkes  an.  Demnach  kommt  zuerst 

J.  N.  Ott,  Doppelgradation  des  lateinischen  Adjectivs  und  Ver- 
wechslung der  gradus  unter  einander,  in  den  Neuen  Jahrb.  für  Phil. 
CXI,  S.  787  —  800. 

Die  betreffenden  Erscheinungen,  dem  Spätlateinischen,  besonders 
der  Itala  und  Vulgata,  angehörig,  zerfallen  in  zwei  Gruppen.  Die  erste 
behandelt:  den  abgeschwächten,  fast  positivartigen  Gebrauch  der  von 
ihrem  Positiv  wurzelverschiedenen  Superlative;  die  weitere  Steigerung 
derselben  durch  Adverbien;  die  Bildung  neuer  Comparative  und  Super- 
lative von  ihnen;  ihre  Steigerung  durch  magis,  auch  plus,  und  maxime\ 
ihre  Verstärkung  durch  vorgesetztes  per- ;  die  sich  überbietenden  mannig- 
fachen Steigerungsarten  der  Titulaturen  am  Kaiserhof.  Die  Anlage  zu 
diesen  Missbräuchen  ist  im  Latein  selbst  zu  suchen,  und  die  Anfänge 
dazu  finden  sich  daher  schon  in  der  älteren  und  classischen  Zeit,  wenn 
auch  die  strenge  Kunstprosa  eines  Cäsar  und  Cicero  alles  makrologische 
Putzwerk  nach  Kräften  von  sich  fern  hielt.  Viel  auffälliger  sind  die  Er- 
scheinungen der  zweiten  Gruppe:  der  Positiv  statt  des  Superlativ,  be- 
sonders mit  prae,  super,  ab,  de;  der  Comparativ  statt  des  Superlativ  und 
umgekehrt,  woran  sich  noch  einige  ganz  absonderliche  Constructionsfalle 
SChliessen,  wie  guae  maxime  est  aetas  parentibus  dulcior  u.  S.  W.  Kann  die 
Construction  mit  prae  und  super  auch  noch  als  echt  lateinisch  gelten 
(Salust,  Gellius,  Plinius),  so  ist  im  üebrigen  doch  semitischer,  hebräi- 
scher Einfluss  unverkennbar,  und  erst  aus  der  Kirchensprache  sind  der- 
artige Absonderlichkeiten  zu  den  Grammatikern  und  andern  späten  pro- 
fanen Schriftstellern  übergegangen. 

Zur  Syntax  des  Tempusgebrauchs  gehört 

P.  Thomas,  La  syntaxe  du  Futur  passe  dans  Terence.  I.  partie 
(aus  der  Revue  de  l'Instr.  publ.).  Gent,  Vanderhaegen,  8.,  1876,  16  S. 

Die  Arbeit  ruht  auf  Holtze  und  Lübbert;  für  den  Text  ist 
Umpfenbach  massgebend.  Das  Fut.  exaet.  hatte  seine  Blüthezeit  bei 
den  Komikern  und  ist  am  feinsten  von  Terenz  verwendet  worden.  Dieser 
erste  Theil  behandelt  den  absoluten  Gebrauch,  und  zwar  erstens  das 
wirklich  absolut  gebrauchte  Fut.  ex  ,  das  theils  Gewissheit  (so  besonders 

Jahresbericht  för  AUerthums  WlMMlKllMfl  1877.   III.  8 


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114 


Lateinische  Grammatik. 


faxo),  theils  unmittelbares  Bevorstehen  oder  leichtes  Eintreten  einer  Hand- 
lung ausdrückt;  zweitens  das  scheinbar  absolut  gebrauchte,  das 
einerseits  die  wahrscheinliche  Verwirklichung  einer  Handlung  in  Beziehung 
auf  eine  andere,  in  einem  andern  Satze  enthaltene,  ausdrückt,  andrerseits 
in  Parataxis  einen  conditionellen  oder  temporalen  Nebensatz  vertritt  oder 
endlich  das  Resultat  einer  andern  gleichfalls  zukünftigen  Handlung  an- 
giebt,  die  ihrerseits  theils  in  einem  vorangehenden  Hauptsatze,  theils  in 
einem  vorangehenden  Nebensatze,  theils  in  einem  finalen  ut- Satze  ent- 
halten ist.  Für  jeden  Fall  sind  die  Belegstellen  in  möglichster  Vollstän- 
digkeit gegeben. 

Die  allgemeine  Casussyntax  behandelt: 

Fr.  Holzweissig,  Wahrheit  und  Irrth um  der  localistischen  Casus- 
theorie.  Leipzig,  Teubner,  8.,  1877,  88  S. 

Der  Verfasser  schildert  die  ältere  localistische  Casustheoric,  erörtert 
und  kritisirt  ihre  Bestreitung  durch  Rümpel,  G.  Curtius,  Ahrens, 
und  geht  dann  zu  einer  eigenen  Untersuchung  der  achtidg.  Grundcasus 
nach  Form  und  Bedeutung  über,  als  deren  Resultat  sich  ergiebt  (S.  37—38). 
dass,  nach  Abzug  des  ausserhalb  der  Satzverbindung  stehenden  und  da- 
her formlosen  Vocativs,  des  Casus  der  Anrede  und  Ausrufung,  drei 
Casus  grammatischer  Bestimmtheit  anzunehmen  sind:  der  Nominativ 
als  Casus  des  Subjects,  der  Accusativ  als  Casus  der  näheren  Bestim- 
mung  des  Prädicats  (Verbums),  der  Genitiv  als  Casus  der  näheren  Be 
Stimmung  des  Nomens.  Ihnen  stehen  gegenüber  vier  locale  Casus  räum- 
licher Grundbedeutung:  der  Ablativ  für  das  Woher,  der  Locativ  far 
das  Wo,  der  Dativ  für  das  Wohin,  der  sogen.  Instrumentalis  als  Casus 
des  Mit- Verhältnisses.  Hier  ist  besonders  die  Bestimmung  des  Dativs 
bedenklich.  Präpositionen  traten  ursprünglich  nur  zu  den  Casus,  die 
im  Sprachbewusstsein  räumliche  Bedeutung  hatten.  Nach  einem  Capitel 
über  die  Analogie  des  semitischen  Casusgebrauchs  folgen  einige  Bemer- 
kungen Uber  die  Aenderungen  des  ursprünglichen  Casusbestandes  im 
Leben  der  Einzclsprachen ,  wobei  ausführlicher  nur  die  Geschichte  des 
lateinischen  Ablativs  und  Locativs  (nach  M.  Müller,  s.  oben)  behandelt 
wird.  Den  Schluss  bildet  ein  schematischer  Ueberblick  über  den  Casus- 
gebrauch im  Lateinischen  (Acc.,  Gen.,  Dat.,  Abi.)  und  Griechischen,  nebst 
einigen  Worten  über  die  Notwendigkeit  der  Benutzung  der  Resultate 
der  vergleichenden  Sprachforschung  für  jede  Darstellung  der  griechischen 
und  lateinischen  Casussyntax,  für  die  wissenschaftliche,  wie  für  die  Schul- 
gramraatik. 

Eine  speciell  lateinische  Erscheinung  bespricht: 

Franz  Nieländer,  Der  factitive  Dativ  bei  römischen  Dichtern 
und  Prosaikern.   Schneidemühl,  Eichstädt,  4.,  1877,  40  S. 

Die  Arbeit  ist  eine  fleissige  Ergänzung  und  Erweiterung  der  Ab- 


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Syntax. 


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handlung  desselben  Verfassers  »Ueber  die  Construction  des  doppelten 
Dativs  nach  dem  verbum  esse  bei  Cicero«  (Krotoschin  1874).  Geordnet 
sind  die  gehäuften  Beispiele  nach  den  Kategorien  »Freud  und  Leid,  Ehre 
und  Schande,  Nutzen  und  Schaden,  Förderniss  und  Hinderniss«.  Es 
folgen  Zusätze  und  Berichtigungen  und  ein  zur  Uebersicht  wichtiges  alpha- 
betisches Register.  Leider  ist  die  Arbeit  unvollständig  durch  willkürliche 
Auswahl  der  Schriftsteller  —  die  Elegiker,  Vergil,  Ovid,  Lucan,  Seneca 
n.  s.  w.  fehlen,  Livius  und  Tacitus  sind  nur  gelegentlich  berücksichtigt  — 
so  konnten  denn  auch  keine  bedeutsamen  Schlüsse  über  Wesen  und  Ge- 
schichte der  betreffenden  Erscheinung  gezogen  werden. 

Ich  reihe  hier  gleich  die  Untersuchungen  über  den  Ablativus 
absolut us  an,  da  man  von  seiner  Definition  als  eines  verkürzten  Neben- 
satzes zurückgekommen  ist.  So  nennt  ihn  Ed.  Hoffmann  »Der  Abla- 
tivus absolutus  und  seine  Definition«  (N.  Jahrb.  für  Phil.  CXI,  S.  783—784, 
Nachtrag  884)  einen  mit  prädicativer  Bestimmung  versehenen 
Ablativ,  der  sich  vom  Ablat  Modi  dadurch  unterscheide,  dass  dieser 
mit  einer  Bestimmung  attributiver  Art  versehen  ist.  Die  prädicative 
Bestimmungsweise  ermöglicht,  dass  auch  Individuen,  indem  sie  als  in 
einem  Zustande  befindlich  dargestellt  werden,  als  causale,  modale  und 
temporale  Bedingungen  der  Handlung  verwerthet  werden  können.  Der 
Ursprung  des  Abi.  abs.  ist  behandelt  in 

Ernst  Bombe,  De  ablativi  absoluti  apud  antiquissimos  Romano- 
rum scriptores  usu.    Greifs wald,  Seil,  8.,  1877,  42  S. 

Im  Gegensatz  zu  Delbrück' s  Locativauffassung  sucht  der  Verfasser 
zu  beweisen,  dass  die  ältesten  abl.  abs.  temporaler  Bedeutung  sind, 
so  alle  mit  dem  Part.  Perf.  (schon  in  den  XII  tab.,  gegen  Schöll), 
ebenso  die  zahlreichen  mit  praesens  und  absens,  die  aber  schon  in  die 
comitative  Bedeutung  übergehen,  welche  bei  den  andern  Part.  Präs 
noch  stärker  hervortritt.  Für  das  Part.  Fut.  fehlen  sichere  Fälle.  Es* 
folgen  die  abl.  abs.  aus  Subst  und  Adj.  und  aus  Pronomen  und  Subst. 
(meist  verbalem),  beide  alt.  Für  das  Fehlen  des  Subjects  finden  sich 
die  ersten  zwei  sichern  Fälle  bei  Tcrenz.  Trennung  der  Glieder  ist  in 
der  älteren  Latinität  erlaubt  durch  Conjunctionen  und  quidem;  einige 
widersprechende  Stellen  werden  durch  Conjectur  beseitigt.  Für  den  abl. 
abs.  bei  gleichem  Subjecte  des  Satzes  giebt  es  keine  alten  Beispiele. 
Die  nicht  seltenen  Fälle  von  jn-aesente  und  absentc  bei  einem  Plural 
werden  durch  präpositionelle  Auffassung  derselben  erledigt,  eine  bedenk- 
liche Auskunft.  Schwach  sind  die  Resultate  des  Verfassers  über  den 
Ursprung  der  Syntax  (S.  26) :  anfangs  sei  der  abl  abs.  nichts  anderes 
gewesen,  als  ein  casus,  urtiorc  quodarn  vineulo  cum  ennntiato  iunetum  .  wie 
alle  andern  Casus;  wie  und  wann  er  wahrhaft  absolut  geworden  und 
zur  Geltung  eines  Nebensatzes  gekommen,  id  distinetius  perspici  atque  certa 
ratione  diseeptari  nequit ;  zu  vermuthen  sei  nur,  facilc  ßeri  potuisse  ut  abl. 


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116 


Lateinische  Grammatik. 


purus,  quippe  gut  solua  reataret  (da  nämlich  die  andern  Casus  schon 
ihre  bestimmte  syntactische  Bedeutung  erhalten  hatten),  dazu  verwandt 
worden  sei. 

Die  Syntax  der  Präpositionen  ist  vertreten  durch: 

A.  Greef,  Die  Präposition  cum  in  Verbindung  mit  dem  RelatiTum, 
im  Philologus  XXXV,  S.  671  -684. 

Die  Arbeit,  eine  sehr  fleissige  Zusammenstellung,  ist  die  zweite 
Hälfte  der  in  derselben  Zeitschrift  Bd.  XXXII,  S.  711-724  erschienenen. 

Herrn.  Domke,  üeber  den  Gebrauch  der  Präpositionen  ab,  ex,  dt 
bei  Justin.   Breslau,  Fiedler  und  Hentschel.  4.,  1877,  22  S. 

Zu  Grunde  liegt,  mit  Ausnahme  weniger  Stellen,  die  Ausgabe  von 
Jeep;  die  prologi  sind  nicht  berücksichtigt.  Justin  schrieb  danach  stets 
ab  vor  Vocalen,  A,  Scytiiia  u.  s.  w.,  Jove  und  einmal  vor  duce,  nie  oU. 
Der  blosse  Ablativ  bei  Städtenamen  begegnet  nur  einmal  (IV,  4,  10).  Ans 
dem  sonstigen  Gebrauch  ist  die  Verwendung  bei  sieben  Adj.  und  Partie 
zu  merken.  —  Für  ex  tritt  sehr  selten  e  ein ;  es  ist  sehr  oft  partitiv  und 
steht  auch  bei  gigni,  nasci  u.  s.  w.  Den  Stoff  bezeichnet  es  an  zwei 
Stellen;  zu  erwähnen  ist  noch  ex  nomine.  —  De  ist  selten  partitiv,  häufig 
dagegen  in  der  Bedeutung  »hinsichtlich«,  auch  bei  Adj.  und  Subst;  w 
merken  ist  de  tergo.  —  Den  Schluss  bildet  ein  alphabetisches  Verzeichnis- 
der  mit  den  drei  Präpositionen  verbundenen  Verba. 

Zur  Syntax  zusammengesetzter  Sätze  gehört 

Geist,  Ueber  den  Gebrauch  des  et  und  que  bei  der  Inversion,  in 
den  Blättern  für  das  bayer.  Gymn.-  und  Realschulw.  XII,  S.  338-341 

Es  wird  an  einer  Reihe  von  Stellen  des  Vergil,  einer  des  Curtius 
und  zweien  des  Tacitus  nachgewiesen,  wie  et  und  bisweilen  auch  que  im 
Sinne  des  griechischen  xa\  als  Inversion  zu  fassen  sind.  So  besonders 
bei  dixerat  et,  während  dixit  et  =  griechisch  tj  xa)  ist;  oft  geht  rix  oder 
iam  vorher;  Tacitus  hat  nondum  et  =  ounw  xat;  rimul  et  =  Sfm-xai. 

Von  demselben  Verfasser  ist  die  Notiz: 

Geist,  üeber  den  Gebrauch  der  Conjunction  quin,  ebend.  S.  116. 

Quin  kann,  wie  p$  ob  mit  dem  Infin.,  nur  gebraucht  werden,  wenn 
zwei  Negationen  eine  Affirmation  geben  und  der  ganze  Gedanke  affirmativ 
ist,  also  erstens,  wenn  das  regierende  Verbum  einen  negat.  Begriff  ent- 
hält, der  durch  eine  Negation  oder  die  rhetorische  Frageform  positiv 
wird;  dann  steht  die  Negation  in  quin  pleonastisch ;  zweitens,  wenn  das 
positive  regierende  Verb  verneint  ist  und  der  abhängige  Satz  eine  Ne- 
gation enthält,  so  dass  beide  Negationen  sich  aufheben. 

Derselben  Zeitschrift  ist  einverleibt: 

Keppel,  Die  abhängigen  irrealen  Bedingungssätze  im  Lateinischen, 
ebend.  XIII,  S.  201  -  206. 


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Syntax. 


117 


Noch  zu  erwähnen  ist  die  kurze  Bemerkung  von  B.  Lupus  über 
die  Construction  von  vüum  est  in  den  Neuen  Jahrbüchern  für  Phil.  CXV, 
S.  504. 

Eine  etwas  ausführlichere  Besprechung  endlich  verdient  noch: 

Arn.  Krause,  De  quam  conjunetionis  usu  ac  forma.   Capita  III. 
Berlin,  Mayer  und  Müller,  8.,  1876,  41  S. 

Die  Schrift  behandelt  besonders  die  Grenzzeit  zwischen  der  älteren 
and  classischen  Latinität  und  ergänzt  so  die  Forschungen  vonLübbert, 
Hoff  mann  und  Autenrieth.  Capitel  I  enthält  eine  Revision  und  Er- 
gänzung der  bisher  für  die  alte  Zeit  gewonnenen  Resultate:  quom  re- 
gierte ursprünglich,  ohne  einwirkende  Nebenverhältnisse,  den  Indicativ; 
zuerst  dringt  der  Conj.  beim  quom  temporale  ein,  vielleicht  schon  bei 
Livius,  Nävius,  Ennius,  doch  sind  Lesart  oder  Auffassung  meist 
streitig.  Allmählich  wird  auch  das  quom  causale,  darauf  das  adversativum 
und  endlich  selbst  das  explicativum  vom  Conj.  inficirt  Doch  ist  er  in 
der  älteren  Komödie  noch  immer  sehr  selten  und  meist  noch  dazu  un- 
sicher; etwas  häufiger  zeigen  ihn  die  spärlichen  Reste  der  älteren  Red- 
ner und  Historiker,  dagegen  hat  ihn  nie  Cato  de  re  rustica.  —  Cap.  II 
behandelt  die  üebergangszeit:  Lucilius  steht  der  älteren  Zeit  noch 
sehr  nahe  und  hat  nur  zwei  sichere  adversative  quom\  auch  Lucrez,  im 
Gebrauch  der  Zeiten  und  der  Mannigfaltigkeit  der  Conjunctionen,  beson- 
ders der  causalen,  schon  viel  moderner,  schliesst  sich  doch  in  Bezug 
auf  die  Modi  noch  mehrfach  den  Komikern  an:  sehr  selten  ist  bei  ihm 
der  Conj.  beim  tempor.  und  explic.  quom;  beim  advers.  schwankt  der 
Gebrauch,  nur  beim  causalen  tritt  der  Indicativ  zurück.  —  Cap.  III  weist 
quom  als  die  einzig  echte  alte  Form  nach:  erst  um  Cicero's  Tod  wurde 
cum  ,  mündlich  vielleicht  schon  länger  üblich,  in  die  Schriftsprache  auf- 
genommen. Freilich  haben  bei  mehreren  Schriftstellern  der  classischen 
Zeit  (Catull,  Cäsar,  Salust)  auch  die  besten  Handschriften  nur  schwache 
Spuren  der  echten  Form  erhalten,  aber  bei  Cicero  lässt  sie  sich  z.  B. 
noch  an  der  Hälfte  der  Stellen  nachweisen. 

Eine  besondere  syntactische  Erscheinung  hat  noch  einen  Bearbeiter 
gefunden  in 

Herrn.  Plew,  De  ellipsi  verbi  copulativi  esse  apud  poetas  latinos. 
Tilsit,  4.,  1877,  30  S. 

Die  mit  mühsamem  Fleiss,  zur  Ergänzung  und  Berichtigung  von 
Wagner  Quaest.  Verg.  IV,  2,  gesammelten  Beispiele  sind  unter  folgende 
Rubriken  geordnet:  bei  Adj.  und  Part.  Perf.  im  Neutrum;  bei  abstract. 
Subst.;  beim  Part.  Fut.  Pass.;  bei  Adj.  relativis;  bei  Comparativen  und 
Superlativen ;  bei  Numeralien  und  indefiniten,  besonders  correlaüven  Pro- 
nominen;  bei  Adverbien  der  Quantität  und  Comparation;  bei  demonstra- 
tiven Pronominen  und  Adverbien;  bei  Relativis;  bei  persönlichen  Pro- 


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118 


Italische  Sprachen. 


nominen;  in  abhängigen  Conjunctionssätzen ;  in  Fragesätzen.  Ausserdem 
finden  sich  Part.  Deponentis  und  vi*u*  noch  oft  ohne  ezee  gebraucht.  Im 
Ganzen  verleiht  das  Fehlen  der  Copula  dem  Gedanken  Nachdruck,  dem 
Satze  prägnante  Kürze.  Leider  sind  die  älteren  Dichter  vor  Lucrez 
unberücksichtigt  geblieben. 


Jahresbericht  über  die  italischen  Sprachen 
ftir  die  Jahre  1876  und  1877. 

Es  gilt  für  diesen  Bericht  dasselbe,  was  ich  in  der  Einleitung 
meines  Berichts  über  lateinische  Grammatik  gesagt  habe.  Auch  ist  eine 
grössere  Anzahl  von  Werken,  welche  dies  Gebiet  berühren,  bereits  dort 
besprochen  worden.  Hier  erwähne  ich  noch  einmal  als  besonders  wichtig: 

W.  Corss,en,  Beiträge  zur  italischen  Sprachkunde,  herausgegeben 
von  H.  Weber.   Leipzig,  Teubner,  187C,  8.,  624  S. 

Unter  den  Fällen,  wo  der  Verfasser  seine  Ansicht  schärfer  begründe', 
oder  geändert  und  Neues  vorgebracht  hat,  führe  ich  folgende  als  die 
wichtigsten  an:  Vitoriua,  -io  in  Präneste  und  Süditalien  sind  aus  etr 
und  osk.  vihtor-  zu  erklären  (S.  31);  nur  vereinzelt  ist  qu  schon  italisch 
oder  gar  voritalisch,  nie  wird  es  wieder  zu  A;,  c  (S.  81);  umbr.  nwe 
(Nom.  PI.),  lat.  nummus  =  gr.  vopoq  gehören  zu  Wurzel  gnn  »erkennen«: 
ebenso  der  ital.  Name  Numa  =  \orjfuov  (S.  90) ;  hl,  hr  im  Anlaut  sind  nicht 
italisch  (S.  100  fT);  /*  ist  italisch  zwischen  Vocalen  und  im  Anlaut  (aus- 
genommen etr.)  nicht  aus  c  entstanden,  daher  ist  umbr.  fomt,  hont  zum 
Pron.  gha  zu  stellen,  peiu  nicht  =  piceus,  osk.  hampano  (auf  Münzend 
Marahieu  etruskisch;  /ethoss  nicht  =  fieot,  sondern  »Erdaufwürfe«  w 
Wurzel  dhigh,  lat.  fingere  (S.  107 ff.);  nie  ist  italisch  /  aus  »  oder  #  ent- 
standen (S.  165);  umbr.  /diu/  gehört  zu  Wurzel  /u  (S.  183);  /«na,  osk. 
/Oma  »Tempel«  zu  bhäs  »glänzen«  (S.  194);  umbr./or«°  ™  9hars  »reiben« 
(S.  195);  osk.  lig-,  lig-  =  %t,  zu  ligare  (S.  204)  ;  sabell.  mesene  kommt 
von  *w«o-  »Monat«  (S.  295);  ital.  multa  »Besserung«  ist  verwandt  mit 
lat.  melior  (S.  300);  ital.  j  ist  entweder  ursprünglich  oder  vor  folgendem 
Vocal  entstanden  aus  dit  gi,  m;  es  ist  unwandelbar  im  Anlaut,  meist  im 
Inlaut  zwischen  Vocalen;  als  Anlaut  eines  Suffixes  geht  es  nach  Conso- 
nanten  vor  Vocalen  in  »  über;  die  griechischen,  zum  Theil  selbst  nn- 
sichern  Wandlungen  des  j  darf  mau  nicht  auf's  Italische  übertragen;  es 
giebt  kein  italisches  Wort  mit  di  (dj)  oder  d  für  j\  es  giebt  italisch 
kein  eingeschobenes  j  nach  r,  H  ist  ein  £  ähnliches  j  (breites  /)  oder; 


Umbrisch. 


119 


ähnliches  i,  vereinzelt  =  t,  missbräuchlich  für  anlautendes  j  (S.  345—87); 
ital.  uv  ist  Bezeichnung  eines  bald  aus  u,  bald  aus  v  entstandenen  Mittel- 
lautes zwischen  u  und  v,  ähnlich  osk.  vu  (S.  389);  umbr.  kaatruiwf,  tu/ 
u.  s.  w.  sind  Acc.  PI.,  osk.  puf  =  (c)ub-i,  oütiuf,  /rvletaUuf  u.  s.  w.  Lo- 
cative  (S.  396);  umbr.  h  ist  nicht  aus  v  geworden  (S.  897);  subocavu  für 
•ocaa  ist  Präsens  (S.  398);  purtuvetu  u.  s  w.  von  *dövi,  gesteigert  aus 
du  (S.  399);  es  giebt  keine  umbr.  und  osk.  Verbalformen  auf  -av}  ~ov 
u.  s.  w.  (S.  400,  alles  gegen  Savelsberg);  es  hat  italisch  kein  Einschub 
von  i  neben  Vocalen  stattgefunden,  vielmehr  ist  t*  nach  Consonanten  vor 
Vocalen  umbr.  und  osk.  mitunter  geschwunden;  in  osk.  tiurri,  eitiuvad 
u.  s.  w.  liegt  ein  halbvocalisches  verschwindend  kurzes  j  vor;  osk.  oi  ist 
mehrfach  aus  om  entstanden ;  nicht  selten  schwindet  italisch  u  vor  t,  auch 
verdünnt  sich  u  zu  »  (S.  411-428);  in  den  Perfecten  umbr.  piho/ei,  trebcü, 
osk.  lakeit,  combenid  u.  s.  w.  liegt  Vocalsteigerung  vor  (S.  503);  im  syn- 
cop.  Futurum  des  Umbr.,  Osk.,  Volsk.  stecken  Formen  des  Fut.  I  (S.  533  flf., 
gegen  J.  Schmidt);  der  Unterschied  primärer  und  secundärer  Personal- 
endungen ist  italisch  nicht  mehr  nachweisbar  (S.  564 flf.);  volsk.  deden  = 
dedicat  (S.  575);  osk.  stait,  staiet  =  stet,  stent  (S.  577),  daneben  «tahint; 
sakahiter  =  sanciatur  (S.  580);  hiPid,  Conj.,  aus  *hehapid,  *hchipid  durch 
Abfall  (S.  582);  hofiert  zu  ändern  in  hapiest  (S.  583);  paiensins,  Conj.  Perf. 
(S.  584),  ebenso  fusid,  aber  fuid  Präsens  (S.  586  ff.). 

Ausserdem  verweise  ich  noch  auf  die  obige  Besprechung  von 

Edw.  Walter,  Rhotacism  in  the  old  Italian  languages  and  the 
exceptions.   Leipzig,  Simmel,  (1876),  8.,  48  S. 

Für  das  Umbrische  speciell  ist  nachzuholen: 

Michel  Br6al,  Les  tablcs  Eugubines,  texte,  traduction  et  com- 
mentaire,  avec  une  grammaire  et  une  introduction  historique.  Dazu 
ein  photogr.  Album  der  Tafeln  (13  Bl.  in  Folio).  Paris,  Vieweg,  1875, 
8.,  LXVUI  und  395  S. 

Das  Werk  ist  aus  den  Vorlesungen  des  Verfassers  am  College  de 
France  hervorgegangen.  Die  Einleitung  giebt  zunächst  die  Geschichte 
der  Entdeckung  und  Schicksale  der  Tafeln  (zwei  sind  verloren  gegangen, 
s.  S.  309 ff.),  sowie  der  Entzifferungsversuche;  es  folgt  eine  Erörterung 
ihres  mutbmasslichen  Inhalts,  ihrer  Sprache  und  ihres  Alters,  nämlich 
200  —  0  v.  Chr.  G.,  und  zwar  III  und  IV,  dann  IIb,  hierauf  IIa  und  etwa 
gleichzeitig  I,  als  letzte  der  etr.  geschriebenen  V,  endlich  die  lat.  ge- 
schriebenen VI  und  VII,  aus  einer  Quelle  mit  I,  alle  wohl  auf  ältere 
Copieen  zurückgehend  (s.  S.  223 ff.  und  307  ff).  Das  dritte  Capitel  be- 
handelt die  religiöse  und  sprachliche  Bedeutung  der  Tafeln,  das  vierte 
enthält  den  Plan  der  Arbeit.  Dem  Texte  mit  gegenüberstehender  latei- 
nischer Uebersetzung  (VI,  VII,  I,  V,  IIb,  IIa,  III,  IV)  sind  zwei  gefälschte 
Inschriften  angefügt.  Der  Commentar,  Satz  für  Satz  besprechend,  ist  sehr 


120 


Italische  Sprachen. 


detaillirt  und  giebt  den  ganzen  Weg  der  Untersuchung  wieder.  In  der 
Auffassung  des  Inhalts  weicht  Breul  im  Allgemeinen  von  den  früher  gewon- 
nenen Resultaten  nicht  wesentlich  ab,  im  Einzelnen  sind  besonders  die  Ar- 
valacten,  oft  nicht  ohne  Nutzen,  mehrfach  aber  auch  irreleitend,  zur  Auf- 
klärung herangezogen  worden.  Sprachlich  ist  in  Lautlehre,  Flexion  und 
Wortbildung,  wie  in  Syntax,  kein  erheblicher  Fortschritt  zu  constatiren, 
doch  sind  die  früheren  Forschungen  geschickt  zusammengefasst  und  er- 
weitert Dagegen  findet  sich  eine  Fülle  neuer,  mitunter  recht  sinnreicher, 
zum  .grossen  Theil  aber  bedenklicher  Etymologieen.  Der  Abriss  der 
Grammatik  ist  zu  kurz  und  unvollständig.  Immerhin  ist  das  Werk  eines 
genauen  Studiums  werth. 

Ueberflügelt  freilich  ist  es  bereits  durch  die  tiefer  eindringenden, 
neue  Gesichtspunkte  bietenden,  auf  umfassendere  Sach-  und  Sprachkennt 
niss  gestützten  Arbeiten  von  Franz  Bücheler.  Dieser  hat,  ausser  einer 
eingehenden,  im  Ganzen  anerken  nenden  Anzeige  des  Bremischen  Werkes 
in  der  Jenaer  Literatur-Zeitung  (1876,  Art.  339),  selbst  in  den  Neuen 
Jahrb.  für  Philol.  1875,  S.  127—136  und  313-340,  in  n.  XVIII  und  XXIV 
der  Conjectanea  eine  lateinische  Uebersetzung  von  Tafel  V  und  VI  bis 
b47  (=1  bis  blO),  mit  knappstem  lateinischen  Commentar  veröffentlicht; 
fortgesetzt  in  der  Einladungsschrift:  Natalem  saecularem  B.  G.  Niebuhri 
ab  Universitate  Fridericia  Guilelmia  Rhenana  sollemniter  celebrandac 
indicit  Fr.  Buechcler.  Inest  Iguvinae  de  lustrando  populo  legis  inter- 
pretatio.    Bonn,  Car.  Georgi,  1876,  4.,  39  S.  —  Hier  steht  der  Text 
(Tafel  VI  b48  bis  Schluss  und  VII  =  I  blu  bis  Schluss)  neben  der 
Uebersetzung  und  der  Commentar  ist  weniger  lakonisch.  —  Büchel  er 
nun  weicht  von  B real  nicht  nur  in  zahlreichen  Wortdeutungen  und  Ety- 
mologieen, sowie  in  verschiedenen  grammatischen  Erklärungen  ab,  sondern 
auch  in  der  Auffassung  des  Inhalts  und  des  Verhältnisses  der  Tafeln  zu  ein- 
ander, und  besonders  bat  er  die  lustratio  populi  Iguvini  in  das  ganz  neue 
Licht  einer  kriegerischen  Heerschau  und  Heeresweihe  gerückt.  Verge- 
bens hat  dies  Breal  Sur  un  passage  des  tables  Eugubines.   Le  mot 
ombrien  nerf  designe-t-il  des  dieux  ou  des  officiers?  (Memoires  de  la 
Soc.  de  Linguist.  HI)  zu  bestreiten  versucht.  —  Eine  unbefangene  Wür- 
digung der  Leistungen  beider  Männer  mit  theilweiser  Gegenüberstellung 
ihrer  abweichenden  Ansichten  hat  H.  Schweizer-Sidler  gegeben  in 
den  Neuen  Jahrb.  für  Philol.  1877,  CXV,  S.  49-66.   Darauf  verweise 
ich  für  die  Einzelheiten,  deren  Betrachtung  hier  zu  weit  führen  würde. 

Einige  umbrische  Wörter  bespricht,  im  Anschluss  an  obige  Werke, 

Herrn.  Osthoff,  Umbrica,  in  Curtius'  Studien  IX,  S.  273  bis 
284,  1876. 

Er  deutet  kutef  als  *cautens  von  *cautere  »behutsam  seint,  vergi. 
cautila;  unten  als  *  uminen,  *umben  von  Wurzel  umb-  »salben  =  idg.  ang, 
wovon  auch  umtu  =  *umb-tu,  vergl.  lat.  unguen,  unguito;  erus  »Hauptstück 


Oskisch. 


121 


des  Opfers«  aus  *er(u]fs  für  *erfos  =  idg.  *ardhas,  vergl.  sansk.  rädJiaa 
»Liebesgabe«,  und  zur  Lautgestaltung  den  umbr.  Dat.  Abi.  PI.  -u*  = 
n/(o)#,  osk.  -ü§±  -iß,0)*-  In  den  Infinitiv  fagiu,  fa$u  =  facgre  ist  das 
»  des  Präsensstammes  eingedrungen,  vergl.  gr.  patvetv,  goth.  bidjan. 

Für  das  Oskische  ist  vor  Allem  zu  erwähnen: 

G.  Zwetajeff,  Sammlung  oskischer  Inschriften,  mit  einem  Abriss 
der  Phonetik  und  Morphologie,  und  einem  Glossar.  Kiew,  Universitäts- 
buchdruckerei, 1877,  8.,  VIII,  140  und  124,  IV,  mit  drei  Tafeln. 

Das  russisch  geschriebene,  gut  ausgestattete  Werk,  dem  noch  ein 
Atlas  mit  Facsimile's  der  Inschriften  und  einer  lateinischen  Uebcrsetzung 
derselben  folgen  soll,  beruht  auf  längeren  gründlichen  Studien.  Der  Ver- 
fasser hat  einerseits  während  eines  15  monatlichen  Aufenthalts  in  Italien 
die  grosse  Menge  der  Inschriften  selbst  abgenommen  und  für  den  Rest 
sich  die  zuverlässigsten  Copieen  zu  verschaffen  gewusst,  andrerseits  hat 
er  sich  die  bisherigen,  besonders  italienischen  und  deutschen  Forschungen 
über  die  oskische  Sprache  hinreichend  angeeignet,  um  sie  neu  zusammen- 
zufassen und  hin  und  wieder  ergänzen  zu  können.  Neue  Gesichtspunkte 
oder  eigene  Entdeckungen  habe  ich  freilich,  so  weit  meine  man p  ! hafte 
Kenntniss  des  Russischen  reicht,  nicht  gefunden.   Die  sehr  detaillirte 
Phonetik,  auf  Bruppacher  und  Corssen  gestützt,  umfasst  §  1-44, 
die  Morphologie,  hauptsächlich  nach  Enderis,  wie  bei  diesem  mit 
der  Stammbildung  beginnend,  §  45  —  121.   Die  Inschriften  n.  1—155, 
vollzähliger  als  sonst  wo,  sind  nach  den  Fundorten  geordnet,  wie  bei 
Fabretti,  und  mit  den  nöthigen  Nach  Weisungen  versehen;  an  sie  schliessen 
sich  die  Münzen  n.  156—184  und  einige  Nachträge  n.  185  -  187.  Das 
Glossar,  nach  Art  desjenigen  von  Mommsen  (in  den  Unteritalischen 
Dialecten)  und  von  Enderis  angelegt,  giebt  zugleich  kurze  etymologische 
Notizen.    Von  den  Tafeln  enthalten  zwei- Inschriftenproben,  eine  das  os- 
kische Alphabet. 

Eine  pompejanisch-oskische  Inschrift  (n.  79  seines  Werkes)  hat 
derselbe  Gelehrte  im  Bulletino  des  römischen  Instituts  1876,  S.  58-60 
berichtigt  und  besprochen;  ebendort  S.  207—208  Fr.  Büchel  er  die  In- 
schriften von  Alvito  (n.  10  —  12  bei  Zwetajeff). 

Der  im  letzten  Jahresberichte  erwähnte  Aufsatz  von  L.  Lange 
über  esu«  und  esuf  (Rhein.  Mus.  Neue  Folge,  XXX,  S.  296 ff.)  hat  eine 
Ergänzung  von  K.  Brugman  (Zeitschr.  von  Kuhn  XXIII,  S.  96)  hervor- 
gerufen, der  auf  eine  Grundform  * estuf  zurückgeht  (vergl.  ved.  astam^ 
gr.  i<rr<u),  sowie  eine  längere  Entgegnung  von  Fr.  Bücheler  »£*w/und 
Oskisches  mehr«  (Rhein.  Mus.  ebend.  S.  436-447).  Nach  ihm  bedeutet 
e»{ti)uf  »ipse*  und  ist  aus  den  Pronominen  e*(*o)  +  hunt  mit  angehängtem 
nominativischem  *  entstanden.  Er  knüpft  hieran  eine  Besprechung  der 
Inschrift  des  samnitischen  Censors  Maraius  aus  Bovianum,  aus  der  Zeit 
des  Socialkrieges  (Zwet.  n.  20),  in  der  er  drei  saturnische  Verse  nach- 


122 


Italische  Sprachen. 


weist,  mit  Elision  des  schliessenden  m  vor  anlautendem  Vocal,  wie  im 
Lateinischen.  Er  ergänzt  paam  =  quam  und  ümbnavt  =  vovü,  liest  «• 
mii  =  simul,  und  deutet  iah  als  Accus.  =  eam-c.  Auch  die  griechisch 
geschriebene  Grabschrift  von  Anzi  (Zwet.  n.  136)  enthält  Saturnier. 

Mancherlei  Neues  bietet  Büchel  er  auch  in  der  »quaestio  episto- 
lica  de  cippo  Abellano«  (Comm.  philol.  in  honor.  Th.  Mommseni,  Berlin 
1877,  4.,  S.  227—241);  vergl.  ebend.  G.  Fiorelli  Iscrizione  Sannitica 
(S.  768.) 

Ueber  die  Abhandlung  von  G.  B.  Gandino  (Turin,  Löscher,  1877), 
welche  die  lateinischen  Genitive  auf  -as  auf's  Oskische  zurückführt,  siehe 
den  Jahresbericht  über  lateinische  Grammatik. 

Eine  sabellische  Inschrift  von  Bellante  ist  von  F.  Barnabei im 
Bulletino  1876,  S.  56-58  veröffentlicht  und  besprochen  worden,  aber  im 
Wesentlichen  dunkel  geblieben;  vergl.  noch  S.  38  -  39  und  G.  LignaDaia 
den  Annali  desselben  Jahres.  Drei  pälignis che  Inschriften  aus  dem  Ater- 
nothale  hat  H.  Dressel  im  Bulletino  1877,  30.  Sept,  veröffentlicht-  Sie 
sind  besprochen  worden  von  M.  B real  in  der  Revue  Archeologique,  Xour. 
Ser.  XXXIV,  1877,  S.  412-415,  die  erste  auch  von  Fr.  Büchel  er  im  Rhein 
Mus.,  Neue  Folge,  XXXII,  1877,  S.  640.  Sic  bietet  die  im  Stamm  vollere 
Form  Novnis  =  lat.  N&nius,  das  Imperf.  Cj.  Pass.  upsateta-  =  lat.  ope* 
retur,  und  coüatens  =  curavcrutit.  Die  zweite  nennt  medix  oticus  (Kol 
PI.),  von  Breal  mit  umbr.  ahtum  tfamitia,  gens*  combinirt;  Mm  =  1* 
viam,  und  locatin[s]  =  hicaverunt  (Breal  deutet  straverunt).  Die  dritte» 
offenbar  poetische  Inschrift  ist  von  Breal  noch  nicht  entziffert  worden 
nur  einige  unsichere  Vermuthungen  spricht  er  aus.1) 

Zum  Schlüsse  erwähne  ich  noch  die  deutsche  üebersetzung  wa 
Ar.  Fabretti's  Ossenazioni  paleografiche  (S.  144—252  des  Primo  Sop- 
plemento  zum  Corp.  Inscr.  Ital.),  die  unter  dem  Titel  »Paläographische 
Studiena  bei  Teubner  in  Leipzig,  1877,  8.,  165  S.  erschienen  ist  Die 
Abhandlung  beschäftigt  sich  nämlich  vorzugsweise  mit  den  italischen 
Alphabeten,  Schrifteigenthümlichkeiten  und  Zahlzeichen,  und  enthält  dar- 
über sehr  fleissige  Zusammenstellungen,  die  sprachlich  und  geschichtlich 
verwerthet  werden  können.  Man  vergleiche  dazu  die  dritte  Auflage  tob 
A.  Kirchhofes  »Studien  zur  Geschichte  des  griechischen  Alphabets« 
(1877)  und  meine  Beilage  II  zum  zweiten  Bande  von  0.  Müller' s  Etrns- 
kern  (1877)  ȟber  Schrift  und  Zahlzeichen  der  Etruskerc  (S.  513-534). 
wo  auch  die  übrigen  italischen  Alphabete  besprochen  sind. 


Als  Anhang  zu  den  italischen  Sprachen  pflegt  das  Etruskische 
behandelt  zu  werden,  obwohl  so  ziemlich  sicher  steht,  dass  es  nicht  ein- 
mal zu  den  indogermanischen  Sprachen  gezählt  werden  kann.    Doch  iü 


1)  Die  Behandlung  von  Bücheler  im  nächsten  Jahresbericht. 


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Etruskisch. 


123 


die  geschichtliche  Verflechtung  der  Etrusker  mit  den  Italern  eine  so  enge 
gewesen,  dass  es  auch  für  die  Erforscher  des  classischen  Alterthums  ge- 
rathen  bleibt,  sich  über  den  Stand  der  etruskischen  Frage  im  Allgemeinen 
orientirt  zu  halten. 

Das  grosse  Corssen'sche  Werk  über  »Die  Sprache  der  Etrusker«, 
hat  nachträglich  noch  eine  eingehende,  im  Ganzen  anerkennende,  doch 
vorsichtiger  Weise  nicht  unbedingt  zustimmende  Anzeige  durch  Dom.  Pezzi 
in  der  Rivista  Europea,  Anno  VII  (1876),  Vol.  III,  S.  68  -  89  gefunden. 
Dieselbe  hat  eine  kurze  heftige  Entgegnung  von  Fr.  Liverani,  ebend. 
8.597,  hervorgerufen,  der  freilich,  wie  seine  Werke  La  Chiave  vera  e 
le  chiavi  false  della  lingua  Etrusca,  Siena,  1874,  8.,  100  S.,  und  La  Ma- 
gione  e  i  dintorni  del  Traskneno  all'  era  Etrusca,  Perugia,  1876,  8., 
36  8.,  zeigen,  kein  eigentlicher  Sprachforscher  ist  und  die  Inschriften, 
italische  wie  etruskische,  als  dem  Lateinischen  eng  verwandt,  mit  wilder 
Phantasterei  behandelt.  Ein  grösseres  Werk  Antichitä  Etrusche,  in  zwei 
Bänden,  deren  letzter  ein  »Glossarium  linguae  Faunorum  et  Aboriginum« 
enthalten  soll,  ist  von  ihm  in  Aussicht  gestellt  worden.  Geantwortet  hat 
ihm  Pezzi  in  der  Rivista  Europea,  Anno  VII  (1876),  Vol.  IV,  S.  198 
bis  200. 

Die  schon  im  Jahresbericht  über  lateinische  Grammatik  und  über 
die  italischen  Sprachen  erwähnten,  aus  Corssen's  Nachlass  veröffent- 
lichten »Beiträge  zur  italischen  Sprachkunde«  ziehen,  der  Ansicht  des 
Verfassers  gemäss,  auch  das  Etruskische  vielfach  zur  Vergleichung  heran, 
ohne  grade  etwas  Neues  zu  bieten  oder  die  betreffenden  Punkte  tiefer 
zu  begründen. 

Auf  dem  Corssen  schen  Standpunkte  steht  die  Notiz  von  G.  Lig- 
nana  im  Bulletino  1876,  S.  208  über  die  etr.  Todesgöttin  Vanth,  deren 
Namen  er  mit  griechisch  bdvaroc,  ved.  dhvan  »verdunkeln«  verbindet. 

Die  Hauptarbeit  der  letzten  Jahre  auf  etruskischem  Gebiete  ist: 

Die  Etrusker.  4  Bücher  von  K.  0.  Müller,  neu  bearbeitet  von 
W.  Deecke.  Stuttgart,  Heitz,  1877,  8.  Erster  Band  XVI,  510  S  ; 
zweiter  Band  VIII,  560  S.  mit  einer  Schrifttafel. 

Nachdem  schon  im  ersten  Bande  (S.  50—  64)  die  Sprache  der 
Etrusker  im  Allgemeinen  charakterisirt  ist,  wobei  die  Noten  auf  den 
neusten  Stand  der  Forschungen  hinweisen,  und  nachdem  in  der  Bei- 
lage II  dieses  Bandes  »über  die  Sepulcral-Inschriften  «  (S.  435  bis 
509)  die  Namen,  die  Verwandtschaftsbezeichnungen  und  =suffixe,  sowie 
die  sonst  zu  enträthselnden  näheren  Bestimmungen  in  den  Grabschriften 
besprochen  worden  sind,  folgt  im  zweiten  Bande  in  Beilage  I  (S.  328 
bis  512),  statt  des  5.  Capitels  des  4.  Buches,  eine  eigene  ausführliche  Ab- 
handlung von  mir  über  die  etr.  Sprache,  die  in  §  1  —  22  die  Lautlehre, 
in  §  23  —  24  die  Wortbildung,  in  §  25  die  Flexionsreste  erörtert  und  in 
§  26  ein  Vocabular  anfügt.  Das  Ganze  ist,  da  die  Corssen'sche  Grund- 


124 


Italische  Sprachen. 


läge  nicht  brauchbar  schien,  von  unten  neu  aufgebaut.  Wenn  dabei  die 
letzten  Abschnitte  verhältnissmässig  dürftig  ausgefallen  sind,  so  konnte 
dies,  bei  dem  geringen  wirklichen  Yerständniss  des  Etruskischen ,  falls 
ich  nicht  in  wilde  Speculationen  gerathen  wollte,  nicht  anders  sein:  den- 
noch glaube  ich  die  Flexionslehre  durch  die  weitere  Analyse  der  Genitive 
nicht  unwesentlich  gefördert  zu  haben.  Sprachvergleichung  ist  ganz  un- 
terlassen, da  sich  schon  bei  meinen  früheren  Untersuchungen  (>Corssen 
und  die  Sprache  der  Etrusker,  eine  Kritik«,  und  »Etruskische  Forschun- 
gen«, erstes  Heft,  Stuttgart,  Heitz,  1875)  das  Resultat  ergeben  hatte,  das 
das  Etruskische  eine  Sprache  für  sich  ist,  mit  keiner  bekannten  Sprach- 
gruppe verwandt.  Wenn  dennoch  ein  grosser  Theil  der  Namen  iE 
Wurzel  und  Bildung  indogermanisches  Gepräge  trägt,  so  erklärt  sich  die; 
daraus,  dass  der  unterworfene,  jedenfalls  weit  zahlreichere  Theil  der  Be- 
völkerung Etruriens  italischen  (umbri  sch-faliskischen)  Ursprungs  war  und 
seine  alte  Namengebung  behielt.  Durch  die  Siege  der  Römer  wurde 
theils  unmittelbar,  theils  mittelbar  diese  italische  Grundbevölkerung  in 
gewisser  Weise  befreit,  was  sicherlich  die  rasche  Entnationalisirung  der 
Etrusker  selbst  beförderte,  die  sich  bald  auch  in  Mischinschriften  nwi 
dem  Eindringen  italischer  Flexion  bemerklich  macht.  —  Die  zweite 
Beilage  des  zweiten  Bandes ,  schon  oben  im  italischen  Jahresbericht  er- 
wähnt, behandelt  »Schrift  und  Zahlzeichen  der  Etrusker«  (S.  513 -53f 
nebst  einer  vergleichenden  Schrifttafel. 

Einzelne  Bemerkungen  über  etruskische  Städte-  und  Götter- 
namen sind  eingestreut  in 

W.  De  ecke,  Etruskische  Forschungen.  Zweites  Heft  Das  etrus- 
kische Münzwesen.    Stuttgart,  Heitz,  1876,  8.,  150  S.,  mit  4  Tafeln. 

Dazu  vergleiche  man  0.  Müller's  Etrusker  I8,  S.  288  -  318 
den  Noten)  und  die  erste  Beilage  dieses  Bandes  von  mir  ȟber  die  etrus- 
kischen Münzen«  S.  379—  434,  nebst  der  Anzeige  von  Ad.  Klügmann 
im  Bulletino  des  römischen  Instituts  1877,  S.  146  —  151.  —  Eine  neue 
nordetruskische  Münzaufschrift  hat  J.  Friedländer  in  der  Zeitschrift 
für  Numismatik,  Berlin,  1877,  S.  115  —  118  besprochen. 

Andere  Abhandlungen  zur  etruskischen  Sprache  von  mir  sind  in 
Bezzenberger's  Beiträgen  zur  Kunde  der  indogermanischen  Sprachen 
erschienen,  nämlich: 

Neugefundene  etruskische  Inschriften  I,  93  —  111  (1877).  Die  etrus- 
kischen Zahlwörter  I,  257  -  273  (1877).  Etruskische  Lauüehre  aus 
griechischen  Lehnwörtern  II,  161  —  187  (1877). 

Die  Resultate  dieser  Untersuchungen  sind  bereits  im  zweiten  Bande 
der  »Etrusker«  verwerthet  worden.  Ebenso  habe  ich  dort  bereits  be- 
nutzen können: 


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Etruskisch. 


125 


Mauricii  Schmidt,  Quaestiones  de  rebus  Etruscis.  Index  Schol. 
Jenens.   Herbst  1877,  4.,  12  S- 

Der  Verfasser  giebt  erst  einige  »binarum  nuptiarum  exempla«  und 
handelt  dann  »de  gente  Remazaniat ,  die  Verwandtschaft  aufdeckend,  und 
nachweisend,  wie  durch  das  Wegbleiben  bald  dieses,  bald  jenes  Namens- 
elementes Schwierigkeiten  der  Deutung  entstehen.  Durch  die  Erkennt- 
niss,  dass  die  Endung  -*a  eine  vollere  Genitivform  ist,  hat  Schmidt  ein 
grosses  Verdienst  erworben  (s.  0.  Müller  Etr.  IP,  485). 

Die  Hypothese  vom  turanischen,  specieller  uralo-altaischen 
Ursprung  der  Etrusker  hat  J.  Taylor  (vergl.  Etruscan  Researchcs,  Lon- 
don 1874)  festgehalten  und  näher  zu  begründen  versucht  in  einer  kleinen 
Schrift: 

The  Etruscan  language.   London,  Hardwicke,  1876,  8.,  24  S. 

Er  stützt  sich  besonders  auf  seine  Deutung  der  Zahlen,  von  mir 
in  der  oben  citirten  Abhandlung  widerlegt,  und  einige  isolirte  Vocabeln. 

Hiusichtlich  der  Uebereinstimmung  der  Agglutinationsart  im 
Etruskischen  und  Turanischen  hat  er  mit  A.  H.  Sayce  einen  kleinen 
Streit  in  der  Academy  gehabt  (1876,  IX,  S.  147  und  172);  ebenso  über 
die  gleiche  Art  der  Genusbildung  mit  Luc.  Bonaparte,  der  die  von 
ihm  herangezogenen  Kot- Sprachen  mit  Recht  von  den  uralo-altaischen 
trennt  (ebend.  S.  221  und  X,  n.  246  —  250).  Seinen  Standpunkt  im  All- 
gemeinen gewahrt  hat  er  im  Athenaeum  1876,  n.  2566,  S.  886  (The  pre- 
sent  condition  of  the  Etruscan  problem).  Dennoch  ist  seine  Position  eine 
verlorene.  —  Einige  etruskische  Wörter  hat  noch  sinnreich  besprochen 
Franc.  Will.  Newman  Etruscan  interpretation  (in  Fräsers  Magazine, 
März  1877). l) 


Jahresbericht  über  da«  Kyprische,  bis  Ende  1877. 

Aufgefordert,  als  Anhang  zur  griechischen  Epigraphik  und  Diabeto- 
logie, zum  ersten  Male  auch  über  das  Kyprische  Bericht  zu  erstatten, 
muss  ich  um  eine  Reihe  von  Jahren  bis  in  den  Anfang  der  betreffenden 
Forschungen  zurückgreifen,  um  die  zum  Verständniss  nöthige  Grundlage 
zu  gewinnen. 


i)  Einzelne  Veröffentlichungen  neugefundener  etruskischer  Inschriften, 
soweit  sie  nicht  zur  Förderung  der  Sprachkenntniss  beitragen,  sind  hier  unbe- 
rücksichtigt geblieben  (seitdem  inFabretti's  »Terzo  Supplemento«  gesammelt, 
das  im  nächsten  Jahresbericht  zu  besprechen  ist). 


126 


Kyprisch. 


Dass  auf  der  Insel  Kypros  einst  ein  eigener,  vielfach  abweichender 
griechischer  Dialect  heimisch  gewesen,  war  aus  den  Nachrichten  der  Alten 
lange  bekannt.  Auch  hatten  schon  Geseniusin  den  Monumentis,  Engel 
in  seinem  Werko  »Kyprosa,  Ross  in  den  griechischen  Inselreisen  eine 
Anzahl  kyprischer  Glossen  aus  Hesychius,  dem  Etymologicum  magnum, 
verschiedenen  Scholien  u.  s.  w.  zusammengestellt,  aber  noch  zu  unverar- 
beitet, um  daraus  ein  bestimmtes  Bild  gewinnen  zu  können.  Erst  Mor. 
Schmidt  unternahm,  als  Anhang  seiner  umfassenden  Untersuchungen 
über  den  Hesychius  und  durch  einen  von  G.  Curtius  ausgesprochenen 
Wunsch  angeregt,  im  neunten  Bande  der  Kuhn' sehen  Zeitschrift  (1860). 
S.  290  -307  und  361  —  369  unter  dem  Titel  »Der  kyprische  Dialect  und 
Euklos  der  Chresmologe«  eine  kritische  Sichtung  und  eingehende  Erör- 
terung des  gesammten  Materials.  Nach  Aussonderung  der  xonpta,  der 
homerischen  und  semitischen  Wörter,  giebt  er  eine  alphabetische  Ueber- 
sicht  sowohl  der  schlechtweg  als  kyprisch  bezeichneten,  wie  der  den  ein- 
zelnen Städten  zugewiesenen  Glossen,  denen  die  Bruchstücke  des  Euklos 
angereiht  sind.  Den  Schluss  bildet  eine  Zusammenstellung  der  darnach 
sich  ergebenden  Eigenthümlichkeiten  des  kyprischen  Dialects :  Erhaltung 
des  Digamraa,  ä  für  rn  o  für  a,  i  für  e  und  für  u,  und  umgekehrt,  durch- 
greifend o  für  u  (s.  Philol.  XIII,  1,  S.  219  und  XIV,  1.  S.  205),  ferner 
ou  für  <o,  o  für  oo,  e  für  et,  ea  für  jj;  dann,  übereinstimmend  mit  des 
Laconischen,  Wegwerfung  des  a  im  An-  und  Inlaut;  a  =  £  und  r;  ßs 
ft,  und  umgekehrt;  Ekthlipse  des  v;  ttt  =  «,  C  und  aa  =  Ar,  x  »  h 
<pv  =  ^v;  Versetzung  von  op  für  po\  Fehlen  des  t  adscriptura  des  Da- 
tivs; mehrfacher  Geschlechtswechsel;  xäe  =  xa(\  Apokope  von  xard,  bt 
{=u7to),  Assimilation  von  iv  (=  iv)  zu  *)--,  ljx-\  endlich  an  VerbalformeJi 
2sg.  auf  -£f,  Med.  -e  (ßote);  3pl.  auf  -Hiv\  Part.  Aor.  auf-a*,  Inf.  Aor. 
auf  -CK,  Imperative  wie  ^d,  fya,  Aor.  auf.  -6v,  ikBerwc.  —  Mit  grossem 
Scharfsinn  wies  dann  Th.  Bergk  in  der  Commentatio  de  titulo  Arcadiw 
(Halle  1860—61)  einige  enge  Beziehungen  des  kyprischen  zum  arkadi- 
schen  Dialecte  nach,  und  dies  wurde  von  G.  Curtius  in  den  »Göttinger 
Nachrichten«  (Nov.  1862)  weiter  ausgeführt.  Da  aber  neues  Material 
nicht  beschafft  werden  zu  können  schien,  weil  alle  in  griechischer  Schrift 
auf  der  Insel  gefundenen  Inschriften  bereits  der  xotvrj  angehörten,  so  ruhte 
die  Untersuchung  ein  Jahrzehnd. 

Da  wurde  die  gelehrte  Welt  1872  durch  die  von  dem  berühmten, 
seitdem  verstorbenen  englischen  Assyriologen  G.  Smyth  gemachte  Ent- 
deckung überrascht,  dass  eine  Anzahl  kyprischer,  seit  1852  durch  den 
Herzog  von  Luy  nes  (Numismatique  et  inscriptions  Cypriotcs,  Paris,  1852, 
Fol.,  mit  12  Tafeln),  den  Grafen  von  Vogue  (Melanges  d'arche'ologie  Orien- 
tale, Paris,  Impr.  Imp.,  1868,  8.  und  Inscriptions  Cypriotes  ine'dites  im 
Journal  Asiat.  VI*  Ser.,  XI,  1868,  S.  491  -  502,  PI.  III  und  IV),  den 
Consul  Harn.  Lang  (Ün  the  discovery  of  some  Cypriote  inscriptions  in  den 
Transactions  of  the  Society  of  Biblical  archaeology  I,  1872,  London,  Long- 


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Kyprisch. 


127 


mans,  S.  116-128),  vereinzelt  auch  durch  Ross,  Pierides  und  in  Münz- 
werken veröffentlichter  Denkmäler  in  einer  Art  von  syllabarer  Keilschrift, 
hinter  der  man  bisher  irgend  eine  orientalische  Sprache  vermuthet  hatte, 
Griechisch  enthielten  (in  den  eben  erwähnten Transactionsl,  S.  129—144). 
Die  Entzifferung  dieser,  besonders  durch  die  Ausgrabungen  des  Generals 
Cesnola  (Do eil  die  Sammlung  Ccsnola,  in  den  Mem.  de  l'Acad.  de 
St.  Petersbourg,  VII«  Ser.,  XIX,  n.  4,  1873)  rasch  an  Zahl  wachsenden 
Inschriften  wurde  mit  Erfolg  fortgesetzt  von  Sam.  Birch  (On  the  reading 
of  the  inscription  on  the  bronze  plate  of  Dali,  Transact.  I,  S.  153  —  172), 
Joh.  Brandis  (Versuch  zur  Entzifferung  der  kyprischen  Schrift.  Monatsb. 
der  Berl.  Acad.  1873,  S  643  —  671,  hcrausgeg.  nach  des  Verfassers  Tode 
von  E.  Curtius),  Th.  Gomperz  (über  die  kyprische  Sylbenschrift  und 
die  in  ihr  enthaltenen  Denkmäler,  Wiener  Acad.  1874,  S.  31— 32  und 
50—53),  und  bis  zu  einem  vorläufigen  Abschluss,  der  keinen  Zweifel  an 
der  wesentlichen  Richtigkeit  der  Resultate  mehr  gestattete,  gleichzeitig 
durch  Mo  r.  Schmidt  einerseits,  und  die  Strassburger  Forscher  De  ecke 
und  Siegismund  andrerseits,  geführt,  vergl. 

M.  Schmidt,  Anzeige  von  Brandis  Versuch,  Jenaer  Lit.-Ztg.  1874, 
7.  Febr.  (Artikel  85);  Nachtrag  18.  April;  zweiter  Nachtrag  8.  Aug. 
(geschr.  25.  Juli). 

Derselbe,  Die  Inschrift  von  Idalion  und  das  kyprische  Syllabar. 
Eine  epigraphische  Studie,  autographirt,  mit  einer  Tafel  (Festschrift  für 
das  Jubiläum  des  Gr.  Klosters  in  Berlin  vom  13.  Juli),  Jena,  Mauke 
(Dufft),  1874,  8.,  102  S. 

Derselbe,  »Ueber  kyprische  Inschriftent ,  im  Monatsbericht  der 
Berliner  Academie,  1874,  Sept.  -  Oct.,  S.  614-615. 

(J.  Siegismund),  Anzeige  von  Brandis,  Liter.-Centralblatt,  1874, 

4.  März  (im  Januar  geschrieben). 

W.  Deecke  und  J.  Siegismund,  Die  wichtigsten  kyprischen  In- 
schriften, umschrieben  und  erläutert,  in  G.  Curtius'  Studien  VII  (1874), 

5.  219—264,  mit  einer  Schrifttafel  (vollendet  Ende  Mai). 

Wichtige  Ergänzungen  und  Berichtigungen,  zum  Theil  mit  Mittei- 
lung und  Berücksichtigung  neuer  Texte  brachten  dazu: 

Isaac  H.  Hall,  The  Cypriote  inscriptions  of  the  di  Cesnola  Col- 
lection  in  the  Metropolitan  Museum  of  Art  in  New -York  City.  Pre- 
sented to  the  American  Oriental  Society  28.  Oct.  1874,  gedruckt  im 
Journal  of  the  A.  0.  S.  X  (1875),  8.,  S.  201-218  mit  sieben  photogr. 
Tafeln.  —  Vergl.  dazu  die  sechs  grossen  vom  Metropolitan  Museum 
herausgegebenen  Photographiecn  der  Denkmäler  mit  den  wichtigsten 
Inschriften.' 

H.  L.  Ahrens,  Zu  den  kyprischen  Inschriften.  Philologus,  XXXV, 
S.  1  —  102;  Nachtrag  XXXVI,  S.  1  —  31  (1875/76). 


128 


Kyprisch. 


Th.  Bergk,  Jenaer  Liter. -Zeitung  1875,  S.  463  (n.  26);  s.  dazu 
Siegismund  in  Curtius'  Studien,  IX,  S.  97 ff. 

G.  Meyer,  Zu  den  kyprischen  Inschriften.  Neue  Jahrb.  für  Thil. 
CXI,  1875,  S.  755  -777. 

M.  Schmidt  unternahm  alsbald  auch  eine  Gesammtausgabe  aller 
bis  Anfang  1876  bekannt  gewordenen  Inschriften,  mit  Varianten  der  Le- 
sung, gemeingriechischer  Umschrift  und  sonstigen  kurzen  Notizen,  in  dem 
Werke:  »Sammlung  kyprischer  Inschriften  in  epichorischer  Schrift«,  Jena. 
Dufft,  1876,  Fol. ,  XXII  Tafeln  mit  8  Seiten  Vorwort  und  Anmerkungen. 
Freilich  war  dies  Unternehmen  wohl  ein  wenig  verfrüht,  vergl.  dazu 
die  Anzeigen  von  W.  Deecke  im  Philol.  Anzeiger  zum  Philologus,  Juni 
1877,  S.  273  — 275  (n.  6)  und  von  Is.  Hall  in  den  Proceedings  of  the 
American  Oriental  Society,  Oct.  1877,  S.  XXVII  —  XXX. 

J.  Siegismund  dagegen  reiste  im  Herbst  1875  mit  Unterstützung 
der  sächsischen  Regierung  über  Griechenland  nach  Cypern,  um  die  dort 
noch  vorhandenen  Inschriften  zu  vergleichen  und  eventuell  neue  zu  sam- 
meln, fand  aber  bald  nach  dem  Beginn  seiner  Thätigkeit  auf  der  Insel 
am  3.  März  1876  durch  einen  unglücklichen  Sturz  in  einem  Grabe  bei 
Amathunt  den  Tod. 

Die  von  M.  Schmidt  tibergegangenen  Münzen  mit  kyprischer 
Schrift,  zum  grossen  Theil  schon  aus  Luynes'  Werk  bekannt,  sind  be- 
sonders behandelt  worden  von: 

■ 

A.  von  Sali  et,  Die  Münzen  der  griechischen  Könige  von  Salamis 
in  Cypern  und  die  denselben  zugetheilten  modernen  Fälschungen. 
Zeitschrift  für  Numismatik,  Berlin,  II  (1875),  S.  130  — 137;  ergänzt 
durch  Fr.  Imhoof-Blumer,  ebend.  III  (1876),  S.  344. 

0.  Blau,  Zur  kypriotischen  Münzkunde,  Numism.  Zeitschr.,  Wien. 
V  (1875),  S.  lff. 

Die  von  Th.  Gomperz  für  kyprisch  gehaltenen  Inschriften  einiger 
Thongefässe  aus  dem  Schliemann' sehen  Werk  über  Troja  (Zur  Ent- 
zifferung der  Schliemann'schen  Inschriften,  Wiener  Abendpost  1874,  n.  103. 
6.  Mai,  und  n.  143,  25.  Juni)  hat  M.  Schmidt  zwar  aufgenommen,  aber 
nicht  als  kyprisch  anerkannt. 

Neue  Veröffentlichungen  und  Besprechungen  von  Inschriften  haben 
seit  Anfang  1876  stattgefunden  in: 

Sam.  Birch,  On  some  Cypriotic  Antiquities,  discovered  by  Gen. 
di  Cesnola  at  Golgoi,  in  den  Transactions  of  the  Soc.  of  Bibl.  Aren.  IV 
(1876),  S.  20  —  24  mit  3  Tafeln  (gelesen  am  5.  Jan.  1875). 

D.  Pierides,  On  a  digraphic  inscription,  found  in  Larnaca,  ebend. 
S.  38  —  43,  mit  einer  Tafel  (gelesen  Febr.  1875). 

Derselbe,  Notes  on  Cypriotic  Palaeography ,  ebeud.,  V  (1877V 
S.  88  —  96  (vom  4.  Jan.  und  4.  Juli  1876). 


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Kypriseh. 


129 


J.  Siegisraund,  Kyprisches,  in  G.  Curtius'  Studien  IX  (1876), 
S.  97  —  108  (aus  Athen  im  Januar  1876). 

J.  Hall,  On  two  terra-cotta  lamps,  found  in  Cyprus,  in  den  Pro- 
ceed.  of  the  Anier.  Orient.  Soc.  Mai  1877,  S.  VI  -VII. 

Einige  in  einem  Briefe  von  Brugsch  enthaltene  kyprische  In- 
schriften von  einer  Tempelwand  zu  Abydos  in  Aegypten  scheinen  noch 
der  Veröflentlichung  zu  harren  (s.  Ahrens  Nachtrag  S.  26).  Ebenso  die 
Inschrift  der  grossen  Vase  von  Amathunt  im  Louvre  (Rev  archSol.  N. 
Se>.  XXXII,  1876,  S.  424).  Auch  Falsificate  aber  sind  bereits  mehrfach 
zum  Vorschein  gekommen,  s.  z.  B.  Mor.  Schmidt,  Sammlung  t.  VI,  lb. 

Einen  Anlauf  zu  wesentlichem  Fortschritt  in  der  Entzifferung  hat 
genommen: 

Rieh.  Neubauer,  Der  angebliche  Aphroditetempel  zu  Golgoi  und 
die  daselbst  gefundenen  Inschriften  in  kyprischer  Schrift,  Berlin,  1877, 
4.,  24  S.  (besonderer  Abdruck  aus  den  Comment.  philol.  in  honorem 
Th.  Mommseni  S.  673  -  693). 

In  eingehender  Beweisführung  wird  wahrscheinlich  gemacht,  dass 
es  sich  hier  vielmehr  um  ein  dem  Apollo  geweihtes  Temenos  han- 
delt, wobei  nicht  einmal  die  Identification  von  Athienu  mit  Golgoi  sicher 
ist.  Dann  werden  die  dort  gefundenen  35  Inschriften  (n.  23  nicht  bei 
M.  Schmidt)  mit  ausgiebiger  Verwerthung  der  sie  tragenden  oder 
begleitenden  Sculpturrestc,  aber  oft  auch  mit  allzu  kühner  Ergänzung 
der  Fragmente,  besonders  in  Eigennamen  und  neuen  Wörtern,  umschrie- 
ben und  gedeutet.  Interessant,  wenn  auch  meist  zweifelhaft  gelungen, 
ist  der  Versuch,  bei  einer  Anzahl  derselben  metrische  Gestaltung  nach- 
zuweisen, wie  solche  allerdings  auch  bei  einigen  anderen  Inschriften  schon 
früher  erkannt  war  (sicher  auf  dem  Opferlöffel  von  Idalion,  s.  Ahrens  IV, 
Nachtrag;  zweifelhaft  auf  dem  Stein  von  Drimu,  ebend.  XXI).  Für 
u.  35  bleibe  ich  dabei,  dass  es,  nach  Abtrennung  des  zatptrt  im  Anfang 
und  am  Schluss,  richtig  gelesen  vier  Hexameter  sind.  In  Betreff  der 
Schrift  macht  Neubau  er  besonders  auf  die  Ligaturen  aufmerksam  (S.  16, 
Anm.  18  und  19);  das  Zeichen  für  ze  (S.  15,  Anm.  17)  war  in  etwas  ab- 
weichender Form,  ohne  die  Strichelchen  oben,  bereits  von  mir  auf  4er 
Inschrift  von  Athienu  (M.  Schmidt  t.  XXI,  l)  gefunden  worden,  s.  Sie- 
gismund  Stud.  IX,  S.  99;  Ahrens  Nachtrag  XXIU.  Ob  das  Neu- 
bauer'sche  Zeichen  sich  in  seiner  Deutung  bewähren  wird  und  nicht  viel- 
mehr Variante  von  za  ist,  muss  sich  erst  noch  herausstellen.  Unsicher 
ist  auch  die  Deutung  des  Ahrens'schen  zo  als  o  (S.  17,  Anm.  22),  sowie 
des  bisher  unenträtbselten  Zeichens  in  n.  10  und  17  als  re. 

Am  spätesten  hat  man  in  Frankreich  die  anarische  Hypothese 
aufgegeben,  und  es  war  ein  Dilettant,  der  dort  zuerst  die  englisch-deutr 
sehen  Entdeckungen  bekannt  machte : 

Jabresbsricbt  ftlr  Alt«rtbuM«Wi»«.'ii»chatt  1877.   III.  y 


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130 


Kyprisch. 


L6on  Rodet,  Sur  le  dechiffirement  des  inscriptions  pretendnes 
anariennes  de  l'lle  de  Chypre  (auch  in  der  Rev.  d.  Philol.  et  d'Ethnogr. 
1877,  T.  III).   Paris,  Leroux,  1876,  8. 

Vergleiche  die  Anzeige  vonG(eorges)  C(olonna)  C(eccaldi) 
in  der  Rev.  archeol.  N.  S.  XXXII,  S.  280. 

In  neuester  Zeit  hat  auch  Mich.  Br6al  ein  klares,  unparteiisch«, 
durchaus  zustimmendes  R6sume"  der  Entzifferung  gegeben:  Sur  le  dechif- 
trement des  inscriptions  Cypriotes.  Extrait  du  Journal  des  Savants. 
Aoüt  et  Sept.  1877,  4.,  26  S.;  vgl.  dazu  Rev.  arch.  N.  S.  XXXIV  (1877V, 
S.  316  —  318,  Resume'  aus  den  Comptes-rendus  der  Acaderaie  des  Inscrip- 
tions. In  ähnlicher  Art,  aber  kürzer  und  unvollständiger  ist  gehalten  der 
Bericht  von  H.  F.  Talbot,  On  the * Cypriotic  Inscriptions,  in  den  Trans- 
acüons  of  the  Soc.  of  Bibl.  archaeol.  V  (1877),  S.  447  —  455. 

Die  interessante  Frage  nach  Entstehung  der  kyprischen  Schrift  ist 
von  mir  in  der  dem  Andenken  J.  Siegismund's  gewidmeten  Abhandlung 
erörtert  worden: 

W.  Deecke,  Der  Ursprung  der  kyprischen  Sylbenschrift ,  eine 
paläographische  Untersuchung,  mit  vier  autographirten  Schrifttafeln. 
Strassburg,  Trübner,  1877,  8.,  40  S. 

Ich  glaube  darin  den  Beweb  geführt  zu  haben,  dass  das  kypriscfe? 
Syllabar  in  Folge  der  assyrischen  Herrschaft  in  Cypern  gegen  Ende 
achten  oder  im  Aufang  des  siebenten  Jahrhunderts  v.  Chr.  aus  d* 
neuassyrischen  Cursivschrift  entwickelt  worden  ist,  wahrscheinlich  ä 
Paphos,«das  in  den  assyrischen  Urkunden  am  häufigsten  erwähnt  & 
und  dessen  Inschriften  einen  älteren  Schriftcharakter  tragen,  als  die 
übrigen,  besonders  die  idalischen.  Wenn  ich  ferner  schon  in  dieser 
Schrift  die  Vermuthung  ausgesprochen  habe,  dass  das  u,  das  erste 
dem  semitischen  Alphabete  in  Griechenland  hinzugefügte  Zeichen,  aas 
dem  kyprischen  Syllabar  herübergenommen  worden  sei  (S.  11),  so  habe 
ich  in  der  zweiten  Beilage  zum  zweiten  Bande  von  0.  Müll  er' s  Etros 
kern  (s.  den  Jahresbericht  über  die  italischen  Sprachen)  S.  514-536 
nicht  nur  auch  die  Zeichen  für  /,  ^,  sowie  verschiedene  auffallende 
Varianten  des  griechischen  Alphabets  auf  kyprischen  Ursprung  zurück- 
geführt, sondern  ebendorther  die  besonderen  Zeichen  des  pamphyÜ- 
sehen  und  des  lyki sehen  Alphabets  abgeleitet.  —  A.  H.  Sayce,  der 
in  einem  Aufsatze  im  V.  Bande  der  Transact.  of  the  Soc  of  Bibl.  arch. 
(1876)  das  kyprische  Syllabar  mit  der  hamathitischen  Bilderschrift 
in  Verbindung  zu  bringen  gesucht  hatte,  hat  sich  später  für  meine  Hj- 
pothese  entschieden,  und  eine  bedeutende  Stütze  hat  dieselbe  durch  meine 
weiteren  Untersuchungen  auf  dem  Gebiete  der  Keilschriften  erhalten 
(Zeitschr.  der  deutschen  Morgenl.  Gesellschaft,  Bd.  XXX  -  XXXII). 

Was  endlich  das  Verhältniss  des  in  den  kyprisch -epichorischen 
Inschriften  enthaltenen  Dialects  zu  dem  aus  den  Glossen  bekannten  be- 


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Kyprisch. 


131 


trifft,  so  ist  besonders  die  Uebereinstimraung  mit  dem  Arkadischen  darin 
noch  viel  schlagender  und  lässt  keinen  Zweifel  übrig,  dass  die  auch  von 
den  Alten  bezeugte  Einwanderung  aus  Arkadien  auf  der  Insel  die  stärkste 
gewesen  ist  und  der  griechischen  Bevölkerung  dort  das  vorherrschende 
Gepräge  verliehen  hat.  Aber  auch  sonst  stimmen  eine  Reihe  von  Laut- 
eigenheiten, Formen  und  Wörtern  Oberein,  und  die  Abweichungen  er- 
klären sich  meist  dadurch,  dass  die  Glossen  vielfach  spätere,  stärker 
entartete,  volkstümliche  oder  locale  Gebilde  überliefern.1) 


*)  Das  eben  erschienene  Werk  von  Cesnola  Aber  Cypern,  für  die  In- 
schriften übrigens  von  keiner  Bedeutung,  bleibt  dem  nächsten  Jahresbericht 
zur  Besprechung  vorbehalten. 


Jahresbericht  über  die  Medicin  bei  den 
Griechen  und  Römern. 

Von 

Prof.  Dr.  R.  Seligmann 

in  Wien. 


H.  Ha  es  er,  Geschichte  der  Medicin  und  der  epidemischen  Krank- 
heiten. Dritte  Auflage.  II.  Bd.  1.  und  2.  Lieferung.  III.  Bd.  (Ge- 
schichte der  Epidemien),    l.  und  2.  Lieferung.   Jena  1876. 

Da  der  zweite  Band  in  den  genannten  Lieferungen  die  Geschichte 
der  Schulen  neuerer  Zeit  behandelt,  der  dritte  Band  aber  mit  der  Ge- 
schichte der  Epidemien  des  Alterthumes  beginnt,  so  haben  wir  nur  des 
letzteren  zu  erwähnen. 

Die  mythische  Zeit  wird  nur  kurz  behandelt,  da  die  griechischen 
und  lateinischen  Namen  für  Seuche  keine  speciellen  Formen  derselben 
bezeichnen;  sagt  ja  noch  Galen,  dass  Xot^oQ  jede  verheerende  Seuche 
bedeute.  —  S.  4  Geschichtliche  Zeit.  Die  attische  Seuche  (Pest  des 
Thukydides)  430  -  425  v.  Chr.  S.  12  Die  Natur  der  Krankheit.  S.  14 
Lagerseuchen  in  Sicüien.  395  und  212  v.  Chr.  S.  15  Die  ältesten  Nach- 
richten über  die  Bubonenpest.  S.  18  Die  ältesten  Nachrichten  über  die 
Blattern. 

Die  Fälle  S.  22  des  Pneumatikers  Herodot,  welche  uns  Aötius 
aufbewahrt  hat,  dann  eine  andere  Stelle  desselben,  welche  zuerst  Littre 
aus  einer  Pariser  Handschrift  ganz  mitgetheilt  hat,  scheint  Haeser  auf 
die  Blattern  zu  beziehen.  Dass  Galen  die  Blattern  gekannt  hat,  ist  ihm 
unzweifelhaft.  S.  24  Die  Pest  des  Antonin  (Pest  des  Galen)  165-168 
n.  Chr.  Die  Beschreibung  dieser  Seuche  ist  es  eben,  welche  Haeser  die 
Ueberzeugung  giebt,  Galen  habe  die  Blattern  gekannt.  S.  33  Die  Pest 
des  Cyprian  251—266  n.  Chr.  S.  37  Die  Pest  des  Justinian  531  -580 
n.  Chr.  Mit  dieser  Epidemie  schliesst  die  alte  Zeit  ab  und  beginnt  das 
Mittelalter. 

J.  Herrn.  Baas,  Grundriss  der  Geschichte  der  Medicin  und  des 
heüenden  Standes.  Mit  Bildnissen  in  Holzschnitt.  Stuttgart,  gr.  8. 
904  S. 


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Antike  Medicin. 


133 


Das  vorliegende  Buch  ist  ein  geschickt  gemachtes  Compendium, 
welches  den  Vorzug  hat,  dass  es  bis  auf  die  neueste  Zeit  reicht.  Die 
Dreitheilung  in  die  Medicin  der  Urvölker,  der  bereits  abgeschlossenen 
(stillstehenden)  Culturvölker,  und  in  die  Geschichte  der  fortschreiten- 
den, wie  schon  der  treff liehe  alte  Eichhorn  seine  Weltgeschichte  ähn- 
lich anordnete,  ist  entschieden  eine  zweckmässige.  Egypter,  Juden, 
Inder  und  Chinesen  werden  etwas  kurz  gehalten.  Mit  der  zweiten  Ab- 
theilung S.  61  beginnt  »die  medicinische  Cultur  der  Völker,  deren  dies- 
bezügliche Entwickelung  eine  fortschreitende  war  oder  ist«,  nämlich  die 
Medicin  der  Griechen  (und  Römer)  bis  zur  Zeit  des  Unterganges  des 
weströmischen  Reiches  im  Jahre  476  n.  Chr.  A.  Die  Medicin  unter  dem 
Einflüsse  der  griechischen  Weltanschauung.  I.  Die  Medicin  der  Grie- 
chen. Die  Leistungen  der  Alexandriner  werden  (nach  Daremberg's  Vor- 
gang) tabellarisch  dargestellt.  II.  Die  Medicin  der  Römer  98  — 101. 
III.  Die  griechische  Medicin  zur  Zeit  des  römischen  Weltreiches  bis  zu 
dessen  Untergang  (griechisch-römische  Medicin)  S.  101.  Epidemien  in 
den  Endzeiten  des  Alterthums  S.  148  —  159.  Zweiter  Zeitraum.  Die 
griechisch-christliche  Medicin  des  oströmischen  Reiches:  Aetius  S.  58. 
Alexandras  von  Tralles  S.  160  u.  s.  w.  Tüchtigkeiten  wie  S.  110  über 
Aelius  Promotus  mag  man  in  einem  Compendium  Ubersehen.  Unnütze 
Anspielungen  aber  verunstalten  und  überflüssige  Abbildungen  vertheuern 
unnöthiger  Weise  das  sonst  trefflich  ausgestattete  Buch. 

Die  Kopfbedeckung  der  Homerischen  Helden.  Vom  Oberstabsarzt 
H.  Frölich  in  Dresden.  Archiv  für  pathologische  Anatomie  und  Phy- 
siologie und  für  klinische  Medicin.  Herausgegeben  von  Rudolf  Virchow. 
Berlin,  68.  Bd.  (6.  Folge  8.  Bd.)  1876.    S.  381  ff. 

Verfasser  hat  seine  durch  die  Lektüre  des  Urtextes  gewonnenen 
Anschauungen  in  sprachlicher  Hinsicht  von  Dr.  Koerting  (Oberlehrer  an 
der  Kreuzschule  zu  Dresden)  prüfen  lassen.  Etwaige  Irrthümer  treffen 
ihn  aber  selbst,  da  er  in  einzelnen  Dingen  nicht  zu  überzeugen  gewesen. 
Verfasser  hat  sich  an  die  homerischen  Schilderungen  halten  müssen,  weil 
keine  der  einschlagenden  Kunstdarstellungen  mit  Sicherheit  auf  die  ho- 
merische Zeit  zurückgeführt  werden  könne  (auch  die  berühmten  drei 
einschlägigen  Werke  [Rüstow,  Koner  etc.]  auf  Einzelheiten  nicht  ein- 
gehen). 

Nach  diesen  Schilderungen  muss  sich  (S.  382)  der  als  Schutzwaffe 
dienende  Helm  aus  einer  einfachen  Kappe  entwickelt  haben,  aus  einer 
Kappe,  welche  gegenüber  der  noch  älteren  Gewohnheit,  das  Haupt  mit 
den  Fellen  erlegter  Thiere  zu  bedecken,  allerdings  schon  als  der  Aus- 
druck eines  gewissen  Culturfortschrittes  anzusehen  sei.  Diese  Kappe  wird, 
nach  der  bezeichneten  uralten  und  nach  der  heutigen  kriegerischen  Ge- 
wohnheit zu  schliessen,  aus  Thierfellen  gearbeitet  worden  sein.  Das  zu 
diesem  Bekleidungszwecke  ursprünglich  ausersehene  Thier  glaubt  Ver- 


134 


Antike  Medicin. 


fasser  mit  Erfolg  aus  demjenigen  Worte  zu  erkennen,  mit  welchem  Homer 
die  Kappe  bezeichnet.  Dieses  Wort  lautet  xuvwy.  Der  Umstand  nun, 
dass  die  Abstammung  dieser  Bezeichnung  auf  zwei  anscheinend  verschie- 
dene Begriffe  zurückgeht,  schreckt  freilich  von  dem  Versuche,  die  ge- 
stellte Frage  zu  beantworten,  ab.  Es  kann  nämlich,  sagt  Verfasser,  die 
Bezeichnung  xovirt  ebensogut  von  xuvia»  (ich  küsse,  schnäbele)  abgeleitet 
werden,  wie  es  auch  als  (alte)  weibliche  Form  des  Eigenschaftswortes 
xvveoe  (von  xowv)  d.  h.  den  Hund  betreffend  angesehen  werden  kann. 
Die  Grundbedeutung  des  Zeitwortes  xvviw  läuft  auf  das  (vorzugsweise 
mit  den  Lippen)  »Umfangende«  hinaus,  eine  Bedeutung,  welche  sehr 
wohl  auf  die  den  Kopf  »umfangende«  Kappe  angewendet  wer- 
den darf.  Der  Nebenbegriff  des  Schmeicheins  oder  Liebens,  welcher  in 
dem  xuvsw  zu  liegen  scheint,  geht  freilich  bei  der  Uebertragung  des- 
selben auf  die  an  sich  lieblose  Kappe  verloren.  Dazu  kommt,  dass  eine 
unmittelbare  Verwandtschaft  der  Formen  xuviy  und  xvvzw  nicht  ohne 
Weiteres  annehmbar  erscheint  Wohl  aber  ist  die  Auffassung  des  xvv&i 
als  veraltetes  weibliches  Eigenschaftswort  von  xbveoQ  nicht  nur  eine  gänz- 
lich ungezwungene,  sondern  auch  eine  völlig  anfechtungslose.  Nur  die 
Frage  könnte  etwa  noch  aufgeworfen  werden,  aus  welchen  Gründen  die 
griechische  Sprache  gerade  die  weibliche  Form  des  mehrgenannten  Eigen- 
schaftswortes gewählt  hat.  Es  lässt  sich  diesem  Zweifel  sprach- 
lich und  naturwissenschaftlich  begegnen.  Zunächst  darf  man  vermuthen, 
dass  man  zu  der  Eigenschaftsform  xwti)  irgend  ein  Bezug  habendes 
Hauptwort  z.  B.  (kvoq  (6  und  ^),  Fell,  ergänzungsweise  hinzuzudenken 
hat  Ferner  mag  ich  aber  auch  mit  einer  naturwissenschaft- 
lichen Ansicht  über  die  Entstehung  der  Wortgeschlechter, 
die  zur  Erklärung  beitragen  kann,  falls  sie  die  Sprachfor- 
scher billigen,  nicht  zurückhalten.  Ich  halte  es  nämlich  für  sehr 
wahrscheinlich,  dass  man  sich  von  jeher,  geleitet  von  der  Wahrnehmung 
des  Vorganges  beim  Geschlechtsakte,  angetrieben  gefühlt  hat  Begriffe, 
deren  Inhalt  auf  das  »Umfangende«  das  in  sich  »Aufnehmende« 
hinausläuft,  mit  weiblichen  Ausdrücken  zu  bezeichnen.  Dass  man 
heutzutage  in  vielen  Fällen  ausser  Stande  ist  diese  Art  des  Ursprunges 
der  Wortgeschlechter  nachzuweisen,  scheint  dem  Verfasser  mehr  für 
unser  sprachliches  Unvermögen  als  gegen  seine  eben  erwähnte  Ansicht 
zu  sprechen. 

»Wenn  mich  sonach  das  weibliche  Geschlecht  des  Begriffes  xovijj 
nicht  beirrt,  denselben  auf  Hund  und  zwar  auf  das  Hundsfell,  aus  wel- 
chem die  Kappe  der  homerischen  Zeit  gefertigt  worden  sein  mag,  zurück- 
zuführen, so  glaube  ich  überdies,  dass  schroffe  Gegensätze  zwischen  den 
beiden  entwickelten  Anschauungen  über  die  Abstammung  von  xuve'jy  that- 
sftchlich  nicht  vorhanden  sind.  Sie  finden  mindestens  ihren  Ausgleich  in 
der  annehmbaren  Vermuthung,  dass  xuutv  und  xuvew  von  gleicher  Ab- 
kunft sind  und  dass  man  schon  in  alten  Zeiten  Veranlassung  gehabt  hat, 


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Antike  Mediän. 


135 


in  die  Bezeichnung  des  als  Hausfreund  geltenden  Thicrcs  den  Begriff 
des  »Liebenden,  Schmeichelnden,  sich  Anschmiegenden«  aufzunehmen. 
Auch  anderer  Thiere  Fell  wurde  zu  Kappen,  ohne  an  der  nur  auf  die 
Hundsfellkappe  anwendbaren  Bezeichnung  xuverj  etwas  zu  ändern,  ver- 
arbeitet.  So  trägt  der  Vater  des  Odysseus  (Od.  XXIV  231)  bei  der  Feld- 
arbeit eine  xuvir,  aifefy,  was  nach  Verfasser  dazu  auffordert,  die  Oester- 
lein'sehe  Behauptung  (Gesundheitspflege,  Tübingen  1857  V.  578)  dass 
die  Griechen  (und  Römer)  bloss  auf  Reisen  oder  bei  Krankheiten  sich 
das  Haupt  bedeckt  haben,  mit  Vorsicht  aufzunehmen.  Diomedes  trägt 
bei  seiner  nächtlichen  Ausspähung  des  trojanischen  Lagers  II.  X,  258 
und  II.  X  335  der  Trojaner  Dolon  eine  xnS£rh  Marder-  oder  Wieselfell- 
kappe (Otterhelm,  wie  Voss  übersetzt).   Diese  sonach  aus  irgend  einem 
Felle  {pevoü  noajxjj  II.  X,  262)  und  zwar  gut  gearbeitete  (suTuxroc, 
D.  III  336.  XV  480.  XVI  137.  Od.  XIV  276.  XXII  123)  xwiq  hat  nun 
mannigfache  Zugaben  erhalten.   So  zeigt  II.  X  262,  dass  man  sie  von 
innen  mit  Riemen  (tfxcUriv)  dicht  überspannt  hat,  dass  man  Filz,  zTXo;, 
wahrscheinlich  als  Futter  und  um  den  Stoss  von  oben  abzuschwächen 
eingelegt  und  aussen  mit  weissen  Eberzähnen  besetzt  hat.    Die  an  die 
wilde  Urtracht  erinnernden  Zähne  dienten  nach  Rüstow  und  Köchly  (Ge- 
schichte des  griechischen  Kriegswesens,  Aarau  1852  S.  121)  gegen  den 
Hieb.    Verfasser  meint,  es  könnte  auch  Verzierung  gewesen  sein.  Die 
Kopfbedeckung  hat  nach  alledem  wohl  als  Schutz  gegen  Witterung  ge- 
dient, aber  gegen  feindliche  Waffen  konnte  sie  nicht  genügen.« 

S.  38.  Verfasser  scbliesst  also,  dass  die  einfache  Fellkappe  nicht 
kriegsgebräuchliche  Kopfbedeckung  war,  sonderu  für  den  Kampfplatz  mit 
den  Eigenschaften  eines  Helmes  ausgerüstet  ward. 

Die  Kappe  wurde  mit  Metallbeschlag  versehen,  gewann  dadurch 
an  Starke  (xuvfy  Tid^aXxoe,  x.  zaXxrjpr^  II.  III  316;  ebendas.  XVUI  378. 
XXII  102.  X  206  etc.,  xupuQ  navaefy  II.  XIV  372)  und  wurde  zum  Helm. 
Verfasser  bespricht  die  Bedeutung  von  %aXx6i  und  sieht  als  die  wahr- 
scheinlichste durch  natürliche  Beimengungen  gehärtetes  Kupfer  an. 
Bronze  sei  weniger  wahrscheinlich,  weil  Homer  nirgends  die  Herstellung 
des  %aXx6e  erwähnt,  während  er  doch  schildert  wie  man  Eisen  zu  Stahl 
erhärtet.  Die  Helme  waren  verschieden  nach  Rangordnung  und  Ge- 
schmack.   Dennoch  gab  es  eine  allgemeine  Form,  wie  sich  zeigen  wird. 

Der  Hauptbestandteil  ist  die  ovale  Kappe  oder  Haube  mit  einem 
am  Halse  {bnb  fciprp  U.  III  371)  hinlaufenden  Sturmriemen  (6%sue 
II.  III  372)  aus  Rindsleder  {ipäc  ßoos  II.  III  375)  und  bisweilen  reich 
gestickt  (Ifiäe  rroXuxeoroe  U.  III  371). 

S.  386.  Die  Schutzkraft  der  Kappe  wurde  durch  schirmartige  An- 
hänge für  Stirn  und  Antlitz,  Schläfen  und  Schultern,  Nacken  und  Hinter- 
kopf verstärkt.  Es  ist  die  Frage  nach  den  Bezeichnungen  dieser  ein- 
zelnen Schirme.  Rüstow  und  Köchly  halten  <pdXoQ  für  Stirnschirm;  <pd- 
Xapa  für  Schläfenschirme  (Backenstücke).  Verfasser  fühlt  sich  bewogen, 


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136 


Antike  Medicin. 


da  weder  bei  Rüstow  und  Köchly  noch  bei  E.  Gubl  und  W.  Koner  die 
Bezeichnung  für  den  Nackenscbirm  genauer  untersucht  sei,  die  Sache 
eingehender  zu  erörtern. 

Verfasser  hält  es  für  unwahrscheinlich,  dass  man  mit  fäXos  den 
Stirnschirm  speciell  habe  bezeichnen  sollen,  vielmehr  hält  er  tpdXt*  als 
verwandt  mit  <pd> ffl  Licht,  für  die  Bezeichnung  jedes  glänzenden  Metall- 
streifens  (der  nach  verschiedenen  Richtungen  laufen  konnte).  Der  jwüoc 
war  glänzend  (Xafinpoe,  D.  XHI  132),  ferner  aus  Metall  (ein  Schwert  zer- 
bricht an  ihm).  Verfasser  führt  als  Beweis  einige  Zusammensetzungen  an, 
in  denen  <pdXos  das  Grundwort  bildet,  z.  B.  d}i<p(<faXoe  D.  V  743  und 
XI  41,  wobei  die  Auffassung  des  <pdk>e  als  Stirnschirm  nicht  haltbar  ist 
Buttmann,  Jakobitz  und  Seiler  geben  folgende  Erklärung:  Es  müsse  dies 
ein  Helm  sein,  dessen  <paiog  vom  Nacken  bis  zur  Stirn  vorlaufe.  Verfasser 
erweitert  diese  Auffassung  noch  mehr.  Er  glaubt  nämlich,  dass  der 
Bügel  auch  von  einer  Schläfe  zur  andern  quer  über  den  Kopf,  ja  auch 
über  das  Kinn  verlaufen  sei,  und  es  ist  wahrscheinlich,  dass  mit  der 
(TTttpdvTj  iuzalxoc,  ar.  zaXxeta  und  xaXxoßapsta  dieser  Bügelkranz  ge- 
meint sei,  und  er  glaubt,  dass  xuvsr,  dfHpfyaXoc  einen  von  Bügeln  in  ver- 
schiedenen Richtungen  umfassten  Helm  bezeichne. 

Das  nächste  Wort  ist  xtrpdipaXoq \  welches  man  ebenfalls  nicht 
mit  »vierstirnschirmig«  übersetzen  kann.  (Auch  Rüstow  und  Köchly 
tibersetzen  es  einfach  mit  vierschirmig).  Verfasser  glaubt,  dass  es  ein 
Helm  von  vier  Bügeln  umfasst  gewesen  sei,  als  deren  wahrscheinlichste 
Richtung  er  die  von  Schläfen,  Stirn  und  Nacken  gegen  den  Scheitel  an- 
nimmt. Bei  dnytpaXoe  seien  diese  Bügel  kranzförmig  gewesen,  wodurch 
sich  die  beiden  Ausdrücke  als  Bezeichnungen  für  zwei  verschiedene  Helm- 
arten darstellen,  was  noch  dadurch  bestätigt  wird,  dass  nirgends  diese 
beiden  Bezeichnungen  für  denselben  Helm  gebraucht  werden. 

Wieder  ein  solches  Wort  ist  rpwpdketa.  Eine  Partei  stimmt  für 
Ableitung  von  tpk  und  <pd\os  dreischirmig ,  eine  andere,  und  wie  Ver- 
fasser glaubt,  richtiger,  für  die  von  rpumj  (Loch)  urd  jpdioc,  ein  Helm 
mit  durchbohrten  Bügeln,  welcher  dann  wohl,  da  derselbe  Helm  später 
rrrjXrfi  (Buschhelm)  genannt  wird,  zur  Aufnahme  des  Busches  gedient  habe. 

Endlich  ist  noch  ä<pa\os  zu  besprechen.  Jacobitz  und  Seiler  über- 
setzen es  mit  »kammlost .  Verfasser  meint,  es  sei  ein  bügelloser  Helm  ge- 
wesen. Da  derselbe  auch  als  xardtru^  abgerüstet  (xard  und  rsu^to)  be- 
zeichnet wird,  und  dies  zu  dem  Zwecke  trefflich  passt  (Diomedes  bedient 
sich  dieses  Helmes  beim  Auskundschaften),  so  glaubt  Verfasser  dass  die 
Bügel  und  Schienen  mit  Charnieren  und  Oesen  an  das  Haubenleder  be- 
festigt und  abnehmbar  waren,  und  dass  man  in  kampffreier  Zeit  bloss 
die  Lederhaube  als  eine  Art  Feldmütze  getragen  habe. 

Verfasser  kommt  dann  auf  die  schirmförmigen  Verlängerungen  zu 
sprechen.  Er  spricht  zunächst  über  das  Wort  auXwme  (v.  aoXu^  Röhre). 
Viele  Forscher  meinen,  es  sei  dies  ein  Helm  mit  einer  Röhre  zur  Auf- 


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Antike  Medicin. 


137 


nähme  des  Busches  gewesen,  weil  derselbe  Helm  auch  als  tpwpdhta 
und  nijhj^  bezeichnet  wird.  Verfasser  hält  es  aber  erstens  für  un- 
wahrscheinlich, dass  Homer,  um  dasselbe  zu  bezeichnen,  zwei  verschie- 
dene Ausdrücke  gebraucht  habe  und  zweitens  sieht  er  in  aißXamtQ 
auch  noch  das  Wort  uh/>  (Gesicht),  wodurch  er  zur  Annahme  gelangt, 
dass  auXutmg  einen  Helm  mit  röhrenförmigen  Visirlöchern  bezeichnet 
habe.  Diese  Ansicht  wird  unterstützt  durch  die  Bezeichnung  rpenruzoe, 
dreischichtig.  Es  waren  nämlich  an  den  Visirlöchern  die  drei  Lagen 
eines  solchen  Helms  (Metall,  Leder,  Filz)  sichtbar.  (?) 

Man  wird  sich  in  den  Fällen,  wo  die  einzelnen  Verlängerungen 
getrennt  nach  den  Schultern  hin  verlaufen,  vier  Schirme  vorstellen  müs- 
sen, für  welche  aber  bei  Homer  von  den  übrigen  Forschern  kein  Gat- 
tungsname angenommen  wird.  Verfasser  glaubt  diesen  in  dem  häufig  ge- 
brauchten tpdXapa.  gefunden  zu  haben.  Unterstützung  findet  diese  An- 
sicht dadurch,  dass  die  tpdXapa  von  Metall  sind  und  nur  in  der  Mehr- 
zahl gebraucht  werden.  Die  Meinung,  <pdXo<:  sei  =  <pd\apa,  wird  erstens 
durch  das  eben  Angeführte  und  zweitens  dadurch  entkräftet,  dass  ipdXapa 
ein  ipdXue  mit  angehängtem  Suffix  darstellt.  Die  meisten  Forschor  ver- 
stehen nun  (Rüstow,  Köchly,  Guhl,  Koner)  unter  den  <pdX*pi  die 
Backenstücke.  Abgesehen  davon,  dass  Homer  dafür  einen  charakteristi- 
schen Ausdruck  hat  (^aXxozdpi^og),  so  spricht  der  Ausdruck  rerpa^dX^po^ 
dagegen,  den  man  folgerichtig  mit  »vierbackenstückig«  übersetzen  müsste. 
Rüstow  und  die  übrigen  behaupten  nun,  TcTpapdXypoc  sei  =  xttpdipaXo^ 
was  aber  unbegründet  ist.  0dXapa  muss  zu  tpdkiq  in  demselben  Verhält- 
niss  stehen,  wie  xerpa^dX^pog  zu  xsTpdpaXoe,  und  wenn  xe.xpd*paXoq  vier- 
schienig  heisst,  muss  auch  x&xpatpdXypoz  vierschienig  heissen.  Auch  kom- 
men die  Benennungen  niemals  zugleich  vor,  wohl  aber  mit  dem  letzteren 
die  Bezeichnung  äp<p(<paXog. 

Verfasser  kommt  nun  auf  den  Busch  (Xoyoe)  zu  sprechen,  der  von 
Homer,  obwohl  unwesentlich,  immer  hervorgehoben  wird.  Allgemein 
glaubt  man,  dass  nur  die  Führer  mit  diesem  Schmucke  geziert  waren. 
Daher  xopu&aloXoe  (von  xopue  und  aloXXw),  welches  Voss  zwar  mit  »heim- 
buschumflattert«  übersetzt,  da  aber  keine  Andeutung  von  Xu<pos  da  ist, 
einfach  mit  »den  Helm  hin-  und  herbewegend«  d.  h.  vorsichtig  uraher- 
schauend,  übersetzt  werden  kann. 

Ein  mit  diesem  Busche  versehener  Helm  hiess  *n^£  und  ist  unter 
die  stattlicheren  Helme  einzureihen,  und  fände  sich  irgendwo  irrjXyf  mit 
rtxpafdX^poQ  und  dptpiyaXos  vereinigt,  so  gäbe  das  den  vollkommensten 
Helm,  den  Homer  vielleicht  mit  »m^i?£  (pastvt)*  gemeint  hat. 

Das  Material  waren  Rosshaare  (crmeios,  kmoxopoc,  iwoSaosfy,  It^io- 
Zatrije,  ennoupte).  Dass  zwischen  Helm  und  xuvey  kein  wesentlicher  Voll- 
kommenheitsunterschied war,  zeigt,  dass  das  letzte  der  obengenannten 
Attribute  auch  auf  die  xw£rt  angewendet  wurde. 

Die  Rosshaare  wurden  zuweilen  künstlich  bearbeitet,  sie  wurden 


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Antike  Medicin. 


(II.  XV  538)  mit  Purpur  gefärbt,  oder  mit  Goldfäden  durchzogen  (II.  XVIII 
612)  was  wahrscheinlicher  ist,  als  anzunehmen,  sie  wären  mit  Goldfarbe 
bestrichen  oder  durch  irgend  eine  Goldglanz  bezweckende  Bearbeitung 
hergestellt  gewesen. 

Verfasser  geht  auf  den  Befestigungsort  des  Helmbusches  Qber.  Da 
er  als  Zierde  und  Erkennungszeichen  diente,  so  musste  er  an  der  höch- 
sten Stelle  des  Körpers,  also  in  der  Linie  des  von  vorn  nach  hinten 
verlaufenden  Bügels,  befestigt  und  eingesenkt  gewesen  und  der  Helm  so 
zur  rpwpdhta  geworden  sein,  was  auch  aus  einer  Stelle  (Peisandros  zer- 
hieb <pdXov  äxpov  '<>-()  Xofov  aurov  II.  XIII  614  und  615)  hervorgeht.  An 
der  durch  die  Oeffnung  für  den  Helmbusch  durchbrochenen  Stelle  wurden 
die  Schienenenden  aufgekrempt  und  verbreitert,  damit  dieselben  den  un- 
teren Helmbuschtheil  fest  umfassen,  S.  396.  Guhl,  Koner,  Rüstow  und 
Köchly  nehmen  jedoch  an,  dass  das  homerische  xOfißa^oQ  einen  Kamm 
bedeute  um  den  Helmbusch  aufzunehmen.  Dieses  Wort  kommt  nur  zwei- 
mal in  der  Uias  vor,  einmal  als  Eigenschaftswort  »kopfüber t ,  das  zweite 
Mal  als  Bezeichnung  einer  Helmgegend.  Das  Wort  scheint  aus  xOfißr, 
(schalenförmig  vertiefte  Gegenstände)  und  //<u  zusammengesetzt  Fällt 
nun  jemand  xufxßa^og  aus  dem  Wagen,  so  fallt  er  so,  dass  der  becher- 
förmige Thcil  des  Helmes  zuerst  sichtbar  wird,  also  kopfüber,  und  trifft 
jemand  den  xvfißa%oe  dxporaroe,  so  trifft  er  in  den  höchsten  Theil  der 
Helmkuppel.  Dass  xufißa^og  unseren  Helmkamm  bezeichnet  habe  be- 
streitet Verfasser,  und  da  es  keinen  entsprechenden  Ausdruck  dafür 
gäbe,  sei  zu  schliessen,  dass  ein  Helmkamm  damals  nicht  vorgekommen. 

Es  wird  mit  vier  Ergebnissen  dieser  Forschungen  geschlossen: 

1.  Für  die  Culturgeschichte :  Der  Helm  hat  sich  aus  der  Hunds- 
fellkappe durch  Metallbeschlag  entwickelt,  und  kennzeichnet  die  homeri- 
sche Zeit  als  eine  hochstehende  Culturepoche. 

2.  Für  die  Sprachwissenschaft:  Die  allgemeinen  homerischen  Be- 
zeichnungen für  Helm  sind  xwey  und  xupuQ.  Was  die  einzelnen  Be- 
standteile anlangt,  so  setzt  Verfasser  yxxAo«  =  Helmbügel,  fdlapa  = 
Helmschinne,  xufißa^  =  Helmkuppel. 

3.  Für  Militärwissenschaft:  Der  homerische  Helm  ist  betreffs  der 
Construction  von  unserem  nicht  wesentlich  verschieden.  Ein  Kamm  ist 
nicht  nachweisbar.   Der  Helm  war  abrtistbar  um  als  Kappe  zu  dienen. 

4.  Für  die  Kriegsgesundheitspflege:  Im  Vergleich  mit  unserem 
Helm  ist  kein  hygieinischer  Fortschritt  bemerkbar. 

Prof.  Dr.  Th.  Gomperz,  Beiträge  zur  Kritik  und  Erklärung  grie- 
chischer Schriftsteller  HI.  Wien  1876,  S.  27  (587):  zu  Hippokrates. 

I.  Eine  hochbedeutsarae  Stelle,  in  welcher  der  Vater  der  Medicin 
die  Methode  der  Heilkunst  seiner  Zeit  gegen  die  Neuerungen  der  Natur- 
Philosophen  vertheidigt  und  sich  über  die  Vervollkommungsfahigkeit  seiner 
Wissenschaft  in  überaus  merkwürdiger  Weise  ausspricht,  ist  bis  zur 


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Hippokrates. 


139 


Staude  ausnahmslos  missverstanden  und  unrichtig  geschrieben  worden. 
Dieselbe  (Hippoer.  de  prisc.  med.  §  12  —  I,  596  Littrö)  muss  nämlich 
nothwendig  also  lauten:  ou  fypl  Stä  rouro  Setv  rijv  repjyv  wq  oux 
ioüaav  obSk  xaXwq  fyreofievyv  rijv  dpxa/yv  dnoßaXiaBm ,  ei  fii)  £%et  nep\ 
nä\ra  dxptßetav,  dXXä  r.oXu  päXXov  Stä  rb  iyybg,  olpat,  etvat  rou  drpe- 
xeardrou  ou  SuvaoBat  yxetv  XoyKjfitu  npoat'ea&at  xcu  ix  noXXyc  dyvtomrj^ 
BtoufidCeev  rä  i$eupyfievu  we  xaXtoe  xa\  dpßwc  i^euprjrat  xcu  oux  dnb  tu^tjq. 

oljiat  bieten  nahezu  alle  Handschriften  ausser  dem  Parisin  A.  etvat 
nur  dieser.  Dass  die  Verschmelzung  beider  Lesarten  allein  zum  Ziele 
führt ,  scheint  unwidersprechlich.  Denn  ohne  etvat  ist  jede  Construction 
unmöglich;  das  bescheidene  abschwächende  otfiat  aber  wird  von  der  ohne 
solche  Einschränkung  Oberkühnen  Behauptung  gebieterisch  gefordert  und 
ist  überdies  der  Weise  des  Autors  vollkommen  gemäss.  Vergl.  §  5  med. 
nptbrov  pkv,  otfiat,  b<petXov\  §  11  init.  ratfikv,  otfiat,  fie[iaßt}x6rt\  §  15  init. 
tue  iyui  otfiat,  und  dXX*  olfiat  u.  s.  w.  Dieselbe  unvergleichliche  Hand- 
schrift hat  uns  ob  tsic)  geliefert,  was  Littre  für  die  Negativpartikel  hielt, 
die  allerdings  in  diesem  Codex  zumeist,  wenn  nicht  immer,  den  spiritus 
asper  zeigt.  Während  keiner  von  Littre's  Nachfolgern  die  neuen  hand- 
schriftlichen Lesarten  zu  verwerthen  verstand,  hat  der  scharfsinnige  Struve 
ohne  solche  Hilfe  schon  vor  langen  Jahren  das  Richtige  der  Hauptsache 
nach  gefunden:  »pro  bpou  lege  or.ou  vel  potius  onot  et  oüvaaBat  pro 
öüvatro  vel  fjSuvaro*  (Opusc.  II  78). 

Das  vornehmste  Hinderniss  der  fortschreitenden  Entwicklung  der 
Medicin  erblickt  Hippokrates  in  der  Schwierigkeit,  wenn  nicht  gar  Un- 
möglichkeit, genaue  directe  Beobachtungen  anzustellen;  vergl.  §  9  SeTyäp 
fierpou  rtvbg  orojaaaüBat  fiirpov  Sk  ouSk  oraßfibv  ouSk  dptH/tbv  ouSeva 
äXXov,  rpbe  o  dvayepiov  etorf  rb  dxptßeg,  oux  dv  eupofyg  dXXy  V)  rou  aojpa- 
roQ  rijv  aTa&yfftv. 

Dieselbe  Zusammenstellung  von  Mass,  Zahl  und  Gewicht  [vergl. 
auch  Sophokles  frg.  396]  als  der  Elemente  des  exakten  [d.  h.  quantitativ 
bestimmten]  Wissens,  wie  es  bei  moralischen  Gegenständen  nicht  zu  er- 
reichen sei ,  bietet  Plato ,  Euthypr.  7  b  —  c.  Wo  uns  aber  die  exakte 
Beobachtung  und  der  ebenso  beschaffene  Versuch  im  Stiche  lassen,  dort 
muss  das  Räsonnement  ihre  Stelle  vertreten,  welches  zwar  im  Gegensatz 
zur  »leerem  durchaus  nicht  verificirbaren  Hypothese  (§  1)  ein  berechtigtes 
heisst  (Xoytojioj  npogyxovrt  §  14  vergl.  Ps.  Hipp,  de  arte  §  11:  b  pev  yäp, 
inet  oux  abrät  otf'et  iSetv  —  Xoytofiib  perlet),  das  aber  doch,  dies  ist 
der  Gedanke  des  Hippokrates,  zu  vager  Natur  ist,  um  uns  den  höchsten 
Grad  der  Exaktheit  erreichen  zu  lassen.  Angesichts  dieser  in  der  Natur 
der  Sache  liegenden  Hemmnisse  —  die  somit  weder  der  Methode  der 
Wissenschaft,  noch  ihren  Pflegern  zur  Last  fallen  —  findet  der  Vater 
der  Heilkunst  die  bisher  erzielte  Annäherung  an  exaktes  Wissen  geradezu 
erstaunlich  und  ist  nicht  abgeneigt,  der  künftigen  Vervollkommnung  der 
Wissenschaft  verhältnissmässig  enge  Grenzen  zu  ziehen. 


140 


Antike  Medicin. 


II.  An  einer  anderen  Stelle  derselben  Schrift  bietet  uns  der  kost- 
bare Codex  —  der  einige  Zeilen  weiter  die  in  allen  übrigen  Handschriften 
fehlende  Erwähnung  des  Empedokles  erhalten  hat  —  die  Berichtigung 
eines  bisher  in  wunderlicher  Weise  nicht  wahrgenommenen  Textfeblers. 
Den  Satz  nämlich:  ndvratv  8k  dptora  Sidxetzat  tuvftpumoc,  orav  niatmzax 
xa\  iv  ^av^hj  er,  fiyöEfuav  Suvapxv  iSfyv  dnodetxvo/ievoc  (§  19  fin.)  hätte 
man  wohl  langst  als  corrupt  erkennen  sollen,  da  doch  Hippokrates  nicht 
füglich  sagen  kann:  Der  Mensch  befindet  sich  am  besten,  wenn  er  ge- 
kocht wird,  und  die  Worte  absolut  nichts  anderes  bedeuten  können.  Man 
hat  es  bisher  jedoch  vorgezogen,  den  Fehler  durch  ungenaue  Ueber- 
setzungen  oder  durch  willkürliche  Aenderungen  der  umgebenden  Worte 
zu  verdecken  (Ermerins,  Reinhold).  In  A  aber  ist  unter  einer  Rasur 
zwar,  aber  noch  vollkommen  deutlich  erkennbar  geschrieben:  naüeere  (sie) 
das  heisst  nauTfrai.  Zur  Verbindung  8rav  nauyTat  xcu  iv  fjovxty  wenn 
er  rastet  und  ruht,  vergl.  xai  nXiovoQ  Siovrae  dvcatwjatog  re  xat  ^ru^? 
(§11  med.). 

III.  Im  Beginne  seiner  Schrift  De  victu  acut.  (§  2)  erklärt  Hippo- 
krates, er  selbst  strebe  zwar  nach  universeller  Beherrschung  aller  Theile 
seiner  Kunst,  doch  müsse  er  jenem  Arzt  den  Preis  zuerkennen,  der  sich 
in  der  Behandlung  der  acuten  Krankheiten  —  d  twq  nXetarooc  rdtv  dv- 
Bfjtoirwv  xret'vec  —  vor  anderen  hervorthue.  Hierauf  fahrt  er  nach  kurzer 
Aufzählung  eben  dieser  Krankheiten  wie  folgt  fort:  orav  yäp  paj  lotpw- 
Seoc  voüffou  zponoe  rtc  xotvoQ  imSyfiTjOfl,  d  Atä  orMpdSes  latai  ac  vwaot  xa: 
napanXijatot ,  unh  rot/Tußv  rwv  vo<ryp.dTajv  daroHvrjaxoom  fiäXXov  ^  und  ~ün 
dAXtov  zwv  $upndvrujv.  Wie  unpassend,  oder  zum  mindesten  doch  wie 
schwer  verständlich  hier  das  Wort  nafxnttyoioi  ist,  haben  alle  Erklärer 
empfunden.  Galen  bemerkt  in  seinem  Commentar  (XV.  429  K.)  mit  Recht, 
die  nicht  seuchenartigen  Krankheiten  würden  mit  besserem  Fug  »unähn- 
liche, als  ähnliche«  heissen,  und  lässt  uns  schliesslich  nur  die  Wahl  (Stwö 
ow  Bdrepov),  entweder  die  seither  zur  Vulgata  erhobene  Lesart  pJ)  xapa- 
ntyoioi  anzunehmen,  oder  unter  den  ähnlichen  Krankheiten  solche  zu 
verstehen,  die  zwar  nicht  einander,  wohl  aber  den  früher  genannten,  näm- 
lich den  gewöhnlichen  (Touziarc  taue  ouvrfiemv)  ähnlich  seien!  Diesem 
Machtgebote  des  Pergameners  hat  sich  die  Gesammtheit  seiner  Nachfolger 
fast  ohne  Widerrede  gebeugt.  Erst  jüngst  hat  der  (beiläufig  bemerkt) 
als  Hippokrates-Kritiker  masslos  überschätzte  Ermerins  erklärt:  »solam 
vulgata  in  ferri  posse«  (continuat.  epimetri  ad  edit.  Hippoer.  p.  2),  und 
selbst  Littre  Ubersetzt  Galen's  zweiter  Alternative  gemäss  wie  folgt:  quand 
il  ne  regne  pas  epidemiquement  une  forme  commune  de  maladies  pesü- 
lentielles,  mais  que  les  affections,  6tants  sporadiques,  sont  semblables  ä 
Celles  qui  sevissent  babituellement,  alors  il  meurt  par  les  maladies  aigues 
bien  plus  de  monde  que  par  toutes  les  autres  r6unis«  (II.  233  -  235). 
Darf  uns  Galen's  Autorität  zu  dem  Glauben  verleiten,  Hippokrates  habe 
die  nicht  seuchenartigen  Krankheiten  den  gewöhnlichen  »ähnlich«  genannt, 


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Hippokratet. 


141 


da  es  doch  eben  die  gewöhnlichsten  selbst  sind?  Und  zweitens:  wenn 
wir  dies  zugeben  und  auch  die  monströse  Ellipse  mit  in  Kauf  nehmen, 
an  welcher  Stelle  des  griechischen  Originals  findet  sich  denn  das  Aequi. 
valent  der  völlig  sinngemässen,  den!  Zusammenhang  einzig  entsprechenden 
Worte:  bien  plus  de  monde?  Soll  das  matte  fiäXXov  allein  so  viel  be- 
sagen können?  Hippokrates  schrieb  ohne  Zweifel :  8rav  fdp  Xot}iw8eoQ 
—  at  voüffot,  xdt  noXXanXijoiot  Imö  toutwv  Ttbv  voaq/idrtov  dno&vijaxo'jm 
tmXXov  ?  xrk.  -  Sein  Gedanke  ist  nämlich  augenscheinlich  dieser:  die 
acuten  Krankheiten  bilden  weitaus  die  wirksamsten  aller  natürlichen 
Todesursachen;  denn  ihnen  erliegt  —  wenn  wir  von  den  gelegentlichen 
Verheerungen  der  Seuchen  absehen  —  ein  Multiplum  der  Opfer  aller 
anderen  Krankheiten  zusammengenommen. 

Die  sonst,  wie  es  scheint,  in  der  hippokratischen  Sammlung  durch- 
gängig ausgemerzte  ionische  Form  des  Wortes  (z.  B.  324,  4;  358,  4; 
VI.  178,  3  v.  u.;  188,  1  v.  u.,  desgl.  dexanXäotoQ  mehrfach  in  de  prisc. 
med.)  hat  hier  frühzeitig  dieselbe  Verderbniss  erfahren,  die  sich  bei  He- 
rodot  zum  mindesten  zwei  Mal  eingeschlichen  hat.  Und  auch  von  anderen 
viel  weitgreifenderen  Jonismen  haben  sich  in  der  früh  durchcorrigirten 
hippokratischen  Sammlung  nur  unter  dem  Schutz  gelegentlicher  alter  Corrup- 
telen  und  Missverständnisse  vereinzelte  Spuren  erhalten,  so  vou  der  Nicht- 
aspirirung  der  Tennis  vor  folgendem  scharfen  Hauch.  (In  de  aer.  aqu. 
et  loc.  §  21  II  74  L.  bieten  sämmtliche  Handschriften  änl>  ran»,  wo  der 
Artikel  sinnlos  ist  und  sicherlich  einst  geschrieben  stand:  cfer'  Sretov 
^xttna  eixbz  eiuat  ävSpa  otov  re  Xap>eveat.)  Dass  aber  durch  fiäXXov  der 
in  noXXanXqmot  liegende  Comparativbegriff  erneuert  wird,  sollte  nicht 
mehr  zu  sagen  nöthig  sein.  Doch  musste  v.  Leutsch  erst  kürzlich  den 
gleichen  Sprachgebrauch  bei  eben  unserem  Autor  (Hipp,  aphor.  IV  21  — 
IV  508  L.:  fiäXXov  xdxtov)  gegen  Ermerins  Neuerungssucht  vertheidigen. 
In  einer  Anmerkung  fügt  Gomperz  hinzu,  dass  der  Eingang  der  Schrift  an 
Prägnanz  gewinnt,  wenn  man  den  Text  von  einer  Dittographie  befreit,  die 
älter  als  Galen  zu  sein  scheint:  ifwl  8k  duSdvet  fikv  [iv]  ndofl  rjj  zizvj) 
npoffi^etv  tov  voov  —  pdXurm  8y  äv  inauviaatfit  bjrpbv  xr£.  Vergl.  de 
prisc.  med.  §  20  toDto  8k  otov  re  xarafia&eTv,  Srav  atmjv  T«ff  xijv  bjrptxijv 
^Bw{  näaav  luptXdßß  (l  622  L.) 

H.  Kuehlewein,  De  prognosüci  Hippocratici  Ii  bris  manuscriptis 
In :  Jahresbericht  über  die  königl.  Klosterschule  zu  Ilfeld.  Von  Ostern 
1875  bis  Ostern  1876.  Nordhausen  1876,  4.  (Progr.  Nr.  249)  S.  1  34. 

Auch  unter  dem  Titel:  De  Prognostici  Hippocratici  libris  manu- 
scriptis scripsit  et  editionis  specimen  addidit  H.  Kuehlewein.  Lipsiae 
in  aedibus  Teubneri  1876,  43  S.  4. 

Verfasser  beabsichtigt  eine  neue  Ausgabe  des  Prognostikon  mit 
Benutzung  neuen  Materials.  Es  liegen  die  ersten  zehn  Abschnitte  hier 
vor,  welche  sehr  viele  Aenderungeu  des  Textes  gegenüber  den  bekannten 


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142 


Antike  Medicin. 


Ausgaben  enthalten.  Die  Einleitung  giebt  genau  Rechenschaft  über  das 
Vorhandene  und  zu  Erwartende. 

Mat.  J.  Duncan,  Hippokrates.  Edinb.  med.  Journ.  XXII,  S.  481 
(Nr.  258),  Dec.  1876. 

Chirurgie  d'Hippocrate.  Restitution  et  interpretation  d'un 
chapitre  jusqu'ici  incompris  d'Oribase,  contenant  un  commentaire  de 
Galien  sur  les  luxations  du  coude,  d'apres  Hippocrate  par  P.  E.  Pe- 
trequin.  Annales  de  la  soc.  de  Medec.  d'Anvers  Vol.  XXXVII  Sept 
S.  442-460.  1876. 

Diese  letzte  Arbeit  Petrequin's,  der  kurz  nach  dem  Erscheinen 
derselben  starb  (er  hat  seit  20  Jahren  sich  durch  seine  Arbeiten  über 
die  classisehe  Chirurgie  verdient  gemacht),  nimmt  einen  von  ihm  schon 
früher  behandelten  schwierigen  Gegenstand  abermals  auf  und  glaubt  ihn 
zur  Entscheidung  gebracht  zu  haben,  was  weder  Littr6  (Oeuvres  d'Hippo- 
crate III  und  IV)  noch  Malgaigne  (Traite  des  fractures  et  des  luxations, 
Paris  1854)  gelang. 

Wir  haben  hier  nicht  den  allerdings  sehr  schwierigen  Gegenstand 
der  Verrenkungen  des  Ellenbogengelenkes,  worüber  auch  die  heutzutage 
so  fortgeschrittene  Chirurgie  noch  nicht  vollständig  im  Reinen  ist,  in 
letzterer  Beziehung  zu  besprechen. 

Die  Schwierigkeiten,  welche  in  dieser  Hinsicht  vorliegen,  glaubt 
Petrequin  leicht  lösen  zu  können,  indem  er  die  Verschiedenheit  der  »pose 
academique«  der  Alten,  gegenüber  der  der  Neuern  hervorhebt. 

In  der  hippokratischen  Zeit  war  die  academische  Stellung  so,  dass 
die  gerade  herabhängenden  Arme  mit  ihren  Handflächen  an  den  beiden 
Körperseiten  lagen.  Die  neuere  Anatomie  und  Chirurgie  dagegen  nimmt 
jene  Stellung  als  normale  an,  bei  welcher  beide  Handflächen  nach  vorne 
sehen.  Es  ist  dadurch  eine  viel  schärfere  Beschreibung  der  Lagen  der 
verschiedenen  Theile  der  oberen  Extremitäten  zu  einander  und  zum  übri- 
gen Körper  möglich,  dadurch  wird  aber,  was  in  den  hippokratischen 
Schriften  an  den  oberen  Extremitäten  als  nach  innen  liegend  beschrieben 
wird,  für  uns  nach  Vorwärts  gerichtet  sein,  was  bei  Hippokrates  nach 
Vorwärts,  bei  uns  nach  Auswärts  u.  s.  w.  Da  aber  nach  Petrequin,  Galen 
und  andere  nach  diesem,  wie  Oribasius  und  Paul  v.  Aegina,  schon  unsere 
Stellung  und  nicht  die  Hippokratische  annehmen,  Galen  aber  in  den  Com- 
mentaren  sich  der  hippokratischen  Ausicht  anbequemt,  obgleich  er  für 
seine  Originalschriften  die  andere  hat,  nicht  aber  Oribasius  so  zu  Werke 
geht,  so  glaubt  Petrequin  durch  die  Aufdeckung  dieser  Widersprüche 
Schwierigkeiten  gehoben  zu  haben,  welche  in  den  Commentareu  des  Galen 
und  des  Oribasius  zu  den  betreffenden  Stellen  des  Hippokrates  bis  jetzt 
so  viele  Erklärer  verwirrt  haben.  Der  Commentar  Galen's  zu  der  hippo- 
kratischen Abhandlung  von  den  Beinbrüchen  (K.  XVUI.  B.,  S.  318ff.), 
ist  gegen  Ende  lückenhaft  auf  uns  gekommen.   Den  fehlenden  Rest 


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Hippokrates. 


143 


finden  wir  glücklicherweise  bei  Oribasius  Coli.  med.  Cocchi  hat  dieses 
Stück  zuerst  griechisch  publicirt  in  Graecorum  chirurgici  libri  Florent. 
1754,  S.  140 Littrc"  giebt  es  Oeuvres  etc.  Vol.  III,  S.  372 ff.  Bei 
Oribasius  ed.  Daremberg  et  Bussemaker  T.  IV.  lib.  47.  C.  5.  225  ff. 
steht  das  Ganze.  Merkwürdig  genug  ist  die  Art,  wie  die  Schwierig- 
keiten, welche  die  drei  griechischen  Texte  (der  Hippokratische,  der 
Galenische  und  der  des  Oribasius)  bieten,  hier  zu  lösen  unternommen 
werden.  Petrequin  vergleicht  die  französische  Uebersetzung  von  Littr6 
mit  der  lateinischen  des  Cocchi  und  mit  der  französischen  unserer  neuen 
Oribasiusausgabe:  tJe  me  prive,  ä  regret,  de  citer  le  texte  grec,  parce 
qu'il  n'est  pas  comraode  de  limprimer  partout«.  Die  wenigen  griechischen 
Worte,  welche  dennoch  in  diesem  Artikel  citirt  werden,  bestätigen  dieses 
nur  zu  sehr,  denn  sie  sind  meist  entweder  durch  Druckfehler  oder  ganz 
unverständlich  entstellt.  Auch  in  den  bibliographischen  Notizen  finden 
sich  geradezu  Ungeheuerlichkeiten.  Das  was  Textkritik  betrifft  zu  be- 
sprechen wäre  somit  verlorene  Mühe.  Das  Schema,  welches  Petrequin 
aufstellt,  um  die  verschiedenen  Erklärungen  der  Fälle  der  Luxationen  und 
Subluxationen  bei  Hippokrates  u.  s.  w.  in  Uebereinstimmung  zu  bringen, 
trägt  zur  deutlicheren  Einsicht  in  die  Schwierigkeit  des  Gegenstandes 
bei,  aber  löst  sie  nicht.  Die  griechischen  Aerzte  jener  Zeit  hatten  nicht 
die  anatomischen  Kenntnisse  unserer  Chirurgen,  aber  sie  besassen  in 
Folge  der  gymnastischen  Erziehung  der  Jugend  eine  viel  grössere  Er- 
fahrung in  Betreff  der  Verrenkungen  an  Armen  und  Beinen,  welche  an 
jugendlichen  Körpern  viel  leichter  vorkommen  und  bei  ihren  agonistischen 
Uebungen  (nicht  nur  Springen  und  Laufen,  sondern  auch  Faustkampf, 
Ringen  und  Werfen),  viel  häufiger  vorkommen  mussten,  als  bei  unseren 
turnerischen  Exercitien.  Daraus  erklärt  sich  die  reichhaltige  Literatur 
und  die  knappe  Behandlung  des  den  Berufsgenossen  geläufigen  Gegen- 
standes. Dass  dieser  auch  für  unsere  Chirurgie  Schwierigkeiten  birgt, 
wurde  schon  gesagt.  Wenn  Petrequin  über  die  Dunkelheit,  ja  Nachlässig- 
keit des  Oribasius  klagt,  -  er  missversteht  gänzlich  eine  darauf  bezüg- 
liche Stelle  in  Daremb.  Orib.  III.  pre7.  IX.  -  so  steht  diesem  der  Aus- 
spruch von  Adams,  dem  gelehrtesten  unserer  Commentatoren  der  Griechen, 
Lateiner  und  Araber,  entgegen,  der  in  seiner  englischen  Uebersetzung 
des  Paul  v.  Aegina  (P.  II.  490  ff.)  gerade  die  grosse  Bedeutung  des  Ori- 
basius in  Bezug  auf  die  Lehre  von  den  Verrenkungen  im  Ellbogengelenke 
hervorhebt.  Dieser  Theil  der  klassischen  Chirurgie,  der  auf  dieselbe 
ein  ganz  neues  Licht  wirft,  verdiente  eine  selbständige  eingehendere  Be- 
handlung. 

Prof.  Dr.  Th.  Gomperz,  Beiträge  zur  Kritik  und  Erklärung  grie- 
chischer Schriftsteller.   Wien  1876,  HL,  S.  23  (583): 

Ein  Ausspruch  des  Antipater  wird  unter  Büchelohs  Mitwirkung 
geordnet:  6  3*  'Avrmaxpoq  et  xai  npbe  rouf  dvTay<ovtinäQ  riüv  dketmtuv 
KpmjfaZovxvjv  äveu  ihfwu. 


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144 


Antike  Mediän. 


Die  Behauptung  der  Aristoteliker  von  der  Unentbehrlichkeit  der 
Leidenschaften  soll  ad  absurdum  geführt  werden  durch  die  Frage,  ob 
denn  auch  im  Kampfe  mit  wilden  Thieren  der  Zornmuth  unerlässlich  sei, 
da  doch  selbst  die  Fechtlehrer  ihren  Zöglingen  zurufen:  »Nur  keine 
Leidenschaft«.  (Derartige  Ausrufe  der  dteTnrat  kennt  auch  Epictet. 
Dissert.  III  26,  22.)  Bücheler  ward  auf  die  Fechtmeister  geführt  (Zeitschr. 
für  österr.  Gymn.  1864,  587)  durch  die  rechtzeitige  Erinnerung  an  Seneca 
de  ira.  II.  14,  2:  nec  cum  ira  suadet  feriunt,  sed  cum  occasio.  Pynrhum 
maximum  praeeeptorem  certaminis  gymnici  solitum  aiunt  iis  quos  exer- 
cebat  praeeipere  ne  irascerentur  (Pas  trop  de  zele!  Ref.) 

Leon  Rodet,  Sur  le  dechiffreraeut  des  inscriptions  pretendues 
anariennes  de  l'isle  de  Chypre.  Paris,  Leroux;  avec  figures.  1876. 
Ree.  Rev.  crit.  Nr.  43,  p.  257  —  258  p.  Ch.  Clermont  —  Ganneau,  — 
Vergl.  Die  wichtigsten  kyprischen  Inschriften.  Umschrieben  und  er- 
läutert von  W.  Deecke  und  J.  Siegismund,  in  Studien  zur  griechischen 
und  lateinischen  Grammatik  (von  G.  Curtius),  7  Bd.,  1875,  S.  240  III. 
Die  Bronzeplattc  von  Dali  (Idalion). 

Das  in  seiner  Art  einzige  Bestallungsdekret  einer  arztlichen  Familie 
als  Feldärzte,  Onasilos,  Sohn  des  Onasikypros  nebst  seinen  Brüdern,  er- 
innert wohl  an  die  Rede  des  Thessalos  über  die  Verdienste  der  Hippo- 
kratischen  Familie  in  Zeiten  der  Bedrängniss! 

Müller,  Galien,  Doctrines  d'Hippocrate  et  de  Piaton.  Revue  cri- 
tique  Nr.  39.  1876. 

Prof.  Dr.  Th.  Gomperz,  Beiträge  zur  Kritik  und  Erklärung  grie- 
chischer Schriftsteller.  Wien  1876,  III.,  S.  18  (578) : 

Galen  de  usu  part.  I,  2  (III,  4,  3,  Kühn)  ouxouv  yvfivvz  ou8*  aor.hu 
ouS*  etjTpwroc  ouoy  dvuzoSezoQ  ävHptunog:  Plato's  Worte:  twv  Sä  ävßpwro» 
yvpvbv  xai  dvundSeTov  xai  äazpwzov  xa\  äonXov  (Protag.  321  C.)  mussten 
ihm  vorschweben  und  zozpwzog  beruht  entweder  auf  einem  lapsus  memo- 
riae  oder  wahrscheinlich  auf  einem  Fehler  seines  Platoexemplares.  Denn 
dass  Galen  selbst  so  schrieb,  scheint  der  Gegensatz  Suazputzozepov  (Z.  5) 
zu  lehren,  wenngleich  evzpwzog  anderweitig  nicht  nachgewiesen  ist 

Oeuvres  d'Oribase.  Text  grec  en  grande  partie  in6dit  colla- 
tionnä  snr  les  manuscrits,  traduit  pour  la  premiere  fois  en  francais  avec 
un  introduetion,  des  notes,  des  tables  et  des  planches  par  les  docteurs 
Bussemaker  et  Ch  Daremberg.  Tome  ciuquieme.  Paris,  im- 
prim6  par  autorisation  du  gouvernement  ä  rimprimerie  natiooale 
MDCCCLXXIU.   Lex  8.  VII.  956  S. 

Oeuvres  d'Oribase.  Tome  sixieme.  Anciennes  traduetions 
latines  de  la  Synopsis  et  des  Euporistes  publiees  d'apres  les  manuscrits 
par  A.  M o  linier,  ancien  eleve  de  l'^cole  de  chartes.  Paris,  imprime  par 


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Galen.  Oribasius. 


145 


l'autorisation  du  gouvernement  a  l'imprimerie  nationale.  MDCCCLXXVI 
Lex.  8.,  XXVII.  2  Tafeln.  811  S. 

Der  V.  Bd.  des  Oribasius  wurde  zwar  in  diesem  Jahresberichte 
schon  besprochen  (l.  Jahrg.  [1873],  S.  712 f.),  aber  es  ist  nothwendig  hier 
auf  ihn  zurückzukommen  um  bei  dieser  Gelegenheit  einem  Irrthum,  wel- 
cher seit  mehr  als  30  Jahren  wiederholt  wird  und  noch  in  den  neuesten 
Werken  Ober  Geschichte  der  Medicin  sich  vorfindet,  ein-  für  allemal  ein 
Ende  zu  machen.  Referent  hat  an  anderer  Stelle  nur  kurz  angedeutet: 
es  existire  kein  vollständiger  Codex  des  Oribasius  in  Pest  (vgl.  Jahresb. 
der  ges.  Med.  v.  Virchow  und  Hirsch  1875  Bd.  I  S.  439),  dies  soll  weiter 
unten  genau  nachgewiesen  werden.  Nach  einer  Pause  von  12  Jahren, 
während  welcher  der  Tod  beide  gelehrte  Herausgeber  hinwegraffte,  wurde 
im  Jahre  1873  die  Fortsetzung  des  Oribasius  wieder  aufgenommen.  Die 
Ausgabe  liegt  jetzt  vollendet  vor  uns.  Sie  ist  in  mehrfacher  Hinsicht 
von  grösster  Bedeutung.  Wir  finden  hier  zum  ersten  Male  alles  von  den 
70  Büchern  der  luvaywyau  beisammen,  was  man  früher  hatte  und  was 
in  neuerer  Zeit  noch  dazu  aufgefunden  wurde.  Oribasius  spricht  von 
70  Büchern,  des  Suidas  72  sind  ein  Missverständniss.  Jetzt  zum 
ersten  Male  haben  wir  deu  griechischen  Text  der  bisher  nur  in  lateini- 
schen Ucbersetzungen  bekannten  anderen  Werke  des  Oribasius,  die 
9  Bücher  der  2»vo<l>tz  und  die  4  Bücher  der  sogenannten  Eunu/jcara.  — 
Endlich  finden  wir  hier  auch  jene  höchst  merkwürdigen  altlateinischen 
Uebersetzungen,  welche  in  neuester  Zeit  für  die  gesammte  Culturgeschichte 
des  Mittelalters  so  wichtig  geworden  sind.  Oribasius  ist  nichts  weniger 
als  der  Affe  Galeifs,  wie  er  von  einigen  gescholten  wurde:  der  letzte 
grosse  heidnische  Arzt,  der  innigste  Vertraute  des  letzten  heidnischen 
Kaisers,  des  grossen  Julian,  zu  dessen  Thronbesteigung  er  mitwirkte, 
schrieb  auf  Wunsch  und  ganz  im  Sinne  dieses  von  Geist  und  Satire,  von 
mystischem  Aberglauben  wie  von  -  Citaten  strotzenden  und  bei  aller  Ge- 
lehrsamkeit höchst  originellem  Herrschers,  der  aus  den  Säulen  und  Werk- 
stücken alter  Tempel  prachtvolle  neue  aufbaute.  So  hat  auch  Oribasius 
aus  den  grossen  Werken  der  alten  Acrzte  ein  merkwürdiges  Gebäude 
aufgeführt,  einen  unschätzbaren  Bau,  von  dem  uns  leider  nicht  vielmehr 
als  ein  Dritttheil  erhalten  ist.  Die  vier  ersten  Bände  der  Ausgabe 
(1851—1862)  enthalten  diese  Reste. der  Synagogai.  Wir  können  sie  hier 
nur  so  weit  berücksichtigen,  als  es  im  Verlauf  der  Darstellung  der  an- 
deren Bände  unerlässlich  sein  wird.  Oribasius  wurde  nach  dem  Tode 
seines  kaiserlichen  Freundes,  der  in  der  Schlacht  zum  Tode  verwundet 
in  seinen  Armen  starb,  zu  den  Barbaren,  wahrscheinlich  zu  den  Gothen, 
verbannt,  die  ihn,  wie  die  Sage  geht,  seiner  Geschicklichkeit  und  Men- 
schenliebe wegen  göttlich  verehrten. 

Für  die  Gothen  wurden  eben  seine  zwei  Compendien  lateinisch 
übersetzt  (worüber  später) :  das  eine  ein  Handbuch  für  seinen  Sohn  Eusta- 

Jahrotberlcht  für  Altürthinnn-Wlssenschaft  1877.  III.  10 


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146 


Antike  Medidn. 


thius  (und  für  reisende  Aerzte),  das  andere  ein  Nothbüchlein  für  gebil- 
dete (reisende)  Laien  und  speciell  für  seinen  Freund  Eunapius.  Wir 
müssen  auch  den  fünften  Band  einer  Besprechung  unterziehen,  denn  ob- 
gleich er  die  Jahreszahl  1873  trägt,  wurde  er  nicht  vor  1874  ausgegeben 
und  ist  kaum  vor  1875  in  Umlauf  gekommen.  Konnte  ja  auch  Hagen  in 
seiner  in  diesem  Jahresbericht  (1874/75,  Abth.  I,  8.  534;  1876,  Abth.  II, 
S.  255 f.)  schon  besprochenen  gelehrten  Arbeit,  auf  die  wir  noch  zurück- 
kommen werden,  nicht  darauf  Rücksicht  nehmen,  ja  trotz  seiner  gewissen- 
haften Berichtigung  ist  diese  Nichtberücksichtigung  vollkommen  gerecht- 
fertigt, denn  der  fünfte  Band  enthalt  nichts  von  seinem  Texte  und 
dass  der  Berner  Codex  ein  Fragment  des  Pariser  ist,  war  dem  neuen 
Herausgeber  des  Oribasius  VI  (Molinier)  erst  durch  Vergleichung  der 
edirten  Berner  Fragmente  mit  dem  Inhalt  des  sechsten  Bandes  zu  be- 
weisen möglich.  Der  fünfte  Band  wurde  nach  den  dafür  vollständig  vor- 
gefundenen Papieren  von  dem  eben  genannten  gelehrten  Paläographen 
geordnet  und  herausgegeben.  Die  kurze  Einleitung  bespricht  vorwaltend 
eben  jene  altlateinischen  Uebersetzungen  der  Zuvo^ig  und  Ebnopttna 
und  beschreibt  die  betreffenden  Manuscripte.  Da  in  der  Vorrede  des 
sechsten  Bandes  dies  noch  einmal  ausführlich  besprochen  wird  und  einige 
dieser  Manuscripte  daselbst  noch  einmal,  zum  Theil  berichtigend,  be- 
schrieben werden,  so  besprechen  wir  auch  dann  dies  Alles.  Der  fünfte 
Band  selbst  beginnt  mit  dem  griechischen  Texte  der  26»o<f>cc ,  der  hier, 
wie  gesagt,  zum  ersten  Male  gedruckt  ist.  Er  füllt  (nebst  der  französischen 
üebersetzung)  zwei  Drittel  des  fünften  Bandes.  Es  sind  die  neun  Bücher 
an  seinen  Sohn  Eustathius  auf  dessen  Bitte,  wie  »lie  Einleitung  sagt, 
als  ein  Vademecum  für  ihn  und  andere  praktische  Aerzte  auf  Reisen 
verfasst.  Es  ist  ein  vollständig  erhaltenes  systematisches  Handbuch  der 
gesammten  praktischen  Medicin,  mit  Ausschluss  jener  chirurgischen  Lei- 
den, welche  zur  Heilung  complicirter  Maschinen  und  solcher  chirurgischer 
Instrumente  bedürfen,  welche  auf  Reisen  nicht  zur  Hand  sind.  Es  ist 
ein  Auszug  aus  dem  grossen  Citatenbaue  der  Synagogai  Der  griechische 
Text  ist  nach  dem  vortrefflichen  Wiener  Codex  (Mss.  graeca  No.  42. 
Catal.  Nessel)  gegeben  mit  ziemlich  zahlreichen  Varianten  aus  je  einer 
Handschrift  der  Barberina,  des  Vaticans,  einer  Florentiner  und  einer  Mai- 
länder (Orib.  T.  1.  Prcf.  35).  Dem  vollständigen  Texte  der  Synopsis  ist 
keine  vollständige  üebersetzung  beigegeben;  so  hat  das  erste  Buch  Text 
und  Üebersetzung  vollständig,  das  zweite  Buch  (Eigenschaften  der  ein- 
fachen Arzneimittel)  bis  Cap.  55  incl.  nur  griechischen  Text,  Cap.  56 
(über  die  Wahl  der  einfachen  Arzneimittel  nach  ihrer  Güte  und  Fäl- 
schung), wie  die  nächsten  Capitel  über  Wachs  und  Ocl,  Mass  und  Ge- 
wicht, über  Zubereitung  von  Pflastern  (Cap.  61.  Schluss  des  zweiten  Buches) 
haben  wieder  Text  und  Üebersetzung.  Buch  3  enthaltend  die  zusammen- 
gesetzten Arzneimittel  (Receptsammlung)  hat  nur  den  griechischen  Text. 
Buch  4  von  den  Eigenschaften  der  Nahrungsmittel  von  Cap.  1-34 


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Oribasius. 


147 


incl.  blos  griechisch;  von  Cap.  35  —  41  incl.  (Schluss  des  Buches)  über 
Zubereitung  von  Tisanen,  des  Honigwassers,  Ober  Milch  und  Wasser, 
Text  und  Uebersetzung.  Die  übrigen  Bücher  der  Synopsis  haben  alle 
Text  und  Uebersetzung. 

Es  ist  begreiflich,  dass  die  Herausgeber,  um  die  ohnedies  gewal- 
tigen Bände  nicht  noch  mehr  anzuschwellen,  bei  jenen  Capiteln,  welche 
fast  nur  Namen  von  Heilmittel  und  Eintheilung  dieser  unter  Rubriken, 
wie  erhitzend,  anfeuchtend,  austrocknend  u.  s.  w.,  mit  Beigabe  von  blos- 
sen Namen  einzelner  Krankheiten  enthalten,  die  Uebersetzung  wegliessen. 
Bas  ganze  Werk  steht  doch  im  griechischen  Texte  vollständig  da  und 
die  Benutzung  ist  eine  bequeme.  So  verhält  es  sich  leider  mit  der  nun 
zu  besprechenden  zweiten  Schrift  nicht 

Mit  S.  557  beginnen  die  vier  Bücher  yOpetßao(oo  lytbg  Eovdmov  (nept 
etmoptorwv)  traite*  d'Oribase  sur  les  medicaments  faciles  ä  se  procurer, 
adresse  ä  Eunape.  Das  Wort  teMptara*  wird  als  Titel  vom  Oribasius 
selbst  nicht  angeführt.  In  der  Vorrede  sagt  er:  da  die  Euporista 
Galen's  verloren  gegangen,  die  des  Dioskorides,  Apollonius  und  aller  an- 
deren weder  geordnet,  noch  genügend  seien,  selbst  die  Schrift  des  Rufus 
nicht  (S.  559-  560),  so  wolle  er  seinem  Freunde  ein  vollständiges  medi- 
cinisches  Handbuch  für  alle  jene  Fälle  widmen,  wo  auf  dem  Lande  oder 
auf  Reisen  ein  wissenschaftlich  gebildeter  Arzt  nicht  zu  haben  sei,  zum 
Schutze  gegen  ärztliche  Charlatans,  damit  für  alle  Fälle,  wenn  rasch 
zu  handeln,  vorgesehen  sei,  bis  ein  wirklicher  Arzt  zu  erlangen,  und 
damit  er  die  Medikamente  kenne,  die  man  rasch  zu  bereiten  im  Stande 
sei.  Die  Schrift  sei  zum  Theil  aus  Galen,  zum  Thcil  aus  Rufus  und 
anderen  Aerzten  ausgezogen.  —  Dass  dieser  Freund  der  jüngere 
Gesinnungsgenosse,  der  vielgereiste  Biograph  und  Geschichtsschreiber 
Eunapius  ist,  ist  wohl  kein  Zweifel,  er  war  nicht  Arzt,  aber  nicht 
ohne  medicinisches  Wissen,  sonst  wäre  diese  Schrift  ihm  kaum  von  er- 
heblichem Nutzen  gewesen.  Es  werden  auch  manchmal  beide  Schriften, 
diese,  wie  die  frühere,  als  Synopsis  ad  Eustathium  und  Synopsis  ad  Euna- 
pium  unterschieden  (Photius  nennt  letztere  ouvto/jJj).  Auch  diese  war 
bisher  griechisch  nicht  gedruckt  (das  eine  Buch  ausgenommen  [gricch. 
u.  lat]  ed.  Augustinus  Riccius,  Romae  1543,  4.),  was  den  Herausgebern 
entgangen  zu  sein  scheint  (vgl.  Choulant,  Handbuch,  S.  123).  Der  Text  ist 
nach  einer  vortrefflichen  Münchener  Handschrift,  die  Varianten  nach  einer 
Venetianer  gegeben.  Die  Ausgabe  verhält  sich  nun  folgendermassen :  Ori- 
base,  Euporiste  I.  Du  regime  von  Cap.  1  —  13  incl.  vollständiger  Text  und 
Uebersetzung,  Cap.  14  ist  weggelassen,  weil  es  =  Cap.  41,  IV  der  Synopsis 
ist  (hier  nur  einige  Varianten)  Cap.  15  Text  und  Uebersetzung.  Cap.  lfi 
fehlt  =  Synops.  I  27.  Cap.  17  Text  und  Uebersetzung.  Von  Cap.  18—51 
incl.  fehlt  aller  Text,  doch  finden  sich  vollständige  Hinweisungen  auf 
Coli.  med.  III  und  Syn.  IV  mit  Einschaltungen  der  in  diesen  Parallelstellen 
fehlenden  Zusätzen.    Cap.  52  Schluss,  wieder  Text  und  Uebersetzung. 

10* 


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148 


Antike  Mcdicin. 


Büch  II.  Ausser  der  Vorrede,  welche  mit  der  Uebersetzung  des 
Rasarius,  auf  die  wir  noch  zurückkommen  werden,  nicht  ganz  stimmt, 
ist  die  grössere  Hälfte  des  Buches  (ein  einziges  Capitel  von  S.  598-641 
bildend)  eine  alphabetische  Anordnung  einfacher  Arzneimittel  mit  jedes- 
maliger Angabe  der  medicinischen  Eigenschaften  und  Wirkungen  (wir 
haben  in  der  Synopsis  eine  Aufeählung  der  Heilmittel  umgekehrt  nach 
den  Eigenschaften  klassificirt  kennen  gelernt),  alles  blos  griechischer 
Text.  Die  nun  folgenden  Capitel  bis  Schluss,  Cap.  2—23,  enthalten  die 
eben  besprochene  Eintheilung  der  Arzneimittel  nach  den  medicinischen 
Wirkungen  und  sind  blos  als  Parallelstellen  zu  Synopsis  Buch  U  und 
Coli.  med.  Buch  XIV  (mit  Varianten)  bezeichnet.  Nur  der  Text  des 
ersten  Theils  des  dritten  Capitels  und  das  ganze  fünfte  Capitel  ist  ab- 
gedruckt. Der  Inhalt  ist,  wie  der  frühere,  nur  Auszug  aus  den  Coli, 
med.  14,  15,  23,  27,  resp.  Syn.  2—6,  13-17,  aber  so  durcheinander  ge- 
worfen, dass  es  dem  Leser  viel  zu  mühsam  wäre,  sich  durch  diese  Hin- 
weisungen zurecht  zu  finden. 

Das  HL  Buch  enthält,  wie  die  Vorrede  sagt,  rag  dmoptaxmg  hxatts. 
Die  französische  Uebersetzung  ist  durchaus  nicht  genau.  Rasarius  über- 
setzt wörtlich.  Cap.  I:  nsp}  rwv  navtyfKov  vo^/jAtwu,  ist  blos  die  Hin- 
weisung auf  Syn.  VI,  24.  (Rasarius  hat  diesen  Artikel,  wie  alle  anderen, 
welche  anderswo  vorkommen,  vollständig  und  gegen  Ende  mit  einer  Ver- 
besserung gegenüber  der  Uebersetzung  desselben  Artikels  in  der  Synopsis, 
welche  der  Text  Daremberg's  schon  hat,  woraus  hervorgeht,  dass  der 
sehr  schöne  Wiener  Codex  der  Synopsis  an  dieser  Stelle  wenigstens  kor- 
rekter ist  als  der  des  Rasarius  war).  Mit  Cap.  II  beginnt  die  Behand- 
lung der  Fieber,  der  Ohnmacht,  der  übermässigen  Schweisse,  der  Car- 
dialgie,  des  Heisshungers-,  der  Cholera  uud  der  Schmerzen  überhaupt, 
Text  und  Uebersetzung.  Von  Cap.  13-62  incl.  Uinweisung  auf  Syn.  VII 
2  —  51.  Nur  Cap.  52  ist  griechisch  abgedruckt  mit  der  Uebcrschrift: 
npbg  axtSag  (Y)  Hier  hat  Rasarius  die  Ueberschrift:  Ad  tumorem  gutturis, 
qui  bronchocele  dicitur  itemque  ad  aquosum  ramicem  qui  hydrocele  et 
ad  ramicem  intestinorum  qui  enterocele  S.  336  und  die  wörtliche  Ueber- 
setzung unseres  Textes. 

Von  Cap.  63  73  incl.  über  Gifte  und  giftige  Thiere,  Text  und 
Uebersetzung  vollständig. 

Das  letzte  Buch  IV,  S.  685  behandelt,  in  der  später  allgemein 
angenommenen  Weise,  die  Krankheiten  a  capite  ad  calcem,  mit  dem  Son- 
nenstiche beginnend,  wie  es  für  Reisende  sich  schickt.  So  fort  —  Cap.  78 
incl.  vom  Husten.  Athmungsbeschwerden,  Katarrh  u.  s.  w.,  Text  und 
Uebersetzung  vollständig.  79,  80  =  Syn.  IX  2  und  5.  —  Cap.  81,  Text 
und  Uebersetzung  nur  die  ersten  Zeilen.  Der  Rest  =  Syn.  IX  7  und  8. 
Cap.  82  Text  und  Uebersetzung.  Cap.  83  —  87  incl.  =  Syn.  IX,  X 
und  XI.  Cap.  88  (S.  761)  Text  und  Uebersetzung.  Cap.  89  =  Syn.  IX  15. 
Cap.  90  =  Syn.  IX  15.   Fortsetzung  Cap.  91  Text  und  Uebersetzung. 


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Oribasius. 


149 


Cap.  92—99  incl.  =  Syn.  XVI,  XVH,  XVIH  und  XXII.  Cap.  100  (S.  765) 
Text  und  Uebersetzung.  Cap.  101-106  —  Syn.  IX  23,  24,  34,  36,  39- 
Cap.  107-110  incl.  Text  und  Uebersetzung.  Cap.  111  =  Syn.  IX  41. 
Cap.  112  (S.  770)- 122  incl.  (S.  786)  Text  und  Uebersetzung.  Cap.  123 
(ss  Syn.  II  57)  beginnt  die  Receptsammlung.  Cap.  124—128  incl.  (Honig- 
pflaster)  Text  und  Uebersetzung.  Cap.  129  =  Syn.  III  5.  Cap.  130—138 
incl.  Tpoj%[(jxos  6  dvSputvoc  Text  und  Uebersetzung.  Cap.  139  =  Coli, 
med.  V  18  mit  bedeutenden  Zusätzen  hier  S.  791,  792.  Cap.  140 — 148 
S.  797,  Text  und  Uebersetzung  dieses  Capitels  rb  Stä  roh  %uXoo  rätv 
pqXwv  ist  =  Cap.  143  des  Rasarius.  Cap.  149  =  Coli.  med.  V  24,  wo- 
von es  ein  Theil  ist.  Rasarius  giebt  es  unter  dem  Titel:  de  oxymelitis 
apparatu  vollständig  bis  auf  den  letzten  Satz,  welchen  die  Parallelstelle 
der  Coli.  med.  mehr  hat.  Diesen  letzten  Satz  der  Coli,  hat  der  Pester 
Codex,  auf  den  wir  bald  zu  sprechen  kommen  werden,  in  dies  Schluss- 
capitel  aufgenommen.  Was  wir  oben  von  der  Unbequemlichkeit  der  vor- 
liegenden Ausgabe  der  Euporista  gesagt  hauen,  ist  aus  dem  eben  Ge- 
sagten begreiflich,  und  wir  haben  noch  einiges  über  die  so  vortreffliche 
und  so  bequeme  Uebersetzung  des  Rasarius  hinzuzufügen,  welche,  wie 
wir  schon  durch  mehrere  Stellen  nachgewiesen  haben,  einer  anderen 
Familie  von  Handschriften  entstammt,  als  die  in  den  gegenwärtigen 
Ausgaben  benutzten. 

Daremberg  hatte  Unrecht,  wie  wir  glauben,  von  der  Uebersetzung 
der  Opera  omnia  des  Rasarius  nur  die  ersten  vier  Bücher  zur  Verglei- 
chung  zu  benutzen  (Oeuvres  d'Oribase  I  Prdface  p.  LVHI  Note),  die 
Euporista  sind  daher  in  unserer  Ausgabe  ohne  grössten  Zeitverlust  nicht 
zu  benutzen  und  die  Schrift  ist  doch  als  ein  geordnetes  Ganzes  nicht 
ohne  Wichtigkeit,  die  Einleitung  ist  von  literarhistorischer  Bedeutung, 
es  geht  daraus  mit  Bestimmtheit  hervor,  dass  das,  was  wir  jetzt  in  Ga- 
len's  Werken  als  Euporista  haben,  vollständig  unecht  ist,  obgleich  Kühn 
(und  mit  ihm  Choulant)  sie  nur  unter  die  zweifelhaften  zählt  (Cap.  XI 
Praef.  CLV)  sagt  K.  spurium  esse  hunc  librum  etiam  ex  Oribasio  colli- 
gere  licet,  giebt  aber  die  Stelle  nicht  an,  wo  dies  Oribasius  sagt.  (Haeser 
erwähnt  die  Euporista  Galen's  gar  nicht  und  zweifelt  au  der  Echtheit 
der  Oribasischen.  Haeser,  Lehrb.  d.  Gesch.  d.  Med.  3.  Auflage.  I.  1875. 
8.  454). 

Nicht  nur  giebt  Rasarius  für  alle  Schriften  des  Oribasius,  die  spä- 
ter aufgefundenen  Stücke  der  Coli.  med.  natürlich  ausgenommen,  eine 
vortreffliche,  fast  durchaus  wörtlich  stimmende  Uebersetzung  des  grie- 
chischen Textes,  seine  Andeutungen  über  die  Benutzung  alter  griechi- 
scher Codices  sind  sehr  wichtig  und  die  Varianten  zur  Synopsis,  nach 
später  ihm  zugekommenen  alten  Codices,  welche  er  am  Schlüsse  der 
ganzen  Ausgabe  hinzufügt,  von  nicht  zu  tibergehender  Bedeutung.  Col- 
lectio  Stephaniana:  Medicae  artis  prineipes  1567  (Henricus  Stephanus) 
T.  I  Oiibasii  opera  etc.  J.  B.  Rasario  interprete  Observationes  p.  676 


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150 


Antike  Mediän. 


bis  682.  Rasarius  bezeichnet  ausdrücklich  zwei  Codices,  den  des  Sam- 
michele  und  den  des  Dandolo,  welche  beide  aus  Griechenland  stammten. 
Den  letzteren  nennt  er  den  ältesten  aller  zu  Venedig  befindlichen,  der 
alles  enthielt,  was  man  damals  von  Oribasius  hatte. 

Bevor  wir  zu  den  im  fünften  Bande  noch  befindlichen  Stücken  der 
uralten  lateinischen  Uebersetzungen  schreiten,  müssen  wir  in  Betreff 
des  griechischen  Textes  des  Oribasius  dem  gelehrten  Publikum  eine 
grosse  Enttäuschung  bereiten;  wir  haben  oben  davon  Erwähnung  ge- 
macht. Seit  mehr  als  30  Jahren  finden  wir  bei  den  Schriftstellern  der 
Geschichte  der  Medicin  die  Angabe,  es  befinde  sich  jn  Pest  ein  voll- 
ständiges griechisches  Exemplar  des  Oribasius,  Haeser  sagt  sogar:  eine 
vollständige  »vorzügliche,  von  Daremberg  nicht  benutzte  Handschrift« 
und  citirt  (nicht  ganz  richtig)  Choulant  als  Gewährsmann.  Choulant  sagt 
in  der  zweiten  Ausgabe  seiner  Bücherkunde  S.  122:  »Ein  vorzüglicher 
Codex  des  ganzen  Oribasius,  auf  dichtem  türkischen  Baumwollenpapier 
sehr  sorgfältig  geschrieben,  befindet  sich  in  der  Jankowich'schen  Samm- 
lung im  Pester  Nationalmuseum,  s.  Jahn's  Archiv  für  Philologie  5.  625.« 

Sehen  wir  nun  nach,  was  Jahn  sagt  und  citiren  wir  genau,  wo  es 
gesagt  wird. 

J.  C.  Jahn  (Seebode  und  Klotz),  Neue  Jahrbücher  für  Philologie  und 
Pädagogik,  fünfter  Supplementband,  a.  u.  d.  T.:  J.  C.  Jahfl,  Archiv  rar 
Philologie  und  Pädagogik,  5  Bd.,  1837,  S.  591.  »G.  Haenel  in  Leipzig, 
Ungedruckte  Handschriftenkataloge,  Elenchus  Mss.  Nie.  Sen.  Jankowich, 
mitgetheilt  durch  H.  Fejervary  aus  Pest,  S.  625  Cod.  saec.  XVI. 
Oribasii  medici  opera  litteris  rubro-nigris  diligenter  scripta  graece  in 
folio.  Codex  chartaceus  vastus  et  quidem  chartae  turcicae  gossypinae  et 
crassae  inscriptus«.  Es  ist  dies  die  erste  Erwähnung  und  Beschreibung 
unseres  Codex  als  eines  der  Manuskripte,  welche  mit  der  Jankowich'schen 
Sammlung  in's  Pester  Nationalmuseum  gelangten.  Der  Artikel  der  Wiener 
Jahrbücher  der  Literatur  von  1826:  »Was  enthält  eigentlich  die  Jan- 
kowich'sche  Sammlung?«,  auf  welchen  im  Jahn'schen  Archiv  hingewiesen 
wird,  enthält  durchaus  nichts  darüber,  er  ist  blos  ein  summarisches 
Aufzähleu  der  verschiedenen  Abtheilungen  dieser  Sammlung,  Antiken, 
Münzen,  Codices  u.  8.  w.,  kein  einziger  Gegenstand,  also  auch  nicht 
unser  Codex,  wird  speciell  genannt.  Also  selbst  die  erste  Angabe  sagt  nichts 
von  »Vollständigkeit«.  Warum  sollte  aber  diese  nicht  möglich  sein?  Es 
wäre  der  grösste  Schatz  für  die  Geschichte  der  Medicin,  ja  für  die  ganie 
klassische  Literatur.  All  die  herrlichen  Tempelsäulen  und  Werkstücke, 
aus  denen  Oribasius  seinen  Bau  aufführte,  vollständig,  ja  die  Fundstellen 
angegeben  zu  finden!  Es  wäre  geradezu  sträflich  gewesen,  wenn  die  ge- 
lehrten Herausgeber  diese  Fundgrube  vernachlässigt  hätten.  Leider  hatten 
sie  recht.  Referent  hat  sich  lange  vergebens  bemüht,  auch  nur  nähere 
Nachricht  über  den  Schatz  in  Pest  zu  erhalten.  Vor  dem  Jahre  1848 
war  es  überhaupt  nicht  möglich,  nach  dieser  Zeit,  wegen  der  Unordnung 


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Oribasius. 


in  den  Pester  Sammlungen,  auch  nicht.  Endlich  waren  diese  geordnet,  der 
Zugang  möglich,  die  Einsicht  einem  Freunde  gestattet,  die  Enttäuschung 
nur  zu  gross.   Wir  geben  hier  die  Resultate  der  Untersuchung,  die  wir 
vor  Jahren  zu  machen  im  Stande  waren.   Es  ist  eine  aus  Paris  gekom- 
mene Papier- Handschrift,  Folio,  159  beschriebene  Blätter.   Auf  dem 
Rücken  des  Pergamenteinbandes:  Oribasii  opera  varia  graece  manu- 
scripta.   Auf  dem  ersten  Blatte  steht:  Codex  saeculi  XVI  n.  3.  T.  A. 
ord.  8.  40  4f-  (i-  e.  40  Ducaten.  Ref.)  ex  museo  hungarico  mit  neuerer 
Schrift,  mit  älterer  Schrift:  col.  Paris,  societatis  Jesu.  Paraphe  au  desir  de 
Karrest  du  5.  Juillet  1763  Mesnil.  Die  ersten  zehn  Blätter  sind  eine  Recept- 
sammlung,  die  in  zwei  Abtheilungen  zerfällt,  jede  mit  einem  eigenen  Titel. 
Die  ersten  fünf  Blätter  enthalten  blos  Pflasterreceptc  und  beginnen,  wie  die 
Handschrift  selbst,  mit  dem  Titel :  BeßXeov  nepti%ov  räg  larptxäQ  axeoaatae 
twv  ipnXd<rrp<ov  in  rother  Tinte.  Darüber  steht  von  fremder,  später  Hand, 
schwarz  mit  lateinischen  Buchstaben:  Oribasii.  Rechts  davon  in  kleinerer 
Schrift,  wohl  von  derselben  Hand:  Collegii  Parisiensis  societatis  Jesu. 
Die  Pflasterrecepte  folgen  ohne  Absätze.   Die  ersten  drei:  oxevaola  rb 
itoXudp%ov,  2xeua<rea  fj  XP^^i  ^xeoaata  rb  ißodyg  (für  eowS^q)  stehen  ge- 
nau in  dieser  Folge  und  mit  sehr  geringen  Abweichungen  der  einzelnen 
Bestandteile  bei  Actuarius,  Method.  med.  lib.  VI.  Emplastra  (Coli.  Steph. 
col.  323  ff.)  Die  nächstfolgenden  etwas  anders  geordnet  und  so  fort  durch 
fünf  Blätter,  darunter  S.  8  in  fine  oxeuaafa  rou  noXereupdvou  ipnXdarpoo 
Schluss:   0££  'Appaap.  ftee  laaax'  &ee  Iaxioß'  iv£pp)<re  rb  <pdppaxov.  Das 
ganze  wörtlich  bei  Aötius.  tetr.  IV.  serm.  III.  C.  11.   Auf  S.  9  eine 
l'xeoaata  t/nb  rou  brpoo  roo  dnoaroXou  Aouxa  rou  ebaffeXtaroü  (beinahe 
wörtlich  bei  Ideler,  Bd.  I,  S.  297).  Die  letzte  Sxeoaota,  Ende  der  zehnten 
Seite,  lautet:  ZooXdm  rou  ßaatXetue  Kupou  'Efiavourjkoo  rou  Kofivyvoü. 

Mit  S.  11  beginnt  die  zweite  Abtheilung:  flepl  naaiüv  ijwAdorpwv 
xou  axeoaatag  Stä  netpag.  Die  erste  üxtoaata  hat  den  Titel :  "EfinXaorpoQ 
Baopaarij  i)  /.eyotxsvr,  'Eonaotdvou  Kateapoc,  kmypatpopivr^  8h  fieXeva  x.  r.  X. 
endlich  auf  den  letzten  zwei  Blättern  Antidota  gegen  den  Biss  wüthender 
Hunde,  Skorpione,  Spinnen.  Das  letzte  Antidoton  lautot:  dvrtdwroe  ^  Xsyo- 
fiewj  d%dfttaros  päXXov  8k  eb/dptaro^  nicht  weniger  als  anderthalb  Seiten 
umfassend ,  nebst  der  Erklärung,  warum  es  eb^dpearog  heissen  sollte  (zum 
Theil  wörtlich  bei  Myrepsos:  «de  antidotisc  Coli.  Stephaniana  358. 
Kürzer  schon  bei  Marcellus  Empiricus  C.  10.  Das  Ganze  schliesst  mit 
Ree ep ten  nep\  wrwv  ßtußtovi^ovra  und  nepl  ty&aXp.a>v,  darunter:  riXoQ 
zaiv  'Opetßaatou  ivvea  Xöywv  r^?  npbs  rbv  btdv  abrou  Ebardßtov.  Das 
nächste  Blatt  S.  21  beginnt  mit  dem  Titel:  'Optßaoiou  npbg  Ebvdmov. 

Nun  folgen  die  vollständigen  vier  Bücher  der  sogenannten  Euporista. 
Einige  Stichproben,  die  Referent  damals  machte,  stimmten  genau  mit  der 
Uebersetzung  des  Rasarius,  doch  geht  dem  dritten  Buche  der  Inhalt  vor- 
aus mit  der  Ueberschrift:  Tode  iariv  &v  ripTphtp  und  dem  vierten:  a0aa 
iorcv  iv  zw  rerdpr<p  ßißXltp. 


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Antike  Medicin. 


Das  letzte  Blatt  des  Codex,  welches  das  Ende  des  IV.  Buches  der 
Euporista  ist,  schliesst  mit  dem  Satze:  El  8k  t^oputrspov  ahzb  no'jaat 
ßuuXoto  xoaourov  i/ißaMye  ö&e  taov  xal  fdXtTog.  Dieser  Satz  steht  nicht 
als  Schlusssatz  des  letzten  Artikels  der  Euporista,  de  oxymelites  apparatu, 
bei  Rasarius;  bei  diesem  endet,  wie  wir  schon  oben  gesagt,  das  Buch 
mit  dem  vorhergehenden  Satze.  Da  aber  der  ganze  Schlussartikel  der 
Euporista  nichts  anderes  ist,  als  der  Auszug  von  Coli.  med.  V.  24  (Orib.  I, 
S.  397),  so  hat  eben  der  griech.  Pester  Codex  den  Schlusssatz  der  Coli, 
med.  mehr.  Er  endet  mit  der  roth  geschriebenen  verschnörkelten  Zeile: 
A6$a  ooi  b  ße  zw  dtdüvrt  df^v  xal  riXoq.  Es  geht  aus  Allem  hervor, 
dass  für  die  Ergänzung  der  fehlenden  Werke  des  Oribasius  der  Pester 
Codex  absolut  keine  Aussicht  giebt.  Dass  die  erste  Abtheilung  der 
Pflasterrecepte  nicht  dem  Oribasius  angehört  ist  klar.  Wie  die  andern 
Stücke,  die  Antidota  und  die  Mittel  gegen  Podagra  sich  zu  dem  wirk- 
lichen Ende  der  Synopsis  verhalten,  muss  anderswo  dargelegt  werden. 
Auch  das  Verhältniss  des  Textes  der  Euporista  zu  dem  nun  gedruckten 
dürfte  dann  zu  besprechen  sein. 

Wir  kehren  zu  unserer  Ausgabe  des  Oribasius  zurück.  Mit  S.  799 
beginnen  unter  dem  Titel:  »Anciennes  traduetions  d'Oribase«,  jene  höchst 
merkwürdigen  lateinischen  Uebersetzungen  aus  den  frühesten  Jahrhunder- 
ten (6.  oder  7.  Jahrh.  p.  Chr.  n.),  von  denen  die  Herausgeber  schon  in  der 
Einleitung  des  ersten  Bandes  sprachen  (Orib.  I.  XXXV),  und  welche  seit 
Valentin  Rose  eingehender  behandelt,  für  die  Culturgeschichte,  speciell 
für  den  Uebergang  griechischer  Medicin  in's  Abendland  (durch  vulgär- 
lateinische Uebersetzungen  für  die  Gothen  Italiens)  so  wichtig  sind.  Da 
der  VI.  Band  diese  Uebersetzungen  viel  eingehender  und  vollständiger 
giebt,  so  gehen  wir  zu  diesem  über.  Die  Einleitung  sagt  uus,  die  Ab- 
sicht der  früheren  Herausgeber,  dem  letzten  Baude  eine  Abhandlung 
über  die  gesammte  alte  Medicin  beizufügen,  sei  nicht  zu  Stande  ge- 
kommen. Es  fand  sich  in  dem  Nachlasse  nichts  darüber  vor.  (Eine  in 
einer  franz.  Zeitschrift  jetzt  fortlaufend  erscheinende  Abhandlung  über 
die  Augenheilkuude  der  Griechen  und  Römer,  vor  kurzem  erst  aufgefun- 
den, dürfte  wohl  ein  Stück  dieser  Schrift  sein.  (Wir  werden  seinerzeit 
darauf  zurückkommen.)  Molinier  giebt  dann  eine  kurze  Uebersicht  über 
Oribasius  und  seine  Werke,  welche  nichts  Neues  enthält,  S.  IX  — XD 
folgt  ein  sehr  nützliches:  Tableau  synoptique  des  matieres  contenues 
dans  les  oeuvres  d  Oribase,  in  drei  Columnen.  Die  erste  bilden  die 
Coli.  med.  mit  Bezeichnung  der  Lücken,  daneben  die  Synopsis,  insoweit 
ihr  Inhalt  theils  der  Coli.  med.  entspricht,  theils  die  Lücken  der  Coli, 
ersetzt,  die  dritte  Columne  endlich  die  Euporista,  welche,  ihrer  Natur 
nach  fast  nur  ein  Auszug  der  Synopsis,  wenige  Lücken  der  Coli,  ergänzt 
und  weniges  bietet  was  die  Synopsis  nicht  behandelt,  wie  eine  Abhand- 
lung über  Gifte  und  giftige  Thiere,  einen  Artikel  über  die  Krankheiten 
der  Ohren  und  der  Zähne,  eine  Abhandlung  über  die  Krankheiten  der 


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Oribasius. 


153 


Sexualorgaue  uud  am  Ende  einen  Artikel  über  die  Stellung  des  Arztes, 
worüber  weder  in  den  Coli.  med.  noch  in  der  Synopsis  sich  etwas  findet. 

Es  folgt  ein  Verzeichniss  der  von  Oribasius  benutzten  Schriftsteller. 
(Bei  Soranus  wird  noch  von  vier  medicinischen  Schriftstellern  desselben 
Namens  gesprochen!) 

Mit  S.  XV.  beginnt  die  höchst  wichtige  Abhandlung  über  die  alten 
lateinischen  Uebersetzungen. 

Die  Beschreibung  der  lat.  Codices  selbst  steht  zum  grössten  Theil 
in  den  Anmerkungen  zu  S.  5  der  Einleitung.  Es  sind:  Zwei  Pariser 
Codices.  Aa  Ms.  lat.  Nr.  10233  aus  der  Bibliothek  von  Chartres  280  Per- 
gamentblätter, wovon  eine  grosse  Anzahl  fehlt.  Dass  diese  fehlenden 
Blätter  Hägens  Berner  Handschrift  ausmachen,  ist  schon  angedeutet  wor- 
den. Uncialschrift,  Buchstaben  8  mm  hoch,  rothe  Kapitelüberschriften, 
Marginalanmorkungen  aus  dem  13.  Jahrhundert,  eiuige  vielleicht  aus  dem 

10.  und  11.  Jahrhundert.  Von  Blatt  1  -263  die  neun  Bücher  der  Syno- 
psis, 263—272  Rufus  de  Podagra.  Auf  demselben  Blatte  bis  273  Fragmente 
eines  Anonymus:  Virtutis  herbae  Peoniae  quae  a  multis  dicitur  selenia- 
cae.  273  reck  Fragment  in  merovingischer  Cursivschrift,  beginnend  mit 
dem  Worte  pulbes.  Auf  demselben  Blatte  v.  -  279  v.  curatio  phlegmonis. 
Fol.  280  Oribasii  de  praebibendis  passionibus  (praehibendis).  Der  zweite 
Paris.  Cod.:  Ab.  Ms:  lat.  9332  ebenfalls  von  Chartres,  321  beschriebene 
Pergamentblätter,  zwei  Spalten,  karolingische  Minuskelschrift  mit  getrenn- 
ten Worten,  Rubriken  roth,  enthält  f.  1  —  139  Synopsis  des  Oribasius,  140 
bis  242  Alex.  Trallianus,  243-321  Dioskoridcs,  jedes  Werk  von  anderer 
Hand,  doch  alle  aus  dem  Anfaug  des  9.  Jahrhunderts.  Dies  geht  aus 
einer  grossen  Darstellung  auf  f.  140  hervor:  Christus  mit  dem  Kreuze 
unter  Doppelarkaden  und  mit  Ornamenten,  welche  auf  die  byzantinischen 
Künstler  unter  Karl  dem  Grossen  hinweisen.  Chartres  war  im  10.  Jahr- 
hundert ein  Sitz  der  medicinischen  Studien,  der  Mönch  Richer  berichtet 
über  seine  Reise  im  März  991  von  Rheims  nach  Chartres,  um  daselbst 
die  Werke  des  Hippokrates  und  Galen  zu  studiren. 

Pergament-Mai) uscript  von  Laon  Nr.  424  (La)  des  10.  Jahrhunderts 
mit  dem  Titel:  Aribausius  de  plantis  ist  sehr  verstümmelt.  Es  beginnt 
mit  dem  Ende  des  zweiten  Buches  der  Euporista,  am  Ende  zehn  Ca- 
pitel  aus  dem  wirklichen  dritten  Buche  der  Euporista.  Diese  Partie  ist 
unter  dem  Titel :  De  curationibus  nach  einem  anderen  Manuscript  hinter 
dem  Caelius  Aurelianus,  Basel  1529  von  J.  Sichardus  herausgegeben. 
Fol.  47  — 187  enthält  die  neun  Bücher  der  Synopsis  genau  nach  dem 
griechischen  Text. 

Pergament-Manuscript  der  Stadtbibliothek  von  Leipzig  Nr.  97*  (Li) 

11.  oder  12.  Jahrhundert,  in  zwei  Spalten,  46  Blätter,  Blatt  14  leer.  Die 
ersten  zwei  Blätter  enthalten  Fragmente  des  XIV.  Buches  der  Origines 
des  Isidorus,  f.  3-- 30  Fragmente  der  Euporista,  f.  30— 46  Fragmente 
der  Synopsis.    Dr.  Naumann  meint,  die  Handschrift  sei  italienisch  und 


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154 


Antike  Medicin. 


könnte  wohl  für  die  Schule  von  Salerno  geschrieben  sein.  Sie  hat  dieselbe 
Quelle  wie  La,  stammt  aber  uicht  davon;  es  sind  lauter  verstümmelte 
Fragmente. 

Pergamenthandschrift  von  St.  Gallen  Nr.  761  (G)  280  Blätter,  oct. 
von  einer  Hand.  Halblombardisch  -  sächsische  Schrift,  also  aus  dem  10. 
oder  11.  Jahrhundert.  Von  Blatt  67  —  288  die  Synopsis  mit  dem  Oriba- 
sius  fremden  Fragmenten.  Auch  sind  Stücke  aus  den  Euporista  einge- 
schoben. 

Pergament-Manuscript  des  Lord  Ashburnham,  scheint  nach  Facsimile 
kleinere  Uncialschrift,  zweispaltig  Fol.  (As).  Aus  dem  Verkauf  der  Samm- 
lung Libri  (Nr.  10),  wahrscheinlich  aus  Troyes  entführt,  die  ersten 
acht  Bücher  des  Synopsis.  Ist  sehr  verstümmelt,  ein  guter  Theil  der 
Blätter  ist  verloren.  Enthält  die  Fragmente  von  acht  Büchern  I.  Synops., 
IL  Eupor.,  dann  IV.  und  IX.  Synops.  Es  scheint  zur  Familie  Aa  za 
gehören.   II.  und  III.  der  Syn. 

Diese  Manuscripte  nebst  den  noch  zu  nennenden  bilden  zwei  Gruppen. 
Eine  sehr  alte  wahrhaft  unschätzbare,  schon  kurz  nach  Oribasius  nach 
einem  griechischen  Text  gemacht,  der  viel  älter  ist,  als  unsere  jetzigen 
griechischen  Manuscripte.  Synopsis  und  Euporista  sind  verschmolzen, 
die  Ordnung  der  Capitel  willkürlich.  Es  soll  dies  beweisen,  dass  damals 
der  Originaltext  einer  ungeschickten  Umarbeitung  unterworfen  war.  Diese 
Handschriften  enthalten  auch  wichtige  Zusätze  von  zum  Theil  unbekannten 
christlichen  Verfassern.  Die  Sprache  liefert,  obgleich  nicht  so  verunstaltet 
wie  die  der  mero vingischen  Urkunden,  doch  Anomalien  genug,  um  spe- 
ciell  studiert  zu  werden.  Es  sind  von  den  oben  beschriebenen  Mauuscrip- 
ten  die  vier  Aa,  Ab,  G  und  As. 

Hierzu  käme  das  fünfte,  die  Pergament-Handschrift  von  Bern,  wo- 
rüber Hagen's  gelehrte,  schon  vielfach  erwähnte  Arbeit:  De  Oribasii 
versione  latina  Bernensi  commentatio,  Bernae  1875,  vorliegt 

Eine  genaue  Untersuchung  hat  nun  gezeigt,  dass  von  den  aus  Aa 
fehlenden  40  Blättern  die  18,  woraus  das  Manuscript  von  Bern  besteht, 
die  erste  und  zwar  grössere  Hälfte  sind.  Erst  nach  Abdruck  dieser 
Lücke  von  Aa  aus  Ab  fand  Molinier  in  den  Papieren  von  Daremberg 
die  Copie  der  Berner  Handschrift,  deren  Zugehörigkeit  zu  Aa  somit 
schon  Daremberg  und  Bussemacker  erkannt  haben. 

Somit  würde  die  erste  Familie  der  Handschriften,  wie  gesagt,  Aa 
mit  Be  (Bern)  G  und  As  bilden.  Es  scheint,  dass  in  dieselbe  Reihe  eine 
Handschrift  im  Hunter'schen  Museum  zu  Glasgow  gehört.  Hr.  P.  Meier 
hat  §ie  für  Daremberg  untersucht,  aber  es  findet  sich  in  den  Papieren 
nichts  darüber  vor. 

Die  zweite  Familie  der  Uebersetzungen  ist  unabhängig  von  der 
ersten  und  direkt  aus  dem  griechischen  Texte.  La  und  Li  sind  oben 
beschrieben. 

Die  Handschrift  der  Barberina  No.  767  f.  199  führt  den  Titel: 


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Oribasius. 


155 


Galenus.  Enthält  das  erste  Buch  der  Synopsis,  dazu  zwei  Capitel  No.  50 
curatio  capitis  primo  mense  Aprilis  und  51  de  aurium  causa  ex  libro  I. 
Theodori  Prisciani  f.  266.  II  der  Synopsis  als  Uber  III,  Oribasius  55, 
Cap.  1—54  des  griechischen  Textes,  210.  IV  der  Synopsis  als  IV.  Ori- 
basii,  also  eine  ganz  eigenthümliche  Anordnung,  und  stammt  weder  von 
La  noch  von  Aa  oder  Ab.  Es  ist  eine  Art  von  Auszug  in  der  Weise 
wie  G,  aber  viel  umfassender.  Die  Sprache  ähnlicher  La  und  Li  als  Aa 
doch  keineswegs  mit  jener  unmittelbar  verbunden. 

Dies  wäre  die  Stammtafel  der  Manuscripte: 

P 


f 
i 


1 


r 

La 


\ 

Li 
I 

Ba 


Aa 


Ab 

i 


As 


P  würde  den  griechischen  Text  darstellen,  R  den  revidirten  griechischen 
Text,  Z  das  Original  der  ersten  Familie,  X  das  Original  der  zweiten, 
zu  Aa  ist  noch  B  hinzuzufügen  nach  den  früher  besprochenen  Verhält- 
nissen des  Berner  Codex  (Ref.). 

Es  wurde  schon  bemerkt,  dass  in  den  ältesten  griechischen  Manu- 
Scripten  Synopsis  und  Euporista  willkürlich  verschmolzen  wurden,  denn 
»es  scheint  sehr  schwierig,  um  nicht  zu  sagen  unmöglich«,  sagt  Molinier 
(S.  XXI),  dass  dies  das  Werk  des  Uebersetzers  sei,  der  sich  mit  dem 
griechischen  Texte  noch  obendrein  grosse  Freiheiten  nahm. 

Er  hat  der  Uebersetzung  lateinische  Citate  eingemengt,  giebt  sehr 
häufig  der  geschilderten  Krankheit  eine  andere  Meinung  und  ganz  an- 
dere Behandlung.  Einigemal  ist  der  Autor  angegeben;  es  war  meist 
unmöglich,  ihn  näher  zu  bezeichnen.  So  Severianus  Episcopus  und 
Jakobus  (Psychrestus?  Ref.),  magische  Formeln,  Fragmente  der  Bibel, 
ein  Fragment  der  Aeneide  (X  1)  und  gleich  darauf  ein  Stück  Genealogie 
Jesu  nach  Matthäus:  Ad  partum  iubandum  (S.  622). 

Die  Sprache  ist  grösstentheils  das  Vulgärlatein,  die  Sprache,  die 
auf  die  klassische  folgte,  als  die  Barbaren  das  Reich  zertrümmerten, 
die  Sprache,  die  auch  die  Urkunden  und  Rechtsformeln  der  Merovinger 


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156 


Antike  Medicin. 


geben.  »Da  H.  Hagen  in  seiner  schon  besprochenen  Arbeit  dieses  Vul- 
gärlatein so  vollkommen  als  möglich  behandelt  hat,  so  haben  wir  die 
Idee,  die  Phonetik  und  Syntax  zu  behandeln,  aufgegebene 

»Aa  ist  das  wichtigste  aller  Manuscripte,  das  kompleteste  und  das 
älteste,  für  uns  auch  überall  womöglich  als  der  Typus  gewählt  Aa  und 
Ab  gehören  offenbar  zur  selben  Familie,  aber  in  der  Anordnung  und 
in  anderen  wichtigen  Verschiedenheiten  (welche  im  Laufe  des  Textes  an- 
gegeben werden),  kann  man  Aa  nicht  als  den  Prototyp  von  Ab  ausehen. 

Die  competentesten  Kenner  erkennen  in  der  prachtvollen  Uncial- 
schrift  von  Aa  und  As  das  6.  Jahrhundert.  Es  dürfte  wohl  nicht  mög- 
lich sein,  sie  weiter  als  630  oder  640  herabzudrücken.  Die  griechische 
Textumarbeitung,  die  schon  früher  besprochen,  muss  man,  da  die  Ab- 
fassung der  Synopsis  und  Euporista  gegen  Ende  des  4.  Jahrhunderts 
fällt  (?),  vor  Mitte  des  5.  Jahrhunderts  stellen.  Auch  kann  Aa  nicht 
die  Originalübersetzung  sein,  da  eine  gemeinschaftliche  für  Aa  und  As 
stattfinden  musste«. 

Aa,  Ab  und  As  dürften  Copien  einer  glossirten  Handschrift  sein, 
deren  Randnoten  endlich  in  den  Text  aufgenommen  worden.  Daher 
stammen  wohl  die  häufigen  id  est  oder  quem  rustici  vocant,  ferner  die 
item's  bei  Recepten,  die  nicht  im  griechischen  Text  sind.  Aa  hat  bei 
Isatis:  vocant  Gothi  Uuisdile  (S.  31),  Ab  schreibt  Gupti  für  Gothi.  Chou- 
lant,  Daremberg  (in  den  früheren  Bänden)  und  Valentin  Rose  haben 
dies  schon  erwähnt.  War  so  das  Original,  wie  schon  gesagt,  ein  glos- 
sirter  Text  oder  die  Copie  eines  solchen,  so  würde  der  Originaltext  vor 
der  Eroberung  Italiens  durch  die  Gothen  oder  in  die  ersten  Jahre  der- 
selben fallen.  Das  Original  der  Uebersetzung  der  drei  Handschriften 
fiele  in  das  Ende  des  5.  und  Anfang  des  6.  Jahrhunderts. 

St.  Gallen  No.  761.  Semilombardische  Schrift,  wahrscheinlich  vor 
dem  11.  Jahrhundert.  280  Blätter,  sehr  incomplet,  Titel:  Libellus  me- 
dicinalis  ex  Hypocrate  et  Galeno  collectus.  Enthält  Auszüge  aus  Gario- 
pontus,  Stücke  eines  grossen  Antidotarium  und  Auszüge  aus  Synopsis 
und  Euporista,  welche  vielleicht  aus  Ab  stammen. 

»Die  Uebersetzung  des  10.  Jahrhunderts  ist,  wie  schon  gesagt,  viel 
getreuer  dem  griechischen  Texte,  den  wir  heutzutage  haben.  Die  Ca- 
pitel  sind  wenigstens  in  der  Originalanordnung,  die  Zusätze  befinden 
sich  am  Ende  der  Bücher,  im  ganzen  wenig  zahlreich  und  unwichtig, 
ausgenommen  ein  Auszug  aus  einem  interessanten  Werke  des  Arztes 
Kriton  (S.  397  und  625).  Die  Sprache  von  La,  so  barbarisch  sie  ist, 
ist  noch  Latein,  stark  gemischt  mit  griechischen  Wörtern.  Die  Zeit  ist 
leicht  zu  bestimmen.  Sie  kann  nicht  viel  später  als  in  das  10.  Jahr- 
hundert fallen.  Sie  kann  in  keinem  Falle  in  die  merovingische  Epoche 
gehören.  Sie  haben  das  höchste  Interesse  für  die  Constitution  des  Tex- 
tes des  Oribasius.  Es  lagen  Handschriften  vor,  welche  viel  älter  sind, 
als  die  wir  heute  haben  und  zwei  verschiedene  Recensionen  repräsentiren. 


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Oribasius.  Römer. 


157 


Sie  sind  aber  so  treu,  dass  man  trotz  aller  Fehler  und  Auslassungen  den 
griechischen  Text  in  dem  barbarischen  Latein  wiederfinden  kann«. 

»Daremberg  und  Bussemacker  haben  für  den  V.  Band  nur  die  Aus- 
züge aus  1,  2  und  3  der  Synopsis  hinterlassen.  Wir  veröffentlichen  aber  im 
VI.  Bande  des  Gesagten  wegen  und  weil  wir  nicht  glauben  das  Wichtigste 
auswählen  zu  können,  die  weiteren  sechs  Bücher  der  Synopsis  und  die 
Euporista  vollständig.  Zweispaltig  geben  wir  Aa  die  Lücken  durch  Ab 
ersetzend  und  Ab  durch  G.  Da  Ab  uns  nach  einer  Handschrift  kopiert 
scheint,  welche  dem  Prototyp  noch  näher  steht  als  Aa,  so  haben  wir 
einige  Varianten  angeführt,  welche  zeigen,  dass  Aa  durch  Ab  completirt 
und  manchmal  erklärt  wird,  während  jene  im  Allgemeinen  einen  besseren 
Text  hau.  (Zwei  prachtvoll  ausgeführte  facsimilirte  Blätter  geben  die 
Uncialhandschrift  Aa  und  die  Minuskelschrift  Paris.  9232.) 

A.  Vedrenes,  Tratte"  de  medecine  de  A.  C.  Celse.  Traduction 
nouvelle  avec  texte  latin,  notes,  comraentaires,  tables  explicatives,  figu- 
res  dans  le  texte  et  14  planches  contenants  110  figures  d'instruments 
de  Chirurgie  antique.  Precede  d  une  pröface  de  Paul  Broca.  gr.  8. 
Paris,  X1L  797  S.  1876. 

A.  Schlesinger,  Die  gesellschaftliche  Stellung  der  Aerzte  zur 
Zeit  des  römischen  Kaiserreichs.  Pester  med.  chir.  Presse  Nr.  11,  12, 
14,  19,  20.  1876. 

P.  Collaro,  Eaux  thermales  sulfuro-salines  de  Lidzia  pres  Tschesme\ 
Gaz.  med.  d  Orient  N.  5  -  7. 

Texier  hat  in  neuerer  Zeit  zuerst  wieder  auf  diese  Ruinen  von 
Bauten  aufmerksam  gemacht,  welche  uns  Pausanias  VII,  5,  11  als  an- 
tiken Badeort  beschreibt. 

H.  Düntzer,  Aptus  im  ärztlichen  Gebrauch.  Zu  Horat.  ep.  I,  20, 
24,  in  Jahrbücher  für  class.  Philol.,  herausgegeben  von  A.  Fleckeisen, 
22.  Jahrgang,  1876,  oder  der  Jahn'schen  Jahrbücher  für  Philol.  und 
Pädag.  113  Bd.,  Leipzig  1876,  S.  423  429. 

Verfasser  knüpft  an  den  vor  Jahren  gelieferten  Beweis,  dass  fo- 
menta  bei  Horaz  u.  a.  nicht  blos  Arzneimittel  bezeichnete,  sondern 
auch  von  Reizmitteln  gebraucht  wurde,  welche  Rom's  üppige  Weichlich- 
keit ersonnen  hatte,  wovon  unsere  Wörterbücher  wenigstens  früher  nichts 
wussten,  die  Bemerkung,  dass  es  sich  ebenso  mit  dem  Worte  aptus  ver- 
halte. Das  Wort  war  bei  den  Aerztcn  weit  verbreitet.  Zugleich  wird 
eine  ganze  Gruppe  ärztlicher  Ausdrücke  besprochen,  wie  supervacuus, 
inimicus,  aptus,  in  dem  Sinne,  dass  etwas  einem  Organe  zuträglich  ist, 
auch  im  Sinne  von  »passend«  bei  Bereitung  von  Medicamenten,  geeignet, 
wobei  auch  aptissime  gebraucht  wird,  überhaupt  in  dem  Sinne  von  6p- 
ttörraw,  wie  Hippokrates.  So  dürfte  auch  Antonius  Musa,  des  Horaz 
Arzt,  des  nach  dem  Griechischen  gebildeten  aptus  sich  bedient  haben. 


158 


Antike  Modi  ein. 


Ebenso  das  Wort  idoneus  bei  Celsus  u.  a.  Sie  verhalten  sich  wie  ge- 
eignet zu  passend.  Dem  non  idoneus  steht  alienus  sehr  nahe.  So  Cel- 
sus II,  26:  Quae  res  alienae  stomacho  sunt;  IV,  13:  Id  huic  morbo  alie- 
num  est  Zwei  andere  sinnverwandte  Ausdrücke  sind  opportunus  und 
commodus.  Opportunus  kommt  aber  auch  in  der  Bedeutung  »ausgesetzt« 
vor,  wie  Celsus  I,  5  qui  his  (gravedinibus)  opportunus  est.  Aehnlich  wie 
commodus  wird  expeditus,  wirksam,  leicht  gebraucht,  wie  expedit,  es  ist 
zuträglich,  wie  expedire  heilen.  Eigentümlich  steht  tutus,  wie  bei  Hippo- 
krates  dffyalfa  von  dem  was  unbedenklich  ist.  Sehr  häufig  findet  sich  utilis 
von  der  Zuträglichkeit  von  Speisen  und  Heilmitteln.  Bei  Hippokrates  fin- 
det sich  so  wyiktjwC'  Bei  Celsus  findet  sich  der  Gebrauch  von  bonus,  wie 
bei  Hippokrates  dyaBut,  nicht.  Cato  hat  ihn  (bona  ad  curationem),  Cel- 
sus aber  hat  melior  und  optimus,  wie  peior  und  pessimus.  Die  Worte 
prodesse  und  proficere  stehen  ganz  gleich,  wie  auch  auxilio,  praesidio 
esse,  opitulari,  posse  ad,  esse  mit  dem  Dativ,  convenire  u.  s.  w.  Ver- 
fasser bespricht  dann  Horaz'  Schilderung  seiner  körperlichen  Zustände 
und  seines  Aussehens.  Früh  ergraut,  da  er  an  Rheumatismen  leidet, 
thut  ihm  die  Sonne  wohl.  Er  behandelt  dann  die  Stelle  des  Plinios 
XXIX,  71,  über  Gesichtssalben  gegen  den  Sonnenbrand,  und  Celsus 
Vorschrift  I,  3  dagegen. 

J.  H.  Mordtmann,  Himjarische  Glossen  bei  Plinius.  Zeitschrift 
der  D.  M.  Ges.,  XXX  Bd.,  1876,  S.  320. 

Eine  wichtige  Stelle  zu  1.  XII,  60,  vom  Weihrauch. 
Bajac  und  seine  Bäder.    Ausl.  Nr.  41,  42,  1876. 

Merkel,  Bemerkungen  eines  Anatomen  über  die  Gruppe  des  Lao- 
koon.    Zeitschrift  für  bild.  Kunst,  IX.  Bd.,  12.  Heft.  1876. 

Carus  Sterne,  Ueber  die  thatsächliclie  Grundlage  der  Iphi>- 
Dichtung  in  Ovid's  Metamorphosen.    Gegenwart  IV,  40.  Ausl.  IV,  46. 

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Jahresbericht  über  Mathematik,  Astronomie 
und  Mechanik  im  Alterthum  für  1873—1877. 

Vom 

Gymnasiallehrer  M.  Curtze 
in  Thorn. 


Von  der  Redaction  dieser  Blätter  zu  dem  Berichte  über  die  oben- 
genannt on  Gegenstande  aufgefordert,  schien  es  mir  anfänglich  bedenklich, 
dass  ich,  als  Laie  im  Gebiete  der  Philologie,  es  wagen  sollte  an  einem 
philologischen  Jahresberichte  mitzuwirken.  Als  ich  jedoch  sah,  dass  die 
Herren,  welche  vor  mir  den  Bericht  gegeben  hatten,  wohl  auch  Laien 
in  der  Mathematik  gewesen  waren,  dass  sie  eine  nicht  unbeträchtliche 
Zahl  höchst  wichtiger  Schriften  aber  alte  Mathematik,  Astronomie  und 
Physik  gar  nicht  gekannt  zu  haben  schienen,  so  entschloss  ich  mich  der 
Aufforderung  zu  folgen.  Gleichzeitig  erbat  ich  mir  die  Erlaubniss  der 
Redaction,  die  gebliebene  Lücke  ausfüllen  zu  dürfen.  So  folgt  denn 
hier  statt  eines  Jahresberichtes  ein  Bericht  über  fünf  Jahre.  Ich  bitte 
nur  die  Herren  Philologen  von  Fach  darüber  hinwegsehen  zu  wollen, 
dass  ich  mich  bei  demselben  mehr  auf  den  Standpunkt  des  Mathematikers, 
als  auf  den  des  Philologen  gestellt  habe,  dass  daher  in  den  Referaten 
mehr  auf  den  Gewinn  gesehen  wurde,  den  die  Geschichte  der  mathe- 
matischen Wissenschaften  aus  den  besprochenen  Schriften  erlangt  hat, 
als  auf  den,  welcher  der  Philologie  erwachsen  ist,  ohne  jedoch  den  Hin- 
weis auf  solche  Schriften  zu  unterlassen,  welche  die  betreffenden  Fächer 
in  rein  philologischer  Weise  gefördert  haben. 

An  die  Spitze  des  Ganzen  ist  es  wohl  gerecht  die  zweite  Auflage 
des  Meisterwerkes  zu  setzen,  das  den  Titel  führt: 

M.  Chasles,  Apercu  historique  sur  Porigine  et  le  developpement 
des  mäthodes  en  gäometrie,  particulierement  de  celle  qui  se  rapportent 
ä  la  göometrie  moderne,  suivi  d'un  methode  de  g6ometrie  sur  deux 
prineipes  gcnSraux  de  la  science,  la  dualitö  et  lhomographie.  Seconde 
edition  conforme  ä  la  premiere.  Paris,  Gauthier -Villars  1875.  Zwei 
Blätter.  H.  851  S.  gr.  4. 


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160 


Auf  den  Inhalt  desselben  einzugehen  ist  überflüssig,  da  das  Buch 
als  Hauptquelle  aller  Geschichte  der  Mathematik  seit  nunmehr  genau 
40  Jahren  in  den  Händen  des  Publikums  sich  befindet.  Es  ist  nur  zu 
bedauern,  dass  Chasles  entweder  nicht  die  Müsse  oder  nicht  den  Wunsch 
gehabt  hat,  die  zweite  Ausgabe  einer  eingehenden  Revision  zu  unter- 
ziehen, oder  wenigstens  die  Aenderungen  darin  aufzunehmen,  welche 
seine  vielen  geschichtlichen,  in  den  Comptes  Rendus  zerstreuten 
Arbeiten  nöthig  machen.  In  den  Anmerkungen,  die-  an  Umfang  dem 
Texte  gleich,  wenn  nicht  grösser  sind,  wurde  in  diesem  Jahrhundert 
wieder  zum  ersten  Male  die  Frage  nach  dem  Ursprünge  unserer  Ziffern 
in's  Auge  gefasst,  welche  seit  jener  Zeit  nicht  wieder  zur  Ruhe  gekom- 
men ist,  und  mit  welcher  wir  uns  später  ebenfalls  noch  zu  beschäftigen 
haben  werden.   Wir  werden  dann  auf  das  Werk  zurückkommen  müssen. 

Ein  anderes,  ebenfalls  französisches  Werk,  welches  die  ganze  Ge- 
schichte der  Mathematik  behandelt,  ist  die 

Histoire  des  Mathömatiques  depuis  leurs  origines  jusqu'au  commence- 
ment  du  dix-neuvieme  siecle  par  Ferdinand  Hoefer.  Paris,  Ha- 
chette  et  C1«-  1874.  4  Blätter.  HL  603  S.  8. 

Ihr  kann  man  das  Lob,  welches  der  Chasles'sche  Apercu  sich  er- 
worben, nicht  zugestehen.  Sie  wimmelt  von  Druck-  und  Denkfehlern, 
und  das  Wenige  was  in  ihr  Gutes  steht,  beruht  auf  der  ausnahmsweiseo 
Benutzung  guter  Quellen,  die  aber  oftmals  selbst  iu  unverantwortlicher 
Weise  missverstaudeu  sind.  Dem  Alterthum  siud  die  ersten  276  Seiten 
gewidmet,  also  fast  die  Hälfte  des  ganzen  Werkes. 

Ebensowenig  empfehlenswert!!  ist  das  1872  in  erster  Auflage,  dann 
aber  in  neuer  Auflage  erschienene  Werk: 

Dr.  Heinrich  Suter,  Geschichte  der  mathematischen  Wissen- 
schaften. Erster  Theil :  Von  den  ältesten  Zeiten  bis  Ende  des  XVI.  Jahr- 
hunderts. Zweite  Auflage,  Zürich,  Orell,  Füssli  &  Co  1873.  —  VIII. 
196  S.   Zwei  Figurentafeln.  8. 

Dasselbe  ist  nicht  eine  Geschichte  der  Mathematik,  d.  h.  eine  Ge- 
schichte des  Entwicklungsganges  derselben  nach  allgemeinen  Gesichts- 
punkten, sondern  eine  Aufzählung  der  Mathematiker  und  ihrer  Werke. 
Was  es  in  dieser  Beziehung  leistet,  ist  da  gut,  wo  sich  der  Verfasser 
auf  gute  Vorarbeiten  stützen  kann,  z.  B.  da,  wo  ihm  Brettschneid er's 
treffliche  Monographie:  Die  Geometrie  und  die  Geometer  vor 
Euklid,  Leipzig,  Teubner.  1870,  als  Vorlage  gedient  hat;  an  ande- 
ren Stellen,  wo  es  auf  eigene  Quellcnuntersuchungeu  ankam,  ist  Dürftig- 
keit und  oftmaliges  falsches  Auffassen  fast  immer  vorhanden.  Dem  Alter- 
thum gehören  die  Cap.  I.  Die  ersten  Anfänge  der  Wissenschaft  bei  den 
ältesten  Völkern  der  Weltgeschichte;  Cap.  II.  Der  Uebergang  derselben 
zu  den  Griechen  und  ihre  Entwicklung  bis  auf  Gründung  der  Alexan- 


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Geschichte  der  Mathematik. 


161 


drinischen  Schule;  Cap.  HI.  Die  Blüthezeit  der  Alexandrinischen  Schule 
bis  auf  Ptolemäos;  Cap.  IV.  Von  Ptolemäos  bis  zur  Eroberung  Alexan- 
driens, sowie  theilweise  Cap.  VI.  Der  Zustand  der  Mathematik  bei  den 
abendländischen  Völkern  bis  auf  Erfindung  der  Buchdruckerkunst.  Die 
Kritik  hat  diesen  ersten  Band  fast  einstimmig  verurtheilt. 

Einen  sehr  interessanten  Versuch,  in  graphischer  Weise  einen 
üeberblick  Ober  die  Geschichte  der  mathematischen  Wissenschaften  für 
die  Zeit  von  600  v.  Chr.  bis  400  n.  Chr.  zu  geben,  liefert  das  als  Hoch- 
zeitsgabe Fabii-Marzolo's  erschienene  Schriftchen  des  Professors  an  der 
Universität  Padua: 

Antonio  Favaro,  Saggio  di  Cronografia  dei  Matematici  delT 
Antichita.  (A.  600  a.  Chr.  bis  A.  400  d.  Chr.).  Nozze  di  Fabii-Mar- 
zolo.  Padova  1875.  Tipografia  F.  Sacchetto.  15  S.  4.  und  eine  Tafel 
in  Fol. 

Auf  und  zwischen  hundert  horizontalen  Parallellinien,  deren  Ab- 
stand also  jedesmal  zehn  Jahre  urafasst,  sind  einmal  nach  ihren  Anfangs- 
buchstaben, dann  aber  nach  der  Lebenszeit  die  verschiedenen  bekannten 
Schriftsteller  im  mathematischen  Fache  für  die  obige  Zeitperiode  ver- 
theilt. Man  kann  so  mit  einem  Blicke  die  Dichtigkeit  der  Mathematiker 
zu  einer  bestimmten  Zeit  Übersehen.  Der  Text  enthält  in  alphabetischer 
Anordnung  dieselben  Namen  mit  Angabc  des  von  ihnen  speciell  gepfleg- 
ten Faches  und  ihrer  Lebenszeit,  soweit  dieselbe  sicher  bestimmt  wer- 
den kann.  Ein  Vorwurf  ist  in  einer  Recension  von  Cantor  (Zeitschrift 
für  Mathematik  und  Physik  XX,  H.  L.  Abth.  20ff.)  wohl  mit  Recht 
gemacht  worden.  Es  ist  nämlich  nicht  einzusehen,  in  welcher  Weise  die 
betreffenden  Namen  in  das  graphische  Tableau  eingezeichnet  sind.  Ist 
ihr  Geburts-  oder  ihr  Todesjahr,  ist  etwa  das  mittlere  Lebensjahr,  ist 
das  Datum  des  Hauptwerkes  der  Grund  für  die  bestimmte  Stelle  der 
Punkte,  die  die  betreffenden  Schriftsteller  auf  der  Tafel  einnehmen? 
Favaro  hat  sich  dagegen  in  dem  Repertorium  für  reine  und  an- 
gewandte Mathematik  1.  Band,  Leipzig,  Teubner  1878  S.  413  -  414 
verwahrt,  doch  wird  er  wohl  selbst  zugeben  müssen,  dass  eine  grosse 
Willkür  bei  der  Bestimmung  der  betreffenden  Punkte  unterlaufen  muss. 
Ebenso  hat  der  Verfasser  sich  gegen  die  Ausstellungen  Günther's  in 
Grunert's  Archiv  (Theil  58,  Lit.  B.  S.  14—17)  und  des  Referenten  (Fort- 
schritte der  Mathematik  Bd.  VII  1875,  1  —  2)  über  einige  in  falschen 
Formen  aufgenommene  Namen  beklagt,  da  er  als  Italiener  diese  Namen 
eben  italienisch  geschrieben.  Da  aber  ausdrücklich  alle  anderen  Namen 
in  ihrer  wirklichen  Orthographie,  nicht  in  italienischer  Umschrift  oder 
Verballhornisirung  gegeben  sind,  so  sind  unserer  Meinung  nach  die  ge- 
machten Einwürfe  vollkommen  gerechtfertigt. 

Von  Schriften,  welche  einen  grösseren  Theil  der  Geschichte  der 
Mathematik  im  Alterthum  behandeln,  verzeichnen  wir  zunächst  den  präch- 

Jahre«berleht  für  Altert huma-WisBerisehaft  1877.  III.  1 1 


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162 


Geschichte  der  Mathematik. 


tigen  Torso,  welchen  der  leider  zu  froh  der  Wissenschaft  entrissene, 
geniale  H.  Hankel  hinterlassen  hat: 

Dr.  Hermann  Hankel,  Zur  Geschichte  der  Mathematik  im  Al- 
terthum und  Mittelalter.   Leipzig,  Teubner  1874.   2  Bl.  410  S. 

Es  ist  ein  Genuss,  diese  von  echtem  historischen  Geiste  getragenen 
Blätter  durchzulesen  und  immer  wieder  und  wieder  zu  studiren.  Den 
Löwenantheil  des  Buches  nimmt  das  Alterthum,  in  weitestem  Sinne  ge- 
nommen, vorweg.   Nachdem  in  einem  einleitenden  Ueberblick  die  Ein- 
theilung  der  Geschichte  der  Mathematik  in  feiner  Weise  begründet  ist, 
kommt  der  Verfasser  in  seinem  zweiten  Abschnitte  auf  die  Zahlen 
und  Zahlwörter  in  der  vorwissenschaftlichen  Periode,  also 
auf  jenes  Gebiet,  von  dem  ich  oben  bei  Erwähnung  des  Apercu  von 
Chasles  sagte,  dass  es  durch  diesen  Forscher  angeregt,  sich  bis  jetzt 
nicht  wieder  zur  Ruhe  habe  bringen  lassen.  Hankel  legt  in  diesem  Ca- 
pitel  seine  Ansichten  über  die  Entstehung  der  Zahlwörter  dar  und  macht 
auf  die  so  ungemein  verschiedene  Art  diese  Worte  für  die  höheren 
Zahlen  zu  bilden,  die  bei  den  verschiedensten  Völkern  vorkommen,  auf- 
merksam.  Diesem  Capitel  schliesst  sich  ein  anderes  an:  Ziffern  in 
der  vorwissenschaftlichen  Periode.   Es  handelt  von  der  Entste- 
hung der  Ziffernschrift,  von  der  durch  sie  für  alle  Sprachen  in  Bezug 
auf  den  beschränkten  Begriff  durchgeführte  Pasigraphie,  geht  dann  auf 
die  Principien  der  Ziffernsysteme  ein,  indem  es  alle  alten  Völker  mit 
ihren  Systemen  Revue  passiren  lässt.   Zunächst  diejenigen,  welche  die 
Buchstaben  ihres  Alphabets  als  Ziffern  verwendeten,  wie  die  Hebräer 
und  die  Griechen,  die  Syrer  und  die  Kopten,  die  aber  sämmtlich  von 
einem  besseren  Systeme  erst  zu  diesem  unvollkommenen  zurückgeschritten 
sind;  dann  das  additive  Princip,  was  wir  auf  den  Hieroglyphen,  bei  den 
älteren  Griechen  und  bis  in  die  Jetztzeit  bei  römischer  Zahlbezeichnung 
finden;  dann  das  multiplicative  Princip,  nach  welchem  man  den  Zeichen 
der  8tufenzahlen  die  entsprechende  Ziffer  aus  der  Reihe  der  Einer  mul- 
tiplicativ  hinzufügt,  grösstenteils  vor  der  Stufenzahl,  so  dass  also  z.  B. 
1871  geschrieben  werden  würde  1M8C7X1.   Consequent  haben  es  nur 
die  Chinesen,  mit  anderen  Systemen  verquickt  die  PhÖnikier,  die  Aegypter 
in  der  hieratischen  Schrift,  die  Keilschrift  benutzenden  Völker;  dann 
das  elevatorische  Princip,  bei  dem  man  die  Multipla  von  Stufenzahlen 
dadurch  bezeichnet,  dass  man  dem  in  Ziffern  geschriebenen  Muitiplicator 
ein  Zeichen  für  die  Stufenzahl  als  Index  anfügt.  Dasselbe  ist  nur  wenig 
im  Gebrauch  und  dem  vorhergehenden  sehr  ähnlich,  doch  eine  wesent- 
liche Vereinfachung  desselben.  Eine  noch  weitere  Vereinfachung  brachte 
dann  das  Princip  der  Columnen  auf  dem  Rechenbrett,  endlich  das  Prin- 
cip der  Position,  das,  einmal  gegeben,  alle  anderen  Systeme  besiegen 
musste.   Die  Einführung  dieses  Systems  durch  Erfindung  der  Null  ist 
unbestrittenes  Verdienst  der  Inder.  Wir  kommen  dann  zum  praktischen 


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Geschichte  der  Mathematik. 


163 


Rechnen  in  der  vorwissenschaftlichen  Periode,  üeber  diesen 
Gegenstand,  sowie  über  den  vorhergehenden  Abschnitt  werden  uns  nach- 
her noch  eine  ziemliche  Zahl  weiterer  Schriften  zu  beschäftigen  haben. 
Der  Verfasser  zeigt  in  diesem  Abschnitt,  wie  beschwerlich  das  Rechnen 
vor  Einführung  der  Positionsarithmetik  gewesen  ist,  er  lehrt  uns  die 
verschiedenen  Verfahren  (Rechenknechte,  Rechenbrett  etc.)  kennen,  wo- 
durch dasselbe  vereinfacht  wurde. 

Nachdem  er  so  die  Zahl  und  die  Rechenkunst  in  der  vorwissen- 
schaftlichen Periode  abgehandelt,  geht  der  Verfasser  (S.  71)  über  zu  der 
praktischen  Geometrie  für  dieselbe  Periode.  Nach  einer  ein- 
leitenden Betrachtung  über  die  Entstehung  der  räumlichen  Anschauungen 
zeigt  er,  wie  in  Aegypten  zuerst  die  Feldmessung  und  Astronomie  blü- 
hete,  letztere  auch  bei  den  Chaldäerii,  handelt  dann  von  der  ältesten 
Geometrie  der  Chinesen,  welche  im  Tschiu-p)  niedergelegt  ist,  und  die 
im  Wesentlichen  nur  den  Satz  kennt,  dass  3*  +  4*  =  58  ist,  wo  aus  den 
Seiten  3,  4,  5  ein  rechtwinkliges  Dreieck  entsteht.  Der  folgende  Ab- 
schnitt dieses  Capitels:  die  Geometrie  der  Aegypter,  würde  bedeutend 
anders  ausgefallen  sein,  wenn  dem  Verfasser  noch  die  wichtige  Quellen- 
schrift, welche  Eisenlohr  in  Heidelberg  herausgab,  der  Papyrus  Rhind, 
zur  Disposition  gestanden  hätte.  Ich  gehe  daher  hier  über  denselben 
weg,  um  später  bei  Besprechung  dieser  letzten  grossartigen  Veröffent- 
lichung auf  die  Geometrie  der  Aegypter  zurückzukommen.  Damit  schliesst 
die  vorwissenschaftliche  Periode. 

Es  folgt  ein  Capitel,  überschrieben:  Mathematik  der  Griechen. 
Davon  ist  im  Nachlasse  nur  vorgefunden  die  I.  Periode:  Von  Thaies  bis 
auf  Gründung  der  Alexandrioischcn  Schule  (600  -300),  sowie  ein  Ab- 
schnitt betitelt:  Allgemeine  Arithmetik,  Algebra  und  unbestimmte  Ana- 
lytik der  Griechen.  Dazu  kommt  als  erster  Anhang  ein  Fragment  mit 
dem  Titel:  Euklid.  In  diesen  Abschnitten  kommt  das  glänzende  Ge- 
schichtstalent Hankel's  voll  zur  Entfaltung,  und  trotzdem  man  vielleicht 
nicht  überall  mit  ihm  einer  Meinung  sein  wird,  sind  die  Resultate  seiner 
Untersuchungen  trefflich.  Eine  Glanzstellc  bildet  unstreitig  die  Charakte- 
risirung  des  Diophant  und  seiner  Werke.  Auch  das  Fragment  über 
Euklides  ist  voller  Scharfsinn.  Jedenfalls  ist  die  Kenntniss  der  Ge- 
schichte der  Mathematik  und  ihres  genetischen  Zusammenhanges  bei  den 
Griechen  durch  dieses  Fragment  einer  Geschichte  um  vieles  weiter  ge- 
fördert, als  durch  das  ganze  grosse  Buch  von  Suter  oder  das  Hoefer's. 

Das  am  liebevollsten  gearbeitete  Capitel  des  Bandes  ist  das  mit 
der  Ueberschrift:  Mathematik  der  Inder.  Hankel  hat  mit  vielem 
Geschick  und  grosser  Liebe  zur  Sache  sich  in  die  Art  des  mathemati- 
schen Denkens  der  Inder  hineingelebt;  dieses  liebevolle  Vertiefen  hat 
ihn  aber  für  Manches  blind  gemacht  und  auch  da  originale  Schöpfungen 
der  Indier  sehen  lassen,  wo  eine  etwas  nüchternere  Betrachtung  die  Ab- 
hängigkeit der  Inder  von  anderen  Völkern,  speciell  ägyptisch-griechischer 


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164 


Geschichte  der  Mathematik. 


Mathematik,  unzweifelhaft  macht.  Neuerdings  veröffentlichtes  weiteres 
Material  hat  Cantor  veranlasst,  die  ganze  Materie  nach  dieser  Seite  hin 
nochmals  durchzuarbeiten,  und  wir  werden  später  dieser  Arbeit  noch 
begegnen. 

Der  folgende  Abschnitt:  Geschichte  der  Mathematik  bei 
den  Arabern  gehört  nur  indirect  zur  Alterthumskunde.  Nur  insofern 
die  Araber  für  Europa  die  ersten  Vermittler  der  Kenntniss  mancher  grie- 
chischer Mathematiker  waren  —  wir  erinnern  nur  an  Euklid,  Apollonius, 
Archimedes  etc.  —  können  sie,  die  diese  Werke  auch  reichlich  comraen- 
tirten,  für  die  Alterthumswissenschaft  von  Interesse  sein.  Manche  Schrift 
der  Griechen  besitzen  wir  ja  nur  noch  in  lateinischer  üebersetzung,  die 
im  Mittelalter  aus  arabischer  Umarbeitung  geflossen,  so  die  Optik  des 
Ptolemaeus,  von  der  wir  auch  noch  zu  handeln  haben. 

In  dem  Abschnitte:  Mathematik  der  Römer,  der  nur  zehn 
Seiten  umfasst,  kommen  diese  sehr  schlecht  weg.  Wenn  es  auch  zuzu- 
geben ist,  dass  die  Römer  schlechte  Mathematiker  waren,  so  füllen  sie 
doch  in  der  Geschichte  der  Wissenschaft  eine  sonst  unübersteigbare  Kluft 
aus.  Sie  waren  für  das  frühe  Mittelalter  ebenso  die  Vermittler  griechi- 
scher Weisheit,  wie  die  Araber  für  das  spätere;  durch  sie  ist  die  grie- 
chische Tradition  nie  völlig  verloren  gegangen,  und  selbst  Leute  wie 
Leonardo  von  Pisa,  den  man  immer  als  Schüler  der  Araber  darstellt, 
steht  nachweislich  an  vielen  Stellen  auf  ihren  Schultern.  Hier  hat  Han- 
kel  sicherlich  Unrecht,  die  Römer  so  tief  zu  stellen,  wie  er  es  gethan. 
Auch  hier  wird  ein  neueres  Buch  Cantor's,  von  dem  wir  später  handeln 
werden,  uns  den  richtigen  Gesichtspunkt  bieten,  von  welchem  die  Geo- 
metrie der  Römer  anzusehen  ist. 

Hier  wäre  das  zu  Ende,  was  antike  Mathematik  in  Hankel's  Buch 
behandelt.  Ebenso  uneigentlich,  wie  die  Araber,  können  wir  aber  die 
erste  Periode  des  Mittelalters  bis  zum  Anfange  des  12.  Jahrhunderts 
noch  zu  unserem  Terrain  rechnen.  Fusst  doch  bis  dahin  noch  alle  Ma- 
thematik auf  griechisch-römischer  Tradition;  haben  wir  doch  aus  ihr  allein 
noch  Arbeiten  über  den  Abakus,  von  denen  wir  annehmen  müssen,  dass 
sie  nur  das  lehren,  was  die  Lehrer  des  Mittelalters,  die  Römer,  hinter- 
lassen hatten.  Dann,  wenn  wir  diesen  Abschnitt  hinzunehmen,  sind  min- 
destens fünf  Sechstel  des  Werkes  dem  Alterthume  gewidmet.  Es  ist  nur 
zu  bedauern,  dass  dieser  Torso  ewig  Torso  bleiben  muss.  Einen  sehr 
guten  Ueberblick  über  das  HankeFsche  Werk  erhält  man  aus  dem  Re- 
ferate P.  Mansion's  im  Bullettino  Boncompagni  Tomo  VIII,  1875, 
185—220.  Besprechungen  findet  man  in  der  Zeitschrift  für  Mathematik 
und  Physik  XX,  Hist.  lit.  Abth.  27-38  von  Cantor  und  in  der  Jen.  Lit- 
Zeit.  1876  von  dem  Referenten. 

Wir  wenden  uns  zunächst  zur  Besprechung  derjenigen  Arbeiten, 
von  denen  wir  in  dem  vorhergehenden  Referate  andeutungsweise  Noti* 
nahmen.   An  erster  Stelle  folge 


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Geschieht  der  Mathematik. 


165 


Moritz  Cantor,  Gräko- indische  Studien.  (Dem  Istituto  Lum- 
bardo in  Mailand  vorgelegt  am  9.  November  1876).  Hist.  Lit  Abth. 
der  Zeitschrift  für  Mathematik  und  Physik,  XXII,  1—23)  und 

Derselbe,  Studj  Greco-Indiani.  (Tradotti  in  italiano  sul  ms. 
originale  dal  M.  E.  Schiaparelli).  (Rendiconti  del  R.  Istit.  Lomb. 
Serie  II,  Vol.  IX,  818—842). 

Wir  wiesen  oben  darauf  hin,  dass  uns  Hankel  eine  zu  grosse  Vor- 
liebe für  indische  Mathematik  zu  hegen  scheine  und  seine  Schlüsse  in 
dieser  Hinsicht  mehrfach  einzuschränken  sein  dürften.  Nach  Hankcl's 
Tode  ist  nun  von  Herrn  G.  Tibaut,  Professor  am  Collegium  zu  Benares, 
folgendes  Werk  erschienen: 

G.  Tibaut,  The  Sulvasütras.  Reprinted  firom  the  Journal  of  the 
Asiatic  Society  of  Bengal.   Part.  I  for  1875.   Calcutta  1875. 

Darin  hat  derselbe  die  Spuren  indischer  Geometrie  in  denjenigen 
Werken  verfolgt,  welche  sich  auf  den  indischen  Ritus  beziehen.  Wenn 
der  Altar  bei  den  Indern  nicht  genau  in  der  bestimmten  Gestalt  gebaut 
ist,  wenn  die  Kanten  nicht  absolut  rechtwinklig  stehen,  überhaupt  bei 
dem  kleinsten  Fehler  nimmt  die  Gottheit  das  dargebrachte  Opfer  nicht 
an.  Die  geometrischen  Vorschriften  zur  Herstellung  jener  genauen  Rich- 
tigkeit finden  sich  nun  in  den  Qulvasütras.  Aus  den  hieraus  von  Tibaut 
mitgetheilten  Notizen  hat  Cantor  unter  Zuhilfenahme  aller  anderer  be- 
kannter indischer  Geometrie  mit  Glück  versucht  nachzuweisen,  dass  nicht 
die  indische,  sondern  die  ägyptisch -griechische  Geometrie  die  ursprüng- 
liche ist.  Wir  können  hier  nicht  darauf  eingehen,  den  ganzen  Gedanken- 
gang des  Verfassers  zu  verfolgen,  der  ja  doch  bei  ihm  nachgelesen  wer- 
den müsste,  wir  begnügen  uns  seine  letzte  Schlussfolgerung  hier  zu  re- 
produciren:  »Indische  und  Griechische,  insbesondere  Alexan- 
drinische  Mathematik  haben  sich  nicht  ganz  unabhängig 
von  einander  entwickelt.  Unser  h euti&es  Wissen  berechtigt 
uns  zu  der  Vermuthung,  dass  die  Inder  Lehrer  der  Grie- 
chen in  arithmetischen  und  algebraischen  Dingen  gewesen 
sein  können;  dass  sie  jedenfalls  Schüler  der  Griechen  in 
astronomischen,  beziehungsweise  astrologischen  und  in 
geometrischen  Dingen  waren«. 

Uns  will  es  scheinen,  als  ob  sich  Herr  Cantor  noch  zu  limitirt  aus- 
spräche; auch  in  arithmetisch -algebraischer  Beziehung  dürfte  sich  wohl 
einst  noch  zeigen,  dass  die  Griechen  nicht  einseitig  reeeptiv  gewesen  sind. 

Bei  Besprechung  des  Capitels  über  ägyptische  Geometrie  bei  Han- 
kel erwähnten  wir  des  Papyrus  Rhind.  Derselbe  liegt  jetzt  in  vollstän- 
diger Ausgabe  vor: 

Dr.  August  Eisenlohr,  Ein  mathematisches  Handbuch  der  alten 
Aegypter  (Papyrus  Rhind  des  British  Museum)  übersetzt  und  erklärt 


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166 


Geschichte  der  Mathematik. 


Leipzig,  Hinrichs  1877.  —  L  Band:  Cominentar,  3  Bl.,  II,  296  S.  4. 
—  II.  Band:  Tafeln,  l  Bl.,  XXIV  Tafeln  gr.  foL 

Diese  für  die  Geschichte  der  Entstehung  ägyptisch- griechischer 
Mathematik  wichtigste  Puhlication,  welche  wir  bis  jetzt  besitzen,  giebt 
auf  24  Tafeln  genau  in  der  Grösse  und  Ausführung  des  Originals  einen 
Papyrus  des  Britischen  Museums  wieder,  welchen  der  früh  verstorbene 
Engländer  A.  Henry  Rhind  in  Aegypten  erworben  hatte  und  der  nach 
dem  Tode  desselben  in  den  Besitz  des  Museums  gelangte.  Nach  einer  ziem- 
lich einleuchtenden  Conjectur  zu  einer  verstümmelten  Stelle  am  Anfange 
der  Schrift  gehört  das  Origiual  (der  vorliegende  Papyrus  giebt  sich  selbst 
nur  als  Copie  einer  weit  älteren  Schrift  aus)  in  die  Zeit  des  Amenemha  III, 
der  von  2221  2179  v.  Chr.  gelebt  haben  soll.  Der  wirkliche  Schreiber 
des  erhaltenen  Papyrus,  Aähmesu  genannt,  dürfte  aber  etwa  um  1700 
v.  Chr.  geblüht  haben.  Herr  Eisenlohr  hat  zunächst  die  hieratische 
Schrift  in  Hieroglyphenschrift  umgesetzt,  er  hat  dann  den  Text  in's 
Deutsche  übertragen  und  einen  ausgiebigen  Commentar  hinzugefügt, 
durch  den  es  erst  möglich  wird  den  Text  zu  verstehen.  Grosse  Hilfe 
wurde  ihm  bei  letzterer  Arbeit  durch  M.  Cantor  geleistet,  der  so  auch 
in  der  Lage  war,  bei  einer  früher  als  der  Papyrus  erschienenen  Schrift 
die  Resultate  desselben  verwerthen  zu  können. 

Wir  geben  bei  dieser  ältesten  erhaltenen  mathematischen  Schrift 
der  ganzen  Weltliteratur  eine  vollständige  Analyse  des  Inhaltes. 

Die  ersten  acht  Columnen  (Taf.  I— VHI)  behandeln  die  Zerlegung 
der  Brüche  vom  Zähler  2  und  mit  den  Nennern  3— 99  in  Stammbrüche, 
denn  nur  mit  solchen  rechneten  bekanntlich  Aegypter,  Griechen,  Römer 
und  das  Mittelalter  bis  fast  in  die  neueste  Zeit  hinein,  in  welcher  die 
sogenannte  welsche  Praktik  ebenfalls  auf  solcher  Zerfallung  beruht  Von 
nicht  Stammbrüchen  kommt  allein  '/>  vor,  welcher  Bruch  überhaupt  nicht 
zerlegt  wird.  Wie  wir  an  anderer  Stelle  dieses  Berichtes  zeigen  wer- 
den, hat  Dr.  Günther  das  Verfahren  als  die  Verwandlung  des  gegebenen 
Bruches  in  einen  aufsteigenden  Kettenbruch  nachgewiesen ,  womit  aber 
nicht  gesagt  sein  soll,  die  Aegypter  etc.  hätten  von  diesen  analytischen 
Ausdrücken  in  unserem  Sinne  Kunde  gehabt.  —  Tafel  IX  enthält  das 
Fragment  einer  ähnlichen  Zerlegung  der  Zahlen  von  1  bis  9  dividirt 
durch  10.  Das  einzige  erhaltene  Beispiel  der  Zerlegung  von  9/\o  bat 
ermöglicht,  die  übrigen  mit  Bestimmtheit  wieder  herzustellen.  Die  Bei- 
spiele für  tyio  =  V*»  */io  =  6/io  =  V»  waren  im  Texte  überhaupt  nicht 
vorhanden,  da  V»  und  lf%  Stammbrüche  sind,  */»  aber  oben  schon  abge- 
handelt war.  Die  Einkleidung  der  Aufgabe  ist  dabei  charakteristisch; 
es  heisst  nämlich  z.  B. :  Vertheile  9  Brode  an  10  Personen,  an  Stelle  von : 
Theile  9  durch  10.  -  Auf  derselben  Tafel  IX  und  auf  Tafel  X  folgen 
Rechnungen,  welche  Herr  Eisenlohr  unter  dem  Namen  Sequemrechnung 
zusammenfasst.    Sie  ist  ihrem  Wesen  nach  identisch  mit  dem  Gleich- 


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Geschichte 


167 


namigmachen  und  nachheriger  Addition  von  Brüchen.  -  Tafel  XI— XIII 
enthalten  dann  die  sogenannte  Hau-Rechnung,  d.  i.  Lösung  der  einfach- 
sten Gleichungen  von  der  Form 


Auf  Tafel  XIV  folgt  der  Tunnu,  d.  h.  der  Unterschied,  welcher  sich  bei 
Vertheilung  verschiedener  Brode,  wie  hier  wieder  deutlichkeitshalber 
gesagt  wird,  nach  verschiedenem  Verhalt niss  unter  den  Antheilen  der 
einzelnen  Theilnehmer  herausstellt.  Dabei  ist  bei  Lösung  der  letzten 
Aufgabe,  welche  verlangt,  man  solle  100  Brode  an  fünf  Personen  so  ver- 
theilen, dass  l/i  des  Autheils  der  drei  ersten  gleich  dem  Antheil  der 
zwei  letzten  ist,  die  Regula  falsi  in  Anwendung  gekommen. 

Bis  hierher  reicht  der  arithmetische  Theil  des  Papyrus.  Es  beginnt 
jetzt  der  geometrische  Theil.  Derselbe  ist  in  zwei  Abschnitte  zerlegbar, 
in  Volumetrie  und  eigentliche  Geometrie.  Tafel  XV— XVI  behandeln  zu- 
nächst die  Berechnung  von  Körpern  auf  ihren  Inhalt  und  ihr  Fassungs- 
vermögen für  Getreide.  Die  Getreideschober,  welche  zur  Berechnung 
gelangen,  sind  runde  abgestumpfte  Kegel  oder  abgestumpfte  Pyramiden. 
Sie  werden  berechnet,  indem  entweder  die  obere  Kreisfläche  oder  die 
obere  quadratische  Fläche  mit  der  l1/*  fachen  Höhe  multiplicirt  wird,  was 
ein  Verhältniss  des  unteren  zum  oberen  Durchmesser  resp.  Quadratseite 
von  1,4365:1  oder  1,4495:1  ergiebt,  je  nachdem  die  heutige  genaue 
Inhaltsformel 


zur  Anwendung  gelangt.  Für  die  Berechnung  der  Kreisfläche  wendet 
der  Papyrus  eine  eigentümliche  Betrachtung  an.  Wir  sind  gewohnt 
aus  dem  Durchmesser  zunächst  den  Umfang  des  Kreises  und  aus  diesem 
die  Fläche  zu  berechnen.  Der  Verfasser  des  Papyrus  sucht  unmittelbar 
die  Seite  des  Quadrats,  welche  dem  Kreise  gleichflächig  ist.  Er  be. 
stimmt  dieselbe  zu  */»  des  Durchmessers,  ihm  ist  also  der  Inhalt  des 

Kreises  gleich  -^<**.   Vergleichen  wir  dies  mit  unserer  Formel  , 

so  ergiebt  sich  der  Werth  von  n,  welcher  dieser  ägyptischen  Kreisquadratur 

zu  Grunde  liegt,  gleich  ~  «  f~Y,  ein  Werth,  der  erst  in  der  zweiten 

Decimale  von  dem  wahren  Werthe  abweicht.  Der  gefundene  Cubikinhalt 
der  Fruchthäuser  wird  dann  in  Getreide  umgerechnet,  d.  h.  es  wird  be- 
stimmt, wieviel  Getreide  das  betreffende  Fruchthaus  fasst 


X  XXX 

*+m=o;  ;r  +  m  +  ?  + 


•  •  • 


x  =  a  . 


oder  die  unrichtige  des  Heron  von  Alexandrien 

hn  ( D4-d\* 


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168 


Geschichte  der  Mathematik. 


Tafel  XVII  bringt  uns  endlich  die  wirkliche  Geometrie.  Sie  lehrt  in 
sieben  Beispielen  die  Berechnung  von  Feldern  und  zwar  von  rechtwink- 
liger, viereckiger,  kreisrunder,  dreieckiger  und  trapezförmiger  Gestalt 
Das  rechtwinklige  berechnet  sich,  wie  bei  uns;  das  kreisrunde  in  der  Art, 
wie  oben  auseinandergesetzt  ist;  das  gleichschenklige  Dreieck  berechnet 

der  Papyrus  nach  der  unrichtigen  Formel        ,  wo  a  die  Grundlinie,  b  den 

Schenkel  bedeutet,  während  -~  die  richtige  Formel  ist;  das  gleich- 

1 

schenklige  Trapez  lehrt  der  Papyrus  durch  die  Formel  berechnen  r<a-f*)e, 

wo  a  und  b  die  parallelen  Seiten,  c  einer  der  beiden  gleichen  Schenkel 
bedeutet  Die  richtige  Formel  ist 

Allen  diesen  unrichtigen  Formeln,  welche  auch  in  anderen  ägyptischen 
Rechnungen  vorkommen,  werden  wir  später  als  höchst  conservativ  be- 
gegnen. Den  Schluss  bilden  hier  die  Aufgaben,  ein  Feld  von  sieben 
Morgen  in  zehn  Felder  und  ein  solches  von  drei  Morgen  in  fünf  Felder 
zu  theilen.  Es  wird  das  nach  den  Regeln  des  arithmetischen  Theiles 
ausgeführt. 

Tafel  XVIÜ  liefert  die  Berechnung  der  Pyramiden.  Bei  derselben 
kommen  zwei  Linien  in  Betracht,  welche  u%a  tebt  und  pir-em-us  heissen 
und  bezüglich  die  Diagonale  der  Grundfläche  und  die  Kante  der  Pyra- 
mide bedeuten,  wie  der  Herausgeber  mit  vielem  Scharfsinn  feststellt 
Das  Wort  pir-em-us  ist  sicher  der  Stamm  des  griechischen  Wortes  Pyra- 
mis,  das  also  mit  mip  nichts  zu  thun  hat.  Bei  Berechnung  der  Pyra- 
miden haben  wir  die  erste  Spur  der  Trigonometrie.  Es  wird  nämlich 
als  eigentliche  Aufgabe  hingestellt  das  Verhältniss  der  halben  w/a  tebt 
zur  pir-em-us  zu  berechnen  oder  bei  einer  anderen  spitzeren  Art  von 
Denkmal  das  Verhältniss  einer  senti  genannten  Linie  zur  Höhe  des 
Denkmals.  Dieses  Verhältniss  wird  scqt  genannt  und  ist  mit  unserem 
Cosinus  des  Neigungswinkels  der  Kante  der  Pyramide  gegen  die  Diago- 
nale identisch.  Die  Aufgabe  varürt  insofern,  als  einmal  u^a  <ebt  piremus, 
dann  seq$  und  a^a  tebt,  dann  seqt  und  piremus  gegeben  sind,  und 
jedesmal  das  dritte  8tück  bestimmt  wird. 

Auf  Tafel  XIX  folgt  dann  wieder  Arithmetisches,  nämlich  die  Mul- 
tiplication  von  Brüchen  mit  Brüchen. 

Tafel  XIX  enthält  weiter  in  Verbindung  mit  Tafel  XX,  XXI 
und  XXII  eine  Sammlung  praktischer  Beispiele  aus  dem  bürgerlichen 
Leben.  Sie  beziehen  sich  meistens  auf  Gegenstände  der  Haushaltung, 
z.  B.  Verkeilung  von  Brod,  Ertrag  an  Fett,  Lohn  eines  Hirten,  Aus- 
zahlung von  Arbeitern,  Bäckerrechnungen,  Bierberechnungen,  ünterhal- 


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Geschichte  der  Mathematik. 


169 


tung  eines  Geflügelhofes  und  eines  Ochsenstalles  etc.  Darunter  kommt 
auch  die  Summe  einer  arithmetischen  Reihe  vor,  welche  nach  der  rich- 
tigen Formel  gegeben  wird.  No.  79  Tafel  XX  enthält  die  geometrische 
Progression.  Die  erste  Potenz  nennt  der  Verfasser  an,  die  zweite  Potenz 
Katze,  die  dritte  Potenz  Maus,  die  vierte  Potenz  Gerste,  die  fünfte  mit 
dem  Worte  bescha,  dem  Getreidemaasse.  Zur  Addition  dieser  fünf  ersten 
Potenzen,  än  =  7  gesetzt,  benutzt  der  Verfasser  ohne  irgend  welchen 

Beweis  die  bekannte  Summenformel  S=a-  - — \-.  Er  dividirt  also  das 

a  —  l 

um  l  verminderte  letzte  Glied  durch  das  um  1  verminderte  erste  und 
multiplicirt  den  Quotienten  mit  dem  ersten  Gliede,  und  erhält  so  als 
Summe  der  ersten  fünf  Potenzen  von  7  die  Zahl  19607. 

Auf  Tafel  XXII  ist  eine  Vergleichungstabelle  des  Getreidemaasses 
mit  dem  Flüssigkeitsmaasse  Hin  eingeschoben,  die  für  die  Bestimmung  der 
in  dem  ganzen  Papyrus  vorkommenden  Maasse  von  grösster  Wichtigkeit 
ist.  Auf  Tafel  XXTV  findet  sich  der  Schluss  des  Ganzen  und  einige 
Fragmente,  welche  sicherlich  dem  Papyrus  nicht  angehören.  Das  ist  der 
gesammtc  Inhalt  dieser  hochwichtigen  Publication,  die  uns  die  Aegypter 
in  einer  weit  entlegenen  Zeit  schon  im  Besitze  einer  ganz  erheblichen 
Zahl  von  Kenntnissen  zeigt,  wenn  auch  manche  der  gebrauchten  Formeln 
von  der  Wahrheit  nicht  unbeträchtlich  abweichen.  Es  findet  sich  aber 
bestätigt,  was  alle  sonstige  üeberlieferung  uns  meldet,  dass  wir  in  Aegyp- 
ten die  ürheimath  der  Mathematik  zu  suchen  haben. 

Besprechungen  des  Buches  sind  uns  bis  jetzt  nur  zwei  bekannt  ge- 
worden. Die  erste  von  Cantor  in  der  Augsburger  Allgemeinen  Zeitung. 
Beilage  zu  No.  249  vom  6.  September  1877 :  Wie  man  vor  vierthalb- 
tausend  Jahren  rechnete  vom  mathematischen  Standpunkte  aus,  die 
zweite  von  Lauth,  ebendaselbst  Beilage  zu  No.  260,  welche  den  Stand- 
punkt des  Aegyptologen  vertritt.  Beide  sind  in  der  anerkennendsten 
Weise  gehalten. 

üeber  die  Grösse  des  oben  erwähnten  Flüssigkeitsmaasses  Hin  hat 
in  den  Comptes  rendus  de  l'acadömie  des  inscriptions  et  bel- 
les-lettres  1876  S.  212—217  Chabas  Untersuchungen  angestellt.  Der 
Titel  der  Abhandlung  lautet: 

M.  Chabas,  Sur  la  capacite  de  la  mesure  ögyptienne  appelee  Hin. 

Eine  Vase  aus  Aegypten  trägt  auf  ihrer  Aussenseite  die  Inschrift 
40  hin,  soll  also  vierzig  solcher  Flüssigkeitsmaasse  fassen.  Aus  der 
Capacität  des  Gefösses,  welches  18,40/  Wasser  fasst,  ergiebt  sich  ein 
Hin  gleich  0,4 GL 

Zum  Theil  auf  den  Papyrus  Rhind  gegründet  ist  die  Arbeit  Cantor's: 

Dr.  Moritz  Cantor,  Die  römischen  Agrimensoren  und  ihre  Stel- 
lung in  der  Geschichte  der  Feldmesskunst.  Eine  historisch -mathema- 
tische Untersuchung  mit  sechs  lithographirten  Tafeln.  Leipzig,  Teub- 
ner  1875.  1  Bl.  237  8.  8. 


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170 


Geschichte  der  Mathematik. 


Zugleich  ist  diese  Arbeit  geeignet,  den  ganz  ungünstigen  Eindruck 
zu  verwischen,  welchen  man  von  römischer  Geometrie  aus  dem  Hankei- 
schen Buche,  über  das  wir  oben  referirten,  erhält  Das  Werk  zerfallt 
in  drei  ziemlich  gleich  grosse  Abschnitte:  I.  Heron  von  Alexandrien 
(1—68);  11.  Römische  Feldmessung  (63—139);  III.  Die  Schüler 
der  Römer  (139  —  185).  S.  186  —  231  enthält  dann  die  reichhaltigen 
Anmerkungen,  der  Rest  des  Buches  ein  Verzeichnis*  der  Eigennamen, 
das  in  hohem  Grade  dankenswert}]  und  dessen  Fehlen  z.  B.  ein  grosser 
Mangel  des  Hankel'schen  Buches  ist 

Zunächst  wird  untersucht,  welchem  der  vielen  Heron,  die  wir  au| 
dem  Alterthum  kennen,  die  mathematischen  Schriften  zukommen,  welche 
wir  noch  besitzen.  Mit  Th.  H.  Martin  u.  A.  entscheidet  sich  der  Ver- 
fasser dafür,  dass  diese  Schriften  sämmtlich  auf  einen  Mann  zurückzu- 
führen sind,  der  etwa  um  100  v.  Chr.  geblühet  hat  Doch  sind  seine 
Schriften  vielfach  in  späterer  Zeit  interpolirt  und  überarbeitet,  wodurch 
es  kommt,  dass  darin  Schriftsteller  genannt  werden,  wie  Modestus  und 
Patrikius,  welche  Ende  des  IV.  Jahrhunderts  n.  Chr.  gelebt  haben.  Nun 
folgt  eine  Analyse  der  Werke,  welche  unter  dem  Namen  Heron's  be- 
kannt sind.  Von  den  3fyzavtxd  sind  uns  nur  einige  Spuren  bei  Pappus 
geblieben,  aus  einem  anderen  Werke,  dem  BapouXxoe,  wenigstens  ein 
Capitel.  Der  Inhalt  dieses  letzteren  Schriftchens  war  die  Lösung  der 
Archimedischen  Aufgabe,  eine  gegebene  Last  durch  eine  gegebene  Kraft 
vermittelst  einer  der  fünf  einfachen  Maschinen  in  Bewegung  zu  setzen. 
Zur  Kriegswissenschaft  gehören  die  xstpoßaMarpae  xarcurxetrij  und  die 
ßtXvnoixd^  in  welcher  letzteren  die  Anfertigung  der  damaligen  Geschütze 
gelehrt  wird.  In  ihr  findet  sich  auch  die  Heron'sche  Lösung  der  Verdoppe- 
lung des  Würfels.  Es  folgt  die  Schrift  7&pt  alizopja.ronotfjrixiävt  dann  aber 
die  bei  weitem  wichtigere  meu/iarixd.  Letztere  lehrt  die  Benutzung  gas- 
und  dampfförmiger  Stoffe  zur  Erzeugung  von  Bewegung.  Darin  der 
Heber,  die  Druckpumpe,  die  Feuerspritze,  jedoch  nicht,  wie  man  glau- 
ben möchte,  der  Heronsball,  der  bei  Heron  nirgends  erwähnt  wird1). 

Der  Optik  gehört  an  seine  xaxtynxptxii^  welche  wir  nur  noch  in 
einer  alten  von  Wilhelm  von  Moerbeka  gemachten  Uebersetzung  unter 
dem  falschen  Titel  Ptolomeus  de  Speculis  besitzen  —  völlig  ver 
schieden  von  der  ebenfalls  noch  vorhandenen,  doch  noch  nicht  cd  inen 
lateinischen  Uebersetzung  der  Optik  des  Ptolemaeus  von  Eugenius  Ann- 
raceus  Siculus.  —  Darin  unter  anderm  auch  die  Beschreibung  der  Vor- 
richtung, welche  unsere  Taschenspieler  zur  Erzeugung  von  Geistererschei- 
nungen benutzen.  Die  weitere  Schrift  Heron's  itept  8t6ircpag  hat  aber 
mit  Optik  nichts  zu  thun,  trotz  des  ihr  im  Deutschen  gewöhnlich  bei- 

')  Wenn  dabei  Cantor  die  dtü  larptxä  öeAtva  und  die  ovxia,  welche  gleich 
darauf  genannt  werden,  nicht  zu  vereinigen  weiss,  so  dachte  er  wohl  nicht 
daran,  dass  je  nach  dem  Material  die  Schröpfköpfe  andere  Namen  erhielten, 
hier  also  nur  ein  fiv  etat  duotv  vorliegt. 


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Geschichte  der  Mathematik. 


171 


gelegten  Titels  Dioptrik.   Sie  handelt  nämlich  von  der  Dioptra,  einem 
Instrument,  das  mit  dem  heute  noch  Diopterlineal  genannten  die  grösste 
Aehnlichkcit  besitzt  und  in  dem  Astrolabium  des  Mittelalters,  sowie  dem 
Theodolithen  der  neueren  Feldmesser  seine  weitere  Vervollkommnung  ge- 
funden hat.  Der  von  ihm  ebenfalls  als  Ersatzmittel  der  Dioptra  erwähute 
äazepiaxoQ  wurde  unter  dem  Namen  Stella  besonders  von  den  römischen 
Feldmessern  gebraucht  und  hat   sein  Analogon  in  unserem  heutigen 
Winkelkreuz.   In  der  Abhandlung  nepl  diönrpac  wird  nun  gelehrt  1 .  das 
Nivelliren  einer  Gegend,  wie  es  noch  heute  geschieht,  und  2.  eine  Reihe 
von  Aufgaben  der  Feldmesskunst.   Das  Abstecken  einer  Geraden  zwi- 
schen zwei  von  einander  nicht  sichtbaren  Punkten;  die  Entfernung  eines 
unzugänglichen  Punktes  zu  finden;  die  Breite  eines  Flusses  zu  finden 
ohne  ihn  zu  überschreiten;  die  Entfernung  zweier  von  Weitem  sichtbarer 
Punkte  auf  die  Horizontalebene  projicirt  zu  bestimmen;  auf  einer  unzu- 
gänglichen Geraden  in  einem  unzugänglichen  Punkte  das  Loth  zu  finden; 
die  Höhe  eines  entfernten  Punktes  Uber  dem  Standorte  des  Beobachters 
zu  bestimmen  sind  die  ersten  Aufgaben,  mit  denen  Heron  sich  beschäf- 
tigt.  Sie  sind,  wie  der  Augenschein  lehrt,  in  guter  systematischer  Folge 
geschrieben,  so  dass  die  folgende  Aufgabe  stets  auf  der  vorhergehenden 
fusst.    Solche  Aufgaben  werden  in  37  Paragraphen  gelöst.  Davon  lehrt 
§  23  noch  die  Aufnahme  eines  Feldes,  §  25  dagegen  die  durch  zwei  oder 
drei  sichere  Punkte  noch  bekannte  Umfriedigung  eines  Grundstückes  im 
ganzen  Umfang  wieder  herzustellen.  §  30  enthält  dann  jenen  berühmten 
Heronischen  Lehrsatz  von  dem  Inhalt  des  Dreiecks  aus  den  drei  Seiten. 
Man  hat  diesen  Satz  Heron  absprechen  wollen,  doch  ist  derselbe  sicher 
sein  Eigenthum.   Einige  Beweise  des  Heron,  welche  uns  Proklus  in  sei- 
nem Commentar  zum  ersten  Buche  des  Euklid  aufbewahrt  hat,  folgen 
als  eine  Art  Anhang. 

Mit  Hultsch  nimmt  nun  unser  Verfasser  an,  alle  diese  Beweise, 
welche  sich  in  keiner  unter  Heron's  Namen  uns  überlieferten  Schrift  fin- 
den, seien  einem  im  Auftrage  der  ägyptischen  Regierung  verfassten  offi- 
ciellen  Lehrbuche  der  Messkunst  entnommen,  das  aus  verschiedenen  Ab- 
theilungen bestand,  deren  jede  einen  eigenen  Namen  führte,  die  jedoch 
als  ein  zusammengehöriges  Ganze  anzusehen  sind  und  wahrscheinlich 
auch  einen  gemeinsamen  Gesammttitel  besassen.  Zweck  des  Lehrbuches 
war  die  alten  falschen  ägyptischen  Regeln  der  Feldmesser  (deren  einigo 
wir  oben  in  der  Eisenlohr'schen  Veröffentlichung  kennen  lernten),  die 
freilich  leichter  anzuwenden  waren  und  daher  zur  Gewohnheit  der  Prak- 
tiker geworden  waren,  durch  andere  bessere  Regeln  zu  verdrängen. 
»Die  Wissenschaft  sollte  popularisirt,  die  handwerksmässigen  Geometer 
gezwungen  werden,  Richtiges  auswendig  zu  lernen  und  darnach  zu  ver- 
fahren«. 

Der  Verfasser  geht  nun  dazu  über,  das  mitzutheilen,  was  über 
altägyptiscbe  Mathematik  aus  dem  Papyrus  Rhind  zu  entnehmen,  dann 


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172 


Geschichte  der  Mathematik. 


das,  was  uns  die  Inschriften  des  Tempels  des  Horus  zu  Edfu  in  Ober- 
ägypten zeigen ,  welche  aus  107  v.  Chr.  stammen  und  uns  noch  immer 
jene  uralten  falschen  Formeln  bringen  von  gleichschenkligen  Dreiecken  mit 

a  b  a(6t  -f  M 

der  Fläche  —  >  vom  gleichschenkligen  Trapez  mit  der  Fläche  — ^ — 

welche  letztere  Formel  sogar  als  Formel  für  die  Fläche  ganz  Willkür- 
«eher  Vierecke  in  der  Form  ı3  •  4-I±*  gemissbraucht  wird.  Diese, 

starre  Festhalten  an  der  alten  Ueberiieferung  drängte  zu  einem  officiel- 
len  Schritte  dagegen.  Das  Buch  des  Heron  musste  bald  bei  diesen  Zu- 
standen eine  so  vollständige  Verbreitung  finden,  dass  die  Bezeichnung 
Heronisch  und  feldmesserisch  synonym  wurden,  dass  die  Praktiker  bald 
auch  ihren  alten  und  neuen  Unsinn  mit  in  das  Werk  hineintrugen. 
Die  neuen  Zuthaten  in  den  Heronischen  Schriften  verrathen  sich  durch 
die  darin  auftretenden  byzantinischen  Wörter,  die  alten  Fehler  aber 
kennen  wir  aus  den  alten  Denkmalen  ägyptischer  Geometrie.  Aecht  He- 
ronisch ist  nur  das,  was  richtig  und  im  guten  Griechisch  verfasst  ist 
Diese  so  einfache  Annahme  wird  freilich  nicht  von  allen  Heronischen 
Forschern  getheilt,  ist  ihrem  Grossen  und  Ganzen  nach  aber  doch  als 
richtig  anerkannt. 

Der  Verfasser  geht  nun  dazu  über,  dasjenige  systematisch  geordnet 
uns  vorzufuhren,  was  in  den  verschiedenen  Abtheilungen  der  Ausgabe 
von  Hultsch:  Heronis  Alexandrini  Goometricorum  et  Stereo- 
metricorum  Reliquiae,  Berlin  1864  ohne  solche  Ordnung  erhalten 
ist.  Zuerst  die  planimetrischen  Formeln,  dann  die  stereometrischen,  end- 
lich die  arithmetisch -algebraischen.   Wir  können  hier  nicht  alles  mit- 

a*  a* 

theilen,  verweisen  also  nur  auf  die  Formeln  "f+Tjf      den  Flächeninhalt 

und  a—^—  die  Höhe  des  gleichschenkligen  Dreiecks  von  der 

Basis  o,  welche  vollständig  richtig  sind,  auf  die  Formel  für  den  Dreieck- 
inhalt aus  den  drei  Seiten,  die  Höhenmessung  eines  Baumes  oder  einer 
Säule  aus  der  Schattenlänge,  welche  schon  Thaies  aus  Aegypten  mitge- 
bracht haben  soll.  Auf  die  Formeln  für  Vierecke,  bei  denen  sich,  freilich 

.         a~\-b    e  _ 

an  sehr  verderbten  Stellen,  auch  die  alten  ägyptischen  — —  •  -  für  die 
Fläche  des  Dreiecks,  0l~—  •  ^4— -  für  die  des  Vierecks  finden,  welche 

2  2 

sicher  nicht  von  Heron  herrühren.  Dann  auf  die  Formeln  für  die  Flächen 
der  regelmässigen  Vielecke  von  drei  bis  zwölf  Seiten.  Die  dabei  auf- 
tretende falsche  Formel  für  F8  ist  an  einer  anderen  Stelle,  wo  es  sich 
um  Auffindung  der  Seite  c/8  handelt,  vollständig  berichtigt.    Den  Kreis 


quadrirt  Heron  durch  n=-=-,  der  Werth  n=\  —  ]  der  alten  Aegypter 


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Geschichte  der  Mathematik. 


173 


findet  sich  nirgends,  was  sehr  natürlich  ist,  da  ja  die  Multiplication  mit 


einige  Abhandlungen  von  Piazzi  Smyth  werden  wir  bei  Gelegenheit  der 
Besprechung  derselben  erledigen.  Die  Formeln  für  Kreisabschnitte  und 
Kreisbogen  sind  falsch,  aber  von  höchst  merkwürdiger  Form.  Höchst 
verderbt  sind  die  stereometrischen  Tb  eile,  so  dass  sie  so,  wie  sie  uns 
erhalten  sind,  nicht  von  Heron  herrühren  können.  Dass  trotzdem  ein- 
zelnes Richtige  darin  sich  findet,  ist  selbstverständlich.  Bei  den  arith- 
metisch-algebraischen Theilen  ist  Heron  sowohl  Schüler  der  Aegypter 
als  der  Griechen.  Viele  seiner  Aufgaben  lesen  sich  so,  als  ob  sie  aus 
dem  Papyrus  Rhind  abgeschrieben  wären,  dabei  fast  ausschliesslich  die 
Benutzung  der  Stammbrüche2).  Heron  besass  eine  allgemeine  Methode 
der  Quadratwurzelausziehung,  welche  aber  verloren  gegangen  ist  und, 
wie  der  Verfasser  nachweist,  nicht  mit  der  des  Theon  von  Alexandrien 
übereinstimmt.  Er  kannte  die  arithmetischen  Reihen  —  die  ja  auch  im 
Papyrus  Rhind  vorkommen  —  ebenso  die  Lösung  von  Gleichungen,  die 
ebenfalls  schon  der  mathematische  Papyrus  giebt.  Wichtiger  ist,  dass 
Cantor  nachweist,  Heron  habe  die  Lösung  der  Gleichungen  zweiten  Gra- 
des gekannt,  dass  also  nicht  erst  bei  Diophant  die  Bekanntschaft  der 
Griechen  mit  solchen  Aufgaben  beginnt.  In  einer  Aufgabe  kommt  auch, 
durch  falsche  Annahme  der  gegebenen  Stücke,  die  Quadratwurzel  aus 
einer  negativen  Zahl  vor,  das  erste  Beispiel  in  der  Geschichte  der  Mathe- 
matik. Heron  giebt  die  falsche  Lösung  V  —  1  =  1  .  Auch  zwei  Auf- 
gaben aus  der  unbestimmten  Analytik  weist  Cantor  nach,  welche  sich  auch 
bei  Maximus  Planudes  (Saec  XTV)  wiederfinden.  Da  dieser  Mönch  be- 
kanntlich besonders  aus  indischen  Quellen  sammelte,  so  könnten  diesel- 
ben aber  auch  aus  indischer  Mathematik  stammen. 

Wir  kommen  zum  Hauptabschnitte  des  Buches,  der  römischen  Feld- 
messung. Wie  in  Aegypten  der  Zwang  zur  Feldmessung  trieb,  so  in 
Rom  der  Sinn  für  Gesetzlichkeit.  Die  Römer  selbst  aber  bezeichnen  als 
Erfinder  der  Feldmesskunst  die  Etrusker.  Der  Verfasser  legt  nun  zu- 
nächst dar,  in  welcher  Weise  uns  von  späteren  Schriftstellern  mit get h eilt 
wird,  dass  die  Ost- Westlinie,  der  sogenannte  decumanus,  und  die 
darauf  senkrechte  Mittagslinie,  derCardo,  gefunden  wurde.  Wir  finden 
die  Erwähnung  der  Methoden,  durch  welche  der  Decumanus  bestimmt 
wurde,  bei  Plinius  und  Hyginus.  Beide  bedienen  sich  des  Gnomon,  der 
Sonnenuhr,  und  sind  sicherlich  nicht  römischen,  noch  etruskischen,  son- 
dern griechischen  Ursprungs.  Der  Cardo  wurde  dann  mittelst  jenes  In- 
strumentes gefunden,  von  welchem  die  römischen  Feldmesser  ihren  Na- 


>)  Hier  ergreift  Cantor  die  Gelegenheit  aus  dem  Leonardo  von  Pisa  die 
Art  darzulegen,  wie  die  Zerlegung  in  Stammbrüche  geschah,  und  dadurch  eine 
Vermuthung  Hankel's  als  falsch  nachzuweisen. 


-=-  bei  weitem  leichter  ist  als  diejenige  mit 


250 


Die  Hinweisung  auf 


81 


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174 


Geschichte  der  Mathematik. 


mcn  Gromatiker  haben,  das  Groma,  auch  cruraa  oder  grnma,  wohl 
auch  machinula  oder  Stella  genannt,  von  dem  wir  oben  schon  spra- 
chen und  das  Cantor  als  sicher  altitalischen  Ursprunges  auffasst  und 
dabei  die  abweichende  Meinung  Karl  Otfried  Muller's  als  vollständig 
verfehlt  nachweist.  Nachdem  noch  die  Pflichten  der  Feldmesser  bei  den 
Römern  auseinander  gesetzt  sind,  nimmt  Cantor  die  einzelnen  Schriften 
der  Feldmesser,  soweit  sie  uns  erhalten  sind,  oder  wir  anderweit  Kunde 
darüber  haben,  durch.  Zunächst  kommt  Julius  Cäsar,  als  Gründer 
der  Feldmesskunst  von  späteren  Gromatikern  bezeichnet  Was  der  Ver- 
fasser über  die  Kalenderreform  Cäsar's  sagt,  übergehen  wir  hier,  da  wir 
bei  Besprechung  verschiedener  anderer  Werke  doch  darauf  zurückzukom- 
men haben  würden.  Er  zeigt  nur  daraus,  wie  um  damalige  Zeit  ägyp- 
tische Wissenschaft  nach  Rom  sich  verbreitete.  Vielleicht  coneipirte 
Cäsar  auch  den  zweiten  grossen  Gedanken,  das  ganze  Reich  vermessen 
zu  lassen,  bei  seinem  ägyptischen  Aufenthalte.  Die  uns  aufbewahrten 
Namen,  welche  die  Messung  vornehmen  sollten,  sind  sämmtlich  nicht  rö- 
mischen, sondern  griechischen  Ursprungs.  Für  die  Schriften  der  übrigen 
Feldmesser  lässt  sich  nun  darthun,  dass  alle  Formeln,  Sätze  etc.  bis  auf 
die  gebrauchten  Beispiele  herab  sich  in  den  Geometrumena  des  Heron, 
wenn  wir  diesen  Namen  für  jenes  oben  postulierte  officielle  Handbuch  zu 
Alexandrien  aeeeptieren,  vorfinden  mit  wenigen  Ausnahmen,  die  wir  aber 
ebenso  sicher  als  aus  griechischer  Quelle  stammend  annehmen  dürfen.  Als 
ersten  gromatischen  Schriftsteller  haben  wir  Vitruvius.  Er  ist  Schüler 
der  Griechen.  In  der  Anweisung  zum  Nivelliren  finden  wir  deutlich  die 
Abhängigkeit  von  der  Dioptrik  Heron's.  Aus  einer  anderen  Angabe, 
dass  ein  Rad  von  vier  Fuss  Durchmesser  121/»  Fuss  Umfang  habe,  folgt 

w=3-J-,  ein  Werth,  den  Cantor  erst  wieder  bei  Albrecht  Dürer  nach- 
zuweisen im  Stande  ist,  der  aber  mehrfach  im  Mittelalter  sich  findet, 
z.  B.  bei  Vincenz  von  Beauvais. 

Es  folgt  L.  Junius  Moderatus  Columella,  der  in  seinem 
Werke  de  re  rustica  auch  die  Feldmessung  lehrt.  Die  neun  von  ihm 
behandelten  Aufgaben  decken  sich  vollständig  mit  solchen  des  Heron, 
was  die  Aufgabestellung  und  was  die  Lösung  betrifft.  Da  nur  ein  Exem- 
pel  dasselbe  Zahlenbeispiel  bietet,  so  nimmt  Cantor  zu  einer  zweiten 
Bearbeitung  des  Heron  seine  Zuflucht.  Nur  diese  zweite  Bearbeitung 
mit  zum  Theil  anderen  Exempeln  sei  nach  Rom  in  lateinischer  Ueber- 
setzung  verpflanzt  worden  und  liege  allen  gromatischen  Schriften  zu 
Grunde. 

Sextus  Julius  Frontinus  (40  — 103  n.  Chr.  etwa).  Von  ihm 
besitzen  wir  nur  noch  vollständig  das  Werk  de  aquis  urbis  Romae. 
Bei  Berechnung  des  Umfangcs  von  Röhren  aus  dem  Durchmesser  be- 

nutzt  er  darin  stets  f=  — ,  nicht  7r=3-g  .  Das  Frontinus  ein  Lehrbuch 
der  Feldmesskunst  geschrieben,  wissen  wir  ebenfalls;  über  den  Inhalt 


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Geschichte  dor  Mathematik. 


175 


haben  wir  aus  dem  XII.  Jahrhundert  ein  Zeugniss,  dass  darin  Flächen- 
inhalte von  Vierecken  berechnet  wurden,  und  Chasles  glaubt  in  einem 
Codex  zu  Chartres  ein  Stück  des  Buches  aufgefunden  zu  haben.  Im 
Codex  Arcerianus  zu  Wolffenbüttel,  dem  VI.  oder  VII.  Saec.  angehörig, 
findet  man  Frontinus  als  Ueberschrift  eines  Stückes.  Ausserdem  hat 
Lachmann  in  seiner  Ausgabe  der  Gromatici  veteres  aus  dem 
dem  Agennus  ürbicus  zugetheilten  Abschnitte  echt  frontinische  Sachen 
herausgeschält,  die  sich  mit  §  23  und  §  24  der  heronischen  Dioptrik 
decken  (s.  o.). 

Hyginus,  nicht  zu  verwechseln  mit  dem  Freigelassenen  des 
Augustus,  noch  mit  dem  Astronomen  Hyginus,  mit  dem  wir  uns  später 
auch  noch  zu  beschäftigen  haben.  Er  lebte  unter  Trajan,  schrieb  ein 
Buch  de  munitionibus  castrorum,  sowie  ein  Werk  über  Feldmess- 
kunst. Aus  letzterem  sind  oben  schon  die  beiden  Methoden  erwähnt, 
den  Deeumanus  zu  bestimmen.  Als  Urheber  derselben  denkt  Cantor 
sich  etwa  Hipparch  um  die  Mitte  des  II.  Saec.  v.  Chr.  Bei  ihm  finden 
wir  wieder  die  Absteckung  eines  Grundstückes  in  Uebereinstimmung  mit 
§  23  und  24  der  Heronischen  Dioptrik.  Eine  andere  Aufgabe,  zu  einer 
sichtbaren  aber  entfernten  Geraden  eine  Parallellinie  abzustecken,  stimmt 
mit  §  io  bei  Heron  und  derjenige,  der  sie  so  löst  wie  Hygin,  muss  noth- 
wendig  die  geometrische  Proportionslehre  kennen. 

Baibus,  Zeitgenosse  des  Hygin,  schrieb  Expositio  et  ratio 
omni  um  formarum,  die  er  einem  sonst  unbekannten  Celsus  widmete. 
Dagegen  ist  das  ihm  sonst  zugeschriebene  Buch  de  asse  erst  zwischen 
222  und  337  n.  Chr.  entstanden,  wie  Ruitsch  nachgewiesen  hat.  Von 
ihm  sind  nur  einige  Bruchstücke  im  Codex  Arcerianus  erhalten,  die 
sämmtlich  Heronischen  Charakter  tragen,  speciell  mit  §  10,  §  22  und  §  9 
der  Dioptrik  zusammenfallen.  Vielleicht  haben  wir  Spuren  seines  Wer- 
kes erhalten  in  dem  Stücke  des  genannten  Manuscripts,  das  überschrie- 
ben ist 

Marcus  Iunius  Nipsus.  Seine  Lebenszeit  ist  nicht  zu  bestim- 
men; sie  schwankt  zwischen  dem  II.  Saec.  n.  Chr.  und  400  n.  Chr.,  jeden- 
falls folgt  aus  dem  Alter  der  Handschrift,  dass  die  ihm  beigelegten 
8tücke  vor  dem  VI.  Saec.  entstanden  sind.  Das  Stück  heisst  Podis- 
mus, was  Cantor  mit  Ausfussung  übersetzt  Was  Nipsus  liefert,  ist 
Heronisch,  jedenfalls  griechisch,  wie  die  in  den  lateinischen  Text  aufge- 
nommenen griechischen  terminitechnici  beweisen.  Cap.  32,  24,  12,  13, 
sowie  der  heronische  Lehrsatz  vom  Dreiecksinhalt  aus  den  drei  Seiten 
sind  mehr  oder  weniger  genau  aus  Heron  genommen.  Was  noch  wich- 
tiger ist,  bei  einer  Aufgabe  finden  wir  wieder  die  Kenntniss  der  Auf- 
lösung von  Gleichungen  des  zweiten  Grades,  eine  Bestätigung,  dass  jene 
heronische  Lösung  solcher  Gleichungen,  die  wir  früher  erwähnten,  wirk- 
lich dem  Heron  zugehört.  Nachdem  der  Verfasser  noch  aus  Sextus 
Iulius  Africanus  einiges  mitgetheilt,  was  auf  Heron  zurückgeht,  und 


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176 


Geschichte  der  Mathematik. 


aus  der  Heronischen  Geometrie  einige  Stellen,  welche  einem  gewissen 
Patrikius  zugeschrieben  werden,  kommt  er  zu  einer  Stelle  des  Codex 
Arcerianus,  welche  in  der  Lachmann -Rudorff sehen  Ausgabe  fehlt,  die 
aber  schon  1616  von  A.  Schott  herausgegeben  ist,  dann  1812  von  Hase 
neu  edirt  wurde,  freilich  nur  in  dem  geometrischen  Theile  verständlich. 
Den  arithmetischen  Theil  giebt  Cantor  hier  zum  ersten  Male  in  lesbarer 
Gestalt.  Das  Stück  füllt  42  Spalten  des  Cod.  Are.  Als  Verfasser  wer- 
den genannt  Aprofoditus  oder  Aprofiditus  und  Betrubus  oder 
Bertrubus  Rufus  der  Architekt.  Die  offenbar  verketzerten  Namen  hat 
man  als  Epaphroditus  und  Vitruvius  Rufus  gedeutet.  Cantor 
fasst  den  Abschnitt  unter  dem  Namen  des  Epaphroditus  zusammen. 
Der  geometrische  Theil  ist  deutlich  Heronischen  oder  griechischen  Ur- 
sprungs, der  zweite  arithmetische  Theil  aber  ist  für  die  Geschichte  der 
Mathematik  von  höchster  Wichtigkeit  Epaphroditus  kennt  nämlich  1.  die 
Formel  zur  Darstellung  der  Polygonalzahlen  aus  ihrer  Seite;  2.  die  For- 
mel zur  Darstellung  der  Seite  aus  ihrer  Polygonalzahl,  welche  wieder  die 
Lösung  unreinquadratischer  Gleichungen  verlangt;  3.  eine  in  neuerer 
Zeit  nicht  benutzte  elegante  Formel  zur  Auffindung  der  Pyramidalzahlen 
aus  der  zugehörigen  Polygonalzahl  und  der  Seite  —  eine  Formel,  wel- 
che die  Kenntniss  der  Summe  der  n  ersten  Zahlen  und  der  n  ersten 
Quadratzahlen  voraussetzt  — ;  4.  eine  Formel  zur  Summirung  von  Cubik- 
zahlen.  Die  letztere  Formel  wird  stets  als  Beleg  der  Selbständigkeit 
der  indischen  Mathematik  hervorgehoben,  wo  sie  Brahmagupta  im  Jahre 
628  lehrte,  hier  haben  wir  den  urkundlichen  Beweis,  dass  diese  Formel 
den  Alexandrinern,  denn  von  diesen  sind  die  Formeln  sicher  entlehnt, 
lange  vor  jener  Zeit  bekannt  war,  und  dass  also  der  umgekehrte  Beleg 
für  die  Abhängigkeit  der  Inder  von  den  Alexandrinern  darin  gefunden 
werden  könnte. 

Anicius  Manlius  Torquatus  Severinus  Boethius  (472 
bis  525)  gehört  durch  seine  Geometrie  ebenfalls  hierher.  Sein  zweites 
Buch  mit  seiner  rechnenden  Geometrie  stimmt  fast  vollständig  mit  Nip- 
sus  und  Epaphroditus.  So  kennt  er  z.  B.  die  Formel  des  Epaphroditus, 
aus  der  Seite  die  Polygonalzahl  zu  finden. 

Chasles  hatte  in  seiner  Geometrie  auf  eine  anonyme  Schrift  in  dem 
Codex  des  Boethius  zu  Chartres  hingewiesen  und  deren  Inhalt  analysirt. 
Cantor  zeigt,  dass  dieser  Anonymus  von  Chartres  ebenfalls  nichts  als 
solche  Sachen  liefert,  die  Epaphroditus  auch  giebt;  jedenfalls  ist  er  älter 
als  Boethius,  und  im  Gegensatz  zu  Chasles,  welcher  das  Werk  dem  Fron- 
tinus  zuschreibt,  glaubt  Cantor  entweder  es  dem  Epaphroditus  oder  dem 
Architas  Latinus  zutheilen  zu  müssen,  welchem  Boethius  in  seiner 
Geometrie  Sachen  entlehnt  hat,  die  sich  sämmtlich  bei  dem  Anonymus 
vorfinden.  Mit  einer  Besprechung  des  bei  Lachmann  abgedruckten 
Stückes  de  ingeribus  metiundis  und  dessen  Impotenz,  welche  For- 
meln unverstanden  anwendet  und  offenbar  aus  sehr  später  Zeit  summt, 


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Antike  Mathematik. 


177 


schliesst  der  zweite  Abschnitt  Jedenfalls  hat  Cantor  in  ihm  nachgewie- 
sen, dass  alles,  was  wir  Uber  Geometrie  aus  römischen  Quellen  kennen, 
sein  Fundament  hat  in  Kenntnissen,  welche  um  100  v.  Chr.  in  Alexan- 
drien bekannt  waren,  dass  sie  speciell  auf  Heron  von  Alexandrien  und 
dessen  yetufierpoOfisva  sich  zurückführen  lassen. 

Ueber  den  dritten  Abschnitt:  Die  Schiller  der  Römer,  können 
wir  uns  kürzer  fassen,  da  wir  hier  immer  mehr  und  mehr  von  dem  Gegen- 
stande dieser  Jahresberichte  uns  entfernen.  Zunächst  behandelt  der  Ver- 
fasser die  Aufgaben  zur  Verstandesschärfung  des  Alcuin  und  zeigt,  dass 
dieselben  sich  ebenso  an  die  Römer  anlehnen,  wie  diese  an  die  Griechen3). 
Ebenso  wird  als  unmittelbarer  Schüler  der  Römer  nachgewiesen  G  er- 
ben, der  nachmalige  Papst  Sylvester  II;  es  wird  gezeigt,  dass  Leo- 
nardo von  Pisa  keineswegs  alles,  was  er  gab,  arabischen  Quellen  ent- 
nahm; es  wird  ferner  gezeigt,  dass  Widmann  von  Eger,  die  Geo- 
metria  deutsch,  und  die  Margaritha  Philosophica  von  Reisch, 
die  zuerst  1503  erschien,  noch  ebenso  vollständig  auf  demselben  Boden 
stehen,  auf  welchem  die  Römer  in  ihrer  erhaltenden  Thätigkeit  uns  die 
griechisch -alexandrinische  Wissenschaft  überlieferten. 

Wir  haben  bei  diesem  Werke  vielleicht  länger  verweilt,  als  es  die- 
sem Jahresberichte  angemessen  gewesen.  Die  für  diesen  Zweig  der 
Wissenschaft  aber  grundlegende  Wichtigkeit  der  Untersuchung  wird  uns 
entschuldigen.  Einen  trefflichen  Ueberblick  über  das  vorliegende  Werk 
erhält  man  durch  Favaro's  Referat  (Bullettino  Boncompagni,  T.  IX, 
S.  166  —  182).  Man  sehe  auch  in  der  Augsburger  Allgemeinen 
Zeitung  1876,  Beilage  zu  No.  81.  den  Artikel  von  S(iegmund)  G(ünther): 
Die  römischen  Agrimensoren,  und  die  Selbstanzeige  Cantors  in 
dem  Repertorium  der  Mathematik,  T.  I,  S.  117—128. 

Wir  reihen  ein  anderes  Werk  hier  an,  das  denselben  Gegenstand 
von  ganz  anderem  Gesichtspunkte  aus  behandelt,  dadurch  aber  dem  eben 
besprochenen  zu  recht  angenehmer  Ergänzung  dient.   Es  ist  dies: 

E.  Stoeber,  Die  römische  Grundsteuervermessung.  Nach  dem 
Lateinischen  Texte  des  gromatischen  Codex,  insbesondere  des  Hyginus, 
Frontinus  und  Nipsus  bearbeitet  Mit  einem  Vorwort  von  Dr.  C.  M. 
v.  Bauernfeind.  München,  Ackermann  1877.  2  Bl.,  151  8.  8. 

Wenn  auch  in  einer  Recension  des  Buches  im  Literarischen  Cen- 

*)  Dass  es  in  den  in  Anm.  289  erstmalig  herausgegebenen  Beitragen 
hierzu  (aus  einem  Karlsruher  Codex)  als  Auflösung  des  R&thsels  volavit  vo- 
lncer  sine  plumis,  sedit  in  arbor e  sine  foliis,  venithomo  absque 
manibus,  conscendit  illum  sine  pedibus,  assavit  eum  sine  igne, 
comedit  eum  sine  orc  weder  nux  de  Titane  noch  nox  de  Titane 
heissen  muss,  sondern  nix  de  Titane,  das  heisst  die  Schneeflocke  von 
der  Sonne,  habe  ich  in  einer  Besprechung  in  der  Jenaer  Literatur- Zeitung 
nachgewiesen. 

Jahresbericht  für  AlUrthum»-WiMen»chaft  1877.  III.  12 


178 


Antike  Mathematik. 


tralblatt  (1877,  N.  43,  S.  1449)  ein  philologischer  Kritiker  dem  Verfasser 
falsches  Verständniss  der  übersetzten  Stellen  nachsagt,  so  ist  dasselbe 
doch  geeignet,  wie  Prof.  v.  Bauernfeind  in  der  Vorrede  hervorhebt,  einem 
jeden  einen  guten  Begriff  von  der  Art  und  Weise  zu  geben,  in  welcher 
sowohl  in  juristischer  als  technischer  Beziehung  in  Rom  die  feldmesse- 
rische Thätigkeit  ausgeübt  wurde.  Cantor  war  es  nur  um  den  Gewinn 
für  die  Geschichte  der  Mathematik  zu  thun;  Stoeber  will  uns  die  wirk- 
liche Ausübung  des  Feldmessens  klar  machen.  Nach  einer  Einleitung, 
welche  kurz  die  Geschichte  der  Feldmessung  bei  den  Aegyptern  und 
Hcron  und  den  Uebergang  dieser  Thätigkeit  nach  Rom  behandelt,  theilt 
er  sein  Buch  in  fünf  Capitel.  Im  ersten  handelt  er  über  die  Be- 
schaffenheit des  römischen  Landgebietes,  d.  h.  über  die  Art 
der  Vertheilung  des  Landes,  die  Bestimmung  von  Decumanus  und  Cardo 
u.  s.  w.,  die  verschiedene  Art  des  Landes,  wie  Staatsländereien  und  Prival- 
ländereien  u.  ä.  Cap.  2  handelt  weiter  von  der  Vermarkung  des  Land- 
geb ietes.  Cap.  3  führt  uns  zu  den  römischen  Agrimensoren  und 
ihren  Instrumenten.  Genaue  Definition  der  Agrimensoren  und  ihrer 
Rechte  und  Pflichten,  dann  Aufzählung  und  Erklärung  der  gebrauchte» 
Instrumente:  Messstange,  Messlatte,  Chorobates  oder  Wasserwage,  Groma 
(auch  Stella,  ferramentum,  machina,  instrumentum,  nonna,  regula),  Gno- 
mon  (Sonnenuhr),  Karten  (aes,  forma),  cerae  (Wachstafeln),  mappa,  lin- 
teum  (Leinenrollen  zum  schnellen  Aufzeichnen),  werden  uns  nach  und 
nach  vorgeführt  und  ihre  Anwendung  eingehend  und  deutlich  beschrie- 
ben. Cap.  4  handelt  ebenso  ausfuhrlich  über  die  Messungsmethoden.  Es 
werden  darin  die  betreffenden  Stellen  aus  Hyginus,  Nipsus  und  Frontmus 
übersetzt,  wobei  es  dem  Verfasser  durch  Anwendung  der  heute  gebräuch- 
lichen termini  technici  für  die  gemachten  Operationen  gelingt,  ein  sehr 
anschauliches  Bild  zu  entwerfen.  Cap.  5  endlich  bringt  eine  Darstellung 
des  römischen  Steuersystems,  das  ja  auf  die  Feldvertheilung  principiell 
basirt  war. 

Dr.  G.  Friedlein,  Beiträge  zur  Geschichte  der  Mathematik  ID. 
(Progr.  der  Studien- Anstalt  Hof  1873).  Hof,  Minteel'sche  Druckerei 
18  S.  4.   Eine  Tafel. 

Die  beiden  ersten  Beiträge  sind  1868  und  1872  erschienen  und 
behandeln  eigentlich  nur  einige  Streitpunkte  zwischen  dem  Verfasser  und 
Prof.  Cantor  in  Heidelberg  in  Bezug  auf  die  ägyptische  Geometrie.  Auch 
dieser  dritte  Beitrag  beginnt  mit  einer  Polemik,  welche  jetzt,  wo  der 
Papyrus  Rhind  jedermann  offen  liegt,  jedes  Grundes  entbehrt  In  den 
früheren  Abtheilungen  hatte  Friedlein  über  Thaies  und  die  Pythagoreer 
seine  Ansichten  dargelegt,  daran  schliesst  er  jetzt  an  und  nimmt  der 
Reibe  nach,  wie  sie  in  der  Einleitung  bei  Proklus  vorkommen,  durch 
Anaxagoras,  der  im  Gefilngniss  eine  Quadratur  des  Kreises  geschrie- 
ben habeu  soll;  Oenopides  von  Chios,  ihm  gehören  die  Sätze  12  und  23 


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Antike  Mathematik. 


179 


des  ersten  Baches  von  Euklid;  Hippokrates  von  Chios,  der  zuerst 
ein  Buch  über  die  Elemente  schrieb,  das  leider  verloren  gegangen  ist, 
nur  seine  Bemühungen  um  die  Kreisquadratur  sind  erhalten  und  durch 
Bretschn eider  (Die  Geometrie  und  die  Geometer  vor  Euklid. 
S.  99—134)  trefflich  erläutert.  Hippias  von  Elis  soll  nach  Friedlein  bei 
Proklus  nicht  genannt  sein ;  in  seiner  Anzeige  des  oben  besprochenen  Buches 
von  Hankel  in  der  Zeitschrift  für  Mathematik  und  Physik  (Hist.-Lit. 
Abth.  XX,  31—32)  hat  Cantor,  glaube  ich,  unzweifelhaft  dargethan,  dass 
unter  dem  bei  Proklus  citirten  Hippias  nur  der  Eleer  gemeint  sein  kann. 
Hippias  fand  die  nach  ihm  benannte  Quadratrix.  Theodorus  aus  Kyrene 
war  angesehen  als  Mathematiker,  so  dass  er  deshalb  viele  Schüler  um 
sich  versammelte.  Zuletzt  kommt  Fricdlein  auf  Pia to  zu  sprechen.  Hier 
hat  er  mit  vollster  Sachkenntniss  alles  gesammelt,  was  bei  Plato  Mathe- 
matisches vorhanden.  Die  berühmte  Stelle  in  Plato's  Meno,  worin  Sokra- 
tes  einen  Sclaven,  der  von  Geometrie  nichts  weiss,  zur  Erkenntniss  bringt, 
dass  er  nicht  wisse,  wie  gross  die  Seite  des  doppelten  Quadrates  sei, 
und  welche  bekanntlich  eine  Fluth  von  Abhandlungen  hervorgerufen  hat, 
zuletzt  aber  in  einfachster  Weise  von  Beneke  gelöst  ist  (Progr.  Elbing 
1867),  giebt  er  im  Ganzen  nach  dessen  Vorgang,  obwohl  seine  Uebcr- 
setzung  und  Erklärung  vielleicht  noch  klarer  als  die  Beneke'sche  ist. 

Ueber  denselben  Gegenstand  handelt  eine  Arbeit  Favaro's: 

A.  Favaro,  Sulla  ipotesi  geometrica  nel  Menone  di  Piatone.  Pa- 
dova  Tipograüa  del  Seminario  1875.  4.  Mit  Holzschnitten  im  Texte, 

welche  für  einen  Leser  des  Beneke'schen  Programm  es  oder  des  Fried- 
lein'schen  wenig  Neues  bietet.  Eine  kurze  Darlegung  seines  Gedanken- 
ganges findet  man  in  der  Selbstanzeige  (Repertorium  der  literari- 
schen Arbeiten  aus  dem  Gebiete  der  reinen  und  angewandten 
Mathematik.  1.  Bd.  Leipzig,  Teubner  1877  S.  414  416). 

Sig.  Günther,  Lo  sviluppo  storico  della  teoria  dei  poligoni  stel- 
lati  nell'  Antichita  e  nel  Medio  Evo.  Traduzione  dal  tedesco  del  Dr.  Al- 
fonso  Sparagna.  (Bullettino  di  Bibliografia  etc.  publ.  da  B.  Boncom- 
pagni  1873,  S.  313—340).  Auch  separat.  Roma  1874.  Tipogr.  delle 
Scienze  matem.  e  fis.   30  S.  4. 

Die  griechische  Geometrie  war  unfähig  den  Begriff  eines  Polygons 
zu  fassen,  dessen  Perimeter  sich  selbst  schneiden  soll,  und  konnte  dess- 
halb  auch  nicht  in  der  Stereometrie  über  die  fünf  regulären  Körper  des 
Piaton  hinauskommen.  Trotzdem  waren  die  Figuren,  deren  Perimeter 
sich  selbst  schneidet,  im  griechischen  Alterthum  nicht  völlig  unbekannt. 
Das  Sternfünfeck  war  bei  den  Pythagoreern  als  Pentalpha  das  Erken- 
nungszeichen ,  obwohl  es  nicht  beweisbar  ist ,  dass  dieselben  die  Cou- 
struetion  des  regulären  Fünfecks  kannten,  zu  der  die  Sectio  aurea 
gegeben  sein  muss,  deren  Kenntniss  ihnen  aller  Wahrscheinlichkeit  nach 

12* 


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180 


Antike  Mathematik. 


abging.  Später  finden  wir  zuerst  das  Sternfiinfeck  in  der  Geometrie, 
welche  unter  des  Boethius  Namen  herausgegeben  ist,  von  der  aber  immer 
noch  der  absolute  Beweis  mangelt,  dass  sie  wirklich  von  Boethius  ver- 
fasst  ist.  Die  betreffende  Stelle  ist  sehr  dunkel,  und  es  ist  erst  Chas- 
les  in  seinem  Apercu  gelungen  den  Sinn  derselben  zu  enträthseln.  Es 
ist  jedenfalls  fraglich,  ob  der  betreffende  Passus,  der  in  einigen  Hand- 
schriften fehlt,  ächt  oder  eingeschoben  ist.  Im  Alterthum  und  Mittel- 
alter dienten  Gemmen  und  Amulete  mit  dem  Pentalpha  versehen  als 
Schutz  gegen  allerlei  Gefahr.  Damit  sind  wir  mit  dem  fertig,  was  aus 
dem  wirklichen  Alterthume  stammt.  Ich  verweile  nur  noch  bei  einem 
Passus,  der  eine  Stelle  des  Euklides  betrifft,  welchen  Athelard  von  Bath 
aus  dem  Arabischen  übersetzte  und  Campanus  commentirte,  und  dessen 
Ausgabe  durch  Erhard  Ratdolt  zu  den  Seltenheiten  des  Incunabeldrucks 
gehört,  In  allen  Handschriften  dieser  Uebersetzung  findet  sich  als  An- 
hang des  Satzes  von  der  Winkelsumme  des  Dreiecks  der  Satz  über  das 
Sternfiinfeck,  dass  auch  bei  diesem  die  Summe  der  fünf  Winkel  zwei 
Rechte  betragt.  In  einer  Handschrift  nun,  die  sich  in  der  Stadtbibliothek 
zu  Nürnberg  befindet,  hat  Herr  Günther  eine  Erweiterung  dieser  Be- 
trachtungen entdeckt,  Sätze  über  Sternsiebenecke,  Sternachtecke  und 
Sternneunecke  u.  s.  w.  Er  glaubt,  dass  diese  weiteren  Betrachtungen 
von  Ahelard  selbst  herrühren,  was  ich  aber  für  falsch  erachte.  Das  be- 
treffende Manuscript,  eines  von  den  wenigen,  welche  Ahelard  als  den 
Uebersetzer  nennen,  ist  von  keinem  Geringeren  als  Regiomontan,  wenig- 
stens zum  Theil,  abgeschrieben,  zum  Theil  wenigstens  revidirt  Der  Ab- 
schnitt, welcher  uns  hier  interessirt,  ist  von  Regiomontan's  Hand.  Nun 
hat,  soweit  er  selbst  abgeschrieben,  Regiomontan  alle  Beweise  gegen  die 
übrigen  Ausgaben  verändert;  es  stimmt  kein  einziger  Beweis  des  Manu- 
scripts  mit  einem  solchen  in  der  Ausgabe  Ratdolt's,  während  die  Lehr- 
sätze absolute  Gleichheit  zeigen.  Auch  der  Theil  der  fraglichen  Stelle, 
welcher  vom  Sternfünfeck  handelt,  ist  gegen  die  übrigen  Manuscripte  und 
die  Ausgabe  ganz  verändert.  Ich  bin  daher  der  festen  Ueberzeugung, 
dass  der  fragliche  Passus  Eigenthum  des  Regiomontan  ist,  noch  dazu  da 
kein  anderes  Manuscript,  von  welchem  ich  habe  Kenntniss  nehmen  kön- 
nen, auch  nur  die  Andeutung  einer  solchen  Erweiterung  kennt  So  fiel 
ich  weiss  hat  auch  der  Verfasser  der  eben  besprochenen  Schrift  seine 
Ansicht  in  dieser  Hinsicht  mit  der  meinigen  vertauscht.  Fürst  Boncom- 
pagni  hat  im  Anschlüsse  an  die  eben  besprochene  Abhandlung  eine  Zu- 
sammenstellung aller  Ausgaben  und  Manuscripte  folgen  lassen,  welche 
die  Geometrie  des  Boethius  enthalten  mit  dem  oben  erwähnten  Passus. 
Die  Note  hat  den  Titel: 

B.  Boncompagni,  Intorno  ad  un  passo  della  geometria  di  Boexio 
relativo  al  pentagono  stellato  (Bullettino  Boncompagni  VI,  1873).  S.  341 
bis  356. 


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Antike  Mathematik. 


181 


Es  folgt  aus  seiner  Untersuchung,  dass  in  keinem  der  von  ihm  an- 
geführten 28  Codices  der  Geometrie  des  Boethius  die  betreffende  Stelle 
von  der  Zeichnung  des  Sternfünfecks  begleitet  ist,  während  sich  diese 
Zeichnung  in  allen  Ausgaben  mit  Ausnahme  der  Friedlein'schen  und  der 
in  den  Gromatici  Veteres  findet.  In  einem  Giunte  e  Correzioni 
allo  scritto  intitolato  Intorno  ad  un  passo  della  Geometria 
di  Boezio  (ibid.  S.  544)  u.  s.  w.  betitelten  Nachtrage  findet  sich  ausser 
kleinen  Berichtigungen  noch  eine  29.  Handschrift  der  Geometrie  des 
Boethius  nachgetragen. 

Eine  Fortsetzung  seiner  Arbeit  über  Sternpolygone  und  Sternpo- 
lyeder für  die  Neuzeit  lieferte  Günther  in  seiner  Schrift: 

Dr.  Siegmund  Günther,  Vermischte  Untersuchungen  zur  Ge- 
schichte der  mathematischen  Wissenschaften.  Mit  in  den  Text  ge- 
druckten Holzschnitten  und  vier  lithographischen  Tafeln.  Leipzig, 
Teubner  1876. 

Darin  umfasst  sie  Cap.  I  und  giebt  als  Einleitung  einen  kurzen 
Ueberblick  über  das  im  Bullettino  Boncomp.  erschienene  Schriftchen.  Zum 
grössten  Theil  hierher  gehörig  ist  der  Inhalt  des  Cap.  II:  Die  Lehre 
von  den  aufsteigenden  Kettenbrüchen  in  ihrer  geschicht- 
lichen Entwickelung4).  Wir  kommen  damit  zurück  auf  eine  Be- 
merkung, welche  wir  bei  Besprechung  des  Papyrus  Rhind  schon  mach- 
ten, dass  die  Zerlegung  eines  Bruches  in  Stammbrüche  nichts  weiter  sei, 
als  die  Entwickelung  des  Bruches  in  einen  aufsteigenden  Kettenbruch. 
Ob  nach  Veröffentlichung  des  Papyrus  Rhind  das  aus  der  jüdischen  Chro- 
nologie entlehnte  Beispiel  einer  solchen  Zerfallung  das  älteste  geblieben 
ist,  dürfte  wohl  negativ  beantwortet  werden.  Bei  den  Aegyptcrn  und 
den  davon  abhängigen  Griechen  finden  wir  nur  Stammbrüche.  So  zer- 
legt Eutokius 


Genügte  eine  Zerlegung  nicht,  so  setzte  man  selbst  einen  Bruch  gleich 
der  Summe  zweier  aufsteigender  Kettenbruche.  Noch  ausgedehntere  An- 
wendung mussten  die  aufsteigenden  Kettenbrüche  bei  den  Römern  finden, 
da  sie  ja  nur  über  eine  beschränkte  Zahl  vonMinutien  verfügten,  und 

*)  Vorarbeiten  zu  diesem  Capitel  sind  die  Arbeiten  desselben  Verfassers : 
Beiträge  zur  Erfindungsgeschichte  der  Kettenbrüche  (Programm 
der  Lateinschule  zu  Weissenbnrg  1872)  24  S.  4.  und  Storia  dello  sviluppo 
della  Teoria  delle  frazioni  continue  fino  all'  Euler.  Traduzione 
dal  tedescho  del  Dr.  Alfonso  Sparagna  (Bullettino  Boncompagni  VII  (1874) 
S.  213-264),  auf  welche  wir  hier  nur  hinweisen,  da  der  Inhalt  derselben  zum 
grössten  Theile  in  dem  vorliegenden  Capitel  verwerthet  ist. 


2      4  +  64  ' 


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182  Antike  Mathematik. 

• 

jede  Bruchgrösse,  so  genau  es  gehen  wollte,  durch  diese  Stammformen 
ausdrücken  mussten.  Verfasser  bringt  Beispiele  bei  aus  Front  in  us 
und  dem  Calculus  des  Victorius.  Das  Gebiet  der  aufsteigenden 
Kettenbrüche  ist  dadurch  ein  so  weites,  weil  alle  Reiheu  von  der  Form 

p         q  r  s 

 \-  \-  •  •  •  , 

a       ab       abc  abcd 

also  auch  solche  von  der  Form 

a  T  a»  T  a*  T  «*  T 

ihren  Ursprung  aus  solchen  Kettenbrüchen  ziehen.  Daher  gehören  in 
die  betreffende  Untersuchung  sowohl  die  Sexagesimalbrüche  als  die  Deci- 
malbrtiche.  Die  Sexagesimalbrüche  haben  ihren  Ursprung  in  Babylon, 
wenn  wir  sie  nicht  mit  Schlegel  (Uranographie  Chinoise)  in  China 
suchen  wollen.  Cl.  Ptolemäus  wendet  sie  bei  seinen  Untersuchungen 
ausschliesslich  au,  wir  finden  sie  eben  so  bei  den  Indern,  und  jeder 
Mathematiker  und  Astronom,  der  seine  Grade,  Minuten  und  Secunden 
rechnet,  bedient  sich  noch  derselben,  und  wenn  wir  jetzt  gewöhnlich  nur 
bis  zu  den  Secunden  uns  derselben  bedienen,  dann  aber  nach  decimalem 
System  weitergehen,  so  haben  wir  nur  jene  Verquickung  zweier  aufstei- 
gender Kettenbrüche  vor  uns,  auf  die  wir  oben  schon  aufmerksam  mach- 
ten. Theon  Alexandrinus  hat  uns  Beispiele  für  die  vier  Species  sowie 
die  Quadratwurzelausziehung  für  diese  Brüche  aufbewahrt  Das  letztere 
Verfahren  beruht  dem  Wesen  nach  in  der  Entwicklung  der  Wurzel  in 
einen  gewöhnlichen  Kettenbruch  und  nachherige  Umformung  des  gefun- 
denen Werthes  in  die  Form  eines  aufsteigenden:  das  erste  Beispiel  die- 
ser Umformung.  Im  Mittelalter  haben  wir  zwei  Werke  über  diese  Rech- 
nungsarten, die  Astronom ia  logistica  von  Barlaam  (ed.  Chambers 
Londini  (1600)  und  die  Wr^oyopta  xcct*  "Ivdouc  des  Maximus  Planudes 
(ed.  C.  J.  Gerhardt,  Halle  1865).  Bei  Leonardo  von  Pisa  finden 
sich  natürlich  ebenfalls  aufsteigende  Kettenbrtiche,  für  welche  er  eigen- 
thümliche  Bezeichnungen  anwendet,  welche  er  wahrscheinlich  den  Ara- 
bern entlehnt  hat,  bei  denen  AI  Kalsadi  ähnliche  Bezeichnungen  an- 
wendet. Decimalbrüche  in  unserer  heutigen  Form  finden  sich,  wie  Cantor 
nachgewiesen  hat,  zuerst  bei  dem  spanischen  Juden  des  XI.  Jahrhunderts 
Johann  von  Sevilla,  gewöhnlich  Johannes  Hispalensis  genannt, 
doch  darf  nicht  unerwähnt  bleiben,  dass  schon  die  Inder  bei  Wurzel 
ausziehungen  eine  Anzahl  Nullen  anhängten  und  den  erhaltenen  Werth 
durch  die  entsprechende  Potenz  von  zehn  dividirten.  Die  Lehre  des 
Hispalensers  blieb  jedoch  lange  ohue  Frucht;  erst  Regiomontan  setzt 
den  Sinus  totus  gleich  100,000  und  von  da  an  behauptet  die  Decimal- 
rechnung  siegreich  ihr  Feld.  Die  weitere  Verfolgung  des  Capitels  ge- 
hört nicht  mehr  hierher.   Ebensowenig  geht  uns  hier  an  Cap.  III.  Da- 


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Antike  Mathematik. 


183 


gegen  müssen  wir  bei  Cap.  IV  uns  länger  verweilen.   Dasselbe  hat 
die  üeberschrift:  Historische  Studien  über  die  magischen  Qua- 
drate4).  Auch  hier  wieder  sollen  die  Inder  die  Erfinder  sein.  Worauf 
beruht  diese  Aussage  der  Geschichtechreiber?  Dass  im  17.  Saec.  ein 
Herr  Vincent  dem  Mathematiker  LaLoubere  zeigt,  wie  er  in  Indien 
magische  Quadrate  habe  bilden  sehen!  Wir  dürfen  also  wohl,  da  in 
wirklich  indischen  Schriften  auch  nicht  die  kleinste  Spur  dieser  Theorie 
sich  findet,  vorläufig  die  Inder  als  Erfinder  streichen.   Dass  die  Araber 
die  magischen  Quadrate  kannten  ist  sicher.   Es  war  aber  die  Bildung 
der  Quadrate  nicht  ein  Geschäft  der  Mathematiker,  sondern  der  Astro- 
logen, denn  die  Zauberquadrate  dienten  zu  Talismanen  und  Anmieten. 
Wie  die  Araber  die  Zauberquadrate  bildeten  ist  nicht  nachweisbar. 
Als  weiterer  Repräsentant  der  Theorie,  die  er  wohl  den  Arabern  ent- 
lehnte, ist  der  Byzantiner  Manuel  Moschopuios  zu  nennen.  Mit 
Recht   stellt  Günther  ihn  über  alle  spätgriechischen  Mathematiker, 
wie  Psellus,  Maximus  Planudes,  Pediasimus  e  tutti  quanti. 
Die  Literaturhistoriker  kennen  zwei  Michael  Moschopuios,  von 
denen  der  jüngere  der  Neffe  des  älteren  ist.   Wahrscheinlich  ist  der 
letztere  im  14.  Saec.  lebende  der  Verfasser.   Der  Abschreiber  der  Mün- 
chener Handschrift,  aus  welcher  die  xapddoctQ  efc  rijv  topzotv  rutv  rsTpa- 
yanttuv  dpßfiwv  abgedruckt  ist,  war  Johann  Murmureus  aus  Nauplia 
(XV.  Jahrh.).   Der  Tractat  ist  dem  Nicolaus  Smyrnäus  mit  dem  Bei- 
namen 'ApTaßda&yc  gewidmet,  von  welchem  eine  Schrift  über  das  Finger- 
rechnen  gedruckt  ist,  über  die  wir  noch  später  handeln  werden.  Moscho- 
puios giebt  in  seiner  Abhandlung  zwei  Regeln  für  Anfertigung  von  Qua- 
draten mit  ungerader  Zeilenzahl,  und  eine  Regel  für  durch  vier  theil- 
bare  Zahlen  (dpxtdxts  äpuos).   Da  das  Ende  der  Abhandluug  fehlt,  so 
dürfte  der  Schluss  wohl  auch  die  Regel  für  Bildung  der  durch  zwei 
theilbaren  Zellenzahlen  enthalten  haben.   Seine  Regeln  zeichnen  sich 
durch  hohe  Eleganz  aus  und  sind  in  anderer  Fassung  sehr  häufig  als 
neu  wieder  entdeckt  worden.   So  ist  die  Regel  des  Bachet  de  Meziriac 
mit  ihr  identisch.   Nach  Moschopuios  lassen  sich  erst  im  XVI.  Saec. 
die  magischen  Quadrate  weiter  nachweisen,   üeber  den  Tractat  des 
Moschopuios  sehe  man  auch: 

A.  Eberhard,  Zu  Moschopuios  Tractat  über  die  magischen  Qua- 
drate (Hermes  XI,  S.  434-442). 

Wenn  wir  noch  von  den  Capiteln  des  Günther'schen  Buches  das 


*)  Ein  magisches  Quadrat  ist  eine  Zusammenstellung  der 
«*  ersten  Zahlen  in  n»  quadratförmig  geordneten  Zellen,  so 
dass  die  Summe  jeder  wagerechten  oder  horizontalen  Reihe, 
sowie  die  der  beiden  Diagonalen  ein  und  dieselbe  Summe  giebt. 
So  ist  z.  B.  in  dem  nebenstehenden  Quadrate  von  3*  Zellen  die 
Summe  überall  gleich  fünfzehn. 


4 

9 

o 

3 

5 

7 

8 

1 

6 

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184 


Antike  Mathematik. 


VI.  erwähnen:  Zur  Geschichte  der  jüdischen  Astronomie  im 
Mittelalter,  welche  auch  auf  das  Alterthum  einzugehen  gezwungen 
ist,  so  haben  wir  wohl  alles  erledigt,  was  in  dem  Werke  für  die  Alter- 
thumswissenschaft interessant  sein  kann.  v 

Schon  im  Jahrgang  1873  dieser  Berichte,  S.  681—682,  ist  über 
die  Ausgabe  berichtet: 

Procli  Diadochi  in  primum  Euclidis  Elementorum  librum  commen- 
tarii.  Ex  recognitione  Godofredi  Friedlein.  Lipsiae,  Teubner. 
MDCCCLXXIH.  VIH.  507  S.  8. 

Wir  wollen  daher  auf  dieses  Buch  hier  nicht  weiter  eingehen,  son- 
dern, indem  wir  der  Vollständigkeit  halber  uns  begnügen  den  Titel  an- 
geführt zu  haben,  nur  über  eine  Art  Parergon  dazu,  das  sich  im  Bullet- 
tino  Boncompagni  findet,  referiren: 

De  Hypsicle  mathematico  scripsit  Godofredus  Friedlein  (Bul- 
lettino  Boncompagni  VI,  S.  493—529). 

Der  Verfasser  nimmt  zunächst  die  Meinungen  aller  Schriftsteller 
durch,  welche  über  den  Verfasser  des  sogenannten  XIV.  Buches  der 
Euklid'schen  Elemente,  dem  gewöhnlich  auch  das  sogenannte  XV.  Buch 
derselben  zugeschrieben  wird,  gehandelt  haben,  und  zeigt,  dass  alle  geirrt 
haben.  Das  XIV.  Buch  der  Elemente  gehört  Hypsikles,  der  jeden- 
falls nicht  lange  nach  ApoUonius  (c.  215  a.  Chr.)  gelebt  haben  muss, 
wie  scharfsinnig  nachgewiesen  wird;  das  XV.  Buch  gehört  ihm  nicht, 
sondern  ist  aus  viel  späterer  Zeit  und  von  einem  bei  weitem  weniger 
bedeutenden  Mathematiker  verfasst.  Darauf  giebt  Friedlein  die  noch 
vorhandenen  Schriften  des  Hypsikles  neu  heraus.  Zuerst  das  XIV.  Buch 
der  Elemente  des  Euklid  nach  der  Handschrift  der  Münchener  Hof-  und 
Staatsbibliothek  Cod.  graec.  427  aus  dem  XU.  oder  Xffl.  Jahrhundert, 
der  Ausgabe  des  Grynaeus,  der  handschriftlichen  Uebersetzung  des  Zam- 
bcrtus  (Mttnchener  Bibl.  cod.  lat  6),  der  Ausgabe  des  Zambertus,  Ba- 
sileae  1546,  derjenigen  David  Gregory's,  Oxford  1703,  und  der  Ausgabe 
von  Peyrard,  Paris  1814—1818,  unter  Beifügung  einer  lateinischen  Ueber- 
setzung. Er  zeigt  dann,  dass  dieses  Werk  ein  für  sich  abgeschlossenes 
Ganze  bildet  und  jedenfalls  nicht  ein  Theil  eines  grösseren  Werkes  sein 
kann.  In  lateinischer  Sprache  fügt  er  dann  das  sogenannte  XV.  Buch 
der  Elemente  hinzu,  das  deutlich  drei  Abschnitte  erkennen  lässt,  die 
Friedlein  aber  demselben  Verfasser  zutheilt,  welcher  Schüler  eines  Isi- 
doras war  und  zu  den  Zeiten  des  Marinus  gelebt  haben  dürfte.  Zu- 
letzt handelt  der  Verfasser  noch  von  dem  Anaphoricus  des  Hypsikles, 
den  Jacob.  Menteüus  1657  zu  Paris  herausgab,  und  welcher  dem  Hyp- 
sikles sicher  zugehört,  wie  das  XIV.  Buch  der  Elemente.  Weitere  Unter- 
suchungen über  denselben  Gegenstand  bietet  Th.  H.  Martin  in  der  Note: 


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Antike  Mathematik. 


185 


Sur  Töpoque  et  Tauteur  du  prötendu  XV.  livrc  des  filöments  d'Eu- 
clide.  Lettre  de  M.  Th.  H.  Martin,  raembre  de  l'Institut,  ä  D.  B.  Bon- 
compagui  (Bullettino  Boncompagni  VII  [1874]  S.  263—266). 

Martin  ist  mit  Friedlein  darin  einverstanden,  dass  erstens  das 
XIV.  Buch  der  Elemente  Euklid's  für  sich  ein  vollständiges  Werk  bildet, 
das  dem  Hypsikles  zugehört,  der  im  II  Saec.  v.  Chr.  lebte;  zweitens,  dass 
das  XV.  Buch  derselben  Elemente  weder  Euklid,  noch  Hypsikles  zuge- 
hört, sondern  einem  Verfasser,  der  mehrere  Jahrhunderte  nach  Christus 
lebte.  Er  versucht  nun  mit  Glück,  den  betreffenden  Autor  und  dessen 
Lebenszeit  genauer  zu  fixieren.  Während  Friedlein  sagte,  es  sei  der 
Autor  etwa  in  das  IV.  oder  V.  Saec.  n.  Chr.  zu  setzen,  derselbe  aber 
weder  dem  Namen  noch  der  Zeit  nach  genau  zu  bestimmen,  zeigt  Martin, 
dass  der  als  Lehrer  desselben  genannte  Isidorus  der  Neuplatoniker  Isidor 
von  Alexandrien  ist  und  der  Verfasser  des  Buches  selbst  der  Schüler 
dieses  Isidorus,  der  Neuplatoniker  Damaskius.  Er  stützt  sich  vorzugs- 
weise darauf,  dass  wir  nur  von  zwei  Philosophen  Kenntniss  haben,  welche 
6  piyaQ  genannt  werden:  Parmenides  durch  Piaton,  und  Isidorus  durch 
Damaskius.  Wenn  nun  der  Verfasser  des  XV.  Buches  der  Elemente 
sagt  'lotStupog  6  TjfjüerepoQ  fuyag  StSdaxaAuc,  so  liegt  die  Annahme  ge- 
wiss nahe,  in  dem  Isidorus  den  Alexandriner,  und  in  dem  Schüler  den- 
jenigen zu  suchen,  von  dem  wir  allein  wissen,  dass  er  den  betreffenden 
Isidor  6  /isyac  genannt  hat.  Das  XV.  Buch  der  Elemente  stammt  also 
erst  aus  dem  VI.  Jahrhundert  n.  Chr. 

In  demselben  Bande  des  Bullettino  findet  sich  eine  Reccnsion  der 
Ausgabe  des  Proklus  Diadochus  von  demselben  Th.  H.  Martin  (T.  VII, 
S.  145—151)  und  eine  Note  des  Fürsten  Boncompagni: 

Intorno  al  Comento  di  Procio  sul  primo  libro  degli  Elementi  di 
Euclide.    (Bullettino  Boncomp.  VII  S.  152—165), 

welche  über  die  Ausgaben,  Handschriften  und  Uebersetzungen  dieses  Wer- 
kes eingehende  Auskunft  giebt. 

Ein  anderer  Aufsatz  in  Band  VI  des  Bullettino  Boncompagni  mit 
dem  Titel: 

B.  Boncompagni,  Giunte  e  correzioni  allo  scritto  intitolato  »In- 
torno ad  una  traduzione  latina  delT  Ottica  di  Tolomeo«,  ecc.  (Bul- 
letino, ecc.  Tomo  IV  S.  470—492,  Novembre  1871), 

welcher  darin  die  Seiten  159  — 170  und  eine  Tafel  Facsimilia  umfasst, 
lässt  mich  hier  auf  jene  Abhandlung  von  1871  zurückgreifen,  da  die  vor- 
liegende ohne  jene  nicht  verstanden  werden  kann.  Bekanntlich  verfasste 
Cl.  Ptolemäus  eine  Optik  in  fünf  Büchern.  Von  dieser  Optik,  auf  die 
wir  oben  schon  hingewiesen,  ist  das  Original  verloren.  Auch  die  von  dem 
Original  gemachte  arabische  Uebersetzung  ist  nicht  mehr  vorhanden,  wir 
besitzen  nur  eine  von  Eugenius  Amiraceus  Siculus  verfasste  latei- 


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186 


Antike  Mathematik. 


nische  Uebersetzung  der  arabischen  Version  des  zweiten,  dritten,  vierten 
und  eines  Theiles  des  fünften  Buches.  Venturi  gehört  das  Verdienst, 
schon  1811  wieder  auf  die  Existenz  dieser  Uebersetzung  hingewiesen  zu 
haben.  In  der  ersten  Abhandlung  beschreibt  Boucorapagni  die  ihm  be- 
kannten dreizehn  Handschriften  der  Uebersetzung  und  theilt  mit,  dass 
die  Turiner  Akademie  beschlossen  habe,  diese  Uebersetzung  auf  ihre 
Kosten  drucken  zu  lassen.  In  der  zweiten  Zusatzabhandlung  sind  Ver- 
besserungen zu  der  ersten,  die  sich  nachträglich  gefunden  haben,  mit- 
getheilt,  und  von  sämmtlichen  bekannten  Handschriften  die  Anfange  in 
Facsimile  beigegeben.  Die  Herausgabe  der  Optik  ist  in  die  Hände  des 
Prof.  Gilbert  Govi  in  Rom  gelegt. 

M.  Curtze,  Reliquiae  Coperuicanae.  Nach  den  Originalen  in  der 
Universitätsbibliothek  zu  Upsala  herausgegeben.  Mit  einem  Holzschnitt 
und  einer  lithographirten  Tafel.  Leipzig,  Teubuer  1875.  IV.  66  S.  8, 
(Vorher  in  der  Zeitschrift  für  Mathematik  und  Physik  T.  XIX  u.  XX 
abgedruckt). 

Im  Auschluss  an  eine  Notiz  des  Coppernicus  über  Nikomedes  und 
dessen  Kouchoide  giebt  Referent  darin  eine  Darstellung  dessen,  was  nach 
alten  Schriftstellern  über  die  Geschichte  der  Trisection  des  Winkels  bei 
den  Griechen  und,  auf  diese  fussend,  bei  den  Arabern  zu  finden  war. 
Für  Philologen  dürften  auch  diejenigen  Notizen  von  Interesse  sein,  wel- 
che von  den  Kenntnissen  des  Coppernicus  im  Griechischen  handeln,  wenn 
diese  auch  in  viel  grösserer  Vollständigkeit  und  durch  wirklich  philo- 
logische Bildung  ausgezeichneter  Weise  aus 

Dr.  L.  Prowe,  Monumenta  Copernicana.  Festgabe  zum  19.  Fe- 
bruar 1873.    Berlin,  Weidmann  1873.  VIII.  164  S.  8. 

entnommen  werden  können.  Man  sehe  darin  speciell  S.  40— 133.  Copper- 
nicus dürfte  als  einer  der  ersten,  wenn  nicht  der  erste  Humanist  im 
unteren  Weichselgebiet,  auch  in  dieser  Hinsicht  Interesse  erregen. 

Dr.  Bunte,  Ueber  Archimedes,  mit  besonderer  Berücksichtigung 
der  Lebens-  und  Zeitverhältnisse,  sowie  zweier  von  demselben  her- 
rührenden mechanischen  Kunstwerke.  (Programm  der  Königl.  Real- 
schule I  0.  zu  Leer  1877).    21  S.  4. 

Das  Schriftchen  giebt  zunächst  eine  Darstellung  des  Lebens  des 
Archimedes,  soweit  solches  aus  den  noch  vorhandenen  Quellen  sich  ab- 
leiten lässt;  dann  die  Beschreibung  des  unter  dem  Namen  die  Sphäre 
oder  der  Himmelsglobus  des  Archimedes  bekannten,  von  Marcellus  als 
Kriegsbeute  aus  Syrakus  mitgenommenen  Kunstwerkes.  Dasselbe  war 
nach  der  Beschreibung,  welche  wir  davon  besitzen,  ein  Planetarium  auf 
die  ptolemäische  Weltanschauung  begründet.  Die  bewegende  Kraft  war, 
wie  aus  der  kleinen  Note 

F.  Hultsch,  Ueber  den  Himmelsglobus  des  Archimedes.  (Lit.- 


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Antike  Mathematik. 


187 


Hist  Äbth.  der  Zeitschrift  für  Mathematik  und  Physik  XXII,  8.  106 
bis  107)  1877, 

hervorgeht,  jedenfalls  Wasser.  In  dem  siebenten  Buche  von  Pappus 
Sammelwerke  steht  nämlich:  fi^avtxoug  Se  xaXoijotv  xat  roug  zäg  o<pai- 
ponoctag  imorafißvoug,  uf  wv  eixwv  rou  oupavoü  xazaoxeodZerat  Sty  bpa- 
Xrje  xai  lyxoxXtou  xtvijastoe  Maros,  und  bei  Proklus  (8.  41  ed.  Friedlein) 
steht:  xal  %  otpaiponoita  xarä  fttfiyotv  riuv  oupaviwv  ntpupopatv,  oiav  xai 
vApnp.iiÜTtQ  ir.paypazeuaaTo ,  welche  in  ihrer  Verbindung  Ober  die  Art 
des  Mechanismus  keinen  Zweifel  lassen.  Beide  Arbeiten,  von  Bunte  und 
Hultsch,  sind  fast  gleichzeitig  erschienen,  so  dass  eine  Beziehung  der 
einen  auf  die  andere  ausgeschlossen  ist. 

Nach  Bunte  wäre  der  Psammites  die  mutmassliche  Berechnung 
der  Sandkörner  auf  der  Erde,  was  jedoch  von  der  Wahrheit  sehr  weit 
abweicht,  da  bekanntlich  der  Psammites  die  Zahl  der  Sandkörner  finden 
will,  welche  eine  Kugel  füllen,  deren  Durchmesser  derjenige  der  Fix- 
sternsphäre ist,  diese  so  aufgefasst,  wie  sie  Aristarch  von  Samos  defiuirte. 
Auch  von  dem  Buche  de  iis  quae  in  humido  vehuntur  besass  der 
erste  Uebersetzer  Niccolo  Tartaglia  —  denn  dieser,  nicht  Commandinus 
war  der,  welcher  uns  zuerst  damit  bekannt  machte  —  noch  das  griechische 
Original,  was  schon  daraus  sicher  ist,  dass  Tartaglia  von  Arabisch  keine 
Idee  hatte.  Wer  einen  wirklich  guten  Ueberblick  über  die  Stellung  des 
Archimedcs  in  der  Geschichte  der  Mathematik  erlangen  will,  lese  das 
Büchlein  Cantor's:  Euklid  und  sein  Jahrhundert.  Mathema- 
tisch-historische Skizze.  Leipzig,  Teubner  1867.  1  Blatt.  72  S.  8. 
oder  die  italienische  Uebersetzung:  Euclide  e  il  suo  Secolo.  Saggio 
storico  -  matematico.  Traduzioue  di  G.  B.  Biadego.  (Bullettino 
Boncompagni  1872,  T.  V,  S.  1—73).  Bunte  weist  in  seinem  Programm 
auch  auf  das  Programm  des  Dr.  Henning,  jetzt  Privatsekretär  des  Kaisers 
von  Brasilien,  hin: 

Dr.  C.  Henning,  Ein  unächter  Brief  des  Archimedes.  Zum  ersten 
Male  aus  einer  Londoner  Handschrift  herausgegeben.  (Programm  1872 
der  Realschule  zu  Darmstadt).  1  Blatt.  18  S.  4. 

und  auf  den  vom  Referenten  geführten  Nachweis  tLit.-Hist.  Abth.  der 
Zeitschrift  für  Mathematik  und  Physik  1874.  XX.  S.  89-91),  dass  dieser 
Brief  etwa  1688  von  dem  Arzte  Archimbald  Pitkairn  zu  Edinburg  ge- 
fälscht und  nicht  vou  Herrn  Henning  zum  ersten  Male  herausgegeben 
ist;  der  Brief  ist  vielmehr  in  weit  vollständigerer  Form  schon  mindestens 
fünfmal  am  Ende  des  XVII.  und  Anfang  des  XVIII.  Jahrhunderts  ge- 
druckt worden.  Auch  die  Behauptung  Hennings,  dass  die  Epistola 
Archimedis  de  bobus  Soli  sacris  nur  handschriftlich  existire,  ist 
falsch,  wie  an  derselben  Stelle  nachgewiesen  wird 


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188 


Antike  Mathematik. 


Als  Frucht  der  Friedlein'schen  Ausgabe  des  Proklus  Diadochus 
müssen  wir  erwähnen: 

L.  Majer,  Proklos  über  die  Petita  und  Axiomata  bei  Euklid. 
(Programm  des  Gymnasiums  zu  Tübingen  1875).   32  S.  4. 

Nachdem  zuerst  in  §  1  Litterarhistorisches  über  Proklus,  seine 
Werke  und  deren  Ausgaben  beigebracht  ist,  zeigt  Verfasser  in  §  2,  was 
Proklus  in  seinem  Coramentar  zu  Euklid  an  philosophischen  Vorbegriffen 
gebraucht,  aus  dessen  Buche  überhaupt  für  die  Geschichte  der  Philo- 
sophie noch  sehr  viel  zu  holen  ist,  für  die  es  noch  nicht  benutzt  zu  sein 
scheint.  §  3  behandelt  ähnlich  die  mathematischen  Vorbegriffe;  in  §  4 
und  5  giebt  er  dann  wohl  die  erste  deutsche  Uebersetzung  des  Theiles 
der  Commentare,  welche  über  Petita  und  Axiomata  handeln,  mit  sehr 
ausführlichen  und  werthvollen  Raudnoten.  §  6  giebt  des  Proklos  Kritik 
und  Verbesserung  der  Euklid'schen  Parallelentheorie  zum  grössten  Theil 
auch  in  wörtlicher  Uebersetzung,  §  7  den  Theil,  der  die  Axiomata  um- 
fasst,  endlich  zieht  §  8  die  Resultate  aus  der  ganzen  Abhandlung.  In 
einer  Besprechung  des  Schriftchens  in  der  Lit-Hist.  Abth.  der  Zeitschrift 
für  Mathematik  und  Physik  XXI  S.  181-183,  hebt  Cantor  mit  Recht 
deu  grossen  Werth  desselben  hervor,  tadelt  aber  mit  eben  so  grossem 
Rechte  die  Vertausch ung,  welche  der  Verfasser  mit  den  griechischen 
Buchstaben  des  Originals  vornimmt,  die  er  durch  lateinische  ersetzt.  Es 
werden  dadurch  Eigentümlichkeiten  der  griechischen  Bezeichnungsweise 
—  z.  B.  dass  t  im  Griechischen  niemals  als  Bezeichnung  eines  Punktes 
vorkommt 6)  —  verdeckt,  welche  schon  öfter  in  arabischen  Beweisen  den 
griechischen  Ursprung  haben  nachweisen  lassen.  (Man  sehe  z.  B.  die 
Abhandlung  von  Hultsch  über  den  Heronischen  Lehrsatz  vom 
Dreiecksinhalt  aus  den  drei  Seiten.  Zeitschrift  für  Mathematik 
und  Physik  IX,  S.  247). 

Wie  Friedlein  durch  Herausgabe  des  Proklus  einen  der  griechi- 
schen Quellenschriftsteller  für  die  Geschichte  der  Mathematik  dem  Ver- 
ständniss  erschlossen  hat,  so  ist  endlich  auch  mit  der  Herausgabe  des 
wichtigsten  Werkes  aus  griechischer  Feder  der  Anfang  gemacht  und  die 
Beendigung  desselben  in  nicht  ferner  Zukunft  zu  erwarten.  Hultsch  hat 
sich  das  grosse  Verdienst  erworben  die  Collectio  des  Pappus,  von  der 
wir  bis  jetzt  nur  die  Commandiu'sche  Uebersetzung  besassen,  im  Urtexte 
herauszugeben.   Die  Ausgabe  hat  den  Titel: 

Pappi  Alexandrini  Collcctionis  quae  supcrsunt  e  libris  manu  scriptis 
edidit  Latina  interpretatione  et  commentariis  instnurit  Fridericos 
Hultsch.  Vol.  I.  Insunt  librorum  IL,  HL,  IV.,  V.  reliquiae.  Vol.  IL 
Insunt  librorum  VI.  et  VU.  reliquiae.    Berolini  apud  Weidmannos 

6)  Doch  riudet  sich  in  der  Ausgabe  des  Pappus  von  Hultsch  hin  uüd 
wieder  das  t  angewendet. 


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Antike  Mathematik. 


189 


MDCCCLXXVI  u.  MDCCCLXXVU.  Bd.  L  XXIV,  S.  1-472;  Bd.  H. 
VHI,  S.  473—1020. 

Der  Text  des  Pappus  ist  nach  der  Handschrift  des  XII.  Saec.  der 
Vaticanischen  Bibliothek,  Codex  Graecus  CCXVIII  gegeben,  von  welcher 
der  Herausgeber  nachweist,  dass  sie  sämmtlichen  anderen  bekannten 
Handschriften  zu  Grunde  liegt,  und  die  er  mit  A  bezeichnet.  In  der- 
selben sind  fünf  verschiedene  Hände  unterscheidbar.  Der  Pariser  Codex 
2440  ist  durch  B  bezeichnet,  ausserdem  sind  noch  verglichen  der  Ley- 
dcner  Codex  Scaligeranus  3  fol.  (mit  £  bezeichnet)  und  der  Vossianus 
18  fol-  derselben  Bibliothek  (durch  V  bezeichnet).  Der  Text  ist  mit 
einer  lateinischen  Uebersetzung  begleitet,  für  Nichtphilologen  mehr  oder 
weniger  ein  Bedürfhiss,  dessen  Nichtbeachtung  bei  Herausgabe  des  Pro- 
klus seinerzeit  Friedlein  mehrfach  zum  Vorwurf  gemacht  ist.  Noten  un- 
ter dem  lateinischen  Texte  liefern  jetzt  schon  bei  schwierigen  Stellen 
treffliche  Andeutungen  und  versprechen  für  den  Commentar,  welchen  der 
dritte  Theil  enthalten  soll,  Vorzügliches.  In  der  Vorrede  zu  dem  ersten 
Bande  stattet  der  Herausgeber  zunächst  der  Berliner  Akademie  den  Dank 
ab  für  die  Unterstützung,  welche  sie  zum  Drucke  geleistet,  und  ohne 
welche  es  nicht  möglich  gewesen  wäre  die  Ausgabe  zu  bewirken.  Er 
giebt  dann  einen  Ueberblick  Ober  die  bekannten  Handschriften  des  Pap- 
pus, zeigt,  dass  der  Titel  des  Werkes  nicht  Collectiones,  sondern 
Collectio  heissen  muss,  und  liefert  ein  Verzeichniss  und  eine  Beur- 
theilung  der  vor  seiner  Ausgabe  veranstalteten  Ausgaben  von  einzelnen 
Bruchstücken  des  Pappus  resp.  der  Uebersetzungen.  Die  Grundsätze 
seiner  Uebersetzung,  welche  oftmals  nur  angedeutete  Theile  des  Beweises 
ausfahrt  und,  wie  natürlich,  der  neueren  Bezeichnungen  sich  bedient, 
werden  ebenfalls  dargelegt,  sowie  zum  Verständniss  des  Textes  des  Pap- 
pus eine  Reihe  von  Redensarten,  die  sich  auf  die  Proportionen  und  deren 
verschiedene  Formen  beziehen,  zusammengestellt.  Aus  dem  Vorwort  zum 
zweiten  Bande  hebe  ich  besonders  hervor,  dass  der  Verfasser  aus  einer 
vorzüglichen  Handschrift  des  Vatican  Abschriften  von  Autolycus'  nepl 
xtvoofievyc  ayalpaq  und  ntp\  imroXibv  xa\  Süaeiov,  sowie  von  Theodosius' 
ne.pl  oixqatwv  und  nept  fyfiepuiv  xal  vuxrtuv  genommen  hat,  deren  Heraus- 
gabe er  ebenfalls  verspricht.  Die  beiden  ersten  Werke  sind  unterdessen 
von  Hoche  herausgegeben  nach  einer  Hamburger  Handschrift,  da  aber 
die  römische  Handschrift  besser  ist,  so  muss  man  der  Neuausgabe  immer 
noch  mit  Verlangen  entgegensehen. 

Wir  verweisen  in  Bezug  auf  den  Inhalt  der  üuvayai}7)  des  Pappus  auf 
die  gelungene  Darstellung,  welche  Cantor  davon  in  seinen  Besprechun- 
gen des  ersten  resp.  zweiten  Bandes  giebt,  (Hist.-Lit.  Abth.  der  Zeitschrift 
für  Mathematik  und  Physik  XXI  (1876)  S.  70  -  80  und  XXII  (1877) 
S.  173 — 179),  aus  denen  wir  hier  noch  folgende  geschichtliche  Notizen 
excerpiren  wollen.   Zunächst  wird  die  Notiz  Usener's  im  Rhein.  Mus. 


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Antike  Mathematik. 


(1873,  Bd.  28  S.  403)  besprochen,  nach  welcher  Pappns  nicht  am  Ende 
des  IV.,  sondern  schon  am  Ende  des  III.  Saec.  gelebt  habe.  Nach  Mit- 
theilung Cantor  s  soll  Hultsch  diese  Meinung  für  die  richtige  halten,  und 
im  dritten  Bande  wird  der  Coramentar  die  weitere  Begründung  liefern. 
Es  wird  aus  einer  Stelle  des  Quintilian  (Institutio  oratoria  ed.  Halm  I. 
10,  39-45,  8.  62),  welche  davon  handelt  ,  dass  nicht  die  Grösse  einer 
Fläche  durch  den  Umfang  gemessen  werden  könne ,  sondern  Ansichten 
ausspricht,  welche  offenbar  eine  Bekanntschaft  mit  dem  Werke  des  Ze- 
nodorus  über  isoperimetrische  Figuren  voraussetzen,  geschlossen,  dass 
Zenodorus,  dessen  Lebenszeit  bis  jetzt  nicht  sicher  zu  fixiren  war,  vor 
Quintilian,  also  vor  90  n.  Chr.  gelebt  haben  muss,  so  dass  für  denselben 
statt  des  Zeitraumes  von  200  v.  Chr.  bis  500  n.  Chr.  der  halb  so  grosse 
Zeitraum  von  200  v.  Chr.  bis  90  n.  Chr.  bestimmt  wäre.  Aus  der  Stelle 
des  Quintilian  folgt  aber  noch  weiter,  dass  wissenschaftlich  gebildete 
Männer  in  Rom  sich  auf  Geometrie  recht  wohl  verstanden,  wenn  auch  die 
Menge  von  solchen  Dingen  nichts  wusste.  . 

Der  Herausgeber  der  Collecüo  hat  endlich  nach  400  Jahren  den 
Wunsch  der  Mathematiker  befriedigt,  das  Werk  des  Pappus  im  Urtexte 
zu  haben,  da  nur  so  in  zweifelhaften  Fällen  das  Richtige  gefunden  wer- 
den kann,  und  man  z.  B.  bei  der  Uebersetzung  des  Commandinus  stets 
zu  fragen  in  der  Lage  war:  sagt  das,  was  hier  Pappus  giebt,  der  von 
ihm  eben  commentirte  Autor  oder  Pappus  selber.  Dass  er  es  in  einer 
so  vortrefflichen  Weise  gethan  hat,  lässt  den  Dank,  der  ihm  zu  zollen, 
nur  aus  um  so  freudiger  erregten  Herzen  kommen. 

Im  Jahre  1871  hatte  C.  I.  Gerhardt  das  siebente  und  achte  Buch 
des  Pappus  griechisch  und  deutsch  herausgegeben  (Der  Sammlung 
des  Pappus  von  Alexandrien  siebentes  und  achtes  Buch,  grie- 
chisch und  deutsch  herausgegeben.  Halle  1871,  H.  W.  Schmidt.  1  Blatt, 
381  S.  8.),  ohne  darin  auch  nur  eine  Andeutung  zu  geben,  aus  welchen 
Handschriften  er  den  Text  genommen,  oder  welche  sonstigen  Hilfemittel 
er  zur  Constituirung  desselben  benutzt  habe.  Eine  Ausfüllung  dieser 
Lücke  dürfte  wohl  beabsichtigt  sein  in  dem  Schriftchen: 

C.  I.  Gerhardt,  Die  Sammlung  des  Pappus  von  Alexandrien. 
Eisleben.    Druck  der  H.  Reichardt'schen  Druckerei.  1875.  15  S.  4. 

Indem  nämlich  der  Verfasser  zunächst  ähnlich  wie  Hultsch  alles 
aufzählt,  was  bis  jetzt  für  den  Text  des  Pappus  geleistet  sei,  sagt  er  an 
der  letzten  Stelle:  »Ebenfalls  nach  denselben  Handschriften t  <das  ist 
einer  Wolfenbüttler  und  der  von  Hultsch  P  genannten  Pariser)  »und  mit 
Benutzung  der  in  der  Berliner  Bibliothek  befindlichen  Abschrift  eines 
Codex  hat  der  Verfasser  des  Gegenwärtigen  das  siebente  und  achte  Buch 
griechisch  und  deutsch,  Halle  1871,  herausgegeben t.  Der  Hauptkern 
dessen,  was  Herr  Gerhardt  behauptet,  ist,  dass  wahrscheinlich  die  Samm- 
lung des  Pappus  nur  aus  drei  Büchern  bestanden  habe,  nämlich  aus  dem 


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Antike  Mathematik. 


191 


jetzt  als  dritten  gezählten,  dem  vierten,  welche  zusammen  ein  Ganzes 
bildeten,  aus  dem  siebenten  und  achten.  Alles  Uebrige  hält  Herr  Ger- 
hardt für  untergeschoben.  Aus  der  Ausgabe  Hultsch's  geht  jedenfalls 
soviel  hervor,  dass  schon  im  XII.  Jahrhundert  die  Collectio  des  Pappus 
sich  in  dem  Zustande  befand,  wie  jetzt  und  dass  sie,  was  Herr  Gerhardt 
auch  Commandin  zurechnen  will,  schon  damals  in  Lehrsätze,  Probleme  etc. 
abgetheilt  war.  Cantor  hat  in  seiner  Recension  dieses  Schriftchens 
(Hist-Lit.  Abth.  der  Zeitschrift  für  Mathematik  und  Physik  XXI  (1876) 
8.  37  —  42)  die  Gründe  des  Verfassers  eingehend  widerlegt.  Ich  kann 
mich  dessen  Auseinandersetzungen  nur  anschliessen.  Der  Rest  des  Schrift- 
chens (S.  8-— 15)  bringt  einen  Abschnitt  aus  dem  vierten  Buche  über 
die  Quadratrix  des  Dinostratus  zum  Abdruck  und  begleitet  denselben 
mit  einer  deutschen  Uebersetzung  (ed.  Hultsch ,  Bd.  I  8.  250  —  269). 
Er  zeigt  Pappus  als  den  gewandten  Mathematiker,  als  welchen  ihn  jeder 
finden  wird,  der  irgend  welche  Stelle  der  Collectio  genauer  durchnimmt. 

Dr.  Siegm.  Günther,  Die  Anfänge  und  Entwickclungsstadien 
des  Coordinatenprincipes.  (Abhandl.  der  naturf.  Gesellsch.  zu  Nürnberg. 
VI.  S.  1—50,  eine  Tafel). 

Auch  italienisch: 

Le  origini  ed  i  gradi  di  sviluppo  del  prineipio  delle  Coordinate: 
pel  Prot  Dott  Sigismondo  Günther.  (Traduzione  dal  tedescho  con 
note  del  Dott.  Giovanni  Garbieri).  (Bullettino  Boncompagni  X  (1877) 
8.  363  -  406  und  1  Tav.). 

Bis  vor  Kurzem  würde  es  unmöglich  gewesen  sein,  über  das  Wer- 
den des  Coordinatenprincipes  zu  schreiben.  Behauptete  doch  noch  Chas- 
les  in  seinem  Apercu,  die  Lehre  Descartes  sei  eine  proles  sine  matre 
creata,  und  steht  es  doch  noch  ebenso  in  der  erst  vor  kurzem  erschie- 
nenen zweiten  Auflage  dieses  Werkes.  Baltzer  war  der  erste,  der  nach 
dem  Chasles'schen  Werke  in  seinen  Historischen  Bemerkungen 
(Sitzungsb.  der  Sachs.  Ges.  der  Wiss.,  Math.-physik.  Classe  1865  8.  6 ff.) 
sich  in  diesem  Gegenstande  mit  Erfolg  versuchte.  Was  ist  denn  die 
Bestimmung  eines  Sternes  durch  Azimuth  und  Höhe,  durch  Rectascension 
und  Declination,  durch  Länge  und  Breite  anders  als  eine  Coordinaten- 
festsetzung?  Obwohl  man  nun  glauben  sollte,  diese  Art  der  Coordinaten- 
bestimmung  müsse  so  alt  sein,  als  die  Astronomie,  so  zeigen  die  erat 
verhftJtnissmässig  spät  angestellten  Beobachtungen  des  Aristyllus  und 
Timocharis,  die  sphärische  Astronomie  des  Autolykus  und  Euklids  Phä- 
nomena,  welche  die  eigentliche  Ortsbestimmung  durch  Coordinaten  nicht 
kennen,  dass  dem  nicht  so  ist  Eudoxus  erst  führte  die  wichtigsten 
Himmelskreise,  Polarkreis,  Colur  u.  s.  w.  ein,  doch  findet  sich  auch  bei 
ihm  noch  keine  Stelle,  wo  der  reine  Coordinatenbegriff  auftritt.  Erst 
bei  Hipparch  dürfen  wir  den  Entstehungsprocess  als  vollendet  betrachten, 
vorgearbeitet  durch  die  Einführung  der  Armillarsphären  durch  Eratosthe- 
nes.    Es  beschränken  sich  aber  die  Annwendungen  lediglich  auf  die 


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192 


Antike  Mathematik. 


Kugel,  und  die  Griechen  haben  erst  spät  einen  Schritt  weiter  gethan, 
um  zu  Coordinaten  in  der  Ebene  fortzuschreiten. 

Nun  könnte  man  jedoch  die  Art  und  Weise,  wie  z.  B.  Apollonias 
in  seinen  Kegelschnitten  mit  einer  Art  von  Gleichung  der  Kegelschnitte 
hantirte,  als  einen  Begriff  der  Coordinaten  betrachten.  Doch  fehlt  hierzu 
noch  Bedeutendes,  es  fehlt  die  Ucberlegung,  dass  das,  was  an  einer 
Curve  gethan  ist,  sogleich  auf  alle  übertragen  wird.  Um  solche  schein- 
bare Anticipationen  auszuschliessen,  stellt  der  Verfasser  drei  Stufen  auf 
für  die  Entwickelung  des  Coordiuatenbegriffes  und  schliesst  dann  den 
betreffenden  Passus:  »Treffen  wir  dann  irgendwo  einen  Modus  der  Be- 
trachtung an,  welcher  anscheinend  mit  einer  der  höhern  unter  diesen 
Stufen  congruirt,  ohne  doch  in  völlig  bewusster  Weise  aus  den  früheren 
Stadien  erwachsen  zu  sein,  so  vermögen  wir  in  jenem  Modus  zwar  ein 
geniales  Apercu  seines  Urhebers,  nicht  aber  eine  diesen  Namen  verdie- 
nende Anticipation  des  Coordinatenprincips  zu  erkennen«. 

Wirkliche  Coordinaten  in  der  Ebene  hat  ein  Praktiker  zuerst  be- 
nutzt, Heron  in  seiner  Dioptrik.  Sein  Verfahren,  ein  Feld  aufzunehmen, 
ist  bis  auf  unwesentliche  Abweichungen  noch  das  heute  gebräuchliche. 
Bei  den  Griechen  ist  von  den  drei  Entwickelungsstadien  des  Begriffes 
der  Coordinaten  nur  der  erste  und  nur  partiell  nachzuweisen,  da  er  in 
der  reinen  Geometrie  gar  nicht  hervortritt,  sondern  nur  in  der  ange- 
wandten, bei  einigen  Astronomen  und  bei  Heron.  Referent  selbst  hatte 
in  einer  Programmabhandlung  und  in  der  Zeitschrift  für  Mathematik 
und  Physik  auf  einen  Mann  aus  dem  XIV.  Jahrhundert,  Nicole  Oresme, 
hingewiesen,  bei  welchem  der  zweite  Standpunkt  des  Coordinatenprincips 
sich  rindet.  Der  Verfasser  zeigt  nun,  dass  dieser  Schritt  von  der  ersten 
zur  zweiten  Stufe  bei  weitem  älter  ist,  als  ich  damals  annahm.  In  einer 
Handschrift  der  Münchener  Bibliothek,  Cod.  Lat  14436,  aus  dem  X.  Jahr- 
hundert, fand  Günther  eine  hochinteressante  Stelle.  Die  Handschrift 
stellt  sich  selbst  dar  als  ein  Werk  des  Macrobius  über  mathematische 
Geographie,  ist  aber  vielfach  interpolirt,  und  so  findet  sich  in  ihr  ein 
Abschnitt  betitelt  de  cursu  per  Zodiacum,  der  im  Wesentlichen  ein 
Auszug  aus  Plinius'  Historia  naturalis  darstellt  (ed.  Sillig,  Vol.  I, 
Üb.  U,  c.  16,  S.  123  ff.).  Derselbe  ist  von  einer  graphischen  Darstellung 
begleitet,  und  hier  werden  die  Planetenstellungen  durch  wirkliche  conti* 
nuirliche  Linien  dargestellt,  indem  der  Zodiakus  in  einer  Ebene  aufge- 
rollt wird  und  nun  die  longitudines  der  Planeten  als  Abscissen,  die 
latitudines  als  Ordinaten  aufgetragen  werden,  und  es  wird  das  Studium 
der  krummen  so  entstandenen  Linien  auf  diese  Coordinatendarstellung 
gegründet.  So  ist  der  zweite  grosse  Schritt  der  Entwickelung  des  Coor- 
dinatenprincips eine  Frucht  des  X.  Jahrhunderts.  Den  dritten  Schritt 
zu  thun,  zu  unserer  heutigen  Auffassung  vorzuschreiten,  war  erst  Descartes 
vorbehalten,  wenn  auch  Fermat  zu  selber  Zeit  ungemein  der  Concipirung 
derselben  Idee  nahe  war. 


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Antik*  Mathematik. 


193 


Wir  schliessen  hier  gleich  das  Werk  desselben  Verfassers  an: 

Dr.  Siegra.  Güuther,  Ziele  und  Resultate  der  neueren  ma- 
thematisch-historischen Forschung.  Erlangen,  Besold,  1876.  IV, 
133  S.  gr.  8. 

Dasselbe  ist  ursprünglich  als  Vortrag  auf  der  Naturforscherver- 
sammlung in  Graz  gehalten  worden,  hier  aber  erweitert  und  speciell  durch 
eine  Reihe  werthvoller  Noten  bereichert  worden.  Der  Autor  fasst  darin 
in  kurzer  übersichtlicher  Weise  die  Resultate  zusammen,  welche  in  den 
letzten  Jahrzehnten  auf  allen  Gebieten  mathematischer  Geschichtsforschung 
erreicht  sind,  und  giebt  Durchblicke  auf  das,  was  zunächst  zu  erstreben 
sein  dürfte.  Von  speciellem  Interesse  für  die  vorliegenden  Jahresberichte 
sind  ein  grösserer  Theil  der  Noten.  Zunächst  Note  4,  welche  Über  die 
Entdeckung  des  pythagoreischen  Lehrsatzes  handelt,  der  wahrschein- 
lich eine  zuerst  aus  arithmetischen  Spielereien  abstrahirte  Wahrheit 
ausspricht;  dann  Note  5,  die  sich  über  den  Entdeckungsgang  der 
altgriechischen  Geometer  verbreitet,  der  jedenfalls  von  dem  Gange  ver- 
schieden ist,  in  welchem  sie  uns  die  erkannten  Wahrheiten  übermittelt 
haben ;  Note  7,  welche  mit  Diophant  und  der  Geschichte  der  unbestimm- 
ten Analytik  sich  beschäftigt;  Note  8,  über  die  Sphärentheorie  des  Eu- 
doxos  und  die  Entwickelung  der  Epicykleu,  mit  dem  Nachweis,  dass 
unsere  Entwickelung  der  Störungen  der  Planeten  in  unendliche  Reihen 
nichts  ist  als  die  Epicyklentheorie  in  neuem  Gewände;  ein  Theil  von 
Note  9,  der  sich  über  den  Diorismos  der  griechischen  Geometer  ver- 
breitet; Note  12,  von  der  Kreisquadratur  ;  Note  17,  welche  die  Geschichte 
unseres  Zahlensystems  behandelt;  Note  18,  über  das  römische  Bruch- 
system; Note  19,  welche  mit  den  Sexagesimalbrüchen  und  ihrer  Ver- 
drängung durch  Decimalbrüche  sich  beschäftigt;  Note  20,  über  die  Aegyp- 
ter  als  Erfinder  der  Geometrie;  Note  21,  über  den  Unterschied  der  Me- 
thoden bei  Aegyptern  und  Chaldäern,  von  denen  die  ersten  mehr  con- 
struetiv,  die  anderen  mehr  rechnend  zu  Werke  gingen ;  Note  22,  die  den 
Papyrus  Rhind,  soweit  er  1876  bekannt  war,  bebandelt;  Note  23 ,  über 
Ueron  von  Alexandria  nach  Cantor's  Agrimensoren,  sowie  Note  24  und  25, 
welche  die  weiteren  Forschungen  dieses  Buches  verwert hen;  Note  27, 
welche  über  die  Sternpolygone,  Note  28,  die  über  den  magischen  Qua- 
draten sich  verbreitet;  endlich  Note  29,  welche  uns  die  Astrologie  in  ihrer 
allmähligen  Entwickelung  zur  Wissenschaft,  wenn  auch  zur  Afterwissen- 
sebaft,  vorführt. 

Wir  haben  bis  jetzt,  so  weit  es  ging,  allein  über  geometrische 
Schriften  gesprochen;  und  wo  in  einem  Buche  beide  Gegenstände,  Arith- 
metik und  Geometrie,  verbunden  waren,  haben  wir  natürlich  unsere  Be- 
richterstattung auch  auf  die  arithmetischen  Theile  ausgedehnt.  Wir  ge- 
hen nun  zu  denjenigen  Schriften  und  Abhandlungen  über,  welche  die 
Arithmetik  als  alleinigen  Vorwurf  sich  gesetzt  haben.   Der  grösste  Theil 

J»hrwb«richi  für  AUertbunu- Wwiei»ctia/t  1877.  III.  13 


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194 


Antike  Mathematik. 


derselben  handelt  von  der  Geschichte  der  Zahlzeichen  und  der  Zahlen- 
systeme, mit  der  wir  uns  besonders  bei  Gelegenheit  von  HankeFs  post- 
humen  Werke  zu  beschäftigen  hatten.  Wir  weisen  zunächst  auf  den  Ar- 
tikel Ch.  Em.  Ruelle's  hin,  der  sich  in  dem  Dictionnaire  des  Anti- 
quitös,  Grecques  et  Romains  d'apres  les  textes  et  les  docu- 
ments.  Ouvrage  r e" d i g e  parune  societe  d'6crivains  speciaux 
et  sous  la  direction  de  M.  M.  Gh.  Daremberg  et  Edm.  Saglio. 
3.  fascicule.  Paris,  Hachette  et  Cie.  1874  -  von  S.  425  -431  unter 
dem  Stichworte  »Arithmetica  ('Apt&fjLyztxrj,  Xoytartx  17)«  findet 
Derselbe  liefert  einen  hinreichend  ausführlichen  und  auch  ziemlich  siche- 
ren Führer  bei  Untersuchungen  über  das  Wesen  der  griechischen  resp. 
lateinischen  Arithmetik,  und  der  genaue  Nachweis  der  Quellen  unter 
dem  Texte  ermöglicht  in  Zweifelfällen  eine  Verification  des  Gesagten. 
Die  Untersuchung  geht  auch  auf  die  Zeichen  der  Geometrie  des  Boethius 
ein  und  die  Geschichte  dieser  Zeichen  im  XI.  und  XII.  Jahrhundert. 
Eine  sehr  kurze  aber  ziemlich  richtige  Darlegung  der  Entstehung  unse- 
rer Ziffern  findet  man  in 

F.  Lagarrigue,  Curiosites  arithmetiques,  Nouvelle  edition.  Pa- 
ris, Librairie  classique  1874.    2  Blätter,  140  S.  16., 

dessen  erstes  Capitel  die  Ueberschrift  trägt :  »De  l'origine  des  chiff- 
res  et  de  la  numeration  chez  les  divers  peuplest  (S.  9 — 16). 

Dagegen  ist  das  Buch  betitelt: 

L'Abbe  D.  Marchand,  La  science  de  nombres  d'apres  la  tra- 
dition  des  siecles.  Premiere  partie:  Explication  de  la  table  de  Pytha- 
gore.   Paris,  G.  Tequi  1877.   XII,  180  S.  8.7) 

nichts  weiter  als  der  Versuch,  den  Alten,  den  Kirchenvätern  und  den 
Scholastikern  des  Mittelalters  Kenntnisse  zu  vindiciren,  die  sie  nie  be- 
sessen haben  können,  da  dieselben  ohne  unsere  jetzige  ausgebildete 
Zahlenschreibung  nur  mit  der  grössesten  Mühe  sich  entdecken  lassen 
und  zum  grössten  Theile  erst  mit  Hülfe  unser  weit  ausgebildeten  Zahlen- 
theorie gefunden  sind.  Es  ist  ein  ähnlicher  Versuch,  wie  wir  ihn  von 
der  nämlichen  Seite  aus  später  in's  Werk  gesetzt  sehen  werden,  den 
Aegyptern  über  die  neuesten  Constanten  der  Astronomie  Kenntnisse  zu- 
zutheilen,  von  denen  diese  ebenfalls  keine  Ahnung  haben  konnten.  Der 
Inhalt  des  Buches  ist  ja  ein  ganz  interessanter,  aber  geschichtliche  Facta 
sind  das  nicht,  was  der  Herr  Verfasser  als  solche  uns  auftischen  will. 
In  populärer  Form,  besser  jedoch  als  das  Capitel  von  Lagarrigue,  be- 
lehrt No.  39  der  Sammlung  gemeinnütziger  Vorträge,  heraus- 


t)  Eine  weitere  Ausführung  ist  die  autographirte  Schrift  desselben  Ver- 
fassers: ßtude  sur  les  polygones  numeriques.  Pontoise  Irapr.  de  A- 
Paris,  1877.    14  S.  8. 


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Arithmetik. 


195 


gegeben  vom  Deutschen  Vereine  zur  Verbreitung  gemein- 
nütziger Kenntnisse  in  Prag  über  die  Geschichte  des  Zahlensystems. 
Die  betreffende  Lieferung  dieser  Sammlung  fuhrt  den  Titel: 

Dr.  M.  Koch,  Wie  haben  wir  zählen  und  rechnen  gelernt?  Wie 
zählten  und  rechneten  die  Alten?   Prag  1877.    18  S.  8. 

Dieses  erste  Heft  nimmt  die  verschiedenen  Zahlensysteme  und  Zahl- 
zeichen durch,  und  schliesst  mit  dem  besten,  dem  indischen  Systeme. 
Ein  zweites  Heft  verspricht  zu  zeigen,  wie  wir  rechnen  lernten.  Mit 
ähnlichem  Stoffe  beschäftigt  sich  die  Dissertation  von 

Dr.  Heinrich  Stoy,  Zur  Geschichte  des  Rechenunterrichtes. 
Erster  Theil.  Inaugural- Dissertation  zur  Erlangung  der  Venia  docendi 
der  philosophischen  Facultät  an  der  Universität  Jena  vorgelegt.  Jena, 
Druck  von  Ed.  Frommann  1876.    VI,  64  S.  8.  2  Tafeln8) 

Der  jetzt  erst  vorliegende  Theil,  ein  Bruchstück  der  ersten  Ab- 
theilung des  ganzen  Werkes,  lässt  es  bedauern,  dass  noch  nicht  eine 
Fortsetzung  erschienen  ist.    Das  ganze  Schriftchen  will  eine  monogra- 
phische Darstellung  der  Entwickelung  des  Rechenunterrichtes  bei  den 
beiden  klassischen  Völkern  des  Alterthums  und  im  christlichen  Abendlande 
liefern.   Von  selbst  ergeben  sich  für  eine  solche  Geschichte  zwei  Perioden: 
die  Zeit  des  Numerationsrechnens  und  die  des  Positionsrechnens.  Ver- 
fasser legt  nun  für  die  erste  Zeit  zunächst  die  Art  dar,  wie  überhaupt 
Zahlvorstellungen  sich  bilden  können,  geht  dann  über  zu  der  Entstehung 
der  Zahlzeichen,  zu  der  Darlegung  der  griechischen  und  römischen  Zahl- 
systeme, zu  der  Zahlengraphik  derselben  Völker  und  des  Mittelalters, 
welche  von  den  Zahlensystemen  ja  weit  verschieden  sein  kann,  und  geht 
dann  über  zu  der  Darlegung  der  Digitalzahleu,  des  sogenannten  Finger- 
rechnens, dessen  ganz  allgemeinen  Gebrauch  bei  den  Römern  und  im 
Mittelalter  wohl  von  dem  Verfasser  unzweifelhaft  bewiesen  ist.  Dass  die 
digitale  Zäblmcthode,  wie  er  sie  des  weiteren  darlegt,  nicht  mit  der  Mitte 
des  sechszehnten  Jahrhunderts  verschwindet,  ist  neuerdings  durch  Treut- 
lein nachgewiesen  worden9).    Dem  Fingerrechnen  folgt  die  Darstellung 
des  Rechnens  auf  dem  Abacus,  das  Columuenrechuen  und  der  sich  an- 
bahnende Uebergang  zum  Positionssystem,  das  zur  Zeit  des  Leonardo 
von  Pisa  in  der  Luft  lag,  und  wenn  nicht  von  diesem  das  indische  System 
gebracht  wäre,  sicher  aus  der  Columuenrechnung  sich  entwickelt  haben 
würde.    Hier  auf  der  Grenzscheide  der  beiden  Rechnungsarten  bricht 
das  Buch  ab. 

8)  M.  8.  die  Besprechungen  von  Cantor  (Zeitschr.  f.  Math,  und  Physik. 
Hist.  lit-  Abth.  XXII,  S.  55)  und  von  Treutlein  (Zeitschr.  f.  math.  Unterricht. 
1877.    S.  316ff.). 

9)  Treutlein,  Das  Rechnen  im  16.  Jahrhundert  (Abhandlungen  zur 
Geschichte  der  Mathematik.    1.  Heft,  S.  1—100). 

13« 


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Antike  Mathematik. 


Rocco  Bomb elli,  Studi  archeologico -critici  circa  l'antica  nume- 
razione  italica  ed  i  rclativi  numeri  simbolici.  Parte  prima  (Dell'  autica 
numerazione  italica).  Roma,  Tipografia  delle  Scienze  Mat.  e  Fis.  1876. 
128  S.  4.   2  Taf. 

Ein  Buch,  das  sich  mit  einer  ungemeinen  Belesenheit  ankündigt, 
das  auch  eine  Fülle  von  Stoff  enthält,  und  bei  dem  man  sich  doch  an 
vielen  Stellen  fragen  wird,  cui  bono?  In  den  ersten  vier  Capiteln  setzt 
der  Verfasser  die  griechischen  Rechenmethoden  auseinander  um  im  fünf- 
ten auf  die  etruskische  Numeration  zu  kommen,  der  dann  im  sechsten 
Capitel  die  alte  Ziffernmethode  der  Römer  folgt.  Hier  werden  nun  alle 
irgend  einmal  aufgestellten  Hypothesen  durchgenommen,  in  welcher  Art 
die  römischen  Zahlzeichen  entstanden  sein  könnten,  auch  die  Möglichkeit, 
die  seit  Chasle's  Apercu  so  vielfach  ventilirt  ist,  dass  Boethius  die  ara- 
bischen Zahlzeichen  benutzte  und  diese  pythagorischen  Ursprungs  sind, 
wird  discutirt.  Das  Alles  lässt  man  sich  noch  gefallen ;  aber  heute  noch 
ernstlich,  und  das  thut  der  Verfasser,  darzulegen  wie  die  Römer  mit 
ihren  Zahlzeichen  die  vier  Rechnungsoperationen  hätten  ausführen  kön- 
nen, wenn  sie  nämlich  unsere  Kenntnisse  gehabt  hätten,  ist  wohl  nur 
lächerlich,  jedenfalls  wenn  es  mit  dem  Ernste  auseinander  gesetzt  wird, 
mit  dem  der  Verfasser  es  thut10).  Man  braucht  nur  etwas  in  die  Ge- 
schichte der  Matkematik  eingeweiht  zu  sein,  um  zu  wissen,  dass  die 
Römer  auf  dem  Abacus  sicherer  und  schneller  rechneten,  als  jemals  die 
langweiligen  Operationen  des  Verfassers  dies  lehren  werden.  Möge  sich 
der  Verfasser  den  Calculus  des  Victorius  ansehen,  dann  wird  er  sich 
sagen,  das  wahrscheinlich  schon  die  Alten  ähnliche  Rechenknechte  gehabt 
haben.  Der  Abschnitt  über  das  Fingerrechnen  ist  in  solcher  Vollständig- 
keit aller  Stellen  und  Quelleu,  welche  ihn  behandeln,  wohl  noch  nirgends 
gegeben.  Die  Beschreibung  des  Abacus  macht  den  Schluss.  Man  sieht, 
das  Buch  hat  Manches  mit  dem  Buche  des  Herrn  Stoy  Verwandtes  und 
doch  wie  anmuthend  ist  letzteres  dem  Vorliegenden  gegenüber11). 

P.  Bartolotti,  Dell' antico  sistema  italico  di  notazione  numerica- 
(Opuscoli  religiosi,  letterarj  e  morali.  Ser.  IV  a.  Tomo  I.  Fase.  III. 
S.  342—350).  8. 

Der  Verfasser  leitet  die  römischen  und  etruskischen  Zahlzeichen 
von  den  drei  folgenden  ab  I,  X,  welche  der  Reihe  nach  i,  10,  100 
bedeuten  sollen.   Er  meint,  nur  so  lasse  sich  begreifen,  weshalb  die 

i°)  Das  vom  Verfasser  Gegebene  ist  grösstentheüs  ein  Ausrag  aus  der 
Abhandlung  B.  Veratti's:  Ricerche  e  congetture  intorno  all '  arit- 
metica  degli  antichi  Romani.    Modena  1865.   02  S.  8. 

")  M.  s.  die  Besprechungen  von  Cantor  (Zeitschr.  f.  Math,  und  Phys. 
Hist.-lit.  Abth.XXlI  S.  64-65)  und  von  Bu(rsian)  (Literarisches  Ccntralblstt 
1878  No.  32,  S.  10481.). 


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Arithmetik. 


197 


Mittelzeichen  für  5  und  50  die  Gestalten  V,  V  bei  den  Römern,  die 
andern  A  ,f\  bei  den  Etruskern  angenommen  hätten. 

Dr.  H.  Weissenborn,  Die  Entwicklung  des  Ziffernrechnens. 
Eisenach,  Ostern  1877.  (Progr.  des  Gymn.).    1  Blatt,  22  S.  4. 

Cantor,  Recension  dazu  (Zeitschr.  f.  Math,  und  Phys.  Lit.-Hist. 
Abth.  XXII,  S.  184—185). 

Weissenborn  stellt  sich  die  Aufgabe,  die  verschiedenen  Methoden 
des  schriftlichen  Rechnens  bei  den  Culturvölkern  des  Abendlandes  dar- 
zustellen, soweit  sie  sich  auf  ganze  unbenannte  Zahlen  beziehen.  Eine 
Einleitung  giebt  einen  recht  hübschen  Ueberblick  über  die  Geschichte 
des  instrumentalen  Rechnens,  gegen  den  jedoch  Cantor  mit  Recht  be- 
deutende Einwendungen  gemacht  hat.  Es  ist  leichter  die  Gründe,  die 
jemand  für  eine  Sache  vorbringt,  todtzuschweigen,  als  sie  zu  widerlegen ; 
und  zu  den  von  Cantor  vorgebrachten  Gründen  für  die  Aechtheit  der 
Geometrie  des  Boethius  sind  seit  dessen  erster  Veröffentlichung  eine 
Reihe  gewichtiger  anderer  getreten,  die  Cantor  in  seiner  Recension  auf- 
führt18). Der  eigentliche  Haupttheil  des  Werkes  bildet  in  gewissem 
Sinne  eine  Ergänzung  des  Stoy'schen  Buches,  da  er  die  Geschichte  des 
Zifferrechnens  gerade  da  fortsetzt,  wo  jenes  schliesst.  Um  Erläuterungen 
des  von  Weissenborn  Gegebenen  zu  haben,  kann  man  die  Abhandlung 
Treutlein's  benuttzen: 

P.  Treutlein,  Intorno  ad  alcuni  scritti  inediti  relativi  al  calcolo 
dell'  abaco.  Nota.  Traduzione  dal  Tedesco  del  Dr.  Alfonso  Sparagna. 
(Boncompagni  Bullettino  X  1877,  589-647).   Auch  separat  61  S.  4. 

Schon  vorher  hatte  derselbe  Verfasser  herausgegeben: 

P.  Treutlein,  Geschichte  unserer  Zahlzeichen  und  Entwickelung 
der  Ansichten  über  dieselbe.  Eine  Studie.  (Progr.  des  Gymn.  zu 
Karlsruhe).  Karlsruhe,  Braun'sche  Hofbuchdruckerei  1871.  IV,  96  S.  8. 
1  Tafel. 

In  letzterem  giebt  er  einen  trefflichen  Ueberblick  über  die  Ge- 
schichte unserer  Zahlzeichen,  während  die  zuerst  genannte  Schrift  aus 
dem  Bedttrfniss  hervorgegangen  ist,  die  für  die  Geschichte  des  Abacus- 
systems  so  sehr  spärlich  Hiessenden  Quellen  durch  neue,  von  ihm  in  der 
Karlsruher  und  der  Münchener  Hofbibliothek  gefundene  zu  vermehren 
und  dadurch  für  das  früher  Behauptete  neues  Beweismaterial  herbeizu- 


i2)  Dass  die  Aegypter  sich  des  Rechenbrettes  bedienten,  ist,  wie  Cantor 
angiebt,  ausser  durch  die  bekannten  Herodotstellon  durch  die  Abbildung  eines 
derartigen  Rechenbrettes  auf  der  Rückseite  des  Papyrus  Sallier  IV  ausser 
Zweifel. 


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Antike  Mathematik. 


schaffen.  Diese  neu  edirten  Stücke  sind  I.  ein  Tractatus  Gerlandi 
de  Ab a co ;  IL  — V.  andere  anonyme  Tractate  ähnlichen  Inhalts  aus  dem 
Cod.  14689  der  Münchener  Hofbibliothek;  VI.  anderes  ähnliches  Bruch- 
stück aus  dem  Cod.  36»  der  Karlsruher  Bibliothek;  VII.  Regulae  Heri- 
manni  (Contracti)  qualiter  multiplicationes  fiant  in  abaco  aus 
derselben  Handschrift.  Ob  die  Art  der  Edition  für  den  praktischen  Ge- 
brauch die  bequemste  ist,  dürfte  bezweifelt  werden ;  sie  wird  aber  wohl  in 
dem  Verlangen  des  Herausgebers  des  Bullettino  seinen  Grund  haben; 
jedenfalls  ist  durch  diese  Veröffentlichung  die  Kenntniss  der  Rechnung 
auf  dem  Abacus,  welche  die  Römer  übten,  und  deren  Beschaffenheit 
bei  diesen  wir  nur  aus  den  Tractaten  der  Späteren  uns  zu  reconstruiren 
im  Stande  sind,  um  ein  gut  Stück  gefördert  worden.  Im  Anschluss  an 
die  Veröffentlichung  Treutlein's  hat  Boncompagni  in  Bezug  auf  das  erste 
abgedruckte  Stück,  den  »tractatus  de  Abaco«  Gerland's,  alle  bisjetzt 
bekannten  Handschriften  zusammengestellt  und  beschrieben.  Der  Auf- 
satz füllt  S.  648-656  des  X.  Bandes  des  Bullettino  und  hat  den  Titel 
»Intorno  al  Tractatus  de  Abaco  di  Gerlando«.  Gerland  war 
Prior  zu  St.  Paul  zu  Besancon  und  lebte  um  die  Mitte  des  zwölften 
Jahrhunderts. 

Bis  jetzt  waren  die  sogenannten  Apices  des  Boethius  niemals  an- 
ders verwendet  gefunden  worden  als  auf  dem  Rechenbrett.  Herrn  Enrico 
Narducci  ist  es  nun  gelungen,  in  einer  Handschrift  der  ihm  unterstellten 
Biblioteca  Alessandrina  in  Rom  eine  solche  Verwendung  nachzuweisen. 
Die  Abhandlung  findet  sich  in  den  Memorie  der  königl.  Accademia  dei 
Lincei13)  und  hat  in  der  Separatausgabe  den  Titel: 

Enrico  Narducci,  Intorno  ad  un  manoscritto  della  Biblioteca 
Alessandrina  contenente  gli  Apici  di  Boezio  senz'  abaco  e  con  vaiore 
di  posizione.  Roma,  coi  tipi  del  Salviucci  1877.  9  S.  4.  1  Tafel  in 
Lichtdruck. 

In  der  betreffenden  Stelle  des  Manuscripts  171  gedachter  Biblio- 
thek sind  die  neun  Apices  des  Boethius  mit  Positionswerth  aber  ohne 
Null  gebraucht,  und  10  ist  stets  durch  X,  20  durch  XX  wiedergegeben. 
Prof.  Zangemeister  in  Heidelberg  fixirt  das  Datum  der  Handschrift  auf 
1200  mit  einer  Latitüde  von  zwanzig  Jahren  nach  beiden  Seiten.  Der 
Codex  ist  also  ein  sprechendes  Beispiel  für  das  in  der  Luft  Liegen  des 
Positionswerthes  der  Ziffern  zur  Zeit  der  Abfassung  des  Liber  Abaci  des 
Leonardo  Pisano,  auf  welches  wir  oben  hingewiesen.  Aus  den  Anmer- 
kungen citiren  wir  hier,  der  Vollständigkeit  halber,  obwohl  der  betreffende 
Aufsatz  uns  nicht  zugänglich  ist: 


»)  Memorie  della  Classe  di  Scienae  fisiche,  matematiche  e  naturali 
Serie  Sa.  Vol.  1.  -  Seduta  dell'  8.  aprile  1877. 


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Arithmetik. 


199 


John  Allan  Broun,  The  origiu  of  our  Numerais  (The  Nature, 
18.  nov.  1875). 

Dagegen  liegt  uns  vor: 

James  A.  Pic ton,  On  the  origin  and  history  of  the  Numerais. 
A  paper  read  before  the  Literary  and  Philosophical  Society  of  Liver- 
pool. 20.  November  1874.  50  S.  8.  (Proceedings  of  Liverpool  XXIX, 
69-116). 

Dasselbe  ist  durch  Berücksichtigung  aller  wichtigen  bekannten 
Sprachen  und  ihrer  alten  Zahlbezeichnungen  sehr  interessant,  für  die 
eigentliche  Alterthumswissenschaft  aber  von  geringerem  Interesse. 

M.  J.  Oppert,  L'elalon  des  raesures  Assyriennes,  fix6  par  les 
textes  cuneiformes.  Extrait  du  Journal  Asiatique  (Aoüt-Septcmbre 
1872  et  Octobre-Novembre  1874).  Paris,  Imprimerie  Nationale  1875. 
90  S.  8. 

M.  Cantor,  Recension  dazu  (Zeitschr.  f.  Math.  u.  Phys.  Hist-Lit 
Abth.  XX,  149—165). 

K  Lepsius,  Die  Babylonisch -Assyrischen  Längenmasse  nach  der 
Tafel  von  Senkereh.  (Aus  den  Abhandlungen  der  königl.  Akademie 
der  Wissenschaften  zu  Berlin  1877).  Berlin,  Dtlmmler  1877.  1  Blatt 
S.  105-144.    2  Tafeln. 

Die  erste  der  angeführten  Arbeiten  ist  uns  nur  bekannt  aus  der 
an  zweiter  Stelle  citirten  Recension  von  Cantor.  Da  gegen  die  Re- 
sultate des  Verfassers  von  I.  Lepsius  in  der  an  dritter  Stelle  genannten 
Schrift  gewichtige  Bedenken  vorgebracht  hat,  welche  durch  eine  weitere 
Polemik  in  den  Monatsberichten  der  Berliner  Akademie  vom  Jahre  1878 
wahrscheinlich  noch  nicht  zum  Abschluss  gelangt  sind,  so  verzichten  wir 
vorläufig  auf  eine  Berichterstattung,  die  doch  nur  von  beiden  Seiten  Be- 
strittenes bringen  könnte,  und  wollen  bei  Gelegenheit  des  Jahresberichtes 
für  1878  auf  die  Sache  zurückkommen. 

H.  Düker,  Der  liber  mathematicalis  des  heiligen  Bernward  im  Dom- 
schatze zu  Hildesheim.  Eine  historisch -kritische  Untersuchung.  Hil- 
desheim 1875.  Druck  von  A.  Lax.  (Progr.  d.  Gymn.).  1  Blatt.  18  S.  4. 

Der  fragliche  Band,  den  man  bis  jetzt  dem  heiligen  Bernward 
selbst  beilegte  und  für  ein  geometrisches  Compendium  hielt,  enthält 
nichts  anderes  als  die  institutio  arithmetica  des  Boethius.  Herr 
Düker  stellt  dies  zunächst  fest,  zeigt,  dass  die  Annahme,  Bernward  habe 
den  Codex  eigenhändig  geschrieben,  unhaltbar  ist,  und  fixirt  das  Alter 
der  Handschrift  auf  das  X.  oder  den  Anfang  des  XI.  Jahrhunderts.  Er 
vergleicht  dann  den  Text,  der  durch  verlorene  Blätter  mancherlei  Lücken 
aufweist,  mit  dem  Texte  der  Friedlein  sehen  Ausgabe  und  kommt  zu  fol- 


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Antike  Mathematik. 


genden  wichtigen  Schlüssen.  1.  Die  Handschrift  ist  aus  keinem  anderen 
bekannten  Codex  abgeschrieben.  2.  Die  übrigen  Codices  sind  auch  nicht 
aus  ihr  abgeschrieben.  3.  Auch  nicht  aus  mehreren  Codices,  welche  Fried- 
lein benutzte ,  kann  die  vorliegende  Handschrift  geflossen  sein.  Da  sie 
viele  Abweichungen  von  dem  herkömmlichen  Texte  zeigt,  so  müsste  sie, 
die  aus  einer  italienischen  Handschrift  zu  stammen  scheint  (der  Verfasser 
meint  aus  einer  durch  Gerbert  vermittelten  Handschrift  des  Klosters 
Bobbio),  wohl  für  eine  etwaige  Neuausgabe  ernstlicher  Untersuchung  ge- 
würdigt werden.  Dieser  Untersuchung  schliesst  sich  eine  Inhaltsangabe 
der  ganzen  institutio  arithmetica  an,  die  man  als  Muster  einer  sol- 
chen aufstellen  kann. 

F.  Hultsch,  Die  Bruchzeichen  bei  Vitruvius  (Fleckeisen's  Jahr- 
bücher 1876.  S.  251-261). 

Im  zehnten  Buche  des  Werkes  de  architectura  c.  15,  17,  21 
beschreibt  Vitruvius  eine  Reihe  von  Kriegsmaschinen  und  giebt  dabei  eine 
ganze  Reihe  von  Massbestimmungen  nach  Ganzen  und  Brüchen.  Die  Zahlen 
und  Bruchzeichen  sind  aber  in  den  Handschriften  in  entsetzlicher  Weise 
cornimpiert,  so  dass  sie  auf  das  Verschiedenartigste  gedeutet  sind.  In 
dem  vorliegenden  Aufsatze  versucht  Hultsch  den  Wortlaut  des  Vitruvins 
wieder  herzustellen,  was  ihm  auch  in  den  meisten  Fällen  gelungen  ist. 
Auch  die  überlieferten  Zeichen  setzt  er  in  die  wahrscheinlich  von  Vitru- 
▼ius  benutzten  Bruchzeichen  um,  was  bis  auf  wenige  Fälle  ebenfalls  ge- 
lingt"). 

B.  Boncompagni,  Intorno  ad  una  proprietä  de*  numeri  dispari. 
(Boncompagni  Bullettino.  VIH,  (1875)  S.  51-62.) 

Die  bekannte  Summenformel 

„I  =  n  (n— 1)  +  1  +  n  (n-1)  +  3  +  +  n  (n  — 1)  +  2*— 1 

verfolgt  der  Verfasser,  von  ihrem  ersten  Auftreten  in  der  Arithmetik 
des  Nikomachus  an,  bei  Iamblichus,  Boethius,  Gerardus  Rufus.  Er  zeigt 
dann,  dass  dieselbe  in  neuerer  Zeit  1807  von  Fontana,  1840  von  Turner. 
1846  von  Adhemar,  1854  endlich  von  Wheatstone  als  neu  von  ihnen 


H)  Hier  will  ich  auf  einen  Irrthum  des  Herrn  V.  Rose  aufmerksam 
machen,  welchen  er  in  seiner  Ausgabe  des  Vitruvius  iu  Bezug  auf  den  von 
ihm  L  genannten  Codex  begangen  hat.  Nach  ihm  wäre  dieser  Codex  von 
Sebastian,  Bischof  von  Brixen,  dem  Johannes  Dantiscus  geschenkt  worden.  D«" 
Besitzer  des  Codex  war  aber  sicherlich  nicht  Johannes  Dantiscus,  sondern  Jo- 
hannes Abezir  aus  Thorn,  von  1416  bis  1424  Bischof  von  Ermland.  Auch  uro 
dessen  Lebenszeit  war  ein  Sebastianus  Bischof  von  Brescia,  von  dem  der 
Codex  herstammt.  Dass  Dantiscus  ihn  nicht  erhalten  haben  dürfte,  ist  schon 
daraus  klar,  dass  Dantiscus  sich  wohl  um  Druckwerke  bemühete,  aber  gerade 
das  Sammeln  von  Handschriften  ablehnte. 


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Arithmetik.  Astronomie. 


201 


entdeckt  veröffentlicht  wurde.  Keiner  hatte  eben  sich  in  der  Litteratur 
umgesehen,  ob  der  Satz  vor  ihm  schon  gefundeu  sei. 

F.  J.  Studnicka,  Die  Bruchrechnung  bei  den  Römern.  (Casopis 
Bd.  IV,  1875  in  böhmischer  Sprache.) 

Eine  Zusammenstellung  nach  Hankels  »Zur  Geschichte  der  Mathe- 
matik«. 

F.  J  Studnicka,  Ueber  den  Ursprung  und  die  Entwicklung  der 
Zahlentheorie.    (Casopis  Bd.  IV,  1875,  Böhmisch.) 

Dem  Referenten  nicht  zugänglich.  Nach  einem  Referate  in  dem 
Jahrbuch  über  die  Fortschritte  der  Mathematik  enthält  die  Abhandlung 
einen  kurzen  historischen  Ueberblick  über  den  betreffenden  Gegenstand 
von  den  ersten  Anfängen  bei  Griechen,  Indern  u.  s.  w.  bis  auf  die  neueste  Zeit. 

Ehe  wir  zu  den  astronomischen  Schriften  übergehen,  führen  wir 
hier  noch  zwei  oben  vergessene  Schriften  an:  ; 

H.  Menge,  Des  Archimedes  Kreismessung  nebst  des  Etitokios 
aus  Askalon  Commentar.  Coblenz  1874.  (Progr.  des  Gymn.) 

