Jahresbericht
über die
Fortschritte
der
klassischen ..
rarii of
JAHRESBERICHT
aber
die loTtsclaiitte der classischen
iltertTiuinswisseiiscliaft
begründet
Conrad Bursian,
herausgegeben
Iwan Müller,
öfi^entL Prof. der classischen Philologie an der Univeititit Erlang«
SeeksBiidTierzigster Band.
Vierzehnter Jahrgang. 1886.
Snte Abthettmig.
GRIECHISCHE KLASSIKER.
BERLIN 1888.
VERLAG VON S. CALVARY & CO.
W. Unter den Linden 17*
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Inhalts-Yerzeiehaiss
des teebranchrkiiigsteD Bandes.
Jahresberichte über Homer. I. Höhere Kritik. Von
Dr. A. GemoU in Striegau, folgt im nächste o Jahrgang.
IL Homerische Realien. Von Baktor Dt. A. Gern oll in
ÜL Textkritik lud Grammatik, too Gymnanal-Lekrer
Dr. F. Weck in Mets, folgt im nächsten Jahrgang.
IV. Syntax und Sprachgebrauch für 1886. Von VroL
Dt. G. Vogrinz in Brünn.
Casü? 189 — Modus 191. ~ Präpositionen 193. — Wortbedeu-
tODg lyb. — EiDzeltragt'u 200 — Dialekt 204.
lAie Jahresbencbte über Üesiod und die nachhomeriscben
Efiiker von Prof. Dr. Rzaoh in Prag, sowie über Pindar
▼on Dr. L. Bornemann in Hamborg folgen im Dächeten
Jahrgang.
Jakreibericht fiher die griechischen Lyriker (mit Aus-
Pindars) und die griechischen Bukoliker iür
iö^4 und 188.). Von Prof. E. Hiller in Halle . . 54—84
I EJcgtkcf 54 — Tyrtäos 54. — Minuiermos. Solon 66. Xe-
Lophicps Thf'oy:iiis 57. — Kritias. Philiakos 6f», — II. Jambo-
graphen. Ärchilocbos Qo. — III. Melisohe Dichter ilü. Alknian.
Sappho 67. — btesichoros 68. — Ibykos 72. - Aaakreoütea, 73.
Simonides 74. — i raiiiJa 7ö. — f ragmeate 77. — IV. Theokri-
t05> 77. — V Anthologie 84
Bericht über dit di« griechischen iragiker betreffende
iitteratur der Jahre 1885 und 1886. Von iStudienrektor
Prof. Dr. N. Wecklein in München .... 205—300
Ang«fn«lnei 905. — Aasohylus 214 — Prometheus 223. — Septtm
226. - Persae 226. — Hiketidas 227. — Orestie 228. — Choe-
gkmMU Eamenides 230. — Fragmente 232. — Sophokles 233u
— Aiafi 243 — Elektra 245. — Oedipus 248. - Antigene 257. —
Thichioiai 203- — Pbiloktetes 265 — Euripides 2fj5 Aikestis 285.
— ßacchae. ni kali«; 286. — Helena. Heraklides 2S7 — Ilippolitos
— ipbigeuia Aal. 291. — Iphigenia Taor. 292. - Ion m '
— Me<^a JM. ' Fcagmaote 807.
Stmera.
178—188
IV
Inhftltt-Veneiehniss
Die Berichte über die griechiachen Komiker toh Ph>l Dr.
K. Zacher in Breslau; über Herodot von Dir. H. Stein
in Oldenburg; über Thucydides ?oq Prof. L. Cwiklinski
in Lemberg; tiber Xenophon tod Geh. Hofirath Prof. Dr.
K. Schenkl in Wien; über die späteren griechischen
Geschicfatsechreiber von Dr. Karst in Gotha; aber die
griechischen Chronographen von Dr. 0. Frick in Höxter;
über Aristoteles vnd die Akademiker ?on Prof. Bnsemihl
in Greifewald und über Plutarch von Dr. Max Treu in
Breslau erscheiiieu im nächsten Jalirgang. *
Bericht über die auf die attischen Redner bezügliche
Litteratur der Jahre 1882 bis 1885. Von Dr. Georg
Hüttner in Ansbach 1— M
L Atfiiohi Redner im Aügenieiiiiii 1. — Ariitophoii. Oorgiss.
AatiBChenes IS. - Aatiphoa Ii. ^ Aadokite S8. — hjtiaM 24.
- bokcstst ai - Mes H.
Bericht fiber die auf die grieehisohen fih%%Qtßn Mud
späteren Sophisten bezüglichen Schriften 1882^1880. Von
btudieiilehrer C. Hammer in Müucheu 85 — i08
1. Rhetorik im AllgernuineD 8ö ~ U. Rhetoren und spätere So-
phisten. Diouysius van üaiiküiutküü. Theos 93. — Deoieirias 97.
o Men&oder 98. — ArisUdes 100. — Longious 101. — Herodes
Apsines lOS. — Qiiiieriiis. Joliaaus 104. — Dio Ghrysostpmus.
Chorieiits 106. — LilMuiias 107.
Diß Jahresberichte über die ältesten griechischen Philosophen
?on Prof. F. Lortzing in Berlin; über Sokrates und
Plate von Prof. M. Schanz in Würzburg und Prof. Dr.
Schneider in Gera; über die späteren griechischen Phi-
losophen von üofrath Prof. M. He in so in Leipzig nnd
über spätere griechische Ph»saiker Ton Prof. Eberhard
in firannsohweig erschemen im nSohsten Jdirgang.
Bericht über die griechischen Grammatiker. Von Prof.
Dr. P. Ef^enolff in Mannheim 109—117
Techniker. Dionysius Thrax lOl» — Arcadius' 141. — Lexiko«
graphen. Amuiüüiua lia. — Etymologicum Gadianum 149. —
Etymologicum magQum 160. — Saidas 153. » Lexioa 156 —
Scholien 163. — AriBtophanes-Scholieo iG4 — Thutridides-Scbo>
iien lü'j - Aescliiues Scholien 172. — Demosihenes-Sobolien 174.
— XMeokfit-Öcholien 177.
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Bericht über die auf die attischen Redoer
bezäglichea litterarischen Erscheinungen
der Jahre 1882—1885.
.Von
Dr. 6eorg Hittner,
BtDdienlehrer In Anibfteti.
Erste Abteiluug.
Attiscbe Redner.
Die No. 1 — 13 besprochenen Schriften beziehen sich teils an! alle
grieduscfaen Redner teils anf mehrere derselben sogleich.
1) Carl Bohl mann, De aUraciionis usu et progressu,- qaalis
fuerit in eiiuiiliationibus relativis apud Herodotum, Anti pliontem ,
rhticyflidem, Andocidera, Lysiam. Diss. inaug. phil. Breslau 1882.
34 S. 8.
S)£. B. Scbnlsei De attractionis pronominis reUtivi apad ora-
loresAttieos recentiores usu.etformia* Programm des Gymnaaiams an
Bimsen 1882. 19 8« 4.
Zwei recht brauchbare Vorarbeiten flir eine abschllefsende, die
paze griechische Litteratar umfassende Behandlung der Relativassimi-
ktion^ wie sie meines Wissens in den unter Redaktion von Prof. M.
Sciianz in Würzburg erscheinenden »Beiuagen zur historischen Syntax
der griechischen. Sprarhe-if in Aussicht genommen ist. Schulze unter-
jocht den Gebrauch der Reiativattraktion bei Isokrates, Isaios, Demo-
itbene>, Ai«?chines, Lykurgos, Ilypereidos und Deinarchos, so dafs sich
»It-o beide Abhnndliiugen gegenseitig ergänzen Auiser der von selbst
lieh **reebenden Einteilung in den durch Attraktion entstandenen Ge-
J^tiv und Dativ unterscheiden beide Verfasser nach dem Vorgänge P. R.'
Försters (Quaestiones de attractione enuntiationum relativarum, qualis
quam in aliis tum in graeca lingua potissimnmque apud graecos poetas
faerit, Berlin 1868) je zwei Arten der Reiativattraktion, genus sobatau*
JahMMekt f&r Altaihiaaiswi«eAKhaft pCLVI. (ilM t.) 1
J
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2
Attische üedaer.
tivum und gcniis adjectivum, je nachdem der Relativsatz ein Snbstanti?
^Subjekt, Ohjokt, Adverbiale) vortritt oder als Attribut eines Subsluii-
tivs steht. IJohlmann, weicher zugleich den Fortschritt, den die An-
wendung der Relativattraktion in der älteren Prosa gemacht iiat, zu
zeigen sucht, behandelt jeden Schriftsteller für sich, in der Weise, dafs
er saerst die Beispiele der Attraktion anführt , voran die für den Ge-
nitiv attribativi generis und substantivi geueris, dann die Stellen, wo die
Attraktion unterlassen ist, bespricht — freilich ziemlich eklektisch, wie
Schuhe Philol. Ru^dschaa 188S Sp. 6$6ff- im einzelnen nachweist —
und die Grflnde für die Unterlassung angibt, endlich den Gebrauch der
Attraktion im allgemeinen bei den einzelnen Schriftstellern erörtert und
einen mit dem andern yergleicht. Bei Antiphon, findet er, Ist die At-
traktion nirgends ohne Grund vernachlftssigt, wenn man V 84 ok a&riA
Xfyowrt liest nach VI 28. Bei Andokides dagegen stehen den vier Bei-
spielen der Tolizogenen Attraktion ebenso viele gcgenflber, wo sie unter-
lassen ist. Einen Grund für diese auffallende 'Erscheinung weifs Bohl-
mann nicht anzugeben; er erklärt sich die Sache so, dafs dieser Redner,
der lange Zeit auf der Insel Kypros gelebt, nicht rein attisch geschrie-
ben und gesprochen habe. Der einzige Fortschritt, welchen die Attrak-
tion bei Lysias gemacht hat, besteht darin, dafs an einer Stelle (VI 11,
die Rede ist übrigens unetlit) der Subjeksaccnsativ in der Struktiu dos
Aconsativ mit Infinitiv Vdrji (n nitiv attrahiert wird; XIII ist diese
Attraktion unterlassen; vgl. auch 8chulze S. 11 unten. Dagegen erleidet
bei Lysias der Nominativ de.s Kelativs nirgends die Attraktion (S. 34);
vgl. Ant. l\ d 2. VI 4. — Schulze unteriftfst es, bei den von ihm be-
handelten Rednern einen Fortschritt resp. Unterschied in der Anwen-
dung der Attraktion nachsuweisen , auch ist bei ihm das Verhältnis der
Toll^genen und unterlasseaen Attraktion nicht so leicht zu erkennen.
Dagegen hat er die Betspiele mit grdfserer Sorgfalt gesammelt. Echtes
und Unechtes geschieden und eine flberaichtliche Gliedemog des reichen
Materials versucht. Interessant ist die Beobachtung, dah der Genitiv
und Dativ gen. masc. eines Demonstrativpronomens die Attraktion aos-
schlofs (S. 8 und 16). Bei der fig. etymol. wurde die Attraktion awar
schon von Herodotosi Thukydides, Antiphon (VI 28), Andokides (I 90)»
Lysias (Xn 82. XIII 74) angewandt, jedoch von den Späteren häufiger
unterlassen (Sch. S. 12 und 18. B. S. 32).
8) £. R. Schulze, ütra futori forma oratores Attici uti malnerint,
^f» an d;^94nw? JahrbOcher fttr klass. Philologie 127. Bd. (1888)
S. 168—186.
Die crowAhnliche Fnturform von zyio ist bei den attischen Rednern
i^ut^ die Nebeniorn) a^rjaio findet sicli nur siebenmal bei Dem., i^ofiat
nur Dem. 16, 28. Was die Komposita betritTt, so war ausschliefslich i^ta
in Gebrauch von luxd^^* npoi^at, itfßoai^w und bni^i»»^ i^ojMu von dvd'
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Attiache BediMr.
XOfLai\ ivs^/iof mit passiver Bedeutung [Dero.) 51, 11, desgleichen pwi'
$iiuu Deal. ep. 3, 36. Andrerseits kommt nur dnoty^ijat» nad imaj[iiai»
je einmsl Tor, d^^fuu viermal so oft als dnotrj^i^aiffjuu^ xaxaax^aut
Jilsfiger als xoBeim^ napi$at umgekehrt hftnfiger als moyNU^^tfw, endlich
fopi^fiM M III, itttpaajpjaoiMat an sechs Stellen. Yon anderen Komposita
aod keine Futorfomen nachweisbar. Hinsichtlich der Bedentang der
MdsB Formen lehrt Krftger und nach ihm Koch, daih der Beden-
tng »haben«, fl^r^ott» aber mehr der Bedentang »haltent angehöre.
Selralse hat dagegen aberzeugend nachgewiesen, dafo &st kein Unter-
teUod twischen der Bedentang von i^uf nud der von a^V^ stattfindet
& 166 Z. 18 V. 0. ist d^i^g^rBm statt M$eaBai zu lesen.
4) P. Graffnnder, De Grippsiano et Ozoniensi Antiphontis Di*
nirehi Lycnrgi codicibos. Diss. inang. phil. Berlin 1882. 89 S. 8.
Die Frage, welche von den beiden Haudschriftcn, die uns den Text
der soRpFiannten kleinen attischen Redner am reinsten überliefern, bei
AüwticliUiigen für die Kritik niafsgebcnd s»m, ist lioute so uenig ent-
schieden als vor 48 Jahren, wo Maetzner den Oxouieusis zum erstenmal
for Antiphon benntzt hat. Neuerdings hat der Petersburger Heraus-
geber des Antiphon, Jcrnstcdt, dem Oxoniensis (N) entschieden den Vor-
rang ?or dem Crippsianus (A) zuerkannt. Etwas anders urteilt Blass
ia der Vorrede zq seiner zweiten Ausgabe des Antiphon 8. XXI: Aat
itnnnqne describentinm interpolationis crimine absolvamus aut nentrum;
&XXin: Utrittsqne codicis rationem habendam esse perspicnum est;
peccat nterqnet neque multo paaciora numero in N peccata qnam in A.
intflia tgitor de principatn alterins qnaestio. Damit wird er wohl das
Biditjge getroffen haben. Freilich will dazu nicht redit stimmen» was
tadbe Gelehrte in der Vorrede sn seiner Ansgabe des Deinarchos 8* V
KMbt: Accuratios antem ab bis viris (sc. Maetsnero et Fr. Frankio)
is Antiphonte, cttins eadem prorsus condicio, de ea re qnaesitnm
ic dispntalum est; in Dinarcho Oxoniensem interpolatnm esse nemo ad*
hae dedita opera comprobare studuit Quo tnagis ipse . . . hunc nnum
pne ceteris codicem qnatenns eins fieri posset seqneodara esse daxi.
Bis hier von Blass angedeutete Lücke auszufüllen ist der Zweck der
Dissertation Grat]unders.
Nachdem der Verfasser an zwei Stellen des Dein, nacl] gewiesen
litt, dafs der Oxoniensis unmöglich von dem (älteren) Crippsianus abstam-
men könne, dafs vielmehr heide aus demselben Archetypus abgeschrie-
ben seien, vertt idigt er (S. 6 21) den cod. A gegen den bebonders von
JerLstedt erhobenen Vorwurf der lüterpoiaiion. Die ziemlich zahlreichen
^oa dem Schreiber iJes A selbst eingetragenen Knrrektnren sind wegen
3irer regelmAfsigen Übereinstimmung mit N ein untrüglicher Beweis, dafs ^
der cod., nachdem die Abschrift voltendet war, noch einmal mit dem Ori-
fasl verglichen und mit der gröfsten Sorgfalt and Treue nach demselben
1*
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4 Attiache Bedner.
korri^ert wurde. Dabei bat der Scbreiber nicbt blofs leichtere Accent-
febler, Versehen gegeo die Wortstellnog, die Erasis, das v fytXxu^txöf
berichtigt, sondern* sogar snfiUlig richtige Lesartea nicht selten durch
falsche ersetzt, die aber, wie die Tergleicbung mit N zeigt , schon im
Archetypus gestanden haben. Allerdings bleibt nocb eine Ansabl m
Stellen flbrig, wo A. corr. von N abweicht Der Verfasser Terwirft (S. 12)
die von Blass gegebene sehr eiufscbe Erklärung der doppelten Lesarten^
aber wie er sieb dieselben entstanden deokt, ist nicht recht klar, ond
S. 18 f. weifs er selbst für zwei Interpolationen in A keine andere Er-
klärung, als (lafs (iio Worte zur Erläuterung des Textes darüber oder auf
den Rand des Archetypus geschrieben waren. Überhaupt ist es dem Ver-
fassej kt'iucsvvegs gelungen, den Schreiber dos A ganz weifs zu waschen.
Über Ant. II ß 2 siehe unten zu No. 17. Wenn er sodann nach Be-
trachtiuiK der Steilen, wo der eine cod. vi lNtandiger ist aU der andere,
dem A longe maiorem tklelitatem (!) vindiziert, so befindet er sich in
einer Art Selbsttäuschung. A ist vollständiger als N Dein, l 6. 22. 31.
39. II 7, N dagegen vollständiger als A I 16. 70. III 7. I 31. Hl''
III 3. 19. Die vier letzten Stellen rechnet nämlich der Verfasser zu den
Interpolationen; interpoliert ist N unzweifelhaft II 6 - Durch den fol-
genden Abschnitt (S. 21—38), welcher von der Wortstellung bandelt,^
glanbt der Verfasser die Autorität des N ?ernichtet zu haben (S. HB).
Blass bat in seiner Ausgabe des Deinarcfaos stets die Wortstellung, wie
sie der Oxonlensis bietet, anfgenommen» quod non nnp loco vnigatae all-
qnantum praestare Tidebator (I. 1.); vgl* Antiph. praef. XXIII: Ck>nce-
dnnt autem fere omnes, in N collocationem plemmqne elegantiorero me*
lioremque esse. GraflFunder legt nnn diese geftUlgere Wortstellung dem
Schreiber des N' cur Last, der überall dem Sinne nach Zusammengehöri-
ges, wenn es im Archetypus durch ein oder mehrere Wörter getrennt
war, einander näher gerflckt oder im Interesse grOfeerer Klarheit und
Eleganz die überlieferte Wortstellung geändert habe. — Noch wertvoller,
weil auf frühere Ar^uuiLtiie gestützt, ist die daran anschliefsende ünter-
suciiuüg (S. 38 72) der flbrigen abweichenden Lesarten beider Codices,
wenn auch zuuetjehen werden mufs, dafs der Verfasser aus Vorliebe für
A sich einen kl inon Widerspruch hat zu Schulden kommen lassen; vgl.
S. 22 mit 38. Kr bespricht u. a. die Vermeidung des Hiatus, die An-
wendung der Krasis, das v i^eXxo(TTcx6v^ Fehler gegen die Aspiration,
einzelne Wortformen: iffshtv sei tiberall herzustellei). aufser in der For-
mel eäu Ol ^eol Hiktumv, ebenso ißooXsTo (Ant. IV o 4) und iusxa (Ant.
III ^ 10. V 88). Absichtliche Interpolationen in N weist der Ver-
fasser I 104 und 107 nach. Hin^^irbtlich^^;; (I GO) und dtaTersksxE (I 94)
ist der Referent anderer Ansicht Wenn der Verfasser sodann behauptet,
xrefmif finde sich bei Ant. hur V 67, so ist dies ein Irrtum; vgl. V 11.
VI 4. — Ant y 2 ist die Koi^jektur Miv /le ut^ihi^w ^ ifii»tpia
durchaus unnötig. Dein. I 84 70 verdient die Lesart des A den Yonog.
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AUüdw Eedner.
5
In fäül bUiileii (I 19. 20 |bis| 22. 73) vorlunpt Gratiuiidor die Streichung
des .Artikels vor deo Völkeruamen , «lesgleichen 1 43 vor llovro » Vj?l.
<e dieMm Isokr. XVII 3. 9. 19. 20. 21. 23 &i: rov //oVrov, 6. iO in Tau
IJovrou. — 1 79 ist gegen N zu lesen rä ipya, I 101 iv r^orausüft (vgl.
Boch Isai. V 47); I 7 mit N (ffeuSstc töc dnofpäoBt^^ vgl. III 7. Zu ver*
werfen ist der Vorschlag I 74 6 vor itpoSorr^g zu streichen ; o TifjoSo-n^s
iit aidii Prädikat, sondern Attribut — FOr deu Scblofo der Abbandioag
kat sieh der Yeiluser die PrOfaog deijeoigea Lesarten des N anfgespart,
die das Merkmal der FSlscIiang unverkennbar an sich tragen t so Dein*
L 7. 4 {fff^j^oftd). 8. 101. III. 11 16/ IH 19. Hit Unrecht scheint er
die Lesart des A sn verteidigen Ant. 1 8 /i^ inag dM xal noMnic;
vgl Dein« III 1 ou^ anag dWt rpk iS^j^UrpiiMic und III 18. Ober-
lanpt ist die üatersnebnng, so sehr der darauf verwandte Fleilk Aner^
kenaiDg verdient, nicht mit der erwünschten Objektivitftt geftihrt. Der
V^issar ist für seineo cod. A ebenso eingenommen wie die' Gegner Iftr
N, und es wird wohl richtig sein, wa^auf der letzten Seite steht: Cum
ccdices oobtri quasi eiusdem arboris duae Stirpes siüt ex cudeiu rudice
ortAe. atriusijue testimonia ubi dissideut quam accuratissimc perpendeuda
saai, ui iudagetur. quid in archetypo fuerit, aber nicht das folgende:
Qoac qua- -flu ubi certa rationc discerui nun potest, codex A scquendus
tn. Noch muls erwäiint Vierden, dafs der Druck keineswegs korrekt ist.
£ciereöt hat sich tlber 50 Druckfehler, zum Teil recht störende, auge-
■erkt. — These 3. Ant. IV ö 3 ist nach larfHp ausgefallen sTrz 6tä r^v
/ao/^orav at/rbg 6 larpoiy cf. /3 4. 6. — 4. Ant V 72 für /isya rat . . .
m lesen ßAdÄÄtt tot , , . fteraaT^etv . . . efjfji^aeev; Referent würde
*a£T»wrr^<wu . . . tupetv vorschlagen, vgl. I 14. — 5. Lycurg. § 20 dAAä
i%i statt 9 '§6*7 (UX" £t TV npäjrfia i^ivtro statt <bU' %i£ t6 ^payfia.
•i U6 sei vor ofu)^ einzusetzen oure yäp a6f»ffpofM¥» — 6. Aeschin.
Acs. (pk!) 197 dmkilutttai statt dmUBttxxat (schon von Victorins vor-
fescUsgen).
5) St Keck, Über den Dual bei den griechischeu Kcdnern mit
Berücksichtigung der attischen Inschriften. Beiträge zur historischen
Sjntax der griechischen Sprache heransgegeben von M. Schanz. Heft 2.
WtRbitrg 1882. 64 S. 8.
Dafs der Dual bei den griechischen Rednern, nachdem die Erfor-
^iiXiL^ dieser Mehrbeitsform bereits 1828 von W. v. Humbold angeregt
taderj, bis zum Jiilu e i -8j uicht Gegenstand einer Spezialarbeit wurde,
iA m hohem Grade auüallend und gcwifs von Gelehrten und Schul-
iIiiDern als eine Lücke empfunden -worden. Denn stimmen auch die
^-imroatiken über den syntaktiscbon Gebrauch des .Duals im wesent-
laea aherein, so weichen sie doch liinsichtlich der Formenbildung noch
Jäte mehrfach von einander ab. Es ist daher dem Verfasser vorllegen-
ir Abhaodliuig aairichtiger Dank zu sageu, dafs er sich dieser Aulgabe
6
Attische Bedner.
unterzogen und dieselbe so allseitig behandelt, mit so grofser Sicherheit
und Klarheit gelöst hat. Auf zehn Seiten erhalten wir zuerst eine sorg-
fältige Zusammenstellaog s&mtlicher bei den zehn attischen Rednern und
in den attischen Inschriften ^ich findenden Dualformeo, mit genaaer An-
gabe der Reden, die keinen Dnai haben. Von ttbersehenen Stellen sind
nachzutragen Ant. III y9 8 dfijpew . . . i^i^, IV ^ 2 rooß d^pBaXfu^ (nach
N von Weidner empfohlen nnd von Blase aufgenommen), V 27 96o
pac, § 52 ra> Mpumu^ Isaf OS V 20 roh Suotv fiepdtv^ § 19 rä ioo fUfnj^
§ 16'^^ . . . StaB^at (dagegen III 69 r«» . . :Bs{w m streichen), Lys.