Enthält  die  deutsche  Uebersetzung  der  h'uxkou  ^ixp^mz  und  des 
Commentars  des  Eutokios. 

E.  S tonner,  Die  Mathematik  der  Alten.  Olmütz  1875.  (Progr. 
des  Gymn.) 

Da  dem  Verfasser  die  nöthige  Kunde  über  die  neueren  Forschungen 
auf  diesem  Gebiete  mangelt,  so  ist  der  sonst  wohlgemeinte  Versuch,  die 
Kenntnisse  über  die  Mathematik  der  Alten  zusammenzustellen,  missglückt, 
und  das  Buch  enthält  eine  grosse  Zahl  von  Unrichtigkeiten. 

Wenn  wir  jetzt  zn  den  astronomischen  Schriften  übergehen,  sind 
wir  in  der  Lage,  wie  an  den  Anfang  des  Ganzen,  auch  hier  ein  Werk 
setzen  zu  können,  was  man  classisch  zu  nennen  berechtigt  ist,  wir  meinen 

Rudolf  Wolf,  Geschichte  der  Astronomie.  München  1877,  Olden- 
bourg.  (Geschichte  der  Wissenschaften  in  Deutschland,  Bd.  16)  XVI, 
815  S.  8. 

Das  Werk  ist  eine  Geschichte  der  Astronomie  von  Anfang  derselben 
bis  auf  die  allerneuste  Zeit.  Dasselbe  zerfällt  in  drei  Bücher:  I.  Die 
Astronomie  der  ältesten  Völker;  II.  Die  Reformation  der  Sternkunde; 
III.  Die  neuere  Astronomie.  Uns  interessirt  hier  natürlich  nur  das  erste 
Buch.  Dasselbe  umfasst  vier  Capitel.  Das  erste  (S.  3—105)  behandelt 
das  ptolemäische  Weltsystem.  Es  beginnt  mit  der  Gewinnung  astrono- 
mischer Kenntnisse,  nimmt  dann  alle  astronomischen  Theorien  durch  bis 
auf  Peurbach  und  Regiomontan,  und  giebt  so  einen  Abriss  der  Geschichte 
der  alten  Astronomie.   Das  zweite  Capitel  »die  ersten  Messungen 


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Antike  Mathematik. 


und  Berechnungen«  tiberschrieben,  giebt  dann  ebenso  einen  eingehen- 
den üeberblick  über  die  Art,  in  welcher  die  Alten  den  Himmel  beobachtet 
haben  und  der  Instrumente,  die  sie  benutzten;  Capitel  3  leistet  dasselbe 
für  die  Gestirnbeschreibung  der  Alten,  während  Capitel  4  die  ältesten 
Schriftsteller  und  ihre  Herausgeber  Revue  passiren  lasst.1*)  Jedenfalls 
ist  das  vorliegende  Werk  die  erste  wirkliche  Geschichte  der  Astronomie, 
wenigstens  ist  die  1873  erschienene  Schrift: 

Ferdinand  Hoefer,  Histoire  de  l'Astronomie  depuis  les  origines 
jusqu'ä  nos  jours.    Paris,  Hachette,  1873.  Zwei  Blätter.  631  S.  8. 

obwohl  sie  manche  ganz  werth volle  Untersuchungen  enthält,  wegen  der 
keineswegs  auf  der  Höhe  der  Forschung  stehenden  Unkritik  nicht  zum 
Studium  zu  empfehlen.  Der  corapetenteste  Beurtheiler,  R.  Wolf  selbst, 
hat  eine  grosse  Zahl  von  Fehlern  nachgewiesen  in  seiner  Recension  in 
der  VierteUahrsschrift  der  Astronomischen  Gesellschaft  IX.  Jahrg.  1874, 
8.  195  —  198.  Ganz  unkritisch  ist  und  ein  jedenfalls  unrichtiges  Bild  der 
antiken  Astronomie  erhält  man  aus 

Fr.  Wilh.  Loof,  Geschichte  der  Astronomie.  Nach  den  im  Winter 
1873  — 1874  im  Gewerbeverein  zu  Langensalza  gehaltenen  Vorträgen. 
Langensalza,  Gressler  1875.  IV,  176  S.  8. 

Der  alten  Astronomie  sind  darin  S.  1  —  35  gewidmet. 

Einen  vorzüglichen  üeberblick  der  antiken  Astronomie  erhält  man  aus 
dem  Artikel  ASTRONOMIA,  astrologia,  mathematica,  doctrina 
de  sublimibus,  dffrpovofjua ,  d<rrpoXoyta,  ^aHr^ianx^ ,  fierecopoloyta, 
welchen  Th.-Henri  Martin  (de  Rennes)  für  den  Dictionnairc  des  Anti- 
q  uites  grecques  et  romaines  von  Daremberg  und  Saglio  geliefert  hat 
(S.  476-504).  Derselbe  handelt  zunächst  von  den  Noms  antiques  de 
lAstronomie;  daran  schliesst  sich  ein  Abschnitt  Enfance  de  l'astro- 
nomie  pratique;  dann  Cosmographie  populaire;  Hypotheses 
astronomiques;  Progres  des  notions  preliminaires;  Progres 
des  instruments  astronomiques  et  des  proc6d6s  d'observa- 
tion;  Observations  empruntöes  par  les  Grecs;  Astronomie 
stellaire  et  pr£cessiou  des  equinoxes;  Astronomie  solaire; 
Astronomie  lunaire;  Astronomie  planätaire;  Tables  astro- 
nomiques, öpoques  et  eres;  Aspects,  levcrs,  couchers;  Re- 
sume"  historique  et  bibliographie.  Es  ist  alles  so  weit  behan- 
delt, dass  man  an  der  Hand  der  reichlich  gegebenen  Quellennachweise 
auch  tiefgehende  Studien  anstellen  kann.  Derselbe  Verfasser  beschäftigt 

l*)  Ich  erwähne  hier  nur  in  Anmerkung  die  Geschichte  der  Himmels- 
kunde  von  der  ältesten  bis  auf  die  neueste  Zeit.  Von  Dr.  J.  H.  v.  Mädler. 
2  Bände.  Braunschweig,  Westermann  1873,  X,  528,  590  S.  8.,  da  Über  die- 
selbe schon  im  Jahresbericht  für  1873  (S.  682—684)  berichtet  ist,  und  wir  das 
Werk  einer  Besprechung  kaum  für  werth  halten,  so  tolle  Sachen  enthält  dasselbe. 


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Astronomie. 


203 


sich  seit  längerer  Zeit  mit  einer  Geschichte  der  astronomischen  Theorien 
der  Griechen.  Schon  1872  hat  er  im  Bullettino  Boncompagni  zwei  Ca- 
pitel  aus  derselben  veröffentlicht16).  Neuerdings  hat  er  zwei  weitere 
Stücke  aus  dieser  Histoire  des  hypotheses  astronom ique  chez 
les  Grecs  et  les  Romains  erscheinen  lassen: 

Th. -Henri  Martin,  Memoire  sur  la  signification  cosmographique 
du  mythe  d'Hestia  dans  la  croyance  antique  des  Grecs.  Paris,  Im- 
primerie  nationale  1874.  23  S.  4. 

Derselbe,  Memoire  sur  la  cosmographie  populaire  des  Grecs  apres 
l'epoque  d'Homere  et  d'Hösiode.  Paris,  Imprimerie  nationale  1875. 
28  S.  4.  (Beides  Separatabdrticke  aus  den  »M&noires  de  l'Academie 
des  Inscriptions  et  belles-lettres«.) 

Die  erste  Abhandlung  zeigt,  dass  die  Auffassung  der  Hestia  als 
Symbol  der  als  eben  aufgefassten  Erde  und  ihres  Stillstandes  inmitten 
der  Bewegungen  der  Gestirne,  zugleich  als  Symbol  des  Feuers,  das  sie 
in  ihrem  Innern  trägt,  eine  sehr  alte  in  Griechenland  war,  die  sich  von 
den  alten  Pythagoräen  und  Piaton  leicht  auch  auf  ihre  sphaerische  Erde 
übertragen  liess,  so  lange  sie  dieselbe  selbst  als  ruhend  ansahen.  Phi- 
lolaus  und  dessen  Anhänger  dagegen  mussten  den  Begriff  vollständig 
ändern,  da  sie  die  Erde  sich  bewegen  Hessen.  Für  sie  war  nur  das 
Feuer  der  Begriff  der  Hestia,  das  unbeweglich  im  Mittelpunkte  der  Welt 
ruhte,  den  die  Erde  nicht  einnahm.  Der  Inhalt  des  zweiten  Mömoire 
stimmt  mit  dem  ebenso  bezeichneten  Abschnitte  des  Artikels  im  Diction- 
nairc  des  Antiquitös  der  Hauptsache  nach  überein.  In  deu  Nummern 
30,  31,  42,  43,  46,  47  der  Revue  critique  wird  mitgetheilt,  dass  Herr 
Martin  theils  selbst,  theils  durch  Andere  weitere  Stücke  seines  obenge- 
nannten Werkes  in  der  Academie  des  Inscriptions  zum  Vortrage 
gebracht  habe. 

Aehnlichen  Charakters,  wenn  auch  in  knapperer  Ausführung  ist  die 
Abhandlung: 

Dr.  H.W.  Schaefer,  Die  astronomische  Geographie  der  Griechen 
bis  auf  Eratosthenes.  Flensburg  1873.  (Progr.  des  Gymn.)  32  S.  4. 17). 

Der  Verfasser  theilt  seine  Arbeit  in  folgende  Abschnitte:  I.  Die 
Himmelsbeobachtungen  der  vorgriechischen  Zeit  II.  Die  mythischen  An- 
schauungen des  hellenischen  Volksglaubens.  III.  Die  speculativen  Behaup- 
tungen der  Philosophen.  IV.  Die  wissenschaftlichen  Forschungen  der 
Mathematiker.   Von  den  voreratosthenischen  Bemühungen  der  Griechen, 

16)  Hypotheses  astronomiques  de  Pythagore  und  Hypotheses 
aatro  nomiques  dePhilolaus  (Boncompagni  Bullettino  V,  S.  99  126  und 
S.  127-  157). 

»)  Siehe  auch  Jahrg.  1873  dieser  Berichte  S.  687. 


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Antike  Mathematik. 


das  Weltgebäude  sich  zurecht  zu  legen,  giebt  der  Verfasser  ein  anschau- 
liches und  richtiges  Bild. 

Aehnliche  Ziele,  wenn  auch  in  bei  weitem  beschränkteren  Maasse 
steckte  sich  Schiaparelli,  der  nur  diejenigen  Ansichten  durchnimmt,  welche 
von  der  Bewegung  der  Erde  sprechen,  während  Schäfer  alle  vorhandenen 
Theorien  dem  Wesen  nach  darzulegen  versucht.  Schiaparelli's  hierher- 
gehörige Schriften  sind  folgende: 

G.  V.  Schiaparelli,  l.  Presursori  di  Copernico  nell'  antichita. 
Ricerche  storiche,  Milano,  Hoepli,  1873.  1  Bl.,  52  S.  4.  auch  deutsch 
unter  dem  Titel:  Die  Vorläufer  des  Copernicus  im  Alterthum,  histo- 
rische Untersuchungen.  Uebersetzt  von  M.  Curtze,  Leipzig,  Quandt 
und  Händel  1876.  109  S.  8.  und 

G.  V.  Schiaparelli,  Le  sfere  omocentriche  di  Eudosso,  di  Cal- 
lippo  e  di  Aristotele.  Milano  Hoepli  1875.  1  Bl.  und  63  S.  2  Tafeln; 
auch  deutsch  unter  dem  Titel :  Die  homocentrischen  Sphären  des  Eudo- 
xus,  des  KaJlippus  und  des  Aristoteles.  Deutsch  vou  W.  Horn  (Ab- 
handlungen zur  Geschichte  der  Mathematik,  HeftI,  S.  101  —  198  und 
2  Tafeln.1») 

In  der  ersten  Schrift,  von  welcher  die  deutsche  Ausgabe  einen 
durch  den  Verfasser  an  vielen  Stellen  verbesserten  und  bedeutend  ver- 
mehrten Text  bietet,  legt  Schiaparelli  dar,  wie  die  Griechen  von  schwachen 
Anfängen  aus  nach  und  nach  sich  zu  den  heliocentrischen  Ajisicbten  des 
Aristarch  von  Samos  aufgeschwungen  haben,  legt  aber  auch  die  Gründe 
dar,  weshalb  dieser  Aufschwung  ohne  Folgen  sein  musste.  und  wie  es 
gekommen,  dass  erst  im  sechszehnten  Jahrhundert  unserer  Zeitrechnung 
ein  Goppernicus  die  ganze  Theorie  von  neuem  habe  finden  müssen.  Das 
Werk  zerfällt  in  folgende  Capitel:  I.  Die  Pythagoräer;  Philolaos  und 
Hiketas;  II.  Piaton;  III.  Hcrakleides  Pontikos  und  Ekphantos;  IV.  Ari- 
starchos  und  Seleukos;  V.  Aryabhatta  und  Prithüdaca  Swami ;  VI.  Schluss- 
capitel.  Schiaparelli  zeigt  dabei  im  V.  Capitel,  wie  die  Astronomie  der 
Inder  nichts  ist  als  ein  schwacher  Abklatsch  der  Lehre  des  Herakleides 
Pontikos. 

Die  zweite  Abhandlung  ist  bestimmt,  ein  in  der  ersten  nur  an- 
deutungsweise behandeltes  Capitel,  über  die  Theorie  der  homocentrischen 
Sphaeren,  weiter  auszuführen.  Der  Gegenstand  ist  noch  von  Niemand  in 
solcher  Vollständigkeit  und  vorzugsweise  mit  solcher  Sachkenntniss  behan- 
delt worden.  Die  eminente  Bildung  des  Verfassers  als  Astrouom  machte 
es  ihm  möglich,  da  Klarheit  zu  schaffen,  wo  seine  Vorgänger  gestrauchelt 
waren.  Seine  ganz  im  Geiste  antiker  Mathematik  gehaltene  Theorie  der 
Hippopeda  des  Eudoxos  ist  eine  Glanzstellc  des  Buches.  Brettschneider 

l8)  M.  s.  auch  die  Rpcenwonen  S.  Günther's  in  der  » Vierte Ijahr s- 
ßchrift  der  Astronomischen  Gesellschaft«  11.  Jahrg.  Heft  4  über 
beide  Abhandlungen. 


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Astronomie.  205 

wusste  in  seinem  Werke  »die  Geometrie  und  die  Geometcr  vor  Euklide 
mit  ihr  nichts  anzufangen.  Die  Hippopcda  spielt  übrigens,  wenn  auch 
in  ganz  anderer  Verwendung,  auch  bei  Coppernicus  noch  eine  Rolle.19) 

Ein  sehr  billiges  Vergnügen  hat  sich  ein  Herr  Joseph  Bonnel  ge- 
macht mit  dem  kleinen  Sehriftchen: 

Joseph  Bonnel,  La  decouverte  des  mouvements  reels  de  la  terre 
dans  l'Astronomie  grecque.  Discours  de  reeeption  ä  l'Academie  des 
sciences,  belles-lettres  et  arts  de  Lyon.  Lyon,  Assosiation  typogr.  1876. 
2  Bl.,  24  S.  gr.  8. 

Die  Arbeit  ist  weiter  nichts  als  eine  Rede,  welche  aus  den  Ab- 
handlungen von  Martin  und  Schiaparelli  zusammengeschrieben  ist,  ohne 
jeden  selbstständigen  Werth,  und  hätte  ebensogut  ungedruckt  bleiben 
können. 

An  das  erst  Memoire  Schiaparelli's,  die  Vorläufer  des  Coppernicus, 
reihen  sich  zwei  Hefte  an,  welche  Herr  S.  Günther  hat  erscheinen  lassen: 

Dr.  Siegmund  Günther,  Studien  zur  Geschichte  der  mathema- 
tischen und  physikalischen  Geographie,  I.  Heft:  Die  Lehre  von  der 
Erdrundung  und  Erdbewegung  im  Mittelalter  bei  den  Occidentalen 
(3  Bl.,  56  S.  8  );  II.  Heft:  Die  Lehre  von  der  Erdrundung  und  Erd- 
bewegung im  Mittelalter  bei  Arabern  und  Hebräern.  (2  Bl.  und  S.  57 
bis  128).    Halle,  Nebert.  1877. 

Der  Verfasser  beginnt  seine  Arbeit  da,  wo  Schiaparelli  die  seine 
abgeschlossen  bat,  und  fuhrt  die  Untersuchung  weiter  bis  auf  Copperni- 
cus. Vor  Allem  wollen  wir  auf  die  Ehrenrettung  des  Virgilius  von  Iuvavo 
aufmerksam  machen,  der  bis  jetzt  in  dieser  Beziehung  noch  nirgends 
gebührende  Beachtung  gefunden  hat  Für  Araber  und  Hebräer  ist  Gün 
ther's  Arbeit  die  erste  zusammenfassende.  Was  die  Occidentalen  betrifft, 
so  dürfte  eine  genauere  Betrachtung  griechischer  Quellen,  in  welchem 
Lande  der  Neoplatonismus  im  Gegensatz  zum  Abendlande  mit  seinem  Ari- 
stotelismus  niemals  vollständig  ausstarb,  und  so  die  Tradition  der  Erd- 
bewegung stets  lebendig  fortlebte,  bestimmt  zeigen,  woher  Coppernicus  die 
Anregungen  zu  seiner  grossen  That  bekommen  hatte. 

Hermanni  Useneri  Ad  historiam  astronomiac  symbola  (Univer- 
sitatsprogramm  zu  Kaisers  Geburtstag  von  Bonn).  Bonuae  Typis 
C.  Georgi  1876.  37  S.  4.») 


i»)  De  Revolutionibus  Buch  III,  Cap.  3  S.  13öff.  der  eben  im  Erschei- 
nen begriffenen  deutschen  Uebersetzung. 

*>)  Man  sehe  auch  die  Recensionen  von  Günther  (Vierteljahrsschrift  der 
Astronomischen  Gesellschaft.  12.  Jahrg.  2  Heft)  und  von  Cantor  (Zeitschr.  f. 
Math,  Hist.-lit.  Abth.,  XXI.  Jahrg.  1876.    S.  183-  184). 


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206 


Antike  Mathematik. 


Wenn  man  die  Geschichtsschreiber  der  Astronomie  studirt,  so  wird 
man  byzantinische  Astronomen  selten  erwähnt  finden.  Bei  den  vielfachen 
Beziehungen,  welche  zwischen  den  Byzantinern  und  den  Arabern  bestanden 
-    arbeiteten  doch  die  Uebersetzer  des  Al-Mamun  auf  der  Bibliothek 
zu  Byzanz  —  durfte  also  gehofft  werden  bei  den  ersteren  mancherlei  für 
die  Geschichte  der  Astronomie  Wichtiges  zu  finden.    Prof.  Usener  hat 
nun  bei  einer  anderen  Arbeit,  welche  er  in  der  Vaticana  machte,  einen 
Codex  näher  untersucht  (Vaticanus  graccus  1059),  welcher  eine  grosse 
Zahl  von  astronomischen  Stücken  enthält,  die  in  den  Jahren  1404—1413 
von  einem  Chortasmeuos  geschrieben  sind.  Es  sind  darunter  Stücke  des 
Kaisers  Manuel  Komnenos,  des  Isaak  Argyros,  des  Proklos  Diadochos, 
des  Johannes  Philoponos,  die  Geographie  des  Ptolemaeus,  ferner  von 
Theodoras  Meliteniota,  Demetrius  Chrysoloras,  Stephanus  Philosopus.  Vor 
allen  interessant  ist  die  Tribiblos  des  Theodor  Meliteniota,  der  in  diesem 
Werke  uns  über  die  persische  Astronomie  eine  Reihe  höchst  merkwür- 
diger geschichtlich  wichtiger  Aufschlüsse  bietet    Er  schrieb  um  1361 
n.  Chr.  Aus  diesem  Werke  werden  bedeutende  Auszüge  mitgetheilt;  von 
ihnen  sind  die  aus  dem  dritten  Buche  für  die  Geschichte  der  Astronomie 
am  werthvollsten.  Es  ist  merkwürdig,  dass  man  nicht  schon  seit  langer  Zeit 
auf  diese  Sachen  aufmerksam  geworden  ist  üeilbronner  hat  bekanntlich 
in  seiner  Historia  matheseos  universae  aus  Montfaucon  und  anderen 
Handschriftenkatalogen  die  mathematisch  -  astronomischen   Codices  zu- 
sammengestellt, darunter  ist  in  der  Vaticana  Opus  Siampsi,  2taji^ 
Persae,  de  doctrina  Astrolabii,  in  der  Laurentiana  Traditio  in 
Persicos  canones  Astronomiae  qui  compositi  sunt  ab  illias 
regionis  Mathematicis  Jasdagerdae  Sarier  filii  Mastrae  re- 
gis  Persarum  anno  primo,  qui  incidit  in  annum  exaetum  6138 
a  creatione  Mundi.    Ferner  ebendaselbst  das  von  Usener  an  zweiter 
Stelle  benutzte,  von  ihm  als  das  älteste  Mauuscript  über  diese  Dinge 
hingestellte:  Persica  construetio  Astronomiae  quae  juxta  Per- 
sarum linguamZezi  appellatur,  excepta  a  voce  Samps  Pucha- 
res, nomine  Persa  cum  tabulis  ad  finem;  die  letztere  Handschrift 
ist  im  Jahre  1322  n.  Chr.  geschrieben,  auch  aus  ihr  wird  der  Anfang 
mitgetheilt.    An  letzt«  r  Stelle  wird  noch  aus  der  wiener  griechischen 
Handschrift  No.  190  des  XIV  od.  XV  S.  einiges  auf  persische  Mathe- 
matik bezügliches  mitgetheilt  aus  rou  aoipwzaxou  iarpov  xupiuu  lewpyi'o'j 
tou  Xfjuaoxuxxy  i^rjyrjctQ  efc  r^v  auvra^ev  twu  HepoCuv.    Diese  akade- 
mische Gelegcnheitsschrift  lässt  in  jedem  Leser  den  Wunsch  entstehen, 
ihr  Verfasser  möge  aus  den  angedeuteten  weiteren  Quellen  recht  bald 
ebenso  interessante  Auszüge  liefern.21) 


ai)  Heilbronner  giebt  S.  484  -  486  Nachrichten  über  Chrysococca,  specieH 
von  der  Handschrift  aus  der  Usener  schöpfte,  sowie  nach  Bullialdus  nber  eine 
andere  Schrift  desselben  über  die  Syxygeu ;  er  giebt  S.  337  ein  lnhaltevereeich- 


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Astronomie. 


207 


Sammlung  wissenschaftlicher  Vorträge  von  Wilhelm  Förster. 
Berlin,  Dümraler,  1876.  3  Bl.  197  S.  8. 

In  dieser  interessanten  Sammlung  von  acht  zu  den  verschiedensten 
Zeiten  gehaltenen  Vorträgen  interessiren  uns  hier  zunächst  der  erste: 
Die  Astronomie  des  Alterthums  und  des  Mittelalters  im  Ver- 
hältniss  zur  neueren  Entwickelung,  aus  dem  Februar  1860;  und 
dann  der  zweite  Johann  Keppler  und  die  Harmonie  der  Sphac- 
ren  (1862).  Im  ersten  erhalten  wir  eine  hochinteressante  Vergleichung 
der  Astronomie  bei  den  Griechen  mit  der  mittelalterlichen  und  der  durch 
Coppernicus  angebahnten  neueren  Astronomie.  Mancherlei  Anklänge  an 
die  Arbeiten  Schiaparelli's  und  Martin  s  sind  nicht  zu  verkennen.  Der 
zweite  muss,  um  die  Keppler'sche  Sphärentheorie  zu  erklären,  die  Ent- 
stehung dieser  Theorie  bei  den  Pythagoräern  und  ihre  Fortentwicklung 
im  Alterthum  und  Mittelalter  darlegen,  und  hat  so  Interesse  für  die 
Alterthumswissenschaft. 

In  Jahrgang  1874-1875  dieser  Jahresberichte  (Abth.  II,  S.  312f.) 
hat  Herr  Prof.  Keller  schon  berichtet  über  die 

Uranographie  Chinoise  ou  preuves  directes  que  lastronomie  primi- 
tive est  originaire  de  la  Chine  et  qu'elle  a  6t6  empruntee  par  les  an- 
ciens  peuples  occidentaux  ä  la  sphere  Chinoise;  ouvrage  accompagnö 
dun  atlas  Celeste  Chinois  et  Grec  par  Gustave  Schlegel,  publie 
par  l'Institut  Royal  pour  la  philologie,  la  geographie  et  l'ethnologie  des 
Indes  Orientales  Neerlandaises  ä  la  Haye  1875.  2  Parties.  XVI,  646  S. 
1  Taf. ;  VIII,  283  S.  4. 

Obwohl  Referent  das  Buch  nie  zu  Gesicht  bekommen  hat,  so  muss  er 
die  Ansicht  des  Herrn  Prof.  Keller  für  zu  sanguinisch  halten.  Mit  dieser 
unserer  Meinung  stimmt  Herr  Prof.  Günther  in  seiner  Recension  des  Buches 
(Vierteljahrsschrift  der  Astronomischen  Gesellschaft  12.  Jahrg.  1.  Heft) 
überein;  ich  glaube  aber,  dass  auch  ein  grosser  Theil  der  Argumente 
des  Verfassers,  soweit  man  dieselben  aus  den  beiden  genannten  Referaten 
entnehmen  kann,  durch  ein  ziemlich  gleichzeitig  erschienenes  Buch  hin- 
fällig geworden  ist.   Ich  meine  die  Schriften: 

Carl  Riel,  Das  Sonnen-  und  Siriusjahr  der  Ramessiden  mit  dem 
Geheimniss  der  Schaltung  und  das  Jahr  des  Julius  Cäsar.  Unter- 
suchungen über  das  altägyptische  Normaljahr  und  die  festen  Jahre  der 

oiss  der  Vaticanhandschrifl,  welche  Usener  benutzte;  von  Chrysococca  giebt  er 
Nachricht  von  sechs  Manuscripten,  von  solchen  des  Theodoras  Melitenioia  führt 
er  drei  auf,  das  in  der  Vaticana,  eines  in  der  Bibliothek  Serenissimi  Principis 
Sardiniae  Regis,  eines  in  englischen  Bibliotheken.  Uns  scheint  überhaupt  Hcil- 
bronner's  Werk  für  Geschichte  der  Mathematik  bei  weitem  nicht  genügend  ge- 
würdigt zu  werden ;  es  enthält  eine  Fülle  von  Notizen,  welche  man  anderwärts 
vergebens  sucht 


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208 


Antike  Mathematik. 


griechisch-römischen  Zeit.  Mit  neun  lithographischen  Tafeln.  Leipzig, 
Brockhaus,  1875.  XXIV,  371  S..  4.,  9  Taf.  und 

Carl  Riel,  Der  Doppelkalender  des  Papyrus -Ebers.  Verglichen 
mit  dem  Fest-  und  Sternkalender  von  Dendera.  Mit  einer  lithogra- 
phirten  Tafel.  36  S.,  1  Taf.,  4. 

Herr  Riel  hat,  glaube  ich,  überzeugend  nachgewiesen,  dass  der 
griechische  Zodiakus  aus  ägyptischer  Quelle  stammt,  sicherlich  die  Stern- 
bilder des  Stiers,  des  Löwen,  des  Wassermanns  und  der  Jungfrau.  Letz- 
tere finden  sich  schon  in  der  Kalendersphäre  des  Ramesseums  vorge- 
bildet, und  bei  den  Aegyptera  an  chinesischen  Einfluss  zu  glauben,  ist 
Referent  ausser  Stande.  Wenden  wir  uns  nun  aber  dem  hochinteressanten 
Gegenstande  zu,  welchen  Riel  in  seinem  Buche  behandelt.  Dasselbe  ist 
eine  vollständige  Neuschöpfung  der  ägyptischen  Kalenderdarstellung,  der 
Nachweis,  dass  das  Jahr  Julius  Cäsar's  sich  unmittelbar  einem  Jahre  der 
ägyptischeu  Schaltung  einreihete,  und  dass  wir  der  Sache  nach  noch  heute 
das  ägyptische  Priesterjahr  benutzen,  das  im  Jahre  1766  v.  Chr.  zum 
ersten  Male  officiell  anerkannt  wurde,  wenn  es  vielleicht  auch  schon  längst 
bestanden  hatte.  Riel  zeigt,  dass  die  Priester  durch  Doppelzählung  des 
16  Thot  ihr  Sonnenjahr  von  3657*  Tag  mit  dem  bürgerlichen  Jahr  der 
Aegyptcr  von  365  Tagen  in  Einklang  zu  setzen  wussten;  dass  nicht,  wie 
bisher  angenommen  wurde,  mit  dem  heliakischen  Aufgange  des  Sirius  das 
Jahr  begann,  sondern  mit  dem  heliakischen  Aufgange  des  Osiris- Orion, 
jenem  Tage,  der  noch  heute  im  Kalender  der  Kopten  als  Nacht  des 
Tropfens  verzeichnet  steht,  und  der  gemäss  der  Präcession  genau  jenem 
ersten  Thot  des  Ramesseums  entspricht.  Er  zeigt,  wie  alle  Kalender- 
darstelluugen  der  ägyptischen  Tempel  sich  genau  seiner  Theorie  fügen; 
er  zeigt  ferner,  dass  sowohl  das  feste  Jahr  von  Kanopus,  als  das  von 
Dendera  und  das  des  grossen  Festkalenders  von  Esnc  nur  durch  seine 
Theorie  sich  ohne  Schwierigkeit  erklären  lassen  Die  bis  jetzt  nicht 
hinreichend  erklärbare  Thatsache,  dass  das  erste  Jahr  Julius  Caesar's  ein 
Schaltjahr  war,  erklärt  sich  einfach  daraus,  dass  es  unmittelbar  in  ein 
Schaltjahr  des  ägyptischen  Priesterjahres  eingreift,  und  deshalb,  um  mit 
diesem  Jahre,  das  es  copiert,  zusammenzufallen,  nothwendig  ebenfalls  ein 
Schaltjahr  sein  musste;  er  zeigt,  wie  der  dies  bissextus  eine  unmittelbare 
Nachahmung  der  Doppeldatirung  des  15/16  Thot  des  aegyptischen  Priester- 
kalenders war.  Auch  die  Kallippische  Aera  ist  ein  Abklatsch  der  Aegyp- 
tischen Schaltung.  In  den  beigegebenen  lithographischen  Tafeln  wird  die 
Uebereinstimmung  der  verschiedenen  Festkalender  unter  sich  unter  Be- 
rücksichtigung der  Verschiebung  der  Jahresaufänge  durch  die  Präcession 
der  Nachtgleichen  deutlich  vor  Augen  gestellt  und  wir  glauben,  wenn 
auch  mancherlei  an  den  Resultaten  Riel's  der  Ergänzung  und  Berichti- 
gung bedürfen  wird,  dass  durch  ihn  endlich  ein  fester  Boden  gefunden 
ist,  auf  welchem  die  verschiedenen  Daten  der  Iuschriften  geprüft  und 


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* 


Astronomie.  209 

verglichen  werden  können.  Die  zweite  Schrift  picht  eine  Untersuchung 
auf  obiger  Grundlage  in  Bezug  auf  den  Doppelkalender  des  Papyrus 
Ebers,  der  sich  als  mit  dem  Kalender  von  Dendera  identisch  erweist, 
also  nicht  in  jenes  hohe  Alterthum  reicht,  das  man  ihm  bis  jetzt  hat 
zuschreiben  wollen. M) 

Auf  den  letzten  Doppelkalender  bezieht  sich  auch  der  Aufsatz  in 
den  Comptes  Rendus  de  l'Academie  des  Inscriptions  et  heiles  lettres 
4.  Serie,  T.  IV,  1877: 

Felix  Robiou,  Observation  sur  une  date  astronomique  du  haut 
empire  6gyptien.    (S.  257-  261.) 

Obwohl  später  erschienen  als  Riel's  zweite  Schrift,  welche  die  vor- 
handenen Schwierigkeiten  in  leichtester  Weise  löst,  weiss  sie  noch  nichts 
von  derselben,  so  wenig  wie  von  der  ersten  Schrift,  welche  dazu  die 
Grundlage  giebt. 

Anton  Krichenbauer,  Beitrage  zur  homerischen  Uranologie. 
A.  Das  tropische  und  natürliche  Jahr  in  der  Ilias.  B.  Das  Nordgestim 
in  der  Odyssee.  C.  Die  Merkmale  des  Sirius:  xakbs  und  wxrb?  ä/ioAyw. 
D.  Poseidon  als  Sternbild.    Wien,  Gerold.   1874,  1  BL,  94  S.,  8. 

Anton  Krichenbauer,  Ein  Sehluss  auf  das  Alter  der  Ilias  aus 
der  Differenz  zwischen  dem  Sirius-  und  Sonnenjahr.  (Zeitschrift  für 
Oesterr.  Gymnasien  1873.  Heft  IX  und  X.)  Auch  separat.  Wien, 
Gerold,  1874.  1  BL,  16  S.  8. 

Die  philologischen  Fragen,  welche  Herr  Krichenbauer  in  den  vorlie- 
genden beiden  Schriften  aufwirft,  muss  Referent  auf  sich  beruhen  lassen83); 
was  das  Astronomische  der  Arbeiten  betrifft,  so  scheinen  ihm  manche  wohl 
werth  von  den  Geschichtsschreibern  der  Astronomie  beachtet  zu  werden, 
speciell  das  über  das  ursprünglich  nur  drei  Jahreszeiten  enthaltende 
Jahr  und  die  Entstehung  der  vierten.  Uns  scheint  manches,  was  Herr 
Krichenbauer  vorbringt,  entweder  von  den  Untersuchungen  Riel's  gestützt 
zu  werden  oder  diese  zu  stützen. 

Piazzi  Smyth,  La  grande  Pyramide  Pharaonique  de  nom  huma- 
nitaire  de  fait,  ses  merveilles,  ses  mystercs  et  ses  enseignements.  Tra- 
duit  de  l'anglais  par  M.  l'Abbe  Moigno.  Paris,  Gauthiers- Villars  1875 
XV,  243  S.  8. 

Wie  das  Werk  von  Marchand,  das  wir  oben  erwähnten,  den  Kirchen- 
vätern und  Scholastikern  alle  Wissenschaft  der  Zahl  zuschreibt,  welche 

W)  Man  sehe  auch  das  Referat  Günther's  im  Jahrg.  XII  d.-r  astrono- 
mischen Vierteljahrsschrift,  sowie  »Gaea«  12.  Jahrg.  S.  lff.  —  Referat  von 
H.  J.  Klein 

»•)  (Vgl.  darüber  den  Jahresbericht  für  1874/75,  Abth  I,  S.  10Gff.|. 

Anm.  d.  Red. 

Jahresbericht  für  Alterthums- Wissenschaft  1877.  III.  14 


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210 


Antike  Mathematik 


die  neuere  Zahlentheorie  gefunden,  so  dieses  ursprünglich  englisch  ge- 
schriebene, uns  aber  nur  in  der  französischen  Uebersetzung  zugängliche 
Werk  die  Eenntniss  aller  unserer  mit  den  Hilfsmitteln  der  genauen  neue- 
ren Messkundc  erhaltenen  Kunde  von  Erddimensionen,  des  Verhältnisses 
der  Peripherie  zum  Durchmesser  u.  s.  w.  dem  alten  Volk  der  Aegypten  Ver- 
körpert ist  ihm  Alles  in  der  Pyramide  des  Cheops.  Und  das  sollen  wir 
glauben,  während  schon  damals  Auszüge  aus  dem  Originalpapyrus  Rhind 
vorlagen,  die  uns  die  Aegypter  in  den  Kinderschuhen  der  Mathematik 
zeigen!  Ja  wenn  Bailly  mit  seinem  goldenen  Zeitalter  Recht  hätte,  in 
dem  alle  Kenntniss,  die  wir  uns  jetzt  wieder  mühsam  erlangen  müssen, 
Gemeingut  der  Menschen  war,  so  könnte  man  dergleichen  sich  gefallen 
lassen.  Freilich  werden  die  Ungläubigen  alle  von  dem  Herrn  Verfasser 
der  Gottlosigkeit  angeklagt  und  mit  der  ewigen  Vcrdammniss  bedroht; 
hoffentlich  dürfen  wir  es  darauf  ankommen  lassen! 

'AYTOATKOY  nepl  xtvoupevyc  aipatpaq  xal  irepl  iiUToXwv  xae  8oatm. 
Autolyci  de  sphaera  quae  movetur  et  de  ortu  et  occasu  libri.  Recen- 
suit  Ricardus  Hoche.  Hamburgi,  Meissner  1877.  2  BL,  8  S.  4. 
(Progr.  des  Johanneums.) 

In  der  Vorrede  zum  zweiten  Bande  der  Collectio  des  Pappos  theilt 
Hultsch  mit,  dass  er  von  deu  Schriften  des  Autolykos  de  Sphaera  quae 
movetur  und  de  ortu  et  occasu  bei  seiner  Anwesenheit  im  Vatican 
Abschriften  genommen  habe,  um  dieselben  mit  einigen  anderen  Sachen 
später  zu  edieren.  Während  dessen  hat  R.  Hoche  aus  einer  hamburger 
(Abschrift  der  vaticanischen),  einer  münchener  und  der  Handschrift  Eyssen- 
hardt's  die  beiden  Schriften  des  Autolykos  als  Programmabhandlung  er- 
scheinen lassen.  Er  hat  dadurch  dem  grossen  Uebelstande,  dieses  Werk  in 
der  beinahe  unbrauchbaren  Ausgabe  von  Dasypodius  (Argentorati  1572) 
benutzen  zu  müssen,  in  angenehmer  Weise  Abhilfe  geschafft.  Beide 
Werke  gehören  zu  den  sogenannten  fii'xpoc  darpovo/w^  oder  den  mittleren 
Büchern  der  Araber,  aus  welcher  letzteren  Bearbeitung  wir  1558  durch 
Maurolycus  die  erste  Uebersetzung  des  Werkes  erhielten.  Wenn  uns 
vom  Standpunkte  des  Mathematikers  ein  Tadel  erlaubt  ist,  mochten  wir 
den  wiederholen,  welcher  Herrn  Hoche  schon  einmal  seiner  Ausgabe  des 
Nikomachos  halber  gemacht  ist:  dass  er  nämlich  nicht  den  griechischen 
Text  mit  einer  lateinischen  Uebersetzung  versehen  hat.  Dass  jeder  Mathe- 
matiker sein  Griechisch  noch  so  inne  hat,  wie  Herr  Hoche,  ist  wohl  kaum 
zu  verlangen,  und  doch  bedarf  jeder  Geschichtsforscher  der  Wissenschaft 
des  Buches.  Gerade  die  lateinische  Uebersetzung,  welche  Herr  Hultsch 
seinem  Pappos  mitgab,  macht  ihn  für  jeden  der  ihn  als  Mathematiker 
benutzen  will,  und  das  sind  doch  wohl  die  meisten  Benutzer,  doppelt 
werthvoll.  Darum  die  Bitte  an  die  Herrn  Philologen:  geben  Sie  auch 
für  Nichtphilologen  berechnete  Schriftsteller  mit  lateinischer  Uebersetzung 
heraus,  Sie  werden  sich  den  Dank  Vieler  erwerben!   Herr  Th.- Henri 


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Astronomie. 


211 


Martin  hat  in  der  Revue  critique*4)  eine  sehr  eingehende  Recension 
der  Ausgabe  gegeben.  Der  gelehrte  Rccensent  zeigt,  dass  Autolykos  um 
322  v.  Chr.  lehrte  und  also  früher  als  Euklid  lebte,  der  unter  Ptole- 
raaeus  Soter  (t  283)  blühte,  so  dass  er  also  nicht,  wie  Mohammed  ben 
Ishak  behauptet,  den  Euklid  commentirt  haben  kann.  Herr  Martin  macht 
Hoche  den  Vorwurf,  zur  Erklärung  des  Autolykos  nichts  gethan  zu  haben, 
sowie,  dass  er  die  ihm  zugänglichen  griechischen  Scholien  nicht  mit  ab- 
gedruckt habe;  auch  er  macht  ihm  den  Vorwurf,  weder  Uebersetzung 
noch  irgend  eine  Erläuterung  beigefügt,  aber  auch  nicht  einmal  auf  die 
Erläuterungen  Delambre's  in  der  Historie  de  l'astronomie  ancienne  hin- 
gewiesen zu  haben.  Er  selbst  fügt  drei  schwierigen  Ausdrücken  des 
Originals  eingehende  Erläuterungen  hinzu.  Da  die  Arbeit  eben  Pro- 
grammabhandlung  ist,  so  dürfte  darin  wohl  der  Grund  der  gerügten 
Unterlassungssünden  zu  suchen  sein. 

Friedr.  Hultsch,  Zu  Kleomedes.  (Fleckeisen's  Jahrbücher  187T, 
S.  840). 

In  der  xuxXtx^  ßewpfa  pereatptov  H,  S.  55,  Z.  23  der  Ausgabe  von 
Schmidt  heisst  es  äUou  yoov  bpäzai  bpalbe  xal  asXyvociSfc  xat  Sivoupe- 
W  dSuvarov  ok  zaöra  ndvra  nept  abzbv  etvae.  Hier  giebt  dcvoupevoc 
wirbelnd  keinen  Sinn.  Aus  einer  Mittheilung  Ziegler's  schliesst  Hultsch, 
dass  es  xal  prjo  fytupivoc  heissen  muss,  und  dass  es  sich  also  um  das 
Phänomen  der  Nebensonnen  handelt.  Er  belegt  fywpivoe  in  der  be- 
treffenden technischen  Bedeutung  aus  Herons  Katoptrik,  sowie  den  Ge- 
brauch des  fuy  statt  ob  durch  Pappos. 

Piatonis  Timaeus  interprete  Chalcidio  cum  eiusdem  commentario 
ad  fidem  librorum  manu  scriptorum  recensuit  lectionum  uarietatem 
adiecit  indices  auetorurn  rerum  et  uerborum  descriptiones  geometricas 
et  astronomicas  et  imaginem  codicis  Cracoviensis  photographicam  addi- 
ditDr.  Joh.  Wrobel.  Lipsiae  in  aedibus  B.  G  Teubneri  MDCCCLXXVt 
XXIV,  398  S.,  7  Taf. 

Von  wie  hohem  Interesse  für  die  Geschichte  der  Astronomie  der 
Commentar  des  Chalcidius  zu  dem  Timaeus  des  Piaton  ist,  wird  jeder 
Leser  des  Precursori  di  Copernico  von  Schiaparelli  wissen.  Es  ist 
daher  für  die  Geschichte  der  Astronomie  nicht  minder  werthvoll,  als  für 
die  Philologie,  dass  dieser  Tractat  in  handlicher  Form  und  nach  vorzüg- 
lichen Handschriften  gegeben  uns  dargeboten  wird.  Ueber  den  Werth 
der  Recension  zu  urtheilen  ist  nicht  meines  Amtes.  Jedenfalls  durfte 
die  Neuausgabe  nicht  in  einem  Jahresbericht  über  antike  Astronomie 
fehlen. 

Hygini  Astronomica  ex  codieibus  a  se  primum  collatis  recensuit 

— -  — —  ■  -  —  -  - 

»*)  1877,  No.  26  vom  30.  Juni  S  409-416. 

14« 


212 


Antike  Mathematik. 


Bernhardus  Bunte.  Accedunt  prolcgomena,  commentarius,  excerpta 
ex  codicibus,  iudex,  epimetron.  Lipsiae,  T.  0.  Weigel.  MDCCCLXXV. 

Bursian,  Zur  Textkritik  der  Astrologie  des  Hyginus.  (Sitzungs- 
berichte der  philos.,  philol.  und  hist.  Classe  der  k.  bayer.  Akademie 
der  Wissenschaften  zu  München.  1876.  Bd.  I,  Heft  I,  S.  1  —  56.) 

Den  Worten,  welche  Herr  Prof.  Bursian  in  dem  an  zweiter  Stelle 
stehenden  Aufsatze  der  Ausgabe  des  Herrn  Bunte  widmet,  brauche  ich 
nichts  hinzuzufügen.  Es  heisst  darin:  »Diese  Ausgabe  entspricht  freilich 
weder  in  Hinsicht  der  recensio  noch  der  emendatio  auch  nur  den  billigsten 
Anforderungen,  die  wir  heut  zu  Tage  an  eine  derartige  Arbeit  zu  stellen 
berechtigt  sind  Von  dem  reichhaltigen  Material  hat  der  Herausgeber 
nur  drei  Codices  verglichen:  einen  Dresdcnsis  (bibl.  reg.  n.  183)  mem- 
bran.,  angeblich  saec.  IX  exeuntis  vel  saec.  X  ineuntis,  einen  Guelferby- 
tanus  (18.  16.  Aug.)  membr.  angeblich  saec.  XII  ineuntis,  und  einen  zwei- 
ten Guelferbytanus  (65  ms.  Aug.  fol.)  Chart,  saec.  XV.  Die  Lesarten  dieser 
Handschriften  sind  in  wenig  übersichtlicher  Weise  mitgetheilt  und  für 
die  Herstellung  des  Textes  —  für  welchen  der  Herausgeber  durch  Con- 
jectur  so  gut  wie  nichts  gethan  hat  —  keineswegs  genügeud  verwerthett 

Bursian  selbst  giebt  dann  aus  seinem  1852  und  1853  gesammelten 
Apparat  dasjenige,  was  er  für  die  Herstellung  des  Textes  als  sicheren 
oder  wahrscheinlichen  Gewinn  betrachten  zu  können  glaubt.  Er  benutzt 
einen  Vaticanus  (Reginensis  N.  1260)  des  IX  saec.  membr.,  deu  er  mit 
R  bezeichnet,  nnd  einen  der  ßcolc  de  Medicinc  in  Montpellier  No.  334 
saec.  X  membr.,  von  ihm  mit  M.  bezeichnet;  an  einigen  Stellen  noch 
einen  Codex  Parisinus  und  einen  Bruxcllensis ,  die  er  mit  P  und  B  be- 
zeichnet; übereinstimmende  Lesarten  aller  Codices  bezeichnet  er  durch  C. 
Wenn  man  seine  Verbcsserungen  des  Bunte  schcn  Textes  liest,  muss  mau 
dem  oben  abgedruckten  Urtheile  zustimmen. 

Ueber  die  Etymologie  des  Wortes  »Colur«  haben  v.  Berg  in  Wilna 
und  der  verstorbene  Prof.  II  eis  in  Münster  in  der  Wochenschrift  für 
Astronomie,  Meteorologie  und  Geographie  17.  Jahrgang,  S.  348  ff.  und 
18.  Jahrg.,  S.  18  ff.  gehandelt.  Da  die  Arbeiten  selbst  mir  uicht  zuganglich 
sind,  so  muss  ich  mich  darauf  beschränken  das  zu  wiederholen,  was  dar- 
über Günther  im  Vn.  Baude  der  Zeitschrift  für  mathematischen  und 
naturwissenschaftlichen  Unterricht  S.  483  —  484  sagt.  Dort  heisst  es: 
»Die  Etymologie  des  Wortes  »Colure.  Die  Genese  dieses  Kunst- 
wortes, mit  welchem  man  bekanntlich  die  beiden  durch  die  Hiramelspolc 
und  einerseits  durch  die  Aequinoctial-,  andererseits  durch  die  Solstitial- 
punkte  der  Ekliptik  hindurchgehenden  Kreise  bezeichnet,  ist  nicht  recht 
klar  und  hat  schon  mehrfach  zu  mehr  oder  minder  gelungenen  Deutun- 
gen Veranlassung  gegeben.  Kürzlich  hat  v.  Berg  in  Wilna  den  Gegen- 
stand in  Angriff  genommen.  Er  glaubt  das  Wort  xokoupog  zuerst  im 
Almageste  des  Ptolemaeus  zu  finden,  was  jedoch  nach  Heis  uicht  richtig 


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Astronomie. 


213 


ist;  der  letztgenannte  Astronom  glaubt  die  erste  Erwähnung  im  »Sora- 
nium  Scipionis«  des  Macrobius  (4.  Jahrb.  v.  Chr.)  nachweisen  zu  können, 
allein  v.  Berg  kann  hinwiederum  constatiren,  dass  der  Terminus  bereits 
bei  Achilles  Tatius,  also  am  Ende  des  ersten  Jahrhunderts  unserer  Zeit- 
rechnung w),  vorkommt.  Wenn  er  aber  weiter  auch  die  &eoAofO'jfjL£va  riye 
dpt&wrtxrjZ  eines  gewissen  Nikomachus  gegen  Heis  herbeizieht,  so  irrt 
er,  denn  dass  jenes  mystische  Werk  nicht  den  berühmten  um  100  n.  Chr. 
florirenden  Arithmetiker  gleichen  Namens  zum  Verfasser  haben  kann, 
hat  Nesselmann  (Algebra  der  Griechen,  S.  191)  ausser  Zweifel  gesetzt. 

v.  Berg's  Etymologie  ist  nun  diese :  xoXdZto,  ich  bändige  und  oupoe, 
die  treibende  Ursache  ;  denn  in  den  Solstitialpunkten  hört  die  auf  eine 
Aonderung  der  Sonnendeel ination  hinwirkende  Ursache  auf,  thätig  zu  sein. 
Zur  Motivirung  seiner  Hypothese  führt  der  Verfasser  später  an,  man 
müsse  bei  allen  astronomischen  Kunstwörtern  den  Begriff  der  Bewegung 
auf  der  Himmelskugel  herauslesen  können,  und  darin  hat  er  entschieden 
Recht,  denn  es  gilt,  wie  das  besonders  Traugott  Müller  (Beiträge  zur 
Kenntniss  der  Terminologie  der  griechischen  Mathematiker,  Einleitung) 
feinsinnig  bemerkt  hat,  ein  gleiches  Princip  in  der  ganzen  mathematischen 
Sprache  der  Hellenen.   Allein  trotzdem  scheint  uns  eine  von  Heis  ver- 
besserte Ableitung  des  Wortes,  welche  ursprünglich  von  Kepler  ausgeht, 
eine  ungezwungenere  Erklärung  zu  bieten :  xokoüw,  ich  verstümmele,  obpa, 
der  Schwanz,  also  Stutzschwanzkreis,  wie  es  in  älteren  Werken  wirklich 
heisst.   Nur  ist  Kepler  nicht  im  Rechte,  wenn  er  den  Grund  dieser  Ter- 
minologie darin  sieht,  dass  die  beiden  Koluren  nur  zum  Theil  sichtbar 
sind,  denn  wie  v.  Berg  richtig  bemerkt,  gilt  das  Nämliche,  den  Horizont 
etwa  ausgenommen,  für  jeden  Hauptkreis  der  Sphäre.    Heis  trifft  wohl 
den  Nagel  auf  den  Kopf,  wenn  er  sagt  :  Auf  jedem  Himmelsglobus  kann 
man  sich  tiberzeugen,  dass  der  eine  Kolur  den  Schwanz  des  grossen,  der 
andere  den  des  kleinen  Bären  abschneidet.    Beiden  Astronomen  scheint 
es  unbekannt  geblieben  zu  sein,  dass  im  Jahre  1579  Conrad  Heynfogel 
in  seiner  eine  entschieden  puristische  Tendenz  verfolgenden  deutschen 
Bearbeitung  des  Sacro-Bosco  das  Wort  Colur  durch  »Waldochsenkreist 
übersetzt. 

Ernst  Meyer,  Ueber  die  Gestalt  und  Grösse  der  Erde.  Eine 
historisch-geodätische  Studie.  (Separatabdruck  aus  den  »Mittheilungen 
aus  dem  Gebiete  des  Seewesens  t).  Fiume,  Selbstverlag.  1876.  74  S. 
8.   1  Tafel. 

Die  Schrift,  welche  die  Geschichte  der  Gestalt  und  Grösse  der 

**)  [Dies  ist  irrig:  Achilles,  der  Verfasser  einer  Schrift  zepi  atpatpaq, 
lebte  zwischen  dem  Anfang  des  dritten  und  der  Mitte  des  vierten  Jahrhunderts 
n.  Chr.,  der  Romanschriftsteller  Achilles  Tatius  um  die  Mitte  des  fünften 
Jahrhunderts  n.  Chr.  Vgl  E.  Rohdo,  Der  griechische  Roman  und  seine  Vor- 
läufer,  S.  470 ff.].  Anm.  d.  Red. 


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214 


Antike  Mathematik. 


Erde  bis  auf  die  neueste  Zeit  fortfahrt,  hat  in  den  Theilen,  welche  das 
Alterthum  und  Mittelalter  behandeln,  grosse  Verwandtschaft  mit  Schia- 
parelli's,  Th.- Henri  Martiu's,  Schaeffer's  und  Günther's  oben  erwähnten 
Schriften  über  alte  Astronomie;  freilich  beschränkte  der  Verfasser  sein 
Thema,  nimmt  dasselbe  aber  auch  bei  allen  Völkern  des  Alterthums  durch. 
Die  Chaldäer  und  Aegypter,  Griechen  und  Römer,  selbst  Chinesen  finden 
wir  erwähnt  und  besprochen.  Die  erste  wirkliche  Erdmessung  ist  die  des 
Eratosthenes  zwischen  Alexandria  und  Syene  ausgeführte.  Bei  der  Be- 
sprechung der  ersten  Erdabbildungen  weist  der  Verfasser  auf  eine  Stelle 
aus  dem  Liber  Josue  XVIII  V.  4  hin  »Eligite  de  singulis  tribubus 
ternos  viros,  ut  mittam  eos,  et  pergant  atque  circumeant 
terram,  et  describant  eam  iuxta  numerum  unius  cuiusque  mul- 
titudinis:  referantque  ad  me  quod  descripserint,«  und  meint, 
weil  die  folgenden  Verse  von  der  Theilung  des  Landes  und  vom  Ziehen 
der  einzelnen  Stämme  nach  den  verschiedenen  Weltgegenden  handeln, 
es  könnte  vielleicht  mit  Grund  behauptet  werden,  dass  schon  bei  dieser 
Gelegenheit  Länderabbilduugen  benutzt  wären.  Eine  grosse  Zahl  von 
Druckfehlern  verunstaltet  leider  das  interessante  Buch. 

A.  Kautzner,  Ueber  Geschichte  und  Bedeutung  alter  und  neuer 
Maasssysteme  und  Gradmessungen.  Separatabdruck  aus  den  »Mitthei- 
lungeu  des  naturwissenschaftlichen  Vereins  für  Steiermark,  Jahrgang 
1876.«    Graz  1876,  Leuschner  und  Lubensky.    58  8.  8. 

Das  Buch  ist  entstanden  bei  Gelegenheit  der  Einführung  des  Meter- 
systems in  Oesterreich.  Es  will  den  österreichischen  Leser  aufklären, 
was  Maasssystem  ist,  wie  Messungen  ausgeführt  werden,  und  weshalb  das 
Metersystem  allen  anderen  vorzuziehen  sei.  Es  ist  bei  weitem  nicht  so 
vollständig,  als  das  Buch  Meyers,  was  es  aber  über  die  Erdmessung 
des  Eratosthenes  vorbringt,  ist  durch  die  beigegebenen  Figuren  für  den 
Laien  verständlicher  als  das  mit  solchen  nicht  versehene  Meyer'sche  Buch. 

W.  St.  C.  Boscawen,  The  Canon  of  Ptolemy  and  the  babylonian 
Tablets.    (The  Academy,  No.  203,  May  19.   1877.  S.  439  -  440.) 

Eine  Vergleichung  des  ptolemäischen  Canons  der  assyrischen  Könige 
mit  den  aus  den  Keilschrifttäfelchen  des  British  Museum  entnommenen 
Königsrciheu.  Sie  zeigt,  dass  die  Daten  der  Tafeln  genau  mit  denen 
des  Ptolemäus  übereinstimmen. 

Fried r.  Albr.  Lange,  Geschichte  des  Materialismus  und  Kritik 
seiner  Bedeutung  in  der  Gegenwart.  Erstes  Buch.  Geschichte  des 
Materialismus  bis  auf  Kant.  Dritte  Aufl.  Mit  dem  Portrait  des  Ver- 
fassers nebst" Angaben  über  sein  Leben.  Iserlohn,  Baedeker  1876. 
XVIII,  334  S.  8. 

Von  diesem  als  vortrefflich  längst  bekannten  Buche  gehören  der 


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Astronomie.  Mechanik. 


215 


Alterthumswissenschaft  die  beiden  ersten  Abschnitte  an:  I.  Der  Materia- 
lismus im  Alterthum.  II.  Die  Uebergangszeit.  Der  erste  Abschnitt  zer- 
fällt in  folgende  fünf  Capitel:  1.  Die  Periode  der  älteren  Atomistik,  ins- 
besondere Demokrit.  2.  Der  Sensualismus  der  Sophisten  und  Aristipp's 
ethischer  Materialismus.  3.  Die  Reaction  gegen  Materialismus  und  Sen- 
sualismus. Sokrates,  Plato,  Aristoteles.  4.  Der  Materialismus  in  Griechen- 
land und  Rom  nach  Aristoteles.  Epikur.  5.  Das  Lehrgedicht  des  Titus 
Lucretius  Carus  über  die  Natur.  Der  zweite  Abschnitt  umfasst  drei 
Capitel:  1.  Die  monotheistischen  Religionen  in  ihrem  Verhältniss  zum 
Materialismus.  2.  Die  Scholastik  und  die  Herrschaft  der  Aristotelischen 
Begriffe  von  Stoff  und  Form.  III.  Die  Wiederkehr  materialistischer  An- 
schauungen mit  der  Regeneration  der  Wissenschaften.  Eine  Analyse  des 
Buches  zu  geben  ist  hier  nicht  der  Ort,  darauf  hinzuweisen  sind  wir  ver- 
pflichtet. Eine  ähnliche  Aufgabe  als  Lange,  aber  in  ganz  anderer  Weise 
behandelt,  hat  sich  gestellt 

Dr.  M.  Schneid,  Die  scholastische  Lehre  von  Materie  und  Form 
und  ihre  Harmonie  mit  den  Thatsachen  der  Naturwissenschaft.  Zweite 
umgearbeitete  Auflage.  Eichstätt  1877.  Krull'sche  Buchh.  1  Blatt, 
IV,  220  S.  8. 

Auch  hier  müssen  wir  uns  begnügen,  die  Eintheilung  anzugeben. 
I.  Abschnitt:  Die  atomistische  Körperlehre.  1.  Cap.  Geschichte  des  Ato- 
mismus. 2.  Gap.  Beweise  für  den  naturwissenschaftlichen  Atomismus. 
3.  Cap.  Kritik  des  Atomismus.  4.  Cap.  Der  Atomismus  erklärt  nicht,  was 
er  erklären  soll.  II.  Abschnitt  :  Die  scholastische  Körperlehre.  1.  Cap. 
Die  Geschichte  der  scholastischen  Lehre.  2.  Cap.  Entwicklung  der  scho- 
lastischen Lehre.  3.  Cap.  Die  Beweise  für  die  scholastische  Lehre.  4.  Cap. 
Das  Verhältniss  der  scholastischen  Lehre  zum  Atomismus.  5.  Cap.  Die 
Physik  und  Metaphysik  der  Alten.  6.  Cap.  Die  scholastische  Lehre  er- 
klärt die  physikalischen  Eigenschaften  der  Körper.  7.  Cap.  Die  scho- 
lastische Lehre  erklärt  die  chemischen  Eigenschaften  der  Körper.  III.  Ab- 
schnitt. Die  Stellung  der  Lehre  von  Materie  und  Form  in  der  scho- 
lastischen Philosophie  und  Theologie.  1.  Cap.  Die  scholastische  Lehre 
in  der  Kosmologie.  Cap.  2.  Die  scholastische  Lehre  in  der  Psychologie. 
3.  Cap.  Materie  und  Form  in  der  Erkenntnisslehre.  4.  Cap.  Materie  und 
Form  in  der  Theologie.  Die  Arbeit  zeugt  von  ungemeinem  Fleisse  und 
Belesenheit  und  wird  von  Jedem,  der  die  scholastische  Lehre  studiren 
will,  beachtet  werden  müssen,  obwohl  nicht  Jeder  mit  den  Auffassungen 
des  Verfassers  übereinstimmen  wird. 

Dr.  E.  Dühring,  Kritische  Geschichte  der  allgemeinen  Princi- 
picn  der  Mechanik.  Von  der  philosophischen  Facultät  der  Universität 
Göttingen  mit  dem  ersten  Preise  der  Beneke-Stiftung  gekrönte  Schrift. 
1.  Aufl.  Ber'in,  Grieben  1873;  2.  Aufl.  Leipzig,  Fues'  Verlag  1877. 
XX,  562  S.  8. 


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216 


Antike  Mathematik 


Von  diesem  klassischen  Buche  kommt  für  unsere  Besprechung  nur 
die  Einleitung  in  Betracht,  denn  nur  in  dieser  wird  das  Alterthum  be- 
handelt. Die  Einleitung  stellt  den  Begriff  Princip  fest,  untersucht  dacn 
die  antike  Statik,  speciell  die  Schriften  des  Archimedes,  in  Bezug  auf  die 
Definition  des  Begriffs  Princip  und  behauptet,  dass  in  all  diesen  Schriften 
von  Princip  keine  Rede  sei.  Damit  ist  auf  zehn  Seiten  das  Alterthum 
abgethan,  mit  ihm  das  ganze  Mittelalter  und  das  erste  Capitel  des  Buches 
beginnt  mit  Galilei.  Des  Verfassers  Geringschätzung  des  Alterthuras  hat 
vielfach  Widerspruch  erfahren,  so  besonders  eingehend  in  der  Recension 
Bertrand's  in  dem  Journal  des  Savants26). 

M.  Curtze,  Das  angebliche  Werk  des  Euklides  über  die  Waage. 
(Zeitschrift  für  Math.  u.  Phys.  1874,  S.  262.) 

Im  Journal  Asiatique  von  1851  hat  Woepcke  eine  »Notice  sur 
des  traductions  arabes  de  deux  ouvrages  perdus  d'Euclide« 
veröffentlicht.  Das  erste  der  beiden  Stücke,  »Le  livre  d'Euclide  sur  la 
balance«  wird  nirgends  als  von  Euklides  herrührend  genannt.  In  der 
kurzen  Notiz  zeigen  wir  nun,  dass  jenes  angeblich  euklidische  Stück  den 
Beni  Mousa  angehört,  jenen  berühmten  drei  Brüdern,  Söhnen  des  Mousa 
ben  Shakir,  deren  Buch  de  Geometria  leider  bis  jetzt  noch  nicht 
edirt  ist. 

Fridericus  Hultsch,  De  Heronis  mechanicorum  reliquiis  in 
Pappi  collectione  servatis.  (Commentationes  philologae  in  honorem 
Theod.  Mommseni  S.  114—123),  auch  separat.    12  S.  4. 

Im  achten  Buche  der  Collectio  des  Pappos  hat  uns  dieser  grosse 
Sammler  und  Commentator  eine  Reihe  heronischer  mechanischer  Satze 
aufbewahrt,  welche  Hultsch  in  dieser  Gelegenheitsschrift,  die  vor  das 
Erscheinen  des  dritten  Bandes  seiner  Pappusausgabe  fällt,  zusammen- 
stellt und  mit  den  nöthigen  Erläuterungen  versehen  herausgiebt.  Es 
sind  Bruchstücke  aus  Heronis  Mechanicorum  Uber  primus;  den 
Büchern  De  centro  gravitatis;  De  quinque  potentiis  quibus 
onera  moventur;  Quomodo  datum  pondus  a  data  potentia 
moveatur;  Quomodo  datis  duabus  rectis  inaequalibus  duae 
mediae  in  continua  proportione  inveniantur;  De  tympano- 
rum  dentatorum  appositione;  De  Cochleae  et  tympani  den- 
tati  appositione;  dann  aus  dem  dritten  Buche  der  Mechauica  de 
chelona.    De  machinis  monocolo,  dicolo  ceteris. 

'ABavdatoQ  DanadonouXog  6  Kepatxiug,   Tä  dp^oua  l}iopvaixh 

*«)  Das  mit  dem  zweiten  Preise  gekrönte  Buch  von  Dr.  Herrn.  Klein 
Die  Principien  der  Mechanik  historisch  und  kritisch  dargestellt  Leipzig,  Teub- 
ner  1872  liegt  ausserhalb  des  Rahmens  unseres  Berichtes.  Klein's  Buch  ist 
dabei  spater  erschienen  als  das  die  Jahreszahl  1873  tragende 'Buch  Dühring's 
Ersteror  scheint  uns  der  antiken  Mechanik  gerechter  zu  werden  als  Dühring. 


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Mechanik. 


217 


trradpä  rou  pouatwu  ryg  BuayjeXtx^Q  <r%oXijG.  'ApxatoXoytx)}  StaTptßr). 
üfiupvrj,  Tunoypa<p£tov  II.  MaxponouXou.  MDCCCLXXV.  22  S.  8. 
4  Tafeln. 

Derselbe,  fiept  ttq  6Xxvje  rwv  dp^aciuu  a^iupvacxiuv  araßfxujv  tou 
fiouaetou  rrfi  €'jayyzhxrtg  oyoXrje.  2fiöpvy,  Tomtypcupstov  b  *TunoQ*. 
1877.   7  S.  8. 

Derselbe,  Ilspc  tivos  pyrpac  araBpöjv  dvaxaXu^Bs^g  jxh  iv 
^namotg  zbptoxopivrfi  Sk  iv  zw  pouastw  rrfi  euayyeXtx^g  a%oXr)<;.  'Ev 
Ipupvji  ix  tou  Tunoypa<pztou  6  Tunog.    1877.    9  S.  8. 

Berichte  und  genaue  Beschreibungen  von  smyrnaer  antiken  Gewich- 
ten, welche  sich  in  der  Sammlung  der  evangelischen  Schule  zu  Smyrna 
befinden.  Das  erste  Heft,  welches  Gustav  Hirschfeld  eingeleitet  hat,  ent- 
hält auch  in  Originalgrösse  Abbildungen  der  betreffenden  Gewichte. 

Andere  auf  antike  Mathematik,  Astronomie  und  Mechanik  bezüg- 
liche Schriften  aus  den  Jahren  1873  1877  sind  uns  nicht  bekannt  ge- 
worden; wir  schliessen  daher  hier  unseren  Bericht,  behalten  uns  aber 
vor,  etwa  nachträglich  zu  unserer  Kenntuiss  gelangende  Sachen  dem  Be- 
richte für  das  Jahr  1878  eiuzureihen. 


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Jahresbericht  über  Naturgeschichte,  Handel  und 
Gewerbe  im  Alterthum  (für  1876  und  1877). 

Von 

Prof.  Dr.  H.  Blümner 

in  Zürich. 


Von  den  zahlreichen  Schriften  und  Abhandlungen,  welche  unter 
obiger  Rubrik  in  der  Bibliotheca  philologica  der  Jahre  1876  und  1877 
zusammengestellt  sind,  können  im  Folgenden  nur  die  wenigsten  besprochen 
werden.  Denn  einmal  findet  sich  unter  jenen  Zusammenstellungen  gar 
manches,  was  wohl  passender  den  Privatalterthümern  im  Allgemeinen 
zuzuweisen  wäre,  ferner  hat  die  Technik  der  prähistorischen  Kunst,  so 
wie  die  der  nichtclassischen  Völker  in  der  Bibliotheca  eine  umfassende 
Berücksichtigung  erfahren,  während  ich  theils  wegen  der  Tendenz  unse- 
res Jahresberichtes,  theils  weil  mir  diese  Dinge  selbst  vielfach  fremd 
sind,  fast  ganz  davon  zu  abstrahiren  habe;  und  endlich  drittens  habe 
ich  eine  beträchtliche  Zahl  von  Schriften  oder  Abhandlungen,  namentlich 
der  auswärtigen  Literatur,  überhaupt  garnicht  erlangen  können.  Hingegen 
sollen  noch  einige  vor  1876  erschienene,  in  den  früheren  Jahresberichten 
nicht  besprochene  Schriften  hier  nachträglich  raitbehandelt  werden. 

I.  Naturgeschichte. 

Ich  beginne  die  Besprechung  mit  der  schon  im  Jahre  1875  in  Lie- 
ferungen begonnenen,  aber  erst  1877  fertig  gewordenen  dritten  Auflage 
eines  allbekannten  Werkes: 

Kulturpflanzen  und  Hausthierc  in  ihrem  Uebergang  aus  Asien  nach 
Griechenland  und  Italien,  sowie  in  das  übrige  Europa.  Historisch- 
linguistische Skizzeu  von  Victor  Hehn.  Dritte  verbesserte  Auflage. 
Berlin  1877.   XII,  566  S. 

Dass  dies  treffliche,  über  jedes  Lob  erhabene  Werk  unmittelbar 
nach  Vollendung  der  zweiten  Auflage  vergriffen  und  somit  die  Herstel- 
lung einer  dritten  Ausgabe  nöthig  wurde,  wird  den  Verfasser  wohl  davon 


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Naturgeschichte. 


219 


überzeugt  haben,  dass  seine  in  der  Vorrede  zur  zweiten  Auflage  ausge- 
sprochenen Bedenken,  sein  Buch  möge  dem  Fachmanne  zu  populär  und 
dem  Laien  zu  gelehrt  sein,  unbegründet  gewesen  sind.  Ich  kenne  in 
der  That  wenig  Bücher  (nur  Friedländer's  Darstellungen  aus  der 
Sittengeschichte  der  römischen  Kaiserzeit  können  in  dieser  Hinsicht 
als  unerreichbar  bezeichnet  werden),  welche  gründliche,  auf  einer  Fülle 
von  Belesenheit  und  Gelehrsamkeit  beruhende  Forschungen  so  mit  all- 
gemeinverständlicher Darstellungs weise  in  einer  jeden  Gebildeten  anzie- 
henden Form  verbinden,  wie  dies  Buch  Ilehn's,  dem  ich  selbst  ebenso 
bei  meinen,  verwandte  Gebiete  berührenden  Untersuchungen  in  zahlrei- 
chen Fällen  zu  Danke  verpflichtet  bin,  als  ich  gern  in  Erholuugsstunden 
zu  ihm  immer  wieder  als  zu  einer  ebenso  anregenden  wie  belehrenden 
Leetüre  greife.  Was  nun  diese  neue,  auf  dem  Titel  als  verbessert  be- 
zeichnete Auflage  (eine  eigene  Vorrede  dazu  hat  der  Verfasser  nicht 
beigegeben)  betrifft,  so  sind  die  Veränderungen  gegenüber  der  zweiten 
bei  weitem  geringer,  als  bei  der  zweiten  gegenüber  der  ersten.  Der 
Text  ist  im  Wesentlichen  unverändert  geblieben,  hier  und  da  ist  etwas, 
was  früher  in  den  Noten  stand,  in  ihn  berübergenommen  worden  (so 
z.  B.  die  frühere  Anm.  70  jetzt  S.  304).  Die  Erweiterungen  und  Ver- 
besserungen erstrecken  sich  vornehmlich  auf  die  Anmerkungen;  und  diese 
Nachträge  haben  nur  zum  geringsten  Theile  den  Zweck,  die  inzwischen 
erschienene  Literatur  zu  berücksichtigen  (so  z.  B.  Anm.  5,  wo  auf  die 
beiden  Schriften  über  das  Salz,  von  Hehn  selbst  und  von  Schleiden,  ver- 
wiesen wird  und  zu  ersterer  Nachträge  gegeben  werden;  Anm.  13,  wo 
auf  Grund  neuerer  Entdeckungen  in  der  Krim  ein  archäologischer  Excurs 
über  die  Pferdebildung  der  Alten  angehängt  ist);  Vollständigkeit  des 
Materials  im  philologischen  Sinne  hat  ja  nie  in  der  Intention  des  Verfassers 
gelegen  und  der  Mangel  derselben  kann  ihm  daher  nicht  zum  Vorwurf 
gemacht  werden.  Forscher,  die  wie  Hehn  ihre  eigenen  Wege  gehen, 
brauchen  sich  um  die  abgetretenen  Fusspfade  anderer  nicht  zu  kümmern. 
Dem  grössten  Theile  nach  kennzeichnen  sich  die  Nachträge  als  hervor- 
gegangen aus  gelegentlichen,  fortgesetzter  Leetüre  verdankten  Notizen, 
als  weitere  Belege  von  Ansichten  oder  Thatsachen  u.  dgl.  m.  So  S.  28 
die  Notiz  über  ägyptische  Kriegswagen,  S.  29  über  die  Anwendung  von 
Löwen  in  der  Schlacht,  über  den  Gebrauch  des  Pferdes  bei  den  Semiten; 
Anm.  7  über  die  germanische  Sitte,  den  Schädel  des  erlegten  Feindes 
zum  Trinkgefäss  zu  machen;  Anm.  10  über  das  Looswerfen  bei  den 
Galliern;  Anm.  12  über  den  Begriff  Tausend  in  der  Sprachbildung;  Anm.  86 
über  die  ursprüngliche  Verbreitung  der  Kaninchen.  Sonst  beschränken 
sich  die  Verbesserungen  nur  auf  irgend  welchen  kleinen  Zusatz,  auf  Weg- 
lassungen oder  Veränderungen  des  Ausdrucks  u.  s.  w.  (als  ein  auch  in 
dieser  Ausgabe  beharrlich  wiederkehrender  Druck-  oder  vielmehr  Schreib- 
fehler ist  die  Schreibung  des  Namens  des  bekannten  Münchener  Roman- 
tikers Lasaul z  anstatt  Lasaul  x,  S.  6  und  S.  473,  zu  bemerken). 


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220 


Naturgeschichte,  Handel  und  Gewerbe. 


Möge  das  treffliche  Buch  sich  auch  weiterhin  neue  Freunde  er- 
werben; und  möchten  sich  noch  mehr  Männer  tiuden,  welche  gleich  Hehn 
gründliche  linguistische  Bildung  mit  tüchtigen  naturwissenschaftlichen  und 
ethnographischen  Kenntnissen  verbinden.  Es  hat  seit  den  Zeiten  des 
alten  Göttinger  Beckmann  und  Schneider  Saxo  nur  allzusehr  daran  gefehlt 

Einen  verwandten  Gegenstand  behandelt: 

Ueber  Südfrüchte,  deren  Geschichte,  Verbreitung  und  Cultur,  be- 
sonders in  Südeuropa.  Von  Professor  Dr.  Willkomm.  (Aus  der 
Sammlung  gemeinverständlicher  wissenschaftlicher  Vorträge,  herausge- 
geben von  R.  Virchow  und  Fr.  v.  Holtzendorff,  Heft  266  u.  267.) 
Berlin  1877.    72  S. 

Die  in  diesen  Vorträgen  besprochenen  Baumsorten  sind :  der  Feigen- 
baum, der  Oelbaum,  die  Orangengewächse  und  die  Dattelpalme;  was 
darin  über  die  Verbreitung  derselben  im  Alterthura  gesagt  wird,  ist  nur 
ein  Auszug  aus  den  betreffenden  Abschnitten  bei  Hehn,  wie  denn  der 
Verfasser  selbst  zugesteht,  Hehn  s  Werk  bei  Abfassung  seiner  Vorträge 
»fleissig«  benutzt  zu  haben.  Neues  erfahren  wir  also,  wenigstens  in  den 
hierher  gehörigen,  übrigens  der  Tendenz  des  populären  Vortrags  gemäss 
nur  kurz  behandelten  Theilen  der  sonst  frisch  und  anregend  geschriebe- 
nen Broschüre  nicht.  Interessant  ist  die  den  Schluss  bildende  Schilde- 
rung des  Palmenwaldes  von  Elche  in  Spanien,  zumal  der  Verfasser  hier 
aus  eigener  Anschauung  berichtet 

Ein  in  einer  andern  Schrift  Victor  Hehn's  (Das  Salz,  besprochen 
im  Jahresbericht  I,  692)  geistreich  und  scharfsinnig,  aber  nur  kurz  behan- 
delter Gegenstand  hat  eine  sehr  eingehende  und  in  vieler  Beziehung 
treffliche  Behandlung  erfahren  in  der  Schrift: 

Das  Salz,  seine  Geschichte,  seine  Symbolik  und  seine  Bedeutung 
im  Menschenleben.  Eine  monographische  Skizze  von  Dr.  M.  J.  Schlei- 
den.   Leipzig  1875.   VIII,  236  S. 

Der  bekannte  Verfasser  des  »Lebens  der  Pflanzet  setzt  in  der 
Einleitung  auseinander,  dass  er  seit  langer  Zeit  den  Gedanken  gefasst, 
einmal  den  Einfluss  der  Natur  auf  die  Culturgeschichte  der  Menschheit 
an  drei  Beispielen  aus  den  sogenannten  Reichen  der  Natur  zu  entwickeln, 
und  dass  er  davon  das  Salz,  die  Rose  und  das  Pferd  gewählt  habe.  Die 
Schrift  über  die  Rose  wurde  zuerst  fertig  und  erschien  1873  (vgl.  Jahres- 
bericht I,  716);  die  über  das  Pferd  hat  der  Verfasser  vorläufig  zurück- 
gelegt, weil  er  zur  Zeit  nichts  geben  zu  können  glaubt,  was  dem  be- 
treffenden Abschnitt  in  Hehn's  »Kulturpflanzen  und  Hausthiere«  würdig 
an  die  Seite  treten  könnte;  hingegen  hat  er  die  Schrift  über  das  Salz, 
trotzdem  gerade  in  den  letzten  Jahren  mehrfach  Monographien  über 
diesen  Gegenstand  erschienen  sind,  nicht  zurückgehalten,  weil  von  diesen 
neueren  Monographien  keine  die  vollständige  Behandlung  des  Gegen-  - 


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Naturgeschichte. 


221 


Standes  sich  zum  Ziel  setzte  und  namentlich  für  das  Thema  des  ersten 
Theiles  der  Schleiden'schen  Schrift  nur  flüchtige  Andeutungen  oder  eng- 
begrenzte Fragmente  bisher  existiren.  Eben  dieser  erste  Theil  ist  es, 
der  für  uns  hier  vornehmlich  in  Betracht  kommt;  er  behandelt  das  Salz 
in  den  Anfängen  der  Cultur,  während  der  zweite,  in  dem  das  Salz  unter 
dem  Kiutluss  der  modernen  Cultur  betrachtet  wird,  nur  selten  Gelegen- 
heit zu  Rückblicken  auf  das  Alterthum  bietet. 

Gestützt  auf  die  antiken  Schriftquellen  und  ausgerüstet  mit  um- 
fassender Belesenheit  in  der  neueren  Literatur  des  Faches,  erörtert  der 
Verfasser  in  jenem  ersten  Theil  zunächst  die  Frage  nach  dem  Alter  des 
Salzgenusscs  und  weist  nach,  wie  zunächst  vielfach  Pflanzenasche  als 
Surrogat  für  das  Salz  benutzt  wurde,  wie  sodann  Steppensalz  und  Stein- 
salz die  ältesten  bei  der  Speisenbereitung  angewandten  Salze  zu  sein 
scheinen,  während  das  Seesalz  erst  später  hergestellt  wurde  und  die  Be- 
nutzung der  Soolquellen  als  letzte  Stufe  zu  betrachten  ist.    Nachdem  so- 
dann die  vielfach  irrigen  Ansichten  der  Alten  über  die  Natur  des  Salzes 
besprochen  worden,  wird  der  Zusammenhang  des  Salzsiedens  und  seiner 
Terminologie  mit  dem  keltischen  Volksstammc  (ein  Zusammenhang,  der 
sich  heut  uoch  an  zahlreichen  Beispielen  verfolgen  lässt)  dargelegt  und 
im  Anschluss  hieran  der  Ursprung  des  Wortes  Salz  selbst  behandelt. 
Hierauf  betrachtet  der  Verfasser  das  Salz  als  Verkehrsgegenstand  und 
behandelt  der  Reihe  nach  die  sechs  grossen  Salzhandels-Gebiete  älterer 
und  neuerer  Zeit:  Asien,  Afrika,  Nordamerika,  Mittelmeer  und  Pontus, 
Central-Europa,  Nord-  und  Ostsee;  letzerc  geben  Gelegenheit  zu  einem 
interessanten  und  weitläufigen  Excurs  über  den  Fang  und  die  Zuberei- 
tung des  Herings,  sowie  über  den  Ursprung  des  Wortes  Hering  selbst. 
Zum  eigentlichen  Thema  zurückkehrend  behandelt  der  Verfasser  sodann 
das  Salz  in  seineu  verschiedenen  Anwendungen  ausserhalb  der  Speisen- 
bereitung: als  Geld,  als  Bundessymbol,  im  Cultus  D.  s.  w.  Erschöpfend 
ist  die  Behandlung,  zumal  in  diesen  letzten  Abschnitten,  freilich  nicht, 
vielmehr  oft  mehr  aphoristischer  Natur,  so  dass  eine  eingehende  Behand- 
lung des  gleichen  Themas  (das  Salz  im  Leben  und  Cultus)  speciell  für 
das  Alterthum  noch  immer  als  eine  lohnende  Aufgabe  bezeichnet  werden 
muss.    Auch  fehlt  es  hinsichtlich  der  Benutzung  der  alten  Schriftquellen, 
trotz  des  etwas  überlegenen  Tones,  den  der  Verfasser  gerade  den  Phi- 
lologen von  Fach  gegenüber  oft  anschlägt,  nicht  an  manuichfachen  Irr 
thümern  und  Versehen.    Ich  greife  zum  Belege  nur  ein  paar  heraus:  in 
Anm.  7  lies  Sali.  lug.  89,  nicht  87.    Anm.  18  lies  dtytrou  dxzij  statt 
dfyirov  dxrrj,  was  man  für  einen  Druckfehler  halten  könnte,  wenn  nicht 
mit  lateinischen  Buchstaben  alphiton  acte  daneben  stände,  und  ebenso 
S.  81.    In  derselben  Anm.  1.  Hör.  Satyr,  (sie!)  II  2,  17,  nicht  16.  Ov. 
fast.  I,  128,  nicht  127;  ebendas.  ist  citirt  Stat.  Sylv.  I.  Welcher  Vers  unter 
den  ungefähr  800  des  ersten  Buches  der  Silveu?     S.  13  heisst  es,  es  werde 
im  Hausstande  der  Römer  ein  besonderer  Salzdiener,  Salinator,  erwähnt. 


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222 


Naturgeschichte,  Handel  und  Gewerbe. 


Aber  an  der  citirten  Stelle  Arnob.  adv.  gent.  II,  38  steht  davon  nichts; 
dort  werden  die  Salinatores  zusammen  mit  anderen  Händlern  und  Fabri- 
kanten genannt,  so  dass  das  Wort  auch  da  sicherlich  nicht«  anderes  be- 
deutet als  einen  Salzhändler  oder  Salzfabrikanten  resp.  Salinenpächter. 
Aum.  107  lies  Hüllmann,  nicht  Hüttmann.  Anm.  184  wird  Colum. 
de  R.  K.  citirt  ohne  Angabe  der  Stelle:  es  ist  VIII  17,  12.  Anm.  305: 
nicht  Seneca  ep.  96,  2,  sondern  97,  2,  wo  bei  Haase  auch  nicht  salarii 
loco,  sondern  stillarii  loco  steht.  S.  88  fin  det  sich  die  Notiz,  Horaz,  der 
doch  selbst  seinen  Vater  als  coactor  bezeichnet,  sei  der  Sohn  eines  Salz- 
fischkräraers  gewesen;  wo  der  Verfasser  diese  Notiz  her  hat,  weiss  ich 
nicht.  Diese,  nur  nur  aufs  Gerathewohl  herausgegriffenen  Beispiele,  deren 
Zahl  sich  leicht  sehr  beträchtlich  vermehren  liesse,  zeigt,  dass  die  Schrift, 
trotz  des  an  und  für  sich  sehr  interessanten  und  belehrenden  Inhalts, 
doch  in  philologischer  Beziehung  nur  mit  grosser  Vorsicht  zu  benutzen 
ist;  und  gerade  hierin  liegt  ein  bedeutender  Unterschied  zwischen  Schlei- 
den und  Hehn,  da  man  sich  auf  die  philologischen  Notizen  des  letzteren 
und  auf  sein  richtiges  Verstand niss  der  alten  Schriftquellen  vollkommen 
verlassen  kann,  was  bei  Schleiden  nicht  der  Fall  ist  Schon  die  ganze 
Art  des  Citirens  verräth  auf  der  Stelle  den  Dilettanten,  trotz  des  gelehr- 
ten Ansehens,  welches  er  sich  gerade  in  dieser  Hinsicht  gern  giebt  Im 
Ueb  rigen  liegt  es  mir  fern,  durch  diese  Bemängelungen  die  allgemein 
anerkannten  Verdienste  des  Mannes,  die  freilich  auf  iiichtphilologischer 
Seite  liegen,  irgendwie  schmälern  zu  wollen. 

Recherches  sur  les  bijoux  des  peuples  primitifs.  Temps  prehisto- 
riques  —  sauvages  -  mexicains  et  pdruviens.  Par  S.  Blond el.  Paris 
1876.    43  S. 

möge  hier  nur  kurz  erwähnt  werden,  da  die  classischen  Zeiten  darin 
nicht  zur  Behandlung  kommen.  Der  Verfasser  spricht  auch  weniger  von 
den  in  prähistorischer  Zeit  oder  bei  den  wilden  Völkern  für  Schmuck- 
sachen verwandten  verschiedenen  Arten  von  Edelsteinen,  als  von  der 
Art  ihrer  Verwendung  und  Verarbeitung.  Besonderen  Werth  hat  die 
Arbeit  nicht. 

Wir  haben  sodann  mehrere  Schriften  zu  besprechen,  welche  die 
physiologische  Entwicklung  des  Menschengeschlechtes  von  einer  ganz 
besonderen  Seite  in  Betracht  ziehen  und  speciell  für  das  Alterthum  von 
bedeutendem  Interesse  sind: 

Die  geschichtliche  Eutwickeluug  des  Farbensinnes.  Von  Dr.  Hugo 
Magnus.    Leipzig  1877.    VIII,  56  S.1). 


i)  Eine  andere  Abhandlung  desselben  Verfassers :  Die  Entwickelung  des 
Farbensinnes,  Jena  1877,  behandelt  zum  Theil  denselben  Gegenstand,  lag  Inh- 
aber nicht  vor. 


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Naturgeschichte. 


223 


Der  Farbensinn.  Mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Farbcn- 
kenntniss  des  Homer.  Von  W.  E.  Gladstone,  M.  P.  etc.  Autori- 
sirte  deutsche  Uebersetzung    Breslau  1878.   47  S. 

Schon  in  seinen  homerischen  Studien  (1858)  hatte  Gladstone  die 
Behauptung  aufgestellt,  dass  Homers  Wahrnehmung  der  prismatischen 
oder  Regenbogenfarben  im  Allgemeinen  mangelhaft  und  unbestimmt  war 
und  dass  man  für  sein  Farbensystem  eine  andere  Grundlage  zu  suchen 
habe.  Das  homerische  Farbensystem  beruhe  nur  auf  Licht  und  Dunkel, 
.  massgebend  für  dasselbe  sei  nicht  die  in  den  verschiedenen  Farben 
sich  äussernde  Qualität  des  Lichtes,  sondern  seine  Quantität.  (Eine 
ähnliche  Ansicht  hat  der  bekannte  Sprachphysiologe  Lazarus  Geiger, 
auf  den  sich  Magnus  häufig  beruft,  ausgesprochen;  vgl.  über  W.  Jor- 
dans Einwürfe  dagegen  den  Jahresbericht  für  1877,  Abth.  I,  S.  160).  Diese 
Gladstone'sche  Hypothese  ist  nun  von  Magnus  in  der  genannten  Schrift 
näher  ausgeführt  worden;  und  Gladstone  selbst  sucht  in  der  oben  an- 
geführten Broschüre  die  von  Magnus  ausgesprochenen  Sätze  theils  zu 
stützen,  theils  speciell  für  Homer  noch  hier  und  da  zu  erweitern. 

Die  geschichtliche  Entwickelung  des  Farbensinnes,  welche  Magnus 
annimmt  (vergl.  das  Resume  S.  41)  ist  folgende:  aus  der  in  den  aller- 
ältesten  Zeiten  herrschenden  Farbenblindheit  entwickelt  sich  zunächst 
die  Fähigkeit,  zwischen  Roth  (als  der  lichtreichsten  Farbe)  und  Schwarz 
zu  unterscheiden,  doch  ohne  zwischen  Weiss  und  Roth  scharf  scheiden 
zu  können.  Im  nächsten  Stadium  (dem  der  homerischen  Gedichte)  ist 
die  Empfindung  für  Roth  und  Gelb  bereits  vollständig  entwickelt,  hin- 
gegen ist  die  Erkenntniss  der  lichtärrneren  Farben,  Grün  und  Blau,  noch 
nicht  erreicht.  Was  speciell  das  Grün  anlangt,  so  sei  der  sichere  Be- 
weis für  die  Kenntniss  des  unzweifelhaften,  reinen  und  ausgesprochenen 
Grün  für  die  homerische  Zeit  nicht  zu  führen;  -/Xiopog  bedeute  bei  Homer 
nur  einen  fah'en  gelblichen,  allenfalls  gelblichgrünen  Farbenton.  Auch 
in  der  folgenden  Periode  sei  es  noch  nicht  viel  besser;  erst  die  aristo- 
telische Zeit  lasse  einen  bestimmten,  direct  grün  bezeichnenden  Gebrauch 
des  Wortes  erkennen,  was  dann  in  der  späteren  Gräcität  immer  deut- 
licher und  schärfer  hervortrete.  Einen  ähnlichen  Vorgang  habe  man  bei 
den  dunkleren  Tönen  des  Grün  (dem  npaotvov)  anzunehmen ;  die  Empfäng- 
lichkeit für  diese  Töne  habe  sich  erst  ganz  allmählich  aus  der  Vorstel- 
lung des  Dunkelen  und  Schattigen  losgelöst  und  zur  Höhe  einer  geson- 
derten und  speeifischen  Farbenempfindung  emporgeschwungen.  Was  dann 
das  Blau  anlangt,  so  seien  die  hellen  Töne  des  Blau  in  gewissen  Perio- 
den des  Alterthums  nur  wesentlich  durch  ihre  Lichtquantität,  nicht  durch 
ihre  Lichtqualität  empfunden  worden,  so  dass  sie  im  Begriff  eines  un- 
bestimmten Grau  aufgingen,  während  die  dunklen  Töne  lediglich  als 
Vorstellung  des  Dunkel-  und  Schattenreichen  empfunden  wurden,  ohne 
irgend  welche  Beziehung  zu  ihrem  Farbenwerth.  Bei  Homer  bedeute 
xodveoc  durchaus  nicht  blau,  sondern  nur  das  Dunkle,  auch  noch  in  der 


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240 


Naturgeschichte,  Handel  und  Gewerbe. 


Bauch,  der  die  Gemälde  aufzunehmen  pflegt,  ist  bei  allen  noch  frei. 
Leicht  möglich,  dass  diese,  eine  grössere  Kunstfertigkeit  erfordernde 
Arbeit  entweder  in  einer  anderen  Werkstatt  geschah  oder  nur  vom  Meister 
selbst  vorgenommen  wurde.  Bemerkenswerth  ist  auch  die  Art,  wie  die 
Arbeiter  ihren  Pinsel  halten:  nämlich  mit  fest  geballter  Faust,  den  Dau- 
men nach  oben  und  das  Handgelenk  zurückgebogen.  Der  Herausgeber 
bemerkt  daher  mit  Recht,  dass  die  von  uns  so  bewunderte  Sicherheit  in 
den  Zügen  der  alten  Vasenornamente  weniger  ein  Werk  der  Finger,  als 
der  ganzen  Hand  ist,  zumal  der  Sicherheit  des  Handgelenkes. 

Die  rothe  römische  Töpferwaare,  mit  besonderer  Rücksicht  auf 
ihre  Glasur.  Eine  kunstgewerbliche  Skizze  von  Dr.  Franz  Keller, 
Rect.  der  Gewerbeschule  in  Speyer.   Heidelberg  1876.  27  S. 

Eine  sehr  dankenswerthe  Untersuchung  eines  Fachmannes  über  die 
Glasur  des  in  allen  Provinzen  des  römischen  Kaiserreichs  verbreiteten 
rothen  Töpfergeschirrs,  das  gewöhnlich  aretinische  Waare  genannt  wird, 
da  gerade  im  alten  Arretium,  dem  heutigen  Arezzo,  diese  Fabrikation 
zu  Hause  war,  ja  wohl  auch  vou  dort  ihren  Ausgang  genommen  hat 
Während  man  über  das  Mechanische  bei  der  plastischen  Herstellung 
dieser  Gefässe  vermittelst  Modellschüsseln,  Bilderstempeln  u.  dgl.  durch 
die  Untersuchungen  von  Caumont,  Hefner  u.  a.  hinlänglich  aufgeklärt  ist, 
herrscht  über  die  natürliche  Beschaffenheit  der  schönen,  selbst  durch 
jahrhundertelanges  Liegen  in  der  Erde  meist  nicht  zerstörten  Glasur 
derselben  Meinungsverschiedenheit  resp.  überhaupt  Dunkel.  Dieselbe  ist 
ebenso  verschieden  von  der  heute  üblichen  (bekanntlich  erst  im  drei- 
zehnten Jahrhundert  im  Abendland  eingeführten)  Bleiglasur,  als  von 
dem  schwarzen  Firniss  der  griechischen  Vasen.  Dr.  Keller  hat  nun  zur 
Ermittelung  der  Beschaffenheit  dieser  Glasur  der  rothen  Thonwaare  prak- 
tische Versuche  angestellt,  und  zwar  mit  einem  in  der  Gegend  von  Rhein- 
zabern vorkommenden  plastischen  Thon,  der  in  seiner  Zusammensetzung 
dem  jener  Gefässe  sehr  nahe  steht;  und  er  ist  dabei  zu  der  Ueberzeu- 
gung  gekommen,  dass  das  Mittel  zur  Erzeugung  dieser  Glasur  Borax 
war.  Der  namentlich  von  Kopp  ausgesprochenen  Ansicht,  dass  die  Alten 
den  Borax  nicht  gekannt  hätten,  stellt  er  die  Verrauthung  entgegen,  dass 
uns  nur  deswegen  Nachrichten  über  den  Borax  fehlten,  weil  die  Alten 
ihn  häufig  mit  dem  Alaun  verwechselt  hätten.  Den  Schluss  des  Schrift- 
chens bilden  einige  Notizen  über  die  Construction  der  römischen  Töpfer- 
öfen. —  Referent  ist  natürlich  nicht  competent,  um  zu  beurtheilen,  in 
wieweit  das  vom  Verfasser  gewonnene  Resultat  Anspruch  darauf  erheben 
kann,  die  Frage  über  die  Glasur  der  rothen  Thonwaare  endgültig  zu 
lösen;  doch  kann  er  bezeugen,  dass  erfahrene  Chemiker  und  Technologen 
sich  ihm  gegenüber  zustimmend  darüber  ausgesprochen  haben. 

Les  couvertes,  lustres,  vernis,  enduites,  engobes  etc.  de  nature 
organique  employäs  en  ce>amnique  chez  les  Romains,  recherches  chimi- 


Naturgeschichte. 


225 


geren  Grad  der  Lichtstärke  ausdrücken.  Die  Thatsache  ist  zuzugeben  ; 
aber  ist  ihr  Grund  auch  wirklich  in  den  physiologischen  Bedingungen 
des  damaligen  Farbensinnes  zu  suchen?  —  Magnus  polemisirt  S.  12 f. 
gegen  diejenigen  Philologen  oder  Aesthetiker  (Döring,  Vischer,  Schuster), 
welche  den  Grund  der  Farbenarmuth  Homer  s  in  ästhetischen  Principien 
suchen.  Aber  es  ist  und  bleibt  nun  einmal  bestehen,  dass  es  dem  epi- 
schen Dichter,  welcher  nicht  nach  malerischen,  sondern  nach  plastischen 
Gesetzen  seine  Figuren  oder  Bilder  gestaltet,  zumal  dem  epischen  Dich- 
ter einer  so  frühen,  naiven  Epoche,  bei  weitem  weniger  auf  die  Farbe 
als  auf  den  Umriss  oder  den  allgemeinen  Eindruck  ankommt.  Man  lese 
ein  neueres  Epos,  Göthe's  Hermann  und  Dorothea  etwa,  und  man  wird 
sich  wundern,  wie  spärlich  darin  Farbenbezeichnungen  zu  finden  sind. 

Ferner:  wir  begegnen  bei  Homer  verschiedenen  Bezeichnungen  für 
Roth  und  Gelb  häufiger,  nicht  für  andere  Farben;  so  namentlich  rothe 
Mäntel,  Tücher,  Schiffe  u.  s.  w.,  aber  nicht  blaue  oder  grüne.  Das  er- 
klärt sich  zum  Theil  daraus,  dass  offenbar  die  damalige  Technik,  sei  es 
nun  im  Färben  der  Stoffe,  sei  es  in  anderweitiger  Verwendung  von  Far- 
ben, noch  nicht  sehr  entwickelt  und  die  Färbung  in  Blau  oder  Grün 
wenig  oder  gar  nicht  bekannt  war,  während  man  Purpur,  Scharlach, 
Mennig  (oder  Zinnober)  für  Roth,  Sanrau  für  Gelb  zu  verwenden  schon 
gelernt  hatte.  Dafür  sprachen  gerade  die  von  Magnus  angeführten  Bei- 
spiele der  rothwangigen  Schiffe,  des  purpurgefärbten  Pferdeschmuckes, 
und  dasselbe  besagen  auch  die  Nachrichten  von  den  ältesten  vier  Maler- 
farben, welche  freilich  nur  irrthümlich  auch  in  die  spätere  Zeit  des 
Apelles  übertragen  worden  sind  (S.  14  Anm.  2  muss  der  Maler  Aktion, 
nicht  Echion  heissen).  Unrichtig  ist  es  auch,  wenn  Magnus  aus  der  Sitte, 
Bildsäulen  roth  anzustreichen,  auf  eine  besondere  Bedeutung  der  rothen 
Farbe  schliesst:  dass  mau  gerade  Roth  und  keine  andere  Farbe  dafür 
wählte,  hatte  seinen  sehr  natürlichen  Grund  darin,  dass  man  eben  den 
Fleischtheilen  der  Figur  den  Schein  des  Lebens  verleihen  wollte;  wie 
hätte  man  sie  da  gelb  oder  grün  oder  blau  bemalen  sollen? 

S.  22 ff  behandelt  Magnus  das  Wort  %Xwpoe\  er  bemerkt,  der  auf- 
fallende Mangel  der  grünen  Farbe  in  den  homerischen  Landschaftsbildern 
lege  die  Yermuthung  nahe,  dass  das  Verständniss  für  Grün  in  jenen 
Epochen  noch  nicht  namhaft  entwickelt  gewesen  sei.  Aber  —  um  davon 
nicht  zu  sprechen,  dass  in  der  südlichen  Landschaft  das  Grün  bei  weitem 
nicht  die  dominirende  Rolle  spielt,  wie  in  der  mitteleuropäischen  — 
Homers  Landschaftsbilder  sind  keine  Schilderungen,  nach  denen  ein 
Maler  ein  Bild  entwerfen  könnte,  es  sind  vielmehr,  wie  das  schon  Lessing 
bekanntlich  gezeigt  hat,  mehr  oder  weniger  Handlungen  in  der  Natur 
(vgl.  Wörmann,  über  den  landschaftlichen  Natursinn  der  Griechen  und 
Römer  S.  15);  in  ihnen  hat  also  die  Farbe  keinen  Platz.  Recht  hat  Magnus 
damit,  dass  %X<vp6c  bei  Homer  und  auch  noch  in  der  nächsten  Zeit  keines- 
wegs Werth  und  Bedeutung  des  vollen  Grün  hat,  sondern  dass  damit 

Jahresbericht  für  Alterthum»- WJ««uch*n  1877.  III.  lä 


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242 


Naturgeschichte,  Handel  und  Gewerbe. 


keit  der  Umwohner  auf  sich;  ihre  früheste  Erwähnung  fallt  in  das  Jahr 
1476.  Später  beschäftigten  sich  auch  die  Historiker  und  Geographen 
(Merlau,  Schneider,  Häfelin),  sowie  die  Reisenden  mit  diesen  seltsamen 
Ueberresten  einer  längst  vergangenen  Zeit,  wobei  dann  freilich  viel  Son- 
derbares zu  Tage  gefördert  wurde.  Eine  eingehende  Aufzählung  der 
Literatur  über  die  Steingebilde  des  Felsberges  geben  die  Verfasser 
S.  5  —  24.  Auf  den  dieser  Abhandlung  beigegebenen  Tafeln  sind  die 
merkwürdigsten  derselben  abgebildet  und  S.  24  —  36  ausführlich  be- 
sprochen; darauf  folgt  ein  Verzeichniss  der  im  Rheinland  befindlichen 
Syenit-Säulen,  S.  36  —  46.  Der  für  uns  werthvollste  Theil  der  Abhand- 
lung ist  der  letzte,  S.  46  —  64,  in  welchem  über  das  Technische  dieser 
Arbeiten  gehandelt  ist.  Schon  die  Description  de  l'figypte,  worin  die 
wissenschaftlichen  Resultate  der  französischen  Expedition  nach  Aegypten 
im  Jahre  1798  und  1799  verwerthet  sind,  hatte  bei  Besprechung  der 
aegyptischen  Syenitbrtiche  auf  die  des  Felsbergs  aufmerksam  gemacht. 
Es  ist  nämlich  in  hohem  Grade  interessant,  dass  das  ausserordentlich 
praktische  Verfahren,  welches  die  Aegypter  seit  undenklichen  Zeiten  be- 
folgten, um  grosse  Steinblöcke  geradlinig  zu  theilen  (durch  Keile,  welche 
in  einer  mehrere  Zoll  breiten  und  ebenso  tiefen  Furche  in  den  Stein 
vertheilt  waren)  oder  um  gewaltige  monolithe  Säulen  zu  gewinnen,  von 
den  Römern,  welche  in  den  aegyptischen  Steinbrüchen  die  vorgefundene 
Methode  fortsetzten,  auch  in  die  Steinbrüche  übertragen  ward,  welche 
sie  in  Europa  eröffneten.  »Unter  der  glühenden  Sonne  Aegyptens  und 
in  den  kühlen  Waldgebirgen  des  Odenwaldes  hat  dasselbe  Volk  in  ganz 
gleicher  Weise  seine  Handwerks-  und  Kunstthätigkeit  ausgeübt  und  seine 
Spuren  hinterlassen,  welchen  wir  Heutigen  mit  aufgeregtem  Interesse 
nachgehen«  (S.  61).  Als  beredte  Illustration  geben  die  Verfasser  einen 
Auszug  aus  der  an  technischen,  auf  Steinarbeit  bezüglichen  Notizen  reichen 
Passio  Sanctorum  quatuor  coronatorum  (neuerdings  herausgegeben  von 
Watte nbach,  mit  archäologischen  und  chronologischen  Bemerkungen 
von  0.  Benndorf  und  M.  Büdinger,  in  Büdingens  Untersuchungen 
zur  römischen  Kaisergeschichte  Bd.  HI).  Es  ist  höchst  interessant,  dass 
in  dieser  Schrift  fast  genau  dieselbe  Art  des  Säulenbrechens  beschrieben 
wird,  wie  sie  die  Steinbrüche  in  Aegypten  und  am  Felsberg  zeigen. 

A.  Leger,  Ingen,  des  arts  et  manufactures ,  Les  travaux  publics 
et  la  metallurgie  au  temps  des  Romains.  Rapport  presente  ä  la  soc 
des  scienccs  industr.  de  Lyon  par  M.  A.  Storck.   Lyon  1877.  52  S. 

Vorliegende  Broschüre  enthält  nichts,  als  die  etwas  detaillirte  In- 
haltsangabe eines  von  Leger  verfassten,  anscheinend  umfangreichen  Wer- 
kes, worin  zunächst  die  industriellen  und  commerciellen  Verhältnisse  der 
römischen  Kaiserzeit,  die  öffentlichen  Einnahmen  und  Steuern,  die  Ver- 
waltung und  die  Hülfsquellen  der  öffentlichen  Arbeiten  Besprechung  fin- 
den, während  der  Haupttheil  des  Buches  sich  mit  dem  Technischen  der 


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Gewerbe. 


243 


römischen  Strassen,  Brücken,  Viadukte,  Ufer-  und  Kanalbauten,  Anlagen 
von  Häfen  und  Leuchttürmen,  Mauern,  Aquaedukten,  Kloaken,  mit  dem 
Minenwesen,  der  Metallurgie  u.  dgl.  m.  beschäftigt.  Die  von  Storck  ge- 
gebene Inhaltsangabe  Iässt  das  Werk  als  ein  sehr  sorgfältiges  und  ein- 
gehendes erscheinen:  leider  fehlt  die  Möglichkeit,  dies  aus  dem  Werk 
selbst  zu  beurtheilen,  da  dasselbe  bis  jetzt  noch  nicht  in  den  deutschen 
Buchhandel  gekommen  zu  sein  scheint.  Einstweilen  wollen  wir  uns  hüten, 
unsere  Erwartungen  nach  den  enthusiastischen  Lobeserhebungen  des  Herrn 
Storck  so  hoch  zu  spannen ;  in  Frankreich  scheint  in  der  gelehrten  Lite- 
ratur der  Provinz  das  gegenseitige  Beräuchern  sehr  beliebt  zu  sein. 

Christian  Hostmann,  Zur  Geschichte  und  Kritik  des  nordischen 
Systems  der  drei  Culturperioden.  Archiv  für  Anthropologie  Bd.  VIII, 
Heft  3.  Separatabdr.  Braunschweig  1875.  39  S.  —  Derselbe,  Zur 
Kritik  der  Culturperioden.  Arch.  f.  Anthrop.  Bd.  IX,  8.  185-218.  — 
Derselbe,  Zur  Technik  der  antiken  Bronceindustrie.  Ebend.  Bd.  X, 
8.  41-62. 

Diese  Abhandlungen,  grossentheils  veranlasst  durch  eine  leiden- 
schaftlich (wie  immer  bei  den  praehistorischen  Archaeologen)  geführte 
Fehde  mit  der  nordischen  (schwedisch- dänischen)  Archaeologie ,  welche 
das  Vorhandensein  einer  einheimischen  Bronceindustrie  ohne  Kenntniss 
eiserner  oder  stählerner  Werkzeuge  zum  Dogma  erhoben  hat,  berühren 
zwar  das  unserer  Besprechung  fern  liegende  Gebiet  der  praehistorischen 
Forschung;  dennoch  will  Referent  nicht  unterlassen,  hier  auf  dieselben 
aufmerksam  zu  machen,  da  der  Verfasser,  eine  Autorität  in  technischen 
Fragen,  vielfach  Veranlassung  nimmt,  auch  auf  die  Metalltechnik  der 
klassischen  Völker  einen  Blick  zu  werfen.  So  finden  wir  z.  B.  in  der 
ersten  Abhandlung  S.  18 ff.  eine  Untersuchung  darüber,  ob  sich  aus  den 
griechischen  Ueberlieferungen  die  Existenz  einer  eigentlichen  Broncezeit 
erweisen  lasse,  eine  Frage,  die  der  Verfasser  nach  eingehenden  Erörte- 
rungen verneinend  beantwortet.  S.  24  steht  ein  Excurs  über  die  Be- 
reitung der  Zinnbronce  im  Alterthum.  Im  zweiten  Aufsatz  wird  S.  205  ff. 
nachgewiesen,  dass  der  homerischen  Zeit  nur  die  Kenntniss  der  einfachen 
Metalle  zuzuschreiben  sei,  dass  %aXx6e  bei  Homer  Kupfer,  nicht  Bronce 
bedeute,  und  dass  die  Kampfschwerter  der  homerischen  wie  der  folgen- 
den Zeit  des  griechischen  Alterthums  aus  Eisen  oder  Stahl,  aber  nicht 
aus  Bronce  bestanden.  Die  Bronceschwerter,  deren  Darstellung  der  grie- 
chischen Technik  nicht  vor  dem  sechsten  Jahrhundert,  gelungen  sei,  hätten 
niemals  praktische  Verwendung  im  Kampfe  gefunden,  sondern  wären  nur 
Prunkwaffen  gewesen;  —  eine  Hypothese,  die  freilich  ihre  sehr  bedenk- 
liche Seite  hat,  auf  die  aber  hier  näher  einzugehen  zu  weit  führen  würde; 
ich  behalte  mir  vor,  in  meiner  Technologie  auf  diese  Frage  zurückzu- 
kommen. —  Die  dritte  Abhandlung  enthält  sehr  interessante  und  be- 

16- 


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244 


Naturgeschichte,  Handel  und  Gewerbe. 


lehrende  Einzelheiten  über  das  Giessen  der  Bronce  in  Lehm-  und  Sand- 
formen. 

Th.  Bergk,  Wann  ist  die  Kunst  die  Bronce  zu  löthen  erfunden? 
Jahrbücher  des  Vereins  von  Alterthumsfreunden  im  Rheinlaude,  Heft  57 
(1876),  S.  179-  181. 

E  Curtius,  Die  Kunst  des  Glaukos.  Archaeologische  Zeitung 
Jahrg.  XXXIV  (1876),  S.  37  -  38. 

A.  Michaelis,  2t8ypou  xoXhpte.  Aristonidas.  Arch.  Zeit,  für 
1876,  S.  156  —  158. 

Bergk  macht  es  Curtius  zum  Vorwurf,  dass  er  in  seiner  griechi- 
schen Geschichte,  einem  Irrthum  Brunn  s  folgend,  den  Glaukos  die  Kunst 
Erz  zu  lötheu  erfinden  lasse,  während  die  Nachrichten  der  Alten  von 
Löthung  des  Eisens  sprächen.  Curtius  weist  nach,  dass  die  Erfindung 
des  Glaukos  sich  auch  auf  Bronce  bezogen  und  erst  dadurch  ihre  grosse 
Bedeutung  erhalten  hat.  Hingegen  stimmt  Michaelis,  gestützt  auf  das 
Urtheil  eines  Fachmannes,  Bergk  darin  bei,  dass  nicht  die  Eisenlöthuog, 
sondern  die  Broncelöthuug  vorangegangen  sein  müsse.  Diese  aber  sei 
ebenso  wie  die  von  den  Alten  dem  Rhockos  und  Thcodoros  zugeschrie- 
bene Erfindung  des  Erzgusses  zu  den  Griechen  vermuthlich  aus  dem 
Orient  herübergekommen  und  viel  älter  als  Glaukos.  Im  Anschluss  hieran 
theilt  Michaelis  die  Ansicht  desselben  Fachmannes  (Prof.  Rose)  über  die 
Möglichkeit,  Bronce  und  Eisen  zu  mischen,  mit;  die  oft  angezweifelte 
Notiz  des  Plinius  über  die  Statue  des  Athamas  von  Aristonidas  gewinnt 
dadurch  an  Wahrscheinlichkeit. 

Histoire  de  l'orfevrerie  depuis  les  temps  les  plus  recutes  jusqu*« 
nos  jours,  par  Ferdinand  de  Lasteyrie,  Membre  de  FlnstituL 
Paris  1875.  320  S. 

Die  ersten  Kapitel  behandeln  die  Geschichte  der  Goldarbeit  im 
Alterthum  und  zwar  wird  die  griechische  und  römische  Zeit  auf  S.  15—64 
behandelt  in  ganz  oberflächlicher,  unkritischer  Weise.  Literaturan- 
gaben fehlen  gänzlich,  auf  das  Technische  wird  nirgends  eingegangen. 
Die  Abbildungen  sind  zum  Thcil  recht  mangelhaft;  S.  22  ist  die  bekannt- 
lich total  falsche  Restitution  der  Athene  Parthenos  des  Phidias,  welche 
der  Duc  de  Luyncs  von  Gold  und  Elfenbein  hatte  herstellen  lassen  und 
die  die  Ausstellung  vom  Jahre  1855  schmückte,  schlankweg  als  »La  Mi- 
nerva du  Parthcnont  abgebildet. 

Es  freut  mich,  nach  dieser  und  verschiedenen  andern  völlig  unge- 
nügenden Leistungen  der  französischen  Archaeologie  noch  auf  eine  treff- 
liche  französische  Publikation  hinweisen  zu  können,  auf  deu  schon  seit 
mehreren  Jahren  erscheinenden 


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Gewerbe 


245 


Dictionnaire  des  antiquites  Grecques  et  Romaines.  Ouvragc  redigö 
par  unc  Sociöte  d'ecrivains  speciaux,  d'archeologues  et  de  professeurs, 
sous  la  direction  de  M.  M.  Ch.  Daremberg  et  Edm.  Saglio.  Paris 
1873  ff. 

Dies  in  jeder  Beziehung  lobenswerthe  Werk,  bei  dem  man  nur  sein 
sehr  langsames  Erscheinen  bedauern  muss,  ist  jetzt  bis  zur  fünften  Liefe- 
rung (Bac-Cae)  gediehen;  dieselbe  enthält  verschiedene  in  das  hier  be- 
sprochene Gebiet  einschlagende  Artikel:  Barbaricarii,  bidens,  bipalium, 
bipennis,  bombyeinum,  brattea,  cadurcum,  caelatura,  alle  sehr  sorgfaltig, 
mit  reichhaltiger  Quellenangabe  und  mit  meist  guten  Illustrationen  aus- 
gestattet. Namentlich  der  Artikel  caelatura  ist  sehr  eingehend  und  er- 
schöpfend behandelt. 


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Jahresbericht  über  Geographie  und  Topogra- 
phie von  Unteritalien  und  Sicilien  für  die  Jahre 

1876  und  1877. 

Von 

Prof.  A.  Holm 

in  Palermo. 


Nach  zweijähriger  Unterbrechung,  welche  durch  äussere  Umstände 
veranlasst  worden  ist,  nimmt  Referent  seine  Berichte  Ober  Unter  Italien 
und  Sicilien  wieder  auf.  Wenn  eine  gewisse  Ungleichmässigkeit  in  der 
Ausdehnung  der  einzelnen  Referate  bemerkt  werden  sollte,  so  wird  die- 
selbe hoffentlich  durch  den  Inhalt,  sei  es  der  Werke  oder  der  Besprechung, 
sich  erklären  lassen. 

Wir  beginnen  mit  zwei  Büchern,  welche  Unteritalien  und  Sicilien 
zusammen  behandeln: 

i 

Geschichte  des  Hellenismus  von  Joh.  Gust.  Droysen.  3  Tfaeile: 
Geschichte  Alexander's  des  Grossen.  Geschichte  der  Diadochen.  Ge- 
schichte der  Epigonen.  Zusammen  sechs  Halbbände.  Gotha  1877.  187a 

Das  so  bekannte  und  allgemein  bewunderte  Werk  Droysen's  er- 
scheint hier,  in  neuer  Ausgabe,  in  noch  vollkommenerer  Gestalt.  Wir 
haben  in  ihm  die  ausfuhrliche  Geschichte  des  hellenischen  Ostens  in  der 
zweiten  Hälfte  des  vierten  und  den  drei  ersten  Vierteln  des  dritten  Jahr- 
hunderts v.  Chr.,  und  zugleich  in  grossen  Zügen  die  Geschichte  des  hel- 
lenischen Westens  in  derselben  Zeit.  Und  gerade  die  so  umfassende 
Kenntnis*  der  gesammten  Zeit  Verhältnisse,  welche  Droysen  eigen  ist 
macht  auch  die  kurze  Darstellung,  welche  er  den  Angelegenheiten  des 
Westens  widmet,  ausserordentlich  werthvoll  und  belehrend.  Die  Geschichte 
des  Agathokles,  die  des  Pyrrhos  auch  in  seinen  sicilischen  Beziehungen, 
endlich  diejenige  Hieron's  empfangen  in  den  ihnen  von  Droysen  beson- 
ders im  zweiten  und  dritten  Theile  des  Werkes  gewidmeten  Darstellun- 
gen manche  Bereicherung,  und  speciell  Referent  verdankt  diesen  Ab- 
schnitten des  Droysen'schen  Werkes  manche  Aufklärung.  In  einem  Punkte 
möchte  sich  Referent  gestatten,  der  von  Droysen  aufgestellten  Ansicht 
gegenüber  die  eigene  zu  vertheidigen.  Nachdem  Hieron  270  die  Mamer- 


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Geographie  von  Unteritalien  und  Sicilien. 


247 


tiner  am  Longanus  besiegt,  eroberte  er  dennoch  nicht  Messana,  nach 
der  Meinung  des  Referenten,  weil  ihm  die  Karthager  zuvorkamen  und 
eine  Besatzung  in  die  Burg  von  Messana  legten,  nach  Droysen  III,  297 
nur  aus  Rücksicht  auf  die  Karthager.  Droysen  erklärt  es  nämlich  (Note 
auf  derselben  Seite)  für  unwahrscheinlich,  dass  sechs  Jahre  eine  punische 
Besatzung  in  Messana  gelegen  haben  sollte,  ohne  dass  die  Römer  den 
Krieg  begonnen  hätten.  Nach  Droysen  sind  die  Punier  erst  264  in 
Messana  eingerückt  (HI,  299).  Wenn  nun  Referent  denoch  der  Ansicht 
huldigt,  es  seien  die  Karthager  schon  270  oder  269  in  Messana  einge- 
ruckt, so  scheinen  ihm  dafür  folgende  Gründe  zu  sprechen.  Es  wird  so 
im  diodorischen  Excerpt  überliefert.  Es  macht  uns  die  nun  folgenden 
Begebenheiten  verständlich,  die  gerade,  weil  Droysen  (297)  diese  Erklä- 
rung nicht  annimmt,  ihm  wenig  klar  erscheinen.  Es  erklärt  sich  nemlich 
so  am  Besten  die  Unthätigkeit  Hieron's,  der  doch  wohl  nicht  blos  aus 
Rücksicht  gegen  die  Punier  die  Einnahme  unterliess,  sondern  eben  weil 
die  Punier  ihm  zuvorkamen.  Und  drittens,  ist  es  denn  wirklich  so  ganz 
unwahrscheinlich,  dass  die  Römer  dennoch  nicht  einschritten?  Mir  scheint 
der  Grund  für  die  so  lange  dauernde  Unthätigkeit  der  Römer  darin  zu 
liegen,  dass  sie  noch  kein  formelles  Recht  hatten,  einzuschreiten.  Ein 
solches  war  erst  vorhanden,  wenn  der  unabhängige  Staat  der  Mamertiner 
Roms  Hülfe  suchte ;  früher  konnten  sich  die  Römer  nicht  einmischen,  da 
sie  mit  Karthago  Frieden  hatten.  Sie  hatten  keinen  Grund,  den  Kartha- 
gern zu  verbieten,  Messana  zu  besetzen,  als  nur  auf  Grund  eines  Ge- 
suches der  Mamertiner.  Dies  Gesuch  kam  erst  264;  bis  dahin  hatte 
sich  offenbar  die  karthagische  Besatzung  sehr  im  Hintergrunde  gehalten. 
Ich  möchte  also  annehmen,  dass,  weil  eine  ausdrückliche  Ueberlieferung 
dafür  spricht,  weil  das  Factum  das  Benehmen  Hieron's  nach  der  Schlacht 
am  Longanus  erklärt,  und  weil  die  Römer  ohne  ein  ausdrückliches  Ge- 
such der  Mamertiner  nicht  wohl  einschreiten  konnten,  wir  die  Besetzung 
von  Messana  durch  die  Karthager  schon  gleich  nach  der  Schlacht  am 
Longanus  ansetzen  dürfen. 

J.  Partsch,  Die  Darstellung  Europa's  in  dem  geographischen 
Werke  des  Agrippa.   Breslau  1875.   82  S.  8. 

Diese  fleissige  Schrift  behandelt  von  S.  36  —  59  Italien  und  die 
dazu  gehörigen  Inseln.  Partsch  bringt  S.  42  -  44  einen  schlagenden 
Beweis  für  die  oft  ausgesprochene,  aber  niemals  recht  begründete  An- 
sicht, dass  der  Chronographos,  den  Strabon  bisweilen  citirt,  mit  Agrippa 
identisch  ist.  Bei  Str.  S.  285  veranschlagt  der  Chronograph  die  Ent- 
fernung des  Garganus  von  Brundisium  auf  165  Millien.  Der  Periplus 
des  Agrippa  gab  die  Entfernung  des  Garganus  vom  Japygischen  Vor- 
gebirge auf  234  Millien  an  (Plin.  III,  150,  s.  Partsch  S.  41).  Ferner  sagt 
PI.  III,  100. 101,  dass  das  Japygische  Vorgebirge  von  Hydruntum  19  Millien, 
diese  Stadt  von  Brundisium  50  Millien  entfernt  sei,  wahrscheinlich  nach 


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248 


Geographie  von  Unteritalien  und  Sicilien. 


Agrippa.  Es  machen  aber  234—50—19  gerade  165.  —  In  Betreff  Sici- 
liens  (S.  49—56)  macht  Partsch  wahrscheinlich,  dass  die  Ziffer  des  Oro 
sius  I,  2  für  die  Ostküste:  159  m.  die  richtige  des  Agrippa  und  aus  den 
Itinerarien  zusammengerechnet  ist,  dass  Agrippa  für  die  Südküste  187  hatte, 
ebenfalls  aus  den  Itinerarien  zusammengerechnet;  die  Ziffer  für  die  Sttd- 
küste  bei  Plin.  III,  87  ist  nicht  von  Agrippa.  Der  Umfang  Siciliens  nach 
Agrippa  (Plin.  III,  86)  von  618  m.  p.  ist,  wie  Partsch  zeigt  (S.  53—56), 
nicht  aus  den  drei  Zahlen  bei  Piinius  zusammengesetzt  (s.  auch  m.  G. 
Sic.  I,  331),  die  Zahl  wird  von  Partsch  aus  den  von  ihm  geschickt  emendirten 
Zahlen  des  Periplus  bei  Strabo  zusammengesetzt.  —  In  Betreff  der  kleinen 
Inseln  finden  wir  eine  sehr  gute  Emendation  und  Erklärung  der  unver- 
standlichen Nachrichten  bei  Str.  277.  Dass  gerade  Agrippa  die  Gewässer 
der  Liparischen  Inseln  genau  kennen  musste,  ist  klar. 

Unteritalien. 

Gli  Arcadi  in  Italia,  memoria  letta  nella  tornata  del  13  lugl.  1875 
e  nelle  seguenti  da  N.  Corcia,  soc.  ord.  dell*  Accad.  di  archeol.  letterat 
e  belle  arti.   Nap.  1876.  4. 

Corcia,  von  dem  wir  in  unserem  letzten  Bericht  Schriften  über 
Tarent  und  einige  andere  Städte  Unteritaliens  angezeigt  haben,  verfolgt 
in  der  vorliegenden  Arbeit  die  Spuren  der  Arkader  durch  ganz  Italien, 
auf  Grund  der  Ortsnamen.  Referent  musste  schon  damals  seine  Sprach- 
kenntnisse als  nicht  ausreichend  bezeichnen;  die  folgenden  Auszüge  aus 
seiner  neuen  Schrift  werden  das  Urtheil  bestätigen.  S.  12  leitet  Corcia 
die  Ausoner  ab  von  auam  =  andere.  S.  16 :  vom  Fluss  Brentheates  und 
der  Stadt  Brenthe  in  Arkadien  kommt  der  Flussname  Brenta;  der  antike 
Name  ist  Medoacus,  das  ist  MatSatv  olxoc,  weil  nach  Herod.  V,  9  bis  in 
diese  Gegend  Meder  wohnen.  S.  22 :  Mantua's  Gründer  war  Oknos,  Sohn 
der  Manto.  Oknos  ist  gleich  Toknos;  Thoknia  war  eine  Stadt  in  Arka- 
dien. Dies  wird  bestätigt  durch:  Mincius  =  Aminius ,  welches  ein  Fluss 
bei  Thoknia  war.  S.  27:  Cremona  =  Kpwpva  in  Arkadien.  S.  28:  Pla- 
centia  ist  Uebersetzung  von  Andania,  freilich  ist  Andania  messenisch, 
nicht  arkadisch,  aber  Corcia  geht  gern  über  die  Grenzen  von  Arkadien 
hinaus.  S.  33:  Rubi  =  Rype,  »citta  di  Arcadia«,  nach  Str.  VIII,  387, 
wo  aber  gerade  steht,  dass  Rhypes  eine  achäische  Stadt  war.  8.  48:  Pisa, 
a  Teutanis  graeca  gente,  deutet  auf  die  Herkunft  von  der  arkadischen 
Stadt  Teuthis  hin.  Es  gelten  0.  Pisa  und  Elis  nach  Serv  Aen.  X,  179 
als  civitates  Arcadiae.  S.  50 :  Volaterra  vom  Berge  Elatos  in  Arkadien. 
Es  ist  aber  kein  Berg  dieses  Namens  vorhanden  S.  99  setzt  Corcia  die 
arkadischen  Colonien  in  Italien  vor  die  Gründung  von  Troia.  S.  102  ist 
ihm  Arkadia  =  \ipxa8ta,  also  die  Arkader  Aboriginer.  —  Dass  Arkader 
nach  Italien  kamen,  wird  nicht  bezweifelt  werden  dürfen;  aber  mit  Ety- 
mologieen  wie  die  genannten  lässt  sich  die  Sache  nicht  entscheiden. 


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Unteritalien. 


249 


Meyer's  Reisebticher.  Unteritalien  und  Sicilien  von  Dr.  Th.  Gsell- 
Fels.  2.  Aufl.  1.  Band.  Unteritalien.  Mit  8  Karten,  26  Plänen  und 
Grundrissen*,  11  Ansichten  in  Stahlstich  u.  s.  w.  Leipzig  1877.  798 
Spalten  in  8. 

Ein  fleissiges  Buch,  zu  dessen  Lobe  hier  nichts  gesagt  zu  werden 
braucht.  Herr  Gsell-Fels  hat  das  Talent,  für  seine  Notizen  die  richtigen 
Quellen  zu  linden  und  den  Charakter  der  Lot  alitäten  gut  darzustellen. 
Da  er  nicht  selbst  Alterthumsforscher  ist,  können  Ungenauigkeiten  in 
diesem  Zweige  des  Wissens  nicht  ausbleiben.  Ich  notire  Einiges.  S.  20 
ist  zu  lesen  Ferentinum  statt  Fereutium.  S.  35  statt  Möns  Tibata:  Möns 
Tifata.  S.  443,  wo  nach  Gsell-Fels  Verna  und  sein  Schüler  die  Gerech- 
tigkeit des  Duumvirs  anrufen,  ist  nichts  als  eine  der  gewöhnlichen  Em- 
pfehlungen zu  einem  Amte.  S.  444  braucht  M.  Tullius,  der  dreimal 
Duuravir  (nicht  dreimal  Quinq.)  gewesen  war,  nicht  ein  Glied  der  Fa- 
milie Cicero's  gewesen  zu  sein.  S.  453.  54  ist  statt  XV  zu  lesen  XVI 
und  statt  XVI:  XV.  S.  461  statt  duumvir:  duumvirum.  S.  462  erklärt 
Gsell-Fels  in  der  Inschrift  der  Mamia  P.  F.  Tochter  des  Porcius;  es 
heisst  natürlich  Publius.  S.  486  ist  die  Herme  des  Herrn  Bild,  nicht 
des  Dieners.  S.  505  muss  es  heissen :  Augustianus,  nicht  -  nius.  S.  507 
heisst  N.  Popidius  Numerius  P.,  nicht  Nonnius.  S.  508  ist  statt  Vibius 
Vicinus  zu  lesen  V.  Vinicius.  S.  532  erwähnt  der  Verfasser,  dass  Avellino 
in  einem  Thal  liege,  das  mit  Haselnüssen  (nux  Avellina)  gesegnet  ist; 
es  heisst  aber  nux  avellana,  hergeleitet  nicht  von  Avellinum,  sondern  von 
Abella  (Gsell-Fels  S.  531).  S.  625  vermisse  ich  die  Erwähnung  von  Se- 
pino  mit  den  Ruinen  des  alten  Saepinum.  S.  678  ist  Peutima  statt  -  ina 
zu  lesen.  S.  758  muss  es  statt  Masuentum  Casuentus  heissen.  S.  762 
spricht  Gsell-Fels  von  Corigliano  und  sagt,  es  sei  von  einem  dichten 
Olivenhain  umgeben,  der  ihm  den  griechischen  Namen  gab  (Ktopttuv 
iXatwv,  Oelgarten).  Soll  das  vielleicht  neugriechisch  sein  ?1)  Altgriechisch 
ist  es  nicht;  und  was  den  Namen  Corigliano  anbetrifft,  so  hat  der  mit 
»Oel«  überhaupt  nichts  zu  thun;  Coregliano  ist  Corelianus  und  bezeichnet 
ein  Gut  eines  Corelius.  Bei  dem  grossen  Interesse,  das  der  Verfasser 
auch  für  philologische  Fragen  hat,  und  dem  entschiedenen  Nutzen,  den 
derartige  Studien  auch  für  ihn  haben,  möchte  Referent  ihn  auf  die  im 
zweiten  Jahresbericht  besprochene  Schrift  Flechia's  über  Ortsnamen  auf 
— ano  aufmerksam  machen,  er  wird  reiche  Belehrung  daraus  schöpfen. 
8.  770  ist  statt  Virg.  Aen.  3,  533  Scyllaceum  zu  lesen:  V.  Aen.  3,  553 
Scyllaeum.  —  Referent  hätte  diese  Punkte  in  einem  auf  Gelehrsamkeit 
nicht  direct  Anspruch  machenden  Buche  nicht  hervorgehoben,  wenn  es 
nicht  wünschenswerth  erschiene,  dass  dasselbe  auch  in  gelehrten  Dingen 
möglichst  genau  wäre.  Dass  Gsell-Fels  seinen  Abschnitt  Uber  Pompeji 
mit  Rücksicht  auf  Nissen  neu  bearbeiten  muss,  ist  selbstverständlich. 

i)  [Katpüov  ist  offenbar  ein  blosser  Druck-  oder  Schreibfehler  statt 
Xwpiov}.  Ann»,  d.  Red. 


250 


Geographie  von  Unteritalien  and  Sicilien. 


Hein r.  Nissen,  Pompejanische  Stadien  zar  Städtekunde  des  Alter- 
thums.   Leipzig  1877.    XII,  696  S.  8. 

Das  vorliegende  Werk  beruht  auf  Forschungen,  welche  in  Pompeji 
selbst,  theilweisc  von  Nissen,  grösserentheils  aber  von  R.  Schöne  über 
die  Baugeschichte  der  Stadt  gemacht  worden  sind ;  Nissen  hat  dann  die 
Bearbeitung  des  Materials  übernommen  und  ist  mit  Hülfe  desselben  zu 
denjenigen  Ergebnissen  für  die  Geschichte  Pompeji's  und  die  Entwicke- 
lung  der  Städte  und  des  Hausbaues  im  Alterthum  gelangt,  deren  Dar- 
legung  einen  grossen  Theil  des  Buches  einnimmt.  Die  hohe  Bedeutung 
und  die  Eigenart  des  Werkes  werden  es  rechtfertigen,  wenn  Referent 
eine  ausführliche  Inhaltsangabe  desselben  mit  einigen  eigenen  Bemer- 
kungen begleitet,  wobei  der  Kürze  wegen  Nissen  als  Verfasser  citirt  wird. 

In  Cap.  I  wird  dargelegt,  aus  welchem  Material  Pompeji  aufgebaut 
ist.  Lava  ist  regelmässig  nur  für  Schwellen  und  für  das  Pflaster  ver- 
wandt, Lavaschlacken  und  Bimsstein  bilden  Bruchsteinmauern,  höchst 
wichtig  für  die  Baugeschichte  Pompeji's  ist  der  Sarnokalkstein.  Aus  ihm 
sind  ausser  Theilen  der  Stadtmauer  und  den  ältesten  Gräbern  eine  An- 
zahl sehr  alter  Häuser;  an  den  sicher  datirten  Bauwerken  der  römischen 
Epoche  ist  keine  einzige  Kalkstcinquader.  Noch  verbreiteter  als  der 
Kalkstein  ist  der  vulkanische  Tuff,  der  sich  wenig  zu  Quadern  verarbeitet 
findet,  dagegen  in  Gestalt  von  Pfeilern  die  Faeaden  vieler  Häuser  bildet 
Impluvien,  Rinnen  u.  s.  w.  an  öffentlichen  Gebäuden  wurden  von  Anfang 
an  aus  Tuff  geschnitten,  später  ward  Tuff  als  ziegeiförmiger  Mauerstein 
gebraucht  und  diente  in  der  Kaiserzeit  als  Material  für  opus  reticn- 
latum.  Travertin  ist  Surrogat  des  Marmors.  Luftziegel  kommen  in  Pom- 
peji gar  nicht  vor  —  bemerkenswerther  Excurs  Nissen's  über  den  Ziegel- 
bau im  Alterthum  — ,  gebrannte  Ziegel  werden  in  Pompeji  besonders 
seit  dem  Erdbeben  von  63  häufig.  —  Cap.  II  behandelt  die  Construction. 
Einheit  der  Construction,  wirkliche  Neubauten  sind  in  Pompeji  selten; 
fast  alles  ist  Flickbau,  daher  aber  auch  unter  der  Stuckhülle  sehr  alte 
Ueberreste.  In  §  2  (Wechsel  des  Materials)  erklärt  sich  Nissen  gegen 
die  Theorie  Fiorelli's,  nach  der  in  Periode  1  (bis  zum  Einfall  der  Sam- 
niter,  Ende  des  5.  Jahrh.  vor  Chr.)  man  nur  mit  Kalkstein  in  Pompeji 
baute,  in  Periode  2  (bis  auf  Sulla)  mit  Tuff,  in  Periode  3  mit  Netzwerk 
und  Ziegeln.  In  Wirklichkeit  scheiden  sich  die  Perioden  nicht  so:  es 
gab  nie  eine  Zeit,  in  der  man  sich  in  Pompeji  auf  den  Sarnokalkstein 
beschränkte;  der  griechische  Tompel  auf  der  arx  ist  grösstentheils  aus 
Tuff  und  das  älteste  Thor  bat  Tuff  unter  Kalkstein;  immer  sind  die 
Impluvien  aus  Tuff.  —  Bindemittel:  zuerst  Lehm,  dann  Puzzolanmörtel. 
Die  Einführung  des  Kalkmörtels  macht  Epoche  in  der  Baugeschichte; 
mit  Lehm  braucht  man  Quadern,  mit  Kalkmörtel  kann  man  Bruchstein 
nehmen.  Nach  Nissen  fängt  die  Kalksteintechnik  erst  mit  dem  Einfalle 
der  Samniten  an,  wo  nach  Fiorelli  die  Kalksteinatrien  bereits  aufhören 
sollen.   In  §  6  spricht  Nissen  vom  Verputz,  dessen  Anfang  er  in's  zweite 


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Unteritalien :  Pompei. 


251 


Jahrhundert  v.  Chr.  setzt;  das  älteste  bezeugte  Beispiel,  abgesehen  vom 
griechischen  Tempel,  geben  die  Thürme.  §  7  handelt  vom  Bruchsteinbau 
und  NeUwerk.  Im  alten  Bruchsteinbau  wiegt  Lava  entschieden  vor; 
später  verbaute  man  was  man  hatte;  aus  dem  opus  incertum  entwickelte 
sich  das  opus  reticulatum,  dessen  älteste  Anwendung  die  Front  des 
Aesculaptempel  ist  (s.  unten).  -  Von  besonderer  Wichtigkeit  ist  Cap.  III, 
in  welchem  aus  der  Vergleichung  der  Nachrichten  der  Feldmesser  mit 
den  älteren  Gebäuden  der  Stadt  die  Länge  der  oskischen  (und  samniti- 
schen)  Elle  auf  0,41  m.,  der  oskische  Fuss  (1  Elle  =  IVO  auf  0,27333  m. 
festgestellt  wird  —  eine  treffliche  Bereicherung  der  antiken  Metrologie. 
Mit  der  Niederlassung  der  Sullaner  in  Pompeji  beginnt  die  Herrschaft 
des  römischen  Fusses.  —  Jetzt  kommt  Nissen  zur  Analyse  der  öffent- 
lichen Gebäude  von  Pompeji.  Cap.  IV  behandelt  das  Amphitheater, 
dessen  Ursprung  mit  Henzen  in  die  erste  Zeit  der  sullanischen  Occu- 
pation  gesetzt  wird.  Der  untere  Theil  der  Aussenseite  sollte  offenbar 
ohne  Stuckbekleidung  bleiben;  im  Jahre  79  war  das  Amphitheater  noch 
unfertig.  Nissen  behandelt  ausführlich  die  Entstehung  der  Amphitheater 
überhaupt,  die  er  nicht  ans  der  zufälligen  Vereinigung  zweier  Theater 
(53  v.  Chr.),  sondern  aus  den  circi  herleitet  (vorzügliche  Darlegung  der 
Bedeutung  der  circi,  und  weshalb  sie  sich  so  selten  in  Italien  finden). 
Der  Aufschwung  des  Gladiatorenwesens  hat  seinen  Sitz  in  den  Land- 
städten; die  Enstehung  der  für  die  Gladiatorenkämpfe  erfundenen  Ge- 
bäudeform wird  ausserhalb  Roms  zu  suchen  sein,  wahrscheinlich  in  Cam- 
panien;  vielleicht  ist  das  Pompejanischc  Amphitheater  das  älteste,  und 
C.  Quinctius  Valgus  und  M.  Porcius ,  die  der  Colonie  das  Amphitheater 
schenkten,  waren  zwei  Häupter  der  sullanischen  Colonisten.  --  Cap.  V 
behandelt  die  Forumsthermen.  In  ihnen  sind  zwei  Bauweisen  zu  unter- 
scheiden, eine  sorgfältigere  ältere  (Männerbad),  und  eine  nachlässigere 
jüngere  (Frauenbad);  in  letzterem  ist  ein  technischer  Fortschritt  bemerk- 
bar: das  tepidarium  hat  Luftheizung.  Das  Männerbad  hat  dem  Netz- 
werk ähnliche  Construction  aus  Lavabruchstein.  Also  brauchten  zwischen 
80  und  60  v.  Chr.  die  Neubürger  ein  besonderes  Bad;  das  Frauenbad 
ist  vielleicht  nach  C.  I.  L.  IV.  1177  in  die  Zeit  des  Augustus  oder  Tibe- 
rius  zu  setzen.  —  Cap.  VI  setzt  sehr  gut  auseinander,  was  eigentlich 
die  Thermen  des  Crassus  Frugi  waren.  —  Cap.  VII  behandelt  die  Sta- 
bianer  Thermen.  Hierüber  spreche  ich  im  zweiten  Theil  meiner  Anzeige, 
ebenso  über  Cap.  VIII  Palästra  und  Cap.  IX  Isistempel.  Nissen  setzt 
den  ursprünglichen  Isisterapel  in's  zweite  Jahrh.  v.  Chr.,  wo  ein  Einfluss 
Alexandriens  höchst  wahrscheinlich  ist.  »Um  das  Kapitol  der  oskischen 
Stadt  lagert  ein  Kreis  von  Gebäuden:  Palästra,  Isis-,  Aesculaptempel, 
Theater,  deren  Namen  schon  bekunden,  wie  gastlich  dem  Hellenenthum 
hier  die  Thore  geöffnet  waren«  S.  175.  Cap.  X  Aesculaptempel  s.  unten. 
Cap.  XI  Fortunatempel.  Hier  stehen  Schöne's  und  Nissen's  Ansichten 
sich  gegenüber :  Schöne  bezieht  die  Inschrift  des  M.  Tullius  nur  auf  die 


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Geographie  von  ünteritalien  nnd  Sicilien. 


aedicula,  die  später  angebaute  apsis;  Nissen  auf  den  ganzen  Tempel, 
dessen  Widmung  deshalb  an  der  cella  stand,  weil  der  Cult  des  Augustus 
(Fortuna  Angusta)  noch  nicht  öffentlich  anerkannt  war.  Der  Tempel 
hatte  ursprünglich  den  Charakter  eines  öffentlichen  Heiligt humes  und  stand 
frei,  ward  dann  dessen  durch  Einschreiten  des  Senates  beraubt,  und 
durch  Erbauung  der  Hauptnische  an  das  anstossende  Haus  angelehnt  — 
Cap.  XII  Septa,  die  sogen.  Schule.  »Die  Stimmhalle,  in  römischer  Zeit 
und  auf  Kosten  von  Privathäusern  errichtet,  nach  63  in  total  verschie- 
dener Gestalt  hergestellt«  (S.  193),  offenbar  weil  das  allgemeine  Wahl- 
recht aufgehoben  war.  —  Cap.  XIII  Basilica.  Rom  erhielt  seine  erste 
Basilica  im  Jahre  184.  Nach  den  Maassen  fällt  die  pompeianische  Basi- 
lica in  die  oskische  Zeit,  also  vor  90  v.  Chr.  Nach  Nissen  ist  das  Tri- 
bunal nachträglich  hineingezwängt,  was  Mau  nicht  zugiebt  (S.  206).  — 
Cap.  XIV  Venustempel.  Gehört  zu  den  ältesten  Gebäuden  der  Stadt 
und  trägt  in  seiner  jetzigen  Gestalt  den  neronischen  Kunstcharakter 
(S.  215).  Rückwärts  liegt  eine  zweite  Bauperiode,  in  der  die  porticus, 
vielleicht  der  Tempel  selbst,  in  der  Gestalt  entstand,  die  er  vor  63 
hatte.  Die  dritte  Periode  liegt  jenseits  der  Errichtung  der  grossen 
porticus.  An  der  Ostseite  des  Hofes  sind  zehn  breite  Pfeiler  mit  Bruch- 
steinmauern dazwischen,  welche  letztere  später  erbaut  sind  als  die  Pfeiler. 
Auf  die  Errichtung  dieser  Füllmauern  bezieht  sich  die  bekannte  Inschrift, 
nach  der  die  Duumvirn  Holconius  und  Egnatius  das  ius  luminum 
opstruendorum  angekauft  und  einen  paries  privatus  Col.  Ven.  Coro,  er- 
richtet haben  —  gegen  Brizio  und  De  Petra,  S.  220.  —  Cap.  XV  die 
Theater.  Die  Gebäudegruppc ,  zu  der  die  Theater  gehören,  kann  nicht 
mit  dem  griechischen  Tempel  zugleich  erbaut  sein.  Für  das  Theatrum 
Tectum  haben  wir  die  Inschrift  des  C.  Quinctius  Valgus  und  des  M.  Por- 
cius,  derselben,  welche  auch  das  Amphitheater  erbaut  haben;  das  Theater 
ist  etwas  älter  als  das  Amphitheater,  also  das  kleine  Theater  ca.  75 
v.  Chr.  erbaut.  —  Für  das  grosse  Theater  haben  wir  die  Inschriften, 
welche  den  M.  Artorius  als  Baumeister  und  die  Holconii  als  Stifter 
zeigen,  kurz  vor  Christi  Geburt.  Dennoch  nimmt  Nissen  an,  dass  das 
grosse  Theater  älter  ist  als  das  kleine,  da  es  erstens  unwahrscheinlich 
ist,  dass  das  hellenisirte  Pompeji  bis  75  v.  Chr.  kein  Theater  gehabt 
haben  sollte  und  zweitens  Spuren  eines  älteren  Baues  vorhanden  sind. 
Um  das  alte  an  den  Abhang  des  Hügels  angelehnte  Theater  haben  dann 
die  Holconii  gebaut:  eine  crypta,  d.  h.  einen  bedeckten  Oberbau,  wodurch 
eine  summa  cavea  von  vier  Sitzreihen  geschaffen  wurde;  tribunaJia.  die 
beiden  Schaulogen  an  den  Enden  der  cavea,  endlich  theatrum,  den 
Zuschauerraum,  den  sie  theilweise  umgebaut  haben  werden,  offenbar  nach 
den  Bestimmungen  der  lex  Julia  theatralis  (S.  251).  —  Cap.  XVI  Gladia- 
torencasemc.  Offenbar  stand  die  porticus  früher  in  Beziehung  zum 
nahen  Theater;  auch  Vitruv  schreibt  solche  post  scaenam  vor..  Bild  der 
arx  ca.  150  v.  Chr.  S.  260;  Bild  derselben  ca.  350  v.  Chr.  S.  261.  — 


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Unteritalien:  PompeL 


253 


Cap.  XVII  Neubauten.    Ursprünglich  mussten  drei  Tempel  in  Pompeji 
sein,  und  waren  es:  Burgtempel,  Jupitertempel  und  Venustempel,  andere 
öffentliche  Gebäude  gab  es  nicht;  die  Menge  der  städtischen  Bauten  fällt 
in  die  zweite  Hälfte  der  Geschichte  von  Pompeji,  welche  politisch  durch 
die  Herrschaft  Roms  und  technisch  durch  die  Verbreitung  des  Kalk- 
mörtels charakterisirt  wird.    Sie  gliedert  sich  in  eine  oskische  und  in 
eine  römische  Periode.  Jener  (drittes  und  zweites  Jahrhundert  v.  Chr.)  ge- 
hören: Theater  mit  seinen  Portiken,  Palästra,  Basilika,  Isis- und  Aesculap- 
tempel,  die  Stabianer  Thermen;  dieser  Odeon,  Amphitheater,  Forum- 
thermen.  Es  bleiben  noch  neun  (zehn)  Gebäude  im  Umkreis  des  Forums, 
welche  dem  Verkehr  dienen  wollen  und  die  im  Einzelnen  von  Nissen  so 
bestimmt  werden:  i.  Augustustempel ,  gewöhnlich  Mercur  oder  Quirinus 
zugetheilt,  richtiger  schon  von  Garrucci  und  Fiorelli  bestimmt.    2.  Ma- 
cellum,  das  sog.  Pantheon,  schon  von  Bunsen  und  Urlichs  als  Macellum 
erkannt.    Die  12  Altäre  dienten  zum  Opfern  des  sämmtlichen  Schlacht- 
viehes von  Pompeji.    3.  Fullonica,  gewöhnlich  Porticus  der  Eumachia 
genannt,  —  hier  sind  sehr  beraerkenswerth  die  Auseinandersetzungen 
Ober  die  rechtliche  Stellung  der  Stiftung  der  Eumachia.   Nissen  setzt 
den  Bau  55  unter  Nero,  der  verschwenderisch  mit  Staatsgut  umging,  und 
zwar  gerade  in  Pompeji.    4.  Curia,  zwischen  Augustustempel  und  Ma- 
cellum, unter  der  Aegide  des  Kaisercultus  wird  irgend  ein  Collegium 
in  diesem  Gebäude  seinen  Sitz  aufgeschlagen  haben.    5.-7.  Regierungs- 
gebäude an  der  Südseite  des  Forums.   8.  Fruchthalle,  an  der  Westseite 
des  Forums.    9.  10.  Latrina.   Carcer.  —  Cap.  XVni  das  Forum.  Nach- 
dem Nissen  auseinandergesetzt  hat,  wie  nach  63  das  Forum  umgewandelt 
wurde ,  behandelt  er  in  §  2  den  Jupitertempel ,  dessen  area  das  Forum 
ist   Der  Bau  im  Hintergrunde  der  cella  trug  drei  Bilder :  Liber  (=  Ju- 
piter), Libera  und  Ceres.  Hierauf  geht  Nissen  zu  Ceres  und  Venus  über. 
Diese  repräsentirt  die  Stadt,  jene  das  Land;  sonach  ist  der  Venustempel 
auf  der  arx  zu  suchen,  der  Cerestempel  auf  dein  Forum;  es  ist  also  der 
gewöhnlich  Venustempel  genannte  Tempel  ein  Tempel  der  Ceres.  Der 
Cerestempel  ist  das  Heiligthum  der  plebs.  Venus  war  die  Hauptgottheit 
von  Pompeji;  also  musste  ihr  der  Burgtempel  gewidmet  sein.  Der  Rund- 
bau aus  Tuff  vor  demselben  ist  kein  bidental,  sondern  ein  Vestaheilig- 
thum ;  der  recinto  vor  dem  Eingang  des  Tempels  ist  eine  Grabstätte  für 
die  Venuspriesterinnen.  Bei  der  Verschüttung  der  Stadt  war  der  Tempel 
nicht  mehr  unversehrt;  die  Venus  Pompejana  war  anderswohin  gezogen, 
das  lehrt  das  Gemälde,  das  das  Heiligthum  der  Venus  Pompejana  dar- 
stellt (S.  342).   Wir  sehen  aus  demselben  (Fior.  Descr.  S.  270),  dass  es 
der  Isistempei  war,  welcher  nach  dem  Erdbeben  von  63  provisorisch, 
den  Cult  der  Venus  Pompejana  aufgenommen  hatte.  Dies  Gemälde  giebt 
zugleich  Aufschluss  darüber,  welchen  Antheil  die  Handwerkergilden  am 
öffentlichen  Leben  von  Pompeji  hatten.    Es  ist  die  Hochzeit  des  Her- 
cules dargestellt;  Hercules  vertritt  Vespasiau,  die  Braut  Roma.  Die 


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Geographie  von  Unteritalien  und  Sicilien. 


letzte  Ordnung  des  Zunftwesens  datirt  aus  flavischer  Zeit.  Während 
dem  Jupiter  die  area  des  Forums  angehört,  beherrscht  Ceres  die  West- 
seite mit  der  Kornhalle,  Venus  die  Ostseite  mit  den  Gildenhäusern.  Vor- 
züglich ist  §  5,  Geschichte  des  Forums  von  Pompeji,  dessen  Bedeutung 
für  die  Geschichte  des  Alterthums  überhaupt  Nissen  8.  359  gebührend 
hervorhebt.  Die  Anlage  des  Forums  ist  aus  der  oskischen  Zeit  Ur- 
sprünglich mündeten  in  den  Platz  zwölf  Strassen:  je  zwei  cardines  und 
vier  decumani;  sie  limitirten  drei  templa:  forum,  comitium,  Cerestempel; 
wenn  man  sich  das  Areal  der  Thermen  als  freien  Platz  denkt,  wird  die 
Uebereinstimmung  zwischen  der  Anlage  von  Pompeji  und  der  des  repu- 
blikanischen Lagers  vollkommen.  Allmählich  ward  der  öffentliche  Raum 
kleiner,  obschon  die  Zahl  der  Einwohner  wuchs;  das  kam  daher,  dass 
die  Buden  verschwanden  und  dafür  in  den  Häusern  Läden  angelegt 
wurden.  —  Cap.  XIX  behandelt  die  Vorstadt.  -  Cap.  XX  enthält  die 
Beschreibung  der  Kalksteinatrien,  d.  h.  der  ältesten  Häuser  von  Pompeji 
aus  oskischer  Zeit,  nach  oskischem  Maasse  aus  Kalksteinfachwerk  mit 
Lehm  als  Bindemittel  errichtet  Das  Verzeichniss  hat  60  Nummern.  — 
Cap.  XXI  behandelt  unter  dem  Titel:  Die  Stadtmauer  wichtige  Punkte 
aus  der  Geschichte  von  Pompeji.  Zunächst  werden  die  Ueberreste  der 
Mauer  beschrieben,  dann  die  Frage  des  pomerium  erörtert,  worin  Nissen 
den  Streifen  ausserhalb  und  innerhalb  der  Mauer  sieht,  obschon  pomerium 
gewöhnlich  den  äusseren  Streifen  bezeichnet,  weil  der  innerhalb  der 
Mauer  sich  hinziehende  mehr  gleichgültig  war.  Nun  ist  aber  ein  grosser 
Theil  der  Mauern  von  Pompeji  von  Privatgebäuden  occupirt  Dies  be- 
handelt Nissen  in  §  3,  die  Entfestigung,  wobei  er  zunächst  die  Verwen- 
dung des  pomerium  als  Begräbnissplatz  bespricht  und  sodann  die  ver- 
schiedene Art  der  Occupation  der  Stadtmauer,  im  Norden  und  im  Westen; 
die  Form  des  Herculanerthores  setzt  die  Bebauung  der  Mauer  voraus. 
§  4:  TltUrme.  Sie  sind  in  Voraussicht  eines  Krieges  errichtet,  welcher, 
wie  oskische  Inschriften  wahrscheinlich  machen,  der  Aufstand  der  itali- 
schen Bundesgenossen  war.  Nissen  behandelt  sehr  vollständig  und  be- 
friedigend, theilweise  auf  Grund  von  Erklärungen  Bücheler's,  diese  In- 
schriften. In  §  5  giebt  Nissen  eine  kurze  Baugeschichte  der  Mauer: 
Anfangs  Erdwall,  aussen  durch  Pfähle  gehalten,  dann  an  Stelle  der 
Pfähle  eine  steinerne  Mauer,  »im  fünften  Jahrhundert,  als  die  Angriffe  der 
Samniten  Campanien  bedrohten,  mag  man  die  äussere  durch  eine  höhere 
innere  Mauer  verstärkt  haben«  S.  515.  —  Cap.  XXII  die  Strassen. 
§  1.  Zur  Geschichte  der  Pflasterung.  Dieselbe  stammt  von  den  Phöni- 
cieru  her;  die  Römer  können  sie  von  deu  Karthagern  gelernt  haben.  §  I 
Landwege.  Aus  der  oskischeu  innerhalb  des  Stabianer-Thors  gefundenen 
Inschrift  crgiebt  6ich,  dass  mit  der  Chaussirung  eines  Hauptweges  bereits 
in  der  Zeit  der  Autonomie  der  Anfang  gemacht  war;  Nissen  erläutert 
den  Ausdruck;  viam  terminare,  hierüber  s.  unten.  §  3  Hauptstrassen. 
Nissen  vergleicht  Diod.  XU,  10  über  die  Anlage  von  Thurii  und  die 


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Unteritalien :  Pompei. 


255 


Namen  der  Hauptstrassen  dieser  Stadt.    Pompeji  enthielt  fünf  durch- 
laufende Strassen,  die  in  die  Kategorien  der  viae  fallen:  zwei  decumani 
und  drei  cardines,  hatte  also  zwölf  Quartiere;  Thurii ,  durch  sieben 
Strassen  getheilt,  hatte  zwanzig  Quartiere.   Nun  kommen  nach  Bücheler, 
dem  Nissen  folgt,  in  der  oskischen  Inschrift  der  Porta  Stabiana  vier 
Strassen  vor:  eine  unbenannte  vom  Thor  nach  dem  Sarnus,  die  Via 
Pompejana,  die  Via  Iovia,  die  Via  dekkviaris  d.  h.  decurialis.  In  Thurii 
waren  die  vier  Längsstrassen  nach  Göttern  benannt,  die  drei  Querstrassen 
hiessen:  Heroa,  d.  h.  Herrenstrasse,  Thuria,  d.  h.  Bürgerstrasse  und 
Thurina.   Ueberträgt  man  das  Prinzip  auf  Pompeji,  so  ist  die  Nolaner- 
strasse  der  Venus  geweiht,  die  Strasse  vom  See  bis  zum  Sarnothor  (Via 
delT  Abbondanza)  ist  die  Iovia;  der  Thurischen  Herakleia  entspricht  in 
Pompeji  nichts ;  die  Dionysias  könnte  man  in  der  Isisstrasse,  welche  an  den 
Theatern  vorbeiführt,  erkennen.  Der  Heroa  entspricht  die  Via  decurialis 
(die  Herren  theilen  sich  in  Decurien),  es  ist  die  sogen.  Mercurstrasse ; 
der  Thuria  entspricht  die  Via  Pompejana,  die  Stabianerstrasse;  der  dritte 
cardo,  der  Thurina  entsprechend,  bleibt  noch  aufzugraben;  Nissen  möchte 
ihn  Via  plebeia  nennen.  §  4  behandelt  die  Vici.  Zunächst  tadelt  Nissen 
die  Namengebung  der  Strassen  durch  Fiorelli.    »Jede  der  Länge  nach 
laufende  Strasse,  ob  actuarius  oder  linearius,  heisst  decumanus,  jede  der 
Breite  nach  laufende  heisst  cardo«,  die  Mercurstrasse  ist  ebensogut  eine 
Hauptstrasse  wie  die  Nolaner-  oder  die  Stabianer-Strasse.   Die  Neben- 
strassen  mussten  vici  genannt  werden.  §  5 :  Strassenbau.  Vier  Perioden 
in  der  Geschichte  der  Strassen  von  Pompeji:  1.  Bis  zum  zweiten  Jahr- 
hundert v.  Chr.   Kleinheit  der  Häuser;  Menge  und  Breite  der  Strassen; 
die  Häuser  folgen  den  Erhebungen  des  Terrains,  die  Strassen  werden 
tief  eingeschnitten,  itus  und  actus  nicht  unterschieden.   2.  Ausbildung 
der  Peristylhäuser,  Anlage  von  Gangsteigen,  Chaussirung.  3.  Pflasterung 
seit  der  Deduction  der  Sullaner.   4.  Entfestigung,  die  Häuser  rücken 
immer  weiter  vor.  —  Cap.  XXIII:  die  Anfänge.   §  1  enthält  eine  vor- 
treffliche Kritik  von  Fiorelli's  Hypothese,  dass  Anfangs  150  Männer  in 
43  Häusern  eine  Mauer  von  21/«  Kilometer  vertheidigt  haben  sollten; 
Nissen  erklärt  den  Namen  Pompeji  als  »Colonie« ;  Str.  V.  247  bezeichnet 
Pompeji  als  inlvttov  Natfye  xat  Novxeptae  xai  \\ysf>pCov,  was  wörtlich 
genommen,  keinen  Sinn  giebt,  da  Pompeji,  wie  Nissen  sagt,  kein  Hafen 
von  Acerrae  gewesen  sein  kann,  aber,  historisch  genommen,  einen  guten 
8inn  hat,  wenn  wir  Pompeji  als  Colonie  der  genannten  Binnenstädte, 
zur  Concorrenz  mit  der  griechischen  Seestadt  Neapel  gegründet,  auf- 
fassen (s.  u.).  Die  Trichotomie  des  Plans  von  Pompeji  ist  dann  auf  die 
drei  Mutterstädte  zurückzuführen.  §  2 :  Limitation,  behandelt  die  Grösse 
der  Atrien  und  die  Eintheilung  der  Stadt,  deren  Aehnlichkeit  mit  dem 
römischen  Lager  deutlich  hervortritt.   Die  Limitation  von  Pompeji  ver- 
räth  timokratische  Gliederung  und  hat  deshalb  griechischen  Ursprung; 
das  Bauen  mit  gemeinsamen  Wänden  ist  griechischen,  mittelbar  phöni- 


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256 


Geographie  von  Unteritalien  nnd  Sicilien. 


cischen  Vorbildern  entlehnt.  —  Cap.  XXIV :  das  Haus.  Der  Unterschied 
zwischen  dem  antiken  und  dem  modernen  Hause  besteht  nach  Nissen 
nicht  in  dem  Gegensatz:  Innenbau,  Aussenbau,  sondern  in  der  dem 
ersteren  fehlenden  Anwendung  des  Glases;  ausführliche  Darlegung  der 
charakteristischen  Eigentümlichkeiten  des  antiken  Hauses.  §  2:  das 
Bauernhaus.  Die  in  einer  Peperinschicht  bei  Albano  gefundenen  Aschen- 
kisten stellen  den  ältesten  Typus  des  italischen  Hauses  dar,  der  dem 
noch  jetzt  in  Niedersachsen  gebräuchlichen  entspricht  Aber  Italien  hat 
mit  der  Flora  und  Fauna  der  Semiten  auch  ihre  Wohnweise  angenommen, 
und  das  Giebeldach  hat  sich  nur  am  Tempel  erhalten.  Leider  beschreiben 
die  antiken  Schriftsteller  über  Landbau  das  Bauernhaus  nicht.  Aber  wir 
finden  bei  Galen  (De  antid.  1,  3)  die  Beschreibung  des  Hauses  seines 
Vaters,  eines  Bauernhauses  in  der  Gegend  von  Pergamon,  welches  ganz 
dieselbe  Disposition  hatte,  wie  die  sächsischen  Bauernhäuser.  §  3:  das 
griechische  Haus.  Nissen  geht  vom  homerischen  Hause  aus,  das  jedoch 
schon  einen  »Uebergangszustand«  repräsentirt;  es  ist  nach  ihm  identisch 
mit  dem  Bauernhause  des  Galen,  nur  fallen  die  Ställe  fort  und  es  hat 
den  Factor  aufgenommen,  der  seine  Umbildung  veranlassen  sollte:  die 
Säule.  Das  griechische  Haus  entsteht  als  Agglomerat;  wenn  die  Familie 
sich  vergrössert,  werden  kleine  Nebenwohnungen  gemacht,  die  unter 
Säulenhallen  münden.  So  entsteht  das  für  das  griechische  Haus  charak- 
teristische Peristyl.  Ueber  das  einfache  Bürgerhaus  hellenischer  Städte 
sind  wir  dürftig  unterrichtet.  Referent  kommt  hierauf  unten  zurück. 
§4:  das  atrium  testudinatura,  handelt  von  dem  ältesten  italischen  Hause. 
Das  altitalische  Haus  heisst  atrium,  hergeleitet  vom  fumus,  vgl.  fiiXuBpov. 
Das  atrium  testudinatum  hat  keinen  Ausschnitt  im  Dache;  damit  das 
Haus  Licht  habe,  war  also  ein  ambitus  nothwendig,  so  war  es  in  Rom 
in  ältester  Zeit.  Nissen  erläutert  bei  dieser  Gelegenheit  die  Bedeutung 
des  Wortes  vestibulum,  das  nicht  mit  atrium  zu  verwechseln  ist  §  5: 
das  atrium  tuscanicum.  Wenn  man  die  Häuser  dicht  aneinanderrückt 
und  auch  den  Lichthof  vorn  weglässt,  wird  Licht  geschafft  durch  einen 
Ausschnitt  im  Dache;  so  entsteht  das  atrium  tuscanicum,  dessen  Erfindung 
den  Etruskern  zugeschrieben  wird;  nun  heisst  der  Lichthof  atrium,  d.  h. 
Haus.  Das  tuscanischc  atrium  ist  das  bürgerliche  Wohnhaus  Italiens 
während  der  Blüthe  der  Republik.  Das  cavaedium  enthielt  den  Heerd; 
ein  Ueberrest  davon  sind  die  an  dieser  Stelle  in  Pompeji  so  häufigen 
Tische.  §  6:  das  Peristyl;  die  Erweiterung  des  zu  kleinen  und  nicht 
genügend  erleuchteten  Hauses.  —  Den  Schluss  des  Buches  macht  eine 
chronologische  Tabelle,  welche  die  Geschichte  Pompeji's  kurz  darstellt 
Dies  ist  eine  Andeutung  des  Hauptinhaltes  des  vorliegenden  Werkes, 
dessen  hohe  Bedeutung  schon  hiernach  nicht  verkannt  werden  kann. 
Sie  ist  eine  doppelte:  für  die  Kenntniss  Pompejis  und  für  die  der  Eot- 
wickelung  des  Wohnhauses  und  der  Stadt  im  Altertimm  überhaupt  Der 
erste  Theil,  die  Beschreibung  und  Analyse  der  Gebäude  Pompeji's,  bildet 


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Untoritalieo:  Pompei. 


257 


die  Grundlage  des  zweiten,  der  indess  nicht  in  allen  Stücken  von  dem 
ersten  abhangig  ist.   Es  handelt  sich  bei  der  Beurtheilung  des  Werkes 
somit  zunächst  um  den  Werth  der  eigentlich  pompeianischeu  Studien. 
Dieser  muss  als  ein  sehr  grosser  bezeichnet  werden.    Referent  hat  mit 
dem  Buche  Nissen's  eine  Woche  in  Pompeji  zugebracht,  hat  also  zwar 
die  Messungen  Nissen's  nicht  controlliren  können,  wozu  Monate  gehören, 
wohl  aber  einen  grossen  Theil  seiner  sonstigen  Angabeu,  und  kann  be- 
zeugen, dass  diejenigen,  welche  er  geprüft  hat,  durchweg  richtig  sind. 
Er  hat  jedoch,  um  dies  von  vorne  herein  zu  bemerken,  den  Eindruck 
bekommen,  dass  mit  dem  von  Schöne  und  Nissen  Geleisteten  die  Arbeit 
einer  genauen  Baubeschreibung  Pompeji's  nicht  abgeschlossen,  vielmehr 
erst  begonnen  ist,  und  will  dies  zunächst  an  einzelnen  Bauwerken  zu  erweisen 
versuchen,  deren  Beschreibung  ihm  noch  nicht  zu  genügen  scheint.  Refe- 
rent hat  die  von  Nissen  in  Cap.  VII  beschriebenen  Stabianer  Thermen 
einer  Prüfung  unterworfen.    Nissen  sagt  S.  146  vom  caldarium  des 
Männerbades,  dass  die  obere  Nischenreihe  ganz  verschwunden  ist  bis  auf 
zwei  Randsteine  in  der  Nordmauer  bei  der  Wanne.    In  der  Nordmauer 
habe  ich  keine  gesehen,  wohl  aber  in  der  Südmauer.    Ferner  bemerkt 
Nissen,  dass  ein  Stück  Tuffgesims  als  Fundament  für  die  Wanne  ver- 
wandt worden  ist;  das  rührt  nach  Nissen  von  dem  Gesims  her,  welches 
ursprünglich  den  Nischenfries  krönte,  woraus  sich  ergiebt,  dass  das 
caldarium  anfänglich  auch  keinen  Doppelboden  besass,  denn  die  kleinen 
Ziegelpfeiler,  die  denselben  tragen,  müssen  ihrer  Anordnung  nach  zu 
derselben  Zeit  wie  die  Wanne  mit  ihrem  Fusse  errichtet  worden  sein. 
Wahrscheinlich  versteht  Nissen  unter  Wanne  das  runde  labrum  am  West- 
endc  des  caldarium;  das  Gesimsstück  in  diesem  labrum  liegt  aber  über 
dem  Fusse  der  Wanne,  der  gleich  hoch  ist  mit  dem  Doppelboden;  der 
Schluss  Nissen's  auf  Gleichzeitigkeit  föllt  also  weg  und  das  labrum  kann 
mit  dem  Gesimsstück  später  sein  als  der  Doppelboden.  Sollte  des  Refe- 
renten Annahme,  Verfasser  habe  unter  Wanne  das  labrum  verstanden, 
irrig  sein,  und  Nissen  wirklich  die  Wanne  am  Ostende  des  Raumes 
gemeint  haben,  so  muss  Referent  gestehen,  dass  er  dort  kein  Gesimsstück 
hat  finden  können.   Das  wird  sich  ja  aufklären  lassen.    Es  hätte  ferner 
bemerkt  werden  können,  dass  in  der  Ostwand  dieses  Raumes  keine  Nischen 
sind,  sowie  dass  die  Nischen  dieses  Raumes  gleich  hoch  sind  mit  denen  im 
Apodyterium.  —  Zu  Cap.  VIII.  und  IX:  Palästra  und  Isistcmpcl,  bemerke 
ich,  dass,  wenn  S.  171  Nissen  vom  Isistempel  sagt:  »Rinne  und  Stylobat 
stimmen  mit  denjenigen  der  Palästra  genau  überein,«  dies  jedenfalls 
Dicht  von  den  Maassen  gilt,  denn  im  Isistempel  ist  der  Stylobat  0,44, 
die  Kinne  0,43,  in  der  Palästra  Stylobat  0,50,  Rinne  0,5G;  übrigens  sind 
hier  die  Stylobatsteine  ungleich;  ich  habe  eiuen  von  0,56  Breite  ge- 
funden. —  Am  meisten  habe  ich  gegen  Cap.  X,  Aesculaptempel,  einzu- 
wenden.   Nisseu  s  Beschreibung  der  Mauern  ist  richtig,  richtig  auch  die 
Bemerkung:  »Auffallend  ist  der  schlechte  Mörtel*.    In  einer  Note  sagt 

J«ibre-t berieht  fQr  Alterthumit-Wiwenschaft  1877.  III.  17 


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2r>8 


Geographie  von  Unteritalien  und  Sicilien. 


aber  Nissen  (S.  176):  »doch  nicht  etwa  einfacher  Lehmmörtel?«  Wenn 
man  nun  bedenkt,  dass  Nissen  den  Aesculaptempel  für  recht  alt  hält 
(»er  könnte  wohl  dem  dritten  Jahrhundert  angehören«),  so  hat  die  Be- 
merkung vom  Lehmmörtel  eine  besondere  Bedeutung  (s.  oben).  Ich 
kann  nur  versichern,  dass  gerade  so  schlechter  Mörtel  vorkommt  an  den 
Forumsthermen,  welche  ja  aus  der  römischen  Epoche  stammen,  speciell 
in  den  Buden  an  der  Thermenstrasse ,  ferner  im  Theater  in  der  Mauer, 
an  der  sich  der  bekannte  Kopf  befindet.    Wenn  ferner  Nissen  meint,  es 
sei  die  Fac,ade  nicht  bestimmt  gewesen,  verputzt  zu  werden,  so  mag  das 
sein,  schön  sah  es  dann  jedenfalls  nicht  aus;  aber  noch  wichtiger  als 
dieses  ist,  dass  das,  was  Nissen  am  Aesculaptempel  Anfang  des  opus 
reticulatum  nennt,  sich  am  Amphitheater  und  an  den  Forumthermen 
ebenfalls  findet;  sollten  wir  nicht  nach  allem  diesen  zu  dem  Schlüsse  ge- 
langen, dass  der  Aesculaptempel  aus  der  Zeit  ist,  aus  der  diese  Gebäude 
sind,  d.  h.  aus  der  römischen  Zeit?   Ferner  sagt  Nissen:  »Was  es  für 
einen  Sinn  hat,  dass  auf  Lang-  und  Schmalseiten  des  Altars  die  untere 
Quaderschicht  getheilt,  die  obere  ungetheilt  vorgestellt  ist,  ersieht  man 
nicht.«    Es  ist  eben  Nachahmung  eines  Quaderbaues,  und  konnte  gar 
nicht  besser  gemacht  werden.    »Irrthümlich  sagt  Overbeck,  sowohl  an 
der  Isis-  als  Stabianerstrasse  seien  Eingänge  dagewesen.«    Wohl  in  der 
zweiten  Auflage,  in  der  dritten  sagt  Overbeck  es  nicht  mehr.  »Vielmehr 
liegt  an  der  Ecke  beider  Strassen  ein  Zimmer,  das  nur  vom  Tempelbof 
zugänglich  ist  —  die  Thür  ist  ca.  1  Meter  über  dem  Niveau  des  letzteren 
und  wird  eine  kleine  Treppe  gehabt  haben  —  und  in  die  Kategorie  der 
sogenannten  Priesterzimmer  gehört.«  Ich  habe  keinen  Niveauunterschied 
zwischen  Zimmer  und  Hof  bemerkt.    »Der  einzige  Eingang  war  von  der 
Stabianerstrasse.    Vor  der  Thür  lag  eine  Treppe,  welche  mit  einem 
kleinen  Bogen  unterwölbt  gewesen  zu  sein  scheint,  wenigstens  glaubten 
wir  Reste  eines  solchen  zu  erkennen.«   Referent  nicht.  Die  Verschieden- 
heit zwischen  dem  vom  Referenten  und  dem  vom  Verfasser  Gesehenen 
erklärt  sich  vielleicht  durch  Veränderungen,  die  inzwischen  mit  den 
Ruinen  vorgenommen  worden  sind,  wenigstens  weiss  Referent  keine  andere 
Erklärung  derselben.  Sollte  vielleicht  der  hier  fliessende  Kanal  derartige 
Veränderungen  veranlasst  haben?  Aber  schon  die  Abbildung  bei  Mazois 
entspricht  nicht  den  Nissen'schen  Angaben.  —  Zu  Cap.  XV:  die  Theater, 
bemerke  ich  (damit  es  nicht  scheine,  als  wolle  ich  nur  berichtigen),  dass 
wenn  Nissen  S.  246  sagt,  dass  die  Richtigkeit  der  Annahme ,  dass  das 
grosse  Theater  bei  der  Verschüttung  wirklich  im  Umbau  begriffen  ge- 
wesen sei,  daraus  hervorgehe,  dass  auf  der  Westseite  eine  der  kleinen 
Treppen,  welche  die  cunei  von  einander  scheiden,  von  Tuff  erhalten  sei, 
während  an  mehreren  anderen  Stellen  Reste  eben  solcher  Treppen  von 
Marmor  erhalten  sind,  sich  dem  noch  hinzufügen  lässt,  dass  der  Umstand, 
dass  jene  Stufen  von  Tuff  sehr  ausgetreten  sind,  beweisen  dürfte,  dass 
sie  bereits  seit  lauger  Zeit  benutzt  worden  sind,  -  eine  fernere  StüUe 


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Unteritalien:  Pompei. 


259 


der  Ansicht  Nissen's  über  die  Zeit  der  Entstehung  des  grossen  Theaters. 
—  Referent  will  nicht  verfehlen,  wiederholt  hinzuzufügen,  dass  eine  Menge 
anderer  Gebäude,  die  er  mit  Nissen's  Beschreibung  verglichen  hat,  zu 
keinerlei  Bemerkungen  Veranlassung  gaben;  die  Abschnitte  über  das 
Material  sind  mustergültig. 

Aus  den  vorstehenden  Bemerkungen,  die  das  Resultat  eines  nur 
achttägigen  Aufenthaltes  in  Pompeji  sind,  dürfte  hervorgehen,  dass  in 
Pompeji  noch  mancher  Stoff  zu  Beobachtungen  im  Sinne  Nissen's  vor- 
handen ist.  Nissen  hat  den  Weg  gewiesen,  aber  für  Andere  bleibt  noch 
viel  zu  thun.  Man  darf  jedoch  die  Sache  nicht  leicht  nehmen  und  z.  B. 
auf  einfache  Besichtigung  der  Ueberreste  hin  Facta  constatiren  wollen,  die 
vielleicht  doch  nicht  richtig  sind.  Es  ist  dem  Referenten  begegnet,  dass, 
nachdem  er  Unrichtigkeiten  in  Nissen's  Angaben  über  den  Thatbestand 
zu  finden  glaubte,  er  nach  mehrstündiger  wiederholter  Prüfung  sah,  dass 
er  moderne  Arbeit  für  antike  gehalten  hatte,  und  Nissen  vollkommen  im 
Rechte  war.  Und  hier  kommen  wir  auf  einen  Punkt  von  ungemeiner  Wichtig- 
keit.   Wenn  wir  als  feststehend  betrachten  dürfen,  dass  mit  Nissens 
Werk  eine  neue  Epoche  in  der  Erforschung  von  Pompeji  beginnt,  so 
ist  die  nächste  Aufgabe  eine  genaue  Beschreibung  der  pompeianischen 
Gebäude  gerade  mit  Rücksicht  auf  Material  und  Construction ,  eine  Ar- 
beit, die  Schöne  und  Nissen  begonnen,  und  in  glänzendster  Weise  be- 
gonnen haben.  Nach  ihrer  bahnbrechenden  Leistung  beginnt  nunmehr  die 
Detailarbeit.    Hier  muss  aber  methodisch  verfahren  werden,  und  die 
erete  Forderung  in  dieser  Hinsicht  ist,  dass  von  jedem  Gebäude  constatirt 
werde,  was  modemer  Zusatz  ist,  und  dass  dies  genau  angegeben  werde. 
Die  Sache  ist  nicht  so  einfach  als  man  denkt  und  Referent  hat  Grund 
zu  glauben,  dass  in  manchen  Fällen  sich  als  moderne  Arbeit  erweisen 
möchte,  was  man  für  antik  hielt.    Sollen  Pompejis  Gebäude  in  der 
grossartigen  durch  Nissen  vorgezeichneten  Weise  Gegenstand  des  Stu- 
diums sein,  so  ist  Grundbedingung,  dass  man  verfahre,  wie  die  Archäologie 
bei  der  Beschreibung  von  Statuen  verfährt,  die  vor  Jahrhunderten  ge- 
funden, der  heutigen  Wissenschaft  in  restaurirtem  Zustande  vorliegen. 
Auch  bei  den  Gebäuden  Pompeji  s  muss  zunächst  festgestellt  und  ausdrück- 
lich bezeichnet  werden,  was  antik  ist,  was  modern.  Referent  würde  es  im 
Interesse  der  Wissenschaft  angemessen  finden,  wenn  von  jetzt  an  bei  den 
Ausbesserungen,  die  täglich  in  Pompeji  geschehen,  durch  eine  nicht  beson- 
ders auffallende,  aber  doch  deutliche  farbige  Linie  das  Moderne  vom  An- 
tiken gesondert  würde.  Der  Forschung  würde  ein  ungemeiner  Gewinn  daraus 
erwachsen;  manches,  was  kurz  nach  der  geschehenen  Ergänzung  seineu 
modernen  Charakter  noch  klar  zur  Schau  trägt,  verliert  ihn  später,  und  noch 
so  genaue  Protokolle  über  Ergänzungen,  wenn  solche  überhaupt  geführt 
werden,  können  an  Deutlichkeit  einem  einfachen  Striche  unmöglich  gleich- 
kommen. '  —  Referent  ist  überzeugt,  dass  auf  der  von  Nissen  betreteneu 
Bahn  der  Bauanalyse  Pompeji's  noch  Bedeutendes  geleistet  werden  wird; 

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Geographie  von  Unteritalien  und  Sicilien 


aber  um  auf  diesem  Gebiete  mit  Erfolg  zu  arbeiten,  um  mehr  als  blos 
vereinzelte  Beiträge  zu  liefern  (wie  Referent  im  Vorhergehenden),  ist  ein 
längerer  Aufenthalt  in  Pompeji  nothwendig.  Und  hier  ist  vor  Allen  Man. 
unter  den  Deutschen  gegenwärtig  ohne  Zweifel  der  genaueste  Kenner 
Pompeji's,  berufen,  seine  Mitwirkung  dem  durch  Nissen  begonnenen 
Werke  zu  leihen.  Sollten  dann  auf  Grund  längerer  Forschung,  als  sie 
Schöne  oder  Nissen  möglich  war,  manche  Einzelheiten  sich  in  veränderter 
Gestalt  zeigen,  so  würde  dieser  Gewinn  der  Wissenschaft  sicherlich  auch 
vom  Verfasser  freudig  begrüsst  werden. 

Von  der  Analyse  der  pompeianischen  Gebäude  schreitet  der  Ver- 
fasser zur  Reconstruction  der  Geschichte  Pompeji's,  oder  eigentlich  zur 
Construction  derselben.    Denn  wenn  man  das,  was  bisher  Geschichte 
Pompeji's  hiess,  mit  dem  vergleicht,  was  uns  jetzt  Nissen  bietet,  so  haben 
wir  bisjetzt  keine  Geschichte  Pompeji's  gehabt.  Nissen  eröffnet  hier  eine 
überraschende  Fülle  von  Gesichtspunkten ;  das  im  Folgenden  vom  Refe- 
renten Bemerkte  bezieht  sich  nur  auf  die  wenigen  Fälle  von  Meinungsver- 
schiedenheit, in  unzähligen  nicht  genannten  Fällen  haben  wir  nur  für  die 
reiche  Belehrung  zu  danken.  Es  mag  sein,  dass  Nissen  Recht  hat  in  Be- 
treff der  Erklärung  der  Stelle  Strabon's,  die  er  auf  die  Gründung  von  Pom- 
peji bezieht,  obschon  die  directe  Entfernung  einer  Stadt  von  der  Küste 
nicht  allein  massgebend  ist  für  ihre  Verbindungen  mit  der  See,  und  so  auch 
Acerrae  über  Nola  Pompeji  als  Hafen  benutzen  konnte;  ob  alsdann  in  der 
Dreitheilung  Pompeji's  (von  Nord  nach  Süd)  eine  Folge  der  Gründung  durch 
drei  Städte  zu  sehen  ist,  möchte  schon  zweifelhaft  erscheinen ;  jedenfalls 
dürfte  dann  aber  die  Isisstrasse  nicht  mehr  als  Hauptstrasse  aufgefasst  wer- 
den. Ucberraschend  ist  die  Analogie  in  Betreff  der  Strassennamen  zwischen 
Pompeji  und  Thurii;  ob  in  ihrem  ganzen  Umfang  überzeugend,  ist  eine 
andere  Frage.    Aber  dass  Strassen  in  Thurii  wie  in  Pompeji  nach 
Göttern  benannt  waren,  dass  die  Via  Pompejana  der  Via  Thuria  ent- 
spricht, kann  nicht  bestritten  werden.  Interessant  sind  die  Auseinander- 
setzungen über  viam  terminare  S.  532,  die  jedoch  in  ihrer  Begründung 
nicht  ganz  unanfechtbar  sind.    »Der  Ausdruck  viam  terminare  kommt  in 
den  zahlreichen  Inschriften,  welche  Wegebau  und  Limitation  behandeln, 
meines  Wissens  niemals  vor.   Unser  Denkmal  muss  deshalb  einer  Stufe 
des  Wegebaues  angehören,  die  in  denjenigen  Epochen,  aus  welchen 
unsere  Quellen  reichlich  fliessen,  längst  und  vollständig  überwunden  war.« 
»Viam  terminare  heisst  einen  Raum  abgränzen,  auf  dem  man  gehen  und 
fahren  darf.«    »Der  Begriff  Via  umfasst  iter  und  actus  und  sämmtliche 
Strassen  Pompeji's  enthalten  einen  Raum  für  den  actus  und  zwei  halbe 
Räume  für  den  itus.t  »Viam  Pompeianam  terminare  heist  desshalb  nicht 
einen  Raum  für  die  Anlage  einer  städtischen  Strasse  abgrenzen,  sondern 
es  heist  iter  und  actus  von  einander  trennen,  auf  einem  Raum,  auf  dem 
vorher  promiscue  gefahren  und  gegangen  war,  einen  Fahrweg  abgrenzen« 
(S.  533).  Nissen  führt  dann  Terminalcippen  aus  Pompeji  an,  und  schlieft 


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Unteritalien:  Pompei. 


261 


aus  der  Uebereinstimmung  der  Breite  der  Stabianerstrasse  mit  der  von 
ihm  interpretirten  Angabe  der  oskischen  Inschrift  auf  die  Richtigkeit 
seiner  Erklärung  von  Viam  terrninare.    Hier  bemerke  ich  Folgendes: 
Viam  terrninare  kommt,  wie  Nissen  sagt,  sonst  nicht  vor,  und  zwar,  weil 
es  einer  in  den  sonstigen  Quellen  überwundenen  Stufe  des  Wegebaues 
angehört.    Es  soll  bedeuten:  Trottoir  vom  Fahrweg  sondern.  Inwiefern 
ist  das  später  ein  überwundener  Standpunkt?   Es  war  später  ein  über- 
wundener Standpunkt,  kein  Trottoir  zu  kennen,  aber  niemals  ein  über- 
wundener Standpunkt,  kein  Trottoir  zu  haben.   Es  ist  unmöglich,  dass 
in  der  Zeit,  »aus  welcher  unsere  Quellen  reichlich  fliessen«,  Uberall 
Trottoirs  waren;  in  manchen  Städten  musste  man  sie  auch  damals  noch 
bauen,  also  Viam  terrninare,  nach  Nissen'-  Erklärung;  warum  sollte  also 
der  Ausdruck,  mit  dem  man  diese  Operation  bezeichnete,  nicht  zur  An- 
wendung gekommen  sein?   Es  liegt  also  ebenso  nahe  anzunehmen,  dass 
Viam  terrninare  dasselbe  sei  mit  Viam  limitare,  nur  weniger  gebräuch- 
lich als  letzteres.    Nissen  hat  wenige  Messungen  über  die  Breite  der 
Stabianerstrasse  in  ihrem  südlichen  Theile;  Referent  kann  sie  vervoll- 
ständigen. Breite  der  Via  Stabiana  südlich  vom  Durchschnitt  des  sogen. 
Üecumanus  minor  M.  5,07;  bei  No.  21  (Westseite)  3,85;  bei  den  nächsten 
Trittsteinen  3,90;  an  der  nördlichen  Ecke  der  Via  seeuuda  4,02;  nach 
der  südlichen  Ecke  bei  den  Steinen  3,93;  gegenüber  dem  Asklepios- 
tempel  3,88;  beim  oberen  Ende  der  Thür  No.  22  (westlich)  4,—  ;  beim 
Aufgang  zum  Theater  3,92;  beim  Aufgang  zum  Odeon  3,75;  der  Abhang 
im  Westen  ist  gepflastert  wie  die  Strasse,  aber  nicht  als  Fahrstrasse  zu 
betrachten,  und  von  derselben  durch  eine  Linie  geschieden,  welche  den 
Trottoirrand  fortsetzt;  wenn  also  Nissen  S.  535  nach  Plänen  von  Pom- 
peji dem  Fahrdamm  hier  7  M.  Breite  coucedirt,  so  ist  dies  eine  un- 
nöthige  Concession ;  er  hat  factisch  auch  hier  keine  4  M.  Breite ;  bei  den 
nächsten  Steinen  3,52;  unterhalb  der  Einmündung  der  Via  tertia  3,72; 
gegenüber  No.  5  (Ost  und  West)  4,45;  die  Ostlinie  geht  gerade  bis  in 
die  Nähe  des  Thors;  die  Westlinie  weicht  von  Via  tertia  an  aus,  sonst 
würde  sie  das  Thor  kaum  treffen.  Die  Maasse  stimmen  also  zu  Nissen's 
Voraussetzung,  dass  perek  5'  oskisch  sei.  Wir  können  somit  nur  sagen, 
dass  die  von  Nissen  angenommene  Bedeutung  von  Viam  terrninare  mangel- 
haft begründet  ist,  dass  aber  seine  Hypothese  von  der  Bedeutung  von 
perek  mit  den  Thatsachen  übereinstimmt.    Sonach  scheint  die  Frage 
von  der  Bedeutung  von  Viam  terrninare  noch  nicht  gelöst.  Ueberhaupt 
ist  Referent  der  Ansicht,  dass  Verfasser  mit  seineu  Auseinandersetzungen 
über  diesen  Gegenstand  (Pflasterung  und  Trottoir  der  italischen  Städte) 
selbst  noch  nicht  sein  letztes  Wort  gesprochen  hat.  Er  drückt  sich  wohl 
einmal  zu  allgemein  aus  und  wird  dadurch  ungenau  oder  wenigstens  leicht 
misszuverstehen.    »Die  Pflasterung  bringt  es  mit  sich,  dass  Fahr-  und 
Gaugweg  streng  geschieden  wird«  (S.  522).    Wenn  »streng  geschiedent 
und  »bringt  es  mit  sich«  scharf  genommen  werden  —  und  Referent  zweifelt 
nicht,  dass  dies  zumal  bei  Nissen  Viel,  und  natürlich  mit  Recht,  thun  werden 


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262 


Geographie  von  Unteritalien  und  Sicilien. 


—  so  ist  der  Satz  weder  für  das  Altert  Ii  um,  noch  für  die  Neuzeit  richtig; 
Solunt  hat  Pflaster  aber  kein  Trottoir  und  wie  viele  Städte  giebt  es  nicht 
jetzt  noch,  die  Pflaster  haben  und  doch  kein  Trottoir.  Es  ist  in  dieser 
Hinsicht  folgender,  vom  Verfasser,  wie  es  scheint,  nicht  bemerkter  Ge- 
sichtspunkt zu  beachten.  Bei  der  Pflasterung  einer  Stadt  ist  die  wichtigste 
Frage,  wie  das  Wasser  ablaufen  soll.  Lässt  man  es  durch  die  Mitte 
der  Strassen  laufen  und  vertieft  deshalb  diese,  so  braucht  man  kein  ab- 
gegränztes  Trottoir;  macht  man  aber  keine  Senkung  nach  der  Mitte, 
oder  erhöht  sogar  die  Mitte  des  Fahrdammes  auch  nur  ein  wenig,  so 
ist  ein  erhöhtes  Trottoir  sehr  wünschenswerth ,  ja  eine  Notwendigkeit 
Jenes  ist  die  niedere,  dieses  die  höhere  Stufe  des  Strassenbaues.  Pflaste- 
rung und  strenge  Sonderung  von  Fahr-  und  Gangweg  hängen  also  nicht 
nothwendig  zusammen.  Diese  Bemerkungen  hindern  nicht  die  Aner 
kennung,  dass  auch  in  der  Erörterung  über  die  Geschichte  der  Strassen 
Pompeji  s  Nissen  viel  Richtiges  und  Neues  gesagt  hat.  Die  Kritik  der 
Namengebung  der  Strassen  durch  Fiorelli  ist  wohl  begründet. 

Für  die  Kunde  des  antiken  Lebens  im  Allgemeinen  ist  am  Wich- 
tigsten das,  was  Nissen  über  die  Entwicklung  des  Hauses  sagt.  Er 
entwirft  ein  Bild  in  grossen  Zügen,  von  denen  einige  bis  in's  Einzelne 
ausgeführt  sind,  andere  nur  aus  leichten  Strichen  bestehen  und  zwischen 
denen  grosse  Partien  im  Schatten  liegen.  Nissen  wollte  nnd  konnte 
nicht  anders  verfahren;  er  konnte  unmöglich  in  diesem  Werke  eine  voll- 
ständige Geschichte  des  antiken  Hauses  geben.  Eben  deswegen  fordert 
die  geschichtliche  Skizze  zu  manchen  Fragen  auf.  Eine  der  anziehendsten 
Partien  dieses  Abschnittes  ist  ohne  Zweifel  das,  was'  Nissen  über  das 
Haus  des  Vaters  des  Galen  sagt,  dessen  üebereinstimmung  mit  dem 
nordischen  Bauernhause  er  sehr  richtig  hervorhebt.  Ist  aber  anzunehmen, 
dass  wirklich  in  jener  Gegend  Asiens  sich  das  uralte  Bauernhaus  über 
1000  Jahre  erhalten  habe?  Schon  in  den  homerischen  Gedichten  tritt 
uns,  wie  Nissen  darlegt,  das  Gehöft  als  im  Uebergangszustand  befindlich 
entgegen;  sollte  es  sich  bei  Pergamum  im  Urzustände  erhalten  haben? 
In  der  Gegend  von  Neapel  ist  es  jedenfalls,  wie  auch  Nissen  annimmt, 
nicht  mehr  nachzuweisen;  denn  Nissen  hat  gewiss  Recht,  wenn  er  zur 
Ansicht  gelangt,  dass  der  Vergleich  sich  nur  auf  das  Räuchern  des 
Weines  beziehe  (S.  611).  Das  Haus  Galen's  könnte  ganz  wohl  eine 
spätere  Importation  aus  dem  Norden  sein.  Sehr  richtig  ist  die  Zusammen- 
stellung des  homerischen  Hauses  mit  dem  Hause  Galen's;  weniger  ein- 
leuchtend der  Gegensatz,  den  Nissen  zwischen  dem  griechischen  Hause 
und  dem  römischen  darin  findet,  dass  jenes  nur  Peristylhaus  sei.  Nissen 
sagt,  dass  wir  über  das  einfache  Bürgerhaus  hellenischer  Städte  dürftig 
unterrichtet  sind,  und  entwickelt  dann,  wie  das  gewöhnliche  Bürgerhaus 
der  Griechen  wohl  ein  Miniaturbild  des  Bauernhauses  gewesen  sei  (S.  624). 
Da  ist  also  von  Peristyl  keine  Rede.  Es  fehlt  der  Nachweis,  wo  und 
wann  denn  eigentlich  das  Peristylhaus  in  Griechenland  in  echt  griechi- 


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Unteritalien :  Pompei. 


263 


scher  Zeit  existirt  habe.  Jedenfalls  hat  Nissen  nicht  bewiesen,  dass  das 
Peristyl  in  dem  Sinne  die  griechische  Form  des  Hauses  war,  wie  das 
Atrium  die  des  römischen.  Die  gewöhnlichen  Bürgerhäuser  Italiens  sind 
Atrien;  wäre  dem  Peristyl  die  Wichtigkeit  beizulegen,  welche  Nissen 
ihm  beilegt,  so  müssten  wir  es  auch,  wenn  schon  im  kleinsten  Maasstabe, 
in  den  gewöhnlichen  Bürgerhäusern  Griechenlands  finden;  davon  scheint 
aber  keine  Spur  vorhanden  zu  sein.  Das  Peristyl  ist  nach  Nissen  das 
Produkt  einer  unorganischen  Conglomeration,  welche  fast  unbeschränkten 
Raum  voraussetzt;  so  wird  es  denn  wohl  für  die  griechischen  Städte,  in 
denen  kein  Ueberfluss  an  Raum  vorhanden  war,  höchstens  eine  Aus- 
nahme gewesen  sein.  Nach  des  Referenten  Ansicht  ist  das  Säulenhaus 
in  der  Weise,  wie  es  in  Pompeji  vorkommt,  vielmehr  hellenistischen  Ur- 
sprungs, was  hier  jedoch  nicht  weiter  ausgeführt  werden  kann.  Es  wird 
sich  wahrscheinlich  bei  weiteren  Forschungen  mehr  und  mehr  zeigen, 
dass  der  eigentlich  fruchtbringende  Gedanke  Nissen's  auf  diesem  Gebiete 
nicht  in  der  Gegenüberstellung  des  italischen  und  griechischen  Hauses 
al6  verschiedener  besteht,  sondern  vielmehr  in  der  Andeutung,  dass  das 
einfache  Bauernhaus  mit  Giebel  die  gemeinsame  Quelle  des  griechischen 
wie  des  italischen  Stadthauses  ist.  An  diesem  Punkte  wird  die  weitere 
Forschung  anzusetzen  haben.  Referent  möchte  hier  nur  noch  auf  die 
Wichtigkeit  der  Thukydideischcn  Erzählung  von  der  Ueberrumpelung  Pla- 
taeae's  für  die  Geschichte  des  griechischen  Privathauses  hinweisen.  — 
Auch  in  einem  anderen  Punkte  meint  Referent,  dass  Verfasser  mit  der 
Aufstellung  eines  neuen  charakteristischen  Unterschiedes  an  Stelle  eines 
alten  nicht  einen  Fortschritt  gegen  das  Frühere  gemacht  habe:  wenn  er 
im  Anfang  von  Cap.  XXIV  für  die  Charakteristik  des  antiken  und  des 
modernen  Hauses  an  Stelle  der  Formel:  Innenbau,  Aussenbau  die  Formel: 
Haus  ohne  Glas,  Haus  mit  Glas  setzen  will.  Seine  Formel  bezeichnet 
das  Mittel,  die  frühere  die  Wirkung,  den  thatsäeblichen  Zustand,  und 
diese  ist  eben  darum  besser.  Nissen's  Formel  giebt  über  den  Plan  des 
Hauses  gar  keine  Rechenschaft;  die  herkömmliche  lässt  mit  einem  Schlage 
vor  dem  geistigen  Auge  ein  Bild  der  Verschiedenheit  des  antiken  und 
modernen  Hauses  entstehen.  §  1  von  Cap.  XXIV  ist  reich  an  sehr  guten 
Bemerkungen;  im  Einzelnen  liesse  sich  vielleicht  auch  hier  noch  Ein- 
zelnes etwas  schärfer  hervorheben.  So  spricht  Nissen  S.  600  von  dem 
»altertümlichen  Bretterverschlag«  der  Läden,  der  noch  jetzt  in  Italien 
ganz  vereinzelt  vorkomme.  Dieser  Verschlag  dürfte  doch  kaum  als 
etwas  Vereinzeltes  zu  bezeichnen  sein,  und  kann  auch  z.  B.  in  Palermo 
vielfach  gefunden  werden.  Wie  sollte  es  auch  anders  sein?  Die  Läden 
sind  den  ganzen  Tag  offen  und  haben  keine  Glaswand,  müssen  also  in 
der  Nacht  durch  Bretterwände  geschlossen  werden. 

Nissen's  Werk  führt  den  Titel:  Studien,  und  das  ist  auch  die  rich- 
tige Bezeichnung  für  dasselbe.  Man  sieht  überall  den  Verfasser  bei  der 
Arbeit,  nicht  nur  im  ersten  Theile,  der  die  eigentlichen  Localstudien 


264 


Geographie  von  Unteritalien  and  Sicilien. 


enthält.  Auch  in  den  historischen  Abschnitten  hat  man  überall  vor  Augen, 
wie  der  Stoff  von  verschiedenen  Seiten  angepackt  wird,  um  ihn  zu  be- 
wältigen, und  darin  liegt  ein  besonderer  Reiz  des  Buches.    Die  Fülle 
der  Resultate  ist  überwältigend.    Von  den  einzelnen  abgesehen  —  und 
Referent  braucht  wohl  nicht  besonders  zu  sagen,  dass  es  ihm  nicht  ein- 
fallen konnte,  alle  einzelnen  Punkte  zu  bezeichnen,  in  denen  Nissen 
Neues  und  Richtiges  gebracht  hat  —  ist  das  grösste  Ergebniss  des  Wer- 
kes, dass  man  fortan  aufhören  muss,  Pompeji's  Hauptbedeutung  darin 
zu  suchen,  dass  es  eine  bestimmte  Epoche  der  antiken  Cultur  vertritt. 
Pompeji  ist  wichtig  für  die  Kenntniss  der  ersten  Kaiserzeit  und  wird 
diese  Wichtigkeit  nie  verlieren;  Nissen  hat  aber  gezeigt,  dass  jene  Zeit, 
wenn  sie  auch  manches  Neue  schuf,  doch  noch  mehr  Altes  gelassen  und 
nur  in  ihr  buntes  Kleid  gehüllt  hat;  und  es  ist  ihm  gelungen,  unter  der 
bunten  Hülle  das  Alte  zu  entdecken  und  diesem  Alten  seinen  Platz  in 
der  Geschichte  anzuweisen.    Natürlich  hatte  er  darin  Vorgänger,  unter 
denen  vor  allen  Fiorelli  zu  nennen  ist;  aber  er  ist  der  erste,  der  in 
das  Vereinzelte  Zusammenhang  gebracht,  der  eine  Geschichte  von  Pom- 
peji zusammengestellt  hat  und  zwar  eine  Geschichte  von  ungeahnter 
Reichhaltigkeit,  wie  die  chronologische  Uebersicht  am  Schlüsse  des  Wer- 
kes zur  Ueberraschung  desjenigen  lehrt,  der,  bevor  er  das  Buch  studirt 
hat,  sie  durchliest.    Mit  Nissen  beginnt  für  das  Studium  Pompeji's  eine 
neue  Epoche.  Referent  bezweifelt  nicht,  dass  fortan  eine  Menge  Fragen, 
die  die  Alterthumswissenschaft  im  Innersten  berühren  und  die  bisher  ohne 
Beziehung  auf  Pompeji  behandelt  wurden,  von  nuu  an  mit  besonderer 
Berücksichtigung  Pompeji's  werden  besprochen  werden,  und  dass  die 
Alterthumswissenschaft  im  Allgemeinen  aus  der  Eröffnung  dieses  neuen 
Feldes  reichen  Gewinn  ziehen  wird.  Die  Kenntniss  Pompeji's  selbst  wird 
ebenfalls  gewinnen ;  es  werden  Manche  sich  an  dieser  Forschung  bethei- 
ligen wollen  und  können.    Freilich  ist  da,  wie  schon  gesagt,  mit  einem 
Studium  von  einigen  Monaten  wenig  gethan;  wer  im  Geiste  des  vor- 
liegenden Werkes  die  Wissenschaft  fördern  will,  wird  lange  und  wiederholt 
sich  in  Pompeji  aufhalten  müssen.   Wir  hoffen  solche  Forschungen  noch 
in  diesen  Blättern  anzeigen  zu  können;  zunächst  haben  wir  wohl  Arbeiten 
Mau's  entgegenzusehen.   Es  lässt  sich  erwarten,  dass  Nissen's  Aufstel- 
lungen Modificationen  erleiden  werden;  aber  das  ist  in  der  historischen 
Wissenschaft  einmal  nicht  anders  und  es  bleibt  dem  Eröffner  neuer  Wege 
sein  Ruhm  unbenommen,  wenn  auch  manches,  was  er  selbst  für  eine  evi- 
dente Wahrheit  hielt,  den  Nachkommenden  nur  als  glänzender  Gedanke 
erscheinen  sollte. 

Einige  Berichtigungen  zu  Nissen's  Ausführungen  über  die  Geschichte 
der  Pflasterung  in  Italien  giebt  Th.  Mommscn,  Zum  römischen  Strasseu- 
wesen,  Hermes  XII  1877,  S.  486—491.  Vergleiche  auch  H.  Jordan,  Topo- 
graphie der  Stadt  Rom  im  Alterthum.  Bd.  I,  1.  Berlin  1878.  S.  524 ff. 
-  Vgl.  mich  Bull,  dell'  Inst,  di  corr.  arch.  1877  S.  214-223  den  Auf- 


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- 


Unteritalien:  Pompei.  265 

satz  von  Mau  über  die  Tenne  centrali,  nebst  der  Note  S.  222,  und  1878 
S.  11  ff.  die  Bemerkungen  Mau's  über  das  Nissen'sche  Buch;  von  grosser 
Bedeutung  sind  ferner  die  anderweitigen  Untersuchungen  über  die  älteste 
Form  der  italischen  Hütte,  welche  nach  de  Rossi  und  Heibig  die  runde 
war;  vgl.  z.  B.  Bull.  d.  Inst.  1878  S.  9.  —  In  Betreff  der  Möglichkeit, 
dass  Pompeji  doch  in  späterer  Zeit  auch  für  Acerra  Hafen  gewesen  sein 
könnte,  s.  die  Bemerkungen  v.  Duhn's,  Bull.  d.  Inst  1878  S.  163.  Sehr 
hübsch  ist:  Pompejanisches  von  A.  Kiessling  im  Rhein.  Mus.  1877  S.  636. 

Ueber  dieselbe  Landschaft  handelt  sodann: 

J.  de  Seranon,  La  Campanie  —  Pompei  —  Herculanum,  etude 
de  moeurs  roraains.  2.  ed.  Paris  1877.    268  S.  8. 

Angenehm  geschrieben,  ohne  wissenschaftlichen  Werth.  Er  schreibt 
den  Namen  seines  bekannten  Landsmannes  immer  Mazoix.  Was  mag 
sich  Herr  de  Se>anon  gedacht  haben,  wenn  er  S.  21  schreibt:  La  villa 
de  Lucullus,  qui  avait  appartenu  a  Marius,  et  qui  etait  passäe  ensuite 
ä  Corneae  raere  des  Gracques  —  ?  S.  88  und  248  kommen  eubiculae 
vor;  S.  193  spricht  er  vom  Forum  civilium;  Herculaneum  ist  nach  ihm 
1711  entdeckt  worden. 

Pompeji  speciell  behandelt: 

R.  Schöner,  Pompeji.  Beschreibung  der  Stadt  und  Führer  durch 
die  Ausgrabungen.   Stuttgart.    194  S.  8.  mit  Plan  und  Abbild. 

Der  erste  Theil  des  Werkchens  enthält  eine  anmuthige  Darstel- 
lung des  Lebens  im  antiken  Pompeji,  der  zweite  einen  nützlichen  Führer 
durch  die  Stadt,  welcher  durchweg  genau  ist.  Einige  Versehen,  die 
Referent  auffielen,  sind  folgende:  S.  114  ist  die  Wahlempfehlung  des 
C.  Cuspius  Pausa  weniger  richtig  übersetzt  als  S.  87.  S.  169  giebt 
Schöner  die  bekannte  oskische  Inschrift  als  noch  am  Nolaner  Thor  vor- 
handen an;  sie  ist  aber  nicht  mehr  dort.  S.  178  bei  Gelegenheit  des 
Isistempels  sagt  Schöner:  »die  beiden  seitlichen  Thüren  und  Treppchen« 
aber  nur  links  ist  Thür  und  Treppchen.  Ebendaselbst  werden  rechts 
und  links  neben  der  Treppe  zwei  kleine  Postamente  notirt,  in  Wirklich- 
keit ist  nur  links  eines.  Ueber  die  oskische  Inschrift  am  Nolaner  Thor 
vergl.  Nissen,  Pomp.  Stud.  S.  511;  überhaupt  wird  Schöner  sein  Büch- 
lein jetzt  nach  dem  Erscheinen  der  Nissen'schen  Studien  umarbeiten 
müssen.  *) 

Sorrcnt,  worüber  wir  früher  eine  anonyme  Arbeit  besprochen  haben, 
behandelt 

P.  Bonaventura  da  Sorrento.  Sorrento,  Sorrento  sacra  e 
Sorrento  illustre.  Epitorae  della  storia  Sorrentina.  Sorrento  1877. 
120  S.  8  mit  fünf  Tafeln. 

2)  [Vgl.  die  Anzeige  von  Bu.  im  Liter.  Centralblatt  1878,  N.  2,  B.6UJ. 

Anm.  d.  Red. 


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266  Geographie  von  Unteritalien  und  Sicilien. 


Dieses  Werk,  das  Referent  nur  aus  einer  Anzeige  im  Arch.  stör, 
napol.  III  Nap.  1878  kennt,  scheint  einen  eigentümlichen  Werth  für 
die  Alterthumskunde  nur  durch  die  von  Beloch  herrührende  Karte  zu 
haben,  die  wohl  ihre  Erläuterung  in  der  von  Beloch  zu  erwartenden 
historischen  Arbeit  über  Campanien  finden  wird. 

In  demselben  Archivio  (III,  1)  handelt  G.  Tagliatela  über  einige 
antike  Reste  bei  Avellino;  das  antike  Abellinum  lag  bekanntlich  an  dem 
Civita  genannten  Orte  bei  Atripalda. 

G.  Beloch,  Sulla  confederazione  Nocerina  im  Arch.  stor.  napol.  II, 
282—298. 

Beloch  nimmt  eine  Herrschaft  Nocera's  über  Herculaneum,  Pom- 
peji, Stabiae  und  Sorrent  vor  der  Zeit  des  Bundesgenossenkrieges  an. 
Pol.  III,  91  führt  an  der  Küste,  südlich  von  Neapel,  das  Xouxsptiww 
iHvoQ  an;  die  Familie  der  Sittii  war  in  allen  jenen  Städten  angesehen; 
Noccra,  Herculaneum,  Pompeji,  Sorrent  gehörten  zur  tribus  Mcnenia; 
nur  Nuceria  prägte  Münzen;  oberster  Beamter  war  der  in  Pompeji  er- 
wähnte meddix  tuticus.  —  An  einen  engeren  Zusammenhang  jener  Städte 
wird  man  glauben  müssen;  welcher  Art  ihre  Verbindung  war,  hat  auch 
Beloch  noch  nicht  erwiesen.  Im  Anhang  setzt  Beloch  auseinander, 
dass  die  bei  Polyb.  III,  91  erwähnten  Daunier  wahrscheinlich  die  Stadt 
Hyria  in  der  Nähe  von  Nola  besassen.  Aus  Liv.  IX,  38  schliesst  Beloch, 
dass  Pompeji  zum  Territorium  von  Nocera  gehörte;  aus  der  Stelle  ist 
das  nicht  zu  schlicssen. 

Derselbe  Schriftsteller  hat  sich  über  die  ursprüngliche  Anlage  der 
Stadt  Neapel  geäussert  in  einer  Adunanz  des  Institutes  für  archäologische 
Correspondenz,  worüber  sich  ein  Bericht  findet  im  Bullettino  1877  S.  9 
und  10.  Beloch  findet  in  Neapel  dieselbe  Anlage  nach  Cardines  und 
Decumani,  wie  z.  B.  in  Pompeji  und  weist  darauf  hin,  dass  diese  Regel- 
mässigkeit offenbar  nicht  italische  Erfindung,  sondern  älter  ist,  insofern 
sie  bereits  bei  griechischen  Colonien,  ja  auch  in  Babylon  vorkommt. 
Beloch  hat  damit  gewiss  Recht;  seine  Ausichten  über  die  Anlage  Neapel's 
im  Besonderen  sind,  wie  aus  dem  Berichte  im  Bullettino  hervorgeht,  auch 
die  Fiorelli's. 

Sehr  werthvolle  campanische  Studien  enthalten  folgende  Aufsätze 
desjenigen,  der  unter  den  deutschen  Gelehrten  wohl  als  der  genaueste 
Kenner  Campaniens  bezeichnet  werden  dürfte,  F.  von  Duhn's: 

Osscrvazioni  sulla  necropoli  dell'  antica  Capua,  e  specialmente  so 
d'un  santuario  ivi  esistente  destinato  al  culto  dei  raorti.  Im  Bull.  d. 
Inst,  di  corr.  arch.    Roma  1876.   24  S.  8. 

Osservazioni  Capuane.  Im  Bull.  d.  Inst,  di  corr.  arch.  Roma  1878. 
S.  13  32. 

von  Duhn  behandelt  in  diesen  Aufsätzen,  von  denen  der  zweite 
den  ersten  in  wesentlichen  Punkten  ergänzt,  zunächst  die  verschiedenen 


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Unteritalien. 


267 


Arten  der  capuanischen  Gräber  überhaupt  und  sodann  den  interessan- 
testen und  wichtigsten  Punkt  der  capuanischen  Nekropolis,  das  im  Jahre 
1845  südlich  von  S.  Maria,  unfern  der  Via  Appia  entdeckte  Heiligthum, 
welches  sowohl  durch  seine  Form  als  auch  durch  die  ungeheure  Menge 
der  dort  gefundenen  plastischen  Werke,  theilweise  ganz  besonderer  Art, 
merkwürdig  ist.  Dies  Heiligthum  musste  alsbald  nach  seiner  Entdeckung, 
um  Streitigkeiten  mit  den  Behörden  zu  vermeiden,  zerstört  werden,  und 
obschon  seitdem  viel  über  dasselbe  geschrieben  war,  kannte  man  doch 
seine  Form  nur  unvollkommen,  bis  in  der  zweiten  der  genannten  Ab- 
handlungen v.  Duhn  eine  vor  der  Zerstörung  desselben  gemachte  Skizze 
veröffentlichte.    Es  ist  eine  Plattform  mit  einer  breiten  Treppe  davor 
und  einem  kleinen  Altar  darauf,  und  v.  Duhn  hat  nachgewiesen  (b  S.  18), 
dass  es  nach  oskischem  Maasse  erbaut  ist.    Auffallend  sind  besonders 
die  unzähligen  dort  gefundenen  Statuetten,  welche  eine  Frau  mit  einem 
oder  mehreren,  oft  sehr  vielen  Kindern  auf  dem  Arme  darstellen;  die 
Frau  hält  häufig  eine  Taube  oder  einen  Granatapfel  in  der  Hand.  In 
der  zweiten  der  genannten  Abhandlungen  setzt  v.  Duhn  auseinander,  dass 
die  in  dem  capuanischen  Heiligthum  verehrte  Göttin  Ceres  ist,  die  Haupt- 
gottheit der  oskischen  Unterwelt,  welche  die  Osker  sich  vorstellten  wie 
eine  gütige  Mutter  >la  quäle  raccogliendo  nel  suo  grembo  ogni  anima, 
che  viene  da  lei,  la  alleva  ed  allatta,  oppure.  figurata  la  dea  sotto  una 
forma  meno  umana,  come  una  divinitä  che  garantisce  a'  morti  l'esistenza 
immortale,  facendo  mostra  degli  attributi  della  melagranata  e  del  pic- 
cione  (b  S.  22).    Bei  dem  Heiligthum  existirte  eine  Fabrik  von  Terra- 
cotten  (S.  26).    Der  Cultus  hat  bei  diesem  Heiligthum,  wie  römische 
Inschriften  beweisen,  bis  in  die  römische  Zeit  fortgedauert.    —  Am 
Schlüsse  der  zweiten  dieser  für  die  Geschichte  von  Unteritalien  wichti- 
gen Abhandlungen  finden  sich  noch  interessante  Bemerkungen  über  die 
durch  ihre  Münzen  bekannte  Stadt  Fistelia,  welche  sich  als  nicht  mit 
Pozzuoli  identisch  herausstellt,  sondern  als  eine  samnitische  Stadt,  iden- 
tisch mit  Fugifulae  und  zu  suchen  in  der  Nähe  von  Telesc,  indem  »sulla 
montagna  detta  Monterbano,  dirimpetto  all'  odieruo  Faicchio,  paese 
vici/io  a  Telese,  ci  siano  non  solamente  delle  mura  ciclopiche,  ma  anche 
la  tradizione  volgare  identificante  questo  sito  con  lantica  Fistelia,  fatto, 
ü  quäle,  posto  che  sia  vero,  non  puö  avere  altro  fondamento  senou  il 
frequente  ritrovamento  di  queste  monete  in  quel  sito«  (b  S.  32). 

F.  von  Duhn,  Scavi  nella  necropoli  di  Suessula.    Im  Bull.  d. 
Inst  di  corr.  archeol.  1878.   S.  145-165. 

Westsüdwestlich  von  der  Station  Cancello  in  Campanien  ist  im 
Jahre  1878  die  Nekropolis  der  alten  Stadt  Suessula  aufgedeckt  worden, 
v.  Duhn  hat  in  der  vorliegenden  Schrift  die  Gräber  und  ihren  Inhalt 
beschrieben  und  daraus  wichtige  Folgerungen  für  die  Geschichte  jenes 
Theiles  von  Campanien  gezogen.    Die  Gräber,  deren  verschiedene  Arten 


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268 


Geographie  von  Unteritalien  und  Sicilien. 


sich  nebeneinander,  ja  durcheinander  gemischt  finden,  zerfallen  in  drei 
Classen:  1.  der  Leichnam  wird  einfach  in  die  Erde  gebettet,  Gegen- 
stände des  Gebrauches  werden  um  ihn  gestellt,  Steine  über  ihn  geschüttet; 
2.  der  Leichnam  liegt  in  einem  aus  Tuff  gefertigten  Sarkophag;  3.  der 
Sarg  wird  aus  grossen  Ziegelplatten  gebildet,  v.  Duhn  bestimmt  nun 
aus  den  in  den  Gräbern  gefundenen  Gegenständen  die  Zeit  jener  drei 
Classen,  und  es  ergiebt  sich,  dass  die  Gräber  No.  2  und  3  der  Zeit 
zwischen  400  und  250  v.  Chr.  angehören,  während  die  von  No.  1  Objecte 
von  ganz  anderem  Charakter  enthalten,  wie  Bronzegegenstände  von  eigen- 
tümlicher Mischung  (nur  aus  Gold,  Silber  und  Kupfer  zusammengesetzt) 
und  von  Vasen  hauptsächlich  folgende  Gattungen:  gelblicher  Grund  mit 
Linearornamenten ;  sogenannte  korinthische  Vasen  mit  laufenden  Thieren, 
Blumen  u.  s.  w.;  kleine  Vasen  mit  Blumen,  kleinen  Thieren  u.  s.  w., 
jetzt  chalkidische  Vasen  genannt;  kleine  runde  Vasen  mit  der  ornamen- 
talen Zeichnung  eines  Schmetterlings;  vasi  di  bucchero.  Aehuliche  Vasen 
sind  auch  anderswo  in  Campanien  gefunden  worden,  in  Cumae,  Nola, 
Capua,  und  ganz  denselben  Charakter  haben  die  Funde  in  der  Necro- 
poli  del  Fusco  bei  Syrakus.  Vasen  mit  schwarzen  Figuren  fehlen  fast 
ganz;  so  kommen  wir  mit  diesen  Gräbern  (Classe  1)  nicht  weiter  ab- 
wärts als  500  v.  Chr.  Da  nun  Classe  2  und  3  erst  um  400  beginnen, 
haben  wir  eine  Lücke  von  einem  Jahrhundert.  Dies  benutzt  v.  Duhn  in 
scharfsinniger  Weise,  um  uns  die  Geschichte  von  Suessula  zu  geben. 
Der  Anfang  der  Stadt  ist  unbestimmbar.  Gegen  das  Ende  des  sechsten 
Jahrhunderts  v.  Chr.  brachen  italische  Völkerschaften  in  Campanien  ein ; 
Cumae  rettet  allerdings  noch  524  v.  Chr.  seine  Selbständigkeit;  aber  es 
ist  anzunehmen,  dass  nicht  alle  campanischen  Städte  gleich  glücklich 
waren,  und  Suessula  kann  um  500  den  Italikcrn  erlegen  sein.  Somit 
Aufhören  der  Gräber  Classe  1  um  500.  Gegen  das  Ende  des  fünften 
Jahrhunderts  v.  Chr.  neue  Invasion  von  Samnitem  in  Campanien,  wodurch 
sich  das  campanische  Volk,  mit  Capua  an  der  Spitze,  bildet.  Die  Cam- 
paner  konnten  die  Wichtigkeit  der  Lage  von  Suessula,  das  den  Ausgang 
des  caudinischen  Thaies  in  der  Ebene  von  Campauien  beherrschte,  nicht 
verkennen;  sie  erneuerten,  um  den  Pass  zu  schützen,  Suessula,  dessen 
Blüthezeit  von  400—250  die  Gräber  Classe  2  und  3  lieferte.  Als  aber 
nach  dem  zweiten  puuischen  Kriege  Campanien  ganz  römisch  ward,  ver- 
fällt Suessula  von  Neuem,  und  zwar  weil  die  Römer  Capua  entschieden 
bevorzugen;  wird  doch  die  Via  Appia  durch  Capua  gelegt  und  lässt 
Suessula  bei  Seite.  Der  caudinische  Pass  hatte  seine  alte  Bedeutung 
verloren.  —  So  enthüllen  die  Gräber  bei  Cancello  unter  der  geschickten 
Hand  des  gründlichen  Kenners  Campauiens  die  Geschichte  einer  halb- 
vergessenen Stadt! 

Eine  Beschreibung  der  einzelnen  gefundenen  Gegenstande  enthält 
der  Bericht  der  Herren  A.  Milaui  und  A.  Sogliauo  (sotto  la  direz.  del 
ch.  prof.  De  Petra)  in  den  Notizie  degli  seavi  1876  S.  97-110;  3  Tafeln 


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Unteritalion. 


2fi9 


(TV  -VI)  geben  die  Abbildungen  der  wichtigsten  Objecte.  Die  Verfasser 
nehmen  an,  dass  die  verschiedene  Construction  der  Gräber  nicht  Zeit- 
verschiedenheit anzeige;  sie  glauben,  dass  die  Nekropolis  nicht  über  das 
dritte  oder  vierte  Jahrhundert  vor  Christo  zurückgeht.  Da  sie  jedoch 
die  von  v.  Duhn  gemachte  Scheidung  der  Objecte  nach  den  drei  Gräber- 
classen  nicht  machen,  was  sie  hätten  thun  sollen,  und  überdies  nach  Ab- 
fassung ihres  Berichtes  die  seavi  noch  fortgingen,  welche  von  v.  Duhn  in 
ihrer  Gesammtheit  berücksichtigt  werden  konnten,  so  können  ihre  Bemer- 
kungen über  die  Zeit  der  Gräber  nicht  als  definitive  betrachtet  werden. 

Deir  antica  citta  di  Sibari  e  dei  costumi  dei  Sibariti  ricerche  di 
Rom uiil du  Cannonero.  Roma  —  Torino  —  Firenze  1876.  90  S.  8. 

Znsammenstellung  der  bekannten  Nachrichten  über  den  Luxus  der 
Sybariten  mit  einigen  Bemerkungen  über  ihre  Geschichte  unter  Benutzung 
von  Ullrich.  Neben  dem  Luxus  kommt  das  Uebrige  schwach  weg.  In 
Cap.  V  sagt  Cannonero  über  die  Sprache  nur,  dass  sie  griechisch  war 
(S.  47);  von  der  Religion  sagt  er:  la  rel.  dei  Sibariti  cra  il  culto  della 
Dea  Giunone,  in  onore  della  quali  avevano  istituita  una  gara  di  citaredi, 
volendo  pur  gustare  qualche  diletto  nell'  atto  stesso  che  rendevano 
omaggio  agli  Dei.  Avevano  inoltre  in  particolar  venerazione  Filottete,  le 
cui  freccie  dicevansi  conservate  in  un  antico  tempio  tra  il  Sibari  c  il 
Crati ,  ma  il  loro  sommo  Dio  cra  la  mensa.  Das  ist  Alles  über  die  Re- 
ligion der  Sybariten!  S.  34  spricht  er  von  den  sybaritischen  Fabeln;  er 
hätte  bei  dieser  Gelegenheit  den  Witz  der  Sybariten  mehr  hervorheben 
sollen.  Das  angenehm  geschriebene  Werkchen  konnte  doch  kaum  als 
ricerche  bezeichnet  werden,  da  es  nichts  Neues  oder  Eigenes  enthält 

Von  der  Basilicata  handelt: 

Giac.  Racioppi,  Origini  storiche  iuvestigate  nei  nomi  geografici 
della  Basüicata,  im  Arch.  stör.  Nap.  I  S.  435-495.  Nap.  1876.  8. 

Der  Verfasser,  von  dem  wir  im  vorigen  Jahresbericht  eine  treffliche 
Arbeit  über  den  Namen  Basilicata  angezeigt  haben,  untersucht  in  der 
vorliegenden  Schrift  die  Etymologie  der  einzelnen  geographischen  Namen 
(Städte,  Flüsse  u.  s.  w.)  dieser  Provinz.  Er  zeigt  sich  wiederum  recht 
bewandert  im  Mittelalter  und  beweist,  dass  er  die  romanischen  Sprachen 
studirt  hat;  von  seinen  Herleitungen  aus  dem  Griechischen  und  seiner 
Kenntniss  der  Lautgesetze  der  classischen  Sprachen  lässt  sich  nicht  so- 
viel Rühmliches  sagen.  Zwei  Beispiele  statt  vieler.  Termitosa  soll  terra 
/wSijete  d.  h.  guasta  per  troppa  umiditä  sein;  das  lateinische  Verbum 
cernere  ist  ihm  aus  c  und  der  Silbe  ern  entstanden.  Racioppi  hat  übri- 
gens Recht  zn  behaupten,  dass  keiner  der  heutigen  Ortsnamen  aus  klas- 
sisch-griechischer Zeit  herstamme,  und  dass  in  byzantinischer  Zeit  eine 
stärkere  Einwanderung  aus  der  Balkanhalbinsel  nach  ünteritalien  wahr- 
scheinlich ist,  als  die  Geschichtsquellen  melden. 


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270 


Geographie  von  Unteritalien  und  Sicilien. 


Ueber  Tarent  handeln: 

Geschichte  Tarents  bis  auf  seine  Unterwerfung  unter  Rom,  von 
Dr.  Doehle.  Beil.  z.  Progr.  des  kaiserl.  Lyceums  zu  Strassburg  i.  Eis. 
Strassburg  1877.  52  S.  4. 

I.  Die  Gründung  Tarent's.  Doehle  verwirft  den  bekannten  Bericht 
des  Ephoros  als  einen  in  Athen  entstandenen  Scherz  zur  Erklärung  des 
Namens  llap&evfat,  auf  dessen  Deutung  Doehle  verzichtet,  indem  er  S.  12 
mit  Recht  bemerkt,  es  sei  ein  von  Gegnern  ausgegangener  Spottname 
wie  Geusen  und  ähnliche.  Doehle  betrachtet  gegen  Lorentz,  Curtius  u.  A. 
die  Parthenier  als  Dorier,  welche  gegen  den  Krieg  mit  Messenien  Oppo- 
sition machten;  er  weist  S.  14  nach,  dass  Tarent  sich  immer  als  dorische 
Stadt  fühlte.  Phalanthos  ist  ihm  ursprunglich  ein  Beiname  Poseidon's. 
In  Italien  finden  die  Parthenier  bereits  Kreter  vor.  Doehle  hält  diese 
Kreter  für  Repräsentanten  der  phöuicischen  Periode ;  phönicischen  Ursprungs 
scheinen  in  Tarent  Fang  der  Purpurschnecke,  Färbereien  und  Webereien 
und  der  Kult  von  Aphrodite  und  Herakles  zu  sein.  Doehle  nimmt  S.  19 
an,  dass  in  Tarent  phöuicische  Arbeiter  zurückblieben;  den  vom  Verfasser 
in  Note  1  herangezogenen  Vergleich  mit  Syrakus  kann  Referent  nicht 
billigen,  da  in  Ortygia  schwerlich  Phönicier  blieben.  Den  Namen  Taras 
erklärt  Doehle  (20.  21.)  vom  Stamm  tar  als  »Ueberschreitere,  Beiname 
Poseidon's.  Vgl.  über  diese  Punkte  die  im  zweiten  Jahresbericht  be- 
sprochene Abhandlung  von  Corcia.  —  II.  Per.  des  Königthums  und  der 
Herrschaft  der  Altbürgerschaft  bis  zur  Japy gierschlacht  Ol.  76,  4  =  473 
v.  Chr.  Folge  der  Niederlage  durch  die  Japygier  war,  dass  Tarent  seine 
Verfassung  im  demokratischen  Sinne  umänderte  und  dass  es  aus  einem 
Ackerbaustaat  ein  Handels-  und  Industriestaat  wurde.  —  IH.  Per.  der 
gemässigten  Volksherrschaft.  Kampf  mit  Thurii  um  die  Siritis ;  Gründung 
von  Herakleia;  die  Tarentiner  unter  Archytas  sammein  die  Kräfte  der 
Bewohuer  Gross- Griechenlands  gegen  die  Lukaner  und  gegen  die  Ty- 
rannen von  Syrakus.  —  IV.  Per.  der  zügellosen  Demokratie.  Verfall  und 
Untergang  des  tarentinischeu  Staates.  Den  übermächtigen  Barbaren  ge- 
genüber sieht  sich  Tarent  genöthigt,  zu  Söldnern  seine  Zuflucht  zu  neh- 
men. Der  erste  Söldnerführer  Tarent's  war  Archidamos  von  Sparta.  Dann 
kam  Alexander  von  Epirus,  der  Oheim  Alexanders  des  Grossen.  Doehle 
spricht  über  seine  Chronologie.  Ich  mache  den  Verfasser  auf  Droysen 
Gesch.  Alex.  d.  Gr.  Neue  Ausg.  L  S.  275  und  389  aufmerksam,  wonach 
sich  die  Sache  anders  stellen  dürfte  als  Doehle  annimmt,  und  möchte  die 
Bemerkung  hinzufügen,  dass,  wenn  Doehle  aus  Justin  XII,  1—3  schliesst: 
weil  Antipater  im  Sommer  330  dem  Alexander  den  Zug  und  den  Tod 
des  Molosserkönigs  meldet  und  Alexander  weder  in  Memphis  (Frühj.  331) 
noch  in  Tyros  (ebenso)  von  dem  Zuge  seines  Oheims  Nachricht  erhalten  hat, 
so  folgt,  dass  der  Zug  noch  nicht  unternommen  war,  als  die,  welche 
ihn  in  den  genannten  Orten  aufsuchten,  die  Heimath  verliessen,  wir 


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Unteritalien. 


271 


doch  nicht  bestimmt  wissen,  dass  Alexander  nicht  schon  früher  von  dem 
Zuge  seines  Oheims  gehört  hatte.  Wenn  Justin  die  ganze  Unternehmung  in 
der  Depesche  Antipater's  mittheilt,  so  ist  das  kein  Beweis,  dass  sie  nicht 
schon  lange  begonnen  war;  es  kann  entweder  der  Schriftsteller  die  Ge- 
legenheit benutzt  haben,  den  Zug  im  Zusammenhang  zu  erzählen  oder 
Antipater  ihn,  unbeschadet  früherer  Notizen,  resumirt  haben.  Es  wird 
also  das  Ende  des  Zuges  von  Doehle  richtig  bestimmt  sein;  der  Anfang 
kann  früher  fallen  als  Doehle  annimmt.  -  Tarent  musste  nun  Rom  gegen- 
über Stellung  nehmen ;  dies  wurde  der  Stadt,  wie  Doehle  (S.  39)  darlegt, 
durch  die  Spaltung  der  aristokratischen  und  der  demokratischen  Partei 
erschwert;  so  blieb  Tarent  im  dritten  Samniter-Kriege  neutral.  Es  folgt 
der  Krieg  des  Pyrrhus  und  das  Ende  des  tarentinischen  Staates.  Auf 
die  reichhaltige  Kultur  der  Stadt  lässt  sich  die  fleissige  Schrift  nicht 
genauer  ein. 

Tarentina.  Scripsit' J.  H.  Moll  (Deventer)  30  S.  in  4.  Inhalt: 
Tarenti  origo,  meist  nach  Doehle.  Ager  Tarentinus.  Urbs  ipsa;  bemer- 
kenswerth  über  die  drei  Hauptstrassen  der  Stadt.  Bei  Polyb.  VIII ,  35 
nimmt  Moll  Soteira  als  Namen  eines  Stadttheiles.  Von  den  Arbeiten 
Lorentz's  über  das  alte  Tarent  scheinen  Moll  nach  S.  4  nur  zwei  bekannt 
geworden  zu  sein;  er  hätte  aus  den  übrigen  viel  lernen  können. 

Das  alte  Calabrien  betreffen: 

W.  Heibig,  Studien  über  die  älteste  italische  Geschichte,  in  Her- 
mes, Zeitschrift  für  class.  Philologie.  Bd.  XI.  Berlin  1876.  S.  257 
bis  290. 

Die  erste  Studie  behandelt  die  Herkunft  der  Japyger.  Die  ge- 
wöhnliche, besonders  durch  Mommsen  vertretene  Ansicht  ist,  dass  die 
früher  weiter  verbreiteten  Japyger  später  zurückgeworfen  wurden.  Heibig 
weist  auf  die  Reihe  ächt  italischer  Orts-  und  Flussnamen  hin,  welche  in 
japygischen  Gegenden  vorkommen  (Anxanum,  Aufideua,  Cannae,  Egnatia, 
Norbe  u.  a.  m.)  und  nimmt  an,  dass  dies  Spuren  einer  älteren,  italischen 
Bevölkerung  in  Japygien  sind,  welche  von  den  Japygern  verdrängt  wurde. 
Die  Japyger  machen  den  Eindruck  eines  kräftigen  Volkes,  man  denke 
an  den  Sieg  der  Messapier  über  die  Tarentiner;  so  kam  es  wohl  auch, 
dass  hier  keine  griechischen  Colonien  angelegt  wurden.  Die  Italiker 
haben  die  Ebenen  nicht  erobert.  Heibig  erörtert  sodann  die  Herkunft 
der  Japyger.  Nach  nationaler  Tradition  kamen  sie  aus  Illyrien.  Wirk- 
lich finden  sich  identische  Namen  auf  der  Westseite  der  Balkanhalbinsel 
und  in  Japygien:  Chones,  Pandosia,  Sallentini,  Calabria  u.  a.  erinnern 
an  illyrische  Namen,  so  auch  die  Endung  -vro?,  der  Name  Dazos, 
Japyges  (=  Japydes).  Die  Japyger  sind  nach  Helbigs  Ansicht  =  Grai- 
koi ,  und  gehörten  zu  den  Völkerschaften ,  durch  die  der  Name  Graeci 
bei  den  Latinern  Eingang  fand.  Dass  die  Latiner  die  Hellenen  mit  dem 
Namen  Graeci  bezeichneten,  während  doch  Japyger  und  Hellenen  wenig 


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272 


Geographie  von  Unteritalien  und  Sicilien. 


ähnlich  waren,  erklärt  sich  daraus,  dass  die  Latiner  allmählich  mit  Völ- 
kern bekannt  wurden,  welche  Zwischenglieder  bildeten  zwischen  den 
Japygcrn  und  den  Joniern  (Chalkidiern),  die  von  den  Hellenen  zuerst  den 
Latinern  zur  Kenntniss  kamen.  Freilich  wurden  schliesslich  gerade  die 
Japyger  nicht  Graeci  genannt.  Heibig  nimmt  Einwanderung  zur  See, 
nicht  zu  Lande,  an.  Sikaiiia  und  die  Sikeler  der  Odyssee  sind  nach  Hei- 
big in  Italien  und  Sicilien  zu  suchen.  Vielleicht  sind  die  Graikoi  nach 
Italien  gegangen,  als  die  Thessaler  die  dorische  Wanderung  einleiteten. 
Einzelne  Worte,  wie  das  bekannte  messapische  ravJc  für  Brot,  sind  viel- 
leicht Lehnworte  aus  italischen  Sprachen. 

Ueber  einen  wichtigen  Punkt  in  der  Darlegung  Heibig's  haben  wir 
einen  Aufsatz  von 

B.  Niese,  Ueber  den  Volksstamm  der  Gräker.   Hermes,  Bd.  XU 
S.  409  -  420. 

Der  Verfasser  bemüht  sich,  diesem  Namen  alle  reale  Bedeutung 
zu  nehmen.  Er  ist  kein  alter,  wirklicher  Volksname;  die  Graikoi  er- 
scheinen erst  bei  Aristoteles  als  »ein  Schatten,  den  die  Hellenen  vor  sich 
werfen«  (S.  415).  Die  Graeker  sind  nach  Niese  eine  Personification  eines 
lateinischen  Begriffes,  nachträglich  eingeführt  in  das  Schema  der  griechi- 
schen Genesis  in  der  lateinischen  Bedeutung  eines  Synonyms  von  Hellen. 
Woher  der  Name  Grai,  dann  Graeci,  stammt,  den  die  Römer  für  die 
Hellenen  brauchten,  ist  auch  Niese  räthselhaft.  Referent  bezweifelt,  dass 
sich  Jemand  Uberzeugen  lassen  wird,  Aristoteles  habe  ein  lateinisches 
Wort  für  Hellenen  für  einen  besonderen  Volksstamm  genommen. 

Note  Japygo-Messapiche  per  L.  G.  De  Simone.  Tor.  Stamp.  reale 
1877.  4.,  besprochen  von  A.  Maury,  Journ.  d  Sav.  1878.  Mars  und  Mai. 

De  Simone  behandelt  in  diesem  wichtigen  Werke,  welches  einen  Theü 
des  dritten  Supplements  von  Fabietti's  Gloss.  ital.  bildet,  folgende  Orte: 
Rusce  oder  Rugge,  das  alte  Rudiae,  im  Alterthum  grösser;  viele  Gräber. 
Lecce  (Lupiae);  wenig  Nachgrabungen.  Baste  (Bastae  oder  Vastae),  Reste 
der  Stadtmauer.  Misicori  (wird  im  Alterthum  Mesochoron  geheissen  haben) 
in  der  Nähe  der  Stadt  Grottaglia,  Gräber.  Aletium,  antike  Stadt,  deren 
Name  sich  erhalten  hat  im  Beinamen  einer  Kirche  unfern  Gallipoli,  S.  Ma- 
ria dcll'  Alizza;  der  Ort  hiess  sonst  Picciotti,  wird  jetzt  Aletio  genannt; 
bei  Peutinger  Baletium.  Dagegen  lag  Baletium,  Valetium  oder  Valentium 
zwischen  Brindisi  und  Otranto,  zwei  Kilometer  von  S.  Pier  Vernotico. 

Interessante  Notizen  über  die  Calabrien  betreffenden  Geschichts- 
werke giebt  der  Aufsatz  von 

Erm.  Aar,  Gli  studi  storici  in  Terra  d'Otranto  im  Arch.  storico 
italiano,  Serie  IV  T.  I.  Fir.  1878. 

Gut  geschriebene  Skizzen  auch  der  alten  Geschichte  der  betreffenden 
Städte  und  Landschaften  enthalten  die  Aufsätze  über  Lecce  und  Tarent  in 


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ünteritalifin.  Sicilien. 


273 


F.  Gregoro vi us  Wanderjahre  in  Italien.  Bd.  5,  besonderer  Titel:  Apu- 
lische  Landschaften.    Leipzig  1877. 

Von  Werth  auch  für  Unteritaliens  Geschichte  sind  die 

Cenni  sopra  l'arte  Fenicia.   Lettera  di  W.  Hei  big  al  Sig.  Sena- 
tore  G.  Spano,  in  den  Ann.  d.  Inst.  1876.  S.  197  —  257  und  S.  369. 

Gegenstand  der  Betrachtung  sind  zunächst  die  Gefässe,  deren  Dar- 
stellungen eine  halb  assyrische,  halb  ägyptische  Kunst  verratheu,  gefun- 
den in  Caere  und  in  Palestrina,  sowie  in  Cypern.  Sie  sind  nach  Heibig 
Producte  phönicischer  Kunst,  die  in  Italien  gefundenen  speciell  der  kar- 
thagischen. Auch  in  Sardinien  haben  die  Karthager  Gegenstände  einge- 
führt, welche  ägyptischen  Charakter  tragen.   Bei  Gelegenheit  der  durch 
die  griechischen  Colonien  Italiens  beeinflussten  etruskischen  Cultur  be- 
handelt Verfasser  auch  die  Frage  der  Zeit  der  Gründung  Kyme's,  wobei 
er  entschieden  der  Ansicht  ist,  dass  die  so  verbreiteten  Behauptungen 
von  dem  hohen  Alter  derselben  grundlos  sind;  Kyme  ist  nach  Heibig 
wenig  vor  700  v.  Chr.  gegründet.    Die  Quelle  der  Nachricht  Strabo's» 
dass  Kyme  die  älteste  der  hellenischen  Colonien  im  Westen  sei,  ist  viel- 
leicht der  Kymäer  Ephoros.   Heibig  weist  nach,  dass  Sardinien  von  den 
Karthagern  zwischen  540  und  509  occupirt  wurde,  und  dass  sie  in  der- 
selben Zeit  einen  grossen  Einfluss  auf  Italien  hatten.       Etrusker  und 
Karthager  widersetzten  sich  der  Ausbreitung  der  hellenischen  Macht  in 
den  tyrrhenischen  und  sicilischen  Gewässern;  so  konnten  in  derselben 
Zeit  in  Italien  die  Kunstwerke  assyrisch-ägyptisch  -  phönicischen  Charak- 
ters verbreitet  werden. 

Aus  den  Notizie  degli  seavi  di  antichita,  comunicate  alla  R  Acca- 
demia  dei  Lincei  p.  ord.  di  S.  E.  il  miuistro  della  Pubblica  Istruzione 
Jahrg.  1877  Roma,  führe  ich  noch  an,  dass  S.  96  —  98  Studien  des  Dr.  M. 
Lacava  Ober  die  Topographie  von  Metapont  stehen,  S.  126  Bemerkungen 
von  De  Nino  über  die  Lage  des  alten  Interpromiurn  (in  der  Nähe  von 
Sulmona),  S.  127  Notizen  über  Funde  im  alten  Corh'nium  (beim  heutigen 
Pentima),  S.  129-  131  von  Fr.  P.  Caputi  über  die  Topographie  des  alten 
Grumentum ,  mit  Benutzung  einer  neugefundenen  Inschrift,  in  der  vom 
Bau  einer  porticus  im  Jahre  43  v.  Chr.  die  Rede  ist;  S.  280  284  end- 
lich über  die  seavi  von  Sepino,  wo  ein  Peristyl  mit  Sculpturen  und  In- 
schriften gefunden  wurde. 

Sicilien. 

Wir  beginnen  mit  einer  bedeutenden  Leistung  Uber  die  Geschichte 
von  Syrakus: 

U.  Koehler,  Die  griechische  Politik  Dionysius  des  Aelteren,  in 
den  Mittheilungen  des  deutschen  archaeologischen  Institutes  in  Athen. 
Erster  Jahrg.  1876.   Athen  1876.  8.  S.  1  —  26. 

JahrMbarleht  far  Alt«rtbums.WiM«meh*n  1877.  III.  18 


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274 


Geographie  von  Unteritalien  Sicilien. 


In  dieser  Abhandlung  behandelt  Koehler  gründlich  und  scharfsinnig 
die  Beziehungen  des  Tyrannen  zu  Griechenland  an  der  Hand  attischer 
Urkunden.  Er  bespricht  zunächst  das  Dekret  vom  Anfang  des  Jahres 
393,  wo  er  jetzt  auch  II OATS EN 0  M  liest.  Dionys  heist  äp%ujv  2ixs- 
Kae;  er  hatte  soeben  fast  ganz  Sicilien  erobert.  Diese  Anknüpfung 
hatte  jedoch  keine  politische  Folgen ;  Dionys  blieb  Sparta  treu.  Nach 
der  Schlacht  bei  Leuktra  änderten  sich  die  Verhältnisse;  Athen  schloss 
einen  Vertrag  mit  Sparta  ab,  und  so  konnte  auch  Dionys  in  Verhand- 
lungen mit  Athen  treten.  369  betrieb  Persien  einen  Friedenscongress 
zu  Delphi.  Wir  haben  ein  athenisches  Psephisma,  publicirt  von  Koehler, 
C.  I.  A.  II.  n.  51  368  v.  Chr.,  in  welchem  Dionys  belobt  wird,  und  be- 
schlossen, ihm  den  Kranz  zu  übersenden,  den  das  Volk  ihm  schon  früher 
zuerkannt  hatte,  wahrscheinlich  wegen  der  Kämpfe  auf  dem  Isthmus  ge- 
gen die  Thebaner  (Diod.  XV,  70) ;  Dionys  erhält  das  athenische  Bürger- 
recht Dionys  hatte  an  die  Athener  auch  über  den  Bau  des  Tempels 
geschrieben,  d.  h.  des  delphischen.  Der  Congress  kam  zu  Stande,  auch 
durch  das  Verdienst  des  Tyrannen  von  Syrakus,  in  den  letzten  Tagen  des 
Olympiadenjahres  102,  4.  Man  sieht,  dass  Sparta  eine  gemeinschaftliche 
Action  seiner  Freunde  im  Osten  und  Westen,  Persien  und  Syrakus,  im 
Interesse  des  Friedens  angeregt  hatte.  Bekanntlich  hatten  die  Verhand- 
lungen nicht  den  gewünschten  Erfolg.  Ol.  103,  1  haben  wir  dann  end- 
lich ein  Defensivbündniss  zwischen  Dionys  und  den  Athenern,  publicirt 
von  Kirchhof  Philol.  XII,  571  ff.  und  mit  anderen  Ergänzungen  von  Koehler 
in  der  vorliegenden  Abhandlung  S.  24.  Dionys  hat  also,  als  Sparta  366 
v.  Chr.  nicht  mehr  der  starke  Staat  war,  der  es  früher  gewesen  war, 
statt  des  spartanischen  Bündnisses  das  athenische  gewählt;  der  zweite 
frühere  Bundesgenosse  Sparta's,  Persien,  wählte  nach  dem  Tode  des 
Dionys  das  Büudniss  mit  Theben. 

H.  Müller,  De  fontibus  Plutarchi  vitam  Diouis  euarrantis.  Diss. 
inaug.  Gryphisw.  1876.    60  S.  8. 

Das  Ergebniss  der  sorgfältigen  Untersuchung  des  Verfassers  ist, 
dass  Plutarch  im  Leben  Diou's  durchgängig  besonders  Timaeus  zu  Grunde 
legt,  dass  er  aber,  da  ihm  der  von  Timaeus  beigebrachte  Stoff  nicht  ge- 
nügte, im  ersten  Theil  (c.  1-21)  neben  Timaeus  besonders  die  pseudo- 
platonischen Briefe  benutzte;  im  zweiten  (22  52)  Timonides;  im  dritten 
(52—58)  wiederum  die  platonischen  Briefe.  Müller  hat  vielfach  Gelegen- 
heit, sich  mit  der  auch  von  uns  besprochenen  Schrift  Bachof's  zu  be- 
schäftigen und  es  freut  Referenten,  dass  er  sich  durchweg  in  Ueber- 
einstimmung  mit  Herrn  Müller  befindet.  Als  fast  ausschliessliche  Quelle 
des  Nepos  wird  ebenfalls  Timaeus  aufgezeigt,  und  die  Ansicht  Bachofs 
von  dem  zwischen  den  platonischen  Briefen  und  Plutarch  stehenden  Aka- 
demiker widerlegt.  Sehr  gut  ist  auch  was  Müller  über  den  nicht  zu 
übersehenden  Antueil  sagt,  den  Plutarch  durch  eigene  Reflexionen  an 


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Sicilien. 


275 


seinen  Biographien  hat.  Die  Vergleichung  zwischen  den  platonischen 
Briefen  und  Plutarch  wird  wesentlich  gefördert.  Referent  sieht  in  der 
vorliegenden  Dissertation  eine  nach  richtigen  Grundsätzen  umsichtig  ver- 
fahrende Quellenuntersuchung  und  würde  sich  freuen,  wenn  auf  diese 
Arbeit  andere  des  Verfassers  folgten. 

Die  vorgriechische  Zeit  behandelt 

Sav.  Cavallari,  Le  citta  e  le  opere  di  escavazione  in  Sicilia 
anteriori  ai  Greci.   Arch.  stor.  Sic.   N.  S.  Anno  I,  P.  276—309. 

Nach  einer  allgemeinen  geologischen  und  historischen  Einleitung 
in  Abschnitt  I  bespricht  Cavallari  in  Abschnitt  II  die  Grotten  des  süd- 
östlichen Theiles  von  Sicilien,  der  sein  Centrum  im  M.  Lauro  hat.  Cavallari 
erwähnt,  ausser  den  vom  Referenten  G.  Sic.  I,  102  angeführten,  besonders 
die  cava  di  S.  Maria,  westlich  von  Priolo;  bei  Pantalica  macht  er  die 
wichtige  Bemerkung:  sulla  terrazza  che  sovrasta  questo  gruppo  di  indu- 
bitati  sepolcri  si  osservano  gli  avanzi  di  una  citta  circondata  da  precipizl, 
cd  accessibile  solamente  da  due  punti;  profondi  burroni  avviluppano  la 
collina  quasi  isolata  ovo  esiste  questa  citta,  la  quäle  si  presenta  dalle 
strade  di  Sortino  come  una  cupola  che  sorge  da  quella  serie  di  colline 
sconvolte  e  denudate  etc.  etc.  Per  accedere  alla  citta  si  deve  traversare 
il  profondo  burrone  ove  scaturiscono  le  acque  dell'  Anapo,  ed  ascendere 
per  tortuosi  ed  erti  sentieri  etc.  etc.  La  citta  e  quasi  piana,  ma  verso 
nord-ovest  e  nella  parte  piu  elevata  si  osserva  un  luogo  artifieialmente 
fortificato  con  pezzi  squadrati  ed  uno  ingresso  del  quäle  resta  la  soglia 
ed  un  ante  dello  stesso.   Bei  Gelegenheit  des  von  Cavallari  erwähnten 
Buscemi  (S.  284)  möchte  ich  bemerken,  dass  Houel  nicht  1823  schrieb, 
sondern  im  vorigen  Jahrhunderte.  Bei  der  Besprechung  der  cava  d'Ispica 
macht  Cavallari  die  Bemerkung  (S.  285),  dass  sulla  terrazza  meridionale 
che  sovrasta  da  questo  lato  la  cava  d'Ispica,  si  osservano  in  un  feudo 
del  Bar.  Targia  di  Siracusa  i  resti  di  un'  antica  cittä  sconosciuta.  Dann 
erwähnt  er  die  Grotten  bei  Motyka,  und,  zwischen  Kamarina  und  S.  Croce, 
eine  conserva  d'acqua,  deren  Kuppel  1874  restaurirt  wurde,  ferner  antike 
Latomien  mit  Gräbern  bei  S.  Croce,  sowie  in  den  Fels  gehauene  Gräber 
bei  Biscari,  Vizzini,  Niscemi  und  Granmichele.  In  Bezug  auf  den  Namen 
Gela,  der  ja  daher  kommen  soll,  dass  der  Fluss  vielen  Reif  erzeuge, 
macht  Cavallari  S.  286  die  interessante  Bemerkung,  diese  brina  oder 
nebbia  sei  uoch  jetzt  tauto  fatale  ai  campi  Geloi  nel'  tempo  della  noritura  del 
grano.  In  Betreff  der  in  sikanischen  Gegenden  sich  findenden  Grotten  macht 
Cavallari  S.  287  die  Bemerkung,  die  Grotte  von  S.  Cono  bei  Calta- 
bellotta  und  die  anderen  Grotten  in  der  Nähe  seien  differentissime  per 
capaciti  e  scopo  da  quelle  del  gruppo  meridionale  abitato  dai  Sicoli.  — 
In  Abschnitt  III  (S.  288)  bespricht  Cavallari  speciell  die  Aetnagegend,  in 
welcher  keine  anderen  vorgriechischen  Werke  sind  als  die  Grotten  von 
Maletto  und  Bronte,  welche  zum  ersten  Male  hier  von  Cavallari  (S.  291) 

IT 


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276 


Geographie  von  Unteritalien  und  Sicilien. 


genau  beschrieben  werden.  Cavallari  kommt  S.  298  zu  dem  berechtigten 
Schlüsse,  dass  durch  grosse  Ausbrüche  des  Vuicans,  die  um  das  drei- 
zehnte Jahrhundert  v.  Chr.  stattfinden  mussten,  die  sonst  in  dieser  Gegend 
sicher  einst  vorhandenen  Spuren  menschlicher  Thätigkeit  vernichtet  und 
begraben  wurden.  Bei  der  Beschreibung  der  Gegend  des  PaJikensees 
macht  Cavallari  die  Bemerkung,  dass  Duketios  Menae  (Mineo)  offenbar 
an  einem  Orte  gegründet  habe,  anticamente  abitato  dai  suoi  autenati, 
come  lo  mostrano  la  quantita  delle  opere  di  eseavazione,  sicuraraente 
anteriori  all'  epoca  classica  di  Ducezio.  Weiterhin  (S.  297)  ist  Cavallari 
der  Ansicht,  dass  die  Grotten  im  westlichen  Sicilien,  bei  Palraa,  Naro, 
Caltabellotta,  Raffadali,  Cattolica,  Menfrici,  einen  anderen  Charakter 
haben  als  im  Östlichen  Sicilien,  und  nicht  Gräber  waren,  wie  diese,  son- 
dern von  Anfang  an  zu  Wohnungen  bestimmt;  dagegen  fand  Cavallari 
in  der  Terra  d'Otranto  Grotten,  die  denen  um  den  Monte  Lauro  ähnlich 
sind,  weshalb  Cavallari  auch  in  der  Terra  d  Otrauto  ursprünglich  Sikeler 
suchen  möchte.  —  Im  IV.  Abschnitt  spricht  Cavallari  von  den  Grotten 
bei  Sperlinga,  Nicosia  und  Cerami,  die  ihm  mit  denen  des  westlichen 
Siciliens  übereinzustimmen  scheinen.  Ausführlich  beschreibt  Cavallari 
sodann  noch  besonders  die  von  Sperlinga;  ich  bemerke  noch  gelegentlich, 
dass  nach  S.  299,  Note  1  bei  Cerami  vor  zwei  Jahren  eine  Nekropolis  ge- 
funden wurde,  mit  Vasen,  welche  si  possono  paragonare  ai  vasi  deJle 
Puglie.  —  Abschnitt  V  enthält  eine  mit  eiuer  topographischen  Skizze 
versehene  Beschreibung  von  Nicosia,  welches  Cavallari,  mit  Benutzung 
einer  spätgriechischen  Inschrift,  für  das  alte  Herbita  hält;  Amico  suchte 
es  in  Casalini,  nordwestlich  von  Nicosia  Die  Ansicht  derer,  welche  HerbiU 
zwischen  Piazza  und  Aidone  suchten,  wird  nun  wohl  als  beseitigt  gelten 
müssen;  die  Inschrift  weist  darauf  hin,  dass  Herbita  jedenfalls  in  der 
Nähe  von  Nicosia  lag,  wenn  es  nicht  Nicosia  selbst  war.  —  Zum  Schluss 
bemerkt  Cavallari  noch  (S.  308.  309),  dass  im  westlichen  Theile  Sicilien* 
sich  Grotten  finden:  zwischen  dem  Mazaras  und  dem  Beiice,  bei  S.  Ninfa, 
Salaparuta,  Ghibellina  und  den  Hügeln  zwischen  S.  Margherita  und  Coo- 
tessa.  Auch  hier  müssen  also  Sikaner  gewohnt  haben.  Auch  am  Cap 
Pachynos  linden  sich  Grotten  von  sikanischem  Charakter. 

Wir  erwähnen  nun  zunächst  die  Arbeit  von  Herrn  Gsell-Fels. 

Meyer's  Reisebticher.  Unteritalien  und  Sicilien  von  Dr.  Th.  G  sell- 
Fels.  2.  Aufl.  Sicilien.  Mit  6  Karten,  22  Plänen  und  Grundrissen 
u.  s.  w.   Lpz.  1877.    802  Spalten. 

Auch  von  diesem  Bande  muss  gesagt  werden,  dass  er  ein  Resultat 
grossen  Fleisses  und  liebevollen  Eingehens  in  die  Sache  ist.  Im  Stoff 
lag  die  Eigenthümlichkeit,  dass  während  in  Band  1  Neapel  mit  Umgegend 
das  Hauptinteresse  absorbirte,  in  Band  2  mehrere  Gruppen  von  gleichem 
Interesse  hervortreten ;  so  konnte  der  Verfasser  sein  Talent,  eine  Städte- 
individualität  zu  zeichnen,  aufs  Beste  geltend  machen;  Catania,  Messiaa 


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Sicilien. 


277 


sind  gut  geschildert.  Ueberall  sind  die  besten  Hülfsmittel  benutzt.  Auch 
hier  lassen  sieb  Ausstellungen  im  Einzelnen  machen,  welche  Referent 
dem  Verfasser  zum  Besten  künftiger  Auflagen  nicht  vorenthalten  will.  S.  51 
ist  in  der  Umschrift  einer  agrigontinichen  Münze  nicht  sex.  reo  inr.  zu  lesen, 
sondern  sex.  rufo  II  vir.    S-  76  ist  statt  Anthemion  zu  lesen:  Atheniön 
und  ebendaselbst  statt  Marius  Aquillius:  Manius  A.    S.  1GO  soll  der 
Toledo  auch  el  Kälesa  (die  Kastellstrasse)  geheissen  haben,  das  ist  falsch ; 
Kälesa,  jetzt  Kalsa,  ist  der  Stadttheil  bei  Via  Butera.    S.  163  hätte  be- 
merkt werden  können,  dass  die  auf  der  Ansicht  dargestellte  Umgebung 
der  Fontana  nicht  die  jetzige  ist.   S.  246  wird  versprochen,  dass  S.  ?50 
die  Rede  sein  solle  vom  Hafen,  der  Villa  Belmonte,  dem  neuen  Campo 
Santo;  das  geschieht  aber  nicht.    S  276  wird  Favara  von  Giafar  her- 
geleitet; das  ist  falsch.  S.  294:  »der  Tempeleingang  liegt  ungewöhnlicher- 
weise im  Osten e ;  im  Gegentheil:  gewöhnlicherweise,  wie  der  Herr  Ver- 
fasser gewiss  weiss,  da  Alle  es  wissen;  es  wird  dies  Versehen  vielleicht 
mit  der  Eigentümlichkeit  zusammenhängen,  dass  alle  Pläne  der  selinunti- 
schen  Tempel  von  S.  338  an  so  gezeichnet  sind,  als  ob  der  Eingang  im 
Westen  wäre;  wenn  man  nämlich,  woran  man  sich  durch  die  Karten 
gewöhnt  hat,  Norden  oben  setzt;  die  Pläne  hätten  umgekehrt  werden 
sollen.    S.  282  ist  die  Geschichte  Solunt's  falsch.    Von  Eroberung  durch 
Tyndaris  war  bei  Solunt  nie  die  Rede.  Herr  Gsell-Fels  hat  das  offenbar 
anderswoher;  es  ist  ein  Missverständniss  von  Diod.  XIV,  78,  welches, 
wie  es  scheint,  zuerst  Amico  beging;  ihm  schrieb  es  Serradifalco  nach, 
u.  s.  w.      S.  375  Cercara,  Schreibfehler  für  Lercara,  ist  sogar  in  das 
alphabetische  Register  übergegangen.    S.  393,  dass  agrigentinische  Mün- 
zen »Gerstenähren  von  solcher  Schwere  zeigen,  dass  ein  Adler  auf  ihnen 
nistet«,  ist  reine  Fabel,  weiter  nichts.    S.  431  Gela  ward  nicht  durch 
Phintias  zerstört,  wie  Schubring  bewiesen  hat.  S.  442,  dass  es  eine  alte 
Stadt  Nisa  gegeben,  woher  das  jetzige  Caltanissetta  (nicht     nisetta)  sei- 
nen Namen  habe,  ist  falsch.  S.  494  übersetzt  Gsell-Fels  das  Wort  avalcr 
in  dem  Ausruf  Karl's  von  Anjou  bei  der  Nachricht  von  den  Unglücksfällen 
in  Sicilien:  Ah  Dieu,  molt  m'aves  offert  ä  surmonter,  je  te  prie  que 
lavaler  soit  tout  bellement.  —  durch  verschlucken;  es  heisst:  hinunter- 
steigen.   S.  591  wird  statt  Pozzo  deir  Anemano  zu  lesen  sein:  Pozzo 
dell'  Amenauo.   S.  780  Münzen  von  Lipari  können  nicht,  wie  Gsell-Fels 
raeint,  die  Inschrift  Parion  haben,  sondern  nur  Liparaion,  wo  dann  die 
erste  Silbe  bisweilen  fehlen  mag. 

Einen  werthvollen  Beitrag  zur  Kenntniss  vom  alten  Syrakus  lie- 
fert die 

Relazione  sopra  la  Necropoli  del  Fusco  in  Siracusa,  Lettera  di 
Luigi  Mauceri  a  W.  Heibig,  in  den  Ann.  d.  Inst.  1877.  S.  37—53 
mit  3  Tafeln  (AB,  CD  und  E). 

Die  Ausgrabungen,  von  denen  dieser  Bericht  handelt,  haben  statt- 
gefunden in  den  Jahren  1842,  1868,  1871,  1874;  die  dort  gefundeueu 


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Geographie  von  Unteritalien  und  Sicilien. 


Objecte  sind  theils  im  syrakusischen  Museum,  theils  im  Privatbesitz. 
Die  Nekropolis  del  Fusco  liegt  nördlich  vom  Sumpf  Lysimeleia,  zu  beiden 
Seiten  der  Chausee  nach  Floridia,  westlich  von  der  Eisenbahnstation, 
in  einem  etwas  erhöhten  Terrain.  Es  sind  in  den  tufo  calcare  Gräber 
gehöhlt,  in  welche  dann  Tuffsarkophage  aus  einem  Stock  gestellt  wurden ; 
die  Todten  sind  theils  begraben,  theils  verbrannt.  Herr  Mauceri  giebt 
Abbildungen  der  verschiedenen  Gräberformen,  sowie  der  meisten  in  den 
Gräbern  gefundenen  Vasen,  welche  grösstentheils  von  gelblichem  Thon 
mit  verschiedenen  Ornamenten  oder  Thiergestalten  sind ;  nur  ein  Alabastron 
hat  eine  menschliche  Figur;  einige  Vasen  sind  aus  bucchero;  auch  ein 
alterthümlicher  weiblicher  Kopf  wurde  gefunden.  Sowohl  in  Bezug  auf 
die  Form  der  Gräber  wie  auf  deren  Inhalt  ist,  wie  Herr  Mauceri  auch 
andeutet,  grosse  Aehnlichkeit  mit  der  von  Cavallari  entdeckten  Nekro- 
pole  von  Galera-Bagliazzo  vorhanden.  Herr  Mauceri  beschreibt  noch 
eine  weiter  im  Süden,  südlich  vom  Olympieion,  an  der  Strasse  nach  Noto 
gefundene  Grabgrotte  mit  einem  Sarkophag  und  ähnlichen  Vasen,  wie 
die  in  Fusco.  —  Herr  Mauceri's  Angaben  sind  überall  klar  und  präcis ; 
es  wäre  zu  wünschen,  dass  derselbe  öfter  solche  Berichte  aus  Sicilien 
lieferte.  —  Wir  werden  annehmen  dürfen,  dass  die  Nekropolis  Fusco  etwa 
bis  zum  Jahre  500  v.  Chr.  in  Gebrauch  war  und  es  wird  die  weitere  An- 
nahme gestattet  sein,  dass  ihre  Benutzung  aufhörte,  als  unter  Gelon  die 
Stadt  Syrakus  zu  einer  wirklichen  Grossstadt  wurde.  Die  Gegend  der 
Nekropolis  ward  zwar  nicht  in  den  Mauerring  aufgenommen,  aber  sie 
muss  eine  sehr  belebte  und  stark  bewohnte  Vorstadt  geworden  sein. 

In  trefflicher  Weise  sind  die  neueren  Ergebnisse  auch  der  topo- 
graphischen Untersuchungen  verwerthet  im  Classen'schen  Thukydides, 
der  von  Kiepert  mit  vorzüglichen  Kärtchen  ausgestattet  worden  ist. 

Castronuovo  behandelt 

Sulla  cittä  e  comarca  di  Castronuovo  di  Sicilia  ricerche  storiche, 
topografiche,  statistiche  ed  economiche  di  L.  Tirrito.  Pal.  1873.  ff.  8. 

Das  Werk  umfasst  die  gesammte  Geschichte  von  Castronuovo ;  hier 
können  uns  nur  die  ersten  Abschnitte  interessiren,  welche  Castronuovo 
im  Altcrthum  behandeln.  Cap.  1  enthält  die  Beschreibung  der  Gegend, 
Cap.  2  beschreibt  die  Reste  auf  dem  colle  S.  Vitale,  Cap.  3  setzt  ausein- 
ander, dass  Castronuovo  im  Alterthum  Krastos  hiess  (Namenähnlichkeit!). 
Cap.  4  hat  einen  besonderen  Werth  dadurch,  dass  in  demselben  eine  von 
einer  Kartenskizze  begleitete  Beschreibung  der  antiken  Ueberrcste  (beson- 
ders Mauern)  auf  dem  Berge  oberhalb  Castronuovo's,  dem  sogen.  Cassaro, 
gegeben  wird,  welche  von  Cavallari  herrührt.  Cap.  5  beschäftigt  sich  theil- 
weise  mit  dem  Referenten  und  dessen  Ansicht  über  die  Lage  von  Kamikos. 
Herr  Tirrito  behandelt  den  Referenten  sehr  von  oben  herab.  »Fa  spreco 
di  schiarimenti  c  di  dottrina  sui  testi  dei  storici  greci  che  non  sono 


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Sicilien. 


279 


nuovi.«  »L'archeologo  Holm,  cupido  di  correggere  la  carta  dell'  antica 
Sicilia,  cororaeDtando  o  forzando  la  sintassi  di  un  teste  di  Diodoro,  senza 
tener  conto  di  altri  storici«  etc.  etc.  Tirrito  hat  gar  nicht  gemerkt, 
was  des  Referenten  Absicht  war,  als  er  in  seinen  Beiträgen  zur  Berich- 
tigung der  Karte  Siciliens  über  die  Lage  von  Kamikos  handelte.  Refe- 
rent beabsichtigte  garnicht  zu  beweisen,  dass  Kamikos  und  Akragas  ver- 
schiedene Städte  seien,  dies  war  nach  Schubring's  Ausdruck  eine  schon 
»abgethane«  Sache;  er  wollte  eine  neue  Ansicht  Uber  die  Lage  von 
Kamikos  aufstellen.  Tirrito  aber  meint,  dass  Referent  erst  die  Nicht- 
identität  von  Kamikos  und  Akragas  habe  beweisen  wollen,  findet  die 
(garnicht  vorhandene,  weil  überflüssige)  Beweisführung  unzureichend  und 
kämpft  gegen  eingebildete  Argumente.  In  Cap.  6  behandelt  Tirrito  andere 
antike  Orte  der  Gegend:  Hippana,  das  er  mit  Crispi  bei  Prizzi  setzt; 
Makeila  (von  ungewisser  Lage)  u.  s.  w.  Er  urtheilt  sehr  streng  über  die 
Ansicht  Gaet.  Di  Giovanni's,  in  Betreff  der  Existenz  einer  Stadt  Namens 
Alesa  Comite,  und  in  diesem  Urtheil  hat  er  Recht.  Der  weitere  Verlauf 
des  Buches  geht  uns  nichts  weiter  an.  In  mittelalterlichen  Dingen  der 
nacharabischen  Zeit  ist  Tirrito  offenbar  gut  bewandert. 

Wir  schliessen  hieran  ein  Werk  über  die  Stadt  Eryx: 

Erice,  oggi  Monte  S.  Giuliano  in  Sicilia,  memorie  storiche  del 
P.  M.  F.  Gius.  Castronovo.  P.  I  Notizie  fisiche.  Pal.  1873.  P.  II 
Notizie  storico-eivili.   Pal.  1875.  8. 

Sehr  ausführliche  Beschreibung  und  Geschichte  von  Eryx.  Der 
Verfasser  verspricht  in  einem  anderen  Theile  seines  Werkes  die  Alter- 
thümer  von  Eryx  zu  beschreiben;  so  enthält  denn  der  historische  Theil 
nur  die  bekannten  Thatsachen  aus  den  alten  Schriftstellern.  Die  Lage 
des  alten  Eryx  ist  noch  zweifelhaft,  insofern  die  heutige  Stadt  von  Man- 
chen nur  für  den  Tempelbezirk  gehalten  wird;  dieser  Ansicht  ist  nach 
I,  S.  5  Castronovo  nicht.  Bemerkenswerth  ist  für  die  Kenntniss  des 
jetzigen  Znstandes  Siciliens  die  S.  177  und  241  mitgetheilte  Thatsache, 
dass  die  Stadt  Eryx  sich  mehr  und  mehr  entvölkert,  indem  die  Ein- 
wohner es  vorziehen,  auf  dem  Lande  inmitten  ihrer  Besitzungen  zu  wohnen; 
sie  thun,  was  überall  in  Sicilien  geschehen  müsste,  damit  die  agrarischen 
Verhältnisse  sich  gründlich  besserten. 

Studien  über  die  alte  Geschichte  des  westlichen  Siciliens  sind  ent- 
halten in  den: 

Notizie  storiche  della  cittä  di  Alcamo,  seguite  dai  capitoli  etc.  della 
stessa  cittä,  ora  la  prima  volta  pubblicate  per  Vinc.  Di  Giovanni. 
Pal.  1876.  41  S.  in  4. 

In  den  Notizie  storiche  behandelt  der  Verfasser,  von  dem  wir  das 
vorige  Mal  die  Vestigi  antichi  in  Salaparuto  angezeigt  haben,  die  Ge- 
schichte der  Stadt  Alcamo,  und  spricht  dabei  zunächt  von  den  Elymern, 


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Geographie  von  Unteritalien  und  Sicilien. 


die  im  Alterthum  iu  jener  Gegend  wohnten.  Er  hält  an  der  Ansicht  fest», 
dass  es  eine  Stadt  Elyma  gab,  nach  Dien.  Hai.  I,  53,  und  es  könnte  auch 
Sil.  Ital.  XIV,  45  auf  dasselbe  schliessen  lassen;  nur  bleibt  immer  auf- 
fallend, weshalb  dies  Elyma  in  der  Geschichte  niemals  vorkommt  Di  Gio- 
vanni macht  S.  11  auf  die  beiden  Nekropoleu,  genannt  Finestrelle,  auf- 
merksam, bei  Gibellina  und  bei  Poggioreale,  und  möchte  auf  den  Berg 
delle  Penne,  nahe  bei  Gibellina,  Torgion  oder  Gorgion  versetzen;  die 
Penne  erinnern  ihn  an  die  Geier;  auch  dieser  Berg  heisst  Varvari  wie 
der  Berg  von  Segesta,  in  Erinnerung  an  die  Barbaren,  die  dort  wohnten, 
lieber  den  Finestrelle  di  Poggioreale  ist  der  Berg  delle  rose,  der  nach 
der  Meinung  der  Umwohner  die  Stadt  Elyma  trug.  Auf  den  Berg  Boni- 
fato  bei  Alcamo  möchte  Di  Giovanni  Longurus  (Lycophron)  oder  Lon- 
garicum  setzen.  —  S.  29  ff.  spricht  Di  Giovanni  noch  über  Selinus  in  den 
ersten  Jahrhunderten  des  Mittelalters.  Man  hält  das  bei  Edrisi  (zwölftes 
Jahrhundert)  vorkommende  Rahl-el-Asnam  d.  h.  Dorf  der  Götzenbilder 
für  Selinus,  und  die  Lage  stimmt,  der  Name  passt.  Di  Giovanni  ist  an- 
derer Ansicht.  In  der  Urkunde  des  Jahres  1093,  welche  die  Grenze  der 
Diöcese  Mazara  angiebt,  kommt  Rahl-el-Asnam  nicht  vor,  er  kommt  auch 
nicht  nach  Edrisi  vor,  und  die  Ruinen  von  Selinus  lasseu,  wie  Verfasser  sagt, 
nicht  darauf  schliessen,  dass  nach  dem  3.  Jahrh.  v.  Chr.  dort  eine  Ansie- 
delung war.  Die  dort  allerdings  vorhandenen  Häuserüberreste  aus  dem 
späten  Alterthum  sind  nach  Di  Giovanni  S.  31  abituro  di  campaguuoli 
che  ivi  si  ripararono.  Es  ist  hierauf  folgendes  zu  erwidern.  Wenn  der 
von  Edrisi  angegebene  Ort  weder  vor  noch  nach  ihm  in  der  Geschichte 
vorkommt,  soll  man  daraus  schliessen,  dass  er  garnicht  existirt  und  Edrisi 
sich  geirrt  hat?  Ein  solcher  Irrthum  ist  bei  Edrisi  schwer  glaublich. 
Woher  sollte  er  denn  sein  Rahl-el-Asnam  genommen  haben?  Wenn  aber 
ein  Ort  dieses  Namens  existirte,  so  ist  er  der  Lage  und  des  Namens 
wegen  für  Selinus  zu  halten.  Es  ist  garnicht  uothwendig,  dass  er  be- 
deutend war.  Edrisi  hat  ihn  offenbar  deswegen  erwähnt,  weil  er  iu  den 
imposanten  antiken  Ruinen  errichtet  war  und  er  gerade  für  solche  Ruinen 
Interesse  hatte.  Di  Giovanni  giebt  selbst  qualche  abituro  di  campagnuoli 
in  Selinus  zu.  Wer  weiss,  was  noch  unter  dem  Sande  steckt?  Es  bleibt 
also  dabei,  dass  Selinus  im  zwölften  Jahrhundert  Rahl-el-Asnam  hiess. 

Referent  hat  in  der  Rivista  Europea  des  Jahres  1877  eiuen  Auf- 
satz über  das  alte  Selinunt  gelesen,  der  zwar  eine  grosse  Belesenheit 
des  Verfassers  (Frosina-Caunella)  in  allerlei  Büchern  verräth,  aber 
leider  auf  schwachen  Grundlagen  ruht,  indem  derselbe  aus  dem  77.  Buche 
des  Plinius  »duo  Selinuntest  als  sicilische  Städte  citirt;  bei  Plin.  V,  115 
kommen  bekanntlich  duo  Selinuntes  als  ephesische  Flüsse  vor. 

In  Selinus  sind  auch  in  den  letzten  Jahren  die  Ausgrabungen  unter 
Ca v all arfa  Leitung  fortgesetzt  worden.  Bisher  pflegte  derselbe  im  Bullet- 
tin<»  della  comm.  di  antichitä  di  Sicilia  über  seine  Entdeckungen  zu  be- 
richten; da  aber  in  Folge  der  grösseren  Ccutralisation  der  betreffenden 


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Sicilien 


281 


Verwaltung  die  Commission  und  mit  ihr  das  Bullettino  aufgehört  hat, 
werden  die  Berichte  Cavallari's  auszugsweise  von  Fiorelli  in  seinen  No- 
tizie  degli  scavi  veröffentlicht.  Sie  finden  sich  in  den  Notizie  1876, 
S.  103  109,  nebst  Tav.  IV  und  V;  1877  S.  18—22,  05—72,  117-  118, 
132—135.  Die  Befreiung  der  Akropolis  vom  Schutte  und  Sande  schreitet 
fort;  es  ist  bei  dieser  Gelegenheit  die  wichtige  Entdeckung  gemacht 
worden,  dass  Selinus  rechtwinklig  sich  schneidende,  nach  den  Himmels- 
gegenden orientirte  Strassen  hatte,  welche  theilweise  freigelegt  worden 
sind  und  es  sind  ausserdem  einzelne  Funde  gemacht  worden  (Münzen 
und  Gefässhenkel),  welche  Einblick  in  die  Geschichte  von  Selinus  nach 
409  v.  Chr.  gewähren  und  eine  Reihe  von  sehr  schönen  Siegelabdrucken, 
deren  Zweck  noch  unklar  ist.  Cavallari  hat  einen  neuen  grösseren  Plan 
der  Akropolis  gemacht,  der  noch  der  Veröffentlichung  harrt. 

Dieselbe  Gegend  behandelt  der 

Catalogo  dei  monumenti  d'arte  e  di  antichitä  della  provincia  di 
Trapani.  Parte  1*  monumenti  classici  pel  Cav.  Gius.  Polizzi  Trap. 
1877.  8.  14  S. 

Herr  Polizzi  bespricht  zuerst  Eryx,  wobei  Erwähnung  verdient,  dass 
die  uralten  Mauern  der  Stadt,  welche  theilweise  sehr  verfallen  waren, 
kürzlich  unter  Cavallari's  Leitung  restaurirt  worden  sind.    Nicht  genau 
ist,  dass  Diodor  sage,  Daedolus  habe  »riunito  con  un  ponte  due  rupi«: 
von  einer  Brücke  sagt  Diodor  nichts.    Dann  bespricht  Polizzi  Segesta, 
hierauf  Selinunt.    Polizzi  sollte  nicht  den  Tempel  A.  Castor  und  Pollux 
zuschreiben,  wofür  kein  Grund  vorhanden  ist.   Ucberhaupt  war  bei  dem 
Versuch  der  Namengebung  Benndorf  zu  benutzen.   S.  11  bezeichnet  Po- 
lizzi das  Theater  von  Selinus  als  grösser  als  das  von  Segesta,  was  nicht 
richtig  ist.    Bei  den  Bemerkungen  über  Motyc  ist  die  Notiz  interessant 
(S.  12),  dass  dort  von  Dr.  H.  Schliemann  die  Reste  eines  antiken  Hauses 
ausgegraben  seien.  Den  Schluss  macht  Pantelleria,  wo  Notizen  über  die 
Sesi,  nach  Cavallari's  Forschungen,  gegeben  werden. 

Das  alte  Catania  behandelt: 

Carta  idrografica  della  citta  di  Catania  e  dei  dintorni  immediati  di 
essa,  per  C.  Sciuto-Patti.  Cat.  1877.  27  S.  in  4.  mit  einer  Karte 
in  Farbendruck. 

Diese  Abhandlung  giebt  eine  auch  für  die  Geschichte  Catania's 
werthvolle  Ergänzung  der  vom  Referenten  früher  angezeigten  geologischen 
Karte  Catania's  von  demselben  Verfasser.  Catania  hat  das  eigenthüm- 
liche  Schicksal,  dass,  sowie  die  meisten  seiner  antiken  Denkmäler,  so 
auch  das  meiste  Wasser  der  Stadt  unterirdisch  ist,  weil  durch  Laven 
bedeckt.  Bekannt  ist  aus  den  alten  Schriftstellern  der  Amenanos,  der 
Fluss  von  Catania.  Derselbe  ist  jetzt  nur  an  seiner  Mündung  oberirdisch. 
Indem  Sciuto-Patti  das  in  seiner  frühereu  Abhandlung  über  den  Lauf  des 


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282  Geographie  von  Unteritalien  und  Sicilicn. 

Amenanos  Gesagte  bestätigt,  weist  er  nach  (S.  14),  wie  noch  in  der  rö- 
mischen Zeit  der  Amenanos  offen  floss,  da  kürzlich  in  der  Str.  Garibaldi 
ein  Stück  der  nördlichen  Einfassungsmauer  des  Flusses  entdeckt  worden 
ist.  Die  den  Fluss  verschüttenden  Laven  haben  übrigens  bewirkt,  dass 
sich  der  Amenanos  über  eine  grössere  Strecke  ausgebreitet  hat,  und 
Sciuto-Patti  weist  S.  15 — 17  die  verschiedenen  Verzweigungen  des  unter- 
irdischen Wasserlaufes  nach.  Durch  diese  Abhandlung  Sciuto-Patti's  ist 
eine  Lücke  in  der  antiken  Topographie  Catania's  in  erfreulicher  Weise 
ausgefüllt.  Ich  mache  noch  aufmerksam,  ausser  auf  Notizen  über  antike 
Ueberreste  in  der  Nfihe  des  Amenanos,  auf  die  Beschreibung  der  Fassung 
der  Mineralquelle  der  Acqua  Santa  im  Südwesten  der  Stadt,  die  mit  ihrer 
nächsten  Umgebung  antik  ist  (S.  7  -  8).  Wenn  Sciuto-Patti  S.  1 1  wieder- 
holt, eine  von  ihm  Lava  dei  Pii  genannte  Lava  sei  corsa  anteriormente 
alla  venuta  delle  colonie  greche  in  Sicilia,  so  widersprechen  doch  dem 
die  griechischen  Namen  der  frommen  Brüder,  und  wir  haben  keinen 
Grund,  wenn  wir  die  Sache  überhaupt  glauben  und  nicht  für  eine  blosse 
Sage  halten  wollen,  die  griechischen  Namen  unberücksichtigt  zu  lassen 
und  die  Begebenheit  für  vorgricchisch  zu  erklären.  Referent  glaubt  übri- 
gens bewiesen  zu  haben,  dass  ebendiese  Lava  in  die  römische  Zeit  fallt. 

Die  Geschichte  von  Himera  erläutert 

Le  grondaie  del  tempio  d'Imera,  conservate  nel  museo  nazionale 
di  Palermo,  cenni  di  A.  Salinas.  Pal.  1877.  Estr.  dell'  Archivio  stör, 
sicil.  N.  Ser.  Anno  L 

Bei  Gelegenheit  der  Beschreibung  der  Löwenköpfe,  welche  als 
Wasserspeier  im  Tempel  von  Himera  dienten,  giebt  der  Verfasser  Notizen 
über  die  Topographie  und  Geschichte  von  Himera.  In  Betreff  der  ersten 
ist  von  Bedeutung,  dass  Salinas  die  Ausdehnung  der  Stadt  auch  über 
den  westlichen  Hügel  annimmt.  Allerdings  wäre  Himera,  auf  den  östlichen 
Hügel  beschränkt,  klein  gewesen  —  Breite  am  Abhang  ca.  800  Meter,  und 
weiter  südlich  an  der  schmälsten  Stelle  kaum  400  Meter  —  aber  ist  es 
denn  z.  B.  bei  Selinus  anders?  Und  wenn  Salinas  weiter  sagt,  die  Stadt 
sei  auf  der  Südseite  vertheidigt  gewesen  dal  monte  della  Signora,  und 
wir  das  so  verstehen  sollen,  dass  dieser  Hügel  die  Grenze  der  Stadt  bil- 
dete, so  ist  zu  bemerken,  dass  er  2500  Meter  vom  nördlichen  Abhauge 
entfernt  ist,  während  wir  z.  B.  in  Selinus,  dass  doch  auch  recht  lang  ist, 
eine  Ausdehnung  von  nur  1500  Meter  von  Norden  nach  Süden  haben. 
Salinas  sagt  auch,  es  sei  die  Stadt  afforzata  gewesen  fra  due  grossi  fiumi, 
l'Imera  settentrionalc  e  il  Fiume  Torto;  das  darf  natürlich  nicht  so  ver- 
standen werden  als  ob  sie  bis  zum  F.  Torto  gereicht  habe,  denn  der  ist 
über  4000  Meter  vom  andern  entfernt.  Referent  glaubt  hiernach,  dass 
die  Frage  über  die  Ausdehnung  Himera's  von  Osten  nach  Westen  immer 
noch  nicht  entschieden  ist.  In  Bezug  auf  die  Geschichte  von  Himera 
macht  Salinas  S.  12,  n.  1  die  Bemerkung,  dass  auf  himeräischen  Münzen 


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Sicilien.  283 

die  Nike,  die  sich  offenbar  auf  den  Sieg  Gelon's  bezieht,  ein  aplustre 
in  der  Hand  hält,  und  möchte  deswegen  die  beim  Schol.  Pind.  Pyth.  I, 
146  in  zwei  Versionen  erhaltene  Nachricht  von  einer  Seeschlacht,  welche 
die  Griechen  gewonnen  hatten,  nicht  ohne  Weiteres  zurückweisen. 

Wir  schliessen  mit  zwei  wichtigen  numismatischen  Werken: 

Catalogue  of  greek  coins.  Sicily.  Editcd  by  R.  St.  Poole.  Syra- 
cuse,  by  B.  V.  He  ad.  The  other  citics  of  Sicily,  by  P.  Gardner.  Siculo- 
Punic  class  and  Lipara,  by  the  Editor.  Loud.  1876.  VII  und  292  S. 
8.  Mit  vielen  Münzabbildungen  in  Holzschnitt.  (Zweiter  Band  des 
Catalogue  of  the  greek  coins  in  the  British  Museum.  Printed  by 
order  of  the  trustees.) 

Im  ersen  Jahresberichte  habe  ich  den  1.  Band  dieses  Katalogs, 
der  Unteritalien  behandelt,  angezeigt.  Demselben  ist  nunmehr  Band  2, 
Sicilien  behandelnd,  gefolgt,  nachdem  inzwischen  Herr  Barclay  Head 
seine  im  2.  Jahresbericht  besprochene,  vortreffliche  Geschichte  des  syra- 
kusanischen  Müuzwesens  herausgegeben  hatte.  Mit  dem  vorliegenden 
Werke  sind  wir  in  der  Kenntniss  der  sicilischen  Numismatik,  die  für  die 
Geschichte  von  so  hervorragender  Bedeutung  ist,  einen  grossen  Schritt 
weiter  gekommen.  Die  Sammlung  sicilischer  Münzen  des  Britischen 
Museums  ist  eine  der  reichhaltigsten,  und  eine  sorgfältige  Beschreibung 
derselben,  wie  sie  der  Katalog  bietet,  ist  deshalb  in  sehr  vielen  Hin- 
sichten äusserst  belehrend.  Die  Eintheilung  ist,  wie  in  einem  Kataloge 
nothwendig  war,  die  nach  den  einzelnen  Städten;  bei  diesen  selbst  ist 
wieder  das  chronologische  Prinzip,  basirt  grösstentheils  auf  den  Kunst- 
charakter der  Münzen,  durchgeführt  worden.  Es  werden  nämlich  fol- 
gende sechs  Perioden  angenommen:  1.  Archaische  Kunst;  2.  Uebergangs- 
zeit;  3.  Vollkommene  Kunst  (finest  art);  4.  Frühere  Verfallszeit;  5.  Spä- 
tere Verfallszeit;  6.  Römische  Herrschaft,  wobei  für  Syrakus  speciell 
diese  Perioden  an  bestimmte  Daten  geknüpft  werden:  1.  bis  479  v.  Chr.; 
2.  bis  412;  3.  bis  345;  4.  bis  275;  5.  bis  212;  es  wird  S.  VI  dazu  be- 
merkt, dass  dieselben  Daten  im  Allgemeinen  für  die  Insel  überhaupt 
gelten,  mit  Ausnahme  der  sechsten  Periode,  welche  für  den  grössten 
Theil  von  Sicilien  früher  beginnt  als  in  Syrakus.  Referent  darf  hieran 
gleich  die  allgemeine  Bemerkung  knüpfen,  dass  diese  sechste  Periode  in 
den  übrigen  sicilischen  Städten  zu  wenig  im  Kataloge  zum  Vorschein 
gekommen  ist.  Sie  ist  angegeben:  in  Agrigent  (S.  22)  als  imperial 
coinage;  in  AJaesa  S.  28;  in  Assorus  S.  31;  in  Enna  S.  59  als  colonial 
coinage:  in  Entella  S.  61;  in  Lilybaeum  S.  95  (imperial);  Panormus  S.  125 
(imperial),  wo  S.  124  Münzen  with  names  of  Roman  magistrates  noch  zu 
decline,  late,  gerechnet  zu  werden  scheinen;  in  Scgesta  (S.  137,  imperial). 
Referent  ist  der  Ansicht,  dass  die  Verfasser  des  Katalogs  selbst  nicht 
bestreiten  werden,  dass  viele  Münzen,  die  sie  in  decline,  late  gesetzt 
haben,  eigentlich  unter  Roman  dominion  gehören,  umsomehr  da  sie  selbst 


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284 


Geographie  von  Unteritalien  und  Sicilien. 


angeben,  dass  die  römische  Herrschaft  im  übrigen  Sicilien  früher  be- 
ginnt als  in  Syrakus.  Der  Verfasser  der  Abtheilung,  welche  die  übrigen 
sicilischen  Städte  umfasst,  hat  offenbar  nicht  geglaubt,  ein  anderes  Kri- 
terium für  die  Beurtheilung,  ob  Münzen  der  römischeu  Herrschaft  ange- 
hören, anwenden  zu  müssen,  als  das  ganz  evidente :  römische  Buchstaben, 
römische  Namen  oder  ein  Augustuskopf,  während  Head  in  seiner  Abthei- 
lung nach  anderen  Prinzipien  verfahren  ist;  aber  selbst  Herr  Gardner 
könnte  dann  S.  95,  Lilybaeum  No.  4,  die  Münze  mit  ATPATINO 
ebensogut  in  die  Zeit  der  römischen  Herrschaft  setzen,  wie  S.  61  Entella 
No.  8,  wo  derselbe  Fall  vorliegt.  Es  ist  nach  des  Referenten  Ansicht 
unzweifelhaft,  dass  ausser  den  im  Catalog  angeführten  noch  Münzen  aus 
römischer  Zeit  haben:  Akrae  (S.  2);  Aetna  (S.  4.  5);  Agrigent  (schon 
von  S.  21  an);  Agyrium  (S.  26  No.  11  und  folg.);  Kaiakte  (S.  32);  Katane 
(von  S.  50  No.  53  an;  siehe  mein  altes  Katane);  Centuripa  (S.  55);  Jaetia 
(S.  85);  Leontini  (S.  93);  Lilybaeum  (s.  oben).  Bei  Panormus  ist  S.  123 
No.  26  offenbar  gleichzeitig  mit  S.  124,  No.  30—37;  in  Segesta  ist  S.  137 
decline  late  offenbar  römisch,  vgl.  No.  59.  60  mit  No.  65.  Aber,  wie  ge- 
sagt, die  Verfasser  werden  die  Wahrscheinlichkeit  dieser  Behauptungen 
selbst  nicht  bestreiten,  und  wenn  Referent  hier  hervorhebt,  dass  viel  mehr 
Münzen  aus  römischer  Zeit  sind,  als  der  Catalog  angiebt,  so  geschieht 
es  nur,  damit  man  nicht  etwa  die  Autorität  dieses  Catalogs  dafür  ge- 
brauche, Alles,  was  er  decline,  late  nennt,  sei  vorrömisch. 

Um  noch  einige  Einzelheiten  zu  behandeln,  so  wird  S.  9  MIA 
schwerlich  richtig  sein;  ein  Exemplar  bei  Imhoof  hat  TIA.  —  Bemer- 
kenswerth  ist,  dass  Kupfermünzen  aus  der  Uebergangsperiode  tS-  39  von 
Kamarina,  S.  81  von  Himera,  S.  163  von  Syrakus),  also  vor  412,  Kugeln 
als  Werthzeichen  haben;  die  himeräischc  Münze  scheint  jedoch  Imhoof 
(Die  Flügelgestalteu  der  Athene  und  Nike,  Wien  1871,  S.  32)  vielmehr 
in  das  vierte  Jahrhundert  zu  setzen.  —  Die  kleine  Silbermünze  von 
Entella,  S.  60,  No.  3,  scheint  bisher  unbekannt  gewesen  zu  sein.  -  Die 
Goldmünze  vou  Gela,  S.  65,  No.  1,  ist  sehr  selten,  vgl  Torr.  XXXJ,  1.  — 
Die  Silbermüuze  von  Gela,  S.  73,  No.  62,  scheint  ebenfalls  äusserst  selten 
zu  sein.  —  Von  der  Silbermünze  von  Gela,  S.  71,  No.  54,  möchte  ich 
dasselbe  vermuthen,  was  ich  von  der  folgenden,  No.  55,  vennuthet  habe, 
dass  sie  nämlich  auf  den  Sieg  der  Geloer  über  die  Athener  vor  Syrakus 
sich  beziehe;  freilich  erklärt  der  Catalog  den  Kranz  des  Avers  von 
No.  55  für  einen  Olivenkranz.  —  S.  87  ist  die  Münze  No.  10  geeignet, 
zu  Betrachtungen  über  den  Löwen  anzuregen,  der  sich  im  Abschnitt 
findet.  Diese  Münze  entspricht  in  ihrem  Kunstcharakter  vollständig  dem 
Damareteion,  das  ebenfalls  einen  solchen  Löwen  hat.  Auf  dem  Daniare- 
teion  hat  man  ihn  auf  das  besiegte  Afrika  gedeutet.  Wie  wäre  es,  wenn 
er  sowohl  auf  dem  Damareteion  wie  auf  der  leontinischen  Münze  auf 
den  Namen  der  Stadt  Leontini  ginge?  Man  würde  dann  auf  eine  engere 
Verbindung  zwischen  Syrakus  und  Leontini  in  jener  Zeit  zu  schliessen 


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Sicilien. 


285 


haben.    Es  scheint  übrigens,  dass  Leontini  unter  Gelon's  directem 
EinHuss  stand;  durch  Hieron  wurden  die  Einwohner  von  Naxos  und 
Katane  nach  Leontini  verpflanzt.    Sollte  wirklich  der  Löwe,  der  auf  der 
leontinischen  Münze  doch  am  natürlichsten  auf  den  Namen  Leontini 
deutet,  auch  auf  dem  entsprechenden  Damarcteion  auf  Leontini  gehen, 
so  würde  das  darauf  hindeuten,  dass  Gelon  auf  Leontini  besondere 
Rücksicht  nehmen  wollte,  so  dass  man  daraus  schliessen  müsste,  dass 
Leontini  etwas  mehr  als  eine  bloss  abhängige  Stadt  war.  Recht 
interessant  ist  in  historischer  Beziehung  die  Betrachtung  der  Münzen 
von  Messana  und  der  Mamertiner.    Mau  sieht   hier  recht  deutlich, 
wie  sehr  sie  denselben  Charakter  tragen  (wie  das  auch  Gardner  in  seinen 
Studies  hervorgehoben  hat);  so  ist  z.  B.  S.  108,  78  ähnlich  110,  13.  Man 
sieht  ferner  die  Aehnlichkciten  mit  anderen  Städten.    So  ist  S.  106,  59 
zu  vergleichen  mit  den  syrakusanischen  Münzen  aus  dionysischer  Zeit, 
welche  im  Avers  einen  weiblichen  Kopf,  im  Revers  Lcukaspis  haben.  Die 
Beziehungen  zwischen  Messana  und  Dionys  sind  bekannt.  So  ist  S.  108, 
78  zu  vergleichen  mit  Syrakus  S.  196,  389  ff.    Diese  sind  aus  der  Zeit 
des  Agathokles,  welcher  312  Messana  erobert  hat.  Von  Head  wird  diese 
Serie  zwischen  310  und  306  gesetzt  (Catal.  S.  195,  Hist.  S.  50).  Dürfen 
wir  nun  nicht  annehmen,  dass  diese  Typen  von  Agathokles  auch  für  das 
von  ihm  beherrschte  Messana  verwandt  wurden?  So  wäre  108,  78  chro- 
nologisch fixirt.    S.  107,  73  (Poseidonkopf  Rcv.  Dreizack)  entspricht 
Münzen  Hieron's  S.  218  und  der  Revers  wenigstens  Lipara  S.  262,  n.  61. 
Hier  wird  die  historische  Erklärung  schon  schwieriger,  da  zu  Hieron's 
Zeit  schon  die  Mamertiner  in  Messana  waren.    Etwas  einfacher  stellt 
sich  die  Sache  mit  S.  110,  14  (Mamertinennünze:  Zeuskopf  Rev.  Adler), 
ähnlich  Syrakus  S.  204,  468,  gesetzt  zwischen  282  und  278;  siehe  auch 
Head,  Hist.  S.  55.  -   S.  126  ist  der  Semis  von  M  .  Acilius  vielmehr 
nach  Agrigent  zu  setzen,  wie  auch  die  Landolinn  in  ihrer  bekannten 
Monographie  sahen.  —  Zu  S.  237  darf  ich  hinzufügen,  dass  ich  die  Ver- 
muthung,  das  Monogramm  möchte  die  Campaner  bezeichnen,  schon  auf- 
gestellt hatte  in  meiner  Geschichte  Sic.  II,  432.    -  Zu  S.  239:  dass  die 
Münze  sonst  unbekannten  Sileräern  zugeschrieben  wird,  kommt  daher, 
dass,  während  Exemplare  (Head,  Hist. 37)  IMEPAIX1N  zu  haben  schienen, 
andere  deutlich  den  Namen  mit  Z  beginnen,  und  bei  dem  Krieger  AIZ 
steht.    Von  S.  240,  No.  1  besitzt  Imhoof  bessere  Exemplare  als  das  bri- 
tische Museum;  es  ergiebt  sich,  dass  die  Inschrift  nicht  die  im  Catalog 
angegebene  ist;  es  wäre  zu  wünschen,  dass  Imhoof  die  Münze  publicirte; 
auch  die  Abbildung  im  Catalog  genügt  nicht.  —  S.  246  ist  die  Lesung 
der  phönicischen  Inschrift  zu  bemerken.    Hinfort  wird  von  dem  be- 
rühmten aja  nicht  mehr  die  Rede  sein,  wofern  nicht  bisher  unbekannte 
Münzen  auftauchen,  die  wirklich  aja  haben;  die  bisher  genau  unter- 
suchten haben  alle  ziz.      Als  Erläuterung  zum  Cataloge  füge  ich  noch 
hinzu,   dass  die  Bemerkung  S.  94,  No.  78  sich  bezieht  auf  Syrakus 


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286 


Geographie  von  Unteritalien  und  Sicilien. 


* 

No.  289,  und  S.  250,  No.  88  auf  S.  189,  No.  309.  —  Vorstehende  Bemer- 
kungen mögen  als  Beweis  gelten,  wie  anregend  auch  dieser  Band  des 
Münzcatalogs  des  Britischen  Museums  auch  auf  die  historischen  Studien 
zu  wirken  geeignet  ist;  dass  der  Syrakus  betreffende  Theil  dem  Werke 
Head's  entspricht,  braucht  nicht  erst  besonders  hervorgehoben  zu  werden. 

Sicilian  studies.  By  Percy  Gardner,  Esq.,  M.  A.  Reprinted 
from  the  Numismatic  Chrouicle.  N.  S.  Vol.  XVI,  p.  1—44.  London  1876. 
Mit  vier  Münztafeln  uud  einer  Tafel  Alphabete. 

Diese  Schrift  giebt  einen  vortreff liehen  Beitrag  zur  Geschichte  der 
Numismatik  Siciliens.  Sie  bietet  eine  Ergänzung  zur  bekannten  Arbeit 
Head's  über  Syrakus,  aber  von  einem  anderen  Gesichtspunkte  aus.  Sie 
nimmt  nicht,  wie  Ilead  Syrakus,  jede  der  übrigen  Städte  durch,  um  den 
einzelnen  Perioden  die  betreffenden  Münzen  zuzuweisen,  sie  betrachtet 
Sicilien  als  Einheit  und  sucht  aus  historischen  Daten,  aus  dem  Kunst- 
charakter der  Münzen  und  den  auf  ihnen  befindlichen  Typen,  endlieh 
aus  epigraphischen  Kennzeichen,  eine  Anzahl  wichtiger  Münzen  chrono- 
logisch zu  fixiren,  um  so  die  Grundlage  für  die  Münzgeschichte  Siciliens 
im  Allgemeinen  zu  geben.  Wir  dürfen  wohl  hoffen,  einmal  von  Herrn 
Gardner  selbst  eine  Geschichte  des  sicilischen  Müuzwesens  zu  erhalten; 
jedenfalls  sehen  wir,  dass,  wer  mit  dem  nöthigen  Material  ausgerüstet, 
eine  solche  schreiben  wollte,  am  Erfolge  nicht  zu  verzweifeln  brauchte; 
vergl.  die  betreffenden  Aeusserungen  des  Verfassers  auf  S.  3.  —  Ab- 
schnitt I  S.  4-17  behandelt  die  historischen  Daten  als  Hülfsmittel  der 
Münzgeschichte.  Es  ergiebt  sich,  dass  die  Prägung  in  Sicilien  in  den 
letzten  Jahren  des  sechsten  Jahrhunderts  beginnt,  und  zwar  mit  syraku- 
sanischen  Münzen,  dass  die  ersten  Münzen  von  Gela  und  von  Messana 
aus  dem  fünften  Jahrhundert  sind,  dass  wir  in  den  Münzen  von  Aetna 
mit  katanesischen  Typen  Produkte  der  Zeit  haben,  da  Katana  Aetna 
hiess,  und  dass,  wie  auch  Referent  in  s.  Gesch.  Sic.  II,  aber  nicht  so 
im  Einzelnen,  gezeigt  hat,  nacheinander  gegen  Ende  des  fünften  Jahr- 
hunderts aufhören  die  Prägungen  von  Leontiui,  Selinus,  Himera,  Katane, 
Messana.  Ich  will  bemerken,  dass  Gardner  S.  44  durch  einen  Druck- 
fehler das  Ende  von  Himera  in  405  gesetzt  hat,  statt  in  409,  und  dass 
in  gewissen  Münzen  von  Selinus  und  Himera  sich  eine  eigenthümliche 
Aehnlichkeit  der  Anordnung  der  Figuren  (Dreitheilung  des  Raumes) 
offenbart,  die  auf  engere  Beziehungen  zwischen  beiden  Städten  schliessen 
lässt.  Sodann  bespricht  Gardner  vorzugsweise  die  Periode  Timoleon's,  im 
Anschluss  an  Head,  indem  er  noch  besonders  bemerkt,  dnss  die  Münzen 
von  Leontini  und  Segesta,  welche  Städte  sich  von  Timoleon's  Einduss 
fernhielten,  keine  Beziehungen  zu  denen  Timoleon's  zeigen.  Sehr  inter- 
essant ist  Abschnitt  II  (S.  17  -  35),  in  dem  Herr  Gardner  den  Fortschritt 
nachweist,  der  stattfand  in  der  Darstellung:  1.  der  Quadriga;  2.  der 
bärtigen  Köpfe  (gut  bemerkt,  dass  PI.  HI,  13  Gela,  fünftes  Jahrhundert, 


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Sicilien 


287 


ganz  an  den  späteren  Typus  des  Herakleskopfes  erinnert);  3.  jugend- 
liche Köpfe;  4.  ganze  Figuren;  5.  Heraklesköpfe;  6.  Nike;  7.  Adler; 
8.  Blitz.  —  Tafel  V  wird  durch  Abschnitt  IU  S.  35  -43  erläutert.  Gard-- 
ner  spricht  S.  36  über  die  Unthunlichkeit,  die  grosse  selinuntische  In- 
schrift für  die  Geschichte  des  Alphabets  zu  benutzen,  da  ihre  Zeit  nicht 
feststehe.  Nach  den  Untersuchungen  Benndorfs  dürfte  es  doch  unbedenk- 
lich sein,  sie  der  Mitte  des  fünften  Jahrhunderts  zuzuweisen.  —  Wir 
sprechen  noch  einmal  den  Wunsch  aus,  dass  Herr  Gardner  eine  aus- 
führliche Geschichte  der  sicilischen  Numismatik  geben  möge,  wozu  er 
so  wohl  befähigt  ist. 


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Jahresbericht  über  die  Geographie  der  nörd- 
lichen Provinzen  des  römischen  Reiches. 

Von 

Prof.  Dr.  ü.  Detlefseil 

in  Qlückstadt. 


Von  Wichtigkeit  für  die  gesammte  alte  Geographie  sind  zunächst: 

1)  K.  Zangemeister,  Die  Chorographie  des  Orosius.  In  den 
Commentationes  philologae  in  honorem  Th.  Mommseni.  Berol.  1877. 
S.  715  —  738. 

Mit  grossem  Fleiss  wird  aus  den  besten  unter  den  zahlreichen 
Handschriften  des  Orosius  ein  den  jetzigen  Anforderungen  der  Kritik 
entsprechender  Text  dieser  interessanten  Urkunde  gegeben. 

2)  A.  F orbiger,  Handbuch  der  alten  Geographie  von  Europa. 
Zweite  Auflage.    Hamburg  1877.    808  S.  8. 

Vom  dritten  Theil  des  Forbiger'schen  Handbuches  der  alten  Geo- 
graphie ist  diese  zweite  »umgearbeitete  und  vielfach  verbesserte  Aufläget 
erschienen.  Im  Vorwort  giebt  der  Verfasser  an,  dass  er  der  Raumerspar- 
niss  wegen  genöthigt  gewesen ,  »nicht  nur  viele  Abbreviaturen  anzuwen- 
den, sondern  auch  eine  Menge  unbedeutender  Berge,  Flüsse,  Völker-  und 
Ortschaften,  sowie  manche  näheren  Details  über  die  bedeutenderen  ganz 
zu  streichen«,  wofür  er  auf  die  erste  Auflage  und  seine  geographischen 
Artikel  in  Pauly's  Realeneyclopädic  verweist.  Griechenland  sei  minder 
ausführlich  behandelt  als  Italien;  es  sei  »von  neueren  Reisenden,  wie 
Leake,  Boblayc,  Ross,  Curtius,  Bursian  u.  A.  so  gründlich  dargestellt 
worden,  dass  es  in  vielen  Fällen  genügte,  bloss  auf  sie  zu  verweisen. 
Dasselbe  gilt  auch  von  der  durch  die  Raumbeschränkung  bedingten  Weg- 
lassung der  genaueren  Topographie  von  Rom  und  Athen,  die  allein  meh- 
rere Bogen  füllte  und  doch  nur  mangelhaft  sein  konnte,  also  leicht  ent- 
behrlich ist«.  Bei  einer  Untersuchung  einzelner  Theile  des  Buches  ist 
mir  aufgefallen,  dass  z.  B.  von  Tomaschek's  Studien  zur  Geographie  der 
Balkanhalbinsel,  Goos'  Beiträgen  zur  sicbenbürgischen  Alterthuraskunde, 


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Geographie  der  römischeu  Nordprovinren.  289 


meiner  Recension  der  spanischen  Städte  (im  Philol.  XXX,  XXXII  nnd 
XXXVI»  und  einer  Reihe  der  in  den  Jahresberichten  erwähnten  geo- 
graphischen Schriften  gar  kein  Gebrauch  gemacht  ist.  Von  neuesten 
Werken  scheinen  fast  nur  die  Bände  des  C.  I.  L.  benutzt  zu  sein. 

Auf  kleinere  geographische  Gebiete  beziehen  sich  die  folgenden 
Schriften : 

Die  Donauländer. 

3)  C.  Goos,  Skizzen  zur  vorrömischen  Culturgeschichte  der  mitt- 
leren Donaugegenden.  Forts,  u.  Schluss.  Im  Archiv  des  Vereins  für 
siebenbürgische  Landeskunde.   N.  F.  Bd.  XIV.  H.  1.  S.  47-175. 

Die  Arbeit  giebt  sehr  fleissige  und  verdienstliche  Zusammenstel- 
lungen über  verschiedene  Capitel  der  Alterthumskunde.  Cap.  V  (S.  47  -  67) 
weist  theils  nach  den  Schriftstellertexten,  theils  nach  den  AI terthüm er- 
funden, die  im  Laufe  der  Zeiten  gewählten  Verbindungsstrassen  zwischen 
den  mittleren  Donauländern  und  einerseits  dem  Mittelmeer,  andererseits 
der  Ostseeküste  nach.   Cap.  VI  (S.  68  —  91)  behandelt  den  vorrömischen 
Geldverkehr.  Das  älteste  Geld  war  Ringgeld,  von  dem  mancherlei  Funde 
in  Gold  und  Silber  gemacht  sind.    Seit  dem  Ende  des  vierten  Jahrhun- 
derts v.  Chr.  kommen  grössere  Mengen  thasischer  Tetradrachmen  vor, 
dann  ungemein  häufig  macedonische  Königsmünzen  von  Philipp  II.  an, 
selbst  Münzen  aus  Campanien,  Sicilien,  Aegypten  und  besonders  zahlreich 
aus  Apollonia  und  Dyrrhachium  werden  gefunden.  Schon  bald  nach  Be- 
ginn der  römischen  Silberprägung  müssen  die  östlichen  Donaugegenden 
auch  mit  Rom  in  Verbindung  gestanden  haben,  da  man  die  ältesten 
Münzen  dieser  Gattung  in  Siebenbürgen,  nicht  aber  im  westlichen  Ungarn 
findet.    Weiter  erscheinen  die  von  158  — 146  geprägten  Tetradrachmen 
des  ersten  Macedoniens  und  goldene  Münzen  mit  dem  Namen  des  thra- 
cischen  Königs  Koson  vom  Jahre  42  sehr  zahlreich.   Auch  die  einhei- 
mische Prägung  der  Donauländer,  die  dieser  Zeit  angehört,  wird  aus- 
führlich besprochen. 

*  Cap.  VII  (S.  92  —  116)  registrirt  und  beschreibt  eine  grosse  Anzahl 
von  aufgefundenen  alten  Ansiedelungen,  unter  denen  besonders  interessant 
die  der  vermutheten  Feste  des  Königs  Decebalus  bei  Gredistje  am  Vul- 
canpass.  Cap.  VIII,  Lebensweise,  Beschäftigung  und  Todtenbestattung 
der  vorrömischen  Bevölkerung,  zerfällt  in  mehrere  Abschnitte.  Der  erste 
(S.  117-  119)  behandelt  die  Stellung  der  Donauvölker  innerhalb  der  ari- 
schen Familie.  Im  Anschluss  an  Fliegier's  Ansichten  wird  den  illyrisch- 
thracischen  Völkern  als  ursprüngliche  Heimath  nicht  blos  das  mittlere 
Donaugebiet,  sondern  auch  Hellas  zugewiesen.  Der  zweite  Abschnitt 
(S.  119  —  128)  giebt  eine  ausführliche  Darstellung  des  Lebens,  Kriegs- 
wesens und  der  Religion  der  Donau -Thracier  nach  den  alten  Quellen; 
der  dritte  (8.  128—136)  handelt  ebenso  von  den  Pannoniern  und  Kelten; 
der  vierte  (S.  136    149)  enthält  eine  vergleichende  Uebcrsicht  über  Ver- 

J>hrMb«rlcht  nir  Alt«rtbua>».WiM6nHebmft  1877.  III.  J«J 


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290  Geographie  der  römisehen  Nordprovinxen. 


fassung,  Landbau  und  Industrie  vor  der  Begründung  der  römischen  Herr- 
schaft, wofür  aus  den  Funden  reichliches  Material  gewonnen  wird.  Aus 
diesen  Quellen  wird  auch  lediglich  der  Inhalt  des  fünften  Abschnitts 
(S.  149-  175),  die  Darstellung  der  vorrömischen  Todtenbest&ttung,  ent- 
nommen. 

Ton  Anfang  bis  zu  Ende  sind  diese  Sammlungen  sehr  reichhaltig 
und  Ubersichtlich  und  bieten  für  ethnographische  Untersuchungen  eio 
wichtiges  Material. 

4)  G.  Zippe  1,  Quaestionum  Myricarum  speciraen.  Regimonti  187G. 


Diese  Doctordissertation  beschäftigt  sich  mit  den  illyrischen  Kriegen 
der  Römer  von  230  —  167.  Vielfach  werden  geographische  Fragen  be- 
rührt, zu  deren  Lösung  der  Verfasser  einen  reichen  Stoff  gesammelt  hat 
So  behandelt  er  S.  4  ff.  die  Wohnsitze  der  Ardiäer,  Sardiäer  oder  Var- 
dfler,  S.  9  f.  die  der  Parthiner  (vgl.  S.  30),  Atintancn  und  Taulantier,  so 
wie  noch  mehrfach  einzelne  Punkte  des  wenig  bekannten  Nordwesten  der 
Balkanhalbinsel. 

5)  F.  Pichl  er,  Studien  über  Tcurnia.  In  den  Mitth.  der  Cen- 
tralcomm.  zur  Erhaltung  der  Baudenkmäler  in  Oestreich.  N.  F.  B.  3 
S.  XCV-CXI  in  4. 

Der  Aufsatz  bietet  wenig  Neues  zu  dem  bisher  Bekannten  (siebe 
Jahresb.  4,  S.  232).  Ueber  die  Römerstrassen  der  Gegend  giebt  der 
Verfasser  besonders  ausführliche  Mittheilungen,  doch  auch  hier  kaum 
Neues. 


6)  Fl ie gier,  Zur  prähistorischen  Ethnologie  Italiens.  Wien  1877. 
55  S.  in  8. 

Das  Buch  mag  unter  dieser  Rubrik  genannt  werden,  weil  es  in 
weiterem  Umfange,  als  es  bereits  Heibig  in  Hermes  1876,  S.  257 ff.  ge- 
than  hat,  auszuführen  versucht,  dass  der  illyrische  Stamm  vor  dem  umbro- 
sabellischen  nicht  blos  Unteritalien  und  Sicilien,  sondern  auch  einen  grossen 
Theil  Mittelitaliens  besetzt  gehabt  habe.  Die  Beweise  werden  theils  aus 
dem  Gleichklang  zahlreicher  geographischer  Namen,  theils  aus  der  ander- 
weitigen alten  Tradition,  theils  aus  den  Gräberfunden  entnommen.  Material 
wird  reichlich  zusammengeführt,  indess  springt  der  Verfasser  so  unruhig 
von  einem  Punkt  zum  andern,  von  einem  Gebiet  ins  andere,  dass  es 
schwer  wird,  seiner  Beweisführung  zu  folgen  und  ihr  Zutrauen  zu  Schec- 
ken, und  unmöglich  ist,  über  den  Inhalt  im  Einzelnen  zu  berichten. 

Besonders  reich  an  geographischen  Einzeluntersuchungen  ist: 


7)  Th.  Mommsen,  Inscriptiones  Galliae  cisalpinae  latinae.  Pars 
posterior  inscriptiones  regionum  Italiae  undeeimae  et  nonae  compre- 


36  S. 


Norditalien. 


Norditalien. 


291 


hendens.  Berol.  1877,  104  und  1215  S.  in  Folio  mit  zwei  Kiepert'schen 
Karten. 

Der  Band  beginnt  mit  C.  LVI,  Ager  inter  Ollium  et  Sarium,  jetzt 
Oglio  und  Serio.  Dies  Gebiet  gehört,  wenigstens  zum  Theil,  zu  dem  der 
Camunni.  In  Bezug  auf  die  Strasse  von  Bergomum  nach  Brixia  giebt 
Mommsen  dem  It.  Hieros.  S.  558  den  Vorzug  vor  der  verderbten  Ueber- 
lieferung  der  t.  Peut.  und  des  Rav.  4,  30. 

Cap.  LVII  Bergomum,  jetzt  Bergamo,  von  der  tr.  Voturia.  Jenen 
Namen  geben  alle  Inschriften  und  Texte,  nur  das  It.  Hieros  S.  548  schreibt 
Bergamo  oder  Yergamo.  Mommsen  stellt  ihn  mit  dem  Namen  des  Gottes 
Bergimus  auf  Inschriften  aus  Brixia  zusammen.  In  den  Worten  des  Cato 
bei  Plin.  3,  124  f.  liest  er  den  Namen  der  gallischen  Völkerschaft,  der 
die  Stadt  angehört  habe,  gegen  die  Handschriften  Orobii.  (Es  möchte 
in  dem  zweimal  mit  unwesentlichen  Varianten  überlieferten  Orumbovii 
vielleicht  ein  Zusammenhang  mit  den  Boi  gefunden  werden;  Alexander 
Polyhistor  konnte  immerhin  seine  Etymologie  in  montibus  degentes  auch 
wohl  aus  diesem  Namen  herauszwängen.)  Bei  Strab.  5,  1,  6,  S.  213  liest 
Mommsen  mit  Cluverius  Bip^ofiov  statt  'Prjtov,  indem  er  Procop.  bei. 
Goth.  2,  12  vergleicht.  Die  Stadt  blieb  nach  den  Inschriften  ein  Muni- 
cipium.  Mommsen  rechnet  zu  ihrem  Gebiet  die  Landschaft  zwischen  dem 
Serio  und  der  Adda.  Die  Inschrift  5112  nennt  einen  pagus  Fortunen- 
sis,  dessen  Lage  nicht  nachweisbar  ist. 

Cap.  LVHI.  Zu  Bergomum  gehört  nach  den  Inschriften  das  Alpen- 
thal des  Serio.  Dass  das  Gebiet  der  Stadt  die  Grenze  Italiens  bildete, 
bestätigt  Plin.  34,  2.  Die  Inschrift  5203  nennt  die  vicani  Anesiates,  jetzt 
Nese  bei  Bergamo,  und  vielleicht  Bro[manensesJ,  jetzt  Brumano. 

Cap.  I  I X  Die  Orte  an  beiden  südlichen  Flügeln  des  Comersees 
(lacus  Larius,  im  It.  Ant.  p.  278  schon  lacus  Comacenus)  und  in  der 
Halbinsel  dazwischen  gehören  zu  Comum.  Genannt  wird  hier  auf  der 
Inschrift  5216  die  Ortschaft  Asc  .  .  jetzt  Asso,  und  auf  5227  die  Ausu- 
ciates,  jetzt  Ossuccio.  Die  t  Peut.  giebt  eine  Strasse  von  Curia,  jetzt 
Chur  in  der  Schweiz,  nach  Comum  an,  deren  Station  Tarvessedo  Mommsen 
auf  den  Splügen  setzt;  südlich  von  da  emendirt  er:  Clavenna  XVIII.  ad 
lacum  LX.  Como.  vgl.  It.  Ant.  p.  278.  Cassiod.  var.  11,  14.  In  Betreff 
einer  zweiten,  ganz  corrupten  Route  des  It.  Ant.  p.  277  glaubt  er  mit 
Cluver  (Ital.  ant.  p.  110.  412),  sie  führe  von  Chur  über  Chiavenna  durch 
das  Thal  von  Pregaglia,  welchen  Namen  er  mit  Wattenbach  und  Barelli 
von  den  Bergalei  der  Inschrift  5050  (s.  Jahresb.  1873,  1,  837)  ableitet, 
über  den  Septimer  nach  Oberhalbstein  und  Chur,  so  dass  Tinnetio  gleich 
Tinzen,  Summus  lacus  gleich  Samolaco  bei  Chiavenna  sei.  Auch  das 
Gebiet  scheint  bis  zur  Höhe  der  Alpen  zu  Comum  gehört  zu  haben. 
Vgl.  Strab.  4,  6,  6  p  204.  Plin.  3,  132.  üngewiss  ist,  ob  das  Gebiet 
des  Luganer  Sees  hierher,  oder  zu  Mediolanum  zu  ziehen  ist;  wahr- 
scheinlich sei  er  mit  Cluver  102.  410  im  lacus  Clisius  der  t.  Peut.  zu 

19  • 


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292  Geographie  der  römischen  Nordprovinren. 

finden;  vielleicht  bezeichne  Greg.  Turon.  h.  Franc.  10,  3  ihn  als  stagnum 
Coresium.  Auffallend  ist  die  grosse  Zahl  christlicher  Inschriften  des 
fünften  Jahrhunderts  aus  der  Gegend  am  Fusse  der  Alpen. 

Cap.  LX.    Comiun,  jetzt  Como,  von  der  tr.  Oufentina,  nach  Iust 
20,  5,  18  von  den  Galliern  gegründet,  und  zwar  nach  Plin.  3,  124  von 
den  Orobiern  (vgl.  Liv.  33,  36,  9;  39,  10),  nach  Ptol.  3,  1,  33  eine 
Stadt  der  Insubrer.    Im  Jahre  665  gab  Cn.  Pompeius  Strabo  den  Ein- 
wohnern das  ius  Latii  (Ascon.  in  Pison.  p.  3)  und  vergrößerte  die  theil- 
weisc  zerstörte  Stadt  (Strab.  5,  1,  6  p.  213).  Nach  der  lex  Vaünia  vom 
Jahre  659  führte  Cäsar  5000  Colonisten,  darunter  500  Griechen,  dahin, 
denen  er  das  römische  Bürgerrecht  gab  (Suet.  Caes.  28.    Strab.  L 
Cic.  ad  fam.  13,  35,  während  App.  b.  c  2,  26  irrthümlich  auch  diesen 
nur  das  ius  Latii  zutheilt).    Im  Jahre  703  nahm  ihnen  M.  Marcellus 
wieder  das  Recht  (Suet.  1.  c.  Plut.  1.  c.   Cic.  ad  Att.  5,  11,  2),  und 
die  Stadt  blieb  seitdem  Municipium.    Zu  Casar  s  Zeit  heisst  sie  Novum 
Comum,  später  nur  Comum.    Sie  war  von  zahlreichen  Villen  umgeben, 
von  denen  einige  den  reichen  Mediolanenscrn  gehörten.    Die  Not.  dign. 
occ.  p.  118  nennt  dort  einen*  praefectus  classis  Comensis. 

Cap.  LXI.  Das  Gebiet  zwischen  den  Seen  von  Como,  Lugano  und 
Varese  gehörte  nach  den  Inschriften  zu  Comum. 

Cap.  LXII.  Angera  und  das  östliche  Ufer  des  Lago  maggiore  hat 
zu  Mediolanum  gehört.  Angera  selbst  bewohnten  nach  der  Inschrift  5471 
die  vicani  Sebuiui ;  auch  Brebbia  scheint  nach  n.  5504  ein  vicus  gewesen 
zu  sein.   Die  Inschrift  5503  nennt  einen  salt(us)  Firronanus. 

Cap.  LXIII.  Das  Gebiet  auf  dem  liuken  Ufer  des  Ticiuus  von 
seinem  Ausfluss  aus  dem  Lago  maggiore  an  gehört  iu  seinem  oberen 
Theile  zu  Mediolanum.  In  Crugnola  war  nach  der  Inschrift  5528  ein  vicus. 

Cap.  LXIV.  Sibrium,  jetzt  Seprio,  südlich  von  Varese,  zwischen 
Novaria  und  Comum  vom  Rav.  4,  30  genannt,  muss  eiu  vicus  der  Medio- 
lanenser  gewesen  sein.  Eine  Inschrift  n.  5604  aus  dem  nahen  Albizzate 
nennt  die  vicani  Montunates. 

Cap.  LXV.  Das  Thal  von  Erba  in  der  Brianza  gehörte  zu  Comum. 
Südlich  von  da  bilden  die  kleinen  Seen  von  Anno,  Pusiano  und  Akera 
die  Reste  des  von  Plin.  3,  131  genannten  lacus  Eupilis.  Die  Iuschriften 
aus  der  Gegend  von  Cantü  weisen  nach  Mediolanum.  Aus  Plin.  10,  77 
köunte  vielleicht  geschlossen  werden,  dass  die  südliche  Grenze  des  Ge- 
biets von  Comum  8  m.  p.  von  der  Stadt  entfernt  war. 

Cap.  LXVI.  Die  Gegend  von  Vimercate  und  Mouza  gehörte  zu 
Mediolanum.  Die  Inschrift  5742  nennt  die  Eiuwohner  von  Monza  Modi- 
ciates,  welcher  Name  auch  bei  Paul.  Diac.  4,  22;  49  erscheint 

Cap.  LXVII.  Mediolanium  oder  Mediolanum,  jetzt  Mailand,  von 
der  tr.  Oufentina,  war  die  Hauptstadt  der  Insubrer  (Liv.  5,  34.  last  20, 
5,  8.  Plin  3,  124).  Sie  wurde  im  Jahre  532  von  Cn.  Scipio  erobert 
(Polyb.  3,  34.  Eutrop.  3,  6.  Oros.  4,  13.  Plut.  Marc.  7),  empörte  sich 


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Norditalien 


293 


im  zweiten  punischen  Kriege,  gehörte  dann  seit  560  beständig  den  Rö- 
mern (Liv.  34,  46).  Sie  scheint  mit  den  übrigen  transpadanischcn  Städten 
durch  die  lex  Porapeia  das  latiuische,  durch  die  lex  In! in  das  römische 
Bürgerrecht  empfangen  zu  haben  und  wird  von  Tac.  h.  1,  70  zu  den 
festesten  Municipien  des  Landes  gerechnet.  LeUteren  Rang  bestätigen 
die  Inschriften;  in  späterer  Zeit  geben  sie  ihr  den  Titel  einer  Colonie, 
und  zwar  entweder  durch  die  Siglen  C(olonia)  A  A  M(ediol  ),  oder  kürzer 
A  [M  ],  oder  A[A  ],  oder  abweichend  CAAFM.,  welche  Zeichen 
noch  nicht  sicher  gelöst  sind.  Durch  die  ganze  Kaiserzeit  behielt  die 
Stadt  ihre  Bedeutung,  war  von  Diocletian  bis  Honorius  oft  Residenz  der 
Kaiser,  nach  Rom  die  bedeutendste  Stadt  Italiens,  bis  sie  durch  die 
Gothen  schwer  heimgesucht  wurde.  Ihr  Gebiet  ist  nach  Norden  hin  oben 
angegeben,  nach  Westen  ist  der  Ticin  die  Grenze  gegen  Novaria,  unbe- 
stimmt sind  die  südlichen  Grenzen  gegen  Laus  und  Ticiuum  Ausser  den 
bereits  genannten  vici  erscheint  in  n.  5804  ein  vicus  Venerius,  in  5872 
und  5878  ein  vicus  Burdomag(us),  in  5907  ein  vicus  Corogennatium. 
Mommscu  folgert  aus  letzterem  und  anderen  ähnlichen  Namen,  dass  die 
in  dieser  Gegend  noch  jetzt  zahlreich  vorkommenden  Ortsnamen  auf  -ate 
uralten  Datums  sind.  Die  Inschrift  5791  nennt  Matronae  Dervonnae, 
welchen  Namen  Labus  mit  dem  des  Dorfes  Dervo  oder  Dervio  bei  Mai- 
land zusammengestellt  hat. 

Cap.  LXVIII.  Laus  Pompeia,  jetzt  Lodi  vecchio,  von  der  tr.  Pu- 
pinia,  ist  nach  Plin.  3,  124  von  den  Bojern  gegründet,  was  Mommsen 
für  irrthtimlich  halten  möchte,  da  die  Wohnsitze  dieses  Volkes  sonst 
(Polyb.  2,  17,  7.  Liv.  5,  34,  2)  auf  das  rechte  Ufer  des  Po  von  Mutina 
nach  Bononia  gesetzt  werden.  Der  volle  Name  Laus  Pompeia  findet  sich 
ausser  bei  Plin.  in  der  t.  Peut.  und  in  zwei  stadtrömischen  Inschriften. 
Ausser  den  Itinerarien  wird  Laus  sonst  nur  bei  Cic  ad  Q.  f.  2,  15,  1 
nach  Sigonius'  Vermuthung  erwähnt.    Die  Stadt  war  ein  Municipium. 

Cap.  LXIX.  Ticinum,  jetzt  Pavia,  von  der  tr.  Papiria,  ist  nach 
Plin.  3,  124  von  den  Lävern  (vgl.  Liv.  5,  35,  2.  Polyb.  2,  17,  4)  und 
Maricern  gegründet,  Ptolem.  3,  1,  33  schreibt  sie  den  Insubrern  zu.  Sie 
lag  an  der  verlängerten  via  Aemilia,  die  nach  Mommsen  bereits  vor  654 
ausgebaut  sein  muss,  da  in  diesem  Jahre  die  Colonie  Eporedia  gegrün- 
det wurde.  Die  Stadt  war  ein  Municipium  und  wird  oft  erwähnt,  erhält 
jedoch  erst  in  der  Gothenzeit  eine  grössere  Wichtigkeit  und  wird  seit 
der  Longobardenzeit  in  Papia  umgetauft. 

Cap.  LXX.  Laumellum,  jetzt  Lomello,  und  Umgegend.  Der  Ort 
wird  mit  Vercellä  von  Ptol.  3,  1,  36  den  Libiceru  zugeschrieben,  sonst 
kommt  er  nur  bei  Ammian.  15,  8,  18  und  in  den  Itinerarien  vor  und 
scheint  nur  ein  Vicus  gewesen  zu  sein.  Ob  er  jedoch  zu  Novaria  oder 
zu  Vercellä  gehört  hat,  ist  zweifelhaft.  In  der  Geschichte  des  sechsten 
Jahrhunderts  der  Stadt  wird  oft  ein  Ort  Victumulae  mit  seinen  Gold- 
gruben erwähnt  (Strab.  5,  1,  12  S.  218.  Plin.  33,  78.  Liv.  21,  45  3; 


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294  Geographie  der  römischen  Nordprovinzen. 


57,  9.  Diod.  exc.  Vat.  S.  64.  Rav.  4,  30).  Nach  Livius  muss  der  Ort 
nicht  weit  vom  linken  Ufer  des  Po  und  vom  Einfluss  des  Ticinus  gelegen 
haben,  etwa  in  der  Gegend  von  Carbonara.  Zwar  sind  hier  nie  Gold- 
gruben gewesen,  deren  Spuren  sich  vielmehr  in  den  Alpen  bei  Bard  und 
Biella  finden;  aber  Mommsen  meint,  die  Pächter  dieser  Gruben  hätten 
wohl  seit  dem  Salasserkriege  von  611  ihren  Wohnsitz  eine  Zeit  lang  in 
Victumulae  gehabt,  von  wo  sie  das  Gold  nach  Rom  geschickt  hätten; 
durch  die  Gründung  von  Eporedia  im  Jahre  654  sei  jener  Ort  zurück- 
gegangen. Die  Stationen  der  Strassen,  die  von  Laumellum  ausgehen, 
bestimmt  Mommsen  näher. 

Cap.  LXXI.  Die  zwischen  Novaria  und  Vercellae  gefundenen  In- 
schriften lassen  die  Grenzen  der  Stadtgebiete  nicht  erkennen. 

Cap.  LXXII.  Novaria,  jetzt  Novara,  von  der  tr.  Claudia,  eine 
Gründung  der  Gallier,  wird  selten  (nur  bei  Plin.  3,  124.  17,  212.  Ptol.  3, 
1,  33.  Suet.  rhet.  6.  Procop.  b.  Goth.  2,  12  und  in  den  Itt.)  genannt; 
Tac.  b.  1,  70  zählt  es  zu  de  festesten  Municipien  jenseits  des  Padus. 
diesen  Rang  giebt  ihm  auch  die  Inschrift  6520. 

Cap.  LXXII I.  Das  Gebiet  zwischen  Novara  und  Arona  am  westr 
liehen  Ufer  des  Lago  maggiore  (die  Inschriften  von  hier  werden  S.  1087 
grossen  Theils  berichtigt)  gehört  nach  den  Inschriften  zu  Novaria.  Ge- 
nannt wird  in  n.  6587  ein  pagus  Agaminus,  der  mit  dem  Dorfe  Ghemme 
bei  Sizzano  identificirt  wird,  und  auf  n.  6617  in  Gattico  ein  viens,  der 
mit  A  anfängt. 

Cap.  LXXIV.  Am  Westufer  des  Lago  maggiore,  nördlich  von 
Arona,  zeigen  die  Inschriften,  je  weiter  man  in  die  Alpen  hineinkommt, 
desto  mehr  einheimische  Personennamen.  Wohin  das  Gebiet  gehörte,  ist 
unbekannt. 

Cap.  LXXV.  Dass  im  Thal  der  Toce,  welches  zum  Simplon  rührt, 
schon  eine  römische  Strasse  gebaut  war,  beweist  die  Inschrift  6649  etwas 
südlich  von  Domo  d'Ossola;  indess  scheint  die  Strasse,  nach  Mommsen, 
nur  von  Besitzern  von  Marmorbrüchen  zu  ihrem  Bedarf  angelegt  sein 
(vgl.  unten  unter  n.  8). 

Cap.  LXXVI.  Vercellae,  jetzt  Vercelli,  von  der  tr.  Aniensis,  be- 
wohnt von  den  Libicern  (Plin.  3,  124.  Ptol.  3,  1,  36),  Abkommen  der  Sal- 
luer  (Plin.  1.  c.  Liv.  5,  35,  2),  die  Liv.  21,  38,  7  zu  den  Galliern,  33,  37,  6 
zu  den  Ligureru  rechnet,  Strab.  4,  6,  3  S.  203  zu  den  Keltoligyern.  Um 
Vcrcellä  waren  die  raudischen  Gefilde  (Plut.  Mar.  25).  Tac.  h.  1,  70  zählt 
die  Stadt  zu  deu  stärksten  Municipien,  bei  Hieron.  ep.  1,  5  heisst  sie 
dagegen  olim  potens,  nunc  raro  habitatore  semiruta.  Auch  die  Inschriften 
6668  und  6673  nennen  sie  ein  Municipium. 

Cap.  LXXV.  (Diese  und  die  nächste  Capitelzahl  sind  doppelt). 
Wohin  das  Gebiet  zwischen  der  Dora  Baltea  und  Sesia,  den  Alpen  und 
dem  Po  zu  rechnen  ist,  lässt  sich  nicht  bestimmen.  Zu  Dorzano  nahe  bei 
Salussola  scheint  nach  den  Funden  ein  Municipium  oder  ein  pagus  bestan- 


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295 


den  zu  haben.  Auf  n.  6796  erscheint  ein  civis  QVA1CERECENSIS, 
welchen  Namen  Mommsen  nicht  zu  erklären  weiss. 

Cap.  LXXVI.  Eporedia,  jetzt  Iurea,  von  der  tr.  Pollia,  eine  Stadt 
der  Salasser  (Plin.  3,  123.  Ptol.  3,  1,  34),  von  Vell.  I,  15  fälschlich  den 
Bagiennern  zugezählt.  Die  Römer  mischten  sich  im  Beginn  des  siebenten 
Jahrhunderts  der  Stadt  in  einen  Streit  der  Salasser  mit  den  Libicern 
und  besiegten  jene  im  Jahre  611  (Liv.  ep.  53.  Obseq.  21.  Oros.  5,  4. 
Dio  fg.  74,  1.  Strab.  4,  6,  7  S.  205),  und  um  die  dortigen  Goldbergwerke 
zu  sichern,  gründeten  sie  654  dort  eine  Colonie  (Vell.  1,  15),  die  sich 
jedoch  nur  mit  Mühe  behauptete,  bis  im  Jahre  729  die  Salasser  völlig 
unterworfen  wurden  (Strab.  1.  c).  Zwar  nennt  Tac.  h.  1,  70  die  Stadt  ein 
Municipium,  doch  beweisen  die  Inschriften,  welche  hier  duoviri  anführen, 
während  sonst  in  den  umliegenden  Municipien  nur  quatuorviri  vorkom- 
men, dass  sie  stets  eine  Colonie  blieb,  und  zwar  eine  römische,  da  nach 
der  Gründung  von  Aquileia  keine  latinischen  mehr  in  Italien  deducirt 
wurden. 

Cap.  LXXVIl.  Das  Thal  der  Dora  Baltea  nördlich  von  Ivrea  scheint 
bis  zur  Enge  von  Bard  zu  Eporedia  gehört  zu  haben,  von  da  beginnt 
das  Gebiet  von  Augusta  Praetoria.  Die  Strasse,  welche  durch  da*  Thal 
führte,  schreibt  Promis,  Aosta  S.  104  f.  den  gracchischen  Zeiten  zu,  Momm- 
sen möchte  sie  nach  einer  auf  ihren  Bau  bezüglichen  Inschrift  erst  nach 
729  ansetzen. 

Cap.  LXXVIII.  Augusta  Praetoria,  jetzt  Aosta,  wie  es  scheint  von 
der  tr.  Sergia.  Um  die  Grenze  Italiens  gegen  die  Alpenvölker  zu  sichern, 
schickte  Augustus  den  Antistius  Vetus  gegen  die  Salasser  (App.  III.  17), 
dann  im  Jahre  720  den  M.  Messalla  Corvinus  (Dio  49,  34,  38.  App.  1.  c. 
Strab.  4,  6,  7),  aber  erst  Varro  Murena  vernichtete  sie  im  Jahre  729 
völlig  (Strab.  1.  c.  Dio  53,  25.  Liv.  ep.  135.  Suet.  Aug.  21).  An  dem 
Platze,  wo  Varro  sein  Lager  aufgeschlagen  hatte,  wurde  dann  die  Co- 
lonie Augusta  Praetoria  gegründet  (Strab.  1.  c.  Dio  1.  c.  Plin.  3,  123.  Ptol. 
3,  1,  34).  Ihr  Gebiet  bildete  die  Grenze  Italiens,  und  zwar  scheint  es 
bis  auf  die  Höhe  der  Alpis  Graia  und  Poenina  gereicht  zu  haben  (Plin. 
3,  43).  Mommsen  fügt  hier  eine  Untersuchung  über  die  procuratorische 
Provinz  der  Alpes  Graiae  et  Poeninae  an.  Da  Ptol.  3,  1,  37  die  Ceu- 
tronen  als  Einwohner  der  Alpes  Graiae  mit  ihren  Städten  Forum  Claudii 
und  Axima,  jetzt  Aime,  zu  Italien  rechnet,  auch  Plin.  3,  135  die  Ceutrones 
dahin  zieht,  gehörten  die  Alpes  Graiae  damals  nicht  zu  Gallien.  Indess 
bildeten  sie  auch  nie  einen  Theil  Italiens.  Sic  werden  also,  wie  die 
Alpes  Cottiae  und  Maritimae,  ihren  eigenen  Procurator  gehabt  haben. 
Ein  solcher  wird  zwar  nicht  genannt,  indess  steckt  er  vielleicht  in  dem 
procurator  Alpium  Atrectianarum  bei  Or.  2223.  Im  dritten  Jahrhundert 
kommt  ein  procurator  Alpium  Atractianarum  et  Poeninarum  iure  gladii 
vor  (Or.  3888),  und  diese  Provinz  wird  dieselbe  sein,  die  in  den  Kata- 
logen des  vierten  Jahrhunderts  Alpes  Graiae  et  Poeninae  genannt  wird. 


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'296 


Geographie  der  römischen  Nordprovinzen. 


Cap.  LXXIX.  Die  Alpis  Poenina  (nur  diese  Form  bieten  die  In- 
schriften und  die  besten  Handschriften),  jetzt  der  grosse  St  Bernhard,  hat 
ihren  Namen  von  dem  deus  Poeninus,  der  auf  der  höchsten  Spitze  des 
Berges,  dem  Mont  Ioux,  einen  Tempel  hatte  (Liv.  21,  38,  9),  dessen  Reste 
noch  vorhanden  sind.  Nach  Liv.  5,  35,  2  sollen  bereits  die  gallischen 
Boier  und  Lingoner  über  diesen  Berg  nach  Italien  gezogen  sein,  und 
seit  Varro's  Zeiten  glaubte  man,  Hannibal  habe  diesen  Weg  genommen 
(Serv.  ad  Aen.  10,  13.  Liv.  21,  3b\  6.  Plin.  3,  123.  Aramian.  15,  10,  9),  doch 
fuhrt  Mommsen  die  erstere  Angabe  auf  Fabeln  zurück,  die  letztere  auf 
eine  falsche  Etymologie  des  Namens.  Aus  Strab.  4,  6,  12  S.  208  Usst 
sich  darüber  nichts  bestimmen.  Cäsar  bemühte  sich  im  Jahre  697  den 
Pass  für  den  Verkehr  zu  sichern  (b.  G.  3,  1),  doch  war  er  noch  zu  Stra- 
bos  Zeit  (4,  6,  7 f.  S.  205)  nur  für  Saumthiere  gangbar,  wie  denn  auch 
Augusta  Praetoria,  das  kurz  nach  927  gegründet  ward,  nach  dieser  Seite 
hin  kein  Thor  hat.  Erst  bei  Tac.  h.  1,  61;  87.  4,  68  und  in  den  Itt  fin- 
den wir  die  Strasse  für  Heere  gangbar,  was  Mommsen  mit  der  Anlage 
der  rheinischen  Standlager  in  Verbindung  bringt.  Die  auf  der  Höhe  des 
Berges  gefundenen  Votivtafeln  beweisen,  dass  die  Strasse  hauptsachlich 
von  Reisenden  aus  dem  nördlichen  Gallien,  Germanien  uud  Rätien  be- 
nutzt wurde. 

Cap.  LXXX.  Die  Alpis  Graia,  der  kleine  St.  Beruhard,  soll  nach 
den  späteren  Schriftstellern  (Nep.  Hann.  3,  4.  Liv.  5,  34,  6.  Plin.  3,  123; 
134.  Petrou.  c.  122)  ihren  Namen  von  Hercules  haben,  der  sie  mit  den 
Rindern  desGeryones  überstieg,  währeud  die  früheren  (Ps-Aristotmirab.  86. 
Diod.  4,  19;  20.  Ainmian.  15,  10,  9)  ihn  seinen  Weg  durch  die  Seealpen 
nehmen  lassen.  Dass  Hannibal  den  kleinen  St  Bernhard  überschritten 
hat,  bezeugen  Cölius  bei  Liv.  21,  38,  7  (der  mit  dem  Cremonis  iugum 
den  jetzigen  Mont  Cramont  in  dessen  Nähe  zu  bezeichnen  scheint),  Nep.  i.e. 
Polyb.  4,  6,  12.  Es  war  der  Hauptpass  vom  trauspadanischen  Gallien 
nach  Gallia  comata,  bis  Pompeius  im  Jahre  679  die  Alpis  Cottia  eröff- 
nete; im  Jahre  711  benutzte  D.  Brutus  ihn  (Cic.  ad  fam.  10,  23.  11,  23); 
auch  Tac.  h.  2,  66  und  die  Itt.  beweisen,  dass  er  im  Gebrauch  blieb. 
Nach  der  Inschrift  681)9  wurde  unter  Augustus  im  Jahre  751  auf  dieser 
Strasse  eine  Brücke  über  den  Bacu  Cogne  gebaut. 

Cap.  LXXXI.  Ob  das  Gebiet  zwischen  den  beiden  Dora  zu  Epo- 
redia  oder  zu  Augusta  Taurinorum  gehört  hat,  steht  nicht  fest;  auch 
die  Grenzen  gegen  das  Reich  des  Cottus  in  den  Alpen  lasseu  sich  nicht 
bestimmen. 

Cap.  LXXX1I.  Colouia  Iulia  Augusta  Taurinorum,  jetzt  Turin,  von 
der  tr.  Stellatina.  Die  gallische  Völkerschaft,  welche  diesen  Theil  des 
oberen  Polandes  eiunahm,  wird  von  Polyb.  2,  15,  28,  30  (cf.  Steph.  Byx. 
s.  u.)  zum  Jahre  529  f.  Tauriscer  genannt,  wie  auch  Cato  (bei  Plin.  3,  134) 
die  Lepontier  und  Salasser  den  Tauriscern  zurechnet,  weicher  Name 
später  nur  den  Bewohnern  Noricums  bleibt.  Dagegen  nennt  Polyb.  3,  60 


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Norditalien 


297 


sie  zur  Zeit  des  Hannibal  Tauriner,  und  so  auch  alle  übrigen  Schrift- 
steller.   Plin.  3,  123  und  Strab.  4,  6,  6  rechnen  sie  zu  den  Ligurera. 
Hannibal  zerstörte  ihre  Stadt  im  Jahre  536  (Pol.  3,  60.  Liv.  21,  39), 
die  von  App.  Hann.  5  Taurasia  genannt  wird.    Wahrscheinlich  lag  sie 
an  derselben  Stelle,  wo  später  die  Colonie  Augusta  Taurinomm  angelegt 
wurde.    Von  hier,  wo  die  Dora  Riparia  in  den  Po  fliesst,  war  dieser 
nach  Plin.  3,  123  schiffbar.    Die  Bedeutung  der  Stadt  wird  gewachsen 
sein,  seitdem  Pompeius  679  von  da  über  Segusio  die  Strasse  über  die 
Alpis  Cottia  ausbaute.  Plinius  nennt  sie  eine  Colonie,  ebenso  Tac.  h.  2, 
66  und  mehrere  Inschriften,  und  zwar  entweder  Iulia  Augusta  Taurino- 
rum  oder  nur  Iulia  Augusta  oder  Aug.  Taur.,  bisweilen  auch  blos  Tau- 
rini.    So  oder  Taurinates  (im  Paneg.  in  Constantinum  6,  6.  7,  3  und 
Ennod.  vita  Epiphanii  S.  400)  heissen  auch  die  Einwohner.  Mommsen 
meint,  die  Colonie  sei  erst  nach  der  Schlacht  bei  Actium  deducirt.  Ein 
Theil  derselben  verbrannte  im  Jahre  68  (Tac  h.  2,  66),  im  Jahre  312 
besiegte  Constantin  dort  den  Maxentius  und  nahm  die  Stadt  ein  (Nazar. 
paneg.  in  Const.  22.  Incerti  paneg.  in  Const.  7,  3.)  Die  grosse  Zahl  der 
dort  gefundenen  Inschriften  beweist  die  Bedeutung  der  Stadt.    Ihr  Ge- 
biet scheint  nördlich  vom  Po  nach  Vercelli  hin  sich  ausgedehnt  zu  haben. 
Cap.  LXXXIII  enthält  Inschriften  ungewissen  Fundorts  aus  Piemont. 
S.  808  ff.  giebt  Mommsen  eine  Abhandlung  über  das  Reich  des 
Cottus  oder  die  Provinz  der  Cottischen  Alpen,  von  der  im  Folgenden 
nur  die  auf  der  italischen  Seite  gefundenen  Inschriften  mitgetheilt  werden. 
Als  Grenze  Italiens  betrachten  die  Alten  bald  den  Kamm  der  Alpen, 
bald  die  Grenze  der  Cottischen  Provinz.    Letztere  Grenze  gilt  für  die 
Administration  und  die  Verwaltung  der  Zölle  in  der  Kaiserzeit,  erstere 
für  die  Geographen  (s.  Plin.  3,  41.  Strab.  4,  1,  3  S.  179.  Artemid.  bei 
Plin,  2,  144.  Agathem.  4,  17).   Diese  Grenze,  meint  Mommsen,  sei  aber 
schon  633  bei  Einrichtung  der  jenseitigen  gallischen  Provinz  angenom- 
men, wie  der  Name  Gallia  Transalpina  und  Cisalpina  (schon  in  der  lex 
Rubria)  beweise,  der  den  Kamm  der  Alpen  als  Grenze  voraussetze.  Erst 
später,  als  das  eigentliche  Alpengebiet  bekannter  wurde,  schob  man  für 
die  Verwaltung  die  auf  beiden  Abhängen  liegende  cottische  Provinz  und 
die  der  Seealpen  zwischen  die  beiden  Gallien  ein.  Diocletian  stellte  für 
Italien  ungefähr  die  alten  gracchischen  Grenzen  wieder  her.    In  den 
Nachträgen  S.  1089  wird  von  einer  neuerdings  in  Vienne  gefundenen 
Inschrift  ein  proc.  ALPIVM  CORIIIARVM  erwähnt.  Mommsen  weiss 
nicht,  ob  hier  ein  Irrthum  des  Steinmetzen,  der  COTTIARVM  hätte 
schreiben   wollen,   oder  ein  bisher   unbekannter  Beiname  der  Alpen 
vorliegt. 

Als  König  der  cottischen  Alpen  erscheint  Cottus  bei  Strab.  4.  6,  6 
S.  204  und  auf  der  Inschrift  des  Bogens  von  Susa  n.  7231  vom  Jahre  745/6 
(vgl.  Ov.  ex  Ponto  4,  7).    Sein  Sohn  M.  Julius  Cottus  nennt  sich  prae- 
fectus  der  14  civitates,  die  jene  Inschrift  aufzählt;  dass  er  das  römische 

Jahresbericht  für  AUerthun>s-Wls«eu."»ch»ft.  1877.  III.  20 


298 


Geographie  der  römischen  Nordprovinzen. 


Bürgerrecht  vom  Dictator  Caesar  empfangen  hat,  beweist  sein  Name.  Als 
Grenze  der  prov.  citerior  giebt  Caes  b.  G.  1,  10  Oceltim  an,  was  auch 
in  späterer  Ze  it  die  Grenze  blieb.  Als  Tiberius  und  Drusus  die  Alpen- 
völkcr  bezwangen,  blieben  die  cot  tischen  Gemeinden  neutral  (PHn.  3,  138. 
Ammiau.  15,  10,  2  scheint  sich  zu  irren;  vgl.  §  7),  sie  errichteten  dann 
jenen  Bogen  zu  Susa;  jedoch  werden  sechs  derselben  auch  auf  dem  tro- 
paeum  der  Alpen  (Plin.  a.  0.),  das  die  besiegten  Völker  nennt,  aufge- 
zählt. Obwohl  Augustus  dem  Gottus  verbot,  sich  König  zu  nennen,  blieb 
doch  der  Ausdruck  Cotti  regnum  in  Gebrauch  (Vitruv.  8,  3,  17.  Suet. 
Tib.  37.  C  I.  L.  III  S.  688);  erst  seinem  Sohn  oder  Enkel  wurde  im 
Jahre  44  das  Königreich  bestätigt  (Dio  60,  24),  Nero  aber  machte  es 
nach  dessen  Tode  wieder  zur  Provinz  (Suet.  Nero  18),  und  von  nun  an 
heisst  diese  meist  provincia  Cottiana,  ihre  Vorsteher  praesides  Alpium 
Cottiarum.  Der  Pass  Ober  die  cottischen  Alpen  scheint  (trotz  Liv.  5, 
34,  8.  21,  38.  Strab.  4,  6,  12  S.  209)  verhältnissmässig  neu  zu  sein. 
Beweis  dafür  ist,  dass  er  stets  via  Cottia  heisst,  welcher  Name  erst  der 
Augustischen  Zeit  angehört,  wie  auch  Ammian.  15,  10,  2  ausdrücklich 
jenen  König  Cottus  als  Erbauer  nennt.  So  wird  auch  App.  b.  c  1,  109 
(vgl.  mit  Strab.  4,  6,  5  S.  203)  zu  verstehen  sein,  wonach  Pompeius  zuerst 
sich  hier  einen  Weg  bahnte.  Auch  Cäsar  benutzte  ihn  (b.  G.  1,  10)- 
seit  Cottus  ihn  verbesserte,  blieb  er  der  Hauptweg  in  s  jenseitige  Gal- 
lien (Tac.  h.  1,  61;  87.  4,  68);  er  allein  von  den  Alpenstrassen  hat 
Meilensteine  mit  Kaisernamen. 

Die  Grenze  des  cottischen  Gebietes  gegen  Italien  ist  der  Ort  La 
Chiusa  bei  Avigliana  (s.  u.),  auf  der  gallischen  Seite  nach  Strab.  4,  6,  3 
Eburodunum,  jetzt  Embrun,  wo  es  an  das  Gebiet  der  Vocoutier  stiess.  Weiter 
lässt  sich  wenig  über  die  Ausdehnung  des  Gebietes  feststellen.  Ptol.  3,  1 
ist  verwirrt.  (Mommsen  meint,  es  handle  c.  37  von  den  graischen,  c  SS 
von  den  cottischen,  c.  41  von  den  Seealpen,  die  Zusätze  zu  c.  39,  40, 
42,  43  stammen  von  den  Abschreibern.)  Erwähnt  werden  von  den  vier- 
zehn Gemeinden  des  Bogens  von  Susa  sonst  nur  die  Segusini  bei  Susa. 
die  Caturiges ,  denen  Eburodunum  gehörte  (Ptol.  3 ,  1 ,  39  und  eine  In- 
schrift aus  Chorges  bei  Spon  Miscell.  S.  161),  und  die  Medulli  an  den 
Quellen  der  Druantia  und  Duria  (Strab.  4,  1,  11  S.  185.  4,  6,  5  S.  203  £ 
Ptol.  2,  20,  11).  Seit  Diocletian  ist  der  westlich  vom  Alpenkamme 
gelegene  Theil  der  Provinz  zur  dioecesis  der  Alpes  maritiraae  geschlafen 
(s.  Not.  prov.  Gall.  im  Rhein.  Mus.  23,  289),  während  mit  dem  östlichen 
andere  Theile  der  letzteren  Provinz  vereint  zu  sein  scheinen.  Mommsen 
verwirft  dabei  die  Angabe  des  Paul.  Diac.  de  gestis  Langob.  2,  16  als 
aus  einer  interpolirten  Not.  prov.  (bei  Mommsen,  Polem.  Silv.  S.  251) 
geflossen,  wonach  grosse  Theile  von  Ligurien  zu  den  Alpes  Cottiae  ge- 
zogen wären  (gegen  Marquardt,  Staatsverw.  1,  84). 

Cap.  LXXXTV.  Fines  Cottii  oder  Quadragesimae  bei  Avigliaoa  und 
Ocelum,  jetzt  La  Chiusa.  Mommseu  giebt  hier  eiue  Uebersicht  der  sich 


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290 


ergänzenden,  zahlreich  erhaltenen  Itinerarien  der  cottischen  Strasse  von 
Taurini  nach  Eburodunum,  aus  denen  sich  die  obigen  Ansätze  ergeben, 
die  durch  Inschriften  und  Schriftstellen  noch  mehr  gesichert  werden. 
S.  zu  Ad  fines  Strab.  I,  1,  11  8.  217.  Iulian.  adv.  Athen.  S.  286,  zu 
Ocelum  Caes.  B.  G.  1,  10.  Strab.  a.  0.  und  4,  1,  3,  wahrscheinlich  auch 
Ptol.  3,  1,  38,  v/o'Oaxeta  wohl  gleich  Ocelum,  die  dort  wohnenden  Le- 
pontier  aber  wohl  von  den  rätischen  verschieden  sind.  [Vgl.  dagegen 
No.  8.] 

Cap.  LXXXV.  Segusio,  jetzt  Susa,  von  der  tr.  Quirina.  Der  Name 
lautet  bei  Ptol.  3,  1,  40  leyouatov  und  ebenso  auf  einem  Gefass  der 
Aquae  Apollinares,  sonst  Segusio ;  es  war  die  Stadt  der  Segusini  (so  die 
Inschrift;  dagegen  Ptol.  leyooaiavo^  Nazar.  paneg.  ConstanL  17;  21;  22 
Segusienses) ,  Hauptstadt  des  cottischen  Reiches  (s.  Ammian.  15,  10,  7 
und  die  Inschrift  des  Bogens  n.  7231),  besass  zur  Zeit  des  Augustus 
das  latinische  Recht  (Plin.  3,  185),  war  jedoch  nur  ein  vicus  (n.  7261). 
Erst  Nero,  der  es  zum  Sitz  des  praeses  der  Provinz  machte,  erhob  es 
zum  Municipium. 

Cap.  LXXXVI.  Forum  Vibii  Caburrum,  jetzt  Cavorro  von  der  tr. 
Stellatina.  Den  Namen  Caburrum  überliefert  aus  dem  Alterthum  nur 
die  Inschrift  7836,  im  Mittelalter  kommt  er  seit  dem  Jahre  1000  vor. 
Den  Namen  Forum  Vibii  hat  Plin.  3,  117  und  123,  der  an  ersterer  Stelle 
die  Lage  am  Po  bestimmt  angiebt,  und  verschiedene  Inschriften.  Momm- 
sen  hat  zuerst  beide  Namen  mit  einander  verbunden  und  den  Ort  iden- 
tificirt.  Den  Namen  Forum  Vibii  leitet  er,  da  derartige  Namen  nur  zur 
Zeit  der  Republik  vorkommen,  von  C.  Vibius  Pansa,  dem  Proconsul  des 
diesseitigen  Galliens  709-710  ab.  [Plin.  3,  47  nennt  unter  den  Ligurum 
celeberrimi  die  Cuburriates,  deren  Name  auf  jene  Stadt  zu  beziehen  und 
danach  zu  emendiren  sein  dürfte.) 

Cap.  LXXXVII.  Clastidium,  jetzt  Casteggio.  Forum  Iulii  Iriensium, 
jetzt  Voghera.  Mommsen  behandelt  hier  ausführlich  die  Besitzergreifung 
der  cispadanischen  Gegend  durch  die  Römer.  Sie  begann  mit  der  Grün- 
dung der  Colonie  Ariminum  486,  wurde  vollendet  durch  die  Gründung 
von  Placentia  536  und  die  Verstärkung  dieser  Colonie  564,  an  die  sich 
die  Anlage  der  via  Aemilia  567  und  die  Gründung  der  Colonie  Bononia 
565  schloss.  Zugleich  mit  Placentia  wurde  jenseits  des  Po  die  nur  einen 
Tagemarsch  entfernte  Colonie  Cremona  gegründet.  Zur  Beherrschung 
des  Landes  wurden  zwei  Strassen  angelegt,  die  von  Placentia  ausgingen, 
die  eine  über  Laus  Pompeia  nach  Mediolanum,  die  andere  nach  Ticinnm 
und  von  da  zu  den  pöninischen,  graischen  und  cottischen  Alpen,  ausser- 
dem Strassen,  die  von  Cremona  ausgingen.  Eine  derselben  führte  nach 
Ligurien,  die  via  Postumia,  von  deren  Erbauer  S.  Postumius  S.  f.  S.  n. 
Albinns  cos.  ein  Cippus  in  Verona  und  die  sententia  de  agro  Genuatium 
n.  7749  vom  Jahre  637  spricht,  und  die  bei  Tac.  h.  3,  21  erwähnt  wird. 
Danach  war  der  Erbauer  Consul  des  Jahres  606.   Die  Strasse  zerfiel  in 

20* 


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300 


Geographie  der  römischen  Nordprovinzen. 


zwei  Theile,  einen  jenseits  des  Po,  der  von  Creraona  nach  Betriacum, 
von  da  links  nach  Verona  und  den  rätischen  Alpen,  rechts  nach  Mantua, 
und  vielleicht  nach  Aquileia  führte,  nnd  einen  diesseits,  der  von  Cremona 
über  Placentia  und  Dertona  durch  die  Thäler  der  Scrivia  und  Polcevera 
nach  Genua  führte,  so  dass  die  ganze  Strasse  das  adriatische  Meer  mit 
dem  tyrrhenischen  verband.    Von  Cremona  aus  werden  auf  den  Cippen 
nach  beiden  Seiten  die  Meilen  gezählt.   Die  Strasse  von  Placentia  nach 
Genua  erwähnt  auch  Strab.  5,  1,  11  S.  217,  ihre  Stationen  geben  die 
t  Peut.,  der  Rav.  und  das  It.  Aut.  S.  288  und  294  an.   Erst  später 
wurde  eine  Abzweigung  von  Dertona  über  Aquae  Statiellae  nach  Vada 
Sabatia  gebaut,  nach  Strab.  a.  0.  zugleich  mit  der  Strasse  von  Volaterrä 
hierher,  und  zwar  vom  Ceusor  M.  Aemilius  Scaurus  645,  weshalb  er  sie 
die  via  Aemilia  nennt.  Ihre  Stationen  geben  die  t.  Peut.  und  das  It.  Ant 
S.  293  an.  M.  Antonius  und  D.  Brutus  benutzten  sie  nach  der  Schlacht 
bei  Mutiua  711.   (Cic.  ad  Farn.  11,  10,  3  und  11,  11.)    Die  weitere 
Strasse  von  Vada  an  der  Küste  entlang  nach  Gallien  wurde  schon  in 
ältester  Zeit  benutzt,  nach  einer  Version  der  Sage  bereits  von  Hercules, 
dann  von  C.  Ilostilius  Mancinus  im  Jahre  617  (Val.  Max.  1,  6,  7),  von 
M.  Antonius  711,  aber  erst  Augustus  baute  sie  in  römischer  Weise  aas 
im  Jahre  742,  wie  mehrere  bei  Nizza  gefundene  Cippen  angeben,  und 
zwar  nicht  blos  bis  zum  Varus,  der  damaligen  Grenze  Italiens,  sondern 
weiter  durch  Gallien  und  vielleicht  selbst  durch  Spanien,  dessen  via 
Augusta  von  den  Pyrenäen  nach  Carthago  nova  im  selben  Jahr  erbaut 
wurde  (s.  C.  I.  L.  II,  4999,  4952,  4953).  Die  in  der  Gegend  von  Nizza 
gefundenen  Meilensteine  zählen  die  Meilen  von  Rom  an,  und  zwar  in 
der  Art,  dass  folgender  Strassenzug  als  ein  Ganzes  angesehen  wer- 
den muss: 

na  Flaminia                                von  Rom  bis  Ar  im  in  um          221  Milien, 
via  Aemilia  Lepidi                       von  Ar.  bis  Placentia             166  » 
via  Postumia             1  vift  jujia     von  PI.  bis  Dertona  52  » 

via  Aemilia  Scauri       >                 von  Dertona  bis  Vada  79  » 

via  Augusta  vom  J.  742  |  AuKustÄ      von  Vada  bis  zum  Varus  93  > 

im  Ganzen    613  MUiea 

Den  Namen  von  Clastidium  giebt  die  bei  Casteggio  gefundene  In- 
schrift 7357.  Erwähnt  wird  die  Stadt  in  Anlass  des  dort  über  den  König 
der  Insubrer  Virdumarus  im  Jahre  532  von  M.  Claudius  Marcellus  er- 
fochtenen  Sieges,  dann  bei  Gelegenheit  der  Eroberung  durch  HannibaJ. 
(Polyb.  3,  69,  1.  Liv.  21,  48,  9.  Nep.  Hann.  4,  1.)  Nach  Liv.  32,  29  und 
31  nahm  Q.  Minucius  im  Kriege  mit  den  Ligurern  die  Städte  Clastidium 
und  Litubium  (welchen  Namen  Cluvcr  S.  78  mit  dem  liua  Retovina  bei 
Plin.  19,  9  zusammenstellt)  und  die  beiden  Gemeinden  der  Celeiates  and 
Cerdiciates,  die  sonst  nicht  nachweisbar  sind.  Das  Volk,  welches  die 
Gegend  bewohnte,  nennt  Pol.  2,  34,  5:  "AvSpee,  2,  17,  7:  "Avavse,  %  32, 
1:  'Avd+Lapts;  vielleicht  sind  es  die  Marici  bei  Plin.  3,  124.  Pol.  2,  32,  l 


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Norditalien. 


301 


zählt  sie  zu  den  Galliern,  auch  Plut.  Marc.  6  und  Liv.  29,  11,  14  nennen 
Clastidiura  eine  gallische  Stadt,  doch  rechnet  letzterer  sie  32,  29,  7  zu 
den  Ligurern,  denen  nach  Plinius  auch  die  Maricer  augehören.  Eine 
eigene  Gemeinde  scheint  Clastidium  nie  gebildet  zu  haben,  später  gehörte 
es  nach  n.  7357  zu  Placentia;  vielleicht  ist  es  daher  eher  der  achten  als 
der  neunten  Region  Italiens  zuzuzählen. 

Iria  erwähnen  ausser  den  Itt.  noch  Plin.  3,  49  und  Ptol.  3 ,  1 ,  35 
Etpta,  der  es  auffallender  Weise  den  Taurinern  zuzählt.  Es  liegt  am 
Fluss  Ira,  der  von  den  Annalen  bei  Gelegenheit  des  Todes  des  Maioria- 
nus  im  Jahre  461  erwähnt  wird.  Die  Inschriften  785  und  7375  geben 
den  vollen  Namen  colonia  Forum  Iuli  Iriensium.  Mommsen  meint,  die 
Colonie  sei  erst  nach  Augustus  deducirt,  da  Plinius  sie  nicht  als  Colo- 
nie  aufführt;  vielmehr  sei  der  Ort  wohl  bei  der  Anlage  der  via  Iulia 
Augusta  als  vicus  vom  Dictator  Caesar  oder  von  Octavian  erbaut,  ehe  er 
Augustus  hiess. 

Die  Inschrift  7356  aus  Casteggio  nennt  einen  pagus  Faraticanus, 
den  Mommsen  mit  dem  gleichnamigen  placentinischen  der  tab.  alim.  von 
Veleia  3,  48  identificirt. 

Cap.  LXXXVIII.  Col.  Iulia  Dertona,  jetzt  Tortona,  von  der  tr.  Pomp- 
tina. Der  Name  Dertona  ist  der  gebräuchlichste,  nur  die  Not.  dign.  hat 
Tertonn,  Artemid.  bei  Steph.  Byz.  s.  u.  Jeprd>v,  Strab.  5,  1,  11  S.  217: 
MpBwv  (die  Handschr.  Asbiov).  Ptol.  3,  1,  35  rechnet  die  Stadt  irrthüm- 
lich  zu  den  Taurinern.  Ihr  Ursprung  scheint  mit  der  Erbauung  der  via 
Postumia  606  in  Verbindung  zu  stehen.  Vell.  1,  15  weiss  nichts  Genaues 
über  ihre  Gründung,  erwähnt  sie  jedoch  zwischen  631  und  636.  Ausser 
den  obigen  Strassen  führt  eine  von  da  nach  Pollentia,  deren  Stationen 
die  t.  Peut.  angiebt,  und  die  wahrscheinlich  via  Fulvia  hiess.  Plin.  3,  49 
nennt  die  Stadt  eine  Colonie,  die  Inschrift  bei  Or.  74  giebt  ihr  den  Na- 
men Iulia  Dertona;  wahrscheinlich  fand  eine  Deduction  dahin  nach  der 
Schlacht  bei  Philippi  oder  nach  der  bei  Actium  statt. 

Cap.  LXXXIX.  Libarna,  jetzt  Serravalle,  von  der  tr.  Maecia,  ausser 
in  den  Itt.  erwähnt  von  Plin.  3,  49.  Ptol.  3,  1,  45  und  in  einigen  In- 
schriften. Die  Lage  der  Stadt  ist  erst  durch  neuere  Funde  bestimmt. 
Die  tab.  alim.  von  Veleia  nennt  im  Gebiet  von  Libarna  drei  pagi,  den 
Eboreus  5,  22,  den  Martius  4,  87,  den  Moninas  4,  34.  7,  46.  Da  letzterer 
auch  im  veleiatischen  Gebiet  vorkommt,  scheint  die  Grenze  zwischen  den 
Territorien  beider  Städte  ihn  durchschnitten  zu  haben. 

Cap.  XC.  Forum  Fulvii  Valentia,  jetzt  Valenza,  von  der  tr.  Pollia 
wird  ausser  bei  Plin.  3,  49  noch  auf  Inschriften  bei  Brambach  1170  f., 
sowie  in  der  Not.  Occid.  S.  121  erwähnt.  Man  setzt  es  der  Ueberein- 
stimmnng  des  Namens  wegen  nach  Valenza,  doch  muss  dann  in  der 
t.  Peut.  die  Entfernung  von  Hasta  nicht  XXII,  sondern  XXX  sein. 

Cap.  XCI.  Vardagate,  jetzt  Terruggia.  Dieser  Ansatz  beruht  auf 
der  hier  gefundenen  Inschrift  7452 ,  die  das  Kollegium)  C(entonariorum) 


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302 


Geographie  der  romischen  Nordprovüizen 


VARD(agatensium)  nennt.  Die  Stadt  wird  noch  erwähnt  bei  Plin.  3,  49 
und  in  der  Inschrift  4484  (die  auch  eine  sonst  nur  bei  Kellermann  Vig. 
101,  2,  43  vorkommende,  ihrer  Lage  nach  unbekannte  Stadt  Dripsinum 
nennt).  Die  Inschrift  7450  beweist,  dass  im  nahen  Occimiano  ein  vicus 
Iadatinus  lag. 

Cap.  XCII.  Industria  oder  Bodiucomagus,  jetzt  Monteü  da  Po,  von 
der  tr.  Pollia.  Den  ersten  Namen  geben  nur  die  Inschriften  und  Plin. 
3,  49  und  122,  wo  Industria,  nicht  Indus  triam  zu  lesen  ist,  den  zweiten 
ausser  den  Inschriften  nur  Plinius  an  letzterer  Stelle  (vgl.  Pol.  2,  16,  12). 

Cap.  X  ( "III.  Das  jetzige  Chi  er  i  möchte  Mommsen  mit  anderen  bei 
Plin.  3,  49  erwähnt  finden,  wo  Cod.  A:  correa,  die  anderen  Handschriften 
carreo  quod  Potentia  cognominatur  lesen;  es  könnte  genannt  sein  in  der 
dort  gefundenen,  jetzt  verlorenen  Inschrift  7496  eines  VIVIRET'AVGI 
I'ARREI'F-INDV STRIAE,  wo  nach  Mommsen  etwa  KARREI  "E" 
auf  dem  Steine  gestanden  hätte. 

Cap.  XCIV.  Aquae  Statiellae,  jetzt  Acqui,  von  der  tr.  Tromcntina. 
Die  Statielli  (so  Plinius  mehrfach)  oder  Statiellenses  (so  M.  Brutus  bei 
Cic.  ad  Fam.  11,  11)  oder  Stateiii  (so  die  Inschrift  C  I.  L.  III,  S.  853 
und  die  t.  Peut.:  Aquistatelis)  bewohnten  die  Thäler  der  Orba  und  Bor- 
inida  (s.  Cic.  a.  0.).  Oft  wird  ihre  Stadt  Aquae  Statiellae  (so  Strab.  5, 
1,  11.  Plin.  31,  4,  die  Inschrift  7506,  Kellermann,  Vig.  n.  205)  oder  Aquae 
Statellae  (C.  I.  L.  III,  S.  853)  oder  Aquae  Statiellorum  (Plin.  3,  49)  oder 
einfach  Aquae  (bei  Brambach  n.  1185,  It.  Ant.  S.  293)  erwähnt.  Die  In- 
schrift 7153  nennt  die  Bürger  Aquenses  Statiel(li).  In  der  tab.  alim. 
von  Veleia  wird  ein  pagus  Statiellus  mehrfach  erwähnt.  Unbekannt  ist 
die  Lage  der  Stadt  Carustum  in  agro  Statellati,  die  im  Jahre  581  bei 
einem  Aufstande  der  Stateller  durch  die  Römer  zerstört  wurde  (Liv.  42, 
7  und  8).  Die  Stadt  Aquae  Statiellae  lag  an  der  via  Iulia  Augusta 
(s.  o.) ,  eine  andere  Strasse  führte  von  dort  nach  Augusta  Taurinorum, 
deren  Stationen  die  t.  Peut.  angiebt  (vgl.  Rav.  4,  33,  S.  271).  Mommsen 
folgert  aus  Cic.  ad  Fam.  11,  14,  4  (vgl.  mit  Philipp.  1],  6,  14),  dass 
M.  Brutus  nach  der  Schlacht  bei  Mutina  diese  Strasse  von  Aquae  Sta- 
tiellae aus  einschlug,  so  dass  er  dem  von  Vada  Sabatia  anrückenden 
M.  Antonius  in  der  Besetzung  von  Pollentia  um  eine  Stunde  zuvorkam 
und  ihn  dadurch  nöthigte  umzukehren  und  über  die  Seealpen  nach  Gal- 
lien zu  entweichen.   Die  Stadt  war  ein  Municipium. 

Cap.  XCV.  Das  untere  Thal  der  Bormida  und  des  Belbo  gehörte 
zu  Aquae  Stak,  das  obere  wohl  eher  zu  Alba  oder  den  Bagiennern. 

Cap.  XCVI.  Hasta,  jetzt  Asti,  von  der  tr.  Pollia.  Der  Name  der 
Stadt  lautet  bei  Plin.  3,  49.  35,  160  wie  auf  den  meisten  Inschriften 
Hasta,  selten  auf  Inschriften  Asta.  Ptol.  3,  1,  45  nennt  sie  eine  Colonie, 
Cassiod.  var.  11,  15  eine  civitas;  auf  den  Inschriften  finden  sich  mehr- 
fach II  viri  quinquennales,  n  viri  iure  dicundo  und  einfach  II  viri. 

Cap.  XCVII.  Das  Gebiet  zwischen  dem  Belbo  und  Tanaro  gehört 


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Norditalien. 


303 


zu  Hasta  und  Alba;  die  Grenzen  beider  Territorien  lassen  sich  nicht 
bestimmen. 

Cap.  XCVIII.  Alba  Pompeia,  jetzt  Alba,  von  der  tr.  Camilia,  wird 
öfter  genannt;  ihre  Einwohner  heissen  bei  Plin.  17,  25  Albenses  Pom- 
peiani  (vgl.  Or.  2179).  Ihren  Namen  verdankt  sie  vielleicht,  wie  Laus 
Pompeia,  dem  Consul  von  666  Cn.  Pompeius  Strabo  und  wird  wohl  zu- 
gleich mit  der  Strasse  von  Aquae  Statiellae  nach  Taurini  (s.  Cap.  XCIV) 
angelegt  sein.  Der  Kaiser  P.  Helvius  Pertinax  stammte  von  dort  (Dio 
73,  3.  cf.  vita  Pert.  1  und  3).  Die  Inschrift  7153  nennt  die  Stadt  ein 
Municipium. 

Cap.  XCVIIII.  Pollentia,  jetzt  Polenzo,  von  der  tr.  Pollia,  am  Zu- 
sammenfluss  des  Tanaro  und  der  Stura  wird  von  den  Alten  öfter  genannt 
als  irgend  sonst  eine  ligurische  Stadt.  Einige  Inschriften  schreiben  den 
Namen  Polentia.  Die  Stadt  war  berühmt  durch  die  dunkele,  dort  pro- 
ducirte  Wolle  (Colum.  7,  2,  4.  Plin.  8,  191.  Silius  8,  599.  Martial  14, 
157),  sowie  durch  vorzügliche  Becher  (Plin.  35,  160.  Mart.  a.  0.).  üeber 
ihre  Bedeutung  in  den  Ereignissen  nach  der  Schlacht  bei  Mutina  s.  o. 
Cap.  XCIV.  Von  dort  zur  Zeit  des  Tiberius  entstandenen  Unruhen  schreibt 
Suet  Tiber.  37.  Oft  erwähnt  wird  die  dort  zwischen  Alarich  und  Stilicho 
im  Jahre  403  gelieferte  Schlacht 

Cap.  C.  Das  Gebiet  zwischen  Stura  und  Po  scheint  zu  Pollentia 
gehört  zu  haben.  Die  bei  Piasco  gefundene  Inschrift  7643  beweist,  dass 
hier  eine  statio  quadragesimae  Galliarum,  mithin  die  Grenze  gegen  das 
Gebiet  der  Alpes  maritimae  war. 