XIX 46 iveifidiT^i^v Sk TW ulh. Darnach ist die Behauptung (S. 21),
dafs ein Nominativ des Dnals von Substantiven der dritten Deklination
nicht vorkommt, nnriohtig.
Ans der ersten der nicht weniger als elf Tabellen, in denen der
Verfasser am Ende jedes gröfseren Abschnitts das Resultat seiner Unter-
suchung tibersichtlich zusainüienstellt, ersehen wir, dafs der Dual vuii
Antiphon, Andokides und Isaios wenij^stens dreimal so oft gtlnaucht
wurde als von Lysias und Isokrates, dafs Lyknrgos und Demosthenes
noch sparsamer im Gebrauch desselh^n waren, l'omarchos vollends ihn
• anfser bei O'jo und ouoc> gar nicht mehr anwaudie. — Im ersten, un-
gleich gröfseren Teile behandelt der V^erfasser, im allgemeinen dem
Gange der Grammatik folgend, die Formen des Duals und zwar a) Dual
der Nomina, b) Dual des Artikels, c) Pronomina, d) Adjektiva und Par-
ticipia, e) das Zahlwort Suoy f) Dual des Verbums. Die dem ersten Teile
eingefugten »Syntaktischen Bemerkungen dher Suo und a/tfpoic hätten
Wohl auch im zweiten Teile, welcher die Syntax des Duals sum Gegen- ^
stand hat, Platz finden können. Aus dem ersten Teil heben wir hervor: *
Beim Artikel war ffkr den Nominativ nnd Accusativ ^or die Form tv»
fttr alle drei Geschlechter gebräuchlich. Auch far den Genitiv und Dativ-
verlangt Keck mit Recht die commune Form to«V, weil die attischen In-
schriften nur rock' fttr das Femininum bieten und bei den Rednern gelbst
mehr Stellen fttr ro<W sprechen. Ebenso war bei den Pronomina nur die
commune Form gebräuchlich. Die einzige Stelle, welche hiervon eine
Ausnahme bildet, Isaios V 15, ist zn korrigieren. Vgl hierzu Buermann
in seiner Ausgabe des Isaios praef. VIII. Die Untersuchung der Frage,
ob bei den Adjektiven und Parlicipien eine eigene Form für das Femi-
ninum im Dual zulässig sei oder nicht, ftlhrt zu dem Resultat (S. 37):
»Die Attiker gol rauchten bei den Adjektiven und Pariicipion sowohl
eine eigene '.V( ihliche Dnalform, als auch die männliche als forma com-
munis; die letzlere war beim Nominativ und Accusativ die gewöhnlichere,
während bemi Genitiv und Dativ die weibliche gebräuchlicher war. Die
Dichter setzten, je nachdem es das Metrum verlangte, die eine oder die
andere«. Sehr interessant ist der Rückblick (S. 56f.), in welchem der
Verfasser fttr das Verschwinden der einzelnen Dualforroen bei den atti-
schen Rednern sechs bestimmte Jahre festsetzt. Die Endung atv z, B.
Atüfiche Bednar
7
Itfst sich zum ieUieu Male in der psendodemosthcnrscheii i{»Hic 5U, 44
nachweiseD. Keck scheint jedoch diese Rede für echt zu halten; vgl.
S. 14 dyxupaiv und S. 19 ^alxo7v ohne Klammern, S. 28 iat iu der
Tabelle ein Citat aus dieser Rede eingeklammert, ein sweites niclit.
Auch die 33. Rede gilt ihm, wie man ^us S. 69 schliefsen mafs, dUr
echt. Was auf derselben Seite über die Bedeutung des Duals getagt
wkd, daCB er bei paarweise susammengebdrigen Dingen, bei Gescbwister-
und Frenndespaaren gesetEt wurde, hat KrOger Gramm. § 44, 2, 1 be*
stritten. — 8. 4 mnfs es Andoicides § 118 belfsen: ro» 9sm r..
fi€ (naeli BJass), 'S. 82 Z. 6 v. u.: im neotram sechs an Tierzehn
Stetten» 8. 47 Z. 6 t. o.: oben 8. 44ff., 8. 49 steht 19, 102 statt 106.
Der Plnr. Bdnpa (8. 49) findet sich auch Isaioe I 88, die Verbindung
roup l^codc xol xAe 0edQ (S. 18) nicht blofo [Dem.] 42, 6, sondern auch
19, 67. Die Form ^oe?V steht nicht mehr, wie der Verf. (8. 40) behauptet,
in allen Ausgaben des Aisch. II 67. Fcrd. Schultz und Franke lesen
ouotu^ dagegen Vooniol [Dem.] 49, 64 nach SBQ ^ue;^. Bekker wird
zweimal ^S. 38 n. o9) gelobt, dafs er nur die Fona ovo in den Text
gesellt hat. Dem. 23, 36 lesen die Züricher Herausgeber, Bekker,
We-^termauu und Voemi 1 nach ASYO 8uocv urroxEiiisvcov ovojjLdriuv^ nur
jiindorf o'joTu uTioxeifLEvor.» övofidrocv (S. fiOi. ohoii^ü 19, 287 raipearT^
x'jzay^ die Züricher, Bekker, Benseier nach pr. 8. (S 25). Eiiiiffo
Stellen hat Keck kritisch behandelt: Lys. XVII 6 hl tu S4ü fxeprj zu
lesen (8. 5, wiederholt S. 23); so schon Westermann nach Scheibe.
Isaios IV 7 vermutet er rä 8uo TdXwra i^aaU^s^ welches sich nicht
Mofs an den (S. 54) citierten Stellen, sondern auch Isaios I 14 findet
Isaios VI 60 ist nur Beiskes Emendation ecaevv^vö^aatv richtig (so auch
Scheibe und Bnermann). Isaios VII 6 gibt Keck der Konjektur Befckers
nönunf TW iu* ittJiftni^adnpf den Vonug; vor der Scaligers, welche
Meibe und fvennann billigen. — Eine lobende Anzeige dieses und
des ersten Heftes der iBeitrftge s. histor. Syntax« findet sich in der
Zeitschrift ftr Osterr. Oymn. XXZIV 17—20 Ton J. Golling. »Die Yor-
liegenden Monographien, sagt Beiensent, befriedigen die strengsten An>
fevderongeu, die man an Schriften, welche der historischen Grammatik
dienen sollen, stellen kann.t Eine andere, dem Referenten leider gegen-
«ärtig nicht zugängliche Rezension von Fr. ßlass steht Göttinger gtil-
Anzeigen 1883 S. 468—476.
6) Rod. Ktihnlein, De ri et usu precandi et iurandi formula-
mm apnd decem oratores Atticos. Progr. der kOnigl. Studienanstalt
ni Neustadt a. d. H. 1888. 77 8. 8.
Der Verfasser bebandelt hier ein Thema, über welches ihm klei-
nere oder grössere Abhandlungen von Schröder, Rehdantz, Frohberger
und Sigg rorlageo, in durchaus selbständiger Weise mit rühmenswerter
Sorgfalt und Gründlichkeit. Das Resultat seiner Untersuchung stimmt
8
Attische Redner.
im al];.'( meinen mit den Angaben der geiiaiintcn Gclehrtoü ubereiu, im
eiiizelneu weifs er sie vielfach zu ergänzen und zu berichtigen. Wenn
z. B. Sigjjf (Jahrbücher f. klass. Vhü. Suppl. VI 421) lifitaiiptet hat, bei
Andok, tifidt II sich gar keine Beteuerungen, bei L} k , Ly^. je eine, bei
Isaios nucb wenige (9), so ujaebt Kühnlein auf And. III 15 autnin ksam,
weist bei Lyk. zwei Beteuerungen mit ui^ nach, in den echten R* *iea
des Lys. drei mit roö^ (schon Frohberger zu Lys. XIII 95), bei Isaios
drei mit ml fid, je fünf mit fid and va^, zwei mit 7TfMj^\ also im ganzen
Idofzehn. Nach Sigg kommen in den demostbenischen Privatreden ■ nur
swölf Beteuerangen vor, Kttbolein zählt deren 21; davon kommen drei
auf die Bede gegen £ubulide8, die der Verfasser mit 6. H. Schaefer,
Benseler und A. Scliaefer fOr uoecht h<, weil die Formel fjuä, rdv J/a
(57, 42) nicht demosUieiusch sei, und die beiden anderen Formeln
(§§ 60. 69) in der Prodiorthoela stehen (S. 88 und 76). Anch «iv
ä{a findet sieb nnr einmal in den echten Reden des Demöstfaenes (9, 68),
dagegen hundertmal J/a ohne Artikel, weshalb Kohnlein an dieser
Stelle den Artikel r^v streichen will (S. 86).
Nachdem (8. 8—26) sämtliche von den Bednem gebrauchten Bittp
nnd Scbwnrformeln nach der Aasgabe L Bekkers (Berlin 1824) anfgeiAhlt
sind, folgt (S.26— 81) eine interessante Znsammenstellung und Bespreobnng
der dabei angerufenen Gottheiten. Die Verbindung der drei liöchsten
Götter zu einer Gemeinschatl kuuiint nur Dem. 21, 198 und in der un-
echten 52. Rede (§ 9) vor. Die Vergleichung der Stellen, an welchen
Zeus und Apollon zu^anunen angerufen werden, lehrt, dafs Isaios VI 61-
richtig vrj tov Jta xai xv¥ 'An6\Xüt gelesen wird; Scheibe hat äia.
Dein. I fi4 liest Blass richtig roof ^/oo/a» xoug i'^^a/ptoug xad t^v 'A^ijväv
rijv iloAcaoa (statt -ohTida), § 36 rfj TToh: (statt ttjV 7:6?.cv). — Weiter-
hin untersucht der Verfasser, welche Formeln mehrere Redner gemein
haben, und welche sich nur vereinzelt tiuden. Ausführlich bespricht er
sodann (S. 43- 60) den Gebrauch der Partikeln fia, vai /uti, m^, npög^ and
w in Schwurformeln. Bei der etymologischen Erklärung yon ßd schliefst
er sich Mftgelsbach (Anm. zu II. I 86) an. fid steht nur in negatiTcn«
Sfttaen (8. 47), regelm&fsig mit einer Negation verbunden, die der Sehwur-
formel häufiger nachfolgt als vorausgeht ~ ohne Negation nur Aisch.
I 88 — und swar nur in negativen Bebauptungssätsen, nie in Frage*
Sätzen, yo/ ist immer bejahend, wurde aber bei den Attikern nnr in
der Yerbindong va} fid tu Schwüren gebraucht (Isat. lU 26. 89* 49), in
der späteren Zeit dalOr das von voi abgeleitete v^. Die Formeln mit
V9 sind immer bejahend, jedoch das su einem- btofsen Adverb abge-
schwächte i'i^ 4^ findet sich auch negativ in allen Sataarten, besonders
häufig bei Einwflrfen, die dann widerlegt werden. Dieser Abschnitt gibt
dem Verfasser wiederholt Anlafs zu kritischen Auseinandersetzungen.
Dem 4, 11 ist mit Bremi, Franke, Westerniaiin, Blass zu interpuiigiuren
oij nä Jt\ dXX* daf^evel^ 21» 222 mit Voemel i^ä/jpet, ui^ Jta ^rjaste ue
L.iyai^üd by GoOgl
9
54, 6 mit Baiter und Bauppe dpyif xai i^Bpa fui roh: Beoog ob fi^jv
ipajt ^paiv Mß* JHnd, lATst pä touc Hoöq nach Dioojstos weg. In
denelbeii Hede § 84 Terwirfl der Verfasser Gebets Koi^ektar ftä J/a
statt Jta iS. sxy. desgl. Hyp. p. Enr. XX?I (8. 47), mid Udelt Yoe-
mel, der Dem. 66, 88 od ^ AP, oSäia tauB' ä Xfyttc liest. Isaloe
II 47 «rill er Hoftat ltfim¥ halten (8. 88). - 8. 60—68 wird die Frage
erörtert, weshalb einige Redner gar* keine oder nar wenige, andere
wieder sehr häufig solche Bitt- nnd Sebwnrformeln angewandt haben:
«s erUirt sieh dies zameist ans der Stilgattung des betreflreoden Redners.
Zorn Schlufs geht der Verfasser sämtliche Reden dorcb, bei jeder die
vorkommeuden Formeln aufzählend und die £chtbeitsfrage kurz berüh-
rend. S. 05 ist bei Aisch. I 73 vjj» töv /loastSuj übersehen. Die Schwiir-
formelü in der 10. pseudodemüstbeoiscben Rede bieleü nicbu Auffüllen-
des, Anders verbait es sich mit den Reden 29. 3y 55; diese erweisen
sjch durch den «abweichenden und überreichen Gebrauch derselben als
unecht. Unklar bleibt, was der Verfasser von der Echtheit der 4. Hede
des Lybias hält. — Die ganze Arbeit gewährt den Eindruck, daPs der
Verfasser seinen Stoflf vollkümmen beherrscht. Die Barste) Inn'j ist eine
leichte, gefällige, klare. Spätlateiuiscbe Ausdrücke, wie norniua iurativa
(& 2 Q. 27) oder verba completiva (S. 61), werden schwerlich getadelt
«erden können; dagegen ist iurandum statt iusiuraadum oder iurameo-
tam fum mindesten ttberflOssig. Der Druck ist im ganzen korrekt. S. 1
steht different statt diiferrent, S. 4 xarau/^nr^trea^e^ S. 24 npo^ ^ewv
Mai ^cd»v, S. 84 soll es § 180 statt 187 heirseu, S. 46 Inculentis statt
leenlentis, 8. 27 unten sind wobt einige Worte hinter eooinnctio aasge-
lalieo. Lelehtere Aeeentfebler, dergleiclien sieb 8. 8. 6 u. a. finden»
babeo- nichts Störendes.
7) yil4ni Zabka, DieBegrIlbnisMen in der griechtsehen Litte-
imtur im allgemeinai; die bei Thnkydides erhaltene Begräbnisrede
den Perikles insbesondere. (Böhmisch.) Progr. Prag 1882. 28 S. 8.
Der Referent, der des Böhmischen nicht kundig ist, verweist auf
die Anzeige dieser Abhandlung von K. NeudOrfl Philol. Wochenschrift
1883 Sp. 1098-1096.
8) J Brzoska, De canone decem oratorum Atticorum qnaestiones.
Diss. iiKiii;;. phil. BresltfU 1883. 101 S. 8.
Vgl. die gehaltvolle Anzeige der Arbeit von 0. Haraecker Jahrb.
f. klaa? Phil. 129. Bd. (1884) S. 35- 48. — Es ist das Verdienst Prof.
Ri^ifferscbeids, zuerst den pergameuischen Ursprung des Kanons der zehn
attischen Bedner erkannt su haben. In der Festrede^ welche er in der
ßrf*«;]aner Universität zum Geburtstag des deutschen Kaisers 1881 ge-
hskeo hat, spricht er 8. 6 den Sats ans: ȣs IftTst sich beinahe bis aar
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10
AtUache Redner.
Evidenz nachwi'isen, dafs von Pergamon jene ästhelischeii Urteile über
die athtiiischeü Meister der Beredsamkeit ausgegangen sind, die iu der
alten Welt fafit kanonisches Ansehen genossen « Die'ien Nachweis zu
fOhreu ist der Zweck der HeilM^'ci), von gi nnflln htm ^Studinm zeugenden
Dissertation Brzoskas. Dem eigentlichen iieweis, der in (m/k ii negativen
und positiven zerfällt, ist eine kurze Geschichte der vorwürtigen Frage
vorausgeschickt, worin die verschiedene Stellungnahme der Gelehrten zn
der RuhnkenscheD Hypothese dargelegt wird- Der erste, welcher im
AitertniQ des Kanons ausdrücklich Erwähnung that, ist der Rhetor Cä-
eiliuB von Kaie Akte auf Sicilien» ein Zeitgeoosae des Augostus. Der
Kanon, wird weiter Qberzeagend nachgewiesen, kann aber weder tob den
Alexandrinern, deren Studien banptsäehlicb der Poesie gewidnel waren«
noch Ton Gftcilins selbst berrAbren. Ee erbebt sieh non die Hauptfrage:
Wann und wo ist der Kanon festgestellt worden? Sicher fUlt' seine
Entstehung in die Zeit nach Deinarchos und vor GAcilius. Der Ver-
fasser macht sehr wahrscheinlich, dafs er um 125 ?. Chr. entstanden ist.
Die erstmalige Erwähnung aber durch OAcilius, einen Schiller des Per-
gameniers ApoUodoros, weist von selMt nach Pergamon, das mit Alexan-
dreia in der Pflege der Wissenschaften wetteiferte, wo besonders »die
Studien der Rhetorik in hohem Flor standen, die in Alexandreia kaum
beaclitet wurden« (Reifferscheid a. a. 0.). Auch für die Zelinzahl der
Redner gibt der Verfasser ^S. öl und 68) eine ansprechende Erklärung.
9) J. Oirard, £tudes snr P6)oquence attlque. Ljsias — Hypöride
— Dtoosthdne. 2">« Mition. Paris (Hachette) 1884. XII, 805 S.
Ein unveränderter Abdruck der im Jahre 1674 erscliieueueu ersten
AuÜage.
10) C. J. Rockel, De ailocutioiii:> usu, quülis .sit upud Thucydi-
dem, Xenophüiiiem, Oratores Atticos, Diooem, Aristidem. Diss. inaug.
Königsberg. Iti84. 56 S. 8.
Der Verfasser hat sieb die Aufgabe gestellt, nicht blob die von
den griechischen Rednern gebrauchten manuigfachen Formen der Anrede
zQsammenautragen - dies war für einen grofsen Teil der Redner schon
von anderen Gelehrten besorgt, wenn auch nicht immer mit der er^
wünschten Vollständigkeit , sondern suglei^ eingehend zu nntersnchen»
welche Stufen die Anrede durchlaufen und in welcher Weise die oben
genannten Autoren von ihr. Gebrauch gemacht haben. Für die Löspng
dieser Fragen war einerseits die Eigentttmlichkeit des Redners zu be-
rücksichtigen, andrerseits kamen dabei die verschiedenen Gattungen der
Rede in Betracht. Das reiche Material hat der Verfasser mit rühmens-
werter SoT^^tali gesäüinjell. Eine vom Referenten \urgüiiummene Revi-
sion (mal» folgende Ergänzungen und Berichtigungen: dj avnpz^ findet
sich auch Aut. V 45. VI 29, Auduk. I 1 zweimal, 2 nicht, 4 statt 5,
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Ii
m 'Em'^apsg I 95, <v üvxo^rhra xai iner/jcitrov xAßa^og l 90 (vgl. Dem*
18, 162K ''Avure, KifaU I 150. Die DarstelloDg aof 8. 18 Ubt tuerst
rermitten, dab & .Mp9/c Asx» V 86 dreimal ?orkomaie, weiter noten ist
es nur eininal aafgeflIbrU Ebeoda war ta erwihoeo, dafs eich Ii ß*\Z
and in y 9 nicht die einfeche Anrede Mptg findet. Die Anrede St
^«MEComc I 7 steht In einer interpolierten Steile. — Die Bebandlonge-
weiae ist, was abrigens bei einer derartigen Arbeit nor BiUigang ver-
dient, eine sehr gleicfaf&nnige. Nach einer oft allan knappen Einlettuog,
wdeiie die Stdlnng nnd Bedentmig des betretfeDden Redner« charakte-
risieren soll, wird Form, Stellung und Zweck der Anrede besprochen,
dann die Häufigkeit derselben, endlich die Stellen, - welche hinsichtlich
der Aürede abweichende Lesarten bieten. Bei Aischines, wu die liutid-
schiiftliche Überlieferung die Entscheidung besonders schwierig macht,
iriu der Verfasser der Ansicht Meutzners hei. Das Gesamtresultat der
Dnter?uchung ist nicht bedeutend. Sehr eiwiin-cht wäre es gewrsen,
wTTin der Verfasser die Ergebnisse in übersichllichen Tabellen zusammen-
gestellt oder am Scblnr*« einen Rückblick tiber das Gau/« gcKebea hätte.
15 lind 38 wird die EchtbeitsCrage einzelner Redeji auf Grund der
Anredeformen kurz erörtert.
11) Fr. S u s e rri i h 1 , De vitis Tisiae Lysiae isocratis Platonls
Anti^thenis AIcidamantis Gorgiae quaestiones epicriticae. Index
lert dor Qrei&walder Universität f&r das Sommersemester 1884 S. XI
Auf wenigen Seiten wird hier eine If enge kontroverser Fragen der
griediiseben Litteratorgeschichte in scharfsinniger Argumentation erör*
tert Nicht alle beliehen sich anf das Leben der genannten PersOnlidi*
keiteo* Zuerst wiederholt der Verfasser seine bereits 181^8 (Genet Ent>
wjeklong der plat. Phil. I 486) ausgesprochene, aber nicht beachtete
TenButmig, dafs im Altertum nicht zwei ri^vai^ eine des Korax und
eine des Tisias« ezistxerten, sondern nur eine, indem Tisias die von
seinem Lehrer Korax gehörten Regeln niedergeschrieben and eben des*
halb hopaxog re^\nr^ betitelt habe. Neuerdings hat Verrall unabhängig
von Suscmihl aus demselben Grunde geschlossen, dafs die genannte '^i^^
eine gemeinsame Arbeit beider sei. Diese Konjektar hat ftlr den Re-
ferenten sehr viel Wahrscheinlichkeit; anders urteilt Blass in Bursians
Jahresb. XXX 1 1882) No. 7. Weiter koTniut Jas Todesjahr des Syra-
kusier- Kcpbalüs, des Vaters des Lysias, die Zeit, in welcher letzterer
seine Rednerschule eröffnet, die Streitschriften des Antistbones pegen
Ißokrates' 21. Rede (Amartyros) und gegen andere Rlietoren, die Schule
des Isokrates auf Chios (vgl. jetzt Bruno Keil Analecta Isocratea S. 92 ff.)
imd die des Alkidamas in Athen zur Besprechung. £ndlich bringt er zu
sriMm in Jahrbb. t klass. Phil. 115. Bd. (1877) 8. 793 ff. veröffentlichten
Aoteti »GoigiaB und die attische Prosa« einige £rgAnsungen. Diese
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12
Attische Redner.
kurze, nicht alles bertihrende Übersicht wird gcuiigeii, um eine Vor-
stellung voti dem reichen lohalt der Schrift zu gewioneu.
« 12) R. Wag Der, De infinitifo aptid oratorea Atticos enm articalo
tipoittncto. Progr. Schwerin 1884. 11 8. 4.
Der Gebrauch dos Inf. mit Art. bei den altischen Kedneni ist
neuerdings mehrfach von Gelehrten zum (iogenstand wissenschaftlicher
Forschung gemacht worden, worüber der Verfasser einleitungsweise be-
richtet, am eingehendsten von Weiske — Weiskins bei Wagner ist ein
Druckfehler — in den Neuen Jahrb. f. Phil, und Paed. 1^6. Bd. (1882)
S. 494-504 und 629-542, der seine UntersucbimgeQ Aber die ganze-
attische Prosa ausgedehnt hat Der Verfaner der vorliegenden wert-
vollen Abhandlung eri^rtert denselben Gegenstand nach nenen Gesichta*
punkten« Von der Überzeugung ausgehend, dab die- Anwendung des
substantivierten Inf. sowohl mit der StileigentOmliehkeit der einselneo
Bedner als auch mit dem Fortschritt der Beredsamlceit eng verkuttpft
sei, UDtersucht er l) wie oft die oinzelneu Bedner den Inf. mit Art ge->
braucht,. 2) wie sie die vom Art. abhlngigen Infinitivs&fae- gestaltet,
8) mit welcher Kunst aie diese Konstruktion lur Periodenbildung ver-
wendet haben. — Was die Zahl der Beispiele anlangt, so ergibt sich aus
der Tabelle S. 2, dafs der substantivierte Infinitiv am häufigsten von
Thukydides, Demosthenes und dessen Nachahmern und von Hypereides,
fast ebenso liüufig von Dein. tK hos. etwa halb so oil von i-yicurgos und
Isokrates ia der dritten Periude seiner Schriftstellerei gebiauclit wurde,
noch seltener von I-okratos in seiner zweiten Periode und von Antiphon.
Bei Isokrates und Demosthenes konstatiert Jiilmlich Wagner einen Unter-
schied zwi«;chen den verschiedenen Altersstufen. Die Reihenfolge der *
übrigen Redner ist Aischines, Andokides, Isaios, Lysias, Isokrates in
seiner ersten Periode. Die Behauptung des Verfassers, dafs die Sitte,
den Art. zum Inf. zu setzen, von der Zeit des Antiphon und Thukydides
bis zu der des Demosthenes immer allgemeiner geworden, behält nur
-dann ihre Richtigkeit, wenn man die stilistischen Eigentümlichkeiten der
Bedner und die Gattungen der Bede mit in Betracht zieht. In dersel-
ben Weise, wie die Anwendung des substantivierten Infinitiv der Zahl
nach zunahm, gewann auch der Artikel immer mehr Bedeutung, so dab
zuldtzt nicht nur sehr ausgedehnte Sfttze, sondern auch mehrere Glieder
von demselben Artikel abhftngig gemacht wurden. Auch in dieser Be-
ziehung steht Demosthenes obenan. Beispiele wie t6 t( xp^ noitü» auf»r
ßoo^oaat (6, 2), wo der von dem Infinitiv ahhftugigo Nebensatz un*
mittelbar hinter den Artikel gestellt ist, finden sich bei keinem der an-
deren Bedner. Beim dritten Teil begnügt sich der Verfasser mit eini-
gen allgemeinen Andeutungen, indem er eine erschöpfende Auseinander-
setzung für ein anderes Mil m Aussicht stellt. Möge er bald üelegen-
heii hudeo, sein Versprechen einzulösen!
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AristophoD. Qorgitt und Antiathenes«
15
13> H. Buermaon, Haixlschi iitlichos zu den kleioereo atüscliöu
Redaero. Eheio. Museum XL (1065) S. 387—396.
Zur BestfUgung der HermeB XVn (1882) S. 866ft ausgesprochen
Den und begrOadeteo Ansicht, daf« Laer, plut IV cod. 11 (B) kehMB
selbstSndigeii Wert habe, sondera am dem Crippstaoos A abgeleitet
sei, teilt Baermann einige Lesarten mit, die er sich bei der Durchsicht
des cod notiert hat. Es folgt eine liurze Beschreibung des Ambros.
D 42 sup. (Q), der einzigen Handschrift, die neben A Ifir Isaios und
Andokides selb^iautiigc Bedeutung? hat. Die Nachvergleichuug hat für
Isaios als erstes Ke^liltat die Sicherstellnng einer Anzahl zweifelhafter
Lesarten ergeben. Wertlos ist dagegen die in der ersten üäifte von Q
beüadiicfae Handschrift des pseadolysianischen £pitaphios.
«
Aristo phon.
14) Paul Girard, Aristopbon d'As^oia. Eztraitde lanauaire de
rassoeiation poor feDconragement des Stades grecqoes en France annöe
1883. Paris (E. Thorin) S. 179—221.
Unter untM< htiL'er, selbständij?er Berjutzung der einschlaj(enden
Liltcratur, worunter in erster Linie die Monographie A. Schäfers im
Pbilolopus I 188tf. (Demosthenes und seine Zeit I 122 ff.) zu nennen ist,
«it wirft der Verfasser ein möglichst vollständiges Lebensbild des athe-
Diseben Staatsmannes, indem er seine Person, wie seine langjährige po-
tttisehe Wirksamkeit und seine Beredsamkeit charakterisiert. Die Schrei-
.huDg Azeuia (bei Schäfer Hazenia) ist keine willkOrlicbe; vgl. S. 186 n. 5.
Se findet flberdies ihre Bestätigung in den besten Handschriften des
BcMostBeoea (20, 146) and des Aischines. Die Anordnnng des Stoffes
ist streng ehronologiscb, die Darstellnng klar nnd angenehm, die Quellen
ihermil tmter dem Text TeReichnet. An neuen Quellen Iconnte der Vei^
iMser swet nniingst entdeckte Inschriften benutzen, deren erste einen
fOD Aristopbon beantragten Volksbeschlurs aas dem Arcbontat des Gha-
riUeides (S6S/2) enthält zur Beilegung der Unruhen auf der Insel Koos
la 198). Die andere (C. L A. II 2, 766) ist wichtig fär die Bestimmunj^
seines Todesjahres; sie zeigt, dafs er unter dem Arcbontat des Theo-
phrastos '340 39) noch am Leben war, so dafs sein Tod zwischen 339
and 3au faiicu mub (S. 186. 216).
*
«
Gorgias und Antisthenes.
16) A. Croiset, Essai de rcstitution d un passage de l eloge d*H6-
Itee attribo^ k Gorgias. Mölanges Graus. Paris 1884. S. 127—132.
Dem Befereoten nicht zugegangen.
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U AUiache Bedoer.
16) H. Mueii^el, Antistbenis fragmentum. Rbeio. Museum XL
(1885) S. 148.
Muenzel hat in den Exzerpten aus den Scholien des Proklus zu
Piatons Kratylos (ed ßoissonade c 37) ein neaea Fragment des Anti-
atbenes entdeckt, das er mitteilt.
»
Antiphon.
17) Adolph Bohimaou. Antiphontea. Diss. iiiaug. Breslau
1882. 34 S. 8.
Im ersten Kapitel seiner Dissertation (S. 1—8) nimmt der Ver-
fasser mit Recht den cod. A Jernstedt gegenftber in Schutz, gebt aber
gleich Oraffunder (oben No. 4) in der Verteidigung desselben entschie-
' den so weit HatJernatedt (Antiph. oratt: praef.XXXVIl8q.) bebaaptet,
dass A aogenseheinliche Sparen von Interpolation seige, während N die
richtige oder der richtigen nftherkommende Lesart biete, so sneht Bohl*
mann umgekehrt durch Vergleichong und Prfifang mehrerer abweichen-
der Lesarten nachsnweisen, dafs der Schreiher von A sich aoch im
kleinsten an sein Original gehalten, während der von N oft ein freieres
Verfahren beobachtet habe. Der Vorwurf der Interpolation treffe dem-
nach vielmehr K. und die Orundlage einer gerechten Kritik habe A
zu bilden; nur wo A sichtlich durch ein Verseheu des Schreibers Scha-
den gelitten, sei N beizuzieheii. Von den Lesarten des cod. B, der dem
Verfasser nicht unmittelbar von A zu siaiumeu sclieint, sei nicht mehr
zu halten als von lu nj- kturrn eines Gelehrten. — Das zweite Kapitel
entbÄlt Conicctaijca /ii 4r> Stollen, zum Teil recht beachtenswerte Vor-
schläge. Die wichtigsten sollen hier aufgezählt werden. Zu I 17 macht
es der Vorfassor wahrscheinlich, dafs Ant. gleich Thuk. immer die Form
ivzxa gebraucht habe; vgf. Gratiundcr S. 48f. ; somit ist ehexa \\\ ß \o
und V 88 zu korrigieren. — I 24 wird die Umstellung des ersten xaurr^
vor ine^ip^ofiat vorgeschlagen; jedenfalls ist raorjy vor xm d$iov ent-
behrlich. — II ß 2 verteidigt Bohlmann gleich Oraffunder S. 15 sehr
energisch i/tß^Jijjxtv, Referent konnte durch die angeführten Stellen
nicht Oberzeugt werden. Man vergleiche dagegen Herod. I 136 fva ijv
^siobdvj^ TfiCföfUvoQ (seil, mus) f/a^dtf»h¥ äauff tJ^ wixpk npoaßdX);^ mit
Plat. Tim. 71 G liimo^ xol dSmuc napfytw, Sopb. Track. 41 f. i/iol mxpke
&S5ßac mitoo npoaftaXdtv dnoi^frat. Aiscb. Pers. 781.. Pl*t. Leg. IX
678 C ahz^vijv itpoaßAUm. — III ^ 5 läfst sich die handschrifUiche
Überlieferung xo&ewi¥ ik fMXov ä tbthe i^v Spaad^mv halten, wenn man
nur das part richtig erklArt s 9k o^vot . . . i^paawf, — II ^ 10 tUdra
od nphg ro6rwv dM npog ifiou (beifallswert). — ^ 8 mib napä
pfdtfiT^v rodvavr/oy ro^wv (ähnlich Jernstedt). III ß ^f. hält Bohl-
mann gegen Blass an der Überlieferung fest, nur will er 8iä 8i) rr^v
umipofir^u ändern. — III;' 6 iveodj^ero ro:^ dxovriZouai zu dxoi^ziu
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AatiphOB. 15
imtpitffBat i. e. quo tempore licebat adulescentibas tela colligere. Mflf-
lieh auch irtEBi^svo i. e. permisit Za tog in temporaler Bedentuni? vgl.
V 69. — III o 2 r.poöatiaßdkkB(\f d$ta (oder Stxata) cimu. Vielleicht
ist dStxa eJvat Giossero zu npoiriitaßdkXzty, — lY a 2 Sotiq ou¥ roOrmy
9tA Tou ^eoQ ^mBiyrw¥ igimv* — Vi f Z teirt^ verdSditig, weil die
Worte ^a€¥ . . . M einen allgemeinen Oedanlcen ansdrfleken. — YS
rou ftuytt» Referent hält aneb fkkr verderbt und vemintet lt«Mt;
Tgl. Wetskee Beispielsammlnng Jahrb. f. PhiL und Pid. 126. Bd. (1882)
8. 540, and sor G^enOberstellnng von li««a und ha Ant Y IL Weiter-
hin erfclflrt Bohlmann die handsebriftliche Lesart xtd rutv dAXät» npay-
faarm¥ «al xSw tk ^ «Ohl richtig. — Y 16 dvra^iwaeti vgl. Thnfc.
VI 16, 4- — Y 21 oxondvs^ tT ri npovo/^ fiäXjiov iyfyfßtto ^ '^XU- ^
V 23 24 verlangt der Verfasser die Umstellung der Worte xal rfj ifiij
p^/j^j iTzs/jLTzsTo hinter iro'./jLo^ ^v. V 34 ayo.'zeg tov interpo-
liert. Wer jedoch die Überlieferung hallen wolle, müsse dkl' dzayaYÖv-
rtg rov ä>6oa är.ixrzivav rhv pir^^^urrj)/ scbreitfen. — V 48 xp?vf>mBs nach
§ 5Ö. — V 52 dr.ayayB'v <\\uhl lichUg). — \ ix ro/Jütv ilvac (favs-
pä> intßookti>o}uviov i. • ex multis insidiis; vgl, Xon. Hipp. IX. 8. Ant.
V 19. II a 1. — V 69 drjiv7£.Q <pay z <> <n' eia t'^ dzohavoVTSi'. Referent
hält keine Änderung für nötig, wenn man xa-mpiv^ilQ iyivftv-f> aus dem
folgenden xara^avkg iydvero ergänzt; vgl. V 82 und zur Kongruens
¥ 22. — V 71 /iij Toevuv vgl. V 66 (beifallswert). — \ 76 ht' ixtivif»
ipy^ wßri)v e/c i^ßäg rapi^etv. — V 79 duvcurfhu alfxbg ifjumv^
npmpetv. — Y 62 xoi vor dnututkiliovrsi nicht so streichen; vgl. Glessen
n Thok. I 1. — Y 91 ^ rtc ht. Ygl. YI 1. — Yl 28 toTq fihf fiofi-
vfpmknif mit Streichung von fitäfwm TotQ, — YI 86 ^ yhp voiio^ , , .
Tä¥ vofiLffuuv mit Recht gestrichen. — YI 40 reXetnaiov» — YI 46
ist vielleicht rov fSww als Gloesem sn taurov rou npd^^pumc sn strei-
cheo, da i^x^ ^rkommt. — YI 48 AUA
Tü^ratita bfiit¥ dMei^a Tgl. Y 66.
18) J. J. Hartman, Studia Antiphontea. Leyden 1882. 89 3. 8.
Mit dieser Prograromarbeit will der Verfasser, ein hoUftndischer
Gymnasiallehrer, eine Probe seiner Antiphonstudien geben. — Die kleine
Schrift enthält meistens textkritische Bemerkungen zu den drei Reden.
Zu den Tetralogien gibt er anhangsweise einige die Echtheit betrefieude
Bemerkungen, wic svohl er mit liebenswürdiger Offenheit gesteht, dafs er
hierüber elbst keine bestimmte Ansicht habe. Aus dem Inhalt der
Tetral'>j:i* fi- meint er, läfst sich ihre üncchtheit nicht erweisen, ähn-
liche Gegenstände finden sich auch in den Reden Von der sprachlichen
Seite betrachtet, nimmt er am meisten Anstofs an dem passiven Infinitiv
tn Weodaogen wie /aAenue yvtuaBrjvat^ die er der klassischen Zeit völlig
abspricht. Referent verweist der Kürze halber auf Gölkel Beiträge zur
%ataK S. 27 f. und Krüger Gr. § 56, 6, 8. Die Bemerkungeo sn den
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16 AUisdie Eedoer.
drei Reden sind sohr mannigfaltigen Inhalts: bald wird eine neue Kon-
jektur vorgeschlfjgpn . bald eine schon von anderen (besonders Rciske
und Jernstedt) ^'rniat^hte durch ein neues Argument zu stützen oder als
unstatthaft zu erweisen gesacht Auch BemerkuDgeo tlbt r dm Anti-
phontischen Sprachgebrauch sind nicht ausgeschlossen; vgl. zu V 3. 20.
57. 58. 61. 66. 76. Öfter macht der Verfasser auch auf eine schwierige
Stelle, die er nicht so emendieren oder zu erklftre» weib» aafmerksam.
Seinen AosfAhroDgen hat er die Ausgabe Jemstedts zu Grunde gelegt.
Die aweite Aasgabe ?od Blase hatte er, wie es scheint, bei der Druck-
legung der Schrift noch nicht in Hftnden. Sonst hfltte er sich manche
Bemerkung ersparen . kOnnen , so lu V 88. VI 22. An swei Stellen
(V 62. I 10) erwAhnt er Reiskesche Lesarten, einmal mit dem Zosata
nnde sumserit (!)^ non invenio, das andere Mal nnde sumpserit (!)» nou
aignificat Blase gibt beidemal Aid. als Quelle an. Die Überlieferaog
▼erteidigt er sehr selten, wie V 17 itv Sk fM* Btf^r^v i. e. quin etiam
in Tineula me conieeerunt * womit er Arist Pax. 58 und Ran. 864 Ter-
gleicht; Y 61, nur dttrfte hier statt fitptg ixariptp ear, k<jr( yielmebr
fJLspo^ ixaripoec utov iari zu lesen sein. Gut sind die Konjekturen zu
V 21 (nicht 2i») et Tt (ebenso Bolilnianu;, V 3') dr.n'/jjjiievov ^ womit er
V 95 (^la rat (Jujiiuti xal zifmapia dzuXujXev vercrleichen konnte, I 10
nnd 11 rbv ^ovov statt tov tpevia, VI 36 n yan vn^ujg : . . tmv vnia'mov
Interpolation. Beachtenswert ist auch, was er S. 22 ff. tiber die loci
communea der lüuMen und sechsten Rede sagt. VI 36 will er nach VI 50
lesen roiaur ^v, VI 46 xat hh'Jiir^Hr^vm streichen, fh den meisten
Fällen jedoch zeigt er sich als gelehriger Schüler der holländischen
Kritiker. Er schlagt Konjekturen als neue vor, die schon von anderen
gemacht waren: I 24 (mtpidoutra Fahle, V 30 wollte schon F. Leo die
Worte Tteeff&tlc imb Tounvv xak streichen, VI 23 wollte Sauppe xai vor
T^OrooQ eingesetzt wissen. Von der kflhnen Konjekturalkritik des Ver-
faasers- nur einige Proben. V 8 liest er rMXXol fikv yäp 9^9 rJ/v ou Stf^
XiYtt¥ (vel dtßwua^ Hyti») m<rro\ yevöfuvot ToOnp itn^ft^trav. Allee
übrige ist magistelM annotatio. V 88 &ic /lev o&v furA j^y^^rr^c ihißqc
xara^uBerö fjunt^ nam quae est haec oppositio: fwc ptkv o5¥ iyfy^toax^ • . .
hmtiii dk iyfyvtiMrxev? Die Worte fura /prjorrj^ iXniäoc sind natttrllcfa
ftkr Hartman nicht vorhanden. V 4 verdichtigt er ävso ofr^cvc» V 11
roTc djra^atg^ V 16 ntpl roB npdyfiaroCi obgleich er su V 16 und 20
zugibt, dafs Ant oft dasselbe Wort in einem Satee wiederholt V 22
streicht er den Sats'roS Ifk berou hsxa rattr* i^v, V 68 dXX* o'jx r^v
ahrat, V 63 ob S^ra . . . ißol 8k ohne zwingende Gründe, desgleicheii
V 67 ;'£J'ovoc, VI 18 «// iv rw o:xa:'(jj xal zw dXr^i^ee. VI 33 to'js xuttj-
yu/jou^. uiit mehr Recht V 00 dXX^ oh^ uzk// aurub fxt/wou, wo abzou =
i/iauTo^f steht. V 03 zr^g ^peiag r^g ifAr^c xa) r^c Artxho't ^ V 68 rotj
UavaTuu mit Ueitske. Weshalb er V (39 u/^ dveyjür^ag, Vi 4 ü vo/xo^^-
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Antiphon.
17
VI 20 rr^g "pfdtfJLr^g (vgl. V 6) beanstandet, ist schwer einzusehen. In der
fönften Rede will er überall, wo der Sklave o dvrjp oder der Freie 6
w/BpoizoQ genannt wird, diese Wörter streichen, also § 40 o dvrjp^ § 42
äitBpüJZog^ § 47 zov ävSpa und rutj dvfipuQ^ § 56 rov avSpq. V 96 ver-
mutet er rnu S:xaiofj nach V 78, ohne III y 2 zu beachten. Ein ähn-
licher Wpcbsel Isokr. XVII 2 dnotrrEpoupat zooouriuv j^pr^fidrojv und 9
otSMisTro /ic wtoarepEiv rä ^pr^para^ 35 äroarspsT p.e zaiv ^pi^pdzußv^
48 IL anoazepecv ziuu ^pr^pdzcjv.
19) Fr. Ignatius, De Antiphontis Rhamnusii elocutione. Berlin
(Mayer & Müller) 1882. 201 S.
Das Werk enthält nicht eine systematische Darstellung des Anti-
phontischen Sprachgebrauchs, wie der Titel erwarten läfst, sondern einen
mit staunenswertem Fleifs angefertigten Apparat zu einem Lexicon Anti-
phonteum. iDie Ausarbeitung desselben will der Verfasser in allzu grofser
.Bescheidenheit doctioribus atque ingeniosioribus überlassen (S VI).
Mochte sich bald die geeignete Kraft dazu finden ! Die vorliegende Ar-
beit kann nur als erster Entwurf eines eigentlichen Lexicon angesehen
»erden mit noch dazu wenig glücklicher Anlage und Durchführung. Der
Verfasser hat die alphabetische Anordnung verschmäht und den gesamten
Sprachschatz des Redners in 540 Kapiteln zusammengestellt, so zwar,
dafs in der Regel mphrere Synonyma unter einer Nummer vereinigt sind.
Diese Gruppierung bezweckt, dafs verwandte Begritfe mit einander ver-
glichen, einer durch den andern erläutert werden könne. Das etwas
möbsame Auffinden eines Wortes ermöglicht ein alphabetischer Index,
der leider nicht mit derselben Genauigkeit ausgearbeitet oder durch-
korrigiert ist, die wir bei den einzelnen Kapiteln anerkennen müssen.
Mehrere Versehen hat A. Höck Philol. Rundschau III (1883) Sp. 1161 f.
berichtigt; zpczog steht übrigens im Index. Im Text ist nachzutragen
lu 165 äTzoorepzcv auch B y 2^ bei 204 ist KM Q zo npaj^^ev . . . iTZcqsA-
♦ev ungenau citiert und mifsverständlich. S. Dl Z. 1 v. o. ist 8 und 20
«1 streichen, Z. 3 vor 32 //// einzusetzen, S. 101 Z. 6 v. o. bis hinter
5 zu streichen, S. 125 Z. 6 \. 0. B o 4, Z. 8 /'/? 3 zu lesen. Innerhalb
der Kapitel stehen die Stellen der Tetralogie voran, die der Reden folgen
in der üblichen Ordnung. Die Citate dürften mehr ausgeschrieben, an-
dere Schriftsteller öfter zur Vergleichung herangezogen sein; oft wäre
•och eine Übersetzung seltener Wörter oder der in verschiedenen Be-
deutungen vorkommenden wünschenswert. Wertvoll sind die Beobach-
tungen über abweichenden Sprachgebrauch der Tetralogie und der Reden.
Viele Stellen werden kritisch behandelt; nicht selten bringt der Verfasser
eigene Konjekturen in Vorschlag, für die er übrigens mehr Nachsicht
9k Billigung in Anspruch nimmt. Die bis zum Jahre 1879 erschienene
Litteratur ist sorgfältig benutzt. Leider hat weder die Ausgabe Jeru-
lahresbcrichi für AJurtbuiii.swi]tscn«cliaft XLVl. (lSI6. M 2
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18 Attische Radsw.
Siedls noch die zweite Auflage des Blassscben Antiphon Berficksichtigang
gefunden.
20) Tb. Tliaiheim, L}curgiia et Antipüoutea. FestöchnlL Breslau
1882. 8 8. 4.
Darin. 8. 8 So^jekturen en Ant III ß S. 4. 6. 10. 11. Keine ist
llbeneugend. § 2 idv dupt^ffrepov 1j ätQ öuy^'t^ ufuif S4$tu eheeiff /i^
M räc npo&t()rfixivaiQ roj^ag (nämlich j^aJiBnoK • . . fyftWt in 3k
fHoripm^ dedxeijJLae § 1) (jkm4rT6rBpovy äTCoiefafihw juou imoko-'
yh-y , . • ^i^üBoi. Anf den ersten Satz beziehen sieh III y 3 die
Worte mw^ftä^ Uyaiv dxpeße/cK mtffBivwc, auf den zweiten betreu
u/iuiv (Tu^vdtg rj^w ,an(f^opav onoSiyEnf^at aurorj^ wo Ignalius slatt ffit^vwQ
richtig ti(pr/'o)^ liergestcllt hat. Darnach wird an unserer Stelle nach
Tü^a," das Adverb ijau/^iw^ einzusetzen sein, /x^ bezieht sich diiuii
nicht auf dnodt^aftivo'tg. — § 5 dxn'jaio}^ statt ixouataji wegen § 6 in.
und § 8, aber § 6 ol kxotjfftov rt ö/houtec nfiapTo'^rsg. Ferner rjdrf aa^uj^ ^
statt ixt aaufearifMOQ wegen des foigeadeo izi y€ aafiarepov.
21) E. AI brecht, Zu Antiphon. Jahrbücher fülr klazs. Philoi.
.127. Bd. (1883) S. 379-382.
Koqjekturen zu II a b. y 8 lo. III lO. i. 5. V. 15. 19.
94. 95. — Der Vorscl^ag II « 5 zwischen t^c und utuHpiae ein äXki^c
einznschiebeo ist nicht neu: vgl. Blass z St. - III r 10 sk roug od
itpo<rijxevT€tc Glossem. — III o 4 ScaSfWfj.^? Glossem zu alHas. Zweifellos
richtig, da Antiphon III ß 5 dafür imodpo/i^ geschrieben hat. ~ V 94
TooTo ftkv pSp^ et iftol netBofiivotc üfjuv furofieX^aat (falls ihr bereuen
solltet), imtv toutou', . . Referent schlftgt vor rou fthf ^äp if^ol miBo*
/livotc oytTv /isTOfieJi^aau iürt xa\ rouroo ^dpfuueov» Die übrigen Vor-
schläge scheinen dem Referenten nicht gelungen.
22) H. Gölkel, Beiträge zur Syntax des Verbums und zur Satz-
bildung bei dem Redner Antiphon. Progr. Passau 1888. 54 S. 8.
Von der richtigen Annahme ausgehend, dafs Antiphon als der
früheste Vertreter der attischen Prosa sie liiu seinem Sprachgebrauch von
dem seiner Nachfolger ebenso wie von dem der vorhergehenden joni-
schen Sprachjteriodo unterscheiden nifi'^se. unterwirft der Verfasser haupt-
sÄchlich suKlie Punkte, an welchen sich dieser Unterschied zeigt, einer
eingehcMiden Untersucliung. Zur Vergleichung hat er daher einerseits
Herodotos. andererseits Thukvdides und die attischen Redner bis De-
niosthenes beipezogen. Freilich hat ihn das Streben, die Entwicklung
einer Sprachform innerhalb der bezeichneten Litteraturperiode nachzu-
weisen, bisweilen zu weil von seinem Thema abgeführt, wie der Ver-
fasser selbst im Vorwort zugesteht. - Der erste Teil der Abhandlung
(S. e-81) bebandelt die Syntax des Verbums, besonders die der Modi.