Cap.  CI.  Augusta  Bagiennorum,  jetzt  Bene,  von  der  tr.  Camilia. 
Die  Schreibung  des  Namens  Bagienni,  nicht  Vagienni,  findet  sich  in  allen 
Inschriften  bis  auf  eine  und  ist  auch  in  den  alten  Texten  herzustellen; 
bei  Silius  8,  607  und  bei  Kellermann  Vigiles  n.  188  findet  sich  auch  die 
Form  Bagenni.  Die  Völkerschaft  wird  von  Plin.  3,  47  und  135  unter 
den  ligurischen  genannt,  an  letzterer  Stelle  als  latinischen  Rechts.  Nach 
3,  117  hat  ihr  Gebiet  bis  zur  Poquelle  auf  dem  Möns  Vesulus,  jetzt 
Monte  Viso,  gereicht.  Die  Angabe  des  Vell.  1,  15,  Eporedia  sei  in  ihrem 
Gebiet  gegründet,  beruht  auf  einem  Irrthum.  Auch  in  der  tab.  alira. 
von  Velleia  wird  ein  pagus  Bagiennus  genannt,  doch  kann  ihr  Gebiet 
nicht  so  weit  gereicht  haben.  Die  Stadt  Augusta  Bagiennorum  nennen 
ausser  Plin.  3,  49  auch  Ptol.  3,  1,  35  und  mehrere  Inschriften  n.  7153 
und  Or.  76.  5106;  bei  Brambach  492  heisst  sie  nur  Augusta,  auf  der 
Iaschrift  7604  nur  Bagienni.  Ihr  Territorium  umfasst  nach  den  Inschriften 
das  Gebiet  zwischen  dem  Tanaro  und  der  Stura,  doch  gehörte  das  obere 
Thal  des  Tanaro  zu  Albingaunum ;  rechts  von  diesem  Flusse  ist  Dogliano 
noch  zu  den  Bagiennern  zu  rechnen.  Die  Lage  der  alten  Stadt  beim 
jeuigen  Bene  ist  wahrscheinlich.  Die  Inschrift  7153  nennt  sie  ein  Muni- 
cipium; man  zahlte  sie  sonst  zu  den  augustischen  Colonien,  doch  stützte 
sich  diese  Ansicht  nur  auf  gefälschte  Inschriften. 


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304 


Geographie  der  römischen  Nordprovinzen. 


Cap.  CIL  An  der  Küste  zwischen  Luna  und  Genua  ist  das  bei 
Plin.  3,  48  genannte  Segesta  Tigulliorum  (vgl.  Tegulata  im  It.  marit. 
p.  501.  It.  Ant.  p.  293)  das  jetzige  Sestri  Levante. 

Cap.  Gill.    Genua,  jetzt  Genova,  von  der  tr.  Galeria,  muss  als 
Haupthafen  der  ligurischen  Küste  (Strab.  4,  6,  1  p.  202  f.  5,  1,  3  p.  211) 
für  die  Römer  schon  zu  der  Zeit  ihrer  ersten  Verbindung  mit  den  Massa- 
lioten  als  Zwischenstation  wichtig  gewesen  sein.  Erwähnt  wird  die  Stadt 
jedoch  zuerst  im  Jahre  5*8,  als  P.  Scipio  von  Massalia  nach  Genua  zu- 
rückkehrt, um  von  dort  aus  Hannibal  am  Po  zu  erwarten  (Liv.  21,  32,  5. 
Val.  Max.  1,  6,  7).    Als  549  Mago  die  Stadt  zerstört  hatte,  beeilten 
sich  die  Römer,  sie  unter  Leitung  eines  Proprätors  wieder  aufzubauen 
(Liv.  28,  46,  8.  30,  1,  9.).  Bei  der  Unterwerfung  Liguriens  im  Jahre  557 
diente  sie  mit  Placentia  als  Stützpunkt  und  wurde  von  Q  Minucius  be- 
setzt.   Dann  erbauten  die  Römer  im  Jahre  606  die  via  Postumia  isiehe 
Cap.  LXXXVII)  von  Genua  nach  Placentia  und  legten  eine  andere  von 
Rom  nach  Genua  an.    Der  erste  Theil  dieser  war  die  via  Aurelia,  die 
bei  Alsium  das  Meer  erreichte  und  von  da  an  demselben  entlang  führte. 
Ihr  Erbauer  ist  nicht  bekannt,  auch  nicht  der  Zeitpunkt  der  Anlage; 
ohne  Zweifel  wurde  sie  über  den  zugleich  angelegten  pons  Aurelius,  die 
jetzige  Brücke  S.  Sisto,  die  vom  Marsfeld  zum  Ianiculum  führte,  und 
durch  die  hier  befindliche  porta  Aurelia  geleitet.   Sie  wird  mehrfach  er- 
wähnt (Cic.  Phil.  12,  9,  22.  Catil.  2,  4,  6.  vita  Aureliani  47.  Dig.  31,  30. 
It  Ant.  S.  289  u.  a.),  doch  ohne  dass  ihr  Endpunkt  angegeben  wird.  Fest 
steht  nur,  dass  sie  bis  Cosa  führte,  nicht  aber  bis  Pisae;  denn  offenbar 
gehörte  das  kurz  vor  Cosa  liegende  Forum  Aurelii  zu  der  ursprünglichen 
Strassenanlage,  nach  Strab.  5,  1,  11  aber,  verglichen  mit  Auct.  de  vir. 
ill.  72  und  zwei  zwischen  Volaterrae  und  Pisae  gefundenen  Cippen  im  Bul- 
lettino  1835  S.  155,  legte  der  Censor  M.  Aemilius  Scaurus  im  Jahre  645 
die  Strasse  über  Pisae  und  Luna  nach  Vada  Sabatia  an,  die  nach  ihm 
via  Aemilia  hiess.  Es  scheint  danach  Volaterrae  der  Scheidepunkt  jener 
beiden  Strassen  gewesen  zu  sein.    Auffallend  bleibt  dabei,  dass  die  via 
Aurelia  nicht  schon  früher  weiter  geführt  wurde,  während  schon  Pol.  3, 
39,  8  (Strab.  4,  6,  3  S.  203)  angiebt,  dass  die  Strasse  von  der  Rhone 
bis  Karthago  nova  zu  seiner  Zeit  bereits  gebaut  war.  Indess  wenn  auch 
eine  eigentlich  chaussirte  Strasso  zwischeu  Volaterrae  und  Geuua  nicht 
früher  angelegt  gewesen  sein  mag,  muss  doch  irgend  welche  Strasseo- 
verbindung  hier  schon  früher  bestanden  haben. 

Wie  früh  die  Römer  iu  die  Angelegenheiten  Genuas  eingegriffen 
haben,  beweist  der  Schiedsspruch  der  Minucier  (n.  7749)  vom  Jahre  637, 
durch  den  sie  auf  Senatsbeschluss  über  die  Grenzen  der  Besitzungen  der 
Stadt  und  der  ihr  attribuirten  Bewohner  der  umliegenden  Castelle  ent- 
schieden. Von  den  alten  Schriftstellern  wird  zwar  der  Name  der  Stadt 
mehrfach  erwähnt  (Artemid.  bei  Steph.  Byz.  s.  u.  Mela  2,  72.  Plin.  3,  48: 
oppidum  Geuua.  6,  217.  Ptol.  3,  1,  3  und  die  Itt.),  die  Eiuwohner  heissea 


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Norditalipn. 


305 


Genuates  bei  Steph.,  Genuenses  in  der  Inschrift  7153 ,  beides  in  jenem 
Schiedssprüche ;  sonst  aber  wird  über  ihre  Verfassung  und  anderweitige 
Bedeutung  nichts  erwähnt,  nur  dass  Strab.  4,  6,  2  S.  202  über  ihren 
Handel  genauere  Angaben  macht.  Die  Inschrift  7749  nennt  im  städti- 
schen Gebiet  die  Veiturii  Langenses  oder  Langates,  Einwohner  eines 
Castells,  das  jetzt  Langasco  heisst,  dann  die  vici  der  Cavaturiui,  Dectu- 
nines,  Mentovini,  Odiates,  das  Castell  Alianus,  den  FJuss  Porcobera  oder 
Procobera,  bei  Plin.  3,  48  Porcifera,  jetzt  Polcevem,  und  verschiedene 
Bäche  und  Berge,  deren  Identificirung  schwer  ist. 

Cap.  CIV.  Vada  Sabatia,  jetzt  Vado,  wie  es  scheint,  von  der 
tr.  Camilia.  Der  Name  lautet  Vada  Sabatia  (Plin.  3,  48  im  Gen.:  Vado- 
rum  Sabatium)  oder  Vada  Sabata  (so  in  den  Itt.  und  in  der  Corruptel 
bei  Strab.  3,  C,  1),  oder  nur  Sabatia  oder  Sabata,  oder  nur  Vada.  Die 
Lage  wird  durch  das  It.  inarit.  S.  502  und  Strab.  4,  6,  1  S.  202  nach 
Vado  bestimmt;  nahebei  lag  nach  Liv.  28,  46,  10  die  Stadt  Savo,  die 
mit  dem  jetzigen  Savona  zusammenfallen  muss  (vgl.  Liv.  29,  5,  1).  Vada 
war  als  Ausgangspunkt  für  die  Strassen  über  den  Apennin  besonders 
wichtig  (s.  u.).  Ein  paar  dort  gefundene  Inschriften  beweisen,  dass  der 
Ort  ein  selbstständiges  Gemeinwesen  hatte. 

Cap.  CV.  Album  Ingaunum  oder  Albingaunum,  jetzt  Albenga,  von 
der  tr.  Publilia.  Die  Ingauuer  wurden  im  ganzen  sechsten  Jahrhundert 
von  den  Römern  bekämpft.  Zuerst  erscheinen  sie  549  551  als  Bundes- 
genossen des  Mago  (Liv.  28,  46.  30,  19),  schlössen  dann  553  ein  Bünd- 
niss  mit  Rom  (Liv.  31,  2),  rebellirten  559  und  wurden  geschlagen,  wobei 
sechs  ihrer  Städte  eingenommen  wurden  (Liv.  39,  32),  bis  sie  573  völlig 
besiegt  wurden  (Liv.  40,  25  —  28.  Plut.  Paul.  6.  Flor.  1,  18).  Ausser 
Albingaunum  gehörton  ihnen  wohl  Vada  und  Savo  (s.  Liv.  28.  46,  10. 
29,  5,  1).  Dass  sie  auch  weithin  Seeraub  trieben  uud  von  Massilia  aus 
deshalb  573  bekämpft  wurden,  sagen  Plut.  Paul.  6.  Liv.  40,  18,  4;  28,  7. 
Die  Stadt  heisst  Album  Ingauuum  bei  Plin.  3,  48.  Varro  r.  r.  3,  9,  17 
(vgl.  Strab.  4,  6,  1  S.  202),  oder  Albingaunum  (so  u.  7780.  7782  und  die 
Corruptelen  bei  Mela  2,  72.  Tac.  h.  2,  15  u.  a.),  oder  Albiugauni  (vita 
XXX  tyr.  12.  13).  Sie  war  keine  Colonie,  erhielt  jedoch  von  den  Römern 
ihre  Verfassung  (s.  Plin.  3,  46).  Im  vierten  Jahrhundert  wurden  nach 
der  Besiegung  des  Magneutius  der  Hafen,  die  Mauern  und  die  Stadt 
selbst  hergestellt,  und  letztere  erhielt  den  Beinamen  Constantia  (Inschr. 
7781).  Die  Stadt  muss  nach  Strab.  4,  6,  4  S.  202  zum  eigentlichen 
Italien,  nicht  zum  Gebiet  der  Alpes  maritimae  gezählt  worden  sein. 

Cap.  CVI.  Das  obere  Thal  des  Tanaro  gehört  nach  den  Inschriften 
zu  Albingaunum,  dessen  Gebiet  hier  an  das  der  Bagienner  grenzt  Der 
Name  der  jetzigen  Stadt  Ceva  wird  vielleicht  mit  Recht  mit  dem  caseus 
Coebanus  bei  Plin.  11,  241  zusammengestellt. 

Cap.  CVU.   Tavia  fluvius  wird  im  It.  marit.  S.  502  genannt;  er 


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306 


Geographie  der  römischen  Nordprovinzen. 


heisst  jetzt  Taggia.  Dass  an  seiner  Mündung  schon  im  Alterthuro  ein 
Castell  lag,  beweist  die  Inschrift  7809. 

Cap.  CVIII.  Albintimilium,  jetzt  Ventimiglia,  von  der  tr.  Falerna. 
Die  Intimiiii  werden  mit  den  Ingauni  verbunden  bei  Liv.  40,  41,  6  und 
Strab.  4,  6,  1  S.  202.  Ihr  Name  erscheint  auch  bei  Cic.  ad  fam.  8,  15,  2- 
Die  Stadt  heisst  bei  Plin.  3,  48  Album  Intimilium  (vgl.  Strab.  a.  0.), 
auf  Inschriften  und  sonst  auch  Albintimilium  (Tac.  h.  2,  13.  Ptol.  3,  1,  3), 
oder  Intimilium  (Varr.  r.  r.  3,  9,  17.  Tac.  Agr.  17).  Sie  lag  1000  Schritt 
östlich  vom  jetzigen  Ventimiglia.  Tacitus  nennt  sie  ein  Municipium  und 
erzählt,  dass  sie  im  Othonischen  Kriege  geplündert  worden  sei. 

S.  902 ff.  giebt  Mommsen  eine  Uebersicht  über  die  Entwickelung 
der  Provinz  der  Alpes  maritimae.  Als  im  Jahre  633  die  narbonensische 
Provinz  eingerichtet  wurde,  war  ohne  Zweifel  die  Grenze  derselben  gegen 
Italien  der  Kamm  der  Seealpen  (s.  o.  S.  297  ff.),  so  dass  zu  diesem  Inti- 
milium, zu  jener  Monoecus  gehörte,  was  dadurch  bestätigt  wird,  dass 
noch  zu  Tiber's  Zeit  Monoecus  zu  Massalia  gehörte  (s.  u.),  und  dass  die 
tropaea  Augusti  auf  der  höchsten  Spitze  der  Seealpeu  errichtet  wurden. 
In  der  Kaiserzeit  jedoch  war  der  Varus  die  Grenze  zwischen  Italien  und 
Gallien  (Plin.  3,  31;  47;  vgl.  3,  44;  49;  132.  Mela  2,  72;  74.  Ptol.  % 
10,  1 ;  8.  3,  1,  1.  Vib.  Sequ.  S.  10.  Burs.  Strab  4,  1,  3  S.  178).  Letzterer 
giebt  4,  1,  9  S.  184  an,  dass  dies  eine  neue  Abgrenzung  sei,  ebenso 
Lucan.  1,  404.  Mommsen  meint,  diese  Abgrenzung  sei  wohl  älter  als 
August.  Schon  bei  seiner  Rückkehr  aus  dem  spanischen  Kriege  von 
705  wurde  das  pompejanische  Heer  am  Varus  aufgelöst  (Caes.  b.  c  1, 
fin.  App.  b.  c.  2,  43),  offenbar  um  nicht  Italien  in  Heeresordnung  zu  be- 
treten. Daher  habe  vielleicht  Sulla  bei  der  Neuordnung  der  cisalpinischen 
Provinz  jene  Grenze  festgestellt.  Bis  zum  Varus  zählten  die  Meilensteine 
der  742  gebauten  via  Augusta  von  Rom  an,  weiterhin  von  den  wichti- 
geren an  ihr  gelegenen  gallischen  Städten  aus.  Indess  wurde  damals 
die  Provinz  der  Alpes  maritimae  eingerichtet,  gewiss  unmittelbar  nach 
der  740  erfolgten  Unterwerfung  der  dortigen  Alpenvölker  (s.  Dio  54,  24). 
Auch  Strab.  4,  6,  4  erwähnt  ihrer,  und  dass  sie  von  einem  Präfecten 
aus  dem  Ritterstande  verwaltet  werde,  was  die  Inschrift  1838  und  Plin. 
10,  134  bestätigen.  Später  wurde  er  Procurator  genannt  (Tac.  h.  2,  12. 
3,  42  und  mehrere  Inschriften).  Dass  Cemcnelum  die  Hauptstadt  der 
Provinz  war,  beweist  die  Inschrift  7907,  die  einem  Flamen  derselben  ge- 
setzt ist;  denn  auch  in  den  anderen  Provinzen  sind  solche  Denkmäler 
meist  an  den  Orten  gesetzt,  wo  sich  die  ara  der  Provinz  befand.  Aus 
Strab.  4,  6,  4  S.  203  folgt,  dass  die  Municipien  und  Colonien  an  der 
Küste  zwischen  dem  Varus  und  Genua  nicht  zu  der  Provinz  gehörten, 
also  nicht  Albingaunum,  was  Tac.  Agr.  7  bestätigt  (der  Verfasser  der 
vitaProculi  tyr.  12  begeht  daher  einen  Irrthum)  und  Intimilium;  Monoe- 
cus und  Nicaea  waren  nach  Strab.  4,  1,  9  S.  184  Massilia  als  ihrem 
Gerichtsstande  attribuirt  (wie  Barea  in  der  Tarraconensis  zu  Baetica 


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307 


nach  Plin.  3,  12),  bilden  aber  in  der  Administration  Theile  der  Alpes 
niaritimae.  Im  Inneren  werden  die  Grenzen  der  Provinz  gegen  Ligurien 
besonders  durch  die  Funde  von  Inschriften,  die  Stationen  der  quadra- 
gesima  Galliarum  erwähnen,  bestimmt;  zugleich  geht  aus  diesen  hervor, 
dass  die  Provinz  in  Bezug  auf  Zölle  zu  Gallien  gerechnet  wurde.  Die 
Grenze  gegen  die  Narbonensis  bestimmt  Ptol.  3,  1,  41 — 43,  der  ausser 
Cemenclum  die  auf  der  rechten  Seite  des  Varus  gelegenen  Städte  Sani- 
tium,  jetzt  Senez,  Vintium,  jetzt  Vence,  und  Salinae  zu  den  Alpes  mari- 
timae zählt. 

Die  Einwohner  hiesseu  mit  allgemeinem  Namen  bald  Ligures  Ca- 
pillati  (Dio.  54,  24.  Plin.  3,  47;  135.  11,  130.  Lucan.  1,  142),  bald  Mon- 
taui  (Liv.  28,  46,  11;  14.  40,  41,  5.  Plin  3,  135.  Tac.  h.  2,  12  und  eine 
Reihe  von  Inschriften,  die  eine  cohors  derselben  erwähnen).  Bei  Errich- 
tung der  Provinz  hatten  sie  kein  römisches  Bürgerrecht,  doch  scheinen 
unter  Augustus  einige  latinisches  Recht  empfangen  zu  haben  (Plin.  3,  135), 
was  Nero  allen  gab  (Tac  an.  15,  32).  Dass  sie  lange  Zeit  kein  römisches 
Bürgerrecht  besassen,  beweist  das  Vorkommen  der  cohors  Montanorum. 
In  der  Provinz  stand  eine  cohors  Ligurum  (Tac.  h.  2,  14  und  Inschrift). 

Diocletian  ordnet  die  Provinz  so,  dass  sie  die  Gemeinden  von  Ce- 
menelum,  Salinae,  Sanitium,  Vintium,  Dinia  und  Eburodunum  umfasste 
(s.  die  Not.  Gall.  im  Rh.  Mus.  23,  289);  letzterer  Ort  war  die  Metropolis. 
Die  Grenze  gegen  Itälien  bildete,  wie  beim  Ursprung  der  Provinz,  der 
Varus  und  der  Kamm  der  Alpen  (vgl.  It.  Ant.  p.  298). 

Cap.  CIX.  Tropaea  Augusti,  jetzt  la  Turbia.  Eine  Abschrift  der 
vom  Senat  im  Jahre  747/48  zu  Ehren  des  Augustus  auf  der  höchsten 
Spitze  der  SeeaJpen  bei  Monoecus  errichteten  tropaea  Alpium  hat  uns 
Plin.  3,  136  erhalten.  Von  dem  Original  derselben  sind  leider  nur  sehr 
geringfügige  Bruchstücke  übrig,  die  unter  n.  7817  zusammengestellt  sind. 
Für  die  Schreibung  der  Namen  der  aufgezählten  von  Augustus  besiegten 
Völker  ergiebt  sich  daraus  nur,  was  auch  andere  Inschriften  bestätigen, 
dass  Trumpilini,  nicht  Triumpilini,  was  die  Handschriften  des  Piiuius 
bieten,  die  richtige  Form  ist.  Die  Anordnung  der  Namen  auf  dem  Denk- 
mal bestimmt  Mommsen  so,  dass  zuerst  erwähnt  scheine  die  Expedition 
des  P.  Silius  von  738  gegen  die  Camuuni  und  Venostes  (s.  Dio  54,  20), 
deren  Bundesgenossen  die  Trumpilini  gewesen  zu  sein  scheinen;  es  folgen 
von  den  Venostes  bis  zu  den  Varagri  die  im  Jahre  739  unterworfenen 
Räter-  und  Vindelicerstärame  (Suet.  Aug.  21  u.  a.)f  dann  die  729  durch 
Varro  Murena  unterworfenen  Salassi,  endlich  die  Ligurer  zwischen  Segusio 
und  dem  Varus. 

Cap.  CX.  Monoecus,  jetzt  Monaco,  schon  von  Uecataeus  bei  Steph. 
Byz.  s.  v.  genannt,  vielfach  in  Verbindung  gebracht  mit  den  Zügen  des 
Hercules  (Aeschyl.  bei  Dionys.  1,  41.  Ammian.  15,  10,  9.  Plin.  3,  47. 
Tac.  h.  3,  42.  Lucan.  1,  405).  Weiter  erwähnt  es  Strab.  4,  6,  1  p.  201 
und  Ptol.  3,  1,  3,  der  nach  Nicäa  erst  den  Hafen  des  Hercules  (s.  Val. 


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308 


Geographie  der  römischen  Nordprovinzen. 


Max.  1,  6,  7.  Liv.  ep.  55),  die  tropaea,  endlich  Monoecus  aufzählt.  Der 
Ort  war  ein  vicus  der  Massilier. 

Cap.  CXI.  Forum  Germa[norum],  vielleicht  S.  Damiano  im  Thal 
der  Maira,  von  der  tr.  Pollia.  Der  sonst  unbekannte  Ortsname  ist  aus 
zwei  Inschriften  7832  und  7836  geschlossen. 

Cap.  CXI  (Fehler  in  der  Zählung).  Pedo,  jetzt  Borgo  S.  Dalmazzo, 
von  der  tr.  Quirina.  Den  Ort  erwähnt  von  den  Alten  nur  Cassiod.  var. 
1,  36,  sonst  drei  Inschriften  7836.  7852  und  Guasco  Mus.  Capit.  v.  2, 
171.  Es  war  dort  nach  7852  eine  statio  quadragesimae  Galliarum,  wo- 
nach es  zweifelhaft  ist,  ob  der  Ort  zu  Ligurien,  oder  zu  den  Alpes  ma- 
ritimae  gehörte. 

Cap.  CXII.  Cemenelum,  jetzt  Cimella  oder  Cimiez,  und  Nicaea,  jetzt 
Nizza,  von  der  tr.  Claudia.  Die  richtige  Namensform  des  ersten  Ortes 
ist,  besonders  nach  den  Inschriften,  Cemeuelum,  die  der  Einwohner  Ce- 
menelenses.  Es  war  nach  Plin.  3,  47  und  Ptol.  3,  1,  43  eine  Stadt  der 
Vediantii,  welchen  Namen  die  Inschriften  7872  und  7873  bestätigen.  Bis 
auf  Diocletian  war  es  die  Hauptstadt  der  Alpes  maritimae  (s.  o.).  Nicaea 
war  auf  ligurischem  Gebiet  von  den  Massiliensem  gegründet  (Strab.  4, 
1,  5  S.  180.  Plin.  3,  47.  Ptol.  3,  1,  3.  Liv.  ep.  47);  dass  die  Stadt  auch 
in  späterer  Zeit  letzteren  verblieb,  lehrt  ausser  Strabo  (s.  o.)  die  In- 
schrift 7914  und  vielleicht  7870  Während  Cemenelum  sank,  trat  Nicaea 
in  späterer  Kaiserzeit  an  seine  Stelle.  Die  Inschrift  7868  nennt  einen 
vicus  Cuntinus,  dessen  Name  im  Dorfe  Contes  erhalten  zu  sein  scheint 
Die  Inschrift  7869  nennt  Almanicenses,  die  sonst  unbekannt  sind,  n.  7900 
einen  Suetrius,  welche  Völkerschaft  in  den  Alpes  maritimae  bei  Salinae 
wohnte.  Die  Salinienses  kommen  auf  der  Inschrift  7907  vor;  n.  7923 
nennt  eine  Frau  ex  pago  Licirro,  vico  Navelis;  beide  Orte  sind  un- 
bekannt. 

S.  933  ff.  enthalten  die  Strassencippen  der  drei  Regionen  Nordita- 
liens. Zunächst  giebt  Mommsen  eine  historische  Uebersicht  über  die 
Entstehung  des  dortigen  Strassennetzes,  dann  behandelt  er  die  einzelnen 
Strassen.  Wir  heben  aus  diesem  Abschnitt  als  für  die  Topographie  von 
Bedeutung  heraus,  dass  nach  Ausweis  der  Meilensteine  8031  f.  das  Gebiet 
von  Verona  westwärts  über  Arilica  und  Sirmio  hinaus  bis  zum  jetzigen 
Bedizzole  und  an  den  Clesus  gereicht  hat,  der  hier  die  Grenze  gegen 
Brixia  gebildet  zu  haben  scheint,  dessen  Gebiet  weiter  nordwärts,  jedoch 
bis  an  das  Ufer  des  lacus  Bcnacus  reichte. 

S.  1015-1098  enthalten  Nachträge  zu  diesem  Bande,  die  besonders 
für  Histrien  und  Aquilcia  sehr  zahlreich  sind.  Geographisches  Interesse 
hat  die  Inschrift  8139,  durch  die  zuerst  der  volle  Name  der  Colonia  Iulia 
Pola  Pollentia  (bei  Plin.  3,  129:  Pietas  Iulia)  bekannt  wird,  wonach  die 
Freigelassenen  der  Stadt  den  Namen  Pollentius  erhielten.  Dieselbe  In- 
schrift erwähnt  eine  sonst  unbekannte,  der  Stadt  gehörige  insula  Miner- 
via;  die  Verehrung  der  Minerva  in  Pola  war  auch  sonst  schon  bekannt. 


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309 


Die  Inschrift  8184,  die  älteste  aller  histrischen,  giebt  die  sonst  nur  bei 
Steph.  Byz.  vorkommende  Form  des  Ethnicon:  Polates. 

Cap.  XXII  a,  S.  1067.  Ceneta,  jetzt  Ceneda,  zwischen  Oderzo  und 
Belluno ,  wird  erwähnt  von  Venant.  Fortun.  vita  S.  Martini  1.  4  p.  472 
Luchi  und  Agathias  hist.  2,  3;  beim  Rav.  4,  30  heisst  sie  schon  Ceneda. 

Cap.  XXIII,  S.  1068.  Die  Inschrift  8801,  gefunden  im  oberen  Thal 
der  Piave  nördlich  vom  pagus  Laebactium,  nennt  einen  Mann  von  der 
tr.  Claudia,  der  der  Gemeinde  eine  schola  und  ein  solarium  schenkte. 
Moramsen  schliesst  daraus,  da  Belluno  zur  trib.  Papiria  gehörte,  dass 
diese  Gegend  ein  eigenes  Gemeinwesen  bildete. 

Cap.  LVin,  S.  1082.  Die  Val  Teilina  scheint  nach  der  Inschrift 
8896  den  benachbarten  Camunncrn  zugerechnet  zu  sein. 

8)  V.  D  e  -  V  i  t ,  II  Lago  Maggiore ,  Stresa  e  le  isole  Borromee. 
Vol.  I.  Prato  1877.  559  S.  in  8. 

Einige  der  ersteu  Capitel  dieses  gelehrten  Werkes  beschäftigen 
sich  eingehend  mit  der  alten  Geographie  dieser  Gegend.  Der  Verfasser 
kommt  zu  dem  negativen  Resultat,  dass  der  lacus  Clisius  der  t.  Peut. 
nicht  der  See  von  Lugano  sein  kann  (S.  34 ff.);  er  identificirt  die  Stadt 
"OoxeXa  der  Lepontier  bei  Ptol.  3,  1,  38  mit  Oxilla  beim  Rav.  und  mit 
dem  jetzigen  Domo  d'Ossola  (S.  52).  Die  von  Pol.  2,  15  genannten  *Aya>- 
veg  setzt  er  (S.  53  ff.)  an  den  Fuss  der  Alpen  iu's  Gebiet  des  Nebenflusses 
des  Po,  der  Agogna.  Auf  S.  56  ff.  wird  in  umsichtiger  Weise  der  Nach- 
weis geführt,  dass  die  Lepontier,  die  Bewohner  der  Berge  um  den  Lago 
Maggiore,  tauriscisch-norischer  Abkunft  waren,  während  die  Ebene  von 
gallischen  Stämmen  besetzt  war.  Dann  giebt  der  Verfasser  eine  Ueber- 
sicht  der  Geschichte  dieser  Gegenden  bis  zu  ihrer  Eroberung  durch  die 
Römer.  Auf  S.  83 ff.  wird  die  Ansicht  aufgestellt,  dass  die  durch  zwei 
Inschriften  des  zweiten  Jahrhunderts  bekannte  proconsularische  Provinz 
der  Alpes  Atrectianae  oder  Atractianae  nur  die  südlich  von  den  Alpes 
Poeninae  gelegene  Alpengegend  bezeichnen  könne,  für  die  allein  ein  an- 
derweitiger Name  aus  dem  Alterthum  nicht  bekannt  sei,  während  west- 
wärts die  graischen,  mit  denen  Mommsen  (s.  o.)  jene  identificiren  will, 
ceutronischen1),  cottischen,  ostwärts  die  rätischen  und  norischen  sich  an- 
schliessen.  Als  Hauptort  dieses  Gebietes  sieht  der  Verfasser  das  oben 
genannte  Oscela  an. 

Die  Zahl  der  zu  Römerzeiten  über  die  Alpen  führenden  Strassen 
nimmt  er  sehr  hoch  an,  führt  jedoch  ausser  den  meist  allgemeinen 
Aeusserungen  der  alten  Schriftsteller  dafür  wenig  bestimmte  Gründe  und 
Daten  an.  Von  letzteren  ist  zu  beachten  (S.  *J4),  dass  die  Existenz  der 
Strasse  vom  Lago  Maggiore  über  den  S.  Gotthardt  zur  Zeit  des  Kaisers 
Constans  hervorgeht  aus  Amm.  15,  4,  1,  wonach  der  Kaiser  im  Jahre  354 

i)  Der  Verfasser  beharrt  noch  bei  der  falschen  Schreibung  Centronen. 


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310 


Geographie  der  römischen  Nordprovinzen. 


auf  einem  Zuge  gegen  die  Alamannen  auszieht  nach  Rätien  in  die  Campi 
Canini,  in  welchen  nach  Greg.  Tur.  h.  Franc.  10,  3  das  Castrum  Büitio, 
jetzt  Bellinzona  [s.  Raven.  S.  251  ed.  P.  et  P.],  lag.  Dass  dieselbe  Strasse 
hundert  Jahre  später  von  den  Alamannen  bei  ihren  Einfallen  in  Italien 
benutzt  wurde,  beweist  Sidon.  Apoll,  paneg.  in  Maiorianum  v.  373,  der 
die  Cani  quondam  dictos  de  nomine  campos  nennt;  noch  jetzt  ist  der 
Name  Campi  Canini  für  die  Ebene  von  Magadino  bei  Bellinzona  im 
Munde  des  Volkes  gebräuchlich.  Der  Verfasser  ist  der  Ansicht  (gegen 
Moramsen;  s.  o.  S.  294),  dass  die  Inschrift  des  C.  I.  L.  V,  6649  einer 
römischen  Staatsstrasse  angehört  habe,  die  über  den  Simplon  führte 
(S.  95  ff.),  und  giebt  zum  Beweis  dafür  eine  Reihe  von  Daten. 

Ueberzeugend  sind  (S.  112  ff.)  zum  Theil  die  meist  durch  früh- 
mittelalterliche Urkunden  belegten  Bestimmungen  der  beim  Raven.  S.  251 
vorkommenden  Namen:  Oxilla  —  Oscela,  jetzt  Domo  d'Ossola  (s.  o.), 
Scationa  oder  richtiger  Stationa  =  dem  mittelalterlichen  Stazzona,  jetzt 
Angera  am  Lago  Maggiore,  das  wahrscheinlich  seinen  Namen  von  einer 
Station  der  im  fünften  Jahrhundert  gegen  die  Einfälle  der  Alamannen 
auf  diesen  Seen  errichteten  Flotte  erhielt.  Magesa  wird  mit  dem  ober- 
halb des  Sees  in  den  Tessin  mündenden  Zufluss  Moesa  im  Misoccothal 
und  der  in  der  t.  Peut.  IIIA  allerdings  an  etwas  entfernter  Stelle  ge- 
nannten Völkerschaft  der  Mesiates  zusammengestellt,  Lebontia  mit  den 
Lepontiern  und  der  Valle  Leveutina,  Bellenica  mit  dem  Beilenzer  oder 
Pollenzer  Thal,  it.  Valle  di  Blegno,  das  oberhalb  Biasca  in  die  Valle 
Leventina  mündet,  Bellitiona  mit  Bellinzona  (s.  o.).  Omula  weiss  der 
Verfasser  nicht  zu  deuten.  [Es  könnte  vielleicht  verstümmelt  sein  aus 
Summo  Lacu,  dem  Namen  einer  Ortschaft  am  oberen  Ende  des  Corner 
Sees,  jetzt  Samolaco;  s.  It.  Ant.  S.  277.J  Die  gewonnenen  Resultate 
zeigen,  wie  viel  in  manchen  Fällen  noch  durch  Herbeiziehung  der  mittel- 
alterlichen Quellen  zur  Aufklärung  jener  zwar  trüben,  aber  in  mancher 
Beziehung  doch  wichtigen  Ueberlieferung  des  Raven  beizutragen  ist. 

9)  G.  Landi,  La  Bolognese  pianura  e  la  terra  di  Pieve  presse 
Cento.    Bologna  1877.  107  S.  in  gr.  8. 

Völlig  unkritische  Studien  über  die  Geschichte  und  Geographie  der 
Ebene  südlich  vom  Po,  aus  denen  wenigstens  für  das  römische  Alterthum 
kaum  ein  Gewinn  zu  ziehen  ist. 

10)  P.  Minucci  del  Rosso,  La  tomba  di  Totila.  Studio  storico- 
critico.  20  S.  8.    (Estratto  della  Rivista  Europea,  1.  Maggio  1877.) 

Der  Verfasser  will  gegenüber  L.  Mercanti,  Illustrazione  del  Castello 
di  Caprese,  nachweiseu,  dass  das  von  Procop.  b.  Goth.  2,  11  erwähnte 
Schlachtfeld  bei  Busta  Gallorum  nicht  in  der  Tiberebene  zwischen  Gubbio 
und  S.  Sepolcro,  sondern  bei  Bastia  in  Umbrien,  und  dass  der  Ort,  wo 
Toüla  bestattet  wurde,  nicht  bei  Castel  Caprese,  15*ro  oberhalb  S.  Se- 


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Norditalien.  Frankreich. 


311 


polcro's,  sondern  bei  Capraia  oder  Caprara  in  ümbrien  zu  suchen  sei. 
In  der  Beweisführung  geht  er  aber  nicht  auf  den  Originaltext  des  Pro- 
cop,  sondern  auf  die  verschiedenen  Uebersetzungen ,  nicht  auf  ander- 
weitige geographische  Quellen,  sondern  lediglich  auf  mittelalterliche  und 
moderne  Schriftsteller,  zum  Theil  sehr  untergeordneten  Ranges,  zurück. 

Frankreich. 

11)  £.  De'sjardins,  Geographie  historique  et  administrative  de 
la  Gaule.    Tome  deuxieme.    La  conqußte.    Paris  1878.    748  S.  8. 

Der  Inhalt  dieses  Bandes  zerfällt  in  fünf  Capitel  und  umfasst  die 
Periode  von  den  ältesten  Zeiten  bis  zur  Vollendung  der  Eroberung  Gal- 
liens durch  Caesar  im  Jahre  50.  Das  erste  Capitel  (S.  1  —  27)  enthält 
eine  Einleitung  über  die  Grundsätze  der  Römer  bei  der  Einrichtung  er- 
oberter Länder,  insbesondere  Galliens. 

Cap.  II  (S.  28-258)  schildert  den  Zustand  des  südöstlichen  Gal- 
liens bei  Ankunft  der  Römer  im  Jahre  124,  und  zwar  wird  in  sechs 
Paragraphen  von  den  verschiedenen  Völkerstämmen  gehandelt,  die  der 
Verfasser  hier  von  einander  unterscheiden  zu  dürfen  meint.  §  1  (S.  30 ff.) 
behandelt  die  Iberer.  De'sjardins  stützt  sich  ausser  auf  die  alten  Aueto- 
ren, besonders  auf  die  sprachwissenschaftlichen  Untersuchungen  neuerer 
Gelehrten  über  die  geographischen  Namen  aus  den  iberischen  Gegenden 
in  Anschluss  an  die  noch  lebende  Sprache  der  Basken,  der  Nachkommen 
der  Iberer.  Er  gelangt  zu  dem  Resultat,  dass  sie  ihre  Wohnsitze  schon 
sehr  früh  von  der  Garonne  bis  zu  den  Pyrenäen,  dann  in  Roussillou  und 
Nieder-Languedoc  hatten.  Ihre  Nationalität  scheidet  sie  scharf  von  den 
Galliern. 

§  2  (S.  49  ff.).  Die  Ligurer.  Die  8prachreste  dieses  Volksstammes, 
die  nur  in  erhaltenen  Namen  bestehen,  lassen  keinen  wesentlichen  Unter- 
schied von  dem  gallischen  erkennen,  wohl  aber  scheiden  sie  ihn  scharf 
von  den  Iberern,  mit  denen  er  sich  im  Westen  berührt.  Die  Ligurer 
kamen  vom  Osten,  überschritten  die  Rhone  erst  gegen  das  sechste  Jahr- 
hundert v.  Chr.  und  besassen  dann  Nieder-Languedoc  zugleich  mit  den 
Iberern.  Erst  im  zweiten  Jahrhundert  v.  Chr.,  jedoch  vor  Ankunft  der 
Römer,  mischten  sich  in  der  Provence  die  Gallier  mit  ihnen.  Sie  wohn- 
ten weit  in  Italien  hinein,  dessen  nordwestlicher  Theil  nach  ihnen  be- 
nannt war.  De'sjardins  sucht  die  Völkerschaften  festzustellen,  welche 
innerhalb  der  gallischen  Grenzen  zu  den  Ligurern  zu  rechnen  seien. 
Unter  ihnen  sind  besonders  von  Wichtigkeit  die  Salluvier,  deren  Bundes- 
genossenschaft fast  den  ganzen  Küstenstrich  der  Provence  umfasste.  Auch 
die  Staaten  des  Cottus  waren  lingurisch.  Schon  hier  wird  auch  eine  ge- 
nauere Angabe  des  Gebietes  der  einzelnen  Völkerschaften  verficht,  in 
welcher  Beziehung  vielleicht  sicherere  Resultate  zu  schaffen  wären,  wenn 


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312 


Geographie  der  römischen  Nordprovinzen. 


die  Inschriften  Frankreichs  in  übersichtlicher,  geographischer  Folge  zu- 
sammengestellt wären. 

§  3  (S.  114 ff.).  Als  einen  besonderen  Volkststamm  sieht  Desjar- 
dins  die  Ambronen  an,  mit  denen  er  die  Umbranici  bei  Plin.  3,  37  identi- 
ficirt  und  die  Umbrer,  insbesondere  die  Umbranates  aus  der  Gegend 
von  Placentia,  zusammenstellt  Er  setzt  jene  nach  Nieder- Languedoc 
und  legt  ein  grosses  Gewicht  darauf,  dass  einige  dort  erhaltene,  uralte 
Städtemauern  keine  Achnlichkeit  mit  gallischen  Mauerbauten  haben,  wohl 
aber  mit  denen  von  Citta  d  Umbria,  der  Stadt  der  Umbranaten. 

§  4  (S.  125 ff.)  behandelt  die  phönicischen  Ansiedelungen; 

§  5  (S.  140  ff.)  die  griechischen.  Es  wird  versucht  eine  vollstän- 
dige Liste  der  von  Massilia  abhängigen  griechischen  Gründungen  aufzu- 
stellen, die  zum  Theil  früher  schon  den  Phöniciern  gehörten.  Mit  §  6 
(S.  186  ff.)  gelangt  der  Verfasser  zu  den  Galliern.  Er  sieht  die  Namen 
KiXzat,  IWdxaty  Galli  als  Bezeichnungen  desselben  Volksstammes  an. 
Der  erste  erscheine  bereits  500  v.  Chr.  Geburt  bei  Hecataeus,  der  zweite 
erst  gegen  die  Mitte  des  dritten  bei  Timaeus,  der  letzte  100  Jahre  später 
bei  Cato.  Als  Denkmal  ihres  Eindringens  ins  Gebiet  der  Ligurer  be- 
zeichnet der  Verfasser  die  merkwürdigen  Rcliefstcine  aus  Entremont, 
von  denen  bereits  S.  111  ff.  gehandelt  und  eine  Abbildung  gegeben  ist 
Er  versucht  auch  hier  den  einzelnen  Völkerschaften  der  Reihe  nach  ihre 
Wohnsitze  zu  bestimmen  und  behandelt  ausführlicher  die  Völkerreihe, 
welche  auf  dem  Alpentropäum  des  Augustus  erwähnt  wurde,  dessen  In- 
schrift er  in  der  äusseren  Form  von  Mommsen  (s.  o.  S.  307)  abweichend 
reconstruirt. 

Cap.  III  (S.  259  —  356)  giebt  einen  Abriss  der  römischen  Erobe- 
rung und  vorläufigen  Einrichtung  der  narbonensischen  Provinz.  Eine 
Einleitung  handelt  über  den  Marsch  Hannibal's  durch  dieselbe;  Desjar- 
dius  entscheidet  sich  hier  für  den  Mont  Genevre  als  den  von  ihm  be- 
nutzten Pass.   Der  weitere  Inhalt  zerfällt  in  drei  Paragraphen. 

Der  erste  (S.  269  ff.)  behandelt  das  erste  Auftreten  der  Römer  im 
Jahre  154  bis  zum  Erscheinen  der  Cimbern  und  Teutonen  und  ist  in 
seinem  ersten  Theil  mehr  historisch,  im  zweiten  antiquarisch,  indem  die 
Rechtsbegriffe  provincia,  imperium  und  die  verschiedene  Stellung  der 
Bürger  und  Unterthaneu,  sowie  des  ager  privatus  und  publicus  ausführ- 
lich besprochen  werden. 

Es  folgt  in  §  2  (S.  302  ff)  eine  Geschichte  des  Cimbernkrieges  and 
in  §  3  (S.  320  ff.)  eine  Geschichte  der  Verwaltung  der  Provinz  von  da 
bis  zu  Caesar's  Ankunft.  Geographische  Untersuchungen  werden  nur  ge- 
legentlich cingeflochten. 

Cap.  IV  (S  357-  587)  giebt  eine  Ucbersicht  des  Zustandes  von 
Gallia  comata  bei  Caesar's  Ankunft.  Eine  kurze  Einleitung  weist  den 
Unterschied  zwischen  dem  ethnographischen  und  dem  administrativen 


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Frankreich. 


313 


Umfang  Aquitaniens  nach.  Es  folgen  sechs  Paragraphen,  von  denen  der 
erste  (8.  359  ff.)  das  eigentliche  Aquitanien  mit  seinen  angeblichen  neun 
iberischen  Völkerschaften,  §  2  (S.  411  ff.)  die  von  Augustus  zur  Provinz 
hinzugefügten  vierzehn  gallischen,  §  3  (S.  427  ff.)  die  fünfzehn  der  bel- 
gischen Provinz,  §  4  (S.  462 ff.)  die  zweiundzwanzig  der  lugdunensischen 
behandeln.  Hier  wird  also  schon  die  erst  unter  Augustus  festgestellte 
administrative  Eintheilung  der  Provinzen  zu  Grunde  gelegt  und  der  Ver- 
such gemacht,  aus  der  weit  grösseren  Zahl  von  Völkernamen  Galliens 
die  sechzig  zu  ermitteln,  deren  Vertreter  nach  Strabo  4  S.  192  am  Altar 
des  Augustus  zu  Lugdunum  zusammentraten.  (Doch  geben  Tac.  an.  3,  44 
und  Serv.  ad  Aen.  1,  285  vielmehr  die  Zahl  von  64  civitates  an,  und 
die  scheint  genauer  zu  sein,  als  jene  runde).  Hier  wäre  also  die  Auf- 
gabe des  Verfassers  gewesen,  zunächst  den  Wortlaut  der  Texte  bei  Cae- 
sar, Strabo,  Plinius,  Ptolemaeus,  der  Not.  Galliarum  unter  Hinzuziehung 
zerstreuter  Angaben  und  der  Inschriften  festzustellen  und  dann  wo  mög- 
lich in  ihnen  selbst  die  Kriterien  zu  finden,  nach  denen  eine  Bestimmung 
jener  bevorzugten  Völkerschaften  möglich  wäre.  Der  Verfasser  zeigt 
sich  in  dieser  Beziehung  seiner  Aufgabe  nicht  völlig  gewachsen;  es  möge 
mir  erlaubt  sein,  abweichend  von  der  in  dieser  Berichterstattung  sonst 
möglichst  innegehaltenen  objectiven  Wiedergabe  der  wissenschaftlichen 
Arbeiten,  hier  ein  wenig  abzuschweifen. 

Dem  Verfasser  sind  die  Texte,  wie  sie  ihm  in  den  bisherigen  Aus- 
gaben vorliegen,  fast  unantastbar,  ohne  dass  er  bedenkt,  wie  unsicher 
vielfach  die  Feststellung  des  Wortlautes  dieser  geographischen  Namen 
und  Notizen  ihrer  Natur  nach  sein  muss.  Der  Untersuchung  zu  Grunde 
zu  legen  ist  offenbar  auch  für  die  gallischen  Provinzen  der  Text  des 
Plinius,  für  Aquitanien  h.  n.  4,  108  f.  Derselbe  zerlegt  sich  zunächst  in 
drei  Haupttheile.  Der  erste  zählt  die  Küstenvölkerschaften  von  der 
Ligermündung  an  auf  und  schliesst  mit  den  Aquitani,  unde  nomen  pro- 
vinciae.  In  diesem  Theil  möchte  ich  zu  Anfang  die  Ambilatri  mit  den 
Arabilareti  bei  Caes.  b.  g.  7,  90  identificiren  und  die  Anagnutes  (nach 
Ukert  2,  2,  274)  mit  den  von  Artemidor  bei  Steph.  Byz.  s.  u.  genann- 
ten 'AyywTte.  Beide  Völker  sind  sonst  nicht  bekannt,  wohl  aber  die  fol- 
genden, die  in  der  im  Texte  gegebenen  Reihe  neben  einander  liegen. 
Der  zuletzt  angeführte  Name  der  Aquitani  ist  dann  der  ethnographische 
Gesammtname  der  iberisch -aquitanischen  Völkerschaften.  Diese  selbst 
werden  in  einem  folgenden  Abschnitt  aufgezählt,  der  bis  Cambolectri 
Agessinates  reicht.  Endlich  folgt  mit  den  Worten  Pictonibus  iuucti  der 
dritte  Abschnitt,  der  wieder  an  den  ersten  anschliesst  und  offenbar  die 
Reihe  der  nicht  iberischen,  sondern  gallischen  Völkerschaften  der  Provinz 
vervollständigt,  indem  der  Reihe  nach  erst  von  Nord  nach  Süd  die  Völ- 
ker in  der  Nähe  des  Liger,  dann  von  Ost  nach  West  die  läugs  der  Süd- 
grenze der  Provinz  genannt  werden.  Zählen  wir  nun  die  im  ersten  und 
dritten  Abschnitt  erwähnten  zusammen,  so  ergeben  sich  uach  dem  bis- 

Jahresberkht  für  Altertbums-WiHflenschaft  1877.   III.  21 


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314 


Geographie  der  römischen  Nordprovinzen. 


herigen  Texte  dreizehn  Völkerschaften;  es  sind  in  alphabetischer  Ord- 
nung folgende:  Ambilatri,  Anagnutes,  Arverni,  Bituriges  Cubi,  Bitoriges 
Vivisci,  Cadurci,  Gabales,  Lemovices,  Nitiobroges,  Petrocori,  Pictones, 
Ruteni,  Santoni.    Nun  giebt  Strabo  4,  1,  1  S.  177  und  4,  2,  1  S.  190 
an,  Augustus  habe  bei  der  Einrichtung  der  Provinz  Aquitanien  zu  den 
eigentlichen  aquitanischen  Völkerschaften  vierzehn  gallische  hinzugefügt« 
die  zwischen  Liger  und  Garumna  wohnten,  und  Däsjardins  giebt  sich  in 
§  2  grosse  Mühe,  ihre  Namen  zu  bestimmen.    Er  stellt  sein  Resultat 
S.  418  f.  in  einer  Tafel  zusammen,  die  in  der  That  von  den  obigen  Namen 
die  letzten  elf  enthält,  die  beiden  ersten  nicht,  die  Zahl  14  aber  durch 
die  ausdrücklich  von  Plin.  3,  36  der  narbonensischen  Provinz  zugeth  eilten 
Helvii  und  die  im  zweiten  Abschuitt  von  4,  108  (s.  u.)  genannten,  also, 
wie  es  scheint,  den  eigentlich  aquitanischen  Völkerschaften  zugezählten 
Vassei  und  Vellates  vervollständigt.   Dem  gegenüber  scheint  mir  ent- 
schieden an  der  obigen  Reihe  des  Plinius  festgehalten  werden  zu  müssen, 
zu  der  als  vierzehnte  Völkerschaft  höchst  wahrscheinlich  die  Velavi  hin- 
zukommen, welcher  Name  in  den  Text  des  Plinius  aus  folgendem  Grunde 
einzuschieben  ist:  Der  Corrector  von  cod.  F  nämlich,  der  aus  vortreff- 
licher Quelle  geschöpft  hat,  fügt  am  Rande  von  f.  27  u.  col.  2  da,  wo  die 
Namen  der  Basaboiates,  Vassei  u.  a.  aus  4,  108  genannt  werden,  die 
Worte  velavi  liberi  hinzu,  ohne  im  Texte  ein  Zeichen  beizufügen,  wo 
sie  einzusetzen  seien.   Auch  Strub.  4,  2,  2  S.  190  zählt  die  Oh&XXatot,  o? 
npoaiopt'Zovro  noze  *Apouipvotc ,  vw  dk  rdrrovrai  xafr   iaurtK/?,  unter  den 
gallischen  Völkerschaften  auf,  die  zur  aquitanischen  Provinz  gehörten; 
ebenso  ist  in  der  Not  prov.  Gull,  die  civitas  Vellavorum  zur  Provinz 
Aquitania  prima  gerechnet,  die  lauter  Namen  jener  oben  mitget heilten 
Reihe  enthält.   Wir  werden  sie  also  mit  vollem  Recht  irgendwo  im  Texte 
hinter  den  Worten  Pictonibus  iuneti  einfügen  dürfen,  und  zwar  wegen 
ihrer  geographischen  Lage  mit  der  grössten  Wahrscheinlichkeit  unmittel- 
bar hinter  den  Arverni  liberi,  wo  der  Ausfall  der  Worte  Vellavi  liberi  sich 
auch  durch  das  Horn  öot  eleu  ton  am  einfachsten  erklärt.   Danach  scheint 
mir  nichts  wahrscheinlicher,  als  dass  die  durch  die  Vellavi  verstärkte 
obige  Liste  der  von  Plinius  angeführten  Völker  eben  jene  vierzehn  gal- 
lische Völkerschaften  enthält,  die  Augustus  den  eigentlichen  aquitanischen 
hinzufügte. 

Es  bleiben  dann  alle  im  zweiten  Abschnitt  unserer  Stelle  genannten 
Namen  als  die  der  eigentlichen  aquitanischen  Völker  nach.  Nun  giebt 
Strab.  4,  2,  1  S.  189  an:  iart  de  ibvvj  rwv  'Axoueravatv  nle/at  pJkv  ratv  ttxtxn, 
ptxpä  ok  xat  aoot-a  rä  roÄ/.ä,  [rä]  pzv  Ttapwxeavtrtxä  rä  dk  §ig  rijv  p£<rö- 
yatav  xat  rä  äxpa  rutv  Kepp£vwv  6pwv  piypt  Texroadywv  dvi^ovra.  Der 
Text  des  Plinius  enthält  in  seinem  jetzigen  Zustande  29  Namen,  und  das 
stimmt  also  noch  mit  Strabo's  Angabe.  Was  es  mit  den  novem  populi 
der  Inschrift  von  Hasparren,  nach  Renier  aus  der  Zeit  des  Augustus  (bei 


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Frankreich. 


315 


Desjardins  S.  361) *)  auf  sich  hat,  weiss  ich  nicht;  ihre  Namen  festzustellen, 
bemüht  sich  Desjardins  in  §  1  mit  grosser  Umständlichkeit.    Ich  wage 
darüber  nichts  vorzubringen,  meine  jedoch,  dass  er  zunächst  auch  die 
Pflicht  gehabt  hätte,  den  betreffenden  Text  des  Plinius  in  Ordnung  zu 
bringen;  denn  dass  dieser  bereits  völlig  richtig  gestellt  sei,  kann  ich 
nicht  glauben.  Man  sieht  zunächst  keinen  passenden  Zusammenhang  mit 
dem  ersten  Textesabschnitt;  die  bisherige  Interpunction  fügt  sogar  den 
sonst  gar  nicht  vorkommenden  Namen  Sediboviates  zu  den  Aquitani,  und 
setzt  danach  einen  Punkt.  Desjardins  stellt  über  diesen  Namen  8.  372 ff. 
allerlei  Vermuthungen  auf  und  theilt  bei  dieser  Gelegenheit  zwei  In- 
schriften aus  der  Gegend  von  Bordeaux  mit,  deren  eine  einen  CIVES 
BOIAS  nennt,  die  andere  dem  I  •  0  •  M  •  BOI(ati)  gesetzt  ist;  auch  nennt 
die  Not.  prov.  in  der  prov.  Novempopulana,  also  dem  nicht  aquitanischen 
Gebiet,  eine  civitas  Boatium.   Die  Ueberlieferung  jenes  Wortes  bei  Pli- 
nius ist  nun  folgende:  E'  giebt  sediboviades,  D:  sedhiboviades ,  E%R: 
sedhiboviates.  Nach  letzterer,  entschieden  der  besten  Auetoritat  möchte 
man  daher  sed  hi  Boviates  lesen;  indess  ist  die  Gonjunction  sed  unange- 
messen. Man  möchte  dafür  scilicet  (in  den  Handschriften:  sei  oder  teil) 
setzen,  wenn  dies  Wort  bereits  bei  Plinius  einfache  Aufzählungen  ein- 
leitete. Dass  missverstandene  Siglen  die  Schuld  an  der  Verderbniss  tragen, 
ist  jedoch  wahrscheinlich,  und  da  liegt  nahe,  sunt  autern  hi  (in  den  älteren 
Handschriften :  s  h  )  dafür  zu  schreiben.  (Nach  Analogie  anderer  Stellen 
etwa  celeberrimi  autem  hi  zu  setzen,  ist  erstens  der  starken  Aenderung 
wegen,  zweitens  deshalb  nicht  gerathen,  weil  nach  der  obigen  Stelle  des 
Strabo  offenbar  alle  Völkerschaften  der  Aquitaner  aufgezählt  werden.) 
Lesen  wir  nun:  Sunt  autem  hi:  Boviates,  mox  in  opp.  u.  s.  w.,  so  folgt 
jetzt  eine  doppelte  Reihe  der  rein  aquitanischen  Völkerschaften,  die  ge- 
schieden werden  durch  die  Worte  saltus  Pyrenaeus.   Im  Einzelnen  die 
Gründe  für  diese  Zweitheilung  und  für  die  Anordnung  der  Namen  in 
jeder  Reihe  anzugeben,  ist  mir  so  wenig  möglich,  wie  Desjardins;  indess 
will  ich  doch  die  Verbesserungen  angeben,  die  noch  im  Text  des  Plinius 
vorzunehmen  sind. 

Ich  stimme  Desjardins  bei,  wenn  er  statt  der  einstimmigen  Ueber- 
lieferung Venami  vielmehr  Venarni  vermuthet.  Weiter  ist  zu  schreiben: 
saltus  Pyrenaeus,  infra  quem  Onesi  (statt  infraque  Monesi,  wie  E*  liest, 
während  DElR  infraque  mone  bieten),  nach  Strab.  4,  2,  1  S.  190,  während 
Xylander  vielmehr  hier  nach  Plinius  MovTjotwv  lesen  wollte.  Die  Sybil- 
lates  scheint  mir  Desjardins  mit  Recht  den  Sibuzates  bei  Caes.  b.  g.  3, 
27,  die  Torvates  den  Tarusates  bei  Caes.  b.  g.  3,  23  und  27,  die  La- 
tusates  den  öfter  erwähnten  Lactorates  gleichzustellen.  Die  massgebenden 
Handschriften  des  Plinius  haben  hier  keine  Varianten,  indess  gehören  sie 


>)  Doch  vergl  dagegen  0.  Hirechfeld  in  den  Comment.  philol.  in  hon. 
Mommseni,  ö.  440  No.  30. 

21* 


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31 6 


Geographie  der  romischen  Nordprovinzen. 


alle  der  jüngeren  Klasse  an;  freilich  deshalb  sie  nach  Caesar  zu  corri- 
giren,  ist  wieder  zu  gewagt.  Für  die  übrigen  Namen  bringt  D^sjardins 
einzelne  beachtenswerthe  Vergleiche  bei,  sucht  auch  die  Lage  der  Völker- 
schaften zu  bestimmen,  weiss  aber  im  Ganzen  nicht  viel  Sicheres  festzu- 
stellen. Hier  sei  noch  im  Vorbeigehen  bemerkt,  dass  nach  obiger  Aus- 
einandersetzung die  Darstellung  des  Plinius  in  Bezug  auf  die  vierzehn 
gallischen  Völker  Aquitaniens  ohne  Zweifet,  in  Bezng  auf  die  neunund- 
zwanzig aquitanischen  wahrscheinlich  ebenfalls  auf  das  Handbuch  des 
Augustus  zurückgeht. 

Wie  weit  Däsjardins  in  den  übrigen  Provinzen  die  vorhandenen 
Quellen  mit  Erfolg  ausgenutzt  hat,  zu  untersuchen  fehlt  mir  jetzt  die 
Zeit.  Das  Buch  enthält,  so  weit  ich  es  durchgesehen  habe,  manche  in- 
schriftliche und  linguistische  Zusammenstellungen,  die  für  die  Geographie 
und  Ethnographie  nützlich  sind,  auch  die  Münzen  sind  herangezogen,  im 
Ganzen  ist  es  aber  recht  weitschweifig  und  enthält  manche  Wieder- 
holungen, z.  B.  schon  in  den  oft  mehrfach  abgedruckten  Beweisstellen. 

§  5  dieses  Capitels  (S.  501  ff.)  giebt  eine  kurze  ethnographische 
Uebersicht  der  Bewohner  Galliens  in  ältester  Zeit. 

§  6  (S.  505  ff.)  verbreitet  sich  ausführlich  über  die  Religion,  insbe- 
sondere das  Druidenthum,  die  politische  und  sociale  Ordnung,  den  phy- 
sischen Charakter,  die  geistigen  Eigenschaften,  Gesetze  und  Sitten,  zuletzt 
über  die  Sprache  der  alten  Gallier. 

Das  letzte  Cap.  V  (8.  589—725)  giebt  eine  geographische  Beleuch- 
tung der  Feldzüge  Caesar' s  in  ihrer  zeitlichen  Folge. 

In  einem  Schlussworte  verspricht  der  Verfasser  im  nächsten  Bande 
die  politische  Organisation  der  römischen  Provinzen  und  civitates  auf 
dem  Boden  Galliens  zu  behandeln.  Bei  der  Einrichtung,  die  er  dem 
oben  besprochenen  Bande  gegeben  hat,  kann  es  kaum  ausbleiben,  dass 
er  im  nächsten  manches  aus  demselben  wiederholen  muss. 

12)  A.  Longnon,  Geographie  de  la  Gaule  au  VI«  siecle.  Paris 
1878.  651  S.  in  gr.  8  und  11  Karten. 

Das  Werk  behandelt  ausführlich  die  geographisch-historischen  An- 
gaben Gregor  s  von  Tours  und  der  gleichzeitigen  Quellen  und  kann  in 
manchen  Fällen  bei  Untersuchungen  über  die  alte  Geographie  Frankreichs 
zur  Hülfe  gezogen  werden. 

13)  E.  de  Rostaing,  Voies  romaines  des  Segusiaves.  Lyon  1877. 
16  S.  in  8.   (Extrait  de  la  Revue  du  Lyonnais.) 

Der  Verfasser  versucht  die  Schwierigkeiten  zu  heben,  die  sich  der 
Deutung  eines  doppelten  Strassenzuges  der  t.  Peut.  von  Lugdunum  über 
Forum  Segusiavorum  einerseits  nach  Roidomna,  andererseits  nach  Icid- 
magus  bisher  entgegenstellten.  Fest  stehen  bisher  ausser  Lugdunum, 
jetzt  Lyon,  nur  Roidomna,  jetzt  Roanne,  und  Icidmagus,  jetzt  Usson  süd- 
westlich von  S.  Bonnet  -le-Chäteau.   Die  anderen  Punkte  werden  ver- 


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Krankreich.    Spanien  und  Portugal.  317 


schieden  angesetzt.  Der  Verfasser  will  in  Uebereinstiramung  mit  den 
Leugenzahlen  der  Peut.  das  Forum  Segusiavorum  derselben  nach  S.  Sym- 
phorien-le-Chatel  setzen,  obgleich  sich  dort  keine  Spuren  der  Röraerzeit 
finden,  nimmt  aber  an,  es  sei  später  dies  Forum  verlegt  worden  nach  dem 
etwa  20  km.  entfernten  Feurs  an  der  Loire,  wo  in  der  That  mehrere  Inschrif- 
ten gefunden  sind,  die  den  Namen  der  Stadt  geben  (Orelli  n.  5216.  5218). 
Eine  solche  Uebertragung  des  Namens  hat  aber  wenig  Wahrscheinlich- 
keit für  sich.  Auffallend  ist  ferner  an  dieser  Arbeit,  dass  fast  gar  kein 
Gewicht  darauf  gelegt  wird,  von  den  angenommenen  Strassenztigen  noch 
vorhandene  Spuren  nachzuweisen.  Man  sollte  denken,  solche  rattssten 
auch  in  Frankreich  noch  nicht  völlig  verwischt  sein.  Ein  Nachtrag  theilt 
mit,  dass  bei  Pommiers  und  Montbrison,  wo  der  Verfasser  Mediolanum 
ansetzt,  kürzlich  ein  römischer  Meilenstein  entdeckt  sei;  die  Inschrift 
desselben,  auf  die  doch  in  diesen  Fragen  vielleicht  sehr  viel  ankommt, 
wird  aber  nicht  mitgetheilt. 

Spanien  und  Portugal. 

14)  D.  Detlefsen,  Varro,  Agrippa  und  Augustus  als  Quellen- 
schriftsteller des  Plinius  über  die  Geographie  Spaniens.  (Comment. 
philologae  in  honorem  Th.  Mommseni.  S.  23  —  84.) 

S.  darüber  oben  II,  46  den  Bericht  von  Urlichs. 

15)  E.  Hübner,  Additamenta  ad  Corporis  I.  L.  vol.  II.  (Ephem. 
epigraphica  HI,  81—52.  190-202.) 

Die  spanischen  Inschriften  sind  besonders  reich  an  geographischen 
Namen.  Aus  den  hier  mitgetheilten  habe  ich  folgende  als  besonders 
wichtig  notirt: 

Aus  Baetica  nennt  n.  9  angeblich  den  ORDO •  LACIDVL///J, 
wodurch  die  Lesung  einiger  auf  dem  Steine  G.  I.  L.  II,  1342  bestätigt 
wird,  während  Hübner  auf  dessen  Abdruck  LACILB  VLENSIVM  ge- 
lesen hat.  Der  Fundort  beider  Inschriften  ist  bei  Grazalema,  nahe  der 
Quelle  des  Guadalete.  Auch  der  neue  nicht  weit  von  dort  gefundene  Stein 
n.  143  nennt  vielleicht  einen  LacidVLESlS.  Der  Heimathsort  des  auf 
n.  10  genannten  OELVNENSIS  (vgl.  die  schlecht  tiberlieferte  n.  II, 
1646)  ist  unbekannt.  Auf  n.  12  findet  sich  ein  VLISITANVS,  auf 
n.  146  ein  VLISITAN ' '  TVR;  danach  muss  eine  Stadt  Ulisi  in  der 
Gegend  von  Cortjjo  del  Rio,  nicht  weit  von  Granada  gelegen  haben,  wozu 
Strab.  3,  4,  3  S.  157  und  3,  2,  13  S.  149  verglichen  wird.  Zu  der  In- 
schrift II,  1028,  die  nach  Azuaga  gehört  (s.  n.  19),  kommen  n.  18  und 
28  hinzu,  auf  denen  der  Name  eines  M(unicipium)  I.  V.  (nicht  MFV-; 
8.  Philol.  30,  300 ff.)  angedeutet  wird,  dessen  Siglen  bisher  nicht  gelöst 
sind;  an  ügultuniacum  will  Hübner  nicht  mehr  denken.  No.  142  nennt 
einen  saBORENSIS  und  fügt  damit  eine  neue  Bestätigung  für  den 


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318  Geographie  der  römischen  Nordpro  Vinnen. 

bei  Plin.  8,  12  durch  Mommsen  wieder  hergestellten  Städtenamen  Sabora 
hinzu. 

In  der  Tarraconensischen  Provinz  nennt  n.  39  die  RES. 
PVBLICA  BARIENSIVM  (s.  Plin.  3,  19.  Ptol.  2,  4,  8f.  Rav.  8.  305, 
2.  343,  9.  Guido  315,  15).  Der  Ort  wird  nach  dem  jetzigen  Vera  nicht 
weit  von  der  Mündung  des  Almanzora  gelegt  Die  nn.  151  — 156  und 
168  aus  den  Thälern  der  Sierra  von  Cavadonga  in  Asturien  geben  das 
schon  früher  (II,  2706ff.)  öfter  gefundene  Ortsadjectiv  VA\  VAD-,  VA- 
DINI,  VADINIEINS  (is.).  Die  Stadt  Vadinia  wird  von  Ptol.  2,  6,  51 
erwähnt;  ihr  Gebiet  scheint  nach  jenen  Funden  sich  sehr  weit  ausgedehnt 
zu  haben.  No.  161  aus  Barcelona  ist  einem  VRGITANVS  gesetzt  (siehe 
Philol.  82,  625 f.  Ephem.  ep.  II,  288),  n.  171  einer  ANNIAL AIETANA; 
letzteres  Gognomen  bestätigt  die  von  Hübner  im  G.  I.  L.  II,  4226  und 
im  Hermes  1,  340  festgestellte  Form  des  Völkernamens  der  Laeetani. 

Die  Geographie  Lusitaniens  ist  bereichert  durch  den  Kamen 
des  metallum  Vipascense,  dessen  interessante  lex  im  Süden  der  Provinz 
bei  dem  Orte  Aljustrel  zwischen  Ourique  und  Messejana  gefunden  und 
von  Hübner  und  Mommsen  in  der  Eph.  ep.  IH,  166—189  edirt  ist. 

Britannien. 

16)  E.  Hübner,  Additamenta  ad  Corporis  vol.  VII.  (Ephem.  epigr. 
HI,  113—155,  311-318). 

Auf  dem  Meilenstein  des  C.  I.  L.  VII,  1168  wird  nach  genauer 
Lesung  der  Ausgangsort  der  Zählung  mit  A  Ni^IONE  bezeichnet,  wel- 
chen Ort  Watkin  beim  Raven.  S.  430,  2  im  Namen  Navione  wiedererkennt. 
Auf  dem  Barren  Vn,  1212  glaubt  derselbe  den  Ortsnamen  Saudon(ium) 
oder  Sandon(iura)  lesen  zu  dürfen,  den  er  beim  Rav.  8.  428,  17  findet. 
Auf  S.  314  bemerkt  Hübner,  dass  die  von  ihm  im  C.  I.  L.  Vn  S.  4  be- 
handelte Eintheilung  Britanniens  in  superior  und  inferior  sich  inzwischen 
durch  eine  afrikanische  Inschrift  aus  der  Zeit  des  Severus  Alexander 
(im  G.  I.  L.  VTII  n.  1578)  bestätigt  gefunden  hat. 

Nebenbei  sei  noch  des  interessanten  Fundes  eines  Quellenschatzes 
bei  der  Station  Procolitia  am  Hadrianswall  gedacht,  durch  den  der  Name 
der  Quellnymphe  Coventina  bekannt  wurde;  siehe  Hübner  im  Hermes  XII, 
267  ff.  und  in  der  Ephem.  ep.  IH,  314  ff.  und  Bruce  in  den  Comment.  philol. 
in  hon.  Mommseni  739  ff. 

17)  Th.  Kerslake,  A  primaeval  british  Metropolis  with  some 
notes  on  the  ancient  topography  of  the  south-western  peninsula  of 
Britain.   Bristol  1877.   108  S.  8. 

Der  Verfasser  weist  scharfsinnig  und  mit  grosser  Belesenheit  in 
unterhaltender  Form  nach,  dass  der  von  Gottfried  von  Monmouth  genannte 
Ort  Kairpen-Huelgoit  (quae  Exonia  vocatur;  diese  Worte  hält  der  Ver- 


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Britannien.   Die  Rheinländer  und  das  freie  Germanien.  319 

fasser  für  spätere  Interpolation),  das  Vespasian  im  Jahre  47  bei  seiner 
Expedition  nach  England  belagert  und  erobert  habe,  gleich  Cair  pensa- 
velcoit  (coit  —  Wald)  im  sogenannten  Städtekatalog  des  Nennius  und 
gleich  dem  jetzigen  Dorf  Penseiwood  an  der  Quelle  des  Stour,  eines 
westlichen  Nebenflusses  des  Salisbury  Avon  an  der  Grenze  von  Dorset 
und  Sommersetshire  sei,  wo  noch  jetzt  zahlreiche  Erdwerke  und  Gruben 
Zeugniss  davon  ablegen,  dass  der  Platz  in  ältesten  Zeiten  stark  bewohnt 
gewesen.  Er  macht  es  wahrscheinlich,  dass  derselbe  Ort  beim  Raven. 
S.  425,  11  als  Alan  na  silva  bezeichnet  werde,  und  dass  der  Fluss  'Akiijvoe 
an  der  Südseite  Britanniens  (bei  Ptol.  2,  2)  dem  jetzigen  Avon  entspreche. 

Die  Rheinländer  und  das  freie  Germanien. 

18)  0.  Hirschfeld,  Die  Verwaltung  der  Rheingrenze  in  den  er- 
sten drei  Jahrhunderten  der  römischen  Kaiserzeit.  (In  den  Comment. 
philol.  in  honorem  Mommseni,  Berl.  1877,  8.  433—447). 

Der  Verfasser  vertheidigt  mit  Heranziehung  des  reichhaltigen,  von 
ihm  gesammelten  Materials  die  von  Mommsen  nach  Fechter  aufgestellte, 
von  anderen  vielfach  bestrittene  Ansicht,  dass  die  beiden  Germanien  bis 
in's  dritte  Jahrhundert  nicht  gesonderte  Provinzen,  sondern  in  der  Ver- 
waltung mit  Belgien  verbunden  gewesen  seien. 

19)  Ch.  Morel,  Castell  und  Vicus  Tascaetium  in  Rätien  (ebondas. 
8.  161-168). 

Die  auf  Tascaetium  bezüglichen  Inschriften  werden  ausführlich  be- 
sprochen und  über  die  Bedeutung  der  Ortschaft  im  Vertheidigungssystem 
des  Rheinischen  Grenzlandes  gehandelt.  Siehe  Jahresber.  B.  VII,  S.  318. 

20)  E.  von  Paulus,  Die  Alterthttmer  in  Württemberg.  Stuttgart 
1877.    134  8.  gr.  8. 

Der  Inhalt  dieser  Arbeit,  die  gleichsam  einen  Comment ar  bildet 
zu  des  Verfassers  (jetzt  in  dritter  Auflage  erschienener)  archäologischen 
Karte  von  Württemberg,  zerfallt  in  einen  allgemeinen  Theil  (S.  1—25), 
der  sich  über  die  verschiedenen  Gattungen  von  römischen,  keltischen 
nnd  germanischen  Alterthümern  ausspricht,  die  im  Bereich  des  Staates 
gefunden  sind,  und  in  einen  besonderen,  der  nach  Kreisen  und  Ober 
amtern  die  einzelnen  Funde  zusammenstellt.  Wichtig  für  die  alte  Geo- 
graphie sind  darin  besonders  die  Mittheilungen  über  die  noch  vorhan- 
denen Reste  des  limes,  der  Römerstrassen,  der  alten  Niederlassungen; 
doch  beschränkt  sich  der  Verfasser  fast  nur  auf  eine  Anführung  des  That- 
sächlichen,  ohne  sich  in  Untersuchungen  über  die  alte  Geographie  ein- 
zulassen. Er  giebt  schliesslich  (S.  131)  eine  Zusammenstellung  der  Funde 
ihrer  Zahl  nach,  und  daraus  ersehen  wir  z.  B. ,  dass  im  ganzen  Lande 
488  römische  Niederlassungen  nachgewiesen  sind,  im  Neckarkreise  232, 
im  Schwarzwaldkreise  143,  im  Jagstkreise  47,  im  Donaukreise  66. 


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320 


Geographie  der  römischen  Nordprovinzen 


Von  besonderem  Interesse  ist  dann  noch  (S.  132  ff.)  folgende  Zn- 
sammenstellung Uber  den  limes  romanus:  »Die  römische  Grenzlinie  zer- 
fallt bekanntlich  in  zwei  durchaus  verschiedene  Theile,  in  den  limes  trans- 
rhenanus  und  in  den  limes  transdanubianus ;  ersterer  besteht  aus  einem 
an  den  erhaltensten  Stellen  noch  13'  hohen  Wall  mit  Vorgraben  und 
trägt  im  Munde  des  Volks  die  Namen  »Schweingraben,  Pfahlgraben,  Pfahl« , 
seltener  »Teufelsmauer«,  eine  Benennung,  die  mehr  dem  limes  transda- 
nubianus zukommt.   Zunächst  im  Rucken  des  Walls  standen  in  Entfer- 
nungen von  5—700  Schritten  Wachhäuschen  und  von  3l/i  bis  41/*  Stun- 
den Grenzgarnisonstädte.   Die  Führung  des  Grenzwalles  ist,  mit  Aus- 
nahme einer  kleinen  Abweichung  bei  Pfahlbronn,  eine  schnurgerade,  nord- 
nordwestliche, ohne  Rücksicht  auf  die  Terrainverhältnisse,  und  konnte 
ihrer  grossen  Ausdehnung  wegen  auch  von  dem  namhaftesten  Heere  nur 
tiberwacht  und  nur  streckenweise  vertheidigt  werden.   Wir  müssen  sie 
daher  als  Allarmir-  und  Bcobachtungslinie,  und  zugleich  als  Operations- 
basis betrachten.   Die  in  den  Wachhäuschen  aufgestellten  Wachen  konn- 
ten durch  Zurufen  und  Zeichen  die  Truppen  zunächst  in  den  Grenzgar- 
nisonstädten von  dem  Anrücken  des  Feindes  benachrichtigen.    Von  den 
Grenzstädten  aus  wurden  sodann  die  Truppen  im  Innern  des  Zehntlandes 
allarmirt  und  nur  auf  diese  Weise  war  man  im  Stande,  in  möglichster  Eile 
dem  Feinde  an  der  bedrohten  Stelle  mit  den  nöthigen  vereinten  Kräften 
wirksam  entgegen  zu  treten.   Ausserhalb  des  Walles  war  jedenfalls  der 
Wald  und  jeder  zusammenhängende  Baumwuchs  auf  grosse  Strecken  ent- 
fernt, damit  sich  der  Feind  nicht  ungesehen  und  gedeckt  dem  Grenzwall 
nähern  konnte.  An  steilen  Abhängen  findet  man  keine  Spuren  des  Walles  • 
ohne  Zweifel  war  derselbe  an  solchen  Stellen  nie  vorhanden,  und  durch 
Pallisadenwerk  ersetzte 

»Der  Zug  des  limes  transrhenanus  war  im  Allgemeinen  kurz  fol- 
gender: vom  Heidenfeld  am  westlichen  Fuss  des  Hohenstaufen  nach  Lorch, 
Pfahlbronn  östlich  an  Welzheim,  Murrhardt,  Graab,  Mainhardt,  Öhringen, 
Siedringen,  Jagsthausen  vorüber  und  zwischen  Ober-  und  Unter-Kessach 
in  das  Grossherzogthum  Baden;  hier  an  Osterburken  und  Walldürn  vor- 
über und  unterhalb  Freudenberg  über  den  Main.  Auf  diesem  Wege 
legt  er  zehn  geographische  Meilen  durch  Württemberg  zurück,  während 
seine  Strecke  vom  Hohenstaufen  bis  an  den  Main  151/)  Meilen  beträgt«. 

»Einen  ganz  anderen  Charakter  hat  der  limes  transdanubianus, 
welcher,  wie  schon  angedeutet  wurde,  eine  Grenzstrasse  bildet,  und  nicht 
in  gerader  Linie,  ohne  Rücksicht  auf  das  Terrain  zu  nehmen,  fortgeführt 
ist,  sondern  das  Terrain,  wie  alle  übrigen  bedeutenderen  römischen  Heer- 
strassen, streng  beachtet  und  wo  möglich  auf  dominirenden  Hochflächen 
hinzieht.  Sie  konnte  daher  nur,  so  lange  es  die  Terrainverhältnisse  er- 
laubten, streckenweise  gerade  geführt  werden  und  an  Stellen,  wo  sie 
ihre  gerade  Führung  verlassen  musste,  bricht  sie  meist  unter  stumpfen 
Winkeln  ab,  um  alsdann  wieder  eine  Zeitlang  den  geraden  Zug  anzuneh- 


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Die  Rheinländer  und  das  freie  Germanien. 


321 


men.  Aber  nicht  allein  an  der  Führung  unterscheidet  sich  die  über- 
donauische  Grenzlinie  von  der  überrheinischen,  sondern  hauptsächlich 
auch  in  ihrer  Struktur,  indem  sie  eine  2  5'  hohe  dammartig  angelegte 
Strasse  bildet,  deren  etwa  12'  breite  Fahrbahn  aus  wohlgefügtom ,  mit 
Mörtel  verbundenem  Pflaster  besteht.  Die  Mörtelverbindung  des  Pflasters 
mag  zur  Vermuthung,  die  römische  Grenzstrasse  für  eine  Mauer  zu  hal- 
ten, verleitet  haben,  obgleich  dieselbe  heute  noch  an  manchen  Stellen 
als  Strasse  benutzt  wird  und  an  vielen  noch  die  Benennungen  »Hoch- 
strasse, alte  Heerstrasse«  führte 

»An  dieser  in  militärischer  Beziehung  so  zweckmässig  angelegten 
Grenzstrasse  standen  nun  in  ungleichen  Entfernuugen  unter  sich,  wie 
auch  von  der  Grenzlinie  selbst,  Wachthürme,  Wachhügel,  sog.  Bürstel 
(Burgställe)  und  Castelle,  von  denen  aus  die  Strasse  überwacht  und  ge- 
schützt werden  konnte.  Diese  Beobachtungs-  und  Befestigungsanlagen 
treffen  wir  hauptsächlich  auf  den  Hochflächen  und  bei  Thalübergängen, 
von  dem  Eintritt  der  Grenzstrasse  in  unser  Vaterland  in  der  Gegend 
von  Eck  bis  an  die  Stelle,  wo  die  Grenzstrasse  die  den  ziemlich  schma- 
len Rücken  bildende  Wasserscheide  zwischen  der  Rems  und  der  Lein 
erreichte 

»Von  hier  ändert  sich  das  Terrain,  welches  die  Grenzstrasse  zu 
überschreiten  hat,  und  um  dieselbe  nicht  über  unwegsame  Schluchten 
und  Thäler  führen  zu  müssen,  war  der  Weg  den  ziemlich  schmalen  Berg- 
rücken auf  der  Wasserscheide  zwischen  Rems  und  Lein  entlang  in  jeder 
Beziehung  unbedingt  geboten«. 

»In  dieser  Gegend  wurde  nun  auch  die  Ueberwachung  und  Be- 
schützung  der  Grenzstrasse  eine  andere,  indem  man  die  bis  zu  derselben 
angelegten  Burgställe,  Castelle  etc.  aufgab  und  dagegen  das  zu  beiden 
Seiten  der  Grenzstrasse  sich  anlehnende  stark  getheilte  Terrain  durch 
Vor-  und  Rückschanzen  schützte  und  zwar  in  der  Weise,  dass  man  die 
zwischen  je  zwei  Schluchten  und  Thälern  hinziehenden  Rücken  mittelst 
quer  über  dieselben  hingeführten  Gräben  und  Wälle  befestigte  .  .  .  . 
Obgleich  diese  Verschanzungen  nicht  fortlaufend  zu  beiden  Seiten  der 
Grenzstrasse  angelegt  sind,  haben  dennoch  die  früheren  Forscher  sie  zum 
Theil  für  den  römischen  Grenzwall  gehalten  und  hierdurch  grosse  Ver- 
wirrungen über  den  Zug  der  römischen  Grenzmarke  hervorgerufen«. 

»Der  Zug  der  römischen  Grenzstrasse  (limes  transdanubianus),  so 
weit  sie  Württemberg  berührt,  ist  folgender:  von  Pfahlbronn  an  Alfdorf, 
Pfersbach,  Iggingen,  Hüttlingen,  Schwabsberg,  Dalkingen,  Röhlingen, 
Pfahlheim  und  Dambach  vorüber  tritt  sie  unweit  letzteren  Orts  in  das 
Königreich  Bayern,  die  Länge  beträgt  auf  Württembergischen  Gebiet 
71/)  geographische  Meilen«. 

»Die  Ecke  der  römischen  Grenzraarke,  oder  vielmehr  der  Punkt, 
an  welchem  die  römische  Grenzstrasse  (limes  transdanubianus)  den  eigent- 
lichen Grenzwall  (limes  transrhenanus)  schneidet  und  weiterhin  in  das 


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322  Geographie  der  römischen  NordprovinxciL 


römische  Zehntland  fortsetzt,  fallt  demnach  auf  die  Höhe  bei  Pfahlbronn, 
auf  die  Wasserscheide  zwischen  Rems  und  Lein  und  zugleich  zwischen 
Lein  und  Wieslauf  auf  eine  Stelle  von  grosser  militärischer  Wichtigkeit«. 

»Die  Befestigungen  (Vor-  und  Rückschanzen)  gehen  jedoch  an  der 
Stelle,  wo  die  Grenzstrasse  den  limes  transrhenanus  kreuzt,  zu  Ende  und 
von  da  an  führt  dieselbe  als  Heerstrassc  (Consularstrasse)  in  der  Rich- 
tung gegen  Cannstatt  weitert. 

21)  G.  Mehlis,  Eisenberg,  das  alte  Rutiana  (in  der  Monatsschrift 
für  rhein.  westfal.  Geschichtsf.  Herausgegeben  von  Pick.  Jahrg.  DL 
Trier  1877.    S.  600-602). 

Der  Verfasser  stellt  auf  Grund  der  Naturbedingungen  des  Orts 
und  dort  gemachter  Funde  die  Ansicht  auf,  das  nur  von  Ptolemäus  ge- 
nannte Rufiana  sei  Eisenberg  in  der  Pfalz. 

22)  M.  J.  Ladner,  Die  römischen  Ruinen  bei  S-  Barbara,  einer 
Vorstadt  von  Trier  (ebendas.  S.  483—489). 

Gegenüber  der  gewöhnlichen  Ansicht,  dass  bei  S.  Barbara  ein  rö- 
mischer Kaiserpalast  gestanden,  erkennt  der  Verfasser  in  den  gefundenen 
Ruinen  Thermen. 

23)  A.  Prost,  Les  fouilles  de  Metz  en  1875.  24  S.  8.  mit  drei 
Tafeln.   (Extrait  des  M6m.  de  l'Acad.  de  Metz,  ann6e  1875  —  1876). 

Es  wird  ein  genauer  Bericht  gegeben  über  die  Ausgrabung  zweier 
antiker  Gebäude,  die  sich  an  die  älteste  Metzer  Stadtmauer  aus  römi- 
scher Zeit  anschliessen  und  für  die  Topographie  der  Stadt  von  Bedeu- 
tung zu  sein  scheinen. 

24)  J.  Schneider,  Die  römischen  Militärstrassen  des  linken  Rhein- 
ufers, a.  Von  Cöln  bis  Neuss  (Abdr.  aus  den  Jahrb.  des  Vereins  von 
Alterthumsfreunden  im  Rheinlande.   LX,  S.  1  —  12  mit  einer  Tafel). 

Der  Verfasser  verfolgt  mit  bekannter  Sachkenntniss  und  scharfer 
Beobachtung  die  erhaltenen  Reste  der  verschiedenen  Römerstrassen  zwi- 
schen Cöln  und  Neuss,  und  es  gelingt  ihm,  drei  Hauptzüge  derselben  zu 
unterscheiden  und  unter  Berücksichtigung  der  durch  Veränderungen  des 
Rheinlaufes  schon  in  Römerzeiten  hervorgerufenen  Umlegungen  derselben 
die  Lage  der  in  den  Itinerarien  genannten  Mansionen  und  Mutationen 
zu  bestimmen.  Die  Stationen  Durnomagus  (It.  Ant  S.  254),  von  Col. 
Agrippina  sieben  Leugen,  und  Burungum,  von  diesem  fünf  Leugen,  eben 
so  viel  von  Novesium  entfernt,  werden  nach  dem  Fundbestande  so  be- 
stimmt, dass  ersteres  nach  Dormagen  als  Station  der  mittleren  Strasse, 
letzteres  nach  Worringen  an  den  östlichen  Arm  gelegt  wird,  wozu  die 
Entfernungen  stimmen.  Als  wahrscheinlich  wird  aus  einer  Inschrift  noch 
ein  vicus  Segorigium  bei  Bergerhof,  westlich  von  Worringen  angesetzt. 


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Die  Rheinlander  und  das  freie  Germanien. 


323 


Etwas  kühn  ist  es,  im  Anon.  Rav.  S.  227  die  zwischen  Rungon  =  Burun- 
gum  und  Novesio  genannte  Station  Serima  aus  Se[go]ri[gium  Durno]ma- 
[gus]  zusammengeschweisst  sein  zu  lassen. 

25)  J.  Schneider,  Die  römischen  Heerwege  des  rechten  Rhein- 
ufers. 1.  Von  der  niederländischen  Grenze  bis  zur  Sieg.  (In  der  Mo- 
natsschr.  für  die  Gesch.  Westdeutschlands,  herausgeg.  von  R.  Pick. 
3.  Jahrg.  Trier  1878.  S.  17—24  mit  einer  Kartenskizze.) 

Der  Verfasser  verfolgt  hier  einen  Hauptstrassenzug  aus  der  Römer- 
zeit, der  wahrscheinlich  von  der  Nordsee  bei  Leyden  heraufkommend,  bei 
Babberich  unterhalb  Emmerich' s  die  deutsche  Grenze  fiberschreitet  und 
parallel  mit  dem  Rhein,  von  Duisburg  an  begleitet  von  einer  zweiten 
Strasse,  von  Mülheim  an  noch  von  einer  dritten,  bei  Bergheim  die  Sieg 
erreicht,  während  die  zweite  und  dritte  sich  bei  Siegburg  vereinigen. 
Ein  RömercasteU  zwischen  Elten  uod  Emmerich,  ein  Etappenlager  unter- 
halb Düsseldorfs,  zahlreiche  Wartthüme  und  Gräber  aus  römisch -ger- 
manischer Zeit  finden  sich  längs  derselben.  Die  Strassen  führen  südwärts 
nach  Castel  bei  Mainz.  Vorläufig  nur  andeutungsweise  führt  der  Ver- 
fasser seine  Ansichten  über  Caesar's  Rheinübergänge  an,  die  nach  ihm  an 
solchen  Stellen  gemacht  sind,  von  denen  später  römische  Heerstrassen 
ostwärts  ins  Land  führten. 

26)  J.  Schneider,  Das  römische  Lager  zu  Asbach.  (Ebend. 
3.  Jahrg.  Trier  1877.  S.  490-492.) 

In  einer  kurzen  Zusammenstellung  der  auf  der  rechten  Rheinseite 
erhaltenen  römischen  Lagerruinen  wird  besonders  die  zu  Asbach,  Kreis 
Neuwied,  hervorgehoben,  von  der  ein  Grundriss  beigegeben  ist 

27)  J.  Schneider,  Neue  Beiträge  zur  alten  Geschichte  und  Geo- 
graphie der  Rheinlande.  Elfte  Folge.  Düsseldorf  1878. 

Dieses  Heft  enthält  den  besonders  wichtigen  Bericht  des  Verfassers 
Aber  die  Reste  der  römischen  Wege-  und  Befestigungsbauten  längs  der 
Lippe.  Von  Xanten,  dem  alten  Castra  vetera,  aus  führt  eine  Heerstrasse 
an  beiden  Seiten  der  Lippe  aufwärts;  wo  der  Fluss  nach  Süden  oder 
Norden  eine  grössere  Ausbiegung  hat,  begleitet  eine  Strasse  ihn  selbst, 
während  eine  andere  als  Sehne  zum  Bogen  einen  Richtweg  einschlägt. 
In  regelrechten  Abständen  von  vier  deutschen  Meilen,  gleich  einem  Tage- 
marsche, liegen  an  diesen  Strassen  römische  Lagerplätze,  dazwischen  an 
geeigneten  Orten  Reste  von  Wartthürmen.  Jene  parallelen  Strassenzüge 
begleiten  den  Fluss  18  Meilen  aufwärts  bis  zu  einer  Stelle,  wo  sich  der, 
kaum  eine  halbe  Meile  vor  seiner  Mündung  durch  die  Lise  verstärkte 
nördliche  Zufluss  Glenne  mit  der  Lippe  verbindet.  Hier  liegt  bei  dem 
Hofe  Schulte  Nanke  im  Winkel,  den  die  Glenne  an  der  rechten  Seite 
ihres  Ausflusses  mit  der  Lippe  bildet,  umgeben  von  Sümpfen,  auf  einer 
erhöhten  Fläche  ein  stark  befestigtes  römisches  Standlager,  zur  Haupt- 


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324  Geographie  der  römischen  Nordprovinzen 

sachc  freilich,  wie  alle  rechtsrheinischen,  nur  aus  Erde  errichtet;  doch 
haben  sich  dort  auch  römische  Ziegel  gefunden.  Bei  diesem  Lager  ist 
ein  Knotenpunkt  der  römischen  Strassen.  Die  Lippe  wird  von  hier  an 
aufwärts  nicht  mehr,  wie  bisher,  in  nächster  Nähe  von  solchen  begleitet, 
an  der  linken  Seite  hört  die  Strasse  ganz  auf.  an  der  rechten  führt  sie 
in  einigem  Abstände  vom  Flusse,  der  von  hier  an  wohl  nicht  mehr  schiff- 
bar war,  ostwärts  auf  den  Osning  zu.  Besonders  auffällig  ist  aber,  dass 
an  dieser  Stelle  eine  grössere  Heerstrasse,  die  von  Castel  bei  Mainz 
ausgebt,  die  Strassen  an  der  Lippe  rechtwinklig  schneidet  und  weiter 
nordwärts  nach  Bielefeld  und  Rehme  führt.  Jene  Befestigung  steht  mit 
diesem  Strassensystem  in  innigster  Verbindung  und  beherrscht  dasselbe. 
Ohne  Zweifel  ist  sie  die  wichtigste  am  ganzen  Lippelauf,  aufwärts  von 
ihr  findet  sich  keine  andere,  abwärts  keine,  deren  Lage  strategisch  so 
wichtig  ist,  auch  nicht  die  von  Hülsenbek  beschriebene  bei  Lünen  (siehe 
Jahresb.  1874/75  S.  244  ff.)  Der  Verfasser  sieht  daher  in  ihr  das  aus 
den  Germanenkriegen  bekannte  Castell  Aliso,  und  man  wird  ihm,  der 
mit  der  Beschaffenheit  und  dem  System  der  Römerstrassen  in  Deutsch- 
land so  genau,  wie  kein  anderer,  bekannt  ist,  darin  wohl  beipflichten 
müssen.  Den  Namen  Aliso  stellt  er  mit  dem  bei  Dio  Cassius  damit  in 
Verbindung  genannten  Flussnamen  'Ek'owv  und  dem  jetzigen  des  nahen 
Baches  Lise  zusammen,  was  auch  schon  von  anderen  geschehen  ist,  die 
jedoch  nicht  im  Stande  waren,  den  engen  Zusammenhang  mit  dem  römi- 
schen Strassennetz  so  augenfällig  nachzuweisen. 

28)  K.Reuter,  Zur  Geschichte  des  römischen  Wiesbadens.  IV.  Rö- 
mische Wasserleitungen  in  Wiesbaden  und  seiner  Umgebung.  Wies- 
baden 1877.  69  S.  8.  und  sieben  lithogr.  Tafeln. 

Eine  fleissige  und  für  die  Erkenntniss  der  Localverhältnisse  des 
römischen  Wiesbadens,  der  Aquae  Mattiacae,  lehrreiche,  mit  guten  Plänen 
versehene  Zusammenstellung  der  Funde  von  Wasserleitungen  daselbst 
Bleiröhren  von  da  haben  den  Stempel  der  LEG  XIIII  GEM  AAR-  VIC 

29)  H.  Hartmann,  Welchen  Weg  nahm  Germanicus  von  der  Ems 
nach  der  Weser?  (In  der  Monatsschr.  für  die  Gesch.  West- Deutsch 
lands  herausgeg.  von  R.  Pick  4.  Jahrg.  Trier  1878  S.  67  -  63.) 

Der  Verfasser  nimmt  gegen  Ende  von  Tac  ann.  2,  8  eine  Lücke 
vor  den  Worten  Metanti  castra  an,  indem  er  im  Folgenden  die  Lesart 
der  Handschrift  Angrivariorum  festhält,  die  meist  in  Ampsivariorum  geän- 
dert wird.  Er  glaubt  dann  nach  Funden  alter  Dämme,  nach  der  physi- 
schen Beschaffenheit  der  Gegend  und  insbesondere  auf  Grund  zahlreicher 
Funde  römischer  Münzen  aus  der  letzten  Zeit  der  Republik  den  Weg 
nachweisen  zu  können,  auf  dem  Germanicus  bis  an  die  Weser  rückte. 
Die  Beweisgründe  sind  nicht  eben  zwingend. 


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Die  Rheinlfloder  und  das  freie  Germanien.  325 

30)  H.  Böttger,  Wohnsitze  der  Deutschen  in  dem  von  Tacitus 
in  seiner  Germania  beschriebenen  Lande.  Stuttgart  1877.  XX  und 
78  S.  8.  mit  drei  Karten. 

Der  Verfasser,  der  sich  40  Jahre  lang  mit  der  Feststellung  der 
alten  Gaugrenzen  Deutschlands  beschäftigt  hat  (er  schrieb:  Die  Diöcesan- 
und  Gaugrenzen  Norddeutschlands),  macht  den  dankenswerthen  Versuch, 
auf  Grund  einer  Diöcesankarte  und  einer  darauf  sich  stützenden  Gau- 
kartc  die  Grenzen  der  bei  Tacitus  genannten  deutschen  Völkerschaften 
zu  fixiren.  Für  die  Lage  der  einzelneu  Völker  werden  die  alten  Quellen- 
belege zusammengestellt,  einem  jeden  dann  die  174  Gaue  und  81  Unter- 
gaue, deren  Gebiet  mit  ihnen  zusammenfällt,  zugewiesen.  Bleibt  auch 
im  Einzelnen  Manches  ungewiss,  insbesondere  in  den  längs  der  Ostsee 
liegenden  Landschaften,  und  mag  auch  durch  eingehendere  Untersuchung 
noch  Manches  klarer  gestellt  werden,  so  ist  doch  hier  zum  ersten  Mal 
in  grossem  Umfang  die  Untersuchung  an  die  ältesten  uns  sicher  bekannten 
geographischen  Landesabtheilungen  des  Mittelalters  angeknüpft  und  hat 
dadurch  einen  festeren  Boden  gewonnen,  als  bisher.  Drei  sorgfältig  ge- 
zeichnete Karten,  über  die  Diöcesen,  die  Gaue  und  die  alten  Völker- 
stämme, dienen  zur  Erläuterung. 

31)  A.  L.  J.  Mich*el8en,  Von  vorchristlichen  Cultusstätten  in 
unserer  Heimath.   Schleswig  1878. 

Der  Verfasser  will  als  die  Insel  im  Meere,  auf  welcher  nach  Tac. 
Ger.  40  sieben  Völker  der  Deutschen  einen  gemeinschaftlichen  Cultus  der 
Göttin  der  Erde  feierten,  die  Insel  Alsen  (alhs,  gothisch  Heiligthum) 
geltend  machen.  Er  weist  in  der  That  auf  Alsen  einen  »heiligen  Walde, 
Hellewith,  und  einen  »heiligen  Seet,  Hellesö,  mehrere  Meilen  von  ein- 
ander entfernt,  nach,  deren  Namen  aus  vorchristlicher  Zeit  zu  stammen 
scheinen ;  auch  findet  er  dort  noch  andere  alte  Erinnerungen,  die  er  mit 
den  Einzelangaben  bei  Tacitus  in  Vergleich  stellt.  Dass  hier  uralte  Cult- 
stätten  vorliegen,  ist  wohl  nicht  zu  bezweifeln.  Bedenklich  aber  scheinen 
die  Beziehungen,  die  der  Verfasser  den  von  Tacitus  mitgetheilten  Namen 
der  sieben  Völker  zu  einzelnen  Ortsnamen  auf  Alsen  und  in  den  nächsten 
Gegenden  Schleswig's  giebt.  Schwerlich  wird  man  glauben  können,  dass 
jene  mit  den  Sueben,  Semnonen,  Langobarden  in  einer  Reihe  genannten 
Stämme  auf  einem  so  kleinen  Räume  Platz  gefunden  haben,  als  er  an- 
nimmt. 


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Jahresbericht  über  lateinische  Lexikographie 

ffir  1877. 

Von 

Prof.  Dr.  K.  E.  Georges 

in  Gotha. 


Forcellini,  Aegid.,  Totius  latinitatis  lexicon  in  hac  editione  mto 
ordine  digcstum  amplissime  auctum  atque  emendatum  adiecto  insoper 
altera  q«iasi  parte  onomastico  totius  latinitatis.  cnra  et  studio  Vinc 
De-Vit.    Prati  1877.  gr.  4.  Tom.  VI.  Distr.  58-60. 

Diese  neue  Ausgabe  des  Forcellini  ist  mit  Heft  60  in  sofern  zum 
Abschluss  gelangt,  als  in  diesem  Hefte  der  Schluss  des  eigentlichen  lexi- 
con latinitatis  enthalten  ist.  Es  folgt  noch  ein  schon  von  Forcellini  an- 
gelegtes, aber  von  De-Vit  noch  sehr  vermehrtes  Glossarium,  obgleich 
schou  viele  Wörter  aus  Labbaei  und  Placidi  Glossae  und  anderen  im 
Lexikon  selbst  aufgeführt  sind. 

Lexikon  zu  den  Reden  des  Cicero,  mit  Angabe  sämmtlicher  Stellen. 
Von  H.  Merguet.  L  Bd.  Lief.  16  -19.   Jena  1877. 

Mit  dem  neunzehnten  Hefte  ist  der  erste  Band  (bis  cymbalum) 
fertig  geworden.  Angehängt  sind  Nachträge  zum  ersten  Bande,  darunter 
die  auf  Seite  1  120  noch  nicht  berücksichtigten  Steilen  aus  den  Frag- 
menten. 

Lexicon  Taciteum  ediderunt  A.  Gerbe rt  et  A.  Greef..  Fase.  1. 
Lips.  1877.  gr.  8. 

Wenn  auch  das  Lexicon  Taciteum  von  Bötticher  das  strenge  Urtheil, 
welches  seiner  Zeit  0.  F.  Hermann  in  den  Heidelberger  Jahrbüchern 
(1832.  No.  30  32)  über  dasselbe  ergehen  liess,  nicht  verdiente,  so  war 
doch  seine  Anlage  immerhin  eine  mangelhafte.  Daher  heissen  wir  dieses 
neue  Lexicon  Taciteum  willkommen.  Es  zeichnet  sich  durch  Vollstän- 
digkeit der  Artikel  und  strenge  Scheidung  der  verschiedenen  Bedeutun- 
gen aus.  Der  Druck  ist  höchst  correct  und  die  typographische  Aas- 
stattung,  wie  in  allen  Werken  der  Firma  B.  G.  Teubuer,  elegant.  Zu 


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Lateinische  Lexikographie. 


327 


Grunde  gelegt  ist  der  Text  der  Ausgabe  des  Tacitus  von  Halm,  doch 
sind  die  Vennuthungen  anderer  Gelehrten  nicht  ausgeschlossen,  z.  B.  Tac. 
ann.  6,  19  argentaria  nach  Weissenborn.  Wie  im  Lexicon  Taciteum 
von  Bötticher  werden  auch  in  diesem  Lexikon  Parallelstellen  aus  Cicero, 
Li  vi  us  und  anderen  angezogen.  Unter  adfligo  am  Ende  ist  statt  Cic. 
Sull.  5,  15  zu  setzen  Cic.  Quinct.  30,  93,  wo  übrigens  de  volare  (nicht 
volare,  wie  im  Lex.  Tac.  steht)  gelesen  wird.  Dadurch,  dass  bei  den 
Citaten  aus  Livius  nicht  auch  die  Paragraphen  angeführt  werden  (z.  B. 
unter  adfligo  Liv.  23,  11  statt  Liv.  23,  11,  11)  wird  das  Aufsuchen 
derselben  sehr  erschwert. 

Vollständiges  Wörterbuch  zu  den  Schriftwerken  des  Caius  Julius 
Caesar  und  seiner  Fortsetzer.  Von  Otto  Eichert.  Sechste,  verbesserte 
Auflage.   Hannover  1877. 

Dieses  Wörterbuch  hat  nach  vier  Jahren  wieder  eine  neue  Auflage 
nöthig  gehabt,  scheint  also  iu  vielen  Schulen  gebraucht  zu  werden.  Wenn 
das  Beiwort  »vollständig«  sich  auf  die  Anführung  der  Wortbedeutungen 
bezieht,  so  lassen  wir  dasselbe  gelten;  in  Bezug  auf  die  Anführung  der 
verschiedenen  Constructionen  der  Wörter  lässt  das  Buch  noch  Man- 
ches zu  wünschen  übrig.  So  fehlt  z.  B.  unter  comporto,  eo  frumentum 
comp.,  Civ.  3,  42,  2:  huc  aggerem  comp.,  Alex.  73,  8:  caespites  ad  agge- 
rern comp.  3,  25,  1.  aggerem  intra  munitiones  comp.,  Alex.  73,  1.  —  * 
patior  am  Ende,  non  potuit  pati,  quin  etc.,  Afr.  84,  1.  —  Auch  für  die 
richtigere  Erklärung  ist  noch  Manches  zu  thun.   Unter  aestus  musste 
stehen:  'maritimi  aestus  (4,  29,  1),  Springfluthen' .   So  Kraner- Ditten- 
berger.  --  Unter  adversus  steht  noch:  'adversa  nocte,  trotz  der  un- 
günstigen Nacht*,  4,  28,  3,  während  die  Ausgabe  von  Kraner- Dittenberger 
richtiger  erklärt:  'adversa  nocte,  der  Nacht  entgegen,  in  die  Nacht  hinein' 
(nicht  '  obgleich  die  Nacht  ungünstig  war' ).  —  Unter  'cohortor'  am  Ende 
steht  noch:  'mit  Infin.,  Alex.  21,  i\   Aber  dort  liest  schon  Nipperdey 
und  jetzt  Dinter:  'quoad  potuit  cohortando  eos  ad  pontem  ac  muni- 
tiones continere'.  —  Unter,  cont ine re  findet  sich  noch:  'continere  vul- 
nus,  zuhalten,  Afr.  88,  4'.   Aber  dort  steht  ja:  Cum  . .  .  continere  (sc 
eum,  ihn  zu  halten)  atque  vulnus  obligare  coepissent'.  —  Unter  dimetior 
heisst  es:'operedimenso,  nachdem  das  Lager  abgesteckt  war'.  Das 
'Lager  abstecken'  heisst  aber  einfach  'castra  metari';  dagegen  'opus 
metiri,  das  Lager  nach  Umfang  und  Richtung  abstecken,  2,  19,  5'.  — 
distraho.  Civ.  8,  92,  1  heisst  aciem  eius  distrahi,  sich  lockere.  — 
duplico,  'Her,  noch  einmal  so  weit  marschieren,  Civ.  3,  76,  3'.  — 
eludo,  Civ.  1,  58,  1  nimmt  Kraner -Hofmaun  ebenfalls  =  'zum  Besten 
haben'  mit  Vergleichung  vou  Liv.  21,  50,  2.  —  expleo,  7,  23,  4: 
dum  iusta  muri  altitudo  expleatur,  bis  die  gehörige  Höhe  der  Mauer 
vollständig  erreicht  ist.  —  Zu  wünschen  wäre  auch  eine  etwas  genauere 
Angabe  der  Textesworte,  z.  B.  diffido,  nicht 'loco',  sondern  ei  loco', 


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328 


Lateinische  Lexikographie. 


Civ.  1,  12,  2,  nicht  'rebus',  sondern  'suis  rebus',  5,  41,  5,  'Pompeianis 
rebus',  Civ.  2,  17,  1.  —  diiudico,  nicht  'uter  anteferendus  videretur', 
sondern  uter  utri  virtute  anteferendus  videretur',  5,  44,  14.  —  discedo, 
nicht  victor  discedit',  sondern '  maximarum  se  gentium  victores  discessisse, 
Civ.  3,  47,  6;  und  am  Ende,  nicht  'alci  spes  discedit',  sondern  'hostibus 
spes  potiundi  oppidi  discedit',  2,  7,  2.  —  eventus,  nicht  fortunarum', 
sondern ' omnium  fortunarum',  Civ.  2,  5,  4.  —  experior,  nicht  '  auxiliura', 
sondern  'extremum  auxilium',  3,  12,  2.  —  glorior,  nicht  'beneficio', 
sondern  'nimis  eo  beneficio',  Afr.  70,  2. 

Vollständiges  Wörterbuch  zu  den  Fabeln  des  Phaedrus.  Von  Otto 
Eichert.   Zweite,  verbesserte  Auflage.    Leipzig,  1877. 

Weun  sich  das  »vollständig«  auf  dem  Titel  auf  die  Stichwörter 
bezieht,  so  wollen  wir  dessen  Berechtigung  zugeben;  in  Bezug  auf  die 
Angaben  der  Stellen  ist  es  nicht  ganz  richtig.  So  fehlt  unter  '  clamor' 
1,  17,  5  (hostium  subitus  clamor);  unter 'coepi'  mit  Infinit.  1,  21,  9.  Die 
ausgezeichnete  Ausgabe  des  Phaedrus  (in  Auswahl)  von  Raschig  hat  der 
Verfasser  gar  nicht  gekannt  oder  wenig  benutzt.  Er  würde  sonst  die 
Bemerkung  neben  coepi  zu  1,  3,  10  beachtet  (wo  es  =  'er  schickte  sich 
an')  und  die  vage  Angabe,  coepi  stehe  oft  nur  als  erweiterter  Ausdruck 
statt  des  tempus  finitum  eines  Verbums,  etwas  modificirt  haben.  'Coepi' 
drückt  das  Beginnen,  Sich-Einlassen  (Sich -Herbeilassen),  Werden  u.  dgl. 
aus,  z.  B.  iuvenis  esse  coepi,  ich  trete  in's  Jünglingsalter  (Cic.  de  off.  2, 
13,  48);  monachus  esse  coepi,  ich  bin  Mönch  geworden  (Hieron.  ep.  52, 
1);  ex  quo  pecunia  in  bonore  esse  coepit,  zu  Ehren  kam  (Sen.  ep.  115, 
10);  novi  deorum  cultus  esse  coeperunt,  kamen  auf  (Lact.  2,  10,  12); 
aliquem  per  intcrpretem  alloqui  coepi,  ich  lasse  mich  in  ein  Gespräch  mit 
Jemand  ein  (Liv.  39,  42,  11),  quum  in  nostro  docere  coepi  oppido,  meinen 
Lehrstuhl  aufschlug  (Augustin.  de  civ.  dei  6,  7);  contemplari  unura  quidqne 
otiose  et  considerare  coepit,  liess  sich  herbei  (Cic.  Verr.  4, 15,  33).  —  Unter 
'  deficio '  no.  2,  b  defectus  annis,  von  den  Jahren  mitgenommen,  vom  Alter 
entkräftet.  Vor  dieser  Uebersetzung  warnt  Raschig  mit  Recht.  Er  sagt 
(1,  20,  3  seiner  Ausgabe):  defectus  annis,  nicht 1  geschwächt  durch 
die  Jahre',  wozu  das  folgende  '  defectus  viribus'  nur  eine  Wiederholung 
sein  würde ,  sondern  '  einer  dem  die  Jahre  ausgegangen ,  der  am  Ende 
seiner  Jahre  steht  (also:  1  hochbetagt',  G.)\  —  Unter  frenum,  licentia 
solvit  frenum,  löst  das  Band  der  Gesetzlichkeit,  1,  2,  3,  Raschig:  durch- 
bricht die  gesetzlichen  Schranken.  —  misceo  -a.  E.  'verwirren,  beunruhi- 
gen' 1,  2,  2;  Raschig  vortrefflich:  cin  Gährung  bringen'.  -  olim  Rasebig 
sehr  gut  (3,  6,  5  seiner  Ausgabe)  1  seiner  Zeit',  so  dass  die  genauere 
Zeitbestimmung,  ob  Vergangenheit  oder  Zukunft  gemeint,  sich  aus  dem 
Zusammenhang  ergiebt.  —  plecto:5,  9,  3  lesen  Lucian  Müller  und 
Raschig  flecteret'. 


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Lateinische  Lexikographie. 


329 


Deutsch-Lateinisches  Schulwörterbuch  unter  Leitung  des  Dr.  K.  E. 
Georges,  Professor  in  Gotha,  ausgearbeitet  von  dessen  Sohne  Ernst 
Georges,  Pfarrer  zu  Hochheim  bei  Gotha.    Leipzig,  1877. 

Von  der  Bearbeitung  der  siebenten  Auflage  meines  ausfuhrlichen 
Lateinisch-Deutschen  Handwörterbuches  vollständig  in  Anspruch  genommen, 
habe  ich  die  Bearbeitung  der  zweiten  Abtheilung  meines  Schulwörter- 
buches meinem  ältesten  Sohne  übertragen.  Derselbe  hat  seine  Aufgabe 
mit  lexikalischem  Geschick  gelöst.  Das  anspruchlose  Buch  wird  hoffent- 
lich seinen  Zweck  erfüllen. 

Formenlehre  der  Lateinischen  Sprache  von  Friedrich  Neue. 
Zweite  umgearbeitete  und  erweiterte  Auflage.  Register  von  Carl  Wa- 
gener.  Berlin,  1877. 

Mit  diesem  Register  ist  einem  dringenden  Bedürfhiss  abgeholfen 
worden.  Dasselbe  ist  mit  grossem  Fleisse  abgefasst.  Wenn  aber  dennoch 
einzelne  Versehen  mit  untergelaufen  sind,  so  ist  das  bei  der  Masse  von 
Einzelheiten  verzeihlich.  So  steht  S.  38,  a  crebiter  st.  crebriter.  — 
S.  41,  a  decrenundus  st  decernundus.  —  S.  43  unter  derumpo 
steht  derumpier  II,  408.  Aber  Plaut.  Men.  1006 R.  (=*  1008  Br.)  steht 
derupier  =  deripier,  s.  Brix  z.  St  —  S.  44,  6  unter  dico  steht  dei- 
cier  als  Infin.  Praes.  Pass.   Aber  deicier  (II,  407)  bei  Plaut.  Asin.  2, 

4,  19,  (425)  Fl.  gehört  zu  deicio.   Ussing  (422)  liest  dort  deici.  — 

5.  44,  b  unter  Dido  muss  es  statt  Didum  heissen  Di  dun  (II,  315),  bei 
Charis.  127, 17  K.  —  S.  46,  b  unter  dissipio  steht  falsch  dissipare  statt 
dissipere  (II,  hg).  —  S.  49, a fehlt  vor '  eccillum'  eccum,  eccam  II,  814. 
—  S.  49,  b  unter  edo  ist  nicht  geschieden  in  edo  =  essen  und  edo  = 
herausgeben.  —  S. 50  fehlt  elleborum  oder -us  statt helleborus.  —  S.  51, b 
unter  eneco  schreibe  enicavit  statt  enecavit  (H,  478).  —  8.  55  (a)  ex- 
hortor  II,  290  (nicht  260).  —  S.  56,  c  extremitatium  H,  269  (nicht  268).  — 
S.67,  b  schreibe  hephaestitis  statt  heptaestitis.  —  8.61t.  c  ist  hospi- 
tale  zu  streichen;  denn  I,  277  steht  nichts  von  einem  Genitiv  'hospitalio- 
rum' ,  sondern  Genit.  Plur. '  hospitium  ( von  "hospes '),  und  wird  dort  auch  nur 
auf  §  72  (I,  272)  verwiesen.  —  S.  69,  c  ist  'hospitium  Genit.  Plur.  I,  277 
ebenfalls  zu  streichen,  da  I,  277  Genit.  Plur.  'hospitium'  zu  'hospes'  ge- 
gehört —  S.  69,  c  steht  falsch  hubesco  statt  humesco.  —  S.70,  a  schreibe 
hyssopus  statt  hypsopus.  S.  72,  a  schreibe  immiscerier  statt  immi- 
niscerier.  —  S.  72,  c  schreibe  impluo  statt  impluvo.  —  8.  75,  a  muss 
infor,  infas  wegfallen;  denn  infas  gehört  zu  infans.  Ich  habe  das  Re- 
gister bei  Bearbeitung  der  siebenten  Auflage  meines  Latein.-Deutschen  aus- 
führlichen Handwörterbuches  von  E  —  H  benutzt  und  es  haben  sich  dabei 
einige  Zusätze  zu  Neue  s  Formenlehre  ergeben,  welche  ich  meinen  Lesern 
nicht  vorenthalten  will.  Eblandior  (11,277).  Partie,  eblanditus,  passiv 
auch  Mart.  Cap.  9,  920.  Prud. psych.  328.  —  Educo  (II,  440).  Imperat.  educ 
auch  Ps.  Augustin  serm.  app.  71,  9.  —  8uperl.  efferatissimus  (II,  122) 

Jahresbericht  (Ur  AlUrthunw- Wissenschaft  1877.  III.  22 


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330 


Lateinische  Lexikographie. 


auch  Iul.  Val.  rer.  gest.  Alex.  3,  18  ed.  Paris.  —  Effrenos  (II,  94) 
auch  Nazar.  pan.  24,  4  (effireni  dolore  equi).  —  Plmr.  effusiones  (I,  429) 
auch  Augustin.  de  civ.  dei  2,  20.  p.  78,  5  D 3    Hegesipp.  4,  25,  2.  — 
Der  Sing,  elix  steht  Ovid.  met.  8,  237  in  Merkels  und  Polle's  Aus 
gaben  (limoso  .  .  .  elice)  wohl  nach  Vennuthung,  da  alle  uhrigen  Aus- 
gaben (auch  die  von  Riese  und  Korn)  ramosa  .  .  .  ilice'  lesen.  —  Eme- 
ritus passiv  (II,  300)  auch  Sil.  7,  19  und  11,  461.  —  Enisus  (H,  575 
oben).  An  den  für  eniso,  enise  und  enisius  aus  Livius  angeführten 
Stellen  lesen  Hertz  und  Weissenborn  enixo,  enixe,  enixins.  — 
Eminiscor  (II,  278)  steht  Apul.  apol.  102.  S.  113,  3  Kr.  nach  deu  besten 
Handschriften.  —  Entheus  (II,  12)  auch  Firm.  math.  8,  21.  S.  227,  8 
ed.  Bas.  (vates  entheos  faciet).  —  Perf.  it  (II,  522).   In  den  aus  Plau- 
tus  und  Terentius  angeführten  Stellen  liest  Fleckeisen  iit  Plant.  Most 
1,  1,  24  (25)  nimmt  Lorenz  fit'  als  Praesens.  —  Nom.  Sing,  esus  (H,  506) 
steht  Salvian.  adv.  avar.  2,  5,  20.  —  Imperf.  exiebat  (II,  445)  auch  Itah 
act  apost.  8,  7.  —  Compar.  exercitior  (H,  123)  auch  Cael.  Aur.  chron. 
1,  4,  99  und  4,  3,  32.  —  Compar.  exiguior  (II,  113)  auch  Frontin. 
aqu.  32.  —  Exolesco  (II,  504).   Für  Perf.  'exolevi*  steht  Plaut  Bacch. 
1135  exoluere.  —  Exsecror  (execror).   Dazu  1  execratissima  auguria\ 
Plin.  28,  27.  -  Perf.  exsiliit  (II,  484)  auch  Stat.  Theb.  9,  353.  Vulg. 
act.  apost.  14,  13.  —  Fabricor.  Partie.  Perf.  passiv  auch  Veil.  2.  27,  4 
und  2,  79,  2  —  Genit.  Plur.  facierum  (I,  282)  auch  Vulg.  (Amiat  i  •: 
Cor.  1,  11.   Dat.  'faciebus',  Hier,  in  Ephes.  3,  5  -  7.  —  Faciliter 
fehlt  II,  644  unter  den  Advv.  auf  -ter;  es  steht  Vitr.  1.  4,  3  und  öfter 
(s.  H.  Nohl  Index  Vitruv.  p.  49  unter '  facilis ').  Augustin  conf.  10,  8,  2. 
Vergl.  Quint.  1,  6,  17.  Charis.  114,  17.  Mart  Cap.  3,  325.  Gramm, 
inc.  2786  P.  —  Famulabus  (I,  28)  steht  Vulg.  exod.  2,  5.  Augustin. 
ep.  36,  4  (de  tot  famulis  famulabusque  Christi).   —  Farcio.  Partie. 
(H,  563)  auch  'farcitus',  Cassiod.  inst.  div.  litt.  24;  vgl.  Thom.  tbes. 
S.  214.  —  Fei  (I,  401).  Genit.  Plur/fellium',  Cael.  Aur.  de  signrf.  diaet 
pass.  63.  —  Ferio.  Partie,  'feriturus'  auch  Heges.  3,  18,  1  (gladKs 
ferituri);  und  die  Messung  'feriturus'  (n,  590)  auch  Dracont.  carra  3, 
101.  —  Fingo.  Partie,  'finetus'  auch  Avian.  feb.  11,  4  und  8ubst  'finc- 
tor'  statt  cfictor\  Ephem.  epigr.  2,  436.  No.  938.  —  Fervens.  Superi. 
' ferventissimus*  (II,  119)  auch  Sen.  nat.  qu.  4,  2,  18.   Capitol.  Maxin. 
et  Balb.  1,  3.  —  Flabra  (I,  465).   Der  Sing,  'flabrum'  steht  Macr. 
sat.  7,  8,  14.  —  Fluo.  Partie,  'fluiturus'  (II,  563)  hat  Boöt  cons.  phil. 
4,  6.  p.  89,  35  Obbar.  —  Plur.  fremitus  (I,  430)  auch  Curt.  4,  4  (18),  6 
und  10,  5  (16),  16.  Cic.  de  nat.  deor.  2,  6,  14  (8.  Neue  selbst  I,  36S 
a.  E.).  —  Perf.  frixi  (II,  494)  zu  'frigo*  steht  Vulg.  Jerem.  29,  23.  — 
Fulvus.  Compar.  'fulvior'  (II,  130)  steht  Cael.  Aur.  acut.  2,  37,  144 
(sputa  fulviora  vel  spumosiora).  —  Perf,  furui  (II,  506)  auch  Orest. 
trag.  848.  Placid.  gloss.  47,  4.  Rufin.  comment.  in  Arnos  I  ad  1,  11,  IS 
und  ad  2,  13.  —  Der  Plur.  fusa  (I,  645)  auch  Hieron.  ep.  130,  18 


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Lateinische  Lexikographie. 


331 


VaJI.  —  Acc.  Gangen  (nicht  '  Gangem',  wie  Register  S.  63,  b  steht) 
ausser  (I,  310)  Cic.  de  rep.  6,  20,  22  auch  Mela  3,  7,  5.  Curt.  9,  2 
(7),  2.  Gangem  hat  z.  B.  Sidon.  carm.  5,  286  Sa?.  —  Zu  gaza  (I,  437) 
giebt  es  bei  Spätem  eine  Nebenform  'gazum',  Commodian.  instr.  2,  13,  12 
und  2,  30,  14,  wozu  der  von  Neue  angeführte  Acc.  Plur.  gaza'  bei 
Goripp.  laud.  Justin-  Aug.  min.  4,  334  gehört  —  Neben  Genit.  Sing, 
gemiti  (I,  352)  auch  Acc.  Plur.  gemitos',  Augustin.  serm.  36,  2  Mai 
(biblioth.  patr.  1,  S.  77).  —  Superl.  generalissimus  wird  I,  132  mit 
Sen.  ep.  65,  14  belegt.  Aber  dort  liest  II  aase  '  de  causa  generali  quae- 
rimus'.  Andere  Belege  aus  Boät  in  Porphyr,  dial.  l  S.  5  u.  a.  giebt 
Quicherat  Add.  lex.  lat.  S.  112  (a).  -  Für  geometra  aJs  Nomin.  geben 
die  Lexica  auch  Sidon.  ep.  4,  11.  v.  9.  —  Neben  dem  Supinum  '  genit  um 
(II,  580)  auch  r  unde  sit  gignitum',  Solin.  20,  9  M.  —  Für  Compar.  gna- 
rior  (II,  135)  liest  Reifferscheid  jetzt  bei  Arnob.  3,  22  gnarures';  aber 
gnarior'  steht  Julian,  bei  Augustin.  op.  imperf.  c  Julian.  5,  11.  p.  907 
Ben.  —  Superl.  g  erman  issi.mus  (I,  135)  auch  Augustin.  serm.  12,  6. 

—  Nomin.  Gorgon  (I,  160  u.  161)  auch  Hygin.  fab.  161  S.  25,  12  Schm.  — 
Zu  guttnr  (I,  658)  Acc.  'gutturem',  Gargil.  de  cur.  boum  §  2  Schlich.  - 
Partie  hauriturus  (II,  588)  auch  Dracont  carm.  med.  2,  124  Duhn.  — 
Genit  Herculi  332)  auch  Plaut.  Rud.  822.  Catull.  55,  13  H.  —  Ad?, 
hesterno  (II,  646)  auch  Sulpic.  Sev.  dial.  3,  1,  1;  3,  5,  1.  Gassiod.  dial. 
S.  588,  a  (ed.  Garet).  —  Adv.  hiberno  (II,  646)  auch  Gypr.  ep.  37,  2. 
Pallad.  12,  8,  1.  Cael.  Aul.  chron.  3,  1,  2.  Dosith.  fab.  Aesop.  17  extr. 
S.  37  Boecking.  verno  hibernoque,  Greg  Tur.  de  curs.  stell.  §  24  Haase.  — 
Zu  honoror  auch  Ampel.  2,  5  (leonem  caelesti  dignitate  est"  honorata). 

—  Neben  Superl.  humill imus  (II,  110)  auch  'humilissimus',  Ps.  Gypr. 
adv.  Jnd.  6.  —  iaspis.  Acc.  iaspidem,  Vulg.  Isai.  54,  21,  iaspin,  Tert 
adv.  Marc.  2,  10;  Abi.  iaspide  auch  Corp.  inscr.  Lat  2,  2060  a.  £.  — 
idem.  Dat.  Sing.  fem.  eaedem,  Anthol.  Lat.  1536,  2  M.  —  Nomin. 
idiota  (1,  33).  auch  Vitr.  6,  8  (11)  10  —  Acc.  Atridam  (I,  38) 
auch  Auson.  ep.  16,  11.  —  Gen  et.  epitomae  (I,  42),  Auson.  perioch. 
Iliad.  prooem.  p.  304,  10  Bip.  —  Acc.  A  lernen  am  (1,  42)  auch  Lucil. 
17,  6  M.  —  Genit  Antiopae  (1,  43),  Justin.  2,  4,  23.  —  Nomin.  Hip- 
polyte (1,  45),  Hygin.  fab.  143.  Justin.  2,  4,  23.  -  Nomin.  Melanippe  • 
und  Acc.  Melanippen  (1,  46),  Justin.  2,  4,  23  und  24.  —  Genit.  Nio- 
bae  (1,  46),  Solin.  40,  14.  —  Genit  Omphalae  (1,  46),  Lact  1,  9,  7. — 
Genit  Idae  (1,  47),  Mela  1,  18,  2.  —  Acc  Agaven  (1,  49)  auch  Hygin. 
fab.  179.  —  Acc  Beroen  (1,  49),  Hygin.  fab.  167.  —  Genit  Thüles 

(1,  52),  Stat  silv.  3,  5,  20  u.  4,  4,  62.  —  Acc.  Thülen  (1,  52)  auch 
Claud.  in  Buhn.  2,  240.  —  Acc  Malean  (1,  54)  schreibt  auch  Parthey 
Mela  2.  §  50  (zweimal)  u.  §  110.  —  Acc.  Odyssian  (1,  64),  Petron. 
29,  4  B.  —  Acc.  Aenean  (1,  56):  bei  Liv.  1,  1,  4  u.  1,  8,  7  lesen 
Hertz  und  M.  Müller  Aeneam.  —  Acc.  Heracleotem  (1,  57):  bei 
Cic  de  iiiv.  2,  1,  1  lesen  Klotz,  Kayser  und  Weidner  Heracleoten.  — 

22* 


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332  Lateinische  Lexikographie. 

Genit.  Hecates  auch  Tibull.  1,  2,  54  Bahrens  (Huschke  und  Haupt  He- 
catae).  —  Genit.  api  (1,  94)  auch  Apic.  8,  334.  Pelagon.  vet  7.  p.  41; 
Genit.  gladi  auch  Plin.  4,  83.  —  Genit.  denarium  (1,  107)  auch  Gell. 

1,  8,  5.  —  Genit.  tetradrachraüm  (1,  107).  In  den  angeführten  Stellen 
des  Livius  steht  jetzt  überall  tetrachmüm.  —  Genit.  trium virum, 
decemvirüm,  siehe  bes.  Varr.  L.  L.  91  85:  'quom  dicimus  iudicium 
triumvirüm  decemvirüm,  non  triumvirorum,  decemvirorum'. 

—  Abi.  digitibus  (1,  121):  bei  Non.  427,  30  lesen  Varr.  sat  Men. 
42  B.  (=  p.  105,  1  R.)  Quicherat,  Bücheler  und  Riese  digitis  primoiibus. 
Vielleicht  ist  digitulis  das  Richtigere.  —  Dat.  diibus  (1,  121)  auch 
Petron.  44,  17  nach  Bücheler's  Vermuthung.  —  Acc  Cythnum  (i,  122) 
auch  Tac.  ann.  3,  69;  bist  2,  8;  Acc.  Cythnon  auch  Verg.  Cir.  475. 
Ovid.  met.  7,  464  Haupt  (Riese  Cythnum).  —  Nomin.  Caunos  (1,  124) 
auch  Stat  silv.  1,  6,  15.  —  Nomin.  Corinthos  und  Acc.  Corinthoo 
(1,  124)  auch  Liv.  epit  52;  Nomin.  Corinthus  auch  Flor.  2,  16,  1  l 

2,  17,  1,  Acc.  Corinthum  schon  Plaut.  Merc.  646,  auch  Flor.  2»  17,  1. 

—  Nomin.  Cyzicus  (1,  125)  auch  Flor.  3,  5,  15,  Acc  Gyzicum  auch 
Sali.  hist.  fr.  3,  17  (16)  u.  4,  61  (19),  14.  Oros.  6,  2.  Vell.  2,  7,  7  (nicht 
2,  15,  1  wie  Neue  falsch  anfuhrt).  —  Nomin.  Maeandrus  (1,  127),  Sil. 
7,  139.  —  Nomin.  Dindymus  (1,  127)  auch  Catull.  63,  91  Haupt.  Plin. 
5,  142.  —  Nomin.  Assaracus  (1,  129),  Ovid.  met  11,  756.  —  Nomin. 
Periandrus  (1,  78)  auch  Hygin.  fab.  194,  aber  Periandros,  Quint 
10,  1,  56  H.  —  Nomin.  Maeandrus  (1,  78),  Sil.  7,  137.  —  Wenn  es 
U,  433  heisst:  'Die  Form  meiare  finden  wir  bei  keinem  alten  Schrift- 
steller', so  ist  das  nicht  richtig.  Denn  Pelagon.  vet.  8,  p.  43:  et  deambuiat 
et  meiat;  ibid.  p.  44:  ad  eos,  qui  non  meiant;  ibid.  p.  45:  quodsi  Ur~ 
dius  meiaverit;  ibid.  24  p.  82:  ad  eos,  qui  sanguinem  meiant. 

De  sermonis  proprietatibus  quae  in  prioribus  Ciceronis  orationibos 
inveniuntur.  Scripsit  Hermannus  Hellmuth.  Erlangae  1877.  74  S- 

Wölfflin  hat  in  seiner  gediegenen  Abhandlung  »Bemerkungen  über 
das  Vulgärlateinc  (Philol.  Bd.  34)  S.  143  die  richtige  Behauptung  auf- 
gestellt, »da ss  in  den  beiden  ältesten  673  und  674  gehaltenen  Reden 
Cicero's,  pro  Quinctio  und  pro  Roscio  Amerino,  manche  sprachliche  Be- 
sonderheiten auffallen,  welche  entweder  archäisch  oder  vulgär  oder  bei- 
des miteinander  sind«,  und  diese  Behauptung  auch  durch  einzelne  Bei- 
spiele begründet  Der  Verfasser  obiger  Doctordissertation  hat  nun,  an- 
geregt durch  Wölfflin's  Abhandlung,  den  Gegenstand  einer  ausführlichen 
Erörterung  unterzogen.  Die  Schrift  zerfallt  in  drei  Theüe:  I.  Elementar- 
lehre. II.  Syntax.  IH.  Wortschatz.  Der  Verfasser  zeigt  eine  grosse 
Belesenheit  in  den  Schriften  Cicero's  und  anderer  Schriftsteller  und  die 
ganze  Arbeit  hat  ein  gediegenes  Gepräge.  Ich  habe  nur  wenige  Bemer- 
kungen zu  machen.  S.  16  eitemplo  steht  auch  Gic.  ad  Att  13,  47  litt.  *- 

—  S.  24  facti tare  möchte  doch  nicht  in  allen  den  Stellen  für  das  ein- 


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Lateinische  Lexikographie.  333 

• 

fache  'facere'  stehen.  So  ist  Verr.  5,  50  'erat  hoc  factitatum  lemper' 
=  es  war  dieses  immer  so  herkömmlich.  —  S.  37  Cic.  Rose.  Am.  132  ist 
'qui  in  Bruttiis  häbent*  =  welche  Besitzungen  im  Gebiet  der  Bruttier 
haben  (nicht,  wie  der  Verfasser  will,  'welche  im  G.  der  Br.  wohnen'); 
vgl.  Cic.  Verr.  5,  45  und  Liv.  26,  34,  10  (habere  in  Vejente  agro).  — 
S.  57  non  ideo  .  .  .  ut  etc.,  Cels.  3,  4.  S.  79,  5  D.  —  S.  58  id  circo 
.  .  .  quia  steht  schon  Plaut.  Merc.  34;  ideo  quia  schon  das.  543.  — 
Schliesslich  ist  noch  zu  erwähnen,  dass  Herr  Prof.  Wölfflin  der  Arbeit 
seines  Schülers  mehrere  lehrreiche  Anmerkungen  beigefügt  hat. 

De  elocutione  M.  Vellei  Paterculi.   Scripsit  Henr.  Georges. 
Lips.  1877.    70  S.  8. 

Der  Verfasser,  mein  zweiter  Sohn,  bespricht  in  der  Einleitung 
S.  1 — 8  den  Stil  des  Vellerns  im  Allgemeinen,  im  Ganzen  dem  Urtheile 
von  Sauppe  beipflichtend,  S.  8  -  54  den  Wortschatz  (Substantiva,  Adjcctiva, 
Pronomina,  Verba,  Adverbia),  S.  54—70  die  Syntax  (casus,  modi,  Par- 
tikeln, Präpositionen).  Im  ersten  Haupttheile  wird  über  die  Substantiva 
u.  s.  w.  gehandelt,  je  nachdem  sie  zuerst  bei  Vellerns  vorkommen  oder 
bei  ihm  neue  Bedeutungen  erhalten  oder  vor  ihm  nur  von  Dichtern  ge- 
braucht oder  vor  ihm  bei  Sallustin,  Livius  u.  a.  selten  gefunden  werden. 
Für  die  historische  Syntax  bringt  der  zweite  Haupttheil  manches  Neue, 
welches  Dräger  bei  einer  zweiten  Auflage  seines  Werkes  nicht  unberück- 
sichtigt lassen  wird.  Mein  Sohn  ist  in  der  glücklichen  Lage  gewesen 
meine  lexicalischen  Sammlungen  und  andere  Hülfsmittel  benutzen  zu  kön- 
nen, und  hat  daher  manche  Klippe  vermieden,  an  der  gewöhnliche  Lexi- 
conweisheit  gescheitert  wäre.  So  würde  nach  unseren  Lexicis  das  Wort 
admirator  zu  denjenigen  gehören,  welche  Vellerns  zuerst  in  Prosa  ge- 
braucht hat.  Aber  dasselbe  steht  schon  Sen.  contr.  2,  2  (10),  8  S.  177, 
21  K.  und  dann  bei  Vell.  1,  13,  3.  Beide  Stellen  fehlen  in  allen  Lexicis. 
Dass  dem  Verfasser  bei  allem  Fleisse  manche  Notiz  entgangen,  ist  nicht 
zu  verwundern.  So  fehlen  z.  B.  S.  22  f.  unter  den  substantiva  abstracta: 
contentiones,  1,  11,  6;  operae,  2,  111,  1;  prineipatus,  2,  128,  23.  An 
Druck-  oder  Schreibfehlern  sind  mir  aufgestossen  S.  23,  1  discordia  statt 
discordiae;  S.  37,  2  ambigitur  statt  ambigatur.  S.  40,  4  v.  u.  agitionem 
statt  agitationem;  S.  41,  7  v.u.  observabatur  statt  obversabatur;  S.  45,  6 
aureae  statt  argenteae.  —  Wie  wenig  übrigens  unsere  heutigen  Philologen 
an  litterarischen  Erscheinungen  derart  Interesse  nehmen,  zeigt  die  That- 
sache,  dass  der  Absatz  dieser  gewiss  inhaltreichen  Schrift  ein  sehr  ge- 
ringer gewesen  ist. 

Der  Sprachgebrauch  des  Rhetors  Annaeus  Seneca,  von  Dr.  Max 
Sander.  I.  Berlin  1877.   21  S.  4. 

Der  Verfasser,  welcher  schon  als  Doctordissertation  Quaestiones  in 
Scnecam  rhetorem  syntacticae  (Inhalt:  Ueber  die  Partikeln  beim  Rhetor 


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334  Lateinische  Lexikographie. 

» 

Seneca)  Gryphisw.  1872  hat  erscheinen  lassen,  will  durch  diese  Schrift 
einen  kleinen  Stein  zum  Aufbau  einer  historischen  Syntax  der  lateinischen 
Sprache  beitragen.  Da  aber  der  Rhetor  Seneca  auch  lexikalisch  nur  erst 
dürftig  ausgebeutet  worden  ist,  so  ist  diese  Schrift  auch  für  <ien  Lexico- 
graphen  eine  willkommene  Erscheinung.  Diese  erste  Abtheilung  enthält 
A.  die  Redetheile,  und  zwar  I.  Nomen  substantivum.   Erweiterung  des 
Sprachschatzes.    1.  Griechische  Wörter,  a^  rhetor.  termini  tecbnici,  und 
zwar  a)  solche  die  nur  bei  Seneca  vorkommen,  ß)  solche  die  zuerst  bei 
Seneca  sich  finden,  b)  andere  Wörter,  a)  nur  bei  Seneca,  ß)  zuerst  bei 
Seneca,  f)  vor  Seneca  nur  von  Dichtern  gebrauchte.  —  2.  Lateinische 
Wörter  nach  gleicher  Eintheilung  wie  no.  1.    Dazu  bemerken  wir:  coo- 
fusio  (=  Bestürzung)  hat  auch  Val.  Max.  3,  1  ext  1.  —  inquietatio 
steht  nicht  mehr  Liv.  22,  17,  3  (wo  jetzt  'irritata  quassatio').  —  inae- 
qualitas  hat  auch  Sen.  nat.  qu.  3,  29,  5.  —  delenimentum  bat  schon 
Sali.  hist.  fr.  3,  61,  21  D.  (=  orat.  Macri  §  21).  —  somniator  auch 
Vulg.  genes.  8T»  19;  deut.  13,  3;  Jerem.  27,  9.  Zach.  10,  2.  -  Für  in- 
dicina  will  Haupt  im  Hermes  3,  344  (=  opusc.  3,  443)  überall  indi- 
civa  lesen.    Ein  Citat  wie  Apul.  met.  6  und  7  (statt  6,  8  und  7,  25) 
ist  unwissenschaftlich.  —  Bei  concubinus  (S.  4  a.  E.)  muss  es  260,  17 
(statt  268,  17)  heissen.  —  cellula  kommt  öfter  vor,  wie  die  VII.  Auf- 
lage meines  Handwörterbuches  zeigen  wird.      Gebrauch  der  Substantiv*. 
1.  collectiver  Singular.  2.  Plural  der  concreta  statt  des  Singulars.  3.  Per- 
sonennamen generalisirt.    4.  Plural  der  abstracta.   Es  fehlen  z.  B.  Ha- 
bitus' und  'situs'  S.  151,  20  K.,  während  'decursus'  aus  derselben  Stelle 
angeführt  ist.  —  II)  Nomen  adjectivum.  Erweiterung  des  Sprachgebrauchs. 
1.  Griechische  Wörter.    2.  Lateinische  Wörter,  a)  nur  bei  Seneca. 
b)  zuerst  bei  Seneca.    Hier  ist  dem  Verfasser  eine  Flüchtigkeit  p&ssirt. 
Er  führt  an:  vapularis  419,  14;  420,  26;  aber  an  beiden  Stellen  steht, 
'cum  vapularem",  also  von  'vapulo'.  —  inaequalis  steht  ja  schon  Cic 
part.  or.  4,  12  Liv.  24,  34,  3;  41,  20,  3.  —  inamabilis  schon  Plaut 
Baccb.  614.  —  Gebrauch  der  Adjectiva.    Steigerung.   Der  Compar.  io- 
venior,  für  welchen  der  Verfasser  nur  noch  Apul.  (met.  8,  21)  anführt, 
steht  auch  Sen.  ep.  66,  34.  Plin.  ep.  4,  8,  2.  Tac.  Germ.  24.  —  Zu  in- 
felicius  muss  es  heissen  'nur  Quint.  8,  6,  33*  statt  6,  8.  —  Compar.  Adv. 
indulgentius  schon  Liv.  fr.  133  bei  Porphyr,  ad  Hör.  carm.  i,  37, 
10.  —  Substantivische  Adjectiva.   Zu  fescennini  ist  347,  2  statt  374. 
2  zu  setzen.  -  III)  Pronomina.  Zu  aliquoius  ist  165,  21  statt  175,  21 
zu  setzen.  —  IV)  Numeralia.   V)  Adverbia.  efficacius  schon  Liv.  10, 
16,  13.  immature  auch  Cels.  6,  18,  3.  Es  fehlt  Superl.  facundissime, 
19,  5.  Gebrauch  der  Adverbia.  Hier  ist  zu  bedauern,  dass  der  Verfasser 
seine  Anführungen  oft  ohne  Belegstelleu  gegeben  hat,  VI)  Verba.  Ver- 
mehrung des  Sprachschatzes,   ventilare  steht  nicht  Sen.  ep.  17,  son- 
dern 117,  25.  In  der  Bedeutung  'das  Getreide  worfeln1  schon  Varr.  L.  L- 
5,  138.    Ueber  einzelne  Verbalfonnen.   -  Die  fleissige  Arbeit  hat  mir 


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Lateinische  Lexikographie.  335 

manchen  hübschen  Beitrag  für  die  eben  im  Druck  befindliche  siebente 
Auflage  meines  ausführlichen  Handf  örterbuches  geliefert.  Möge  die  Fort- 
setzung nicht  allzulange  auf  sich  warten  lassen! 

Ueber  die  Sprache  des  Philosophen  Seneca.  Von  A.  Hoppe.  Fort- 
setzung zu  dem  Programm  von  1873.    Lauban  1877. 

Herr  Director  Hoppe  bespricht  als  Fortsetzung  vom  I.  Theil  seiner 
Arbeit  1.  Noch  einmal  den  substantivischen  Gebrauch  adjectivischer 
Wörter,  namentlich  im  Neutrum.  2.  Die  Pronomina.  3.  Adverbia  und 
Negationen.  4.  Das  Verbum  (wo  besonders  die  Aufzählung  derjenigen 
Verba,  die  sich  bei  Seneca  ausschliesslich  oder  anscheinend  zuerst  finden, 
lexicalisch  wichtig  ist).  Dann  folgt:  II.  Theil.  Der  einfache  Satz,  A.  Sub- 
ject  und  Prädicat.  B.  Ellipse  des  Prädicats.  C.  Tempora  und  Modi. 
D.  Directe  Frage.  E.  Prädicatives  Adjectiv.  F.  Casuslehre.  I.  Der 
Accusativ.  Alles  im  Anschluss  an  Dräger's  historische  Syntax  und  als 
Ergänzung  derselben.  Wir  haben  nur  wenig  zu  erinnern.  S.  12  ist  col- 
latrae  Druckfehler  statt  collatrare,  und  decondere  D.  6,  16,  6 
falsches  Citat  statt  6,  10,  6.  S.  13  ist  circumfremore  Druckfehler 
statt  circumfremere,  und  statt  effocare  wird  bei  Sen.  dial.  6,  24,  6 
und  10,  2,  4  von  Koch  nach  meiner  Vermuthung  offocare  gelesen.  — 
S.  17  Lud.  9,  2  liest  Bücheler  lin  foro  vivebat". 

De  auctoris  belli  Hispaniensis  elocutionc  et  fide  historica.  Scripsit 
Dr.  Josephus  Degenhart.  Wirzeburgi  1877.   79  S.  8. 

Auch  zu  dieser  Arbeit  scheint  Wölfflins  Abhandlung  über  das  Vul- 
gärlatein den  Anlass  gegeben  zu  haben  Wie  schon  der  Titel  zeigt,  zer- 
fällt die  Schrift  in  zwei  Theile,  von  denen  nur  der  erste  (de  elocutione 
auctoris  belli  Hispaniensis)  hier  in  Betrachtung  kommt.  Zuerst  wird  von 
der  Wortfülle  gehandelt,  namentlich  von  der  Verbindung  zweier  Synonyma, 
von  »facere«  und  einem  Substantiv  statt  eines  einfachen  Verbums,  vom 
häufigen  Vorkommen  einzelner  Ausdrücke.  Dann  von  der  Auslassung  von 
'esse'  beim  Partie.  Perf.  Pass.  und  Partie.  Fut.  Act.,  von  der  Auslassung 
von  'se,  eum,  eos'  bei  Infinitiven,  hierauf  von  anderen  Ellipsen,  wie  'in 
praesentia  (sc.  tempora),  recta  (sc.  via)'  u  dgl.  Alle  anderen  mit  grossem 
Fleisse  zusammengestellten  Eigentümlichkeiten  des  Schriftstellers  hier 
aufzuführen  verbietet  der  zugemessene  Raum. 

De  fide  Tulliana,  h.  e.  de  vocabuli  fidei  apud  Cicerouem  notione 
et  usu  quaestionem  semasiologam  instituit  Ferd.  Heerdegen.  Er- 
langae.  1876.   34  S.  8. 

Der  Verfasser  stellt  im  ersten  Theil  die  Entwicklung*  der  Bedeu- 
tungen, wie  sie  im  alten  Forcellini,  im  Forcellini  ed.  De- Vit,  im  Forcellini 
ed.  Corradim,  in  Freunds,  Klotz's  und  Georges'  Wörterbuch,  endlich  in 
Nägelsbach's  Stilistik  gegeben  ist,  nacheinander  auf.    Keine  ist  ihm 


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Lateinische  Lexikographie. 


recht,  am  besten  scheint  ihm  noch  die  von  Nägelsbach  zu  gefallen.  Aber 
statt  nun  selbst  eine  nach  seiner  Auffassung  wohl  gegliederte  lexicalischc 
Entwickelung  des  Artikels  'fides'  zu  geben,  sagt  er  bloss  am  Ende  des 
ersten  Theils:  'Fides,  ei,  f.  nomen  abstractum  est  A)  aut  verbale  - 
et  id  transivitivum  —  significans  firmam  opinionem  (v.  Cic.  de  pari, 
or.  9);  B)  aut  nominale,  signifians  dictorura  conventorumque  constan- 
tiam  et  veritatem  (v.  Cic.  de  off.  1,  23;  cf.  ad  Att.  4,  19,  1).'  Das  ist 
Alles!  Eine  vortreffliche  Entwickelung,  sich  an  die  Naegelbach'sche  an- 
lehnend, steht  in  Georges -Mtihlmann's  Thesaurus  der  class.  Latinität,  wo 
Mühlmann  so  abtheilt:  A)  subjectiv:  I.  ethisch.  II.  intellectuell.  B)  ob- 
jectiv:  I.  ethisch.  II.  intellectuell.  In  diese  Hauptabtheilungen  sind  non 
die  einzelnen  Bedeutungen  eingeordnet.  -  Ein  dankenswerther  Beitrag 
für  das  Lexicon  ist  der  zweite  Theil:  'de  Tulliano  fidei  usu\  Der  Ver- 
fasser hat  hier  mit  wahrem  Bienenfleiss  die  Stellen  aus  Cicero  zusammen- 
getragen und  an  ihnen  die  Bedeutungen  des  Wortes  entwickelt  und  mit 
seinen  Synonymis  zusammengestellt. 

Ueber  den  Gebrauch  der  Präpositionen  ab,  ex  und  de  bei  Justin. 
Vom  Prorector  Hermann  Domke.  Breslau  1877.  22  S.  4.  (Abhand- 
lung zum  Programm  der  Realschule  zum  heiligen  Geist  in  Breslau). 

Der  Gebrauch  der  Präpositionen  ab,  ex  und  de  weicht  bei  Justin  von 
dem  der  übrigen  Schriftsteller  nicht  ab,  wesshalb  wir  uns  einer  ausführliche- 
ren Besprechung  der  obigen  Schrift  enthalten.  Das  zusammengebrachte  Ma- 
terial ist  immerhin  ein  dankenswerther  Beitrag  zur  Feststellung  des  Gt- 
brauches  dieser  Präpositionen,  und  namentlich  ist  das  gegebene  Ver- 
zeichniss  derjenigen  Verba,  welche  bei  Justin  mit  'ab,  ex  und  de*  oder 
mit  dem  blossen  Ablativ  verbunden  werden,  dem  Lexicographen  ein  er- 
wünschtes Geschenk.  Den  Schluss  bilden  einige  Anmerkungen,  meist  die 
Construction  der  genannten  Präposition  bei  anderen  Schriftstellern  be- 
treffend. —  Für  intactus  mit  'ab'  (S.  3)  war  ausser  Cael.  bei  Cic  ep. 
8,  2,  1  auch  noch  Liv.  7,  10,  11  anzuführen. 

Zur  Lehre  vom  Ablativus  Gerundii  von  J.  N.  Ott  (Abhandlung  in 
»Festschrift  der  Gymnasien  und  evangelisch -theologischen  Seniinarien 
Württembergs  zur  vierten  Säculärfeier  der  Universität  Tübingen t,  S-  27 
bis  37).    Stuttgart  1877.  4. 

In  vorstehender  Abhandlung  hat  Herr  Professor  Ott  in  Rottweil  einen 
neuen  schönen  Beweis  von  der  Akribie,  mit  welcher  er  seine  Studien 
betreibt,  geliefert.  In  unseren  gangbaren  Grammatiken  heisst  es  gewöhn- 
lich: 'Der  Ablativ  Gerundii  steht  1.  ohne  Präposition  als  Ablativus  in- 
strumenti  aftf  die  Frage  wodurch?  womit?  2.  abhängig  von  den  Prä- 
positionen ab,  de,  ex  und  in.  Der  Verfasser  weist  nun  nach,  dass  der 
Ablat.  Gerundii  nicht  bloss  als  instrumentalis,  sondern  auch  als  causalis, 
temporalis,  conditionalis,  concessivus,  modalis,  ja  auch  als  respectivas  und 


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Lateinische  Lexikographie.  ,  337 


vereinzelt  als  qualitativus  gebraucht  wird.  Alle  diese  Beziehungen  werden 
mit  schlagenden  Beispielen  belegt.  Als  Ablativus  respectivus  fasst  daher 
Ott  die  von  der  neueren  Kritik  beanstandeten  Ablative  'scribendo  impiger, 
Gic.  ep.  2,  1,  l'  und  'neglegens  scribendo,  Cic.  ep.  3,  9,  2.'   Eine  im 
späteren  Latein,  namentlich  auch  bei  den  Afrikanern  oder  des  Africismus 
verdächtigen  Schriftstellern,  nicht  gerade  seltene  Erscheinung  ist  die,  dass 
der  Ablat.  Gerund,  bei  verbis  und  adjcctivis  relativis  als  Objectscasus 
steht,  zumeist  also  die  Stelle  des  Infinitivs,  mit  mit  ur  der  Conjunctionen  ut, 
ne,  quo  minus,  resp.  quin,  zum  Theil  auch  des  Relativs  mit  dem  Con- 
junctiv  vertritt.  Anfänge  dieses  Gebrauches  finden  sich  schon  bei  Livius. 
Wenn  derselbe  3,  64,  11  cum  ad  ultimum  perseverasset  negando  und 
daselbst  §  8  quod  perseverarent  ad  ultimum  dissimiles  decemvirorum 
esse  sagt,  so  wird  nach  Ott's  Ansicht  auch  eine  haarspaltende  Exegese 
keinen  Unterschied  der  Bedeutung  zwischen  der  Construction  mit  dem 
Ablativus  Ger.  und  der  mit  dem  Infinitiv  herausfinden  können.  Aus  diesem 
Gebrauch  will  Ott  auch  Cic.  ad  Att.  4,  6,  £  'mehercule  incipiendo  refugi' 
erklärt  wissen   Dahin  gehören  nach  Ott  auch  die  Verbindungen  perse- 
qai  und  exsequiquaerendo,exsequiinquirendo,  percunctando, 
sciscitando.  Seltener  ist  der  Gebrauch  der  Adjectiva  relativa  mit  dem 
Ablativus  Ger.  —  In  den  Anmerkungen  bespricht  Ott  noch  S.  29  die  mit 
Unrecht  für  selten  gehaltene  Verbindung  von  pro  mit  Ablat.  Ger.,  wobei 
er  auch  die  seltenere  von  super,  von  cum,  von  sine  und  von  prae 
mit  Ci taten  belegt.  —  S.  36  f.  wird  Uber  parcere  mit  Infinitiv,  mit 
Ablativ  und  mit  ab  und  Ablat.  gehandelt.  Möge  mein  theuerer  Freund 
Ott  in  seiner  neuen  Stellung  als  Rector  des  Gymnasiums  zu  Rottweil 
auch  ferner  freie  Zeit  gewinnen,  um  uns  mit  so  gediegenen  Untersuchun- 
gen, wie  die  in  obiger  Abhandlung  gelieferten,  zu  überraschen. 

Coniectanea  Plautina  ad  codicem  Ambrosianum  maximam  partem 
spectantia.   Scripsit  Gustavus  Loewe.   Lipsiae  1877. 

Herr  Dr.  Löwe  hat  sich  nach  Italien  begeben,  um  Studien  zu 
machen  für  die  von  ihm  und  zwei  Freunden  übernommene  Fortsetzung 
der  Plautus-Ausgabe  von  Ritschi.  Namentlich  ist  es  ihm  um  eine  noch- 
malige Collation  des  codex  Ambrosianus  zu  thun.  Einige  Ergebnisse 
dieser  Studien  werden  nun  in  vorliegender  Schrift  mitgetheilt.  Wir  brin- 
gen hier  nur  mehreres  lexicalisch  Wichtige*  zur  Sprache.  8.  171  wird 
die  alte  Lesart  perfossor  mit  cod.  Ambr.  Plaut.  Pseud.  980  gegen 
Ritsehl  und  Fleckeisen  (welche  'perforator'  haben)  wieder  in  ihr  Recht 
eingesetzt.  S.  1£9  wird  Plaut.  Pseud.  835  eieimandro  in  ciomal  in- 
drum  geändert.  —  8.  198  wird  statt  famigeratio  (Plaut.  Trin.  692) 
mit  codd.  BCD  famiferatio  vorgezogen,  was  auch  schon  Bergk  ge- 
billigt hat.  —  8.  201  «will  Löwe  Plaut  Trin.  1022  culicrepidae,  cru- 
ristrepidae  lesen.  —  S.  167  wird  neque  parata  est  gutta  certi  consili 
(Plaut.  Pseud.  397)  durch  das  noch  jetzt  im  Mailändischen  übliche  na- 


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Lateinische  Lexikographie. 


gotto  (=  nihil)  als  richüg  begründet.  -  Ebenfalls  S.  169  wird  auch 
Plaut  Pseud.  276  und  Triu.  780  propemodum  (statt  propemodo)  als 
die  allein  richtige  Lesart  festgestellt.  —  S.  177  Ober  die  Formen  ara- 
nea,  araneum  und  araneus.  —  S.  199  wird  Trin.  820  salupotens 
vorgeschlagen.  —  S.  200  f.  wird  Trin.  836  amstabant  und  Placid.  gloss. 
S.  8,  17  mit  0.  Müller  (Paul,  ex  Fest.  S.  21,  4)  amsedentes  gelesen.— 
S.  202  Trin.  1036  strenuosos  vorgeschlagen.  -  S.  205  Plaut  Cas.  8, 
2,  20  edentatuli.  -  S.  211  wird  choragium  aus  den  Glossarien  er- 
klärt. -  S.  153  wird  Ober  den  neuen  Vers,  den  cod.  Ambr.  Plaut  Pseud. 
zwischen  Vers  66  und  67  bringt,  referiert  Studemund  las  NOSTRORUM 
ORGIORUM  -  IUNCUL,  Löwe  nur  noch  NOSTROKÜM  —  -S 
—  UNCULA.  Löwe  hält  'nostrorum  orgiorum'  für  metrisch  unrichtig: 
doch  siehe  meine  Vermuthungen  S.  347. 

Zum  Sprachgebrauch  des  Livius.  I.  Die  Negationen  haud  (non), 
haudquaquam  (nequaquam)  Von  Dr.  Moritz  Müller.  Stendal 
1877.  29  S.  in  4. 

Herr  Oberlehrer  Dr.  Müller,  den  Lesern  schon  durch  mehrere  Ab- 
handlungen über  Livius  und  durch  seine  begonnene  nette  Livius- Ausgabe 
vortheilhaft  bekannt,  gedenkt  eine  Reihe  Beobachtungen  über  den 
Sprachgebrauch  des  Livius  nach  und  nach  zu  veröffentlichen.  No.  I  hat 
den  Zweck,  den  Stoff  für  die  Beurtheilung  des  Gebrauchs  von  haud  bei 
Livius,  als  demjenigen  prosaischen  Schriftsteller,  der  diese  Partikel  an 
häufigsten  und  in  der  ausgedehntesten  Weise  verwendet  hat,  vollständig 
darzubieten  und  namentlich  durch  Zusammenstellung  mit  den  entsprechen- 
den Ausdrücken,  wo  Livius  mit  non  negirt,  eine  Vergleichung  zu  ermög- 
lichen. Es  geschieht  dieses  in  einer  Tabelle,  in  welcher  die  Verbindung 
von  haud  und  gegenüber  von  non  mit  den  verschiedenen  Wortarten 
(Verben,  Adjectivis  u.  s.  w.)  nach  den  fünf  Decaden  geordnet  aufstellt 
wird.  Angefügt  ist  eine  gleiche  Tabelle  über  haudquaquam  und  nequa- 
quam. In  der  Einleitung  bespricht  der  Verfasser  die  Bedeutung  von 
haud.  Er  tritt  der  Ansicht  Haase's  bei,  der  haud  für  eine  subjective 
Negation  erklärt,  welche  bald  schwächer  bald  stärker  negire.  In  einigen 
Anmerkungen  werden  Bemerkungen  über  das  Vorkommen  von  haud  bei 
den  andern  Prosaikern  gemacht  und  dabei  die  Angaben  von  Stürenburg, 
Dräger  und  Kühnast  berichtigt.  Möge  Herr  Dr.  Müller  nicht  allzulange 
auf  No.  II  u.  s.  w.  warten  lassen. 

Auszüge  aus  (mir  zugänglichen)  Zeitschriften.  Zeitschrift  für  die 
österreichischen  Gymnasien.  28.  Jahrgang.  1877.  S.  37  ff.  defrutum. 
S.  39  konnte  noch  'urina  fullonia  (Plin.  28,  174)'  angeführt  werden.  — 
S.  110  'Aufidus',  Hör.  sat  1,  1,  58  geradezu  für  flumen.  —  S.  113  cocti- 
lia,  'Holzkohlen  (carbones)'.  Richtiger  'rauchfreie  Kohlen'.  Uebrigens 
steht  Ulp.  Dig.  32,  55,  7  'coctilia'  gar  nicht,  sondern  blos  iigna  oocta 
quae  fumum  non  faciant'.  —  S.  114  mediastini  vorzugsw.  =  Badediener. 


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Lateinische  Lexikographie. 


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—  8.  492  'tegmina  vestis  oder  panni'  =  Gewänder,  Kleiderstoffe.  — 
8.  493  'siliquae  =  Früchte  des  Johannisbaumes*  bei  Porphyr.  Hör.  ep. 
2,  1,  123.  —  Das.  'ervum,  vepres,  legumen'.  —  S.  639  Schreibung  in- 
tiba  m  intuba,  absentium  =  absinthium,  testacius  =  testaceus,  mensuum, 
=  mensinm  (wo  Capit.  Gord.  28,  2  statt  82,  2  zu  schreiben).  [So  Genit 
'mensuum'  auch  Veget  mil.  2,  6  ed.  Lang.].  —  S.  828  Anm.  'plebs  deo- 
rum',  wozn  noch  zu  fügen  'plebs  superüm,  Ov.  Ib.  81'.  —  S.  831  'addis- 
cere'  bei  Pünius  nat.  bist.  - 

Rheinisches  Museum.  Bd.  XXXH  Deminutiva  bei  Plautus.  Es 
soll  Merc.  2,  1,  35  lembulum,  Poen.  1,  2,  158  (mit  Bothe)  nummulum, 
Trin.  3,  2,  100  placidule,  Rud.  4,  5,  10  servolum,  Bacch.  3,  3,  29  libellum, 
8ticb.  1,  3,  81  auctiunculam,  Pseud.  1,  3,  135  opellam  hergestellt  werden. 
Sollte  nicht  Pseud.  1,  1,  66  Lor  in  dem  von  Studemund  aus  dem  cod.  A 
eruirten  unvollständigen  Verse:  nostrorum  orgiorum  •••  iunculae  zu  lesen 
sein  *cantatiunculae  (Zotenlieder)  oder  saltatiunculae  ?  siehe  S.  846  oben. 

—  S.  220  f.  reneo  =  (wieder)  zusammennähen  (Anthol.  Lat.  4,  101  R. 
'renet*  nach  Baehrens'  Vermuthung).  —  S.  309  clausula  =  witzige  Pointe. 

—  S  401  diversi  =  dubii,  trepidantes.  —  8.  519 f.  Gegenüberstellung 
von  'onus'  und  'honorV  —  S.  522  ropio  =  penis.  —  S.  637  ff.  Ampel, 
üb.  mem.  8,  16  'Argino'  statt  'Arpino'. 

Hermes  Bd.  XII.  8.  6  'legi'  kaiserliche  Unterschrift  —  8.  93  cen- 
tesima  auctionum.  —  8.  94  ff.  argentarius  und  coactor  argentarius  oder 
exactionum.  -  S.  101  'centesima  argentariae  stipulationis'  und  'scriptura 
praeconif  und  'stipulatio  argentaria'.  —  8.  105  chirographum.  —  8.  111 
perscribere  und  perscriptio  (Quittung).  -  S.  123  avitum  (et  patritum).  — 
8.  262  t  und  272  'Cngerni'  und  'Cuberni'. 

Jahrbücher  für  classische  Philologie.  Herausg.  von  Alfr.  Fleckeisen. 
115.  Bd.  1877.  S.  67  relicinus.  —  S.  125  Etymologie  von  'antemna'.  — 
S.  128  dux  =  Bringer,  ducere  =  bringen.  -  S.  186  Italus,  Italiens  und 
Italicianus.  —  S.  196  f.  ponderosus.  —  S.  203  exaporiari.  —  S.  205  'me- 
mor,  dignus'  und  andere  Adjectiva  mit  Accusativ.  —  S.  206  f.  'ornare' 
und  'ordinäre'.  -  8.  283  'quisquam'  adjectivisch.  —  8.  327  'nemo  natus 
bei  Plautus.  —  8.  330  usque  adeo.  —  S.  332  'tum  tu,  tum  tu  igitur*  bei 
Plautus.  —  S.  333  'nie  vicinus  =  mein  Nachbar  hier  oder  ein  Nachbar 
hier  von  mir'  oft  bei  Plaut.  —  S.  337  'quin  etiam'  und  'immo  etiam'.  — 
8.  341  ff.  'afluere*  =  abfliessen,  überfliessen,  verschieden  von  'affinere'  = 
adfluere,  herzufliessen.  —  8.  420  artare.  -  8-  422  flammare.  —  8.  490  ff. 
pondera,  —  S.  492  ff.  rudera.  —  S.  504  'visum  est'  construiert.  —  S.  559 
'incitatus*  und  'incitate*.  —  8.  565  ff.  patres  =  senatores  und  =  patrieii. 
Patrum  auetoritas.  —  S.  568  auetor  und  auetoritas.  —  S.  573  flegma 
als  femin.  der  1.  Deel.  —  robrus  (=  rubrus),  Oribas.  2,  28  Hagen  [sonst 
nicht  blos  Solin.  40,  23,  wie  angegeben  wird,  sondern  auch  Isid.  19,  10,  3 
lapis  rubrus].  —  8.  575  'valere'  mit  Infinit  —  8.  576  wird  'man- 
ducare'  =  esBen  in  ganz  spfite  Zeit  verlegt  Aber  so  schon  August  bei 


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340 


Lateinische  Lexikographie. 


Suet  Aug.  76  (mand.  duas  bucceas).  Dann  Augustin.  ep.  36.  §  5  mandu- 
cantes,  Gegensatz  jejunantes;  ibid.  §  15  raanducare  et  bibere.  Hieron.  ep. 
21,  35  Vidi,  manducare  et  epulari,  und  das.  manducare  cum  aliquo  neben 
epulari  cum  aliquo.  —  S.  624  Antoniniani  sodales  (nicht  sacerdotes).  — 
S.  630  mittere  in  litteras  (nicht  in  libros).  —  S.  752  captivus  =  cattivo 
auch  Firm.  math.  8,  27.  —  S.  761  f.  eccui,  eccujus.  —  S.  763  carinae, 
cavernae,  mitra.  —  S.  767  gemere.  —  S.  768  saucius  vento  und  dgl.  — 
S.  769  ovare.  -  S.  770  litus  =  Flussufer.  —  S.  772  palaestrae  =  Turn- 
übungen. —  S.  855  f.  rectus,  derectus,  directus. 

Philologus  Bd.  XXXVII.  S.  161  labefactare.  -  S.  357  nauci  fe- 
cere  und  dergl.  —  S.  399  ut  si,  quod  genus  si  bei  Plautus.  —  S.  416 
'Alis'  und  'Alei'.  —  S.  434  tuopte,  suopte,  meopte  zweisilbig  bei  Plautus. 
—  S.  436  Schlussvocal  von  'mage'  bei  Plautus  elidirt  —  S.  448  4cito 
oft  im  Versschluss  bei  Plautus.  —  8.  574  ex  eo  numero,  qui  etc. 

Ephemeris  epigraphica.  Vol.  III.  S.  32  tauribolium  =  taurobo- 
lium.  -  8.  34  circiensis  =  circensis.  —  S.  36  suscepit  crion.  —  S.  37 
no.  16  flaminatus.  Schreibung  'lussiones'.  —  S.  44  piscatores  et  pro- 
polae.  —  S.  47  Baria  (Bapeia).  —  S.  75  annot.  1.  'decuria'.  —  S.  97 
"conle  gi um  und  'collegium'.  —  S.  109  vindex.  —  Seltenere  Wörter  ans  der 
Lex  metalli  Vipascensis  (zwischen  S.  166  und  167  eingelegt):  caballi  Ge- 
gensatz equae,  lin.  17.  fullonius  =  fullonicus  lin.  43.  lauriae  lin.  54;  vgL 
S.  181.  pittaciarium  lin.  85;  vgl.  S.  185.  recisamen  (lignum),  lin.  28.  reco 
rare  lin.  43.  rutramen  lin.  47;  vgl.  S.  181.  scaurarius  lin.  46;  vgl.  S.  180- 
testarius  lin.  46;  vgl.  180.  ubertumbus  lin.  59;  vgl.  S.  184.  universalis: 
lin.  4.  ustile  (ostile)  lin.  29;  vgl.  S.  176.  —  viritim  =  pro  virili  parte 
S.  136.  —  dioxum  ad  reumatica,  stactum  ad  caliginem,  diaglaucium  post 
impetum  lippitudinis,  mixtum  ad  claritatem  S.  147.  no.  135. 


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Register. 


L    Verzeichnis«  der  besprochenen  Schriften. 


Aar,  E.,  gli  studi  storici  in  Terra  d' 
Otranto    III,  272 

Adam,  das  doppelte  Motiv  im  Freier- 
morde oder  der  ursprüngliche  Schluss 
der  Odyssee  I,  147.  —  Die  älteste 
Odvssee  in  ihrem  Verhältnisse  zur 
Redaction  des  Onomakritus.  I,  148. 

Ahr  ens,  E  A.  J.,  zu  Soph.  Ant.  124 f. 

Ahrens,  H  L.,  zu  den  kyprischen  In- 
schriften III,  127  -  Die  Webstühle 
der  Alten  III,  237. 

Alanus,  H.,  observationes  in  Caesaris 
commentarios.  II,  112. 

Andreatta,  B,  sull'  autenticita  dell1 
Alcibiade  primo  I,  171. 

Anhalt,  O.,  quae  ratio  in  libris  recen- 
sendis  Sallustianis  recte  adhiberi  vi- 
deatur.  II,  157. 

Anton,  Ch.,  and  H.  Craig,  Livi  libri  I. 

II.  XXI.  XXII.  II,  208. 
Archivio  storico  Siciliano.  III,  43. 
Arnoldt,  J.,  zu  Com.  Nep  II,  147 f. 
Arnoldt,  R  ,  die  Chorpartien  des  Aristo- 

phanes  scenisch  erläutert  III ,  13.  — 
Die  chorische  Technik  des  Euripides. 
1.  237.  III,  14 

Asböth,  O.,  die  Umwandlung  der  The- 
men im  Lateinischen  III,  104. 

Aschbach,  J.  v.,  die  Wiener  Univer- 
sität und  ihre  Humanisten  im  Zeitalter 
Maximilians  1  III,  66 

A sco Ii,  G.  J.,  Die  Entstehung  des 
griechischen  Superlativsuffixes  —  rar«. 

III,  108. 

Aspriotis,    J.,  xepl  rwv  Eöptiztdetoiv 

npoXoywv.  I.  237. 
Aue  rm ano,  G.,  Piatons  Cardinal  tugen- 

den  vor  und  nach  Abfassung  des  Eu- 

thydemus.  I,  178. 
Autenrieth,  G..  Wörterbuch  zu  den 

Homerischen  Gedichten.  2.  A.  I,  126.  — 

Zu  Soph.  Aj.  601  ff. 

Jahresbericht  für  AlterthnznawiHenacbait  1877. 


Baas,  J.  H.,  Grundriss  der  Geschichte 
der  Medicin.  III,  132. 

Bachof,  E.,  die  yA<raupiot  Xoyoi  des 
Herodotos  I,  325.  —  De  Dionis  Plu- 
tarchi  fontibus.  II,  144. 

Bad  ha m,  C,  Coniectanea  ad  Xeno- 
phontem.  I,  28.  —  Demosthenis  locus 
male  intellectus.  I.  275. 

Bährens,  E.,  zur  lateinischen  Antho- 
logie. II.  31.  —  Bruchstücke  der  Ara- 
tea.  II,  58.  —  Unedirte  lateinische  Ge- 
dichte. II,  30.  —  Zu  Propert.  I,  13,  13. 
II,  297.  —  Tibullische  Blätter.  II,  285. 

Bäumker,  C. ,  des  Aristoteles  Lehre 
von  dorn  äusseren  und  inneren  Sinnes- 
vermögen. I,  348.  —  Zu  Aristoteles 
I,  350. 

Bai«r,  G.,  de  Livio  Lucani  auetore.  II, 
224. 

Bajae  und  seine  Bäder.  III,  158 
Ball  heim  er,  R.,  de  Photi  vitis  decem 

oratorum.  I,  252. 
Barn  berg,  A.  v.,  Zu  Platon's  Apologie. 

I,  188.  —  Das  Phephisma  des  Kanno- 
ros  I,  80  c. 

Barnabei,  F.,  eine  sabellische  Inschrift 

von  Bellante.  III,  122. 
Bartäk,  J.,  vocabula  breviarii  romani. 

II,  94 

Barth,  A.,  kritische  Beiträge  (zu  Plut. 
Quaest.  Rom  XXXI.)  1,298.  -  DeJu- 
bae  dpotÖTjjfftv  a  Plutarcho  expressis. 
I,  298. 

Bart  hold,  Th.,  zu  Eur.  Hippol.  810f. 
I,  244 

Bartolotti,  P.,  dclP  antico  sistema  ita- 
lico  di  notazionc  numerica.  III,  196, 

Bastelaer,  A.  v.,  l'ambre  dans  l'anti- 
quite.  III,  241.  —  Les  couverts,  lustres, 
vernis  etc  chez  les*  Romains.  III,  240. 

Bauer,  A. ,  die  Entstehung  des  h^ro- 
dotischen  Geschichtsworkes.  I,  325. 

in.  23 


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842 


Baumgart,  H.,  Aristoteles,  Lessing 
und  Göthe.  I,  356. 

Becher,  F.,  de  Ciceronis  ad  Brutum 
epistolis,  II,  268. 

Bechstein,  0.,  de  linguae  latinae  no- 
minibus  sufnxorum  ent  et  mino  ope 
formatis  III,  106 

Beck,  C,  Reden  des Demosthenes über- 
setzt. L  270. 

Beck,  H. ,  Emendationes  Aeschvleae. 
1, 217.  —  Quaestiones  Aeschvleae  1, 209. 

Beck,  R.  G.,  quaestiones  in  Ciceronis 
pro  Cornelio  orat.  II,  242. 

Becker,  G.,  zu  Livius.  II,  221. 

Beiträge  zur  Geschichte  der  Univer- 
sität Tübingen.  III,  75. 

Belger.  Ch ,  Aristoteles  de  anima  rec. 
F.  A.  Trendelenburg  Ed  II  1 ,  347. 

Belhomme,  A..  Odes  d'Anacreon  et 
douze  Odes  d'Horace  en  vers.  II,  3. 

Bei  och,  J  ,  sulla  confederazione  No- 
cerina  III,  266.  -  zu  Livius.  II.  220. 

Bender,  II ,  Grundriss  der  römischen 
Literaturgeschichte  II,  109.  —  Tü- 
binger Humanisten  des  16.  Jahrhun- 
derts. III,  77. 

Benicken,  C  .  zu  Homer.  1,97.98. 
Contributions  ä  l'histoire  des  poesies 
homeriques  I,  134. 

Benoist.  E.,  Frederic  Ritschi.  III.  82. 
Bentfeld,  C.  A.,  über  den  Einfluss  des 
Ennius  auf  Yergil.  II.  81. 

Berg,  v.,  über  Etymologie  des  Wortes 
»Colur«.  III,  212. 

Berger,  A.  v.,  wie  verhält  sich  des 
Sallust  Werk  de  Catilinae  coniuralione 
zu  den  Catilinarischen  Reden  des  Ci- 
cero. II,  170. 

Bergk,  Th.,  de  titulo  Arcadico.  III,  126. 
—  Wann  ist  die  Kunst,  die  Bronce 
zu  löthen.  erfnnden?  III,  244. 

Bernays,  J.,  die  Gottesfurchtigen  bei 
Juvenal.  II,  312. 

Bersi,  A.,  Senofonte.  La  spedizione  di 
Ciro.  I,  67. 

Bertini,  G.  M.,  sul  öatpSvtov  di  So- 
crate  I,  45.  —  Nuova  interpretazione 
delle  idee  platoniche.  I,  173 

Bezzenberger ,  A.  v.,  membrum,  sca- 
pulaetc.  Iii,  112. 

Biehl,  die  Erziehungslehre  des  Aristo- 
teles I,  354.  -  Die  Materie  nach  dem 
Platonischen  Timaeus.  I,  174. 

Bielke.  de  origine  et  signification  du 
mot  rex.  II,  112. 

Biese,  R.,  die  Erkenntnisslehre  des 
Aristoteles.  I,  348. 

Biographie,  allgemeine  deutsche.  III 
41. 


Birt,  Th.,  ad  historiam  hexametri  la- 
tini  symbola.  III,  31. 

Birch,  8.,  on  some  Cypriotic  Antiqui- 
ties  discovered  by  Gen.  di  Cesnola  at 
Golgoi.  III,  128.  —  Animadversiones 
ad  Ovidi  heroidum  epistolas  I,  208. 

II,  20. 

Bitschofsky,  R.,  quibus  temporibus 
Vergilius  eclogas  composuerit.  II,  78. 

Bizos,  G  ,  de  Flori  historici  vero  no- 
mine, aetate  et  scriptis  II,  223. 

Blass,  F.,  die  attische  Beredsamkeit. 
2.  Abth.  1.  80  e.  Demosthenes.  I,  251. 

—  Die  Demosthenischen  Briefe.  1, 288 

—  Der  Codex  Oxoniensis  des  Lyknr- 

8os.  I,  291.  —  Ueber  die  Echtheit  der 
demosthenes'  Namen  tragenden  Briefe. 
1,  288 

Blass,  H.t  dvotjrto  bei  Xenophon  1. 

80  b  -  Zu  Livius.  II,  219. 
Blau,  0.,  zur  kyprischen  Münzkunde 

III,  128 

Blondel,  S.,  recherches  sur  les  bijoux 
des  peuples  primitifs.  III,  222. 

Blümner,  H.,  Denkmäler-Nachlese  zur 
Technologie.  III,  235  —  Technische 
Probleme  aus  Kunst  und  Handwerk 
der  Alten  III,  235.  -  Ueber  die  Ge- 
schichte des  Erzgusses  bei  Plinius.  II. 
44.  —  Relief  eines  Weinhändlers.  III, 
234. 

Bobrik,  R,  zu  Piatons  Apologie.  1, 188. 
Boeckh,  A  ,  Encyklopädie  und  Metho- 
dologie  der  philologischen  Wissen- 

schalten.  II,  196  III,  34. 
Böhme,  W.,  die  Odyssee,  das  Werk 

eines  böotischen  Dichters  I,  143 
Boese,  G.,  de  fide  codicis  Sallustiani 

Vat.  3864.  II,  165. 
Böttcher,  H.,  de  ellipseos  apud  Xeuo- 

phontem  usu.  I,  80 e 
Böhm,  H. ,  de  »igajr^eJLiati  ad  comitia 

Atheniensium  delatis.  1,  80  c 
Bolland,  W.  8.,  Aristotelis  Politica. 

I  354. 

Boltenstern,  P.  v.,  de  rebus  scaenids 

Rom.  II,  219. 
Boitzenthai,  R.,  de  re  metrica  Ti- 

bulli.  II,  274. 
Bombe.  K  ,  de  ablativi  absoluti  apud 

antiquissimos  Romanorum  scriptor« 

usu.  III.  115. 
Bombe  Iii,  R.,  studi  archeologico-cri- 

tici  circa  l'antica  numerazione  itahea. 

III,  196. 

Bonaparte,  L.  Genusbildung  im  Etras- 

kischen  III.  125. 
Bonaventura,  P,  Sorrento.  111.265. 
Boncompagni,  B.,  ginnte  ad  una  tra- 

duzione  latina  deli'  Üttica  di  Tolomeo 


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Verzeicbniss  der  besprochenen  Schriften. 


343 


III,  185.   —   Intorno  al  Comento  di 

Procio  8ul  primo  libro  degli  Element! 

di  Euclide.  III,  185.  —  Intorno  ad  un 

passo  de  IIa  geometria  di  Boezio  III, 

180.  —  Intorno  ad  una  proprieta  de' 

nnmeri  diapari  III,  200. 
Bon nr  1,  J.,  la  decouverte  des  mouve- 

ments  reels  de  la  terre  dans  l'astro- 

nomie  grecaue.  II,  205. 
Boscawen,  W.  8t.  C,  the  Canon  of 

Ptolemy  and  the  Babylonian  tablets. 

III,  214. 

Bosse,  Ii.,  de  asyndeto  Demosthenico. 
1.  273. 

Both,  Ph.,  de  Antiphontis  Rhamensii 
tetralogiis.  I,  258.  —  De  Antiphontis 
et  Thucydidis  genere  dicendi.  I,  268. 

Bozzo,  S.V.,  un  codice  miniato  del 
XV.  secolo.  III,  44. 

Brandt,  H.,  zur  Kritik  und  Exegese 
von  Vergils  Aeneis  II,  60. 

Brandt,  S,  de  varia  apud  veteres  Ro- 
manorum poetas  scaenicos  genetivi  sin- 
gularis  pronominum  forma.  III,  24.  99. 

Braun,  F.,  die  Historiographien  des 
Sallustius.  11,  168. 

Braun,  K.,  quaestiones  Terentianae. 
III,  316. 

Braun,  W.,  das  Verhältniss  der  Medea 
des  Seneca  zur  Medea  des  Euripides 
I,  246.  II,  328. 

Breal,  M.,  sur  le  dechiffrement  des 
inscnptions  Cypriotes.  III,  130.  —  Les 
tables  Eugubines.  III,  112  119.  —  Sur 
un  passage  des  tables  Eugubines  HI, 
120.  —  Mots  latins  ezprimants  des 
dispositions  morales  II,  112.  —  Die 
pälignischen  Inschriften.  III,  122. 

Breitenbach,  L.,  Xenophon's  Kypro- 

Siedie  3.  A.  1,  62.  —  Xenophon's 
ellenika.  1,  76.  —  Xenophon  s  Me- 
morabilien  erklärt  I,  63. 
Breysig,  A.,  zu  Avienus.  II,  61. 
B  r  i  1 1 ,  B  ,  de  Aristoxeni  fragmentis.  III, 
10.    —    Ueber  dipodische  oder  tripo- 
dische  Messung.  III,  10. 
Briscese,   F..  Catilina  di  Sallustio. 

Saggio  di  traauzione  II,  169. 
Brodrib  b,  W.  J.,  Demosthenes.  I,  270. 
Brown,  J.  A.,  the  origin  of  our  nume- 

rals.  III.  199. 
Browning,  R.,  the  Agamemnon  of 

Aescbylus.  I,  217. 
Brugman,  K,  esuf.  III,  121  —  Zur 
Geschichte  der  summabstufenden  De- 
clination.  Iii,  100.  -  Ueber  stamm- 
abstufende Declination  III,  103.  — 
Ueber  nasalis  sonans.  HI.  95.  102.  — 
Erstarrte  Nominative.  III,  110.  —  Zu 
M.  Müller,  über  Ablative  auf  -d.  III, 


100.  —  Ein  Problem  der  homerischen 
Textkritik.  I,  112.  —  Uebergang  von 
urspr.  sr  in  lat.  br.  Ul,  97.  —  Venter, 
Cancer  etc.  III,  112.  —  Zu  Lysias.  I, 
266. 

Brugmann.  0.,  absque  III,  112.  — 
Quemadmoaum  in  iambico  senario  Ro- 
man i  veteres  verborum  accentus  cum 
numeris  consociarint  III,  28. 

Bruni,  A.,  Tibullo  ed  Ovidio  11,295. 

Brunn,  H.,  Cornelius  Nepos  und  die 
Kunsturtheile  des  Plinius.  II,  146 

Bubendey,  zu  Tibull  II,  293. 

Buchholtz.H  ,  Archilochos'  und  Ter- 
pander's  Hymnen.  III.  18  Zu  Lu- 
cilius.  III,  32.  —  Die  Pausen.  III,  13. 

Reccnsion  v.  Kirchhoff,  orebestische 
Eurythmie  III,  6.  Priscae  latini- 
tatis  originum  libri  III  III,  26.  97, 

B udinsky ,  AI.,  die  Universität  Paris 
und  die  Fremden  an  derselben  im 
Mittelalter.  III,  58 

Bücheler,  F,  de  Septem  Aeschylea. 
I,  212.  -  De  eippo  Abellano.  III,  132. 

—  Coniectanea.  I,  294.  II,  197.  III, 
120.  —  Iguvinae  de  lustrando  populo 
legis  interpretatio.  III,  120.  -  Die  In- 
schriften von  Alvito  III,  121  —  Pä- 
lignische  Inschriften.  III,  122  —  In- 
scriptiones  saturniis  numeris  coneeptae 
et  trochaicae  III,  27.  —  Esuf  und  Os- 
kisches  mehr.  III,  121.  —  Reccnsion 
von  Breal  les  tables  Eugubines.  III,  120. 

—  Zu  den  Tabulae  Eugubinac.  III,  120. 

—  Sophoclis  -aiäv  tl^Vlaxhjntny.  1,221. 
Büchsenschütz,  B.,  Xenophon's  Grie- 
chische Geschichte.  I,  77. 

Buermann,  H.,  Demosthenes'  Vor- 
mundschaftsrechnung 1 ,  283  —  Die 
Unechtheit  der  dritten  Demostheni- 
schen  Rede  wider  Aphobos.  I,  285.  — 
Das  attische  intestaterbfolgegesetz.  I, 
287.  Des  Pseudo-Lysias  xaxrffopia 
npdf  TOt»s  ouvouoiaoräq  xaxoAojrtdtv. 
I,  262. 

Bullinger,  R.,  Schlüssel  zum  Ver- 
ständniss  der  aristotelischen  Lehre  von 
der  tragischen  Katharsis  I,  356. 

Bunte,  B.j  über  Archimedes.  III,  186. 

—  Hygini  Astronomica.  III,  211. 
Bursian,  C  ,  ein  Gedicht  Kicodemus 

Frischlins.  III,  77.  —  Ueber  das  Itpbv 
rnt'Ea-ias.  I,  80 d.  Zur  Texteslcri- 
tik  der  Astrologie  des  Hyginus.  111,212. 

Busse maker,  Dare  mberg  et  Moli- 
ni er,  Oribase.  III,  144 

Butters,  F..  über  die  Bipontiner  und 
die  editiones  Bipontinae  III,  82. 

Bywater,  J..  Aristotle's  dialogue  of 
philosophy.  I,  340. 

23« 


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344 


Register. 


Caemmerer,  B.,  de  dnplici  recensione 
orationis  Aeschineae  contra  Ctcsiphon- 
tem  hab.  I,  291. 

Caesar,  J.,  catalogi  studiosorum  scbo- 
lae  Marburgensis  part.  V.  III,  77.  — 
Fasti  Prorectorum  et  Rectorum  uni- 
versitatis  Marburgensis.  III,  78. 

Cai Hemer,  E.,  le  plaidoyer  d'Isee  sur 
la  succession  d' Astyphile  traduit  et 
annote.  I,  269. 

Caix  de  Saint-Aymour,  A.,  Anne- 
Claude-Philippe  de  Tubiere  comte  de 
Caylus.  III,  86. 

Camarda,  N.,  epigrafi  ed  opuscoli 
EUenici.  I,  46. 

Camodeca,  P.,  sulla  pronunzia  delle 
lettere  greche.  III,  4. 

Campbell,  L.,  the  intention  of  Aeschy- 
lus  in  the  Prometheus  Trilogy.  I,  211. 
—  The  topography  of  the  Oedipus  Co- 
loneus.  I,  232. 

Cannonero,  R.,  dell'  antica  citta  di 
Sibari.  III,  269 

Cantor,  M.,  gräko  -  indische  Studien. 
III,  165  —  Studj  greco-indiani.  III, 
165.  —  Die  römischen  Agrimensoren. 
III,  169. 

Capelle.  C  ,  Beiträge  zur  homerischen 

Syntax.  I,  122. 
Carini,  J.,  uno   studioso  nel  1363. 

III,  44. 

Carriere,  M.,  Hellas  und  Rom  in  Re- 
ligion und  Weisheit,  Dichtung  und 
Kunst.  III,  39. 

Castronovo,  M.  P.  G.,  Erice  in  Si- 
cilia.  III,  279 

Cavallari,  S. ,  1c  cittä  e  le  opere  di 
eseavazione  in  Sicilia  anteriori  ai  Greci. 
III,  275. 

Caylus,  Conespondance  avec  le  P.  Pa- 

ciaudi  publ.  par  Ch.  Nisard.  HI,  86. 
Chabas,  sur  Ii  capacite  de  la  mesure 

egyptienne  Hin.  III,  169 
Chappell,  W.,  history  of  music  (art 

and  teience).  III,  20 
Chase,  D.  P.,  Aristoteles,  Nicomacheau 

Ethics  I,  353. 
Chaslcs,  M.,  apercu  historique  sur 

l'origine  des  methodes  en  geometrie. 

III,  159. 

Chassant,  L.,  vocabulaire  latin-fran- 
cais.  II,  101. 

Chodnicek,  J.,  die  politischen  Ansich- 
ten des  Polybius  im  Zusammenhange 
mit  Plato  und  Aristoteles.  I,  354. 

Chory,  A.,  emendationum  Silianarum 
spec.  II,  52. 

Christ,  A.,  Schicksal  und  Gottheit  bei 
Homer.  I,  158 

Christ,  W.,  fastorum  Horatianorum 


epicrisis.  II,  19.  —  Metrik  der  Griechen 
und  Römer.  III,  7.  —  Römische  Ka- 
lenderstudien. II,  109.  —  Die  Para- 
kataloge  im  griech.  u.  röm.  Drama. 
III,  11. 

Christensen,  H.,  de  hymno  in  Apol- 
linem  Homerico.  I,  162. 

Cipser,  J.,  über  die  Echtheit  des  Epi- 
logs der  Cyropädie.  I,  59. 

Clason,  0-,  eine  Sallust-  Handschrift 
II,  159. 

C lassen,  Thukydides.  III,  278. 
Clemm,  W.,  quaestionum  Hesiodearom 
part.  I.  I,  4. 

Cobet,  C.  G.,  Collectanea  critica.  IL 
220  —  Miscellanea  critica.  I,  1(* 
270.  -  Ad  Demerium  I,  297.  -  rimo- 
<njfiaTixd  in  Xenopb.Cyropaedia.  1, 80e. 

—  Hyp*eridis  orationcs  duae.  ei  IL 

I,  293.    —    Obsorvationes  criticae. 

II,  217.  -  Platonica  1,  197.  —  Ad 
Apol.  Piatonis.  I,  188.  —  Ad  Lege* 
Piaton.  1,  200.  —  Ad  Plat.  Protag 
1,  195.   —  Schol.  ad  Plat  Protag. 

 Grit.  I,  200.  —  Ad  Plat  Rem- 

publ.  I,  198.  -  Ad  Plat  Tim.  I,  19?. 

—  De  nonnullis  fragmentis  tragicoruni 
I,  202.  Variae  l<«ctiones.  I,  80d.  — 
(Zu  Xenophon's  W&Tjvauu*  zoiKSia\ 
I,  34.     (Xen  )  Apomu.  III,  3,  3.  I.  46 

Coen,  A.,  zu  Xenoph.  Anab.  1,  73 
Cohausen,  A.  v.,  u.   E.  Wömn, 
Römische  Steinbrüche  auf  dem  Fei- 
berg III,  241. 
Collaro,  P.,  eaux  thermales  de  Lidzii 

III,  157. 

Collier,  R. ,  Demosthenes  oration  oa 
the  Crown  TranslaUd.  I.  282. 

Collins.  W.  L,  Livy.  II,  208. 
Comparetti,  D. ,  sulla  epistola  Oft- 

diana  di  Saffo  a  Faone.  II,  22. 
Condamin,  J  P.,  de  Tertulliano  11,90 
Co n dos,  C,  corrections  aux  Scholien 

de  Demosthene  et  d'  Eschine.  I,  253. 
Conington,  J.,  Vcrgile.  II,  50. 
Conrad t.  C. ,  die  metrische  Compo- 

sition  der  Komödien  des  Terenz.  III  31 
Conzen,  L.,  Beiträge  zur  Erklarune 

des  Sallust.  II,  167. 181. 
Cope,  E.  M.,  and  J.  E.  Sandys,  the 

Rhetoric  of  Aristotle.  I,  357.  " 
Coray,  lettres  inedites  k  Chardon  de 

la  Rochette.  III,  87. 
Corcia,  N.,  gli  Arcadi  in  Italia.  III, 

248. 

Cornelissen,  J.  J.,  Pliniana.  II,  41. 

—  Zu  Sallusts  lugurtha.  II,  186.  — 
Coniectauea  in  Senecae  tragoedn*  II 
329. 


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Verzeichnis9  der  besprochenen  Schritten. 


345 


lurssen,  W.,  Beiträge  zur  italischen 
Sprachkunde.  III,  90.  118.  Die 
Sprache  der  Etrusker.  III,  123. 

Corti,  E.,  poesie  scelte  di  Tibullo.  II, 

295. 

Cour taud  -  Diverneresse,  J.  J., 
etude  de  metrique  grecque  et  latine. 
III,  23. 

Co  wie,  H.,  Ciceronisin  Verrem  actio.  [. 

II,  237. 

Cranstoun,  J. ,  Propertius  translated 

into  english  verse.  II,  298. 
Curtius,  E. ,  Griechische  Geschichte 

III.  3.A.  I,  28.  —  Die  Kunst  des 
Glaukos.  III,  244. 

Curtze,  M.,  das  angebliche  Werk  des 
Euklides  über  die  Waage.  III,  216. 

—  Reliquiae  Coperaicanae.  III,  186. 

Cwiklinski,  L.,  zu  Thucydides  11,78. 
Czernecki,  J.,  de  Mentore  in  Odyssea. 
I,  152. 

Czubek,  J.,  Edyp  w  Kolonie.  I,  233. 
Dahlbäck,  C.  «f.,  Sokrates.   En  tids- 

bild.  I,  44. 
D  a  h  1  g  r  e  n,  Sven,  de  imaginibus  Aeschyli. 

I,  210. 

Daremberg,  Ch.,  etSaglio,  Diction- 
naire  des  antiquites  grecques  et  ro- 
raaines.  III,  245. 

Dareste,  R.,  Francois  Hotman.  Sa 
vie  et  sa  correspondance  III,  85. 

Darmesteter,  J.,  «de  conjugatione  la- 
tini  verbi  dare.  III,  102. 

Dederich,  A.,  emendationes  Livianae, 
Pars  prior.  II,  211. 

Deecke,  W.,  Anzeige  von  Schmidt, 
Sammlung  kvprischer  Inschriften.  III, 
128.  —  Die  Etrusker  von  K.  0.  Mül- 
ler neu  bearbeitet.  III,  123.  —  Etrus- 
kische  Forschungen.  2.  Heft.  III,  124. 

—  Etruskische  Lautlehre  aus  griechi- 
schen Lehnwörtern.  III,  124.  —  Ueber 
Schrift  und  Zahlzeichen  der  Etrusker. 
III,  122.  —  Die  etruskischen  Zahl- 
wörter. III,  124.  —  Neugefundenc 
etruskische  Inschriften.  III,  124.  - 
Der  Ursprung  der  kyprischen  Silben- 
schrift. III,  130. 

Deecke,  W.  und  J.  Siegismund, 
die  wichtigsten  kyprißchen  Inschrif- 
ten. III,  127. 

Degenhart,  J.,  de  auctoris  belli  His- 
paniensis  elocutione.  II,  84.  132.  III, 
335. 

Demattio,  F.,  morfologia  italiana.  II, 
101. 

Dem  osthen es  Werke.  Griechisch  und 

Deutsch.  3.  Th.  2.  A.  1,  277. 
Desjardin,  F.,  les  Jesuites  et  l'uni- 


versite  devant  le  parlcmeut  de  Paris 
au  16.  siecle.  III,  59. 

Detlefseu,  Varro,  Agrippa  und  Au- 
gustus  als  Quellenschriftsteller  des 
Plinius.  II,  46. 

Deuerling,  A.,  glossae  quae  Placido 
non  adscribuntur.  II,  100.  —  Zu  Xe- 
noph.  Anab.  I,  74. 

Dezeimeris,  R.,  Lettres  grecques  de 
J.  C.  Scaliger  ä  Imbert.  III,  85.  — 
Lecons  nouvelles  sur  le  texte  de  divers 
auteurs.  II,  60. 

Di  eck,  Untersuchungen  zur  platoni- 
schen Ideenlehre.  I,  172.  —  Zu  Pia- 
tos Philebus.  I,  190. 

Diederichsen,  L.,  in  welchem  Ver- 
hältniss  stehen  das  V.  VI.  und  VII. 
Buch  der  Nicomachischen  Ethik  zu 
den  vorhergehenden?  I.  353. 

D  i  e  1  s,  H.,  Chronologische  Untersuchun- 
gen über  Apollodor's  Chronika.  I,  167. 

Dinse,  M.,  Beiträge  zur  Kritik  der 
Trostschrift  Plutarchs  an  Apollonios. 
I,  80f. 

Dinter.  B.,  Caesar  vol.  III.  d§  bello 
Africano  etc.  II,  130.  —  Quaestiones 
Caesarianae.  II,  111.  124, 

Diskowsky,  0.,  Tib.  el.  I,  4.  II,  278. 

Dittenb erger,  W.,  Caesar  de  B.  G. 
erklärt  von  Kraner.  II,  112. 

Doberenz,  A.,  Caesar  de  B.  G.  II,  112. 
—  Caesar  de  B.  C.  II,  123. 

Döhle,  Geschichte  Tarents.  III,  270. 

Döllinger,  J.  v.,  Aventin  und  seine 
Zeit.  III,  73. 

Dombart,  B.,  afluere.  III,  112.  —  Zu 
Livius.  II,  218. 

Domke,  H.,  über  den  Gebrauch  der 
Präpositionen  ab,  ex,  de  bei  Justin. 
III,  116.  336. 

Donner,  J.  J.  C. ,  Euripides,  deutsch. 
3.  A.  I,  240. 

Dorn  seif  fen,  J.,  wetten  der  latijnsche 
prosodie.  II,  316.  III,  23. 

D  o  v  a  r  i ,  A.,  Giacomo  Leopardi.  III,  89. 

Dracger,  A.,  historische  Syntax  der 
lateinischen  Sprache.  III,  112. 

Draheim,  J.,  schedae  Rutilianae.  I.  23. 

Dressel,  H.,  drei  pälignische  Inschrif- 
ten aus  dem  Aternothale.  III,  122. 

Droysen,  J.  G.,  Geschichte  des  Helle- 
nismus. L  80  b  III,  246. 

Duboin,  E ,  la Muraille de Cesar.  II,  114. 

Dubois-Guchan,  E.  P.,  Poesies  le- 
geres. La  Pleiade  latine.  II,  3.  82.328. 

Dubi,  H.,  die  jüngeren  Quellen  der 
Catilinarischen  Verschwörung.  II,  171. 

Dühring,  E.,  kritische  Geschichte  der 
allgemeinen  Principien  der  Mechanik. 
III,  215. 


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346 


Register. 


H.,  Lexicon  Homericum.  I, 


Düker,  H.,  der  über  mathematicalis 
des  heiligen  Bernward  zu  Hildesheim. 
III,  199. 

I)  üm  ml  er,  E. ,  Gesta  Apollonii  Regis 
Tyrii.  III,  55. 

Düntzer,  H.,  aptus  im  ärztlichen  Ge- 
brauch III,  157.  —  Homer's  Odyssee. 
2.A.  I,  92. 

Duhn,  F.  v.,  osservazioni  sulla  necro- 
poli  delP  antica  Capua.  III,  266.  - 
Osservazioni  Capuane.  —  Scavi  nella 
necropoli  di  Suessula.  III,  267. 

Dulac,  H.,  zu  Herodot  Vll  152,  183. 
I,  334.  —  Zu  Soph.  Oedipus  Rex  416. 

1,  230. 

Dum,  G.,  Entstehung  und  En t Wickelung 
des  spartanischen  Ephorats.  L  80g 

Duncan,  M.  J.,  Hippokrates.  III,  142. 

Duncker,  M.,  Geschichte  des  Alter- 
thums. I,  75. 

Durdik,  P.,  wie  urtheilt  Piaton  über 
das  Wissen  I,  190 

Dziatzko,  C,  Kritik  von  Conradt  »die 
metrische  Composition  des  Terenz.« 

II,  J17. 
EbelTng, 

125. 

Eberhard,  A.,  Cicero  Brutus  v.  0. 
Jahn.  4.  A.  II,  230.  —  Cicero's  Rede 
über  das  Imperium  des  Cn.  Pompejus 
v.  F.  Richter.  2.  A.  II,  240.  -  Ci- 
cero's Rede  für  Sestius  v.  H.  A.  Koch. 

2.  A.  II,  246  «  Cicero's  Rede  gegen 
Verres  v.  F  Richter.  2.  A.  II,  239.  — 
Zu  Demosthenes.  I,  276.  —  Zu  Mo- 
schopulos  Tractat  über  die  magischen 
Quadrate.  III,  183. 

Ebert,  A,  über  die  Räthselpoesie  der 
Angelsachsen.  III,  34 

E g ge r,  E.,  Aristoteles,  Poetique.  I,  364. 

Ei  r  Ii  heim,  M.,  die  Kämpfe  der  Hel- 
vetier  gegen  Cäsar.  II,  114. 

Eidenschink,  J.,  der  Infinitiv  bei  Cor- 
nelius Nepos.  II,  142. 

Eisenlohr,  A.,  ein  mathematisches 
Handbuch  der  alten  Aegypter.  III,  165. 

E  k  k  e  r ,  A.,  Theodor  Cornelius  Berg,  Rec- 
tor  der  Hieronymus-Schule  zu  Utrecht 

III,  84. 

El  Ii s,  A.  J.,  practica]  hints  on  quanti- 
tative pronunciation  of  Latin.  III,  23 

El  Iis,  R.,  zu  Lucretius.  II,  1162.  II,  72. 
—  On  the  Ibis  of  Ovid.  II,  27.  — 
Was  hoc  invariably  long?  III,  24. 

Elze,  Th.,  die  Universität  Tübingen 
und  die  Studenten  aus  Krain.  III,  75. 

Engelmann,  R.,  zu  Soph.  Ant.  678. 
I,  232. 

Erler,  G.,  de  Xenophonteo  libro  de 
republica  Lucedaemoniorum.  I,  23. 


Es,  A.  H.  G.  P.  van  den,  Verzeichnis? 
von  Schülern  der  Hieronymus-Schule 
in  Utrecht.  III,  84. 

Es  eher,  E.,  der  Accusativ  bei  Sopho- 
kles etc.  I,  80  f. 

Eussner,  A.,  zu  Cic  de  legibus.  II, 
263. 

Ewald,  A.,  die  Farbenbewegung.  III, 
228. 

Eyth,  Uebersetzung  des  8ophokleischen 

Ajax.  L  227. 
Fabretti,  A.,  osservazioni  paleogm- 

fiche.  III,  122. 
Faltin,  G.,  zur  Properzkritik.  11,2« 

—  De  libello  'Ad^atwv  xoXct*Ul.  I, » 
Favaro,  A  ,  saggio  di  cronoerrafia  dei 

Matematici  delF  antichita.  III,  161.  — 

Sulla  ipotesi  ceometrica  nel  Menone 

di  Piatone.  III,  179. 
Feldkircher,  J.,  Sophocles  de  philo 

soph  nie  morumque  praeeeptis.  1,  226 
Fi ck,  Q.,  aperio  und  operio  etc  III 

112.   —  Vergleichendes  Wörterbuch 

der  indogermanischen  Sprachen.  3  A. 

HI,  111. 

Field,  F.,  note  on  Aristotle.  I,  341. 
Fiorelli,  G.,  iscrizione  Sannitica.  III, 
122. 

Flach,  H.,  de  fontibus  grammatki* 
scholiorum  ad  Hesiodi  Op.  et  D.  1,  '1 

—  Die  beiden  ältesten  Handschriftec 
des  Hesiod  I,  1.  —  Das  nach-heao- 
dische  Digamma  I,  5. 

Fleckeisen,  A.,  Cicero  für  S.  Roscic; 
v.  F  Richter.  2  A.  II,  232.  —  Zur 
Vita  Terentii.  II,  323. 
Fleisch  er,  C. ,  observationes  criticae 

de  hello  Hispaniensi.  II,  88-  132. 
Fleischmann,  J.  K.,  das  Charakter- 
bild der  Klytemnestra  bei  Aeschylu> 
und  Sophokles  I,  215. 
Fleury,  P.  de,  les  mots  derives  da 
latin  hasta.  III,  112. 


Fligier.  zur  prfl 
gie  Italiens.  III,  290. 

Förster,  R.,  de  antiquitatibus  et  htri; 
manuscriptis  Constantinopolitanis.  Hl. 
45  -  Ad  Plat.  Symp.  I,  193 

Förster,  W ,  Sammlung  wissenschaft- 
licher Vorträge.  III,  207. 

Foltz,  K.,  Geschichte  der  Salzbarger 
Bibliotheken.  HI,  48. 

F orbiger,  A.,  Handbuch  der  alten  Geo- 
graphie von  Europa.  III,  288. 

Forchhammer,  P.  W. ,  der  Skaman- 
dros.  I,  155. 

Foth,  K.,  Die  Verschiebung  lateinischer 
Tempora  in  den  romanischen  Sprachen 
II,  103. 

Foucart,  P.,  sur  l'authentkite  de  U 


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Verzeichniss  der  besprochenen  Schriften. 


347 


loi  d'Ülvegoros  citee  dans  la  Midienne. 
I,  283. 

Fowler,  L.  R.,  historia  critica  Cic. 

epistularum  ad  familiäres.  II,  266. 
Fränkel,  M.,  die  attischen  Geschwor« 

nengerichte.  I,  80  c. 
Frahnert.  zum  Sprachgebrauche  des 

Properz.  II,  296. 
Franoke,  0.,  Terenz  und  die  latei- 
nische Schulkomödie  II,  321.  III,  81. 
Francke,  W. ,  de  Andocidis  oratione 

quae  est  de  pace.  1,  259. 
Franc ken,  C.  M.,  spicilegium  emen- 

dationum  in  Mureniana.  11,  242. 
Franke,  F.  R.,  Homer's  Iliade  von 

J.  ü.  Faesi.  5  Auü  I,  88. 
Franz utti,  N.,  della  tragedia  classica. 

1,  207. 

Freudenberg,  zu  Corn.  Nep.  II,  127 f. 

Frick,  0.,  zur  troischen  Frage.  I,  löö. 

Friedländer,  J.,  eine  neue  nordetrus- 
kische  Münzaufschrift.  III,  124. 

Friedländer,  L.,  de  Dindorfii  prae- 
fatione  ad  Scholia  Veneta.  I,  120. 

Fried  lein,  G.,  Beiträge  zur  Geschichte 
der  Mathematik  III,  178.  —  De  Hyp- 
sicle  mathematico  III,  184.  —  Prodi 
in  Euclid.  commentarii.  III,  184. 

Fritzsche,  E,  de  Pseudolysiae  ora- 
tione octava.  I,  263. 

Fritzsche,  F  V.,  lectionum  Sopho- 
clearum.  p.  II.  1,  228  —  De  nnmeris 
orationis  solutae  HI,  17. 

Fritzsche,  H,  quaestionesTibullianae. 

II.  276. 

Fritsche,  Th.,  Beiträge  zur  Kritik  des 
Horaz.  II,  11.  —  War  der  saturnische 
Vers  von  der  lateinischen  Komödie 
ausgeschlossen?  III,  27. 

Frön  de.  F.,  die  Entstehung  von  st 
und  88  im  Lateinischen.  III .  97.  — 
pilare,  filum  etc.  III,  112. 

Fröhlich,  F.,  historische  Beiträge  zur 
Cäsar-Literatur.  IL  113. 

Frölich,  H.,  die  Kopfbedeckung  der 
Homerischen  Helden.  III,  133 

Frohberger,  H.,  Handwerk  und  Fa- 
brikwesen in  Athen.  III,  234.  —  Der 
Redner  Lykurgos.  I,  293. 

Frühe,  die  Reden  des  Livius  in  der 
Schule.  II,  210. 

Fuhr,  C,  animadversiones  in  oratores 
Atticos.  I,  80,  266.  II,  210.  —  Zu  Xen. 
Hellen.  I,  80a.  —  Zu  Xenophons  Schrift 
vom  Staate  der  Athener.  I,  80h. 

F  u  n  c  k ,  A.,  zum  Differenzirungstrieb  im 
Griechischen  und  Lateinischen.  III, 

III.  —  Das  Verbaladjectiv  auf  re'oC. 
I,  80 e. 

Funke,  A.,  legem  stichomythiae  quibus 


rationibus  observaverit  Euripidcs.  1, 
237. 

Furtwang ler,  A.,  zu  Plinius  natura- 
lis historia.  II,  43.  —  Plinius  und 
seine  Quellen  über  die  bildenden  Künste. 

II,  46.  146. 

G  .  .  .,  L.,  Recension  von  Hentze,  Ein- 
leitung zum  elften  Gesänge  der  Ilias. 
I.  138.« 

Galitzin,  N.  S.,  allgemeine  Kriegsge- 
schichte. II,  110. 
Galli,  B-  l'armonia  dei  versi  greci. 

III,  19. 

Gandino,  G.  B.,  studi  di  Latino  an- 
tico.  III,  99.  122. 

Garbari,  V.,  qualis  fuerit  rerum  Ro- 
manarum conditio  temporibus  Catili- 
nae.  II,  169. 

Garbieri,  S.,  le  origini  del  prineipio 
deUe  Coordinate  da  S  Günther.  III,  191. 

Gardner.  F..  Sicilian  studies.  HI,  286. 

Gebauer,  G.,  de  hypotacticis  et  para- 
tacticis  argumenti  ex  contrario  formis 
apud  oratores  Atticos.  I,  255. 

Gebhard  i ,  W  ,  zu  Xenopn.  Anab.  I,  74. 

Gebhardt,  G.,  zu  Xenophons  Helle- 
nica.  I,  80c. 

Geiger,  L.,  Johann  Reuchlins  Brief- 
wechsel. III,  68. 

Geist,  H.,  zu  Kur.  Phoen.  1043 f.  I, 
248.  —  Ueber  den  Gebrauch  des  et 
und  que  bei  der  Inversion.  III,  116. 
—  Ueber  den  Gebrauch  der  Conjun- 
ction  quin.  III,  116.  —  Zu  Livius.  II, 
218.  —  zu  Xen.  Hellen.  I,  80  a. 

Gern ss,  zu  Corn.  Nep.  II,  147 f. 

G e n  t  h  e ,  H.,  über  den  Antheil  der  Rhein- 
land»' am  Bernsteinhandel.  III,  232. 

Gentile.J.,  Clodio  e  Cicerone.  11,248. 

Georges,  E.,  Deutsch  -  Lateinisches 
Schulwörterbuch.  III,  333. 

Georges,  H . ,  de  elocutione  Vellei  Pa- 
terculi.  HL  333. 

Georges,  K.  E.,  zu  Corn.  Nep.  Att. 
22,  2.  11,  152 

Gerhardt,  C.  J.(  die  Sammlung  des 
Pappus  von  Alexandrien.  III,  190. 

Gertz,  M.  A.,  studia  inSenecam.  II,  188. 

Gevaert,  F.  A.,  histoire  de  la  musique 
de  l'antiquite.  III,  20. 

Gilbert,  G..  Beitrag  zur  innern  Ge- 
schichte Athens  im  Zeitalter  des  pe- 
loponischen  Krieges.  I,  80  c. 

Gilbert.  0.,  Rom  und  Karthago  in 
ihren  gegenseitigen  Beziehungen.  II, 
209. 

Gilles,  J.,  Marseille  XL1X  ans  avant 

J.-Chr.  11,  123. 
Giovanni,  V.  di,  notizie  storiche  della 

cittä  di  Alcamo.  III,  279. 


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Register. 


Giraud,  Ch.,  le  droit  grec  et  les  plai- 
doyers  civils  de  Demosthene.  I,  283. 

Gitlbauer,  M.,  de  codice  Liviano  ve- 
tustissimo  Vindobonensi.  II,  212.  —  Zu 
Livius  II,  220.  —  Recension  von  Soph. 
König  Oedipus  erkl.  von  G.  Wolff, 
2.  Aufl.  v.  L.  Bellermann.  I.  230. 

Gladstone,  W.  E.,  der  Farbensinn. 
III,  223.  —  Homer  und  seht  Zeitalter. 
Deutsch  von  D.  Bendan.  I,  155.  — 
Homeric  Synchronism.  I,  152. 

Gloel,  F.,  Cicero's  Studium  des  Plato. 
II,  264. 

Gn es otto,  F.,  l'eloquenza  in  Atene 
ed  in  Roma.  I,  251. 

Göbel,  A.,  äaat-,  "Ary.  I,  129.  —  Das 
Axtschiessen  in  der  Odyssee.  I,  101. 

rivro.  I,  129.  Homerische  Ety- 
mologie. I,  128.  —  Ueber  den  Home« 
rischen  üoottdätov  yatrjpo^o^  i>>o<ri- 
Yaios  I,  128. 

Goebel,  C,  de  correptione  attica.  III,  1. 

Golds cheider,  P.,  de  retractatione 
Fastorum  Ovidii.  II,  25. 

Golling,  J.,  de  Callidis  oratione  in 
Gorgia  Platonico.  I,  196. 

Gomperz,  Th.,  zu  Aeschvlus  Leben 
I,  209.  -  Beiträge  zur  Kritik  und 
Erklärung  griechischer  Schriftsteller. 
I,  257.  346.  III,  138.  143.  144.  —  Die 
Bruchstücke  der  griechischen  Tragi- 
ker und  Cobet.  I,  202.  Zur  Ent- 
zifferung der  Schliemann'  sehen  In- 
schriften. III,  128. 

Goodwin,  W.  W.,  und  J.  W.  White, 
selcctions  from  Xenophon  and  Hero- 
dote.  I,  66. 

Goos,  C,  Skizzen  zur  vorrömischen 
Cultut geschiente  der  mittleren  Donau- 
gegenden. III,  289. 

Gotschlich,  L.,  über  die  älteste  Odys- 
see-Handschrift der  Laurentianischen 
Bibliothek.  I,  121. 

Gramlewlcz,  St.,  quaestionea  Claudia- 
neae.  II,  58. 

Grant,  A..  Aristotle.  1,336.  —  Aristo- 
teles, ü£ers.  v.  J.  Imelmann.  I,  336 

Grassmann,  H.,  Ursprung  der  Präpo- 
sitionen im  Indogermanischen  III,  109. 

Graux,  Ch.,  x^«v«  in  Xen  Oecon.  I, 
22.  —  (Zu  Xen.  Apomn.  I,  3,  7)  I,  46. 
-    Recension  v.  Xenophontis  Anab. 
ed.  Hug.  1,  70 

Greef,  A.,  die  Präposition  cum  in  Ver- 
bindung mit  dem  Relativum.  III,  116. 

Greiff,  G.,  se  le  tre  tragedie  di  Sofo- 
cle  Edipo  Re,  Edipo  a  Colonos  e  PAn- 
tigone  formino  una  trilogia.  I,  230. 

Grosser,  Sporadische  Lautvertretung 
von  griech.  <J  durch  lat.  t.  III,  79. 


Grosser.  R.,  die  Hellenikafrage  und 

ihre  Polemik.  I,  76. 
Gm  lieh,  0.,  de  quodam  Hiatus  genere 

in  Hernien  carminibus.  I,  121. 
G  r  u  n  o ,  A.,  de  Agesilai  Xenophontei  elo- 

cutione.  1,  30. 
Gruppe,  0.,  die  Ueberlieferung  der 

Bruchstücke  von  Varro's  Antiquitäten 

Gsell-Fels,  Th.,  ü  nteritalien  und  Si- 

cilien.  III,  249,  276. 
Gudas,  A.  N.,  Btot  xapdXXyjKtH  r«v  ixi 

npetpävrtüv  ävdpotv.  8  Bde.  Iii.  43. 

Günther,  S.,  die  Anfange  des  Coordi- 
natensystems.  HI,  191.  —  Studien  zur 
Geschichte  der  mathematischen  und 
physikalischen  Geographie.  Iii,  äüo 
—  Lo  sviluppo  storico  della  teoria  de: 
poligoni.  Iii,  179.  —  Untersuchungen 
zur  Geschichte  der  mathematisches 
Wissenschaften.  III,  181.  —  Ziele  and 
Resultate  der  neueren  mathematiseb- 
historischen  Forschung.  III,  193. 

Güthlinr,  0.,  adnotationes  ad  Vergihi 
Aeneidem.  II,  51. 

Guglielmotti,  A.,  elogio  del  card)- 
nale  Angelo  Mai.  III,  89 

Guhrauer,  H.,  der  Pythische  Nemo*. 
III,  19. 

Guillard,  E.,  les  banquiers  Athenieos 

et  Romains.  III,  234. 
G  u  i  s  t ,  M.,  einige  Bemerkuni 

homerischen  Hymnus  auf 

165. 

Gutschmid,  A.  v.,  zu  Pseudo-Xeno- 
phon  de  republica  Atheniensium  1,S4 

Guyau,  Cicero  de  finibus  übt.  1.  U 
II,  253. 

Habicht,  F.,  die  Delia-Elegien  Tibulh 

II,  295. 

Haeckermann,  A  .  zur  Kritik  und  Er- 
klärung Iuvenals.  II,  310. 

Hae nicke,  0.,  kritische  Untersuchung 
über  die  Echtheit  der  zwölften  Satire 
von  Juvenal.  II,  311. 

Ha  es  er,  H  ,  Geschichte  der  Medizin 

III,  132. 

Hagen,  H.,  de  aliquot  Anthologiae  b- 
tinae  carminibus  et  de  tractatu  Ber- 
nensi  de  Philautia.  II,  33.  Carolin* 
medii  aevi  ex  bibliothecis  Helvetica. 
III,  51.  -  De  Doaithei  glossis.  II.  99 

Hahne,  F.,  orationem  pro  Marceiic 
quam  F  A.  Wolf,  a  Cic.  abiudkavit 
defendit.  II,  248. 

Halbertsma,  .1.  T.,  zu  Sallusts  Jugnr- 
tha.  II,  187. 

Hall,  J  iL.  on  two  terracotu  larap 
found  in  Cyprus.  III,  129.  —  Th*  Cj- 


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Verzeichniss  der  besprochenen  Schriften. 


349 


priote  inscriptions  of  the  di  Cesnola 
collection  III,  127.  —  Anzeige  von 
Schmidt,  Samml.  kyprischer  Inschrif- 
ten. III,  121. 

Hammer,  C,  de  Apsine  rhetore.  I, 
296.  —  Zu  Cic.  pro  Caec.  §  M.  Leg. 
agr.  II.  §  8  —  $7.  II,  240.  -  Zu  Cic. 
de  domo  §  136.  II ,  246.  —  Zu  Cic. 
pro  Fonteio  §  32.  36.  II,  242.  —  Zu 
Cic.  or.  post  reditum.  II,  246.  —  Kri- 
tische Beiträge  zu  Demetrius  xepi  ip- 
ftyvtias.  1,  297. 

Hank  el,  F.,  de  panegyrico  in  Messalum 
Tibulliano.  II,  281.  —  commentationes 
philologae.  II,  294. 

H  a  nk e  1 ,  H.,  zur  Geschichte  der  Mathe- 
matik. III,  162. 

Hanna,  F.,  Beziehungen  des  Sophokles 
zu  Herodot.  I,  331 

Hansen,  R.,  de  gentibus  in  Ponto  orien- 
tali  habitantibus.  I,  75. 

Harant,  A,  emendationes  ad  Livium. 

II,  214. 

Härder,  F.,  de  Alpha  vocali  apud  Ho- 

merum  producta.  I,  122. 
Harster,  W.,   Walther  von  Speier. 

III,  66. 

Härtung,  C,  zu  Ovid  Metamorphoses. 
II,  24. 

Härtung,  0.,  de  Salusti  epistolis  ad 

Caesarem  senem.  II,  200. 
Hartz,  H  ,  zum  Sprachgebrauch  des 

Caesar.  II,  111 
Hassen  st  ein,  G,  de  svntaxi  Ammiani. 

II,  91. 

Haupt,  H.,  de  auctoris  de  viris  illustri- 
bus  libro.  II,  146. 

Haupt,  M  ,  Coniectanea  ad  Xenophon- 
tis  fjopot.  I,  28.  —  Ueber  J.  Scaliger 
und  die  Umstellung  Tibullischer  Vers- 
reihen. II,  294.  —  Opuscula.  II,  297. 

Haupt,  K.,  die  äussere  Politik  des  Eu- 
ripides.  I,  240. 

Havet,  L  ,  honor,  onus.  HI,  112.  — 
Zu  dem  Armorum  iudicium  des  Pacu- 
vius.  II,  32ö.  -  Zu  Placidus.  II,  100. 
-  Zur  vita  Terentii.  II,  323. 

Hayduck,  M.,  emendationes  Aristote- 
leae.  I,  350. 

Heath,  D.  D.,  some  misconeeptions  of 
Aristotle's  doctrineof  causation.  1,347. 

Heerdegen.  F.. de  fide Tulliana  I II, 335. 

Hehn,  Y . ,  Kulturpflanzen  und  Haus- 
thiere  in  ihrem  üebergange  aus  Asien 
nach  Griechenland  und  Italien.  111,  219. 

Heimsöth,  F.,  de  duplici  q.  f.  daety- 
lornm  genere.  III,  12.  —  De  parodi 
in  Aeschyü  fabula  Thebana  confornia- 
tione.  I,  212.  —  De  versuum  ionicorum 
mensura.  III,  11. 


Heinacht  i  ,  M  ,  die  Stellung  des  Silius 

Italicus  unter  den  Quellen  zum  zweiten 

puuischen  Kriege.  II,  52. 
Heinz,  J  ,  Verhältniss  des  Kyros  zur 

medischen  Königsfamilie.  I,  56. 
Hei s,  Etymologie  des  Wortes  »Colur«. 

III,  212. 

Heitland,  W.  E.,  Ciceronis  in  Caeci- 
lium  divinatio.  II,  237.  —  Ciceronis 
oratio  pro  Murena.  II,  243. 

Heibig,  W  ,  cenni  sopra  l  arte  Fenicia 
III,  273.  Osservazioni  sopra  il  com- 
raercio  deü'  ambra.  III,  230.  —  Stu- 
dien über  die  älteste  italische  Ge- 
schichte. III.  271. 

Heldmann,  C,  emendationes  Lysiacae. 
I,  265. 

Heller,  H.,  Jahresbericht  über  Plato. 

1,  167.  --  Zu  Xenoph.  Anab.  I,  75. 
Hellmuth.  H.,  de  sermonis  proprieta- 

tibus  in  Ciceronis  orationibus.  II,  88. 

III,  332. 

Hellwig,  L.,  de  genuina  Sallusti  ad 
Caesarem  epistula.  II,  200.  —  Zur  Syn- 
tax des  Sallust.  II,  162.  188. 

Henkel  Th.,  rütv  xepl  'Jaoxpdrr)  C^- 
rijanuv  ßtßAto»  npwrov.  I,  267. 

Henning,  C. ,  ein  unächter  Brief  des 
Archimedes.  III,  187. 

Henrvcho wski,  zu  Xenoph.  Anab. 
1,  74. 

Hense,  C.  C,  Beseelende  Personifica- 
tion  in  griechischen  Dichtungen.  1,  206. 

Hense,  0. ,  die  A-  ß-  C-  Tragödie  des 
Kallias  III,  16.  —  De  lonis  fabulae 
Euripideae  partibus  choricis.  III ,  15. 
—  De  Iuba  artigrapho.  III,  26.  —  Der 
Chor  des  Sophokles.  I,  224.  III,  16.  — 
Ueber  die  Vortragsweise  Sophokleischer 
Stasima.  I,  224. 

Hentze,  C,  Homer's  Ilias  von  K.  F. 
Ameis.  3.  A.  1, 87.  —  Einleitung  zum 
elften  Gesänge  der  Ilias.  I,  136.  — 
Homer's  Odyssee  von  C  F.  Ameis.  6.  A. 
I,  90.  —  Anhang  zu  Homer's  Odyssee 
von  C.  F.  Ameis.  2.  A.  I,  91. 

Heraeus,  C,  Homerisches  Elementar- 
buch. I,  125. 

Her  eher,  R. ,  Epistolographi  graeci. 
I,  42.  -  Zu  Homer  p  302.  I,  100  — 
Zu  griechischen  Prosaikern.  I,  273. 
306.  311. 

Herchner,  J.,  de  Symposio  Xenephon- 
tis.  I,  15. 

H  e  r  e  1 1  e ,  G.,  catalogue  des  manuscripts 
de  la  bibliothequo  de  Vitry-le-Francois. 
III,  48. 

Hertel,  Th.,  leidet  die  Sophokleische 
Antigone  schuldig  oder  unschuldig? 
1,  230. 


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350 


Register. 


He  rtlein,  F.  K.,  zu  griechischen  Pro- 
saikern. I,  267.  311.  —  Zu  Xenoph. 
Anab.  I,  74.  —  Xenophons  Cyropäaie. 
2.  Bd.  I,  59.  —  Zu  Xenophons  Hellen. 

I,  80 d  -  Zu  Xenophons  IWpot.  I,  29. 

—  Recension  von  Zurborg,  Xenophon 
tis  üopot.  I,  28. 

Hertz,  M  ,  de  Ammiani  Marcellini  stu- 
diis  Sallustianis.  II.  166.  —  Zur  En- 
cyklopädie  der  Philologie.  III,  36.  — 
Zu  Tibullus.  II,  294. 

Herwerden,  Aeschyli  Fragra.  346.  I, 
220.  —  Varia  ad  Aeschylum  et  Aeschi- 
nem.  1,  291.  —  Coniectanea  latina. 

II,  297.  —  Ad  Demosthenem  I,  280. 

-  Ad  Euripidem  I,  234.  —  Melete- 
mata  critica  ad  oratores  Atticos.  I, 
257.  —  Observationes  in  Xcnophontem. 

I,  59.  —  Plutarchea  et  Lucianea.I,  311. 
Herzog,  E.,  zu  Livius.  II,  220 
Hetzel,  zur  Erklärung  des  Propertius. 

II,  296. 

Heydenreich,  E.,  Aesch.  Choeph  797. 
I,  220.  -  Zu  Eur.  Phoen  187.  I,  248. 

-  De  Propertio  laudis  Vergilii  prae- 
cone.  II,  29«.  -  Quaestiones  Proper- 
tianae.  11,297. 

Hilberg,  J.,  epistula critica  ad  J  Vahle- 
num  11,  218.  322. 

Hill  er,  E.,  Zu  Livius.  II,  218.  —  Sa- 
kadas  der  Aulet  III,  18.  -  Ueber  die 
Tibullhandschrift  Scaliger's  II,  285. 

Hirscbfeld,  G.,  über  Kelainai-Apa- 
meia-Kibotos.  I,  75. 

Hirschfeld,  0.,  Hat  Livius  im  XXI. 
und  XXII  Buche  den  Polybius  be- 
nutzt. II.  209. 

Hirzel,  R,  Untersuchungen  zu  Cicero's 
philosophischen  Schriften.  11,  256.  — 
Xenophons  Olxovop.ix6Q.  I,  21. 

H  o  c  h  e,  R.,  Autolycus  de  sphaera.  HI,  210. 

Hoeck,  A.,  de  rebus  ab  Atheniensibus 
in  Thracia  et  in  Ponto  gestis.  I,  80  b. 

Hoefer.  F.,  histoire  de  1' astronomie. 

III,  202.  —  Histoire  des  mathemati- 
ques.  III,  160. 

Höger,  F,  zu  Livius  II,  217. 

Hoerschelmann,  W,  observationes 
Lucretianae  alterae.  II,  65. 

Hoffer,  Ch.,  de  personarum  usu  in  Te- 
rentii  comoediis.  II,  314. 

Ho  ff  mann,  E ,  der  Ablativus  absolutus 
und  seine  Definition.  III,  115.  —  Zu 
Cic.  Brutus  6,  23;  8,  31;  21,  84.  II, 
231.  —  Zu  Cic.  Or.  7,  23.  II,  232.  - 
Cicero  Orator  v.  Piderit.  2.  A  II,  231. 

—  Zu  Demosthenes'  dritter  Philippica. 

I,  277.  —  Zu  Ovidius'  Fasten.  II,  26. 
Hoffmann,  R.,  de  quarta  Vergili  ecloga 

II,  76. 


Hoffmeister,  A.,  über  Gebrauch  und 
Bedeutung  des  Jota  demonstraürum 
bei  den  attischen  Rednern.  1. 256. 

Hofmann,  F.,  Caesar  B.  C.  *on  F. 
Kraner.  II,  122. 

Hofmeister,  A.,  zu  Cic.  de  unt  deor. 
II,  272.  III,  84. 

Holder,  A.  .die  Augsburger  Glos«. 
II,  101.  —  Die  Glossae  San-Blasiau« 

II,  101. 

Holzweissig,  F.,  Wahrheit  undlrr- 
tbum  der  idealistischen  Casustheorie 

III,  114 

Hoppe,  A.,  über  die  Sprache  des  Ph> 

losophen  Seneca.  III,  335. 
Hoppe.  F ,  zu  Com.  Nep.  Dat  6. 1 

II,  150. 

H  o  r  a  w  i  t  z ,  A.,  Analecten  zur  Gescbkbi« 
des  Humanismus  in  Schwaben.  III  71. 

—  Zur  Biographie  und  Correspondwi 
Johannes  Reuchlins.  III,  71.  —  Zur 
Geschichte  des  deutschen  Geiste»^ 
bens  vornehmlich  im  Zeitalter  derK- 
naissance.  III,  67. 

Hör  tis,  A.,  accenni  alle  scienxe  natt- 
rali  nelle  opere  di  Boccacci.  111,  ^4 

—  Boccacci  ambasciatore  in  Avigoon* 

III,  63.  -  Cenni  di  Boccacci  inton» 
a  Tito  Livio.  III,  65. 

Hostroann,  Ch.,  zur  Geschichte  der 
drei  Culturperioden  —  Zur  Techm* 
der  antiken  Bronceindustrie.  III,  34S. 

H  u  b  ad ,  F.,  der  erste  Alkibiades.  1, 171 

Hübner,  E.,  Grundriss  zu  VorleMiaf* 
über  die  lateinische  Grammatik.  III,  W 

Hümer,  J.,  Untersuchungen  über  d« 
jambischen  Dimeter  bei  den  christliche: 
lateinischen  Hymnendichtern.  Iii,  & 

H  u  g ,  A.,  Aeneas  von  Stymphalos.  I  &i 

—  Platon's  Symposion  1,  14  19ä  - 
Xenophontis  expeditio  Cyri  1,  6*-  7 
De  Xenophontis  Anab.  codice  C.  \  •* 

Hultgren,  Tibulls  Delia- Elegien.  IL 
295. 

Hultsch,  F,  über  den  Hiinmelsglabc? 
des  Archimedes  HI,  186.  -  De  Hf- 
ronis  mechanicorum  reliquiis.  III. 216 

—  Zu  Kleomedes.  III,  219.  —  P»PP 
Collectionis  quae  supersunt  III,  1& 

—  Die  Bruchzeichen  bei  Vitrain* 
III,  200 

Humphreys,  M.  W.,  on  certaia  iano- 
ence  of  accent  in  latin  iambic  trime- 
ters  III,  30.  -  Quaestiones  meine* 
de  accentus  momento  in  versa  ber>- 
ico  III,  30. 

Jackson,  H,  AristoU  Pol.  1,3  I,ÄM- 

Jacob,G,  Jahresbericht  über  Isokrates 
I,  267.  —  Zu  Xenoph.  Anab.  I  73 

Jacobs,  F.,  in  Petronii  Sat  Lft*& 


I 


Verzeichniss  der  besprochenen  Schriften. 


Jacobs,  R.,  Sallnstins.  II,  152. 
Jäkel,  J.,  das  Teiresiasorakel.  I,  146. 
Jancovius,  M..  Cornelius  Nepos  von 

Siebeiis.  9  A.  II,  139. 
Jane  Iii,  6.  B.,  dizionario  biogranco 

dei  Parmigiani  III,  42. 
Jatta,  G.,  une  scuola  di  pittura  vasa- 

ria  III,  239. 
Jebb,  R  C,  the  Attic  Orators  from  An- 
tiphon to  Isaeos.  I,  249.  —  Demo- 
sthenes.  I.  261. 
Jeep,  L.,  Claudianus.  II,  54. 
Ignatius,  W.,  de  verboruro  cum  prae- 
positionibns  comp,  apud  Cornelium  etc. 
II,  143.  210. 
Imbert -  Gourbey  re,  de  la  mort  de 

Socrate  war  la  ciguö.  1,  46. 
Imhoof-Blumer,  F.,  En-anzung  zu 
Sallet,  Münzen  der  griechischen  Könige 
von  Salamis  in  Cypern.  III,  128. 
Inhoudsopgavc  van  Aescbylus,  Sopho- 

cles  en  Euripides.  I,  207. 
Joachim.  R.,  Geschichte  der  Milich'- 

scben  Bibliothek  11.  III,  48, 
J  o  h  n .  C ,  die  Entstehungsgeschichte  der 
Catilinarischen  Verschwörung.  II,  173. 
—  8ailustius  über  Catilina's  Candida- 
tur.  II,  172. 
Jordan,  H,  Ausdrücke  des  Bauernla- 
teins. II,  93.  —  Sallustius.  II,  153. 
Sallnstins  ad  Caesarem  senem  de  re- 
publica.  II,  200   -   Sallustii  in  Tul- 
Jium  invectivae.  II,  202.  —  Die  Invec- 
tiven  des  Sallust  und  Cicero.  II,  202. 
Jordan,  W.,  Epische  Briefe.  I,  159.  — 

Die  Farben  bei  Homeros.  I,  160. 
Jskrzycki,  M.,  zu  den  Scholien  der 

Odyssee.  I,  120. 
J  u  n  g  m  a  n  n  ,  E  ,  Recension  von  Nitsche, 

über  Xenoph.  Hellpn.  1,  76 
Kämniel,  0,  die  Berichte  über  die 
Schlacht  bei  Kunaxa.  I,  75.  Xeno- 
phon   I,  56. 
Kallenberg,  II    die  Quellen  für  die 
Nachrichten  der  alten  Historiker  Ober 
die  Diadochenkämpfe.  II,  144. 
Kaplanides,  P.,  xspi  rrjq  jr^otdrijTog 

rijs  inarrokf^  Qtkinxou.  1,  277. 
Kaufmann,  J.,   zur  Bedeutung  und 
Methodik  der  classischen  Studien.  III, 
38. 

Kautzner.  A.,  über  Geschichte  und  Be- 
deutung alter  und  neuer  Masssysteme. 
III.  214. 

Kayscr,  Th.,  Horatius  Oden  und  Epo- 
den.  II ,  1  —  Sophokles'  Antigene 
deutsch.  I,  231. 

Keck,  II-,  zu  Piatons  Phädon.  I,  189. 

Keep,  R.  P.,  Homeric  Dictionary  of 
Autenrieth.  1,  127. 


351 

Kei I ,  H.,  glossaein Itivena  pm.  II,  312.  — 
De  pnmordiis  universitatis  Tnbingen- 
sis  et  Vitebergensis  studio  liberafium 
artium  coniunetis.  III,  76.  —  Tercn- 
tianus  Maurus,  Plotius  Sacerdos,  Ru- 
finus,  Mallius  Theodoras.  Fragmenta 
metrica.  III,  26. 

Keiper,  Th  ,  die  Perser  des  Aeschylos 
als  Quelle  für  altpersische  Alterthums- 
kunde. I.  213. 

Keller,  F..  die  rothe  römische  Töpfer- 
waare.  III,  240. 

Keller,  0.,  Antemna  III.  112.  -  Re- 
cension von  Zechmeister,  Scholia  in 
Hör.  A.  P.  II,  5 

Kellerbauer  A.,  zu  Com.  Nep.  Epam 
11,  151. 

Kennedy,  B  H,  Aesch.  Agamn.  931 
-  943.  I,  217.  —  Virgilius.  II,  50. 

Keppel,  die  abhängigen  irrealen  Be- 
dingungssätze im  Lateinischen.  III,  116. 

Kessler,  K  .  secundum  <juos  auetores 
Livius  res  a  Scipione  majore  in  Africa 
gestis  narraverit.  II,  210. 

K  i  e  s  s  1  i  n  g,  A.,  coniectanea  Propertiana 

II,  297. 

K  i  n  k  e  1 ,  G  ,  Epicorum  Graecorum  frag 
menta  L  7. 

Kirch  hoff,  A.,  über  die  Redaction  der 
Demosthenischen  Kranzrede.  1, 281.  — 
Studien  zur  Geschichte  des  griechischen 
Alphabets.  III,  122.  —  Xenophontis 
q.  f  libellus  de  republica  Atheniensium. 
I,  34.  —  Ueber  die  Schrift  vom  Staate 
der  Athener  I,  34.  —  Ueber  die  Ab- 
fassungszeit der  Schrift  vom  Staate  der 
Athener.  I,  80b. 

Kirch  ho  ff,  Ch,  die  orebestische  Eu- 
rythmie  der  Griechen.  III,  6. 

Kirch  mann,  J  H.  v.,  Aristoteles' erste 
Analytiken.  I,  341.  -  Aristoteles' 
zweite  Analytiken.  I,  341. 

Kitt,  observationes  grammaticae  in  Cae- 
sarem. II,  110. 

Klee,  qua  de  causa  Cicero  rpatxds  xal 
o%oka<rrtxbq  nominaretur.  II,  271. 

Klee  mann,  M.,  vocabula  Homerica  in 
Graecorum  dialectis  et  in  cotidiano 
sermone  servata.  I,  131 

Klee  mann,  S,  de  libri  III.  Tibulli  car- 
roinibus.  II,  283. 

Klein,  J. ,  Qber  L.  Duvius  Avitus.  II, 
42.  —  Kosenamen  auf  -itta.  HI,  107. 

Klotz,  W. ,  über  die  Geschichte  Pho- 
kions.  II,  144. 

Klügmann,  A.,  Anzeige  von  Deecke, 
Etruskische  Forschungen.  III,  124 

Klüpfel,  die  Universität  Tübingen  in 
ihrer  Vergangenheit  und  Gegenwart. 

III,  73. 


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252 


Register. 


Klage,  H.t  über  das  Wesen  des  grie- 
chischen Accentes.  III,  3. 

Klussmann,  E ,  zu  Com.  Nep.  II,  151. 

K  n  o  c  h  e ,  A.,  Vergilius  quae  graeca  exeni- 
pla  secutus  sit  in  Georgicis.  II,  82. 

Koch,  M.,  wie  haben  wir  zählen  und 
rechnen  gelernt?  III,  195. 

Koch,  V.  H.,  Homer's  Odyssee.  I,  92. 

Koehler,  A..  de  auctorura  belli  Afri- 
cani  et  belli  Hispaniensis  latinitate. 

II,  86.  132. 

Kö  hier,  H.,  de  verborum  accentus  cum 
numerorum  rationibus  in  trochaicis  sep- 
tenariis  Plautinis  consociatione.  III,  29. 

Köhler,  U.,  die  griechische  Politik  Dio- 
nysius des  Aelteren.  I.  80d.  III,  273.  - 
Zu  Xenophon  vom  Staate  der  Athe- 
ner. I,  80h 

K  öh  1  e  r,  W.,  de  dorismi  cum  metris  apud 
Aeschylum  et  Sophoclem  necessitudine 
I,  209. 

Köhn,  A.,  de  Homerico  in  Pana  hymno. 
I,  162. 

Könighoff,  .T..  dissertatio  Terentiana 
critica,  II,  320. 

Köster,  F.,  die  alten  Lieder  des  Ho- 
ratius  im  neuen  Gewände.  II,  2. 

Köstlin,  H.,  zu  Cic  de  nat.  deor.  II, 
143.  II,  256.  —  Kritische  Bemerkun- 
gen zu  Martialis  II,  308.  —  Zu  Plut. 
de  Fort.  II,  p.  97.  E.  1,  307.  —  Zu 
Prop.  V,  4,  55.  II,  298.  -  Zu  Ter. 
Hec.  III,  5,  35.  II,  321. 

Kohl  mann,  P.,  Statins  Achill.  I,  1  — 
396.  II,  52. 

atorqTosToij  ipwnxöö  rou  Autnou  1,262. 
Koutzitu) pyg,  IL,  nepi  rüg  xa$}  ftftäs 

ixxXrjtrtatnix^i  pouatx^q.  III,  19. 
Kraemer,  Ch.  E.,  cmendationcs  Sal- 

lustianae.  II,  167.  180. 
Kräuter,  J.  F.,  zur  Lautverschiebung. 

III,  94.  — Ueber  neuhochdeutsche  und 
antike  Verskunst.  III,  12. 

Kr  äfft,  M. ,  de  artibus  quas  Tibullus 
et  Lygdamus  in  uersibus  concinn.  ad- 
hibuerunt.  II,  275. 

Krause,  A.,  dequom  conjunctionis  usu 
ac  forma.  III,  117. 

Krause,  K.,  die  Schul-  und  Universi- 
tätsjahre des  Dichters  Eobanus  Hcssus. 
III,  72. 

Krause,  J.,  zu  Homer  y,  283.  1, 100. 

Krichenbauer,  A,  Beiträge  zur  ho- 
merischen Uranologie.  III,  209.  —  Die 
Irrfahrt  des  Menelaos.  I,  156.  —  Die 
Irrfahrt  des  Odysseus  als  eine  Um- 
schiffung Afrika's  erklärt.  1,  155.  — 
Ein  Schluss  auf  das  Alter  der  Ilias. 
III,  209. 


Kröcher,  der  homerische  Dimon.  I, 
157. 

Krohn,  A.,  Sokrates  und  Xenophon 

I,  43.  255. 

Kr  ü g e r,  G.,  deoratione exceptoria quam 
ferunt  contra  Pantaenetum  Script 
Deraosthenem.  1,  286 

Krüger,  K.  W.,  kritische  Analekten 

3.  I,  75. 

Kühlewein,  H.,  de  prognostici  Hip- 
pocratici  libris  manuscriptis.  III,  141 
Kühn,  A.,  deHoratii  carmine  saecntari 

II,  8. 

Kühner,  R.,  ausführliche  Grammaai 

der  lateinischen  Sprache.  III,  92. 
Külb,  Ph.  H.,  Plinius  Naturgeschichte 

Uebersetzt  und  erläutert.  II,  37. 
Kugler,  B.,  die  Jubiläen  der  UniTera- 

tät  Tübingen.  III,  75. 
Kuhlbars,  cur  über  Iliadis  deciam>  l 

contextu  carminis  Horn,  emovendas  sit 

I,  134. 

Kunzendorf,  0.,  sind  die  Satiren 
Persius  ein  Bild  seiner  Zeit?  II,  30* 

Kurtz,  E.,  zu  Eur.  Hippol.  262.  1,244 
-  Zu  Homer  <T,  462.  L  99. 

Kurz,  A.,  zu  Ly sias  und  Demosthen* 
I,  267.  —  Zu  Xenoph.  Anab  1,  71  - 
Xenophons  Griechische  Geschichte.  1. 
76.  —  Zur  Erklärung  von  Xenophon 
Hellenica.  1,  77.  —  Zu  Xen  Helk- 
nica.  I,  80  a. 

Kvicala,  Recension  von  Frey,  Äescby- 
lus- Studien.  1,  211 

Lagarrigue,  F.,  curiosites  arithm^* 
ques.  III,  194. 

Lahme v er,  G.,  Ciceronis  Cato  maior 

4.  A.  II,  261 

Laiin,  E.,  de praepositionum  usu  apad 

Aeschylum  I.  I,  210. 
Lampros,  S.  P.,  Mittheilungen  übe: 

den  Codex  Palatinus  X,  88.  I,  261 
L  a  r  c  i  a ,  D.  G.,  sopra  Teofane  Centn« 

ricerche  e  schiarimenti  III,  44. 
Landau,  M.,  Bocaccio,  sein  Leben  ^ 

seine  Werke  III,  62. 
Lange,  F.  A.,  Geschichte  dos  Matern 

lismus.  III,  214. 
Lange,  L.,  esus  und  esuf.  III,  121  j 

Redivivus  und  recidivus.  —  De  doeui 

vocabuli  origine.  III,  112. 
Langen,  P.,  Anzeige  von  F.  Scholl,  d« 

accentu  linguae  latmac  veterum  gruo- 

maticorum  testimonia.  HI,  95.  —  Cco- 

mentationes  Corniticianae  II,  223  — 

De  nonnullis  locis  in  Cic.  de  or»tor< 

II  229. 

La  koche,  J.,  Homeri  Ilias  ad  öd« 
librorum  optimorum.  I,  88.  —  Homers 
Ilias  für  den  Schulgebrauch.  I,  * 


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Verzeichniss  der 


Lasteyrie,  F.  de,  histoire  de  l'orfevre- 

rie.  III,  244. 
Lattmann,  K.,  zu  Com.  Nep.  Paus.  1, 

3.  II,  148  f. 
Laureck,  A,  de  Sallustii  ingenio  arte 

rationeque  dicendi.  II,  169. 
Laves,  A  ,  zu  Xenoph.  Hcllenica.  I,  80 b. 
Lebegue,  A.,  de  oppidis  et  portibus 

Megaridis.  I,  80  d. 
Lechner,  M. ,  de  rhetoricae  usu  So- 

phocleae.  I,  223 
Leconte  de  Lisle,  1' Odyssee  Tra- 

duetion  nouvelle.  I,  94.  —  Sophocle. 

Traduction  nouvelle.  I,  227. 
Leger,  A.,  les  travaux  publics  des  Ro- 
mains. III,  242. 
Lehmann,  K.,  quaestiones  Homericae. 

I,  34 

Lehndorf,  G.,  Hippodromos  1,  22. 
Lentz,  F.  L.,  zu  Cic.  Laelius  §  19.  22 

II,  262.  —  Pliniana.  II,  40. 
Lenzi,  A.,  il  mito  del  Prometeo  di 

Eschilo.  I,  211. 
Lepsius.  R  ,  die  Babylonisch  -  Assyri- 
schen Längenmasse.  III,  199. 
Leske,  P.,  zu  Thucydides.  I,  78 
Leutsch,  E  v,  zu  Homer  T.  47 f  I, 
98.  —  Zu  Propert.  II,  8  u  80.  II,  297. 

—  Kratippos  und  Xenophon.  I  76. 
Levi,  E. ,   l'Economico  di  Senotonte. 

I,  21. 

Ley ,  J.,  Yergiliannrumqunestionumspec. 
prius,  de  te-mporum  usu  11,  52.  79. 

L  i  e  b  h  o  1  d ,  über  die  Bedeutung  des  Dia- 
logs Phädon  für  die  platonische  Er- 
kenntnisstheorie  und  Ethik.  I,  188.  — 
Zu  Piatons  Politeia  1,  197.  —  Zu  Pla- 
to's  Syropos.  1,  193.  —  Zu  Xen.  Hel- 
len. I,  80  a. 

Liers  e,  über  die  Unechtheit  des  dritten 
Tibullianischen  Buches  II,  283. 

Li g nana,  G,  sabellische  Inschrift  von 
Bellante  III,  122.  —  Ueber  die  etrus- 
kische  Todesgöttin  Vanth.  III,  123. 

Lincke,  C. ,  zu  Xenoph.  Anab.  1,  74. 

—  De  Xenophontis  Cyropaediae  inter- 
polationibus.  I,  46.  57. 

Linde,  A.  v.  d.,  die  Handschriften  der 
königl.  Landesbibliothek  in  Wiesbaden 

III,  48. 

Linker,  G.,  quaestiones  Horatianae. 

II,  17. 

Linsen  mann,  F.  K.,  Konrad  Summen- 
hart.  III,  75 

Lipsius,  J.  H.,  Demosthenis  de  corooa 
oratio.  I,  280.  —  Zu  Xen.  Hellen.  I, 
80  d. 

Liverani,  F.,  Entgegnung  auf  Pczzi's 
Recension  von  Corssen,  Sprache  der 
Etrusker  III,  1-3 


Schriften.  253 


Löhle,  der  Charakter  des  Cyrus  nach 
Xenophon's  Cyropadie.  I,  56. 

Löschhorn,  C.,  quaestiones  metricae. 
III,  12. 

Löschke,  G. ,  Aesch.  Fragm.  395.  I, 
220  —  Zu  Com.  Nep.  Ar.  1,5.  II,  148. 

—  Ueber  den  Abstimmungsmodus  im 
Feldherrnprocess  nach  der  Schlacht 
bei  den  Arginusen.  I,  80  c. 

Loewe,  G.,  Beiträge  zu  Placidus.  II, 
99  -  Coniectanea  Plautina  III,  337. 

—  Prodromus  corporis  Glossariorura. 
II,  97. 

Lohmann,  B.,  de  Achillis,  Herculis, 
Aeneae  clipeis.  I,  161. 

Lolling,  H.  G.,  zu  Com.  Nep.  Milk  4, 
2.  II,  147. 

Loof,  F.  W  ,  Geschichte  der  Astrono- 
mie. III.  202. 

Lorenz,  K.,  über  Anaphora  in  Caesar's 
B  G  II,  115. 

Lowinski,  A  ,  de  emendando  primo 
episodio  in  Aesch.  Sept.  adv.  Theb. 

I,  212  —  Zu  Aesch.  Sept.  429.  I, 
213.  —  Scholae  criticae  in  Hör.  ep. 

II,  2.  II,  13 

Luckenbach,  H. ,  de  ordine  rerum  a 
pugna  apud  Aegospotamos  commissa 
usque  ad  tnginta  viros  institutos  ges- 
tarum.  I,  H)d. 

Lud  wich,  A.,  Hexametrische  Unter- 
suchungen. III,  17.  —  Die  Scholien 
zur  Ilias  in  Dindorf  s  Bearbeitung  1, 
119.  —  Maximi  et  Ammonis  carminum 
reliquiae.  I,  10.  —  Ueber  die  hand- 
schriftliche Ueberlieferung  der  Diony- 
siaka  des  Nonnos.  I,  11. 

Ludwig,  E.,  Commodianus.  II,  92. 

Lüttich,  über  die  Mängel  und  Vorzüge 
der  Satiren  des  Persius.  II,  308 

L  u  p  u  s ,  R ,  der  Sprachgebrauch  des  Cor- 
nelius Nepos  II,  90.  140.  —  Ueber 
die  Coustruction  von  visum  est.  III,  1 17. 

—  Zu  Com.  Nep.  II,  148.  f. 
Luthe,  W.,  Beiträge  zur  Logik.  II. 

I.  342. 

Madvig,  J  N.,  adversaria  critica.  I, 
78.  79.  —  Kleine  philosophische  Schrit- 
ten. II,  110.  —  Cicero  de  finibus  ed. 

III,  II,  252.  —  Emendationes  Livi- 
anae.  11,  214.  -  Zu  Xenophons  06- 
pot.  I.  29. 

Mädler,  J.  H.  Geschichte  der  Him- 
melskunde. III,  202. 

Mähly,  J  ,  Bonifacii  Basiliique  Amer- 
bachiorum  et  Vambueleri  epistolae 
mutuae.  III,  76. 

Magnus,  H. ,  die  geschichtliche  Ent- 
wickelung  des  Farbensinnes.  III,  222. 

Maier,  L. ,  Proklos  über  die  Petita  des 
Euklid.  III,  188. 


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354 


Register. 


Maixner,  F.,  de  infinitivi  usu  Vergi- 

liano.  II,  51. 
Marchand,  D.,  la  science  des  nombres. 

III,  194. 

Marehand,  G.,  Charakteristik  des  Ae- 

schines.  1,  290. 
Mangelsdorff,  G.,  Anecdota  Chisiana 

de  re  metrica.  III,  ö. 
Manns.  P.,  die  tragische  Katharsis.  I, 

207.  356. 

Martens  L.,  de  libello  ntpl  b\poo$.  I, 
276. 

Martin.  Th.  H.,  Astronomia.  III,  202. 
—  Sur  l'epoque  et  l'auteur  du  pretendu 
XV.  livre  d'Euclide.  III,  185.  —  Me- 
moire sur  la  cosmographie  populaire 
des  Grecs.  III,  203.  —  Memoire  sur 
la  signification  cosmographique  du  m v- 
the  d'Hestia.  III,  203. 

Maspero,  G.,  fragments  d'un  commen- 
taire  sur  le  second  livre  d'Herodote. 
I,  334. 

Materialien  zu  einer  Geschichte  des 
Unterrichts  in  Oberyssel.  III,  84. 

Mauceri,  L.,  rt'lazione  sopra  la  Necro- 
poli  del  Fusco  in  Siracusa.  III,  27  7 

Mayer,  A.,  die  Entwicklung  des  Un- 
terrichts und  der  höheren  Bildung  in 
Nieder- Oesterreich  III,  60. 

May  hoff,  K  ,  Referat  über  Weil  Jj?- 
pue&ivooe  al  dypofopiat.  I,  277. 

Mayr,  A.,  Charakterbilder  aus  Prota- 
goras.  I,  194. 

Möhler,  zu  Xenoph.  Anab.  I.  72. 

Meierheim,  C,  de  infinitivo  Homerico. 

I,  123. 

Meiser,  K.,  zu  Com.  Nep.  Timoth.  3, 
5.  II,  150. 

Menge,  H.,  des  Archimedes  Kreismes- 
sung nebst  des  Eutokios  aus  Askalon 
Commentar.  III,  201 

Menge.  R.,  Gymnasium  und  Kunst. 
III,  38. 

Meritens,  H.  de,  essai  sur  la  corre- 

spondance  de  Ciceron.  II,  225. 
Merkel.  Bemerkungen  eines  Anatomen 

über  die  Gruppe  des  Laokoon.  III,  158. 
Merry,  W.  W.,and  J.  Riddell,  Homer's 

Odyssey.  1,  89. 
Mertens,  L.,  de  libello  ntpi  fty>oos.  I, 

296. 

Merzdorf,  R.,  Vokalverkürzung  vor 
Vokalen  im  Ionischen  I,  322. 
esnil,  A  du,  zu  Cic.  Acad.  II,  17. 

II,  252.  —  Zu  Cic.  de  fin.  III,  69  ;  IV, 
34  ;  41.  II,  254.  —  Zu  Cic.  de  uat.  deor. 

I,  78;  II,  17.  11,256.  —  Kritisch -ex- 
egetische Beitrage  zu  Horuz  und  Ver- 
gil.  II,  16.  —  Zu  Tibullus  111,  6,  16. 

II,  »94. 


Metzger,  zu  Soph.  Oed.  OoL  S50f  1, 

232. 

Meusel,  H.,  utri  Verrinarum  codici 
maior  fides  habenda  sit  Palimpsesto 
Vaticano  an  regio  Parisiensi  11.  235. 
—  Jahresbericht  zu  Sallust.  U,  180 

Meyer,  E.,  über  die  Gestalt  und  Grösse 
der  Erde.  III,  213. 

Meyer,  G.,  zu  den  kyprischen  Inschrif- 
ten. III,  128 

Meyer.  L.,  über  die  griechischen,  ins- 
besondere die  homerischen  Nomini 
auf  so.  I,  131  —  Elementum;  lego 
etc.  III,  112  —  Zur  Lehre  vom  la- 
teinischen Vocalismus.  III,  95. 

Meyer,  P.,  6  &op6e  apud  Aristoteka 
Platonemque.  I,  177 

Meyer,  W.,  die  Spruch verse  de«  Publi- 
lius.  Syrus.  II,  326. 

Mezger,  G.,  über  die  Abfassungen 
von  Caesar's  gallischem  Kriege.  II,  112. 
Zu  Livius.  II,  220. 

Michaelis,  A.,  tttypoo  xollrjcvi.  III. 
244. 

Michaelis,  R  .  de  Iulii  Pollucis  sta- 
diis  Xenophonteis.  I,  22. 

Miller,  M.,  kritische  Beiträge  zn  Cae- 
sar. II,  1 12.  —  Zu  Xenoph.  Anab.  1, 71 

Mistchenko,  Th.,  Aesch  Prom.  2¥ 

I,  21 1  —  Zu  Eur.  Troades  237.  I,  24k 
Misteli.F.,  über  griechische  Betont«? 

III,  3.  -  Erläuterungen  zur  Theorv 

der  griechischen  Betonung.  III,  4. 
Mi  s  tri  Otis,  G.,  Vprjpou  Mtäg  I,  86 
Mohr,  W.,  quaestiones  gramm&ticae  *A 

cognomina  Romana  pertinentes.  111. 

108.  —  In  Apollinaris  bidonii  epistula*. 

II.  58. 

Moll,  J.  H.,  Tarentina  III,  271. 
Mommsen,  Th.,  inscriptiones  Gallig 

cisalpinae  latinae  III,  290.       Das  3Jh 

litairsystem  Caesars.  II,  110.    -  Zu 

Livius.  II,  221. 
Mommsen,  Ty.,  zu  Eur.  Phoen.  1S^ 

I,  248.  —  Zu  Eur.  fr.  541.  I,  248  - 

Parerga  Pindarica.  1, 233.  —  *6*  and 

perd  bei  Xenophon.  I,  78. 
Moor,  D.  de.,  Cn.  Nevius.  II,  325. 
M   r  1 1 mann,  J.  II , himjarische Glossec 

bei  Plinius.  III,  158. 
Morris,  Ch.  D. ,  on  the  age  of 

nophon.  I,  76 
Mowat,  Ii,  zu  Plinius  Nat  Hist.  II,  41 
Moy,  L. ,  etude  sur  les  plaidovers  d  1- 

see.  I,  268. 
M'üller,  A,  quaestiones  Socraticae.  I. 

45. 

Müller,  B.,  zur  Kritik  von  Caesars 

gallischem  Kriege.  11,  115. 
M  ü  1 1  e  r,  C  ,  de  scriptis  Theognidis-  I,  l 


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I 


Verzeichniss  der  besprochenen  Schriften. 


Müller,  C.  F.  W.,  Ciceronis  Laelius  v. 

M.  Sayffert.  2  A.  II,  262. 
Müller,  Ed.,  die  Idee  der  Menschheit 

im  hellenischen  Alterthum.  I.  56. 
Müller  Em.,  noch  einmal  die  Schlacht 

an  der  Trebia.  II,  210. 
Müller.  F.  A.,  observationes  de  elocu- 

tione  Lysiae.  I,  260. 
Müller,  G.  H.,  novae  emendationes  So- 

phocleae.  I,  233 
Müller,  H.,  de  fontibus  Plutarchi  vitam 

Dionis  enarrantis.  III,  274 
Müller,  H.  J.,  zu  Com.  Nep.  Them  8, 

S.  II,  147.  -  Zu  Florus.  II,  224.  — 

Zu  Livius.  II,  218. 
Müller,  J.,  Recension  von  Plinius  ed. 

Mayhoff  vol.  II.  11.  36.  —  Eroendatio- 

nen  zur  Naturalis  historia  des  Plinius. 

II,  37. 

Maller,  Iv.,  quaestiones  criticae  de  Chal- 
cidii  in  Timaeum  Piatonis  commenta- 
rio.  I,  199.  —  Zu  Cic.  de  nat.  deor. 
II,  46.  II.  256.  —  De  seminarii  philo- 
logici  Erlangensis  ortu  et  fatis.  III,  78. 

Müller,  L.,  Porfyrius  Optatianus.  II, 
58.  —  Friedrich  Ritschi.  III.  82. 

Müller,  M.,  über  Ablative  auf  -d  mit 
Locativbedeutung.  III.  99  —  Zum 
Sprachgebrauch  des  Livius.  II,  210.  III, 
338* 

Müller,  0,  zu  römischen  Autoren  11, 
17,  42.  III,  253.  309.  -  Drei  neue 
Fragmente.  11,  197.  -  Zu  Cic.  Phi- 
lipp. I,  10  24.  II,  282.  —  Zu  Cic.  pro 
Plancio  §  29.  II,  247.  -  Zu  Cic.  pro 
Sestio  §  68.  II,  246.  —  Zu  Cic.  pro 
Sulla  jS  68.  74  II ,  245.  —  Zu  Ovid 
Her.  11/  23.  —  Zu  Verg.  Aen.  VII,  65. 
u.  X,  70.  II,  51. 

Müller-Strübing,  H.  Aristophanes 
nnd  die  historische  Kritik.  1,  46. 
Zu  Xenophon's  Staat  der  Lakedämo- 
nier.  I,  80g. 

Münderloh,  zu  Corn.  Nep.  Att.  6,  3. 
II,  152 

Muff,  Ch.,  die  chorische  Technik  des 

Sophokles.  III.  15. 
Münk,  E.,  Geschichte  der  römischen 

Literatur.  II,  108. 
Munro.  H.  A.  J.,  the  last  elegy  of  the 

third  book  of  Propertius.  II,  297. 
Mu  z  z  o  n  e  ,  B.,  elegie  di  Tibullo.  II,  295. 
Myrianthus,   die   Mar-schlieder  des 

griechischen  Drama.  III,  6. 
Naber,  S.A.,  quaestiones  Homericae. 

I,  132.  —  Ttavdyaito»  et  K&fxaxov  in 

Philebo  Plat.  I,  190.  -  Ad  Plat.  Phae- 

drum.  I,  194.  —  Ad  Plat.  Symposion. 

I,  193.  -   Zu  Xenoph.  Anab  1,  74. 
Nake,  B.,  der  Briefwechsel  zwischen 

Cicero  und  Brutus.  11,  266. 


355 


Nardini,  E. ,  intorno  al  manoscritto 
della  Biblioteca  Alessandria  contenente 
gli  Apici  di  Boezio  III,  198. 

Natorp,  P,  quos  auetores  in  ultimis 
belli  Peloponn.  annis  describ.  secuti 
sint  Diodorns  etc.  II,  144.  —  üeber 
die  Quellen  der  griech.  Geschichte  f. 
d.  Jahre  404  —  394.  II,  144. 

Nauck,  A.,  kritische  Bemerkungen.  I, 
101.  161.  304  -  Zu  Homer  J  341  ff. 
I,  96.  -  Zu  Homer  ß  258.  I,  100.  - 
Homert  Ilias  cum  potiore  lectionis  vari- 
etate.  1,81.  —  Sophokles.  Erklärt  von 
Schneidewin.  1.  Bd.  Einleitung,  Aias, 

I,  227.  5.  Bd  Elektra.  I,  228. 
Naumann,  E.,  de  Xenophontis  Aaxe- 

Aaitxoviw»  Koktrtia.  I,  23.  80  g.  —  Sen- 
tentiae  controversae.  1, 23.  —  Egyete- 
mes  philologiai  Közlöny  11.  1,23. 

Naumann,  Fr  ,  de  <  >,  particula  apud 
Aeschylum  vi.  I,  209.  —  Die  Casuren 
im  Tnmeter  der  sophokleischen  Elek- 
tra. 1,  228 

Negroui,  C,  Petrarca  a  Novara.  III 
61. 

Neidhardt,  A..  de  Euripide  poetarum 

maxime  tragico.  I,  356. 
Nettleship,  H.,  grandis,  laetus,  aura. 

III,  112. 

Neubauer.  R.,  der  angebliche  Aphro- 
ditetempel  zu  Golgoi.  III,  123.  129. 

N  e  w  m  a  n .  F.  W.,  Etruscan  interpreta- 
lion.  III,  125 

Nick,  G. ,  Kritisches  und  Exegetisches 
zu  Ovid's  Fasten.  II,  27. 

Nieländer,  F.,  der  factitive  Dativ  bei 
römischen  Dichtern  und  Prosaikern. 
III,  114  Zu  Homer  k  530f.  I,  100. 
~  Zu  Homer  $  7.  I,  100.  -  Zu  Li- 
vius II,  218. 

Niemeyer,  K. ,  zu  Cic.  Tusc.  V,  50. 

II,  255.      Zu  Livius.  II,  218. 
Niese,  B. .  zu  Soph.  El.  1251.  1,  229. 

-  üeber  den  Volkstamm  der  Graker. 

III,  272 

Nipperdey,  C,  opuscula.  11,105.179. 

Nisard,  I) ,  les  quatre  grands  historiens 
latius.  Ii,  107.  —  Renaissance  et  re- 
forme. Erasme,  Morus,  Melanchthon. 
III,  61. 

Nissen,  H.,  Pompejanische  Studien.  II, 
221.  III,  250. 

N i  t  sc h e ,  A.,  Untersuchungen  über  die 
Echtheit  der  Doloneia.  I,  135. 

Nitsche,  W.,  König  Philipps  Brief  an 
die  Athener.  I,  277.  —  Ueoer  die  Ab- 
fassung von  XenophonsHellenica.  1,76. 

Noeldeke,  W.,  de  Rhesi  fabulae  actate 
et  forma.  I,  247. 

Novak,  J.,  o  nekterych  v  Sofokleove 
»Oedipu  Kolonskem.«  1,  233. 


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356 


Register. 


Novellis,  V.  de.,  elegia  IV  del  libro 
II  di  Tibullo.  II,  295 

0 b  e r d i  ck ,  J.,  de  exitu  fabulae  Aeschy- 
leae  qnae  Septem  adv.  Thebas  inscri- 
bitur.  I,  213. 

Oberbrey  er,  M.,  Demosthenes  Rede 
für  die  Krone,  übersetzt  von  F.  Jacobs, 
mit  Einleitung  und  Erläuterung  I,  282. 

Og6rek,  J..  de  Socrate  marito  patreque 
familias.  I,  44. 

Oppcrt,  J.,  Petalon  des  mesures  Assy- 
riennes.  III,  199. 

Osthoff,  H.,  Forschungen  im  Gebiete 
d.  indogermanischen  nominalen  Stamm- 
bildung. III,  103.  —  Zur  Frage  des 
Ursprungs  der  germanischen  N-  Decli- 
nation.  HI,  100.  -  Umbrica.  III,  120. 

Ost  mann,  R  ,  de  additamentis,  quae  in 
Rhetoricis  ad  Herennium  inveniuntur 
antiqu.  11,226 

Ott,  J.  N. ,  Bemerkungen  zu  Placidus 
und  Isidoras  II,  100.  —  Doppelgra- 
dation des  lateinischen  Adjectivs  und 
Verwechslung  der  gradus  unter  ein- 
ander III,  113.  —  Die  neueren  For- 
schungen im  Gebiete  des  Bibellateins. 
II.  93.  —  Zur  Lehre  vom  Ablativus 
Gerandii.  III,  336.  —  Zu  Sallust  Catil. 

II,  178. 

P  a  i  s ,  E.,  descrizione  dei  codici  Fiorentini 

della  naturalis  historia  di  Plinio.  II,  35. 
Palcy.F.A.  and  J.  E.  Sandys,  select 

private  orations  of  Demosthenes,  with 

introduetions  and  notes.  Part.  II.  I,  283. 
Palm  er,  A.,  Juvenal.  Sat.  XV  104.  II, 

312.  —   Emendation  of  a  passage  of 

Propertius.  II,  298. 
Pamer,  V.,  zur  Frage  über  das  Ver- 

hältniss  der  Svmposien  des  Xenophon 

und  Piaton.  I,"  80f. 
Panckoucke,  Phaedrus  etc.  II,  328. 
Pansch,  B.,  de  deo  Piatonis.  I,  173. 
Paoli,  A.,  il  concetto  etico  di  Socrate. 

I,  44. 

II  axadox  ou  Xe  c ,  Tzepl  riyff  ÖAxrjg  ratv 
dpfaiatv  afiupvaixwv  oradfiüiv.  III, 
216.  -    Td  dpyat'i  Ipupvauä  ora&fiä. 

III,  216.  IUp(  nvos  fiYjrpas  «rratf- 
pwv.  III,  217. 

Tartsch,  J  ,  die  Darstellung  Europa's 

in  dem  geographischen  Werke  des 

Agrippa  III,  247. 
Passaglia,  C.,  della  dialettica  Socra- 

tica.  I,  45. 
Patin,  etudes  sur  les  tr.igiques  Grecs. 

I,  207.  —  Lucrece.  II,  75. 
Patzig,  H  ,  quaestiones  Plutarcheae, 

I,  299. 

Paucker,  Materialien  zur  lateinischen 
Wortbildung«  -  Geschichte.  111,  106 


Paul,  L.,  über  den  Begriff  der  Straff 

in  Platon's  Gorgiaa.  I,  196. 
Pauly,  F.,  neue  Beitrage  zur  Kritik 

des  Horazscholiasten  Porphvrion  IL  6 
Zu  Cic.  ad  Her.  I,  32.  iL  2».  - 

Kritische  Miscellen.  II,  234.  -  Zc 

Livius.  II.  219. 
Paviikowsky,  C,  zu  Livius.  11,219 
Peez,  W. ,  Systematische  Darsteltan? 

der  Proportionstropen  bei  Sophokles.  1. 

224. 

Peiper,  R,  zu  den  Tragödien  des  Se- 
neca.  II,  329.  —  Zur  Vita  Termti 

II.  322. 

Pelham,  H.  F.,  the  chronology  ofti* 
Jugurthine  war.  II,  186. 

Penka,  K.,  die  Nominalflexion  der  in- 
dogermanischen Sprachen.  III,  98. 

Peppmüller,  R.,  Cornmentar  de«  24 
Buches  der  Ilias.  I,  138. 

Perathoner.  V.,  zur  Würdigung 
Lehre  von  den  Seclentheilen  in  der 
platonischen  Psychologie.  I,  175. 

Perez  del  Camino,  D.  N.,  Elegiask 
Tibullo  II.  295 

Perthes,  H.,  lateinische  Formenlehre 

III,  93. 

Peter,  H.,  de  Ovidi  fastis  dispuUtio  er- 

tica.  II,  24.  # 
Petre-quin,  P.  E.,  Chirurgie  d'ffipr* 

crate.  III,  142 
Pet  sehen  ig,  M. ,  Beiträge  zur  KnÜ 

lateinischer  Schriftsteller  II,  3*2. 
Pezzi,  D,   Antwort  an  Liverani.  DL 

123.  —  Recension  von  Cors»en,  i* 

Sprache  der  Etrusker  III,  123 
Pfalz,  M  ,  DionderSyrakusan*r.  11,144 
Pflügl,  F.,  zu  Soph.  Ai.  1281.  I,  20" 

—  zu  Soph.  El.  1007  f  I,  229. 
P  i  c  h  1  e  r ,  F.,  Studien  über  Teurnia  III 

290. 

Pierides,  D.,  onadigraphic  in^cripöi- 
fouud  in  Larnaca.  III,  128.  —  >oi« 
on  Cypriotic  Palaeography.  III,  1& 

Tic  ton,  J.  A.,  on  the  origin  andhistor.r 
of  the  numerals.  III,  199. 

Plew,  H.,  de  ellipsi  verbi  copnhtin 
esse  apud  poetas  latinos.  III,  117 

Pöhlig,  OL,  der  Athener  Thennen* 
1,  80c.  —  Zu  (Xen.)  Apomn.  11,6,» 
I,  46. 

Pohle,  E.,  die  Xenophontische  Apokf  * 
in  ihrem  Verhältnis  zum  letzten  &* 
pitel  der  Memorabilien.  I,  55. 

Polizzi,  G  ,  catalogo  dei  monumra'- 
d'arte  e  di  autichita  di  Trapani.  Di. 
281. 

Poole,  R.  St.,  catalogue  ofgreekcoins 

Sicily  III,  283. 
Postgate.  J.  P.,  notes  on  the  Text  utf 


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Verzeichnis»  der  besprochenen  Schriften. 


357 


of  the  Politics  of  Aristotle.  I, 
354. 

Pott,  A.  F.,  Etymologische  Forschun- 
gen auf  dem  Gebiete  der  indogerma- 
nischen Sprachen.  III,  111 

Pr  an  tl,  C.  v.,  Verstehen  und  Beurthei- 
len.  III,  37. 

Procksch,A.,  rpönatov  Imdvcu.  I,  78. 

Protodikos,  J.,  de  aedibus  Homericis. 
I,  160. 

Prowe,  L.,  monumenta  Copernicana. 
III,  186. 

Purmann,  H.,  zur  Textkritik  des  Lu- 

crez.  II,  70. 
Racioppi,  G.,  origini  storiche  investi- 

gate  nei  nomi  geografici  della  Basili- 

cata.  III,  269. 
Rap p o  1  d .  J  ,  die  Gleichnisse  bei  Aeschy- 

los,  Sophokles  und  Euripides.  1. 1, 206. 
Rauchenstein,  R.,  ausgewählte  Reden 

des  Lysias.  7.  Aufl.  1.260.  —  Anzeige 

von  Heldmann,  emendationes  Lysiacae. 

I,  266.  —  Zu  Lysias.  I,  266.  —  Zu 

Soph.  Antigone.  I,  232. 
Rausch,  F.,  quid  ex  Taticinio  de  Iso- 

crate  elici  possit  ad  definiendum  tem- 

pus  quo  Euthydemus  exaratus  esse  ex- 

istimandus  sit.  I,  170. 
Ravani,  L.t  la  politica  di  Senofonte 

1.  80e. 

Rehdantz,  C,  Demosthenes  philippi- 
sche Reden.  5.  Aufl.  I,  273.  —  Lykur- 
gos'  Rede  gegen  Leokrates.  I,  292.  — 
Xenophons  Anabasis.  I,  65. 

Reimann,  H  ,  quaestiones  metricae. 

in,  12. 

Hecb,  J.,  über  die  Grundlagen  des  Sitt- 
lichen nach  Cicero  und  Arnobius.  II,  262. 

Rehbronn,  E. ,  de  interpolationibus 
q.  f.  in  Odvsseae  libro  undecimo.  1, 146. 

Renn,  E.,  Kritisches  zu  Martial.  II,  309. 

Rettig,  G.  F.,  Piatons  Symposion  er- 
klart. I,  16.  192.  —  Kritische  Studien 
und  Rechtfertigungen  zu  Platon's  Sym- 
posion. I,  190.  —  Die  Planmäßigkeit 
der  A&Tjvaiutv  Ttoktrtia.  1, 34.  —  Ueber 
die  Schrift  vom  Staate  d.  Athener.  1, 34. 

—  Xenophou's  Symposion  ,  ein  Kunst- 
werk griechischen  Geistes.  I,  801 

Reulea ux,  F  .  theoretische  Kinematik. 
III,  230 

Ribbeck,  0 . ,  über  den  Begriff  des  ttptav. 

1,  42.  —  Zu  Euripides  Helena.  1, 243. 
Eiche y,  A  ,  the  Homeric  question  and 

the  Teutouic  epics.  I,  133. 
Richter,  E.  A.,  Beiträge  zur  Kritik  und 

Erklärung  des  Demosthenes.  I,  275. 

—  Zu  Xenoph.  Anab.  I,  75. 

Richter,  F.  R.,  <3 
I,  123. 


Richter,  R,  de  IV.  libri  TibuUi  ele- 
giis.  II,  283. 

Ricci,  M.,  Herodoto.  T.II.  I,  335.  — 
note  alle  storie  di  Erodoto.  I,  335. 

Rieck,  C,  de  adiectivorum  composito- 
rum  usu  Euripideo.  I,  236. 

Riecke,  E.V.  v.,  Statistik  der  Univer- 
sität Tübingen.  III,  74. 

Rieck  her,  J.,  zu  Xenoph.  Anab.  1,  73. 

Riedel,  J.,  de  Hermocratis  Syracusani 
vita.  I,  80b. 

Riedenauer,  zu  Com.  Nep.  II,  147 f, 

Riel,  C,  der  Doppelkalender  des  Papy- 
rus Ebers.  III,  208.  —  Das  Sonnen- 
und  Siriusjahr  der  Rameasiden.  III,  207. 

Riemann,  0.,  collation  de  deux  ma- 
nuscripts  des  Helleniques.  I,  77.  — 
Remarques  sur  les  scholies  de  Demos- 
thene  et  d' Eschine.  1, 253. 

Riese,  A.,  Ober  Dracontius.  II,  58. 

Ritsehl,  F.,  Anapästen  bei  Plautus.  III, 
31.  —  Unsere  heutige  Aussprache  des 
Lateinischen,  in,  23.  93. 

Robiou,  F.,  observations  sur  une  date 
astronomique  du  haut  empire  egyptien. 
m,  209. 

Rodet,  L.,  sur  le  dechiffrement  des  in- 
scripüons  de  Pile  de  Chypre.  III,  130. 

1 44- 

Roeding,  R  ,  fabulas  Euripideas  q.  s. 
in  codice  Parisino  iterum  contulit.  I, 


Röhl,  H  ,  Jahresbericht  zu  Lysias.  I, 
261.  —  Zu  Lysias.  I.  266.  —  Zu  Ly- 
sias XX,  19;  Andokiaes  II,  23;  Lysias 
XIII,  72;  Corpus  Inscr.  Att  59.  III. 
265. 

Römer,  A.,  Recension  von  Dindorfs 
Ausgabe  der  Scholien  zur  llias.  I,  120. 
I,  120.  —  Ein  Dichter  und  ein  Kriti- 
ker vor  dem  Richtcrstuhle  des  Herrn 
R.  Peppmüller.  I.  138 

Roemheld,  F.,  ae  adiectivorum  com- 
positorum  apud  Euripidem  usu.  I,  235. 

Rönsch,  H.,  Hebräische  Lemmata  in 
den  Amplonianischen  Glossen.  II,  100. 

—  Romanische  Etymologien.  II,  104. 

—  Studien  zur  Itak  II,  95. 
Rohrmann,  W.,  oratio  quae  est  contra 

Macartatum  num  Demosthenis  esse  iu- 
dicanda  sit  1, 287.  -  Ueber  die  Kämpfe 
um  Lechäon.  I,  80. 

Rohrmoser,  J. ,  über  den  Gang  des 
harpalischen  Processes.  I,  289. 

Ronchini,  A. ,  notisie  intorno  a  Gio- 
vanni Aurispa.  III,  44. 

Rooses,  M.,  Plantijn  en  de  Plantijn- 
sche  Drukkery.  III,  84. 

Rose,  V.,  Anthimusde  observatione  ci- 
borum.  II,  92. 


1877.  XU. 


24 


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858 


Register. 


Rosenberg,  E.t  Jahresbericht  eu  Ae- 
schines  1  I,  290.  —  Zu  Antiphon.  I. 
258.  —  Zur  äusseren  und  inneren  Kri- 
tik der  Leocratea.  1.292.  —  Handschrift- 
liches zu  Lysias  I,  260.  —  Die  Par- 
tikeln Toivuv  in  der  attischen  Dekas. 
I,  256.  —  Ueber  das  attische  Mihtair- 
stratgesetz.  I,  263.  -  Zu  Xen  Anab. 
1,  74. 

Rosenberg,  K.,  zu  Xenoph.  Anabasis. 

I,  74. 

Roth   R.  v.,  Urkunden  zur  Geschichte 

der  Universität  Tübingen.  III,  74. 
Roubv,  E.,  le  siege  de  Marseillo  par 

Cesar  II,  123. 
Rubner,  H.,  zu  Com.  Nep.  II,  149 f. 
Rüdiger,  A.,  de  orationibus  qnae  in 

rerum  scriptoribus  Graecis  et  Latinis 

reperiuntur.  I,  332  II,  168. 
Rühl,  F,  angebliche  Briefe  des  Cicero. 

II,  266.  —  Zu  Livius.  II,  219.  —  Zu 
Xenophons  llufiot.  I,  30.  -  Recension 
von  Zurborg,  Xenophontis  Mopot.  1, 28. 

Ruelle,  Ch.  E.,  Arithmetica.  III,  193. 

—    Stüdes  sur  l'ancienne  musique 

grecque  III,  21. 
Rüter,  H.,  de  metonymia  abstractae 

notionis  pro  concreto  apud  Aeschylum. 

I,  209. 

Rzach,  A ,  zu  Homer  ^226  I,  98.  — 
'Etospopftc  bei  Homer  und  Hesiod.  I,  4. 

Sachse,  A.,  über  Xenophontis  Agesi- 
laus.  I,  31. 

Sachsse  0.,  de  pedibus  trisyllabis  qui 
in  senario  substituuntur  trochaeo  et 
iambo  III,  29 

S  a  k  k  e  1  i  o  n ,  G.,  scholies  de  Demosthene 
et  d'Eschine.  I,  80c.  253 

Salinas,  A. ,  le  grondaie  del  Tempio 
d'Imera.  III,  282. 

Sallet,  A.  v.,  die  Münzen  der  griechi- 
schen Könige  von  Salamis  in  Cypern. 

III,  128.  —  Ueber  M^xoxoq.  I,  75. 
■Sallwürk,  E.  v.,  Rhythmische  Studien. 

III,  32. 

Sander,  M. ,  der  Sprachgebrauch  des 

Rhetors  Seneca.  III,  333. 
Sathas,  K.,  Mtaauovtxrj  ßtpXio&vxij.  vol. 

VI.  III,  44. 
Sauppe,  H.,  zu  Xen.  Hellenica.  1,80  a. 
Say  ce,  A.  K,  Agglutinationsart  im  Etrus- 

kischen.  III,  125. 
Schäfer,  A,  sind  die Demosthenischen 

Briefe  echt  oder  nicht?  I,  288. 
Schäfer,  A.,  Miscellen  zur  römischen 

Geschichte.  II,  208.  —  Zu  Xen.  Cvrop. 

VI,  2,  37.  I,  68.  -  Zu  Xen.  Hellenica. 

I,  80 

S  c  h  ä  f  e  r ,  H.  W ,  die  astronomische  Geo- 
graphie der  Griechen.  III,  203. 


tffner,  S.,  de  tertia  adversus  Apbo- 

bum  oratione  vulgo  Demostbenis  no- 

mini  addicta.  I,  285 
Schambach,  0  ,  zu  Caesar  de  Belle 

Gallico.  II,  138. 
Schanz  M,  in  Minoem  dialogaas.  1. 

184   —  Zu  PJatons  Cratylus.  I,  Itt 

—  Bemerkungen  zum  kritischen  Appa- 
rat Piatons.  I,  178.  -  Mittheihmge« 
über  platonische  Handschriften  1, 179 

—  Ueber  den  Platocodex  der  Markiii- 
bibliothek  in  Venedig.  1,  182.  —  Uc- 
ter.«uchungen  über  die  platonisch« 
Handschriften.  I.  179.  —  Nachtrag? 
zu  »Plato  -  Codex«  I  200. 

Schaper,  C.  über  die  in  der  Aen?i> 
durch  die  Kritik  gewonnenen  Resul- 
tate. II,  50. 

Sehe  die,  F.,  die  Reihenfolge  der  ph- 
änischen Dialoge  Ph&dros,  Pbidn. 
Staat,  Timäos.  I,  168. 

Scheindler.  A.,  metrische  und  sprach- 
liehe  Untersuchungen  zu  Mu^aio«  1. 11 

Schenk,  R.,  zu  Eur.  Cycl.  326.  I.2# 

Schenk],  C,  Chrestoinatie  aus  Xeno. 
phon  I,  80 e.  —  Xenophontis  opera  11 
I,  16.  46.  55.  —  Xenophontische  Stu 
dien  II.  III.  1,  16.  17  f.  46.  -  Ree« 
sion  von  Cobet's  Eevootövros  Klpv 
'Avdßaeiq.  I,  67. 

Schettini,  F.  X.,  8*vofSrnt  K»r 
*A»dßa<rtq.  I,  67. 

Schiaparelli,  E.  V.,  i  Precursori  tü 
Copernico  nell'  antichitä.  IH,  204  - 
Die  Vorläufer  des  Copernicus  im  Al- 
terthum. III,  204.  —  Le  8fere  omoow- 
t  rieh o  di  Eudosso,  di  Calippo  e  di  Aristo 
tele.  I,  347.  III,  204. 

Schiller,  L.,  die  Ansbacher  gelehrt« 
Schulen  unter  Marggraf  Georg  W 
Brandenburg.  III,  80.  —  Das  Carolo- 
Alexandrinum  im  Jahre  1773  III,  ^ 

Schirlitz,  C,  zu  Platon's  Phaedon .  I. 
189.  —  Zur  Erklärung  von  Plato  ' 
Protagoras.  I,  195.  —  Zu  Soph.  PhiL 
92  und  Prol.  I,  283. 

Schliack,  C,  zu  Eur.  Hei  403 f  L 
243.  --  Zu  Eur.  Ion.  692,  860,  15«  f 
I,  246.  —  Zu  Eur.  Iph.  in  Aul  Ii 
I,  245.  —  Zu  Eur.  Bacch.  442t 
I,  242. 

Schleiden,  H  J.,  die  BedentoDg  der 
Juden  für  Erhaltung  der  Wissenschaf- 
ten im  Mittelalter  111,57.  -  DasSilr. 
seine  Geschichte  etc.  III,  220 

Schlegel,  G. ,  üranographie  ChinoLv 
III,  207. 

Schlesinger,  A.,  die  gesellschaftlich«1 

Stellung  der  Aerzte.  III,  157 
Schliephacke,  über  die  griechisch« 


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Verzeichniss  der  besprochenen  Schriften 


359 


Quellen  zur  Catilinarischen  Verschwö- 
rung. II,  176. 
Schlumberger,J.,  Cäsar  und  Ariovist. 
IL,  114. 

Schmalfeld,  F.,  Beitrage  zur  home- 
rischen Worterklärung.  1, 129.  Zehn 
homerische  Wörter  nach  Abstammung 
und  Bedeutung  erklärt.  I,  130. 

Schmid,  H.,  Catalogus  codicum  manu- 
scriptorum  in  bibliotheca  monasterii 
Cremifanensis.  III,  48. 

Schmidt,  C.  P.  Christensen,  om  wq,  äv 
med  efterfolgende  Participium  1,80  f. 

Schmidt,  F.,  zu  Cic.  ad  Atticum.  II, 
266. 

Schmidt,  H  ,  zu  Platon's  Theätetos. 
1,  190. 

Schmidt,  J.,  zur  Geschichte  des  indo- 

« ermanischen  Vocalismus.  III,  95.  — 
7as  beweist  das  e  der  europäischen 
Sprachen  für  die  Annahme  einer  ein- 
heitlichen europäischen  Grundsprache. 
III,  95.  101.  103 
Schmidt,  L.,  de  etptovog  notione  apud 
Aristonem  et  Theophrastum.  I,  42.  — 
Zu  Eur  suppl.  249.  I,  244.  Zu  Pla- 
ton's  Symposion.  I,  193  —  Zu  Soph. 
Ant.  1035.  I,  232 
Schmidt,  M.,  Anzeige  von  Brandis  Ver- 
suche zur  Entzifferung  der  kyprischen 
Schrift  III.  127.  —  Der  kyprische  Dia- 
lekt und  Euklos  der  Chresmologe.  III, 
126.  —  Sammlung  kyprischer  Inschrif- 
ten in  epichoriscber  Schrift.  111,  124. 

—  Ueber  kyprische  Inschriften.  III, 
126.  —  Die  Inschrift  von  Idalion  und 
das  kyprische  Syllabar.  III,  127.  — 
Memoire  eines  Oligarchon  in  Athen. 
1,  34.  —  Miscellanea  philologica.  I, 
264  —  Quaestiones  de  rebus  Etruscis. 
III,  125. 

Schmidt,  0.  E.,  de  epistolis  eta  Cassio 
et  ad  Cassium  post  Caesarem  occisum 
datis.  II,  268. 

Schmitz,  W  ,  Beiträge  zur  lateinischen 
Sprach-  und  Literaturkunde.  II,  197. 

—  Schriftsteller  und  Buchändler  in 
Athen  und  Griechenland.  III,  232. 

Schneid,  M  ,  die  scholastische  Lehre 

von  Materie  und  Form.  III,  215. 
Schneider,  A.  K.,  quaestionum  in  Ci- 

ceronis  pro  Fonteio  cap  IV.  II,  241. 
Schneider,  R. ,  der  Stammbaum  der 

Sophokleischen  Handschriften.  I,  221. 
Schoell,  F,  de  accentu  linguae  latinae 

grammaticorum  testimonia.  III,  22.  94. 

—  Ueber  Ion  von  Chius.  1,  206.  — 
Recension  von  Misteli  über  griechische 
Betonung.  III,  3. 

Schöll,  R. ,  zum  Codex  Palatinus  des 


Lysias.  I,  261.  —  Ueber  Kratippos.  I, 

76.  -  Zu  Sallust  Catil.  II.  183. 
Schömann,  G.  F.,  zu  Aeschylus  Choe- 

phoren.  I,  217.  —  Cicero  de  natura 

aeorum.  4.  A.  II,  255. 
Schöne,  A.,  zu  Sallust'sCatilina.  II,  177. 
Schöner,  R.,  Pompeji.  III,  265. 
Schönfeld,  P.,  Ovid's  Metamorphosen 

in  ihrem  Verhältniss  zur  antiken  Kunst. 

II,  23. 

Scholtze,  die  catilinarische  Verschwö- 
rung nach  Sallust.  11.  169. 

Schramm,  die  Metaphysik  des  Aristo- 
teles nach  ihrem  Inhalte.  I,  346. 

Schreiber,  R. ,  aus  dem  Tagebuche 
eines  Alumnus  des  Collegiums  bei  St. 
Anna  a.  d.  J.  1717—1719.  III,  80. 

Schubert,  R.,  die  Quellen  Plutarch's 
in  den  Lebensbeschreibungen  des  Hü- 
rnenes etc.  II,  144. 

Schultze,C,  Hochton  und  Vershebung 
in  den  beiden  letzten  Füssen  des  la- 
teinischen Hexameters.  III,  32. 

Schultze,  J.  E.,  de  dochmio.  111,9. 

Schwabe,  C,  Aristophanes  uud  Aristo- 
teles als  Kritiker  des  Euripides.  1, 356. 

Schwabe,L.,  zuXen.  Hellenica.  I,  80b. 

Schwartz,  H.,  ad  Atheniensium  rem 
militarem  studia  Thucydidea.  I,  53. 

Schwartz,  W.,  zur  homerischen  Her- 
meneutik. 1,  95. 

Schwarz,  Proben  einer  Uebersetzung 
Sophokleischer  Tragödien  in  modernen 
Versmassen.  1,  227.  231. 

Schwarz,  A.N.,  Rede  des  Hyperides 
für  Euxenippos.  I,  2*5. 

Schwarze,  C,  de  Demosthenis  oratio- 
nibus  suppositieiis.  Pars  I.  I,  288. 

Schweikert,  E.,  zu  Livius.  II,  218. 

Schweizer  -  Sicher,  H. ,  Recension 
von  Misteli  über  griechische  Betonung. 

III,  3.  —  Ueber  die  Iguvinischen  Ta- 
feln. III,  120. 

Schwidop,   L. ,  zur  Moduslehre  im 

Sprachgebrauch  des  Herodot.  I,  334. 
Sciuto-Patti,C,  cartaidograucadella 

citta  di  Catania.  III,  281. 
Seeg  er,  H.,  die  strafrechtlichen  Consi- 

lia  Tubingensia.  III,  75. 
Seeliger,  K  ,  Zur  Charakteristik  des 

Isaios.  1, 269.  —  Das  Erbschaftsgesetz 

in  Demosthcnes'  Makartatea.  I,  287. 
Seifert,  E.,  Piatons  Beweise  für  die 

Unsterblichkeit  der  Seele  im  Phaidon. 

I,  189. 

Se misch,  F.,  de  vi  ac  natura  poesis 

Pereii  satiricae.  II,  307. 
Seranon,  I.  de ,  la  Campanie-Pompei- 

Herculanum.  III,  265. 
Shilleto,  R  ,  zu  Eur.  Ion.  2f.  1,  246. 

24* 


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360 


Register. 


Shuckbury,  Terentius  Hauton  Timoru- 

menos.  II,  320. 
Siegfried,  E.,  de  multa  quae  l-ntßokl) 

dicitur.  L  öOe. 
Siegfried,  G.,  Aesch.  Choeph.  214.  ^ 

220. 

Siegismund,  J.,  Anzeige  Ton  Brandis 
Versuch  einer  Entzifferung  der  kypri- 
schen  Schrift.  III,  1ZL  —  Kyprisches. 
III,  L29 

Simone,  L.  G.  de.,  note  Iapygo-Messa- 

piche.  III,  212. 
Simsig,  F.,  il  metro  docmiaco.  III,  9. 
Sitzler,  J.,  de  Xenophonteo  Hierone. 

L  25* 

S  k  e  r  1  o  .  J  H  .  Homerische  Verba.  1, 124. 
S m y t h ,  G.,  inscnptions  en Cypriote.  III, 
12fL 

Smyth,  Piazzi,  la  grande  Pyramide 

Pharaonique.  III,  2ü£L 
Sörgel,  J ,  zu  Livius.  II,  212.  —  Zu 

Xenoph.  Anab.  L  24. 
Sojek,  E. ,  Einiges  zur  Aechtheit  pla- 

tonischer  Dialoge,  h  HO. 
Sommerbrodt,  K..  zu  Eur.  Bacch.  664. 

L  242. 

Sommerbrodt,  J.,  Ciceronis  Cato  Ma- 

ior.  a.  A  II.  200. 
Soury,  J.,  la  D61ia  de  Tibulle.  II,  2iü 
Spenge!,  A  ,  deutsche  Unarten  in  der 

Aussprache  des  Lateinischen.  III,  22. 
Sprenger,  R.,  zu  Sallust  Catil.  II,  ll± 
Stamm,  die  Staatslehre  des  Piaton  und 

des  Aristoteles  L  354, 
Stark,  über  die  Ahnenbildcr  des  Appius 

Claudius  im  Tempel  der  Bellona.  II,  43. 
Steffens,  F.,  Welcher  Gewinn  für  die 

Kenntniss  der  Geschichte  der  griech. 

Philosophie  lässt  sich  aus  Aristoteles 

schöpfen?  Ij  45. 
Stein,  il  .  Bemerkungen  zu  Xenophons 

Schrift  vom  Staate  der  Lacedämonier. 

L  30g. 

Steinwender,  0.,  über  den  Grundgedan  - 
ken  des  Platonischen  Phaidros.  \  193. 

Stephens,  W.  A. ,  select  orations  of 
Lysias  with  introductions  and  expla- 
natory  notes.  L  259. 

S  t  e  r  n  e ,  C,  über  die  thatsächliche  Grund- 
lage der  Iphisdichtung.  III,  U>S 

Stier,  G.,  Elemente  lateinischer  Proso- 
dik.  III.  22. 

Stier,  M.,  über  den  König  Oedipus  des 
Sophokles.  L  229, 

Stöber,  E ,  aie  römische  Grundsteuer- 
Vermessung.  III,  177. 

Stolte,  F.,  der  Nibelunge nöt  verglichen 
mit  der  Ilias.  2..  Th.  L  um. 

Stolz,  F.,  die  lateinische  Nominalcom- 
position in  formaler  Hinsicht.  III,  HO. 


S  tonn  er,  E.,  die  Mathematik  der  Al- 
ten. III,  2ÜL 

Stoy,  H.,  zur  Geschichte  des  Rochen- 
unterrichts.  III,  l  '.'.'> 

Strenge,  der  tendenziöse  Charakter 
der  Casarischen  Memoiren  vom  Bür- 
gerkrieg. II, 

Studnicka,  F.  J.,  die  Bruchrechnung 
bei  den  Römern.  III,  2QL  —  Ueber 
den  Ursprung  und  die  F^ntwickehrag 
der  Zahlentheorie.  III,  201. 

Suhle,  B.,  Schulwörterbuch  zu  Xeno- 
phons Anabasis.  I,  04. 

Susemihl,  kleine  Beitrage  sur  grie- 
chischen Literaturgeschichte.  III,  UL 

Suter,  EL,  Geschichte  der  mathemati- 
schen Wissenschaften.  III,  ükL 

Süss,  P.,  Geschichte  des  Gymnasium« 
zu  Freiberg.  III,  79, 

Sybel,  L.  v.,  die  Mythologie  der  Iba» 
L  1ÄL 

Talbot,  H.F,  on  the  Cypriotic  Id- 

scriptions,  III,  130, 
Taylor,  J.,  the  Etruscan  language  III. 

125. 

Taylor,  R.  W.,  Xenophon's  Anabas b 
ol  Cyrus.  L  6fi. 

Tavlor,  W. ,  the  present  condition  of 
tne  Etruscan  problem.  III.  \25. 

Tegge,  A.,  deviac  notione  dialectka? 
Anstoteleae.  L  343, 

Teichmüller,  G.,d.  Platonische  Frage 
I_t  171.  —  lieber  den  Ursprung  de* 
Terminus  iirajrwjry.  L  42. 

Teuffei,  F.,  zuProp. IV, 8,  2L  II. 

Teuf  fei,  W,  zu  Aesch.  Sept.  277  ff.  L 
213,  -  Zu  Cic.  ad  Fam.  VII,  l&  L 
II,  2ßü.  —  Die  Horazische  Lyrik  und 
deren  Kritik  II,  L  -  Zu  Plato's  Re- 
publik. L  191.  —  Zu  Prop  III,  IL 
II,  292. 

Thaer,  A.,  Hesiod's  Werke  des  Land 
baues.  I,  3. 

Thalheim,  Th.,  des  Lysias  Rede  für 
Polystratos.  L  264.  —  Zu  Lysias.  L 
2()ß.  —  Das  attische  Militärstrafgeseti 
und  Lysias  14,  2,  lj  264, 

Theiss,  K.  KT  Wörterbuch  zu  Xeno- 
phons Anabasis,  s  A.  L  f>;i 
.  Thenn,  zu  Livius.  II,  21fL 

Theory,  atomic,  of  Lucrctius.  II,  63. 

*E)M)¥w.  III,  UL 

Th6venot,  A.,  notice  sur  Tecole  nor- 
male de  Troyes.  III,  59.  —  Notice 
historique  sur  l'ancien  College  et  le 
lycee  de  Troyes.  HI,  59. 

Thion,  K  .  Arminia-..  Dialogue  par  Ul- 
rich de  Hutten.  HI,  7JL 

Thomas,  F.,  Sallustii  de  hello  Ingur* 


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Verzeichniss  der  besprochenen  Schriften. 


861 


thino  Uber.  II,  185.  —  La  syntaxe  du 
futur  passe  dans  Terence.  II,  316.  III, 
113. 

Thomsen,  V.,  latin  ogroraansk.  II,  101. 
Thurot,  Ch.,  observations  sur  Ciceron. 

II,  263.  —  R  c.  v  Cobet's  St»o<pwv- 

T»C  Kupou  ''Avdßaotq.  I,  67. 
Thyen,  de  auctoritate  vitarum  Cornelii 

Nepotis.  II.  139. 
Tibaut,  G.,  the  Sulvasütras.  III,  165. 
Tirrito,  L.,  sulla  cittä  e  comarca  di 

Castronuovn  di  Sicilia.  III,  278. 
Tissot,  Ch  ,  la  Libye  d'Herodote.  1, 335. 
Tomaszewski,  A.,  de  Iliadis  libro  vi- 

cesirao  quarto.  I,  138. 
Tournier,  E..  Aesch.  Choeph.  214.  I, 

220.  —  Aesch.  Pers.  13.  189.  I,  215. 

-  Zu  Eur.  Heracl.  199.  I,  243.  —  Zu 
Eur.  Ion  1426.  I,  246.  —  Zu  Eur. 
Orest.  595.  I,  246.  -  Zu  Herodot  I, 
89;  108  etc.  I,  334.  —  Fragment  d' 
Hyperide.  I,  295.  —  Zu  Plutarch.  de 
exil.  VI.  p.  601 D.  1,214  -  Les  tra- 
gedies  de  Sophocle.  I,  222. 

Treu,  M.,  zur  Geschichte  der  Ueber- 
lieferung  von  Plutarch's  Moralia.  I.  I, 
307. 

Treutlein.P,  Geschichte  unserer  Zahl- 
zeichen. 111,197.  —  Intorno  ad  alcuni 
scritti  inediti  relativi  al  calcolo  dell' 
abaco.  III,  197. 

Trillhaas,  E.,  der  Infinitivus  bei  Ovid. 

II,  28. 

Trö  b 8 1 ,  W.,  zu  Hypereides'  Rede  gegen 

Demosthenes.  I,  295.  —  [Dinarchus]. 

I,  82  sq.  I,  295. 
Tücking,  Gm  Livii  libri  III.  IV.  V. 

XXI.  (  208. 
Tyrrel,  R-,  äraxra.  II,  297. 
Tzetzes,  J. ,  Ober  die  altgriechische 

Musik    in  der  griechischen  Kirche. 

III,  19. 

U  e  b  e  r  t ,  Th.,  de  Cicerone  in  gymnasiis 
cum  utilitate  legendo.  II,  272. 

Undset,  J.,  fragmenter  af  et  Sallust- 
hand.skrift  i  detnorske  rigsarkiv.  II,  141. 

Unger,  G.  F.,  zu  Corn.  Nep.  4,  2  II,  147. 

—  Zu  Livius.  II,  219  —  Zu  Xenoph. 
Anab  1,  74.  —  Zu  Xenoph.  Hellen. 

I,  80b. 

Unger,  A,  analecta  Horatiana.  II,  15. 
Usener,  fl.,  ad  historiam  astronomiae 

symbola  II,  205. 
U  8i  n  g  e  r ,  R,  die  Anlange  der  deutschen 

Geschichte.  II,  113. 
Vahlen,  J.,  zu  den  Tragödien  des 

Ennius.  II,  323  —  Zu  Ennius  Medea. 

II,  324.  —  Emendationes  Livianae.  II, 
213.  —  Ueber  das  Pronoemium  des 
Lucrez  11.  68.  —  Varia.  I,  270.  356. 


Valdrighi,  L.  F.,  Grasulphus  de  Gra- 
sulphis.  Tavolette,  memoriali  e  regis- 
tri  di  un  cronografo  Modenese.  III,  42. 

Vanicek,  A.,  Griechisch  -  lateinisches 
etymologisches  Wörterbuch.  III,  111. 

Vanzolini,  Lucrezio.  1.  IV.  II,  75. 

Vechrenes,  A.,  Celse.  III,  157. 

Velke,  G.,  de  metrorum  polyschema- 
tistorum  natura.  II,  210. 

Vibert,  P. ,  notice  sur  Arsene  Theve- 
not.  III,  59. 

Virck,  H,  die  Quellen  des  Livius  und 
Dionysios  für  die  älteste  Geschichte 
der  römischen  Republik.  II,  209. 

Vi  scher,  W.,  Erasmiaoa.  III,  67. 

Vit elli,  G.,  zu  Cic.  pro  S.  Roscio  §  64. 
II,  233.  —  Zu  Cic.  pro  Sestio.  $110. 
II,  246.  —  Intorno  ad  alcuni  luoghi 
della  Ifigenia  in  Aulide  di  Euripide 
osservazioni.  —  L'Ifigenia  in  Aulide  di 
Euripide.  Recension.  I,  245.  -  In  He- 
gesippi  orationel  de  Halonneso  codicum 
Florentinorum  lectionis  discrepantia.  I, 
276.  —  Miscellanea.  I,  281. 

Volke  1,  J.,  Conjekturen  zu  Cic.  pro 
Murena.  II,  245  -  Zu  Livius.  II,  216. 

Vogel,  F.,  öfxotornjes  Sallustianae.  II, 
164.  201.  2  3.  —  Zu  Sallust's  Catilina. 
II,  184.  — OZu  Sallust's  lugurtha.  II, 
191. 

Vogelmann,  A.,  Ober  Taktgleichheit 
in  der  antiken  Metrik.  IU,  9. 

Voigt,  M.,  die  verschiedenen  Sorten 
von  Triticum,  Weizenmehl  und  Brod 
bei  den  Römern.  III,  235. 

Volk  mann,  R.,  zu  Apsines.  1,  297. 

Vollbrecht,  F.,  Xenophons  Anabasis. 
I.  5.  A.  I,  64.  —  Zu  Xenoph.  Anab. 
I,  74.  —  Wörterbuch  zu  Xenophons 
Anabasis  I,  64. 

Vollbrecht,  W. ,  zu  Xenoph.  Anab. 
1,  72.  —  De  Xenophontis  Hellenicis 
in  epitomen  non  coactis.  I,  76. 

Vollmer,  A.,  die  römisch-karthagischen 
Verträge.  II,  209. 

Vorländer,  W,  zu  Livius.  II,  219. 

Voss,  V.,  Ciceronis  pro  Archia  oratio. 

Wachsmuth,  C,  die  Stadt  Athen  im 
Alterthume.  I,  22.  —  De  Xenophontis 
q.  f.  libello  A&yvaiwv  iroAtrei*.  I,  34. 

Waddington,  Ch.,  de  l'autoritc  d' 
Aristote  au  moyen-äge.  I,  339. 

Wagen  er,  A.,  etude  sur  1' authenticite 
du  discours  d'Anthiphon  nepl  xou  %a- 
peurou.  I,  258.  —  Les  opinions  poli- 
tiques  de  Plutarque  comparees  avec 
Celles  de  Tacite.  I,  304. 

W  ag  e  n  e  r,  C,  Register  zu  Neue's  latei- 
nischer Formenlehre.  II.  329.  III,  97. 


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362 


Register. 


Wagener,  J.  et  A.,  Cicero  pro  Milonc. 
II.  247. 

Walter,  E.,  Rhotacism  in  the  old  Ita- 
han langnages.  111,96.  III,  119. 

Walter,  J.,  Ciceronis  philosophia  mo- 
ralis.  II,  265. 

Walter,  K.,  zu  Soph.  Oed.  Col.  988. 

I,  233, 

Wattenbach,  W. ,  Bericht  über  eine 
Reise  dnreh  Steiermark.  III ,  54.  — 
Aus  Handschriften.  III,  55.  —  Schrift- 
tafeln zur  Geschichte  der  griechischen 
Schrift.  III,  50. 

Weber,  K.,  quaestiones  Propertianae. 

II,  297. 

Wecklein,  N.,  zu  Com.  Nep.  Them. 
8,  3.  II,  148.  —  Curae  criticac.  I,  204. 

—  Euripidis  tragoediae  rec.  J.  E. 
Pflugk  vol.  I,  sect.  II.  Helena  ed.  III. 

I,  243.  vol  II,  sect.  III.  Heracles.  ed. 

II.  I,  243.  —  Zu  Homer  <r  287.  1, 
101.  —  Zu  Livius.  II,  218  —  Ausge- 
wählte Tragödien  des  Sophokles.  3  Bd. 
Elektra.  1,  228. 

W egener,  Ph.,  das  fünfte  Buch  der 
Oayssee.  I,  145.  —  Der  homerische 
Hymnus  auf  Demeter.  I,  163. 

Wegener,  R. .  die  homerischen  Hym- 
nen auf  Apollo.  I,  163. 

Weidner,  A.,  zu  Aeschines.  1,291.  — 
De  Aeschinis  emendatione  ad  Cobetum 
epist.  I,  289.  —  Zu  Cic.  pro  S.  Roscio 
§  7  u.  S  124.  II,  233.  —  Demosthenes' 
Staatsreden.  I,  275.  -  Zu  Livius  11, 
217. 

Weih  rieh,  F,  Prode.  II,  96.  —  Bei- 
trage zur  lateinischen  Grammatik. 
Prode  III,  108. 

Weil,  H.,  Aesch.  Pers.  186  I,  215.  — 
drjfioa&efous  Ttöv  dtxavtxatv  Mrwv  ol 
drjfi6ctot  1.  278.  —  De  la  reaaction 
et  de  Funite  du  discours  de  la  Cou- 
ronne.  1,  281.  —  L'6pitaphe  des  Athe- 
niens  morts  ä  Cheronee  I,  281.  — 
Zu  Eur.  Troades  477,  535,  592,  1188, 
384.  f.  -  Zu  Herodot  VII,  61.  1.334. 

—  Notes  sur  divers  auteurs.  I,  276. 
Weingärtner,  A.,  de  Horatio  Lucre- 

tii  imitatore.  II,  65. 

Weissenborn,  H  ,  die  Entwickelung 
des  Ziffernroehnpns.  III,  197. 

Weissenborn,  W..  Livi  ab  urbe  con- 
dita  libri.  II,  207-208.  -  De  ratione 
qua  Gelenius  quartam  T.  Livii  decadem 
emendaverit.  II.  211. 

Weissen fels,  Zu  Xcuopb.  Anab.  1,74. 

Weizsäcker,  C  v.,  Lehrer  und  Un- 
terriebt an  der  evangelisch  •  theologi- 
schen Facnltät  der  Universität  Tübin- 
gen. III,  75. 


W  e  i  z  s  a  c  k  e  r ,  P.,  Cicero's  Hypomnenu 

und  Plutarch.  II,  170. 
Wende,  über  die  zwischen  Rom  and 

Karthago  abgeschlossenen  HaodelsTcr- 

träge.  II,  209. 
Wendt.  G.,  vier  Stellen  inPlato'sGw 

gias.  I,  196. 
Weniger,  L  ,  über  das  Colloquium  der 

Thyiaden  zu  Delphi.  I,  304. 
W  es'en  be  rg,  A.  S ,  bemaerkninger  ül 

Texten  i  Sallusts  Catilina.  II,  177. 
Westermann,  A.,  Ausgewählte  Redet 

des  Demosthenes  7  A  von  E  Müller. 

1,  273. 

Whitte,  J.  K.,  Caesar  de  B  G.  II,  Iii 

—  Zu  Cic.  ad  Her.  I,  215.  n,  229  - 
Zu  Cic  pro  S.  Roscio  S  157.  $  107 
^  116.  II,  233.  -  Zu  Cic.  Tuscc  1. 
101,  III,  55;  V,  78.  II,  255.  - 
Livius  II.  220.  —  Zu  Sallustius  1c- 
purtha.  11,  188. 

Wide  mann,  A.,  d.  Euripideische  Dram» 
und  dessen  Einfluss  auf  die  drama- 
tische Literatur  der  späteren  Zeit  II 
III.  I.  241. 

Wie],  J.,  de  Aescbyli  Persarum  exitu 

I,  213. 

Wilamowitz  -  Möllendorff,  1".  de. 
de  Rhesi  scholiis  disputatiuneula  L 
246.  —  In  libellum  Tzspi  fi^-oy?.  1,  *? 

—  Memoriae  oblitteratae.  I,  259. 
Wildauer,  F.,   die   Psychologie  de? 

Willens  bei  Sokrates.  I.  54. 
Wi  lisch,  E.G.,  das  indirecte  Reflexiv- 
pronomen in  Xenophon's  Anabasis.  I 

Wilke,  G.,  de  ellipsi  copulae  verbi  e>a- 
in  fabulis  Euripideis  I,  237. 

Willkomm,  über  Südfrüchte,  deren  Ge- 
schichte, Verbreitung  und  Cultur.  DL 
220. 

Will  mann,  H.,  adnotationes  ad  Cae- 
saris  relationem  pugnae  Phar-aln-i 

II,  125. 

Wilmanns,  A.,  Poggi  Florentini  epH- 
tulae  duae.  III,  65. 

Wrinter,  J.,  .Isoer.  orat.  ad  DemonicoE 
$  52  I.  268. 

Wirz,  H.,  Ammianus'  Beziehungen»1 
seinen  Vorbildern.  II,  166.  —  Zo  Cic. 
pro  Sulla  S  92.  II,  246.  Zur  Ent- 
stehungsgeschichte der  Catilinariscbec 
Verschwörung.  II,  175  —  Recen?  T 
Jordan's  Sallust.  II,  178. 

Wisser,  W.  über  Tibull.  II,  279. 

Witrzens,  J.,  Bemerkungen  zur  Pn> 
sodie  der  homerischen  Hymnen  I.  1*1 

Witte,  J.,  Zur  Geschichte  der  VulgaU- 
11  94. 

Wöhler,  R.,  über  den Einfluss  des  Lu- 


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Register  der  behandelten  Stellen. 


363 


crez  auf  die  Dichter  der  Augusteischen 

Zeit.  I,  65. 
Wölfflin,  E  ,  Bemerkungen  über  das 

Vulgärlatein.  11,161.  —  DiePeriochae 

des  Livius.  II,  222.  —  Ein  Sallust- 

fragment.  II,  197. 
Wörner,  E.,  zu  Sallusl's  Catilina.  II, 

184.  —  Zu  Xenophons  Cyrop.  Iii,  3, 

69.  I,  58. 

Wohlrab,  M.,  über  die  neueste  Be- 
handlung des  Piatontextes.  1,  184. 

Wolf,  F.  A.,  prolegomena  ad  Homerum 
ed.  II.  1,  131. 

Wolf,  R,  Geschichte  der  Astronomie. 
III,  201. 

W  o  Itj  e r,  Lucretii  philosophia  cum  fon- 

tibus  compar.  II,  72. 
Wolzogen,  H.  v.,  die  Bakchantinnen 

des  Euripides  verdeutscht.  I,  242. 
Wortmann,  J.  J.,  de  decretis  in  De- 

mosthenis  Aeschiuea  exstantibus  Atti- 

cis.  I,  282. 
Wrobel,  J.,  Piatonis  Timaeus  inter- 

prete  Chalcidio.  I,  198.  Ii,  92.  III,  211. 

-  Zu  Plato's  Timaeus.  I,  198.  -  Ein 

neues  Zeugniss  für  die  Echtheit  der 

Isokratischen  Rede  an  Demonikus.  I, 

268. 

Zacher.  K.,  de  nominibus  Graecis  in 
atoe  ata  atuv.  I,  80  g.  —  Zu  Xenoph. 
Anabasis.  I,  74. 

Zamarias,  A,  die  Grundztige  der  ari- 
stokratischen Erziehungätheorie.  1, 354. 

Zambra,  V.,  volgarizzamento  dell'  Epi- 
stola  d'Orazio  ai  Pisoni.  II,  4. 

Zangemeister,  K. ,  Althochdeutsche 
Glossen  zu  Sallust  II,  167.  —  Die 
Cholegraphie  des  Orosius.  III,  288. 


Zechmeister.  J.,  Scholia  Vindobonen- 
sia  ad  Horatii  artem  poeticam.  II,  5. 

Zehetmayr,  S,  religio,  testis  etc.  III, 
112. 

Zeiss,  F.,  zu  Cic.  Tusc.  V,  34.  II,  255. 

Zeller,  E..  über  die  Benutzung  der 
aristotelischen  Metaphysik  in  d.  Schrif- 
ten der  alteren  Peripatetiker.  1,  347. 
—  Ueber  den  Zusammenhang  der  Plato- 
nischen und  Aristotelischen  Schriften 
mit  der  persönlichen  Lehrthiitigkeit 
ihrer  Verfasser.  I.  168 

Ziegler,  L.,  Italatragmente.  II,  92. 

Zimmermann,  F.,  quaestiones de  tem- 
pore quo  historiarum  libri  u  Thucy- 
dide  scripti  sint.  I,  78. 

Zingerle  A.,  kleine  philologische  Ab- 
handlungen. II,  218,  240.  Zu  Livius. 
II,  217.  —  MartiaPs  Ovid- Studien. 
II,  28.  309. 

Zippe  1,  G.,  quaestionum  Illyricarum 
specimen.  III,  290. 

Znamirowski,  J  ,  o  ile  zaprawial 
swoie  lacine  na  pismach  Sallustgo 
Gallem  pospolicie  swany.  II,  166. 

Zöchbauer,  F.,  Cicero  de  divinatione. 
II,  257. 

Zumpt,  A.  W. ,  de  dictatoris  Caesaris 
die  et  anno  natali.  II,  109.  —  De  irn- 
peratoris  Augusti die  natali.  II,  110  146. 

Zurborg,  A,  Xenophontis  de  rediti- 
bus  libellus.  I,  28.  —  De  Xenophon- 
tis libello  nöpot.  I,  28  34.  80d.  —  Zu 
Xenophons  Schrift  von  den  Einkün- 
ften. I,  80g. 

Zwetajeff,  G.,  Sammlung  oskischer  In- 
schriften. III,  121.  —  Eine  pompeja- 
nisch-oskische  Inschrift.  III,  121. 


IL  Register  der  behandelten  Stellen. 

a.  Griechische  Autoren. 
(Die  nicht  bezeichneten  Stellen  gehören  zur  ersten  Abtheilung ) 


Aeliut  Dionysius,  S.  27. 

Aeliut  Promotut,  III,  S.  22.  133. 

Aechinet.  S  289 f  In  Ctesiphontem 

S.  291.  -  Scholia  in  Aesch.  S.  353. 
Aechylut,  S.  202.  204.  208f.  II,  S.  21.  — 

Prom.  8.  211.  185  S  213.  333  II, 

S  10.  667.  1093  S.  213.  —  Septem. 

S.  211  f.  489.  684  S  210.  —  Persae. 

S  213f  65 f.  209.  —  Suppl.  S.  208. 

II,  S.  21.  800  S.  82  -  Agam.  S.  215f 

889  S.  210.  919  S  214.  1300  S.  226. 

—  Ghoeph.  S.  217  f.  651  S.  207.  773 


S.  210.  1054.  1060  S.  209.  -  Eumen. 
251  S.  206.  381  f.  S.  209.  405.  469.  473 
S.  210.  —  Fragm.  S.  220.  5.  20  374 
S  202.  —  vita  Aesch.  S.  209. 

Aetiut,  III,  S.  132.  133. 

Aicaeut,  II,  12. 

Alexander  Aphrod.  Soph.  Elench.  III, 

S.  69. 

Alexander  v.  Trallet,  III,  S.  133. 
Alexion,  116 
Ammon,  10. 
Anacreon,  111,  S.  2. 


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364 


Register  der  behandelten  Stellen. 


Anaxagoras,  III,  S.  178. 
Anaximenes,  10.  6  S.  257. 

Andooidee,  S.  259.  II,  23  S.  265. 
Aneodota,  S.  84. 
Antimachua,  8.  7. 
Antipater  (Med.)  III,  S.  143. 
Antiphon  (Orat.)  S.  258  f. 
Apollodorue,  Chron.  S.  167.  II,  S.  48. 

—  in  Polyd.  53.  III,  S.  372. 
Apollonia  Dyacolua  ntpl  ovvr.  p.  154, 

2  8.  113.  ntpl  dvrmv.  p.  60  S.  114. 

117. 

Apollonia  Pergaeua,  III,  S.  164.  192. 
Apollonia  Rhodiua,  S.  82.  II,  686.  700 
S.  4. 

Appianua,  II,  S.  134.  171.  176.  B.  C.  II, 

2.  II,  8.  173. 
Apsinea,  8.  296  f. 
Aratos .  S.  7. 

Arohilochua,  18.  III,  8  2. 
Arohimedea,  S.  201.  III,  164  S.  186f. 
Ariataenetua,  III,  8.  85. 
Aristarchua,  S.  82.  83.  91.  109  8.  115  f. 

140.  149.  152.  rel.  Heslod.  S.  3 
Aristides  Quint.  III,  8.  10. 
Aristo,  8.  42.  82. 

Aristonioue,  S.  85  A  90  III,  A  104  8.  120. 
W  620  f.  8.  118  ntpl  erjfictwv  416  8.  3. 
In  Hes.  8.  2. 

Aristophanes,  III,  8.  13.  —  Acharn. 
280.  III,  S.  13.  724  Schol.  III,  8.  235. 
979f.  III,  61.  -  Equit.  314f.  III, 
S.  235.  532.  III.  S.  23.  1869 f.  III, 
8.  235.  1349 f.  III,  8  51.  —  Aves 
1647  S.  204.  —  Eccles.  11 10 f.  III, 
8.  51.  -  Ranae  III,  8.  14.  18  38. 
II,  8.  15.  342.  8.  4.  448.  III,  S.  15. 
1063.  8.  214.  1109  f.  III,  S.  233.  — 
Nubes  275.  III,  8.  8.  1417.  III,  8.  70. 

—  Plutus  227  f.  III,  8. 51.  573.  S.  263. 
Aristoteles,  8.  336 f.  90.  168.  177.  II, 

S.  136  —  de  part.  anlm.  8.  43. 
352.  —  eth.  Eudem.  S.  353.  —  eth. 
Nlcom.  8.  353.  III,  S.  204.  232.  7. 
1108  b.  S.  339.  —  de  gener.  1.  18. 

II,  S.  38.  -  hist.  anlm.  6.  31.  II, 
8.  37.  7.  6.  II,  8  38.  —  metaphys. 
8  346.  —  meteor.  13.  III,  70.  VII, 

7.  4.  8.  337.  —  organ.  8  341.  — 
parva  natur.  8.  349.  —  physica 
S.  347.  —  physiogn.  8.353.  —  poet. 

8.  358  149.  207.  238.  9.  1451  b.  S.  338. 

-  polit.80g.VII,  13.8.354. p.  1333  b.c. 
10.  S.  25.  —  psychol.  S.  345.  III,  4f. 
S.  337.  —  Problem.  XXXVII,  19. 

III,  20.  -  rhetor.  S.  357.  339.  2. 
S.  343.  II,  8.  8.  263.  -  top.  2.  VIII, 
14.  S.  344. 

Arlstoxenus,  III,  S.  10. 
Aristyllus,  III,  S.  191. 


Arrian,  II,  S.  144 

Artemidorua,  51.  II»  20.  III,  S.  235.  III, 

36.  III,  8.  239.  IV,  56.  III,  8  235. 
Asiua  von  Samos,  8.  6. 
Athenaeua,  S.  21.  26.  52.  73.  82.  235 

259.  III,  S.  16.  III,  S.  19.  III,  8.  51. 

III,  236. 
Autolycus,  III,  S.  191.  210. 
Bacchius,  III,  ä  21. 
Biblis,  III,  S.  50.  A.  A   13.  16;  26;  IL, 

8.  312. 

Caeoiliua,  ntpl  fopous  8.  296. 

Callias,  III,  S  16. 

Callimachue,  II,  S.  15.  21.  34. 

Callinua,  III,  S.  2. 

Callippua,  III,  S.  204. 

Choerilus,  S.  7. 

Christodorus,  III,  S.  18. 

Cleanthea,  S.  341. 

Cleomedee,  in,  8.  211. 

Cratippua,  8.  76. 

Creaea,  III,  8.  11. 

Cyprianua,  8.  24. 

Cyrillua,  II,  S.  104. 

Damascius,  III,  S.  185. 

Deinarchus,  295.  III,  8.  88. 

Deinon,  II,  S.  145. 

Oemetriua  Magnes,  8.  35. 

Demetrius  ictpi  noajfuir<uvy  S.  209. 

Demosthenes,  S.  270  f.  251.  II,  8.  40,  III, 
8. 70.  —  in  Aphob.  8. 283  t  —  Cher- 
son.  40.  8.  276.  —  de  cor.  S.  278 f 
280f.  48  S.  276.  66  S.  291.  245.  »1 
8.  262.  —  de  falsa  leg.  S  278 fc  4J 
II,  S.  238.  —  Halonn.  8.  276.  - 
Harpal.  S.  289.  —  in  Lept.  S.  27& 
—  in  Macart.  8. 287.  —  in  Midiam 
S.  283 f.  278.  27  8.  123.  —  Olynth. 
S.  5.  276.  III,  S.  277.  —  in  Onet. 
S.  286.  —  in  Pantaen.  S  .  286.  - 
de  pace  8.  16.  S.  276.  —  Philipp. 

5.  273  f.  -  in  Phorm.  54  a  18.  - 
epist.  8.  288  —  Pseudo-Dem.  9% 

6.  II,  S.  238.  -  Schol.  in  Dem. 
8.  253 

Didymua  in  Hes.  S.  2. 

Dio  Cassius,  II,  S.  134. 171. 176.  XXXVII. 

30.  II,  8  173.  XXXVII,  31.  II,  S.  175 

LV.  10.  II,  8.  209. 
Dio  Chrysostomua,  S.  341.  III,  S.  231 

59.  3  8.  86. 
Diodorua,  S.  76.  II,  S.  144.  146.  III, 

8.  231.  7.  II,  S.  75.  XII,  10.  III.  S.  25i 

XVIII,  10.  1.  8.  277. 
Dionysius  Antioch.  ep.  79  S.  295 
Dionysius  Halicarn.  S  53.  252.  DI,  & 

280.  IV,  50  II,  S.  217.  XI,  37.  II,  S. 

218.  —  Antiqu.  S.  299.  -  de  adm. 

vi  in  Dem.  III,  S.  17. 
Diophantus,  III,  S.  193. 


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Griechische  Autoren. 


365 


Dioacoridea,  III,  S.  236. 

Duria,  II,  8.  145. 

Elegici  poetae,  III,  S.  1. 

Ephorua  S.  76.  II,  S.  145. 

Eratosthenes,  III,  S.  191. 

Euclidea,  III.  8. 164.180.186.187. 191.216. 

Eudoxut,  S.  191.  204.  III,  S  50. 

Eumelius  V  Korinth,  S.  6. 

Euripidea,  S.  233f  203.  205.  208.  363.  II, 

8.  21.  III,  8.  2.  3.  6.  14.  -  Ale.  S. 

237.  —  Andr.  III,  S  19.  —  Bacch. 

8.  242.  842  S.  237.  105f.  III,  8  5.- 

Cycl.  8.  246.  620  8.  235.  —  Electr. 

80  S.  28.   -  Hec.  S  242f.  1 18f  S.  237. 

-  Hei.  S.  243.  541.  111,8.2  -  He- 
racl.  S.  243  40  S.  237.  —  Herc.  8. 
243f.  1349.  III,  S  2.  -  Hiket.  S.  244. 
598f  S  238.  —  Hippol.  S.  244f.  208. 
II,  S  21.  424  S.  203.  659  S  237.  952f. 

II,  S.  312.  -  Ion.  S.  246.  —  Iph. 
Aul.  8.  245f.  —  Iphig.  Taur.  67.  S. 
237.  411  S.  236.  820  S.  237.  -  Med. 
S.  246  II,  S.  21.  III,  S.  16.  345  S.  237. 
414f.  8.  241.  —  Orest.  8.  246.  539  S. 
237.  -  Phoen.  S.  218.  —  Rhes.  S. 
246.  —  Troad.  S.  248.  210  8.  240.  — 
Fragm.  S.  248.  203.  633  S.  202.  818 
S.  237. 

Euaebius.  praep.  X,  9.  8.  76. 

Eustathius,  S.  94.  121  340 

Galenua,  III,  S.  132.  140  142.  144.  236. 

-  de  antid.  1,  3.  III,  S.  257. 
Gorgiae,  fr.  11.  8.  259. 
Heliodopua,  III,  S.  17. 
Hephaeation,  III,  S.  5.  12,  17. 
Heraclitua,  S.  329. 

Hero  Alexandr  III.  S,  193.  216. 
Herodianus,  8.  83. 

Herodotus,  8.  325f.  87.  II,  8.  168.  III, 
8.  19.  20.  231.  232  I,  134  S.  214.  III, 
30.  139  S.  203.  V.  III,  S  50.  9  III,  S. 
278.  VI,  11  8.87.  VIII,  110  II,  S.  148. 

Heron  Alexandr.  III,  8.  167.  170.  172. 
192.  246.  III,  8.  15  1    III,  S.  2.  248. 

III,  3.  676f.  S.  238.  1521  S.  204. 
Heaiodua,  S  lf  106.  III,  8.  11.  203.  233. 

Op.  25.  III,  8.  71.  383f  S.  3.  512  8. 
106.  -   Theog.  333  S.  2.  381  S.  4. 
567  S  2.  729.  731  8  106.  798  8  2.  — 
Fragm.  12  S  7.  40f  S.  8. 
Heaychiua,  S.  299. 

Hieronymua  v.Cardia,  S.277.  II,  145-146. 
Hipparchus,  III,  S.  175,  191. 
Hippiaa  v.  Elia,  III,  S  179. 
Hippocratea  v.  Chioa,  III,  S.  179. 
Hippocrates  v.  Cos,  III,  S.  138f.  157. 

236.  apt.  III,  S.  88  opxos  tal  >6fios 

HI,  8.  61. 
Homert«,  S.  81f.  III,  S.  134f,  201,  223f. 

-  Ilias  8.  811.  lOlf  122f.  133f.  III, 


S.  209.  —  A  260  8.  109.  590,  S.  116. 

—  H  250  S.  28.  727.  S.  97.  825.  8.96. 

-  r2  8.  135  15,  II,  S.  2J8.  316. 
336.  371.  372.  375  III,  S.  136.  J  130f 
S.  160.  334f.  III,  S.  51.  341f  S.  96. 
491  8.  132.  -  £  49  S.  130.  743.  III. 

136.  744  S.  135.  880  S.  154.  -  H 
151  S.  117.  -  0  131  S.  149.  —  / 
184  S.  153.  414  S.  115.  602f  8.  205. 

-  A'  S.  134.  13öf.  158  S.  93.  206. 
258.  262.  335.  III,  S.  135.  -  A  S.  136. 
41.  III.  S.  136.  104.  142  8.  118.  — 
N  132.  III,  S.  136.  363  8.  124.  366. 
382  S.  110.  614.  615  8.  138.  679f  S. 
97.  703  S.  161.  —  8  50f  S.  110.  184 
S.  142.  244  S.  129.  249  S.  115.  271 
8.  128.  317  S.  109.  372.  III,  135.  — 
0  384f  S.  128.  393f.  402  8.  137.  412 
S.  340.  480.  III,  135  -  //  31  S.  128. 

137.  III,  136.  538.  III.  138.  —  P  570 
S.  160.  -  I  215  8.  153  578.  III,  135. 
424  S.  139.  612  S.  138.  —  T  45  S. 
139.  —  r  47f  98.  90  S.  1 15.  —  4> 
228f  S.  98.  X  50f  S.  1 10.  102.  III,  8. 
135.  -  V  226  S.  4.  98.  462f  S.  99. 
620f.  III,  712  S.  340.  —  Q  8.  138f. 
292f  S.  114.  540  S.  128.  -  Odyssee 
8.  89f.  lOlf.  120f.  122f.  125  8.  143f. 
148f.  -  a  S.  146.  44  S.  126.  189  8. 
132.  277  8.  110.  -  ß  53  S.  HO  195 
8  121.  196  S.  1 10.  258.  8.  100.  318 
S.  139.  —  r  452  S.  145.  —  d  126  S. 
153.  191  S  113.  365  S.  121.  667  S. 
161.  —  e  S.  145.  —  C  102  S.  144. 
321  S.  161.  -  7]  283  S.  100.  289  S. 
151.  —  #  552  S.  202.  —  «  7  8.  97. 
469f.  III.  8.  51  —  x  S.  95.  —  AS. 
146.  630f  8.  100.  -  fi  89  S.  128.  — 
v  9  S.  97.  106  S  130.  —  £  7  8.  100. 
276.  III,  S.  136.  278  8.  163.  505  8. 
114.  —  o  128  S.  121.  450  S.  114.  - 
*  160  8  148.  —  p  302  S.  100.  —  <x 
184  8.  140.  259  8  150.  287  S.  101. 

—  t  3  S.  130.  34  S.  109  122.  III,  S. 
2  221  8  139.  -  o  93  S.  142.  123. 
III,  S.  136.  -  p  36  8  124.  91  8.  128. 
144  S.  160.  421f  S.  101.  -  %  5  S. 
128.  38  S.  150.  205f  S.  155.  -  o»  231. 
III,  S.  136.  -  Hymni  8.  161f. 

Hyperidea,  S.  262.  272.  289.  —  in  Eux. 

III,  S  50 
Hypsides,  III.  S.  184f. 
Jambiichua,  III,  S  200. 
Jon  trag.,  8  206.  2  S.  204. 
Jophon  trag.,  S.  204. 
Josephus  antiqu.  XIV,  7.  II,  S.  312. 
Isaeua,  S.  268f 
Isidorua  Alexandr.,  III,  185. 
laoeratea,  S.  267 f.  250.      ad  Archi- 

dam.  11.  14.  16  8.30.  —  Panath. 


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366 


Register  der  behandelten  Stellen 


S.  24.  —  pareg.  132  8.  22.  —  de 

pace  36.  III,  S.  372.  —  de  permut. 
1 13  374 

Lexicon  Vindobon.,  8.  83.  28.  14  S.  2&L 
Longinus,  S.  295f. 

Lucianut,  1 1 19  23L  npolalta  ö  'llpaxkrjq. 

III  p.  m.  J  III,  S.  20:  —  salt.  2L 

III,  S.  1_L 
Lyoophron,  S.  I  lüü. 
Lycurgus,  S.  221f.  -  in  Leoer.  32. 

S.  2&L  40  S.  224,  -  in  Menesaechm. 

S.  254, 
Lysias,  S.  259f. 

Manuel  Moschopulus,  III,  S.  183. 
Maximus,  S.  1& 

Michael  Moschopulus,  HI,  S.  18.'}. 

Modestus,  HI,  S.  CiL 

Musa,  III,  S.  \2L 

Musaeus,  S.  llf. 

Neophron,  S.  204. 

Nicolaus  Smyrnaeus,  III,  S.  183. 

Nioodemus,  III,  S.  L8iL 

Nonnus,  III.S.IA8&.  —  Histor.  III.S.61. 

Oenipodes  v.  Chius,  III,  S.  LTji 

Olympus,  III,  S.  L8_ 

Onomacritus  8.  148. 

Oppianus,  S.  82.  122  II,  3ü  III,  S.  L& 

Oratores  Attloi,  S.  249f. 

Oribasiua,  III,  8.  142.  L42L  144f.  2M, 

Pappus,  III,  S  187,  188f. 

Pasiteles,  II,  S.  48. 

Paulus  Aegineta.  III,  S.  L42.  143  V, 

lü  2S.  80d. 
Pausanias,  VI,  3.  4  S.  334.  IS,  II,  S. 

44,  VII,  5,  LL  III,  S.  IfiL 
Pediasimus,  III,  S.  1S3, 
Philo  Judaeus,  S.  34L 
Philodemus,  xepi  eöatß.  II,  8  256. 
Philostratus,  vita  Apoll.  III,  lfi.  III, 

S.  üiL 

Photius,  vitae  orat.  I,  S.  252, 
Plndarus,  S.329.  III,  SJ2.  Schol.  III,  S.  19, 
Planudes,  8.  310.  III,  S.  ÜIL  182,  183. 
Plato,  S.  2L  42.  4J1  82,  167f.  III,  S  20. 
IIS.  222.  -  Alcibiades,  S  220.  — 
Apologia  S.  120.  lfiO.  p.  260.  E.  III, 
8.  233,  —  Cratylus  8.  182  —  Epi- 
dlcus  VII.  343c.  —  Epinomis  p. 
992.  A.  II,  S.  264,  —  Eutyphron  S. 
Hfl,  7,  b,  c.  III,  S.  132,  —  Gorgias 
S.  L7JL  196.  —  Leges  S  200.  109f  S. 
26,  879e  B.  S.  22.  —  Menon  8.  im 
121.  III,  S.  172.  p.  26,  E.  S.fi.  -  Mi- 
noes S.  184.  —  Phaedon  S  168, 
176  188,  Phaedrus  168.  LTD 
L7JL  223.  262.  II,  S.  264,  —  Phi- 
lebus S.  120  —  Protagoras  S.  120. 
124  II,  S.  264.  321c  III,  8.  144  - 
Respublica  8.  UHL  125.  ÜLL  3M  C 
III,  8.  LL  III,  401  A  S.  262,  —  So- 


phlstes  243.  E  S.  112.  —  Symposion 
S.  190.  -  Theaetetus  S.  ISÜ2SL5 
S.  180,  —  Timaeus  S.  168,  114,  LZä. 
198.  III,  S  21L  p.  69,  D.  II,  S.  261 
Elegia  III,  S  2, 
Plutarchus.  S  S  26  II,  S  134,  144 
146,  126.  -  vitae  S.  313  II,  S,  1LL 

—  Aristides  8,  II,  S.  L4&  —  Bru- 
tus 4,  II,  S  2111  —  Caesar  35.  II, 
S.  L25,  —  Cicero  2  II,  S.  131  12 
II,  8  120,  124,  i&  II,  8.  182.  39.  ä 
II,  8.  249.  —  Dion  5f  S.  2ft  - 
Flaminius  III,  S  50.  -  Numa 
8.  228,  —  Romulus  S  29&  - 
Sertor.  9.  II,  S  198,  -  Moralia  S. 
298f.  —  adv.  Colot.  8  324,  -  Ama- 
tor  S.  303.  319,  —  an  infelices  2 
8.316,3  S  312.  —  an  sini  ger  sit 
r.  LL S.  312,  8,  24  8^03  —  apopht. 
8.  314t.  —  aqua  an  lgni  6,  Ö.  10  S. 
303  —  consol  ad  Apoll.  S.  m. 
SOA  313.  2  S.  30L  12  S  31L  33  M 
8.  304,  —  conv.  sapien.  S.  306.  318: 
LiL  HI,  S.  LL  2  S.  301.  313.  8 
S.  SQL  2  S.  31L  III,  S  LL  13  S.  301 
lfi  S.  307.  —  cum  princ.  phll. 

4  S.  303.  312.  2  S.  303  —  ad  uxor. 
3  S.  318,  —  de  adul.  et  am.  S 
312.  13  S.  306,  lfi  8.  311  -  de 
Alex,  fort  S.  302,  —  de  amic. 
multit.  3  S  313.  8  S  31&  -  de 
amore  prolis  S  300  1  3  S  3JJL 
de  aud.  poet.  3  &  312.  —  de  fra- 
terno  am.  S  300  6  S.  312.  13  S 
303.  —  de  cap.  ex  host.  util.  3  S. 
312.  6  S.  313.        de  coh.  ira  6  S 

302,  2  S.  316.  2  S  302.  316.  16  S. 

316.  —  de  cup.  div.  S.  317.  —  de 
cur.  pern.  10  S.  312.  —  de  def. 
orac.  8.  302,  316,  lfi  S.  304.  — -  de 
esu  carn  S.  32L  —  de  exillo  S. 
324.  —  de  facie  in  orbe  lunae  S. 
320.  —  de  fato  S.  300.  11  S.  303  - 
de  fortit  Rom.  8.  3Ü2.  316,  2  8 
307.  —  de  ei  Delph.  2.  9.  S.  3JA 
20  S.  302.  —  de  garrullt.  4  14.  8. 

317.  —  de  gen.  Socr.  S.  S17C  13, 
8  303,  -  de  gloria  Athen.  S  315 
68  S.  302.  —  de  Inv.  et  od.  6  S. 

303.  312.  —  de  Herod.  malign.  S. 
320.  -  de  Iside  S.  315.  L  28.  S. 
802.  -  de  lib.  educ.  S  312.  fi  S 
SIL  10,  13  S.  306,    -    de  musica 

5  323.  III .  IL  lfi  12.  2_L  —  de 
occ.  via  S.  323.  —  de  Pvthag 
orac.  2.  lfi,  LZ  S.  302,  lfi  S.  316=  — 
de  mul.  virt.  3,  2fi  S.  30L  15  S. 
30L  302.  -  de  primo  frig.  L4  S. 
3Pf>.  321.  13.  lfi  S.  3J1   iL  20  3.  308. 

—  de  princ.  incr.  3,  S.  302,  —  de 


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Griechische  Autoren. 


367 


prof.  in  virt.  3.  7.  9  8.  312.  —  de 
recta  rat.  auc.  3.  S.  311.  7.  13  S. 
312.  -  de  sera  num.  vind.  5  S 
303  —  de  soll,  animal.  S.  321.  — 
de  superst  3.  S.  307.  314.  —  de 
Stoic.  com.  not.  8  322  —  de  Stoic. 
repugn.  28.  8.  322.  —  de  tranq. 
anim.  7  S.  303  316.  8.  14  S  316. 
20  S.  341.  —  de  tuenda  san.  7.  S. 
311.  —  de  unius  in  republ.  dorn. 
3  S.  303.  -  de  virt.  mor.  3  5  S. 
302.  12  S.  316.  —  fragmenta  S.  324. 
—  Gryllus  S.  321.  -  non  posse 
suav.  S.  322  4  S.  303.  —  plac.  phi 
los  S  320.  1.  4  II,  S.  74.  —  praec. 
conjug.  43  S.  306.  -  praec.  reip. 
ger.  S.  313.  26  S  303.  —  quaest. 
graec.  S.  315  9  S.  301.  304.  40  8.  313. 
quaest.  rom.  8.299  302.  17  8.301. 
31  S.  298.  61  8.  301  75  S.  301. 
Pollux,  III,  S.  19.  69.  I,  206.  208  8.  22. 
II,  119.  S.  262.  VII,  18  S.  257.  V,  69 
8  22 

Polybiiia,  S.  355.  II,  S.  209 f.  III,  S  91. 
266.  VIII,  35.  III,  S.  271.  XV,  18.  4. 

II,  S  220. 
Porphyriua,  S  76. 

Proclut  Diadochus  in  Euclid.  S.  341. 

III,  S.  171  184.  185.  187.  188  in 
Parnit  S.  3. 

Psellus,  III.  S.  20.  21  183 
Ptolemaeus,  III,  S.  182.  214.  Optica, 

III,  S.  164.  170.  185. 
Pytheas,  III,  S.  231. 
Quintua  Smyrnaeus,  III,  S.  17.  227.  II, 

184.  S.  4 
Rhetores,  S  295f. 
Saccadas,  III,  8  19. 
Sappho,  III,  8.  3. 
Satyroa,  8  52  II,  S.  146. 
Sextua  Empiricus,  8  341. 
Sophocles,  S.  202.  205.  221  f.  331.  III, 

S.  2,  9.  15.  16.  —  AJas  S.  227.  — 

Electra  226.  227 f.  —  Oedip.  Colon. 

8.  2321  241  f.  S  226.  1418f.  8.332.  — 

Oed.  Tyr.  S.  229f.  3321  S.  226.  687 

III,  S.  15.  757f  III,  S  51.  987  8.  206. 

1232f  S.  225.  1527f  S.  332.  -  Antig. 

S.  230f.  39f  S.  227.  215  III.  8.  15.  1037f 

S.  332.  1055  S.  202.  1165  1347  S.  226. 

-Philoct.  8.233.  Trachin.8.208. 

11,  8.  21.  665f  S.  226.  -  Fragm.  S. 

202.  233 
Steaichoma,  S.  329. 
Stobaeua.  8.  27.  III,  S.  86. 
Strabo,  III,  8.  119.  V,  221.  S.  208,  V, 

247.  III,  8.  255.  VIII,  387.  III,  8.  249. 

XVII,  8.  II,  8  197. 


Suidas.  8.  27. 

Synesius,  8  341. 

Terpander,  III,  S.  18. 

Thaletaa,  III,  S  18. 

Theocritus,  S.  94.  11,6.  II,  S.  15  IV,  42. 

III,  S.  70  18.  19f.  III,  S.  69.  XXIX 

1  8.  5. 

Theodorua  v.  Kyrene,  III,  S.  179. 
Theognis,  S.  6.  8f  S.  149.  III.  8.  2. 
Theon  Alexandrinus,  III,  8  182. 
Theophrastus,  S.  42.  355.  II,  S.  36.  III, 

5.  231.  236.  de  lapld.  29.  III,  S. 
231. 

Theopompus,  S.  76.  11,  S.  145. 
Thibron,  S.  25 
Thrasymachua,  III,  S.  17. 
Thuoydides,  S.  78.  258.  II,  S.  168.  III. 

8.  232.  I,  134,  3.  137,  4.  II.  S.  148. 

II,  59.  93f  8.  36.  -  epit.  S.  259.  IV, 

42  8.  307.  VI.  21,  1  8.  27. 
Timaeua,  II,  145.  III,  S.  231. 
Timocharis,  III,  S.  191. 
Timotheus,  III,  S.  20. 
Tryphiodorua,  S.  11.  III,  S.  18. 
Tyrtaeua,  III,  2  17. 
Xenophanes,  S.  329. 
Xenophon,  8.  14f  87.  Agesilaos.  8  30. 

7,  1  S.  27  9,  6.  28.  —  Anabasis  S. 

63f.  1, 6  10  S  28.  II,  2,  20  S.95.  II,  4. 

6.  III,  1.  2.  S.  62  IV,  2  28.  5  28  S. 
80e  VII,  8  9  S.  62  V,  7.  22  S.  80f 
VI ,  53  8.  80e.  VII,  6.  1  S.  80a.  — 
Apologia  S.  56.  —  Hellenica  S. 
76f.  -  HieroS.  25.  -  Hipparchi- 
cos  S  22.  —  Hippica  8. 22.  -  Ky- 
negeticus  8.  22.  2.  6  S.  80g.  5,  7. 
S.  28.  8, 1  S.  80g.  —  Kyropaedia  S. 
56f.  27.  1,  2.  4  8  79.  I,  6.  22  S.  28. 
II,  2,  26  S.  21.  V,  4.  29  S.  80t.  VI, 

4.  18  S  21.  VII,  1.  1  8.  80e.  VII,  5. 
3.  VIII,  8.  9  8.  73.  —  Hellenica  8. 
28.  I,  7.  2  S.  46.  II,  3.  56.  S.  46.  III, 
3.  6  8.  87,  IV,  3.  1  15  S.  33  IV,  3. 
19  V,  3.  7  S.  30.  —  Hieron  1,  26 
S  21.  9.  10  S  18.  -  Memorabilia 
S  42f.  II,  3.  19  S  27.  II,  4.  6  S.  21. 
II,  6.  38  S.  801.  IV,  2.  34  S.  21.  IV, 

7.  8  S.  16.  —  Oikonomikos  S.  16f. 
191.  7,  1  8.  60.  11.  25  8.  80a,  17,  16 

5.  43.         flopoi  8.  28.  32.  80$.  — 
Respublica  Athen.  S.  30f  80h.  — 
Respubl.  Laced.  8.  23.  80g. 
Symposion  S.  14f  17.  80.  6,  6  S. 
188.  8,  5  S.  25.  8,  15, 8.27.  8.  34  S.  43. 

Zenodorus,  III,  S.  190. 
Zenodotus,  S.  82.  83.  109.  116.  119.  148. 
Zonaraa,  p.  408c  II,  8.  209. 
Zosimus,  II,  5.  II,  S.  9. 


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368 


Register  der  behandelten  Stellen. 


b.  Lateinische  Autoren. 


Acron,  5. 

Agrippa,  S.  46.  III,  S.  242* 

Alcuin,  III,  S.  HL  —  ad  Hör.  A.  P.  SJL 

Ambrosius,  S  2Ü2. 

Ammianüs  Marcellinus,  S.  9_L  166,  lüü, 

XXIX,  5,  24.  8.  269. 
Ampelius,  S  IM  2,i  III,  S.  32L 
Anthimus,  S.  92. 

Anthologie  latina.  8.  30f.  L  21  HI.  S. 
3JL  IV,  10L  III,  S.  m  779.  S.  2L 

1336,  2.  in,  s  33L 

Apioius.  8,  334,  III.  S.  332. 

Apulejus,  III,  S.  LUX  —  apolog.  102, 
III,  S  330.  8,  21.  III,  S  331.  -  me- 
tam.  6,  &  7_,  25  III,  S.  334.  -  de 
orthogr.  I117S.  8JL  -  floril.  IV,  lfl. 
III,  8.  IL 

Aren it as  latinua  III,  S.  126. 

Arnobius,  3,  22,  HI,  S.  331. 

Asconius,  8.  29_.  13L  242.  249. 

Augustinus,  oonf.  10,  &  ±  III,  330.  — 
Iul.  6,  IL  III,  S.  33L  —  de  clv. 
dei.  2,  30  III,  S.  830  ep.  36,  4,  III, 
S.  330=  36,  6  III,  S.  340.  —  serm, 
12,  5,  36_,  2.  III,  S.  330  33L  71,  2 

ITT,  s  32a 

Augustus,  II,  S.  4ü. 

Ausonius,  S.  60.  cup.  cruci  oil.  13,  S. 

310.  24  8.  22.  —  ep.  16,  IL  HI,  S. 

33L  94,  2  S.  53.  —  Technopaegn. 

III,  S7Z0. 
Avianus,  fab  II,  4.  III,  8.  330. 
Avienus,  S.  6L 
Balbua,  III,  S.  126. 

Boethius,  III,  S.  116  18U  198.  l'J'.v  200. 

cons.  4,  6  III,  S.  330  —  in  Porph. 

L  5.  III,  8.  33L 
Caelius  Aurelius,  Chron.  I,  4.  9JL  III, 

s.  aaa  in,  l  2.  111,  s  aaL  iv,  a 

32  III.  S.  330.  —  acut.  22.  144,  HI, 
330.  -  de  sign,  diaet.  pass.  63. 
III,  8.  330. 

Caesar,  S.  106f.  102.  UüL  21L  III,  8. 
86,  82.  U2L  U2,  114.  —  Bell.  Gall. 
8.  112f.  138.  L  &  S.  LIÜ.  II,  19,  2  8. 
133.  V,  12,  3.  133.  V,  22  S.  LLO.  V, 
48.  3  S.  I3L  VI,  10,  6.  S.  133.  VI,  40, 
ß  S.  IIa,  VI,  43,  6  8.  133.  VII,  66,  4. 
VIII,  13,  2  S.  145.  -  Bellum  civile 
122f.  IT,  23,  I  8.  132.  III,  84.  3  S 
im  HI.  92,  1  S.  12L  -  Bellum 
Alex.  S.  130f.  —  Bellum  Hispan. 
S.  84.  88.  130f.  III.  8  336,  -  Bel- 
lum Afric.  S  86,  130f  —  Fragm. 
8.  130f. 

Caesius  Bassut,  III,  S  26. 

Capitolinus,  III,  S.  330.  —  Gord.  28, 
2.  Hl,  8.  322,  - 


Cassiodorus,  dial.  638.  a.  III,  8.  331 

—  inst  div.  litt  24.  III,  S  330.  - 
de  orthogr  III,  S.  85. 

Cassius  Parmensis,  &  286 

Castor.  I,  S  239, 

Cato,  S.  41  1ÜI  III,  S.  112.  168 

Catullus,  S.  82.  III,  S.  30.  LH.  65,  \L 
III,  S.  331  63^  ÖL  III,  S  332. 

Celsus,  111,8.  UlL  16&  3,  4.  111,  S. 
<L  ÜL  3.  III,  S.  334, 

Chalcidius,  S.  92.  L  8.  128.  III,  &  21L 

Charisius,  S.  16&  .III,  S.  IßS.  LL4  II. 
III,  8  330,  122.  12»  HI,  8.  329, 

Cicero  S.  12L  21L_226L  III,  S.  28  & 
99.  113.  117  335.  —  Rhetorica  S 
226f  -  Brutus  S  230f.  51^  19_L  III. 
2a  —  orat.  S.  131f.  18*  68.  III.  S 
30.  —  de  orat.  S.  229f  III,  S.  M 
Iii  L  49.  214.  S  2nU  -  ad  Hex. 
S.  226f  —  pari.  or.  4.  12  8.  226,  - 

—  orationes  S  88.  232t.  III.  S  332 

—  pro  Archia.  S.  246.  1.  2  &2ftt 

—  in  Gatil.  S.  170. 116. I,3i  2  S,  Ltt 
III,  4,  9,  II,  8  182.  IV,  3,  6  S.  23JL 

—  pro  Com  Balbo  II,  S.  242f  — 
pro  Flacco.  22»  62  8.  294.  —  pro 
Fontejo  S  241f  —  de  imp.  Cn. 
Pomp.  S.  240f.  —  pro  Marcel. 
S.  248f.  —  pro  Milone  S.  247t.  ö, 
6JL  II,  S.  231L  pro  Murena  S. 
243f.  36,  24  S.  192.  39,  86  &  182,  6£ 
S.  260,  —  Phillppica.  8.  262.  X  3, 
6  S.  239.  —  in  Pisonem  28.  20.  S. 
225,  -  pro  Plancio  S  241.  27\ 

ö  239.  —  ad  Quir.  S  246.  pro 
Rabir.  6,  16  S.  239,  -  pro  Roscio 
Amer  64,  66  69  S.  223.  -  pro 
Roscio  comoedo  S.  232f  IV.  12  S. 
12.  —  pro  Scauro.  Sch  S.  23S,  - 
pro  Sestio  S.  246f.  60,  102  S.  239,  - 
pro  Sulla  8.  245f  —  in  Verrexn 
8,  236f.  L  III,  21  S.223.  —  Epi- 
stolae.  S  266f  -  ad  fam  II,  L,  1 
IU.  9,  2.  III,  S.  332.  V,  12,  2l  4.  ft 
8  122,  VI,  7,4  S.  11  VI,  14  2  S  .  26Ö 
VII,  16  1  S  266.  VIII,  2.  L  III,  & 
336.  VIII,  2,2  S.  182.  —  ad  Bru- 
tum  S  266?.  —  ad  Cassium  8  26L 

—  ad  Atticum  S.  264. 266.  IV,  &  1 
S.  26Ö.  IV,  16,  3  III,  S  332.  X,  12, 
2  8.22a  XII,  2L  1  bL  13L  —  Phi- 
losophica  S.  262f.  —  Acad.  &  262. 

—  de  divin.  8  257t  de  ünlb. 
S  262f.  L  ö,  14  SJ26L  11,  26.  84  S. 
260.  II,  40,  I,  S.  34L  V,  10,  28.  8.  IÄ 

—  Laelius,  S  261  f.  —  de  legibus 
8^263.  —  Cato  major  8.  260f  6  & 
273.  13,  6  8,  2üL        de  nat.  deor 


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Lateinische  Autoren. 


369 


S.  2ööf.  1>  S  43,  8,  14,  III,  8.  330.  37. 
L  S.  SIL  III,  25,  Ü5.  EL  324,  34,  ^  S. 
149.  -  de  republ.  III,  S.  62.  1^  1  S. 
2ߣL  VI,  20,  23.  III,  S^33L  —  de 
off.  S.  262f.  —  Tusc.  disput.  8.  255, 
III,  19,  4.  S.  244.  V,  2,  5  S.  HS,  - 
Hypomnema  8.  170. 
Claudianus,  S.  54f.  in  Ruf  2,  240.  III, 
S.  331. 

Coelius  Antipater,  S.  106.  210. 
Columella,  III,  S.  114.  VIII,  LL  2  III, 

8^222, 

Commodranus,  S.  22,  —  instr  II,  13, 

2j  3Q,  14.  III,  S.  331. 
Cornelius  Nepos,         00.  100  Uli.  139f. 
Corniflcius,  S.  226f. 

Curtius,  8.  102.  143.  168,  III,  S  116.  IV, 
4,6  III,  8.  330,  IX,  2,  2  III,  S.  33_L 
XTö,  ß  III,  8.  330 

Cyprianus,  III,  33L 

Diomedes,  S.  U^L  430.  P.  III,  S.  24. 463 

P.  S.  23JL 
Donatus,  III,  8.  OL 
Dosltheus,  S.  99.  fab.  Aes.  2.  III,  8.  32L 
Dracontius,  S.  58,  3,  10L  III,  S  330. 
Emporius,  S.  13L 

Ennius,  8.  ÖL  322.  III,  8. 30.  83. 112. 
Eutropiua,  8. 134.  II,  2  S.  208.  II,  18,  2. 

III,  5  S  .  223,  VI,  15  S  .  123, 
Festus,  S.  1Ü7.  p.  35IL  L  S.  298, 
Firmious,  math.  8,  2L  III,  8.  330, 
Florua,  S.  146,  lfifi.  17JL  223f.  II,  12, 

2  'zL  1*5  II,  12,  5  8.  123.  II,  13,  40 

S.  125.  II,  13,  86  S.  134.  I,  IG,  Li  17, 

1  III,  5,  15,  III,  S.  332, 
Frontlnus,  8.  96.  146.  III,  S  10jL  124, 

118,  1S2.  —  aqu.  32.  III.  S.  330.  — 

strat.  III,  14,  l  S.  134. 
Fronto,  S.  13L  165. 
Gallus,  S.  82, 

Gapgilius,  de  cura  boum.  2,  III,  S.  33L 
Gellius.  S.  13_L  165,  L  2  S.  125.  L  ?_i 

5  III,  332  X,  4,  III,  4,  XVII,  2,  ß, 

S  2QL 
Germanioua,  S.  58. 

Glossae,  S  22.  Ampi.  S.  100.  —  San 

Blas.  S.  IQL  —  Vindel.  S  1ÜL 
Qranius  Lioinianus,  S.  102. 
Gregorlua  Turio.,  de  cursu  stell.  24, 

III,  S.  33L 
Hegesippus,  S.  165.  L,  35.  5.  S.  185  L 

38,  LL  S.  123.  Dl,  18,  L  IV,  25,  2. 

III,  S.  330. 
Hieronymus,  ep.  60.  18  S.  128*  ep.  I3_a 

l_5i  —  in  Eph.  3,  5J.  III,  S.  330, 
Hirtius,  S.  130f. 

Historiae  Augustae  soript.  S.  102. 
Historici,  S.  105. 

Horatiua,  S.  lf.  65,  82.  III ,  S.  22.  30. 
58.  —  carmlna  S  L  I,  H,  5  S.  32, 


12  S.  29L  14  S.  78.  18  S.  5.  33  S. 
286.  11,3.  25.  III,  SJO  III,  SOI.  29, 
10  S.  128.  IV,  6,  31  S.  2.  13,  2  S.  ß, 
—  oarmen  saeoul.  S.  8,  — •  Satir. 
L  68.  III,  S.  338.  4,89S.fL  —  epist. 
S.  4.  6,  Sch.  S  5.  I,  4  S.  286.  5.  2. 
S.  II,  109,  20,  III,  S.  157,  S.  L  50f.  80f 
S.  8L  L  123,  III,  S.  237.  2, 142.  S.  65. 
Hyginus,  S.  146.  —  de  munit.  III,  S. 
125,  128.  21  lf.  p.  48  S.  322,  —  fab. 
14,3,  lß_L  lilL  III,  S.  331  104.  III, 
S.  332 

Isidorus ,  or.  19,  10,  3.  III,  8.  332.  2L 

29  S.  313.1 
Itala,  3.  9JL  A.  A,  8,  2.  III,  S.  330, 
Juba,  L  S.  208,  200.  III,  S  26, 
Julius  Afrioanus,  III,  8.  125, 
Julius  Exuperantius,  S.  105. 
Julius  Obsequena,  3.  182. 
Julius  Romanus,  III,  S.  108. 
Julius  Severianua,  S  236. 
Julius  Viotor,  S  249, 
Justinus,  S.  144.  III,  S  335.  II,  4,  23.  Iii, 

S.  331.  IX,  3t  IQ  S.  185. 
Juvenalis,  S  310f.  IV,  3  S.  308,  V,  10. 

III,  S  236 
Laotantius,  S.  242, 
Lampridius,  Heliog.  35,  2  S.  122. 
Livius,  S.  106.  10L  143.  207f.  L  S.299, 

III,  S.  99  LLL  338,  L  L  ii  2,  6.  III, 
S.  33L  4,  3  S.  28,  III,  64,  IL  III,  S  337. 

IV,  49,  11  IS  125,  VTI,  10,  IL  III, 
S.  335,  VIII,  13,  0  S.  20*.  32,  13  S. 
L05  IX,  38.  III,  S.  266.  X,  16,  3,  III, 

5.  334,  XXI,  S.  106,  XXIT7  17j  3, 
XXIV.  34,  3,  III ,  S.  334,  XXVT7 34, 
10  III ,  S.  333.  XXIX,  14,  5  S.  105. 
XXX,  2,  fi  S.  122.  XLIT?!),  3  III, 
S.SS4.  XLII,  4A  1  S.  180.  -  ep.  LH. 
III,  S.  332,  CIL  S.  123,  periochae 
&  222f.  -  fr.  133,  III,  S.  334, 

Luoanus,  S.  58.  146,  224, 

Luoilius.  III,  S.  24.  28.30.  32  LH,  17, 

6.  III,  S.  331. 

Luoretius,  S.  62.  III,  S.  30,  112.  Ij  9, 
2.  III,  S  33L  III,  100  S.  324. 

Lygdamus,  S.  274f.  III,  5,  23  S.  294, 

Macrobiua,  sat  VII,  8.  14,  III,  S  330, 

Mallius  Theodorus,  HI,  S.  26, 

Marius  Viotorlus,  III,  S.  26. 

Martialis,  S.  28,  82.  308f. 

Martianus  Capeila,  S.  136.  III,  325,  III, 
S.  33Ü  IX,  920  III,  S.  329, 

Mela,  S.  165,  III,  S.  33L 

Messius  Arusianus,  S.  249. 

Muoianus,  S  4s 

Naevius,  S  325,  III,  S.  22,  22*  112. 

Nigidius,  III,  S.  4. 

Nipsus,  III,  S.  125.  128, 

Nonius,  S  249,  427,  30,  III,  S.  332, 


370 


Register  der  behandelten  Stellen. 


Optatianus,  III,  S.  52, 

Orestis  trag.  848.  III,  S.  33LL 

Oroaius,  S.  134.  L  2.  III,  S.  248.  IV, 
13  S.  223,  VI,  2  III,  S  332. 

0 vidi us,  S.  20f.  58.  82.  284,  302.  III,  S. 
85.  230  —  Amorea  II.  1,21.  III,  I,  46 
SJ223,  —  Ära  am.  III,  19t  S.ailft.  - 
Epiat.  ex  Ponto  I,  6,  12  S.  5.  — 
Faati  S.  24f.  —  Heroid.  S.  20f.  L 
S.  208.  V,  Ufi.  III,  S.  20  —  Ibia 
S  22  81  UI,  S.  332,  —  Metam.  S 
23f.  III,  S.  158,  V,  549  S.34.  VI,  53f. 
III.  S.  232.  VII,  464  III,  SJ332,  VIII, 
232.  III,  S.  330.  XI.  766.  III,  S.  332. 
XII,  fiZS.UL  —  Trietla  I,  ^  22  S. 
24  II,  457f  S.  222,  458  S.  228.  549 
S.  26,  V,  4,  48,  III,  S  .  20,  —  epic. 
Tibulli  S.  282, 

Paouviu9,  S  32i 

Panegyrici,  S.  131, 

Paliadius,  ina.  ÜÜ  S.  132. 

Patricius,  III,  S.  im  1ÜL 

Pelagius,  III,  S.  332. 

Persius,  S.  302  III,  S.  42,  L  30f  S.  2L 
III,  58.  III,  S  2L  VI,  3.  III,  S.  26. 

Petroniua,  S  302.  29,  4.  III,  S.  33L  44, 
IL  III,  S.  232. 

Phaedrus,  S  82. 

Placidus,  S.  LULL  8,  12,  III,  8.338.  47^  4, 
III,  S.  330, 

Plautua,  III,  S.  L  24,  25.  28.  22.  3L  32, 
99.  100  337  332.  —  Aainaria  II,  4, 
12.  III,  S.  322.  —  Aulularia  III,  S. 
2L  -  Bacchidea  S.  IL  302.  I, 
S.  23.  614.  III,  S  33AS20  S.  22.  1135. 
III,  S.  330,  —  Menaechmi  1006  III, 
S.  322.  -  Mercator  34,  HI,  S.  333. 
646  III,  S.  332.  —  Moatellaria  L 
L  24.  III,  S.  33LL  —  Peraa  594.  III, 
8  24,  IV,  <L  28.  S.  16.  —  Budena 
822.  III,  S.  331.  -  Stiohua  III,  S. 
22,  —  Trinummua  820.  III,  S.  31. 
828  S  212. 

Plinius  major,  S.  35f.  14&  I,  S.89.  III, 
S.  113.231.  II,  HL  III,  S.  122,  I43S.252. 
III,  86.  82.  III,  S.  248.  III,  100.  LLLL 
150.  III,  S.  242.  IV,  83  III ,  S.  332. 
V,  115,  HI,  S  280,  VII,  132,  III,  S. 
332  Xllt  60.  III,  S.  158.  XVIII,  86. 
III,  S  236.  XVIII,  20  III,  S.  23L 
XXVIII,  22.  III,  S.  330.  XXVIII,  LLL 
III,  S.  338.  XXIX,  IL  III,  S  158. 
XXXIV,  5,  20j  6,  23,  S.  208.  XXXVI I, 
4Q  ]]j  g  23IL 

Plinius  minor,  £p.  III,  3,6  S.242.  IV, 
8,  2.  III,  S  334  V1II7  4,  2  S  177. 
-  Pan  55,  S.  242. 

Plotlus,  III,  8  26. 

Porcius  vita  Terentii,  S.  322. 

Porfyrius  Optatianus,  S  58. 

Porphyrius  Sohol.  ad  Hör.  S.  102,  — 


carm.  L  32,  III,  S.  334.  IV,  4  38. 
S.  122.  ep.  Ij  5,  2  S.  132.  1_,  123.  III, 

5  339 

Priscianus,  S.  242.  L  S.  158.  L  559.  S. 
183, 

Probus,  Cathol.  p.  30,  12  S.  22. 
Propertius,  S.  82  296f.  III,  S.  30.  32, 

41  8  21, 

Prudentius,  III,  S.  85.  —  psych.  32s, 

III,  S.  322. 
Publilius  Syrus,  S.  326  III,  S.  28. 
Quintiiianus,  S.  L3L  III,  S.99.  I,  6.  II 

iii,  s.  aao,  l  iq.  39f.  in,  s.  120,  m, 

8.  2  S.  168.  VIII,  iL  33.  III,  334.  Vlll. 

6  44  S.  28.  IX.  3.  12  S.  188.  IX,  L 
40,  III,  S.  24,  IX,  4,  50,  III,  &  IQ 
X,  L  56,  III,  S.  332.  X,  L  26  S.  26. 

Rhetores,  S.  im. 

Ruflnus,  III,  S.  26j  S.  33<1 

Saoerdos,  S.  242, 

Sallustius,  S.  106.  LÜL  143.  152f.  21L 
^  JL332,  IU.  S.  99.  113  117.  —  Ca- 
tilina  8.  169f.  182,  4A  l  S.  205.  51 
8.  13L  Iugurtha  S.  I85f.  4,  l  S 
202  ^  3  S.  268.  14,  1  S  202,  14,  II 
S.  184,  18,  12  S^2QL  49,  4.  64,  3  81, 
2  S.  182.  83.  1  S  128.  —  Hiatoriae 
S.  197f.  L  2  S.  125  III,  LL  III,  S. 
332,  III,  6M  2L  III,  S.  334  IV,  61 
III,  S.  332,  -  epiatulae  8.  I98f.  - 
ad  Caea  7j  6  8.  L2L  7,  Ö  S  128.  - 
invect  202f. 
Salvianus  adv.  av.  2,5*20.  III,  S.330 
Seneca  phil  III,  S.  335  —  Epiat.  LL 
15  III,  S  33L  66j  34.  III,  S.  334, 
20.  III,  S.  232-  HL  25.  III,  S.  SM 
119.  3  III,  8  236,  -  Natur,  qua.es! 
III,  29,  5,  111,  S  334,  VII,  30,  L  I, 
S.  341. 

Seneca  rhetor,  III,  8.  333.   —  Con- 

trov.  2,  a.  iii,  s.  aaa 

Seneca  trag.  S  328,  III,  S.  25.  42,  - 

Medea  1,  S.  246, 
Septimius,  S.  155.  165 
Servius  ad  Verg.  S.  iL  L  S.  150  - 

Aan.  IV,  22L.  III,  S.  26  X,  122.  III. 

S.  248.  —  od.  III,  105  S  TO.  —  Georg 

L  43  S.  22. 
Sidonius  Apollinaris,  S.  5£L  V,  286.  III. 

S.  331. 

Sirius  Italious.  S.  52.  VII,  1&  III.  S 

330.  VII,  137i  132.  III,  S.  332.  XI, 
461.  III,  S.  330.  XIV,  45.  III,  S  »?ö 

Solinus,  L104S.  32,  20,6  8.  4LL2^ 
2,  III,  8.  33L  40j  sa.nl,  S  339 

Spartianus,  S.  165, 

Statius,  S.  58  82  III,  S.  52.  Silv 
L  6,  15  III,  S.  332.  III,  5,  20;  IV, 
4,  62.  III,  S.  331,  -  Theb.UI,  i 
—  SohoL  8. 122.  IX,  353.  III,  S.  230. 

Suetonlus,  SL2, 101, 134,  12L  -  August 


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Geographisches  Register. 


371 


7A  III,  S.  232.  340,  -  Caesar  ßß 
8  13L   —  Vita  Terentii.  8.  34  R. 

S.  13L 

Sulpicius  Severus,  S.  155,  1  <)■'>.  —  dial. 

Iii,  ij  ij  &.  l  in,  s  33L 

Symphosius,  34 

Tacitua,  8.  LÜL  L43,  ÜÜL  1G9. 1.  8  304. 
III,  S  öfi,  Iii  231.  —  Annalee  I, 

äs  s.  lsa.  Iii,  62,  in,  s.  222.  iv,  52. 

S  19JL  XIII.  56  8  42.  XIV,  33  S.45, 

—  II ie tor.  II,  iL  III.  S  232.26  8  182. 
III.  1  S.  45,  -  Dialog,  16.  S.  122. 

—  German.  21  III,  S.  234, 
Tatuinus.  S.  34. 
Terentianus,  2000f.  III,  8.  26. 
Terentius,  8.314.  III,  S.  LL  22.  24.  28. 

31.  8L  83,  22.  113.  Andria  1,  1, 
5&  III,  8,  Ii.  23Ü.  III,  S.  24. 

Tertullianus,  s.  20  —  adv.  Maro.  2, 
lü,  HI,  8.  33L 

Tibullus,  8  82,  274f.  1,  2,      III,  8JJ32. 

Trebellius,  S.  lr,r>. 

TroQua  Pompeju»,  8.  107.  1C>8. 

Ul pianus.  Dig  32,  55,  2.  III.  S.  338. 

Valerius  Maximus,  S.  146.  III,  8. 15.  L 


L,  14  S.  224,  III,  L  III,  S.  334.  III, 
6,  4  S.  260.  VII.  15,  8  8.  242. 
Varro,  8.  40,  48.  HITS.  22.  28.  —  de 
ling.  lat.  5,  128  III.  S.  224,  2L  85, 
III,  S.  222.  -  sat.  Menipp,  42.  III, 
S.  332.  —  antiquit.  S.  4k  I,  S.  2118, 

Vegetius,  Mil.  2,  5.  III,  S.  339. 

Vellejus  Paterculus,  S  102,  L2L  Lü 
168.  LUL  III,  S.  333  II,  L  1  8J2ÜL  7, 
2.  III,  8 .332.  18,  1  S.  122  27,  4.  III, 
8  23<J  M  S.  113, 55  S.  18j\  70,  2.  III, 

s.  m 

Vergilius,  S.  58,  8L  L  S  86  III,  S  30. 
85,  -  Bucol.  S.  76f.  III.  S.  230.  — 
Aen.  S.50f.  I,  354  S.32.  II,  82  S.132. 
III,  553.  III,  S  242.  VI ,  328  S. 
328.  VII,  TL  L  3. 87.  255;  222  S  224. 
X,  122.  III,  ^248.  —  Oiris  475  III, 
8.  332 

Verrius  Flaccus,  L  S.  228,  222, 
Victor,  Aurelius,  8.  165,  HI,  S.  85. 
Victorius,  III,  8.  182.  126.  200, 
Viiruvius,  III,  S.  114  L     2.  III,  S. 

330.  6.  8,  10.  III,  S  331. 
Vulgsta,  S.  iH,  III,  8.  33U.  324, 


III.   Geographisches  Register. 

Die  nicht  bezeichneten  Steilen  sind  aus  der  dritten  Abtheilung. 

Abellinum.  266.  Himera.  282, 

Aegypten.  L  153f.  Hydruntum.  242. 

Africa.  L  155,  Japygisches  Vorgebirge.  24L 

Alcamo.  222.  Interpromium.  223. 

Aletium.  222,  Ithaca.  1,20. 

Bajae.  158,  Kamikos  (Castronuovo).  27JL 

Bastae.  272.  Lidzia  (b.  Tschcsme).  152. 

Berenice.  II,  32.  Medonius.  248. 

Boeotien.  L  143.  Mesochoron  222. 

Brenthe.  248.  Metapontum.  223. 

Brenthentes.  248.  Nocera.  266. 

Brundisium.  242.  Pompeji.  250f. 

Calabria.  271t".  Ptolemais.  II,  32. 

Capua.  206.  Rudiae.  222. 

Cartenna.  II,  32.  Scamandros.  L  155. 

Catania.  28L  Selinus.  28a 

Corfinium.  27A  Sicilien.  273f. 

Eryx.  222,  Sorrent.  265f. 

Fistelia  261.  Tarentum.  220. 

Garganus.  242.  Theben  (Aeg.i.  I,  152. 

Grumentuni.  222.  Troja.  I,  152f 

Gumigium.  II,  3L  Vipsania  Porticus.  11,  411 


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372 


Verzeichniss  der  Künstler. 