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«
Bei den geuera verbi hat der Verfasser keiue Besonderheit im Antiphon
entdeckt; auch was er Ober die terapora honicrkt, kommt bei auderen
Rednern vor; vgl. för das Impf, de coaatu Frolih /n Lys. XII 88 und
tu. XIII 54, fftr die durative Bedeutung des Präsens zu Lys. XXX 3.1.
Die S. 8 citiertc Stelle Lys. XIII 63 erklärt Gölkel wuhl richtiger als
Frohberger; or konnte aiioh Isaios I 1 xarik'.m uud I 3 iA'jire damit
vergleichen. Ausführlich bespricht er die Fälle, in welchen das Imper-
fekt ohne äu statt, wio man erwarten sollte, mit äu steht, wobei er
deu Kachweis liefert, dafs Blass mehrmals, wie III /9 4. l\ ß 2 ohoe
iwingende Kot eingesetzt hat. Das Imperfekt ebne av stellt nftmlich
etoe Aussage objektiv, als faktts<;be Annabine dar, das Imperfekt mit
i» sobjektiT als blofse Vorstellang. Bedenklicb war es, bei diesen Aas-
emaDdersetzoDgeD von Isaios IV Ii anszngeben, wo Sebelbe and nener-
dings Baermann miC Reiske S» o^3* lesen. Daran scbliefst sich die etwas
breite Entwicklang des sabstantivierten Infinitivs, besonders nach den
Verben des Hindems, Verbtetens. Die Snbstitotiviemng des Infinitivs
erstreckt sich bei Antiphon auf alle Kasns, von Präpositionen gebraucht
er Stä TO, npog 70, iv nnd iitl öfter fehlt dabei der Artikel, wo .
man ihn nach späterem Sprachgebrauch erwartet. Die An^sicht , welche
der Verfasser hinsiclitlich der Iliiizntnfrnng oder Weglashung von /ijj
beini Innuitiv darlegt, erscheint durchaus probabel. Beim Accusativ mit
Infinitiv fehlt bisweilen das Subjekt. Die Ausdrücke ä$cog^ ^cxaiog u. a.
6nden sieh gewöhnlich persöuli« )i Ixonstruiert, wobei der'Infinitiv meist
passivisch oder von passiver Bedeutung ist. Ktirzcr fast sich Gölkel
äber den Gebrauch des Partici}»«?. das attrihntiv, appositiv nnd prädi-
kativ in den verschiedensten Verbindungen vorkommt. Beaehtpn<;wert
ist die KonstroktioD von tzs^oo/mu, welobes einmal den lotioitiv, dann
das Particip bei sich hat. — Im zweiten Teil (S. 32 -47) werden zwei
isteressante Kapitel der Antiphontischen Spracbbildung besprochen : l) was
aaf den Alteren Sprachsustand hinweist, besonders parataktischc und korre-
ktive SaHverbindong, 2) Unregelmäfsigkeiten und Besonderheiten: Un*
liehtigkeiten and Qftrten des Ausdrucks, lockerer Qedankenanscblnfs, Ana- .
keiotbieD. — Aus dem kritischen Anhang heben wir hervor: 1 7 rcSv odi*
« . . «fi^f fi ist als mflfsige Wiederholung des Vorhergehenden zn streichen;
dasglei^en IV 2 e^tc Bk , , , dnixntve» ai^6v. — U a 4 hftlt er an
der handschrifUicbea ÜberliefiHmng fest, nur dafs er & nach fyomg ydft
lügt. Ee knüpft also an den Schlafs von § A sofort an Mtk yh^n . . .
^xcv nnd darauf fy&^Tsc ~ II ^ 3 er odx vor dpxouea ein-
setzen. V 27 schlägt er an Stelle des unverständlichen x^r' iyiu vor
* xaeroe yt. Einfacher wäre wolil xat ijm. Über xal zur V-erbindung von
Perioden vgl. Ignatius S. 156E
23) \\. van Herwerden, Nova studia ad Antiphontem. MnemO'
S|üe XI (1863) ö. '.iua 231.
2»
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20
Attische Redner.
24) Antiphontis orationes tm. Scholaram praesertim in uaiuD rec
H. TED Her werden, ütrecbt 1888. XV, 66 8.
Durch J. ll.uUiians Studiu Aiitiphoiitoa zu <il)ct ;naliger Bcschäfti-
guni? mit Antiphon angeregt, hat. v. llerwerden zunächst eine Menge
krilischei Ut nirTkunc^on gleichsam als Anhang zu seinem Mnomosyne IX
S. 201 20'.t M hieiK uen Aiif'^atz verotlentlicht. Sclb^t verslämllich sind
dieselben beiucT AuMjjabe zu gute gekommen Die Tetralogien hat er
nusi^e'jchlos'sen, nicht blofs, weil er si6 für unecht hält, sondern auch,
weil sie tarn pravi plenac aruminis sind, dafs sie sich tflr die Schul-
. lektüre nicht eignen Referent ist der Ansicht, dafs auch die Reden den
Anfangern der Schwiertgkeiteti zu viele bereiten. Um eine möglichst
fehlerfreie Ausgabe herzustellen, hat der üeransgeber an dem Ober*
lieferten Texte vielfache Änderungen vorgenommen. Die Interpolationen
sind eliminiert und unter den Text gestellt, wo aufser den Emeodationen
der Kritiker die wichtigeren abweichenden Lesarten des Crippsiaooa and
des Oxoniensis verzeichnet sind. Zahlreiche Konjekturen, teils eigene,
teils solche anderer, die Blass in den Noten imgibt, sind in den Text
gesetzt, eingeschobene Worte dorch eckige Klammem bezeichnet. In
der' Tilgung Oberflfissig scheinender Wörter ist der Heransgeber zu weit
gegangen, dagegen darbten mehrere der aufgenommenen Konjekturen
auch in einer nicht aosschlierslich för die Schale bestimmten Ausgabe
Aufnahme verdienen, so I 2 j^wi^xa^rav i/ik ;r/>oc rouro'jg auzot»;^ sc;
dyCuva xt/-aarr^\tat, nur dart" der Artikel rov vor ayio'^a nicht fehlen; vgl.
III 1. \ £//'/?' und i/Xi bind auch VI 9 in den codd. verwechselt. ~
§ 9 iiiv liinter r^hiAr^aa gestrichen. — § 10 und 11 rov <p6vov statt rhv
<fo)^ia, vgl. II a 2. - § II so uXöd y orc^ ei - § 14 nuf^ojiiv/j ge-
strichen. § 20 dcf'a. — § 24 ra'frri vor xat a^mv gestrichen. - § 27
vermutet er o')x. n-oz> «r« Marshscv statt o'ßZiu os zot yjv. iXssTv. — § 28
toör' dvHff. ~ § 29 TTfnv statt rpcv f , VI 18 setzt er f^/tara vor
ßrjf/£(js(v nach And. I 9 ein. VI 2s! rexiv^piotQ hinter i//^<Tiyro nach V 84.
Oft freilich wird man den Knnjekturen nicht beipflichten können, wenn
Herwerdeo I 8 rcw hinter ifioi einfttgt, § 0 x ^ in xahot ändert und rr'i-
BiaBat streicht, § 10 royro rotauri^v fyw ßdaa»ov i^Hkr^ffa mit Hart-
man schreibt. Dafs dem rouro fUv § 9 kein toUto Sd entspricht, ist
nicht zu beanstanden; man darf nur jenes xouro fUv proleptiscb fassen.
Ebenso unnötig ist es, § 10 to6touq hinter i$jpxs(iiot einzusetzen, und
xarayopeve£¥ statt xanjYopeof^ vgl. Lys. XIII 8t. Vn 85. Plat. Phald.
73 B. - § II tilgt er i,»iXr,aa wie VI 27 /z^ ^neJiav, § 16 und 17 rä
t^pd, *% 21 Xtf\ dv6ffca^ § 25 yr^^oiTo üfxt¥ UUd dveX&^vatC § 26
setzt er mit Hartman mu^ nt)^ kxotßadag hinter me?V ein. — § 80 ve^
mutet er ? statt ä. Manchmal sucht er durch ümstellungen zu bessern:
I 8 liest er h^ifthtrrav ir:' a'jTo^o)püj rov Hdwivov zdv ixsfvrßu fxr^^avtü^
}i£^r^v^ zfHüzov (li'^ ri}Luj(>rftT(r zul^ u(*jxoc{. — § 17 ^clil er die Worte
T^f hXu7. . . . üiaxovüuaa hinter r^* ^uai'a^ susxa (nicht übel), — Zur
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Autipbuu,
21
VermciJurig des Hiatus hat er überall, wo e> niö^licli war, die Klision
oder die Krasis aogeweudet; er schreibt also xdyu)^ xafioi\ xapjtftö^\ »d-
x£ho^\ xdrrstovj, rdvdpaTioöa, rdmy^stoa, raurou statt auru etc., dun h-
weg Mv, da weder ijv noch Aiitii>hontisch sei (zu VI 25). überall
a-xeülüiert er iroT/ioc und nuo?o^' (Mnomos. S. 21 -si, er verwirft das Par-
tjcip Tef^vr^xoK (l 3) uiid die Formeu von ÖiXoj auf-or I 20 hierj'u
Graffmider S. 47). Der Druck i«;t korrekt, aber die Lettern sind zumal
für eine Schulausgabe zu klein gewählt. V 78 ist ufisreji/av statt 'i/uri-
pag zu lesen, V 79 steht iari ohne Accent» dagegen sollte V 91 der
Aeeent fehlen*
25) A. Croiset, Les fragments d'Antijihon le Sophist©. Aouuaire
des etudes grecqnes XYll (1883) S. 143-160.
Dam Befereoten nicht sogängUcb.
26) J. Kohm, Kritisch -exegetische Studien zu Antiphon. Zeit*
sdinft fttr die österr. Gymüasien XXXV (1884) S. 81-99.
Darin finden etwa 18 Stellen der Tetralogien eine eingehende Be*
sprechuog. U ß 10 werden die Worte ti xai tht&ruK! . . . dnoMTcTvae
«Mv richtig erklärt und die von Blase nnd Jemstedt aufgenommene
Lesart ^j/iyvo/jujv gebilligt. — II ^ 7 zc oixr^v oofaet; ^ reg iXeyx*^* icrre;
micbt nötig). — II o \() rä os aUära oh npue aOrcMv (oder * ro jrtuy)
d/jä npoc intr/ (gauz ähnlich wie iiol iiiiatin). — III ß 3 nimmt er die
Cherlieferuiig ißaXä tii\>^ u'jy. dr.ixrstyi ih ouSha pfegen ßla>s in Schutz.
Ei^eoso verwirft er gleich Boblmann und Ihalheini die von Biass vor-
fenomniene Unistellung der Sätze; dem 8d in Siä f>£ r^fv 'irrn^f/ ist nicht
adversative, sondern folgernde Bedentnnf?' beizulegen, worüber man ver-
gleiche Kohm S. 82. Dagegen hält Referent die Konjektur III ß g dxou'
AM re nicht für geboten, man müfste sonst auch III ß 5 dxwjatiug statt
ixwifftQpQ schreiben, was Tbalheim wirklich verlangt. Allein dafs der
Kcabe unter dem Speerwnrf hindurchlief, war doch ein freiwilliges Thnn;
vgl. in ^ 4 'V neufdelf. Ufi^Xßev, — III ;^ 6 hat Kohm bei seiner
VMäruDg die Worte rote dxe^ziZown nicht berflcksichtigt. Weiter hftlt '
er mit Bohlmann die von Blass in den Text aufgenommene Lesart päl>
Um 9k ixdrtf 9 oStm . . fiBr die einzig richtige. Aber im folgenden ist
statt der durchwegs von den Herausgebern aufgenommenen Lesart mit
H A pr. ixowrfwg Sk oit^ r^a^ov ^ dxauatwe su schreiben, mit konseku-
tirer Bedeutung des Si^ desgleichen am Ende von § 7 mit N A pr. oö8h
ffm¥ imatütto; ^ dxowrwK herzustellen. Sehr ansprechend ist auch die
Koaiyektar nach N A pr. dmoxxttvavTog fiott rov rjitSa (sc. roTj iiBipaxioi}^
?gK zu der Ellipse V ii) , r// rjxpdTjiv afj'^w'j^cvo: dnoxratuat aurov
9'ßo t/TM zo^j wöjjLou xazaAfifißd^sadat (pr^av^. Zu dem Infinitiv xara/a/i-
^^£/T^ar wird doch wohl «irow zu ergänzen sein. — III ^ 8 ergänzt er
r^.- äfiafiTtaQ jir^de dt' imfieAetoig, — III ^ 5 verdächtigt er die
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22
Attische Redoer.
Worte 6 ftä¥ yäp • . . Bewfi^<ov iauis^ die er (tat eine InterpoUtiori
ansieht, als Variante des folgenden c^ot yäp . . . Imita. - lY a 1
wird erklärt nnd dlit Richtigkeit der Üherlieferong dargethan. IV a 2
koigiziert er Sts yäp ... fy^ßow iiim¥ (Nebensatz), rpofioQ inoii^ci
te xcä itapidwxe: Eine Interpolation vermutet er IV /* 4 imt $i ^ fth
iiTüj^ia . . . edx ij^eXev ^n/xrccvsv.
27) Fr, Wiedenhof er, Antiphontis esse orationem quam editiones
exhibent primam demonstrat. Separat- Abdruck aus dem Jahresberichte
Ober das K. K. Staats -Oyrnnasium im II. Bezirke Wiens. Wien 1884.
29 S. 4.
Die Gründe, welche ßreceii die Echllieit dor ersten unter den er-
haltenen Reden Antiplioiis, <f(utiiaxE'!nQ xaza r^c , neiieriiiugä
von Schmitt und Palile vorgebracht worden sind, hatte bereits Ad. Hoppe
iD seiüer Dissertation »Anliphonteorum specimen« (Halle 1874) S. 15flF.
eingehend geprüft und den Beweis gefüiirt, dafs die erste Hede dem
Antiphon mit demselben Recht wie die fünfte und sechste gehöre. Auf
diese Untersuchung stützt sich die vorliegende fleifsige Arbeit: ihr konnte
der Verfasser die in Betracht kommenden Gesichtspankte entlebnenf in
ihr fand er zugleich eine reiche Beispielsammlung vor. Doeh hat er sich
im einzelnen Unabhftngigkeit des Urteils bewahrt und auf selbständige
Forschung keineswegs Tersichtet. Besonders verdient die Vertrautheit
mit der etnschlftgigen Litteratur Anerkennung. Das Resultat, zu dem
der Verfasser gelangte, stimmt &st wOrtlich mit dem seines Vorgängers
Hoppe aberein. - Unrichtig ist S. 20 die Bemerkung, dafs VI 8 xara-
Yq^afffxto die StellQ des verbum simplex vertrete; vgl. Dem. 80. 82
xaTeyvw(Tfievr^g ijSr^ rr^g oUr^g. 'Auch Ant. V 87 ist wahrscheinlich ^/my
ji^ ÄpB&g xarofVmüBtTaa aus d{x7j xai. /zjJ dpßcig yvußaßeTaa herzustellen
(Ignatius No. 327). Störend ist S. 4 Z. 4 v. o. der Druckfehler putu-
vcruut stall disputaverunt.
28) Morls Schmidt, Zu Antiphon. Neue JahrbQcher fbr Phil,
nnd Paed. 181. Bd. (1885) 8. 87- 89.
I 1 f. verwirft Schmidt sowohl Hirschlgs als auch Jernstedts Kon-
jektur, letztere als zu verwegen, und liest dvayxiuuti i^ßt ifJLo{, oh
T^xtara . . . ddßX<pw\f. ei yäp (i. e. utinam) ^ xiä -oibToi ouxoi pi}
r^vdyxanav (wen?) npiiQ xouroug aöroög iu dywvt xavaarr^vat^ und das
sollen geringe Änderungen sein! — I 19 movSi^v {nichV OTiouSijvl) iy^iauaa
. . . oj ävSpes dpa ive^ee to ^dppaxov. Wegen der Stellung von &pa
vgl. Krüger Gr. § 66, 10, 8. — I 20 will er ed^^oi? tilgen. Vgl. dagegen
W. Roeder (unten No. 66) a 5. - I 2^7 will er oöSi Seiawf' in o^*
cdBeaHt<T" verwandeln (unn6tig und unrichtig; vgl. And. I 125 obx
i^^V ^ ro» Bsm. Isokr. XVII 14 obx i^V^vver' ab6' iSe-
Soixet, XXI 8 oSc p^* aia^Oyatwat pr^re MtoMnv, umgekehrt Lyk.
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Antiphon. Andokides.
23
§ t4, woselbst vgl. Echdantz). — I 11 toüto 6 xoorottg . . . xchOw»
^^ reils vou Ignatius S. 142 Terntulet). — Den weiteren Wünecheii de»
Veiüassers I 3 rt&veujrt statt re^i^arori, und ijät^ in* ainafwptft hj^Bt»'
öio^ rhv $dvcao)ß r^v iMt/vou lai^amfii^ijv hatte bereite Herwerden
enteprocbeo, nur dafe dieeer an letzterer Stelle ffy l^Bwhav in o^ni-
ftip^ riv BdmtTw . . . liest. - VI 18 f* will er nicht nur die Worte
daifOT^ ftooAeu&iitra gestrichen wissen mit Dobree, sondern auch
i^puno¥ ^ and fi^ ii npowwac fufi* ix itOfMxaxsjr^g ^sviaBat rb^ Ba»ai-
rm nouil^ ioBaa, Allein diese Worte besiebeo sich aaf hxBfKf (betOH
tOfikttch, welche fiedeotnng das Wort schon Horn. Od. 17, €0 hat). —
Seiilleftlidi werden einige Umstellongen Yorgescb lagen, die indet; nicht
die mindeste Wahrscheinlichkeit für sich haben. Wegen VI 22 e^ev yä^
o2 auvetBozeg TwXXoi vgl. Frolib. zu Lys. XI U U.
Andoltides.
29) Attdoddis de mysteriis. Edited witb critical and ezplanatoiy
loles, by W.J. Hickie. London (Maemlllan) 1886. XYII, 190 8. 8.
Voiiiegende Ausgabe gehört zu d'er Classieal Series for Collogos
and Scbools, spezieller for the use of Middle aiul Upper lorms of Schools,
or of candidates for Public Examinations at the Uuiversities and olse-
where. Referent gesteht, dafs ihm das auch äufserlich elegant ausgc-
stattete, jedoch mit zu kleinen Lettern gedruckte Büchlein diesen Zweck
m erfüllen ganz geeignet erscheint. Die Einleitung bietet in ansprechen-
der Form das Wissenswerteste vom Leben des Andokides, nebst Urteilen
von <3elehrten Ober seine Stellnng als Redner und seiiie stilistischen
Eigenfaeiteii. Der Teit ist der zweiten Auflage, von Blass Andocidis ora-
tiooes (Leipsig 1880) entlehnt; sogar einen Druckfehler derselben (§ 6
statt 9at) hat sich die englische Aasgabe angeeignet Die nicht sehr
sahlreichen Abweichungen von Blass sind in lateinisch geschriebenen
Noten anter dem Text verzeichnet, jedoch die BegrOndung in dem hinter
den Text gestellten Kommentar gegeben. Die Abweichungen sind fol-
gende: § 11 //o^<7^e fto/, wie §26 )[pi}aaaBi jmt. 'In all such construc«
tions with the imperative the Greeks use only the inclitic forms'. — *
§ 15 nud 34 f^Sstv, desgleichen § 36 ^scv und § III npoafjstv. - § 22
ÖiXo'yra; mit Müller. *In Attic prose the form BiXui was only used ia
^rtaiu Iraditional and stereotyped phrases, such as ^eon Hi}jr/zoc, <5v
Beog ßsAij, ßehte, xäv ifikujaty\ Vgl. Schneider zu Isokr. I 21. — .
S 29. 103 hcxn. § 30 ^t^}.ov ot:. wie § 114. § 48 npog ißk mit
ikrutuug auf Dem. 18, 21. Ebenso Dem. 41, 29 Isokr. XVII 23, 26,
aber Isokr. XII 23 rrf^h ;x«. — § 5 1 dnoUaBat nach Müller, — § 67
getilgt. - §73 ixrtmg. — § 99 Trsntfo'/ei, § 100 noeeT, § U6
i^7«rl $ 108 n^w&^xji mit Stephanns. - § 125 xareki^f^rj (inveuta, de-
fressa tat) mit Dobree statt xarsx<wjl(>% — § 180 ijöSatfmv€t. ^ Der
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24
Attische Eedner.
Konimeiitai inaclit dem Floifs und der Gelehrsamkeit des Vi rfa-Ncrs
Ehre, wie jjiciil niuiiier ^eiin r Litteraturkenntuis. Für die sachliche Er
kläruug bat er u. a. bniuizt die Gescliichtswerke von Grote. Thirlwall
und Curtius, Boeckh Staatshaushalt der Athener, Ilernianu Staatsalter-
tftmer. Sprachlich erscheinen uns manche Bemerkungen für eine der-
artige Ausgabe etwas elementar, z. B. neptcdeTv cum pari., zu § 2; XH^*^
tfxere, sentitis, zu § 3; ix nolXou ^fjuvoo 'for a long time back', sa § 6;
Ober die Wiederholung des Artikels bei nachgestelltem Attribut, wenn
das Nomen selbst den Artikel hat» zu § ii. Nea war dem Referenten
die UDterscheldong von Seafwi und dscfid (zu § 2); vgl Wohlrab so
Plat/Euthyphr. c. X. — In Avipdfia^^s adr^ifißofm ^ (§ 12) vgl. Krttger
Gr. § 48, 8» 6; zu o^rwc e^ev (§ 20) Ant. V 88. Vi 9. 14. — Druck-
fehler sind leider häufig stehen geblieben.
■i
L y 8 i a s.
80) Ausgewählte Reden des Lysias. Für den Schulgebrauch er-
klärt von Hermann Froh berger. Kleinere Ausgabe. Erstes Heft.
Zweite Auflage, besorgt von<ßustav Gebauer. Leipzig (Teabner)
1882. 180 S. .
Gleich der neuen Rauchenstein-Fuhrschen Lysiasausgabe erscheint
nun auch Frohbergers »Kleinere Ausgabe«* in zwei Hefte geteilt. Unter
WahruuR der ursprünglichen Anlage hat der neue Ilerausaeher im ein-
7eh]en mehrfache Änderungen uud Verbesserungen vorgenonjmen uud die
Seitenzahl von '201 auf 180 (incl. des kritischen Anhangs ) reduziert.
Nicht nur die l^rolegomena und Einleitungen zu den einzelnen Reden,
die in der ersten Autlage unverkürzt aus der gröfseren Ausgabe wieder-
holt waren, sind ihrem Umfange nach verringert, namentlich viele Citata
und gelehrte Bemerkungen gestrichen worden, sondern auch im Koni-
roentar hat Gebauer manches gestrichen, anderes kttrser gefafst, Uber-
haupt das ganse Buch mit rtthmenswerter Umsicht Überarbeitet. Auch
manche neue wertvolle Bemerkung wird dem neuen Heransgeber ver-
dankt. Von der grofsen Sorgfislt, welche Gebauer der Teztgestaltung
gewidmet hat, zeugt der fast um das Vierfache erweiterte Anhang, der
Indes aufser kritischen Bemerkungen auch Nachträge zum Kommentar
der vorliegenden Ausgabe wie zum Kommentar, und Anhang des eben-
falls von Gebauer neubearbeiteten ersten Bandes der grofsen Ausgabe
.enthält Was die Kttrzungen betriflt, so hätte nach der Ansidit des
Referenten in einer »wesentlich für den Gebrauch der Schüler bestimm-
teno Ausgabe noch mehr gesciiehen diirten. Andererseits macht es die
neue J.Uii ichtung wünschenswert, dafs die nicht seltenen liinweise auf
eine Noliz des zweiten Heftes durch kurze üemcrkuugcu erbetzt werden, *
wie es sich auch zur Erleichterung des .Nachschlagcns empfehlen dürtte,
auf jedem Blatt dem Xitel der Rede die betretende Zahl beizufügen.
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81) Lysiae oratiooes XVI. Witb analy^is, notes, nppeiidices, aod
iudioes by Evelyn 8, Sbackbargh. London (UacroiUaa) 1882.
ixxvu, 883 a
Vorliegende Ausgabe kOodigt .Sbnckburgh aU einen Yeraacb an
■to restore to the lisi of Greek prose wiiten read in sebools and Colle-
ges an author who has fallen into pretty generaU. Unter ilori imsge-
wählten Reden sind IX. und XXVill. hier zum erstenmal konitnenliert.
Der Text i^t, wie das Vorwort sagt, ein Abdruck von C. S( luMbors (!)
IC the laubuer (!) Sexies erschienenen Ausgabe von 1855. Wd der
Herau-it ijer abweicht , bietet er meist Lesarten von Rri-k". IJaiter,
5ÄUppe, Cobet, dessen iLuien iationen (in Tractate von 1817 ind Variae
!miones 1873) er fsorefaitii,^ 'itiidiort - h;it. auch von .Madvic ^zu XU 81)
Süd Bekker. Eigene Konjekturen hat er nur an wenigen Stellen ver-
ncbt. Für die Erklärung bat er Rauchensteins Ausgabe von 1848 und
firaiais Orationes selectae von 1826 benutzt. Cobets Ausgabe hat er
liebt gesehen, Westerraanns Textansgabe ist ibm so wenig bekannt als
die neae Ranchensteinsche, die kommentierten Ausgaben von Frobberger
nad Rlasa Attiscbe Beredsamkeit Daraus geht aur Genüge hervor, daüs
die Ausgabe in wissensehaftUcber Hinsicht den heutigen Anforder an gen
liebt entspricht. Am besten ist dem Heransgeber der sachliche Teil ge-
iongeo: die aligemeine Einleitung, welche Aber das Leben, di& Werke,
dea Stil und den Wert des Lysias für die Kenntnis athenischen Lebens
nri athenischer Geschickte bandelt, und die verbfiltnismätsig kurzen Vor-
baaerfcungen zu den einseinen Redev, welche samt dem Kommentar
(Botes) hinter den. Text gestellt sind. Shnckbnrgh scheint bei seinen
stadents keine sehr grofsen Kenntnisse im Griechischen vorauszusetzen;
jedenfalls gewährt er iluiou nach der Ansicht des Referenten zu reich-
liche ünterstötzung einerseits durch die in den Text eingeschobene ana-
i>3j- ( Iidialt-angabe), andererseits durch w(">rtliche Übersetzung vieler
^^fclie!^ iin Kommentar. Von den fünf Abschijitten des Anhangs i'-t der
tfste. weicher von der Herrschaft der Dreifsiff liandt lt, am ausflih: iicti-
•tco, dorh wäre auch hier «strengere Wissenscluittlichkeit zu wünschen.
Vgl. £. ötat^er, i'hilol. Ruudschau i88d Sp. Ö47fi'.
32) Leo Bartelt, Emendationes Lysiacae. Diss. phil. Breslau
1882. 31 S. 8.
I>er Verfasser bespricht 28 Stellen, die alle schon von andern als
verderbt erkannt worden sind und bereits mehrfach Emendationsversucho
«rfüuren babep. Man erwarte aber nicht, dafs diese Stellen jetzt durch
oeaeo Emendationen von Bartelt sämtlich geheilt seien. Die Be-
bai dluagsweise ist eine ziemlich einförmige; vgl. S. 6 mit 8. 30. Der
Verüeacer aihlt gewöhnlich die Konjekturen anderer auf, soweit s|e ibm
hikinnf sind, und verwirft sie häufig deshalb, wjbü sie von den ttber-
Ürferten Worten au sehr abweichen. Allerdings bat er das an sieb
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26 AuUche Ketliier.
richtige I'iincij» selbst nicht immer befolgt; so XII 6, wo Marklauds
KoDjektur r^zveat^at entschieden den Vorzug ?©rdieut vor ytviaBat dahzvr^y
das übrigens schon Franz vermutet hatte. — VII 5 schlug schon Reiske
TMAXat statt rAla: vor; 8. Bremi z. St. — VII 34 nahm bereits Bremi
die Form r^iir^v in Schutz mit Berufuog auf Lobeck. Referent ist ftir
Uerlleiüs {v; vgl. Autiph. VI 23 (wo eine ähnliche Verderbnifl in deo
Codices). 26. 88. — XXIV 10 ist ASp empfohleDe Lesart des Laurentiaaus
iju» jropy ^ ßouk^f nwroLS olfiat von Westermaoa in deo Text aufge-
nommen. — XIX 62 hat bereits Markland in ndJiat ein npM gesehen;
vgl. Frohberger im Anhang 2. 8t. — Beachtenswert scheinen <|em Refe-
renten folgende Emendationen: YIII 16 xaxwg dsl Uyr^ de* o^Biv,
— .XIV 22: tnmOetv Jjv* Moxi/iaafidvog. — XIX 22 knfiw¥ nach cod. G.
— VII 25 und 29 verteidigt Bartelt die Überlieferaog; ebenso IX 7 und
22 Scä rag iybftaQ. Noch seien erwähnt III 12 i^sp/ju/JLsBa, ijSi^ ok
fjLzHuoyre^ ouzoi ixra^dwü-.v i<f' rjid^\ VII 37 soll nuch iXeyov etwa uiQ
i^ixo'Toy rov (ttjxov aufgefallen sein. VII 39 wird ergänzt iyio /xty
stSivai hfiäg r^yoniia:. XIX 62 xat ohx iyw. XXI 23 diü¥, r^youfir^'^
oz"jI>v zlvai^ et. XXV 33 wote ro 6 reu zduTeg, Die Übrigen Vorschläge
des Verfas&ers werden wenig Anklang ündeu.
33) 0. Guide. Quaestiones de Ljsiae oratioue in Nicomachum.
Dis6. iuaug. Berlin 1882. 46 S.
84) P. Schnitze, De Lysiae oratione trigeeima. Diss. inang.
Berlin 1888. 42 S.
Beide Dissertationen, welche sich mit einigen der schwierigsten
Fragen beschäftigen, die sich an die Rede gegen Nikoraachos kuttpfeu*
* verdanken ihre fast gleichseitige Entstehung vermutlich der exegetischen
Behandlung dieser Rede im Berliner philologischen Seminar (vgl. GQldc
S. 1), sind aber im abrigen ganz unabh&ngig von einander und, wie gleich
hier bemerkt sei, von sehr verschiedenem Werte. Wfthrend sich die
erste A|-beit durch lichtvolle Anordnung, fiiefsendes Latein ond scharfe
Argumentation auszeichnet, sieht man sich bei Schaltse vergebens nach
einer Disposition nm^; schon das Thema (materiem denuo tractare) Üi^t
an Unbestimmtheit nichts zu wünschen übrig. In der That werden hier
Dinge von neuem bebandelt, über welche die Akten für geschlossen an-
gesehen werden durften; so S. 15 Cobets Konjektur zu §23, S. 19 die
längst von Rauchenstein und Frohberger aufgenommene Emendation Rl»d.
Sii)()lls zu § 5 dvo^Efjouffi; an derselben Stelle hätte der Verfasser seine
Aubcinaudersetzungen über die Rechenschaftsablegung durch Hinweisung
auf Frohberpers Anmerkung viel kürzer fassen kftnnrn. Die Diktion ist
überhaupt etwas phrasenreich und oft von einer ermüdenden iireite, das
Latein durch gekünstelte Wortstellungen bisweilen schwer verständlich,
der Druck nicht korrekt: . Eeierent hat S. 11 allein fünf Druckfehler
9
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Lysias. 27
l»emerkt, 8. 42 drei, je zwei S. 13. 14. 16 a. a. — Beide Verfasser sind
däiLu eihig, dttfs die dem Nikomachos geraachten Vorwürfe vom Redner
stark übertrieben und teilweise geradezu erdichtet ^eieii (Uälde S. 2. 33.
Schaltze 2). Nach Schnitze (S. 22) bleibt von allen Beschuldiffungcn
tnr eine berechtigte übrig, die der Bestechlichkeit, die er § 5 in den
Worten rä fih ii^oä^sic, ra Sk i^aht^s:^ ausgedruckt lii|<i('t. Eine
reine Verleumdung sei der Vorvvurf, Nikomachos habe die aiilij'veich-
neteu Gesetze nicht zur bestimmten Zeit herausgegeben (S. 3'. ( ine reine
Verlenmdang auch, was über den Diehstahl des Nikomachos vorgebracht
wird (Gülde S. 30, Schnitze S. 15); der Vorwurf der Gottlosigkeit durch
Beeinträchtigung der herkömmlichen Opfer (§ 17-26) könne durchaus
■iclit den Nikomachos treffen, sondern die Kultusbeamten iSchultze S. 12X*
Audi der weiteren Beecholdigang, dafs derselbe sieb innerbalb vier Jahren
Hiebt aar Reebensebaftsablegnng gemeldet habe, lasse sich kein Gewicht
beilegen (OHltte 8. 29 Schnitze S. 18).
Oftldes. ÜDtersnchnngen nun betreffen die Person des Angeklagten
(8. 1—6), das ihm übertragene Amt (S. 5 -27), die Klageform (S. 27— 3g),
endlich die erhaltene Rede des Lysias.. Unser Urteil Ober Nikomachos
ist ganz von der Rede des Lysias abhängig, die von Frohberger lU 26
a. 19 gebilligte Vermutong Bäkes, dafs derselbe ans dem Demos Pblja
sei. ist zu verwerfen, da er Ol. 92. 3 bereits dvayftaifi'n: war. 'Als sol-
ciier halte er gewif-^e auf das Pri\ai recht und auf die Opfer bezügliche
Gesetze nach einein ihm vorgelegten Staatsexcnipiar aufzuzeichnen und
dann auf Stein eihgiaben zulassen (§ 2ö. 4. 2. 21. CI.A. 161). Wenn
ihn der Redner an mehreren Stellen (§ 2. 27. 28) vofioBdrrjS nennt, so
rührt dies von seiner Neigung zur Übertreibung her, ist aber nicht so
m verstehen , als ob er wirklich vom Volke zum Gesetzgeber ernannt
worden wäre. d\^ayija<fBi\> heifst »Bekanntes, sei es Altes oder Neueres,
aufeeichnen«, dagegen »etwas Neues abfassen« mt'^ypdip&tv. Die äva-jrfia-
fMtg Tc5v vofxtov sind sowohl von den ao^jpafsT. als von den vofwßitai
.za nnterscheideo, alle drei Kollegien aber gehören zn 'den aufserordent^
Heben Beamten (G« 8. 12. 14. Scb. & 6). Die au^fMijpetc sind aufser-
urdeotlicha Beamten, qoi, si'quando res graviores et pablicae et sacrae
titetandae erant, qnae in senatn plnrimis negotüs, nti scimns, distento agi-
tari sine magno incommodo non poterant, in certum tempus crdabantnr,
■I dedita opera de Iis quaererent qnaeque ipsis decemenda viderentur
eoaacriberent, conseripta sonafni popaloqoe probanda proponerent (Gfllde
S. 12t). Die vom Volke ernannten (§ 29) dmypa^äif^ die zu gleicher
XeH esiatierten, hatten daher mit der Abfassung neuer Gesetze nichts
zu tbnn, sondern nur dvaypd^etv rä ndrijca (§29); doch können ihre
Funktionen nicht so beschränkt gewesen sein, wie Rud. Schöll annimmt,
dafs sie nur ein besoldetes, den mßYyfja^E:<^ und den nach Vertreibung
der Dreifsig vom Rat ernannten vo^obirai beigegebenes Schreiberkolle-
gtiuD {yTsr^peata) bildeten, weiches die von diesen angefertigten Gesetzes-
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Attische Eedner.
Paragraphen einfach abzuschreiben nnd zo verAffenUichen hatte. Bei
dieser Annahme ist es nicht erki&rlicb, wie dem Nikomaehos so willkftr-
liche Geseuesfitlsehnng anr Last gelegt werden könnte (§ 3. 6. 19. 21);
auch könnte er nicht der Hinterziehung der Rechenschaft beschuldigt
werden, wenn das Kollegium der dvo^//af e.v keine dpx^ war. - 8chultse
schliefst aus § 3, wo er unter den ap^ovre^ oach dem Vorgang Sieg-
frieds wohl mit Recht die (Tvyypa^sis versteht, dafs die *ivapja(fs?g den
auyypatpztg uüd nachher den vojAof^drat unterstellt waren, lafst aber die
Frage, ob ihr Amt eine ufj/^ oder eine unr^pema war, uuentschiedeu .
— Die vofiol^£Tai aber liatton nach Gülde (S. 14* und Si'liultze (S. 6)
dieselbe Aufgabe wie die früheren mtyyaa^eTg: mutata eraut nomina,
res eadom manserat. Die Machlbetngnis der nach dem StniT. der Vier-
hundert niedergesetzten dmy/>a^s:g ist durch den inschritilich erhaltenen
Volksbeschlufs aus dem Arcbontat des Diokles bestimmt. Wie jedoch
nach der Herstellung der Demokratie die Aufgaben der Revision und
Aufzeichnung der Gesetze unter die vo^Loßdrat und dmypa^eTc verteilt
waren, infst sich mit Sicherheit nicht mehr angeben. Jedenfalls fiel Ja-
nen die Hauptaufgabe zu, w&hrend diese nur die zweite Rolle spielten.
— Viele der von Golde berOhrten Schwierigkeiten finden eine einfachere
Lösung oder fallen gana weg, wenn man mit Hölscher, Fiohberger und
Rauchienfttein annimmt» dafs Nikomaehos auch wirklich sum Kollegium
der vofwBirae gehörte. Diese Ansicht ist hinlftnglich begründet § 27 29.
Referent sieht keinen swingenden Grund« § 27 voftoBdin^ ironisch au
fassen, § 29 aber wird mit xeä xb re^uroubv . . . 'ndrpta doch wohl etwas
NBueSt von dem Vorausgehenden Verschiedenes bezeichnet.
Der Titel der Rede xarä Ntxoiid-^oo ^pafi/iariofc slß^vMt xan^
yopta gilt beiden Verfassern für unecht (G. S. 28. Sch. S. 6), die Klage-
iorm war die dcnyjeMa (G. S. 22. Sch. S. 6). Aber während Gülde
(S. 32) die Ansicht ausspricht, Nikuinachos sei nicht wegen eines be-
stimmten Vrrhrpclions, sondern im allgeniLMnen wegen schlechter Amts-
führung angeklagt wurden. woIkm allerdings die Ilaiipiklagc sicli auf die ,
willkürliche Änderung der Sakralgesetze bezogen habe (vgl Im miit Sch.
S. 14 f.). konnte derselbe nach Schultze (iS. 22) nur wegen Behtechiiclikeit-
in Anklagezustand versetzt werden, indem er den prozefsführenden Par-
teien lür Geld öfter ihren Zwecken dienende Gesetze ausgehändigt und
sich dabei leichte Änderungen erlaubt habe. Die zuerst von Sauppe
ausgesprochene, von allen Erklärern gebilligte Vermutung, dafs die vor-
liegende Rede eine SeuTspoXoyta sei, ?erwerfen beide. Gülde glaubt,
dafs, obwohl nach § 34 f. mehrere Ankläger gegen Nikomaehos auftreten,
doch nur einer die Rolle des Klägers Übernommen habe, während die
anderen aoinjfopot waren. Das prooemium umfafst § 1; dann folgt
§2 - 6. narratio,. eausae expositio, §7 — 16 refutatio criminis xaro-
^üEwQ Tou S^fioiß, § 17 - 19 refutatio criminis dtnJkiaCf woran sich
passend anschliefst § 19 — 26 caput accnsationis de Nicomachi in rebus
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Ljaiai. 29
sacris tractandis libidino, § 26 — 30 argumentatio <le vjta nc niürihns
accusati. ^ 31 35 epilogus do (ioprocantibii?. Die Rode findet Gülde
Omnibus fere numeris absolutam. Diese Ansieht erscheint dem Refe-
renten viel richtiger als die zuerst Ton E. Albrecht aufgestellto, ?on
diesem jedoch wieder aufgegebene Annahme, welche Schultze vertritt,
dafs Qlmiicb die Rede eine Epitome sei. In ziemlich langer Erörterung
(S. 10^ 16) Bliebt er nacbsoweisen, dafs sieb in den §§7—25 keine Spor
von einer narratio findet; § 1—6 aber enthalte nach ihm das prooemiom;
doch rnnfs er S. 26 angeben, manifesta narrationis vestigia ezordio inenl*
calae mlmm in modnm reperiri; vgl. S. 23: boc nobis tenendum est libnisse
nratori osqne ad id tempns enarraodo descenddre, quo delictum illnd,
eoios Nicomacbns aecnsatns est, accidit. 8. 26 fafst Schultze die von
tbm entdeckten Scbwierigkeiten zosammen, um zu prttfen, ob das eigen-
tftmlicbe Gepräge der Rede durch die Annahme einer SetfrEpo?.o^{a hin-
länglich erklärt wird. Er findet zwar nichts als den Mangel einer eigent-
lichen narratio. Harum difltcultatum tabula — haec mira partium or-
dinis perturbatio nec in deuterologia nec in ulla omnino oratione, quae
a sano homine composita sit, ferri aiit oxcusari potest. Dies ist sein
Bewei«:, dafs die Rede keine deuvef^oÄoyi'a sein kann. S. 36 f. gil»t er
eine Di^[>ositon der Rode: haec orationis disj^ositio satis plana et sim-
ples; atque ijjsa haec componendi sihiplicitas LJ'siae propria est. Der
Epitomator hat nämlich seine verderbliche Thätigkeit auf die ersten Para-
graphen beschränkt. Die Grflnde, die Schultze für seine Hypothese bei-
toiagt, erscheinen dem Referenten nicht stichhaltig.
35) Ii. Schubert, Zu Lysias, Jahrbücher f. klass. Phil. 125. üd.
(1882) S. 38 40.
Zu XII 57 wird tüv ab-rmv statt toutwv ohne Not verlaugt.
36) N. Weck lein, Zu Lysias. Ebenda S. 40.
XIll äu .ull anfser I PA0AI auch ^f!0Il\}fATA getilgt wer-
den. — Zu Xill 86 f. Wird seine neue, wenig ansprechende Konjektur
Torgeschiageo.
37) C. 6. Gobet, Lysiaca. Mnemosyne N. S. X (1882) 8. 328
- 335.
Was den holländischen Gelehrten schon oft znm Vorwurf gemacht
»ordcn ist, dafs sie die Leistungen anderer zu wenit? berncksichtigen
oder ganz ignorieren und ivonjekturen, die längst gemachf sind und
^'\ion in Texten Aufnahme gefunden haben, als neue vorhriin^on , da>
giit auch von der vorliegenden Abhnüdinng Cobets; VIII 1 i-j-xulu}
Scheibe; XII 84 tKOMi^v Öiutenis; XIV 28 aOr^c zu streichen; vgl. Froh-
berger z. St.: XV 11 roiw )t6yMv eingesetzt Frohbergor; XVI 13 jj/ow-
fttvo'j^ zu streicheu Kayser. — Cobet wiederholt einigeraal sogar eigene
f «rmntangen. 1 20 nototro^ vgl. Frohberger z. St.; ebenso XX 2; XXIV 1.
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so Attische Redner.
m
Es darf daher nicht Wunder nehmen, daf^ K. Albroclit (unten No. 38)
von sämtlichen hier vorgesclilagprion EniciidationeD Dur folfjondc vier
probabel findet: I 34 h^6ei\'^ II 58 ^jysfidvujVf IV 16 sixorwi st. duor^nucy
VI 5 imSr^fiourrr^ liiiiter knprr.q eiuResetzt. - I 9 hat Frohbergor rlie
von Cobet empfolilpjip Vcrhrsscnnifj Ikikos «Orr statt ahrö anf^pnomnien.
— Die meisten Aüdoninjjoii sind uniiötijj. viele Koi^ekttiren, welche der
Ausfüllung voD Lücken dienen sollen, zweifelhaft.
88) E. Albrecht, Litteratnrhericht zu Lysias. In den Jahresbe-
richten des pliilolofzischen Vereins zu Berlin IX. (Zeitschrift für das
Gymnasial- Wesen XXXVII. Jahrgang. N. F. XVII. Jahrgang 1ÖÖ3>,
S. 29« 311.
Folgende Schriften und Aufsätze erfahren hier eine zum Teil sehr
eingehende Hesprechung und Hcnrtcilung: Ausgewählte Reden des Ly-
sias* Für den Schulgebrauch erklärt von H. Froh b er g er. Kleinere
Ausgabe. Erstes Heft. Zweite Auflage besorgt von G. Gebauer. Vgl.
oben Ko* 80. — Lysiae Orationes XVI by £. S. Shackburgh. Vgl.
oben No. 81. — R. C. Jeeb, Lysias In der Eocyclopaedia Britannica-
— C> 6. Cobet, Lysiaca. Vgl. oben No. 87. - L. Bartelt, Emen*
dationes Lysiacae. Vgl. oben No. 82. Schubert und W e ck 1 e i n.
Vgl. oben No. 85 und 86. — C Bohl mann, De attractionis osu et
progrtissu, qualis foerit in enuntiationibus relativis apad - LyKiam. Vgl.
oben No. 1. ^ 0. 6 III de, Quaestiooes de Lysiae oratione in Nico-
machum. Vgl. oben No. 88. — P. Schnitze» De Lysiae oratione tri-
gesima. Vgl. oben No. 84.
89) Fr. Reuss, Über Pseudölysias* Epitaphios. Rhein. Moseuni
XZXVIII (1888) S. 160-162.
' Die durchgehende, schon im Altertam beobachtete Übereinstimmung
von Isokrates* Panegyrikos mit dem unter Lysias' Namen flberlleferteii
Epitaphios Ist nicht so zu erklftren, als ob Isokrates den Lysi8s aosge-
schrieben hfttte Dagegen spricht vor allem die selbstbewufste Diktion
des ersteren. Diese Annahme verliert auch dadurch alle Wabrschein-
lichkcit, dafs dio Alifahsuiig des als echt vorausgesetzten Epitaphios der
Veröfleutlklii I i: des Panegyrikos nur wenige Jahre vorausliegen könnte.
Vielmehr hat der Vorfas^^er des Epitaphios de» Isokrates benutzt, und
zwar nicht Mofs dt-ii Panegyrikos. sondern lucl), wie Reuss aus der
Übercinstininiiing von Pscndolysias ii 47 nut Isoiir. VII 75 folgert, den
Areopagitikos. Da letzterer um das Jahr 353 verfafst ist, so kann die
Arbeit des Rbetor^ erst später entstanden sein. '
40) 6. Missowa, Pscndolysias* kdyog inndftog § 28. Hermes
XIX (1884) S. 650.
Ausgehend von der Lesart der besten Hiindschriften VX iindert
Missowa eidatei in osocoze^ und erzielt damit den Sinn: »Sre gaben
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ÜA nicht elnei^ zur Entmntigang fobreaden Überlegaag der GeCahrea
Un, sondera hatten nur deo Rahm im Aagec.
41) Ausgewählte Reden des Lysias. Erklärt von Ii Rauchen-
sieiu. Erstes Bändcben. Neaule Autiage besorgt von K. Fuhr*
BerÜD CWeidmano) 1883. XII, 166 8.
Der Heransgeber bat .anch In dieser oenen Auflage onler umsich-
C%er Benntiong der seit 1880 erschieoeneo LysiasHtteratar, worttber
Torwort berichtet, im einselnea mandieriei Beeseraogen vorgenom-
men. Die wichtigste Nenerong, dafs die kritischen Bemerkungen m6g*
üdist aus dem Kommentar entfernt und in den Anhang verwiesen sind,
wird sicherlich . allseitigen Beifall tinden.
42) Aosgewiblte Reden lies Lysias. Fttr den Schnlgebranch er-
Uift von W. Kocks. Gotha (Perthes) 1886. 104 8.
Ober diese neue, nach den Grundsätzen der Hililiothcca Goibana
gearbeitete Lysiasausgahe, welche fünf Reden (VTI. XII. XIII. XVf XIX.)
futhälf, «ind dem Referenten ganz kürzlich zwei Rezensionen zu Besicht
gekommen, eine von G. Sachse in Wochenschrift f klass. Phil. III U'^nr.)