IV.   Verzeichniss  der  Künstler, 


Aetion.  III,  225. 
Antiphilus.  II,  48. 
Ariston  II,  43. 
Aristonidas.  III,  244. 
Eutbycrates.  II,  45. 
Glaukos.  III,  244. 
Hedystrachides.  II,  43. 
Lykios.  II,  48. 
Lysippos  II,  45. 
Lysist  ratos.  II,  47. 
Nicophanes.  II,  48. 


Phodias.  III,  244. 
Pol  vkletos.  II,  44. 
Posidonius  Ephesius.  II,  43. 
Protogenes.  II,  44. 
Pythagoras.  II,  43.  45. 
Phoekos.  III,  244 
Telesarchides.  II,  43. 
Theodoros.  HI,  244. 
Theon.  II,  48. 
Theoros.  II.  48. 
Thracides.  II,  43. 


V.   Biographisches  Register. 

N.  =  Necrologe  (Bd.  XII.  B). 
Die  nicht  bezeichneten  Stellen  sind  aus  der  dritten  Abtheilung. 

Doberenz,  K.  A.,  N.  8. 
Doederlein,  L.f  41  79. 
Doering,  F.W.,  41. 
Doering,  M.  W.,  41. 
Donner,  J.J.,  41. 
Dorow,  W..  41. 


70. 


Alcuin.  178. 
Amerbach,  B., 
Apel,  V.,  79. 
Arnold,  Cb.Th.,  N.  12. 
Asopios,  C,  43. 
Aurispa,  G.,  44. 
Baibus,  H.,  67. 
Barth,  C,  62 
Berg,  Th.  C.  84. 
Berge,  C.  de  la,  N.9. 
Bergman,  J.Th.,  N.41. 
Betulejus,  X,  81. 
Boccaccio,  J,  62 
Bursian  ,  C,  74. 
Camers,  J ,  67. 
Canter,  85. 
Cassio,  L.,  85. 
Caylus,  86. 
Celtes,  C.,  66. 
Charpentier.  J  P.,  N.31. 
Ghartarius,  42. 
Clark,  W.G,  N.  39. 
Copernicus,  186. 
Copius,  B.,  78 
Crollius,  G  Ch,  82. 
Crophius,  Ph.  J  ,  81. 
Cuspinianus,  J.,  67. 
Degen,  J.  F.,  41. 
Deinhardt,  J.  H.,  41. 
Delbrück,  J.F.T,  41 
Delrio,  M.  A.,  41. 
Despauterius,  J.,  41. 
Dessel,  C  van  ,  N.  28. 
Deuschle,  K.  A.  J.,  41. 
Deycks,  F.,  41. 
Dietsch,  H  R.,  41. 
Dietz,  F  R.  41. 
Dilthey.  J.F.K.,  41. 
Di n  dort,  L.  A.,  41. 
Dissen,  G.  L.,  41. 


Dousa,  Fr.  Janus,  41. 
Dousa,  Janus,  d.  J.  41. 
Dressel,  A.,  41. 
Dresser,  M.,  41. 
Dressler,  Ch.E.,  41. 
Dringenberg,  L ,  41. 
Dronke,  E.  F.  J  ,  41. 
Drück,  F  F  41. 
Drumann,  W.  K.  A.,  41. 
Dübner,  J.F,  41. 
Düker,  K.  A  ,  41. 
Eberhard,  E.  F.,  41 
Eck.  JG.,  41. 
Eckhel,  J.H.,  41. 
Eggeling.  J.  H.,  41. 
Ehinger.  E.,  41. 
Eichhoff,  N.  E.,  41. 
Eichstädt,  H.  K  A.,  41. 
Ellendt,  F. Th.,  41 
Ellendt,  J.E.,  41. 
K  Hissen,  A  ,  41. 
Elmenhorst,  G.,  41. 
Elsperger,  Ch ,  41. 
Elster,  J.Ch,  41. 
Embser,  J.  V.,  82. 
Emperius,  A  K.  W.,  41. 
Endlicher,  St.L..  42. 
Engelbrecht,  J  Ph.t  43 
Enger,  R  R.  H.,  43. 
Erasmus,  D.,  43.  61.  67 
Erfurt,  K.  G.  A . ,  42. 
Ernesti,  A.  W.,  42. 
Ernesti,  J.  A  ,  42. 
Ernesti,  J.  Ch.G.,  42. 


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Biographisches  Register. 


373 


Ernesti,  J.H.,  42. 
Ernesti,  J.H.M.,  42. 
Ernst,  H.,  42. 
Erythraeus,  V.,  42. 
Hachenbach.  A  Ch.,  42. 
Etzler,  K.  F.,  42. 
Exter,  F.  Ch.,  82. 
Eyring,  J.N,  42. 
Faber,  B.,  42. 
Fabri,  KW.,  42. 
Fabricins,  B.,  42. 
Fabricias,  F.,  42. 
Fabricins,  G.,  42. 
Fabricins,  J.A.,  42. 
Facius,  J.  F.,  42. 
F&hse,  0.,  42. 
Fasi,  J.Ü.,  42. 
Falk  en  bürg, *G.t  42.85. 
Fallmereyer,  J.Ph.,  42. 
Feder,  K.  A.  L.,  42. 
Feith,  E.,  42. 
Fe  11  er,  J.,  42. 
Ferrari-Moreni,  G.F.,  42. 
Feuerbach,  J. A.,  42. 
Förtsch,  C.F.G.,  N.7. 
Forbiger,  A.N.  8. 
Francke,  A.  H ,  81. 
Fritzsche,  A.Ph.  F.,  N.  1. 
Garbitius,  M.,  76. 
Gennadius,  G  ,  43. 
Gerbert,  (Sylvester  IL),  177. 
Giselinus.  V ,  85. 
Gundel,  Ph.,  67. 
Harless,  G.  Ch.,  78 
Härtung,  J.,  45. 
Heller,  L,  79. 
Hercher,  R.,  N.9. 
Hesse,  E..  72. 
H<  us de,  C.  van,  N.  40. 
Hot  man,  F.,  85. 
Hu mmelberger,  M  ,  71. 
Hntten,  U.V.,  72. 
Johann  v.  Basingstoke,  58. 
Johann  v  Sevilla.  182. 
Junghans,  H  A,  N.  13. 
Keil,  H.,79. 
Kerameus,  Th.,  44. 
Kopp,  J.,  79. 
Korais,  A.,  43.  87. 
Koren,  0.,  N  7. 
Kühner,  R-  N.5. 
Kumas,  K.  M.,  43. 
Ladewig,  Th.,  N.  42. 
La  Porte  du  Theil,  88. 
Lehrs,  K  ,  N.  14. 
Leonardo  v.  Pisa,  177.  182. 
Leo  pardi,  89. 


Lipsius,  J.,  85. 
Lonicer,  J.,  77. 
Mai,  A.,  89. 
Melanchthon,  61. 
Morus,  Th.,  61. 
Müller,  J  J.,  N  50. 
Muncke,  F.  W.  A  ,  N.  38. 
Nagelsbach,  C.  F.,  70. 
Naudet,  J.  B.,  31. 
Nobbe,  C.  F.  A,  N.  29. 
Obsopoeus,  V.,  80. 
Oresme,  N.,  192. 
Ott,  M.,  N.  11. 
Paciaudi,  85- 
Paganellus,  B. Fr.,  42. 
Pampuki8,  CA.,  N.28. 
Panelli,  A.,  42. 
Paulus  v.  Perugia,  63. 
Petrarca,  61. 
Pighi  us,  85. 
Plantiin,  Ch.,  84. 
1'  lanudes,  M.,  I,  310. 
Plass,  Ch.H.,  N.  13. 
Poegio  Bracciolini,  65. 
Pulmannus,  Th ,  85. 
Raphelengius,  F.,  85. 
Reuchlin,  J.,  68. 
Rithaimer,  G^  67. 
Ritsehl,  F,  82t. 
Roulez,  J.E.  G.,  N.  4. 
Rubino,  J,  78. 
Sambucus,  85. 
Scaliger,  J.  C,  85.  11,285. 
Schöne,  A.,  79. 
Schott,  A.,  85 
Sigismund,  128. 
Sigonio,  C,  42. 
Speroni,  242. 
Snmmenhart,  C,  75. 
Teuffei,  W.  S.,  N.  2. 
Theodont  ins,  64 
Thomann,  D  E.,  80. 
Tomascheck,  K.,  N.  32. 
Trivet,  N,  58. 
Turm ai er,  J.,  (Aventinus)  73. 
Ursinus,  C.  v  ,  67. 
Ursinus,  F,  85. 
Vegio,  M.,  62. 
Wagner,  G.  H.,  N.  11. 
Walter  v.  Speier,  56. 
Watt,  J.  v.,  67. 
Weber,  C.  F.,  78. 
Weissenborn,  N.,  N.  33. 
Widmann  v.  Eger,  177. 
Wilmanns,  G.  H.C.,  N.  1. 
Wölfflein,  E.,  79. 


Druck  voa  J.  Draeger',  Buchdruckerei  (C  Fei  cht)  in  Berli 


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JAHRESBERICHT 

Uber 

die  Fortschritte  der  classischen 

.lterthumswissenscliaft 

herausgegeben 
von 

Conrad  Bursian, 

onl.  öflentl.  Prof.  der  claffifchen  Philologie  an  der  Universität  München. 


Zwölfter  Band. 

Bibliotheca  philologica  classica.  1878.  —  Biographisches 
Jahrbuch.  1878.  —  Anzeigehlatt. 


BERLIN  1879. 
VERLAG  VON  S.  CALVARY  &  CO. 
W.  Unter  den  Linden  17. 


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BIBLIOTHECA  PHILOLOGICA  CLASSICA. 


V  erzeichniss 

der 

auf  dem  Gebiete  der  classischen  Alterthumswissenschaft 

erschienenen 

Bücher,  Zeitschriften,  Dissertationen,  Programm  -Abhandlungen, 
Aufsätze  in  Zeitschriften  und  Recensionen. 

Beiblatt  zum  Jahresbericht  über  die  Fortschritte 
der  classischen'  Alterthumswissenschaft. 


Fünfter  Jahrgang. 
1878. 


BERLIN  1879. 
VERLAG  VON  S.  CALVARY  &  Co. 


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Inhalt. 


il    in.  it. 

Seit«  8«it«  S«** 


I.  Zar  Geschichte  und  Encyclopädie  der  classischen  Alter- 

thumswissenschaft   1  69  135  12? 

1.  Zeitschriften   1  69  135  199 

2.  Academien  und  Gesellschaftsschritten   3  70  135  lfc» 

3.  Sammelwerke   5  71  136  201 

4.  Geschichte  der  Alterthumswissenschaft   6  72  138 

5.  Bibliographie  ;  9  76  141  SOG 

II.  Griechische  und  römische  Schriftsteller   10  77  142  207 

1.  Griechische  Autoren   11  77  142  207 

2.  Römische  Autoren   21  90  153  221 

III.  Epigraphik  und  Palaeographie   27  99  161  Bö 

1.  Griecnische  Inschriften.  —  Orientalische  Inschriften, 
soweit  sie  zur  Kenntniss  der  classischen  Alterthums- 
wissenschaft von  Interesse  sind   27  99  161  23" 

2.  Lateinische  Inschriften   28  100  163  231 

3.  Palaeographie   29  102  164  2S? 

IV.  Sprachwissenschaft   30  102  165  2& 

1.  Allgemeine  Sprachwissenschaft.  Vergleichende  Gram- 
matik der  classischen  Sprachen   30  102  165  233 

2.  Griechische  und  römische  Metrik   31  103  167  2S4 

3  Griechische  Grammatik  und  Dialektologie    ....  31  104  167  234 

4.  Lateinische  Grammatik  und  Dialektologie     ....  33  105  169  23^ 

V.  Literatargeschichte   35  106  170  237 

1.  Allgemeine  antike  Literaturgeschichte   35  106  170  2o7 

2.  Griechische  Literaturgeschichte   35  1  07  1  71  23* 

3.  Römische  Literaturgeschichte   36  107  171  23.J 

VI.  Alterthnmsknnde   36  109  172  23? 

1.  Archäologische  Zeitschriften.  —  Publicationen  archäo- 
logischer Gesellschaften   36  109  172  2& 

2.  Encyclopädie  und  Methodologie  der  Alterthuraswissen- 

schaft   42  110  173  24" 

3.  Griechische  und  römische  Mythologie   43  111  174  24' 

4.  Alte  Geschichte:  a)  Allgemeine  Geschichte  und  Chrono- 
logie der  Völker  der  alten  Welt.  —  Orientalische 

Geschichte   45  112  175  242 

b)  Griechische  Geschichte  und  Chronologie  ....  47  114  176  244 

c)  Römische  Geschichte  und  Chronologie   48  115  177  244 

5.  Geographie  und  Topographie:  a)  Alte  Geographie  im 

Allgemeinen                                              .   .   .  49  116  178  246 

b)  Geographie   und   Topographie  von  Griechenland 

und  den  östlichen  Theilen  des  römischen  Reiches  50  117  179  246 

c)  Geographie  und  Topographie  von  Italien  und  den 

westlichen  Theilen  des  Römischen  Reiches   ...  54  120  181  24? 

6.  Alterthümer:     a)   Allgemeines    über  orientalische, 

griechische  und  römische  Alterthümer   59  124  186  25* 

b)  Griechische  Alterthümer   59  125  186  ^4 

c)  Römische  Alterthümer   60  125  187  V» 

7.  Exacte  Wissenschaften,  Naturgeschichte,  Heilkunde, 

Handel  und  Gewerbe  im  Alterthum   61  127  IS9  ^: 

8.  Kunstarchäologie   63  1  29  191 

9.  Numismatik   67  133  197  261 

Alphabetisches  Register  2bS 


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BIBLIOTHECA  PHILOLOGICA  CLA88ICA. 


Verzeichniss 

der 

auf  dem  Gebiete  der  classischen  Alterthumswissenschaft 

erschienenen 

Bucher,  Zeitschriften,  Dissertationen,  Programm-Abhandlungen, 
Aufsätze  in  Zeitschriften  und  Recensionen. 

Beiblatt  zum  Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  classischen 

Alterthumswissenschaft. 


Fünfter  Jahrgang. 

1878. 

Erstes  Quartal. 


BERLIN  1878. 
VERLAG  von  S.  CALVARY  &  Co. 
W.   Unter  den  Linden  17. 

Subscriptionspreia  fnr  den  Jahrgang  von  4  Heften  6  M. 


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Inhalt. 

Stte 

I.  Zur  Geschichte  und  Encyclopftdie  der  elassisehen  Alterthuns. 

Wissenschaft   1 

1.  Zeitschriften   1 

2.  Academien  und  Gesellschaftsschriften   S 

3.  Sammelwerke   5 

4.  Geschichte  der  Alterthumswissenschaft   6 

5.  Bibliographie   9 

II.  Griechische  und  römische  Schriftsteller   10 

1.  Griechische  Autoren   H 

2.  Bömische  Autoren  :   -1 

III.  Eplgraphik  und  Palaeographie   B 

1.  Griechische  Inschriften.  —  Orientalische  Inschriften,  soweit  sie  zur 
Kenntniss  der  elassisehen  Alterthumswissenschaft  von  Interesse  sind  5 

2.  Lateinische  Inschriften   > 

3.  Palaeographie   * 

IV.  Sprachwissenschaft   ■ 

1.  Allgemeine  Sprachwissenschaft.  Vergleichende  Grammatik  der  elassi- 
sehen Sprachen   # 

2.  Griechische  und  römische  Metrik   W 

3.  Griechische  Grammatik  und  Dialektologie   51 

4.  Lateinische  Grammatik  und  Dialektologie    B 

V.  Literaturgeschichte   & 

1.  Allgemeine  antike  Literaturgeschichte   § 

2.  Griechische  Literaturgeschichte   * 

3.  Römische  Literaturgeschichte   * 

VI.  Alterthnmskunde  .   -* 

1.  Archäologische  Zeitschriften.  —  Publicationen  archaol.  Gesellschaften  35 

2.  Encyclopädie  und  Methodologie  der  Alterthumswissenschaft     .   .  . 

3.  Griechische  und  römische  Mythologie   Ö 

4.  Alte  Geschichte:  a)  Allgemeine  Geschichte  und  Chronologie  der  Völker 
der  alten  Welt.  —  Orientalische  Geschichte  

b)  Griechische  Geschichte  und  Chronologie   ■ 

c)  Römische  Geschichte  und  Chronologie    * 

5.  Geographie  und  Topographie:  a)  Alte  Geographie  im  Allgemeinen   .  *» 

b)  Geographie  und  Topographie  vou  Griechenland  und  den  östlichen 
Theilen  des  römischen  Reiches   * 

c)  Geographie  und  Topographie  von  Italien  und  den  westlichen  Theilen 
des  Römischen  Reiches   'A 

6.  Alterthümer:  a)  Allgemeines  über  orientalische,  griechische  und  rö-  , 
mische  Alterthümer  

b)  Griechische  Alterthümer    '• 

c)  Römische  Alterthümer   e) 

7.  Exacte  Wissenschaften,  Naturgeschichte,  Heilkunde,  Handel,  nnd  Ge- 
werbe im  Alterthum  

8.  Kunstarchäologie   f. 

9.  Numismatik   F' 


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BIBLIOTHECA  PHILOLOGICA  CLASSICA. 


Verzeichniss 

der  auf  dem  Gebiete  der  Glassischen  Alterthums-Wiasenschaft 
erschienenen  Bücher,  Zeitschriften,  Dissertationen,  Programm- 
Abhandinngen,  Aufsätze  in  Zeitschriften  u,  Becensionen. 


I. Zur  Geschichte  und  Encyclopädie  der  classischen  Alterthums- 

WissenschafL 


Acaderuy ,  the.  A  weekly  revicw  of  Literature,  Science  and  Arla.  1878.  (New 
Serie«  N.  296-348.)   London.    Academy.  15  M. 

Anzeiger,  philologischer.  Als  Ergänzung  d.  Philologus  hrsg.  v.  E.  v.  Leutsch. 
9.  Bd.,  Jahrg.  1878.    12  Hlte.  gr.  8.    Götlingen,  Dieterich.  15  M. 

Archiv  für  das  Studium  der  neueren  Sprachen  u.  Literaturen.  Hrsg.  von  Ludw. 
Herrig.  59.  u.  60.  Bd.  ä  4  Ufte.  gr.  8.  (59.  Bd.  1.  Hft  128  S.)  Braunschweig, 
Westermann.  ä  Bd.  6  M. 

—  pädagogisches.  Centralorgang  f.  Erziehung  u.  Unterricht  in  Gymnasien,  Real- 
schulen u.  höheren  Bürgerschulen.  Begründet  von  W.  Langbein,  hrsg.  von 
Krumme.   20.  Jahrg.  1878.  10  Hfte.  (ä  5  B.)  gr.  8.  Stettin,  Nahmer.    16  M. 

Athenaeum,  the,  London  Literary  and  Critical  Journal.  (2  vols)  London  1878. 
52  Nrn.    Athenaeum.  15  M. 

'AÖ-r.  I  atov.     ZvyyQcaiua  7T€Q$o6tx6v  XOTCt  difiqviav  ixdidofjUVOV 

StW  2t.  A.  KovfAavovdt]  xal  *E.  KaatoQxv)  Top.  VL 
6  Hfte.)  1878.  Athen,  Wilberg.  (ä)  12  M. 

Auswahl  von  Aufsätzen  aus  dem  Gebiete*  der  classischen  Philologie.  Aus  dem 
Journal  des  Ministeriums  der  Volksaufklärung.  Bd.  5.  (russisch.)  St  Peters- 
burg 1878.  Academie.. 

Bibliothek  for  Laiger.  Udgivet  af  DirecUonen  for  det  Classenske  Literaturselskab. 
Sjette  Raekke.  Redigeret  af  J.  G,  Lehmann.  Ottende  Bind.  Halvfjerdsind- 
styvende  Aargang  1878.   4  Hefter.   Kjübenh.  12  M. 

Blätter  für  das  bayerische  Gymnasial-  u.  Realschulwesen,  red.  v.  W.  Bauer  u. 
A.  Kurz.    14.  Bd.    10  Ufte,  (ä  2—3  B.)  gr.  8.   München.    Lindauer.  ä  7  M. 

—  f.  literarische  Unterhaltung,  hrsg.  v.  R.  v.  Gottschall.    Jahrg.  1878.  52  Nrn. 


—  neue,  f.  Literatur,  Musik  u.  Kunst  Bibliographisch-krit  Monatsschrift  [Organ 
für  Bibliotheksvorstände,  Lehrer  u.  Lileraturfreunde.jj  Hrsg.  u.  red.  von  R.  A. 
Königsberger.     1.  Jahrg.  1878.    12  Nrn.  (V*  B.)  gr.  8.  Wien,  Graeser.  2  M. 


1878.    Januar  —  Min 


1.  Zeitschriften. 


(2  B.)  gr.  4.   Leipzig,  Brockhaus. 


Iiiblioth 


Philologie* 


1878.  I. 


1 


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2 

Centralblatt,  literarisches,  für  Deutschland,  hrsg.  u.  red.  v.  F.  Zarncke.  Jahrg. 
1878.    52  Nrn.  (2  B.)  gr.  4.   Leipzig,  Avenarius.     Vierteljährlich  7  M.  50  Pf. 

Centraiorgan  für  die  Interessen  des  Realschulwesens,  unter  Mitwirkung  d.  Real- 
schulmann«- hrsg.  von  M.  Strack.  6.  Jahrg.  187S.  12  Ufte.  (4  B.)  gr.  8. 
Bielefeld,  Gulker.  i  16  M. 

f  orrespondenz-BIatt  f.  die  Gelehrten-  u.  Realschulen  Württembergs,  hrsg.  von 
Frisch  u.  H.  Kratz.  25.  Jahrg.  1879.  6  Nrn.  (3  B.)  gr.  8.  Stuttgart. 
MeUler.  a  6  M. 

<E(S%ia.    ' Exdidozcti  xaxd  xi>Qtaxrtv,    2vv  tw  Jtk%Ua  rijs  KErtxUv;. 

T6fiog  V,  VI.  (Nr.  105—156.)  Athen.  Hestia.  a  Bd.  8  * 

(iUU;  Onder  redactie  van  Ch.  Poissvain,  J.  T. Buijs-Muller  eis.  31.  Jahrs. 
3.  Serie.   14.  Jaarg.    12  Nrn.   Amst  Post  a  30  M. 

Hand  weiser,  literarischer,  zunächst  f.  das  katholische  Deutschland,  hrsg.  von  F. 
Hülskamp  u.  H.  Rump.  17.  Jahrg.  18  Nrn.  (Nr.  219—236.)  Münster. 
Theissing.    4.  ä  3  M. 

Hermes,  Zeitschr.  f.  class.  Philologie,  unter  Mitwirkg.  v.  R.  Hercher,  A.  Kirchhoff, 
Th.  Mommsen,  J.  Vahlen,  hrsg.  v.  E.  Hübner.  12.  Bd.,  4  Hfte.  gr.  8.  I.  Heft 
144  S.)   Berlin,  Weidmann.  a  10  M. 

Jahrbücher,  neue,  f.  Philologie  u.  Paedagogik,  hrsg.  unter  der  Red.  v.  A.  Fleck- 
eisen u.  H.  Masius.  48.  Jahrg.  1878  od.  117.  u.  118.  Bd.  i  12  Hfte.  gr.  S 
Leipzig,  Teuhner.  a  30  M. 

—  für  clsssische  Philologie,  hrsg.  von  A.  Fleckeisen.  9.  Suppl.-Bd.  3.  Hefl 
(S.  567—836  m.  1  Tab.)  Leipzig,  Teuboer.  6  M.  (9.  Suppl.-Bd.  cplt  17  M.  20  Pt] 

—  preussische,  hrsg.  von  H.  v.  Treitschke  u.  W.  \Y  ehren  p  fenni  g.  Jahre. 
1878.  41.  u.  42.  Bd  a  6  Hfte.  gr.  8.  (41.  Bd.  1.  Heft  112  S.)  Bertis, 
G.  Reimer.  a  Bd.  9  M 

Jahresbericht  Ober  die  Fortschritte  der  clsssischen  Alterthums  Wissenschaft,  hrsg. 
v.  C.  Bursisn.  5.  Jahrg.  1877.  12  Hefte,  mit  einem  Beiblatte:  Bibliotheca 
philologica  classic».   5.  Jahrg.  1878.   gr.  8.  Berlin,  Calvary.  Subacr.-Pr.  30  M 

Ladenpreis  36  M 

Im  neuen  Reich,  Wochenschrift  f.  d.  Leben  d.  deutschen  Volkes  in  Staat,  Wissen- 
schaft u.  Kunst,  hrsg.  v.  K.  Reichard.  8.  Jahrg.  1878.  52  Nrn.  (a  2— 2*/s  B.) 
gr.  8.    Leipzig,  Hirzel.  Halbjährlich  14  M 

Literaturblatt,  unter  Mitwirkung  hervorrag.  Schriftsteller  u.  Fachmänner,  hrsg. 
v.  A.  Edlinger.   2.  Jahrg.  1878.   24  Hfte.  (2  B.)  Lex -8.  I^px^,  Klinkharcü. 

Literaturzeit  ung,  Jenaer,  im  Auftrag  der  Universität  Jens  hrsg.  v.  A.  Elette. 
5.  Jahrg.  1878.  52  Nrn.  (ä  2 — 3  B.)  hoch  4.  Leipzig,  Veit  Vierteljahrs.  7  IL  50  Pt 

—  theologische,  hrsgl  v.  E.  Schürer.  3.  Jahrg.  1878.  26  Nrn.  (l»/a  B.)  hoch  4 
Leipzig,  Hinrichs.  Halbjährlich  S  M. 

Magazin  f.  d.  Literatur  d.  Auslandes,  begründet  v.  J.  Lehmann.  Red.:  J.  Goss- 
mann.   47.  Jahrg.  1878.    52  Nrn.  (a  1—2  B.)   gr.  4.   Berlin,  Dümmler 

Viertel j  ihr! .  4  M. 

Monats-Blätter,  wissenschafliche,  hrsg.  v.  0.  Schade,  6,  Jahrg.  1S78,  12  Nrn. 
(ca.  1  B.)  Lex.-8.   Königsberg,  Härtung.  4  M. 

Monatshefte,  philosophische,  unter  Mitwirkung  v.  F.  Ascherson,  sowie  mehrerer 
namhaften  Fachgelehrten  red.  u.  hrsg.  v.  C.  Schaarschmi  d  t  14.  Bd.  12  Hfte. 
(4  B.)    Leipzig,  Kusch ny.  12  M. 

Museum,  rheinisches,  für  Philologie,  hrsg.  von  0.  Ribbeck  u.  F.  Boeeheler. 
Neue  Folge.  33.  Bd.  (Jahrg.  1878.)  4  Hfte.  gr.  8.  (1.  Heft  160  S.  m.  1  Steintat) 
Frankfurt  a.  M.,  Sauerländer.  14  M. 

Jlaqvaöaoq,  avyyQafifia  neQiodixdv  xatd  fiijva  IxdMfitvov.  To>. 
B'.  1878.  bß  U&itHUS.  Parnassos.    12  Hfte.  ü  M.  80  PL 


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und  Gesellschaftsschrillen.  3 

Phllologrus,  Zeitschrift  f.  das  Ida».  Alterthum,  hrsg.  v.  E.  v.  Leutsch,  37.  Bd. 
4  Hfte.    gr.  8.  (1.  Heft  192  S.)  Götüngeo,  Dieterich.  17  M. 

Prt'cis  historiques,  melanges  religieux,  litteraires  et  scientifiques.  Tome  XXVII. 
1878.    Bruxelles,  A.  Vromanl    12  Nrn.  5  M,  50  Pf. 

Berne,  deutsche,  über  d.  gesammte  nationale  Leben  der  Gegenwart.  Unter  stand. 
Mitwirkung  von  Birnbaum,  Bluntachli,  H.  Breaalau  etc.  hrsg.  v.  B.  Fleischer. 
2.  Jahrg.    12  Hfte.    Berlin,  Janke.  Vierteljährlich  4  M.  50  Pf. 

—  d'Aqnitaine,  scientifique  et  litteraire.  4.  annee.  Novembre  1877— Octbr.  1878. 
Poitiers.  a  30  M. 

—  critique  d'histoire  et  de  litterature.  .Hecuell  hebdomadaire  public  sous  la 
direction  de  M.  Breal,  P.  Meyer,  C.  Morel,  G.  Paris,  vol.  23.  24.  Paris. 
4.    Leroux.    52  Nrn.  20  M. 

—  de  Instruction  publique  (soperieure  et  moyenne)  en  Belgique  publiee  sous  la 
direction  de  J.  Gsntrelle,  L.  Boersch,  A.  Wagener.  Tome  XXI  (1878). 
Gand,  Vanderhaegen.    6  Hefte.  a  6  M. 

—  de  Lioguistique  et  de  PhUologie  comparee:  Tome  X,  4  Hefte,  Paris  1878. 
Maisonneuve.  a  15  M. 

—  de  philologie  et  d'ethnographie  publiee  par  Gh.  E.  de  Ujfalvy  avec  le  concours 
de  L.  Adam,  Ancessi,  F.  Denis,  D.  Halevy,  Hunfalvy  de  Pest,  Kos- 
kineo  d'Helsingfors,  A.  Pinart,  E.  Sayous.  4.  Annee.  Paris,  Maisonneuve. 
4  Hfte.  a  15  M. 

—  de  philologie,  de  litterature  et  d'histoire  anciennes.  Nouvelle  serie  dirigee  par 
E.  Tournier,  L.  Havel  et  Ch.  Graux.  Annee  et  Tome  n.  4  livraisons. 
Paris,  Klincksieck.  24  M. 

—  pedagogique,  Directeur:  M.  Ch.  HanrioU   Paris,  Delagrave.    12  Nrn.     9  M. 

—  Suisse,  Bibliographie,  Archeologie,  Litterature,  Beaux-ArU.  Red.:  J.  Grand- 
Carteret.   24  Nrn.  Geneve,  Menx.  4.  10  M. 

Rlrigta,  di  Filologia  e  d'lstruzione  Classica.  Direttori  D.  Gomparetti.  — 
G.  Müller.  —  G.  Flecehia.  —  Anno  VL  Giugüo  1877— Giuglio  1878.  Torino, 
Loescher.  12  M. 

Kundschau,  literarische,  red,  v.  J.  Kühler.  4.  Jahrg.  1878.  18  Nrn.  (ä  2—2»/,  B.) 
hoch  4.    Aachen,  Barth.  7  M.  20  Pf. 

Vierteljahrsschrift  f.  wissenschaftl.  Philosophie,  unter  Mitwirkg.  v.  C.  Güring, 
M.  Heinze,  W.  Wundt,  hrsg.  v.  B.  A venarius.  2.  Jahrg.  1877/1878.  4  Hfte. 
gr.  8.  (1.  Heft  136  S.)   Leipxig,  Fues.  12  M. 

Zeitschrift,  archivalische,  hrsg.  v.  F.  v.  Lüher.  2.  Bd.  Lex.-8.  (337  S.)  Stutt- 
gart 1877,  Spemann.  12  M. 

—  f.  das  Gymnasial-Wesen,  hrsg.  v.  W.  Hirschfelder ,  F.  Hofmsnn,  H.Kern. 
32.  Jahrs.  Der  neuen  Folge  12.  Jahrg.  1878.  12  Hfte.  gr.  8.  (1.  Heft  96  S.) 
Berlin,  vVeidmann.  20  M. 

—  für  die  österreichischen  Gymnasien.  Bed.:  K.  Tomaschek,  W.  Härtel,  K. 
Schenkl.   29.  Jahrg.  1878.    12  Hfte.   gr.  8.  (1.  Heft  80  S.)   Wien,  Gerold. 

24  M. 

—  für  deutsche  Philologie,  hrsg.  v.  E.  Höpfner  u.  J.  Zacher.  9.  Bd.  1878. 
4  Hefte,    (t.  Heft  124  S.)    Halle.    Bochh.  d.  Waisenhauses.  a  12  M. 

—  für  das  Realschulwesen,  hrsg.  v.  J.  Kolbe,  A.  Bechtel,  M.  Kuhn.  3. 
1878.    12  Hfte.    gr.  8.  (1.  Heft  64  S.  m.  1  Steintaf.    Wien,  Hölder.  12 

Zeitung*  f.  d.  höh.  Unterrichtswesen  Deutschlands,  unter  Mitwirkg.  v.  K.  O.  Brunne- 
mann,  Gramer,  W.  Dreser  etc.  hrsg.  v.  H.  A.  Weiske.  7.  Jahrg.  1878.  52  Nrn. 
(B.)  hoch  4.   Leipzig,  Siegismund  &  Volkening.  Vierteljährlich  2  M. 


2.    Academien  und  Gesellschaftsschriften. 

i dl un gen  der  königl.  Gesellschaft  der  Wissenschaften  zu  Göttingen.  22.  Bd. 
J.  1877.   gr.  4.    Göttingen  1877,  Dieterich,  XVIII,  539  S.  28  M. 


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4  Academien  und  Gesellschaftsschriften. 

Abhandlungen  der  historischen  Ciasse  der  königl.  bayerischen  Akademie  der 
Wissenschaft™.  13.  Bd.,  3.  Abth.  [In  der  Reihe  der  Denkschriften  der  47.  Bd.] 
München  1877k  Frans.   4.  253  S.  i  9  M. 

Acadlmle  des  sciences,  belles-Iettres  et  arts  de  Besancon.  Seances  publique«  de 
1877.    Besancon.  a  8  M. 

—  de  Sainte  Croix  d'Orleans.    Lectures  et  Memoire«.    T.  4.    Orleans.    330  p. 

•  12  -V 

—  des  belles-Iettres,  sciences  et  arts  de  la  Rochelle.  Seance  publique  de  18*" 
(notices,  pieces  de  Ter«,  etc.)   La  Rochelle. 

AccademU  delle  Scienze  dell'  Istituto  di  Bologna.  Rendiconto.  Anno  accademieo 
1877-1878.    Bologna,  Romsgnoli.    196  p.  HM.  50  PL 

Acta  seminarii  philologici  Erlangensis.   Vol.  I.   Erlangen  1877,  Deichert.     8  M. 
Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Nr.  6,  p.  260—261  von  A.  E. 

Acte«  de  l'Academie  des  sciences,  belles-Iettres  et  arts  de  Bordeaux,  annee  1877. 


Annales  de  la  Societe  d'emulation  du  departement  des  Vosges.    Epinal  1877. 
Collot.   468  p. 

—  de  la  Societe  academique  de  Nantes  1877.  Nantes. 

Annualre  de  l'Academie  des  sciences,  inscriptions  et  belles-Iettres  de  Toulouse, 
pour  l'aonee  academique  1877—1878.   33.  annee.  Toulouse,  Doulsdoure.  52  p. 

—  de  l'ecole  ßossuet,  1877—1878,  psr  les  directeurs  de  l'ecole.  Bar-le-Dac,  Cos- 
tant-Laguerre.   245  p. 

—  du  netit  seminaire  du  Rondeau  et  de  l'externat  Notre-Dame,  Grenoble,  pour 
l'annee  1878.    Grenoble,  Barati  er  et  Dardelet.    134  p. 

Annuarlo  della  R.  Univeraita  degli  studi  di  Roma  per  l'anno  scolastico  1878.  Roma. 


i,  Göttin?,  gelehrte,  unter  Aufsicht  der  königl.  Gesellschaft  der  Wissen- 
schaften, Jahrg.  1878.  3  Bde.  od.  52  Stück.  (2  B.)  Mit  Nachrichten  von  der 
k.  Ges.  d.  Wiss.  u.  der  G.-A.-Universitit  zu  Güttingen.  12  Nrn.  <2  B.)  Göt- 
t. ngen,  Dieterich.  27  M.    Nachrichten  ap.  6  M 

Boletin  de  la  Real  Academia  de  la  Historie.  Tomo  I,  Cuademo  I,  Noviembre 
1877.   Madrid,  Fortanet    104  S.  2  IL 

Ree:  Jenaer  Literalu rztg.  Nr.  13,  p.  194—195  v.  E  Habner. 

Bulletins  de  la  Societe  academique  de  Boologne-eur-Mer,  t  2,  1876.  Boalogse. 

—  de  l'Academie  delphinale  3.  serie.  T.  12,  1876.  Grenoble,  Prudhomme- 
Dauphio.   XXVI,  292  p. 

—  de  la  commission  archeologique  et  litteraire  de  Tarrondissement  de  Narbonne. 
T.  1.   Annee*  1876-1877.   Narbonne,  Caillard.   IV,  692  p. 

—  de  la  Societe  des  sciences,  lettres  et  arts  de  Pau   .2.  Serie,  T.  VII,  Pau. 

—  de  l'academie  imperiale  des  sciences  de  St  Petersbourg.  Tome  XXIV.  gr.  4. 
(Nr.  1  u.  2.  336  Sp.)   St.  Petersbourg.   Issakoff.  9  M. 

Compte  rendu  de  l'Academie  des  sciences  morales  et  politiques  redige  par  Ca. 
Verge.   Annee  1878.   4  cahiers.  Paris,  Picard.  a  S  M. 

Jaarboek  ran  de  koninklijke  akademie  van  wetenschsppen  gevestigd  te  Amster- 
dam voor  1876.   Amsterdam,  van  der  Post   (IV  en  CVfll  bl.)  2  M. 

Jahresberichte  d.  philologischen  Vereins  au  Berlin.  4.  Jahrg.  1878.  12  Eft*. 
Berlin,  Weidmann.  8  M. 

Memolres  de  l'Academie  des  sciences,  lettres  et  srts  d'Arras.  2.  serie.  T.  9. 
Arras,  Courtin.   470  p. 

—  de  la  Societe  eduenne.  Nouvelle  serie,  T.  6.  Autun,  Dejussieu.  XX,  550  p. 
 des  letlres,  sciences  et  arts  de  Bar-le-Dac.   T.  7.   Bar-le-Duc,  CooUnt-La- 

guerre.    312  p.  et  3  pl. 

—  de  l'Academie  des  sciences,  srts  et  belles-Iettres  de  Caen.  5.  Serie.  T.  XH. 
Caen. 


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Memoire*  de  l'Acadeniie  des  sciences,  arta  et  belles-lettres  de  Dyon.    3.  aerie. 
T.  4,  Annee  1677.   Dijon,  Lamarche.   XIV,  490  p. 

—  de  la  Society  dunkerquoise  pour  l'encouragement  des  sciences,  des  lettre«  et 
des  arts.   20.  vol.  1876—1877.    Dunkerque.  a  12  M. 

 d'emulation  da  Jura.   2.  serie,  3.  vol.  (1877.)  Lona-le-Saulnier. 

 litteraire,  historique  et  archeologique  de  Lyon.   Annee  1876.    Lyon,  Brun. 

XLIX,  520  p. 

—  et  publieations  de  la  Societe  des  sciences,  des  art8  et  des  lettres  du  Hainaut. 
Aunee  1876.   4.  serie,  Tome  II.   Möns,  Dequesne-Masquillier.   496  p.  et  4  pl. 

—  de  l'Academie  du  Gard.   Annee  1876.   Nlmes,  Clavel-BaUivet   LXXX,  920  p. 

—  de  l'lnstitut  national  de  France.  Academie  des  inscripliona  et  belles-lettres. 
T.  29  (1.  partie.)   Paris,  impr.  nationale.   4.    XI,  300  p.  15  M. 

—  de  l'academie  imperiale  dea  sciences  de  St.  Petersbourg.  7.  serie,  Tom.  XXV. 
Nr.  1—4.   gr.  4.    St.  Petersbourg  1877.   Issakoff.  5  M.  50  Pf. 

 dea  sciences,  inscriptions  et  belles-lettres  de  Toulouse.  7.  aerie,  T.  9.  Tou- 
louse. LXVIII,  552  p.  et  15  pL 

Monatsbericht  der  königl.  preuss.  Akademie  der  Wissensch,  zu  Berlin.  Jahrg. 
1878.    12  Ufte.    Berlin,  Dümmler.  12  M. 

Notices  et  extraits  des  manuscrits  de  la  Bibliotheque  nationale  et  autres  biblio- 
theques,  publies  par  l'lnstitut  nationale  de  France,  faisant  auite  aux  Noticea  et 
extraits  lua  au  coroite  etabli  dans  l'Academie  des  inscriptions  et  belles-lettres. 
T.  26,  2.  partie.   Paris,  imp.  nationale.   328  p.  15  M. 

Proeeedings  of  the  Literary  and  Philosophical  Society  of  Liverpool,  1876—1877. 
Vol.  31.    London,  Longman.    Lwb.  16  M. 

Sitzungsberichte  d.  philosophisch-philologischen  u.  historischen  Claaae  der  k.  b. 
Akademie  der  Wilsenscharten  zu  München  1877.  3.  u.  4.  HfL  München  1877, 
Franz.    V.  u.  S.  233—410.  a  1  M.  20  Pf. 

—  der  kaiserl  Akademie  der  Wissenschaften.  Philosophisch-histor.  Classe.  87.  Bd. 
Jahrg.  1877,  Juli.    Wien  1877,  Gerold.   586  S.  9  M.  20  Pf. 

Udsigrt,  kort,  over  det  philologisk-historiske  Samfunds  Virksomhed  i  Aarene 
1874^-1876  (21.  og  22.  Aarg.)  Trykt  som  Manuskript  for  Samfundets  Med- 
lemmer.    Kjöbenh.  Klein.   36  p.  75  Pf. 

Yerhandelingen  der  koninklijke  akademie  der  wetenschappen.  Afdeeling  letter- 
k un de.    11.  deel.   4to.    Amsterdam,  van  der  Post.   4.    IV,  220,  29  p.    8  M. 

Verhandlungen  der  philosoph.  Gesellschaft  zu  Berlin,  4.-6.  Bft.  Leipzig  1877, 
Koachny.  ä  1  M.  20  Pf. 

Zeitschrift  dea  Ferdinandeums  f.  Tirol  u.  Vorarlberg,  hrsg.  v.  dem  Verwaltungs- 
Ausschuss  desselben.  3.  Folge,  21.  Hfl.  Innsbruck  1877,  Wagner.  196,  XVI 
n.  84  S.  6  M. 

3.  Sammelwerke. 

Breal,  M.*  Melanges  de  mythologie  et  de  linguistique.   Paris  1877,  Dachette. 

7  M.  50  Pf. 

Ree:   Le  Journal  officiel,  6  janr.  par  C.  Bigot.  —  Revue  critique,  Nr.  46, 
p.  289. 

Calvary's  philologische  u.  archäologische  Bibliothek.  40.  Bd.   Berlin,  ^wy. 

Capponi«  G.,  Scritti  editi  e  inediti  per  cura  di  M.  Tabarrini.  2  vol.  Firenze 
1877,  Barbera.    VIII,  504;  XII  472  S.  8  M. 

Ree:  Göttine.  gelehrte  Anzeigen  1877,  Nr.  48,  p.  1505—1521  par  A.  v.  Reu- 
mont.  —  Magazin  f.  d.  Literatur  d.  Auslandes,  Nr.  4,  5. 

Carolina  medii  aevi  ed.  H.  Hagen.   Bern  1877.   Frobeen.  4  M. 

Ree:  Saturday  Review  1121. 


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6  Geschichte  der  Alterthumswissenschaft. 

Denkmäler,  kleinere  lateinische,  der  Thiersage  aus  dem  12.  bis  14.  Jahrb.,  hm. 
v.  E.  Voigt  Strassburg,  Trübner.  VII,  156  S.  m.  4  Tab.  in  gr.  4.  4  M.  50  Pf. 

Eickhoff,  über  die  Nachbildung  classischer  Dichter  im  Deutschen.  Neue  Jahrb. 
f.  Pädagogik  1877,  Bd.  116,  H.  12,  p.  609-622. 

Encyclopädle,  allgemeine,  der  Wissenschaften  u.  Künste,  in  aiphabet  Folge  von 
genannten  Schriftstellern  bearb.  u.  hrsg.  von  J.  S.  Ersch  u.  J.  G.  Gr  über. 
Mit  Kpfrn.  u.  Charten.  1.  Section  A— G,  hrsg.  von  H.  Brockhaus.  96.  a. 
97.  Tbl.   Leipzig,  Brockhaus.   gr.  4.   418  u.  427  S.    cart      a  11  M.  50  Pt 

Veliapap.  ä  15  M. 

tfiovanni,  T.  di,  II  Vocabular.  di  Nicolo  Valla.  Nuove  Effemeridi  Siciliane  1877, 
Giulio-Dic. 

Hühner,  E.,  Geschichte  u.  Encyklopidie  d.  class.  Philologie.  Berlin  1876,  Weid- 
mann. 4  M. 
Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Nr.  7,  p.  228  v.  Bu. 

Lachmann,  K..  kleinere  Schriften,  1.  Band.   Berlin  1876,  G.  Reimer.        9  M. 
Ree:  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnasien,  XXIX,  p.  34—59  v.  A.  Schönbach 

Schmitz,  W.,  Beiträge  zur  lateinischen  Sprach-  u.  Literaturkunde.  Leipzig  ISTT. 
Teubaer.  8  M. 

Ree:  Jenaer  Literaturztg.  1878,  Nr.  4,  p«  55—56  t.  H.  Schweizer-Sidler. 

Thirlnall,  Remains,  vol.  3.   London  1877,  Longman.  24  M. 

Ree:  The  Theological  Review,  April  1878  by  Gh.  Beard. 

Yolpicella,  S„  Studj  di  letteratura  storia  ed  arti.    Napoli,  Stabil.    Tipograf.  de 
classici  ital.,  1877,  536  S. 
Ree:  Götüng.  gelehrte  Anzeigen,  Nr.  I,  2.  Januar  1878,  p.  1—7  Ton  A.  v. 
Reumont 

Zeller,  E.,  Vorträge  u.  Abhandinngen,  3.  Sammlung.  Leipzig  1877,  Fues.   9  M. 
Ree:  Jenaer  Literaturztg.,  Nr.  8,  p.  115  t.  W.  Schuppe  —  Grenz  boten,  Nr.  t>, 
t.  H.  Jacoby. 

4.  Geschichte  der  Alterthumswissenschaft 

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Ree:  Historisk  Bibliotek.    1877.   II,  2.  H.,  p.  39—47  v.  rst 

Aschbach,  J.  T.,  die  Wiener  Universität   Wien  1877.    Braumüller.        10  ». 
Ree:  Histor.  Zeitschr.   N.  F.   3.  Bd.,  2.  H.,  p.  328—31  v.  L.  Geiger.  - 
Lit  Centralbl.  Nr.  6,  p.  181—182  y.  E.  R. 

Babncke,  H.,  Geschichte  des  königl.  Progymnasiums  (der  Ulrichsschule)  in  Nordes. 
Aus  Urkunden   und  Akten   zusammengestellt    Emden  1877.    Haynel.  ID. 
208  S.  4M. 
Ree:  Jen.  Literaturz.    1878.   Nr.  3,  p.  39  v.  W.  Hollenberg. 

Barry,  Ch.,  trois  lettres  inedites  de  Champollion,  aecompagnees  de  detail»  inünes 
rar  sa  jeunesse  et  sur  sa  famille.   Toulouse,  Douladoure.   40  p.  et  planche. 

Beltranl,  6.,  l'universita  di  Trani.   11  Buonarotü.   Ott— Novbr.  1876. 

Bertram,  H.,  zur  Erinnerung  an  den  Director  E.  Bonnell.  Zeitschr.  f.  d.  Gymnasial- 
wesen.  XXXII.   März-April,   p.  284—291. 

Biographie,  allgemeine  deutsche.  Herausg.  durch  die  histor.  Commissi. >n  bei  der 
königl.  Akademie  der  Wissenschaften  zu  München.  30.  u.  31.  Lfg.  Leipzig, 
Duncker  &  Humblot    6.  Bd.,  S.  641-796  u.  7.  Bd.,  S.  1—160.  ä  2  M.  40  Pf. 

Borderle,  A.  de  la,  Correspondance  des  benedictins  bretons.  Revue  de  Bretagne 
et  de  Vendee.  Janvier. 

Bndinszky,  A.,  die  Universität  Paris  im  Mittelalter.  Berlin  1876.    Hertz.  TM. 

Ree:  Revue  critique.    1878.   Nr.  10,  p.  154 — 155  von  A.  M. 
Burckbardt,  J.,  die  Cultur  der  Renaissance  in  Italien.    Ein  Versuch.   3.  Aufl., 
besorgt  von  L.  Geiger.   2.  Bd.    Leipzig,  Seemann.   X,  380  S. 

(tf  4  M.  50  Pf.  (cplt  geb.  13  X.) 


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Geschichte  der  Alterthumswissenschaft 


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Ciaessens,  P. ,  Loevinus  Torrentius,  second  eveque  d'Anvers.  (Suite.)  Precig 
historiques,  roelanges  religieux,  lilteraires  et  scientißques.  Nr.  12,  decembre 
1877,  cf.  1876. 

jQayovfAijq,  iV.,  KaQaxtrjQitffwg  tov  ^liaavvov.  tEatia.  E*. 
Nr.  109,  p.  65—80. 

Ebrard,  A.,  Georg  Caspar  Metzger.  Zeitschr.  f.  d.  Gymnasialwesen.  XXXII. 
Februar,  p.  158—160. 

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d.  histor.  Vereins  f.  Schwaben  u.  Neuburg.    IV.  Jahrg.,  I.  H.) 
Ree:  Lit.  Central«.  1878.    Nr.  6,  p.  197. 

Hölscher,  die  ehemalige  Karlsschule.  Neue  Jahrbücher  f.  Pädagogik.  1878.  Bd. 
118,  H.  1,  p.  17—22. 

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a.  d.  Saale.  Neue  Mittheil.  a.  d.  Gebiet  histor.-antiquar.  Forschung.  Bd.  XIV,  1, 2. 

Horawitz,  A. ,  Analecten  zur  Geschichte  des  Humanismus  in  Schwaben.  Wien 

1877.    Gerold.  1  M. 

Ree.:  Histor.  Zeitschr.  39.  Bd.,  2.  H.,  p.  333—334  von  Geiger.  —  Jenaer 
Literaturz.  Nr.  3,  p.  38 — 10  von  C.  Bursian. 

—  Beiträge  zu  den  Sammlungen  von  Briefen  Philipp  Melanchthons.    Wien  1874. 

Ree.:  Jen.  Literaturz.  1878.   Nr.  3,  p.  38  von  C.  Bursian. 

—  zur  Biographie  und  Correspondenz  Reuchlin  s.  Wien  1877.  Gerold.   1  M.  20  Pf. 

Ree.:  Litern.  Central«.  1878.  Febr.  Nr.  5,  p.  141  —  142  von  E  R.  —  Jen. 
Literaturz.  Nr.  8,  p.  38  von  C.  Bursian.  —  Histor.  Zeitschr.  XXXIX,  2,  p. 
331—332  von  L.  Geiger. 

Hortis,  A. ,  Giovanni  Boccaccio,  ambasciatore  in  Avignone  e  Pileo  da  Prata 
proposto  da  Fiorentini  a  Patriarca  di  Aquileja.  Trieste  1875.  L.  Hermann  s  torfer . 
60  p.  4  M. 

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8  Geschichte  der  AUerthuinswissenschafi. 

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the  Renaissance,  Illustrated  with  13  Chromolithographie  Prints  by  F.  Kellff- 
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562  p.    Lwb.  37  M.  50  K 

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Moser,  O.,  Geschichte  der  Universität  Leipzig.  Aus  den  besten  Quellen  n- 
sammengest  (Aus:  „Chronik  der  Stadt  Leipzig.")  Leipzig,  Junge.  SO S.  75Pt 

Mueller,  Iw.,  de  seminarii  philologici  Erlangensis  ortu  et  fatis.  Oratio  in  seminir« 
soleronibus  saecularibus  Kai.  Dec.  1877  habita.    Erlangen,  Deichert   4.  20  S. 

60  Pt 

Ree:  Jen.  Literaturz.  Nr.  5,  p.  69—70  von  A.  Eussner.  —  Liter.  CeotnlR 
Nr.  7,  p.  227—228. 

Napoli,  F.,  intorno  alla  vita  ed  ai  lavori  di  Francesco  Maurolico.    Bulletino  <ü 

bibliografia  inatem.   IX,  p.  1—121. 
Ree:  Zeitschr.  f.  Mathem.  u.  Phys.  XXUI,  2,  p.  46—49  von  S.  Günther. 
Opel,  J.  O«,  Denkwürdigkeiten  des  Gymnasiallehrers  und  Pfarrers  Christopherus 

Krause  in  Magdeburg.    Neue  Mittheil.  a.  d.  Gebiet  histor.-anüqnar.  Forechnoi. 

Bd.  XIV,  2. 

Qoinet,  E.,  vie  et  mort  du  genie  Gree   Paris,  Dentu,  av.  Portrait  5  M 

B.,  Ernst  Friedrich  Günther.    Ersch  u.  Gruber.    Encyclopidie  I,  97,  p.  348. 

Radtke,  von  der  Goldberger  latein.  Schule.   Neue  Jahrb.  f.  Pädagogik.  Bd.  US, 

2.  H.,  p.  98—102. 

Reuter,  H.,  Geschichte  der  religiösen  Aufklärung  im  Mittelalter.    2.  Bd.  Berlin 
1877.    Hertz.   IX,  391  S. 
Ree:  Liter.  Centralbl.  1878,  Nr.  8,  p.  245—246  von  QV.  —  Mittheilungen  t 
d.  histor.  Literat.    VI,  1  von  Rosike. 
Ricottl,  E.,  Carlo  Baudi  de  Vesme.   Curiosita  e  Recerche  di  Storia  Subalpin 
9  livr. 

Ropertz,  P.,  Quellen  und  Beiträge  z.  Geschichte  der  Benediktiner- Abtei  d.  beiL 
Vitus  in  M.  Gladbach.   M.  Gladbach  1877.  Bonn,  Lempertz.  VI,  379  S.  3  M. 

Roox,  Le  College  d'Autun  sous  les  Oratoriens.  Memoires  de  la  societe  Edueaw- 
1877,  T.  VI. 

Ruf,  S.,  Doctor  Johannes  Fuchsmagen,  Rath  des  Herzogs  Sigmund  von  Tirol. 
Kaiser  Friedrichs  III.  u.  Mazimilian  I.,*  rechtsgelehrter  Schriftsteller  u.  erst  Mit- 
glied d.  Humanisten-Gesellschaft  in  Wien  1469—1510.  Zeitschr.  d.  Ferdioandeums. 

3.  Folge,  21.  Heft,  p.  93  -119. 
Symonds,  J.  A.,  Florence  and  the  Medici.   The  Fortnightly  Review,  Febr. 
To  bler  von  Zürich,  sein  Leben  u.  Dichten,  nebst  einigen  Mittheilungen  au 

Nachlaas.    Züricher  Taschenbuch  auf  das  Jahr  1878.   N.  F.,  1.  Jahrg. 
The>enot,  A.,  Notice  sur  l'ecole  normale  primaire  de  Troyes.   Troyes,  Dufoux- 
Bouquot.    16  p. 

Urkunden  zur  Geschichte  der  Universität  Tübingen.  Tübingen  1877,  Laupp. 
XI  743  S.  12  * 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Nr.  8,  p.  246-247  von  H. 


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Bibliographie.  9 

Terdiere,  B.  P.,  l'Universite  de  Paris  au  XII  siecie.  LAasociation  Catholique. 
Decembre. 

Yillarl,  P.,  Nico!«"»  Macchiarelli  e  i  suoi  tempi.   Firenze  1877,  Barbera.     4  M. 
Ree.:  Archnrio  Veneto,  Tomo  XIV,  Parle  2,  Nr.  28,  v.  Averardo  Pippi. 

Werner,  K.,  Alcuin.   Paderborn  1876,  Scböningh.  4  M.  50  Pf. 

Ree. :  The  Academy,  Nr.  298,  p.  45—46  by  J.  Bas«-Mullinger.  —  Historische 
Zeitschrift  XXXIX.  2,  p.  320—322  v.  W.  Bernhard!.  —  Unzer  theol.-prakt. 
Quartalschr.  1877,  4.  Heft,  p.  658—660. 

Wiss,  E.,  ans  d.  Kulturgeschichte  v.  Florenz.   Berlin  1877,  Herbig.    2  M.  50  Pf. 
Ree:  Histor.  Zeitschr.,  39.  Bd.,  3.  Heft,  p.  555—556  v.  M.  Br.  —  Rivista 
Europea,  N.  S.  VI.  3,  p.  559—562  t.  G. 

Wolf,  A.,  geschichtl.  Bilder  aus  Oesterreich.    1.  Bd.:  Aus  d.  Zeitalter  d.  Refor- 
mation.  (1526—1648.)   Wien  1878,  Braumflller.   V,  420  S.  8  M. 
Ree.:  Literar.  Centralbl  1878,  Nr.  10,  p.  307  -  308  v.  Hb. 

Wordaworth,  Ch.,  Scholae  Academicae.   Cambridge  1877,  Univewity  press. 

18  M. 

Ree:  The  Athenaeum,  Nr.  2617,  22  dec.  1877. 

Wörsbach,  C.  t.,  biographisches  Lexicon  des  Kaiserthums  Oesterreich.  34  Bde. 
Wien  1856—1877,  Staatsdruckerei.  199  M.  50  Pf. 

Ree:  Histor.  Zeitschr.  1878,  39.  Bd.,  3.  Heft,  p.  523—525  v  J.  Loaerth. 

Wyart,  A.,  Notice  historique  sur  le  lycee  de  Tournon,  ornee  du  portrait  authen- 
tique  du  colonel  de  Tournon,  avec  sa  signature  en  fac-simile,  etc.  Tournon, 
Parnin   47  p.  I  M. 

Z  iQ  /  i  v  r  rjg,  77.  TM  ot  didouSKctXoi  Ttjg  iv  Kfovvtavtivovnolsi  /ueya- 
ItjS  tov  yfrovg  GxoXifi.  'dfcQias  Tfrydlas  (1660—1740.)  IlaQvaöaog 
I.  12,  p.  693-901. 

5.  Bibliographie. 

Aarsberetninger  og  Meddelelser  fra  det  störe  kongelige  Bibliothek,  üdgivne 
af  C.   Bruun.    III.  Binds  3.  Hefte.    Kjöbenh.  Gyldendal.   60  S    (cf.  1877.) 

a  1  M.  60  Pf. 

Anzeiger,  neuer,  f:  Bibliographie  u.  Bibliotbekwissenschaft,  hrsg.  unter  Red.  von 
J.  Pelzhol  dt.    (39.)  Jahrg.  1878.    12  Ufte.    (3  B)   Dresden,  Schönfeld. 

ä  11  M. 

Bibliographie,  allgemeine.  Monatliches  Verzeichnis«  der  wichtigeren  neuen  Kr- 
acheingn.  der  deutschen  u.  aualind.  Literatur.  Red.:  E.  Brockhaus.  23.  Jahrg. 
1878.    12  Nrn.   (B )    Leipzig,  Brockhaus.  1  M.  50  Pf. 

JBfblfotheca  phllologlea  classlca.  Verzeichnis*  der  auf  dem  Gebiete  d.  class. 
Alterth  ums  Wissenschaft  erschienenen  Bücher,  Zeitschriften,  Diasertationen,  Pro- 
gramm-Abhandlungen, Aufsätze  in  Zeitschriften  u.  Recensionen.  Jahrg.  1877. 
Herl.    IV,  322  p.  a  6  M. 

Blbllotheqne  de  l'Universite  de  Liege.  Catalogue  des  manuscrits.  Liege,  Vail- 
lant-Carroanne.   589  p.  et  3  pl. 

(  ampillo,  T.,  Indice  alfabetico  de  autores  para  facilitar  el  uso  de  las  bibliotecas 
antigua  y  nueva  de  los  escritores  aragoneses.  Madrid,  MuriUo.  4.  266  p.  25  M. 

Foltz,  Bf.,  Geschichte  der  Salzburger  Bibliotheken.   Wien  1877,  Gerold.     4  M. 
Ree.:  Bibliotheque  de l'Ecole  des  chartes  1877,  6.  livr.,  v.  ü.  Robert  —  Gotting, 
gelehrte  Anzeigen  1877,  Nr.  51,  p.  1630—1632  v.  Luschin-Ebengreuth.  — 
Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnasien  XXIX.  2,  p.  134—136  v.  M.  Gitlbaner. 

Hagen,  H.,  Zwei  weitere  Handschriftenkataloge  aus  dem  Mittelalter.  Neue  Jahrb. 
f.  Philologie  1677,  Bd.  115,  Heft  12,  p.  863—871. 

Jahn,  A.,  die  Kunde  u.  Benutzung  der  Bongarsischen  Handschriften  und  Bflcher- 
•ammlung  d.  Stadtbibliothek  in  Bern.  Ein  Beitrag  zur  Literaturgeschichte  Berns, 
der  Schweiz  u.  d.  Auslandes.  Mit  einer  Beilage:  Bemerkungen  über  die  Berner 
Stadtbibliothek  v.  A.  W.  Cr  am  er.   Bern,  Wyss.   54  S.  1  M.  20  Pf. 


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10 


Griechische  und  Römische  Autoren  im  Allgemeinen. 


Katalog  der  Bibliothek  des  Klosters  Allerheiligen  in  Scha (Thansen ,  XII.  Jahrb. 
Nener  Anzeiger  f.  Bibliographie  1878,  1,  p.  23—24. 

Kayser,  Ch.  (*.,  index  locupletissimus  librorum,  qui  inde  ab  anno  1750  usque 
ad  annum  1876  in  Germania  et  in  terris  confinibu*  prodierunt  —  Vollständig« 
Bücher-Lezicon,  enth.  die  von  1750  bis  Ende  d.  J.  1876  in  Deutschland  u.  ii 
den  angrenzenden  Ländern  gedruckten  Bücher.  19.  u.  20.  Thl.  oder  13.  u  14 
Suppl.,  die  von  1871  bis  Ende  1876  erschienenen  Werke,  sowie  Nachträge  «. 
Berichtigungen  zu  den  früheren  Theilen  enth.  Bearb.  v.  R.  Haupt  20  TW 
Leipzig,  T.  O.  Weigel.   4.   792  S.  30  M. 

Leithe,  F. ,  die  k.  k.  Universitätsbibliothek  in  Wien.   Eine  histor.-staüst  Skiixe 
zur  Säcularfeier  ihrer  Eröffnung  am  13.  Mai  1877.   Wien,  Verlag  der  k.  t 
Universitits-Bibliothek.   29  S. 
Ree,:  Literar.  Centralbl.  Nr.  3,  p.  94—95. 

Lhnülier,  Th.,  La  Bibliotheque  et  les  bibliothecaires  du  chateau  de  FontainebUs 
au  temps  passe.   Meaux,  Le  Blondel.    19  p. 

Radios,  P.  T.,  Die  Hausbibliothek  der  Auersperge.  Neuer 
graphie  2,  p.  50-55. 

Rnthgeber,  J.,  die  bandachriftl.  Schätze  d.  früheren 
Gütersloh  1876,  Bertelsmann.  ,  4  * 

Ree:  Saturday  Review  1104.  —  Hiator.  Zeitschrift  XXXIX.  3,  p.  520-5!' 


Verzeichnis  der  antropolog.  Literatur,  J.  H.  Müller  (S.  1—46),  A.  Ecker 
(S.  47^50).  F.  Ratzel  (S.  51—93),  J.  W.  Spengel  (S.  94).  Archiv  f.  Ait^ 
pologie,  10.  Bd.,  4.  Vierteljahrsheft.    1878,  Beilage, 

—  der  Bücher,  Landkarten  etc.,  welche  vom  Juli  bis  Decbr.  1877  neu  erschien« 
oder  neu  aufgelegt  worden  sind,  mit  Angabe  der  Seitenzahl,  der  Verleger,  der 
Preise,  literar.  Nachweisungen  u.  einer  wissenschaftl.  Uebereicht.  Nebst  e.  Ant. 
Die  bedeutendsten  Erscheingn.  d.  niederlind.  Buchhandels  1877  Jan.  bis  Decbr 
zusammengestellt  vom  niederländ.  Buchhändlerverein.  159.  Forts.  Leipzig,  Hiß- 
richs.   CIV,  510  S.  »  3  31. 

Ylnet,  E..  Bibliographie  des  Beaux-arts.  2.  livr.  Paris,  Didot  p.  145  fT.  BV 
toire  generale  de  l'Art,  149  ff.  chez  les  anciena,  169  ff.  Archeologie  dass** 


II.  Griechische  und  römische  Autoren. 

Berg*,  Th.,  Lesefrüchte.   V.  zu  Heaiodos,  p.  33—36:  VI.  zu  den  . 
Scholien,  p.  37 — 46;  VII.  zu  Aristophanes  Acharnern,  p.  46—50.   Neue  i*Kt- 
f.  Philologie  1878,  Bd.  117,  Heft  1,  p.  33—50. 

Bibliothek  der  Kirchenväter.  Auswahl  der  vorzüglichsten  patristischen  Werke  m 
deutscher  üebersetzung ,  herausg.  unter  der  Oberleitung  von  V.  Thalhofef 
255.-265.  Bdchn.  255  u.  256.  Ambrosius  ausgewählte  Schrillen  (1  &f 
S.  193—352.)  —  267.  Theodorets  ausgewählte  Schriften  (S.  1—96.)  - 
Origenes  ausgewählte  Schriften  (3.  Bd.  S.  465—586).  —  259.  Makarius  sämt- 
liche Schriften  (S.  1-96).  —  260.  u.  261.  Augustins  ausgewählte  Schrift«1 
(6.  Bd.  S.  193-384.  -  262.  Cassians  Schriften  (S.  177— 271.)  -  263.  BUnuj 
ausgewählte  Schriften  (S.  1—96.   Kempten,  Kösel.  a  40  H 

Freunds  Schüler-Bibliothek.  1.  Abth.:  Präparationen  zu  den  griech.  u  rü* 
Schulklassikern.  Präparation  zu  Demosthenes  Reden,  4. — 6.  Heft.  —  Pw«"1* 
Fabeln.  —  Sophokles  Werken,  4.  Heft,  3.  Aufl.,  16.  u.  17.  Heft  (a  ca.  W  W 
Leipzig,  Violetl  *  50  * 

Hilberg,  J.,  Epistula  critica  ad  Joannem  Vahlenum.  Wien  1877,  Holder.  72  Pf 
Ree.:  Zeitschr.  f.  d.  österr  Gymnasien,  28.  Jahrg.,  12.  Heft,  p.  902  ton  1» 
Gomperz. 


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Griechische  Autoren. 


11 


1.  Griechische  Autoren. 

Diels,  H.,  Atacta  (Philodemus  de  pietate.  —  de  Philodemi  Heracliteis.  — 
Philodemi  ttsq\  tov  xa&  "O/iirjQOV  dya&ov  Xaco.  —  ad  Anaxagora e 
reliquias.  —  an  Democritus  mortuis  sensu m  tribuerit  —  ad  Pseudo-Plu- 
tarchi  de  libidine  —  ad  Longini  tisqI  vipovg  —  ad  Heracliti  allegor.  — 

exempla  atlici  partieipii  öfiv.  —  ad  Aristotelia uxaxxa.—  de  Demade.  Her- 
mes XIII.  I,  p.  t— 9.   

Acta  S.  Timothei  ed.  H.  Uaener.    Bonn  1877,  Lempertz.  1  M.  50  Pf. 

Ree.:  Revue  critiqoe  1878,  Nr.  3,  19.  Janv ,  p.  42—43  par  Ch.  Th.—  Gotting, 
gelehrte  Anzeigen  Nr.  4,  p.  97—114  v.  Th.  Zahn. 

—  S.  Theclae.  Le  Blant,  etude  archeolog.  aur  le  texte  des  actea  de  saint 
Thecle.  Acad.  des  inscript.  et  belles-lettres.  Seance  du  15  Fevr.  1878.  Revue 
critique  1878,  Nr  8,  p.  135. 

Aellanos.  Extraita  d'Elien.  Nou volle  Edition  classique  en  vue  de  l'etude  simul- 
tane* de  la  graromaire  et  des  meines,  avec  des  renvois  ä  la  Grammaire  grecque 
de  M.  Chassang,  suivie  de  versions  grecques  a  l'usage  des  Cleves  de  cinquieme, 
etc.;  par  L.  Humbert.  2.  edition,  revue  et  augmentee  de  nouvelles  versions 
grecques.   Paris,  Garnier.    V MI,  136  p. 

Aeschlnes,  Rede  gegen  Ktesiphon,  erklärt  v.  A.  Weidner.  Berlin,  Weidmann. 
216  S.  1  M.  80  Pf. 

Hertlein,  zur  Kritik  des  Aeschines  v.  Oratores. 

Trentepohl,  V.,  observationes  in  Aeschinis  usum  dicendi.  Argentorati  1877. 
Göltingen,  Vandenhoeck.   78  S.  1  M.  40  Pf. 

Aeschylus  Prometheus,  hrsg.  v.  N.  Weck  lein.  Leipzig  1872,  Teubner.  1  M.  80  Pf. 
Ree:  Philolog.  Anzeiger  Vni.  12,  p.  569-578  v.  K.  Zacher. 

—  Verdeutscht  v.  H.  v.  Wo  1  zogen.  1.  Bd.  Der  gefesselte  Prometheus.  Leipzig, 
Reclam.   62  S.  20  Pf. 

—  Prometheus  Vinctus.  Literall y  translated  by  J.  Perkins.  New  edition.  Cam- 
bridge, Hall.    26  p.  1  M.  20  Pf. 

Henning,  P.,  Aristophanis  de  Aeschyli  poesi  judicia.  v.  Aristophanes,  p.  12. 

Lowinski,  A.,  de  primo  episodio  in  Aeschyli  Septem.  Deutsch-Krone  1877. 
4.  Progr. 

Ree.:  Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  18—19. 

Peez,  W.,  systemaL  Darstellung  d.  Tropen  bei  Aeschylus  u.  Sophocles  mit 
besonderer  Berücksichtigung  der  Proportionstropen.    (Abdruck  aus  den 
Sprachwissenschaft!.  Mittheilungen  d.  ungarischen  Academie,  Bd.  XIV.)  Buda- 
pest 1877.    (ungar.)   73  S.    cf.  1877. 
Weck  lein.  N  ,  zu  Aeschylus  u.  Euripides.   Rhein.  Museum  für  Philologie, 
N.  F.,  33.  Bd.,  1.  Hell,  p.  115-121. 
Alcman.    Blass,  F.,  das  ägyptische  Fragment  des  Alkman.   Hermes  XIII.  1, 
p.  15—32  mit  (1  Lichtdruck-)  Facsimile. 

Spie  ss,  H.,  de  Alcmanis  poetae  dialecto.  Studien  z.  griech.  u.  latein.  Gram- 
matik, Bd  10,  Heft  2,  p.  329—392  u.  einzeln,  D.  J.  . 
Alexander  v.  Tralles,  Original-Text  u.  Uebersetzung  nebst  einer  einleitenden 
Abhandlung.    Ein  Beitrag  zur  Geschichte  der  Medicin  von  Th.  Puschmann. 
[2  Bde.]    1.  Bd.    Wien,  Braumöller.    XII,  617  S.  20  M. 

Ree:  Ausgab.  Allgem.  Ztg.  Beilage  187S,  Nr.  15  v.  M.  Seligmann. 

Anacreon,  traduit  par  P.  L.  Courier  v.  Longus. 

Anaxnporus.    Diel 8,  H  ,  zu  Anaxagorua  v.  Atacta,  oben. 

Aoaxlmander.   Lütze,  F.,  qber  das  änt^qov  Anaximanders.   Ein  Beitrag  z. 

rieht.  Auffassg.  desselben  als  materiellen  Princips.  Leipzig,  Klinkhardt.  IV,  133  S. 
■  2  M.  40  Pf. 


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12  Griechische  Autoren. 

Auecdota.  'AvdXexta  Bvfcvxiaxd  xa\  veosXXtjvtxd,  jEx  /twra- 
(podtfeag  r.  K.  Y.  luvpvrr  1877.   12  p. 

—  J^noitxd  dvixdoxa  KtQxvoag%  OvXXeyivxa  vno  r.  A.  K6vf9t. 
Top.  d.   (ji  XX.  d.     Ksqxvqcc  1877.   16  p. 

—  Mvijfitla  utaamvixfjq  kXXfjvixfjq  TtotfjöMtig  vvv  ttqwxov  hxd'Mv- 
to$  Mctvoiffjl  7«.  redewv.  ^Adkönoxa  rrotr;nctxa.  'Itodvvtjs  Mop- 
t,rjvog.  rewoyios  XQV66yovog.  rstogyiog  Mova^og.  MatSmo; 
MvQEtav.    'A&rjvai.    25  u.  28  p.   cf.  1877. 

—  Neugriechischer  Parnsss  v.  A.  Manaraki.   Heft  1.   Athen  1877,  Antonlad«. 

Ree:  Uterar.  Centralbl.  Nr.  3,  p.  92      W.  W. 

—  Recueil  de  poemes  historiques  en  Grec  vulgaire,  par  E.  Legrand.  Paris  1977, 
Leroux.  15  M. 

Ree:  Uterar.  Centralbl.  Nr.  1,  p.  22—24  v.  W.  W. 

Cobet,  C.  G.,  Anecdota  Bekkeri,  p.  31,  17;  40,  28;  420,  12;  478,  11;  86,8; 
96,  7.   Mnemosyne,  N.  S.,  toI.  VI,  I,  p.  104.  2,  p.  224. 

Kovrog,  J.  A.y  *OUyai  U^ng  neo\  rijg  viag  avXXoyqg  xäf 
örjuni/AÖv  dvtx66t(av  Ktoxvqag.  Kooivva.  J",  (pvXX.  IB\ 
1878.    p.  177—192. 

Anthologla.  Pollak,  H.  J.,  ad  Anthologiae  Palatinae  partem  priorem  (Gap .  ^ 
VI,  VII)  coojectanea.   Mnemosyne  VI.  2,  p.  215—224  (cf.  1877,  p.  127,  Wfy 

Apollo ni us  Bhodlus.  Couat,  A.,  la  quereile  de  Callimaque  et  d'ApoUooi* 
v.  Ca  Iii  mach  us.    p.  13. 

Archilochus.  Deuticke,  P.,  Archilocho  Pario  quid  in  Graecis  litteris  sit  tn> 
endum.    Halle  1877,  J.  D.   60  p. 

Arlstophanis  Ranae.   The  Frogs  of  Aristophanes.   A  Rerised  Text,  with  En 
gUshNotesandaPrefacebyF.A.Paley.  London,  Bell.  176p.  Lwb.  5M.40P1 
Augs  berger,  J.,  die  Aristophanesscholieo  u.  d.  Codex  Venetus  A.  Sitzung»- 
berichte  der  k.  b.  Akademie  der  W  issenschaften  zu  München  1877,  Heft  \ 
p.  254-263. 

Bergk,  Th.,  zu  Aristophanes  Acharnern.   v.  Lesefrüchte,  p.  10. 

Hennig,  P  .  Arislophanis  de  Aeschyli  poesi  judicia.  J.  D.  Hille.  Leips* 
Teubner.    50  S.  I  M.  20  Pf 


Schneider,   0.,  emendationum  Aristophanearam  decas   quarta  et 
Neue  Jahrb.  f.  Philologie,  Bd.  117,  2.  Heft,  p.  97—119,  cf.  1876. 

Speck,  B.,  de  Aristophanis  dialecto.  Part.  I:  De  epicarum  et  ionicarum  tot- 
marum  apud  comicum  usu.   D.  J.   Breslau,  Koebner.   44  S.  I  *• 

Aristotelis  Ethica  N'icomachea  ex  rec  I.  Bekkeri.    London,  Macmillan.  210p- 
Lwb.  6  i. 

—  Poetique,  expliquee  litteralement  et  annotee  par  F.  de  Parnajon,  et  tndoiw 
en  francais  par  E.  Egg  er.   Paris,  Hachette.    192  p.  2  M.  50  Pf 

—  Politics,  by  W.  E.  Bolland  and  A.  Lang.   London  1877,  Longmans.   9  M. 

Ree:  The  Academy  1878,  Nr.  305,  p.  217,  by  0.  Browning,  Nr.  306,  p-23. 
by  A.  Lang. 

—  zweite  Analytiken,  od.  die  Lehre  vom  Erkennen,  übers,  u.  erläutert  ron  J.  J 
Kirchmann.   Leipzig,  Koschny.   XXXI,  102  S.  »  * 

Bullinger,  A.,  des  Aristoteles  Erhabenheit  üb.  allen  Dualismus  u.  die  v'r 
meintlichen  Schwierigkeiten  seiner  Geistes-  u.  Unsterblichkeitslehre.  Münch«. 
Th.  Ackermann.   VUI,  94  S.  *  * 

Di  eis,  H.,  zu  Aristoteles,   v.  Atacta,  p*  11. 

Kirchhoff,  A.,  zur  Aristotelischen  Oekonomik.  Hermes  XIII.  1,  p,  139-140. 


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Griechische  Autoren.  13 

Aristoteles.   Kirchmann,  J.  H.  v.,  Erläuterungen  in  den  2.  Analytiken  des 
Aristoteles   Leipxig,  Koschny.    Vn,  190  S.  I  M.  50  Pf. 

Leasings  hamburgische  Dramaturgie  Für  die  oberste  Klasse  höherer  Lehr- 
anstalten u  den  weiteren  Kreis  der  Gebildeten  erläutert  v.  F.  Schröter  u. 
R.  Thiele.  2.  (Schluss-)Bd.  Halle,  Buchh.  d.  Waisenh.  CXXXVI  u.  S. 
305-630.  ä  5  M. 

Ree:  Greniboten  Nr.  9  v.  Ch.  Muff.  —  Jenaer  Literaturztg.  Nr.  10  v.  W. 
Hollenberg. 

Moore,  E. ,  An  Introduction  to  Aristotles  Ethics.  Books  1 — 4  (Book  10, 
Chanters  6—9  in  an  Appendix),  with  a  Continuons  Anslysis  and  Notes.  In- 
tended  for  tbe  ose  of  Beginners  and  Junior  Stodents.  2.  ed.,  revised  and 
enlarged.   Oxford,  Riviogtons.   Lwb.  12  M.  50  Pf. 

Schütz,  die  Lehre  des  hl.  Thomas  v.  Aquin  in  seinen  Coromentaren  xu  Ari- 
stoteles.   Katholik  1877,  Decbr.,  p.  588—611. 

Trendelenburg,  F.  A. ,  elementa  logices  Aristoteleae  In  usum  scholarum 
ex  Aristotele  excerpsit,  convertit,  Tllustravit.  Ed.  VU1.  Berlin,  Weber. 
XVI,  172  S.  2  M.  40  Pf. 

Wsddington,  Cb.,  de  l'autorite  d'Aristote  au  moyen  age  Paris,  Picard. 
57  p. 

Arrlanus.   Meyer,  E.,  de  Arriano  Thucydidio.   Rostock  1877.   J.  D.   37  p. 

Athanasius,  Vie  de  saint  Antoine.  Edition  annotee  par  A.  F.  Maunoury.  Paris, 
Delagrave.    90  p.  1  M. 

Athenaeus.   Röhl,  H..  xu  Atbenaios  [XII  515  f.].  Neue  Jahrb.  f.  Philologie  1877, 
Bd.  115,  Heft  12,  p.  860. 

Babrfus.  Grumme,  A.,  quaestionum  Babrianarum  particula  H,  III.  Gera,  Act. 
soiem.    4.    a  8  p.  (p.  I.  1875.) 

Barnabae  epislula  ed.  Hilgenfeld,  ed.  n.  Lipsiae  1877,  Hinrichs.   5  M.  60  Pf. 
Ree:  Tüb.  Theolog.  Quartslsehr.  1878,  1.  Heft.  v.  Funk. 

Cunningham,  W.  A.,  the  Epistle  of  St.  Barnabas.   London  1878. 
Ree.:  Töbing.  theolog.  Quartalschr.  1878.  I,  p.  146  v  Funk. 

Callimachus.   Couat,  A.,  la  quereile  de  Callimaque  et  d'ApoIlonius  de  Rhodes. 
Paris,  ChameroU    36  p. 
Degner,  R.,  de  dorismi  usu  Callimacheo.   Vratislaviae  1877.   J.  D.   82  p. 

Co  bes.  M  u  eil  er,  G.  C.,  de  arte  critica  Gebetis  tabolae  adhibenda.  Würzburg, 
Stuber.    VII,  82  S.  2  M. 

Charlton.  Naber,  S.  A.,  adnotationes  criticae  ad  Charitonem.  Mnemosyne  VI, 
2,  p.  190—214. 

Clementis  Romani  ed.  A.  Hilgenfeld.    Lipsiae  1876,  Weigel.  2  M. 

Ree:  Theologigal  Review,  Jan. 

Brüll,  A.,  Clemens  von  Rom  u.  der  Hirt  d.  Hermes.  Tübing.  theol.  Quartal- 
schrift 1878,  1.  Heft,  p.  44  ff. 

Daniel,  Abbe,  Dicouverte  d'un  manuscrit  de  la  premiere  lettre  de  saint  Cle- 
ment aux  Corinlhiens.    Annales  de  Philosophie  Chretienne,  Dec.  1877. 

Licht  foot,  J.  B.,  S.  Clement  of  Rome.    London  1877,  Macmillan.  Lwb. 

10  M. 

Ree:  Polybiblion  1878,  2.  serie,  VII  (XXIT).  1.  livr.,  p.  46—57  von  G.  L. 
—  Revue  critique  Nr.  1,  p.  8 — 10  v.  A.  Sabatier. 

(  leomedes.  Hultsch,  F.,  zu  Kleomedes.  Neue  Jahrb.  för  Philologie  1877, 
Bd.  115,  Heft  12,  p.  840. 

Comic!.  Herwerden,  H.  van,  Curae 'criticae  in  poetis  scenicis  ffraecorum  I.  Ad 
fragmenta  Cornicorum.   Mnemosyne  1878,  N.  S.,  vol.  VI,  pars  I,  p.  55—84. 

Demades.    Di  eis,  IL,  zu  Demades.   v.  Atacta,  p.  11. 

Demo cri tos.    Diels,  IL,  zu  Democritus.   v.  Atacta,  p.  11. 


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14  Griechische  Autoren. 

Demetrius  Chaleocondylas.  Bdlßrjg,  E.  J.y  JitfAfaios  6  Xabto- 
xovövXrjg.    Imfa.  (pvlXddtov  f. 

Demoslhenes,  Discours  sur  la  Chersonnese  avec  analyse  et  notes  en  fran- 
caia  par  L.  Vendel-Heyl.  Nouvelle  editioo,  soigneusement  rerue  et  corrigee. 
Paria,  Delalain.   28  p.  40  Pf. 

Freund,  Präparationen  xu  Demoalhenes.    v.  p.  10. 

Her  tiein,  zur  Kritik  des  Demoalhenes.  v.  Oratores. 

Hera,  W.,  de  Demosthenis  Ariatocrateae  prima  parte.   Halle.   D.  J.    48  S. 

Müller-Strübing,  H.,  die  Strategie  des  Demoathenea  418  v.  Chr.  Rhein. 
Museum  f.  Philologie  1878,  N.  F.,  33.  Bd.,  1,  Heft,  p.  78-93. 

Richter,  E.  A .,  Beiträge  zur  Kritik  u.  Erklärung  des  Demosthenes.  Progr. 
Altenburg.   Leipzig,  Teubner.   4.    31  p.  1  M.  20  Pf. 

Dingoras.    Münchenberg,  Ph.,  de  Diagora  Melio.    Halis  1877.    J.  D.  30p. 

Dinarchus.    Her  tiein,  zur  Kritik  des  Dinarchus.   v.  Oratores. 

Vogel,  P.  J.,  in  Dinarchum  curae  grammaticae  rhetoricae  criticae. 

1877.   J.  D.   71  p. 

Dionysius  Halicarnassensis.   Meutzner,  G.,  zu  Dionysios  von 
Neue  Jahrb.  f.  Philologie  1877,  Bd.  115,  Heft  2,  p.  809—834. 

Virck,  H.,  die  Quellen  d.  Dionysios  für  die  altes  w-  Geschichte  d.  römischen 
Republik  t.  Livius. 

Euripidis  fabulae,  ed.  R.  Prinz.  Vol.  I,  Pars  1.  Medea.  Leipzig,  Teubner. 
XI,  63  S.  2  M. 

—  L'lfigenia  in  Aulide  recensione  ad  uao  delle  scuole,  con  brevi  note  criticbe  d. 
G.  Vitelli.   Firenze,  Le  Monnier.   88  o.  IM. 

—  Seeoes  from  Euripides.  The  Cyclops,  ed.  by  A.  Sidgwick.  New  ed.  Oxford, 
Ri  vingtons.    Lwb.  1  AL  SO  PL 

Amol  dt,  R.,  die  chorische  Technik  des  Euripides.   Halle,  Mühlmann.  8  BL 
Ree:  Jenaer  Literaturstg.  1878,  Nr.  4,  p.  54—55  von  W.  Christ. 

Jonaa,  zu  Schillers  Uebersetzungen  aus  d.  Euripides  u.  dem  VergiL  Archiv 
£  Literatur geseb.,  7.  Bd.,  2. 

Neidhardt,  A. ,  de  Euripide  poetarum  maxime  tragico.   J.  D.   Holle,  Nie- 
meyer. 39  S.  IM. 
Rieck,  C,  de  proprietatibus  quibusd.  sermonis  Euripidei.  Halle.  J.  D.  28  S. 

Robert,  G.,  zur  Geschichte  der  Euripidea-Handschriften.    Hermes  XML  l, 

p.  133—138. 

Roemheld,  F.,  de  epithetU  apud  Euripidem.  Giaaae  1877,  Ricker.  4M.  60  Pf. 
Ree.:  Jenaer  Literaturstg.  1878,  Nr.  3,  p.  41—42  t.  N.  Wecklein. 

Weck  lein,  N.,  zu  Euripides.    v.  Aeschylus,  p.  11. 

Eusebii  Pamphili  hyrkohistoria  i  10  böcker.  öfters,  och  med  upplysaode  an- 
märkningar  forseedd  af  O.  W.  Lemke.  1.— 3.  hft  Norrköping  1877,  Wallberg, 

p.  1-240.  a  1  M.  50  PI 

Galenus.  Cobet,  C.  G.,  Galenus  (V,  p.  713),  (XU,  2,  p.  146).  Mnemosyne  H 
2,  p.  514,  524. 

Georgii  Cyprii  declamationum  et  epistolarum  e  codice  Leidensi  editarum  particula 

III.   Jena  1877,  Frommann.   4.    14  S.  50  Pf.  (1 — III:  1  M.  30  PI) 

tiorgios.   Susemihl,  F.,  Gorgiaa  u.  die  attische  Prosa,    t.  gr.  Lileraturgesch. 

Heraclltus.   Dauriac,  L.,  de  Heraclito  Ephesio.   Paris,  KUncksieck.   95  p. 

Diels,  H.,  zu  Heraclitus.    v.  Atacta,  p.  11. 

Hermae  Pastor  ed.  0.  Gebhardt  ed.  A.  Harnack.   v.  Patres. 

Behm,  H.  M.  Th.,  über  den  Verfasser  d.  „Hirt.-.   Rostock  1876,  Werther. 
Ree.:  Theological  Review  1877,  Octob. 

1  M.  20  Pf. 

Brüll,  A.,  Clemens  von  Rom  u.  Hermaa.    v.AClemcns,  p.  13. 


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Griechische  Autoren.  15 

Hero.    La  chirobaliste  d'Heron  d'Alexandrie  par  V.  Prou.    Notices  et  extraits 
des  Manuscri ts  de  la  Bibliotheque  Nationale  XXVI.  2,  p.  1—318  av.  piche,  in 

roy-fol. 

Herodotus.   Bauer,  A. ,  die  Entstehung  des  Herodotischen  Geschichtswerkes. 
Wien  1878,  Braumüller.  4  M. 

Ree:  Revue  criüque  1878,  Nr.  2,  p.  26—33  par  H.  Weil 

Mayr,  A.,  Herodot.   Romotau  1877,  Selbstverlag. 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Febr.,  Nr.  5,  p.  156—157  v.  F.  R.  —  Zeit- 
schrift f  d.  österr.  Gymnasien,  28.  Jahrg.,  12.  Heft,  p.  943—945  von  A. 


Hesiodi  carmina,  rec  et  commentariis  inslruxit  G.  Goettlingius.   Ed.  III.,  qusm 
curavit  J.  Flach.   Leipsig,  Teubner.   XC1X,  444  S.  6  M.  60  Pf. 

—  quae  feruntur  carmina,  ad  optimorum  codicum  fldem  rec.  J.  Flach.  Lipsiae, 
Teubner.   IV,  94  S.  45  Pf. 

Bergk,  Th.,  zu  Hesiodos.   v.  Lesefrüchte,  p.  10. 

Hippocrates.  Haas,  E.,  Hippocrates  u.  die  indische  Medizin  des  Mittelalters. 
Zeitschr.  der  deutschen  Morgenlindischen  Gesellschaft,  Leipzig  1877,  Bd.  31, 
Heft  4,  p.  647—665. 

Hippolytiis.   Bardenhewer,  Hippolyts  Daniel.   Freiburg  1877,  Herder.   2  M. 
Ree.:  Linzer  Tbeolog.-prakt.  Quartalschr.  1877,  4.  Heft,  p.  665—666. 

Morris,  J.,  The  lives  of  S.  S.  Callistus  and  Hippolytus.   The  Month,  Febr. 

Homers  Ilias,  Schulausgabe  r.  K.  F.  Ameis.   Anhang,  4.  Heft,  Erläuterungen  zu 
Gesang  X— XII  von  C.  Hentze.    Leipzig,  Teubner.    140  S.    1  M.  20  Pf. 

(1—4:  5  M.  10  Pf.) 

Ree:  (1,  1  u.  Anh.  1  )  Revue  de  Instruction  publ.  en  Belgique,  vol.  XXI.  I, 
p.  39—45  v.  H .  C.  Benicken. 

—  L'Jliade.  Ediüon  classique,  precedee  dune  notice  litteraire  par  T.Bude.  Paris, 
Delalaio.   XU,  568  p.  2  M. 

—  Ilias.  Erklärende  Schulausg.  v.  H.  Düntzer.  2.  Heft,  1.  Lfg.,  Buch IX— XII. 
2.  neu  bearb.  Aufl.   Paderborn  1877,  Schöningh.    139  S.  1  M.  50  Pf. 

—  Iliade,  erklärt  t.  U.  FaesL  4.  Bd.,  Gesang  19—24,  5.  Aufl.,  besorgt  ▼.  F.  R. 
Franke.   Berlin  1877,  Weidmann.   238  S.  1  M.  80  Pf. 

—  Ilias.  Für  d.  Schulgebrauch  erkl.  v.  J.  La  Roche.  3.  Thl.,  Gesang  IX— XH. 
2.  vielfach  renn.  u.  verb.  Aufl.   Leipzig,  Teubner.    164  S.  IM.  50  Pf. 

—  Odysaee,  erklärt  y.  V.  H.  Koch.  6.  (Schluss-)Hft  (<p— «.)  Hannover,  Hahn. 
117  S.  ä  1  M. 

—  L'lliade  d'Homere,  mise  k  la  portee  de  tout  le  mondc,  suirie  du  deuxieme  livre 
de  l'Eneide  de  Virgile,  et  d'un  fragment  du  troisieme,  par  F.  Daburon.  Paris, 
Reichel.    VI,  500  p. 

—  La  Iiiada,  traducida  del  griego  al  casteilano  porD.J.G.  Herrn osi IIa.  TomoH. 
Madrid,  Saiz.   432  p.  ä  5  M. 

Adam,  die  älteste  Odyssee.   Wiesbaden  1877,  Niedner.  2  M. 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  März,  Nr.  13,  p.  446—447  v.  S. 

Baer,  K.  E.  ▼.,  über  die  homerischen  Lokalitäten  in  der  Odyssee.  Nachdem 
Tode  d.  Verf.  hrsg.  t.  L.  Stieda.  Mit  3  Taf.  Abbildgn.  (in  Holzschn.  u. 
Lichtdr.)    Braunschweig,  Vieweg.   4.   V,  34  S.  6  M. 

Benicken,  H.  K.,  das  Wiedererscheinen  des  in  E  der  Uiss  erschlagenen 
Pylaimenes  in  N  (unter  Benutzung  der  gesammten  darauf  bezügl.  Literatur), 
aufs  Neue  untersucht.  Zeitschrift  f.  die  österr.  Gymnasien,  2S.  Jahrg.  1877, 
12.  Heft,  p.  8S1— 896. 

Christ,  A.,  Schicksal  u.  Gottheit  bei  Homer.   Innsbruck  1877,  Wagner. 

1  M.  60  Pf. 

Rec. :  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnasien,  28.  Jahrg.  1877,  12.  Heft,  p.  899—901 
J.  Zechmeister. 


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16  Griechische  Autoren. 

Homer.   Church,  A.  J.,  Storiet  from  Homer,  with  24  Illustration*  from  Flax- 
man's  Designs.   London,  Seeley.   300  p.   (u.  New  editions  307,  318  p.)  6  M. 
Gladstone,  W.  E,  Homer  u.  sein  Zeitalter.   Jena  1877,  Coste noble  6  M. 
Ree:  Uterar.  Centralbl.  1878,  Marx,  Nr.  12,  p.  400-402.  —  Blitter  für 
literar.  Unterhaltung  1877,  Nr.  52  v.  Mähly. 
—  der  Farbensinn.   Mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Farbenkenntniss  de» 
Homer.   Autoririrte  deutsche  Uebersetzung.    Breslau,  Kern.   47  S.    1  M. 

Green,  W.  C,  the  Similes  of  Homers Ilisd,  translated  with  Introdncüon  ar,l 
Notes.    London,  Longman. 
Ree.:  The  Academy  1878,  Nr.  304,  p.  183. 

KTSväg,  A.  A.%  flegl  Ttjg  7TQ(atrjg  tmv  öfitjQixcSv  noir^dxm' 

fisTaipQdaecog.  "OptiQog.  *Eto$  c'.  'PvXXd dvov  sIav.  xcä  ®tß$ 

Ev  ^fiVQVt}  1878,  p.  44,  97—112,  45—84,  113-132. 

Kuehne,  G.,  de  aoristi  passivi  formis  atque  usu  Homerico.    Marburg.  J.  D. 

4.   29  S. 

Lexicon  Homericum,  composueraat  C.  Capelle,  A.Eberhard,  E.  Eberhard  ett. 
Ed.  H.  Ebeling.    Vol.  ü,  «asc.  5  u.  6.   Lcipiig,  Teubner.   S.  225-336 

Loebell,  R.,  quaeationea  de  perfecti  Homerici  forma  et  usu.  Leipsig  18" 
Hinrichs.  1  M  20  Pt 

Ree.:  Literar.  Centralbl.  1878,  Jan.,  Nr.  4,  p.  117—118. 

Meyer,  L.,  detdixatcu,  dttxaväofxai  und  dsiöicxopai,  bei  Homer.  Be- 
träge zur  Kunde  der  indogermanischen  Sprachen,  hrsg.  t.  A.  Benenberg«. 
2.  Bd.,  3.  Heft. 

Schenkt,  (X,  zum  Epitaphios  d.  Hypereides.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymiai 
28.  Jahrg.  1877,  12  Heft,  p.  896—898. 


Schmidt.  M.,  meletemata  Homerica.   Jena  (Ind.  schol.  aestiv.), 
4.    15  S.  50  Pf- 

Ibycus.    BdXßfjg,  2.  J.,  %6  dq%alov  nsQl  rov  'Ißvxov  ditffyn. 

J&jvmit*.    VI.  2,  p.  259—265. 

Ignatius.   Dreher,  Th.,  Sancti  Ignaüi  epitcopi  AnUochiensis  de  Christo  Deo 
doctrina.   Sigmaringen.   4.   Progr.   25  p. 

Isaeus.   Her  tiein,  zur  Kritik  des  Isaeus.   v.  Oratores. 

Isidor us.    Bober,  L.,  de  arte  hermeneu tica  S.  Isidori  PelusioUe.  Cracofiw. 
Csas.    VIII,  112  p. 

Isocratls  oratiooes,  recogn.,  praefatus  est,  indicem  nominum  addidit  G.  E.  Ben- 
seier.   Ed.  H.  corante  F.  Blass.    VoL  I.   Leipzig,  Teubner.    LVIJI,  241  S. 

I  M.  35  Pf. 

Jacob,  G.,  Isokrates.   Jahresber.  d.  Philolog.  Vereins,  3.  Jahrg.,  S.  46—53 • 

Julianns.   Holzwarth,  F.  J.,  Julian  der  Abtrünnige.   Freiburg  L  Br.  1*74, 
Herder.  90  Pf. 

Ree:  Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  61—64. 

KvqIuxoc,   A.  J.y  Ü6Ql  *IovX*dvov  tov  IlaQCtßdxQV,  'ECfte 
1878.     To/nog  5,  Nr.  108,  109,  p.  56—62,  67—75. 

Nävi  II  e.  H.  A.,  Julien  1" Apostat.   Paris  1877,  Sandoz.  3  M. 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  März,  Nr.  13,  p.  428-429  von  F.  R. 

NsaTOQidtjg,  cO  avxoxqdiü&Q  'lovXucvog.  -wr^.  <pvXXddu>v  f- 

Rode,  F.,  die  Reaction  Kaiser  Julians  gegen  die  Kirche.   Jena  1877,  Dato. 

Ree:  Liters*.  Centralbl.  1878,  Mira,  Nr.  13,  p.  428      F.  R.  —  PMWsf, 
Anzeiger  IX,  1,  p.  61—64. 


» 


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Griechische  Autoren  17 

Julius  Afrlcanus.    Spitt*,  F.,  der  Brief  d.  Julius  Africanus  an  Aristides.  Halle 
1877,  Buchh.  d.  Waisenh.  2  M.  SO  Pf. 

Ree.:  Göttin«,  gelehrte  Anzeigen  1876,  Stück  6,  p  168—174  von  F.  Düster- 
dieck.  —  Academy,  Nr.  307,  p.  262  v.  W.  Sanxay.  —  Katholische  Studien 
Nr.  14  v.  Kilm.  —  Theolog.  Literaturbl.  1877,  Nr.  23  t.  Langen. 

Justin.   Martyria  opera  ed.  J.  C.  Th.  de  Otto.   cd.  III,  t  I,  p.  II.   Jena  1877, 
Fischer.  10  M.  80  Pf. 

Ree:  Jenaer  Literaturztg.  1878,  Nr.  7,  p.  89—91  von  W.  Gass.  —  Theolog. 
Literaturztg.  Nr.  3. 

Long!  n  Iis.    Di  eis,  H.,  zn  Longinus.    v.  Atacta,  p.  11. 

Martens,  L.,  De  Iibello  neql  fjtfJOVg.    Bonnae  1877.    J.  D. 
Ree:  Revue  critique  1678,  Nr.  2,  p.  33  par  M.  N. 

(Lonaus,)  Daphnis  et  Chloe,  traduit  par  P.  L.  Courier,  suivi  des  poesies 
d'Anacreon  et  de  Sappho.  Traduction  nouvelle,  d'apres  un  manuscrit  de  l'Ecole 
d'Athenes.    Paris,  Ressayre.    173  p.  1  M.  50  Pf. 

Lucianus,  Le  Songe,  ou  le  Coq.  Texte  grec,  avec  argumenta  et  notes  en  francais, 
par  J.  Lemaire.    Nouvelle  edition.    Paris,  Delagrave.    VIII,  59  p.        50  PL 

Hart  mann,  J.  J.,  studia  critica  in  Lucianum.  Lugd.-Batav.  1877,  Doesburgh. 
Ree  :  Literar.  Centralbl.  1878,  Febr.,  Nr.  5,  p.  151—152  von  B. 

Lyrid.  Körber,  V.,  de  graecorum  hymenaeis  et  epithalamils.  Vratislaviae  1877. 
J.  D.    58  p. 

Lysin  s.    Hertie  in,  zur  Kritik  des  Lysias.   v  Oratores.  unten. 

Liebhold,  K.  J.,  zu  Lysias  [31,  28].  Neue  Jahrbücher  f.  Philologie  1878, 
Bd.  117,  Heft  1,  p.  50. 

Röhl,  H.,  Lysias.   Jahresberichte  d.  Philolog.  Vereins,  3.  Jahrg.,  S.  40—46. 

MscariUft  (des  Grossen)  Schriften,   v.  Bibliothek  der  Kirchenväter,  p.  10. 

Macarlt  opera,  ed.  C.  Blond el.   Paris  1876,  Khncksieck.  9  M. 

Ree.:  Theolog.  Literaturbl.  Nr.  23  v.  Langen. 

Duchesne,  L.,  de  Macario  Magnete.  Paris  1 877,  Klincksieck.  2  M.  80  Pf. 
Ree:  Theolog.  Literaturbl.  Nr.  23,  v.  Langen. 

jfftxinii  et  Ammonis  carmina,  rec.  A.  Lud  wich.    Leipzig  1877,  Teubner. 

1  M.  80  Pf. 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Febr.,  Nr.  5,  p.  152-153. 
Michael  Acominata.   siafjbnQog,  nspi  Tfc  ßtflXtO&fap  %ov 

fiqTQO7ToXlT0V  *4&ip>(OV  MlX^l  'AxOfllVCCtOV.  *4&T}VCtl0V  VI,  4, 
p.  354—367. 

Nonnus.    Tiedke,  H  ,  quaestionum  Nonnianarum  speeimen  alterum.  Hermes  XW, 

1,  p.  59—66  (P.  I.  BeroL  1873.) 
Oratores.    Hertlein,  zur  Kritik  d.  attischen  Redner.  (Lysias  Xn,  19;  46,  47; 
XIV,  7;  XXIII,  13;  XXXIII,  6.  Isaeus  I,  20;  2,  39;  3,  38;  4,  9;  7,  4;  8,  42; 
9,  30;  12,  4.    Dinarchus  1,  2.   Aeschines  l,  156;  2,  1.  Demosthenes 
18,  162;  19,  95;  20,  9;  48,  18;  58,  12.)   Hermes  XIÜ.  1,  p.  10—14. 
Or  igen  es  Schriften,   v.  Bibliothek  der  Kirchenväter,  p.  10. 
Orpheus.    11  carme  Orfico  delle  Gemme.    Recato  in  versi  ilaliani  da  Malingri 

di  Bagnolo.   Turin,  Bona.   52  p. 
Patrum  Apostolicoram  opera  ed.  O.  Gerhardt,  A.  Harnack,  Th.  Zahn.  ed. 
III,  faae  III.    Herrn ae  Pastor  graece  addita  versione.latina  recentiore  e  Codice 
Palatino  recens.  et  illustr.  0.  de  Gebhardt.   Lips.  1877,  Hinrichs.  LXXXiV, 
287  p  7  M.  (cplt.  25  M.  50  Pf.) 

Ree:  Literar.  Centralbl.  Nr.  1,  p.  2—3  v.  H.  —  Gotting,  gelehrte  Anzeigen, 
St  2,  p-  33—64  v.  Th.  Zahn.  —  Polybiblion,  2.  serie,  vol.  XXII,  livr.  2, 
p.  126—128  v.  G.  K. 
—  idem,  ed.  minor.   Leipzig  1877,  Hinrichs.  3  M. 

Ree:   Literar.  Centralbl.  Nr.  11,  p.  344.  —  Polybiblion,  v.  XXII,  mare, 

p.  220—221  p.  G.  K. 
Bibliothec»  philologica  claMica.   1878.   I.  2 


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18  Griechisch«  Autoren. 

Patruiu.    Choix  de  difcours  des  Peres  grecs.    Edition  classique  precedee  d'oae 
notice  litteraire  par  T.  Bude.   Paris,  Delalain.    XII.  141  p.  1  M.  SO  PL 

Zur  Literatur  der  apostol.  Väter  1,  2.  Neue  eTangel.  Kirchenitg,  20.  Jahrg. 
Nr.  3  u.  4. 

Philo.    KaloyBQäg,  iV.,  Usql  Xöyov,  didaaxaliov  Oilmog  rot* 

'lovdaiov.    2antjQ.   "Exog  a,  yvlk.  /,  p.  33 — 48. 

Philodemns.   Di  eis,  H.,  zu  Philodemus.   v.  Atacta,  p.  11. 

Philosoph!.  Gaertner,  Th.,  Neophythagoreorum  de  beata  Tita  et  virtute  doc- 
trina  ejusque  fontes.   Lipsiae  1877.   J.  D.   30  p. 

Phlegon.   Klein,  J,  Analecten.   v.  Epigraphik.  p.  29. 

Phrynlchns.  Cobet,  C.  G.,  Phrynichus  in  Bekk.  Anecd.  (p.  11,  1).  Mnemoty« 
VI.  2,  p.  173. 

Pin  dar  ns.   Bergk,  Th.,  zu  den  Pindarscholien,   v.  Lesefrüchte,  p.  10. 

Röhl,  H.,  zuPindaros.  [Pyth.  4,  98.]  Neue  Jahrb.  L  Philologie  1877,  Bd.  115, 
Heft  12,  p.  850. 

Piatons  Werke.  Griechisch  u.  deutsch  mit  krit.  u.  erklär.  Anmerken.  6  Tbeü. 
Phädros.   2.  verb.  Aufl.   Leipzig  1877,  Engelmann.    XVII,  183  S.  2  M.  25  Pi 

—  IlQ(*nay6(>ag  Ixdodeig  fievce  (S%oU(av  vno  r.  MiötQiwto* 
^Adyv.  1877.  270  p. 

—  Phädon  oder  Gespräch  über  die  Seele,  übers,  von  F.  Sch leierm  acher.  Mit 
Vorwort,  bericht.  üebertragungen  u.  Erläuterg.  neu  hrsg.  v.  M.  Oberbreyet 
Leipzig,  Reclam.    164  S.  20  Pf. 

—  La  Republique  de  Piaton.  7.  livre,  Traducüon  de  Grou,  revue  par  Cbar 
pentier.   Paris,  Belin.   60  p. 

Fischer,  K.,  über  die  Dichterstellen  bei  Plato.   Lemberg  1877.  Progr. 
Ree:  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnasien,  28.  Jahrg.  1877,  12.  Heft,  p.  941. 

Rettig,  G.  F.,  über  aixia  ün  Phileboa.   Zeitschr.  f.  Philosophie  u.  phüo- 
soph.  Kritik,  N.  F.,  72.  Bd.,  1.  Heft. 

Schanz,  M.,  über  den  Platocodex  der  Markusbibliothek  in  Venedig,  Appr 
Class.  4,  Nr.  1,  den  Archetypus  der  zweiten  Handschriflenfamilie.  Mit  einer 
v ol Island.  CoUation  seiner  Scholien.   Leipzig,  Tauch nitz.  IV,  108  S.  4  t. 

Schmidt,  H.,  Commentar  zu  Plato's  Theätet  Leipzig  1877,  Teubner.  4M. 
Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Nr.  6,  p.  189—190  v.  W.hlr.b. 

Plotinns.   Kleist,  H.  v.,  Ploüns  Kritik  des  Materialismus.    Philosoph.  Moufc- 

hefte,  Bd.  14,  Heft  3. 
Plnturchns.    Cobet,  G.  G ,  de  Locis  nonnullis  in  Plutarchi  moralibus.  Mnen-> 

syne,  vol.  VI,  pars  1,  p.  1 — 48. 

—  ad  Plutarchi  ßiovg  nccQaXlijXovg.    Mnemosyne  VI.  2,  p.  113—173. 

Diel a,  H.,  zu  Pseudo-Plutarchus.   v.  Atacta,  p.  11. 

Herwerden,  H.  Tan,  Plutarchea  et  Luciana.   Traject  a.  Rh.  1877,  Beyer* 

2  M.  50  W 

Ree:  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnasien,  29.  Jahrg.  1878,  1.  Heft,  p.  19—15 
v.  J.  Hilberg.  —  Literar.  Centralbl.  1878,  Jan.,  Nr.  3,  p.  91—92  too  B 
Schubert,  R.,  die  Quellen  Plutarchs  in  den  Lebensbeschreibungen  des  l> 
menes,  Demetrius  u.  Pyrrhus.  (Aus:  „Jahrb.  f.  class.  Philol.,  9.  Suppl.-B<L'] 
Leipzig,  Teubner.    190  S.  I  *■ 

Polyblas.  Pape,  P.,  HannibaU  Triumph.  Nach  Polybius  u.  Lirius  der  reHeren 
Jugend  erzählt    Wien,  Pichler. 

IIov  Xiog,  X.y  \'/)>ayvü)(7itaiu  ht  tov  üoXvßiov  noog  X(>föf 
twv  fjut&ifiaiv  zrjg  ff  td^stog  tov  rvpvaalov  /wra  iofiyvsvftx*» 
<frjpsi(6o's(av.  Tev%og  Ä. — B '.  Kaqxridovtxdg  noXeflog  'J\rf>,(U 
Blastos.   96  p.  I  » 


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19 

Sappho  traduit  par  P.  L.  Courier,  t.  Longus.   p.  17. 

—  Hymn  to  Love  by  K.  C.  Ihiblin  University  Magazine,  Sept  1877,  vol.  XC, 
Nr.  DXXXVU,  p.  266. 

Sextus  Empiricus  übersetzt  u.  von  E.  Pappenheini.    Leipzig  1877,  Koschny. 

2  M. 

Ree:  Uterar.  Central bl.  1878,  Min,  Nr.  13,  p.  426. 

Sophokles.    Für  den  Schulgebrauch  erklärt  v.  G.  Wolff.    3.  Theil.  Antigone. 
3.  Aua,  bearh.  v  L.  Bellermann.    Leipzig,  Teubner.    153  S.     1  M.  20  Pf. 
Ree.:  ZeiUchr.  f.  d.  Gymnasialwesen,  32.  Jahrg.,  Jan.,  p.  21—262  von  R. 
Schneider. 

—  The  Theban  Trilogy  of  Sophocles.   With  Copious  Explanatory  Notes  for  use 
of  Elementary  Students,  by  W.  Li  n  wo  od.   London,  Longmans.   296  p.  Lwb. 

9  M. 

—  Ajax.  With  Notes,  Critical  and  Explanatory,  by  C.  E.  Palmer.  London,  Bell. 
130  p.  Lwb.  5  M.  40  PL 

—  Philoctete.  Nouvelle  edition,  avec  des  notes  philologiques  et  litteraires  en  fran- 
$ais,  par  M.  Tivier.   Paris,  Belin.    131  p. 

—  Aoti-one,  deutsch  v.  Th.  Kayser.   Tübingen,  Fues.    82  S. 

Ree:  Allgem.  (Augsb.)  Zeitung  Nr.  25. 

Bellermann,  L.,  Beiträge  zur  Erklärung  d.  Sophocles.  Berlin  1874,  Weid- 
mann. 1  M. 
Ree:  Philolog.  Anzeiger  IX,  p.  19—26  v.  C.  Schirlitz. 

Freund,  Präparationen  zu  Sophokles,   v.  p.  10. 

Künstler,  P.,  de  voeibus  primum  apud  Sophoclem  obvils.   Particula  I. 
Substantiva,  verba,  particulas  complectens.   Jena.   D.  J.   52  S. 

L ambin,  E.,  Ajax,  etude  grecque.    Paris,  Lefrancois.    15  p. 

Muff,  Ch.,  die  chorische  Technik  des  Sophocles.    Halle  1877,  Mühlmann. 

7  M.  60  Pf. 

Ree:  Neue  Jahrb.  f.  Philologie,  Bd.  117,  Heft  1,  2,  p.  1—32,  81—96  von 
O.  Hense 

Nie  herding,  Sophocles  u.  Herodot.  Neustadt  a.  S.  1875.  Progr. 
Ree.:  Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  26—27  v.  C.  Härtung. 

JIsTQijg,  iV.,  'EQfiijvela  %OQUav  tivdov  zov  2o<poxXtovg.  'A&qvalov 
1878.    VI,  4,  p.  343— 354. 

Walter,  K.,  emendationura  in  Sophoclis  fabulas  speeimen.    Lipsiae  1877. 
J.  D.    39  p. 

Strabo.  Cobet,'C.  G.,  Responsio  ad  virum  doctissinum  Gregorium  N.  Bernar- 
dakis  (Symbolae  crilicae  in  Strabonem,  vel  censura  Cobeti  emendationum  in  Stra- 
bonero.)  Mnemosyne  1878  nova  series,  vol.  VI,  pars  I,  p.  49—54. 

Niese,  B.,  Beiträge  zur  Biographie  Strahns.    Hermes  Hl.  1,  p.  33 — 45. 

Testament  um  Vetus.  Silem,  C.  H.  W.,  das  alte  Testament  im  Lichte  der 
assyrischen  Forschungen  u.  ihre  Ergebnisse.  I.  Die  Genesis.  Hamb.  4.  39  p. 
Progr. 

Wysard,  A  ,  Fin  Gang  durchs  alte  Testament,  m.  bes.  Berücksicht.  d.  Poesie 
u.  Propheüe.    Zürich  1877,  Schmidt.    271  S.  4  M. 

Ree:  Zcitschr.  f.  d.  Gymnasial wesen,  Jan,  p.  57—60  v.  W.  Hollenberg. 

Testamen  tum  Novnm  graece,  ree  C.  de  Tischendorf.  Ed.  critie  minor  ex 
VIII  majore  desumpta.    Lips.  1873 — 1877,  Hinrichs.    1056  p.  12  M. 

Ree:  Polybiblion  XXII,  3.  livr.,  mars,  p.  219—220  par  C.  J. 

—  graece,  ree  inque  usum  academicum  omni  modo  instraxit  C.  de  Tischen- 
dorf. Ed  academica  X.,  ad  ed.  VIII.  criticam  majorem  conformata.  Cum  ta- 
bula duplici  (lith.)  terrae  sanetae.   Leipzig,  Mendelssohn.   LXXII,  930  S.    2  M. 

—  vulgatae  editionis  juxta  exemplar  Vaticanum.  EdiUo  nova  accurate  recogoita 
et  variis  notis  locupletata.   Paris,  Belin.   542  p. 

2 


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20  Griechwehe  Autoren. 

Testament nm  Komm.    Das  neue  Testament,  ans  d.  griceb.  übers,  v.  K.  f.  der 
Heydt.  4.  umgearb.  Ausg.   8.    Elberfeld,  Bädeker.  VII,  639  S.  2  M. 

Dreher,  Exe*.  Versuch  zu  Matth.  5,  31  f.  [neue  Auffassung  der  Wortr 
mxQsxtds  Xoyov  noQVtiag  =  „abgesehen  vom  PorneiahandelM 
1877.  Decbr.,  p.  578—588. 

Keningale  Cook,  Did  Jesus  Know  Greek?   Dublin  Cniversity 
Oct  1877,  vol.  XC,  Nr.  DXXXVIII,  p.  457—473. 

KvQiaxog,  *A.  J.y  sindv&iGfJta  ix  rqg  ^Ayiag  rQcupijg,  ff* 
ffvXXoytf  Tiiip  lx/.&xToifflü)y  ywQiwv  Ttjg  ÜaXatdg  xal  Kaiv^; 
Jia&yxyg  iura  dvvTOfiwv  ötjfMm&stav  7iqo$  dvdyvwnv  h 
toXg  <S%oX*ioiq  xal  nqog  IdiaiiiQav  fisX&Ttpr.  'j&ffVtfiiY 
(DiXad&Xcptvg.    \\  p. 

Maunoury,  A.,  Reponse  d'un  grammairien  ä  un  docteur  en  theolorie  m 

ttnterprelaüon  du  texte  de  saint  Paul.  In  quo  omnes  peceaverunt  Bar-le 

Duc,  Bertrand.   28  p. 
Overbeck,  F.,  über  die  Auffassung  des  Streits  des  Paulus  mit  Petra  & 

Antiochien    (Gal.  II,  I,  I  ff.)  bei  den  Kirchenvätern.  Basel  1877.  4.  Proc 

74  p. 

Ree:  Revue  critique  1878,  Nr.  9,  p.  138—139  par  A.  Sabatier. 

Wilke,  Ch.  G.,  clavis  novi  testaroenti  ed.  10.  curav.  W.  Grimm.  Fast  I. 
Leipzig  1877,  Arnold.  3  M.  50  P- 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Mira,  Nr.  12,  p.  384. 

Theocritus,  traduit  du  grec,  p.  Rathier.   Paris  1871,  Hachette. 
Ree:  Philolog.  Anzeiger  VIII.  12,  p.  578-681  v.  C.  Härtung. 

Futh,  de  Theocriti  studiis  Ilomericia.    Halis  1876.   J.  D. 
Ree:  Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  27—29  v.  C.  Härtung. 

TheodoretüS  Schriften,    v.  Bibliothek  der  Kirchenväter,  p.  10. 

Theoguls.  Sentences  de  Theogois  de  Megäre,  traduites  en  francais  par  Piti* 
Paria,  Chamerot.   45  p. 

Qovxvd idov  %vy(>a<pys  ttv%og  d  perd  <fim(i<a<se<m>  iQavt<t9trt»r 
ix  %<5v  btdotfmv  KQvyiQOV,  Tlonov  xal  KXa<r<tsviov  vtcq  *J.  üaf- 
raCij  Miafov.    '4&fp>.  1877.  167  p. 

Cwiklinski,  L.,  de  tempore  quo  Thucydides  priorem  historiae  suie  ptrU» 
composuerit.  Gnesae  1873.   J.  D.  Berol. 
Ree:  Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  29—37. 
Helmbold,   J.,  über  die  Entstehung  des  Thucydideischen  Geschichtswerb 
Colmar  1876.  Progr. 
Ree:  Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  44—48  v.  Gebweiler. 

Hirzel,  R.,  die  Thukydideslegende.   Hermes  XUI.  1,  p.  46 — 19. 
Leske,  P.,  Ober  die  Abfassungszeit  der  Theile  der  Thukydideischen  Geschkr.tr 
Liegnits  1875.  Progr. 
Ree:  Philolog.  Anzeiger  IX.  I,  p.  37-40. 

Michaelis,  A.,  die  Bildnisse  des  Thukydides.   Strassburg  1877,  Schultz. 
Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Jan.,  Nr.  4,  p.  122-123. 

Zimmermann,  Fr.,  de  tempore  quo  historiarum  libri  a  Thucydide  cem- 
positi  sint.    Halis  1875.    J.  D. 
Ree:  Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  41 — 44. 

Tradol.    Gomperz,  Th.,  die  Bruchstücke  der  griech.  Tragiker.   Wien  1S7T. 
Holder.  1  M.  40  H 

Ree:  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnasien,  29.  Jahrg.  1878,  t,  Heft,  p.  14-1? 
von  W.  Härtel.  —  Blätter  f.  d.  bayer.  Gymnasial wesen  XIV.  2,  p.  T4-* 
von  Metrger.  —  Revue  critique  1878,  Fevr.,  Nr.  8,  p.  121-122  r.  H.  V. 


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21 

Xenophon,  Anabasis.  Book  1.  With  English  Notes,  by  A.  Pretor.  Cambridge, 
Univ.  Prega.   96  p.   Lwb.  2  M.  40  Pf. 

—  Livre  premier  de  la  Cyropedie.  Edition  classique,  publiec  avec  des  argumenta 
et  des  notes  en  francais  par  C.  Huret.   Paris,  Hachetie.    104  p.  75  Pt 

—  Recits  extrails  de  1' Anabase,  de  Xenophon.  Texte  grec,  contenaot  des  sorn- 
maires  analytiques  et  des  notes  bistoriques,  etc.,  en  francais ,  par  A.  Jacquet 
Paris,  Belio.   XIV,  176  p. 

Zeno.  Well  mann,  E.,  sur  Philosophie  des  Stoikers  Zenon.  Neue  Jahrb.  für 
Philologie  1877,  Bd.  15,  Heft  12,  p.  800-808. 

Kv Qiaxon  ovXoq,    J.  Z7.,  tibqI    £evo<p(2vTog.  'AvaxoXtxos 

'ArSvriQ.    "Etos  IZ'  (nsQiodos  B').    Nr.  7,  p.  101—103. 

Rohrmoser,  J.,  Beitrag  zum  Verständnis  einiger  Stellen  aus  Xenophons 
Hellenika.  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymnasien,  29.  Jahrg.  1878,  1.  Heft, 
p.  9—13. 

2.  Römische  Autoren. 

Heutet,  Selecue  e  profanis  scriptoribus  historiae.  Nonvelle  edition,  rerue,  cor- 
rigee  et  annotee  par  G.  Texte.   Paris,  Garnier.    XVI,  378  p. 


AdamantH  sive  Martyrii  de  B  muta  et  V  Yocaii  libellus,  ed.  H.  Keil.   P.  I. 
Halle,  Act.  sol.,  Hendel.   4.  13  p.  25  PL 

Ambrosius  Schriften,  v.  Bibliothek  der  Kirchenväter,  p.  10. 

Anecdota.    Usener,  H.,  Anecdoton  Holden.  Leipzig  1877,  Teubner.  1  M.60  PC 
Ree:  Revue  critique  1878,  Nr.  2,  p.  35—35  v.  X. 

Anthimus  de  observatione  eiborum  iterum  ed.  V.  Rose.  Lipsiae  1877,  Teubner. 

I  M. 

Ree:  Revue  critique  1878,  Fevr.,  Nr.  7,  p.  105—106  par  J.  Bauquier. 

Apulejus.  L'Amour  et  Psych*.  Gravures  d'apres  Natoire,  notices  par  A.  Pons. 
Paris,  Quantin.  32,  139  p.  10  M. 

Avgvstinns  Schriften,   v.  Bibliothek  der  Kirchenväter,  p.  10. 

Best  mann,  H.  J.,  qua  ratione  Augustinus  notiones  philoaophiae  graecae  ad 
dogmata  anthropologica  descricenda  adhibuerit.  Erlangen  1877,  Deichert. 
78  S.  2  M. 

Böhringer,  F.  u.  P.,  Augustinus,  Bischof  von  Hippo.    I.  Hälfte.   2.  Aufl. 
Stuttgart  1877,  Meyer  u.  Zeller.  6  M. 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Jan,  Nr.  3,  p.  73-74.  —  Histor.  Zeitschr. 
Bd.  39,  2.  Heft,  p.  316—318  v.  H.  Holtamann. 
Au  so  ni  us.    Brandes,  W.,  n  Ausonius.  Neue  Jahrb.  f.  Philologie  1877,  Bd.  115, 

Heft  12,  p.  861—862. 
Caesar,  de  Bello  GaUico  Commentarius  Septgnus.   With  EngUsh  Notes  by  A.  G. 
Peskett.    Cambridge,  Univ.  Press.    104  p.   Lwb.  2  M.  40  Pf. 

Müller,  B.,  xur  Kritik  von  Cäsars  gallischem  Kriege.   Kaiserslautern  1877. 
Progr. 

Ree:  Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  52 — 56. 
Müller,  R.,  Cäsar,  1874  u.  1875.   Jahresberichte  des  Philologischen  Vereins 

zu  Berlin,  Jahrg.  IV,  Heft  I  S.  1-39. 
Paul,  W.,  kritische  Bemerkungen  zu  Cäsars  Commentarii  de  bello  GaUico. 

Zeitschr.  f.  d.  Gymnasial wesen  1878,  32.  Jahrg.,  März-April,  p.  161—189. 

Cassians  Schriften,   v.  Bibliothek  der  Kirchenväter,  p.  10. 
Catnllas.    G.  K.,  A  Roman  poel  at  home.    From  the  ad  Sirmionem  Peninsulam 
of  Catulhis.    Dublin  üniversity  Magasine,  Sept.  1877,  vol.  XC,  Nr.  DXXXVI1I, 

p.  395. 


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22  Römische  Autoren. 

Catullus.  Munro,  H.  A.  J.,  Criticisms  and  Elucidations  of  Catullus.  London, 
Bell.   248  p.   Lwb.  9  M. 

Ree.:  Athenaeum,  Nr.  2627,  2  March. 

Rossberg,  K.,  Conjecturen  zu  Catullus.   Neue  Jahrb.  f.  Philologie  1877, 

Bd.  1 15,  Heft  12,  p.  841-845. 
Schulze,  IL  P.,  zum  Codex  Oxoniensis  d.  Catull.  Hermes  XIII.  1,  p.  50—56. 

Süss,  J.,  Catulliana.    Erlangen  1876.   J.  D. 
.     Ree.:  Philolog.  Anzeiger  VW.  12,  p.  582—585  v.  W.  Jungclauaaen. 

Ciceronis  scripta  quae  manserunt  omnia,  recogn.  C.  F.  W.  Mueller.  Parti»  IV. 
vol.  1.,  coDtinens  Academica,  de  finibus  bonorum  et  malorum  libros,  Tusculanas 
ditputationes.   Leipzig,  Teubner.   XL  VI,  466  S.  2  M.  10  PC 

—  opera  rhetorica  selecla.  Edition  elassique  pr^cedee  d  une  notice  litteraire  par 
D.  Turnebe.   Paris,  Delalain.   XXIV,  207  p.  1  M.  25  Pf. 

—  Orator.  Nouvelle  Edition,  publiee  avec  une  notice,  un  argument  analytique  et 
des  notes  en  francais,  par  C.  Aubert   Paris,  Hachette.    15t  p.  1  M. 

—  pro  Licinio,  Archia  Poeta,  oratio  ad  Judices.  Edited  for  Schools  and  Colleges 
by  J.  Reid.   Cambridge,  Univ.  Press.   86  p.   Lwb.  1  M.  80  PC 

—  Rede  für  den  Dichter  Archiaa.  Für  den  Schul-  u.  Privatgebrauch  hrsg.  v.  Fr. 
Richter.    2.  umgearb.  Aufl.  v.  A.  Eberhard.    Leipzig,  Teubner.  »OS.  45  Pf. 

—  pro  L.  Cornelio  Balbo,  Oratio  ad  Judices.  Edited  for  Schools  and  Colleges  by 
J.  S.  Reid.   Cambridge,  Univ.  Press.    114  p.   Lwb.  I  M.  SO  Pf. 

— .  oratio  pro  lege  Manilia.  Edition  elassique,  aecompagnee  de  notes  et  remarques 

frammaticales,  philologiques  et  historiques,  par  E.  Allais.  Paris,  Delalaio. 
5  p.  30  PC 

—  De  amicitia  dialogus.  Edition  elassique  publiee  avec  un  argument  et  des  notes 
en  francais,  par  A.  Legouez.   Pari»,  Hachette.    51  p.  30  Pf. 

—  Tusculanarum  disputationum  ad  M.  Brutum  libri  V,  erklärt  von  G.  Tisch  er. 
1.  Bdchn.  Buch  I  u.  II,  7.  Aufl.,  besorgt  v.  G.  Sorof.  Berlin,  Weidmann. 
XXII,  133  S.  1  Bf.  20  Pf. 

—  Fourteen  Phillipic  Orations.  A  new  Translation,  mainly  from  the  Text  of  Halm. 
By  J.  R.  King.   Oxford,  Thornton.   268  p.   Lwb.  7  M.  20  Pf. 

—  The  First  and  Seeond  Phillipic  Orations.  A  New  Translation  mainly  from  the 
Text  of  Halm,  by  J.  R.  King.    Oxford,  Thornton.    76  p.  3  M 

Beck,  R.  G.,  quaestionum  in  Ciceronis  pro  C.  Cornelio  orationes  capita 
qua t nur.    Lipsiae.    J.  D.    58  p. 

Hirzel,  R.,  Untersuchungen  zu  Ciceros  philosophischen  Schriften.  Leipzig 
1877,  Hirzel.  5  V. 

Ree.:  The  Academy  1878,  Nr.  296,  p.  13—14  by  H.  Nettleship. 

Landgraf,  C,  de  Ciceronis  elocutione  in  orationibus  pro  P.  Quinctio  et  pro 
Sex.  Roscio  Amerino  conspicua.   Würzburg,  Stuber.    51  S.  I  M- 

Mac  Leod,  J.  C,  the  Proconsulate  of  Cicero.   The  Month,  Febr. 

U  r lieh s,  L.,  zur  Kritik  Cicerp's.  1.  Zur  Rede  für  Sestius.  2.  Zur  Rede  für 
Murena.  3.  Zu  den  Bächern  über  die  Gesetze.  Rhein.  Museum  C  Philo- 
logie 1878,  N.  F.,  Bd.  33,  Heft  1,  p.  150—156. 

Wetiel,  M.,  de  consecutione  teroporum  Ciceronisna  capita  II.  Leipzig,  Teubner. 
J.  D.   49  S.  1  M.  20  Pf. 

Ree:  Literar.  Rundschau  III,  18. 

Co  mm  o  dl  an  i  carmina  rec.  E.  Ludwig.   Part.  II.   Lips.  1877,  Teubner.   90  Pf. 
Ree:  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnasien,  29.  Jahrg.  1678,  L  Heft,  p.  29— J3 
v.  J.  Huc 


Cornelius  Nepos.   Eichert,  O.,  Schulwörterbuch  zu  Cornel.   9.  A.  Breslau 
1876,  Kern.  80  PC 

Ree.:  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnasien,  28.  Jahrg.  1877,  12.  Heft,  p.  " 
v.  H.  Koziol. 


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Römische  Autoren.  23 

Cornelias  Xepos.  Ignatius,  W.,  de  verborum  com  praepositionibus  composi- 
torum  apud  Cornelium  Nepotem,  T.  Livium,  Curtium  Rufum  cum  dativo  atruc- 
tura.   Berlin  1877,  Hsude  &  Spener.   J.  D.    140  S.  2  M.  65  Pf. 

Corpus  jnris  civilis,  rec.  P.  Krueger  et  Th.  Mommsen.  Vol.  I,  IL  Berol. 
1877,  Weidmann.  10  M. 

Rec. :  Jenaer  Literaturztg.  1878,  Nr.  4,  p.  49  v.  0.  Wendt. 

Desbarreaux-Bernard,  Notice  bibltographique  sur  les  Institutes  de  Justinien 
editees  par  Cujas.    Toulouse,  Bonnal.    8  p. 

Giraud,  Ch.,  La  Novelle  118.   Journal  des  Savants,  Septembre. 

Peltesohn,  H.,  qoaenam  vis  tribuenda  Bit  regulae  juris,  quam  exhibent  117 
et  8  D.  de  juris  et  facti  ignorantia.  Dissertatio  inauguralis  regio  praemio 
ornata.    Berlin,  Heymann.    56  S.  1  M. 

Cnrtius.  Ignatius,  W.,  de  verborum  compositorum  apud  Curtium  struetura 
v.  Cornelius,  oben. 

Enning.  Vahlen,  D.,  de  Ennii  versibus  a  Cicerone  servatis.  Berl.  Ind.  lecL  4. 
36  p. 

EnglppII  Vita  saneti  Severini  rec  H.  Sauppe.  Berlin  1877,  Weidmann.  IM.  60  Pf. 
Ree:  Literar.  Centralbl.  1S78,  Man,  Nr.  12,  p.  387—388. 

Kell  ins.  J.  C.  C,  Aulus  Gellius  and  bis  Contemporaries.  Cornhill  Magazine, 
Nr.  219,  March. 

Cobet,  C.  G.,  Gellius.   t.  Inscriptiones  Latinae.    p.  28. 

tfromaticl.    Cantor,  die  römischen  Agrimensoren  Leipzig  1875,  Teubner.  6  M. 
Ree.:  Bulletino  di  bibliogr.  mathem.  IX,  p.  165—182  v.  A.  Favaro. 

Hieron)  ini  saneti  Ensebii,  Stridonensis  presbyteri  opera  omnia,  post  monachorum 
ordinis  S.  Benedieti  e  congregatione  S  Mauri,  sed  potissimum  D.  J.  Martianaei 
recensionem,  denuo  ad  manuscriptos  romanos,  ambrosianos,  etc.,  studio  et  labore 
Vallarsii  et  Maffaei.  Editio  Parisiorum  novissima,  juxta  secundam  ab  ipsis 
Veronensibus  iteratis  coris  recensitam  typis  repetita  accurante  ft  denuo  recog- 
noscente  J.  P.  Migne.   T.  1.    Garnier,   a  2  col.    XL  VI,  677  p.  8  M. 

Höllrigl,  Leben  des  heil.  Hieronymus  u.  Lebensregeln  f.  Cleriker  aus  dess. 
Briefen  an  Nepotian.  Linz.  Theolog.-prakt  Ouartalschr.  1878,  1.  Heft, 
p.  94— 9a 

Hilarius  Schriften,   v.  Bibliothek  der  Kirchenväter,  p.  10. 

Historiae  Angmstae  Scriptores.  Nieländer,  T.,  zu  den  scriptores  historiae 
Auguslae.   Neue  Jahrb.  f.  Philologie  1877,  Bd.  115,  Heft  12,  p.  871—872. 

Horatii  opera.  Nouvelle  edition,  d'apres  les  meilleurs  textes,  avec  des  arguments 
analvtiques  et  historiques  et  un  commentaire  en  francais,  precedee  d'une  notice 
sur  les  metres  d'Horace,  par  A.  Carte  Her.    Paris,  Delagrave.   XXIV,  378  p. 

—  Oden  u.  Epoden      Th.  Kays  er.   Tübingen  1877,  Lanpn.  3  M.  50  Pf. 

Rec.  Blätter  f.  d.  bayer.  Gymnasialwesen,  14.  Bd.,  2.  Heft,  p.  77—79. 

—  Oeuvres  d'Horace  traduites  en  vers  par  Ch.  Chautard  et  precedees  d'une 
etude  sur  Horace  par  V.  de  Laprade.  Paris,  Lib.  des  Bibliophiles.  XXXI, 
1008  p.  10  M. 

Egg  er  8,  H.,  de  ordine  et  figuris  verborum  quibus  Horalius  in  carminibus 
usus  est    Lovanii  1877.   J.  D.    144  p. 

Keller,  0.,  über  die  Handschriftenklassen  in  den  Carmina  d.  Horaz.  Rhein. 
Museum  f.  Philologie  1878,  N.  F.,  33.  Bd.,  1.  Heft,  p.  122-127. 

Köster,  F.,  die  alten  Lieder  des  Horatius  im  neuen  Gewände.  Würzbure 
1877,  Wörl.  3  M. 

Rec. :  Blätter  f.  literar.  Unterh.  7,  v.  Müller. 

P1Ü88,  Th.,  zu  Horatius.  Oden  II,  6.  Neue  Jahrb.  f.  Philologie,  Bd.  117, 
Heft  2,  p.  137—144. 

Schenkl,  K.,  über  die  Composition  Horaz  Od.  I,  7.  Zeitschr.  f.  d.  österr. 
Gymnasien,  29.  Jahrg.  1878,  1.  Heft,  p.  1—5. 


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24 

Horatius.    Zechmeister.  J.,  scholia  Vindobonensia  ad  Horath  artem  poeüeain. 

Wien  1877,  Gerold.  1  M. 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  2.  Febr.,  Nr.  5,  p.  153  v.  A.  E. 
Liri,  T.,  ab  urbe  condita  über  XXIV.   Für  den  Schulgebranch  erklärt  von  H.  J. 

Müller.    Leipzig,  Teubn er.    108  S.  1  1 

—  Narrhtiones  ex  Tito  Livio  excerptae,  ad  usum  scholarom  aecommodatae.  Kon 
editio,  accurante  F.  D.  Aynes.   Lvon,  Pelagaud.   XXH,  408  p. 

Draeger,  A.  A.,  zn  Livius  iXXXIV.  30,  2].   Nene  Jahrb.  f.  Philologie, 

Bd.  117,  2.  Heft,  p.  144. 
Hort is,    A.,  cenni  di  Giovanni  Boccacio  intorno  a  Tito  Livio  commentatL 

Trieste  1877,  Lloyd.   101  p. 
Ree.:  Gotting,  gel.  Anzeigen  1878,  Nr.  1,  p.  28—32  t.  L.  Geiger. 
Ignatius,  W.,  de  verborum  compositorum  apud  Li  vi  um  struetura.  v.  Gor- 

nelius  Nepos,  p.  23. 
Kessler,  K.,  secundum  quos  aoetores  Livius  res  a  Scipione  majore  in  Afhea 

gestas  narraverit.   Marburg  1877,  Ehrnardt   4.  41  S.  1  M. 

Madvig,  J.  N.,  emendationes  Livianae  iterum  auetiores  editae.  Kopenha*w 

1877,  Gyldendal.   IV,  770  S.  16  M.  H  Pt 

Ree.:  Literar.  Centralbl.  1878,  März.  Nr.  12,  p.  403—404  v.  A.  E. 
Müller,  H.  J.,  Livius.    (Schluss  folgt)   Jahresberichte  d.  philolog.  Verein*. 

4.  Jahrg.,  S.  54—  80. 
Nisard,  A.,  Tite  Live.  Lecon  d' Ouvertüre  du  cours  d'eloquence  latine.  Paris. 

Lahure.   39  p. 

Pape,  P.,  Hannibals  Triumph.   Nach  Livius,  v.  Polybius,  p.  18. 
Röhl,  a,  zu  Livius  [XXIV.  37,  51.  Neue  Jahrb.  f.  Philologie  1878,  Bd.  11', 
Heft  1,  p.  80. 

Thenn,  A.,  Berichtigung  zu  Livius  I.  7,  6.  Blätter  f.  d.  bayer.  Gymnasial- 
wesen 1878,  Bd.  14,  Heft  1,  p.  27. 

Virck,  H.,  die  Quellen  d.  Livius  u.  Dionysios  f  d.  älteste  Geschichte  der 
römischen  Republik  [245—260].   Strassburg  1877,  Schulz.    82  S.     2  M. 

Völkel,  J.,  zu  Livius.  Neue  Jahrbücher  f.  Philologie,  Bd.  115,  Heft  1. 
p.  851—857. 

Lucillas.  Dziatzko,  C,  zur  Kritik  d.  Luciii  us.  Rhein.  Museum  f.  Philologie 
"  1878,  N.  F.,  33.  Bd.,  1.  Heft,  p.  94—114. 

Lucretius  de  rerum  natura.  La  Nature,  trad.  en  vers  franc.  p.  L.  Larombiere. 
av.  le  texte  latin  en  regard.    Paris,  Durand.    603  p.  5*  M 

Ree:  Revue  critique  1878,  Nr.  10,  p.  153—154  par  M.  Bonnet. 

—  Oeuvres  completes,  avec  la  traducüon  francaise  de  Lagrange,  revue  am  k 
plus  grand  soin  par  M.  Blanchet    Paris,  Garnier.    XXX  lf,  397  p. 

Tohte,  Th.,  zu  Lucretius.  Neue.  Jahrb.  f.  Philologie,  Bd.  117,  2.  HefU 
p.  123—136. 

Martlalis.   Pauckstadt,  R.,  de  Martiale  Catulli  imiUtore.   Balis  1876.  I  P- 

Ree.:  Philolog.  Anzeiger  Vni.  12,  p.  585—588  v.  W.  Jungclaussen. 
Kepotianus.   Droysen,  H.,  Nachträge  zu  der  Epitome  des  Nepotianus.  Hermes 
Xni.  1,  p.  122—132. 

Notitia  dignitatum  ed.  0.  Seeck    Berlin  1876,  Weidmann.  16  M. 

Ree:  Saturday  Review  1112.  —  Revue  critique  1878,  Nr.  3,  p.  43—44  wo 
P.  Guiraud. 

Ovidil  Fastorum,  Liber  VI.  Edited,  with  Notes,  by  A.  Sidgwick.  Cambridge. 
Univ.  Press.    96  p.    Lwb.  1  M.  SO  PL 

—  Selectae  fabulae  ex  libris  Metamorphoseon  Ovidii  notil  illostratae.  Lyon,  Pel»- 
gaud.   XXXVI,  108  p. 

—  ()  vi  d  Lessens:  Being  Easy  Passages  selected  from  the  Elegiac  Poems  ofOvid land 
Tibuilus.  With  Explanatory  Notes  by  H.  G.  Wintle.  Eton,  Williams.  IM* 
Lwb.  3  M- 

Schönfeld,  P.,  Ovid's  Metamorphosen  in  ihrem  Verhältniss  zur  antiken  Kun*t. 
Leipzig  1877,  Engelmann.  I  M.  50  K 

.:  Saturday  Review  1129. 


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Römische  Autoren.  25 

Ovid.   Teltscher,  E .,  Anna  Perenna  u.  Dido.   Mitterburg  1877.  Progr. 

Ree:  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnasien,  28.  Jahrg.  1877,  12.  Heft,  p.  941— 942. 

Pauli  historia  Langobardorum,  cura  G.  Waitz.   Hannover.  Hahn.    268  S.  3  M. 
Ree:  Academy,  Nr.  307,  p.  252—253  v.  A.  H.  D.  Acland. 

Dahn,  F.,  Paulus  Diaro nus.   Leben  u.  Schriften.    Leipzig  1876,  Breitkopf. 

3  M.  50  Pf. 

Ree:  Saturday  Review  1108.  —  Histor.  Zeitachr.  H.  3,  p.  554—556  v.  R. 
Pallmann. 

Thomas,  P.,  deux  citations  du  juriaconsulte  Paul.    Revue  de  l'instruction 
publique  en  Belgique.   Tome  XXI,  1.  livraison.   Gand  1878.   p.  30—31. 

Petronilla.   Mommsen,  ThM  Trimalchioa  Heimath  u.  Grabschrift.  Hermes XHJ. 

1,  p.  106—121. 

Phaedrus.    Freund,  Präparationen  zu  Phädrus.   v.  p.  10. 

Plautus  Komödien,  erklärt  v.  A.  O.  Fr.  Lorenz.    Bd.  4.   Berlin  1876,  Weid- 
mann. 2  M.  70  Pf. 
Ree. :  Jenaer  Literaturztg.  1878,  Nr.  11,  p.  159-160  v.  C.  Dziatzko. 

—  Menaechmei.  With  Notes,  Critical,  and  an  Introducüon  by  W.  Wagner. 
London,  Bell,    146  p.   Lwb.  5  M.  40  Pf. 

—  Lesestücke,  ausgew.  v.  Schmidt   Heidelberg  1877,  Winter.       1  M.  60  Pf. 

Ree:  Corresp.  f.  d.  Gel.-  u.  Realsch.  Wörttemb.  XIV,  6. 

KiesBling,  A.,  analecta  Plautina.   Greifowald,  Ind.  leet   4.    18  S. 

Plinins  major.  Pais,  E.,  deacrizione  dei  Codici  Florenüni  della  Naturalis  His- 
toria di  Phnio,  e  Collazione  dei  capitoli  11—13  del  libro  XIII  relativi  al  papiro. 
Firenze.    4.    9  p. 

PUnins  minor.  Letters  of  Caius  Plinius  Caecilius  Secundus.  The  Translation 
ofMelmoth.  Revised  and  corrected.  With  Additional  Notes  and  a  Short 
Memoir,  by  F.  C  T.  Bosanqnet   London,  Bell.   Lwb.  6  M. 

Pnblilius  Syrus.  Meyer,  W.,  die  Spruchverse  des  Publilius.  Leipzig  1877, 
Teubner.  1  M.  60  Pf. 

Ree.  Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  51—54  v.  Ed.  Wölfflin. 

Salvianus,  rec.  C.  Halm.   Berl.  1877,  Weidmann.  5  M. 

Ree:  Literar.  Cen  ralbl.  1878,  März,  Nr.  12,  p.  387. 

Sencca,  L.  A.,  Glo eckner,  F.,  zur  Kritik  der  Fragmente  des  Seneca.  Rhein. 
Museum  f.  Philologie  1878,  N  F.,  33.  Bd.,  1.  Heft,  p.  156—159. 

Siedler,  IL,  de  Lucii  Annaei  Senecae  philosophia  moralL  Jena.  34  S.  J. D. 

Tacitus,  Annalen.  Schulausg.  v.  A.  A.  Draeger.  1.  Bd.  Buch  I— VI,  3.  Aufl. 
Leipzig,  Teubner.   VIII,  302  S.  2  M.  40  Pf. 

—  historiae.  Nouvelle  edition,  dapres  leg  meilleurs  teztes,  avec  des  sommaires 
et  des  note«  en  francais,  par  Demogeot   Paris,  Delagrave.   220  p. 

—  dialogus,  v.  C.  Peter.   Jena  1877,  Fischer.  2  M.  80  Pf. 

Ree:  Literar.  Centra!bl.  1878,  März,  Nr.  12,  p.  402—403  v.  A.  E. 

—  Germania,  par  J.  Gantrelle.  Paris  1877,  Garnier. 

Ree:  Neue  Jahrb.  f.  Philologie  1877,  Bd.  115,  Heft  12,  p.  857—859  von  A. 
W(agener)  in  Gent 

 v.  J.  P  ramm  er.   Wien  1877,  Holder.  1  M.  20  Pf. 

Ree:  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnasien,  29.  Jahrg.  1878,  1.  Heft,  p.  25—29 
v.  J.  Müller.  —  Pädag.  Anzeiger,  Nr.  3. 

—  de  situ  ac  popnlis  Germaniae  Uber  F.  Kritzii,  annotatione  illustratus.  Quartam 
edit.  cura  vit  W.  Hirsch  fei  der.   Berlin  1878,  Weber.   XVHI,  94  S. 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  M§-z,  Nr.  13,  p.  446  v.  A.  E. 

—  La  Germanie.  Traducüon  entierement  nouvelle,  texte  latin  en  retard,  avec  un 
succioct  commentaire  historique,  criüque,  et  une  etude  prelimioaire  par  E.  P. 
Dubois-Guchan.   Paris,  Liseuz.   XXXVI,  143  p.  3  M.  50  Pf. 

Ree:  Revue  critique  1878,  23.  Mars,  Nr.  12,  p.  191—192  v.  J.  Gantrelle. 


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26  Römische  Autoren. 

Tan  tu*.    Eussner.  A.,  zu  welcher  literar.  Gattung  gehört  der  Agricola  des 
Tacitus?   Neue  Jahrb.  f.  Philologie  1877,  Bd.  115,  Heft  2,  p.  850. 

Gerber,  A.  et  A.  Greef,  lexicon  Taciteum.  Fase  2.  Leipiig,  Teubner. 
S.  113—224.  a  3  II.  60  Pf. 

Steuding,  C.  H.,  Beiträge  zur  Textkritik  im  Dialog  des  Tacitus.  Wunen. 
Pr.  d.  Realsch.   4.    18  p. 

Terentil  Andria  et  Eunuchus.    Edit  by  T.  L.  Papillon.    New  ed.  Oxford. 
Rivingtons.   Lwb.  5  Ät  40  Pf.    (Eunuchus  einzeln  3  M.  60  PD 

Douet,  Rapport  sur  la  traduetion  de  Terence  du  docteur  Grille.  Anders, 
Germain.   8  p. 

Franke,  0.,  Terenz  auf  d.  Weimarischen  Hoftheater  zu 
hunderte.   Deutsche  Studienblitter,  3.  Jahrg.,  Nr.  1. 

—  Terenz  u.  die  latein.  Schulkomödie  in  Deutschland.  Weimar,  Bühlau.  3  Ji 
Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Nr.  9,  p.  291—293. 

Thomas,  P.,  la  syntaxe  du  futur  passe  dans  Terence.  2.  partie.  Rerae  & 
Instruction  publique  en  Belgique.  Tome  XXJ,  1.  livr.  Gand  1878,  p.2-1*. 
(u.  einzeln  p.  17—49.) 

Tertulllanus.    Hauck,  A.,  Tertullians  Leben.     Erlangen    1877,  Deichen 

5  M.  60  PL 

Ree:  Hiator.  Zeitschr.  1878,  XXXIX.  2,  p.  318—320  v.  H.  HolUmann 

Hauschild,  G.  R.,  die  Wortbildung  bei  Tertullian.  Leipzig  1876,  Zang«- 
berg.  1  f- 

Ree:  Jenaer  Literaturztg.  1878,  Nr.  4,  p.  56 — 57  v.  E.  Klussmano. 

Kluasmann,  E.,  Adnotationes  ad  Tertulliani  librum  de  spectaculis.  Rudolphe 
poli  1876,  Progr. 
Ree:  Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  58 — 61. 

La  gar  de,  P.  de,  Tertullianea.   Nachricht     d.  kgL  Gesellsch.  d.  Wissend 
5.  Jan.  1878,  Nr.  1. 
TihulH,  Albii,  elegiarum  libri  IL  Accedunt  Pseudotibulliana,  rec.  A.  Baehrenf. 
Leipzig,  Teubner.   XXVI,  88  S.  2  M.  80  PL 

—  Passages  fron»  Tibullus  with  notes  by  H.  G.  Wintle.   v.  Ovidius,  p.  24. 

Francken  ,  C.  M.,  ad  Tibullum.   Mnemosyne  VI.  2,  p.  174-189. 

Goetz.  G.,  zu  den  Deliaelegien  d.  Tibull.  Rhein.  Museum  f.  Philologie  1873, 
N.  F.,  33.  Bd.,  L  Heft,  p.  145—150. 

SaxsXXa qon ovX o$,  2.  A".,  'O  TlßovXog  xal  y  JrjXia.  *Aw~ 
xdv  cHfieQoX6yioP  zov  %tovg  1878  vno  EIq.  *A  a co ti  i  o v.  "Eio; 
IB'. 

Valerius  Flacons.   Magnus,  H.  u.  R.  L ö h  b  a c h.   Zu  Valerius  Flaccus.  »cf 
Jahrb.  f.  PhUologie  1877,  Bd.  115,  Heft  12,  p.  859—860. 

Tarro.   Voigt,  M.,  zu  Varro  L.  L.  VI.  9,  86.  Rhein.  Museum  f.  Philologie  18T8, 
N.  F.,  Bd.  33,  Heft  1,  p.  150. 

VergUs  Gedichte,  erkl.  v.  Th.  Ladewig.   n.  Bdchn.,  8.  Aull.,  t.  C.  Schipp 
Berlin  1877,  Weidmann.  1  M.  80  PL 

Ree:  Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  48  —  50.  —  Zeitschr.  f.  d.  GymoasialweieD. 
N.  F.  XII,  Mära-April,  p.  200—233  v.  W.  Gebhardi. 

—  Alveutdog  xd/s.  d.  neQtXafißdvav  %d       nqioxa  ßißXia  M  % 
navtatij.    Jhtd.  ß\    *A&rp.  1878,  Miliarakis.   142  p. 

—  Aeneid.    Books  1  and  2.  Edit.  with  Notes  by  F.  Storr.  Oxford,  Riringtooi 
128  p.   Lwb.  3  M 

 Book  6.   With  Notes  and  Dictionary  of  Proper  Names.   Edit  kr** 

Laurie.   London,  Central  School  Depot  1  M.  20  n 

—  Eneide  deuxieme  livre  par  F.  Daburon.    t.  Homer,  p.  15. 


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Griechische  Inschriften.  —  Orientalische  Inschriften.  27 

Yergilius.   Les  Bucoliques,  traduites  en  vers  par  L.  Rieh  au  lt.    Orleans.  Her- 
luison.   XIII,  165  p. 

Baehrens,  E.,  de  epigrammate  quodam  Vergiliano.    Neue  Jahrb.  f.  Philo- 
logie, Bd.  117,  2.  Heft,  p.  119—122. 

Changuion,  D.,  Virgil  and  Pollio.   Basel  1876.  1  M. 

Ree:  Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  50—51. 

Jonas,  zu  Schillers  Uebersetzungen  aus  dem  Virgil,    v.  Euripides,  p.  14. 

Yulgata.   Ziegler,  L.,  Italafragmente  der  Paulinischen  Briefe.   Marburg  1876, 
Elwert.  15  M. 

Ree:  Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  56  —  58  v.  P.  de  Lagarde. 

—  Bruchstücke  einer  vorbieronymiani  sehen  Uebersctzung  d.  Petrusbriefe.  München, 
1877,  Acad. 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Jan.,  Nr.  1,  p.  1  v.  H.  R. 

III.  Epigraphik  und  Palaeographie. 

Mazarri,  H.  A. ,  Signes  sculptes  sur  Rochers,  ar.  1  planche  (XXV).  Revue 
archeolog.   Nouvelle  serie,  18  annee,  XII.  Dec.  1877,  p.  360 — 365. 

1.   Griechische  Inschriften  —  Orientalische  Inschrif- 
ten, soweit  sie  zur  Kenntniss  der  classischen  Alter- 
thumswissenschaft von  Interesse  sind. 

Bayet,  Ch.,  inscriptions  chretiennes  de  l'Attique.  Bullelinde  corresp.  hellin.  1.  8, 
p.  391—408  et  plchs.  XIV— XVI.  (ä  suive). 

Breal,  M .,  sur  le  dechiffrement  de  quelques  inscriptions  Cypriotes.  Revue  archeol. 
nouvelle  serie,  18.  annie,  XI.  Nov.  1877,  p.  316—318. 

—  Dechiffrement  des  inscriptions  cypriotes.  Journal  des  Savanta  1877,  Septembre. 

Brugsch-Bey,  H. ,  drei  Fest-Calender  von  Apollinopolis  Magna.  Leipzig  1877, 
Binrichs.  20  M. 

Ree:  Revue  critique  18,  p.  281  v.  G.  Maspero. 

Cauer,  P.,  delectus  inscriptionem  graecarum.   Leipzig  1877,  Hirzel.  4  M. 

Ree :  Literar.  Centralbl.  1878,  Nr.  9,  p.  290—291  v.  M. 

tlermont-Uanneaii,  les  inscriptions  du  tombeau  dit  des  prophetes,  aupres  de 
Jerusalem.  Academie  des  inscriptions.  Seance  du  15  Mars  1878.  Revue  critique 
1878,  Nr.  12,  p.  199—200. 

Corpus  inscriptionum  atticarum,  vol.  1.11,1;  IV,  1.  Berol.  1873— 1877,  G.Reimer. 

71  M. 

Ree:  Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  2—5  v.  E.  v.  Leutsch. 

Dlttenberger,  W.9  Inschriften  aus  Olympia,  87—110.  Archäo).  Ztg.  XXXV.  4, 
p.  189-196. 

Foncnrt,  P.,  Decret  en  l'honneur  de  Phanocritos  de  Parium.  Revue  archeolog. 
Nouvelle  serie,  18.  annie,  Xfc  Dec  1877,  p.  398—411. 

—  Decret  du  conseil  des  cinq  centa.   ibid.  1878,  U.  Fevrier,  p.  118—122. 

—  fragment  de  decret  athenien.   BulleUn  de  corresp.  hellen.  I.  8,  p.  388—390. 

Iiiron  de  Yillefosse,  A.,  Inscriptions  de  Setif.  Revue  archeolog.,  Nouvelle 
serie,  ia  annee,  Xn.  Dee  1877,  p.  389—393. 

Inscriptlon  de  Gallipoli.   Bulletin  de  corresp.  hellen.  I.  8,  p.  409 — 410. 
Inscriptions  de  Delphes.  Bulletin  de  corresp.  hellen.  I.  8,  p.  409. 
Kirchhof,  A.,  Inschriften  aus  Olympia,  Nr.  111.   Aren.  Ztg.  XXXV.  4,  p.  196 
u.  Taf.  16. 


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28 

KovfiavovStjg,  2t.,  hmyQutpal  Ix  ttov  ntQl  rd  'AteXfjmäov  xö- 
ntav.    *A&ivaiov.    VI.  2,  p.  265—282.  5,  p.  367-385,  cf.  1877. 

—  *AUai  'Jmxal  imyqaqxü.  ibid.,  p.  38*— 389. 

Lincke,  A.,  Correspondenzen  aas  der  Zeit  der  Ramessiden.  Zwei  hierat.  Papyn 
d.  Maseo  ciTico  zu  Bologna.  Fol.  Leipzig,  Giesecke.  16  ChromoJitn.  m.  b  S. 
Text   cart  30  M. 

Martha,  J inscription  de  Spate.  Bulletin  de  corresp.  bt.len.  I.  8,  p.  379—388. 
Maspero,  O.,  deux  monuments  nouveau*  da  regne  de  Ramses  IL  Kerne  archeoL 
nonvelle  Serie,  18.  an  nee,  XI.  Not.  1877,  p.  319—325. 

Mordtmann,  J.  Als,  Melanges  depigrapuie.  ibid.  1878,  19.  annee,  IL  Feir« 
p.  109—117. 

Mowat,  nne  inscription  cypriote.  Academir  des  insciipt.  et  belles-letlres.  Sein« 
du  22  fevrier  1878. 

NsQovTtiog,  Jaqtlov  tov  'Y<fxdntov  al  aaato'fMvai  imyQWfw- 
*A%%ix6v  1 HutQoloyiov  rov  fsrovg  1878. 

Renan,  inscription  bilingue,  grecque  et  phenicienne,  trouvee  a  Delos  par  M.  Ho- 
molle.  Acad.  des  Inscripüons.  Seance  du  15  mars  1878.  Revue  erit  1878. 
Nr.  12,  p.  199. 

Rcvillout,  E.,  etude  historique  et  philologique  sur  les  decrets  de  Rosette  et  de 
Canope.  Revue  archeolog.  nonvelle  serie,  18.  annee,  XL  Nov.  1877,  p.  326-347. 

—  Les  papyrus  egyptiens  demotiques  du  musee  du  Loa  vre.  Un  proces  plaide 
devant  les  laocrites  au  temps  de  Ptolemee  Soter.  Acad.  d.  inscript  et  btll£- 
lettres.  Seance  da  fevr.  1878.   Revue  critique  1878,  Nr.  8,  p.  135. 

SorÜD-Dorigny,  A.,  Note  sur  l'inscripüon  dane  des  statues  d'Aptera  de  Oft«. 
Gazette  archeolog.  1877,  L 

2.  Lateinische  Inschriften. 

Barry,  E.,  Note  sur  une  inscription  inedite  so»"  la  region  centrale  des  Pyrenees 
(ancienne  civitas  Convenarum),  Revue  archeolog.  1878,  Nonvelle  Serie,  19.  aane 
1.  Janv.,  p.  41—42. 

Bertin,  ö.,  sur  les  Tables  eugubines.  Actes  de  la  Societe  philologiqoe.  Tome  VB\ 
Nr.  3  (1877.) 

Brlal,  M.,  sur  trois  inscriptions  Peligniennes .  Revue  archeolog.,  Nonvelle  serit 

18.  annee,  XII.  Dec.  1877,  p.  412-415. 
Bflcheler,  F.,  interpretaUo  tabulac  Ignvinae  IL   Bonnae,  AcL  sol.   L  32  p- 

(cf.  1877). 

—  Oskische  BleiUfei.  Rein.  Museum  f.  Philologie  1878,  N.  F.,  33.  Bd.,  L  Heft, 
p.  1— 77,  m.  Facsim.  (u.  einzeln:  Frankf.  a/M.,  Sauerländer  J        2  M.  60  Pf 

Ree:  Re>ue  critique  1878,  Nr.  6,  p.  89-92  v.  M  B.  —  Academy,  Nr.  305 
p.  218. 

Cobet,  C.       Miscellanca  Latina  (Inscript  ed.  Zell.-Gellius.)   Mnemosyne  flWi 

nova  series  vol.  VI,  pars  I,  p.  111—112. 
Corpus  inscriptionum  latinarum.    Vol.  V,  pars  II.  Berol.  1877,  G.  Reimer.  60 1 

Ree  :  Literar.  Centralbl.  1878,  Nr.  7,  p.  210—212. 
Dresscl,  H.,  un  graffito  di  Pompei.   Iserizione  metrica  di  pariete.   Ballet  oVff 

instit  di  corrisp.  archeolog.  Nr.  X  u.  XI,  Oct-Nov.  1877. 

—  e  F.BUcheler,  soll'  iscrizone  peligoa.  Bulletiuo  dell*  instit  di  corrisp.  arcaM 
Nr.  XII,  Dec.  1877. 

Engling,  J.,  neue  Les-  u.  Dentungsart  des  bei  Junglinster  gefundenen  Inschrift- 
fragraents.  Publications  de  la  section  historique  de  l'institut  royal  de  Laie»- 
bourg  XXXII,  p.  321—325. 


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Palaeographie,  29 

Glavinie,  Inschrift  steine ,  gefuoden  in  Salona  im  Jahre  1876,  gegenwärtig  im 
Museum  zu  Spalato  Miltheilungen  der  Central-Commission  z.  E.  d.  B.,  N.  F.. 
IV.  1,  p.  XLV— XLVL 

8rU8l j  L.,  Deila  ultima  clausula  della  sentenza  inscritta  Deila  tavola  di  Porce- 
vera    Giornale  Ligustico  di  Archeologia  Storia  e  Belle-Arü,  Sept. -Nov. 

Hagen ,  H.,  der  neue  Inschriftenstein  Ton  Amsoldingen.  Anzeiger  f.  schweizer. 
Alterthumskunde,  Nr.  1. 

Homolle,  Th#,  sur  quelques  inscriptions  d'Ostie.  Revue  archeolog.,  nouvelle 
serie,  18.  annee,  X.  Oct-Nov.  1877,  p.  234—253,  301—315. 

Iuscription  de  Rochemaure  en  Vivarais.  Lea  Chroniques  de  Languedoc,  5.  Fevr. 

Iscriiioni  inedite:  Aequum  (CHluk  di  Sioj.)  BulletUno  di  Archeol.  e  Storia  Dal- 
mata  1878,  Anno  I,  Nr.  3,  p.  33—35. 

Klein.  J.,  Epigraphisch-antiquarische  Analekten.  1.  L.  Dubius  Avitus.  2.  Pica 
Caesianus.  3.  Claudius  Hieronymianus.  4.  Zu  Phlegon  von  Tralles.  Rhein. 
Museum  f.  Philologie  1878,  N.  F.,  33.  Bd.,  1.  Heft.  p.  28—37. 

Le  Blaut,  E.,  d  une  epitaphe  metrique  du  Cloitre  de  Saint-Sauveur,  a  Aix.  Revue 
archeolog.  1878,  nouvelle  serie,  19.  annee,  I.  Janv.,  p.  37 — 40. 

Longperler,  Ad.  de,  Note  sur  une  balle  de  fronde  antique.  Journal  des  Savants, 
Septembre. 

Mowat,  B.,  Dicouverte  d'une  inscription  Gauloise  ä  Paris.  (Etymologie  du  nom 
de  Lutece.)  Revue  archeolog.  1878,  nouvelle  serie,  19.  annee,  II.  Fevrier, 
p.  94—108. 

Re,  le  nuove  tavole  di  Ossuna  (Fine).  Archivio  giuridico.  Vol.  XIX,  Fase.  5. 
1877. 

Renier,  L«,  inscription  latine  de  Lamoriciere  ou  Hadjar  es  -Roum,  dans  la  province 
d'Oran.    Academie  des  inscripüons  et  belles-lettres,  revue  critique,  p.  184. 

Rivieres,  de,  Inscriptions  et  devises  horaires.  Bulletin  monumental.  Paris,  T.  V, 
Nr.  8. 

Robert,  Ch.,  Inscription  de  Perigueux  mentionnant  les  Primani.  Revue  archeol. 
nouvelle  serie,  18.  annee.  X.  Octbr.  1877,  p.  225—233. 

Zwitajeff,  J.,  Storni k  . . .  (Sammlung  d.  oskischen  Inschriften,  mit  einem  Abriss 
über  die  Lautlehre  u.  Morphologie  n.  einem  Wörterbuche.)    Kiew  1877,  Univ. 
Buchdr.    VH  140,  124;  IV  u.  3  Kpfr.  (Russisch). 
.    Ree:  Revue  critique  1878,  Nr.  11,  p.  171—172  v.  L.  HaveL 

3.  Palaeographie. 

ßontovsky,  V,,  Histoire  de  l'ornement  russe,  dn  X  au  XVI  siecle,  d'apres  les 
manuscrits,  avec  introduclion.    Paris,  Morel,   fol.    30  p.  et  100  pl. 

Bradley,  J.  W.,  Attavante.   The  Academy  1878,  Nr.  303,  p.  169—170. 

Bresslan,  H.,  Reise  nach  Italien  im  Herbste  1876  Neues  Archiv  f.  ältere  deutsche 
Gesch.-Kunde,  3.  Bd.,  1.  Heft. 

Carinl,  J.,  Corso  di  paleografia  e  diplomatica.  Nuove  Effemeridi  Siciliane,  Giul.- 
Dic.  1877. 

Belisle,  L.,  notice  sur  quelques  manuscrits  du  Vatican.  Acad.  des  inscript  et 
belles-lettr.  revue  crit ,  p.  184.  , 

Desbarreanx-Bernard  >  Anomalies  des  signatures  dans  les  premiers  Uvres  oü 
on  les  rencontre.   Toulouse,  Douladoure.    11  p. 

—  La  Marque  des  cinq  plaies,  etude  bibliographique.  Toulouse,  Douladoure.  12  p. 
et  2  pl. 

Ewald,  P.,  Reise  nach  Italien  im  Winter  von  1$»76  auf  1877.  (Forts.)  Neues 
Archiv  d.  Gesellsch.  f.  ältere  deutsche  Geschichtskunde,  3.  Bd.,  2.  Heft  (et  1877). 

Fabretti,  A.,  paläographische  Studien.   Leipzig  1877,  Teubner.  5  M. 

Ree:  Literar.  Centralbl,  1678,  Nr.  6,  p.  .191  v.  W.  W. 


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30  Vergleichende  Grammatik  der  clasaischcn  Sprachen. 

Bnasti,  C,  I  manoscritti  torregiani  dell*  archiro  centrale  di  Firenze.  Archirio 
storico  Italiano.   T.  XXVI,  6.  lirr. 

Hagen,  H.,  Tironiana.  Rhein.  Museum  f.  Philologie  1878,  N.  F.,  33.  Bd.,  1  Heft, 
p.  159. 

AuiiTiQoq.  27T.  IL,  dUya  tivd  neyl  twv  tov  xa&ijyrnov  Gardt- 
hausen  GVfxßoXwv  tlg  t^v  ijLXijvtxjjv  yQa(poyvcoaiav.  A&qvaiw 
VI.  2,  p.  243—253. 

Paoll,  C.j  Prelezione  al  corso  di  Paleografia  latina.    cf.  1877. 

Ree.:  Archivio  Veneto,  Tomo  XIV,  Parte  II,  Nr.  28  v.  R.  Fulin. 

Török ,  A.  v.,  XXXV  Handschriften.  [Geschenk  d.  Sultans  Abdul  Hamid  IL] 
Nach  Gsontosi  m.  erläut.  Zusätzen,  Berichtign.  u.  sonst,  sachl.  Bemerkgn.  Buda- 
pest.   Berlin,  Calrary.    52  p.  1  M. 

Wattenbach9  W.,  Schrifltafeln  zur  Geschichte  d.  griech.  Schrift  u.  zum  Studium 
der  griech.  Paläographie.  2.  Abth.  Fol.  Berlin  1877,  Weidmann.  20  photo- 
lith.  Taf.  m.  12  S.  Text.  12  M.  (1  u  2:  22  M) 

Ree:  Revue  crit.  1878,  Mars,  Nr.  13,  p.  201—205  v.  Ch.  Graux.  —  Academr 
1878,  Nr.  296,  p.  9. 

—  et  A.  ran  Velsen,  Exempla  Godicum  graecor.  litteris  minusculis  scriptor. 
Heidelberg,  Köster.   50  Bl.,  Imp.-Fol.      Subscr.-Preis  25  M.    Ladenpr.  60  M. 
Ree.:  Literar.  Centralbl.  1878,  Nr.  10,  p.  322. 


IV.  Sprachwissenschaft. 

1.  Vergleichende  Grammatik  der  classischen  Sprachen. 

Ajuso,  F.  tiarcla,  Ensayo  crilico  de  gramätica  comparada  de  los  idiomas  iodo- 
europeos,  sanskrit,  zend,  latin,  griego,  antiguo  slavo,  litauico,  godo,  aotiguo 
a  lern  an  y  armen  io.    Guaderno  I.    Madrid  1878,  MuriUo.    224  p.  12  IL 

Beiträge  zur  Kunde  der  indogerman.  Sprachen,  hrsg.  v.  A.  Bezzenberger. 
Bd.  1,  2  (1876—1878).    Güttingen,  Peppmüller.  a  10  Ja*. 

Ree. :  Zeit  sehr,  f.  deutsche  Philologie  IX.  2,  p.  254—255  v.  K.  Zacher. 

Benfey,  TU«  einige  Worte  über  den  Ursprung  d.  Sprache.  Nachr.  d.  G.  A.  Unft. 
zu  Gött.  1878,  Nr.  2,  p.  45—65. 

Bindseil,  H.  E.,  Abhandlungen  zur  allgemeinen  vergleich.  Sprachlehre.  1.  Phy- 
siologie der  Stimm-  u.  Sprachlaute.  II.  Ueber  die  verschiedenen  Bezeichnungs- 
weisen d.  Genus  in  den  Sprachen.  2.  (Titel-)Ausg.  (Hamburg  1838).  Leipxi?, 
Siegismund.   XIV,  687  S.  11  M. 

ChaT<;e,  IL,  Ideologie  lexiologicrae  des  langues  indo-europeennes.  Paris,  Üb. 
Maisonneuve.   XV,  73  p.  av.  portrait. 

Corblet,  J.,  Etüde  philologique  et  liturgique  sur  les  noms  de  bapteme  et  les 
prenoms  des  chretiens.   Paris,  Baur.   92  p. 

Farrar,  F.  W.,  Language  and  Language:  Being  Ghapters  on  Languages  and  Ft- 

milies  of  Speech.   London,  Longmans.   Lwb.  7  M.  20  Pf. 

FJek,  A.,  europäisches  a  u.  e.  Beiträge    Kunde  d.  indogerman.  Sprachen,  2»  Bd., 

Holzweissig,  Fr«,  Wahrheit  u.  Irrthum  d.  localistischen  Casustheorie.  Leipzif 
1877  Teubner  1  M.  80  Pt 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Jan.,  Nr.  3,  p.  89—91  y.  Bg.  cf.  Nr.  3.  Be- 
merkungen v.  Holzweissig  u.  Entgegnung  v.  C  Brugmanou 

Humboldt,  W.  t.,  über  die  Verschiedenheit  d.  menschl.  Sprachbaues  etc.,  hrs*. 
t.  Pott   2  Bde.   Berlin  1876,  Cakary.  14  M- 

Ree.:  Wiss.  Beil.  d.  Leipz.  Ztg.  3,  p.  14  u.  15  ▼.  tf>- 


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Griechische  u.  römische  Metrik.  —  Griech.  Grammatik  u.  Dialektologie.  31 

J&ger,  €>.  u.  Müller,  F.,  zum  Spraehursprong.  Kosmos  1877—1878.  11, 
p.  453—460. 

Kohl,  <r.,  Darwin  u.  d.  Sprachwissenschaft   Mainz  1877,  Lesimple.  1  M.  20  Pf. 
Ree:  Rivista  Europea  1878,  vol.  5,  fasc.  3,  p.  437—439  v.  F.  Fiorentino. 

Kynnersley,  H.W.  8.,  Parallel  Syntax,  Greek  and  Latin,  for*  Beginners.  London, 
Blackwoods.    Lwb.  3  M.  60  Pf. 

Le  Marchant  Douse,  T.,  Grimm's  Law.  London  1876,  Trübner.   12  M.  50  Pf. 
Ree.:  Tbe  Academy  1878,  Nr.  297,  p.  35—37  by  J.  Rhys. 

>'oirt\  L.,  der  Ursprung  der  Sprache.   Mainz  1877,  Zabern.  8  M. 

Ree:  Gegenwart  6.  —  Blätter  f.  literar.  Unterhaltung  10. 

Osthoff,  H.,  das  Verbum  in  der  nominalcomposition.   Jena  1877,  Costenoble. 

11  M.  20  Pf. 

Ree.:  Jenaer  Literaturztg.  1878,  Nr.  10,  p.  144 — 145  v.  B.  Delbrück. 

Penka«  K.,  die  Nominalflexion  der  indogerman.  Sprachen.  Wien,  Holder.  XII, 
205  S.  4  M.  20  Pf. 

Sparschuh,  5.,  Kelten,  Griechen,  Germanen.  München  1877,  Bruckmann.  10  M. 
Ree.:  Blitter  f.  d.  bayer.  Gymnasialwesen  1878,  Bd.  14,  Heft  1,  p.  28—29 
v.  Zehetmayr. 

Steinthal,  H.,  der  Ursprung  der  Sprache.   3.  Aufl.  Berlin  1877,  Dümmler.  6  M. 
Ree:  Philos.  Monatsh.  XIV,  1.  2,  Weis. 

Stndlen  z.  griechischen  u.  latein.  Grammatik,  hrsg.      G.  Cnrtius  u.  K.  Brug- 
mann.    10.  Bd.,  2.  Heft  (Schluss).   Leipzig,  Hirzel.     4  M.  (10  Bde.  85  M.) 
Ree.:  (Bd.  VIII.)   Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  5—11  v.  A.  Kaegi. 

Yanicek,  A.,  griechisch-latein.  etymolog.  Wörterbuch.  2  Bde.  Leipzig  1877, 
Teubner.  24  M. 

Ree:  Jenaer  Literaturztg.  1878,  Nr.  11,  p.  157—159  t.  H.  Schweizer-Sidler. 
ReTue  critique  1878,  Nr.  11,  p.  169-170  t.  M.  B. 

Wagner,  un  Systeme  sur  les  racines  indo-europeennes.  Rerue  des  questions 
scientifiques,  Avril. 

Watson,  U.,  the  Uniyerse  of  Language,  edit.  by  bis  Daughter,  E.  H.  Watson. 
New- York,  Harper.   384  p.  Lwb.  9  M. 

Zeltschrift  f.  vergleich.  Sprachwissenschaft  auf  dem  Gebiete  der  indogerman. 
Sprachen.  Unter  Mitwirkung  von  W.  A.  Kuhn,  A.  Leskien  u.  J.  Schmidt 
hrsg.  v.  A.  Kuhn.  24.  Bd.,  N.  F.,  4.  Bd.,  6  Hfte.  (l.u.2.Hft.  200  S.)  Berlin, 
Dümmler.  16  M. 

2.  Griechische  und  römische  Metrik. 

Christ,  W.  T. ,  Theilung  des  Chors  im  attischen  Drama  mit  Bezug  auf  die  me- 
trische Form  der  Chorlieder.  Abhandlungen  d.  Philos.- philo  log.  C lasse  d.  bayer. 
Akad.  1877,  14.  Bd.,  2.  Abth.,  p  159—226  (u.  einzeln.  München,  Franz.  66  S.) 

Pignatorre,  6.  B«,  die  Elemente  der  lateinischen  Prosodie  u.  Metrik  nebst  dem 
etymologischen  u.  syntactischen  Theil  in  vervollständigter  Fassung  kurz  darge- 
stellt f.  die  Studierenden  an  den  griechischen  Gymnasien.  2<0(J>cctiov  Ofivre- 
Qov:  "Ezvfioloyia  xai  Cvvva^ig.   Argostoli  1877.  p.  83—160.  UM. 

Prem,  S.,  Versuch  einer  Metrik  für  Gymnasien  1877.    19  S.  Progr. 

Ree:  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnasien,  28.  Jahrg.  1877,  12.  Heft,  p.  945—946. 

Usener,  H„  Grammatische  Bemerkungen  VIII.   Metrisches  IX,  Hypostase.  Neue 

Jahrb.  f.  Philologie  1878,  Bd.  117,  Heft  1,  p.  68—80. 
Volke,  6.,  de  metrorum  polyschematistorum  natura  atque  legibus  primariis.  J.  D. 

Marburg.   Göttingen  1877,  Akadem.  Buchh.    58  S.  IM.  20  Pf. 

3.  Griechische  Grammatik  und  Dialektologie. 

Barel,  P.,  Essai  historique  sur  la  prononciation  du  grec.  Paris,  Donnaud.  99  p. 


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32  Griechwehe  Grammatik  Jind  Dialektologie. 

Brnell,  Ober  den  Dialect  der  Rhodier.   Leobschütz  1675.   4.  Progr. 
Ree:  Philolog  Anzeiger  IX  1,  p.  16 — 18  v.  C.  Härtung. 

iann,  K. ,  über  einige  griech.  PraeteriUlformen  mit  a  vor  der  PctsomI- 
Beiträge  z.  Kunde  d.  indogerman.  Sprachen,  2.  Bd.,  3.  Heft 

fau er,  Entgegnung  (an  WUamowitz  über  griech.  Dialekte).  Zeitschr.  f.  d.  Gvm- 
nasialwesen  1878,  32.  Jahrg.,  März-April,  p.  273—280. 

Curtins,  G.,  griech.  Schulgrammatik.  12.  Aufl.  Prag  1877,  Temptky.  2  M.  80  Pf. 
Ree:  Jenaer  Literaturztg.  1878,  Nr.  10,  p.  149  ▼.  G.  Meyer. 

—  Da»  Verbum  der  griech.  Sprache  II.   Leipzig  1876,  Hirzel.  7  M.  80  Pf. 
Ree:  Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  11—16  v.  A.  Kaegi. 

—  Novtfog,  votiog.  Studien  z.  griech.  u.  latein.  Grammatik.  Leipzig,  HineL 
Bd.  10,  Heft  2,  p.  328. 

Deecke,  W.,  der  Ursprung  d.  kyprischen  Sylbenschrift.   Strassb.  1877,  Trübner. 

1  M.  80  Pt 

Ree:  Litern.  Centralbl.  1878,  Nr.  6,  p.  190—191  v.  d. 

Biels,  II. ,  exempla  attict  partieipü  SbJv  v.  Atacta,  p.  11. 

DUbner,  F.  et  1.  C.  Hurdebise,  Grammaire  de  la  langue  grecqoe.  5.  editioo. 
Mona  1877,  Manceaux.  2  M. 

Ree:  Revue  de  l'instruction  publique  en  Belgique,  Tome  XXI,  1.  uvr., 
p.  32—34. 

Ell is ,  A.  I. ,  The  English  Dionysian  and  Heüenic  Pronunciations  of  Greek  cot  - 
e  idered  in  reference  to  School  and  College  Uae.  London,  Hodgson.  52p.  L*b. 

3  M.  60  Pf- 

Froslna  Cannella,  G.,  la  pronnnzia  della  lingua  greca.  II  Buonarotti,  Oci- 
Nov.  1876.  • 

Fuegner,  F.,  de  nominibus  graecis  cum  praepositione  copnlatis  capiu  selecü. 
Leipzig,  Hinricha.   8.   64  S.  1  M.  20  Pt 

(Jrosvi'nor,  L.,  Terminal  Greek  Dictionary.  Part  2.  London,  Simpkin.  1  M.  20 Pf. 

Gulrard  et  Passerat,  Coura  complet  de  langue  grecque,  theorie  et  ezerekei. 

Grammaire  grecque  elementaire,  aunrie  de  la  ayntaxe  abregee.  Nouvelle  editioo. 

Paris,  Delagrave.   XVHI,  304  p. 
Holzwelsslg,  F.,  griech.  Syntax  in  kurzer,  übersieht  1.  Fassung,  auf  Grund  der 

Ergebnisse  d.  vergleich.  Sprachforschung  z.  Gebrauch  f.  Schulen  bearb.  Leips« 

Tenbner.   IV,  58  S.  7a  W 

'/« r>*  titdoq ,  //.,  n,y  'Avt&fiala  §tj flava  xal  Svopava  %{jc  kklip*- 
xrjg  yhdöGm  xavd  vovg  ävvtxovg  ne£oyQdq>ovg.  *A\Hqya*  1877, 
Mistriotis.   128  p. 

Kirchhoff,  A.,  Studien  zur  Geschichte  d.  griech.  Alphabets.  3.  Aufl.  BerL 
Dümmler.  6 » 

Ree:  Zeitschr.  f.  Numismatik  1877,  Bd.  5,  Heft  2,  p.  222—225  von  A.  vS. 

Kovvog,  K  2'.,  rXuxStiüca'i  naQavt](>q<f6ig.  3 EcpijfieQlg  %<av  tpilopa- 
$(5v.    "Evog  K&.    {nsQiodogß)  Nr.  19,  p.  301—316,  Nr.  20. 

— .  Eqmxcc  xal  yQafifiaTLxd.    §.  1.  h%e7zdfjuav  —  k%inai*QV>  ov%l 
tyJrrauoQ  —  k%knanov.    §.  2.  Ixendfmv  —  napovxog.    §.  3.  hf' 
ndfiwv  —  nafAOvxog,  tag  <piQa<STiig  —  dOTtidy  —  qoQo;. 
yA§vpraiav  1878,  vöfKw  q\  %sv%og      p.  313—342. 

—  ÜOixiXa  yäoXoyixd.   §.  9.  Cuniculus  xövixlog.  §.  10. 
Tovyaxsg,  vowpixw,  vovyaxotpogot.    Jlagvaa(f6g  [.  12,  p.  887—891 
Kt%a<n<iptvog,  xixaQrffiivwvsQog  etc.  §.  12.  (tlxwg)  dxov&QOV  etc. 
ibid.  n,  1. 

Koppln,  C,  giebt  es  in  der  griechischen  Sprache  einen  Modus  irrealis?  Zeit- 
schrift f.  d.  Gymnasialwesen.  Berl.  1878,  XXXÜ.  Jahrg.,  Januar,  p.  1-20. 
Febr.,  p.  97—131. 


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Lateinische  Grammatik  und  Dialektologie.  33 

Meyer,  Gr.,  Herr  Prof.  v.  Wilamowitz-Möllendorff  u.  die  griech.  Dialekte.  Leipzig, 
Breitkopf.   28  S.  •  75  Pf. 

Meyer,  L.,  fjooK.    Beitrag  zur  Kunde  d.  indogerman.  Sprachen,  2.  Bd.,  3.  Hfl. 

Naher,  S.  A.,  vttsq  %d  t&cafifiiva.  Mnemosyne  1878,  nova  series,  vol.  VI, 
pare  I,  p.  85—104. 

Nauek,  A.,  Remarques  gur  le  deuxieme  voiume  de  l'ouvrage  de  Curtius  concer- 
nant  le  verb  grec  Bulletin  de  l'Acad.  imper.  des  sciences  de  St.  Petersbourg. 
Tome  XXIV,  Nr.  3,  p.  337—398. 

Parker,  F.,  Tracts  on  the  Greek  Language.  Nr.  3.  The  Greek  Article.  London, 
Simpkin.    52  p.    Lwb.  2  M.  40  Pf. 

IIqiotoö  txog,  '/.,  OXiya  xivä  nsql  tqg  ivvoiag  xccl  hvftoXoyiag 

tou  ßaQßovXaxag  tj  ßqtxdXaxac.     ^mxdv  'HfisQoXöytov  zov 

*rov?  1877. 

Katherford,  W.        First  Greek  Grammar.   London,  Macmillan.   68  p.  Lwb. 

1  £  20  Pf. 

ScheukI,  K.,  deutsch-griech.  Schnl-Wörterbuch.  3.  verb.  Aufl.  Leipzig,  Teubner. 
IV,  1114  S.  9  M. 

Schmidt,  J.  H.  H.,  Synonymik  d.  griech.  Sprache.  2.  Bd.  Leipzig,  Teubner. 
XVI,  648  S.  ä  12  M. 

Schräder,  0.,  Quaestionum  dialectologicarum  Graecar.  particula.  Studien  z.  griech. 
u.  latein.  Grammatik.   Bd.  10,  Heft  2,  p.  257—327  u.  einzeln.    D.  J. 

Taylor,  ß.  W.,  A  Short  Greek  Syntax.    Extracted  Crom  Xenophons  Anabasis. 

With  Notes.    Oxford,  Rivingtons.    16  p.  1  M. 

Usener,  H.,  grammatische  Bemerkungen.   IV.  aeidüi.  VI.  adverbia  auf 

Vn.  dfj  av.   Neue  Jahrbacher  L  Philologie  1878,  Bd.  117 ,  Heft  1,  p.  57—59, 

62-66,  66—67. 

Warren,  F.  C,  "ApniXoi.   The  Academy  1878,  Nr.  307,  p.  261. 

Wesener,  P.,  griechisches  Elementar  buch,  zunächst  nach  den  Grammatiken  von 
Curtius  u.  Koch  beerb.  1.  Thl.  Das  Nomen  u.  das  regelmässige  Vcrbum  auf 
w,  nebst  einem  systematisch  geord.  Vocabularium.  6.  Aufl.  Leipzig,  Teubner« 
IV,  96  S.  90  Pf. 

Wilamowitz-Moellendorff,  Erwiderung  (an  Cauer  u.  Ermann).  Zeitschr.  f.  d. 
Gymnasialwesen  1878,  32.  Jahrg.,  März-April,  p.  280-283. 

Zacher,  K.,  de  nominibns  Graecis  in  cuog  ata  atov.  Halle  1877,  Nie- 
nover. 6  M- 
Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Jan.,  Nr.  2,  p.  58  v.  (?).  —  Jen.  Literaturztg. 
Nr.  9,  p.  133  v.  G.  Meyer. 


4.  Lateinische  Grammatik  und  Dialektologie. 

Allen,  J.  B.,  An  Elementary  Latin  Grammar.  2.  ed.  Revised  and  corrected. 
London,  Macmillan.    198  p.   Lwb.  3  M. 

Arndt,  th.,  die  Elemente  d.  latein.  Formenlehre.   Leipzig  1877,  Teubner.   t  M. 
Ree:  Neue  Jahrb.  f.  Pädagogik  1877,  Bd.  116,  Heft  12,  p.  623-624  v.  R. 
Hiller. 

Bech,  F.,  aus  Zeitzer  Handschriften.  Zeitzer  Glossen.  Zeitschr.  f.  deutsche  Philo- 
logie IX.  2,  p.  135-149. 

Bielke,  Ch.,  de,  le  Substantiv  laün  Clypeus.  Actes  de  la  Societe  philologique, 
Tome  VII,  Nr.  3  (1877). 

Dlctionary,  a  new,  of  the  latin  a.  english  languages,  with  an  appendix  of  latin 
geographica!,  historical,  a.  mythological  proper  names.  Leipzig,  Tauchnitz.  198  u. 
212  S.  I  M.  50  Pf. 

Bibiiothw»  Philologie»  daaatoa.  im.  L  3 


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34  '        Lateinische  Grammatik  und  Dialektologie. 

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441-836.  6  M.  80  Pf.  (cplt:  24  M.) 

Elements  de  la  flexion  latine.   Ecole  Monge.  Paris,  Seringe.  27  p. 

(inerard  et  Moneourt,  Cours  complet  de  langue  latine,  theorie  et  exercices. 
Grammaire  latine  d'apres  Lhomond.  Nouvelle  edition,  corrigee  et  refondue.  Paris, 
Delagrave.  408  p. 

'laöefiidijs,  JJ.  77.,  Mi&odog  nQÖg  taxslav  btpd&tj&v  Tfjg  /.auv. 
yXwaCtjg  ps%a<pQa<fd'sX<sa  neqiodog  d.  3A&ijy.  1876.   176  p. 

Kleemann,  M.,  ein  mittelniederdeutsches  pflanzenglossar.    Zeit  sehr.  f.  deutsche 

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Lacy,  D.,  Letters  on  Latin  Pronunciation.   London,  Griffith.   Lwb.  6  M. 

Leclair,  L.,  Grammaire  de  la  langue  latine  ramenee  aux  prineipes  les  plus  simples. 
Grammaire  elementaire.    14.  edition,  revue  et  corrigee.   Paris.   IV,  146  p. 

—  le  meme.  Grammaire  abregee.  15.  edition,  revue  et  corrigee.  Paris,  Belin. 
IV,  217  p. 

—  le  meme.  Grammaire  complete.  18.  edition,  revue  et  corrigee.  Paris,  Belin. 
IV,  327  p. 

—  et  L.  Feuillet,  Nouvelle  grammaire  de  la  langue  latine,  redigee  d'apres  les 
prineipes  de  la  methode  comparative.  Exercices  et  themes  sur  la  grammaire 
complete.   Paris.  362  p. 

Lhomond,  Elements  de  la  grammaire  latine,  entierement  corriges  dans  le  texte, 
avec  des  remarques  et  des  notes  par  G.  Edon.  6.  edition,  renfermant,  sous 
forme  de  tableaux,  une  liste  methodique  des  parfaits  et  supins  irreguliers,  et  un 
traite  nouveau  de  prosodie  latine.   Paris,  Belin.    IV,  347  p. 

Lnchalre,  A.,  le  sOrigines  linguistiques  de  r Aquitaine.  Pau,  Veroneae.   XI,  73  p. 

Major,  H.,  Latin  Complete.   London,  Steward.  1  M .  20  PC 

Mattenccl,  6.  ( . ,  metodo  naturale  ad  apprender  con  facilita,  e  fondamento  la 
lingua  latina  con  regole  della  sua  retta  pronnnzia.  Vol.  I.  (Ortografia  ed  orto- 
logia  laüna  ed  italiana.)   Vol.  II.   EÜmologia  latina.   Roma  1877.    III,  119  p. 

NebrissenslH,  .FJii  Antonii,  de  institutione  grammaticae  libri  quinque  novissime 
mendis  accurate  expurgati  pristinamque  ferme  ad  puri tatern  resütuti  a  D.  Pet. 
Del  Campo  y  Lago.    Nova  editio.    Abbeville,  Lima.    243  p. 

Nicklas,  J.,  die  latein.  Genusregeln  u.  Unregelmässigkeiten  der  III.  Heclination 
übersichtl.  zusammengestellt.   Erlangen  1877,  Deichen.    14  S.  30  PL 

Prelis  de  grammaire  latine,  a  l'usage  du  l  ecole  du  Sacre-Coeur-de-Jesus  ä  Tournns. 

Macon,  Protat   40  p. 
Rnge,  M.,  de  ablativi  in  veteribus  Unguis  Italicis  forma  et  usu  locali.  Studiea 

z.  griech.  u.  latein.  Grammatik.   Leipzig  1878,  Bd.  10,  Heil  2,  p.  383—417  u. 

einzeln.   D.  J. 

Scheler,  A.,  Olla  patella.  Vocabulaire  latin  versifie.  Revue  de  rinstruetion  pu- 
blique en  Belgique,  Tome  XXI,  1.  livr.   Gand  1878.   p.  17—30. 

Schmidt,  H.,  Elementarbuch  der  latein.  Sprache.  l.Thl«  Die  Formenlehre  f.  die 
beiden  untersten  Classen  eines  Gymnasiums.  7.  Aufl.  Neustrelitz,  Barnewitz. 
285  S.  2  M. 

Sibertl,  M.,  latein.  Schulgrammatik.  Neu  bearb.  u.  erweitert  von  M.  Meiring. 
22.  Aufl.    Bonn  1875,  Cohen. 

Ree:  Zeitschr.  f.  d.  Gymnasialwesen,  32.  Jahrg.,  Januar,  p.  26—29  von  Ley. 

Usener,  H.,  Grammatische  Bemerkungen  (III).  Zur  Geschichte  des  latein.  parti- 
eipiums.  ILtemplum.  Neue  Jahrb.  f.  Philol.  1878,  Bd.  117,  Heft  1,  p.  51-57. 
59-62. 

Venediger,  C,  Bemerkungen  zur  latein.  Grammatik  von  Ellendt-SeyrTert  Neue 
Jahrb.  f.  Pädagogik  1878,  Bd.  118,  Heft  1,  p.  23—30,  Heft  2,  p.  88-96. 


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AU  gem.  antike  Literaturgeschichte.  —  Griech.  Literaturgeschichte.  35 

Vettaeh,  ö.,  Brevi  cenni  sulla  pronunxia  delle  consonanti  latine  t  d:  c  k.  q  g; 
p.  b.   Progr.    Capodsstria  1877. 
Ree.:  Zeitachr.  f.  d.  österr.  Gymnasien,  28.  Jahrg.  1877,  12.  Heft,  p.  942— 943, 
t.  A.  Rzach. 

Wailly,  A.  de,  Nouveau  Dictionnaire  latin-francais  comoose  sur  un  plan  rnetho- 
diqae  et  raisonne,  comprenant  toos  les  mots  dea  diflerenU  ages  de  la  langne 
latine,  dea  articles  de  syntaxe;  Ia  aynonymie,  etc.  Nouvelle  edition,  entierement 
refondue  et  aogmentee  de  plua  d'un  tiera.  Gr.  8.  a  3  col.  Paris,  Delagrave. 
LV1,  1012  p. 

—  Nouveau  Dictionnaire  francais-latin  oü  se  trouvent:  la  definition  dea  mota 
franesis,  leurs  sena  propre  et  figuri,  un  vocabulaire  des  noma  proprea  d'hommes, 
de  peuplea,  de  contrees,  etc.,  l'explieation  du  calendrier,  dea  chiffres,  des  mon- 
naies,  dea  meaures,  etc.  Nouvelle  edition,  revue  et  corrigee.  Gr.  8.  a  3  col. 
ibid.,  XXXII,  1032  p. 

Zehetmayr,  Frater.  Blätter  f.  d.  bayer.  Gymnasial w.  1878,  14.  Bd.,  2.  Heft,  p.  57—61. 


V.  Literaturgeschichte. 

1.  Allgemeine  antike  Literaturgeschichte. 

AlHevo,  G.J  il  Problema  metafisico  atudiato  nella  atoria  della  filnsofia  dalla 

Jonica  a  Giordano  Bruno.   Torino,  Stamp.  Reale.   4.   260  p. 
Erdmann,  J.       Grundriss  der  Geschichte  d.  Philosophie.  2  Bde.,  3.  verb.  Aufl,. 

1.  Bd.  alte  Philosophie.   Berlin,  Hertz.    XII,  872  S.  14  M. 

Joly.  A.,  histoire  de  deux  fablea  de  Lafontaine.   Paris  1877,  Thorin.         3  M. 
Ree:  Rivista  Europea  1878,  vol.  V,  faac  I,  p.  165—167.  —  Polybiblion, 
2.  Serie,  T.  VII.  2,  p.  145—146  v.  T.  de  L. 
Nisard,  A.,  Du  caractere  national  dea  historiens  anciens.   L'Inatruction  Publique, 
Decembre  1877. 

Noaclf,  L.,  histor.-biograph.  Handwörterbuch  zur  Geachichte  der  Philosophie.  4. 
u.  5.  Lfg.   Leipzig,  Koschny.   S.  241—400.  ä  1  M.  50  Pf. 

tmSwv.    'Etog  KÜ.    (UeQioSog  &.)  Nr.  22,  p.  349—364*. 

2.  Griechische  Literaturgeschichte. 

Byk,  S.  A. ,  die  voreokratische  Philosophie  d.  Griechen.   2.  Thl.   Leipzig  1877, 
Schäfer.  „      o  5„ M- 

Ree. :  Viertcljahrsachr.  f.  Wissenschaft!.  Philosophie,  II.  Jahrg.,  2.  Heft,  Selbst- 
anzeigen v.  S.  A.  Byk.  —  Deutsche  Allgem.  Ztg.,  Nr.  300. 
Chaifornet,  £.  A.,  la  Tragedie  grecque.   Paris  1877,  Hachette.         3  M.  50  Pf. 
Ree:  Revue  archeolog.  1878,  Nouvelle  aerie,  19.  annee,  L  Jan.,  p.  59—60, 
par  H 

Es;ger,  l'eloquence  ä  Athenes.   Revue  Politique  et  Litteraire,  1.  Decembre. 
«idel,  C,  Nouvellea  etudea  sur  la  litterature  grecque  moderne.   Paris,  Maison- 

neuve.    VIII,  615  p.  10  »• 

(trappin,  H.,  Eloge  de  Socrate.   Discours  a  la  distribuüon  solenneile  des  pnx 

du  College  de  Vienne,  le  7  aout  1877.   Vienne,  Timon.  Up. 
Unit,  Ch,,  lecon  d'ouverture  du  coura  de  litterature  grecque.   [Uniyersite  catho- 

lique  de  Paris:  faculte  de  lettres]  6  Nov.  1877.   Revue  du  monde  cathohque 

1877,  20  Dec  u.  einzeln.   Paria,  Palme.    15  p. 
Kopp,  W.,  Geschichte  d.  griechischen  Literatur.   2.  Aufl.   Berlin  1877,  Springer. 

Ree. :  Mag.  f.  d.  Literatur  d.  Ausl.  6. 

3* 


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36  Griechische  und  römische  Literaturgeschichte. 

MeXitTf  htl  rtjg  dq%aiag  kXXtjvixijg  <piXocfo<piag.    Zaxvv&iog  &v- 

&(6v.   "Eros  f.  dsxifißqiog  1877,  S.  177—228. 
Paparrigoponlo,  histoire  de  la  civilisation  hellenique.   Paris,  Hachette.  470  p. 

Ree:  Polybiblion  XXII,  3.  livr,  mars,  p.  243—245,  par  A.  Gasquy. 

R nn gäbe,  A.  It.,  precis  d'une  histoire  de  la  litterature  neohellenique.  2  vol. 
Berlin  1877,  Calvary.  8  M. 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  März,  Nr.  11,  p.  360—361  Ton  W.  W.  —  Ri- 
vista  Europea,  voL  V,  fasc.  2,  p.  410—411.  —  Ausland,  Nr.  5,  p.  85-88 

t.  F.  v.  Hellwald.  (Die  orientalische  Frage  als  Cultur-Frage.  —  AvaCOr 
Xtxög  ofonfe.  "Exog  1Z'  (17eQ.  ß)y  p.  177—187  v.  ®. 

Schnitze,  F.,  Aber  das  Verhältnis*  der  griech.  Naturphilosophie  zar  modernen 
Naturwissenschaft  IV.   Kosmos  1877—1878,  11,  p.  397—416,  (cf.  1877). 

Srjsemlhi,  F.,  kleine  Beiträge  zur  griechischen  Literaturgeschichte.  5.  Gonrias 
u.  die  attische  Prosa.  Neue  Jahrbücher  f.  Philologie  1877,  Bd.  115,  Heft  12, 
p.  793-799. 

TtavoTtjg,  2,,  MeXittf  Inl  tyg  dgxaiag  SXXijvm^g  <ptXo<r<xpta;. 

Zccxv v&wg  äv&wv.  "Etog  I\  '(DvXX.  Z*.  ^lavovdQwg  1878, 
p.  221—254. 

Zeller,  12.,  la  Philosophie  des  Grecs,  trad.  par  E.  Boutroux.  P.  I.  Paris  1877, 
Bailliere.  10  M 

Ree  :  Revue  politique  et  litteraire,  2.  Fevrier. 

3.  Römische  Literaturgeschichte. 

Müller,  L.,  E.  römischer  Dichter  aus  der  Zeit  d.  Kaisers  Constantin.  Nord  u.  Süd. 
4.  Bd.,  10.  Heft,  Jan. 

Portelette,  C,  les  poetes  latins  de  l'ere  chreüenne.  Instruction  publique, 
Janvier. 

VI.  Alterthumskunde. 

1.  Archaeologi  sehe  Zeitschriften.  — -  Publicationen 
archaeologischer  Gesellschaften. 

Alemannia,  Zeitschrift  f.  Sprache,  Literatur  u.  Volkskunde  des  Elsasses  u.  Ober- 
rheins, hrsg.  v.  A.  Birlinger.   6.  Jahrg.,  3  Hefte.   Bonn,  Marcus.  &  M. 

Annales  de  l'Academie  d'archeologie  de  Belgique.  XXXIV.  annee,  3.  serie, 
Tome  IV,  (1878).   Anvers,  Par  an  9  M. 

—  de  l'Institut  archeologique  du  Luxembourg.  T.  IX,  2.  cahier,  fasc.  23.  Arlon, 
Bruck. 

—  du  Cercle  archeologique  du  pays  de  Waes.  Tome  VII,  1.  livr ,  dec.  1877. 
Saint-Nicolas,  Edom. 

Aimüe  geographique,  revue  annuelle  des  voyages  de  terre  et  de  mer,  des  ex- 
plorations,  missiöns,  relalions  et  publications  diverses  relatives  aux  scieneea  geo- 


graphiques  et  ethnographiques.  2.  serie,  par  G.  Maunoir  et  H.  Duveyrier. 
T.  1  de  la  2  serie  (15  annee,  1676).   Paris,  Hachette.    VIII,  619  p.  3  M.  50  Pf. 

Annnalre  de  l'archeologue  francais,  publie  sous  les  auspices  de  la  Soeiete  fran- 
caise  d'archeologie  pour  la  conservation  des  monuments  historiques,  p 


pour  la  conservation  des  monuments  historiques,  par  A.  Saint- 
Paul.   2.  aonee  1878.   Paris,  Didron.  4  2  M. 

—  des  sciences  historiques,  bibliographie  des  ouvrages  d'erudition  publie  par  Am. 
de  Caix  de  Saint-Aymour.   Paris  1877,  Hachette.  5  M. 

Ree:  Revue  archeolog.  1878,  uouveHe  serie,  19.  annee,  H.  Fevr.,  p.  130—131 
par  G.  P. 


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Archäolog.  Zeitschriften.  —  Publikationen  archfiolog.  Gesellschaften. 


37 


Annnalre  de  la  Societe  d'ethnograpbie,  constituee  par  deux  arretes  ministeriels. 
Publie  par  E.  Madier  de  Montjau,  1878.   Paris.  2  M 

—  de  la  Sociale  d'ethnographie,  publie  par  V.  Dumas,  1878.  Paris. 

—  de  la  Sociale  francaise  de  numismatique  et  d'archeologie  pour  1877.  Paris, 
Didier. 

Annuaire-bulletin  de  la  Societe  de  lhistoire  de  France.  Annee  1878,  T.  15, 
Paris. 

—  des  Cotes-du-Nord,  publie  par  la  Societe  archeolog.  du  departement.  43.  annee. 
(1S78.)   Noufelle  scrie,  T.  28.  Saint-Brieuc 

Anzeiger  f.  Kunde  der  deutschen  Vorzeit,  Organ  des  German.  Museums.  Red.: 
A.  Essenwein,  G.K.  Frommann.  N.  F.,  25.  Jahrg.  1878,  12Nrn.  (ä  P/i— 1  B.) 
Nürnberg,  German.  Museum.   4.  6  M. 

—  f.  schweizerische  Alterthumskunde.  —  Indicateur  d'anliquites  suisses.  11.  Jahrg. 
1878.  4  Nrn.  (a  1—2  B.  m.  eingedr.  Holzschn.,  Sleintaf.  u.  Beilagen.  Zürich, 
Herzog.  2  M. 

ArehlT  für  Geschichte  und  Alterthumskunde  von  Oberfranken.  13.  Bd.,  3.  Heft. 
[Als  Fortsetzg.  d.  Archivs  f.  Bayreuth.  Geschichte  u.  Alterthumskunde,  17.  Bd.] 
hrsg.  vom  histor.  Verein  v.  Oberfranken  zu  Bayreuth.    Bayreuth,  Grau.   21  S. 

*  t  M.  50  Pf. 

—  für  Anthropologie,  Zeitschrift  für  Naturgeschichte  und  Urgesch.  des  Menschen. 
Organ  der  deutschen  Gesellschaft  für  Anthropologie,  Ethnologie  u.  Urgeschichte. 
Unter  Mitwirkung  von  E.  Deior,  F.  v.  iiellwald,  W.  His  clc,  hrsg.  u.  red. 
v.  A.  Ecker,  L  Lindeuschmit  u.  dem  Generalsecretär  d.  deutschen  anthro- 
pologischen Gesellschaft,  10.  Bd.  4.  Vierteljahrs!.  r<  AU^Hi  den  Text  eingedr. 
Holzschn.  u.  einer  Lichldrock-Tafel.  gr.  4.  (VIII  u.  5;  345 — 457,  Literatur 
97  S.  u.  Verzeichn.  d.  anthropolog.  Sammlungen  Deutschlands  VOJ  u.  S.  1 — 6i.) 
Braunschweig,  Vieweg.  24  M.  (10.  Bd.  cplt.:  54  M.  40  Pf.) 

—  des  Vereins  f.  siebenbürg.  Landeskunde,  hrsg.  vom  Vereins-Ausschuss.  N.  F.. 
13.  Bd.,  3.  Heft  u.  14.  Bd.  1.  Heft.  Hermannstadt  1877,  Michaelis.  (13.  Bd. 
S.  383— 57S  m.  15  Sleintaf.  u.  14.  Bd.  S.  1— 240.)  ä  1  M.  40  Pf. 

Ree:  Histor.  Zcilschr.,  hrsg.  v.  Sybel.    Bd.  39,  3.  Heft,  p.  527—529  von  J. 
Loserlh. 

Archiv  es  des  missions  scientifiques  et  litteraires.  Choix  de  rapports  et  instraclfons 
publik  sous  les  auspices  du  Ministere  de  Instruction  publiqoe.  3.  serie,  Tom.  7. 
Paris,  Durand.    Erscheint  vierteljährl.  ä  9  M. 

Are  Im  in  Storico  Italiano,  fondato  de  G.  P.  Vieusseux  e  continnato  a  cura  detla 
R.  deputazione  di  storia  patria  per  le  provincie  della  To9cana,  dell'  Umbria  e 
delle  Marche.    Serie  terza,  Tomo  X  X  VII.  Firenze,  Vieusseux.  ä  20  M. 

—  Storico  Lombardo,  giornale  della  Societa  Storico  Lombardo.  Anno  IV,  1877. 
Milano  1877,  Brigola.    1048,  52  p.  con  4  fotografie.  20  M. 

—  storico  per  le  provincie  napoletane,  anno  III.   Napoli,  Detken. 

Atlftland,  das.  Ueberschau  der  neuesten  Forschungen  auf  dem  Gebiete  d.  Natur-, 
Erd-  u.  Völkerkunde.  Red.  von  F.  v.  Hell wa ld.  51.  Jahrg.  1878.  52  Nrn. 
(ä  2*/j— 3  B.  m.  eingedr.  Holzschn.)    Stuttgart,  Cotta.   4.  28  M. 

Berichte  u.  Mlttheilnngen  d.  Alterthums-Vereines  zu  Wien.  17.  Bd.  [1.  Hälfte.) 
Wien  1877,  Gerold.    Imp.-4.   XVIII,  100  S.  m.  eingedr.  Holzschn.  u.  Steintaf. 

14  M. 

Bibliotheque  des  ecoles  francaises  d'Athenes  et  de  Rome.  (Ministere  de  l'in- 
struetion  publique.)   Annee  1877,  2.  fasc.   Paris,  Thorin.   285—446  p. 

Blätter,  deutsche,  geographische ,  hrsg.  von  d.  geograph.  Gesellschaft  in  Bremen 

durch  deren  Schriftführer  M.  Lindem  an.  Nene  Folge  d.  Mittheilgn.  d.  bisher. 

Vereins  f.  d.  deutsche  Nord  polarfahrt.  2.  Jahrg.  1878,  4  Hefte.   Bremen,  Halem. 

(t.  Heft  56  S.  m.  1  lilh.  Karte.)  8  M. 

Hol  et  im  architectonico  e  de  Jlrcheologia  da  Real  Associacao  dos  Architectos  e 

Archeologos  Portnguezes.   Begunda  Serie,  Tomo  II,  Nr.  1.   Lisboa,  Lallemant. 

4.    16  S. 

Ree:  Jenaer  Literaturztg.  1878,  Nr.  13,  p.  195-197  v.  E.  Hübner, 


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38       Archäolog.  Zeitschriften.  —  Publikationen  archäolog.  Gesellschaften. 


Bollettino  Italiano  degli  studi  orientali.   Anno  III  (1878).   Bimestrale.  Firenze. 
Barbera.    Abbonamento  annuo.  10  M. 


Bulletin  de  la  Societe  des  antiquaires  de  Picardie.   vol.  20.  (1877.) 
Mit  Kpfrn. 

—  de  la  Society  archeologique  et  historique  de  la  Charente.   4.  serie.   Tom.  12, 
Annee  1877.  Angouleme. 

—  de  correspondance  hellenique.      JkXtiov   UXtjVixijg  äXlfjloyQayia;. 
II.  annee  1878.  (8  -Nrn.)    Athene«,  Perras. 

—  de  la  Societe  des  sciences  historiques  et  naturelles  de  l'Yonne.  l.partie.  Seien«» 
historiques.    32.  vol.  (t.  12  de  la  2.  serie),  1878.  Auxerre. 

—  des  Commissi ons  royales  d'art  et  d'archeologie.    8.  annee  (1878).  Brüielles, 
Muquardt   Par  an.  (12  Nrn.)  8  X. 

—  de  la  Societe  des  antiquaires  de  Normandie.   Tome  IX,  (1878).   Caen.  Er- 
scheint vierteljährlich. 

—  de  la  Society  des  beaux-arts  de  Caen,  5.  vol.  1878.  Caen. 

—  trimestriel  de  la  Societe  khediviale  de  geographie  du  Caire.   Annee  II.  (187S.) 
Caire. 

—  de  la  Societe  historique  de  Compiegne.   T.  4,  1878.  Compiegne. 

—  de  la  Societe  d'etudes  scientifiques  et  archeologiques  de  la  ville  de  Draguigaw 
T.  12,  (1877—1878).  Diaguignan. 

—  de  l'institut  archeologique  liegeois.   Tome  XIV,  Liege. 

—  de  la  Commission  historique  du  departement  du  Nord.   T.  4.  Lille. 

—  de  la  Societe  de  geographie  de  Lyon.   Tome  IV  (1878).  Lyon. 

—  de  la  Societe  archeologique  de  Tarn-et-Garonne.   Annee  1878,  12  Nrn.  Mon- 
tauban. 

—  de  la  Societe  archeologique  lorraine.   vol.  17  et  18,  (1876—1878).  Nancy. 
Mit  Kpfrn.  ä  6  & 

—  de  la  Societe  archeologique  de  la  Loire-Interieure  1878.  Nantes. 

—  de  la  Soctete  archeologique  de  Nantes,  1877. 

—  de  la  Societe  archeologique  et  historique  de  l'Orleanais,  vol.  21.  Orleans. 

—  de  la  Societe  d'anthropologie  de  Paris.    13.  annee.  Paris,  Reinwald.  Erscheißt 
vierteljährlich.  a  8  M. 

—  de  la  Societe  de  Geographie.   48.  annee,  6.  serie,  tomes  XV  et  XVI.  PaxLs 
Dumoulin.  ä  25  M- 

—  de  la  Societe  de  l'histoire  de  Paris  et  de  rile-de-France.   5.  annee  1878. 
6  livraisons. 

—  de  la  Societe  historique  et  archeologique  du  Perigord.  T.  V.  (1878).  Periguenx. 

—  et  memoires  de  la  Societe  archeologique  du  departement  d'Iile-et-Vilaine.  T.l 


—  historique  de  la  Societe  des  antiquaires  de  la  Morinie.   27.  annee 
livr.  105— loa   SL  Omer. 

—  de  la  Soeiete  des  sciences  historiques  et  naturelles  de  Semur  (Cote-d'Or.)  13- 
annee  (1876—1877).  Semur. 

—  de  la  Societe  archeologique  de  Sens.   T.  12.  (1877).  Sens. 

—  de  la  Societe  archeologique,  historique  et  scienlifique  de  Soissons.  2.  serie- 
t.  7  (1878).  Soissons. 

—  de  la  Societe  archeologique  du  midi  de  la  France.  Toulouse. 

—  monumental  ou  collection  de  memoires  et  de  renseignements  sur  les  monn- 
ments  historiques  de  France.  Dir.  L.  Palustre.  vol.  XLIV,  (5.  serie,  toLiv.) 
8  Nrn.  Tours. 

Bulletino  di  Paleoetnologia  Italiana.   Anno  IV,  12  Nrn.  Reggio-Emilia. 

—  di  archeologia  crisliana  edito  da  G.  de  Rossi.  vol.  XV,  12  Nrn.  Roma.  «• 
Mit  Kpfrn. 


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ArchSobg.  Zeitschr.  —  Pubücationen  archäolog.  Gesellschaften.  39 

Balletino  della  commissione  archeologica  municipale:  anno  V.  Roma. 

Carinthia,  Zeitschrift  f.  Vaterlandskunde,  Belehrung  u.  Unterhaltung,  herausg.  v. 
GeschichU vereine  u.  naturhistor.  Landesmuseum  in  Kirnten.  Red.:  V.  Jabor- 
negg.    68.  Jahrg.    Klausen  bürg. 

Coniite  archeologique  et  historique  de  Noyon.  Gomptes  rendua  et  memoires  lus 
aux  seances.    T.  6.  Noyon. 

Comptes-rendus  de  la  Societe  francaise  de  numismatique  et  d'archeologie.  T.VI, 
annee  1875,  1.  partie.  Paris.  300  p.  —  2.  Serie,  Tome  I  (1.  partie).  Pari»  1877, 
Societe. 


—  et  memoires  du  Comite  archeologique  de  Senlis.    2.  aerie,  Tome  3,  (1877). 
Senlis. 

Correspondenzblatt  des  Gesammtvereins  d.  deutschen  GeschichU  u.  Alterthums- 


vereine, hrsg.  von  dem  Verwaltungsausschu8*e  des  Gesammtvereins  in  Darmstadt 
unter  Red.  v.  E.  Wörner.  26.  Jahrg.  (1878).  12  Nrn.  (B.  m.  lith.  Beilagen). 
Darm  Stadt.  4. 

Documents  et  rapports  de  la  Societe  paleontologique  et  archeologique  de  l'arron- 
dissement  de  Charleroi,  fondee  le  27  novembre  1863.  Tome  VIII.  Möns,  Man- 
ceaux.    XIX,  656  p.  et  17  pl.  12  M. 

Gazette  archeologique,  recueil  de  monuments  pour  6ervir  ä  la  connaissance  et 
a  l'histoire  de  l'art  antique.  Publiee  par  les  soins  de  J.  de  Witte  et  F.  Lenor- 
m  a  n  t.    4.  annee.    Paris,  Levy.    4.  ä  40  M. 

Germanin,  Vierteljahrsschrift  f.  deutsche  Alterthumskunde.  Begründet  von  Frz. 
Pfeiffer,  hrsg.  v.  K.  Bartsch.  23.  Jahrg.,  Neue  Reihe,  11.  Jahrg  1878,  ä  4  H. 
Wien,  Gerold.  a  15  M. 

(»lob u8,  illustrirte  Zeitschrift  für  Länder-  u.  Völkerkunde.  Mit  besonderer  Be- 
rücksichtigung der  Anthropologie  u.  Ethnologie,  begründet  von  K.  Andree.  In 
Verbindung  mit  Fachmännern  hrsg.  v.  R.  Kiepert.  Jahrg.  1878,  33.  u.  34.  Bd. 
ä  24  Nrn.  (2  B.  mit  eingedr.  Holzschnitten.)    hoch  4.    Braunschweig,  Vieweg. 

ä  Bd.  12  M. 

Jahrbuch,  bremisches,  hrsg  v.  der  histor.  Gesellschaft  d.  Künstlervereina.  9.  Bd.  , 
Bremen,  Müller.    XVI,  147  S.  m.  3  Tab.  2  M.  40  Pf. 

—  f.  schweizerische  Geschichte,  hrsg.  auf  Veranstaltung  d.  allgem.  geschicht-forsch. 
Gesellschaft  der  Schweiz.  2.  Bd.,  N.  F.  des  Archivs  für  schweizer.  Geschichte. 
Zürich,  Höhr.    XXXI,  328  S.  6  M. 

Jahrbücher  des  Vereins  von  Alterthumsfreunden  im  Rheinlande.  60.  Heft.  Bonn 
1878,  Marcus.    192  S.  m.  12  eingedr.  Holzschn.  u.  7  lith.  u.  phototyn.  Tafeln. 

6  M.  75  Pf. 

Jahres-Berlcht  des  Frankfurter  Vereins  für  Geographie  u.  Statistik.  39.  Jahrg. 
1874—1875.  Frankfurt  a/M.  1876.  Barmen,  Klein.  XL VII,  100  S.  m.  2  lith. 
Karten.  4  M. 

Italia,  hrsg.  v.  K.  Hillebrand.   4.  Bd.   Leipzig,  Härtung.   V,  324  S.   ä  8  M. 

Investlgatenr ,  F,  Journal  de  la  Societe  des  etudes  historiques,  ancien  Institut 
historique,  43.  annee  (6  Nrn.).    Paris.  a  5  M. 

Korrespondenzblatt  d.  Vereins  f.  Kunst  u.  Alterthum  in  Ulm  u.  Oberachwaben. 
3.  Jahrg.  1878,  12  Nrn.  (B)    Ulm,  Kerler.   4.  a  5  M. 

Magazin,  neues  lausitzisches,  im  Auftrage  d.  oberlausitzischen  Gesellsch.  d.  Wissen- 
schaften hrsg.  von  Schön  Wälder.  53.  Bd.  2.  (Schluss-)Hft.  Görlitz,  Remer. 
S.  161—484.  ä  2  M.  50  Pf. 

Materiaux  pour  l'histoire  de  l'homme.  Toulouse. 

Memoire»  de  la  Societe  des  Antiquaires  de  Picardie.  3.  serie,  vol.  9.  (vol.  28.) 
Amiena.   Mit  Kpfrn. 

—  de  la  Societe  d'hiatoire,  d'archeologie  et  de  litten ture  de  l'arrondissement  de 
Beaune.    T.  Hl.  Beaune. 

—  de  la  Societe  academique  d'archeologie,  sciences  et  arts  du  departement  de  TOise. 
T.  9,  4.  partie.    Beauvaia.    (1—2.  1875—1877.)  a  9  M. 


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40  Archäolog.  Zeitschr.  —  Publicationen  archäolog.  Gesellschaften. 

Memoire«  et  documents  inedits  ponr  servir  ä  l'histoire  de  la  Franehe-Comte,  pu- 
blikes par  l'Acadcmie  de  Besancon,  T.  9.  Besamon. 

—  de  la  Society  historimie,  HtUraire,  artistique  et  scientifique  da  Cher  (andenne 
Commission  historique).    2,  Serie,  3.  vol.  Bourges. 

—  de  la  Societe  des  antiquaires  de  Normandie.  4.  serie,  11.  toI.  (31.  de  la  col- 
lection).    Caen.  4. 

—  et  documents  publies  par  la  Society  savoisienne  d'histoire  et  d'archeologie,  T.  IT 
Ghambery. 

—  de  la  Societe  archeologique  d'Eure-et-Loir.   T.  7.  Chartres. 

—  de  la  Sociale  Royale  des  antiquaires  du  Nord.  Nouvelle  serie,  187"— 1S>. 
Gopenhague. 

—  de  la  Societe  dunkerquoise  pour  l'cncouragement  des  sciences,  des  lettres  et 
des  arts.    20.  vol.  Dunkerque. 

—  de  la  Societe  d'archeologie  lorraine  et  du  Musee  historique  lorrain.  3.  serk 
5.  vol.  (27.  de  la  cotlection).   Nancy,  Grebin.    XVIII,  480  p.  et  12  pl. 

—  de  la  Societe  archeologique  et  historique  de  lOrleanais.  T.  16.  Avec  aüts. 
Orleans. 

—  de  la  Societe  d'ethnographie,  redigks  par  MM.  Cla  ude  Bernard,  Gastaing. 
Duchinski,  Duhousset,  Dulaurier,  Foucaux,  Garciu  de  Tassy, 
Geslin,  Halevy,  Madier  de  Montjau  etc  T.  16.  (Revue  orienük  e: 
americaine.    2.  vol.)    Paris,  Maisonneuve. 

—  de  la  Societe  de  l'histoire  de  Paris  et  de  l'Ile-dc-France.    T.  4.  (1877.)  Paris, 

—  de  la  Sociale  nationale  des  antiquaires  de  France.   4.  serie,  T.  8.  Paris. 

—  de  la  Societe.  francaise  de  numismatique  et  d'archeologie.  Paris. 

—  de  la  Societe  des  antiquaires  de  l'Oue6t.   Tome  41.  Poitiers. 

—  et  Memoires  de  la  Societe  archeologique  dJlle-et-Vilaine,  T.  XH.  Rennen, 
av.  plchs.  12  M. 

—  de  la  Societe  des  antiquaires  de  la  Morinie.  T.  16.  (1874— 187S.)  Stint- 
Omer. 

—  de  la  Societr  archeologique  de  Soissons.   vol.  6.  Soissons. 

—  de  la  Sociale  archeologique  du  midi  de  la  France.   T.  12.   Toulouse.  4. 

—  historiques  sur  l'arrondissement  de  Valenciennes,  publies  par  la  Societe  d'ign- 
culture,  sciences  et  arts  de  cette  ville.  Valenciennes. 

Messager  des  sciences  historiques  ou  Archives  des  ars  et  de  la  bibliographie  cn 
Belgique,  1878.    Gand,  Par  an.  15  M. 

Mittheilungen  aus  der  histor.  Literatur,  hrsg.  v.  d.  histor.  Gesellschaft  in  Berlin 
u.  in  deren  Auftrage  red.  von  E.  Hirsch.  6.  Jahrg.  1878.  4  Hefte,  Berlin. 
Gärtner.  6  M 

—  aus  Justus  Perthes  geograph.  Anstalt  üb.  wichtige  neue  Erforschungen  am*  de« 
Gesammtgebiete  d.  Geographie  v.  A.  Petermann.  24.  Bd.  oder  Jahrg.  1>> 
12  Ufte,  (ä  5—6  B.  m.  Karten.   Gotha,  Perthes.   4.  ä  Heft  l  M.50P1 

—  der  anthropolog.  Gesellschaft  in  Wien.  Red.-Coraite :  F.  v.  Hauer,  C.  Langer, 
F.  Müller,  Wahrmann,  J.  Woldrich.  8.  Bd.  (1878).  12  Nrn.  (ä  2-3  B. 
m.  ein  gedr.  Holzschn.  u.  Steintaf.)    Wien,  Holder.  11  " 

—  der  k.  k.  geograph.  Gesellschaft  in  Wien.  21.  Bd.  (N.F.  11.  Bd.)  Jahrg.  IWJ 
12  Hfte.    (1.  Heft  56  u.  XXVIII  S.)    Wien,  Zamarski.  10  » 

—  der  k.  k.  Central-Commission  zur  Erforschung  u.  Erhaltung  der  Kunst  u.  hi- 
storischen Denkmale,  hrsg.  unter  der  Leitung  d.  Präs.  J.  A.  Frhr.  v.  Helfen 
Red.:  K.  Lind.  4.  Bd.  [N.  F.  der  Mittheilungen  der  k.  k.  Centrml-Commisaon 
zur  Erforschung  u.  Erhaltung  von  Baudenkmalen.  Wien,  Gerold,  gr.  4.  vi. Heß 
14,  XL  VI  S.  m.  1  phototyp.  Taf.  u.  32  in  den  Tex,t  gedr.  Illustr.)         12  * 

—  der  antiquarischen  Gesellschaft  [der  Gesellschaft  für  vaterläod.  Alterthamer]  » 
Zürich.   20.  Bd.,  I.  Heft   Zürich,  Orell.   4.  3* 


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Archäolog.  Zeitschr.  —  Publicationen  archiolog.  Gesellschaften.  41 

Monatsschrift,  österreichische,  für  den  Orient,  hrsg.  vom  oriental.  Museum  in 
Wien.  Unter  besonderer  Mitwirkung  t.  M.  A.  Becker,  G.  Detring,  F,  von  Hell- 
wald etc.  Red.  von  A.  v.  Scala.  4.  Jahrg.  1878,  12  Nrn.  (ä  l»/s— 2«|,  B.) 
Wien,  Gerold.    4.  10  M. 

Mösle  arche'ologrique,  le.  Recueil  illustre  des  monuments  de  l'antiquite,  au 
moyen-age  et  de  la  renaissance,  indicateur  de  l'archeologue  et  du  collectionneur 
publie  sous  la  direction  de  Am.  de  Ca  ix  de  S  aint-A  vmour.  T.  HI,  4.  livr. 
Paris  1878,  Levy.  ä  25  M. 

Proces  verbaux  de  la  Societe  archeologique  d'Eure-et-Loir.   T.  7.  Chartres. 

Reenell  de  la  Societe  des  sciences,  belles-lettres  et  arts  de  Tarn-et-Garonne,  1877. 
Montauban.    464  p.  et  1  pl. 

Repertorium  für  Kunstwissenschaft.  Red.  von  F.  Schestag.  2.  Bd.,  4  Hefte. 
(1.  Heft  136  S.  m.  eingedr.  Holzschn.  u.  1  Lichtdr.)  Stuttgart,  Spemann.  16  M. 

Revue  africaine.  Journal  des  travaux  de  la  Societe  historique  algerienne.  H.  anne*\ 
6  numeros,  avec  plches.    Alger.  14  M. 

—  d'Alsace.  Nouvelle  serie,  5.  annee,  Tome  VII,  4  livrs.  gr.  8.  (1.  livr.  144  S.) 
Colmar.    (Mahlhausen,  Bnfleb.)  16  M. 

—  historique  et  archeologique  du  Mans,  t.  2,  1877.    Le  Mans. 

—  hi.xtorique  et  archeologique  du  Maine.   Tome  3  (187S).  Mamers. 

—  d'aolhropologie  publiee  sous  la  direction  de  P.  Broca.  Tome  VII.  Paris, 
Reinwald.  a  20  M. 

—  archeologique  ou  recueil  de  documents  et  de  memoires  relatifs  ä  l'etude  des 
monuments,  ä  la  numismatique  et  ä  la  philologie  de  l'antiquite  et  du  moyen 
äge  publies  par  le  vicomte  de  Rouge,  de  Longperier,  F.  de  Saulcy, 
A.  Maury  etc.  Nouv.  serie,  vol.  33  et  34,  (12  cahiers).  Paris,  Didier.  Mit 
Kpfrn.  ä  25  M. 

—  de  Part  chretien.  Recueil  mensuel  d'archeologie  religieux.  Dir.:  J.  Cor  biet. 
20.  annee.    Paris,  Palme.  16  M. 

—  de  geographic,  redigee  par  L  Drapeyron.    2.  annee,  (12  Nrn.).  Paris. 

—  historique,  dir.  p.  G,  Monod  et  G  Fagniez.  vol.  5,  6.  (iS78).  Paris,  Bail- 
iiere. 30  M. 

—  des  questions  historiques.  Dir.:  M.  dcBeaucourt.  12.  annee.  (vol.  22  et  23 
Paris,  Palme.  20 

—  du  dauphine  et  du  Vivarais  (Isere,  Drome,  Hautes-Alpes,  Ardeche).  Recueil 
mensuel,  historique,  archeologique  et  litteraire.    2.  annee.    Vienne.         15  M. 

Ifivistn  arcbeologica  della  provincia  di  Como.    Fase.  11.    Como*  (1878).      2  M. 

Saxonia,  Zeitschrift  f.  Geschichts-,  Alterthums-  u.  Landeskunde  des  Königreichs 
Sachsen.  Unter  Mitwirkg.  mehrerer  Geschichtsforscher  hrsg.  v.  A.  Mosckkan. 
3.  Jahrg.  1877.  12  Nrn.  (ä  1—2  B.  m.  Illustr.)    Leipzig.  .3  M. 

Tidsskrlft,  geografiske  Selskab  og  redigeret  af  E.  Erslev.  2.  Bind,  1878. 
12  Hefter  i  4.  og  Kort.    Kjöbenh.,  Bergmann.  18  M 

—  historisk,  0cr^c  Raekke,  udg.  af  den  danske  historiske  Forening  ved  dens 
Bestyrelse.  Redigeret  af  E.  Holm.  Sjetle  Binds  a'ndet  Hefte.  Kjöbenh.,  Schu- 
bolhe,    284  p.  4  M.  50  Pf. 

Viertel  jahrshefte  for  württembergische  Geschichte  u.  Landeskunde,  in  Verbin  dg. 
mit  dem  Verein  für  Kunst  u.  Alterthum  in  Ulm  u.  Oberschwaben,  sowie  dem 
württemb.  Alterthumsvereine  in  Stuttgart  herauag.  v.  dem  k.  staüsüseh-topograph. 
Bureau.    1.  Jahrg.  1878.    4  Hfte.    Stuttgart,  Linderoann.  4  M. 

Vierteljahrsschrift  f.  Volkswirtschaft,  Politik  u.  Kulturgeschichte,  hrsg.  v.  E. 
Wiss.  Unter  Mitwirkg.  v.  B.  Bauer,  M.  Block,  V.  Boehmert  u.  A.  15.  Jahrg. 
1878.    4  Bde.  (a  14-18  B.)    Berlin,  Herbig.  20  M. 

Zeitschrift  f.  deutsches  Alterthum  u.  deutsche  Literatur.  Unter  Mitwirkg.  v.  K. 
MüllenhofT  u.  W.  Scher  er,  hrsg.  v.  E.  Steinmeyer.  (22.  N.  F.)  10.  Bd.,  4  Hfte. 
(1.  Heft  96  u.  112  S.)   Berlin,  Weidmann.  15  M. 


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42  Encyclopaedie  u.  Methodologie  der  Alterthumswisaenschaft.  —  Sammelwerke. 

Zeitschrift  f.  Ethnologie,  Organ  der  Berliner  Gesollschaft  f.  Anthropologie,  Eth- 
nologie u.  Urgeschichte.  Unter  Mitwirkung  d.  zeit.  Vorsitzenden  derselben.  R. 
Virchow,  hrsg.  von  A.  Bastian  u.  R.  Hartman n.  10.  Jahrg.  1878,  6  Hefte. 
(1.  Heft  80  S.  m.  5  Steint.)    Berlin.  Wiegandt  20  >!. 

—  der  Gesellschaft  für  Erdkunde  zu  Berlin.  Als  Fortsetzung  der  Zeitschrift  für 
allgemeine  Erdkunde  im  Auftrage  der  Gesellschaft  herausg.  von  W.  Koner. 
13.  Bd.,  6  Hefte.  (1.  Heft  96  S.  m.  2  lith.  Karten.)  Nebst:  Verhandlung 
der  Gesellschaft  für  Erdkunde  zu  Berlin.  5.  Bd.,  10  Nrn.  (a  1—3  B.)  Berl  a. 
Reimer.  13  M 

—  des  Bergischen  Geschichtsvereins,  herausg.  v.  W.  Grecelius  u.  W.  Harles 
13.  Bd.  [der  neuen  Folge  3.  Bd.]   Jahrg.  1877.   Bonn,  Marcus.   HI,  240  S. 

5  M 

—  des  Vereins  f.  Geschichte  u.  Alterthum  Schlesiens.  Namens  d.  Vereins  hrss. 
v.  C.  Grünhagen.    14.  Bd.,  1.  Heft.   Breslau,  Max.    S.  1—253.         4  M 

—  der  Gesellschaft  f.  Geschichtskunde  zu  Freiburg  i.  B.  4.  Bd.,  2.  Heft.  Freibon: 
i/B.  1877,  Stoll.    145—326  m.  1  lith.  Plan.  2  M 

—  d.  Vereins  f.  thüring.  Geschichte  u.  Alterthumskunde.  N.  F.,  1.  Bd.,  derganx« 
Folge  9.  Bd.,  1.  u.  2  Hft.  Mit  2  Zeichngn.  (2  eingedr.  Holzschn.  u.  I  Steintet 
Jena,  Frommann.  5  V 

—  f.  d.  Geschichte  des  Oberrheins,  hrsg.  v.  d.  grossherzogl.  General-Landesardi* 
zu  Karlsruhe.    30.  Bd.,  4.  H.    Karlsruhe,  Braun.  5  M 

—  f.  ägyptische  Sprache  u.  Alterthumskunde,  herausg.  v.  R.  Lepsius  unter  Mit- 
wirke, von  H.  Brugsch.  16.  Jahrg.  (1878.)  12  Nrn.  (a  1—2  B.  m.  Beilagen  J 
Abbildung.)    Leipzig,  Hinrichs.    4.i  15  M 

—  für  bildende  Kunst,  herausg.  von  G.  v.  Lützow.    13.  Bd.,  Jahrg.  1S77/7?. 
12  Hefte.    (4.  B.)    Mit  Textillustrationen  u.  Kunstbeilagen.   Mit  dem  BeibUu 
Kunst-Chronik.  52  Nrn.  (B.)    Leipzig,  Seemann.  4.    25  M.    Die  Kunst-Chronik 
allein.  9  * 

—  der  deutschen  morgenlind.  Gesellschaft,  hrsg.  v.  d.  Geschäftsführern  Gösch«. 
Schlottmann,  Fleischer,  Loth,  unter  der  verantwortl.  Red.  v.  0.  Loth. 
32.  Bd.,  4  H.   Leipzig,  Brockhaus.  15  i 

—  historische,  hrsg.  von  H.  v.  Sybel.  N.  F.,  3.  Bd.,  der  ganzen  Reihe  39.  U 
6  Hfte.   München.  a  21  M. 

—  des  Vereins  für  Hennebergische  Geschichte  u.  Landeskunde  zu  Schmalkalden 
2.  Hft.   Schmalkalden  1877,  VYilisch.   76  p.  a  80  Pt 

—  f.  vergleich.  Rechtswissenschaft,  hrsg.  v.  F.  Bernhöft  u.  G.  Cohn.  1.  BA. 
3  Hfte.   Stuttgart,  Enke.   (1.  Hft.  160  S.)  II* 

—  des  Harz-Vereins  f.  Geschichte  u.  Alterthumskunde,  hrsg.  im  Namen  d.  Vertifc 
v.  E.  Jacobs.    10.  Jahrg.  1877,  Wernigerode.  Quedlinburg,  Huch.  IV,  436 > 

6  M- 


2.  Encyclopaedie  und  Methodologie  der 
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Fischer,  H.,  die  Mineralogie  als  Hülfswissenschaft  f.  Archäologie,  Ethnograph 
u.  s.  w.  mit  specieller  Berücksichtigung  mexikanischer  Sculpturen  IL  Arf^* 
für  Anthropologie  10.  Bd.  4.  Vterteüahrsheft,  p.  345—357,  hierzu  Tafeln  >J- 
VII,  VBL 


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lombardo,  Dec.  1877. 

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A.  Greh  en  pour  Peigne.Delacourt  contre  le  ministre  de  la  guerre.  Suivie  d'une 
notice  par  E.  Desjardins,  de  1'lnsUtut.  sur  les  Cantons  historiqaes  de  la  France, 
publication  entreprise  par  Peigne-Delacourt.   Guise.  Bari.   46  p. 

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536  p.  7  M.  50  Pf. 

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blatt, Nr.  3,  p.  36 — 41. 

Kos  sign  ol,  J.  P. ,  des  Services  que  peut  rendre  l'archeologie  aux  etudes  clas- 
siques,  d'apres  les  plus  anciennes  inscriplions  grecques,  d'apres  les  vases  peints 
et  lettres  des  Grecs  et  les  verres  ä  boire  peints  et  lettres  des  premiers  chre- 
tiens,  d'apres  la  peinlure  et  les  peintres  de  vaisseaux,  la  gravure  et  les  graveurs 
en  medailles  et  en  pterres  fine.s,  la  gravure  et  les  graveurs  sur  anneaux  paiens, 
le  sylnbolisme  et  la  gravure  sur  anneaux  des  chreüens.   Paris,  Labitte.  472  p. 

10  M. 

'EXXfjvtay.    'Avtutov  'Hpe qoXoyiov  tov  foovg  1878. 

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(Abberille  et  ancien  comte  de  Ponthieu).   Abbeville,  Paillart   49  p. 

Tischer,  W.,  kleine  Schriften,  1.  Bd.   Leipzig  1877,  Ilirzel.  12  M. 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1678,  Nr.  9,  p.  279—280  v.  F.  R. 

Westropp,  H.  M.,  Handbook  of  Archaeology:  Egyptian,  Greek,  Etruscan,  Roman. 
2.  ed.,  revised.   London,  Bell.   587  p.    Lwb.  *  9  M. 

3.  Mythologie. 

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1877,  p.  217—224. 

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Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Nr.  9,  p.  271—274  v.  <J. 

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Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Min,  Nr.  12,  p.  405. 
Boylesve,  Marin  de,  Cours  de  religion.   Les  Plantes  et  leurs  applications  sym- 

boliques  &  l'ordre  spirituel.    Paris,  Ha  ton.    20  p. 
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XU,  fasc.  12,  1877. 

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ä  14  M.  40  Pf. 

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d'une  lettre  ad r esse e  ä  M.  de  Quatrefages.    Paris,  Hennuyer.    12  p. 
Cartailhac,   K.,  l'age  de  pierre  dans  les  souvenira  et  superatitions  populaires. 
Paria,  Reinwald.  103  p.  av.  fig. 

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Le  Mans,  MonnoyeY.    15  p. 

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Ree.:  Literar.  Centralbl.  1878,  Jan.,  Nr.  3,  p.  94  v.  n. 

II  Mop.  \ .  „  las  dos  Babilonias,  6  sea  el  culto  papal  identificado  con  el  culto  i* 
Nimrod  y  su  esposa.  Con  62  grabados  sacados  de  Ninive,  Babilonia,  Efipi" 
Pompeia,  etc.    Barcelona,  Deposito  de  la  sagrada  esc  ri  iura.    4.    XII,  53j)F. 

Hoffmann,  E.,  Mythen  aus  der  Wanderzeit  der  gracko-italischen  Stamme.  1.  TL 
Leipzig  lb76,  Teubner.  4  M.  50  K 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Febr.,  Nr.  5,  p.  15S — 160  v.  Bu. 

Labatut,  L'..  Flore  son  culte  el  sesjeux,  d'apres  les  textes  et  les  monuments.  Pari*. 
Thorin.  1  M 


Lamtf-Flenry,  la  mythologie  racontee  aux  enfanls.  Nouvelle  ediüon, 

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Le  151  mit,  E.,  la  vierge  au  ciel.  ^represcnlee  sur  un  sarcophage  aotique.)  »r 
2  plches.  (XXIII  et  XXIV).  Revue  archeolog.,  nouv.  serie,  IS.  annee,  XU.P« 
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1877,  III. 

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X.  Octobre  1877,  p.  254-261. 

—  Chaldean  Magic:  Iis  Origin  and  Development.  Translatcd  from  the  Freue* 
With  considerable  additions  by  the  Autor.    London,  Bagster.    440  p.  Lwb 

Mannhardt,  W.,  Wald- u.  Feldkulte.   2  Bde.   Berlin  1875—1877,  Borntriger. 

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Mehlis,  Ch.,  die  Grundidee  des  Hermes.    II.  Abth.    Erlangen  1877,  Deiebert 

1  M.  W  PL 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  März,  Nr.  12,  p.  404—405  von  Bu. 

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Alte  Geschichte  im  Allgem.  —  Orientalische  Geschichte.  45 

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4.  Buch:  Demeter  u.  Kora.  Mit  4  (phototyp.)  Tafeln  u.  2  (eingedr.)  Holzschn. 
Lex.-8.  (X  n.  S.  407-701..  Leipzig,  Engelmann.  12  M.  (I-fl,  3:  53  M. 

—  Atlas  der  griechischen  Kunstmythologie.  4.  Lfg.,  Imp.-Fol.  (5  Steinlaf.  m.  2  S. 
Text)   Leipzig,  Engelmann.  48  M.  (1 — 4:  172  M.) 

Petiscus,  A.  H.,  der  Olymp  oder  Mythologie  der  Griechen  u.  Römer.  Mit  Ein- 
schluss  der  ägyptischen,  nordischen  n.  indischen  Götterlehre.  Zum  Selbstunter- 
richt f.  die  erwachsene  Jugend  u.  angehenden  Künstler,  sowie  f.  höhere  Lehran- 
stalten. 18.  AuQ.,  m.  89  erläut.  Abbildgn.  in  Holzschn.  Leipzig,  Amelang.  VII, 
454  S.  3  M.  50  Pf. 

Pfannenschmhl,  H.,  german.  Erntefeste  im  heidnischen  u.  christl.  Cnltus,  m.  be- 
sond.  Beziehung  auf  Niedersachseu.  Beiträge  zur  german.  Alterthumskunde  u. 
kirchl.  Archäologie.    Hannover,  Hahn.    XXX,  710  S.  10  M. 

Pierret,  P.,  Petit  mannet  de  mythotogie,  comprenant  les  mythologies  indo-europe- 
enne  et  semilique,  hindoue,  zende,  grecque,  etc.,  et  suivi  d'un  index  alphabetique. 
Paris,  Didier.   XI,  178  p.  2  M.  50  Pf. 

Schlaparelll,  E.,  Del  sentimento  religioso  degli  antichi  Egiziani.  Torino  1877, 
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Nr.  13,  p.  197  t.  Pietschmann. 

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6  M. 

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Ree.:  Theolog.  Literaturztg.  2,  v.  Baudissin. 

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texte.   Paris,  Delagrave.   XVI,  914  p. 

Witte,  J.  de,  les  Divinites  des  sept  jours  de  la  semaioe.  Gazette  archeol.  1877, 
Nr.  2,  3.  (plchs.  VHI  et  IX.) 

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Histoire  ancienne,  grecque  et  romaine  (classes  de  sixieme,  cinquieme  et  quatrieme.) 
3.  edition.    Paris,  Courcier.    521  p.  4  M. 

Baerwald,  AM  Josephus  in  Galiläa.  Breslau  1877,  Köbner.  1  M.  20  Pf. 

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Bartbet,  K.  P.,  Essai  sur  la  Chronologie  indienne.  Aonales  de  Philosophie 
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46  Alle  Geschichte  im  Allgem.  —  Griech.  Gesch.  u.  Chronologie. 

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richs.  18  M 

Ree:  Literar.  Rondschau  15,  t.  Lauth.  —  Kathol.  Stadien,  Nr.  15,  t.  Laata. 
•—  Neue  evangel.  Kirchenztg.  1877,  Nr.  52. 

Caspar!,  0.,  die  Urgeschichte  der  Menschheit  2.  Aufl.  2  Bde.  Leipzig  1877, 
Brockhaus.  17  M. 

Ree:  Neue  evangel.  Kirchenztg.,  20.  Jahrg.,  Nr.  3.  u.  4. 

Cochet,  J.,  Ihomme  prehistorique  et  la  Bible.  Materiaux  pour  l*histoire  de  I  homroe. 
Toulouse.  Septembre. 

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Vicary.    London,  Mozley.   238  p.    Lwb.  6  X. 

Drnry,  E.  J.,  Chronology  at  a  Glance.   London,  Hardwicke.  1  M.  20  Pf. 

Dncondray,  G.  et  A.  Feillet,  Simples  recits  d'histoire  ancienne,  grecque,  ro- 
maine  et  du  moyen  äge.  8.  edition.    Paris,  Hachette.    IV,  456  p ,  cartes  et  gm. 

2  M.  50  Pf 

Duncker,  M.,  Geschichte  d.  Alterthums.  1.  Bd.,  5.  verb.  Aufl.  Leipzig,  Daocker. 
XVI,  493  S.  9  M.  60  Pf.  1 

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Bentley.    Lwb.  25  M. 

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—  Historia  de  la  antiguedad.  Vertida  al  castellano  de  la  cuarta  edicion  germanki 
por  D.  F.  M.  Rivero.  Tome  IV.  Los  Aryas  de  Iran  oriental.  Dominaeioc 
de  los  Medas  y  Persas.   Madrid,  Iravedra.   4.   296  p.  SM. 

Grote,  H.,  Stammtafeln.  Mit  Anhang:  Calcndarium  medii  aevi.  Leipzig  1577, 
Hahn.  12  M. 

Ree:  Histor.  Zeitschr.  1878,  39.  Bd.,  Heft  3,  p.  486  von  J.  G.  r.  O. 

«ntschmidt,  A.,  Neue  Beiträge  zur  Geschichte  des  alten  Orients.  Leipzig  1876, 
Teubner.  4  IL 

Ree:  The  London  Quaterly  Review  1878,  January,  Nr.  98. 

Hellwald,  F.  v.,  Kulturgeschichte  in  ihrer  naturl.  Entwickelung.  2.  Aull.,  2  Bde. 
Augsburg  1877,  Lampert.  20  M 

Ree:  Repertorium  der  Pädagogik,  N.  F.  XII,  1. 

—  Europas  vorgeschichtl.  Zeit  (Fortsetz,  u  Schluss.)  Kosmos  1877/78,  Nr.  11. 
p.  437-452,  Nr.  12,  p.  518—536. 

Laml-Flenry,  l'histoire  ancienne  racontee  aux  enfants.   Nouvelle  edition,  rera? 

et  corrigee.   Paris,  Borrani.    IV,  336  p.  2  M. 

Micanlt,  V.,  l  antiquiti  de  I  homme.    Materiaox  pour  l'histoire  de  l'homme  Te«- 

louse.  Septembre. 

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Ree:  Revue  critique  1878,  Nr.  1,  p.  6 — 7  v.  G.  Maspero. 

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de  la  Genese.    Paris  1877.    4  p.   cf.  1878,  p.  169. 
Ree:  Revue  critique  1878,  Nr.  1,  p.  4—6  v.  G.  Maspero. 

—  die  Daten  der  Genesis.    Göttingen  1877. 

Ree:  Revue  critique  1878,  Nr.  1,  p.  5—6  v.  G.  Maspero. 

—  la  Chronologie  de  la  Genese.  Actes  de  la  Societe  philologique,  Tome  VR 
Nr.  3  (1877)  u.  einzeln.    Paris  1878,  Leroux.  1  M.  $0  Pf. 

Patot,  P.;  De  quelques  sources  de  l'histoire  de  la  Grece  et  de  Rome  Reme 

des  questions  historiques,  Janv.  1878. 
Poesche,  Th.,  die  Arier.   Ein  Beitrag  zur  histor.  Anthropologie.    Jena,  Coste- 

noble.    VIII.  238  S.  5M. 


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Griechische  Geschichte  u.  Chronologie.  47 


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NN  ol di  kf.  24  M. 

Ree:   Literar.  Handweiser  1878,  Nr.  219  [17.  Jahrg,  Nr.  1],  p.  10—14  von 
B.  Neteler. 

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ledge.   192  p.    Lwb.  2  M.  40  Pf. 
Ree:  Polybiblion  1878,  Tome  XXH,  1.  livr.,  p.  60—61  v.  L.  M. 

TIele,  C.  P.,  Etudes  assyriennes.    Revue  Politique  et  Litteraire,  5.  Janvier. 

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nse  of  Sunday  School  Teachers  and  other  Religioos  Instrnctors.  Reprinted  from 
the  „Cburch  Sunday  School  Magazine".  Vol.  3.  Sunday  School  Institute.  IV, 
121  p.    Lwb.  2  M.  40  Pf. 

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Zeitschrift  der  deutschen  morgenländischen  Gesellschaft  1877,  Bd.  31,  Heft  4, 

t 613—646. 
seler,  K.,  die  deutsche  Nationalität  der  kleinasiat  Galater.    Gütersloh  1877, 
Bertelsmann.  1  M.  60  Pf. 

Ree:  Jenaer  Literaturztg.  1877,  Nr.  34,  p.  521—522  v.  R.  Buddensieg. 

Yates,  M.  T.,  Old  Testament  History.  Part  1,  2.  From  the  Creaüon  to  the 
Death  of  Moses:  being  the  Authorised  Version  of  the  Historical  Portion  of  the 
Book  of  the  Pen  taten  eh.  Arranged  in  Lessons,  with  Analyses,  Notes,  and  Sum- 
maries for  Eider  Scholars,  Pupil-Teachers ,  and  Students  generally.  Manchester, 
Heywood.    64  p.  ä  60  Pf. 

B.  Griechische  Geschichte  und  Chronologie. 

€ox,  G.,  Storia  della  Grecia  per  le  scuole.   Traduiione  autorizzata  dall'  Autore 
G.  Arnaud.   Milano  1877,  Maisner. 
Ree:  Rivista  Europea  1878,  vol.  6,  fase  2,  p.  427  v.  A.  B. 
Dlttenberger,  W.,  die  Familie  des  Herodus  Atticus.  Hermes  XHI.  1,  p.  67—89. 

Droysen,  Geschichte  des  Hellenismus.  1.  ThI.  2  Bde.,  2.  Thl.  2  Bde.,  3.  TM. 
Bd.  1.   Gotha  1877,  Perthes.  34  M. 

Ree :  Milit.  Literaturztg.  LVm,  12.  —  Milit  Wochenbl.  101. 

Finlay,  G.,  History  of  Grece.  New.  ed.  7  vols.  London  1877,  Macmillan. 
Lwbde.  84  M. 

Ree:  Academy  1878,  Nr.  302,  p.  135—136,  Nr.  303,  p.  158—159  von  C. 
W.  Bosse. 

Gfrörer,  A.  F.,  Byzantinische  Geschichten  herausg.  von  J.  B.  Weiss.   II.  III. 
Graz  1873—1877.  Vereinsbuchdr. 
Ree:  Historische  Zeitschr.  1878,  39.  Bd.,  2.  Heft,  p.  367—76  von  F.  Hirsch. 
—  Mittheilungen  aus  d.  histor.  Literat.  VI,  1  von  Hirsch. 

Gilbert,  G.,  Beiträge  zur  inneren  Geschichte  Athens.   Leipz.  1877.  Teubner. 

9  M.  20  Pf. 

Ree:  Literar.  Centralblatt  1878,  Jan.,  Nr.  3,  p.  76—78  von  F.  R.  —  Unsere 
Zeit  XIII.  16. 

Gnrodt,  F.,  Kaiserin  Helena's  Pilgerfahrt  nach  dem  heiligen  Lande.  Dresden.  4. 

Progr.  d.  Gymn.  z.  heil.  Kreuz  XII  p. 
Hertzberg,  G.  Tb.,  Geschichte  Griechenlands  seit  dem  Absterben  des  antiken 
Lebens.    2.  Tb.    Gotha  1877.  Perthes.  12  M. 

Ree:  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnasien,  29.  Jahrg.,  1.  Heft,  p.  61 — 63  von 
H.  Krones.  —  Literaturblatt  II,  1.  —  Histor.  Zeitschrift,  39.  Bd.,  2.  Heft, 
p.  376—378  von  F.  Hirsch.  —  Philolog.  Anzeiger  VIII,  11.  —  Magazin  f. 
d.  Literatur  des  Auslandes,  37.  Jahrg.,  N.  4. 


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48  Römische  Geschichte  und  Chronologie. 

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Buchh.  d.  Waisenhauses.  3  M. 

Ree:  Revue  historiaue,  3.  annee,  tome  sixieme,  H,  mars-avril  1878,  p.  444—445 
par  P.  Vidal-Lablache. 

Heyden,  E.  A.,  res  ab  Antiocho  III.  Magno,  Syriae  rege,  praeclare  gestae  ad 

regnum  Syriae  reficiendum  donec  in  Graeciam  exercitnm   traiecit.  223—192. 

Mooasterii  1877.   I.  D.   64  S.    Göttingen,  Vandenhoeck.  1  M.  20  Pf. 

Höck,  A.,  Ueber  den  thrakischen  Fürsten  Ketriporis  in  einer  Inschrift  aus  dem 

Jahre  356/355  vor  Chr.   Neue  Jahrbücher  f.  Philologie  1877,  Bd.  115,  Heß  11 

p.  836—839. 

Lantoine,  H.,  Cleon  le  Demagogue.   Revue  historique,  3.  annee,  tome  sixieme, 
n.,  mars-avril  1878,  p.  241—271. 

Leo,  F.,  Ein  Sieg  des  Magnes.   Rheinisches  Museum  für  Philologie  1878,  N. 
33.  Bd,  1.  Heft,  p.  139-145. 

Philipp!,  A.,  Miltiades  ^axta%.  Neue  Jahrbücher  f.  Philologie  1877,  Bd.  115. 
Heft  12,  p.  808. 

Key,  C*,  recherches  sur  la  domination  des  Latinsen Orient.  Nogent-le-Rotron  1877.  4M. 
Ree:  Revue  des  questions  histor.,  Janv.  1878  von  Derrien. 

Schmidt,  A.,  Das  perikleische  Zeitalter.   Bd.  I.   Jena  1877.  Fischer.  6  X. 

Ree.:  Magazin  f.  d.  Literatur  d.  Auslandes,  47.  Jahrg.,  Nr.  9. 

Streit,  L.,  Beitrage  z.  Gesch.  des  4.  Kreuzzuges.  I.   Anklam  1877.    4.  Pr. 
Ree:  Historische  Zeitschr.  U.  3,  p.  556—557. 

Thrämer,  E.,  Die  Siege  der  Pergamener  über  die  Galater  und  ihre  Verherrlicbtutf 
durch  die  pergamenische  Kunstschule.   Fellin.   Landesgymn.   4.    29  S. 

C.  Römische  Geschichte  und  Chronologie. 

Beesly,  E.  S.,  Catilina,  Clodius,  and  Tiberius.  London,  Chapmann.  166  p.  Lwb. 

7  M.  20  PL 

Bethmann  und  Holder-Egger,  longobardische  Regesten.    Neues  Archiv  der 
Gesellsch.  für  ältere  deutsche  Geschichtskunde  u.  des  Mittelalters,  3.  Bd.,  2.  Hft. 

Brandes,  H. ,  Gundemar  —  Gundobad  —  Gunthamund  —  Guntharich  —  Guntram. 

Ersch  und  Gruber,  Encyclopaedie  1,  97,  p.  112—114;  268—276;  292—29». 

295—297;  349—359. 
Chaplin,  Note  on  the  population  of  Jerusalem  during  the  siege  by  Titus.  Tbf 

Athenaeum,  Nr.  2626,  23.  Febr. 
Co en,  A.,  L'Abdicazione  di  Diocleziano.   Livorno  1877,  Yigo. 

Ree:  Academy  1878,  Nr.  304,  p.  183. 
Deloche,  sur  les  invasiona  des  Gaulois  en  ltalie.   Academie  des  inscriptio». 

seance  du  25  janv.  et  8  mars  1878.   Revue  critique,  p.  87.  183. 
Double,  L.,  l'empereur  Claude.   Paris  1876,  Sandoz  3  M.  50  Pf. 

Rec.:'Revue  historique  VI,  2,  mars-avril  1878,  p.  457-461  par  P.  Guiraad. 

—  l'empereur  Titus.   Paris  1876,  Sandoz.  3  M.  50  Pf. 

Ree:  Revue  historique  VI,  2,  mars-avril  1878,  p.  461—462  par  P.  Guiraud.  — 
Magazin  f.  d.  Literatur  des  Auslandes,  Nr.  10. 

—  les  Cesars  de  Palmyre.   Paris  1877,  Sandoz.  3  M.  50  Pf. 

Ree:  Magazin  f.  d.  Literatur  des  Auslandes,  Nr.  4.  —  Revue  des  questiow 
historiques  1878,  janv.,  von  J.  Ducas. 
Eiehheim,  H.,  Die  Kämpfe  der  Helvetier,  Sueben  und  Belgier  gegen  C.  J. 
2  Thle.   Neuburg  a/D.  1866—76    4.  Progr. 
Ree:  Revue  de  Instruction  publique  en  Belgique,  tome  XXI,  1.  livrM  p. 
par  P.  Fredericq. 

tiarollo,  6.,  Teodorico  re  dei  Goti  e  degl'Italiani.  II.  L'iropero  occidentale  e 
Tltalia  dalla  morte  di  Valentiniano  III  alla  venuta  di  Teoderico.  Hl.  (2  Parti.) 
Rivista  Europea,  Nuova  Serie,  Vol.  VI,  Fase,  t  e  2,  p.  47—69.  509—517.  cf.  1577. 


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Geographie  und  Topographie.  —  Alte  Geographie  im  Allgemeinen.  49 

(Ulbert,  0.9  Rom  und  Karthago  in  ihren  gegenseitigen  Beziehungen.  Leios.  1876, 
Duncker.  3  M.  80  Pf. 

Ree:  Revue  historique  VI,  2.  1878,  p.  453.  ' 

GSrres,  F.,  Daa  Chriatenthum  und  der  römiache  Staat  zur  Zeit  dea  Kaisers  Septi- 
mins  Severus.   Jahrb.  f.  protest.  Theologie,  Jahrg.  1878,  Heft  I.  2. 

Hartmann,  H.,  Welchen  Weg  nahm  Germanicus  von  der  Ems  nach  der  Weser? 
Monatsschr.  f.  d.  Gesch.  Westdeotschlands,  Trier  1878,  IV.  Jahrg.,  1  u.  2.  Heft, 
p.  57—62. 

Havet,  J.,  du  partage  des  terres  entre  les  Romains  et  les  Barbares,  chez  les 
Burgondes  et  les  Wisigoths.    Revue  histor  VI,  1,  Janv.-Fevr.,  p.  87—99. 

Hoelzl,  Fasti  praetorii.    Leipzig  1876,  Hinrichs.  3  M. 

Ree:  Revue  historique  VI,  2,  1878,  p.  453 — 55  par  P.  Guiraud. 

Jügrer,  0.,  Geschichte  der  Römer.    Mit  1  Titelbilde  (Suhlst.).   4.  Aufl.  Güters- 
loh, Bertelsmann.    XVI,  575  S.  6  M. 
Ihne,  W.,  The  history  of  Rome.   3  vola.    London  1871—77,  Longraao.  54  M. 
Ree  :  The  Athenaeum,  Nr.  2626,  23.  Febr. 

Kämpen,  v.,  Die  Helvetierechlacht  bei  Bibrach.    Gotha.   ProgT.  d.  Gynin.  Ernest 
4.    14  p.  m.  2  Karten.    Thienemann.  80  Pf. 

Lam6-Fleury,  L'Histoire  romaine  racontee  aux  enfants.   2.  partie.  LEmpire. 
Nouvelle  edition,  entierement  revue  et  corrigee.    Paria,  Borrani.   431  p.    2  M. 

Merivale,  C,  School  History  of  Rome.   Abridged  by  C.  Pull  er.   London  1877. 
Longmaos.  4  M. 

Ree:  The  Academy  1878,  Nr.  301,  p.  118. 

Mommsen,  Th.,  Der  letzte  Kampf  der  römischen  Republik  (ein  Bruchstuck). 
Hermes  XIII.  1,  p.  90—105. 

Mowat,  R.,  Du  pretendu  refus  de  reconnaissance  d'Othon  par  le  Senat.  Melanges 
de  Nuroismatique,  Mai-Aoüt  1877. 

Peter,  C,  römische  Geschichte  in  kürzerer  Fassung.  2.  verb.  Aufl.  Halle,  Buchh. 
d.  Waisenh.    XXIII,  698  S.  4  M.  80  Pf. 

Schräder,  C,  Zur  Chronologie  der  Teutoburger  Schlacht.  Neue  Jahrbücher  für 
Philologie.  1877,  Bd.  115,  Heft  12,  p.  846-850. 

Thierry,  A.,  Recits  dea  temps  merovingiens ,  pricedes  de  considerations  sur 
l'histoire  de  France.  Nouvelle  edition,  revue  avec  le  plus  grand  soin.  Paris, 
Garnier.    564  p.  3  M.  50  Pf. 

Vogeler,  L«,  quae  a.  u.  710  [44  a.  Chr.]  post  mortem  G.  Julii  Caesaris  acta  sint 
in  senatn  Romano.    Dissertatio.    Kiel,  Haeseler.   4.   45  S.  2  M. 

Wiese,  It.,  Die  älteste  Geschichte  der  Langobarden.  Jena  1877,  Fischer.  60  Pf. 
Ree:  Archivio  Veneto,  Tomo  XIV,  Parte  2,  Nr.  28  v.  C.  Cipolla. 

5.  Geographie  und  Topographie. 

A.  Alte  Geographie  im  Allgemeinen. 

Boschil,  J.,  De  anthropologia  univeraa:  dissertatio  philosophica  apud  Seminarium 

perusinum.    Perusiae,  Santucci.   XVI  p. 
Delvenr,  L.,  La  Cosmographie  des  Grecs.  Revue  des  questions  scientifiques,  Janv. 
Uiiiither,  S.,  Studien  zur  Geschichte  der  mathematischen  und  physikalischen 

Geographie.    3.  Heft.  Aeltere  u.  neuere  Hypothesen  über  die  chron.  Versetzung. 

d.  Erdschwerpunktes  durch  Wassermassen.    Halle,  Nebert.    III  u.  S.  129—215. 

2  M.  40  Pf.  (1—3:  6  M.  30  Pf.) 

Ree:  Kosmos  III.  1,  p.  101—104  von  v.  G. 

Kiepert.  II.«  Lehrbuch  der  alten  Geographie.    1.  Hälfte.  Berlin  1877,  D.  Reimer. 

2  M.  40  Pf. 

Ree:  Blätter  für  das  Bayerische  Gymnasialwesen  1878,  14.  Bd.,  2.  Heft,  p.  79 
von  C.  Mehlis. 

Bibliotbec»  pbilologic»  classic».  1878.  I.  4 


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50  Geographie  u.  Topographie  v.  Griechenland  u.  d.  ösü.  Theileo  d.  röm.  Reiches. 

Notions  elementares  de  geographie  ancienne,  ä  l'uaage  des  eleves  de  la  Con- 
gregation  du  Sauveur  et  de  la  saintc  Vierge;  par  une  religieuse  de  cette  oon 
gregation.    Toulouse,  Privat.    45  p. 

Pesch el,  0. ,  neue  Probleme  der  vergleichenden  Erdkunde  als  Versuch  einer 
Morphologie  der  Erdoberfläche.  3.  Aufl.  Mit  einem  aiphabet.  Register  uud  2 
Steintaf.   Leipzig,  Duncker.    VIII,  215  S.  5  M. 

Stolzenberg,  B.  von,  eine  archäologische  Localstadie.   Gaea,  14.  Jahrg.,  2.  Hfl 

Yivien  de  Saint-Martln ,  Atlas  universel  de  Geographie  ancienne  moderne  et 
du  moyen  äge.   Paris  1877,  Hachette.   ä  livr.  6  M. 

Ree:  The  Athenaeum,  Nr.  2629,  16  March. 

B.  Geographie  und  Topographie  von  Griechenland  und  den 
östlichen  Theilen  des  römischen  Reiches. 


Adams,  W.  H.  D.,  The  Land  of  the  Nile;  or,  Egypt,  Past  and  Present  London, 
Nelson.   Lwb.  4M. 

'Jvaaxayai,  A\  Iv  OXvfinlr}.    BvQtav.  Topog  r,  yvAiccdtov  B. 

Appleton,  T.  (*.,  Syrian  Sunshine.   London,  Macmillan.   308  p.     7  M.  20  Pf. 

Ausgrabungen  von  Olympia.   Bericht  19.   Archäol.  Ztg.  XXXV.  4,  p.  187 — 15S. 

B.  J.,  Eine  Vorhersagung  Niebuhr's  über  die  Ausgrabungen  Niniveh's.  Rhein 
Museum  für  Philologie,  N.  F.,  33.  Bd.,  1.  Heft,  p.  138— 139. 

Barker,  Syria  and  Egypt  under  the  last  Five  Sultans  of  Turkey:  Being  Exae- 
riences  during  Fifty  Years  of  Mr.  Consul-General  Barker,  chiefly  from  his  Lettre* 
and  Journals.  Edited  by  his  Son,  E.  B.  B.  Barker.  2  vols.  London,  Tinslfv 
710  p.   Lwb.  33  M.  50  Pf 

Böttlcher,  A.,  in  Messenien.    Im  neuen  Reich,  Nr.  9. 

—  Wanderungen  in  Griechenland.  Allgem.  (Augsb.)  Ztg.  Beilage,  1877,  Nr.  352. 
Roissier,  G les  villes  inconnues  de  la  Syrie.  Revue  de  deux  mondes,  1 .  Janv 
Boissiere,  G.,  Esquisse  d'une  histoire  de  la  Conquetc  et  de  1' Administrativ 

romaines  dans  le  nord  de  l'Afrique  et  particulierement  dans  la  province  de 
Numidie.   Paris,  Hachette.  7  M.  50  Pt 

Braun-Wiesbaden,  K.,  Reiseeindrücke  aus  dem  Südosten.  Bd.  1.  2.  Stuttgart 
Auerbach.  1877.  a  3  M. 

Ree:  Literaturblatt  II.  6. 

Brizio,  E. ,  gli  Scavi  di  Olimpia.  Nuova  Antologia  di  scienzej,  lettere  ed  arü. 
Anno  XIII,  2.  serie,  voL  7,  fasc.  I. 

Brngsch-Bey,  fl.,  Reise  nach  der  grossen  Oase  El  Khargeh  in  der  Libyschen 
Wüste.  Beschreibung  ihrer  Denkmäler  und  Wissenschaft  1.  Untersuchungen  über 
das  Vorkommen  der  Oasen  in  den  altägyptischen  Inschriften  auf  Stein  u.  Papyrus 
Nebst  27  (lith.)  Tafeln  mit  Karten,  Plänen,  Ansichten  und  Inschriften.  Leipxii 
Heinrichs.   4.    VI,  93  p.  18  3L 

—  dasselbe.    Ausgabe  ohne  Kupfer,    daselbst  10  M. 

—  dictionnaire  geographique  de  l'ancienne  Egypte,  contenant  plus  de  2000  nom> 
geographiques,  qui  se  rencontrent  sur  les  monuments  egyptiens.  —  "Wörterbact 
der  altägypt.  Geographie.  Für  Theologen,  Alterthumsforscher,  Philologen,  Geo- 
graphen, Historiker  etc.  veröffentlicht  8.  u.  9.  Lfg.  daselbst  FoL  S.  561—  72* 

(a)  25  M 

Bnrnaby,  F.,  A  Ride  to  Khiva:  Travels  and  Adventures  in  Central  Asia.  With 
Maps,  and  an  Appendix  containing,  amongst  other  Information,  a  series  of  Mar**. 
Routes,  translated  from  several  Russian  works.   London,  CasselL  508  p.  Lwti. 

25  M. 

—  the  same.    Cheap  ed.   ibid.    496  p.    Lwb.  9  .M 

Cameron,  V.  L.,  Uuer  durch  Afrika.  Autorisirte  deutsche  Ausgabe,  m.  156  Ab- 
bildgn.  in  Holzschn.,  4  Facsimiletfln.  u.  1  lithogr.  Karte.  2  Bde.   Leiptig  1*" 
Brockhaus.    XVI,  324  S.  20  IL 

Ree:  Literar.  Ceutralbl.  1878,  Jan.,  Nr.  2,  p.  50—51  v.  K— ff. 


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Geographie  u.  Topographie  v.  Griechenland  u.  d.  ML  Theilen  d.  röm.  Reiches.  51 

(esnola,  J.  P.  di,  Gypras.    London  18  m,  Murray.  60  M. 

Ree:  The  Athenaeum,  Nr.  2619,  5.  Jan.  1878.  —  Academy,  Nr.  298,  p.  58— 59 
v.  C.  T.  Newton. 

Chateaubriand,  F.  A.  de,  Itineraire  de  Paris  ä  Jerusalem.  Paris,  Furne.  LXXV, 
484  p. 

Clermont-Ganneau,  le  tombeau  des  prophetes.  Acad.  des  inscript.  et  belies- 
leltres.    Revue  qitiqne,  p.  181. 

Coquerel,  A.  Als,  la  Galileo,  feuillets  detaches  d'un  carnet  de  voyage.  Av.  Por- 
trait.  Par.  Sandoz.    99  p.  ,  2  M. 
Ree.:  Revue  crilique  1878,  Nr.  9,  p.  137—138  v.  Ch.  Clermont-Ganneau. 

Creagb,  J.,  Over  the  Borders  of  Christendom  and  Eslamiah :  A  Journey  through 
Hungary,  Slavonia,  Servia,  Bosnia,  Herzogovina,  Dalmatia,  and  Montenegro,  to 
the  North  of  Albania,  in  the  Summer  of  1875  .  2  vols.  London,  Tinsley.  670  p. 
Lwbde.  30  M. 

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2.  edition.    Paris,  Hachette.    L1V,  777  p.  30  M. 

ltlnera  et  descriptiones  Terrae  Sanctae  lingui  latina  saee  IV — XI  exarata,  sum- 
ptibus  societatis  illustiandis  orientis  latini  monumentis,  ed.  T.  Tob ler.  Genevae 
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—  'n.Tirjio/.iftctiu  öiatQiß^  nQog  top  IXXoyifiov  E.    0QtjiAav  jnfl 

Tijg  xaxidatpiceong  %ov  iv  zij  dxQOTtoXct  *A&rpwv  tovQxtxov  ttvq- 

yov.  'A&yvtjatv,  'EQpijg.   32  p. 

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cdiüvoQ  /.«iil  nfjydg  dvtxöotovg.  JiatQißrj  inl  vtprffsöia  toi' 
[Aa&rjucttog  tijg  kXX.  IcroQiag  iv  r«  'E&vucw  llavtniax^fxiw,  'A$\' 
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Murray's  Handbook  for  Travellers  in  Russia,  Poland,  and  Finland,  incladiog  thf 
Crimea,  Caucasus,  Siberia  and  Central  Asia.  3.  ed ,  revised,  with  Map  and  Plar >  j 
London,  Murray.    528  p.    Lwb.  21  -L 

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610  p.   Lwb.  21  H.  60  Pf 

Tissot ,  Ch.,  recherchea  aur  la  Geographie  comparee  de  la  Mauretanie  Tiogitint 
Paris,  Klincksieck.   4.,  avec  carte«,  plana  et  gravures.  12  M.  50  Pf. 

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T£it  ££Xt]S,  II,  dvofiaxa  Ütcstuiv  kv  KtipaXXyvia  furd  TOTroyoaav 

xcöv,  UnoQixdov  xai  aQX^oXoyixdov  aypeuoaeoov.  (Ilayä—XufL) 

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432  p. ;  396  p.  2  M.  50  PL 

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(Angab.)  Beilage  1878,  Nr.  1—6. 

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Barges,  J .  J.  L.,  Recherches  archeologiques  sur  lea  coloniea  pheniciennes  etibfc 

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Ree:  Uterar.  Handweiser  f.  d.  kathol.  Deutachland,  1878,  Nr.  222,  p.  105 
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Blanchl,  saggi  storico-critici  intorno  all'  epoca  della  diatrnzione  di  Aqoikj«- 
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Nach  eigenen  Localforschgo.  dargestellt.   Düsseldorf,  Schaub.    24  S.  Mit  eior 
(lith.)  Karte.  1  M.  50  Pf.  (I— 11:  19  M.  75  H 

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Real-Encyclopädie  f.  Protestant.  Theologie  u.  Kirche.  Unter  Mitwirkung  vieler 
Protestant.  Theologen  u.  Gelehrten  in  2.  durchgäng.  verb.  u.  verm.  Aufl.,  hrsg. 
von  J.  J.  Herzog  u.  G.  L.  Plitt  21—24.  Heft.  Leipzig,  Hinrichs.  3.  Bd. 
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leben, Wissenschaft  u.  Kunst  Mit  vollstäod.  Register  üb.  alle  3  Bde.  Leipzig, 
Engelmann.    IV,  863  S.  13  M.  (cplL:  35  M.) 

Thierry,  A.,  les  Grandes  heresies  du  V.  siede.  Nestorius  et  Eutyches.  Paris, 
Didier.    IV,  445  p.  7  M.  50  Pf. 

Weingarten,  H.,  der  Ursprung  d.  Mönchthums.  Gotha  1877,  Perthes.  1  M.  20  Pf. 
Ree:  Literar.  CentralbL  1878,  Jan.,  Nr.  3,  p.  74—75  v.  W.  —  Neue  evang. 
Kirch enztg  ,  Nr.  3. 

Wlberg,  C.,  le  traitemint  des  morta  chez  les  Aryens  primitifc.  Materiaux  pour 
l  histoire  de  1'homme.   Toulouse.  Septembre. 

B.  Griechische  Alterthümer. 

Bintz,  J.,  die  Gymnastik  d.  Hellenen.  Mit  18  Holzschn.  Gütersloh,  Bertelsmann. 

VIII,  175  S.  2  M. 
Ree.:  Uterar.  Centralbl  1878,  Nr.  6,  p.  197  v.  W. 

Buermann,  H.,  drei  Studien  auf  dem  Gebiet  d.  attischen  Rechts.  [Aus:  Jahrb. 

f.  daas.  Philol.  9  Suppl.-Bd.J   Leipzig,  Teubner.  80  S.  2  M. 


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Eickelseher,  M.,  de  theoricis  Atheniensium  pecuniis  commentatio.  Lipsiae  1877. 
J.  D.    36  p. 

Ollbert,  6.,  Beitrage  zur  innern  Geschichte  Athens  im  Zeitalter  des  peloponnes. 
Krieges.    Leipzig  1877,  Teubner.  9  M.  20  Pf. 

Ree.:  Revue  critique  1878,  Nr.  4,  p.  62—67  v.  R.  Lallier. 

.Jahns,  M.,  die  Entwicklung  d.  altgriech.  Kriegswesens.  9  Stöcke.  Grenzboten. 
Nr.  1-11. 

Mähly,  J.,  zur  griech.  Culturgeschichte.  Blätter  für  uterar.  Unterhaltung  1877. 
Nr.  52. 

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Revillont,  sur  la  loi  de  la  ßtcaivxtis.    Academie  des  inscript.  et  belles-lettres. 

Seance  du  25  janv.  1878.    Revue  criL  1878,  Nr.  5,  p.  88. 
Siegfried,  E„  de  mnlta  quae  imßoXfj  dicitur.   Berolini  1876.       1  M.  20  Pf. 
Ree. :  Jenaer  Literaturztg.  1878,  Nr.  3,  p.  40—41  v.  R.  Schöll 

Wner«,  C,  de  mercede  ecclesiastica  Atheniensium.    Berlin,  Mayer.    39  S. 

1  M.  20  Pf. 

Zarborg,  H.,  zum  Ostrakismos  des  Hyperbolos.  Neue  Jahrb.  f.  Philologie  1877. 

Bd.  115,  Heft  12,  p.  834—836. 
—  nochmals  der  letzte  Ostrakismos.   Hermes  XIII.  1,  p.  141—144  (cf.  1877). 

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Bader,  C,  la  femme  romaine.    Par  1877,  Didier.  6  M. 

Ree:  Revue  historique,  3  annee,  VI.  2,  raars-avrii  1878,  p.  455—457  par  P. 
Guiraud. 

Buhl,  II.,  die  agrarische  Frage  im  alten  Rom.  Oeflentl.  Vortrag,  geh.  im  Museam 
zu  Heidelberg  am  19.  Jan.  1878.    Heidelberg,  Koester.    43  S.  80  Pf. 

Cuq,  Em  l'edit  publicien.  Nouvelle  Revue  historique  du  droit  francais  et  etranger. 

Nr.  6,  Nov.-Dec. 

Eisole,  F.,  die  Compensation  nach  römischem  u.  gemeinem  Recht  Berlin  1878. 
Weidmann.  10  SL 

Ree:  Literar.  Gentralbl.  1878,  Jan.,  Nr.  4,  p.  114—115  v.  C. 

Esmeln,  le  delit  d'adultere  ä  Rome.  Nouvelle  Revue  histor.  du  droit  francais  et 
etranger.  Janv.-Fevr. 

Fa'fiog,  cO.,  nagd  zotg  'Pcofiahtg.    *E<pijH€Ql$  *<oy  (piXofia&mr. 

"Etos  KE'  (TTtQioöog  ß*).  Nr.  20,  21.  (15.  Januar,  L  Februar  1878), 
p.  333-348. 

Görres,  F«,  das  Ghristenthum  u.  der  römische  Staat  zur  Zeit  des  Kaisers  Septi- 
mius  Severus.   Jahrb.  f.  Protestant.  Theologie  1878,  2,  p.  273 — 327. 

Gueranger,  Dom,  Sainte  Cecile  et  la  societe  romaine  aux  deux  premiers  siede«. 
Paris,  Palme.    VIII,  467  p.  et  1  grav. 

Barster,  W.,  die  Nationen  des  Römerreichs  in  den  Heeren  der  Kaiser.  Speyer 
1873,  Neidhardt. 
Ree.:  Philolog.  Anzeiger  IX.  1,  p.  64—67. 

Hndemann,  E.  E.,  Geschichte  des  römischen  Postwesens  während  d.  Kaiserzeit. 
Berlin  1875,  Calvary.  2  M 

Ree:  Revue  historique,  3.  annee,  VI.  2,  mars-avril  1878,  p.  455. 

lhering,  R.  v.,  l'esprit  du  droit  romain  dans  les  diverses  phases  de  son  de- 

veloppement,  traduit  sur  la  3.  edition,  avec  l'autorisation  de  fauteur,  par  0.  de 
Meulenaere.   Tome  III.    Gand,  Clemm.    359  p.  a  10  M. 

Joseph,  E.,  hereditate  cvicla  heres  quatenus  teneatur  iis  quae  a 
ditatis  gesla  sunt.    Jena  1877.   J.  D.  152  p. 


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Exacte  Wissensch.,  Naturgcsch.,  Heilkunde,  Handel  u.  Gewerbe  im  Alterthum.  61 

Karsten,  C,  die  Bedeutung  der  Form  im  Obligationenrecht.  1.  Abth.:  Die  röm. 
Lehre  v.  der  Stipulation.    Rostock,  Werther.    XII,  250  S.  6  M. 

Lacoste,  P. ,  De  l'insinuation  en  droit  romain.  De  la  transmission  en  matiere  de 
donations,  en  droit  francais.   These  pour  le  doctorat.    Paria,  Pichon.    127  p. 

Merkel,  J.,  über  den  Konkurs  der  Aktionen.   Halle  1877,  Niemeyer.  3  M.  60  Pf. 
Ree:  Jenaer  Literaturztg.  1878,  Nr.  6,  p.  75  v.  0.  Wendt.  —  Liter.  Centralbl. 
1878,  März,  Nr.  13,  p.  443—444  v.  t. 

Mnry,  C,  Immunites  des  biens  d'eglise  sous  les  empereurs  romains  (Tin).  Revue 
Catholiqoe  des  Institutions  et  du  droit.    Decembre,  (cf.  1877.) 

Nanl,  C.,  studii  di  diritto  longobardo.  Studio  I:  Le  fondi  del  diritto  longobardo. 
Torino  1677,  Bona.    100  p.  2  M.  50  Pf. 

Ree:  Revue  critique  1878,  Nr.  8,  p.  122—123  v.  J.  Havet. 

Xaudet,  de  1'etat  des  personnes  sous  les  empereurs  romains  (Hn).  Comptes  ren- 
dus  de  l'Academie  des  sciences  morales  et  politiques.    Decembre,  (cf.  1877). 

Pailhl,  K.  D.,  i  ours  elementaire  de  droit  romain,  contenant  l'explication  melho- 
dique  des  Institutes  et  des  prineipaux  textes  classiques  pour  la  pr^paralion  aux 
examens  de  baccalaureat,  de  licence  et  de  doctorat  en  droit.  Paris,  Larose.  X, 
764  p.  10  M. 

Pigeonnean,  H.,  de  convecüone  urbauae  annonae.  Paris  1877,  Beliu. 

Ree:  Revue  historique,  3.  annee,  (VI,  2),  mars-avril  1878,  p.  445 — 453  par 
G.  Perrot. 

Fuget,  P.,  du  postliminium  en  droit  romain.  De  l'extradition  en  droit  crimiiiel 
international.   These  pour  le  doctorat.    Versailles,  Cerf.   264  p. 

Schmidt,  J.,  de  seviris  Augustalibus.    Adjecta  est  tabula.    Disserlationes  philo- 
logae  Hallenses.    Vol.  V,  p.  1,  VIII.  1—132  (u.  einzeln.)  Halle,  Niemeyer.  4  M. 
Ree:  Jenaer  Literaturztg.  1878,  Nr.  9,  p.  133  v.  J.  Marquardt. 

Simons,  To.,  aus  allröm.  Zeit.  Cultorbilder.  3.  verm.  Aufl.  in  2  Bdn.  Berlin, 
Paetel.    VI,  245  u.  237  S.  8  M. 

—  dasselbe.   Mit  Illustrationen  in  Holzschn.  von  A.  Wagner.  Pracht-Ausgabe. 

4.  (Schluss-)Lfg.   Berlin,  Paetel.    hoch  4.    70  S.  I  9  M. 

Voigt,  M.,  über  die  leges  regiae.  II.    Leipzig  1877,  HirzeL  8  M. 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Jan.,  Nr.  3,  p.  85-86  v.  t. 
Wenzel,  M.,  Kriegswesen  u.  Heeres-Organisation  d.  Römer.  Eine  kriegsgeschichth 
Studie    Berlin  1877,  Luckhardt.    VIII,  124  S.  2  IL 

Ree  :  Literaturbl.  z.  Allgem.  Militärztg.  3. 
Zrödlowski,  F.,  das  römische  Privatrecht,  1.  Bd.   Prag  1876,  Dominicus.  7  M. 
Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Jan.,  Nr.  3,  p.  84—85. 

7.    Exacte  Wissenschaften,  Naturgeschichte,  Heil- 
kunde, Handel,  und  Gewerbe  im  Alterthum. 

^QXy  xal   TQooöog  trjg  dtfTQOVofiiag  I — m  Bvqow.     To  flog  r\ 

(pvXl.     j4.  p.  48—51,  Fi  p.  188—189. 
Berthelot,  M.,  Nouvelle  note  sur  un  liquide  renferme  dans  un  vase  de  verre 

tres-ancien.    Revue  archeologique ,  nouvelle  serie,  18.  anoöe,  XII.  dec.  1877, 

p.  394—398  (cf.  1877). 
Blake,  E.  T.,  The  Medical  Basis  of  Charms.    Dublin  University  Magazine,  Oct. 

1877,  vol.  XC,  Nr.  DXXXVHI,  p.  499—505. 
Blondel,        Recherches  sur  les  byoux  des  peuples  primitifs.  Temps  prehistoriques, 

sauvages.    Mezicains  et  Peruviens.    Paris,  Leroux.   43  p. 
Catälogo  y  resena  de  los  objetos  que  se  eneuentran  en  la  Exposidon  Arqueo- 

lögica,  celebrada  por  el  Eximo.   Ayuntamiento  constitucional  de  Valencia,  con 

motivo  del  enlace  de  S.  M.  el  Rey,  situada  en  los  claustros  del  Real  Colegio 

de  Corpus  Christi.  Madrid,  Murillo.   38  p.  1  M.  50  Pf. 


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62  Exacte  Wisseasch.,  Naturgesch.,  Heilkunde,  Handel  u.  Gewerbe  im  Alterthum. 

Chabas,  F.,  Recherches  sur  les  Poids,  Mesures  et  Monnaies  des  antiens  Egyptieas. 

Paris  1876,  impr.  Nat. 
Ree:  Revue  criüque  1878,  23.  mars,  Nr.  12,  p.  185—188  par  G.  Maspero. 

Chevreul,  F.,  Reaume  d'une  histoire  de  la  maliere,  depuis  les  phtlosophes  grecs 
jusqu'ä  Lavoiaier,  inclusivement.   Paris,  Didot.  441  p.  et  15  tableaux.  (d  1877.) 

Chiarlone,  Q.  y  Mallalna,  C.«  Historia  criüco-literaria  de  la  farmacia,  2.  edic 
Madrid,  Murillo.    4.    672  p.  14  M.  40  Pt 

Cartins,  E.,  %da<pog  xal  xXXpa  'JxhjvJSv,  bc  %ov  reQfiavt,xov  vtto 
&.  XMoaix.  'Jtttxov  cH(isQoX6yiov  toü  1878. 

Enzenot,  instrumenta  de  bronze.  Materiaux  pour  l'histoire  de  l'homrne.  Octhr.- 
Nor.  1877. 

Gladstone,  der  Farbensinn,    v.  Homer,  p.  16. 

Hostinann,  Ch.,  hohes  Alter  d.  Eisenverarbeitung  in  Indien.  Archiv  f.  Anthro- 
pologie, 10.  Bd.,  4.  Vierteljahrsheft,  p.  418. 

Jacqney ,  J. ,  etude  historique  et  juridique  sur  la  condition  des  medecins  et  ar- 
chialres  dans  le  droit  romain,  et  des  medecins,  d  apres  ie  Code  civil  francais. 
Paris,  Thorin.  4  M. 

Kapp)  E«,  Grundlinien  einer  Philosophie  der  Technik.  Zur  Entstehungsgeschichte 
der  Kultur  aus  neuen  Gesichtspunkten.  Braunschweig  1877,  Westermann.  XVL 
360  S.  m.  Holzschn.  6  M. 

Ree:  Kosmos  III.  1,  p.  92—98  v.  F.  Vaihingen 

Koch,  M..  wie  haben  wir  zählen  u.  rechnen  gelernt?  Wie  zählten  u.  rechneten 
die  Alten?  I,  II.    Prag,  Deutscher  Verein.    18  u.  20  S.  a  3n  Pf 

Lepsius,  It.,  weitere  Erörterungen  Aber  das  babylonisch-assyrische  Längenma>s- 
system.  Monatsbericht  d.  königl.  preuss.  Akademie  d.  Wissenschaften  zu  Berlin. 
Dec.  1877,  p.  747—758  (cf.  1&77). 

Magnus,  IL,  der  Farbensinn  des  menschl.  Auges  in  seiner  geschichtl.  Entwick- 
lung.   Leipzig  1877,  Veit.  1  M.  40  Pt 
Ree:  Allgem.  Ztg.  (Augsb.)  Beilage,  Nr.  G3. 

Mortui  et,  O.  de,  Revue  prehistorique.  Kindes  paleoethnologiques  dans  le  bassiD 
du  Rhone.  Age  du  bronze,  recherches  sur  l'origine  de  la  metallurgie  en  France, 
par  E.  Chantre.    Paris,  Leroux.    8  p.,  S  pt  et  1  tableau. 

Oppert,  .L,  die  Maasse  v.  Senkereh  u.  Khorsabad.  Monatsber.  d.  königl.  preuss. 
Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin,  Dec.  1S77,  p.  741—746. 

Ila7raQQf]y67rovXog,   K.,  vyoov  y  eXXqvtxov  nvo.    'Eaxia  187S. 

Topos  V.   N.  150,  p.  12—13. 

Pellgot,  K.,  le  verre,  son  histoire,  sa  fabrication.   Paris  1876,  Masson.     14  M. 
Ree:  Polybiblion  1878,  2.  serie,  Tome  7  (XXII),  2.  livr.,  p.  138—140  v.  A. 
Delaire. 

Iis  Qi  noixtXfidrwv  na§  doxaloig.  "OfAfjgoc.    "£tog  c'.    ®vXX.  'lar. 

xal  'Psßo.  p.  44,  97—112,  45—84,  113—132. 

Proctor,  IL  A.,  Ancient  Babylonian  Astrogony.  The  Gentlemans  Magazine  1S7& 
March. 

Schanz,  die  naturwissenschaftl.  Exegese  d.  Väter.  Theol.  Oaartalschr.,  59.  Jahrg. 
Nr.  4. 

Smith,  J.,  Bible  Planta:  Their  History.  With  a  Review  of  the  Opinions  of  various 
Writers  regarding  their  Identification.  With  10  Lithographie  Plates  by  W.  H. 
Fitch.    London,  Hardwicke.   260  p.    Lwb.  6  M. 

Tili  in  us,  A.  T.,  die  harmonicale  Symbolik  des  Alterlhums.  Köln  1876,  Du  MooL 

Ree:  Katholik  1878,  Jan.,  p.  215—224. 

Wiedeinann,  A.,  über  die  allägypt.  Wage.  Annalen  d.  Physik  u.  Chemie,  K.  F.. 
HI.  2,  p.  320. 


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Kunsl-Archäologie.  63 

Zocker  mann,  B«,  das  Mathematische  im  Talmud.  Beleuchtung  u.  Erläuterung 
der  Talmudstellen  mathemat.  Inhalts.  Breslau,  Progr.  d.  Fränkelschen  Seminars. 
4.   64  S.  u.  34  (lith.)  Fig. 

8.  Kunst-Archäologie. 

Alterthflmer,  die,  unserer  heidnischen  Vorzeit  Nach  den  in  öffentlichen  und 
Privatsammlungen  befindlichen  Originalien  zusammengestellt  u.  herausg.  v.  dem 
römisch- germanischen  Centraimuseum  in  Mainz  durch  L.  Lindenschmit.  3.  Bd. 
7.  u.  8.  Hft.    Mainz,  v.  Zabern.    gr.  4.   23  S.  m.  10  Steintaf.  u.  2  Ghromolith. 

ä  4  M.  (I— 01,  8.  u  Beilage-Hft:  tot  M.  60  Pf. 

Arendt,  Clu,  notice  sur  les  Mosaiques  romaines  trouvees  dans  le  Grand-Duche 
sctuel  et  particulierement  sur  les  Mosaiques  de  Bous.  Publications  de  la  section 
historique  de  lTnstitut  royal  de  Luxembourg.  XXXII,  p.  176—185  et  planches 
col.  I — III,  gr.  in  fol. 

Atres,  l'Ex-Voto  de  Bohir.  Pres  Nuits.  (Cote  d'Or.)  Revue  archeolog.,  nouv. 
serie,  18.  annee,  X.  Octobre  1877,  p.  209—211. 

Barthelemy,  A.  de,  Vases  sigilles  et  epigraphiques  de  fabrique  gallo-romaine. 
Paris,  Levy.    4.    12  p.  et  1  pl. 

Beiträge  zur  Kunstgeschichte.  Red.  v.  H.  Lücke.  I.  Die  Legende  vom  Leben 
der  Jungfrau  Maria  u.  ihre  Darstellung  in  der  bildenden  Kunst  des  Mittelalters. 
Von  A.  Schulz.   Leipzig,  Seemann.   80  S.  3  M. 

Berger,  Ph.,  les  Ex-Voto  du  temple  de  Tanit  ä  Charthage.  Paris  1877,  Maison- 
neuve.  3  IL 

Ree:  Polybiblion  1878,  2.  serie,  Tome  7  (XXII),  2.  livr.,  p.  160—161  ptr 
M.  Schwab. 

Berger,  Ph.,  Lettre  a  M.  F.  Lenormant  sur  les  representations  figurees  des 
Steles  puniques  de  la  Biblioth^que  nationale,  2.  et  3.  partie,  av.  35  ebenes 
dans  le  texte.    Gazette  archeolog.  1877,  L  III. 

Bilderbogen,   kunsthistorische,    1.— 3.  Sammlung.    Leipzig  1877,  Seemann. 

a  2  M. 

Ree:  Literaturbl.  II,  4. 

Blondel,  S.,  la  perspective  dans  les  beaux-arts  de  l  antiquite.  Gazette  des  beaux- 
arts,  Nr.  247  (1878.  1),  p.  28—43  m.  2  Abb. 

Bon wick,  J.,  Pyramid  Facts  and  Fancies.   London  1877,  Kegan.  6  M 

Ree:  The  Athenaeum,  Nr.  2621,  19.  Jan.  1878. 

Cahler,  Ch.,  Nouveaux  melanges  d'archeologie  et  d'histoire.   Paris  1877,  DidoL 

40  M. 

Ree;  Gazette  des  beaux-arts.   2.  Per.,  T.  XVII  (Nr.  250),  p.  378—384  von 
A.  Darcel  m.  5  Abb. 
Cartier,  E.,  l'art  chretien  (Suite).   Revue  du  Monde  Catholique,  10.  Decembre, 
10.  Janv.  (cf.  1877.) 

Cayx  de  Saint-Aymour,  A.  de,  un  sceau  de  poüer  anüque.  Le  Musee  archeoL 
3.  livr. 

Chanot,  E.  de,  Terre  cuite  de  Tanagra.  Gazette  archeologique  1877,  I,  avec 
planche  IV. 

—  Chapiteau  grec  historte.  Gazette  archeolog.  1877,  II,  av.  piche  X  et  5  cliches 
dans  le  texte. 

Chlplez,  Memoire  sur  les  temples  hypethres.  Academie  des  inscripüons  et  belles- 
lettres.   Seance  du  28  decembre  1877.   Revue  critique  1878,  Nr.  1,  p.  21. 

dement.  F.,  l'art  egyptien,  l'art  grec,  l'art  romain.  Conferences.  Paris,  Dela- 
grave.   32.  43  p. 

Clermont-^annean,  Ch«,  la  pierre  de  Bethphage  (fresques  et  inscripüons  des 
aoises).  Revue  archeologique,  nouvelle  serie,  18.  annee,  XII.  Decembre  1877, 
p.  366—388. 


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64  Kunst-Archäologie. 

Clermont-tfanneau,  Ch.,  Steles  peintes  de  Sidon.  Gazette  archeoL  1877,  IU, 
avec  plchs.  XV  et  XVI,  2  cliches  dans  le  texte. 

—  Neubaner  and  Shaplra,  the  Moabite  Poteries.  The  Athenaeum,  Nr.  2611, 
22.  Dec.  1877,  Nr.  2626,  23.  Febr.  1879. 

—  The  veil  of  the  Temple  of  Jerusalem.  The  Athenaeum,  Nr.  2628,  9  March 
1878. 

Colonna  Ceccaldi,  W. ,  le  monument  de  Sarba  (Djouni  de  Phenicie)  et  le  stte 
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Demmin,  A. ,  Handbuch  der  bildenden  u.  gewerblichen  Künste.  Geschichtliche, 
archäolog.,  biograph.,  chronolog.  ,  monogrammat  u.  techn.  Encyclopaedie  der 
Baukunst,  Bilderkunde,  Bildhauerei  etc.  Unter  Mitwirkg.  d.  Verf.  ins  Deutsche 
übertragen  0.  Mothes.  10— 12.  Hfl.  Leipzig,  Scholtze.  S.  433—576  m. 
eingedr.  HoUschn.  •  l  M.  20  Pf. 

Denkmäler  der  Kunst  zur  Uebersicht  ihres  Entwicklungsganges  von  den  erst«» 
Versuchen  bis  zu  den  Standpunkten  der  Gegenwart  3.  verb.  u.  m.  ca.  36  TV. 
verm.  Aufl.  Bearb.  v.  W.  Lütke,  u.  C.  Lützow.  31—36.  Lfg.  gr.  Fol. 
(9  Stahlst.)   Nebst  Text  (S.  301—424).   Stuttgart  Ebner.  a  4  M. 

J  gay  a Ttfiys,       X,  Ol  tQ&ig  xvqio*  trjg  doyata^  tixvifi  Qv&uw. 

'Emla.   1878.  tdpog.  5.  N.  107.   p.  39—45. 

Dresse] ,  H.  u.  A.  Mi  Ich  hü  Ter ,  die  antiken  Kunstwerke  aus  Sparta  und  Un>- 
gebung.  Nebst  einem  epigraphischen  Anhange  u.  ein.  Excurse.  Mit  6  Kpfro. 
Nr.  2ü— 25.  Mittheil.  d.  deutschen  archäol.  Instituts  in  Athen  1877,  2.  Jahrg. 
4.  Heft,  p.  293—474  u.  einzeln.    Athen,  Wilberg.  8  M 

Dümlchen,  J.,  Baugeschichte  des  Dcnderatempels.    Strassburg  1877,  Trübner. 

Ree:  Ausland,  Nr.  7,  p.  138—139. 
DUntzer,  H.,  neue  Mithrasdenkmale  in  Xanten.    Monatsschrift  f.  d.  Geschichte 

Westdeutschlands.    IV.  Jahrg.,  1.  u.  2.  Heft,  p.  51—56. 
Dtttschke,  H.,  antike  Bildwerke  in  Oberitalien.  III.  Die  antiken  Marmorbildwerke 
der  Uffizien  in  Florenz.    Beschrieben  u.  mit  Unterstützung  der  Central-Directiou 
der  k.  d.  archäolog.  Institutes  hcrausg.    Leipzig,  Engelmann.    XXV,  269  S 

5  M.  (I — III:  15  M.) 

Dnhn,  F.  v. ,  griechische  Reliefs,  gefunden  in  den  Ausgrabungen  der  archäolog. 
Gesellschaft  am  Südfluss  der  Akropolis,  vom  April  1876  bis  Juni  1877,  mit 
einem  Anhang,  enthaltend  die  Beschreibung  der  Votifreliefs  an  Asklepios  in  d 
athenischen  Sammlungen.  Archäol.  Ztg.  XXXV.  4,  p.  139—175  u.  Taf.  15. 

Dnranty,  Promenades  au  Louvre:  remarques  ä  propos  de  l'art  egyptien.  (1.  art) 
Gaz.  des  beaux-arts.    1.  mars,  p.  221 — 233  m.  4  Holzschn. 

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and  Monograms.    New-York.    358  p.    Lwb.  25  M- 

Engling,  J.,  un  bronze  antique  trouve  ä  Pittingen  et  conserve  au  musee  historique 
de  Luxembourg.  Publications  de  la  section  historique  de  l'Institut  royal  de 
Luxembourg.   XXXII,  p.  310—316  et  piche  IV. 

Falke,  J.  t.,  Metall-  u.  Schmuckarbeiten  des  Orients.  I,  II.  m.  Holzschn.  Ze»1" 
schrift  f.  bild.  Kunst.  Leipzig  1878,  13.  Jahrg.,  4.  Heft,  p.  97—106,  6.  Heft, 
p.  172—177. 


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Alberghetti.  a  3  M.  50  Pf. 

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dell'  Instituto  di  Corrispond.  archeolog.  Nr.  I,  II  Gennaio  e  Febbraio  1878, 
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1878,  Nr.  5,  p.  87. 

Hitteukofer,  vergleich,  architektonische  Formenlehre.  Eine  populäre  Darstellung 
zur  Formenkenntniss  der  wichtigsten  Baustilperioden  [griechisch,  römisch,  byzan- 
tinisch, romanisch,  gothisch,  Renaissance  u.  modern].  Zum  Gebrauch  f.  Bauhand- 
werker, angeh.  Architekten  u.  techn.  Lehranstalten.  Mit  85  lith.  Taf.  (1530  Illustr.] 
nebst  belehr.  Text  m.  eingedr.  Holzschn.,  2.  Ausg.,  20  Hfte.  Leipzig,  Scholtze. 
4.    VII,  144  S.  UM.  50  Pf. 

Inventalre  general  des  richesses  dart  de  la  France.  Paris,  Monuments  religienx. 
Par  1877,  Plön.  9  M. 

Ree:  The  Academy  1878,  Nr.  307,  p.  265—266  by  E.  F.  S.  Pattison. 

Kavxav  £v  yiog ,  4.,  IlQOff&yxt]  ntQi  x^g  öicupoQctg  %rjg  'PwfiavxLxyg 
Xeyofjtiv^g  d^Texxovixijg  xal  zijg  'EAj.fjvixijg.  Id&qvaTov.  1878. 
xöpov  C  xev%og  s     p.  309—313. 

KctGTOQxyS'  *0  &  Sowita  vuog  xrjg  'Axhjväg.  'Avuxäv  'HptQO- 
Xöywv  xov  1878. 

K  i'kuir,  R.,  Griechische  Thonfiguren  aus  Tanagra  im  Auftrag  des  kais.  deutschen 
archäologischen  Instituts  zu  Berlin,  Rom  u.  Athen  nach  Aufnahmen  v.  L  Otto 
hrsg.    Stuttgart,    fol.    VIII,  31  S.,  17  col.  Tfln.  u.  3  Vign.  180  M. 

Ree:  Preuss.  Jahrb.  XLI.  2,  p.  222—224  von  C(onze).  —  Deutsches  Literatur- 
blatt, Nr.  1,  p.  6  v.  C.  Aldenhoven.  —  Zeitschr.  f.  bild.  Kunst,  13.  Jahrg., 
6.  Heft,  p.  161—174  ra.  1  Taf.  u.  4  Holzschn.  v.  O.  Benndorf.  —  Beilage  z . 
Angsburger  Allgem.  Ztg.  43,  v.  Lübke.  —  Beilage  zur  Wiener  Zeitung  i877, 
Nr.  283  v.  Lübke.  —  Rivista  Europea  1878,  N.  S.,  vol.  V,  fase  2,  p.  365-  369 
v.  Lübke.  —  Academy  1876,  Nr.  304,  p.  194—195  v.  A.  S.  Murray 

Bibliothec»  Philologie»  clftilica.  1878.  I.  5 


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66  Kunst-Archäologie. 

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Schulz.  15  M. 

Ree:  Blätter,  f.  literar.  Unterhaltung,  5,  t.  Riegel. 

Künstler-Lexicon,  allgemeines,  oder  Leben  und  Werke  der  berühmtesten  Bau- 
meister, Bildhauer,  Maler,  Kupferstecher,  Formschneider,  Lithographen  etc.  too 
der  frühesten  Kunstepoche  bis  rur  Gegenwart.  2.  Aufl.  Umgearb.  u.  enriozt 
v.  A.  Seubert    3.  u.  4.  Lfg.   Stuttgart,  Ebner.   S.  161—320.   a  1  M  .  8b  Pt 

Lange,  J.,  det  joniske  Kapitaeis  Oprindelse  og  Forhistorie.  En  Studie  i  saa- 
menlignende  Kunstforskning.  Avec  un  resume  en  francaig.  (Vidensk.  Selk. 
Skr.  5te  Raekke.  Histor.  og  philos.  Afd.  5te  Bind  II.)  Kjöbenh.,  Host  32  p 
u.  3  Kpfrn.  2  M.  50  Pt 

Lasteyrle,  M.  de,  deux  objets  d'orfevrerie  du  musee  de  Ravenne.  Acad.  df* 
inscript.  et  beUes-lettres,  Seance  du  1  raars  1878. 

Lanriere,  J.  de,  le  theAtre  romain  de  Bouchauds.  Bulletin  monumental.  Paris 
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Lef ort ,  L«,  Peintures  d'une  salle  dans  le  eimetiere  de  Cyriaque,  pres  Rome  Rem 
archeolog.  1878,  nouv.  serie,  19.  annee,  I.  Jan.,  p.  43—46. 

Lemaitre,  A.,  le  Louvre,  monument  et  musee,  depuis  leurs  origines  jusqu'a  n* 
jours.   Paris,  Societe  de  numismatique.   V,  478  p. 

Lenormant,  F.,  Miroir  etrusque  decouvert  aupres  d'Orvieto.   Gazette  arebeoloc. 

1877,  I,  av.  piche  III. 

—  Peinture  conservee  ä  Cortone.    Gazette  archeolog.  1877,  U,  av.  piche  Vit 
LetaroulIIy,  F.,  le  Vatican  et  la  Basilique  de  St.-Pierre  de  Rome.  Monographie 
mise  en  ordre  et  completee  par  A.Simil.  (en  2  vols  in  fol.  coiombier  av.  24<» 
plches.  gravees  ou  en  Chromolithographie)  formant  10  ä  12  livr.  ä  22  plancbes 
gravees  et  2  plches.  en  couleur.    Paris,  Morel.  a  40  M 

LUbke,  V.,  Kunsthistorien.  Anden  Udgave.  Leveriug  1—3.  Kjöbenb.  Philip*«* 
ä  64  p.  i  2  M.  50  Pf. 

Lfltzow,  C.  T.,  das  plastische  Museum  der  Wiener  Akademie.  Zeitschr  f.  bili 
Kunst  XIII.  5,  p.  148—151  m.  Kpfrn. 

Lyon,  W.  P.,  Cleopatras  Needle:  Iis  Wronderful  History  and  Instruclive  Lessoa* 
London,  Book  Society.   30  p. 

Mansell,  C.  W.,  Pierres  gravees  pheniciennes.  Gazette  archeolog.  1877,  IL  av. 
4  cliches. 

Marionneau,  Cb.,  Collecüon  archeologique  du  canton  de  Vertou  (Loire- In  ferieurr 
ou  Description  raisonnee  des  objets  et  documents  historiques  recueillis  dans  tt 
canton.    2.  edition.   Nantes,  Forest.    51  p. 

M£nard,  R.,  histoire  des  beaux-aris.  I.  Art  antique.  Architecture,  sculpture,  pein- 
ture, art  domestiquf.    3.  edition.    Paris,  Echo  de  la  Sorbonne.    309  p.     2  M 

Mestorf,  J.,  die  vaterländischen  Alterthümer  Schleswig-Holsteins.  Ansprache  n 
unsere  Landsleute,  veröffentl.  im  Auftr.  d.  kgl.  Minist  f.  gebtl.  etc.  AngcJeget- 
heit.    Hamburg  1877,  Meissner.    32  S.,  5  TaL  1  IL 

Ree.:  Literar.  Centralbl.  1878,  Jan.,  Nr.  4,  p.  110. 

Mouamentos  arquiteetönicos  de  Espana,  publicados  de  Real  örden  y  por  dfcpo- 
sicion  del  Ministerio  de  Fomento.  Cuaderno  59.  Texto:  Monogralta  de  I« 
monumentos  latino-bizantinos  de  Merida  (6  hojas)  —  Coronas  y  cruoes  del  Te- 
soro  de  Guarrazar  (3  hojas).  —  Laminas:  Mosäico  de  las  aves,  de  Menh 
(cromo).  —  Miembros  y  fragmentos  arquiteclonicos  desconocidos ,  de  Meridi 
(grabado  en  acero).    Madrid,  impr.  National,   roy-fol.  a  4u  M- 

Mflnchbansen,  The  moabite  Pottery.    The  Athenaeum,  Nr.  2628,  9  raarch 

Mv  Xo)  vdg,  K.  J.,  0fidlag  xai  $  inox^  ctvtov.  'siSyvceZov  VJ. 
2,  p.  173—203. 

Nardoni,  L. ,  intorno  ad  alcune  imaginette  umane  di  puro  rame  riuvenute  «! 
Viminale.    Bullettino  delllnstit.  di  Corrisp.  archeolog.,  Nr.  I,  II  Genn.  e  Febar. 

1878,  p.  11—13. 


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Numismatik.  67 

NiQOVTöog,  6  h  3JXe^avÖQei(t  Iffrctfiivog  3ßiXi0cos.  Bulletin  de 
corr.  hellen.  I.  8,  p.  377—378. 

Otte,  H.,  archäologisches  Wörterbuch.   2.  AufL   Leipzig  1877,  Weigel.      U  .M. 
Ree:  Zeitschr.  f.  d.  Gymnasialwesen  XXXH.  L  (1878  Jan.),  p.  60  v.  W.  Hol- 
lenberg. —  Zeitschr.  d.  Archit.  u.  In«.- Vereins  zu  Hann  XxIV,  1. 
Philipp!,  F.,  eine  antike  Gemme  als  Siegelbild  im  14.  Jahrh.   Beitr.  zur  Gesch. 
Dortmunds  u.  d.  Grafschaft  Mark,  II  u.  Iii. 

Pigorini,  alcuni  oggetti,  posseduti  dal  sig.  Leone  Nardoni,  raecotti  in  Roma  sull' 
Esquilino.  Bullettino  dell'lnsututo  di  Corrispond.  Archeolog.  1878,  Nr.  I  II  Genn. 
e  Febbr.,  p.  3-4. 

Peggi,  V.,  una  viaita  al  Museo  di  Storia  patria  di  Reggio  dell  Emilia.  Savona. 
4.    27  p.  - 

Ree:  Revue  archeologique  1878,  nouvelle  serie,   19.  annee,  I.  Jan.,  p.  59 
par  A.  B. 

Prestel,  J.,  der  Tempel  der  Athena  Nike.   Mainz  1876,  Zabern.  2  M. 

Ree:  Literar.  Geutralbl.  1878,  Jan.,  Nr.  2,  p.  62  von  Hu. 

Prime,  W.  C,  Pottery  and  Porcelain  of  all  Times  and  Nations.  Illustrated.  New- 
York.   4.    531  p.  36  M. 

Quicherat,  L.,  la  Basilique  de  Fanum.  (construite  par  Vitruve).  Revue  archeol. 
1878,  nouv.  serie,  L  Jan.,  p.  23—36,  II.  Fevr.,  p.  65—80. 

Renan,  E.,  Patere  d'argent  phenicienne  decouverte  a  Palestrina.  Gazette  archeol. 
1877,  I.  av.  piche.  V. 

Rossi,  8t*  de,  terracotte  arcaiche  laziali  scoperte  in  Grottaferrata.  Bullettino  dell' 
Instituto  di  Corrisp.  archeol  ,  Nr.  I,  II  Genn.  e  Febbr.  1878,  p.  7 — 11. 

Saulcy,  F.  de.  Lettre  ä  M.  de  Witte  sur  les  coupoles  de  la  double  porte,  au- 
jourd'hui  cachee  sous  la  mosquee  d'El-Aksa  au  Haram  esch-cherif  de  Jerusalem. 
Gazette  archeolog.  1877,  II,  piche.  XI. 

Sayce,  A.  H.,  The  art  of  prehistoric  Greece.  The  Academy  1878,  Nr.  304, 
p.  195—196. 

Schübling,  notes  on  Olympia.    The  Athenaeum,  Nr.  2621,  19  jan.  1878. 

Schnitze,  V.,  die  Katakomben  von  San  Gennaro  in  Neapel.  Jena  1877,  Coste- 
noble.  4  M.  80  Pf. 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Jan.,  Nr.  3,  p.  93—94  v.  Bu.  —  Evang.  luth. 
Kirchenztg.,  Nr.  2. 

Scoverte  nnove  di  monumenti  cristiani.    La  Scienza  e  la  Fede,  Novembre. 
ShapIra,  Moabite  Poteries.    The  Athenaenm,  Nr.  2616,  15.  Dec.  1877. 

Spencer  Northcote,  The  catacombs  exclusively  Christian.    The  Month,  Febr. 

—  Early  Christian  art.    The  Month,  March. 

Steckbauer,  <*.  J.  und  H.  Otto,  die  antiken  Thongefässe  in  ihrer  Bedeutung 
für  die  moderne  Gefässindustrie,  mit  Unterstützung  der  k.  b.  Staatsministeriums 
für  Kirchen-  u.  Schulangelegenheiten  herausg.  vom  bayerischen  Gewerbemuseum 
in  Nürnberg.  2.-5.  [Schluss-]Hft.  Nürnberg,  Korn.  Fol.  24  Chromolith.  mit 
24  Bl.  Text.  ä  4  M.  50  Pf. 

Wankel,  H.,  der  Bronze-Stier  aus  der  Byciskala-Höhle.   Wien  1877,  Gerold. 

1  M.  60  Pf. 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  März,  Nr.  12,  p.  405—406  von  Bu. 

Wilson,  K.,  Cleopatras  Needle.  London  1877,  Brain.  6  M. 

Ree:  The  Athenaeum,  Nr.  2621,  19.  Jan.  1878  (cf.  Nr.  2609).  —  Academy 
1878,  Nr.  300,  p.  89  v.  Amelia  B.  Edwards. 

—  Our  Great  Obelisk,  Cleopatras  Needle.  Peoples  ed.  London,  Brain.  32  p.  40  Pf 

9.  Numismatik. 

Anzeiger,  numismat.-sphragistischer.  Zeitung  f.  Münz-,  Siegel-  u.  Wappenkunde. 
Organ  d.  Münzforschervereins  zu  Hannover.  Hrsg.  v.  H.  Walte  u.  M.  Bahr- 
feld.  9.  Jahrg.  1878,  12  Nrn.  (a  »/,—  1  B.)   Hannover,  Meyer.  2  M. 


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68  Numismatik. 

Hahrfeldt,  M.,  römische  Consularmünzen.    Berlio  1877,  Weidmann.  IM.  60  Pf. 
Ree:  Bulletino  dell'  instit,  di  corr.  archeol.  1877,  Nr.  10,  11.  OtL-Nov.  ton 
Klügmann. 

Boutkowsky,  A.,  dictionnaire  numismatique  pour  servir  de  guide  anx  amateors, 
experts  et  acheteurs  des  medailles  romaines  imperiales  et  grecques  colonial«. 
avec  indication  de  leur  degre  de  rarete  et  de  leur  prix  actuel  au  XIX.  siiek. 
Buivi  d'un  resume  des  ventes  publiques  de  Paris  et  de  Londres.  Redige  ior 
un  plan  entierement  nouveau,  aecompagnee  d'indices  littexaires  sur  les  recentes 
deeouTertes,  et  de  notices  historiques  peu  connues  sur  les  poetes,  ecriTains. 
architectes,  peintrea,  sculpteurs  et  graveurs  sur  pierrcs  6oes,  qui  illustrer«: 
chaque  regne  depuis  Pompee  le  Grand  jusq'au  5.  siecle  de  notre  ere,  2 — 4.  IWt. 
Leipzig,  Weigel.    8.   Sp.  65—256  m.  eingedr.  Holzachn.  ä  1  M.  20  Pt 

Ree :  Magazin  f.  d.  Literatur  d.  Auslandes,  Nr.  2. 

Buhn,  y.«  moneta  d'oro  ritrovata  nel  sito  dell'antica  Herbita.  Bulletino  dell'  In- 
stituto  di  Corrisp.  archeol.  1879,  Nr.  I,  II  Genn.  e  Febbr.,  p.  5 

Fröhner,  W.,  les  medaillons  de  l'Empire  romain.  —  Numismatique  antiqoe,  al- 
lant  du  regne  d'Auguste  jusqu'ä  Priscus  Attale.  Paris,  Rothschild.  4.  400  p. 
av.  1310  yign.  *  40  M 

Imhoof-Blumer,  Fr.,  griechische  Münzen  im  Münzkabinet  im  Haag  u.  in  n- 
deren  Sammlungen.   Berlin  1876,  Weidmann.  4  M. 

Ree:  Literar.  Centralbl.  1878,  Jan.,  Nr.  4,  p.  121—122  von  Bu. 

Kluegrm&nn,  sulle  sigle  P.  P.  e  D.  P.  P.  negli  averai  de'  denari  di  M.  Foatao. 
Bullettino  dell'Instituto  di  Corrisp.  archeoL  1878,  Nr.  I,  II  Genn.  e  Febbr..  p.6— '. 

Lainbros,  P.,  Monnaies  inedites  de  Chio.   Melangea  de  numismatique,  Msi-Aoät 

1877. 

Lenormant,  F.,  la  Monnaie  dans  lantiquite.  Lecons  professees  dans  la  chairt 
d'archeologie,  pres  la  Bibliotheque  nationale,  en  1875-1877.  2  toI.  Pari*. 
Maiaonneuve.  302,  484  p.  15  M. 

—  les  unions  monetaires  chez  les  Grecs.  Melangea  de  numiamatique ,  Mai-Aout, 
1877. 

Monete,  le,  dell'  Illirico  nel  Museo  di  Spalato.   Bullettino  di  Archeol.  e  Stow 

Halmata  1878,  Anno  1,  Nr.  3,  p.  45—48. 
Mnret,  E.,  Monnaies  de  Pamphylie.  Melange*  de  numismatique,  Mai-Aout  187* 
Saulcy,  F.  de,  Numismatique  de  la  Terre-Sainte.   Melanges  de  numismatique. 

Mai-Aout  1877. 

Schiumberger,  6.,  Numismatique  de  l'Orient  latin.  Paris,  Leroux.  4.  520  p. 
av.  10  plchs.  de  medailles,  gravees  d'apres  les  originaux,  par  L.  Dardel.  75  3i 


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BIBLIOTHECA  PH1LOLOG1CA  CLA88ICA. 


"Verzeichniss 

der 

auf  dem  Gebiete  der  classischen  Altertumswissenschaft 

erschienenen 

Bücher,  Zeitschriften,  Dissertationen,  Programm  -  Abhandlungen, 
Aufsätze  in  Zeitschriften  und  Recensionen. 

Beiblatt  zum  Jahresbericht  über  die  Fortschritte 
der  classischen  Alterthumswissenschaft. 

Fünfter  Jahrgang. 

1878. 

Zweites  Quartal. 


BERLIN  1878. 
VERLAG  VON  S.  CALVARY  &  Co. 

W.  Unter  den  Linden  17. 
Subscriptionspreis  für  den  Jahrgang  von  4  Heften  6  Jf. 


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Inhalt 


Seite 

I.  Zar  Geschichte  und  Encyclopädie  der  classischen  Alterthnms- 

Wissenschaft   69 

1.  Zeitschriften   69 

2.  Academien  und  Gesellschaftsschriften   70 

3.  Sammelwerke   71 

4.  Geschichte  der  Alterthumswissenschaft   72 

5.  Bibliographie    .   76 

II.  Griechische  und  römische  Schriftsteller   77 

1.  Griechische  Autoren   77 

2.  Römische  Autoren   90 

III.  Epigraphik  und  Palaeographie   99 

1.  Griechische  Inschriften.  —  Oriontalische  Inschriften    ....  ^9 

2.  Lateinische  Inschriften   100 

3.  Palaeographie   102 

IV.  Sprachwissenschaft   102 

1.  Vergleichende  Grammatik  der  classischen  Sprachen     .   .    .   .  102 

2.  Griechische  und  lateinische  Metrik   103 

3.  Griechische  Grammatik  und  Dialektologie   104 

4.  Lateinische  Grammatik  und  Dialektologie   105 

V.  Literaturgeschichte   106 

1.  Allgemeine  antike  Literaturgeschichte   106 

2.  Griechische  Literaturgeschichte   107 

3.  Römische  Literaturgeschichte   107 

VI.  Alterthumskunde   109 

1.  Archaeolog.  Zeitschriften.  —  Publication  archaeol.  Gesellschaften  109 

2.  Encyclopaedie  und  Methodologie.  —  Sammelwerke    .    .    .  .110 

3.  Mythologie   111 

4.  Alte  Geschichte:  A.  Allgemeine  Geschichte  und  Chronologie 

der  alten  Welt.  —  Orientalische  Geschichte   112 

B.  Griechische  Geschichte  und  Chronologie   114 

C.  Römische  Geschichte  und  Chronologie   115 

5.  Geographie  und  Topographie:  A.  Alte  Geographie  im  Allgemeinen  116 

B.  Geographie  und  Topographie  von  Griechenland  und  den  öst- 
lichen Theilen  des  römischen  Reiches   117 

C.  Geographie  und  Topographie  von  Italien  und  den  westlichen 
Theilen  des  römischen  Reiches   120 

6.  Alterthümer:  A.  Allgemeines  über  orientalische,  griechische  und 

römische  Alterthümer   124 

B.  Griechische  Alterthümer   125 

C.  Römische  Alterthümer   125 

7.  Exacte  Wissenschaften,  Naturgeschichte,  Heilkunde,  Handel  und 
Gewerbe  im  Alterthum     .    •   127 

8.  Kunst -Archaeologie  .•   129 

9.  Numismatik   133 


Erklärung. 

Auf  unsre  Aufforderung  in  der  Bibliotheca  philologica  hat  der  Heraus- 
geber derselben,  Herr  Dr.  Müldener,  die  Mittheilung  gemacht,  daas  er  im 
Februar  1874,  während  der  Unterzeichnete  in  Italien  lebte,  von  der  ihm  ge- 
hörigen Verlagsbuchhandlung  die  briefliche  Aufforderung  erhalten  habe,  der- 
selben sein  Manuscript  hinter  dem  Rücken  seines  Verlegers  mitzutheilen. 
Nach  der  Sachlage  sah  sich  der  Unterzeichnete  veranlasst,  Herrn  Dr.  Müldener 
um  Einsendung  einer  Copie  des  Schreibens,  von  dessen  Existenz  ihm  nichts 
bekannt  war,  zu  ersuchen.  Herr  Dr.  Müldener  hat  ihm  nicht  geantwortet 
Unterzeichneter  erklärt  deshalb  auch  diese  Angabe  des  Dr.  Müldener,  deren 
Haltlosigkeit  eigentlich  auf  der  Hand  liegt,  für  eine  Verlfiumdung. 

Berlin,  am  18.  August  1878.         S.  Calvary  &  Co.  (Verlag.) 

G.  H.  Simon. 

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BIBLIOTHECA  PHHOLOGICA  CLASSICA. 

Verzeichnis 

der  auf  dem  Gebiete  der  classischen  Alterthums-Wissenschaft 
erschienenen  Bücher,  Zeitschriften,  Dissertationen,  Programm- 
Abhandlnngen  in  Zeitschriften  und  Recensionen. 


ISIS. 


I.  Zur  Geschichte  und  Encyclopädie  der  classischen 

Alterthums-Wissenschaft. 


1.  Zeitschriften. 

Academia.  La,  semanario  illustrado  universal,  dirigido  por  D.  F.  M.  Jubino 
y  D.  J.  de  la  Rada  y  Delgado.  Tomo  II  (Juli  —  December  1877). 
Tomo  HI  (Januar  1878  ff.).  Madrid,  fol.  Oliver  y  Comp.  (cf.  1877).  Preis 
des  Semesters  25  M. 

Ree.    Jenaer  Literaturzeit.  1878.  No.  13.  p.   194   von    E.  Hübner. 
AvaroXtxo;  'AaTjjp,   ssrjiispi;  <p'AoXopt7j,  ixxbrjaiaTrtxTj  xai  x?ti  Zr^n-zia- 
ixz«iBs*j3Suj;.    "E-o;  IZ'  (zsptoäo;  B).    T£v  KuivatavctvoyxoXst.  wöchentlich. 

20  M. 

Athenaeum  beige  (1').  Journal  universel  de  la  litterature,  des  sciences  et  des 
arts.  1.  annee.  No.  1  ä  4,  janvier-fövrier  1878.  Bi-mensuel.  Bruxelles, 
bureaux,  26,  rue  de  la  Madeleine.   par  an  8  M. 

'A-r-uov  HttepoXö(iov  -oü  stoj;  1878  üxo  El.  'AawKtou.  "Eto;  IB'. 
'Afbjvrpiv.  z«pva33ö;  1877  3.  XXIV,  |io',  256  p.  4  M. 

Blätter  t.  das  bayerische  Gymnasial-  u.  Realschulwesen,  red.  v.  W.  Bauer  u.  A. 
Kurz.    14.  Bd.   10  Hfte.   (ä  2  —  3  B.)   München,  Lindauer.  7  M. 

Corre8pondenzblatt  der  deutschen  Archive.  Organ  f.  die  Archive  Mittel- 
Europas.  Red.:  C.  A.  H.  Burkhardt.  1.  Jahrg.  1878.  12  Nrn.  (a  1— 1«/»B.) 
Leipzig.  Grunow.  6  M. 

Hermathena,  a  series  of  papers  on  literature,  science  and  philosophy  by 
Members  of  Trinity  College.  No.  IV— V.  Dublin  1876—77.  Ponsonby. 
vol.  II.  P.  265-529.  III.  p.  1—  291.  ä  7M.  20  Pf. 

Ree.  Academy  N.  314  p.  420—421. 

Journal  des  Savants,  public  par  le  ministre  de  l'instruction  publique.  Assi- 
stants:  MM.  Giraud,  Naudet,  Cl.  Bernard,  Patin,  de  Longp^rier, 
Renan.    62.  annee.  Paris,  Didier.  Monatlich  1  Heft  v.  8  Bog.  4.   36  M. 

Revue  des  langnes  romanes,  publiee  par  la  soci£te  pour  l'etude  des  langues 
romanes.  Deuxieme  serie.  Tome  V.  Paris,  Maisonneuve.  Monatlich.  10  M. 

—  de  linguistique  et  de  philologie  comparee,  recueil  trimestriel  publik  par 
M.  G.  de  Rialle  avec  le  concours  de  MM.  E.  Picot  et  J.  Vinson.  Tome 
XI.  Paris,  Maisonneuve.  v.  p.  3.  15  M. 

Philologie»  cUuica.    n.    1878.  6 


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70 


Acadcmien  und  Gesellschaftsschriften. 


Revue  des  revues  et  publications  relatives  ä  l'antiquite  classique.  Fasciculw 
publies  en  1876.  (4.  cahier  de  la  Revue  de  philologie  pour  1877.)  Klinck- 
sieck.  v.  p.  3. 

Ree.  Revue  arch^ol.  Nouv.  serie.  19.  annee.  III.  Mars  1878.  S.  201-206. 
von  G.  Perrot. 
Rivlsta  di  Filologia  e  d'Istruzione  classica.  v.  p.  3. 

Ree.  Rivista  Europea.  vol.  III.  fasc.  IV.  S.  860  -864. 
Zeitschrift  f.  romanische  Philologie,  hrsg.  v.  G.  Gröber.     2.  Jahrg.  187$, 
2.  Bd.   4  Hfte.   Halle.  Niemeyer.  15  M. 

2.  Academien  und  Gesellschaftsschriften. 

Abhandlungen  der  philosophisch-philologischen  Classe  der  königl.  bayerischen 
Akademie  der  Wissenschaften.  14.  Bd.  2.  Abth.  (In  der  Reihe  der  Denk- 
schriften der  49.  Bd.)  München  1877.  Franz.  4.  226  S.  et  p.  4.        8  M. 

Annuairc  de  l'Academie  royale  des  sciences,  des  lettres  et  des  beaux-arts  de 
Belgique,  1878.  44.  annee.   Bruxelles,  Hayez.  407  p.  et  3  portraits. 

—  du  departement  du  Jura  pour  rannte  1878.  Lons-le-Saunier,  DameleL 
16.  XVI-314  p.  2  M. 

—  de  l'Association  pour  Pencouragement  des  etudes  grecques  en  France, 
annee  1877.   Paris  Maisonneuve  et  Co.  LXXVIII.  392  p.  6  51. 

Ree.  Revue  politique  et  litteraire.   4.  Mai  v.  G.  d'Eichthal. 

Attl  della  R.  Accademia  dei  Lincei  anno  CCLXXIV.  1876—77.  Seria  m. 
Rom  1877,  Salviucci.  4.  Memorie  della  classe  di  scienze  morali  storiche 
e  filologiche.  Vol.  I.  (552  S.  u.  9  Taf.)  Transunti.  Vol.  L  (270,  LXX1II,  36  S.) 

 anno  CCLXXV.  1877-78.  Serie  HI.  (Ebd.)   Transunti  Vol.  II.  Fase 

I— III.  (LXXVI,  128  S.) 

—  del  R.  Institute  Veneto  di  lettere,  scienze  ed  arti,  dal  novembre  1876  tff 
ottobre  1877.  Tomo  III,  serie  V.  disp.  10.  Venezia,  AntoneUi,  1877.  p.  1249 
-1486.  VIII-XLII  u.  CCXIII-CCLXXXIV.  5  M.  50  Pf. 

—  idem  dal  novembre  1877  all'  ottobre  1878.  Tomo  IV.  serie  5„  dispenss 
1—5.  Veneria,  Antonelli,  p.  I— CXXIX,  1—782  u.  Kpfr.  21  M. 

—  delP  Ateneo  Veneto.  Serie  II,  vol.  XTV,  anno  accademico  1876—77,  puntati 
I.  Venezia,  Cecchini.  96  p. 

—  della  R.  Accademia  delle  Scienze  di  Torino,  publicati  dagli  accademic 
segretari  delle  due  classi.  Vol.  XII,  disp.  5.  (maggio-giugno  1877).  Torino, 
tip.  Reale,  1877.  p.  489—790.  voL  XIII.  disp.  1.  2.  (Ottobre— Dicembre 
1877).  p.  1-298  u.  Kpfr.  a  4  iL 

Bulletin  de  l'Academie  rovale  des  sciences,  des  lettres  et  des  beaux-arts 
Belgique.  1878.  Bruxelles,  Hayez.   Erscheint  monatlich.  10  SL 

Congres  provincial  des  orientalistes  francais.  Compte  rendu  de  la  premier* 
Session.  SaintrEtienne  1875.  T.  1.  Saint-  Etienne,  Theolier.  XXX-134  p 
avec  planches  et  figures.  24  M 

Denkschriften  d.  kaiserl.  Akademie  d.  Wissenschaften.  Philosophisch-histor. 
Classe.  27.  Bd.  Wien  Gerold.   4.  404  S.   Mit  Kpfrdr.-Taf.  24  * 

Handllngar,  Kongl.  Svenska  \etenskaps-academiens.  Ny  följ.  XIV,  2:  a  hft. 
Stockholm,  Norstedt  4.  18  M.  (1.  1877.  27  11.) 

—  Bihang  til  kongl.  Svenska  vetenskaps-academiens  handlingar.  IV,  2:a  hrt. 
ebendas.  12  * 

Magazin,  neues  lausitzisches.  Im  Auftrage  d.  oberlausitz.  Gesellschaft  d- 
Wissenschaften,  hrsg.  v.  Schönwälder.  54.  Bd.  1.  Hft.  Görlitz.  20S  S. 
m.  I  Steintaf.  2  M.  50  Pi 

Melanges  speco-romains,  tires  du  bulletin  de  Tacademie  imperiale  des  science> 
de  St.  Petersbourg.  Tome  IV.  Livr.  3.  St.  Petersbourg  1877,  Issakoff 
S.  237-371.  1  M.  20  fl 

Memoires  de  la  Societe  d'agriculture,  des  sciences  et  des  arts  d'  Angers  T. 
Annee  1877.  Anuers. 


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Sammelwerke.  71 

Memoires  de  PAcaderaie  nationale  des  sciences,  arts  et  belles-lettres  de 
Caen.  5.  Serie,  T.  XII.  1877.  Caen,  Le  Blanc-Hardel.  VIII-662  p. 
cf.  p.  4. 

—  de  la  Societe"  des  sciences  naturelles  et  historiques,  des  lettres  et  des 
beaux-arts  de  Cannes  et  de  rarrondissement  de  Grasse.  T.  6.  1876.  Cannes, 
Vidal.  XL-  352  p. 

—  de  la  Sociüte  des  sciences,  de  Tagriculture  et  des  arts  de  Lille.  4.  serie. 
T.  4.  Lille,  Quarre".  421  p.  u.  Kpfr. 

MemorJe  della  R.  Accademia  di  scienze,  lettere  ed  arti  in  Modena.  Tomo  XVII. 

Modena,  Societa  tipografica,  1877.  4.  C,  264,  212,  55  p.  u.  Kpfr. 
Recuell  des  publications  de  la  Societe  nationale  havraise  d'etudes  diverses, 

43.  annee,  1876.   Le  Havre,  Lepelletier.  490  p.  u.  Kpfr. 
Sitzungsberichte  d.  philosophisch-  philologischen  u.  historischen  Gasse  d.  k. 

b.  Akademie  zu  München.  1878.  1.  Hft.  München,  Franz.  105  S.  cf.  p.  5. 

a  l.M.  20  Pf. 

—  d.  königl.  böhmischen  Gesellschaft  d.  Wissenschaften  in  Prag.  Jahrg. 
1877.  Red:  K.  Koristka.  Prag,  Tempsky.  422  S.  6  M. 

—  d.  kaiserl.  Akademie  d.  Wissenschaften.  Philosophisch-histor.  Classe. 
88.  Bd.  1.  u.  2.  Hft.   Wien,  Gerold,  498  S.  6  M.  60  Pf. 

EoXXofoc,  f>  *v  KiuvaxawwooitoXii  sXArjvtxö;.  lü^pajiji«  zsptooixöv.  Topo;  I' 
1875—1876.  Constant.    1877.   4.    xo',   212  p. 

3.  Sammelwerke. 

Amerbachiorum  et  Varnbueleri  epistulae  mutuae.  Ed.  J.  Maehly.  Basil.  1877. 
Schneider  1  M  60  Pf. 

Ree.    Philologischer  Anzeiger.   März  1878,  No.  3.  p.  172—173  von  R. 
Rauchenstein. 

Bartsch,  K.,    Nochmals  die  Ecbasis.  Germania  XXIII,  2  p.  254—255. 
Boccaccio,  G.,  le  lettere  edite  e  inedite  tradotte  e  commentate  d.F.  Corrazin  i. 
Firenze.  Sansoni  1877.  5  M. 

Ree.  Academy  No.  321  p.  570  v.  M.  Creighton. 
Böckh,  A.,  Encyclopädie  u.  Methodologie  d.  philologisch.  Wissecsch.  Leipzig 
1877,  Teubner.  12  M. 

Ree.  Zeitschr.  f.  Völkerpsychologie.  Bd.  10,  2.  u.  3.  Hft.  p.  235-255  v. 
SteinthaJ.  —  Jenaer  Literaturzeitung  No.  22.  p.  334—337  v.  M.  Hertz. 
—  Allgem.  (Augsburger)  Zeitung  No.  83.  —  Rirista  Europea  N.  S. 
vol.  VH,  fasc.  III.  p.  632-  635.  v.  Scartazzini. 
Breal,  M.,  MClanges  de  mythologie.  Paris,  Hachette.  VII,  416  p.  v.  p.  5.  7M.  50Pf. 
Ree.  Polybiblion.  No.  6.  S.  501-502.  v.  H.  d'Arbois  de  Jubainville.  — 
Academy  No.  312.  p.  374. 
BoftottXxces,   B.  F.,    Xofo;  ivap/T^pio;  zspi  (pdoKoyta;  xa»  Ttov  (liptuv  auT^i 
txsanrjfat;   ev  Tij  altkiü^r;  t^;  Ar^apyja;,   'A^vTjaiv  7.    I.    1878.  Btipov 
V  <p «X.    5'    p.    171  —  181.    foX.  o'  *p.  196  —  201.   u.    einzeln.  'Ator;v. 
Miv-opo;.  16  p. 

Carmina  clericorum.   Studenten-Lieder  d.  Mittelalters.   Ed.  Domus  quaedam 

▼etus.    Supplement  zu  jedem  Commersbuche.   4.  verm.  u.  bericht.  Aufl. 

Heilbronn,  Henniger.    VHI,  120  S.  1  M. 

fironovll,  J.  F.,  ad  Albertum  Rubenium  epistolae  X  edidit  J.  C.  G.  Boot.. 

Koma  1877.  4.  24  p.  Atti  dei  Lincei. 
Ree.  Revue  de  Instruction  de  Belgique  XXI,  3  p.  205—208.  v  L.  R(oerscb). 
Halbertsma,    T.  J.,  Otium  Harlemense.    (Continuatur  ex  Tom.  V.  p.  336;. 

Mnemosyne  1878.  nova  series.  vol.  VI.  pars  I.  p.  105—110. 
Hörl,  I.,    libellus  divini  cuitus  pro  ecclesiae  et  linguae  latinae  cultoribus. 

Regensburg,  Manz,  222  S.  1  M.  50  Pf. 

Kern,  G ,  ein  Wort  über  das  Conjiciren.   Zeitschrift  für  das  Gymnasial- 

Wesen.    1878.  32.  Jahrg.  Mai.  p.  319-321. 

6» 


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72 


Geschichte  der  Alterthumswissenschaft. 


Köpke,  £.,  Mitteilungen  aus  d.  Handschriften  d.  Ritter-Akademie  zu  Branden- 
burg a.  11.  L  Johannes  v.  Hildesheim.  Brandenburg,  Progr.  d.  Ritter- 
Akademie.  Verlag  v.  Müller.  35  p.  I  i 

Kopeke,  'A.,  izizxohal  ovsxootoi  (ix  toD  toXXuqö)  B'W  A'  ß'  f'  p.  40-44,  3' 
p.  81  -  96. 

—  svixfotot  ixtstoXat    'Atxtxov  HuspoXo-pov       itou;  1878.  IB'. 
Laubmann,  G.,  Mittheilungen  aus  Würzburger  Handschriften.  Sitzungsberichte  i 

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Leopardl,  G.,   Deutsch  v.  P.  Ueyse.  2  Thlc.  Berlin,  Hertz.  VIII,  269  u.  VL 

588  S.  10  iL 

Magium  Wj  Mapfooviou  harcoXat.  Saßßaxtata  istfltabpptc.  o.  24  p.  369— SL 
Morata,    Olympia.   Lettera  inedita  pubbl.  da  J.  Bonnet  Rivista  crbtiani 

1878.  fasc.  L. 

Nipperdeii.  C,  opuscula.   Berlin  1877,  Weidmann.  12  M. 

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Renan,  E ,  melanges  d'histoire  et  de  voyages.  Paris,  Levy.XX,  530  S.  7  M.  50  Pf. 
Ree.  Lit  Centralbl.  25.  S.  819—820.  —  Gegenwart  No.  14.  v.  Schiff.  - 
Rivista  Europea.  vol.  VII.  fasc.  1.  p.  177—181.  v.  A  C. 
Ritsehl,  F.,  opuscula  philologica.   Vol  HL   Lipsiae  1877,  Teubner    20  M 

Ree.  Jenaer  Literaturztg.  1878.  No  21.  p.  3*22—324  von  O.  Ribbeck. 
'PlCot*  'L,  yia  £~i3ToXyj  zpo;  "njv  xuptov  Zts/ixocv  TtCov.  'Ear'ct  No.  116  p.  177- 
Scheler,  A.,  Olla  patella.  (suite)  Revue  de  l'Instructiou  publique  en  Beljrique 

1878  tome  XXI.  3.  livrais.  p.  104—115. 
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gearb.  u.  verm.  Aufl.  Mit  e.  vollst.  Register.  Leipzig,  Engelmann.  I 
478  S.  B  51; 

Strangford,  Viscount,  original  letters  and  papers  uoon  philological  an: 
kindred  subjects.  Edit.  by  Viscountcss  Strangford.  London,  Trubo^ 
290  p.  Lwb.  .  15  M. 

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Ree.  Rivista  di  Filologia  VI.  fasc.  7-9.  p.  451-452.  v.  G.  0. 

Zarncke,  F.,  über  eine  neue,  bisher  nicht  begannt  gewesene  lateinische  Rf- 
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d.  kgl.  sächs.  Gesellsch.  d.  Wissensch,  zu  Leipzig.  Philol.-Hist.  Cto*- 
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Babuoke,  H.,  Geschiente  d.  Ulrichsschule  in  Norden.  Emden,  Haynel.  v.  p,6.4  H 

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B'.xiXXcc;,  A.,  rapl  t^;  eXX^vtxrJ;  sv  E'jpu'j^)  jiafbpsiu;  <ho  tou  S'  f~  » 

_J.r.    _ m       *%  <   V .  r»   *  S  f»    •    TlKr- 


o'.wvo;  usyj>l  xrj;  dXiuoso»;  ttJ;  KoJvrzavcivouxöXsu);  y*o  "Cü>v  Tojpxaj».  Ife> 
vaaoo;  B',  i  p.  360—370. 


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Geschichte  der  Alterthumswissenschaft.  73 

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Akademie  der  Wissenschaften  zu  München.  32.  u.  33.  Lfg.  Leipzig,  Dunker 
&  Humblot.   (7.  Bd.  S.  |161-480.)  a  2  M.  40  Pf. 

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Stuttg.,  Ebner  u.  Seubert.   XVI  u.  p.  241—414.  8  M.  (cplt  20  M.) 

Ree.  Riv.  Europea.    vol.  VII.  fasc.  II  p.  375—76  v.  Scartazzini. 

—  Die  Gultur  der  Renaissance  in  Italien.  3.  Aufl.  2  Bde.  Leipzig,  Seemann, 
v.  p.  6.  13  M. 

Ree.  Gött.  gel.  Anz.  1878.  Stück  12.  p.  377-3S3.  v.  Geiger.  —  Rivista 
Europea.  voL  VII.  fasc.  II.  p.  377 — 378.  v.  Scartazzini. 

—  the  civilisation  of  the  period  of  the  Renaissance  in  Italy.  Authorised 
translation  by  S.  G.  C.  Middlemore.  2  vols.  Loudon,  Kegan  Paul.  790  p. 
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2  vol.  Paris,  Didot.  20  M. 

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Dörffel.  E.,  Johann  Friedrich  Christ.  Sein  Leben  und  seine  Schriften.  Ein  Bei- 
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en  France.  Paris  1877.  11.  Annee  p.  1—70. 
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3  Hft.  S.  332—365. 
ßatlen-Arnoult,  Histoire  de  l'universit^  de  Toulouse.  Fragment  (1229-1238). 
Memoire*  de  TAcademie  des  sciences  de  Toulouse.  7.  Serie.  T.  IX  u  einz. 
Toulouse,  Douladoure  40  p. 
—  le  mßme.  Deuxiöme  Fragment  (1239—1271.)  Mein,  de  l'Acad.  des  sciences 

de  Toulouse.   7.  serie.  Tom  X  u.  einzeln.   Toulouse.  Douladoure.  34  p. 
Gebhart,  E.,  la  Renaissance  italienne.  Revue  Politique  et  Litteraire.  2.  Mars. 
Gegenbaur,  J.,  Die  Gründung  Fulda's.   Jahresbericht  üb.  d.  kgl.  Gymn.  zu 

Fulda.    April  1878.  4.  11.  p. 
Götze,  die  märkischen  Studenten  auf  der  Universität  Wittenberg  seit  deren 
Gründung  bis  zum  Tode  Melanchthons  (1502—1560).  Märkische  Forschun- 
gen Bd.  XIV. 

Guerzoni,  G.,  II  primo  Rinascimento,  saggio.   Padova.  Valentiner.        3  M. 

Ree.  Revista  Europea.  vol.  III.  fasc.  III.  pag.  644—652.  v.  B. 
Hagen,  H..  Jacobus  Bongarsius.   Bern  1874,  Fischer.  1  M.  60  Pf. 

Ree.  Philologisch.  Anzeiger.   März  1878.   No.  3.  p.  173—175. 

Heerwagen,  H.,  Das  philolog.  Seminar  in  Erlangen.    Neue  Jahrbücher  für 

Philologie  1878.   Ad.  117  Heft  3.  p.  219-224. 

Henne- Am  Rhyn,  0.,  Kulturgeschichte  d.  Mittelalters.  Leipzig  1877.  0.  Wigand 

XX.  585  P«  ^  ^* 

Ree.   Rivista  Europ.  Vol.  VII.  Fasc.  II.  p.  369-372.  von  Scartazzini. 


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74  Geschichte  der  Altertumswissenschaft. 

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67  S.  (1877.  Die  milden  Stiftungen  des  Johanneums.) 
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Ree.  Literar.  Centraiblatt.  1878.  No.  5  p.  142  von  E.  R. 
Hug,  A.,  Hermann  Köchly.   Vortrag,  geh.  in  Arau  am  6.  Octbr.  1877  in  der 
Jahres  versammig.  d.  Vereins  Schweiz.  Gymnasiallehrer.  Basel,  Schweighäiü« 
43  S.  IM. 
Janauscheck,  L.,  Originum  Cisterciensium  tomus  I.  in  quo  praemissis  con- 
gregationum  domiciliis  adjectisque  tabulis  chronologico-genealogicis  veterum 
abbatiarum  a  monachis  habitatarum  fundationes  ad  finem  antiauissimorum 
fontium  primus  descripsit    Vindobonae  1877.   Hölder.   4.  LXXXII  i 
394  S.  Tab.  1.  20  M. 

Ree.  Gött.  gelehrt  Anzeigen.  April   1878  Stück  14.  p.  438—447  von 
Schum.  —  Liter.  Handweiser  N.  222  p.  109-114  v.  C.  WilL  —  TbeoL 
Quartalschrift  1878.  1.  H.  p.  166  v.  Funk.  —  Anzeiger  f.  Kunde 
deutscher  Vorzeit.  N.  F.  XXV.  5. 
Jourdain,  L'  universite  de  Paris  au  temps  d'Etienno  Marcel.  Academie  de» 
Inscriptions  et  Belles-Lettres.   Seance  du  29  mars  1878.  Revue  criüque 
1878.   Avril.  No.  14  p.  231—232. 
Kau,  J.  B.,  Erasmiana.   Aus  dem  Holländischen  übers,  v.  L.  S.  Biblio- 
graphie u.  liter.  Chronik  d.  Schweiz.  1878.  No.  3  u.  4.  p.  34—40.  No.  5  p. 
70-77  No.  6  p.  104—106. 
Koerting,  G.,  Geschichte  d.  Litteratur  Italiens  im  Zeitalter  der  Renaissance, 
t  Bd.  A.  u.  d.  T  .:  Petrarca's  Leben  u.  Werke.  Leipzig,  Fues  XI,  722  S.  14 M. 
Ree.  Literar.  Centralblatt  N.  26  p.  856—85*. 
Krafft,  K.  u.  W.  Creoelius,  Beiträge  zur  Geschichte  d.  Humanismus  am  NifdeT- 
rhein  u.  in  Westphalen.    Berlin  1870-1875.  Calvary.  3  M 

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Legrand,  T.,  les  etudes  grecques  au  moyen  &ge.   La  Republique  francaise 
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Linsemann,  Fr.  X.,  Konrad  Summenhart.   Ein  Culturbild  aus  den  Anßns& 

d.  Univers.  Tübingen.   Tübingen  1877.  Fues.  90  S.  2  M 

Ree.  Literar.  Centralblatt  1878.  No.  14  p.  466. 
Lyncker,  zur  Paedagogik  u.  Methodik  vor  zweihundert  Jahren.    Blätter  fii 

d.  Bayerische  Gymuasialwescn.  14  Bd.  4  Heft.  p.  154—166. 
Mahrenholz,  zur  Kritik  von  Johann  von  Victring's  Liber  certarum  historiarua 

[Pr.  d.  Realschule).   Halle  4.  23  S.  Waisenhaus. 
Maltre,  L.,  L'universite  de  Nantes.   Revue  de  Bretagne  et  de  Vendee,  M*r> 
Maseebieau,  L..  Do  Ravisii  Textoris  comoediis,  seu  de  comoediis  collegioroni 

in  Gallia  praesertim  ineunte   sexto  deeimo  saeculo  disquisitio.  Paria, 

Bonhoure.  86  p. 

Mayer,  A.,  Geschichte  der  geistigen  Cultur  in  Niederösterreich  von  d.  ältesten 
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Cultur  im  Südosten  Deutschlands.  1.  Bd.  Wien,  Seidel.  4.  XVL  453  & 
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Meitzer,  0.,  aus  d.  Bibliothek  eines  Leipziger  Studenten  u.  Docenten  im  erstes 
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Mezger,  C,  Schulrath  Mezger.  Nördlingen  1877.  Beck  v.  p.  8.  2  M.  60  Pt 
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Geschichte  der  Alterthums  Wissenschaft.  75 

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Königsberg  i.  Pr.  Dalkowski.  4.  28  S. 
Müller.  Tl.,  Wyttenbachiana.  Altpreussische  Monataschrift  N.  F.  15.  Bd.  lu.2. 

Heft.  Jan.— März. 

Möller,  J.,  de  Seminarii  Erlangensis  ortu.  Erlangen,  Deichert  v.  p.  8.   60  Pf. 
Ree.  Philologischer  Anzeiger.   No.  3.  p.  175  von  U.  —  Zeitschrift  für 
Gymnasialwesen  XII,  5  p.  857—  360  v.  Cron. 
Müller,  Max,  ancient  times  and  ancient  men.  Macmillan's  Magazine.  No.  222. 
April. 

Ree.  The  Academy.  1878.  No.  309.  p.  302—303  by  Walter  W.  Skeat. 
Nekrolog  für  Professor  Rud.  Jacobs.  Zeitschr.  f.  Gymnasialwesen  N.  F.  XII  6. 
S.  444-445. 

Nolte,  un  ouvrage  inexlit  d*  Honorius  d'  Autun.  Revue  des  sciences  eccles. 
1877.  Avril-Juin.  No.  207-209.  p.  539-559  Juillet-Dec.  N.  209-215. 
p.  56-72. 

Notice  necrologique  sur  M.  Roulez.  Revue  de  Tlnstruction  publique  en  Bel- 
gique.  XXI.  2  livr.  p.  140—144. 

—  sur  M.  de  la  Berge.   Revue  critique.  No.  15  p.  233—237. 

Pagano.  L,  Critica  storica.  Sulla  vita  e  sulle  opere  di  Pietro  delle  Vigne, 
in  relazione  con  suo  secolo.  Frammento  (Tun  opera  inedita.  Rivista 
Europea.  vol.  VII.  fasc.  IV.  S.  788—795. 

Ilapavüa;,  M.,  xspl  Ma^'^ou  -zotj  Mapfouviov.  TCX)..  <piL  auXX.  sv  Kiuvstav.  I'. 

Prflll,  L.,  Geschichte  des  Prämonst^atenserstiftes  Schlägl  im  oberen  Mühl- 
viertel. Linz,  Ebenhöch.  1877.  VIII,  356  S.  u.  1  Kpfr.  6  M. 
Ree.  Lit.  Rundschau  III.  16—17  v.  Evelt 

Queux  de  St.  Hilaire,  de,  des  Syllogues  grecs  et  du  progres  des  Stüdes  litte- 
raires  dans  la  Grece  de  nos  jours.  Annuaire  de  l'association  pour  l'en- 
couragement  des  Etudes  grecques  en  France.  Paris  1877,  11.  Annee. 
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Radtke,  von  der  Goldberger  latein.  Schule.   (Schluss)   Neue  Jahrbücher  f. 

Paedagogik.   Bd.  118.  Heft.  3.  p.  161—166.  v.  p.  8. 
Renan,  E.,  les  congres  philologiques  en  Allemagne  (1847)  Melanges  d'  histoire. 

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Reumout,  A.  v.,  biographische  Denkmäler  nach  persönlichen  Erinnerungen. 
Leipzig,  Duncker  u.  Humblot.  VU,  450  S.  9  M. 

Reuter,  Fr.,  Mittheilungen  aus  dem  Leben  des  Direktor  Bartelmann.  [Gym- 
nasialprogramme]. Kiel,  Schmidt  u.  Klaunig.  1875.  1877.  1878.  4.  26;  32; 
36  S. 

Ree.  Jenaer  Literaturztg.  1878.  No.  22  p.  333—334  von  Fr.  Piulsen. 
Reuter,  H.,  Geschichte  der  religiösen  Aufklärung.   2  Bde.   Berlin,  Hertz  v. 
p.  9.  15  M. 

Ree.  TheoL  Studien  u.  Kritiken  3.  H. 
Riggenbach,  BM  das  Chronikon  des  Konrad  Pellikan.   Zur  vierten  Säkular- 
feier der  Universität  Tübingen  herausgegeben.   Basel,  Bahnmaier.  1877. 
XLII  u.  198  SS.  7  M.  20  Pf. 

Ree  Gotting,   gelehrte  Anzeigen.  Febr.  1878.  Stück  9  p.  270—82  von 
Ludwig  Geiger. 

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verselle suisse.   83.  annee  No.  241.  Janvier. 

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Sainte-Beuve,  C.  A.,  Port-Royal.  4.  e*d.  [en  7  vole.l  T.  1—6.  Paris.  Hachette. 

3420  p.  21  M. 


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Schirren,  C,  üb.  Macchiavelli.  Rede,  beim  Antritt  d.  Rectorats  an  d.  köaigL 

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18  S.  -IM 
Schmitz,  W.,  Mittheilungen  aus  den  Akten  d.  Universität  Köln.  [Pr.  d.Kaiwf 

Wilhelmgymn.l   Köln,  Bachem  4.  18  S. 
Schöne,  R.,  zur  Erinnerung  an  Carlo  Promis.    Vortrag  am  9.  Decembcr  !$7? 

gehalt.  in  d.  archäolog.  Gesellschaft  zu  Berlin.  Archaeolog.  Zeitung  XXXVI. 

Heft  L  p.  1—6. 

Steltz,  G.  £.,  der  Humanist  Wilhelm  Neesen.   Abhandlungen  zu  Frankfurt1 
Kirchen-  und  Reformations-Geschichte  N.  F.  [Separatabdruck  a.  d.Archh 
f.  Frankfurts  Geschichte  u.  Kunst  VI.  Band]  8.  36-160. 
Ree.  Götting.  gelehrte  Anzeigen  1878  St.  17  p.  541-544  t.  L  Gtigei. 

Thorden,  K.  M.,  l'Universite  d'Upsal.    Paris,  Hennuyer.  28  p. 

Walion.  H..  Notice  historique  sur  la  vie  et  les  travaux  de  M.  le  vicomte  Ed- 
manuel  de  Rouge,  membre  de  rAcademie  des  inscriptions  et  belles  lettre. 
Acad.  d.  inscr.  et  belles-lettres.  Comptes  rendus  d.  seances  de  1877.  4. 
serie.  Tome  V.  S.  381—431.  u.  Annales  de  Philosophie  chretienne  IST*. 
Fövrier — Mars. 

Wordsworth,  Chr.,  Scholae  Academicae.  Cambridge  1877.  University  Pre* 
v.  p.  9.  18  ¥ 

Ree.  The  Academy.  No.  316  p.  455—457.  von  J.  Bass  Mullinger. 

Zimmermann  j.,  G.  R.,  Ratpert,  d.  erste  Zürchergelehrte.  Ein  Lebensbild  au- 
dem  9.  Jahrh.   Basel,  Schneider.  XI,  247  S.  3  M.  60  PL 

5.  Bibliographie. 

Bibliographie  u.  literarische  Chronik  d.  Schweiz.  —  Bibliographie  et  chroniqce 
litteraire  de  la  Suisse.  8.  Jahrg.  1878.  12  Nrn.  (a  »/,— 1  B.)  Basel,  Geo£ 

Bibliotheca  philologica  classica.  5.  Jahrg.  1878.  4  Hfte.  Berlin.  Calviry 
1.  Heft  68  S.  v.  p.  9.  t>  » 

Butsch,  A.  F..  die  Bücher-Ornamentik  d.  Renaissance.  Eine  Auswahl  stil- 
voller Titeleinfaasgn.,  Initialen,  Leisten,  Vignetten  u.  Druckerzeichen  he 
vorrag.  itaüen.,  deutscher  u  französ.  Offizinen  aus  d.  Zeit  d.  Fiührenaissaa« 
nach  d.  eigenen  Sammlg.  hrsg.  u.  erläutert.  4  Lfgn.  München,  Hirth.  Fc«l 
1.  Lfg.  28  zinkotyp.  Taf.  m.  16  S.  Text.)  Subscr.-Pr  a  7  M.  (cplt.:  40  M » 

Buttmann,  ältere  Drucke  d.  Lehrerbibliothek.  Prenzlau.  4.  Proirr.  d.  Gyno. 
16  p. 

Catherinot,  N,  Opuscules.  Reimpression.  No.  2.  Annales  typographiques  & 
Bourge8.  No.  3.  La  Gaule  grecque.  No.  4.  Antiquites  romaines  de  Bern 
Bourges.  4.  a  8  p. 

Coromilas,  A.,  Catalogue  des  livres  publies  en  Grece  depuis  1873  jus^a» 
1877,  redige  sur  l'invitation  de  la  Commission  pour  Tencouragemeat  v 
l'industrie  nationale  en  Grece.  Athenes,  Coromilas.  232  p. 

Dcgeorge,  L.,  la  Maison  Plantin  ä  Anvers.   Monographie  completo  de  &tti 
imprimerie  celebre  aux  seizieme  et  dix-septieme  siecles.  2.  edition  augnrcnt^ 
d'une  liste  chronologique  des  ouvrages  imprimes  par  Plantin  a  Anvers  * 
1555  ä  1589.   Bruxelles,  Gay.  III,  6,  125  p. 
Ree.  Polybiblion  XXH,  6  p.  499—501  von  B.  . 

Delayant,  L.,  Catalogue  de  la  bibiiotheque  de  la  ville  de  La  Rocheil«.  U 
Rochelle,  Siret.  XXXIX,  798  p. 

Ferraizl,  G.  J.,  Bibliografia  Petrarchesca.  Bassano.  XXVIII,  206  p.  }* 

Frtederioi,  K.,  Bibliotheca  orientalis  od.  e.vollstfind.  Liste  d.  im  J.  1677  ß 
Deutschland.  Frankreich,  England  u.  d.  Colonien  erschienenen  Büch  r 
Broschüren,  Zeitschriften  etc.  üb.  d.  Sprachen,  Religionen,  Antiquiti^s. 
Literaturen,  Geschichte  und  Geographie  d.  Ostens,  [2.  Jahrg.]  Leim- 
Schulze.  IV.  92  S.  cart.  2  U  50  PI 


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Griechische  und  Römische  Autoren  im  Allgemeinen.  77 


Foltz,  C«,  Geschichte  d.  Salzburger  Bibliotheken.  Wien,  Gerold,  v.  p.  9.  4  M. 
Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXXIX,  2.  lieft  p.  134-136  v.  M.  Gitl- 
bauer. 

Kahl,  A.,  d.  werthvollen  Drucke  d.  Gymnasialbibliothek  zu  Quedlinburg. 
Quedlinburg.   Progr.  4.  16  S. 

Müller,  Fr.,  Die  Incunabeln  d.  Hermannstädter  „Capeilenbibliothek".  I.  Ab- 
schnitt Von  1469-1500.  Archiv  d.  Vereins  für  siebenbürgische  Landes- 
kunde.  N.  F.  14  Bd.  II.  Heft  p.  293-358. 

Proit,  B.,  Catalogue  d.  manuscrits  de  la  bibliotheque  de  la  ville  de  Salins. 
Paris,  Picard.  40  p. 

Schmidt,  H.,  Cataloffus  codicum  manuscriptorum  in  bibliotheca  monasterii 
Cremifanensis  ord.  S.  Bened.  asservatorum,  in  memoriam  anni  a  fundato 
monasterio  MC.  jubilaei.   Tomi  L  fasc.  2.   Linz,  Ebenhöch.  S.  65—128. 

(a)  1  M.  60  Pf. 

Schmidt,  G.,  Die  Handschriften  d.  Gymnasialbibliothek.  [Pr.  d  Dom-Gymn.l 

Halberstadt,  Meyer.  4.  38  S. 
Stcht,  Im  XZp[  -0-)V         "KV/^at  ßtßXiofrrjxwv.  Büov  TCto;  A',  «uX.  B'.  15  März. 
Steudener,  H.,  Die  Handschriften  u.  älteren  Druckwerke  d.  Klosterbibhothek. 

[Progr.  d.  Klosterschule  Rosslcben.]   Halle,  Waisenhaus,  13  p. 
Suohler,  Bericht  über  einige  ältere  Drucke  der  Gymnasialbibliothek.    [Pr.  d. 

Gymn.]    Rinteln,  Bösendahl.  4.  7  S. 
Tsohlersob,  0.,  Verzeichniss  d.  alten  Drucke  d.  Gymnasialbibliothek.  [Progr. 

d.  Gymn.]   Luckau.  4.  15  S. 

II.  Griechische  und  römische  Autoren. 

Bibliothek  d.  Kirchenväter.   Auswahl  der  vorzüglichsten  patrist  Werke  in 
dtsch.  Uebersetzg.  hrsg.  unter  d.  Oberleitg.  v.  V.  Thalhof  er.  266—276  Bdch. 
Inhalt:  266.  267.  272.  Augustin's  ausgewählte  Schriften.  (6.  Bd.  S.  385 

—  675.)  -  268.  269  Theodoret's  ausgewählte  Schriften.  (S. 97-288.) 

—  273.  274.  Makarius'  sämmtliche  Schriften  (S.  97—288.)  —  275. 
276.  Hilarius'  ausgewählte  Schriften.  (S.  97-288.)  Kempten,  Kösel. 
v.  p.  10.  a  40  Pf. 

Freund's  Schüler-Bibliothek.  1.  Abth.:  Präparationen  zu  d.  griech.  u.  röm. 
Schulklassikern.  Präparation  zu  Cicero's  Werken.  12.  Hft  2.  Aufl.  32.  u. 
33.  Hft  -  Livius'  röm.  Geschichte.  5.  u.  11.  Hft  3.  Aufl.  —  VcrgiPs 
Aeneis.  1.  Hft  7.  Aufl.  —  Xenophon's  Anabasis.  6.  Hft.  4.  Aufl.  Leipzig, 
Violet  ä  ca.  80  S.  v.  p.  10.  a  50  Pf. 

Heuret,  Selectae  e  profanis  scriptoribus  historiae.  Texte  revu  et  aecompagne* 
de  notes  g^ographiques,  historiques  et  grammaticalcs,  par  C.  Rouz6.  Paris, 
Belin.   HI.-450  p. 

Palmer,  Arth.,  Miscellanea  critica.  Sophocles  Oed.  R.,  22.  Oed.  Col.  707. 
Euripid.  Bacchae,  778,  1298.  Aristophanes  Pax,  605.  Demosthenes  de  Falsa 
Leg.  400.  Cicero  Cat  I.,  6.  Tacitus  Annais.  XL,  33.  Propertius  III.  (IV.) 
VII.  60.  HI.  (IV.),  XVL  29.  (II.)  XV.  16,  18.  (III.)  VI.  16,  17.  (II.)  VI.  32. 
III.  (IV.),  XV.  9.  II.,  XXXII.  45.  [HL,  XXIV.  45].  Plautus  HU.  Glor.  U., 
11.  66.  Ovid.  Her.  III.  39.  40.  Hermathena.  1877.  No.  V.  p.  253-263. 

1.  Griechische  Autoren. 

Cobet.  C.  G.,  collectanea  critica,  quibus  continentur  observationes  criticae 
in  sriptores  graecos.   Leiden,  Brill.  XII,  620  S.  12  M. 

Ree  Athenaeum  N.  2638. 

Ribbek,  W.,  Varia  (Marcellus  Sideta  medicina  ex  piseibus  v.  10,  v.  30,  v.  59 
u.  ff.,  Matro  v.  82.,  Hesiod.  scut  199,  Homer  K.  462).  Rhein.  Museum 
t  PhiloL  N.  F.  Bd.  33.  Hft.  2  pg.  300-301. 


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t 


78  Griechische  Autoren. 

Aeneas  vo  n  Stymphalos.  Hug,  A.,  Aeneas  von  Stymphalos.  Leipzig, Teubner. 

1877.  4.  1  M.  M  Pf. 

Ree.  Philol.  Anzeiger.  Bd.  9.  No.  2.  p.  97—98  von  R.  Rauchenstein. 
Aeschylua,  the  Seven  against  Thebes,  with  brief  Notes  for  young  Persons. 

(Cambridge  Texts.)  London,  Whitaker.  76  p.  Lwb.  1  M.  80  Pf. 

—  Verdeutscht  v.  H.  v.  Wol zogen.  2.-4.  Bd.  Leipz.,  Reclam.  2:  Perser. 
44  S.   3:  Die  Sieben  gegen  Theben.   49  S.   4:  Schutzflehenden  47  S. 

—  Agamemnon  translated  by  R.  Browning.   London,  Smith  a.  E.  1877. 
Lwb.  6  M. 

Ree.  Edinburgh  Review.  April. 

Cipolla,  F.,  Deila  religione  di  Eschilo  e  di  Pindaro.   Rivista  di  Filo- 

logia.   Anno  VI.  Fase.  7—9.  p.  366—418. 
Heimsoeth,  F.,  de  parodo  in  Aeschyli  fabula  Thebana.   Bonn  1877. 

4.  J.  L., 

Ree.  Philologischer  Anzeiger.  IX,  2.  p.  86—89  von  N.  Weeklein. 
Koehler,  G.,  de  Dorismo  apud  Aeschylum  et  Sophoclem.  Posen  1877. 
4.  Progr. 

Ree.  Philologischer  Anzeiger.  IX,  3.  p.  142—145  von  Wecklein. 
Muff,  Ch.,  de  choro  Persarura  fabulae  Aeschyleae.  Halle,  Mühlmann.  4. 

24  S.  1  *. 

Naumann,  Fr.,  de  to;  particula  apud  Aeschyl.  Lips.,  Barth  1877.  50  Pf. 

Ree.  Philolog.  Anzeiger.   Bd.  9.  N.  2.  p.  90—91  von  Wecklein. 
Oberdick,  J.,  de  stasimo  primo  fabulae  Aeschyleae  quae  VII.  adv.  Tb. 

inscribitur.  [Pr.  d.  Gymn.].  Münster  i.  W.  C.  Coppenrath.  4.  12  S. 
Rauchenstein,  R.,  Zu  Aischylos  Agamemnon.   Neue  Jahrbücher  für 
Philologie.   1878.  Bd.  117.  Heft  3  p.  171—176. 
Alexander  von  Tralles  von  Th.  Puschmann.   I.  Bd.   Wien,  Braumüller, 
v.  p.  11.  20  M. 

Ree.  Literar.  Centralblatt  1878.  No.  18.  p.  611-612. 
Anecdota.  Gidel,  Ch.,  les  exploits  de  Digenis  Akritas  (p.  291—302).  - 
Sur  une  Apocalypse  de  la  Vierge  Marie  (p.  313  —  330).  —  Histoire  de 
Ptocholeon  (p.  386—400).  —  Le  Phvsiologus  (p.  401—444).  —  La  chanson 
d'Arodaphnousa  (p.  445—476).  —  Erotocritos  (p.  477—532).  —  AnecdoU 
Hellenica  (p.  553—558).  Nouvelles  Stüdes  sur  la  Litterature  grecque  modern« 
p.  313—558. 

Jeannaraki,  A.,  "Aajicrca  Kpr^ixd.  Leipzig,  Brockhaus.  1876.      8  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturztg.  1878.  No.  16  p.  241-242  von  B.  Schmidt 
Le  Blant,  E.,  Etüde  archeologique  sur  le  texte  des  actes  de  sainte 

Thecle.   Annuaire  de  Tassociation  pour  Tencouragemeut  des  Etüde» 

Grecques  en  France.  Paris  1877.  11.  Annee  p.  260—272.  v.  p.  11. 
Legrand,  E.,  chansons  populaires Grecques.  Paris, Maisonneuve  1876.  4 M. 

Ree.  Jenaer  Literaturztg.  1878.  No.  16  p.  242  v.  B.  Schmidt. 
Manaraki,  A.,  neugriechischer  Parnass  od.  Sammig.  d.  ausgezeichneteren 

Werke  d.  neueren  Dichter  Griechenlands.  Original  u.  Uebersetzg.  2.  Heft. 

Berlin,  Calvary.  48  S.  v.  p.  12.  (a)  1  M. 

Meyer,  G.,  Imberios  und  Margarona.   Prag  1876.  Progr. 

Ree.  Jenaer  Literaturztg.  1878.  No.  16  p.  243  v.  B.  Schmidt 
Oco-cict^Yj A.,  Tpoi  toü  xpu>TOjiaprjpo;  'Pifra  xou  4>«patoo.  Mr:a  owieyM 

ßiojpacp'a;  ouxoü.    'A^vtjoiv,  „<J>tXoxoX»a'*  40  p. 
Rnelle,  C.  E.,  Deux  textes  grecs  anonymes  concernant  le  canon  musical 

heptacorde,  puia  octacorde  avec  une  traduetion  fran^aisc  et  des  notes 

et  avec  une  introduetion  par  C.  G.  Annuaire  de  Tassociation  ponr 

rencouragement  des  Etudes  Grecques  en  France.   Paris  1877.  11. 

Annee.  p.  147—169.  mit  Facsimile. 
Vassiliewsky,  Russisch-byzantinische  Fragmente.  Leben  d.  H.  Johann 

d.  Gothen.   Zeitschrift  d.  Ministeriums  f.  Volksaufklärung.  Jan.  Febr. 

(russisch). 


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Griechische  Autoren.  79 

• 

Anecdota.  Zachariae  von  Lingen  t  h  al .  zur  Kenntoiss  d. Notitiae  episcopatum 
Graecorum.  Monatsbericht  d.  kgl.  pr.  Akad.  d.  Wissensch,  z.  Berlin. 
1878.  April  S.  276-288. 
Anthologia  graeca.  Dilthey,  C,  observationes  criticae  in  anthologiam  graecam. 

Göttingeu,  Dieterich.  4.  20  S.  IM. 
Apollinaris.   Ludwich,  A.,  d.  Psalter-Metaphrase  d.  Apollinarios.  Hermes 
XIU,  3.  S.  335-350. 
Ritter,  F.,  de  Apollinarii  Laodiceni  legibus  metricis.    [Progr.  des 
Progymn.j   Episcopii,  Lang,  4.  38  S. 
Ree.  Jenaer  Literaturztg.  1878.  No.  19.  p.  290—291  von  Ludwich. 
Apollodorus.   Diels,  IL,  Untersuchungen  üb.  Apollodors  Chronica.  Rhein. 
Museum  XXXI.  S.  1—54. 

Ree.  Wissenschaftliche  Monats-Blätter.  1878.  No.  3.  p.  38—45  v.  Lehrs. 
Niese,  Apollodors' Commentar  z.  Schiffscataloge. Rh.  M.  1877.  S.  267—307. 
Ree.  Wissenschaftl.  Monatsbl.  N.  5.  S.  70—75.  v.  Lehrs. 
Apollonius  Dyscolus.   Schneider,  R.,  Commentarii  critici  et  exegetici  in 
Apollonium  Dyscolum  speeimen.  Accedunt  emendationes.  [Prgr.  d.  Ulrichs- 
gymn.J  Norden,  4.  Soltaa.  16  p. 
Apollonius  Rhodius.   Couat,  A.,  la  querelle  de  Callimaque  et  d1 Apollonius 

v.  Callimachus  p.  80. 
Archimed€8,  Heiberg,  J.  L,  Arkhimedes.   29/4.  75.   Kort  Udsigt  over  det 
philologisk-historiske    Samfunds   Virksomhed   i   Aarene    1874—76.  p. 
19-20. 

Arlstarchus.  Lu dw ich,  A.,  Aristarchisch-Homerische  Aphorismen.  Wissen- 
schaftl. MonatsbL  1878.  I.  Zenodot  u.  Aristarch.  N.  4.  S.  58-60.  IL  Ari- 
starchomanie.  No.  5.  S.  76—80. 

Arlstophani8  Thesmophoriaznsae,  rec.  A.  v.  Velsen.  [Progr.  v.  Saarbrücken}. 
Leipzig,  Teubner.  4.  28  S.  1  M.  20  Pf. 

—  Revolt  of  the  Women.  A  Free  Translation  of  the  Lysistrata  of  Aristo- 
phanes.   By  B.  B.  Rogers.   London,  Bell.  4.   Lwb.  3  M.  60  Pf. 

Palmer,  A.,  ad  Aristoph.  Pax  605  v.  p.  77. 

Piccolomini,  E.,  Sopra  alcuni  luoghi  delle  Nubi  di  Aristofane:  studi 

critici  ed  esegetici.   Pisa,  Nistri  4.  50  p. 
Schwabe,  C.,  Aristophanes  und  Aristoteles  als  Kritiker  d.  Euripides. 

[Pr.  d.  Realschule].    Crefeld,  Kühler.   4.  40  S. 
Setti,  C.,  la  critica  letteraria  in  Aristofane. 

Rec.  Rivista  Europea.  vol.  VI.  fasc.  4.  p.  826-827  von  B. 
Aristotells  ethica  Nicomachea  ed.  et  commentario  continuo  instruxit  G.  Ram- 
ß  au  er.  Adjecta  est  F.  Susemihlii  ad  editorem  epistola  critica.  Leipzig, 
Teubner.  VHI,  740  S.  12  M. 

—  The  Rhetoric  edited  by  M.  Cope.  3  vols.  Cambridge.  1877.  University 
Press.  Lwb.  37  M.  80  Pt 

Rec.  The  Academy.  1878.  No.  309.  p.  303—304  v.  Lewis  Campbell. 

—  erste  Analytiken.  Uebersetzt  v.  J.  H.  v.  Kirchmann,  Leipz.  1878.  Koschny. 

Rec.  Literar.  Centraiblatt.  1878.  No.  16.  p.  541. 

Arnoldt,  R.,  Zu  Aristoteles  Poetik  Cap.  12.  Wissenschaftl.  Monats- 
Blätter.  1878.  VI.  Jahrg.  No.  2.  p.  23—25. 

Baeumker,  O.,  Zu  Aristoteles  (de  sensu  4,441.  a.  b).  Zeitschrift  f.  d. 
österr.  Gymnasien.  1878.  29.  Jahrg.  2.  Heft.  p.  96. 

Baumgart,  II.,  Aristoteles,  Lessing,  Göthe.   Leipzig,  Teubner  1877. 