Sp. 804- 806, die andere, weit gründlichere, von E. Stutzer in Berliner
phil. Wochenschrift VI (1886) 8p. 1049 - 1054. Sachse bespricht haupt-
sächlich die Stellen, an denen der Herau<igeber »eigenen Vennntnngeo
folgen mnfstec, nnd findet, dafs durch die in diese Schulausgabe auf-
genommeneo eigenen Vermntnngen der verderbte Text nicht ertrftg-
Ikber wird^ Stntzer gelangt zn dem richtigen, jedoch nach der Ansicht
des Referenten fast in gfinstigen ürteil, dafs Kocks' durchaus selbstAu-
dige ottd von YerstAndnis fhr die Anforderungen der Schule zeugende
Aihett in der Testgestaltnng zu konservativ, in den Anmerkungen etwas
«Bseitig and Mter nicht frei von einer gewissen Flflehtigkeit ist Man
vnd&t in der That sehr hftufig die sog. dxptßzta <ftX(tkoxixij. Um nur
sinet anzofhbren, XIII 94 Host man y:\^u}nx£Te im Text, in der Anmer-
kung yrpfu»ffx€T\ XIX 2 yr^vutaxo'tmu . aber § 10 TTfwxarapvwiTxeTe im
Tcit. r.fjoxaTayiyvMUXETz in der Aniücrkung, wie XllI xaTaycvujfTxsrs
im Text. xfxzayrfViöaxzTz in der Anmerkung Unangenehm beinlirt es
äach, dafs Kocks vielfach^ z. B. in der VII. Rede § 4 statt kujvo>j^r^¥,
% 5 statt St' ijfiä;, § 9 statt T^/fv . . . yEvitrHftt, §11 >tiTlt /z;^ stvn' etwas
iffdere^ erwartet von finem Redner, dessen »mustorgiltige Spraclie all-
gemeine Bewunderung erregtt (S. 2). Der Druck ist nichts weniger als
korrekt. Was die Ausgabe vor -den Schulau$gab«vii von Frohbergcr-Ge-
baaer und Rauchenstein-Fuhr voraus hat, sind die den einzelnen Reden
aagefttgteo Dispositionen, wodurch der Verfasser zeigen will, dafs der
wiederholt gegen Lysias erhobene Vorwurf, er verstehe es nicht seinen
Stoff gehörig zu tirdnen, nur innerhalb gewisser Grenzen gerechtfer-
im Bd.
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d2
Attische Redner.
43) Le orazioni di Lisia cootro Eratosteoe e contro Ägorato
pubblicate per 1* uso dolln scuola con Prefazioue e Vocabolario da
6. MttUer. Tana (Ldscber) 1885. ViU, 45 S.
♦
Ohne Jeden wissenBcbaftlicben Wert. Die Vorrede ist nach R. Ni-
colai, Griechische Litteraturgeschichte, bearbeitet, was jedoch der Ver-
fasser verscliweigl, der Text ist ciü Abdruck der Scheibeacheu Ausgabe.
* •
laokrates.
44) Isocralis (»rationos rcc. G. E. Ben^ieler. Editio altera curante
F. Blase. Vol. II. Leipzig cTeubuer) lbö2. LX, 324 S.
Eine neue Anilage der im Jahre 1879 erschienenen Stereotypaua-
gabe, an der nur die Jahreszahl geändert ist. Ausführlich bespricht die-
selbe £. Albrecfat in den Jahresberichten des Berliner philologischen
Vereins (unten No. 81) S. 49—56, wo sAmtlicbe Koujekturen des aea^n '
Herausgebers aufgezfthlt werden.
45) Ausgewählte Reden des Isokrates, Panegyrikos und Areopagi-
tücos, erlclflrt von Rud. Rauchenstein. Fflnfte Auflage besorgt' toh
Karl Reinhardt. Berlin (Weidmann) 1882. 176 S.
Wenn Reiiilianit, wie. er im Vorwort bemerkt, bestrebt war, an
dem nberkommoiKMi lioslando so wenig als möglich und. nur so zn fln-
dern, dals der Grundzug des Werkes im Sinne des ersten Verfassers
unverändert blieb, so werden dies die Freunde des Rauchensteinscben
Isokrates nur gutheifsen. Jodes, l&fst eine Vergleichung der vorliegenden
Aullage mit der vierten noch .von Rauchensteia besorgten fast auf jeder
Seite die ändernde und bessernde Hand des neuen Herausgebers erlcea-
nen. Am wenigsten Änderungen sind in den Einleitungen vorgenommen.
In der Einleitung zum Panegyrilcos wird S. 62 f. die von Rauchensteio
gebilligte Ansicht W. Engels aber die Herausgabe der Rede widerlegt,
zum Areopagitikos S. 122 die Worte § 10 tou^ fii¥ ^ijßauatv ^pfJloißc m^ty
rjvayxaapdvot mit Scbaefer und Blass auf die Messenier bezogen. Hier
w&re vor allem mehr Eonsequenz in der Schreibung der griechischen
Eigennamen zu wQnschen. So liest man z. B. S. 119 Olynthos, 8. 120 f.
Olynth, Aischines und Philipp, S. 121 Potidaia, aber thermäischer Meer-
busen, S. 122 Lakeiiaimüuier und K|»a?neiii()ji(las , aber Mautiiiea. Des-
gleichen S. 127 des Areopags. vS 128 Nule: des Areopag. Unrichtig ist
auch S. 124 weniprere; dem Greisen, S. 130 wenn auch schon, S. 131
Z. 5 V. (). Er btatt der Redner n. a.; vgl. E. Albrecht a. a. 0. S. 61 f.
Die Ahweiciiiingen des Textes von der Jelzten Ausgabe, im Panegyrikos
an 27 Stellen (an^er den von E. Albreeht aufgezählten § 54 und ö9),
im Areopagitikos atj zwei Stellen (§ 12 und 44), sind aufser IV 19 ffP*«-
ytxiai' sämtlich im Anbang verzeichnet, der aufäerdem die in deu An-
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Iwkffttfl«. M
«fkimgai nieht erwflhnteo Abweichnngen von der Züricher- jiiug»lie,
m dem Teobnerscben Text von Benseler 186d und tob Blase 1879 eut-
hilu Sebr berecbtigt ist der ToifcbUg E. Albrecbts, alle kritischen
BcnerkoDgefi, die nicht tum Yerständob der Stelle oder sor Erkeantsis
des Sprachgebrauchs des Schriftstellern uomittelbar beitragen, ia den
Aohaiig verweiseu. .
46) Isocratea. In uenm scfaolamm collegit H. X Nissan Noac-
dsvier. Groeningen (Wolters) 1888. . 56 8.-
Die Ervv:icTmjg^ Jafs mau der studierenden Jagend, da sie in deu
Schulen aur weniges lesen könne, wenigstens das Beste zur Lektüre vor-
legen mSsse, bestimmte den Verfasser, Exzerpte aus den Heden und
Briefen des Isokrates zusammenzustellen, damit sie d^' kxdaro'j rä ßiJ^
vjna ÄrJ'BaHai twv ßXaan^fidrujv köooe. Über die Grundsätze, die den
Verfasser bei dieser Auswahl leiteten, spricht er sich in der praefatio
folgeadermafsen ans: Operam dedi, ut eligerem iUas sententlas ae oogi»
tatiooes, qnae memoria dignissimae mihi visae snnt, qnaram nonnnUae
vtleot 10 omne tempus et in omnes homines, aliae aptae snnt ad illn«
ittiadtuD aacioris ingenium atqne aeqnalium mores; alia deniqne de-
ieripn oopnisi propter modam dicendi et voces, quas videant velim disci-
pidL Ist anch die edle Absiebt des Verfassers, der Rektor des Oym-
nsiuiDs in Delft ist, nicht zn verkennen, so scheint doch der einge-
fcUagene Weg keineswegs g'eeignet, den .Scbftlern eine auch nur eipiger-
* atfeen klare Erkenntnis von dem Geist des Autors und den Sitten seiner
Zeitgenossen zu verschaffen. Ein Beispiel mag die Exzerpierungsweise
^es Verfassers veranschauHchen. Is. VIII l£i-40 nimmt sich in der vor-
liegeoden Chrestomathie so aus: 15. Tamen dicturus est quae sentit
t.Nß! 3. Pers.) ou ^aptoofievog tä Sr^fiü) ou3k ^ec/joroviav /ivr^fneutratv.
16. Pax facieuda est npb^ änavras dußpwnous. quae uobis omnia bona
*deret. ^0 TM^e^io:: rAvra<; rnonoug rBraXamufnrixgv ijyLäg. 28sq. Nihil
nclios est virtate, quae mprimis omuibus civibus exercenda est, roTi yäp
ipiHf/t^ . . . ohyojpouuTcc (aus § 32, aber ahriov st. au-^^>^^. 33 sq. Boni
etiam beati sunt, maii vulgo poenas dant scelerum (?). Prudenter ergo
qui recte vivit. 36 'HßouXoprjv 8* äv . . . Xiymju)». 39 Vereor ne
Quiu Vera dicenti irascamini; tarnen loqaar (NB! 1. Pers.). Ta»v ptkit
sipl TO 0(7jpa voai^ftdiTWv . . . dxoöovrag (natQrlich m^t einigen Ände-
niogen). Referent kann sich für einen Lehrer nichts Unerquicklicheres
d«kea, als den Isokrates in der hier gebotenen Gestalt mit SchQiern
lesen und erklären an mttssen. Indes de gustibns non est dlspntandnm.
Ulaternde Bemerkungen finden sich am meisten su or. I teils zwischen
M unter dem Text, z* B. zu I 14 roeothoc yfyvw itiplk totfg ywitte
Ids!) . , . iBoelac. die Note: Pueris in meutern non veniunt liberi, quos
>i|pindo habebunt. Hoc praeceptom modo vim habet in filios, qui
itm noree et liberos ipsi nancti sunt. I 16 erklärt er S4$a, bona
MnMcU ftr AlMrtbuwwHMaaehaa XLVL (liSft. 1.1 . 3 .
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34
Attische Redoer.
fama. I 17 fludert er äv nparroftm'^ in Itv npdrruiötv, Soll das etwa
eine Kiik n iatioD ttm'i Hat Verfasser oicbt erkauut, daTs <Sl¥ zu iiiztre
fi^T^Q gehört
47> K. Fuhr, Stichometriscbes. Rhein. Museum XXXVII (1882)
S. 4CÖ-471.
Darin bespricht Fuhr die im cod. Urb. am Rande sich find enden
Zeichen, welche er einer Miiteilang seines Freundes A. Elter in Rom
verdankt, und deren Bedeutung. £9 werden awei Klassen von Band*
buehstaben nnterschieden: l) solche, welche siets mit B beginnend in
kleinen, aber ungleichen Zwisehenrftamen'Proömien beig^chrieben* sind.
Sie treten öfter in Verbindung mit sp&ter zugefügten Querstrichen anf,
besonders sahireich Im Euagoras, dann auch im Archidamos, Plataikos
und Panegyrikos. Fuhr will nicht entscheiden, ob sie Reste einer Inter-
punktion oder einer Kolometrie sind, doch vermntet er, dafs sie daaa
dienen boUten, Abschnitte der Rede zu markieren. 2) solche, die in
gröfseren, aber bestininiten Entfernungen über ganze Reden zerstreut
sind. Diese diente», v^ie unwiderleglich aus dem Busiris hervorgeht,
dazu die Zeilen zu zählen. Es finden sich also im Urb. Reste jener Art
von Stichoraelrie, welche Schanz (Hermes XVI 309 ff.) passeud Partial-
sticbometrie zu ueuuen forgeschlageu hat.
«
48) Kud. Bock, De codicis Isocratei Urbinatis (A) auctoritate.
Diss. iuaug. von Heidelberg 1883. . 44 S. "
Dem Referenten nicht zugegangen und nur aus der ßesprechuDg
£. Albrechts (unten Ito. 61) bekannt. Darnach zerfällt die Abhandlung '
in zwei Kapitel; das erste bebandelt die sufiUligen Versehen im Urb.^
als Vertauschnng eines Wortes mit einem andern, das knrs vorhergeht
oder folgt, Umstellungen, Verwedislungen fthnlicher Worte oder ähn-
licher Formen desselben Wortes, Znsfttse und Auslassungen^ wobei Jedoch
nur die Reden I. n. IIL IV. VII. VIII Berücksichtigung finden. Das
zweite Kspitel handelt von den absichtlichen Interpolationen, wobei die
Randglossen und die in den Text gedrungenen Zusätze auseinander ge-
halten werden. Erst gegen das Ende der Arbeil erhalten wir eine kurze
Vergleichong von Tund E mit der Vulgata und von Tund E unter sieh,
aber nur mit Zugrundelegung von Rede XIV 1 — 16. Dankeoswert sind
iiaiju utlich die sprachlichen Sammlungen, auf Grund deren die Richtig-
keit einer Lesart geprülL wird.
49) Eni er. Über die Abfassungszeit der Isokrateischen Friedens-
rede. Programm von Gorbach. Meogeringhausen 1888. 18 S. 4.
FUr die BebtimnmnLr <trr Al)fassungszcit der Isokrateiscüeu Frie-
deusrede sind wir in Ermangelung anderweitio'er Zeugnisse auf Andeu-
tungen in der Rede angewiesen. »Die Andeutungen Uber den Termin in
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liokraUt. 35
der Rede selbst sind aber äüfseret vaj? und so allgemein gehalten, dafs
voQ einer genauen Bestimmung desseibeu Abstand genommen vs erden
ZDuXst (S. 11). Angesichts dieser Erkenntnis fragt man doch billig,
warnm der Verfasser sieb eio 'w ODdaukbares Thema gewählt bat, tonwl
da er for die Lösung der Frage uichta Neues beizubringen Termag.
Eingehender beschäftigt er dcb 8. 5— 11 ond 17 f. mit den entgegen-
geseuten Ansichten Onekens und Benselers, swtschen denen er eine Ter-
Bittlang Bucht Wenn S. 7 f. behauptet wird, Oncken habe die Anflittsung
Beneelers gar nicht richtig verstanden nud zwar infolge eines sinnent-
stellenden Druckfehlers, so fftllt das jenem cur Last gelegte Mifsver-
stindnis auf Herrn Enler selbst surQck. Denn mag auch der Ausdruck,
»da Yon dem Friedensschlüsse mit einer Sicherheit geredet «ird, die
^entlieh zeigt, dafs er nach (st bei) dem Erscheinen der Rede bereits
erfolgt war«, nicht ganz korrekt sein, niifsverstanden konnte er nicht
Wohl werden. Die zwei Stellen, welche der Beweisführung Benselers zu
gruLile liegen, siud von diesem wie von Euler unrichtig crkl.ü i. An der
er-ten Steile § 15 sagt der Redner: »ich bin aufgetreten, um meine An-
Mcht darzulegen zunächst über die Vorschläge «ler Prytanen , sodann
eher die anderen Angelegenheiten des Staates; denn das jetzt (von deu
Prjtaneni ausgestellte Gutachten nützt .nichts« u. s. w. Ebenso
wenig weist an der zweiten Stelle § 26 der Aor. ipr^^arofievous aut das
Vorhandensein des Friedens bei Abfassung der Rede bin, wie Euler an-
. nimmt (S. 18). Den Hauptfehler Onekens ündet er darin, dafs derselbe
•icht twischen dem Zeitpunkt, welcher der Bede zu gründe liegen soll,
aod dem der Abfassung und Herausgabe scheidet; vgl. Blass Att Be-
rsds. n 274. »Die fingierte Situation mttssen wir also nicht in die Zeit
des Krieges legen, in welcher der Kriegsmut des athenischen Demos ge-
schwunden war, also nicht 'an das Ende des Krieges; ebenso wenig aber
ganz in den Anfange (S. 11). Die Abfisssung verweist er in die Jahre
nach dena Frieden mit den Bundesgenossen, etwa in das Jahr 356.
50) E. Peters, De Isocratis studio numerorum. Oratulationsschrift
des Parchimer Gymnasiums zum fnnftigjfthrigen Diens^ubiläum des
Gymnasialdirektors Dr. Raspe in Gttstrow. Parchim 1883. 8. 8''19. 4.
•
Der Verfasser ist sich der Schwierigkeit seiner Auigabe, die rhyth-
mischen Grundsätze des Isokrates nachzuweisen, wohl bewufst und ge-
steht offen, dafs sein eifriges Forschen nicht mit dem gehotften Erfolg
gekrönt wurde. Wir dürfen daher auch von vorliegender Abhandlung,
so sehr wir Fleifs und Grüüdiichkeit anerkennen, nicht allzuviel erwar-
ten: beschränken si( Ii ju seine Untersuchungen fast ausschliefslich auf
die ktinstierisch vollendete IV. und V. Rede. Zuerst wird an mehreren
Beispielen gezeigt, dafs Isokrates zwar den Päon bevorzugt, jedoch inner-
halb der Penode meistens gemischter Rhythmen sich bedient, ent-
fpreebend der Vorschrift des Aristoteles (^u&fütv däe ix^iv rbv Xupiv,
8*
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86 Attiacbe Redner.
fMjBfihv de fir^ dxpißun uud des Dionysio» xai iart Xe$t^ xparlarf} naaiw^,
^Ttg i^v i^oi 7tXe(<r:ag . . . fisraßo}.a^ aotwvias . . . puH/io;' ts äkkore äXAoe
xa} ö/r-ßfira rtawrota. Das von Biass nachgewiesene rhythmische Gesetz
des I>i iiiij.thcnes befolgt Isokrates nicia: im Go^^onteil scheint er bis-
weilen eine Vorliebe für tlie Häufung von Kurzen m haben. Hier liegt
jedoch die Gefahr ^elir nahe, etwas reiu Zufälliges der .Absicht des Red-
ners beizulegen. Der Rhythmus soll besonders am Aufaog und am Scbisfo
eines Satzes hervortreten; daher giebt der Verfasser eine Zusammen-
Stellung sämtlicher Anfänge und Klauseln der IV. und V. Rede and
findet, dafs Isokrates mit Vorliebe Päone und Spoadeen anwendet and
die Periode gern mit einem mehrailbigen Worte acb^efst In den Klau-
seln erstrebt er mehr Abwechslang, da er aofser Päoaen auch Epitriten,
Docbmien nnd Jonici sulftfst. Es folgt S. 16 eine Besprechung der vom
Redner angewandten Mittel aar Vermeidung des Hiatus. In gleieber
Weise wird das Zasammentjeffen zweier gleicher Silben vermiedeo, .je-
doch nicht immer. Die nicht wenigen Beispiele der letzten Art glaubt
der Verfasser meist durch Umstellung emendieren zu sojlen, falls nicht
ein Fehler gegen den Hiatus oder Rhythmus dadurch entsteht. Hier
geht Peter entschieden zu weit. Die Vorschrift, fir^Sk rsXsuräv xai dp-
•/B<TBat dro TTjQ aurr^Q aukXaßr^g, hat, wie Blass Att. Bereds. III 'Z 6. 346
mit Recht hervorhebt, auf einsilbige Wörter keine bu strenge Anwen-
dung, am wenigsten auf den Artikel. Schliulslich zählt der Verfasser
sämtliche Verse auf, die er im Panegyrikos und im Philippos entdeckt
hat, eine stattliche Anzahl; doch würde mua «lern laokrates Utuecht
thun, wollte man ihm alle diese als Fehler anrof hueu. — Unangenehm
berührt es. dafs gleich das erste Citat fehlcrhali uud unvollständig ist;
St. /M^ 6k ist /AJ^e, st. fuiXutra - fuiXtava ioftßtxij» ^ rpoj^iük^ zu lesen.
51) C. Schwabe, De dicendi geoere Isocratco. Diss. iaaug. Halle
1883. 39 S. 8.
Dafs die Sprache <des Isolcrates während seiner mehr denn fünfzig-
jährigen schriftstellerischen Thätigkeit nicht voo Anfang bis zum Ende
unverändert geblieben ist, bedarf schwerlich eines Beweises und ist eiae
-voD andern längst erkannte Thatsache. Vgl. Nicolai' Griech. Litter^ur-
geschichte I 882, Blass Att. Berede. II 11$ f., Fuhr Rhein. Museum
XXXIII 886 Aum. In der That bietet uns auch der Verfasser des Neuen
sehr wenig, aber er verschweigt womöglich die vou ihm benätzteu Quellen ;
vgl. £. Albreoht in dem Junten No. 61 erwähnten) Jahresber. 8. 92. Der
erste, weit umfangreichere Teil soll die veränderte Darstellungs weise an
Einzelnbeiten zeigen. Interessant ist hier die Beobachtung, dafs. Isokrates
für »hoch schätzen« bis zum Jahre 355 stets 7:3p} tmXXou noestaßat, später
häu6ger r:po rro/./o^f TM-z'tdha'. geschrieben hat. Henkels Ver.such, die
Echtheit der I. Uede zu erweisen, wurde bereits von Lehman v. Lchns-
feld und von W. Jahr bekämpft. Bei den folgenden syntaktischen Bemer-
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Isokrfttes. 37
kQgtn ftber npa<n^x£t^ CKonti¥ nod OMmic^at^ fdufwBiu (IV 122 ist
fttetgeos Jax^ifU)¥fiHK tn leseu ; vgl. Reinhardt s. St.) und andern lose
an eäiaiider gereihten Bemerkongen ist oft kein erfaebHcher Unterschied
fwfseben früher und später zu erkennen. — Der zweite allgemeine Teil
- 39^, der doch wohl dem spezielien vorausgehen bullte, bringt
DucL weuiger eigene Forschung. Die Haupltiiielle ist hier 131a>s, den
er mehrfach wörtlich übersetzt, ohne ihn zu neuueu Mau vergleiche zu
S. 34f. Bl. II 103. 115, zu S. 37 Bl. 116, zu- S. 38 IJI. 124, zu S 3<J
Bl. 172. 176. Wa« wir auf der ersten Seite lesen: Certe quidem non
miraüdurn e>t in uü'Kjuoque cuiusvis scriptoris opero inveniri nonnulla.
qoae in ceteris trustra quaesiveris; sed etiamsi non quovis in loco, tarnen
m plurimis discerui possunt, quae casu qaodam et (|uae consilio ac ra-
üone facta sunt. Ita non temere sec casu evenit, ut eins taotam rei
nentio fiat, qua una gravissiraum argomentani ad sententiam Dottram
<MB!) stabüieodam et finnandam affertnr, quod praepositio mßv non com-
postta etuB alia qoadam voce nt in or, 1 § ra in reliqnis omoibas leo*
eiitis onftionibns onaquam invenitor; qoAe vocula quin aliqnando etiam
m bis oratioDibns legeretur fieri non potnit, nisi consvlto Isoerates oti-
tare volniaset ~ beifst bei Bl. 126 f.: »Es ist swar selbstverständlleb,
dab in jedem einxelnen Werke eines Sebriftstellers sieb irgend etwas
fiadety was man in den übrigen vergeblich sucht; aber wenn nicht Qberall,
so ist doch vielfilltig zu anterscheiden mOglicfa, was in dieser Art ein
Werk des Zo&lls. was aus Absicht hervorgegangen ist. 80 ist es nicht
Zufall, dafs ouv ah selbständiges Wort, wie es auch die Rede an De-
mooikob keniil, im übrigen Isokrates Uirgcüds vorkomiut; es müfbte vor-
ikümmen, wenn er es nicht vermeiden wollte«.
62) P. L. Galle, De Jsocratis oratione Trapezitica. Diss. iuaug.
von Leipzig. Dresden (LehmanD) 1863. 36 S. 8.
58) Grosse,. Über Isokrates' Trapezitikos. Programm. Arnstadt
1884* 16 8. 4. .