2  M.  40  Pf. 

Rec.  Lit.  Centrälblatt.  No.  26  p.  842-843. 
Bergk,  Th.,  Lesefrüchte.  IX.  Zu  Aristoteles  Poetik.  Neue  Jahrbücher 

für  Philologie  1878.   Bd.  117.  Heft  3.  p.  180-185. 
Bernays,  J.,  Aristoteles  Elegie  an  Eudemos.  Rhein.  Museum  f.  Philol. 

N.  F.  Bd.  33.  Heft  2.  p.  232-237. 


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80 


Griechische  Autoren. 


Aristoteles.  Bullinger,  A.,  der  endlich  entdeckte  Schlüssel  zum  V( 

der  Aristotelischen  Lehre  v.  d.  tragischen  Katharsis.  München, 
Ackermann.  20  S.  40  Pf. 

Essen,  E.,  Bemerkungen  zu  Aristoteles*  Poetik.    (Berlin,  Calvary). 
34  S.  IM. 

Gidel  Ch.,  La  Legende  d'Aristote  au  moyen  age.  Nouvelles  etudes  sur 
la  litte- rat  uro  grecque  moderne.    S.  331—384. 

Grant,  A.,  Aristoteles.  Autoris.  Uebersetzg.  v.  J.  Imelmann.  Berlin, 
Bornträger.   VII,  16S  S.  2  M.  70  Pf. 

KapoXU*};,  'I,     zspi  K«WXoo  itoaoxaXta  to5  'Apt3TOT&ooc.  'EU. 

ouXX.    sv  Kar'v.  I. 

Kirchmann,  J.  H.  v.,  Erläuterungen  zu  d.  ersten  Analytiken  d.  Ari- 
stoteles.  Leipz.  1877.  Koschny.  2  M. 
Ree.  Literar.  Centralbl.  1878.  No.  16.  April  p.  541. 

Lessing's  Hamburgische  Dramaturgie  erl.  v.  F.  Schröter  u.  Thiele. 
1.  Bd.  Halle,  Waisenhaus  1877.  v.  p.  13.  4  M. 

Ree.  Nordisk.  TidskriftforFilologie  Ny.R.  III,  3.  p.  235-238  v.  C.A.N. 

Reinhardt,  K.,  d.  Philebus  d.  Plato  u.  d.  Aristoteles  Nikomachische 
Ethik  v.  Plato  p.  87. 

Schmidt,  H.,  d.  Erziehungsmethode  d.  Aristoteles.   Halle.  54  S.  J.  D. 

Schwabe,  C,  Aristophanes  u.  Aristoteles  als  Kritiker  d.  Euripides. 
v.  p.  79. 

Webb,  Th.  E.,  the  true  Aristotle.  Hermathena.  No.  IV.  1876.  p.  481 
— 504. 

Aristoxenes.   Cobet,  C.  G.,  Aristoxenea.   Cobet,  Collectanea  critica  S.  4€9 
—476. 

Athenaeus.   Goldschmidt,  M.  J.  og  K.  Kinch,  til  Athenaios  IV.  p.  146. 

Tidskrift  for  Filologi  in,  3  p.  234. 
Autolyci  de  sphaera  rec.  Hoche.    Hamburg,  Meissner  1874.  4.  80  Pf. 

Ree.  Jen.  Litztg.  1878.  N.  24  S.  365—366.  v.  A.  Eberhard. 
Barnabae  epistula  ed.  A.  Hilgen fe ld.    Ed.  II.  Lipsiae,  Weigel  1877. 

5  M.  60  Pt 

Rec.  Jen.  Litztg.  N.  25  S.  369—373  v.  Lipsius.  —  Athenaeum  N.  26SL 
20.  April  1878. 

Hilgenfeld,  A.,  Nachträge  zu  d.  Ausgabe  d.  Barnabasbriefes  u.  de* 
latein.  Hermas-Hirten.   Zeitschrift  für  wiss.  Theologie  XXI,  1 — 3. 
Bion     Härtung,  C,   Bion   Id.  I,  70—71.    Philologus  XXXVll,  3  p. 
567-568. 

Callimachu8.    Couat,  La  querelle  de  Callimaque  et  d' Apollonias  de  Rhode«. 

Annuaire  de  l'association  pour  rencouragement  d.  Etudes  Grecques  es 

France.    11.  Annee.  p.  71—106. 
Castor.    Bornemann,  L.,  de  Castoris  chronicis  Diodori  Siculi  fönte  ac 

norma.    [Pr.  d.  Catharineums.]   Lübeck,  Borchers.   4.   32  S. 
Cebe».   Müller,  C.  C,  de  arte  critica  Cebetis  adhib.   Virceb.   Stuber.  t. 

p.  13.  2  IL 

Rec.  Zeitschr.  f.  d.  össterr.  Gymnasien.  XXIX,  2.  p.  97-102  v.  P.  KoölL 
—  Blätter  f.  bayr.  Gymn.  XIV,  3  p.  130-131  v.  J.  Haas.  —  Literar. 
Centraiblatt  N.  21.  p.  705-706. 
Choriclus.   Cobet,  C.  G.,  Ad  Choricii  orationem  recens  primom  editam  su 

'Apcrciov  ooDxa  x«t  Z-iywov  apyovca.    Collectanea  crit  S.  139—144. 
Cleanthes.    Gomperz,  Th.f  Eine  verschollene  Schrift  d.  Stoikers  Clet 

d.  „ Staat"  u.  d.  sieben  Tragödien  d.  Cynikers  Diogenes.  Ztschr.  t  d. 

Gymn.  XXIX,  4.  S.  252-  256. 
Clemens  Romanus.    Erbes,  K.,  Flavius  Clemens  v.  Rom  u.  d.  älteste  Papst- 

verzeichniss.   Jahrbücher  f.  protest  Theologie  1878.  4.  p.  690—  750. 
Demetrius.   Cobet,  C.  G.,  Ad  Demetrium  *ept  cpurviia;  Collectanea  crit 

S.  236-237. 


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Griechische  Autoren. 


81 


Demosthenes,  plaidoyers  politiques  par  H.  Weil.  Paria,  Hachette  1877.  8  M. 

Ree  Journ.  des  savants  Avril,  v.  E.  Egger.  —  Academy  N.  316.  p.  468. 
—'0  -spi  -oü  Zttfovoo  >.öp;.  'Jgtapipt;  zun  cpä&tia&wv  KE'.  24.  p.  381—396. 
Baerwinkel,  J.,  de  Ute  Ctesiphontea.  [Dissertatio  LipsiensJ.  Sunders- 
husae,  Eupel.  1  M. 

Blass,  Fr.,  Demosthenes.   Leipz.,  Teubner  1877.  14  M. 

Ree.  Literar.  Central blatt  1878.  No.  16.  p.  551-554.  v.  F.  R. 
Gebhardt,  G,  Zur  Kritik  und  Erklärung  d.  Demosthenes.  Blätter  für 


d.  Bayerische  Gymnasialwesen.   XIV,  2.  p.  49—57. 

g  og  K.  Kinch,  til 
XXIII,  142.  Tidskrift  for  Filologie  III,  3.  p.  234. 


Goldschmidt,  M.  J,  J.  L.  Heiberg  og  K.  Kinch,  til  Demosthenes 


Hansen,  H.,  A.  Bruun,  K.  Kinch,  M.  J.  Goldschmidt,  til  Demo- 
sthenes XXXVI,  47.  Das.  p.  235. 
Härtel,  W.,  Demosthenische  Studien.  IL  Sitzungsberichte  d.  kaiserl. 
Acad.  d.  Wiss.  Philos.-Histor.  Classe.  Wien.  Bd.  88.  Heft  I-II. 
(1877  Octob.  —  Nov.)  p.  365—498.  u.  einzeln.  Gerold.    2  M.  40  Pf.. 

(I.  II.  3  M.  40  Pf.) 
Ree.  Jenaer  Literaturztg.  1878.  N.  24  p.  363-364.  v.  F.  Blass. 
Palmer,  A.,  ad  Demosth.  de  falsa  leg.  400.  v.  p.  77. 
Schulze,  R.  prolegomenon  in  Demosthenis  orationeiOadversui  Apaturium 
capita  duo.   Lipsiae.  Kreysing.  84  p.  Inaug.  Diss. 
Ree.  Lit.  Centralbl.  N.  24.  S.  800-801.  v.  F.  B. 
Olo  Chrysostomus.  Cobet,  C.  G.,  ad  Dionis  Chrysostomi  orationes.  Collecta- 

nea  critica.  S.  52— 98. 
Di  od  or  us.    Bornemann,  L.,  de  Castoro  Diodori  fönte  v.  p.  80. 

Cobet,  C.  G~  Ad  Diodorum  Siculum.  Collectanea  Critica.  S.  238-254. 
Mommsen,  Th.,  Fabius  u.  Diodor.  Hermes  XIII,  3.  p.  305—330. 
Diogenes  Laertius.  Cobet,  C.  G.,  Diogenis  Laertii  vita  Pythagorae.  Collecta- 
nea critica.    S.  449—460. 

Kern,  G.,  Bemerkungen  zum  10.  Buche  des  Laertius  Diogenes.  [Progr. 
d.  Gymnas  ].   Prenzlau.  4. 
Diogenes  Slnopeus.   Gomperz,  Th.,  d.  sieben  Tragödien  d.  Diogenes,  v. 
Cleanthes  p.  80 

Dionysius  Halicarnassensis.   üsener,  IL,  de  Dionysii  Halicarnassensis  libris 

manuscriptis.    [Universitätsschr.]  Bonn,  Georgi.  4.  20  S. 
Dionysius  Thrax.   Chassang,  A.,  la  grammaire  de  Denys  de  Thrace.  An- 
nuaire  de  l'association  pour  rencouragement  de«  Etudes  Grecques  en  France. 
Paris  1877.  11.  Annee.  p.  170—188. 
Empedocles    Schlaegcr,  R.,  Empedocles  Agrigentinus  quatenus  Heraclitum 
Ephesium  in  philosophia  secutus  sit.  (Progr.  d.  Gymn.).  Eisenach,  Hof- 
buchdruckerei. 4.  24  S. 
Ephraem  Syrus.  Ferry,  C,  Saint  Ephrem  poete.  Paris,  Durand.  XIII,  277  p.  3  M. 
Epictetus.    Wallace,  W.,  Epictetus.  Encyclop.  Brittannica.  vol.  VIII. 
Epimenides.    Schultess,  C,  de  Epimenide  Grete.  Bonnae.  Gotting.,  Dcuer- 
lich.  1877.  1  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  N.  26.  p.  394  v.  IL  Zurborg. 
Eudoxus.  Tannery,M^  Note  sur  le  Systeme  astronomique  d'Eudoxe.  Mem. 
d.  Bord.  (1876)  I,  p.  441-451. 

Ree.  Jahrbuch  üb.  die  Fortschritte  d.  Mathematik.  VIII,  p.  4—5  von  Gr. 
Euripides'  Werke.  Griechisch  m.  metr.  Uebersetzg.  u.  prüf.  u.  erklär.  An- 
merken, v.  J.  A.  Härtung.  1.  Bdchn.:  Medea.  2.  Aufl.  Leipzig,  Engel- 
mann. XVI,  160  S.  2  M.  25  Pf. 
L'Ifigenia  in  Aulide  da  G.  Vite Iii.  Firenze,  Le  Monnier.  v.  p.  14.  1  M. 
Ree.  Blätter  f.  Bayer.  Gymnasialwesen.  XIV,  5.  S.  220  -225  v.  Wecklein. 
Arnoldt,  R^  die  chorische  Technik  d.  Euripides.   Halle,  Mühlmann, 
v.  p.  14.  8  M. 
Ree.  Revue  critique.  N.  21.  p.  333—337  v.  H.  Weil. 


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82  Griechische  Autoren. 


Euripides.  Bissinger,  das  3.  Stasimon  des  euripideischen  Hippolyt.  Blätter 
f.  d.  bayerische  Gymnasialwesen.  XVI,  5.  S.  196—200. 
Block,  R.  de,  Influence  morale  et  litteraire  d'Euripide  chez  les  anciens. 

Revue  de  ^Instruction  Publique  en  Belgiaue.  XXI,  2  p.  73-103. 
Funke,  CL  A.,  legem  stichomythiae  quibus  rationibus  observaverit 
Euripides.   Rostock  1875.  J.  D. 
Ree.  Philologischer  Anzeiger  1878.  No  3.  p.  148—50 
Jebb,  C,  Euripides.  Encyclopaedia  Brittannica.  vol.  VIII. 
Palm  er,  A.,  ad  Eur.  Bacch.  v.  p.  77. 

Roemheld,  F.,  de  epithetis  apud  Eur.  Giessen  1877,  Ricker.  v.  p.  14. 

4M  60  Pf. 

Ree.  Revue  Critique.  No.  21.  p.  341—42  von  H.  Weil. 
Schwabe,  C,  Aristophanes  und  Aristoteles  als  Kritiker  des  Euripides. 
v.  p.  79. 

Schwartz,  E.,  de  metaphoris  e  mari  et  re  navali  petitis  quaestiones 
Euripideae.   Dissertatio  inauguralis.   Kiel,  Lipsius.  4.  52  S.      2  M. 

Tyrrell,  R.,  Note  on  Eur.  Bach.  1059.  Hermathena.  No.  IV.  1876. 
p.  476-480. 

Vitelli,  G.,  Intorno  alla  Ifigenia  in  Aulide.  Firenze  1877,  Le  Monnier. 

Ree.  Revue  Critique.   1878.    No.   21.  p.  337—340  v.  H.  Weil.  - 
Blätter  f.  d.  bayer.  Gyran.-Wesen.  XTV,  5.  p.  220-225  v.  Wecklein. 
Eusebius.    Tu  Hoch,  Eusebius.   Encyclopaedia  Brittannica.  Vol.  VIII. 
Galenits.  Ilelmreicb,  G.'observationes  criticae  in  Galenide  elementis  seeuodum 
Hippoeratem  libros.  Dissert.  inauguralis.  Erlangen,  Deichert.  30  S.  60  Pf. 
Grammatlci.  Egger,  E.,  observations  sur  le  vocabulaire  technique  des  grammai- 
riens  et  des  rneteurs  ancieos.  Annuaire  de  Tassociation  pour  Pencourage- 
ment  des  Etudes  Grecques  en  France.  Paris  1877.  11.  Annee.  p.  138—146. 
Renan,  E.,  Les  grammairiens  grecs.  1854.  MeManges  d'histoire.  S.  427 
-439. 

Gregorlua  Nazianzenus.  Draeseke,  J.,  Quaestiones  Nazianzenae.  [Progrl 
Wandsbeck  1876. 

Ree.  Zeitschr.  f.  Kirchengeschichte,  n.  Bd.  3.  Heft,  p.  423.  v.  D.  Malier. 
Gregorius  Nyssenus.  Berga  des,  J.  C,  De  universo  doctrina  Gregorii  Ny»- 
seni.  [Diss.  inaug.]    Leipzig  1376. 

Ree.  Zeitschrift  f.  Kirchengesch.  II,  3.  S.  423—24.  v.  Möller. 
Hermann,  G.,  Gregorii  Nysseni  sententiae  de  salute  adipiscenda.  Diss. 
theol.   Halis  Sax.  1875. 
Ree.  Ztschr.  f.  Kirchengesch.  II,  3.  S  424-25  v.  Möller. 

Harpocratlon.  Cobet,  C.  G.,  De  locis  quibusdam  apud  Harpocrationem.  Col- 

lectanea  critica.   S.  168—184. 
Hecataeus.    Roeper,  G.,  üb.  einige  Schriftsteller  mit  Namen  Hekataeos.  IL 

[Pr.  d.  städt.  GymD.l.  Danzig,  Gröning.  4.  32  S. 
Hegesippus  Vitelli,  H.,  in  Hegesippi  oratione  de  Halonneso  Codicum  Flo- 

rentinorum  discrepantiam  descripsit  Firenze  1876.  (Pubblicazioni  del  K. 

Istituto  di  Studi  Superiori.  Sez.  di  Filosofia  e  Filologia  vol.  II.  di*p.  I) 

1  M. 

Heraclltus.  Schlaeger,  R,  Empedocles,  Heraclitum  secutus.  v.  p.  81. 
Herodotus,  erkl.  v.  H.Stein.  II.  Bd.,  I.  Heft.  III. Buch.  3.  verb.  Aufl.  Berlin 
1877,  Weidmann.  2  M.  25  Pf. 

Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnasien.  XXIX,  3.  p.  188—196  v.  A. 
Scheindler. 

Bauer,  A.,  die  Entstehung  des  Uerodotischen  Geschichtswerkes.  Wien, 
Braumüller,  v.  p.  15. 
Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  4.  S.  273-289  v.  L. 
Cwilinski. 

Bergk,  Th.,  Thukydides  und  Herodot,  v.  Thucydides  p.  89. 


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Griechische  Autoren.  83 

Herodotus.  Kirch  hoff,  A.,  üb.  d.Zeit  v.Herodot's  Besuch  in  Sparta.  Monats- 
bericht d.  kgl.  preus8.  Akad.  d.  Wiss.  zu  Berlin.  Januar  1878.  p.  1—8. 
Mas  per o,  G.,  Nouveau  fragment  d'un  commentaire  sur  le  second  iivre 
d'Herodote.  Annuaire  de  Fassociation  pour  l'encouragement  des  Etudes 
Grecques  en  France.  11.  Annee.  p.  124—137. 
Hesiodus.    Dcvantier,  F.,  die  Spuren  d.  anlautenden  Digamma  bei  Hesiod. 
L  (Gymn.  Progr.)  Jever.  4.  24  S. 

Ree.  Literar.  Centralblatt.  No  20.  p.  681.  von  Cl. 

Mahaffy,  J.  P.,  Studies  in  Greek  Literature.  —  I.  Hesiod.  Hennathena. 

No.  IV.  Bubiin  1876.  p.  297—330. 
Ribbeck,  W.,  ad  Hesiodi  acutum  v.  199.  v.  p.  77. 
Hieronymus  Cardianus.  Reuss,  F.,  Hieronymus  von  Kardia.   Berlin,  Weid- 
mann, 1876.  5  M. 
Ree.  Jenaer  Literaturztg.  No.  24.  S.  362—363.  v.  Geizer. 
Hlppocrates.  Helmreich,  G.,  in  Galeni  de  elementis  sec.  Hippoer.  v.  p.  82. 
Hippolytus.  Hilgenfeld,  A.,  der  Basilides  des  Hippolytus.  Zeitschr.  f.  wissensch. 

Theolog.  21.  Jahrg.  1-3.  Heft. 
Homer's  Iliade.  Erkl.  v.  J.  U.  Fäsi.  3.  Bd.  5.  Aufl.  v.  F.  R.  Franke.  Berl. 
1877.  Weidmann.  1  M.  80  Pf. 

Ree.  Zeitschr.  d.  österr.  Gymnasien.  XXIX,  3.  p.  179-185  v.  J.  Zech- 
meister. 

—  Ilias.  Erklärende  Schulausg.  v.  H.  Düntzer.  2.  Hft  Buch  XHI-XVI. 

2.,  neu  bearb.  Aufl.  Paderborn,  F.  Schöningh.  S.  139—296.     1  M.  50  Pf. 

—  Odyssee.  Erkl.  v.  J.  U.  Faesi.  I.Band.  Gesang  I— Vm.  7.  Aufl.,  besorgt 
v.  W.  C.  Kayser,  Berlin,  Weidmann.  256  S.  1  M.  80  Pf. 

—  Odyssee  (texte  grec.)  Nouvelle  edition,  precedee  d'une  etude  sur  Homere, 
et  aecompagnee  des  sommaires  analytiques  et  de  notes  philologiques  etc.; 
par  P.  A.  Brach.  Paris,  Belin.  XXI-577  p.  2  M. 

—  l'Iliade  par  F.  Daburon.  Paris,  Reichel,  v.  p.  15. 

Ree.  Polybiblion.  XXII,  No.  6.  S.  502-504.  v.  C.  Huit. 

Scholla  Graeca  in  Homeri  Iliadem  ed.  G.  Dindorf.   T.  III  et  IV. 

Oxonii.  Clarendon.  1877.  26  M. 

Ree.  Ztschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  4.  S.  263-268.  v.  AI.  Rzach. 
—  Academy  N.  316.  p.  468. 
Aren s,  J.,  de  partieipii  subinneti  ratione  Homerica.  [Pr.  d.  Gymn.] 

Kattowitz,  Siwinna.  4.  14  S. 
Burcknardt-Biedermann,  Th.,  der  Homeridenhymnus  auf  den  Deli- 

schen  Apollo  u.  sein  Verhfiltniss  zum  Delischen  Götterdienst.  [Progr. 

d.  Pädag.]   Basel,  Schnitze.   4.  24  S. 
Gladstone,  W.  E.,  the  Iris  of  Homer  and  her  relation  to  Genesis  IX.  - 

The  Contemporary  Review.  April. 

—  der  Farbensinn.   Breslau,  Kern.  v.  p.  16.  1  M. 
Ree.  Kosmos  II,  4.  p.  377—381  v.  K. 

—  sur  lcs  sens  de  la  couleur  et  de  la  notion  des  couleurs  dans  Homere. 
Revue  internat  d.  sciences.  No.  9—12. 

Goebel,  A.,  Lexilogus  zu  Homer  u.  d.  Homeriden.  Mit  zahlreichen  Bei- 
trägen z.  griech.  Wortforschung  überhaupt  wie  auch  zur  latein.  u.  ger- 
man.  Wortforschung.  1.  Bd.  Berlin  1878,  Weidmann.  XH,  623  S.  16  M. 
Ree.  Literar.  Centralblatt.  No.  21.  p.  706-708  von  Bgm.  —  Vgl. 
No.  26  Erklärungen  v.  Goebel  u.  Brugman. 
Heerdegen,  F..  über  den  Zusammenhang  der  homerischen  Frage.  Er- 
langen, Deichert  1877.  4.  80  Pf. 
Ree.  Jenaer  Literaturztg.  No.  23.  S.  351—352  v.  R.  Volkmann. 
Heraeus,    C,    Homerisches    Elementarbuch.    Berlin    1876,  Grote. 

1  M 

Ree.  Neue  Jahrbücher  f.  Pädagogik.  Bd.  118.  Heft  3.  p.  155-161. 
v.  W.  Vollbrecht 


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84  Griechische  Autoren. 

Homer.  II  er  eher,  R.,  üb.  die  Homerische  Ebene  von  Troja.  Berlin  1876. 
Dihnmler.  4.  1  M. 

Ree.  Revue  critique.  No.  25.  S.  399—402  v.  Vidal  Lablaehe. 

—  Vier  homerische  Flüsse.  Berlin  1877.  Comm.  in  bonor.  Moramseni. 
Ree.  Revue  critique  No.  25.  S.  899-  402  v.  Vidal  Lablache. 

Herrn  an,  J.,  die  formale  Technik  der  homerisch.  Reden.  Villach  1877. 
Progr. 

Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  2.  p.  149— 159  v.  J.Zechmeigter. 
Holzmaun,  M.,  der  sogenannte  Locativ  dos  Zieles  im  Rigveda  u.  in  d. 
homerisch.  Gedichten.  Zeitschrift  f.  Völkerpsychologie.  Bd.  10,  2.  a. 

3.  Heft.  p.  182-230. 

Jäcklein,  A.,  Bemerkungen  zu  Odyssee  ß,  225-227;  &,  74;  &,  16i  a. 

/  86.  Blätter  f.  d.  Bayerische  Gymnasialwesen.  Bd.  14.  Heft  3.  p.  98-101. 
Kr  ichenbauer,  A.,  die  Irrfahrt  des  Menelaos.  Wien,  Hölder.     80  PI. 
Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  1878.  XXIX,  2  p.  151-153  n» 
J   Zechmeister.  —  Jenaer  Literaturzeitung  No.  20.  p.  307.  v.  F. 
Bender. 

Kühne,  W.,  de  aoristi  passivi  formis  atque  usu  Homcrico.  [Pr.  d.  Dom- 
schule.]   Güstrow,  Eberl  4.  29  S.  Auch  Diss.  Inaug.  v.  p.  16. 

Ludwien,  A.,  Aristarchisch-Homerische  Aphorismen,  v.  p.  79. 

Martin,  Th.  H.,  comment  Homere  s'orientait.  Explications  fort  simple« 
Substitutes  ä  des  fables  trop  savantes  Extrait  d.  Memoire«  de  l'Aca- 
demie  d.  Inscriptions  et  Belles-Lettres.  Tome  XXIX.  2.  Partie.  Paris 
1878.  p.  5-32. 

Miehe,  G,  Verwandtschaft  u.  Familie  in  den  homerischen  Gedichten 
nach  ihrer  sittlichen  Bedeutung.  [Progr.  d.  Realschule.]  Halberstadt 

4.  21  S. 

Nitsche,  A.,  Untersuch,  üb.  d.  Echtheit  d.  Doloneia.  [Progr.]  Marbun 
i.  St.  1877. 

Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnas.  XXIX,  2  p.  148—149  v.  J. 
Zechmeister. 

Rauchenstein,  F.,  Horn.  II.  A,  251.  Philologus  XXXVH,  3.  p.  414 
Ribbeck,  W.,  ad  Homer.  K.  462.  v.  p.  77. 

Schmalfeld,  Fr.,  über  Horn.  II.  IX,  153.  Philologus  XXXVIII,  1  p. 
179—184. 

Schmidt,  C.  P.  Christensen,  Undersoegclser  om  Ocnskcsoetningen  i  Gro«i 
fortrin8viis  paa  Grundlag  af  de  homeriske  Digte.  28./9.  76.  Kort  Udsürt 
over  det  philologisk-historiske  Samfunds  Virksomhed  i  Aarene  1874—76 
Kiobenh.  1877  p.  31—35. 

—  Undersoegelser  om  Graekernes  hypothetisk-betingede  og  potentiak 
Udsagn  i  indicativiisk  Form,  fortrinsviis  paa  Grundlag  af  de  homeriiie 
Digte.  Nordisk  Tidskrift  for  FilologL  Ny  R.  III,  2  p.  161-209. 

Schneidewin,  M..  d.  homerische  Naivetfit.  Eine  ästhetisch -culturr?- 
schichtl.  Studie.  Hameln,  Brecht.  VIII,  156  S.  2  M.  75  Pf. 

Schroeder,  L.,  d.  Accentgesetze  d.  homerischen  Nominalcomposita  dar- 
gestellt u.  m.  denen  d.  Veda  verglichen.   Dorpat  J.  D.  20  S. 

Skerlo,  H.,  Homerische  Verba.  Philologus  XXX  VIII,  1  p.  1—39. 

—  üb.  die  Verbindung  von  {JcrXsv  und  d»ojiap-:Ev.  Das.  p.  184—185. 
Suhle,  B.,  de  hymno  Homerico  quarto  si;  'AfpoSiTrjv.  [Pr.  d.  Gymn.] 

Stolp,  Feige.  4.  29  S. 
Hyperides.  Fuhr,  K.,  Zu  Hypereides.  Rhein.  Museum  f.  PhiloL  N.  F.  Bd.  35. 
Hft.  2.  pg.  309. 

Jambllchus.  Cobet,  G.  (").,  Observation  es  criticae  et  palaeographicae  ad 
Jamblicbi  vi  tarn  Pythagorae.  Collectanea  Critica.  S.  305—449. 

loaunes  Damasceous.  Grundlehner,  Fr.  H.  J-  Johannes  Damascenus.  Utrecht. 
Kemink  1876.  5  * 

Ree.  Zeitschr.  f.  Kirchengesch.  II.  Bd.  3.  Hft.  p.  425.  v.  Möller. 


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Griechische  Autoren. 


85 


losephus  Schrift  gegen  Apion  v.  J.  G.  Müller.  Basel,  Bahnmaier  1877.  10  M. 
Ree.  Liter.  Centralbl.  No.  15.  p.  495.  -  Theolog.  Literaturzeitung  No  4. 

v.  Schürer. 

Wie  sei  er,  des  Josephus  Zeugnisse  üb.  Christus  u.  Jacobus,  d.  Bruder 
d.  Herrn.   Jahrbücher  f.  deutsche  Theologie.  23.  Bd.  Heft  1. 
Julianus.  'AjippctC*)s,  N.  X.,  'IoAtavo;,  o  üapapktTTj;  sv  azikxiTja  sxxvtcuv  >j  ozav- 
t/jo-.;  5»;  -a  uro  KXiwvo;  TaptaßiJ  XCttd  t?,;  ajKo^Tou  r]jiu»v  ttitcsw;  jpa^svta 
xa».  sxiOTTjiiovUTj  aÜTmv  ava(ps3i;.    'AJhjvipiv,  OiXafctasü;,  x{T  159  p.    3  M. 
Bartow,  J.  W.,  Gibbon  and  Julian.    Hermathena.  1S77  No.  V.  p.  142 
-159. 

Rode,  F.,  Reaction  Kaiser  Julian's  gegen  d.  Kirche.  Jena,  Dabis.  1877. 
v.  p.  16.  2  M. 

Ree.  Theol.  Litztg.  III,  5.  —  Rivista  Europea  vol.  VII.  fasc.  3. 
p.  636.  v.  Scartazzini. 
Julius  Äfricanus.  Harnack,  A.,  d.  Zeit  d.  Ignatius  u.  d.  Chronologie  d. 
Antiochenischeu  Bischöfe  bis  Tyrannus  nach  Julius  Äfricanus  u.  d.  späteren 
Historikern.    Nebst  e.  Untersuchg.  üb.  d.  Verbreitg.  d.  Passio  S.  Polycarpi 
im  Abendlande.    Leipzig,  Hinrichs.  III,  92  S.  3  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  N.  14  p.  201—202  v.  R.  Lipsius.  —  Poly 

biblion  XXII,  3.  p.  240-241  von  G.  K. 
Schürer,   £.,   Julius  Äfricanus   als   Quelle   d.  pseudojustin'schon 
Cohortatio  ad  Graecos.   Zeitschr.  f.   Kirchengesch.  II.  Bd.  3  Hft. 
S.  319-331. 

Spitta.  F.,  d.  Brief  d.  Julius  Äfricanus.    Halle,  Waisenhaus  1877. 
v.  p.  17.  2  M.  80  Pf. 

'  Ree.  Polybiblion  XXII,  5.  p.  433-34  von  G.  K. 
Justini  Martyri8  opera,  ed.  J.  C.  Th.  de  Otto.  ed.  III.  Tomi  I.  p.  L  II.  Jena, 
Fischer.  1875-77.  18  M. 

Ree.  Allg.  ev.-luth.  Kirchenztg.  16.  —  Polybiblion  XXII,  4  p.  315-316  v. 

L.  Duehesne.  —  Lit.  Centralblatt  N.  25  o.  816—817. 
Massebiau,  L.,  Justin  Martvr.  Revue  Chretienue.  Mars. 
Leo  Imperator.   Gidel,  Ch.,  les  Oracle«  de  TEmpereur  Leon  le  Sage.  Nou- 

velles  etudes  sur  la  literature  trrecque  moderne  S.  304—312. 
Libanius.  Cobet,  C.  G.,  ad  Libanium.   Collectanea  critica  S.  99—138.  254 
—304. 

Foerster,  R.,  de  Libanii  libris  manuscriptis  Upsaliensibus.  Rostock, 
Adler.  1877.  4. 

Ree.  Jen.  Litztg.  1878.  No.  24.  S.  365—66  v.  A.  Hug. 
—  Francesco  Zambeccari  u.  d.  Briefe  d.  Libanios.  Ein  Beitrag  z.  Kritik 
d.  Libanios  u.  zur  Geschichte  d.  Philologie.  Stuttgart,  Heitz.  VIII,  332  S. 

10  M. 

Ree.  Jen.  Literaturzeitung  N.  24.  p.  364—365  v.  A.  Hug. 
Lucian,  ausgewählte  Schriften.    Erklärt  von  J.  Sommerbrodt.   3.  Bdchn.: 
Wie  man  Geschichte  schreiben  soll.   Die  Rednerschule.   Der  Fischer.  Der 
ungebildete  Büchernarr.    Ueber  d.  Pantomimik.  2.  Aufl.  Berlin,  Weidmann. 
X,  266  S.  2  M.  40  Pf. 

Lyrici  Poetae.  Poetae  lyrici  graeci.    Ree.  Th.  Bergk.  Ed.  IV.  Vol.  I.  Pindari 
carinii ki  continens.   Leipzig,  Teubner.  XX,  488  S.  9  M. 

Macarii  Magnetls  onera  ed.  0.  Blond  cl.  Paris,  Klincksieck.  1876.  v.  p.  17.  9  M. 
Ree.  Jahrb.  f.  dtsche.  Theol.  XXXn,  1.  v.  Wagenmann. 
Duehesne,  L.,  de  Macario.    Paris,  Klincksieck.  2  M.  80  Pf. 

Ree.  Jahrb.  f.  dtsche.  Theol.  XXIII,  1.  v.  Wagenmann. 
Zahn,  Th.,  zu  Macarius  v.  Magnesia.   Zeitschrift  f.  Kircheugeschichte. 
II.  Bd.  3.  Hft.  p.  450-459. 
Manetho.  Pessl,  H.  v.,  das  chronologische  System  Manetho's.   Leipzig  Hin- 
richs. XI,  268  S.  6  M. 
Marcellus  Sideta,   Ribbeck,  W.,  ad  Marceilum  Sidetam  v.  p.  77. 

Bibliotbeea  phüolojie»  classic».    1978.   II.  7 


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86  Griechische  Autoreu. 

• 

Matro.   Ribbeck,  W.,  ad  Matroneni  v.  p.  77. 

Maxlmus  et  Ammon.   Ree.  Arth.  Ludwich.   Lip^iae,  Teubner  1877  v.  p.  17. 

I  M.  80  Pf. 

Ree.  Jen.  Litztg.  N.  25.  S.  378-379  v.  A.  Eberhard. 
Menander.  Graux,  Ch.,  sur  un  texte  nouveau  relatif  a  Menandre.  Annuaire 

de  rassociation  pour  l'encouragement  des  Etudes  Grecques  en  Fracce. 

11.  Annee.  p.  118-123. 
Nicetas  Acomlnata.  Uspenski,  0.  L.,  über  Manuscripte  d.  Xicetas  AcominaU 

in  d.  National-Bibliothek  z.  Paris.   Journal  d.  Minister,  d.  Volksaufklärung 

in  Petersb.  1877.  Nov.— Dez.  (Russisch.) 
Nonnus.   Tiedke,  H.,  Nonniana.  Hermes  XIII,  3.  S.  351—356.  v.  p.  17. 
Numenius.    Thedinga,  Fr.,  de  Numenio.    Boon  1875.  J.  Diss. 

Ree.  Zeitschr.  f.  Kirchengesch.  II,  3.  S.  420-421.  v.  Möller. 
Oracula  Sibyllina.   Badt,  B.,  Ursprung,  Inhalt  u.  Text  d.  4.  Buches  d.  sibjl- 

linischen  Orakel,  e.  Studie.    Breslau,  Hepuer.  4.  24  S.  2  M. 

Oratores.   Fuhr,  K.,  animadversiones  in  oratores  Atticos.   Bonnae  1S77. 

8.  Diss.  inaug. 

Ree.  Philologisch.  Anzeiger.  Bd.  9.  No.  2.  p.  100—105  v.  A.  Weidre: 
,  (cf.  VIII,  4.) 

Schepe,  K.,  de  transitionis  fonnulis  quibus  oratores  Attici  praeter  Iso- 
cratem,  Aeschinem,  Dcmosthenemqe  utuntur  [Gymn.  Progr.  des  Adol- 
finum].   Bückeburg,  Uofbuchdruckerei.  4.  32  S. 
Origenes.    Schultz,  H.,  Die  Christologie  d.  Origenes  im  Zusammenhang  s. 
Weltanschauung.  Jahrbb.  f.  protebt.  Theolog.  1875,  S.  193—247.  369- 425. 
Ree.  Zeitschr.  f.  Kirchengeschichte  II.  Bd.  3.  Het't.  p.  422—23  v.  Möller. 
Orpheus,  il  Carmc  delle  Gemme  trasl.  da  C.  Malingri.  Torino,  Bona,v.  p.  17. 

Ree.  Rivista  Europea.  vol.  VI.  fasc.  IV.  p.  S17  v.  B. 
Papias.    Weiffenbach,  \V.,  d.  Papias- Fragmente  üb.  Marcus  u.  Matthäus 
eingehend  exegetisch  untersucht  u.  kritisch  gewürdigt,  zugleich  e.  Beitr?£ 
z.  synopt.  Frage.    Berlin,  Schleiermacher.  XII,  135  S.  3  iL 

Pappi  collectiones  ed.  Ruitsch.    Vol.  II.  Berlin,  Weidmann  1876.       15  M. 
Ree  Jahrbuch  üb.  d.  Fortschritte  d.  Mathemat  VIII,  1.  p.  5—7  v.  Gr. 
Gerhardt,  C.  J.,  Die  Sammlung  d.  Pappus  v.  Alexandrien.  EUlebeu 
1874.  M.  Cantor,  Recensionen  dazu.    Schlömilch  Z.  XVI.  llitt  A. 
37-42. 

Ree.  Jahrbuch  üb.  d.  Fortschritte  d.  Mathera.  VIII.  1.  p.  7.  v.  0. 
Parmenides.   Martin,  Tb.  H.,  theories  astronomiques  de  Pannenide.  Acad^ 
mie  d".  Inscriptions  et  Belles-Lettres.  Seance  du  3  mai  1878.  Revue  Critique. 
No.  19.  p  316. 

Paroemiographi.  BspiT-a,  I.  <!>.,  Tra^oijiiai  -tl>v  vsoviipeiv  'EX.Xr(vwv  iittd  sapaX- 
XrjXiouoj  zr>ö;  tc/;  -ibv  ap^aiwv.  Bupura  ["foXX.  ?'p.  164—167.  o'  p.  225— 230. 
2'  p.  280—285. 

Patrum  apostolicorum  opera,  rec.  0.  Gebhardt,  A.  Harnack,  Th.  Zahn. 

ed.  minor.  Lip?iae,  Himichs  1877.  v.  p.  17.  3  M. 

Rec.  Jeu.  Lit.-Ztg.  25  S.  369—373  v.  Lipsius. 
Philo.    Reville,  J  ,  Le  logos  d'apres  Philon  d'Alexandrie.    Dissertat  Geneve. 

H.  Georg.  1877.  95  p. 
Plndarus  rec.  Th.  Bergk.  v.  p.  85. 

—  Les  Olympiques,  expliquees  iitteraleraent,  traduites  en  francais  et  anuote>> 
par  M.  Sommer.    Paris,  Hachette.  231  p.  3  M.  50  K 

Cipolla,  F.,  della  religione  di  Pindaro  v.  p.  78. 
Lehrs,  K,  Zurechtweisung  f.  Theodor  Bergk  in  Sachen  d.  Pindarscholnn. 

Wissenschaft!.  Monats-Blätter.  1878.  VL  Jahrg.  No.  2.  p.  27—32. 
Lübbert,  E.,  Pindaros  v.  Kvnoskephalai.  Rede  z.  Feier  a.  Geburtstag 
Sr.  Majestät  d.  Deutschen  Kaisers,  Königs  v.  Preussen  Wilhelm  L  i^'h. 
an  d.  Christian  Albrechts-Universitat  am  22.  Mai z  1878.  Kiel,  Unten* 
töts-Buchh.  4.  16  S.  1  M. 


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Griechische  Autoren. 


87 


Planudes,  Maximus,  das  Rechenbuch,  aus  d.  Griech.  übers,  v.  II.  Wä  senke. 

Halle,  Schmidt  VI,  56  S.  1  M. 

Piatonis  dialogi  II.  Ex  recensione  C.  F.  llermanni.    New- York,  Harper. 

327  p.  Lwb.  1  M.  20  Pf. 

—  Phedon.  Nouvelle  edition.  precedee  d'une  introduction,  d'un  plan  analytique 
des  matieres,  et  accompagnee  de  notes  grammaticales  et  philosophiques  par 
Charpeuti^r.   Paris,  Bdin.  XXVIII,  123  p. 

—  Philebus,  with  introduction,  notes,  a.  appendix;  together  with  a  critical 
letter  on  the  laws  ot*  Plato  a.  a  chapter  of  palaeographical  remarks  by 
Ch.  Badhara.  2.  ed.,  revised  a.  enlarged.  Loudon,  Williams.  XXVI.  22  u. 
154  S.  4  M. 

—  Protagoras.  Mit  Einleitg.  u.  Anmerkg.  v.  E.  Jahn.  3.  Aufl.  Wien,  Gerold. 
VIII,  XLIX,  176  S.  2  M. 

—  La  Republique;  VII.  Ii  vre.  Nouvelle  edition,  precedee  d'une  introduction, 
d'un  plan  analytique  des  matieres  et  accompagnee  de  notes  grammaticales 
et  philosophiques  par  Charpentier.    Paris,  B«'lin.  76  p. 

—  L'Ippia  maggiore,  trad  da  Soringo.«   Siracusa  1S76. 

Ree.  Rivista  de  Filologia  VI.  fase.  7—9  p..  437— 450.  v.  L.  C. 
Bertram,  Fr.,  d.  Unsterblichkeitslehre  Plato's.    1.  Hälfte.  Zeitschr.  f. 

Philosophie  u.  philos.  Kritik.    72.  Bd.  2.  Heft. 
Cobct,  C.  G.,  Platonica.  Cratvlus,  Charmides,  Meno.  Collectanea  Critica. 

S.  24-51. 

Koptv.oj-:^;,  I  K„  WvaXviai;  toj  IIXcrcovixoD  oiciX'/fou  ,/0  'Ir.r.ia-   u  us(- 

C«vu.    'E'frjasf/.;  tu>v  '*iXou.*&<T,y,  KE'  N.  24  S.  381—396. 
Krohn,  A.^  d.  Platonische  Frage.  Sendschreiben  au  Hrn.  Prof.  E.  Zeller. 

Halle,  Mühlmann.    VIII,  166  S.  3  M.  60  Pf. 

Märkinger,  J.,  d.  Rhetorik  nach  d.  Platonischen  Dialoge  Gorgias  [Progr. 
d.  Gymn].    Seitenstetten.    1877.  31  S. 

Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnas.  XXVIII,  12.  p.  948  v.  M.  Gitl- 
bauer. 

Reinhardt.  K.,  d.  Philebus  d.  Plato  u.  d.  Aristoteles  Nikomachische 

Ethik.    [Gymn.  Progr.]    Bielefeld  -4.  25  S. 
Rieckher,  J.,  Zu  Plato  Sympos.  patf.  175  B.  Rhein.  Museum  f.  Philol. 

N.  F.  Bd.  33  Heft  2.  pg.  307-309. 
Roth  lauf,  B.,  d.  Mathematik  z.  Piatos  Zeiten  u.  seine  Beziehungen  zu 
ihr,  nach  Piatos  eigenen  Werken  u.  d.  Zeugnissen  älterer  Schriftsteller. 
Inaugural-Dissertation.  Jena,  Dei>tuug.  74  S.  m.  1  Steintaf.  1  M.  60  Pf. 
Schanz,  M.,  üb.  d.  P|at<»-Codcx  d.  Markusbibliothek.  Leipzig,  Tauchnitz, 
v.  p.  18.  4  M. 

Ree.  Literar.  Centralblatt  1S78.  No.  18.  P.  618—619  v.  F.  S  .  .  .  .  hl. 
—  üb.  Plato-Odex  N.  1807  d.  Nationalbibliothek  in  Paris  (Parisinus  A.j 
Rhein.  Museum  f  Piniol.  N.  F.  Bd.  33  litt.  2  pg.  303-307. 
Schrumra.  G.,  quaestionura   de   locis   nonuullis  Legum  Piatonicarum 
part.  VIII.  [Progr .1  Glatz  1875.  15  S. 

Ree.  Philologischer  Anzeiger.  Bd.  9.  No.  2.  p.  98—100  v.  C.  Här- 
tung. 

Stein,   IJ.,  sieben  Bücher  z.  Geschichte  d.  Piatonimus.  3.  Theil.  Gört. 
1875.    Vandenhoeck  8  M. 

Ree.  Zeitschr.  f.  KircheDg<  sch.  II.  3.  p.  419—420  v.  Möller. 
Weck  lein,  N.,  Zu  Plato  Apolog.  pag.  30  0.  Rheim  Museum  f.  Philol. 

N.  F.  Bd.  33.  Hft.  2  pg.  307. 
Ziwsa,  C,  Der  ägyptische  Mvthus  im  Phadrus  d.  Piaton  u.  seine  Conse- 
quenzen.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  4.  S.  241—252. 
Plotinos.    Müller,  II.  F.,  Jahresbericht  üb.  Plotiuos.  I.  Philologus  XXXVII, 
3  p.  545 — 561.  . 

Plutarchus.  Vie  de  Cesar.    Texte  groc,  av<-c  un  choix  do  notes  t«n  franeais. 
ä  l'usage  des  classes  par  Gregoire.    Paris,  Delagrave.  132  p. 


7* 


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g8  Griechische  Autoren. 

Plutarchus.  Vie  de  Marius.  Nouvelle  edition  contenant  des  notos  historiouw 
etc.,  en  francais  par  M.  Donat  de  Sainte-Croix.    Paris,  Beün.  84  p. 

—  Vie  de  Sylla.  Nouvelle  edition,  contenant  des  notes  historiques,  geogra- 
phiqucs  et  litteraires  par  M.  Lecrocq.  Paris.  Belin.  VIII  %  p. 

—  Lives.  Translated  from  the  Original  Greek,  with  notes,  critical  and 
historicaL,  and  memoir  of  the  translators,  J.  and  W.  Lan« hörne.  New 
ed.   London,  Tegg.  750  p.  Lwb.  7  M.  20  Pf. 

Cobet,  C.  G.,  I)e  locis  nonnullis  in  Plutarchi  Moralibus.  Collectanea 

critica.  S.  482-  544. 
—  Annotationen  criticae  et  historicae  ad  Plutarchi  vitas  Ti.  et  C.  Gm- 

chorum,  Agesilai,  Pompeii.    Collectanea  crit.  S.  545—598. 
Geer,  A.  W.  van,  de  fontibus  Plutarchi  in  vitis  Gracchorum.  [Inaugural 

diss.]    Leyden,  Brill.   95  S. 
Holwerda,  A.  E.  J.,  Disputatio  de  dispositione  verborum  in  linsrua 
Graeca,  in  lingua  Latina  et  apud  Plutarchum.  Accedunt  commentarioli 
ad  libros  de  Iside  et  Osiride  et  de  Genio  Socratis.  [Inauguraldiss.] 
Trajecti  ad.  Rh.   Huffei.  156  p.  3  M 

Schubert,  R.,  d.  Quellen  Plutarchs  in  den  Lebensbeschreibungen  des 
Eumenes,  Demetrius  und  Pyrrhus.  Leipzig,  Teubner  1878.  v.  p.  18.  5  M 
Ree.  Jenaer  Literaturztg.  1878.  No.  17  o.  257—258  v.  H.  Peter. 
Pollux.   Stojentin,  F.  v.,  de  Julii  Pollucis  inpublicis  Atheniensiura  antiqui- 
tatibus  enarrandis  auetoritate.    Vratislaviae  1875  112  S.  Diss.  Inaug. 
Ree.  Philologischer  Anzeiger.    IX.  No.  2.  p.  108—114  v.  K.  Boysen. 
.  Polybius.   Cobet,  C.  G.,  De  locis  nonnullis  apud  Polybium  in  titulo  t:p 
•jvuiutöv.  Collectanea  critica.  p.  1 — 23. 
Niese,  B.,  die  Chronologie  d.  gallischen  Kriege  bei  Polybios.  Henne* 
XIII,  3  S.  401  -413. 
Prodromus,  Theodore,  Trois  poemes  vulgaires,  publies  par  E.  Miller  et  E.L^ 
grand.   Paris,  Maisonueuve.  1875.  4  M 

Ree.  Jenaer  Literaturztg.  1878.  No.  16.  p.  242—43  von  B.  Schmidt 
Pythagoras.  Cobet,  C.  G.,  Pseudo-Pythagorac  -i  ypuod  Irr,.  Collectanea  critica 
S.  460-  469. 

—  Spicilegium  lectionum  codicis  Fiorentini  (de  vita  Pvthagorac).  Coli« 
tanea  critica  S.  476-482. 
Pytheas.    Schmitt,  A.,  Zu  Pytheas  von  Massilia.   Landau  1876.  Progr. 

Ree.  Jahrbuch  üb.  die  Fortschritte  d.  Mathematik.  VIII,  1.  p.  3—4  v.Gr 
Rhetores.  Buschmann,  Charakteristik  d.  griechischen  Rhetoren  beim  Rhef>r 
Seueca,  v.  Seneca  p.  97. 

Egger,  E.,  sur  le  vocabulaire  technique  des  rhetheurs  v.  p.  82. 
Sappho.    Modona,  L.,  la  Saffo  storica  ed  il  mito  di  Saffo  e  Faone.  Rivist« 

Europea  vol.  VI.  fasc.  IV.  p.  709—731. 
Sophocles,  Trachiniae  by  L.  Campbell.    London  1877.  Lwb.    2  M.  40  Pt 

Ree.  The  Edinburgh  Review.  April. 
—  Edipo  rey.    Lo  Gay  Saber.  Febr. 

Esc  her,  Ed.,  der  Accusativ  bei  Sophocles.  Leipz.  1876.  S.  Hirzel  2M 
Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnas.  XXIX,  Heft3  p.  186— 188  v  J.Golling 
Goldschmidt,  M.  J.,  F.  Gustafsson  og  J.  L.  Heilberg,  til  Sophocb 

Aias  1290.    Tidskrift  for  Filologi  III,  3  p.  233—234. 
Golisch,  J.,  Zu  Sophocles  Antisjone  [v.  414.]    Neue  Jahrbücher  für 

Philologie.   Bd.  117.  Heft  3.  p.^176. 
Kolisch.  A.,  de  Sophoclis  anno  et  natali  et  fatali.    flnan«ural.  diss.) 
Halle.  28  S. 

Krichauff,  E.,  quaestiones  de  partieipii  apud  Sophoclem  usu.  DisserUti'. 
Kiel,  Lipsius  4.  90  S.  2  M.  40  Pf. 

Lechner.  M.,  De  rhetoricae  usu  Sophocleo.  Berolini,  Calvarv  187" 
4.  1  M!  50  Pf 

Ree.  Philologisch.  Anzeiger  IX,  3  p.  145-148  v.  A.  Weidner. 


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Griechische  Autoren.  89 

Sophocles.  Leutscb.  E.  v.,  Soph.  Elect.  431-463.  355.  Philologus  XXXVÜI, 
1  p.  149.  159. 

Muff,  Ch.,  die  chorische  Technik  des  Sophokles.  Halle  1877.  Mühlmann 
v.  p.  19.  7  M.  60  Pf. 

Ree.  Neue  Jahrbücher  für  Philologie.  Bd.  117.  Heft  3.  p.  145—170. 
v.  0.  Hense  (Schluss).  v.  p.  19. 
Nauck,  A.,  zu  Sophokles  Aias  V.  1285.   Hermes  XIII,  3.  S.  430—432. 
Palmer  A.,  ad.  Soph.  Oed.  R.  et  Col.  v.  p.  77. 

Procksch,  A..  Zur  Bedeutung  von  xpö  u.  zur  Erklärung  von  Soph.  0.  C. 

v.  1524  sq.  Zeitschr.  f.  d.  Gymnasial- Wesen.  XXXII,  5.  o.  321—326. 
Schindler,  C,  de  Sophocle  verborum  inventore  I.  [Dissert.J  Vratislaviae 

1877.  Köbner.    108  S.  1  M.  20  Pf. 
Schneider,  R.,  8ophocles.   Jahresberichte  d.  philol.  Vereins  z.  Berlin. 

S.  118—128.  Schluss  folgt.  (Zeitschr.  f.  Gymuasialwesen.  N.  F.  XII,  6.) 
T  hirl wall,  C,  On  the  Irony  of  Sophocles.  (Reprinted  from  the  Philological 
Museum).    Remains  Literary  and  Theological.  Vol.  III.  p.  1—67. 
Strabo.   Niese,  B.,  emendationes   Straboniane.    [Ind.  schol.]  Marburgi, 
Elwert  4.  15  S. 

Sulda8.   Cobet,  D.  G.,  De  nonnullis  locis  apud  Suidam.  Collectanea  critica. 
S.  145-167. 

Roh  de,  E.,  Tqovs  in  d.  Biographica  d.  Suidas.  Rhein.  Museum  f.  Philol. 
N.  F.  33.  Bd.  2.  Hft  p.  161—220. 
Synesius.   Baphides,  Ph.,  de  Synesio  Plotinizante.  Constantinopel  1875. 
(Leipz.  Dissert.] 

Ree.  Zeitschr.  f.  Kirchengeschichte.  II.  Bd.  3.  Heft.  p.  425. 
Testament  um  Novum,    Wendel,  H.  H.,  die  Begriffe  Fleisch  und  Geist  im 
biblischen  Sprachgebrauch.  Gotha,  Perthes.  IX,  1  Bl.  219  S.    3  M.  60  Pf. 
Ree.  Literar.  Centraiblatt.  No.  19.  p.  632—636  von  Istn. 
Wilkii,  Ch.  G.,  clavis  Dovi  testamenti  philologica,  usibus  scholarum  et 
juvenum  theologiae  studiosorum  aecommodata.  Quem  librum  II.  atque 
III.  editione  ita  castigavit  et  emendavit,  ut  novum  opus  haben  possit 
C.  L.  W.  Grimm.  Fase.  2.   Leipzig.  Arnold.  S.  162—320.  v.  p.  20. 

(a)  3  M.  50  Pf. 

Theodorefs  ausgewählte  Schriften  deutsch  v.  V.  Thalhofer.  v.  p.  77. 
Theognis.    Palm,  Traduction  francaise  des  sentences  de  Theognis  (publiee 
par  J.  Girard.)  Annuaire  de  l'association  pour  Pencouragement  des  Etudes 
urecques  en  France.   11.  Ann6e  p.  219—  259. 

Schneidewin,  H.,  de  syllogis  Theognideis.   [Diss.  inaug.  Würzburg.J 
Strassburg,   Trübner.  41  S.  IM. 
Thucydides,   By  Col  lins.   London.  Blackwoods.  190  p.  Lwb.  3  M. 

Ree.  Rivi6ta  Europea  vol.  VII.  rase.  1.  p.  154—155. 
Bergk,  Th.,  Lesefrüchte  VIIL  Thukvdides  und  Herodotos.  Neue  Jahr- 
bücher für  Philologie.  Bd.  117.  Heft  3.  p.  117-180. 
Cwiklinski,  L.,  Beiträge  zur  Kritik  und  Erklärung  d.  Thukydides. 

Zeitschrift  für  d.  österr.  Gymnasien.  XXIX,  3.  p.  161—166. 
Drefke,  0.,  de  orationibus  in  Thueydide.  Berol.  1877,  Mayer  et  Müller. 

1  M.  20  Pf. 

Ree.  Jenaer  Literaturaeitung  N.  26  p.  393  v.  H.  Zurborg. 
Ilampke,  H.,  das  82.  u.  83.  Capitel  des  3.  Buches  des  Thucydides.  Zeitr 

schrift  f.  d.  Gymnasial wesen.  N.  F.  XII,  6.  S.  390—403. 
Schmidt,  L,  observationes  Thucydideae.  Marburg.  1877.  4.  J.  1. 

Ree.  Philologischer  Anzeiger.  IX,  3.  p.  150—151  von  R.  Rauchenstein. 
Steup,  J-,  Bemerkungen  zu  Thukydides  (Buch  3—5)  Rhein.  Museum  f. 

Philolol.  N.  F.  Bd.  33  Hft  2.  p.  250-  270. 
Uneer,  zum  Kalender  des  Thucydides.   Sitzungsberichte  d.  philosoph.- 
philolog.  u.  histor.  ClasBe  d.  k.  b.  Akademie  d.  Wisswisch,  zu  München. 

1878.  Heft  1.  p.  89-101. 


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90  Römische  Autoren. 

Thucydides.  Welzhofer,  H.,  Thucydides  und  sein  Geschichtswerk.  München 
(1878.)  Lit.  Art.  Anst.  4  M. 

Ree.  Philolog.  Anzeiger.  No  2.  p.  91—97.  v.  0.  Gilbert.  —  Liter.  CeD- 
tralblatt.  N.  15  p.  514-516  v.  F.  R.  —  Blätter  f.  d.  Bayr.  Gym- 
nasialwesen XII1I,  3.  p.  132—141  v.  A.  Romer.  —  Academv  N.  313 
p.  38S  von  G.  C.  Warr. 
Tragici.    Cobet,  C.  G.,  de  nonnullis  fragmentis  tragicorum.  Collectanea 
critica.  S.  185-236. 
Dzieduszycki,  A.,  die  griechischen  Tragiker.   Przeglad  polski.  Mai. 
(Polnisch). 

Osterwald,  W.,  de  notione  fati  in  tragoediis  graecis  expressa  fProgr. 
d.  Gynin.l    Mühlhausen  in  Thür.  4. 
Tyrtaeus.    Sitzler,  zuTyrtaeus.  Rhein.  Museum  f.  Philologie.  N.  F.  Bd.  33 
Hft.  301—303. 

Xenophon.  Anabase.  Livre  1.  Nouvelle  Edition,  contenant  des  notes  histoiiques. 
geographiques  et  grarnmaticales  en  francais  par  A.  Jaquet.  Paris.  Belin  72  p. 

—  Cyropedie.  Livre  1.  Nouvelle  edition,  contenant  des  notes  historiques. 
geographiques  et  litteraires  en  francais,  precedöe  d'une  notice  litteraire  ptr 
Lesans.    Paris,  Belin.  88  p. 

—  Hellenics.  Books  I.  to  III.  Literally  translated  into  English  prose.  By 
R.  Morgan.    Manchester.  Cornish.  86  p.  Lwb.  2  M.  40  Pi 

Freund,  Präparationen  zu  Xenophon's  Anabasis,  v.  p.  77. 
Liebhold,  C,  zu  Xenophon's  Memorabilieu  (II,  1,  23.)  Philologus  XXXVII, 
3  p.  569. 

Sehen  kl,  Xenophontis  Chrestomathia:  tratta  dalla  Ciropedia,  dallaAna- 
basi  e  dalle  Memorie  Socratiche.  annotata  e  proveduta  di  un  voca- 
bolario.   Nuova  ediz.  sulla  4.  originale.  Torino,  Loescher  1877.  318  p. 

3  M. 

Suhle,  B  ,  Vollständ.  Schulwörterbuch  zu  Xenophon's  Anabasis.  Breslau. 
Kern  1876. 

Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnasien  XXIX,  3.  p.  211—213  von 
J.  Egger. 

Taylor,  R.  W..  greek  syntax  from  Xenophon's  Anabasis  v.  p.  33. 
Zenodotüa.  Lud  wich,  A.,  Zeuodot  und  Aristrarch.  v.  p.  79. 


2.  Römische  Autoren. 

Conciones  sive  orationes  ex  Sallustü.  Livii,  Taciti,  Q.  Curtii  et  Justini  histo- 
iü8  collectae.  Edition  classique,  publiee  avec  des  argumenta  et  des  notes. 
en  fraucais  par  F.  Colincamp.  Paris.  Hachette  XII.  575  p.      2  M.  50  Pt 

—  et  orationes  ex  Salustio,  Tito  Livio,  tacito  et  Quinto  Curtio  collectae, 
Tours,  Mame.  253  p. 

Narrationes  latinao  ex  Tito  Livio,  Sallustio,  Cicerone,  etc.  collectae.  Nouveau 
recueil  class6  dans  un  ordre  methodique,  avec  des  sommaires  et  des  notes 
en  francais,  par  Th.  Guiard.  Nouvelle  edition.  Paris,  Delagrave  XlL360p. 

Anecdota.  Usener,  II.  Anecdoton  Holderi.  Leipz.  Teubner.  v.  p.  21.  I  M 
Ree.  Zeitschrift  f.  Kirchengeschichte.  II.  Bd.  3.  Heft.  p.  429  von  Moeller. 

Anthlmus,  ed.  Rose.   Leipzig,  Teubner.  v.  p.  21  1  M 

Ree.  Jen.  Literaturzeitung  No.  25  S.  379  v.  A.  Eberhard. 

Anthologia.  Baehrens,  E.,  unedirte  latein.  Gedichte.  Leipz.  1S77.  Teubner. 

1  M.  20  Pf 

Ree.  Revue  critique  No.  14.  p.  218—221.  v.  G.  Boissier. 
Buecheler,  F.,   altitalisches  Weihgedicht    Rhein.   Museum  f.  Philo'- 

N.  F.  Bd.  33.  Hft.  2.  pg.  270-290. 
—  pocta  latinus  ignobiüs.  [Vatronius]    Rhein.   Museum  f.  PhiloL  Nr. 

Bd.  33.  Hft.  2.  p.  309-310. 


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Römische  Autoren. 


91 


Anthologie.  Zarncke,  F.,  Uber  das  Fragment  eines  lateinischen  Alexanderliedes 

inVerona.  Berichte  üb.d.  Verhandlungend. sächs.Gesellsch.d.Wissenschn.  i 
Philologisch-histor.  Classe.  1877.  I,  II.  p.  57—69 
Apulejus    Lütjohann,  Chr.,  Apulei  de  Deo  Socratis  über.  [Pr.  d.  Gymn.] 

Greifswald,  Kunicke.    4.  40  S. 
Augustinus  Schriften  deutsch  v.  V.  Thal  hofer  v.  p.  77. 

B Öhringer,  F..  die  Kirche  Christi  und  ihre  Zeugen  oder  die  Kirchenge- 
sehichte  in  Biographieen.  11.  Bd.  2.  Hälfte.  A.  u.  d.  T.:  die  alte 
Kirche.  11.  Tbl  :  Das  4.  u.  5.  Jahrh.  Von  F.  u.  P.  Böhringen 
Aurelius  Augustinus  Bischof  v.  Hippo.  2.  Hälfte.  2.  völlig  umgearb. 
Aufl.  2.  Ausg.  Stuttgart,  Meyer  4  Zeller  v.  p.  21.  VII,  428  S.     9  M. 

(I.  II.  15  M.) 

Ree.  (Bd.  I.)  Zeitschrift  f.  Kirchengeschichte  II.  Bd.  3.  Heft  p.  428 
1—429  v.  Möller. 
Roos,  J.,  Aufjustin  und  Luther.  Gütersloh  1876.  Bertelsmann. 
Ree.  Zeitschr.  f.  Kirchengeschichte.   II.  Bd.   3.  Heft.  p.  428—429 
von  Möller. 

Weber,  Th.,  S.  Augustiui  de  justificationc  doctrina.  [Diss.  Hai.]  Vite- 
berg.  1875. 

Ree.  Zeitschr.  f.  Kirchengeschichte.   II.  Bd.  3.  Heft.  p.  427-428 
von  Möller. 

Avienus.  Breysig,  A.,  zu  Avienus.  Hermes  XIII.  3.  S.  357—365. 

Caesaris  Commentarii  de  Bello  Gallico.  Libri  Septem.  With  Introduction, 
Examination,  Questions,  copious  Notes,  Vocabulary,  Maps,  Plans,  and  a 
Geographical  Index.  London,  Collins.  336  p.  Lwb.  4  M.  20  Pf. 

—  commentarii.  De  bello  gallico.  Nouvelle  edition,  avec  notes  historiques, 

philologiques  et  litteraires  en  francais,  prexedee  d'une  notice  litteraire 
et  suivie  d'un  dictionnaire  de  geographie  comparee  parM.  Gidel.  Paris, 
Belin.  XII,  268  p. 

—  commentarii  de  bello  civili.  Erklärt  v.  F.  Kraner.    7.  Aufl.  v.  F.  Hof- 

mann. Mit  2  (lith.)  Karten  v.  II.  Kiepert.  Berlin,  Weidmann.  VI, 
256  8.  2  M.  25  Pf. 

—  der  gallische  Krieg.   Aus  dem  Lat.  m.  Einleitg.  u.  Erläuterung  v.  M. 
Oberbreyer.  Leipzig,  Reclam.  ü'3  S.  60  Pf. 

Grünauer  E.,  Zu  Caesar  de  bello  gallico  [II  19,7  f.].  Neue  Jahrbücher 

f.  Philolog.  Bd.  117.  Heft  3.  p.  170. 
Melville,  Jules  Cesar  ou  la  ConquSte  des  Gaules.  Limoges,  Barbou. 

142  p.  et  fig. 

Williams,  J.,  the  Life  of  Julius  Caesar.  New  cd.  London,  Routledge. 
442  p.  Lwb.  3  M. 

Cato.  Härtung,  C,  zu  Cato de  mor.  IV,  8. 1,  11. 1, 25. 29.  Philologus  XXXVII, 

3  p.  523  u.  544.  XXXVIII,  1  p.  178. 
Catullus.    Ree.  A.  Baehrens.  Vol.  I.  Lipsiae  1876.  Teubner.  4  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeit.  No.  14.  p.  207—  212  von  B.  Schmidt. 

—  Veronensis  über.  Iterum  recognovit,  apparatura  criticum,  prolegomena, 
appendices  addidit  R.  El  Iis  Oxford,  Clarendon  Press,  Lwb.  19  M. 

Ree.  The  Academy  No.  320.  S.  558  -560  v.  F.  Madan. 

—  Poesias  traducidas  cn  variedad  de  metros  por  M.  N.  Perez  de  Camino 
illustradas  con  numerosas  y  eruditas  nota9  por  el  mismo  autor  yprecedidas 
de  un  prologo  original  da  A  Marti nez.  Madrid,  Murillo.  XXXII,  400  p.  8M. 

Danysz,  de  poetarum  Romanorum  studüs  Catullianis.  Vratisl.  1876. 

Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  1878,  4.  S.  269-270.  v.  L.  Cwiünski. 
El  Iis,  R.,  the  Bodleian  Ms.  of  Catullus.   The  Academy,   No.  315.  p. 

440-441.  N.  316  p.  365.  N.  317  p.  489. 
Munro,  H.  A.  J.,  Criticismus  of  Catullus.  London,  Bell.  v.  p.  22.   9  M. 

Ree.  The  Academv,  May.  1878.  No.  313.  p.  397  v.  R.  Ellis.  —  Rivista 
Europea  vol.  VII.  fasc.  1.  p.  155. 


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92 


Römische  Autoren 


Catullus.    Nettlcship,  U.,  Catullus.    The  Fortnightly  Review.  May. 

Villeneuve,  A.,  etude  sur  Catulle,  lue  en  s^ance  particuliere  de  TAci- 
demie  des  Jeux  Floraux.  p.  11—24. 


Ciceronia  de  oratore  dialogi  tres.  Edition  classique  publiee  avec  des  anni- 
ments  et  des  notes  en  francais,  par  M.  B^tolaud.  Paris,  Hachette.  iX. 
281  p.  1  M.  60  Pf. 

—  ausgewählte  Reden,  erkl.  v.  K.  Halm.  2.  Bdchn.  Die  Rede  gegen  Q. 
Caecilius  und  d.  Anklagerede  gegen  C.  Verres.  4.  u.  5.  Buch.  Mit  e. 
(lith.)  Karte  v.  Sicilien.  7.,  verb.  Aufl.  Berlin,  Weidmann.  242  S.  2  M.  25  Pf. 

—  Orationes  selectae.  Durchgesehen  und  verglichen  m.  den  zur  Zeit  als 
beste  anerkannten  Text-Revisionen.  Berlin,  Mecklenburg.  Or.  pro  Plancio. 
2  Hfte  (67  S.)  Philippica  I.  II.  XIV.  4  Ufte.  (121  S.)  in  Verrem  or.  II 
act.  V.  a  Hfte.  (p.  65-108).  ä  Heft  20  Pf. 

—  in  L.  Catilinam  orationes  quatuor.  Nouvelle  edition,  revue  et  collationee 
sur  les  meilleurs  textes;  avecanalyses  et  notes  historiques,  geographiques 
et  litteraires  en  francais  par  D.  Marie.  Paris.  VIII.  100  p. 

—  oratio  in  Verrem  de  suppliciis.  Nouvelle  Edition  avec  sommaires  et  notes 
historiques,  etc.  en  francais,  par  D.  Marie.  Paris,  Bclin.  XI,  94  p. 

—  philosophische  Schriften  in  e.  Auswahl  f.  Gymnasien.  1.  Bd.  Cato  major 
sive  de  scDectute  dialogus.  Für  Schüler  erklärt  v.  C.  Tücking.  Paderborn, 
Schöningh.  XIV,  52  S.  75  Pf. 

—  Cato  major,  erkl.  v.  G.  Lahmeyer.  4.  A.  Leipz.  1877.  Teubner.  60  Pf. 

Ree.  Philol.  Anz.  IX,  4.  S.  201  -204. 

—  de  oföciis  ad  Marcum  tili  um  libri  IH.  Erklärt  v.  0.  Heine.  5.  verm.  Aull. 
Berlin,  Weidmann.  252  S.  2  M.  25  Pf. 

—  Somnium  Scipionis.  Nouvelle  Edition,  avec  une  introduetion,  des  notes 
historiques,  geographiques  et  litteraires  en  francais,  suivie  du  röcit  d'Er  1' Ar- 
menien.  Paris,  Belin.  32  p. 

Davies,  J.  Fletcher,  Cicero's  Speech  for  A.  Cluentius  habitus.  Herma- 

thena,  No.  IV.  p.  387-422. 
Freund,  Präparationen  zu  Cicero,  v.  p.  77. 

Goldschmidt,  M.  J.,  F.  Gustafsson.  A.  Bruun  og  K.  Kinch,  til 
Cicero  in  Verrem  III  c  76.  §  176.  Tidskrift  for  Filologie  HI,  3  p.  234. 

Gu6tafsson,  F.  V.,  De  Ciceronis  primo  de  finibus  bonorum  et  malorum 
libro  quaestiones.  Helsingforsiae  1878.  Frenckel.  89  pp.  Berlin,  Mayer 
u.  Müller.  2  M. 

Hellmuth,  H.,  de  sermonis  propietatibus,  quac  in  prioribus  Ciceronis 
orationibus  inveniuntur.  Inaugural-Dissert.  Erlangen  1877.  74  S.  Lex.  8. 

1  M. 

Heydenreich, E.,  Zu  Ciceros  Aratea.  Neue  Jahrbücher  f.  Philologie. 

Bd.  117  Heft  3.  p.  196. 
Lan|en,  P.,  Commentationes  Cornificianae.  Philologus  XXXVII,  3.  p.  385 

Maguire,  Th.,  some  legal  and  constitutional  points  in  Cicero,  Horace 

and  others.  Hermathena.  No.  V.  p.  124—  141. 
Merguet,  II..  Lexicon  zu  den  Reden  des  Cicero  mit  Angabe  sämmtlicher 

Stellen.  I.  Bd.  Jena  1877,  Dufft.   4.   770  S.  38  M. 

Ree.  Wissenschaft!  Monats-Blätter.  1878.  VI.  No.  1.  p.  10—11.  v.  Lehr«. 
Müller,  C.  F.,  zu  Ciceros  Reden.  1)  de  imp.  Cn.  Pomp.  §  24.  2)  Pro 

Archiap.  §.  11 .  Philologus  XXXVII,  3.  p.  573-575. 
Narrationes  e  Cicerone  v.  p.  90. 
Palmer,  A.,  ad  Cic.  Cat.  I,  6.  v.  p.  77. 

Rühl,  F.,  Ciceroniana.  I.  Wissensch.  Monats-Blätter.  VI.  Jahrg.  No.  2. 

p.  25-27. 

Schmidt,  0.  Ed.,  de  epistulis  et  a  Cassio  et  ad  Cassium  datis  quaestio- 
nes chronologicae.  Leipzig  1877,  StauflFer.  1  M. 
Ree.  Lit.  Centralbl.  1878.  No.  22.  S.  744-745. 


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Römische  Autoren.  93 

Cicero.    Weidner,  A..   znr  kritik  der  rhetorischen  und  philosophischen 
Schriften  Cicero's.  Philologus  XXXVIII,  1  p.  63—90. 
—  zu  Cicero.  (Ac.  II,  10,  30.)  Philologus  XXXVIII,  1  p.  125. 
Weaenberg,  A.  S.,  Textkritiske  Bemarkninger  til  Ciceros  Tale  for 
Roscius|  fra  Ameria.  (knyttede  til  Madvigs  sidste  Udgave  1867)  ved 
0.  Siesbye.   Kort  Udsigt  over  det  philologisk-historiske  Samfunds 
Virksomhed  i  Aarene  1874—76.  p.  24—26. 
Wetze  1,  M.,  de  consecutione  temporum  Ciceroniana.  Lips.  Teubner  v. 
p.  32.  •  1  M.  20  Pf. 

Ree.  Zeitechr.  f.  d.  Gymnasial- Wesen.  XXXII.  Mai  p.  327-  339  von 
E.  Schweikert. 

Cioero,  Qu.  Tyrrel,  R.Yelverton,  the  Letters  of  Quintus  Cicero.  Hermathena 
No.  V.  p.  40-59. 

Claudianus,  II  ratto  di  Proserpica.  Le  nozze  di  Palladio  e  Colerina.  Un  epi- 
gramma.    Versione  di  U.  A.  Amico.  Palermo,  Lauriel.  BS  p. 

Comici.  Pennigsdorf,  M.,  de  quisque  et  quisquis  pronominum  apud  comi- 
cos  latinos  usu.   [Inaugural-diss.]  Halle  29  S. 

Commodianus.    Kae  Iber  lab,  L.,  curarum  in  Commodiani  Instructiones  spe- 
eimen.   [Dissertatio  Halensisl.   Sueti,  Freyhoff  1877. 
Ree.  Jenaer  Literaturztg.  No.  19.  p.  291  von  E.  Ludwig. 

Cornelius  Nepos  ex  recenaione  C.  Halmii.  Mit  e.  Wörterbuch  f.  d.  Schul- 
gebrauch hrsg.  v.  H.  Haacke.  5.  verb.  Aufl.  8.  Leipzig,  Teubner.  118  u. 
VIII,  167  S.  M.  1,  20;  Wörterbuch  ap.  1  M. 

—  erklärt  v.  K.  Nipperdey.  Kleinere  Ausg.  7.  Aufl.,  besorgt  v.  B.  Lupus. 
Berlin,  Weidmann.    ISO  S.  1  M.  20  Pf. 

—  Vitae  excellentium  imperatorum  cum  adnotationibus  a  Lacc.  ediz.  4.  To- 
rino,  Paravia.  92  p.  1  M.  20  Pf. 

Haake,  H.,  Wörterbuch  zu  den  Lebensbeschreibungen  d.  Cornelius  Nepos. 
Fürden  Schulgebrauch  hrsg.  5.  verb.  Aufl .  Leipzig,  Teubner.  XIII,  1 97  S.  1 M. 
Corpus  juris  civilis.   Ree.  P.  Krüger,  et  Th.  Mommsen.   Vol.  I.  II.  Berl. 
1877.  v.  p.  23.  16  M. 

Ree.  Literar.  Centralbl.  1878  No.  16.  p.  548—649  v.  —  1.  —  (Bd.  II.)  Krit. 
Vierteljahrsschrift  f.  Gesetzgebung.  N.F.  1.2  v.Zachariae  v.Lingenthal. 
Explication  methodique  des  Institutes  de Justinion,  contenant :  Une  Introduc- 
tion  historique  a  l'Etudedu  droit  romain;  la  traduetion  et  i'explication  des 
Institutes  de  Justinien;  la  traduetion  et  I'explication  des  textes  les  plus 
importants  des  Institutes  des  Gaius,  du  Digeste,  du  Code  des  Novellcs; 
des  resuraes  synoptiques  des  principales  matierea;  une  table  methodique, 
a  la  fln  de  chaque  volume-,  un  repertoire  gSneral  alphabetique,  ä  la  fin 
de  Touvrage.   Tome  I.,  contenant  Texplication  des  livres  I  et  II  des  In- 
stitutes.  Paris,  Durand.  9  M. 
Ree.  Polybiblion  XXXII  No.  6  p.  494.  von  J.  A.  de  Bernon. 
Hänel,  über  eine  ihm  gehörige  Handschrift  des  Decretum  Gratiani.  Be- 
richte über  d.  Verhandlungen  d.  kgl.  s&chs.  Gesellsch.  d.  Wissensch,  z. 
Leipzig.   Philologisch-Histor.  Classe.  1877.  I.  II.  p.  104—110. 
Curtlus.    Conciones  e  Curtio,  v.  p.  92.  • 
Cyprian us.    The>oud,  R.,  Etüde  critique  sur  le:   De  unitate  eeclesiae  de 
Cyprien.   Geneve  187&  36  p. 

Ree.  Zeitschr.  f.  Kirchengeschichte  II.  Bd.  8.  Heft.  p.  427.  von  Moeller. 
Dares.    Wagener,  C,  Beitrag  zu  Dares  Phrygius.   Philologus.  XXXVIII, 
1  p.  91—126. 

Dictys.  Dunger,  H«  Dictys-Septimius.  Ueb.  d.  ursprüDgliche  Abfassung 
u.  d.  Quellen  der  Ephemeris  belli  Troiani.  [Pr.  d.  Viszthum'schen  Gymn]. 
Dresden,  Teubner.  4.  54  S. 

Ree  Liter.  Centralbl.  1878.  No.  19  v.  M. 

Dracontius.  Baehrens,  E.,  neue  Yerse  d.  Dracontius.  Rhein.  Museum  f. 
Philol.  N.  F.  Bd.  83  Heft  2.  pg.  313-316. 


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94 


Römische  Autoren. 


Ennius.   Sellar,  Ennius.   Encyclopaedia  Britannica  vol.  VIII. 

Eutropius.    Schräder,  C,  Zu  Eutropius.  VII,    1.  Neue  Jahrbücher  für 

Philologie.  Bd.  117  Heft  8.  p.  218. 
Fabius.   Momra.se n,  Th.,  Fabius  und  Diodor.   Hermes,  XIII,  3.  p.  305- 

330.  v.  p.  81. 

Flaocus,  Valerius.  Gebbing,  Herrn.,  de  C.  Valerii  Flacci  tropis  et  figuriä. 
Marburg,  Elwert.  90  S.  1  M.  20  Pf. 

Köstlin,  H.,  zu  C.  Valerius  Flaccus  v.  Lucanus  p.  95. 
Florus.    Eussner,  A.,  zu  Florus  (I,  46.)  Philologus  XXXVin,  1.  p.  62. 
Fronto.    Hastings  Grossley,  the  correspondence  of  Fronto  and  M.  Aurelius. 

Hermathena.  No.  V.  p.  67—91. 
Gromatici  Cantor,  M.,  Die  Agrimensoren.  Leipz.  Teubner.  1875.  v.  p.  23. 6  M. 

Ree.  Jahrbuch  über  die  Fortschritte  d.  Mathera.  1.  p.  8—12.  v.  Gr. 
Hilarius,  ausgewählte  Schriften  deutsch,  v.  V.  Thalhofer  v.  p.  77. 
Historie!.  Monumenta  Germaniae  historica  inde  ab  a.  Christi  400  usejue  ad 
a.  1500,  ed.  societas  aperiendis  fontibus  rerum  germanicarum  medii  aevi. 
Scriptores  rerum  laugobardicarum  et  italicarum  saec.  VI  —  IX.  Hannover, 
Hahn.  4  VIII.  636  S.  20  M 

Ree.  Götting.  gelehrte  Anzeigen  St.  18.  p.  545—569.  v.  G.  Wl 
Historiae  Augustae  Scriptores.   Brocks,  E.,  zu  den  Scriptores 
Augustae.    Wissenschaftl.  Monatsbl.  1878  N.  4.  S.  60-64. 
Oberdick,  J.,  zu  d.  scriptores  historiae  Augustae.  (Helius  3.  Heiiogab.  33.) 
Neue  Jahrbücher  für  Philologie.  Bd.  117.  Heft.  3.  p.  217. 
Horaths,  Oeuvres,  trad.  par  Ch.  Chautard,  1.  vol.  Paris.  Libr.  des  Bi- 
bliophiles, v.  p.  23.  10  M. 
Ree.  Polybiblion.  XXII,  4.,  p.  327-328.  v.  B. 

—  Odes  trad.  en  vers  francais,  1.  trois  pemiers  livres  par  Etienne- August«4 
de  Wailly;  lequatrierae  livre  etles  6podesp.  Gabriel  Gustave  de  Wailly. 
Par.  Didot.  538  p.  5  M. 

Ree.  Polybibl.  XXII,  4.  livr.  n.  328-329  par  B. 

—  Horace.  Word  for  word.  The  Odes  litterally  versified.  By  Wm.  Thornton. 
London.  Macmillan.  320  p.  Lwb.  ,  9  M. 

Ree.  Academy  N.  321.  p.  572  v.  R.  Ellis. 

Köster.  F.,  Horatius  in  neuem  Gewände.   Würzburg.   Worl.  1877.  v. 
p.  23.  3  M. 

Ree.  Neue  Jahrbücher  f.  Philol.  Bd.  CXVni.  4.  p.  199-203.  v.  W. 
Gebhardi.  —  Zeitschrift  f.  Gymnasialwesen  XXXH,  Ö.  p.  339— 
349.  v.  E.  Breitenbach. 
Hertz,  M.,  analecta  ad  carminum  Horatianorum  historiam.  IL  [Ind. 

schol.].  Vratislaviae,  typ.  academ.  4.  25.  S.  (P.  I.  1876.) 
Maguire,  Ph.  some  legal  points  in  Horace.  v.  Cicero  p.  92. 
Pelayo,  M.  Menendez,   Horacio  en  Espana.   Madrid.   Medina.  12.  XV. 
479  p.  5  M 

Ree.  Polybiblion.  XXII,  4.  p.  329  -330  v.  B. 
Tyrrel,  R.  Yelverton,  Horace  and  Luciliua.  Hermathena,  Dublin.  Nu. 
.   IV.  p.  355-376. 
Hyginus.    Heydenreich,  E.  C.  H.,  die  Hyginhandschrift  der  Freiberger 
Gyrapasialbibliothek.   Eine  kritische  Untersuchung.    [Progr.  d.  Gvmn-J 
Freiberg,  Gerlach.  4.  28  S. 
Justinus.   Conciones  e  Justino  v.  p.  92. 

Juvenalis.    Geuther,  L.,  Qb.  d.  Gebrauch  d.  Metaphern  bei  Iuvenal.  [Pr.  d. 

Gymnasiums]  Wittenberg.   Fiedler.  4.  30  S. 
Uvl,  Titi,  ab  urbe  condita  libri.   Erklaert  v.  W.  Weissenborn.  6.  Bd.  1. 

Hft.  Buch  XXVII.  u.  XXVIII.  3.  verb.  Aufl.  Berlin.  Weidmann.  IV.  264  S. 

2  M.  40  Pf. 

—  Historiarum  Uber  primos  et  libri  XXl-XXH.   Aug.  Taurinomm,  Pari  via. 
1877.  IV,  58;  115  p.  1  M 


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Römische  Autoren. 


95 


Uvius  Conciones  e  Livio  v._p.  92. 

Eussner,  A.  zu  Livius  (XXXIII,  16, 11.)  Philologus  XXXVII,  3.  p.  449. 
Freund,  Präparationen  za  Livius.  v.  p.  77. 

Müller,  H.  J.,  Livius.  (Schluss.)  Jahresberichte  des  Philolog.  Vereins 

zu  Berlin.  (S.  81-94.)  v.  p.  24. 
Narrati oncs  e  Livio.  v.  p.  92. 

Riva,  C,  studio  storico-critico  sopra Tito  Livio.  Pavia.  Bizzoni.  [Cronaca 
del  G.  Liceo-Ginnasio  Ugo-Foscolo.)  4.  53  p. 

Unger,  G.  F.,  die  römischen  quellen  des  Livius  in  der  vierten  u.  fünften 
Dekade.   Philologus  III.  Suppl.  2.  Abth.  240  p.  5  M. 

Ree.  Philolog.  Anzeiger  Ia,  4.  p.  189—193.  v.  C.  Wagener. 

Weller,  G.,  lateinisches  Lesebuch  aus  Livius  f.  die  Quarta  d.  Gymnasien 
und  die  entsprechenden  Ciassen  der  Realschulen.  10.  Aufl.  Hildburg- 
hausen, Kesselring.  VII,  231  S.  1  M.  50  Pf. 

Worcester,  J.  B.,  a  Synopsis  of  Livy's  History  of  the  Second  Punic 
war.  Books  XXI-XXIV.  With  Appendices,  Notes,  Maps,  and  Plans.  Se- 
cond Edition,  enlarged  and  with  extra  Maps.  Oxford.  J.  Thornton.  Lwb. 

4  M.  20  Pf. 

Zingerle,  A.,  zu  Livius.  Ztschr. f.  d.  österr.  Gymu.  XXVIII.  Hft.  4.  S. 
256-259. 

Lucanus.   Köstlin,  H.,  Lateinische  epiker.  1.  zu  Lucanus.  2.  zu  C.Valerius 
Flaccus.  3.  zu  Silius  Italicus.  4.  zu  Statius  (I.)  Philologus  XXX VIII,  1.  p. 
40-62. 

Lucilius.  Tyrrell,  Ph.  Y.,  Horace  und  Lucilius  v.  Horatius.  p.  94. 
Lucretlus.   Teichmüller,  G.,  d.  Begriff  d.  Raumes  bei  Lucrez.  Rhein.  Mu- 
seum f.  Philol.  N.  F.  Bd.  33.  Hft.  2.  pag.  310-313. 
Wolff,  C,  de  Lucretii  vocabulis  singularibus.  Inauguraldiss.  Halle  45  8. 
Macroblus.  Bitschofsky,R.,  zur  Kritik  und  Erklärung  des  Macrobius.Zeitschr. 

f.  d.  österr.  Gymnasien.  XXIX.  2.  Heft.  p.  88-96.  4.  Heft.  p.  259-262. 
Manilius.    Bechert,  M.,  de  M.  Manilii  emendandi  ratione.  Leipziger  Studien 

zur  class.  Philol.  1.  Bd.  1.  Hft.  4.  S.  3—62. 
Martialis     Friedländer,  L.,  observationum  de  Martialis  epigrammatis  par- 
ticula  II.  [Ind.  schol.]  Regimonti,  Dalkowski.  4.  4  S.  (I.  1877.) 

Zingerle,  A.,  Martial's  Ovid-Studien.  Innsbruck  1877.  Wagner.  1  M.  60  Pf. 
Ree.  Lit  Centralbl.  No.  22.  p.  743-744.  v.  A.  R.  —  Philol.  An- 
zeiger IX,  3.  p.  162—163.  v.  H.  Köstlin. 
Ovidius  Naso,  P.,  die  Metamorphosen,  erklärt  v.  Haupt  1.  Bd.  6.  Aufl.,  bearb. 

v.  O.  Korn.  Berlin,  Weidmann.  264  S.  2  M.  25  Pf. 

—  Morceaux  choisis  des  M^tamorphoses  d'Ovide.  Nouvelle  edition,  avec  des 
notes  grammaticales  et  litte rair es,  un  index  raisonne  des  noms  propres, 
une  vie  de  Tauteur  et  Tanalyse  de  ses  ouvrages  par  A.  Legouez,  Paris, 
Belia.  XII,  283  p. 

Goldscheider,  P.,  de  retractatione  fastorum  Ovidii.  Halle  1877. 

Ree.  Philol.  Anzeiger  IX,  4.  S.  185—188  vonG.  Nick. 
Hübaer,  E.,  zum  Epicedion  Drusi.  Hermes  XIII.  3.  S.  425—426. 
Magnus,  H.,  Ovid  u.  d.  römisch.  Elegiker.  (Schluss folgt.)  Jahresberichte 

d.  Philolog.  Vereins  zu  Berlin.  S.  95—117. 
Palmer,  A.,  ad  Ovid  Her.  HI,  39,  40.  v.  p.  77. 
Peter,  H.,  de  P.  Ovidii  fastis.   Meissen  1877.  4.  Progr. 
Ree.  Philol.  Anzeiger  IX.  No.  3.  p.  155—160  von  G.  Nick. 
Palladii  de  re  rastica  Uber  I.  rec.  J.  C.  Schmitt.  Würzburg  1876.  Dias.  Inaug. 
Ree.  Philol.  Anz.  JX.  4.  S.  205-206. 

Eussner,  A.,  zu  Palladius  I,  6.  Philologus  XXXVIII,  1.  p.  39. 
Pauli  Historia  Langobardorum  cura  G.  Waitz.  Hannover.  Hahn.  v.  p.  25.  3  M. 

Rec.  Götting.  gelehrte  Anzeigen  1878  St.  18.  p.  545—559  v.  G.  Waitz. 
Petronlus.    Hübner,  £.,  zum  Denkmal  des  Trimalchio.   Hermes  XIII,  3.  S. 
414-452. 


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96 


Römische  Autoren. 


Petronius.  Mommsen,  Th.,  Trimalchios  Heimath  und  Grabschrift  Hermes  XIH. 
v.  p.  25. 

Ree.  Archivo  storico  delle  provincie  napoletane.  III.  faac  I. 
Phaedri,  Augusti  liberti,  fabulanun  «sopiarum  libri  V.,  iuxta  odiüones  Brotier. 

Desbillons,  Lemaire,  Dressler,  probatissimorumaue  Pbiedri  interpretuni,  qui- 

bus  accesserunt  selectaß  P.  Desbillons  Fabul*.  Tours.  Marne.  93  p. 
Plauti,  T.  Maccii,  comoediae.  Ree.  et  eDarravit  J.  L.  Ussing.  Vol.  IL,  Aolu- 

lariam,  Bacchidcs,  Captiuos,  Curculionem  continens.    HavDiae.  Gyldendal. 

XVI,  586  S.  14  M.  (I.  u.  IL:  25  M.  25  Pf 

— comoediae.  Ree.  instrumento  critico  et  prolegomenis  auxit  F.  RitBchelius 

80CÜ8  operae  adsumptis  G.  Loewe,  G.  Goetz,F.  Schoell.  Tomi  I.  fasc. 

II.  A.  u.  d.  T.:  T.  Maccü  Plauti  Epidicus,  rec  G.  Goeti.  XXVI,  95  S. 

Leipzig,  Teubner.  3  M.  (L  1  et  2.:  7  M.  40  Pf.. 

—  Menaechmi,  by  W.  Wagner.   London,  Bell.  v.  p.  25.         5  M.  40  Pf. 
Rec.  Rivüta  Europ.  VE.  Fase.  I.  p.  155. 

Fritzsche,  F.  V.,  analecta  Plautina,  pars  II.  [Index  scholar.]  Rostochii 

typis  academicis.  4.  10  8. 
Palmer,  A.,  ad  Plaut.  Hil.  gior.  II,  11,66.  v.  p.  77. 
Schmidt.  F.,  Untersuchungen  über  den  Miies  gloriosus  des  Plaut. i». 

Leipzig,  Teubner  1877.  2  M 

Rec.  Liter.  Centralblatt  No.  17  p.582— 83  v.  W.W.  —  Jenaer  Literatur 
zeitung  N.  14  p.  212—213  v.  C.  Dziatzko. 
Schneider,  J.,  de  proverbiis  Plautinis  Terentianisque.  Dissertatio  ü> 

aaguralis.  Berlin  (kamlab).  53  S.  1  M.  50  Pf. 

Spengel,  A.,  Beiträge  zu  den  Captivi  des  Plautus.  Philologus  XXXVII. 

3.  p.  415—449. 

Plinius  major.  Mile-.  S.W.,  note  on  Pliny's  geographyof  the  east  coast  of  Ära  bis. 
Journal  of  the  R.  Asiatic  Society  of  Great  Britain.  N.  S.  vol.  X.  p.  2  N.  VH 
Urlichs,  L.,  die  Quellenregister  zu  Plinius  letzten  Büchern.  11.  Progr.  zur 
Stiftungsfeier  d.  v.  Wagner'schen  Kunstinstitutes.  Würzburg,  StaheL  22  S. 

80  PI 

PHnlus  minor.  Bruun,  A.,  M.  J.  Goldschmidt,  J.  L.  Heiberg  ogK.  Kiock. 
til  Plinii  Panegyricus  cap.  86  extr.  Tidskrift  for  Fiologi  ÜL  3  p.  236. 
Goldschmidt,  M.  J.,  H.  Hansen,  J.  L.  Heiberg  og  K.  Kinch,  tü 
Plinii  Panegyricus  cap.  37.  Tidskrift  for  Filotogi  IH,  3.  p.  235. 
Pontiflciorum  librorum  fragmenta  collegit  et  disposuit  P.  P reibisch.  Tilsit 

Reylaender  4.  22  S.  [Progr.  des  Gymn.] 
Propertius.  Knauth,  H ,  quaestiones  Propertianae.  [Inauguraldiss.]  Halle  33  S 
Hübner,  E.,  zur  Corneliaelegie.  Hermes  XIII,  3.  S.  423—425. 
Kuttner,  B.,  de  Properüi  elocutione  quaestiones.   [Diss.  Hai.]  Bertia 
(Kamiah).  70  S.  1  M.  50  Pf 

Palmer,  A.,  Propertiana.  Hermathena.  Dublin.  N.  IV.  p.  473—475. 
—  ad  Propertium  v.  p.  77. 
Publilius  Syrus.  Härtung,  C.,zu  PubüliusSyrus.  Philol.  XXXVH.8  p.  569-570. 
Qulntilianus.   Boettner,  Fr.,  de  Quintiliano  grammatico  park  1.  [Dissert. 
inaug].  Halle  1877. 
Rec.  Philologischer  Anzeiger  IX,  No.  3.  p.  166—168  von  J.  Claussen. 
Meister,  F.,  Jahresbericht  zu  Quintiiianus.  Philologus  XXXVni,  1  p. 
160—178. 

d'Ovidio,  F.,  il  libro  X  di  Quintiliano  annotato  per  le  scuole.  Giornak 
Napolitano  di  Filosofia  da  Fiorentino  III,  2. 
Rufinus,  Apostel-Symbolet  i  Akvileia,  udlagt.   Oversaettelse  af  C.  A.  Muue. 

Kjöbenhaven.  Schönberg.  64  S.  1  M.  60  Pt 

Sallustli  opera.  (Catilina  et  Jugurtha).  Nouvelle  edition,  coUationnee  sur  le 
meilleurs  textes  et  renfermant  des  notes  historiques,  geographiques  et  litt^ 
raireg,  en  francais,  une  vie  de  l'auteur  et  une  analyse  de  «es 
par  Ch.  Aubertin.    Paris,  Belin.  192  p. 


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Römische  Autoreu. 


97 


Sallustii  Bellum  Catilioarium  et  Jugurthinum:  curavitl.  L.  Burnouf,  receusuit 
Th.  Valaurius.  Au£.  Taurinorum,  Marietti,  1877.  XX,  296  p.  1  M.  25  Pf. 

—  de  conjuratione  Catüinae  et  de  bello  Jugurthino  Iibri,  ex  historiarum  übris 
V  deperditis  orationes  et  epistulae.  Erklärt  von  R.  Jacobs.  7.  verb. 
Aufl.  v.  H.  Wirz.   Berlin,  Weidmann.  IV,  268  S.  1  M.  70  Pf. 

Conciones  e  Sallustio  v.  p.  92. 

Conzen,  L.,  Beitr.  z.  Erklär,  des  Sallust.  Darrast.  1876.  4.  Progr.  Gyniu. 

Ree.  Philol.  Anz.  IX.,  N.  4.  S.  188—189. 
Klimscha,  Ph.,  kritisch-exegetische  Bemerkungen  zu  Sallust.  Zeitschr. 

f.  d.  österr.  Gymnasien.  XXIX,  3.  p.  166 — 178. 
Mollmann,  E.,  quatenus  Sallustius  e  scriptorum  Graecorum  exemplo 

pendeat.    [Pr.  d.  Kneiph.  Gymu.]  Königsb.  i.  Pr.  4.  28  S. 
Narrationes  e  Sallustio  v.  p.  92. 

Weckleiu,  N.,  zu  Sallust  Catilina  51,  9.   Rhein.  Museum  f.  Philol. 

N.  F.  Bd.  33  Hft.  2.  pg.  316. 
Wesenberg,  A.  S.,  Bemaerkninger  til  Texten  i  Sallusts  Catilina  (ved 
Siesbye.)  Kort  Udsigt  over  det  philologisk-historiske  Samfunds  Virksom- 
hed  i  Aarene.  1874—76.  p.  21  -23. 
Scenici.    Mever,  WTilh^  d.  Lucas  Fruterius  Verbess.  z.  d.  fragmenta  poetarum 
veterum  latinorum  a.  1564.  Rhein.  Mus.  f.  Phil.  N.  F.  33.  Hft.  2  p.  238—249. 
Secundus.  Schepss,  G.,  eine  Maihinger  Handschrift  zu  Secundus  Philosoph us. 

Philologus  XXXVII,  3.  p.  562-567. 
Seneca.  M.  A.  Buschmann,  Charakteristik  der  griechischen  Rhetoren  beim 

Rhetor  Seneca.  [Pr.  d.  Fried.-Franz-Gymn.]   Parchim  4.  24  S. 
Seneca.  L.  A.,  Bruun,  A.,  M.  J.  Goldschmidt,  J.  L.  Heiberg  og 
K.  Kinch,  til  Senecae  ep.  95  C  48.  Tidskrift  for  Filologi  III,  3.  p.  235. 
Glöckner,  F.,  Zu  Seneca.  ep.  90  u.  104.   Rhein.  Museum  f.  Philol.  N. 

F.  Bd.  33.  Hft  2.  p.  316-318. 
Klammer,  II.,  animadversiones  Annaeanae  grammaticae.  [Dissert.] 

Bonnae,  Georgi.  70  S. 
Marx,  K.  F.  H.,  übersichtl.  Anordnung  der  d.  Medicin  betreff.  Aussprüche 
d.  Philosophen  Luc.  Ann.  Seneca.  Göttingen,  Dieterich  1877.  4.  66  p.  3  M. 
Ree.  Arch.  f.  Gesch.  d.  Medicin  etc.  I,  1. 
Schultess,  F.,  Ad  Senecae  libros  de  dementia.  Rhein.  Museum  f.  Philol. 
N.  F.  Bd.  33.  Hft.  2.  p.  221-231. 
Senecae,  L.,  Aunaei,  tragoediae.   Ree.  et  emendavit  F.  Leo.  Vol.  I.  Obser- 
vationes  criticas  continens.   Berlin,  Weidmann.  VIII,  232  S.  3  M. 

—  Mcdea,  tragedi.  Oefversatt  i  urskriftens  versmatt,  af  Törnebladh.  Prisbe- 
lönt  af  Svenska  Akademien.  Stockholm,  Centraltryckeriet.  1877.  X,  57  S. 

Zingerle.  A.,  über  einen  Innsbrucker  Codex  des  Seneca  tragicus.  Zeit- 
schrift für  die  Österreich.  Gymnasien  1878.  XXIX,  2.  Heft  p.  81-88. 
Statli  Achilleidos  Hb.  1,  v.  1—396.  Von  Kohlmann.  Emden  1877.  (Progr.) 
Ree.  Philolog.  Anzeiger.  IX.  No.  3.  p.  160—161  von  H.  Köstlin. 
Lentz,  F.  L.,  zu  Statius  Silv.  I.  3.  48.  Wissenschaftl.  Monatsbl.  1878. 
N.  4.  S.  64. 

Sand  ström,  C.  E.,  studia  critica  in  Papinium  Statiam.  Upsaliae, 
Edquist.  VIII,  61  S. 
Suetonius.  Chrestus  bei  Sueton  (vita  Claudü  cap.  25).    Der  Katholik.  N.  F. 

20.  Jahrg.  März.  p.  269—287. 
Sulpioius.   Zangemeister,  K.,  z.  Weltchronik  d.  sogen.  Severus  Sulpicius. 

Rhein.  Museum  f.  Philol.  N.  F.  Bd.  33.  Hft.  2.  pg.  322—324. 
Tacitua.aC.  Nipperdeiorecogn.  Pars  IV.  Berlin,  Weidmann  1876.  IM.  50  Pf 
Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  3.  p.  202—204  v.  J.  Prammer. 

—  Agricola.  Erklärt  v.  C.  Peter.   Jena  1876.    Dufft.  2  M.  40  Pf. 

Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnas.  XXIX.  3.  p.  197—202.  v.  Ig.  Prammer. 

—  dialogas  v.  C.  Peter.   Jena,  Fischer,  1877.  v.  p.  25.  2  M.  80  Pf. 

Ree.  Jen.  Literaturzeitung  N.  23.  S.  354  v.  0.  Heine. 


98  Römische  Autoren. 

Tacitus,  Germania  v.  J.  Prammer.  Wien  1877.  Hölder.  v.  p.  25.  1  M.  20  Pf. 
Ree.  Philol.  Anzeiger.  XI.  N.  4.  S.  197—201.  —  Zeitschrift  f.  d.  österr. 
Gymnasien.  XXIX,  4.  p.  270-273  v.  H.  Schweizer-Sidler. 
Böttcher,  H.,  Wohnsitze  d.  Deutschen  in  dem  v.  Tacitus  beschriebenen 
Lande.   Stuttgart  1877.   Grüninger.  10  M. 

Ree.  Verhandl.  d.  Gesell,  f.  Erdkunde  zu  Berlin.    1878.  Bd.  V.  No.  1 
u.  2,  p.  62—63  von  A.  B. 
Brady,  Th.  J.  B.,  Notes  on  Tacitus  Annales,  Book  XL  Hermathena. 

No.  IV.  p.  423-427. 
Clemm,  W.,  zu  Tacitus  ann.  II.  33.  Rhein.  Museum  f.  Philol.  N.  F.  Bd. 

33.  Heft.  2.  pg.  318-320. 
Conciones  e  Tacito  v.  p.  92. 

Gerber,  A.  et  A.  Qreet,  Lexicon  Taciteum.  Fase.  II.  Leipzig,  Teubnw. 
v.  p.  26.  3  M.  60  Pf. 

Ree.  Lit.  Centralbl.  N.  22.  S.  745.  —  Philol.  Anzeig.  XI,  3.  p.  165-166 
von  E.  W. 

Jansen,  J.  A.  H.  G.,  de  Tacito  dialogi  auetore.  [Inauguraldiss.]  Groningen, 
Wolters.  VI,  82  p. 

Ortmann,  E.,  zu  Tacitus  Germania.   Zeitschrift  f.  d.  Gymnasial-Wesen. 

XXXII,  5.  p.  305-319. 
Palmer,  A.,  ad  Tac.  Ann.  XI,  23.  v.  p.  77. 

Sandford,  Ph.  G.,  Notes  on  the  History  of  Tacitus.  Hermathena.  No.  V. 
p.  264-269. 

Tacitus  and  Bracciolioi.   The  Annais  forged  in  the  Fifteenth  Century 
Diprose,  London.  XX.  429  p.  Lwb.  25  W. 

Terentius,  Ilauton  Tiraorumenos  by  E.  S.  Shuckburgh.  London,  Macmiilan. 
1877.   Lwb.  4  M.  20  Pf. 

Ree.  Rivista  Europ.  VII.  Fase.  I.  p.  155. 
Schneider,  J.,  de  proverbiis  Tercntianis  v.  Plautus.  p.  96. 
Schubert,  Otto,   symbolae   ad   Terentium   emendandum  [Gymnasial- 
programm].  Weimar,  Böhlau.  4.  17  S. 
Ree.  Jenaer  Literaturztg.  No.  20.  v.  K.  Dziatzko. 
Sydow,  C,  de  fide  librorum  Terentianorum  ex   Calliopii  recensioot? 
duetorum.  [Dissertatio  inauguralis.]  Berlin,   Mayer  4  Muller.  66  S. 

1  M.  20  Pf. 

Tertulliani  libellus  de  spectaculis  ed.  F.  Klussmann.  Leipzig  1877.  Teubner. 

1  M  60  Pf. 

Ree.  Philol.  Anzeiger  IX.  4.  S.  208-209. 
Bonwetsch,  G.  N.,  d.  Schriften  Tertullians  nach  d.  Zeit  ihrer  Abfassung. 

Dorpat.  J.  D.  89  S.  (Bonn,  Marcus.)  ^  2  M. 

Schmidt,  J., Commentatio  de  latinitate Tertulliani.  P.  I.  II. Erlangen  1870.72. 
Ree.  Philol.  Anz.  IX,  4  p.  209—211.  —  Theolog.  Literaturxeitung  N.3. 
Tibullua.   Riem  ann,  F.,  de  compositione  strophica  carrainum  TibulJi.  [Pr. 

d.  Gymn.]   Coburg,  Üietz.  4.  16  S. 
Ulpianus.    Serafini,  nuova  interpretatione  dell  nuovo  fragmento  di  Ulpiano 
legge  XXV.  §.  XVII.  Dig.  Lib.  V.  Tit.  III.  de  hereditatis  peritione.  Archivi  > 
giuridico.    N.  118. 

Valerias  Maximus.  Schulze,  E.,  zu  Valerius  Maximus  (I,  1,  34.  II,  7.  ID.  8. 

III,  3.  IV,  3.  Vm,  7,  7.)   Philologus  XXXVII,  3.  p.  570-573. 
Vellejus  Paterculus.  Georges,  H.,  de  elocutione  M.  Velleii  Paterculi.  Lipsiae 
1877,  Hahn.  1  M.  40  Pf 

Ree.  Philol.  Anzeiger  IX.  No.  3.  p.  163—165  von  W.:  No.  4.  p.  193-19« 
v.  C.  Wagener. 

Vergilii  Aeneidos  Liber  VI.  Edited  with  notes  by  A.  Sidgwick.  Cam- 
bridge.   Univ.  Press.  80  p.   Lwb.  1  M.  00  PC 
—  Bucolica  erkl.  v.  E.  Glaser.    Halle,  Waisenhaus  1876.         1  M.  25  Pf- 
Ree.  Philologisch.  Anzeiger.  IX.  No.  3.  p.  151—156. 


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Griechische  Inschriften.  —  Orientalische  Inschriften.  99 


Vergillue,  eclogue  8e.  A  Polüon  par  A.  Villeneuve.   Academie  des  Jeux 
Floraux.  p.  3—9. 

—  Eneide,  übro  quarto:  vertone  di  S.  Ghirelli.  Milano,  Croce  1877.  40  p. 

50  Pf. 

Freund,  Prfiparationen  zu  VirgiPs  Aeneis.  v.  p.  77. 

Kettner,  G.,  die  sechste  Idylle  Vergü's.  Zeitschrift  f.  d.  Gymnasialwesen. 

N.  F.  XII,  6.   S  385-  390. 
Kvicala,  J.,  Vergil- Studien  nebst  e.  Collation  der  Prager  Handschrift 
Prag,  Tempsky.   VIII,  275  S.  4  M. 

Morsch,  H.,  de  graecis  auetoribus  in  Georgicis  a  Vergilio  expressis. 
[Inauguraldiss.]  Halle  91  S. 
Vulgata.  Codex  aureus  sive  quattuor  evangelia  ante  Hieronymum  latine 
translata.  E  codice  membranaceo  partim  purpureo  ac  literis  aureis  inter 
extrenium  quintum  et  iniens  septimum  saeculum,  ut  videtur,  scripto  qui  in 
regia  bibliotheca  Hotmiensi  asser vatur.  Nunc  primum  examinavit  atque 
ad  verbum  transciipsit  et  edidit  J.  Belsheim.  Chribtiania,  Mailing.  440  p. 
m.  5  z.  Thl.  col.  Kpfrn.  18  M. 

Veteris  antihieronymianae  versionis  fragmenta  Vindobonensia,   Wien  1877. 
Gerold,  fol. 

Ree.  Liter.  Centralbl.  1878  No.  24.  S.  759—763.  v.  E.  R-e. 
Maunoury,  Examen  du  texte  de  St  Paul:  In  quo  omnes  peceaverunt. 

Revue  des  sciences  eccles.  1877  Avrii— Juin.  No.  207—209.  p.  442— 

58.  519-38. 


HL   Epigraphik  und  Palaeographie. 

1.  Griechische  Inschriften.  —  Orientalische  Inschriften, 
soweit  sie  zur  Kenntniss  der  classischen  Alterthums- 

wissenschaft  von  Interesse  sind. 

Revue  epimphique  du  midi  de  la  France,  No.  1,  jan.-tevr.  mars  1878. 
Vienne  (Isere). 

Berglc,  Th.,  Lesefrüchte.  X.  Eine  griech.  Inschrift  Neue  Jahrbücher  f.  Phi- 
lologie.   Bd.  117.   Heft  3.  p.  186-189. 

Blase,  F-,  zu  den  griech.  Inschriften.  I.  zu  den  Söldnerinschriften  von  Abu- 
Simbel.    II.  zu  den  Lesbischen  Inschriften.  Hermes  XUI,  3.  S.  361—387. 

Clermont-Ganneau,  Victorieuse  r^ponse  ä  la  lettre  ecrite  par  M.  le  baron  de 
Münchhausen.   Athenaeum,  No.  2630.   23  raarch  1878. 

Colllgnon,  M.,  quid  de  collegiis  epheborum  apud  Graecos  excepta  Attica  ex 
titulis  epigraphicis  commentari  liceat  Paris,  Thorin,  1877.  82  p.  6  M. 
Ree.  Revue  critique.  N.  2A.  S.  381—389  v.  A.  Dumont.  —  Revue 
arch^ologique.  N.  S.  XIX.  ann.  4.  p.  278—280  v.  L.  Duchesne. 

D ittenberger,  W.,  Inschriften  aus  Olympia  112—126.  Die  Ausgrabung,  vou 
Olympia.    Archaeolog.  Zeitung.  XXXVI.  Heft  I.  p.  37—42.  v.  p.  27. 

—  Epigrapbischcs.  1.  Das  olympische  Epigramm  des  Praxiteles.  2.  Die 
Beilinschrift  von  Santa  Agata.  3.  Thessalische  Grabschriften.  4.  Zum 
Münzvertrag  zwischen  Mitylene  und  Phokaea.  Hermes  XIII,  3.  S.  388-  400. 

Oroysen,  H.,  Sylloge  inscriptionum  Atticarum  in  usum  scholarum  academica- 
rum  composuit    Berlin,  Weidmann.    Fol.   IV  u.  43  S.  6  M. 

'KoptvÖ;,  F.,  avi/oo-o;  tziT'jjiflto;  Euvpvcttxr;  i-'.jpa*r.    "OuTjpo;  N.  3. 

Foucart,  P.,  decret  pour  Tenvoi  de  clerouques  äth^niens  a  Potidee.  Revue 
archeologique.  N.  S.  XIX.  annee.  IV.  p.  220  -232. 

Halevy,  J.,  Finscription  ph^nicienne  de  Byblos.  Academie  des  Inscriptions  et 
Belles-Lettres.   Seance  du  3.  mai  1878.    Revue  Critique  No.  19.  p.  316. 

—  Le  deebiffrement  des  inscriptions  du  Safa.  Zeitschr.  d.  deutsch.  Morgen- 
ländisch. Gesellschaft   32.  Bd.  1.  Heft  p.  167-176.  m.  2  Tfln. 


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100 


Lateinische  Inschriften. 


Kaibel,  G.,  epigrammata  graeca  ex  lapidibus  conlccta.  Berlin,  Reimer.  XXIV. 
703  S.  12  M. 

—  iscrizione  greca  nel  Kurdistan.  Bnllettino  dell'  Institute  di  Corrispondenza 
Archeologica.   Marzo  1878.   No.  III.  p.  34. 

—  contraffazioni  del  Ligorio  d'iscrizioni  greche.   Ibid.  No.  III.  S.  35—56. 
Köhler,  U.,  Mauerbauinschriften  aus  Piräus  u.  Athen.  Mittheilungen  d.  dtscb. 

archaeolog.  Institutes  in  Athen.   3.  Jahrg.    1.  Heft.  p.  49—54. 
Lenormant,  F.,  Etudes  cuneiformes,  preniier  faeciculc.  Revue  de  Linguisüqüe 

u.  einzeln.   Paris,  Maisonncuve.  2  M.  50  Pf. 

Loiting,  H.  6.,  Symachievertrag  d.  Phoker  u.  Böoter.  Mittheilungen  d.  dtscb. 

archaeolog.  Institutes  in  Athen.    1878.   3.  Jahrg.  1.  Heft  p.  19—27. 
Lumbroso,  G.,  Iscrizioni  greche  d'Egitto.  Bulletino  dell'  Institute  di  Corrisponi 

Archeolog.  Marzo.  1878.  No.  III.  p.  54-59. 
Menant,  J.,  Notice  sur  quelques  cylindres  orientaux.  Acad.  d.  inscr.  et  belies- 

lettres,  comptes  rendus  des  söances  de  1877.  4.  sörie.  Tom.  V.  p.  327—337. 
Mordtmann.  J.,  Melanges  d'epigraphic,  suite  et  fin.    Revue  archeologique. 

Nouv.  serie.  '9.  annee.  III.  Mars  1878.  S.  137—140.  m.  Taf.  IV.  v.  p.  8& 

—  epigraphische  Mittheilungen.   L   Inschrift  von  Olbia.    Hermes.  XU1.  3 
8.  373—380. 

Nowack,  die  assyrisch-babylonischen  Keil-Inschriften  u.  das  Alte  Testament 

Berlin,  Maver  A  Müller.   28  S.  75  Pf. 

Olshausen.  über  das  Zeitalter  einiger  Inschriften  auf  arsacidischen  u.  säsauidi- 

schen  Monumenten.    Monatsbcr.  d.  kgl.  pr.  Akad.  d.  Wissensch,  zu  Berlin. 

1878.  März.   S.  172-188. 
Papadopulos,  A.,  Inschriften  aus  Thira  in  Lydien.    Mittheilungen  d.  dtsch. 

archaeolog.  Institutes  in  Athen.    1878.   3.  Jahrg.  1.  Hft  p.  55—59. 

—  r.z(A  Tvv<t)v  iSuo-tajuuv  tfj;  sv  Xi«;>  xot».  sv  'Epu^pai;  'lumsaji  SiaXixteu  xr:' 

13  «  ß  * 

Rougi,  J.  de,  Inscriptions  hieroglyphiques  copiees  en  Egypte  pendant  la 
mission  scientifique  de  M.  le  vicomte  Emmanuel  de  Rouge.    Paris  1877 
4.  t.  II,  pl.  LXXVII-CLII.  Franck. 
Ree.  Revue  Critique.  No.  20.  p.  317—21  von  G.  Maspero. 

Slomann,  L.,  den  aegytiske  Hieroglyfskrift  og  dens  Tydning.   Kort  Udsirt 
over  det  philologisk-historiske  Samfunds  Virksomhcd  i  Aarene  1874—76.  p.2fc. 

Stephan!,  L.  einige  1874  im  südlichen  Russland  gefundene  Inschriften.  Compte? 
rendus  de  la  commission  imperiale  archeologique.  1875.  p.  87 — 91. 

Streit,  der,  über  die  moabitischen  Funde.  Das  Ausland.  51.  Jahrg.  No.  1$. 
p.  37ö— 379.    No.  20.  p.  384-387. 

Thomsen.  V.,  De  kypriske  indskrifter.  Kort  Udsigt  over  det  philologisk-histo- 
riske Samfuuds  Virksomhed  i  Aarene.  1874 — 76  p.  11 — 18. 

Tourret,  G.-M.,  etude  Ipigraphique  sur  un  traite  de  Saint  Augustin.  Revttf 
archeologique.    Nouv.  serie.  19.  annee.  III.  Mars  1S78.   P.  141—155. 

2.  Lateinische  Inschriften. 

Bauer,  A„  Inschriftliches.   Jahrb.  d.  Ver.  v.  Alterthumsfr.  im  Rheinl.  Htt 
LXL    S.  78-79. 

Berthomieu,  M ...  Notice  sur  le  musee  lapidaire  de  Lamourguie.  Bulletin  de  ls 

Comm.  archeol.  de  Narbonne.   T.  I.  1876—1877.   S.  577—584. 
Blant,  K..  Remarques  sur  quelques  textes  Gallo-Romains  des  Alpes  maritimes. 

Sui  portent  des  noras  geographiques.  Revue  archeoL  Nouv.  serie  19.  anne*. 
3.    Mars  1878.    S.  156—172. 
Bonnetty,  Inscriptions  des  auciennes  catacombea.   Annalee  de  philoaophie 

chretienne.    Novembre  1877. 
Christ.  C,  Sieben  römische  Meilensteine  aus  Heidelberg.   Jahrb.  d.  Verein? 
v.  Alterthumsfr.  im  Rheinl.    Heft.  LXI.    S.  10-29. 


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Lateinische  Inschriften. 


101 


Dressel,  H.,  piombo  di  Giulio  Cesare.  BulJettino  dell'  Instituto  diCorrispondenza 

Areheologica.  Marzo  1878.  No.  III.  p.  36—37. 
Fabretti,  A.,  terzo  supplemento  alla  raccolta  delle  antichissime  iscrizioni 

italiche.  Torino.  4.  250  p.  u.  17  Kpfr.  18  M. 

Forcella,  V.,  iscrizioni  delle  chiese  ed  altri  edifici  di  Roma  dal  secolo  XI  fino 

ai  nostri  giorni.  vol  XI,  disp.  22—24.  Roma,  Cecchini,  1877.  p.  504—564. 

a  1  M.  50  Pf. 

Fulda,  epigraphische  Mittheilungen  aus  Cleve.  II.  Die  Inschriften  d.  Clever 
Altherthumskabineta.  Jahrb.  d.  Vereins  v.  Altherth.  Fr.  imRheinl.  Hft.LXI. 
S.  59—78  u.  Taf.  IV. 

Garruccl,  R.,  sylloge  inscriptionum  latinarum  aevi  romanae  rei  publicae 
usque  ad  C.  Juliuni  Caesarem  plenissima.  Fascicolo  II.  Augustae  Tauri- 
nor.  1877.  Pavaria.  V,  p.  257—655.  a  6  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzg.  1878.  No.  18.  p.  276—277.  v.  H.  Buchholtz. 

Gatti,  G.,  Iscrizioni  inedite  ed  osservazioni  varie  epigrafiche  (con  incisione 
in  legno).  Bullettino  della  Commissione  Areheologica  Comunale  di  Roma. 
1878.    Anno  VI.  Serie  IL  Num.  I.  p.  28-63. 

—  frammento  d'iscrizione  a  Silvano  Castrense.  Bulletino  dell'  Instituto  di 
Corrispondenza  Areheologica.  No.  III.  p.  34. 

Gooss.  C.,  Dacia.  Inschriften  aus  Siebenbürgen.  Archaeol.-epigraph.  Mitthlgn. 
aus  Oesterr.  Jahrg.  II.  Hft.  I.  S.  81. 

Hagen,  EL  d.  neue  Inschriftenstein  von  Amsoldingen.  Anzeiger  f.  Schweize- 
rische Alterthumskunde.  Jan.  1878.  No.  1.  p.  805—806.  cf.  p.  29. 

Haug,  F.,  d.  römischen  Denksteine  d.  Antiquariums  in  Mannheim.  Constanz. 
4.  Progr. 

Ree.  Jahrb.  d.  Ver.  v.  Altherth.  Fr.  im  Rheinl.  Hft.  LXI.  S.  135—136. 
Henzen.  una  delle  note  tessere  ossee  conosciute  sotto  nome  di  teatrali.  Bull, 
dell'  inst,  di  corriap.  archeol.  No.  V.  S.  101  —  102. 

—  una  bella  lapide  arcaica.  Ibid.  No.  V.  S.  102. 

—  Inscrizione  latina  rinvenuta  presso  Nettuno.  Ibid.  No.  V.  S.  123—124. 
He>on  de  Vlllefosse,  A.,   Inscriptions  de  St.  Remy.   Bulletin  Monumental. 

T.  VI.  no.  1. 

Hirschfeld,  0.,  epigraphischer  Bericht  aus  Oesterr.  Archaeol.-epigraph.  Mit- 
theilungen aus  Oesterr.  Jahrg.  II.  Hft.  I.  S.  82-104. 
Lancianl,  R.,  Miscellanea  epigrafica  (con  una  incisione  in  legno)  continuazione 

e  fine.  (Vedi  p.  5  sg.)  Bulletino  della  Commissione  archeolog.  comunale 

di  Roma.  1877.  Serie  II.  Num.  4.  p.  161  —  183.  253—254.  v.  1877. 
Le  Blant,  E.,  d'une  epitaphe  metrique  du  cloitre  de  Saint  Sauveur  a  Abc. 

Acad.  d.  inscr.  et  belles-lettres.    Comptes  rendus  d.  seances  de  1877. 

4e  serie.  Tom.  V.  S.  338-341. 
Martin,  Th.  H.,  l'inseription  de  Ronie.  Academie  des  Inscriptions  et  Belles- 

Lettres.  Seance  du  10.  mai  1878.  Revue  Critique.  No.  20.  p.  382. 
Maruochl,  0.,  di  una  iscrizione  della  via  Flaminia  con  memoria  di  Sub- 

aediani.  (con  incisione  in  legno).  Bullettino  della  Commiss.  archeolog. 

comunale  di  Roma.  Anno  V.  Serie  II.  Num.  4.  p.  255 — 264. 
Miller,  observations  au  sujet  de  Tinscription  en  l'honneur  de  saint  Menas. 

Academie  des  Inscriptions  et  Belles-Lettres,  Seance  du  17.  mai  1878. 

Revue  Critique.  Mai  1878.  No.  21.  p.  348. 
Mowat,  R.,  rinscription  Gauloise  du  musee  de  Cluny.  Revue  archeol.  Nouv. 

serie.  19.  annöe,  III.  Mars  1878.  S.  188-189. 
Renan,  E.,  remarques  surune  inscription  latine  du  IVe.  siede  trouvee  a  Rome, 

non  loin  de  la  porte  Flarainienne.    Academie  des  Inscriptions  et  Belles- 

Lettres.  Seance  du  26.  avril  1878.  Revue  critique.  Mai  1878.  No.  18.  p.  299. 
Renier.  L.,  sur  une  inscription  recemment  trouvee  a  Philippeville  (Algeric) 

Aead.  des  Inscript  21.juin  1878.  Revue  critique.  No.  26.  p.  427—428. 
Rochambeau,  A.  de,  les   pierres  tombales  du  Vendömois.   Bulletin  de  la 

Societe  Archeologique  du  Vendömois  (Vendöme).   T.  XVI. 

Bibliothec»  Philologie»  ClMric».  IL   1878.  8 


102    Palaeographic.  —  Vergleichende  Grammatik  d.  class.  Sprachen. 


Rossi.  G.  B.  de,  d'una  mutila  epigrafe  di  strano  senso  rinvenata  nel  torrione 
destro  della  porta  Flaminia.  Bullett.  della  Couimiss.  archeolog.  comunale 
di  Roma  1877.  Anno  V.  Serie  II.  Num.  4.  p.  241—46. 

—  Epigrafe  mutila  di  strano  senso  rinventuta  nel  torrione  destro  della  porta 
Flaminia.  Bullettino  di  archeol.  christiana.  3.  Serie,  a.  II.  No.  III.  IV  pag. 
118-124  u.  Taf.  IX. 

—  Tropea  in  Calabria.  Altra  iscrizione  del  gruppo  illustrato  nel  precedente 
fascicolo,  ibid.  III.  IV.  S.  148—149.  u.  Taf.  XII. 

—  modo  de'  Roniani,  di  indicare  i  nomi  de'  patroni  neile  lapidi  de'  libertL 
Bullettino  delP  Instituto  di  Corrispondenza  Archeologiea.  No.  III.  p.  34—35. 

Stornaluolo,  C,  Iscrizione  greca  di  Reggio  di  Calabria.  ibid.  No.  V.  S.  125 
—127. 

Urlichs,  L.,  Inschriftliches.  Jahrb.  d.  Vereins  v.  Altherthumsfr.  im  Rheinlande. 

Hft.  LXI.  S.  143-144. 
Wilmanns,  G.,  Die  Römische  Bergwerksordnung  von  Vipasca.  Zeitachr.  für 

Bergrecht  19.  Jalirg.  2.  llft.  u.  einzeln  Bonn,  Marcus.  50  Pt 

3.  Palaeographie. 

Carini,  J.,  Prolusione  al  corso  di  paleografia  e  diplomatica,  letta  in  Palermo. 
Nuove  Effemeridi  siciliane,  fa.sc.  settembre  a  dicembre  1877. 

Czerny,  A.,  das  älteste  Todtenbuch  d.  Stiftes  St.  Florian.  Arch.  f.  österr.  Gesch. 
Bd.  56.  2.  Hlfte.  p.  259-397  u.  einzeln.  Wien,  Gerold.  111  S.   1  M.  80  Pf. 

Delisle,  L.,  Notice  sur  un  manuscrit  merovingien  de  la  bibliotheqne  d'Epinal 
Paris  4.  avec  3  facsimile.  10  M. 

Gardthausen.  V.,  Beiträge  zur  griechischen  Palaeograqhie.  Mit  5  Tafeln.  Be- 
richte über  d.  Verhandlungen  d.  kgl.  sächs.  Gesell,  d.  Wissensch.  ia 
Leipzig.  Philologisch-Histor.  Classe.  1877.  L  II.  p.  1  —  19.  m.  4  Tafeln. 

Graves,  Ch.,  Note  on  Scythian  Letters.   Hermathena.    No.  V.  p.  244—253. 

Guieysse,  P.  et  Lefebure,  E.,  le  papyrus  funeraire  de  Soutimes,  d'apres  uu 
exemplaire  bieroglyphique  duLivre  des  morts,  appartenant  ä  la  Bibliotheqne 
nationale;  reproduit,  traduit  et  commente.  Paris,  Leroux.  foL  IV,  25  p. 

Hayman,  the  antiquity  of  writing  in  Gn*ece.  Cambridge  Philological  Sorietv. 
Academy.  April  1878.  No.  310.  p.  32ö. 

Lalore,  Ch.,  le  Polyptique  de  l'abbaye  de  Montierender.  Paris,  Menu. 
XXIII,  39  p. 

Paoli,  C,  del  papiro  specialmente  considerato  come  materia  che  ha  serrito 
alla  scrittura.  [Publicazioni  del  R.  lstituto  di  Studi  Superiori  in  Firenze/ 
Firenze.  4.  84  p.  3  M. 

Rahn,  J.  R.,  ein  wiedergefundenes  Kleinod  des  Grossmünsters  in  Zürich: 
Karls  des  Kahlen  Gebetbuch  in  der  Königlichen  Schatzkammer  in  München. 
Anzeiger  für  Schweizerische  Alterthumskuude.  No.  1.  p.  807—812.  2.  p.  8*27 
—831. 

Schepss,  G.,  zwei  Maihing«'r  Handschriften  (Hauptinhalt:  Sallust  und  Cicero . 

[Progr.  d.  Lateinseh.].  Dinkelsbühl,  Fritz.  28  p. 
Schmitz,  W.,  z.  d.  Tironischen  Noten.  Rhein.  Museum  f.  Philol.  N.  F.  Bd.  3?. 

llft.  II.  p.  321—322. 
Wattenbach,  W.,  Schrifttafeln  zur  Geschichte  der  griechisch.  Schrift.  Berlin, 

Weidmann,  v.  p.  30.  12  M 

Ree.  Literar.  Centralbl.  Mai  1878.  No.  19.  p.  647-648  von  W.  A. 

IV.  Sprachwissenschaft. 

Vergleichende  Grammatik  der  classisehen  Sprachen. 

Ascoll,  G.  J.,  kritische  Studien  zur  Sprachwissenschaft  Autorisirte  Ueber- 
setzg.  v.  R.  Merzdorf,  zu  Ende  geführt  von  B.  Mangold.  Weimar. 
Böhlau.  Vffl,  XXXVII,  417  S.  10  M. 


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Griechische  und  lateinische  Metrik.  103 

Bcnfey,  Th.,  die  eigentliche  Accentuation  des  Indicatif  praesentis  von  s; 
ksein4  u.  oa  'sprechen4,  sowie  einiger  griechischen  Präpositionen.  Nachrich- 
ten von  der  Königl.  Gesell,  d.  Wies.  u.  d.  G.  A.  Universität  zu  Göttingen. 
No.  4.  p.  165-189. 

Bouterwek,  R.  u.  A.  Tegge,  die  altsprachliche  Orthoepie  u.  die  Praxis.  Berlin, 
Weidmann.  VIII,  203  S.  4  M. 

Brinkmann,  F.,  die  Metaphern.  Stud.  üb.  den  Geist  der  modernen  Sprachen. 

1.  Bd.  Die  Thierbilder  der  Sprache.  Bonn,  Marcus.  VII,  600  S.        9  M. 
Chavee,  H.,  Ideologie  lexiologique.  Paris,  Maissonneuve.  v.  p.  30. 

Ree.  Revue  Critique.  No.  14.  p.  217—218. 
Collltz,  H.,  über  die  Annahme  mehrerer  grundsprachlicher  a-laute.  Beitrage 

zur  Kuude  der  Indogermaoisch.  Sprachen.  2.  Bd.  4.  H.  p.  291—305. 
Flck,  A.,  Etymologien.  Beiträge  zur  Kunde  der  Indogermanisch.  Sprachen. 

2.  Bd.  4.H.  p.  341. 

Grave»,  Ch ,  the  Ogham  Alphabet.  Hermathena.  No.  IV.  p.  443—472. 
Hillebrandt,  A.,  zur  Lehre  von  den  starken  und  den  schwachen  Casus.  Beiträge 

zur  Kunde  der  Indogerman.  Sprachen.  2.  Bd.  4.  II.  p.  305—335. 
Holzweisaig,  Fr.,  localistische  Casustheorie.  Leipzig.  1877,  Teubner.  1  M.  80  Pf. 

Ree.  Bl.  f.  d.  bayr.  Gymn.-Wesen.   XIV.  5.  S.  219—220.  v.  Zehetmayr. 
Hovelaque,  Abel,  la  linguiütique.  2.  ed.  Paris  1876,  Reinwald.  4  M. 

Ree.   Gott,  gelehr.  Anzeigen.  Stück  14.  p.  417—438.  von  G.  von  der 
Gabelentz. 

—  et  J.  Vinson,  Stüdes  de  linguistique  et  d'ethnographie.  Paris,  C.  Reinwald. 

4  M. 

Ingram,  J.  K.,  Greek  and  Latin  Etymology  in  England.  No.  II.  Hermathena. 

Nu.  IV.  Ib76.  p.  428-442.  (I.  vol.  II.  p.  407). 
Kühl,  J.,  Darwin  und  die  Sprachwissenschaft.   Mainz,  Lesimple.   v.  p.  31. 

1  M.  20  Pf. 

Ree.  Liter.  Centraiblatt  N.  24.  p.  799  v.  0  .  .  h  .  .  f. 
Maurer,  A.,  de  l'origine  du  son  artieule\  Revue  de  linguistique  et  de  philo!. 

comparee.  3.  et  4.  Nov.  etDec.  1877. 
Misteli,  F.,  Zur  Casuslehre.  Zeitschrift  f.  Völkerpsychologie  u.  Sprachwissensch. 

(Berlin  1878.)  Bd.  10.  2.  3.  Hft.  p.  121-181. 
Osthoff,  H.,  das  Verbum  in  d.  Nominalcomposition.   Coatenoble,  Jena.  v. 
p.  31.  11  M.  20  Pf. 

Ree.  Literar.  Centraiblatt.  No.  20.  p.  679—681  von  Cl. 
Paley,  F.  A.,  Greek  and  Latin  Etymology  in  England.  Hermathena,  No.  IV. 

Dublin   1876.  p.  377—386. 
Penka,  K.,  die  Noniinalflexion.  Wien.  Hölder  v.  p.  31.  4  M.  20  Pf. 

Ree.  Jeuaer  Literaturztg.  No.  15.  p.  225-227  von  G.  Meyer. 
Rialle,  G.  dt-,  !a  theorie  et  Involution  de  la  science  du  language.  Revue  de 

linguistique.  T.  X;  Fase.  3.  et  4.  Nov.  et  Dec.  1877. 
Studien  zur  eriech.  u.  latein.  Grammatik.  9.  Bd.  Leipzig.  1876.  Uirzel  v.  p. 
31.  9  M. 

Ree.  Philologischer  Anzeiger.  IX.  Febr.  1878  No.  2.  n.  81-86.  v.  Ad.  Kaegi. 
Vanicek,  A.,  grkch.-latein.  etymolog.  Wörterbuch.  2  Bde.  Leipz.  1877  Teubner. 
v.  p.  31.  24  M. 

Ree.  Liter.  Centralbl.  No.  17.  p.  581-582  von  So. 
—  Fremdworter  im  Griechischen  uud  Lateinischen.  Leipzig.  Teubner.  III,  82  p. 

1  M.  60  Pf. 

2.  Griechische  und  lateinische  Metrik. 

Assmus.  A.,  Ein  Beitrag  zur  Metrik  für  Schulen.  [Progr.  d.  Dom-Gymnasium] 

Merseburg.       11  P- 
Heibig,  U.,  de  synaloephae  apud   epicos  latinos  primi  post  Christum  saeculi 

ratione.  [Gymn.  Progr.]  Bautzen  4.  32  S. 

8* 


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104  Griechische  Grammatik  und  Dialektologie. 

Hilberg,  Js.,  das  Gesetz  der  trochaeischen  Wortformen  im  dactylischenHexameto 

u.  Pentameter  der  Griechen  vom  7.  Jahrh.  v.  Chr.  bis  zum  Untergang  der 

griechischen  Poesie.    Wien,  Hßlder.  27  S.  80  Pi 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  No.  24  p.  366—367.  t.  A.  Ludwich. 
Lechevallier,  Prosodie  latine  ou  methode  pour  apprendre  les  priueipes  de  la 

quantite  et  de  la  poesie  latines,  a  l'usage  de  la  jeunesse.   Nouvelle  edi- 

tion,  revue  et  corrigee.  Paris,  Belin.  57  p. 
MaQUlre,  Th.,  the  prosody  of       and       in  old  Comedy  and  in  Tragedj 

Hermathena,  No.  IV.  p.  331—354. 
Mueller,  Luc,  rei  metricae  poetarum  latinorura  praeter  Plautum  et  TerenÜam 

summarium.  In  usum  sodalium  instituti  historici  philologici  PetropoliUc; 

conscripsit  L.  M.  Petropoli.  Leipzig,  Teubner.  IV,  82  p.         1  M.  60  Pf. 

Stier,  G.,  lateinische  Prosodik  u.  Metrik.  Zunächst  f.  mittlere  Klassen  zu- 
sammengestellt. Auszug  aus  Theil  L  n.  II.  der  Vorschule  latein.  Dichtg.  d. 
näml.  Verf.  Zerbst,  Luppe.  III,  28  S.  60  Pf 

—  Vorschule  lateinischer  Dichtung.  Für  den  Gymnasialunterricbt  zusammen- 
gestellt. 1.  u.  2.  Theil:  I.  Elemente  der  Prosodik  nebst  Fonneulehrt 
II.  Elemente  der  Metrik.   2.  umgearb.  u.  vollstäncL  Ausg.  Ebd.  X,  80. 

1  M.  25  Pt 

3.  Griechische  Grammatik  und  Dialektologie. 

Benloew  ~  e  plan  de  la  languc  albanaise.  Academie  des  Inscriptions.  Seaiu- 
du  5.  avril  et  24.  mai  1878.  Revue  critique.  No.  15.  p.  251.  N.  22  p.  36* 

Bergk,  Th.,  Lesefrüchte.  XI.  Zur  Flexion  d.  griech.  Zeitwortes.  XIL  die  Ith 
perativform  ztsu.  Neue  Jahrbücher  f.  Philologie  Bd.  117.  Heft  3.  p.  189- 
195;  195—196. 

Boltz,  A.,  zur  hellenischen  Sprache.  6  Stücke.  Ausland.  N.  16.  p.  301— 304 
N.  17.  p.  325—328.  N.  18.  p.  344—352.  N.  19.  p.  373—375.  N.  20.  p 
387—389.  N.  21.  p.  404-408. 

Curtius,  G.,  Nö3to;.  Leipziger  Studien  zur  class.  Phil.  1.  Bd.  1.  Hft  S 
141-156. 

Dossius,  N.,  Beispiele  der  Volksetymologie  im  Neugriechischen.  Beiträge  zu: 
Kunde  der  Indogemian.  Sprachen.  2.  Bd.  p.  338—340. 

Dühr,  A.  üb.  d.  Acccntuation  der  Krasis  im  Griechisch.  [Pr.  d.  Gynr. 
Friedland.  Walther.  4.  8  S. 

Englmann.  L.,  Syntax  der  griechischen  Sprache.  Möglichst  einfach  u.  kun 
dargestellt.  München,  Linaauer.  47  S.  80  P 

Franz,  L.  G.,  de  nominibus  appcllativis  et  propriis  graecis  e  participüs  ork*- 
Lips.  (1877)  Simmel  60  p.  1  V 

Holzweisslg,  F.,  griechische  Syntax.  Leipzig,  Teubner.  v.  p.  32.  75  P 
Ree.  Jenaer  Literaturztg.  No.  20  p.  308  von  G.  Meyer. 

Jeannarakis,  A.,  Neugriechische  Grammatik.  Hannover,  1877.  Hahn.  4  M 
Ree.  Jenaer  Literaturztg.  No.  16.  p.  243—244  v.  B.  Schmidt. 

Koch,  E.,  griechische  Schulgrammatik,  auf  Grund  der  Ergebnisse  der  verglei/ 
Sprachforschg.  bearb.  6.  Aufl.  Teubner.  XIV,  402  S.  2  M.  80  P 

Köv-o;,  K.  ^.«»aaixai -ccpa-rorasi;.  'Ear.jisol;  ~"1V  <l>'./.ou.«ffü>v.  KE',  N.  £ 
p.  365-371.    KIT',  N.  3.  v.  p.  32. 

—  As$ixoXoTixd.    Ibidem  KE',  N.  24.  p.  381—396. 

—  Uo'.vXa  (pdoXo-yixa.    §  13.  SupfzoiiKipo-  aj^opiutspo;  —  pdOJlov  yrxztf«- 
§  14.  'Efprjoptu;  adXXov,  jidXXov  dsssTTj/d);,  xt)„  ch:r(K>.ayjisvo;  p&tav,  fWÄ 
•(rplivaapo;,  jidXXov  dzovsvoyjiiivo;,  jictX'.STa  •s-a'.osujiivo;,  rdL    §  15 
Tpä^a  dvx'.  toD  ojffpanot  ^  zoir^a.    §  16.  Vpa^z-jz  dvTt  toü  yjffpaz*-^ 
7pof«r;  dvr.  tou  wnpot<orr    Ilapvasso;.    T.  ß',      p.  161—240.  i  p.  324— 5f 
v.  p.  32. 


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Lateinische  Grammatik  und  Dialektologie.  105 

r,  K.  W.,  kleinere  griechische  Sprachlehre.  10.  Aufl.,  besorgt  v.  W. 
Pökel.  [Mit  erklär.  Anraerkgn.  zu  den  Beispielen  u.  e.  kleinen  Vocabularium.J 
Leipzig,  Krüger.  246  S.  2  M. 

Lapaume,  J.,  Une  petite  lecon  de  langne  francaise,  autrement:  Quelle  est 
l'importance  du  grec  et  du  latin  pour  Fetude  comme  pour  l'enseignement 
de  notre  idiome  national.  Langres,  Dejussieu.  3  p. 
Leclair,  L.  et  L.  Feuillet,  Grammaire  abregne  de  la  langue  grecque;  10.  edi- 

tiou,  revue  et  corrigee.  Paris,  Belin.  IV,  148  p. 
Nauck,  A.,  Bemerkungen  zu  Georg  Curtius  „Das  Verbum  cL  Griech.  Sprache 
seinem  Bau  nach  dargestellt."  zweiter  Band.  Me" langes  greco-romains,  IV, 
3.  S.  273-361.  u.  Nachtrag  p.  362-371.  v.  p.  33. 
Procksch,  A.,  Tpozaiov  b-avai  und  »raattai.  Philologus  XXXVI11, 1  p.  185—186. 
tlaxa&OXQoXoc  o  kspajiei;,  A.,  Ktfi  tiivaiv  UtarctO^öv  tIJ;  tv  Xu»  xai  fr 
'Epyfrpal;  UimxfJ;  otaXtxTOj  xot'  ixvfpatpix?  jivrj^sia  tou  -p'/:oy,  TS-ap*:oy  xa». 
ztjtircou         Xp.  auüvo;,  "Athjv.  Ilapvaooö;,  8.  u.  o'.  p.  v.  p.  100. 
Pellegrini,  A.,  Lessico  del  dialetto  di  Bova.  (fasc.  5.)  Appenaice  della  Rivista 

di  Filologia  VI.  fasc.  7»-9°  p.  65-96.  v.  1877. 
Sanesi.  vocabulario  italiano  greco.  Prato.  Alberghetti.  1877. 

Ree.  Rivista  di  Filologia  VI.  fasc.  V— V  pag.  434-437  von  G.  d'Oliva. 
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Smith,  J.  H.,  Elementary  Greek  Grammar.  LondoD,  Rivingtons.  150  p.  Lwb. 

5  M.  40  Pf. 

--«ud-csXo;.  'I.  E..  Mtxpcr  3-jaßoXr;  si;  ~i  zzrA  i&t0tt0)unv         iv  X(<p  xcti.  iv 

'Epu&po»;  ioivixf);  o-.aXcXTOü.  Ilapvaasö;,  B'.  p.  161—240. 
—  q  ftijjLOTtxij  (X«»33a  <»>;  rrjr,  xpo;  zXvjTtojiöv        apyata;  IXXrtvuri{c  'E^rr 

{ispt;  ~öjv  cpitopafNuv.  KÜT',  N.  3. 
Timayenis.  T.  T.,  the  language  of  the  Greeks.  With  an  appendix  on  the  rules 

of  accentuation.  Springfield  (Mass.)  Collegiate  Inst.  7  M.  50  Pf. 

Wackernagel,  J.,  de  pathologiae  veterum  iuitiis.  Basel  1876.  (Dissert.  inaug.) 

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Ree.  Neue  Jahrb.  f.  Philol.  Bd.  117.  Hft.  3.  p.  205—210  v.  G.  Meyer. 
Zehetmayr,  Msft'  r^pav.  Blätter  für  das  Bayerische  Gymnasialweseo.  14.  Bd. 

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35  'S.  60  Pf. 

Berger,  E.,  lateinische  Stilistik  f.  obere  Gymnasialklassen.  6.  rev.  Aufl.  Ko- 
burg,  Kariowa.  Vn,  224  S.  2  M.  10  Pf. 

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rino,  Paravia,  1877.  372  p.  2  M. 

Cappelle.  F.  van,  Latiinsche  grammatica  voor  alle  klassen  der  Nederlandsche 
pymnasien.  4de  veel  vermeerderde  en  verbeterde  druk.  Amsterdam,  Boro. 
VI,  391  p.  6  M. 

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Ree.  Lit  Centralbl.  No.  22.  S.  741—743  von  0.  .  h.  .  f. 

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6  M.  80  Pf. 

Ree.  Philologisch.  Anzeiger  IX.  No.  3.  p.  137—141. 


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106  Allgemeine  antike  Literaturgeschichte. 

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Englmann,  L.,  Grammatik  der  lateinischen  Sprache.  10.  Aufl.  Bamberg. 
Buchner.  VIII,  310  S.  3  M. 

Foerster.  W„  Bestimmung  der  lateinischen  Quantität  aus  dem  Romanischen. 
Rheiu.  Museum  f.  Philol.  N.  F.  Bd.  33  Hft  2.  p.  291—299. 

ForoeIHnl,  Aeg.,  totius  latinitatis  lexicon,  in  hac  editione  novo  ordine  di- 
gestum,  amplissime  auctum  atque  emendatum  adjecto  in  super  altera  quasi 
parte  onomastico  totius  latinitatis  cura  et  studio  V.  De-Vit.  Distr.  61.  Prati. 
Albergbetti.  4.  (6.  Bd.  S.  521-600J  cf.  1877.  2  M.  50  tt 

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Sprachen.  2.  Bd.  4.  H.  p.  335—337. 

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thode  analytique  et  historique.  Paris,  Durand.  XXIII,  806  p.    2  M.  50  Pf. 

Hirne,  M.  C,  au  Introduction  to  the  Latin  Language:  comprising  a  Grammar  and 
Exercises,  also  the  Syllabus  of  Latin  Pronunciation,  drawn  up  at  the  request 
of  the  Ilead  Masters  of  Schools  by  the  Latin  Professors  of  Oxford  and  Cam- 
bridge, and  three  other  Appendices.  Dublin,  Sullivan.  2i4  p.  Lwb.  4  M.  20  Pt 

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Neue  Jahrbücher  für  Philologie.  Bd.  117.  Heft  3.  p.  197-204. 

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No.  V.  p.  270— 27G. 

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Leclair,  L.,  Grammaire  complete  de  la  langue  latine;  19«  edition,  revae  et 
corrigee.  Paris,  Belin.  IV,  327  p.  v.  p.  34. 

—  Grammaire  abregee  de  la  langue  latine.  16.  edition,  revue  et  corrigee. 
Paris,  Belin.  IV,  217  p. 

Lhomond,  Elements  de  grammaire  latine,  annotes  et  completes  par.  P.  Deltour. 
38.  edition.  Paris,  Dclalain.  XII,  300  p.  1  M.  60  Pf- 

Marg,  Bemerkungen  zur  lateinischen  Schulgrammatik.  (Im  Anschloss  an 
Elleudt's  lateinische  Grammatik.)  Meseritz.  4.  22  p.  [Progr.  d.  Gyiun.] 

Menge,  H.,  kurzgefasste  lateinische  Synonymik  f.  d.  obersten  Gymnasialklassen. 
[Anhang  zu  dem  v.  demselben  Verf.  bearb.  Repertorium  der  latein.  Gram- 
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dium.] 2.  wesentlich  verm.  u.  verb.  Aufl.  Wolfenbüttel,  Zwissler.  IV,  173  S. 

2  M.  25  Pf. 

Müller.  G.,  zur  Lehre  vom  Infinitiv  im  Lateinischen.  [Progr.  d.  Gymn.]  Gör- 
litz. 4.  XX  S. 

Neue,  Fr.,  Formenlehre  der  lateinischen  Sprache.  2.  Thl.  2.  Aufl.  Berlin, 
Calvary.  1875,  IV,  823  S.  IS  M. 

Ree.  Neue  Jahrbücher  f.  Philologie.  Bd.  117.  Heft  3.  p.  211—217  ton 
E.  Ludwig. 

Paucker,  C,  Addenda  lexicis  latinis.  Dorpat,  Glaeser.  1872.  4  M. 

Ree.  Philol.  Anz.  IX.  4  S.  211—213.  von  L. 

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nei  ginnasii.  Lib.  III,  parte  I:  Etimologia  c  sintassi  generale.  Camermo, 
Savini,  1877.  p.  195-366.  2  M. 

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1.  Allgemeine  antike  Literaturgeschichte. 

Alzofl,  Patrologie.  Traductiou  de  BtHet.  Paris,  Palme,  1877.  7  M.  50  ?l 
Ree.  Polybibüon,  XXII,  6  S.  488-490.  von  G.  K. 


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Griechische  Literaturgeschichte. 


107 


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Ree.  Rivista  Europ.  vol.  VI.  fasc.  IV.  p.  827-828  von  B. 
Baur.  F.  Chr.  v.,  Drei  Abhandlungen  zur  Geschichte  der  alten  Philosophie, 
Leipz.  1876,  Fues.  8  M. 

Ree.  Zeitschrift  f.  Kirchengeschichte.  2.  Bd.  3.  Heft.   p.  420  v.  Möller. 
Böhringen  Fr.,  Die  Kirche  Christi  und  ihre  Zeugen.  2.  A.  Bd.  Vü— IX. 
Stuttgart,  Meyer  u.  Zeller,  1874—76.  28  M.  20  Pf. 

Ree.  Zeitschr.  f.  Kirchengeschichte.  II.  Bd.  3.  Heft.  p.  425-426  von 
Möller. 

Diercks.  G.,  Literatur-Tafeln.  Synchronistische  Darxtellg.  der  Weltliteratur 
in  ihren  hervorragendsten  Vertretern.  I.  Abth.:  Alterthum.  Dresden,  Pier- 
son, fol.  8  S.  m.  2  Tab.  1  M.  20  Pf. 

Orioux.  Histoire  abregee  des  litteratures  e^rangeres  anciennes  (grecque  et 
latine)  et  modernes  (Italic  et  Espagne,  Angleterre  et  AUemagne).  8.  eaition, 
revue  et  corrigee.  Paris,  Beliu.  VIU-184  p.  1  M.  60  Pf. 

DOhrlng,  E.,  kritische  Geschichte  der  Philosophie  von  ihren  Anfängen  bis  zur 

m  Gegenwart.  3.  theilweise  umgearb.  Aufl.  Leipzig,  Fues.  XIU,  543  S.  9  M. 

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Philosophie  d.  Alterthums  u.  d.  Mittelalters.  Band  II:  Philosophie  d.  Neu- 
zeit. Berlin,  Hertz.  XII,  620:  XU,  862  p.  v.  p.  35.  24  M. 
Ree.  Jenaer  Literaturzgt.  No.  17.  p.  255-256  von  C.  Schaarschmidt.  — 
Rivista  Europea.  vol.  VII.  fasc.  1.  p.  141—145  von  Scartazzini. 

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v.  p.  35.  ä  1  M.  50  Pf. 

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locis  contexta.   Locos  collegerunt,  disposuerunt,  notis  auxerunt.  Ed.  VL 

Curavit  G.  Teichmüller.   Gotha,  Perthes  XIX,  548  S.  8  M. 

Romlzl,  A.,  La  belva  ferita.   Riv.  Europea.   vol.  Vn.   fasc.   IV.   S.  761 

-  766. 

Sple88,  E.,  Entwickelungsgeschichte  d.  Vorstellungen  vom  Zustand  nach  dem 
Tode  auf  Grund  vergleichend.  Religionsforschung  dargestellt.  Jena  1877. 
Herrn.  Costenoble.  XVI,  616  S.  13  M, 

Ree.  Wissensch.  Monatsblätter.  1878.  No.  3.  p.  33—38  v.  D.  Moll. 

Stapfer,  E.,  les  Idees  religieuses  en  Palestine  ä  Tepoque  de  Jesus  Christ. 
2.  ed.  Paris,  Sandoz.  XX-230  p. 

Ueberweg,  Fr.,  Geschichte  d.  Philosophie  d.  Alterthums.  5.  Aufl.  Berlin  1876, 
Mittler.  4  M.  80  PC 

Ree.  Zeitschrift  f.  Kirchengeschichte.  II.  Band,  3.  Heft.  p.  419  v.  Möller. 

2.   Griechische  Literaturgeschichte. 

Gidel,  Ch.,  Nouvelles  Stüdes  sur  la  litterature  grecque  moderne.  Paris,  Mai- 
sonneuve.  v.  p.  85.  10  M. 

Ree.  Journal  des  savants.  Avril  von  E.  Miller. 

—  Les  Etudes  grecques  en  Europe  depuis  le  IV.  siede  apres  J.  C.  jusqu'a 
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108  Römische  Literaturgeschichte. 

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f.  d.  österr.  Gymnas.  XXIX,  2  p.  144—145. 
MeXs-Tj  szt  t?,;  dpyaw;  sXXtjvix^;  ©iXo30<pia;.   Zccx  jvlfco;  crvfrwv.    V,  <t»tpp. 

Mapt.  v.  p.  36. 

Nicolai,  R.,  griechische  Literaturgeschichte  in  neuer  Bearbeitung.  3.  Bd.  Die 
nachklassische  Literatur.  Die  Literatur  der  byzant.  Studienperiode.  Mai- 
deburg,  Heinrichshofen.  XII,  435  S.  5  M.  80  Pf.  (cplt:  21  M.) 

Ilapccvtxa;,  M.,  icepi  t?,;  /pirciavixf,;  KOtlJotaiC  "&v  'EXXijvoiv.  'EXX.  oiX.  «U. 
ev  Ku)V3":avT.  I'. 

Ilspßävof  Xo;,  1.,  zspl  tmv  xerca  TW  tu saUuv«  fsX«)~ozot&v.   Ilapvcroso;.   B'  jJ* 
Paparriaopoulo.  C.,  Histoire  de  la  civilisation  hellenique.   Paris,  Hachette. 
v.  p.  36.  7  M.  50  Pf. 

Ree.  Journal  des  Savants.  Janvier  von  E.  Miller.  —  Revue  Critique 
No.  19.  p.  307—309  von  G.  Cogordan.  —  Magazin  f.  d.  Literatur  d. 

Poeetlon,  J.  C,  griechische  Dichterinnen.  Pest  1876,  Hartleben.  3  M.  60  Pf. 
Ree.  Jenaer  Literaturztg.  No  22.  p.  337—338  v.  R.  Volkmann. 

Quinet,  E.,  Vieet  mort  du  genie  grec,  avec  des  notes  de  Mme.  Edgar  Quinet 
Paris,  Dentu.  226  p.  avec  un  portrait  photogr.  par  Braun.  5  M. 

Ree.  Polybibhon.  XXII,  5.  livr.  p.  421-22  von  C.  Huit.  —  Rivista  Eu- 
ropea  Vn,  1.  p.  181-183  von  Y.  —  üX-iov  -rij;  rE;-w;,  No.  60.  p.  8. 

pafxaftoc,  'A.  T.,  ot  <D«vapi«>w.  (iz  -f^  b?op;a;  tfj;  vsosXtajvfid^  91X0X07*0;). 
BW  A',  f.  p.  45—46. 

Roeper,  G.,  über  einige  Schriftsteller  mit  Namen  Hekataeas.  (Forts,  u.  Schi.) 
[Progr.  d.  städt  Gymn.l  Danzig.  4.  32  S.  v.  1877. 

Rosa,  G.,  II  genio  greco.  Milano,  Bortolotti.  4.  24  p.  50  Pf. 

Ezafraxr,;,  'A.  K..  zspl  xf(;  sspi,  tov  ßwv  ozXottjtt;  xo>v  i^nvuhm  "rf^;  'KXX*- 
oo;  rjsjiövojv.    £o>TTjp.  sto;  "A*,  ©uXX.  Z'. 

Thlrlwell,  Connop,  Philip  of  Theangela.  (Reprinted  from  the  Philological  Mu- 
seum.) Remains  Literary  and  Theological.   Vol.  HL  p.  122—131. 

Winokler,  IL,  d.  Stoicismus  e,  Wurzel  d.  Christenthums.  Ein  Beitrag  z.  Ge- 
schichte d.  Stoa.  Leipzig,  Breitkopf.  60  S.  1  M.  20  PL 

Zambaldi,  F.,  i  partiti  politici  nella  poesia  greca.  Nuova  Antologia  di  scienze, 
lettere  ed  arti.  XH1.  10. 

Zeller,  E.,  La  Philosophie  des  Grecs.  Tome  I.  Paris,  Hachette.  v.  p.  36.  10  M. 
Ree.  Polybiblion.  XXII,  4.  p.  319-322  v.  C.  Huit. 

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—  storia  della  letteratura  latina  trad.  da  F.  Schupf  er.  Verona,  Drucker  e 
Tedcschi,  1877. 

Ree.  Rivista  di  Filologia  VL  fasc.  7—9.  pag.  450-451  von  F.  K 
Brlzzl,  D.,  de  diversis  rationibus  ac  viis,  quas  latini  epicorum  poematum 
scriptore8  iniverunt. 
Ree.  Rivista  Europ.  vol,  VI.  fasc.  IV.  p.  826  v.  R. 
Cruttwell,  Ch.  Th.,  History  of  Roman  Literature.   London  1S77,  Griffin. 
Lwb.  9  M. 

Ree.  Academy.  No.  299  p.  79  von  R.  Ellis. 
Münk,  Geschichte  der  römischen  Literatur.  2  Bde.   Berlin  1876,  Dümmler. 

11  M.  50  Pf. 

Ree.  Magazin  f.  d.  Literatur  d.  Auslandes  No.  25. 
Portelette,  C,  Les  poetes  larins  de  l'ere  chretienne.    L'instruction  publique. 
Mars.  v.  p.  36. 


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Archäolog.  Zeitschriften.  —  Publikationen  archäolog.  Gesellschaften.  109 


Spengel,  A.,  üb.  d.  lateinische  Komödie.  Festrede,  geh.  in  d.  öffentl.  Sitzg.  d. 
k.  b.  Akademie  d.  Wissenschaften  zu  München  zur  Feier  ihres  119.  Stif- 
tungstages  am  28.  März  1878.   München,  Franz.  4.  29  S.  80  Pf. 

Teuffcl.  G.  S.,  Storia  della  letteratura  romana:  prima  trad.  dal  tedesco  da 
D.  Faveretti.  Fase  XXI.  Padova,  Prosperini.  p.  513-576.  v.  1877.  a  1  M. 

VI.  Alterthumskunde, 

1.  Archaeologische  Zeitschriften.  —  Publicationen 
archaeologischer  Gesellschaften. 

Abhandlungen  d.  historischen  Classe  d.  königl.  bayerischen  Akademie  der 
Wissenschaften.  14.  Bd.  1.  Abth.  In  d.  Reihe  d.  Denkschriften  der  51.  Bd. 
München,  Franz.  4.  196  S.  6  M.  50  Pf. 

Academie  de  Sainte-Croix  d'Orleans.  Lectures  et  memoires.  Tome  III. 
Orleans.  Herluison.  473  p.  a  12  M. 

Annalen  d.  historischen  Vereins  für  den  Niederrhein.  28.— 30.  Hft.  Köln, 
Dumont  Schauberg.  1876.  6  M.  50  Pf. 

Ree.  Historische  Zeitschrift  XL.  1  p.  180—181  von  Crecelius. 

Archiv  f.  österreichische  Geschichte.  Hrsg.  v.  der  zur  Pflege  Vaterland.  Ge- 
schichte aufgestellten  Commission  d.  kaisei  1.  Akademie  d.  Wissenschaften. 
56.  Bd.   2  Hälfte.   Wien,  Gerold.  S.  257-464.  2  M.  80  Pf. 

Archlvea  historiques  de  la  Saintonge  et  de  l'Aunis.  T.  IV.  Saintes,  Mortreuil. 
528  p.  a  15  M. 

Archlvlo  storico  italiano,  fondato  da  G.  P.  Vieusseux  e  continuato  a  cura 
della  R.  Deputazione  di  Storia  Patria  per  le  provincie  della  Toscana,  dell* 
Umbria  e  delle  Marche,  serie  4.  tomo  L  Firenze.  Cellini.  a  20  M. 

—  della  Societa  Romana  di  Storia  patria.  vol.  I,  fasc.  IV.  Roma,  presso  la 
Societa.  p.  393-520.  cf.  1877. 

Attl  e  Memorie  delle  RR.  Deputazioni  di  Storia  Patria  per  le  provincie  dell' 
Emilia.    Nuova  serie,  vol.  II.   Modena,  Vicenzi.  XLV,  282  p.  6  M 

Berichte  zur  vaterländischen  Geschichte.  Hrsg.  vom  historisch-antiquar.  Ver- 
ein d.  Kanons  Schaffhausen.  4.  Hft.   Schaffhausen,  Schoch.    VI,  180  S. 

1  M.  80  Pf.  (1-4:. 7  M.) 

Bibliotek.  Historiskt,  utg.  af  C.  Sifverstolpe.    1878.  1:  a  hft.  Stockholm. 

Norstedt  164,  XXXli  p.  3  M.  60  Pf. 

Boletim  de  la  Academia  de  la  Historia.   Tomo  I.  Cuad.  I.  II.  Nov.  1877. 

Mayo  1878.   Madrid,  Fortanet.  d.  1—200.  a  3  M.  20  Pf. 

Bulletin  de  la  Commission  royale  a'histoire.   T.  V.   Bruxelles,  F.  Hayez. 

—  monumental  ou  Collection  de  memoires  et  de  renseignements  sur  les 
monuments  historiques  de  France.  Dir.  L.  Palustre.  44.  annee.  Paris. 
Deroche.  a  15  M. 

Ree.  Rivista  Europea.  vol.  VI.  fasc.  IV.  p.  761-62.  v.  F. 
Cabinet  historlque,  le,  contenant  avec  un  texte  et  des  pieces  inedites,  inter- 
essantes et  peu  connuea  le  Catalogue  general  des  manuscrits  que  renfer- 
ment  les  bibliotheques  publiques  de  Paris  et  des  Departements 
touchant  l'histoire  de  l'ancienne  France,  de  ses  diverses  localites  et  des 
illustrations  heraldiques.  Dir.  U.  Robert.  24  annee.  Paris,  Menu. 
Monatlich.  12  M. 

Compte-rendu  des  travaux  de  r  Academie  de  Metz,  ann^e  1876—1877 ;  par  A. 
Marcus.   Nancy,  Reau.  38  p. 

—  de  la  commission  imperiale  archeologique  pour  Tannee  1875.  St  Peters- 
burg, Issakoff.  4.  XXXVI,  221  S.  m.  eingedr.  Holzschn.  M.  e.  Atlas  v. 
5  lith.  u.  2  phototyp.  Taf.  in  gr.  Fol.  15  M. 

Gazette  Archeologique.   4.  annäe.   Paris,  A.  Levy.  v.  p.  39.  40  M. 

Ree.  Rivista  Europ.  Vol.  VI  fasc.  IV.  p.  759.  v.  F. 


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HO  Encyclopädie  u.  Methodologie  d.  Aiterthumswissensch.  —  Sammelwerke. 

Jahrbuch  d.  Gesellschaft  f.  bildende  Kunst  u.  vaterländische  Alterthümer  zu 
Emden.   3.  Bd.  1.  Hft.  Emden.  Haynel.  142  S.  3  M. 

Jahrbücher  f.  deutsche  Theologie,  hrsg.  v.  Diümann,  Dorner,  Ehren- 
feuchter  etc.,  23.  Bd.   4  Ufte.    Gotha,  Besser.   1.  Hft.  176  S.   a  Hft. 

3  M.  60  Pf. 

Journal  of  the  Royal  Asiatic  Society  of  Great  Britain  and  Ireland.  New 
series.   vol.  10.   Part.  2.   London,  Trübner.  a  7  M.  20  Pf. 

Mcmoires  de  la  Societe  des  antiquairee  du  Centre.  1875—1876.  6.  volume. 
Bourges,  Pigelet.   XXII,  360  p.  et  planches. 

—  de  la  Societe  des  antiquaires  de  Norraandie.  3.  Serie,  9.  volume  (29.  voL 
de  la  collection).   Caen,  Le  Blanc-Hardel.  4.  951  p.  v.  p.  40. 

—  de  la  Societe  d'agriculture,  commerce,  sciences  et  arts  du  departeraent 
de  la  Marne,  annee  1876—1877.   Chalons.  Denis. 

—  de  la  Societe  d' Archäologie  Lorraine.  3.  Serie.  VoL  V.  Nancy.  Crepin. 
v.  p.  40. 

Ree.  Rivista  Europ.  vol.  VI.  fasc.  IV.  p.  759—760.  von  F. 
Mittheilungen  d.  Vereins  f.  Geschiebte  u.  Alterthumskunde  v.  Erfurt.  8.  Eil 
Erfurt  1877.  Villaret.    VIII,  128  S.  1  M.  40  Pf. 

Monatsschrift  f.  d.  Geschichte  Westdeutschlands  m.  besond.  Berücksicht.  d. 
Rheiulande  u.  Westfalens.  Hrsg.  v.  R,  Piek.  4.  Jahrg.  1878. 12  Hfte.  Trier, 
Lintz.  1.  u.  2.  Hft.  124  S.  m.  3  Steintaf.  12  M. 

Ree.  (1.  2.  Jahrg.)  Histr.  Zeitschrift.  XL,  1  p.  188—189  von  CreceUus. 
Monuments  grecs  puolies  par  1' Association  pour  Tencouragement  des  etudes 
grecques  en  France.    No.  6.  (1^77).    Paris,  Maisonneuve.   4.    42  p.  et  4 
plchs.  5  M. 

Public ations  de  la  section  historique  de  l'iustitut  royal  erand-ducal  de  Luxem- 
bourg  [ci-devant  societe  archeologique  du  grand-duebe,  vol.  XXXII].  Annt?e 
1877.   Luxemburg,  Bück.   XXI,  360  S.  m.  4  lith.  u.  chromolith.  Taf. 

5  M.  60  Pf. 

Rapport  sur  les  travaux  de  la  Societe"  academique  de  la  Loire-Inferieure  pen- 

dant  Tanuee  1876—1877  par  Marce.  Nantes,  Melinet.  28  p. 
Recueil  des  notices  et  memoires  de  la  Societe  archeologique  du  departement 

de  Constautine.   1876—1877.  2.  serie,  tome  8;  28.  vol.  de  la  collection. 

Constautme,  Arnolet  XXII,  656  p.  et  16  plchs. 
Verhandlungen  d.  philosophischen  Gesellschaft  zu  Berlin.    7.  u.  8.  Hft. 

Leipzig,  Koschny.    191  S.  a  1  M.  20  Pf. 

Zeitschrift  d.  Bergischen  Geschichtsvereins.   Bonn,  Marcus,  v.  p.  42.    5  M. 
Ree.  (Bd.  L  II.)  Historische  Zeitschrift.  XL,  1  p.  182—184  v.  Crecelius. 

—  d.  historischen  Vereins  f.  Niedersacbsen.  Hrsg.  unter  Leitg.  d.  Vereins- 
Ausschusses.   Jahrg.  1877.   Hannover,  Hahn.  270  S.  4  M. 

—  f.  allgemeine  Museologie  u.  verwaudte  Wissenschaften.  Red.:  J.  G.  Tb. 
Graesse.  1.  Jahrg.  Mai— Decbr.  1878.  17  Nrn.  128  p.  mit  Kunstbeilasen. 

13  M. 

—  f.  vaterländische  Geschichte  und  Alterthumskunde.  4.  Folge.  3.  u.  4.  Bd. 
Münster  1875  -1876.    Regensburg.  a  8  M. 

Ree.  Historische  Zeitschrift.  Bd.  XL,  1  p.  184-186  v.  Crecelius. 
Zeitung,  archäologische.  Hrsg.  vom  Archäolog.  Institut  d.  Deutschen  Reichen 
Red.:  Fränkel.   37.  Jahrg.  1878.  4  Hfte.   Berlin,  G.  Reimer.  4.  (1.  Hft. 
42  S.  m.  6  Taf.)  12  M. 

2.  Encyclopaedie  und  Methodologie  der  Alterthums- 

wissenschaft.  —  Sammelwerke. 

Cosol,  A .,  Gli  studi  storici  in  Italia  dopo  il  1859.  Rivista  Europea.  vol.  VI. 
fasc.  IV.  p.  679-689.  vol.  VII,  fasc.  L  p.  1—17.  fasc.  II.  p.  233-264.  v. 
p.  42. 

Desnoyers,  Quelques  erreurs  archeologiques.   Orleans.  Puget.  14  p. 


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Mythologie. 


111 


Dlotionnaire  de  l'Academie  des  beaux-arts,  conteuant  les  mots  qui  appartien- 

nent  a  renseiguement,  ä  la  pratique,  ä  l'histoire  des  beaux-arts,  etc. 

T.  4.  1.  livraison.  Paris,  Didot.  ä  2  col.,  p.  1  ä  80  et  12  pL  a  3  M.  75  Pf. 
Farr,  W.,  Advantages  of  Art  and  Science  Schools:  An  Address.   2nd  edit. 

LondoD,  Stanford.    16  p.  1  M.  20  Pf. 

Menge,  K..  die  Kunst  im  Gymnasium  und  d.  Secmannschen  kunsthistorischen 

Bilderbogen.  Neue  Jahrbücher  f.  Philol.  u.  Paed.  CXVIII.  4  S.  169—179. 
Müller,  H.,  Betrachtungen  üb.  das  Studium  d.  Kunstwissenschaft.  Köln, 

Lengfeld.  32  S.  1  M. 

Renan,  E.,  Progres  faits  dans  l'etude  de  l'Orient  en  1875  et  1876  (suite). 

Annales  de  Philosophie  Chr^ticnne. 
—  des  Services  rendus  aux  sciences  historiques  par  la  philologie.  Revue 

politique  et  litteraire.    2.  Mars. 
Rossignol,  J.  P.,  des  Services,  que  peut  rendre  l'arch^ologie  aux  etudes 

cla.ssiques.   Paris,  Labitte.  v.  p.  43.  10  M. 

Ree.    Athenaeum  N.  2639.    25.  May  1878. 
Rouvllle,  P.  de,  Notice  biographque  sur  M.  P.  Touraal,  secretaire  de  la  Com- 

mission  archeologique  et  fondateur  du  musee  de  Narbonne.   Bullet,  de  la 

Comm.  archeol.  de  Narbonne.    T.  I.    S.  5 — 52. 
Viecher.  W.,  kleine  Schriften.  I.    Leipzig,  Hirzel.  v.  p.  43.  12  M. 

Ree.  Historische  Zeitschrift,  XL,  1.  p.  152 — 154.  von  A.  Schäfer. 
Wallon.  M.  H.,  Notice  historique  sur  la  vie  et  les  travaux  de  M.  le  vicomte 

Emmanuel  de  Rouge,  membre  de  TAcademie  des  inscriptions  et  belles- 

lettres.    Acad.   des   Inscriptions  de  Paris  1877.     Octobre— Decembre. 

S.  381  -432. 


3.  Mythologie. 

Benfey,  Th.,  Hermes,  Minos.  Tartaros.   Göttingen,  Dieterich.  v.  p.  43.   2  M. 
Ree.  Blätter  f.d.  Bayer.  Gymnasialwesen.  XIV.  5,  S.  214-216.  v.  G.  Orterer. 

Cartaillhac.  E.,  L'age  de  pierrc  dans  les  Souvenirs  populaires.  Paris,  Reinwald, 
v.  p.  43.  3  M.  50  Pf. 

Ree.  Polybiblion.  XXII,  5.  p.  449—450.  von  H.  A.  Magard. 

Asi3».äsi(iovta  'AXsgdvftpoo.  'Arcr;p  ttJ;  'Avcno'/.iJ;  KA'  N.  1054. 

Drioux,  Precis  &6mentaire  de  mythologie  grecque,  romaine,  indienne,  etc., 

a  l'usage  des  institutions;  21.  edition,  entierement  refondue.  Paris,  Belin. 

233  p. 

Fahre,  A.,  Dizionarietto  della  mitoiogia  dei  Greci,  Romani,  Egizj,  Galli,  In- 
diani,  Persiani,  Scandina\i  e  d'alcuni  popoli  dell1  America,  ridotto  alla 
massima  castigatezza  ad  uso  deir  onesta  gioventü,  delle  scuole,  ecc. 
Torino,  Salesiana,  1876.  1  M.  20  PC 

FIcher,  E.  L.,  Heidenthum  u.  Offenbarung.  Religionsgeschichtliche  Studien 
üb.  d.  Berührungspunkte  d.  ältesten  heil.  Schriften  der  Inder,  Perser, 
Babylonier,  Assyrer  u.  Aegypter  m.  der  Bibel.  Auf  Grund  der  neuesten 
Forschgn  Mainz,  Kirchheim.    XIX,  343  S.  6  M. 

Grundtvig,  F.  L.,  Loesningsstenen.  Et  sagnhistorisk  Studie.  Kjöbenh.,  Schön- 
berg.   194  p.  4  M. 

Hille brandt,  AM  Varuna  u.  Mitra,  ein  Beitr.  z.  Exegese  des  Veda.  Breslau, 
G.  P.  Aderholz.  1877.  VIII,  159  S.  4M. 
Ree.  Blätter  f.  d.  Bayr.  Gymnasialwesen.  XIV.  5.  S.  213—214.  von 
Orterer. 

Klügmann,  A.,  die  Amazonen.   Stuttgart,  1875,  Spemann.  5  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturztg.  No.  15.  p.  223—225  von  F.  Schlie. 
Leeieur,  A.t  Petite  mythologie.  Nouvelle  edition.  Paris.  Hachctte.  72  p.  25  Pf. 
Majonica.    E.,    M  ithras   Felsengeburt.     Archäol.-epigraph.  Mittheilungen 
aue  Oesterreich.   Jahrg.  II.  Hft.  L  S.  33—34.  u.  Tafel  II. 


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112      Alte  Geschichte  im  Allgemeinen.  —  Orientalische  Geschichte. 

Maspero,  G.,  Le  conte  des  deux  freres.  Revue  archeol.  Nouv.  serie  19.  annec 

III  Mars  1878.  S.  163-179. 
Myriantheus.  L.,  die  Acvins.  München,  Ackermann  1876.  3  M.  60  Pf. 

Ree.  Blätter  f.  d.  Bayer.  Gymnasialwesen.  XIV.  5.  S.  205^213  v.  Orterer. 
Ilaxa&pr.YoxouXo;,  K..  'II  toü  Mxaft*r:ou  Suvoo  ebtoXouftta.   TSa-ia.  No.  118. 

S.  218-219. 

Petersen,  E.,  de  Atreo  et  Thyesta  disputatio.  Dorpat  1878.  Festschr.  4.  71, 
24  S. 

Pioton,  J.,  The  mystery  of  Matter,  and  other  essays.  Cheaper  issue  with  a 
new  preface.  London,  Macmillan.  496  p.  Lwb.  7  M.  20  Pt 

Pio,  J.,  Om  Charonmythen  i  Nygraekernes  Folketro.  Nordisk  Tidskrift  for 
Filologi.  III,  3.  p.  209-233. 

IloXiTTKi  N.  T.,  vsos).>>r(vu7;  jiu^oXo^'a:  tvoXioi  oot'jtov*;.  IUtpaaso;  B'  l 
p.  245—260. 

—  o  zt(A  to»v  Fop-jövo»v  jty^o;  xapä  ~a>  sXX^vu«»  Xaip.   'A&TjV  napvasso;,  17  p. 

Ree.  Academy  N.  321  p.  577. 
Ramorino,  F.,  La  Mitologia  comparata  ed  il  saggio  su  "Hermes"  di  Michele 

Kerbaker.   Rivista  di  Filologia  anno  VI.  Fase.  7-— 9*  pag.  348—365. 
Sallet.  A.  von,  Asklepios  und  Üygieia.  Zeitschi .  f.  Numismat.  1878.  II.  Bd.  5. 

Hft.  3.  u.  4.  p.  320-338  u.  einzeln.   Berlin,  Weidmann.  60  Pt 

Schäfer,  B.,  die  religiösen  Allerthümer  der  Bibel.  Leitfaden  f.  akadem.  Vor- 

lesgn.  u.  zum  Selbstunterricht.  Münster,  Theissing.  X,  208  S.  Mit  e.  (lith.) 

Fig.-Taf.  3  M. 

Schmidt,  B.,  Griechische  Märchen,  Sagen  u.  Volkslieder.   Leipzig,  Teubner. 

v.  p.  45.  6  M. 

Jiec.  Jenaer  Literaturztg.  1878.  No.  20.  p.  305-  307  von  R.  Köhler. 
Thirl wall.  Connop.    Memnon.    (Reprinted  from  the  Philological  Museum). 

Remains  Literary  and  Theological.  Vol.  III.  p.  58—97. 

—  Ancaeus.  (Reprinted  from  the  Philological  Museum.)  Remains  Literary 
and  Theological.  Vol.  III.  p.  106—121. 

—  On  some  traditions  relating  to  the  subniersion  of  ancient  cities.  (Read 
before  the  Royal  Society  of  Literature.)  Remains  Literary  and  Theological. 
Vol.  in.  p.  189-212. 

Wolewodski,  zur  Ethnologie  u.  Mythologie  der  Urvölker.  Magazin  f.  d. 
Literatur  des  Auslandes.  47  Jahrg.  No.  14.  u.  15. 


4.   Alte  Geschichte. 
A.   Allgemeine  Geschichte  und  Chronologie  der  alten  Welt.  - 

Orientalische  Geschichte. 

Becker,  K.  F.,  Erzählungen  aus  der  alten  Welt  f.  die  Jugend.  15.  durch- 
geseh.  Aufl.  Hrsg.  v.  H.  Masius.  Halle,  Buchh.  d.  Waisenh.  XVIII. 
718  S.  Mit  3  Stalilst.  u.  10  llolzschn.  4  M.  80  Pt 

Beleze,  G.,  Petite  üistoire  ancienne  pour  le  premier  age.  6«  Edition.  Paris, 
Delalain.  VIII,  196  p.  75  Pt 

Brugsch-Bey,  H.,  Geschichte  Aegyptens.  Leipzig,  Hinrichs  v.  p.  46.  18  M. 
Ree.  Deutsche  Rundschau.  IV.  8.  p.  318-325.  v.  Ebers.  —  Ausland  K. 
22.  p.  423—429.  v.  K.  Scheube. 

Burk,  C,  Die  christliche  Kirche  im  Uebergang  von  der  griechisch-römischeE 
zur  germanischen  Welt.  12  Vortr&ge,im  Saale  der  evang.  Gesellschaft 
in  Stuttgart  gehalten.  [Fortsetzung  von:  Die  Jugendzeit  der  christlichen 
Kirche.]  Stuttg.  Buchh.  d.  evang.  Gesellsch.  256  S.  2  M. 

Ree.  Allg.  evang.-luther.  Kirchenzeitung.  N.  14. 

Cara,  G.,  Eta  cd  origine  del  genere  Umano.  Programma.  Caliari.  1S77. 
tip.  nazion.  15  S. 


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Alte  Geschichte  im  Allgemeinen.  —  Orientalische  Geschichte.  113 

Caspari,  0,  die  Urgeschichte  der  Menschheit.  Leipzig,  Brockhaus.  v.  p.46. 17  M. 

Ree.  D.  Beweis,  d.  Glaubens.  XIV.  Jau. 
Du  Bois-Reymond.  E.,  Culturgeschichte  u.  Naturwissenschaft  Vortrag  gehalt. 
am  2.  März  1877  im  Verein  f.  wissensch.  Vorlesungen  zu  Köln.  Leipz., 
Veit.  63  S.  IM.  GO  Pf. 

Ree.  Literar.  Centralblatt.  No.  20.  p.  666—667.  von  F. 
Duncker.  M.,  Geschichte  des  Alterthums.  I.  Bd.    Leipzig,  Duncker.  v.  p.  46. 

9  M.  60  Pf. 

Ree.  Blätter  für  d.  Bayerische  Gymnasialwcsen.  14.  Bd.  4.  Heft.  p.  183. 
Galitzin,  N.  S..  Allgemeine  Kriegsgeschichte  aller  Völker  und  Zeiten.  Aus 
dem  Russischen  ins  Deutsche  übersetzt  von  Streccius,   L  Abtheilung, 
Das  Alterthum.  5.  Bd.  Von  Augustus  bis  zum  Untergange  des  weströmischen 
Reiches.   Cassel,  Kay.  12  M. 

Ree.  (Bd.  I.)  Zeitschrift  f.  Gymnasialwesen  XXXII,  6.  p.  418—428.  v. 
W.  Vollbrccht.  —  Blätter  f.  d.  Bayer.  Gymnasialwesen  XIV,  5.  p.  225— 
227  v.  M.  Rottmanner. 

Gallini,  G.,  storia  antica  compilata  su  quella  di  J.  Möller,  cd  ampliata  colla 
scorta  del  Calmet,  del  Champagni,  del  De  Broglie,  di  Am.  Thierry  ed  altri. 
Vol.  M  Storia  dei  popoli  orientali.  Torino,  San  Giuseppe.  1877.  VII,  262  p. 

Gastelli,  Tavole  cronologiche  della  storia  antica,  compilate  ad  uso  degli 
allunni  delle  classi  ginnasiali  superiori,  delle  scuole  teenicho  e  delle  scuole 
nonnali.   Torino,  Loescher.  24  p.  80  Pf. 

Görree,  F.,  Beitrage  zur  älteren  Kirchengeschichte.  1)  Kaiser  Trajan  u.  d. 
christliche  Tradition.  2)  Zur  Kritik  der  Märtyreracten  d.  h.  Symphorosa 
u.  ihr.  sieben  Söhne.  3)  Zur  Kritik  v.  Aur.  Victor  jun.  epit  c.  39, 
No.  7.  4)  Zur  Kritik  der  eusebianisch.  Berichte  üb.  d.  militär.  Conflicte 
zwischen  Constantin  und  Licinius.  5)  Noch  einmal  die  40  Märtyrer  v. 
Sebaste.   Zeitschr.  f.  wissensch.  Theologie.  21.  Jahrg.  1—3.  Hft. 

Hannak.  E.,  Lehrbuch  d.  Geschichte  des  Altertums  für  Oberclassen.  Wien, 
Hölder.  1877.  2  M.  80  Pf. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeit.  N.  25.  p.  382.  v  H.  Zurborg. 

Keary,  C.  F.  the  dawn  of  History.   London,  Mozley.  v.  p.  46.  6  M. 

Ree.  Academy.  No.  320.  S.  560—561. 

Kierkegaard,  P.  C,  det  Falsk-Messianske  i  Makkabaeer-Tiden.  Aalborg,  Schultz. 

112  p.  2  M.  50  Pf. 

Lauth,  J.,  Acgypti8che  Chronologie.  Strassbg.  1877.  Trübner.  10  M. 

Ree.  Literarischer  Handweiser,  N.  223.  p.  143—144  v.  B.  Neteler. 
Leo,  P.,  Streiflichter  über  das  Verhältniss  der  jüdischen,  römischen  und 

permanischen  Welt  zum  Christenthum.  3  Vorträge.  Rudolstadt  1877,  Müller. 

XI,  68  S.  IM. 
Ree.  Allg.  ev.-luth.  Kirchenztg.  16. 

Lipsius,  R.  A.,  das  Todesjahr  Polykarps.   Jahrbücher  f.  protest  Theologie 

1878.  4.  p.  751—768. 
Maietre,  Les  monuments  authentiques  du  premier  siecle,  concernant  les  faits 

de  Jesus-Christ  et  des  apötres.   Paris,  Palme.  553  p. 
Maspero.  G.,  Histoire  ancienne  des  peuples  de  TOrient.  5.  ed.  Paris,  Hachette. 

5  M. 

Ree.  Deutsche  Rundschau.  4.  Jahrg.  Heft  8.  p.  318—325  v.  G.  Ebers.  — 
—  Geschichte  d.  morgenländisch.  Völker  übers,  v.  R.  Pietschmann.  Leipzig, 
1877.  Engelmann.  11  M. 

Ree.  Deutsche  Rundschau.  4.  Jahrg.  Heft  8.  p.  318— 325.  v.  G.  Ebers.  — 
Literar.  Rundschau.  No.  1.  von  Lauth. 
Müller,  D.,  alte  Geschichte.  2.  Aufl.  Berlin,  Weidmann.  1877.       1  M.  60  Pf. 

Ree  Jen.  Litztg.  N.  25.  S.  381—382.  v.  H.  Zurborg. 
Neuville,  de,  L'ethnologie  et  le  deuiieme  chapitre  de  la  Genese.   Revue  dos 
Questions  historiques.  Avril. 


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114  Griechische  Geschichte  u.  Chronologie. 

Oberländer,  R.,  der  Mensch  vormals  und  heute.  Abstammung,  Alter,  VeT- 
heirathung  und  Verbreitung  der  menschlichen  Klassen.  Leipzig,  Spanier. 
VIII,  311  p.  m.  100  Illustr.  u.  5  Thonbildern.  3  M. 

Ree.  Ausland.  1877.  N.  49.  p.  977—979. 
Oppert,  J.,  Salomon  et  ses  sucecsseurs.    Paris,  Maisonneuve.  v.  p.  46. 

2  M.  50  Pf. 

Ree.  Litcrar.  Handweiser  f.  d.  kath.  Deutschi.  No.  224.  p.  169-174 
von  B.  Neteler. 

Renan. E.,  De  la  part  des  peuples  semitiques  dans  Thistoire  de  la  civilisation. 

(1872)  Melanges  d'histoire.  S.  1-25. 
Röhricht,  R.,  Beitrage  zur  Geschichte  der  Kreuzzüge.  2.  Bd.  Berlin,  Weidmann. 

VIII,  452  S.  10  M.  (1.  u.  2.  1*  JL) 

Scholz,  A.,  die  Aegyptologie  u.  die  Bücher  Mosis.  Würzburg,  Woerl.  139  S. 

m.  2  Steintaf.  2  M.  40  Pf. 

Smith,  G.,  Assyria  from  tue  earliest  times  to  the  fall  of  Nineveh.  London, 

Soc.  f.  prora.  chriat,  Know.  1877.  Lwb.  2  M.  40  Pf. 

Ree.  Literarischer  llandweiser  No.  224.  p.  169—174.  von  B.  Neteler. 
Thirlwall.  Counop,  Connexion  between  the  early  history  of  Greece  and  Assvrit. 

(Read  before  the  Royal  Society  of  Literature.)  Remains  Literary  and  Theo- 

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Tlele,  C.  P.,  die  Assyriologie  u.  ihre  Ergebnisse  für  d.  vergleichende  Re- 
ligionsgeschichte.  Antrittsrede.   Leyden,  Brill.  24  S. 
Wledemann,  A.,  Geschichte  der  18.  egyptischen  Dynastie  bis  zum  Tode  Tüt- 

mes  DI.  II.  Zeitschrift  d.  Deutsch.  Morgcnländisch.  Gesellsch.  32  Bd.  1.  Heft. 

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Wieseler,  K.,  die  Christenverfolgungen  der  Cäsaren  bis  zum  3.  Jahrh.  historuch 

u.  chronologisch  untersucht.  Gütersloh,  Bertelsmann.  XI,  140  S.  2  M.  40  PI 

B.   Griechische  Geschichte  und  Chronologie. 

Bikilas,  D.,  die  Griechen  d.  Mittelalters  u.  ihr  Einfluss  auf  die  europäische 
Cultur.  Ein  histor.  Versuch.  Mit  Bewilligg.  d.  Verf.  aus  dem  Griech.  über*, 
v.  W.  Wagner.   Gütersloh,  Bertelsmann.  111  S.  1  M.  20  Pf. 

Ree.  A£a.-ciov  -fj;  'Er:;.a;.  N.  75.  p.  1—2  von  W.  Wagner. 

Busolt,  G.,  die  Lakedaimonier  u  ihre  Bundesgenossen.  1.  Bd.  Bis  zur  Be- 
griindg.  der  athen.  Hegemonie.  Leipzig,  Teubner.  VIII,  486  S.         12  M. 

Christensen,  R.,  Gnekenland  i  de  aldste  Tider.    Kjobenh.,  Hoest.  84 

Cox,  M.  A.,  storia  della  Grecia  per  le  scuole;  trad.  di  G.  *Arnaud.  Milaoo. 

Maisner.  1877.  380  p.  u.  10  Karten  v.  p.  47.  3  M. 

Curtius,  E.,  griechische  Geschichte.  3.  Bd.  Bis  zum  Ende  der  Selbständigkeit 

Griechenlands.   4.  Aufl.   Berlin,  Weidmann.  IV.,  816  S.  9  M- 

—  storia  greca.  Prima  trad.  italiana,  fatta  sulla  quarta  ediz.  originale  te- 

desca  da  G.  Müller  e  G.  Oliva,  corredata  di  nuove  aggiunte  dalF  autore. 

Fase.  VI.  Torino.  Loescher.  voL  II,  p.  1—160. 

2  M.  (Fase.  I-V.  [vol.  L]  9  M 
Demetriades,  K ,  die  christliche  Regierung  u.  Orthodoxie  Kaiser  Constantiii 

d.  Grossen.  Eine  histor.  Studie.  München,  Ackermann.  IV,  47  S.  l  M. 
Drioux,  Histoire  ancienne  (2«  partie).  Histoire  de  la  Grece  (classe  de  cinquieme). 

Nouvelle  Edition,  entierement  refondue.   Paris,  Belin.  372  p. 
Droysen,  J.  G.,  Geschichte  d.  Hellenismus.  3.  Thl.  Geschichte  der  Epigonen. 

Mit  e.  Anh.:  Ueber  die  hellen.  Städtegründungen.    2.  Halbbd.   2.  Aufl. 

Gotha,  Perthes.  VIU,  391  p.  u.  Register,  zu  den  3  Bdn.  145  S.  m.  3  Tab. 

v.  p.  47.  10  M.  (cplt.  44  M - 

Gallini,  G.,  storia  antica  compilata  su  quella  di  J.  Moeller  ed  ampliata  roll* 

scorta  del  Calmet,  del  Champagni,  del  de  Broglie,  di  Am.  Thierry.  Vol. 

II.  Storia  della  Grecia.    Torino,  Giuseppe.  1877.  172  p.         1  M.  20  Pt. 


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Römische  Geschichte  u.  Chronologie.  115 


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Kämmerling,  J ,  Die  Beziehungen  d.  byzantinisch.  Reiches  zum  ostgothischen. 

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Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnas.  XXIX.  Heft  3.  p.  881. 

KaXXidor(;,  M.,  "Awtj;  tt);  Kopr^iJ;.  'EXX.  »iX.  avXX.  £v  Krcavxtv.  I'. 
Mahaffy,  J.  P.,  On  the  dato  of  the  capture  of  Mycenae  by  the  Argives. 

Hermathena.  No.  V.  p.  60—66,  277-278. 
Motte,  A.,  la  paix  de  Cimon  (Suite).  IV.  Les  conditions  de  la  paix.  Revue 

de  Instruction  publ.  en  Belgique.  XXI,  3.  p.  187-201.  (I— HL  1876.) 
IlavTaCTj;,  A.,  zzrA  Zijvoßioc  ßaoiX'isCTj;  t^;  'AvcrcoXfJ;.    'E^rjuspl;  twv  oiXo- 

ua&Vuv.  KIT'  B'  N.  3.  p.  33-37.  N.  4.  p.  49-54.  N.  5.  p.  65-69.  N.  6. 

p.  81—85. 

Ilarappr^oroyXo;,  K.,  rt  ßooiXiasa  'EXsvr,  sv  ItpowaX^l*.  'Etkce  N.  125. 
p.  334. 

Rottsahl.  C,  d.  Expedition  d.  Athener  nach  Sicilien  in  d.  Jahren  415—413 
v.  Chr.  Ein  Stück  sicilischer  Geschichte.  1.  Abth.  (Progr.  d.  Bürgersch.] 
Langensalza.  XXIII  S.  u.  1  Kart 

Zd&a;,  K.,  a\  xaXavSa».,  a».  ehroxpsiu  xal        xoXoujta  zapa  toi;  ByCavtivoT;. 

'En-Sa  N.  122.  p.  274—277. 
Th Irlwall,  Connop,  On  the  death  of  Paches.  (Reprinted  from  the  Philological 

Museum.)   Remains  Literary  and  Theological.  vol.  HI.  p.  132—136. 
Unger.  F.  G.,  die  Winternemeen.  Philologus  XXXVII,  3.  p.  525—  544. 
Wecklein.  N.,  Ueb.  d.  Tradition  d.  Perserkriege.  Münch.  1876,  Franz.  1  M.  40  Pf. 
Ree.  Philologischer  Anzeiger.  IX.  No.  3.  p.  168-169  von  G.  Gilbert. 

B.   Römische  Geschichte  und  Chronologie. 

Bauer,  B.,  Christus  u.  d.  Caesaren.   Berlin  1877,  Grosser.         7  M.  50  Pf. 

Ree.  Literar.  Centralblatt.  1878.  No.  16.  April  p.  535-538. 
Beesly,  E.  Spencer,  Catiline,  Clodius  and  Tiberius.  London,  Chapman.  169  p. 
Lwb.  7  M.  20  Pf. 

Ree.  The  Academy.  No.  310.  p.  316-317  v.  W.  Wolfe  Capes. 
C,  J.  B.,  Rome  sous  Neron.   Limoges,  Barbou.  87  p.  et  fig. 
Coen,  A.,  Tabdicazione  di  Diocleziano.   Livorno,  1877.   Vigo.  v.  p.  48. 

Ree.  Literar.  Centralblatt  No   18.  p.  602.  —  Rivista  di  Filologia  VI, 
fasc.  7-9.  p.  451  von  F.  R. 
Comba.  E.f  Nuovo  compendio  di  storia  d'Italia,  corredato  di  esereizi  di  ap- 
plicazione  ad  uso  delle  scuole  techniche,  normali  e  magistrali.   4.  ediz. 
stereotipa.   Parte  I.   Storia  romana.   Torino,  1877.   Paravia.        90  Pf. 
Debidour,  A.,  de  Theodora  Justiniani  Augusti  uxore.   Thorin,  Paris,  1877. 

Ree.  Rivista  Europ.  Vol.  VU.  Fasc.  C  p.  186  von  Z. 
Drloux.  Hi6toire  ancienne  (3.  partie).   Histoire  romaine  (classe  de  4.).  Nou- 

velle  edition,  entierement  refondue.  Paris,  Belin.  394  p. 
Dumeril,  A.,  des  causes  qui  changerent  le  gouvernement  d' Auguste  en  tyrannie 
chez  ses  successeurs.  Memoires  de  l'Acad.  des  sciences  de  Toulouse.  T. 
VIII.  24  p.  v.  1877. 
Duruy.  V.,  histoire  des  Romains,  depuis  les  temps  les  plus  recules  jusqu'ä 
Tinvasiou  des  Barbares.  Nouvelle  Edition,  revue,  augmentee  et  enrichie 
de  plus  de  2000  gravures  et  de  100  cartes  ou  plans.  Paris,  Hachette. 
Une  livraison  par  semaine.  50  Pf. 

Ree.  Polybiblion  XXH,  6.  p.  509  von  A.  de  B. 
GeflZ,  H.,  das  patricische  Rom.   Berlin,  Grote.  122  S.  2  M.  50  Pf. 


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116    Geographie  u.  Topographie.  —  Alte  Geographie  im  Allgemeinen. 

Luebbert,  E.,  dissertatio  de  gentis  Claudiae  commentariis  domesticis.  Kiel. 
Universitäts-Buchh.   4.    31  S.  IM. 

Mattloli,  L.,  storia  di  Roma  dai  tempi  remoti  fino  alla  caduta  del  suo  im- 
pero  in  occidente,  ordinata  per  uso  delle  scuole  in  conformita  dei  pro- 
graromi  niinisteriali.  Parte  prima:  Regno  e  Republica.  Napoli,  Prete. 
338  p.  S  M. 

Meyer,  E.,  In  welchen  Monat  d.  Jahres  n.  Chr.  fiel  die  Schlacht  im  Teuto- 
burger Walde.  Forschungen  z.  Deutschen  Geschichte.  Bd.  18.  Hft  2.  p. 
325-338. 

Mommsen,  Th.,  Vitorius  Marcellus,   llermes  XIII,  3.  S.  428—430. 

—  Zenobia  and  Vaballathus.  Zeitschrift  für  Numismatik.  Bd.  5.  Heft  3.  4. 
p.  229—231. 

Person.  E.,  De  P.  Cornelio  Scipione  Aemiliano  Africano  et  Numantino.  Paris. 

E.  Thorin.  164  p.  2  M.  50  PI 

Renan,  E.,  Les  Cesars  (1868  et  1870).   Melanges  d'histoire  et  de  voyage*. 

S.  147-167. 

—  examen  de  quelques  faits  relatifs  a  l'ünperatrice  Faustine.  1867.  Me- 
langes d'histoire  et  de  voyages.   S.  169—195. 

Schäfer,  A.,  Miscellen  z.  römischen  Geschichte.   Commentt  philol.  in  hoo. 
Th.  Mommsen.  p.  1  —  10. 
Ree.  Philologischer  Anzeiger.   Marz  1878.  No.  3.  p.  169—171  von  M. 
Zöller. 

Schüssler,  die  Licinii  Crassi  der  römisch.  Kaiserzeit.    [Gratulationsschr.  d. 

Klosterschule  Ilfeld  an  <L  Gymn.  z.  Verden.]    Nordhausen,  Kirchner.  4. 

14  S.  1  M.  20  Pf. 

Thirlwall.  Connop,  Hannibars  passage  over  the  Alps.    (Reprinted  from  th«* 

Philological  Museum.)  Remains  Literary  and  Theological.  III.  p.  137 — 153. 
Wilsdorf,  D.,  Fasti  Hispaniarum  prorinciarum.   Leipziger  Studien  zur  cias?. 

Phil.    1  Bd.  1  Hft.   S.  63—139. 

5.  Geographie  und  Topographie. 
A.   Alte  Geographie  im  Allgemeinen. 

Boletlm  de  la  Soeiodad  geografica  de  Madrid.  Torna  III.  (Segundo  seme*tre 
de  1877).   Madrid,  Murillo.  4.  576  p.  u.  6  Kpfr.  in  roy.-fol.  24  M. 

Bollettlno  della  Societa  geografica  italiaua.  Anno  XII.  serie  II.  vol.  XV-XVL 
(1878).    Roma,  Civelli.   Erscheint  monatlich.  24  iL 

Bulletin  de  la  Societe  beige  de  geographie.  2.  Annee.  1877.  Braxelles,  au 
secr^tariat  de  la  Societe\   Par  au.  15  VI. 

—  de  la  Societe"  de  geographie  d'Anvers.  T.  II.  1878.  Anvers,  Van  MerleL. 

12  M. 

Fisquet.  H.,  grand  atlas  d^partemental  de  la  France,  de  TAlgerie  et 
colonies:  106  cartes  gravöes  sur  cuivre  et  aecompagnees  d'un  texte 
explicatif  redige  au  point  de  vue  historique,  physique,  geogr.,  biograph- 
adrainistr.,  statist.,  archeolog.,  descript.  et  monumental;  1.  partie: 
Departements.  2.  partie:  Algerie,  Colonies  francaises.  Tableaux  statistiq. 
et  biograph.   2  vol.   Paris,  Le  Vasseur.   In.-fol.,  oblong.  XXXIV-386  p. 

125  M 

Forblger,  A.,  Handb.  d.  alten  Geographie  v.  Europa.  2  A.  Hamburg,  Haendke. 
1877.  25  M. 

Ree.  Rivista  Europea.  vol.  VII.  fasc.  ID.  p.  637—640.  von  Scartazzini. 
Mehlis.  C,  z.  prähistorischen  Ethnologie  d.  Balkanhalbinsel  u.  Italiens.  Aus- 
land No.  25.  S.  492-495. 
Mittheilungen  d.  geographischen  Gesellschaft  in  Hamburg  1876—77.  Im 
Auftrage  d.  Vorstandes  hrsg.  v.  L.  Friederichs en.    Hamburg.  Friede- 
richsen.    Mit  2  (lith.)  Karten  u.  5  (2  lith.  u.  3  phototyp.)  Taf.  V,  420  S. 

9  M. 


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Geograph,  u,  Topograph,  v.  Griechenl.  u.  d.  östl.  Theil.  d.  röm.  Reiches.  117 

Poesche,  Th.,  Die  Arier.  Ein  Beitrag  zur  histor.  Anthropologie.  Jena,  Coste- 
noble.  VIII,  238  p.  5  IL 

Ree.  Im  neuen  Reich  No.  23  von  F.  Spiegel.  —  Rivista  Europea.  voL 
VII.  fasc.  III.  p.  635-636  v.  Scartazzini. 

Quatrefages,  A.  de,  das  Menschengeschlecht.  2  Thle.  Autoris.  Ausg.  Leipz. 
Brockhaus.   X,  336  u.  VI,  278  S.  9  M. 

Vivien  de  Saint-Martin,  M.,  historia  de  la  geografia  y  de  los  establecimientos 
geogräficos.  Traducida,  y  anotada  por  M.  Sales  y  Ferre\  Tome  L 
Desde  los  tiempos  mas  remotos  hasta  el  deseubrimiento  de  America  por 
Cristöbal  Colon,  1492.  Madrid,  Suarez.  536  p.  u.  14  Karten.  8  M. 

Wimmer,  J.,  zur  alten  Geographie.  Blätter  für  d.  Bayerische  Gymnasial  wesen. 
14.  Bd.  4.  Heft.  p.  145-154. 

B.  Geographie  und  Topographie  von  Griechenland  und  den 
östlichen  Theilen  des  römischen  Reiches. 

"Apstoc  Ileqo;,  '0,  -<ov  etpyattuv  'Afrrjv&v.  (apyr}.)  Bü|><ov.  Trifto;  f  <poU  a\ 
p.  1—3. 

Alten,  G.  von,  Die  Thoranlagen  d.  Hagia  Triada  zu  Athen.  Mittheilungen 
d.  dtschen  archäol.  Institutes  in  Athen.  3.  Jahrg.  1.  Heft.  p.  28—48  m. 
Tafel  3.  4. 

Astafiev,  die  Ruinen  von  Babylon  und  Ninive.  Zeitschrift  d.  Ministerium  f. 

Volksaufklärung  in  Russland.  Jan.  (russisch.) 
Baran,  A.,  Schliemanns  Ausgrabungen  u.  die  Frage  nach  d.  homerisch.  Troia. 
[Progr.].  Krems  1877. 
Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnas.  XIX,  2.  p.  150—151  von  J.  Zech- 
meister. 

Beke,  C,  Discoveries  of  Sinai  in  Arabia  and  of  Midian.  Whith  portrait. 
geological,  botanical  and  conchological  reports,  plans  etc.,  also  wood 
engravings.   London,  Trübner.    626  p.  Lwb.  50  M. 

\\ipz--a,  1.  C>.,  Ilapl  tou  *A)»oo  ?j  tt»;  *A*/.ou,  xoXiid;  tojv  -Ayauüv  Gduu-cwv. 

liypwv.    1878.   Töuo;  V.    jvX.  4.    p.  193-196. 
Boissiere,  G.,  Esquisse  d'une  histoire  de  Nunüdie.   Paris,  Hachette.  444  p. 

v.  p.  50.  7  M.  50  Pf. 

Braun -Wiesbaden,  K..  Reiseeindrücke  aiA)  d.  Südosten.  Bd.  1.  2.  Stuttgart,  Auer- 
bach, v.  p.  50.  a  3  M. 
Ree.  Vierteljahrsschrift  f.  Volkswirtbschaft.  Jahre.  15.  Bd.  II.  pg.  242—273. 
Brugsch-Bey,  H.,  Reise  nach  d.  grossen  Oase  el  Khargeh.   Leipzig,  Hinrichs 
i.  50.  18  M. 
Lee.  Literar.  Centralblatt.  No.  20.  p.  672—673.  v.  G.  E.  —  Zeitschrift 
f.  Erdkunde.   Bd.  13.  H.  2.  p.  165—168  v.  P.  Ascherson. 
jensieg,  R.,  d.  neueren  assyrischen  Ausgrabungen.  1.  2.  Die  Grenzboten. 
No.  14.  15. 

Burton,  R.  F.,  The  gold  mines  of  Midian  and  the  ruined  Midianite  cities: 
a  Fortuit?ht's  tour  in  North  Western  Arab.  London,  Kegan  Paul.  412  p. 
Lwb.    .  21  M. 

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Carapanos,  G,  Dodone  et  ses  ruines.  Paris,  Hachette.  4.  VII-243  p.  et  atlas 
de  63  pl  75  M. 

Ree.  Gazette  des  beaux-arts  XVII,  2.  (No.  251)  p.  473-480  m.  Holzschn. 
v.  0.  Rayet  —  Allg.  (Augsb.)  Zeitung.  Beil.  No.  134. 
Cesnola,  J.  P.  di,  Cyprus.    London,  Murray.  v.  p.  51.  60  M. 

Ree.  The  Academy.  Jan.  1878.  No.  299.  p.  81—83  by  C.  F.  Newton, 
v.  p.  60. 

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mothrake.    Wien  1875,  Gerold.  100  M. 

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Bibliothera  phüolojic*  clusica.   II.  1878.  9 


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118  Geograph,  u.  Topograph,  v.  Griechenl.  u.  d.  östl.  Theil.  d.  röm.  Reichest. 


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Döthier,  tcspl  rf);  h  -fl  xaXaft  KprjTTQ  diasto;  tu>v  pvaixwv.  'EX>-  <fvX-  ?j)X. 
iv  KaxavTtv.  I'. 

Diefenbach,  L.,  die  Volksstämnie  d.  europäischen  Türkei.  Frankfiirt  a.  iL 
Winter,  1877.  2  M.  40  PL 

Ree.  Jen.  Literaturzeitung.  No.  25.  S.  376  von  A.  Kirchhoff. 
DQmlchen,  J.,  die  Oasen  d.  libyschen  Wüste.  Strassburg  1877,  Trübner.  4.  15  M. 
Ree.  Literar.  Centralblatt.    No.  20.  p.  671—672  von  G.  E.  —  Zeitsehr. 
d.  Gesellsch.  f.  Erdkunde.  Bd.  13.  H.  2.  p.  165—168  v.  P.  Aschexson. 
Duhn,  F.  v.,  Bericht  üb.  eine  Reise  in  Achaia.   Mittheilungen  d.  dtschen. 

archaeolog.  Institutes  in  Athen.  1878.  3.  Jahrg.    1.  Uft.  p.  60 — 81. 
Ebers,  G.,  Aegypten  in  Bild  u.  Wort.   Dargestellt  v.  unseren  ersten  Künst- 
lern.  (In  ca.  36  Lfen.)   1.— 3.  Lfg.   Stuttgart,  Hallberger.   Fol.    VI.  p 
1—56.  m.  eingedr.  Holzschntaf.  a  2 

'EXßtx,  B„  A'i  iv  'OXujxxia  ovaaxa^aL  Aö-yo;  azar|sX&8l;       15  Atxitfl.  1876. 
xcr:a  rrjv  Ivap£tv  -<Lv  auvso'piMsujv  xf);  sv  'Pumfl  fapjiavixi*;  dpyaioXofixiJ;  zjy- 
Kij;.    Bypujv.    To>o;  P.  <puK.  1.  p.  4—6.  2.  p.  65—68. 
Fabianl.  II.,  Souvenirs  d'Algerie  et  d'Orient   Paris,  Den  tu.  169  p.        2  M. 
Fauch  er,  J.,  Streifzüge  durch  d.  Küsten  d.  Archipels.  Berlin,  Uerbig.  v.  p.  51. 6  M. 
Ree.  Verhandl.  d.  Gesellsch.  f.  Erdkunde  zu  Berlin.  Bd.  V.  No.  1  u.  i 
von  — r. 

Fergusson,  J.,  the  temples  of  the  Jews  and  the  other  buildings  in  the  Haram 
Area  at  Jerusalem.   London,  Murray.  4.  322  p.  Lwb.  50  M. 

Ree.  Academy.  N.  312  p.  376—377  von  W.  Simpson. 

Fischer,  Th.,  Küstenveränderungen  im  Mittelmeergebiet  Zeitschrift  d.  Ge- 
sellsch. f.  Erdkunde  zu  Berlin.  13.  Hft.  2.  p.  151-162.  m.  Karte  N.  IV. 

Flatters,  P.,  L'Afrique  septentrionale  ancienne.  Revue  Africaine.  Juillet  — 
Aoüt,   Sept.— Oct 

Flialcr,  zur  praehist.  Ethnologie  d.  Balkanhalbinsel.    Wien,  Haider,  1877. 

1  M.  60  Pf. 

Ree.  Jen.  Literaturztng.  N.  25.  S.  376—377  von  Kirchhoff. 
Forohhaiimer,  P.  W.,  Mykenae.  Allffem.  Zeitung  (Augsb.)  Beilage.  N.  124;  139. 
6oergens.  das  altte6tamentliche  Ophir.«  Theol.  Studien  u.  Kritiken.    3.  HfL 
Hildebrandt,  J.  M.,  meine  zweite  Reise  in  Ostafrika.  1.  2.  Globus.  33.  Bd. 
No.  17  u.  18. 

Hltrovo,  C,  Nediela  v  Palestinie.   Petersburg  1876.  91  S.  m.  36  Photogr. 

Ree.  Polybiblion.  XXII.  N.  6.  S.  522  von  J.  Martinov. 
—  La  Palestine  et  le  Sinai.   St  Petersburg,  1876.  151  p.  4  M. 

Ree.  Polybiblion.  XXII.  N.  6.  S.  521  von  J.  Martinov. 
Jlrecek,  C.,  d.  Heerstrasse  v.  Belgrad  nach  Constantinopel.   Prag,  Tempskv. 
v.  p.  51.  5  IL 

Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnas.  XXIX,  3.  p.  204-211  von  W. 
Tomaschek. 

Itlnera  Terrae  Sanctae  lingua  latina  saec.  IV— XI  exarata  ed.  T.  Tobler. 
Genevae  Leipzig,  Harrassowitz.  v.  p.  51.  12  M. 

Ree.  Verhandl.  d.  Gesellsch.  f.  Erdkunde  zu  Berlin.   Bd.  V.  No.  3.  p. 
102—103  v.  — r. 

KpsjLOQ,  I\  F.,  l3Topix>j  famjpacpia  xfj;  apyata;,  jisscriumxij;  xert  via;  'EXXÄo; 
xpo;  /pijaiv  ravro;  cptXojia^>D;  io»7  5s  tüjv  ev  toi;  pytvaotoi;  jizfrr^iuv.  Bip)..  1- 
T^jta  d,  'K/.Xr.vixf  Xepjovrjoo;.   »Afrifv.    OtXoxaXt*.    216  p.     2  M.  50  Pf. 
ihre.  C.  et  B.  Mandrot.  Voyage  en  Ciücie  en  1876.   Bulletin  de  la  Societe 
de  Geographie.   Janvier,  av  carte, 
j  W.,  Peloponnesisehe  Wanderung.   Berlin,  Paetel.  v.  p.  52.  5  M. 

Ree.  Verhandl.  d.  Gesellsch.  für  Erdkunde  zu  Berlin.  Bd.  V.  No.  1  u.  2. 
p.  60—61  von  — r.  —  Liter.  Centralblatt.  No.  20.  p.  667—669  v.  Bu. 


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Geograph,  u.  Topograph,  v.  Griechen!,  u.  d.  östl.  Theü.  d.  röm.  Reiches.  119 


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geh.  im  Vereine  zur  Erforschg.  rhein.  Geschichte  u.  Alterthümer.  Mainz, 
v.  Zabern.  38  S.  1  M. 

Lutzenko,  fouilles  dans  la  presqulle  de  Taman  et  aux  environs  de  Ketcher. 
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Marlette-Bey.  Aug.,  The  monumente  of  Upper  Egypt;  a  translation  of  the 
„Itineraire  de  la  Haute  Egypte"  by  Alph.  Mariette.  1877.  Alexandria: 
A.  Moores;  London:  Trübner.  280  p.  Karte  u.  3  Kpfr.  Lwb.  9  M. 

Ree.  The  Academy.  No.  313.  p.  385—387  v.  Amelia  B.  Edwards. 

Memo,  E.,  Reise  in  d.  Egyptischen  Aequatorial-Provinz.  Wien,  Holder,  1877. 

15  M. 

Ree.  Verhandlungen  d.  Gesellschaft  für  Erdkunde  zu  Berlin.  Bd.  V.  No. 

1  u.  2.  p.  59—60  von  R.  K.  —  Jenaer  Literaturzeitung.  No.  22.  p. 

332-  333  v.  Kirchhoff. 
Milllgan,  the  Ephesians.  Encyclop.  Britannica.  vol.  VIII. 
Mykenae.  Globus.  83.  Bd.  No.  18—16. 

Ninive.  et  Babylone  (suite).   Revue  generale  de  Bruxelles  1878.  Fevr.  p. 

244—267.    Mars  p  382-403. 
Olympia,  The  excavations  at.  Academy.  1878.  No.  308.  p.  286—286. 
Onchesmos,  das  röm.,  und  Phönike  d.  Phäaken.   AUgem.  Ztg.  (Augsb.)  Beil. 

No.  146. 

Ila'aoo'ouXöH  Kepansti;,  'A.,  xtpi  TiJ;  TosoypeKp'la;  xat  -rij;  apyata;  iropta; 

^  <Du)x«{«;.    llapvawö;  B',  i  p.  336—360  m,  1  T£ 
Hapavlxac,  M.,  6  Ap.  £Xftuav  xal  -u  IXiov.    TfiXX.  fiXoX.  tAXo^.  Kujv3-ccv:. 

I'.  p.  212  ff. 

—  zzrA  toiv  sv  tu)  v£»o  *IXüi)  ava3za«pu>v  bzu  W.  Christ.    'E),X.  <ptX.  3'j/A.  I'. 
Patton.  Jerusalem,   fcr^dictions  de  TEcriture,  leur  aecomplissement  dans 

l'histoire.  Traduit  librement  de  l'anglais.  Toulouse,  Lagarde.  230  p.  avec 

vign.  2  M. 

Ilc-pr,;,  N„  ~p;.  'Ifrwtti;;  xal  M^rjvr,;.   Ilctpvc<33o;,  B',  ß'.  p.  81  ff. 
Pfund.  J.,  Reisebrief  aus  Kordofan  u.  Dar- Für  1875—76.    Nach  dem  Tode 

d.  Verf.  hrsg.  v.  d.  Geograph.  Gesellschaft.   Red.  v.  L.  Friedrichsen. 

Mit  e.  (phototyp.)  Port.  d.  Verstorbenen.   (Aus:  Mitthlgn.  d.  Geograph. 

Gesellsch.  in  Hamburg.*)  Hamburg,  Friedrichsen.  185  S.  4M. 
Ponomarev,  S.,  Jerusalem  et  la  Palestine  dans  la  litterature,  la  science,  la 

f>einture  et  dans  les  traduetions  russes.  (App.  au  tome  XXX.  des  Mem.  de 
'Academie  des  sciences.)  Saint-Petcrsbourg  1877,  XX,  128  p.  5  M. 

Ree.  Polybiblion  XXII.  6  S.  522-523.  von  J.  Martinov. 
P,  'A.  P„  ^o)§,öv7j.    napvaoao;  B',  e  p.  389—406. 
Rawlinson,  G.,  Euphrates.    Encyclopaedia  Britannica  vol.  VIII. 
Rayet.  0.  et  A.  Thomas,  Milet  et  le  Golfe  Latmique.  1.  Partie.  Paris.  Baudry. 
i.D.  53.  25  M. 

Ree.  Academy  No.  309.  p.  308  von  A.  S.  Murray. 
Reise,  eine,  in  Griechenland.  1—3.  Globus.  33  Bd.  No.  15.  u.  16.  17.  u.  18. 
Renan,  E.,  L'ancienne  Egypte.   1865.   Melanges  d'histoire  et  de  voyages. 
27  75. 

-  La  d^couverte  de  Ninive.  (1853.)  Melanges  d'histoire  et  de  voyages.  S.  119. 
—133. 

Rhone*,  A.,  L'E«ypte  ä  petites  journees.   Paris.  1877.  Leroux.  15  M. 

Ree.  Polybiblion.  XXII,  p.  429—430  von  A.  de  B. 
»übe,  H.,  aus  Altägypten.  III.  Ausland  No.  24.  p.  468-471. 
liemann,  H.,  Mykenae.   Leipzig,  Brockhaus.  v.  p.  53.  30  M. 

Ree.  Literar.  Centraiblatt.  No.  21.  p.  711—715.  von  Bu.  —  Gotting, 
gelehrte  Anzeigen  St.  13  p.  385—406  von  Conze. 

9* 


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120  Geograph,  u.  Topograph,  v.  Italien  u.  d.  westl.  Theil.  d.  röm.  Reiches. 


Schubring,  J.,  the  Excavation  at  Olympia.    The  Athenaeum,  No. 

(2.  Febr.)  2628.  (9.  March.)  2641.  (8.  June.) 
Sepp,  Jerusalem  u.  das  heilige  Land.  Pilgerbuch  nach  Palästina,  Syrien  u. 

Aegypten.   Mit  500  IUustr.  u.  e.  Karte  v.  Palästina.    8.  gesichtete,  verb. 

u.  verm.  Aufl.   Wohlfeile  Volksausg.  2  Bde.  od.  24  Lfgn.  Regensburg. 

Manz.  1.  Lfg.  80  S.  a  Lfg.  50  Pt 

£Xfi ttttv,  'E.,  -spi  tcmv  £v  TactpXw  ovctaxotcpöiv.  *BUL  <ptX.  auKK.  kv  Kmvaxocv-:.  1*. 
Smith,  R.  B.,  Carthage  and  the  Carthaginians.  London,  Longmans.  464  p.  Lwb 

12  M- 

Ree.  Academy  N.  320.  p.  546  von  W.  Wolfe  Capes. 
Smychlalew,  D.,  Sinaj  i  Palcstina,  Perm  1877.  XVII.  241  S.  8  M. 

Ree.  Polybiblion  XXÜ.  N.  6.  S.  523—524.  v.  Martinov. 
Strauss,  Fr.  Ad.  n.  0.  Strauas,  die  Laender  und  Staetten  der  Heiligen 
Schrift.   2.  verb.  Aufl.   Leipzig,  1878.    Brockhaus.  4.  M.  e.  Titelbilde  in 
Stahlstich  gez.  v.  A.  Strähuber,  81  in  d.  Text  gedr.  Tfln.,  48  HoUschn.- 
Bildern,  2  lith.  Tfln.,  2  Chromolithog.  u.  3  Karten.  20  M. 

Ree.  Riv.  Europea,   Vol.  VII,  Fase.  L,  p.  149—150  von  Scartazzini. 
Thirlwall.  Connop,  ön  the  position  of  Susa.  (Reprinted  from  the  Philological 

Museum.)  Remains  Literary  and  Theological.  IIL  p.  98—107. 
Tiesenhausen,  recherebes  archeologiques  dans  la  region  du  Kouban.  Compte* 
rendus  de  la  commission  imperiale  archeologique  (a.  St.  Petersbourg)  Anne» 
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Tomaschek,  W.,  centralasiatische  Studien,  I.  v.  p.  54.  12  M. 

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Tozer,  II.  F.,  Euboea.  Encyclopaedia  Britannica.  vol.  Vlil. 
Tren,  G.,  Berichte  20—22.  Die  Ausgrabungen  von  Olympia.  Archaeologische 

Zeitung.  XXXVI.  Heft  I.  p.  32—36. 
TotTOA&C  N.,  Zin\  Ilctaaoptovo;.    'E)X  C'.X.  3'AX.  sv   KsTT/rtv.  I  . 

.  Vincent.  E.,  Fouilles  ae  Ain-Hebira.  Revue  africaine.  Septbr.— Octobre  1877. 
Webtr,  E.  v.,  vier  Jahre  in  Afrika,  1871—1875.  Mit  Abbildgn.  in  Holzachn. 
e.  (chromolith.)  Plane  u.  e.  (chromolith.)  Karte.  2  Thte.  Leipzig,  Brockhaus 
XVIII,  455  u.  VII,  580  S.  20  M 

C.    Geographie  und  Topographie  von  Italien  und  den  westlicher 

Theilen  des  römischen  Reiches. 

Albert,  M.,  Les  fouilles  de  la  Piazza  di  Pietra  ä  Rome.    Revue  archeol 

Nouv.  serie  XIX.  annee,  No.  3.  S.  190—192. 
Altavilla,  R.,  brevo  storia  di  Palermo  dalla  sua  fondazione  sino  ai  noi  gioro. 

per  le  famiglie  e  le  scuole.  Palermo,  Pedone  Lauriel.  1  M.  50  PL 

Arbois  de  Jubalnville,  H.  d*,  Les  Ligures.   Les  noms  de  lieu  celtkjues  et  U 

jugemeot  arbitral  des  freres  Minucfus  117  avant  J.-C.  Revue  arcbeölüdqae. 

N.  S.  XIX.  annee.  4.  p.  260. 
aus'm  Weerth,  E.,  Römische  Villa  bei  Raversbeuren.  Jahrb.  d.  Ver.  v.  Alter- 

thurasfr.  im  Rhein!.  Hft.  LXI.  S.  128—134.  u.  Tafel  V. 
Barnabel,  F.,  the  archaeological  cxplorations  of  the  Tiberbed.   The  Academy. 

No.  310.  p.  329—330. 
Beiträge  zur  Anthropologie  u.  Urgeschichte  Bayerns.   Organ  der  Münch  euer 

Gesellschaft  f.  Anthropologie,  Ethnologie,  u.  Urgeschichte.    Hrsg.  v.  J. 

Kollmann,  F.  Ohlenschlager,  J.  Ranke.  N.  Rüdiger,  J.  Würdinger. 

0.  Zittel.  Red.  J.  Ranke  u.  N.  Rüdinger.  2.  Bd  4  Hfte.  (1.  u.  2.  Hft. 

130  S.  m.  in  den  Text  eingedr.  Holzschn.  u.  6  SteintaD  München,  Literar- 

artist.  Anstalt.  4.  24  M. 

Ree.  (Bd.  I )  Liter.  Centralblatt  N.  9.  p.  268.  -  Allg.  (Augsb.)  Zeitung. 
Beil.  N.  24.  v.  M.  Schleich. 
Bergues-La  Garde,  J.  de,  Les  Gaules.   Histoire  de  la  France  dans  les  temp* 

le«  plus  recules.    Limoges.  180  p. 


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Geograph,  u.  Topograph,  v.  Italien,  u.  d.  westl.  Theil.  d.  röm.  Reiches.  121 


C.  S.  A.,  Erindringer  fra  Rejser  i  Italien.  L 2.  Hefte.  Kjöbenh. Gylden- 
dal.  a  80  p.  a  1  M.  50  Pf. 

Bolssier,  G.,  Les  cimetieres  chr^tiens  de  Rome.  Revue  des  deux  Mondes 
1  Avril. 

Brandes,  I J .,  Nöthen  über  Ausgrabungen.  Jahrbuch  d.  Gesellsch.  für  bildende 
Kunst  zu  Emden.   III.  1.  p.  126—129. 

—  Das  Steingrab  in  Tannhausen.   Ebenda  HI,  L  p.  119—125. 

Buhot  de  Kersers,  A.,  Histoire  et  statistique  monumentale  du  departement 
du  Cher.  Texte  et  dessins.  4«  fascicule.(Fin  du  t  1er.)  Canton  de  Baughy, 
illustre^  d  une  carte,  de  3  planches  heliographiques  et  de  18  planches 
grave'es  par  J.  Boussard,  architecte.   Paris,  Morel.  183  a  298  p.  v.  1877. 

16  M. 

(Subscriptpr.  a  Fase.  6  M.  50  Pf.  Einzelpr.  Fase.  1. 14  M.  U.  10  M.  III.  14  M.) 
Ree.  Revue  aiche'ologique  N.  8.  XIX.  annee  3.  p.  206—207.  v.  A.  de  B. 
(Cara,  G.)  Studio  critico  sulla  storia  primitiva  della  Sardegna.  Cagliari.  1877. 

tip.  nazion.  31  S. 
Cathcrinot  N.,  la  Gaule  grecque.  v.  p.  76. 

C*>es,  Dicouverte  de  Thermes  aux  environs  de  Rodez.  Bulletin  Monumental. 
T.  Vi.  n°  1. 

Corcla,  N.,  gli  Arcadi  in  Italia.  Napoli  Stamperia  deü"  Universitä,  1876. 

4.  137  p.  10  M. 

Costa,  A.,  Sunto  geografico  e  storico  della  provincia  romana,  raecolto  e  or- 

dinato  conforme  al  programma  municipale.  3.»  ediz.  Roma,  Manzoni.  48  p. 

50  Pf. 

Crlck  et  Galesloot,  Fouilles  ä  Laeken  et  a  Assche  (ipoque  romaine).  Bulle- 
tin de  PAcad.  de  Belgique,  1877.  No.  12. 
Czoernlg,  C.  v.,  Die  Stadt  der  Gallier  bei  Aquileja.   Mittheilungen  d.  k.  k. 

geogr.  Gesellschaft  in  Wien.  N.  F.  11.  Bd.  No.  2. 
Delgado,  A.,  S.  de  Olözoga,  Fernandez-Guerra.    Excavationes  hechas  en  el 

cerro  de  Garray,  donde  se  cree  que  estuvo  situada  Numancia.  Boletin  de 

la  Real  Academia  de  la  Historia.   I,  1.  p  55—58. 
Desjardins,  E.,  Geographie  historique  et  administrative  de  la  Gaule  romaine. 

T.  2.  La  Conqufcte,  contenant  10  planches,  dönt  deux  cartes  en#couleur  et 

une  eau-forte  tirees  ä  part.  et  29  figures  intercalees  dans  le  texte.  Paris. 

Hachette.   4.  754  p.  v.  1877.  a  20  M. 

Dessau,  intorno  al  libro  d'nn  certo  M.  Ant.  Nicodemi  sulla  storia  di  Tivoli. 

Bull.  delP  inst,  di  corrisp.  archeol.  N.  V.  S.  100. 
Oubois,   Questions  d'ethnographie  gauloise  et  de  linguistique.    Acad.  d.  In- 

script.  et  Belles-Lettres.  Söance  du  17.  avril  1878.  Revue  Critique  No.  17. 

p.  284. 

Faraone,  G.,  Scavi  di  Treglia.  (Lettera  a  F.  von  Duhn.)  Bullettino  dell'  Insti- 
tute di  Corrispond.  Archeolog.  No.  III.  p.  51—53. 

Falconi,  A.,  Guicia  del  golfo  di  Spezia:  prima  parte.  Torino,  Roux,  1877. 
142  p. 

Fernique,  E.,  les  dernieres  fouilles  de  Preneste.  Revue  archiologique.  N.  S. 

XIX.  ann^e  IV.  p.  233—242. 
Fleury,  Ed.,  Antiquit^s  et  monuments  du  departement  de  l'Aisne.  (en  3  Parties.) 
2.  Partie.  Paris  J.Claye.4.  m.  257Hlzschn.  v.  1877.  (ä)  30  M. 

Ree.  Revue  arche"ol.  N.  S.  XIX.  annee.  III  p.  207—208.   von  E.  de 
Barthe'lemy.  v.  1877. 

FU9l.r,  C,  zur  pichen  Ethno.o.ie  Itaüeo,  Wien,  H«,de, 

Ree.  Jenaer  Literaturztg.  N.  25.  S.  377  von  Kirchhoff. 
Formby,  H.,  five  lectures  on  the  city  of  ancient  Rome,  and  her  empire  over 
the  nations,  the  divinely-sent  pioneer  of  the  way  for  the  catholic  church. 
London,  Burns.  VIII,  88  p.  3  M. 

Ree.  Polybiblion  XXII,  5.  p.  434  -  435.  v.  L.  M. 


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122  Geograph,  u.  Topograph,  v.  Italien  u.  d.  westl.  TheiL  d.  röin.  Reiches. 


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Gay,  T.,  Corrispondenza  intorno  le  catacombe:  e  Ripostadel  prof.  A.  Revel 

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Gayangos,  P.  de,   Delgado.  S..  de  Olözaga.  A.  F.  Guerra.    Memoria  descrip- 

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Goergens,  Pompei  d'apres  les  recherches  recentes.   Bibliotheque  universelle 

suisse.  No.  244  (Avril  1878  ) 
Gozzadinl,  G.,  Scaxi  a  Ceretolo  (lettera  a  W.  Helbig.)  Bulletino  dell'  Instituto 

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Altherthumskunde.  1878.  No.  1.  p.  803— 805. 
Gregorovlus,  F.,  Corsica.  3.  Aufl.  2  Bde.  Stuttgart,  Cotta.  358  u.  316  S.  9  M 
Habets,  J.,  une  colonie  belgo-romaine  au  Ravensbach.   Bulletin  des  Com- 

miBsions  royales  d'art  et  d'archeologie.  17.  anne«  .  Ns.  1  et  2. 
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Epigraph.  Mitth.  aus  Oesterr.   Jahrg.  II,  Hft.  L   8.  67-80. 
Hayaux  du  Tllly,  Nouvelle  lecture  de  la  table  de  Peutinger  en  ce  qui  con- 

cerne  la  route  de  Reis  Apollinaris  ä  Forum  Voconii  ou  plus  exaetement 

a  Forum  Julii.   Tours,  ßouserez.   39  p. 
Helbig,  W.,  Scavi  di  Corneto.  (sarä  continuato.)  Bullettino  dell'  Instituto  di 

Corrispondenza  Archeologica.  IV.  p.  83—85. 
Henzen,  G.,  falsific  azione  dal  Ligorio.  Bullettino  dell1  Instituto  di  Corrispond. 

Archeolog,  No.  III.  p.  43. 
Hölzermann,  L.,  Lokaluntersuchungen,  die  Kriege  d.  Römer  u.  Franken,  sowie 

die  Befestigungsmanieren  d.  Germanen,  Sachsen  u.  d.  späteren  Mittelalters 

betr.  Nach  dessen  Tode  hrsg.  von  d.  Vereine  f.  Geschichte  u.  Alterthums- 
kunde Westfalens.   Mit  2  (lith.)  Karten  u.  öl  lith.  Zeichn.  Munster, 

Regensberg.  4.  VIII,  123  S.  6  M. 

How  to  see  Rome:   hints  and  Information  useful  to  strangers  visiting  the 

ancient  city  by  an  old  resident;  with  a  panorama,  or  birds  eye  \itv 

8hewing  the  position  of  the  principal  edifices  of  the  modern  town  and  tbe 

ruins  of  the  ancient  city.  Rome.;Barbera.  22  p. 
Hübner,  £.,  Situacion  de  la  antigua  Norba,  Boletin  de  la  Real  Academia  de 

la  Historia.  I,  1.  n.  88-96. 
Joanne,  A.,  Geographie  du  departement  des  Cotes-du-Nord,  avec  une  carte 

coloriee  et  10  gravures.   Paris,  Hachette.  64  p.  1  X. 

—  Geographie  du  departement  du  Morbihan,  avec  une  carte  coloriee  et  IS 
gravures.  Paris.  Hachette.  60  p.  1  M. 

—  Geographie  du  departement  du  Doubs,  avec  une  carte  coloriee  et  13 
gravures,  Paris,  Hachettte.  71  p.  1  M 

Jordan,  II.,  Topographie  d.  Stadt  Rom  im  Alterthum.  1.  Bd.  1.  Abth.  Mit 
2  (üth.)  Taf.  Abbildgn.  Berlin,  Weidmann.  IX,  551  S.  6  M.  (II.  Bd.  1871. 
5  M.  50  Pf.) 

Irlet,  K.,  Alamannische  Gräber  in  Twan.   Anzeiger  f.  Schweizerische  Alter- 

thumskunde.  1878.   No.  2.  p.  826. 
Keller,  F.,  die  keltischen  Funde  im  Letten  bei  Zürich.   Ebend.    No.  2.  p. 

823—825. 

KOreohner,  G.,  Oesterreichs  Vorgeschichte.  [Progr..]   Troppau  1877. 

Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymnas.  XXIX.  Hft.  3.  p.  230. 
Lanclanl.  R.,  Delle  scoperte  avvenute  in  piazza  di  Pietra.   Bullettino  della 
commissione  archeologica  comunale  di  Roma.   Anno  H.   Serie  IL  N.  1. 
p.  10—27.   m.  Taf.  II-V. 

—  notes  from  Rome.   The  Athenaeura,  no.  2630.  23.  march  1878. 


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Geograph,  u.  Topograph,  v.  Italien  u.  d.  westl.  Theil.  d.  röm.  Reiches.  128 


Lancianl,  l'aggerc  di  Servio  Tullio.   Nuova  Antologia  die  scienze,  lettere  ed 

arti.  Anno  XIII.  2.  Serie.  Vol.  8.  Fase.  7. 
Lentherlo,  La  Grece  et  l'Orient  en  Provence.   Paris,  Plön.  493  p.  v.  p.  56. 

5  M. 

Ree.  Polybiblion.  XXIX.  5.  p.  426—28  von  G.  R. 
Lopez  Domlnguez,  J.,  Sobre  el  ßitio  de  Cartagena.   Revista  de  Espaha.  Mars, 
m.  1  Kpfr. 

Mancini,  R.,  Relazione  sopra  gli  scavi  che  si  eseguiscono  nel  raonte  ove  s'eieva 
la  citta  di  Orvieto.  Bullettino  dell'  Institute  di  Corrispond.  Archeolog. 
No.  III.  p.  46—50. 

Majonica.  E.  u.  R.  Schneider,  Bericht  üb.  e.  Reise  im  westl.  Ungarn.  IV.  Steina- 
manger.  Archäol.-epigraph.  Mitth.  aus  Oesterr.  Jahrg.  II.  Hft  I.  S.  9—17. 
m.  Holzschn.   Vergl.  1877.  (Lat  Inachr.) 

Mau,  A.,  Scavi  di  Pompei  neir  inverno  1876—77.  Bullettino  doli'  Instituto 
di  Gorrispondenza.  Archeologica.    No.  IV.  p.  86—96.  v.  p.  56. 

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Meaux,  de,  Etüde  historique  surle  Forez,  departement  de  la  Loire.  Roanne. 
Ferlay.  35  p. 

Minervinl.  G.,  gli  scavi  presso  la  stazione  di  Canzeüo  neir  Agro  Acerrano. 
Archivo  storico  delle  provincie  napoletane.  Anno  HL  rase  I.   

Murray,  N,  S.  and  W.  Deecke.  Etruria.  Encyclopaedia  Brittanica.  vol.  VIII. 

Niealse,  A..  La  Station  pr^historique  de  Saint-Martin-sur-le-Pre'  (Marne). 
SUex  associes  au  fer  dans  les  sepultures  de  Sablonnieres  pres  Fere-en- 
Tardenois  (Aisne).  Memoires  et  notes  presentes  au  Congres  des  societes 
savante8  a  la  Sorbonne  en  1876.  Chalons-sur-Marne,  Denis.  35  p.  et  2  pl. 

Nissen,  H..  nompeianische  Studien.   Leipzig  1877,  Breitkopf.  25  M. 

Ree.  Bullettino  deU' Instituto  di  Corrispondenza  Archeologica. N.  III.  p.  33—34 
von  Mau. 

Otto,  Fr.,  Gesch.  d.  Stadt  Wiesbaden.  Wiesbaden,  Niedner.  v.  p.  57.  2  M.  20  Pf. 

Ree.  Philol.  Anzeiger.  IX.  No.  4.  S.  213-215. 
Parker,  J.  H.,   The  site  of  Rome  considered  historically.   The  Athenaeum, 

no.  2630,  22.  march  1878. 
Pellegrlni,  A.,  Scavi  di  Roma.  Bullettino  deU'  Instituto  di  Corrispond.  Archeol. 

No.  III.  p.  43-46.  No.  V.  p.  105-109. 
Pigorinl,  L«  Notizie  paletnologiche  della  Corsica.   Bullettino  di  paletnologia 

italiana.  No.  10  e  11. 

—  e  W.  Helblg,  scavi  nella  terramara  di  Castione  dei  Marchesi.  Bullettino 
dell'  Institut«)  di  Corrispondenza  Archeologica.  No.  VL  p.  69—70. 

IIoTautovoc/ 'H.,  at  X'Jpcawwi  (cra*j-a3iia  dvauv^38öiv  Tfl;  UxaMa;.)  Börv  >. 
T\  i  p.  249  -254. 

Poziollni-Sicillani,  C.,  Capri  e  la  grotta  azzurra  (bozzetto.)  Nuova  Antologia 
di  scienze,  lettere  ed  arti.  Anno  XIII.  2.  serie.  Vol.  9.  Fase.  9. 

Prost,  A.,  nn  monument  romain  de  Thionville.  Academie  des  Inscriptions 
et  Belles-Lettres.  Seance  du  5.  avril  1878.  Revue  Critique.  No.  15.  p. 
251. 

Rebatu,  J.  de,  Antiquit^s  de  la  ville  d'Arles,  ouvrage  inedit  du  conseiller 

Renata,  publie  par  J.  de  Lauriere,  d'apres  le  manuscrit  de  la  biblio- 

theque  de  1' Arsenal.  .  Tour,  Bouserez.  34  p. 
Reber,  Frz.,  d.  Ruinen  Roms.  2.  Aufl.  4.  Lfg.  Leipzig,  Weigel.  4.  S.  193-256. 

v.  p.  57.  ■  7  M. 

Ree.  Rivista  Europea  VII.,  1.  p.  146—148  v.  ScartazzinL 
Renal,  E.,  Vingt  jours  en  Sicile  (1875.)  Ilelanges  d'histoire  et  de  voyages 

S.  77-117. 

Reuter,  II-,  röm.  Wasserleitungen.  (Annalen  d.  Ver.  f.  Nassauiscbe  Alterthums- 
kunde.) V.  Bd.  4.  H.  1877.  Zur  Gesch.  d.  Röm.  Wiesbadens  (IV).  Wiesbaden 
1877.  Roth.  v.  p.  67. 
Ree.  Philolog.  Anseiger  IX,  4  p.  215-216. 


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124  Geograph,  u.  Topograph,  v.  Italien  u.  d.  westl.  Tbeil.  d.  röm.  Reiches. 


RIviere,  E.,  De  l'antiquite*  de  l'homme  dans  les  Alpes-Maritimes.  1.  tascienk 

(de  1878)  Paris,  Soc.  de  Numismat.  4.  ä  40  & 

Bona.  Guida  per  visitare  in  Otto  giorni  la  citta  eterna  e  i  suoi  monuraenti 

ed  i  suoi  dintorni,  con  una  pianta  monumentale.  3.  ed.  migliorata.  Torino. 

Loeacher.    16.    144  p.  1  M.  50  Pt 

R088K  G  B.  de,   La  Koma  sotterranea  cristiana,   descritta  ed  illustrata. 

Tomo  m.  Roma,  Salviuccl  4.  750  p.  m.  2  Tafln.  M.  Atlas  v.  p.  57.  100  M. 

—  pianta  di  Roma  a  volo  d1  uccello  nel  mnseo  di  Mantova.  Bull.  delT 
inst  di  corrisp.  archeol.  N.  V.   S.  102—103. 

—  Scavi  nel  cimitero  di  Domitilla.  Roma.  Bullettino  di  Archeologia  cristiana. 
N.  III— IV.   S.  128-135. 

—  Scoperta  d'un  piccolo  cimitero  cristiano  adorno  di  assai  pitture  presso  la 
chiesa  della  Nunziate  IIa  al  quarto  miglio  della  via  Ardeatina.  Ibid.  Ol— IV. 
S.  136—140. 

—  Scoperte  nel  cimitero  propriamente  appellato  Catacumbas  a  s.  Sebastiane 
sottera  e  sopra  terra.  Dipinto  rappresentante  il  presepe.  Bullettiiio  di 
archeologia  cristiana.  III.  IV.    S.  141—147. 

Ruggero,  E.  de,  II  Pantheon  in  Roma.    Firenze,   Le  Monnier.   33  p. 

v.  p.  58. 

Schiaparelll,  L.,  Lezioni  sulla  Etnografia  Italica.  Rivista  de  Filoloiriea  e 
d'Istruzione  classica.  anno  VI.  Fase.  7#— 9'.  pag.  293—347  u.  einzeln.  Törin» 
Loescher  IV,  56  p.  IM. 

Schneider,  J.,  d.  römischen  Heerwege  des  rechten  Rheinufers.  II.  Von  der 
Sieg  bis  zum  Main.  Monatsschrift  für  die  Geschichte  Westdeutschlands, 
m.  Karte.  IV.   3.   p.    139—143.   v.  p.  58. 

—  Aliso.  I.    Ebendas.  IV,  3.  p.    144—146.  . 

—  Grenzwehren  —  Heerstrassen  —  Schanzen  zu  J.  B.  NordhofFs:  Der  llolz- 
u.  Steinbau  Westphalens.   Münster  1873.    Ebendas.  IV.  3.  p.  172 — 174. 

—  die  römischen  Militärstrassen  des  Unken  Rheiuufers.  b.  Von  Neuss  bis 
Xanten.  Jahrb.  d.  Vereins  v.  Alterthumsfr.  im  RheinL  Hft.  LXI.  S.  1  -  Hu 
m.  Taf.  III.  v.  p.  58. 

Slmoes.  A.  F.  Itroduccäo  a  archeologia  de  peninsula  Iberica.  Parte  I.  An- 
tiguidades   prehistoricas.   Lisboa.   VI.  177  p.  m.  80  Tfln.  20  M. 

Stalner,  W.  J.  A,,  dolce  Nanoli:  Naples,  its  streets,  people,  fites,  pilgrimage% 
environs,  etc.  London.   Oharing  Gross  Company.  310  p.  Lwb.  15  M. 

Ree.  Academy  N.  319.  p.  501—502  v.  Gr.  J.  ehester. 

Stlllerjl..  aus  der  Campagna  von  Rom.  Zeitschrift  f.  bildende  Kunst.  XIII. 
4.  p.  113-114  nebst  e.  Farbentafel  u.  2  Holzsch. 

Strorl«  di  Arezzo,  di  scrittore  anonimo.  vol.  I.  fasc  XIV.  ArezzoJ  Bellotti  1877. 
p.  417-448  (fine  del  vol.  I )  a  1  M. 

Tarantlni,  Scavi  d'Oria.  (da  lettera  a  G.  Henzen).  Bull,  ddl*  inst,  di  corrUp. 
archeol.   N.  V.  S.  121—123. 

Ulrlcl,  A.,   Gothen,  Aisten  und  Slaven  an  der  Ostsee.   [Progr.  d.  höherer 

Bürgersch.]   Eilenburg.   4.    13  S. 
Verzili,  G.,  Porta  Flaminia.   Buonarroti  (II)  1877—78.  Gennajo. 

Visconti,  C.  L.  e  V.  Vespignani,  Delle  scoperte  awenute  per  la  demolizioue 
delle  torri  della  porta  Flaminia.  Bullett.  della  commiss.  arch.  communalc 
di  Roma.  Anno  V.  Serie  II.  Num.  4.  p.  184—240  u.  247—252.  u.  Tav. 
XX  et  XXI. 

SacKen,  E.  v.,  archäologischer  Wegweiser  durch  Nieder-Oesterreich.  II.  A.  u. 
d.  T.:  Archäologischer  Wegweiser  durch  das  Viertel  ober  dem  Wiener 
Walde  v.  Nieder-Oesterreich.  Hrsg.  vom  Alterthums- Verei  ne  zu  Wien.  4- 
Wien,  Gerold.  4.  146  p.   M.  4  Taf   u.  181  Illustr.  im  Texte,  v.  p.  5a 

6  M.  80  Pf.  (1.  [1866]  u.  2.    14  M.  80  Pt) 

Wlrz,  H.  0.,  Se'pultures  bourgondes  a  Vevey  et  La-Tour-de-Peilx.  Anzeiger  f. 
Schweizerische  Alterthumskunde.  1878.   No.  1.  p.  806-807. 


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Allgem.  üb.  oriental.  Alterthümer  etc.  —  Griech.  u.  röm.  Alterthümer.  125 

Yriarte,  ChM  Les  bords  de  PAdriatique.  Paris,  Hachette.  v.  p.  58.      50  M. 

Ree.  The  Academy.  No.  309.  p.  292—293.  v.  H.  F.  Tozer. 
—  La  Dalraazia,  illustrata  da  76  incisioni,  carte  geografiche  e  pianta.  Mi- 
lano,  Treves.  300  p.  4M. 

6.  Alterthümer. 

A.   Allgemeines  über  orientalische,  griechische  und  römische 

Alterthümer. 

Acton,  hi stein»  de  la  liberte  dans  l'antiquite  et  le  christianisme ,  traduit  de 

l'anglais  avec  preface  d*  E.  de  Laveleye.  Paris,  Sandoz.  1  M.  50  Pf. 
Du  Mesnil-Marlgtiy,  histoire  de  Nconomie  politique  des  anciens  peuples.  3.  6d. 

3  vols.    Paris,  Dentu.  1877. 
Ree.  Journal  des  Economistes.  Mai  p.  315  v.  G.  R. 
Kuhn,  E.,  üb.  die  Entstehung  der  Städte  der  Alten.  Komenverfassung  u. 

Synoikismos.  Leipzig,  Teubner.  VI,  454  S.  10  M. 

Lange,  L.,  'Eztuvuao;  Amnv.  Leipziger  Studien  z.  class.  Phil.  1.  Bd.  1.  Hft. 

S.  167-202. 

Marchai,  A.,  Des  rapports  du  christianisme  avec  le  droit  ancien  et  le  droit 

moderne.  Revue  Catholique  des  Institutions  et  du  Droit  Mars. 
Martigny,  Dictionnaire  des  antiquites  chretiennes.   2.  ed.   Paris,  Hachette. 
1877.  20  M. 

Ree.  Bulletino  di  archeoL  cristiana.  3.  S.  Anno  IL  N.  III,  IV.  pag.  125—127. 
v.  G.  B.  de  Rossi. 

May,  Erskine,  demoeraey  in  Europe.  2  vols.  London,  Longman.  v.  p^  59. 

Ree.  The  Edinburgh  Review.   No.  302,  April. 

OixovojiioTj;,        'A.,  o»  avfrpturotba'lai.  XmTrjp,  A'  i. 

Riehm,  E.  C.  A.,  Handwörterbuch  d.  biblischen  Altertums  f.  gebildete  Bibel- 
leser. Hrsg.  unter  Mitwirkung  v.  G.  Baur,  Beyschlag,  Fr.  Delitzsch 
etc.  Mit  vielen  Illustr.  (in  eingedr.  Holzschn.,  Holzechntaf.  u.  Chromoüth.), 
Planen  u.  Karten.  8.  Lfg.  Bielefeld,  Velhagen.  S.  678-768.  v.  p.  59.  a 

1  M.  60  Pf. 

B.  Griechische  Alterthümer. 

Becker,  W.  A.,  Charikles.  Bilder  altgriechischer  Sitte  zur  genaueren  Kennt- 

niss  des  griechischen  Privatlebens  entworfen.  Neu  bearbeitet  v.  H.  Göll. 

Bd.  1.  2.  [Calvary's  philologische  u.  archaeolog.  Bibliothek].  Berlin  1877. 

S.  Calvary.  12  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeit.  No.  14.  p.  207  v.  G.  Becker. 
Gedankenfreiheit,  die,  in  Athen  zur  Zeit  des  Perikles.  Allgem.  Ztg.  (Augsb.) 

Beilage  No.  83. 

'PouoözoyXo;,  X„  xapa5o3s»;  £v  :"u  T£frv«t}>  navsn:raj|Ai<{>  ~spl  sxTsXsasto;  xf); 

-oXt-ucr);  Stxovoji'a;  xat  rt  t/sxix/j  vojioXo^ia  üzo  E.  EO^u^iwu.  'Alhjv.  BXarro;. 

248  p.  4  M. 

Saftet;,  K.,  zspi  xij;  Osa-putf,;  oxijv^;  -cojv  ByCavT'vtuv.  'Ercta  N.  116  p.  177—181. 
^xuXio^yj;,   1.  'L,  8t»3t«t  toü  sXXrjviojiou         yp'.y:iavi3yLu>.  B'jpoiv  T\  i'  p. 

181—188. 

Thalhelm,  Th.,  zur  Dokimasie  der  Beamten  in  Athen.  Hermes  XIH.  8. 
S.  366—372. 

Wuerz,  C,  de  mercede  ecclesiastica  Atheniensium.  Beroi.  1877.  Mayer,  v. 
p.  60.  1  M.  20  Pf. 

Ree.  Jenaer  Literaturztg.  1878.  No.  16.  p.  240  v.  G.  Gilbert. 

C.  Römische  Alterthümer. 

Amann,  J.,  die  Grundsatze  der  heutigen  Pandektenkritik  geprüft  an  der  so- 
genannten lex  Gallus.  München,  Ackermann  1877.  4  M.  80  Pf. 
Ree.  Krit.  Vierteljahrsschr.  f.  Gesetzgeb.  1,  2  v.  Brinz. 


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126  Römische  Alterthümer. 

AHob,  C,  de  la  puissance  paternelle  ä  Rome,  en  France  et  en  Roumanie. 

Paris,  Larose.  4  M. 

Bazille.  ('.,  De  l'auetoritas  tutoris,  en  droit  romain.  Les  autoriaations  de 
plaider  necessaires  aux  comraunes  et  etablissements  publics,  en  droit  fran- 
cais. These  presentee  et  soutenue  ä  la  Faculte'  de  droit  de  Poitiers  pour 
obtenir  le  grade  de  docteur.  Paris,  Dupre.  247  p. 

Bedros.  Th.  Ch.,  3tude  sur  le  caractere  et  les  constitutives  du  manage  ett 
droit  romain  et  en  droit  francais.  Paris,  Blot.  1875.  167  p.  3  M. 

Ree.  Polybiblion  XXII,  4  p.  808  v.  A.  de  Claye. 

Blaset,  J.,  die  Motive  der  Gesetzgebung  d.  Gaius  Sempronius  Grachus.  4. 
Trier,  Lintz.  75  Pf. 

Boulloche.  A.,  etude  sur  le  precaire  en  droit  romain  De  la  rente  viagere  en 
droit  francais.  These  pour  le  doctorat  en  droit,  preaentee  et  aöutenne 
devant  la  faculte  de  Paris.   Paris,  Pichon.  254  p. 

Bozöky,  A.,  Römai  perjog.  (Der  röm  Civilprozess.)  Grosswardein.  280  p.  4  M. 

Bruiia,  P.,  due  trastulli  di  fancinlli.  Bull.  dell'  inst  di  corrisp.  archeoL,  N.  V. 
8.  103. 

Challamel,  J.,  Du  Jus  offerendae  pecuniae  en  droit  romain.  De  la  ce#sion  de» 
creances  hypoth^caires  en  droit  francais.  These  pour  le  doctorat ,  prce- 
sentee  a  la  faculte  de  droit  de  Paris.  Paris,  Challamel.  388  p. 

Chaude,  B.,  Des  munieipes  en  droit  romain.  Des  biens  des  communes  en  droh 
francais.  These  pour  le  doctorat  en  droit,  soutenue  devant  la  faculte  de 
Paris.   Paris,  M artinet.  341  p. 

Dietrich.  C.  G.,  Beitrage  zur  Kenntniss  des  römischen  Staatspächtersystems. 
Leipzig,  Stauffer.  1877.  IM 
Ree.  Lit.  Centraiblatt  No.  26.  p.  844  -  845. 

Hölder.  E.,  Institutionen  des  römischen  Rechtes.  Tübingen,  Laupp.  1877.  5M 
Ree.  Krit.  Vierteljahrsschr.  f.  Gesetzgbg.  1.  2.  v.  Mandry. 

Hübner.  E.,  Eine  römische  Annexion.  Deutsche  Rundschau.  4.  Jahrgang. 
Heft  8.  p.  221—252. 

Kinkel,  G.,  Kunst  und  Kultur  im  alten  Italien  vor  der  Herrschaft  der  Römer 
Vortrag,  Basel,  Schweighäuser.  34  p.  80  Pf. 

Labatut.  E.,  les  funerailles  chez  les  Romains:  Tedit  et  les  lois  somptuaim. 
Paris,  Thorin.  1  M.  50  Pt 

Landuoci,  del  parallelo  svolgimento  del  diritto  romano  e  della  civilta.  Ar- 
chivio  giuridico.  XX.  1—2. 

Langer,  A.,  die  Heeresverpflegung  der  Römer  im  letzten  Jahrhundert  d.  Re- 
publik. 1.  Th.  [Gvmnas.-Progr.]  Brieg.  4.  27  S. 

Montesquieu,  Considerations  sur  les  causes  de  la  grandeur  des  Romains  et 
de  leur  decadence.  Nouvelle  edition,  augment^e  du  dialogue  de  Sylla  e: 
d'Eucrate,  de  l'essai  sur  le  goüt,  der  lettres  familieres.  Bar-le-Duc,  Contant- 
Laguerre.  IV.  319  p. 

Müller,  A.,  die  Rangordnung  und  das  Avancement  der  Centurionen  in  der 
römischen  Legion.  Philologus  XXXVIII,  1.  p.  126—149. 

Mury,  C,  immunites  des  biens  de  l'eglise  sous  les  empereurs  romains.  (suite-. 
Revue  Catholique  des  Institutions  et  du  Droit.  Mars.  v.  j>.  61. 

Nissen,  A.,  das  Justitium.  Leipz.  1877,  Gebhardt.  3  M.  60  PL 

Ree.  Literar.  Centralbl.  No.  17.  p.  575—77.  v.  L  .  .  .  e. 

Padelettl.  G.,  storia  del  diritto  romano.  Firenze.  XI,  494  p.       10  M.  50  Pf. 

Roche,  E.,  De  l'action  familiae  erciscundae,  ou  partage  judiciaire  des  succe»- 
sions  (droit  romain).  Des  partages  et  licitaüons  en  justice,  en  marier* 
de  successions  (droit  francais].  These  pour  le  doctorat,  soutenue  devant 
la  faculte  de  droit  de  Paris.  Paris,  Moquet.  208  p. 

£axsX).apÖ7  ou),o<;,  X.  K.,  6  fvuo;  xopä  toI;  'Peiiiotoij.  'EfTjjupi; 
.  Xouadcüv.  KE'  N.  23.  p.  373-380  N.  24.  p.  381-390.   v.  p.  60. 
Schmidt,  J.,  de  seviris  augustalibus.  Halle,  Niemeyer,  v.  p.  61.  4  M. 

Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  4.  S.  289-296  v.  0.  Hirschfeld. 


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Exacte  Wissenach.,  Naturgeflch.,  Heilkunde,  Handel  u.  Gewerbe  i.  Alterth.  127 


Sohuermans,  H.,  lea  murs  d'enceinte  des  villes  gailo-romainea.  Bulletin  mo- 
numentale. T.  VL  N.  III. 
SpaJtenateln,  d.  specif.-jurist.  Geschäft  im  röra.  Obligationenrecht.  Strassburg. 

Ree.  Krit.  Vierteljschr.  f.  Gesetzg.  d.  Rechtswiss.  N.  F.  I.  1. 
Stille,  G.,  historia  legionum  auxiliorumque.  Kiel,  Lipsius  4  Tischer.  1877. 4. 5  M. 

Ree.  Philol.  Anzeiger  IX.  N.  4.  S.  216-220. 
Vallas.  L.,  les  seconds  mariages  en  droit  romain  et  en  droit  francais.  These 
pour  le  doctorat,  soutenue  devant  la  faculte"  de  droit  de  Paris.  Paris, 
Blanpain.  247  p. 


7.  Exacte  Wissenschaften,  Naturgeschichte,  Heilkunde, 

Handel  und  Gewerbe  im  Alterthum. 

Allmann.  G.  J.,  Greek  geometry  from  Thaies  to  Euclid.  Hermathena  No.  V. 
p.  160-207. 

Baye,  J.  de,  läge  du  bronze  en  Champagne.  Materiaux  pour  Thistoire  pri- 
mitive et  naturelle  de  Thomme.  Decembre.  1877. 
Cbantre.  E.f  l'ägc  du  bronze.  3  vols.  Paris  1878.  200  M. 

Ree.  The  Edinburgh  Review.  No.  302.  April. 
Daremberg,  C,  notespour  servir  a  l'histoire  de  Toculistique  chez  les  anciens; 

revues  et  mises  en  ordre  par  H.  Coursserant.  Paris,  Cusset.  22  p. 
Dareste,  G.,  memoire  sur  les  entreprises  de  travaux  publica  chez  les  Grecs. 

Annuaire  de  i'association  pour  1  encouragement  des  Etudes  Grecques  en 

France.  Paris  1877.  11.  Annee.  p.  107—117. 
Dauzat,  du  r61e  des  sciences  dana  les  progres  de  la  civilisation.  Discours 

prononce  a  la  distribution  des  prix  au  College  deGueret,  le  4.  aoüt  1877. 

Issoire,  Bounoure.  15  p. 
Denison,  G.  P.,  a  history  of  cavalry.  London,  Macmillan.  1877.  Lwb.   21  M. 

Ree.  Litbl.  z.  Allg.  Militztg.  9.  u.  10. 
Frölich,  H.,  Die  Kopfbedeckung  der  homerisch.  Helden.  Virchow's  Archiv 

1876.  Bd.  68  p.  381—398. 
Ree.  Philologischer  Anzeiger.  IX,  No.  3.  p.  141—142. 
—  Militärmedicinisch.  aus  d.  morgenländisch.  Alterthume.  Deutsches  Archiv 
^  f.  Geschichte  d.  Medicin.  1.  Bd.  1.  Heft. 

Girardin,  J.,  nur  la  pourpre  de  Tyr.  Fragments  detaches  d'un  ouvrage  ma- 
nuscrit  sur  les  arts  chimiques,  industriels  et  economiques  chez  les  an- 
ciens. Rouen,  Lecerf.  16  p.  m.  Hlzschn. 
G ladatone,  W.  E.,  der  Farbensinn.  Breslau,  Kern.  v.  p.  16.  1  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturztg.  No.  15  p.  218—219  von  H.  Sattler. 
Günther,  S.,  ältere  und  neuere  Hypothesen  über  d.  chronische  Versetzung  d. 
Erdschwerpunktes  durch  Wassermassen.  [Studien  z.  Geschichte  d.  matheraat 
und  physikal.  Geographie.  Heft  3].  Halle,  Nebert   [HI],  p.  129-215. 

2  M.  40  Pf. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeit.  No.  14.  p.  203—204  v.  M.  Cantor. 
Heibig,  W.,  coltello  di  ferro  col  manico  di  osao  ritrovato  a  Roma.  Bullettino 

delr  institut.  di  corrisp.  archeol.  N.  V.  S.  97. 
Henry,  C,  sur  l'origine  de  la  Convention  dite  de  Descartes.  Revue  archoologique 

N.  S.  XIX.  annee  4.  p.  251-259.  ' 
Hup*.  L.,  Brani  di  lettere  a  D.  B.  Boncompagni.  Acc.  d.  N.  L.  XXIX.  41 
—43. 

Ree.  Jahrbuch  üb.  d.  Fortachritte  d.  Mathematik.  Bd.  8.  Heft  1.  p.  1. 
von  H. 

Koenen.  Römischer  Saugheber  (in  Neuss).  Jahrbuch  d.  Ver.  v.  Altertoumsfr. 

im  Rheinl.  Hfl.  LXI.  S.  183. 
Lagneau,  O .,  de  l'uaage  des  fleches  empoisonneea  chez  lea  anciens  peuplea  de 

PEurope.  Acad.  des  Inscripi  de  Paria.  1877.  Octobre  —  Decembre.  S. 342-350. 


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128  Exacte  Wissenscb.,  Naturgesch.,  Heilkunde,  Handel  u.  Gewerbe  L  Altertb. 

Lenornant,  F.,  Chaldean  magic:  its  origin  and  develbpment.  Translated  from 
the  French,  with  considerable  addition  by  the  author  and  notes  by  the 
editor.  London,  Bagster.  484  p.  Lwb.  14  M. 

Lepsius,  R.,  weitere  Erörterungen  üb.  d.  assyrisch -babylonische  Langenmaaas- 
system.  Berlin,  v.  p.  62 
Ree.  Jenaer  Literaturztg.  No.  16.  p.  237-239  von  Eb.  Schräder. 

—  üb.  d.  2  weite  Mittheiluug  des  Herrn  Oppert  in  Paris,  d.  babylonisch -as- 
syrischen Maasse  betreffend.  Monatsbericht  d.  kgl.  Preuss.  Akad.  d.  WUs. 
zu  Berlin.  Febr.  1878.  p.  87—94.  v.  p.  62. 

Linas,  C.  de,  les  origines  de  l'orfe'vrerie  cloissonnee  (suite).  Revue  de  TArt 

Chr^tien.  Janvier— Mars.  v.  1877. 
Magnus,  Hugo,  d.  Anatomie  d.  Auges  b.  d.  Griechen  u.  Römern.  Leipi. 

Veit  4  Co.  [HI],  67  [I]  S.  2  M.  40  Pf. 

Ree.  Jenaer  Literaturztg.   N.  22.   p.  331—332.  v.  H.  Sattler. 

—  d.  augenärztliche  Stand  in  seiner  geschieh«,  u.  culturhistor.  Entwicklung. 
Deutsches  Archiv  f.  Geschichte  d.  Mediän  L  Bd.  1.  Heft. 

Matthlessen,  L.,  Grundzüge  d.  antiken  u.  modernen  Algebra  d.  litteralen  Glei- 
chungen. Leipzig,  Teubner.  XVI.  1001  S.  20  M 

Mochl,  G.,  Scoperta  di  bronzi  spettanti  ad  antichissima  fonderia  Umbra  Ca- 
gliese.  Bullettino  dell'  instituto  di  corrisp.  archeoL  N.  IV.  S.  74-75. 

Oppert,  J.,  d.  Maasse  von  Senkereh  und  Khorsabad.  Berlin,  v.  p.  62. 

Ree  Jenaer  Literaturztg.  1878,  No.   16.  p.  237—239.  v.  Eb.  Schräder. 
Petrie.  M.  Flinders,  induetive  metrology;  or  the  recovery  of  ancient  measures 
t'in  in  the  monuments.  London  1877.  Saunders.  Lwb.  10  M. 

Ree.  Academy  N.  317  p.  490—491  von  A.  H.  Sayce. 
Paoll,  C,  del  papiro  specialmente  considerato  corae  materia  che  ha  servito 
alla  scrittura.  v.  p.  102. 

Psigne-Delacourt,  technologie  archiologique.  Les  arts  et  metiers,  leur  origine, 
leur  progression.  La  chasse  ä  la  haie.  La  chasse  au  moyen-Äge  et  en 
pleine  eau.  Le  leutrage  de  la  rue  et  le  travail  du  battage  des  metaux.  Re- 
cherches  technologiques  sur  le  Gal.  Les  chemins  gaulois  compare's  aui 
chaussees  des  Romains.  Routes  aneiennes  et  v^hicules  anciens.  Avec  noro- 
breuses  gravures  hors  texte,  plusieurs  gravures  sur  acier,  chromos,  fat- 
simile  et  cartes.   Paris,  Baudry.  v.  1876.^  20  E. 

Pennsthorne,  J.,  the  geometry  and  optics  of  ancient  architecture. 
illustrated  by  examples  from  Thebes,  Athens  and  Rome.  With 
56  plates  in  line  and  colour.  London,  Williams  and  Norgate.  foL 
Hbmqmbd.  176  M. 

Rochas.  A.  de,  Coup  d'oeil  sur  la  balistique  et  la  fortification  dans  Tantiquite. 
Annuaire  de  l'association  pour  l'encouragement  des  Etudes  Grecques  en 
France.  Paris  1877.  11.  Annöe.  p.  273—285. 

Schiaparslll,  G.  V.,  die  Vorläufer  des  Copernicus  im  Alterthum,  deutsch  von 
M.  Curtze.  Leipz.,  Quandt  1876.  2  M.  80  Pf. 

Ree.  Jahrbuch  üb.  d.  Fortschritte  d.  Mathemat  VHI.  1  p.  7  v.  Gr. 

Schleicher,  K.,  üb.  das  Verhältniss  d.  griech.  znr  modernen  Musik.  [Pr.  d. 
Gymn.ljCöthen,  Schettler.  4.  40  S. 

Sonntag,  W.,  d.  Todtenbestattung.  Todtencultus  alter  und  neuer  Zeit  u.  d.  Be- 
gräbnissfrage. Eine  culturgeschichtl.  Studie.  Halle,  Schwetschke.  III. 
292  S.  #  3  M. 

Sutter,  D.,  la  musique  chez  les  anciens,  LMnvestigateur.   Janvier  —  Fevrier. 

Thimus,  A.  v.,  die  harmonikale  Symbolik  d.  Alterthums.  Cöln,  Du  Mont. 
v.  p.  62.  30  M. 

Ree.  Revue  generale  de  Bruxelles.  Mars.  p.  407—468.  Avril  p.  479—51«. 
v.  van  Weddingen. 

Weiss,  0.,  die  Farbenbezeichnungen  d.  Indogermanen.  Beitrage  sur  Kunde 
d.  Indogermanisch.  Sprachen.  2.  Bd.  4.  H.  p.  273—290. 


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Kunst -Archäologie. 


129 


Wolf,  R.,  Geschichte  d.  Astronomie.   München  1877.  Oldenburg.  XVI.  815  S. 

9  M.  60  Pf. 

Ree.  Literar.  Centralbl.  No.  16.  p.  547  —548  v.  S.  —  Zeitschr.  f.  Mathemat. 
u.  Phys.  XXIII,  13.  p.  85—88  v.  Cantor. 
Zuckermann.  B.,  d.  Mathematische  im  Talmud.  Breslau,  Hepner,  v.  p.  63. 4  M. 
Ree.  Zeitschrift  f.  Mathematik  u.  Physik.  XXIII,  3.  p.  88-92. 


8.  Kunst-Archaeologie. 

Amador  de  Los  Rlos.  J.,  Cabezas  de  bronce,  encontradas  en  el  sitio  clamado. 

Maguiz,  termino  de  Menjibar.  Boletin  de  la  Real  Academia  de  la  Uistoria. 

Madrid.  L  p.  27—32.  m.  1  Kpfr. 
Baudry,  F.,  Rapport  sur  le  25.  puits  fune'raire  du  Bernard  (Vendöe).  Nantes, 

Forest.  8  p. 

Benndorf,  0.,  Mercurrelief  von  Carnuntum.  Archaeologisch-epigraphische 

Mittheilungen,  aus  Oesterreich.  Jahrg.  II.  Hft.  1.  S.  1 — 9  u.  Tafel  I. 
Brizio.  E.,  questioni  archeologichej  intorno  ai  vasi  dipinti.  Nuova  Antologia 

di  scienze,  lettere  ed  arti.   Anno  XIII.  2.  serio  vol.  9.  fasc.  10. 
Bona,  C,  antikes  Frescomedaillon.   Jahrb.  d.  Ver.  v.  Alterthumsfr.  im 

Rheinl.  Hft.  LXI.  S.  40-59  u.  Tafel  II. 
Bunsen.  E.  v.,  das  Symbol  d.  Kreuzes  bei  allen  Nationen.    Berlin,  Mitscher 

u.  Rösteil,  1876.  5  M. 

Ree.  Christi.  Kunstblatt  N.  4.  Apr.  p.  62-63. 
Cara,  A.,  enumerazione  con  note  dei  sigilli  figulini  di  bronzo  appartenenti 

al  regio  museo  di  antichita  in  Cagliari.  Cagliari,  Tipogr.  Sarda  1877.  30  p. 

m.  3  Kpfrn. 

Chiplez,  Ch.,  histoire  des  ordres  grecs.   Paris.  Morel  1876.  25  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturztg.  1878.  No.  18.  p.  275—276  v.  C.  Bursian. 

—  memoire  sur  le  temple  Hypaethre  lu  a  FAcade'mie  des  inscriptions  dans 
la  seance  du  28.  die.  1877.  Revue  arcbiol.  Nouv.  serie  19.  anne  III.  Mars 
1878.  S.  180-187.  IV.  p.  200-219  m.  Tat  V— Vü.  v.  p.  63. 

Collignon.  M.,  catalogue  des  vases  peints  du  musee  de  la  Societe  archdologique 
d'Athenes.   Paris,  Thorin  VIII-220  p.  10  M. 

—  essai  sur  les  monumentt  grecs  et  romains  relatifs  au  mythe  de  Psyche.  Paris, 
Thorin  1877.  160  p.  8  M. 

Ree.  Revue  archeologique  N.  S.  XIX.  ann^e  4.  p.  278—280  v.  L.  Duchesne. 
Actx-vXioi,  o».    Ez-J.a  N.  124  p.  317—319. 

Description  of  Pompeian  ruins,  restorations  and  scenes  exhibited  at  the  Pora- 

peian  museum,  rairmount  Park  [Phil.]  Philadelphia,  Stern.  12  p.  50  Pf. 
Dilthey,  C,  drei  Votivhände  aus  Bronze.  Archäol.-epigr.  Mitth.  aus  Oesterr. 

Jahrg.  II.  Hft.  I.  S.  44-65.  m.  Tafel  IE  u.  IV. 
Dressel,  H.,  avanzi  di  arte  figurata  in  Pompei.   Bullet.  delT  institut.  di 

corrisp.  archeol.  N.  V.  S.  98. 
Dütschke,  II.,  d.  antiken  Denkmäler  d.  Kölner  Privatsammlungen.  Jahrb.  d. 

Ver.  v.  Alterthumsfr.  im  Rheinl.  Hft.  XLI.  S.  95—128.  m.  e.  Holzschn. 
Duhn,  v.t  specchio,  ritr.  ad  Orvieto.   Bullettino  doli1  Instituto  di  Corrispond. 

Archeolog.  N.  III.  p.  42. 
Dumont,  A.,  monuraent  a  Tanagre.  Acad.  des  Inscript.  et  Belies  «Lettres. 

Seance  du  5.  avril  1878.    Revue  Critique  1878.  No.  15.  p.  252. 

—  'Ap^aioXoTixcR  l^av.aK  cv  'EX/.aoi  xa~a  -o  1877.  Msxct^paa-.;  A.  M.  'Ercta. 
16.  Apr.    S.  246—249. 

Edwards.  Amelia  B.,  M.  Alleraantfs  Egyptian  collection.    The  Academy. 

No.  309.  p.  308-309. 
Elenco  degli  oggetti  di  arte  antica.   scoperti  e  consenati  per  cura  della 

Commissione  Archeologica  comunale  dal  Gcnnaio  a  tutto  ll  31.  Dicembre 

1877.    Bullettino  della  Commiss.  archeolog.  comunale  di  Roma.  Anno  V. 

Serie  II.  Num.  4.  p.  265—289. 


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130 


Kunst- Archäologie. 


Falke,  J.  v,  Metall-  und  Schmuckarbeiten  d.  Orients.  I.  Zeitschrift  f.  bildende 

Kunst.  XIII,  4.  p.  97—106  mit  3  Holzschn. 
Fergusson,  J.,  les  monuments  megalithiques  trad.  par  Hamard.  Paris, 

Haton,  1877. 

Ree.  Revue  archeologique.   N.  S.  XIX.  ann£e.  4.  p.  277—278   von  P. 
Robiou. 

Fourdrlgnler,  E.,  notes  archeologiques.  Double  sepulture  gauloise  de  1» 
Georgc-Meillet,  territoire  de  Somme-Tourbe  (Marne).  Etudes  sur  les 
chars  gaulois  et  les  casques  dans  la  Marne,  aecompagnee  de  dix  grandes 
planches  chromolithographie'es.   Ch&lons,  Denis.  42  p. 

Furtwaengler,  A.,  statuetta  rappresentante  Pane  umano.  Bulletüno  delP  In- 
stituto  di  Corri8pondenza  Archeologica.    No.  IV.  p.  71—72. 

Garrucoi,  R.,  storia  dell'  arte  cristiana  nei  primi  otto  secoli  della  Chiesa, 
corredata  della  collczione  di  tutti  i  monumenti  di  pittura  e  scultura  incisi 
in  rarae  su  500  tavole  ed  illustrati.  Fase.  66—67.  Prato,  Giacchetti. 
1877.  fol.  7  iL 

Gesichtsurnen,  über.  Ausland.  No.  25.  S.  481—484. 

Grlllwltzer,  A.,  d.  bildl.  Darstellungen  in  d.  römisch.  Katakomben.  Graz  1876. 

Vereins-Buchdruckerei. 
Ree.  Polybiblion.   XXII,  5.  p.  433  von  N.  0. 
Grimouard  de  Saint-Laurent,  de,  Manuel  de  Tart  chretien.    Poitiers,  Oudin. 

629  p.  av.  31  plchs.  et  232  vign. 
Gurlltt,  W.,  Mercur  mit  Schildkröte.   Archäol-epigraph.  Mitth.  aus  Oesterr. 

Jahrg.  II.  Hft.  I.  S.  66-67  m.  Taf.  V. 
Heibig,  W.,  oggetti  trovati  in  una  tomba  chiusina.   Bullettino  deir  Instituto 

di  Corrispond.  Archeolog.    No.  III.  p.  39. 

—  due  bronzi  acquistati  ad  Orvieto.  Ibid.  No.  III.  p.  41—42. 

—  figura  di  bronzo  ritrovata  a  Porto.  Ibid.  No.  IV.  p.  68—69. 

—  scoperta  d'una  tomba  composta  in  guisa  di  cassa  da  quattro  lastre  di 
tufo.  ibid.  N.  V.  S.  104—105. 

Heyderoann,  H.,  üb.  unedirte  Niobiden-Reliefs.  Berichte  üb.  d.  Verhandlungen 

d.  kgl.  sachs.  Gesellsch.  d.  Wissensch,  zu  Leipzig,  Philol. -Historische  Ciasse. 

1877.  I.  II.  p.  70-103.  Mit  5  Taf. 
Hoernes,  E.,  Beschreibung  griech.  Vasen  in  Triest.  Sammlung  Fontana-Museo 

Civico.  Archaeolog.-epigraph.  Mitth.  aus  Oesterr.  Jahrg.  II.  Hft.  1.  S.  17 — 33. 

mit  e.  autogr.  Taf. 

Hoffmann,   G.,  üb.  e.  am  Euphrat  gefund.  Mumie  mit  goldener  Gesichtsmaske. ' 

Archaeolog.  Zeitung  1878.    Jahrg.  XXXVI.  Hft.  I.  p.  25—27. 
Hflbner,  E.,  Caracalla.  Rundes  Erzrelief  d.  Berliner  Museums.  Archaeolog. 

Zeitung.   Jahrg.  XXXVI.  Hft  1.  p.  27-29  u.  Taf.  6. 
Jatta,  G.,  i  vasi  del  signor  Caputi  in  Ruvo.   Napoli,  Detken,  1877.     15  M. 
Ree.  Bullettino  dell  Instituto  di  Corrispond.  Archeolog.  No.  III.  p.  60—64 
von  H.  Heydemann. 
Julius.  L.,  Zwei  peloponnes.  Bronzen.  Mittheilungen  d.  dtseh.  arcbSolog. 
Institutes  in  Athen.   3.  Jahrg.  1.  Heft.  p.  14-18.  Mit  Taf.  1. 

—  d.  Theater  d.  Dionysos  zu  Athen.  Aufgenommen  u.  gez.  v.  Ernst  Ziller. 
Zeitschr.  f.  bildende  Kunst.  1878.  Bd.  13.  Hft.  7.  p.  193—204  m.  3  Holzschn. 
u.  8.  p.  236—242  m.  3  Holzschn. 

Kekule.  R.,  Apollokopfe.  Archaeolog.  Zeitung.  1878.  Jahrg.  XXXVI.  Hft.  L 
p.  7—9  u.  Taf.  I.  H. 

—  cammeo  siracusano.  Bullettino  dell'  Instituto  di  Corrispond.  Archeolog. 
No.  III.  p.  38-39. 

King,  C.  W.,  an  antique  cameo.   The  Acadcmy.  N.  320.  p.  561—562. 
Kluegmann.  A.,  un  anforetta  orvietana.    Bullettino  dell'  Instituto  di  Corrisp. 
Archeologica.  No.  III.  p.  38. 

—  due  parti  della  facciata  d'un  sareofago.  Ibid.  No.  V.  p.  100—101. 

—  alcuni  spilloni  appartenenti  al  Sign.  Depoletti.  Ibid.  N.  V.  8.  103 — 104. 


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Kunst-Archäologie. 


131 


Knapp,  fregio  in  terracotta  ritr.  in  Cervetri.   Ibid.  No.  III.  p.  37—38. 

—  pittura  vaacularc  esistente  nel  Museo  nationale  di  Napoli.  Ibjd.  No.  V. 
S.  101. 

—  o  Mau,  concetti  ornamentati  su  pareti  pompeiane.  Ibid.  No.  IV.  p.  65—66." 
Köhler,  U.,  üb.  d.  Zeit  u.  d.  Ursprung  d.  Grabanlagen  in  Mykene  u.  Spata. 

Mittheilungen  d.  dtschen.  archaeologisch.  Institutes  in  Athen.  3.  Jahrg. 
1.  Eft.  p.  1—13. 

—  sspt  Tf,;  ixoytf;  x«'-  TfJ;  xa-a^w^fj; -<wv  £v  Muxrjvat;  xai  Ircrca  tchpcov;  uirafp, 

ü^o  a.  S.  koujiavoü^r,.    'Krc-a  N.  125.  p.  322—326.  . 
Kraus,  F.  X.,  Kunst  u.  Alterthum  in  Elsass.  Bd.  II.  Strasburg,  Schulz,  1877. 
v.  p.  66.  15  M. 

Ree.  Jahrb.  d.  Ver.  v.  Alterthumsfr.  im  Rheinl.  Hft  LXI.  S.  136—140 
v.  H.  Ottc. 

Künstler -Lexi co n.  allgemeines.  Unter  Mitwirkung  d.  namhaftesten  Fach- 
gelehrten d.  In-  und  Auslandes  hrsg.  v.  J  Meyer.  2.  gänzlich  umgearb. 
Aufl.  v.  Nagler's  Künstler-Lexicon.  22.  Lfg.  Leipzig,  Eneelmann.  2.  Bd. 
VIII  u.  S.  681—728.  ^(ä)  1  M.  20  Pf. 

Labrouste,  H.,  les  temples  de  Paestum  v.  Restaurations  des  Monuments  antiques. 

Lancianl,  R.,  scoperte  in  piazza  di  Pietra.  v.  p.  122. 

Le  Blant,  une  fiole  du  musee  du  Louvre,  qui  porte  l'image  de  saint  Menas. 

Academie  des  Inscriptions  et  Beiles -Lettres.   S^ance  du  10.  mai  1878. 

Revue  Critique.  No.  20.  p.  331. 
Loeschcke.  G.,  Polyklet  d.  Jüngere  u.  Lysipp.    Archaeolog.  Zeitung.  1878. 

Jahrg.  XXXVI.   Hft.  L  p.  10-12. 
Lübke,  W.,  Abriss  d.  Geschichte  der  Baustyle,  unter  Zugrundelegg.  seines 

grösseren  Werkes,  jedoch  m.  besond.  Berücksicht.  d.  ornamentalen  u. 

constroctiven  Details.  Als  Leitfeden  f.  d.  Unterricht  u.  zum  Selbststudium 

bearb.    4.  umgearb.  u.  verm.  Aufl.    Mit  468  (eingedr.)  Holzschn.-Illustr. 

Leipzig,  Seemann.   VIII,  375  S.  7  M.  50  Pf. 

Lumbroso,  Henzen  e  Heibig.  sareofago  trovato  in  via  Latioa.  Bullettino  dell' 

Institute  di  Corrispondenza  Archeologia.    No.  IV.  p.  66—68. 
Martin,  A.f  les  sculptures  de  nos  rochers  et  de  nos  monuments  megalithiques. 

Revue  archeologique.  N.  S.  XIX  ann<Se  4  p.  243—250  et  piche.  VIII 
Mau,  Tornamento  di  figure  nmane  che  finiscono  in  rabeschi.    Bulletino  deir 

Institut»  di  Corrispond.  Archeolog.    No.  III.  p.  39—40. 
Michaelis.  Ad.,  Entstehen  und  Vergehen  einer  Antikensammlung.   Im  neuen 

Reich.  N.  24.  25. 

Mllchhoefer.  terracotta  proveniente  dagli  seavi  fatti  a  Tanagra.  Bullettino 

dell'  Instituto  di  Corrispond.  Archeolog.   No.  III.  p.  42—43. 
Mommsen,  T.,  Breve  nota  sopra  un  anfora  Puteolana.   Archivio  storico  delle 

prov.  nap.   Anno  III.  fasc.  I. 
Ob  je  1 8,  acejuia  par  le  musee  de  Narbonne  pendant  l'annee  1875.  Bulletin 

de  la  Comm.  archeol.    Tom.  I.    1876—77.   S.  585—591. 
Onyxgefasse,  die,  zu  Braunschweig  und  Neapel.  Mittheilungen  d.  k.  k.  Oesterr. 

Museums.  N.  103. 

Orte,  H.,  archaeolog.  Wörterbuch.  2.  A.   Leipzig,  Weigel.  14  M. 

Ree.  Jahrb.  d.  Ver.  v.  Alterthumsfr.  im  Rheinl.  Hft.  LXI.  S.  142  v.  W. 
Penrose,  C.  F.,  the  Roman  Portico  lately  discovered  in  Lincoln.  The  Academy 
N.  320.    S.  562. 

Perot,  F.,  Figurines  en  argile  trouvöes  dans  TAUier.  Bullet,  de  la  Soci^te 
archeol  de  Sens.  T.  XI. 

Plranesl,  römische  Alterthümer.  Grabdenkmäler,  Ansichten  u.  Plätze  Roms. 
Monumente,  Statuen,  Vasen,  Candelaber,  Ornamente,  Kamine  etc.  Die 
schönsten  Blätter  daraus  in  Lichtdr.  ausgeführt  v.  L.  Koch.  1.  Lfg.  Wien, 
Koch.    gr.  Fol.  (10  Bl.)  In  Mappe.  10  M. 

Pompef,  A.,  Studi  intorno  all*  anfiteatro  di  Verona,  preceduti  da  un  saggio  sugli 
spettacoli  degli  antichi.  Verona,  H.  F.  Münster.  4.  154.  p.  m.  Holzschn.  12  M. 


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132  Kunst  -  Archäologie. 


Qulcherat,  J.,  laBasilique  de  Fanum.  Revue  Archeologique.  19.  ann.  II.Fevrier 

p.  65—80.  av.  pich.  III.  v.  p.  67. 
Rayet,  0./  note  sur  une  tote  archaTque  en  marbre,  provenant  d'Athenes. 

Paris,  Chamerot.  4.  11  p.,  1  pl.  et  ng. 
Reetaurations  des  monuments  antiques  par  les  architectes  pensionnaire«  de 

rAcademic  de  France  a  Rome  depuis  1708jusqu'a  nos  jours.   Publies  av. 

les  memoires  explicatifs  des  auteurs.  Livr.  3.  Labrouste,  IL,  restauratioa 

des  temples  de  Paestum.   Paris,   fol.  m.  21  Kpfrn.  160  M. 

Robert,  C,  Maskengruppen.    Wandgemälde  in  Pompeji.  Archaeolog.  Zeitoae 

1878.   XXXVI.  Jahrg.   Hft.  1  p.  13—24.  m.  Taf.  3.  4.  5. 
Röchet,  Ch.,  sur  le  type  de  l'enfant  dans  Part  et  dans  la  science.  Paris. 

Hennuyer.  8  p. 

Rosel,  G.  B.  de,  Memorie  degli  Apostoli  Pietro  e  Paulo  e  di  ignoti  martiri 
in  Africa.  Bullett.  di  archeologia  cristiana.  3.  S.  Anno  II.  N.  III.  IV. 
p.  97-117  u.  Taf.  VUL  X.  XI. 

—  Arcosolio  dipinto  di  singolare  importanza  in  Siracusa.  Bullettino  di 
Archeologia  Cristiana.   N.  S.  vol.  II.  3.  4.  p.  149-159. 

—  gemma  rappresentante  una  testa  di  Minerva  con  Pepigrafe  delT  artenoe 
Eutiche  figlio  di  Dioscoride.  Bullettino  delT  Instituto  di  Corrispoad. 
Archeolog.   No.  III.  p.  40—41. 

—  frammento  di  sarcofago,  rappresentante  un  uomo  togato  e  barbato.  Ibid. 
N.  V.  S.  99-100. 

Rossl,  Mich.  St.  de,  intorno  ad  un  copioso  deposito  di  stoviglie  ed  altri 
oggetti  arcaici  rinvenuto  nel  Viminale  (Tab.  VI— VIII  e  IX).  Bullettino 
della  Commissione  Archeologica  Comunale  di  Roma  1878.  Anno  VI.  Serie 
II   Num.  I.  p.  64-92 

Roulez,  observations  relatives  a  un  vase  du  musee  du  Louvre.  Bulletin  de 
TAcademie  royale  de  Belgique.   No.  12.  Bruxelles,  1877. 

S,  V.,  Katakombenfund  in  Rom.  Christliches  Kunstblatt  1878  No.  5  pag  80 

laxsXXapörouXo;,  2.  K..  Otuuatxa  dpyaioXojitaaTa.  Ilapvasso;  B ß'.  v.  1877. 

Schöne,  R.f  le  nntichita  del  kuseo  Bochi  di  Adria.  Rom,  SalviuccL  foL 
176  p.  u.  22  Kpfr.  30  M. 

Schuermans,  II.,  Les  objects  etrusques  d'Eggenbelun.  Bulletin  des  Comm 
roy.  d'art  et  d'archeologie.  17*  annee  No.  1  et  2. 

Stark,  B.,  Der  Apollo  von  Speyer.  Jahrb.  d.  Vereins  v.  Alterthumsfr.  im 
Rheinl.  Hft.  LXI  S.  29  -40.  u.  Taf.  L 

Stephan!,  L.,  Erklärung  einiger  im  Jahre  1874  im  südlichen  Russland  ge- 
fundener Kunstwerke.  Comptes  rendus  de  la  Commission  archeologiqu? 
(de  St.  Petersbourg)  1875.  p.  5—91.  m.  col.  Tfln.  1—4.  roy.  fol.  u.  11 
Uolzschn. 

—  Erklärung  einiger  Kunstwerke  der  kaiserlichen  Ermitage  und  andrer 
Sammlungen.  Ibid  1875,  p.  93—210.  m.  Holzsehn.  u.  Taf.  5—7.  coL  roy. 
fol. 

—  Parerga  arebaeolorica  XXIX.  u.  XXX.  Melanges  greco-romains  de  St.  Pe- 
tersbourg. Tome  IV.  Livr.  3.  S.  237— 271 v 

Tagliatela,  deir  antica  basilica  e  della  catacomba  di  Prata  in  Princißato  ui- 

tcriore  e  di  alcuui  monumenti  avellinesi.   Archivio  storico  delle  provincie 

napolctane.   Anno  III.  fasc.  I. 
TcifOt,  OL,  iv  Srct-a         'Arr.xfjQ  äpyaXoU  xert  ~a  sv  oOto»;  avsjpifrivTa.  Za- 

xüv&io;  ccvfhöv     T\  >|  xal  f>'. 
Terracotten,  griechische,  aus  Tanagra  u.  Ephesos  im  Berliner  Museum.  Berlin, 

Wasmuth.   gr.  4.  32  Lichtdr.-Taf.  m.  12  S.  Text  40  M. 

Vleuten,  F.  van,  Gräber-Funde  in  Bonn.  Jahrb.  d.  Ver.  v.  Alterthumsfr.  im 

Rheinl.  Hft.  LXI.  S.  144. 
Visconti,  C.  L.,  di  una  statua  di  Musa  scoperta  nei  giardini  di  Mecenete. 

Bullettino  della  Commissione  Archeologica  comunale  di  Roma,  1878.  Anno  VI. 

Serie  Seconda.    Num.  1.  p.  3—9.  m.  1  Kpfr. 


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Numismatik. 


133 


Wilson,  Ch.  H.,  Museum  of  Casts.  The  Academy.  April  1878.  No.  310.  p. 
324-325. 

Witte,  de,  un  nouveau  miroir  grec  decore"  de  fi eures  au  trait.  Academie  des 
iDscriptioDS  et  des  belies  lettres.  Seance  du  31.  mai  1878.  Revue  critique 
d'histoire  et  de  litterature  S.  379. 

Woltmann,  Alfr.,  Geschichte  der  Malerei.  [Die  Malerei  d.  Alterthums  v. 
K.  Woermann.  —  Die  Malerei  d.  Mittelalters  u.  der  Neuzeit  v.  A.  Woltmann.] 
Mit  vielen  Illustr.  in  Holzschn.  (In  ca.  10  Lfgn.)  1.  Lfg.  Leipzig,  Seemann. 
112  S.  3  M. 

Ree.  Grenzboten  N.  23.  24. 

9.  Numismatik. 

BoutkowskJ,  A.,  Dictionnaire  numismatique.  Livr.  5—7.  Leipzig,  Weigel.  Sp. 

257—448.  m.  Holzschn.  v.  p.  69.  a  1  M.  20  Pf. 

Ree  Zeitschr.  i  Numismat.  1878.  Bd.  5.  Heft  3.  u.  4.  p.  351  von  A.  v.  S. 
Chanteau,  F.  de,  le  cabinet  des  m^dailles  de  Nicolas  de  Lorraine.   Le  Ca- 

binet  historique.  Janvier— Fevrier. 
Comptes-rendua  de  la  Societe*  francaisc  de  numismatique  et  d'archeologie. 

T.  4.  Anne«'  1875.   Premiere  p  aride.  Paris,  Societe.  300  p. 
Dannenberg.  H..  Nekrolog  des  Pastors  Leitzmann  zu  Tunzenhausen  bei  Weissen- 

see.  L  Th.  Zeitschr.  t  Numismat  1878.  Bd.  5.  Heft  3—4.  p.  347. 
Duhn,  F.  von,  Münzfund  bei  Cajazzo.  Zeitschrift  f.  Numismatik.  1878.  Bd.  5. 

Heft  3.  u.  4.  p.  232—240. 

—  Münzfund  bei  Beneventum.  Zeitschr.  für  Numismat.  Bd.  5.  Heft  3.  u.  4. 
p.  339—346. 

Erbatein,  J.  u.  A.,  der  Münzfund  von  Zöckeritz.  Daselbst.  Heft.  3.  u.  4.  p. 
270—282. 

Frledlaender,  J.,  Zum  Münzfund  von  Cajazzo.  Daselbst  Heft  3.  u.4.  p.  241—242. 

—  Mitbradates  von  Armenien.    Daselbst  Heft  3.  u.  4.  p.  350. 

—  und  A.  von  Sali  et.  Das  KönigL  Münzkabinet  2.  Aufl.  Berlin,  1877. 
Weidmann.  8  M. 

Ree.  Zeitschr.  f.  Numismat.  Bd.  5.  Heft  3.  u.  4.  p.  355—357  von  H.  D. 
—  Jenaer  Literaturzeitung  N.  17.  p.  257  v.  C.  Bursian. 
Grote,  Münzstudien  Bd.  IX.  Leipz.  1877.  Hahn.  12  M. 

Ree.  Zeitschr.  f.  Numismat  Bd.  5.  Heft  3.  u.  4.  p.  353—355  von  H.  D. 
Head,  B.  V.,  additional  notes  on  the  recent  fund  of  staters  of  Cyzicus  and 

Laropsacus.  Numismat.  chronicie  1877,  III.  w.  Plate,  v.  1877. 
Kfuegmann,  A.,  differenze  copie  nelle  varie  emissione  di  denari  republicani. 
Bullettino  dell  Instituto  di  Corrispondenza  Archeologica.  No.  IV.  p.  73—74. 

—  intoroo  alle  note  di  valore  sulle  monete  d'argento  della  repubblica  ro- 
mana.  ibid.   N.  V.  S.  104. 

Koene,  B.  de,  Temenothyral.    Revue  beige  de  numismatique,  XXXIV.  2. 
AauLicooc;,  n.,  xä  B  sxi  ttüv  voyLtajid'tuv  t<üv  naXatoXöfiuv.    riapvasaö;  B',  i. 
p.  381—85. 

Lenormant  les  magistrats  monetaires  chez  les  Grecs.  Ac&d^mie  d.  Inscript. 
et  Belles-Lettre8.  Seance  du  17.  avril  ;  du  3,  10.  et  17.  mai.  Revue  Critique 
No.  17  p.  283-84.  N.  19.  p.  316.  N.  20  p.  322.  N.  21  p.  348. 

Monete  consolari  ed  imperatorie:  collezione  Merolli  in  Roma.  Roma,  Pallotta. 
4.  112  p. 

Merzbacher,  £.,  Untersuchungen  üb.  alt-hebräische  Münzen.  IV.  Zeitschr.  f. 

Numismat.  Bd.  5.  Heft  3.  u.  4.  p.  292—319  v.  1877. 
Mommsen.  Th.,  Zenobia  u.  Verballathus.  Daselbst  Heft  3.  u.  4.  p.  229—  231. 
Poatolacca,  A.,  Synopsis  nummorum  veterum  qui  in  Museo  numismatico  Athe- 

namm  pubüco  adsenantur.   Athenis  4.  204  p. 

—  auvo'^iQ  xoroXop;  -oü  sv  'Afhjvav;  NofUOtUtttxoS  Moü3£»ou.  napvasao;.  B', 
8'  p.  238. 

1878.    II.  10 


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134 


Numismatik 


Revue  beige  de  Numismatique  publice  parChalon,  de  Coster  etSerrure. 

34.  annee  (1878)  4  cahiers.  Bruxelles.  m.  Kpfrn.  ä  12  M. 

Sallet,  A.  von,   zur  römisch.  Numismat  —  Ein  „nummus  des  Senilis 

Tullius."  —  Zu  den  Münzen  Caesars.  —  Münzen  des  Titus  mit  bedenklieh. 

Aufschrift.  —  Münz.,  welche  scheiobar  dem  Maximinus  Daza  angehören. 

Zeitschr.  f.  Numismat   Band  5.  Heft  3.  u.  4.  p  243—255. 

—  überprfigte  Silbermünze  des  Barcochba.  daselbst  lieft  3.  u.  4.  p.  349  —350. 

—  zum  Neocorat  der  Epheser.  Zeitschr.  f.  Numismat.  1878.  Bd.  5.  lieft  3. 
u.  4.  p.  249. 

—  die  für  unedirt  gehaltene  Marke  mit  avaioX^  und  oüai;  (Notice  s.  les 
medaillons  romains  etc.  p.  23  Taf.  II,  3).  Daselbst  p.  350. 

—  Asklepios  u.  Hygieia.  v.  p.  112. 

Seiborne,  Lord,  on  a  hoard  of  roman  coins  etc.    Numismatic  chronicle. 
1877,  II. 

Slx,  J.  P.,  monnaies  des  Satrapes  de  Carie.  Numismatic  chronicle  1877,  II. 

—  Observation  sur  les  monnaies  pheniciennes  (p.  177—239).  Numismatic 
chronicle  1877,  III. 


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BIBLIOTHECA  PHILOLOGICA  CLASSICA. 

Verzeichnis« 

der  auf  dem  Gebiete  der  elassischen  Alterthums -Wissenschaft 
erschienenen  Bücher,  Zeitschriften,  Dissertationen,  Programm- 
Abhandlungen  in  Zeitschriften  und  Recensionen. 


1878.   Juli  -  September. 


I.  Zur  Geschichte  und  Encyclopädie  der  elassischen 

Alterthums-Wissenschaft. 

1.  Zeitschriften. 

E?  r,   £(>'.;  tiTjv  cPw.oiictöiTjv  cpiXoXoytXT}.  ixxXljataOT'.x/;  xa».  t^;  or(itoa.  izzor.oi'jsKws. 

rE-:o;  K£T'.  Wfbjv.  Ila>.ct|irjor4;.  zweimal  monatlich  a  16  p.  10  M. 

Instruction  publique.  1\  Revue  des  lettres,  sciences  et  arts.  Redacteur:  A.  Blot. 

7.  annee  (1878).   Paris,  fol.  wöchentlich  16  p.  18  M. 

Liceo.  II,  periodico  scientifico-letterario.  Anno  I.  Fermo.  wöchentlich,  gr.  8. 

8  IL 

SoiTTjp.    Mr(victtov  TtpiO&UOV   Tjy7paj1.ua   3UVta330usvov   y~o  O'asöpoiv  K^imv. 

*Eto;  xpätov  (1877—1878)  'Afhjv.  <&0.oxaX(a.  4.  a  16  p.  6  M. 

Revue  de  philologie  L  4.  (Revue  des  Revues)  Paris.   Klincksieck.  v.  p.  3. 

Ree.  Lit.  Centralbl.  N.  32  p.  1047-1048  v.  F.  B. 
Studl,  gli,  in  Italia.  Periodico  didattico  scientifico  e  letterario  (da  F.  d'Orazil. 

Anno  I.   Roma,   monatlich.  8  M. 

Studien.  Leipziger,  zur  elassischen  Philologie.  Hrsg.  v.  G.  Curtius,  L.  Lange, 

0.  Ribbeck,  H.  Lipeius.    1.  Bd.  1.  Hft.  Leipzig,  HirzeL  202  S.    5  M. 


2.    Academien  und  Gesellschaftsschriften. 

de  la  Societe  academique  de  Nantes  et  du  departement  de  la 
Loire-Interieure.  Volume  7.  de  la  5e  s£rie.  1877.  Nantes-,  Mellioet.  LXXIV, 
374  p.  et  6  pl.  v.  p.  4. 

—  de  la  Societe  d'agriculture,  industrie,  sciences,  arts  et  belles- lettres  du 
departement  de  la  Loire.  T.  21.  Annee  1877.  Saint-Etiennc,  Theolier.  390  p. 

Annuario  dell'  Accademia  Reale  delle  Scienze  di  Torino  per  Tanno  1877—78. 

Toriuo,  Paravia.    122  p.  1  M.  80  Pf. 

Attl  dell'  Ateneo  Veneto.   Serie  HI.  Vol.  I  (anno  accademico  1877—78). 

Punt.  1—2.   Venezia,  Cecchini.  88  p.  v.  p.  70. 
Bulletin  de  la  Soctete*  academique  de  Brest.  3e  serie.  T.  4.  1S76— 1877.  Brest, 

Halegouet.  XIX,496  p. 

—  de  la  Societe  polymathique  du  Morbihan.  Annee  1877.   Vannes,  Galles. 
208  p.  8  M. 

Büptuv.  Mrjv.alov  xtptofarov  rj^pauaa  ix5«3öusvov  uzh  toD  «iXoXopcoy  yjXX'/rou 

Bupum;.  To^to;  T'.  1878.    'Afrrjv.  Mtvicop.    4.    ä  64  p.  '  12  M. 

Bibliothec»  Philologie»  classic»,  IH.   1878.  11 


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186  Sammelwerke. 

Memoires  de  la  Societe  academique  de  Maine-et-Loire.  T.  33e  et  34e.  Angers, 
Lachese.  298  p.  et  4  pl. 

—  de  la  Societe  d'emulation  du  Doubs.  5e  Serie.  2e  volume.  1S77.  Besaacon, 
Dodivers.   LXXXVIII,   453  p. 

—  de  la  Societe  des  sciences  et  lettres  de  Loir-et-Cber.  T.  9.  2e  partim. 
1876—1877.  Blois,  Lecesne.  p.  137— 3GS.  (T.  9.  1.  partie.  1873-1875. 
p.  1—136.  1875.) 

—  de  la  Societe  d'a^rriculture ,  commerce,  sciences  et  arts  du  departement 
de  la  Marne.  Annee  1876—77.  Chalons-sur-Marne,  Denis.  264  p.  et  2  pl. 

—  de  l'Academie  des  sciences,  belies  —  lettres  et  arts  de  Lyon.  Coinpte  rendu 
des  travaux  de  l'Academie  des  sciences,  bclles- lettres  et  arts  de  Lyon, 
peifeant  l'annee  1877.  par  M.  Hignard,  President.   Lyon-  Riotor.  Ii)  p. 

—  de  la  Societe  de  statistique,  sciences,  lettres  et  arts  du  Departement  d« 
Deux-Sevres.   2.  seric.  T.  15.  1877.    Niort,  Clouzot.  XIX  424  p. 

—  presentes  par  divers  savants  ä  l'Academie  des  inscriptions  et  belles-lettre* 
de  llnstitut  de  France.  1.  Serie.  Sujets  divers  d'erudition.  T.  9.  ParU, 
imp.  nationale.  4.   424  p.  avec  planches  et  figures. 

—  de  la  Societe  academique  d'agriculture,  des  sciences,  arts  et  belles-lettrei 
du  departement  de  l'Aube.  (Tome  41  de  la  collection.)  T.  14.  3.  Berk 
Annee  1877.    Troyes,  Dufour-Bouquot.   447  p.  et  3  pl. 

Oversigt  over  det  kongelige  danske  Videnskabernes  Selskabs  Forhandlinger 
og  dets  medlemmer8  Arbeider  i  Aaret  187ü.  Med  Bilag  samt  med  en 
Resume  francais  Nr.  3.  Kjöbenh.,  Höst.  300  p.  u.  4  Kupfer.    3  M.  90  Pf. 

(cplt  5  IL) 

  1877.  Nr.  3.  118  p.  u.  1  Kpfr.  1  M.  50  Pf.  (cplt.  4  M.  50  Pi) 

Sitzungsberichte  der  kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften.  Philosophisch- 
histor.  Gasse  88.  Bd.  3.  Hft.  (p.  499-874.)  89.  Bd.  1.  Hft.  (p.  1-424} 
Wien,  Gerold,  v.  p.  5.   88,  3.  5  M.    89,  1.  6  M.   (88  cplt.  9  M.  65  RS 

—  Register  VIII.  zu  Bd.  71-80.  44  S.  80  Pf. 
Verhandlungen  der  philosophischen  Gesellschaft  zu  Berlin.  7.-9.  Hft  Leip*- 

Koschny.  ä  60  S.  v.  p.  5.  ä  1  M.  20  Pi 

3.  Sammelwerke. 

• 

Bc&i—a.-l.  <!>.,  zapo'W.  t»uv  'KXXrjvtov.  Bupwv.  N.  5.  p.  280— 2S5.  N.  7  p. 

373-378.    N.  8.  p.  435—441. 
Boucherie,  A.,  melanges  latins  et  bas-latins.   Paris  1875.  Maisonneove 

2  M.  50  Pf 

Ree.  Jen.  Literaturzeitung.   N.  37  p.  537—538  v.  E.  Ludwig. 
Breal,  M.,  sur  les  rapporte  de  la  linguistique  et  de  la  philologie.  Revue  de 

Philologie.    II.  1,  S.  1—10. 
Brieger.  A.,  über  das  wahre  und  falsche  Ideal  der  Uebersetzung  antiker 

Dichter.   Verhandlungen  d.  32.  Versammig.  dtscher  Philol.  in  Wiesbaden 

S.  70-84. 

Brunet  de  Presle,  W.,  xy.a  fatroXi}.  'KrJ.a.   N.  134.  p.  465.  m.  Facs. 
Bücheler,  F.,  conjectanea.    Bonn.  4.  26  p.  I.  1.  hib. 

Calvary's  philologische  u.  archaeologische  Bibliothek.  41.  u.  42.  Bd.  Berlin, 
Calvary.   425  p.  v.  p.  5.  Subscriptionspreis  a  1  M.  60  Pf. 

Ladenpreis  a  2  M. 

Xof,-ct7  37;;.  r.,  rt  'Epootta;,  Tp<rf<jio(a  £x8to.  uxo  K.  N.  Idfat.  ' 
«Doivtxo;.    185  i). 

Coray.  A.,  nouvelles  lettres  francaises  inedites  de  Coray,  adressees  a  M  P- 
Prevost,  de  Geneve;  publiees  par  le  marquis  de  Queux  de  Saint -Hilaire. 
Paris,  Chamerot.   30  p.  v.  p.  72. 

 dvixoo-o».  iwzoXai.    Büuv,  A',  tj  p.  118—121  v.  p.  72. 

Dall'Acqua-Gluetl,  alcuni  scritti  letterarii  e  storicj:  puntata  1.  Veneria, 
Antonelli.   64  p.    pro  complet  5  M.  50  Pf 


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Sammelwerke.  I37 

Denkmäler  der  Thiersage.  Hrsg.  v.  E.  Voigt  Strasburg,  Trübner.  v.  p.  6. 

4  M.  50  Pf. 

Ree.  Jen.  Literaturztg.  N.  36.  S.  525-526  v.  R.  Peiper. 
Dümmler,  E.,  lateinische  Räthsel.   Zeitschr.  f.  deutsch.  Alterth.   XXII,  4  p 
421—422.  F 

—  lateinische  Sprüchwörter.  Zeitsclir.  f.  deutsch.  Alterth.  XXII,  4.  d. 
^  422-423. 

Encyclopaedla  Britannica.  a  dictionnary  of  arts,  sciences  and  general  litera- 
ture.    9th  edit.    Vol.  8.    London,  Simpkin.    4.   856  p.    Lwb.        36  M. 

Erasme,  L'Eloge  de  la  folie,  compose  en  forme  de  declamation.  Traduction 
nouvelle,  avec  unc  preface,  une  £tude  sur  Erasme  et  son  epoque,  etc.; 
par  E.  des  Essarts.  8L  eaux-fortes  dapres  it;s  dessins  d'Uolbeiu.  un 
frontispice  de  Worms  et  un  portrait  de  Taute ur  graves  par  Charapollion. 
Paris,  Arnaud.   LXX,  233  p. 

Farlnl,  L.  C,  lettere:  con  un'  introduzione  di  A.  Borgognoni.  Ravenna 
Calderini.   LXX1,  212  p.  3  m! 

V'jt.vo'.  ;,  Roljuvurf]  x«)uo»o(a  vöv  zputtov  £xot5o{iivTj  ex  ystpofpdwj  r^;  Mcrpxi«- 

vr;  ß;|s).tolb;xr(;  hrJt  K.  N.  ü-zlht,  Bcmfa,  T-j-o'.;  (po-v.xo;.    106  p. 
Lagarde,  P.  de,  symniieta.    Güttingen,  Dieterich,  1877.  5  M. 

R«'C.  Theol.  Literaturztg.  N.  14.  v.  Nestle. 
LeopardI,  G.,  opere  inedite  publicate  susli  autografi  Recanatesi  da  G.  Cn- 
gnoni.    Vol.  I.    Halle,  Nieraeyer.    CXXXV1,  529  S.  12  M. 

Manarakl,  A.,  neugriechischer  Parnass  od.  Sammig.  der  ausgezeichneteren  Werke 
der  neueren  Dichter  Griechenlands.  Original  u.  Uebersetzg.  3.  Hft  gr.  8. 
Athen.    Berlin,  Calvary.  51  S.  (ä)  1  M. 

Mavf'/jviov.  i~\z-'tWx\.  Ea{J£.  ir.'j)z6tpT3>.-  A'  28.  v.  p.  72. 

Meyer,  E.,  über  die  Passio  Saoctorum  Quatuor   Goronatorum.  Forsch,  z. 

deutschen  Gesch.  XVIII,  3.  p.  577-607. 
Mitchell  R.,  Orationes  Crcweianae  in  memoriam  publicorum  benefactorum 
Academiae  Oxoniensis.  1849-  1875.  Oxon.  Parker.  4.  15  M. 

Ree.  Academy  N.  213.  v.  E.  R.  Bernard. 
Montani,  J.,  Spirensis,  vita  illustris  ac  divae  Elisabeth;  Hungarorum  regis 
filiae.    Neu  herausgegeben  v.  II.  Müller.  Heilbronn,  Henciger.  XX,  74  p. 

2  M. 

Ree.  Liter.  Handweiser  N.  227.  p.  277—280.  v.  Reichling. 
Notloes  et  extraits  des  roanuscrits  de  la  bibliotheque  nationale  et  autres 

bibliotheques,  publies  par  Tinstitut  national  de  France:  faisant  suite  aux 

notices  et  extraits  lus  au  comite  etabli  dans  l'Academie  des  inscriptions 

et  belles-lettres.  T.  28.  Paris,  imp.  nationale.  458  p.  v.  p.  5.  30  M. 
Philomorus.  notes  on  the  latin  poems  of  Sir  T.  More.  2nd  edit.  London. 

Longmans.  Lwb.  12  M.  50  Pf. 

Pogge,  les  faceties.  Traduites  en  franc,ais,  avec  le  texte  latin.  Edition  complete. 

2  vols  Paris,  Liseux.  LI,  452  p.  15  M. 

Reifferscheid,  A.,  observationes  criticae  et  archaeologicae,  Breslau,  Koebner. 

4.  6  S.  60  Pf. 

Rltschl,  F.,  opuscula.  vol  III.  Lps.  1877.  Teubner.  v.  p.  72.  20  M. 

Ree.  Lit.  Centralbl.  N.  30.  p.  984—985.  v.  A.  E. 
Schepe,  G.,  eine  latein.  Komödie  a.  d.  15.  Jahrh.  Anz.  f.  Kunde  d.  deutsch. 

Vorzeit.  XXV,  6. 

Schirlitz,  C,  über  Schillers  Verhfiltniss  zum  klass.  Alterthum.   Neue  Jahr- 
bücher für  Philol.   Bd.  118.  Hft.  5.  u.  6.    S.  268—297. 

Schmidt,  M.,  miscellanea  philologica.  park  II.  Jena,  E.  Frommann.  4  16  S 

50 Pf.  (I.  u.  IL:  1  M.  70  Pf.) 

^Tafry;;,   '0,    KpTj-ciXTj   xiojituo'!«  vyv  zpto-cov  exotSojiivTj   ix   ysipojpcrcpoy  rf}; 
Mapx'.avT^  ßtßXiothjxi]c  tao  k.  N.  Xorfr«.  Bsvsxt«,  T.  Qoivixo;.  74  p. 

Steinthal,  IL,  über  die  Arten  u.  Formen  der  Interpretation.   Verhdlgn.  d. 
32.  Versammig.  dtscher.  Philol.  S.  25—35. 

11* 


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138  Geschichte  der  Alterthums  Wissenschaft. 

Vualtheri  Spirensls  vita  et  passio  Christophori  Martyris.   Von  W.  Harster. 
Progr.  d.  Studienanst.  Speier.  München,  Straub.  X,  130  p. 

Zijvwv,  zahx'.'x  -peqmoia  vüv  rpo>TOv   sxo'.oouivr,  sz  £itpoj|Mt<poj  Tf4;  MotM'.avf,; 
ßißXtofcjm^  Lro  K.  K.  Bsvina,  -.  «poiv.xo;.  106  p. 

4.    Geschichte  der  Alterthumswissenschaft. 

Babucke.  H.,  Geschichte  d.  Progymnasiums  zu  Norden.  Emden  1877,  Havnel. 

v.  p.  6.  72.  *  M. 

Ree.  Wissensch.  Monatsblätter.  N.  7.  p.  103.  v.  F. 
Badlall,  G..  Luigi  Carlo  Farini:  biografia.  Ravenna,  Maldini.  250  p.     2  IL 
Bd^a;,  N.,  auTojilOfliaipia.  'Ks-'*.«.  N.  139.  p.  545—548.  m.  Facs. 
Bauer,  B.,  die  humanistische  Bildung  der  Deutschen  in  der  zweiten  Hälft 

des  achtzehnten  Jahrhunderts.    Vierteljahrsschrift  f.  Volkswirthschaft  etc. 

15.  Jahrg.  III.  Bd.    S.  44—75. 
Bertolotti.  A.,  Giornalisti,  Astrologi  e  Negromanti  in  Roma  nel  secolo  XYI1 

Firenze,  Gazzetta  d'Italia,  52  p. 
Bto|paoto  toD  K.  Kouua.  Kov.a.  N.  141.  p.  577.  m.  Facsim. 
Biographie,  allgemeine  (ieutsche.    34.-36.  Lfg.  Leipzig,  Duncker  4  Humbloi 

(7.  Bd.  S.  481-796  u.  8.  Bd.  S.  1-160.)  v.  p.  6.  73.  a  2  M.  40  Pf. 
Bonet  Maury.  C,  Gerard  de  Groote.   Un  precurseur  de  la  reforme  au  XIV 

siecle.  d'apres  des  documents  inedits.  Paris,  Sandoz.  104  p. 
Boos,  H.,  Thomas  u.  Felix  Platter.   Zur  Sittengeschichte  d.  XVI.  Jahrk 

Leipzig,  Hirzel.  XVI,  372  S.  m.  e.  Platter'schen  Geschlechtstal  7  XL 
Borderie,  A.  de  la,  correspondance  des  benedictins  bretons.   Revue  de 

Bretagne.   Juin.  v.  p.  6. 
Bouvier,  A.,  et  H.  F.  Amiel.  documents  pour  servir  a  Thistoire  de  rAcadeoif 

de  Geneve.   Nro.  I:  La  faculte  de  theoloeie  de  Geneve  pendant  le  XIX 

siecle.  Thescs,  concours,  ötudiants.  Trois  tableaux.  Nro.  II:  L'enseignemeüt 

supörieur  a  Geneve  depuis  la  fondation  de  l'academie  le  5  juin  1559  jus- 

qu'a  l'inauguration  de  Tuniversite  le  26  oct.  1876.  —  Facultes  et  chaires. 

professeurs  et  recteurs,  ötudiants.   20  tableaux  synoptiques.  Gene«. 

Georg.  4.  I.  VIII,  26  p.  II.  36  p  .  a  2  I 

Bozon,  A.,  de  Vitali  Blesensi.  Paris,  Plön.  58  p. 

Burckhardt,  J.,  the  renaissance  in  Italy,  translated  by  S.  G.  C.  Middlemor- 
2  vols.   London,  Kegan  Paul.   v.  p.  73.  28  ü 

Ree  Athenaeum  2650. 

Capponi.  V.,  Biografia  pistoiese,  o  notizie  della  vita  et  delle  opere  dei  Pistoiea 
illustri  nelle  scienze,  nelle  arti,  nelle  lettere,  per  azioni  virtuose,  per 
la  santita  della  vita,  ecc.  dai  tempi  piü  antichi  fino  ai  nostri  giorai;  ■» 
I.  Pistoja,  Rossetti.    16  p. 

Ceretti,  F.,  Bianca  Maria  d  Este.,  memorie  e  documenti  raccolti.  Atti  e  Jte- 
morie  delle  RR.  Deputazioni  di  storia  patria  per  le  provincie  dell 
Emilia.   N.  S.  vol.  HI.  p.  I. 

Dal  Re,  D.,  i  precursori  italiaoi  di  nna  nuova  scuola  di  diritto  romano  w 
secolo  XV.  Roma,  tip.  del  Senato.  112  p.  2* 

Oege,  W.,  Beiträge  zur  Geschichte  des  Blankenburger  Gymnasiums.  Blanken- 
burg 1877.  4.  Festschr.  d.  Gymn.  32  S. 

Deaohampa,  A.,  la  genese  du  seepticisme  erudit  chez  Bayle.  Liege. 
Strauss.  238  S.  6  M 

Dlday,  P.,  notice  historique  sur  le  docteur  J.  E.  Petrequin,  Chirurgien  en 
chef  de  l'Hötel-üieu  de  Lyon.   Lyon,  Riotor.  40  p. 

Dove.  A.,  Johann  Gustav  Droysen.  Im  neuen  Reich.  N.  29. 

Eokatein,  F.  A.,  in  Fr.  Ritschelii  memoriam.  Kurzer  Bericht  Verhandle 
<L  32.  Versamml.  dtscher.  Philol.   S.  41—42. 

Fabian,  E.  E.,  M.  Petrus  Plateanus.  Rector  der  Zwickauer  Schule  von  1536- 
1546.   Zwickau.  Pr.  d.  Gymn.  4.  «3  S. 


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Geschichte  der  Alterthumswissenschaft.  139 

Fredericq,  P.,  l'univorsite  Calviniste  de  Gand  (1578—1584.)  Revue  de  l'instr. 

publ.  en  Belg.  XXI,  4  p.  245—262. 
Gaste.  A.,  Pierre  Vengeons,  recteur  de  l'universite  de  Caen  et  auteur  de 

Toffice  et  des  hymnes  de  saint  Exupere.  Caen,  Le  Blanc-Hardel.  33  p. 
Grouchy,  de,  et  F.  Travers,  etude  sur  Nieolaus  de  Grouchy  et  son  fils 

Timothee  de  Grouchv.  Sr.  de  la  Riviere.  Paris,  Champion.  230  p.    5  M. 
Ree.  Polybiblion.  XXIII,  3  p.  244  v.  A.  de  B, 
Harms,  Ch.,  zur  Geschichte  des  Schulwesens  in  der  Stadt  Oldenburg.  Oldenb. 

4.  Pr.  d.  Realsch.  p.  I-XXIV. 
Heuermann,  G.,  Geschichte  d.  reformirten  griifl.  Bentheimschen  Gymnasium 

illustre  Arnoldinum  zu  Bunrsteinfurt.  Burgsteinfurt,  Falkenberg.  XXVIII, 

172  S.  2  II.  50  Pf. 

Hoche,  R.,   Beitrüge  zur  Geschichte  der  St.  Johannis-Schule  in  Hamburg. 

II.  Die   Reform-Verhandlungen  und  die    Direction  Johannes  Gurlitt's. 

Hamb.  4.  Pr.  d.  Johanneums.  80  S.  (Vgl.  p.  74.) 
Horawitz.    A.,  Analecten  zur  Geschichte  der  Reformation  u.  d.  Humanismus 

in  Schwaben.    Sitzungsber.  d.  k.  Akad.  d.  Wiss.    LXXX1X.  p.  95—186. 

u.  einzeln.  Wien,  Gerold.  94  S.  v.  p.  7.  74.  1  M.  50  Pf. 

Hortls,    A.,  M.  T.  Cicerone  nelle  opere  del  Petrarca  e  del  Boccaccio  ricerche 

intorno  alla  storia  della  erudizione  classica  nel  medio  evo  con  lettere 

inedite  d'Orgiano  e  di  Coluceio  salutati  a  Pasquiuio  de  Capellis.  Archeo- 

grafo  Triestino  vol.  VI.  fasc.  I— II,  S.  61—158. 
König,  D.,  Tolomeo  von  Lucca.  Harburg.  4.  Pr.  d.  Realsch.  11  S. 
Laboulaye,  necrologue  de  M.  Naudet,  prononce  ä  Tacademie  des  Inscrip 

tions  et  belles  lettres,  seance  du  16  Aoüt.    Revue  critique  N.  34  p.  127. 
Labra,  M.  de,  il  Ateneo  de  Madrid  Revista  contemp.  März— Mai. 
Leist,  0.,  Anticlaudianus,  ein  lateinisches  Gedicht  des  XII.  Jahrhunderts  und 

sein  Verfasser  Alanus  ab  Insuli.  Seehauseu.  4.  16  p.   Pr.  d.  Gymn. 
Lemayer,  K.,  die  Verwaltung  der  österreichischen  Hochschulen  v.  1868 — 

1877.    Im  Auftrage  d.  k.  k.  Ministers  f.  Cultus  u.  Unterricht  dargestellt. 

Wien,  Holder.   X,  367  S.  7  M. 

Linsenmann,  F  X ,  Summenhart.  Tübingen,  Fues,  v.  p.  74.  2  M. 

Ree.  Innsbrucker  Ztschr.  f.  kath.  Theol.  3.  Hft  S.  594—597. 
Malagola,  C,  della  vita  e  delle  opere  di  Antonio  Urceo  detto  Codro.  Studi  e 

ricerche.  Bologna,  Fava.  XX,  597  p.  12  M. 

Ree.  Polybiblion  XXIII,  3  p.  232-233.  v.  Th.  P.  —  Jen.  Literaturzeit. 
N.  35  p.  510-511.  v.  M.  Curtze.  —  Liter.  Centralbl.  N.  37  p.  1220 
— 18*1. 

Malvezzi,  N.,  Lorenzo  Maria  Riario  erudito  bolognese  del  secolo.  XVÜ.  Atti 
e  Memorie  delle  RR.  Deputazione  di  storia  patria  per  le  provincie  dell' 
Emilia,  N.  S.  vol.  III.  parte  I. 

lyer,  A.,  Gesch.  d.  geist.  Cultur  in  Niederösterr..  1  Bd.  Der  Cultus.  — 
Unterricht  u.  Erziehung.  —  Die  Wissensch.  Wien,  Seidel,  v.  p.  74.  28  M. 
sitzer,  0.,  a.  d.  Bibliothek  e.  Leipz.  Stad.  Dresden,  Pierson,  r.  p.  74.  60  Pf. 
Memorie  e  Documenti  per  la  storia  delP  universita  di  Pavia  e  degli  uomini 
piü  illustri  che  v'insegnarono.  Parte  III:  Epistolario  (lettere  di  50  professori 
della  universita  di  Pavia).  Pavia,  Bizzoni.  4.  425  p.  e  Indici. 
Möller,  R.,  Geschichte  des  Altstädtischen  Gymnasiums.  VL  die  rhetorischen 

Schulactus.   Königsberg  4.  Pr.  d.  Gymn.  28  S.  (Vgl.  p.  75.) 
Morieon,  J.  C,  Edward  Gibbon.  New-York,  Uarper.  184  p.  Lwb.   3  M.  lö  Pf. 
HavtaC*);,  A.,  Xdp;  i^ix^sto?  t»;  XapaXct^v  Ha^zovJnrv  (8  MouXivi  1878) 

*E©.  töw  Ot'/.oji.  N.  9.  p.  129—132. 
Paequler,  II.,  un  poßte  chr6tien  ä  la  fin  du  XI.  siecle.  Baudri,  abbe  de  Bour- 

?ieil,  archevgque  de  Dol,  d'apres  des  documents  inedita  (1046—1130). 
hese  pour  le  doctorat,  presentee  a  la  faculte  des  lettres  de  Lyon.  Angers. 
Lachese.  297  p.  5  M. 

Ree.  Polybiblion,  XXUI,  3  p.  229-231  v.  E.  Babelon. 


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140  Geschichte  der  Alterthumswissenschaft. 

Petrich.  H.,  Ernst  Christoph  Bindemann.  Ein  Beitrag  zur  Literatur-  und 
Kirchengeschichte  der  letzten  hundert  Jahre.  Stargard.  4.  Pr.  d.  Gymn. 
30  S. 

Procksch,  Geschichte  des  Lyceums  (zu  Eisenberg)  II.  Eisenberg.  4.  Pr.  d. 
Gymn.  36  p.  (I:  1877.) 

Reichling,  die  Humanisten  Joh.  Horienius  u.  Jakob  Montanus.  Zeitschr.  L 
westfäl.  Geschichte.  XXXVI,  1.  p.  3-32. 

Reumont,  A.  v.,  biographische  Denkblätter  nach  persönl.  Erinnerungen.  Lpzg 
Duncker  u.  Hurablot.  VII,  450  S.  9  M 

Ree.  Jen.  Litztg.  N.  34.  S.  499—500  v.  Wilh.  Bernhardi. 

Reuter.  H.,  Geschichte  der  religiösen  Aufklärung  im  Mittelalter.  2  Bde.  Berlin, 
Hertz,  v.  p.  8-  75.  15  M. 

Ree.  Theol.  Literaturzeitung.  N.  14.  v.  Möller. 

Ronchini.  A.,  del  sopraunome  di  Codro  assunto  da  Antonio  Urceo,  lettera  a 
Carlo  Malagola.  lorino,  Fina.  8  p. 

Slcularfeler,  die  4.,  der  Universität  Tübingen  im  J.  1877.  Tübingen,  Laupp. 
4.  135  S.  12  iL 

Schade,  0.,  Prof.  Dr.  Karl  Lehrs  f.  Wiss.  Monatsblätt.  N.  6  p.  86—96. 

Schmitz,  W  ,  M  tt Heilungen  aus  Akten  der  Universität  Köln.  I.  Die  Auf- 
zeichnungen der  ersten  Matrikel  [1388—1425]  über  die  Eröffnung  der 
Universität  und  über  das  erste  Studienjahr  [22.  December  1388  biß  5.  Febr. 
1390].  Köln.  4.  Pr.  d.  Kaiser-Wilhelms-Gymn.  18  S. 

Schneider,  J.  G.,  das  Gymnasium  vor  50  Jahren  u.  heute.  Rede  am  Stif- 
tungsfeste d.  herzogi.  Gymnasiums  den  3.  Juli  1878  geb.  Coburg.  Riemann. 
19  S.  40  Pf. 

Sörgel.  J.,  Die  bayerischen  Gymnasien  sonst  u.  jetzt.  Mit  bes.  Bezieha. 
auf  Dr.  G.  Mezger's  Schrift:  Schulrath  Dr.  G.  C.  Mezger  u.  einige  neuere 
Klagen  über  unsere  Gymnasien.  Hof.  Grau.  64  S.  80  Pf. 

Ree.  Jen.  Litztg.  N.  36.  S.  521-22  v.  W.  Hollenberg. 

Sonne,  D.,  L  Die  beiden  ersten  Jahrhunderte  der  lateinischen  Dom-Schuk 
zu  Verden  von  1578—1778.  II.  Verzeichniss  der  Abiturienten  des  KönigL 
Dom-Gymnasiuns  zu  Verden  von  1816—1878.  Verden.  4.  Fest-Progr.  d. 
Dom-Gymn.  80  S. 

Statistik  der  Universität  Tübingen.   Stuttgart.  Lindemann.  2  M. 

Ree.  Lit.  Centraiblatt  N.  33  p.  1039-1040. 

Stein,  F.  A.,  Jacob  Sturm,  Stattmeister  von  Strassburg.  Ein  Lebensbild  au? 

der  Zeit  der  Kirchenverbesserung.   Jena.  J.  D.  42  S. 
Stier.  G.,  Grundriss  d.  herzogi.  Francisceums  u.  Pädagogiums  zu  Zerbst 

Mit  Beschreibg.  der  Anstaltsgebäude  u  deren  Alterthümer.  2.  vervollstäod. 

Ausg.  Zerbst,  Luppe.  12  S.  m.  1  Steintaf.  60  Pf. 

Strauss,  D.  F.,  Ulrich  v.  Hutten.  4.  Aufl.  Als  Anh.:  Vorrede  zu  „Gespräche 

von  Ulrich  v.  Hutten,  übers,  u.  erläut  v.  D.  Frdr.  Strauss.  Leipzig  1S60.* 

Bonn,  Strauss.  XVI,  567  S.  7  M. 

Sohle,  H.,  Beiträge  zur  Geschichte  des  Karls -Gymnasiums  (in  Bernburg). 

Bernb.  4.  Progr.  d.  Gymn.  49  S. 
Taoltut  and  Bracciolini.  v.  p.  98. 

Volplcella,  Sc,  Mario  Galeota  literato  napolitano  del  secola  XVI.  Atti  den" 

Acad.  di  Archeolog.  vol.  VIII.  P.  II.  p.  134—194. 
Vldart,  L ,  l'Ateneo  de  Madrid.   Rev.  Europ.  Mai. 

Werner,  K.,  Heinrich  v.  Gent  als  Repräsentant  d.  christlichen  Platonismu* 
im  13.  Jahrh.  [Aus:  „Denkschr.  d.  k.  Akad.  d.  Wiss.**]  Wien,  Gerold. 
Imp.-4.  60  S.  3  E 

WOatenfeld,  F^  die  Uebereetzungen  arabischer  Werke  in  das  Lateinische 
seit  dem  XI.  Jahrhundert.  [Aus:  Abhandlungen  d.  k.  Geselisch.  d.  Wiss. 
zu  Göttingen].  Götüng.  4.  133  S.  5  M. 

Ree.  Academy  N.  326.  p.  96. 


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Bibliographie.  141 

Wurzbach,  G.  v..  biographisches  Lexikon  d.  Kaiserth.  Oesterreich,  enth.  die 
Lebensskizzen  der  denkwürd.  Personen,  welche  seit  1750  in  den  Österreich. 
Kronländern  geboren  wurden  od.  darin  gelebt  u.  gewirkt  haben.  Mit 
Unterstützg.  d.  Autors  durch  die  kaiserl.  Akad.  d.  Wiss.  36.  Thl.  (Sonn- 
klar —  Stadelmann.)  gr.  8.  Wien,  Hof-  u.  Staatsdr.  Mit  13  genealog.  Taf. 
336  S.  v.  p.  9.  6  M.  (1-36.:  211  M.  50  Pf) 

5.  Bibliographie. 

Babeau,  A.,  rapport  sur  Tetat  de  la  bibliotheque  de  Troves,  presente"  a  M. 
le  ministre  de  l'instruction  publique  au  nom  du  comite  d'inspection  de  la 
bibliotheque.  Troyes,  Dufour-Bouquot.  8  p. 

Bibliotheca  nistorica  od.  systematisch  geordnete  Uebersicht  der  in  Deutschland 
u.  dem  Aus  lande  auf  dem  Gebiete  der  gesammten  Geschichte  neu  er- 
schienenen Bücher,  hrsg.  v.  W.  Müldener.  25.  Jahrg.  2.  Hft.  Juli— Decbr. 
1877.  Göttingen,  Vandenhoeck  4  Ruprecht.  S.  165—386.  2  M. 

(cplt.  3  M.  60  Pf.) 

—  philologica  od.  geordnete  Uebersicht  aller  auf  dem  Gebiete  der  class. 
Alterthumswissenschaft  wie  der  älteren  u.  neueren  Sprachwissenschaft  in 
Deutschland  u.  dem  Ausland  neu  erschienenen  Bücher.  Hrsg.  v.  W. 
Müldener.  30.  Jahrg.  2.  Hft.  Juli— Decbr.  1877.  [mit  e.  aiphabet.  Register.] 
Ebd.  S.  1?4-314.  1  M.  SO  Pf.  (cplt.  8  M) 

Gatalogue  du  ministere  de  Tinstruction  publique,  des  cultes  et  des  beaux-arts. 
T.  2.  1.  fascicule:  Theses,  publications  du  ministere,  souscriptions,  etc.  2. 
fascicule:  Missions  et  voyages  scientifiques.  Exposition  th^ätrale.  2.  vol. 
Paris,  Pougin.  XVI,  216  p. 

—  T.  3. 1.  fascicule.  Enseignementsup^rieur.  Paris, Pougin.  VIII,  84  p.  1  M.  20  Pf. 

—  of  the  books  relating  to  classical  archaeology  and  ancient  history  in  the 
library  of  Worcester  College,  Oxford.  Oxf.  Hall  and  Stacey. 

Ree.  Academy.  N.  331.  p.  240. 

(Cremans,)  Verzeichniss  der  alten  Drucke  und  Urkunden  der  Bibliothek  des 
Gymnasiums  zu  Düsseldorf.    Düsseid.  4.  Pr.  d.  Gymn.  48  S. 

Dlttmar,  die  Handschriften  und  alten  Drucke  des  Dom-Gymnasiums.  (Hand- 
schriften 1.  Th.)  Magdeburg.  4.  Pr.  d.  Gymn.  51  S. 

Gaudln,  L.,  catalogue  de  la  bibliotheque  de  la  ville  de  Montpellier  (dite  du 
musee  Fahre).  Histoire  litteraire  et  Bibliographie.  Polygraphie.  Montpellier, 
Grollier.  XXIII,  303  p; 

rsoiiuv,  M.  'I.,  vtoaXXTjvtxai  SißXio&f/.at.  'IoTopuov  rr^zu^a,  HwtTjp,  h  'p.  55— 60. 

Nelnslua,  W.,  allgemeines  Bücher-Lexikon  od.  vollständ.  alpbabet.  Verzeichniss 
aller  von  1700  bis  Ende  1874  erschienenen  Bücher,  welche  in  Deutschland 
u.  in  den  durch  Sprache  u.  Literatur  damit  verwandten  Ländern  gedruckt 
worden  sind.  Nebst  Angabe  der  Druckorte,  der  Verleger,  d.  Erscheinungs- 
jahres, der  Seitenzahl,  d.  Formats,  der  Preise  etc.  15.  Bd.,  welcher  die  von 
1868  bis  Ende  1874  erschienenen  Bücher  u.  die  Berichtiggn.  früherer 
Erscheinen,  enthält.  Hrsg.  v.  H.  Ziegenbalg.  2  Abthlgen.  Leipzig,  Brock- 
haus. 992  S.  75  M. 

Hempel,  H.,  Mittheilungen  über  die  Handschriften  u.  alten  Drucke  der  Gym- 
nasialbibliothek.  Salzwedel.  Pr.  d.  Gymn.  4.  16  S. 

Kuhlenbeck,  R.,  die  Bibliothek  des  Ratbsgymnasium,  ihre  Handschriften  und 
alten  Drucke.  L  Abth.  Osnabr.  4.  Pr.  d.  Gymn.  19  S. 

Lucht,  M.  J.  F.,  Nachrichten  über  die  Bibliothek  des  Gymnasiums  und  die 
in  derselben  befindlichen  Handschriften.  I.  Altona.  4.  Pr.  d.  Gymnasiums. 
22  S. 

Maoray,  G.  D.,  catalogus  codicum  manuscriptorum  bibliothecae  Bodleianae. 

Vol.  5,  Part  2.  Oxford,  Clarendon  Press.  4.  Lwb.  36  M. 

Hotta,  E.,  Bibliografia  atorica  ticinese.  Materiale  raccolto.  Zürich,  Herzog. 

VIH,  152  S.  3  M.  20  Pf. 

Ottino,  G.,  la  stampa  in  Anco  na.   Milano,  Bernardoni.   12  p. 


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142      Griechische  und  Römische  Autoren.  —  Griechische  Autoren. 


Pfudel,  E.,  Mittheilungen  über  die  Bibliotheca  Rudolfina.  III.  Liegnitz  4. 

Pr.  d.  Ritter-Akademie.    S.  69-130.  (Schluss.)  (cf.  1877.) 
Plnchart,  A.,  Catalogue  de  la  bibliotheque  de  M.  F.  V.    Goethals,  ancien 
bibliothecaire  de  la  ville  de  Bruxelles.  L:  Livres.  IL:  Manuscrits.  Bruxelles. 
Van  Triebt.  I.:  VIT,  247  p.  IL:  46$  p. 
Quesada.  V.  G.,  las  bibliotecas  europeas  y  algunas  de  la  America  latina. 
P.  I.  Bueoos-Ayres,  Mayo.,  1877.  4.  650  p. 

Ree.  Polybiblion.  XXIII,  2.  p.  138-139.  v.  X.  —  Revue  critique  N.  32.  p. 
87—89  v.  A. 

Rooses.  M.,  Plantin  et  rimprimerie  Plantinienne,  tracluit  du  neerlandais  ptr 

E.  Mertens.    Gand,  Hoste.  IV,  84  p.  cf.  1877.  1  M.  50  Pi. 

Schutts,  II.,  die  Handschriften  und  älteren  Drucke  der  Gyninasialbibliothek. 

Schleiz.  4.  Pr.  d.  Gymn.  25  S. 
Valenti,  A.,  .sul  trasferimento  della  bibliotheca  ducale  d'Urbino  a  Roma: 

mernorie  critiche.    Urbiuo,  Rocchetti.  44  p. 
Verzeichniss  der  Bücher  etc.,  welche  vom  Jan.  bis  Juni  187S  neu  erschienen 

sind.  160.  Fortsetzg.  Leipzig,  Hiurichs.  XCIV,  407  S.  v  p.  10.  3  M. 
Welcker,  G.,  Nachricht  über  die  Geschichte  der  Bibliothek  des  Heunebei-gibchen 

Gymnasiums  zu  Schleusingen.    Meining.  4.  Pr.  d.  Gymn.  17  S. 
Wilbaux,  A.,  catalogue  de  la  bibliotheque  de  la  ville  de  Touruai,  Tomes  III 

et  IV.  Tournai,  Castermann.  601  et  586  p. 


II.   Griechische  und  römische  Schriftsteller. 

Bibliothek  der  Kirchenväter.  Hrsg.  v.  V.  Thalhofe r.  277.-2S4.Bdchn.  Kempten. 

Hösel,  v.  p.  16.  77.  a  40  Pf. 

Inhalt:  277.  278.  Thoodoret's  ausgewählte  Schriften.  (S.  2S0  — ^64j 
—  279.  280.  Briefe,  die,  der  Papste  (b.  Bd.  8.  193-368.)  —  2S1.  281 
Hilarius'  ausgewählte  Schriften.  (S.  289-464.)  -  283. 284.  Augustin* 
ausgewählte  Schriften.  (7.  Bd.  S.  1  —  192.) 
Freund's  Schüler-Bibliothek.    1.  Abth  :  Präparationen  zu  den  griech.  u.  rSm. 

Schulklassikern.    Präparation  zu  Cäsar' s  Bürgerkriege.    5.  Hft.    2.  Aufl. 

—  Cicero's  Werken.    1.  Hft.  4.  Aufl.,  3.  Hft.  5.  Aufl.,  10.  Hft.  3.  Aui. 

19.  Hft.  2.  Aufl.  —  Pemosthenes'  philipp.  Reden.  2.  Hft  3.  Aurt.  - 

Homer's  Odyssee.  7.  u.  8.  Hft.  4.  Aufl.  —  Ovid's  Metamorphosen.  1.  Hft. 

6.  Aufl.  Leipzig,  Violet.  a  80  S.  v.  p.  10.  77.  a  50  Pf. 

Pasquet,  Selectae  e  profanis  scriptoribus  historiac  (latine).    Pars  prior  (lib 

I,  II,  IU).  Pars  posterior  (lib.  IV  et  V).  3.  edition.  Paris,  Pedone-Laurk! 

VH,  419  p.  2  M.  50  PI 

Patrum  sanetorum  opuscula  selecta  ad  usum  praesertim  studioj»orum  fhcologiae. 

Ed.  et  commentariis  auxit  H.  Uurter.  Vol.  36.  S.  Aur.  Augustini, 

Hinponensis  episcopi,  et  S.  Prosperi  Aquitani  de  gratia  advers us  Semi- 

pelagianos  opuscula  selecta.  Innsbruck  1877,  Wagner.  344  p.  1  M.  44  Pi. 

(1-^6  :  35  M.  44  Pf.) 

1.    Griechische  Autoren. 

Extraits  des  auteura  grecs  concernant  la  geographie  et  l'histoire  des  Gaules, 
texte  et  traduetion  nouvelle  publies  pour  la  Societe  de  l'histoire  de  France, 
par  E.  Cougny,  T.  L  Paris,  Loones.  XI,  421  p. 


Aelianus.  Rfihl,  H.,  zu  Ailianos  npl  C«e>v  (H.  22.)  Neue  Jahrbücher  f.  Philo!. 

u.  Pädagogik  117.  Bd.  7.  Hft.  S.  472. 
Aeschlnes  gegen  Ctesiphon  von  A.  Weidner.   Berlin,  Weidmann.  ▼.  p.  H 

1  M.  80  Pf. 

Ree.  Jen.  Litztg.  N.  33.  S.  489-490  von  F.  Blass. 


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Griechische  Autoren. 


143 


Aeschines.    Büttner,  R.,  quaestiones  Aeschineae.   De  codicum  Aeschinis 

gcneribus  et  auctoritate.  J.  D.  Gott,  et  Progr.  gymn.  Gera.  4.  38  p. 

(Berlin,  Mayer  u.  Müller.)  I  M.  20  Pf. 

Rosenberg,  E.,  zur  Kritik  von  Aeschines  Ctesiphontea.     Leipzig.  4. 

Pr.  d.  Gymn.  Hirschberg  23  p. 
Vitelli,  G",  ad  Aeschinis  Ctesiph.  88.  Rivista  di  Filologia.  VI,  10—12  p. 

509-510. 

Aeschylus  Prometheus.  Nebst  den  Bruchstücken  d.  lloour^sy;  Xu^svoc«  Für 
den  Schulgebrauch  erklärt  v.  N.  Weck  lein.  2.  Aufl.  Leipzig,  Teubner. 
v.  p.  11.  IV,  149  S.  1  M.  80  Pf. 

—  the  scven  against  Thebes.  Edited,  with  english  notes,  critical  and  expla- 
natory,  by  J.  Davies.    London,  Lockwood  96  p.  Lwb.  1  M.  20  Pf. 

—  verdeutscht  von  H.  v.  Wolzogen.  5.  u.  6.  Bdchn.  Leipz.  Reclam. 
5. :  Agamemnon.  64  B.  6.:  Todtenopfer.  48  S.  ä  20  Pf. 

—  tragedies.  Traduites  en  francais  par  A.  Bouillet.  Avcc  les  fragments, 
une  introduction,  des  notices  et  les  principales  imitations  francaises.  Paris, 
Hachette.  XXXil,  448  p.  3  M.  50  Pf. 
Klussmann,  K,  index  commentationum  Aeschylearum  ab  a,  1858  maximc 

in  Germania  editarum.   8.  Berlin,  Calvary  &  Co.  28  S.  1  M. 

Rappold,  J.,  die  Gleichnisse  bei  Aeschylos,  Sophokles  und  Euripides.  III. 

Theil  (Schluss).  Klagenfurt.  Pr.  d.  Gymn.  47  S.  (1.  2.  1876.  1877.) 
Schmidt,  M.,  de  Persarum  vv.  225—256.  (Mise.  alt.  p.  137.)  p.  13-16. 
Tournier,  Ed.,  sur  Eschyle  Promethee  43.  Revue  de  philol.  II,  2  S.  176. 
Wey  rauch,  K.,  d.  Parodos  d.  Eumenid.  d.  Aeschylus  krit  u.  exeget.  bearb. 
Breslau,  Progr.  d.  Realsch.  z.  heil.  Geist.  4.  22  S.  (Köbner.)  1  M.  20  Pf. 
Agathon.  Mayrhofer,  J.,  über  den  griechischen  Tragiker  Agathon.  Villacb. 

Pr.  d.  Gymn.  24  p. 
Anaximander.  Lütze,  F.,  über  das  errzstpov  Anaximanders.  Leipzig,  Klinkhardt, 
v.  p.  11.  2  M.  40  Pf. 

Ree.  Jen.  Literaturzeit.  N.  27.  p.  406-407  v.  II.  Biels. 
Andocides.  Gravenhorst,  quaestiones  Andocideae.  Sp.  I.  Helmstedt  Pr.  d. 
Gymn.  24  p. 

Anecdota.  Ruelle,  C.  E.,  deux  textes  grecs  anonymes  concernant  le  canon 
musical  heptacordc  puis  octacorde;  publies  d'apres  le  ms.  No.  72  de  la 
Biblioteca  nacional  de  Madrid,  avec  une  traduetion  francaiae  et  des  notes. 
Paris,  Baur.  23  p.  v.  p.  78.  2  M. 

Anthologia.  Kaibel,  G.,  epigrammata ex lapidibus  v.Inscriptiones  graecae.p.  100. 
I)ilthey,  C,  epigrammata  graeca  in  muris  picta  duo  tabulis  lithographicis 
expressa  et  commentario  illustrata.   4.  Göttingen,  Dieterich.  21  S.  m. 
2  Steintaf.  in  qu.  Fol.  1  M. 

Lamy,  T.  J.,  hymnographie  de  l^glise  grecque.    Revue  catholique.  1.  liv., 
juillet  1878. 

Lud  wich,  A.,  zur  griechischen  Anthologie.  Zeitschr.  f.  Oesterr.  Gymn. 

XXIX,  5.  p.  326-332,  6.  p.  410-414,  7  p.  481-488. 
Sitzler,  J.,  z.  Anthologia  Graeca.  Rhein.  Museum  XXXHI,  4.  S.  613—614. 

Antiphon.  Schäfer,  H.,  de  nonnullarum  particularura  apud  Antiphontem  usu. 
Inaugural-Dissertation.  Göttingen  1877,  Vandenhoeck,  53  S.   IM.  20  Pf. 

Antoninus,  Marcus  Aurelius.  Pensees  de  Marc-Aurele.  Traduetion  d'A.  Pierron, 
prec^dee  d'une  introduction,  aecompagnee  d'un  commentaire  etsuiviedes  lettres 
a  Fronton.  3.  editioo,  revue  et  corrigee.  Paris,  Charpentier,  425  p3  M.  50  Pf. 

Apollodorus.  Robert,  C.  de  Apollodori  bibliotheca.  Berol.  1873.  D.  J. 
Ree.  Wiss.  Monatsbl.  VI,  8.  p.  115-123  v.  Lehrs  v.  p.  79. 

Apollonil  Dyscoll  scripta  minora  ed.  R.  Schneider,  v.  Gramroatici. 

—  Syntax  übers,  v.  A.  Buttmann.  Berlin,  1878.  Dümmler.  9  M. 

Ree.  Jen.  Litztg.  N.  29.  S.  433-435  v.  G.  Uhlig.  —  Jahrbb.  f.  Philol.  Bd. 
117,  8.  p.  567-578  v.  P.  Egenolff.  —  Liter.  Centraiblatt  N.  33  p.  1087 
v.  F.  B. 


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144  Griechische  Autoren. 

Apollonia  Pergaeus.    Schöm ann,  G..  Apollonius  von  Perga.   Treptow  a. 

d.  R.  4.  Pr.  d.  Gymn.  16  p. 
Ari s tar ch u s  L  u d  w  i c h ,  A.,  Aristarchisch-IJoraerische  Aphorismen. HI.  Aristarth 
und  die  Coujecturalkritik.  IV.  Infallibilität  und  Vergötterung  Aristareh* 
nebst  einem  Anhange  über  Wunder.  V.  Nauck's  eigene  Stellung  zu  den 
alexandrinischen  Homerkritikern.  Wissensch.  Monatsblätter  N.  6.  p.  S2- 
85.  N.  7.  p.  108—110.  N.  8.  p.  125-127.  v.  p.  79. 
Aristophanes,  scenes  from  the  Plutua.  By  A.  Sidgwick.  2nd  edit  Oxford. 
Rivingstons.  Lwb.  1  M.  8u  Pl. 

Bamberg,  A.  v.,  über  einige  auf  das  attische  Gerichtswesen  bezügliche 

Aristophanesstellen.   Hermes.  XIII.  Bd.  4.  Hft  S.  505—514. 
Behaghel,  W.,  Geschichte  der  Auffassung  der  Aristophanischen  VögeL 

Erste  Abth.  Heidelberg.  4.  Pr.  d.  Gymn.  33  p. 
Gerard,  J.,  la  religion  dans  Aristophane.    Revue  des  deux  mondes,  Aoöt 
Henning,  P.,  Aristophanis  de  Aeschyli  poesi  judicia.   Leipzig,  Teuboer. 

v.  p.  12.  1  M.  20  Pf. 

Ree.  Revue  critique.  N.  35.  S.  139-141. 
Lukas,  G.,  das  häusliche  Leben  in  Athen  zu  den  Zeiten  des  Aristophanes  auf 

Grund  der  in  den  Komödien  des  Dichters  gegebenen  Andeutungen. 

1.  AbtheiL  Graz.  Pr.  d.  I.  Staats-Gymn.  36  p. 
Novati,  F.,  delle  Nubi  di  Aristofane  secondo  un  Codice  Cremonese.  Riviita 

di  Filologia.  VI,  10-12.  S.  499-509. 
Oeri,  Christ,  Prien,  über  die  scenische  Responsion  bei  Aristophanes 

v.  Tragi«,  p.  150. 

Ribbeck,  0.,  zu  Aristophanes  und  Euripides  Electra.  Rhein.  Museum  l 

Philol.  N.  F.  Bd.  33.  Ilft.  3.  S.  478—479. 
Schmidt,  M.,  de  Lysistratae  w.  1297—1322.  (Mise,  altera  p.  137)  p.  9—13. 
Witten,  F.,  qua  arte  Aristophanes  diverbia  composuerit  Halis  D.  J.  49  p. 
Aristoteles,  Rhetoric  by  Cope.  3  vols.  Cambridge,  Unkersity  Press  v.  p.  79. 

37  M.  80  Pt 

Ree.  Athenaeum  No.  2Ö49. 
—  zweite  Analytiken  übers,  v.  Kirchmann.  Leipzig,  Koschny.  v.  p.  IS  1  M 
Ree.  Liter.  Centralbl.  N.  32  p.  1032. 
Averroe,  il  commento  medio  alla  Retorica  di  Aristotde  pubblicato  per  U 
prima  volta  nel  testo  arabo  da  F.  Lasinio.   fasc.  I.  2.   Firense  1877. 
Le  Monnier.   4.   ä  32  p.  4  2  M. 

Ree.  Gotting,  gelehrte  Anzeigen  N.  27.  p.  854—858  v  Landauer. 
Boetii  commentarii  in  Aristotelis  ztp\  tpuTjvti«;.  rec.  C.  Meiser.  Leipr. 
1877.   Teubner.  2  M.  70  Pr. 

Rec.  Liter.  Centralbl.  N.  29,  p.  955—956  v.  A.  E. 
Baumker.  Cl.,  des  Aristoteles  Lehre  vom  Sinnesvermögen.  Paderborn 
1877.   Schöningh.  1  M. 

Ree.  Jen.  Literaturzeitg.  N.  37.  p.  533  v.  J.  Walter. 
Biese,  R.,  die  Erkenntnisslehre  des  Aristoteles.   Berlin  1877,  Weber. 

1  M.  80  PI 

Rec.  Jen.  Literaturztg.  N.  37  p.  532—533  v.  J.  Walter. 
Hofmann,  G..  eine  von  Aristoteles  erwähnte  Bedeckung  des  Planeten 
^  Mars  durch  den  Mond.  Zeitschr.  f.  Oesterr.  Gymn.  XXIX,  5  p.  321—325. 
Kaas,  G.,  die  Lehre  des  Aristoteles  von  der  Lust  (nj*>vij).  —  Excurs  über 
die  Definition:  die  Lust  ist  eine  ungehemmte  Thätigkeit  des  natur- 
gemässen  Zustandes  (ft  r.oovrj  avsjt^öovato;  svspjsia  zfc  xard  <pyy.v  ££sa>;). 
Graz.  Pr.  d.  H.  Gymn.  46  p. 
Leroy,  A.,  une  apologie  d'Aristote.  Bulletin  de  TAcademie  de  Bruxelles. 
N.  3. 

Susemihl,  F.,  Julianus  und  Aristoteles  v.  Julia  aus. 
Arrlanus.   Mc  Crindle,  W.  S.,  ancient  India  as  described  by  Arn  an.  r. 


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Griechische  Autoren.  145 

Bacchy lides.  Schaumberg,  V.,  de  dialecto  Bacchylidis  v.  Simonides. 
Cebetl8  tabula.    With  introduetion  and  notes  by  C.  L.  Jerram.  London, 

Macmillan.    92  p.    Lwb.  3  M. 

Celsus.    Pelagaud,  £.,  etude  sur  Celse  et  la  premiere  escarmouche  entre 

la  phUosophie  antique  et  le  christianisme  naissant.  Lyon,  Georg.  XIX,  463  p. 
Choricius.  Gomperz,  Th.,  Chorieiana,  lettre  ä  M.  Ch.  Graux  sur  Chorikios. 

Revue  de  Philologie  II,  1.   S.  11— 14. 

T.,  E ,  replique  a  Cobet  sur  Chorikios.  Revue  de  Philologie  II,  1.  S.  61. 
v.  p.  80.  • 
dementia  Romani  epistolae  ad  Corinthios  primae  supplementum  e  codice 

Constantinopolitano  nuper  editum,  latine  vertit  T.  Armellini.  Roma,  typ. 

Polyglotta.    12  p.  60  Pf. 

Cleomedes    Ziegler,  H.  R.,  de  vita  et  scriptis  Gleoroedis.   Accedit  de  fide 

et  auetoritate  codicum  Medicei  Plut.   LXIX,  13  et  Lipsiensis  bibL  Acad. 

speeimen.  Misenae.  Klinkicht  D.  J.  Lips.  46  p. 
Comici.    Leo,  F.,  Bemerkungen  zur  attischen  Komoedie.  Rhein.  Museum  f. 

Philol.  N.  F.  Bd.  33.  Hft.  3.  S.  400-417. 
Constantinus  Porphyrogennetus    \Yä  senke,  H.,  über  das  von  Reiske  ver- 

muthete  Fragment  der  excerpte  Konstantins  rtpi  avcqopstbtwQ.  Dessau. 
4.  Pr.  d.  Gymn.  24  S. 
Cyrillus.  Kluck,  die  Arkandisciplin  nach  dem  hL  Cyrill  v.  Jerusalem.  Der 
Katholik,  Juli.   S.  21-30. 

—  der  Katechumenat  nach  dem  hl.  Cyrillus.  Daselbst,  August  S.  132 — 150. 
Demades.    Haupt,  II.,  Excerpte  aus  der  vollständigen  Rede  des  Demades 

zto\  So^xas-ia;.    Hermes.  XHI.  Bd.  4.  Hft.  S.  489—496. 
Demosthenea,  les  trois  Olynthiennes,  expliquees  litt^ralement,  traduites  en 
francais  et  annotees  par  C.  Leprevost  Paris,  Hachette.  119  p.  1  M.  50  Pi 

—  premiere  Philippique.  Texte  grec,  aecompagne*  d'une  vie  de  Demosthene, 
d'une  analyse  et  de  notes  en  francais,  publiee  par  H.  Weil.  Paris,  Hachette. 
XLIV.  39  p.  40  Pf. 

—  olynthische  Reden  u.  Rede  über  den  Frieden,  üebers.  v.  F.  Jacobs. 
Mit  Einleitung,  berichtigter  Uebertragung  u.  Erläuterung  neu  hrsg.  v.  M. 
Oberbrcyer.  Leipzig,  Reclam.  76  S.  20  Pf. 
Bredif,  L,  l'eloquence  politique  en  Grece,  introduetion  a  un  ouvrage  en 

preparation  sur  Demosthene,  orateur  politique.  Toulouse,  Douladoure.30p. 
Ditges,  Ph.  J.,  Beziehungen  der  Reden  über  die  Svmmoricn,  für  Megalo- 

polis  u.  Rhodus  u.  gegen  Aristokrates  auf  d.  nationale  antiphilippische 

Politik  des  Demosthenes.   Köln.  Pr.  d.  Gymn.  an  Marzellen.  4.  13  p. 
Freund,  Präparationen  zu  Demosthenes  v.  p.  142. 
Blass,  F^  Zur  Textkritik  des  Demosthenes.  Rhein.  Museum.  XXXIH.  4. 

S.  493—508. 

Härtel,  W.,  Demosthenische  Anträge.   Berlin  1877.  v.  1877  p.  205. 
Ree.  Lit  Centralblatt  N.  35  p.  1161-1162  v.  F.  B. 

—  Demosthenische  Studien.   Wien.  Gerold  v.  p.  81.  3  M.  40  Pf. 
Ree.  Lit.  Centralblatt.  (I.)  N.  86  p.  1161-1162.  v.  F.  B.  (II.)  N.  38  p. 

1273—1275  v.  A.  H. 
Ho  eck,  A.,  de  Demosthenis  ad  versus  Pantaenetum  oratione.  Dissertatio. 

Berlin,  Mayer  d  Müller.   29  S.  IM. 
Müller-Strübing,  H.,  die  Strategie  d.  Demosthenes  im  vierzehnten  Jahre 

des  peloponnesischen  Krieges.  (418  v.  Ch.).  Rhein.  Museum,  v.  p.  14. 
Ree.  Academy  N.  328  p.  168. 
IÜtot];,  N„  ij  iv  ttst  418  x.  Xp.  3Tparrjva  xoy  ir^oa&ivou^   'Ef.  täv 

^ao^i.  N.  8.  p.  125-127. 
Rohdewald,  W.  über  die  pseudo-demosthenische  Rede  gegen  Theokrines.« 

Burgsteinfurt   Pr.  d.  Gymn.  4.  35  p. 
Schulze,  E.  R.,  prolegomenon  inDemosthenis  quae  fertur  orationem  adversus 

Apaturium  capita  duo  [Diss.  inaug.]  Lipsiae,  Kreyssig.  84  p.  v.  p.  81. 


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146 


Griechische  Autoren 


Demo8thene8.    Schwebsch,   H.,   de  oratione  quae  contra  Leocharem  t 

Deraosthene  scripta  fertur.    Berolini.  D.  J.  187  p. 
Dio  Cassius.  Sickel,  G.,  de  fontibus  a  Cassio  Dione  in  conscribendis  rebus 
aTiberio  ad  mortem  Vitellii  ijestis  adhibitis.  Gotting.  1876.  Peppraülkr.  1  M. 
Ree.  Jen.  Literaturzeitung  N.  27  p.  407  v.  II.  Zurborg. 
Diodorus.    Rühl,  F.,  über  Diodorus  quelle  zum  karthagischen  söldnerkriee. 
Jahrbb.  t.  Phil.  Bd.  117,  5-6.  p.  316— m. 

Un^er,  G.  F.,  Diodors  Quellen  in  der  Diadochengeschichte.  Sitzuwrsb. 
d.  Münch.  Acad.  Philos.-hist.  Cl.  1«78.  I.  p.  368—441. 
Dionysius  Halicarnassensis.  Fuhr,  K.,  Isoerates  in  Dionys,  v.  p.  148. 

Wichmaun,  J.,  Diouysii  HalicarnassenMs  de  Thucydide  iudicia  com- 
ponuntur  et  examinantur.    Ualis.  34  p.  J.  D. 
Dionysius  Thrax.   Classen,  über  Dionysius  Thrax.    Verhldirn.  der  32.  Ver- 
sammlung, dtschr  Phil.    S.  138-139. 
Ephraem.  B icke  11,  die  Gedichte  des  II.  Ephraem  eegen  Julian  den  Apostat^ 

Innsb.  Zeitschr.  f.  kathol.  Thcol.  N.  2.  p.  335—364. 
Epici.    Ribbeck,  W.,  Zu  dou  Fraementen  der  griechischen  Epikor.  RbdE. 

Museum  f.  Phil.  N.  F.  Bd.  33.  Hft.  3.  S.  456—461. 
Epiotetus,  manuel.  Nouvelle  traduetion  francaise.  precedee  d'une  introduetioa. 

d'uDe  analyse  etc.  par  II.  Jolv.  Paris,  Delalain.  XXVI,  29  p.  90  Pf. 
Epicurus.   Guy  au,  la  morale  d/Epicure  et  ses  rapports  avec  les  doctrin« 

contomporaines.    Paris,  Germer  Bailiiere.  291  p.  6  M.  50  Pf 

Euclides  Books  I.  to  VI.,  aud  parts  of  Books  XI.  and  XII.    With  exercic^ 

andnotes.  By  J.  Ilamblin  Smith.  3rd.  edit.  Oxford.  Rivingtons.  4  M.  20  Pf 
Eudocia.  Flach,  J,  über  das  Violarium  der  Kaiserin  Eudokia.  Verhandl.  i 

32.  Versammig.  dtscher  Philologen.    S.  162. 

Eurlpides,  Ion.  With  brief  notes  for  voung  students.  London,  Whittaker.  108  p 
Lwbd.  2  M.  4u  Pf. 

—  traduetion  nouvelle.  precedee  d'une  notice  biographique  et  lirteraiiv. 
aecompaßnee  de  notes  explicatives  et  suivie  des  notes  de  J.  Racine  sir 
le  theatre  d'Euripido.  par  E.  Pessoneaux.  2.  edition.  2  vols.  Park 
Charpentier.    XVII,  910  p.  7  iL 

Arnoldt,  R.,  die  chori.^che  Technik  des  Euripides.    Halle,  MühlmanL 
v.  p.  14.  81.  8  M 

Ree.  Zeitschr.  f.  Gymnasialwesen.  XXXII.  Jahrg.  Juli— August.  S.  470. 
—492  v.  N.  Wecklcin. 
Basedow,   F.,   commentationis  de  Euripidis  fabula   quac  inscribirir 

CrcsphoDtes  particula  prior.   Eberswalde.  4.  Pr.  d.  Bürgersch.  36  p. 
Dindorf,  L.,  über  einiges  Untergeschobene  bei  Euripides  v.  Sophocles. 
Goetz,  G.,  zu  Euripides  Bakchai  [v.  224].  Jahrbb.  f.  Piniol.  Bd.  117,  8  p.  532. 
Herwerden,  U.  van,  novae  lectiones  Euripideae    Revue  de  phiiobn3>. 
II,  1.  S.  19-57. 

Makler,  S.,  zur  Revision  der  Frage  caesura  media  im  jambischen  Trimet^r 

des  Euripides.   Wien.  Progr.  d.  ak.  Gymn.  p.  25—40. 
Rappold,  J.,  die  Gleichnisse  bei  Euripides  v.  Aeschylus. 
Ribbeck,  0.,  zu  Euripides.  v.  Aristophanes  p.  144. 
Roemheld,  F.,  de  epithetis  apud  Euripidem.  Giesseü  1877.  Ricker.  v.  p. 

14.  82.  4  M.  60  Pf 

Ree.  Lit.  Centralbl.  N.  81.  p.  1015-1017  v.  K.  Z  .  .  .  .  r. 
Widemann,  A.,  das  Euripideische  Drama  und  dessen  Einfluss  auf  ci- 

dramatische  Literatur  d.  späteren  Zeit  IV.  Straubing.  Pr.  d.  Studienaast 

27  S.   cf.  1877. 

il  de  elementis  ex  Hippocratis  sententia  libri  duo.   Ad  codicum  fidem 
rec.  G.  Helmreich.  Erlangen.  Deichert.  XIII,  69  S.  v.  p,  82.  2  M. 

-  xsp»  tou  ot'i  t^;  ajitxpa;  pjivastou.    Galeni  libellus  qui  est  de 

parvae  pilae  exercitio.  Ad  Codices  primum  conlatos  recensuit  G.  Helrareicn. 
Augsburg.  Pr.  d.  Stndienanst.  bei  8t.  Anna.  22  p. 


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Griechische  Autoren.  147 

itici  graeci  recogniti  et  apparatu  critico  instructi.  Vol.  I.  Fase.  1. 
Apollonii  Dyscoli  quae  supersunt  recensuerunt,  apparatum  criticum, 
coniraentariuiii,  indices  adjeceruntR.  Schneider  et  G.  Uhlig.  Vol.  1.  fasc. 
1.  Apollonii  scripta  minora  a  R.  Schneidero  edita.  Lipsiae,  Teubner. 
XVI,  264  S.  10  M. 

Harpocration,  Lettre  inedite  ä  uu  empereur,  publiee  p.  Ch.  Graux.  Revue 
de  Philologie.  II,  1.   S.  65-77. 

Prinz,  Rud.,  zu  dem  briefe  Harpokrations.  Jahrbb.  f.  class.  phiL  U7  S. 
245—246. 

Herodotus.    Selecta  ex  Herodoto.  Eton,  Williams.  72  p.  Lwb.  3  M. 

Bauer,  A.,  Herodot's  Biographie.  Sitzungsberichte,  d  kaiserl.  Akademie  d. 
Wissenschaft.  LXXXIX,  1.  S.  391—420.  u.  einzeln.  Gerold.  32  p.  50  Pf. 

—  Die  Entstehung  des  llerodotischen  Geschichtswerkes.   Wien.  Braumüller, 
v.  p.  15.  82.  4  IL 

Ree.  Liter.  Centralbl.  N.  33  p.  1085—1087.  v.  F.  R. 
Brüll,  J.,  Herodots  babylonische  Nachrichten.   Uebersicht  des  Inhaltes 

mit  Beiträgen  zur  sachlichen  Erläuterung.   Aachen.  4.  Pr.  d.  Gymn.  32  S. 
Hachez,  C,  de  Herodoti  itineribus  et  scriptis.  Inaugural-Dissertation. 

Göttingen,  Vandenhoeck.    75  S.  1  M.  40  Pf. 

Rec.  Jenaer  Literaturzeitung  N.  37.  p.  536 — 537.  v.  H.  Zurborg. 
Kallenberg,   Herodotus.  Jahresber.  d.  philoL  Vereins.  Zeitschr.  f.  Gym- 

nasialw.  XXXII.  7-9  p.  171—195. 
Kirchhoff,  A.,  üb.  die  Entstehungszeit  d.  llerodotischen  Geschichtswerkes. 

2  akadero.  Abhandlgn.  2.  Aufl.  [Mit  e.  Anh.:  TJeb.  die  Zeit  v.  Herodotfs 

Anfenthalt  in  Sparta.]    Berlin,  Dümmler.   IV,  56  S.  IM.  60  Pf. 

Lange,  F.,  Geschichten  aus  dem  Herodot.  Ein  Lesebuch.  4.  Aufl.  Berlin, 

G.  Reimer.  XII,  305  S.  2  M.  25  Pf. 

May,  0.,  de  attractionis  usu  Herodoteo.    Inaugural-Dissertation.  Breslau, 

Koebner.  33  S.  1  M. 

Hesiodus  rec.  C.  Goettling.  Edit.  III.  cur.  J.  Flach.  Lpzg.,  Teubner.  v. 
p.  15.  6  M.  60  Pf. 

Rec.  Ztschr.  f.  d.  öbterr.  Gymn.  XXIX.  N.  6.  S.  415—429.  von  AI.  Rzach. 
Hippocrate,  la  Chirurgie,  par  J.  E.  Petrequin.    2  vols.  Paris,  imprim.  na- 
tionale.   IV,  1224  p. 
Homer,  Iliade.  Erklärt  v.  J.  U.  Faesi.   5.  Aufl.  4  Bde.  Berlin  1877.  Weid- 
mann, v.  p.  83.  7  M.  20  Pf. 
Rec.  Liter.  Centralbl.  N.  28.  p.  921-923.  v.  E.  Wr. 

—  Für  den  Schulgcbrauch  erklärt  v.  J.  La  Roche.   4.  Thl.  Gesang  XIII — 
XVI.  2.  vielfach  verm.  u.  verb.  Aufl.  Leipzig,  Teubner.    186  S.  v.  p.  15. 

1  M.  50  Pf. 

—  chant  6,  9,  16,  18,  22.  Texte  revu,  avec  sommaires  et  notes  en  francais; 
par  Fr.  Dubner.    Paris,  Lecoffre.  160  p. 

—  chant  10.  Nouvelle  Edition,  publik  avec  un  argument  analytique  et  des 


notes  en  francais,  par  A.  Pierron.  Paris,  Hachette.    24  p.  25  Pf. 

Notes,  etc.;  bv 

W.  W.  Merry.   London,  Macmilian.  400  p.  Lwb.  6  BL 


-  Odyssey.     Books   XIII— XXIV.    With  Introductions,   Notes,  etc.;  bj 


—  —  with  english  notes,  critical  and  explanatory,  by  T.  H.  L.  Leary. 
Part  3,  Books  XIU— XVIII.  London,  Lockwood.  136  p.  Lwb.  1  M.  80  Pf. 

—  Odyssee,  23.  u.  24.  Gesan*.  Wortgetreu  in  deutsche  Prosa  übers,  v.  H.  R. 
Mecklenburg.    Berlin.  Mecklenburg.   34  u.  40  S.  a  25  Pf. 

—  Ilias,  vertaald  door  C.  Vosmaer.  1.  en  2.  afl.  (in  16  afl.)  Leiden,  Sijthoff. 
VI.  1—64  p.  m.  Kpfrn.  a  1  M.  80  PI 
Scholla  in  Homeri  Diadem  ed.  G.  Dindorf.  voL  III.  IV.    Oxford,  1877. 

Clarendon  Press.  ▼.  p.  88.  26  M. 

Rec.  Jahrbb.  f.  Phil.  Bd.  117.  H.  8.  p.  533—641.  v.  A.  Römer. 
Adam,  L.,  Die  älteste  Odyssee.  Wiesbaden,  Niedner.  v.  p.  15.         2  M. 
Rec.  Jenaer  Literaturzeitung.  N.  33.  S.  488-489.  v.  R.  Volkmann. 


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148  Griechische  Autoren. 

Homer.   Benicken,  H.  K.,  zum  12.  Buche  der  Ilias.    Neue  Jahrbücher  t 

Philol.  117.  Bd.  7.  Hft.   S.  445-459. 
Brugman,  K.,  in  Sachen  des  freiem  Gebrauchs  der  Reflexivpronomina 

der  3.  Person  bei  Homer.    Offenes  Schreiben  an  Hrn.  Prf.  Eduard 

Kammer  in   Königsberg.    Neue  Jahrbücher  für  Philologie.  117.  Bd. 

7.  Hft.  S.  433-444. 
Franke,  0.,  zu  Homers  Ilias.  B.  455—483.  Wernigerode.  4.  Pr.  d.  Gvmn. 

XX  p. 

Fröhde,  F.,  zur  homerischen  Wortforschung.  «j/.ö;,  eroXofct;,  &o?.ac*vXoc 
ivavXo;,  ecuXom  etc.  Beiträge  zur  Kunde  der  indogermanischen  Sprachen. 
3.  Bd.  I.  Hft.  S.  1  -25. 
Geddes,  W.  D.,   problem  of  the  Horaeric  poems.  London,  Macmillan. 
376  p.  Lwb.  16  M. 

Ree.  Athenaeum.  N.  2653. 
Gladstone,  W.  E.,  Homer.  London,  Macmillan.  154  p.  Lwb.  1  M.  20  Pf. 

Ree.  Athenaeum.  N.  2653. 
Göbel,  A  ,  Lexilogus  zu  Homer.  Bd.  I.  Berlin,  Weidmann,  v.  p.  83.  16  M. 
Ree.  Blätter  f.  bayer.  Gymnas.  XIV,  6.  p.  265—268  v.  Zehetmayer.  - 
Zeitschrift  für  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  7.  p.  505—517  v.  G.  Meyer. 
Hoff,  L.,   über  Homer  als  Quelle  für  die  griechische  Geschichte.  Atten- 
dorn. 4.  Pr.  d.  Gymn.  36  p. 

K"j(>'«xöt:o  t//.o;,  A.  II.,  x:^.  Wj  r.n^  QjLijptp  XfOtoS  xaxa  Hoefer.  "E-s. 

Q>.Xoua&.  KIT'  N.  1.  p.  11—13. 
Lud  wich,  A.,  Ueber  den  Codex  Hamburgensis  der  Odyssee -Scholien. 
Rhein.  Museum  f.  Philol.  N.  F.  Bd.  33.  Hft.  3.  S.  439—455. 

II.,  iiftccapaat'.;  Duxpixwv  izujv.  'Ezvsx.    N.  139  p.  554 — 556. 

Paley,  F.  A.,  Horaeri  quae  nunc  exstant  an  reliqui  cycli  carminibus 

antiquiora  jure  habita  sink    London,  Norgate.  39  p.  1  M.  bO  Pf. 

Priem,  J.,  der  homerische  Hymnus  auf  den  delischen  Apollo.  Posen. 

Pr.  d.  Marieu-Gymn.  4.  23  p. 
Schwarz,  J.,  de  scholiis  in  Homeri  Iliadem  mythologicis  capita  tria. 

Inaugural-Disscrtation.  Breslau,  Koebner.  34  S.  1  M. 

Spielmann,  F.,  Unsterblichkeit  und  künftiges  Leben  nach  Homert  Epen. 

Brixen.  Pr.  d.  Semin.  34  p. 
Volk  mann.  R.,  Nachträge  zur  Geschichte  und  Kritik  der  Wolf  sehen 

Prolegomena.  Jauer.  4.  Pr.  d.  Gymn.  16  p. 
Warsberg,  A.  Fr.  v.,  Odysseeische  Landschaften.  1.  2.  Bd.    1.  Das 

Reich  d.  Alkinoos.  (VII,  281  S.)   2.  Die  Colonialländer  der  Korkyrfier. 

(408  S.)  Wien.  Gerold.  1*2  M. 

Jamb!ichu8.  Rühl,  F.,  über  das  Leben  des  Jamblichos :  zur  Lösung  der  Stelle: 

74.  a  21  f.  Bk.  Jahrb.  f.  Philol.  Bd.  117,  5.  6.  p.  317-319. 
Jbyous.  Schaumberg,  V.,  de  dialccto  lbyci.  v.  Simonides. 
Joannes  Damascenus.  '0  cqto;  'Wwt,;  6  la^azxr^  tu^  iipoTpavo;  xce.  r  ir: 

avtov  ixxtasuatcK^  ypo^ia.  Xaßji.  i^i&swp.  N.  34.  39. 
Josephus.  histoire  de  la  guerre  des  Juiüs  contre  les  Romains.    PrecMee  de 
sa  vie  par  lui-möme  et  soivie  de  PAmbassado  de  Philon:  avec  une  intro- 
duetion  et  des  notes.  2  vol.  Barle-Duc,  Contant-Laguerre.  628  p, 

—  the  wars  of  the  jews.  Translated  by  W.  Whiston.    London,  Ward. 

1  M.  20  Pf. 

—  the  antiquities  of  the  jews.   Translated  by  W.  Whiston.  London,  Ward. 

1  M.  20  Pf. 

Isoorates.  Fuhr,  K.,   der  Text  des  Isocrates  bei  Dionys  von  Halikarnass. 

Rheinisches  Museum  f.  Philol.  N.  F.  33.  Bd.  3.  Hft.  S.  325—363. 
Julianus,  B  ick  eil,  d.  Gedichte  d.  H.  Ephraem  geg.  Julian  v.  Ephraem  p.  M& 
Susemi  hl,  Frz.,  Julianuß  u.  Aristoteles.    Neue  Jahrbücher  f.  Philol.  117. 
Bd.  ö.  u.  6.  Hft.  S.  389-390. 


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Griechische  Autoren.  149 

Julius  Africanus.  Harnack,  d.  Zeit  d.  Ignatius.  Leipz.,  Hinrichs.  v.  p.  85.  3  M. 

Ree.  Revue  crit.  N.  38.  S.184— 187  v.  A.  Sabatier. 
Lucianus.  ehoix  des  dialogues  des  morts.  Edition  classique  avec  des  notes  en 

francais  et  un  lexique  de  tous  les  mots  contenus  dans  l'ouvrage,  par 

E.  Pessonneaux.    Paris,  Hachette.    174  p. 

—  selections.    With  english  notes  by  E.  Abbott.  2.  ed.  Oxford,  Rivingtons. 
Lwb.  4  IL 

—  ausgewählte  Schriften  übers,  v.  C.  M.  Wieland,  m.  Einleite.,  bericht. 
Uebertragg.  u.  Erläuterg.,  neu  hrsg.  v.M.  Oberbreyer.  1.  Bdchn.  Traum. 
Nigrinus.  Timon.  Prometheus.  Leipzig,  Reclara.  90  S.  20  Pf. 
Fritz  sehe,  F.  V.,  Lucianea.  p.  I.  Rostock.  4.  10  1.  Mb. 
Roderich,  F.  W.,  de  Luciauo  philosopho.  Prüm.  Pr.  d.  Progymn.  4.  20  p. 
Sommerbrodt,  J.,  zu  Lukianos.  Jahrb.  f.  Phil.  Bd.  117,  o.  p.  561— 564. 
—  zur  Verständigung  mit  Herrn  van  Herwerdens  Lucianea.  Jahrb.  f.  Phil. 

Bd.  117,  8.  p.  564  —566. 
Lysias.  Herrmann,  K.,  z.  Echtheitsfrage  v.  Lysias'  X.  Rede  u.  üb.  d.  Verhältn. 
zwischen  Rede  X.  u.  XI.  Uannov.  4.  Pr.  d.  Kaiser-Wilhelms-Gynin.  24  p. 

Rühl,  F.,  zu  Lysias  Ir.to  xoü  äZ-jwnw  §  1.  Jahrbb.  f.  Phil.  Bd.  117,  5.  6. 
p.  316. 

Thalheim,  Tb.,  zu  Lysias.  Jahrbb.  f.  Philol.  Bd.  117,  8.  p.  545—561. 
Megasthenes  Mc.  Crindle,  \Y.  S.,  ancient  India,  as  described  by  Megastheoes 

aud  Arrian.  London,  Trübner.  Lwb.  9  M. 

Musaeus.  Kloucek,  W.,   zu  Musaios.  Ztschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX. 

Hft.  6.  S.  406—410. 

Rzach,  A.,  kritische  Beitrüge  zum  Musaios.  Ebendas.  N.  6.  S.  401—406. 
Nicolaus  Damascenus.  Lumbroso,  sopra  Nicoiao  Damasceno  precettore  de' 

figli  di  Antonio  e  Cleopatra.  Bullettino  dell'  Instituto  di  Corrispondenza 

archeologica.  1877.  S.  6 — 7. 
Nonnus.  Scheindler,  A.,  quaestionum  Nonnianarum  pars  I.  Brunae,  Winiker. 

69  S. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung.  N.  36.  S.  524.  v.  A.  Ludwich. 
Tiedke,  H.,  Nonniana.  Rhein.  Museum.  XXXIII.  4.  S.  530—537.  v.  p.  17.  86. 

Opplanus,  la  pöche  et  la  chasse  dans  Tantiquite.  Les  Halieutiques,  pol:me 
en  cinq  chants  sur  la  peche  maritime;  par  Oppien  de  Cilicie.  Les  Cyne- 
getiques,  poe"rae  en  quatre  chants  sur  la  chasse  des  quadrupedes;  par 
öppien  de  Syrie.  Traduction  entierement  nouvelle,  avec  une  preface  et 
des  notes,  par  E.  J.  Bourquin.  toulommiers,  Ponsot.  XIII,  232  p. 
Ree.  Revue  critique,  N.  37.  p.  165—168.  v.  E.  Tournier. 

Oratores  atticl.  Fuhr,  K.,  Excursc  zu  den  attischen  Reduern.  Rhein.  Museum 
XXXIII.  4.  S.  565-599.  v.  p.  86. 

Gebauer,  G.,  de  hypotacticis  formis  apud  oratores.  Zwickau,  Thost.  8  M. 
Ree.  Ztschrift.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX.  N.  6.  S.  465-466. 
Papp us.  Heiberg,  J.  L.,  über  eine  Stelle  des  Pappus.    Repertorium  der 
literarischen  Arbeiten  aus  dem  Gebiete  der  Mathematik.  II.  Bd.  3  Hft. 
S.  117-120.  und  Tafel  V.  Fig.  1-5. 
Patrum  apostolicorum  opera.    Textum  ad  fidem  codicum  et  graecorura  et 
latinorum  adhibitis  praestantissimis  editionibus  recensuerunt,  commentario 
exegetico  et  historico  illustraverunt,  apparatu  critieo,  versione  latina  passim 
correcta,prolegomenis,  indicibusinstruxeruntO.  de  Gebhardt,  A. Harnack, 
Th.  Zahn.  Ed.  post  Dresselianam  alteram  III.  Fase.  1.  pars  2.  Barnabae 
epistula  graece  et  latine.    Recensuerunt  et  illustraverunt,  Papiae  quac 
supereunt,  Presbyterorum  reliquias  ab  Irenaeo  servatas,  vetus  ecclesiae 
romanae  symbolum,  epistulara  ad  Diognetum  adjecerunt  Ose.  de  Gebhardt, 
Adolf  Harnack.  ed.  II.  Lipsiae,  Hinrichs.  LXXIV,  172  S  6  M. 

(facs.  1  cplt  9  M.  50  Pf.; 
Ree.  Polybibüon,  XXIII,  2.  p.  121-122.  v.  G.  K.  — Athenaeum  N.  2652. — 
(Hermas)  Theol.  Quartalschrift  N.  2.  p.  335—336  v.  Funk. 


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150  Griechische  Autoren. 

Pausanias.  Hirt,  P.,  de  fontibus  Pausaniae  io  Eliacis.  Gryphisw.  D.  J.  56  p. 
Plato,  Protagora  riveduto  da  G.  Oliva.  Firenze  1877.  Le  Monnier.      1  M. 
Ree.  Rivista  di  Filologia  VI.  10-12.  S.  510-517  v.  Raniorino. 

—  oeuvres  completes  publiees  sous  la  direction  de  E.  Saisset.  Traduetion« 
Dacier  et  Grou,  soigneuseraent  revisees  et  completees  par  une  nouvehV 
version  de  plusieurs  dialogues,  avee  notes  et  argumenta  par  Chauvet  et 
A.  Saisset  (en  10  vols.).  T.  1.  Dialogues  soeratiques.  I.  Paris,  Charpeo- 
tier.  XLV,  355  p.  a  3  M.  50  PL 

—  ia  republique,  septieme  livre.  Nouvelle  traduetion  francaise,  preced<ir 
d'une  introduetion  et  d'une  aualyse,  etc.;  par  L.  Carrau.  Paris,  Delalaio. 
XII,  43  p.  1  M.  10  Pi 
Bertram,  F.,  die  Unsterblichkeitslehre  Piatos  (Zweite  Hälfte).  Zeitschr. 

f.  Philos.  N.  F.  73.  Bd.  1.  Hft.  v.  n.  87. 
Heller,  Plato.  Jahresb.  d.  philol.  Vereins.  Zeitschr.  t  Gymnasialwesen- 

XXXII.  9.  p.  196-224. 
Jordan,  A.,  zu  den  Handschriften  des  Plato.  III.  Die  Handschriften  de* 

Timaeus.    Hermes  XIII.  Bd.  4.  Hft.  S.  467—481. 
KootvtttitRQ,  '1.  K..  or/ct>»u3'.;  toD  Il/.aTiuvtxoy  o\a'h'jyrj   Irzia  toü  iXassv.'*;. 

'fc*.  x&v  taXop.  N.  9.  p.  139—144. 
Pamer,  V.,  über  die  Symposien  des  Xenophon  und  Piaton  v.  Xenophon. 
Paul,  L.,  über  das  Gesetz  des  Masses  im  Platonischen  Gorgias.  Ztschr. 

f.  Gymnasial wesen  XXXII.  Juli — August.  S.  462—469.   

Schanz,  M.,  Bemerkungen  zu  Platohandschriften.  Rhein.  Museum.  XXX  ii 

4.  S.  614-615.  v.  p.  87. 
Schmidt,  U.,  Commentar  zu  Plato's  Theätet.    Leipzig.  1877.  Teubner. 

Ree.  Revue  crit.  N.  38.  S.  179-184.  v.  Th.  H.  Martin. 
Spielmann,  L.,  Protagoras  im  Hause  des  Kallias.   Pr.  d.  Kantons-Lehr- 
anstalt zu  Samen.   Samen.  Müller.  4. 
Plutarchus.  vies  des  Grecs  illustres.  Abregees  et  annotees  par  A.  Peiltet 
sur  la  traduetion  de  E.  Tal  bot  et  illustree  de  53  vign.  d'apres  Tantique. 
par  P.  3.  e*d.  Paris,  Hachette.  IX,  306  p. 

—  les  vies  des  Grecs  illustres.  Traduetion  de  Ricard.  2  vols.  Bar  k 
Duc.  Contant-Laguerre.  639  p. 

—  Lives.  Translated  from  the  original  greek,  with  notes,  critical  a»i 
historical,  and  a  lifc  of  Plutarch  by  J.  and  W.  Lang  hörne.  New  ed.  London. 
Routledge.  780  p.  Lwb.  4  M.  20  Pf 
Abresch,  F.  L.,  observationes  criticae  ad  Plutarchi  moralium  capita  se- 

lecta.   Leyden.  D.  inaug.  72  S. 
Heinze,  H..  sachlicher  Commentar  zu  Plutarch's  pythischen  Schriften 
1.  de  Ei  aelphico.  2.  de  Pythiae  oraculis.  Marienburg.  Pr.  d.  Gymi 
4.  22  S. 

Malvoisin,  E.,  Plutarque.  L'Instruction  publique.  Juillct 

Schubert,  R.,  die  Quellen  Plutarchs  in  den  Lebensbeschreibungen  des 

Eumenes  etc.  Leipzig,  Teubner  v  p.  18.  88.  5  M 

Ree.  Lit.  Centralblatt  N.  36  p.  1198—1199  v.  F.  R. 

Porphyriut,  Wagenmann,  Porphyrius  und  die  Fragmente  eines  Ungenannt« 
in  der  athenischen  Makariushandschrift.  Jahrb.  f.  deutsche  TheoL 
XXIII,  2. 

Ptolemaeus.  Kempf,  P.,  Untersuchungen  über  die  Ptolomäische  Theorie  der 

Mondbewegung.  Berlin.  D.  J.  38  p.  m.  16  Holz. sehn. 

Pinches,  Th.  G.,  notes  upon  Babylonian  dated  tablets  and  the  Canoa 

of  Ptolemy.   Soc.  of  Bibl.  Archeol.  July  2.  Acaderay.  N.  323  p.  45. 
Pythagorael.  Matth  aei,  A.,  de  dialecto  Pythagoraeorum.  Inaugural-Dissertation. 

Göttingen,  Vandenhoeck  &  Ruprecht  48  S.  1  ü. 

Simonides.  Schaumberg,  V.,  quaestiones  de  dialecto  Simonidis  Cei,  Bacchy- 

lidis,  Ibyci.  CeUe.  4.  Pr.  d.  Gymn.  37  S. 


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Griechische  Autoren.  151 

Sophokles.  Antigone  deutsch  v.  Th.  Kays  er.  Tübingen.  Fues.  v  p  19 

Ree.  Jahrb.  f.  Phil.  Bd.  118,  8.  p.  308—403.  v.  W.  Gebhardi. 
—  Electra.    Translated  from  the  Greek  by  N.  Longworth.  Cincinnati, 
Clarke.  Lwb.  7  M.  50  Pf 

Arnoldt,  R.,  zu  Sophokles  Antigone  V.  1344  f.  Wiss.  Monatsblätter.  VI 
8.  p.  127-128. 

Dindorf,  L.,  über  einiges  Untergeschobene  bei  Sophocles  und  Euripides 

Neue  Jahrbücher  f.  Philologie.  117.  Bd.  5.  6.  S.  321—330. 
Frey,  K.,  der  Protagonist  in  der  Antigone  des  Sophocles.  das.  117.  Bd. 

7.  Hft.  S.  460-464. 

Graul,  de  Sophoclis  Ajace.   Soest.  4.  Pr.  d.  Archigymn.  17  p. 
Grimm,  R.,  der  Ilercules  Oetaeus  des  Seneca  in  seinen  Beziehungen  zu 

Sophocles  Trachinierinnen.   v.  Seneca. 
Meister,  R.,  zu  Sophokles  Aias  [v.  1013].  Jahrb.  f.  Philol.  Bd.  117, 

8.  p.  531. 

Muff,  Chr.,  die  chorische  Technik  des  Sophokles.   Halle,   Mühlmann.  v. 

p.  19.  89. 
Ree.  Academy.  N.  325.  p.  95. 
Uizpr^.  N.,  ipiwjvsuTixä  (Xocp.  Tpay.  54—57,  Aia;  510—512;  854—856) 

'E<?.  tü>v  «Dt/.ott.  KIT'  N.  2.  p.  21—28. 
Rappold,  J.,  die  Gleichnisse  bei  Sophokles,  v.  Aeschylus. 
Rühl,  F.,  zu  Sophokles  fr.  527.  Jahrb.  f.  Phil.  Bd.  117.  5.  6.  p.  315-316. 
Schambach,  C.,   Sophocles  qua   ratione  vocabulorum  significationes 

mutet  atque  variet.    Altera  pars.    Nordhausen.  4.  Pr.  d.  Gymn.  29  S. 

(P.  1.  Gotting.  1867.) 
Schmidt,  M.,   de  Antigonae   strophae  stasimi  quarti   prioris  metro. 

(Miscell.  altera,  p  137.)  p.  3-9. 
Schneider,  R,  Sophocles  (Schluss).  Jahresberichte  des  philolog.  Vereins 

zu  Berlin.  Ztschr.  f.  Gymnasialwesen.  XXXII,  Juli— August,  p.  129— 

133.  v.  p.  89. 

Speusippus.  Rühl,  F.,  über  die  dem  Speusippos  zugeschriebene  Grabschrift  des 

Piaton.    Jahrb.  f.  Phil.  Bd.  117,.  5.  6.  p.  311. 
Stephanus  Byzantlus,  T.  E.,  sur  Eticnne  de  Byzance,  s.  v.  Afoqßa.  Revue 

de  Philologie.  II,  2.  S.  175. 
Strabo.  Miller,  A.,  zu  Strabo.  Blätter  f.  bayer.  Gymnas.  XIV,  6.  p.  259—264. 

Schweder,  E.,  die  Geographie  des  Augustus  als  Quelle  des  Strabo.  v. 
Augustus. 

Suldas.  Robde,  E.,  Tärovs  in  den  Biographica  des  Suidas.    Rheio.  Museum. 

XXXIII.  4.  S.  638-639. 
Synesius,  oeuvres.   Traduites  entierement  pour  la  premiere  fois  en  francais, 

et  precedees  d'une  6tude  biographique  et  litteraire  par  H.  Druon.  Paris, 

Hachette.  634  p. 
Ree.  Instruction  publique  VII,  38  p.  596-597  v.  F.  Pennant. 
Testamen  tum  vetus.  Bloch,  J.  S.,  Hellenistische  Bestandteile  im  biblischen 

Schriftthum.    Eine  kritische  Untersuchung  über  Abfassung,  Character 

und  Tendenzen,  sowie  die  Ursachen  der  Kanonisirung  des  Buches  Esther. 

Barby.  Leipzig,  Mentzel.  V,  II,  59  S.  1  M.  50  Pf. 

Ree.  Jen.  Literaturzeitung  N.  27.  p.  397—398  v.  W.  Nowack. 

'I'Tj-copsia  ttJ;  IlaXatä;  Ataftrjxrj;.  'Athjvat;,  N.  12.  15.  Juni. 
Testamentum  Novum.  Barrett,  A.  C,  companion  to  the  greek  Testament. 
4th.  ed.,  revised  and  enlarged.    London,  Bell.  340  p.  Lwb.  6  M. 

Mo3yaxr(;,       ictot  tcö  iuottsXuou  xr(pjYjia"o;.  llcrpvaaso;  B'/<  p.  241 — 258. 
Theodor et's  ausgewählte  Schriften  v.  Bibliothek  d.  Kirchenväter,  p.  142. 
Theophrastus.  Müller,  W.,  über  den  Sprachgebrauch  des  Theophrastus.  (II.) 

Arnstadt.  4.  Pr.  d.  Gymn.  29  S.  (I.  1874.) 
Theopompus.  Rühl,  F.,  zu  Theo  pompös  Philipp.  X.  Jahrb.  f.  Phil.  Bd.  117, 

5.  6.  p.  310-311. 

Bibliothec»  Philologie»  cUstica.  III.  1878.  12 


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152  Griechische  Autoren. 

Thukydides,  erklärt  v.  J.  Classen.  8.  Bd.  8.  Buch.  Berlin,  Weidmann.  XXVI, 
192  S.  2  M.  25  Pf.  (1-8.:  16  M.  5  Pf.) 

Ree.  (4.  Bd.  2.  A.)  Zeitschrift  f.  Gymnasialwesen  XXXII,  9.  p.  602- 
613.  v.  H.  Hampke. 

—  Traduction  francaise  par  A.  Firmin-Didot.  Avec  notes  et  cartes.  T.  2,  con- 
tenant  les  livres  3,  4  et  5.  2.  Edition.    Paris,  Didot  720  p. 
Michaelis,  A.,  die  Bildnisse  des  Thukydides.    Strassb.  1877.  Scholto. 

v.  p.  20. 

Ree.  Jahrb.  f.  Alterth.  im  Rheinl.  LXII,  n.  124—125  v.  II.  Dütschke. 

Rühl,  F.,  über  Thukydides  leichenrede  des  Perikles:  über  dessen  alter; 
über  dessen  abstammung;  über  dessen  Stammbaum;  über  dessen 
vi3ua  s;  to  ropayryy(jia.  Jahrb.  f.  Phil.  Bd.  117,  5.  6.  p.  311 — 315. 

Schöll,  R.,  zur  Thukydides -Biographie.   Hermes  XIII.  Bd.  4.  Hft.  S. 
433-451. 

Sfirgel,  J.,  die  Reden  bei  Thucydides.   Neue  Jahrbücher  f.  Philoloek*. 

117.  Bd.  5.  6.  S.  331-364. 
Vollheim,  F.,  zur  Enstchungsgescbichte  des  thueydideiseben  Geschichte- 

werkos.    Eisleben.  4.  Pr.  d.  Gymn.  17  S. 
Weil,  II.,  observations  critiques  sur  les  auciens  prosateurs  ioniens  et  sur 

Thucydide.    Revue  de  philologie.  II,  2.  S.  84-92. 
Welzhofer,  II.,  Thukydides  und  sein  Geschichtswerk.  München,  Lit.-Art. 

Anst  v.  p.  90.  4  M. 

Ree.  Academy.  N.  313.  p.  388.  v.  G.  C.  Warr. 
—  über  die  Bildnisse  des  Thukydides.  Rhein.  Museum.  XXX11L  4.  S. 

620-622. 

Wich  mann,  J.,   Dionysii  flalic.    de  Thucydide  judicia.  v.  Dionysia 
Halicarnassensis. 

Tragi cl.  Oeri,  Christ,  Prien,  Thesen  über  die  sce.nische  Responsion  bei 
den  griechischen  Tragikern  und  Aristophanes.  Verhandlgn.  d.  32.  Ver- 
samml.  dtseher.  Philol.   S.  142—161. 

Rappold,  J.,  zu  den  griechiseben  Tragikern.  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymn. 
XXIX,  7  p.  492—493. 

Tyrteus,  canti  e  frammenti,  tradotti  da  F.  Cavallotti.  Milano,  Rechiedei 
12  p.  2  M. 

Xenophon.  Auabasc  ou  Expedition  du  jeune  Cyrus  et  retraite  des  dix  mint 

Texte  grec  de  Co b et,  avec  notices  et  notes  en  francais  par  Fr.  Dübner. 

Paris,  Lecoffre.    XII,  2t>8  p. 
 Books  I.  and  II.  with  notes,  etc.  by  R.  W.  Taylor.    New  edit 

Oxford,  Rivingtons.  Lwb.  4  M.  20  Pf 
 Second  Book.    Edited,  with  notes,  by  C.  S.  Jcrram.    London,  Mac 

millan.  78  p.  Lwb.  2  M.  40  P:. 
 Third  Book.  With  a  vocabulary.  By  J.  T.  White.  London,  Longmai*. 

174  p.  Lwb.  1  M.  SO  Pi 

—  Meiuorabilien.  Erklärt  v.  L.  Breitenbach.  5.  Aufl.  Mit  e.  krit,  Ana 
Berlin,  Weidmann.  258  S.  2  M.  25  PC 

—  Anabasis,  books  I.  and  II.  literally  translated,  with  english  notes,  and  a 
biographical  sketch  of  the  life  of  Xenophon.    Cambridge,  Hall.    76  p 

1  M.  80  Pf. 

—  Tapolopia  di  Socrate  da  A.  Cima.    Milano,  Guglielmini.  24  p. 

Blas s,  H.,  das  Verbum  dvoi-riu  bei  Xenophon.  Neue  Jahrbücher  f.  PhiloL 

117.  Bd.  7.  Hft.  S.  465-470. 
Deuerling,  A.,  zu  Xenoph.  An.  1,  10,  2.  Blätter  f.  bayer.  Gymnas.  XIV, 

p.  258. 

Hug,  A.,  commentatio  de  Xenophontis  Anab.  cod.  C.  i.  e.  Parisino  164i' 
CHI  additae  .sunt  duae  tabulae  lithographae.  Turici.  4.  24  S.  u.  2  Tic. 
in  fol.   Pr.  z.  Preisverth.    Leipzig.  Tcubner.  1  M.  60  Pr 

Rrc.  Jen.  Literaturzeitung  N.  37.  p.  537  v.  II.  Zurborg. 


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Römische  Autoren. 


153 


Xenophon.  &  i  r  chh  of f ,  A.,  üb.  d.  Abfassungszeit  d.  Schrift  v.  Staate  d.  Athener. 

[r  Aus  Abhandlgn.  der  königl.  Akad.  der  Wissenschaften"  1878.]  Berlin, 

Dümmler.    4.   25  S.  1  M.  50  Pf. 

Müller-Strübing,  H.,  zu  Xenophons  Staat  der  Lakedaimonier.  Neue 

Jahrbücher  f.  Philol.    117.  Bd.    7.  Hft.    S.  471— 472. 
Naumann,  E.,  de  Xenophontis  libro  qui  Aoxsoaijioviiuv  zoXitsta  inscribitur. 

Berl.  187C.    Weber.    •  1  M.  20  Pf. 

Ree.  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  7  p.  494—498  v.  L.  Cwiklinski. 
Palm  er,  V.,  zur  Frage  über  das  gegenseitige  Verhältniss  der  Symposien 

des  Xenophon  und  Piaton.  Baden.  34  S.  Progr.  d.  niederösterr.  Landes- 

Realgymu. 

Stein,  H.,  Bemerkungen  zu  Xenophons  Schrift  vom  Staate  der  Lacedae- 

monier.    Glatz.    Progr.  d.  Gymn.   4.   29  p. 
Zurborg,  II.,  zu  Xenophons  Schrift  von  den  Einkünften.  Hermes,  XIII.  Bd. 
4.  Hft.    S.  482-489. 
Zeno.    Roh  de,  E.,  die  Chronologie  des  Zeno  von  Kition.    Rhein.  Museum 
XXXni.  4.    S.  622-625. 


2.    Römische  Autoren. 

Conciones  latinae  sive  orationes  ex  Tito  Livio,  Sallustio,  Tacito,  Q.  Curtio 
collectae,  additis  quibusdam  variorum  fragmeutis.  Nouvelle  edition,  entiere- 
ment  refondue,  pur  J.  Girard.    Paris,  JDelagrave.    X,  498  p. 

Flores  e  patribus  et  scriptoribus  ecclesiae  latinae  selecti,  ad  usum  juventutis 
humaniorum  litterarum  studiosae.  2  vol.  Editio  altera.  Malines,  Velsen. 
XVII,  221.  XXIII,  380  p.  3  M. 

Kienitz,  0.,  de  quin  particulae  apud  priscos  scriptores  latiuos  usu.  Carlsr.  4. 
Pr.  d.  Gymn.   24  p. 

Lange,  J.,  de  sententiarum  temporalium  apud  priscos  scriptores  latinos  syu- 
taxi.    Part.  1.   Inaugural-Dissertation.    Breslau,  Koebner.   47  S.      1  M. 


Ammianus.  Z  an gemeister,  C,  Emendationen  Bentleys  z.  A.  v.  Nooius  p.  158. 
Anecdota.  Usener,  H.,  Anecdoton  Holderi.  Leipzig,  Teubner.  v.  p.  21.  90. 

1  M.  60  Pf. 

R««c.  Liter.  Centraiblatt  N.  29  p.  939-940  v.  F.  R. 
Anthologla.   Baehrens.  E.,  unedirte  Gedichte.   Leipzig,  Teubner.  v.  p.  90. 

1  M.  20  Pf. 

Ree.  Neue  Jahrbücher  f.  Philologie.  117.  Bd.  5.  u.  6.  Hft.  S.  427—431 
v.  K.  Rossberg. 

Hevdenreich,  E.,  zur  lateinischen  Anthologie.    Neue  Jahrb.  f.  Philol. 
1*17.  Bd.    5.  u.  6.  Hft.,  S.  416. 
Apulejus  Ribbeck,  0.,  Apuleius  de  deo  Socratis.  Rhein.  Museum  f.  Philol. 

N.  F.  Bd.  33.    Hft.  3.    S.  434—438. 
Arnobius  Francke,  K.  B.,  die  Psychologie  u.  Erkenntnisslehre  d.  Arnobius. 
Ein  Beitrag  zur  Geschichte  der  patrist.  Philosophie.  Leipzig,  Böhme.  82  S. 

1  M.  20  Pf. 

(L.  Uavet),  temoignage  d'Arnobe  sur  l'accent.  Revue  de  Philol.  II,  1.  S.  64. 
Augustinus  ausgewählte  Schriften  v.  p.  142. 
—  de  iiratia  ed.  Hurter  v.  p.  142. 

August us.  Schweder,  E.,  Beitrage  zur  Kritik  der  Chorographie  d.  Augustus. 
2.  Tbl.  Die  Chorographie  d.  Augustus  als  Quelle  der  Darstellgu.  d.  Mela, 
Plinius  u.  Strabo.  2.  (Schluss-)  Tbl.    Kiel.  Schwers.  106  S.    2  M.  50  Pf. 

(1.  1876.    1  M.  50  Pf.) 

Caesaris  commentarii  de  hello  gallico.  Zum  Schulgebrauch  m.  Anmerkgn. 
hrsg.  v.  H.  Rheinhard.  Mit  e.  ireugraph.  u.  sachl.  Register,  e.  (chromolith. ) 
Karte  v.  Gallien  u.  9  (lith.)  Taf.  Illustrat  2.  umgearb.  Aufl.  Stuttgart,  Neff. 
IV,  224  S.  2  M.  70  Pf.;   geb.  3  M.  20  Pf. 

12* 


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154  Römische  Autoren. 

Caesar.  Edition  classiaue  preced^e  d'une  notice  litteraire  par  D.  Turnebe. 
Paris,  Delalain.   XX,  196  p.  90  Pf 

—  Commentaries  on  the  Gallic  war.  Book  I.,  with  grammatical  analysis  etc, 
2nd  edit.   London,  Simpkin.    188  p.    Lwb.  6  M. 

—  Denkwürdigkeiten  vom  gallischen  Kriege,  übers,  v.  R.  Rössler.  2.  verb 
Aufl.   Leipzig,  Leuckart.   202  S.  IM.;  In  3  Hftn.  ä  40  Pf. 

—  Gallic  War.  Books  5,  6  and  7.  Literally  Translated  by  C.  W.  Batemat 
Manchester,  Cornish.  116  p.  1  M.  80  Pf 
Freund,  Präparationen  zu  Caesar  v.  p.  142.  , 

.  Leibpferd,  das,  d.  Caesar  und  die  Ontogonie  der  Pferde.    Kosmos  IL 
Jahrg.  5.  Hft.  S.  439-443. 
Meyer,  üb.  Caesar  b.  g.  I.  20  Verhdlgn.  d.  32.  Versammig.  dtscher  Phi, 
logen.  S.  166-167. 
CatO.  A'.ovyoiou  "oü  Kotiovo;  zip\  ifh?)v.    Kopiwa.  N.  11. 
Cato,  M.  Pore.  Schöll,  F.,  über  den  Titel  von  Cato's  Libri  ad  filium.  Rhein. 

Museum.  N.  F.  Bd.  33.  Hft.  3.  S.  481—483. 
Catullus.  Bernardini,  J.,  De  virtutibus  quibus  nitent  catulliana  carmka 
acroasis.  Frosinone,  Renna.  18  p. 
Ellis,  R.,  Commentary  on  Catullus.  Oxford  1876.  Clarendon  press.  19  M 
Ree.  Ztschr.  f.  Gymnasial wesen  XXXII.  Jahrg.  Juli— August.  S.  492- 
506.  v.  H.  Magnus.  -  Jahrb.  f.  Philol.  117.  4.  p.  257-268  v.  L.  Schwab 
Gigli,  A.,  intorno  a  una  edizione  dei  carmi  di  Catallo  per  le  scuol< 
dl  una  versione  poetica  di  quelli.    Liceo  I,  6.  p.  168—172.  7  p. 
210-215.  8  p.  244-249. 
Munro,  A.  C.  J.,  criticisms  of  Catullus.   London,  Bell.  v.  p.  22.  91 

9  X. 

Ree.  Academy  N.  313.  p.  397  v.  R.  Ellis. 

Cicero,  rec.  C.  F.  W.  Mü  Her.  P.  IV.  vol.  I.  Lips.  Teubner.  v.  p.  22.  2  IL  10  Pt 
Ree.  Liter.  Ccntralblatt.  N.  36.  p.  1200-1201  v.  A.  E. 

—  artis  rhetoricae  libri  duo.  Rec.  A.  Weidner.  Berlin.  Weidmann.  LH 
149  S.  4  M 

—  Brutus,  erkl.  v.  0.  Jahn.  4.  Aufl.  bearb.  v.  A.  Eberhard.  Berus 
Weidmann.  1  IL  80  P* 

Rec.  Zeitschr.  f.  Oesterr.  Gymn.  XXIX,  7  p.  498— 5o5.  v.  B.  Kruczkiewk» 

—  de  oratore.  Für  den  Schulgebrauch  erklärt  v.  K.  W.  Pider  it.  5.  Aul 
besorgt  v.  F.  Th.  Adler.  Leipzig,  Teubner.  X,  54S  S.  4  M.  oö  V' 

—  orations  against  Catiline,  against  Verres,  and  in  defeuce  of  Archia- 
With  introduetion,  analysis,  and  notes  explauatory  and  critical.  By  T.  H 
Lindsay  Leary.    Oxford,  Lockwood.  130  p.  Lwd.  1  M."  80  Pi 

—  Catilinarische  Reden.  Für  den  Schulgebrauch  hrsg.  v.  Fr.  Richte: 
3.  Aufl.  bearb.  v.  A.  Eberhard.  Leipzig,  Teubner.  116  S.  I  ' 

—  ausgewählte  Briefe,  erkl.  v.  F.  Hof  mann.  2.  Bdchu.  bearb.  v.  G.Andrese- 
Berlin,  Weidmann.  IV,  226  S.  (a)  2  M.  25 

—  ir.'.o'utMK  zctt'  ix/.ojnv  ustä  ar(|i.su»3£u>v  zpo;  yprja'.v  u?lh)-ti>v  Tupvoston  ' 
El  Koc&'.vkm-cvj  T.  II.,  -3Ü/o;  A'.  Athen. 

—  philosophische  Schriften  in  e.  Auswahl  f.  Gymnasien.  2.  Bd.  Laelius  an- 
de  amicitia  dialogus.  Für  Schüler  erklärt  v.  C.  Tücking.  Paderborn 
Schöningh.  VIII,  67  S.  80  Pf.  (1.  u.  2.:  1  M.  55  Pi 

—  Cato  Major,  Laelius,  etc.  With  notes  by  W.  B.  Smith.  New  edit  Lond-L. 
Lockwood.  Lwb.  2  M.  40  Pf 

—  Caton  Fanden,  ou  dialogue  sur  la  vieillesse.  Texte  revu,  avec  arsum  t' 
et  notes  en  francais,  par  Fr.  D  ü  b  n  e  r.    Paris  Lecoffre.  62  p. 

—  Laelius,  v.  M.  SeyÜert.  2.  Aufl.  bes.  v.  C.F.W.  Müller.  Leipzu.  Holt? 
1876.  9  M 

Rec.  Ztschr.  f.  Gymnasial  wesen  XXXII.   Bd.  Juli— August.  S.  506  bt- 
538.  v.  Feodor  Rhode. 

—  Laelius.  Edited  by  A.  Sidgwick.  Oxford,  Rivingtons.  80  p.  Lwb. 2  M.  40  Pi 


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Römische  Autoren 


155 


Cicero,  selecta  opera,  notis  illustrata,  et  in  quatuor  partes  distributa.  Pars 
cunda,  ad  usum  tertianorum.  Tomus  10.  Paris.  Pelagaud.    214  p. 

—  chrestomathia  Ciceroniana.    Ein  Lesebuch  f.  mittlere  Gymnasialklassen 
v.  C.  F.  Lüders.  2.  Aufl.  Leipzig,  Teubner.  X,  278  S.  2  M.  70  Pf. 

—  Ankläger-Stimmwahl-Rede  gegen  Quintus  Cäcilius.  Wortgetreu  aus  dem 
Lateinischen  übers,  v.  H.  R.  Mecklenbur  g.  64.  Berlin,  Mecklenburg.  69  S. 

25  Pf. 

Bar  dt,  C,  zu  Cicero's  Cluentiana.  Neuwied.  4.  13  S.  Pr.  d.  Gymn. 
Freund,  Präparationen  zu  Cicero,  v.  p.  142. 

Goldbacher,  A.,  Cicero  ad  Att.  III,  2.  Zeitschr.  f.  d.  Oesterr.  Gymn. 
XXIX,  5  p.  335. 

Hartfelder,  R.,  Die  Quellen  von  Ciceros  zwei  Büchern  de  divinatione. 

Freiburg  i.  B.  4.  Pr.  d.  Gymn.  24  S. 
Hellmuth,  H.f  de  sermonis  proprietatibus  in  Ciceronis  orationibus. 

Erlaugae,  Deichert.  v.  p.  92.  1  M. 

Ree.  Neue  Jahrbücher  f.  Philol.  u.  Paed.  117.  Bd.  7.  Hft  S.  481— 
488.  v.  E.  Wölfflin. 
Hoff  mann,  W.,  de  fide  et  auetoritate  orationis  Ciceronianae  quae  in- 

scribitur  de  haruspicum  responso.  Burg.  4.  20  p.  Pr.  Gymn. 
Hortis,  A.,  Cicerone  nelle  opere  del  Petrarca,  v.  p.  139. 
Hübner,  E.,  Ciceronianum.  Tusc.  n,  26.  u.  II,  40.   Hermes  XIII,  4. 

S.  466  u.  496. 

Landgraf,  G.,  de  Ciceronis  elocutione  in  orationibus  pro  Quinctio  et 

pro  Roscio  Amer.  Würzburg,  Stuber.  v.  p.  22.  IM. 
Ree.  Jahrbücher  f.  Philol.  Bd.  117,  7.  p.  481—488.  v.  E.  Wölfflin. 
Merguet,  H.,  Lexikon  zu  den  Reden  d.  Cicero.  2.  Bd.  1.  Lfg.  Jena, 

Fischer.  4.  40  S.  v.  p.  92.  2  M. 

Mücke,  R.,  de  locis  graecis  qui  insunt  in  Ciceronis  ad  Atticum  epistulis. 

Ilfeld.  4.  14  p.  Pr.  d.  Klostersch. 
Rühl,  F.,  Ciceroniana  II.  Wiss.  Monatsblätter  N.  6.  p.  85.  v.  p.  92. 
Walter,  J.,  M.  T.  Ciceronis  philosophia  moralis.  Ad  viam  quandam  et 

rationem  revocabat.  Prag.  50  S.  Pr.  d.  Obergyran.  d.  Kleins. 
Wrampelraeyer,  H.,  codex  Wolfenbuttelanus  Nr.  205,  olim  Helmsta- 

diensis  Nr.  304,  primum  ad  complures,  quas  continet,  Ciceronis  ora- 

tiones  collatus.  Pars  IV.  Hannover,  Schmorl  4  v.  Seefeld.  4.  23  S. 

Prog  v.  Gymn.  Clausthal.  1  M.  :>0  Pf.  (1-4.:  4  M.  80  Pf.) 

Zöchbauer,  F.,  zu  Cicero's  Büchern  „De  Divinatione".  Hernais  1877. 
Pr.  d.  Realgymn.  32  p. 

Claudianus.  Bonnet,  M.,  sur  Claudien,  Epigramme  2.  Revue  de  philologie 
II.  2.  S.  176. 

Gustafsson,  F.,  Claudianea.  Rhein.  Museum.  N.  F.  XXXIII,  3.  S. 
480-481. 

Purgold,  K.,  archäologische  Bemerkungen  zu  Claudian  u.  Sidonius. 
Gotha,  F.  A.  Perthes.  120  S.  2  M. 

Commodiani  carmina.    Recognovit  E.  Ludwig.    Part.  1.  Instructiones  com- 
plectens.  8.  Leipzig,  Teubner.  LXXVn,  86  S.  v.  p.  22.  1  M.  80  Pf. 

Ree.  Lit  Centralblatt  N.  35.  p.  1143-1144  von  -h- 

Cornelii  Nepotis  opera.    Edition  classique  aecompagn^e  de  remarques  et 
notes  grammaticales,  etc  par  W.  Rinn.  Paris,  Delalain.  XII,  192  p.  90  Pf. 
Goethe,  die  Quellen  des  Cornelius  Nepos  zur  Griechischen  Geschichte 
(Miltiades— Alcibiades  incl.).  Gross -Glogau.  4.  25  p.  Pr.  d.  ev.  Gymn. 
Ignatius,  W.,  de  verborum  cum  praepositionibus  compositorum  apud 
Corneliom  etc.  cum  dativo  struetura.    Berolini.  1877.  Haude  &  Spener. 

2  M.  50  Pf. 

Jen.  Literaturz.  N.  28.  p.  423.  v.  H.  Buchholtz.  —  Lit.  Cen- 
trale. N.  32.  p.  1046.  v.  A.  E. 

l 


v.  p.  23. 
Ree.  » 


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156 


Römische  Autoren. 


Curtius.  Girard,  J.,  conciones  e  Curtio.  v.  p.  153. 

Kaerst,  J  ,  Beiträge  zur  Quellenkritik  d.  Qu.  Curtius  Rufus.  Hi&torUch? 
Inaugural-Dissertation  v.  Tübingen.  8.  Gotha,  F.  A.  Perthes.  59  S.  1  M 
Cyprlanus.  Fechtrup,  B.,  der  heil.  Cyprian.    Sein  Leben  u.  seine  Lehre.  1. 
Cyprians  Leben.    Münster,  Theissing.  VIII,  264  S.  5  M 

Menden,  Beiträge  zur  Geschichte  und  zur  Lehre  der  nordafrikani*ch& 
Kirche  aus  den  Briefen  des  hl.  Cypriau.  Münstereifel.  4.  24  p.  Pr. 
d.  Gymn. 

Dracontius.  Rossberg,  C,  in  Dracoutii  carraina  minora  et  Orestis  qu> 
vocatur  tragoediam  observationes  criticae.    Stade,  Pockwitz.  31  S.  IM 

Ennius.  Havet,  L.,  trois  passages  d'Ennius.  Revue  de  Philologie.  II.  t 
S.  93 — 96. 

Epicl.  Heibig,  II.,  de  synaloephae  apud  epicos  latinos  primi  post  Christun 
saeculi  ratione.    Bautzen.  4.  52  p.  Pr.  d.  Gymn. 

Eucherius.  Mellin,  A.,  de  vita  S.  Eucherii  Lugdunensis  episcopi.  Lugdum 

A.  L.  Perrin.  1877.  206  p. 
Flaccus,  Val.  Maixner,  F.,  zu  Valerius  Flaccus  III,  412.  ff.  Zeitschr.  f.  Oest*rr 

Gymn.  XXIX,  7.  p.  488-492. 
6alus  ed.  G.  Studemund.   Lipsiae,  1873.  Hinsel.  4.  36  M 

Ree.  Literarischer  Handweiser  N.  229  u.  230.  S.  352 — Ö54  v.  F.  Venu: 

—  edd.  P.  Krügeret  G.  Studemund.  Berol.  1877,  Weidmann.  2  M.  70  P" 

Ree.  Literarischer  Handweiser  N.  229  u.  230.  S.  354—355.  v.  F.  Yerin. 

—  institutionum  juris  civilis  commentarii  IV.  Ree.  Ph.  E.  Huschkf.  Ec 
separata  3.  Ad  Studemundi  apographum  curata.  Leipzig,  Teubuer.  264  S 

2  M.  70  P 

Ree.  Liter.  Haudweiser.  N.  229-230.  p.  356.  v.  F.  Vering. 
Gellius.  A„  Rühl,  F.,  über  Cobet's  conjecturen  zu  Gellius.  Jahrb.  f.  Phu. 

Bd.  117,  i>.  6.  p.  320. 
Gellius,  Cn.,  Maixner,  F.,  wie  viel  Bücher,  Auualen  mindestens  hat  d.  Annale 
Cn.  Gellius  geschrieben?  Zeitschr.  f.  d.  Österr.  Gymn.  XXIX,  5.  p.  332— 3:M 
Germanlcus.  Heydenreich,  E.,  drei  neue  Fragmente  der  Scholien  zu  d<* 

Germanicus  Aratea.    Rhein.  Museum.  N.  F.  XXX1IL,  3.  S.  479 — 4nj. 
Gesta  Apollonii  regis  Tyrii  ed.  E.  Dümmler.    Berl.   1877.  Weidmann.  1 

1  M.  60  Pf 

Ree.  Lit.  Centralbl.  N.  27.  p.  883.  v  b. 

Glossae.  Loewe,  G.,  prodomus  corporis  glossariorum  latinorum.  Lip^.i 
1876.  Teubner.  10  M.  40  H 

Ree.  Neue  Jahrbücher  f.  Philol.  u.  Pädagogik.  Bd.  117.  5.  u.  6.  Hfl 
S.  417  -427.  v.  J.  N.  Ott. 
Grammatlci  latini  ex  rec.  H.  Keilii.  VoL  VII.  Fase.  1.  Scriptores  de  er- 
thographia,  Terentius  Scaurus,  Velius  Longus,  Caper,  Agroeciu?. 
Cassiodorus,  Martyrius,  Beda,  Albinus.    Lips.  Teubner.    312  S 

10  M.  (I— VII,  u.  Suppl.  147  y 

Hegesippus.  Caesar,  J.,  observationes  nonnullae  de  Josephe  latino  qi 

Hegesipptis  vocari  solet  emendando.  Marburg.  4.  XIV  p. 
Hilarius  ausgewählte  Schriften  v.  p.  142. 

Horatlus  Oden  und  Epoden  erkl.  v.  C.  W.  Nauck.  9.A.  Leipz.  1876,  Teubuer 

2  M  10  P- 

Rec.  Zeitschr.  f.  österr.  Gvmn.  XXIX,  5.  p.  360—364  v.  M.  Petecheak 

—  TEpistola  in  Pisoni  sopra  TArte  Poetica.  a)  Introduzione,  b)  Confront;. 
c)  Commento  da  V.  Zambra.  c.  Commento  L  Parte  esegetica.  Trieot 
45  S.  Pr.  d.  Ober-Gymn.  (cf.  1876). 

—  oden  uud  epoden   von   Th.    Kaya  er.    Tübingen,   Laupp.  v.  p.  23. 

3  M.  50  Pl 

Rec.  Jahrb.  f  Phil.  Bd.  118.  8.  p.  385-398  v.  W.  Gebhardi. 

—  ausgewählte  Lieder  in  deutsch.  Nachbildung  v.  A.  Kell  er  bau  er.  Kempten 
38  S.  Pr.  d.  Studienanst. 


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Römische  Autoren.  157 

Horatius.  Karte  poetica,  tradotta in rima  per  la  prima  volta  da  G.  A.  Nociti. 
CoseDza,  Migliaccio.  28  p.  40  Pf. 

Benoist,  E.,  Horace,  odes  I,  2,  39—40.  Revue  de  philologie.  II,  1. 
S.  62-64. 

Desjardins,  E.,  Necessite  des  connaissances  geographiques  et  epi- 
graphiques  pour  riutelligence  de  certains  textes  classiques.  (Voyage 
d'Horace  ä  Brindes).  Revue  de  philologie.  IL  2.  S.  144—175.  ni.  Karte. 
Fiderer,  E.,  Horatius'  6.  Epistel  des  1.  Buches  erklärt.  (Polnisch). 
Lemberg,  1877.  Pr.  d.  Franz-Joseph-Gymn.  32  S. 
Ree.  Zeitschr.  f.  Oesterr.  Gymn.  XXIX,  7.  p.  548. 
Giacchi,  V.,  le  donne  nelle  poeeie  d'Orazio.  Nuova  Antol.  XIII.  9. 
Hanna,  F.,  über  den  apologetischen  Charakter  der  horazischen  Satiren. 

Nikolsburg.  21  S.  Pr.  d.  Öber-Gymn. 
Hovenden,  R.  M.,  Horace's  life  and  character.  Supplemeuts:  London. 

Macmillan.  (cf.  1877.  Horace's  life  and  character.  5  M.  40  Pf.) 

Kiessling,  A.,  über  Hör.  carm.  1,  20.  Verhdlgn.  d.  32.  Versammig. 

dtscher.  Philol.  S.  142. 
Linker,  über  Hör.  carm.  I  34.  daselbst.  S.  167. 
Lowinski,  A.,  de  compositione,  interpolatione  et  emendatione  primi 

carminis  Horatiani.  Deutsch -Krone.  4.  Pr.  d.  Gymn.  13  S. 
Mewes,  Horaz.  Jahresberichte  d.  philolog.  Vereins  zu  Berlin.  Ztschr.  f. 

Gymnasialwesen.  XXXII.  Jahrg.  Juli-August.  S.  134 — 170. 
Novotny,  F.,  quo  tempore  tres  priores  Horath*  carmioum  libri  scripti 

et  editi  sint.  Iglau.  20  p.  Pr.  d.  Ob.-Gymn. 
Petschar,  M.,  de  satira  Horatiana.  Rudolfswerti.  Wien,  Hölder.  22  S.  1  M. 
3  F  j.,  über  die  Zeit  von  Hör.  carm.  III.  6.  und  über  die  Hauch- 
etymologie. Rhein.  Museum.  N.  F.  III,  3  S.  491—492. 
Triemel,  L.,  Lucilius  Verhältniss  zu  Horaz.  v.  LuciUus. 
Hyginus.    Heydenreich,  E.  C.  H.,  die  Hyginhaudschrift  in  Freiberg.  Leipz., 
Teubuer.  v.  p.  9J.  IM. 
Justin us.    Harant,  A.,  variantes  tirees  d'un  manuscrit  de  Justiu  du  douzieme 
siecle.    Revue  de  philologie.  II,  1—2,  S.  78—83. 

W.,  H.,  sur  Justin  VII.  3,  4.  Revue  de  philologie.  H,  2.  S.  175. 
Juvenalis  satires,  with  prolegomena  and  english  notes  by  T.  H.  S.  Escott. 
London,  Lockwood.  245  p.  Lwb.  2  M.  40  Pf. 

H offmann,  G.,  zu  Juvenal  3,  281.  Neue  Jahrbücher  f.  Philologie.  Bd. 
117,  U.  5  u.  6.  S.  308. 

Labeo.    Pernice,  A.,  Marcus  Antistius  Labeo.    Das  römische  Privatrecht 
im  1.  Jahrh.  der  Kaiser-Zeit.    2.  Bd.  Halle,  Niemeyer.    IX,  248  S. 

12  M.  (1.  1873.  9  M.) 

Lactantius.    Meyer,  P.,  quaestionum  Lactantianarum  particula  I.  Jülich. 

4.  8  p.    Pr.  d.  Progymn. 
Livius.  books  XXI.  and.  XXII.   Hannibal's  first  campaign  in  Italy.  Edited, 

with  instruetions,  notes,  appendices,  and  maps,  by  W.  W.  Capes.  London. 

Macmillan.  380  p.  Lwb.  •  6  M. 

-  über  XXIIL  v.  H.  J.  Müller.  Lpzg.,  Teubner.  v.  p.  24.  1  M. 

Ree.  Ztschr.  f.  Gymnasialwes.  XXXH.  Juli— Aug.  S.  538—540  v.  E.  Wolfflin. 

—  narrationes;  historiae  selectae.    Edition  classique,  pr^eddec  d'une  notice 
classique,  par  D.  Turne be.   Paris,  Delalain.  XVI,  204  p.  90  Pf. 

Frigell,  A ..  collatio  codicum  Livianorum  ataue  editionum  antiquissi- 
marum.  Contulit,  collegit,  commentationibus  mstruxit.  Pars  1.  Libros 
1—3  cont.  Upsala,  Akad.  Buchh.  90  S.  3  M. 

Girard,  J.,  conciones  e  Livio  v.  p.  153. 

Mad  v  ig,  N.,  emendationes  Livianae.Haun.Gyldendal.v.  p.24. 16  M.  50  Pf. 
Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.Gymn.  XXIX,  5.  p.  337—359  v.  M.  Gitlbauer 
u.  einzeln:  ein  Wort  über  Madvig's  emendationes  Livianae.  Wien. 
Gerold.  23  S.  60  Pf. 


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158  Römische  Autoren. 


Livius,  H  acht  mann,  C,  zu  Livius  1. 32.  Neue  Jahrbücher  f.  Philologie.  117.  B<L, 
5.  u.  6.  Hft  S.  391-392. 
Voigt,  M.,  zu  Livius  XXXIX  19,  5.  Rhein.  Museum.  N.  F.  XXXIII,  3, 
S.  483—488. 

Lucanus.  Sandström,  C.  E.,  emendationes  in  Lucanum  v.  Propertius. 

Lucillus.   Triemel,  L.,  über  Lucilius  und  sein  Verhältniss  zu  Horaz.  Kreux- 
nach.  4.  22  p.  Pr.  d.  Gymn. 

Lucretius.  By  W.  H.  Mallock.  (Äncient  Classics.)  London.  Blackwoods. 
180  p.  Lwb.  3  M. 

Macrobius.  Bitchofsky,  R.,  zur  Kritik  und  Erklärung  d.  Macrobius.  V. 
(Sat.  I,  14,  13.)  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  5.  p.  336-336. 

Martialis.  Friedländer,  L.,  epimetrum  de  locis  corruptis  in  Martialis  epi- 
grammatis.   Königsb.  4.  2  p.  J.  1. 

Mela.    Hansen,  R.,  die  Chorographia  des  Pomponius  Mela.    Neue  Jahr- 
bücher für  Philol.    117.  Bd.  7.  Hft.  S  495-512. 
Schweder,  E.,  die  Chorographie  des  Augustus  als  Quelle  des  Meli, 
v.  Augustus  p.  153. 

Naevius.    Moor,  D.  de,  Cn.  Nevius.  Toumai  1877. 
Ree.  Polybiblion  XXIII,  1.  p.  30—38  v.  G.  Kurth. 

Nonlua.  Mommsen,  Th.,  Inschrift  des  Nonius  Marcellus.  Hermes  XHL  4. 
S.  559-560. 

Zangemeister,  GL  ungedruckte  Emendationen  R.  Bentley's  zu  Nonius 
und  Amraianus  Marcelunus.    Rhein.  Mus.  XXXIII  p.  462—477. 
Ovidius  Fasti.  Stories  in  elegiac  verse,  with  notes  and  references  to  the 
public  school  primer  by  R.  W.  Taylor.  2nd  ed.  Oxford,  Rivingtons.  Lwb. 

4  M.  20  Pf. 

—  Metamorphosen.  Für  den  Schulgebrauch  ausgewählt  u.  erklärt  v.  L.  Ensl- 
mann.  München,  Lindauer.    114  S.  ,  IM.  20  Vf. 

Ree.  Blätter  f.  d.  Bayer.    Gymnasialw.  XIV,  6.  p.  268-270.  v.  E. 

—  metamorphoses.  Auswahl  f.  Schulen.  Mit  erläut.  Anmerkgn.  u.  e.  mytho- 
logisch-geograph.  Register  versehen  v.  J.  Siebeiis.  1.  Hft  Buch  1— IX 
u.  die  Einleitg.  enth.  10.  Aufl.  Besorgt  v.  F.  Polle.  Leipzig,  Teubüer. 
XXIII,  188  S.  1  M.  50  PL 

—  selectae  fabulae  ex  libris  Metamorphoseon  Ovidii  Nasonis.  Nouvelle 
edition,  augmentee  d'un  Supplement  extrait  des  Fastes,  des  Tristes  et  des 
Pontiques  par  Ch.  Aubertin.  Paris,  Belin.  276  p. 

—  Tart  de  se  faire  aimer  enseigne  par  Ovide.   Douai,  Crepin.  55  p. 

—  Fasti,  books  I.  3,  literally  translated  into  english  prose,  by  Roscoe 
Mongan.    Manchester,  Cornish.  70  p.  2  M.  40  Pf. 

Freund,  Präparationen  zu  Ovid  v.  p.  142. 

Gemoll,  W.,  zu  Ovidius  Fasten.  Neue  Jahrbücher  f.  Philol.  vl  Päda- 
gogik. 117.  Bd.  7.  Hft.  S.  493-494. 

Lüdke,  über  rhythmische  Malerei  in  Ovid's  Metamorphosen.  (L) 
Stralsund.  Pr.  d.  Realsch.   4.  48  S. 

Meyer#  E.,  die  Chronologie  der  Ovidischen  Tristien  und  Briefe  aus 
Pontus  mit  Beziehung  auf  das  Jahr  der  Schlacht  im  Teutoburger  Walde. 
Ztschr.  f.  Gymnasialwesen  XXXII.  Jahrg.  Juli— August  S.  449—461. 

Zingerle,  W.,  Untersuchungen  zur  Echtheitsfrage  der  Heroiden  Ovid'i. 
Innsbruck,  Wagner.  VI.,  84  S.  (Jnaug.-diss.  v.  Erlangen).  3  M.  40  Pf. 
Ree.  Liter.  Centraiblatt  N.  36.  p.  1200  v.  A.  R. 
Plautus  rec.  J.  L.  üssing.  vol.  H.  Uavniae,  Gyldendal.  v.  p.  96. 

Ree.  Academy  N.  329.  p.  199-200.  —  Jen.  Literaturzeit.  N.  35.  p. 
512-513.  v.  F.  Schöll. 

—  aulolaria  da  Pentola  del  tesoro):  commedia  trad.  per  le  scene  italiaoe  e 
ridotta  da  5  in  tre  atti  per  V.  Trambusti.    Roma,  Forzani.  56  p.    1  M. 

Brandt,  S ,  z.  BibUogr.  d.  Plautus.  Rhein.  Mus.  XXXIII,  4.S.  630-631. 
Luchs,  A.,  zu  Plautus.    Hermes  XIII.  Bd.  4.  Hft.  S.  497-504. 


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Römische  Autoren.  159 

Plaut us.  Mira  bei  Ii,  A .,  representazione  delTrinummo  nelle  sale  delF  Universita 
di  Napoli  nel  Maggio  del  1876.    Atti  dell*  Acc.  di  Arch.  di  Napoli. 
vol.  VIII.  P.  II.  p.  8S-132. 
Schmidt,  A.,  P.  Maccius  Plautus.  Lesestücke.  Heidelberg,  1877.  Winter, 
v.  p.  25.  1  M.  60  Pf. 

Kec.  Jen.  Literaturzeitung  N.  27.  p.  407—408  v.  Karl  Dziatzko. 
Schoell,  F.,  G.  Goetz,  G.  Loewe,  analecta  Plautina.  Lips.  1877. 
Teubner.  6  M. 

Ree.  Lit.  Centralbl.  N.  32.  p.  1044—1046.  v.  W.  W. 
Plinius  major.  Rühl,  F.,  zu.  Plinius  n.  h.  XXII.  §.  7.  ff.  Jahrb.  f.  Phil.  Bd. 
117,  5.  6.  p.  319-320. 
Schweder,  E.,  die  Chorographie  des  Augustus  als  Quelle  des  Plinius. 

v.  Augustus  p.  153. 
Welzhofer,  H.,  ein  Beitrag  zur  HandschrifteDkundc  der  Naturalis  llistoria 
des  Plinius.   München.  20  p.  Pr.  d.  Ludwigsg. 
Plinius  minor.  Variot,  J.,  les  lettres  de  Pline  le  Jeune.    Correspondance  avec 
Trajan,  relativement  aux  chrdtiens  de  Pont  et  de  Bithynie.    Revues  des 
questions  histor.  Juillet. 
Vernhet,  E.,  Pline,  Trajan  et  les  chretiens.    Le  Contemporain  Juillet 
Propertlua.  Rossberg,  C,  lucubrationes  Propertianae.  Stadae,  1877.  Pockwitz. 
4.  36  S.  1  M.  20  Pf. 

SaudstrOm,  C.  E.,  emendationes  in  Propertium,  Lucanum,  Valerium 
Flaccum.  Upsala,  Akad.  Buchh.  44  S.  1  M.  20  Pf. 

Prosper  Aquitanus  de  gratia  ed.  Hurter.  v.  p.  142. 

Prudentius.    Portelette,  C,  le  poete  Prudcnce.    Instruction  publ.  Juin. 
Sallustii  conjuratio  Catilinae  et  bellum  Jugurthinum.    Edition  classique, 

avec  notice  et  notes  en  francais;  par  Fr.  Dübner.  Paris.  Lecoffre.  195  p. 
—  bellum  Catilinarium  et  Jugurthinum.  Curavit  I.  L.  Burnouf,  recognovit 

Th.  Vallaurius.  Augustae  Taurinorum,  Marietti.  XXIV,  360  p.  1  M.  25  Pf. 
Girard,  J.,  conciones  e.  Sallustio  v.  p.  153. 

Uercher,  A.,  über  den  Gebrauch  des  Accusativus  bei  Salust  Gera  4. 

16  p.  Pr.  d.  Realschule. 
Un germann,  Bemerkungen  zu  Sallust.  Rheinbach.  4.  17  p.  Pr.  d.  Prog. 
Salvianua  rec.  C.  Halm.  —  Eugyppius  rec.  H.  Sauppe.  Berol.  1877.  Weid- 
mann 4.  v.  p.  23.  25.  6  M.  60  Pf. 
Rec.  Revue  de  Pinstr.  publ.  en  Belg.  XXI,  4.  p.  283—284  v.  P.  Fredericq. 
Saxo.    Brieden,  H.,  historischer  Werth  des  Poeta  Saxo  für  die  Geschichte 

Karls  des  Grossen.    Arnsberg.  4.  Pr.  d.  Laurent 
Scenicl.    Hahn,  H.,  de  verborum  cum  praepositioDibus  compositorum  apud 

veteres  Romanorum  poetas  scaenicos  cum  dativo  struetura.  Halis.  43  S. 
Seneca,  L.  A.,  Klammer,  H.,  animadversiones  Annaeanae  gramraaticae. 
Bonnae,  J.  D.  v.  p.  97. 

Rec.  Jen.  Litztzg.  N.  35.  S.  511—512  v.  Fr.  Schultess. 

Schmidt,  B.,  zur  Apocolocyntosis.  Rhein. Museum.  XXXUI.  4.  S. 637— 638. 
Scnecae,  L.  A.,  tragoediae  rec.  F.  Leo.  vol.  I.  Berol.  Weidmaun.  v.  p.  97.  3  M. 
Rec.  Jen.  Literaturzeit.  N.  28.  p.  422—423  v.  Habrucker. 
Grimm,  R.,  der  Hercules  Oetaeus  des  Seneca  in  seinen  Beziehungen 

zu  Sophokles  Trachinierinnen.  Petersburg.  1876.  Progr.  d.  Hauptsch. 

St.  Petri.  52  S. 

Sidonius.  Purgold,  K.,  arch.  Bemerkungen  zu  Sidonius  v.  Claudianus.  p.  155. 
Silius   Italicus,  le  Puniche  traduzione  con  proemio  e  annotazioni  da  0. 
Occioni.  Milano,  Maisner.  572  p.  5  M. 

Rec.  Riv.  Europea  VIII,  2.  p.  376-377  v.  B. 
Statius.  Bitschofsky,  R.,  zu  Statius  Silvae  [n.  2.  93].  Jahrb.  f.  Phil.  Bd. 
117,  8.  p.  573-574. 
Polster,  L.,  quaestionum  Statiauarum.  part.  I.  Wongrowitz.   4.  12  p. 
Pr.  d.  Gymn. 


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160 


Römische  Autoren. 


Statius.  Sandström,  C.  E.,  studia  in  Statium.  üpsala.  Akad.  Buchh.  v.  p.  y7. 

2  M 

Ree.  Lit  Centralblatt  N.  38.  p.  1275  v.  A.  R. 
Symmachus.    Wölffliü,  E.,  zu  Symmachus.   Hermes  XIII,  4.  S.  556. 
Tabula  Peutingerana.   Hayaux  du  Tilly,  nouvelle  lecturc  de  la  table  de 

Peutinger  en  ce  qui  concerne  Forum  Julii.  v.  p.  122. 
Tacitl  opera  quae  eupersunt;  ex  accuratissimis  editionibus  repetiit  concisa 

adnotatione,  etc.  Fr.  Dübner.  Paris,  Leeoffre.  XXV,  500  p. 

—  annalium  libri  XVI.  Edition  classique,  aeconipagnee  de  notes  et  remarques 
litteraires,  philologiques  et  historiques  par  A.  Beyerle.  Paris,  Delalain. 
300  p.  I  M.  60  PL 

—  —  nouvelle  ödition,  d'apres  les  meilleurs  textes,  avec  sommaires  et  notw 
en  francais.   Livre  1.  par  J.  Naudet.  Paris,  Delagrave.  528  p. 

—  historiae  v.  C.  Heraeus.  I.  Bd.  3.  A.  Leipzig  1877,  Teubner.    1  M.  80  Pi. 

Ree.  Ztschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX.  N.  6.  p.  441—447.  v.  J.  Muller. 

—  Germauia  erkl.  v.  J.  Prammer.  Wien,  Hölder.  v.  p.  25.         1  M.  20  Pf 

Ree.  Lit.  Centralbl.  N.  33.  p.  1087—1088. 

Dederich,  A.,  über  die  Nabalia  des  Tacitus.  Monatsschrift  f.  d.  Gesch. 

Westdtschl.  IV.  4-5.  S.  213-219. 
Gantrelle,  J.,  ä  quel  genre  litteraire  apparüent  l'Agricola  de  Tacite'r 

Revue  de  l'instr.  publ.  en  Belg.  XXI,  4.  p.  217—244. 
Girard,  J.,  conciones  e  Tacito  v.  p.  153 

Güthling,  C.  E.,  de  Taciti  Agricola.    Liegnitz.  4.  16  p.  Pr.  d.  Gynm. 
Hertz,  M.,  zu  Tacitus  Historien.  I.  16.  Rhein.  Museum.  XXXILL  4. 
S.  635—636. 

Klein,  C,  de  verbis  separandi  apud  Tacitura.    Halis.  38  p.  D.  inaug. 
Orzechowski,  L.,  über  den  Agrikola  des  Tacitus  nebst  Erklärung  von 
Cap.  41  bis  Ende,  (polnisch.)  Rzeszow.  1877.  Pr.  d.  Obergymn.  30  S. 
Ree.  Zeitschr.  f.  d.  Oestcrr.  Gymn.  XXIX,  7.  p.  548. 
Tacitus  and  Bracciolini.   Londou.  Diprose.  v.  p.  98.  2")  M. 

Ree.  Athenacum  N.  2648.  27.  July.  —  Academy.  N.  325.  p.  77—78 
v.  W.  Wolfe  Capes. 
Vahlen,  J.,  in  Taciti  dialogo  nonnulla  librariorum  proelivitate  com?i 
quae  autor  ipse  probaverit.    Berol.  4.  14  p.  J.  I.  hib. 

Terentius.    Conradt,  C,  stichische  und  lyrische  Composition  bei  Terentius. 
Neue  Jahrbücher  f.  Philologie.  117.  Bd.  5.  u.  6.  Hft.    S.  401—416. 
Schwickert,  Terentiani  loci  selecta  v.  Pindarus 

Tertulllanu8.  Montaüa,  J.  F.,  Tertuliano.  La  ciencia  cristiana.  April- 
Mai. 

Schmidt,  J.,  de  nomlnum  verbalium  in  tor  et  trix  desinentium  apud 
Tertullianum  copia  ac  vi.   Erlang.  31  p.   Pr.  d.  Gymn.  v.  p.  SÄ 
Tibullus  rec.  A.  Bährens.   Lips.  Teubner.  v.  p.  26.  2  M.  80  Pi 

Ree.  Lit.  Centralbl.  N.  27.  p.  883-  884.  v.  A.  R. 

Trogus  Pompejus.    Gcsch wandtner,  L.,  quibus  fontibus  Tragus  Pompejus 

in  rebus  successorum  Alexandri  M.  enarrandis  usus  sit.  Halis  31  p  1).  J. 
Ulpianus.    Serafini.  F.,  nuova  interpretazione  del  frammento  di  Ulpiano. 

XXV.  e  XVII.  Aren.  giur.  v.  p.  98. 
Rec.  Jen.  Literaturzeit.  N.  27.  p.  399—401  v.  W.  Francke. 
Varil,  L.,  de  Morte  eclogae  Reliquiae.   Pars  altera.   Scr.  R.  ünger.  Halle. 

4.  22  p.  Pr.  d.  Stadtgymn.  (I.  1870.) 
Varro.    Buchholtz,  H.,  Varros  Beurtheilung  des  ionischen  Versmaasses. 

Rhein.  Museum.  XXXni.  4.  S.  509-517. 
Vellejus.   Lange,  0  ,  zum  Sprachgebrauch  des  Vellejus  Paterculus.  Putbui 

4.  22  p.  Pr.  d.  Pädagog. 
Vergilius.    Oeu^es.  Texte  rcvu,  avec  commentaires  et  un  traite  sur  les  prin- 

cipales  particularites  de  la  syntaxe  podtique  par  Fr.  Dübner.  Paris. 

Leeoffre.  XXVUI,  572  p. 


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Griechische  Inschriften.  —  Orientalische  Inschriften.  161 


Vergillus.  Aeneid,  with  english  notes,  critical  and  explanatory,  byH.  You  ng.  New 
edit.  revised  and  improved,  with  copious  additional  notes  by  T.  H.  Lindsay 
Leary.  London,  Lockwood.   333  p.  Lwb.  3  M.  60  Pf.  (oder  in  2  Thlen. 

I— VI,  VII-XII.    1  M.  80  Pf.  u.  2  M.  40  Pf. 

 Book  I.  With  vocabularies  arranged  by  W.  Welch.   London,  Bicken. 

98  p.  Lwb.  1  M.  80  Pf. 

 für  der  Schulgebrauch  erläut.  v.  K.  Kappes.  2.  Hft.   Aeneid  IV— VI. 

2.  verb.  Aufl.  Leipzig,  Teubner.  124  S.  1  M.  20  Pf. 

—  Bucolics  and  Georgics.  By  W.  Rushton  and  IL  Young.  New  edit  London, 
Lockwood.  Lwb.  I  M.  80  Pf. 

—  Aeneid  Books  I.  to  VI.  Translated  into  English  Prose.  Oxford.  Thornton. 
184  p.  Lwb.  2  M.  40  M. 

—  the  passion  of  Dido;  or,  the  fourth  books  of  the  Aeneid  of  Virgil, 
rendered  in  english  blank  verse,  by  W.  J.  Thornhill.  London,  Bell.  Lwb. 

3  M. 

Geist,  C,  Erklärung  einiger  Stellen  aus  der  Aeneide  Vergils.  Dillingen. 
Pr.  d.  Gymn. 

Ko Ister,  W.  H.,  de  Veneris  augurio.  Aen.  L  398—401.    Neue  Jahrbücher 

f.  Philol.  117.  Bd.  7.  Hft.  S.  488—493. 
Krause,  II.,  de  Vergilii  usurpatione  infinitivi.    Halle.  114  S.  J.  D.  u. 

Berol.  Mayer  4  Müller.  1  M.  20  Pf. 

Löwe,  G.,  ein  Virgil-Scholion.  Rhein.  Museum.  XXXHI.  4.  S.  631  —  633. 
Nettleship,  H.,  two  Oxford  Mss.  of  the  life  of  Vergil  attributed  to 

Donatus.   Academy  N.  322.  p.  13. 
Präparationen  zu  Virgils  Aeneis.    Von  e.  Schulmanne.    1.  Gosanj?. 

Düsseldorf,  Schwann.  VIII,  167  S.  40  Pf. 

Vulgata.  Novum  Jesu  Christi  Testamentum,  vulgatac  editionis,  juxta  exemplar 
Vaticanum.  Edirio  accuratissime  recognita.  Paris,  Lecoffre.  XIX,  535  p. 
a  2  col. 

—  Codex  aureus  s.  evangelia  ante  Hieronymum  latine  translata, ed.  J.  Bois- 
heim. Christiania,  Mailing,  v.  p.  99.  18  M. 

Ree.  Lit.  Centraiblatt  N.  29.  p.  935—937.  v.  U.  R.  —  Theol.  Literaturbl. 
N.  15.  v.  Gebhardt  —  Academy  N.  328.  p.  166-167  v.  R.  F.  Littledale. 
cf.  N.  329.  p.  194  v.  F.  J.  A.  Hork. 


III.  Epigraphik  und  Palaeographie. 

Desjardins.  E.,  necessitö  des  connaissances  epigraphiqoes  pour  l'intelligeüce 
de  certains  textes  classiques.  v.  Horatius  p.  157. 

1.    Griechische  Inschriften. — Orientalische  Inschriften, 
soweit   sie  zur  Kenntniss  der  classischen  Alterthums- 
wissenschaft von  Interesse  sind. 

Beloch,  J.,  2  iscr.  greche  di  Capri.   Bullettino  dell1  Instituto  di  Corrispou- 

denza  archeologica  per  Tanno  1877.  S.  50—51. 
—  u.  W.  Henzen,  iscr.  atletica  napoletana  C.  L  G.  5806.   Ibid.   1877.  S. 

109-111. 

Bergmann,  E.  v„  hieroglyphische  Inschriften  gesammelt  während  e.  im 
Winter  1877—1878  unternommenen  Reise  in  Aegypten.  1.  Lfg.  Wien, 
Faesy  d  Frick.  4.  18  S.  m.  24  Steintaf.  8  M. 

Br*al,  M.,  une  inscription  grecque  trouve'e  a  Gortyne  en  Cretc  en  1857 
par  G.  Perrot  et  Thenon.  Ac.  des  inscr.  26  Juillet.  Revue  crit.  N.  31. 
p.  79. 

Christ,  W.,  eine  metrische  Inschrift  von  Dodona.  Rhein.  Museum.  XXXIII, 
4.  S.  610-613. 


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162  Griechische  Inschriften.  —  Orientalische  Inschriften. 

Corpus  inscriptionum  atticarum.  Consüio  et  auctoritate  academiae  litteraruiB 
regiae  borussicae.    Vol.  III.  Pars  1.  Inscriptiones  atticae  aetatis  romanae. 
Ed.  G.  Dittenberger.  Pars  1.  Additae  sunt  tabulae  quinque  lith.  Berlin,  G. 
Reimer,  cart  Fol.  522  S.  v.  p.  27.      50  M.  (I— III.  1.  u.  IV.  1.:  121  M.) 
Ree.  (II,  1.)  Liter.  Centraiblatt  N.  34.  p.  1115—1116.  —  (IV,  1.)  Lit  Cen- 
tralbl.  N.  31.  p.  1114—1115. 

—  inscriptionum  graecarum.  vol.  IV.  fasc.  III.  (Index.)  Berol.  1877.  Reim-r. 

12  M. 

Ree.  Lit.  Centralbl.  N.  32.  p.  1042—1044. 
Curtiua.  E.,  Inschriften  aus  Olympia  127—130.  Archaeol.   Ztg.  XXXVI.  2. 
S.  82-85. 

Deecke.  W.,  über  den  Ursprung  der  altpersischen  Keilschrift.  Zeitschr.  d. 
dtschu.  morgenlfindischen  Gesellschaft.  XXXII.  2.  S.  271—289  m.  4  autogT. 
Tafeln. 

Delaunay,  F.,  decouverte  d'une  mosaique  sur  le  mont  des  Oliviers,  avec 
inscription  CTecque  mentionnant  un  diacre  de  l'eglise  du  Saint  Sepulcr*. 
Revue  archeologique  N.  S.  XIX,  6.  p.  398—402. 

Dilthey.  C,  epigrammata  graeca  in  muris  picta.  v.  p.  143. 

Dittenberger,  W.,  Inschriften  aus  Olympia  131—174.  Archaeol.  ZUz.  XXXY1 
2.  S.  86-103. 

'Kapivo;,  l\.  avixoo-ot  £|Wpvotxal  Irinas  et- .  "Opr^o-  1878.  Mctv>;.  App.  p. 
173—192.  v.  p.  99. 

Kaibel.  G.,  epigrammata  graeca.    Berlin,  G.  Reimer,  v.  p.  100.  12  M. 

Ree.  Ztsehr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  6.  S.  429—440.  v.  Th.  Gompen. 
Fabian!,  D.  E.,  su  una  lucerna  fittile  di  Alessandria  di  Egitto  a  iscrizione. 

Soc.  dei  cultori  d.  archeol.  cristiana.  10  Mag.  Studi  in  Ital.  I,  3.  p.  333— 

336  mit  1  Tfl. 

FränKel,  M.,  Inschrift  aus  Dodona.  Archaeol.  Ztg.  XXXVI,  2.  S.  71—73. 
Gilbert.  G.,  die  Inschrift  des  Thebaners  Xenokrates.    Neue  Jahrbücher  für 

Philo!.    117.  Bd.  5.  u.  6.  Hft.  S.  304-308. 
Heuzey  L.,  une  chaussure  antique  a  inscription  grecque.   Memoires  de  h 

Societe  nationale  des  antiquaires  de  France,  t.  38.  p.  1  —  15. 
Köhler,  U.,  Documente  zur  Geschichte  des  athenischen  Theaters.  I.  II.  Mit 

einem  Excurs.    Mittheilungen  des  dtschn.  archaeol.  Institutes  in  Athen. 

III,  2.  S.  104—134. 

—  Inschriften  von  Naxos,  Jos  und  Gythion  (nach  Mittheilung  der  Herren 
Zerleutis,  Srayrlis  und  Deffner).  Das.  S.  161—163. 

Kouuovou&rfC,  Xt„  ex'/fpccscti  £x  Wj  'A3xXt;-U'oj  xai  twv  rif»t£  tgxjuv.  'A^rvr.c« 

VII,  'j  p.  74—97  m.  Holzschn. 
Lolling.  H.  G.,  Ptoische  Inschrift.  Mit  einem  Anhange.  Mittheilungen  d.  dtschc 

archaeol.  Institutes  in  Athen.  III,  2.  S.  76—94. 

—  Böotische  Schauspielerinschriften.  Daselbst  III,  2.  S.  135—143. 

—  Inschriften  aus  der  korykischen  Grotte.  Daselbst  III,  2.  S.  154. 
Lumbroso.  G.,  iscr.  greca  di  Dendera  con  menzione  del  prefetto  L.  Emilio 

Recto.  Bullettino  delF  Instituto  di  Corrispondenza  archeologica.  1877. 
S.  52-53. 

Mommsen,  Th.,  Inschrift  des  Massinigsa.    Hermes,  XIII,  4.  S.  5G0. 

Mowat.  lettre  relative  a  une  inscription  cypriote.  Comptes  rendus  de  TAcad- 

des  inscr.  Jan.-Mars. 
Neubauer,  R ,  kyprische  Inschrift  auf  dem  Boden  einer  Lampe.  Hermes.  XIII, 

4.  S.  557-558. 

Newton,  C.  T.,  the  religion  of  the  Greeks  as  illustrated  by  greek  inscriptions. 

Nineteenth  Century.  July— August. 
Ree.  Academy  N.  327.  p.  139—140. 
Pierret,  etudes  egyptologiques.    Recueil  d'inscriptions  du  musee  du  Louvre, 

traduites  ou  comraentees.    Paris,  Vieweg.  4.  162  p. 
Rouge',  de,  inscriptions  hieroglyphiques,  copiees  en  Ecypte,  3  vol.  Paris,  Vieweg. 

4.  p.  153—231.  v.  p.  100.  * 


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Lateinische  Inschriften. 


16 


Schaefer.  A.,  Zu  den  griechischen  Inschriften.  Rhein.  Museum.  XXXIII.  4. 

S.  P05— 607. 

Schmidt,  M.,  Sammlung  kyprischer  Inschriften.   Jenae,  1876.  Duflt.  fol. 

25  M. 

Ree.  Jahrb.  f.  Philologie.  Bd.  117.  H.  8.  p.  513—531  v.  Th.  Bergk. 

Schräder,  E.,  die  Namen  der  Meere  in  den  assyrischen  Inschriften.  [Aus:  „Ab- 
handlgn.  d.  königl.  Akad.  d.  Wiss.*]  Berlin,  Dümmler.  4. 28  S.  1  M.  20  Pf. 

Tourret.  G.  M.,  etude  epigraphique  sur  un  traite  de  St.  Augustin.  Revue 
archeologiquc  N.  S.  XIX,  5.  p.  281-298.  v.  p.  100. 

Well,  R.,  Inschrift  aus  Thelpusa.  Mittheilungen  des  deutschen  archaeol.  Insti- 
tutes in  Athen.  III,  2.  S.  177—178. 


2.   Lateinische  Inschriften. 

Aldlbrandi,  J.,  osservazioui  sopra  alcune  parole  d.  Tavole  Eugubine.  Pont. 

Accad.  Rom.  Archeol.  Marzo  14.  Studi  in  It.  I,  2.  p.  233-234. 
B.,  F.,  älteste  lateinische  Inschrift.  Rhein.  Museum,  t.  Philol.  N.  F.  XXXIII, 

3.  S.  489  -490. 

Balduzzi,  L.,  di  una  tessera  militare  Estense-Bagnacavallese.  Atti  d.  deput. 
di  storia  patria  dell'  Emilia.  N.  S.  II.  u.  einz.  Modena  1877,  Vincenzi. 
12  p. 

Becker.  F.,  die  Inschriften  der  römischen  Coemeterien.  Erklärung  JÜ  aus- 
gewählter facsimil.  altchristl.  Grabschriften.  Ein  Beitrag  zur  Kcnutuiss 
a.  christl.  Alterthums  m.  besond.  Berücksicht.  der  Forschgn.  d<-  Rossi's. 
Als  Beilage  10  Taf.  Holzschn.-Abbildgn.,  26  Denkmäler  altchristl.  Kunst 
darst.  Gera,  Reisewitz.  40  S.  2  M.  40  Pf. 

Ree.  Anzeiger  f.  Biblioth.  1878.  N.  10.  Umschl.  v.  H.  Dittrich. 

Berard,  E.,  iscrizioni  di  Aosto.  Atti  della  Societa  di  Archeologia  di  Torino 
vol.  II,  I.  S.  15—19.  u.  tav.  I. 

Boutilller,  rapport  sur  l'iuscription  romaine  r^cemnient  trouvee  ä  Monceaux- 
le-Comte.  Nevers,  Fay.  12  p.  et  pl. 

Bruzza,  L.,  della  infrrpretazioue  del  monogramma  PE  che  si  trova  nei  contor- 
niati  e  nelle  iscrizioni.  Annali  delP  Instituto  di  Corrisp.  arch.  XL1X,  S. 
58—72.  u.  Tav.  F.  G. 

—  campanelli  di  bronzo  con  iscr.  Bullettino  delP  Instituto  di  Corr.  arch. 
1877.  S.  84—85. 

—  Amuleto  coli'  iscr.  Saturno.    Ibid.  S.  85. 

Cherbonneau,  inscription  de  508  trouvee  dans  la  province  d'Oran.  Comptes 
reudus  d.  PAc.  des  inscr.  Janv.— Mars. 

Christ,  C,  Inschriften  in  Heidelberg.  Jahrb.  f.  Altherth.  im  Rheinl.  LX1I. 
p.  18—33. 

—  datirbare  Inschriften  aus  dem  Odenwald  und  Mainthal.  VI.  das.  LXI1,  p. 
51-64.  (I-V.  Bd.  LH,  1872.) 

Claretta,  G.,  i  marmi  scritti  di  Torino  e  suburbio  dai  bassi  tempi  alla  raetä 
del  secolo  XVIII.  Atti  della  Societa  di  Archeologia  di  Torino  vol.  II. 
fasc.  I.  S.  87—96.  (Forts,  folgt.) 

Dressel.  EL,  2  gutti  con  iscr.  etrusche  trovati  sull1  Esquilino.  Bullettino  delT 
lustituto  di  Corr.  arch.  1877.  S.  87. 

—  Graffiti  di  Pompei.    Ibid.  1877.  S.  223.  v.  p.  28. 

—  e  F.  BQcheler,  3  iscrizioni  in  dialetto  peligno.  Ibid.  S.  177-189, 
234—237.  v.  p.  28. 

Fablani,  E.,  bilingue  iscrizione  di  Habibi.  Bullet,  d.  Coram.  archeol.  di  Roma 
VI,  Aprile-Giugno.    S.  153—161.  u.  Taf.  XI. 

Flach,  J.,  la  table  de  bronze  d'Aljustrel.  Nouv.  revue  histor.  du  droit  frans- 
et 6tr.  Mai— Juin. 
Fletter,  L.,  di  una  lapida  in  Asolo.  Archivio  Veneto.  T.  XV.  2. 


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1G4 


Palaeographie 


Forcella,  V.,  Iscrizioni  delle  chiese  di  Roma.  vol.  XII,  disp.  1—20.  Roma, 

Cecchini.  4.  p.  1-479.  v.  p.  101.  a  1  M.  50  Pt 

Gabrielli,  G.  e  Zangemeister,  C,  scavi  per  ghiande  missiü  eseguiÜ  ia  Ascoü 

Piceno.   Bullettino  dell1  Instituto  di  Corr.  arch.  1877.  S.  172— 176. 
Grassi.  L.,  de  tabulae  porceberanae  posthuma  clausula,  acroasis.  Jannae, 

tip.  Sordo-Muti.  16  p.  v.  p.  29. 
Gregoru t ti,  C,  iscrizioni  inedite  Aquileicsi,  Istriane  e  Triestine  (cont.)  Arcbeo- 

grafo.  Triest.  VI,  fasc.  I-H.  S.  26—36.  v.  1877. 

—  le  antiche  lapidi  di  Aquileja.   Triest  1877.  4.  Dase.  2-4  M. 

Ree.  Bulletino  dell'  Inst,  di  Corr.  arch.  1877.  S.  189—192.  v.  Th.  Mommseo. 
Guidobaldi,  D.  dei,  una  iscrizione  antica  nel  territorio  di  Controguerra.  U 
Carita.  Maggio. 

Heibig,  W.,  iserizioni  etrusche.  Bullettino  dell'  Instituto  di  Corr.  arch.  1877. 
S.  201-204 

Henzen,  G.,  tessera  gladiatoria  coli'  iscr.  „Spectavit".    Ibid.   1877.  S.  83. 

—  iscr.  di  Concordia  con  inenzione  del  cursus  fiscalis.  Ibid.  1877.  S.  107— 108. 

—  inscrizione  ritrovata  a  S.  Paolo.    Ibid.  1878.  N.  6.  p.  140 — 143. 

—  Pica  Caesianus.  Rhein.  Museum.  N.  F.  XXXIII.  3.  S.  488. 

Heron  de  Villefoisse,  A ,  inscriptions  de  Thala  et  de  Haidrah,  (Tunisie). 

Revue  archeologique  N.  S.  XIX,  7.  S.  33—41. 
Inscription  chretiennc  anterieure  au  VIII.  siecle.   Memoires  de  la  Society 

d'agriculture,  sciences  et  arts  d'Angers,  1^78.  7  p. 
Iscrizioni,  novelle.)  Bullettino  dell'  Instituto  di  Corr.  arch.  1877.  S.  3,  91— 92. 229. 
Kessel,  Erklfiruug  zweier  altchristlicher  Grabschriften  aus  Aachen.    Jahrb.  L 

Alterth.  im  Rheinl.  LXI1,  p.  86—119.  u.  Taf.  VII,  1. 
Lanclani,  R.,  supplemento  al  volume  VI.  del  Corpus  Inscription  um  Latin  arum 

Bull.  d.  Comm.  arch.  comunale  di  Roma.  VI,  2.  Aprile — Giugno.  S.  93 — 131. 
Le  Blant,  E.,  note  sur  une  fiole  ä  inscriptions.  Revue  archeologique  N.  S. 

XIX,  ö.  S.  299-306. 

—  sur  une  coupe  de  bronze  antique  du  V.  ou  du  VI.  siecle.  Ac.  des  Inscr. 
2£.  Juin.  Revue  critique  N.  27.  p.  15. 

Mau.  A..  Graffiti  di  Pompei.  Bullettino  dell'  Inst,  di  Corr.  arch.  1877.  S. 
65-66,  97,  131,  139,  165,  169. 

—  iscr.  di  anfore  pompeiane.  Ibid.  S.  99,  134,  140-141,  169—172. 

—  stecca  d'avorio  con  iscr.   Ibid.  S.  138. 

Minervini.  G.,  Calendario  Allifano.  Atti  dell1  Accad.  di  Arch.  di  Napoli.  V. 

VIII.  App.  p.  2-4.  m.  Tfl. 
Mowat,  R.,  inscription  latine  decouverte  ä  Hermes  canton  de  Noailles  (Oise}. 

Ac.  des  Inscr.  5.  Juillet.  Rev.  crit.  N.  28.  p.  31. 

—  L.  Duvius  Avitus.    Revue  de  philologie.  II.  1.  S.  58—61. 

Northcote,  J.  S.,  epitaphs  of  the  catacombs ;  or,  Christian  inscriptions  ic 
Rome  during  the  first  four  centuries.    London,  Longmans.  Lwb.       12  M. 

Boss!,  G.  B.  de,  iscr.  con  menzione  del  collegium  Phylletianorum.  Bullettino 
dell1  Inst,  di  Corr.  arch.  1877.  S.  49. 

—  iscr.  latina  sepolcrale  metrica.    Ibid.  S.  56. 

—  sulle  tabellette  di  bronzo  con  nomi  di  personaggi  illustri.  Ibid.  8.  81— S3. 
Röhl,  F.,  eine   lateinische  Inschrift  im  Codex  Vossianus.    Jahrbücher  f. 

Philologie.  Bd.  117.  N.  5.  6.  p.  309. 

—  üb.  C  J  L.  V.  n.  8122, 2.;  III,  2.  s.  9^6.  Jahrb.  f.  Phil.  B.  117,  5.  6.  p.  309—310. 
Vleuten.  von,  Stempel  auf  Terra -sigiilata- Scherben.    Jahrb.   f.  Alterth.  im 

Rheinl.  LXII,  p.  171-172. 
Weerth.  E.  aus'm,  Terra-sigillata-Sterapel  aus  Raveusbeuern.  Jahrb.  v.  Alterth 
im  Rheinl.  LXII,  p.  185. 

3.  Palaeographie. 

Arndt.  V,  .,  Schrit'ttaf.  z  Gebraucli  b.  Vorlesungen  u.  z.  Selbstunterricht.  2.  Hft 
Berlin,  Weidmann.  Fol.  35  photolith.  Taf.  m.  4  S.  Text.  (1.  1876.  9  M  )  15  M. 


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Allgem.  Sprachwissenschaft.  —  Vergl.  Grammat.  d.  class.  Sprach.  165 

Egger,  E.,  o  yafvrr;;  r.apa  Tq\$  apyaio';  xctl  vituttpotc  ypövo».;.  MtTdfJMBt;  ex  tov 

fa/A'.xo5.  'EptioyzaX.  TÜr.  Ilcrzpuo;.  41  p. 
Gardthausen,  V.,  Beiträge  zur  griechischen  Palaeographie.  Leipzig  1877.  Hi 


v.  p.  100.  2  11 

Ree.  Jen.  Literaturzeit.  N.  31.  p.  461  v.  R.  Schöll. 
Ghivizzani.  il  professor  Mommsen  e  le  Carte  di  Arbovea,  Sassari  1878. 

Ree.  Rivista  Europea  IX,  L  p.  179—181. 
6uiey8se  et  E.  Lefebure,  le  Papyrus  funeraire  de  Soutimes.   Paris  1877. 
Leroux.  v.  p.  102.  50  M. 

Ree.  Polybibüon  XXIII,  1.  p.  35—36  v.  H.  de  Charencey. 
Miller,  sur  un  manuscrit  de  la  bibliotheque  de  Laon.   Acad.  des  Inscr. 

Juillet  5.  Revue  crit.  N.  28.  p.  30-31. 
Minleri  Ricclo,  C,  Saggio  di  codice  diplomatico,  forraato  sulle  antiche  scritture 
dell1  archivio  di  Stato  di  Napoli.  Volume  primo,  che  prineipia  dal  15  agosto 
delP  anno  964  e  tennina  nel  27  ottobre  1285.  Napoli.  Furchheim.  324  p. 

30  M. 

Mitz8Chke,  P.,  Tironisches.  Archiv  f.  Stenogr.    30.  Jahrg.   No.  354. 

Paoll.  C,  del  papiro.    Firenze.   Le  Monier.   4.    v.  p.  102.  12  M. 

Ree.    Archeografo  Triestino.    VI.    S.  187—191.  v.  A.  H. 

Paris,  P.,  Evangeliaire  carlovingien  d'Epernay.  Comptes  rendus  de  l'Academie 
des  Inscriptions.  Avril— Juin. 

Pinchart,  A.,  catalogue  de  la  bibliotheque  de  Goethals.  Manuscrits.  v.  p.  142. 

Posse,  0.,  analecta  Vaticana.   Innsbruck,  Wagner.   X,  219  S.    4  M.  80  Pf. 

Raiin,  R..  das  Psalterium  aureum  v.  Sanct  Gallen.  E.  Beitrag  z.  Geschichte 
d.  KarolingischcD  Miniaturmalerei.  Hrsg.  vom  Iiistor.  Verein  d.  Kantons 
St  Gallen.  St.  Gallen,  Huber.  Fol.  67  S.  mit  eingedr.  Holzschn.  und 
17  Steintaf.  in  Bunt-  u.  Golddr.  geb.  20  M. 

Ree.   Bibliographie  d.  Schweiz.   N.  8.  p.  166—171.  v.  S.  V. 

Scherillo,  G.,  esame  di  un  codice  greco  pubblicato  nel  tomo  secondo  della 
biblioteca  Casinenis.  Atti  d.  Acc.  di  Arch.  di  Napoli.  vol.  VIII.,  P.  L  p. 
147-329  u.  Taf. 

Wattenbaoh,  W.,  Anleitung  zur  lateinischen  Palaeographie.  3.  Aufl.  Leipzig. 

Uirzel.    90  S.  3  M. 

—  Sehrifttafelu  z.  Geschichte  d.  Griechischen  Schrift.  Abth.  2.  Berlin  1877. 

Weidmann  v.  p.  30.  18  M. 

Ree.   Jen.  Literaturzeitung  N.  31.  p.  460-461  v.  R.  Schöll. 


IV.  Sprachwissenschaft. 

1.    Allgemeine    Sprachwissenschaft.    —  Vergleichende 

Grammatik  der  classischen  Sprachen. 

Aacoll,  G.,  i  studj  critici.  II.  Torino  1877.  Loescher.  15  M. 

Ree.   Jen.  Litztg.  N.  33.  S.  484-487  v.  H.  Osthoff. 
—  kritische  Studien  z.  Sprachwissenschaft.  WTeimar.  Böhlau.  v.  p.  102.  10  M. 

Ree.    Liter  Centralblatt  N.  37.  p.  1230-1231  v.  (?) 
Beiträge   zur   Kunde   der  indogermanischen   Sprachen.   3.  Bd.   4  Ufte. 

Göttingen,  Peppmüller.  1.  Hft.  p.  1-90.    v.  p.  30.  10  M. 

Brugman.  K.,  die  achte  Conjugation  des  Altindischen  und  ihre  Entsprechung 
im  Griech.    Zeitschr.  f.  vergl.  Sprachforschg.    N.  F.  IV.  3.    S.  255-286' 
Chavee.  II.,  ideologie  lexiologique.    Paris,  Maisonneuvc.  v.  p.  30.  103. 

Ree.   Athenaeum  N.  9651. 
Culmann,  F.  W.,  etymologische  Aufsätze  u.  Grundsatze.  L  Umschau  auf  dem 
Gebi.'te  der  Bewegung.  Leipzig,  F.  Fleischer.  66  S.  1  M.  80.  Pf. 

Farrar,  F.  W.,  Language  and  Languages.  London,  Longmans.  430  p.  Lwbd. 
v.  p.  30.  7  M.  20  Pf. 


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166    Allgem.  Sprachwissenschaft.  —  Vergl.  Grammat.  d.  class.  Sprach 

Fuml,  P.  G.,  la  storia  comparata  delle  lingue  classiche  e  neo-latine.  Nuove 
Effenieridi  Siciliane.  Genn.  Febbr.  u.  einzeln.  Palenno.  Montaina.  2<;  p.  1  M. 

Tasiuiäo;,  II..  Zc(A  xSn  r.af  "BXXlJSl  x«!  Aer-'voi;  isoxopisrutAv.  'Ks.  -Jn 

GiWafcLv  KIT',  N.  2.  p.  28-32.  N.  4.  p.  58-61.  N.  5.  p.  73-76.  N  7 
p.  105-111. 

Krause,  die  Ursprache  in  ihrer  ersten  Entwicklung.   2.  Th.    Gleiwitz.  4. 

25  S.   Pr.  d.  kath.  Gyran.  (I.  1876,  34  S.) 
Krauter,  J.  F.,  zur  Lautverschiebung.    Strasburg,  1877.  Trübner.        4  M 
Ree.    Zeitschr.  f.  deutsch.  Alterth.   XXII,  4.   Anz.  p.  333-342 
K.  Verner. 

Lefort,  J.,  grammaire  de  la  parole.  Paris,  Firrain-Didot.  76  p.  2  M.  50  Pf. 

Masing,  F.,  das  Verhältnis«  der  griechischen  Vokalabstufung  zur  sanskriti- 
schen, nebst  Einleitung  über  d.  Frage  nach  dem  Ursprung  u.  dem  Wesen 
der  Vocalabstufung  im  Indogermanischen.  Petersburg.  Egger  VIII.,  102  p. 

3  M 

Melandri,  C,  un  poco  di  storia  intorno  allo  studio  delle  lingue,  lettera  a  D. 
A.  Donati.  Liceo  I.,  vol.  II.  fasc.  4-5.  S.  131—135;  6.  S.  161-167 
7.  S.  193-199.  8.  p.  225-228.  9.  p.  257-261. 

Müller.  Fr.,  die  Gutturallaute  der  indogermanischen  Sprachen.  Sitzungs- 
berichte der  Akad.  zu  Wien.  LXXXIX.,  1.  S.  3— 16  u.  einzeln.  Gerold. 
Wien.  16  p.  30  Pf. 

Osthoff,  IL,  das  Verbum  in  der  Nominalcomposition.  Jena,  Costenoble.  v. 
p.  31.  103.  11  M.  20  Pf 

Ree.  Zeitsch.  f.  deutsch.  Alterth.  XXIL,  4.  Anz.  p.  313-320  v.  L.  Bock. 

—  u.  K.  Brugman,  morphologische  Untersuchungen  auf  dem  Gebiete  der 
indogermanischen  Sprachen.    1.  Tbl.  Leipzig,  Hirzel.  XX,  290  S.      7  M. 

Inhalt:  K.  Brugman,  das  verbale  suffix  ä  im  indogermanischen,  di* 
griechischen  passivaoriste  und  die  sogen,  aeolische  flexion  der  verba 
contracta  p.  1 — 91.  —  H.  Osthoff,  I» ormassociation  bei  zahlwörter/u 
p.  92—132.  —  K.  Brugman,  Zur  geschiente  der  personalenduugen 
p.  133—186.  (1.  Die  primärform  des  suffixes  der  L  sg.  act.  p.  129— 
150.  2.  Das  suffix  der  1.  pl.  act.  p.  151-158.  3.  Das  suftix  d<-r  & 
sg.  perf.  act.  p.  158—163.  4.  Die  imperativformen  auf  -tad  p.  163— 
173.  5.  Die  griech.  2.  3.  sg.  praes.  act.  p.  173  —  179.  6.  Die  hom. 
conjunetivformen  sWXu^t  UKX^ava  sfH'/j.s'.  p.  179—182.  7.  Conjuuctiv? 
mit  secundärer  personalendung  im  griechischen  p.  182—186.)  —  K. 
Brugman,  die  arische  passivbildung  mit  suffix  -ya-  und  die  futar- 
partieipia  auf  -ya-,  p.  187—206.  —  H.  Osthoff,  Kleine  beitrüge  zur 
declinationslehre  der  indogermanischen  sprachen.  I.  p.  207 — 290. 
(1.  Die  bildung  des  gen.  plur.  im  indogermanischen  p.  207—232. 
2.  Der  gen.  plur.  im  germanischen  p.  232—290.) 

Penka,  K.,  die  Nominalflexion.    Wien.   Hölder.  v.  p.  31.  103.   2  M.  40  PI 
Ree.   Ztschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  6.  S.  450-  457  v.  II.  Schwoizer- 
Sidler.  —  Lit.  Centralbl.  N.  32.  p.  1040—1042  v.  Bgm. 

Samland.  F.,  Methode  der  sprachwissenschaftlichen  Etymologie.  Neustadl 

W.-Pr.  4.    39  S.    Pr.  d.  Gymn. 
Schmidt  J.,  zur  Geschichte  des  indogermanischen  Vocalismus.    2  Thle. 

Weimar-Böhlau.    1S71— 75.  30  M 

Ree.  Academy  N.  323.  p.  41—42  v.  J.  Rhys. 

—  die  ursprüngliche  Flexion  des  Optativs  u.  der  auf  ä  auslautenden  Prae 
sensstamme.    Ztschr.  f.  vergl.  Sprachforschg.  N.  F.  IV.  3  S.  306—322. 

Vanicek,  A„  Fremdwörter  im  Griech.  u.  Lat.  Lpzg.  Teubner.  v.  p.  103. 

1  M  80  Pf. 

Ree.   Jen.  Litztg.  N.  33.  S.  487  —488  v.  Schweizer-Sidler. 
Wackernagel,  J.,  Gr.  ?~2ü  —  skr  ac  vayo.  Zeitschr.  f.  vergl.  Sprachforsdig. 
N.  F.  IV.  3.  S.  295-303. 


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Griech.  u.  latein.  Metrik.  —  Griech.  Grammatik  u.  Dialektologie.  167 

2.  Griechische  und  lateinische  Metrik. 

B..F.  P.,  petit  Systeme  m^trique.  Cours  moyen.  2.  partie.  Paris,  Poussielgue. 
IV,  72  p.  avec  fig. 

Christ,  W.,  die  rhythmische  Co ntinuität  der  griechischen  Chorges&nge.  [Aua: 
„Abhandlgn.  der  k.  bayer.  Akad.  d.  Wiss."]   München,  Frani.  4.   72  S. 

2  M.  10  Pf. 

Conway,  G.,  treatise  on  versification.   London,  Longmans.  117  p.  Lwb. 

5  M .  4  0  Pf. 

Forster,  W.,  zur  Bestimmung  d.  lateinischen  Quantität  aus  d.  Roman.  Rhein. 
Museum  f.  Philol.  XXX1H.  4.  S.  639-640. 

Kooici-ctopijs,  A.,  zsp».  xoü  pofyoo  sv       üpojpo<pi^  ti)<;  sXXrjvtxiJ;  ixxXrjata;. 
'Afhjv. 

Membrt,  R.,  elements  de  prosodie  latine.   Lille,  Lefort  48  p. 
Meyer,  G.,  über  den  Einfluss  des  Hocbtons  auf  den  griech.  Vocalismus. 
Zeitschr.  f.  vergl.  Sprachforschung  N.  F.  IV.  3.   S.  226—255. 

S.,  Versuch  einer  Metrik  f.  Gymnasien.   Ried.  Pr.  d.  G.  ▼.  p.  31. 
Ree.   Zeitschr.  f.  österr.  Gymn.  XXVm.,  12.  (v.  p.  31.) 
Prem,  S.,  Erwiderung  an  Herrn  M.  Gitlbauer.   Zeitschr.  f.  d.  österr. 
Gymn.  XXIX.  6.  S.  478-479.  —  Gitlbauer,  Entgegnung;  das.  p. 
479 — 480. 


.,  de  Wimm  vi  graeci  torma.   Budapest.   41  b.  ü.  J. 

A.  W.,  book  of  Greek.    London,  Stewart.  88  p.  Lwb.    1  M.  20  Pf. 

icIBtj;,  'A.  'I.,  ipojijtaxixrj  xffi  eXX>)vüci}<;  tXujostj;  juxet  rpaxTtxojv 
juotTiov  ~po;  xp^atv  Tüiv  fiXXrjvixiüv  oyoXsuuv.  Athen. 


3.  Griechische  Grammatik  nnd  Dialektologie. 

Abel,  E.,  de  infinit i vi  graeci  forma.   Budapest.   41  S.  D.  J. 
Adams,  A. 

'AVTÜ)VK 

Ballas,  die  Anomalien  der  griechischen  Verbalflexion.  Tremessen.  Pr.  d. 
Gymn.   18  S.  Berlin,  Mayer  <t  Müller.  60  Pf. 

Bellermann,  F.,  griechische  Schulgrammatik  nebst  Lesebuch.  1.  Tbl.  Gram- 
matik.  4.  Aufl.   Leipzig,  Felix.   X,  317  S.  3  M. 

Brunettl.  F.,  dizionario  manuale  italiano-greco,  compilato  colla  scorta  delle 
migliori  opere.  2.  Ed.  Rifasa  e  notabilmente  aecresciuta.  Torini,  Loescher. 
XVI,  540  p.  6  M. 

Chassang,  A.,  nouvelle  grammaire  grecque,  d'apres  la  roithode  comparative 
et  historique.  5.  ed.  revue,  corrigee  et  augmentee.  Paris,  Garnier. 
XVI,  356  p. 

—  abrede  de  la  grammaire  grecque  d'apres  la  rnethode  comparative  et 
histonque.   6.  ed.  revue,  corrigee  et  augmentee.   Paris,  Garnier.  208  p. 

—  dictionnaire  grec-francais ,  redige"  sur  un  plan  nouveau,  contenant  tous 
les  termes  employös  par  les  auteurs  classiques,  presentant  un  aperc,u  de 
la  derivation  des  mots  dans  la  langue  grecque,  et  suivi  d'un  lexique  des 
noms  propres.   Paris,  Garnier.  32.  a  2  col.,  VÖ,  1007  p. 

Curtiua,  G.,  principles  of  greek  etymology.  Translated  by  A.  S.  Wilkinsand 
E.  B.  England.   2  vis.   London,  1875—1876.  Murray.  Lwb.         36  M. 
Ree.   Academy  N.  327.  p.  145  v.  J.  Rhys. 
Oeter,  Ch.  G.  Jn  griechische  Sprachlehre  für  Anfänger  nebst  Uebungen. 
1—3.  ThI.  1.  u.  2.  Kurs.  Gross-Lichterfelde,  Deter.  6  M.  80  Pf. 

Inhalt:   1.  Griechische  Formenlehre  nebst  Uebungen  f.  Quarta.  (VII, 
189  S.)   3  M.  —  2.  Griech.  Formenlehre  nebst  Uebungen  f.  Tertia. 
(90  S.)  1  M.  80  Pf.  —  3.  Griechische  Syntax  nebst  Uebungen  f.  Se- 
cunda  1  Kurs.  (71  S.)   2.  Kurs.  2  Aufl.  (77.  S.)  a  1  M. 
Englmann,  L.,  Syntax  der  griechischen  Sprache.   Möglichst  einfach  u.  kurz 
dargestellt.   München,  Lindauer.  47  S.  80  Pf. 

—  u.  E.  Kurl,  Grammatik  der  griechischen  Sprache.    1.  Thl.  A.  u.  d.  T. 
Formenlehre  d.  att.  Dialekts.  Von  L.  Englmann.  5.  verb.  Aufl.  Bamberg, 
Buchner.   VIII,  137  S.  2  M. 

Bihliotheca  pbilologic«  cUwica.  III.  1878.  13 


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168  Griechische  Grammatik  und  Dialektologie. 

Funck,  A.,  d.  Verbaladiektiv  a.  -*•©«.   Rhein.  Mus.  XXXHI,  4.  S.  615-620. 
Borth,  B.,  Grammatisch-Kritisches  rar  griechischen  Moduslehre.  Dresden- 
Neustadt  4.  20  p.  Pr.  d.  Gymn. 
Jeannarakia,  A..  neugriechische  Grammatik.  Hannover.  Hahn.  v.  p.  104.  4  M. 

Ree.  Lit  Centralbl.  N.  28.  p.  923—924.  v.  W.  W. 
Kövto;,  fXwooixai  xopcrcTjprJast^.  §.  1.  'Avcqviu;  xaxiü;  ovn  zou  ccvcqp/aj&t.  §2. 
opfaojtds  ix  toD  opfdCu),  ou^t  ex  tuü  op^oö.  §.  3.  aiToxojiria  ha  toü  I.  oij'. 

oiTozou^ia  Bio  toü  El.  Biipwv  N.  7.  p.  378  —  384.  N.  8.  p.  114  — 118. 
v.  p.  32.  104.  • 

—  fXiuostxat  ^opcrrrjpyjoct;.  §.  20,  5.    otö;  tö  av:t  «cou  oto;.  —  6.  oto;  ehrr.  -:o> 

oto;  —  §.  23, 1.  <pa(va>  —  x£<p<rpca,  ü<p<xtva>  —  D^apta,  xtX.  ofcyvcu  —  «u^T»^ 
atayövtu  —  tsyutxo,  xtX.  —  §.  23,  2.  t(vu>  —  teTixa.  'E*.  Ttöv  <l>»Xoji..  K£T' 
N.  4  p.  64-58.  N.  5.  p.  69-73.  N.  6.  p.  86-90.  '  N.  7.  p.  97—101. 
v.  p.  32.  104. 

—  fpajuxaTixcf.  TpajxoVctuv  avrt  tou  Tptrjxovta  r^oi  "cpidxovto.  —  TA0TA  crvri  Ta£ 

touto,  xtX.  xat  E0EPTETHS  avxt  tou  eüepTSTT];,  xtX.  ndpvasao;  B'  6  p.  449 
-451. 

—  xpiTixd  xat  ipa^axxxä.  Mepo;  rejircov.  §.  1  auvoXtofotvnv  —  aovata&trvn». 
§.  2.  vüv  orj  ^  vuvoyJ  —  vöv  tjSy].  §.  3.  *aps©tiXa£Gt  tö  —  rap8©uXd£aro.  §.  4. 
xpo-icdev  —  zpoxe&aoav.  §.  5.  a^a  —  dXXd,  'Afbjvatov  Vn,  1.  p.  100— 
123.  v.  p.  82. 

Koppin,  K.,  Beitrag  zur  Entwicklung  der  Ideen  über  die  griechischen  Modi. 
Wismar.  1877.  Hinstorff.  4.  1  M.  60  Pf. 

Ree  Lit.  Centralblatt  N.  36.  p.  1201—1202  v.  CL 

—  der  modus  irrealis  in  der  griech.  Sprache.    Berlin,  v.  p.  32. 

Ree.   Lit.  Centralblatt  N.  36.  p.  1201—1202.  v.  Cl. 
K«u-od/7];,  A.  A.,  ■ypajijtcrtUTj  iXXr^vixyj  zpö;  xpfjaiv  t&v  sXXtjvixüiv  3y?Xi>»v 

vExo.  n.  ETTju^M^^       Biet  xo  peXtiov  5ts3xsya3{iiv7;.  "Afrrjv. 
Lancelot.  le  jardin  des  racines  grecques.   Nouvelle  Edition,  augmentee  et 
suivie  d  un  petit  traite  sur  la  formation  et  la  derivation  des  mots  grecs. 
etc.,  par  J.  Chantrel.   Paris,  Belin.   IX,  314  p. 

Lumbroao,  G.,  sulla  voce  Jtdpr^a.  Bullettino  dell'  Inst,  di  Corr.  arch.  1S77. 
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Mahlow,  G.,  Einige  alterthümliche  Perfectbildungen  des  Griechischen.  Zeitechr. 
f.  vergl.  Sprachforschg.  N.  F.  IV,  3.  S.  293—295. 

Parker,  F.,  tracts  on  the  Greek  language.  Nos.  6  4  7:  the  position  of 
Greek  words  and  the  government  of  Greek  nouns.  London,  Simpkin. 
38  p.  Lwb.  2  M.  40  Pt 

Pellegrlnl,  A.,  lessico  del  dialetto  greco  di  Bova;  Cont  e  fine.  App.  d.  Riv. 
di  Filologia.  VI,  10-12  p.  97-128.  v.  p.  105. 

Rutherford,  W.  G.,  Greek  grammar.  LondoD,  Macmillan.  v.  p.  33.  1  M.  20  Pt 
Ree.   Athenaeum  No.  2649. 

Sanesl,  TM  vocabolario  italiano-greco.   Prato,  tip.  Aldina.  484  p.          6  M. 

SaxEXXdpto;,  'A„  eXXr^vtxrj  -jpajmctTtxrj  et;  XP^3lv  *l"v  iXXijvaÄv  ayoXsioiv. 
'A&r4v.  1878. 

Schmidt,  J.  H.  H.,  Synonymik  der  griechischen  Sprache.  2  Bde.  LeipiU. 
Teubner.  v.  p.  33.  24  & 

Ree.   Lit.  Centralblatt  N.  37.  p.  1231—1235  v.  K.  Z  .  .  .  .  r. 

ÜToyicrTeXo;,  I.  N„  ffrorjoXojia  x?tz  ßXXrjvui};  7X10337;;  xrrA  tö;  dp-^a; 

v£u>-gpa;  iXujssoXojia;,    Zaxövfto;,  Ta<p&dvTj;.  69  p.  1  M.  50  Pf. 

Todt,  B.,  griechisches  Vocabularium  f.  den  Elementarunterricht  in  sachlicher 
Anordnung.  4.,  nach  der  3.  durchgeseh.  Aufl.  Halle,  Buchh.  d.  Waisenh. 
X,  78  S.  IM. 


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Lateinische  Grammatik  und  Dialektologie.  169 

Wllamowitz-  Möllendorff,  v.,  Vortrag  über  die  Entstehung  der  griechischen 
Schriftsprachen.  Verhandlungen  der  32.  Versammig.  der  dtschn.  Philol. 
S.  36—41. 

Yennl,  D.,  a  grammar  of  the  Greek  language.  New- York,  Sadlier.  cart.  6  M. 
Zacher,  K.,  de  nominibus  graecia  in  au>;  oto  oiov.  Halle,  Niemeyer,  v.  p.  33. 

6  M. 

Ree.   Beiträge  z.  Kunde  d.  Indogermanischen  Sprachen.  III,  1.  S.  88— 
96.  v.  R.  Peppmüller. 
Zlrwik,  M.,  Grnndzüge  e.  wissenschaftl.  Grammatik  der  griechischen  Sprache. 
Salzburg,  (Dieter).    118  S.  m.  3  Tab.  in  qu.  Fol.  2  M. 

4.  Lateinische  Grammatik  and  Dialektologie. 

Bertocci.  G.,  etimologia  e  sintassi  della  lingua  latina  esposte  in  tavole  si- 
nottiebe.   Prato,  Alberghetti.  2  M. 

Ree.  Studi  in  Italia  I,  3.  p.  298—300  v.  A.  Bruni. 

Brandt,  S.,  gerrae,  gerro,  congerro.  Eine  etymologisch- lexikalische  Unter- 
suchung; Nachtrag  über  gerrinum,  carinum,  carinarii  zu  Epid.  II,  2,49. 
Aul.  III,  5,  36.  Jahrbücher  f.  Philologie.  117.  Bd.  Hft.  5  und  6.  S.  365 
-389. 

Buoge,  S.,  Altitalische  Studien.  Herausgegeben  von  der  Gesellschaft  der 
Wissenschaften  zu  Christiania.    Christ.   Dybwad.  88  S.  2  M. 

Camllll,  D.,  rivista  d'un  nuovo  corso  di  lingua  latina  del  F.  Pandolfi.  Studi  in 
^  Ital.  I,  1.  p.  31-38. 

Chassant.  L.  A.,  petit  vocabulaire  latin-francais  du  XIII.  siecle.  Extrait  d'un 
manuscrit  de  la  bibliotheque  d'Evreux.  2.  ed.  Paris,  Aubry.  59  p. 

Corradlnl,  F.,  sul  lessico  F orcelliniano  che  si  pubblica  nel  Seminario  di 
Padova:  lettera  mandata  al  prof.  M.  D  (e)  V  (it).  Padova,  tip.  Seminario.  48  p. 

Deecke,  W.,  über  das  Etruskische  Wort  lautni  und  seine  Verwandten.  Bei- 
träge z.  Kunde  d.  indogerman.  Sprachen.   3  Bd.  1.  Hft  S.  26—53. 

Draeger,  A.,  historische  Syntax  der  lat.  Sprache.  II,  2.  Leipzig,  Teubner.  v. 
p.  34.  105.  6  M.  80  Pf. 

Ree.  Lit  Centraiblatt  N.  29.  p.  956-957.  v.  Cl. 

Forcellinl,  Aeg.,  totius  latinitatis  lexicon,  in  hac  editione  novo  ordine  digestum, 
amplissime  auetum  at(jue  emendatum,  adjecto  insuper  altera  quasi  parte 
onomastico  totius  latinitatis  cura  et  studio  V.  De- Vit.  Distr.  62.  Prati.  Tip. 
Aldina.  gr.  4.  6.  Bd.  XX  u.  S.  601—664.  v.  p.  106.  ä  2  M.  5ü  Pf. 

Gandino,  G.  B.,  studi  di  latino  antico  II.  Rivista  di  Filologia  VI,  10—12. 
S.  453-473. 

ßeorges,  E.,  kurzgefasstes  Wörterbuch  der  wichtigsten  Eigennamen  der  la- 
teinischen Sprache.  Als  Anh.  zu  Georges'  lateinisch-deutschem  Wörter- 
buch.  Leipzig,  Hahn.    110  S.  75  Pf. 

GolensM,  v.,  Beiträge  zur  Verbesserung  der  Ellendt-Seyffert'schen  lateinischen 
Syntax.  Rogasen.   4.  12  p.  Pr.  d.  Gymn. 

Jacoby.  C,  d.  Reduplication  im  Latein.   Danzi^.  4.  32  p.  Pr.  d.  kön.  Gymn. 

Kan,  J.  B.,  latijnische  grammatica.  1.  stuk.  Ltreeht,  Kemink.  (10,  VI  p.  u. 
p.  1-122.)  2  M.  50  Pf. 

Kühner.  R.,  ausführliche  Grammatik  der  lateinischen  Sprache.  2.  Bd.  1.  Abth. 
Hannover,  Hahn.  XH,  627  S.  8  M.  (I.  1877:  10  M.) 

Ree.  (I.)  Zeitschr.  f.  <L  österr.  G>-mn.  XXIX,  N.  6.  p.  447-449  v.  F. 
Weihrich. 

Lhomond,  Clements  de  grammaire  latine,  annotäs  et  completespar  F.  Deltour. 

39.  ed.  revue  et  modifiee.  Paris,  Delalain.  VII,  330  p.  1  M.  60  Pf. 
Lumbroso,  G.,  sul  nome  di  Augustamnica.  Bull.  deUTnst.  di  Corr.  arch. 

1877.  S.  11—12. 

Meissner,  C,  lateinische  Phraseologie  f.  die  oberen  Gymnasialklassen.  Leipz., 
Teubner.  VIII,  171  S.  1  M.  60  Pf. 

13* 


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170  Allgemeine  antike  Literaturgeschichte. 

Meyer,  L.,  indutiae  und  bellum.  Beitr.  z.  Kunde  d.  indogerm.  Sprachen, 
in,  L  S.  74—80. 

Müller,  L.,  orthographiae  et  prosodiae  latinae  summarium.  In  usum  sodalium 
instituti  hiatorici  philologici  Petropolitani  conscripsit  Petropoli.  Leipzig, 
Teubner.  66  S.  1  M.  20  Pf. 

Qul oherat,  L.,  dictionnaire  francais-latin,  comp  ose  sur  le  plan  du  dictionnaire 
latin-francais,  et  tire  dea  auteurs  classiques  latins  pour  la  langue  commune, 
des  auteurs  speciaux  pour  la  langue  technique,  des  Peres  de  l'Eglise  pour 
la  langue  sacree,  et  du  glossaire  de  Du  Cange  pour  la  langue  du  moyen 
ige.    23.  tiragc.  Paris,  Hachette.  a  3  col.,  XX,  1683  p.         9  IL  50  Pf 

—  et  A.  Davelui,  dictionnaire  latin-francais,  redige  sur  un  nouveau  plan, 
etc.,  et  contenant  plus  de  1500  mots  qu'on  ne  trouve  dans  aucun  lexique 
publie  jusqu'ä  ce  jour.  Avec  un  vocabulaire  des  noms  geographiquee. 
mythologiques  et  historiques,  par  L.  Quicherat  3t.  £<L  Paris,  Hachette. 
a  3  col.,  XX,  1468  p.  9  M.  ou  Pf. 

2<xxe XX.apöicouX.oc,  £.  K.,  xepi  *cuiv  doyaioxaczaiv  p^iuudv  rite  Tu>jiotxt>; 
TpW«roXov^;.  'i&p.  xdiv  4>iXoiio&d>v.  K2T',  A'  N.  5.  p.  77—80.  B'  N.  7. 
p.  101-105. 

—  ExXo-rn  auvu)vuaä)v  xijc  Aotivüoj;  7X103015;  xorco  tov  Doederlein.  *E».  t«>» 
a>-Xovu   N.  8.  p.  122-124. 

Sayoe,  A.  H..  Etruscan  notes.   Academy  N.  331.  p.  242—243. 
Scheler,  A.,  Ölla  Patclla  (suite).   Revue  de  Tinstr.  publ.  en  Belg.  XXI,  4.  p. 
268-277.  v.  p.  34. 

Schultz,  F.,  kleine  lateinische  Sprachlehre  zunächst  f.  die  untern  u.  mittlere 
Klassen  der  Gymnasien.  16.  verb.  Aufl.  Paderborn,  Schöningh.  VTB. 
289  S.  1  M.  85  Pf. 

Slbertl,  M.,  lateinische  Schulgrammatik.   Für  die  untern  Klassen.    Neu  be- 
arbeitet u.  f.  die  mittlem  Klassen  erweitert  v.  M.  M  ei  ring.  23.  verb.  Aufl 
Mit  e.  Wörterverzeichnisse  zu  den  latein.  Beispielen  der  Syntax  f.  d.  untern 
Klassen  u.  e.  Beilage  gereimter  Genusrcgeln  nach  Zumpt.    Bonn,  Cohen 
4  Sohn.  IV,  392  S.  2  M.  20  Pf 

Stell,  F.,  die  lateinische  Nominal -Composition.    Innsbr.   1877.  Wagner. 

2  M.  40  Pf. 

Ree.  Lit.  Centralbl.  N.  30.  p.  983—984.  v.  Bgm. 

Vit,  de,  de  Rosel,  Henzen,  sulla  parola  emituliarius.    Bull,  dell  'Inst,  di  Corr. 

arch.  1877.  S.  83-84. 
Vogel,  Th.,  zur  lateinischen  Syntai.  Neue  Jahrbücher  für  Philologie.  117  Bc 

5.  il  6.  Hft.  S.  393—398. 
Weissbrodt,  W.,  de  usu  pronominum  hic  et  is  quaestio.  Part.  I.  Brauns  ber? 

4.  10  S.  Ind.  lect.  hib. 
Yennl,  D.,  a  gram  mar  of  the  Latin  language.  New- York,  Sadlier.  cart.  6  M 
Zama.  E.,  la  lingua  latina.   Gli  Studi  in  Italia.  I,  4.  Luglio-Agosto.  S.  444 

—452. 


V.  Literaturgeschichte. 

1.    Allgemeine  antike  Literaturgeschichte. 

Archiv  f.  Literaturgeschichte  hrsg.  von  F.  Schnorr  v.  Caro Isfeld.    8.  Bd. 

4  Hfte.  Leipzig,  Teubner.  1.  Hft.  172  S.  14  M 

Avanzo,  d*.  la  litterature  de  Peglisc  et  renseignement  mixte  des  auteurs 

classique  chretiens  et  paicns.  (Traduction  de  Titalien.)  Lille,  Ducoulombier 

XII,  55  p. 

Brugsch,  la  fable  du  lion  et  de  la  souris.    Revue  arch.  N.  Serie.  XIX,  7. 
S.  55-57. 

Davie,  C.  M.,  fun:  ancient  and  modern.   2  vols.  London,  Tinsley.  630  p 
Lwbd.  04  jj 


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Griechische  und  römische  Literaturgeschichte.  171 

Dictionnalre  des  sciences  philosophiques  par  une  soci^te  de  professeurs  et  du 
savants  sous  la  dircction  de  A.  Franek.  2.  ed.  Paris,  Hachette.  XIL  1806  p. 
i  2  col.  30  M. 

Ree.  Polybiblion.  XXIII,  2.  p.  97—102  v.  L.  Couture. 
Fahre,  J-,  histoire  de  la  Philosophie.    1.  partie.  Autiquite  et  moyen  ige. 
Paris.  Genner-Bailliere.  VII,  474  p.  3  M.  50  Pf. 

Ree  Polybiblion.  XXIII,  2.  p.  103-106  v.  L.  Couture. 
Hagen,  II.,  der  Roman  v.  König  Apollonius  v.  Tyrus  in  seinen  verschiedenen 
Bearbeitungen.  Berlin,  Habel.  32  S.  60  Pf. 

Noack,  L.,  philos.-gesch.  Handwörterbuch.  6—9.  Lfg.  Leipzig,  Koschny. 
S.  401-720.  v.  p.  35.  107.  a  1  M.  50  Pf. 

Ree.  Revue  entique.  N.  36.  p.  158—159  v.  A.  C. 
Rocholl,  R.,  die  Philosophie  der  Geschichte.   Darstellung  und  Kritik  der  Ver- 
suche zu  einem  Aufbau  derselben.    (Gekrönte  Preisschrift.)  Göttingen. 
Vandenhoeck.  XII,  399  S.  8  M. 

Ree.  Liter.  Centralblatt  N.  36.  p.  1184—1185.  —  Academy  N.  328.  p. 
163—164. 

Rothfuobs,  J.,  parallele  und  sich  schneidende  Linien  sokratischer  und  christ- 
licher Lebensweisheit.   Gütersloh.  Pr.  d.  Gymn.  4.  10  S. 

Schasler,  M.,  zur  Geschichte  der  Ironie.  Zeitschr.  f.  Philos.  N.  F.  72,  2 ; 
73,  1. 

Schwegler,  A.,  Geschichte  der  Philosophie  im  Umriss.  Ein  Leitfaden  zur 
üebersicht  10.  Aufl.  Stuttgart,  Conradi.  VIII,  302  S.  3  M.  60  Pf. 

Thomas,  W.  B.,  on  ancient  ethics;  a  lecture  read  at  Haverfordwest,  May  27, 
1856;  and  at  Milford,  January  7,  1863.  London,  Simpkin.  40  p.  1  M.  20  Pf. 

2.  Griechische  Literaturgeschichte. 

Borg  he  se,  L.,  del  problema  morale  in  Grecia.  Pontificia  Accademia  della 
Immacolata  Concezione  di  M.  V.  Adunanza  del  19.  Giugno.  Gli  studi  in 
Italia.  Anno  I,  4.  S.  521. 

Beitran,  R.,  filosofia  griega.  Revista  Europea.,  Juli. 

Gldel,  Ch.,  nouvelles  Stüdes  sur  la  litterature  grecque  moderne.  Paris.  Mai- 
sonneuve.  v.  p.  35.  107.  10  M. 

Ree.  Polybiblion.  XXIII,  2.  p.  141—142  v.  Th.  P.  —  Liter.  Centralbl. 
N.  39.  p.  1301—1302  v.  W.  W.  —  Journal  des  Savants.  Juin.  v.  E.  Miller. 
Hiller,  E.,  Beiträge  zur  Griechischen  Literaturgeschichte.    Rhein.  Museum 

XXXIII,  4.  S.  518—529. 
Hromada,  A.,  die  vorsokratische  Naturphilosophie  der  Griechen  u.  d.  moderne 

Naturwissenschaft.   Prag.  48  S.  Pr.  d.  Oberrealsch. 
Müller,  E.,  die  Idee  der  Menschheit  im  Hellenischen  Alterthum.   Leipzig,  1877. 
Teubner.  1  M.  60  Pf. 

Ree.  Jen.  Literaturzeitung  N.  28.  p.  418—419  v.  H.  Zurborg. 
Papparlgopoulos,  C,  histoire  de  la  civilisation  hellenique.  Pans,  Hachette. 
v.  p.  36. 108.  7  M.  50  Pf. 

Ree.  Revue  arche'ologique  XIX,  5.  S.  349—351  v.  H.  Perrot 
Sobcryk,  das  pythagoreische  System  in  seinen  Grundgedanken  entwickelt. 

Breslau,  Koebner.   41  S.  m.  1  Steintaf.  1  M. 

Stoll,  H.  W.,  die  Meister  der  griechischen  Litteratur.  Eine  Üebersicht  der 
kla8s.  Litteratur  der  Griechen  f.  die  reifere  Jugend  u.  Freunde  d.  Alter- 
thums.   Leipzig,  Teubner.   VI,  426  S.  m.  1  Stahlst  4  M.  20  Pf 

3.  Römische  Literaturgeschichte. 

,  G.  C.  F.,  storia  della  letteratura  romana,  tradotta  sulla  terza  edizione 
tedesca  da  T.  Mattei:  2.  ediz.,  riveduta  sulla  4.  originale  da  P.  Occella. 
Vol.  1.  Torino,  Unione  tip.-edit  376  p.  3  M.  50  Pf 

Ree.  Rivista  Europea  IX,  1.  p.  184—185. 


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172    Archaeol.  Zeitschrift  —  Publikation,  archaeolog.  Gesellschaften. 

Clement,  T..  de  la  poesie  latine  chretienne.  Revue  de  Tart  ehret  Avril-Juin. 
HObner.  E.,  Grundriss  zu  Vorlesungen  üb.  die  römische  Literaturgeschichte. 

4.  verrn.  Aufl.  Berlin,  Weidmann.  IV,  348  S.  8  IL 

Jahns,  M.,  die  römische  Miüt&rliteratur.  Grenzboten  N.  38.  Vergl.  Rom. 

Alterthümer. 

Nlsard,  D.,  Stüdes  de  moeurs  et  de  critique  sur  les  poßtes  latins  de  U 
d^cadence.  4.  £d.  2  vols.  Paris,  Hachette.  XIH,  831  p.  7  M. 

Peiper,  R.,  zur  Geschichte  der  mittellateinischen  Dichtung.  Archiv  f.  Litte- 
raturgeschichte  VII,  4.  S.  409—433. 

Portelette,  C.,  les  poötes  latins  de  Tere  Chretienne.  L1  Instruction  publique, 
aoüt.  v.  p.  36.  108. 

VI.  Alterthumskunde. 

L  Archaeologische  Zeitschriften.  —  Publicationen 
archaeologischer  Gesellschaften. 


de  la  Societe  historique  et  archeologique  de  Chateau-Thierry.  Anne* 

1876.  Chäteau-Thierry,  Lccesne.  XI,  80  p.  et  pl. 

—  d.  historischen  Vereins  f.  den  Niederrhein,  insbesondere  die  alte  Erzdiöcese 
Köln.  32.  Hft.  Köln,  Du  Mont-Schauberg.  206  S.  v.  p.  109.     2  M.  50  Pf. 

Annualrc  historique  du  departement  de  l'Yonne.  42.  annee.  17.  volume  de 
la  2.  serie.  1878.  Auxerre,  Rouille.  419  p.  et  3  pl.  2  M.  25  Pf. 

—  de  la  Society  fran<;aise  de  numismatique  et  d'archeologie.  T.  3.  3.  partie. 
(1870)  (Fin.)  p.  343-587  u.  Portr.  Paris,  Societe". 

—  le  meme.  2.  s^rie.  T.  L  1.  partie.  1877.  5.  de  la  collection.  Paris, 
Societe..  80  p. 

Annualre -Bulletin  de  la  Socio te  de  Thistoire  de  France,  annee  1877.  Paris. 

Loones.  254  p.  v.  p.  37.  5  M. 

Arohiv  d.  Vereines  f.  siebenbürgische  Landeskunde.   Hrsg.  vom  Vereins-Aus- 

schuss.   Neue  Folge.  14  Bd.  2.  Hft.  Hermannstadt,  Michaelis.  S.  249—474. 

v.  p.  37.  a  1  M.  40  Pl 

—  f.  österreichische  Geschichte.  Hrsg.  v.  der  zur  Pflege  vaterländ.  Geschichte 
aufgestellten  Commission  der  kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften.  57.  Bd. 

I.  Hälfte.  Wien,  Gerold.  286  S.  v.  p.  109  4  M. 

—  historiques  du  Poitou.  T.  6.  Poitiers,  Oudin.  XXIII,  572  p. 

Archlvlo  storico  Marchigiano,  diretto  da  Reza.  Ancona,  Aurelj.  (viertcljährücb 
200  p.) 

Assemblers  du  diocese  de  Castros;  par  E.  A.  Bossig noi,  de  la  Societe 

archeologique  du  midi  de  la  France.   Toulouse,  Chauvin.  241  p. 
Attl  della  Societa  di  archeologia  e  belle  arti  per  la  provincia  di  Torino,  vol. 

II,  fasc.  1.  Torino,  Bocca.  90  p.  m.  3  Kuprrn.  4  M. 
Ree.  Riv.  di  Filologia  VI,  10—12.  p.  517—520  v.  E.  S. 

—  e  Memoire  delle  RR.  Deputazioni  di  storia  patria  per  ie  provincie  dell1  Emilia 
N.  Serie,  HL  1.  Modena,  Vincenzi.  LIX,  218  p.  m.  Kupfrn.  v.p.  109.  ä  6X 

Blätter  zur  näheren  Kunde  Westfalens.  Organ  des  histor.  Vereins  tür  da* 
Herzogth.  Westfalen,  hrsg.  durch  K.  Tücking.  16.  Jahrg.  1878.  4  Ufte 
Meschede,  Harmann.    I.  u.  2.  Hft.  48  S.  IM.  75  Pf. 

Bulletin  de  la  commission  des  monuments  historiques  du  Pas-de-Calais  t 
IV.  Arras. 

—  de  la  Societe  des  sciences  historiques  et  naturelles  de  l'Yonne.  Annee 

1877.  32.  volume  (12.  de  la  2.  s6rie).  Auxerre,  Societe.  LXXXIX,  616  p. 
v.  p.  38. 

—  de  la  Socie-te  de  Phistoire  de  Paris  et  de  l'Hc-dc-France.  4.  annee.  1877. 
Paris,  Champion.  196  p.  v.  p.  38. 

—  de  la  Societe  archeologique,  historique  et  scientifique  de  Soissons.  T.  7. 
(2.  sörie.)  Soissons,  Societe.  390  p.  et  pl.  v.  p.  38. 


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Encyclopaedie  u.  Methodologie  d.  Alterthumswissenschaft.  173 

Compte  rendu  de  la  premiere  Session  du  Congres  international  des  orientalistes 
(Paris,  1873).  Tome  3  et  dernier.  Paris,  Maisonneuve.  CXCIV,68.  p.  15  M. 

(I.  IL  1874—1876.  50  M.) 

Curiositä  e  ricerche  di  storia  subalpina,  pubblicate  da  una  Societä  di  studiosi 
di  patrie  memorie.  Punt.  11.  Torino,  Bocca,  vol.  III,  p.  365—560  mit 
Chromolith.  u.  Facs.  (1-10.  =  vol.  I.  II.  ffl.  1-2.  1876-78.)     a  5  M. 

Jahrbücher  d.  Vereins  v.  Alterthumsfreunden  im  Rheinlande.  61.  62.  Hft. 
Bonn,  Marcus.  61:  187  S.  m.  eingedr.  Holzschn.  u.  8  lith.  u.  phototyp.  Taf. 
62:  188  S.  m.  7  lith.  u.  chromolith.  Taf.  v.  p.  39.  a  6  M. 

Mlmolres  de  la  Societe  academique  d'archeologie,  sciences  et  arts  du  departe- 
ment  de  l'Oise..  T.  X,  1.  partie  Beauvais,  Pere.  260  p.,  1  carte  et  pl.  a  9  M 

—  de  la  Sociöte"  Royale  des  antiquaires  du  Nord.  Nouvelle  serie.  1877. 
Kiöbenh.  70  p.  v.  p.  40.  •  1  M.  50  Pf. 

—  de  la  Sociöte*  de  l'histoire  de  Paris  et  de  l'Ue-de-France.  T.  4  (1877). 
Paris,  Champion.  308  p.  v.  p.  40. 

Mltthellungen  der  historischen  und  antiquarischen  Gesellschaft  zu  Basel.  Neue 
Folge.  I.  Basel,  Bahnmeier.  4.  10  S.  m.  7  Taf.  in  Ton-  und  Farbendr.  v. 
A.  Graeter.  (in  4.  u.  gr.  Fol.)  6  M. 

—  d.  königl.  säcbs.  Altertnums- Vereins.  Namens  desselben  hrsg.  v.  H.  Er  misch, 
u.  A.  v.  Eye.  28.  Hft.  Dresden,  Baensch.  XIV,  162  S.  m  4  Taf.  in  Licht- 
druck. 3  M 

—  v.  dem  Freiberger  Alterthumsverein.  Hrsg.  v.  H.  Gerlach.  Freiberg  1877. 
Gerlach.  14.  Hft  8.  VII  u.  S.  1271—1395  m.  2  Holzschntaf.  2  M. 

—  archaeologisch-epigraphische,  aus  Oesterreich.  Hrsg.  v.  0.  Benndorf  u. 
0.  Hirsch feld.  2.  Jahrg.  Wien,  Gerold.  1.  Hft.  104  S.  m.  eingedr.  Holz- 
schnitten u.  5  Steintaf.  9  M. 

Ree.  (I.)  Jahrb.  f.  Alterth.  im  Rheinlande.  LXH,  p.  153—154  v.  Conze. 

—  der  antiquarischen  Gesellschaft  in  Zürich.  20.  Bd.  2.  Abth.  1.  Hft.  Zürich, 
Orell.  4.  83  S.  m.  eingedr.  Holzsch.,  4  Steintaf.  u.  1  Tabelle,  v.  p.  40.  7  M. 

Musee  neuch&telois,  recueil  d'histoire  nationale  et  d'arch^oloric.  Organe  de 

la  Socie't^  d'histoire  du  canton  de  Neuchätel.   Neuch&tel,  Societe.  monatl. 

24  S.  4.  m.  Kpfrn.  8  M. 

Recueil  des  actes,  archives  et  memoires  de  la  Commission  des  arts  et  monu- 

ments  historiques  de  la  Charente-Inferieure  et  Societe  d'archeologie  de 

Saintes.  T.  3.  Saintes.  Hus.   304  p.  et  pl. 
Travaux  de  la  Societe*  d'histoire  et  d'archeologie  de  la  Maurienne  (Savoie). 

4.  vol.  Saint-Jean-de-Maurienne,  Vulliermet.   140  p.  et  pl. 
Zeltschrift  f.  vaterländische  Geschichte  u.  Alterthumskunde.   Hrsg.  von  dem 

Verein  t  Geschichte  u.  Alterthumskunde  Westfalens,  durch  dess.  Directoren 

W.  E.  Gie fers  u.  P.  Beckmann.   36.  Bd.  Münster,  Regensberg.  204  u. 

214  S.  v.  p.  110.  4  M.  50  Pf. 

—  d.  Harz-Vereins  f.  Geschichte  u.  Alterthumskunde,  Hrsg.  im  Namen  des 
Vereins  v.  E.  Jacobs.  11.  Jahrg.  1878.  1-3.  Hft.  Wernigerode.  Quedlin- 
burg, Buch.  408  S.  m.  3  Steintaf.  v.  p.  42.  6  M. 

2.  Encyclopaedie  nnd  Methodologie  der  Alterthums- 
wissenschaft. 

AmoMo,  B.,  commemorazione  di  Alfonso  Lamarmora.  Biella,  Amosso.  46  p. 
Brücke,  E.,  prineipes  scientifiques  des  beaux-arts,  essais  et  fragments  de 

the'orie;  suivis  de  l'optique  et  lapeinture;  par  H.  Helmhol tz,  Paris,  Germer 

Balliere.  224  p.  avec  39  vign.  6  M. 

Cosel,  A^  gü  studi  storici  in  Italia  dopo  U  1859.  N.  VHL  IX.  Riv.  Europ. 

VHI,  2.  p.  211—224.  IX,  1.  p.  32—50.  v.  p.  110. 
Glovanol,  V.  di,  lettere  archeologiche  al  principe  di  Torremuzza,  Nuovc  EflFe- 

meridi  Siciliane.  fasc.  20-21. 


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174  Griechische  and  römische  Mythologie. 

Hamilton,  Gavin,  letters  edited  from  the  MSS.  at  Lansdowne  Hoase  bv  Lord 
Edmond  Fitzmanrico.  I— VII.  Academy  N.  827.  p.  141—143.  VIII— HL 
N.  328.  p.  168-169.  XIII -XXII.  N.  329,  p.  192-194.  XXIII-XXY11I 
N.  830.  p.  219-220.  XXIX -XXXVI.  N.  331.  p.  243-244. 

Lamanl,  F.,  del  carattere  e  degli  intendimenti  della  istoriografia  italiaoa  nel 
secolo  XIX:  studio.  Padova,  Sacchetto.  56  p.  IM. 

Memorle  intorno  alla  vita  di  Silvestro  Aldobrandini  corredati  di  varie  ste 
lettere  e  scritture  inedite  o  poco  note,  raccolte  e  illustrate  da  L.  R.  con 
appendice  di  documenti  storici.   Roma.  Tip.  Tiberina.  247  p. 
Ree.  Studi  in  Italia  I,  3.  d.  374—381  v.  C.  Caterini. 

Rossignol,  J.  P.,  des  Services  ae  l'arche'ologie  aus  Stüdes  classiques.  Paris. 
Labitte.  v.  p.  43.  111.  10  M. 

Ree.  Revue  critique  N.  27.  p.  1—5  v.  H.  d'Arbois  de  Jubainville, 

Rozlerc,  E.  de,  rapport  sur  le  concours  des  antiquites  de  la  France.  Bibl. 
de  l'ecole  des  Chartes.  1878.  1.  1.  2. 

3.  Griechische  und  römische  Mythologie. 

Bonwlok,  J.,  Egypüan  belief  and  modern  thought.  London,  Kegan  PauL  458  p. 
Lwb.  12  M 

Ree.  Academy  N.  428.  p.  163.  —  Athenaeum  N.  2652. 
Boscawen,  W.  St  C,  Babylonian  creation  legenda.  The  lunar  phases  and  their 

legends.   Academy  N.  325.  p.  90—91. 
BreaJ,  M.,  Melanges  de  mythologie  et  de  lingaistique.   Paris  1878.  Hacheifc. 
v.p.  5.  71.  7  M.  50  Pf. 

Ree.  Lit  Centraiblatt  N.  31.  p.  1017—1019.  v.  0 . .  h . .  f. 
Brill»,  E.,  la  Venere  dei  Medici  nella  mitologia  e  nella  storia  delT  arte. 

Nuova  Antologia  Xin.  (N.  S.  X,  15.) 
Brown,  R.,  the  great  Dionysiak  myth.  2  vols.   London,  Longmans.  v.  p.  43. 

28  M.  80  Pf 

Ree  Jen.  Literaturzeit  N.  27.  p.  405—406  v.  R.  Förster. 
Bruzza,  L  ,  amuleto  coli'  iscrizione  Satumo.  Bull,  dell1  Inst  di  Com  arch. 
1877.  S.  85. 

—  campanelli  contro  il  malocchio.   Ibid.  1877.  S.  84—85. 

Cox,  G.  W.,  manual  of  mythology,  in  the  form  of  qaestion  and  answer.  Kev 
edit   London,  Kegan  Paul  4  Co.  270  p.  Lwb.  3  M.  60  Pt 

—  mythology  of  the  Aryan  nations.  New  edit.  2  vols.  London,  K.  Paul  4  Co. 
Lwb.  33  M.  50  Pi. 

—  tales  of  ancient  Greece.   New  edit.  London,  K.  Paul  4  Co.  416  p.  Lwb. 

7  M.  20  PL 

Glrard  de  Rlalle,  la  mythologie  comparee.  1.  Theorie  du  fetichisme.  Sorcien 

et  sorcellerie.   Theorie  du  polytheisme.   Mythologie  des  nations  civiliseo 

de  1" Amrnque,  etc.  Paris,  Reinwald.  XII,  363  p. 
6rlmm,  J.,  deutsche  Mythologie.  4.  Ausg.  3.  Bd.  Nachtrage  u.  Anh.  hrsg. 

E.  H.  Meyer.  Berlin,  Dümmler.  XII,  540  S.  (a)  12  M. 

Grundtvig.  F.  L.,  Loesningsstenen.  Kopenhagen.  Schoenberg.  v.  p.  111.  4M. 

Ree.  Lit.  Centraiblatt.  N.  33.  p.  1075—1076.  v.  Ezd. 
Haberland.  C,  das  Ei  im  Volksglauben.  Globus  XXXIV,  3—5. 
Krepelka,  M.  A.,  mythologische  Bemerkungen  über  die  römische  Könü^sge- 

schichte.  Ausland  N.  42.  S.  628-633.  Vgl.  Römische  Geschichte. 
Lenoruant,  F.,  the  Ocean  of  the  Chaldean  traditions.   Academy  N.  3».  p. 

13-14. 

Lindner.  B.,  die  Dikshä  od.  Weihe  f.  das  Somaopfer.  Habilitationsschrift. 
Leipzig,  Simmel.  47  S.  1  M.  60  PL 

Hann,  0.,  der  Prometheus -Mythus  in  der  modernen  Dichtung.  Eine  Zu- 
sammenstellung. Frankfurt  a.  0.  40  p.  Pr.  d.  Oberschule. 

Mordtmann  Jr,  J.  H.,  mythologische  Miscellen.  Zeitscb.  d.  morgenl.  GesellsclL 
XXXII,  3.  p.  552—569. 


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Alte  Geschichte  im  Allgemeinen.  175 

Morel.  E.,  mjthologie  6puree  a  l'usage  des  maisons  d'education  pour  les  denx 
sexes,  augmentee  d'un  questionnaire,  de  notes  ge*ographiqaes  et  d'nne 
ezplication  de  la  mythologie  par  l'histoire.  Nouv.  6d.  Tours,  Marne.  178  p. 
avec  fig. 

Müller,  M.,  cnsayo  sobre  la  historia  de  las  religiones.  Version  castellana 
con  la  biografia  del  autor  por  A.  Garcia  Morens.  Madrid,  Minuesa. 
290  p.  4  M. 

IIoXittjc;,  N.  T.,  '0  iccpi  rop7öva)v  u5»oc.    'Afrrjvat;.  17  p.  V.  p.  112. 
Ree.  Revue  archeologique  XIX,  7.  8.  68—69  von  E.  Legrand. 

—  vsosXXtjvw^  nu&oXo-rta.  'EvaXtot  &a{jiov£;  ropjdva.  Ilapvaooo;  B\  Z'  p.  259— 
275.  v.  p.  112. 

IIoXy<pT3|i.oc,  6,  icapa  ftiafopoic  Xoot;.    TJ^rjpoc  1878.  Mono;,  p.  165 — 180. 

Relnlsoh,  L.,  Ursprung  u.  Entwicklungsgeschichte  d.  aegyptischen  Priester- 
thums u.  Ausbildung  der  Lehre  v.  der  Einheit  Gottes.  Vortrag  geh.  am 
26.  März  1878  im  österr.  Ingenieur-  u.  Architectenvereins-Saale.  Wien, 
Gerold.  30  S.  60  Pf. 

Roscher,  W.  EL,  Hermes  der  Windgott  Eine  Vorarbeit  zu  e.  Handbuch  der 
griech.  Mythologie  vom  vergleich.  Standpunkt.  Leipzig,  Teubner.  X,  133  S. 

3  M.  60  Pf. 

Sallet,  A.  Vi  Asklepios  u.  Hygieia,  die  sogenannten  Anathemata  f.  heroisirte 
Todte.  Mit  6  (eingedr.)  Abbildgn.  (in  Holzschn.)  gr.  8.  Berlin,  Weidmann. 
21  S.  v.  p.  112.  1  M. 

Slmar,  Th.,  der  Aberglaube.  Köln,  Bachem.  78  p.  1  M.  20  Pf. 

Zarncke,  F.,  der  Priester  Johannes.  2.  Abhandig.,  enth.  Capitel  IV,  V  u.  VI. 
[Aus:  „Abhandlgn.  d.  k.  sächs.  Ges.  d.  Wiss."]   Leipzig,  hoch  4.  186 

4.   Alte  Geschichte. 

a.  Allgemeine  Geschichte  und  Chronologie  der  Völker  der  alten 

Welt 

Brugsch-Bey,  H.,  Geschichte  Aegyptens.   Leipzig,  Hinrichs.  v.  p.  46.  112. 

18  M. 

Ree.  Theol.  Studien.  N.  4.  v.  Rösch. 
Carrette,  E.,  etude  sur  les  temps  antehißtoriques.  Premiere  etude.  Le  language. 

Paris,  Germer  Bailliere.  XI,  560  p.  8  M. 

Drloux,  cours  abrege  d'histoire  ancienne,  contenant  l'histoire  de  tous  les 

peuples  de  Pantiquite*  jusqu'a  Jesus-Christ,  a  l'usage  des  institutions,  etc. 

26.  öd.  corrkee  et  augmenwe  d'une  table  chronoiogique.  Paris,  Belin.  319  p. 

—  histoire  de  l'Orient.  Classe  de  sixieme.  Nouv.  ed.  entierement  refondue. 
Paris,  Belin.  339  p. 

Dubols-Reymond,  E.,  Culturgeschichte  und  Naturwissenschaft.  Leipzig,  Veit 
v.  p.  113.  1  M.  60  Pf. 

Ree.  Riv.  Europ.  VIII,  1.  p.  149.  v.  D.  Scartazzini.  —  Zeitschr.  f.  Realschulen 
in,  9.  v.  Pölzl. 

Galllnl,  G.,  storia  antica.  3  vol.  Torino,  Artigianelli.  I:  VH,  262.  p.  II:  172  p. 

IH:  558  p.  6  M.  50  Pf. 

ßutschmld,  A.  v.,  Agathangelos.  Leipz.  1877.  Zeitsch.  d.  Morg.  Gesellscb, 

Ree.  Lit  Centralblatt  N.  31.  p.  1003  v.  H.  H. 
Hannack,  E.,  Geschichte  des  Alterthums.   Wien.  Hölder.  v.  p.  113.     80  Pf. 

Ree.  Liter.  Centralblatt  N.  35.  p.  1150—1151  v.  F. 
Hellwald,  F.  v.,  Kulturgeschichte.  2  Bde.  Augsburg,  Lampart.  v.  p.  46.  20  M. 

Ree.  Journal  des  Debats.  5.  Avril  v.  J.  Bourdeau. 
Keim,  Th.,  aus  dem  Urchristenthum.   Geschichtliche  Untersuchgn.  in  zwang- 
loser Folge.  1.  Bd.  Zürich,  Orell.  XH,  229  S.  7  M. 
Ueblein,  J„  Egypten,  Palestina  och  Grekland.  Stockholm  1877.  Klemming.  4  M. 
Ree.  Rivista  Europea,  Rivista  Internazionale.  Vol.  IX  läse.  I.  8.  161  — 
162,  v.  G.  B. 


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176  Griechische  Geschichte  und  Chronologie. 


I,  G.,  Geschichte  d.  morgenländischen  Völker.   Leipzig,  Engelmann. 
v.  p.  113.  11  M 

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llaza&oicouXo;  Kepa^su;,  'A.,  rspi  xtuv  ev  Sjiypv^j  er'.3xöra)v,  enco  toy  A'  pipt 
toü  19'  oltuvo;.    "OuYipo;  N.  6. 

Pottglesser,  C,  die  Einführung  des  Christenthums  bei  den  Völkern  germa- 
nischer Abstammung.  Bochum.  4.  26  p.  Pr.  d.  Gymn. 

Raska,  J.,  die  Chronologie  der  Bibel  im  Einklänge  m.  der  Zeitrechnung  der 
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Rlel,  C.,  der  Thierkreis  u.  das  feste  Jahr  v.  Dendera.  Leipzig,  Brockhaos. 
ct.  4.  100  8.  Mit  e.  lith.  Tai.  (in  Fol.).  10  M. 

Schräder,  E.,  Keilinschriften  u.  Geschichtsforschung.  Ein  Beitrag  zur  mona- 
mentalen Geographie,  Geschichte  u.  Chronologie  der  Assyrer.  V1LL,  555  S. 
Mit  e.  (chromolitn.)  Karte  (in  qu.  Fol.).  Giessen,  Ricker.  14  M 

Schumann,  J.  Ch.  G.,  die  Kirchengeschichte  in  Lebensbildern.  Lehr-  u.  Hand- 
buch f.  Schule  u.  Haus.  1.  Abth.  Die  ältere  Zeit  bis  auf  Karl  den  Grossec 
2.  Aufl.  Hannover,  Meyer.  XIL  212  S.  2  M.  40  PI 

Tlele,  C.  P.,  die  Assyriologie  u.  ihre  Ergebnisse  f.  die  vergleichende  Religion*-. 

te8chichte.  Rede.  Aus  dem  Holländ.  v.  K.  Friederici.  Leipzig,  0.  ScüuIk. 
4  S.  v.  p.  114.  1  M 

Wilson,  J.f  our  israelitish  origin:  lectures  en  ancient  Israel,  the  israelitisk 
origin  of  other  Nations  of  Europe.   London,  Poole.  Lwb.        4  M.  20  Pf. 

b.  Griechische  Geschichte  und  Chronologie. 

Bikelas,  D.,  les  Grecs  au  moyen  age.  Etüde  historique  traduite  du  grec 
moderne  en  francais,  par  E.  Legrand.  Paris,  Maisonneuve.  VIII,136  p. 

2  M.  50  Pf. 

Cox,  G.  WM  general  history  of  Greece,  from  the  earliest  period  to  the  deatii 
of  Alexander  the  Great.   New  edit.   London,  Kegan  Paul.  740  p.  Lwb. 

9  M 

—  history  of  Greece.  New  edit.  2  vols.   London,  Kegan  Paul.  Lwbd.  42  M. 

—  school  history  of  Greece.   New  edit   London,  Kegan  Paul.  378  p.  Lwb. 

4  M.  20  Pf 

Demetrlades,  R.,  die  Regierung  Kaiser  Constantin  d.  Grossen.  München,  Acker- 
mann, v.  p.  114.  1  M 
Ree.  Liter.  Centralbl.  N.  31.  p.  1004. 

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ayXXoYq)  llapvaaoip  t?j  28  'AzptXtoy.    'E<p.  tdiv  toXotia&uiv.  KIT1   N.  3  p.  34 
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115.  7  M.  20  Pf. 

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Drioux,  cours  abrege  d'histoire  romaine  depuis  la  fondation  de  Rome  jusqu'ä 
Tinvasion  des  Barbares;  a  Tusage  des  institutions,  etc.  21.  ed.  entieremant 
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—  petite  histoire  romaine,  mise  a  la  porWe  du  premier  Ige,  avec  question- 
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6ournerle,  E.  de  la,  un  supplöment  ä  toutes  les  histoires  romaines.  Revue 
de  Bretagne.  Juin. 

60ldenpenning,  A.,  die  Quellen  zur  Geschichte  des  Kaisers  Theodosius  des 

Grossen.   Halle.  43  S.  J.  D. 
6u«lpa,  corso  di  storia  nazionale,  dalla  fondazione  deil'  imoero  romano  alla 
roclamazione  del  Regno  d'Italia  sotto  Vittorio  Emanuele  II,  ad  uso  dei 
cei.  delle  scuole  teemche  e  militari.  Biella,  Arnosso.  1  M.  75  Pf. 

Gulraud.  P.,  le  dififerend  entre  C^sar  et  le  senat  (59—49  av.  J.— C.)  Paria, 
Hachette.    145  p. 

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n,  1.   8.  15-18. 

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Köln.   4.   20  S.  Pr.  d.  F.-W.-Gymn. 

—  Vortrag  über  die  Reguluslegende.  Verhandigen.  d.  32.  Versammig.  deutscher 
Philol.  S.  43—51. 

Ifland.  J.,  d.  Kämpfe  Theodosius  d.  Grossen  m.  d.  Gothen.  Halle.  30  S.  J.  D. 
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178    Geographie  u.  Topographie.  —  Alte  Geographie  im  Allgemeinen. 

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Oberbreyer,  M.,  Abriss  der  Geschichte.  Als  Leitfaden  u.  zu  Repetitionen  l 
Gymnasien  u.  Realschulen  hrsg.  1.  Abriss  der  römischen  Geschichte 
v.  Romulus  bis  Theodosius.  Leipzig,  Siegismund  A  Volkening.  48  S.  60  Pt 

Riese,  A.,  der  Tag  der  Schlacht  am  Trasimenischen  See.  Jahrbücher  t 
Philologie.    117.  Bd.,  5.  u.  6.  Hft  S.  398-400. 

ROM,  F.,  d.  todesjahr  Jubas  II.  Jahrb.  f.  Piniol.  Bd.  117.  B.  8.  p.  542— 541 

Troger,  Hannibals  Zug  über  die  Alpen.   Hall.   33  S.   Progr.  d.  Übenrymr. 

Wegehaupt,  W.,  das  Leben  d.  M.  Caelius  Rufus.  Breslau.  4.  24  S.  Pr.  d. 
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Menschen.  Organ  der  deutschen  Gesellschaft  f.  Anthropologie,  Ethnologie 
u.  Urgeschichte.  Unter  Mitwirkg.  v.  E.  Desor,  F.  v.  Hellwald,  w. 
His  etc.,  hrsg.  u.  red.  v.  A.  Ecker,  L.  Lindenschmit  u.  dem  Genenl- 
secretair  der  deutschen  anthropolog.  Gesellschaft  11.  Bd.  1.  n.  2.  Viertel- 
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Mit  in  den  Text  eingedr.  Holzst,  7  lith.  Tat.  u.  e.  Bildnisse  Baer'i 
(Holzschntaf.)  16  M. 

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Reimer,  v.  p.  49.  2  M.  40  Pf. 

Ree.  Liter.  Centralbl.  N.  38  p.  1258  v.  Bu. 

—  historisch -geographischer  Atlas  der  alten  Welt.  Zum  Schulgebrauchc 
bearb.  u.  m.  erläut  Bemerkgn.  begleitet  18.  verb.  Aufl.  Weimar,  Geo- 
graph. Institut.  52  S.  in.  16  chromolith.  Karten.  4  M.;  geb.  5  M.  30  Pf. 

Müller,  F.,  allgemeine  Ethnographie.   2.  umgearb.  u.  bedeutend  vorm.  Aal 

1.  Lfg.  Wien,  Hölder.  80  S.  1  M.  50  Fi 
Peschel.  0.,  Abhandlung,  z.  Erd-  u.  Völkerk.  Herausg.      F.  Löwenber* 

2.  Serie.   Leipz.   Duncker  u.  H.  VI,  546  p.  (I.  1878.  X,  530  S.)  a  10  M. 
Ree.   (H.)  Rivista  Europ.  VIII,  1.  p.  139—140  yon  D.  ScartazzinL  - 

Lit  Centralbl.  N.  33.  p.  1078. 


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noxajiiavo;,  A.,  icspiTjpjoi;  che'  'Ad^vÄv  sie  Nsento)av.  'EriXop;  ckjhq  xatd 

ßotiXTjaiv  tou  etvayvu»3xoo  droTsXsT  ^  Bsv  cncoicXe!  |ispo;  t>);  irepiTjrrioetoc.  Bvpoiv. 
N.  5.  p.  273-280.  N.  6.  p.  321—327.  cf.  1877. 
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—  längs  der  lakonischen  Küste.  Im  neuen  Reich.   N.  32. 

—  Malvasia.   Im  neuen  Reich.   N.  33. 

—  Wanderungen  durch  Griechenland.   Allg.  Zeitung.   Beil.  N.  227. 
Boscawen,  the  early  history  of  Cyprus.   Athenaeum  N.  2647.  20.  July. 
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zeitung N.  37. 

Carapanos.  C,  Dodone  et  ses  ruines.   Paris,  Hachette.  v.  p.  117.       75  Sf. 
Ree.   Polybiblion  XXIII,  1.  p.  38—40.  —  Academy  N.  328.  p.  175  v. 
P.  Gardner.  —  'Afr^va-ov  VII,  1.  p.  97—100  v.  St.  Kumanudes. 
Clermont-Ganneau.  Pauthenticite'  du  Saint  Sepulcre  et  le  Tombeau  de  Joseph 
d'Arimatbie.   Paris,  Leroux. 
Ree.   Athenaeum  2652. 
Conder,  C.  R.,  tent  work  in  Palestine:  a  record  of  discovery  and  adventure. 
Published  for  the  Committee  of  the  Palestine  Exploration  Fund.  With  il- 
lustrations  by  J.  W.  Whymper.  2  vols.  London,  Bentiey.  760  p.  Lwb.  28  M. 
Curtius,  E.,  Vortrag  über  d.  Ausgrabungen  v.  Olympia  (Auszug).  Verhdlgn. 
d.  32.  Versammig.  dtscher.  Philo!.  S.  20—24. 

—  über  die  Topographie  des  alten  Athen.  Verhdlgn.  der  32.  Versammlung 
dtscher.  PhiloL   S.  105—107. 

Cyprus  and  Asiatic  Turkey:  a  handy  gcneral  description  of  our  new 
eastern  protectorate,  from  "The  English  Cyclopaedia.*  With  a  map. 
London,  Bradbury.   248  p.  m.  Kart.   Lwb.  4  M  20  Pf. 

—  past  and  present.  London,  Moxon.  Lwbd.  60  Pf. 
fe-Üa\6z,  'AM  ij  vi$oo;  T>)vo;,  ^sTajXcutTio&eiaa  lr.o  lax.    N.  Ka 7x0^7]. 

T/Jvo;,  x.  xoy  TtJvou. 
Apa^dCTjC,  *I.  X.,  möuiaov.    'Eax»«  N.  129.  p.  387—392. 


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XXXVI,  2.   S.  55—65. 
Ebers.  G.,  Aegypten  in  Bild  u.  Wort.   Dargestellt  v.  unseren  ersten  Künst- 
lern.  4—12.  Lfg.   Stuttgart,  Hallberger.   Fol.    S.  57—236  m.  eingedr. 

Holzsch.  u.  Holz  sc  Ii  uta  f.  a  2  M 

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London,  Routlege.    128  p.  m.  Karten.  1  M.  20  Pi. 

Fllgier.  ein  neuer  Beitrag  zur  prähistorischen  Ethnologie  d.  Balkanhalbinsel. 

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Jeambert,  G.,  itineraire  descriptif,  historiaue  et  archeologique  de  rOrient. 

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771  p.  m.  6  Karten,  14  Plänen  u.  4  Ansichten,  v.  p.  51.  30  >!. 

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Kiepert,  H.,  new  original  map  of  the  island  of  Cyprus.  1:  400,000.  Chromo- 

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schichte.  1.  u.  2.  Aufl.   Stuttgart,  Cotta.   IV,  376  S.  6  M. 
Ree.  Academy  N.  326.  p.  103  v.  C.  W.  Wilson.  —  Atheoaeum  N.  2649. 

—  Cyprus:  historical  and  descriptive.  Adapted  frorn  the  german  with  much 
additional  matter  by  Mrs.  A.  Batson  Joyner.  London,  W.  H.  Allen. 
324  p.  m.  2  Karten.   Lwb.  12  JA. 

Lumbroso,  sulla  localita  alessandrina  chiamata  la  fiala.  Bull.  delT  Inst  di 
Corr.  arch.  1877.  S.  12. 

—  la  colonna  di  Pompeo  in  Alessandria  d'Egitto.  Ibid.  1878.  N.  6. 
p.  132-138. 

Il:Tp(5r,;,  'A.,  oxa'Xo  xal  ßaaiXtxyj  600;  r^ot  dvaxaXtxjti;  t^;  ^opä  -ä;  ^72; 
toü  Ilajibou  MsoowuvtxfJ;  xtujioTröXew;  ExoXa;  xat  "rfj;  "poc  outtjv  öpjxr,;  si 
Houpia;  dpyata;  6S0Ü.  t^q  xa*:ä  tov  Meoottuvo  uzö  ttüv  ByCavrivwv  BaaiXur*; 
000D  xaXoujiev^t;.    ndpvaooo;  B'  <sz'  p.  442 — 448. 


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Ree.   Kunstchronik.   N.  51.  p.*  816—817  v.  0.  B. 

Renan,  cti  ctpvatai  'Afihrjvctt,    'Ercia.    N.  181.  p.  432. 

Rhoni,  A.,  l'fcgypte  a  petites  journe*es.   Paris,  Leroux.  v.  p.  119.       15  M. 

Ree.   Academy  N.  326.  p.  108—109. 
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reports  and  foreign  publications.  London,  Clowes.   32  p.  m.  Karte. 

1  M.  20  Pf. 

Rubrouck,  G.  de,  Guillaume  de  Rubrouck  ambassadeur  de  saint  Louis  en 

Orient.   Recit  de  son  voyage.   Traduit  de  l'original  latin  et  annote  par 

L.  de  Backer.   Paris,  Leroux.  XXXIV,  337  p.  6  M. 

Seilet,  A.  v.,  Ceramus  in  Carien  unter  dem  Namen  Ptolemais.   Ztschr.  f. 

Numismatik.  VI,  1.  u.  2.   S.  55—58. 
Schliemann,  H.,  Mykenae.   Leipzig,  Brockhaus.  v.  p.  53.  119.  30  M. 

Ree.   Kosmos.   II,  5.   S.  452—462  v.  C.  Mehlis.  —  Blätter  f.  liter. 

Unterhaltung.   N.  84—35  v.  J.  Mähly. 
Schmidt,  B.,  zum  Froschmaul.  Rhein.  Museum.   XXXIII,  4.  S.  636—637. 
Schöner,  R.,  die  Ausgrabungen  v.  Olympia.  Allg.  Augsb.  Ztg.  N.  167.  Beil. 
Schubring,  J.,  excavations  of  Olympia.   Athenaeum  2649.  v.  p.  120. 
Schweiger -Lerchenfeld,  A.  v.,  Bosnien,  das  Land  u.  seine  Bewohner.  Ge- 
schichtlich, geographisch,  ethnographisch  u.  social-politisch  geschildert. 

Wien,  Zamarski.   VI,  198  S.   M.  8  Orig.-Illustr.  (Holzschntaf.)  u.  e.  (lith. 

u.  kolor.)  Uebersichtskarte.  4  M. 

Schweinfurth,  the  eastern  desert  of  Egypt   Athenaeum  2651. 
Simon,  M.,  Karte  d.  alttestamentlichen  Palaestina  m.  geographischen  Notizen 

und  einem  deutschen  und  hebräischen  Orts-Verzeicnniss,  gezeichnet  v.  J. 

Straube.   Chromolith.   Berlin,  Geograph.  Institut  30  Pf. 

Stanford'e  map  of  Cyprus,  showing  the  administrative  diviaions  and  the 

identified  ancient  sites.   London,  Stanford.  6  M. 

Treu,  G.,  die  Ausgrabungen  von  Olympia.    Bericht  24.    Archaeol.  Ztg. 

XXXVI,  2.   S.  81-82.  v.  p.  120. 
Tisaot.  Ch.,  remarques  sur  une  borne  milliairc  trouvöe  dans  le  Barirt  es 

Segui.  Ac.  des  Insc.  28  Juin.  Revue  crit.  N.  27.  p.  16.  12.  Juillet.  Rev. 

crit.  N.  29,  p.  47. 

Tschernjäwskl,  W.  J.,  einiges  aus  d.  Untersuchungen  im  südwestlichen  Theil 
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p.  330—350.  (Russisch.) 
Ree.    Gört.  gel.  Anz.   Stück  30.  p.  938—939  v.  — y— 

Vogue\  E.  M.  de,  Syrie,  Palestine,  Mont  Athos.  Voyage  aux  pays  du  passe\ 
Ouvrage  illustre*  d'apres  des  photographies.  2.  ed.  Paris,  Plön.  XII,  334  p. 

Warsberg,  A.  v.,  Odysseeische  Landschaften,  v.  p.  148. 
Westropp,  Mycenae.   Athenaeum  N.  2651. 

Wood,  J.  T.,  the  tomb  of  St.  Luke  at  Ephesus.   Academy.  N.  327.  p.  143. 

Zeitschrift  d.  deutschen  Palaestina- Vereins,  hrsg.  von  dem  geschäftsführ.  Aus- 
schuss  unter  der  verantwortl.  Red.  v.  H.  Guthe.  1.  Bd.  4  Hfte.  Leipzig, 
Baedeker.  1.  Hft  VIII,  46  S.  m.  5  lith.  Taf.  10  M. 


c.  Geographie  und  Topographie  von  Italien  und  den  westlichen 

Theilen  des  römischen  Reiches. 

Amphitheater,  das  römische.  Kathol.  Bewegg.  1878  Hft.  12.  S.  544—551. 
Andrian,  F.  v.,  prähistorische  Studien  aus  Sicilien.  v.  Zeitschrift  f.  Eth- 
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182    Geograph,  u.  Topograph,  v.  Italien  u.  d.  weatl.  Theil.  d.  röm.  Reiche«. 


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(10  disp.)  faac.  1.  Lecce,  tip.  „Scipione  Ammirato\  4  gr.  a  2  col  a  32  p. 

a  1  M 

Bedke,  0.,  Führer  durch  Neapel  und  Umgegend.   Neapel,  Detken  e  Rocholl. 
245  p. 

Birgte,  J.  J.  L.,  les  colonies  ph^niciennea  en  Celtoligurie.  Paria,  Leroax. 
v.  p.  54.  7  M.  50  Pf. 

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Becker,  K.,  Gesch.  d.  bad.  Landes  zur  Zeit  d.  Römer.  Hft.  L  Carlaruhe  1S76. 
Creuzbauer.  1  M.  50  Pf. 

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Betocohl,  A.,  del  fiume  Tevere.    Roma,  tip.  Elzeviriana,  4.  82  p.  u.  Karte. 
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p.  161-480.  a  1  M.  50  Pf. 

Bleeer,  de,  Rome  et  sea  monumenta.  Guide  du  voyageur  catholique  dans  b 
capitale  du  monde  chretien.  3.  ed.  revue,  corrigee  et  notablement  amelioree. 
enrichie  de  68  plana  annotee.    Louvain,  Fontern.  544  p.  10  M 

Ree.  Polybiblion.  XXIII,  1.  p.  34—85  v.  L.  Duchesne. 

Bonaventura  da  Sorrento,  Sorrento  aacra  e  Sorrento  illuatre,  Epitome,  efc. 
Archivio  atorico  delle  provincie  napoletane.  Anno  III  face.  I. 

Bonstetten,  de,  carte  archeolog.  dea  cantona  de  Fribourg.  Epoque  romaioe  et 
ante-romaine.  Genere  et  Bale,  Georg.  4.  24  p.  et  1  carte  coloriee  gr.  in- 
folio.  10  M. 

Brennan,  J.  A.,  catechism  of  the  history  of  Ireland,  ancient,  mediaeval,  aed 
modern.   New- York,  Kelley.  252  p.  Lwb.  5  M. 

Camp,  uu,  hülvctico-romain.  Revue  auiase  dea  Beaux-Arts.  N.  9.  10. 

Chroniken  der  niederrheiniachen  Städte.  Cöln.  3.  Band.  Leipzig,  1877.  Hiriei. 
CCLXVII,  396  S.  16  11 

Ree.  Monatsschr.  f.  Ge8ch.  Weatdeutschlanda  IV,  4.  5.  p.  260—275.  roa 
H.  Düntzer  (Köln  unter  den  Römern.) 

Chauvletre,  Tltalie.  Voyage  religieux,  hiatorique,  litteraire  et  artistique,  etc.. 
Nouv.  6d\  Paris,  Haton.  XIV,  423  p. 

Christ,  C-,  über  die  Limes-Frage  und  die  römiachen  Alterthümer  von  Obeni- 
burg am  Main.   Jahrb.  f.  Alterth.  im  Rheiul.  LXII.  p.  42—51. 

Clttä,  Le,  italiane.   Italia  media  o  centrale.  Milano,  Sonzogno.  64  p.  15  PI 

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Vin,  P.  L  p.  1—138.  (v.  p.  121.) 

Danour  et  Fischer,  liste  des  Dolmena  et  alleea  couvertea  de  la  Gaule.  Rera* 
archeologique.  XIX,  7.  S.  316—333. 

Desjardlns,  E.,  geographie  de  la  Gaule  romaine.  T.  L  IL  Paris,  Hacbetie. 
v.  p.  121.  40  M 

Ree.  Jourual  des  Debats,  1  jnllict  v.  M.  Block.  —  Le  Francais  10.  Avril 
v.  Fabius. 

Deeeel,  C.  v.,  topographie  dea  voiea  romainea  de  la  Belgique.  Bruxclles  1S77. 

Muquardt  8  II 

Ree.  Polybiblion.  XXIII,  2.  p.  147—150  v.  G.  Kurth. 
Dlotlonnalre  historique  et  archeologique  du  departement  du  Paa-de-Calaii 

publik  par  la  commission  departementale  aes  monuments  historique*. 

Arrondissement  de  Bethune.  T.  2.  Arras,  Sueur-Charruey.  401  p.  (T.  1- 

1876.  cf.  1875.  1877.)  a  Bd.  6  M- 


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Geograph,  u.  Topograph,  v.  Italien  u.  d.  westl.  Theil.  d.  röm.  Reiches.    1 83 


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N.  6.  p.  139-  140. 

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Du  Pays,  A.  J.,  itineraire  descriptif,  historique  et  artistiquc  de  Tltalio  et  de 

la  Sicile ;  7.  Edition,  revue  et  consid^rablement  augmentee.  I.  Italie  du  uord, 

contenant  4  cartes  et  11  plans.  Paris,  Hachette.  XCI,  543  p.  15  M. 

Espinay.  G.  d\  notices  archeologiques;  2.  serie.  Saumur  et  ses  environs.  Angers, 

Germain.  VII,  203  p.  3  plans  et  5  grav.  cf.  1875.  4  M. 

Fernique,  les  dernieres  fouilles  de  Palestrina.   Comptes  rcndus  de  PAc.  des 

inscr.  Janv.-Mars.  v.  p.  121. 
Fligler,  über  die  Herkunft  der  Rumänen.  Ausland  N.  38.  p.  755—759. 
Forestie.  E.,  notes  sur  les  anciens  fosses  de  la  ville  de  Montauban,  Phötel 

Pullignieu  et  lc  Cerclc  militaire.  Montauban,  Forestie.  8.  p. 
Forschungen,  archaeologische,  in  Rom  und  Umgebung.  Ausland.  I.  Im  „alten 

Rom."    N.  27.  S.  525—520.    II.  Am  Quirinalischen  und  Esquilinischen 

Hügel.  N.  28.  S.  550—554.   HI.  In  der  Umgebung.  N.  29.  S.  571—575. 

IV.  Christliche  Alterthümer.  N.  30.  S.  586-590. 
Geffroy,  A.,  Tarcheologic  du  Lac  Fucjn.    Revue  arche'olog.  XIX,  7.  S.  1—11. 

av.  pls.  XUI,  XIV,  XV. 
G  lavin  ich,  M.,  aus  einem  Reiseberichte:  römische  Gebäudereste  bei  Salona. 

Mitth.  d.  k.  k.  osterr.  Central-Commission.  N.  3. 
Grandmaison,  C.  de,  Toars  archeologique.  Bulletin  Monumental.  T.  VI.  N.  4. 
Gregorovius,  F.,  Geschichte  der  Stadt  Rom  im  Mittelalter.   Vom  5.  bis  zum 

16.  Jahrh.  3.  verb.  Aufl.  Stuttgart  1876.  77,  Cotta.  2-4.  Bd.  2.  (X,  483  S.) 

9  M.  50  Pf.  —  3.  (X,  500  S.)  9  M.  50  Pf.  —  4.  (XU,  654  S.)  10  M. 

fl.  Bd.  1875.  9  M.) 

—  histoire  de  la  Corse  depuis  les  temps  les  plus  recules  jusqu'a  son  annexjon 
a  la  France  en  1769;  tire^e  des  oeuvres  de  F.  Gregorovius  et  pröcedee 
d'une  notice  de  cette  ile;  par  L.  Boell.  Marseille,  Pinet.  XV,  315.  p.  v. 
p.  122. 

68ell-Fel8,  Th.,  Ober-Italien.  3.  verm.  Aufl.  2  Bde.  Mit  11  Karten,  40  Plänen 
u.  Grundrissen  (lith.  u.  chromolith.),  21  Ansichten  in  Stahlst,  u.  64  Ansichten 
in  Holzschn.  Leipzig,  Bibliograph.  Institut.  X,  910  u,  VL  804  S.  geb.  12  M. 

Guebhard,  R.,  les  aqueducs  romains  de  Cemenelum  (Cimies).  Nice,  Malvano- 
Mignon.  7.  p.  et  2  plans. 

Guillotin  de  Corson.  statistique  historique  et  monumentale  du  canton  de  Redon 
(arrondissement  de  Redon,  Ille-et^Vilaine).  Rennes,  Catel.    115  p. 

Hagen,  H.,  über  Aventicum.  Verhandlgn.  der  32.  Versammig.  dtsch.  Philol. 
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Haug,  F.,  ein  Augon  aus  Welschingeo.  Jahrb.  v.  Alterth.  im  Rheinl.  LXII. 
p.  188. 

—  Fuude  von  Schienerberg  bei  Wangen,   das.  LXII.  p.  187 — 188. 
Hayaux  du  Tilly,  etude  sur  Templacement  certain  de  l'oppidum  Bratuspan- 

tium  de  Cesar  et  rectification  de  quelques  erreurs  graves  reproduetes 
d'apres  les  commentaires  concernaut  les  Bellovaques.  Tours,  Rouserez.  32  p. 
Heibig,  W.,  sui  ritrovamentidi  Aleacer  do  Sal.  Bull.  delT  Instit.  di  Corr.  arch. 
1877  S  88 

—  scavi  di  Chiusi.    Ibid.  1877.  S.  193—205. 

Hirschfeld.  0.,  Lyou  in  der  Römerzeit.    Vortrag,  geh.  am  8.  März  1878  im 

osterr.  Iugenieur-  u.  Architeetenvereins-Saale.  Wien,  Gerold.  28  S.  60  Pf. 
Hölzermann,  L.,  Localuntersuchungen,  die  Kriege  der  Römer  und  Franken 

betreffend.    Münster,  Regensberg.  v.  p.  122.  6  M. 

Ree.  Jahrb.  f.  Altorth,  im  Rheinl.  LXII,  3.  p.  130— 140.  v.  J.  Schneider. 
Holm.  Ad.,  il  suolo  della  Sicilia  secoudo  gli  autori  antichi.    Nuove  Effeme- 

ridi  Siciliane,  fasc.  20  e  21. 
Hügelgräber  am  Niederrhein.    Aus  dem  Kreisblatt  d.  Kreises  Moers  1878. 

X.  38.  Abgedr.  Mouatsschr.  f.  d.  Gesch.  WestdtschL  IV.  6.  Hft.  S.  368-369. 

Bibliothera  philologir»  clas^ica.   III.   1878.  14 


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1 84    GeogTaph.  u.  Topograph,  v.  Italien  u.  d.  westl.  Theil.  d.  röm.  Reiches. 


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Körte,  G.,  sulla  necropoli  di  Orvieto.  Annali  dell1  Inst  di  Corr.  arch.  XL1X. 

5.  95— 1S4.  u.  Tav.  K.  L.  Monum.  vol.  X.  tav.  XL. 
Lanciani,  notes  from  Rome.  Athenaeum.  N.  2644.  v.  p.  122. 

—  delle  scoperte  di  antichitä  avvenute  in  Roma  dopo  l'anno  1870.  Nuot» 
Antologia.   XIII.  (2.  s.  vol.  X.)  fasc.  13. 

Lasteyrie,  R.  de,  notice  sur  un  cimetiere  romain,  decouvert  a  Paris,  Rue 

Nicole.  Revue  archeologique,  XIX,  6.  S.  371—383.  av.  pl.  XI. 
Lenthe ric.  C,  la  Grece  et  l'Orient  en  Provence.  2.  ed.  Paris,  Plön.  49S  p.  mit  7 
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Cortambert. 

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Inst,  di  Corr.  Arch.  1S78.  N.  7.  p.  170—173. 
Marucchi,  0.,  La  Cripta  sepolcrale  di  S.  Valentino  sulla  via  Flaminia  rb- 

venuta  c  descritta.  Gli  Studi  in  Italia.  I,  4.  Luglio-Agosto.  S.  490-496. 
Mauceri,  L.,  Relazione  sulla  necropoli  del  Fusco  in  Siracusa.   Annali  dell' 

Inst,  di  Corr.  arch.  XLIX.  S.  37-53.  u.  Tavv.  A.  —  E. 

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1878.  N.  7.  p.  165—169  m.  1  Plan.  v.  p.  56. 

Mehlis.  C,  Studien  z.  ältesten  Gesch.  d.  Rheinlande.  Lpzg.  Duncker  <i  Humblol 
v.  p.  56.  6  M.  80.  Pf. 

Ree.  Monatsscbr.  f.  d.  Gesch.  Westdschl.  6.  Hft.  S.  360—362  v.  F.  Hau*. 

—  ,die  Alterthümer  in  Württemberg.   Ausland  N.  30.  S.  597-599. 
Mercler,  A.,  une  ville  romaine  sur  la  cöte  normandc.   L'Instruction  publique 

Aoüt. 

Michel,  E.,  monuments  religieux,  civils  et  militaires  du  Gatinais  (departement 
du  Loiret  et  de  Seine-et-Marne),  depuis  le  XI.  jusqu'au  XVII.  siede :  5. 

6.  fascicules  (fin  de  la  1.  partie).  Lyon,  Georg.  4.  p.  83—170  et  30  planche*. 
1.  Partie.  65  M. 

Minervlnl,  G.,  escursione  (dell1  Accademia  di  Archeologia  di  Napoli)  a  Pompei. 

Atti.  V.  VIII.  App.  p.  18-20. 
Mochi.  sul  traforo  della  via  Flaminia  detto  Furlo.   Bull,  dell'  Inst,  di  Corr. 

arch.  1877.  S.  145-146. 
Moll.  J.  II.,  Tarentina.    Amsterdam.  4.  30  p. 

Müller,  A.,  archaeologische  Excurse  durch  Südsteiermark  u.  Krain.  Mittheil. 

d.  k.  k.  österr.  Central-Comm.  Hft.  3. 
Nlcolucci,  G.,  Ricerche  preistoriche  nei  dintorni  del  lago  di  Lesine  in  pro- 

vincia  di  Capitanata.    Atti  della  R.  Accad.  delle  scienze  fisiche  e  mate- 

matiche,  agosto  1877.  Napoli  4.  17  p.  con  6  tav. 
Northcote,  G.  Spencer,  visite  aux  catacombes  de  Rome;  traduit  de  ranglai> 

par  M.  J.  Lee  lere.  Paris,  Forestier.  XX,  184  p.  avec  grav. 
Pacotte,  dorn,  annales  d'Aigues-Mortes,  d'apres  des  recherches  nouvelle?, 

precedees  d'une  histoire  ineditc  de  cettc  ville ;  completees  par  rinventaire 

des  titres  existant  dans  les  anciennes  archives  d'Aigues-Mortes,  et  suivi<?< 

d'une  bibliographie,  par  L.  de  la  Cour  de  la  Pijardiere.  Montpellier. 

Firmin  et  Cabirou.   4.  a  2  col.,  IV,  68  p. 
Paglia,  E  ,  breVi  notizie  geografico-storico-statistiche  sul  Mantovano  2.  ed 

Mantova,  Mondovi.  40  p.  con  carta  topoenrafica.  1  M 

Pals,  E ,  due  questioni  relative  alla  geografia  antica  della  Sardegna.  Rivista 

di  Filologia.  VI,  10—12.  S.  474—498  u.  einzeln.  Torino,  Loescher.  27  p. 
Parker,  II.,  archaeology  of  Rome.  P.  IX.  Tombs.  Oxford.  1877.  Parker.  18  M 

Ree.  Athenaeum  N.  2647.  July  20. 
Pervanoglu,  P.,  del  Timavo.  Archeografo  Triestino.  VI,  1.  2.  S.  17-25. 


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Geograph,  u.  Topograph,  v.  Italien  u.  d.  westl.  Theil.  d.  röm.  Reiches.  185 

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Westdtschl.  IV,  6.  Hft.  S.  368. 
Pigorini,  L.,  scavi  di  Este.  Bull.  delP  inst,  di  corr.  arch.  1877.  S.  37-38. 

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Pohl,  J.,  Reiferscheid  u.  Ripuariergrenze.  Monatsschr.  f.  d.  Gesch.  Westdtschl. 

IV,  4-5.  S.  220-225. 
Ilotajiiavo;,  '11..  et»  üypoxoyssr.  [cbös-asji«  överuvT^swv  t^;  ItaXw;].  Büpwv 

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Prost  A.,  monument  antique  ä  Merten.  Comptes-rendus  de  TAcad^mie  des 
inscriptions.  Avril-Juin.  —  Revue  arch^olog.  XIX,  6.  p.  397—398  u. 
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Quintard,  L.,  le  Cimetiere  franc  du  Champ  des  Tombes  a  Pompey  (Meurthe- 

et-Moselle).    Nancy,  Crepin-Leblond.    21  p.  et  2  pl. 
Reuter,  Ii.,  römische  Wasserleitungen.   Wiesbaden,  Roth.    v.  p.  123. 

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—  Roma  sotteranea.    T.  III.    Roma,  Solviucci.    v.  p.  57.  124.         100  M. 

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April,  v.  E.  Saco. 
Rostaing,  de,  Ambariacus  et  Vesorontia.    Revue  de  Lyonnais.  Juin. 
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rold, v.  p.  58.  124. 
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Salmon.  P.,  dictionnaire  archeolosrique  du  departement  de  TJonne  (^poque 

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Schneider,  J.,  das  römische  Lager  bei  Bonefeld.   Monatsschr.  f.  d.  Gesch. 
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—  Aliso.  II.  das.  IV,  4—5.  Uft.    S.  209—212.  v.  p.  124. 

—  Grenz  wehreu.    Das.  IV,  6.  Uft.    S.  323—336.  v.  p.  124. 

Schulze,  E.,  das  alte  Rom  als  Grossstadt  u.  Weltstadt.  Berlin,  Habel.  40  S. 

75  Pf. 

Seeger,  üb.  d.  römischen  Befestigungen  im  Odenwald.   Jahrb.  f.  Alterth.  im 

Rheinl.    LXII,  p.  33-42. 
Skene,  W.  F.,  Celtic  Scotland:  a  historv  of  ancient  Alban.   Vol.  II.  Church 

and  Culture.    Edinburgh,  Douglas.    Lwb.  (vol.  I.  1876.)  ä  18  M. 

Ree.    Academy  N.  338.  p.  159  —  160  v.  J.  Raine. 
Stevenson.  E. ,  scoperte  di  antichi  edifizi  al  Laterano.   Annali  dell'  Inst,  di 

Corr.  arch.    XL1X.    S.  332—384  u.  Tav.  R— T.  v.  p.  58. 
Terninck.  A.,  eimetieres  antiques  de  Saint-Nicolas-lez-Arras.  Arras,  Sede  et 

Ce.    19  p. 

Tomassetti.  G.,  sulle  condizioni  del  territorio  di  Roma  nei  primi  secoli  de! 

medio  evo.   Pontificia  Accademia  della  Immacolata  Concezione  di  M.  V. 

Adunanza  d.  15  Giugno.  Gli  studi  in  Italia  Anno  I.  fasc.  IV.  S.  520—521. 
Tournier.  B.,  inventaire  d'archeologie  prehistorique  des  Hautes  Alpes.  Ma- 

teriaux  pour  Thistoire  primitive  et  naturelle  de  Thomme  Avril. 

Tumulus.  le,  N.  21  de  le  foröt  d'Eosisheim.   (Note  de  la  Direction.)  Revue 
archeologique.    XIX,  5.   S.  334-335. 

Sallentin.  F.,  le  Dauphin^  avant  Thistoire.   Les  äges  de  pierre  et  de  bronze 

dans  Tarrondissemeut  de  Montelimar.  Discours  de  reeeption  ä  l'Academie 

dclphinale.   Grcnoble,  Maisonville.    35  p.  et  carte. 
Ve'ran,  A.,  Arles  antique.   Etudes  sur  l'ancienne  topographie  de  la  .ville 

d'Arles.    Tours,  Bouserez.    84  n.  et  6  cartes  ou  plans. 
Wagener,  R.,  die  Lage  des  Schlachtfeldes  v.  Idistaviso.   Zeitschr.  f.  Westfäl. 

Gesch.    XXXVI,  2.  p.  186-201. 
Weerth.  E.  aus'm,  kleine  römische  Villa  bei  Stahl  im  Kreise  Bitburg.  Jahrb. 

f.  Alterth.  d.  Rheiul.  LXII.  p.  1—7  u.  Taf.  1. 

14* 


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186  Allgem.  üb.  oriental.,  griech.  u.  iöm.  Alterthünier.  —  Griech.  Alterth. 


6.  Alterthümer. 
a.  Allgemeines  über  orientalische,  griechische  und  römiäche 

Alterthümer. 

Baudrillart,  H.,  histoire  du  luxe  privö  et  public,  depuis  l'antiquite  jusqu'i 

nos  jours.   T.  1.    Theorie  du  luxe.    Le  luxe  primitif.    Le  luxe  daa? 

TOrient  antique  et  moderne.    Le  luxe  cn  Grecc.   Paris,  Hachette.  IX 

556  p.  7  M.  50  Pt. 

Benedix,  A.,  de  praeda  iude  ab  antiquitate  usque  ad  nostram  aetatem  beliu 

terrestri  legitime  parta.    Vratisl.  1877,  Rabe.   94  p.  D.  J. 
Ree.   Jen.  Literaturzeit.   N.  32.  p.  466—467  v.  G.  Meyer. 
Bingnam,  J.,  origines  ecclesiasticae:  the  antiquitics  of  the  Christian  churcL 

New  ed.  2  vols.    London,  Reeves  and  Turner.   Lwbde.  24  M. 

Bluntschll,  J.  C,  d.  Beuterecht  im  Krieg  u.  das  Seebeuterecht  insbesondere. 

Eine  völkerrechtliche  Untersuchung.  Nordlingen,  Beck.    V,  168  p.   3  M. 
Ree.   Jen.  Literaturzeit.  N.  32.  p.  466—467  v.  G.  Meyer. 
Bourasse.  J.  J.,  arch^ologie  chr^tienne,  ou  precis  de  Thistoire  des  monument- 

religieux  du  moyen  fige.    9.  eil.  revisee  et  completee  par  C.  Chevalier. 

Tours,  Marne.   400  p.  avec  fig.  et  planches. 
Dahn,  F.,  Fehdegang  und  Rechtsgang  der  Germanen.    Berlin,  1877.  Habel. 

1  M.  6D  Pt 

Ree   Lit.  Centralbl.  N.  36.  p.  1192-1193. 
Eadle,  J.,  the  domestic  life  of  the  Jews.  London,  1877.  Colüns.  Lwb.    6  M. 

Rec.   Academy  N.  326.  p.  111. 
Fernandez-Guerra.  A.,  arqueologia  cristiana,    La  ciencia  cristiana.  Juin. 
Fustel  de  Coulanges.  la  cite  antique;  etude  sur  le  culte,  le  droit,  les  in- 
stitutions  de  la  Grecc  et  de  Rome.    7.  ed.,  revue  et  augmentee.  Paris 
Hachette.   483  p.  3  M.  50  Pf. 

Mallet.  J.,  cours  elemcntaire  d'archeologie  religieuse;  2.  ed..  revue  et  auf- 

meutee.    Paris,  Poussielgue.   320  p.  avec  vign. 
Morgan,  L.  H.,  aucient  society  or  researches  in  the  lines  of  human  progrest 
from  savagery  througb  barbarism  to  civilisation.  Londoo,  Macmillan.  Lwb 
Ree.   Academy  N.  324  p.  67—68  v.  E.  B.  Tylor. 

Nsa  Top{Brj;,  K.,  oX'jai  -«paTr(p^3s»;  s»;  ttjv  zip:  c^fyiuzo&yr.mv  o'.aTp«^* 

2u>T>}p.  A'  ft'  p.  141—143. 
Plgorini,  Z.,  sui  cosidetti  bastoni  di  comando.  Bull,  dell'  Inst  di  Corr.  arca. 
1877.   S.  4-5. 

Real-Encyklop'ädie  f.  protestantische  Theologie.  Hrsg.  v.  J.  J.  Herzog  und 
G.  L.  Plitt.  2.  a,  25— 32.  Hft  Leipzig,  Hinrichs.  3.  Bd.  S.  321— 806  u.  4. 
Bd.  S.  1—160.  v.  p.  59.  i  l  iL 

Ribot,  P.,  du  röle  social  des  idees  chretiennes.  T.  1.   Paris,  Plön.   494  p. 

Riehm,  E.  C.  A.,  Handwörterbuch  d.  biblischen  Alterthums.  9.  Lfg.  Biek- 
feld.    Velhageu.    S.  769-864.  v.  p.  59.  125.  (a)  1  M.  20  PL 

b.  Griechische  Alterthümer. 

Avciovid&TjQ,  A.  1.,  r.iy.  Aoxotip^ou  xett  -9^  vojioftsrxr;  afatö.  Zunr*hx 
dvftoiv.  A\  p.  C. 

Ba/.£r;;,  X.  A..  oixia;  -jsj  ^uixfctTov;.  'Aörjvaiov  VU,  a  p.  Gl — 66. 

Beoker,  W.  A.,  Charikles.  Bd.  3.  Berlin,  Calvary.  425  S.  v.  p.  l2o.  i  6  1 

Ree.   (I.)  Wiss.  Mouatsblätter.    VI,  8.  p.  124—125  v.  F.  Rühl. 
Bintz,  J.,  d.  Gymnastik  d.  Hellenen.  Gütersloh,  Bertelsmann,  v.  p.  59.  2  M. 

Ree.   Lit.  Centralbl.  N.  32.  p.  1050— 1051.  (cf.  N.  6.  p.  197.) 
Donaldson.  J.,  the  womeu  in  ancient  Greece.  The  conteniporary  Review.  Joiy. 
Dondorff,  U.,  Adel  u.  Bürgerthum  im  alten  Hellas.  Zeitschr.  f.  G>*mnasiaJw. 
XXXII,  9.  p.  577-601. 


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Römische  Alterthümer. 


187 


Dum.  G.,  Entstehung  u.  Entwickelung  des  spartanischen  Ephorats  bis  zur 
Beseitigung  durch  König  Kleonienes  III.  Forschgn.  u.  Studien.  Innsbruck, 
Wagner.    188  S.  3  M. 

Ree.   Jen.  Ltztg.  N.  34.  S.  501  v.  H.  Zurborg. 
Dumont,  A.,  essai  sur  l'ephebie  attique.   2  vols.   Paris  1875—1876,  Didot. 

35  M. 

Ree.  Polybiblion  XXIII,  1.  p.  37—38  v.  A.  de  B.  —  Journal  des  Debats. 
1.  Mai  v.  C.  Vinet 
Fraenkel,  M.,  der  attische  Heliasteneid.   Hermes  XIII,  4.  S.  452—466. 

—  zur  Dokimasie  der  attischen  Beamten.   Hermes  XIII,  4.  S.  561 — 565. 
Hoeck.  A.,  der  Rath  der  Bundesgenossen  im  zweiten  athenischen  Bunde. 

Neue  Jahrbücher  f.  Philol.    117.  Bd.   7.  Hft.  S.  473-480. 
Leo,  Vortrag  über  die  Entstehung  des  delisch- attischen  Bundes.  Verhdlgn. 

der  32.  Versammlung  dtscher.  Philol.   S.  60—70. 
Lipsius,  J.  H.,  die  athenische  Steuerreform  im  Jahr  des  Nausinikos.  Neue 

Jahrbücher  f.  Philol.    117.  Bd.   5.  u.  6.  Hft.  S.  289—299. 

—  über  den  Zeitpunkt  der  Mündigsprechung  im  attischen  Rechte.  Das. 
117.  Bd.  5.  u.  6.  Hft.    S.  299-303. 

Mommsen,  A.,  Delphika.    Leipzig,  Teubner.    335  S.  8  M. 

Schäfer,  C,  de  senbis  senatus  populique  Atheniensium.  Gryphisw.  44  p.  D.  J. 
Schümann,  G.  F.,  Athenian  constitutioual  history  as  represented  in  Grote's 

history  of  Greece,  critically  examined.  Trauslated  by  B.  Bosanquet. 

Oxford,  Parker.   VIH,  105  p.  Lwb.  4  M.  20  Pf. 

Ree.   Athenaeum  N.  2653. 


c.  Römische  Alterthümer. 

Achard  de  la  Vente,  J.,  droit  romain :  de  Pexpropriation  pour  cause  d'utilite 
publique.  Droit  francais:  de  la  fixation  par  le  jury,  des  indeninites  dues 
en  matiere  d'expropriation  pour  cause  d'utilite'  publique.  These  pour  le 
doctorat,  soutenue  a  la  faculte  de  droit  de  Rennes.  Rennes,  Oberthur. 
IX,  230  p. 

Antlohitä  romane  in  compendio,  ad  uso  dei  giovanetti.  4.  ed.  Parma,  Fiacca- 
dori.    224  p.  1  M.  50  Pf. 

Archambault,  II.,  de  la  capitis  deminutio  en  droit  romain.  De  la  condition 
des  condamnes  a  une  peine  perpetuelle  en  droit  francais.  These  pre- 
sentee et  soutenue  a  la  faculte  de  droit  de  Poitiers.  Poitiers,  Dupre\  196  p. 

Arlon,  C.  C,  de  la  puissance  paternelle  a  Rome,  en  France  et  en  Roumanie ; 
Paris,  Larose.   XXVI,  315  p. 

Bader,  A.,  la  femme  romaine.   Paris,  Didier,  v.  p.  60.  6  M. 

Ree.    Polybiblion.   XXIII,  2.  p.  134—135  v.  C.  Huit. 

Benech,  estudios  sobre  los  clasicos  latinos  aplicados  al  derecho  civil  ro- 
mano.    Prima  serie.   Madrid,  Murillo.  4.   242  p.  4  M. 

Bernon,  M.  A.  P.  J.  de,  de  l'adjudication  en  droit  romain.  De  reffet  attri- 
butif  ou  declaratif  du  partage  dans  le  droit  romain,  Tancien  droit  et  le 
droit  actuel.  These  poor  le  doctorat  en  droit,  presentee  et  soutenue  a 
Paris.    Paris,  Le  Clerc.    181  p. 

Böttiger,  C.  A.,  Sabina  oder  Morgenscenen  im  Putzzimmer  einer  reichen 
Römerin.  In  3.  Ausg.  bearb.  v.  K.  Fischer.  M.  Gladbach,  Schellmann. 
Vin,  169  S.   Mit  3  (lith.)  Taf.  3  M.  60  Pf. 

Delogu,  P.,  delle  condizioni  nei  testamenti  secondo  il  diritto  romano:  primi 
studi.    Cagliari,  Avvenire  di  Sardegna.   208  p.  3  M. 

Defert,  H.,  au  divorce  en  droit  romain.  Le  Concordat  de  1801  et  les  ar- 
ticles  organiques  en  droit  francais.  These  pour  le  doctorat,  presentee  a 
la  faculte  de  droit  de  Paris.   Paris,  Pichon.   462  p. 

Dumay,  F.,  Stüdes  sur  le  precaire  en  droit  romaiu.  Des  concessions  de 
chemin  de  fer  en  droit  francais.  These  pour  le  doctorat  en  droit,  soutenue 
devant  la  faculte  de  Paris.   Paris,  Pichon.   VII,  227  p. 


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188  Römische  Alterthümer. 

Fels,  G.,  das  pretium  certum  des  römischen  Rechts.  Berlin.  93  S.  D.  J. 
Fustel  de  Coulanges,  histoire  des  institutions  de  l'ancienne  France.  2.  ei 

Paris  1877,  Hachette.  7  M.  50  PL 

Ree.   Journal  des  Debats.    24.  avril  v.  F.  Baudry. 
Genthe,  IL,  über  die  Bewaffnung  eines  römischen  Legionars.  Verhandlga.  d. 

32.  Versamiulg.  dtschr.  Philol.    S.  54—60. 
Godron.  E.,  droit  romain:  de  Tenvoi  en  possession  et  de  la  vente  des  bien* 

d'un  debiteur.  Droit  francais:  des  effets  de  la  faillite  relativement  au 

hypotheques  et  Privileges.    These  pour  le  doctorat,  soutenue  a  la  faculte 

de  droit  de  Douai.    Lille.    309  p. 
6ravina,  G.  V.,  il  goveruo  civile  di  Roma,  opera  iuedita.    Gon  annotaziooi 

di  M.  Armellini.    Gli  Studi  in  Italia  Anno  I.   3.  p.  342-344;  4.  p. 

471—482  (continuaj 
Greau.  11.,  droit  romain:  etude  sur  la  loi  Aquilia.  Droit  francais:  etude  ebt 

la  responsabilite  civile  en  matiere  peuale.  These  pour  le  doctorat  en  droit 

soutenue  devant  la  faculte  de  Douai.    Lille,  Lefort.    388  p. 

He>on  de  Villefo88e,  E  ,  des  servitudes  prediales  (droit  romain).  Du  domaine 
prive  sur  les  eaux  (droit  francais.)  These  pour  le  doctorat  en  droit,  soa- 
tenue  devant  la  faculte  de  Paris.    Paris,  Moquet.  295  p. 

Holzapfel,  L..  de  transitione  ad  plebem.    Leipzig,  1877,  Hirzel.  1  M 

Ree.   Arch.  giuridico  XX,  5.  6.  v.  Buonamici. 

Hudemann,  E.  E.,  Geschichte  des  römischen  Postwesens.  Berlin.  Calvin, 
v.  p.  60.  2  M 

Ree.    Mitth.  a.  d.  histor.  Literatur.   VI.  3.  p.  301—307  v.  Abraham. 

Hunter.  W.  A.,  a  systematic  and  historical  exposition  of  Roman  Law  in  tb 
order  of  a  code.    London,  Maxwell.  Lwb. 
Ree.    The  Academy  1.  Juni.    S.  482  v.  Jac.  S.  Cotton. 

Jahns.  M.,  die  Entwicklung  des  altrömischen  Kriegswesens.    Grenzboten  1 
N.  29.    2.  N.  30.    3.  N.  31.    4.  N.  32.   5.  6.  Die  Zeit  der  putschen 
Kriege.    N.  33.  34.   7.  Die  Folgen  der  punischen  Kriege.    Legion  w- 
Phalaux.   N.  35.   8.  Die  römische  Militärliteratur.  N.  3«.    9.  Der  Yerfal. 
des  Bürgerheeres.  No.  39. 

Jonnesco,  C.  G.,  essai  sur  le  mandat  en  droit  romain  et  en  droit  fraucaii. 
Paris,  Blanpain.   408  p. 

Jonquieres.  A.  de,  de  la  preuve  de  la  filiation  en  droit  romain.  De  la  re- 
cherche  de  paternite"  en  droit  francais.  These  pour  le  doctorat  en  droit, 
soutenue  devant  la  faculte  de  Paris.   Paris,  Goupy.    179  p. 

Kopp.  W.,  römische  Literaturgeschichte  und  Alterthümer  für  höhere  Lehr- 
anstalten u.  f.  den  Selbstunterricht  bearb.  3.  Hft.  Römische  Kriegsaltei- 
thümer.  3.  erweit.  Aufl.  Berlin,  Springer.  VIII,  54  S.,  m.  32  Holzschn.  1  H 

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p.  126  Langer. 

Larrieu.  J.,  de  la  querela  inofficiosi  testamenti  en  droit  romain.  De  la  re- 
serve  et  de  la  quotite  disponible  en  droit  francais.  These  pour  le  doctorat, 
soutenue  a  la  faculte  de  droit  de  Toulouse;   Toulouse,  Fressinet  XXXM 

Lenel,  0.,  Beiträge  zur  Kunde  d.  prätorisehen  Edicts.  Stuttgart,  Enke.  IV 
110  S.  3  M.  60  Pf. 

Loenlng.  E.,  Geschichte  d.  deutschen  Kirchenrechte.  1.  Bd.  Das  Kircbenreeh: 
in  Gallien  von  Constantin  bis  Chlodovech.  Strassburg,  Trübner.  XX,  679  S. 

1-  M 

Marin,  C,  droit  romain:  Theorie  du  postliminium.   Droit  francais:  Du  droit 

criminel  international.   These  pour  le  doctorat,  soutenue  ä  la  faculW  d« 

droit  de  Rennes.   Rennes,  Oberthur.  124  p. 
Mas,  J.  du,  etude  eur  la  complicite  en  droit  romain  et  en  droit  frapeaf 

(droit  penal).  These  pour  le  doctorat,  soutenue  a  la  faculte  de  droit  i< 

Bordeaux.  Bordeaux,  Durand.  XV,  285  p. 


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Exacte  Wissensch.,  Naturgesch.,  Heilk.,  Handel  u.  Gewerbe  i.  Alterth.  189 

Maziere,  A.,  des  actions  arbitraires  en  droit  roniain.  Du  röle  du  ministere 
public  en  matiere  civile  en  droit  francais.  These  pour  le  doctorat,  pre- 
sentee  a  la  faculte'  de  droit  de  Paris.    Paris,  Pichon.  166  p. 

Mercier.  L.  V.,  de  Taccusation  publique  en  droit  romain.  De  l'instruction 
preparatoire  en  matiere  criminelle  en  droit  francais.  These  pour  le  doc- 
torat, soutenue  devant  la  faculte  de  droit  de  Paris.    Paris,  Plön.  229  p. 

Mortet,  C,  etude  sur  la  nullit«  des  contrats  daus  le  droit  romain,  Tancien 
droit  francais  et  le  Code  civil.  These  pour  le  doctorat,  soutenue  devant 
la  faculte  de  droit  de  Bordeaux.    Paris,  Lahure.  XVI,  215  p. 

Rinando.  C,  lepgi  dei  Vbigoti.  Studio.   Torino,  Botta.  65  p. 
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Sanlaville.  F.,  etude  sur  Temancipation  en  droit  romain  et  en  droit  franeais. 
These  pour  le  doctorat  en  droit,  soutenue  devant  la  faculte  de  Paris. 
Paris.  Pichon.  368  p. 

Scialoja,  V.,  sopra  il  precarium  nel  diritto  romano;  studio.  Koma,  tip.  del 
Senato.  58  p. 

Stoll,  H.W.,  rt  «vatryO'5/;  xcel  r.n'.ZijZ'.^  retpet  tot?  Tuifiaioig  ur.o  'A.  IlctTSoroüXou. 

tAv  <I>t>.ou.  N.'6.  p.  90-93.  N.  8.  p.  119-122. 
Terracina  Coscia.  P.,  degli  alimenti  secoudo  il  diritto  romano  ed  il  diritto 

civile  italiano.    Napoli,  Parteuopea.  80  p. 
Volquardsen,  C.  A.,  die  drei  ältesten  römischen  Tribus.  Rhein.  Museum  XXXIII, 

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Wies,  S.,  droit  romain:  des  differentes  classes  d'heritiers,  de  la  delation  et 
de  l'acquisition  de  l'heredite  testamentaire.  Droit  francais:  de  la  trans- 
mission  de  Theredite,  de  la  saisine  her^ditaire,  de  l'envoi  en  possession. 
de  la  demande  en  d^livrence.  These  pour  le  doctorat  soutenue  ä  la  faculte 
de  droit  de  Paris.    Lyon,  Pitrat.  337  p. 

Willems,  P.,  le  seuat  de  la  republique  romaine.  Tome  I.  La  composition  du 
senat.    Louvain.  Peeters.  638  p.  7  M.  50  Pf. 

Ree.  Instruction  publique.  Juillet.  v.  A.  Dupont. 

7.   Exacte  Wissenschaften,  Naturgeschichte,  Heilkunde, 
Handel  und  Gewerbe  im  Alterthum. 

'Avayvoo-'zxr,;,  ' \t?  ua'/.i-a»  ~z[A  zf-  Czz\x?fi  töjv  ctp/atojv.  'AD^v.  Ihppfj;.  28  p. 

—  encore  deux  mots  sur  Textraction  de  la  cataracte  cbez  les  anciens.  Athenes,  ' 
Perris.  12  p. 

—  xai  K.  Il«^apprjozou/.o;,  TrjXs^pa^izij  jis&ooo;  -ujv  dpyaüuv.  'Erzla. 
N.  142  p.  604—605. 

\\r:f>ovöjio»,  oi  "E/.Xrvs;,  laffiw.a'.a  szt&eiüpro'.;.  N.  33. 

B.,  X..  v.  xüvs;  rapa  toi;  apyaioi;  °E)Xrtv..  N.  134  p.  479  —480. 

Bartolottl,  P.,  sul  Cubito  Faraonico.  Accad.  in  Modena.  Febb.  15.  Maggio  16. 

Studi  in  Ital.  n,  3.  p.  407-408. 
Birt,  Tb.,  zur  Trrriyo<po|ata  der  alten  Athener.   Rhein.  Museum  XXXIII.  4. 

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Bombelll,  R.,  dell'  antica  numerazione  italiana.  P.  I.  Roma,  1877.  Tipogr.  d. 

scienzi  matem.  4. 
Ree.  Lit.  Centralbl.  N.  32.  p.  1048-1049.  v.  Bu. 
Bonwick.  J.,  Pyramid  facts  and  fancies.   London,  1877.  K.  Paul.  6  M. 

Ree.  Academy  N.  328.  p.  159  v.  A.  H.  Sayce. 
Bruzza,  L.,  fistola  plumbea  acquaria  di  Porto.   Bull,  della  Commissione 

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Bucher,  B.,  Geschichte  der  technischen  Künste.  Im  Verein  m.  J.  Brinckmann, 

A.  II  g,  J.  Lessing,  F.  Lippmann,  H.  Rollet  hrsg.  11.  Lfg.  Stuttgart, 

Spemann.  (2.  Bd.  S.  97-144.  m.  1  Radirg.  (ä)  2  M. 

X,  Ts-.TqoYpct'f'a    '0  -i" zip*  toi;  dpyaioi;  Ta>.r43iv.  'Eov.a  N.  136  p.  508  — 

511. 


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190  Exacte  Wissensch.,  Naturgesch.,  Heilk.,  Handel  u.  Gewerbe  i.  Alterth. 

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143—144.  N.  37.  p.  176. 
Damour  et  Fischer,  notice  sur  la  distribution  geographique  des  hacbes  et 

autres  objets  prehistoriques.   Revue  archeologique  XIX,  7.  S.  12 — 32. 
Dressel,  fiasco  di  vetro  trovato  presso  Morrone  nel  Sannio.    Bull.  delT  Inst 

di  Corr.  arch.  1877.  S.  38. 
Düntzer,  II.,  chromatiarius  oder  ceromatiarius.  Rhein.  Museum.  XXXül.  L 

S.  633-635. 

Frölich,  IL,  sanitäre  Gedanken  über  den  Chiton  der  Homerischen  Helden. 

Archiv,  f.  path.  Anat.  73.  Bd.  4.  Hft.  S.  625-628. 
Gladstone,  W.  E.,  der  Farbensinn.   Breslau.  Korn.  v.  p.  16.  1  M. 

Ree.  Lit.  Centralblatt  N.  33.  p.  1081-1082. 
Goehlert,  Celtische  Arbeiterbezeichnnngen  und  Arbeitzeichen.  Sitzung  berichte 

d.  Kaiserl.  Akad.  d.  Wissenschaften  z.  Wien.  LXXXIX,  1.  S.  421—424. 
Günther,  S.,  der  Einfluss  der  Himmelskörper  auf  Witterungsverhältuisst1. 
Vortrag.  Nürnberg.  Ballhorn.  1876.  42  S.  50  Pf. 

Ree.  Jen.  Litztg.  N.  33.  S.  481.  v.  Ed.  Weiss. 

—  Studien  zur  Geschichte  der  mathematischen  und  physikalischen  Geographie. 
3  Thle.  Halle,  Nebert.  1877—1878.  v.  p.  127.  6  M.  30  Pl. 

Ree.  Repertorium  der  literarischen  Arbeiten  aus  dem  Gebiete  der  reinet 
und  angewandten  Mathematik.  H.  Bd.  3.  Hft.  S.  173-176. 

Hamm,  W.  R.,  Namen  d.  Winde.  Ausland  N.  39.  S.  761—765.  N.  40.  p.  7S5— 7S8. 
Heibig.  W.,  sulla  limitazione  ed  orientazione  delle  terremare  e  sulP  uso  <ü 

stabilire  i  villaggi  sopra  palafitte.  Bullettino  delT  Inst,  di  Corr.  arch.  1877. 

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—  manico  d'istrumento  a  testa  di  malo.   Ibid.  1877.  S.  55. 

—  un  eilindro  d'avorio  trovato  a  Chiusi  il  quäle  formava  una  situla.  Ibid. 
1878.  N.  6.  p.  130. 

Hofmann,  G.,  eine  von  Aristoteles  erwähnte  Bedeckung  des  Planeten  Mar? 

durch  den  Mond.  v.  p.  144. 
'Ict-p-xr,  t;,  zetpei  toi;  dpyaioi;  "EUrpiv.  BW  A'  fr',  p.  132—136. 
Kempf,  P ,  die  Ptolemäische  Theorie  der  Mondbewegung,  v.  p.  150. 
Keppel,  die  Prädicate  der  Weine.    Blätter  f.  d.  Bayr.  Gymnas.  u.  RealschoJ 

wesen.  XIV,  6.  p.  252—255. 

—  das  Getraideworfeln  bei  den  Alten.  Das.  XIV,  6.  p.  255—258. 
Kervller,  R.,  hache  celtique  en  pierre  polie.   Revue  archeologique.  XIX,  5. 

S.  307—310. 

Köhler,  U.,  Oi«7.ai  s£sKc-j&eptxa{.  Mittheilungen  des  Dtschen.  Archaeol.  Insti- 
tutes in  Athen.  HI,  2.  S.  172-177. 

Ktov3-«v:tv(oT);,  n.,  -sp;.  Ta/o^ßd^ojv  ^  fctyypcbtuv.  luixrp.  o'  p.  53. 

Levante,  G.,  cenno  storico  sulla*  caccia.   Larino,  tip.  Municipale.  4.  36  p. 

Linas,  Ch.  de,  les  origines  de  rorfevrerie  cloisonnee.  Recherches  sur  1» 
divers  genres  d'incrustations,  la  joaillerie  et  l'art  des  metaux  precieux.  T. 
2.  Arras,  Sociöte  du  Pas-de-Calais.  514  p.  avec  35  pl.  en  partie  col.  et 
114  grav.  45  M.  (T.  1.  1877.  30  M 

—  Porßvrerie  cloisonnee.  (Suite.)  Revue  de  Part  chretien.  Avril — Juin.  v.  p.  12^. 
Long,  K  .  Lettre  a  M.  Quicherat  sur  le  sens  du  mot  bric  dans  les  patois 

des  Alpes.   Re\Tie  archeologique,  XIX,  7.  S.  42—54. 
Magnus.  II.,  d.  Anatomie  d.  Auges  bei  d.  Griechen  u.  Römern.  Leipzig,  1878. 
Veit.  2  M.  40  Pf. 

Ree.  Liter.  Centralblatt.  N.  31.  p.  1008. 
Matthiessen,  L ,  Grundzüge  der  Algebra  der  btteralen  Gleichungen.  Leipzk. 
Teubner.  v.  p.  12S.  20  M- 

Ree.  Jen.  Litztg.  N.  33.  S.  480  -4SI  v.  M.  Cantor. 


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Kunst  -Archaeologie.  191 

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Mougins  de  Roquefort,  P.,  notice  sur  quelques  poteries  sigillees  de  Frejus  et 

d'Antibes.  Tours,  Bouserez.  19  p. 
Nardonl,  L.,  su  di  alcuni  mauufatti  primitivi  laziali  scoperti  presso  Aricia. 

Bull,  deir  Inst,  di  Corr.  arch.  1877.  S.  14-17. 
Papastamatopulüs,  J.,  Studien  zur  alten  griechischen  Musik.  D.  J.  v.  Jena. 

Bonn,  Lempertz.  63  S.  1  M.  50  Pf. 

Pelagaud,       de  antiquissimi  aeris  in  Galliam  invectione  thesim  proponebat 

Lugdunensi  litterarum  facultati.   Lyon,  Pelagaud.  99  p.  avec  vign. 

I'oiTTjp  t  p.  154—157. 

I&pc&iptxoc  0.,  ziy.  Tf;;  zop^ypa;  xuiv  Ootvuwv.  'E-s.  töiv.  4>>.).ou.  N.  9  p. 

132—139  m.  2  Hlzschn. 
Plgorinl,  vari  utensili  trovati  a'  S.  Pietro  presso  Gorizia.   Bull.  delP  Inst. 

di  Corr.  arch.  1877.  S.  89-90. 
Proctor,  R.  A.,  myths  and  marwels  of  astronomy.   London,  1877.  Chatto. 

15  M. 

Ree.  Acaderay  N.  330.  p.  222-223  v.  A.  Marth. 
Rothlauf,  B.,  die  Mathematik  zu  Piatos  Zeit.  v.  p.  87. 
Roudolf,  W.,  der  aristotelisch-ptolemäische  Weltbau.   Neuss.  4.  11  p.  Pr.  d. 
Gymn. 

Rugglero,  M.,  sopra  un  raasso  di  Tomici  trovato  in  Pompei;  con  una  lettera 
di  A.  Scacchi.  Atti  dcll'  Acc.  di  Arch.  di  Napoli.  vol.  VIII.  P.  II.  p. 
195-110.  m.  Tfl. 

Samuelson.  J.,  the  bistory  of  drink.  A  review,  social,  scientific  and  political 

London.  Trübner.  290  p.  Lwb.  12  M. 

Ree.  Academy  N.  328.  p.  163.  —  Athenaeum  N.  2651. 
Ira&dxr;;,  »A„  ~&(Ä  Tr(;  zip:  -<Sj  ß(oj  äz/.ötr(io;  Tiüv  dpyaiotchtuv  T^;  'EXXct- 

oo;  /jsuövojv.  XiijTTjp.  C.  p.  109—112. 
Stark,  K.  B.,  zwei  römische  Töpferöfen  und  Häusersouterrains  in  Heidelberg. 

Jahrb.  f.  Alterth.  im  Rheinl.  LXII.  p.  7—18. 
Tarantinl,  G.,  bolli  greci  di  anfore.  Bullettino  dell*  Inst,  di  Corr.  arch.  1877. 

S.  142. 

Waldmann,  W.,  der  Magnetismus  in  der  Heilkunde.  Eine  Studie.  I.  Deutsches 
Archiv  für  Gesch.  d.  Medizin.  I.  Bd.  3.  Hft.  S.  320—355. 

Zuckermann,  B.,  das  Mathematische  im  Talmud.  Breslau,  Hepner.  v.  p.  63. 
129.  4  M. 

Ree.  Lit.  Centralblatt  N.  33.  p.  1080—1081.  v.  — z-r. 

8.  Kunstarchaeologie. 

Amiet,  J.,  Alterthümer,  gefanden  im  Frühling  1878  beim  Brückenbau  in  Solo- 

thurn.  Anzeiger  für  Schweizerische  Alterthumskunde.  N.  3.  S. '843—848. 
Armellini.  M.,  scoperta  d'un  insigne  medaglione  vitreo  nel  cemeterio  di  S. 

Callisto.  Studi  in  It  I,  1.  p.  178—187.  m.  1  Abb. 
Balduzzl,  L.,  monumenti  di  oggetti  di  belle  arti  e  d'antichita  nel  comune  di 

Bagnacavallo  ossenati  e  descritti.   Ravenna,  Lavagna.  20  p.  a  2  col. 
—  dei  dipinti  murali  esisteni  nella  pieve  di  Bagnacavallo.   Atti  d.  Dep.  di 

storia  patria  dell'  Emilia.  N.  S.  v.  II  p.  1  —  15. 
Barthe'lemy,  E.,  carrelages  emailles  de  la  Champagne.  Revue  de  Tart  chretien. 

2.  serie,  t  8.  u.  einz.   Arras,  Laroche.  8  p.  et  2  pl. 
Bastian,  A.  u.  A.  Voea,  die  Bronzeschwerter  d.  königl.  Museums  zu  Berlin 

hrsg.  im  Auftrage  der  General  Verwaltung.  Berlin,  Weidmann,  gr.  4.  XVI, 

79  S.  m.  16  phototyp.  Taf.  geb.  20  M. 

Bluemner,  H.,  il  fregio  del  portico  del  foro  di  Nerva.   Annali  deir  Inst,  di 

Corr.  arch.  vol.  XLIX.  S.  5—36.  u.  Monum.  X.  tav.  XL  u.  XLI. 


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192  Kunst  -Archaeologie. 

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bist.  Kl.  d.  baycr.  Akad.  1878.  4.  p.  442-471.  v.  1877. 
Ree.  (1.  Reihe.)  Jahrb.  f.  Alterth.  im  Rheinl.  LX1L,  p.  125-126.  t. 
H.  Dütschke. 

Cahler,  Ch.,  nouveaux  melanges  d'archeologie.  T.  IV.  Bibliotheques.  Paris. 
1877,  Didot.  v.  p.  63.  40  M. 

Ree.  Revue  critique  N.  28.  p.  20—24.  v.  R.  L.— Annales  de  philosophie 
ehret  N.  7. 

Castelfranco,  P.,  fibule  a  grandi  coste  e  ad  arco  semplice.  Bullettino  di  Pa- 

letnologia  italiana.  IV,  num.  3.  e  4. 
Chierici,  G.,  i  pozzi  senolcrali  di  Sanpolo  d'Enza  giudicati  da  paleologi  stra- 

nieri.    Bullet,  di  paletnol.  ital.  5.  6. 

—  una  visita  al  muaeo  archeologico  di  Este.  Bullet,  di  paletnoL  ital.  5.  6. 
Clement  de  Rls,  L.,  notice  du  musee  historique  de  Versailles.  Supplement. 

Paris,  Mourgues.  70  p.  50  Pt 

Clermont-Ganneau,  sur  une  coupe  de  Palestrina.  Ac.  des  inscr.  6.  sept.  Ret 

Crit.  N.  37.  p.  176.  v.  p.  190. 
Conestabile,  G.,  spechio  con  rappr.  d'ua  uomo  barbato  accarezzato  da  donna 

ignuda.    Bullettino  deir  Inst,  di  Corr.  arch.  1877.  S.  5. 

—  di  un  anello  etrusco  in  argento.   Roma,  1877.  Salviucci.  4. 

Ree.  Jahrb.  f.  Alterth.  im  Rheinl.  LXII,  p.  122—124  v.  H.  Dütschke. 

—  De  Rossi,  Lumbroso.  musaico  di  Perugia  rappr.  Orfeo  fra  le  besrä. 
Bullet.  delP  Inst,  di  Corr.  arch.  1877.  S.  5—7. 

Conze,  A.,  oggetti  di  bronzo  trovati  nel  Tirolo  meridionale.  Annali  delP  Inst 
di  Corr.  arch.  XLIX,  S.  384-397.  u.  Mon.  vol.  X.  tav.  XXXVII. 

Costa  de  Beauregard  et  A.  Petrin,  catalogue  de  1  exposition  archeolo*rique 
du  departement  de  la  Savoie.  (a  rexposition  generale  de  Paris.)  Pari*. 
Reinwald.  4.  70  p.  av.  21  photogr.  25  M 

Crespellanl,  A.,  oggetti  delP  eta  della  pietra  in  FamiginL  Atti  e  Memorir 
delle  RR.  Deputazioni  di  storia  patria  per  le  provincie  deir  Emilia.  N.  S. 
vol.  III,  parte  I. 

Curtius,  E.,  zwei  Giebelgruppen  aus  Tanagra.  [Aus:  *  Abhandle,  d.  kri. 
Akad.  d.  Wiss."]  Berlin,  Dümmler.  4.  25  S.  Mit  2  (phototyp.)  Taf.  (in  & 
Fol.)  u.  3  (lith.)  Taf.  cart.  4  M.  50  Pi 

Dali'  Aoqua  Giusti,  A.,  le  statue  Galliche.  Institute  Vcneto.  2S.  Apr.  Stadl 
in  Ital.  I,  3.  p.  404-405. 

DaetJ,  vasi  di  Corneto.   Bullettino  deir  Inst,  di  Corr.  arch.  1877.  S.  60—64. 

—  scarabeo  con  rappr.  d'efebo  alato  inginocchiato  e  sul  dorso  d'un  uccello 
con  testa  di  donna  e  braccia  umane.  Ibid.  1877.  S.  64. 

—  dentiera  d'oro.  Ibid.  1877.  S.  64. 

—  attaccaglio  d'oro  in  forma  di  protome  di  donna  alata.    Ibid.  S.  64. 

—  orecchini  in  forma  di  grappoli.  Ibid.  1877.  S.  64. 

Davln,  J.,  la  Capeila  greca  de  Priscille  (suite).  Revue  de  TArt  chretiet. 
A\Til— Juin.  cf.  1877. 

Denkmäler  der  Kunst.  3.  Aufl.  Bearb.  v.  W.  Lübke  u.  C.  v.  Lützow.  17 
u.  38.  Lfg.  Stuttgart,  Ebner  d  Seubert.   qu.  Fol.  11  Stahlst  v.  p.  64 

a  41 

Dilthey,  K.,  Schleifung  der  Dirke.   ArchaeoL  Ztg.  XXXVI,  2.  S.  43-M 
1  afel  7—9. 

Doussault.  C,  la  V^nus  de  Milo.  Documenta  inedits.  Paris,  Ollendorff.  15  n. 

et  2  planches.  1       50  Pt 

Dressel,  H.,  figurina  rappr.  forse  Hercules  Jovius,  trovata  a  Popoli  neir  agr^ 

Peligno.  Bullettino  dell'  Inst,  di  Corr.  arch.  1877.  S.  38. 

—  figurina  rappr.  la  Fortuna  trovata  a  S.  Pietro  presso  Taurasi.  Ibid.  1S77. 
S.  38. 

—  base  marmorea  figurata  della  capella  S.  Giovanni  di  Siena.  Ibid.  187S. 
N.  6.  p.  131. 


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Kunst  -Archaeologic.  193 


Dütschke,  H.,  antike  Bildwerke  in  Oberitalien.  III.   Leipzig.  Engelmann.  v. 

p.  64.  5  M. 

Ree.  Liter.  Centraiblatt.  N.  37.  p.  1236—1237. 
Dumont.  A.,  im  nouveau  miroir  grec.  Comptes  rendus  de  TAcademie  des  In- 

scriptions.  Avril-Juin. 

—  sculpture  d'ancien  style  decouverte,  en  Beotie.  Jb.  Avril-Juin. 

Ecker,  A.,  über  prähistorische  Kunst  Allg.  Zeitung.  1877.  30.  u.  31.  Oct.  Beil. 

Ree.  Jahrb.  f.  Alterth.  im  Rheinl.  LXII.  p.  140—152.  v.  Scbaffhausen. 
Eroll  e  Heibig,  Gerama  con  rappr.  della  via  Appia.   Bulletino  dell'  Inst,  di 

Corr.  arch.  1877.  S.  86-87. 
Fabretti,  A.,  musaico  di  Acqui  nel  r.  Museo  di  antichitä  di  Torino.  Atti  della 

Societa  di  Archeologia  di  Torino  vol.  IL  fasc.  I.  S.  19—32  e  tav.  II.  III. 
Hasch.  A.,  ein  Nachbild  der  Venus  von  Milo.   Jahrb.  f.  Alterth.  im  Rheinl. 

LXII,  p.  74-86  u.  Taf.  2. 

—  tazza  Cornetana  rappresentante  la  nascita  di  Erichthonios.  Annali  dcir 
Inst,  di  Corr.  arch.  XLIX,  S.  418—446  u.  Monura.  X.  tav.  XXXVIII. 

Furtwaengler,  A.,  maschera  di  Pane  barbata.  Bulletino  dell'  Inst,  di  Corr. 
arch.  1877.  S.  83. 

—  cista  Prenestina  e  teca  di  spechio  con  rappresentante  bacchiche.  Annali 
dell'  Instit.  di  Corr.  arch.  XLIX,  p.  184-245;  447-450;  tav.  M.  u.  Mon. 
X,  XLV. 

—  Büste  Pans  in  Terracotta.  Mittheilungen  des  Deutschen  archaeol.  Institutes 
in  Athen.   III.  2.  Hft.  S.  155-160  u.  Tafel  VIII. 

Friedländer,  J.,  Thessalische  Kunst.  Monatsbericht  d.  preuss.  Acad.  d.  Wissensch. 
Juni  1878.  S.  448-455. 

Gamurrinl,  F.,  sul  monumento  sepolcrale  romano  presso  Chiusi.   Annali  delP 

lost,  di  Corr.  arch.  XLIX,  S.  80—92. 
Gozzadini,  G.,  seavi  archeologici  di  A.  Veli  presso  Bologna.  Bol.  1877.  Garag- 

nani.  fol. 

Ree.  Lit.  Centralbl.  N.  32  p.  1049.  v.  Bu. 

Helblg,  W.,  oggetti  trovati  in  una  tomba  Chiusina.  Annali  dell1  Inst,  di  Corr. 
arch.  XLl\  S.  397—410. 

—  orecchinod'orotrovataaCetona.BullettiDO  deirinst.  di  Corr.  arch.  1877.  S.U. 

—  due  oggetti  d'ambra  prov.  da  Canosa,  1  uno  in  forma  di  ranocchio,  l'altro 
con  rilievo  rappr.  un  uomo  ed  una  donna  coricata.  Ibid.  1877.  S.  13—14. 

—  borchia  con  ornati  geometrici  dichiarata  per  un  arnese  a  proteggere  il  petto 
delT  uomo.    Ibid.  1877.  S.  54. 

—  maschera  d'Acheloo  trovata  a  Cervetri.  Ibid.  1877.  S.  54. 

—  festina  di  donna  di  stile  arcaico  trovata  a  Cervetri.  Ibid.  1877.  S.  54. 

—  figura  arcaica  di  donna  ignuda  con  ogni  mano  un  bottone  di  fiore,  trovata 
a  Cervetri.   Ibid.  1877.  S.  54—55. 

—  figura  di  giovane,  forse  Vertumnus.    Ibid.  1877.  S.  55. 

—  figurina  di  pescatore  spaventato  da  un  granchio.   Ibid.  1877.  S.  55. 

—  festina  di  Ercole  imberboche  serviva  di  peso  da  una  stadera.  Ibid.  1877. 
S.  55. 

—  rilievo  greco-rom.  rappr.  un  Amorino  colla  mazza  d'Ercole.  Ibid.  1877.  S.  55. 

—  bronzo  con  rappr.  d  un  palafreniere  che  conduce  un  cavallo,  destinato 
a  fissar  la  cresta  d'un  elmo.   Ibid.  1877.  S.  88. 

—  vaso  di  Panphaios  con  rappr.  di  Ercole  e  Cieno  trovato  a  Corneto.  Ibid. 
1877.  8.  113. 

—  vasi  di  Corneto.   Ibid.  1877.  S.  117. 

—  sareofaghi  trovati  in  tomba  Chiusina.   Ibid.  1877.  198—201. 

—  una  figurina  di  bronzo  rappr.  una  Baccante.  Ibid.  1878.  N.  6  p.  130—181. 

—  specchio  di  Telamone.   Ibid.  1878.  N.  6.  p.  144. 

Hettner,  F.,  die  Ausgrabungen  bei  Bonn  vor  dem  Cölner  Thor  im  Herbst 
1876.  C.  Eine  römische  gemalte  Wand.  Jahrb.  f.  Alterth.  im  Rheinl. 
LXII,  p.  64  -  u.  Taf.  3-6.  (A.  cf.  Veith.  1877.) 


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194  KuDst-Archaeologie. 

Heusde.  van,  l'amlthyste  signee  Dalion  au  cabinet  des  medailles  et  pierr* 
gravees  du  roi  des  Pays-Bas.  La  Haye.  Nijhof.  IV,  47  p.  u.  1  Tfl.  1  M.  80  Pf. 

Heuzey.  un  vase  sacre-  du  sanctuaire  de  Dodone.  Comptes  rendus  de  l'Ac 
des  inscr.  Janv.Mars. 

Heydemann.  H.,  die  Knöchelspielerin  im  Palazzo  Colonna.  Halle  1877. 
Ree.  Jahrb.  f.  Alterth.  im  Rheinl.  LXII.  p.  129—130  v.  H.  Dütscbb. 

—  una  tazza  di  Coliade.  Annali  dell'  Inst,  di  Corr.  arch.  XLIX,  p.  279— 
290.  m.  tav.  Q.  u.  Monum.  X.  tav.  XXXVII.  a. 

Houtsma.  E.  0.,  Dr.  II.  Schliemann  en  zijne  opgravingen  te  Mycenae.  E>k 
Studie.   Groningen,  J.  B.  Wolters.  56  p.  1  M.  50  Pf. 

Humperdieok,  Römische  Funde  zu  Xanten.  Monatsschr.  f.  d.  Gesch.  WestdtedL 
6.  S.  367. 

Jatta,  G.,  la  sfida  di  Ercole  con  Leprca.   Annali  delP  Inst  di  Corr.  aret 

XLIX,  S.  410-417  u.  tav.  d'agg-  W. 
Inventaire  des  richesses  d'art  de  la  France.   Paris,  Plön.  v.  p.  65.      9  M. 
Ree.  Zeitschr.  f.  bild.  Kunst.   Kunstcbronik  XIII,  48  p.  768-772.  wa 
H.  A.  Müller. 

Julius,  L.,  le  metopi  del  tempio  di  Teseo  in  Atene.  Annali  dell'  Inst,  di  Con. 
arch.  vol.  XLLX.  S.  92-95  u.  Mon.  X.  tav.  XLIII— XLIV. 

—  über  d.  Erechtheion.  München,  Th.  Ackermann.  33  S.  m.  Grundriss.  60  Pt. 

Ree.  Jen.  Litztg.  N.  30.  S.  447—448  v.  A.  Michaelis. 
UtalM,  R.,  gnechiBche  Thonfiguren  aus  Tanagra.  Stuttgart,  Spemann.  r.gft 

Ree.  Jen.  Literaturzeitung  N.  28.  p.  419-422  v.  K.  Dilthey.  -  Jahn» 
f.  Alterth.  im  Rheinl.  LXII.  p.  128  v.  H.  Dütschke. 

Klein,  W.,  Aiace  e  Cassandra.  Annali  dell'  Inst,  di  Corr.  arch.  XLIX,  S.  246— 26S 
u.  tav.  N. 

—  über  zwei  Vasen  der  Münchener  Sammlung.  Archaeol.  Ztg.  XXXVI  1 
S.  66—71  u.  Tfl.  10  u.  11. 

Klügmann,  A.,  Ercole  di  bronzo  trovato  nella  Macedonia.  Annali  delT  bft 
di  Corr.  arch.  XLIX.  S.  290-293  u.  Mon.  X.  tav.  XXX VIII. 

—  2  rilievi  spiegati  Tuno  per  Atene  ed  Erittonio,  l'altro  per  Atene  combattwit3 
con  Pallas.   Bultettino  dell'  Inst  di  Corr.  arch.  1877  S.  8—9. 

—  sui  rilievi  di  anelli  d'oro  pubblicati  Archeologia  XLIV.  2,  tav.  13.  IM 
1877.  S.  85-86. 

—  sopra  il  vaso  pubblicato  Monuments  pour  Pencouragement  des  tote 
grecques  n.  5.  Ibid.  1877.  S.  87—88. 

—  e  Fabiani.  bastoni  sopra  un  vaso  (Heydemann  Zeus  im  Gigantenkampt. 
Halle  1876)  con  rappr.  di  Giove  combattente  con  Tifone.  Bullettino  delT 
Inst,  di  Corr.  arch.  1877.  S.  7—8. 

Körte,  G.,  stile  trovato  in  tomba  Orvietana  che  finisce  con  figura  di  fanciulk 
che  tiene  dittico  e  stile.  Ibid.  1877.  S.  11. 

—  coppa  con  ornati  in  bassorilievo  trovafa  ad  Orvieto.  Ibid.  1877.  S.  35. 

—  sui  vasi  detti  Samii.   Ibid.  1877.  S.  35-36. 

—  oggetti  trovati  in  tomba  Orvietana.    Ibid.  1877.  S.  38—41. 

—  scarabeo  con  rappr.  d'un  uomo  che  doma  due  cavalli  e  sui  dorso  d'un* 
donna  alata  inginocchiata.   Ibid.  1877.  S.  39. 

—  tazza  a.  f.  r.  trovato  ad  Orvieto.   Ibid.  1877.  S.  39—40. 

—  laraina  con  rappr.  di  mostro  gorgonico.   Ibid.  1877.  S.  40—41. 

—  specchio  con  rappr.  di  Telamone  ed  Ettore.   Ibid.  1877.  S.  90. 

—  patera  colla  figura  d'Adonide  come  raanico,  trovata  a  Montefiascow 
Ibid  1877.  S.  91. 

—  zwei  Statuen  aus  Aegion  in  Achaia.  Miitheilungen  des  dtsch.  Arebio!. 
Institutes  in  Athen.   LH,  2.  S.  95-103  und  Tafel  V  u.  VI. 

Künstlerlexicon,  allgemeines.  2.  Aufl.  Umgearb.  u.  ergänzt  v.  A.  Seabert. 
5.-12  Lfg.  Stuttgart,  Ebner  ASeubert  v.  p.  66.  1.  Bd.  S.  321-588.  2  M 
S.  1-400. 


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Kunst -Archaeologie.  195 


Lange.  J.,  det  ioniske  kapitoels  oprindclse.  Kjöbenh.  Host.  2  M.  50  Pf. 
Ree.  Revue  archeologique  XIX,  7.  S.  69—72  von  Ch.  Chipiez. 

Lange,  W.,  das  antike  griechisch-römische  Wohnhaus.  Ein  Handbuch  f. 
Kunstfreunde,  Architecteu,  Archäologen,  Philologen,  Archivare,  Studirende 
u.  Schüler  höherer  Lehranst.   Leipzig,  Knapp.  148  S.  m.  43  Steintaf.  6  M. 

Laeteyrle,  F.  de,  le  veritable  sens  du  mot  Anacleus.  Comptes  rendus  de  TAca- 
demie  des  Inscriptions  Avril-Juin. 

Launitz,  E.  v.  der,  Wandtafeln  zur  Veranschaulichung  antiken  Lebens  und 
antiker  Kunst.  Taf.  XX.  Eirene  und  Plutos.  u.  XaI.  Römerin.  Kassel, 
Fischer.    Imp.-Fol.  (Lith.)  Mit  Text.       a  6  M.  (I-XXI.:  212  M.  50  Pfj 

Le  Blant,  E.,  etude  sur  les  sarcophages  chretiens  antiques  de  la  ville  d' Arles; 
Paris,  imp.  nationale.   4.  XXXIX,  88  p.  et  37  pl.  par  P.  Tritel.      25  M. 

Lenormant,  F.,  antiquities  at  the  Paris  exhibition.    Contemp.  Review.  Sept. 

Lessing,  Laokoon.  Edited  with  English  Notes  4c.  by  A.Hamann.  London, 
Macmillan.  330  p.  Lwb.  5  M.  40  Pf. 

Letarouilly,  P.,  et  A.  Slmil,  le  Vatican  et  la  Basilique  de  SaintrPierre  de 
Rome.  2.  livraison,  Morel.  24  pl.  fol.  v.  p.  66.  a  40  M. 

Liesville.  A.  R.  de,  l'exposition  historique  de  Part  ancien.  Gazette  des  beaux- 
arts.  XVIII,  1.  (N.  253.)  p.  1—16,  m.  2  Vign. 

Loeschcke.  G.,  Stele  aus  Amyklae.  Mittheilungen  des  Dtschen.  archaeol.  In- 
stitutes in  Athen.   III,  2.  S.  174-171. 

Macoiö,  D.,  il  museo  di  Fiesole.  Catalogo  sommario,  illustrativo ,  compilato 
per  commissione  della  deputazione  archeologica  comunale.  Firenze,  Ricci. 
26  p. 

Mau,  A.,  Ettore  riportato  a  Troja,  pittura  pompeiana.  Annali  deir  Inst,  di 
Corr.  arch.  XLIX,  S.  268—279  u.  tav.  0.  P. 

—  pittura  pompeiana  rappr.  Ettore  riportato  a  Troja.  Bullettino  delP  Inst, 
di  Corr.  arch.  1877.  S.  13. 

—  altre  pitture  pompeiana.  Ibid.  1877.  S.  18—23,  25—30,  67-69,  92—96. 

—  pittura  Pompeiana  rappr.  Polifemo  e  la  partenza  di  Ulisse.  Ibid.  1877. 
S.  91. 

—  2  paia  d'orecchini  d'oro  trovate  a  Pompei.    Ibid.  1877.  S.  98. 

—  syrinx  con  rappr.  di  tempietti  trovata  a  Pompei.   Ibid.  1877.  S.  99 

—  statuetta  di  Giove  trovata  a  Pompei.   Ibid.  1877.  S.  99. 

—  statuetta  di  Venere  in  avorio  trovata  a  Pompei.    Ibid.  1877.  S.  99. 

—  suggelli  di  bronzo  trovati  a  Pompei.    Ibid.  1877.  S.  136  u.  161. 
Mehlis,  C,  Bronzefunde  aus  den  Grabhügeln  bei  Eppstein.   Monatsschr.  f.  d. 

Gesch.  Westdtschl.  IV.  4-5.  S.  205-209. 
Mohnlcke,  über  die  gewundenen  sogenannten  celtischen  Ringe  oder  Torques. 

Jahrb.  f.  Alterth.  im  Rheinl.  LXII,  p.  158-171. 
Morel,  la  Campagne  souterraine  et  album  des  eimetieres  de  la  Marne,  con- 

teuant  plus  de  200  objets  divers  de  toutes  les  epoques  faisant  partie  des 

fouillcs  et  de  la  collection  de  M.  Morel.  Epoque  gauloise,  romaine  et  frauque; 

äge  de  la  pierre  et  age  du  bronze.  (12  livraisons  de  6  planches  noires  ou 

en  couleur  in-folio.  aecompagnees  de  fascicules  de  texte  in  8.)  Livr.  1—4. 

Paris,  Baudry.  fol.  ä  8  M. 

Muller,  Fz.,  M.  S.,  catalogus  van  het  museum  van  oudheden  (te  Utrecht.) 

XIV,  237  p.  u.  3  Kpfr.  Utrecht,  J.  L.  Beijers.  3  M.  50  Pf. 

Müntz,  E..  notes  sur  les  mosaiques  chretiennes  de  Tltalie  (Sainte-Constance 

de  Rome).  Revue  archeologique  XIX,  6,  p.  353 — 367.  av.  pl.  XI. 
Murray,  A.  S.,  the  copper  monuments  at  Balervat.   Academy  N.  329  p.  194. 
M  j  /.i»>  vc£;,  K.  A.,  vixptxrj  atrjXrj  tax1  avcqX£<pou  sstprjvo;.  U«rpvct930*  B,  o,  p. 

313-314. 

Nicolucci,  oggetti  preistorici  della  provincia  di  Molise.  Bullet,  di  PaletnoL  Ital. 
N.  5.  6. 

Paglia,  E.,  un  sepolcro  romano  nelle  valli  di  Buscoldo.  Atti  dell'  Accad. 
Virgil.  1874—1878  u.  eiuz.  Mantova.  Mondovi.  12  p.  u.  1  Tfl. 


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196 


Kunst-  Archaeologie. 


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Pinches.  Th.  G.,  M.  Rassam's  assyrian  treasures.  Academy  I.  N.  329.  p. 
203—203.  IL  N.  331.  p.  252-253. 

Pulgher,  D.,  les  anciennes  eglises  byzantines  de  Constantinople,  releve«, 
dessin^es  et  publikes  par  D.  Pulgher,  architecte.  30  planches  lithographier 
in-folio,  dont  7  eu  coleur,  avec  un  texte  historique  et  descriptif  in  b,  ei  I 
livraisons  bi-mensuelles).  Livr.  1.  Paris,  Baudry.  fol.  a  11  iL  50  Pf. 

Rayet,  0.,  Exposition  universelle.  L'  art  grec  au  Trocadero  (1.  Articio 
Gazette  des  beaux  arts  XV1U.  Aug.  N.  254.  p.  105—125.  m  Holzscha. 

Richter,  J.  P.,  the  monuments  of  Christian  art  at  Ephesus.  Academy  N.  325 
p.  97—98. 

Robert,  C,  Vorlegung  und  Besprechung  von  farbigen  Copien  pompejanischer 
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—  Satyrmasken  aus  Terracotta.  Mittheilungen  des  deutschen  arehäolos.  In- 
stitutes in  Athen.    III,  2.  S.  83—85  u.  Tafel  II. 

Rohden,  v.,  sulle  figure  chiamate  „Genio  dell'  Ermafrodita-  spiegate  per 
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Rossi,  M.  St.  de,  ultcriori  notizie  sopra  un  copioso  deposito  di  stoviglie  arcakbe 
rinvenute  sul  Viminale  V  fa*c.  1.  Bullettino  d.  Comm.  arch.  comunale  a 
Roma  Anno  VI.  Serie  II,  Aprile  a  Giugno  S.  139 — 141. 

Roubet,  L.,  sepulcrologie.  Cercueils  de  pierre  trouves  ä  CufFy.  Nevers,  Fay.  8  p. 

Schliemann,  Ii.,  observations  sur  les  antiquitäs  de  Myeenes.  Ac.  des  Insc 
5.  Juillet.  Revue  crit.  N.  28  p.  31-32. 

Schlumberger,  G.,  deux  plombs  satyriques.  Revue  archeologiquc,  XIX,  5. 
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Schreiber,  F.,  testa  di  marmo  esistente  nei  magazzeni  della  villa  Ludovici. 
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Schmechten,  F.,  Wanddekoration  aus  den  Kaiserpalästen  auf  dem  Palatin  b 
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2  S.  m.  2  Chromolith.  6  iL 

Semper,  G.,  der  Stil  in  den  technischen  und  tektonischen  Künsten  od.  prak- 
tische Aesthctik.   Ein  Handbuch  f.  Techniker,  Künstler  u.  Kunstfreunde 
1.  Bd.  A.  u.  d.  T.:  Die  textile  Kunst  f.  sich  betrachtet  u.  in  Beziehg.  zer 
Baukunst.    Mit  125  (eingedr.)  Uolzschn.  ülustr.-u.  15  Farbendr.-Taf.  2 
durchgeseh.  Aufl.  6  Lfgn.  München,  Bruckmann.    1.  Lfg.  XLII,  64  S 

3  M.  35  P: 

Simpson,  W.,  the  supposed  tomb  of  St.  Luke  at  Ephesus.  Academy  N.  32? 
p.  170—171.  m.  Hlzschn. 

Stahr,  A.,  Torso.  Kunst,  Künstler  und  Kunstwerke  d.  griech.  u.  röm.  Alter- 
thums. 2.,  venn.  u.  verb.  Ausg.  letzter  Band.  2  Thle.  Braunschweic, 
Vieweg.   XVII,  642  u.  XVII  558  S.  20  M. 

Stark,  K.  B.f  über  den  Apollo  von  Speier.  Verhandlgu.  d.  32.  Versammiung 
dtsch.  Philol.   S.  111—113. 

Tacchini,  A.,  archeologia  preistorica.  Rivista  Europea.  vol.  IX.  fasc.  L  S.  iO 
— 55. 

Thausing,  M.,  die  Celtes-Ciste  d.  Wiener  Universität.   Nach  e.  Vortrage,  gel. 

im  Wiener  Alterthums- Vereine  am  17.  Octbr.  1876.  Wien,  Gerold.  4.  12  S. 

m.  3  Taf.  2  M 

Tlzzani,  V.,  la  statua  equestre  di  Marco  Aurelio.   Pontit  Accad.  Rom.  ci 

Archeol.  Nov.  27.  1877.  Studi  in  It  I,  2  p.  232-233. 
Treu,  G.,  Hermes  m.  dem  Dionysosknaben.   Ein  Originalwerk  d.  Praxiteles 

gefunden  im  Heraion  zu  Olympia.   Im  Auftrage  der  Direction  f.  d.  Aus- 

grabgn.  in  Olympia  hrsg.  gr.  Fol.  Berl.  Wasmuth.  13  S.  m.  2  Steintaf.  6  U. 
Ree.  Kunstchronik  XIII,  49  p.  777—785  v.  0.  Benndorf. 


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Numismatik.  19  7 


Urllch8,  L.,  Bemerkungen  über  den  olympischen  Tempel.  Würzburg.  1877. 
Stuber.  1  M.  50  Pf. 

Ree.  Jahresb.  f.  Alterth.  im  Rheinl.  LXII,  p.  136—138  v.  H.  Dütschke. 

Visconti.  C.  L.,  di  un  raro  ed  insigne  bassorilievo  esprimente  la  fucina  di 
Vulcano  mentre  il  numeri  fabbrica  le  armi  di  Achille.  Bullettino  della  Com- 
missionc  archaeologica  comunale.  VI,  2.  Aprile-Giugno.  S.  142—152  u.  Tav.X. 

Vorläufer,  ein,  Winkelmanns.   Grenzboten  N.  35. 

Weizsäcker,  P..  neue  Untersuchungen  über  die  Vase  des  Klitias  und  Ergotiraos. 
C.  die  mythologischen  Darstellungen  der  Rückseite  (mit  Ausnahme  des 
Hauptstreifens).  1.  Der  mittlere  Bauchstreifen.  Rückführung  Hephaests 
in  den  Olymp.  2.  Pygraaeenkampf.  Rheinisches  Museum  f.  Philologie.  N.  F. 
XXXIII,  3.  S.  364-399.  cf.  1877. 

Witte,  I  de,  Vasepanathenaique.  Annali  delP  Inst.  Corr.  arch.  XLIX,  294 
bis  332. 

WolfT,  Terra-sigillata-Schalcn  aus  Oberbilp.  Jahrb.  v.  Alterth.  im  Rheinl.  LXIL 
p.  184—185. 

—  Fund  von  römischen  Gläsern  in  Cöln.  Jahrb.  f.  Alterth.  im  Rheinl.  LXII, 
p.  172. 

Zanetti,  V.,  il  museo  di  Murano:  aggiunte  e  rettifiche  alla  Relazione  pubbli- 
cata  nel  1873,  in  occasione  del  concorso  del  museo  suddetto  all1  Esposizione 
universale  di  Vienna.   Venezia,  Longo.  36  p. 

9.  Numismatik. 

Bahrfeldt,  M.,  Röm.  Consularmünzen.   Berlin  1877.  Weidmann.  1  M.  60  Pf. 
Ree.  Bullettino  dell'  Instituto  di  Corrispondenza  archaeol.  1877.  S.  224 
von  A.  Klügmann. 

—  u  S.  Forchhelmer,  zwei  römische  Denarschätze.  Numism.  Zeitschr.  IX,  2. 
Belock  sulle  monete  colle  epigrafe  IAN6I.  v.  p. 

Blau,  0.,  Messenisches.   Numismat.  Zeitschr.  IX,  2. 

Born  pol  s,  H.  F.,  monnaies  d'argent  frappees  ä  Heraclea  de  Bithynie;  le  Tyran 
Klearchos.  Paris,  Detaille.    39  p.  et  pl. 

—  lettre  a  M.  W.  H.  Waddington,  membre  de  lTnstitut,  sur  quelques  monnaies 
anepigraphes  attribuees  indument  a  la  ville  de  Maronea,  en  Thrace.  Paris, 
DetaiÜe.  4.  55  p. 

Bruzza,  il  segno  P  E.  in  contorniaÜ  v.  p.  163. 

Catalogue  of  the  Greek  coins  in  the  British  Museum,  edited  by  R.  S.  Poole.  Vol. 

III.  the  Tauric  Chersonese,  Sarmatia,  Moesia,  Thrace  by  W.  He  ad  and 

Percy  Gardner.   London,  1877.  Br.  Museum  m.  Holzschn.  Lwb.  25  M. 
Ree.  Zeitschr.  f.  Numismat.  IV,  1.  2.  p.  146  v.  A.  v.  S. 
Chronicle,  Numismatic,  and  Journal  of  the  Numismatic.  Society  of  London. 

Edited  by  B.  Head  and  F.  Madden    Second  Series.  Vol.  XVIII,  1878. 

(4  parts).  London  m.  Kpfrn.  1878.  24  M. 

Ree.  (P.  I.)  Zeitschr.  f.  Numismatik  VI,  1.  2.  p.  150-151  v.  A.  v.  S. 
Clemm,  W.,  zum  Münzvertrag  zwischen  Mytilene  u.  Phokaia.    Rhein.  Museum 

XXXIII,  4.  S.  608-610. 
Duhn,  Fr.  v.,  Münzrund  vom  Monte  Cassino.  Ztsch.  f.  Numismatik.  VI,  1  u.  2. 

S.  69-74. 

E.,  A.,  antike  Münzen  in  der  Mark.  Ztschr.  f.  Numism.  VI.  1.  2.  p.  137. 
Freudenberg,  J.,  eine  Münze  von  Antoninus  Pius  gefunden  in  Mehlem.  Jahrb. 

f.  Alterth.  im  Rheinl.  LXII,  p.  178—179. 
Friedländer,  J.,  die  Erwerbungen  des  königlichen  Münzkabinets  vom  1.  Jan. 

1877  bis  31.  März  1878.   Zeitschr.  f.  Numismatik,  VI,  1  u.  2.  S.  1—26  u. 

Tafel  I. 

Fröhner,  W.,  les  m^daillons  de  rempire  romain.  Paris,  Rothschild,  v.  p.  68. 

40  M. 

Ree.  Polybibüon  XXIII,  1.  p.  42-43  v.  A.  de  B.  -  Zeitschr.  f.  Numis- 
matik. VI,  1.  2.  p.  146—147  v.  A.  v.  S. 


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198  Numismatik. 

Gardner,  P.,  thc  parthian  coinage.   London  1877.  4.  m.  8  autot  Tftn. 

Ree.  Zeitschr.  f.  Numism.  VI,  1.  2.  p.  147—148  v.  A.  v.  S. 
Head.  B.  V.,  the  coinage  of  Lydia  and  Persia  frorn  the  earliest  times  to  the 
fall  of  the  dynastie  of  the  Achaemenidae.  London  1877.  4.  m.  3  autot.  Ifta. 

Ree.  Zeitschr.  f.  Numismat.  VI,  1.  2.  p.  147  —  148  v.  A.  v.  S. 

—  the  recent  find  of  staters  of  Cyzicus  and  Lampsacus.  Num.  chronicle.  XVIL3. 
Heibig.  W.,  scoperta  di  venti  pezzi  di  aes  grave  e  di  una  figura  di  Ercole di  brom* 

presso  S.  Germano.  Bullet,  d.  Jnst.  di  corr.  archeol.  1878.  N.  6.  p.  129— I3ü. 
Heydemann,  H.,  zur  Münzsammlung  Margaritis.    Ztschr.  f.  Numismatik,  VI. 

1  u.  2.  S.  101-102. 
J8tta,  G.,  moneta  inedita  di  Ruvo.  Bull,  delT  Inst  di  Corr.  Arch.  1878.  7.p 

173—176  m.  Abb. 

Klügmann,  A.,  sulle  monete  etrusche  di  oro  ed  argento.    Bullettino  dell'  lest 
di  Corr.  arch.  1877.  S.  146—151. 

—  die  von  mehreren  Monataren  gemeinsam  geprägten  Denare.   Zeitechr.  i 
Numismatik.  VI.  1.  u.  2.  S.  27-44. 

Kolb.  J.  v.,  ein  Aureus  des  Albinus  (Augustus).  Numism.  Zeitschr.  IX.  2. 
Laugier,  etude  sur  les  monnaies  frappees  a  Arles  depuis  Constantin  le  Granc 

jusqu'a  la  chute  de  TEmpire  romain.  Tours,  Buserez.  40  p.  et  6  pL 
Madden,  F.  W.,  Christian  emblems  on  the  coins  of  Constantine  I.  NamkL 

Chron.  XVII,  3. 

Maxe- Wer ly,  L..  monuaies  gauloises  inedites.  Melangcs  de  numismatique  St pt - 

Dec.  1877  —  Avril  1878.  u.  einz.  Paris,  Arnous  de  Riviere.  IS  p. 
Meddelanden,  Numismatiska,  utg.  af  svenska  numismatiska  föreningen.  V.  Sthht 

Klemming.  88  p.  u.  1  Kpfr.  a  7  M.  50  PI 

Mclanges  de  Numismatiquo  publies  par  F.  de  Saulcy  et  A.  de  BartheUmv 

1878.  4  cahiers.  Paris,  m.  Kpfr.  ä  8  S 

Ree.  (1877.)  Zeitschr.  f.  Numism.  VI,  1.  2.  p.  149-150  v.  A.  v.  S. 
Mlnervlnl,  G.,  Moneta  Campana.   Atti  dell'  Acc.  di  Arch.  di  Napoli.  TO 

App.  p.  4—8. 

Missong,  A.,  Stempelfehler  und  Correkturen  auf  Münzen  des  Probus.  NoiBr 

matische  Zeitschr.  IX,  2. 
Monti,  A.,  le  antiche  e  le  nuove  monete.   II  Buonarotti.  Giugno. 
Muret,       monnaies  de  Thessalie.    Melanges  de  numismatique  Septemb^ 

Decembre  1877. 
Pogfli,  V.,  iscrizioni  gemmarie.  Giornalc  ligustico.  Giugno. 
Raimann,  der  Münzfund  von  Dorosma.    Numism.  Zeitschr.  IX,  2. 
Sallet,  A.  v.,  die  griechischen  Münzen  d.  türkischen  Dynastie  d.  Danischmeni- 

Ztschr.  f.  Numismatik  VII.  1.  u.  2.  S.  45  —  54. 

—  zur  römischen  Numismatik.  Das.  VI,  1.  2.  S.  59 — 66. 

—  merkwürdige  Münze  von  Eucarpia  in  Phrvgien.  Das.  VI,  1.  2.  p.  136— 15" 

—  griechische  Münzen  in  Norddeutschland.  Das.  VI,  1.2.  p.  137—139. 
Saulcy,  F.  de,  uotes  sur  les  monnaies  coloniales  de  Palmyre.  Melangcs 

numismatique.  Septembre-Deccmbre  1877.  av.pl.  u.  einzeln.  11  p.  u.  Kpfr 

—  monnaies  d'Alexandre,  satrape  de  Perse.  Ibid.  Deeembre  1877. 

Six,  J.  P.,  zur  Münzkuude  Pisidiens  und  angrenzender  Länder.    Zeitschr.  : 
Numismatik.  VI,  1.  2.  S.  75-100.  u.  Tafel  III. 

—  sur  les  monnaies  phtiniciennes.    Numism.  Chron.  XVII,  3. 

Ureoh,  Römische  Münztöpfe.    Anzeiger  für  schweizerische  Alterthumskuad 
N.  3.  S.  848—852. 

Vleuten,  F.  van,  über  eine  seltene  byzantinische  Münze.   Ztschr.  für  Nc2> 
matik.    VI,  1.  u.  2.  S.  67—68. 

—  die  römische  Münzsammlung  Hugo  Garthes.  Bonn  1877. 

Ree.  Zeitsch.  f.  Numism.    VI,  1.  2.  p.  164  v.  A.  v.  S. 
Zeitschrift  f.  Numismatik.  Red.  von  A.  v.  Sallet.    6.  Bd.  4  Ufte.  Berti: 
Weidmann.  1.  u.  2.  Uft.  164  S.  m.  36  eiugedr.  Holzschn.  u.  3  Stein-  o.  I 
Lichtdr.-Taf.  H  V 


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0 


3IBLI0THECA  PHILOLOGICA  CLASSICA. 


Verzeichmss 

der 

,uf  dem  Gebiete  der  classischen  Alterthumswissenschaft 

erschienenen 

Bücher,  Zeitschriften ,  Dissertationen,  Programm  -  Abhandlungen , 
Aufsätze  in  Zeitschriften  und  Recensionen. 

siblatt  zum  Jahresbericht  über  die  Fortschritte 
der  classischen  Alterthumswissenschaft.  • 

Fünfter  Jahrgang. 
1878. 

Vif ries  Quartal. 

Nebst  Titel  und  Alphabetischem  Register  für  den  Jahrgang. 


BERLIN  1879. 
VERLAG  von  S.  CALVARY  &  Co. 

W.  Unter  den  Linden  17. 
Subscriptionspreis  für  den  Jahrgang  von  4  Heften  6  Bf. 


Notiz  für  die  Abonnenten 

des 

hresbericht  über  die  Fortschritte  der  classischen 

Alterthumswissenschaft. 

die  Ausgabe  des  12.  Ileftes  des  5.  Jahrgangs  des  Jahresberichtes  durch  unabweisbare 
ere  Hindernisse  sich  verspätet,  geben  wir  den  zu  diesem  Hefte  gehörigen  letzten 
Theil  der  Bibliotheca  philologica  classica  schon  jetzt  aus. 


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Inhalt: 


I.  Zar  Geschichte  und  Eneyclopädie  der  classischen  AltertbaBswüsei 

schalt  19 

1.  Zeitschriften  1* 

2.  Academien  und  Gesellschaftsschriften  19 

3.  Sammelwerke  W 

4.  Geschichte  der  Alterthumswissenschaft  £ 

5.  Bibliographie  

II.  Griechische  und  römische  Schriftsteller  Ä 

1.  Griechische  Autoren  £ 

2.  Römische  Autoren  £ 

in.  Epigraphik  and  Palaeographie  & 

1.  Griechische  Inschriften.  —  Orientalische  Inschriften  & 

2.  Lateinische  Inschriften  S- 

3.  Palaeographie  

IV.  Sprachwissenschaft  .    .   £ 

1.  Vergleichende  Grammatik  der  classischen  Sprachen  53 

2.  Griechische  und  lateinische  Metrik  

3.  Griechische  Grammatik  und  Dialektologie  & 

4.  Lateinische  Grammatik  und  Dialektologie  -3s 

V.  Literatargeschichte  & 

1.  Allgemeine  antike  Literaturgeschichte  Ä 

2.  Griechische  Literaturgeschichte  3? 

3.  Römische  Literaturgeschichte  2$ 

VI.  Alterthumskonde  ä 

1.  Archaeolog.  Zeitschriften.  —  Publication.  archaeoi.  Gesellschaften  ■  ^ 

2.  Encvclopaedie  und  Methodologie.  —  Sammelwerke  -* 

3.  Mythologie  & 

4.  Alte  Geschichte:  A.  Allgemeine  Geschichte  und  Chronologie  der 

alten  Welt  —  Orientalische  Geschichte  

B.  Griechische  Geschichte  und  Chronologie  24» 

C.  Römische  Geschichte  und  Chronologie  

5.  Geographie  und  Topographie:  A.  Alte  Geographie  im  Allgemeinen  2* 

B.  Geographie  und  Topographie  von  Griechenland  und  den  östlichen 
Theilen  des  römischen  Reiches  2* 

C.  Geographie  und  Topographie  von  Italien  und  den  westlichen 
Theilen  des  römischen  Reiches  Hl 

6.  Alterthümer:  A.  Allgemeines  über  orientalische,  griechische  und 

römische  Alterthümer  & 

B.  Griechische  Alterthümer  

C.  Römische  Alterthümer  

7.  Exacte  Wissenschaften,  Naturgeschichte,  Heilkunde,  Handel  und  Ge- 

werbe  im  Alterthum  *»■ 

8.  Kunst-Archaeologic  & 

9.  Numismatik  2ö 

Alphabetisches  Register  N 

Erwiderung  an  Herrn  Dr.  W.  Maldener  « 

Titel  and  Inhaltsverieichniss  des  5.  Jahrganges. 


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BIBLIOTHECA  PHILÖLOGICA  CLASSICA. 


Verzeichniss 

der  auf  dem  Gebiete  der  classischen  Alterthums- Wissenschaft 
erschienenen  Bücher,  Zeitschriften,  Dissertationen,  Programm- 
Abhandlungen  in  Zeitschriften  und  Recensionen. 


t&l&n   Ortober  —  Derrmbrr. 


I.  Zur  Geschichte  und  Encyclopädie  der  classischen 

Alterthums-Wissenschaft. 


1.  Zeitschriften. 

Jahresbericht  üb.  d.  Fortschritte  d.  classischen  Altertumswissenschaft,  hrsa:. 
v.  Prof.  Conr.  Bursian.  6.  Jahrg.  1S78.  12  Hefte.  [18.— 16.  Bd.]  Mit  d. 
Beiblättern:  Bibliotheca  philologica  classica.  6.  Jahrg.  [1879].  u.  Biograph. 
Jahrbuch  f.  Altertbumskunde.  2.  Jahrg  [1879].  (1.  Heft.  XIV.  Bd.  S.  1—1« 
u.  XV.  Bd.  S.  1—112.)  Berlin,  Calvary  &  Co.  cf.  p.  2.   Subscr.-Pr.  30  M. 

Ladenpreis   36  M. 

Revue  des  revues  et  publications  d'academies  relatives  a  Pantiquite  elassiqu<\ 
Fascicules  publies  en  1877.  Redacteur  en  Chef  Ch.  Graux.  Revue  d«> 
Philologie  de  Litterature  et  d'Histoire  anciennes.  Aunee  et  Tome  11. 
öe  Livraison  p.  1-144,  4e  Livraisou  i).  145-360.  cf.  p.  3.  70. 

Studien,  Leipziger,  zur  classischen  Philolouie.  1.  Bd.  2.  lieft.  (Schluss  d.  1. 
Ildes.)  m.  1  Schrifftfl.  Leipzig,  HirzeCp.  203-388.  v.  p.  136.  a  5  M. 
Ree.  (I,  1.)  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymnas.  XXIX,  10  p.  776. 


2.    Academien  und  Gesellschaftschriften. 

Abhandlungen  d.  konigl.  Akademie  d.  Wissenschaften  zu  Berlin.  Aus  d.  J.  1877. 
Berlin,  Dümmler.  gr.  4.  XX11I,  122;  184;  17  u.  195  S.  m.  4  Taf.  in  Steindr.. 
Kpfrst.  u.  Lichtdr.  cart.  36  II.  40  Pf. 

—  philologische  u.  historische,  aus  d.  J.  1S77.  Ebd.  gr.  4.  195  S.  m.  1 
Lichtdr.-  u.  1  Steintaf.   cart.  13  M.  20  Pf. 

Acta  seminarii  philologici  Erlangensis.  Vol.  I.  Erlangae  1877.  v.  p.  4.  8  M. 
Ree.  Zeitschrift  f.  die  Österreich.  Gymuasieu.    XXIX.  11.  S.  831—840. 
von  0.  Keller. 

Annales  de  la  Societe  d'emulation  du  departemeut  des  Vosges.  1878.  Epinal. 
Collot.    267  p.,  1  carte  et  7  tableaux.  v.  p.  4. 

—  de  la  Societe  des  lettres,  sciences  et  arts  des  Alpes- Maritimes.  T.  5. 
Nice,  Malvano-Mignon.   391  p.  et  pl. 

Bibliothec»  philoljgic»  classic».  IV.    137*  15 


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200  Academicu  und  Geselbehaftsschriftcn. 

Attl  e  Memorie  della  R.  Accademia  Virgiliana  di  Mantova:  triennio  1874— 
75-76.    Mantova,  Mondovi.    160  p.  4  M. 

—  c  Memorie  della  Sezione  letteraria  e  di  storia  patria  municipale  delL 
H.  Accademia  dei  Rozzi  di  Siena.  Nuova  serie,  vol.  III,  fasc.  3.  Sieuru 
tip.  deir  Ancora.   4.  ä  1  >i. 

—  della  R.  Accademia  delle  scienze  di  Torino.  Vol.  XIII,  disp.  3—7.  (GeniL- 
Magjrio  187*.)   Torino,  Paravia.   p.  299-956.  v.  p.  70 

—  deir  Ateneo  Veneto,  serie  III,  vol.  I,  puntata  III  Venezia,  CeccbiLi. 
p.  91—174.  v.  p.  70.  135. 

Bulletin  de  la  Societe  academique  de  Laon.  T.  21.  (Aunees  1874 — 1875.) 
T.  22.  (Annees  1875—1876—1877.)  2  vol.  Laon,  Jacob.  C,  1006  p.  tX 
21  planches. 

—  de  la  Societe  d'agriculture,  sciences  et  arte  de  la  Sarthe.  2e  serie.  Tome 
17  (tome  25  de  la  collectiou)  avec  Supplement.  Le  Mans.  Monnoyer.  325  p. 

—  de  la  Societe  d'archeologie,  sciences.  lettres  et  arts  du  departement  d« 
Seine-et-Marne.  8  vol.  (1876—78.)  Meaux. 

—  de  la  Societe  des  sciences  et  arts  de  Pile  de  la  Reunion.  Annee  1877. 
Saint  Denis  (ile  de  la  Reunion)  Lahuppe.   245  p. 

—  de  l'academic  imperiale  des  sciences  de  St.-Petersbourg.  Tome  XXV. 
Irap.-4.  St.-Petersbourg.  Leipzig,  Voss.  (Nr.  1  u.  2.  224  Sp.)  v.  p.  4.  ä  9  M. 

'Hw;,  rr  sxo.  UXQ  toü  iv  *ApfOT?oX(«;>  t/;;  Kssa/J^v»«;  ^'.>/j-j>*>ooo;  ÜAXo-jw. 

'ApfOTnA. 

Handlingar,  Göteborgs  kongl.  vetenskaps-og  vitterhets-sambfille*.  Ny  tidsfblid. 

16te  Eft.  Utg.  tili  Kongl.  sambällets  hundraars-jubelfest  aar  1878.  Göteborg 

Bonnier.  12  SL 

Jahresheft.  10.,  d.  Vereins  schweizerischer  Gymnasiallehrer.   Aarau.  Sau^;- 

Hinder.   39  S.  (ä)  1  M. 

Melanges  asiatiques,  tires  du  bulletin  de  Tacademie  imperiale  des  sciences 

de  St-Petersbourg.    Tome  VIII.    Livr.  1  et  2.   St.-Petersbourg  1877. 

Leipzig,  Voss.    447  S.  4  II. 

Memoires  de  la  Societe  d'agriculture,  sciences,  arts  et  belles- lettres  du 
departement  de  Maioe-et-Loirc.  116.  annee.  T.  45.  1877.  Angers,  Lachest 
et  Dölbau.  376  p.  v.  p.  70. 

—  couionnes  et  autres  memoires  publies  par  l'Academie  royale  des  seience«. 
des  lettres  et  des  beaux-arts  de  Belgique.  Collection  in-8.  Tome  XXVDI. 
Bruxelles,  F.  Hayez.   853  p.  et  8  pl. 

—  de  la  Societe  des  sciences,  de  l'agriculture  et  des  arts  de  Lille,  et 
publications  faites  par  ses  soins.  4e  serie.  T.  5.  Lille,  Carre.  489  p.  e: 
17  planches.  v.  p.  71. 

—  de  la  Societe  d'emulation  du  Jura.  2e  serie.  3e  volume.  1877.  Lons-le- 
Saunier,  Gauthier  freres.   599  p.  v.  p.  5. 

—  de  l'Academie  des  sciences,  belles -lettres  et  arts  de  Marseille.  Annef< 
1877—1878.   Marseille,  Rarlatior-Feissat.   530  p. 

—  de  l'Academie  de  Metz.  58e  annee.  1876— 1S77.  3e  serie.  (6e  annee- 
Metz,  Ballet.   233  p. 

—  de  l'Academie  de  Stanislas.  1877.  128c  annee.  4e  serie.  T.  10.  Nancy. 
Berger-Levrault.   CXLVI,  471  p. 

—  de  l'Academie  du  Gard,  1877.   Nimes,  Clavel-Ballivet.  v.  p.  5. 

—  de  l'Academie  des  sciences,  etc.,  de  Toulouse,  7e  serie,  t  10.  v.  p.  5. 

—  de  la  Societe  academique  de  l'Aube,  t  42,  1878.  Troyes,  Dufour-Bouqutt 
v.  p.  136. 

Memorie  del  R.  Istituto  Lombardo  di  scienze  e  lettcre.    vol.  XIII  (IV  della 

serie  III).    Milano,  Bernardoni.   302  p. 
Qversfgt  over  det  Kongelige  Danske  Videnskabernes  Selskabs  Forhand  linger 

og  dets  Medloramers  Arbejder  i  Aaret  1878.  Nr.  1.  Kjöbenh.,  Höst  140  p. 

u.  1  Kpfr.    v.  p.  136.  2  M.  25  Pf.  (1878  cplt  4  M.  50  Pf.) 


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Sammelwerke.  201 

IIXaTuiv.   Z'j{tfj'i\i>xu    zso'/ior/ov  ix$i3o|Uvov  M         'KXXljvtxoS  AtoctaxaXtxoy 

SuUtyw.         'AW(vai;  187S. 
IlpaxTtx«        ^äsz^'osjtu^;  sTct'p'la^  toü  raw;  1877,  xert  ^  sxfcr.;  toS 

'Apz'/xdvj  t/(  25  ioyv-oj  1878.    'AlhjvMiv,  <l>').<z&-X©rj;.  84  p.  u.  Kpfr. 
Proces-  verbaux  des  seances  de  la  Soeiete  des  lettres,  sciences  et  arts  de 
l'Aveyron.    XI.   Du  1er  juillet  1876  au  31  mars   1S78.    Rodez.  Ratery. 
XVIII,  173  p. 

—  le  m^me.    Tables  des  matiercs.  1838—1876.  Ibid.  VII,  203  p. 
Ragionamentl  dei  soci  dell'  Accademia  perugina  di  San  Tommaso  d'Aquino. 

vol.  II.   Perugia,  Santucci.    134  p. 
Sitzungsberichte  der  philosophisch -philologischen  u.  historischen  Classe  der 
k.  b.  Akademie  d.  Wissenschaften  zu  MüneheD.  1878.  2.-4.  Hft.  Müucheu, 
Franz.    IV.  u.  p.  107— 480.  v.  p.  5.  71.  a  1  M.  20  Pf. 

—  d.  kaiserl.  Akademie  d.  Wissenschaften.  Pbiiosophisch-histor.  Classe.  89. 
Bd.   2.  Hft.    Wico,  Gerold.    S.  425—674.  3  M.  50  Pf. 

(89.  Bd.  cplt. :  9  M.  50  Pf ) 
SocMte*  agricole,  scientifique  et  litteraire  des  Pyrenees- Orientales.   23e  vol. 

1877.   Perpignan,  Latrobe.   388  p. 
-•jXXofO;,        iv  'Afrrjvoi;  tpo;  oictootj'v  -mv  rEXXr4v«.xoiv  y»>2auct":»»v.  "Exltest; 

■r.uv  xu-A  -u  1876  xai  1877  -t^cr^ivmv.    TSv  *ASjv«i;,  S.  K.  BXm-ö;. 
Verhandlungen  der  philosophischen  Gesellschaft  zu  Berlin.    10.  u.  11.  Heft. 
Leipzig,  Koschny.    v.  p.  5.  13G.    118  S.  a  1  M.  20  Pf. 

—  der  32.  Versammlung  deutscher  Philologen  u.  Schulraluner  in  Wiesbaden 
vom  26.  Septbr.  bis  29.  Septbr.  1877.  Leipzig,  Teubner.  4.  196  S.    9  M. 

3.  Sammelwerke. 

Amerbachiorum  et  Varnbueleri  epistolae  mutuae.  Basil  ,  Schneider,  v.  p.  71. 

Kec.  Histor.  Zeitschrift.   N.  F.  Bd.  IV.  U.  2.  p.  353  v.  L.  Geiger. 
B'>X;ir;,  1.  A.,  Ihf^l  jiiTa'fpcbsoi;  sotr^wv.    'AftTjvcaov,  V.  -j\  167  —  178 
Bass  Mullinger.  Grande-Bretagne,  travaux  relatifs  a  l'Antiquite  et  au  Moyeu- 

Age.    Revue  historique.    VIII.  1  p.  126—146. 
Boeckh,  A.,  Encyklopädie  u.  Methodologie  d.  philologischen  Wissenschaften. 
Leipzig,  Teubner.    v.  p.  71.  12  M. 

Ree.  Lit.  Centralblatt    Nr.  41.  p.  1353-1354  von  Bu.  -  Blätter  f.  d. 
Bayer.  Gymn.  XIV,  9  p.  407-410  v.  F.  Heerdegen. 
Bücheler,  F.,  philologische  Kritik.   Rede,  geh.  beim  Antritte  d.  Rectorats  d. 
Rheinischen  Friedrich  -  Wilhelms  -  Universität  am  18.  Octbr.  1878.  Bonn, 
Cohen  <k  Sohn.   27  S.  1  M. 

Bursian.  C,  ein  ungedruckter  Cento  Vergilianus.   Sitzungsber.  d.  philosoph.- 

philol.  Classe  der  K.  b.  Akademie.  1878.  Bd.  II.  H.  1  p.  29-37. 
Carmina  medii  aevi  ed.  H.  Hagen.   Bern,  Frobeen.  v.  p.  5.  4  M. 

Ree.  Academy,  Oct.  12,  1S78  p.  365. 
Commentationes  philologae  in  honorem  Theodori  Mommsen.  Berolini,  1877, 
Weidmann.  40  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  1878.  Nr.  50.   S.  705—711.  v.  Fr.  Schöll. 
Dante  Allighicri,  le  opere  latine,  reintegrate  nel  testo  con  nuovi  commenti 
da  G.  Giuliani.  Vol.  I.  De  vulgari  eloquentia  «  De  monarchia.  Firenze, 
Le  Monuier.    16.    VII,  454  p.  4  M. 

Fanfani,  P.,  Prima  centuria  di  proverbi  e  motti  italiani  d'origine  greca  e 
latina  dichiarati.   Firenze,  tip.  della  Gazz.  d'Italia.    16.    126  p.       1  M. 
Festschrift  d.  Gymnasien  Würtembergs  zur  vierten  Säcularfeier  d.  Universität 
Tübingen.  Stuttgart,    1877.  Krabbe.  6  M. 

Ree.  Revue  critique.  Nr.  48.  S.  34G-348  v.  C.  G.  -  Histor.  Zeitschrift. 
N.  F.  IV,  2.  p.  350  von  L.  Geiger. 

15* 


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202 


Geschichte  der  Alterthumswissenscbaft. 


FriederadorfT,  F.,  de  studiis  antiquitatis  oratio  inauguralis.    AUensteia.  4. 

Pr.  d.  Progymn.   p.  1—4. 
Friedländer,  M  ,  patristische  u.  talmudische  Studien.  Wien,  Holder.  VIII,  14öS. 

3  M.  60  Pf. 

Goetz,  G.,  u.  G.  Loewe,  Mittheilungen  aus  italienischen  Handschriften.  Leip- 
ziger Studien  z.  class.  Philologie.    1878.  I.  Bd.  2.  nft.  S.  361—380. 
Kennard,  R.  B.,  Arundines  Sturi  sive  Eclogae  ex  Mureto.  Oxford,  Parker.  Lwb. 

6  M 

Kjo'.axöroj).o;,  1.  EL,  Z/sai;  ~\;  jXoiwX'/pa;  -v,;  zrt*  ^tXeXo|iqnp  /.izä 
Michel  Breal.  'E?W';  t&v  «tXopaft&v.  x:'  17  p.  267-271.  cf.  p.  1  6. 

Lagarde.  P.  de,  Synmiicta.  Göttingen  Dieterich.  v.  p.  135.  5  M. 

Ree.  Academy.  Nr.  334  p.  321. 

Laubmann,  G.,  Mittheil,  aus  Würzburger  Handschriften.  Sitzungsber.  d.  pbilos- 
philol.  Ol.  d.  bayer.  Akademie.  1878.  II.  1.  p.  71—96.  v.  p.  72. 

Leopardi,  G.,  opere  inedite.   I.   Halle,  Niemeyer,  v.  p.  187.  12  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung.  No.  44.  p.  630—631  v.  A.  Tobler. 

L eitere  scritte  a  Giacomo  Leopardi  dai  suoi  parenti;  con  giunta  di  cose 
inedite  o  rare:  edizione  curata  sugli  autografi  da  G.  Piergili,  e  corredata 
dei  ritratti  di  Giacomo  e  de'  genitori.  Firenze,  Le  Monnier.  IG.  XXVIL 
304  p.  con  una  tavola  genealogiea.  4  M. 

Mehler,  E.,  Miscellauea.  Ad  Sam.  Adr.  Naber  epistula  critica.  Mnemosyne 
N.  S.  VI.  4:  p.  387—412. 

Melanges  publies  par  la  section  historique  et  philologique  de  l'ecole  normale 
superieure  pour  le  dixieme  anniversaire  de  la  fondation  de  l'ecole.  Pari*. 
Vieweg.  Avec  10  planches.  15  M. 

Ritsehl,  Fr.,  kleine  philologische  Schriften.  4.  Bd.:  Zur  latein.  Inscbrifren- 
u.  Sprachkunde.  A.  u.  d.  T.:  Opuscula  philologica.  Vol.  IV:  Ad  epi- 
graphicam  et  grammaticam  latinam  spectantia.  Leipzig,  Teubner.  XVL 
799  S.  m.  e.  Atlas  von  23  Steintaf.  in  gr.  4.,  qu.  Fol.  u.  gr.  Fol.  v.  p.  72. 137. 

26  M.  (I    4.:  80  M.  80  Pf> 

Schwarz,  II.,  miscellanea  philologica.  Dissertatio  inauguralis.  Tubiogen, 
(Fues.)   47  S.  80  Pt 

Thwing,  C.  F.,  American  Colleges:  their  students  and  work.  New  York. 
Putuam's  Sons.    159  p.   Lwb.  5  M. 

Yite"z  de  Zredna.  orationes  iu  causa  expeditionis  contra  Tarcas  habitao  iteci 
Aeueae  Sylvii  epistolae  ad  eundem  exaratae.  1453—1457.  E  bibtio- 
thecis  et  tabulariis  Dresdensi,  Florentina,  Mollicensi,  Mouaceasi  et  Vindo- 
boneusi  collegit.  Budapestini.  Leipzig,  Brockhaus'  Sort.   Fol.  47  S.    5  M. 

Vogel,  Th.,  mit  welchem  rechte  nennt  man  das  volk  der  Griechen  vor  allet 
andern  Völkern  das  classische?  Eine  schulrede  zur  nachfeier  des  geburt- 
tages  sr.  maj.  des  königs  Albert.  Jahrb.  f.  Phil  Bd.  IIS.  H.  9.  p.  409 — 

Vualtherl  Spirensis  vita  SrChrLstophori.  Von  W.  Harster.  Straub,  v.  p.  138. 
Ree.  Liferar.  Centraiblatt  No.  40.  p.  1325-27  von  if>. 

Zcller,  E.,  Vortrage  u.  Abhandlungen.  2.  Samml.  Leipz.  Fues.  v.  p.  6.  9  M. 
Ree.  Literar/ Centralblatt  No.  40.  p.  1312—13. 


4.    Geschichte  der  Alterthuinswisseuschaft. 

Aa.  A.  J.,  van  der.  Biographisch  woordenboek  der  Nederlanden,  bevattend? 
levensbeschrijvingen  van  zoodanige  persouen,  die  zieh  op  eenigerleiinjz« 
in  ons  vaderland  hebhen  vermaard  gemaakt,  voortgezet  door  K.  J.  R.  var 
Harderwijk  en  G.  D.  J.  Schotel.  onder  medewcrkin*?  van  de  heiren: 
P.  J.  B.  C.  Robide  van  der  Aa,  Prof.  P.  0.  van  der  Chijs,  W.  Eek- 
hoff,  J.  .T.  de  Hollander,  S.  F.  Klijnsraa,  P.  A.  Leupe,  II.  C.  Roj^e. 
T.  A.  Romein,  Ihr.  J.  W.  vanSyp^steyn  eu  anderen.  21.  deel.  Uaarien:. 
J.  J.  van  Brederode.  III.  470.  p.  cplt.  272  il 


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Geschichte  der  Alterth  ums  Wissenschaft.  203 

Adams,  H.  C,  Wykehamica:  a  history  of  Winchester  College  and  Commoners, 
froni  the  foundation  to  the  present  day.  Oxford,  Parker.  £00  p.  DL  Ii» 
Hlzscbn.  Lwdb.  12  M.  60  Pf. 

Ree.  Academy  No.  346.  p.  577—578.  v.  J.  J.  Cottoc. 

Ahner,  M.,  Fredegis  v.  Tours.  Leipzig.  Böhme  u.  Drescher,  v.  p.  72.  1  M.  20  Pf. 
Ree.  Literar.  Centralblatt.  No.  45.  p.  1467. 

Arneth,  A.  v ,  die  Wiener  Universität  unter  Maria  Theresia.  Vortrag.  Wien 
1879,  Holder.   40  S.  80  Pf. 

Bauer,  W.,  Aus  dem  Diarium  gymnasii  S.  J.  Monacensis.  München  Pr.  d. 
K.  Wühelmsgynin.  4.  32  p. 

Binder,  F.,  Charitas  Pirkheimer.  Ein  Lebensbild  aus  dem  Anfang  d.  16.  Jabrh. 
2.  verm.  Aufl.  Freiburg  i.  B.  Herder.   VIII,  225  S.  1  M.  80  Pf. 

Biographie,  allgemeine  deutsche.  Hrsg.  durch  d.  histor.  Commission  bei  der 
königl.  Academie  der  Wissenschaften  zu  Müncnen.  37.  u.  38.  Lfg.  Leipzig, 
Duncker  u.  Humblot  8.  Bd.  S.  161—480.  v.  p.  6.  73.  138.  ä  2  M.  40  Pf. 

Boos,  IL,  Thomas  und  Felix  Platter.   Leipzig.  Hirzel  v.  p.  138.  7  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  No.  49.  p.  689—690.  v.  Fritzsche. 

Brunet  de  Presle,  Emile  Legrand,  llav&sov  i'/lr^.o'tvy  x«;.  eiXtXX^vwv.  Bdov  N.  15. 

Capelli,  A ,  memorie  intorno  alle  vita  del  conte  Antonmaria  Pico  della  Miran- 
dola  R.  Deput.  per  le  province  Modenesi.  Sess.  8.  Giugno.  Studi  in  Italia 
I,  5  p.  700—701. 

Cartularium  sive  terrarium  Piperacensis  monasterii  ordinis  canonicorum 
Sancti  Augustini  ex  mannscripto  et  originali  codice  transcriptum,  enra  D. 
J.  B.  Payrard.  Cum  indice  personarum  et  locorum.  Le  Puy,  Freydier. 
Vm,  84  p. 

Calx  de  Saint-Aymoar,  A.,  Bernard  de  Montfaucon.  Le  Musee  archeologique. 
4.  livr. 

Crautford,  Tait  Rernage.  Necrology.  Academy  No.  314.  p.  544. 
Crozale,  Lanfranc  de,  archevSque  de  CantorWry,  sa  vie,  son  enseigncmerit, 
sa  politique.   Paris,  Sandoz  6  Fischbacher  270  p.  7  M.  50  Pf. 

Ree.  Revue  critique  No.  42  p.  243—245.  von  G.  G. 
Dantee,  A.,  la  Franche-Comte  lit&raire,  scientifique,  artistieme.    Recueil  de 
notices  sur  les  hommes  les  plus  remarqoables  du  Jura,  du  Doubs  et  de 
la  Haute-Saöne.   Paris,  Boyer.  VI,  379  p.  3  M.  50  Pf. 

Demimuid,  Pierre-le-V6nerable  ou  la  vie  et  Tinfluence  monastiques  au  don- 
zieme siecle.   Paris.  Palme.  IX  286  p. 

Ree.  Revue  historique  VII,  1  p.  168—171  v.  P.  P. 
Desimoni.  C.  I..  Cistercensi  in  Liguria.  Giornale  ligustico  di  Archeologia  N.  7. 
Elze,  Th.,  die  Universität  Tübingen  u.  d.  Studenten  aus  Krain.  Tübingen, 
Fues.  v.  p.  7.  73.  2  M. 

Ree.  Histor.  Zeitschrift.  N.  F.  Bd.  IV.  H.  2.  p.  354-355.  v.  L.  Geiger. 

Fenelon,  lettres  sur  les  oecupations  de  1' Academie  francaise,  euivie  des  lettrrs 
de  Lamotte  et  de  Fenelon  sur  Homere  et  sur  les  anciens.  Nouvelle 
edition,  collationnee  sur  les  meilleurs  textes  et  aecompagnee  de  notes 
historiques,  etc.,  nar  E.  Despois.   Paris,  Delagrave.    136  p. 

Feuerlein.  E.,  zur  Vfürdigung  Petrarca's  und  der  Renaissance.  Blätter  für 
literar.  Unterhaltung.  No  43. 

Fleary,  G.,  Histoire  religieuse  du  Sonnois.  L'abbaye  cistercienne  de  Per- 
seigne  (1145—1790):  Mamers,  Fleury  et  Dangin.    158  p.  et  12  pL 

Francke.  K  ,  zur  Geschichte  d.  lateinischen  Schulpoesie  d  XU.  u.  XIII.  Jahih. 
München  1879,  Literar.-artist-Anstalt    107  S.  3  M.  60  Pf. 

Gatien-Arnoult,  Histoire  de  l'universite  de  Toulouse.  Troisieme  Fragment. 
Toul.ouse,  Douladoure.  36  p.  v.p.  73. 

6illy,  Erasme  de  Rotterdam.  (II.)  Revue  des  scienecs  eccles.  No.  224  p.  193. 

Harater,  W.,  Walther  von  Speier,  ein  Dichter  des  X.  Jahrhunderts  Speier 
1877.    Pr.  d.  Gymn. 
Ree.  Literar.  Centralblatt  No.  40  p.  1325-27.  von  A,o. 


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204  Geschichte  der  Altertumswissenschaft. 

Henne-Am-Rhyn.  0 ,  allgemeine  Kulturgeschichte  von  der  Urzeit  bis  auf  die 

Gegenwart.   4.  Bd.  Das  Zeitalter  d.  Reformation,  2.  umgearb.  Aufl.  Leipi. 

0.  Wigand.  XIII,  598  S.  v.  p.  73.  i*  M. 

Horawitz,  A.,  Erasmiana.  L  Sitzungsb.  bei  der  Akad.  zu  Wien.  XC,  3.  p. 

387-457  u.  einzeln.  Wien,  Gerold.  II,  73  S. 
Ree.  Liter.  Centralblatt  N.  47.  p.  1535— 1 530. 
Janitschek,  H.,  die  Gesellschaft  d.  Renaissauce  in  Italien  u.  die  Kunst.  Vi« 

Vorträge.    Stuttgart  1879,  Spemann.    VII,  120  S.  4  M. 

Jourdain,  Ch.,  Puniversite  de  Paris  au  temps  d  Etienne  Marcel.    Revue  de» 

questiones  historiques  N.  4S.  (Oct.  1878.)  u.  einz.  Paris,  Palme\  23  p.  v.  p.  7i. 
Jusserand.  J.  J.,  de  Josepho  Exoniensi.   Paris  1877.  Hachette. 

Ree.  Liter.  Centralblatt  N.  35  p.  1162—1164. 
Kammer,  E.,  Karl  Lehrs.    Ein  Rückblick  auf  seine  Wissenschaft!  Leists. 

[Aus:  „Jahresber.  üb.  die  Fortschritte  d.  class. .Alter  thumswLssensehArVj 

Berlin  1879,  Calvary  &  Co.  27  S.  I  M. 

Klüpfel,  die  Universität  Tübingen.  Leipzig  1S77.  Eues.  v.  p.  7.  2  M. 

Ree.  Histor.  Zeitschrift.  N.  F.  Bd.  IV.  H.  2.  p.  351-352.  von  L.  Geifer. 
Koerting.  G.,  Petrarca's  Leben  u.  Werke.    Leipzig,  Fues.  v.  p.  74. 

Ree.  Bl.  f.  literar.  Untern.  43  von  Feuerlein. 
Kft|>et^c<  'A,  'Ezirro/.ce.  dvixfotot  (sxtrö  p'/./.'.zoD)  BW/.  No.  18.  19. 
Kufller,  B..  die  Jubiläen  der  Universität  Tübingen.   Tübingen.  Fues.  v.  p.  S. 

Ree.  Histor.  Zeitschrift  N.  F.  Bd.  IV.  H.  2  p.  351  von  L.  Geiger. 
Kurth,  G.,  Saint  Gregoire  de  Tours  et  les  etudes  classiques  au  Vit.  siede. 

Revue  des  questions  historiques.  48.  livr.  (Oct.  1*78)  u.  einzeln.  Lc  Mau>. 

Monnoyer.  9  p. 

Labia,  L.,  sul  Primo  rinaseimento  di  G.  Guerzoni:  lettura.  Venezia,  Antoneiii. 
16  p. 

Ledeganck.  K.,  nos  ecoles  au  nioyen-äge.  Communication  faite  au  Congre^ 
linguistique  et  historique  neerlandais  dans  la  16.  session,  tenue  ä  Kämpen 
(Overyssel)  les  22,  23  et  24  aoüt  1878.  Bruxelles,  Imprimerie  Bruxeliois,-. 
16  p.  50  Pf. 

Legay,  Adrien  Tournebus.  lecteur  royal.  Caen,  La  Blanc-Harbd.  51  p. 

Lemcke,  H.,  Nekrolog  auf  A.  G.  Heydemann.  Zeitschr.  für  das  Gyranasial- 
Wesen,  XXXII.  November  p.  755-768. 

Le  Mire,  P.  N.,  etude  archeologique  sur  Gregoire  de  Tours.  Lousle-Saunier. 
Gauthier  freres.  71  p. 

Liebenau,  Th.  v.,  Einfluss  der  Schweiz.  Studenten  an  d.  Wahl  des  Rektors  d. 
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Linsenmann,  F.,  Konrad  Sumraeuhart,  Tübingen,  Fues.  v.  p.  74.  139.  2  M. 
Ree.  Hist.  Zeitschrift.  N.  F.  Bd.  IV.  H.  2  p.  350-  351  v.  L.  Geiger. 

Lobatein.  P.,  Petrus  Ramus  als  Theolose.    Ein  Beitrag  zur  Geschichte  der 
Protestant.  Theologie.   Strassburg,  Schmidt.  88  S.  SM 
Ree.  Revue  critique  N.  47  p.  330— 33l.v.  de  S. 
Löwenfeld.  R.,  Johann  Kochanowski  u.  seine  lateinischen  Dichtungen.  Posen. 

1877.    Merzbach.  158  p. 
Massebieau.  L.,  les  colloques  scolaires  du  XVI.  siecle  et  leurs  auteurs.  Paris, 
Bonhoure  et  Co. 
Ree.  Revue  crit.  1878.  No.  47  p.  331-334.  v.  H. 

Meinadier,  A.,  monographies  universitaires.  Histoire  du  College  d'Argeotau. 

Paris,  Librairie  generale.  57  p.  I  iL 

Meinardue,  K.,   Geschichte,  d.   grossherzogl.   Gymnasiunis   in  Oldenburg. 

Oldenburg.  Pr.  d.  Gymn.*4.  189  p. 
Meray,  A.,  ia  vie  au  temps  des  libres  pr^cheurs,  ou  les  devanciers  de  Luther 

et  de  Rabelais ;  2.  e'd.  considerablement  augmentee.  2  vola.    Paris,  Claudio. 

304  p.  6  K. 

Mezger,  G.,  Schulrath  Mezger.  Nördlingen,  Beck.  v.  p.  8.  74.  2  M.  60  Pf. 
Ree.  Deutsches  Literaturblatt.  No.  3  p.  18.  v.  W.  H. 


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Geschichte  der  Alterthumswissenfcchaft.  205 

Worison,  J.  C.,  Gibbon.   New- York,  Uarper.  v.  p.  131).  3  M.  75  Pf. 

Ree.  Academy.  N.  336.  p.  349—350.  by  M.  Pattison. 

Müller,  J.,  die  Universität  Erlangen  unter  dem  Markgrafen  Alexander.  Rede 
beim  Antritt  des  Prorectorats  der  königl.  bayer.  Friedrich- Alexanders- 
Universitüt  Erlangen,  in  der  Aula  am  4.  Novbr.  1873  geh.  Erlangen, 
Deichert.  4.  27  S.  60  Pf, 

Müller.  Lucian,  Friedrich  Ritschi.  Eine  wissenschaftliche  Biographie.  2.  Ausg. 
Mit  dem  Suppl.:  Gedanken  über  das  Studium  der  elastischen  Philologi«*. 
Berlin,  Calvary  &  Co.  XVIII,  165  S.  3  M.  Suppl.  apart  2  M. 

Nekrologe,  William  George  Clark.  —  W.  R.  Cooper.  The  Academy.  N.  342. 
S.  496-497,  498. 

—  Jean-Chretien-Ferdinand  Hoefer,  ancien  directeur'de  la  Nouvelle  biogra- 
phie  generale  de  MM.  Didot.  Polybiblion.  Partie  litteraire.  II.  Serie. 
XXIII,  6.  p.  546-547. 

—  Naudet,  et  Renouard.  Comptes  rendus  de  TAcademic  des  sciences  morales 
et  politiques,  Octobre. 

Nisard,  D.,  Renaissance  et  reforme.   2  vols.  Paris,  1877.  Levy.  7  M. 

Ree.  Histor.  Zeitschrift.  N.  F.  Bd.  IV.  H.  2  .  p.  337-338.  v.  L.  Geiger. 
Nordhoff,  J.  B.,  Denkwürdigkeiten  aus  dem  Münsterischen  Humanismus. 
Münster  1874.  Theissin?.  6  M. 

Ree.  Monatsschrift  f.  Westdeutschland.  IV,  7—9.  p.  4S6— 514.  v.  Reichling. 

0»x ovoji(or4;  II.  B.,  A'/fo;  ir.w.rfiv.'j-  s'.;  Ktovaxav-lvov  Kovtvfivijv  xafbftij'tjp 
taXo^a;.   Swr^o.  IV      Nr.  14.  pag.  31—32 

Padelletti.  G.,  August  Wilhelm  Zumpt.  Zur  Erinnerg.  an  sein  Leben  u.  seine 

Schriften.    [Aus:  ^Jahrb.  f.  class.  Pbilol.    10.  Suppl.-Bd.fe]  Leipzig. 

Teubner.  39  S.  1  M. 

JIs-:^;,  N..  Qomivj >oTo*?'>.    Bvpwv,  V  })'.  (.  n.  497—501;  548—551.. 
Oueux  de  Saint-Hiiaire.  de,  des  syllngues  grecs  en  Orient  et  en  Europe  et  du 

progres  des  etudes  litteraires  dans  la  Grece  de  nos  jours.    Extrait  d»' 

l'Annuaire  de  V Association  pour  Tencouragement  des  etudes  grecques  eu 

France,  1877.  Paris,  Charaerot  40  p.  v.  p.  75. 
Roth,  R.  v.,  Urkunden  zur  Geschichte  d.  Universität  Tübingen  a.  d.  Jahren 

1476—1550.   Tübingen  1877,  Laupn.  v.  p.  8.  12  M. 

Ree.  Histor.  Zeitschrift.  N.  F.  Bd.  IV.  H.  2.  p.  352.  v.  L.  Geiger. 
Salles.  A.'  de,  les  Prieures  de  Marmoutier  dans  le  Vendömois,  etudes  lu- 

storiques  et  archeologiques.  Vendörae,  Lemercier.  112  p.  av.  plchs. 
Schlottmann,  K.,  David  Strauss  als  Romantiker  d.  Heidenthums.  Halle,  Buchh. 

d.  Waisenh.  4.64  S.  1  M .  60  Pf. 

Stfio;,  E.,  IIcrPva33o;.    Top;  B'  tsv/o;  I'.  p.  809—810. 

Stedman.  A.  M.  M.,  Oxford:  Its  social  and  intellectual  life,  with  remarks 
and  hints  on  expenses,  the  examinations,  the  selection  of  books,  de. 
London,  Trübner.  XVIII,  300  p.  Lwb.  9  M. 

T.,  S.  L.,  Rickard  Christensen.  (Med  portraet,  skaaret  i  trae  af  H.  P.  Hanse; i 
efter  fotografi.)  Nordisk  Tidskrift  for  Filologi.  IV,  4.  II.  279—283. 

Tschackert.  P.,  Peter  von  Ailli  (Petrus  de  Alliaco).  Zur  Geschichte  des  gross, 
abendl.  Schisma  u.  der  Reforraconcilien  von  Pisa  u.  Constanz.  Anhang: 
Petri  de  Alliaco  ancedotorura  partes  selectae.  Gotha,  Fr.  A.  Perthes 
1877.  XVI,  382,  53,  [1]  S.  8.  9  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  1878.  Nr.  48.  S.  673.  von  G.  Struve. 

Universities.  the,  and  the  Renaissance.  Britisch  Quarterly  Review  N.  CXXXVI. 

Ussing,  J.  L ,  Erasmus  fra  Rotterdam.  Tale  ved  Uuiversitetets  Reforraations- 
fest  1877.  Historisk  Aarbog  v.  1879. 

Vallaurl,  T.,  vita  di  Tommaso  Vallauri.  Torino,  Rouxe  Favale.  278  p.  4  M. 

Villari,  P.,  Niccolö  Machiavelli  and  his  times.  Translated  by  Linda  Villari. 
2  vols.    London.  C.  Kegan  Paul  4  Co.  Lwdb. 

Ree.  Academy  N.  344.  S.  533—534.  v.  J.  A.  Symonds. 


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206  Bibliographie. 

Waddington,  C,  la  renaissance  des  lettre«  et  la  philosophie  au  XV.  siede. 

Comptes  rendus  de  TAcademie  des  Sciences  Morales  et  Politiques.  Aofit  — 

Septem bre;  Octobre. 
Walion,  M.,  DOtice  historique  surlavic  et  les  travaux  deM.  Charles  Lenornmt. 

Acadeiuie  des  Inscriptions.    Seance  publique  annuelle   du  6.  deeembre 

1878.    Revue  critique  d'üistoire  et  de  Litterature  1878.  N.  50.  S.  386. 
Wiederhold,  K ,  Gesch.  der  Lateinschule  zu  Insterburg.  3.  (letzter)  TtL 

Insterburg.  Pr.  d.  Gymn.  4.  15  p. 
Wurzbach,  C.  v,  biographisches  Lexikon  d.  Kaiserth.  Oesterreich.  37.  Tbl. 

(Stadion  —  Stegmayer.)    Wien,  k.  k.  Hof-  u.  Staatsdruckerei.  346  S.  \. 

p.  141.  6  M.  (1—37.:  217  M.  50  Pf.) 

Zelt»  und  Lebensbilder  a.  d.  neueren  Gesch.  d  Münsterlandes.  4.  fiist.-polit 

Blätter  etc.  hrsg.  v.  E.  Jörg  u.  F.  Binder.  82  Bd.  6.  Hfr. 
Zimmermann,  G.  R.,  Ratpert,  der  erste  Zürchergelehrte.   Basel,  Schneider. 

v.  p.  76.  3  M.  60  Pf. 

Ree.  Literar.  Centraiblatt  N.  40.  p.  1314.  von  ij». 
Zunbini,  B.,  Studii  sul  Petrarca,   Napoli.  A.  Morano.  16.  366  p.         4  M. 


5.  Bibliographie. 

Bibliotheca  historica  od.  systematisch  geordnete  Uebersicht  der  in  Deutschland 
u.  dem  Auslande  auf  dem  Gebiete  der  gesammten  Geschichte  neu  erschie- 
nenen Bücher.  Hrsg.  v.  W.  Müldener.  26.  Jahrg.  1.  Uft  Jan.— Juni  1878. 
Göttingen,  Vandenhoeck  &  Ruprecht  176  S.  1  M.  60  Pf. 

—  philologica  od.  geordnete  Uebersicht  aller  auf  dem  Gebiete  der  classischen 
Alterthumswissenschaft  wie  der  älteren  und  neueren  Sprach  wissenschalt 
in  Deutschland  und  dem  Auslande  neu  erschienenen  Bücher,  Uerausg. 
v.  W. M  üldener.  31.  Jhrg.  l.Hft.  Jan.- Juni.  1878.  Ebd. S.  1—136. 1  M.  20  Pf. 

Bogfortegneise,  Norsk.  1866-1872.  Med  Anhang,  indeholdeude:  I.  Univer- 
sitets-  og  Skoleprogramraer.  II.  Politiske  og  Avertissements  Tidendn. 
Samlet  og  redigeret  af  Th.  Boeck.  Christiania.  Feilberg  <fe  Landmai k.  6  M. 

Cnrtze,  M. ,  die  Handschiiften  u.  seltenen  alten  Drucke  der  Gymnasialbibliothek 
zu  Thorn.  2.  Tbl.:  Das  XVI.  Jahrb.  u.  Nachträge,  Leipzig,  Quandt  4 
Handel.  4.  IV,  46  S.  a  2  M. 

±i\-'.fjv  -<i>v  iv  t5J  iXsuftsp?  xcti  oojXrj  'EXXäoi  ixoiOGpiviuv  p^/.üuv  X&ptootx»; 

zw:«  täw  izoioojisvov  M  'I.  ü-«voy»vr(.  WtHjva«.  (Noxtj;).  N.  1—2.  (Juli- 
August.)  p.  1-32.  8  M. 

Desbarr eaux-Bernard,  catalogue  des  incunables  de  la  bibliotheque  deToulouse. 

Toulouse,  Privat  LXXIII,  268.  pages  et  51  pl. 
Evola,  F.,  Storia  tipojfrafica-letteraria  del  secolo  XVI  in  Sicilia:  con  un  ca- 

talogo  ragionato  delle  edizioni  in  essa  citate.    Palermo,  Lao.  354  p.  m. 

8  Tflu.  8  M. 

Fischer,  L.,  König  Mathias  CoiTinus  und  seine  Bibliothek.   Wien.  Prog.  des 

k.  k.  Staats-Untergymnasium  im  II.  Bezirk  von  Wien.  p.  3—37. 
6iuliarl,  G.  C,  della  letteratura  Veronese  al  cadere  del  secolo  XVI.  e  delle 

sue  opere  a  starapa,   Bologna  1876.  Fava.  403  p. 
Ree.  Gott  gel.  Anzeigen.  N.  47  p.  1499-1504  v.  L.  Geiger. 

Jahn,  A.,  die  Kunde  und  Benutzuog  der  ßongarsischen  Handschriften-  a. 
Büchersammlung  d.  Stadtbibliothek  i.  Bern.  Bern,  Wyss.  v.  p.  8.  1  M.  20  Pf. 
Ree.  Literar.  Centralblatt  N.  51.  p.  1669.  von  A.  E. 

Adji-f/o;,  n.,  i3~o(o'.xrj  zpari>xaxzia  zip.  Tf(;  ctj&yi);  xotl  Ttptttöw  if^  Turo^ji«  .? ; 

jv  'EXXoiSi  itiy.pt  -vj  rrou;  1821.  Tuxoypcyia  Kuoumüiv.  —  TwB>|fyw  X.v.. 

II«(>vo33o;  B,  7  p.  517—523. 
Mortreuil,  T.,  La  Bibliotheque  nationale,  son  origine  et  les  accroissemeLts 
jusqu'a  nos  jours;  notice  historique.    Paris,  Champion.  179  p.         3  M. 


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Griechische  und  römische  Autoren.  —  Griechische  Autoren.  207 

Quesada,  G.,  las  bibliotecas  europeas  y  algunas  de  la  America  latiua  con  un 
apendice  sobre  el  archivo  general  de  Indias  eu  Sevilla,  la  direccion  de  hi- 
drografia  y  la  biblioteca  de  la  Real  Academia  de  la  Historia  en  Madrid. 
Tomo  I.  Buenos  Aires,  1877.  Mayo.  651  S  v.  p.  142. 
Ree.  Gotting,  gel.  Anzeigen  N.  37.  S.  1 182-1184.  v.  Wappäus.  —  Academy 
N.  335.  p.  329-330.  v.  W.  E.  A.  Axon. 

Siennicki.  St  J.,  recueil  des  editions  des  imprimeurs  celebres  de  ritalie,  de 
la  France  et  de  la  Belgique,  conserv^es  dans  la  Bibliothequc  de  FUniver- 
site  imperial  de  Varsovie.  Les  Aide,  les  Junte,  les  Estienue  et  les  Plan- 
tin.   Ouvrage  enrichi  de  41  planches.  Varsovie.  XII,  263  pp.  30  M. 

Wallace,  E.,  catalogue  of  the  books  relating  to  classical  archaeology  and  an- 
cient  history  in  the  library  of  Wormtcr  College,  Oxford.  Oxford,  E. 
Pickard  Hall.  77  p. 


II.  Griechische  und  römische  Autoren. 

Bibliothek  der  Kirchenväter.  Auswahl  der  vorzüglichsten  patrist.  Werke  in 
deutscher  Uebersetzg,  hrsg.  unter  der  Oberleitg.  v.  Thalnofer.  285—294. 
Bdchn.  Inhalt:  285.  Ambrosius1  ausgewählte  SchrifteD.  (2.  Bd.  S.  353— 
472.)  288.  289.  Makarius1  sämmtliche  Schriften.  (S.  289-433.)  290. 
Theodore^ l  ausgewählte  Schriften.  (S.  465-  568.)  —  291.  292.  Hilarius' 
ausgewählte  Schriften.  (S.  465—668.)  —  293.  294.  Augustin's  aus- 
gewählte Schriften.  (7.  Bd.  S.  193-352.)  Kempten,  Kö sei.  v.  p.  16.77.  142. 

a  40  Pf. 

Freund's  Schüler-Bibliothek.  1.  Abth.:  Präparationen  zu  den  griech.  u.  röm. 
Schulklassikern.  Präparationen  zu  Cicero's  Werken.  13.  u.  14.  Hft. 
3.  Aufl.  —  Homer's  lüas.  2.  Hft.  5.  Aufl.  —  Plato's  Werken.  1.  Uft. 
3.  Aufl.  —  Xenophon's  Anabasis.  2.  Hft.  7.  Aufl.  —  Memorabilien.  1, 
u.  3.  Hft  2.  Aull.  gr.  16.  (a  ca.  80  S.)  Leipzig,  Violet.  v.  p.  10.  17.  142. 

a  50  Pf. 

Jebb,  R.  C,  Jackson,  H.,  Currey,  W.  E.,  Translations.  Pa.  sages  from  Greek 
and  Latin  authors.   London,  Bell.  420  p.  Lwb.  9  M.  60  Pf. 

Patrum,  sanetorum,  opuscula  selecta.  Ad  usum  praesertim  studiosorum  theo- 
logiae  ed.  et  commentariis  auxit  H.  Hurter,  Vol.  37.  Sauctorum  patrum 
de  sacramentis  opuscula  selecta.  Innsbruck,  Wagner.  253  S.  v.  p.  142. 

3  M.  80  Pf.  (1-37.:  36  M.  52  Pf.) 

Ramage,  Crauford  Tait,  Bible  echoes  in  ancient  classic«.  Edinburgh,  Black. 
430  p.  Lwb.  10  M. 

1.    Griechische  AutoreD. 

Ep<o^»Xr;,  r],  Tj>cr(i»Jo'a  I\  Xop-crTarj  ix5'.oouivr4  IrJj  K.  N.  Sd^a.  B:v:r.o, 

-y^oi;  Ooivixo;.  185  p. 

Gomperz,  Th.,  Beiträge  zur  Kritik  und  Erklärung  griechischer  Schriftsteller. 
III.   Wien  1876.  Gerold.  60  Pf. 

Ree.  Revue  critique  N.  38.  p.  348—351  v.  Ch.  Graux. 

r-J-erpt;,  xoiasviXTj  xe»pp&a  vyv  xponov  ix&oouivr,  sx  ystpojpdfcGy  Tf;;  Merp/i- 

«vt,;  ß'.ßXiotbJxr,;  uzo  K.  N.    £oi»a.  'Ev  Bsvst'/z,  ttfSOlC  <l>o»vixo;.  106  p. 

Legrand,  E ,  recueil  de  poSmes  historiques  en  grec  vulgaire.  Paris  1877, 
Leroux.  v.  p.  12.  15  M. 

Ree  Revue  historique.  VII,  1  p.  196—206  v-  C.  Gidel. 

Parnaas,  Neugriechischer,  von  A.  Manaraki.  H.  I.  II.  Berlin,  Calvary. 
v.  p.  12.  78.  a  1  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung.   No.  40  p.  576  von  C.  Bursian. 


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208  Griechische  Autoren. 

IWxio;,  'A.,  xa»  N.  A /jjiTjTpörot/iU;,  Nsrjs/j.r.vu»;  ipijz>.ozaio:ia  \-.v.  y/Ü«- 

Tti)V  za'&GrfovpxiuTsptDV  %1\  r]  ftlxctixsptov  XofWV  Ttt>v  'E>.Xrjv<i>v  3vrfl>3?3(uv 

xort  vs«)xip«»v.  rcrpcr^pocalhtM  ö'.;  rfjv  xa&oijit).r4jisvr,v  trpo;  ypi^'.v  -<Tiv  lyoUvir, 

ÜTCtfrrj;.  6,  Kprp.x7j  xu>^.<;)o{a  vuv  zpoiTov  ixo'Jjojiivr;  ix  y£tp*>ypa^oj  t?;  Mctf- 
x'.ctv^;  BtßX'.o^xTj;,  uro  K.  N.  Xaftcr.    Bsvix'.a,  TÜrot;  Ooivixo;.  106  p. 

T-spior, A.  K,,  BuCavTiaxor  xai  vsor^Ar^vixä  avcf/.sxTa.  f.'  lAXi-w;  Y.rr/>;. 
'Ev  üjitipvr4,  t'j-o»;  Aau'.fltvoü. 

Zijvcav  TraKaiä  Tpa-((|>o'a!  sxo'.oojiivir;  Ix  £tt£OTMfo<K)  T7j;  Motox'.av^;  ß'.ßii.'.oftr^r ;. 
ü-o  K.  N.  Xcctla.    'Ev  Bsv*t!<7.  T-jrot;  Qoivtxo;.    102  p. 


Extraits  d'Elien.  Texte  grec.  Contenant  des  notes  historiques,  <*tc 
suivis  d'un  lexiquc  grec-francais,  par  Chambon.    Paris,  Belin.  6$  p. 

—  Nouvelle  £ditiou,  par  L.  Hurabert.  3e  editinn,  revue  et  augmentee  de 
nouvelles  versions  grecques.   Paris,  Garnier.  VIII,  136  p.  v.  p.  11. 

—  Morceaux  choisis  des  Ilistoires  variees  et  de  rilistoire  des  animau. 
Texte  grec  aecompagne*  de  notes  et  remarques,  par  A.  Mottet.  12.  edit. 
Paris,  Delalain.    120  p.  1  M.  10  Pi 

Aeneas.  Hug,  A.  ,Aeueas  von  Stymphalos.  Lpz.,  Teubner.  v.  p.  78.  1  M.  20  Pt 

Ree.  Revue  crit.  No.  51.  p.  392—394  v.  Ch.  Graux. 
Aeschines.  Baerwinkel,  J.,  de  lite  Ctesiphontea  conimentatio.  Sondersbu.-a> . 
Eupcl.   73  p.  1  M. 

K.  K.,  Kleine  Blumen  lese  aus  Weidners  neuester  Ausgabe  der  Rede  geset: 
Ktesiphon.  Neue  Jahrbücher  f.  Philologie.  Bd.  117.  II.  10  S.  703— 706. 
et*,  p.  11.  142. 

Aeschylus.  Agamemnon.  With  a  metrical  trauslation  and  notes,  critical  an<! 
illustrative,  by  Benjamin  Hall  Kennedy.  Cambridge,  Univ.  Press.  223  0. 
Lwdb.  7  M.  20  Pr. 

—  Prometheus  v. N.Wecklein.2.Aufl. Leipzig, Teubner. v.p.143.  1  M.  bO  Pt. 

Ree.  Jenaer  Literatuiz.  No.  49.  p.  691—692.  v.  II.  Keck. 

—  Prometheus  Bound.  With  introduetiou  and  notes  by  A.  0.  Prickirci. 
Cambridge.    108  p.  Lwb.  2  M.  40  Pi 

—  Septem  adversus  Thebas,  ed.  Fr.  Ritschi.  Leipzig,  Teubner.  1875.  3  M. 

Ree.  Lit.  Ceutralblatt  No.  42.  p.  1381  von  J.  K. 

—  Verdeutscht  von  II.  v.  Wo  1  zogen.  7.  Bd.  Die  Eumeniden.  Leipzig.  Reclara 
47  S.  v.  p.  11.  78.  143.  a  20  Pf.  1-7.  cplt  geb.  1  M.  50  K 
Arnoldt,  Rieh.,  siehe  Lehrs. 

Baumgarten,  0.,  quaestiones  scenicac  in  Acschyli  Choephoris.  Di5S- 
Inaug.  Berol.  S.  Calvary  &  Co.  33  p.  1  ML  20  ?i 

Beer,  R.,  de  arte  Aeschyli  observationum  in  Septem  contra  Thebas  capiTa 

duo.  Lips.  1877.  Poeschel.  78  p. 
llerwerden,  II.  van,  emendationes  Aeschylcae.   [Aus:  „Jabrbb.  f.  eis*?. 

Philol.  10.  Sunpl.  Bd."]  Leipzig,  Teubner.  45  S.  I  M.  20  Pi 

Herwig,  Chr.,  das  ethisch -religiöse  Fundament  der  äsehyleischen  Trag^iie. 
Konstanz  Pr.  d.  Gymn.  4.  32  p. 
Ree.  Jen.  Literaturzeit.  No.  49.  p.  692—693  v.  IL  Keck. 
Keiper,  Pb.,  die  Perser  des  Acschylos  als  Quelle  für  altpersische  Alter- 
thumskunde.  Erlangen  1877.  Deichert.  2  M- 
Ree.  Zeitschrift  f.  d.  Oesterreich.  Gymnasien.  XXIX.  11.  S.  83o — 837. 
v.  0.  Keller. 

Lehrs,  K.  u.  R.  Arnoldt,  zu  Aeschylos  Agamemnon  V.  1619  ff.  (llenn.i- 

Wissenschaftl.  Monats-Blätter.  VL  10.  S.  151—153. 
Lowinski,  A.,  Zu  Aischylos  Agamemnon  (v.  289).  Neue  Jahrbücher  Mir 

PhUologie.  Bd.  117.  H.  10.  S.  701-702. 


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Griechische  Autoren.  200 

Acschylus.  Lowiüski ,  A ,  zu  Aischylos  Sieben  vor  Theben,  daselbst.  117.  Bd. 
11.  Heft.  S.  746-748. 
Oberdick,   J.,   quaestiones    Aeschyleae.    Frid.    Stievc   XXXI  Dec. 
MDCCCLXXVIII  gratulantur  director  et  collegae  Gynra.  Monastcricnsis. 
Monast.  Coppenrath.  4.  15  p. 
Rappold,  J.,  d.  Gleichnisse  b.  Aeschylos,  Sophocles  u.  Euripides.  Theil  1 
—3.   Klagcnfurt,  1876—1878.  v.  p.  143. 
Ree.  Jenaer  Literaturzeitnng  No.  50.  S.  702—703.  v.  Wecklein. 
Richter,  W.f  quaestiones  Aeschyleae.    De  falsis  rationibus,  quas  viri  docti 
in  emendanda  Septem  contra  Thcbas  fabula  inierunt  et  de  dnpüci  editionc 
Septem  fabnlae.   Diss.  inaug.  Berlin,  Haack.  51  S.  1  M.  70  Pf. 

Weyrauch,  K.,  Acschylus'  Eumenideu-Parodos.   Breslau,  Koebner  v.  p. 
143.  1  M.  20  Pf. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  No.  50  S.  702.  v.  Wecklein. 

Aesopus.  *ExXoy»  (tudtov  Ai?u>zou  Ixh  V.  üo|i-ojxrj  v.  Hierocles.  p.  213. 

—  Choix  de  fables  d'Esope  (texte  grec).  Avec  des  notes  grammaticales,  suivi 
dos  fables  imitees  d'Esope  par  La  Fontaine,  et  d'un  lexique  complet,  par 
M.  Aniel.  Paris,  Beliu.  XII,  130  p. 

—  Fables  choisies.  Edition  classique,  aecompagnee  de  notes  et  remarques 
en  francais,  etc.,  par  J.  Geoffroy.  Nouvelle  edition.  Paris,  imprim.  et 
Hb.  Delalaiu  freres.  126  p. 

—  select  fables  of  Aesop  and  others.  In  three  parts.  1,  Fables  extracted, 
from  Dodsley's.  2,  Fables  with  reflections  in  prose  and  versc.  3,  Fables 
in  verse.  To  which  are  prefixed  the  life  of  Aesop,  and  an  essay  upon 
fable  by  Oliver  Goldsmith.  Faithfully  reprinted  from  the  rare  Newcastle 
edition,  published  by  T.  Saint,  in  1784.  With  the  original  wood  engravings 
by  Thomas  Bewick,  and  an  illustrated  preface  by  E.  Pearson.  London 
Lougmaus.  XI,  312  p.  Lwb.  9  M. 

Albinos.  Freudenthal,  J,  hellenistische  Studien.  3.  Eft  A.  u.  T.:  Der 
Platoniker  Albinos  u.  der  Falsche  Alkiuoos.  Berlin,  1879,  Calvary  &  Co. 
S.  241-327.  (2  M.  4ü  Pf.)  1-3:  S  M.  40  Pf. 

Aloman.   Wilpcrt,  de  schemate  Alcmanico  v.  Pindarus.  p.  217. 

Anaximander.  Lutze,  F.,  Ueber  das  ossipov  Anaximandcr'-s.  Leipzig,  Klink- 
hardt, v.  p.  143.  2  M.  40  Pf. 
Ree.  Literar.  Centraiblatt  No.  47.  p.  1531—1532.  —  Revue  critique  N. 
45.  p.  289  -  292.  v.  Th.  H.  Martin. 

Andocides.  le  orazioni  di  Andocide  e  Licurgo,  recatc  per  la  prima  volta  in 
italiano  da  G.  Crosara.   Torino,  Loescher.  VIII,  264  p.  4  M. 

Anna  Comnena  ed.  L.  Schopen.  vol.  II.  v.  Byzantini  p.  211. 

Anonymi  vulgo  Scylacis  Caryadensis  periplum  raaris  iuterni  cum  appendice 
iterum  rec.  B.  Fabricius.  Leipzig,  Teubner.  41  S.  1   M.  20  Pf. 

Anthologia.  Lud  wich,  A.,  zur  griechischen  Anthologie.  Zeitschr.  f.  d. 
Osten-.  Gymnas.  XXIX,  10  p.  732—735. 

Polak,  II.  J.,  ad  Anthologiac  Palatinae  partem  priorem  (Cap.  V,  VI,  VII) 
coniectanea.   Mnemosyne  N.  S.  VI,  4  p.  413—423.  v.  p.  12. 
Antonlnus,  Marc.  Aurel.   Braune,  A.,  Marc  Aurel's  Meditationen  in  ihrer 

Einheit  u.  Bedeutung.   Altenburg,  Bonde.  84  p. 
Apollonius  Rhodius.  Cavazza,  P.f  la  declinazione  in  Apollonio  Rodio.  Appunli 
grammaticali.   Avellino,  1878. 

Rec.  Rivista  di  Filologia  Anno  VII.  Fase.  5—6.  pag.  284  —285.  v.  G.  Oliva. 
Rzach,  A.,  grammatische  Studien  zu  ApoUonios  Rhodios.  Sitzungsbericht«' 
der  K.  Akad.  der  Wissenschaften,  philosoph.-hist  Class.  Bd.  LXXXIX 
H.  2  p.  429—599  u.  einzeln.   Wien,  Gerold.  173  S.  3  M. 

Aristarchus.  Ludwich,  A.,  Aristarchisch  -  Homerische  Aphorismen.  VI. 
Theorie  u.  Praxis.  Wissenschaftliche  Monatsblätter  No.  11.  S.  162-166. 
v.  p.  79.  144. 

Schiraberg,  A.,  analecta  Aristarchea.   Gryphisw.  Kunikc.  36  p. 


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210  Griechische  Autoren. 

Arlstophanis  Thesmopboriazusae  rcc.  A.  v.  Velsen.  Lips.  Teubner.  v.  p. 
79.  1  M.  20  Pt 

Ree.  Jen.  Literaturzeitung  No.  52  p.  729 — 730.  v.  Wecklein. 

—  Extraits  d'Aristophane  (texte  grec),  precedes  d'etudes  preliminaires  sar 
les  origines  de  la  comedie  grecque  et  sur  Aristopbane,  eontenant  de«  resumes 
analytiques  et  des  notes  historiques,  etc.,  en  fraueuii,  par  A.  Jacquet 
Paris,  Belin.  XX,  164  p. 

—  Scenes  from  the  ,Clouds4.  By  A.  Sidgwick.  New  edit.  Oxford,  Rivingstots. 
Lwb.  1  M.  80  Pf. 

—  Lysibtrata.  Translated.  by  B.  B.  Rogers.  London,  Bell  v.  p.  79.  3  M.  60  P- 

Rec.  The  Acadeniy  No.  347.  S.  608. 

Bachmann,  0.,conjecturarum  observationumqueAristophanearum  speeimfn 
L  Göttingen,  (Vandenhoeck  &  Ruprecht).  167  S.  3i 

Girard,  J.t  la  religion  dans  Aristopbane.  Revue  des  Deux-Monde*. 
1.  Novembre.  v.  p.  144. 

Leeuwen,  J.  van,  de  Amtophane  Euripidis  censore.  Amsterdam,  137k 
Spin.  3  M.  40  PI 

Ree.  Literar.  Centraiblatt.  No.  44.  p.  1446  —  1447  von  J.  K. 

Müller-Strubing,  H.,  zu  Aristophanes.    Neue  Jahrb.  f.  Philologie.  117. 

Bd.  11.  Heft  S.  753-768. 
Nieiahr,J.,  quaestiones  Aristophaueae  scaenicae.  Grypbisw.  1S77.  Kunikr. 

40  p. 

Novati,  F,  delle  Nubi  di  Aristofane  secondo  un  codice  cremonese.  Dalli 
Rivista  di  Filologia.   Torino,  Loeacher  16  p.  v.  p  144.  I  M. 

Piccolomini,  E.,  sopra  alcuni  luoghi  delle  Nubi  di  Aristofane.  Pisa. 
Nistri  v.  p.  79. 

Ree.  Rivista  di  Filologia.   Anno  VII.  Fase.  5-6.  pag.  286-283  wi 
F.  Ramorino. 

Schneider,  O.^emendationum  Aristophanearum  decas  sexta.septima,  octavi. 

Neue  Jahrbücher  für  Philologie.   Bd.  117.  11.  10.  S.  657— 6S6.  v.  P.  Ii. 
Setti,  G.,  la  critica  litteraria  in  Aristofane.   Pisa  1877.  Nistri.  84  p.  et 

p.  79.  2  M.  50  Pf. 

Ree.  Rivista  di  Filologia  VII,  1  p.  127—128.  v.  G.  Oliva. 
Speck,  B,  de  Aristophanis  dialecto.  part  I.   De  epicarum  et  ionicarum 

formarum  apud  comicura  uau.   Vratislav.  Koebner.  44  p.  1  M. 

Aristotelis  de  arte  poetica  über.  Ree.  G.  Christ  Leipzig,  Teubuer.  M, 
48  S.  60  Pt 

—  Poetique,  avec  des  extraits  de  la  Politique  et  des  Problemes.  Texte  grec, 
avec  commentaire  en  francais  par  E.  Egger.  6.  Edition,  revue  et  corrigee. 
Paris,  Hachette.  XIV,  144  p.  IE 

—  la  Poetique  (texte  grec);  par  A riatote.  Edition  classique,  aecompagmr? 
de  notes  et  de  remarques  grammaticales,  etc.,  par  A.  Noel,  profess^r  ÖV 
rhe.torique.  Paris,  Delalain  VIII,  68  p.  80  Pf. 

—  de  re  publica  libri  VIII,  ab  Imman.  Bekkero  a.  1855  iternm  editi,  narc 
iterati.  Berlin,  G.  Reimer.  265  S.  2  M.  25  K 

—  Poetique  d'Aristote.  Traduction  fraucaise,  par  Ch.  Batteux.  Nouvelk 
edition,  revue  et  corrigde.   Paris,  Delalain.  IV,  48  p.  SO  Pt 

Dionysius  Halicarnassensis,  Lettre  a  Ammee  v.  Dionysius  p.  212. 
Barthelemy-Saint-Hilaire,  la metaphyhique  d'Aristote.  Comptes rendt  s 

de  TAcademie  des  Sciences  moralca  et  pohtiques,  Octobre  1878. 
Bäumker,  CI.,  des  Aristoteles  Lehre  vom  Sinnesvermögen.  Paderborn. 
Schöningh.  v.  p.  144. 
Ree.  Philosophische  Monatsblätter,  XIV,  7.  v.  Neuhüuser. 

Grant,  A.,  Aristoteles,  übers,  v.  J.  Im el mann.  Berlin,  BorotrOger  v.  p. 
80.  2  M.  10  Pf. 

Ree.  Liter.  Centralblatt  No.  47  p.  1532. 


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Griechische  Autoren.  211 

Aristoteles.    Ncuhaeuscr,  J.,  Aristoteles'   Lehre  von   dem  sinnlichen 
Erkeuntniss vermögen  u.  seinen  Organen.  Leipzig,  Koschny.  134  S.  2  M. 
Suse  mihi,  F.,  die  Bckkerschen  handschriften  der  Nikomachischen  ethik. 
Jahrb.  f.  Phil.  Bd.  117.  H.  9.  p.  625-632. 

—  de  Aristotelis  ethicis  Nicoraacheis  recognoscendis  dissertatio  I.  Berlin, 
Calvary  *  Co.  4.  19  S.l  M.  20  Pf. 

Zeller,  E.,  üb.  d.  Lehre  d.  Aristoteles  v.  d.  Ewigkeit  der  Welt.  [Aus: 
„Abhandlgn.  d.  k.  Akad.  d.  Wiss.**]  Berlin,  Düramler.  gr.  4.  15  S.  1  M. 

—  Benutzung  der  aristotelischen  Metaphysik  in  den  Schriften  der  älteren 
Peripatetikcr.  v.  Philosophi.  p.  217. 

Aristoxenus.   T(ournier),  sur  Aristoxene,  Clements  harmoniques,  p.  9,  (Mey- 

baum).    Revue  de  Philologie.  II,  3  p.  194. 
Babrius.  K  n  ö  1 1 ,  P.,  n.  Fabeln  d.  Babrius.  Sitzungsber.  d.  K.  Akad.  d  Wissensch. 

Philos.-hist.  Classe.  XCI,  2  p.  659-690.U.  einz.  Wien,  Gerold's  Sohn.  50  Pf. 
Basilius.    Baylc,  A.,  Saint  Basile,  archeveque  de  Cesaree  (329-379).  Cours 

d'eloquence  sacree  (1869—1870);  Avignon,  Seguin.  XVI,  447  p.        5  M. 
Bion,  laillii  tradotti  da  G.  de  Spueches.  v.  Euripides.  p.  212. 
Byzantini  Corpus  scriptorum  historiae  Byzantinae,   Editio  emendatior  et  copi- 

osior,  consilio  B.  G.  Niebuhrii  iustituta,  auetoritate  academiae  litterarum 

regiae  Borussicac  continuata.   (Vol.  XLIX.  E.  s.  t. :)  Annae  Comnenae 

Alcxiadis  libri  XV.   Ed.  L.  Schopenius.    Vol.  II.  Libri  X— XV.  Ree, 

L.  Schopcni  interpretationem  latinam  subjecit,  P.  Possini  glossarium,  C. 

Ducangii  commentarios,  indices  addidit  A.  Reifferscheid.  Bonn,  Weber. 

XII,  828  S.  m.  4  Steintaf.  18  M.  Bd.  1-49.  270  M. 

Ree   Jen.  Literaturzeitung  No.  49  p.  690—691  v.  F.  Hirsch. 

Trrsptor,;,  1\  K.  BuCavTtaxa  v.  p.  20&. 
Callimachus.   Deguer,  R.,  de  dorismi  usu  Callimachco.   Vratislav.  1377. 

societ.  Vratisl.  82  p. 
Catlinus.    Geiger,  G.,  de  Callini  aetate.   Erlangen  1877.  Deichert.    40  Pf. 
Ree.  Zeitschrift  f.  die  Österreich.  Gymnasien.  XXIX.  11.  S.  833-834  v. 
0.  Keller. 

Castor.  Borneraann,  L.,  de  Castorfs  Diodori  fönte.  Luebeck,  Borchers.  4.  v.  p.  80. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  No.  50  S.  703  v.  Ii.  Zurborg. 
Cebes.  KovoüXr,;,  K..  Kpi?.xöv  ow^iov  r!vo;  Ksfa-ro;  ö  II»va$j  'ftpi;|i$pt;  i&v 

«hXouofrÄv.  x;'  12.  p  183—186. 

Demetrius.   Röhl,  H.,  zu  Demetrius  Hierako^ophion  (§.  233).  Jahrb.  f.  Philol. 
Bd.  117  Ii.  8  p.  588. 

Demosthenes,  les  Olynthicnnes.  Texte  grec.  Contenant  des  sommaires  et  des 
notes,  etc.,  i>ar  D.  Marie.   Paris,  Bclin.   63  p. 

 Texte  grec,  avec  un  choix  de  notes  en  fraueais,  ä  l'usage  des  classes, 

par  Valton.   Paris,  Delagrave.    56  p. 

—  les  Philippiques.   Texte  grec.   Nouvellc  edition,  contenant  des  notes 
historiques,  etc.,  par  A.  Pessonneaux.   Paris,  Bclin.    105  p. 

 Edition  classique,  precedee  d'analyses  et  aecompagnee  de  notes  gram- 

maticales,  philologiques,  litteraires  et  historiques,  par  P.  Cheron.  Pre- 
miere philippique.    Paris,  Delalaiu.    26  p.  80  Pf. 
Dionysius  Halicarnassensls  lettre  ä  Ammee  v.  Dionysius,  p.  212. 
Egger,  E.,  les  plaidoyers  de  Demosthene.  Journal  des  Savants.  Aoüt— 
Octobre. 

Härtel,  W.,  Demosthenische  Studien.  Wien,  Gerold,  v.  p. 81. 145. 3  M.  40  Pf. 
Ree.  Zeitschrift  für  d.  österr.  Gymnasien.  XXIX,  8.  u.  9.  p.  621—624. 
von  J.  Wrobel. 

Wachhol t z,  A.,  de  litis  instrumentis  in  Demosthenis  quac  fertur  ora- 
tione  in  Macartatum.   Diss.  inaug.   Kiel,  Lipsius  A  Tischer.    4.  41  S. 

1  M.  60  Pf. 

Dio  Cassius.    Cobet,  C.  G.,  ad  Dionem  Cassium  37,  54  etc.  Mnemosyne 
N.  S.  VI  p.  446-448. 


212 


Griechische  Autoren. 


Oiodorus.  Cobet,  0.  G.,  ad  Diodorum  Siculum.  Mnemosvne  N.  S.  VI,  i 
p.  356.  386.  .412.  431.  443.  444.  445.  446. 

IloüXio;,   X.,  'Avcqvojajicrca  ix  t?,;  AiO&upou  to3  SttsXbtfCQa  ßk^Quatipi;; 

i3T«ptac.  I.   'AlHjva»,  ü.  K.  B>.«;to;. 
Sieroka,  Otto,  die  mythographischen  Quellen  f.  Diodors  3.  u.  4.  Bura 
m.  besond.  BerQcksicht.  d.  Dionysios  Skytobrachion  untersucht.  Ljck, 
Wiehe.    4.    33  S.  1  ü 

Dionysius  Areopagita.    Bertani,  C,  autenticita  delle  opere  di  San  Diom.i 

Areopagita.    Milano,  Ghezzi    34  p. 
Dionysius  Halicarnassensls,  premiere  lettre  a  Amraaeus  sur  Demosthene  n 
Aristote.  Edition  classique,  accompagnee  de  notes  et  remarques,  et  pr- 
cedle  d'une  introduction  historique  et  litteraJre,  par  S.  Bernage.  Part, 
Delalain.   XII,  29  p.  60  ?i. 

 Texte  grec  avec  une  introductiou  et  des  notes  grammaticales  .t 

HtteVaires,  par  A.  Legouez.   Paris,  Garnier.   XIV,  30  p. 

—  —  expliquee  litteralement,  par  de  Parnajou.    Paris,  Ilachette.  76  p. 

—  —  Texte  grec  accompagne  d'une  introduction,  d'une  anuotation  critiqo? 
et  de  notes  en  franc,ais,  par  LI.  Weil.    Paris,  ilachette.    57  p.       6ü  Pt. 

 Traduction  franc.aise  avec  le  texte  grec  en  regard  et  des»  notes.  par 

II.  Weil.   Paris,  Ilachette.   40  p.  75  Vi. 

—  —  Traduction  francaise,  precedee  d'une  introduction  bist,  et  litter.,  p»r 
S.  Bernage.  Paris,  Delalain.  XII,  24  p.  60  H 
Cobet,  C.  G.,  observatioues  ad  Diouysii  Antiquitates.  Leyden,  Brill  187 T. 

6  iL 

Ree.  Revue  critique.   No.  48.   S.  348—351  v.  Ch.  Graux. 
Epicorum  graecorum fragraenta,  coli.  G.  Kinkel.  L  Leipz.,  1877,  Teubner.  3  iL 
Ree.  Literar.  Centralblatt   No.  50  p.  1642-1643. 
Nauck,  A.,  de  Epicorum  Graecorum  fragmentis  a  G.  Kinkelio  editi*. 
Bulletin  de  l'Acadeniie  de  St.  Petersbourg.    Tome  XXV.  p.  9b— 121. 
Eratosthenis  Catasterismorum  reliquiae,    Ree.  C.  Robert    Accedunt  prol*- 
gomena  et  epimetra  tria.   Berlin.  Weidmann.   VIII,  254  S.  12  ü 

Euclides,  Book  I.,  Propositions  L  to  XXVI.  With  exercises  on  each  pro- 
pobition  and  alternative  proofs  for  some  of  the  more  difticult  theorem.«. 
Kton,  Williams.   44  p.   Lwb.  1  M.  30  Pi. 

llawtrev,  St.,  an  introduction  to  the  elements  of  Euclid.    Part.  1.  2i,d 
edit.   London,  Longman.    170  p.    Lwb.  3  M. 

Eudooia,  vita  Plotini  v.  Plotinus  p.  218. 
Eunapius,  vita  Plotini  v.  Plotinus.  p.  218. 

Euripides  ed.  R.  Prinz,   vol.  L  pars  l.   Lips.,  Teubner.  v.  p.  14.      2  IL 
Ree.  Literar.  Centralblatt  No  45.  p.  1478-1479  von  J.  K. 

—  v.  N.  Wecklein.   2.  Bdchen.   Leipzig,  1877,  Teubner.         1  M.  20  Pf 

Ree.  Literar.  Centralblatt.    No.  48  p.  1574—1575  von  -u— . 

—  Iphigenie  en  Aulide.  Texte  grec  avec  notice,  argumenta  et  notes  eo 
francais,  par  Em.  Lefranc.  Nouvelle  edition,  revue  et  corrigee.  Pari*. 
Lecoffre.   91  p. 

 Edition  classique,  accompagnee  d'une  analyse  et  de  notes  philologiqu*? 

et  litteraircs,  par  E.  Pessonneaux.   Paris,  Delalain.   95  p.  1 

 (Texte  grec.)    Nouvelle  edition,  avec  argument  et  notes 

par  M.  Stidvenart   Paris,  Delagrave.  155  p. 


gl'Idillii  di  Mosco  e  Bione  da  G.  de  Spueches.  Palermo,  Virzi.  VL  224  p. 
Meister,  R.,  zu  Euripides  Medeia  (v.  217)  Jahrb.  f.  Philol.  Bd.  117. 11. :(. 
p.  587—588. 

M ekler,  S.,  zu  Euripides.  Zeitschrift  für  d.  österr.  Gymnasien.  XXIX.  8. 
u.  9.  Heft.    S.  607 -COS. 


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Griechische  Autoren.  213 

Euripides.   Prinz,  R.,  eraendationes  Euripideae.   (Gratulationsschrift  an  A* 
Lud  wich).  Vratislaviae,  W.  Friedrich.  4. 
Sarreiter,  Ergänzungen  zur  Alkestis  des  Euripides.  Blätter  für  d.  Bayer. 

Gymnasialweseu.    XIV,  10.    S.  419—423. 
Schwartz,  E.,  de  metaphoris  quaestiones  Euripideae.   Kiliae,  Lipsius  et 
Tischer.   v.  p.  82.  2  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung.   No.  50.   S.  702—703  von  Wecklein. 
Weck  lein,  N.,  üb.  die  Umarbeitung  d.  Aulischen  Iphigenie  d.  Euripides. 
Zeitschrift  für  Oestcrr  Gymnas.    XXIX,  10.  p.  721-732. 
Eustathius.   Cohn,  L.,  quaestiones  Eustathianae  I    Inaug.-Dissert.  Vratisl., 
Köbner    35  p.  1  M. 

Galenus.  Ilelmreich,  G.,  in  Galeui  de  elementis  libros.  Erlang.,  Deichert.  v. 
p.  82.  60  Pf. 

Ree.  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  11.  S.  832-833  v.  0.  Keller. 
Hegesianax.    Foucart,  P.,  reuseignenient  sur  llegesianax  d'Alexandrie  v. 
Polemon  p. 

Heraclitus.  Mehle r,  E.,  ad  Heraclitum.  Miscellanea.  Mnemosyne  N.  S.  VI,  4. 
p.  4(2-408. 

Teichmüller,  G,  Herakleitos  als  Theolog.  v.  Neue  Studien  zur  Gesch. 
der  Begriffe.  Griech.  Literaturgeschichte. 
Herodotos,  erkl.  v.  II.  Stein.  II,  1.  3.  A.  Bri,  1877,  Weidmann,  v.  p.  82. 

2  M.  25  Pf. 

Ree.  (I.  1.  II.  1.  2.)  Jenaer  Literaturzeitung.   No.  40.  p.  579—580  von 
II.  Zurborg. 

—  Morccaux  choisis  d'Herodote,  precedes  d'une  introduetion  historique  et 
aecompagnes  de  notes  grammaticales  et  philolosiques  p.  E.  Pessonneaux. 
Paris,  Delalain  freres.   XVI,  130  p.  IM.  60  Pf. 

—  los  nueve  libros  de  la  historia  deHerodoto.  Traducida  dcl  griego  al  castellano 
por  el  P.  Bartolome  Pou.  Tomo  I.  Madrid,  Victor  Saiz.  496  p.  6  M. 
Bauer,  A.,  die  Entstehung  des  Herodotischen  Geschichtswerkes.  Wien, 

Braumüller,  v.  p.  15.  82.  147.  4  M. 

Ree.  Revue  historique.   T.  VIII,  p.  166-168  v.  R.  Lallier. 
Tournier,  E,  sur  Herodote  I,  37.   Revue  de  Philologie  IL,  p.  194. 

Hierocles.  Ilctjx-o  j<Yi;,  F.,  'ExXorJj  TspTT/r,  xert  r^«.x/j  ix  ;wv  doTsW/  'h4oox/.:ou; 

x«  jxuDhiv  A'.aoiitou  £r:(-/oy{ifr4asvH>v.  'Afr^vat,  tuco?p.  TÄ;  4>i).oxa).(a;.  144  p. 

2  M.  50  Pf. 

Hippocrates.  Janot,  A.,  discours  sur  ces  paroles  d'IIippocrate:  Vita  brevis, 
ars  longa,  prononce  le  12  mai  L>78.  Toulouse,  Doulardoue.  19  p. 
Teichmüller.  G,  Pseudo-Hippokrates  de  diaeta  v.  Neue  Studien  zur 
Geschichte  der  Begriffe.  Griech.  Literaturgeschichte. 
Historie!.  Selections  from  Greek  historians.  (Based  upon  Felton's  selections). 
With  notes  by  0.  M.  Fernald.  Boston,  J.  Allyn.  VIII,  404  p.  m.  3Krtn. 
Lwb.  9  M. 

Cobet,  C.  G.,  epistola  critica  ad  v.  c.  Ed.  Tournier  de  fragmentis  quibus- 
dam  Ilistoricorum  in  Codice  Athoo  repertis  et  a  C.  Wescher  primum 
editis.  Revue  de  Philologie.  II,  3.p.  188—194. 
Homers  llias.  Für  den  Scbulgebrauch  erklärt  v.  K.  F.  Am  eis.  2.  Bd.  1.  II. 
Gesang  XIII— XV.   Bearb.  v.  C.  Hentze.   Leipzig,  Teubner.    v.  p.  15. 
123  S.  1  M.  20  Pf.  d— II.  1.:  5  M.  40  Pf.) 

 Erklärende  Schulausg.  v.  II  ein  r.  Düntzer.    3.  UfL    1.  u.  2.  Lfg. 

2.,  neu  bearb.  Aufl.  1.  Buch  XVII— XX.  (133  S.)  1  M.  50  Pf.  —  2.  Buch 
XXI— XXIV.  Nebst  Register.  (S.  135-342.)  1  M.  80  Pf.  Paderborn, 
Schöningh.  v.  p.  15.  83.  3  M.  30  Pf. 

 erklärt  v.  J.  U.  Fäsi.  IV.  Bd.  5.  Aufl.  Berlin  1877,  Weidmann,  v.p.15. 

1  M.  80  Pf. 

Ree.  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymnasien.  XXIX,  8.  u.  9.  Heft.  S.  609- 
621  von  J.  Zechmeister. 


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214  Griechische  Autoren. 


Ilias.  erklärt  v.  J.  La  Roche.  I.  Leipzig,  1877,  Teubner.  1  M.  50  Pf. 
Ree.  Zeitschr.  f.  d.  bsterr.  Gyran.  XXIX,  10  p.  737—748  v.  J.  Zechmeister. 

•  —  Nouvelie  edition,  publiee  avec  im  arsument  analytique  et  des  notes 
en  francais,  par  A.  Pierron.  ChaotsI— IV.  Paris,  Ilachette.  121  p.  75  Pf. 

■  —  Book  I.  With  an  Essay  on  Homeric  grammar  and  notes.  by  D.  ß. 
Monro.   London.  Macmillan.  78  p.  Lwb.  2  IL  40  Pf. 

-  —  Chant  10.  Texte  revu,  avec  notice,  soniroairc  et  notes  cn  francais. 
par  F.  Dübner.   Paris  et  Lyon,  Lecoffre.  v.  p.  147. 

-  —  Edition  ciassique,  aecompagnee  d'analyses  et  de  notes  grammaticaies, 
etc,  par  F.  L^cluse.   Chant  X.   Paris,  Delalain.  23  p. 

■  —  Nouvelie  edition,  publiee  avec  un  argument  analytique  et  des  not« 
cn  francais,  par  A.  Pierron.   Chant  X.   Paris,  Hachette.  28  p.    25  Pf 

•  —  Morceaux  choisis  (texte  gTec),  precedes  d'une  etude  sur  Homere  et 
necornpagnö  de  resumes  analytiques,  etc.,  par  P.A.  Brach.  Paris,  Belin. 
XX,  292  p. 

t'.v'.oou.    'AJHjvat,  Tyro'.;  „Koporij".    456  p. 

-  T)oy3i;».a,  tl;  tt;v  *aöojr.>/>vuivr(v  iutö:  tlxovaw  uro  \\.  Ko»v3tavTtvUoo. 
'Aftgvau,  r/  236  p. 

-  Iliad.  Books  I.  to  TV.  Literally  translated,  with  notes  and  essav,  br 
Ch.  W.  Bateman.    London,  Corniah.  112  p.  1  M.  80  Pf. 

-  Odissea,  trad.  di  I.  Pindemonte,  prima  edizione  illustrata  italiana. 
disp.  1.   Milano,  tip.  Editrice  Lombarda.   24  p.  1  M. 

Iliade  oversat  af  C.  Wüster.  4.  Oplag.  Kjöbenhavn.  Reitzel.  392  p.  4  M. 
Inno  a  Venere,  versionc  di  U.  A.  Aniico.   Palermo,  Montaina.  8  p. 
Bader,  F„  die  aigis  bei  Homeros.   Jahrb.  f.  class.  Philol.  Bd.  117.  H.  9. 
p.  577-587. 

Baer,  K.  E.  v.,  über  die  Homerischen  Lokalitäten  der  Odysse.  Braun- 
schweig, Vieweg.   v.  p.  15.  6  M. 
Ree.  Gött.  gel.  Anzeigen.    No.  46  p.  1459—1466  von  —  y— . 
Bczzenberger,  A.,  Homerische  Etymologien.  Beiträge  z.  Kuude  d. indo- 

german.  Sprachen.    Bd.  4.  p.  313—359. 
Brandt,  J.,  de  genetivi  absoluti  in  Homcri  Odyssei  usu.  Brzezany  1*>77. 
Pr.  d.  Obergymn.  8  p. 
Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  10  p.  780  von  M.  Jskrzyc'si. 
Christ,  A..  Schicksal  und  Gottheit  bei  Homer.  Innsbruck  1877,  Waguer. 

v.  p.  15.  l#M.  60  Pi. 

Ree.  Riv.  di  Filologia.  VII,  3.  4.  p  206—203  von  F.  Cipolla. 
C lassen,  J.,  Beobachtungen  üb.  den  Homerischen  Sprachgebrauch.  Neue 

(Titel-)Ausg.  Frankfurt  a.  M.  (1867)  1879,  Winter.  III,  231  S.  3  M. 
Fick,  A.,  zum  Aoriht  u.  Perfectablaut  im  Griechischen.  Beiträge  z.  Kunde 

d.  indogerman.  Sprachen.  1878.  Bd.  4.  p.  167  —  191. 
Gedde8,  W.  D.,  the  problem  of  the  Homeric  poems.  London,  Macmillan. 

v.  p.  148.  16  M. 

Ree.  Academy.  N.  280.  p.  271—272  by  A.  H.  Savce. 
G  lade  tone,  W.  E.,  the  slicing  of  Hector.  Nineteenth  Century  forOctober 

1878. 

-  Der  Farbensinn.    Breslau,  Kern.  v.  p.  16.  83.  1  M. 

Ree.  Blätter  f.  d.  Bayerische  Gymnasial wesen.    XIV,  9  p.  402  -404 
von  A.  Rocmer. 

Grumme,  A.,  de  Iliadis  prooemii  versu  quinto  et  de  parataxis  Homcricae 
quodam  genere.   Gera,  (Reisewitz).   8  S.  50  Pf. 

II  er  werden,  H.,  van  observationes  criticae  in  Homerum  et  in  Xcnopiion- 
tem.    Revue  de  Philologie.   11,3  p.  195—203. 

Lamotte*et  Fenelon,  lettres  sur  Homere,  v.  p.  203. 

Mehler,  E  ,  Ad  Ilonierum.  B.  291.  Miscellanca.  Mncmosync  N.  S.  VI.  4. 
p.       — 3y0. 


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Griechische  Autoren.  215 

Homers  Ilias.   Meyer,  L.,  die  homerischen  Vaternaraen  u.  einige  verwandte 
Bildungen.  Beiträge  z.  Kunde  d.  indogermanischen  Sprachen.  1878.  Bd.  4. 

ßuövojio;,  II.,  AufjTijjUTCa  xaV  "Oji^pov  xcti  xoy;  tpcqtxoy;  ix  TOü  Tpcoixoy 
xüxXou  rpo;  /pfjaiv  -ctöv  jict&rpov  -coy  orj|iOxixou  ayo).s»oy.  'A^vtjoi,  Tuxojp. 
6  IlaWor,;,  114  p.  I  M.  50  Pf. 

Paley,  F.  A..  Homeri  quae  nunc  exstant  an  reliquis  Cycli  carminibus 
antiquiora  jure  habita  sint.   London,  Norgate.  1  M.  80  Pf. 

Ree.  Academy,  Nr.  285.  p.  384—385,  von  D.  B.  Monro. 
IldTprj;,  N., 'OjxriO'.xal  \j.tU-za\  Kapä  'Pojjtaioi;.  jispo;  A'.  llapvaooo;  B',  7  p. 

506-516.    B'  ibid.  10  p.  776—782. 
Sehne idewin,  M.,  die  homerische  Naivetät.   Hameln,  Brecht,  v.  p.  84. 

2  M.  75  Pf. 

Ree.    Blätter  f.  d.  Bayerische  Gymnasialwesen  XIV,.  9  p.  404—407.  v. 
A.  Roemer. 

Sch Wickert,  J.  J.,  Homerische  Emendationen  v.  Pindarus. 

Seiler,  E.  E.,  vollständiges  griechisch -deutsches  Wörterbuch  üb.  d.  Ge- 
dichte d.  Homeros  u.  d.  Homeriden,  m.  steter  Rücksicht  auf  d.  Erläuterg. 
d.  häusl.,  religiösen,  polit.  u.  krieger.  Zustandes  d.  heroischen  Zeitalters 
nebst  Erklärg.  d.  schwierigsten  Stellen  u.  aller  mytholog.  u.  geograph. 
Eigennamen.  Zum  Schul-  u.  Privat-Gebrauch.  8.  Aufl.,  neu  bearb.  v. 
C.  Capelle.    Leipzig,  Hahn's  Verl.  5  M.  40  Pf. 

2sxorou>.o;,  B.  II.,  7pajniaf.xrj  xfj;  'Op(pui;;  oiaKixTOu  uxo  ttjv  7>.o>a3oXojUT;v 

Ixo^'.v  xiz'jl  -oü  Koch  uzo  *E.  TaXavT,,  ixo'oovto;  Ssxoxoü)  oy.  Ex&03*;, 
-po»rrj.  'Ev  Ilskpa»;,  TyzoYp.  -6  Kdo^o;",  30  p.  1  M.  20  Pf. 

Tournier,  E.,  sur  Homere,  Odyssee  XI,  172.  Revue  de  Philologie.  II. 
p.  187. 

Zirwick,  P.  M.,  Studien  üb.  d.  in  den  Epen  des  Homer  vorkommenden 
Nominalstämme,  auf  —  r  u.  v.  Salzburg  1875.  Zaunrith'sche  Buchh.  68  p. 
Ignatius.   Dreher,  Th.,  S.  Ignatü  Antioch.  de  Christo  doctrina.  Sigmar,  v. 
p.  IG. 

Ree.  Katholik.   Sept.  p.  258. 
Harnack,  A.,  d.  Zeit  d.  Ignatius  v.  Julius  Africanus. 
Joannes  Damascenus.  '0  <mo;  'Ioxzw?];  u»;  yavoTpaao;  SaxSSctv/rla  szi(hd>pr3t;. 
N.  40.  cf.  p.  148. 

Josephu9.    Containing  the  Antiquities  of  the  Jews  and  the  Wars  of  the  Jews, 
with  life  of  the  author  and  appendix.   Translated  by  Whiston.  Part.  1. 
(published  monthly).  London,  Ward  and  Lock.  v.  p.  148.     a  1  M.  20  Pf. 
Isoer  at  es,  rec.  G.  E.  Bensei  er.   Ed.  H.  cur.  F.  Blas  s.  vol.  I.  Lips.,  Teub- 
ner.  v.  p.  16.  1  M.  35  Pf. 

Rec.   Jen.  Literaturztg.  No.  43.  p.  617  von  A.  Hug. 
Gas  da,  A.,  zu  Isocrates  v.  Xenophon. 
Julianus.   Alfionow,  I.,  Kaiser  Julian  u.  seine  Beziehungen  zum  Christen- 
thum.  Kasan  1878.  432,  VIII  p.  (russisch.)  10  M. 
Torquati,  G.,  Studii  storico-critici  sulla  vita  e  sulle  gesta  di  Flavio 
Claudio  Giuliano  soprannominato  PApostata.   Roma.  324  p.  3  M. 
Julius  Africanus.    Harnack,  A.,  die  Zeit  des  Ignatius.  Leipzig,  Hinrichs.  v. 
p.  85.  149.                                                                        3  M. 
Rec.  Tüb.  Theol.  Quartalschrift  3.  H.  p.  555  von  Funk.  —  Liter.  Con- 
tralblatt  N.  47.  p.  1527. 
Spitta,  F.,  über  d.  persönlichen  Notizen  im  zweiten  Briefe  an  Timotheus. 
Theol.  Studien  u.  Krit.  1878.  IV. 
Justinus  Martyr.   Engelhardt,  M.  v.,  das  Christenthum  Justins  d.  Märtyrers. 
Eine  Untersuchg.  üb.  d.  Anfange  d.  kathol.  Glaubenslehre.  Erlangen,  Dei- 
chert.   VIII,  490  S.  9  M. 
Libanii  vüp  tö>v  oV/tjotojv  oratio  recensita  a  R.  Foerster.  Rostock,  Stiller. 
4.   33  S.                                                                 2  M.  50  Pf. 

Blbliotbw*  philolotfc»  cUsiica.  IY.  1679.  16 


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216  Griechische  Autoren. 

Longus.  Daphnis  et  Chloe.  Gravüre«  de  Scott.  Notices  par  A.  Pons.  Avec 
en-tete  cn  camaieu,  genre  etrusque,  et  encadrements  en  couleur.  Paris, 
Quantin.   32.  II,  221  p.  10  M. 

Luclanus,  dialogues  des  morts,  (Texte  frrec.)  Nouvelle  cdition,  avec  des  notes 
historiques,  etc.,  en  francais,  precedöe  d'etudes  prelimiuaires,  suivie 
(Tun  lexique  nouveau;  par  Ditandy.  Paris,  Belin.  VIH,  140  p. 

 Nouvelle  Edition  classique,  avec  lexique,  notes  en  francais  et  renvois 


a  la  grammaire  grecque  de  M.  Chassang;  par  E.  Gusse,  2.  editi 
et  corrigee.    Paris,  Garnier.    VIII,  160  p. 

—  Choix  des  Dialogues  des  morts  de  Luden  (texte  grec.)  Edition  classioue 
avec  lexique,  argument,  notes,  etc.,  par  M.  de  Pernajon.  Paris,  Dela- 
grave.   VIII,  159  p. 

Mehler,  E.,  Ad  Lucianum.  Miscellanea  Mnemosyne.  N.  S.  VI.  4.  p.  397—402. 
Reifferscheid,  A.,  in  Luciani  Gailum  c.  6.  in  Observationen,  (v.  p.  137.) 
p.  6-7. 

Schwarz,  A.,  über  Lukians  Demonax.   Zeitschr.  f.  d.  Österreich.  Gym- 
nasien. XXIX,  8.  9.  p.  561—594  u.  einzeln.  Wien,  Gerold.  34  S.  80  PI 
Lycurgua,  orazioni  trad.  da  G.  Crosara  v.  Andocides.  p.  209. 
Lytlat.  Zucker,  A., quae ratio  inter  vitas  Lysiae Dionysiacam  Pseudo-Plutax- 
cheam,  Photianam  intercedat.   Erlangen  1877,  Deichert  70  Pf. 

Ree.  Zeitschrift  für  d.  Österreich.  Gymnasien.  XXIX,  11  S.  837-833. 
v.  0.  Keller. 

Macarius  d.  Grossen  Schriften  v.  Bibliothek  d.  Kirchenväter  p.  207. 

II  an  et  ho.  Pessl,  H.  v.,  das  chronologische  System  Manetho's.  Leipzig,  Mü- 
nchs, v.  p.  85.  6  K. 
Ree.  Revue  critique  No.  46.  p.  309—310  v.  G.  Maspero. 

Moschus,  idillii  tradotti  da  G.  de  Spueches  v.  Euripides.  p.  212. 

Nonnus.  Scheindler,  A.,  zur  Paraphrase  d.  Evangeliums  <L  heiligen  Jo- 
hannes von  Nonno8.  Zeitschrift  f.  d.  Österreich.  Gymnasien.  XXIX,  11. 
S.  817-829. 

Oracula  Sibyllina.  Badt,  B.,  das  4.  Buch  der  sybillinischen  Orakel.  Breslau. 
Hepner.  v.  p.  86.  2  M. 

Ree.  Zeitschr.  f.  wissensch.  Theologie.  XXIT.  1.  v.  A.  Hilgenfeld.  — 
Th.  Literaturztg.  N.  15.  v.  Schürer. 
Dechent,  IL,  Character  u.  Geschichte  der  altchristlichen  Sybillenschriften. 
Zeitschrift  f.  Kirchengeschichte.  IL  4. 

Oratores.  Fuhr,  C,  animadversiones  in  Oratores  Atticos.  Bunn  1877.  v.  p.  S6. 

Ree.  Revue  critique  No.  48.  p.  348—351.  v.  Ch.  Graux. 
Papias.   Wciffenbach,  WM  die  Papias -Fragmente.  Berlin,  Schleiermacher,  v. 
p.  86.  3  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeit.  No.  51  p.  713—714.  von  W.  Grimm.  —  Görtin?. 
geL  Anzeigen  N.  35  p.  1097—1107  v.  F.  Düsterdieck.  —  Theoi.  Quartal- 
schrift N.  4  p.  635—638  v.  Schanz.  —  Evang.-luther.  Kirchenzeit  N.  37. 
Paroemiographi.   Graux,  Ch..  Supplement  au  Corpus  Paroemiographorum 
Graecorum.  Revue  de  Philologie  II,  3.  p.  219-237. 

Patrum  apostollcorum  opera.  Textum  rec,  adnotationibus  oriticis,  exeireticis, 
historicis  illustravit,  versionem  latinam,  prolegomena,  indices  addidit  F. 
X.  Funk.  Ed.  post  Hefelianam  quartara  V.  Tübingen,  Laupp.  VIII,  CXXX1. 
612  S.  12  M. 

—  rec.  0.  de  Gebhardt,  A.  Harnack,  Th.  Zahn.  ed.  III.  Fase.  I,  2. 
Lipsiae,  Hüirichs.  v.  p.  149.  5  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  No.  50.  S.  697—698  v.  Lipsius.  —  Zeitschr. 
f.  Wissenschaft!.  Theologie  XXII,  1.  v.  Hilgenfeld. 
Holland,  H.  S.,  the  apostelic  fathers.  London.  Christian  Knowledge  So- 
ciety.  222  p.  Lwb.  2  M.  40  Pf. 
Philippus  Pergamenus.  Foucart,  P.,  renseignement  sur  Philippos  de  Pergame. 
v.  Polemon.  p.  218. 


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Griechische  Autoreu  217 

Cobet,  C.  G.,  «D'.Xootjuvj  zip.  Cpftz.   Ex  voluminibus  Hercula- 
nensibus.  Mnemosyne  N.  S.  VI.  4:  p.  373-386. 
Phllosophi.    Kmminger,  A.,  die  vorsokratischeu  Philosophen  n.  d.  Berichten 

d.  Aristoteles.  Würzburg  1877.  Stuber.  3  M. 
Ree.  Literar.  Centralblatt  No.  47  p.  1530-31. 

Martin,  Th.  H.,  memoire  sur  les  hypotheses  astronomiques  des  plus 
anciens  philosopbes  de  la  Grecc  etc.   Paris,  Imprim.  Nation.  4.  228  p. 

Zeller,  E.,  über  die  Benutzung  d.  aristotelischen  Metaphysik  in  den 
Schriften  der  älteren  Peripatetiker.  Abh.  d.  Berl.  Akad.  Phil.-hist. 
Klasse  1877.  p.  145—168.  u.  einzeln.  Berlin  1877,  Dümmler.  1  M.  40  Pf. 
Pindar's  olympische  Siegesgesänge  in  durchgreifend  geläutertem  Texte  auf 

der  Gruudlage  kritisch-exeget.  Untersuchgn.,  nebst  begleit.  Uebersetzg.  u. 

e.  dreifachen  Anh.  m.  zahlreichen  pyth.,  nemäischen,  istlim.,  sophokleischen 
u.  horaer.  Emendationen  v.  J  J.  Sch Wickert.  Trier,  Lintz.  XVI,  135  S.  8  M. 

—  by  F.  D.  Morice.  (Ancient  ClasMcs.)  London,  Blackwoods.  214  p.  Lwb.  3  M. 
Ca  mar  da,  N.,  Gerone  e  la  prima  Olimpica  di  Pindaro.   Palermo,  Mon- 
taina.  20  p. 

Menghini,  V.,  Ercole  nei  canti  di  Pindaro:  saggio  sul  valore  e  sulla 
proprieta  del  mito  nella  poesia  pindarica.  Milano,  Bernardoni.  154  p.  2  M. 

IIi-fvr(;,  N.,  'EpfL^vsu-nxa.  IhvWpoy  T)>.uiinov.  H'.  rt  37.  47.  'EfTj|iipU  "<uv 

OlXüiia&Äv,  K2'  N.  16  p.  247-252. 
Sch  Wickert,  J.  J.,  commentationis  Pindaricae,  emendationis  studiosac 
atque  explanationis  Über  singularis,  adjecta  Terentiani  loci  selecti  emen- 
datione.    Trier,  Lintz.    4.  18  S.  75  Pf. 

Wilpert,  0.,  de  schemate  Pindarico  et  Alcmanico.  Dissertatio  inauguralis 
philologica.   Breslau,  Koebuer.  57  S.  1  M. 

Platon's  ausgewählte  Schriften.  Für  den  Schulgebrauch  erklärt  v.  Ch.  Cron 
u.  J.  Deuschle.  1.  Thl.  Verteidigungsrede  d.  Sokrates  u.  Kriton.  Er- 
v.  Ch.  Cron.  7.  Aufl.  Leipzig,  Teubuer.  XVI,  146  S.  1  M. 

—  Apologie  d.  Sokrates  u.  Kriton.  Mit  Einleitg.  u.  Anmerkgn.  f.  den  Schul- 
gebrauch v.  A.  Ludwig.  6.  v.  Neuem  durchgeseh.  Aufl.  Wien  1879,  Ge- 
rold.  XXXVIII,  90  S.  IM  20  Pf. 

—  Criton.  Nouvelle  ödition,  precedee  de  notices  sur  Piaton  et  sur  le  Criton, 
et  aecompagnee  de  notes  pbüologiques  par  Marcou.  Paris,  Garnier. 
VIII,  39  p. 

 Edition  classique  avec  notes  et  remarques  en  francais,  par  A.  Mottet 

Paris,  Delalain.  28  p.  50  Pf. 

—  —  Texte  grec,  public"  avec  uu  argument  et  des  notes  en  francais,  par 
Ch.  W  ad  dington.    Paris,  Hachettc.   28  p.  50  Pf. 

—  Phedon.  Nouvelle  traduetion  francaise,  precedee  d'unc  introduetion  et 
•  d'une  analyse  et  aecompagnee  d'appreciations  philosophiques;  par  L.  Carrau. 

Paris,  Delalain.  XXXIII,  87  p.  1  M.  60  Pf. 

Apelt,  0.,  zu  Plato's  Uippias  Maior.  Zeitschr.  f.  Gymnasialw.  XXII,p.  1—12. 
Freund,  Präparationen  zu  Plato.  v.  p.  207. 

Heller,  Plato.  Jahresber.  d.  philol.  Vereins.  (Zeitschr.  f.  Gymnasialw. 
XXXII,  10.)  p.  225  -  242.  (Schluss)  v.  p.  150.^ 

Kosiv'.üito;,  I.  K.,  äva>.•J3,.;  Toy  H'/.aTomxoy  o'.ct>//fovy  Htovo;.  'E^jisp».; 
täv  fttXopaft&v.  12.  p.  186—191.  cf.  p.  87. 

Kritik  der  von  Plato  im  Phaedon  dargelegten  Anthropologie  u.  Unsterb- 
lichkeitslehre.  Katholik.  1878.  Nov.  S.  449  -486. 

Krohn,  A.,  die  Platonische  Frage.  Halle,  Mühlmann.  v.  p.  87.  3  M.  60  Pf. 
Ree.  Gotting,  gel.  Anzeigen.  Stück  37  S.  1153-1159  v.  E.  Alberti. 

Lichtenheld,  Ä.,  Erklärendes  zu  Piatons  Kriton  und  zur  Apologie. 
Wien  1877.  Pr. 

Ree.  Zeitschr.  f.  ttsterr.  Gyran.  XXIX,  7  p.  545—546  v.  R.  Bitschofsky. 
Münscher,  F.  \V..  zur  Textkritik  von  Piatos  Protagoras  p.  325,  b.  Zeit- 
schrift f.  Gymnasialwesen.  XXII,  12.  S.  773—776. 

16* 


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218  Griechische  Autoren. 

Pltton.   Roeper,  A..  de  dualia  neu  Platonico.  Diss.  inaug.  Bonn,  Georgt 
34  p. 

Schanz,  M.,  Mittheilungen  über  Platonische  Handschriften.  Neue  Jahr- 
bücher für  Philologie.,  117.  Bd.  11.  Heft.  S.  748-750. 
afrorxTj;,  A.  K.,  -spi  Toy  qlhxoü  yetpox-^po;  t^;  xatä  ÜXcr:a>va  zeroitc;. 
*Adtjv.  Tu-ojp.  „napvaaaou".  19  p. 
Stieglitz,  Th.,  Platon'a  Ideen  in  der  Metaphysik  Schopenhauer'«.  Pra- 
chatitz  1877.  Pr. 
Ree.  Zeitschr.  f.  Oesterr.  Gymn.  XXIX,  7  p.  550  v.  A.  Meinong. 
Plotlni  Enneades,  rec.  H.  F.  Müller.  Antecedunt  Porphyrius,  Eunapius, 
Suidas,  Eudocia  de  vita  Plotini.  Vol.  I.  Berlin,  Weidmann.  IV,  28  u. 
280  S.  5  M.  40  Pf. 

—  Enneaden,  übers,  v.  H.  F.  Müller.  Vorangeht  die  Lebensbeschreibg.  d. 

Plotin  v.  Porphyrius.  1.  Pd.  Ebd.  IV,  24  u.  274  S.         4  M.  80  Pf. 

Plutarchua,  vie  de  Demosthene,  auivie  du  parallele  entre  Demosthene  et 
Ciceron.  Edition  classique,  aecompagnee  de  notes  et  remarques,  et  prece- 
dee  d'une  introduetion  historique  et  litteraire,  par  S.  Bernage.  Paris» 
Delalain.  XVI,  68  p.  IM. 

 Nouvelle  edition,  aecompagnee  d'un  commentaire  philologique,  etc. 

p.  Ch.  R.  Delaitre.  Paris,  Garnier,  n,  68  p. 

 Texte  revue,  avec  argumenta  et  notes  en  francais,  par  Fr.  Dübner. 

Paris,  Lecoffre.  VII,  60  p. 

 Texte  grec  avec  sommaires  et  notea  en  francais,  a  l'usage  dea  classe*, 

par  Th.  Galuski.  Nouvelle  edition.  Paria,  Delagrave.    VHJ,  92  p. 

 Edition  claaaique  aecompagnee  de  notea  et  remarques;  par  F.  Lecluse. 

Paris,  Delalain.   52  p.  IM. 

 Texte  grec,  avec  un  argument  et  des  notes  en  francais  par  E.  Som- 
mer.   Paris,  ilachette.   47  p.  IM. 

—  Vie  de  Cic6ron.  Tradoction  francaisc  par  E.  Sommer,  avec  le  texte  grec 
et  de8  notea.   Paris,  Hachette.  126  p. 