Beide Abhandinngen sind der Echtheitsfrage des Trapezitikos ge-
widmet. Galle prfkft die von einigen Gelehrten gegen die Autorschaft
des Isokrates geltend gonachten GrQnde und sucht die Echtheit der
Bode auf Grand der Sprache su erweisen, ohne viel neues Material
biinibliogeQ. Im ersten Teil der Dissertation untersucht er die Zu-
lamng des Hiatus in sämtlichen Gerichtsreden des Isokrates^ Im sweiten
die Diktioo und Komposition des Tirapezitikofir im Verhältnis *su den flbri-
fsa Beden ^desselben. Die 20. Rede, findet er, hat fast gar keine Hiatus,
ii der 16.. 18., 19. Bede sind der gewöhnlichen Hiatus nicht allsn viele;
in der 17. and 21. Rede aber begegnen nicht nur eine weit gröfsere
Z&hl solcher lilauis, die auch in den übrigen Reden zugelassen werden,
iouderu auch einige schwerere. Diese Verschiedenheil erklärt üuiie in
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S8 Aitiaeho Radner.
ihnlicher Weise wie BIub aas dem Cluurakter der Reden ; aber die Tbai-
sache, aof Grood deren Beoseier diese beiden Reden dem laokrates ab-
gesprochen bat, ändert sich nicht. Ebenso wenig sind die Ertirterangen
Aber den Spracbgebranch und die Komposition des Trapesitikos imstande,
alle Bedenken der Gegner so heben. Oder wird man die abweichenden
Wortstellungen § 2 i^fouiiat fnvephuß näOi notr^attv^ § 24 xh^ vouv rpoai^tTt
(vgl. übrigeus Isai. VI 62. DC 56), wozu Referent § 64 ehtth fyoi st* fyoi
ilneiv ungeachtet des dadurch entstehenden Hiatus rechnet, Imtra, Si
nach nfjujTou fiiv mit Galle durch Korrekturen licilenV Doch giebt auch
er S. 30 zu, düfs die Komposition nicht selten gesucht uuJ gezwungen
sei. Den weiteren Zusammenstellungen S. 32 ff. kann wegen ihrer üu-
vollbtuiidigkeit keinerlei beweib.lxraft beigelegt werden. Und Grosse hebt
mit Recht hervor, wie mifslich es lu vielen Fällen ist, eine Schrift allein
auf Grund der Sprache einetn Schrifrsteller ab- oder zuzusprechen, so-
lange nicht die eingehendsten Beobachtungen Ober den Sprachgebranch
desselben gemacht sind. £r unterwirft daher den Inhalt der Rede einer
scharfsinnigen Kritik und gelangt, indem er auf versciiiedcne sachliche
Unklarheiten und Unwahrscheinlichkeiten, j;i reclitüchr rumöglichkeiten
des Prozesses aufmerksam macht, zu dem Scblufs, dafs die Rede nicht
eine «irkliche Gerichtsrede, sondern vielmehr eine Schulrede sei, in
welcher alle direkten Beweismittel geflissentlich vermieden, dagegen in
Schlasseo ans Indiden alles Erdenkliche geleistet werde. Als solche
könne sie natürlich nicht von Isokrates herrttbren; eher könne sie aas
der Schule des Anazimenes stammen. Mag der Verfasser auch in ein-
zelnen Punkten su weit gegangen sein, jedenfalls erhalten durch . die auf-
gestellte Hypothese nicht nur die sprachlichen Abweichungen des Tra-
pezitikos vom Stil des Isokrates, sondern auch die sachlichen Schwierig-
keiten, die sich schwerlich alle werden beseitigen lassen, ihre einfachste
Erklärung. Über ^ravc/y« ^prisn-u II. Wil]enl)ücher, De nonnuliis
scripturum (iraecorum locis üiiticiiiorii;>us. Dibä. iuaug. von Giefsen 1884.
64) J. de Gregorio, Delsocratis vita scriptie et discipulls. Pi^
lermo 1884. 68 8. 8.
Dem Referenten nicht zugegangen.
65) H. von Kleist, dua/Eoa/vcu^ duojf^ipatT^a^ duaj^dps(a^ Suaj^spi^,
Phiiülogus XLII (1884) S. 594- 607.
Yerfaraer sucht an einer Reihe von Stellen aus verschiedenen Auto-
ren nachzuweisen, dafe diese Wörter nicht blofs eine rein subjektive Ab-
neigung oder Verstimmung bezeichnen, sondern nicht selted auch das *
Ergehen einer Kritik Qber den subjektiven Wert eines Gegenstandea
oder Verhaltens anzeigen, einer Kritik, die aber nach Art und Inhalt
nicht in der Sache selbst gegründet oder durch die Umstände gerecht-
fertigt ist, sondern aus einer der rechten Würdigung des Objekts un-
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Isokrates.
39
gAosUgeii Yarfacsosg, Stimmung, Oedankenrichtuog des urteileodeü Sob*
jekts beiTorgebl Die sweite Bedeataog hat J(/^4^yai aostreitig bokr.
IT 12, wo Sebneider »sein Mifsfallen dar&ber ftafsernt ttbersetii, r. Kleist
•diie rigorose Kritik Oben«. — Y 24 stellt er fftr itßo^ep&wu die Be-
deotnog «Torsehnell urteilen« aaf ; doeb kommt man bier ancb mit »ver*
sümotf unwillig. sein« aas. Ancb V 29 ist es nicht nOtig SuaxipML als
iTorartdl« so fessen.
56) A. Schee ne» De Isocratis papyro Massiliensi. M^ieoges Granx.
Ftois 1884. 8. 481-604.
57) Fr. Blaüs, Der Papyrus Massiliensis des isokrates. Jabr-
bacber fOr kiass. Pbii. 129. Bd. (1884) S. 417-429.
58) Br. Keii, De Isocratis papyro Massiliensi. Hermes XLX (1884)
S. 596 - 643. >
Der genannte Papyrus, welcher sich seit 1861 im Museijin der Stadt
Marseiile befindet, war vor seiner Veröffentlicbong und Bearbeitung durch
A. Scboene der gelehrten Welt so ziemlich unbekannt, obwohl der Ita-
liener Lumbroso im Jahre 1870 Stücke aus demselben Teröffentlicbt hatte.
Die TraosskriptioQ der Worte des Papyrus in griechischen Lettern ist
Biit besonderen Typen (Undalen) der National -Buchdruekerei in Paris
MsgefUirt — Da die M^langes Graoz keine weite Verbreitung finden
ktanen, so teilt Fr. Blass die . Hauptergebnisse der Bearbeitung des
Ptpynis durch A. Scboene mit Er bespricht die Geschichte der Ent-
deckung desselben, seine BeschaUbnheit, sein Altier, Inhalt und Text,
tidetzt das VerwandtscbaftsTerbftltaiSp in welchem ü sn /* und wiederum
nr Ynlgata steht — B r. Kell giebt zuerst den voUstflndigen Text des
Papyrus, in Kolumnen abgeteilt, aber in Minuskelschrift, ohne Accent,
ApLoLiüph und lüterpuüktiüiibzcitbüu, lüi daL er die zusamnicnh iiigeude
ScSnft in die einzelnen Worte abteilt und die Lücken aus Isokrates er-
%lm\. Unter dem Text steht eine doppelte annotatio, wovon die eine
di^ hii den einzelnen Lesarten in paläograpbischer Beziehung oder hin-
-Mchtlich der Treue der Überiieterung Bemerkenswerte, die andere die
abwiiiheude Lesart enthält. Die erste geht ganz auf A. Scboene zurück,
die zweite ist von Keii nur ergänzt. Der zweite Abschnitt handelt von
iier Breite und Hohe der einzelnen Blätter, der Schrift» dem Schreiber,
den AbkQrxaogen und Fehlern des Papyrus. Man zerschnitt nämlich
die in Ägypten zwischen den Beineu einer Mumie gefundene Rolle in
acht Stocke, die man einzeln aufklebte. Im dritten Kapitel vergleicht
* «r den Papyrus mit den bekannten Isokrates -Handschriften, im vierten
^pri6ht er Titel und Zeit desselben. — Von den 16 Kolumnen Teit
M nicht mehr als vier gut erhalten, fünf andere weniger gut, die llbri-
im sieboi mehr oder weniger zerstört. Sie enthalten die ersten 80 Pa-
ngnphen der Bede des Isokrates an Nikokles.
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40 Aitiiche Badaer.
Der pApyru ist ni'ebi eine eigeDÜiche Handschrift, ^sondern eine
PHTatabschrift, wie Blass vermutet, von einem Schüler angefertigt, dem
dies zor Übung aufgegeben war. Scboene weist ihn . der Ptolemäerseit
sn, Blass setzt ihn in die spätere Kaiserzeit, Keil iu das zweite nach-
christliche Jahrhundert. Sehr eingebend wird besooders von den beiden
letzU'ii der Wert des Papyrus besprochen. lilass, der a) Külunutc tur
Kolumne die Schreibfehler, b) die Fülle des Zusammentreffens mit T gegen
die Vulgata, c) die dee Zusammentreffens mit der Vulgata gegen (h die
besonderen Lesarten ilcb Pajjyrus verzeichnet, gelangt zu dem Hesuitat:
Auf 20 Fälle, wo J und M gegen die Vulgata zusammenstimmen, kom-
men 33. in denen 1/ zur Vulgata gegen /'stimmt, und 8, wo seine
eigene Lesart Lat. Keil findet., dafs M 28 mal mit der Vulgata, 15 mal
mit /' tibereinstimmt. Weit gröfser als der direkte Gewinn, den der
Text ans M zieht, erscheint Blass der indirekte, dafs wir über die Ge-
schiebte der TextesQberlieferuog erheblich besser unterrichtet sind. Ans
der Vergleichung von M mit T und der Vulgata geht nämlich hervor,
dafs bereits im 4. bis 5. Jahrhundert n. Chr. nicht nur Oberhaupt Textes»
verfiUschnngen vorhanden* waren, sondern zum Teil dieselben, die wir in
nnsem späten Handschriften finden. Blass stellt daher folgendes Prinxip
auf: Die Wörter, die in /* stehen, in den andern Handschriften aber nicht;
sind durch ihr Fehlen in der letzteren in nicht viel geringerem Grade
Terdftchtigt als sie es sein würden, wenn sie in 4er Vulgata ständen und
r sie ausliefse. Sind sie entbehrlich und ist ihre Zuftigung erklärlich,
so darf man sie nicht in den Text kommen lassen. Auch Scboene meint •
Est igitur, cur suspiceris fore ut paucis illis columnis papyri ßi artis
criticae in IsücruLe factitandae ratio aliquateuus iauovetur, Keii da^^egeu :
Immo stat baec ars, quaiiä adiiuc btabat.
59)' J. Zycha, Ist die XVI. und XK, Bede des Isokmtes TerstQm-
melt tkberliefert ? Wiener Studien VI (1884) S. 28-291
Blass, der Att. Bereds. II lyü und 206 die Ansicht ausgesprochen
)j:tt, (iafs d;e XVI. und XX. Rede des Isokrates am Anfang verstümmelt
überliefert sei, ist Iii 2 S. 353 mehr der Annahme geneigt, dafs nicht
die Handschriften, sondern der Wille des Verfassers Ursache der Un-
Vollständigkeit der genannten Reden sei. Zycha sucht nun zunächst far
die XVI. Endo den Nachweis zu führen, dafs sie auch in Bezug auf die
einseinen Teile den Anfofderungen einer Gericbtsrede entspreche. Der
angeklagte Alkibiades, sagt er, widerlegt kurz, aber wirksam die Be-
schuldigung des Klägers durch Zeugenaussagen und macht wie der Kläger
die Politik seines Vaters zum Hauptgegenstande, Ja zum einzigen Oegen-
Btande der Verteidigung. — Dadurch aber unterscheidet sich ja die
XVL Bede von den Gerichtsreden, dafs der Angeklagte nicht auf den
eigentlichen Anklagepunkt eingeht. Referent ist auch nicht äberzeugt
worden, dafs die jedenfiUls vollständig erhaltene Bede wirklich Yor Ge>
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Iiokratflc.
41
rieht gebaiten wurde, ^icbt blofs maugeit ihr jcie Anrrrle, «iondero
auch die Bemerkung § 4: »am der Jüngeren willen, welche nach jenen
Ereigois^eu (nach 416) geboren sind» aber die Verläumdor öfters gehört
bakeD, will ich in meiner Darstellung weiter aasholeu« widerspricht der
ADoahiDd, dafs wir eine wirkliche Geriebtsrede for uds haben. Wer in
Jihrs 416 noch nicht geboren war, konnte 897 nicht bereits Richter
sein. Die Rede ist vielmehr «blofs als eine a&f einer swar geschieht«
Men, aber naab dem besonderen Zweck des Verfassers modifizferten
Tbitsacbe beruhende Fiktion anzusehen und kann nur insofern zu. den
gerichtlichen Reden gezählt werden, als der Verfasser den Re«lner vor
Gericbt sprechend darstellt. Als elgentlicbör Zweck der Rede erscheint
tber Verteidigung des Alkibiades gegen die Bescbnldigungen und Ver-
läomdungen seiner Feinde iu LJoziehung auf sein olVonilicties uud Privat-
Ifeteij ühd Darstellung seiner Vor/iige und droC-ihaten« (Christian Ei:-!,
znr üben?. S. 858). bie EitiloiluDg zu dieser Vprtpidi<?uDKs- uinl Lob-
rede nebil Angahe des Themar bilden §1 3. " Dal» /vrha ^ulbat von
seioem Beweis nicht völlig befriedigt ist, erhellt ans den Woitf^n 8. 27:
*iDas eine kann nicht geleuffnet werden, dafs eine ganz analog' durch-
geführte Gerichtsrede von anderen nicht vorhanden ist«. — Zur XX. Uede
bemerkt der Verfasser mit Recht: »Läfst sich auch nicht überzeut^end
beweisen, dnfs sie vollständig überliefert sei, SO macht doch die Ucde
teea Eindruck, je öfter man sie liest; so wenig entspricht sie Aw An-
nabme novoUständiger Überlieferung. Man sacht vergebens nach einer
soalogen Rede in beiden (?) Beziehungen«.
60) E. Albrecht, Zu Pseudoisokrates npt/g Jr^fidvexoy, Philologus
lUü (1884) S. 244-248.
Alhrecbt stellt hier mit gewohntem Fleifs und fast allzu grofser
Akribie die Übereinstimmungen der ersten und zweiten Rede des Iso-
krites zusammen nnd statuiert, um die Uoecbtheit der ersten Rede zu
«rweisen, für beide ein ähnliches Verhältnis, wie es zwischen dem pseado-
lysianiscbcD Epitaphios und dem Panegyrikos des Lukrates nachgewiesen
ist: manches, was beide gemeinsam haben, steht in der zweiten Kode in
gutem, in der ersten iu schlechtem Zubannucnfiange. Die erste Rede
ist al>o eine Nachahmung, welche die Vorlage zu variiereu suchte, dabei
aber öfters fehlte.
61) E. Albrccht, Litteraturbericht zu Isokrates, 1879 — 1884. In
. den Jahresberichten des Berliner philologischen Vereins XI. (Zeitschrift
fÄr das Gymuasiulwesen XXXIX. Jahrgang N. F. XIX. Jahryang 1885)
S. 4Ü--103.
Ein sehr eingehender Bericht über folgende Schriften und Ab-
^udlangeo: Isocratis orationes rec. 6» E. Bensei er» Ed, II curante
9 f. fiUsa. Vol« II. Leipzig (Teubner) 1882.. — Ausgewfhlte Reden
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42
Attische Redner.
des Isokrates» Panegyrikos und Areopagitikos. £rklftrt von R. Raocheo-
8t ein. Fflnfte Auflage besorgt von K. Reioliardt. Vgl. oben No. 4S.
— Seiections from tbe Attic orators: Antiphon Andokides Lysias Iso-
krates' Isaeos. Ed. with notes by R- 0. Jeeb. London 1880. Tgl.
Fr. Blase in Bars. Jahresb. XXX (1882) No. 2. Bei der Aoswaht der
StOeke, bemerkt Albrecht, hat Jeeb vornehmlich zwei Prinzipien befolgt:
I) 90}ehe Abschnitte heransznheben, die zusammen den Anteil des be-
treffenden Redners an der Entwicklung des attischen Prosastils möglichst
vollhtäiidig 'rkläreu, und 2) solche, die für deü Verfasser selbst charak-
teristisch siiid und ein inneres Interesse haben als IllubLialiuu zu grie-
chischer Denkweise, Politik und Sitte. Die Auswahl ist im ganzen eine
recht gute. Dem Text ist die Bekkerschc Ausgabe zu gründe gelegt.
Eigene Kmendationsver-nche sind sehr selten. Isocrate; Le Pandgy-
rifjue ou eluge ti'Aiiiones. Edition cb<^-i(jiie aceorapagnöe de notes et
remarques en kan^ais et de sommaires analytiques par E. Tal bot.
Paris, Delakiu. Isocrate; Pan^gyrique. Text grec avec sommaires et
notes en fran^ais par M. Genouille. Paris, Delagrave, 1880. »Der
Wert beider Ausgaben ist in kritischer Hinsicht gleich Null; mit den
erklärenden Anmerkungen steht es nicht viel besser; sie sind für Schul*
zwecke .bestimmt und daher hftnfig sehr elementarer Art.c — Isokratea*
Panegyrikus. Übersetzt von 0* Gdthling. Leipzig, Reclam» 1882«
»Eine leichtfertige Arbeitt. Gdtblings Übersetzung steht in der That
nicht hoher als die bekannten Prtparlitionen Freunds. — Le manuscrlt
d'Isocrate Urbinas CXI de la Vaticane, par A. Martin. Paris 1881.
Oleich Fr. Blass a. a. 0. No. S4 anerkennend. ^ K. Fuhr, Stichome*
frisches. Vgl. obonNo. 47. — R. Bock, De codicis Isocratei Urbinatis
(O aoctoritate. Vgl oben No. 48. — A. Schoene, De Isoeratis papjro
Massiliensi. — Fr. lUass, Der Papyrus Massiliensis des Isokrates. —
lir Keil, De Isoeratis papyro Massiliensi. Vgl. oben No. 56 58. —
Fr. Blass, Die attische Beredsamkeit II 2. 1880. Nachtrage, zu iso-
krates S. 341 355, 3G0— 362. H. Usener, Abfassungszeit des Pla-
tonischen Phaidros. Vgl. Fr. Blass a. a. 0. No. 38. — J. Zycha, Be-
merkurjgeu zu den Aijspieluugen der XIII. und X. Rede des Isokrates.
Vgl. Fr. Blass a. a. 0. No. 37. - Th. Klett, Das Verhältnis des Iso-
krates zur Sophistik. Vgl. I* r. Blass a. a. 0. No. 36. - G. Teich -
müller, Literarische Fehden im vierten Jahrhundert vor Christus. Vgl.
Fr. Blass a. a. 0. No 40. — C. Schwabe, De dicendi genere Isocrateo.
Vgl. oben No. 51. — K. Peters. De Isoeratis studio numerorum. Vgl. .
oben No. 50. ~ W. Herforth, Über die Nachahmungen des Isftischen*
und Isokrateischen Stiles bei Demoethenes. Weniger gtknstig beurteilt
als von Fr. Blass a. a. 0. No. 56. G. A. Lehman de Lohns feld.
De oratione ad Demonicnm Isocrati abindicanda. Vgl. Fr. Blass in
Bure. Jahresb. XXI (1880) No. 81. — W. Jahr« Quaestiones Isocrateae.
Vgl. Fr. Blass in Burs. Jahresb. XXX (1882) No. 41. — £. Albrecht,
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' UokrttM. 48
Zs PsendötBOkiates itpög Ji^ytxov, Vgl. oben No. eo. - Euler, Ober
üe AbfusnogsxeU der Isokrateiseheo Friedensrede. Vgl. oben No. 49.
- J. Zycfaa, Ist die XVI. und XX. Rede des Isokrates verstommelt
Okrljefert? Vgl. obea No. 69. - P. L. Galle, De I&ocratis oratione
Tnpesltiea. Vgl. oben No. 52. — 6 rosse, Über Isokrates' Trapeixitikos.
Tgl. oben No. 63. — G. Jacob, Zu Isokrates, Hriof II § IG. Vgl. Fr.
LkiS ä. a. 0. No. 42. - H. v. Kit- ist, Jwo'^Ä^^arVtw, oucrj^ifjoa^LOy oua^i-
pitOy Suüj^sf/;^, Vgl. oben No. 55. •
es) H. Bnermann, Die handscbrifUiche Überlieferang des Iso*
krttfi«. I. Die HandsehrifteD der Valgata. Bertin (Gärtner) 1885.
In frri Programmen beabsichtigt der Verfasser das von ihm selbst
gesammelte Material fQr eine znvcrlfissige Klassifizierung der vorhatide-
fieo Isokratesbaudscbriften zu veröffentlichen. Der vorliegende erste Teil
«lüi&It eine allseitige, sebr grQndlicbe Besinrechnog der Volgatahaad*
Mbräten, deren Hauptvertreter Vaticanns 65 = und Laurentianus
llet 87 cod. 14 = ^ sind, Jener vom Jahre 1088» dieser aus dem
13. Jahrboodert. Von besonderem Werte sind die Mitteilungen fiber die
SeboÜen und die verschiedenen Korrekturen. Die Obenviegende Hasse
jttageren Handschriften gehört snr Descendens von //. Voran sieben
Pkrisiotis-2982 O und Laurentianus plut 68. 5» beide von einander
nabbSogig nod ohne grofse praktische Bedeutung fttr die Teztgestal-
tang. Den flbrigen Handschriften spricht der Verftisser jeden praktischen
Wert ab; sie sind entweder aus y/ ohne weitere Znthat abgeleitet oder
kOBtaminiert. — Der Besprechung der Handsclu ilitii folgt eine äugen-
scbdolich sehr sorgfilliige Kollation zum Philippos. — Der inzwischen
(Oiterii lasß) erschieneno zweite Teil behandelt den Urbinas uud >eine
Ver-Aiiudbchatt, nebst einer KoilatioJi von f\W /.um Panathenaikos. Der
dritte Teil soll auf G riiFHl der niitgcteihen Vergleicliuugeü das Verhältnis
dtt beiden Rezensionen und die indirekte Überlieferung darlegen.
63) [3r. Keil, Analecta Isocratea. Prag (Tempsky) und Leipzig
(Freytag) 1886. XII, lüO S.
Dieses echt wissenschaftliche, von grandlicher Gelehrsamkeit des
Verfassers sengende Werk hat bereits in verschiedenen Zeitschriften
(LiL Gentraiblatt 1885 8. 810—811 von Slg. - DenUche Literatur-
Mkmig 1885 8. 801 von E. Eeinhardt. - Phil. Anseiger XV 8. 840—
von Fr. Snsemihl. — Wochenschrift f. klass. Phil. II 8. 868-869
m A. Phüippi nnd 8. 621- 625 von H. Bnermann) eiogehende Beur-
tahmgen erfahren nnd die wohlverdiente Anerkennung gefunden, weshalb
Mient hier von einer eigentlichen Rezension absehen zu dttrfen glaubt.
Ibch einem gehaltvollen Abrifs des Lebens und der Schriften des Red-
Mi folgt der iiauptteil (S. 13-88) in zwei Kapiteln, eine fibersichtlicbe
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44
Attiaehfl Bednftr.
ZnsainiDeostellimg der bei späteren Schriftstellern sieb findtoden iso*
kratescitate, mit Angabe der varia lectio, und im Anschlnfs daran die
Überlieferang betreffende Qnaestiones criticae Isocrateae. Der sweite
Teil bringt Exknrse verschiedenen Inhalts: a) ad Isocratis vitam Plutar-
cheam» b) ad orationem de bigis^ c) ad epistnlam penonlceam, d) frag-
menta deperditai'ani orationnm Isocratearum, Uber iaotw fftr erste und
sweite Peis. Sing, und IAvt&m für erste Pers. Plur., Ober altroo and
iauTou^ ffauToTj nnd otatjroh, v i^ekxtßortxSv, ttber einzelne Stellen a. a.
Die lieiiutzung den reicheu luhalts erleichtert ein dreifacher Index.
64) Isocrate; II Panegyrioo e rorasione per la pace. Edisione ad
• 1IS0 della scnola con Introduxione e Vocabolario di G. M filier. Tnrln
(Ldscber) 1885. Till, 86 S.
Vorlicf^ende in Be/iij^ auf Papiei' und Druck vorteilhaft ausgestattete
Schulaufgabe zci^it dieselben Kigenschaiicn wie die von dem gleichen Ver-
fasser verunstaltete Lysiasausgabe (oben No. 43|: die Einleitung nach
Nicolai, der Text von Blass entlehnt, aber dnrch Druckfehler entstellt.
Das Schlimmste dabei ist, dafs der Herausgeber die Namen der beiden
deutschen Gelehrten nicht einmal nennt. Panegjrr. 17' sind die Worte
xat ras ^' ^/sfwvta^ SieUadae ansgefallen, 16 steht of noXtneat^
41 dpxriOna^ st. d^p^attag^ .43 ist xol vor mivcil^teV ZQ Streichen, 62 steht
T$ff abrSiv (st. alirSw) ^topa'i^ 68 floüXiuqfUwry st, ßwJisvoftivmv^ 6t iri-
potg^ 67 hinter imßouMitean'sc ein Pnnkt st. Komma. Hep} cjt». 9 ocStfii,
wie 24 <»<W, 21 TOQ St. T^c» 23 avipYouvTOff^ 24 st 9^ und st.
ri^c, 4 t d¥eifieifoc st. dveifidvwc, 49 npog^xov gegen die sonstige Schreib-
weise, vgl. 10; 66 iy/evi^fiiva^y 62 fiäv st. /a^w, 63 ilf St. äv, vor dXi^Bäc
ein Kolon st Komma, 66 yivsaBat st YWsaBat, 72 r^i» aOH^Vy 79
ßakXov^ 93 aMv St. aMv nnd dd^OQ st Bo^r^Q^ 95 r' iartv st V* i^lv
und aaXiuaa st. aaXsItaat etc.
Isaioa.
65) H. G51kel, Zn Demosthenes und Isaens. Blfttter fttf das
bayer. Gymnasialschnlwesen XYIII (1882) 8. 467—460.
Darin wird S. 459 f. zu Is. XI 47 vorgeschlagen ixari/jm^ - utars
/ir^SsfjLiav ifiol y^ysalhie napä rous £vpaToxkiotii aiacdoc; vgl. Dem«
XXVÜ 24.