—  Vie  de  Demosthene,  suivie  du  parallele  entre  Demosthene  et  Ciceron. 
Traduction  francaisc  de  Ricard,  revue  par  A.  Lebobe.  Paris,  Delalain. 
XVI,  44  p.  90  Pf. 
B£pvap5dxr(;.  T.  N.,  KpttUO  xai  'EpjiTjvsytixd  sl;  U'KojxJtpjo»  xetpoXXr//>j; 

ßiou;.  *EX>fttb)  ex  xoy  „AsX-'lou  xi);  sXXrjVtx?,;  'AXXTjXojpasta;",  rr;  £v  'Alb;- 

vat;  raXXtxiJ;  S/oX^j;.  'A&^v.  II.  Hsppf};.  32  p. 

Gide,  A.,  de  la  morale  de  Plutarque.  Le  Journal  officiel,  3.  October  1S7S. 
p.  27. 

Polemon.  Foucart,  P.,  renseigeemeut  nouveaux  sur  Polemon  le  Perieget*. 
H<5g£sianax  d'Alexaudrie  de  Troade  et  Philippos  de  Pergame.  Revue  dt 
Philologie.   Tome  II,  3.  p.  215-218. 

Polybius.  Chodnicek,  J.,  die  politischen  Ansichten  des  Polybius  im  Zu- 
sammenhang mit  Plato  und  Aristoteles.    Prag  1877.  Pr. 

Rec.  Zeitschr.  f.  Oesterr.  Gymn.  XXIX,  7  p.  546—547. 
Döhncr,  Th.,  zu  Polybius.   Neue  Jahrbücher  für  Philologie.  117.  Bd. 
11.  Heft.  p.  752. 
Porphyrius  de  vita  Plotini  v.  Plotinus  p.  218. 
Cobet,  C.  G.,  ad  Porphyrii  vitam  Plotini.   Mnemoayne  N.  S.  VI,  4.  p. 
337—356. 

Rerum  natural lum  scriptores  Graeci  minores.  VoL  I.  rec  0.  Keller.  Lips.  1S77. 
Teubner.  2  M.  70  PI 

Rec.  Jenaer  Literaturzeitung  No.  45  p.  643—645  von  A.  Eberhard. 
Scylacls  Periplua  v.  Anonymua  p.  209. 

Socrates.  Ogörek,  J.,  de  Socrate  marito  patreque  familias.  Rudolfcirertb 
1877  Pr 

Rec.  Zeitschr.  f.  f..  Oesterr.  Gymn.  XXIX,  7  p.  547  —548. 


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Griechische  Autoren.  219 

Soorates.   Wildauer,  T.,  Psychologe  des  Willens  bei  Sokratee,  Piaton  u. 

Aristoteles.  I.  Innsbruck  1877,  Wagner.  2  M  40  Pf 

Ree.  Litcrar.  Centralblatt  No.  47  p.  1530. 
Solon.   Begemann,  H.,  quaestiones  Soloneae.  Spec.  II.  Allenstein  4.  Pr.  d. 
Progymn.  p.  5-15.  (P.  I  Holzrainden  1875.) 

Cerrato,  L.,  Solone,  saggio  critico  biografico.  Rivista  di  Filologia.  5-6. 
p.  208—257  u.  einzeln.  Torino,  Loeschcr.  83  p.  2  M.  50  Pf. 

Sophoclls  tragoediae.  Ree.  et  explanavit  E.  Wunderus.  Vol.  I.  sect.  IV- 
contmeus  Antigonam.  Ed.  V.quam  curavit  N.  Wecklein.  Leipzig,  Teubner. 
*i  s*  1  M.  50  Pf. 

—  Tragödien,  von  N.  Wecklein.   II.  München  1876,  Lindauer.  1  M.  20  Pf. 

Ree.  Literar.  Centralblatt  No.  45  p.  1479—1480  von  J.  K. 

—  Erklfirt  v.  F.  W.  Schnei dewin.  3.  Bdcbn.:  Oedipus  auf  Kolonos.  7.  Aufl., 
besorgt  v.  A.  Nauck.    Berlin,  Weidmann.   210  S.  1  M.  50  Pf. 

—  Antigone.  Edition  annot^e  en  francais,  par  un  ancien  professeur  du  College 
de  Juilly.    Paris,  Poussielgue.  124  p. 

—  Oedipe  a  Colone.  Texte  grec  publik  avec  des  arguments  analytiques,  etc., 
par  l'abbe  Bierre.  Paris,  Poussielgue.  XX,  167  p. 

—  Philoctete.  Nouvelle  edition,  avec  des  notes  philologiques  et  litteraires  en 
francais,  par  Ti vier.  Paris,  Belin.  131  p. 

—  Tragödien.  In  den  Versmaassen  der  Urschrift  ins  Deutsche  übers,  v.  C. 
Bruch.   2  Thle.  in  1  Bde.  Breslau  1879,  Morgenstern.  237  u.  288  S.  6  M. 

geb.  8  M. 

Gutmann,  B.,  über  die  Gnomen  in  Sophokles  Dramen  (poln.)  Tarnöw  1877. 
Pr.  d.  Obergymu.  33  S. 
Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  10  p.  778—779  v.  M.  Iskrzycki. 
Malecki,  L.,  über  das  Wesen  der  Gottheit  nach  Sophokles,  (polnisch). 
Neu-Sandoz.  1877.  Pr.  d.  Obergymu.  18  S. 
Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  7  p.  549. 
Mehler,  E.,  ad  Sophoclis  Philoct.  436.  Miscellanea.  Mnemosyne  N.  S.  VI.  4. 
p.  390-393. 

Polle,  F.,  zu  Sophokles'  Elektra.  Zeitschr.  f.  Gymnasialwesen  XXXII,  10 
p.  641-649. 

Schindler,  C,  de  Sophocle  verborum  inventore.  Part  L  Vratislaviae, 

Koebner.  v.  p.  89. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  No.  50  S.  703  v.  Wecklein. 
Schwickert,  J,  JM  sophokleische  Emeudationeu  v.  Pindarus  p.  217. 
Tournier,  E.,  sur  Sophocle,  Antigone  124-125.  Revue  de  Philologie,  II, 

3.  p.  214. 

Weerd,  W.  G.  van  der,  aanteekeningen  op  Sophocles  Oedipus  rex,  ten 
dienste  van  de  hoogste  klassen  der  gymnasia.  Deventer,  Enklaar.  4,  III, 
76  p.  2  M. 

Suidas  vita  Plotini  v.  Plotinus  p.  218. 

Testamentum  noyum,  graece.  Ree.  C.  de  Ti  Schendorf.  Ed.  V.  stereotypa, 
ad  textum  editionis  VIII.  majoris  conformata  et  nunc  denuo  recognita. 
Leipzig,  B.  Tauchnitz.  XXX,  437  S.  2  M.  70  Pf. 

Eadie,  J.,  commentary  on  the  greek  text  of  the  epistles  of  Paul  to  the 

Thessalonians.   London,  1877.  Macmillan.  14  M. 

Ree.  Academy  N.  324  p.  68—69  v.  W.  Sanday. 
Guillemon,  J.  M.,  chef  des  Epitres  de  S.  Paul,  analyse  raisonnee;  2. 

edition,  revue  et  augmentäe.  2  vol.   Paris,  Lecoffre.  XIV,  970  p. 
Maunoury,  A.  F.,  commentaires  sur  Tepitre  de  saint  Paul  anx  Romains. 

Paris,  Bloud  et  Barrai.  XIX,  419  p. 
Naber,  S.  A  ,  Zzö-zpov  aüth;  (ad  Novum  testamentum)  Mnemosyne  N.  S. 

VI.  4,  p.  357—372. 
Nicolson,  W.  M.,  classical  revision  of  de  Greek  New  Testament  London, 

Williams  and  Norgate.  Lwb.  4  M.  20  Pf. 


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220  Griechische  Autoren. 

Testamentum.    Overbeck,  F.,  über  die  Auffassung  des  Streits  des  Paulas 
mit  Petrus  bei  den  Kirchenvätern.   Basel,  Schulze,  v.  p.  20. 
Ree.  Academy  N.  238  p.  401. 
Theocrltus.   Decia,  G.,  sull1  idillo  di  Teocrito  intitoiato  Qapiaxvj-.p.i.  RivisU 

di  Filologia  VII,  5-6.  p.  257—283. 
Theodoret'8  ausgewählte  Schriften  v.  Bibliothek  der  Kirchenväter  v.  p.  20". 
Theonls  Smyrnaei,  philosophi  Platonici,  expositio  rerum  mathematicarum  ad 
legendum  Platonem  utilium.  Ree.  E. Hiller.  Lcipz.  Teubner.  VIII,  216  S.  SM. 
Thucydides.    Praesertim  in  usum  scholarum  recognovit,  et  brevi  annotatione 
instruxit  H.  van  Her  werden.  Vol.  II.  Traiecti  ad  Rh.  Keniinck.  VL,  196  p. 

2  M.  10  Pf.  (I.  IL  3  M.  60  Pf.) 

—  erklärt  von  J.  Classen.   8.  Bd.  Berlin,  Weidmann  v.  p.  152.  2  M.  25  Pf. 

Ree.  Lit.  Centraiblatt  No.  44.  p.  1445-1446. 

—  üko  \\  n«vTaC>).  Tsj*/o;  ß'.  'A>b)v.  Wifiaofay^,  302  p.  v.  p.  20.  ä  3  M. 
Junghahn,  E.  A.,  nochmals  d.  Reden  bei  Thukydides.   Neue  Jahrbücher 

f.  Philologie  u.  Paedagogik.    Bd.  117.  H.  10.  S.  691—694. 
Welzhofer,  H.,  Thukydides  und  sein  Geschichtswerk.    München.  Lit. 
Art.  Anst.  v.  p.  90.  152.  4  IL 

Ree.  Revue  historique  VIII.  1  p.  175—178  de  R.  Lallier. 
Tragiol.   Gomperz,  Th.,  Bruchstücke  der  griech.  Tragiker.    Wien,  Hftlder. 
v.  p.  20.  1  M.  40  Pt. 

Ree.  Literar.  Centraiblatt  No.  49  p.  1606—1607  von  — u— . 
O'.xovojio;,  II.,  QKrtffyj.-.'x  xeta  [Tfxquov;  l/.  Wj  TpwfxoS  xaxXo'j 

Homerus.  p.  215. 

Tyrtae us.  K  o  c h  1  e r ,  A., de  Tyrtaei  fragmeuto  tertio.  Erlang.  1 877  Deichert.  40  Pf. 
Ree.  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymnasien.  XXIX,  11.  S.  834  v.  0.  Keller. 

Xenophontis  expeditio  Cyri,  rcc.  A.  Hug.  Ed.  major.  Leipzig,  Teubner.  LVM. 
260  S.  1  M.  20  Pf. 

 rec.  Arn.  Hug.   Ed.  minor.  Leipzig,  Teubner.  X,  260  S.         75  Pf. 

 erkl.  v.  C.  Reh  da  ntz.  Bd.  1,4.  Aufl.  Berlin  1877.  Weidmann.  1  M.  80  Pf. 

Rcc.  Jenaer  Literaturzeitnng  No.  42  p.  605—606  von  H.  Zurborg. 

—  Books  in.  and  IV.  with  Notes,  etc.,  by  R.  W.  Taylor.  New  ed.  Oxford. 
Rivingtons.  Lwb.  cf.  p.  152.  a  4  M.  20  Pf. 

—  Kyropaedie  Für  den  Schulgebrauch  erklärt  v.  L.  Breitenbach.  2.  Ilft. 
3.  Aufl.  Leipzig,  Teubner.  196  p.  1  M.  50  Pf. 

 Texte  grec.  Edition  classique,  pr6c6dee  d'une  notice  litteraire  par  T. 

Bude.  Paris,  Delalain.  XX,  363  p.  1  M.  75  Pf. 
 Livrc  I.Nouvelle  edition,  contenant  des  notes  historiques,  etc., par  Les ans. 

Paris,  Beiin.  88  p. 

 Livrc  I.  Texte  grec,  aecompagne  de  sommaires,  de  notes,  etc.,  par 

L.  Passerat,  8.  edition.   Paris,  Üclagravc.  172  p. 

—  les  Economiques  chapitres  I-  XI.  Texte  grec,  avec  une  introduetion,  de« 
sommaires  et  des  notes  par  L.  Fochier.  Paris,  Delagrave.  75  p. 

—  —  Chapitres  I  a  XL  Texte  grec,  aecompagne  d'une  introduetion.  d'une 
analyse  de  l'ouvrage  complet  et  de  notes  en  francais;  par  Ch.  Graux. 
Paris,  Hachette.  107  p.  90  Pf. 

 Chapitres  lall.  Edition  classique,  aecompagnee  de  notes  et  remarques, 

et  precedee  d'une  introduetion,  par  Pessoncaux.  Paris,  Delalain.  VIII, 
60  p.  90  Pf. 

—  les  Economiques;  Chapitres  1  a  11.  Traduction  francaise,  aecompagnee  de 
notes  et  remarques,  et  precedee  d'une  introduetion,  par  M.  M.  Pessonne- 
aux.    Paris,  Delalain.  VIII,  48  p.  80  Pf. 

 Chapitres  1  a  11.  Traduits  par  Talbot.  Paris,  Hachette.  196  p.  2  M. 

—  Memoires  sur  Socrate.  Traduction  franQaisc  de  J.  B.  Gail.  Nou volle 
edition,  precedee  d'une  introduetion,  d'une  analyse  dcveloppee  et  d'apre- 
ciationa  philosophiques  et  critiques,  par  L.  Gailais.  Paris,  Delalain.  XXIV. 
111  p.  IM.  75  Pf. 


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Römische  Autoren.  221 

Xenophontis.   Cisper,  J.,  über  die  Echtheit  des  Epiloges  d.  Cyrop8die. 
Przemysl.  1877.  Pr.  d.  Obergymn.  52  S.  (poln.) 

Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  10  p.  779-7S0  v.  M.  Iskrzycki. 
Freund,  Präparationen  zu  Xenophon.  v.  p.  207. 

Gas  da,  A.,  Zu  Xeoophon  u.  Isocrates.  Zeitschrift  f.  das  Gymnasial  wesen. 

XXXII,  12.  S.  776-777. 
Herwerden,  H.  v.,  observationes  in  Xenophontem.  v.  Homerus.  p.  214. 
Hug,  A.,  de  Xenoph.  anabaseos  codice  Parisino.   Lipsiae,  Teubner.  v.  p. 

152.  1  M.  60  Pf. 

Ree.  Jahrb.  f.  Philologie.  Bd.  117.  H.  9  p.  597—600  v.  L.  Breitenbach. 
—  Revue  critique  N.  51  p.  389—392.  v.  Ch.  Graux. 
Liebhold,  K.  J.,  zu  Xenophoos  Hellenika.  Jahrb.  f.  Philol.  Bd.  117.  H.  9. 

p.  593—597.  rcf.  1877.) 
Mehler,  E.,  ad  Xenophontem  Anab.  VI.  5.  4.  Miscellanea.  Mnemosyne. 

N.  S.  VI.  4,  p.  394-397. 
Richter,  E.  A.,  zur  kritik  und  erklärung  von  Xenophons  anabasis.  (V,  2). 

I.  Jahrb.  f.  Philol.  Bd.  117.  II.  9  p.  601—621. 
Riemann,  0.,  qua  rei  criticae  tractandae  ratione  Hellenicon  Xenophontis 

textus  constituendus  sit.  Paris,  Thorin.  VII,  104  p. 
Rossberg,  K.,  zu  Xenophons  Anabasis  [V,  5, 12].   Neue  Jahrbücher  für 

Philologie.  117.  Bd.  11.  Heft.  p.  751-752. 

2.    Römische  Autoren. 

Anthologie  des  poStes  latins,  avec  la  traduetion  en  francais,  par  E.  Fallex. 

2  vols.    Paris,  Lemerre.    VH1,  807  p.  5  M. 


Ambrosius  Schriften  v.  Bibliothek  d.  Kirchenväter,  p.  207. 

Anthimus,  ed.  V.  Rose.   Lips.,  Teubner.  v.  p.  21.  90.  1  M. 

Ree.  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  10  p.  749—750  v.  E.  Ludwig. 
Anthologia  latina.    Goetz,  G.,  zur  lateinischen  Anthologie.  Jahrb.  f.  PhiloL 
117.  Bd.    11.  Heft,  p.  768. 

—  u   G.  Loewe,  zur  latein.  Anthologie.   Leipziger  Studien  z.  class. 
Philologie.  I,  2.  p.  370-376. 

Apulejus  de  deo  Socratis  ed.  Ch.  Lütjohann.  Greifswald,  Kunike.  v.  p.  91. 
Ree.  Zeitschrift  f.  Gymnasialw.  XXXII,  10  p.  668-672  v.  G.  Krüger. 
Goetz,  G..  u.  G.  Loewe,  zu  Pseudo-Apuleius.  Leipziger  Studien  z.  class. 
Philologie.   I,  2.  n.  367—370. 

—  sur  Ennius  Hedyphagetica  dans  Aputee  Apologie  39.  Revue  de  Philologie, 
Annee  II,  3.  p.  194. 

Augustini  confessionum  libri  XIII,  cum  notis  H.  Wagnereck.  Taurini, 
Marietti.   566  p.  12  M. 

Ree.  Polybiblion  II.  5.  v.  XVIII,  5  p.  450  v.  E.  Pousset. 
—  Schriften  v.  Bibliothek  der  Kirchenväter,  p.  207. 

Clark,  W.  R.,  Saint  Augustine.  (Fathers  for  English  Readers.)  London, 
Christian  Knowledge  Society.    194  p.    Lwb.  2  M.  40  Pf. 

Germer-Durand,  J.,  le  tombeau  de  Saint  Augustin  a  Pavie.  Paris,  Belin. 
III,  175  p. 

Ziegler,  L.,  die  Itala  des  Augustinus  v.  Vulgata.  p.  230. 
Augustus.   Schweder,  E.,  Beitrage  z.  Kritik  d.  Chorographie  d.  Augustus. 
Th.  1  u  2.   Kiel  1876—1878,  Schwers.  v.  p.  153.  4  M. 

Ree.  Jen.  Literaturzeitung.  No.  43  p.  613—614  von  J.  Partsch. 
Beda.    Simson,  B.,  die  überarbeitete  u.  bis  zum  Jahre  841  fortgesetzte 
Chronik  des  Beda.    Forschungen  zur  deutschen  Geschichte.    Bd.  XIX,  1. 
p.  97—136. 

Bo'etius.    Götz,  G.,  u.  G.  Loewe,  zu  Boetius  de  institutione  arithmetica. 
Leipziger  Studien  z.  class.  Philologie.  I,  2.  S.  379—380. 


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222  Römische  Autoren. 

Caesarls  Commentarii  de  bello  Gallico  et  de  bello  civiü.  Nouvelle  edition, 
avec  des  notes  historiques,  etc.,  en  francais,  preced^e  d\ine  notice  Ütteraire 
et  suivie  de  dictiounaires  de  geographie  comparee,  par  Gidel.  Paris,  Belin. 
XII,  458  p. 

 de  bello  Gallico  v.  H.  Rheinhard.  Stuttgart,  Neff.  v.  p.  153.  2  M.  70  Pt 

Ree.  Literar.  Centralblatt.  No.  50.  p.  1643-1644  v.  A.  E.  —  Zeitschr. 
f.  Gymnasialwesen.   XXII,  12  p.  780—783  von  W.  Gemoll. 

 de  bello  Gallico.  Book  1.  Fully  parsed.  By  G.  S.  V.  Wills.  London, 

Westminster  College.    30  p.  60  PI 

—  der  Bürgerkrieg.  Aus  dem  Lat.  m.  Einleitg.  u.  Erläuterg.  v.  M.  Ober- 
brey er.  Leipzig,  Ph.  Reclara.  184  p.  cf.  p.  91.  40  Pf. 
Herzog,  E,  zu  Caesar  de  bello  civiü.  (I,  6.  7.)  Jahrb.  f  Philol.  Bd.  117. 

H.  9  p.  621-624. 

Horner,  A.,  Beitrage  zu  Cäsar.  (B.  G.  üb.  I— V.)  Wiener- Neustadt.  Pr.  d. 

Ober-Gymn.   42  S. 
Kampen,  A.  v.,  descriptiones  nobilissimorum  apud  classicos  loconim. 

Series  I.  15  ad  Caesaris  de  bello  Gallico  commentarios  tabulae.  l.Lfg. 

Gotha,  J.  Perthes,   qu.  gr.  4.   3  lith.  u.  color.  Karten  m.  2  S.  Text. 

36  Pf.  einzelne  Blätter  ä  12  Pf. 
Koehler,  A.,  de  auetorum  belli  Africani  et  belli  Hispaniensis  latinitate. 

Erlangen  1877,  Deichert  2  M. 

Ree.  Zeitschrift  f.  die  Österreich.  Gymnasien.  29.  Jahrg.  1878.  11.  D. 
S.  839—840  von  0.  Keller. 
Meyer,  C.  Fr.,  u.  A.  Koch,  Atlas  zu  Caesars  bellum  gaUicom,  f.  die 

Schule  bearb.    Essen  1879,  Bädeker.    13  üth.  Karten  in  qu.  gr.  4.  cl 

17  S.  Text.  1  M.  20  Pf. 

Zwirnmann,  R.,  Proben  einer  Uebersetzung  von  Cäsar1  s  gallischem  Krieg. 

Cassel.   Pr.  d.  Realschule.   4.   23  p. 

Cassiodorus.  Laubmann,  Mittheil.  a.  Würzburger  Handschriften.  II  Cassio- 
dor's  institutiones  saecularium  litterarum.  Sitzuogsber.  d.  b.  Akademie 
zu  München.   1878.   U,  1.  p.  71—96. 

Cato.    Atovuslou  toD  Kchmvo;,  rspi  itKuv.    Köpiwa.    N.  12. 

Catullut  rec.  R.  Ellis.   Oxonii,  Clarendon  Press.   410  p.  v.  p.  91.    19  M. 

Ree.  Jen.  Literaturzeitung.  No.  43.  p.  616 — 617  von  E.  Baehrens. 
Baehrens,  E.,  vier  Verbesserungen  zu  Catullus.  Jahrbücher  f.  Philologie. 

117.  Bd.    11.  Heft.   p.  769-770. 
Ellis,  R.,  commentary  on  Catuüus.  Oxford,  Clarendon  Press,  1876.  v.  p.  154. 

19  IL 

Rec.  Jen.  Literaturzeitung.  No.  43.  p.  616—617  von  E.  Baehrens. 

Ciceronis  scripta,  quae  manserunt  omnia,  recognovit  C.  F.  W.  Mueller. 
Partis  IV.  vol  II,  continens  libros  de  natura  deorum,  de  divinatione,  de 
fato,  de  repubüca,  de  legibus.  Leipzig,  Teubner.  XLVIU,  450  S.  v.  p.  22. 154. 

(a)  2  M.  10  Pf. 

—  ad  M.  Brutum  Orator.  Edition  revue  sur  le  texte  d'Orelli,  avec  une 
introduetion  et  des  notes  par  Hemardinquer.  Nouvelle  edition.  Paris, 
Delagrave.    107  p. 

—  Orationes.  Pars  secunda.  In  Catilinam  IV.  Pro  Milone.  Pro  Ligario. 
Pro  lege  ManiÜa.  Pro  Murena.  Philippica  U.  Edition  classiaue  pr^cedee 
d'une  notice  ütt^raire,  par  D.  Turnebe.  Paris,  Delalain.  XXVI  II,  226  p. 

—  ausgewählte  Reden.  Erkl&rt  v.  K.  Halm.  3.  u.  7.  Bdchn.  Die  Reden 
gegen  L.  Sergius  Catüina  u.  f.  den  Dichter  Archias.  10  verb.  Aufl.  —  Die 
Reden  für  L.  Murena  und  f.  P.  Sulla.  3.  Aufl.  Beriin,  Weidmann.  126  S. 
VI,  138  S.  a  1  M.  20  Pf. 

—  vierzehn  ausgewählte  Reden.  Nach  Ferd.  Schultz1  2.  Ausg.  unter  Zq- 
grundelegg.  d.  Orelü-Halm'schen  Textes.  I.  Die  vier  Reden  gegen  Catalina. 
Paderborn,  Schöningh.   63  S.  55  Pt 


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Römische  Autoren.  223 

Ciceronis  orationes  in  Sergium  Catilinam.  Les  Quatre  Catilinaires  de  Ciceron. 
Texte  revu  avec  introduction,  argumenta  et  notes  en  francais,  p.  F.  Dübner. 
Paris,  LecofFre.  88  p. 

—  in  L.  Catilinam  orationes  quatuor.  Edition  classique  accompagn^e 
d'analyses  et  de  notes  granimaticales,  etc.,  par  A.  L  Feugere.  Paris, 
Delalain.  58  p.  40  Pf. 

—  oratio  pro  T.  Ann.  Milone.  Nouvelle  edition,  d'apres  le  texte  d'Orelli, 
avec  sommaires  et  notes  en  francais,  par  Caboche.  Paris, Delagrave.  56  p. 

—  1.  u.  2.  Philippische  Rede.  Für  den  Schulgebrauch  hrsg.  v.  Ii.  A.  Koch. 
2.  Aufl.  neu  bearb.  von  A.  Eberhard.    Leipzig  Teubuer.  108  S.    90  Pf. 

—  oratio  in  Verrem  de  suppliciis.  Nouvelle  edition,  d'apres  le  texte  d'Orelli, 
avec  somraaire  et  notes  en  francais,  par  Caboche.  Paris,  Delagrave. 
XI,  96  p. 

—  ausgewählte  Briefe.  2.  Bdchen.  von  G.  Andresen.  Berlin,  Weidmann, 
v.  p.  154.  2  M.  25  Pf. 

Ree.  Lit.  Centralblatt.  No.  42.  p.  1381—1382. 

—  epistolae  selectae.  (Lettres  choisies  de  Ciceron.)  Nouvelle  edition,  renfer- 
raant  des  notes  historiques,  etc.,  une  vie  de  l'auteur,  par  A.  Lehugeur. 
Paris,  Belin.  VII,  96  p. 

—  Cato  major,  erkl.  v.  J.  Sommerbrodt.  8.  Aufl.  Berlin,  1877,  Weidmann. 

75  Pf. 

Ree.  Zeitschr.  t.  d.  Gymnasial- Wesen,  XXXII,  11.  p.  723— 725  v.  Haacke. 

—  —  de  senectute  dialogus.  Edition  classioue  avec  un  argument  et  des 
notes  en  francais,  par  V.  Par  et.   Paris,  Hachette.  48  p.  30  Pf. 

—  Laclius,  de  amicitia  dialogus.  Nouvelle  edition,  publiee  avec  une  notice 
et  des  notes  en  francais.  par  E.  Charles.  Paris,  Hachette.  111  p.  40  Pf. 

—  somnium  Scipionis.  Für  den  Schulgebrauch  erkl.  v.  C.  Meissner.  2.  zum 
Theil  umgearb.  Aufl.   Leipzig,  Teubuer.  IV,  35  S.  45  Pf. 

—  Tusculanarum  disputationum  ad  M.  Brutum  libri  V.  Erkl.  v.  G.  Tischer. 
2.  Bdchn.  Buch  III— V.  7.  Aufl.  v.  G.  Sorof.    Berlin,  Weidmann.  172  S. 

1  M.  50  Pf. 

Cicero  Ciceronis  pro  Archia  et  pro  Balbo  orationes,  literally  translated  by 
P.  H.  Clifford.  Cambridge,  Hall.  40  p.  Lwb.  3  M.  60  Pf. 

—  Divinatio:  or,  oration  against  Qointus  Caecilius.  Literally  translatcd  by 
Roscoc  Mongan.  Manchester,  Cornish.  28  p.  1  M.  80  Pf. 
Cobet,  C.  G.,  Cicero  ad  famil.  XI,  23.  Mnemosyne  N.  S.  VI,  4  p.  431. 
Freund,  Präparationen  zu  Cicero,  v.  p.  207. 

Heine,  R.,  zu  Cicero's  Briefen  an  M.  Brutus.  Jahrb.  f.  Philologie.  117.  Bd. 
11.  H.  p.  784-786. 

Hellmuth,  H.,  de  sermonis  propiietatibus  in  prioribus  Ciceronis  oratio* 
nibus.    Erlangen,  Deichert.  v.  p.  92.  155.  1  M. 

Ree.  Zeitschrift  f.  die  Österreich.  Gymnas.  XXIX,  11.  S.  834  -835.  v. 
0.  Keller. 

Hoffmann,  E,  zum  zweiten  Buche  von  Cicero  de  legibus.  Jahrbücher 

für  Philologie.  Bd.  117.  H.  10.  S.  709-720. 
Karsten,  H.  T.,  Ciceroniana.    Orationes  agrariae  I,  III  et  pro  Rabirio. 

Mnemosyne  N.  S.  VI,  4  p.  432—443. 

Lehrs,  über  das  Exordium  der  IV.  Verrinc.  (De  signis).  Aus  seinem 
handschriftlichen  Nachlass  mitgetheilt  v.  0.  Pfundtner.  Wissenschaftl. 
Monats-Blätter  No.  11.  S.  167-168. 

Merguet,  H.,  Lexikon  zu  den  Reden  des  Cicero  m.  Angabe  sämmtlicher 
Stellen.  2.  Bd.  2.  u.  3.  Lfg.   Jena,  Fischer.  S.  41—120.  v.  p.  92.  165. 

a  2  M.  (I— II,  3.:  44  M.) 

Mücke,  R.,  de  locis  graecis  in  Ciceronis  ad  Atticum  epistulis.  Ilfeld. 
Pr.  v.  p.  155. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  No.  50  S.  700.  v.  Frey. 


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224  Römische  Autoren. 

Cicero.    ZaxtXXaprfcooXo;,  Idimxtpot  yapax-^ps;  toO  jyoy;  to5 
'Efvispi;  T«>v  0>aon«dÄv  x;',  10.  p.  iö9— 160.  11.  p.  171— 172. 

Schmidt,  G.  L.  F.,  Probe  einer  neuen  Ausgabe  der  Rhetorica  ad 

nium.    Gumbinnen.  Pr.  d.  Friedrichsgymu.  4.  17  p. 
Stinncr,  A.,  de  eo  quo  Cicero  in  epistolis  usus  est  sermone.  Oppeln 

1879.   Franck.  72  S.  2  M. 

Thouret,  G.,  de  Cicerone,  Asinio  Pollione,  C.  Oppio  rerum  Caesariau- 

rum  scriptoribus.  Leipziger  Studien  zur  class.  Philologie.  I.  2.  Heft.  S. 

303-360. 

Walter,  J.,  Ciceronis  philosophia  moralis.  Prag,  Mercy.  130  p.  v.  p.  15S. 
Ree.  Literar.  Ilandweiser  No.  233  p.  462  von  R. 

Cornelil  Nepotis  vitae  excellentiuni  imperatorum.  Texte  revu,  avec  notier 
arguments,  notes  en  francais,  et  les  prineipaux  fragments  des  ouvra#~ 
perdus;  par  F.  Dübner.    Paris,  Lecofrre.  IV.  217  p. 

—  erklärt  von  Karl  Nipperdey.  7.  A  bes.  von  B.  Lupus.  Berlin,  Weidmann, 
v.  p.  93.  1  iL  20  Pf. 

Ree.  Zeitschrift  für  die  Österreich.  Gymnasien.  XXIX.  11.  S.  823— S3Q. 
v.  R.  Bitschofsky. 

—  qui  exstat  über  de  excellentibus  dueibus  exterarum  gentium.  Aececit 
eiusdem  vita  Attici.  Ad  historiae  fidem  recoguovit  et  usui  scholarum  ar- 
commodavit  E.  Ortmann.  Ed.  II.  emendatior.  Leipz.  Teubner.  VII,  &o  S.  1  M. 
Gemss,  Cornelius  Nepos.   Jahresber.  d.  nhilolotrischen  Vereins.  (Zeitschr. 

f.  Gymnasial*.  XXXII,  10)  p.  243-253* 

Vogel,  F.,  Nepos  pleuior.  Lateinisches  Lesebuch,  f.  die  Quarta  d?r 
Gymnasien  u.  Realschulen.  2.  unverand.  A.  Berlin,  Weidmann-  XVI. 
108  S.  1  M.  20  Pf. 

Corpus  juris.  Codex  Justianus  recogn.  P.  Krüger  Fase.  V.  Libri  XI— Xli 
Index.   Berol.,  Weidmann.  4.  p.  961—1102,  84  S.  u.  2  Steintafeln.  10  M. 

(cplt.  42  M 

Justinian,  Institutes,  with  english  introduetion,  translation  and  cotes,  by 
Collet  Sandons.  6.  ed.    London,  Longmans.  680  p.  Lwb.  21  JL 

Collectio  librorum  juris  anteiustiani  in  usum  scholarum  edd.  P.  Krüger. 
Th.  Mommsen,  G.  Studemund.  Tom.  IL  Ulpiani  über  singulari- 
regularum.  Pauli  libri  quiuque  sententiarum.  rragmenta  minora  sw- 
culorum  p.  Chr.  n.  seeuuai  et  tertii  ed.  P.  Krueger.  Berliu,  Weidmann 
VI,  168  p.  (Tom.  L  Gaius  v.  p.  156.)  2  M.  40  Pl 

Campani,  saggio  d'interpretazione  del  frammento  di  Alfeno  Varo  legge 
38  dig.  üb.  XLI  t.  I  de  acquirendo  rerum  dominio.  Archivio  sriuridieo: 
Vol.  XXI.  fasc.  2. 

Heumann,  H.  G.,  Ilandlexicon  zu  den  Quellen  d.  römischen  Rechts.  5. 
verm.  u.  verb.  Aufl.  Hrsg.  v.  Ch.  A.  Hest>e.  Jena  1879,  Fischer.  VI. 
617  S.  10  M. 

Curtll  Rufi  de  rebus  gestis  Alexandri  Magni  libri  superstites.  Nouvelle  editiofc. 
d'apres  les  meilleurs  textes,  avec  des  arguments  et  des  notes  en  rrancai-v 
par  Croiset,  suivie  d'uu  Dictionnaire  de  göographie  comparee  eutieremoct 
nouveau,  par  0.  Mac  Carty.  Paris,  Delagrave.  382  p. 

Diotys.  v.  Septimius.  p.  227. 

Ennius.  >~,  sur  Ennius  Hedyphagetica  v.  Apulcjus.  p.  221. 

Eugippii  vita  S.  Severini.  Ree  H.  Sauppe.  Brl..  Weidmann,  v.  p.  23.  1  M.  tfOPf- 
Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  No.  43  p.  614—615  von  E.  Ludwig. 
Büdinger,  M.,  Eugippius,  eine  Untersuchung.  Sitzungsber.  d.  K.  AksA 
d.  Wissensch.  XCI,  2.  p.  793-814. 

Eutropl  breviarium  ab   urbe  condita  rec  H.  Droysen.   III,  83  S.  Berlin. 

Weidmann.  60  K 

Fablus  Piotor.  Heydenreich,  Fabius  Pictor  u,  Livius  v.  Livius. 


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Römische  Autoren.  225 

Geograph!  iatini  minores.  Collegit,  recensuit,  prolegomenis  instruxit  A.  Riese. 
Heilbronn,  Henninger.  XL VIII,  175  S.  5  M.  60  Pf. 

Ree.  Academy  N.  339.  p.  436. 

Grammatlol  ex  rcc.  H.  K  ei  Iii  vol.  VIII,  1  Leipzig,  Teubner.  v.  p.  156.  10  M. 
Ree.  Literar.  Centraiblatt  No.  50.  p.  1644—1645  von  A.  E. 

Hilarius'  Schriften  v.  Bibliothek  der  Kirchenväter  p.  207. 

Historlae  Augustae  Scriptores.  Plew,  J.,  Marius  Maximus  als  direkte  u.  in- 
direkte Quelle  der  Scriptores  historiae  Augustae.  Strassburg,  Trübner.  gr. 
4.  46  S.  1  M.  80  Pf. 

Horatl  opera,  rec.  0.  Keller  et  A.  Holder.  Ed.  minor.  Leipzig,  Teubner. 
252  S.  4  M. 

—  Odi,  satire,  epistole  ed  arte  poetica,  coramentate  da  A.  Salvoni  ad 
uso  delle  scuole  classiche.  2.  ediz.  riveduta  ed  aumentata.  Milano,  Batez- 
zati.  356  p.  2  M.  60  Pf. 

—  Oeuvres.  Odes,  Satires,  Epitrcs.  Traduction  de  J.  Jan  in,  reimprimee  sur 
la  premiere  edition.  2  vol.  Paris,  Lib.  des  bibliophiles.  VII,  601  p.    7  M. 

—  trad.  nouv.  par  J.  Janin.  5.  ed.  Paris,  Hachette.  422  p.  3  fr.  50 

—  breve  oversatte  af  C.  Müller  og  Fr.  Gjertsen.    Christiania,  Dybwad. 

3  M.  50  Pf. 

Biagini,  R.,  intorno  ad  un  luogo  di  Orazio.  Opusculi  religiosi,  Letterari 

e  Morali.  Sett.— Ott. 
Boi ssier,  G.  observations  sur  quelques  odes  d'Horace.  (1.,  2.,  12.,  et  20. 

Odes  du  1.  livre)  Revue  de  Philologie  II.  3.  p.  204—214. 
Fiderer,  E.,  Erklärung  von  Hör    Ep.  6.    Lemberg  1877.  v.  p.  157. 

Rec.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  10  p.  781  v.  M.  Iskrzycki.  v. 
p.  157. 

Gebhardi,  W.,  Antwort  auf  die  Erklärung  des  Hrn.  Prof.  Dr.  Th.  Kayser. 

Jahrb.  f.  Philologie.  118.  Bd.  11.  Heft  S.  564—568.  cf.  p.  156. 
Keller,  0.,  kritische  Beiträge  zum  IV.  Buche  der  horazischen  Oden. 

Sitzungsber.  d.  Akad.  zu  Wien.  XC,  1  p.  143—182.  u.  einzeln.  Wien, 

Gerold.  40  S.  60  Pf. 

Kern,  üb.  Horat.  Od.  I,  34.  u.  III,  1.  Ulm.  Tübingen,  Kues.  4.  12  S.  60  Pf. 
Plüss,  Th..  des  Horatius  erste  ode  des  zweiten  buches.  Jahrb.  f.  Philol. 

Bd.  117.  II.  9  p.  641—649. 
—  Horaz  an  Galatea.  Zeitschrift  f.  Gymuasialweseu.  XXXII,  10  p.  649—652. 
Reifferscheid,  A.f  ad  Horat.  carm.  I,  2;  I,  35,  21.  in  observationes 

(v.  p.  137)  p.  3-5. 
Waltz,surlIoraceOdesin,  23,  16-20.  Revue  de  Philologie  II,  3.  p.  240. 
Ju8tinianus.  Institutiones  v.  Corpus  juris  civilis. 

Ju8tlnu8.  Ileiberg,  J.  L.,  oni  nogle  nye  fragmenter  af  et  Justinushaand- 
skrift.  Nordisk  Tidskrift  for  Filologi  III,  4.  n.  275-278. 

Juvenalis  satires.  With  a  commentary  by  J.  B.  Mavor.  2.  edit.  enlarged.  Vol. 
2.    London,  Macraillan.  466  p.  Lwb.  13  M.  50  Pf.  (vol.  I.  9  M.) 

Rec.  Athcnaeum  N.  2665. 

Llvi  ab  urbe  condita  libri.  Erklärt  v.  W.  Weissenborn.  6.  Bd.  2.  Hft. 
29.  u.  30.  Buch.  3.  verb.  Aufl.  Berlin,  Weidmann.  211  S.  v.  p.  94.  2  M.  10  Pf. 

—  historiarum  über  primus.  Torino,  Paravia.  70  p.  60  Pf. 

—  ab  urbe  condita  über  II.  Für  den  Schulgebrauch  erklärt  v.  M.  Müller. 
Leipzig,  Teubner.  160  S.  1  M.  50  Pf. 

—  historiarum  libri  XXI— XXII.  Torino,  Paravia.  128  p.  80  Pf. 

—  books  XXI  and  XXII.  Hannibal's  first  campaign  in  Italy.  Edited,  with 
Instructions,  notes,  appendices,  and  maps,  by  W.  W.  Capes.  London, 
Macmillau.  380  p.  6  M. 
Heydenreich,  E.,  Fabius  Pictor  u.  Livius.  Ein  Beitrag  zur  röm.  Quellen- 

forsebg.    Freiberg,  Engelhardt.  42  S.  1  M.  25  Pf. 

LucUiua.  Härder,  F.,  index  Luciiianus.  Supplementum  editionis  Lach- 
mannianae.    Berlin,  G.  Reimer.  IV,  68  S.  1  M. 


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226  Römische  Autoren. 

Luoretii  de  rerum  natura  libri  sex.  Aug.  Taurinorum,  Paravia.  176  p.  1  M. 

—  Extraits  de  Lucrece,  accompagnes  d'analyses  et  de  remarques  philolopqnä 
et  historiques,  par  J.  Helleu.   7.   ed.  Paris,  DelaJain.   VIII.  So  n, 

1  M.  20  PL 

Bock  em üller,  F.,  zu  Lucretius  [II.  104.].    Neue  Jahrbücher  f.  Philolofk 
r  Bd.  117.  H.  10.  S.  720. 

Kannengiesser,  A.,  de  Lucretii  versibus  transponendis.  Gottinireo.  42  p. 
Diss.  iuaug. 

Marius  Maximus  v.  Scriptores  historiae  Augustae 

Martialis.  Goetz,  G.,  u.  G.  Loewe,  zu  Martial.  Leipziger  Studien  z.  cli«. 
Philologie.    I.  2.  S.  361-367. 

Zingerle,  A.,  Martials  Ovid-Studien.   Innsbruck.    Wagner,  v.  p.  95. 

1  M  60  Pi 

Ree.  Jahrbücher  f.  Philologie  Bd.  117  H.  9  p.  638—640  v.  F.  Polle. 

Messala.  Fontaine,  L.,  de  M.  Valerio  Messala  Corvino.  Versailles,  C«i 
123  p. 

Opplus.  Thouret,  G.,  de  Oppio  rerum  Caesarianarum  scriptore  v.  Cicero p. 224. 
Ovidii  fastorum  libri  VI.  Torino.  Paravia.  180  p. 

—  raetamorphoses.  Auswahl  f.  Schulen  v.  J.  Siebeiis.  2.  Heft,  Buch  5 
—  XV  u.  das  mvthologisch-geograph.  Register  enth.  9  Aufl.  Besorgt  roa 
Fr.  Polle.  Lpzg."  Teubner.  IV,  210  S.  v.  p.  158.  a  1  M.  50  Pt 

—  Tristium  libri  quiuque,  ex  recens.  R.  Merkeiii.  Torino,  Paravia.  12$  p. 

Pi 

Birt,  Th.,  de  llalieuticis  Ovidio  poetae  falso  adscriptis.    Berlin,  Wek 
manu.  6  M 

Eichert,  O.,  vollständiges  Wörterbuch  zu  den  Verwandlungen  d.  Public 
Ovidius  Naso.    7.  rev.  Aufl.  Hannover,  Hahn.  IV,  292  S.    2  M.  40  Pf 

Gilbert,  W.,  zu  Ovidius  Fasten.   Jahrb.  f.  Philologie.  117.  Bd.  11.  Heft. 
Seite  771-784. 

Lange,  L.,  Ovid.  metamorphos.  6,  82.  Leipziger  Studien  zur  classisch« 

Philologie.  1 ,  2.  S  381— 3S5. 
Mehl  er,  £.,  ad  Ovidium,  Metam.  XI.  646.   Miscellanea.  Mnemosvne  N 

S.  VI.  4.  p.  408-412. 
Polle,  F.,  zu  Ovidius  Metamorphosen.    (XV,  525  f.)  Jahrb.  f.  Phile- 

Bd.  117  U.  9  p.  649. 
Sedlmayer.  H.  S.,  prolegomena  critica  ad  Heroides  Ovidianas.  Wien 

Gerold.   IV,  111  S.  3  M 

Ree.  Jenaer  Literaturzeit  N.  50.  p.  704  v.  E.  Bährens. 
Zingerle,  W.,  Untersuchungen  zur  Echtheitsfrage  der  Heroiden  Ovi<f.<- 

Innsbruck,  Wagner,  v.  p.  158.  2  M.  40  Pt 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  No.  50.  S.  704.  v.  E.  Baehrens. 

Paulus,  libri  sententiarum  v.  Corpus  juris. 

Paulus  Diaconus  u.  die  übrigen  Geschichtsschreiber  der  Langobarden.  Ueber». 
v.  0.  Abel.  2.  Aufl.  bearb.  von  R.  Jacobi.  Leipzig,  Duncker.  XXX1L 
260  p.  2  M.  80  Pt 

Phaedri  fabularum  libri  quinque.  Nouvelle  edition  d'apres  les  meilletr? 
textes,  renfermant  des  notes  historiques,  etc.,  avec  les  ünitations  de  Phedr* 
par  La  Fontaine,  une  vie  de  Tauteur,  etc.;  par  Ch.  A über t in.  Pari?, 
Belin.  100  p. 

—  fabulae;  recensuit  ac  notis  illustravit  J.  Lejard.  editio  IL  Pari-. 
Poussieigue.  XVI,  160  p. 

—  fabularum  libri  quinque.  Nouvelle  edition,  d'apres  les  meilleurs  textes- 
avec  une  vie  de  Phedre,  des  notes,  etc.,  par  L.  W.  Rinn.  Paris,  Deit- 
grave.    158  p. 

Placidus.  Deuerling,  A.,  Nachträge  zu  Placidus  und  dem  über  glossaruc. 
Blätter  für  das  Bayerische  Gymnasialwesen.  XIV,  7.  u.  8.  p.  286—311. 


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Römische  Autoren.  227 

PI  au  tu  8,  Aulularia  (la  Marmite).  Nouv.  ed.  avec  une  notice,  des  notes  en 
francais,  le  Supplement  de  Codrus  Urceus  et  les  imitations  de  Moliere, 
par  C.  Benoist,  5.  tirage,  revu.  Paris,  Hachette.   XVII,  59  p.      80  Pf. 

 Editioa  classique  accompairnee  de  notes  et  de  remarques,  pr£c£dee 

d'une  introduction,  par  A.  Noel.  4.  Edition.   Paris,  Delalam.  XII,  76  p. 

80  Pf. 

—  PAululaire.  Nouvelle  traduction  francaise,  prec^dee  d'une  notice  biogra- 
phique  et  litteraire,  par  A.  NotH.  Paris,  Delalaiu.  XII,  42  p.         60  Pf. 

—  i  prigionieri,  e  il  milite  vanaglorioso,  tradotti  da  G.  Fi  na  Ii.  Torino, 
Loescner.  XLV,  340  p.  3  M. 
Biese,  A.,  de  obiecto  interno  apud  Plautum  et  Terentium  atquede  transitu 

verbalium  notionum.   Kiel.  Lipsius  A  Tischer.  4.  53  p.  Dissert  inaug. 

1  M.  60  Pf. 

Brandt,  S.,  zu  Epid.  II.  2,  49,  Aul.  III,  5,  36.  v.  p.  169. 
Goetz,  G.,  zu  Plautus  Curculio.   Leipziger  Studien  zur  class.  Philologie. 
I.  2.  S.  250. 

Vallauri,  Th.,  de  fructu  ex  Plautinis  fabulis  percipiendo  acroasis  facta 
studiis  auspicandis  litte  ran  im  latinarum  in  Athenaeo  Taui'inensi.  XI. 
Cal.  Decembr.  An.  51.  DCCC.  LXXVIII.  Augustae  Taur.,  Paravia  15  p. 

Pllnlus  major.  Müller,  Joh.,  Emendationen  zur  Naturalis  Uistoria  des 
Plinius.  II.  Sitzungsber.  d.  Wien.  Acad.  XC.  Heft  2.  p.  349  —386  u.  einzeln. 
Wien,  Gerold.  40  S.  60  Pf.   (I.  II.  1  M.  10  Pf.) 

Polllo.  Thourct,  G.,  de  Asinio  Pollione  rerum  Caesarianarum  scriptore  v. 
Cicero  p.  223. 

Porphyrlus.   Goetz,  G.,  u.  G.  Loewe,  zu  Optatianus  Porphyriiis.  Leipziger 

Studien  z.  class.  Philologie.  1.  2.  Heft.  S.  376-379. 
Prüden ti us.    Holder,  A.,  die  bouloneser  angelsächsischen  Glossen  zu  Pru- 

dentius.    Germania.  XXIII,  4.  S.  383—403. 
Quintiiianus,  libro  X  annotato  per  le  scuole  da  F.  Zambaldi.   Firenze,  Le 
Monnier.   120  p.  1  M.  50  Pf. 

Sallustius.  Vogel,  Fr./Ojio'.ö-r^s;  Sallustianae.  Erlangen  1877.  Deichert.  1  M. 
Ree.  Zeitschrift  f.  d.  Oesterreich.  Gymnasien.  XXIX,  11.  S.  838-839  v. 
O.  Keller. 

Salvianus  rec.  C.  Halm.  Berlin,  Weidmann,  v.  p.  25.  159.  5  M. 

Ree.  Jen.  Literaturzeitung  No.  43  p.  614—615  v.  E.  Ludwig. 
Seduli  us.    Huemer,  J.,  de  Sedulii  poetae  vita  et  scriptis  commentatio. 

Wien,  Holder.   IV,  123  S.  3  M.  60  Pf. 

Seneca,  M.  A.  Sander,  M.,  zu  dem  Rhetor  Annaeus  Seneca.  Jahrbücher 

f.  Philologie.  117.  Bd.  11.  H.  S.  787—792. 
Seneoae  L.  Annaei,  monita  et  ejusdem  morientis  extremae  voces.   Ex  codi- 

eibus  Parisinis  saeculi  VII.  et  IX.  primus  ed.  E.  Wölfflin.  Erlangen, 

(Deichert).   gr.  4.  32  S.  1  M.  50  Pf. 

Blümner,  H.,  Seneca  de  benef.  VII,  9,  2.  Wissenschaftl.  Monatsblätter. 
VI,  10  S.  157. 

Haas,  J.,  de  L.  Annaei  Senecae  philosophi  monitis.  Diss.  inaug.  Wirce- 
burg.  Stuber.   40  S.  2  M. 

Rec.  Blätter  f.  d.  Bayerische  Gymnasialwesen.  XIV,  10.  S.  445  -446 
v.  L.  Mayer. 

Marx,  K.  F.  iL,  Anordnung  der  die  Medicin  betreff.  Aussprüche  des  L. 
A.  Seneca.   Gött.  Dietrich,  v.  p.  97.  3  M. 

Rec.  Literar.  Centralblatt  No.  50  p.  1635. 
Seneca  trag.   Lentz,  F.  L.,  Seneca  Herc.  für.  1055.   Agere,  agitare  und 

composita.    w   senschaftl.  Monats-Blätter  VI,  10  S.  153—156. 
Serviua  in  Vergilii  Aeneidem  v.  Vergilius. 

Septimius.    Dung  er,  H.,  Diktys-Septimius.  Dresden.  Pr.  d.  Vitzthumschen 
Gymn.  v.  p.  93. 

Rec.  Wissensch.  Monate-Blatter  VI,  9  p.  131—139  von  Lehrs. 


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228  Römische  Autoren. 

Septimius.  Havet,  L,  sur  la  date  da  Dictys  de  Septimius.  Revue  de  Philologie 
II,  3.  p.  238-240. 

Sextius,  „Anuulus  Rufini".  I.  Sententiae  Sextiae,  neu  hrsg.  v.  J.  R.  Tobler. 
Tübingen,  Fues.  19  S.  1  M.  50  Pt 

Sidonius  Apollinaris  oeuvres  (texte  latin),  publiees  pour  la  premiere  fois  dats 
l'ordre  chronologique,  d'apres  les  manuscrits  de  la  Bibliotheque  nationale, 
aecompagnees  de  notes  de  divers  commentateurs,  precedees  d'une  intro- 
duetion  contenant  une  etude  sur  Sidoine  Apollinaire,  avec  des  dissertations 
sur  sa  langue,  la  Chronologie  de  ses  oeuvres,  les  editions  et  les  manuscrits: 
par  E.  Barret.  Paris,  Thorin.  VII,  637  p.  16  M. 

ßitschofsky,  R,  zu  Sidonius  Apollinaris.  Jahrb.  f.  Philologie.  117. 
Bd.  11.  II.  p.  786. 

Sillus  Italicus.  l'assedio  di  Siracusa,  ovvero  il  libro  XIV  delle  sue  ..Ga^rr: 
Puniche'*:  versione  poetica  di  E.  Giaraca.   Siracusa,  Norcia.  4.  88  p. 
Reifferscheid,  A.,  in  Silium  Italicum  13,  339  ff.  in  observationes  (v.  p. 
137)  p.  5-6. 

Spartianus.    Reifferscheid,  A„  in  Spartiani  vitam  Pescennii  Nigri  12,  4. 

in  observationes  (p.  137)  p.  7—8. 
Statlus.   Blümner,  U.f  zu  Statius  Achill.  I,  332.    Wissenschaft!  Monat- 
Blätter  VI,  10.  S.  156—157. 

Sandström,  C.  F.,  studia  in  Statium.  UpsaL  Akad.  Buchh.  v.  p.  97. 
160.  2  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  No.  50.  S.  705  v.  E.  Baehrens. 
Suetonius.    Ii  nemo r,  J.,  über  eine  Wiener  Handschrift  zu  Sueton  v.  Tacitus 
Synesius,  oeuvres,  trad.  en  franc.  p.  H.  Druon.  Par.  Ilachette.  632  p.  7  M.  50  Pf. 
Ree.  Revue  critique  No.  42  p.  241—243  von  F.  Lapatz. 

Taoitl  opera  par  E.  Jacob,  vol.  I,  II.  Paris  1875—77,  Hachette.        15  M. 
Ree.  Revue  historique  VIII,  p.  I.  178—180  v.  Guiraud. 

—  Annalen  v.A.  A.  Dräger.  I.  Bd.  3.Aufl.Lpzg.,Teubner.  v.  p.25.  2  M.  40  Pf. 

Ree.  Zeitschrift  f.  d.  Österreich.  Gymnasien.  XXIX.  8.  u.  9.  S.  631—632 
v.  Ig.  Prammer. 

—  sixth  book  of  the  Annais.  Edited  with  notes  by  A.  J.  Church  and  W. 
J.  Brodribb.    London,  Macmillan  108  p.  Lwb.  3  M. 

—  vita  Agricolae;  brevi  annotatione  explieuit  F.  Dübuer.  Paria,  Lecoffre. 
24  p. 

—  vita  Agricolae.  Nouvelle  edition  preeedee  d'un  argument  et  contenant 
des  sommaires  et  des  notes  historiques,  etc.,  en  francais,  par  llenry. 
Paris,  Belin.  44  p. 

—  de  vita  et  moribus  Cn.  Julii  Agricolae  liber.  Erklart  v.  C.  Tückin?. 
2.  verb.  Aufl.  Paderborn,  F.  Schöningh.  72  S.  60  Pf. 

—  dialogus  v.  C.  Peter.   Jena,  Fischer,  v.  p.  25.  97.  2  ML  80  Pf. 

Ree.  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymnasien.  XXIX,  8.  u.  9.  S.  625—627  v. 
Ig.  Prammer. 

—  de  origine  et  situ  Germanorum  liber.  Ree.  A.  Holder.  Leipzig,  Teubner. 
56  S.  2  U. 

 par  J.  Gantrelle.   Paris,  Garnier,  v.  p.  25. 

Ree.  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymnasien  XXIX,  8.  u.  9.  Heft.  S.  627- 
629  v.  Ig.  Prammer. 

 c.  Fr.  Kritzii  annotatione  cur.  W.  Uirschfelder.  Berlin,  Weber, 

v.  p.  25.  1  M.  80  Pf. 

Ree.  Zeitschrift  für  die  österr.  Gymnasien.  XXIX,  8.  u.  9.  Heft.  S.  6*3 
—631  v.  Ijz.  Prammer. 

—  oeuvres  completes  traduites  en  francais  avec  une  introduetion  et  des 
notes,  par  J.  L.  Burnouf.  Paris,  Hachette.  XXIV,  715  p.  3  Ii.  5ö  Pf 
Andresen,  G.,  Tacitus  (mit  Ausschluss  der  Germania).  Jahresberichte  d. 

Philologischen  Vereins  zu  Berlin.  IV.  S.  254—322.  (Zeitschrift  für  dts 
Gymnasialwesen  XXII,  10—12.) 


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Römische  Autoren.  229 

Taciti.   Böttger,  IL,  Wohnsitze  der  Deutsehen  in  dem  v.  Tacitus  beschrieb. 
Lande.   Stuttgart,  Grüninger,  v.  p.  98.  10  M. 

Rec;  Zeitschrift  für  die  österr.  Gymnasien.  XXIX»  11.  S.  862-865  v. 
W.  Tomaschek. 

Dedcrich,  A.,  über  die  Suevi  des  Tacitus.  Agric.  28.  Monatsschr.  für 
Westdeutschland.  IV,  7-  9  p.  427—432. 

Huemer,  J.,  über  eine  Wiener  Handschrift  zum  Dialog  und  zur  Ger- 
mania des  Tacitus  und  zu  Suetons  Fragmente  de  gramm.  et  rhet.  Zeit- 
schrift für  die  Österreich.  Gymnasien.  iXIX,  11.  S.  801—813. 

Orzecho wski,  L.,  über  Tacitus  Agricola.  (poln.)  Rzeszöw.  Pr.  d.  Oberg, 
v.  p.  160. 

Ree.  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  10  p.  780  v.  M.  Iskrzycki. 
cf.  p.  160. 

Tacitus  and  Bracciolini.   London,  Diprose.  v.  p.  98.  160.  25  M. 

Ree.  Edinburgh  Review.  No.  304. 
Tatianua.  Dembowski,  H.,  die  Quellen  der  christlichen  Apologetik  des 
zweiten  Jahrhunderts.    Th.  L  Die  Apologie  Tatian  8.  Diss.  Inaug.  Leipzig, 
Böhme  u.  Drescher.    96  p.  1  M.  80  Pf. 

Ree.  Literar.  Centralblatt  No.  49  p.  1592. 
Terentfus.    Francke,  0.,  Terenz  und  die  latein.  Schulcomödie.  Weimar, 
Böhlau.  v.  p.  27.  3  M. 

Ree.  Jen.  Literaturzeitung  N.  52  p.  732—735  v.  F.  Weinkauff. 
Sch Wickert,  Terentiani  loci  emendatio  v.  Pindarus  p.  217. 
Tertulliani  opera.   Accurante  J.  P.  Migne.  (Patrologiae  cursus  completus) 
vol.  II.   Paris,  Garnier.  776  p.  ä  10  M. 

flauck,  A.,  Tertullian's  Leben.  Erlangen,  Deichert  v.  p.  26.  5  M.  60  Pf. 

Ree.  Literar.  Centralblatt  No.  41.  p.  1335-1339  v.  II.  Ldnn. 
Oehninger,  F.,  Tertullian  u.  seine  Auferstehungslehre.  Augsburg,  Preyss. 
VIII,  34  S.  40  Pf. 

Tlbullua.    Ree.  Ae.  Baehrens.   Lips  Teubner.  v.  p.  26.  160. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  No.  50.  S.  703—704.  v.  K.  Rossberg.  — 
Zeitschr.  f.  Gymnasialwesen.  XXXII,  10  p.  658—668  v.  K  P.  Schulz.-. 
Bährens,  E.,  Tibullische  Blatter.   Jena  1876,  Fischer.         2  M.  40  Pf. 
Ree.  Zeitschr.  f.  Gymnasialw.  XXXII,  10  p.  658-668  v.  K.  P.  Schulze. 
Ulpianus,  Uber  regularum  v.  Corpus  juris  p.  224. 

Valerius.  Lange,  L.,  Valerius  Flaccus  Argon.  I,  174.   Leipziger  Studien  z. 

class.  Philologie,  L  Bd.  2.  Heft  S.  386—387. 
Vergilli  opera.  Nouvelle  editiou.   Avec  une  notice  sur  la  vie  de  Virgile,  des 
remarques  sur  la  prosodie  etc.,  par  E.  Benoist.  3.  tiragc  revu.  Paris, 
Hachette.  XVI,  591  p.  carte  et  vign.  2  M.  25  Pf. 

—  (nuovo  saggio  di  traduzione  deü'Eneide  di  Virgilio.  Hb.  I  e  II,  Tepisodio 
di  Niso  ed  Eurialo  (üb.  IX)  e  le  morte  di  Didone  (lib.  IV) )  Ferrara  1877, 
Taddei.  104  p.  2  M. 

8er vi  i  Grammatici,  qui  feruntur  in  Vergilii  Aeneidos  libros  I— III  com- 
mentarii.   Ree.  G.  Thilo.  Leipzig,  Teubner.  VI,  45S  S.  14  M. 

Church,  A.,  stories  from  Virgil,  with  24  lllustrations  from  Pinelli's  de- 
signs.  London.  Seeley.  Lwb.  6  M. 

Ree.  Academy  N.  341.  p.  470. 

Flach,  H.,  die  sechste  ecloge  des  Vergilius.   Jahrb.  f.  Phil.  Bd.  117.  II. 
9  p.  633-637. 

Keck,  H.,  zu  Vergilius  Aeneis.   [VI,  136—144.  205—209].  Jahrb.  f. 

Philologie.  117.  Bd.  11.  Heft.  p.  792—794. 
Parral,  L.,  estudio  de  las  obras  de  Virgilio.  Rivista  europea,  agosto. 
Tamisier,  F.,  etude  sur  Virgile.  Discours  de  reeeption  prononcä  äTAca- 

demie  de  Marseüle.   Marseille,  Barlatier-Feissat.  26  p. 

Victor,  S.  Aur.  Opitz,  Th.,  zur  Kritik  der  Caesarea  des  Sex.  Aurelius 
Victor.  Jahrb.  f.  Phil.  Bd.  117.  H.  9.  p.  650-656. 


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230    Epigraphik  u.  Palaeographie.  —  Griech.  u.  oriental.  Inschriften. 

Vulgata  Codex  aureus  ed.  J.  Belsheim.  Christiania,  Mailing,  v.  p.  99.  161. 

18  M 

Ree.  Zeitschr.  f.  wissensch.  Theologie.  XXII,  1  von  A.  Hilgenfeld. 

—  la  Saiote  Bible,  texte  de  la  Vulgate,  traduetion  francaise  en  regarc 
avec  commentaires  th^ologiques,  moraux,  philo  logiques,  historiques,  etc. 
rediges  d'apres  les  meilleurs  travaux  anciens  et  contemporains.  Les  Pro- 
phetes.  Jerämie:  Lamentations;  ßaruch;  introduetion  critique,  traducücn 
francaise  et  commentaire  par  Trochon.  Paris,  Lethielleux.  44i*  p.  ä  2  eoL 

9  M.  40  Pi. 

Ziegler,  L.,  die  lateinischen  Bibelübersetzungen  vor  Hieronvmus  u.  dk 
Itala  d.  Augustinus.  Ein  Beitrag  zur  Geschichte  der  heil.  Schrift.  Münchei 
187U,  Literar.-artist.  Anstalt  VIII,  135  S.  lö  * 

III.   Epigraphik  und  Palaeographie. 

1.    Griechische  Inschriften.  —  Orientalische  Inschriften, 
soweit  sie  zur  Kenntniss  der  classischen  Alterthnms- 
wissenschaft  von  Interesse  sind. 

Becker,  P.,  üb.  e.  dritte  Sammlung  unedierter  Henkelinschriften  aus  dem 
südlichen  Russland  u.  üb.  Dumont's  Inscriptions  ceramiques  de  Grec* 
[Paris  1871].  [Aus:  „Jahrbb.  f.  class.  Philol.  10.  Suppl.-Bd.*]  Leipzir 
Teubner.   231  S.  3  M.  60  Pf.  (1.  2.  1862—1869.  ä  M 

Brial,  M.,  nn  ancien  texte  de  loi  en  dialecte  cretois.  Journal  des  Savanfc. 
Aoüt. 

Carapanos.  C,  inscriptions  et  autres  pieces  provenant  de  Dodone.  Arci. 
Zeitung.  XXXVI,  3  p.  115-116.  u.  Taf.  13. 

—  inscription  inedite  de  Dodone.  Comptes  rendus  de  l'Acaderaie  des  h- 
scriptious.   Juillet  —  Scptembre. 

Delattre,  A.,  les  inscriptious  historiques  de  Ninive  et  de  Babylone.  Re^ar 
Catholique  de  Louvain.    Sept.  Oct. 

Deren bourg,  cachet  en  cristal  de  röche,  trouve  en  Metopotamie,  qui  portr 
deux  iuscriptions,  Tune  en  caracteres  cufiques,  Tautre  en  hebreu.  Afac 
des  inscriptions.  Seance  du  27.  sept.  1S78.  Revue  critique.  No.  40  p.  221 

Droysen,  U.,  sylloge  inscriptionum  atticarum.   Berlin,  \S  eidmann.  v.  p.  91 

Ree.  Liter.  Centralblatt.   No.  51.  p.  1669-1670. 
Elena,,  P.  F.,  sopra  una  iscrizione  fenicia  scoperta  in  Cagliari:    lett-'ra  a 

Gaetano  Cara.   Livorno,  Fabbreschi.  4.  26  p.  m.  1  TfL 
Frankel,  M,  die  Isis-Inschrift  von  Jos.   Arch.  Ztg.  XXXVI,  3  p.  131— loi 
Heron  de  Villefosse.  A.,  Tinscription  celtique  de  Novare.   Musee  Arcbeo 

logique.    4.  Livr. 

Kaibel.  G.,  epigrammata  graeca  ex  lapidibus  collecta.  Berlin,  Reimer,  v.  p.  1(0, 

12  M 

Ree.  Academy  No.  344.  p.  545  v.  R.  Ellis. 
Kirchhoff,  A.,   Inschriften  aus  Olympia.   No.  175—192.    Arch.  Zeitiu* 

XXXVI,  3  p.  139—144.  u.  Taf.  17—19.  v.  ^p.  27. 
Kojitavojor,;,  ü.,  'Ez'-Yporf«'.  oicrcoptuv  usfxov.     Afbjvct'.ov.  Z',  t'  p.  205 — 214. 
Lambros.  Sp.,  notes  fröm  Athens  (inscription  in  Marathon).  AthenaeunL 

no.  2662. 

Lauth.    Aegyptisch-aramiiische  Inschriften.    Sitzungsber.  d.  K.  b.  Akademie 

zu  München.    1878  II,  1.  p.  97—149. 
Lenormant,  F.,  etudes  cuneiformes.  H.  et  III.  fascicule.  Paris,  Maisonoesvt. 
100  et  111  p.  v.  p.  100.  ä  2  M.  50  P: 

anno,  A.,  sopra  alcuni  piorabi  sardi.   Atti  dell'  Accademia  di 
vol.  XIII.  u.  einzeln  Toriuo,  Paravia,  21  p.  m.  1  Tfl. 
Ree.  Revue  critique  No.  50.  S.  374—375  v.  G.  Schluraberger. 


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Lateinische  Inschriften.  231 

Meaant.  J.,  empreiotes  de  cylindres  assyriens  au  musee  britannique.  Acad. 

des  inscriptions.   Seance  du  4.  oct.  1878.    Revue  crit.  No.  41.  p.  240. 
Miller,   inscriptions  grecques  de  nie  de  Thasos.   Acad.  des  inscriptions. 

Seance  du  15  novembre.   Revue  crit.  No.  47.  p.  339—340. 

—  un  monument  greco-egyptien  du  III.  siede.  Academie  des  inscriptions. 
Seance  du  29  nov.   Revue  critique.  No.  349.  p.  372. 

Mordtmann  jr.,  A.,  sur  une  inscription  byzantique  de  Thessalonique.  Revue 

archeol.  XIX,  9  p.  172-175. 
Nowack,  W.,  die  assyrisch-babylonischen  Keil-Inschriften.    Berlin,  Mayer  u. 

Müller,   v.  p.  100.  75  Pf. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  No.  44.  p.  621—622  v.  Eb.  Schräder. 
Pierret,  P.,   recueil  d'inscriptions   inedites  du  Musee  egyptien  du  Louvre, 

traduites  et  comroentees.  2.  partie  avec  table  et  glossaire.  Paris,  Vieweg. 

4.  v.  p.  162.  25  M. 

Pinches.  Th.  G.,   Assyrian   names.   Academv,  No.  338.  p.  407. 
Rangabe,  A.  K ,  über  einige  dodonäische  Inschriften.  Arch.  Zeitung  XXXVI, 

3.    p.  116—118. 

Röhl,  H.,  eine  griechische  metrische  Inschrift.  Jahrb.  f.  Phil.  B.  117.  H.  9. 
p.  600. 

Smith,  G.,  history  of  Sennacherib.  Translated  from  the  cuneifonn  inscriptions. 

Edited  by  A.  G.  Sayce.  London,  Williams  and  Norgate.  Lwb.  18  M. 
Savelsberg.  J.,   Beitrüge  zur  Entzifferung  der  lykischen  Sprachdenkmäler. 

2.  Thl.  Erklärung  v.  55  lyk.  Inschriften.    Gedruckt  m.  Unterstützg.  d. 

kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien.  Bonn,  Weber.  VIII,  232  S. 

in.  3  Taf.  8  M.  (1.  u.  2.:  9  M.  80  Pf. 

Sehrader,  E.,   Keilinschriften  u.  Geschichtsforschung,  v.  p.  176. 

—  die  Namen  der  Meere  in  den  assyrischen  Inschriften.  Aoth.  d.  Berl.  Akad. 
Phil.  hist.  Klasse.  1877.  p.  169—195.  cf.  p.  163. 

Schröder,  P.,  -zpl  -wo;  KvXptoxffi  sz^pct©?,;,  »u-sspsa'v  K.  Ihpdixior,;.  IlapapT. 

opyaioX.  toO  iv  kovr:av.  <piXoX.  yA'KÖ^.p.  XXXI— XL.  m.  2.  Tfln. 
Tezza,  E.,  iscrizioni  cristiane  d'Egitto,  due  in  copto,  una  in  greco.  Pisa, 

Nistri.   4.  10  p. 

Ussing,  J.  L.,  kritiscke  bemaerkninger  til  antike  inskrifter  I.  Oversigt  over 
d.  Danske  Vidersk.  Selsk.  forhandl.  1878.  No.  1.  p.  1  -6  (Resume  p.  9—10) 

Voigt,  J.,  quaestionum  de  titulis  Cypriis  particula.  Leipziger  Studien  zur 
class.  Philologie.  I.  2.  251-302. 

2.   Lateinische  Inschriften. 

Allmer.  A.,  onzieme  Supplement  aux  Inscriptions  antiques  et  du  moyen  äge 
de  Vienne  en  Dauphine.  Vienne,  Savigne.  18  p.  et  grav. 

Bugge,  S.,  altitalische  Studien.  Christiania,  Dybwad.  v.  p.  169.  2  M. 
Ree.  Literar.  Centraiblatt.  No.  40.  p.  1324—25.  v.  1%. 

Christ,  K.,  Inschriftliches  aus  Heidelberg  unter  besonderer  Berücksichtigung 
keltischer  Namen  auf  rheinischen  Inschriften.  Jahrb.  d.  Vereins  von 
Alterthumsfreunden  im  Rheinlande.  LXIII.  S.  57-87.  v.  p   163.  M.  Tafel. 

—  Berichtigungen  zu  den  Jahrb.  LX.  S.  70  besprochenen  Miltenberger  In- 
schriften.   Das.  LXIII.  S.  176—180. 

Claretto,  G.,  i  marmi  scritti  di  Torino  e  suburbio  dai  bassi  tempi  alla  meta 

del  secolo  XVIII.  (continuazione).    Atti  della  Societa  di  Archeologia  di 

Torino.    II,  2.  p.  97-109.    v.  p.  163. 
Crespi,  diploma  militare  ritrovato  in  Sardegna  (lettera  a  G.  Uenzen).  Bullett. 

dell  instituto  di  corr.  arch.    No.  X.  p.  221 — 224. 
Freudenberg,  Remagen:   Röm.  Inschr.   Jahrb.  d.  Ver.  v.  Alterthumsfr.  im 

Rheinl.    Heft  LXI.    S.  185- 186. 
Geffroy,  recueil  d'inscriptions  doliaires  latines.  Comptes  rendus  de  TAcad«1- 

mie  des  lnscriptious.  Juillet,  Septembre. 

ßibliotheca  philolOäica  clawica.  IV.    1879.  17 


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232 


Palaeographie. 


Hagen,  A.,  Die  Amsoldinger  Inschriften.  Auzeiger  für  Schweiler  Alterthum» 

künde.   No.  4.  S.  875.  cf.  p.  101. 
Magen.  H.,  prodomus  novae  inscriptionum  latinaruin  Helveticarum  syltore* 

titulos  Aventicenses  et  vicinos  continens.  Bern,  Dalp.  4.  68  p.  4  M. 
Kernen,  G.,  iscrizioni  metriche  latiDe.   Bulletino  delP  Inst,  di  Corr.  neb. 

No.  XI.  S.  239-240. 
tauriere,  J.  de,  inscriptions  du  departement  des  Basses-Alpes.  Balletia 

Monumental.  T.  VI.  no.  5. 
Lovatelll,  E.  C,  la  iscrizione  di  Crescente  aariga  circense.    Bullenno  de!U 

Commissione  arch.  comra.  di  Roma.   VI.  3  p.  164 — 176.  m.  Tfl. 
Ree.  Acad.  des  Inscr.  Seanec  du  8.  Nov.  p.  E.  Renan.  Revue  crit 
N.  47.  p.  338. 

Northcote,  J.,  Spencer,  epitaphs  of  the  catacombs.    London,  Longman>. 
v.  p.  164.   Lwb.  12  M 

Ree.  Academy  Nr.  332.  p.  275—277  by  Ch.  W.  Boase.  —  Athenäen 
No.  2666. 

Poggi.   sopra  un  monumento  di  bronzo  con  leggeuda  in  caratteri  etraset: 

?atVi ti.  teste  scoperto  presso  Settima  in  quel  di  Piacenza.  Reg.  Dep.  per  k 
rov.  Parmensi.   Sess.  d.  6  Ag.  Studi  Ital.  I,  5  p.  714 — 715. 
Promis,  C,  le  iscrizioni  raecolte  in  Piemonte,  e  specialmente  a  Torino,  <U 
Meccaneo-Pingone-Guicheuon,  tra  l'anno  MD  e  il  MDCL,  ridotte  a  tin«ri 
lezione.    Torino,  stamp.  Reale.  4.  68  p. 
Renan,  E.,  Pinscription  pres  de  la  porte  Flaminienne.     Academie  des  In- 

ßcriptions.  23.  octobre.  Revue  critique  N.  46.  p.  324. 
Ritsehl,  F.,  Schriften  zur  latein.  Inschriftenkunde,  v.  p.  202. 
Urlichs,  Erwiderung  auf  die  Berichtigungen  zu  den  Miltenberger  IoschrirVn 
von  K.  Christ.    Jahrb.  des  Vereins  v.  Alterthumsfreunden  im  Rheinland*. 
LXIII.  S.  180—181  v.  oben  Christ 
Vslller,  G.,  une  inscription  de  la  vallee  d'Aspe.  Bulletin  Monumental.  T.  M. 
No.  5. 


Arbois  de  Jubainville, . d\  deux  diplönies  carlovingiens  des  archives  de  1' Aule. 

Bibliotheque  de  TEcole  des  Chartcs.   3.  et  4.  livr. 
Bibliotheea  Casinensis  seu  Codicum  manuscriptorum  (jui  in  Tabulario  Ca*i- 
nensi  asservantur.  vol.  I.— III.  series.   Monte  Cassino.  1873— 77.  typofiy 
Casinensi.  fol.  a  90  *> 

Ree.  Literar.  Handweiser.  1878.  No.  233.  p.  451—54.  von  Lierhein^r 
Catalogus  codicum  manuscriptorum  bibüothecae  regiae  Monacensis.  Tomi  1> 
pars  3.  Catalogus  codicum  latinorum  bibüothecae  regiae  Monacensis.  n~ 
cundum  Andr.  Schmelleri  indices  coniposuerunt  Caroi.  Halm,  Frdr. 
Keinz,  Gulielm.  Meyer,  Geo.  Thomas.  Tomi  U  pars  3.  Codices  nun. 
15121-21313  complectens.  München,  Palm.  343  S.  6  M.  (I.  1-4.111. 
1-3.  IV.  1-3.  V— VII.)  73  M.  90  Pt 

Catalogue  general  des  manuscrits  des  bibliotheques  publique«  des  departement' 
publie  sous  les  auspices  du  ministre  de  Pinstruction  publique.  T.  6.  Dom. 
Paris,  imp.  nationale.  4.  XI,  912  p.  a  12  M. 

Faulmann,  C,  das  Buch  der  Schrift,  enth.  die  Schriften  u.  Alphabete  aller 
Zeiten  u.  aller  Völker  d.  gesammten  Erdkreises.  Zusammengestellt  u.  er 
läutert.  Wien,  k.  k.  Hof-  u-  Staätsdruckerei.  Lex.-8.  XII,  272  S.  12  X. 
Frazer,  D,  paper,  pens,  and  ink:  a  brief  sketch  of  the  principal  imtia;' 
materials  used  in  all  ages,  with  a  chapter  on,  bow,  and  when  we  b«r»a 
to  write.   2.  edit.  revised.    Glasgow,  Bryce.  134  p.  1  M.  20  Pt. 

Gardthausen.  V.,  Beiträge  zur  griechischen  Paläographie.    Leipxigr  Hinwl 


.  Wissenschaftliehe  Monats-Blätter.  Nr.  11.  S.  161—162  v.  Rott 


3.  Palaeographie. 


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Ailgem.  Sprachwissenschaft.  —  Vergleich.  Grammat.  d.  class.  Sprach.  233 

Ginesta.  M..  dos  obras  didäcticas  y  dos  leyendas  sacadas  de  manuscritos  de 
la  Biblioteca  del  Escorial.  Dälas  ä  luz  la  Sociedad  de  Bibliöfilos  es- 
pafioles.  Madrid,  Ginesta.  4.  XVI,  428  p.  y  una  portada  foto-litografiada. 

Gitlbauer.  M.,  die  Ueberreste  griech.  Tachygraphie  im  Codex  Vaticanus  gra»> 
cus.  1809.    I.  fasc.  Wien,  Gerold.  4.  112  n.  14  M. 

—  Palaeographische  Nachlese.  Zeitschrift  für  die  Österreich.  Gymnasien. 
XXIX,  11.  S.  813-817. 

Mitzschke,  P.,  zur  Tachvgrafie  der  Griechen.  Archiv  f.  Stenographie.  30. 
Jahrg.    Nr.  360. 

Notloe  des  objets  exposes  a  la  Bibliotheque  nationale  par  le  departement 
des  manuscrits.  Chartes  et  diplömes.  Paris,  Champion.  83  p.  1  M.  25  Pf. 

Omont,  L.,  catalogue  des  manuscrits  de  la  bibliotheque  de  Conches.  Cabinet 

historique.  Juillet  —  Septembre. 
Paoli,  C,  del  papiro  considerato  come  materia  di  scriptura.    Firenze,  L« 

Monnier.  4.  v.  p.  102.  165. 

Ree.  Riv.  di  Filologia.  VII,  1.  2.  p.  122-126  v.  E.  Ferrero. 

Riemann,  H.,  Studien  zur  Geschichte  der  Notenschrift.  Leipzig,  Breitkopf  u. 

Härtel.  XVI,  316  S.  m.  12  Steintaf.  10  IL 

Van  Drival,  E.,  del'originede  recriture.  3.  Edition.  Paris,  1879.  Maisonneuv<>. 

XI,  168  p.  m.  Kpfrn.  6  M. 

Watten bach,  W.,  aus  einer  Halberstädter  Handschrift.  Anzeiger  f.  Kunde 
d.  deutschen  Vorzeit.    N.  F.  25.  Jahrg.  No.  10. 

—  et  A.  v.  Velsen,  exempla  codicum  graecorum  litteris  minusculis  scrip- 
torum.  Heidelberg,  Köster,  v.  p.  30.  60  M. 

Ree.  Academy,  N.  338.  p.  409.  by  E.  M.  Thompson. 


IV.  Sprachwissenschaft. 

1.    Allgemeine    Sprachwissenschaft.  —  Vergleichende 
Grammatik  der  classischen  Sprachen. 

Beiträge  zur  Kunde  der  indogermanischen  Sprachen,  hrsg.  v.  A.  Bczzen- 
berger.  4.  Bd.  Festschrift,  zur  Feier  seines  50jährigen  Doctorjubiläums 
am  24.  Octbr.  1878  Hrn.  Prof.  Thdr.  Benfey  gewidmet  v.  Leo  Meyer, 
Th.  Nöldeke,  G.  Bühler,  A.  Fick,  J.  Budenz,  J.  Wackernagel, 
A.  Bezzenberger,  Th.  Zachariae.  Götüngen,  Peppmüller.  V,  388  S. 
v.  p.  165.  10  M. 

Bodouin  de  Courtenay.  I.  A.,  Vorlesungen  über  die  sprachwissenschaftlichen 
Forschungen  während  der  Jahre  1872  und  1873.  Lief.  1.  u.  2.  Kasan,  1877. 
VIII,  153  p.  (Russ.)  6  M. 

Bouterwek,  R.  u.  A.  Teqye,  die  Orthoepie  u.  die  Praxis.  Berlin,  Weidmann, 
v.  p.  103.  M.  4 

Ree.  Lit.  Ccntralblatt  No.  43  p.  1414—1415  von  H. 

Carretta.  £.,  le  langage  v.  p.  175. 

Chav^e.  H.f  ideologie  lexiologique.  Paris,  Maisonneuve.  v.  p.  30.  103.  165. 
Ree.  Riv.  di  Filologia.  VII,  3.  4.  p.  195—206  v.  F.  Ramorino.  —  Revue 
de  linguistique.  XI,  2.  3.  v.  Hovelacque. 
Delbois,  L.,  chapters  on  the  science  of  language.  4.    London,  Williams  and 
Norgate.  Lwb.  3  M.  60  Pf. 

Hermann.  C,  das  System  der  grammatischen  Flexionen  und  die  logisch- 
nationale Erklärungsweise  der  Sprache.  Jahrb.  f.  Phil.  118.  Bd.  11.  II. 
S.  513-526. 

Memoire«  de  la  Societe  de  linguistique  de  Paris,  Tome  III,  fascicule  5.  (hu 
du  volume.)  Paris,  Vieweg.  4  M. 

17* 


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234    Griech.  u.  röni.  Metrik.  —  Griech.  Grammatik  u.  Dialektologie. 

Müller,  F.,  Grundriss  der  Sprachwissenschaft.  2.  Bd.  Die  Sprachen  der 
schlichthaarigen  Rassen.  1.  Abth.  Die  Sprachen  der  austral..  der  hyper- 
boreischen  u.  der  amerikan.  Rasse.  Wien  1879,  Hölder.  176  S.  3  M.  60  Pf. 

(I.  u.  II,  L:  12  M.  SO  PL) 
Nolri,  L.,  der  Ursprung  der  Sprache»    Mainz  1877,  Zabern.  8  M. 

Ree.  Academy  No.  342.  S.  502—503  v.  A.  E.  Sayce. 
Steinthal,  H.,  der  Ursprung  der  Sprache.  Berlin,  1877,  Dümmler.         6  M. 
Ree.  Philosophische  Monats-Hefte.  XIV.  1.  2.  v.  Weis. 

Vanicek  A.,  Fremdwörter  im  Griech.  u.  Lateinischen.  Lpz.,  Teubner.  v.  p. 
103.  167.  1  M.  60  Pf. 

Ree.  Literar.  Centralblatt  No.  40.  p.  1323—24  von  £3. 

  griech.-lat.  etymol.  Wörterbuch.  2  Bde.  Leipzig.  Teubner.  v.  p.  31.  24  M 

Ree.  Jahrbücher  f.  Philologie.  Bd.  117.  H.  X.  S.  687—691  v.  G.  Meyer. 
Zehetmayr,  etymologische  Gleichungen.  Blätter  für  das  Bayerische  Gymnasiil- 
wesen.  XIV,  10.  S.  417-419. 

2.    Griechische  und  römische  Metrik. 

Christ,  W.,   Theilung  des  Chors  im  attischen  Drama,    München,  Franz. 
v.  p.  31.  2  V. 

Ree.  Lit.  Centralblatt  No.  43.  p.  1413-1414  von  J.  K. 
Hilberg.  J.,  das  Gesetz  der  trochäischen  Wortformen  der  Griechen.  Wien, 
Hölder.  v.  p.  104.  .  80  K 

Ree.  Zeitschrift  f.  die  Österreich.  Gymnasien.   XXIX,  11,  S.  820-822 
v.  AI.  Rzach. 

Müller.  L.,  rei  metricae  poetarum  latinorum  summarium.   Leipzig,  Teubner. 
v.  p.  104.  1  M.  60  Pf. 

Ree.  Literar.  Centralblatt  No.  4fi.  p.  1511—1512.  von  A.  R.  —  Blätter 
f.  d.  bayer.  Gymnasialwesen  XIV,  7.  8.  p.  358.  v.  E. 
Wackernagel,  J.,  die  epische  Zerdehnung.  Beiträge  z.  Kunde  d.  indogermaa. 
Sprachen.  Bd.  4.  p.  259—312. 

3.    Griechische  Grammatik  und  Dialektologie. 

Aiv.av.  A.,  eTutioXoptcti  raoorr^ar.;.    'A^va-ov  Z',  t'.  p.  178—182. 

Baiser,  H..  de  linguae  graecae  in  neutro  genere  Substantive  posito.  Leipzk. 
Hinrichs.  49  S.  1  M.  20  Pf. 

BetpßdTr, ;,  K..  viov  ).s$'.xov  £).X7jvoya).).ixov.    'AfbjvTjoi.    K.  'AvTiov'aoTj;. 

Bsp^twTr;;,  II.,  xosjio;  t^;  sXXTjvtxiJ;  jXu>307j;.  'Afrrjvat;,  "uz.  rf);  Koptwr,;  16  p. 

Born,  E.,  tavole  sinottiche  per  la  coniugazione  dei  verbi  irregolari  delLa 
lingua  greca.   2.  ediz.  riveduta  da  G.  Müller.  Torino,  Loescher.  56  p 

80  PL 

Braune,  L..   attische  Syntax  f.  den  Schulgebrauch.   2.,  verb.  u.  venu.  Aufl. 

Berlin,  Weidmano.   VII,  150  S.  1  M.  20  Pf. 

Burnouf,  J.  L.,  möthode  pour  etudier  la  langue  grecque.   Paris,  Delalait. 

3  iL 

XpTja-coSoyKo;,  A..  ^pa^av^  ttJ;  dpyaia;  eXXrjvtxi*;  ^Ximstt,;  rpo;  XP?,3t»  -dä-. 

jtct^TjTwv  t&v  'EXXr4vu(üv  s/oXsttuv  ix  zo'/./.iwv  epav.gfhTsa.  'Ato^r,^  flp.  Ütc;- 

>.s?avop^;.    x'  256  p. 

Cobet,  C.  G.,  oißuUtäv  —  oiUußtav  —  Syllabus,  vocabulum  vitio  natom. 
Mnemosyne,  N.  S.  VI,   4  p.  444. 

Constantinides.  G.,  de  infiuitivi  linguae  graecae  vulgaris  forma  et  usu.  {In 
griech.  Sprache.)   Strassburg,  Trübuer.   35  S.  IM. 

Curtius.  G.,  Tmnm,  Leipziger  Studien  zur  class.  Philologie  I.  2.  S. 

Franke  s.  C.  griechische  Formenlehre.  Bearb.  von  A.  v.  Bamber«.  12.  Aufl. 
Berlin  1879,  Springer.   X,  128  S.  I  M.  60  K 


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Lateinische  Grammatik  und  Dialektologie.  235 

Gretser.  J.,  institutionum  linguae  graecae  libri  tres,  ad  normam  Emmannelis 
Alvarez,  jux  tu  divisionem  iu  ratione  studiorum  Societatis  Jesu  prae- 
scriptam,  recogniti  et  emendati.  Editio  Parisiensis.  Paris,  Goupy.  VI,  156  p. 

Helme,  IL,  Griech.  w  —  xat.  Wissenschaftliche  Monats-Blätter.  VI.  Nr.  10. 
S.  150—151. 

Hol  wer  da,  A.  E.  J.,  de  dispositione  verborum  in  lingua  graeca  v.  p.  88. 
Holzwelssig.  Fr.,  griechische  Syntax.  Leipzig,  Teubner.  v.  p.  32.  104.  75  Pf. 
Ree.  Literar.  Centraiblatt  No.  45.  p.  1478.  von  H. 

Köv-o;,  7Xo>33ixcti  zopoTTjpTiaei;.  Büptuv  V  N.  8  p.  484—488,  Nr.  10.  p.  537 
-541.  v.  p.  32.  104.  168. 

—  suutttxxa  «ptXoXojixd,  £u<pr4}io;,  su^r^ta,  cü®tjuü>,  su<pio^ö;.  StuTrjp.  IT,  2,  ß' 
11.  S.  2$-28. 

—  zoixtXa  «piXoXojixd.  §  17.    rpaweu;  «vti  tou  ßtßXiojpd<po;.    §  18.  'AvTifpa- 

vvjZ  sx  toü  ovTqpdjptu.    'Exjpd^w,  etzo-fpdtpiu.    §  19.  M«~eqpa<psl>;  ix  xoö 

^STeqpd«p(u.    $  20.  oxofpaipEÜc  sx  xoO  üitofpdaxu.  §  21.  ßijjXio-fpatpo;,  ßißX'.o- 

fpo©(a,  ß'.ßXiofpct<pa>.    §  22.   Tcr^ufpdcpoQ ,  o£ü|pd<po;.    §  23.  ar^stoipd^o;, 

o^jistoipa^siov ,    or^jisioYpa'i'.XTj    "£y.vr(.     §    24.    xaXXqpd<po; ,  xaXXtfpa*ta 

xtX.  §  25.  7puoofpd<&o;,  ypyaoipa^ia.  Ilapvaoao;  N.  9  p.  677—686.  N.  10.  p. 
748—755.   N.  11  p".  869—874.  v.  p.  32.  104. 

—  xprctxa  xoi.  fpajijia-ixd.  Mcpo;  ixxov.  'Afr^vaiov.  Z'  f'  p.  145 — 167.  v. 
p.  82.  168. 

—  fXtuaoixal  rapaTYjpTjas'.;.  'E-STjjiEpl;  x<öv  <^tXojiafto»v.K;'  N.  10.  p.  145—148, 
N.  11,  p.  161-166,  N.  12.  p.  178-183,  N.  13.  p.  193—197,  N.  15. 
p.  225—239,  N.  16  p.  241—247,  N.  17.  p.  258—260.  v.  p.  32.  104.  168. 

Legrand,  E.,  grammaire  grecque  moderne,  suivie  du  Panorama  de  la  Grece 

d'Alexandre  Soutsos.   Paris,  Maisonneuve.   LI,  320  p.  8  M. 

Mehler,  E.,  de  hoofdregels  der  Grieksche  syntaxis.  Amsterdam,  C.  L.  Brink- 

man.  IV,  109  p.  2  M.  50  Pf. 

Menge,  H.,  Repetitorium  der  griechischen  Syntax  f.  die  obersten  Gymnasial- 
klassen u.  namentlich  zum  Selbststudium  bearb.    Wolfenbüttel,  Zwissler. 

IV,  71  u.  173  S.  3  M.  60  Pf. 

Nauck,  A.,  remarques  additionnelles  concernant  l'ouvrage  de  M.  Curtius 

sur  le  verbe  grec   Bulletin  de  TAcad^mie  de  St.  Petersbourg.  XXIV. 

p.  517—524.  v.  p.  33. 
08thoff.  H.,  zur  griechischen  Vertretung  der  indogermanischen  nasalis  sonans. 

Zeitschrift  f.  vergleich.  Sprachforschung,  v.  N.  F.  4.  Bd.  4.  Heft 
Parker,  F.,  tracts  on  the  greek  language.   Nos.  8—10.   The  grammatical 

doctrines  and  the  true  texts  of  the  Holy  Scriptures.   London,  Simpkin. 

54  p.  Lwb.  v  p.  168.  2  M.  40  Pf. 

Recuell  des  prineipaux  verbes  irreguliers  de  la  langue  grecque  et  de  leurs 

deriv^s  grecs,  latins  et  francais;  par  un  professeur  de  grammaire.  Paris, 

Delalain  86  p. 

Schenkt,  K.,  deutsch-griechisches  Schulwörterbuch.  3.  A.  Leipzig,  Teubner. 
v.p.  33.  9  M. 

Ree.  Zeitschr.  f.  Oesterr.  Gymnas.  XXIX,  10  p.  750—752.  v.  A.  Zingerle. 
Timayenle,  T.  T.,  the  modern  greek:  its  pronunciation  and  relations  to  ancient 
greek.   New- York,  Appleton.  Lwb. 
Ree.  Academy,  N.  336.  p.  865—366. 

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Ree.  Zeitschr.  f.  d.  Oesterr.  Gymn.  XIX,  10  p.  776. 

4.    Lateinische  Grammatik  und  Dialectologie. 

Bertanl,  F.,  grammatica  latina  ad  uso  delle  scuole  clasaiche.  Parte  I:  Etimologia. 

Bernaxdoni.  210  p.  1  M.  70  Pf. 


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236  Lateinische  Grammatik  und  Dialektologie. 

Bertani,  compendio  della  grammatica  latina  ad  uso  dei  ginnasii.  Parte  !: 
Etimologia.  Milano,  Bernardoni.  148  p.  I  M.  30  Pf. 

Buchholz.  H.,  priscae  latinitatis  originum  libri  tres.   Berlin  1877.  Dümml»*r. 

9  M.  Pf. 

Ree.  Zeitschrift  f.  roman.  Philologie.  11,3.  S.  489— 492  von  G.  KoertiD.'. 
Burnouf.  J.  L.,  methode  pour  studier  la  langue  latine,  27.  edition.  Paris, 

Delalain.  XVI.  352  p.  2  M.  75  Pf. 

Cadei.  A.,  origine  della  lingua  italiana.  Propugnatore,  disp.  4—5.  (luglio  a  0tt , 
Campos  Leyza,  analyse  etimologique  des  racines  de  la  langue  latine.  Pari*. 

Maisonneuve.  584  p.  10  M. 

Cavallo.  B..  grammatica  della  lingua  latina.  2.  edizione.  Torino,  tip.  Salesiana. 

IV,  272  p.  1  M.  50  Pf. 

Civlletti,  P.,  modi  scelti  della  lingua  latina,  raecolti  dei  classici  scrittori. 

Palermo,  Roberti.    120  p.  85  Pf. 

Draeger.  A.,  historische  Syntax  der  lateinischen  Sprache.  1.  Bd.  2.  Aufl. 

Leipzig,  Teubner.  XXXII,  671  S.  v.  p.  34.  105.  169.  12  M 

Ellendt's.  F.,  lateinische  Grammatik  Bearb.  v.  M.  Seyffert.  20.  verb.  Aufl. 

v.  M.  A.  Seyffert  u.  11.  Busch.  Berlin,  Weidmann.  XII,  340  S.  2  M.40Pf. 
Gandlno,  G.  B.,  studi  di  latino  antico.   Torino,  Loescher.  24  p.  v.  p.  169. 

1  M.  50  ?f 

Giraud.  C,  de  Portographie  suivie  par  M.  Ribbeck.  Journal  des  Savants  Aoüt 
Grammatica  latina  teorieo-pratica.    Camerino,  Savini. 

Heerdegen.  F.,  Untersuchungen  zur  lateinischen  Semasiologie.  2.  Hft:  All- 
gemeine Principien.  A.  u.  d.  T.:  Ueber  Ziele  u.  Methode  der  latein.  Se- 
masiologie. Versuch  e.  Bestimmg.  u.  Gliederg.  ihrer  allgemeinen  PriE- 
eipien.   Erlangen,  Deichert.  58  S.         1  M.  20  Pf.  (1  u.  2.:  2  M.  20  Pf.l 

Hol  wer  da.  A.  E.  J.,  de  dispositione  veiborum  in  lingua  latina.  v.  p.  SS. 

Hoyt.  P.,  a  one  term's  course  in  latin;  or,  the  study  of  latin  simplified  and 
Condensed ;  adapted  to  any  grammar,  reader,  or  method.  New- York.  Barnet 
19  p.  1  M. 

Ingerslev.  C.  F.,  deutsch-lateinisches  Schul-Wörterbuch.  Braunschweig,  Vieires 
u  Sohn.   Lex.  8.  XXIV,  644  S.  5  M 

—  latein.-deutsch.  Schul-Wörterbuch.  7.  Aufl.  Ebd.  Lex.-8.  XVI,  809  S.  6  M. 
Introduction  au  Precis  de  grammaire  latine  ä  l'usage  de  Tecole  du  Sacre-Coeur 

de  Jesus  a  Tournus:  par  le  directeur  de  cette  ecole.  Mäcon,  Protat.  88  p. 
Kan,  J.  B.,  latijnsche  grammatica.  2.  Deel.  Utrecht,  Kemink.  85  p.  v.  p.  167. 
Krause,  A.,  de  quom  coniunetionis  usu.    Berol.  1877,  Mayer.  41  p.      1  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  No.  42.  p.  602 — 603  v.  LübberL 
Lange,  J.,  de  sententiarum  temporalium  apud  priscos  scriptore*  latinos  syntaxi. 

partic.  I.    Vratislav.,  Koebner.   47  p.  1  M. 

Lentz,  F.  L.,  praeeeps.    Wissenschaft.  Monats-Blätter.  VL  No.  10.  S.  153. 

—  Lexicalisches  üb.  dare.  Dass.  No.  11.  S.  167—172. 

Lhomond,  e  lernen  ts  de  grammaire  latine  annotes  et  completes  par  P.  Deltour. 
40.  edition,  revue  et  modifiee.  Paris,  Delalain.  VII,  330  p.  v.  p.  169.  1  M.  60  Pf. 

—  elements  de  la  grammaire  latine  ä  Tusage  des  Colleges.  Nouvelle  edition. 
Paris,  Lecoffre.   227  p. 

Macias  Plcavea.  R.,  compendio  elemental  y  razonado  de  gramätioa  venera! 

latina.    Madrid,  Murillo.  4.  160  p.  8  M.  SO  Pf. 

Martine  E.,  a  che  punto  stia  la  questione  deir  esistenza  d'una  legge  antica 

d'accentuazione  nella  lingua  latina.  Riv.  di  Filologia  VII,  2.  3.  p.  129—194. 

u.  einzeln  Torino,  Loescher.  66  p.  1  M.  80  Pf. 

Meiring.  M.,  lateinische  Grammatik.   Für  die  mittlem  u.  obern  Klassen  der 

Gymnas.  bearb.  6.  vielf.  verb.  Aufl.   Bonn,  Cohen  4  Sohn.  IV,  493  S.  4  M. 

—  kleine  lateinische  Grammatik.  Für  Gymnasien  u.  Realschulen  bearb. 
6.  verb.  u.  verm.  Aufl.  Mit  angehängtem  Vokabularium  zur  Wortableite. 
Kap.  68—71  u.  zu  den  Hauptregeln  der  Syntax  bis  Kap.  91.  Ebd.  IV. 
285  S.  1  M.  20  Pf. 


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Allgeni.  antike  Literaturgeschichte.  237 

Mohr,  G.,  de  infinitivo  historico.    Diss.  inaug.   Halis.  33  p. 

Müller.  L.,  orthographiae  et  prosodiae  latinae  suramarium.    Lpzg.,  Teuboer. 

v.  p.  170.  1  M.  20  Pf. 

Ree.  Blätter  für  das  Bayer.  Gynin.  XIV,  7.  u.  8.  S.  359.  v  E. 
Pagano,  V.,  dell'  antichitä  della  lingua  italiana  e  de'  dialetti  italici.  Pro- 

pugnatore,  disp.  4—5  (luglio  a  ott) 
Ritsehl,  F.,  Schriften  zur  latein.  Sprachkunde  v.  p.  202. 
Rönsch,  H.,  u.  G.  Löwe,  Glossograpbisches.  Jahrb.  f.  Philologie.  117.  Bd.  H.  11. 

p.  795  -800. 

iIaxs)»),apözoy)»o;,  ix/.op;  avvtovjjimv  tij;  /.attvödj ;  fXo>33T;;.    'Es rt^zy.-  t<üv 
W,ouo&äv,  x;'.  N.  11  p.  173—174.    N.  12.  p.  191-192.  v.  p.  170. 

—  rt  tattmxi;  7>.«)33a  xat  «äoXojtct  zapa  tot;  apya'ot;  "EÜ^y.v.  Atatptßr;  ixt 
ü*rjs3'0f  toD  jiafHr^ato;  t^;  fwpa\x?^  fpajjLusta/.'i-pct;  sv  To»  "Eftv.  ü<xvtZ\TCrf 
u.t»>.  Athr.v. 

Schultz,  F.,  lateinische  Synonymik,  zunächst  f.  d.  oberen  Klassen  der  Gym- 
nasien bearb.    8.  verb.  Ausg.    Paderborn  1879,  Schöning».    VIII,  400  S. 

3  M. 

—  latin  grammar  adapted  for  the  use  of  Colleges.  New- York,  Fr.  Pustet, 
310  p.  Hbmqub.  7  M.  50  Pf. 

Seltz,  F.  de  adiectivis  poetarura  latinorum  compositis.  Diss.  inaug.  Bonn, 
Georgi.  41  p. 

Xrjjistmsi;  rspi  tAv  x<rcaX.ij£tt»v  undo  xot  endo  ~'sj  fipouv^tou.  'Evr^jispt; 

to"»v  OtXo^aftwv  x;',  N.  16.  S.  256. 

Veraiii.  BM  filosofia  della  lingua  latina.  Opuscuü  religiosi,  Letterari  e  Morali. 
Settembre-Ottpbre. 

V.  Literaturgeschichte. 

1.    Allgemeine  antike  Literaturgeschichte. 

Bouscaillou.  precis  synoptique  de  Thistoire  de  la  philosophie  et  des  auteurs 
pbilosophiques  presents  pour  le  baccalaureat.  4.  edition.  Paris,  Belin. 
4.  81  p. 

Caro,  E.,  les  idees  antiques  sur  la  iuort.  Revue  des  Deux-Mondes.  1.  No- 
verabre. 

Dobson,  W.  T.,  the  classic  poets:  their  lives  and  their  times,  with  the  epics 
epitomised.   London,  Smith  A  E.  440  p.  Lwb.  10  M.  80  Pf. 

Eucken.  R.,  Geschichte  der  philosophischen  Terminologie.  Im  Umriss  dar- 
gestellt.   Leipzig  1879,  Veit.  V,  226  S.  4  M. 

Gallery.  I)..  bandbook  of  essentials  in  history  and  literature,  ancient  and 
modern,  for  use  of  junior  pupils.  Dublin,  Gill.  130  p.  Lwb.    1  M.  20  Pf. 

Graux.  Ch.f  nouvelles  recherches  sur  la  stichom^trie.  Revue  de  Philologie. 
II,  2.  S.  97-143. 

KotCi«;.  N..  btopta  tij;  <5pi).o3o^ta;  izi  t<7»v  apyaiotato*v  ypovwv  piypt  to>v 

xa»v;.i*;.    Tö^         'Athjv.  tuxoTP.  tou  MiUovto;.  Preis  der  5  Bände  40  M. 

Müller.  M.  ensayo  sobre  la  historia  de  las  religiones.  Version  castellana  con 
la  biografia  del  autor,  por  A.  Garcia  Moreno.  Tomo  II.  Madrid,  Minues. 
247  p.  a  4M. 

lls'ptor,;,  *A.  zapafrsai;  to>v  o'.a<pöpo>v  ©».Xoao'^'.xojv  3j3tTjjiotto»v  t<7>v  o'tor'pöpoiv 

30^-dv  t^;  Eipoirrj;.   Xujtifa  I  N.  10  p.  149—154.  N.  11.    p.  165—170. 
N.  12.    p.  180—184. 
Quackenbos,  D.,  illustrated  history  of  ancient  literature,  oriental  and  classical. 
Accompanied  with  engravings  and  coloured  maps.   New-York,  Harpere. 
432  p.  Lwb.  7  M.  50  Pf. 


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238  Griechische  Literaturgeschichte. 


;  R.,  die  Philosophie  d.  Geschichte.  Göttingen,  Vandenboeck  d  Ruprecht 
v.  p.  171.  8  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturztng  No.  46  p.  654—656.  v.  Fr.  Paulsen.  —  Deuticb. 
Literaturblatt  N.  6  p.  37  v.  W.  H. 

Sayce.  A.  H.,  babylonische  Literatur.  Vorträge,  geh.  in  der  Royal-Instirution. 
London.  Mit  Genehmigung  d.  Verf.  in's  Deutsche  übertr.  v.  K.  FriedericL 
Leipzig,  0.  Schulze.  56  S.  2  M. 

Signoriello,  N.,  philosophiae  christianae  cum  antiqua  et  nova  comparatae  in 
compendium  redactae,  pars  altera  philosophiam  moralem  complectens.  Pars  1. 
Ethica  generalis.  Pars  II.  Ethica  specialis.  2  vol.  Neapoli,  Fibreni.  23t), 
200  p.  12  M. 

Wormstal I,  J.,  Hesperien.  Zur  Lbsg.  d.  reügiös-geschichtl.  Problems  d.  alten 
Welt.   Trier,  Lintz.  80  S.  3  M. 

2.    Griechische  Literaturgeschichte. 

Beitran  y  Rozpide.  R.,  historia  de  la  filosofia  griega.    Escullas  anteriores  i 
Socrates.  Breve  exposicion  de  sus  doctriuas  y  enseüanzas.  Madrid,  Medioa. 
192  p.  4M. 
Ree.  Revista  Europea.  Agosto. 
Blass.  F.,  die  attische  Beredsamkeit.  Bd.  II.  u.  m.  1.  Abthlg.  Lpz.,  1874-77. 
Teubner.  28  IL 

Ree.  Revue  critique  No.  44.  p.  273—278.  v.  Ch.  Graux. 
BovTÜpa;,  a\  pvaus;  iv  ~\  of'/aüf  zw^ov..    'AXs^av &pivr(.    Bi^fXioorjxr,  A", 
a',  N.  2  p.  12-14,  N.  8  p.  19—20,  N.  5  p.  38-39. 

6idel,  Ch.,  nouvelles  etudes  s.  L  litterature  grecque  moderne.  Paris,  Maisoo- 
neuve.  v.  p.  35.  107.  171.  10  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  No.  40.  p.  575—576.  von  C. 
Le  Monde  8.  Oct.  v.  C.  Huit. 
K  lasen.  F.,  die  altte6tamentliche  Weisheit  u.  der  Logos  der  jüdisch -a 
driiiischen  Philosophie  auf  historischer  Grundlage  in  Vergleich  gesetzt. 
Beitrag  zur  Christologie.   Freiburg  i.  Br.,  Herder.  VI,  87  S.    1  M.  80  Pf. 

Münk,  E.,  Geschichte  der  griechischen  Literatur.  Für  Gymnasien,  höhere 
Bildungsanstalten  u.  z.  Selbstunterrichte.  3.  Aufl.  neu  bearb.  v.  PL  Volk- 
mann. 1.  Thl.  Von  Homer  bis  auf  die  Anfange  der  Attischen  Prosa. 
1.  Hft.   Berlin  1879,  Dümmler.  VU  u.  S.  1—288.  3  M. 

Nicolai,  R.,  Gesch.  d.  neugriech.  Literatur.   Leipzig  1876,  Brockbaus.  5  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  No.  40.  p.  574—675  von  C.  Bursian. 
Quinet,  E.,  axjirj  xctl  za^ax^  ttJ;  iXtapadge  ^irroXo«üta;,  üso  K.  I.  Koptcx«9 
xotl  N.  I.    2-avoav?,.   M&ijviplv,    'A-rfsXozouXo;.    52  p. 

Rangabe,  A.  R.,  precis  d'une  histoire  de  la  literature  neohellenique.  2  volf. 
Berlin,  Calvary.  v.  p.  36.  S 
Ree.  Deutsche  Rundschau  V,  2  p.  329—332  v.  G.  Meyer.  —  Jeiiaer 
Literaturzeitung  N.  40  p.  574  v.  C.  Bursian. 
Stoll,  H.  W.,  die  Meister  d.  griechischen  Literatur.  Lpz.,  Teubner.  v.  p.  171. 

4  M.  20  Pf. 

Ree.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  XXIX,  10  p.  777. 
Teichmüller.  G.,  neue  Studien  zur  Geschichte  der  Begriffe.   2.  Hft.  Pseudo- 
hippokrates  de  diaeta.  —  Herakleitos  als  Theolog.  —  Aphorismen.  Gotha, 
Perthes.   XIV,  298  S.  (a)  6  M. 

Thilo,  Ch.  A.,  kurze  pragmatische  Gesch.  der  griech.  Philosophie.  CötheE 
1876,  Schulze.  5  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeirung  N.  51.  p.  716—719  v.  Stoy. 
Zeller,  Ed.,  üb.  die  griechischen  Vorgänger  Darwin^.   (Aus:  „Abhandlung« 
d.  k.  Akad.  d.  Wiss.*)   Berun,  Dümmler.  gr.  4.  16  S.  1 


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Röra.  Literaturgesch.  —  ArchSol.  Zeitschr.  Publikat.  archfiol.  Gescllsch.  239 


3.    Römische  Literaturgeschichte. 

Baehr,  J.  F.,  historia  de  la  literatura  latina.  VerÜda  al  castellano  de  la 
3.  edicion  germanica,  por  D.  Fr.  M.  Rivero.  Madrid,  P.  Conesa.  4. 
358  p.  12  M.  60  Pf. 

Bender,  H.,  Grundriss  der  röm.  Literaturgeschichte.  Leipzig,  Teubner.  v. 
p  108.  1  M. 

Ree.  Jahrb.  f.  Philologie.   118.  Bd.  IL  Heft  S.  535-542  v.  U.  K.  Be- 
nicken. 

Brizzi.  D.,  de  diversis  rationibus  quas  latini  epicorum  poeraatum  scriptores 

iniverunk   Padova,  Seminario.  v.  p.  108. 
Ree.  Rivista  di  Filologia  VII,  1.  2  p.  120  v.  F.  Ramorino. 
Cruttwell,  C.  T.,  history  of  roman  literature.  2.  edit   London,  Griffin.  514  p. 

Lwb.  10  M. 

Kopp,  la  letteratura  romana,  ad  uso  dei  ginuasi  e  dei  licei  recata  in  italiano 

da  J.  Paoli.    Potenza,  Favata.  58  p. 
Walser,  J.,  zur  formalen  Seite  des  Gleichnisses  bei  den  lateinischen  Dichtern. 

Zeitschrift  für  die  österr.  Gymnasien.   XXIX,  8.  u.  9.  S.  595—607. 

VI.  Alterthumskunde. 

1.    Archaeologische  Zeitschriften  —  Publicationen 
archaeologi scher  Gesellschaften. 

Annualre  de  l'archeologie  publie  par  A.  Saint -Paul.   3.  annee.  Paris, 

Hachette.    180  p.  u.  15  Kpfr.  v.  p.  36.  2  M.  50  Pf. 

Ree.  Polybibüon  XXIII.  6  p.  557. 
Atti  della  Societa  di  archeologia  di  Torino.  Vol.  II.  fasc.  2.   Torino,  Bocca. 

p.  97-176  m.  2  Kpfr.  v.  p.  172.  3  M. 

Bericht.  35.,  z.  Alterthumskunde  Schleswig-Holsteins.  Von  H.  Handelmann. 

Kiel,  v.  Maack.   4.  18  p.  1  M.  20  Pf. 

Bibliotek,  Historiskte,  utg.  af  C.  Silverstolpe.  1878.  2.  Ufte.  Stockholm, 

Norstedt.   p.  165-  353.  XXXUI-LXIV.  v.  p.  109.  5  M. 

Bulletin  de  la  Commission  des  antiquites  departementales  du  Pas-de-Calais. 

T.  4.   Arras,  Sede.   431  p.  et  19  planches. 

—  de  la  Societe  des  sciences  historiques  et  naturelles  de  l'Yonne.  Annee 
1878.  32.  volurae  (13.  de  la  2.  serie).  Auxerre,  Societe.  LX,  265  p.  et 
planches  v.  p.  38.  172. 

—  de  la  Societe  des  antiquaires  de  Normandie.  T.  8.  Annee  1875—1876 
et  1876-1877.   Caen,  Le  Blanc-Hardel.   530  p. 

—  de  la  Societe  historique  et  archeologique  de  Langres.  Langres. 

—  de  la  Societe  des  bibliophiles  bretons  et  de  rbistoire  de  Bretagne.  Ire 
annee  (1877—1878).   Nantes,  Societe.   VI,  66  p. 

—  de  la  Society  des  sciences  naturelles  et  historiques  de  l'Ardeche.  No.  IL 
1877.   Privas,  Roure.   90  p. 

—  de  la  Society  archeologique  du  Finistere.  T.  5.  1877—1878.  Quimper, 
Jaouen.   204  p. 

Congres  archeologique  de  France,  44e  Session.  Seances  generales  tenues  ä 
Senlis  en  1877,  par  la  Societe  francaise  d'arch^ologie  pour  la  conservation 
et  la  description  des  monuments.  Excursion  archeologique  dans  le  de- 
partement  du  Lot   Paris,  Derache.   LVI,  624  p.  et  21  planches. 

Jahrbach  d.  historischen  Vereins  d.  Kantons  Giarus.  13.  u.  14.  Hft.  Zürich 
1877,  Meyer  4  Zeller.    143  u.  VH,  144  S.  m.  1  lith.  Portr.         a  3  M. 

Jahrbücher  d.  Vereins  v.  Alterthumsfreunden  im  Rheinlande.  63.  Hft  Bonn, 
A.  Marcus.  IV,  216  S.  m.  5  autogr.,  lith ,  chromolith.  u.  phototyp.  Taf. 
v.  p.  39.  a  6  M. 


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240  Encyclopädie  u.  Methodol.  d.  Alterthums  wissensch.  etc.  —  Mythologie. 


Journal  of  the  Royal  Asiatic  Society.   New  Series.  Vol.  1.  Part.  2.  London, 

Trübner.    v.  p.  110.  ä  9  M.  60  Pf 

Memoire*  de  la  Societe  arche'ologique  de  Touraine,  t.  26.  Tours. 
Neujahrs-Blatt  d.  Vereins  f.  Geschichte  u.  Alterthumskunde  zu  Frankf.  i.  M 

f.  d.  J.  15>78.  Frankfurt  a.  M.,  Völcker.  4.  m.  2  Kpfrn.  V,  18  S.  3  )L 
Notizie  degli  scavi  di  antichita,  comunicate  alla  R.  Accademia  dei  Lincei  p# 

ordine  di  S.  E.  il  ministro  della  pubblica  istruzione  (giugno  1878).  Roma. 

Salviucci.   4.  3  M. 

Studien,  indische.   Beitrage  f.  die  Kunde  d.  ind.  Alterthums.    Im  Vereine  il. 

mehreren  Gelehrten  hrsg.  v.  A.  Weber.    Mit  Uuterstütz.  der  Deutschen 

Morgeuländ.  Gesellschaft.  15.  Bd.  Leipz.,  Brockhaus.  484  S.  1j  M 
Taschenbuch,  historisches.  Begründet  von  Frdr.  v.  Raumer.  Hrsg.  v.  W.H. 

Riehl.  5.  Folge.  8.  Jahrg.  Leipz.,  Brockhaus.  XI,  400  S.  a  *  M 
Zeitschrift  f.  Rechtsgeschichte.    Hrsg.  v.  Bruns,  v.  Roth  uud  Böhlas 

13.  Bd.  3.  Heft.  Weimar,  Bühlau.  IV  u.  S.  410-  544.  3  M.  50  Pf.  ^13  Bd. 

cplt  12  M.  So  H) 


2.  Encyclopaedie  und  Methodologie  der  Alterthums- 
wissenschaft.  —  Sammelwerke. 

Asbach.  J.,  analecta  historica  et  epigraphica  latina.  Diss.  inaug.  Boll, 
Weber.   36  p.  1  iL 

Beaujean.  A.,  Supplement  d'histoire  et  de  geographie,  contenant  la  mythologk, 
Fhistoire  ancienne  et  moderne,  la  biographie  des  per»ounagea  celebre»  de 
tous  les  pays  et  de  tous  les  temps,  et  la  geographie  comparee,  ancienne 
et  moderne.    Paris,  Uachette.    ä  3  col.,  108  p.  1  M.  25  Pi 

Brocard.  H.,  origiues  de  la  societe  historique  et  archeologique  de  Langres. 
Langrcs,  Daugien.    7  p. 

Conze,  Antrittsrede  als  Mitglied  der  Akademie  zu  Berlin  u.  E.  Curtius'  Er- 
widerung derselben.  Monatsbericht  d.  Berl.  Akad.  1878.  Juli.  Aug.  p. 
473-478 

Corazzini.  F.,  delle  scoperte  archeologiche  del  conte  Giovanni  Gozzadini. 

Propugnatore.  disp.  4—5  (luglio  a  ott.) 
Courajod.  L.,  Alexandre  Lenoir,  son  journal  et  le  musee  des  monumeuts 

trancais.   T.  1.    Paris,  Champion.    CLXXXIX,  211  p.  et  portrait. 
Gessel,  C.  van,  mölanges  archeologiques.   Anuales  de  PAcademie  d'arche:^ 

logie  de  Belgique.   3.  serie.   Tome  III.   3.  et  *.  liv. 
Eisenlohr,  A.,  die  Photographie  im  Dienste  der  ägyptischen  Sprachforschung. 

Allgem.  Zeituug.    (Augsb.)  Beilage  No.  286. 
Jebb.  J.  J ,  an  english  school  of  archeology  at  Athens  and  Rome.  Contercpo- 

rary  Review.  Noverabre. 
Stapfer,  P.,  Shakespeare  et  Pantiquite.   Ire  partie:  L'antiquite  grecque  et 

latine  dans  les  oeuvres  de  Shakespeare.   Paris,  Sandoi  d  Fischbacher, 

187U.   VIII,  494  p.  7  M.  50  Pf 

Ree.  Academy  N.  342  p.  500  v.  G.  Monod. 
Tacchlni.  A.,  archeologia  preistorica.   Rivista  Europea,  Settembre. 


3.  Mythologie. 

Antona-Traversa,  C,  dei  miti  greci.   Roma,  Siniiuberghi.   24  p. 

B..  A.,  Parcheolitica  mitografia  considerata  in  relazione  ai  suoi  originirii 

tipi  tirreno-liguri  o  ligurini :  breve  cenno.  Livorno,  Marchetti.  50  Pf 
Beleze,  J.,  la  mythologie  mise  a  la  portee  des  enfants,  avec  questionnaire«. 

IG.  edition.   Paris,  Delalain.    VIII,  332  p.  m.  Abbild.  1  M.  50  Pf. 

Bernard,  Mme.  L.,  les  mythologies  de  tous  les  peuples  racontees  s  l* 

jeunesse.    IL  Edition.   Paris,  Didier.   II,  362  p.  et  grav.  2  IL 


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Mythologie.  241 

Boisiler,  G.,  la  religion  romaine  d'Augustc  aux  Antonins.  2  vols.  Paris, 
Hacbctte.   XIV,  819  p.  7  M. 

Boscawtii,  W.  St.  C,  Babylonian  creation  legends.  Academy  N.  332  p. 
269-270  v.  p.  174. 

BttChner,  A.,  o  ftttfßoXo;  vtA  ro'.r(Tixr(v  sro'}».v.    MsTofspar.;  Er.  II.  Aaji^pou. 

'AXi&ntytw;  BtßXto^xrj,  A\  d\  N.  3  p.  18-19.  N.4  p.  28—29.  N.5p.  39. 

Clermont-Ganneau.  Ch.,  mythologie  iconographique.  Revue  critique  I.  No.  40. 

p.  215-223;  II  No.  41  p.  232-240  u.  einzeln.  Leroux.  1  M.  50  Pf. 
Colvin.  S.,  the  Centaurs  I.  II.    Gornbill  Magazine  N.  225.  226. 

Ree.  Acaderov  N.  332  p.  268. 
Darnesteter,  J ,  Ormuzd  et  Abriroan.   Paris,  Vieweg.  v.  p.  44. 

Ree.  Academy  N.  335  p.  342  v.  J.  Jolly. 
Göll.  H..  illustrirte  Mythologie.  Göttersagen  u.  Kultusforraen  der  Hellenen, 
Römer,  Aegypter,  Inder,  Perser  u.  Germanen.  Nebst  Zusammenstellg.  der 
gebräuchlichsten  Symbole  u.  allejjor.  Bilder.  Für  Freunde  des  Altherth., 
insbesondere  f.  die  reifere  Jugend.  4.  venn.  u.  verb.  Aufl  Mit  260  in 
den  Text  gedr.  Illustrationen  u.  2  Tonbildern.  Nach  Zcichn.  v.  C.  F. 
Klimsch,  H.  Leutemann  u.  A.  gr.  8.  Lcipz.  1879,  Spamer.  X,  400  S.  4  M. 

geb.  5  M. 

jubernatls,  A.  de,  la  mythologie  des  plantes,  ou  les  legendes  du  regne 
vegetal.   T.  I.   Paris,  Reinwald.   XXXVI,  295  p.    Lwb  7  M. 

lillebrandt.  A.,  Varuna  als  Himmelsgott  u.  Herr  üb.  Tag  u  Nacht.  Breslau 
1877.  Nischkowsky.    31  p.  v.  p.  111. 

"»hnson.  B.,  the  gods  and  goddesses  of  classical  mythology:  being  a  short 
classical  dictionary.    London,  Stewart.   44  n.  Lwb.  1  M.  20  Pf. 

leinpaul,  R.,  die  siegreichen  Kämpfer.  Ausland.  No.  48.  p.  941—944. 

-  der  Kampf  der  Drillinge  und  des  Horatius  Schwestermord  in  ihrer  Be- 
rührung mit  der  Faunusmythe.   Ausland.  N.  52.  p.  1031 — 1037. 

ioth.  Busiris  u.  Osymandyas.  [Aus:  „Abhandl.  d.  k.  b.  Akad.  d.  Wissel 
München,  Franz.    4.    74  S.  2  M.  20  Pt. 

5  Tel  Her.  C.  C.,  mythologie  des  commencants,  ou  nouvellcs  lecons  sur  la 
mythologie  par  demaudes  et  par  reponses,  a  l'usage  des  ecoles.  37.  edit. 

Pari«,  Laplace,  Sanchez  &  Ce.    179  p. 

;hlis,  Ch.,  die  Grundidee  des  Hermes.  Erlangen  1875-77.  v.p.  44.  2  M.  80  Pf. 

Ree.  Ausland  No.  48  p.  959—960  v.  F.  Spiegel, 
nokwltz,  J.,  illustrirtes  Taschenwörterbuch  der  Mythologie  aller  Völker, 
ü.  Aufl.  Leipzig,  Arnold.  620  p.  m.  eingedr.  Holzschn.      3  M.  geb.  4  M. 
mmsen,  A.,  Dclphika.    Leipzig,  Teubner.  335  S.  8  M. 

ritz,  K.  Ph.,  Götterlehre  der  Griechen  u.  Römer.  In  neuer  Bearbtg.  hrsg. 
r.  Jl  Oberbrcyer.  M.  62  Illustr.  in  Holzschn.  Leipzig,  Ph.  Reclam  jun. 
114  S.  geb.  1  M.  20  Pf. 

ler,  M.,  lecture«  on  the  origin  and  growth  of  religion,  as  illustrated  by 
he  religiona  of  India.   London,  Longmans. 
Ree.  Academy  N.  344.  p.  555—56.  v.  A.  H.  Saycc. 

3Topi3yjG,  K.,  to  lopu  XPu-'-ov»  «  rifou  oaxruX'.o;  xat  rt  %ovrt  toy  IRoötojvo;. 

G9W*p±  t&v  Oaouaf>tuv.    N.  10  p.  148—151,  N.  11  p.  166-171. 

I  et  Chapsal,  cours  de  mythologie,  ou  histoire  des  divinit^s  et  des  heros 
a  plus  celebres  du  paganisme.  21.  <-d.  Paris.  Hachettc.  VIII,  224  p.  2  M. 

beck,  J.,  griechische  Kunstmythologie.  2.  Bd.  3.  Th.  4.  Buch.  Leipzig, 
ngelmann.  v.  p.  45.  12  M. 

Ree.  Liter.  Centralblatt  No.  42  p.  1383-1384  v.  W.  H.  R  r. 

isch,  L.,  Entwickelungsgeschichte  des  ägyptischen  Priesterthums.  Wien, 
-rold  v   p.  175.  GO  Pf. 

Ree.  Revue  critiaue  No  48.  p.  341—342  v.  G.  Maspero. 
,  A-,  Clements  ae  mythologie.   Dieux  primitifs,  aivinitds  superieures, 
rinites  inferieures,  etc.  4.  ed.  64  p.  Paris,  Dupont.  10  Pf. 


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242    Alte  Geschichte  im  Allgemeinen.  —  Orientalische  Geschichte. 


Roblou,  F.,  les  doctrines  religieuses  de  Tancieane  Egypte  d'apres  les 
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Assyriens  et  Babyloniens,  Medes  et  Perses,  Ph^niciens.   Ouvrage  re<&£* 

d'apres  les  d^couvertes  les  plus  recentes  et  avec  lindication  des  soarce*. 

et  contenant  4  cartes  et  24  vign.    Paria,  Hachette.  228  p.  2  iL 

Ree.  L'instruction  publique  N.  40  p.  627  v.  E.  Raunie.  —  AcadeiBT  N 
342  p.  501  v.  G.  Monod. 
Brugsch-Bey,  H.,  Geschichte  Aegypten^  unter  den  Pharaonen.    Nach  dVa 

Denkmälern  bearb.  Zusätze  u.  Verbessergn.   Leipzig,  Hinrichs.  S.  819- 

836  m.  1  Tab.  v.  p.  46.  112.  175.  40  M 

(Hauptwerk  u.  Zusätze  18  M.  40  Pf.  geb.  20  M.  40  PL« 
Chambrier.  A.  de,  die  Rolle  der  phönizischen  Rasse  in  der  alten  Welt  Base. 

Schweighauser.  31  S.  80  Pl 

Delaporte.  A.,  les  Croisades  et  le  Pays  latin  de  Jerusalem.   Limogea,  Ardaui 

143  p.  et  grav. 

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4  üumblot  XIII,  606  S.  v.  p.  46.  113.  11  M.  20  Pf.  (1.  u.  2.:  20  M.  80  PI 

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.tuttgart,  Cotta.  VII,  150  p.  4  M. 

chichte,  allgemeine,  in  Einzeldarstellungen.  Unter  Mitwirkg.  von  Alex, 
irückner,  Felix  Dahn,  Joh.  Dümichen  etc.  hrsg.  v.  Wilh.  Onken.  (In  ca. 
0  Bdn.  oder  100  Abthlgn.)  1.  Abtb.  I.  Bd.  Geschichte  d.  alten  Aegyptens 
.  Dümichen.  Mit  Illustr.  u.  Karten.  (S.  1 — 80  m.  eingedr.  Uolzschn., 
iolzschntaf.,  Steintaf.,  1  Chromolith.  u.  2  lith.  Karten.)  —  4.  Bd.  Ge- 
chichte  d.  alten  Persiens  v.  Ferd.  Justi.  Mit  Illustr.  u.  Karten.  (S.  1  — 
0  m.  eingedr.  Holzschn.  u.  Holzschntaf.)    Berlin,  Grote.  ä  3  M. 

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uges  verf.  Wien,  v.  Waldheim.  53  S.  u.  1  Taf.  1  sL 

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Fuea).  gr.  4.  IV,  73  S.  2  M. 

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histoire  des  peuples  Orientaux  et  de  PInde.  2.  edition.  Paris,  A.  Le"vy. 
art.  1  M.  50  Pf. 

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;chiaroli,  St.,  proposta  e  prolcgomeni  della  storia  deiP  umano  progrcsso. 
ol.  1.  Torino,  Borgarelli.   400  p.  5  M.  50  Pf. 

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2  M.  40  Pf. 

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evue,  corrigee,  et  augmentee.   Cours  61ementaire.  Paris,  Delagrave.  XI, 
99  p.  m.  Abb. 

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N.  52  p.  1691—1693  v.  Wlhsn. 
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uestions  on  the  chapters,  a  table  of  contents  and  a  chronological  index. 
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enstrup,  J.  C.  II.  R.,  Keltisk  Historieskrivning.  Thrigcs'.  historisk  aarborg  1879. 
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m  Krieg  u.  Frieden.  (VIII,  539  S.  m.  1  Stahlst.)  4  M.  50  Pf.  -  2.  Die 
leiden  Roms  im  Krieg  u.  Frieden.  (VI,  744  S.  m.  1  Stahlst.)  5  M.  40  Pf. 
.eipzig,  Teubner.  9  M.  90  Pf. 

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Dpment  of  civilisation.   3.  edit.  revised.    London,  Murray.  388  p.  Lwdb. 

14  M.  40  Pf. 

la  civilisation  primitive.  Tome  2.  Traduit  de  Panglais  sur  la  2.  edition, 
>ar  E.  Barbier.    Paris,  Reiuwald.  VIII,  597  p.  Lwdb.  ä  10  M. 

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Ree.  Zeitschr.  f.  wissensch.  Theologie  XXII,  H.  1  von  A.  Hilgenfeld. 


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244    Griechische  Geschichte.  —  Römische  Gesch.  und  Chronologie. 


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v.  p.  114.  1.' 

Ree.  Jen.  Literaturzeitung  No.  46  d.  657  v.  H.  Zurborg. 
Curtius,  E.,  Griechische  Geschichte.  1.  Bd.  Bis  zum  Beginne  d.  Perserkriejw. 
5.  verb.  Aufl.  Berlin,  Weidmann.  VU,  687  S.  .8  M. 

—  storia  greca:  trad.  da  G.  Müller  u.  G.  Oliva.  Fase.  VII.  Toriu*. 
Loescher.  vol.  II,  p.  161—320.  v.  p.  114. 

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Foucart,  P.,  memoire  sur  les  colonies  atheniennes  au  V.  et  au  VI.  sieck. 

Memoire«  present^s  a  l'Acad.  des  Inscriptions  t.  IX,  1.  partie,  p.  323— 4  U. 

u.  einzeln.  Paris,  Klincksieck.  4  M.  60  Pi 

Ree.  Revue  critique  No.  41  p.  225—230  von  Ch.  Graux. 

6ilbert,  G.,  Beitrage  zur  inneren  Geschichte  Athens.   Leipzig  1877,  Teubz*r. 

9  M.  20  Pi 

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Heyden,  E.  L.,  res  ab  Antiocho  III.  Magno  Syriae  rege  praeclare  gestae  »d 

regnum  Syriae  reficiendum  donec  in  Graeciam  exercitum  traiecit  223— 19i'. 

Diss.  inaug.  Monast.  Göttingen  Vandenhoeck  u.  Ruprecht.  64  p.  1  IL  20  PI 
Klatt,  M.,  Studien  zur  Geschichte  des  kleomenischen  Krieges.  Inaug.  Dat 

Göttingen.  58  p. 

Kotv  StavTtvl&l)*«  II.,  zct"ciXo,o;  twv  szis/v^ojv  AÖ-rjVokv  (suvE/a-.?).  üojTrp.  »a'  y. 

173—176.  iß'  p.  187—189.  ^'  p.  9    13.  -.o'  p.  79—80.  v.  p.  176. 
Aciji-po;,  üz.  IT.,  yapaxTrjp'.ajiü;  ~ou  BsjuotgxXsou;.     'Erriet  N.  155  p.  801 

-802. 

Ila-«pf»T-  fözouXo;,  K.,  ~v  "c*X:üxctiov  stü;  ttJ;  sXXyjvu^;  iXcjtep'.a;.  "AXo»y.;  t?4; 
K'jptv^ou  brJj  if>Li  Mojxjtio j.  'AXs^avopivr^  BtßXiob-rjx^  A ',  a',  N.  4  p.  25 — 28. 
N.  5  p.  33-36. 

Schäfer,  A.,  aus  den  Zeiten  d.  Kimon  u.  Perikles.  Uistor.  Zeitschrift  N.  F. 
Bd.  IV.  II.  2.  p.  209-226. 

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Ree.  Revue  historique.  T.  VIII.  1.  p.  168—172  von  A.  Holm.  —  Hisur. 
Zeitschrift  N.  F.  IV,  2  p.  209-226.  v.  A.  Schafer. 

Siret  C.,  epitome  historiae  graecae  notis  selectis  illustravit  A.  Mottet 

Paris,  Delalain.    VIII,  207  p. 
Stotl,  H.  W.,  Geschichte  der  Griechen  bis  zur  Unterwerfung  unter  Rom.  3. 

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Römische  Geschichte  und  Chronologie 


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delTimpero  occidentale.  4.  edizione.  Firenze,  Le  Monnier.  694  p.  4  V. 
Chamard,  F.,  les  eglises  du  moude  romain,  notament  Celle  des  Gaules  pendant 

les  trois  premiers  siecles.    Paris  1877,  Palme.  IV,  439  p.  5  M. 

Ree.  Revue  historique  VII,  1  p.  152—164  v.  B  Aube. 
Champagny.  de,  les  Cesars  du  troisieme  siede.    Nouvelle  Edition,  revue  et 

consid^rablemeot  augmentee.  3  vols.  8.  Paris,  Bray  et  Retaux.  1482  p.  18  M. 

-  le  rae^ne.  Edition  in  ^2.  10  M  50  Pf. 
Courval,  histoire  romaine  a  Pusage  de  la  jeunesse,  revue  et  complete>.  10. 

edition.    Paris,  Poussielgue.  311  p.  2  M. 

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VI,  652  S.  m.  2  Steintaf.  18  M. 

Demolins,  E.,  histoire  de  France  depuis  les  premiers  temps  jusqu'a  nos  iour*, 

d'apres  les  sources  et  les  travaux  recents.    I.  Les  origines,  la  feodalite\ 

Paris,  Soc.  bibliogr.  XXI,  410  p.  3  M. 

DQbl,    H.,   T.Z(Ä   -««>v   ZTJfiÖv    7C£|it   TT);   0'JVtDtJL03'7;   TOD    KcCC'.X'vCf.      'E'f  VfyMp'u  toiv 

4>tXo|tado»v       N.  17.  pag.  272. 
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Ree.  Revue  historique.  T.  VI.  1  p.  172-178  v.  P.  Guiraud. 

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Eichheim,  Max,  neue  Schlaglichter  auf  die  Urgeschichte  der  Germanen  iu 

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Histoire  romaine  depuis  la  fondation  de  Rome  jusqu'a  la  fin  de  Pempire 

d'Occident,  avec  cartes.    Nouvelle  edition.  Paris,  Poussielgue.  252  p.  2  M. 

-  depuis  la  fondation  de  Rome  jusqu'a  la  fin  de  Pempire  d'Occident.  a 
Pusage  des  maisons  d'education.  Nouvelle  Edition,  eurichie  de  cartes  et 
corrig^e  par  Pauteur.    Paris,  PeMagaud.  248  p. 

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Veith,  K.  v..  die  Kämpfe  der  Römer  u.  Germanen  bei  Limburg.  Mouatsschr. 

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403  S.  lö  X 

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nach  Orig.-Skizzen.  2.  Aufl.  Wien  1879,  Hölder.  VHI,  286  S.  v.  p.  119.  6  * 

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SüXXvjw  napvotadip  avflrjvöoua-zo;.    'E^rjjispi;  tujv  OtXoyLO§<uv.    xc".    N.  17. 

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IlE-plor,;,  'A,  -spt  -Av  ßaaiXiwv  x^;  Ms33r(via;  AlfttraBä*  xa»  -»3  sv  'ApxÄ 
gavapvoiou  t6p.ßoü  (tumuli)  ~r>ü  rpoyivou  aü-u»  Ai-j-vj.  Byptwv.  f.  N.  S1. 
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xer»  Trcpt^pa^;  "»)v  isap/iwv  E^Couapa&ouzöXao;  xa»  Ar^-ptao',;  xX.  'At$*. 

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[ap.   London,  Soc.  for  prom.  Christ.  Knowledge.    Lwb.        1  M.  20  Pf. 

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t  en  Assyrie.  Avec  des  illustrations  d'apres  les  monuments  par  M.  Tabbe 
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exploration  du  tumulus  dit  les  Sept-Bonnettes :  corapte  rendu.  Douai, 
Diu«     M  p.  et  3  plauches.  2  M.  50  Pf. 

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18» 


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e  di  Chiu  i     Descrizione  storica  ed  artistica.    Viterbo,  Monarchl  260  p. 

Carnac  et  ses  alentours.  (Guide  du  voyageur.)  Lorient,  imp.  et  lib.  GnnfcL 
40  p.,  12  grav.  et  une  carte.  1  M.  25  Pf. 

Carre  de  Busserolle,  J.  X.,  dictionnaire  geographique  et  biographiq-* 
d'Iudre-et-Loire  et  de  Tancienne  province  de  Touraine.  Tome  1.  Tours. 
Gcorget-Joubert.   4.   a  2  col.  VIII,  480  p. 

Caudel,  etude  sur  les  principales  voies  romaines  et  gallo  -romaine*  parttLt 
de  Senlis.   Tours,  Bouserei.   29  p. 

Cesate,  P.  de,  POppidum  du  Puy-de-Gaudy,  pres  Gueret  (Creuse),  tt  a 
muraille  vitriflee.   Autun,  Dejussieu.   26  p. 

Collectlon  de  documents  inedits  relatifs  a  la  villo  de  Troyes  et  ä  la  Cham- 
pagne meridionale,  publies  par  la  Societe  academique  de  l'Aube.  T.  L 
Troyes,  Lacroix.    XL,  436  p.  8  V 

Daatl,  L.,  notizie  storiche  archeologiche  di  Tarquinia  e  Corneto.  Roma, 
tip.  deü'Opinione.   XVI,  518  p.  u.  Plan.  5  iL 

Deajardlns,  E.,  göographie  de  la  Gaule  romaine.   P.  L  II.   Paris,  Hacbettt. 
v.  p..  121.  401 
Ree.  Revue  historique  VII,  2  p.  443—448  v.  P.  GuiraucL  —  Journal  it 
Savants.   Sept.  Oet.  v.  A.  Maury. 

AsayXXo;.  rt  Kc*{iravia,  IIojiT^ta,  HpcbtXsiov.  8.  L  et  a. 

Dive,  H.,  monographie  sommairc,  geographique,  historique,  agrieole,  etc^ 

departement  des  Landes.    Bordeaux,  imp.  Gounouilhou.    16  p. 
Essellen.  M.  F.,  das  römische  Kastell  Aliso  u.  Ort  d.  Niederlage  d.  römisch-:: 

Heeres  unter  Q.  Varus.  Zwei  AbhandL  Hamm.  Grote.  47  S.  60  P: 
Escavazioni  di  Roma  alla  Porta  Flaminia,  in  piazza  di  Pietra  e  sul  Palatk 

Archivio  Storico  della  citta  di  Roma.   Fase.  8. 
Fabiani,  E.,  la  Tarsis  nominata  nella  Bibbia  fu  una  soltanto  e  collect 

nella  Spagna  presso  il  Beti.   Pontif.  Accad.  di  Archeol.   Adun.  d.  fl« 

Maggio.   Studi  in  Ital.    I,  5  p.  716-717. 
Fellonrteau,  J.  E.,  histoire  de  la  vüle  de  Coutras  et  de  ses  environs.  Liboam^, 

MaleviUc.   XIII,  230  p.  5 1 

Gaule,  la,  romaine  d'apres  les  ecrivains  et  les  monuments  anciens.  Pi^ 

Hachette.    168  p.  avec  vign.  50  r 

Geffroy,  A.,  le  dessechement  du  lac  Fucin,  notice.  Paris  Thorin.  51  p.  v.  p. 
Giordano.  F.,  condizioni  topografiche  e  fisiche  di  Roma  e  Campagna  ronuni 

Roma,  tip.  Elzeviriana.   4.   86  p. 
Gorduni,  Petude  de  geographie  et  de  numismatique  gallo -beige.  Aoialf 

de  la  Soc.  arch.  de  Namur.  XIV,  2. 
Gozzadini,  G.,  seavi  di  Bologna  (lettera  a  W.  Heibig).  Bullet  deir  initto* 

di  correspondeuza  archeologica.    No.  X.  p.  218 — 221. 
Gsell-Fels,  Italien  in  sechiig  Tagen.   2.  Aufl.   Mit  6  (chromolith.)  Kart«- 

18  (chromolith.)  Planen  u.  Grundrissen.    Lcipz.,  Bibliograph.  Instita*. 

XIV,  X,  846  S.   geb.  9  * 

Gualandl ,  M.,  sul  Colle  di  San  Benedetto,  ora  Villa  Aldini.   R.  Deput  r: 

le  province  di  Romagna.  Sess.  23  Giugno.   Studi  in  Italia.  I,  5  p- 

Hagen,  H.,  Aventicum.   Revue  de  la  Suisse  catholique.    Sept.  Oct 
Hehn,  V.,  Italien.   Ansichten  u.  Streiflichter.    2.,  stark  verm.  Aul  fcr:: 

1879,  Bornträger.   VII,  326  S.  5  M 

Heibig,  W.,  seavi  di  Corneto.   (Cont.)  Bullett.  dell'  insütuto  di  corr.  «a 

No.  \m.  IX  p.  177—186.  v.  p.  122. 
-  seavi  d'Orvieto.   Ibid.  No.  XI.  S.  226-229. 


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Geograph,  u.  Topograph,  v.  Italien  u.  d.  westl.  Theil.  d.  röm.  Reiches.    25 1 


Hess,  W.,  der  Golf  v.  Neapel,  seine  classischen  Denkmale  u.  Denkwürdig- 
keiten in  Bildern  aus  dem  Alterthum.  Mit  e.  Ansicht  d.  Golfs  v.  Neapel 
in  Farbendr.  u.  7  (lith.  u.  chromolith.)  Orientirungskarten.  2.,  m.  e.  Führer 
durch  Pompeji  bereich.  Aufl.  Leipzig,  Weber.  XII,  654  S.  12  M.  geb  15  M. 

■lölzermann,  L.,  Kriege  der  Römer  und  Franken.   Münster,  Regensberg.  v. 

p.  122.  183.  6  M. 

Ree.  Allgem.  Zeitung.  (Augsb.)  Beilage  252. 
iübner,  £.,  der  römische  Grenzwall  in  Deutschland.   Jahrb.  d.  Vereins  von 

Alterthumsfreunden  im  Rheinlande.  LXJII.  S.  17—56  m.  Tafel, 
anson.  K.,  Skildringar  fraa  Italia.     Fortalde  syre  norske  Landsfolket. 

Christiania,  Cammermeyer.  1  M.  50  Pf. 

oanne,  A.,  geographie  du  departement  de  l'Ardeche,  avec  une  carte  coloriee 

et  12  gravures.    Paris,  Hachette.  64  p.  IM. 

-  geographie  du  departement  du  Puy  d e- Dum e,  avec  une  carte  et  16  gravures. 
2.  ed.  Paris,  Hachette.  72  p.  1  M. 

-  Geographie  du  departement  du  Rhone,  avec  une  carte  et  9  gravures. 
2.  edition.  Paris,  Hachette.  57  p.  IM. 

-  itinlraire  general  de  la  France.  Le  Nord,  avec  7  cartes  et  11  plana. 
2.  edition,  revue  et  corrigee.    Paris,  Hachette.  XXII,  484  p.  8  M. 

 Normandie.   3.  Edition,  aves  7  cartes  et  4  plans.   Paris,  Hachette. 

XI,  632  p.  12  M. 

>rdan,  H.p  Topographie  der  Stadt  Rom.   I.  L  Berlin,  Weidmann,  v.  p.  122. 

6  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  No  40  p.  572—574  v.  II.  Nissen, 
trlen.   Ein  Wegweiser  längs  der  Küste,  f.  Pola  u.  das  Innere  des  Landes. 
Mit  e.  (lith.)  Karte  von  Istrien.   Triest,  Literar.-artist.  Anstalt.  VII,  216  S. 

2  M.  40  Pf. 

ilien.  Eine  Wanderg.  von  den  Alpen  bis  zum  Aetna.  In  Schildergn.  v. 
K.  Stieler,  E.  Paulus,  W.  Kaden,  m.  Bildern  v.  G.  Bauernfeind, 
G.  Bohn,  A.  Calame  etc.,  Holzschnitte  v.  A.  Closs.  2.  Aufl.  36  Lfgn. 
Stuttgart,  Engelhorn.   Fol.  430  S.  m.  eingedr.  Holzsch.  u.  Holzschntaf. 

a  1  M.  50  Pf. 

ig,  J.,  Römer  u.  Romanen  in  den  Douauländern.  Innsbruck,  Wagner,  v. 
:>.  56.  5  M.  CO  Pf. 

Ree.  Zeitschrift  für  roman.  Philologie.  II,  3.  p.  470 — 473  v.  M.  Gaster. 
iner,  F.,  die  Römerorte  zwischen  der  Traun  und  dem  Inn.  Sitzungsber. 
1.  Akad.  in  Wien.   XCI.  2  p.  539-612  u.  einzeln,   Wien,  Gerold.  76  S. 

1  M.  40  Pf. 

inpaul,  R..  am  Rande  der  Hölle.  Ausland  N.  52.  p.  1021—1025. 
;nen,  C.,  Neuss,  römische  Gräber  nordwestlich  vom  Münsterplatze.  Jahrb. 
les  Vereins  v.  Alterthumsfreunden  im  Rheinlande.  LXIII.  S.  181—186. 
ins,  F.  X.,  Roma  sotteranea.  Die  röm.  Katakomben.  Eine  Darstellg.  d. 
Iteren  u.  neueren  Forschgn.,  besonders  derjenigen  de  RossPs  m.  Zugrunde- 
egung  d.  Werkes  v.  J.  Spencer  Northcote  u.  W.  R.  Brownlow  bearb. 
lit  vielen  Holzscbn.  (eingedr.  u.  1  Taf.)  u.  chromolith.  Taf.  2.,  neu  durchgeseh. 
.  venn.  Aufl.  Freiburg  L  B.  1879,  Herder.  XXX,  636  S.  12  M.  geb.  15  M. 
n.  A.,  Roma.  Die  Denkmale  d.  christl.  u.  d.  heidn.  Rom  in  Wort  u.  Bild, 
ansiedeln,  Benziger.  4.  568  p.  ra.  690  Illustr.  in  eingedr.  Holzschn.  u. 
folzschntaf.  19  M.  20  Pf. 

rolx,  de  la,  d^couverte  des  thermes  romains  de  Poitiers.  Bulletin  Mouu- 
lental  T,  VI  no.  5. 

ciani.  R.,  seavi  nel  portico  d'Ottavia.  Bullett.  delP  instituto  di  corr. 
-ch.  No.  X.  p.  209—219. 

Mlre,  J.,  les  Tumulus  de  la  Combe-d'Ain.  Lons-le-Saunier,  Gauthier.  14 
et  2  grav. 

:hini,  L.,  Bebriano  illustrato  dai  suoi  seavi  archeologici,  prima  pagina  di 
oria  CTemonese.    Casalmaggiore,  Contini.   4.  142  p.  3  M. 


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252    Geograph,  u.  Topograph,  v.  Italien  u.  d.  westi.  Thcil.  d.  röm.  Reiches. 

Maltre,  L.,  dictionnaire  topographique  du  departement  de  la  Mayenne,  com. 

prcnant  les  noms  de  lieu  anciens  et  modernes.    Paris,  imp.  nationale.  4. 

a  2  col.,  LH,  356  p. 
Martin,  W.,  note  sur  les  fouilles  executees  en  1876  sur  Templacement  de  la  vilb 

romaine  de  Saint- M  arg  uerite-sur-Mer  (Seine-Inferieure).  Caen,  Blanc-Uard«' 

10  p.  avec.  fig. 

Marucchi,  0.,  la  cripta  sepolcrale  di  S.  Valentino  sulla  via  Flaminia.  GL 

Studi  in  Italia  L  5.  p.  641—655.  v.  p.  184. 
Mau,  A..  scavi  di  Pompei.   Bullettino  aell'  instituto  di  corr.  arch.  No.  VIII. 

IX.  p.  186—204.  v.  p.  56.  123. 
Mehlis,  C,  der  Grenzfluss  Obringa  und  die  Eintheiluug  Germaniens. 
Ree.  Jahrb.  des  Vereins  v.  Alterthumsfreunden  im  Rheinl.  LXI1I.  S. 
—189  v.  Schaafhausen. 
Muraglione.  il,  romano  nella  Britannia.  Archivio  storico  della  cittä  di  Roma 
Fase.  8. 

Niel,  0.,  geographie  de  l'Algerie.  2  vols.  Böne  1876,  Legendre.  333,  542  p.  10  M 

Ree.  Polybiblion,  XXIII,  10.  p.  350—361  von  A.  H^ron  de  Villelosse. 
Northcote,  G.,  Spencer,  a  visit  to  the  Roman  catacombs.   London,  Burn*  * 
Oates.   Lwb.  v.  p.  184. 
Ree.  Academy.  S.  332.  p.  275—277  v.  Ch.  W.  Boase. 
Notice  historique  sur  Nice.    Paris,  imp.  Briere.  47  p. 
Oshea's  Spain  and  Portugal  and  the  Balearic  Islands.    6.  ed.  Edinburgh. 

Black.   Lwb.  IS  M. 

Parker,  J.  H.,  the  primitive  fortifications  of  the  city  of  Rorae;  and  oth*r 
buildings  of  the  time  of  the  kiugs.  2.  ed.,  revised  and  enlarged.  Oxford. 
Parker.  Lwb.  24  M 

—  the  archaeology  of  Rome.  part.  XII.  The  catacombs.  Oxford  1877,  Parker 

18  M- 

Ree.  Academy  N.  332.  p.  275—277  v.  Ch.  W.  Boase. 
Pecheur,  memoire  sur  la  cite  des  Suessions,  sa  Situation,  ses  limites  et  cdlt 
des  ses  pagi,  aux  temps  celtique,  gallo^romain.  etc.  Soiasons,  Michaux.  211  ^ 

Pelegrini,  G.,  di  un  sepolcreto  preromano  scoperto  a  PovegÜano  Verooe*?. 

Verona.  40  p.  con  5  tavole. 
Pendezeo,  notice  descriptive  et  statistique  sur  le  departement  des  Vosg» 

Paris,  imp.  nationale.    201  p. 
Pichler,  Bericht  über  die  von  Sr.  Majestät  dem  Kaiser  dotirten  archäoL  Gr» 

bungen  in  d.  Gebieten  v.  Solva  u.  Teurnia.  Sitzungsber.  d.  Akad.  in  Wiea. 

XCI,  2p.  613—658.  m.  I  Taf.  u.  12  Figuren. 
Pont,  la  Tarentaise  historique,  monumentale  pittoresque,  geologique,  orogrv 

phique,  avec  la  flore,  la  Station  des  plantes,  le  mois  oü  elles  ae  recoltect. 

Nouvellc  edition.    Paris,  Bray  et  Retaux.  139  p.  2  M 

Ree.  Polybibüon  XX in,  9.  S.  867  von  V.  M. 
Revon.  L.,  la  Haute-Savoie  avant  les  Romains.   Annecy.  L' Hoste,  4.  »  2  coL 

24  p.  avec  184  vign.  11  M 

Ricci,  C,  Ravenna  e  i  suoi  dintorni,  illustr.  da  53  incisioni.    Ravenna,  David. 

264  p.  3  M 

Rodwell,  G.  F.,  Etna:  a  history  of  the  mountain  and  its  erupüons.  Witi. 

map«  and  illustrations.    London,  Kegan  Paul.  150  p.  Lwb.    10  M.  50  Ti 
Ree.  Academy  N.  345  p.  565.  v.  J.  W.  Rudier. 

Roesler,  R,  über  den  Zeitpunkt  der  slavischen  Ansiedlung  an  der  unten: 
Donau.  Wien  1873.  80  Pf. 

Ree.  Academie  des  Inscr.  Seance  du  11  oct.  par  V.  Duruy.  Revue  critjqu; 
N.  43  p.  272. 

Roma.  Guida  per  visitari  in  otto  giorno  la  citta  eterna,  i  suoi  monumeßti 
ed  i  suoi  dintorni.  Con  uua  pianta  monumentale.  3.  ed.  migliorata.  Tonne, 
Loescher.    X,  146  p.  1  M.  50  Pi. 


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Allgem.  üb.  oriental.  griech.  u.  röm.  Alterthiimer.  253 

G.  della,  alcune  pagine  di  storia  parmense:  memorie  ülu6tratc  con 
docuraenti  inediti.    Vol.  II  e  III.  Parma,  GraziolL  204,  284  p.  4  M.  40  Pf. 
Rossi,  6.  B.  de,  Roma  sotteranea.  T.  III.  Roma,  Salviucci.  v.  p.  57.  124. 
185.  100  M. 

Ree.  Christi.  Kunstblatt.  1878  N.  10.  S.  155-157  v.  V.  S. 
Sadowski,  J.  N.  v.,  die  Handelsstrassen  d.  Griechen  u.  Römer.  Jena,  Coste- 
noble.   v.  p.  58.  *  7  M.  20  Pf. 

Ree.  Histor.  Zeitschrift.  N.  F.   Bd.  IV.  H.  2  p.  301—305.  v.  Th.  W— i. 
XazzXXapöxoyXo;,  X.  K.  dpyo».o)wO|txal  sv  'Piünfi  BKOXfltXu^ttC*  T.  Qspt  TO« 
na).cr:ivoj.  Iläpvoaao;  B\  10  p.  789—797.  (1.  2.  1877). 

Salles,  A.  de,  monographie  de  l'antique  ville  de  Troo  (Loir-et-Cher).  Etüde 
topographique,  histonque  archeologique  et  pittoresque,  avec  20  grav.,  cartes, 
plana  et  Chromolithographie  tirös  a  part,  et  figures.  1.  fasc.  Mamers, 
Fleury  et  Dangin.  p.  1  ä  64  et  4  pl. 

Santoni,  M.,  il  teatro  delT  antica  Recina  descritto.  Camerino,  Borgarelli. 
4.  8  p. 

Schaffhausen.  Metternich:  Funde  in  d.  römischen  Villa.  Jahrb.  d.  Vereins  v. 

Alterthumsfreunden  im  Rheinlande.   H.  XIII.  S.  176. 
Schneider,  J.,  d.  römischen  Militärstrassen  d.  linken  Rheinufers,  c.  Von  Cöln 

bis  Bingen.  Das.  Heft  LXIII  S.  1-16.  m.  e.  Tafel. 

—  Aliso  III.  Monatsschrift  f.  Westdeutschland  IV,  7—9  p.  432—436. 
Schöner,  R.,  d.  Ausgrabungen  d.  forum  Romanum.    1—4.  Allgem.  Zeitung. 

(Augsb.)  Beilage  No.  237—250. 

—  Pompejanisches.   Ebd.  No.  318. 

Scoperta  del  Pentapylon  Jovis  Arbitratoris.  Archivio  Storico.  fasc.  3.  Rivista 
Europea  1878. 

Stevenson,  E.,  la  Basilica  di  S.  Sinforosa  e  dei  suoi  sette  figli  al  nono  miglio 

della  via  Tiburtina.  Gli  Studi  in  Italia  I,  5  p.  665—680.  m.  Plan. 
Sulbout,  C,  etat  de  la  civilisation  en  TArdennc  thuringienne  ou  tongroisc, 

vers  la  fin  de  la  periode  gallo-romaine.  Annales  de  l'Academie  d'archeolo- 

gie  de  Belgique.  III.  3.  et  4.  liv. 
Valentin,  F.,  le  Dauphine  avant  l'histoire;  sepultures  prehistoriques  decou- 

vertes  dans  les  Hautes-Alpes.    Grenoble,  Maisonville.   8.  p. 
/ernes  d'Arlandes.  T.,  trois  mois  en  Italic.  2.  edition.  Paris,  Levy.  VIII,  340  p. 
^/ncentiis,  D.  L.,  storia  di  Taranto.  vol.  I— III.  Taranto,  Latronico.      15  M. 

6.  Alterthümer. 
L    Allgemeines  über  orientalische,  griechische  und  römische 

Alterthümer. 

..  V.,  l'echange,  ses  formes  et  ses  instruments  chez  les  peuples  auciens. 

Revue  catholique.  5.  liv. 
audrillart,  11.,  histoire  du  luxe  prive  et  public  depuis  Tantiquite  jusqu'i  nos 
jours.  T.  2.  Le  Luxe  romain.  Paris,  Hacnette.  522  p.  v.  p.  186.  a  7  Ja.  50  Pf. 

Ree.  Volkswirthsch.  Vierteljahrsschrift.  IX.  p.  128—129.  v.  M.  Block, 
jrnouf,  E.,  memoires  sur  l'antiquite.  Temps  prehistoriques  et  Grece.  (L'äge 
de    bronae.     Troie.    Santorin.    Delos.    Mycenes.   Le  Parthenon.  Les 
Courbes.   Les  Propylees.   Un  faubourg  d'Athenes).   Paris  1879,  Maison- 
neuve.   339  p.  et  4  pl.  7  M.  50  Pf. 

Jke,  J.  v.,  Hellasj  u.  Rom.  Eine  Culturgcschichte  d.  class.  Alterthums.  M. 
Bildern  d.  ersten  deutschen  Künstler.  (In  ca.  30  Lfgn.)  1.  L%.  Stuttgart, 
Spemaoo.  Fol.  S.  1—16  m.  eingedr.  Holzchn.  u.  Holzschntaf.  1  M.  50  Pf. 
IdsL,  H.,  d.  Kreuz  u.  die  Kreuzigung.  Eine  antiquar.  Untersuchg.,  nebst 
Nachweis  der  vielen  seit  Lipaius  verbreiteten  Irrthüraer.  Zugleich  vier 
Excurae  üb.  verwandte  Gegenstände.  Breslau,  Koebner.  X,  347  S.  gr.  8 
M\  7  lith.  Taf.  9  M. 


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254  Griechische  Alterthumer. 

6uhl,  E.  and  Koner,  W.,  the  life  of  the  Greeks  and  Romans  described  hm 
antique  monuments.  Translated  frora  the  third  gennan  edition  F. 
Hueffer.  London,  Chatto  and  Windus.  630  p.  18  & 

Herzfeld,  L.,  Handelsgesch.  d.  Juden  d.  Alterthums.  A.  d.  Quellen  erforscht 
u.  zusammengestellt.  Braunschw.  1879,  J.  IL  Meyer.  VIII,  344  S.      6  i 
Houssaye,  H.,  Athenes,  Rome,  Paris,  (l'Histoire  et  les  Moeurs.)  Paris,  hevj. 

338  p.  ,  3  M.  50  Pf. 

Jahne,  M.,  Attas  zur  Geschichte  d.  Kriegswesens  von  der  Urzeit  bis  zum  Eni 
d.  16.  Jahrh.  Bewaffnung,  Marsch  u.  Kampfweise,  Befestigg.,  Belaeerg., 
Seewesen.  Zu  seinen  Vorlesgn.  an  der  königL  Kriegsakademie  zusammet- 
gestellt.  (In  10  Lfgn.)  1.  Lfg.  Leipz.,  Grunow.  (10  Steintaf )  Nebst  Text 
Lex.-8.  (S.  1—48.)  3  M.  50  Pt 

Kuhn.  E.,  Entstehung  d.  Städte.   Lpz.,  Teabner.  v.  p.  125.  10  M. 

Ree.  Jenaer  Literaturztg.  No.  43.  p.  615—616  v.  II.  Zurborg. 
Padula,A.,  degli  antichi  e  dei  moderni  spettacoli:  brevi  considerazioni.  Li- 

vorno.  Marchetti.   4.   24  p. 
Parodi,  G.,  dei  costumi  antichi  e  moderni:  conferenza  popolare,  Genova.  trp. 

Tomali.   14  p.  10  PL 

Real-Encyklopädie  f.  protestantische  Theologie,  v.  J.  J.  Herzog  u.  G  L 
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Veihagen  u.  Klasing.  S.  865—960.  v.  p.  59.  125.  1S6.  1  M.  60  Pt 

Rothschild,  A.  de,  histoire  de  la  poste  aux  lettres  et  du  timbre-pogte  depui» 
leurs  oriffines  jusqu'a  nos  jours.  4.  edition,  illustre  par  Bertall.  Paris,  L?vt. 
III,  431  p.  et  45  pl.  20  M. 

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—  the  knot  tied.  Marriage  ceremonies  of  all  nations.  2.  ed.  London,  Te^e. 
270  p.   Lwb.  2  M.  40  R 

ton,  J.  Gardner,  the  manners  and  custoras  of  the  ancient  Egvptians. 
New  ed.,  revised  and  corrected  by  8arauel  Birch.  With  500  Illustration« 
3  vols.  London,  Murray.    1580  p.  Lwbd.  100  M 

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Becker,  W.  A.,  Chariklcs.  3  Bde.  Berlin,  Calvary.  v.  p.  125.  186.  IS  M. 
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Dareste,  R.,  esquisse  du  droit  criminel  athenien.  Journal  des  Savants.  Octobre. 

Flach,  H.,  d.  griechische  Theater.  Ein  populär- wissenschaftl  Vortnur  [get. 
im  Tübinger  Museum].  Mit  2  lith.  Abbildgn.  in  Tondr.:  a)  Plan  d.  Diodt- 
sostheaters  v.  Athen,  b)  das  griech.  Theater  nach  dem  Entwurf  v.  Strack 
Tübingen,  Fues.   44  S.  2  M. 

Fraenkel,  A.,  de  condicione,  jure,  jurisdictione  sociorum  Atheniensium.  IHss. 
inaug.   Rostochii,  Adler.   79  p. 

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Gerold,  288  S.  4  M.  80  K 

Hille,  C.  A  .  de  scribis  Atheniensium  publicis.  Leipziger  Studien  zur  claiA. 
Phüologie.   I.,  2.  S.  203-249. 

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TIspt  II«>7<uvotpo<pia;  rerpa  "oT;  df/atoic.  WXsfcctvSpivTj  BtjiXiofhrjxr,.  A'  u'  N. 
1.  p.  4. 

Swleclck»,  H.  v.,  bist.  krit.  Beleuchtung  d.  Pflege  d.  Kinder  bei  d.  Grieche 
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Römische  Alterthümer.  255 

C.   Römische  Alterthümer. 

Accarlat,  C,  pr^cis  de  droit  romain,  contenant,  avec  rexpose"  des  principes 
generaux,  le  texte,  la  traduction  et  l'explication  des  Institutes  de  Justi nien, 
et  suivi:  1.  d'une  table  generale  des  textes  des  Institutes;  2.  d'une  table 
alphabetique  des  matieres;  3.  d'une  table  des  textes  litteraires  indiquea 
ou  expliques.  3.  Edition,  corrig^e  et  notabloment  augmentee.  T.  I.  IL  Paris, 
CotilloD.  XXXII,  1076;  1008  p.  a  12  M. 

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di  Roma.  Fase.  8. 

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These  Dour  le  doctorat,  soutenue  a  la  faculte  de  droit  de  Toulouse.  Tou- 
louse, Riviere.   149  p. 

löttlger,  C.  A.,  Sabina.  M.  Gladbach,  E.  Schellmann.  v.  p.  187.  3  M.  60  Pf. 
Ree.  Jenaer  Literaturzeit.  No.  48.  p.  681—682.  v.  Büchsenschütz. 

ous8uge,  V.,  droit  romain:  Organisation  judiciaire  des  villes  de*pendantes  de 
I'Etat  romain.  Droit  francais:  1.  Organisation  judiciaire  des  villes  de 
France ;  2.  Organisation  des  tribunaux  de  commerce.  These  pour  le  doctorat, 

soutenue  devaut  la  faculte  de  droit  de  Lyon.  Lyon,  Pelagaud.  302  p. 

bristen,  die,  in  der  Arena.   Katholik.  1878.  Sept.  p.  277. 

polfa,  F.,  dei  prischi  Latini  e  dei  loro  usi  e  costumi.    Riv.  di  Filologia 

VII,  1.  2.  p.  1—121.  u.  einzeln.  Torino,  Loescher.  126  p.  3  M. 

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Weidmann.  62  S.  1  M.  CO  Pf. 

q.  E.,  Tedit  publicien.  Paris,  Larose,  v.  p.  60  2  M. 

pond,  A.,  de  la  Constitution  et  des  magistratures  romaines  sous  la  republique. 

Paris  1877,  Lahure.  337  p.  v.  1877.  3  M.  50  Pf. 

Ree.  Polybiblion  XXÜI?  10.  p.  352—354  von  A.  de  B. 

mein,  A.y  le  deMit  d'adultere  a  Rome  et  la  loi  Julia  de  adulteriis  eoercendis, 

3tude  de  droit  penal  romain.    Paris,  Larose.  85  p.  v.  p.  60.   2  M.  50  Pf. 

rero,  E.,  Tordinamento  delle  armate  romane:  ricerche.   Torino,  Bocca.  4. 

CVI,  228  p.  20  M. 

Ich«,  P.,  de  l'^tablissement  des  servitudes  reelles  par  le  fait  de  l'homme, 

n  droit  romain,  dans  l'ancienne  jurisprudence  et  d'apres  le  Code  civiL 

'hese  pour  le  doctorat,  soutenue  a  la  faculte  de  droit  de  Bordeaux. 

lordeaux,  Durand.  208  p. 

5,  P.,  de  la  delegation  en  droit  romain.  Nouvelle  revue  historique  du 
roit,  Sept.  Oct. 

ry,  L  ,  des  munieipes  en  droit  romain;  Organisation  et  attributions  des 
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rey,  W.  F.,  brief  digest  of  the  Roman  law  of  contracts.   Oxford,  Thornton. 
>0  p.  Lwb.  4  M.  20  Pf. 

re,  J.,  die  Frau  im  alten  Rom.  (polnisch.)  Przewodnik  Nauk.  i  Liter. 
;t.  Nov. 

ngy  R.  v.,  Pesprit  du  droit  romain.  Tome  IV.  Gand,  Clemm.  440  p.  v. 
60.  a  10  M. 

ten,  C,  die  Form  im  Obligationsrecht  Rostock,  Werther.  v.  p.  61.  6  M. 
Ree.  Literar.  Centralblatt  No.  49  p.  1604  von  — t 
,  J.,  die  Verwaltungsbeamten  der  Provinzen  d.  römischen  Reichs  bis  auf 
Dcletian.  1.  Bd.  1.  Abth.  A.  u.  d.  T.:  Die  Verwaltungsbeamten  v.  Si- 
en u.  Sardinien.  Bonn,  Strauss.  VIII,  292  S.  8  M. 
Bf,  le  regime  municipal  gallo-romain.  Nouv.  revue  historique  du  droit, 
>r.  Oct. 

W.,  römische  Kriegsalterthümer.  3.  A.  Berlin,  Springer,  v.  p.  188.  1  M. 
tec.  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gvmn.  XXIX,  10  p.  778. 

du  Cluzeau,  A.,  Droit  romain,  droit  francais:  de  la  garantie  de  lVvi.-tion 
s  la  vente.  These  pour  le  doctorat  soutenue  a  la  faculte  de  droit  de 
draux.    Bordeaux,  Durand.  195  p. 


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256  Römische  Alterthiinier. 

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52  S.  2  M. 

Laydeker,  A.,  les  quaestiones  perpetuae  en  droit  romain.  Dea  attributioas 
du  juge  d'instruction  et  des  moyens  de  se  pourvoir  contre  ses  ordonnance», 
eu  droit  trao^ais.   These  pour  le  doctorat    Bordeaux ,  Durand.    178  p. 

Legrand.  L.,  droit  romain:  de  la  poursuite  judiciair?  en  caa  d'iucendie.  Droh 
rVancais:  etudes  sur  les  regles  de  droit  applicables  en  cas  d'incendk. 
These  pour  le  doctorat,  soutenue  ä  la  faculte  de  droit  de  Douai.  Douai, 
Duramou.   238  p. 

Lenel,  0.,  z.  Kunde  d,  Prätorischen  Edicts.   Stuttg.  Enke.  v.  p.  138.  3  M.  60  Pf. 

Ree.  Jen.  Literaturzeitung  No.  49  p.  686-687  v.  M.  Cohn. 
Madvig,  J.  N.,  quelques  remarques  sur  les  officiers  dits  Praefecti  pendant  le* 

derniers  temps  de  la  re'pubhque  romaine.   Revue  de  Philologie.  IL,  3  p. 

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Malicet.  E..  de  furtis  en  droit  romain.  De  Temploi  et  du  remploi  soo»  \t 
regime  de  la  communaute  en  droit  francais.  These  pour  le  doctorat,  &?a 
tenue  a  la  faculte  de  droit  de  Douai.   Douai,  Duramou.  284  p. 

Marquardt  J.  u.  Th.  Mommsen,  Handbuch  d.  römischen  Alterthümer.  6.  Bi 
Römische  Staatsverwaltung  v.  J.  Marquardt.  3.  (Schluss-)  Bd.  Leipziz. 
Hirzel.  Xn,  594  S.  11  M.  (I-II,  2.  IV- VI.:  65  M 

Mascarel,  11..  de  la  bonorum  venditio,  en  droit  romain.  De  la  banquercut*. 
en  droit  francais.  These  pr^sentec  a  la  faculte  de  droit  de  Poitiers,  poer 
obtenir  le  grade  de  docteur.    Poitiers,  Dupre.   236  p. 

Maynz,  Ch.,  cours  de  droit  romain.    4.  e*d.  3  vols.  Bruxellcs  1877,  Manceaui. 

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Setiembre. 

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Wolters.  8  M.20K 

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Padelletti,  G.,  storia  del  diritto  romano:  manuale  ad  uso  delle  scuole.  Firenw, 

Cammelli.  v.  p.  126.  9  M. 

Ree.  Krit.  Vierteljahrsschrift  f.  Gesetzgebung.  N.  F.  I,  4.  v.  Bruns. 
Payen,  V.  A.,  de  collatione  dotis  (livre  XXXVII,  titre  VU,  Dig.);  de  la  re- 

spousabilite  civile  du  fait  d'autrui.   Paris,  Arnous  de  rtmere.    253  p. 
Person,  E.,  essai  sur  l'administration  des  provinces  romaines  «ous  la  r*- 

publique.   Paris,  Thorin.  388  p.  8  M 

Ree.  Polybiblion  XXIII,  10  p.  352—354  von  A.  de  B. 
Regell,  P.,  de  augurum  publicorum  libris.  Part.  L  Dias,  inaug.  Vraüslav. 

Schottlaender.  41  p. 
Ritter,  G.,  das  literarische  Leben  im  alten  Rom.   Prag,  Haerpfer.  23  S.  60  Pf 
Rouasel,  F.,  du  domicile,  en  droit  romain:  de  la  formation  des  Conventions,  ei 

droit  international  prive.   Paris,  Chalamel    136  p. 

Üsxi). Kap 6 souXo;,  £.  K.,  Municipia.  Praefecturae.  Civitates  foederaty- 
Coloniae,  xa~a  xöv  Duruy.  'Esruup»;  tu>v  stXouafru.  ,  Kp,  N.  16  p.  252—251 

Simone,  Th.,  aus  altröm.  Zeit'  2  Bde.  3.  Aufl.  Berlin,  Paetel,  v.  p.  61.  d  M. 
Ree.  Deutsches  Literaturblatt  No.  5  p.  33  v.  W.  H. 

Steinwender.  Th.,  die  Entwickelung  des  Manipularwesens  im  römischer 
Zeitschr.  f.  d.  Gymnasial- Wesen  XXX 11,  11  p.  705—722. 

Tbezard,  L,  repetitions  ecrites  sur  le  droit  romain.  Troisieme  edition 
et  augmentee.   Paris,  Thorin.  5  M. 

Willem,  P.,  le  senat  de  la  republique  romaine.  I.  Louvain,  Peeters.  v.  p.  1^ 

7  IL  50  Pi. 

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j>.  352-354  v.  A.  de  B.  -  Academy  N.  334  p.  312-313  v.  W  W 


Exacte  Wisseasch.  Naturgesch.  Heilkuude,  Handel  u.  Gewerbe  etc.  257 

Willens,  les  pouvoirs  et  le  rölc  du  senat  romain.  §.  1.  La  dictature  de  Ceaar. 
49  -44.  6.  2.  Le  consulat  d'Antoine.  Revue  de  rinstruction  publique  en 
Belg.  XXI.  5  p.  318-336.  6.  p.  398-408.  (A  continuer.) 

—  la  presidence  du  senat  durant  la  republique  romaine.  Revue  archeologique. 
N.  S.  XIX,  10  p.  225-243. 

7.  Exacte  Wissenschaften,  Naturgeschichte,  Heilkunde, 
Handel  und  Gewerbe  im  Alterthume. 

'Api3"dpyo    F.  ßirj;,  >j  X^pi;  xi};  ravaxstct;  dXoiJ^  svüoxatdpqt  toü  'Ivikxou  toxsavou 
'A).s£dv&pou  Maxsoovoc/;  chcouc'a  xarzä  "cä;  £\X.Tjvt.xä;  xa'.  dpaßtxä;  zapa^ossiQ. 

'Ev  K«»vT:avT'.vojr'i>.i»,  BouTupa.  24  p.  1  M.  50  Pf. 

iastelaer,  A.  van,  textos  et  dedactions  archeologiques  sur  les  amphores  et 

le  via  ä  Rome,  ä  propos  de  la  fouille  du  ciraetiere  belgo-romain  ä  Stree 

et  d'on  texte  de  Horace.   Anvers,  J.  Plasky  24  p. 
lenolt,  L.,  note  sur  la  decouverte,  ä  Saint-Lupicin,  d'un  soc  de  charrue 

antique.    Lons-le-Saunier,  Gauthier.  6  p.  et  pl. 
Ilell-Tünaen,  Th.,  zwei  Vorlegeschlösser  aes  jüngeren  Eisenalters  aus  dem 

Grabfelde  zu  Löbertshof  in  Ostpreussen.  Altpreuss.  Monatshefte  XV,  7.  8. 
3raun,  AI.,)  die  Pflanzen  des  alten  Aegyptens.  Auslaud  N.  47  p.  937—939. 
harencey,  U.  de,  essai  sur  la  symbolique  planetaire  chez  les  Semite«. 

Revue  de  linguistique  XI,  2.  3. 

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ivaro,  A.,  notizie  storico-critiche  sulla  costruzione  delle  equazioni.  Modena. 
Soc.  tipograf.  IV,  206  p.  m.  2  Tfln. 

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Ber.  üb.  d.  Loud.  Ausstell.    Braunschw,  Vieweg.  p.  1—119. 
adstone.  W.  E.,  sur  les  sens  de  la  couleur.   Revue  internationale  des 
sciences.    N.  32—36. 

Inther,  S.,  Studien  zur  Geschichte  der  mathematischen  u.  physikalischen 
Geographie.  4.  u.  5.  litt.  4.  Analyse  einiger  kosmographisener  Codices  d. 
Münchener  Hof-  u.  Staaatsbibliothck.  (III  u.  S.  217—275.)  —  5.  Johann 
Werner  aus  Nürnberg  u  seine  Beziehungen  z.  mathematischen  u  physischen 
Erdkunde.  (III  u.  S.  277—332  m.  eingedr.  Holzschn.)  Halle,  Nebert.  v.  p. 
127.  190.  a  1  M.  80  (1-  5.:  9  M  90  Pf.) 

Ree.  Jenaer  Literaturzeitung  N.  47  p.  662—663  v.  Cantor. 
trard,  Ch.,  essai  d'une  faune  historique  des  mammiferes  sauvages  de 
'Alsace.    Nancy,  Berger-Levrault.  422  p.  5  M. 

jghton.  S..  Torigine  des  climats  anciens  et  la  duree  des  temps  geologiques. 
Bulletin  ae  la  Societe  beige  de  geographie.  No.  5. 
Idrelch,  Th.  de.,  la  faune  de  Grece.  Rapport  sur  les  travaux  et  recherches 
;oologiques  faites  en  Grece  et  revue  sommairc  des  animaux,  qui  s'y  trou- 
ent  naturellement  ou  a  P£tat  de  domesticite.  Premiere  partie,  animaux 
ertebrea.   Athenes,  impr.  de  la  Philocalie.  113  p. 

oq,  G.,  et  J.  Pill og.  notice  archeologique  sur  une  forge  gallo-romaine  a 
'lavy-le-Martel  (Aisne).  Saint-Quentin,  Poette.  15  p.  avec  fig. 
afus,  R.,  die  Babylonisch-Assyrischen  Längenmaasse  nach  der  Tafel  von 
enkereh.  Abh.  d.  Berl.  Akad.  Phil.-hist.  Klasse.  1877,  p.  105—144  m.  1  Tafel, 
nus,  H.,  zur  Entwickelung  d.  Farbensinnes.  Klin.  Monatsblätter  f.  Augen- 
il  künde.    16.  Jahrg.  November. 

tin,  H.,  memoire  sur  les  hypotheses  astronomiques  des  plus  anciens 
u'losophes  de  la  Grece  ötrangers  a  la  notion  de  la  sphericite  de  la  terre. 
v  fruit   des  Memoire*  de  r Akademie  des  inscriptions  et  belles-lettres, 
XXIX,  2.  partie  u.  einzeln  Paria,  Vieweg.  4.  7  M.  50  Pf. 

Kcc.  Revue  archeologique  N.  S.  XIX.  p.  270—272  v.  C.  E.  Ruelle. 


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258  Kunstarchaeologie. 

Mayer,  C.  F.,  antike  Schnappmesser.   Anzeiger  f.  Schweizerische  Altertbums 

künde.   No.  4.  S.  875. 
Tlotv  zäCt] ;.  A.,  rrjpt  ftaxTvXuuv,  'E&r^epi;  t<öv  <J>«Xo|i.a&<uv.  K£'.  N.  13  p.198 — 203. 
ns-cpUr);,  A.,  ztfX  tt(;  xaft'  r^az  txxXnottCTCtxjk  u.ou3»xtJ;.  Ü«jTt(o  N.  11  f. 

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Samueleon,  J.,  history  of  drink.   London,  Trübner.  v.  p.  191.  12  M 

Ree.  Mag.  f.  d.  Lit.  d.  Ausl.  45  von  Herrig. 
Terninck,  A.,  essai  sur  Tindustrie  et  les  arts  dans  PArtois  pendant  ]a  perioof 

gallo-rom.  Par.  Klincksieck.  av.  25  planches  en  Chromolithographie,  a  15  M. 
Tonarten,  die,  der  alten  Griechen.  Allg.  musikal.  Zeitung.  XIII,  No.  45-47. 
Zwto;,  B.  A.,  opo^ioXci-jiöv  ttJ;  £XXt;vix?(;  X«p3owr(30u.  'Apjef.oX'ypjtöv,  ty^poek 

Y8tu7po<ftxdv,  a-poTunTixöv,  o'ax\ov.niv  MR  sji^opixov.    'H-sipumxoi  juüt», 

Töuo;  A'xcDxo;  W.   'Afryjvm;  ex  tou  'E»v.  TuroTp.  168.  p.  3  * 

8.  Kunstarchaeologie. 

Amiet,  J.,  Alterthümer  gefunden  in  Solothurn.   Anzeiger  f.  schweizer.  Aite:- 

tbumskuDde.    No.  4.  S.  870— !>74.  v.  p.  191. 
Ancllo.  di  un,  bizantino  di  oro  con  figure  a  niello  del  Maseo  Nationale  ö 

Palenno.   Archivio  Storico  Siciliano.   Fase.  I. 
Bastian,  A.  u.  A.  Voss,  die  Bronzeschwerter  des  Museums  in  Berlin.  Berlir. 

Weidmann,  v.  p.  191.  20  iL 

Ree.  Literar.  Ceutralblatt  N.  49.  p.  1595—1597. 
Beauvilliere,  M.,  la  statue  du  gladiateur,  au  jardin  anglais  du  palais  de  Fol- 

tainebleau.   Meaux,  Destouches.    10  p. 
Benndorf,  O.,  antike  Gesichtshelme  u.  Sepulcralmasken.   Mit  17  (12  Uta.  u. 

5  phototyn.)  Taf.  u.  12  Vignetten.  [Aus:  „Denkscbr.  d.  k.  Akad.  d.  Wiss.^ 

Wien,  Gerold.   4.  77  S.  16  M. 

Ree.  Academy,  N.  340.  p.  458.  v.  A.  S.  Murray. 
Berendt.  G.,  die  Pommerelli'schen  Gesichtsurnen.    Nachtrag.    M.  5  Taf.  in 

Steindr.  u.  1  (eingedr.)  Holzschu.,  sowie  e.  Verzeichniss  sämmtl.  bish« 

gefundener  u.  beschriebener  Gesichtsurnen.    [Aus:  „Schriften  der  kfinigi. 

pbysikal. -Ökonom.  Gesellschaft.*]  Königsberg.  (BorliD,  Friedländer  &  Sohn.- 

4.  48  S.  m.  5  Bl.  Tafelerklärgn.  4  M.  (Hauptwerk  u.  Nachtrag:  7  IL] 
Borghl,  N.,  sopra  aleuui  graffiti  di  sali  arcaici  trovati  in  Roma.    Roma.  i. 

24  p.  m.  Kpfr. 

Brizio,  E.,  le  fabriche  dei  vasi  greci  dipinti.  Nuova  Antologia  XIII,  Oct  1. 
Bruzza.  L.,  sopra  alcuni  graffiti  di  vasi  arcaici  ritrovati  in  Roma,  Bulletin) 

d.  Comm.  arch.  communale.    S.  U.  VI,  N.  3.  p.  177—198. 
Cahler,  P.  C,  etudes  sur  les  sarcophages  antiques  d'Arles.  Annales  de  Phi- 
losophie chretienne.  Octobre. 
Calori-Cesi.  F.,  scoprimento  di  un  sepolcro  di  eta  romana  in  Sassostora*. 

R.  Deput.  perle  prov.  Moden.  Sess.  d.  8.  Giugno.  Studi  in  Italia  I,  5  p.  701. 
Castagne,  decouverte  d'armes  franques  a  Saint-Denis,  pres  Catus  (Lot) 

Revue  archeologique.  N.  S.  XIX,  8.  p.  75-79. 
Catalogo  de  los  objetos  del  museo  arequeologico,  que  han  sido  elegidos  pan 

la  Eiposicion  de  Paris.   Revista  de  Archivos.  Julio. 
Catalogue  explicatif  et  illustre^  des  antiquites  des  Gaules,  de  la  collection  E. 

Foudrignier,  a  Pexposition  historique  du  Trocadero.  Paris,  Menu  16  p. 

avec  vign,  50  Ff. 

Catalogue  of  the  Mayer  Collection.  Part  I.  the  Egyptian  antiquities  by  Ck. 

F.  Gatty.   Liverpool:  pubüshed  by  order  of  the  Committee. 
Ree.  Academy  No.  334.  p.  323.  von  G.  A.  Chester. 
Ceretti,  iodieazioni  su  parecchi  monumenti  scoperti  neir  agro  Miraodole« 

Comm.  di  Storia  Patria  per  la  Mirandola.    Sess.  d.  7.  Marzo.  Studi  iß 

Italia.  I,  5  p.  698. 


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Kunstarchaeologic.  259 

• 

Chauvet  et  Lievrc,  les  tumulus  de  la  Boixe.    Rapport  presente  a  la  Sociöte 

archeologique  et  historique  de  la  Chan  •    Bordeaux.  44  p.  et  6  planches. 
Ree.  Revue  archeologique.  XIX,  8.  p.  136.  de  A.  B. 
Christides,  destruetions  de  monuments  antiques.  Acad.  des  inscriptions.  Seance 

du  8.  novembre.   Revue  crit  N.  47  p.  338 
Clermont-Ganneau.  la  coupe  phenicienne  de  Palestrina  et  Fun  des  origiues 

de  l'art  et  de  la  mythologie  helleniques.  1.  article.  Journal  asiatique  No.  2, 

v.  p.  190. 

—  le  voile  du  temple  de  Jerusalem.  Annales  de  Philosophie  chretienne.  Aoüt 
Collignon.  M.,  catalogue  des  vases  peints  du  musee  de  la  societe  archeoloR. 

d'Athenes.   Paris,  Thorin.  v.  p.  129.  10  M. 

Ree.  Academy.  N.  345.  p.  568.  v.  A.  S.  Murray. 
Cornclissen,  J.  J.,  archaeologica.  Mnemosyne.  N.  S.  VI,  4  p.  424—431. 
Corno,  V.  del,  oggetti  antichi  trovati  nei  territorii  di  Monteu  da  Po,  di  S. 

Martine  canavesc,  di  Alessandria  e  di  Crescentino.  cont.  ad  IV.  V.  Atti 

della  Societä  di  Archeologia  di  Torino.   Vol.  II.  fascic.  2.  p.  113—120. 
Davln,  V.,  la  cappella  greca  du  eimetiere  de  Priscille  (suite).  Revue  de  l'art 

chretien.   Juillet-Septembre.  v.  p.  192. 

Arj^-i-caa,  M.  I\,  jüct  £>.).<jvtxrj  «poiv?;  rspi  tö»v  iv  Mux^va-.;  xal  S-or:?  dpya'.o-CTjxujv. 

Saßßcrr.ata  s^smpr^i;.    N.  49.  50. 
Dictionnalre  de  V  Acadeniie  des  beaux-arts,  contenant  les  mots  qui  appartieunent 
a  la  pratique,  a  Thistoire  des  beaux-arts,  etc.  T.  3.  4.  livr.  (p.  257  a  337. 
et  planches)T.  4.  1.  livr.  (p.  1  a  80  etplanches).  Paris,  Didot.  7  M.  75  Pf. 

(I-IV.  1.  49  M.  75  Pf.) 

Dütschke,  H.,  Beschreibung  der  in  der  Hamburger  Alterthümer- Sammlung 

befindlichen  griechischen,  römischen  u.  etruskischen  Gegenstande.  I.  Jahrb. 

d.  Vereins  v.  Alterthumsfreunden  im  Rheinlande.   LJUIL  S.  88—98. 
Onhn,  F.  v.,  vasi  d'Orvieto.  Bullettino  dell'  instituto  di  corr.  arch.  N.  VIII. 

IX.  p.  205-208. 
Edwards,  A.  B.,  a  centaur  group.   Academy,  N.  337.  p.  383. 
'E>.>.r4v'xTj  jiia  ©«ovy;  rtpl  :üiv  iv  Mjxrjvai;  xat  £rat^  dpy a'.ot/jtujv.  Eaßßanaia 

szt&£o>ps3i;.    N.  47—48. 
Fabriozy,  C.  v.,  die  antike  Kunst  auf  dem  Trocadero.  Forts.  Kunstchronik. 

Beibl.  z.  Zeitschr.  f.  bild.  Künste.  XIV,  6  p.  81—87. 
Feidmann.  S.,  Terracotten  von  Tanagra.  Wiener  Abendpost.  (Beilage)  N.262. 
Flera,  P.,  £tude  sur  un  monument  funeraire  de  Tepoque  romaine,  decouvert 

ä  Lyon  en  1870,  eleve"  en  l'honneur  d'un  decurion  lyonuais  mort  a  Tage 

de  onze  ans.    Vienne,  Savigue.  15  p.  et  planches. 
Fillon,  B.,  l'art  romain  et  sur  degenerescenses.  Gazette  des  beaux  arts.  XVHI 

oct.    N.  256.  p.  486—509.  m.  10  Holzschn.  u.  einzeln.   Paris,  Quantin.  4. 

28  p.  av.  grav. 

Flasch,  A.,  Vorbilder  einer  römischen  Kunstschule.  Arch.  Zeitung  XXXVI,  3. 
p.  119—130  u.  Taf.  14—16. 

—  zum  Parthenonfrics.    Würzburg  1877.   Stahel.  3  M. 

Ree.  Literar.  Centralblatt  N.  52.  p.  1709—1710.  v.  — tt. 
Flechey.  notice  sur  la  de*couverte  de  deux  mosai'ques  de  l^poque  gallo-ro- 

maine,  trouv6es  a  lemplacement  de  l'ancienne  propriete"  du  Fort-Bouy. 

Troyes,  Dufour-Bouquot.    14  p.  et  2  pl. 
Geslin,  J.,  etudes  sur  rart  chypriote.   Musee  archeologique.   4.  Livr. 
Ghirardlnl,  G-,  nuovi  vasi  scoperti  in  Bologna.   Bulletino  dell'  Inst  di  Corr. 

archeolog.  No.  XI.  S.  230—238. 
Grlmoald  d€  Saint- Laurent,  de  l'orante  de  Tantiquite  chretienne.    Revue  de 

Tart  chretien.  Juillet-Septembre. 
Guegan,  P.,  visite  au  musee  des  antiquites  nationales  de  Saint-Germain-en- 

Laye.    Paris,  Ghio.  93  p.  et  grav. 
Heibig,  W.,  tazza  Ceretana  rappresentante  il  mito  di  Itys.   Bullettino  dell' 

inst,  di  corr.  arch.  N.  VIII.  IX.  p.  204-205. 


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260  Kunstarchaeologie. 

Hettner,  F.,  Römische  Alterthümer  zu  Trier.  Monatsschrift  f.  Westdeuteehlui 
IV,  7-9.  p.  524-525. 

—  Romische  Monumente  aus  Neumageu.  Das.  IV,  7—9  p.  530-532.  - 
Kunstchronik  XIV,  6.  p.  87-90. 

Ihne,  M  .  roman  remains  at  Heidelberg.   Athenaeum  No.  2663. 

Hg,  A.,  kunsttooographische  Reisenotizen.  Mittheilung  d.  k.  k.  Central- 

Commission.  N.  4. 
Körte,  G.,  Vase  des  Hermonax  aus  Orvieto.  Archaeol.  Zeitung  XXXYl 3  j. 

111—115.  u.  Taf.  12. 
KOnstlerlexikon,  allgemeines.   2.  A.  v.  A.  Seubert.  13.— 15.  Lfg.  Stuttnrt, 

Ebner  Ä  Seubert.  (2.  Bd.  S.  401-658.)  v.  p.  66.  194.  a  1  M.  80  Pt 
Actp-po;,  Sr.  II.,  zip.  ttJ;  lv 'E^soij»  exxXr,a(«;  tou  dryw«  Iwdwou  Tt5  BttMp. 

Hapvoaso;.    N.  11.  p.  874-882. 
Lange,  J.,  det  ionische  kapitaels  oprindelse.    Kjöbenh.  Host.  r.  p.  66.  Ä. 

2  M.  50  P* 

Ree.  Revue  crit.   N.  47.  p.  326—28.  v.  G.  Maspero. 

Lauriere,  J.  de,  un  cas(mc  de  gladiateur.   Musee  archeologique.  4.  Livr. 

Le  Blant,  E.,  un  encolpiura  deMonza  lu  par  le  R.  P.  Garrucci.  Revue  ar- 
cheologique.  N.  S.  XIX,  8.  p.  108-111. 

Lefort,  L.,  explorations  nouvelles  dans  les  catacorabes  de  Rome  et  de  Syncu^ 
Ibid.  p.  80—86. 

Lenormant,  F.,  books  and  monuments  bearing  upon  figured  representatioE: 
of.  antiquity.    Contemporary  review.  November. 

—  Eros  et  Psyche.  Groupe  en  terre  cuite.  Revue  archeologique.  N.  S.  XU 
9.  p.  137—138.  av.  planche  XIX. 

Mariette-Bey,  A.,  la  galerie  de  l'Egypte  ancienne  a  Texposirion  retrospedi^ 

du  Trocadero,  description  sommaire.   Paris,  Pichon.  126  p. 
Menard,  R.,  les  curiosites  artistiques  de  Paris.  Guide  du  promeneur  dans  le 

musees,  les  collections  et  les  edifices.   Paris,  Delagrave.  727  p. 
Menge,  R.,  Röm.  Kunstzustände  im  Zeitalt.  d.  Augustus.  Berl.,  Habel.44S.  1 M. 
Minervlni,  G.,  breve  relazione  di  una  vetusta  necropoli  scoperta  nel  territory 

dell'autica  Suessola.   Napoli.   8  p.  con  4  tav. 
Morel ,  la  Champagne  souterraine.   Materiaux  et  documents  ou  resultat  d' 

vingt  annees  de  fouilles  archeologiques  dans  la  Marne.  3.  et  4.  livr.  Pari? 

Baudry.    v.  p.  195.  ä  5  x 

Müntz.  E.,  inventaire  des  bronzes  antiques  de  la  collection  du  pape  Paul  D- 

(1407—1470).    Revue  archeol.  XIX,  8  p.  87—92. 

—  inventaire  des  camecs  antiques  de  la  collection  du  pape  Paul  II.  ibii  • 
p.  155—171  et  10.  p.  203-207. 

—  les  arts  a  la  cour  des  papes  pendant  le  XVe  et  le  XVIe  siede.  Reccc 
de  documents  inedits  tires  des  archives  et  des  bibliotheques  romaine? 
Premiere  partie.  Martin  V.  Pie  II  (1417—1464).  Paris,  Thorin.  368  p.  10  * 

Ree.  Polybiblion.  XXHI,  5  p.  429—432  v.  E.  de  Saint-Albin. 


ray,  A.  S.,  pierres  gravees  archaiques.    Revue  archeol.  N.  S.  XU  1- 
n.  201—202  av.  planche  XX. 
Objetos  del  museo  arqueologico  elegidos  para  la  Exposicion  P*1* 

Revista  de  Archivos.   Julio.  Agosto. 
Presuhn.  E.,  d.  pompejan.  Wanddecorat.    Leipz.  1877,  Weigel.  M.  24  Taf.40  ü 

Ree.  Literar.  Centralblatt.  No.  51  p.  1673—74  von  Bu. 
Renan.  E.,  sur  un  masque  en  terre  cuite  rexemment  acquis  parlemasee* 

Louvre.    Revue  archeol.  XIX,  8  p.  73 — 74  et  planche  XVI. 
Richter.  J.  P..  die  Mosaiken  von  Ravcnna.    Wien  1877,  Braumüllw.  5jJ 
Ree.  Academy.  N.  337  p.  390  v.  J.  A.  Crowe.  —  Revue  critique  X> 
p.  310-318  v.  E.  Müntz. 
—  der  Ursprung  d.  abendländischen  Kirchengebäude.    Nach  ueueo  Ent<K' 
kritisch  erläutert.    Wien,  Braumüller.    48  p.  m.  3  Abb.        1  M.  20  n 
Ree.  Literar.  Centralblatt.  No.  42  p.  1384—1385  von  A.  W-n. 


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Numismatik. 


261 


Rosenberg,  A.,  die  Funde  von  Olympia.   Grenzboten  No.  46. 

Schlyter,  G.  R.,  monumenta  antiquitatis.  Minnen  fraan  Greklands'  och  Roms 
forntid.  För  vänner  af  antiken  och  tillika  saasom  aaskaadningsmaterial 
för  undervisningen  i  den  klassiska  fomkunskapen  vid  läroverken  utgifveo. 
2:  a  Sämlingen.  H.  4-  5.  Karlskrona,  Apelquist.  fol.  pl.  25—30.  7  M.  50  Pf. 

(D.  cplt.  34  M.  50  Pf.) 

 Text.  2:  a  sanü.   ibid.   87  p.  2  M.  25  Pf. 

tohubrlng,  J.,  the  Olympia  exhibition  in  Berlin.    Athenaeuni,  No.  2665. 

►chultze,  V.,  die  altchristlichen  Monumente  in  Salona.  Christi.  Kunstblatt 
No.  12  o.  186—189. 

icoperta  di  un  mitreo  a  Spoleto.   Archivio  storico  di  Roma.  fasc.  8. 

coperte  di  antichitä  Umbre  in  Ancarano,  a  Cagli  e  ad  Assisi.  Ibid.  Fasc.  8. 

eemann,  Th.,  Geschichte  der  bildenden  Kunst  von  der  ältesten  Zeit  bis  auf 
die  Gegenwart.  Ein  Handbuch  f.  Gebildete  aller  Stände  zum  Selbststudium, 
sowie  zum  Gebrauche  f.  Gelehrtenschulen,  Kunst-  und  Gewerbeschulen. 
Mit  ca.  170  in  den  Text  gedr.  Holzschn.  (In  2  Thln.)  1.  Thl.  Jena  1879, 
Costenoble.   VI,  224  S.  4  M. 

jlowiew,  E.  T.,  Alterthümer  des  Gouvernements  von  Kasan.  Kasan  1877. 
78,  IV  pp.    Mit  2  Karten,  (russ.)  5  M. 

ttrk,  C.  B.,  Handbuch  der  Archäologie  der  Kunst.    1.  Bd.  Einleitender  u. 

grundleg.  Theil.   1.  Abth.  Systematik  u.  Geschichte  der  Archäologie  der 

Kunst.   1.  Hälfte.   Leipz.,  Engelmann.   256  S.  6  M.  75  Pf. 

Ree.  Academy  N.  341  p.  481  v.  A.  S.  Murray. 

irgioni,  G.,  dissertazione  sopra  una  lucerna  antica  trovata  col  lume  acceso, 

edita  per  cura  di  E.  Bechi.   Firenze,  Ricci.   4.    16  p. 

z<poi,  ol  zapn.  to  Ua\a^\ov  ipywM.  'E^jiepi;  T&v  <I>tXo^ia&wv.  x;',  N.  14. 
p.  209—211. 

!zanl,  sulla  statua  equestre  di  M.  Aurelio.  Pontificia  Accad.  d'Archeolog. 
Adun.  d.  25  Apr.  Studi  in  Ital.  I,  5  p.  715-716  v.  p.  196. 
Bu,  G.,  Hermes  mit  dem  Dionysosknaben.  Berlin,  Wasmuth.  v.  p.  196.  6  M. 
Ree.  Literar.  Centralblatt  No.  52  p.  1710-1711  v.  — u— .  —  Jenaer 
Literaturzeitung  No.  49  p.  693  v.  R.  Engelmann. 
pignani,  V.,  di  alcuni  frammenti  architettonici  di  stile  fantastico.  Bulletino 
lella  Comra.  archeol.  comunale  di  Jloraa.  S.  II.  Anno  VI.  Num.  3.  p.  199 
-203.  m.  Kpfru. 

maer,  C,  un  groupe  antique  en  terre  cuite.   L'Art  N.  208. 
;rth,  E.  aus'm,  römische  Gläser  u.  altchristliche  Goldgläser  vom  Rhein, 
ahrb.  des  Vereins  von  Alterthumsfreunden  im  Rheinlande.    Heft  LXIII. 
i.  99—114.  m.  Kpfrn. 

lauer,  Th.,  tombeaux  mur6s  au  „Chätelard*  (sur  Begnins).    Anzeiger  f. 
?hweizerische  Alterthumskunde.    No.  4.    S.  869—870. 
tmann,  A.,  Geschichte  der  Malerei.  2.  u.  3.  Lief.  Leipz.,  Seemann.  S.  113 
-320.   v.  p.  133.  a  3  M. 

ng,  J.,  the  ceramic  art;  a  compendium  of  the  history  and  manufacture 
f  pottery  and  porcelain.  New- York,  Harpers.  IV,  499  p.  m.  464  Abb.  Lwb. 

25  M. 

schrift  f.  bildende  Kunst.  Hrsg.  von  C.  v.  Lützow.  14.  Bd.  Jahrg. 
578—79.  12  Hfte.  (4  B.)  Mit  Textillustr.  u.  Kunstbeilagen.  Mit  dem 
eiblatt:  Kunst-Chronik.  52  Nrn.  (B.)  Leipzig,  Seemann.  4.  25  M.  —  die 
unst-Chronik  allein  9  M. 

9.  Numismatik. 

kowski,  A.,  dictionnaire  numismatique.  Livr.  1—7.  Leipzig,  Weigel. 
p.  69.  133.  ä  l  M.  20  Pf. 

Ree.  Literar.  Centralblatt  No.  52  p.  1711-1712. 
za.  il  segno  P.  E.  in  contorniati.  v.  p.  163. 
Ree.  Zeitscbr.  f.  Numismatik.  VI,  3  p.  267—270  von  J.  F. 


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282  Numismatik. 


»r,  J.,  Minos.   Zeitschr.  f.  Numismatik.  VI,  3  p.  232-234. 

—  Sermylo.   Ibid.    p.  235— 236. 

—  Heraclea  Sintica.    Ibid.   p.  237—288. 

—  Ptolemais  in  Pamphylien,  nicht  Ceramos  unter  dem  Namen 
Ibid.   p.  239  -241. 

Froehner,  W.,  les  medaillons  de  Tempire  romain.  Paris,  Rothschild,  v.  p.  6? 

197.  40  M. 

Ree.  Revue  archeologique.   N.  S.  XEX,  9  p.  194-19$  v.  B.  A. 
6ardner.  P.,  a  catalogue  of  the  Greck  coins  in  the  BriÜsh  Museum,  ük 

Seleucid  kings  of  Syria.  Edited  by  R.  S.  Poole.  London,  Trübner.  137  a 

u.  28  Kpfrn.  12  M  50  Pt 

KlOgmann,  A.,  die  Jupiterköpfe  auf  den  Denaren  der  Republik.  Archaeoke 

Zeitunff  XXXVI,  3  n.  105—110. 
Koehne,  de,  drachme  d'Aristarque,  roi  de  Colchide.    Revue  beige  de  nuiri> 

matique  No.  4. 

Lenormant.  F.,  la  monnaie  dans  Pantiquite.    Vol.  1. 2.    Paris,  Maisonne-uv.. 
v.  p.  68.  a  7  M.  50  PI 

Ree.  Polybiblion  XXIII,  1  p.  40—42  v.  J.  de  M.  —  Revue  criti^ 
N.  39  p.  193—196  v.  A.  de  Barthelcmy.  —  Revue  polit.  et  ütfcr 
1.  Juin.  —  Zeitschrift  f.  Numismatik  Vi,  1.2.  p.  148—149  v.  A.v.5 
—  Magazin  f.  d.  Liter,  d.  Ausl.  N.  28.  —  Academy  N.  323  p.  45-* 
v.  P.  Gardner.  v.  N.  325  p.  90  Bemerk,  v.  F.  Lenormant.  —  Rivün 
Europea.  Juli  v.  R.  de  Medina.  —  Revue  archeologique  N.  S.  XEL* 
p.  194—198  v.  B.  A.  —  le  Correspondant,  Sept.  10  v.  de  Champazaj 
Postolacca.  A.,  Synopsis  numorum  veterum  in  museo  Atheuarum.  Atkck 
v.  p.  133. 

Ree.  Literar.  Centraiblatt  N.  52  p.  1712  v.  Bu. 
Promis,  V-  monete  imperiali  romanc  scoperte  a  Casalvolone  presso  Nov&ra 

Atti  della  Sociotä  di  Archeologia  di  Torino.  Vol.  II.  fasc.  2.  p.  III— Iii 
Sallet,  A.  v.,  die  Nachfolger  Alexanders  d.  Gr.  in  Baktrien  und  Indien. 

I.  Hißt.  Uebers.  Zeitschrift  f.  Numismatik  VI,  3.  p.  165—231  mit  Tav: 

IV— VI. 

—  die  Umschrift  der  Europa  auf  Silbermüuzen  von  Gortyna.  Zu  Ceram- 
und  Ptolomais.    Ibid.   p.  263—265. 

Sauloy,  M.  F.  de,  moneta  Castrensis,  employee  en  Afrique  pendant  la  gaerre 
contre  Tacfarinas.  (Anno  urbis  conditae  778,  anno  Christi  20.)  R«ru 
archeologique.   N.  seric  XEX,  9  p.  176—179. 

Schlumberger,  G.,  monnaie  et  bulle  de  plomb  inedites  de  Terre-Saiute.  Ibi: 
9,  p.  180-186. 

—  sceaux  et  bulles  de  TOrient  latin.   Musee  archeologique  4e  Livr. 

—  numismatique  de  l'Orient  latin.    Paris.  Lerouz.  v.p.  68.  75  M 

Ree.  Revue  archeologique  XIX,  5  8.  342—349  v.  F.  de  Saulcy.  — 
biblion  XXIII,  1  p.  52—53  v.  J.  de  M.  —  Zeitscbr.  f.  Numism-L£ 
VI,  1. 2.  p.  156—163  v.  H.  D.  —  Giornale  ligustico.  Giugno  v.  V.  ProaL* 
Zeitschrift,  numismatische,  hrsg.  v.  der  numismat.  Gesellschaft  in  Wk^ 
durch  deren  Red.-Comite.    10.  Jahrg.   Wien  1878,  Manz.    429  S.  VIR 
Mit  5  (lith.,  phototyp.  u.  Kpfrn.-)  Taf.  Münzabbildgm.   u.   8  (eine«!:, 
llolzschn.  Ii  M. 

Zobel  de  Zangronix,  J.,  zu  den  Münzen  von  Sagunt.    Zeitschr.  f.  N 
VI,  3  p.  251-262. 


Berliner  Bochdraclerei-Actien-GMelhchift 


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Alphabetisches  ^Register. 


la,  A.  J.  van  der,  Biographisch 
woordenbock.  202 

Varsberetninger  fra  det  Bibliothek 
Kiöbenh.  9 

Lbel,  E.,  de  infinitivo  graeco.  167 

Abhandlungen  der  bayerischen  Aka- 
demie. 4.  70.  109 

-  der  Akademie  zu  Berlin.  199 

-  der  Gesellschaft  zu  Göttingen.  3 
bresch,  F.  L.,  ad  Plutarchi  moralia. 

150 

eademia.  69 
cademie  de  Besancon.  4 
de  la  Rochelle.  4 
de  Sainte-Croix.  4.  109 

cademy,  the.  1 
^cademia  di  Bologna.  4 
:carias,  CM  Prelis  de  droit  romain. 

255 

;hard,  J.,  de  la  vente.  Droit  romain. 

187 

ta  seminarii  Erlangensis.  199 
S.  Timothei.  11 
tes  de  l'Acadernie  de  Bordeaux.  4 
ton,  histoire  de  la  liberte".  125 
am,  L.,  älteste  Odyssee.  15.  147 
amantius  ed.  H.  Keil.  21 
ams,  A.  W„  book  of  greek.  167 
uns,  H.  CM  Wykehanüca.  203 
ims,  W.  H.  D.,  land  of  the  Nile, 

50 

Pompeii  and  Herculanum.  54 
er,  F.,  Olympia.  179 
ianus  ed.  Chassang.  11 
oar  Chambon.  208 
>ar  L.  Humbert.  208 
>ar  A.  Mottet.  208 
hines  v.  A.  Weidner.  11.  142. 
rhylus  von  H.  v.  Wolzogen.  11 

78.  143.  208 
<ar  A.  Bouillet.  143 
Agamemnon.  77 

-  by  Benjamin  Hall  Kennedy. 

208 


Aeschylus,  Prometheus  v.  N.  Wecklein. 
11  143.  208 

 by  J.  Perkins.  11 

 by  A.  0.  Prickard.  208 

—  Septem  ed.  Fr.  Ritschi.  208 

 (Cambridge  Text.)  78 

 by  J.  Davies.  143 

Aesopus  par  M.  Aniel.  209 

—  par  J.  Geoffroy.  209 

—  by  Goldsmith.  209 

—  br.o  I\  IlajtxouxTj.  209 
Ahner,  M.,Frede$is  von  Tours.  72. 203. 
Aivtav,  A.,   ityjio^o-pxai  rapaT^pyJasi;. 

234 

Albert,  M.,  fouilles  de  la  Piazza  di 
Pietra.  120 
Aldibrandi,  J.,  tavole  Eugubine.  163 
Alemannia.  36 
Alexander  v.  Tralles,  von  Th.  Pusch- 
mann. 11.  78 
Alfionow,  ln  Kaiser  Julian.  215 
Allen,  J.,  latin  Grammar.  33 
Allievo,  G.,  problema  metafisico.  35. 
All  man,  G.,  greek  geometrie.  127 
Allmer.  A.,  inscriptions  de  Vienne.  231 
Altavilla,  R ,  Palermo.  120 
Alten,  G.  v.,  Hagia  Triada.  117 
Alterthumer,  die,  unserer  heidnischen 
Vorzeit  63 
Alzog,  Patrologie.  106 
Amador  de  Los  Rios,  J.,  Cabezas  de 
bronce.  129 
Amann,  J.,  Pandektenkritik.  125 
'AjtßpdC^;,  N..  MouXicrvo;,  6  nopclßorrrj;. 

Ambrosoli,  Fr.,  Letteratura  greca  e 
latina.  107 
Ambrosius.  21 
Amerbachiorum  epistulae.  71.  201 
Amicis,  E.,  Constantinople.  246 
Aroiet,  J.,  Alterthumer  in  Solothurn. 

191.  258 

Amministrazione  delle  miniere  presso 
i  Romani. 

19 


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264 


Alphabetisches  Register. 


Amosso,  B.,  Lamarmora.  173 
Amphitheater,  das  römische.  181 
'AvcqvwaToxr,;,  *A.,  orrctxr;  tü>v  dp^aitov. 

*  189 

—  cataracte  chez  les  anciens.  189 

—  xctl  K.  IlazappTjjoruXo;,  TrjXsjpo^ix7j 
pifofoc  189 

'AvrfXsxxa  BuCavTiaxa  12 
Avaoxctser!,  At,  ev  'OXupxta.  50 

'AvatoXtxo;  'Arn^p.  69 
'Andocide  e  Licurgo  orazioni  da  G. 

Crosara.  209 
Andree,   R.,   Ethnographische  Pa- 
rallelen. 178 
Andresen,  G.,  Tacitus.  228 
Andrian,  F.  v.,  Studien  aus  Sicilieu. 

181 

Anger,  Truso.  54 
Anna  Comnena  ed.  L.  Schopen.  209 
Annalen  d.  historischen  Vereins  f.  den 

Niederrhein.  109.  172 

Annales  de  l'Academie  d'archeologie 

de  Belgique.  36 

—  du  Cercle  archeologique  de  Waes. 

36 

—  de  l'Institut  archeologique  du 
Luxembourg.  36 

—  de  laSociete  acadömique  de  Nantes. 

4.  135 

 d'agriculture  de  la  Loire.  135 

 d'ömulation  des  Vosges.  4.  199 

 historique  de  Chäteau-Thierry. 

172 

 des  lettresdes  Alpes-Maritimes. 

199 

Annee  geographique.  36 
Annello  bizantino.  258 
Annerstedt,  C,  Upsala  Universitets 
Historia.  6 
Antichita  romane.  187 

Annuaire  de  l'Academie  de  Belgique. 

70 

 de  Toulouse.  4 

—  de  Parcheologue  frarnjais.  36.  239 

—  de  l'Association  des  Stüdes  grec- 
ques  en  France.  70 

—  du  departement  du  Jura.  70 
 de  PYonne.  172 

—  de  Tecole  Bossuet.  4 

—  des  sciences  historiques.  36 

—  du  seminairc  du  Rondeau.  4 

—  de  la  Soctete  d'ethnographie.  37 

 de  numismatique.       37.  172 

Annuaire- bulletin  de  la  Societö  de 

l'histoire  de  France.          37.  172 

—  des  Cötes-du-Nord.  37 


Annuario  dell'  Accademia  di  Tormo. 

135 

—  della  Universita  di  Roma.  4 

Anonymi  periplus  maris  interni  reo 
R.  Fabricius.  3 
Anthimus  ed  V.  Rose.    21.  90.  226 
Anthologie  des  poe*tes  latins,  par  E. 
Fallex.  221 

Anton,  H.  S.,  Verba  im  Lateinischen. 

105 

Antona-Tra versa,  miti  greci.  i'4 
'AvTtüvtdo^;,  'A.       ^payiticrrjoj.  16" 

—  rsp'.  Aüxoypfou  l£t 
Antoninus  d'A.  Pierron.  143 
Anzeigen,  Göttingische  gelehrte.  4 
Anzeiger  f.  schweizerische  Altenbork 

kunde.  37 

—  f.  Bibliographie  9 

—  f.  Kunde  der  deutschen  Vorzeit  3T 

—  numismat-sphragist.  67 

—  philologischer.  1 
Apelt,  0.,  zu  Piatos  Hippias.  217 
Apollonia.  17v 
Apollonius  Dyscolus  ed.  R.  Schneider. 

113 

—  v.  A.  Buttmann.  14  • 
Appleton,  T.  G.,  Syrian  sunshine.  2») 
Apulejus  ed.  Ch.  Lütjohann.  22t 

—  par  A.  Poris.  21 
Arbois  de  Jubainville,  diplomes  cor 

lovingiens.  23- 

—  Druidisme.  4j> 

—  Ligures.  120 

—  mythologie.  45 

—  Premiers  habitants  de  PEurojK 

17a  24* 

Arcelin,  A.,  ftges  de  la  pierre  etc.  43 
Archambault,  H.,  capitis  dernmuti 

1S7 

'Apyrj  t^;  arrpovou.»*;  61 
Archeologi  che  sognano  uno  stadi  . 

MS 

Archiv  f.  Anthropologie.       37.  17- 

—  f.  Geschichte  v.  Oberfranken.  37 

—  f.  Literaturgeschichte.  I"'1 

—  f.  österreichische  Geschichte.  10. . 

I7i 

—  pädagogisches.  1 

—  f.  siebenbürgische  Landcskund- • 

87. 

—  f.  das  Studium  der  neueren  Spra 
chen.  1 

Archives  historiques  du  Poitou.  1"- 

—  de  la  Saintonge.  WS 

—  des  raissions  seien tifiques.  37 


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Alphabetisches  Register. 


265 


Archivio  Storico  Italiano.      32.  102 

—  —  Lorabardo  giornale  31 

 Marchigiano.  112 

 per  le  provincie  napoletane.  31 

—  della  Societa  Roraana.  109 
Arditi,  G.,  corografia  fisica  d'Otranto. 

182 

'Apeio;  Ilsqo;,  '0.  111 
Arendt,  Ch.,  mosamues  romaines.  63 
Arens,  J.,  de  parücipii  ratione  Ho- 
merica.  83 
Arilin,  C.  G.,  puissance  paternelle. 

126.  181 

Ariosto,  A.,  viaggio  nella  Siria.  123 
Aris,  B.,  cuntrats  entre  6poux  en  droit 

255 

'AfȣT:apyo<;,  T.   Bsr,;,  5  'AXcgovopoo 
ohcotxia.  252 
Aristophanes  par  A.  Jacqoet.  210 

—  Clouds.  A.  By  Sidgwick.  210 

—  B  v  Lysistrata.  B.  B.  Rogers.  22. 21Ü 

—  Plutus.   By  A.  Sidgwick.  IM 

—  Raoae.    By  F.  A.  Paley.  12 

—  Thesmophoriazusae ,  rec.   A.  v. 
Velsen.  2iL  210 

Aristoteles,  erste  Analytiken  v.  J.  IL 
v.  Kirchmann.  29 

—  zweite  Analytiken  v.  J.  IL  v.  Kirch- 
mann. 12.  144 

—  Ethica  Nicomachea  rec.  L  Bekker. 

12 

 cd.  G.  Ramsauer.  29 

—  de  arte  poetica  über.    Rec.  G. 
Christ.  210 

 par  Ch.  Batteux.  210 

 par  F.  de  Parnajon.  12 

 par  E.  Egger.  210 

 par  A.  Noel.  21Ö 

—  de  re  publica  ed.  J.  J.  Bekker.  210 
 By  W.  E.  Bolland  and  A.  Lang. 

12 

—  Rhetoric  by  M.  Cope.      19.  111 

Armellirii,  11,  medaglione  vitreo.  lül 
Arndt,  Th.,  lat.  Formenlehre.  33 

—  lateinische  Syntax.  105 
Arndt,  W.,  Schrifttafeln.  1£4 

Arneth,  A.,  Wiener  Universität  203 
Arnoldt,  R.,  Zu  Aristoteles  Poetik.  19 

—  chorische  Technik  des  Euripides. 

14.  &L  HG 

Arnoldt,  R.,  zu  Sophokles  Antigone. 

1Ü2 

Asbach,  J.,  analecta  historica.  240 
Aschbach,  J.,  die  Wiener  Univcrsit.  ß 
Ascoli,  G.  J.,  studj  critici.  Ifi5 

—  kritische  Studien.  102.  Ifi5 


Assemblees  du  diocese  de  Castres.  122 
Assmus,  A.,  Metrik.  103 
Astafiev,  Ruinen  von  Babylone.  III 
'Aoxpovöjtoi,  ol  "EXXr^ve;.  189 
Athanasius,  Saint  Antoine.  13 
Athenacum,  (London).  1 
Athenaeum-belge.  ßü 
'Atbjvaiov.  1 
Atti  della  R.  Accademia  dei  Lincei. 

10 

,  di  Torino.  40.  120,  200 

—  dell'  Ateneo  Veneto.       20.  135. 

200 

—  del  R.  Istituto  Veneto.  20 

—  della  Societa  di  archeologia.  122 
 di  Torino.  239 

—  e  Memorie  delle  Deputazione  di 
storia  natria.  109.  122 

 della  Accademia  Virgiliana.  2ÜQ 

—  —  della  R.  Accademia  dei  Rozzi. 

200 

\\-Ttxov  'IljiSftoXoj'.ov.  QSt 
Aube,  B.,  persecutions  de  l'eglise.  242 

—  christianisme  de  Marcia.  241 
Augsberger,  J.,  Aristophanesscholien. 

12 

Augustini  confessiones  ed.  IL  Wag- 
nereck. 221 

—  ausgewählte  Schriften.  ihll 

—  de  gratia  ed  Hurter.  15ä 
Aures,  L'Ex-Voto  de  Bolar.  63 
Ausgrabungen  von  Olympia.  50.  24ü 
Ausland.  31 
Auswahl  von  Aufsätzen  d.  classischen 

Philologie.  1 
Autolycus.  Rec.  R.  Hoche.  80 
Avanzo,  d\  litterature  del'Eglise.  170 
Averroe  da  F.  Lasinio.  144 
Ayuso,  F.  Garcia,  gramätica  com- 

parada.  3Q 
B.,  A.,  Tarcheolitica  mitograna.  240 
B ,  F.,  Aelteste  lateinische  Inschrift. 

1Ü3 

B.,  F.  P.,  Systeme  metrique.  lfil 
B.,  X.,  oi  x:>vss.  im 
B.,  J.,  Vorhersagung  Niebuhr's.  50 
B  ,  V.,  l'echange.  253 
Babeau,  A.,  bibliotheque  de  Troyes. 

141 

Ha  bücke,  II.,  Geschichte  der  Ulrichs- 
schule. <L  12.  13S 
Bachelet,  Th.,  cours  d'histoire.  45 
Bachmann,  0.,  conjecturae  Aristo- 
phaneae.  210 
Bader,  A.,  la  femme  romaine.  GO.  Iü2 
Bader,  F.,  die  aigis.  214 
Badiali,  G.,  Farini.  138 

19* 


266 


Alphabetisches  Register. 


Baer,  K.  En 
Baerwald  *A. 


Badke,  0.,  Neapel.  182 

—  Syracas.  £4 
Badt,  B.,  sybillinische  Orakel,  bß 

216 

Baedeker,  K.,  Egypt  123.  246* 

Bauhr,  G.  C.  F.,  letteratura  romana. 

III 

—  literatura  latina.  23lJ 
Baehrens,  E.,  de  epigrammate  Ver- 

giliano.  22 

—  latein.  Gedichte.  9Q.  löä 

—  Tibullische  Blätter.  22L» 

—  Verbesserungen  zu  Catuilus.  222 

—  Verse  d.  Dracontios.  93 
homerische  Lokalitäten. 

15.  214 
Josephns  in  Galilaea. 

45 

Baerwinkel,  J.,  de  Ute  Ctesiphontea. 

fiL  209. 

Baeumker,  zu  Aristoteles.  29 

—  Aristoteles  Lehre  vom  Sinnesver- 
mögen. 114.  210 

Bahrfeldt,  M.,  Consolarmünzen.  tia. 

132 

—  \l  E.  Forchheimer,  Denarschätze. 

122 

Baker,  R.  S.,  the  Roman  camp  at 
Irchester.  242 
Bakrodse.  D.  Sn  vorhistorische  Ar- 
chäologie. 246 

BaXßqtt  E.       Arjjt^Tpio;.  14 

—  outa  xoü  SujxporoüQ.       lSfi.  246 

—  xtpt  'Jßuxou.  Iß 

  Ktftt  Jt£ia<ppCf3£(U;  XOlTJTCÜV,  201 

Baldi,  F.,  abitanti  del  Mugeilo.  04 
Balduzzi,L.,  antichita  di  Bagnacavallo. 

121 

—  dipinti  aurati.  121 

—  tessera  militare.  1(53 
Ballas,  griech.  Verbalflexion.  167 
Baiser,  H.»  de  linguae  graeca  parti- 

cipio.  234 
Bajipct;,  N.,  auioßio-rpcKpia.  138 
Bamberg,      attisches  Gerichtswesen. 

144 

Baphides,  Ph.,  de  Synesio.  öS 
Baran,  A . ,  Schliemanns  Ausgrabungen. 

112 

Bapßcfagc,  A.,  As£txov  i)Xr.vo-ta)X\x6v. 

234 

Bardenhewer,  Hippolyts  Daniel.  15 
Bardt,  C,  zu  Cicero's  Cluentiana.  lhh 
Baret,  P.,  prononciation  du  grec.  31 
Barges,  J.-J.-L.,  colonies  pheniciennes. 

54.  l&L  2413 


Barker,  M.,  Syria  and  Egypt  Sft 
Barlow,  J.  \V. ,  Gibbon  and  Julian,  hk 
Barnabas  ed.  Hilgenfeld.  Ii  80 
Barnabei,  F.,  ardiaeologY  in  Italj.  &4 

—  explorations  of  the  Tiberbed  12£ 
Barrett,  A.  C,  greek  Testament  Iii 
Barry,  Ch.,  lettres  de  ChampoUion.  f 
Barry,  E.,  inscription  des  Pyreneei. 

a 

Barthelemy,  A.  de,  vases  sigilles.  6 
Barthelemy,  E.  de,  carrelages.  1:1 
Barthelemy,  J.  J.,  voyage  d'Aiiacharsij. 

346 

Barthelemy- Saint -Hilaire,  la  meta- 
physique  d'Aristote.  ili. 
Barthet,  R.  P.,  Chronologie  indienne. 

45 

Bartolotti,  P.,  cubito  Faraonico.  litt 
Bartsch,  K.,  Ecbasis.  H 
Basedow,  F.,  de  Euripidis  Cresphonte. 

14£ 

Bass  Mullinger,  Grande -Bretagne. 

m 

Bastclaer,  A.  van,  ampbores.  2il 

—  villa  Belgo-Romaine.  2ü> 
Bastian,  A.,  u.  A.  Voss,  Bronze 

Schwerter.  13L  2ä5. 

Baudissin,  W.  W.  Graf,  semitisch«- 
Religionsgeschichte.  41 
Baudrillart,  Ii.,  histoire  du  luxe. 

las.  m. 

Baudry,  F.,  puits  funeraire.  ü. 
Bauer,   A.,    das   Herodotisch«  G*- 
schichtwerk.       ÜL  82.  142.  2U 

—  Herodot's  Biographie.  141 

—  Inschriftliches.  106 
Bauer,  B.,   Christus  u.  d.  Caesarc 

115.  122.  242 

—  humanistische  Bildung.  136 
Bauer,  W.,  diarium  gymnasü.  äk 
Baumgart,  IL,  Aristoteles,  Le&sus, 

Goethe.  7i 
Baumgarten,  O.,  quaesüones  sc  e  nie* 

«fr 

Baur,  F.  Ch.  v.,  Abhandlungen.  101 

—  church  history.  2ü 
Baye,  J.  de,  ige  du  bronze.  l£ 
Bayet,  Ch.,  inscriptions  cnretienz**- 

n 

Bayle,  A.,  Saint  Basile,  211 
Bazille,  C,  auctoritas  tutoris.  Uli 
Bcaujean,  A.,  Supplement  dTüstoire- 

HA 

Beauvilliers,  M.,  statue  du  gUdiatecr 

Bech,  Fn  aus  Zeitzer  Handschriften. 

fr 


Google 


Alphabetisches  Register. 


267 


Bechert,  M.,  Manilius. 

Beck,R.O.,  in  Ciceron.proC.  Cornelio. 

22 

Becker.  F.,  Inschriften  der  römischen 
Coemeterien.  i$3 

—  Rom's  Coemeterien.  2Ali 
Becker,  J.,  Urgeschichte  v.  Mainz.  M 
Becker,  IL,  Gesch.  d.  bad.  Landes.  182 
Becker,  K.  F.,  Erzählungen  aus  d. 

alten  Welt  112 
Becker,  P.,  unedirte  Henkeiinschrif- 

ten.  230 
Becker,  W.  A„  Charikles.  12&  lfifi.  254 
Bedros,  Th.,  mariage.  i2j. 
Beer,  R^  de  arte  Acschyli.  2M 
Beesly,  E.  S.,  Catalina.  i&  115.  177 
Beesly,  Mrs.,  stories  from  the  history 

of  Rome.  244 
Begemann,  IL,  quaestiones  Soloneae. 

213 

Behaghel,  W.,  Geschichte  d.  Aristo- 
phanischen Vögel.  14± 

Behm,  IL  M.  Th.,  üb.  den  „Hirt".  Ii 
Beiträge  zur  Anthropologie.  12Q 

—  zur  künde  d.  indogerman.  sprachen. 

3£L  165,  233 

—  zur  Kunstgeschichte.  ÜH 
Beke,  C,  Sinai.  LLL  LZ9 
Beleze,  G.,  histoire  ancienne.  U2 

—  histoire  romaine.  24i> 

—  mythologie.  240 
Bellermann,  F.,  griechische  Schul- 
grammatik, igt 

Bellermann,  L.,  Sophocles.  19 
Beloch,  0.,  iscr.  greche.  1Ü1 
~  Hyria.  132 

—  limitazione  di  Napoli.  1^2 

—  e  W.  Henzen,  iscr.  atletica.  iül 
 De  Rossi,  battaglia  dell'Allia. 

182 

Beitran,  R,  y  Rözpide,  R.,  filosofia 
griega.  171,  2M 

Beltrani,  G.,  univereita  di  Trani.  ü 
Be*nard,  Th.,  dictionnaire  classique. 

42 

Bender,       römisch.  Literaturgesch. 

108.  339 

—  letteratura  latina.  108 
Benech,  M.,  clasicos  latinos.  187 
Benedix,  A.,  de  praeda.  LSG 

Benfey,  Th.,  Accentuation  von  lOJi 

—  Hermes.  43,  111 

—  Ursprung  d.  Sprache.  30 
Benicken,  IL  K.,  Pylaimenes.  lä 

—  zum  12.  Buche  d.  Ilias.  14a 
Benloew,  langue  albanaise«  IM 


Benndorf,  0.,  Gesicbtshelme.  258 

—  Mercurrelief.  12$ 
Benoist,  E..  Horace.  157 
Benoist,  L„  soc  de  charrue  antique. 

2hl 

Berard,  E.,  iscrizioni  di  Aosto.  165 
Berendt,  G^Pommerelli'sche  Gesichts- 
urnen. 258 
Beper:«,  L  <D„  mpotpu«,       86,  136 

—  7T3pt  too  "AXou.  HI 
Berg,  van  der,  histoire  de  l'Orient. 

242 

Bergardes,  J.  C,  de  universo  doctrina 
Gregorii  Nysseni.  32 
Berger,  E.,  lateinische  Stilistik.  lQü 
Berger,  Ph.,  Ex-Voto.  63 

—  steles  puniques.  63 
Bergk,  Th.,  Lesefrüchte.  10,  29*  B& 

89.  IM 

Bergmann,  E.,  hieroglyphische  In- 
schriften, lfil 

Bsp-ftu-c^;,  11^  xdajioi;  xf};  eXKrjvixi); 

YXcuaorj;.  234 
Bergues -la- Garde ,  de,  les  Gaules. 

12Ö 

Bericht  zur  Alterthumskunde  Schles- 
wig-Holsteins. 239 

Berichte  d.  historisch -autiquar.  Ver- 
eins v.  SchaflFhausen.  102 

—  u.  Hittheilungen  d.  Alterthum  - 
Vereines  zu  Wien.  31 

Bernard,  Mme.  LM  mythologies.  24  0 
BävapooxTj;,  r.  N.,   si;  ÜXouxcrpyou 

zapa)*X>}Xou;  ßtooc.  21Ö 
Bernardi,  R.,  viaggio  in  Terra  Santa. 

246 

Bernardini,  J.,Catulliana  carmina.  154 
Bernays,  J.,  Aristoteles  an  Eudemos. 

19 

Bernon,  M.  A.  P.  J.  de,  l'adjudication 
en  droit  romain.  187 

Berrini,  0.,  grammatica  latina.  105 

Bertani,  G.,  opere  di  san  Dionigi 
Areopagita.  212 

Bertani,  F.,  grammatica  latina.  23ä 

—  compendio  della  grammatica  la- 
tina. 236 

Berthelot,  M.,  liquide  dans  un  vase 
ancien.  61 
Berthomieu,  M.,  musee  de  Lamour- 
guie*.  100 
Bertin,  G.,  tables  eugubines.  28 
Bertocci,  G.,  etimologia  della  lingua 
latina.  im 
Bertolini,  F.,  storia  romana.  2M 
Bertolotti,  A.,  giornalisti.  138 


268 


Alphabetisches  Register. 


B  e  rtram ,  Fr. ,  U  nsterblich  k  eitslehre 
Plato's.  ÖL  150 

Bertram,  IL,  Bonnoll.  fi 
Bertrand,  A..  populations  de  la  Gaule. 

219 

Bestmann,  IL  J.,  Augustinus.  21 
Bethmann  u.  Holder -Egger,  longo- 
bardische  Regesten.  18 
Betocchi,  A.,  del  Tevere.  182 
Bezzenberger,  A.,  Homerische  Ety- 
mologien. 211 
Biagini,  R.,  Orazio.  225 
Bianchi,  Aquileja.  51 
Bibliographie,  allgemeine.  9 

—  der  Schweiz.  Zfi 
Bibliotheca  Casinensis.  232 

—  historica.  11L  206 

—  philologica.  112*  306 

—  philologica  classica.  9*  76 
Bibliothek  for  Laegcr.  1 

—  Historiskt.  109*  239 
Bibliothek  der  Kirchenväter.  HL  TL 

142.  207 

Bibliotheque  de  TUnivcrsite  de  Liege. 

9 

—  des  ecoles  francaises  d'Athenes  et 
de  Rome.  32 

Bickell,  Gedichte  d.  IL  Ephraem.  116 
Bielke,  Ch.  de,  Clypeus.  33 
Biese,  A.,  de  objecto  apud  Plautum.  221 

—  Erkenntnisslebrc  d.  Aristot.  III 
ButtXXat,  A.,  Z6pt  Tf4;  sX'ATjvuyj;  jiaftir;- 

asio;.  22 

—  les  Grecs  au  rooyen  äge.  126 

—  die  Griechen  d.  Mittelalters.  114. 

i>44 

Bilderbogen,  Kunsthistorische.  63 
Bille,  C.  S.  A.,  Rejser  i  Italien.  12L 

182.  m 

Binder,  F.,  Charitas  Pirkheimer.  2ü3 
Bindseil,  IL  E.,  Abhandlungen  zur 
Sprachlehre.  30 
Bingham,  J.,  origines  ecclesiasticae. 

186 

Bintz,  J.,  Gymnastik  der  Hellenen. 

59.  186 

B'.o^pa^p»«  toy  K.  Ko'jjia.  138 
Biographie,  allgemeine  deutsche.  & 

73.  IBS.  203 
Bion  da  G.  de  Spueches.  211 
Birt,  Th.,  de  Halieuticis  Ovidio  ad- 
scriptifl.  226 

—  ~&-T'.fofOßia.  189 
Bissinger,  Hippolyt.  82 
Bitschofsky,  R.,  Macrobius.    9JL  IM 

—  zu  Sidonius.  228 

—  zu  Statius.  159 


Blackstone,  F.  E.,  excavations  i\  My- 
cenae.  iL 

Blätter  f.  das  bayerische  Gymnasai- 
wesen.  1.  69 

—  deutsche  geographische.  £ 

—  f.  literarische  Unterhaltung.  1 

—  t  Literatur,  Musik  u.  Kunst  1 

—  zur  Kunde  Westfalens.  Iii 
Blake,  E.,  medical  basis  of  Charms 

£1 

Blant,  IL.  textes  Gallo-Romaine.  100 
Blasel,  Motive  der  Gesetzgebung  L 
Gracchus.  1$ 
Blass,  F.,  die  attische  Beredtsamkeit 


—  Demosthenes.  £1 

—  zur  Textkritik  des  Demosther.* 

IIS 

—  Fragment  des  Alkman.  11 

—  zu  den  griechischen  Inschriften.  * 
Blass,  ILs  ctvo'^w  bei  Xenophon.  155 
Blau,  0.,  Messenisches.  ]yT 
Blell-Tüngen,  Th.,  Vorlegeschloß 

251 

Blescher  etFaudel,etude  prehistork-u 
de  l'Alsace.  24? 
Bleser,  de,  Rome  et  ses  monomer:.- 

lfi 

Bloch,  J.  S.,  Hellenistische  Bestand 
thcile  im  biblischen  Schriftthum,  läi 
Block,  R.  de,  influence  d'Euripid«-.  SJ 
Blondel,  S.,  bijoux  des  peuples  pn- 
mitifs. 

—  perspective  dans  les  beaux-aru.  8 
Blossevüle,  de,  dictionnaire  du 

partement  de  TEure. 

Bluemner,  H^  fregio  del  foro  di  Ken* 

191 

—  Seneca.  ££l 

—  zu  Statius.  ^ 
Bluntschli,  J.  C,  das  Beuterecht.  1^' 
Bober,  L.,  Isidorus  Pclusiota, 
Boccaccio,  G.,  lettere  •! 
Bockenheimer,  Mainz  x.  Römerzeit.  >* 
Böckemüller,  F.,  zu  Lucrctius. 
Bodouin  de  Courtenay,  L  A.,  spraefc 

wissenschaftliche  Forschungen. 

Böckh,  A.,  Encyklop&die.  II*  3SQ 
Böhm,  R.,  quaestiones  Laconicae.  ^ 
Böhringer,  F.,  Augustinus.  2L  $L  löT 

Boetius  in  Aristot  rec  C.  Mei>c 

IM 

Böttger,  IL,  Wohnsitze  der  Deutsche 

Bötticher,  A.,  Aigina. 

—  in  Messenien.  * 


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Alphabetisches  Register. 


269 


Bötticher,  AM  längs  d.  lakonischen 
Küste.  119 

—  Malvasia.  HU 

—  Tirynth.  212 

—  Wanderungen  in  Griechenland.  50. 

119 

Böttiger,  C.  A.,  Sabina.  lfiL  255 
Boettner,  Fi-.,  Quintiiianus.  96 
Bogfortegneise,  Norsk,  1866-1872  .206 
Boisjoslin,  J.  de,  les  peuples  de  la 
France.  213 
Boissier,  G.,  cimetieres  de  Rome.  Iii 

—  odes  d'Horace.  225 

—  religion  romainc.  211 

—  villes  de  Syrie.  Q0_ 

Boissiere,  G.,  conqufcte  romaine  dans 
le  Nord  de  TAfrique.        50.  112. 
Boletim  architectonico.  31 
Boletin  de  la  Academia  de  la  Historia. 
Madrid.  4,  109 

—  de  la  Sociedad  geogräfica  116 
Bollettino  della  Societa  geogräfica.  HB 

—  Italiano  degli  studi  orientali.  28 
Boltz,  A.f  zur  hellenischen  Sprache. 

104 

Bombelli,  R.,  antica  numerazione.  189 
Bompois,  F.,  monnaies  d'argent  132 

—  monnaies  de  Maronea.  192 

Bonaventura  da  Sorrento,  Sorrento. 

182 

Bone,  C,  antikes  Frescomedaillon. 

129 

Bonet-Maury,  G.,  Ge^rard  de  Groote. 

128 

Bonnabellc,  departement  de  la  Meuse. 

54 

Bonnet,  M.,  sur  Claudien.  155 
Bonnetty,  inscriptions  des  catacombes 

100 

Bonstetten,  de,  carte  archeolog.  de 
Fribourg.  182 

Bonwetsch,  G.  N.y  Schriften  Tertullians. 

38 

Bonwick,  J.,  Egyptian  belief.  121 

—  Pyramid  facts.  £2.  189 
Boos,  II.,  Thomas  u.  Felix  Platter, 

138.  203 

Borderie,  A.  de  la,  correspondance 
des  bönedictins.  iL  138 

Borghese,  L.,  problema  morale  in 
Grecia.  III 
Borghi,  N.,  graffiti  di  sali  arcaiei.  258 
Born,  £.,  coniugazione  greca.  231 
Bornemann,  L.,  de  Castoris  chronicis. 

80.  211 

—  zor  römischen  Chronologie.  122 


Boscawen,  early  history  of  Cyprus. 

m 

—  Babylonian  creation  legends.  174. 

211 

—  Syrian  topography.  216 
Boschii,  J.,  de  anthropologia  universa. 

49 

Bosio,  J.,  la  plaine  d'Arta  en  Epire. 

129 

Boucherie,  A.,  me langes  latins.  136 
Boulloche,  A.,  le  precaire  en  droit 
romain.  126 
Bourrasse,  J.    archöologie  ehre' tieune. 

186 

Bouscailiou,  Fhistoire  de  la  philosophie. 

237 

Boussuge,  V.,  droit  romain.  255 
Bouterwek,  R.  u.  A.  Tegge,  Orthoepie. 

108 

Boutillier,   Fioscription  romaine  ä 

Monceaux-le-Comte.  163 
Boutkowski,  A.,  dictionnaire  numis- 

matique.  69.  128.  261 

Boutovsky,  V.,  l'ornement  russe.  29 
Bou~ypo;.   ctl  71/vcctxs;   iv  Tfl  «pyow 

TMptL  238 
Boujper,  A..  et  EL  F.  Amiel,  FAca- 

demie  de  Geneve.  128 
Boylesve,  Marin  de,  plantes«  13 
Bozöky,  A.,  Romai  periog.  126 
Bozon,  A.,  de  Vitali  Blesensi.  138 
Bradley,  J.,  Attavante.  2ü 
Brady,  Th.  J.  B.,  notes  on  Tacitus. 

98 

Brandes,  IL  Gundemar.  48 

—  Ausgrabungen.  121 

—  Steingrab  in  Tannenhausen.  121 
Brandes,  W.,  zu  Ausonius.  21 
Brandt,  J ,  genetiv.  io  Odyssea.  211 
Brandt,  S..  zu  Plautus.  158 

—  gerrae.  gerro,  congerro.  169 
Braun,  AI.,  Pflanzen  Egyptens.  251 
Braun,  K.,  Reiseeindrücke  aus  dem 

Südosten.  50.  112 

Braune,  A.,  Marc  Aurel.  209 
Braune,  L.,  attische  Syntax.  234 
Breal,  M.,  inscriptions  Cypriotes.  22 

—  inscriptions    greque    trouvee  a 
Gortyne.  161 

—  inscriptions  Peligniennes.  28 

—  linguistique  et  pnilologie.  126 

—  melanges  de  mythologie.  5. 2L  III 

—  texte  de  loi  en  cretois.  230 
Brean.  tumolus  Sept-Bonnettes.  213 
Bredif,  L.,  l'eloq uenco  en  Greca.  115 
Brennan,  history  of  Ireland.  182 
Bressiau,  LL  Reise  nach  Italien.  29 


270 


Alphabetisches  Register. 


Brey sig,  A.,  zu  Avienus.  äl 
Brieden,  11 .,  8axo.  159 
Brieger,  A.,  Ideal  der  Uebersetzung. 

136 

Brinkmann,  F.,  Metaphern.  103 
Brizio,  E.,  mitologia.  43 

—  scavi  di  Olimpia.  äQ 

—  vasi  dipinti.  122 

—  fabbricne  dei  vasi  greci.  2ää 

—  Venere  dei  Medici  ITA 
Brizzi,  D.,  laüni  epicorum  scriptores. 

108.  23U 

Brocard,         soctete  historique  de 
Langres.  240 
Brucks,  E„  Scriptores  historiae  Au- 


gustae. 

Brodribb,  W.  J.,  and  Besant, 

Constantinople. 
Brown,  R.,  the  Dionysiak  Myth. 


01 
W., 
246 

IIA 

Bruce,  J.,  Abyssinia.  241 
Brücke,  £.,  principes  des  beaux-arts. 

173 

Brüll,  A.,  Clemens  von  Rom.  Li 
Bruell,  Dialect  der  Rhodier.  32 
Brüll,  J.,  Herodots  babylonische  Nach- 
richten. JAlt 
Brugmann,  K.,  griech.  Praetental- 
formcn.  32 

—  die  achte  Conjugation.  lüö 

—  Reflexivpronomina  bei  Homer.  148 
Bruirscli,H.,dictioii[iairegeographique. 

50.  241 

—  la  fable  du  Lyon.  Hü 

—  Fest-Calender  von  Apollinopolis 

27 

—  Geschichte  Aegyptens.   4fL  LL2L 

ITA  242 

—  Reise  nach  El  Khargeh.  50.  III. 

247 

Brunet  de  Presle,  W.,  sirtaToXi).  13jj 

—  (Iletvfrtov).  203 
Brunetti,  A.,  dizionario.  167 
Brunn,  A.,  M.  J.  Goldschmidt  J.  L. 

Heiberg,  og  K.  Kinch,  til  Plinius. 

9ß 

—  til  Seneca.  93 
Brunn,       Sculpturen  von  Olympia. 

iü2 

Brunner,  8-,  Ostia.  249 
Bruzza,  amuleto.  163.  174 

—  campanelli.  163 

—  campanelli  contro  ilmalocchio.  HA 

—  fistola  plumbea. 

—  graffiti  di  vasi  arcaici.  25& 

—  monogramma  P.  E.        163.  2dl 

—  trastulli.  126 


2Li 

224 
attische:. 


Bucher,  Bn  Geschichte  d.  technischen 
Künste.  IM 

Buchholtz,  II ,  Varro  über  ion.  Vers- 
mass.  IM 

—  prisca  latinitas.  23$ 
Büchner,  A.,  d  StaßoXo;.  2ü 
Buddensieg,  R.,  assyrische  Ausgn 

bungen.  111 
Budinszky,  A.,  Univers.  Paris.  6 
Buecheler,  F.,  Altitalisches  Weihge- 

dicht.  »0 

—  coniectanea. 

—  Oskische  BleitafeL 

—  philologische  Kritik. 

—  poeta  latinus. 

—  tabula  Iguvina. 
Büdinger,  M.,  Eugipius. 
Buermann,  FL,  Studien 

Rechts. 

Büttner,  R.,  qaaesüones  Aschinete. 

LL 

Bugge,  S.,  Altitalische  Studien,  L<  • 

&1 

Buhl,       die  agrarische  Frage  ia 
alten  Rom.  flD 
Buhot  de  Kerscrs,  A.,  departemed 
du  Cher.  121 
Bulletin  de  rAcademie  delphinale.  1 

 de  Belgique.  Ift 

 de  St.-Petersbourg.       4.  2j0 

—  de  correspondance  hellenique.  SS 

—  de  la  commission  de  Narbonne.  i 

 du  Pas-de-Calais.       172,  2k 

 de  Bruxelles.  U£ 

 du  Nord.  88 

 d'art  et  d'archöologie.  3S 

—  de  Tlnstitut  archeologique  liegeoU. 

—  de  la  Societe  academique  de 
Boulogne.  1 

 de  Brest.  1£5 

 de  Laon.  2 

—  —  de  la  Charente.  Ss* 

 de  la  Loire-Interieure.  SS 

 de  Nantes.  SS 

 de  TOrleanais.  38 

—  —  de  Tarn-et-Garonne.  SS 

 -du  Finistere.  2-SS 

 de  Seine-et-Marne,  2>>: 

 de  Sens.  SS 

 de  Soissons.  3S,  12t 

—  —  du  midi  de  la  France.  S8 

—  —  lorraine.  ^ 
 beige  de  geographie.  11 s 

—  —  d'airrieulture  de  la  Sarthe.  2BQ 

 d  anthropologie  de  Paris,  ffl 

 des  antiquaires  de  Picard».  SS 


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Alphabetisches  Register. 


271 


Balletin  de  la  Societe  des  antiquaires 
de  Normandie.  239 

 des  beaux-arts  de  Caen.  38 

 des  bibliophiles  bretons.  2j£9 

—  —  d'etudes  scientifiques  de  Dra- 
guignan.  38 

 de  g^ographie  d'Anvers.  llfi 

 de  Paris.  38 

—  —  —  de  Lyon.  38 

 du  Caire.  38 

 de  l'histoire  de  Paris.  38,  112 

 des  sciences  de  la  Reunion. 

200 

—  —  de  Pau.  1 
 de  l'Yonne.        38.  172.  239 

—  —  de  Semur.  M 
 de  l'Ardeche.  239 

—  —  bi8torique     de  Compiegne. 

38 

 des  antiquaires  de  la  Morinie. 

38 

—  —  de  Langres.  233 
 du  P^rigord.  33 

—  —  du  Mortui  um.  135 
 dudepartementd'Ille-et-Vilaine 

88 

—  —  languedocienne  de  geographie. 

178 

—  monumental.  38.  109 
Bulletino  della  commissione  archeo- 

logica  municipale.  Ü9 

—  di  archeologia  cristiana.  38 

—  paleoetnologia  Italiana.  38 
Bullinger,  A.,  Aristoteles  Erhabenheit. 

12 

—  Katharsis.  80 
Bunel,  J.,  depart  de  la  Seine  -Jnfer.  M 
Bansen,  E.  v.,  Symbol  d.  Kreuzes.  129 
Burckhardt,  J.,  die  Cultur  der  Re 

naissance.  fi 

—  Renaissance.  L  23 

—  Civilisation.  23 

—  renaissance  in  Italy.  138 
Burckhardt-Biederman,  Th.,  der  Ho- 

meridenhymnus.  83 
Bureau,  L.,  l  imraortalite  chez  les 

Hebreux.  43 
Burk,  C,  die  christliche  Kirche.  112 
Barn,  the  site  of  Rome.  86 
Burnaby,  F.,  a  ride  to  Khiva.  Ml  247 
Burnoui,  E.,  memoire«.  253 
Burnonf,  J.  L.,  methode  pour  le  grec. 

—  langue  latinc.  23fi 
Bursian,  C,  Cento  Vergilianas.  2Ü1 

—  Ausgrabungen  in  Dodona.  217 
Burton,  R.  F.,  tue  gold  mines.  1 17.  179 


Buschmann,  Charakteristik  d.  griecb. 

Rhetoren.  Öl 
Busolt,  6.,  die  Lakedai monier.  Iii. 

219 

Butsch,  A.  F.,  d.  Bücher-Ornamentik. 

28 

Buttmann,  Lehrerbibliothek.  TB 
BuövjXxa;,   B.   T.,    evapxTfjpio;  SMt 

^XoXotuec.  71 
Byck,S.A.,vorsokrat.  Philosophie.  3ä 
ßüptuv.  135 
Byzantini.  Corpus  scriptorum  historiae 

Byzantinae.    Ed.   L.  Schopenius. 

211 

C.  J.  B.,  Rome  sous  Neron.  llü 
Cabinet  historique,  le.  109 
Cadei,  A.,  lingua  italiana.  236 
Caesar,  par  Gidel.  222 

—  de  Bello  Gallico.  äl 

 par  M.  Gidel.  äl 

 v.  IL  Rheinhard.       153,  222 

 par  D.  Turnebe.  IM 

 Book  L  IM 

 By  G.  S.  V.  Wills.  221 

 by  A.  G.  Peskett.  21 

—  de  bello  civili  von  F.  Kraner.  äl 

—  Gallische  Krieg,  v.  M.  Oberbreyer. 

di 

 v.  R.  Rössler.  IM 

—  Bürgerkrieg  v.  M.  Oberbreyer  222 

—  Gallic  War.  by  C.  W.  Bateman. 

IM 

Caesar,  J.,  Hegesippus.  IM 
Cahier,  Ch.,  melanges  d'arch^ologie. 

88.  192 

—  sarcophages.  258 
Caillemer.  E.,  1  V-tablissement  des 

Burgondes.  55 

—  succession  a  Athenes.  60 
Caix  de  Saint -Aymour  A.,  Mont- 

faucon.  203 

—  sceau  de  potier.  fi3 
Caloni-Cesi,  F.,  sepolcro  in  Sasso- 

storno.  258 
Calvary's  Bibliothek.  5.  13fi 

Camarda,  N.  Gerono.  217 
Cameron,  V.  L..  durch  Afrika.  50 
Camilli,  D.,  lingua  latina.  Iü9 
Camp,  un.  helvetico-romain.  182 
Campani,  Alfen o  Varo.  221 
Campillo  ,Tn  escritores  aragoneses. 

9 

Campion,  Spain.  250 
Campos  Leyza,  langue  latinc.  22$ 
Cantor,  Agrimensoren.  2JL  91 

Capelli,  A.,  Pico  della  Mirandola.  2011 
Capistou,  Guipuzcoa.  65 


272 


Alphabetisches  Register. 


Cappelle  F.  van,  Latijnsche  gram- 
matica.  105 
Capponi,  G.,  scritti.  5 
Capponi,  V.,  biografia  Pistoiese.  123 
Cara,  A.,  sigilli  in  Cagliari.  129 

—  genere  umano.  112 

—  storia  della  Sardegna.  III 
Carapanos,  GL,  Dodone.      112,  179. 

247 

—  inscriptions  de  Dodone.  230 
Carcaui,  M.,  da  Roma  a  Firenze.  25Q 
Carini  J.,  paleografia.  2£L  102 
Carinthia.  32 
Carmina  clericorura.  11 

—  medil  aevi.  h,  2ol 
Carnac  et  ses  alentours.  25ü 
Caro,  E.,  idees  sur  la  morte.  231 
Carre  de  Busscrolle,  Indre-et-Loire. 

250 

Carretic,  E.,  temps  antehistoriques. 

175 

Cartailhac,  E.f  1'Äge  de  pierre.  43 
Cartailhac,  F.,  dolmen  de  Therondels. 

55 

Cartier,  E.,  art  chretien.  63 
Cartularium  Piperacensis  monasterii. 

2U3 

Casagrandi,   V.,  Agrippina  minor. 

112 

Caspari,  0.,  Urgeschichte.  4JL  LCi 
Castagne,  armes  Franques.  258 
Castelfranco,  P.,  fibule.  192 
Cataiogo  del   museo  arqueologico, 

Madrid.  258 

 Valencia.  fil 

Catalogue  du  mi niste rc  de  rinstruc- 

tion  publique.  Iii 

—  de  la  collection  Foudrignicr.  2ü£ 

—  des  manuscrits.  Donai.  2Ü2 
Catalogue  of  Worcestcr  College.  111 

—  of  Greek  coius.  1£2 

—  of  the  Mayer  Collection.  258 
Catalogus    bibliothecae  Monacensis. 

222 

Catherinot,  N.,  opuscules.  Iii 
Cato.  IM.  222 

Catullus.  Ree.  Ae.  Baehrens.  $1 

—  ed.  R.  Ellis.  (AL  222 

—  tradacidos  por  M.  Perez  de  Camino. 

äl 

Caudel,  voies  romaines  de  Senlis.  25Ü 
Cauer,  P.,  inscriptiones  graecae.  21 

—  Entgegnung  an  Wilamowitz.  32 
Cavallo,  B.,  Grammatica  latina  23ß 
Cavazza,  decliuazione  in  Apollonio 

Rodio.  209 
Caylus,  correspondance.  73 


Cazalis  de  Fondouce,  P-,  Temps  Pre» 
historiques.  5& 
Cebes,  bv  C.  L.  Jerram.  lit 
Central  Matt,  literarisches.  I 
Centrai-Organ  d.  Realschulvesen.  2 
Ceres,  tbermes  de  Rodez.  151 
Ceretti,  F.,  Maria  d'Este.  18 
—  monumenti  nelT  agro  Mirandoter 

35o 

Cerrato,  L.,  Solone.  212 
Ceruti  A.,  Cronica  degli  imperatjri. 


Cesnola,  J.  P.  di,  Cyprus.      1 117 
Cestsac,  P.  de,  Oppiclum  du  Puy-de- 
Gaudy.  M 
X.,  Tu'iToipocio.  ,  ltS 

Chabas,  F.,  poids  des  Egyptiene.  6i 
Ghaignet,  E.  A.,  tragedie  greeqrc- 


i  • 


Challamel,  J.,  jus  offerendaepecani^ 

m 

Chamard,  F.,  eglises  du  monde  r  - 
main.  '24' 
Chambers^  atlas.  *24 
Chambrier,  phönizischc  Rasse.  iL 
Chaujpagny,  de,  les  Cesars.  2M 
Changuion,  F.  D.,  Virgil  and  Poll*. 

Chanot,  E.  de,  Cronos.  12 

—  terre-euite  de  Tanagra.  tk. 

—  chapiteau  grec  & 
Chanteau,  F.  de.,  cabinet  des  mr- 

dailles  de  Nicolas  de  Lorraine,  13c 
Chantre,  E.,  Tage  du  bronze.  12L 
Chaplin,  population  of  Jerusalem.  4> 
Charencey,       de,  symboiique.  35» 
Chassang  A.,  grammaire  de  Deny> 

öl 

—  grammaire  greque.  1*" 

—  dictionnaire  grec-francais.  Iii 
Chassant,  L.  A.,  vocabulaire.  1& 
Chateaubriand,  itineraire.  51*  Hl 
Chatellier,  P.  du,  eimetiere  GaaloU 

'XL 

Chaude,  A.,  des  munieipes,  en  drei* 
romain.  li^ 

Chauvet  et  Lievre,  tumulus  de  ta 
Boixe. 

Chauvierre,  l'Italie.  1^ 
Chavee,         ideologie  lexiologiqtf- 

Cherbonneau,  inscription  de  506t  lö 
Chester,  G.,  heei  of  Italy.  & 
Chevreul,  E.,  histoire  de  la  matierf. 

6? 

Chiarlone,  Q.  y  Mellaina,  O,  historü 
de  la  faraiacia. 


by  Google 


Alphabetisches  Register. 


273 


Chierici,  G.,  i  pozzi  sepolcrali.  1Ü2 

—  museo  di  Este.  Iü2 
Chipiez,  Ch.,  ordres  Grecs.  129 

—  temple  Hypaethre.  63.  12Ü 
Chodnicck,  J.,  politische  Ansichten 

des  Polybius.  218 
XopTchar,;,  I\,  'EptooO.Tj.  I3fi 
Christ,  A.,  Schicksal  bei  Homer.  15. 

211 

Christ,  C,  Inschriften  in  Heidelberg. 

163 

—  —  aus  dem  Odenwald.  Iü3 

—  Inschriftliches    aus  Heidelberg. 

221 

—  Limes-Frage.  1S2 

—  römische  Meilensteine.  1QQ 

—  Miltenberger  Inschriften.  231 
Christ,  W.,  griechische  Chorgesänge. 

lfil 

—  Inschrift  von  Dodona.  lfil 

—  Theilung  des  Chors.  31.  2M 
Christen,  die,  in  der  Arena.  255 
Christensen,  R.,  Graekenland.  IIA 
Christides,  monuments  antiques.  259 
X.orjr^ooy/.o;,  A.,  ipajuio-uij.  234 
Chronicle,  Numismaüc.  197 
Chroniken     der  niederrheinischen 

Städte.  IM 
Church,  A.  J.,  stories  from  Horner. 

lfi 

 from  Virgil.  22Ü 

Ciampi,  J.,  cultura  in  Roma.  TB 
Cicero  rec.  C  F.  W.  Müller.  22.  IM. 

222 

—  selecta  opora.  155 

—  opera  rhetorica  par  D.  Turnebe. 

22 

—  Brutus  erkl.  v.  0.  Jahn.  IM 

—  Orator  par  C.  Aubert.  22 

—  —  par  Hemardinquer.  222 

—  de  oratorc  par  M.  Betolaud.  92 
 v.  K.  W.  Piderit.  IM 

—  rhetorica.  Rec.  A.  Weidner.  IM 

—  Orationes,  par  D.  Turnebe.  222 

 v.  K.  Halm.  92.  222 

 nach  Ferd.  Schultz.  222 

—  pro  Archia  by  J.  Reid.  22 
 v.  Fr.  Richter.  22 

—  pro  Balbo  by  S.  Reid.  22 

—  in  Catilinam,  par  F.  Dübner.  223 

 Dar  A.  L.  Feugere.  223 

 By  T.  IL  Lindsay  Leary.  IM 

—  —  par  D.  Marie.  92 
 v.  Fr.  Richter.  IM 

—  pro  lege  Manilia  par  E.  Allais. 

22 

—  pro  Milone  par  Caboche.  223 


Cicero,  1.  u.  2.  Philippische  Rede  v. 
H.  A.  Koch.  223 

—  pro  Plancio.  92 

—  in  Verrem  par  Caboche.  223 
 par  D.  Marie.  92 

—  Briefe  v.  F.  Hofmann.    IM.  223 


—  y~o  EO.  Kgpivmwtoü. 


IM 


■  —  par  A.  Lehugeur.  223 

■  philosophische  Schriften  v.  C. 
Tücking.  Ü2.  15* 
-  Cato  par  Fr.  Dubner.  IM. 

—  v.  G.  Lahmeyer.  92 

 par  V.  Paret  223 

 by  W.  B.  Smith.  IM 

 v.  J.  Sommerbrodt.  223 

—  Lad  ins.  par  E.  Charles.  223 

—  —  par  A.  Legouez.  22 

 v.  M.  Seyffert.  IM 

 by  Sidgwick.  IM 

—  de  offieiis  v.  0.  Heine.  92 

—  8omnium  Scipionis  v.  C.  Meissner. 

223 

  92 

—  Tusculana  v.  G.  Tischer.  22.  223 

—  chrestomatlüa  v.  C.  F.  Lüders. 

155 

—  gegen  Cäcilius  v.  IL  R.  Mecklen- 
burg. 155 

—  pro  Archia  by  P.  H.  Clifford.  224 

—  against  Quintus  Caeciüus  by  Ros- 
coe  Mongan.  221 

—  Phillipic  oraüons.  By  J.  R.  King. 

22 

Cipolla,  F.,  dei  prischi  Latini.  255 

—  religione  di  Eschilo.  IS 
Cipser,  J.,  Epilog  der  Cyropädie.  221 
Gitta,  Le,  italiane.  182 
Civiletti,  P..  modi  latini  23fi 
Ciaessens,  r.,  Torrenius.  2 

Claretta,  G.,  marmi  di  Torino.  1fi3. 

231 

Clark,  W.  R.,  Saint  Augustine.  221 
Classen,  J.,  Dionysius  Thraz.  lAfi 

—  Homerischer  Sprachgebrauch.  211 
Claudia  ii  us  versi  di  U.  A.  Amico.  93 
Clement,  F.,  Part  egyptien.  63 
Clement,  T.,  poesie  latine  chr^tienne. 

122 

Clement  deRis,  musöe  de  Versailles. 
Clementis  Romani  epistolac  ed.  A. 
Hilgenfeld.  13 

 vertit  T.  ArmellinL  145 

192 

Clemm,  W.,  zu  Tacitus  Ann.  98 

—  Münzvertrag  zwischen  Mytilene 
u.  Phokaia.  191 


274 


Alphabetisches  Register. 


Clermont-G  anneau,coupe  d  ePalestri  na. 

192.  259 

—  le  Dien  Satrape.  44 

—  les  inscriptions  du  tombeau  des 
prophetes.  22 

—  mythologie  icooographiqae.  211 

—  orgines  du  cerf.  190 

—  pierre  de  Bethphage\  63 

—  r^ponse  a  Münchhausen.  99 

—  Saint  Sepulcre.  Uü 

—  Steles  peintes  de  Sidon.  £4 

—  tombeau  des  prophetes.  51 

—  voile  du  temple.  64,  259 

—  Moabite  poteries.  ii4 
Clodd,  E.,  childhood  of  religion.  44 
Closmadeuc,  fouilles  du  Conidic.  55 
Cobet  C.  G.,  anecdota.  12 

—  Aristoxenea.  8Ü 

—  ad  Choricii  orationem.  80 

—  Cicero  ad  Famil.  223 

—  collectanea  critica.  12 

—  ad  Demetrium.  8Q 

—  ad  Dionem  Cassium.  211 

—  ad  Dionis  Chrysostomi  orationes. 

81 

—  ad  Diodorum  Siculum.      8L  212 

—  Diogenis  Laertii  vita  Pythagorae. 

ai 

—  ad  Dionysii  Antiquitates.  212 

—  Galenus.  (V.  p.  713)  (XII,  2  p.  146). 

14 

—  ad  Harpocrationem.  82 

—  fragmenta  Historicorum.  213 

—  ad  Jamblichi  vi  tarn  Pythagorae. 

84 

—  ad  Libanium.  85 

—  Miscellanea  Latina.  28 

—  <1)i).o5^jjlou  icspi  op7>J<;.  211 

—  Phrynichus.  18 

—  Platonica.  82 

—  Plutarchi  Moralia.  18,  S8 

—  ad  Plutarchi  ßiou;  TrapccXX^Xou;.  IS 

—  ad  Plutarchi  vita  Graochorum.  88 

—  ad  Polybium.  88 

—  ad  Porphyrii  vi  tarn  Plotiui.  218 

—  Pseudo-Pythagoras.  88 

—  Responsio  ad  Bernardakis.  IQ 

—  Spicilegium  lectionum.  88 

—  ad  Suidam.  89 

—  3ißuXXidv.  234 

—  de  fragmentis  tragicorum.  9Q 
Cochet,  J.,  l'homme  prehistoriaue.  4£ 
Cockburn-Muir,  W.  J.,  Bonomi.  42 
Coden,  A.,  Diocleziano.  48.  115 
Cohen,  .1.,  les  Pharisiens.  4B 
Cohn,  L.,  quaestiones  Eustathianae. 

213 


Cohn  M.,  z.  römischen  Recht  255 
Collectio  librorum  juris  anteiustiniani. 


Collectiion  de  documents  reL  ä  h  Tiüc 
de  Troyes.  Bfi 
Colli,  A.,  Cassolo.  IS 
Collignon,  M.,  catalogue  des  vtses 
d'Athenes.  U9* 2ö 

—  monuments  relatifs  an  mythe  de 
Psyche.  ü  1* 

—  de  collegiis  epheborum,  32 
Collitz,  IL,  a-laute.  HS 
Colonna  Ceccaldi,  G.,  monument  & 

Sarba,  •!• 
Colvin,  S.,  the  Centaurs.  211 
Comba,  E.,  storia  d'Italia.  115 
Comite*  archeologiqne  de  Noyon.  & 
Commentationes  in  honorem  Momm- 

sen.  2A1 
Commodianus  rec.  Ludwig.  2--  Iii 
Compte  rendu  de  l'Academie  de  Mm. 

IIB 

 de  Paris.  4 

—  —  de  la  commission  imperial 
archeologique.  1Q& 

 du  Congres  des  Orientalistik  Iii 

 des  sciences  geographiqttea. 

HS 

—  —  de  la  Sociöte  numismatiqu*. 

39.  m 

—  et  memoire«  du  Comitä  archeolo- 
gique de  Senlis.  3v 

Conciones  ex  Tito    Livio  etc.  par 
J.  Girard.  IM 

—  par  F.  Colincamp.  9Q 
Conder,  C.  R.,  tent-work  in  Palestine. 

122 

Conder,  F.  R.,  ancient  lore.  M 

—  Moabite  pottery.  61 
Com \stabile,  G.,  specchio.  IM 

—  anello  etrusco.  12ä 

—  De  Rossi,  Lumbroso,  musaieo  di 
Perugia.  19? 

Congres  archeologique  de  France.  2oV 

—  provincial  des  orientalistea.  2Q 
Conradt,  C, Compositum  bei  Terentius. 

m 

Constanti nides,  G.,  de  infinitivi  graed 
forma.  221 
Conway,  G.,  versification.  IS1 
Conze,  Antrittsrede,  2l_ 

—  römische  Bildwerke.  ti 

—  stlnge  di  Amenhotep. 

—  oggetti  di  bronzo.  1S2 

—  A.  Häuser,  G.  Niemann,  Sara« 
thrake.  112 

Conzen,  L.,  Sallust  91 


jd  by  Google 


Alphabetisches  Register. 


275 


Coote,  IL  C.,  Romans  of  Britain.  55 
Coquerel,  A..  la  Galilee.  Ol 
Corazzini,  F.,  scoperte  di  Gozzadini. 

240 

Gorbiet,  J.,  noms  de  baptäme.  32 
Gorcia,  N ..  Arcadi  in  Italia.  I2L  iüü 
Cornelissen,  J.  J.,  Archaeologica.  2hl 
Cornelius  Nepos,  par  Dübner.  2_24 

—  rec.  C.  Halm.  Ü3 

—  a  Lace.  23 

—  v.  K.  Nipperdey.  93,  221 

—  rec.  £.  Ortmann.  224 

—  par  W.  Binn.  L55 
Corno,  V.  del,  oggetti  di  Monteu  da 

Po.  259 
Coromilaa,  1).,  catalogue  des  livres 

publies  en  Grece.  Iii 
Gorpas  inscriptionum  utticarura.  1£2 
 graecarum  162 

—  —  lati  narum.  2b 

—  juris  civilis.   Rec.  P.  Krüger.  23 

(J3.  224 

CoiTadini,  F.,  sul  lessico  Forcelliniano 

169 

Gorrespondenzblatt  der  deutschen  Ar- 
chive. 69 

—  des  Gesammt Vereins  der  deutschen 
Geschichte- u.  Alterthumsvereine.  39 

—  f.  die  Gelehrten-  u.  Realschulen 
Württembergs.  2 

Corssen,  W . ,  Beitr.  z.  italischen  Sprach- 
kunde. 105 
Cosci,  A.,  studi  storici  in  Italia.  42* 

110.  113 

Cosauin,  E.,  conte  ägyptien  des  Deux 
freres.  44 

Costa,  A.,  provincia  romana.  121 

Costa  de  Beauregard  et  A.  Penin, 
l'exposition  archäologique  de  la 
Savoie.  192 

Couat,  A.,  la  querelle  de  Gallimaque. 

13.  8ö 

Courajod,  L.,  Alexandre  Lenoir.  240 
Oourval,  histoire  romaine.  215 
Cox,  G.  W.,  history  of  Greece.  HÜ 

—  schoo  1  History  of  Greece.  H£ 

—  storia  della  Grecia.         4L  III 

—  mythology.  IIA 

—  mythology  oftheAryannations.  Hl 

—  tales  of  ancient  Greece.  114 
Grabbe,  G,  mythology.  41 
Crautford,  I).,  Tait  Remage.  203 
Creagh,    J.,    Over  the  borders  of 

Christendom  51 
(Cremans)Bibliothek  des  Gymnasiums 

zu  Düsseldorf.  141 
Grespellani,  A.,  eta  della  pietra.  122 


Crespi,  diploma  militare.  231 
Crick  et  GaleslooL  fouilles  a  Laeken. 
Crozals  .  de,  Lanfranc  203 
Cruttwell,  Cb.,  history  of  roman 
literature.  108.  23a 

Culmann,  F.  W.,  etymologische  Auf- 
sätze. 165 
Cunningham,  W.  A.,  the  epistle  of 
St.  Barnabas.  13 
Guno,  J.G.,  Vorgeschichte  Roms.  24ä 
Guq,  E,,  l'edit  publicien.      ßO.  2i>5 
Curiosita  di  storia  subalpina.  113 
Curtius  Rufus  par  Groiset  224 
Curtius,  E.t  Ausgrabungen  von  Olym- 
pia. 129 

—  Griechische  Geschichte.  HL  244 

—  Storia  greca.  114.  244 

—  Giebelgruppen.  192 

—  Inschriften  aus  Olympia.  Iü2 

—  Leokorion.  113 

—  Topographie  d.  alten  Athen.  179 

—  soacpo;  'Aönrjväjv.  62 

—  Adler  u.  Hirschfeld,  Ausgrabungen 
zu  Olympia.  hl 

—  u.  J.  A.  Kaupert,  Atlas  v.  Athen. 

241 

Curtius,  G.,  rrfwvsu).  234 

—  Norco;.  104 

—  Noü3o^  32 

—  greek  etymology.  167 

—  griech.  Schulgrammatik.  32 

—  Verbum  der  griechichen  Sprache.  32 
Curtzc,  M.,  die  Handschriften  der 

Gymnasialbibliothek  zu  Thorn.  2lM 
Cwiklinski.  Thucydides.  20 

—  a.  Erklärung  d.  Thukydides.  89 
Gyprus  and  Asiatic  Turkey.  Hü 

—  past  and  present.  129 
Czerny,  Albin,  Todtenbuch  d.  Stiftes 

St.  Florian.  102 
Gzoernig,  G.,  Stadt  der  Gallier  bei 

Aquileja.  121 
Bahn,  F.,  Fehdegang  d.  Germanen.  IM 

—  Germanen.  5ä 

—  Paulus  Diaconus.  25 
AaxtäXioi,  ot.  129 
Dair  Aqua-Giusti,  scritti.  136 

—  le  statue  Galliche.  Iü2 
Dal  Re,  D.,  precursori  di  une  nuova 

scuola  di  airitto.  IM 
Damour  et  Fischer,  Dolmens.  132 

—  haches.  190 
Daniel,  manuscrit  de  saint  Clement.  13 
Dannenberg,  11..  Leitzmann.  133 
Dante,  opere  Latin.  201 
Dantes,  A.,  la  Franche-Comte  litte- 

raire.  20a 


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276 


Alphabetisches  Register. 


Daremberg,  C,  Voculistique  ehez  les 
anciens.  127 

Dareste,  R.,  travaux  publics  chez  les 
Grecs.  122 

—  droit  criminel  athenien.  2hA 
Darmesteter,  Ormazd  et  Ahriman.  Ii. 

241 

Dasti,  attaccaglio  d'oro.  LfiB 

—  dentiera  d'oro.  122 

—  di  Tarquinia  e  Corneto.  250 

—  orecchini  in  forma  di  grappoli .  122 

—  scarabeo.  132 

—  vasi  di  Corneto.  132 
Dauriac,  L.,  de  Heraclito  Ephesio.  14 
Dauzat,  les  sciences  dans  les  progres 

de  la  civilisation.  121 
Davidson,  Th.,  Choragic  Monument  tü 
Davies,  J.,  Cicero  pro  Cluentio.  92 
Davin,  J.,  Capella  greca  de  Priscille. 

122.  868 

Davis,  C.  M.,  fun.  Hü 
Dawn,  The,  of  history.  IM 
As-BaXo;.  A.,  Tfvo;/  119 
Döbidour,  A.,  Theodora.  115 
Dechent,  Sibyllenschriften.  2iß 
Decia,  G.,  Teocriti  Qapyiaxi'j-zp'.a.  22ü 
Dederich,  A.  Nabalia  des  Tacitus.  lfiö 

—  Suevi  des  Tacitus.  22B 
Deecke,  W.,  kyprische  Sylbenschrift. 

32 

—  altpersische  Keilschrift.  Iß2 

—  das  etruskische  Wort  lautni.  Ifi9 
Defert,       du  divorce.  1SI 
Dege,  W.,  Geschichte  des  Blanken- 
burger Gymnasiums.  12h 

Degeorge,  L.,  la  maison  Plantin.  Iß 
Degner,  R.,  de  dorismi  usu  Calli- 
macheo.  12.  211 

Astot^smovia  'AXefcavopou.  Hl 
Dclaporte,  A.,  les  Croisades.  212 
Delattre,  A.,  inscriptions  de  Ninive. 

23Q 

Delaunay,  F.,  mosaique  sur  le  mont 
des  Oliviers.  1£2 

Delayant,  L.,  bibliotheque  de  la  Ro- 
chelle. 2fi 

Delbois,  L.,  science  of  language.  233 

Dclgado,  A.,  S.  de  Olözaga,  A.  Fer- 
nandez-Guerra,  Excavationes  de 
Garray.  121 

Delisle,  L.,  manuscrits  du  Vatican.  2Ü 

—  manuscrit  d'Epiual.  Ifi2 
Deloche,  invasions  des  Gaulois.  4£ 

—  les  Gaulois.  hh 
Delogu,  testamenti.  182 
AsX-iov  töjv  £v    'EXXcio'.  exo'oojisviov 

ßlßXtwv.  2Üfi 


Delveur,  L.,  Cosmographie  des  Greca. 

ft 

Dembowski,  IL^  Quellen  d.  Apolo- 
getik. 229 
Demetriades,  Kaiser  Constantin.  Iii. 

IIS 

Demimuid,  Pierre-le-Venerable.  203 
ArjjiiTaa,  M.  I\,  rsp»  tmv  ev  Mwnp«; 

dp/aioTTj-wv.  -2" 
Dcmmin,  A.t  Handbuch  d.  bildender, 

Künste.  SA. 
Demolins,  E.,  histoire  de  France.  2ii 
Demosthenes,  par  IL  Weil.  äl 

—  sur  la  Chersonnese,  par  L.  Vendcl- 
HeyL  ,  14 

—  6  zepi  toD  Sxtfövo-j  Xoy©;.  31 

—  Olynthiennes.parC.Leprevost  14ä 

—  -  par.  D.  Marie.  211 
 par  Valton.  ül 

—  Philippiques,  par  P.  Cheron.  211 

—  —  par  A.  Pessonneaux.  211 

—  —  par  IL  Weil.  145 

—  übers,  v.  Fr.  Jacobs.  145 
Denison.  G.  P.,  history  of  cavalry.  121 
Denkmäler  der  Kunst  04,  HÜ 

—  der  Thiersage.  6.  13" 
Denkschriften  der  Akademie.  Wien.  ±Ö 
Derenbourg,   cachet  en  cristal  de 

röche. 

Desbarreauz-Bernard,  anomalies  d« 
signatures.  2ä 

—  bibliotheque  de  Toulouse.  2ü£ 

—  marque  des  cinq  plaies. 

—  Institutes  de  Justinien.  23 
Deschamps,A.,scepticismc  chezBayk- 

Description  of  Pompeian  ruins.  Vi* 
Desjardins,  E.,  geographie  de  la  Gaolf. 

121.  182,  23Q 

—  necessite  des  connaissances  eeo- 
graphiqaes.  152 

—  travaux  de  M.  Flouest  42 
Desimoni,  Cistercensi  in  Liguria.  2Qä 
Deslee,  excursion  dans  le  Libanon.  241 
Desnoyers,erreur8arch4ologiques.  Iii! 
Dessau,  Nicodemi  sulla  storia  di  Ti- 
voli. 121 

Dessel,  C.  v.,  voies  romaines  de  b 
Belpque.  1£* 

—  melanges  archeologiques.  'H- 
AstjXXk;.  rt  Kajxzavüz.  *2jl 
Deter,  Ch.  G.,  griechische  Sprach- 
lehre. 1SI 

Dethier,  -spi       iv  Ko^-nj  frsaiw;  -»* 

Iii 

Deuerliug,  zu  Xcnoph. 

—  zu  Placidus. 


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Alphabetisches  Register. 


277 


Deutickc.  P.,  Archilochus  Parius.  12 
L)evanticr,F.,  Digamraa  bei  Hesiod.83 
Dictionaire  de  l'Academie  des  beaux- 
arts.  111.  259 

—  du  departement  du  Pas-de-Calais. 

182 

—  des     sciences  philosophiques. 

111 

Dictionary  latin  a  english.  *  33 
Diday,  P.,  Petrequin.  ISA 
Diefenbach,  L.,  Volksstämme  der  Tür- 
kei. 118 
Diels,       Apollodors  Chronica.  29 

—  Atacta.  11 
Diercks,  G.,  Literatur-Tafeln.  102 
Dietrich,  C.  G.,  d.  römische  Staats- 

f>ächtcraystem.  12ß 
they,  u.,  observationcs  in  antho- 


logiam  graecam. 

—  epigrammata  graeca. 

—  Schleifung  der  Dirke. 

—  drei  Votivbändc. 
Dindorf,  L.,  Untergeschobenes 

Sophocles  und  Euripides. 


19 
LLi 
192 
123 
bei 

m 


Dionysius  Halicarnassensis,  lettre  a 
Ammaeus,  par  S.  Bernagc.  212 

—  par  A.  Legc-uez.  212 

—  par  de  Parnajon.  212 

—  par  IL  Weil.  212 

—  Traduction,  par  J.  Bernage.  212 
— -  —  par  IL  Weil.  212 
Ditges,  Ph.  J.,  Reden  über  die  Sym- 

moriecn.  145 
Dittenberger,  W.,  Familie  des  Hero- 
des.  42 

—  Epigraphisches.  99 

—  Inschriften  aus  Olympia.  22. 99.1Ü2 
Dittmar,  Dom  -  Gymnasium  Magde- 
burg. 141 

Dive,        departement  des  Landes. 

250 

Dobson,  W.  T.,  the  classic  poets.  2ii7 
Documents  de  la  Societe  de  Charle- 
roi.  29 
Donner,  Th.,  zu  Polybius.  218 
Dörffel,  E.,  Johann  Friedrich  Christ. 

22 

Döhring,  A.,  Johann  Lambach.  Iii 
Donaldson,  J.,  the  women  in  Greece. 

IM 

Dondorff,  Adel  und  Bürgerthum 
in  Hellas.  186 

Dossius,  N.,  Volksetymologie  im  Neu- 
griechisch. 104 

Double,  L.,  Tempcreur  Claude.  48 

—  Tempereur  Titus.  48 

—  Casars  de  Palmyre.  4£ 


Douet,  traduction  deTerence  de  Grille. 

2fi 

Doussault,  C,  la  Venus  de  Milo.  1112 
Dove,  A.,  Johann  Gustav Droysen.  138 
Draeger,  A.  A.,  zu  Livius.  21 

—  Syntax  der  lateinischen  Sprache. 

33,  84.  105.  189.  2M. 
Draesekc,  J.,  quaestiones  Nazianze- 

nae.  82 
ApcqdrsT};,  'I.  X.,  oi  tpst;  Kupio'  t/;; 

-cyvr-,  g4 

—  'ÖKyuxiov.  17i) 

Apcqoyjirj;,  N.,  xapaxrr^ptojio;  Ko>Xst- 
tw.  2 
Drapeypon,  M.  L.,  Chypre.  242 
Drefke.  0.,  de  orationibus  in  Thucydide. 

89 

Dreher,  Th.t  Ignatii  de  Christo  do- 
ctrina.  lü 
Dreher,  Versuch  zu  Matth.  :ü> 
Drossel,  IL,  avanzi  di  arte  figurata  in 
Pompei.  129 

—  base  marmorea.  192 

—  fiasco  di  vetro.  ISO 

—  figurina  rappr.  Hercules.  192 
 rappr.  la  Fortuna.  192 

—  graffito  di  Pompei.  28 

—  graffiti  di  Pompei.  IM 

—  gutti  con  iscr.  etrusche.  Iü3 

—  piombi  di  Giulio  Cesare.  1Q1 

—  e  F.  Büchelcr,  iscrizionepeligna.  28 
 3  iscrizioni  in  dialetto  pehgno. 

183 

—  u.  A.  Milchhoefer,  antike  Kunst- 
werke aus  Sparta.  .  64 

Driou,  A.,  Constantinople.  ISO 
Drioux,  histoire  ancienne.  114.  1ÜL 

Hü 

—  histoire  de  l'Orient.  Uli 

—  histoire  romaine.  122 

—  petite  histoire  romaine.  122 

—  mythologie  grecque.  111 

—  litteratures  ancienncs.  192 
Droysen,  IL^  Nepotianus.  24 

—  Stellung  von  Samos.  UÜ 

—  Syllogc  inscriptionum  Atticarum. 

99,  230 

Droysen,  J.  G.,  Hellenismus.  4L  IM 
Drury,  E.  J.,  chronology.  4ß 
Dubois,  questions  d'ethnographie.  121 
DuBoLs-Reymond,E.,Culturgeschichto 
u.  Naturwissenschaft.       LLL  12I> 

Duchesne,  L.,  de  Macario  Magnete. 

IL  Sa 

—  et  M.  Collignon,  voyage  archeolo- 
gique  en  Asio  Mincure.  51 


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278 


Alphabetisches  Register. 


Dübner,  F.,  et  A.  C.  Hurdebise,  gram- 
maire  grecque.  32 

Ducouvray,  G.  et  A.  Feillet,  röcits 
d'bistoire  ancienne.  46 

Dübi,      repi  tJjv  irrjjcbv  xoü  KcttiXivo. 

215 

Dühr,  A.,  Accentuation  der  Krasis  im 
Griechisch.  103 

Dühring,  E.,  Geschichte  der  Philo- 
sophie. 1D1 

Dümichen,  J..  DenderatempeL  Iii 

—  die  0;i so ii  d.  libyschen  Wüste.  1 18 
Dümmler,  K .,  lateinische  Räthsel.  LH 

—  lateinische  Sprichwörter.  13? 
DQntzer,       chromatiarius.  190 

—  Mithrasdenkmalc.  SA. 
Dütschke,  Ii- Hamburger  Altcrthümer- 

Sammlung.  259 

—  antike  Bildwerke  iu  Oberitalien. 

64,  133 

—  Kölner  Privatsammlung.  122 
Duhn,  F.  v.,  Reise  in  Achaia.  118 

—  Athen  aus  dem  Jahre  1687.  180 

—  moneta  d'oro.  68 

—  Münzenfund  bei  Cajazzo.  133 

 bei  Beneventum.  133 

 vom  Monte  Cassino.  192 

—  088ervazioni  capuane.  56 

—  Griechische  Reliefs.  üi 

—  scavi  d'Orvieto.  183 
 di  Suessulla. 

—  specchio,  ritr.  ad  Orvieto.  129 

—  vasi  d' Orvieto.  25U 
Dum,  G.,  d.  spartanische  Ephorat  182 

—  spartanische  Königslisten.  2M 
Dumay,  F.,  precaire  en  droit  romain. 

lfil 

Duiihtü,  A.,  le  gouvernement  d'Au- 
guste.  115 

Du  Mesni-Marigny,  reconomie  poli- 
tique.  125 

Dumont,  A..  l'ephebie  attique.  1&Z 

—  miroir  grec.  193 

—  monument  a  Tanagre.  129 

—  sculpture  d'ancien  style.  193 

—  WpyaioXojixa»  sp^asiat.  129 
Duncker,  M.,  Geschichte  d.  Alter- 
thums. iL  113.  242 

—  history  of  Antiquity.  iß 

—  historia  de  la  antigüedad.  46 
Dunger,  ÜL,  Dictys-Septimius.  9JL  227 

Du  Pays,  A.  J.,  itine*raire  descriptif  de 
ritalie  et  de  la  Sicile.  183 

Dupond,  A .,  Constitution  et  magistra- 
tures  romaines.  255 

Duranty,  promenades  au  Louvre.  64 


Duruy,  V.f  histoire  des  Romains.  ULI 

177.  ftf 

—  Tempire  romain  IU.  siede.  171 

—  Septime  Severe.  HS 
Dziatzko,  < \,  Lucilius.  iL 
Dzieduszycki,  C,  griechische  Trac- 
ker. 9Q 

K..  A.y  Münzen  in  der  Mark.  191 
Eadie,  J.,  life  of  the  Jews.  18£ 

—  epistles  of  S.  PauL  219 
'Eaptvö;,  I\,  KTtTjjijJto;  rnjparpr,.  ffl 

—  Sjiupvaixal  sxvfpcrea*.  1»  2 
Ebers,  G.,  Aegypten  in  Bild  und 

Wort.  118,  1SQ,  841 

Ebrard,  A.,  Metzger.  7 
Eckenbrecher,  G.  v.,  Olymp.  51 
Ecker,  A.,  jpr&historische  Kunst  19j 
Eckstein,  F.  A.,  Gurlitt  7 

—  Ritschel.  1SS 
Edwards,   Amelia    B.,  Allemant» 

Egyptian  Collection.  122 

—  up  the  Nile.  iu 

—  centaur  group.  2.': 
Egger;  E.,  i  yßf>-?rtZ.  Iii 

—  Demosthene.  211 

—  Teloquence  a  Athene*.  iL 

—  vocabulairc  technique. 

Eggers,  IL,  Horatius.  2£ 
Eichert,Ö^7SchuJwörterbttch  x.Corncl 

±. 

 zu  Ovid.  22b 

Eichheim,  M„  Kämpfe  der  Helveüer. 

48,  2t 

EichhofF,  Nachbild,  classischer  Dichter 

C 

Eichthal,  1' Association  pour  rencoa- 
ragement  des  etudes  grecques.  Ii 
Eisele,  F.,  Compensation.  öü 
Eisenlohr,  A.,  Papyrus  Rhind.  2^7 

—  Photographie.  :LL 
''EXßlx,  B.,  tv  OX'justa  avaaxcrpaL  11  $ 
Elements  de  la  flexion  latinel  ik 
Elena,  P.  F.,  iscrizione  fenicia.  220 
Elenco  di  arte  antica.  l£ 
EUendt,  F.,  lateinische  Grammatik. 

"EXXrjve;,  OL  17* 
EKXrjvtXTj,  ©iuvij  xspi  Tu»  ev  MuocTj^i 

apxatoTTjtcuv. 
Elliot,  C.  W„  Pottery.  64 
Kl  Iis,  A.,      Dionysian  pronuDciati«  t 

of  greek.  £ 
El  Iis,  R.,  Bodlcian  Ms.  of  Cafcüla> 

n 

—  commentary  on  Catullus.  IM.  22? 
Elze,  Tu.,  Tübingen.        L  13. 


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Alphabetisches  Register. 


279 


Emminger,  A.t  vorsokratische  Phi- 
losophen. 211 

Encyclopaedia  Britannica.  Sciences, 
and  General  Literature.  127 

Encyklopftdie,  allgemeine.  fi 

Engelhardt,  M.,  Christenthum  Justins 

215 

Engling,  J.,  bronze  antique.  ül 

—  Inschriftsfragment.  2fi 

—  Götzenaltar.  44 
Englmann,  L.,  Grammatik  der  la- 
teinischen Sprache.  lüfi 

—  Syntax  der  griechischen  Sprache. 

104.  167 

—  u.  E.  Kurz,  Grammatik  der  grie- 
chischen Sprache.  Iii! 

Ensfelder,  E.,  ecole  de  Riquewihr.  7 
'Eäc  ^.  200 

EsTJ u:r,'.;  Toju  O'.X&jiathwv.  135 

Epicorum  graecorum  fragmenta.  212 
Epictetus,  M..  par  iL  JoTy.  Uli 
Erasme,  Eloge  de  la  folie.  131 
Eratosthenes.  Ree.  C.  Robert  212 
Erbes,  K.,  Flavius  Clemens.  80 
Erbstein,  J.  n.  A.,  Münzfund  von 
Zöckeritz.  138 
Erdmann,  J.  E.,  Geschichte  der  Phi- 
losophie. 35.  107 
Eroli  e  Heibig,  Gemma.  123 
'Efkixp(XTj.  207 
Escavazioni  di  Roma.  250 
Escher,  Ed.,  Accusativ  bei  Sophocles. 

88 

Esmein,  delit  d'adultere.  60.  255 
Espinay,  G.,  notices  archeologiques. 

188 

Essellen,  M.  F.,  Aliso.  25ü 
Essen,  E.,  Aristoteles1  Poetik.  80 
'E^ia.  2 
Encken,  R.,  philosophische  Termino- 
logie. 237 
Euclid.  By  J.  Hamblin  Smith,  146 

—  Book  L  212 
Eugippius  rec.  IL  Sauppe.  23.  224 
Euripides  v.  J.  A.  Härtung.  81 

—  ed.  R.  Prinz.  H,  212 

—  v.  N.  Wecklein.  212 

—  Cyclops.  By  A.  Sidgwick.  14 

—  Ion.  14G 

—  Iphigenie  en  Aulide.  par  Em. 
Lefranc.  212 

—  —  par  E.  Pe8sonneaux.  212 

 par  M.  StieWenart.  212 

 di  G.  Vitelli.  14 

—  —  par  IL  Weil.  212 

—  par  E.  Pessonneaux.  Uli 

—  rifigenia  da  G.  de  Spueches.  212 


Eusebius  af  O.  W.  Lemke.  U 
Eussner,  A.,  zu  Florus.  24 

—  zu  Livius.  95 

—  zu  Palladius.  ä5 

—  Agricola  d.  Tacitus.  26 
Eutropius  ed.  IL  Droysen.  224 
Euzenot,  instruments  de  bronze.  Ü2 
Evola,  F.,  storia  tipografica-letteraria. 

20ß 

Ewald,  P.f  Reise  nach  Italien.  22 
Explication  des  Institutes,  23 
Extraits  des  auteurs  grecs  par  E. 

Cougny.  142 
Fabian,  E.  E.,  Plateanus.  133 
Fabiani,  D.  E.,  lucerna  di  Allessandria. 

1G2 

—  iscrizione  di  Habibi.  Iß3 

—  Tarsis.  250 
Fabiani,  Souvenirs  d'AIgerie.  Hö 
Fabre,  An  mitologia.  Hl 
Fahre,  V.,  histoire  de  la  philosophie. 

171 

Fabretti,  A.,  musaico.  193 

—  iscrizioni  italiche.  101 

—  paläographische  Studien.  22 
Fabriczy,  C.  v.,  antike  Kunst.  25ü 
Falconi,  A.,  golfo  di  Spezia.  121 
Falke,  J.  v.,  Hellas  u.  Rom.  253 

—  Schmuckarbeiten  des  Orients.  04. 

130 

Fanfani,  P.,  proverbi.  201 
Faraone,  G.f  seavi  oi  Treglia.  121 
Farini,  L.  C,  lettere.  137 
Farley.  J.  L.,  Egypt.  247 
Farr,  W.,  advantage  of  Art  Schools. 

111 

Farrar.  F.  Language.  30.  1155 

Faucher,  S.,  Archipel.  5L  118 

Faulmann,  C,  Buch  der  Schrift.  232 
Favaro,  A.,  equazioni.  257 
Favre's,  C.  u.  B.  Maudrot's  Reise  in 

Kiükien.  241 
Fechtrup,  B.,  Cyprian.  15fi 
Feldmann,  S.,  Terracotten  von  Ta- 

nagra.  252 
Fellonneau,  J.  E.,  Goutras.  250 
Fels,  G.,  pretium  certum.  188 
Fenelon,  lettres.  203 
Feraud,  L.  C.,  Algerie.  130 
Fergusson,  J.,  monuments  niegali- 

thique.  130 

—  temples  of  Diane.        42.  65.  68 

—  Temples  of  the  Iews.  IIS,  IflQ 
Fernandez  -  Guerra,   A.,  arqueologia 

cristiana.  IM 
Femique,  E.,  fouilles  de  Preteste. 

121 

20 


280 


Alphabetisches  Register. 


Fernique,  E.,  fouilles  de  Palestrlna. 

183 

Ferrazzi,  6.  J.,  Bibliografia  Petrar- 
chesca.  Iii 
Ferrero,  E.,  armate  romane.  255 
Ferry,  C.,  Ephrem.  31 
Festschrift  d.  Gymnaa.  Würtembergs. 

201 

Feuerlein,  E.,  Petrarca.  2üU 
Fick,  A.,  Aorist.  214 

—  Etymologien.  103 
europaei8ches  &  u.  L  Hü 

Fickelscner,  M.,  de  theoricis  pecunüs. 

60 

Fiderer,  E.,  Horatius.  Uli 

—  Erklärung  von  Hör.  Ep.  I,  225 
Fiere,  P.,  monument  fune'raire  de 

Pepoaae  romaine.  259 
Fi  Hon.  B.,  Part  romain.  253 
Finlay,  G.,  history  of  Greece.  4L  Uß 
Fischer,  E.f  Heidenthum  u.  Offen- 

barung.  111 
Fischer,  IL,  Mineralogie.  42 
Fischer,  K.,  Dichterstellcn  bei  Plato. 

18 

Fischer,  L.,  Mathias  Corvinus.  2üß 
Fischer,  Tri.,  Küstenveränderungen 
im  Mittelmeergebiet.  HS 

Fisher,  F.  IL,  Cyprus.  im 
Fisquet,  IL,  atlas  de  la  France.  Uli 
Fivel,  L.,  Terre-cuite.  £5 

Flach,  H.,  das  griechische  Theater. 

254 

—  Vorgilides.  222 

—  Violarium.  146 
Flach,  J.,  la  table  de  bronze  d'Al- 

justrcl.  1£3 
Flagelle,  Finistere.  55 
Flasch,  A.,  Venus  v.  Milo.  123 

—  Parthenonfries.  259 

—  tazza  Cornetana.  193 

—  Vorbilder  einer  römischen  Kunst- 
schule. 259 

Flatters,  P.,  Afrique.  118 
Flechcy,  deux  mosaiques.  252 
Fletter,  L.,  lapida  in  Asolo.  168 

Fleury,  Ld.,  Antiquite's  de  TAisne. 

121 

Fleury,  G.,  Sonnois.  203 
Fligier,  Ethnologie  d.  Balkanhalbinsel. 

118.  180 

—  prachistorische  Ethnologie  Italiens. 

121 

—  Herkunft  der  Rumänen.  133 
Flores  e  patribus.  153 
Flügel,  0 ,  Seelcnfrage.  102 


Foerster,  R..  Libanius. 

—  Zambeccari.  fi5 
Foerster,  W.,  lat  Quantität  IM  1£L 
Foltz,  M.,  Salzburger  Bibliotheken. 

9.  21 

Fontaine,  L.,  Messala.  2£> 
Forbiger,  A.f  Geographie.  116.  2M 
Forcella,  V.,  iscrizioni.  101.  IM 
Forceüini,  A.,  lexicon.  106.  Itt 
Forchhammer,  P.  W.,  Mykenae.  IIS 
Forestie,  E.,  Montauban.  133 
Formbv,  city  of  Rome.  121 

—  philosophy  of  ancient  history.  242 
Forschungen,  archaeologische.  li£ 
Forsyth,  W.,  Slavonic  provinoes.  51 
Foucart,  P.,  decret  de  Pari  um.  21 

—  decret  du  conseil  des  cinq  cents. 

c 

 pour  Tenvoi  de  clerouquea.  23 

—  decret  athenien.  21 

—  colonies  atheniennes.  2M 

—  Polemon  le  Periegete.  211 
Fourdrignier,E., Notes  archeoloeique^. 

IM 

Fox,  L.,  Mount  Caburn.  12ä 
Fraenkel,  A.,  conditio  sociorum.  251 
Fraenkel,  M.,  Heliasteneid.  181 

—  Dokimasie.  läl 

—  Inschrift  aus  Dodona.  1^ 

—  Isis-Inschrift.  2SD 
Fraiche,  P.,  servitudes.  255 
Francke,  K.  B.,  sychologie  d'Arnobius. 

153 

Franke,  G.,  griechische  Formenlehre. 

m 

Franke,  K.,  lateinische  Schulpoesie. 

Franke,  0.,  zu  Homers  Ilias.  Iii 

—  Terenz  auf  <L  Weimarischen  Hof- 
theater. 26 

—  Terenz  und  die  Schulkomoedie. 

2iL  22ü 

Francken,  C.  M.,  ad  Tibullum.  2£ 
Franz,  L.  G.,  de  nominibus  appelia- 
tivis.  1C4 
Frazer,  D.,  paper.  232 
Fredericq,  r.,  univeraite  de  Gand. 

1& 

Freeman,  E.  A.,  Athens.  51 
Frendenberg,  J.,  Münze  v.  Antoninos. 

121 

—  Remagen.  231 
Freudenthal,  J.,  hellenistische  Studien . 

909 

Freundes  Schüler-Bibliotfeek.  KL  TL 

142.  Äö 

Frey,  IL,  Sophocles.  IH 


Google 


Alphabetisches  Register 


281 


Friederici,  K.,  Bibliotheca  orientalis. 

16 

Friedersdorff,  F.,  de  studiis  antiqui- 
^  tatis.  202 
Friedländer,  J.,  Erwerbung,  d.  Münz- 
kabinett. 121 

—  Heraclea.  2ü2 

—  Thessalische  Kunst  133 

—  Minos.  262 

—  Mithradates.  133 

—  Münzfand  von  Cajazzo.  13Ü 

—  Ptolemais.  2il2 

—  Sermyle.  262 

—  und  A.  von  Sali  et,  Münzkabinett 

133 

Friedländer,  L.,  Martialis. 

—  epimetrum.  153 
Friedländer,  MM  patristische  Studien. 

202 

Frigell,'collatio  codicum  Livianoruni. 

151 

Fritzsche,  F.  V.,  Lucianea.  112 

—  analecta  Plautina.  96 
Froehde,  F.,  Lateinische  Etymologien. 

106 

—  zur  homerischen  Wortforschung. 

148 

Fröhner,  W.,  medaillons.  £&  121.  2fi^ 
Frölich,       Chiton  der  llomerischen 
Uelden.  lfiQ 

—  Kopfbedeckung  der  homerischen 
Helden.  121 

—  Militär-Medicinisches  121 
Frosina  Cannella,  G.y  pronuncia  della 

lingua  greca.  22 
Freeman,  E.  A.,  sketches.  13 
Fuegner,  F.,  de  nominibus  graecis.  32 
Fuhr,  K.,  z.  llypereides.  Öl 

—  Isocrates.  113 

—  zu  den  attischen  Rednern.  14J1 

—  in  Oratores  Atticos.  86.  21& 
Fulda,  epigraphische  Mittheilungen. 

im 

—  das  Kreuz.  2äi 
Fumi,F.  G.,storiadelle  lingue  classich. 

1ÜL  166 

Funck,  A.,  Verbaladjectif.  IM 
Funke,  Cl.  A.,  stich omythia.  82 
Furtwängler,  A.,  maschera  di  Pane. 

133 

—  cista  Prenestina.  193 

—  Büste  Pans.  123 

—  statuetta  di  Pane.  13Q 
Fustel  de  Coulanges,  la  cite  antique. 

186 

institutions  de  France.  lfiÖ 
Futh,  de  Theocrito.  20 


Gabrielli,  G.,  e.  Zangenmeister,  Scavi 
in  Ascoli.  IM 

Gaertner,  Th.,  Neophythagoreorura 
de  beata  vita  et  fontes.  lfi 

Gajus  156 

—  ed.  G.  Studemund.  156 
Galenus,  rec.  G.  Helmreich.  116 
— -  ZS(Ä  toO  jyjivcioiou.  Ufi 
Ga litzin,  N.  S.,  Kriegsgeschichte.  LLä 
Gallery,  D.,  essentials  in  history.  231 
GaUini,  G.,  storia  antica.  113.  111. 

Uli 

rdjio^,  X),  rapi  xot;  Tmjiatot;.  «>0 
Gamurini,  G.  F.,  antichitä  di  Chiusi. 

122 

—  monumento  sepolcrale.  193 
Gandino,  G.  Bn  studi  di  latino.  109. 

2*6 

Gantrelle  J.,  PAgricolade  Tacite?  160 
Gardner,  P.,  the  parthian  coinage. 

19H 

—  catalogue  of  Greek  coins  288 

—  Kings  of  Syria.  Edited  by  R.  8. 
Poole.  262 

Gardthausen,  V.,  zur  Griechischen 
Palaeograpbie.  102,  165.  233 

Garollo,  G.,  Teodorico.  4iL  lAIi 
Garrucci,  R.,  arte  cristiana.  61»  130 

—  sylloge  inscriptionum.  lül 
Gasda,  A.,  zu  Xenophon.  221 
Gass,  W.,  zur  Geschichte  der  Ethik. 

13 

Gaste,  A.,  Pierre  Vengeons.  139 
Gastelli,  G.,  Tavole  chronologiche.  LLi 
Gatien-Arnoult,  runiversite'  de  Tou- 
louse. 13.  203 
Gatti,  iscrizione  aSiivano  Castrense. 

lül 

—  iscrizioni  inedite.  101 
Gatty,  C.  T.,  the  Mayer  Collections.  65 
Gauain,  L.,  la  bibliotheque  de  la  ville 

de  Montpellier.  111 
Gaule,  la,  roraaine.  250 
Gaultiö,  J.  A.  E.,  Thistoire  ancienne. 

213 

Gay,  T.,  catacombe.  122 
Gayangos,  P.  de,  A.  Delgado,  S.  de 
Olözaga,  A.  F.  Guerra,  piano  del 
Trocho.  122 

Gazeau,  F.,  histoire  ancienne. 
Gazette  archeologique.  39.  109 

Geary,  Grattan,  Asiatic  Turkey.  241 
Gebauer,  G.,  de  hypotacticis  formis 

apud  oratores.  Iii! 
Gebbiug,        de  C.  Valerii  Flacci 

tropis.  21 

20* 


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282 


Alphabetisches  Register. 


Gebhardi,  W-  Antwort  an  Kayser. 

225 

Gebhardt,  G.,  Demosthenes.  81 
Gebhart,  E.,  renaissancc  italienne. 

23 

Gedankenfreiheit  in  Athen.  125 
Geddes,  W.  D~  Homeric  poems.  11& 

214 

rs5so)v,  M.  1 ,  vsosXXrjvixol  ßlßXuoftijxai. 

141 

Geer,  A.  W.  van,  de  fontibus  Plutarchi. 

88 

Gcffroy,  A.,  Parcheologie  duLacFucin. 

183 

—  dessechement  da  lac  Fuciu.  2£ü 

—  inscriptions  doliaires.  231 
Gegenbaur,  J.,  Gründung  Fulda's.  23 
Geiger,  C.,  de  Callini  aetate.  211 
Geiger,  L.,  zur  Entwickelungsgcsch. 

213 

Geist,  C.,  Stellen  a.  d.  Aeneide.  l£l 
Gemoll,  W.,  zu  Ovidius  Fasten.  158 
Gemss,  Cornelius  Nepos.  221 
Genoud,  L.,  antiquites  de  la  Veveyse. 

55 

Genthe,  IL,  Bewaffnung  eines  rftm. 

Legionärs.  LÖS 
Genz,  IL,  das  patricische  Rom.  115 
Geographi  laüni  minores.  225 
Geographie  von  Armenien.  51 
Georges,  Eigennamen  d.  lateinischen 

Sprache.  169 
Georges,      de  elocutione  M.  Velleii. 

98 

Georgii  Cyprii  declamationcs.  M 
Gerard,  J.,  rcligion  dans  Aristophane. 

141 

Gerber,  A.,  et  A.  Greef,  lexicon  Ta- 
citeum.  2iL  28 

Gerhardt,  C.  J.,  Pappus.  86 
Gerland,  £.,  Apparate.  252 
Germania.  32 
Gcrmer-Durand ,  tombeau  de  Saint 
Augustin.  221 
Gerth,  B.,  griech.  Moduslchrc.  Ifi8 
Geschichte,  allgem.,  v.  W.  Oncken. 

213 

Geschwandtner,  L.,  Trogus  Pom  pejus. 

160 

Geslin,  J.,  Part  chypriote.  2511 
Gesta  Apollonü.  156 
Gesichtsurnen.  180 
Geuther,  L.,  Metaphern  bei  Juvenal.  LH 
Gfrörer,  A.  F.,  Byzantinische  Ge- 
schichten. 17 
Ghirardini,  G.,  vasi  in  Bologna.  253 
Ghiron,  J.,  Muratori.  43 


Ghivizzani,  Mommsen.  lf& 
Giocchi,  V.,  donne  d'Orazio.  15? 

Xdoo;.  ISO 
Gide,  A.,  morale  de  Plutarque.  21$ 
Gide,  P.,  delegaÜon  en  droit  romzb. 

2ü 

Gidel,  C,  litterarore  grecque.  35.  1QL 

HL  i& 

Gids  2 
Gigli,  A.,  CatuUo.  1» 
Gilbert,  Gn  Geschichte  Athens.  4L 

60.  244 

—  Inschrift  des  Xenokrates.  Iii 
Gilbert,  0.,  Rom  u.  Karthago.  iL 
Gilbert,  W„  zu  Ovidins  Fasten.  22& 
Gillieron,  A.,  Grece  et  la  Turque. 

m 

Gilly,  E  ras  nie  de  Rotterdam.  8M 
Ginesta,  M..  obras  didäcticas.  23? 
Ginoulhiac,  Mgr.,  origine  du  chri- 
stianisme.  5S 
Giordano,  F.,  Roma  e  Campagna.  250 
Giovanni,  V.  di,  vocabular  di  Valla  5 

—  lettere  archeologiche.  l'il 
Girard,  J.,  religion  dans  Aristophane 

2lö 

Girard  dcRialle,mythologie  compare«. 

124 

Girardin,  J.,  pourpre  de  Tyr.  Iii 
Giraud,  Oh.,  la  nouvelle  1Ü  9 

—  Portographie.  2& 
Gitlbauer,  14.,  griech.  Tachygraphi?. 

m 

—  palaeographische  Nachlese.  2&i 
Giuliari,  G.  C.,  letteratura  Veronese. 

IOC 

Gladstone,  W.  E.,  d.  Farbensinn,  lfi 
62.  83.  122.  1ÄL  211 

—  les  sens  de  la  couleur.     83.  2ü 

—  Homer.  IM 

—  Homer  u.  sein  Zeitalter.  K 

—  Iris  of  Homer.  v 

—  slicing  of  Hector.  211 
Glardon,  A.,  Rome  et  Carthage.  24o 
Glavinic,  Inschriftsteine. 

—  Reiseberichte.  l££ 
Globus.  £ 
Gloeckncr,  Fn  Fragmente  d.  Seneca- 

—  zu  Seneca.  21 
Gordon,  E.,  droit  romain.  1"- 
Goebel,  A.,  Lexilogus  zu  Homer.  Sä 

14? 

Goehlert,  Celtische  Arbeiterbezeidh 

Ii: 

tu 


nun  gen. 


Göll,  Mythologie. 


d  by  Google 


Alphabetisches  Register. 


283 


Goergens,  Ophir.  US 

—  Pomp6i.  122 
Görres,  F.,  Kirchengeschichte.  113 

—  Christeuthum  u.  Staat.  6Q 
Goethe,  Cornelius  Nepos.  155 
Goetz,  G.,  zur  lat.  Anthologie.  221 

—  zu  Euripides  BakchaL  IM 

—  zu  Plautus  Curculio.  221 

—  zu  Tibull.  2fi 

—  u.  G.  Löwe,  zu  Apuleius.  221 

—  zur  lat.  Anthologie.  221 

 zu  Boetius.  221 

 zu  Martial.  226 

 aus  italieo.  Handschriften.  202 

 zu  Optatianus.  222 

Götze,  märkische  Studenten.  Iii 
Goldbacher,  A.,  Cicero.  155 
Goldscheider,  P.,  Ovid.  93 
Goldschmidt,  M.  J.,  F.  Gustafsson,  F. 

Brunn  og  K.  Kinch,  Cicero.  92 
 op  J.  L.  Heiberg,  Sophocles.  88 

—  IL  Hansen,  J.  L.  Heiberg  og  K. 
Kinch,  Plinius.  9fi 

—  J.  L.  neiberg  og  K.  Kinch,  til 
Demosthenes.  81 

—  og  K.  Kinch  til  Athenaios.  80 
}olenski,  v.,  Beiträge   zu  Ellendt- 

Seyffert  lfi9 
jolisch,  J.,  zu  Sophocles  Antigone.  88 
Jomperz,  Th.,  Kleanthes.  80 

—  Choriciana.  1  lf> 

—  z.  Kritik  griech.  Schriftsteller.  202 

—  Bruchstücke  d.  Tragiker.  20.  22Ü 
Jooss.  C,  d.  vorgeschichtl.  Zeit  Sie- 
benbürgens. 55 

—  Dacia.  101 
rorduoif  geographie  gallo-belge.  25Q 
rournerie,  E.,  histoires  romaines.  LH 
rozzadini,  G.,  scavi  di  A.  Yeli.  193 

—  scavi  di  Bologna.  2äü 

—  scavi  di  Ceretolo.  122 
rammatica  latina.  23l6 
rammatici  graeci  edd.  R.  Schneider 
et  G.  Uhlich.  142 

—  latini  ex  rec.  IL  Keilii.  l&fL  225 
randmaison,  C.  de,  Tours.  183 
rangier,  L.,  stations  d'Estavayer.  122 
rant,  A.,  Aristoteles.  80.  210 
rappin,  IL  öloge  de  Socrate.  35. 
rasset,  arch^ologie.  £5 
rassi,  L.,  tavoladiPorcevera.  29.  Ifi4 
raul,  de  Sophoclis  Ajace.  151 
ranx,  Ch.,  Paroemiographi.  2LG 

stichometrie.  238 
Mönandre.  8£ 
♦avenhorst,  quaestiones  Andocideae. 

143 


Graves,  Ch.,  Scythian  letters.  102 

—  Ogham  aiphabet  LCL> 
Gravina,  G.  V.,  governocivilediRoma. 

188 

Gräau,  II..  la  loi  Aquilin.  138 
Green.  W.  C,  similes  of  the  Iliad.  lfi 
Gregorovius,  F.,  Corsica  122 

—  la  Corse.  188 

—  Rom  im  Mittelalter.  LS2 

—  Wanderjahre  in  Italien.  55 
Gregorutti,  C,  iscrizioni.  IM 

—  lapidi  di  Aquileja.  154 
Gr6hen,  A.,   rarcheologie  devant 

Tetat-major.  43 
Gretser,  J.,  lingua  graeca.  235 
Grevy,  L.,  munieipes  en  droit  romain. 

255 

Griechenland,  das  nördliche.  51 
Grillwitzer,  A.,  bildl.  Darstellungen 
in  den  Katakomben.  B5.  130 
Grimm,  J.,  deutsche  Mythologie.  124 
Grimm,  R.,  Hercules  Oetaeus.  159 
Grimouard  de  Saint  Laurent,  TOrante 

259 

—  Part  chretien.  13Ü 
Gronovii,  J.  F.,  ad  Rubenium  epistolae 

11 

Grosvenor,  Louisa,  Greck  dictionary. 

32 

Grote,  Münzstudien.  133 

—  Stammtafeln.  LG 
Grouchy,  de  et  E.  Travers,  Nicolaus 

de  Grouchy.  139 
Groutars,  J.  de,  Grecs.  242 
Grovo,  F.  C-,  the  frosty  Caucasus.  51 
Grumme,  A.,  quaestiones  Babrianae. 

13 

—  de  Iliadis  prooemii  versu  quinto. 

214 

Grünauer,  E.,  zu  Caesar.  91 
Grundlehner,  Fr.  IL  J.,  Johannes 
Damascenus .  84 
Grundt.  F.,  Kaiserin  Helena.  41 
Grundtvig,  F.  L.,  Loesningsstenen. 

III.  114 

Gsell-Fels,  Th.,  Ober-Italien.  1Ü3 

—  Italien  in  sechzig  Tagen.  250 
Gualandi,  M.,  Colle  di  San  Benedetto. 

250 

Guardia  et  Wierzeyski,  grammaire 
latine.  LOü 
Guasti  C.  J.,  manoscritti  torrigrani, 

30 

Gubematis,  A.  de,  mythologie  des 
plantes.  241 
Guebhard,  R.,  les  aqueducs  romains. 

133 


284 


Alphabetisches  Register. 


Guegan,  M.,  mus^e  des  antiquites.  259 
Güldenpenning,  A.,   Theoaosius  d. 

Grosse.  115.  III 

Guolpa,  storia  nazionale.  122 
Günther,  S.,  Einfluss  der  Himmels- 
körper. 13Ö 

—  Versetzung  d.  Erdschwerpunktes. 

122 

—  Geschichte  der  mathematischen 
Geographie.      43.  183.  190.  2ZlL 

Gueranger,  Dom,  Saint«  Cecilo.  üü 
Guerard,  Ch.,  faune  de  TAlsace.  253 

—  etMoncourt,  langue  latine.  M 

—  et  Passerat,  langue  grecque.  32 
Guerzoni,  G".,  primo  rinaseimento.  23 
Güthling,  C.  E..  de  Taciti  Agricola. 

im 

Guhl,  E.,  and  Koner,  Life  of  the 
Greeks.  254. 

Guidobaldi,  D.  dei,  una  iscrizionc.  Uli 

Guigue,  C. ,  voies  antiques  du  Lyon- 
nais.  55 

Guieysse  P,  et  Lefebure,  papyrus  de 
Soutimes.  1Q2.  1&5 

Guillemon,  J.  M.,  epitres  de  S.  Paul. 

219 

Guillotin  de  Corson,  Rcdon.  188 
Guiraud,  P.,  Different  entre  C^sar  et 
le  Senat.  122 
Gurlitt,  \V.f  Bildwerke  des  Theseion. 

65 

—  Mercur  mit  Schildkröte.  180 
Gustafsson,  F.,  Cicero  de  finibus. 

92 

—  Claudianea.  1  M 
Gutmann,  B.,  Gnomen  in  Sophokles. 

219 

Gutschmid,  A.  v.,  Geschichte  des! 
Orients.  £g 

—  Agathangelos.  175 
Guyau,  la  morale  d'Epicure.  1 4r> 
Fü^apt;,  sotjuvixTj  xo)^tu5'a.  137.  207 
Haacke,      Wörterbuch  zu  Cornelius 

Nepos.  93 
Haas,  E.,  Hippocrates.  15 
Haas,  J.,  de  Senecae  monitis.  221 
Haberland,  C,  Volksglauben.  III 
Habets,  J.,  colonie  belgo-romaine.  122 
Hachez,  C,  de  Herodoti  itineribus.  147 
H  achtmann,  C,  zu  Livius.  IM 
H&nel,  decretum  Gratiani.  93 
Hagen,  A.,  Amsoldinger  Inschriften. 

232 

Hagen,  H^  Inschriftenstein  von  Am- 
soldingen.  29*  101 

—  Aventicum.  1S3,  250 

—  Bongarsius.  12 


Hagen,  IL,  Handschriftenkataloze.  3 

—  prodromus  inscriptionum  HeFvetk. 

—  Roman  vom   König  Apollonias. 

111 

SO 

verborum  cum  dinr* 

m 

,  sagwissenschaftliebe 


—  Tironiana. 
Hahn,  H^  de 

struetura. 
Hahn,  J.  G.  v, 

Studien. 


Ualbcrtsma,  T.  J.,  otium  Harlemenst. 

71 

Halevy,  J.,  l'inscription  pheniciem* 
de  Byblos.  8 

—  inscriptions  du  Safa.  22 
Hamburger,  J.,  Rcal-Encyclopädi<\  hl 
Hamilton,  Gavin,  letters.  174 
Hamm,  W.  R.  v.,  Namen  der  Winde. 

190 

Hampel,  J.,  archaeologisch-epgra- 
phischer  Bericht  121 
Maumke,  Thucydides.  83 
Handlingar,  Svenska  vetenskaps-aka- 
demiens.  IÜ 

—  Göteborgs  vetenskaps  samhSbV.v 

Handweiser,  bterarischer,  2 
Hanna,  F.,  norazische  Satiren.  LÜI 
Hannak,  F.,  Geschichte  des  Alter- 
thums. 113.  Iii 
Hans,  J.,  Augsburger  Schulwesen.  I 
Hansen,  HL^  A.  Brune,  K.  Kinch,  Mr. 

J.  Goldschmidt  til  Demosthenes.  81 
Hansen,  R.,  Pomponius  Mela. 
Uarant,  A ..  manuscrit  de  Justin.  Ihl 
Härder,  F.,  index  Luciiianus.  22j 
Harms,  Ch.,  Schulwesen  in  Oldenburs 

llarnack,  A.,   Zeit  d.  Ignatius.  &5. 

149,  215 

Ilarpocration,  p.  Cb.  Graux.  141 
Harrison,  J.  A.,  Greek  Vignette«.  1*) 

242 

Harster,  W.,  Nationen  des  Römer- 
reichs. 60 

—  Walther  von  Speier.  2ik 
Härtel,  W.,  Demosthenische  Antrage. 

U_ 

—  Demosthenisehe  Studien.  fiL  145» 

211 

—  Studien  über  attisches  Staatsrecht 

Hartfclder,  K.,  Cicero  de  divinatioi*. 

155 

Hartmann,  H^  Gennanicus1  Weg  IS 
Hartmann,  J.  J.,  studia  in  Lucianoia 

II 


d  by  Google 


Alphabetisches  Register. 


285 


Härtung,  C,  Bion. 
—  zu  Cato. 


BD 
91 
96 
256 


-  zu  PubliuB  Syrus. 
Harvey,  W.,  law  of  contiacts. 
Hastings  Grossley,  Fronto. 
Hauck,  A.,  Tertuilian's  Leben.  2£. 

229 

Haug,  F.,  Angon  aus  Walschingen. 

-  römische  Denksteine  in  Mannheim. 

101 

-  Funde  von  Schienerberg.  183 
tlaughton,  S.,  climats  anciens.  251 
Haupt  Demades.  145 
fauscnilaVG.  R.,   Wortbildung  bei 

Tertuilian.  2fi 
Jauser,  L.,  Spalato.  6a 
lavet,  J.,  partage  des  terres.  4iL  245 

-  Appius  Claudius.  III 

-  temoicnage  d'Arnobe.  153 

-  date  du  Dictys.  228 

-  Ennius.  156 
fawtrey,  St,  introduction  toEuclid. 

212 

ayaux  du  Tilly,  Table  de  Peutinger. 

122 

-  Bratnspantium. 
ayman,  antiquity  of  writing. 
ead,  B.V.,  Stüters  of  Cyzicus 


m 

102 

w 

LSfi 


-  coinage  of  Lydia, 
eerdegcn,  F.,  homerische  Frage.  83 

-  lateinische  Semasiologie.  236 
»erwägen,  IL.  Das philolog.  Seminar 
in  Erlangen.  13 
?hn,  V.,  Italien.  250 
Biberg,  J.  L.,  Arkhimedcs.  12 

Fragmenter  af  et  Justinus  haaud- 
skrifL  225 

eine  Stelle  des  Pappus.  in» 
•imsoeth.  F.,  de  parodo  in  Aeschyli 
fabuia  Thebana.  28 
ine,  R.,  zu  Cicero  an  Brutus.  223 
insiuß,  W.,  Bücher- Lexikon.  III 
inze,        Commentar  zu  Plutarch. 

m 

G riech,  t*  —  xa\.  235 
big,  IL,  de  synaloepba.  103.  156 
big,  W.,  borchia  con  ornati  geo- 
letriei.  133 
bronzi  d'  Orvieto.  ISO 
bronzo  con  palafreniere.  iL» 3 
eilindro  d'avorio.  190 
eoltello  di  ferro.  122 
festina  di  donna.  193 

-  di  Ercole  imberbe.  193 
figura  arcaica  di  donna.  193 


Hclbig,  W.,  figura  di  bronzo  da  Porto. 

W 

 di  giovane,  (Vertumnus.)  193 

— figuxina  di  bronzo,  Baccante.  193 

—  —  di  pescatore.  123 

—  frammento  di  rilievo  di  bronzo.  65 

—  iscrizioni  etrusche.  IM 

—  limitazione  delle  terremare.  190 

—  manico  d'istrumento.  13Ö 
— -  machera  d'Acheloo.  hiA 

—  oggetti  d' ambro  da  Canosa.  193 
 d'una  tomba  chiusina.  130.  193 

—  orecchino  d'oro  da  Cetona.  193 

—  rilievo  greco-romano.  193 

—  ritrovanienti  di  Aleacer  do  Sal.  1Ü3 

—  sareofaghi  chiusini.  193 

—  seavi  di  Cbiusi.  55.  183 

 di  Corneto.  122.  250 

 di  Micene.  ISO 

 d'Orvieto.  250 

—  specchio  di  Telamone.  193 
~  tomba  in  guisa  di  cassa.  130 

—  tazza  Ceretana.  259 

—  vasi  di  Corneto.  193 

—  vaso  di  Pamphaios.  193 
Heldreich,  Tb.  de,  faune  de  Grece.  251 
Heller,  Plato.  m  217 
Hellmuth,  Hy  de  sermone  Ciceronis. 

92.  155.  223 
Hellwald,  F.  v.,  Kulturgeschichte.  175 

—  Europas  vorgeschichtliche  Zeit.  16 
Hellwala,  J.  von,  Cypern.  247 
Helmbold,  J.  Thucydides.  20 
Helmreich,  G.,  in  Galeni  de  elementis. 

Sl  213 

Hempel,  II..  Handschriften  der  Gym- 
nasialbibliothek. Salzwedel.  111 

Hennne-Am  Rhyn,  0.,  Kuiturge- 
senichte.  Z3.  204 

Hennig,  P.,  Aristophanis  de  Aeschylo 
judicia.  12,  IM 

Henry,  C,  Convention  de  Descartes. 

122 

Henzen,  G.,  falsificazioni  dalLigorio. 

122 

—  tessera  gladiatoria.  164 
-~  tessere  teatrali.  101 

—  iscrizione  di  Concordia.  IM 

 di  Nettuno.  101 

 di  S.  Paolo.  164 

—  iscrizioni  metriche.  232 

—  lapide  arcaica.  IUI 

—  musaico  rappr.  Orfeo.  G5 

—  Pica  Caesianus.  IM 
Henzlman,  monuments  en  Hongrie.  55 
Heraeus,  C,  Homerisches  Elementar- 
buch. 83 


280 


Alphabetisches  Register. 


Herbst,  W.,  Johann  Heinrich  Voss.  1A 
Hercher,  A.,  Accusativus  bei  Salust. 

159 

Hercher,  R.,  d.  Homerische  Ebene. 

—  homerische  Flüsse.  &4 
Hermas,  Pastor  v.  Patres.  14 
Hermann,  C,  grammatische  Flexionen. 


Hermann,  J.,  Technik  der  homerisch. 

Reden.  $4 
Hermathena.  üil 
Hermes.  2 
Hero  par  V.  Prou.  iä 
Herodotus  v.  Stein.  §2.  213 

—  selecta  ex  Herodoto.  142 

—  morceaux  choisis  par  E.  Pesson- 
neaux.  t  213 

—  traducido  par  Bartolome.  213 
Heron  de  Villefosse,  A.,   buste  en 

bronze. 

—  inscriptions  de  St.-Remy.  lül 

 de  Novare.  230 

-  de  Setif.  21 

 de  Thala.  i»u 

Heron  de  Villefosse,  E.,  servitudes 

prediales.  igg 
Herrmann,  G.,  Gregorius  Nyssenus. 

82 

H.  rrniann,  K.,  Lysias'  X.  Rede,  14Ü 
Hertlein,  zur  Kritik  der  attischen 
Redner.  U 
Hertz,  M.,  analecta  Horatiana.  34 

—  zu  Tacitus.  \ßQ 
Hertz,  P.,  Italien  u.  Sicilien.  55_ 
Hertzberg,  G.  Th.,  Geschichte  Grie- 
chenlands. 42 

 der  Perserkriege.  4& 

Herwerden,  H,  van,  curae  criticae 
in  poetis  scenicis.  13 

—  emendationes  Aeschyleae.  ->Qä 

—  lectiones  Euripideae.  I4ß 

—  obserrationes  in  Homerum  et  in 
Xenophontero.  2M 

—  Plutarchea  et  Lucianea.  ia 
Herwig,  Chr.,  Fundament  der  fischy- 

leischen  Tragödie.  208 
Herz,  W.,  de  Demosthenis  Aristoera- 

tea.  14 
Herzfeld,  L.,  Handelsgeschichte  der 

Juden.  i>54 
Herzog,  E.,  zu  Caesar.  222 
Hesiodus  rec.  Goettling,       13,  147 

—  rec.  J.  Flach.  15 
Hess,  W.,  d.  Golf  v.  Neapel.  251 
Hettner,  F.,  die  Ausgrabungen  bei 

Bonn. 


Hettner,  F.,  Alterthümer  zu  Trier. 

•26'  .1 

—  Monumente  aus  Neumagen.  260 
Heuermann,  G.,  das  Bentheimsche 

Gymnasium.  l&> 
Heumann,  iL  G.,  Handlexicon  x.  d. 

Quellen  d.  römischen  Rechts.  £M 
Heusde,van,  Tarne  thyste  signee  Dalioo. 

IM 

Heuzet,  Selectao  historiae,  par  C. 
Rouz&  TL 

—  par  G.  Texte.  21 
Heuzey,  L.,  chaussure  antique.  162 

—  objets  decouverts  ä  Dodone.  fifi 

—  vase  de  Dodone.  131 
Heydemann,H.,  Knöchelspielerin.  121 

—  Münzsammlung  Margaritls.  ÜLi 

—  Niobiden-Reliefs.  Ufl 

—  tazza  di  Coli  ade.  131 

—  Zeus  im  Gigantenkampf.  M 
Heyden,  E.  A.,  res  ab  Antiocho  gestae. 

4s!  24i 

Heydenreich,  E.,  zur  lat  Anthologie. 

Iü 

—  zu  Ciceros  Aratea.  2i 

—  Fabius  Pictor  u.  Livius.  2- 

—  Fragmente  des  Germanicus.  lä£ 

—  Hyginhandschrift  in  Freiberg.  24* 

Ifi 

Uieronymi  opera  rec.  J.  P.  Migne.  22 
Uilaire,  J.,  die  Frau  im  alten  Röhl 

2ö 

Hilberg,  J.,  epistula  ad  Vahlenum.  10 

—  trochaeische  Wortformen.  104.  2^4 
Hildebrandt,  J.  M.,  Reise  in  Ostafrika. 

US 

Hilgenfeld,  A.,  BarnabasbrieL  80 

—  Basilides  des  Hippolytus.  82 
Hille,  C.  A  ,  de  scribis  Atheniensiuin. 

2M 

Hillebrandt,  A.,  starke  u.  schwache 
Casus.  IM 

—  Varuna.  2L± 
Hiller,  E..  zur  Griechischen  Literatur 

geschiente.  1 7 1 

Hirne,  M.  C,  introduetion   to  the 

Latin.  106 
Hippocrates,  Chirurgie  par  J.  E.  Pe- 

treauin.  147 
Hirschfeld,  0.,  epigraphischer  Bericht 

lül 

—  Lyon  in  der  Römerzeit 

Hirt,  P.,  de  fontibus  Pausaniae.  Ü> 
Hirzel,  R.,  zu  Ciceros  phüosophisclien 
Schriften.  fci 

—  Thukydideslegende.  2li 
Hislop,  A.,  las  dos  Babilonias.  11 


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Alphabetisches  Register. 


287 


Uistoire  de  Jerusalem.  51 

—  romaine.  215 
Hitrovo,  B..  Nediela  v.  Palestina.  IIS 

—  Palestine  et  le  Sinai.  1  Ifl 
Hittenkofer,  architektonische  Formen- 
lehre. £5 

ffoche,  R. ,  d.  Johannesschule  in  Ham- 
burg. IL  139 
Höck,  A.,  d  .Fürst  Ketriporis.  18 

—  Demosth.  adv.  Pantaenetom.  115 

—  Rath  der  Bundesgenossen.  182 
Holder,  E.,  Institutionen.  12ß 
Höllrigl,  Hieronymus.  23 
Hölscher,  die  Karlsschule.  2 
Hölzermann,  L.,  Kriege  der  Römer 

u.  Franken.  122.  183.  251 

Hoelzl,  Fasü  praetorii.  12 
Hörl,  Li  libellus  divini  cultus.  U 
Hoernes,  E.,  griech.  Vasen  in  Triest 

l3o 

Hoff,  L.,  Homer.  148 
Hoffding,  iL,  til  Historie  hos  Groe- 
kerne.  115 
Hoffmann,  E.,  zur  lateinischen  Syntax. 

m 

—  Cicero  de  legibus.  223 

—  Mythen  aus  der  Wanderzeit  11 
Hoff  mann,  G.,  Mumie  vom  Euphrat. 

13Q 

—  Bedeckung  des  Mars  durch  den 
Mond.  IM 

—  zu  Juvenal.  157 
Hoffmann,  W.,  Cicero,  de  harusp.  155 
Hoffme  ister,  E.,  Moses  u.  Josua.  243 
Holder,  A.,  Glossen  zu  •  Prudentius. 

221 

Holland,  IL  S.,  apostolic  fathers.  21£ 
Holm,  Ad.,  suolo  della  Sicilia.  182 
Holstein,  IL  Rathsschule  zu  Naum- 
burg a.  "qT  S.  2 
Holtzmann,  H.,  Bethsaida.  51 
Holwerda,  A.  E.  J«,  de  dispositione 
verborum.  88,  235 

Holzapfel,  L.,  de  transitione  ad  ple- 
bem.  188 
Holsinger,  Otto  Koren.  21 
Uolzm&nu,  M.,  Locativ  des  Zieles.  81 
[olzwartb,  F.  J.,  Julian  d.  Abtrün- 
nige. IG 
lolzweissig,  F.,  griechische  Syntax. 

32,  lQtL  225 

—  localis  tische  Casustheorie.  30,  lü3 
I omers  Ilias,  v.  K.  F.  Ameis.  15,  218 

 par  P.  A.  Brach.  211 

 par  T.  Bude.  15 

_  —  par  F.  Daburon.  15.  83 

—  —  par  Fr.  Dubner.       liL  211 


Homers  Ilias.  v.  H,  Düntzer.  15,  83. 

213 

 v.  J.  U.  Faesi.  15.  83,  HL  213 

 v.  J.  La  Roche.   15.  U2.  211 

 par  F.  Lecluse.  211 

 by  D.  B.  Monro.  21-1 

—  Odyssea  par  P.  A.  Brach.  83 

 v.  J.  U.  Faesi.  83 

 v.  V.  IL  Koch.  15 

 by  T.  H.  L.  Leary.  142 

 by  W.  W.  Merry.  142 

—  Ilias  transl.  by  Ch.  W.  Bateman. 

211 

 Traduc.  par  D.  J.  G.  Hermosilla. 

15 

—  —  HETSvsy&sisa  tfzo  'Av.  Kmvo-av- 
Tiv&ou.  211 

 vertaald  door  C.  Yosmaer.  III 

 oversat  af  C.  Wüster.  211 

—  Odyssee  übers,  v.  H,  R.  Mecklen- 
burg. t  m 

 Izo  'A.  KtuvoTavxivtSou.  211 

 trad.  di  L  Pindemonte.  211 

—  inno  a  Venere  di  U.  A.  Amico.  211 
Hommel,  Wohnsitze  der  Semiten.  212 
Homolle,  Th.,  fouilles  de  Delos.  51 

—  inscriptions  d'Ostie.  21) 
Horatius,  par  A.  Cartelier.  23 

—  rec.  0.  Keller  et  A.  Holder.  225 

—  da  A.  Salvoni.  225 

—  v.  C.  W.  Nauck.  tffi 

—  Tcpistola  ai  Pisoni  da  V.  Zambra. 

ir>r, 

—  von  Th.  Kayser.  23,  156 

—  v.  A.  Kellerbauer.  15ii 

—  par  Ch.  Chautard.  23.  äl 

—  traduction  J.  Janin.  225 

—  trad.  par  de  Wailly.  ül 

—  versified  by  Wm.  Th.  Thornton. 

34 

—  breve  af  C.  Müller  og  Fr.  Gjertsen. 

225 

—  arte  poetica  da  G.  A.  Nociti.  152 
Horawitz,  A . ,  HumanismusL  Schwaben. 

2.  21.  139 

—  Briefe  Melanchthons.  2 

—  Reuchlin.  2 

—  Erasmiana  L  201 
Horner,  A.,  Beiträge  zu  Cäsar.  221 
Hortis,  A.,  Boccaccio.  v  2 

—  cenni  di  Boccaccio  a  Tito  Livio. 

21 

—  Cicerone  in  Petrarca.  131! 
Hostmann,  Alter  d.  Eisenverarbeitung. 

&2 

Houssaye,       Athenes,  Rome,  Paris. 

251 


Di 


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288 


Alphabetisches  Register. 


Houtsma,  E.  0.,  Schliemann.  lt£L  U13 
Hovelacque,  Abel,  linguistique.  1Ü3 

—  et  J.\ inson,  etudes  de  linguistique. 

103 

Bovenden,  R.  M.,  Horace.  1£2 
How  to  see  Rome.  122 
Howorth,  H.  ethnology  of  Ger- 
many.  bh 
Hoyt,  J.  P.,  course  in  latin.  22ü 
llroraada,  A.,  Naturphilosophie.  III 
Hudemann,  E.  E.,  Postwesen.  fiÖ,  188 
Hübler,  F.,  Constantin.  llß 
Hübner,  E.,  römische  Annexion.  12ü 

—  Caracalla.  IM 

—  Ciceronianum.  155 

—  zur  Gorneliaelcgie.  ÖÜ 

—  Trimalchio. 

—  römische  Grenzwall.  251 

—  Geschichte  u.  Encyklop&die.  fi 

—  römische  Literaturgeschichte.  112 

—  Norba.  122 
Hügelgräber  am  Niederrhein.  l&j 
Uülsenbeck,  F.,  Varus-Schlacht  IM 
Uucmer,  J.,  Sedulius.  222 

—  Handschrift  zu  Sueton.  225 

—  zu  Tacitus.  22Ü 
Hug,  A.,  Aeneas  v.  Stymphalos.  liL 

2ÜÜ 

—  Köchly.  14 

—  de  Xenophontis  Anab.  152.  221 
Hugo,  L.,  brani  di  lettcre.  122 
Huit,  Ch.,  litterature  grecque.  35 
Hultsch,  F.,  zu  Kleomedes.  Iß 
Humboldt,  W.  v.,  Verschiedenheit  d. 

menschl.  Sprachbaues.  ID.  30 
Humperdinck,  Funde  zu  Xanten.  121 
Hunter,  W.  A  .  Roman  law.  1ÜÖ 
J.  C.  C.,Gellius.  23 
Jaarboek  van  de  akademie  te  Am- 
sterdam. 4 
Jacob,  G.,  Isokrates.  Iß 
Jacoby,  G.,  Reduplication  im  La- 
teinischen. 1£5 
Jacqucy,  J.,  condition  des  medecins. 

62 

Jacquier,  C,  l'universite  de  Lyon.  2 
Jäcklein,  A.,  zur  Odyssee.  84 
Jäger,  G.  u.  F.  Müller,  zum  ßprach- 
ursprung.  31 
Jäger,  0.,  Geschichte  der  Römer.  41i 

—  Rcgulus.  III 

—  Reguluslegende.  HI 
Jahns,  M.,  altgriech.  Kriegswesen.  60 

—  altrömisches  Kriegswesen.  138 

—  Atlas  zur  Geschichte  des  Kriegs- 
wesens. 254 

—  römische  Militärlitteratur.  112 


Jahn,  A.,  Bongareische  Han&chrifcen. 

Jahrbuch,  bremisches.  & 

—  der  Gesellschaft  f.  bildende  Kunst 
zu  Emden.  IIA 

—  d.  historischen  Vereins  v.  GUtl?. 

m 

—  f.  schweizerische  Geschichte.  33 
Jahrbücher,  f.  Philologie. 

—  f.  classische  Philologie. 

—  preussische.  1 

—  f.  deutsche  Theologie.  IIS 

—  d.  Vereins  v.  Alterthamsfreunc^ 
im  Rheinlande.         U.  12L  V 

Jahres-Bericht  d.  Frankfarter  Vera» 
f.  Geographie.  & 

—  üb.  d.  Fortochritte  <L  uUllii*M 
Alterthumswissenschaft.     2. 1$ 

Jahresberichte  d.  philologischen  \er- 

eins  zu  Berlin. 
Jaliresheft  d.  Vereins  schweiierisebtf 

Gymnasiallehrer. 
Janauschek,  P.  L.,  Origines  Cisfer 

cienses.  " 
Janitechek,  IL,  die  Gesellschaft  da 

Renaissance.  ^ 
Janot,  A.,  parolcs  d'Hippocrate.  213 
Jansen,  J  A.  IL  G.,  de  Tacito.  # 
Janson,  K.,  skildringar  fraa  Ittj* 

Jare.  G.,  sulla  edueazione  spartuö. 

'IcuiutSo;,  IL  IL  'avtüji«).a  ?rprA  ^ 

—  jjli^Oo;   ttJ;  Xattv.  j>a>>337;;.  M 

—  XEAt  TüJV  [rCOXOMSTUMBV.  M> 

'Iorcpocyj,  15,  zapet  tot;  of  yaio»;  "Eil*,*»- 

Jatta.  G.,  moneta  di  Ruvo. 

—  sfida  di  Ercole  con  Leprea.  W» 

—  vasi  in  Ruvo.^  Uj 
Jeannaraki,  A-,  abwäret  xfr(tvx«.  ff 

—  neugriechische  Grammatik,  lg 
Jebb,  R.  C.,  Euripides.  * 

—  english  school  of  archeology.  °*J 

—  Jackson,  IL,  and  Currey,  K 
translations.  ^ 

Ifland,  J.,  Theodosius  d.  Grosse.  1« 

Ignatius,  W.,  de  verborum  cum  pri' 
positionibus  conpositorum  cum  <u- 
tivo  struetura.  23. 1*> 

Ibering,  R.  v.,  Tesprit  du  droit  £ 
main.  Jg 

Ihne,  W.,  history  of  Rome.  4S,  jjj 

—  roman  remains  at  Heidelberg, 
Jirecek,  Kn  Heereastrasse  v.  BeUr»- 

nach  KonstantinopeL       hL  H& 


Goosle 


Alphabetisches  Register. 


289 


Ilg,  A..  kunsttopographische  Reise- 
nonnen.  2üÜ 
Im  neuen  Reich.  2 
Imhoof-Blumer,  Fr.,  griechische  Mün- 
zen, üb 
Ingerslev,  C.  F.,  Schul- Wörterbuch. 

[ngram,  J.  k\,  Greek  and  Latin  ety- 
mology.  liü 
Inscription  chr^tienne.  IM 

-  de  Gallipoli  21 

—  de  Rochemaure.  2ä 
(nscriptio-ns  de  Delphes.  21 
nstruction  publique.  Liü 
ntroduction  au  Precis  de  grammaire 

latiue.  23fi 
□ventaire  general  des  richesses  d'art. 

ßä.  124 

nvestigateur. 

oanne,  A.,  departement  de  TAllier. 

56 

 de  TArdeche.  251 

 des  Cötes-du-Nord.  122 

 du  Morbihan.  122 

•  —  du  Doubs.  122 

•  —  de  la  Haute-Saöne.  55 

—  du  Puy-de-Döme.  251 

—  du  Rhöne.  251 

—  de  Saöue.  öfi 

—  de  Seine-et-Marne.  55 

—  des  Vosgcs.  5fi 
itineraire  de  la  France,  IcNord.251 

—  Normandie.  251 

148.  215 

rnson,  B.,  the  gods  and  goddesses. 

241 

y,  A.,  dem  fables  de  Lafontaine. 

35 

tas,  zu  Schiller.  14 
es,  M.,  Nineveh.  51 
nesco,  C.  0.,  le  mandat.  188 
quieres,  A.  de,  preuve  de  la  fili- 
tion.  m 
3  an,  A.,  zu  den  Handschriften  d. 
lato.  150 
lan,  IL,  Topographie  der  Stadt 
om.  122.  251 

?ph,  £.,  heres  quatenus  teneatur. 

60 

l'hus,  antiquities  and  wars.  215 
Schrift  gegen  Apion.  85 
a  guerre  des  Juifs.  14* 
mtiquities  of  the  jews.  IIS 
k  ars  of  the  jews.  148 
dain,  Ch.,  taxe  des  logements.  L 
oniversitä  de  Paris.       24.  204 


Journal  des  Savants.  üü 

—  of  the  Royal  Asiatic  Society.  110. 

24u 

Irlet,  K.,  alamannische  Graber.  1±1 
Isambert,  E.,  itineraire  de  TOrient. 

51.  180 

Iscrizioui  inedite.  22 

—  novelle.  IM 
Isocrates  rec.  G.  E.  Benseier.  lfi.  215 
Istrien.  Ein  Wegweiser.  251 
ltalia,  hrsg.  v.  Ii.  Hillebrand.  39 
Italien,  eine  Wanderg.  251 
Itinera  Terrae  Sanctae,  ed.  T.  Tobler. 

5L  118 

Juergens,  <  i ..  de  rebus  Ilalicarnassen- 
sium.  [r2 
Julius,  L.,  zwei  peloponnes.  Bronzen. 

im 

—  üb.  d.  Erechtheion.  1Ü4 

—  metopi  del  teinpio  di  Teseo.  134 

—  Theater  d.  Dionysos.  IM 
Jullot,  l'instruction  publique  a  Sens.  2 
Jung,  J.,  Rflmer  und  Romanen.  5Ü 

251 

Junghahn,  E.  A.,  Reden  bei  Thuky- 
dides.  22ü 
Jusscrand,  J.  J.,  de  JosephoEzoniensi. 

204 

Justin.  Martyr  ed.  J.  C.  Th.  de  Otto. 

12.  85 

Justinian,  by  Th.  Collett  Sandons.  224 
Juvenalis,  by  T.  H.  S.  Escott.  152 

—  with  a  commentary.  225 
K ,  C,  a  Roman  poet.  21 
K-,  K.,  Weidners  Ktesiphon.  2ü£ 
Kaas,  G.,  Lehre  d.  Aristoteles  v.  der 

Lust.  144 
KaelberlahrL.,  in  Commodiani  instruc- 
tiones. 

Kämmerling,  J.,  Beziehungen  d.  by- 
zantinisch. Reiches  zum  ostgothisch. 

115 

Kaerst,  J.f  zur  Quellenkritik  d.  Qu. 

Curtius.  156 
KaibeL  G.,  epigrammata.  100.  l&L 

mi 

—  contraffazioni  del  Ligorio.  100 

—  iscrizione  nel  Kurdistan.  lilO 
Kallenberg,  Herodotus.  142 
KaXXicOqc,  M.,  "Awa  >j  Koavijvr).  115 
KaXof spa;,  N.,  IUpt.  Xö^Q'j  $Ouuvo;  toO 

'Ioufcottou.  18 
Ka).w>OCo;,  Ö.,  rtpt  BotujTixou  xafctöu. 

241 

Kammer,  E.,  Karl  Lehrs.  204. 
Kampen,  A.  v.,  descriptiones  nobilissi- 
morum  apud  classicos  locorum.  222 


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290 


Alphabetisches  Register. 


Karapen,  A.  v.,  die  Helvetierschlacht 
bei  Bibracte.  lü 
Kan,  J.  15..  Erasmiana.  Ii 

—  Latijnsche  grammatica.  161L  23*3 
Kunitz,  F.,  Balkanpass  v.  Elena.  62 
Kannengiesser,  A.,  de  Lucret ii  versi- 

bus.  (  226 

KccvxavCu'rXo;,  A.,  a(i/etsx~ovtx7;;. 

65 

Kapp,  Philosophie  der  Technik.  62 

tov»  'AptoxottXouc*  ÖD 
Karsten,  C,  Bedeutung  der  Form  im 

Obligationsrecht.  6L  255 

Karsten  IL  F.,  Ciceroniana.  22li 
Karten  v.  Attika.  241 
Kuj-.öpyy)^  E.,  vao^TiJ;  'Afhjva;.  65 

—  ::spi*'K)«uaIvoc.  247 

—  ot  zapä  NowcXiov  tqIooi.  212 
Katalog  der  Bibliothek*  des  Klosters 

Allerheiligen  in  Schaff  hausen.  IQ 
Kaulen,  F.,  Assyrien.  52 
KovTotvCoj/.o;,  ~£f»»  to  j  TOupxlxoO  ~6pfov. 

52 

Kayser,  Ch.  G.,  index  librorum.  IQ 
Kayser,  F.,  eine  Nilfahrt.  18Q 

—  voyage  sur  le  Nil.  242 
Keary,  C.  F.,  the  dawn  of  History. 

IIB 

Keck,  Th.,  zu  Vergilius.  222 
Kcene,  Ch.,  on  Smith's  Latin  Dicti- 
onary.  lQß 
Keim,  Th.,  aus  dem  Urchristcnthum. 

125 

Keiper,  Ph.,  Aeschylos.  208 
Kekule,  R.,  Apolloköpfe.  12Q 

—  cammeo  siracusano.  1HÜ 

—  Thonfiguren  aus  Tanagra.  65.  ULI 
Kelle,  J.,  Jesuiten-Gymnasien.  2 
Keller,  F.,  keltische  Funde.  122 
Keller,  0.,  Uandschriftenklassen  d. 

Carraina  des  Horaz.  23 

—  Beitrage  zum  IT.  Buche  der  Ho- 
razischen  Oden.  225 

Kempf,  P.,  Ptolemäische  Theorie  der 
Mondbewegung.  150.  190 

Keningale  Cook,  did  Jesus  know 
Greek?  2Ü 
Kennard,  R.  B.,  Arundines  Sturi.  202 
Kenner,  F.,  Römerorte  zwischen  der 
Traun  und  Inn.  251 
Kent,  S.  ILj  gath  to  the  cedars.  241 
Keppel,  die  Prädicate  der  Weine.  1M 

—  Getreideworfeln.  190 
Kern,  üb.  Horat.  Od.  225 
Kern,  G.,  zu  Laertius  Diogenes.  81 

—  über  das  Conjiciren.  Ii 


Kerviler,  R.,  Page  de  bronze.  &5 

—  la  ChamDagne  a  TAcademie.  I 

—  hache  celtique.  13Q 

—  Jean  de  Sirmond.  I 
Kessel,  altchristliche  Grabschriften  aa* 

Aachen.  IM 
Kessler,  K.,  Livius.  *L 
Kettner,  BL  sechste  Idylle  Vergils.  Ü 
Kiepert,  TL,  carte  de  TEpire.  211 

—  Atlas  der  alten  Welt.  HS 

—  map  of  Cyprus.  ISO 

—  alte  Geographie.  42. 17S.  2k 
Kjerkegaard,  P.  C,  Falsk-Mes&iai*k*. 

113 

Kiessling,  A.,  über  Hör.  carm.  157 

—  analecta  Plautina,  2ä 
Kienitz,  0.,  quin.  163 
King,  C.  W.,  Cameo.  1£) 
Kinkel,  G.,  Kraft  u.  Kultur  im  alten 

Italien. 

Kirchhoff,   A.,    zur  Aristotelischen 
Oekonomik.  12 

—  Abfassungszeit  d.  Schrift  v.  Staate 
der  Athener.  152 

—  Entstehungszeit  des  Herodotiseoe: 
Geschichts  werkes.  141 

—  Zeit  von  Herodot's   Besuch  in 
Sparta.  ^ 

—  Inschriften  aus  Olympia.  22.  2& 

—  Studie  zur  Geschichte  des  griech. 
Alphabets.  32 

Kirch  mann,  J.  BL  v.,  Analytiken  des 

Aristoteles.  UL  & 

Klammer,  II.,  animadversiones  Ar- 

naeanae.  22.  152 

Klascn,  F.,  alttcstamentliche  Weisheit 

u.  Logos.  2S> 
Klatt,  M.,  zur  Geschichte  d.  AchÄiscber 

Bundes.  Ufi.  241 

Kleemann,  M Pflanzenglossar.  M 
Klein,  C,  de  verbis  separandi  apai 

Tacitum.  160 
Klein,  J.,  epigraphische  Analekten.  S 

—  Verwaltungsbeamten  d.  Provinzen. 

m 

Klein,  W.,  Aiace  e  Cassandra.  IaL 

—  zwei  Vasen.  134 

Kleinpaul,  R.,  wer  kauft  Delphi?  Li 

—  d.  siegreichen  Kämpfer. 

--  der  Kampf  der  Drillinge.  Ol 

—  am  Rande  d.  Hölle.  £1 
Kleist,  iL  v.,  Plotin.  18 
Klimscha,    Ph.,    Bemerkungen  w 

Sallust.  31 
Klipffel,    regime    municipal  gallo- 
romain. 


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Alphabetisches  Register. 


291 


Klopfleisch,  Fr.,   Ausgrabungen  zu 
Braunshain.  56 

-  d.  Leubinger  Grabhügel.  56 
Kloucek,  W.,  zu  Musaios.  1AÜ 
Kluck,  Arkandisciplin  nach  Cyrill. 

145 

-  Katechumenat  nach  Cyrillus.  145 
Klügmann,  A.,  die  Amazonen.  111 

-  anforetta  orvietana.  13Q 

-  denari  republicani.  133 

-  Ercole  di  bronzo.  IM 

-  Fabiani,  sopra  un  vaso.  IM 

-  Jupiterköpfe.  262 

-  gemeinsam  geprägte  Denare.  198 

-  monete  etrusche.  188 

-  note  di  valore  sulle  monete  d'ar- 
gento.  133 

-  d'un  sarcofago.  13Ü 

-  rilievi.  IM 
 di  anelli  d'oro.  IM 

-  sigle  P.  P.  e  D.  P.  P.  68 

-  alcuni  spilloni.  130 

  vaso.  l  i)4- 

:iüpfel,*K.,  Tübingen.  L  2M 

Hunzinger,  C.  B.,  Upper  Egypt.  52 
Huesmann,  E.,  ad  Tertullianum.  26 
'lussmann,  R.,  index  Aeschyleus.  143 
!napp.  fregio  in  terracotta.  131 

-  pittura  vasculare.  *  131 

-  e  Mau,  concetti  ornamentali.  131 
nauth,      quaestiones  Propertianae. 

26 

nöll,  Babrius.  211 
ocbf  M.,  wie  haben  wir  zählen  ge- 
lernt? 62 
och,E.,  griechische  Schulgrammatik. 

80.  IM 

oehler,  A.,  de  auctorum  belli  Afri- 
cani  et  Uispan.  latinitate.  222 

-  de  Tyrtaei  fragmento  tertio.  220 
oehler,  G.,  de  Dorismo  apud  Aeschy- 
lum.  18 
oehler,  U.,  Documente  z.  Geschichte 
des  athenischen  Theaters.        1 62 

Hallenanlage  d.  Akropolis.  180 
Inschriften  von  Naxos.  162 
Thesmothesion  in  Athen.  180 
Mauerbauinschriften.  100 
<t>taXcci.  13Q 

Zeit  d.  Grabanlagen  in  Mykene. 

131 

rrspt  x?};  szoyf|;  xo»v  ev  Mux^vat; 
xorcp«uv.  131 
>ehne,  de,  drachme  Aristarque.  262 

Temenothyral.  133 
•enen,  C,  Neuss.  251 

Saugheber.  127 


Koenig,  H.,  Nauclerus.  2 
König,  UTTTolomeo  von  Lucca.  139 
Köpke,  Handschriften  zu  Branden- 
burg. 12 
Körber,  V.,  de  graecorum  hymenaeis. 

12 

Körte,  G.,  necropoli  di  Orvieto.  IM 

—  coppa  con  ornati.  IM 

—  lamina  con  rappr.  di  mostro  gor- 
gonico.  IM 

—  oggetti  trovati  in  tomba.  IM 

—  tftytfcfa.  lßQ 

—  patera  coUa  figura  d'Adonide.  IM 

—  scarabeo.  IM 

—  specchio  con  rappr.  di  Telamone. 

IM 

—  Statuen  aus  Aegion.  IM 

—  stile  di  tomba  Orvietana.  IM 

—  tazza  d'Orvieto.  IM 

—  Vase  des  Hermonax.  2fiil 

—  vasi  detti  samii.  IM 
Koerting,  G.,  Petrarca.  IL  2M 
Köster,  F.,  Lieder  d.  Horatius.  23. 

M 

K ös t Ii n,  IT.  lateinische  Epiker. 
Kohl,  A.,  Drucke  d.  Gymnasialbiblio- 
thek.  Quedlinburg.  22 
Kolb,  J.  v.,  Aureus  des  Albinus.  IM 
Kolisch,  A.,  de  Sophoclis  anno  natali. 

88 

Kolster,  W.  IL,  de  Veneris  augurio. 

lfil 

Kovoti)^;,  K.,  Ksßr,xo;  6  zivo£.  211 
Kovaxavxiv&y)-,  I\,  bxopta  xä>v  'Afh;- 
vtüv.  52 

—  xaxctXojo;  tujv  inaxörtuv.  12G.  2M 

—  7t:p'.  xcr/t/[pd«tuv.  120 
Kovxo;,  K.       Au>33txal  zapaxr,p>}3si;. 

32,  IM.  168.  235 

—  Ypa^ax»xd.  168 

—  xptx«.xd  xol  Ypainicrcixd.  32.  168.  235 

—  Xft^txoXo^txcf.  IM 

—  zotxtXa  otXoXortxd.  32.  IM. 

235 

—  o'j|niutxa  «ptXoXoftxd.  235 
Kovxo;,      'A.,  hr^öv.xa  avixBoxa  Ksp- 

xüpa;.  12 
Kosiv.iöxtj;,  L  K.,  Izrict;  6  jisiCtov.  82 

—  1~»a;  iXct33o>v.  150 

—  Mojv.  211 
Kopp,  W..  Gesch.  d.  griech.  Literatur. 

35,  108 

—  römische  Kriegsalterthümer.  255 

—  römische  Literaturgeschichte.  188 

—  letteratura  romana.  2311 
Koppin,  C«  modus  irrealis.  32.  168 

—  griech.  Modi.  168 


292 


Alphabetisches  Register. 


Kopa?,;,  \A„  eitiaxoXc«.  avixooTot.  22»  204 

—  ävtx&OToi  tzttraoXaL  22.  136 
Korre8poodenzblatt  d.  Vereins  f.  Kunst 

in  Ulm.  3a 
Kwcooxt};,  'A.  'A„  ipaaaa-otTj  £XXr4vtx^. 

m 

KotCtct;,  N.,  iTtopio  xffi  91X03091«;. 

231 

Kootiavotiorj;,  St.,  hüfpafoL    28»  162 

—  'ÄTttxai  ezifpa^o'.  28 

—  tictfpcnpat  Bta^opuiv  (tsptuv.  23Q 
Koyzt-o'ipr,;,   4u  ~sp*.  (5'jfrvoO  ev  T/J; 

vjivoYpa^iT.  162 
Kräuter,  J.  F.,  zur  Lautverschiebung. 

IM 

Kraft,  K.,  u.  W.  Crecelius,  Humanis- 
mus im  Rheinland.  21 

Kraus,  F.  X.,  Kunst  in  Elsass-Loth 
ringen.  £6*  131- 

—  Roma  sotteranea.  251 
Krause,  A.,  quom.  236 
Krause,  Ursprache  in  ihrer  ersten 

Entwickelung.  166 
Krause,  E.,  die  Ablösung  d.  Menschen- 
opfer. &9 
Krause,  IL,  de  Yergilii  usurpatione 
infinitivi.  161 
Kpijio;,  L  T.,  btoptXT]  -fsni-fpcctpia.  H£ 
Krepelka,  M.  A.,  mythologische  Be- 
merkungen. 124: 

—  römische  sagen.  178 
Krichenbauer,  A.,  die  Irrfahrt  des 

Menelaos.  El 
Kricbauff,  E.,  de  participii  apud  So- 

phoclcm  usu.  SS 
Kritik  der  von  Plato  dargelegten  Au  - 

thropologie.  212 
Krohn,  A*,  die  Platonische  Frage.  &L 

212 

Krüger,  K.  W.,  griechische  Sprach- 
lehre. n       (  1115 

KTtVCt;,  Al..  ~cpl  ~U)V  0^7)ptXU»V  ~0l7}{l5£- 
TtOV.  1  lß 

Kuehne,  G.,  de  aoristi  formis.  16.  84 
Kühner,  R., Grammatik  d.  lateinischen 

Sprache.  1£9 
Künstler,  P.,de  voeibus  apud  Sophoclem 

obvüs.  13 
Künstlerlexicon,  allgemeines,  von  A. 

Seubert.  66.  194.  260 

—  v.  J.  Meyer.  131 
Kürschner,  G.,  Oesterreichs  Vorge- 
schichte. 122 

Kugler,  B.,  zur  Geschichte  d.  zweiten 
Kreuzzugs.  243 

—  Jubiläen  v.  Tübingen.  &  201 
Kühl,  G.,  Darwin.  3L  103 


Kuhlenbeck,  R.,  Bibliothek  d.  Rath^ 
gymnasium.  Osnabr.  Iii 
Kuhn,  A.,  Roma.  £1 
Kuhn,  E.,  Staedte  d.  Alten,  L&  M 
Kurth,  G.,  Gregoire  de  Tours.*  2lA 
Kop'.oxo'-ouXo;,    A.  nrot  r/j  taj 

'Ojir^pu)  Xcutou.  l^ä 

—  rsp».  Esvo©u>vxo;.  ü 

—  Batate  t>5;  f'kmooQkrjiiaz.  2£ 
Kup'laxoc,  'A.,   dravthsjia  Ix  ri;; 

rpa^ij;.  30 

—  zip\  'IouXiorvou  too  Ilapajkr:«:,.  1£ 
Kuttner.  B.,  de  Propertii  elocuöone. 

K 

Kvicala,  J.,  Vergil-Studien.  9$ 
Kynnersiey,  IL  W.  S.,  Parallel  Syntax. 

21 

A,  sur  Ennius.  ?2l 
Labatut,  E.,  Flore.  ü 

—  funerailles  chez  lea  Romains.  126 
Labia,  L.,  sul  Primo  rinascüneiito. 

m 

Laboulaye,  M.  Naudet 
Labra,  M.,  Ateneo  de  Madrid.  Hl 
Labre,  C.  et  B.  M&ndrot,  Voyage  en 
Cilicie.  Iii 
Labrouste,  LLj  temples  de  Paestum. 

Iii 

Lachmann,  K.,  kleinere  Schriften.  £ 
Lacoste,  F..  l'insinuation  en  droit 
romain.  £1 
Lacroix,  thermes  de  Poitiers.  251 

—  science   and  Literature    in  the 
Middle  Ages.  £ 

Lacy,  D.,  Letters  on  Latin  Pronia- 
ciation.  M 
Lafon  du  Cluzeau,  A.,  droit  romau* 

Lagarde,  P.  de,  symmicta.    137.  2l£ 

—  Tertullianea. 

Lagneau,  G.,  usage  des  fleches.  Iii 
Lahmeyer,  G.,  exscindo.  L> 
Lake,  J.  J.,  Cyprus.  1: 
Lalore,  Ch.,  Polyptyque  de  rabbayr 
de  Montierender.  lü^ 
Lamartine,  A.  de,  voyage  en  Orient. 

Lambin,  E.,  Ajax,  etude  grecque.  IS 
Lame-Fleury,  l'histoire  ancienne.  1£ 

—  l'histoire  romaine.  49 

—  mythologie.  Ii 
Aajirpo;,  II.,  lä.  B  iz»  Ttuv  vo^i'.  ju.<ro» ' 

TÄV  IIaX«toXoycDV.  lo3 

—  Monnaies  de  Chio.  ^ 

—  zip:  77;;  ap/ij;  xj-ofperoia;.  SÄ 


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Alphabetisches  Register. 


293 


—  pi3MOÖ7jXTJ  /VXOU.WTCOU. 

—  yapaxorjowjios  ÖsjuatoxXeovi^ 

—  Z£pl  zv.y.Lr^'.y-  toy   errtou  'Ito 


Wjixpo;,  Ex.,  'AfHjvat  «p'.  "a  xäXrj  -oü 
3uj3sxaroy  aiwvo;.        52,  160.  215 

-  ßtaXtofbjxT]  *Axou,tvcr:oü.  II 

244 
Uoavvou. 

-  'I&oxtj  xal  EyX^nav.  212 

-  'lup  Kwrpou.  21S 

-  Xojoc  sloiT^pio;.  170 

-  notes  from  Athens.  230 

-  -epl  Gardt  hausen.  3J] 
amy,  T.  J.,  hymnographie.  143 
crvapd;,  K„  rspqpoKpTj  liviüxrj?.  248 
ancelot,  le  jardin  des  meines  greo 

qaes.  168 
anciani,  notes  from  Roine.  122.  184 

-  Paggere  di  Servio  Tullio.  123 

-  miscellanea  epigrafica.  1Ü1 

-  seavi  nel  portico  d'Ottavia.  251 

-  scoperte  di  antichita  in  Roma. 

134 

-  scoperte  in  piazza  di  Pietra.  122 

131 

-  supplemento  al  Corpus  Inscrip- 
tionura.  161 
wdgraf,  G.,  de  Giceronis  elocutione. 

22.  155 

inducci,  diritto  romano.  126 
ing,  R.  Hamilton,  Cyprus.  180.  248 
ing,  W.,Peloponnesische  Wanderung. 

52.  IIS 

inge,  F.,  Geschichten  aus  dem  He- 
rodot  141 
inge,  J.,  joniske  KapitaeL  66.  135 

260 

mge,  Jul.,  de  sententiaram  tempo- 
ralium  syntaxi  153.  236 

jage,  L.,  *Ertiivujto;  apymv.  125 
Valerias  Flaccus.  22ä 
Ovid.  metamorphos.  226 
de  plebiscitis  Ovinio  et  Atinio. 

256 

de  duelü  vocaboli  origine.  lüfi 
nge,  O.,  zum  Sprachgebrauch  des 
^eilejus.  160 
nge,  W.,  griechisch-römisches  Wohn- 
iaas.  136 
ngen,  A.,  die  lleercsverpflegung. 

126.  1ÜS 

igen,  P.,  commentationes  Corni- 
icianac.  22 
itoine,        Cteon  le  D^magogue. 

43 

lzani,  F.,  istoriografia  italiana.  114 
)auine,  J. ,  Pimportance  du  grec. 

105 

■rieu,  J.,  querela.  188 


Lasteyrie,  R,  de,  eimetiere  romain. 

134 

—  objets  d'orfevrerie.  66 

—  sens  de  Tadjectif  anacleus.  106 

135 

Laubmann,  aus  Würzburger  Hand- 
schriften. 12.  202.  222 
Laugier,  monnaies  trappees  a  Arles. 

m 

Launitz,  £.  v.  d.,  Wandtafeln  antiken 
Lebens.  135 
Laurierc,  J.  de,  casque  de  gladiateur. 

260 

—  inscriptions  des  Basses- Alpes.  2M 

—  theätre  de  Bouchauds.  tili 
Lauth,  J.,  ägyptische  Chronologie.  HÜ 

—  Basiris  u.  Osymandyas.  211 

—  Inschriften.  2M 

—  Troja's  Epoche.  52 
Laydeker,  A.,  quaestiones  perpetuae 

256 

Leared,  A.,  Velubilis.  Uli 
Le  Blaut,  actes  de  sainte  Thecle.  11. 

13 

—  coupe  de  bronze.  161 

—  encolpium  de  Monza.  i6Q 

—  Epitaphe  metrique.  21L  101 

—  fiole  du  Louvre.  Uli 

—  fiole  a  inscriptions.  164 

—  sarcophages  d'Arlcs.  Ifiö 

—  la  vierge  au  ciel.  11 
Lechevallier,  Prosodie  latine.  104 
Lechner,  M.,  de  rhetoricae  usu  Sopho- 

cleo.  83 
Leclair,  L.,  grammaire  latine.  31 

106 

—  et  L.   Feuillet,  nouvelle  gram- 
maire latine.  34 

 grammaire  grecque.  105 

Lecoq,  G.,  et  J.  Piiloy,  forge  gallo- 
romaine.  252 
Ledain,  B.,  la  G&tine.  56 
Ledeganck,  K.,  ecoles  au  moyen-äge. 

201 

Leeuwen,  J.  van,  de  Aristophane.  210 
Lefort,  L..  catacombes  de  Rome.  260 

—  eimetiere  de  Cyriaque.  66 
Lefort,  J.,  grammaire  de  la  parole. 

166 

Legay,  Adrien  Tournebus.  204 
Legrand,  A.,  chansons  Grecques.  78 

—  grammaire  grecque  moderne.  2ü5 

—  poöme8  historiques.  201 
Legrand,  L.,  poursuite  en  casd'incendie. 

256 

Legrand,  T.,  etudes   grecques  au 
moyen-äge.  24 


294 


Alphabetisches  Register. 


Lehrs,  K .,  zu  Aeschylos.  208 

—  Exordium  der  IV.  Verrine.  223 

—  Zurechtweisung  für  Bergk.  fifi 
Leibpferd,  das,  des  Caesar.  IM 
Leist,  0.,  Anticlaudianus.  13(j 
Leithe,  F.,  d.  Universitätsbibliothek 

in  Wien.  IQ 
Lemaitre,  A~  le  Louvre.  £6 
Le  Marchant  Douse.  F.,  Grimm's  Law. 

ai 

Lcmayer,  K.,  österreichische  Hoch- 
schulen. 139 
Lemcke,  Rj  A.  G.  Heydemann.  204 
Le  Mire,  X,  Tumulus  de  la  Combe- 
d'Ain.  251 
Le  Mire,  P.  N ,  Gregoire  de  Tours.  2ü4 
Lenel,  0.,  d.  prätorischen  Edict.  188, 

866 

Lenormant,  F.?  antiquities   at  the 
Paris  cxhibition.  lüü 

—  books  with  figured  representations 
of  antiquity.  2fiö 

—  Chaldean  magic.  44.  128 

—  Eros  et  Psyche.  2fiQ 

—  etudes  cun&formcs.       100.  220 

—  histoire  du  peuple  Juif.  243 

—  histoire  des  peuples  Orientaux.  243 

—  incantation  magiquc.  44 

—  Jupiter  Aegiochus.  44 

—  magistrats  monetaires.  133 

—  Miroir  e^rusque.  fiü 

—  la  Monnaie  dans  rantiquite.  ftL 

m 

—  Ocean  of  the  Chaldean  traditions. 

114 

—  Peinture  Cortone.  fifi 

—  symboles  rcligieux  des  Steles.  44 

—  unions  monetaires  chez  leB  Grecs. 

68 

Lentheric,  C,  la  Grece  en  Provence. 

56.  128,  184 
Lentz,  F.  L.,  dare.  23fi 

—  pracceps.  236 

—  Seneca  Ilerc.  für.  1055.  221 

—  zu  Statius  Silo.  9J 

Leo,  F.,  z.  attischen  Komoedie.  145 

—  Sieg  des  Magnes.  48 

—  Entstehung  des  delisch. -attischen 
Bundes.  182 

—  Verhält  niss  der  jüdischen  Welt  z. 
Christenthum.  113 

Lcopardi,  G.,  opere  inedite.  18L  202 

—  v.  P.  Heyse.  12 

—  lettere  da  G.  Piergili.  202 
Lepsius  R.,  Babylonisch -Assyrische 

Längenmaasse.  257 


Lepsius,  IL,  weitere  Erörterungen  üb. 
d.  Längenmaasssystem.      62.  12i 

—  üb.  d.  zweite  Mittheilung  d.  Hein 
Oppert  Ii 

Leroy,  A.,  apologie  d'Aristote.  1Ü 
Lesieur,  A.,  petite  mythologie.  Iii 
Los  kr,  P.,  A  bfassungszeit  der  Th> 

kydideischen  Geschichte.  2Q 
Lessing's  Dramaturgie  v.  F.  Schröter 

u.  R.  Thiele.  Ä> 

—  Laokoon  by  A.  Hamann. 
Letarouilly,  P.,  le  Vatican.    fifi.  1B5 
Le  Tellier,  C.  C,  mythologie  2ü 
Leutsch,  £.      Soph.  Elect.  ö 
Levante,   G.,   cenno  storico  sulia 

caccia.  190 
Lev$que,  C,  Ab&ard.  8 
Lexicon  Homericum.  Ii.  M 

Lhomond,  grammaire  latine.  3L1Ö^ 

169.  2S6 

Lhuilüer,  Th.,  Bibliotheque  de  F<»- 
tainebleau.  k 

LibaniiJ  *j~ip  tüjv  opy  r4y:civ  rec  R. 
Foerster.  21| 

Liceoy  IL  1& 

Lichtenheld,  A.,  zu  Piatons  Kriton.  21? 

Liebenau,  Th.,  Einfluss  d.  schwell. 
Studenten  in  Paria.  2£4 

Liebhold,  K.  J.,  zu  Lysias. 

—  zu  Xenophons  Hellenika.  Sil 

—  zu  Xenophons  Memorabilien. 
Lieblein,  J.,  Egypten.  15 
Liesville,  A.  R.  de,  l'exposition  * 

l'art  ancien.  L" 
Lightfoot,  J.  B.,  S.  Clement  of  Ron*. 

k 

Linas,  C.  de,  rorfcvrerie  cloisonnef 

128.  1& 

L kieke,  A.,  Correspondeazen  ans  der 
Zeit  der  Ramessiden.  £ 
Lindenschmit,  Ii.,  Schliemann's  Ai*- 
grabungen.  H* 
Lindner,  B.f  Diksha.  Iii 
Linker,  über  Uor.  carm.  L  Sk  kl 
Linsemann,  Fr.  IL,  Summenhard.  24 

139.  *4 

Lipsius,  J.   IL.  athenische  Steuer 
reform.  1*" 

—  Mündigsprechung.  l£I 
Lipsius  R.  A.,  Todesjahr  Polykarp* 

Lisch,  F.  W.,  zur  Alterthumskunde.  4ä 
Litteratur,  zn  d.  apost.  Väter. 
Löwenfeld,  R.,  Kochanowski.  9M 
Literaturblatt. 
Literaturzeitung,  Jenaer. 

—  theologische.  * 


d  by  Google 


Alphabetisches  Register. 


295 


Livius  v.  W.  Weissenborn.    31.  225 

—  über  primus.  225 
 et  libri  XXI-XXH.  84 

—  Uber  II.  v.  M.  Muller.  225 

—  libri  XXI-XXII.  225 
 by  W.  W.  Capes.      15L  225 

—  Uber  XXIV.  v.  IL  J.  Müller.  21, 

151 

—  Narrationes  cur.  F.  D.  Avnes.  21 

 par  D.  Turnebe.  152 

Lobstein,  P.  Petrus  Ramus.  2Q4 
Loczy,  G.  L.  v.,  die  Liszkovaer  Höhle. 

56 

Locbell,  Rieh.,  de  perfecti  Homerici 
forma.  16 
Löher,  F.  v.,  Cypern.  218 

—  Capros.  180 
Loening,  E.,  Kirchenrecht  in  Gallien. 

IBS 

Loeschcke,  G.,  Polyklet  der  Jüngere. 

131 

—  Stele  aus  Amyklae.  135 
L  oewe,  G.,  prodromus  corporis  glossa- 

riorum.  156 

—  Virgil-Scholion.  161 
Loiting,  IL  G.,  Ptoische  Inschrift.  162 

—  Inschriften  aus  der  korykischen 
Grotte.  162 

—  Bootische  Schauspielerinschriften. 

162 

—  Symmacbievertrag.  100 
Long,  FL  sens  du  mot  bric.  190 
Longnon,  A.,  gäographie  de  Gaule.  56 

—  la  Gaule  de  511  a  561.  56 
Longpener,  Ad.,  une  balle  de  fronde .  22 
Longus,  par  A.  Pons.  216 

—  traduit  par  P.  L.  Courier.  II 
Lopez  Dorainguez,  J.,  sitio  de  Car- 

gena.  56.  123,  181 

Lovatelli,  iscrizione  di  Crescente.  232 
Lowinski,  A.,  zu  Aischylos  Agamem- 
non. 20a 

—  Sieben  vor  Theben.  2DÜ 

—  in  Aeschyli  Septem.  11 

—  de  compo8itione  primi  carminis 
Horatiani.  151 

Lubbock  J.,  pre-historic  times.  243 
Lucchini,  L.,  Lebriano.  251 
Luchaire,  A.,  origines  de  ^Aquitaine. 

M 

Luchs,  A.,  zu  Plautus.  158 
Lucht,  M.  J.  F.,  Bibliothek  des  Gym- 
nasiums. Altona.  111 
Lucianus  v.  J.  Sommerhrodt.  85 

—  selrctions,  by  E.  Abbott.  11$ 
— -  dialogues  des  morts,  par  Ditandy. 

216 


Lucianus,  dialogues  par  E.  Gusse.  216 

 par  M.  aePamajon.  216 

 par  E.  Pessonneaux.  Hü 

—  le  Songe,  jpar  J.  Lemaire.  12 

—  übers,  v.  C.  M.  Wieland.  149 
Luckenbach,  IL  de  ordine  rerum  a 

pugna  apudAegospotamos  ad  tri  - 
ginta  viros  institutos.  177 
Lucretius.  226 

—  by  W.  H.  Mallock.  158 

—  extraits,  par  J.  Hellen.  226 

—  traduetion  de  Lagrange.  21 

 trad.  p.  L.  Larombiere.  21 

Ludwich,  A..  z.  grieeb.  Anthologie. 

US.  209 

—  Psalter-Metaphrase  des  Apolli- 
naris. IL* 

—  Aristarchisch-  Homerische  Apho- 
rismen. 79,  84,  144,  209 

—  Codex  Hamburgensis  der  Odyssee- 
Scholien.  118 

Lucbbert,  E.,  de  gentis  Glaudiae  com- 
mentanis  domesticis.  116 

—  Pindaros.  86 
Lübke,  W.,  Abriss  der  Geschichte  der 

Baustyle.  131 

—  Kunsthistorien.  66 
Lüdke,  Ovid's  Metamorphosen.  158 
Lütjohann,  Gh.,  Apulei  de  Deo  Socra- 

üs  über.  91 
Lutze.  F.,  das  arsipov  Anax  im  anders. 

IL  113.  209 

Lützow,  G.  v.,  d.  Museum  d.  Wiener 
Akademie.  66 

Lukas,  G..  d.  hausliche  Leben  zu  d. 
Zeiten  d.  Aristophanes.  144 

Lumbroso,  G.,  colonna  di  Pompeo.  180 

—  iscrizioni  greche  d'Egitto.  100 

—  iscr.  greca  di  Dendera.  162 

—  la  fiala.  180 

—  Nicoiao  Damasceno.  Uli 

—  sul  nome  di  Augustamnica.  163 

—  Uenzen  e  Heibig,  sacrofago  in  via 
Latina.  131 

Lutzenko,  fouilles  de  Taman.  119 
Lyncker.  zur  Paedagogik.  II 
Lyon,  W.  P.,  Cleopatra's  Needle.  66 
Macarius  Magnes  ed.  C.  Blondel.  IL 

85 

Macchiaroli,  St,  umano  progresso.  213 
Maccio,  D.,  museo  di  Fiesole.  1Ü5 
Maci'as  Picavea,  R.,  gramätica  latina. 

236 

Maclear,  G.  FM  the  Celts.  213 
Mac  Leod,  J.  C.,  proconsulate  of 
Cicero.  22 

21 


296 


Alphabetisches  Register. 


Mac  Leod,  K.  A.,  Hercalanum  b& 
Macray,  ü.  D.,  catalogus  Co  die  um 
M.  S.  bibl.  Bodleianae,  Iii 
Madden,  F.  W.,  Christian  emblems.  128 
Madvig,  J.  N.,  emendationes  Livianae. 

24.  151 

—  officiers  dits  Praefecti.  25fi 
Mähly,  J.,  z.  griech.  Culturgeschichte. 

GQ 

Märkinger,  J.,  Rhetorik.  87 
Magazin,  neues  lausitzisches.   39*  2Q 

—  f.  d.  Literatur  d.  Auslandes.  2 
Mage,  E.,  voyage  dans  le  Soudan.  52 
Magnus,  H.,  Anatomie  des  Auges.  123. 

1ÜQ 

der  augenärztliche  Stand  in  seiner 
geschieht!  u.  culturhist  Entwicke- 
lung.  128 

—  Farbensinn.  162 

—  Entwickelung  d.  Farbensinnes.  257 

—  Ovid.  95 

—  u.  R.  Löhbach,  zu  Valerius  Flaccus. 

2fi 

Maguire,  Th.,  legal  points  in  Cicero.  92 

—  prosody  of  pX  and  ?>..  IM 
Mahaffy.  .1.  P.,  capture  of  Mycenae.  115 

—  modern  Greece.  52 

—  rambles  in  Greece.  52 

—  studies  in  Greek  Literature.  82 
Mahlow,  G.,   Perfectbildungen  des 

Griechischen.  1Ü& 
Mahrenholz,  Johann  von  Victring.  Ii 
Majonica,E.,Mithra8  Felsengeburt.  111 

—  u.  R.  Schneider.  Reise  im  west- 
lichen Ungarn.  12^ 

Major,  latin  complete.  31 
Maistre.monumentde  Jesus-Christ.  113 
Maitre,L.,  departement  de  laMayenne. 

252 

—  universite  de  Nantes.  8.  II 
Maixner,  F.,  zu  Valerius  Flaccus.  IM 

—  Annalen  des  Gellius.  152 
Malagola,  C,  Antonio  Urceo  detto 

Codro.  18B 
Malecki,  L.,  Wesen  d.  Gottheit  213 
Malicet,  E.,  de  furtis  en  droit  romain. 
Mallet,  J.,  arch^ologie  religieuse.  IM 
Malvezzi,  N.,  Riario.  133 
Malvoisin,  E.,  Plutarque.  15Q 
Manaraki,  neugriechischer Parnass.  IS. 

132 

Mancini,  R.,  seavi  di  Orvieto.  123 
Mann,  0.,  Prometheus -Mythus  174 
Mannhardt,  W.,  Wald-  u.  Feldkulte.  ±4 
Mansel,  C.  W.,  pierres  gravees.  fiü 
Mantovano,  G.,  sepolcro  di  Mologno. 

187 


Marchai,  A.,  christianisme  et  le  droit 
ancien.  ^ 
Marche8etti,  Castello  Pucino. 
Marg,  R.,  lat  Schulgrammaük.  IM 
Mapfouviou,  Ma£.,  eriTroXat.  75, 131 
Mariette-Bey,Alph.,galeriedelT*yptr 

Mariette-Bey,  Aug.,  monumento 

Upper  Egypt 
Marin,  C,  postliminium.  up 
Marin  de  Carranrais,  F.,  Abbaye  fc 

Montmajou.  r 
Marrionneau,  Ch.,  collection  arch«*- 

logique  du  canton  Vertou.  w 
Marno,  E.,  Reise  in  der  ägyptisch« 

Aequatorial-Provinz.  112.  SS 
Marquardt,  J.  u.  Th.  Mommsen,  r*iL 

AJterthümer.  ,  *J 

Martens,  de  libello  zty. 
Martha,  J.,  incription  de  Sparte.  8> 
Martigny,  dictionnaire  de«  antiquitei. 

Martin,  A.,  sculptures  de  nos  rocher«. 

Iii 

Martin,  Th.  KL,  commeut  Horn«« 
s'orientait.  jjj 

—  inscription  de  Rome.        m  JJ 

—  hypothese8astronomiques.2lL^ 

—  theories  astronomiques  de  Pann^ 
nide.  ^ 

Martin,  W.,  fouilles  a  Sainte-Mar^; 

rite-sur-Mer.  2£ 
Martin,  W.  Young,  tour  in  Egypt  S 
Marti oo,  E.,  legge  arcaica  d'actffr 

tuaztone  latina. 
Marucchi,  0.,  cripta  sepolcrale  di & 

Valentino.  181 » 

—  iscrizione  della  via  Flaminia.  M 
Marx,  K.  F.  H.,  Aussprüche  d.  &■ 

neca.  31 221 

Mas,  J.  du,  complicite. 
Mascarel,      la  bonorum  vcoditio.23? 
Masing,  F.,  griechische  Yolksab?fc; 

fung.  1» 
Maspero,  G.,  conte  des  deux  fireres.  11- 

—  commentaire  d'Herodote. 

—  histoiredes  peuples  de  rOrient  11' 

—  Geschichte   d.   morge  nläsdi-^ 
Völker.  Iii  1* 

—  monuments  du  regne  deRamse*.^ 
Massebieau,  L.,  colloques  scolaires.  ^ 

—  Justin  Martyr. 

—  de  Ravisii  Textoris  comoediis. 
Materiaux  pour  Vhistoire  de  rhoa»'; 

Mattei,  A.,  anciens  peuples  de  llj 
rope.  & 


Google 


Aphabetisches  Register. 


297 


195 
19fi 

56.  123.  252 
125 
125 
Iii! 
195 
195 

m 


Matteucci,  G.  C,  lingua  latina.  34 
Matt  ha  ei,  A.,  de  dialecto  Pythagore- 

orum.  150 
Matthiessen,  Algebra  der  litteralen 

Gleichungen.  12&.  120 

Mattioli,  L.f  storia  di  Roma.  u<> 
Mao,  A.,  archäologische  Funde  in 

Italien.  56 

—  Graffiti  di  Pompei.  IM 

—  iscr.  di  anfore.  IM 

—  orecchini  di  Pompei.  195 

—  ornamento  di  figure  umane.  IM 

—  Ettore  riportato  a  Troja.  125 

—  pittura  pompeiana  rappr.  £ttore. 

135 

 Polifemo. 

—  pittore  pompeiane. 

—  Bcavi  di  Pompei. 

—  statuetta  di  üiove. 

—  —  di  Venere. 

—  stecca  d'avorio. 

—  snggelli  di  bronzo. 

—  syrinx. 

—  utensili  d'argento. 
Mauern,  L.,  necropoli  del  Fosco.  IM 

—  scavi  di  Termini.  5fL  IM 
Maunoury,  texte  de  St.  Paul.  22 

—  commentaire  sur  Saint  Paul.  212 

—  reponse  d'un  grammairien  sur  le 
texte  de  Saint  Paul.  20 

Maurer,  A.,  l'origine  du  son  articule. 

1Ü3 

Maxe-Werly,  L ,  monnaies  gauloises. 

198 

Maximi  et  Ammonis  carmina  rec.  A. 

Ludwich.  IL  86 

May,  Erskine,  Th.,  democracy  in  Eu- 

rope.  59*  125 

May,  O.,  de  attractionis  usu  Uerodo- 

teo.  141 
Mayer,  A.,  Cultur  in  Niederösterreich. 

14.  139 

Mayer,  C.  F.,  Schnappmesser.  2h& 
Maynz,  Gh.,  cours  de  droit  romain.  250 
Mayr,  A.,  Herodot  15 
Mayrhofer,  J.,  über  Agathon.  143 
Mazard,  II.  A.,  signes  sur  Rochers.  22 
Ma ziere,  A.,  actions  arbitraires.  189 
Mc  Crindle,  W.  S.,  ancient  India.  14L 

149 

Meaux,  de,  Forez.  123 
Meddelaoden,  Numismatiska.  12Ü 
MehLer,  E.,  ad  Ueraclitum.  213 

—  ad  Homerum.  214 

—  ad  Lucianum.  2  J  0 
  ad  Ovidium.  22ß 

—  ad  Sophoclem.  212 


Mehler,  £.,  ad  Xenophontem.  122 

—  miscellanea.  202 

—  Grieksche  syntaxis.  235 
Mehlis,  C.t  Alterthümer  in  Württem- 
berg. IM 

—  Bronzefunde  bei  Eppstein.  195 

—  zur  Ethnologie  d.  Balkauhalbinsel. 

llfi 

—  Funde  Schliemanns.  248 

—  Geschichte  d.  Rheinlande.  5iL  IM 

—  Grenzfluss  Obringa.  252 

—  Grundidee  des  Hermes.  4L  241 
Meinadier,  A.,  College  d'Argentan.  204 
Meinhardus,  K.,  Gesch.  d.  Gymnasiums 

in  Oldenburg.  204 
Meiring,  M.,  latein.  Grammatik.  23ü 

—  kleine  latein.  Grammatik  230 
Meister,  F.,  Jahresbericht  zu  Quinti- 
iianus. 2£ 

Meister,  R .,  zu  Euripides  Medeia.  212 

—  zu  Sophokles  Aias.  151 
Meissner,  C,  latein.  Phraseologie,  liüi 
Mekler,  S.,  caesura  im  Trimeter  d. 

Euripides.  14fi 

—  zu  Euripides.  212 
Melandri,  G.,  studio  delle  lingue.  lfifi 
Melanges  asiatiques.  200 

—  gr£co-romaines.  20 

—  de  r&ole  normale  superieure.  202 

—  de  Numismatique.  128 
Melchor  y  Lamanette,  F.,  penalidad.  52 
MsXerrj  6-t  ~>J;  etf^aUt^  IXXtjvu^;  «pt- 

).030fta;.  fifi.  lOiL 

Mellier,  A.,  de  vita  S.  Eucherii.  Infi 
Meitzer,  0.,  aus  d.  Bibliothek  eines 

Leipziger  Studenten.  LL  132 
Melvilie,  Jules  Cesar.  21 
Membre,  R.,  prosodie  latine.  lfil 
Memoire  de  l'Academie  d'Arras.  4 

 de  Belgique.  200 

 de  Bcsancon.  40: 

 de  Caen.  4a  21 

 de  Dijon.  5 

 du  Gard.  5.  200 

 de  Lyon.  L2fi 

 de  Marseille.  200 

 de  Metz.  200 

 de  Stanislas.  £L  200 

 de  St.-Petersbourg.  5 

 de  Toulouse.  200 

—  de  Tlnstitut  national  de  France. 

5.  I3fi 

—  de  la  Societe  d' Angers.  2D 

 de  TAube.  13fL  200 

 de  Bar-le-Duc.  4 

—  —  de  Beaune.  32 

—  —  de  Cannes.  II 

21* 


298 


Alphabetisches  Register. 


Memoire  de  la  Societe  du  Centre. 
Bourges.  110 

 du  Cher.  40 

 des  Deux-Sevrea.  IM 

 du  Doubs.  IM 

 dunkerquoise.  5.  40 

 6duenne.  4 

 d'ethnographie.  40 

 d'Eure-et-Loir.  40 

 de  France.  40 

 du  Hainaut  5 

 d'IUe-etVilaine.  4Q 

 du  Jura.  5.  200 

 de  Lille.  IL  200 

 de  Loir-et-Cher.  136 

 lorraine.  i£L  110 

 de  Maine-et-Loire.     13fL  200 

 de  la  Marne.  110.  13£ 

 du  midi  de  la  France.  40 

 de  la  Morinie.  4Q 

 du  Nord.  40.  113 

 de  Normandie.  40.  110 

—  —  de  numismatique.  40 

 de  rOise.  39.  113 

 de  TOrleanaiB.  40 

 de  POuest.  40 

 de  Paris  et  de  Wie  de  Franc e. 

40,  123 

—  —  linguistique  de  Paria.  233 

 des  antiquaires  de  Picardie.  39 

 savoisienne.  40 

—  —  de  Soissons.  40 

—  —  de  Touraine.  240 

 de  Valenciennes.  40 

Hemorie  deir  Academia  in  Modena. 

II 

—  del  R.  Institute  Lombardo.  2QQ 

—  della  Societa  Geografica.  24G 

—  intorno  alla  vita  cu  Aldobrandini. 

m 

—  e  Documenta  dell'  universita  di 
Pavia.  I3fi 

Menant,  J.,  empruntes  de  cylindres. 

231 

—  cylindres  orientauz.  100 
Menard,  R ,  histoiredes  beaux-arts.  ßfi 

—  curiosites  artistiques  de  Paris.  260 
Menden, z.  Gesch.  d.  nordafrikanischen 

Kirche.  15£ 
Meuendez,  J.,  la  propriedad.  2£fi 
Menge,        Repentorium  d.  griech. 

Syntax.  23ä 

—  lateinische  Synonymik.  IM 

—  Kunst  im  Gymnasium.  LH 
Menge,  R.,  Columbus.  2fiO 
Menghini,  Ercole.  211 
Meray,  vie  des  libres  precheurs.  204 


Mcrcier,  A.,  ville  romaine.  ISi 

—  raccusation  publique.  189 
Merguet,       Lcxicon  zu  Cicero.  & 

155.  iü 

Merivale,  C,  hiatory  of  Rone,  41 
Merkel,  J.,  Konkurs  d.  Aktionen.  £1 
Merzbacher,  En  alt-hebräische  Müavi 

133 

Messager  dea  sciences  historiques.  10 
Mestorf,  J.,  Alterthümer  Schleavix- 

Holsteins. 
Meutzner,  G.,  Dionysios  von  Halikr 

naasos.  Li 
Mewes,  Iloraz. 

Meyer,  C.  Fr.  u.  A.  Koch,  AÜas  R 
Caesar.  22 

—  über  Caesar  b.  g.  L  154 
Meyer,  E.,  de  Arriano.  13 

—  Chronologie  d.  Ovidiscben  Tristes. 

IM 

—  Schlacht  im  Teutoburger  Walde. 

IIS 

—  Passio  Sanctorum  Quatuor.  IS 

—  semitische  Götter.  ü 

—  Imberios  u.  Margarona.  7- 
Meyer,  G.,  Einfluss  des  Hochtons-  lfil 

—  Wilamowitz-Möilendorff.  S5 
Meyer,  L.,  fofttgat«.  \i 

—  IjpvK.  $ 

—  indutiae  u.  bellum.  lfi. 

—  homerische  Vaternamen.  313 
Meyer,  P.,  ouaestiones  Lactant.  \b~ 
Meyer,  W.,  Lucas  Fruterius.  90 

—  Spruchverse  d.  Publüius. 
Mezgr,  G.,  Schulrath  Mezger.  3)4 
Micault,  V.,  l'antiquite*  de  rhomme.  4»' 
Michaelis,  Ad.,  Entstehen  e.  Antik  et 

Sammlung.  l$i 

—  Bildnisse  d.  Thucydides.  20.  lü 
Michel,  E.,  monuments  religieux.  LS 
Blichelsen,  A^  vorchristl.  Cultusstifr - 

U 

Miene,  G.,  Verwandtschaft  in  Hoaer 

84 

Milchhoefer,  terracotta  da  Tanasr*. 

131 

Miles,  S.  W.,  Pliny's  geography.  « 
Miller,  A.,  zu  Strabo.  IM 
Miller,  inscriptions  de  Thasoa.    23 : 

—  manuscrit  de  Laon.  i£5 

—  monument  greeo-egyptien. 

—  inscription  de  saint  Menas.  löl 
Milligan,  the  Ephesians.  Iii 
Müner,  Th.,  Turkish  empire,  « 
Minckwitz,  J.,  Taschenwörterbuch  L 

Mythologie.  24 I 


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Alphabetisches  Register. 


299 


Minervipi,'  G.,  calendario  Allifano.  164 

—  escursione.  184 

—  moneta  Campana.  198 

—  necropoli  nel  territorio  di  Suessola. 

260 

—  scavi  presso  Canzello.  123 
Minieri-Riccio,  C,  accademie  napoli- 

tane.  24 

—  codice  diplomatico.  165 
Mirabelli,  A.,  Trinummo.  159 
Misony,  A.,  Stempelfehler.  138 
Mistell,  F.,  zur  Casuslehre.  103 
Mitchell,  R.,  orationes  Creweianae.  132 
Mittheilungen,  archäologisch -epigra- 
phische, aus  Oesterreich.  123 

—  aus  d.  histor.  Literatur.  40 

—  d.  anthropolog.  Gesellschaft  in 
Wien.  4Q 

—  d.  sachs.  Alterthum- Vereins.  173 

—  d.  antiquarischen  Gesellschaft  in 
Zürich.  40.  113 

—  d.  Central-Commission  z.  Erforsch, 
d.  Denkmale.  40 

—  d.  Geograph.  Gesellsch.  in  Hamb. 

llfi 

—  d.  geograph.  Gesellschaft  in  Wien. 

4Ü 

—  aus  Perthes  geograph.  Anstalt  40 

—  d.  Vereins  f.  Erdkunde  zu  Halle. 

24ß 

—  v.  d.  Freiberger  Alterthumsverein. 

173 

—  d.  histor.  Gesellschaft  zu  Basel.  113 

—  d.  Vereins  f.  Geschichte  v.  Erfurt. 

llü 

Mitzschke,  P.,  zur  Tachygrafie  der 
Griechen.  233 

—  Tironisches.  ^  165 
Mvctu  ta  utoaumnxffe  «MiJotaK  kcöiMvtoc 

Im.  r«3cu»v.  12 
Mochi,  G.,  bronzi  spettanti  a  fonderia 
ümbra.  L2& 

—  traforo  della  via  Flamiaia.  ISA 
Modderman,  W.,  Romeinsch  recht.  25ß 
Modona,  L.,  SafFo.  88 
Möller,  R.,  altstädtisches  Gymnasium 

in  Königsb.  15-  139 

Mohnicke,  gewundene  Ringe.  195 
Mohr,  G.,  de  infinitivo.  231 
Moll,  J.  IL  Tarentina.  184 
Möllmann,  E.,  Sallostius.  92 
Mo  mm  sen,  A.,  Delphika.  241 
Mommsen,  Th.,  cognoniina.  IM 

  Fabina  u.  Diodor.  &L  94 

 Trimalchios  Heimath.        25.  9fi 

  Inschrift  des  Massinissa.  162 

    des  N oiii us  Marcellus.  Lfifi 


198 
llü 
fiß 
158 


Mommsen,  Th.  gallische  Katastrophe. 

128 

—  Kampf  d.   römischen  Republik. 

49 

—  Victorius  Marcellus.  llß: 

—  Zenobia  u.  Vaballathus.  llfi.  133 

—  anfora  Puteolana.  131 
Monatsbericht  d.  Akademie  zu  Berlin. 

5 

Monats-Blätter,  wissenschaftliche.  2 
Monatshefte,  philosophische.  2 
Monatsschrift  Cd. Gesch. Westdeutsch- 
lands, llü 

—  österreichische,  f.  d.  Orient.  41 
Monete  consolari.  133 

—  deir  Illirico.  fi8 
Montana,  J.  F.,  Tertuliano.  lfiü 
Montani,  J.,  vita  divae  Elisabeth. 

132 

Montesquieu,  grandeur  des  Romains. 

12fi 

Monti,  A.,  monete. 
Monuments  grecs  publies. 
Monumentos  arquitectönicos. 
Moor,  D.  de,  Cn.  N6vius. 
Moore,  E.,  mtroduction  to  Aristotle's 

Ethics.  13 
Morata,  Olympia,  lettera  inedita.  12 
Mordtmann  jr.,  A..  inscription  byzan- 

tine.  231 
Mordtmann,     melanges  d'epigraphie. 

28.  100 

—  mythologische  Miscellen.  HA 

—  epigraphische  Mittheilungen.  100 
Morel,  la  Champagne  souterraine.  195 

2ßü 

Morel,  E.,  mythologie.  125 
Morgan,  L.  Hy  ancient  society.  lSfi 
Morini.  G.,  storia  romana.  128,  245 
Morison,  J.  C,  Edward  Gibbon.  139. 

205 

Moritz,  K.  Ph.,  Götterlehre.  241 
Morris,  J.,  Callistus.  Iß 
Morsch,  IL  de  graecis  auctoribus  a 
Vergilio  expressis.  99 
Mortet,  C.,  nullit«*  des  contrats.  189 
Mortillet,  G.,  revue  prehistorique.  62 
Mortreuil,  T.,  la  bibliotheque  natio- 
nale. ,  2üß 
Mocyoxt);,  »I,  ic«pt  -coO  syorrrtXutoü  xrr 
pojjierco;.  151 
Moser,  0.,  Universität  Leipzig.  8 
Motta,  E.,  bibliografica  storia  ticinese, 

Motte,  A.,  la  narr  de  Cimon.  115 
Mougins  de  Roquefort,  P.,  poteries 
sigiltees.  131 


300 


Alphabetisches  Register. 


Mowat,  iDScription  cypriote.  28.  l&l 

 gauloisedumuseedeCluny.  10 1 

 a  Paris.  29 

—  —  latino  a  Hermes.  IM 

—  refus  d'Othon.  Hl 

—  Duvhis  Avitus.  IM 
Mar  ei,  L.f  seil  vi  in  Sepino.  hl 
Mücke,  R.,  de  locis  graecis  in  Ciceronis 

ad  Atticum  epistolis.  155.  223 
Müller,  A ..  archäologischeExcurse.  184 

—  rangordoung  d.  centurionen.  I2fi 
Müller,  B.,  Kritik  v. Caesars  gallischem 

Kriege.  21 
Müller,  0 .,  de  arte  critica  Ccbetis.  13, 

BD 

Müller,  C.  F.,  zu  Ciceros  reden.  92 
Müller,  D.,  alte  Geschichte.  US 
Muller,  E.f  Idee  d.  Menschheit.  111 
Müllery  F.,  allgemeine  Ethnographie. 

118.  216 

—  Grundriss  d.  Sprachwissenschaft. 

234 

—  Gutturallaute.  liifi 
Müller,  Fr.,  Incunabeln  d.  Hermann- 
stadter  „Capellenbibliothek."  22 

Müller,  G.,  Lehre  vom  Infinitiv.  106 

—  Sprachgebrauch  d.  Theophrastus. 

151 

Müller,  Ha.,  Studium  d.  Kunstwissen- 
schaft. 111 
Müller,  Hei.,  Wyttenbachiana.  25 
Müller,  Her.,  zur  Literatur  d.  Lucretia. 

245 

Müller,  IL  F.,  Jahresbericht  üb.  Plo- 
tinos.  K7 

Müller,  IL  J.,  Livius.  24.  95 

Müller,  Job.,  zur  Naturalis  Historia 
d.  Plinius.  222 

Müller,  Jw.,  Universität  Erlangen.  20h 

—  de  8eminarii  philologici  Erlangen- 
sis  ortu.  8.  25 

Müller,  K.  Otfr.,  d.  Etrusker.  52 
Müller.  L.,  e.  römischer  Dichter.  26 

—  erthographiae  latinae  summarium. 

12Ü.  237 

—  rei  metricae  summarium.  104-  234 

—  Friedrich  Ritschi.  205 
Müller,  M.,  historia  de  las  religiones. 

175.  237. 

—  origin  of  religion.  211 

—  ancient  times.  25 
Müller,  R.,  Cäsar.  21 
Müller-Strübing,  H^  zu  Aristophanes. 

210 

—  Strategie  d.  Demosthenes.  14.  145 

—  zu  Xenophons  Staat  d.  Lakedai- 
monier.  153 


Münchenberg,  Th.,  de  Diagora  Melio. 

14 

Münchbausen,  moabite  Pottery.  fei 
Münscher,  F.  W.,  zu  Platos  Prot*? 

ras.  217 
Muff,  Ch.,  de  choro  Persarum.  W 

—  chorische  Technik  d.  Sophokles 

12.  ffl.  1$L 

Muller  FzM  M.  S.,  mnseom  van  oaö- 
heden  (te  Utrecht)  13a 

Münk,  Geschichte  d.  römischen  Lite- 
ratur. Ist 

—  Geschichte  d.  griech.  Literatur.  23"* 
Munro,  II.   A.  J.,  criticisms  of  Ca- 
talina, 22.  91.  154 

Müntz.  K.,  inventaire  des  bronxei  du 
pape  Paul  IL  2ft' 

—  —  des  camees.  26j 

—  les  arts  a  la  cour  des  papes.  2ÖQ 

—  monuments  antiques.  S2 

—  mosaiques  chretiennes.  1__ 
Muraglione  romano  della  Brittannii. 


Muret,  E.,  monnaies  de  Pamphvlie.  $5 

—  monnaies  de  Thessalie.  IM 
Murray,  Russia.  52 

—  Algeria  and  Tunis.  24$ 

—  Turkey  in  Asia.  iU: 
Murray,  A.  S.,  copper  monumesl- 

at  Belwat.  Lil 

—  pierres  gravees.  2l_ 

—  and  W.  Deecke,  Etruria.  121 
Mury,  C,  immunites  des  biens  d'egüs*. 

6L  1# 

Musee  archeologique.  41 

—  neuchatelois.  lTo 
Museum,  rheinisches.  2 
Mykenae.  ll£ 
M'Aovä;,  K.  A.,  frstSiac.  & 

—  VCXptXT]  3T^).rt.  1<6 

Myriantheus,  L.,  die  Acvins.  11? 
Myths,  ancient  and  modern.  Ii 
Naber,  S.  A.,  adnotationes  ad  Cba- 
ritonem.  12 

—  osutspov  aylk;.  21? 

—  bxkp  ia  eaxauuiva.  SS 
Nani,  C,  studii  di  diritto  longobardc 

Napoli,  F.,  Francesco  Maurolico.  $ 
Nardoni,  L.,  imaginette  umane.  6$ 

—  manufatti  primitivi.  191 
NaiTationes  latinae.  & 
Nauck,  A.,  zu  Curtius'  Verbum.  31 

105,  «5 

—  de  epicorum  fragmenüs.  2Ü 

—  zu  Sophokles  Aias.  $9 


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Alphabetisches  Register. 


301 


Naudet.  l'etat  des  personnes.  ßl 

—  et  Renouard.  (Necrologues.)  205 
Naumann,  E.,  de  Xenophontis  Aoxs- 

oai|iovüuv  roXiTsio.  153 
Naumann,  Fr.,  u>;  apud  Aeschylum. 

28 

Naville,  E.,  lea  Isra^lites  en  Egypte. 

4fi 

Naville,  EL  Julien  1" Apostat.  lfi 
Nayral,  TE,  Saint-Aftique.  52 
Nebrissensis,  Aelii  Antoni,  de  institu- 
tione  grammaticae.  34 
Neidhardt,  Ae.,  de  Euripide.  Ii 
Nekrolog  für  Rud.  Jacobs.  15 

—  W.  R.  Cooper.  —  George  Clark. 

205 

—  J.  Chr.  F.  Hoefer.  806 
Nipouxao^,  d  dߣ)j.3xo;  ev  'AXs^av^pe»^ 

62 

—  Aapcio'j  Toy  Ttccoctoü  \z\ }  ovry^..  28 
Neaiopt&Tjs,  K.,  To  Ttipu  gpuaUv,  241 

—  'lotAtavö;.  lfi 

—  avSptoi:o{h>3»at.  18b* 
Nettleship.  IL,  Catullas.  92 

—  life  of  Virgil.  lfil 
Neubauer,  R.,  kyprische  Inschrift 

1H2 

Neue,  Fr.,  Formenlehre  der  latein. 
Sprache.  106 

Neunaeuser.  J.,  Aristoteles1  Lehre  v. 
dem  sinnlichen  Erkenntnissvermö- 
gen. 211 

Neujahrs-Blatt  d. Vereins  f. Geschichte 
zu  Frankfurt  a.  M.  210 

Neuville,  de,  l'ethnologie.  IIS 

Newton,  C.  T.,  discoveries  at  Spata. 

52 

—  the  religion  of  the  Greeks.  US2 
Nicaise,  A.,  Saint-Martin-sur-le-Pre\ 

123 

Nicklas,  J.,  lateinische  Genusregeln. 

34 

Nicolai,  R.,  Gesch.  der  ne  agriechischen 
Literatur.  238 

—  griechische  Literaturgeschichte.  108 
Nicolson,  W.  M.,  the  Greek  New 

Testament.  212 
Nicolucci,  G.,  oggetti  preistorici  di 
Molise.  135 

—  dintorni  del  lago  di  Lesine.  184 
Nicberding,  Sophocles  und  Herodot 

12 

Nieiahr,  J.,  quaestiones  Aristophaneac. 

210 

Niel,  0.,  geographie  de  l'Algärie.  2ü2 
Nieländer,  F.,  zu  den  scriptores  hi- 
storiae  Augustae.  23 


Niese,  B.,  Apollodor's  Commentar 
zum  Schiffscataloge.  12 

—  zur  Biographie  Strabos.  12 

—  emendationes  Strabon.  82 

—  Chronologie  der  gallischen  Kriege. 

88 

Ninive  et  Babylone.  112 
Nipperdei,  C?  opuscula.  12 
Nisard,  A.,  Tite-Live.  24 

—  historiens  anciens.  35 
Nisard,  D.,  poötes  latins  de  la  de- 

cadence.  122 

—  renaissance  et  reforme.  205 
Nissen,  A.,  das  Justitium.  12ü 
Nissen,  IL,  pompeianische  Studien. 

123 

Nitsche,  A.,  Echtheit  der  Doloneia. 

84 

Noack,  L.,  Handwörterbuch  zur  Ge- 
schichte der  Philosophie.  35*  107. 

121 

Noel  et  Chapsal,  mythologie.  241 
Noire,  L.,  Ursprung  der  Sprache.  31. 

2M 

Nolte,  Honorius  d'Autun.  25 
Nordhoff,  J.  B.,  aus  dem  Münsteri- 
schen Humanismus.  205 
Northcote,  J.  S.,  epitaphes  of  the 
catacombs.  164.  232 

—  visit  to  the  catacombs.     GJL  252 

—  visite  aux  catacombes.  IM 

—  early  Christian  art  £1 
Notice  necrologique  sur  M.  Roulez  25 
 sur  M.  de  la  Berge.  25 

—  sur  Nice.  6JL  252 

—  des  objets  exposes  ä  la  Biblio- 
tliequf  nationale.  233 

—  et  extraits  des  manuscrits  de  la 
Bibliotheque  nationale.       4.  132 

Notions  de  geographie  ancienne.  50 
Notitia  dignitatum  ed.  Seeck.  24 
Notizie  degli  scavi  di  antichita.  240 
Novati.  F.,  delle  Nubi  di  Aristofane. 

144.  210 

Novotny,  F.,  tres  priores  Horatii  car- 
minum  libri.  157 

Nowack,  assyrisch-babylonische  Keil- 
Inschriften.  100.  231 

Oberbreyer,  M.,  Abriss  der  Geschichte. 

128 

Oberdick,  J.,  zu  d.  scriptores  his- 
storiae  Augustae.  24 

—  de  stasimo  primo  Aeschyleae.  feb. 
Septem.  28 

Oberländer,  R. .  der  Mensch.  114.  243 
Obermüller,  W.,  Saken  u.  Sachsen. 

52 


302 


Alphabetisches  Register. 


Objetos  del  museo  arqueologico  es  pari. 

260 

Objets  acquis  par  le  museo  de  Nar- 
bonne.  131 
Occioni,  le  Puniche  di  Silio.  159 
Oehninger,  F.,  Tertollian.  222 
Oeri,  Christ,  Prien,  scenische  Re- 
spousion.  152 

Ouovojtoc  II.,  iirjpjjioro  xafT  "Ojjltjdov. 

215 

Oixovoii&T);,  II.  B.,  Xdfoc  smxiß. 

Kujvotov-ivov  KovTO-yevrjv.  205 

Oixovoji&T];,   £z.  'A.,  '}-Al(Aur.'Ahi'.rt>.. 

125 

Oli vier,  D.,  tombe  megalithiaue.  52 
Ophausen,  Zeitalter  einiger  Inschrif- 
ten. IflQ 
Olimpia,  excavations.  Hü 
Omont,  L.,  catalogue  des  manoscrits 
de  Conches.  223 
Onchesmos,  das  röm.  Uli 
Onyxgefässe,  die,  zu  Braunschweig. 

Opel,  J.  0.,  Christopherus  Krause.  8 
Opitz,  Th.,  zur  Kritik  des  Aurelius 
Victor.  2211 
Oppert,  J.,  la  Chronologie  de  la  Ge- 
nese. 46 

—  Chronologie  des  Chald^ens.  46 

—  Daten  der  Genesis.  46 

—  Maasse  von  Senkereh.      62.  128 

—  Salomon  et  ses  successeurs.  46. 

114 

Oppianus,  par  £.  J.  Bourquin.  149 
Orpheus,  Gemme  da  Malingri  di  Ba- 
gnolo.  IL  86 

Ortmann,  E.,  zu  Tacitus  Germania. 

98 

Orzechowski,  L .,  Agrikola  des  Tacitus. 

160.  222 

Oshea's  Spain  and  Portugal.  252 
Osterwald,  W.,  de  notione  fati.  i>Ü 
Osthoff,  UA  das  Verbum.  SL  103. 

166 

—  Vertretung  der  nasalis  sonans. 

235 

—  u.  K.  Brugmann,  morphologische 
Untersuchungen.  166 

Orte,  BLj  archäologisches  Wörterbuch. 

62.  131 

Ottino,  G.,  la  stampa  in  Ancona. 

141 

Otto,  Fr.,  Geschichte  Wiesbaden^. 

6L  123. 

Overbeck,  F.,  Streit  des  Paulus  mit 
Petrus.  20.  22Q 


Overbeck,  J.,  griechische  Kunstav- 
thologie.  ih*  241 

—  Atlas  der  Kunstmythologie.  i& 
Oversigt  over  det  danske  Yiden*- 

kabernes  Selskabs  ForhandL  og 
dets  Arbeider.  136.  MO 

d'Ovidio,  F.,  libro  x  di  Quintüianc> 

Ovidius,  Fastorum  libri  VL  2i> 

 Liber  vi  by  A.  Sidgwiek.  H 

 Stories  by  R.  W.  Tavior.  IS 

—  Metamorphosen,  v.  L.  ^nglmanL. 

ISft 

 v.  M.  Haupt.  2ä 

 selectae  fabulae.  21 

 par  Ch.  A  über  tili.  15& 

 par  A.  Legouez.  9£ 

 v.  J.  Siebetis.  158,  2» 

—  Tristia,  ex  rec.  R.  Merkeiii.  22i 

—  elegiac  Poems  by  IL  O.  Wintie. 

24. 

—  Fasti,  transl.  by  Roscoe  Mongan. 

1& 

—  Part  de  se  faire  aimer.  1H 
II.,  »isTCf^pcfosi;  ojiTjpucüv  rrrov.  14S 
Pacotte,  Dom,  annales  d'Aiguea-Mor- 

tes.  IM 
Padeletti,  G.,  Storia  del  dirirto  ro- 
mano.  3,r* 

—  August  Wilhelm  Zumpt.  205 
Padula,  A.,  spettacoli.  2M 
Pagano,  L.,  Pietro  delle  Vigne.  2h. 
Pagano,  V.,  antichita  della  lingva 

italiana.  231 
Paglia.  E.,  Hantovano.  184 

—  sepolchro  Buscoldo.  19*> 

üerro;.  '0  'Apeio;.  l~ 
Pailhe,  E.  D.,  cours  de  droit  romaia. 

£1 

Pais,  E.,  Codici  Fiorentini  di  Plini.v. 

21 

—  geografia  auüca  della  Sardegua 

Paley,  F.  A.,  Greek  and  Latin  Etj- 
mology.  IC* 

—  Homerus  an  reliqui  cycli  carmini- 
bus  anüquior.  148.  - . 

Palm,  traduetion  de  Theognia. 

Palladius,  reo.  J.  C.  Schmitt  ££ 

Palmer,  A~,  miscellanea  critica.  21 

—  Propertiana.  9£ 
Palmer,  IL  S.,  Sinai.  MI 
Pamer,  V.,   Verh&ltniss  der  Sympo- 
sien. 121 

Ilajxxowtr,;,  I\,    'ExXot»j  Itpnknx 
xai  Aiacuicou.  213 


d  by  Google 


Alphabetisches  Register. 


303 


35 

—  xepi  oaxxuX'.ojv.  258 

—  iccpt  ^«uv  TfJ;  'AvcixiJ;.  218 

—  Xöjoc  «xuttßiio;  ct^  najizotix^v  139 

—  xepi  Zr4voß{a;.  1J&  III 
Ilcncappr]"(<i«ouXo(;,  K.,  trjpov  icöp.  62 
Paoli,  C.,  del  papiro.  102.  128.  1Ü5. 

233 

—  Palegrafia  latina.  30 

ilcnraiözovXoc  KepajiEÜ;,   ev  LV^-^ 
extaxoxoi.  12ß 

—  Inschriften  aus  Thira.  100 

—  tiltoTi3|ioi"riJ;  *v  Xip  Uimxfjc  ftiaXcx- 
toü.  100,  105 

—  ^  Qwxaia.  IIS 
ncncapptjjörouXo;,  K.,  xou  'AxafKcrcou 

üjivou  axoXouiKa.  112 

—  73  ßasiXioaa  'EXivr;.  115 

—  bistoire  de  la  civilisation  hclle- 
nique.  3fi.  108.  111 

—  TsXsutoTov  ixoz  x¥($  «XXrjvixfJ;  tXtüfts- 
pia;.  244 

Papastamatopulus,  J.,  Stadien  zur 
griechischen  Musik.  lül 
Pape,  Pn  HannibaTs  Triumph.  LS 
Pappus,  ed.  F.  Hultsch.  86 
Paquier,  J.  B.,  Pamir  et  Kachgarie. 

52 

Ilapavixctt;,  M„  rapi  M«$t|tou  toy  Map- 
-youvioü.  15 

—  xtpt  Ttüv  tv  xä»  vstp  lX(oo  ctvaaxa- 
<f(«v.  113 

—  iccptjjc  xp1?™™*^  «oajwii;.  108 

—  SXfciiav  xai  to  "IXtov.  ltft 
Paris,  P.,  evangeliaire  carlovingiend' 

165 

Parker,  F.,  Tract  on  the  Greek  Lan- 
guage.  23.  l££L  235 

Parker,  IL,  archaeology  of  Rome. 

l&L  252 

—  primitive  fortificatious  of  Rome. 

252 

—  site  of  Rome.  123 
Parnass,  neugriechischer.  12.  18.  201 
Ilapvcrosö;.  2 
Parodi,  0.,  costumi  antichi  e  moderni. 

251 

Parral,  L.,  estudio  de  Virgilio.  229 
Pasquet,  selectae  e  profanis  scripto- 

ribus  historiae.  142. 
Pasqui,  A.,  monumento  «epolcro  chiu- 

sino.  IM 
Paequier.  jL±  un  poßte  du  XI.  Biecle. 

139 

Patot,  G.,  sources  de  l'histoire  de  la 
Grece.  4ß 


Patrum  apostolicorum  opera,  ed.  F. 
X  Funk.  21fi 

—  edid.  0.  Gebhardt,  A.  Harnack, 
Th.  Zahn.  17.  8B.  119.  216 

—  choix  de  discours  par  T.  Bude.  18 

—  opuscula  selecta  ed.  H.  Hurter. 

112.  201 

Patton,  Jerusalem.  119 
Paucker,  C,  addenda  lexicis  latinis. 

lOfi 

Pauckstadt,  R.,  de  Martiale.  21 
Paul,  L.f  Gesetz  des  Maasses  im  Gor- 

gias.  15Q 
Paul,  W.,  zu  Caesars  bellum  Galli- 

cum.  21 
Pauli  historia  Langobardorum,  cura 

G.  Waitz.  25.  25 

—  Uebers.  von  0.  Abel.  22fi 
Paulus,  £.  v.,  die  Alterthümer  in 

Württemberg.  51 
Payen,  V.  A.,  de  collatione  dotis.  25fi 
Pech,  T.,  Gürtel.  59 
Pecheur,  sur  la  cite"  des  Suessions. 

252 

Peez,  W.,  Tropen  bei  Aeschylus  und 
Sophocies  11 

Peiffne- Delacourt,  teebnologie  ar- 
cheologique.  128 

Peiper,  R.,  zur  Geschichte  der  mittel- 
lateinischen Dichtung.  122 

1 1:/ ;.  A.,  xai  N.  ATHiTjTpdxoüXo;,  vto- 
eXXr^vixrj  rptoxXoxoiotia.  208 

Pelagaud,  £.,  de  antiquissimi  aeris 
in  Galliam  invectione.  191 

—  etude  sur  Celse  et  la  premiere  es- 
carmouche  entre  la  philosophie  an- 
tique  et  le  christianisme.  115 

Pelays,  M.  Menendez,  Horacio  en  Es- 
paha.  91 
Peligot,  E.,  le  verre.  62 
Pellegrini,  A.,  il  portico  di  Ottavia. 

52 

—  lessico  del  dialetto  greca  di  Bova. 

105.  168 

—  seavi  di  Roma.  123 
Pellegrini,  G.,  sepolcreto  di  Pove- 

gliano.  252 
Peitesohn,  vis  regulae  juris.  23 
Pendezec,  le  departement  des  Vosges. 

252 

Penka,  K.,  Nominalflexion  der  indo- 
germanischen Sprachen.  31.  103. 

lfifi 

Pennethorne,  J.,  geometry  of  ancient 
architecture.  128 
Pennigsdorf,  M.,  quisque  et  quisquis. 

93 


304 


Alphabetisches  Register. 


Penrose,  G.  F ,  Roman  portico  in 
Lincoln.  131 
Ilspl  rui|euvoxp<xpia;.  254 
^-  zowtXjtcrzujv.  62 
Periii  ce,  A.,  Marcus  Antistius  Labeo. 

151 

PerolariMalmignati,  la  Siria.  218 
Perot,  F.,  figurines  en  argile.  IUI 
Persia,  Kastern.  53 
Person,  E.,  administration  des  pro- 
vinces  romaines.  256 

—  P.  Cornelius  Scipio  Africanus.  lifi 
Pervanoglu,  P.,  Aquilcja.  5Z 

—  del  Timavo.  IM 

—  Stpt  xu>v   xctxä  xov  p.e3a''a>va  ^sXto- 
xosoumv.  108 

Peschel,  P.,  zur  Erd-  und  Völker- 
kunde. 128.  246 

—  Probleme  der  vergleichenden  Erd- 
kunde. 5Ü 

Pessl,  H.  v.,  das  cbronolog.  System 
Manetho's.  85.  216 

Peter,  C.,  römische  Geschichte.  49 
Peter,  iL  de  P.  Ovidii  fastis.  95 
Peters,  J.,  Anfänge  des  Christen- 
thums in  Luxemburg.  53 
Petersen,  E.,  de  Atreo  et  Thugesta. 

112 

Petiscus.  A.  der  Olymp.  45 
llaxpfj;,  N„  Otuaslou  ßkojpa<pia.  2Ü5 

—  rt  oxpoxTjYia  xoü  AtjjiooIHvou^  145 

—  kpprptia  Eo^poxXdou;.  19 

—  ipjiyjvtutüta.  151.  812. 

—  rspi  'Iftuijiyj;  xai  Msosrjvr;;.  119 

—  iv  T))»u|tic{a  'Hpalov.  53 

—  'OjtTjpixol  utXixat.  215 
Petrie,  W.  M.  Flinders,  metrology. 

128 

Perrich,       Bindemann.  140 

llaxpior;;,- A„  ävaxdh>ty\z  'Ajtcpst«;. 

53. 

—  rspi  xu>v  ßaoOicuv  xi};  MsoTrjvia; 
Aixyxtou»v.  248 

—  ttspl  x>J;  l/./'/.r aiaaxtxfjj;  uv^././ ;. 

121.  258. 

—  rapi  xfj;  *ö)au>;  /loxiac,  248 

—  rapdtaot;  xa»v  äuKpdpuiv  <I>iXo3o«i- 
xo>v  ayaxrjactxtuv  231 

—  oxaka  xol  ßcotXlxij  ofc 6c.  18Q 

—  oyjir)vT}pui3i;  xuiv  icspt  Ai^«''«;  fpa- 
tpdvxtuv.  53 

Petschar,  M.,  de  satira  Horatiana. 

152 

Pfannenschmid,  H germanische  Ern- 
tefeste. 45 
Pfudel,  E.,  die  Bibliotheca  Rudolfina. 

142 


Pfund,  J.,  Reisebriefe  aus  K  rd  fa 


115- 
SS 

86 


Phaedrus  par  Ch.  Aubertin. 

—  p.  Desbillons. 

—  rec  J.  Lejard. 

—  par  L.  W.  Rinn.  ;jl 
Philippi,  A.,  Areopag.  iL 

—  Miltiades  Aaxiaöi;;.  £ 
Philippi,  F~  Mycenae.  151 

—  antike  Gemme.  6" 
Philologus.  1 
Philomorus,  on  the  latin  poems  »f 

Sir  T.  More.  ,  13* 
Opso'epixo;,  O^rsp'.  gopyfyo;  xüiv^v 

vtx<uv.  Iii 
tovtuifciKi  A„  Tp-vo*.  Tifra  t&D  ♦*f«'.o. 

2ä 

Piccolomini,  nubi  di  Aristofane.  71 

2lL 

Pichler,  von  Solva  u.  Teuxnia.  2ü£ 
Pick,  R.,  Alterthümer  in  Moers.  185 

—  Bronzecelt  aus  Rossenray.  IM 
Picton,  J.,  mystery  of  matter,  11* 
Pierret,  P.,  etudes  egyptologiqra 

162.  2L 

—  mythologie. 

Pietsch,  L.,  Wallfahrt  nach  Olympi*. 

MS 

Pigeonneau,  IL,  de  convectione  ur- 
banae  annonae.  tLl 

Pignatorre,  G.  B.,  Prosodie  und  Me- 
trik. 31 

Pigorini,  L.,  notizie  paletnologics^ 
della  Corsica.  122 

—  oggetti  di  Nardoni  dalT  Esquiüco 

fi 

—  scavi  di  Este.  1S5 

—  scavi  di  S.  Pietro,  presso  Gorizu 

185 

—  utensili  trovati  a"  S.  Pietro.  191 

—  e  W.  Heibig,  scavi  nella  tem- 
mara  di  Castione.  123 

Pigorini,  Z.,  sui  bastoni  di  coniand« 

186 

üivoxa;,  oftoucopixcL,  Maxcoov'c;.  SS 
Pinchart,    A..   la  bibliotheque  fc 
Goethals.  142.  Li 

Pinches,  Th.  G  ,  Assyrian  names.  221 

—  upon  Babylonian  dated  tablefc 

ISA 

—  Rassam's  assyrian  treasure*.  12$ 
Pindar.  By  F.  D.  Morice.  Hl 

—  v.  J.  J.  Schwickert.  Sl* 

—  Glympiquos,  traduites  par  at 
Sommer.  $• 

Pio,  JL  Charonmvthen.  112 
Piot  Ch.,  les  pagi  de  la  Belgique.  51 


Googl 


Alphabetisches  Register. 


305 


Piranesi,  römische  Alterthümer.  131 
Planudes,   Maximas,  übers,  v.  H. 

Wäschke.  81 
Plate,  t.  Ch.  Cron  u.  J.  Deuschle.  211 

—  Griechisch  u.  deutsch  (v.  Wagner.) 

18 

—  dialogi  VI.  Ex  rec.  C.  F.  Her- 
manni.  81 

—  Apologie  v.  A.  Ludwig.  211 

—  Crito  par  Marcou.  211 

 par  A.  Mottet.  211 

 par  Ch.  Waddington.  211 

—  Phaedo,  par  Charpentier.  81 

—  Philebus,  by  Ch.  Badham.  81 

—  Protagons,  v.  E.  Jahn.  81 

—  —  uro  T.  MtTcptuiTou.  •  18 
 da  G.  Oliva,  150 

—  respublica  par  Charpentier.  81 

—  Phädon.  liebere,  v.  F.  Schleier- 
macher. 18 

—  Traductions  Dacier  et  Crou.  15Q 

—  Phädon,  traduction  par  L.  Carrau. 

212 

—  republique,  trad.par  L.Carreau.  5Q 
 Trad.  de  Grou.  18 

—  Ippia  maggiore,  trad.  da  E.  So- 
ringo.  fi7 

ÜXcTtuv.  Sürypojijia  rspio&ixöv.  201 
Plautus,  erkl.  v.  A.  0.  Fr.  Lorenz.  25 

—  rec.  F.  Ritschel.  2fi 

—  rec.  J.  L.  Ussing.  96.  158 

—  Aulularia  par  E.  Benoist.  221 
 par  A.  Noöl.  221 

—  Menaechmei  by  W.  Wagner.  25»  9fi 

—  Lesestücke  von  Schmidt.  25 

—  l'Aululaire,  trad.  par  A.  Noel.  221 

—  Aulularia,  trad.  per  V.  Trarabusti. 

158 

—  i  prigionieri,  trad.  daG.Finali.  221 
Playfair,  travels  in  the  footsteps  of 

Bruce.  53 
Plew,  J.,  Marius  Maximus.  225 
Pleyte,  W.,  Nederlandsche  oudheden. 

52 

Plinius,  Transl.  by  Melmoth.  25 
Plotinus,  rec.  IL  F.  Müller.  218 

—  übers,  v.  IL  F.  Müller.  218 
Plüss,  Th.,  Horatius  Oden  II,  L  225 

—  Horatius  Oden  II,  iL  23 

 an  Galatea.  225 

Plutarchus,  Caesar,  par  Gregoire.  81 
 par  Th.  Galuski.  218 

—  Demosthenes,  par  S.  Bernage.  218 

 par  Ch.  R.  Delaitre.  218 

 par  Fr.  Dübner.  218 

—  —  par  F.  Leeluse.  218 

—  —  par  E.  Sommer.  218 


Plutarchus,  Marius  par  M.  Donat  de 
Sainte-Croix.  88 

—  Sylla  par  M.  Lecrocq.  88 

—  lives  trausl.  by  J.  and  W.  Lang- 
horne.  88.  15Q 

—  vies,  par  A.  Feillet  150 
 trad.  de  Bicard.  150 

—  Ciceron.  trad.  par  E.  Sommer. 

218 

—  Demosthene,  trad.  de  Ricard.  218 
Pöhlig,  C.f  Theramenes.  111 
Poesche,  Th.,  die  Arier.  46.  HL  IffiL 

216 

Poestion,  J.  C,  griechische  Dichte- 
rinnen. 108 
Poetac  lyrici  graeci.  Rec.  Th.  Bergk. 

85 

Pogge,  faceties.  132 
Poggi,  V.,  antichita  di  Vado.  51 

—  iscrizioni  gemmarie.  123 

—  monumento  di  bronxo.  232 

—  visita  al  Museo  di  Reggio.  Gl 
Pohl,  J.,  Reiferecheid.  185 
Polak,  IL  J.,  ad  Anthologiam  Palat. 

12  .  209 

IIoXvcy;;,  N.  I\,  uufro).oT(o.     U2.  125 

—  o  icspi  xuiv ropfövtov  iL ü )\>> ;.  112.  175 
Polle,  F.,  zu  Ovidius  Metamorphosen. 

22fi 

—  zu  Sophocies  Elektra.  213, 
Polster,  L.,  quaestiones  Statianae.  152 
I lo /. yyrt uo;.  o,  rapct  Siacpöpot;  Xaou. 

125 

Pompei,  A ..  annteatro  di  Verona.  181 
Ponomarev,  S.,  Jerusalem.  119 
Pont,  la  Tarentaise  historique.  252 
Pontificiorum  librorum  fragmenta.  9fi 
Portelette,  C,  Theodora.  122 

—  poStes  latins  de  Tere  chretienne. 

36.  1U8.  172 

—  Prudence.  152 
Posse,  0..  analecta  Vaticana.  1£5 
Post,  A.      Anfänge  des  Staatslebens. 

59 

Postolacca,  A..  Museum  numismati- 
cum  Athenarum.  ^  133.  2fi2 

IIoTatuavo^  A.,  aK'Afrrjvun»  tt;  NeetroXtv. 

112 

—  at  Eupaxouaa'..  123-  185 
Pottgiesser,  C,  die  Einführung  des 

Chri  stentii  ums.  17<> 
Poulbriere,  J.  B.,  le  Lot  52 

IlovXto;,  X..  overrvü>3ji.aTa  ix  A'.ootupo'j. 

212 

—    6X  XOÜ  IloXllfÜlOU.  lB 

Pozzolini-Siciliani,  C,  Capri.  123 
Präparationen  zu  Virgil  lfil 


306 


Alphabetisches  Register. 


201 

Precis  de  grammaire  latine.  34 

—  historiquea.  8 
Prem,  S.,  Metrik.  BL  181 
Presuhn,  E.,  pompej.  Wanddecora- 
tionen. 26Q 

Pressensä,  £.  de,  vie  ecclesiastique.  II 
Prestel,  J.,  Tempel  der  Athena  Nike. 

62 

Priem,  J.,  der  homerische  Hymnus 
auf  Apollo.  14Ö 
Prime,  W.  C,  Pottery  and  Porcelain. 

S7 

Prinz,  R.,  emendationcs  Euripideae. 

213 

—  zu  dem  Briefe  Harpokrations.  147 
Proceedings  of  the  Literary  Society 

of  Liverpool.  a 
Proces-verbaux  de  la  Societe  des 
lettres  de  PAveyron.  801 

—  archeologiquc  d'Eure-et-Loir.  41 
Prockscb,  A.,  Bedeutung  von  xp6.  89 

—  Geschichte  des  Lyceums  (zu  Ei- 
senberg.) f  IAO 

—  Tporoiov  lordvat.  1Ü5 
Proctor,  R.  A.y  Babylonian  astrogony. 

ii2 

—  myths  and  marwels  of  astronomy, 

läi 

Prodrome,  Th.,  poümes  vulgaires.  88 
Pröll,  L.,  Geschichte  v.  Schlägt.  25 
Promis,  C,  l'iscrizioni  di  Piemonte. 

232 

Promis,  V.,  monete  imperiali.  2ü2 
Prosper  Aquitanus  ed.  Harter.  1  5ü 
Prost,  A.,  monument  de  Thionville.  122 

—  monument  a  Merten.  185 
Prost,  B.,  catalogue  delabibliotheque 

de  Saline.  12 
IlpuiTÖStxo;,  'L,  ßapßoüXaxac;.  33 
Prutz,  IL.  zur  Geschichte  der  Kreuz- 
züge. 42 
PubhcaÜons,  de  l'institut  de  Luxem- 
bourg.  Hü 
Puget,  P.,  postliminium.  til 
Pulgher,  D.,   eglises  byzantines  de 
Constantinople.  Üki 
Purgold,  K .,  zu  Claudian  u.  Sidonius. 

155 

nüp-fo;  Toupxixoc.  53 

Quackenbos,  D.,  bistory  of  ancient 
litcrature.  232 

Quatrefages,  A.,  das  Menschenge- 
schlecht. 117 

Quesada,  V.  G.,  las  bibliotecas  eu- 
ropeas.  142.  207 


Queux  de  St-Hilaire,  lettres  de  Coray. 

Ii 

—  Syllogues  grecs.  iL  2£fc 
Quicherat,  J.,  basilique  de  Fanun 

£L  IIS 

Quicherat,  L.,  dictionnaire  francaii- 
latin.  13Ä 

—  et  A.  Daveluy,  dictionnaire  laut 
francais. 

Quinet,  E.,  genie  grec.  8.  M 

—  sXX/jvixrj    ^.s^aXoouto,    uxo    K.  L 
KupiaxoD.  23s> 

Quintard,  L.,  eimetiere  franc  a  Pompey. 

Uf 

Quintiiianus,  Uber  X,  da  F.  Zambalüi. 

iL 

R.,  Ernst  Friedrich  Günther.  & 
P,  'A.  P.,  AoiSivTj.  US 
R.,  E.,  zu  TcTove  in  Saidas.  151 
Radics,  P.  v.,  Hausbibliothek 

Auersperge,  10 
Radtke,  Goldberger  latein.  Schule.  8. 

15 

Rae,  E.,  country  of  the  Moors.  & 
Ragionamenti  deli'  Academia  perugina. 

2Ö1 

Rann.  J.  R.,  Karls  des  Kahlen  Ge- 
betbuch. 103 

—  Psalterium  anreum  v.  SanctGallrc 

163 

Raimann,  Münzfund  von  Dorosma. 

m 

Ramage,  C.  T.,  Bible  echoes.  ä£ 
Ramorino,  mitologia  comparata.  Iii 
Rangabe,  A.  R .,  Dodonaische  b- 
schriften.  2-^ 

—  litterature  neohellenique. 


—  ot  4>avapt<utau  lW 
Rappold,  J.,  Gleichnisse  bei  Aeschyice. 

143.  tW 

—  zu  den  griechischen  Tragikern 

Rapport  de  la  Societe  de  la  Loire- 
lnferieure.  HO 
Raska,  J.,  Chronologie  der  BibeL  l " 
Rathgeber.  J.,  8trassburger  Stadtr-.1- 
bliothek.  K' 
Rauchenstein,  F.,  Horn.  Jlias  AJ25L  6» 
Rauchenstein,  R.,  zu  Aischylos  Aga- 
memnon. »- 
Rawlinson,  G.,  Euphrates.  1Ü 
Rayet,  0.,  Part  grec  an  TrocacV^ 

—  tfcte  archalque  d' Athene«,  Ui 

—  et  A.  Thomas,  Milet.  55.  IIS.  IS 
Re,  nnove  tavole  di  Ossuna.  ~ 


Alphabetisches  Register. 


307 


Real-Encyklopädic  f.  protestantische 
Theologie.  SIL  18&>  2M 

Rebat  u,  j.  de,  ant  iquites  d' Arles.  123 
Reber,  F.,  die  Ruinen  Roms.  SL  128 
Recueil  des  actes  de  la  Commission 
des  arts  de  ia  Charente-lnferieure. 

128 

—  des  notices  de  la  Societe  archeo- 
logique  de  Constantine.  11Q 

—  de  poeraes  histohques  en  Grec.  12 

—  des  principaux  verbes  irreguliers 
grecs.  235 

—  des  publications  de  la  Societe  ba- 
vraise.  ZI 

—  de  la  Societe*  des  sciences  de 
Tarn-et-Garonne.  41 

Regell,.  P.,  de  augurom  Iibris.  2Ü6 
Reichling,  Hortenius  u.  Montanus.  140 
Reifferscheid,  A.,  ad  Horat.  225 

—  in  Luciani  Gallum.  216 

—  Observationen  criticae.  137 

—  in  Silium  Italicum.  228 

—  in  Spartiani  vi  tarn  Pescennii.  223 
Reinhardt,  K.,  der  Pbilebus  des  Plato. 

8(L  82 

Reinisch,  L.,  d.  aegyptische  Priester- 
thum. 115.  241 
Reise  in  Griechenland.  119 
Renan,  et»,  dpyatat  'Adijvoi.  lül 

—  les  Cesars.  HÜ 

—  les  congres  philologiques  en  AI  le- 
rn agne.  75 

—  decouverte  ,de  Ninive.  119 

—  l'ancienne  Egypte.  119 

—  Hadrian.  245 

—  rimperatrice  Faustine.  116 

—  les  grammairiens  grecs.  82 

—  hitoire  de  la  Philologie  classique. 

107 

—  inscriptinn  bilingue  a  Delos.  28 

—  inscription  latine  da  IV.  siecle. 

IÜL  232 

 de  Lamoriciere.  29 

 de  Phiüppevüle.  lül 

—  vingt  jours  en  Sicile.  123 

—  masque  en  terre  cuite.  26Q 

—  m&anges  d'histoire  et  de  voyages. 

43.  22 

—  peuples  semitiques.  114 

—  Patere  d'argent  de  Palestrina.  62 

—  progres  dans  Fetude  de  TOrient. 

Iii 

—  Services  rendus  aux  sciences  his- 
toriques  par  la  philologie.  111 

Repertorium  f.  Kunstwissenschaft,  41 
Rerum  naturalium  scriptores  rec  0. 
Keller.  213 


28 

60 
28 


Restaurations  de  Monuments  antiques. 

132 

'Prjxoptio  -rite  DaXota;  AidbJxTK.  IM 
Rettig,  G.  F.,  üb.  aixut  im  Philebos. 

18 

Reumont  A.  v.,  biographische  Denk- 
mäler. 75.  140 
Reuse,  F.,  Hieronymus  von  Kardia. 

83 

Reuter,  Fr.,  Bartelmann.  2ä 
Reuter,  IL,  Geschichte  d.  Aufklärung 
im  Mittelalter.  8-  2fi.  140 

Reuter,  K.,  römische  Wasserleitungen. 

123.  185 

—  Römische  Ansiedelungen  bei  Wies- 
baden. 52 

Reville,  J.,  le  logos  d'apres  Philon. 

86 

Revilloot,  E.,  decrets  de  Rosette. 

—  Etudes  demotiques. 

—  loi  de  la  ßtoauMtc- 

—  papyrus  egyptiens. 
Rcvod,  L.,  la  Haute-Savoie  avant  les 

Romains.  252 
Revue  arricaine.  41 

—  d'Alsace.  41 

—  d'anthropologie.  il 

—  d'  Aquitaine.  3 

—  archeologique.  41 

—  de  Part  chretien.  41 

—  beige  de  numismatique.  IM 

—  critique  d'histoire  et  de  litterature. 

a 

—  du  Dauphine.  41 

—  deutsche. 

—  epigraphique. 

—  de  geographie, 

—  historique  du  Maine. 
 du  Mans. 

—  historique. 

—  de  rin8truction  publique 
gique. 

—  des  1  an p;ues  Romanos. 

—  de  linguistique.  3. 
pedagogique. 


3 


41 
41 
41 
41 

en  Bel- 
3 


89 
70 

ft 
3 

et  d'ethnographie. 

8 

des  questions  historiques. 

IQ.  IM 


de  philologie. 
de  philologie 


41 

des  revuea.  KL  13k  199 

—  Suisse.  3 
Rey,  L..  domination  des  Latins.  48 
Rhon&  A^l'Egyte.  119,  181 

—  P  Egypte  antique.  248 
Rialle,  G.  de,  science  du  langage.  103 
Ribbeck,  0.,  Apuleius.  IM 

—  zu  Aristophanes.  144 


Google 


308 


Alphabetisches  Register. 


Ribbeck,  W„  zu  den  Epikern.  HC 

—  Varia.  77 
Ribot,  P.,  id^es  chrltienes.  18fi 
Ricci,  C,  Ravenna.  21*2 
Richter,  E   Demosthenes.  1± 

—  zu  Xenophons  anabasis.  221 
Richter.  J.  P.,  römische  Akademie 

für  christliche  Archaeologie.  43 

—  monuments  of  Christian  art  at 
Ephesus.  19fi 

—  Mosaiken  von  Ravenna.  2ßü 

—  Ursprung  rivr  Kirchengebäude.  2£ü 
Richter,  W.,  quaestion.  Aeschyleae.  202 
Ricotti,  E.,  Baudi  di  Vesme.  8 
Rieck,  C,  de  proprietatib.  sermonis 

£uripidei.  Ii 
Rieckher,  J.  Z.,  Plato  Sympos.  81 
Riedel,  J.,  de  Hermocratis.  III 
Riehm.  E.  C,  Handwörterbuch  des 

Biblischen  Alterthums.      üiL  125 

136.  2M 

Riel,  C.f  der  Thierkreis.  12fi 
Riemann,  F.,  de  compos.  Tibulli.  üö 
Riemann,  IL,  Geschichte  der  Noten- 
schrift. 233 
Riemann,  0.,  Hellenicon  Xenophontis 
textus  coDstituendus.  221 
Riese,  A  ,  Ansichten  der  Alten  über 
die  Nilquellen.  248 

—  Tag  der  Schlacht  am  Trasime- 
nischen  See.  US 

Riggenbach,B.,ChroniconPellikans.  Hl 
Rinando,  C,  leggi  dei  Visigoti.  189 
Rion,  A.,  mythologie.  211 
Riquier,  A.,  histoire  ancienne.  243 

—  histoire  romaine.  24  "> 
Ritschel,  F.,  opuscula.  22.  13L  2<i2 
Ritter,  F.,  de  Apollinarii  legibus  me- 

tricis.  29 
Ritter,  0.,  das  literarische  Leben  im 

alten  Rom.  25£ 
Ritter,       et  L.  Preller,  hist  philo- 

sophiae.  IUI 
Riva,  C,  sopra  Tito  Livio.  9a 
Rivier,  A.,  I runiversite*  d'Upsal.  1h 
Riviere,  £.,  l'antiquite  de  l'homme 

dans  les  Alpes.  124 
Rivieres,  de,  inscriptions.  29 
Rivista  archeologica  di  Gomo.  41 

—  di  Filolo^ia.  3.  10 
'PsCo;,  'I„  y\a  iztx:o)J;.  22 
Robert,  C,  de  Apollodori  bibliotheca. 

143 

—  Euripides-Üandschriften.  14 

—  Maskengruppen.  132 

—  Satyrmasken.  12fi 
— -  Pompejanische  Wandgemälde.  IM 


Robert,  Ch.,  inscription  de  Periraea. 

Robinson,  P.,  Cvprus.  IM 
Robion,  F.,  doctrines  religieu» 
d'Egypte.  «*J 
Rochambeau.  A.,pierreatombale».  1Ö1 
Rochas,  A.  de,  balistique.  Ii 
Roche,  £.,  action  familiae  errisand«. 

IM 

Röchet,  Ch.,type  de  l'enfant  dans  Tut 

Rocholl,  R.,  Philosophie  d.  Geschieh!.:. 

ULM 

Rode,  F.,  Reaction  Kaiser  JoliinY 

15.& 

Roderich,  F.  W.,  de  Luciano.  1Ä 
Rodwell,  G.  F.,  Etna.  & 
Röhl,  iL  zu  Ailianos.  Iii 

—  zu  Athenaios.  Ü 

—  zu  Demetrio8  Hierakosophion.  211 

—  e.  griechische  metrische  lnschrA 

in 

—  zu  Li  vi  us.  -* 

—  Lysias.  Ü 

—  zu  Pindaros.  & 
Röhricht,  R.,  Beitrage  zur  Geschick 

der  Kreuzzüge.  1^ 
Roemheld,  F.,  de  epithetis  apud  Ku- 

ripidem.  14.  8L  IM 

Rönsch,       n.  G.  Löwe,  Glossotn 

pilisches.  äi 
Roeper,  A.,  de  dualis  usu  Platooie* 

Roeper,  G.,  Schriftsteller  mit  Nu« 
Ilekataeos.  81 

Roesler,  R.,  slavische  Anriedlung  JJ 
der  Donau. 

Rogers,  J.  E.  Th.,  George  Waring.  *: 

Rohde,  E.,  Zeno  von  Kjtion.  15* 

—  Tryovt  in  Suidas. 

Rohden,  v.,  il  Genio  dell'  Eiroafrodiö. 

I- 

—  torso  di  donna  alata.  l£ 
Rohdewald,   W.,  Demosthen.  |*J 

Theokrines. 
Rohrmoser,  J.,  Xenophon'a  Hellenu* 

Roma.  124,  # 

Romizi,  A.,  la  belva  ferita. 
Ronchini,  A.,  Antonio  Crceo.  1^ 
Roos,  J.,  Augustin  und  Luther.  21 
Rooses,  M.,  Plantin.  M± 
Ropertz,  P.,  Geschichte  derBenecii 
tiner  Abtei  d.  hL  Vitus  in  M.  Giad 
bach.  &  2 

Rosa,  G.,  il  genio  greco. 

—  storia  Parmense. 


Google 


Alphabetisches  Register. 


309 


Roscher,  W.  IL,  Hermes  der  Windgott. 

115 

Rosenberg,  A.,  Funde  von  Olympia. 


Rosenberg,E.,Aeschines  Ctesiphontea. 

148 

Roskoschny,  H_,  aus  Klein-Asien.  53 
Rossberg,  K.,  zu  Catullus.  32 

—  lucubrationes  Propertianae.  159 

—  in  Dracontii  carmina.  156 

—  zu  Xenophons  Anabasis.  221 
Rossi,  G.  B.  de,  Arcosolio  in  Sira- 

cusa.  132 

—  frammento  di  sarcofago.  132 

—  gemma  rappresentante  una  testa 
di  Minerva.  132 

—  iscr.  con  menzione  del  collegium 
Phylletianorum.  134 

—  iscr.  sepolcrale  metrica.  IM 

—  memoriae  degli  Apostoli.  132 

—  modo  di  indicare  i  nomi  de'  pa- 
troni.  102 

—  epigrafe  della  porta  Flaminia.  102 

—  pianta  di  Roma.  124 

—  Koma  sotterranea.  5!L  124.  185. 

253 

—  scavi  nel  cimitero  di  Domitilla.  124 

—  scoperta  d'un  cimitero  di  Calabria. 

51 

—  cimitero  presso  la  chiesa  della 
Nunziatella.  124 

—  cimitero  a  S.  Sebastiane.  124 

—  sepolcreto  arcaico  in  Grottaferrate. 

135 

—  tabellette  di  bronzo.  IM 

—  tropea  in  Calabria.  102 
Rossi,  Mich.  St  de,  deposito  di  sto- 

viglie.  132 

—  stoviglie  arcaiche.  IM 

—  terrecotte  scoperte  in  Grottaferrata. 

ßl 

Rossignol,  J.  P.,  Service  de  rarcheo- 

Jogie.  111* 
Rossignon,  A.,  histoire  de  France.  245 
Rostaing,  E.  de,  voies  romaines  des 
Segusiaves.  51 

—  Ambariacus  et  Vesoronka.  135 
Roth,  R.  v..  d.  Universität  Tübingen. 

205 

Rothfuchs,  J..  Linien  sokratischer 

Lebensweissneit.  III 
Rothlauf,  B.,  Mathematik  zu  Piatons 

Zeiten.  81 
Rothschild,  A.  de,  histoire  de  la  poste 

aux  lettres.  254 
Rottsahl,  C,  Expedition  der  Athener 

nach  Sicilien.  115 


Roubet,  L.,  sepulcrologie.  15fi 
Roudolf,  W.,  aer  aristo  telisch-ptolo- 

mäische  Weltbau.  1dl 
Rouge,  J.  de,  inscriptions  hierogly- 

phiques.  100.  IM 

Roulez,  vase  du  Louvre.  132 
'PouooxouXo; ,  X.,   "zapaüöottz  sv  -7i> 

'Efrvtxip  Ilav£XioTr;tii(|>.  125 
Roussel,  F.,  du  domicile.  25£ 
Rouville,  P.  de,  Tournal.  III 
Roux,  le  College  d'Autun.  8 
Ro  ziere,  E.  de,  antiquitls  de  la  France 

114 

Rubrouck,  G.  de,  Guillaume  de  Ru- 
brouck.  lül 

Ruelle,  C.  E.,  canon  musical  hepta- 
corde.  143 

—  deux  textes  grecs.  28 
Rühl,  F.,  Ciceroniana.  92.  155 

—  Cobet's  conjecturen  zu  Gellius.  15ß 

—  über  C.  J.  L.  Iii! 

—  Diodoros  quelle  zum  Karthagischen 
söldnerkrieg.  IAH 

—  Jamblichos.  143 

—  lateinische  Inschrift.  lüA 

—  zu  Lysias.  149 

—  zu  Plinius.  159 

—  zu  Sophokles.  151 

—  üb.  Speusippos.  151 

—  zu  Theopompos.  151 

—  über  Thukyaides.  152 

—  Todesjahr  Jubas  II.  113 
Ruf,  S.,  Joh.  Fuchsmagen.  8 
Rufin,  Apostel-Symbolet  i  Akvileia.  9ii 
Rage,  M.,  de  ablativi  forma.  34 
Ruggero,  E.,  il  Pantheon.  58.  124 
Ruggiero,  M.,  masso  di  Pomici.  läl 
Rundschau,  deutsche,  f.  Geograph.  243 

—  literarische.  3 
Rutherford,  W.  G.,  first  Greek  gram- 

mar.  33,  30.  Iß3 

Rzach,  A.,  Beitrage  zum  Musaios.  149 

—  zu  Apollonios  Rhodios.  2QÜ 
3  F  i.,  die  Zeit  von  Hör.  carm.  III  fL 

J  151 
S.,  V.,  Katakombenfund  in  Rom.  132 
Sacken,  E.  v.,  Wegweiser  durch  das 
Viertel  ober  dem  Wiener- Walde.  5S. 

185 

—  le  eimetiere  de  Hallstadt.  58 
Sadowski,  J.  N.  v.,  Handelsstrassen 

d.  Griech.  u.  Römer.        53.  253 
Sficularfeier,  die,  der  Universität  Tü- 
bingen. 140 
Sainte-Beuve,  C.  A.,  Port-Royal.  15 
Eox*XXa<no;,  'A„  iXXvjvuT}  7(&«jiji«T'.x7j. 

1  GH 


310 


Alphabetisches  Register. 


SoxeXXapoxoiAo;,  1.  K'  'ApxawXojtxai 
sv  'I'(hut  etroxaX'j^etc.  253 

—  pujjiaixa  opx«ioXo-p(J|iOTO.  f  132 

—  q  xapä  "coi;  Pa>|ia''oic.  12£ 

—  >j  Xcrtivixyj  -(k&ooa.  237 

—  »xXottj  ouvwvoaÄv  xf;  A.ercivuf}c 
XTw3a*3;  12Ü.232 

—  yapaxTi]pt<;  xoy  Ityou;  xoü  Kixspo>- 
vo;.  221 

—  xepl  dpx»wr:axu>v  TfJ;  Tw|iaixjfa 
-rpapiLaToXo-ria^.  1<0 

—  Municipia.  256 

—  q  TißoyXo;  xai  rt  ArjXta.  26 
Salies,  A.  de,  antiaue  villede  Troo.  253 

—  prieures  de  Marmoutier.  205 
Sallet,  A.  v„  Asklepios.  112,  IM,  115 

—  Ceramus  in  Carien.  IM 

—  Marko  mit  avcrcoXiJ.  IM 

—  Münze  von  Eucarpia.  128 

—  Münzen  der  Danischmende.  128 

—  griechischeMünzeninNorddeutsch- 
land.  128 

—  Nachfolger  Alexanders,  d.  Gr.  262 

—  zum  Neocorat  der  Epheser.  IM 

—  zur  römisch.  Numismat.  IM.  138 

—  Silbermünze  des  Barcochba.  IM 

—  Umschrift  der  Europa.  262 
Sallustius,  par  Ch.  Aubertin.  3fi 

—  cur.  L  L.  Burnouf.  21*  lfiä 

—  par  Fr.  Dubner.  IM 

—  erklärt  v.  R.  Jacobs.  32 
Salmon,  P.,  dictionnaire  du  departe- 

ment  de  TTonne.  185 
Salvianns,  ree.  C.  Halm.  25.  153.  222 
Samland,  F.,  sprachwissenschaftliche 

Ethnologie.  IM 
Samuelson,  J.,  history  of  drink.  121. 

258 

Sander,  M.,  zu  dem  RhetorSeneca.  221 
Sandford,  Ph.,  on  Tacitus.  38 
Sandonnini,  T.,  importazione  del  fru- 

mentone.  52 
Sandström,  C.  E.,  emcndationes  in 

Propertiuni.  152 

—  studia  in  Staüum.  97.  160.  228 
Sanesi,  T.,  vocabulario  italiano  greco. 

1Q5.  m 

Sanlavüle,  F.,  Temancipation  en  droit 
romain.  182 

Santoni,  M.,  il  teatro  dell'  antica  Re- 
cina.  253 

Sappho's  hymn  to  love.  13 

Sarreiter,  zur  Alkestis  des  Euripides. 

213 

£oftct;,  K.,  at  xaXav&au  115 

—  Tisf'.  Ti};  bsazpixffi  axrjvjj;  tü>v  Bo- 
CotvTtviov.  125 


u 


Sauerländer,  E.,  italienisch«  Reist. 
Saulcy,  F.  de,  coupoles  de  Ii  doabk 
porte  de  Jerusalem.  £ 

—  moneta  Castrensis.  SC 

—  monnaies  d' Alexandre.  ^ 

—  —  de  Palmyre. 

—  nuniisniatique  de  la  Texre-S*i^ 

Savelsberg,  J.,  lykiscbe  Sprschfok- 
mäler.  ffi 
Saxonia.  41 
Sayce,  A.     art  of  prehistoric  Gmc 

—  babylonische  Literatur. 

—  Etruscan  notes. 
Scavi  di  Olimpia. 
Schaafhausen,  Metternich. 
Schade,  0.,  Karl  Lehrs. 
Schaefer,  A .,  zu  den  griechisch*:  b 

Schriften. 

—  M  beeilen  zur  röm.  Geschichte.  1^ 

—  Athenischer  Volksbeschlo*.  1" 

—  pubUcatioiisreLaThistoiregRC^ 

—  aus  den  Zeiten  d.  Kimon  o.  Pe> 
kles.  2« 

—  Alterthümer  der  BibeL  52.  W 

0 

Schäfer,  (X,  de  scribis  senatosAtir 

niensium» 
Schäfer,        de  particularum  q& 

Antiphontem  usu.  ^ 
Schaff,  P.,  throuffh  Bible  lands.  2f 
Schambach,  C,  Sophocles. 
Schanz,  Exgese  der  Väter.  ö 
Schanz,  M-  Platocodex  der  Shrte 

bibliothek.  Ii  J 

—  d.  Nationalbibliothek  in  Pari*  I 

—  Bemerkungen  zu  Platohandjctr 
ten.  1Ä2' 

Schasler,  M.,  zur  Geschichte  dw  DJ 
nie.  1,1 

Schaumberg,  V.,  de  dialecto  Sio^ 
dis. 

Scheindler,  A.,  quaestinnesNomüta 

—  zur  Paraphrase  des  Johann«*  ^ 
Nonnos.  \ 

Scheler,  A.,  Olla  patella.  31  71  !• 
Schenkl,  K-  Composition  toü  Ha» 

od.  i  r 

—  zum  Enitaphios  des  Hypereid* 

—  deutsch-griechisches  Schnl-Wfc^ 
buch.  &  JJ 

—  XenophonÜs  Chrestomathie  * 
Schepe,  K  ,  de  transitionis  form»-' 

ap.  oratores  Atticos. 


>y  Google 


Alphabetisches  Register. 


311 


Scheps,  lateinische  Komödie.  läl 
Schepss,  G.,  zwei  Maihiuger  Hand- 
schriften. 1Ü2 

—  Maihinger  Handschrift.  32 
ScherilJo,  G.,  codice  greco  Casinense. 

1fi5 

Schenbe,  HL.  aus  Altägypten.  Iii» 
SchiaparelUV  E.,  sentimento  religioso 
degli  Egiziani.  Iii 
Schiaparelli,  G.  V.,  Vorlaufer  des  Co- 

Sernicus.  L2ii 
iaparelli.  L.,  etnografia  Italica.  121 
Schiern,  F..  Oprindelsen  til  nogle  as- 
manske  Traditioner.  212 
Schimberg,  A.,  Analecta  Aristarchea. 

209 

Schindler,  C,  de  Sophocle  verborum 
inventore.  82.  212 

Schirlitz,  C,  Schillers  Verhältnis  zum 
Altertum.  132 
Schirren,  C,  üb.  Macchiavelli.  2ß 
Schlaeger,  R.,  Empedocles.  £1 
Schleicher,  K.,  Verhfiltniss  d.  griech. 

zur  modernen  Musik.  128 
Schliemann,  H^  Mycenae.  53 

—  Mykenä,  53 

—  sur  les  antiquites  de  Mycenes.  IM 

—  recherches  a  Ithaque.  218 

—  Troy.  53 

Schlottmann,  K.,  Strauss  als  Roman- 
tiker des  Heidenthums.  205 

Schlumbcrger,  G.,  monnaie  de  Terre- 
Sainte.  262 

—  numismatique  de  .'Orient  latin.  68. 

262 

—  plombs  satyriques.  136 

—  sceaux  de  l'Orient  latin.  262 
Schlyter,  G.  R.,  monumenta  antiqui- 

tatis.  261 
Schmalfeld,  IL  (i..  üb.  Horn.  II.  81 
Schmid,  IL,  catalogus  codicum  rao- 
nasteriFCremifanensis.  22 
Schmid,  K.  A.,  Festschr.  d.  Gymna- 
sien Württemberg.  22 
Schmidt,  A.,  das  pcrikleische  Zeit- 
alter. 18.  122.  211 
Schmidt,  A.,  Marcius  Plautus.  läil 
Schmidt,  B.,  zur  Apocolocyntosis.  153 

—  zum  Froschmaul.  181 

—  Griechische  Märchen.  15.  112.  212 
Schmidt,  C.  P.  Christensen,  Under- 

soegclser  om  Onskesoetningen.  81 

—  ora  Graekernes  hypothetisk-betin- 
gedc  Udsagn.  hl 

Schmidt,  F.,  über  den  Miles  gloriosus 
des  Plautus.  36 


Schmidt,  G.,  Handschriften  der  Gym- 
nasialbibliothek.  Halberstadt.  22 

Schmidt,  G.  L.  F.,  Rhetorica  ad  He- 
rennium.  221 

Schmidt,  H^  lateinische  Sprache.  31 

35 

—  Erziehungsmethode  des  Aristote- 
les. 8Q 

—  zu  Plato's  Thefitet.  18.  150 
Schmidt,  J.  IL  H^  Synonymik  der 

griechischen  Sprache.  33*  105*  168 
Schmidt,  Job..  Flexion  des  Optativs. 

166 

—  Geschichte  des  indogermanischen 
Vocalismus.  liiii 

Schmidt,  J.,  de  seviris  Augustalibus. 

61*  126 

Schmidt,  J.,  de  latinitate  Tertulliani. 

38 

—  de  nominum  verbalium  in  tor  apud 
Tertullianum  copia.  160 

Schmidt,  L.,  obscrvationes  Thucydi- 
deae.  83 
Schmidt,  M.,  melctcmata  Homerica.  IG 

—  miscellanea  philologica.  132 

—  Sammlung  kyprischer  Inschriften. 

163 

Schmidt,  0.  Ed..  de  epistulis  a  Cassio 
et  ad  Cassium.  32 
Schmidt,  W.,  Assyriens  Historie.  12 
Schmit,  J.  A.,  Chftteau-Salins.  53 
Schmitt,  A .,  zu  Pytheas  von  Massilia. 

88 

Schmitz.  W.,  Beitrage  zur  latein. 
Sprache.  6 

—  aus  den  Akten  der  Universität 
Köln.  26.  110 

—  z.  d.  Tironischen  Noten.  102 
Schneider,  J.,  Aliso     121.  185.  253 

—  Beitr.  z.  alten  Geschichte  der 
Rheinlande.  58 

—  Grenzwehren.  121.  185 

—  römische  Heerwege  des  rechteu 
Rheinufers.  58.  121 

 d.  linken  Rheinufers.  121.  253 

—  das  röm.  Lager  bei  Bonefeld.  185 
Schneider,  Joa.,  de  proverbiis  Plau- 

tinis.  36 
Schneider,  J.  G.,  das  Gymnasium  vor 

50.  Jahren.  llü 
Schneider,  0.,  emendationes  Aristo- 

nhaneae.  12.  21il 

Schneider,  R.,  in  Apollonium  Dysco- 

lum.  23 

—  Sophocles.  8SL  151 
Schneidewin,  IL.  de  syllogis  Theog- 

nideis.  üll 

22 


Google 


312 


Alphabetisches  Register. 


Schncidewin,    IL,   die  homerische 
Naivetat.  84.  215 

Schoebel,  C.,  l'histoire  des  rois  mages. 

Sch«U,  F.,  Titel  von  Cato's  Libri  ad 
filiuni.  IM 

—  G.  Goete,  G.  Löwe,  analecta  Plau- 
tina.  152 

Schöll,  R.,  zu  Thukydides.  152 
Schömann,  Apollonius  von  Perga.  Iii 

—  Athenian  Constitution  u  1  history.  181 
Schöne,  R.,antichitädclMuseo  Bocchi. 

132 

—  Carlo  Promis.  2fi 
Schöner,  R.,  Ausgrab,  des  forum  Ro- 

manum.  2ä3 
 von  Olympia.  181 

—  Pompeji.  58 

—  Pompejanisches.  253 
Schönfeldt,  P.,  Ovid's  Metamorphosen. 

24 

üyoXapiot?,  A.,  ipya  xai  r^ipai.  21Ö 
Scholia  Graeca  in  Homeri  Iliadcm. 

ed.  G.  Dindorf.  83 
Scholz,  A.,  die  Aegyptologie.  111 
Scholz,  P.,  Götzendienst  bei  den  He- 
bräern. 45 
Schräder,   C.,   zur  Chronologie  der 
Teutoburger  Schlacht.  AD 

—  zu  Eutropius.  94 

—  Namen  der  Meere.         163.  231 
Schräder,  E.,  Keilinschriften  und  Ge- 
schichtsforschung. 176-  243 

Schräder,  0.,  quaestiones  dialecto- 
logicae.  33 
Schramm,  de  locis  legum  Platonica- 
rum.  82 
Schreiber,  P.,  testa  di  marmo.  13fi 
Schröder,  L.,  d.  Accentgesetzc  d.  ho- 
merischen Nominalcomposita.  84 
Schröder,  P.,  Kj-ptaxTj  sictYpasrJ.  231 
Schubert,  0.,  ad  Terentium.  98 
Schubert,  R.,  d.  Quellen  Plutarchs. 

18.  88.  150 

Schubring,  J.,  excavations  at  Olym- 
pia. 120.  läi 

—  notes  on  Olympia.  £2 

—  Olympia  exhibition.  2£1 
Schürer,  E.,  Julius  Africanus.  85 
Schuermans,  II.,  murs  d'enceinte  des 

villes  gallo-romaines.  121 

—  objets  etrusques  d'Eggenbelun.  132 
Schüssler,  die  Licinii  Crassi.  Uli 
Schütz,  Thomas  von-  Aquin.  13 
Schultess,  C,  de  Epimenide  Crete.  81 
Schultess,  F.,  ad  Senecac  libros  de 

dementia.  92 


Schuits,  H.,  d.  Handschriften  L  Gvl 
nasialbibliothek  Schleiz.  l£ 

Schultz,  F.,  kleine  lateiniäcbe  Sprad 
lehre.  l" 

—  latin  grammar.  i£ 

—  latein.  Synonymik.  2£ 
Schultz,  H.."Chri»tolosic  &  Orieec» 

y 

Schultze,  F.,  griechische  Natnrphil- 
sophie.  SIL  Iii 

Schultze,  V.,  Katakomben  von  Sil 
Gennaro.  ** 

—  altchristliche  Monumeote  in  Si- 
lona.  2S1 

Schulze,  K.,  das  alte  Rom  als  Gros»- 
Stadt.  1» 

—  zu  Valerius  Maximus. 
Schulze,  K.  P.,  zum  Codex  Oionk 

sis  des  Catull.  £ 
Schulze,  R.,  in  Demosthenwn  vk. 

Apaturium.  fil  & 

Schumann,  C,  Thiere  im  Glaut*: 

unserer  Vorfahren.  $ 
Schumann,  Ch.  G.,  Kirchengcscbicb 

in  Lebensbildern.  KJ 
Schuyler,  E.,  Turkistan.  % 
Schwabe,  C,  «Aristophanes,  Kritik?: 

d.  Euripides. 
Schwarte,  E.,  de  raetaphoris  autec. 

ones  Euripidcae.  &•  W 

Schwarte,  J.    L.  W.,  Stamm-S^ 

Roms.  ä*- 
Schwarz,  A.,  üb.  Lukians  Demowi 

m 

Schwarz,  HL,  miscellanea  pbilologici. 

Schwarz,  J.,  de  scholiis  in  Hoir<?r. 

Iliadem.  & 
Schwebsch,  |L,  de  oratione  contn 

Leocharem.  M° 
Schwechten,  F.,  Wanddekorauon 

dem  Palatin.  l£ 
Schweder,  E.,  z.  Kritik  d.  Chorwn- 

phie  d.  Augustus.  1&  -1 

Schwcglcr,  A~,  Gesch.  d.  Philosoph 

im  Umriss,  j'1 
Schweiger-Lerchenfeld,  A.,  Bomke 

Iii 

—  Erzerum  u.  Erzingdjan. 
Schweinfurth,  desert  of  Egypt. 
Sch Wickert,  J.  J.,  commentatio  Pi* 

darica.  ^ 
Scialoja,  V.,  il  precarium. 
Scoperta  del  Pentapylon  Jovis  ^ 

tratoris. 

—  di  un  mitreo  a  Spolcto. 

—  di  antichitä  Umbre.  *! 


d  by  Google 


Alphabetisches  Register. 


313 


Scoverte  nuove  di  monumenti  cri- 

•tiuiii.  61 
Sedlmayer,  IL  St.,  prolegomena  ad 

Heroides  Ovidianas.  22fi 
Seeger,  römische  Befestigungen  im 

Odenwald.  185 
Seemann,  Th.,  Gesch.  d.  bildenden 

Konst.  2&1 
Seiler,  E.  E.,  Wörterbuch  über  Ho- 

meros.  215 
Seitz,  F.,  de  adiectivis  compositis.  2ül 
ütxorooXo;,  B.    II«    (patijiccrixTj  t^; 

'OjtrjptxiJ;  oioXiz-ou.  215 
Seiborne,  Lord,  hoard  of  roman  coins. 

131 

Sellar,  Ennius.  91 
Sijpstootc  s«pt  undo  xctt  endo.  222 
Semper,  G.,  der  Stil.  19fi 
Senecae,  L.  Annaei,  monita  ed.  IL 
Wölfflin.  222 
Senecae,  L.  A.,  tragoediae.  Ree.  F.  Leo. 

—  Medea,  öfversatt  af  Törnebladh  02 
Sepp,  Baaltempel.  53 

—  Jerusalem.  120 
Serafini,  frammento  di  Ulpiano.  98. 

im 

Servii  Grammatici  in  Vergilium  com- 
mentarii.  Ree.  Thilo.  229 
Setti,G.,  critica  letterariain  Aristofane. 

19.  21Q 

Sewell,  E.,  history  of  Egypt.  213 
Sextius,  „Annulus  Rufini".  223 
Sextus  Empiricus,  übers,  v.  E.  Pap- 
penheim.  Iii 
Shapira,  moabite  Poteries.  Gl 
Siberti,  M.,  Lateinische  Schulgramma- 
tik. 24  HD 
Sickel,  G.,  de  fontibus  Cassii  Dionis. 

14fi 

Sidonius  Apollinaris,  par  E.  Barret. 

228 

Siedler,  de  Senecae  philosophia 
morali.  25 

Siegfried,  E.,  de  bcißoX)}.  fifi 

Siennicki,  St  J.,  äditions  des  Impri- 
meurs  celebrcs  dans  la  Bibliotheque 
de  Varsovie.  207 

Sieroka,  0.,  mythographische  Quellen 
f.  Diodor.  212 

Signoriello,  N.,  philosophia  christiana. 

238 

Silius  Italiens,  versione  di  E.  Giaraca. 

223 

Sillem,  C.  IL  W.,  d.  alte  Testam.  19 
Simar,  Th.,  der  Aberglaube.  15.  125 
Simoes,  A.  F.,  peniosula  Iberica.  121« 


Simon,  M..  Karte  v.  Palaestina.  1Ä1 
Simonet,  F.  J.,  ruinas  de  Robastro. 

53.  58 

Simons,  Th.,  aus  altrömischer  Zeit. 

fcL  25f, 

Zfy>;,  K'J.  'A.  205 
Simpson,  W. ,  tomb  of  St.  Luke  at 
Ephesus.  12h* 
Simson,  B.,  Chronik  des  Beda.  221 
Siret,  C.,  epitome  historiae  graecar. 

211 

Sitzler,  J.f  zur  Anthologia  Graeca.  113 

—  zu  Tyrtaeus.  9Q 
Sitzungsberichte    d.    Akademie  zu 

München.  5.  2L  2Ü1 
 zu  Wien.         ilL  m  2111 

—  d.  Gesellschaft  in  Prag.  II 
Six,  J.  P.,  monnaies  des  Satrapes  de 

Carie.  IM 
 pheniciennes.  19S 

—  zur  Münzkunde  Pisidiens. 
Skene,  W.  F.,  Celtic  Scotland. 
Skerlo,       Homerische  verba. 

—  ßcf/.sv  und  «»ctjxapTi'.. 
Sxu/.bar;;,  'I.  'I.,  OOoicti  ioy  iXXr^.z 

jiou.  125 
Slomann,  E.,  Hieroglyfskrift. 
Smith,  G.,  Assyria. 

—  history  of  Babylonia. 

—  history  of  Sennacbcrib. 
Smith,  J..  greek  grammar. 

—  Bible  plants. 

Smith,  R.  B.,  Carthage  and  the  Cartha- 
ginians.  120.  218 

Smychlaiew,  D.,  Sinaj  i  Palestina.  12Q 
Sobczyk,  d.  pythagoreische  System. 

121 

Societe  des  PyrC'n^es-Orientales.  2Ö1 
Sörgel,  J„  d.  bayrischen  Gymnasien. 

140 

—  Reden  bei  Thucydides.  152 
Solowiew,  E.   T.,  Alterthümer  von 

Kasan.  2&1 
Sommerbrodt,  J.,  zu  Lukianos.  119 

—  zu  Herwerdens  Lucianea.  119 
Sonne,  D.,  d.  Dom-Schule  zu  Verden. 

140 

Sonntac,  W.,  d.  Todtenbestattung.  12M 
Sophocles,  v.  F.  W.  Schneidewin.  219 

—  v.  N.  Wecklein.  2Ü> 

—  v.  G.  Wolff.  liL 

—  Ree.  E.  Wunderus.  219 

—  Theban  Trilogy,  by  W.  Linwood.  Iii 

—  Ajax,  by  C.  E.  Palmer.  Lü 

—  Antigone.  219 

—  Oedipe  ä  Colone,  par  M.  Bierre. 

219 

22* 


i  B5 


LQQ 
Iii 
■il 

1ÜL> 
Ü2 


314 


Alphabetisches  Register. 


Sophocles,  Philoctete,  par  M.  Tivier. 

19.  2i9 

—  Trachmiae  bv  L.  Campbell.  88 

—  Tragödien,  übers,  v.  C.  Bruch.  212 

—  Antigone,  von  Th.  Kayser.  liL  151 

—  Eiectra,  transl.  by  Longworth.  lhl 

—  Edipo  rey.  88 
Sorlin-Dorigny,     A.,  Tinscription 

d'Aptera.  28 
Iü>™>.  135 
Eouplac,  K.,  ii  •/.ci-r)  M'.öp'.^crrrjv.  245 
Soury,  JL,  essais  de  critique.  242 
Spaltenstein,  d.  Obligationenrecht.  122 
Sparschah,  N.,  Kelten,  Griechen,  Ger- 
manen. liL  31 

•/«'.OTCt'.uv  'E/.).>Jv(»V.  -1Ü 

—  zirA  Tjthxoy  yapaxTfJpo;  tij?  xatä 
II/.5T(ovct  Zeno*'!«;.  218 

—  r.z(A  xtfi  rsp'.  "ov  ß(ov  dz).o-ijTo;. 

108.  läL 

Speck,  B.,  de  Aristophanis  dialecto. 

12.  210 

Spiegel,  Fr.,  cränische  Alterthums- 
kunde.  59 

Spengel,  A.,  zu  den  Captivi  des 
Plautus.  9fi 

—  die  lateinische  Komödie.  10'J 
Spielmaun,  F..  Unsterblichkeit  nach 

Homer.  148 
Spielmann,  L.,  Protagoras.  IM 
Spiess,  E.,  vom  Zustand  nach  d.  Tode. 

101 

Spiess,  ILj  de  Alcmanis  dialecto.  U 
Spitta,  F7f  Brief  d.  Julius  Africanus. 

IL  85 

—  Brief  an  Timotheus.  215 
lxarr  2L,  ^Xtotbjxctt.  II 
Stahr,  A.,  Torso.  19(5 
Stainer,  W.  J.  A.,  dolce  Napoli.  124 
SxatyLattXo;,  'I.  E.,  T.zpi  TiJ;  iv  X(u> 

iwvorijc  oio>.ix":ou.  105 

—  or^oTixij  -yKJj33a.  lüü 

—  o&orfo'/.ofMt  tij;  s>./.r4v»x^;  jV.wsar;;. 

188 

Stanfords  Western  Asia.  219 

—  map  of  Cyprus.  181 
Stapfer,  E.,  id^es  religieuses  en  Pa- 

lestine.  107 
Stapfer,  P.,  Shakespeare  et  Pantiquite. 

240 

Stark,  B.,  d.  Apollo  v.  Speyer.  1£L 

IM 

—  Handbuch  der  Archäologie  der 
Kunst  2fil 

—  zwei  römische  Töpferöfen.  Lil 
Sxd&r,;,  '0.,  Kprjttx^  xtwjKygta.  181.  2Ü8 


Statius,  von  Kohlmann. 
Statistik  der  Universität  TübingeL 

III 

Stedman,  A.  M.  M..  Oxford.  *» 
Steenstrup,  J.  C.  IL  R.,  Kelüsk  Hi- 
storieskrivning.  24ä 
Stein,  F.  A.,  Jacob  Sturm.  1« 
Stein,  H.,  d.  Platonismus.  £ 

—  zu  Xenophons  Staat  d.  Uceoie- 
monier. 

Steinthal,  Interpretation. 

—  Ursprung  d.  Sprache.  21 2& 
Steinwender,  Th.,  Manipulanes#i 

Steitz,  G.  E.,  Wilhelm  Neesen.  T6 
Stephani,  L.,  im  südlichen  Russlawi 

gefundene  Inschriften. 
 Kunstwerke.  MS 

—  Kunstwerke  der  Erniitage.  I3i 

—  Parerga  archeologica  1£ 
Steudener,  IL,   Handschriften  d?: 

KlosterbibKöthek  Rossleben.  H 
Steuding,  C.       Dialog  des  Taciri- 

Steup,  J.,  zu  Thucvdides. 
Stevenson,  E.,  Basüica  di  S.  Sinforo* 

—  cimitero  di  Zotico. 

—  edifizi  al  Laterano.  &  1^ 
Stieglitz,  Th.,  Platon's  Ideen.  f» 
Stier,  G.,  herzogl.  Francisceum.  MD 

—  lateinische  Prosodik. 

—  Vorschule  lateinischer  Dichtau. 

104 

Stille,  G.,  historia  legionum.  l£ 
Stiller,  IL,  Campagna  von  Rom.  5fc 

Iii 

Stinner,  A.,  de  Ciceronis  in  epistob- 

sermone. 
Stockbauer,  J.  IL  Otto,  ThonzefILv* 

ft 

Stojentin,  F.  v.,  de  Pollucis  anctori; 

täte.  * 
Stoll,  IL  W.,  «vorcpocpi;  xav  woarf- 

IS? 

—  Geschichte  d.  Griechen  u.  Ron** 

—  Geschichte  der  Griechen. 

—  Geschichte  der  Römer. 

—  Meister  d.  griechischen  Litten«* 

HL  ^ 

—  Sagen  d.  classischen  Altertiumv 

& 

Stoltzenberg,  R.  von,  Localstudi*  W 
Stolz,  F.,  Nominal-Composition.  ljj 
Storia  di  Arezzo. 
Stornaiuolo,  C,  iscr.  di  Re«*io.  ^ 


y  Google 


Alphabetisches  Register. 


315 


Stoy,  K.  V.,  Encyklopädie  der  Päda- 
gogik. 12 
Strangford,  Viscount,  Letters.  22 
Strauss,  D.  F.,  Ulrich  v.  Hutten.  140 
Strauss,  Fr.  Ad.,  u.  Otto  Strauss, 
Länder  der  heiligen  Schrift.  120 
Strauss,  M.,  Bezieh.  Karls  des  Gr.  z. 

griech.  Reiche.  244 
Streit,  L.,  z.  Gesch.  d.  4.  Kreuzzuges. 

48 

Streit,  der,  über  die  moabitischen 
Funde.  100 
Studi,  gli,  in  Italia.  185 
Studien  zur  griech.  u.  latein.  Gram- 
matik. 3L  103 

—  indische.  lilü 

—  Leipziger.  135.  1ÜÜ 
Suchier,  ältere  Drucke  d.  Gymnasial- 
bibliothek. Rinteln.  22 

Süss,  J.,  Catulliana.  22 
Suhle,  B.,  de  hymno  Homerico.  84 

—  Schulwörterbuch  zu  Xcnopbou.  BD 
Suhle,  KL,  zur  Geschichte  des  Karls- 
Gymnasiums  in  Bernburg.  liü 

Sulbout,  C.,  civilisation  en  Ardenne. 

253 

—  le  Luxembourg  romain.  58 

—  l'äge  de  la  pierre  en  Ardenne.  58 
Susemihl,  F.,  d.  Bekkerschen  band- 

schriften  d.  Nikomachiscben  ethik. 

211 

—  de  Aristotelis  ethicis  Nicomacheis. 

211 

—  Beiträge  zur  griech.  Literatur- 
geschichte. 36.  122 

—  Julianus  u.  Aristoteles.  148 
Sutter,D.,  la  musique  chez  les  anciens. 

12ä 

2Ü1 

—  ü  tv  Koiv^Tovxivoy^oXsi  fcXXrvucö;.  II 
Swiecicki,  K.  von,  Pflege  a.  Kinder 

bei  den  Griechen.  254 
Sydow,  G.,  de  fide  librorum  Terentia- 

norum.  28 
Symonds,  J.  A.f  Florence.  8 
Syn£sius  par  IL  Druon.  15L  22S 
T.,  S.  L.,  Christensen.  205 
Tachini,  A.,  archeologia  preistorica. 

12L  240 

Tacitus  ed.  Fr.  Dubner.  lfiü 

—  par  E.  Jacob.  228 

—  a  C.  Nipperdeio.  92 

—  Agricola  expl.  Fr.  Dübner.  228 

 par  Henry.  228 

 v.  C.  Peter.  32 

 v.  C.  Tücking.  22S 


Tacitus.  Annales  par  A.  Beverle.  IfiD 

 v.  A.  Draeger.  25.  228 

 par  J.  Naudet.  ISO 

 by  A.  J.  Church  and  W.  J. 

Brodribb.  228 

—  dialogus  von  C.  Peter.  25.  ÖL  228 

—  Germania  par  J.  Gantreile.  25.  228 

 Ree.  A.  Holder.  223 

 edit.  W.  Hirschfelder.  25.  228 

 von  L  Prammer.   25*  28.  1ÖQ 

—  historiae  par  M.  Demogeot.  25 
 v.  C.  Hcraeus.  1Ü0 

—  trad.  par  J.  L.  Burnouf.  228 

—  Germanie,  trad.  par  E.  P.  Duboi^- 
Guchan.  25 

Tacitus  and  Bracciolini.  ÖS.  IfiÖ.  229 
Tagliatela,  basilica  di  Prata.  132 
Tamisier,  F.,  Virgile.  222 
Tannery,  M.,  Systeme  d'Eudoxe.  81 
Tcfyot,  ot,  tv  X^cr:*.  132 

—  zct(A  -o  IIa).a|j.*jo'.ov.  2fil 
Tarantini,  G.,  bolli  greci.  121 

—  seavi  d'Oria.  124 
Targioni,  G.,  lucerna  antica.  2£1 
Taschenbuch,  historisches.  24ü 
Tasso.  T..  poesie  latine.  22 
Taylor,  B.,  Ephesus.  52 
Taylor,  E.  Bn  history  of  mankind.  243 

—  civilisation  primitive.  248 
Taylor,  R.  W.,  Greek  syntax.  33.  <il 
Taylor,  Th.,  Eleusinian  raysteries.  45 
Tegg,  W.,  the  last  act  254 

—  the  knot  tied.  2hl 
Teichmüllcr,  G.,  d.  Begriff  d.  Raumes 

bei  Lucrez.  25 

—  Studien  zur  Geschichte  d.  Begriffe. 

238 

Telfer.  J.  B.,  the  Crimea.   *  hA 
Teltscher,  E.,  Anna  Perenna.  25 
Terentü  Andria  et  Eunuchus  by  T. 
L.  Papillon.  2ß 

—  Hauton  Timo-rumenos  by  E.  S. 
Shuckburgh.  28 

Terninck,  A.,  eimetieres  antiques.  185 

—  Industrie  dans  l'Artois.  25$ 
Terracina  Coscia,  P.,  alimenti.  182 
Terracotten,  griechische,  aus  Tanagra. 

132 

Tertullianus,  ed.  J.  P.  Miffne.  22ü 

—  de  spectaculis,  ed.  E.  Klussmann. 

28 

Testamentum  novum,  recensuit  G.  de 
Tischendorf.   Ed.  critic.  minor.  12 

—  —  ed.  academica.  12 

—  ed.  V.  stereotypa.  212 

—  vulgatae  editionis.  12 

—  übers,  v.  K.  v.  der  Heydt.  2ü 


316 


Alphabetisches  Register. 


Teuffei,  G.  S.,  storia  della  letteratura 
romana.  1DÜ 
Teysseire,  J.,  soixante  jours  en  Italic. 

58 

Tezza,  E.  v.,  iscrizioni  d'Egitto.  221 
Thalheim,  Th„  Dokimasie  in  Athen. 

126 

—  zu  Lysias.  119 
T hausing,  M.,  die  Celtes-Ciste  der 

Wiener  Universität.  liiii 
Thedinga,  Fr.,  de  Numenio.  86 
Thenn,  A.,  zu  Livius  7^5.  21 
Theon  Smyrnaeus,  rec.  E,  Hiller.  22Q 
Theocritus  par  Rathier.  20 
Theognis,  trad.  par  M.  Patin.  2ü 
Theroud,  R.,  etude  sur  Cyprien.  98 
Thevenot,  A»  l'ecole  de  Troyes.  8 
Thezard,  L.,  le  droit  roinain.  25£ 
Thielman,  M.  v.,  Journey  in  the  Cau- 

casus.  51 
Thierry,  A.,  r^cits  des  temps  mero- 

viugiens.  19 

—  les  grandes  heresies  du  v.  siecle. 

59 

Thilo,  Chr.  AM  Geschichte  d.  griech. 
Philosophie.  228 

Thiraus,  A.  v.,  d.  harmonicale  Sym- 
bolik d.  Alterthums.  128 

Thirlwall,  C,  connexion  betweeu  the 
history  of  Greece  and  Assyria.  Iii 

—  Ancaeus.  112 

—  llaonibal's  Passage  over  the  Alps. 

llfi 

—  death  of  Paches.  115 

—  Mcmuon.  112 

—  Philip  of  Theangela.  lfi£ 

—  Position  of  Susa.  12Q 

—  remains.  fi 

—  irony  of  Sophocles.  89 

—  submersion  of  ancient  cities.  112 
Thomas,  P.,  citations  de  Paul.  25 

—  syntaxe  du  futur  passd  dans  Te- 
rence.  2fi 

Thomas,  W.  B.f  on  ancient  ethics.  111 
Thomsen,  V.f  kypriske  indskrifter.  lüü 
Thorden,  K.  M.,  TUniversite  d'Upsal. 

Zfi 

Thourek,  G.,  de  Cicerone.  221 
Thrämer,  E.,  Siege  der  Pergamener. 

18 

Thukydides,  v.  J.  Classen.  152.  22Ü 

—  by  W.  L.  Collins.  £9 

—  recognovit  iL  van  Herwerden.  22ü 

—  usji  "A.  Ilav-oCj.  2SL  22Q 

—  Trad.  par  A.  Firmin-Didot.  152 
Thwiüg.  C.  F.,  American  Colleges. 

2D2 


Tibullus  Albius.  rec  Ae.  BShrens.  2£ 

160.  & 

Tidsskrift,  geografisk.  41 

—  historisk.  4| 
Tiedke,     quaestiones  NonmaMe.  U 

Nonniana.  dL  II1 

Tiele,  C.  P.,  die  Assyriologie.  114. 

ULK 

—  Stüdes  assyriennes. 
Tiesenhausen,  region  au  Eouban.  Ii 
Timayenis,  T.  T.,  language  of  t* 

Greeks.  1 

—  modern  greek.  &' 
Tissot,  Ch.,  borne  milliaire  de  Barii" 

m 

—  Mauretanie.  * 
Tivier,  H.,  et  A.  Riquier,  mytholöf.'- 

242 

Tizzani,  V.,  statua  di  Marco  Aureli 

196.» 

Tobler,  Salomon« 

Todt,  B.,  griechisches  Vocabalari52. 

m 

Török,  A.  v.,  XXXV  Handschrift 

M 

Tohte,  Th.,  zu  Lucretius.  ü 
Tomaschek,  W.,  centralasiatiscb-'  Se- 
dien.  5i  Ii 

Tomassetti,  G.,  territorio  di  Kcm> 

Tonarten,  die,  d.  alten  Griechen. 
Torquati,  G.,  Flavio  Claudio  Giulia* 

Tournier,  B.,  archiologie  des  Haut*; 


1? 
14) 

:■ 

j 

21 

2! 
151 


Alpes. 

Tournier,  Ed-,  sur  Eschyle. 

—  sur  Aristoxene. 

—  sur  Chorikios. 

—  sur  Herodote. 

—  sur  Homere. 

—  sur  Sophocle. 

—  sur  Etiennc  de  Byzance 
Tourret,  G.  M.,  Saint  Augustin.  1* 

l£ 

Tozer,  iL  F.,  Euboea.  & 
Travaux  de  la  Societe  d'histoiw* 

la  Maurienne.  1 
Trendelenburg,  F.  A.,  dement»  logic* 

Aristo  teleae. 
Trentepohl,  V.,  in  Aeschinis 

dicendi.  J* 
Treu,  G.,  Ausgrabungen  v.  Olymp* 

120.  18L  IH 

—  Hermes  m.  dem  Dionysosknate 

l&*i 

Triemel,  L.,  Lucillas  u.  Horai.  Iis 
Tristram,  IL  B.,  Bible  places.  W 


y  Google 


Alphabetisches  Register. 


317 


Troger,  Hannibals  Zog  über  d.  Alpen. 

12a 

Tschackert,  P.,  Peter  v.  Ailli.  2Q5 
Tschernjäwski,  W.,  Transkaukasieu. 

lfil 

Tschierscb,  0.,  Drucke  d.  Gymnasial- 
bibliothek. Luckau.  72 
Taqctpd;.  N.,  r*ip\  Ilossopwvog  12Q_ 
Tulloch,  Eusebius.  M 
Tu n ml us,  le,  d'Ensisheim.  185 
Tyrrell,  Yelverton,  letters  of  Quintus 
Cicero.  93 

—  Horace  and  Lucilius.  UA 

—  on  Eur.  Bacchae.  02 
Tyrteus,  trad.  da.  F.  Cavallotti.  152 
TC«vönrj;,  2^  in  tjJ;  e)»Xyjvui|;  tttXoOO- 

«pfoc.  36.123 
T&tCiXljCy  II .  ovo^ot":«  ösosojv.  hA 
Udsigt  over  det  phil.-hist.  Samfund» 
Virksomhed.  5 
Ueberweg,  Fr.,  Geschichte  d.  Philo- 
sophie. j(>7 
Uibeleisen,  K.,  pseudogriech.  Orts- 
namen. Qs 
Ulrici,  A.,  Gothen,  Aisten  u.  Slaven. 

IM 

Ungcr,  G.  F.,  Diodors  Quellen.  IM 
-  Kalender  des  Thukydides.  89 

—  die  römisch.  Quellen  d.  Livius.  Ü5 

—  die  Winternemeen.  115 
Ungermann,  zu  Sallust.  1 59 
Universities  and  Renaissance.  205 
Urecb,  römische  Münztöpfe.  128 
Urkunden  zur  Geschichte  Tübingen^. 

a 

Vilichs,  L.,  über  den  olympischen 
Tempel.  192 

—  zu   den  Miltenberger  Inschriften. 

232 

—  Inschrift  lieh«  .s.  lüü 

—  zur  Kritik  Ciccros.  22 

—  Quellenregister  zu  PI  in  ins.  üü 
Usener,        Anccdoton  Holderi.  2L 

ÜÜ.  153 

—  grammatische  Bemerkungen.  iL 

33.  34 

—  de  Dionysii  Ualic.  libris  manus« 
criptis.  81 

Uspenski,  0.  L.,  über  Nicetas  Aco- 
minata.  86 

Ussing,  J.  L.,  bemaerkniunger  til  ind- 
skrifter.  231 

—  Erasmus.  2Ü5 
Vahlen,  J.,  de  Ennii  versibus.  23 

—  in  Taciti  dialogum.  Ifi0_ 
Valeuti,  A.,  biblioteca  d'Urbino.  L42 
ValJas,  L.,  second  Mariages.  122 


Vallauri,  Th.,  de  Plautinis  fabulis.  222 

—  Vita.  205 
Valientin,  F.,  le  Dauphine.  185.  2£i 
Vallier,  G.,  inscription  d'Aspe.  232 

—  däcouvertes  de  Francin,  pres  Mont- 
melian.  58 

Van  Drival,  E.,  Torigine  de  Tecriture. 

Vanicek,  A.,  Fremdwörter  im  Griecli. 
u.  Lat.  1Ö3.  lfifi.  234 

—  etymol.  Wörterbuch.  3L  1Ü3.  234 
Van  Robais,  notes  d'archeologie.  143 
Variot,  J.,  lettres  de  Pline  le  Jcuue. 

159 

Varius,  L.,  de  Morte  eclogae.  160 
Vassiliewsky ,  russisch  -  byzantinische 

Fragmente.  28 
Veith,  K.  v.,  Kämpfe  der  Römer  und 

Germanen.  245 
Velke,  G.,  de  metrorum  polyschem. 

natura.  31 
Venediger,  C,  z.  lat.  Gramm,  v. 

Ellendt.  34 
Veraiii,  B.,  filosofia  d.  Ungua  latina. 

237 

Veran,  A.,  Arles  antioue.  185 
Verbruggen,  Ch.,  fouilles  de  Ninive. 

54 

Verdierc,  l'Universite*  de  Paris.  9 
Vergilius,  opera  par  E.  Benoist.  22ä 

—  par  Fr.  Dubner.  Iüü 

—  v.  K.  Kappes.  lfil 

—  Aeneis  by  J.  S.  Laune.  2<i 

 IrJi  A.  IlavTaC^.  2ii 

 by  A.  Sidgwick.  us 

 by  F.  Storr.  26 

 by  W.  Welch.  lfil 

 by  IL  Young.  iiLL 

—  Bucolica,  v.  E.  Glaser.  08 

 v.  C.  Schaper.  2ü 

 and  Georgics.  By  W.  Rushton 

and  IL  Young.  lfil 
Verhandelingen  aerakademic.  Amster- 
dam. 5 

Verhandlungen  der  philosoph.  Gesell- 
schaft zu  Berlin.    5.  110.  13fL  201 

—  deutscher  Philologen.  2iü 
Vernes  d'Arlandes,  T.,  Italic  253 
Verntet,  E.,  Pline.  i5ft 
Veron,  E.,  mythologie.  45 
Verzeichnis8  der  Bücher  (Hinrichs) 

HL  142 

—  der  antropolog.  Literatur.  lo 
Verzili,  G.,  Porta  Flaminia.  124 

Vcspignani,   V.,   frammenti  archi- 
tettonici.  261 


318 


Alphabetisches  Register. 


Veteri8  antehieronymianae  versionis 
fragmenta.  23 
Vettach,  G.,  consonanti  latine.  3iL 
Vidart,  L.,  l'Ateneo  de  Madrid.  140 
Vierteljahrshefte,  f.  württembergische 

Vierteljahrsschrift  f.  Volkswirtschaft. 

—  f.  Philosophie.  3 
Vigouroux,  F.,  la  Bible.  212 
Villari,  P.,  Machiavelli.  3 
 Translated  by  Linda  Villari. 

205 

Villeneuve,  A.,  Catulle.  32 
Vincent,  E.,  Ain-IIebira.  12Q 
Vincentüs,  D.  L.  de.  Taranto.  2ä3 
Vinet,  E.,  bibliographie  des  Beaux- 

Arts.  10 
Viollet-le-Duc,  E.,  Carcassonne.  &3 
Virck,       die  Quellen  d.  Livius  und 

Dionysios.  21 
Vischer,  W.,  kleine  Schriften.  43.  111 
Visconti,  C.  L.,  bassorilievo,  la  fucina 

di  Vulcano.  131 

—  statna  di  Musa.  132 

—  e  V.  Vespignani,  torri  della  porta 
Flaminia.  121 

Vit,  de,  de  Rossi,  Henzen,  emituli- 
arius.  120 
Vitali,  V.,  grammatica  latina.  106 
Vitelli,  G.,  ad  Aeschinis  Ctesiph.  113 

—  Ifigenia  in  Anlide.  82 

—  in  Hegesippi  de  Halonneso.  82 
Vitez  de  Zredna,  J.,  orationes.  202 
Vivien  de  Saint-Martin,  atlas.  50 

—  bist,  de  la  geografia.  III 
Vleuten,  F.  van,  Gräber-Funde.  132 

—  byzantinische  Münze.  138 

—  römische  Münzsammlung  Garthes. 

128 

—  Stempel  auf  terra  sigillata.  1£1 
Vülkel,  J.,  zu  Livius.  21 
Vogel,  F.,  Nepos  plenior.  221 

—  'Ojxo'.chr;-:;  Sallustianae.  221 
Vogel,'  P.  J.,  in  Dinarchum.  U 
Vogel,  Th.,  das  volk  d.  Griechen  das 

classische?  2ü2 

—  zur  lateinischen  Syntax.  LZO 
Vogeler,  L.,  quae  a.  u.  710  acta  sint 

in  seuatu  Romano.  43 
Vogue,  E.  M.  de,  Syrie.  181 
Voigt,  J.,  de  titulis  Cypriis.  231 
Voigt,  M.,  leges  rcgiac.  fil 

—  zu  Livius.  Ü>£ 

—  zu  Varro.  2ü 
Volkmann,  R.,  d.  WolPschen  Prolego- 

mena.  118 


Vollheim,  F.,  d.  Thncydidisches  G«1- 
schichtswerk.  läi 
Volpicella,  Sc,  Mario  Galeota,  HÜ 
—  st i.i dj  di  letteratura.  ß 
Volquardsen,  C.  A.,  die  römischen 
Tribus.  1S9 
Vorläufer,  ein,  Winkelmanns.  121 
Vosmaer,  C.,  groupe  en  terre  coitp. 

2fil 

Voyage  au  Levant  bL  242 

Vualther  Spirensis,  von  W.  Barster. 

133-  202 

W.,  II.,  sur  Justin.  151 
Wachholtz,  A.,  de  litis  instrumenta 
in  Demosthene.  211 
Wackernagel,  J.,  epische  Zerdehm 


—  txzsü-skr.  ac  vayo.  l££ 
Waddington,  Ch.,  de  rautorite  d'Ari- 

stote.  IS 

—  renaissance  des  lettres.  2!l_ 
Wäschke,        das  Fragment  der  ex- 

cerpte  Konstantins.  HJi 
Wagener,  C.,  zu  Dares  Phrygius.  3ä 
Wagener,  R.,  Schlachtfeld  v.  Idistariso. 

Wagenmann,  Porphyrius. 
Wagner,  racines  indo-europeennes.  Sl 
Wailly,  A.  de,  dictionnaire  latin-fran- 
cais. 

—  francais-latin.  3ü 
Waldmano,  W.,  Magnetismus.  Iii 
Wallace,  E.,  catalogue  of  Worcestr 

College,  Oxford.  2&1 
Wallace,  W.,  Epictetus.  81 
W'allon,       E.  de  Rouge.      Ifi.  III 

—  Charles  Lenormant.  20> 
Walser,  J.,Gleichniss  bei  lat.  Dichtere. 

Walter,    J.,   Ciceronis  philosophia 
moralis.  15ö.  22i 

Walter,  K.,  emendat.  in  SophocL  Ii4 
Waltz,  sur  Horace,  2ü 
Wankel,  H.,  Bronze-Stier.  fil 
Warren,  FTE.,  "AjtfsXou  3i 
Warsberg,  A.  v.,  Ödysseeische  Land- 
schaften. 148.  24* 

—  Cap  der  Sappho.  54 
Watson,  G.,  universe  of  langnage,  äl 
Watson,  J.,  Old  Testament  history.  II 
Wartenbach,  W.,  lateinische  PaUeo- 

graphie.  1^ 

—  llalberstädter  Handschrift  ^_ 

—  Schrifttafelnd,  griechischen  Schrift 

2KL  102.  1£> 

—  et  A.  van  Velsen,  exempla  coi 
cum  graecor. 


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Alphabetisches  Register. 


319 


Webb,  Th.  O,  Aristotle.  80 
Weber,  E.  v.,  vier  Jahre  in  Afrika. 

Weber,  Th.,  S.  Augustin.  LLL 
Wecklein,  N.,  zu  Aeschylus.  11 

—  Aulische  Iphigenie  des  Euripides. 

213 

—  zu  Plato  Apolog.  82 

—  zu  Sallust  32 

—  Tradition  der  Perserkriege.  115 
Weerd,  W.  G.,  Sophocles  Oedipus. 

213 

Weerth,  E.  aus'm,  römische  Gläser 

2fil 

—  Terra-sigillata-Stempel.       ■  IM 

—  Villa  bei  Raversbeuren.  L2Ü 

 bei  Stahl.  185 

Wegehaupt,  W.f  M.  Caelius  Rufu*. 

128 

Weicker,  G.,  Bibliothek  d.  Henneber- 
gischen Gymnasiums.  112 

Weidner,  A.,  philosophische  Schriften 
Cicero's.  23 

—  zu  Cicero,  (Ac.  II).  33 
Weiffenbacb,  W.,  d.  Papias-Fragmente. 

8&  216 

Weil,  H.,  anciens  prosateurs  ioniens 

152 

Weil,  R.,  Inschrift  aus  Thelpusa.  163 
Weingarten,  IL,  Ursprung  d.  Mönch- 
thums. 53 
Weise,  0.,  Farbenbezeichnungen.  L2ü 
Weissbrodt  W.,  hic  et  is.  12Ü 
Weizsäcker,  P.,  Vase  des  Klitias.  132 
Wellauer,  Th.,  „Chatelard".  2üi 
Weiler,  G.,  lateinisches  Lesebuch.  ELä 
Wellhausen,  J.,  Geschichte  Israels.  243 
Weltmann,  E.,  Philosophie  d.  Zenon. 

21 

Welzhofer,  H.,Thukydides.90.  i£2^2ü 

—  Bildnisse  d.  Thukydides.  lo2 
Welzhofer  K.  zur  Handschriftenkunde 

d.  Plinius.  159 
Wendl,  IL  IL,  Fleisch  und  Geist.  83 
Wenzel,  M.,  Kriegswesen  der  Römer. 

fil 

Werner,  K.,  Alcuin.  3 

—  Heinrich  von  Gent  11Q 
Wesenberg,  A.  S.,  Cicero.  33 

—  til  Sallust.  32 
Wesener,  P.,  griechisches  Elementar- 
buch. 33 

Westropp,  IL  M.,  handbook  of  ar- 
chaeology.  13 

—  Mycenae.  1SL  213 
Wetzel,  M.,  de  consecutione  temporum 

Ciceroniana.  22,  33 


Wey,  F.,  Rome.  58 
Weyramb,  K.,  Eumeniden  d.  Aeschy- 
lus. 113.  2ü2 
Whately,  Mary  L.,  letters  from  Egypt 

*24(j 

White,  G.,  Seiborne.  58 
Wiberg,  C,  morts  chez  les  Aryens.  53 
Wichmann,  J..  Dionysii  Halicarn.  de 
Thucydide  iudicia.  Iii 
Widemann,  A.,d.  Euripideische  Drama. 

146 

Wiedemann,  A.,  Gesch.  d.  ILegytisch. 
Dynastie.  4L  111 

—  d.  altägyptische  Wage.  62 
Wiederhole!,  K.,  Latein-schule  zu  In- 
ster bürg.  2ftfi 

Wies,  S.,  droit  romain.  1811 
Wiese,  R.,  Gesch.  der  Longobarden. 

13 

Wieseler,  K.,  Christenverfolgungen. 

Iii.  213 

—  deutsche  Nationalität  d.  Galater. 

12 

—  Josephus  Zeugnisse  über  Christus. 

85 

Wilamowitz-  Möllendorff,  v.,  Entste- 
hung d.  griechischen  Schrift- 
sprachen. 1£3 

—  (an  Cauer  und  Ermann).  33 
Wilbaux,  A.,  bibliotheque  de  Tournai. 

112 

Wildauer,  T.,  Psychologie  d.  Willens 

213 

Wilisch,  E.,  Sagen  v.  Korinth.  2A£ 
Wilke,  Ch.  G.,  clavis  novi  testamenti. 

20.  89- 

Wilkinson,  J.  Gardner,  ancient  Egyp- 
tians.  2al 
Willems,  P.,  le  senat  romain.  183,  2M> 

—  pouvoir  du  s£nat  romain.  251 

—  presidence  du  senat.  252 
Williams,  J.,  Julius  Caesar.  .  31 
Wilmans,  C,  Bergwerksordnung  v. 

Vipasca.  102 

Wilpert,  0  ,  de  schemate  Pindarico. 

212 

Wilsdorf,  D.,  fasti  Hispanici.  11£ 
Wilson,  Ch.  H^  museums  of  casts.  133 
Wilson,  E.,  Cleopatra's  Needle.  62 
Wilson,  J.,  our  israelitish  origin.  HU 

Wimmer,  J.,  zur  alten  Geographie. 

HL  21G 

Winckler,  H.  A.,  der  Stoicismus.  IM 
Wirz,  EL  0.,  sepultures  burgondes. 

121 

Wiss,  E.,  Kulturgesch.  v.  Florenz.  3 


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320 


Alphabetisches  Register. 


Witte,  J.  de,  divinites  des  sept  jours. 

45 

—  deux  Jupiters.  45 

—  miroir  grec.  133 

—  vases  panathenaiqucs.  lül 
Witten,  F.,  Aristophanis  diverbia.  IM 
Wölfflin,  £.,  zu  Symmachus.  160 
Wojewodski,  L.  F.,  Ethologie  d.  Ur- 

völker.  112 

—  zur  Kulturgeschichte  u.  Mythologie. 

45 

Wolf,  Ad.,  Bilder  aus  Oesterreich.  9 
Wolf,  R.,  Geschichte  d.  Astronomie. 

122 

Wolff,  Terra-sigillata-Schalen.  Uli 

—  römische  Gläser.  191 
Wolff,  C  de  Lucretii  vocabulis.  95 
Woltmann,  Alfr.,  Geschichte  d.  Ma- 
lerei. 133.  262 

Wood,  J.  T.,  tomb  of  St  Luke.  181 
Worcester,  J.  B.,  Livy*s  history  of 
the  second  punic  war.  95 
Words worth,  Ch.,  Scholae  Academi- 
cae.  9.  Xfi 

Wormstall,  J.,  Hesperien.  233 
Wrampelmeyer,  EL,  codex  Wolfenbut- 
telanus. 155 
Wuerz,  C,  de  mercede  ecclesiastica. 

GQ.  125 

Wüstenfeld,  F.,  Uebersetzungen  ara- 
bischer Werke.  1AÜ 

Wurzbach.  C.  v.,  biographisch.  Lexi- 
con  v.  Oesterreich.      9.  14L  2Ü£ 

Wyart,  A.,  le  lyce^e  de  Tournon.  9 

Wysard,  A.,  Gang  durchs  alte 
Testament.  19 

Xenophon,  Anabasis  par  Fr.  Dübner. 

152 

 rec.  A.  Hug.  22Ü 

 par  A.  Jacquet.  9_Q 

—  by  C.  S.  Jerram.  152 

 by  A.  Pretor.  21 

 erkl.  v.  C.  Rehdantz.  22Ö 

 by  R.  W.  Taylor.      152.  220 

 by  J.  T.  White.  152 

 extraits,  par  A.  Jacauet.  21 

—  Kyropaedie,  v.  L.  Breitenbach.  220 

 par  T.  Bude.  220 

 par  C.  Huret.  21 

 par  Lesans.  90.  220 

 par  L.  Passerat.  220 

—  Hellenics.   By  Morgan.  90 

—  Memorabilien,  v.  L.  Breitenbach. 

152 

—  Economiques,  par  L.  Fochier.  220 
 par  Ch.  Graux.  220 

—  —  par  Pessooneaux.  220 


Xenophon,  Anabasis,  transiated.  152 

—  Memoires  sur  Socrate,  trad.  J.-B. 
Gail.  22ü 

—  Economiques.     Trad.    par  MM. 
Pessonneaux.  220 

 par  Talbot.  220 

Ximenez  de  Embun,  T.,  origenee  de 
Aragon.  59 
Yates,  M.  T.,  Old  Testament  historr. 

43 

Yenni,  D.,  grammar  of  Greek.  169 

—  grammar  of  Latin.  Hü 
Young,  J.,  ceramic  art  2fil 
TraptttK,  F.  K.,  ByCov^-axo  avdXscTc. 

SOS 

Yriarte,  Ch.,  bords  de  rAdriatique. 

Zr±  Iii 

Zachariae  von  Lingenthal,  Notitia»' 
episcopatum.  19 
Zcryapto^.  A„  IIaXai3-tvr4.  2Aü 
Zacher,  K.,  de  nominibus  Graecis. 

33.  105.  169.  235 
Zahn,  Th.,  zu  Makarius.  85 
Zama,  E.,  lingua  latina.  llil 
Zambaldi,  F.,  EUenismo.  22 

—  partiti  politici  nella  poesia  greca. 

108 

Zanetti,  V.,  museo  di  Murano.  121 
Zangemeister,  C,  Emendationen  Bent- 
leys  zu  Nonius.  15$ 

—  z.  Weltchronik  d.  Severus  Sulpi- 

cius.  92 
Zarncke,  F.,  lat.  Alexanderlied.  21 

—  der  Priester  Johannes.    175.  200 

—  Brief  des  Priester  Johanne«.  72 
Zechmeister.  J.,   scholia  ad  Horath" 

A.  P.  2* 
Zehetmayr,  Msfr'  T(jiipctv.  1Ö5 

—  Frater. 

—  etymologische  Gleichungen.  234 
Zeit-  u.  Lebensbilder  a.  d.  Munster- 
lande. 

Zeitschrift  f.  ägyptische  Sprache.  42 

—  archivalische.  3 

—  des  Bergischen  Geschichtsvereins. 

42.  im 

—  für  bildende  Kunst.         12.  261 

—  für  deutsches  Alterthum.  11 

—  f.  deutsche  Philologie.  3 

—  für  Ethnologie.  42.  179 

—  d.  Ferdinandeums.  5 

—  f.  die  Geschichte  des  Oberrheins. 

12 

—  der  Gesellschaft  f.  Erdkunde  zu 
Berlin.  42 

 f.   Geschichtskunde  zu  Frei- 
burg LB.  42 


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Alphabetisches  Register. 


321 


Zeitschrift  f.  das  Gymnasial-Wesen.  3 

—  d.  Harz- Vereins.  42.  122 

—  historische.  42 

—  d.  historischen  Vereins  f.  Nieder- 
sachsen. HO 

—  der  deutschen  morgenländischen 
Gesellschaft.  42 

—  f.  allgemeine  Museologie.  HO 

—  f.  Numismatik.  128 

—  numismatische.  2ü2 

—  f.  d.  oesterreichischen  Gymnas.  2 

—  d.  deutschen  Palaestina-Vereins. 

IM 

—  f.  Rcchtsgeschichte.  210 

—  f.  romanische  Philologie.  10 

—  f.  vaterländ.  Geschichte.  HO.  173 

—  d.  Vereins  f.  Hennebergische  Ge- 
schichte. 42 

 f.  Geschichte  Schlesiens.  42 

—  —  f.  thüringische  Geschichte.  42 

—  für  vergleichende  Rechtswissen- 
schaft. 12 

—  für  vergleichende  Sprachwissen- 
schaft. 21 

Zeitung,  archäologische.  110 

—  für  das  höhere  Unterrichtswesen 
Deutschlands.  2 

Zeller,  E.,  aristotelische  Metaphysik. 

211 

—  Lehre  d.  Aristoteles  v.  der  Ewig- 
keit. 211 

—  Philosophie  des  Grecs.     3fL  108 

—  d.  griechischen  Vorgänger  Darwins. 

—  Vorträge.  #  &  202 
Z7;viov,  saSüBtd  Tpafo>owt.  138.  208 
ZapXivxr^  n.  T.,  'ACapta;  TCqcf/.a;.  2 
Ziegler,  IL  R.,  de  vita  Cleomedis.  145 
Ziegler,  L.,  die  lateinischen  Bibel- 
übersetzungen vor  Hieronymus.  230 

—  vorhieronvmianische  Uebersetzung 
der  Petrusbriefe.  21 


Ziegler,  L.,  Italafragmente.  21 
Zimmermann,  Fr.,  de  tempore  Thucy- 
didis.  20 
Zimmermann  jun.f  G.  R.  Ratpert 

Ifi,  206. 

Zingerle,  A.,  Mythos  von  der  Berge- 
aufthürmung.  45 

—  Innsbrucker  Codex  des  Seneca.  91 

—  zu  Livius.  95 

—  MartiaPs  Ovid-Studien.  95.  226  * 
Zingerle.  W.,  zur  Echtheitstrage  der 

Heroiden  Ovid's.  158.  22ß 

ZippeL  G.,  die  römische  Herrschaft 

in  Illyriem  IIS 
Zipperer,  W.,  Attische  Spaziergänge. 

51 

Zirwick,  M..  Grammatik  der  griech. 
Sprache.  1£2 

—  Nominalstämme  in  Homer.  215 
Ziwsa,  C,  d.  ägyptische  Mythus  im 

Phädrus.  81 
Zobel  de  Zangronlz,  J.,  Münzen  von 

Sagunt.  2G2 
Zöchbauer,  F.,  zu  Cicero  „De  Di  vi 

natione*.  lüü 
Zoeller,  M.,  Latium  u.  Rom.  215 
Zäto;,  B.  A.,  &pojiGXöjtGv  t>5;  sD.tjvi- 

xij;  Xspoovv7j3ou.  258 
Zrotowski,  F.,  römisches  Privatrecht. 

01 

Zucker,  A.,  vita  Lysiae.  2l£ 
Zuckermann,  BM  das  Mathematische 
im  Talmud.  62L  129,  191 

Zumbini,  B.,  studii  sul  Petrarca.  20fi 
Zurborg,  EL,  Ostrakismos.  60 

—  nochmals  der  letzte  Ostrakismos. 

60 

—  zu  Xenophons  von  d.  Einkünften. 

152 

Z wimmann,  B.,  Uebersetzung  von 
Cäsar.  222 
Zwitajeff,  J.f  oskische  Inschriften.  29 


Berliner  Bachdrack«r«i-Aeti«n-0«MlUchsU 

BaWeriiioaa-Srhul*  Jm  le'.lr  Verum 


322 


Erwiderung 

an  Herrn  W.  Müldener  „Dr.  phil.,  Cnstos  der  königl.  Univ.  Bibliothek 
in  Göttingen,  nnd  (Konservator  des  diplomatischen  Apparats;  Ritter 
des  Sachs. -Ernest.  Hausordens  II.  Klasse.",  Heransgeber  der  Bibliotheca 

philologica. 


Herr  p.  p.  Dr.  Müldener  hat  sich  endlich  nach  vielem  Drängen  veranlagt 
gefunden,  den  von  unserer  Handlung  ihm  zugesandten  Brief  zu  veröffentlichen,  an 
den  er  eine  Reihe  ehrrühriger  Bemerkungen  geknüpft  hat,  in  einer  Sprache,  welcr s 
mit  der  Reihe  von  Titeln,  die  er  seinem  Namen  beifügt,  wenig  in  Einklang  xa 
bringen  ist.  Der  Brief,  von  welchem,  wie  wir  bereits  hervorhoben,  eine  Copie  in 
unserer  Handlung  sich  nicht  vorgefunden  hat,  lautet  nach  der  Mittheilung  in  dVm 
1.  Hefte  des  31.  Jahrgangs  der  Bibliotheca  philologica  (Januar— Juni  1S78)  pag.  132: 

BtrUn,  2.  Februar  1874. 

Verehrter  Jlerr  'jDoctorf 

Wir  nehmen  uns  die  Freiheit,  Sie  durch  Beifügung  eine»  Prospeete*  von  untern 
neuen  Unternehmen  ganz  ergebenst  in  Kenntnis*  zu  setzen,  und  erlauben  uns  gleickztii*; 
die  ho  fliehe  Anfrage ,  ob  Sie  vielleicht  geneigt  sind,  uns  schon  jetzt  je  einen  Aus- 
hängebogen Ihrer  Bibliotheca  philologica  1873  Juli — JUecember  «ilt- 
clwarische  Philologie)  für  unsem  Jahresbericht  zu  übersenden.  Sie  wird* 
uns  dadurch  einen  wesentlichen  Dienst  erweisen,  für  den  wir  Ihnen  schon  jetzt  im  Vorm*.* 
verbindlichst  danken.  Sollten  jene  Bogen  indess  noch  nicht  im  Druck  erschienen  «to. 
so  haben  Sie  wohl  die  Freundlichkeit,  dieselben  auf  unsere  Kosten  copiren  zu  lassen  e&d 
uns  sobald  als  thunlich  herzusenden. 

Indem  wir  hoffen  keine  Fehlbitte  bei  Ihnen  gethan  zu  haben,  haben  wir  die  Dn 
uns  Ihnen  bestens  zu  empfehlen  mit  ergebener  Hochachtung 

S,  Halvary  cj*  ^Co. 

Wir  hatten  bereits  vor  Kenntnissnahme  des  Briefes  Herrn  Dr.  Müldener  gegenüber 
die  Vermuthung  ausgesprochen,  dass  in  dem  Briefe,  mit  dessen  Veröffentlichung  er  urt? 
bedrohte,  wahrscheinlich  ein  Gehilfe  zur  Erleichterung  seiner  Arbeit  sich  die  Aus- 
hängebogen eines  verspäteten  Theiles  der  Bibliotheca  philologica  erbeten  hätte:  ** 
gehört  viel  dazu,  aust einer  solchen,  an  sich  harmlosen  Veranlassung  ein  CapiUl 
schlagen  zu  wollen,  wie  es  Herr  Dr.  Müldener  versucht  hat.  Ueberhaupt  scheint 
uns,  dass  der  Herausgeber  der  Bibliotheca  philologica  den  Werth  seiner  biblio- 
graphischen Arbeiten  vielfach  überschätzt:  die  Bibliotheca  philologica,  wie  cio 
Bibliotheca  philologica  classica  mögen  ein  gutes  Hilfsmittel  zu  literarischen  Arbeiten 
bieten,  einen  höheren  literarischen  Werth  ihnen  beizulegen,  wäre  Vermessenheit 
Herrn  Dr.  Müldener  aber  können  wir  nur  empfehlen,  sich  mehr  literarischer  Wahr- 
haftigkeit, literarischer  Bescheidenheit  und  literarischen  Anstandes  zu  befleissigtji 
und  das  Wort  des  Ovid,  welches  der  Altmeister  der  Bibliographie  treffend  empfiehlt. 
im  Auge  zu  behalten: 

Da  veniam  scriptis,  (juoruni  non  gloria  nobis 

Causa,  sed  utilitas  otficiumque  mit. 

Berlin,  am  1.  März  1879. 

S.  CALVARY  &  CO.  (Verlag.) 


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zum 

Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  classischen  Alterthuraswissenschaft. 


1878.  —  Nr.  L 


Das  Anzeige -Blatt  enthält  :  Erste  Abtheilung:  Anzeigen  über  den  Fortgang 
des  Jahresberichtes.  —  Repliken  zu  den  Jahresberichten.  Dieselben  werden,  soweit 
sie  nicht  von  der  Redaction  zur  Gratis-Aufnahme  bestimmt  werden,  zum  Preise  von 
30  Pfennigen  für  die  Zeile  aufgenommen.  —  Buchhändlerische  Anzeigen.  S.  1—10.  — 
Zweite  Abtheiluiig:  Necrologe  der  verstorbenen  Philologen  und  Alterthumsforscher 
von  Conrad  Bursian.  S.  1-6.  . 


Mittheilungen  über  den  Fortgang  des  Jahresberichtes. 

An  Stelle  des  verstorbenen  Herrn  Professor  Dr.  H.  Fritz  sehe  in 
Leipzig  haben  übernommen: 

Jahresbericht  über  die  griechischen  und  römischen  Bukoliker  Herr 

Oberlehrer  Dr.  Th.  Pri tische  in  Güstrow. 
Jahresbericht  über  Horatius  Herr  Professor  Dr.  W.  Hirschfelder 

in  Berlin. 

An  Stelle  des  Herrn  Dr.  H.  Buchholz  in  Berlin  hat  übernommen: 

Jahresbericht  über  griechische  und  lateinische  Metrik  Herr  Dr.  VV. 
Velke  in  Göttingen. 

Den  Bericht  über  Kunst-Archaeologie  hat  übernommen: 
Herr  Dr.  A.  Pabst  in  Berlin. 


Buchhändlerische  Anzeigen. 


In  J.  U.  Kern's  Verlag  (Max  Muller)  in  Breslau  ist  soeben 
erschienen: 

W.  E.  Gladstone,  ehemaliger  Premier  -  Minister  in  Grossbritannien. 
Der  Farbensinn.  Mit  besonderer  Berücksichtigung  der 
Farbenkenntniss  des  Homer.  Autorisirte  deutsche  Uebersetzung. 
8°  broch.  Preis  1  Mark. 


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Im  Verlage  von  Albert  HeitE  in  Stuttgart  erschien: 

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Wissenschaften  zu  Berlin  gekrönte  Preisschrift.  Neu  bearbeitet 
von  Wilb.  Deecke,  Dr.,  Conrector  am  Kaiserl.  Lyceum  in  Strass- 
burg.    2  Bände.  Preis  32  Mark 

MOller,  K.  0.,  Handbuch  der  Archaeologie  der  Kunst.  Dritte  nach 
dem  Handexemplar  des  Verfassers  verbesserte,  berichtigte  und 
vermehrte  Auflage  von  Dr.  F.  tf.  Welcker.   II.  Abdruck.  1878. 

Preis  16  Mark 

Förster,  Rieh.,  (Professor  an  der  Universität  Rostock),  Francesco 
Zambeccari  und  die  Briefe  des  Libanios.  Ein  Beitrag  zur  Kritik 
des  Libanios  und  zur  Geschichte  der  Philologie.    1878.   332  Pag. 

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Deecke,  Dr.  W.,  Etruskische  Forschungen. 

I.Heft.    Die  Conjunction  —  c.    Die  Genitive  auf  —  al. 

Preis  2  Mark  70  Pf. 

II.  Heft.    Das  Etruskische  Münzwesen.  Preis  7  Mark 

Deecke,  Dr.  W.,  Corssen  und  die  Sprache  der  Etrusker   Eine  Kritik 

1  Mark  50  PL 


Verlag  von  Carl  Krabbe  in  Stuttgart 

Festschrift 


zur 


vierhiindertjährigen  Jubelfeier  der  Universität  Tübingen 


dargebracht 


von  den  Semfnarien  und  Gymnasien  Württembergs. 

21  Bogen.   Quart   Preis  6  Mark. 

Inhalt. 


I.  Kraz,  die  epitaphische  Rede  des  Peri- 
kles.    (Thukyd.  II,  35—46). 

II.  Rieckher ,  kleine  Beiträge  zur  Text- 

Sestaltung  griechischer  Schriftsteller, 
zur  Lehre  vom  ablativus  gerundii. 

IV.  Vogelmann,  über  Taktgleichheit  in 
der  antiken  Metrik. 

V.  M.  Planck,  der  Verfall  des  römischen 
Kriegswesens  am  Ende  des  IV.  Jahr- 
hunderts n.  Chr. 

VI.  Georeii,  über  das  dritte  Buch  der 
Aeneide. 


VII.  Widmann .  Lineare  Differentialglei- 
chungen I.  Ordnung. 
VIII.  Mezger,  das  Göttliche  u,  das  Mensch- 
liche an  der  hl.  Schrift. 
IX.  K.  Vh.  Planck,  Ziel  und  Entwick- 
lungsgesetz der  alten  Philosophie  in 
ihrem  Verhältniss  zu  dem  der  neaern. 
X  Kraft,  die  politischen  Verhältnisse 
des  thrakischen  Chersones  in  der  Zeit 
Ton  560-4IÜ  t.  Chr. 
XL  Adam,  Tübingen  und  Urach. 


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Nene  Erscheinungen  ans  dein  Verlage 

von 

S.  Calvary  &  Co.  in  Berlin. 

Becker,  A.  W.,  Charikles.  Bilder  altgriechischer  Sitte,  zur  genaue- 
ren Kenntni88  des  griechischen  Privatlebens.  Neu  bearbeitet  von 
H.  Göll.   3.  Band.    1.  Hälfte.    192  S.  3  M. 

Mit  der  in  Kurzem  erscheinenden  2.  Hälfte  des  3.  Bandes  ist  das  Werk  abgeschlossen. 

Beloch,  J. ,  Campanien  im  Alterthum.  Geschichte,  Kunst  und 
Leben  in  Süd  Italien  während  des  Alterthums,  c.  40  Bogen  Lexicon- 
8°  mit  12—15  Plänen  und  Karten.  1.  Buch.  Neapolis  c.  200  S.  mit 
2  Plänen.  6  M. 

ßibliotheea  philologica  classica.  Verzeichniss  der  auf  dem 
Gebiete  der  classischen  Alterthumswissenschaft  erschienenen  Bücher, 
Zeitschriften,  Dissertationen,  Programm  -  Abhandlungen ,  Aufsätze  in 
Zeitschriften  und  Recensionen.  5.  Jahrgang  1878.  1.  Quartal.  68  S. 
Subscriptionspreis  für  den  Jahrgang  von  4  Heften.  6  M. 

Essen,  E.,  Bemerkungen  zu  Aristoteles'  Poetik.  34  S.     1  M. 

Hagen,  H.,  Zur  Geschichte  der  Philologie  und  lateinischen 
Literatur.   Gesammelte  Studien,   c.  300  S.  gr.  8°.  c.  9  M. 

Hodemann,  E.  E.,  Geschichte  des  römischen  Postwesens  wäh- 
rend der  Kaiserzeit.  2.  durch  Nachträge  und  ein  Register  ver- 
mehrte Auflage.  Mit  einer  Strassenkarte  des  römischen  Reiches  zur  Zeit 
des  Kaisers  Alexander  Severus  c.  230  n.  Chr.  entworfen  von  C.  Wolf  f. 
280  S.  4  M. 

Die  Nachträge  und  Karte  werden  Besitzern  der  ersten  Auflage  zu 
2  M.  nachgeliefert. 

Kausen,  E.,  quatenus  Hesiodi  elocutio  ab  exemplo  Homeri  pendeat. 
37  p.  4°.  1  M.  60  Pf. 

Kühne,  W.,  de  aoristi  passivi  formis  atque usu Homerico.  29p.  4°.  2M. 

Müller,  Lucian,  Friedrich  Ritschi.  Eine  wissenschaftliche  Bio- 
graphie. 2.  durch  einen  Anhang  vermehrte  Auflage,  c.  150  S.  3  M. 
Der  Anhang:  Gedanken  über  das  Studium  der  Philologie  wird  auch 
einzeln  zu  2  M.  abgegeben. 

8ehröder,  0,  Studia  Pindarica.   8  S.  4°.  1  M. 

Willems,  P.,  le  Se*nat  de  la  republique  romaine.  Tome  I. 
La  Compositum  du  Senat.  638  S.  7  M.  50  Pf. 

Der  zweite  Band  von  ungefähr  400  S.  erscheint  in  Kurzem  zu  glei- 
chem Preise. 


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Anzeige-Blatt  Nr.  L 


Soeben  erschien  bei  Willi.  Engelmann  in  Leipzig  und  & 
durch  alle  Buchhandlungen  zu  beziehen: 

Antike  Bildwerke 

in 

Oberitalien. 

Beschrieben 
von 

Hans  Dütschke. 

Dr.  Phil. 
III. 

Die  antiken  Marmorbildwerke  der  Ufflzien  in  Floren*. 

Mit  Unterstützung  der  Centrai-Direktion  des  K.  Deutschen  archäologischen 

8.    Brosen.  M.  5. 

Früher  erschien: 

I.  Die  antiken  Bildwerke  des  Campo  Santo  zu  Pisa. 

Preis  M.  \ 

H.  Zerstreute  antike  Bildwerke  in  Florenz.      Preis  M. 


Verlag  von  S.  Calvary  &  Co. 

Berlin  W,  Unter  den  Linden  17. 

Bentley,  R ,  Dissertation  upon  the  letters  of  Phalaris  and  other  critical  wori»  ri 
introduetion  and  notes  by  W.  Wagner.  rit 

Ciceroni§  opera  quae  supereunt  omnia  ex  recensione  J.  G.  Orelli.  Ediiio 
emcndatior.  Curaverunt  J.  G.  Orelli,  G.  Baiter,  C.  Halm.  8  voll. 
Hieraus  einzeln: 

Textus.  4  voll,  in  6  partt.  36  M.  —  Scholia.  1  vol.  in  2  partt.  \-\ 
Onomasticon.    3  voll.  S  > 

Dobree,  P.  P,  adversaria  critica  cum  praefatione  G.  Wagneri.  2volL  ^ 
Humboldt,  W.  v.,  Ueber  die  Verschiedenheit  des  menschlichen  Sprachbau«  & 
ihren  Einfluss  auf  die  Entwickelung  des  Menschengeschlechts  mit  erläuternden  An- 
merkungen und  Excursen,  sowie  als  Einleitung:  W.  v.  Humboldt  uad  die  §F*^' 
Wissenschaft  herausgegeben  und  erläutert  von  A.  F.  Pott.   2  Bde 

Inscriptionum  latiuarum  collectio  amplissima  edd.  J.  G.  Orelli  et  G.  Heu«1 
3  voll  *J 
Müller,  K.  O.,  kunstarchaeologische  Werke.  Erste  Gesammt-Ausgabe.  5  Bde.  10  * 

Neue,  F.,  Formenlehre  der  lateinischen  Sprache.  2.  Aufl.  2  Bde.  ond  Register  v 
C.  Wagener.  43M.  50<- 

Nlebuhr,  B.  G. ,  Römische  Geschichte.  Neue  Ausgabe  von  M.  Isler.  SBd*.  «! 
Register. 

Taciti  opera  quae  supersunt  recensuit  J.  G.  Orelliu|s.  Editio  altera.  voLL  Aiba£ 

vol  II.  p.  1.  Germania  ed.  Schweizer-Sidler.  50^ 
p.  2.   Dialogus  de  claris  oratoribus  ed.  G.  Andre sen.  5* 


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Anzeige -Blatt  Nr.  I. 


5 


S.  CALVARY  *  CO. 

ANTIQUARIAT. 

BERLIN  W,  Unter  den  Linden  17. 

offerirt  folgendes  V  nie  am: 

Lafreri,  Antonio,  Speculum  |  Romanae  Magnificen-  I  tiae.  Omnia  fere  quaecunq.  |  in 
Urbe  monumenta  I  extant.  Partim  juxta  |  antiqoam.  Partim  juxta  hodiernam  for- 
mam  |  acevratiss.  delineata  |  repraesentans.  |  Accesserunt  non  paucae,  tum  an-  |  tiqua- 
rum,  tum  raodernarum  |  rerum  Urbis  figurae  numquam  |  antehac  aeditae.  |  Roma  te- 
net  propriis  monumenta  sepulta  rvinis  |  Plurima,  quae  profert  hic  rediuiua  über,  |  Hunc 
igitur  lector  scrutore  benigne,  docebit  »  Urbis  maiestas  pristina  quanta  fuiU  |  Antonius 
Lafreri  exc  Romae.  I  167  Kupferstiche  in  grösstem  Folio-Format.  Rother  Maroquin- 
band mit  Goldschnitt.  M.  2500 

Von  dieser  Sammlung  von  Kupferstichen  der  berühmtesten  Stecher  der  zweiten 
Hälfte  des  16.  Jahrhunderts  sind  bisher  nur  drei  Exemplare  bekannt  geworden,  welche 
mehr  oder  minder  vollständig  eine  genaue  Kenntniss  der  Alterthümcr  Roms  zur  Zeit 
ihrer  ersten  Aufdeckung  gewähren.  Das  bisher  vollständigste  Exemplar  war  das  von 
Rudolph  Weigel  (Kunstlager- Catalog  15.  Abtheilnng.  1844  p.  28.  Nr.  13441)  welches 
von  Lafreri  und  seinen  Nachfolgern  Duchetti,  Salamanca  und  Zolteriu s,  93  Blätter 
von  gleichzeitigen  Verlegern  25  (Nr.  94  — 118)  und  von  dem  späteren  N.  v.  Aelst  26 
(Nr.  119  —  144)  enthielt.  Das  von  uns  angebotene  Exemplar  enthält  167  Blätter,  welche 
ausschliesslich  aus  der  Lafrerischen  Officin  herrühren  und  wahrscheinlich  zum  ersten 
Male  ein  vollständiges  Exemplar  der  Sammlung  bilden.  Von  diesen  167  Tafeln  sind 
63  in  dem  Weigersehen  Exemplare  nicht  vorhanden  gewesen,  darunter  eine  Reihe 
Pläne  von  Rom,  von  denen  der  Hauptplan  bisher  gänzlich  unbekannt  war  (vgl.  Jor- 
dan, Topographie  I.  1  p.  88  No.  22  u.  p.  107  No.  57*).)  ferner  Stiche,  welche  zu  den 
vollendetsten  der  Kupferstecher-Kunst  zählen  und  andere  von  hervorragender  archaeo- 
logischer  Bedeutung.  21  Blätter  weichen  von  den  Weigel'schen  Exemplaren  ab;  theils 
sind  es  frühere  Abdrucksarten,  theils  waren  bei  Weigel  nur  Copien  vorhanden. 

In  der  folgenden  Beschreibung  haben  wir  die  des  Weigel'schen  Cataloges  zu 
Grande  gelegt  und  nur  die  dort  unbeschriebenen  Tafeln  näher  erläutert.  Die  Wei- 
gel'sche  Zahl  ist  am  Schlüsse  beigefügt;  bei  den  abweichenden  Exemplaren  in  eckigen 
Klammern. 

1.  Titel  im  Renaissancestyl  gestochen  von  St.  du  Perac.   (W.  1). 

2.  Urbis  Romae  descriptio.  General-Plan  der  Stadt  von  nugo  Pinardus  von  Chälons 
»Illustrissimo  atque  integerrimo  Maecenati  sno  Georgio  Card.  Armeniaco  Romae 
ldib.  Novembr.  M.  DL.  V.«  Jac.  Bossius  Belga  in  aes  incidebat.  Ex  typis 
et  diligentia  Ant.  Lafreri.  Aus  2  Tafeln  Imp.  Folio  zusammengesetzt  Vollstän- 
dig unbekannt. 

3.  Plan  von  Rom  vom  Süden  aus.  J.  Ant.  Dosius  delin.  Sebastianus  a  Regibus 
Clodiensis  in  aere  incidebat.  Cal.  Januar.  M.  D.  L.  X.  I.  Unbekannt. 

4.  Plan  von  Rom  vom  Osten  aus.  Marke  N.  B.  (N.  Beatrizet)  Fonnis  Anton.  La- 
frerii.  M.  D.  LV1II.  Unbekannt. 

5.  Plan  von  Rom  vom  Westen  aus.  Franciscus  Paciottus  delineav.  Ex  typis  et 
diligentia  Ant.  Lafreri.  M.  DLVII.  Unbekannt. 

*)  Wir  bemerken  ausdrücklich,  dass  die  beiden  von  Jordan  benutzten  >  im  Berliner 
Kunsthandel  vorgekommenen  Exemplare, c  welche  in  unserem  Besitze  waren,  nichts 
mit  dem  gegenwärtigen  Exemplar  zu  thnn  haben.  Beide  waren  sehr  anvollständig 
und  sind  jetzt  in  festen  Händen. 


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6  Anzeige-Blatt  Nr.  1. 


Lafreri,  Speeulum 

6.  Antiquae  Urbis  perfecta  imago  accuratissime  delineaU  iaxta  antiqua  vtsäga. 
Ambr.  Brambillas  pictor  in  hanc  formam  redoxit  1582.  Fonnis  Duchette.  (W.  [2J 

7.  Triumphbogen  des  Titus.  Lafreri  MDXLVlü  (wahrscheinlich  von  St.  Da  Pau). 
(W.  [22]). 

8.  Triumphbogen  des  Septimius  Severus.  Lafreri  MDXLVU.  (W.  23  ) 

9.  Triumphbogen  des  Constantinus.   Ant.  Lafrerii  Bomae.  (W.  24). 

10.  Porta  Maggiore.   Lafrerius  1549.  (W.  25). 

11.  Porta  S.  Lorenzo.   Lafreri  MDLXVI.  (W.  27). 

12.  Bogen  des  Gallienus.  (W.  26) 

13.  Bogen  des  Drusus.  (Tramozzini's  Adresse  ist  ausradirt   Vielleicht  von  N  Be* 
trizet).  Unbekannt 

14.  Das  Pantheon.   Mit  den  Aegyptischen  Bruchstücken.   Lafreri  1549.  0 

15.  Durchschnitt  des  Pantheon.  Lafreri  1553  mit  Massangaben  wohl  von  N 

16.  Tempel  Antonin's  und  der  Faustina.   Lafreri  1565.  (W.  19). 

17.  Thür  des  Tempels  des  Romulus  und  Remus,  jetzt  S.  Cosimo  und 
freri  1550.  (W.  20). 

18.  Tempel  der  Fortuna  Viriiis.   Tornasiv.  Barl,  exc  IL  D.  L.  (W.  7) 

19.  Tempel  des  Hercules  nebst  Grundriss.   Romae  1568.   Vor  jeder 

20.  Coliseum.   Lafreri  formis.   (Zustand  vor  der  Restauration.)   Radirung.  Capral- 
Blatt.  (W.  [12]). 

21.  Coliseum;  Restitution  mit  Einblick  von  der  linken  Seite.  (W.  13). 

22.  Amphitheatrum  Castrense.   Lafreri  1560.  (W.  14). 

23.  Amphitheater  in  Verona.  Lafreri  1560.  (W.  15).' 

24.  Theatrum  Marcelli.   Pyrro  Ligorio  Neap.  inve.  Romae  MDLV7II.   Michael  Ttv 
mozzini  formis.  (W.  [17]). 

25.  Die  Insula  Tiberina  mit  griechischer  Inschrift  von  St.  Du  Perac  (W.  3). 

26.  Jani  Quadrifrontis  Templum.   Lafreri  formis  1549.  (W.  [8]). 

27.  (Septizonium).   Das  Grabmal  des  Lucius  Septimius  Severus  in  Via  Appia.  L» 
freri  1546.  (W.  16). 

28.  Porticus  templi'Julii  Columnae  tres  cum  epistylii  parte.   Lafrerii  formis  M»L 
(wohl  von  N.  Beatrizet). 

29.  Castello  S.  Angelo.   Ant  Lafrerii  formis.  (Vom  Castell  aus). 

30.  Castello  Angelo.   (Von  der  Stadt  aus :  Vor  jeder  Adresse). 

31.  Vera  antiqui  Capitolii  descriptio  (3  Platten)  Adresse  des  Ant.  Salamanca.  ^ 
der  Beschreibung  bei  W  ei  gel  durchaus  abweichend,  da  die  Reiterstatue  Marc 
Aurels  sich  nicht  auf  demselben  befindet,  auch  sonst  die  Gebäude  lediglich  Phis 
tasiegebilde  zu  sein  scheinen.  (W.  [95]). 

32.  II  Tempio  d'Appolline.  Phantastisches  Blatt;  Marke:  ein  junges  Huhn.  Vi 
der  Adresse. 

33.  Mausoleum  Augusti.   St  Du  Perac  delin.  Impensis  Ant.  Lafrerii  1575. 

34.  Grabmal  des  Porsenna.  H.  Cock  excudebat.  —  Camino  ne  la  Camera 
il  Cardinale  S.  Angelo. 

35.  Thermae  Diocletianae  Pyrrus  Ligorius  veterum  monumentis  reliquiis  Bolognii 

terii  formis. 

36.  Castrum  Praetorium  Romae.    Nebst  Grundriss.   Bolognii  Zolterii  formis. 

37.  Ornithon  si?e  Aviarium  M.  Varronis.  Pyrro  Ligorio  inv.  Bolognii  Zolterii  forau 


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Anzeige -Blatt  Nr.  1. 


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Lafreri,  Speculum  magnificentiae  Komaiiae. 

38.  Circi  Flaminini  specimen  simulacro  Pyrrhi  Ligorii,  Mich.  Tramozini  Tabellia 
MDLIII.  (W.  [4]). 

39.  Circi  Maximi  descriptio  del.  per  Pyrrhum  Ligorium  Claudii  Ducheti  tabulis 
MDLXXXI.   Ambr.  Brambilla  fec.  (W.  [5]). 

40.  Naumachiae  deformatio.   Vor  jeder  Adresse.  (W.  [93]). 

41.  Porto  Claudio  Ostiense.   Bolognini  Zolterii  formis. 

42.  Portuum  Ostiensium  orthographia  per  St.  du  Perac.  Ambrosius  Brambila  fec 
(W.  [21]). 

43.  Sepulchrum  Cestj.  Lafreri  formis  MDXLVII.  (W.  10). 

44.  Metellae  Sepulchrum.   Lafreri  1549.  (W.  11). 

45.  Grabmal  des  Vibius  Marianus.   Lafreri  1551.  (W.  34). 

46.  Grabmal  des  Antonius  Antius  Lupus.   Lafreri  1551.  (W.  33). 

47.  Antonins-Säule  und  Obelisk  des  Vatican.   Lafrerii  formis.  Unbekannt. 

48.  Trajans  Säule.   Lafreri  formis.  Unbekannt. 

49.  Trajans -Säule  ohne  Basreliefs  mit  Durchschnitten  und  Vermessungen.  Lafreri 
formis.  (W.  30). 

50.  Obelisci  S.  Machuti  delineatio.  (W.  29). 

51.  Obelisci  Vaticani  effigies.  Lafreri  formis  1550. 

52.  Schiffssäule  des  Duilius.  Meta  sudans.  Lafreri  MDLXXV.  Früher  Druck  (W.  [31]). 

53.  Gewundene  Säule  mit  Blätterschmack.    Ant.  Lafrerii.  (W.  32). 
54  u  56.  Die  Waffen  des  Marius.  (W.  43u.44). 

56  u.  57.  Acgyptischer  Mumienkasten  mit  Deckel.  (W.  130). 

58.  Corinthischer  Sims  mit  Eckstücken  und  Vermessungen.  Marke:  AL.  1555  Capital- 
Blatt.   Vor  jeder  Adresse.  Unbekannt. 

59.  Der  Apollo  von  Belvedere.   Lafreri  1552  (vor  der  Restauration).  (W.  66). 

60.  Der  Farnesische  Hercules.   Jacobus  Bossius  incidit.   Ant.  Lafrerius  aeneis  for- 
mis expressit  MDLXII. 

61.  Hercules  mit  den  Aepfeln  der  Hesperiden.  Diana  incidebat  1581  Claudii  Duchetti 
formis.  (W.  [86)). 

62.  Statue  des  Meleager.  Lafrerius  MDLV.  (W.  58). 

63.  Commodus  mit  der  Victoria  in  einer  Nische.  P.  P.  fe.  Claudi  Ducheti  formis 
1581.  (W.  103). 

64.  Statue  König  Pyrrhus.   Jacobus  Bossius  Belga  incidit  Ant.  Salamanca  delineavit 
MDLXII.  (W.  57). 

65.  Flora.   Ferrando  Berteli  exeudebat.  (W.  63). 

66.  Hermaphrodit  des  Palazzo  Farnese.   Lafreri  MDLII.  (W.  67). 

67.  Altarstück  mit  Statue  des  Jupiter  im  Capitol.   Ant.  Sal.  exc.  (W.  97). 

68.  »Secondo  Tenpio  de  Giove  in  Capitolio  in  Rom.«   Altarstück.  Ant.   Sal.  exc. 

69.  Altarstück  mit  Statue  des  Cupido  im  Quirinal    Ant.  Sal.  exc.  (W.  98). 

70.  Der  Fischerknabe.   Lafreri  MDLXVH.   (W.  65). 

71.  Der  Dornauszieher.   Diana  incidebat.  Cl.  Ducheti  formis  1581. 

72.  Der  Dornauszieher.   Romae  in  Capitolio.   Marke  RS. 

73.  Alter  mit  Schlauch  auf  einem  Brunnen.  Reiche  Compositum.   P.  Perrot  f.  1581. 
Romae.  Ducheti  formis. 

74.  Laochoon.   Romae  in  Palatio  Pont  in  loco  qui  volgo  dicitur  Belvedere.  (W.  50). 

75.  Die  Roma-victrix  und  die  gefangenen  numidischen  Könige.  (W.  49). 


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Anzeige -Blatt  Nr.  1. 


Lafreri,  Speculum  magnificentiae  Roman  ae. 

76.  Hercules  mit  dem  Bachuskind.   C.  (  ort.  fec.  vor  der  Adresse.  (W  [62]). 

77.  Krieger  mit  Kind.   Com.  Cort  fec.  1574.  Ant.  Lafrerii.  (W.  105). 

78.  Faun  mit  Knaben,  in  hortis  Federici  Cardinalis  CaesiL  (W.  104). 

79.  Commodus  als  Hercules.   Lafreri  1550.  (W.  59). 

80.  Venus  und  Amor.    Abgeschliffene  Adresse  des  BertellL  MDLXI.  (W.  04). 

81.  Gruppe  der  drei  Grazien.   Vor  jeder  Adresse.  (W.  [68]). 

82.  Oceanus  MDLX.  (W.  55). 

83.  Der  Tibergott.   Lafrerii  formis  excvsum  (W.  54). 

84.  Der  Nilgott.   Lafrerii  tormis.  (W.  63). 

85.  Statue  des  Marforio.  (W.  60). 

86.  Statue  des  Pasquino.   Lafreri  MDL.  (W.  61). 

87.  Reiterstatue  des  Marc- Aurel.   NB  fec.  Lafreri  MDXLVI1I.  (W.  56). 

88.  Die  Rossebändiger.   Lafreri  MDXLVI.  (W.  51). 

89.  Dieselben  von  der  Gegenseite.   Lafreri  MDL.  (W.  52). 

90.  Die  säugende  Wölfin  im  Capitol.   Lafreri  MDLII.  (W.  48). 

91.  Der  Farnesische  Stier.  Diana  Mantuana  incidebat  Romae  1581.  Claudii  Duck*:1 
formis. 

92.  Büste  des  Aristoteles.    Aene.  Vic.  Parm.  incideb.  Anno  MDXLVI.    Vor  kr 
Adresse.  (W.  [70]). 

93.  Büste  des  Livius.   Ferando  Berteiii  excud.  1576.  (W.  [69]). 

94.  Opferhandlung.  Relief  der  Säule  d.  M.  Aurelius.  Lafreri  formis  MDLXV 
Marke  L.  D. 

95.  Triumph  Marc  Aurels.   Lafreri  MDLX.  (W.  39). 

96.  Schlacht  der  Römer  gegen  die  Dacier.   Lafreri  1553.   Marke  NB.  (W.  40). 

97.  Andres  Blatt  gleichen  Inhalts.   Gapital-Blatt  vor  der  Adresse. 

98.  Seeschlacht  von  der  Trajans- Säule.  Romae  Ant.  Lafreri.  Marke  B.  in  eines 
Würfel.  Capital-Blatt. 

99.  Anderes  Blatt  gleichen  Inhalts.  Pulidoro  inventor.  M.  L.  cum  privilegio.  PracaJ- 
volles  Blatt  in  kostbarstem  Aetzdrucke. 

100.  Triumphzug  aus  der  Trajans-S&ule.   Sumptum  ex  fragmentis  antiquitatum 
manae.   Ant.  Lafrerii  formis.    Marke  B.  in  einem  Würfel. 

101  u  102.  Amazonenschlacht  auf  dem  Sarcophag  im  Capitol.  1559.  (W.  45). 

103.  Sarcophag  mit  Baccbuskindern.   Lafreri  MDL1II.  (W.  46). 

104.  Fries  mit  Meeresgottheiten.  Opus.  hoc.  antiquo.  sculp.  reperitur.  Rarennae.  iz 
aed  Divi.  Vitalis.  M.  D.  X.  Villi.  Capitalblatt. 

105  u.  106.  Zwei  Musicirende  und  eine  Tanzende.  —  Ein  Musicirender  und  zwei  Tan- 
zende, wahrscheinlich  nach  Fresken  in  den  Titusbädern. 

107.  Ceres  mit  Amor  und  Hekate.  —  Silen  mit  zwei  Bachusknaben.  U  uz  erschautes* 
Doppelplatte  nach  Reliefs.  Marke  J.  BO.  —  Priapisches  Fest  nach  einem  Sar- 
cophag-Relief.   Marke  B.  in  einem  Würfel. 

108.  Fest  des  Dionysos.   Lafreri  MDXLV1II.  (W.  42). 

109.  Opfer  auf  dem  Campus  Martius.   Lafreri  1553.  (W.  41). 

110.  Aehnliches  Blatt.   Nach  einem  Farnesischen  Relief.   Vor  jeder  Schrift. 

111.  Mithras  als  Stiertödter  mit  Randbildern.   Lafreri  MDLXVIII.  (W.  35.) 

112.  tfriese  mit  Opfergeräthschaften.  (W.  37). 

113-115   Wilde  Thiere  nach  Wandgemälden.    Formis  Lafreris  (W.  74—76). 


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Anzeige -Blatt  Nr.  1. 


Lafreri,  Speeulum  magnificentiae  Romanae. 

116—118.  Mythologische  Darstellungen  nach  Gemmen.  Prachtvolle  Abdrücke  ganz 
in  der  Art,  wie  beim  WeigeFschen  Exemplar.  (W.  71  -73).  • 

119.  Friese  mit  Pflanzen  -  Arabesken  aus  dem  Hause  des  Cardinais  Andreas  a  Valle. 
Lafreri  MDLXI. 

120.  Calendarium  mit  Zirkel  und  Zollstab.  (W.  38). 

121.  Inschrift-Tafel  mit  römischen  Feldzeichen.   Lafreri  MDL1.  (W.  36). 

122.  Grabmal  Julius  II.  in  S.  Peter  ad  Vincula.  Ant.  Salamanca  exc.  Romae  MDLIIII- 
(W.  87). 

123.  Porta  Pia.  Portam  Piam  a  Michaelis  Angeli  Buonaroti  exemplari  accuratissim  e 
delineatum  Romae  MDLXVIII  ex  typis  Bart.  Faleti.   Mit  Grundriss. 

124.  Areae  Capitolinae  ex  Michaelis  Angeli  Bonaroti  ichnographia  Romae  MDLXVII. 

125.  Das  Capitol  mit  dem  Seitengebäude  und  der  Bildsäule  des  Marc  Aurel  vor  der 
Gesammt-Restauration.  (W.  [18]). 

126.  Das  Capitol  mit  beiden  Seiten- Palästen  und  der  Bildsäule  des  Marc  Aurel  nach 
Michel  Angelo's  Restauration  von  St.  du  Perac.  Romae  MDLXVIII.  ex  typis 
Bartolomi  Faleti.  (W.  89). 

127.  Das  Innere  des  Senatoren-Palastes  im  Capitol.    Vor  der  Adresse. 

128.  Facade  des  Senatoren-Palastes.  Romae  MDLXVIII  ex  typis  bart.  Faleti. 

129.  Aedis  D.  Petri  ichnographia  ex  ipso  Ant.  Sancti  Galli  exemplari  Romae  MDXLVIIII 
Ant.  Sala.  excudebat.  (W.  [101]). 

130.  Aedis  D.  Petri  orthographia  ex  ipso  Ant.  Sancti  Galli  exemplari  Romae  M  DXLVIIII. 

131.  Forma  Templi  D.  Petri  in  Vaticano  Antonius  S.  Galli  inventor  Antonius  Labac- 
cus  eiua  discip.  effecta.  Ant.  Sal.  excud.  Romae  MDXLVIII.  (Querdurchschnitt). 
(W.  [100]). 

132.  Grundriss  der  Peterskirche  nach  Michel  Angelo  von  St.  du  Perac.  MDLXIX. 
(W.  82). 

133.  Die  Peterskirche  nach  Michel  Angelo  von  St.  du  Perac.  (W.  83). 

134.  Durchschnitt  der  Peterskirche  nach  Michel  Angelo  von  St.  du  Perac.  (W.  84). 

135.  Facade  der  Peterskirche  Michael  Angelus  Bonarotus  inuentor  Romae  Vincentius 
Lochinu8  exc.  MDLX1III. 

136.  Die  Kuppel  mit  dem  Dachwerk  der  Peterskirche  nach  San  Gallo  und  Michel 
Angelo  gest.  von  J.  Bos.   Lafreri  1561.  (W.  85). 

137.  Der  Vatican  aus  der  Vogelperspective  Marius  Kartanis  fec.  Romae  1574.  (W.  [102]). 

138.  Grundriss  von  S.  Maria  Maggiore  Joannes  Bapt.  de  Caualleriis  anno  1567. 

139.  Porticus  von  S.  Maria  Maggiore.  J.  B.  de  Caualleriis  incidebat  Perini  de  Guar- 
lotis  excudebat  1568. 

140.  Eine  Wand  von  S.  Maria  Maggiore. 

141.  Hintere  Facade  von  S.  Maria  Maggiore.  Opus  J.  B.  de  CavalleriU  cum  privi- 
legio  Perini  de  Guarlotis  1561. 

142.  Facade  und  Grundriss  des  Giesü.  Jacobo  Vignola  inventore  M.  Cartarus  incide- 
bat MDLXVIII 

143.  Grundriss  von  S.  Paolo  fuore  le  mure. 

144.  Durchschnitt  des  Baptisterium  im  Lateran.  Ant.  Lafreri  exc.  (W.  6). 
14Ö.  Tempel  der  Sta  Scala  Romae  MDLXVIII. 

146.  Tempelchen  des  Bramante(?). 

147.  Grundriss  und  Durchschnitt  desselben. 


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Anzeige -Blatt  Nr.  1. 


Lafreri,  Speculum  magnificentiae  Romanae. 

148.  Facade  und  Durchschnitt  eines  Tempels.  Jacobi  Vignola  architetto  inventore. 

149.  Aeussere  Facade  des  Palazzo  Farnese.   Lefrerii  formis  MDLXVI1II.  ^W.  80). 

150.  Innere  Ansicht  des  Palazzo  Farnese.   Lafreri  MDLX.  (W.  81). 

151.  Thür  (nebst  Grundriss)  im  Palazzo  Farnese. 

152.  Thür  zur  Cancelleria  gegenüber  dem  Palazzo  Farnese  (bezeichnet  no  pero  frtta). 

153.  Detail  derselben. 

154.  Palast  Pauli  Stacii.  Lafreri  1549.  (W.  79). 

155.  Facade  eines  Hauses  von  Raphael.   Lafreri  1549.  (W.  77). 

156.  Facade  und  Seitenflügel  des  Palastes  Alberini.  (W.  78). 

157.  Facade  des  Palastes  Spada(?). 

158.  Scenografia  del  Palazzo  di  Caprarola  inventione  di  Jacopo  Barotio  Tignola.  F. 

Villamoena  fec.  1617. 

159.  Villa  d'Este  in  Tivoli,   Roma  presso  Claudio  Duchetto  1581.  (W.  [90]). 

160.  Neptun-Brunnen  in  Bologna.  MDLXX.  Domi  Tibal.  incidit  Bono.  cum  privilegio. 

161.  Päpstliche  Segnung  von  der  Loggia  der  Peterskirche.  Ambrosius  Bram.  fec. 
formis  Claudü  Duchetti.  (W.  [92]). 

162.  Dissigno  del  Torneamento  fatto  il  lune  di  Carnovale  in  Roma  nel  Thcatro  Ya- 
ticano.   Ant.  Lafreri  formis  1565.   Stefanus  Duperac  fecit. 

163.  Castello  S.  Angelo  con  la  Girandola.  J.  Ambr.  Bram.  fec.  1579.  Claudi  Duchetti 
formis. 

164.  Le  sette  Chiese  di  Roma.  1575.   Ant.  Lafrerii  Roma. 

165.  Empfang  des  Grossherzogs  von  Toscana  in  der  Sala  Regia  im  Vatican  18,  Febr. 
1570.  (W.  91). 

166.  Concil  zu  Trident.   Claudi  Ducheti  formis  MDLXI1I1I. 

167.  Omnium  imperatorum  a  C.  Jul.  Caesare  ad  annum  praesentem  icones.  Ambr 
Brambilla  pictor  D.  D.  Romae  Claudü  Ducheti  Nepotis  Antonii  Lafrerii  formis 
1582. 


P 


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Anzeige-Blatt 

zum 

Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  classischen  Alterthumswissenschaft. 


1878.  —  Nr.  2. 


Das  Anzeige -Blatt  enthält:  Erste  Abtheilung:  Anzeigen  über  den  Fortgang 
des  Jahresberichtes.  —  Repliken  zu  den  Jahresberichten.  Dieselben  werden,  soweit 
sie  nicht  von  der  Redaction  zur  Gratis-Aufnahme  bestimmt  werden,  zum  Preise  von 
'30  Pfennigen  für  die  Zeile  aufgenommen.  —  Buchhandlerische  Anzeigen.  S.  11—14.  — 
Zweite  Abteilung:  Necrologe  der  verstorbenen  Philologen  und  Alterthumsforscher 
von  Conrad  Bursian.  S.  7— 26. 


Mittbeilungen  über  den  Fortgang  des  Jahresberichtes. 

Die  Fortsetzung  des  Berichtes  über  Xenophon  von  Herrn  Oberlehrer 
Dr.  W.  Nitsche  konnte  bisher  aus  äusseren  Gründen  nicht  geliefert 
werden.  Sie  wird  aber  in  einem  der  nächsten  Hefte  bis  zum  Schlüsse 
geführt  werden. 


Anzeigen. 


XXXIII.  Versammlung  deutscher  Philologen  und  Schulmänner. 

Nach  dem  zu  Wiesbaden  im  vorigen  Jahre  gefassten  Beschlüsse  wird  die  XXX11I. 
Versammlung  deutscher  Philologen  und  Schulmänner  in  Gera  stattfinden. 

Da  Seine  Durchlaucht  der  Fürst  die  statutengemasse  höchste  Genehmigung  zur 
Abhaltung  des  Congresses  ertheilt  haben,  so  schreiben  wir  hierdurch  die  Versammlung 
auf  die  Zeit  vom  30.  September  bis  3.  Oktober  1878  aus  und  laden  alle  Fach-  und 
Berufsgenossen  zu  zahlreicher  Beteiligung  ein  mit  der  Bitte,  sich  wegen  Beschaffung 
guter  und  billiger  Quartiere  möglichst  frühzeitig  an  den  mitunterzeichneten  Dir.  Dr. 
Grumme  in  Gera  wenden  zu  wollen.  Vorträge  und  Thesen  sowohl  für  die  Plenar- 
sitzungen wie  für  die  Sectionen  bitten  wir  baldigst  anzumelden. 

Gera  und  Jena 

Direktor  Grumme.  Professor  Delbrück. 


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Anzeige  -  Blatt  Nr.  2. 


Aufruf! 

Lehrs'  Name  gehört  der  Unsterblichkeit  an.  Aher  auch  der  Stätte, 
an  der  seine  sterblichen  Ueberreste  der  Erde  übergeben  sind,  gebührt 
ein  die  Geschlechter  überdauerndes,  von  der  Dankbarkeit  und  Ver- 
ehrung seiner  Schüler  und  Freunde  Zeugniss  ablegendes  Denkmal. 

Das  unterzeichnete  Comite  erlaubt  sich  an  Alle ,  die  dem  Verstor- 
benen persönlich  nahe  gestanden  oder  durch  Wort  oder  Schrift  ?on 
ihm  Anregung  empfangen  haben,  die  Bitte  zu  richten,  es  zur  Herstellung 
eines  des  grossen  Gelehrten  würdigen  Grabmonuments  mit  Geldbeiträgen 
zu  unterstützen,  die  der  mitunterzeichnete  pp.  Kammer  (Hinter-Trag- 
heim  Nr.  29)  in  Empfang  zu  nehmen  bereit  ist. 

Königsberg,  im  Juni  1878. 

Dr.  R.  Arnoldt,  Gymnasiallehrer.  Dr.  H.  Baiimgart,  Gymnasiallehrer  and 
Privatdocent.  Dr.  J.  Caspary,  Professor.  Dr.  F.  Dahn,  Professor. 
Dr.  Fr.  von  Fahren  he  id.  Rittergutsbesitzer  auf  Beynuhnen.  Dr.  L.  Fried- 
länder, Professor.  Dr.  E.  Hay,  prakt.  Arzt.  Dr.  E.  Kammer,  Gym- 
nasialprofessor. E.  Naumann,  Kaufmann.  Dr.  Fr.  Rühl,  Professor. 
Dr.  0,  Schade,  Professor.  Dr.  A.  Viertel,  Oberlehrer. 
Dr.  J.  Walter,  Professor. 
Zur  Annahme  von  Beiträgen  erklären  sich  bereit 

Berlin  W,  Unter  den  Linden  17. 1.      C   CalvarV  &  Co 

den  28.  Juni  1878.  "  J 

Buchhandlung. 

Buchhändlerische  Anzeigen. 

Im  Verlage  von  Richard  Mühlmann  in  Halle  a./S.  ist  soeben  erschienen: 

Krohn,  A.,  Znr  Platonischen  Frage.   Sendschreiben  an  Herrn  Prof. 
Dr.  E.  Zell  er.    Gr.  8.    Brosch.  3  M.  60  Pf. 

Von  demselben  Verfasser  erschien  früher: 

Studien  zur  Sokratisch-Pl atonischen  Literatur.  Band  I.  Der  Platonische 
Staat    Gr.  8.    Brosch.  9  M. 

Sokrates  und  Xenophon.   Gr.  8.   Brosch.  4  M.  50  Pf. 


Von  J.  Rentel's  Antiquariat  in  Potsdam  ist  zu  beziehen : 

Bindseil,  H.  E.  eoncordantiae  omnium  Tocum  canninum  integr.  et  fragro.  Pin- 
dari.   Berl.  1875.  br.  gr.  4<>.   Ladenpr.  18  M.  für  8M. 

Demosthenes  in  Midiam  cum  annot.  crit  et  exeg  cur.  Phil.  Buttmann  Ed.  V. 
Berol.  1864  br.  (etw.  fleck.)  Ladenpr.  3  M.  für  l  M.  50  Pr 


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Anzeige- Blatt  Nr.  2. 


13 


Im  Verlage  der  Fried  r.  Korn 'sehen  Buchhandlung  in  Nürnberg  ist  nun  voll- 
ständig erschienen  und  kann  durch  jede  Buchhandlung  bezogen  werden: 

Die  antiken  Thongefässe 

in  ihrer  Bedeutung  für  moderne  Gefässindustrie. 

Mit  Unterstützung  des  k.  b.  Staatsministcriums  des  Innern,  herausgegeben  vom  bayr. 
Gewerbe-Mus  cum,  bearbeitet  von  Dr.  J  Stockbauer  und  Prof  Dr.  II.  Otto. 

Folio.   Preis  M..  22,50. 

Das  Werk  dürfte  strebsamen  Industriellen  auf  dem  Gebiete  der  ganzen  Gefäss- 
industrie, besonders  aber  in  Thon-  und  Glaswaaren  zur  stilgerechten  Fabrikation, 
ebenso  als  Vorlage  allen  polytechnischen  und  kunstgewerblichen  Fach- 
und  Fortbildungsschulen  und  Gewerbemuseen  von  hohem  Wertho  sein. 
Dasselbe  behandelt  in  seinen  einzelnen  Theilen:  Die  Fussbildungen  der  Gefässe.  Die 
Dekoration  am  untern  Theile  des  Gefässkörpers.  Die  Bildungen  und  Dekoration  des 
Gefässhalses.  Die  Mundbildungen.  Die  Randverzierungen.  Die  Deckeldekorationen. 
Die  Bildung  und  Verzierung  der  Henkel  und  Henkelansätze.  Endlich  die  auf  Vasen- 
malerei abgebildeten  Stick-  und  Webemuster  im  Gegensatz  zu  ähnlichen  aber  gemalten 
Ornamenten. 

Probelieferungen  behufs  Einsichtnahme  stehen  auf  Verlangen  gratis  zu  Diensten. 


Im  Verlage  der  Friedr,  Korn'schen  Buchhandlung  in  Nürnberg  ist  nun  voll- 
ständig erschienen  und  kann  durch  jede  Buchhandlung  bezogen  werden: 

Gefässe 

der 

Deutschen  Renaissance 

(Punzen  -  -Arbeiten) 

herausgegeben  vom  bayrischen  Gewerbe-Moseum  in  Nürnberg.  Enthaltend  Titel 
und  Vorwort  und  9  Blätter  Abbildungen  von  Goldschmiedearbeiten  und  zu  Trinkkannen 
Flaschen,  Bechern,  einfachen  und  Doppel  -  Pokalen ,  welche  ein  bis  jetzt  noch  unbe- 
kannter Meister  des  16.  Jahrhunderts  entwarf  und  in  Punzenmanier  vervielfältigte 

Preis  8  M. 

Dieses  Werk  ist  vor  allen  für  praktische  Gold-  und  Silberarbeiter,  für  gewerb- 
liche Fach-  und  Fortbildungsschulen,  Real-  und  Gewerbeschulen,  überhaupt  für 
den  zeichnenden  Unterricht  von  hervorragendem  Interesse.  Von  demselben  Meister 
wurden  vom  k.  k.  Oster.  Museum  für  Kunst  und  Industrie  eine  Sammlung  von 
12  Blättern  ausgegeben  und  dürfte  dieses  Werk  desshalb  eine  Fortsetzung  von  jenem 
bilden. 


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Anzeige -Blatt  Nr.  2. 


S.  CAL VARY  &  Co. 

BERLIN  W.  Unter  den  Linden  17. 


CHARIKLES. 

Bilder  altgriechischer  Sitte, 
zur  genaueren  Kenntniss  des  griechisclien  Lebens 

entworfen  von 

Wilhelm  Adolph  Becker. 

Neu  bearbeitet  von 

Hermann  Göll. 

Vollständig  erschienen. 

3  Bände.  XVI.  328.  379.  425  Seiten.    Mark  18. 

Diese  neue  Ausgabe  des  bekannten  Buches  bezweckt  in  erhöhtem  Grade 
den  von  Becker  gegebenen  Stoff  zur  Kenntniss  des  griechischen  Lebens  zu 
verwerthen.   Der  Roman  ist  in  seiner  Darstellung  unverändert  geblieben,  da- 

§egen  sind  die  Anmerkungen  und  namentlich  die  Excurse  so  erweitert,  dass 
ieselben  ein,  auf  den  neuesten  Forschungen  beruhendes  Gesammtbild  der  grie- 
chischen Alterthumskunde  geben.  Hierbei  ist  der  Bearbeiter  bemüht  gewesen, 
auch  die  politischen  und  Sacral- Alterthümer  zu  berücksichtigen,  so  dass  es 
dem  Leser  möglich  wird,  auch  in  diesen,  von  Becker  weniger  behandelten 
Theilen  der  Alterthumskunde  sich  genügend  zu  unterrichten. 


S.  CALVARY  &  CO. 

Buchhandlung  und  Antiquariat 

liefern: 

Antiquities  of  Cyprus. 

Entdeckt  vom  General  P.  di  Cesnola. 

36  Tafeln  Fol. 

Phototypogr.  nach  einer  Auswahl  von  C.  T.  Newton,  aus  dem 

British  Museum  zu  London. 
London  1873.    (84  Shilling.)    80  Mark. 

Constantin  Carapanos. 

D0D0NE 

ET 

SES  RUINE S. 

VUI.  244  p.  in  4.  et  Atlas  de  LXIII  planches  in  folio. 

Paris  1878.    75  Mark. 


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BIOGRAPHISCHES  JAHRBUCH 

FÜR 

ALTERTHUMSKUNDE 

HERAUSGEGEBEN 
VON 

CONRAD  BURSIAN, 

ORD.  ÖFFENTL  PROFESSOR  DER  CLASSISCHEN  PHILOLOGIE 
AN  DER  UNIVERSITÄT  MÜNCHEN. 

ERSTER  JAHRGANG. 
1  8  7  8. 


BERLIN 
VERLAG  VON  S.  CALVARY  &  CO. 

ÄDCCCLXXIX. 


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Inhalts- Verzeichni  ss. 


Seite 

Adolph  Theodor  Hermann  Fritzsche   1 

Gustav  Heinrich  Clemens  Wilmanns   1 

Wilhelm  Sigismund  Tcuffel   2 

Albert  Forbiger   3 

Joseph  Emanuel  Ghislain  Roulez  .    4 

Raphael  Kühner   5 

Carl  Friedrich  Gottlob  Foertsch    .   7 

Otto  Koren   7 

Karl  Albert  Dobercnz     8 

Camille  de  la  Berge    9 

Rudolf  Hercher   9 

Gustav  Heinrich  Wagner   11 

Meinrad  Ott   11 

Charles  Thomas  Arnold   .13 

Christian  Heinrich  Plass                                        ...  13 

Karl  Lehrs.  Ein  Rückblick  auf  seine  wissenschaftlichen  Lei- 
stungen von  E.  Kammer   15 

Camille  van  Dessel   28 

Charalampis  Pampukis   28 

Carl  Friedrich  August  Nobbe   29 

Johann  Jacob  Müller   30 

Jean-Pierre  Charpentier   31 

Joseph  Naudet   31 

Karl  Tomaschek  von  K.  Schenk  1   32 

Wilhelm  Weissenborn  von  H.  Weissenborn   33 

F.  W.  A.  Mencke   38 

Wilhelm  George  Clark   39 

C.  van  Heusde  von  E.  B   40 

Jean  Theodor  Bergman   41 

Theodor  Ladewig   42 


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NEKROLOGE 


von 

Conrad  Bursian. 


Adolph  Theodor  Hermann  Fritzsche 

geb.  den  3.  Juni  1818,  gest.  den  9.  Februar  1878. 

Adolph  Theodor  Hermann  Fritzsche,  geboren  3.  Juni  1818 
in  Groitzsch  im  Königreich  Sachsen,  besuchte  die  Nicolaischule  in  Leip- 
zig und  studirte  daselbst  seit  1836  unter  Gottfried  Hermann,  zu  dessen 
eifrigsten  und  tüchtigsten  Schülern  er  zählt.  1844  habilitirte  er  sich  mit 
seiner  noch  heute  werthvollen  Dissertation  De  poetis  Graecorum  bucolicis 
in  Giessen,  wurde  dort  1840  zum  Professor  extr.  ernannt,  siedelte  aber 
1851  nach  Leipzig  über,  wo  er  seine  Lehrthätigkeit  besonders  auf  Pin- 
dar,  die  Tragiker  und  Theokrit,  Horaz  und  die  Elegiker,  Metrik  und  Gram- 
matik erstreckte  und  mit  vielem  Erfolge  eine  Societas  Graeca  leitete. 
Mit  besonderer  Vorliebe  behandelte  er  den  Theokrit,  den  er  mehrfach 
herausgab  (mit  deutschen  Anmerkungen  1857,  2.  Aufl.  1869;  mit  lateinischen 
Anmerkungen  1865-69),  und  Horaz,  dessen  Satiren  er  mit  einem  eingehen- 
den Commentar  bei  Teubner  1875  edirte.  Ausserdem  sind  von  grösseren 
Werken  noch  Aristotelis  nepl  <ptX(aQ.  Ethicorum  Nicomacheorum  liber  VHI 
et  IX,  Giessen  1847,  und  Aristotelis  Ethica  Eudemia,  Regensburg  1851, 
zu  verzeichnen,  während  eine  grosse  Menge  kleiner  Schriften  und  Ab- 
handlungen sein  feinsinniges  Verstandniss  der  classischen  Dichter  und 
seine  gründliche  Gelehrsamkeit  bekunden.  Seine  Verdienste  sind  auch 
äusserlich  nicht  ohne  die  verdiente  Anerkennung  geblieben ;  er  ward  1873 
zum  königl.  Sächsischen  Hofrath  ernannt  und  war  Ritter  des  königl. 
Schwedischen  Nordstern-  und  königl.  Preussischen  Kronen -Ordens.  Er 
starb  nach  kurzer  Krankheit  am  9.  Februar  1878. 


Gustav  Heinrich  Clemens  Wilmanns 

geb.  den  30.  December  1845,  gest.  den  6.  Marz  1878. 

Gustav  Heinrich  Clemens  Wilmanns,  einer  der  rüstigsten 
und  tüchtigsten  unter  den  jüngeren  Arbeitern  auf  dem  Gebiete  der  rö- 
mischen Epigraphik,  war  am  30.  December  1845  in  Jüterbogk  geboren, 
besuchte  von  Ostern  1855  an  das  Friedrich  -  Wilhelms  -  Gymnasium  in 


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2 


Nekrologe. 


Berlin  und  widmete  sich  von  Ostern  1864  an  auf  der  dortigen  Universi- 
tät philologischen  und  historischen  Studien  hauptsächlich  unter  Leitung 
M.  Haupts  und  Th.  Mommsen's.  Auf  Veranlassung  des  letzteren  unter- 
nahm er  kurz  nach  Beendigung  seiner  Studienzeit  eine  Reise  durch  die 
Steyermark  zu  epigraphischen  Zwecken,  von  welcher  er  mit  reicher  Aus- 
heute zurückkehrte.  Im  März  1869,  während  er  noch  sein  Probejahr  am 
Cöllnischen  Gymnasium  zu  Berlin  ablegte,  wurde  er  als  besoldeter  Do- 
cent  an  die  Universität  Dorpat  berufen,  die  er  schon  im  April  1872  wie- 
der verliess,  um  einem  Rufe  als  ausserordentlicher  Professor  der  alten 
Geschichte  an  der  Universität  Strassburg  Folge  zu  leisten.  Hier  wirkte 
er  (seit  25.  December  1876  als  ordentlicher  Professor)  sowohl  durch  Vor- 
lesungen als  durch  Leitung  von  Uebungen  im  Seminar  für  alte  Geschichte 
in  sehr  anregender  Weise  bis  zum  Herbst  1877,  wo  ihn  die  ersten  An- 
fälle eines  schweren  Leidens  trafen,  dem  er  am  6.  März  1878  in  Baden- 
Baden  erlag.  Den  Keim  zu  diesem  Leiden  haben  wahrscheinlich  die 
beiden  Reisen  nach  Afrika  gelegt,  welche  er,  die  erste  nach  Tunis  im 
Winter  1873/74,  die  zweite  nach  Algier  im  Winter  1875/76,  zum  Behuf 
der  Bearbeitung  der  römischen  Inschriften  der  Provinz  Africa  für  das 
Corpus  inscriptionum  latinarum  im  Auftrage  der  Akademie  der  Wissen- 
schaften zu  Berlin  unternahm:  leider  hat  er  diese  Arbeit,  die  ihn  bis 
zu  seinen  letzten  Lebenstagen  beschäftigte,  nicht  selbst  vollenden  können. 
Veröffentlicht  hat  er  ausser  seiner  Doctor-Dissertation  (De  sacerdotiorum 
populi  romani  quodam  genere,  Berlin  1868)  eine  Sammlung  lateinischer 
Inschriften  zum  Gebrauch  bei  Vorlesungen  und  epigraphischen  Uebungen 
unter  dem  Titel:  »Exempla  inscriptionum  latinarum  in  usum  praecipue 
academicumt  (2  Bände,  Berlin  1873)  und  eine  treffliche  kleine  Abhandlung 
»die  Römische  Lagerstadt  Africa's«  welche  er  als  seinen  Beitrag  zu  den 
»Commentationes  philologae  in  honorem  Th.  Mommseni  scripserunt  amicit 
(Berlin  1877,  S.  190—212)  beigesteuert  hat. 


Wilhelm  Sigismund  Teuffei 

geb.  den  27.  September  1820,  gest.  den  8.  März  1878. 

Wilhelm  Sigismund  Teuffei,  geboren  zu  Ludwigsburg  den 
27.  September  1820,  studirte,  nachdem  er  seine  Vorbildung  zuerst  auf 
dem  Gymnasium  in  Stuttgart,  dann  m  dem  niedcrn  Seminar  (Ober-Gym- 
nasium) zu  Urach  erhalten  hatte,  in  den  Jahren  1838  —  42  im  evan- 
gelisch-theologischen Seminar  (dem  sogenannten  Stift)  zu  Tübingen  Theo- 
logie und  Philologie,  unternahm  nach  Vollendung  seiner  Studien  eine 
Studienreise  nach  Norddeutschland,  besonders  nach  Berlin  und  Leipzig, 
und  habilitirte  sich  1844  als  Privat-Docent  an  der  Universität  Tübingen 
mit  dem  Schriftchen  »De  Iuliano  imperatore  christianismi  contemptore 


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Nekrologe.  3 

et  osore«.  1847  ging  er  als  Hülfslehrer  an  das  Ober -Gymnasium  nach 
Stuttgart,  kehrte  aber,  da  diese  Stelle  durch  die  Landstände  gestrichen 
wurde,  nach  Tübingen  zurück,  wo  er  1849  zum  ausserordentlichen,  1857 
zum  ordentlichen  Professor  der  classischen  Philologie  ernannt  wurde. 
Als  solcher  und  als  Director  des  philologischen  Seminars  hat  er  eifrig 
und  erfolgreich  gewirkt  bis  zum  Herbst  1877,  wo  seine  Thätigkeit  durch 
ein  Nierenleiden  unterbrochen  wurde,  dem  er  am  8.  März  1878  erlag. 
Seine  Vorlesungen  betrafen  hauptsächlich  griechische  und  römische  Litera- 
turgeschichte,  antike  Metrik,  Exegese  des  Aristophanes,  Piaton,  Plau- 
tus,  Horaz,  Cicero  u.  a.  Auch  seine  sehr  ausgebreitete  litterarische 
Thätigkeit  erstreckte  sich  in  erster  Linie  auf  römische  und  griechische 
Literaturgeschichte.  In  der  Real-Encyclopädie  der  classischen  Alter- 
thumswissenschaft,  welche  er  nach  dem  Tode  des  Herausgebers  August 
Pauly,  von  Band  IV  an,  im  Vereine  mit  seinem  Collegen  Chr.  Walz  fort- 
setzte (die  Neubearbeitung  des  ersten  Bandes,  1864—66,  hat  er  allein  redi- 
girt),  hat  er  eine  beträchtliche  Anzahl  literarhistorischer  Artikel  geliefert; 
e  ine  Reihe  zuerst  einzeln  erschienener  Aufsätze  von  ihm  aus  diesem  Gebiete 
sind  gesammelt  unter  dem  Titel :  »Studien  und  Charakteristiken  zur  griechi- 
schen upd  römischen  sowie  zur  deutschen  Literaturgeschichte«,  Leipzig 
1871;  seine  zuerst  im  Jahre  1870  veröffentlichte,  durch  Vollständigkeit 
und  Uebersichtlichkeit  ausgezeichnete  »Geschichte  der  römischen  Litera- 
tur« ist  1875  bereits  in  dritter  Auflage  erschienen.  Zur  Bearbeitung 
eines  nach  demselben  Plane  angelegten  Werkes  über  die  Geschichte  der 
griechischen  Literatur,  zu  welchem  er  selbst  die  Geschichte  der  Lyrik 
und  des  Drama  liefern  wollte,  hatte  er  sich  mit  einigen  anderen  Gelehr- 
ten vereinigt;  als  Proben  oder  Vorläufer  derselben  können  seine  Pro- 
gramme »Ueber  des  Aeschylos  Promethie  und  Orestie«  (1867)  und  »Ueber- 
sicht  der  platonischen  Literatur«  (1874)  bezeichnet  werden.  Ferner  haben 
wir  von  ihm  Ausgaben  der  Wolken  des  Aristophanes  mit  lateinischen 
(1856  und  1863)  und  mit  deutschen  Anmerkungen  (1867)  und  der  Perser 
der  Aeschylos  mit  deutschen  Anmerkungen  (1866  und  1875).  Zu  Kirch- 
ners Ausgabe  der  Satiren  des  Horatius  hat  er  die  den  Commentar  zum 
zweiten  Buche  enthaltende  zweite  Abtheilung  des  zweiten  Bandes  (1857) 
geliefert.  Endlich  sind  verschiedene,  theils  prosaische,  theils  metrische 
Uebersetzungen  griechischer  und  römischer  Klassiker  in  der  bei  Metzler 
in  Stuttgart  erschienenen  Sammlung  von  ihm  verfasst. 


Albert  Forbiger 

geb.  den  2.  November  1798,  gest.  den  11.  März  1878. 

Albert  Forbiger,  geboren  den  2.  November  1798  in  Leipzig, 
besuchte  von  1806  bis  1815  die  Nicolaischule,  an  deren  Spitze  sein  Vater, 
Gottlieb  Samuel  Forbiger,  über  30  Jahre  lang  (1795  bis  1828)  als  Rector 


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Nekrologe. 


stand,  studirte  von  1815 — 1819  an  der  Universität  Leipzig  Theologie 
nnd  Philosophie  und  habilitirte  sich  am  8.  Juli  1824  als  Privatdocent 
mit  der  Abhandlung  »De  T.  Lucretii  Cari  carmine  a  scriptore  serioris 
aetatis  denuo  pertractato;  doch  gab  er  die  akademische  Garhere  bald 
auf,  nachdem  er  im  Herbst- 1824  eine  Anstellung  als  sechster  ordentlicher 
Lehrer  an  der  Nicolaischule  erhalten  hatte.  Hier  avancirte  er  1828  zum 
Tort  ins,  1835  zum  Conrector:  1863  wurde  er  emeritirt  und  zog  bald 
darauf  nach  Dresden,  wo  er  bis  zu  seinem  am  11.  März  1878  erfolgten 
Tode  in  gelehrter,  ganz  der  schriftstellerischen  Thätigkeit  gewidmeter 
Müsse  lebte.   Die  schriftstellerischen  Arbeiten  seiner  früheren  Jahre  be- 
zogen sich,  abgesehen  von  einigen  für  die  Schule  bestimmten  Werken 
(»Aufgaben  zur  Bildung  des  lateinischen  Stils«  1832,  6.  Auflage  1868, 
und  »deutsch-lateinisches  Handwörterbuch«  1826,  zweite  Bearbeitung  1856), 
theils  auf  römische  Dichter,  theils  auf  die  alte  Geographie.  Wie  ihm 
überhaupt  mehr  Sammelfleiss  als  Schärfe  des  Urtheils  eigen  war,  so  sind 
auch  seine  Arbeiten  auf  diesen  beiden  Gebieten  wesentlich  compüatori- 
scher  Natur;  so  auf  ersterem  die  Ausgaben  des  Lucretius  (Leipzig  1828) 
und  des  Virgilius  (drei  Bände,  Leipzig  1836—1839;  4.  Aurlage  1872  bis 
1874),  auf  letzterem  sein  umfängliches  Handbuch  der  alten  Geographie 
aus  den  Quellen  bearbeitet  (drei  Bände,  Leipzig  1842—  1846),  dessen 
dritten  Band  er  noch  kurz  vor  seinem  Lebensende  in  verkürzter  aber 
vielfach  verbesserter  Bearbeitung  unter  dem  Titel  »Handbuch  der  alten 
Geographie  von  Europa«  (Hamburg  1877)  neu  herausgegeben  hat,  ferner 
seine  Bearbeitung  zahlreicher  geographischer  Artikel  in  Paulys  Real- 
Encyklopädie  der  klassischen  Alterthumswissenschaft  und  seine  Ueber- 
setzung  der  Geographie  des  Strabon  mit  erläuternden  Anmerkungen  (Stutt- 
gart 1856—1862).   Noch  im  höheren  Alter  überraschte  er  die  gelehrte 
Welt  mit  einem  umfänglich  angelegten  Werke  unter  dem  Titel  »Hellas 
und  Rom.   Populäre  Darstellung  des  öffentlichen  und  häuslichen  Lebens 
der  Griechen  und  Römer« ;  erste  Abtheilung  »Rom  im  Zeitalter  der  An- 
tonine« (drei  Bände,  Leipzig  1871  —  1874;  2.  Auflage  des  ersten  Bandes 
1877);  zweite  Abtheilung  »Griechenland  im  Zeitalter  des  Perikles«  (zwei 
Bände,  ebendaselbst  1875-1878). 


Joseph  Emanuel  Ghislain  Roulez 

geb.  den  6.  Februar  1808,  gest.  den  16.  März  1878. 
Joseph  Emmanuel  Ghislain  Roulez,  neben  J.  de  Witte  der  be- 
deutendste belgische  Alterthumsforscher  unseres  Jahrhunderts,  geboren  zu 
Nivelles  am  6.  Februar  1806,  besuchte  zuerst  das  College  seiner  Vater- 
stadt und  dann  die  Universität  Löwen,  an  welcher  damals  ein  Schüler 
Creuzer's,  Georg  Joseph  Bekker,  als  Vertreter  der  philologischen  Studien 
mit  Erfolg  wirkte.   Seine  frühe  geistige  Reife  bewies  Roulez  durch  ät 


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Nekrologe. 


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Lösung  zweier  von  den  Universitäten  Gent  und  Löwen  gestellten  Preis- 
aufgaben über  Karneades  (Commentatio  de  Carneade  Cyrenaeo,  Gent 
1825)  und  über  Herakleides  von  Pontos  (Commentatio  de  vita  et  scriptis 
Heraclidis  Pontici,  Löwen  1828).  Nachdem  er  kurze  Zeit  (1825—1826) 
als  Lehrer  am  College  zu  Möns  thätig  gewesen  war  und  durch  eine 
Inauguraldissertation:  »Observationes  criticae  in  Themistii  orationes« 
(Löwen  1828)  sich  die  philosophische  Doctorwürde  von  der  Universität 
Löwen  erworben  hatte,  ging  er  nach  Deutschland,  um  dort  seine  philo- 
logischen und  archäologischen  Studien  in  Heidelberg  unter  Creuzer's  und 
in  Berlin  unter  Boeckh's  Leitung  fortzusetzen.  Nach  seiner  Rückkehr  in 
die  Heimath  wurde  er  1832  zum  Professor  der  griechischen  Sprache  an 
den  oberen  Classen  des  Athenäum  zu  Geht,  1835  zum  Professor  an  der 
Universität  daselbst  ernannt,  eine  Stelle,  die  er  bis  1863  bekleidet  und 
in  welcher  er  nicht  nur  Vorlesungen  über  griechische  und  römische  Littera- 
tur,  Archäologie  und  römische  Alterthümer,  sondern  auch  über  römische 
Rechtsgeschichte,  Encyclopädie  der  Rechtswissenschaft,  Logik  und  neuere 
Geschichte  gehalten  hat  1863  wurde  er  von  der  Regierung  zum  Ad- 
ministrateur-Inspecteur  —  wir  würden  sagen  zum  Curator  —  der  Uni- 
versität ernannt;  dieses  ehrenvolle  Amt  verwaltete  er  bis  zum  Jahre 
1873,  wo  er  auf  seinen  Wunsch  emeritirt  ward.  Er  starb  zu  Gent  am 
16.  März  1878.  Seine  ausserordentlich  zahlreichen  litterarischen  Arbei- 
ten bewegen  sich  hauptsächlich  auf  den  Gebieten  der  Archäologie,  der 
Epigraphik  und  der  römischen  Alterthumskunde.  Der  grösstc  Theil  der- 
selben ist  in  den  M6moires  und  in  den  Bulletins  der  königl.  belgischen 
Akademie  der  Wissenschaften  (der  er  seit  1835  als  correspondirendes, 
seit  1837  als  ordentliches  Mitglied,  seit  1867  als  Director  der  »classe 
des  lettres«  angehörte)  veröffentlicht;  manches  auch  in  der  »Revue  de 
Instruction  publique  en  Belgiquet,  welche  in  Gent  unter  der  Leitung 
der  Professoren  J.  Gantrelle,  L.  Roersch,  A.  Wagener  erscheint.  Von 
grösseren  selbständigen  Publicationen  Roulez's  erwähnen  wir  folgende: 
die  Ausgabe  der  Novae  historiae  des  Ptolemaeos  Hephaestion  mit  kritischen 
Noten  und  ausführlichem  sachlichen  Commentar,  Leipzig,  Aachen  und 
Brüssel  1834.  Melanges  de  philologie,  d'histoire  et  d  antiquitös,  7  Hefte, 
Brüssel  1838—1854.  Choix  de  vases  peints  du  musöe  d'antiquitös  de 
Leide.   Gent  1854. 


Raphael  Kühner 

geb.  den  22.  März  1802,  gest.  den  16.  April  1878. 

Raphael  Kühner,  einer  der  fieissigsten  Arbeiter  auf  dem  Ge- 
biete der  Grammatik  der  classischen  Sprachen,  war  am  22.  März  1802 
in  Gotha  geboren.  Auf  dem  Gymnasium  seiner  Vaterstadt,  wo  u.  a. 
Döring,  Rost  und  Wüstemann  seine  Lehrer  waren,  vorgebildet,  bezog  er 
Michaelis  1821  die  Universität  Göttingen  um  sich  unter  Mitscherbch's, 


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Nekrologe. 


Dissens  und  0.  Müllers  Leitung  dem  Studium  der  classi sehen  Philologie 
zu  widmen.  Noch  als  Student  verfasste  er  zur  Lösung  einer  von  der 
philosophischen  Facultät  der  Universität  Göttingen  gestellten  Preisauf- 
gabc  die  Schrift  »M.  Tullii  Ciceronis  in  philosophiam  eiusque  partes 
merita«,  welche  von  der  Facultat  mit  dem  Preise  gekrönt  wurde  und 
1825  in  Hamburg  im  Druck  erschien.  Schon  1824  wurde  er  als  Lehrer 
an  das  Lyceum  in  Hannover  berufen  und  hat  an  demselben  fast  40  Jahre 
lang,  bis  Ostern  1863,  segensreich  gewirkt;  schriftstellerisch  ist  er  bis 
zu  seinem  am  16.  April  1878  erfolgten  Tode  unermüdlich  thätig  gewesen. 
Zunächst  gab  er  Cicero's  Tusculanen  mit  eingehendem  sprachlichen  und 
sachlichen  Commentar  heraus  (Jena  1829;  5.  Auflage  Hannover  1874). 
Dann  folgte  nach  einigen  kleineren  Schriften  zur  griechischen  Gramma- 
tik seine  »Ausführliche  Grammatik  der  griechischen  Sprache«,  2  Bände, 
Hannover  1834 — 35,  welche  er  in  hohem  Alter  vollständig  umgearbeitet 
unter  sorgfaltiger  Verwerthung  der  Resultate  der  vergleichenden  Sprach- 
forschung in  zweiter  Auflage  herausgab  (1869—71).  Für  die  Zwecke  der 
Schule  liess  er  daneben  eine  griechische  Schulgrammatik  (1836,  5.  Auf- 
lage 1870)  und  eine  Elementar-Grammatik  der  griechischen  Sprache  (1837, 
29.  Auflage  1877)  sowie  eine  Anleitung  zum  Uebersetzen  aus  dem  Deut- 
schen ins  Griechische  erscheinen.  Ausserdem  hat  er  aus  dem  Gebiete  der 
griechischen  Literatur  die  Memorabilien  und  die  Anabasis  des  Xenophon 
ebenfalls  für  den  Schulgebrauch  in  verschiedenen  Bearbeitungen  mit  la- 
teinischen und  mit  deutschen  Anmerkungen  herausgegeben.  Mit  nicht 
geringerem  Erfolg  als  die  griechische  hat  er  die  lateinische  Grammatik 
zunächst  für  die  Zwecke  des  Gymnasial-Unterrichts  bearbeitet,  wie  seine 
im  Jahre  1877  in  40.  Auflage  erschienene  lateinische  Elementar-Gramma- 
tik (zuerst  1841),  seine  lateinische  Schulgrammatik  (1842,  seit  1863  »kurz- 
gefasste  lateinische  Schulgrammatik«,  5.  Auflage  1870)  und  seine  »la- 
teinische Vorschule«  (18.  Auflage  1878)  beweisen,  alles  Arbeiten,  welche 
sich  besonders  durch  die  sorgfältige  Beobachtung  des  stufenweisen  Fort- 
schritts vom  Leichteren  zum  Schweren  für  den  Gebrauch  beim  Unter- 
richt empfehlen.  Noch  kurz  vor  seinem  Tode  überraschte  er  die  gelehrte 
Welt  durch  ein  ebenso  umfängliches  als  gelehrtes  Werk:  den  ersten  Band 
einer  »Ausführlichen  Grammatik  der  lateinischen  Sprache«  (Hannover 
1877),  in  welcher  ebenso  wie  in  der  grösseren  griechischen  Grammatik 
die  Resultate  der  neueren  Forschungen,  insbesondere  auch  der  Sprach- 
vergleichung, auf  das  Sorgfältigste  gesammelt  und  mit  Verständnis  ver- 
wertet sind:  der  Druck  des  zweiten  Bandes  dieses  Werkes,  der  bereits 
bis  zum  32.  Bogen  fortgeschritten  ist,  wird  von  dem  zweiten  Sohne  des 
Verfassers,  Dr.  Rudolph  Kühner,  Oberlehrer  am  Gymnasium  zu  Belgard 
in  Pommern,  zu  Ende  geführt  werden. 


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neKroioge 


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Carl  Friedrich  Gottlob  Poertsch 

geb.  den  17  Oktober  1805,  gest.  den  16.  Januar  1878. 

Carl  Friedrich  Gottlob  Foertsch,  geboren  den  17.  Oktober 
1806  in  Golssen  in  der  Niederlausitz,  wo  sein  Vater  Prediger  war,  be- 
suchte von  Ostern  1818  bis  Ostern  1823  das  Gymnasium  zu  Luckau  und 
studirte  dann  bis  Ostern  1827  in  Leipzig  unter  G.  II  ermann'  s  Leitung 
Philologie.  Nachdem  er  im  April  1827  in  Halle  promovirt  hatte,  wirkte 
er  daselbst  als  Lehrer  am  königl.  Pädagogium,  seit  Michaelis  1831  an 
der  lateinischen  Hauptschule  der  Francke'schen  Stiftungen;  daneben  war 
er  seit  Mai  1829  als  Privatdocent  an  der  dortigen  Universität  thätig,  wo 
er  Uber  Cicero 's  Schriften  de  natura  deorum  und  de  divinatione  und  Uber 
lateinischen  Stil  Vorlesungen  hielt,  auch  privatissime  Uebungen  im  latei- 
nisch Schreiben  und  Sprechen  leitete.  Nach  dem  Tode  des  Rektors  des 
Nauraburger  Domgymnasiums,  Gregor  Gottlieb  Wernsdorfs,  wurde  Foertsch 
vom  Domkapitel  an  dessen  Stelle  berufen;  dieses  Amt,  welches  er  am 
6.  Mai  1834  antrat,  hat  er  über  40  Jahre  mit  unermüdlicher  Treue  und 
rastlosem  Eifer,  oft  mit  Hintansetzung  seiner  Gesundheit  verwaltet.  Zu- 
nehmende körperliche  Leiden  nöthigten  ihn  endlich  seinen  Abschied  nach- 
zusuchen, welcher  ihm  im  September  1874  unter  allseitiger  Anerkennung 
seines  segensreichen  Wirkens  ertheilt  wurde.  Er  siedelte  nun  mit  den 
Seinigen  nach  Jena  über,  wo  er  am  16.  Januar  1878  starb. 

Foertsch's  literarische  Thätigkeit  bezog  sich  hauptsächlich  auf 
Lysias  und  auf  lateinische  Grammatik.  Ausser  einer  kritischen  Ausgabe 
der  Reden  uud  Fragmente  des  Lysias  (Leipzig  1829),  in  welcher  auch 
die  schon  1828  erschienene  Dissertation  »de  locis  nonnulis  Lysiae  et 
Demosthenis«  wiederholt  ist,  hat  er  noch  »Observationes  criticae  in  Lysiae 
orationes«  (Leipzig  1829)  verfasst.  Dem  Gebiet  der  lateinischen  Gram- 
matik gehört  an  seine  Neubearbeitung  von  G.  J.  Vossius'  Aristarchus 
(Vol.  I,  Halle  1833).  Ausserdem  sind  von  ihm  in  einer  Reihe  von  Naum- 
burger Programmen  Quaestiones  Tullianae  (part.  I  1837;  p.  II  1846) 
und  Eraendationes  Valerianae  (p.  I  1855;  p.  II  1864;  p.  III  1870)  er- 
schienen. 


Otto  Koren 

geb.  den  18.  Februar  1849,  gest.  den  23.  Januar  1878. 

Otto  Koren,  geboren  den  18.  Februar  1849  in  Wien,  studirte, 
nachdem  er  das  Schottengymnasium  daselbst  absolvirt  hatte,  von  1866 
an  auf  der  dortigen  Universität  unter  Bonitz's  und  Vahlen's  Leitung  Phi- 
lologie, trat  im  Sommer  1870  als  Supplent  am  kaiserl.  königl.  akademi- 


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Nekrologe. 


sehen  Gymnasium,  im  Winter  1870/71  am  Landstrasser  Ober -Realgym- 
nasium ein,  wurde  im  Frühjahr  1871  als  wirklicher  Lehrer  am  kaiserl. 
königl.  Gymnasium  in  Triest  angestellt,  aber  schon  nach  wenigen  Monaten 
nach  Wien  an  das  Landstrasser  Gymnasium  berufen,  dem  er  bis  zu  sei- 
nem am  23.  Januar  1878  in  Goerz  nach  längerem  Siechthum  erfolgten 
Tode  als  Professor  angehört  hat.  Im  Druck  ist  von  ihm  nur  eine  kleine 
Schrift  »Quaestiones  Symmachianae«,  Wien  1875  (vcrgl.  unseren  Jahres- 
bericht Jahrgang  1876,  Abth.  II,  S.  255)  erschienen;  die  Resultate  seiner 
eingehenden  und  eifrigen  Studien  Uber  Sanskrit  und  vergleichende  Mytho- 
logie zu  veröffentlichen  ist  er  durch  längere  körperliche  Leiden  und  durch 
seinen  frohen  Tod  verhindert  worden. 


Karl  Albert  Doberenz 

geb.  den  10.  November  1811,  gest  den  30.  Januar  1878. 

Karl  Albert  Doberenz,  geboren  zu  Pegau  in  Sachsen  am  10.  No- 
vember 1811,  studirte,  nachdem  er  die  Fürstenschule  in  Grimma  besucht 
hatte,  1832  bis  Anfang  1837  in  Leipzig  Philologie  unter  G.  Hermann* 
und  A.  Westermann's  Leitung.  Auf  Empfehlung  Hermann's,  dem  er  als 
Mitglied  der  griechischen  Gesellschaft  persönlich  näher  getreten  war. 
wurde  er  an  das  Gymnasium  zu  Hildburghausen  berufen,  wo  er  seine 
Lehrthätigkeit  am  15.  Februar  1837  als  Ordinarius  der  Sexta  begann;  in 
October  1840  wurde  er  Ordinarius  der  Quinta,  Juli  1844  der  Quam, 
August  1846  der  Tertia  und  erhielt  am  17.  December  1846  den  Titel  al? 
Professor.  Im  November  1853  wurde  ihm,  da  der  erkrankte  Pirector 
Stürenburg  einen  längeren  Urlaub  erhalten  hatte,  die  Direction  des  Gyn 
nasiums  und  das  Ordinariat  der  Prima  intermistisch  übertragen:  am 
2.  Mai  1856  wurde  er  nach  Stürenburg's  Pensionirung  definitiv  zum  Di- 
rector  ernannt  Seitdem  hat  er,  seit  1867  als  »Hofrath«  prädicirt,  mit 
rastlosem  Eifer  und  glücklichem  Erfolg  für  die  Blüte  der  Anstalt  and 
für  die  Förderung  und  Anregung  der  Schüler,  die  ihm  ein  dankbare« 
Andenken  bewahren,  gewirkt,  bis  ihn  am  30.  Januar  1878  der  Tod  iue- 
wegraffte.  Im  Druck  veröffentlicht  hat  er  ausser  vier  Programmen  (An- 
merkungen zu  der  Rede  des  Demosthencs  über  die  Angelegenheiten  im 
Chersones.  1844.  Zur  Frage  über  den  Umfang  der  altcl assischen  Lee- 
türe. 1850.  Interpretationes  Homericae.  1862.  Stoffe  zum  Memorirei 
und  Kcpetircn.  1872)  eine  Schulausgabe  ausgewählter  Reden  des  De- 
mosthenes  (drei  Hefte,  Halle  1848  —  1851),  und  Schulausgaben  der  Coo- 
mentarii  de  bello  gallico  (7.  Aufl.  1877)  und  de  bello  civili  (4.  Aull.  1876* 
des  Caesar  mit  deutschen  Anmerkungen  in  der  Tcubner  sehen  Sammlung 


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Nekrologe. 


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Camilla  de  la  Berge 

geb.  den  5.  April  1837,  gest.  den  13.  März  1878. 

Oamille  de  la  Berge,  geboren  den  5.  April  1837  in  Paris, 
machte  seine  Studien  im  College  von  St.  Barbe,  dann  auf  der  Forstschule 
daselbst,  bekleidete  auch  kurze  Zeit  hindurch  als  Forstmann  das  Amt 
eines  »Garde -Generale«,  gab  aber,  da  seine  Vermögensverhältnisse  ihm 
gestatteten  ganz  seinen  Neigungen  zu  folgen,  die  Forstcarriere  bald  wie- 
der auf  und  widmete  sich  mit  regem  Eifer  historischen  und  archaeologi- 
schen  Studien.  Januar  1866  erhielt  er  eine  Anstellung  am  Cabinct  des 
medailles  der  Bibliothek.  Seine  literarische  Thätigkeit  ist  hauptsächlich 
der  Revue  critique  d'histoire  et  de  litte>ature  zu  Gute  gekommen,  der 
er  von  ihrer  Begründung  an  als  Mitarbeiter,  seit  Ende  1874  als  einer 
ihrer  Direktoren  (Redakteure)  angehört  hat.  Auch  zu  den  ersten  Lie- 
ferungen des  unter  der  Direktion  von  Ch.  Daremberg  und  Edm.  Saglio 
erscheinenden  »Dictionnaire  des  antiquitös  grecques  et  romaines«  (Paris, 
Hachette  1873  ff.)  hat  er  eine  Anzahl  werth voller  Artikel  beigesteuert. 
Ausserdem  hat  er  noch  einige  grössere  Arbeiten  hinterlassen,  an  deren 
Abschluss,  beziehentlich  Veröffentlichung  ihn  sein  am  13.  März  d.  J.  er- 
folgter Tod  verhindert  hat:  eine  lateinische  und  eine  französische  Doktor- 
dissertation »De  rebus  Byzantiorum  ante  Constantinum«  und  »Essai  sur 
le  regne  de  Trajan«  (beide,  in  den  letzten  Monateu  des  Jahres  1877  ge- 
druckt, werden  demnächst  ausgegeben  werden),  und  eine  von  der  Acadömic 
des  Inscriptions  im  Jahre  1870  mit  dem  Preise  gekrönte  »fitude  sur 
la  flotte  Romaine«,  welche  durch  den  Lehrer  und  Freund  des  Verstor- 
benen, Leon  Renier,  veröffentlicht  werden  wird. 


Rudolf  Hercher. 

geb.  den  11  Januar  1821,  gest.  26.  März  1878.  • 

Rudolf  Hercher,  einer  der  gründlichsten  und  feinsten  Kenner 
der  späteren  griechischen  Prosa,  war  geboren  zu  Rudolstadt  den  11.  Ja- 
nuar 1821.  Nachdem  er  das  dortige  Gymnasium,  an  dem  sein  Vater  als 
Professor  wirkte,  besucht  hatte,  studirtc  er  von  Ostern  1839  an  auf  den 
Universitäten  Leipzig  und  Berlin,  war  eine  Zeit  lang  Hauslehrer  in  dem 
Hause  des  oldenburgischen  Geschäftsträgers  Herrn  v.  Both  in  Frank- 
furt a.  M.,  ging,  nachdem  er  1844  in  Jena  promovirt  hatte,  als  Haus- 
lehrer nach  Irland  und  später  nach  Manchester.  1847  wurde  er  zunächst 
provisorisch  als  Collaborator  an  dem  Gymnasium  seiner  Vaterstadt  ange- 
stellt, 1849  wurde  diese  Anstellung  in  eine  definitive  verwandelt  und  1854 
erhielt  er  das  Prädicat  »Professor«.  1859  und  1860  durchreiste  er  Ita- 
lien ;  1861  wurde  er  als  sechster  Professor  an  das  Joachimsthalische  Gym- 
nasium in  Berlin  berufen  und  rückte  1872  zum  zweiten  Professor  vor, 


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10 


iNeKroioge. 


in  welcher  Stellung  er  bis  zu  seinem  Tode  verblieb.  Er  starb  am  26.  März 
1878  nach  mehrwöchentlichem  Leiden  an  einer  Gehirnaffection. 

Hercher's  wissenschaftliche  Thätigkeit,  die  sich  ebensosehr  durch 
eindringenden  Scharfsinn  als  durch  sicheres  Sprachgefühl  auszeichnet,  war 
hauptsächlich  den  späteren  griechischen  Prosaikern  gewidmet  Gleich 
seine  erste  Arbeit,  die  Ausgabe  der  Pseudoplutarchischen  Schrift  de  fla- 
viis  (Leipzig  1851),  worin  er  den  Verfasser  derselben  als  einen  Fälscher 
erwies  —  ein  Nachweis,  den  er  später  in  dem  kleinen  Schriftchen  >Ueber 
die  Glaubwürdigkeit  der  Neuen  Geschichte  des  Ptolemaeus  Chennus«, 
Leipzig  1856,  auch  für  diesen  Scribenten  führte  —  erregte  bedeutend« 
Erwartungen,  die  durch  seine  vielfach  reinigenden  und  heilenden  Bear- 
beitungen der  kleinen  Schriften  des  Arrian  (Leipzig  1854),  der  griechi- 
schen Romanschriftsteller  (Erotici  graeci,  zwei  Bände,  Leipzig  1858),  des 
Aelian  (mit  Porphyrius  de  abstinentia  und  Philo  Byzantius,  Paris  1858: 
mit  den  scriptores  rei  accipitrariae,  dem  Cynosopbium  des  Demetrius 
Pepagomenus  und  dem  Hexaemeron  des  Georgius  Pisida,  Leipzig  1864— 
1866,  2  Bände),  des  Artemidorus  (Leipzig  1864),  des  Astrampsychus  (Berlin 
1863),  der  kleinen  Schriften  (sogen.  Moralia)  des  Plutarch  (Leipzig  1872, 
leider  ist  nur  der  erste  Band  erschienen),  der  griechischen  Epistolographec 
(Paris  1873)  und  des  Apollodor  (Berlin  1874)  in  höchstem  Masse  erfüllt 
worden  sind.  Von  Werken  der  älteren  griechischen  Prosa  hat  der  Com- 
mentarius  poliorceticus  des  Aeneas,  den  er  in  Berlin  1870  in  einer 
grösseren  und  kleineren  kritischen  Ausgabe  pubiicirte,  durch  ihn  eine 
ganz  neue,  wesentlich  verbesserte  Gestalt  gewonnen.  Auch  das  kleine 
Poem  des  Theodorus  Prodromus,  das  gewöhnlich  »Galeomyomachia«,  von 
ihm  »Catomyomachia«  betitelt  wird,  hat  er  auf  neuer  handschriftlicher 
Grundlage  bearbeitet  (Leipzig  1873).  Muster  scharfer  und  besonnener 
Kritik  sind  seine  Aufsätze  zur  homerischen  Topographie  (Homer  und  da? 
Ithaka  der  Wirklichkeit,  im  Hermes  Bd.  I,  S.  263 ff.;  Ueber  die  Home- 
rische Ebene  von  Troja,  in  den  Abhandlungen  der  köiügl.  Akademie  der 
Wissenschaften  zu  Berlin  1875,  S.  101  ff.  Die  homerischen  Flüsse,  Ab- 
druck aus  den  zu  Ehren  Th.  Mommsen  s  herausgegebenen  philol.  Abhand- 
lungen, 1877).  Hercher  gehört  auch  zu  den  Begründern  des  Berliner 
»Hermes«,  an  dessen  Redaction  er  bis  zu  seinem  Tode  Theil  nahm,  und 
hat  zu  dieser  wie  zu  anderen  philologischen  Zeitschriften  manchen  wertfc- 
vollen  Beitrag  geliefert 

Dem  hohen  Range,  welchen  Hercher  durch  diese  seine  Arbeiten 
in  der  wissenschaftlichen  Welt  sich  erworben  hat,  entsprach  auch  seine 
äussere  Stellung:  er  war  seit  1865  ordentliches  Mitglied  des  deutschen 
Instituts  für  archäologische  Correspondenz  in  Rom  und  Mitglied  der  Cen- 
traldirection  desselben,  seit  14.  Juli  1873  ordentliches  Mitglied  der  königl. 
Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin,  seit  19.  December  1875  corre- 
spondirendes  Mitglied  der  kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften  zu 
St.  Petersburg.   


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Nekrologe 


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Gustav  Heinrich  Wagner 

geb.  den  7.  December  1820,  gest.  den  17.  April  1878. 

Gustav  Heinrich  Wagner,  geboren  den  7.  December  1820  als 
ältester  Sohn  des  Predigers  Georg  Ernst  Wagner  zu  Fliet  in  der  Ucker- 
mark, erhielt  den  ersten  Unterricht  von  seinem  Vater,  besuchte  dann  das 
Gymnasium  zu  Prenzlau,  später  das  Gymnasium  zum  grauen  Kloster  in 
Berlin,  das  er  Michaelis  1837  mit  dem  Zeugniss  der  Reife  verliess  um 
in  Berlin  Philologie  zu  studiren.  Nachdem  ihm  im  September  1842  von 
der  dortigen  wissenschaftlichen  Prüfungscommission  die  unbedingte  facultas 
docendi  ertheilt  worden  war,  trat  er  sofort  am  Kölnischen  Realgymnasium 
zu  Berlin  sein  Probejahr  an,  nach  dessen  Ablauf  er  als  Erzieher  und 
Lehrer  am  königl.  Pädagogium  zu  Charlottenburg  angestellt  wurde,  eine 
Stellung,  die  er  auch  beibehielt  als  er  Michaelis  1844  in  das  königl.  Se- 
minar für  gelehrte  Schulen  als  Mitglied  aufgenommen  worden  war.  Michaelis 
1847  trat  er  als  ordentlicher  Lehrer  an  dem  neugegründeten  städtischen 
Gymnasium  zu  Auklam  ein,  wo  er  September  1850  zum  Oberlehrer,  Juni 
1857  zum  Professor  ernannt  wurde.  Michaelis  1858  folgte  er  einem  Rufe 
als  Director  des  königl.  Gymnasiums  zu  Ratibor;  Michaelis  1863  über- 
nahm er  die  Direction  des  königl.  Friedrichs  -  Coli egi ums  zu  Königsberg 
in  Pr.;  in  diesem  Amte  ist  er  trotz  seiner  zunehmenden  Kränklichkeit, 
die  ihn  nöthigte,  die  ihm  1875  übertragene  Stellung  als  Director  der 
wissenschaftlichen  Prüfungscommission  und  Examinator  für  Pädagogik 
niederzulegen,  bis  zu  seinem  Tode  (17.  April  d.  J.)  unermüdlich  für  das 
Wohl  seiner  Anstalt  thätig  gewesen. 

Im  Druck  sind  von  ihm  ausser  seiner  Doctordissertation  «De  quaesto- 
ribus  populi  Romani  usque  ad  leges  Licinias  Sextias«  (Marburg  1848) 
und  einer  »Disputatio  de  locis  quibusdam  Sallustianis«  (Progr.  des  Gym- 
nasiums zu  Ratibor  1861)  und  ein  Paar  pädagogische  Abhandlungen 
»über  die  Erziehung  des  Willens«  und  »Wahrhaftigkeit«  erschienen. 


Meinrad  Ott 

geb.  den  10.  Januar  1830,  gest.  den  30.  April  1878. 

Meinrad  Ott,  ein  hochverdienter  und  allgemein  hochgeachteter 
württembergischer  Schulmann,  war  am  10.  Januar  1830  geboren,  erhielt  seine 
Gymnasialbildung  in  Ehingen  und  bezog  1848  die  Universität  Tübingen, 
wo  er  sich  vier  Jahre  lang  philosophischen,  philologischen  und  (katholisch-) 
theologischen  Studien  widmete:  schon  damals  legte  er  Zeugniss  ab  von 
seiner  wissenschaftlichen  Tüchtigkeit  und  Strebsamkeit  durch  die  Lösung 
zweier  akademischer  Preisaufgaben,  einer  philosophischen  und  einer  theo- 
logischen. Nach  kurzer  Thätigkeit  in  der  praktischen  Seelsorge  kehrte 
er  1855  nach  Tübingen  zurück,  benutzte  seine  dortige  Stellung  als  Re- 


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Nekrologe. 


petent  am  Wilhelmsstift  zur  Fortsetzung  seiner  philologischen  Studien, 
bestand  im  Sommer  1857  die  philologische  Professoratsprüfung  und  bezog 
darauf  noch  die  Universität  Erlangen,  wo  er  mit  der  Begeisterung  eines 
jungen  Studenten  die  philologischen  Vorlesungen,  besonders  Nägelsbach'a, 
hörte.  Herbst  1858  wurde  er  zum  Professoratsverweser,  1859  zum  Gym- 
nasial professor  am  Gymnasium  zu  Rottweil  ernannt,  wo  er  15  Jahre  lang 
in  sehr  anregender  und  fruchtbarer  Weise  in  den  classischen  Sprachen, 
im  Hebräischen  und  im  Deutschen  Unterricht  ertheilte:  hier  veröffent- 
lichte er  in  den  Gymnasialprogrammen  der  Jahre  18G1  und  1862  zwei 
Abhandlungen  über  die  Sprnchsammlung  des  römischen  Philosophen  Sex- 
tius  und  hielt  im  Jahre  1870  einen  Vortrag  über  die  Humanitätslehren 
heidnischer  Philosophen  zur  Zeit  Christi  (besonders  des  Seneca),  der 
später  in  der  Tübinger  th  eologischen  Quartalschrift  veröffentlicht  worden 
ist  1874  wurde  ihm  das  Rectorat  des  Gymnasiums  zu  Ehingen  über- 
tragen, ein  Amt,  dem  er  sich  mit  voller  Energie  widmete  und  dem  er 
auch  treu  blieb,  als  im  Jahre  1876  an  ihn  der  ehrenvolle  Ruf  zur  Ueber- 
nahme  des  Lehrstuhls  für  neutestamentlichc  Exegese  an  der  katholisch- 
theologischen Facultät  der  Universität  Tübingen  erging.  Im  August  1877 
nahm  er  noch  an  der  400jährigen  Jubelfeier  der  Universität  Tübingen 
Theil,  aber  schon  damals  trug  sein  Antlitz  unverkennbare  Spuren  eines 
schweren  körperlichen  Leidens,  das  er  durch  allzu  grosse  Anstrengungen 
in  seiner  Berufstätigkeit  sich  zugezogen  hatte:  diesen  erlag  er  am 
30.  April  1878  im  Hause  seines  Bruders,  des  Professors  J.  N.  Ott  in 
Rottweil. 


Charles  Thomas  Arnold 

geb.  den  26.  October  1817,  gest  den  12.  Mai  1878. 

Rev.  Charles  Thomas  Arnold,  englischer  Schulmann,  geboren 
am  26.  October  1817  als  Sohn  des  langjährigen  Rectors  von  Ellough  in 
Suffolk,  des  Rev.  R.  H.  Arnold,  trat  1831  in  die  Schule  von  Rugby  ein, 
studirte  von  1836  an  an  der  Universität  Oxford  und  übernahm  1841  eine 
Stelle  als  Assistent  an  der  Schule  von  Rugby,  die  damals  unter  der 
Leitung  seines  berühmten  Anverwandten,  des  Historikers  und  Herausge- 
bers des  Thukydides  Dr.  Thomas  Arnold  stand ;  dieser  Anstalt,  an  welcher 
er  die  classische  alte  Tradition  aufrecht  erhielt,  ohne  doch  heilsamen 
Neuerungen,  wie  der  Einführung  des  Unterrichts  in  modernen  Sprachen, 
entgegenzutreten,  ist  er  als  Lehrer  bis  an  sein  Lebensende  treu  geblie- 
ben. Nachdem  er  kurz  vor  Weihnachten  1877  eine  Operation  —  Litbotomie 
—  glücklich  überstanden,  reiste  er  aus  Gesundheitsrücksichten  nach  Ita- 
lien; dort  starb  er  in  Rom  am  12.  Mai  1878.  An  schriftstellerischen 
Arbeiten  hat  er  Beiträge  zu  Smith's  Biographical  Dictionary  und  eine 
Schulausgabe  von  ausgewählten  Briefen  Cicero's  geliefert. 


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Nekrologe. 


13 


Hermann  August  Junghans 

geboren  den  21.  Juni  1840,  gestorben  den  29.  Mai  1878. 

Hermann  August  Junghans  war  geboren  am  21.  Juni  1840 
zu  Tennstädt  in  der  Provinz  Sachsen.  Nachdem  er  um  Ostern  1860  das 
Gymnasium  zu  Dortmund  absolvirt  hatte,  widmete  er  sich  vornehmlich 
theologischen  Studien  und  legte  beide  theologische  Examina  ab.  Von 
Herbst  1865  bis  Herbst  1877  wirkte  er  als  Lehrer  am  Gymnasium  und 
der  Realschule  I.  0.  zu  Dortmund  und  zwar  seit  1868,  nachdem  er  die 
Prüfung  pro  facultate  docendi  bestanden  hatte,  als  dritter  ordentlicher 
Lehrer.  Ausser  seinem  eigentlichen  Fache,  der  evangelischen  Religions- 
lehre, war  er  mit  besonderem  Eifer  und  Erfolg  als  Lehrer  des  Deutschen 
in  oberen  Klassen  thätig.  Nachdem  er  schon  in  den  letzten  Jahren  seiner 
Amtstätigkeit  wiederholt  von  einem  chronischen  Leiden  der  Athmungs- 
organe  heimgesucht  worden  war,  nöthigte  ihn  dasselbe  Leiden,  zum 
1.  Oktober  1877  seine  Versetzung  in  den  Ruhestand  nachzusuchen.  Er 
zog  sich  in  seine  thüringische  Heimat  zurück ,  um  sich  nach  Massgabe 
seines  körperlichen  Befindens  literarischen  Arbeiten  zu  widmen;  da  je- 
doch im  Laufe  des  Winters  sein  Uebel  sich  verschlimmerte,  begab  er 
sich  nach  der  Heilanstalt  Görbersdorf  in  Schlesien,  woselbst  er  am  29.  Mai 
1878  seinen  Leiden  erlag. 

Er  hat  hauptsächlich  eine  Anzahl  von  Uebersetzungen  für  die 
Reclam'sche  Bibliothek  geliefert,  namentlich  die  Anakreontika,  Gudrun, 
das  Nibelungenlied,  den  Rosengarten.  Ausserdem  eine  Abhandlung  über 
Jakob  Schöpper  als  theologischen  und  dramatischen  Schriftsteller,  im 
Programm  1874,  wieder  abgedruckt  in:  Johann  Lambach  und  das  Gym- 
nasium zu  Dortmund.    Berlin  1875,  Calvary  &  Co.  D. 


Christian  Heinrich  Plass 

geb.  den  29.  Juli  1812,  gest.  den  5.  Juni  1878. 

Christian  Heinrich  Plass,  geboren  den  29.  Juli  1812  zu  Ver- 
den, besuchte  die  dortige  Domschule  bis  Ostern  1829  und  studirte  so- 
dann bis  Ostern  1831  in  Halle,  bis  Michaelis  1832  in  Jena,  bis  Ostern 
1833  in  Göttingen,  wo  er  die  facultas  docendi  für  Geschichte,  Lateinisch, 
Griechisch  und  Deutsch  erwarb.  Nach  zweijähriger  Thätigkeit  an  einem 
Privatinstitut  in  Wandsbeck  wurde  er  Michaelis  1835  an  das  Gymnasium 
in  Stade  berufen,  dem  er  treu  und  gewissenhaft  16  Jahre  als  Lehrer 
gedient  und  nahezu  27  Jahre  als  Direktor  vorgestanden  hat.  Er  starb 
nach  mehrwöchentlicher  Krankheit  in  Folge  eines  Schlagfiusses  am  5.  Juni 
1878.  Ein  in  mancherlei  Stürmen  des  Lebens  gestählter  Charakter,  ein 
ächter  Patriot,  der  als  Jüngling,  Mann  und  Greis  zu  jeder  Zeit  (auch 


14 


Nekrologe. 


1848  als  Vertreter  der  Hadelenser  im  Frankfurter  Reichstage)  mit  Hand 
und  Mund  dem  deutschen  Vaterlande  zu  Dienste  stand,  genoss  er  von 
allen  seinen  Mitbürgern  wie  von  College n  und  Schülern  hohe  Achtung 
und  Verehrung.  Geschrieben  hat  er  ausser  den  Schulnachrichten  seiner 
Anstalt  von  Ostern  1852  —  1877  folgende  Abhandlungen:  Bericht  über 
das  Gymnasium  zu  Stade  (Programm  von  1852,  46  S.i.  Kritische  Be- 
merkungen über  Ursachen  und  Gang  des  archidamischen  Krieges  (Pro- 
gramm von  1859,  47  S.).  Aus  der  Correspondenz  von  Job.  Friedrich, 
Erzbischof  (im  Archiv  des  Vereins  für  Geschichte  und  Alterthümer  der 
Herzogtümer  Bremen,  Verden  etc.  Bd.  3  redigirt  von  E.  Schlüter, 
Chr.  H.  Plass,  W.  Gude.    Stade  1869,  S.  346  -  392). 


Karl  Lehrs 

geb.  den  14.  Januar  1802,  gest.  den  9.  Juni  1878. 

Ein  Rückblick  auf  seine  wissenschaftlichen  Leistungen. 

Von 

Prof.  E.  Kammer 
in  Königsberg  in  Preussen. 

Karl  Lehrs  wurde  zu  Königsberg  i.  Pr.  den  14.  Januar  1802  ge- 
boren als  Sohn  eines  Kaufmannes.  Vorgebildet  im  Königl.  Friedrichs- 
Collegium  daselbst,  wo  vor  allen  der  seit  dem  Sommer  1816  an  der  An- 
stalt wirkende  Lachmann  bestimmenden  Einfluss  geübt,  bezog  er  Michaelis 
1818  die  Universität.  »Die  nähere  Bekanntschaft  mit  Herrn  Prof.  Lobeck 
eröffnete  mir  bald  in  dem  Studium  der  klassischen  Sprachen  die  Aus- 
sicht auf  ein  Feld,  auf  dessen  Grösse  nur  anmassendes  Selbstvertrauen 
ohne  Bedenklichkeit  hätte  hinsehen  mögen.  Dass  hier  selbst  ein  Massi- 
ges zu  erreichen  und  über  die  Mittelmässigkeit  hinauszugehen,  gewissen- 
hafte Benutzung  der  Zeit  nothwendig  sei,  konnte  bei  dem  Anblick  sol- 
cher Fülle  nicht  entgehen.  Diese  Ueberzeugung  bewahrte  mich  (obgleich 
mir  das  Leben  als  Schulmann  immer  zunächst  vor  der  Seele  geschwebt 
hat)  vor  dem  Abwege,  zu  welchem  die  Verführung  damals  nicht  fehlte, 
meine  Zeit  mit  dem  Studium  der  Pädagogik,  wie  sie's  nennen,  zu  zer- 
splittern oder  zu  verschwenden.  Ausserdem:  sich  Grenzen  zu  setzen  in 
seiner  Wissenschaft,  schien  die  Berechnung  eines  Krämers,  und  die  Ab- 
sicht, den  Umgang  mit  Menschen  aus  einem  psychologischen  Lehrbuche 
zu  erlernen,  eines  Unmündigen«.  Diese  höchst  charakteristischen  Worte, 
die  Lehrs  in  dem  kurzen  Lebensabriss  für  das  Michaelis-Programm  des 
Friedrichs  -  Collegiums  nach  seiner  am  8.  August  1825  erfolgten  Anstel- 
lung an  diesem  Gymnasium  schrieb,  zeigen  den  damals  erst  24  jährigen 
Jüngling  als  den  bereits  vollständig  gereiften  und  abgeschlossenen  Mann, 


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Nekrologe. 


15 


der  in  seiner  Wissenschaft  ehrfurchtsvoll,  doch  mit  festem  Bewusstsein 
sichere  Stellung  genommen  hat.  Inzwischen  hatte  er  am  7.  März  1823 
mit  der  nach  damaliger  Sitte  nicht  gedruckten  Dissertation  Uber  die 
Deklination  im  epischen  Dialekt  sich  die  Doktorwürde  erworben,  war 
im  Sommer  1823  mit  der  Vertretung  eines  auf  einer  Reise  nach  Italien 
begriffenen  Lehrers  am  Danziger  Gymnasium  betraut  worden,  hatte  dort 
zur  beglückenden  Freude  für  sein  ganzes  Leben  Aug.  Meineke,  den  da- 
maligen Direktor  des  Gymnasiums,  kennen  gelernt,  darauf  eine  Stelle 
am  Gymnasium  zu  Marienwerder  angenommen,  von  wo  aus  er  am  1.  Fe- 
bruar 1825  an  Seebode's  Archiv  f.  Phil,  und  Päd.  II.  Jahrgang  1825 
S.  228—240  seinen  ersten,  doch  noch  nicht  die  sichere  Methode  offen- 
barenden Aufsatz  »de  dativi  declinationis  primae  formis  epicis«  schickte 
und  wurde  schliesslich  zu  lange  dauerndem  Wirken  an  das  Friedrichs- 
Collegium  seiner  Vaterstadt  zurückberufen.  Bereits  das  Michaelis-Pro- 
gramm von  1825  brachte  eine  neue  Abhandlung  »Quaestionum  Epicarum 
specimen  I«  38  S.f  die  die  Lehren  der  alten  Grammatiker  über  den 
Accent  der  Wörter  ui<;  o/f,  rj  ij,  npwt  npwi\  Xiytta  BdXsca  iAdxeta,  über 
Anastrophe  und  Enclisis  mittheilt  (mit  reichen  Zusätzen,  Umarbeitun- 
gen, Weglassungen  wieder  abgedruckt  in  der  zweiten  Dissertatio  der 
Quaestiones  epicae).  G.  W.  Nitzsch  erkannte  die  Bedeutung  der  hier 
dargebotenen  Studien  und  forderte  in  einer  sehr  lobenden  Anzeige  den 
Verfasser  zur  Fortsetzung  derselben  auf:  sie  zeigen  bereits  die  Lehrs 
auszeichnenden  Eigenschaften,  gründlichstes  Quellenstudium  mit  vorsich- 
tigem, aber  scharfsinnigem  Urtheil  gepaart  und  Durchdringung  und  Sich- 
tung des  schwierigen  Materials;  hier  war  durch  die  exacte  Behandlung 
einzelner  Punkte  die  Möglichkeit  geboten,  zum  Verständniss  der  Thätig- 
keit  von  Männern  wie  Aristareh,  Apollonius  Dyscolus  und  besonders 
Herodian  besser,  als  es  bisher  geschehen  konnte,  vorzudringen  und 
damit  war  zugleich  der  allein  sichere  Weg  bezeichnet,  für  unsere 
Kcnntniss  der  griechischen  Sprache  einen  festen  Unterbau  zu  gewinnen 
durch  Erforschung  und  Feststellung  dessen,  was  die  griechischen  Gram- 
matiker in  allen  die  Sprache  angeheuden  Punkten  befolgten  und  was 
zum  Untergang  und  Fall  der  griechischen  Sprache  und  Grammatik  ge- 
hört. Lehrs'  sichere  Methode  und  gediegene  Sprachkenntniss  zeigte 
sich  sodann  glänzend  in  der  Recension  von  Göttling's  »Lehre  vom  Accent 
der  griechischen  Sprache«  in  Jahn  s  Jahrb.  f.  Phil,  und  Päd.  I.  Jahrgang 
1826  S.  13-32;  die  Flüchtigkeit  Göttling's  in  der  Benutzung  der  Quel- 
len, sein  unsicheres  Urahertasten,  sein  willkürliches,  eines  sicheren  Sprach- 
gefühls entbehrendes  Zurechtlegen  von  Regeln  ward  hier  in  überzeugen- 
der Weise  dargethan.  Und  von  1826  -  1830,  wo  seine  Recension  von 
J.  Kreuser's  griechischer  Accentlehre  (Jahn's  Jahrb.  f.  Philol.,  14.  Bd. 
1830  S.  3  —  12)  erschien,  hatten  Lehrs'  Studien  an  Umfang  und  Tiefe 
erheblich  gewonnen;  zwischen  den  Zeilen  kann  man  hier  lesen,  mit  wie 
nnermüdlichem  Fleisse  er  den  Ueberlieferungen  der  Grammatiker  und 


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16 


Nekrologe 


von  wie  hohem  Standpunkte  aus  er  obgelegen.  Das  ganze  Gebiet  der 
Accentlehre,  was  von  Aristarch  bis  Herodian  hierfür  als  ein  Gegengewicht 
gegen  den  späteren  byzantinischen  Pedantismus  und  gegen  hereinbrechende 
Barbarei  geleistet  war,  lag  vor  seinen  Augen  klar  und  anschaulich  d.i. 
er  hatte  aus  den  Schriften  Aristarch's  und  seiner  Schule  ein  treues  Ab- 
bild des  lebenden  Gebrauchs  der  Sprache  in  sich  aufgenommen.  Jetzt 
schon  ist  die  ganze  Bedeutung  Aristarch's  erkannt,  der  ihm  »der  eigent- 
liche Schöpfer  der  grammatischen  Kritik  ist,  der  in  seinen  Texten  das 
Wissenswürdige  mit  einer  vorher  nicht  gebräuchlichen  Genauigkeit  im 
Einzelnen  bezeichnete,  der  den  Ruhm  überflüssig  angehäufter  Gelehr- 
samkeit zu  verschmähen  verstand,  der  frei  von  Vorurtheilen  an  sein  Ge- 
schäft ging  und  selbst  den  Grundsatz  der  Analogie,  den  er  vertheidigte, 
mit  solcher  Mässigung  anwendete,  dass  er  im  Allgemeinen  der  Tradition, 
dem  Gebrauche  in  einem  geübten  und  richtigen  Takte,  wie  er  dem  ein- 
geboren Gebildeten  für  manche  Verlegenheit  beiwohnt,  vor  der  grammati- 
schen Speculation  den  Vorzug  zugestand«.  Das  Jahr  vorher  hatte  Lehrs 
über  eine  andere  Klasse  von  Grammatikern  und  Rhetoren,  die  sich  übten, 
an  Stellen,  über  die  man  bisher  ruhig  hinweggelesen,  Schwierigkeiten  za 
rinden  und  sie  dann  mit  spitzfindiger  Gelehrsamkeit  zu  lösen,  in  einem 
besonderen  Aufsatz  in  Jahn's  Jahrb.  f.  Philol.,  12.  Bd.  S.  102—119  »de 
grammaticis  qui  iuarartxoc  et  Auuxot  dicti  sunt«  (wieder  abgedruckt  in 
de  Aristarchi  studiis  hom.*  diss.  III  Cap.  4  S.  199-224)  Aufschluss  ge- 
geben. Ausserdem  hatte  er  durch  Recension  von  Stallbaum's  Ausgabe 
des  Philebus  (Jahn's  Jahrb.  f.  Phil.  4.  Bd.  1827  S.  147  -158)  und  Elmsleys 
»Scholia  antiqua  in  Soph.  Oedipum  Tyrannum  ex  cod.  Laur.«  und  »Scho- 
lia  in  Sophoclis  Tragoedias  ex  cod.  Laur.«  gezeigt,  dass  er  bei  »gewissen- 
hafter Benutzung  der  Zeit«  nicht  bloss  auf  einem  Gebiete  zu  Hause  war. 
Hatte  Lehrs  durch  seine  von  einem  hohen  und  freien  Gesichtspunkte  ans 
auf  ein  Ziel  gerichteten  Studien  den  rothen  Faden,  der  sich  für  ihn 
durch  die  Geschichte  der  Sprache,  Grammatik  und  Literatur  hindurch 
zog,  längst  erkannt,  so  theilte  er  nun  von  seinen  Arbeiten  ein  Stück  den 
Fachgenossen  mit,  dessen  Bedeutung  wohl  damals  nur  Wenige  erkannt 
haben  »Quaestionum  Aristarch ear um  speeimen«  Regimontii  39  S.  Ausser 
einem  Excurs  über  ini  c.  Gen.  (Dat)  in  Wendungen  wie  xesatou  int\ 
8e%e<T&at  In!,  Adyeo&at,  raoozo&ai  ine  etc.  (cfr.  Herodiani  Script  HI 
S.  449—453)  enthält  sie  zwei  Capitel  »de  Aristarchea  vocubulorum  quo- 
rundam  Homericorum  interpretatione« ;  1.  Stepo?  (mit  geringen  Zusätzen 
wieder  abgedruckt  in  seinem  Hauptwerke  [2.  Ausg.]  S.  56—61)  und  2.  ßdi- 
Aetv,  cforaaai  sim.  (mit  geringen  Veränderungen  ebeudas.  S.  51—70).  Die 
Schrift  erschien  im  Jahre  1831,  mit  ihr  habilitirte  er  sich  am  15.  Oktober 
an  der  Königsberger  Universität,  sie  war  die  unmittelbare  Vorläuferin 
seines  Hauptwerkes  de  Aristarchi  studiis  Homericis,  Königsberg  1633: 
dass  dasselbe  schon  nach  zwei  Jahren  erscheinen  konnte,  zeigt,  wie  der 
ganze  Stoff  schon  damals  durchsichtet  und  geordnet  vor  ihm  lag. 


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Nekrologe. 


17 


Es  war  Lehrs'  grossartige  Entdeckung,  wie  man  die  im  Cod.  Ven.  A. 
enthaltene  Scholienmasse  aufzulösen,  welche  von  den  die  homerische 
Textkritik  betreffenden  Bemerkungen  man  dem  Aristonikus,  Uerodian, 
Didymus,  Nikanor  zuzuerkennen  habe,  und  in  welchem  Verbältniss  diese 
Gelehrten  zu  Aristarch  selbst  stünden;  damit  war  aber  auch  ein  an« 
endlich  reicheres  Material  geboten,  als  man  bis  dahin  kannte,  zum  un- 
mittelbaren Studium  der  kritischen  Thätigkeit  des  Aristarch.  Voran 
leuchtete  nun  dessen  oberster  Grundsatz,  Homer  sei  aus  sich  selbst  zu  er- 
klären und  allen  willkürlichen  Vorurtheilen  über  die  Persönlichkeit  des 
Dichters,  mit  denen  die  alte  wie  moderne  Kritik  meistens  an  die  Inter- 
pretation seiner  Gedichte  gegangen  war,  zu  entsagen.  Man  sah,  wie  Ari. 
starch  von  diesem  Grundsatze  erfüllt  durch  die  gründlichste  Durch- 
forschung des  homerischen  Sprachschatzes  die  Bedeutung  der  Worte  be- 
stimmt, alles  auf  die  homerischen  Alterthümer  Bezügliche,  die  Vorstel- 
lungen über  Himmel  und  Erde,  das  Mythologische,  die  Lebensweise  des 
heroischen  Zeitalters,  das  Chorographische  und  Geographische  aus  Homer 
selbst  feststellte;  wie  er  ferner  bei  der  Constituirung  des  Textes  in  der 
Annahme  ^der  Athetesen  und  der  Wahl  der  Lesarten  zu  Werke  ging: 
nun  erst  erkannte  man,  wie  er  im  Gegensatz  zu  dem  gewissermassen  genia- 
lischen Dilettantismus  Zenodot's,  der  neben  geistvollen  Bemerkungen  bei 
seiner  ungenügenden  Vorbereitung  und  Kenntniss  des  homerischen  Dia- 
lekts die  wunderlichsten  Gebilde  aufnahm  und  so  einem  schrankenlosen 
Subjectivismus  die  Wege  bahnte,  -  wie  er  Kühnheit  mit  Vorsicht,  die  pein- 
lichsten Beobachtungen  mit  genialer  Divination  vereinte.  Wohl  war  be- 
reits Wolf  für  die  ausserordentliche  Bedeutung  Aristarch's  mit  wärmstem 
Lobe  eingetreten;  das  Bild  aber,  das  er  von  ihm  entwarf,  war  erst  in 
allgemeinen  Zügen  von  seinem  Genie  geahnt,  im  Einzelnen  noch  nicht 
bestimmt,  und  so  kam  es,  dass  auch  er  noch,  so  sehr  er  auch  im  Allge- 
meinen von  der  Vortrefflichkeit  der  Aristarch ischen  Ausgabe  überzeugt 
war,  von  der  kritischen  Methode  desselben  gar  keine  hohe  Vorstellung 
hatte,  sondern  das  Vorurtheil  mit  den  grossen  Philologen  Scaliger  und 
Bentley  theilte,  dass  er,  wie  die  alten  Grammatiker  überhaupt,  mehr  nach 
ästhetischen  Grundsätzen  zu  Werke  gegangen  sei  und  der  Neigung  zu 
conjiciren  übermässig  nachgegeben  habe.  War  Lehrs'  Buch  insofern 
schon  epochemachend,  dass  damit  für  die  homerische  Textkritik  auch 
unserer  Zeit  das  einzig  feste  Fundament  gegeben,  das  uns  »quasi  lex 
esset  et  norma,  nisi  quid  in  ista  peccatum  inventum  esset  a  consuetudine 
poetae  plane  absonumc  (schon  in  Quaest  Aristarch.  spec.  p.  13  Anm.), 
so  war  ferner  auch  —  und  dies  ist  noch  ein  weiteres  und  höheres  Ver- 
dienst —  von  nun  an  ein  ganz  anderes  Bild  von  der  tiefen  Bedeutung  der 
gelehrten  Epoche  der  grossen  Alexandriner  aufgerollt,  »denen,  wie  Lehrs 
das  einmal  schön  ausdrückt,  das  alte  Griechenland  als  eine  abgeschlossene 
Welt  vorlag,  und  die  nun  thaten,  was  diesen  Nachgebornen  zu  thun 
ehrenvoll  war,  als  sie  Geschichte,  Literatur  und  Sprache  wissenschaft- 


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18 


Nekrologe. 


lieber  Prüfung  unterwarfen«.  Solche  Resultate  können  nicht  allein  durch 
profunde  Gelehrsamkeit,  unermüdlichen  Fleiss,  Schärfe  des  Verstandes 
gewonnen  werden;  zu  diesen  Eigenschaften  muss  noch  hinzukommen  der 
con geniale  Blick,  vor  dem  sich  Menschen  und  ganze  Zeitperioden  in 
ihrer  inneren  Bedeutung  aufhellen,  und  wie  wenig  Lehrs  Respekt  besass 
vor  den  Kenntnissen  allein,  wenn  sie  nicht  im  Dienste  des  Geistes  ste- 
hen und  von  ihm  nach  der  historischen  Seite  hin  zu  einem  besseren, 
tieferen  Verständniss  verwerthet  werden,  zeigte  er  schon  durch  jene 
These  seiner  Habilitationsschrift:  nulla  diseiplina  nisi  cognita  ejus  historia 
recte  pereipi  potest,  der  er  zur  Erläuterung  folgen  Hess:  non  grara- 
matica  servit  criticae,  sed  critica  grammaticae. 

Man  wird  sich  gewiss  nicht  wundern,  wenn  man  in  den  Zeitschrif- 
ten nach  Erscheinen  des  Aristarch  im  Grossen  und  Ganzen  nicht  volles 
Verständniss  für  den  Werth  dieses  Buches  antrifft:  was  dies  brachte,  war 
zu  neu  und  in  seinen  (Konsequenzen  noch  nicht  abzusehen,  es  sollte  ja  eine 
scharfe  Grenze  zwischen  alter  und  neuer  Zeit  bilden,  und  so  musste  erst 
eine  neue  Generation  heran-  und  in  diese  Studien  hineinwachsen,  um 
das  darin  liegende  Gold  in  sorgfältigen  Einzel  forsch  un  gen  zu  Tage  zu 
fördern;  diese  neue  Saat  schoss  erst  mit  den  fünfziger  Jahren  auf. 

Nach  zwei  Seiten  hin  gewährte  das  Werk  die  fruchtbarsten  Keime. 
Einmal  war  es  nun  geboten,  nach  den  von  Lehrs  gegebenen  Aufschlüssen 
die  Schriften  der  oben  bezeichneten  Grammatiker  aus  der  uns  überlie- 
ferten Scholienmasse  herauszuziehen;  als  zweite  Aufgabe  war  gestellt, 
von  den  in  den  Scholien  überhaupt  erwähnten  Grammatikern  aus  dem 
von  den  Alten  über  sie  Ueberlieferten  ein  treues  und  zuverlässiges  Bild 
zu  entwerfen:  zwei  höchst  schwierige  Aufgaben,  zu  denen  Lehrs  zuerst 
noch  selbst  die  Wege  bahnte.  In  dem  Aufsatze  »Quid  Apio  Homero 
praestiteritc  (Quaest.  epp.  diss.  I  p.  1—34,  1837)  entwarf  er  im  Gegen- 
satze zu  Wolfs  lobender  Beurtheilung  dieses  in  der  ersten  Hälfte  des 
ersten  saec.  p.  Chr.  lebenden  Grammatikers  ein  scharf  urarissenes  Bild 
von  diesem  beredten,  aber  windigen,  unruhigen,  dilettantischen  Aller- 
Weltsschriftsteller,  der  bei  seiner  nur  zum  Prunken  aufgehäuften  Gelehr- 
samkeit in  der  Schule  der  Aristarcheer  sich  nicht  wohl  fühlen  konnte, 
sondern  zu  den  Anschauungen  seines  Geistesverwandten  Krates  von  Mal- 
los über  das  homerische  Zeitalter  überging,  der  durch  seine  gesuchte, 
seicht-rationalistische,  jeder  Fühlung  für  homerische  Einfachheit  ent- 
behrende Interpretation  für  homerische  Kritik  wenig  oder  gar  nichts 
leisten  konnte.  In  dem  Aufsatze  »de  Asclepiade  Myrleano«  Analecta 
grammatica,  Cap.  1—30,  Regimontii  1846,  einer  Schrift,  mit  der  er  im  Mai 
1846  seine  Antrittsrede  als  Professor  Ordinarius  an  der  Universität  hielt, 
(wieder  abgedruckt  in  Herodiani  scripta  tria  p.  428—448)  gab  er  ein 
Beispiel,  mit  welcher  Vorsicht  man  in  dem  Gewirr  von  unzuverlässigen 
Nachrichten  sich  zu  bewegen  habe  und  was  man  aus  geringen  Angaben 
doch  mit  Sicherheit  zusammenstellen  könue.    Das  zweite  Capitel  dieser 


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Nekrologe. 


19 


Schrift  »emendationes  Scholiorum  Homericorum«  p.  31-43  (Herod.  scr.  III 
p.  454  --  461)  brachte  mehreren  schlecht  Oberlieferten  Stellen  die  not- 
wendige Heilung.  Ferner  erschien  im  Michaelisprogramm  des  Friedrichs- 
Collegiums  die  feine,  aus  der  weitsichtigsten  Gelehrsamkeit  geschöpfte 
geistvolle  Abhandlung  de  vocabulis  vtXoXoyoQ,  ypapp.axtx6<:,  xpmxoQ  13  S. 
(wieder  abgedruckt  in  Herod.  scr.  III  S.  377  —  401),  deren  Bedeutung 
zum  ersten  Male  in  ihrem  weitesten  Umfange  und  in  ihren  Uebergängen 
aus  einer  überreichen  Fülle  von  Stellen  bestimmt  ward. 

Eine  besondere  Aufmerksamkeit  wandte  er  dem  in  Folge  schlechter 
U eberlief erung  schwierigen  Studium  des  Aelius  Herodianus,  des  Sohnes 
des  Apollonius  Dyscolus  zu:  »in  Herodiani  Monadicis  cum  nullus  fere 
adiri  versus  posset,  quin  haerendum  esset  et  circumspiciendum  quid 
stare  posset  quid  non«  sagt  er  in  der  Vorrede  zu  Herodiani  Script.  III. 
Der  Aufsatz  »Bedenken  über  Herodian's  Epimerismen«  (Rhein.  Mus.  f. 
Phil.  N.  F.  2.  Jahrg.  1843,  S.  118-130,  wieder  abgedruckt  in  Herod. 
scr.  III  S.  416—427)  zählt  die  uns  erhaltenen  Schriftentitel  Herodian's 
mit  kurzer  Inhaltsangabe  auf,  stellt  die  Bedeutung  von  peptapoQ  fest  und 
bringt  eine  Beschreibung  von  dem  Geschäft  des  imp&putpAq  oder  wie  es 
bei  den  Byzantinern  hiess  o^eoof,  von  der  Einübung  durch  die  Grammatiker 
in  den  Schulen  an  den  zu  Grunde  gelegten  Schriften  und  der  aus  ur- 
sprünglicher üebung  mit  Schülern  später  entstandenen  Schriftstellerei ; 
schliesslich  werden  die  Herodian  zugeschriebenen  impeptapot  als  nicht 
echte  bezeichnet.  Ein  zweiter  Aufsatz  ist  »Verbesserungen  zu  Herodian 
und  Apollonius«  (Rhein.  Mus.  2.  Jahrg.  1843  S.  340-355),  die  für  seine 
Herodian-Ausgabe  verwerthct  wurden.  Dieselbe  erschien  Königsberg  1848 ; 
die  höchst  launige  Vorrede  meldet,  wie  das  Werk  entstanden,  und  dass 
diesen  Studien  damit  noch  kein  Abschluss  gegeben  sei.  Es  enthält  drei 
Schriften  Herodian's:  1.  nept  pjovfjpooc  U&we  d.  h.  über  die  Wörter,  die 
in  irgend  einer  Beziehung  in  der  Sprache  einzeln  stehen,  kein  anderes 
gleiches  (dMoyov,  Zpotov)  neben  sich  haben;  2.  ix  rä>v  "HpwStavoü 
nept  'IXtaxrfi  Tpoow(i(a<;\  3.  ix  rwv  "HptoSiavoii  nspt  St^povwv  (über 
die  zweizeitigen  Silben);  dann  folgen  analecta  grammatica,  eine  Reihe 
von  grösstentheils  schon  veröffentlichten  Aufsätzen.  Nun  entwickelte 
sich  auf  dem  so  gehörig  durchgearbeiteten  und  gereinigten  Boden 
ein  ganz  neues  reges  Leben.  Zunächst  erschienen  L.  FriedländerV 
bedeutende  Arbeiten:  Nicanoris  nepi  'IXeaxr^  are^p^  reliquiae  1850  und 
Aristonici  nepl  aypct'wv  'UedSoe  reliquiae  emendatiores  1853,  mit  den 
werthvollsten  Bemerkungen  von  Lehrs  selbst  ausgestattet,  die  den  Buch- 
staben L.  hinter  sich  haben.  Ferner  seien  erwähnt  Herodiani  technici 
reliquiae  von  A.  Lentz,  die  reife  Frucht  eines  kolossalen  Fleisses,  die 
Arbeiten  von  A.  Ludwich,  der  uns  mit  einem  zuverlässigen  Werke  über 
die  Fragmente  des  Didymus  noch  beschenken  wird,  R.  Skrzezka's  Ar- 
beiten für  Apollonius  Dyscolus,  0.  Carnuth's  Aristonici  nepi  ayjfutatv 
'OfoMfeff  und  Nicanoris  nept  'Oduaastaxije  atqrfi^;  Nauck's  Aristophanis 


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20 


Nekrologe. 


Byzantii  fragmenta  mit  dem  Anhang  über  Kallistratos  von  R.  Schmidt. 
M.  Schmidt's  Didymi  fragmenta,  Sengebusch's  Aristonicea,  Mayhoff's  de 
Rhiani  studiis  homericis,  La  Roche's  and  Dfintzer's  Arbeiten  u.  s.  w. 
Wie  die  Werke  der  letzteren  Gelehrten  sich  zu  der  von  Lehrs  eröffneten 
und  von  seiner  Schule  befolgten  Methode  verhalten,  kann  hier  nicht  erör- 
tert werden. 

In  wunderbarem  Vereine  war  in  Lehrs  ein  nie  sich  genügender 
Fleiss,  solideste  Gelehrsamkeit,  durchdringende  Schärfe  des  Urtheils  mit 
einem  nicht  zu  ermüdenden  Fluge  der  Phantasie  im  Bunde  thätig.  Wie 
er,  während  er  durch  die  peinlichsten  Untersuchungen  in  eines  der 
schwierigsten  Capitel  zur  Entwickelung  des  Menschengeistes  aufhellendes 
Licht  brachte,  von  echt  künstlerischem  Gesichtspunkte  die  Gedichte  Ho 
mer's  selbst  las,  zeigt  seine  Recension  über  J.  Kreuser's  »Homerische 
Rhapsoden  oder  Rederiker  der  Alten,  Köln  1833«  (Berl.  Jahrb.  f.  wiss. 
Kritik  Oct.  1834,  No.  74),  durch  welche  veranlasst  Lachmann  seinen 
Briefwechsel  mit  Lehrs  über  die  homerische  Frage  begann,  »diese  Plan- 
mässigkeit  eines  grossen  Gedichtes,  diese  religiöse  und  moralische  Grosse, 
diese  wohlthätige  Beruhigung,  in  welche  durchweg  alle  Disharmonien 
unfreundlicher  Erscheinungen  sich  auflösen,  sind  nie  einer  Masse,  nur 
einzelnen,  den  begabtesten  und  edelsten  unseres  Geschlechts  gegönnt 
gewesen«:  eine  seltene  Sprache  für  einen  Gelehrten,  der  sich  von  den 
Gedichten  als  Kunstwerken  ergriflen  fühlt.  Hier  war  auch  bereits  alles 
Nöthige  über  die  inneren  wie  äusseren  Widersprüche  im  Keime  aus- 
gesprochen, über  den  Charakter  dieser  Gedichte,  aus  deren  unergründ- 
licher Schönheit  für  ihn  sich  Einheit  des  Plans  ergab,  ohne  dass  dies 
mit  Einheit  der  Dichter  zusammenfiel. 

Von  Homer  dehnte  Lehrs  seine  Studien  auf  Hesiod's  Epen  aus  und 
veröffentlichte  sie  in  dem  epochemachenden  Aufsatze  »de  Hesiodi  Ope- 
ribus  et  diebus«  (Quaest.  epp.  diss.  III  S.  175—252):  es  ist  dieser  eine 
Meisterarbeit  von  dilatorischem  Scharfblick.  Von  V.  405  ab  bis  619 
wies  er  ein  zusammenhängendes,  zweiundzwanzig  die  Landwirthschaft  be- 
treffende Vorschriften  enthaltendes  Gedicht  nach,  dem  dann  ein  zweites 
von  der  Schifffahrt  bis  683  angeschlossen  ist,  beide  durch  doppelte  Re- 
censionen  und  Interpolationen  arg  entstellt.  Hierauf  folgen  Vorschriften 
über  Heirat  und  sonstige  Verhaltungsmassregeln  für  das  gesellschaft- 
liche Leben.  Auch  der  Eingang  des  Gedichtes,  die  sich  anreiheude  Er- 
zählung von  den  fünf  Menschenaltern,  die  darauf  folgende  Sammlung  von 
einzelnen  Sentenzen,  die  nicht  sowohl  nach  der  Aehnlichkeit  des  Gedan- 
kens, sondern  vielmehr  der  Wörter  zusammengestellt  sind,  wird  unter 
Heranziehung  von  ähnlichen  Erscheinungen  aus  antiker  und  mittelalter- 
licher Literatur  in  ihrer  Entstehung  und  ihrem  Zusammenhange  nachge- 
wiesen und  dies  Alles  nicht  der  Reihe  nach  von  Anfang  an  und  so  fort- 
geführt, sondern  in  einer  höchst  originellen  und  lebendigen  Darlegung 
nach  dem  Gange,  der  sich  dem  Verfasser  selbst  bei  seinen  Forschan- 


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Nekrologe.  21 

gen  ergeben  hatte,  in  einzelnen  durch  Striche  bezeichneten  Abschnitten. 
Gottfr.  Hermann  in  seiner  Besprechung  dieses  Aufsatzes  schreibt  ihm 
das  »Verdienst«  zu  »aus  diesem  Chaos  von  Recensionen  und  Inter- 
polationen den  Rumpf  des  grausam  zerstückelten  Körpers  und  die  ab- 
gerissenen Glieder  herausgefunden  zu  haben  die  Hauptsache  hat 

Hr.  Lehrs  geleistet,  und  wenn  noch  etwas  weiteres  für  dieses  Gedicht 
geschehen  kann,  wird  ihm  der  Ruhm  bleiben  es  möglich  gemacht  zu 
haben,  und  der  Dank  aller,  die  das  Werk  des  alten  Dichters  studiren«. 
Auch  Lehrs  selbst  hielt  viel  von  diesem  Aufsatz;  er  hatte,  als  er  daran 
arbeitete,  die  einzelnen  Ergebnisse  mit  dem  berühmten  Mathematiker 
Jacobi,  der  auch  reiche  philologische  Kenntnisse  besass,  durchsprochen 
und  er  erzählte  noch  später  mit  Freuden,  wie  ihm  dieser  gesagt  hätte: 
»diese  Striche  wird  keiner  mehr  aus  dem  Gedicht  wegtilgen-'.  Ueber 
Lehrs'  Ansichten  von  den  anderen  hesiodeischcn  Werken  (und  dem  Apollo- 
Hymnus)  vergl  die  Recension  von  Ferd.  Ranke's  hesiodischen  Studien 
und  seiner  Ausgabe  des  scutum  Herculis  N.  Jahrb.  f.  Phil.  1840,  30.  Bd. 
S.  261  -  275  (abgedruckt  in  den  populären  Aufsätzen  S.  422  —  448 
2.  Ausgabe).  Damit  hatte  sich  Lehrs  über  den  Charakter  der  hesiodei- 
schen  Gedichte  Aufklärung  verschafft  und  rastlos  ging  er  daran,  die  spä- 
teren Epiker  auf  Geistesart  und  Manier  hin  zu  untersuchen.  Hatte  Wolf 
zuerst  wieder  die  Beschäftigung  mit  Homer  und  dem  griechischen  Epos 
in  Fluss  gebracht,  so  boten  die  ingeniösen  Arbeiten  Gottfr.  Hermanns 
für  die  unter  Orpheus'  Namen  gehenden  Schriften  (1805)  die  mannig- 
fachste Anregung  zu  Untersuchungen  der  späteren  Epiker,  und  schöne 
Erfolge  dieser  Anregungen  waren  die  Arbeiten  Wernicke's  für  Tryphio- 
dor  (1819),  Ed.  Gerhard's  für  Apollonius  Rhodius  (1816),  C.  L.  Struve's 
drei  Programme  (Königsb.  1816ff.)  für  Quintus  Smyrnaeus,  Fr.  Gräfe's 
Ausgabe  der  Dionysiaca  des  Nonnus  (Leipz.  1819—1826)  und  Fr.  Pas- 
sow's  Ausgabe  von  der  Metaphrase  des  Johannes-Evangeliums  desselben 
Verfassers.  Mit  der  Recension  dieser  beiden  letzten  Werke  (N.  Jahrb. 
f.  Phil,  von  Seebode,  Jahn  und  Klotz  1835,  Bd.  13  S.  217—36,  grössten- 
theils  ins  Lateinische  übersetzt  als  dissert.  IV  de  Nonno  in  Quaest  epp. 
S.  253-302,  das  von  §  9  ab  Folgende  ist  neu;  griff  Lohrs  selbständig 
in  diese  Fragen  und  sie  weiter  fortführend  ein.  Er  bezeichnet  hier  gleich 
im  Eingange  die  Nothwendigkeit  von  zwei  sehr  schwierigen  Untersuchun- 
gen: »1.  Welche  Veränderungen  hat  die  Paraphrase  durch  Hände  er- 
litten, welche  den  Text  derselben  den  Worten  des  Evangelisten  näher 
anzupassen  suchten,  als  es  von  Nonnus  geschehen  war?  2.  In  welchem 
Masse  hat  Nonnus  selbst  von  der  Strenge  seiner  Gesetze,  die  er  in  den 
Dionysiacis  befolgte,  in  der  Paraphrase  nachgelassen?  Wozu  dann  so- 
gleich eine  noch  nähere  Beobachtung  dieser  Gesetze  in  den  Dionysiacis, 
als  bisher  in  manchen  Punkten  geschehen,  erforderlich  war«.  Dazu  giebt 
er  nun  im  Folgenden,  wie  er  sagt  »einige  Beiträge«  über  den  Sprach- 
gebrauch des  Nonnus,  über  Synizese  und  Contraction,  Vertauschung  der 


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22 


Nekrologe. 


Pronomina,  Verkürzung  vor  muta  c  liquida,  Hiatus,  Stellung  der  Prä 
Position,  Gebrauch  des  Perfects,  Plusquamperfekts,  über  die  Formen  auf 
trxov.  Mit  diesen  mühsamen  und  doch  bestimmte  Gesetze  für  das 
dichterische  Verfahren  des  Nonnus  nachweisenden  Beobachtungen  wül 
Lehrs,  wie  er  sagt,  nur  nachfolgenden  Gelehrten  Vorarbeiten  liefern: 
A.  Ludwich's  mustergültige  Arbeiten  für  Nounus  haben  hier  ihre  Anre- 
gung empfangen.  In  einem  zweiten  Aufsatze  »de  Halieuticorum  et  Cyne- 
geticorum  discrepantia  (Quaestt.  epp.  diss.  V  S.  302—331)  erläuterte  er 
aufs  Sorgfaltigste  die  bis  auf  geringfügige  Manieren  sich  erstreckenden 
Unterschiede  zwischen  diesen  beiden  Gedichten  und  that  dar,  dass  Op- 
pian's  Halieutica  das  Original,  die  (  ynegetica  eines  unbekannten  Ver- 
fassers die  Nachahmung  sei. 

Diese  beiden  letzten  Aufsätze,  der  über  Hesiods  Opera  et  Dies, 
über  Apio  und  ein  grammatisches  Capitel  erschienen  vereinigt  als 
Quaestiones  Epicae  Regimontii  1837,  S.  339  und  hatten  sich  einer  an- 
gemein  anerkennenden  Beurtheilung  seitens  G.  Hermann's  zu  erfreuen 
(N.  Jahrb.  f.  Phil,  und  Päd.  1837  Bd.  XXI,  S.  115-136):  »dieses  Bach 
von  geringem  Umfange,  so  begann  dieselbe,  besteht  aus  fünf  Abhand- 
lungen, von  denen  die  letzte  keine  kleine,  die  vier  anderen  wahre  Her- 
kulesarbeiten sind  .  .  .  Man  findet  hier,  so  wie  in  dem  Aristarch  des- 
selben Verfassers,  nicht  die  leichtfertige,  mit  zufällig  aufgegriffenen  oder 
aus  Indicibus  und  fremden  Sammlungen  abgeschriebenen  unvollständiges 
und  unnöthigeu  Citaten  prunkende  Breite  der  Vielschreiber,  sondern 
wahre,  aus  den  wohl  geprüften  und  richtig  verstandenen  Quellen  selbst 
geschöpfte,  in  gedrängter  und  bisweilen  fast  zu  grosser  Kürze  vorgetra- 
gene Gelehrsamkeit.  Solche  Bücher  behalten  noch  nach  Jahrhunderte! 
ihren  Werth«  und  über  den  Aufsatz  über  Nonnus  »an  diesen  Unter- 
suchungen kann  jemand  lernen,  was  dazu  gehöre,  um  nicht  leichtsinnig 
und  in  den  Tag  hinein  zu  urtheilen  und  zu  emeudiren«. 

Höchst  wichtige  Urtheile  und  geistvolle  Bemerkungen  von  Lehrs 
über  die  späteren  Epiker  findet  man  in  der  Besprechung  von  »Kftchly'i 
neueste  Leistungen  für  die  griechischen  Epiker«  Philol.  1852,  VII.  S.  319 
—324  und  Jahrb.  f.  Phil.  Bd.  81. 

Mit  diesen  grossen  Aufsätzen  und  Werken  schliesst  die  erste  Periode 
in  Lehrs'  wissenschaftlicher  Thätigkeit  ab.  Den  Mittelpunkt  derselbe 
bildet  das  Werk  de  Aristarchi  studiis  Homericis;  weisen  seine  ersten 
Dissertationen  mit  gebietender  Notwendigkeit  auf  dieses  Werk  hin,  so 
sind  die  nach  1833  erschienenen  Schriften  nur  die  aus  jenem  Brenn- 
punkte ausgehenden  Strahlen.  Ziemlich  gleichzeitig  mit  der  Vollendung 
jener  Arbeiten  trifft  eine  wesentliche  Veränderung  in  seiner  Lebensstel- 
lung zusammen:  er  wurde  1845  zum  ordentlichen  Professor  an  der  Uni- 
versität zu  Königsberg  ernannt  und  damit  den  aufreibenden  Anstrengun- 
gen, die  das  Schulamt  so  lange  ihm  auferlegt  hatte,  entzogen.  Nun  den 
Segen  einer  freien  Müsse,  die  der  akademische  Beruf  ihm  vollauf  ge- 


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Nekrologe 


währte,  geniessend,  versenkte  er  seinen  Geist  nach  allen  Richtungen  hin 
in  die  reiche  und  tiefe  Gedankenwelt  des  griechischen  Genius,  indem  er 
für  die  allgemein  menschlichen  und  ewigen  Probleme,  die  derselbe  auf- 
stellt, mit  innerster  Betheiligung  nach  einer  Lösung  suchte  und  aus 
dessen  Kunstschöpfungen  die  »wohlthätige  Beruhigung,  in  welche  durch- 
weg alle  Disharmonien  unfreundlicher  Erscheinungen  sich  auflösen«,  ge- 
wann. Wir  sahen,  wie  der  originale,  zum  Bewusstsein  seiner  selbst  ge- 
kommene Mensch  bereits  mit  jenem  kurzen  Lebensabriss  vom  Jahre  1826 
fertig  dastand;  die  allseitige  Vertiefung  jedoch  ward  seiner  ursprung- 
lichen Natur  seit  der  jetzt  in  ungestörter  Müsse  vor  sich  gehenden  Be- 
fruchtung durch  die  gesammte  antike  Ideenwelt  Es  ist  bezeichnend, 
wenn  er  zu  einem  Satze  vom  Jahre  1834,  nach  welchem  jene  »religiöse 
und  moralische  Grösse  nach  Homer  selbst  unter  den  Griechen  nur 
noch  Sophokles  erreicht«  habe,  im  Jahre  1873  die  Bemerkung  zufügt: 
»dies  so  geschrieben  zu  haben  wundert  mich  heute.  Für  Pindar  und 
Aeschylus  wenigstens  muss  ich  wohl  damals  noch  nicht  reif  gewesen 
sein«.  Somit  beginnt  etwa  in  der  Mitte  der  vierziger  Jahre  ein  zweiter 
Abschnitt  in  seinem  Geistesleben,  das  von  nun  ab  wie  ein  in  gesegnete 
Fluren  eintretender  Strom  immer  breiter  und  tiefer  bis  zu  den  letzten 
Lebenstagen  dahinströmt.  Es  ist  unmöglich  diesen  ganzen  Reichthum 
seiner  erhöhteren  Natur  in  einem  kurzen  Aufsatze  zu  schildern,  das  bleibt 
als  schöne  Aufgabe  seinem  Biographen  vorbehalten.  Zudem  lässt  sich 
nicht  mehr  an  einer  geschlossenen  Reihe  ein  grosses  Gebiet  umfassen- 
der Werke  sein  wissenschaftliches  Lebeu  in  stetiger  Folge  darthun:  er 
hat  als  kundiger  Meister  zur  antiken  Literatur  seine  Stellung  genommen 
und  angeregt  oder  abgestossen  durch  literarische  Erscheinungen  und 
durch  die  in  seiner  Wissenschaft  sich  geltend  machenden  Richtungen 
giebt  er  auf  Blattern  oder  Bogen  in  der  ihm  eigentümlichen  energischen 
und  gedankenschweren  Kürze  seine  Anschauungen  über  Menschen  und 
Epochen,  in  denen  aus  jeder  Zeile  die  Sprache  des  Eingeweihten  ertönt, 
deren  Wärme  und  Unmittelbarkeit  sich  ebenso  dem  Leser  als  innerlich 
Erlebtes  mittheilt.  Soll  man  aber  ein  Werk  nennen  als  charakteristisch 
für  die  grosse  Gedankenwelt,  in  der  er  in  diesem  Zeitraum  lebte,  so 
sind  es  die  »Populären  Aufsätze« .  ein  Werk,  das  ihn  von  einer  ganz 
neuen  Seite  kennen  lehrt  und  das  der  Schlüssel  ist,  mit  dem  man  erst 
zum  völligen  Verständniss  seines  Genius  gelangen  kann. 

Auf  der  Grenzscheide  dieser  beiden  Epochen  ist  noch  eine  ihn  be- 
sonders ehrende  Auszeichnung  zu  erwähnen.  Nach  dem  im  December 
1848  erfolgten  Tode  Gottfr.  Hermann  s  ward  er  als  der  würdige  Nach- 
folger für  seinen  Lehrstuhl  ausersehen:  in  eigener  Bescheidenheit,  aus 
verehrungsvoller  Pietät  vor  dem  grossen  Gelehrten  lehnte  er  ab  und  blieb 
den  einfachen  heimischen  Verhältnissen  getreu. 

Nun  eine  kurze  Uebersicht  über  seine  literarischen  Leistungen. 
Zunächst  die  Anregung,  die  die  Behandlung  der  Metrik  durch  ihn  empfing. 


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Nekrologe. 


Gedrängt  von  einem  gewissen  Unbehagen  Ober  die  nicht  nur  unzureichend?, 
sondern  dem  ungezwungenen  Gefühle  auch  widerstrebende  Theorie  von 
Hermann  s  Metrik,  ging  er  auf  die  Grundlage  jeder  Musik  zurück,  wies  auf 
die  in  gleicher  Entfernung  wiederkehrenden  gleichen  Auf-  und  Nieder- 
schlage, auf  das  eingeborene  Taktgefühl  hin,  das  jeden  leite  ohne  Theorie 
und  nun  meinte  er,  im  Gegensatz  zu  Boeckh  und  seiner  Schule,  man 
müsse  zu  den  Taktgesetzen  nicht  erst  auf  grossem  Umwege  gelangen 
durch  Studium  der  Taktgesetze  bei  den  alten  Musikern ;  die  antiken  auf 
Taktgesetz  beruhenden  Verse  müssen  auch  aus  der  heutigen  Takttheorie 
verstanden  werden,  ja  vermuthlich  besser,  da  unsere  heutige  Theo- 
rie einfacher,  für  uns  jedenfalls  unmittelbarer  verständlich  sein  wird; 
nur  mit  der  Annahme  von  verschiedenem  taktischen  Werthc  der  Lange 
und  Kürze  und  mit  Hinzuziehung  von  Pausen  eröffne  sich  uns  erst  ein 
wahres  Verständniss  der  antiken  Metra.  So  leitete  er  im  Philologus  1850 
Bd.  7  einen  Aufsatz  ein,  in  welchem  0.  Meissner  S.  85  -118  nach  sei- 
nen Grundsätzen  den  Dochmius,  Cretkus,  Glykoneus  bebandelte;  der 
zehnte  Band  1855  brachte  Meissners  Aufsatz  über  den  Choriambus. 
Vergl.  das  originelle  offene  Schreiben  »An  Herrn  Prof.  Heimsoetht  (Rhein. 
Mus.  1851,  VIII.,  S.  304  -806),  der  im  siebenten  Bande  Meissner  s  Mes- 
sungen augegriffen  hatte  —  Lehrs'  Anregungen  sind  fruchtbare  Keime  ge- 
wesen für  die  grossen  metrischen  Werke  von  J.  H.  Heinr.  Schmidt 

Von  der  Literatur  der  Griechen  zogen  ihn  wieder  und  wieder  bis 
zu  seinen  letzten  Tagen  die  homerischen  Gedichte  an;  über  sie  hat  er 
sich  wiederholentlich  in  Recensioneu  und  kleinen  Aufsätzen  ausgesprochen ; 
sie  sind  zum  Theil  in  sciuen  »Homerischen  Blättern«  zusammen  wieder 
abgedruckt  oder  iu  den  Epimetris  der  zweiten  Auflage  seines  Aristarch 
Zu  erwähnen  ist  hier  noch  Rhein.  Mus.  1869,  Bd.  24,  S.  617  (seine  Ver- 
muthung  V#axy  für  Qaxrj).  Und  neben  der  sonnigen  Welt  der  homeri- 
schen Gedichte  bildete  sein  Lieblingsstudium  die  Tragödie  mit  ihrem 
erschütternden  Pathos:  was  er  uns  hier  in  seiner  Besprechung  von 
H.  Köchly's  akademischen  Vorträgen  und  Reden  (Jahrb.  f.  Phil.  185? 
Bd.  79,  S.  555—566)  oder  in  jenem  Briefe  an  A.  Meineke  vom  30.  August 
1861  über  Sophokles'  Antigone  (a.  a.  0.  1862,  Bd.  85,  S.  297—315,  vgl. 
auch  »die  Perser  des  Aeschylus«  Pop.  Aufs.8  72 ff.)  äussert,  sind  in  den 
grossen,  allgemeinen  Fragen,  z.  B.  über  menschliche  Verschuldung  on*i 
tragische  Schuldtheorie,  die  Offenbarungen  eines  Weisen,  der  in  Glaubens- 
wärme und  Innigkeit  auch  in  den  dem  menschlichen  Auge  sich  zeigen- 
den Disharmonien  höhere  Lösung  und  göttliches  Walten  ahnt,  und  im 
Einzelnen  ist  hier  die  geistvollste,  feinfühligste  Interpretation  enthalten. 
Und  zu  Homer  und  den  beiden  grossen  Tragikern  tritt  als  nächster  im 
Bunde  der  selige  Geist  Plato's  mit  seiner  Ideenwelt  hinzu,  mit  dessen 
in  Sehnsucht  nach  der  Höhe,  nach  der  Schönheit,  nach  den  Ideen  als 
wahren  Realitäten  gerichteten  Seele  er  congenialisch  verwandt  war.  Wie 
schön  hat  er  Plato  und  seinen  grossen  Lehrer  verstanden  und  geschildert 


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Nekrologe. 


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in  dem  »einleitenden  Vorwort«  zu  »Plato's  Phädrus  und  Gastmahl« ;  ihn 
einem  grösseren  Kreise  von  Gebildeten  in  seiner  wahren  Gestalt  zugäng- 
lich zu  machen  »durch  eine  treffende  Uebersetzung«  von  zweien  seiner 
eigenartigsten  Kunstwerke  fühlte  er  sich  im  echten  Cultns  des  Schönen 
gedrängt,  und  so  entstand  Plato's  Phädrus  und  Gastmahl,  Leipzig  1869. 
Ueber  »Plato's  Kratylus«  siehe  Rhein.  Mus.  1867,  Bd.  XXII,  S.  436 
bis  440  (wieder  abgedruckt  in  »Plato's  Phädrus  und  Gastmahl«  S.  144 
bis  319).  Zu  der  geistsprudelnden  Charakteristik  des  Aristophanes  und 
seiner  Komödie  fühlte  er  sich  durch  Brentanos  »Untersuchungen  Uber 
das  griechische  Drama«  herausgefordert,  »zur  Rechtfertigung  des  Aristo- 
phanes aus  einem  Briefe  an  Herrn  Emil  Brentano  in  Frankfurt  a.  M.« 
(Jahrb.  f.  Phil.  1872,  Bd.  105,  S.  185—188,  wieder  abgedruckt  in  den 
Populären  Aufsätzen  (2.  Auflage)  »ein  fliegendes  Blatt  zum  Verständniss 
des  Aristophanes«  S.  408-412). 

Hatten  diese  Genien  der  Menschheit  durch  ihre  ideale  Phan- 
tasiewelt die  seinige  zu  dithyrambischen  Ergüssen  angeregt,  so  nah- 
men andere  Gebiete  seiner  Wissenschaft  und  nun  endlich  auch  die 
römische  Literatur  wieder  andere  Kräfte  seines  Geistes,  seine  schnei- 
dige Schärfe  des  Urtheils,  in  Anspruch.  Den  Reigen  eröffneten  die 
»Adversarien  über  die  sogenannten  Ovidischen  Heroiden«  (Jahrb.  f. 
Phil.  1863,  Bd.  87,  S.  49  —  69),  die  er  grösstenteils  aus  inneren 
Gründen  Ovid  als  seiner  nicht  würdig  absprach;  Meineke  schrieb  in 
einem  Briefe  an  ihn,  dass  mit  diesem  Aufsatze  die  Frage  über  die 
Heroiden  abgethan  sei.  Dann  kam  Horatius  an  die  Reihe,  an  dessen 
Satiren  und  Episteln  sein  »Herz  und  Sinn  von  jeher  hing«.  Zuerst  er- 
schien »eine  Aufzeichnung  zu  Horatius«  (Jahrb.  f.  Phil.  1863,  Bd.  87, 
S.  539-  550),  die  sich  mit  »Verunstaltungen«  der  11.,  14.,  15.,  16.,  17., 
18.  Epistel  beschäftigt  und  dann  die  ersten  »paar  Gänge  über  das  Trüm- 
merfeld der  Horazischen  Oden«  macht.  Die  nächsten  »Gänge«  sind 
»Weitere  Horatiana«  (daselbst  1864,  Bd.  89,  S.  173  -195),  »Zu  Hora- 
tius« (Rhein.  Mus.  1867,  Bd.  22,  8.  403-412)  »Ein  halber  Bogen  Ho- 
ratiana« (Königsberg,  December  1867,  G  Longrien)  über  die  16.  und 
17.  Epistel,  durch  0.  Ribbeck  veranlasst.  Endlich  erschien  sein  »Q.  Ho- 
ratius 11  accus.  Mit  vorzugsweiser  Rücksicht  auf  die  unechten  Stellen 
und  Gedichte,  Leipzig  Vogel  1869,  S.  281,  und  »Nachtrag  zu  Horatius. 
Erneute  Erwägungen,  durch  Vahlen  veranlasst,  über  die  Epistel  an 
Augustus«  Leipzig  Vogel  1871,  S.  16.  Das  Buch  hat  seinem  Verfasser 
reiche  Feindschaft  eingetragen ;  Viele  sahen  einen  Abfall  von  der  schul- 
gerechten, soliden  Wissenschaft  und  Lehrs'  früher  erworbenen  Ruhmes- 
stern verblichen;  Viele  und  auch  Unberufene  glaubten  durch  billige 
Widerlegungen  im  Einzelnen  das  ganze  Werk  todt  gemacht  zu  haben. 
Schreiber  dieser  Zeilen  kann  auch  den  dort  angenommenen,  soweit  ge- 
henden Interpolationen  der  Oden  im  Princip  nicht  beistimmen  und  doch 
hält  er  das  Buch  für  ein  hoch  geniales,  das  gerade  Lehrs'  Genius 


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Nekrologe. 


naturgemfiss  entspringen  musste:  erst  durch  dieses  ist  uns  in  ganz  an- 
derer Weise  als  es  durch  die  allein  nüchterne  Kritik  Hofman-Peerlkamp's 
geschehen  konnte,  ein  wahres  Verständniss  der  Odenpoesie  des  Horu 
eröffnet  worden ,  da  wo  sie  aus  innerlicher  Anregung  und  gemath voller 
Betheiligung  entspringt  und  wo  sie  ohne  solche  in  formalen  Uebungeo 
einer  gewissen  Mode  folgend  sich  abzufinden  sucht 

Die  Kritik,  bald  begleitet  von  schwunghaftester  Phantasie,  bald 
nur  in  der  Form  des  nüchternen  und  in  schneidender  Schärfe  thätigeo 
Verstandes,  blieb  ihm  ungeschwächt  sein  Leben  hindurch.  Am  Eingänge 
steht  das  grundlegende  Buch  zum  Yerstandniss  des  von  den  Homer- 
Scholien  Gebotenen,  am  Abend  seines  Lebens  »die  Pindarscholien.  Eine 
kritische  Untersuchung  zur  philologischen  Quellenkunde«  Leipzig  1873, 
8.  199.  Eine  Aufgabe  ist  hier  unter  riesengrossen  Schwierigkeiten  ge- 
löst, der  Ariadnefaden  gefunden,  der  aus  dem  Labyrinth  in  trümmer- 
haftem  Zustande  uns  überlieferter  Scholien  hinausfuhrt,  indem  der  Grund- 
stock für  die  uns  erhaltenen  älteren  Scholien  ausgehoben  und  nachge- 
wiesen wird,  wie  hieran  Paraphrast  nach  Paraphrast  thätig  gewesen. 
Ausserdem  empfangen  wir  die  reichste  Belehrung  über  das  Weseu  der 
Paraphrasen  und  Verfahren  der  Paraphrastcn  überhaupt,  wie  sie  nur 
aus  der  lebendigen  Fülle  eines  auf  diesem  Gebiete  so  geschulten  Mei- 
sters gespendet  werden  konnte.  Den  Anhang  bilden  zwei  Abhaudlungen 
zur  philologischen  Quellenkunde  1-  »Hesycbius  Milesiusc  (zuerst  ver- 
öffentlicht Rhein.  Mus.  1862,  Bd.  17,  S.  453 ff);  2.  »des  sogenannten 
Philemon  te&xbv  Te^voXoycxuv  uud  Favorinus«  (erschien  zuerst  Jahrb.  f. 
Phil.  1872,  Bd.  105,  S.  465-488). 

Oben  waren  die  »Populären  Aufsätze«  als  charakteristisch  für  die 
geistigen  Fragen  bezeichnet  worden,  die  ihn  in  dem  zweiten  Theile  sei- 
nes wissenschaftlichen  Lebens  mit  Vorliebe  beschäftigten.  Es  war  der 
Eintritt  in  diese  umfassenderen  Studien  mit  der  Loslösung  von  der  Schule 
in  Zusammenhang  gebracht  worden.  Jetzt  muss  noch  eines  zweiten  Mo- 
mentes gedacht  werden,  seiner  damals  geschlossenen  Freundschaft  mit 
Herrn  von  Farenheid,  —  ihm  war  mit  Rosencranz  die  Platouübersetzung 
gewidmet  worden  —  einem  grossen  Grundbesitzer  Littauen's,  der  aus 
innerstem  Schönheitsdrange  in  unserer  von  der  Kunst  völlig  verlassenen, 
von  der  Natur  doch  nur  stiefmütterlich  behandelten  Provinz  eine  der 
reichsten  Sammlungen  von  den  schönsten  Gypsabgüssen  nach  Antiken  an> 
der  Götter-  und  Ueroenwelt  auf  seinem  Sitze  Beynuhnen  um  sich  ver- 
einte. Iiier  pflegte  Lehrs  jahrelang  seinen  Sommeraufenthalt  zu  nehmen; 
in  täglichem  Verkehre  mit  den  Idealgestalten  des  griechischen  Götter- 
lebens entzündete  sich  in  ihm  so  sein  noch  schlnmmernder  Künstler- 
genius, es  erwachte  nun  jene  Schönheitssehnsucht,  die  ihn  zu  dem  eon- 
genialen Interpreten  des  Griechengeistes  machte,  und  es  entstanden  aus 
diesem  Hineinleben  in  die  Herrlichkeit  des  griechischen  Götterglaubens 
die  Aufsätze  »die  Hören«,  »die  Nymphen«,  »Gott,  Götter  und  Dämonen«, 


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Nekrologe. 


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■Dämon  und  Tyche«,  die  eigenartigsten  Abhandlungen  in  jener  1854  er- 
schienenen Sammlung  der  »Populären  Aufsätzet.  21  Jahre  später  schloss 
der  73jährige  Greis  diesen  Cyklus  mit  folgenden  neuen  ab:  »Themis«, 
»das  sogenannte  Zwölfgöttersystem«,  »Naturreligionc,  »Vorstellungen  der 
Griechen  über  das  Fortleben  nach  dem  Tode«  und  —  die  Krone  von 
allen  —  »Zeus  und  die  Moira« :  mit  der  Gabe  eines  rückwärts  schauen- 
den Sehers  und  auch  in  der  Sprache  eines  von  seinem  Gotte  erfüllten 
Sehers  erschliesst  Lehrs  uns  in  diesen  Aufsätzen  die  Ideen  griechischer 
Religion  und  griechischer  Gesinnung;  durch  sie  steht  er  unter  den  Phi- 
lologen als  singulare  Erscheinung  da,  ähnlich  wie  Winckelmann  durch 
seine  geniale  Divination  und  aus  innerer  Verwandtschaft  heraus  das 
Verständniss  für  antike  Kunst  zuerst  eröffnet  hatte.  Die  »Populären 
Aufsätze«  sind  allerdings  nicht  populär,  sie  setzen  zu  ihrem  Verständ- 
niss eine  grosse  Vorbereitung  des  Geistes  voraus :  merkwürdig  bleibt  es 
aber  doch,  dass  sie,  an  denen  noch  kommende  Jahrhunderte  eines  der 
herrlichsten  Denkmäler  für  die  Verwandtschaft  des  deutschen  Geistes 
mit  dem  griechischen  Genius  bewundern  werden,  21  Jahre  brauchten, 
um  in  zweiter  Auflage  erscheinen  zu  können. 

Aber  auch  dass  Lehrs  ein  liebenswürdiger  Mensch  war,  zeigen  diese 
Aufsätze.  Die  ihn  nicht  persönlich  kannten,  werden  die  anmuthende 
Grazie  seines  Geistes  in  den  Abhandlungen  über  Lobeck  und  Georg 
Grote  erfahren  haben.  Es  lebte  in  ihm  der  »Dämon« ,  und  seine  Macht, 
einwirkend  auf  den  Leser,  noch  mehr  auf  den  Hörer,  äusserte  sich  durch 
die  ganze  Stufenleiter  der  Empfindungen,  die  dies  Wort  nach  Lehrs 
eigener,  so  schöner  Darlegung  in  sich  trägt:  dass  er  auch  zürnen  konnte, 
wo  es  durch  die  Sache  angezeigt  war,  auch  das  haben  die  Fernerstehen- 
den kennen  gelernt  in  den  »Adversarien  über  Madvig's  Adversarien  und 
ihren  Verfasser.  Zur  Abwehr  geistloser  Kritik  in  der  klassischen  Phi- 
lologie« (Rhein.  Mus.  1875,  Bd.  30,  S.  91-117)  und  »Zurechtweisung 
für  Theod.  Bergk  in  Sachen  der  Pindarscholien«  (Wissenschaftl.  Monats- 
blätter 1878  No.  2).  Sein  Dämon  bewahrte  ihn  auch  vor  der  den  Men- 
schen so  oft  durch  Natur  oder  Verhältnisse  sich  anheftenden  Pedanterie : 
wie  frei  er  davon  war,  sagen  seine  Schriften,  sagen  aber  auch  höchst 
launig  seine  »zehn  Gebote  für  klassische  Philologen«,  mit  denen  er  am 
7.  März  1873  die  Festtheilnehraer  seines  Doktorjubiläums  überraschte: 
»Du  sollst  nicht  nachbeten!«  »Du  sollst  nicht  stehlen!«  »Du  sollst  nicht 
vor  Handschriften  niederfallen!«  »Du  sollst  den  Namen  Methode  nicht 
unnütz  im  Munde  führen!«  u.  s.  w.  So  lebte  er  unter  uns  anregend 
und  durch  die  Wärme  seiner  Freundschaft  beglückend;  ohne  jegliche 
Spur  des  Greisenalters  beschämte  er  vielmehr  die  Jüngsten  unter  uns 
durch  die  Jugendfrische  seines  Geistes.  Einen  ungezählten  Schatz  von 
Aufsätzen  und  Recensionen  aus  den  letzten  Jahren  bieten  die  »wissenschaft- 
lichen Monatsblätter«.  Da  kam  plötzlich  über  Nacht  die  schon  lange 
schleichende,  doch  nicht  geahnte  Krankheit.  Nach  kurzem  Krankenlager 


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Nekrologe. 


ward  er  am  ersten  Pfingstfeiertage ,  am  9.  Juni,  von  seinen  Schmerzen 
erlöst.  Seine  Freunde  und  Anhänger  geleiteten,  wie  er  es  gewünscht 
hatte,  in  Einfachheit  und  prunklos  die  sterblichen  Reste  zur  Buhe.  Dem 
was  sie  fühlten,  lieh  L.  Friedländer,  sein  langjähriger  Freund,  erhabenen 
Ausdruck*). 

Wann  wird  der  klassischen  Philologie  ein  solcher  Geist  wieder- 
erstehen, der  nicht  nur  ihr  gesammtes  Gebiet  kannte,  sondern  aucb  in 
demselben  wie  ein  weiser  König  herrschte? 

Königsberg,  den  11.  Juli  1878. 


Camille  van  Dessel, 

geb.  1861,  gest.  16.  Mai  1878. 

Camille  van  Dessel,  ein  junger  belgischer  Localantiquar,  seine? 
Berufes  Geomcter,  war  im  Jahre  1851  in  Elewyt,  einer  kleinen  in  der  Nähe 
von  Vilvorde  auf  einer  alten  Römerstrasse  gelegenen  Ortschaft  geboren 
und  starb  in  diesem  seinem  Heimathsdorfe ,  noch  nicht  27  Jahre  alt,  am 
16.  Mai  1878.  Seit  dem  Jahre  1870  hat  er  eine  Reihe  von  Artikeln  über 
die  in  der  Umgebung  seines  Geburtsorts  gefundenen  römischen  Alter- 
thümer  in  den  Annales  de  l'acadcmie  d'archeologie  und  im  Bulletin  des 
commissions  d'art  et  d'archeologie  veröffentlicht.  Seine  bedeutendste  Ar- 
beit ist  eine  Statistik  und  Bibliographie  der  vorrömischen  und  römischen 
Alterthünier  in  Belgien  (Brüssel  1877),  eine  Umgestaltung  des  3.  Bandes 
des  berühmten  Werkes  von  Schayes  »La  Belgique  et  les  Pays-Bas  avant 
et  pehdant  la  domination  romaine«,  nebst  einer  »Garte  archeologique  de 
la  Belgique.  Penode  antehistorique  romaine  et  franque«,  welcher  auf  der 
Ausstellung  des  geographischen  Congresses  in  Paris  im  Jahre  1875  eine 
ehrenvolle  Erwähnung  zu  Theil  wurde. 


Charalampis  Pampukis, 

geb.  1806,  gest.  Anfang  Juli  1878. 

Charalampis  Pampukis,  hochverdienter  griechischer  Schulmann, 
geboren  in  Kalavryta  im  Jahre  1806,  erhielt  seine  erste  Bildung  dorch 
seinen  Bruder  Nikephoros,  studirte  von  1819  an  fünf  Jahre  im  westlichen 
Europa,  betheiligte  sich  nach  der  Heimkehr  ins  Vaterland  am  Befreiungs- 
kämpfe gegen  die  Türken,  bekleidete  dann  verschiedene  Stellungen  im 
Justiz-  und  Finanzwesen,  bis  er  sich  entschloss  sich  ganz  dem  Lehrfach 


*)  Die  herrliche  Rede  wird  die  nächste  Nummer  der  wissenschaftlichen 
Monatsblätter  bringen  mit  dem  kurzen  Lebensabriss  von  Lehrs  selbst  ans 
dem  Jahre  1826. 


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Nekrologe. 


29 


zu  widmen.  1827  bis  1830  leitete  er  die  hellenische  Schule  (Mittelschule) 
auf  der  Insel  Aegina,  war  dann  an  verschiedenen  Provinzialschulen  des 
Königreichs  Griechenland  als  Lehrer  thätig,  bis  er  1841  zum  Professor, 
1844  zum  Director  des  Gymnasiums  zu  Nauplia  ernannt  wurde;  in  dieser 
Stellung  hat  er  unter  allgemeiner  Anerkennung  bis  zum  Jahre  1862,  wo 
er  freiwillig  in  den  Ruhestand  trat,  gewirkt.  Er  starb  Anfang  Juli  1878. 


Carl  Friedrich  August  Nobbe, 

geb.  7.  Mai  1791,  gest.  16.  Juli  1878. 

Carl  Friedrich  August  Nobbe  wurde  am  7.  Mai  1791  in  Pforta 
geboren,  besuchte  von  1804  an  die  dortige  Landesschule  und  studirte 
seit  1810  in  Leipzig  Philologie  unter  der  Leitung  G.  Hermann's  und 
Chr.  Dan.  Beck's,  welch'  letzterem  er  später  in  einer  stark  panegyrisch 
gefärbten  »De  Christiano  Daniele  Bcckio  Narratio«  tdrei  Programme  der 
Leipziger  Nicolaischule  von  1833,  1834  und  1837)  ein  biographisches 
Denkmal  errichtet  hat.  Im  Jahre  1814  wurde  er  zum  Collaborator  an 
der  Thomasschule,  1816  zum  Tertius  an  der  Nicolaischule  ernannt,  an 
der  letzteren  Anstalt  ist  er  volle  50  Jahre  und  zwar  seit  1828  als  Rector 
thätig  gewesen ,  bis  er  im  Jahre  1866  in  den  wohlverdienten  Ruhestand 
versetzt  wurde.  Doch  hielt  er  auch  nach  dieser  Zeit  noch  Vorlesungen 
an  der  Universität,  an  welcher  er  sich  schon  im  Jahre  1817  mit  der 
Schrift  lObservationes  in  Propertii  carmina«  als  Privatdocent  habilitirt 
und  1827  eine  ausserordentliche  Professur  erhalten  hatte.  Er  starb  zu 
Leipzig  in  der  Nacht  vom  15.  zum  16.  Juli  1878. 

Seine  schriftstellerische  Thätigkeit  war  in  erster  Linie  dem  Cicero 
gewidmet,  dessen  sämmtliche  Werke  er  in  wiederholten  Textausgaben 
(Leipzig,  Tauchnitz)  edirt  hat;  auch  von  seinen  zahlreichen  Schulpro- 
grammen betrifft  ein  guter  Theil  den  Cicero.  Ferner  liegen  von  ihm 
vor  Textausgaben  der  Cyropädie,  der  Anabasis  und  der  Memorabilien 
des  Xenophon  (Leipzig,  Tauchnitz  1825),  eine  Ausgabe  der  Geographie 
des  Claudius  Ptolemäos  mit  umfänglichen  Indices  (3  Bändchen,  ebendas. 
1843-1845;  dazu  Schedae  Ptolemaeeae  I.  u.  II.  und  Emendationes  Pto- 
lemaeeae  in  3  Programmen  der  Nicolaischule  von  1841 ,  1842  u.  1844), 
Progymnasmata  poetica  in  scholarum  usum  (Leipzig  1833)  und  einige 
historische  Arbeiten  zur  Geschichte  des  Reformationszeitalters.  Endlich 
war  Nobbe  ein  sehr  eifriger  und  gewandter  lateinischer  Versmacher  und 
hat  zahlreiche  derartige  Producte  —  theils  eigener  Erfindung,  theüs 
üebersetzungen  aus  dem  Griechischen  —  im  Druck  veröffentlicht;  auf 
bleibenden  Werth  können  dieselben  ebensowenig  Anspruch  machen  als 
irgend  eine  andere  seiner  literarischen  Leistungen. 


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Nekrologe. 


Johann  Jakob  Müller, 

geb.  28.  Juni  1847,  gest.  30.  Juli  1878. 


Unser  trefflicher  Mitarbeiter  für  das  Gebiet  der  römischen  Geschichte 
und  Chronologie,  dessen  frühes  Hinscheiden  mit  uns  alle  Freunde  der 
historischen  Wissenschaft  beklagen,  Johann  Jakob  Müller,  war  am 
28.  Juni  1847  in  Wülflingen  bei  Winterthur  im  Kanton  Zürich  geboren. 
Nachdem  er  das  Gymnasium  in  Winterthur  mit  Auszeichnung  absolrirt 
hatte,  bezog  er  die  Universität  Zürich  um  sich  dem  Studium  der  Theologie 
zu  widmen;  bald  aber  erkannte  er  in  der  historischen  Forschung  seinen 
eigentlichen  Beruf  und  wandte  sich  daher  dem  Studium  der  Geschichte 
zu.  Sein  Führer  auf  diesem  Gebiete  war  Max  Büdinger,  damals  Pro- 
fessor der  allgemeinen  Geschichte  an  der  Universität  Zürich;  in  dessen 
historischem  Seminar  entstanden  Müller's  erste  grössere  Arbeiten:  die  an 
hinterlasscne  Bruchstücke  einer  Arbeit  von  Xaver  Bossart  sich  anschlies- 
senden Untersuchungen  zur  Geschichte  des  Kaisers  Antoninus  Pius  (Unter- 
suchungen zur  römischen  Kaisergeschichte  herausgegeben  von  Dr.  Mai 
Büdinger.  Zweiter  Band.  Leipzig,  Teubner  1868.  S.  287  -  320),  die  kri- 
tische Untersuchung  über  den  Geschichtsschreiber  L.  Marius  Maximos 
(Ebendas.  Dritter  Band.  Leipzig,  Teubner,  1870.  S.  17-202)  und  die  von 
ihm  in  Verbindung  mit  einem  Freunde  und  Studiengenossen,  Carl  Dänd- 
liker,  verfasste  Abhandlung  »Liudprand  von  Cremona  und  seine  Quellen. 
Untersuchungen  zur  allgemeinen  Geschichte  der  Jahre  888—967  n.  Chr.,t 
welche  den  ersten  Band  der  von  Dr.  M.  Büdinger  herausgegeben  Unter- 
suchungen zur  mittleren  Geschichte  (Leipzig,  Teubner.  1871)  ausfallt 
Im  Jahre  1870  von  Berlin,  wo  er  die  letzten  Semester  seiner  Studienzeit 
zugebracht  hatte,  nach  der  Heimat  zurückgekehrt,  wurde  er  bald  als 
Lehrer  der  Geschichte  an  dem  Lehrerseminar  in  Küsnacht  bei  Zürich  an- 
gestellt; daneben  wirkte  er  seit  1871  als  Privatdocent  für  alte  Geschichte, 
römische  Altcrthümer  und  römische  Epigraphik  an  der  Universität  Zürich. 
1873  wurde  ihm  eine  ausserordentliche  Professur  nebst  der  Leitung  der 
Abtheilung  des  historischen  Seminars  für  alte  Geschichte  übertragen;  im 
Neujahr  1875  wurde  er  zum  ordentlichen  Professor  der  alten  Geschichte 
ernannt.  Schwere  körperliche  Leiden  nöthigten  ihn  gegen  Ende  des  Jahres 
1877  seine  erfolgreiche  akademische  Thätigkeit  zu  unterbrechen;  die  Hoff- 
nung, sie  wieder  aufnehmen  zn  können,  wurde  durch  seinen  am  30.  Juli  d.  J. 
erfolgten  Tod  vereitelt.  An  schriftstellerischen  Arbeiten  hat  er  ausser 
den  oben  erwähnten  Erstlingsschriften  und  dem  Jahresbericht  über  rö- 
mische Geschichte  und  Chronologie  für  1873—1876  (Jahrgang  IV  unseres 
Jahresberichtes,  Abth.  III,  S.  188-305)  veröffentlicht:  Studien  zur  Ge- 
schichte der  römischen  Kaiserzeit,  Zwei  Vortrüge  (Zürich  1874):  Nyon 
zur  Römerzeit  (Neujahrsblatt  der  Antiquarischen  Gesellschaft  in  Zürich 
für  1875);  ferner  zahlreiche  kleinere  Aufsätze  über  römische  Alterthömer 
in  dem  von  der  antiquarischen  Gesellschaft  in  Zürich,  deren  Schriftfüiircr 


Nekrologe.  31 

er  mehrere  Jahre  hindurch  war,  herausgegebenen  Anzeiger  für  schweize- 
rische Alterthumskunde;  ausserdem  zwei  Lehrbücher  für  den  geschicht- 
lichen Unterricht  (Lehr-  und  Lesebuch  der  Geschichte  für  die  Zürcher 
Volksschule  in  Verbindung  mit  Prof.  Vögelin  und  Lehrbuch  der  allge- 
meinen Geschichte  für  höhere  Stufen  in  Verbindung  mit  Dr.  C.  Dändliker) 
und  eine  kleine  historisch -politische  Schrift  »Der  Geist  der  Ahnen  oder 
die  Einheitsbestrebungen  in  der  Schweiz  vor  der  helvetischen  Revolu- 
tion« (1874). 


Jean  -  Pierre  Charpentier, 

geb.  20.  Juni  1797,  gest.  Anfang  August  1878. 

Jean- Pierre  Charpentier,  namhafter  Litterarhistoriker ,  war  in 
Saint-Priest  im  französischen  Departement  Eure-et-Loirc  am  20.  Juni  1797 
geboren.  Er  studirte  in  Paris  im  Lycöe  Louis-le-Grand  und  wurde  dort 
zuerst  als  Lehrer  der  Rhetorik  angestellt  1833—1843  bekleidete  er  als 
Supplent  für  Ch.-J.-V.  Leclerc  eine  ausserordentliche  Professur  der  la- 
teinischen Beredtsamkeit  an  der  Sorbonne.  Im  Jahre  1843  wurde  er  zum 
Inspecteurde  l'academie  de  Paris  ernannt;  nach  10  jahriger  Wirksamkeit 
in  dieser  Stellung  cmeritirt  lebte  er  in  litterarischer  Müsse  in  Paris  und 
starb  in  Chantilly  im  August  1878.  Seine  wichtigeren  Schriften  sind 
folgende:  A  laquelle  des  deux  litte>atures ,  grecque  ou  latine,  la  littera- 
ture  francaise  est- eile  le  plus  redevable?  1828  (vom  Institut  gekrönte 
Abhandlung).  fitudes  morales  et  historiques  sur  la  litteraturc  romaine, 
1829.  -  Essai  sur  lhistoire  litte>aire  du  moycn-äge,  1833.  -  Tableau 
historiquc  de  la  litt£rature  francaise  aux  quinzieme  et  seizieme  sieclcs, 
1835.  —  Cahiers  dhistoire  litte>aire  anciennc  et  moderne,  1836—1838. 
—  Abr6g6  de  lhistoire  de  la  litte>ature  grecque,  1837.  -  Histoire  de 
la  renaissance  des  lettres  en  Europe  au  quinzieme  siecle,  2  Bde.,  1843.  — 
Tcrtullien  et  Apul6e,  1839.  —  fitudes  sur  lcs  Peres  de  l'ßglise,  2  Bände: 
I.  ßglise  latine;  II.  figlise  grecque,  1853.  -  Les  ßcrivains  latins  de 
TErapire,  1858.  —  La  Litterature  francaise  au  quatorziemc  siecle,  1875. 


Joseph  Naudet, 

geb.  8.  Dcccmber  1786,  gest.  16.  August  1878. 

Joseph  Naudet,  der  Senior  der  französischen  Philologen,  ein  Mann 
von  umfassender  Gelehrsamkeit  und  feinem  Geschmack,  war  am  8.  De- 
cember  1786  in  Paris  geboren.  Er  machte  seine  Studien  im  Lycee  Na- 
poleon, wo  er  schon  im  Jahre  1809  eine  Professur  erhielt.  1816  wurde 
er  als  Maltre  de  Conferences  an  der  £cole  normale  angestellt,  1817  als 
Mitglied  in  die  Acadfrnie  des  inscriptions  et  bellcs  lettres  aufgenommen, 
deren  fortwährender  Secretär  er  in  den  Jahren  1850-  1862  war.  Von 


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Nekrologe. 


dem  gleichen  Jahre  1817  an  las  er  in  Stellvertretung  de  Pastoret's  an 
College  de  France  über  Naturrecht,  bekleidete  1821—1830  die  Professur 
der  lateinischen  Poesie  an  dieser  Anstalt,  fungirte  von  1830-1840  als 
Inspectcur  general  dos  Stüdes  und  1840 — 1848  als  Director  der  konig!. 
Bibliothek.  Er  starb  zu  Paris  am  16.  August  1878,  nachdem  er  noch  in 
diesem  Jahre  in  der  Akademie  einen  Vortrag  über  die  römische  Ver- 
waltung gehalten  hatte.  Ausser  zahlreichen  in  den  Schriften  des  Institute, 
dem  Journal  des  Savants,  der  Revue  encyclopedique  und  anderwärts  ge- 
druckten kleineren  Arbeiten  hat  er  folgende  Schriften  hinterlassen:  Hi- 
stoire  de  la  guerre  des  csclaves  en  Sicile  sous  les  Romains,  traduit  de 
Scrofani,  1807.  -  Histoirc  de  Tötablisseinent,  des  progres  et  de  la  de- 
cadence  de  la  monarchic  des  Goths'en  Italie,  1811  (vom  Institut  gekrönt). 
-  Essai  de  rh^torique,  1813.  —  Conjuration  dfitienne  Marcel  contxe 
l'autorite  royale,  1815.  —  Histoire  des  changements  operes  dans  toutes 
les  parties  de  1  administration  de  l'Empire  Romain  depuis  Dioctetien  jus- 
qu'ä  Julien,  2  Bde,  1817  (vom  Institut  gekrönt).  -  üebersetzungen  des 
Tacitus  (1821)  und  des  Catullus  (1825)  in  der  Bibliotheque  Lemaire,  der 
Oden  des  Horatius  (2  Bde,  1831—1838)  und  des  Plautus  (1836)  in  der 
Bibliotheque  Panckouke.  —  Rapport  sur  la  Situation  du  catalogue  des 
imprimes,  1847.  —  Lettre  ä  M.  Libri,  1849.  —  De  l'administration  des 
postes  chez  les  Romains,  1863.  —  De  la  noblesse  et  des  recompenses 
d'honneur  chez  les  Romains,  1863.  —  Tableau  historique  de  FAcademie 
des  inscriptions  et  belies -lettres,  1863. 


Karl  Tomaschek, 

geb.  28.  September  1828,  gest.  9.  September  1878. 

Karl  Tomaschek,  geboren  zu  Iglau  in  Mähren  am  28.  September 
1828,  studirte,  nachdem  er  seine  Vorbildung  auf  dem  Gymnasium  in  01- 
mütz  erhalten  hatte,  zuerst  an  der  jetzt  aufgehobenen  Universität  in  01- 
mütz  Jus  und  Philosophie  nebst  Geschichte,  später  an  der  Universität  in 
Wien  Geschichte  und  deutsche  Philologie.  Im  Jahre  1852  bestand  er 
die  Lehramtsprüfung  mit  Auszeichnung  und  wurde  1853  zum  Lehrer  am 
theresianischen  Gymnasium  in  Wien  ernannt  1855  habilitirte  er  sich 
als  Privatdocent  für  neuere  deutsche  Literatur  an  der  Universität  in 
Wien,  in  welcher  Eigenschaft  er  mit  grossem  Eifer  und  reichem  Erfolge 
wirkte,  bis  er  1862  zum  ordentlichen  Professor  der  deutschen  Sprache 
und  Literatur  an  der  Universität  in  Graz  ernannt  wurde.  Hier  entfaltete 
er  eine  ungemein  erspriessliche  Thätigkeit  und  trug  zu  dem  raschen  Auf- 
blühen der  Universität  vieles  bei.  1868  wurde  er  an  die  Universität  in 
Wien  berufen,  wo  er  in  gleicher  Weise,  von  seinen  Collegen  hochgeschätzt, 
von  seinen  Schülern  verehrt  und  geliebt,  mit  voller  Hingabe  an  seinen 
Beruf  und  wahrer  Aufopferung  wirkte,  bis  er  am  9.  September  1878  einen» 


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Nekrologe. 


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Herzleiden  erlag.  Bei  der  reichen  Fülle  seiner  Kenntnisse,  der  grossen 
Gabe  der  Rede,  die  er  besass,  und  seinem  liebenswürdigen  Wesen  wusste 
er  seine  Hörer  für  gründliche  Studien  zu  gewinnen  und  zu  wissenschaft- 
lichen Arbeiten  anzuleiten,  wobei  er  sie  mit  Rath  und  That  förderte.  So 
sind  denn  aus  seiner  Schule  viele  junge  Männer  hervorgegangen,  die  sich 
durch  Arbeiten  auf  dem  Gebiete  der  deutschen  Literatur,  namentlich  der 
neueren,  Anerkennung  erworben  haben  Als  Schriftsteller  trat  er  zuerst  mit 
der  Abhandlung  »Schiller  und  Kant«  (Programm  des  theresianischen  Gym- 
nasiums in  Wien  1857)  auf;  ihr  folgte  der  Vortrag  »Schillert  Wallenstedt 
(Wien  1858),  dann  das  bedeutende  Buch  »Schiller  und  dessen  Verhält- 
niss  zur  Wissenschaft«  (Wien  1862),  eine  Preisschrift,  mit  welcher  er 
den  von  der  k.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien  1860  ausgeschrie- 
benen Preis  errang,  die  Ausgabe  der  »Salzburger  Teidinge«  (Erster  Band 
der  von  der  k.  Akademie  herausgegebenen  österreichischen  Weisthümer, 
Wien  1871»,  welche  er  gemeinschaftlich  mit  Prof.  H.  Siegel  bearbeitete, 
wobei  ihm  die  kritische  Herstellung  des  Textes  und  die  Anfertigung  des 
Glossares  zufiel,  endlich  der  in  der  feierlichen  Sitzung  der  Akademie  im 
Jahre  1875  gehaltene  Vortrag  »die  neuhochdeutsche  classische  Dichtung 
und  die  Literaturgeschichte.«  Auch  gab  er  Lessing's  »Minna  von  Barn- 
helm« mit  erklärenden  Anmerkungen  (Leipzig,  Göschen  1855)  heraus. 
Ein  grosses  Werk  »Göthe's  Bildungsgeschichte,«  von  welchem  eine  Probe 
in  der  Zeitschrift  für  österr.  Gymnasien,  Jahrg.  1873,  erschien,  ward  leider 
nur  in  einigen  Theilen  vollendet.  Ausserdem  hat  Tomaschek  in  der  eben 
genannten  Zeitschrift  viele  gehaltvolle  Recensionen  und  mehrere  Aufsätze, 
namentlich  über  den  deutschen  Unterricht  an  Mittelschulen  imd  den  Gym- 
nasialunterricht überhaupt,  veröffentlicht,  in  welchen  er  sich  als  Verfech- 
ter der  1849  eingeführten  Organisation  und  der  humanistischen  Studien 
als  Grundlage  des  Gymnasiums  bewährte,  wie  er  denn  auch  durch  die 
trefflichen  Gutachten,  welche  er  dem  Ministerium  lieferte,  verdienstlich 
auf  die  Entwicklung  und  Ausbildung  des  Gymnasialunterrichtes  in  Oester- 
reich einwirkte.  Seine  Verdienste  fanden  auch  äusserlich  Anerkennung; 
er  erhielt  1877  den  Titel  eines  Hofrathes  und  wurde  1867  zum  correspon- 
direnden,  1875  zum  wirklichen  Mitgliede  der  k.  Akademie  der  Wissen- 
schaften in  Wien  erwählt.  Prof.  Dr.  K.  Schenkl. 


Wilhelm  Weissenborn, 

geb.  23.  November  1803,  gest.  5.  November  1878. 

In  der  Ueberzeugung,  es  werde  auch  in  weiteren  Kreisen  nicht  uner- 
wünscht sein,  Näheres  über  das  Leben  meines  nunmehr  verewigten  Vaters, 
des  grossherzogl.  sächs.  Hofraths  Professor  Dr.  W.  Weissenborn,  zu 
vernehmen,  angegangen  um  Notizen  über  dasselbe,  und  in  der  Hoffnung, 
es  möge,  was  ich  als  Sohn  zu  berichten  vermag,  obschon  ich  der  Philo- 


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34 


Nekrologe. 


logie  ferner  stehe  und  die  Beurtheilung  der  Leistungen  des  Verstorbenen 
auf  diesem  Gebiete  gern  Sachverstandigen  überlasse,  auch  bei  letzteren 
eine  freundliche  Aufnahmen  finden,  erlaube  ich  mir  Folgendes  roitzutheilen: 
Wilhelm  Weissenborn  war  geboren  zu  Riethnordhausen,  einem 
Dorfe  im  Weimarischen  Kreise,  den  23.  November  1803.  Sein  Vater  wie 
seine  Mutter  gehörten  alten  Prediger-Familien  an;  der  erstere  starb  sehr 
früh,  und  die  Wittwe  zog  nunmehr  zurück  in  ihren  Geburtsort  Dankmars- 
hausen  (bei  Eisenach),  woselbst  sie  sich  nach  einigen  Jahren  wieder  ver- 
heirathete.  Hier  besuchte  mein  Vater  die  Dorfschule,  lernte  lesen,  schrei- 
ben und  rechnen,  ja  sogar  mit  einigen  alteren  Schülern  die  Anfangsgründe 
des  Lateinischen,  imd  kam  dann,  da  der  Tod  ihm  auch  seine  Mutter 
entriss,  etwa  um  1815  in  das  Haus  seines  Onkels,  eines  Geistlichen  in 
Eisenach.  Daselbst  besuchte  er,  während  er  zugleich  sich  eifrig  an  den 
allgemeinen  Turnübungen  betheiligte,  wie  sie  damals  fast  aller  Orten 
stattfanden,  das  Gymnasium,  und  fühlte  sich  vorzüglich  durch  die  Vor- 
träge des  zu  jener  Zeit  in  das  Lchrercollegium  neu  eingetretenen  Pro! 
Briegleb  gefesselt,  der,  wie  der  Verstorbene  noch  in  späten  Jahren 
rühmte,  es  verstand,  seine  Schüler  namentlich  für  Altdeutsch  und  Homer 
zu  begeistern.  Auf  ihn  auch  dürfte  es  zurückzuführen  sein,  dass  mein 
Vater  beim  Verlassen  der  Schule  für  die  Abiturienten -Rede  das  Thema 
erhielt:  »Vergleichung  des  Nibelungen-Liedes  mit  der  Dias;«  das  Concept 
derselben  liegt,  fast  vollständig  erhalten,  noch  heute  vor  mir.  So  bezog 
er  denn,  Michaelis  1821,  die  Universität  Jena,  um  vorzugsweise  Theologie 
zu  studiren;  er  hörte  namentlich  bei  Schott,  Baumgarten-Crusius,  Luden, 
Göttling,  und  betheiligte  sich  an  dem  homiletischen  Seminar.  Gern  hätte 
er  auch  andere  Hochschulen  besucht,  wenn  seine  Mittellosigkeit  ihn  nicht 
verhindert  hätte.  Konnte  er  sich  doch  auch  in  Jena  nur  mit  Hülfe  von 
Freitischen,  Stipendien  und  namentlich  Preisen,  die  für  wissenschaftliche 
Arbeiten  gezahlt  wurden,  erhalten  und  litt  öfter  sogar  empfindlichen 
Mangel.  Doch  hinderten  ihn  diese  Widerwärtigkeiten  nicht,  ein  friscbeT 
und  fröhlicher  Student  zu  sein;  geachtet  und  geliebt  von  seinen  Commi- 
litonen,  durchstreifte  er  die  Umgebung  Jena's,  spielte  gern  und  meister- 
haft Schach  zu  Vieren,  und  besuchte  Turnplatz  und  Fechtboden  ebenso 
fleissig  als  die  Collegia;  mit  ganzem  und  vollem  Herzen  aber  schloss  er 
sich  der  Burschenschaft  an  ,  und  das  religiöse  Gefühl,  welches  dieselbe 
durchdrang,  der  ideale  Hauch,  der  sie  durchwehte,  ward  bestimmend  für 
sein  ganzes  Leben.  Nach  4  jähriger  Studienzeit  begab  er  sich,  nachdem 
er  in  Paris  im  Hause  eines  dort  sich  aufhaltenden  russischen  Fürsten 
Dolgorucki,  und  dann  in  Ruhla  bei  Eisenach  Hauslehrer  gewesen  war, 
nach  Hofwyl  an  das  Fellenberg'sche  Institut.  Hier  blieb  er  über  ein 
Jahr,  und  durchwanderte  zugleich,  wie  ein  gewaltiger  Turner  und  eifrigeT 
Fechter  so  auch  ein  unermüdlicher  Fussgänger,  längere  Zeit  hindurch 
Tag  für  Tag  12-14  Wegestunden  zurücklegend,  die  Schweiz  nach  aDen 
Richtungen.  Ende  1827  ging  er  nach  Eisenach  zurück  und  war  daselbst, 


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Nekrologe. 


zugleich  an  einem  Mädchen-Institute  unterrichtend,  Collaborator,  Willens 
dereinst  Landgeistiicher  zu  werden.  Als  jedoch  nach  einigen  Jahren  eine 
Stelle  am  £isenacher  (dem  jetzigen  Carl -Friedrichs-)  Gymnasium  vacant 
ward,  bewarb  er  sich,  mehrfachen  Aufforderungen  nachgebend,  um  dieselbe, 
erhielt  den  Vorzug  vor  zwei  ConcuiTenten  und  ward  am  3.  Februar  1829 
als  3ter  Lehrer  (später  war  er  Classenlehrer  in  Sccunda)  mit  dem  Titel 
»Professor«  angestellt,  am  13.  Februar  desselben  Jahres  verpflichtet,  und 
war  nunmehr,  nachdem  er  sich  am  14.  März  1829  verheirathet,  431/»  Jahre, 
bis  zu  seiner  Pensionirung  Ostern  1873,  mit  Ausnahme  seines  Aufenthaltes 
in  Frankfurt  und  Erfurt  sowie  in  Weimar,  wo  er  1860  einige  Zeit  die 
Directoratsgeschäfte  interimistisch  versah,  ununterbrochen  an  dieser  An- 
stalt thätig.  Noch  heute  ist  nicht  vergessen  wie  segensreich  er  Genera- 
tionen hindurch  an  derselben  wirkte,  wie  er  es  verstand  anzuregen,  wie 
richtig  er  die  Einzelnen  beurtheilte,  wie  er  durch  heilsame  Strenge,  noch 
mehr  aber  durch  das  Beispiel  höchster  Gewissenhaftigkeit,  sittlichen  Ern- 
stes imd  unermüdlicher  Arbeitsamkeit  die  ihm  anvertraute  Jugend  förderte 
und  erzog. 

War  doch  die  Kraft  seines  Geistes  nicht  minder  bewundernswerth 
als  die  seines  Körpers.  Vom  frühesten  Morgen  bis  zum  spätesten  Abend 
ununterbrochen  thätig,  fand  er  Zeit,  neben  den  Obliegenheiten  seines 
Amtes,  die  er  allem  voranstellte  und  auf  das  Sorgfältigste  erfüllte,  sich 
wissenschaftlich  zu  beschäftigen,  und  mit  fast  unbegreiflicher  Energie  ar- 
beitete er,  Theologe  von  Hause  aus,  sich  in  die  Philologie  ein.  Ausser 
verschiedenen  Abhandlungen  und  Recensionen,  die  mir  zum  grossen  Theile 
unbekannt  geblieben  sind,  verfasste  er  eine  lateinische  Syntax  1835,  sodann 
eine  lateinische  Grammatik  1838,  in  welcher  er  meines  Wissens  zuerst  die 
Becker'sche  Methode  auf  diesen  Gegenstand  anwandte,  und  bei  Gelegenheit 
des  300jährigen  Jubiläums  des  Gymnasiums  1844  eine  Schrift  »De  gerundio 
et  gerundivo.«  Obschon  kein  Fachmann,  glaube  ich  doch  sagen  zu  dürfen, 
dass  er  sich  durch  diese  literarischen  Leistungen  einen  geachteten  Namen 
erworben  hat;  die  letztgenannte  Abhandlung  ist,  wie  ich  weiss,  noch  dieses 
Jahr  wieder  verlangt  worden,  und  die  Grammatik  habe  ich  noch  lange 
nach  ihrem  Erscheinen  in  ehrender  Weise  nennen  hören,  wenn  sie  auch 
vielleicht  ihrer  Zeit  vorangeeilt  sein  mochte  und  nicht  die  Verbreitung 
erlangte  wie  z.  B.  später  die  Lattmann'sche,  mit  welcher  ich  sie  ihn  öfter 
vergleichen  hörte.  Ueberhaupt  hegte  er  für  Grammatik  eine  besondere 
Vorliebe,  und  gern  hätte  er,  in  der  Ueberzeugung,  dass  dieses  das  Ge- 
biet sei,  auf  welchem  er  am  Fruchtbarsten  wirken  könne,  sich  mit  der- 
selben noch  länger  beschäftigt.  Nicht  ohne  inneren  Kampf  daher  und 
nicht  ohne  Bedenken,  in  der  stillen  Hoffnung  in  späterer  Zeit  zu  seinem 
Lieblingsfache  zurückkehren  zu  können,  kam  er  der  1851  an  ihn  ergehen- 
den Aufforderung  nach,  die  Bearbeitung  des  Livius,  mit  welchem  er  sich 
allerdings  schon  früher  im  Vereine  mit  Alschefsky  beschäftigt  hatte,  in 
der  Haupt- Sauppe  schen  Sammlung  zu  übernehmen.    Als  er  sich  aber 


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36 


Nekrologe. 


einmal  dazu  entschlossen  hatte,  wandte  er,  mit  Ausnahme  einer  bei  Teob- 
ner  erschienenen  Text  Ausgabe,  alle  seine  Kraft  dieser  Aufgabe  zu.  Ob- 
gleich ein  Laie  auf  diesem  Felde  weiss  ich  doch  sehr  wohl,  mit  weicher 
Sorgfalt  er  bemüht  war,  allen  Anforderungen,  welche  an  eine  solche  Be- 
arbeitung gestellt  werden  können,  gerecht  zu  werden,  mit  welch*  unend- 
licher Ausdauer  und  sich  selbst  nie  genug  thuend  er  die  zahlreichen 
Schwierigkeiten,  die  sich  boten,  zu  überwinden  bestrebt  war,  wie  er,  der 
nie  in  der  Lage  gewesen  war  Italien  und  Rom  zu  sehen,  geographische 
Zweifel  zu  lösen  suchte,  wie  er  nichts  unerörtert  lassen  zu  dürfen  glaubte, 
mochte  es  Verfassung,  Recht,  Kriegswesen,  Zeitrechnung,  grammatische 
Erscheinungen,  oder  was  sonst  betreffen.  Wie  richtig  aber  die  Gesichts- 
punkte waren,  von  denen  er  ausging»  beweist  der  Umstand,  dass  zu  seinem 
Erstaunen  (öfter  äusserte  er,  er  könne  nicht  begreifen,  wie  so  Geringes 
sich  solche  Anerkennung  erwerben  könne)  immer  neue  Auflagen  nöthig 
wurden.  Nur  der  10.  Band  ist  erst  einmal  aufgelegt,  diesen  gedachte  er 
nach  einer  Revision  des  ersten,  mit  der  er  bei  seinem  Tode  beschäftigt 
war,  nochmals  zu  bearbeiten,  und  dann  die  Weiterführung  des  Werkes 
jüngeren  Kräften  zu  überlassen;  er  sollte  es  nicht  mehr  erleben.  Nicht 
übergeben  zu  dürfen  glaube  ich  endlich,  dass  auch  sein  Verhaltniss  zar 
Verlagshandlung  ein  solches  war,  wie  es  nicht  immer  gefunden  wird;  in 
dankbarer  Erinnerung  zierte  das  Bild  Karl  Reimer  s  neben  demjenigen 
Th.  Mommsen's,  Jacob  Grimm's  und  Niebuhr's  sein  einfaches  Studirzimmer. 

Dasselbe  sichere  Urtheil  wie  in  der  Wissenschaft  bekundete  der  Ver- 
storbene auch  auf  anderen  Gebieten.  Mit  scharfem  Blick  und  feinem 
Verständniss  für  Politik  ausgestattet,  durchschaute  er  oft  sofort  die  ver- 
wickeltsten  Combinationen,  erkannte  die  Tragweite  der  Ereignisse  und 
Massregeln,  und  sagte  oft  genug  den  Erfolg,  den  sie  haben  würden, 
lange  vorher.  Dabei  ein  ächter  Patriot,  stellte  er  das  Wohl  des  Vater- 
landes über  Alles;  tief  beklagte  er  die  frühere  Zerrissenheit  desselben, 
aber  gleichwohl  nannte  er  sich  stets  mit  Stolz  einen  Deutschen  Oefter 
habe  ich  ihn  sein  Bedauern  äussern  hören,  dass,  während  Deutschland 
vor  anderen  Ländern  den  Vorzug  geniesse,  in  der  Germania  des  Tacitus 
eine  Urkunde  seiner  frühesten  Vergangenheit  zu  besitzen,  dennoch  eine 
einem  grösseren  Kreise  zugängliche  Bearbeitung  derselben  nicht  existire, 
und  zur  lebhaften  Genugthuung  gereichte  es  ihm,  dass,  als  1866,  bald  nach 
dem  dänischen  Conflikte,  seine  Ausgabe  des  Livius  beendigt  war,  er  sich 
sagen  konnte,  er  habe,  einer  und  ein  Deutscher,  wenigstens  ebenso  viel 
geleistet  als  zwei  und  Dänen,  Madvig  und  Ussing.  Sein  richtiger  po- 
litischer Blick  und  seine  wahre  Vaterlandsliebe  waren  denn  auch  die  Ur- 
sache, dass  er  1848  nach  Frankfurt  in  das  deutsche  Parlament  gewählt 
ward;  er  hatte  seinen  Sitz  im  linken  Centrum  und  gehörte  der  Fraction 
des  Württemberger  Hofes  an.  Ostern  1849,  als  er  nach  Ablehnung  der 
Kaiserwtirde  an  dem  Gelingen  des  nationalen  Werkes  zweifeln  zu  müssen 
glaubte,  kehrte  er  zurück,  und  die  dankbare  Bürgerschaft  Eisenach's  ver- 


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Nekrologe. 


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lieh  ihm  das  Bürgerrecht  Ehren  halber.  Nochmals  fiel,  als  das  Parlament 
in  Erfurt  zusammentrat,  die  Wahl  auf  ihn,  und  bald  darauf  ward  er 
wegen  seines  politischen  Urtheils  und  organisatorischen  Talentes  in  den 
Gemeinderath  berufen,  dem  er  mehrere  Jahre  hindurch  angehörte;  dann 
jedoch  trat  er  zurück,  um  sich  ungestört  der  Wissenschaft  widmen  zu 
können.  Bis  in  seine  letzten  Tage  aber  gab  es  keine  Frage,  welche  das 
Vaterland  oder  die  Stadt  betraf,  an  der  er  nicht  das  lebhafteste  Interesse 
genommen  und  bewiesen  hätte,  und  nicht  glücklich  genug  konnte  er  sich 
preisen,  dass  es  ihm  vergönnt  gewesen  war,  die  Wiedererstehung  des 
Deutschen  Reiches  erlebt  und  die  Ideale  seiner  Jugend,  die  Bestrebungen 
seines  Mannesalters  verwirklicht  gesehen  zu  haben. 

Ebenso  wenig  hinderte  ihn  seine  vorwiegend  gelehrte  Beschäftigung 
daran,  an  Allem,  was  seine  Zeit  bewegte,  den  regsten  Antheil  zu  nehmen 
und  seinen  Blick  über  die  Grenzen  seiner  Studirstube  hinaus  zu  richten. 
Sein  klarer  Verstand,  seine  rasche  Auffassung  liess  ihn  auf  allen  Gebieten 
das  Wesentliche  neu  auftauchender  Fragen  und  Ansichten  sofort  heraus- 
finden; Allem,  was  das  menschliche  Leben  betrifft,  widmete  er  seine  Auf- 
merksamkeit, über  Alles  suchte  er  sich  eingehend  zu  unterrichten,  sei 
es  nach  Vollendung  seiner  amtlichen  und  wissenschaftlichen  Arbeiten 
neue  Bücher  lesend,  sei  es  durch  Verkehr  mit  Anderen  seine  Kenntnisse 
erweiternd  und  klärend.  Es  gab  kaum  einen  Gegenstand,  über  den  er 
nicht  ein  sicheres  Urtheil  sich  gebildet  hätte,  und  allenthalben,  auch  in 
heiteren  Kreisen,  wo  er  mit  feinem  Takte,  den  wohl  mancher  ihm,  dem 
Gelehrten,  nicht  zugetraut  hätte,  die  Unterhaltung  zu  beleben  wusste,  war 
er  als  anregender  Gesellschafter  willkommen  und  gern  gesehen. 

Allgemeine  Achtung  genoss  er  wegen  seiner  strengen  Biederkeit, 
seines  durch  und  durch  ehrenhaften  Charakters,  seiner  Bescheidenheit, 
Einfachheit  und  Anspruchslosigkeit  in  jeder  Beziehung;  und  als  auch 
dieser  vormals  so  rüstige  Körper  den  Jahren  seinen  Tribut  zollen  musste, 
als  Schicksalsschläge  aller  Art  ihn  betrafen,  als  ein  Leiden  der  Füsse, 
die  ihn  einst  soweit  getragen,  ihm,  der  für  die  Schönheiten  der  Natur 
so  empfänglich  war,  die  liebgewordenen  Gänge  durch  Wald  und  Feld 
verkümmerten,  da  fügte  er  sich  in  stiller  Ergebenheit  in  das  Unabänder- 
liche und  war  dankbar  für  das,  was  ihm  geblieben. 

Hatte  doch  seinen  kräftigen  Geist  selbst  die  Last  des  Alters  nicht 
niederzubeugen  vermocht,  hatte  doch  ein  gütiges  Geschick  ihn  vor 
dem  bewahrt,  was  ihn  das  Traurigste  dünkte,  ein  nutzloses  Glied  der 
menschlichen  Gesellschaft  zu  sein.  Nicht  zufrieden  mit  dem,  was  er  bis- 
her geleistet,  schaffte  er  auch  jetzt  noch  mit  dem  Fleisse,  der  ihm  zur 
andern  Natur  geworden,  weiter  bis  zum  letzten  Athemzuge.  Mitten  aus 
seiner  Arbeit,  nachdem  er  noch  Abends  zuvor  mit  einer  neuen  Bearbeitung 
des  1.  Bandes  seines  Livius  sich  beschäftigt  hatte,  riss  ihn,  ohne  dass  er 
eigentlich  krank  gewesen  wäre,  eine  Herzlähmung  plötzlich  und  uner- 
wartet hinweg,  am  5.  November  1878,  Morgens  8  Uhr.  Ein  wahrer  Christ, 


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Nekrologe. 


ein  ächter  Patriot,  ein  braver  Bürger,  ein  tüchtiger  Lehrer,  ein  zuver- 
lässiger Freund,  anerkannt  und  ausgezeichnet  von  seinen  Vorgesetzten, 
geachtet  von  seinen  Collegen,  geliebt  von  seinen  Schülern,  geschätzt  nicht 
nur  von  Männern  der  Wissenschaft,  sondern  auch  von  Allen,  die  ihn  kann- 
ten und  ein  Verständniss  besitzen  für  sittliche  und  geistige  Grösse,  könnt« 
er  auf  ein  Leben  zurückblicken,  so  reich,  wie  es  nur  Wenigen  beschied« 
ist.  Was  er  seiner  Familie  gewesen  bis  herab  zum  kleinsten  Enkel, 
darüber  hier  zu  reden,  widerstrebt  meinem  Gefühle ;  war  er  doch  jeder 
Zoll  ein  Ehrenmann,  und  keiner  Uebertreibung  glaube  ich  mich  schuldig 
zu  machen,  wenn  ich  sage :  sein  Andenken  wird  ein  gesegnetes  sein  noch 
für  lange  Zeiten  und  in  weiten  Kreisen. 

Eisenacb.  H.  Weissenborn. 


F.  W.  A.  Mnncke, 

geb.  24.  Oktober  1834,  gest.  13.  August  1878. 

Friedrich  Wilhelm  Albert  Muncke,  geboren  am  24.  Oktober 
1834  zu  Grossneuhausen  im  Grossherzogthum  Weimar,  besuchte  von  Ostern 
1848  an  das  Gymnasium  zu  Weimar,  wo  er  besonders  durch  den  Einfluss 
des  damaligen  Direktors,  H.  Sauppe,  für  das  Studium  der  Philologie  ge- 
wonnen wurde,  welchem  er  von  Ostern  1853  an  in  Jena,  von  Michaelis 
1854  an  in  Berlin,  von  Michaelis  1855  an  in  Halle  oblag.  Nachdem  er 
an  dem  letztgenannten  Orte  die  philologische  Staatsprüfung  abgelegt 
hatte,  trat  er  im  Januar  1857  als  Probecandidat  und  wissenschaftlicher 
Hülfslehrer  am  Gymnasium  zu  Gütersloh  ein;  dieser  Anstalt  hat  er  dann 
als  ordentlicher  Lehrer,  als  Oberlehrer  und  als  Professor  mit  grosser 
Treue  und  reichem  Segen  bis  zu  seinem  am  13.  August  1878  erfolgten 
Tode  gedient.  Veröffentlicht  wurden  von  ihm  in  Programmen  des  Güters- 
loher  Gymnasiums:  1.  Der  deutsche  Michel.  Ein  Vortrag,  1870.  2.  Das 
neue  Kaiserthum  im  Lichte  der  Kaiserproclamation  am  18.  Januar  1871. 
Rede  am  22.  März  1871.  Ausserdem  erschien  von  ihm  als  Frucht  seiner 
Forschungen  auf  dem  Gebiete  der  Ortsnamenkunde,  welcher  er  in  den 
letzten  Jahren  besonders  seine  Aufmerksamkeit  zuwandte,  ein  Aufeatz 
»Zur  deutschen  Ortsnamenkunde,  insbesondere  zur  westfälischem  im 
II.  Jahrgang  der  Monatsschrift  für  rheinisch  -westfälische  Geschicbtsfor 
schung  und  Alterthumskunde,  herausgegeben  von  R.  Pick. 


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Nekrologe. 


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William  George  Clark, 

geb.  im  Mära  1821,  gest  6.  November  1878. 

William  George  Clark,  eine  der  Zierden  der  Universität  Cam- 
bridge, der  er  bis  zum  Jahre  1873  als  Tutor  des  Trinity-Collegs  und  als 
Professor  der  Beredtsamkeit  (Public  Orator)  angehörte,  war  im  März  1821 
zu  Barford  Hall  im  äussersten  Norden  von  Yorkshire  geboren.  Vorge- 
bildet in  der  Schule  zu  Shrewsbury  unter  Leitung  des  Dr.  Kennedy,  trat 
er  1840  in  das  Trinity-Colleg  in  Cambridge  ein  und  wurde  nach  Voll- 
endung seiner  Studien  im  Jahre  1844  Fellow  dieses  Collegiums;  von  da 
au  bis  gegen  Ende  des  Jahres  1878,  wo  schwere  Krankheit  ihn  nöthigte 
auf  alle  wissenschaftliche  Thätigkeit  zu  verzichten,  blieb  Cambridge  seine 
Heimath;  die  letzten  Jahre  brachte  er  in  seinem  Geburtsorte  zu,  wo  er 
am  6.  November  1878  starb.  Während  der  langen  Universitätsferien 
machte  er  in  der  Regel  grössere  Reisen  nach  Spanien,  Italien,  Griechen- 
land, Polen,  welche  ihm  zu  litterarischen  Arbeiten  (Vacation  Tourists, 
3  Bde.)  Stoff  lieferten:  von  bedeutendem  wissenschaftlichen  Werthe  ist 
sein  Reisewerk  über  Griechenland  »Peloponnesus.  Notes  of  study  and 
travel«  London  1858,  wie  auch  der  nach  einer  zweiten  im  Jahre  1861 
ausgeführten  griechischen  Reise,  auf  welcher  er  den  Berg  Athos  besuchte, 
in  Macmillan's  Magazine  für  Februar  1863  veröffentlichte  Artikel  »From 
Athos  to  Salonica«. 

Clark  war  einer  der  Gründer  und  Herausgeber  des  Journal  of  Phi- 
lology,  zu  dem  er  eine  Reihe  von  werthvollen  Beiträgen  geliefert  hat, 
einige  Jahre  lang  Mitarbeiter  von  Fraser*s  Magazine,  auch  Herausgeber 
der  »Cambridge  Essays«,  für  deren  ersten  Band  er  einen  Aufsatz,  o General 
education  and  classical  studies«  geschrieben  hat.  Schon  frühzeitig  hatte 
er  den  Plan  gefasst,  eine  Ausgabe  des  Aristophanes  mit  kritischen  und 
exegetischen  Anmerkungen  zu  veranstalten;  im  Jahre  1867  sammelte  er 
dafür  in  Italien  handschriftliche  Hülfsmittel  und  begann  nach  der  Rück- 
kehr mit  der  Ausarbeitung  des  Commentars  zu  den  Achamern,  den  er 
bis  zu  V.  578  vollendet  hat;  dann  hat  er  die  Arbeit  unterbrochen  und 
schliesslich  in  Folge  seines  schwankenden  Gesundheitszustandes  ganz  auf- 
gegeben. Am  bekanntesten  aber  ist  Clark's  Name  wenigstens  in  England 
durch  seine  Ausgaben  der  Dramen  Shakespeares  geworden,  die  er  An- 
fangs in  Verbindung  mit  Herrn  Glover,  dem  Bibliothekar  des  Trinity- 
Collegs,  sodann  nach  dessen  Weggang  von  Cambridge  in  Verbindung  mit 
dessen  Nachfolger  in  der  Bibliothekarstelle,  Herrn  W.  Aldis  Wright, 
veranstaltet  hat. 


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Nekrologe. 


C.  van  Heusde, 

geb.  26.  Mai  1812,  gest.  16.  November  1878. 

Johann  Adolf  Carl  van  Heusde,  ältester  Sohn  des  berühmten 
Platonikers,  ward  am  26.  Mai  1812  zu  Utrecht  geboren,  woselbst  er  das 
Gymnasium  Hieronymianum  und  von  1829  an  die  akademischen  Vorlesun- 
gen besuchte.  Vorzugsweise  dem  Studium  der  alten  Sprachen  sich  wid- 
mend, versuchte  er  sich  auch  auf  anderen  Gebieten  und  reichte,  als  die 
philosophische  Facultät  zu  Leiden  eine  Preisfrage  »de  Guilielmo  Ludo- 
vico  Nassavio«  ausschrieb,  eine  Bewerbungsschrift  ein,  welche  im  Jahre 
1834  eine  »ehrenvolle  Erwähnungo  erhielt.  Diese  Arbeit,  weiter  ausgeführt, 
erschien  unter  dem  Titel:  Diatribe  in  Guilielmi  Ludovici  Nassavii 
uitam,  ingeuium,  merita  Utrecht  1835.  Im  folgenden  Jahre  erwarb 
er  sich  unter  seinem  Vater  als  Promotor  den  Doctorgrad  auf  die  Schrift: 
M.  Tullius  Cicero  tptkonkaTwv.   Disquisitio  de  philosophiae 
Cicero  nianaefontepraecipuo,  Utrecht  1836.  Darauf  veröffentlichte 
er  im  Jahre  1839  dasjenige  Werk,  welches  seineu  Namen  auch  im  Aus- 
lande bekannt  machte,  die  Disquisitio  de  L.  Aelio  Stilone,  Cice- 
ro n  i  s  in  Rhetoricis  magistro,  Rhetoricum  ad  Herennium,  nt 
videtur,  auctore.  Inserta  sunt  Aelii  Stilonis  et  ServiiClau- 
dii  fragmenta.    Im  Jahre  1840  ward  C.  van  Heusde  zum  Rector  der 
lateinischen  Schule  in  Amersfoort  ernannt,  in  welcher  Stellung  er  sie- 
ben Jahre  thätig  war.   Anfangs  mit  der  Herausgabe  der  Werke  seines 
1839  verstorbeneu  Vaters  beschäftigt,  publicirte  er  selbst  1842  seine  Stu- 
dia  critica  in  C.  Lucilium  poetam  collata  (Utrecht),  ein  Werk, 
welches  ebenso  wie  das  über  Stilo,  vielen  Fleiss  und  grosse  Gelehrsam- 
keit aufweist,  aber  die  kritische  Durcharbeitung  des  Stoffes  gar  sehr 
vermissen  lässt.    Als  dasselbe  eine  scharfe  Kritik  von  Seiten  Hermanns 
erfuhr  (Gött.  Gel.  Anz.  1843,  Stück  37  —  40,  S.  361—392),  verteidigte 
sich  van  Heusde  in  der  Epistola  ad  Car.  Fried.  Hermannum  de 
C.  Lucilio  (Utrecht  1844).   Als  1847  durch  Limburg  Brouwer's  Tod 
die  Professur  für  die  klassischen  Sprachen  zu  Groningen  vacant  wurde, 
erhielt  van  Heusde  einen  Ruf  an  diese  Universität.    Er  trat  sein  neues 
Amt  an  mit  einer  Oratio  de  studiorum  propa ed euticorum  usu 
nondum  obsolete   Acht  Jahre  las  er  über  lateinische  und  griechi- 
sche Sprache  und  Litteratur,  bis  er  1855  seine  Professur  niederlegte  und 
von  da  ab  bis  zu  seinem  Tode  (16.  November  1878)  meistenteils  im 
Haag  als  Privatmann  lebte.  Die  Früchte  seines  doctum  otium  waren  eine 
Ausgabe  des  Agamemnon  von  Aeschylus  (Haag  1864)  uud  kleinere  Ar- 
beiten. 

Gr.  E.  B. 


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Nekrologe. 


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Jean  Theodor  Bergman, 

geb.  im  April  1795,  gest.  25.  November  1878. 

Jean  Theodor  Bergman,  geboren  im  April  1795  in  Vlissingen, 
verlebte  seine  ersten  Jugendjahre  in  Utrecht  im  Hause  seines  mütter- 
lichen Grossvaters,  des  wallonischeu  Predigers  Daniel  Theodor  Huet.  be- 
suchte dann  das  Gymnasium  zu  Leiden  und  wurde  im  März  1812  bei 
der  theologischen  Facultät  der  dortigen  Hochschule  immatriculirt.  Als 
Student  löste  er  mit  Erfolg  eine  akademische  Preisfrage  über  die  römische 
Litteratur  vom  ersten  punischen  Krieg  bis  auf  Vespasian:  seine  preis- 
gekrönte Bearbeitung  derselben  erschien  in  den  Annalen  der  Universität 
Leiden  von  1816  -1817.  Im  Jahre  1819  promovirte  er  in  der  Theologie 
mit  einer  Dissertation  über  den  110.  Psalm;  da  er  aber  wegen  seines 
Organs  für  das  Predigtamt  weniger  geeignet  war,  wandte  er  sich  bald 
ganz  der  Beschäftigung  mit  der  alten  Litteratur  zu  und  promovirte  noch 
in  dem  gleichen  Jahre  auch  in  diesem  Fache  mit  einem  Specimen  einer 
Ausgabe  des  Areopagiticus  des  Isokrates.  1820  übersetzte  er  das  Werk- 
chen von  J.  H.  J.  Koeppen  »Ueber  Homer  s  Leben  und  Gesänge«  ins 
Holländische,  wozu  1826  eine  Fortsetzung  über  die  Odyssee  erschien. 
1822  1823  gab  er  ein  Handwörterbuch  der  griechischen  Sprache  in  ety- 
mologischer Ordnung  heraus,  lieferte  1823  eine  Vorrede  und  Anmerkun- 
gen zu  den  kleineren  Schriften  von  Ruhukenius,  1824  eine  neue  Ausgabe 
von  Ruhnken's  »Elogium  Hemsterhusii«  und  Wittenbachs  »Vita  Ruhn- 
kenii«.  1831  eine  neue  Ausgabe  von  De  Groot's  (Hugo  Grotius)  Schrift 
»De  veritate  religionis  christianae«  und  verfasste  1841  eine  Biographie 
des  Leiden'schen  Rectors  F.  A.  Bosse.  Ausserdem  sind  viele  im  Verlag 
von  Luch nn ans  erschienene  Werke  von  Bergman  corrigirt  und  mit  aus- 
führlichen Registern  versehen  worden. 

Im  Januar  1827  war  Bergman  als  zweiter  Unterbibliothekar  an  der 
Universitätsbibliothek  in  Leiden  angestellt  worden;  im  Jahre  1833,  als 
Professor  Geel  zum  ersten  Bibliothekar  avancirte,  wurde  er  zum  zweiten 
Bibliothekar  ernannt.  In  dieser  Stellung  hat  er  au  dem  Katalog  der 
Bibliothek  gearbeitet  bis  Juli  1865,  wo  er  nach  zurückgelegtem  70.  Lebens- 
jahre auf  Ansuchen  seine  ehrenvolle  Entlassung  erhielt.  Auch  der  im 
Jahre  1848  erschienene  Katalog  der  Bibliothek  der  »Maatschappij  der 
Nederlandsche  Letterkunde«  -  deren  Mitglied  Bergman  seit  dem  Jahre 
1825  war  —  ist  zum  grössten  Theil  von  Bergman  gearbeitet.  Als  die 
Gesellschaft  im  Jahre  1866  ihr  Jubiläum  feierte,  lieferte  Bergman  für 
die  damals  erschienene  Gedenkschrift  den  »Versuch  einer  Geschichte  der 
Maatschappij  der  Nederlandsche  Letterkunde«  und  ward  bei  dieser  Ge- 
legenheit zum  Ehrenmitglied  der  Gesellschaft  ernannt. 

Auch  in  seinen  letzten  Lebensjahren  war  er  noch  litterarisch  thätig. 
Er  schrieb  eine  »Memoria  Ludovici  Caspari  Valckenaerii«,  welche  durch 
die  Utrecht'sche  Provincial  -  Genossenschaft  im  Jahre  1871  veröffentlicht 
wurde,  gab  1874  »Supplementa  adnotationis  ad  elogium  Tiberii  Hem- 


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Nekrologe 


sterhusii  auctore  Dav.  Rnhnkenio  et  ad  vi  tarn  David  is  Ruhnkenii  aactore 
Dan  Wyttenbacchio  cum  auctario  ad  Ruhnkenii  opuscula  et  epistolas« 
heraus  (vgl.  unseren  Jahresbericht  für  1874—1875,  Abth.  U,  S.  37)  und 
arbeitete  bis  zuletzt  an  einer  neuen  Ausgabe  der  kleineren  Schriften 
Peerlkamp's,  die  bei  seinem  in  Folge  eines  Schlagaufalls  am  25.  Novem- 
ber 1878  erfolgten  Tode  im  Druck  nahezu  vollendet  war. 

[Nach  einem  Artikel  von  Dr.  W.  N.  Du  Rieu  im  »Leidsch  Dagblad« 
vom  27.  November  1878]. 


Theodor  Ladewig, 

geb.  28.  Juni  1812,  gest.  29.  November  1878. 
Theodor  Lndewig,  geboren  am  28.  Juui  1812  in  Gross -Lindow 
in  Mecklenburg-Schwerin,  besuchte  das  Gymnasium  zu  Neustrelitz,  dann 
noch  das  zu  Rostock  und  studirte  von  1830  an  in  Rostock  unter  H.  Fritz- 
sehe's,  dann  in  Leipzig  unter  G.  Hermanns  Leitung  Philologie.  Nachdem 
er  sich  in  Leipzig  die  philosophische  Doctorwürde  erworben  hatte,  wurde 
er  1835  am  Gymnasium  zu  Neustrelitz  als  Lehrer  angestellt;  an  dieser 
Anstalt  hat  er  Uber  35  Jahre,  bis  zu  seiner  Emeritirung,  mit  Treue 
und  Hingebung  und  mit  reich  gesegnetem  Erfolg  gewirkt.  Er  starb  zq 
Schwarzeckshof  bei  Riga  im  Hause  einer  verheiratheten  Tochter,  zu  der 
er  sich  mit  seiner  Familie  nach  seiner  Emeritirung  zurückgezogen  hatte, 
am  29.  November  1878.  Ladewig's  durch  Scharfsinn  und  strenge  wissen- 
schaftliche Methode  ausgezeichneten  litterarischen  Arbeiten  beziehen  sieb 
theils  auf  die  römischen  Sceniker,  theils  auf  Vergil.  Dem  ersteren  Ge- 
biete gehören  an  seine  Programme  über  den  Canon  des  Volcatius  Sedi- 
gitus,  1842,  Analecta  scenica  1848,  Beiträge  zur  Kritik  des  Terentios 
1858;  ferner  verschiedene  Aufsätze  zu  Plautus  in  der  Zeitschrift  für  die 
Alterthumswissenschaft,  im  Rheinischen  Museum  und  im  Philologus;  auch 
hat  er  für  die  Paulysche  Realencyclopädie  der  classischen  Alterthums- 
wissenschaft vom  fünften  Bande  an  die  Artikel  über  römische  Dramatiker 
und  dramatische  Alterthümer,  sowie  einige  Artikel  zur  Geschichte  der 
neueren  attischen  Komödie  geliefert.  Die  Gedichte  des  Vergil  hat  er 
für  die  Haupt- Sauppe  sche  Sammlung  griechischer  und  lateinischer  Schrift- 
steller mit  deutschen  Anmerkungen  bearbeitet  in  drei  Bändeben  (zuerst 
1850—1852;  sechste  beziehentlich  siebente  Auflage,  besorgt  von  C.  Scba- 
per  1874  -  1876),  daneben  auch  eine  Textausgabe  »cum  delectu  variae 
lectiouis«  besorgt  (Berlin,  Weidmann  186C);  ferner  gehören  hierher  kritische 
Bemerkungen  zu  einigen  Stellen  der  Aeneide  im  siebenten  Jahrgange  des 
Philologus  (1852)  und  die  Programme  »Ober  einige  Stellen  des  Vergil« 
1853,  »Beurtheilung  der  Peerlkamp'schen  Bemerkungen  zu  den  landlichen 
Gedichten  Vergilst  1864  und  de  Vergil  io  verborum  novatore  1870. 


Druck  vonj.  Draeger'»  Buchdruckerei  tC  Fei  cht)  in  Berlin. 

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