66) W K (jeder. Über G. G. Cobets FJmondationen der attischen
Redner, insbesondere des isaios. Abhandlung zum Programm des
Kgl. Gymnasiums zu Goeseu 1882. 88 b. 8.
Der Verfasser, der •seinen Standpunkt gegenftber der neueren
faollflndischen Kritik bereits in einer froheren Schrift »Beitrftge sulr Er*
klftrung und Kritik des Isaios« (s. Blass Jahresber. XXX [ 1882 J No. 46)
DigitizGd by Gc)0
klar gelegt hat, richtet hier eine scharfe Polemik gegen Cohet, der ira
11. nod XI. Bande der Mnemosyue zahlreiche Emendatioueii besuuders
iv ersten und ^^eiten Rede des Isaios vorgeschlagen hat. In den
meisten Fällen ist es Boeder gelangen, die Haltlosigkeit der oft recht
lütkarUcheo, wenn auch scharfsinnigen Oobetschen Kritik zu zeigen und
ans dem Spraehgebrauch des Isaios ood anderer Hedoer die Riditigkeit
der ObeHiefemog lar Evidenz za erweisen. Freilich larst ihn sein stark
kooserrmtiTer Sinn und seioe hohe Aehtuog vor der tiberlieferoDg bis-
«eilea eine Lesart vertetdigeo, welche vereinzelt dasteht oder sich aaf
«uge geringe Handschriften grttndet. Dahin geh5rt die I 51 überlieferte -
iffr^fioofim (S. 17); wegen der Konstruktion dese/e. fot. hätte
der Hinweia aaf Gebauer au Lys. XII 88 genfigt Aach sonst hätte sich
der Verfasser in seiner Beweisfbhrang vielfoeh kttrzer fassen könaen.
Milsglllckt scheint dem Referenten die Verteidigung des zaerst von
• Sanppe beeeiügten Satzes II 8 xat ix zaozTjQ.-r^Q Ac'^sa;» .... txsT£''t£t
a'>re5 Auch II 25 konnte er diircli die eingehenden Auseinandersetzun-
gen Roeders nicht von der Hichtigkeit des überliefert <mi '»'ßx fi}.y o'miv
ihzh überzeugt werden. § 27 behält hinsichtlicli <ies Vei hums fiynrvsrai
«eder Cobet noch Koeder liecht; vgl. linernnuin z. vSt.; dagegeti ist n''/
rr' otasf£fßuyiS.M>^ nicht anzufechten. § 21» hat t'uljr ocatrrjfTat mit Recht
ce^trichcH, §39 iineruiaou Gobets Einendation in den Text aiif^'eiioTn-
moij. § 32 ist das Prägens tit rMtsh ganz am Platze; der Sprecher nimmt
la diesen Worten auf das eben erwähnte schiedsrichterliche Erkenntnis
Bezug. § 47 fällt der Artikel ra nach A pr. Roeder citiert wohl Dem.
XIX 811 ri^¥ baia¥ xat rr^w ötxatav (/'r^^öv, aber nicht XXI 227 riju oaia»
K<u otxaeav ijfTjifov. Endlich hätte der Verfasser der trefflichen £men-
dation Cohets YII 36 djpavceev lA pr. diptst.) die verdiente Anerkennung
■ieht versagen sollen.
67) F. Albrecht, Die Gegner in der ersten Rede des Isaios.
Jahrbficher für klass. Phil. 127. Bd. (1883) S. 167-168.
Zmicbsi lälst sich aus § 44( der Rede folgern, dafs die Partei,
vekbe dem Sprecher und seinem Bruder -die Erbschaft des Kleonymos
ftreitig nachte, nur aus Pherenikos und seinen Brttdem bestanden habe.
DtCs Simon (§31f.) nicht zu den Gegnern gehörte, hat bereits Dobree
?e>ehen Aber auch Kephisandros, welcher § 28 olxelog der Gegner ge- .
üÄüDt wird, war nicht uamiitelbar an dem Erbslreit beteiligt, wie aus
§2 hervorgeht, wo die eigentlichen Gegner scharf von den oixstoi uud
i^o^xfjvrec, welche die Streitigkeiten auf friedlichem Wepe zu schlichten
vorgeschlagen liatten, geschieden werden. Wenn derselbe an mehreren
St^»!!*^n (§§ 35. 29. 51) zu den d^^rtocxo'. gerechnet wird, so folgt daraus
tiar. (lafs er sich in dem Prozefs auf die Seite der Gegner schlug und
«Ohl auch einer der ^tAot war, die sie herbeigerufen hatten (§ 7). Aus
Um. g|^, wo es heifst, dafs Kleonymos mit einigen der Gegner zer*
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46 Attische Redner.
fallen war, folgert Alhrecht, dafs'anfser Pherenikos, Poseidippos und
Diokleg noch ein Bruder bei der Sache beteiligt war. So erklärt es sich,
dafs nach der von den Vermittlern vorgeschlagenen feiluiiK (§§ 2. 35)
die Partei dos Sprechers ein Drittel der Erbschaft erhalten sollte (§ 16),
jede der beteiligten Personen also ein Sechstel. Bei einer Teilung nach
Stämmen aber, bei der jede Partei die Uälfte erhalten hätte, wären die
Gegner zu schlecht weggekommen, uud daher wird sie wohl auch von
ihren Freunden nicht in Vorschlag gebracht worden sein. Dies der In-
halt der klaren, tiarcbaus ansprechenden Darlegung Albreehts.
• •
öb) E. Albrecht, Beiträge zur Texteskritik des Isaios* Hennen
XYIU (1883) S. 362—881.
Der gröfsere Teil dieser textkritischen Bemerkungen ist dem Nach-
weis von Interpolationen gewidmet, die entweder einem scheinbaren
Mangel der Oberlieferung .abhelfen sollten oder ursprUngltcb- als erklä-
rende Zusätae an den- Rand geschrieben wurden, ohne die Absicht sie
dem Texte einzuverleiben. Eine Interpolation liegt sehr wahrscheinlich
vor iu den Worten II 20 otä räg nfwecf}r,jjL£vaQ ahta^ xai, VI 59 dXX*
ettBufiiX!^ etaiixu vgl. §4, VII, 7 xa) rs^i/ jxr^zifja x(t^aimji^gyoi\ zu oj^:
iauTo'j vgl. VI 20; X 12 xpazs:> tcov ynr^jjidzwv (auch von Herwerden
vermutet), XI 28 ix£(voi? toTq Ttofurr^Koun'.. — I 10 empfiehlt Albrecht
als einzige Heilung der korrnpfon Stelle die Streichung des gesamten
Passus ort ihy&v^ ohne tlberzeugendc Gründe: dazu wtirde die Be-
ziehung des part. opOijv ziemlich unklar. Ketoreut streicht nur ojg als
Dittographie von u»v (so auch IV l) und iaiubrj. III 35 will Verfasser
idv rti rt drefirjTov Sa) ausscheiden (s. dagegen Lincke, De elocutioae
Isaei S 27 n. l), III 53 kaßk xai ri^y rourou papruptau tilgen. Allein
dafs ein Aktenstftck zum zweitenmal vorgelesen wird, ohne dafs es der
Redner als dagewesen bezeichnet, kommt auch anderwftrts vor; vgl. V 4^
wo die erst § 2 vorgelesene Antomosie den Richtern noch einmal vorge*
* ftihrt wird, Dem. XXXVf 62, Lys. XIV 47. Ebenso wenig kann Refe**
rent zustimmen, dafo IV l oioif r<, IV 9 xol od^ ourufg (so Blass). &
yoy dni$Bi(av^ XI 22 der Kondizionalsatz ytxr^ffacfit tou^ i^ovrac ans»
xuscbeiden sei. An letzter Stelle bedeutet iyiyvm ip-^ i xXyjpovofjJa
nicht »die Erbschaft kam mir recbtmäfsig suf — so fibersetzt fibrigena
auch Scboemann mit Auslassung , der von Albrecht als Interpolation be-
zeichneten Worte — sondern »sie fiel mir zuc. Jenes heifsit yt^vta^ai
Tivt\ vgl. Schoem. zu III 36.
An einer Stelle (III 48) verteidigt Albrecht die von mehreren Ge-
lehrten beanstiiudeten Worte izEtza r^v . . , iyyji^aavTog aurfjv. Statt
des darauf folgenden handschriftlichen xa\ vermutet er va} iih äta nach
§§ 25. 39 Ähnlich Buermann. Von S. 375 an werden mehrert; Text-
iiinli rungen in Vorscblnu <?cbracht, welche zumeist anf Beobachtung des
Sprachgehrauchs beruhen. So dankenswert die hier niederlegten spracb-
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47
liehen Bemerknnffen sind, so kann Referent doch die «laraus ge/ogenen
?<?hlü5se ötitr- nicht billigen. V 2 will Albrecht rjioz^<>iia! st. rjipg^O'
fteöay aljer durch die von ihm selbst beigebrachten Sielleu (V 4. 20.
26 31. XII II. IV 18. 31) wird die Konjektur doch recht hinfällig. -
V 13 sollen hinter i^ivero die Worte et^ wjto> ausgefallen sein. (Übri-
gens gehört VIII 25 nicht hierher.) — VI 17 schlftgt er oloi nvei ovze^
st o^rrvec yor. Ansprechender ist Nabers Konjektur. - VII 9 will er
tt re mäoi hiDter Steßero stelieo, weil es» an die SpiUe gestellt, tu sehr
kertortrete. - Nach VIII 81 Dimmt er eine LQcke an, wo das § 80 in-
gektodigte Gesetz vorgelesen worden sei. — IX 4 7W¥ t6t4 napduTtuv
der Deutlichkeit halber. Referent ist geneigt diese Worte ftar ioterpo-
&rl ta halten, da bei Isaios in dieser Formel itofd^oixai regelmäfsig am
Ende steht (V 18. 18., 24. 27. 33. 88. IX 0. 10. 20. 26), und man statt
r«w*r(ft« fuifi6vrm\ß vielmehr rouc r6xt nap^ura^ (V 6) erwartet
IX 86 xax&¥ (fiberflikssig). — XI 15 liegt es näher ovr£ Sca
d)^taTeax¥ oder mit Bnermann o^re 8tä touro einzusetzen als ob St*
oÄÄo ouSkv ? urc odok> aoro?« , wie Albrecht vor>c}jlägt (ähnlich Schoe-
mann). Unzweifelhaft richtig dagegen ist V 16 T(r/ 'lidoo:: st. ro fispo^,
wie XI 28 r(f~> xÄr^oo'j, VII 8 i(o^ st. swc was erst in dei spflteren
Gricität nacliweiabar ist. X 11 r/Oro'> dä dvrscaa/aysr^ nach Dobree
roiiKle>tens wahrscheinlicher als Buernianns riv' dvayayzr^. XI 21 xarä
'u^zü st. raurd, wie §§ 21. 23 Auch X 23 r.'rsrV st. ineueyxBiv^ das
in der einfachen Bedeutung »vorbringen, zeigen« nicht gebräuchlich ist
(wenigstens qichl in der älteren Gr&cit&t), and XI 32 oit^' iturpimaf
aifeyi ^üfieCsiv verdienen Beachtung.
69) H. Hitzig, Studien zu Isaeus. Beilage zum Jahresbericht
des st&dti^eo Gjmoasiums in Bern. 1883. 29 S. 4.
Teils sachliche, teils textkritische Auseinandersetzungen zu den
eisten sechs Beden des Isaios; letztere bieten weniger eigene Ko^jek*
taren als Bemerkungen zn Nabers Adnotationes criticae ad Isaei ora-
fiones (vgl. ßlass Jahresbericht Ober 187T -79 No. 86), »weil seit Cobet
aieiund dem Text des Isaios so rttcksicbtslos mit Feuer und Schwert
m Leibe gegangen ist wie Naber, und weil seine Arbeit bisher noch
nirgends eine genanere BenrteiloDg erfahren batt. Zu or. I bekämpft
tr die neuerdings von W. Roeder wieder aufgestellte ßehauplung von
Gans, daf« der Erblasser zur rechtsgiltigen Autiiebung eines Testaments
die Einwilligung der bisher berOcksichtigten Erben bedurft habe, mit
den bereits von Blass (Att. Bereds H 4J4 n. 5) und Schoemann vor-
gebrachten Gründen. Der scheinbare Widerspruch ferner, welclur sich
aus der Vergleichung von § 2 mit dem Ende von § 51 ei i:i';bt, löst sich
am einfachsten durch die Annaliiuo, dafs der Sprecher an letzterer Stelle
miter dyrtdexo: die ganze ihm teiridliche Partei, dia oixsTo: und zoofjrjxnv-
lag der Gegner, welche den gütlichen Vergleich vorgeschlagen hatten,
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48 Attiiche Redner.
mit eingeschlossen; verstehe. Hitzig ist jetzt der ohne Zweifel riehtigeir
Auflfassnng geneigt, dafs Kephisandros keiaer der dytidtxo! gewesen sei
(S. 7 murs II 33 St. III 33 gelesen werden). — Zu or. II polemisiert
er haoptsachiich gegen Kabers Erörterungen über den Oebraucji des in-
direkten Reflexivums. Mit Recht verlangt der Verfasser III 46 rmv
iauT^Q navp^oßv^ aber ebenso richtig hat Bnermann II 11 SoxeTw adv^
nach A pr. and IV 19 adrdv aufgenommen. Dafs das Reflex! vum . der
dritten Person auch in abhängigen Sätzen stehen k.ann, wenn sich, das
Pronomen auf das Subjekt des regierenden Satzes bezieht, ist wohl on*
bestreitbhr, aber häufiger finden sich, wie auch die Grammatiken lehredt
die obliquen Kasus von a^rrvg gebraucht. Vgl auch Buttmann zu Dem.
Mid. exc. X In der von Hitzig angezogenen Stelle 1 18 ßzßfiultaat <up{atv
a')XoU '^i^ datpedv ist ahrotg des Gegensatzes wegen hinzugefügt, wie
I 48 deutlich zeigt; daher würde es auch bei Anwcu innpf der ersten
Person stehen. - Zu or. III suclit der Verfa>.>er <li<.' Um ic-htigla'it der
Ansicht liniTaiunns nacbzuweisen. dafs der SjutM ln-r dm^ Kede iiiclit nur
das. Zeugnis des Nikodemos verdrehe, sondern auch die ganze StK it-
frage fälsche. III § 0 vermutet Hitzig, dafs AiKptnßr^-ro'tffrjQ aus drjufav-
(^Ei'ar^^ (vgK fjs; ao. 73. 79) verschrieben sei, § 24 onors st. luars^ wie
Gebauer. § fordi rt er mit Dobree di^f/i st r^arijo — Zn-or. IV § 4
verlangt er die i:^iusdiiebung von rwv vor toT) '^juxpoti und vor rotj
üpaaifiM^oo, § 7 vermutet er ddtxonvrzQ st. aXko: nvi^^ § 24 ahrol i'fXO-
Tip*o St. irBfiot^ nach § 25. Von den hier aafgestellten Konjekturen ist
keine völlig tlberzeugend. — Zu or. V. und VI. endlich erörtert er einige
kontroverse Fragen des attischen Erbrechts mit spezieller Bezugnahme
auf Bnnsen (De iure hered. Athen. Göttingen 1818), dessen Ansichten
durchweg widerlegt werden. Im Anfange von VI 25 soll der Text in
Unordnung sein. Allein der Satz ri yhp idet avrbv ya/jLstiß xtX. . bringt
die Begründung zu dem vorausgehenden Gedanken: »Euktemon zeigte
durch seine Trennung von dem Mädchen, dafs er nicht ^ am Kiifder za
bekommen, heiraten wollte«.
70) K. Katabainest Kptxtnä oj^fumvaTa el^ töv laato¥, /IXdraßv
B' (1863) S. 308-818.
Dem Keferenten nicht zugänglich.
71) E. M. Lincke, De elocutione Isaei. Diss. inang. Leipzig
1884. 61 S. 6.
Vorliegende Dissertation bietet einen reichhaltigen Kommentar zu
Bionysios 7ttp\ Icraiou cap. III., ohne indes Vollständigkeit der Belege
ansprechen zu können. So fehlen beispielsweise S 10, wo der Gebrauch
des Artikels bei Isaios untersucht wird, folgende Stellen: iv ItxOJa
VI 13. VII 5, iv A^vw fr. 1 Sch., i» Kpcow V 0, stg KoptvBov VII 9,
UhrgXipnjiß IX 1. 6, ek fldvoppm I 3), kx fUtpaiuig it. 10 Sch.,
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iiSc lY 7 ~ tig XtxEJi{4t» stehl nicht VI la, sondern 14, h ii6ht niebt
TOI 96 S. 12 dtwßwfta anch T 86, S. 31 inifdofiivif II 19, rirs-
i£vn;xu>;.;^v III 8> ai/u>io^XOTCC III 12, f ^/TOfi^XO»; III 40, )v
r,yptfifiivoe III 73 etc. S. 38 : I 20 ist Icein eigeotliches Aotlcolotb, dn-
gegeir fehlt I 12, 8. 62 i'^ auch III 24. - Das Ergebnis der Unter-
soeiiurtg ist, dafs das Urteil des Rbetors Aber Isaios* Stil nnd Kompo-
sitiun abgesehen von dem, was er tibor die hapyeta und Kürze des Aas-
drucks sagt, durchaus zu Recht besteht. Die Kürze des Ausdrucks ist
dem Isaios in cerinfzerem Grade eigen als seinem Vorbild Lysias (S. 24;
dazu Blass Ii 4b^jf ). wahrend er diesem in der Plastik der Darstellung
öberletren ist Der Verfasser schreibt dies dem Einflüsse des I«()i<rate8
zn: die stiiistisrh^^Mi Berührungen beider 8. 4»]: dagegen Blass II 453.
Durch vielffiltige und künsMerische ^Anwendung tler rhetorischen Frage
hat Isaios seine Vorgänger weit Jibertrdlfen (S. 5.H). Hierdurch wie durch
Mannigfiiltiffkeit des Periodenbaus (S. 41) hat er der Rede eine aufser-
ordentliche Frische und Lebendigkeit verliehen und ist so als Quelle
der Pemoslhenischen Redegewalt anzusehen — Nebenbei werden einige
Stelleu kritisch besprochen. Mit VII 5 rtuv iv Htx&Xttf xazakeyet^ (S. 13)
liebe sich noch Tergleicben Lys. XIX 43 £^c ^ov iv ^txsJÜgi nlo^f¥^ wo
freOicb Frobberger und Kodes mit Hertlein itA XtxtKac geändert haben.
^ V 38 ist i¥ rfj.hitxXi^ef nicht notwendig mit auwiUypJwMQ za ver-
binden. - VIII 15 wird Reeders KoiUektnr, ha Y^^^rBt als Glossem
sn streichen, empfohlen (8. 16). Dagegen Bnermann Bermes XVII 306.
— I 2 will der Verfasser ro^Twv halten (S. 37). Mit Recht verteidigt
er 8. 60 die Lesait VII 33 mph. routnuv ^ihav a^rw^, — Welches ein*
(sehe VerSam wird dorch ^uXd^aeBm ri^v Seütx&vfav I 28 umschrieben
(S. 21)? Statt Cephisandros (S. 23) soll es. Cephisandcr heifsen. S. 20
ist mir proprietatem vcrborum unverständlich. Der Druck ist ziemlich
inkorrekt. Von uen 35 Druckfehlern, welche dem Referenten autge-
«iiofsen sind, nur einige: S. 7 od'azog st. ?^aro;', S. 13 VXüvStot^ S. 17
irt'.o'.xd^ETo ^ S. 25 euyys (j £cq ^ occurunt, S. 30 centra, S. 32 ^vecxoc,
8. 54 üffere, S. 55 Tpi^ofisv st. rpSY^uf/iev, S. 56 ^av^m^c, S. 57 ^rjfxiu*-
^eanfid^o'jg^ S. 58 o e xatorepa. Die andern sind meistens Acceotfehler :
S. 13. 14. 16. 16. 17. 23. 26. 28. 32. 34. 48. 49. 52.
72) K. Lugebii, Zu Isaios. Jahrbücher fUr klas.s. Phil. 129. Bd.
(1884) S. 161-167.
In diesem Aufsatz versucht der Verfasser die l uzulässigkeit der
fon> W. Reeder mit GlOck verteidigten handschriftlichen Überlieferung
I 83 fiJiSk löyov und Cobets KoiUektnr ißoU¥ zu begrOodeo. Nach
ftm erlaubt die handschriftliche, Lesart nur folgende' AuflTassnng: »Kleo-
nymos, dessen Verhältnis zu seinen Keffen einerseits und zu seinen flbri»
gSD Verwandten andrerseits ein solches, wie vorher angegeben, gewesen
ad, habe den Neffen, die seinem Herzen so nahe gestanden, nicht ein-
labmbtridit litr AltMKbuaäwjMcoidMft XLVf. (itl6. U 4
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50
Attiflcbe Rtdner.
mal die Möglichkeit lasseii wollen zü behaupten, dsT^ ^em VerbAltiiis m
Iboeo ein derartiges gewesen seit. £r erwartet den Gegensatz von ^iio>
aw xi^¥ ooa/aVf also »nicht dea geringsten Teil des Vermögens, aneh
gar nichts«, nnd will, deshalb 6ßnX6v in den Text gesetzt wissen.
Vgl. dasQ Boeder in der oben No< 66 genannten Schrift 8. 18 f.; bes.
Ant. y 16 und § 21 unserer Rede *Mslg ^sart rodrotg X6/oc*
73) J. Lnn4k, Über den Status der ersten Rede, des Isaeus »Über
die Erbschaft des Kleonymos«. Philologus XLll (1884) S. 276—284.
Es handelt sieh um die Erklärung der \yorte opo^ denloug xardi
dfi^taßrjTT^aiVy womit der Verfasser der Hypothesis den Status der ersten
Rede bestimmt. Lunäk will zeigen , dafs sowohl die meisten von den
vorgebrachten BegrOndungen und ^t^i kUrungen der betreffenden rhetol
rischen Termine als auch die Bestimmung des Status selbst nicht accep-
tiert werden kftnne. Nachdem er die von Schoeinann, Volkmann und
Kayser anfK<^stellton Erklilrnncrf^n nach einander geprüft hat, macht er
gegen Volknianns Autl'assuiiy; «geltend: nnm o'.z'/.rru' bedeute nichts dafs
es sich in dem betreffetiden Kalle nm eine Sache und mehrere Personen •
handelt, sondern dafs da zwei Delinitionen vorkommen müssen; richtig
sei dagegen seine Erkl&ruug des Zusatzes xara dfi^taß^nfeof, Schliefs-
lieh sucht er darzulegen, dafs die von der Hypothesie gegebene Bestim-
mung des Status überhaupt zu verwerfen sei. Referent verweist hierüber
auf Volkmann, Rhetorik der Griechen und ROmer 2. Aufl. (1885) S. 72 C
74) Isaei orationes enni iVagmentib a l)io<iy>i() Ilalicarnassensi
servatls edidit ü. Buer mann. Berlin (Weidmann) 1883. XIV, 156 8.
75) H. Buerm'ann, • Zur Textkritik des Isaios. Herraes XVII
(1882) S. 366- 400 Uüd XiX (,1884) S. 325 -308.
76) H. Bn ermann, Isaios bei Dionysios von Halicarnasos. Jahr-
bttcber für klass. Pbil. 129. Bd. (1884) 8.361-365.
Nachdem Buerniann Hermes XVTI 385 ff. das Verwandtschaftsver-
hältnis, in welchem die mit ß L M Z P hezeiehneteu Handschriften 7a\ A
stehen. darf,'( In^M nnd den Nachwois uolicfert dafs B ebenso wie die auf
eine gr'meill^ume Quelle zurückgehende Klasse L M Z P ans A stammen,
liefs er seine I>niosan«pabe erscheinen, in der wii- nicht minder den
Fleifs und die Gründlichkeit des Gelehrten wie seine besonnene Kritik
erkennen. Das Hauptverdienst derselben besteht unstreitig darin, dafs
* sie uns eine vom Verfasser selbst im Sommer 1881 vorgenommene,' im
darauffolgendfMi Sommer . revidierte höcijst sorgfältige Kollation des A
bietet Während Sigg für A 1 zwei Klassen von Korrektliren anter*
schied, solche, die der Schreiber selbst wahrend des Schreibens vornahm,
nnd solche, welche nach VollenduDg des' Ganzen von einem ersten K6r-
rekter mit etwas schwärzerer Tinte naebgetrageD wurden, Schenkl an
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• . ' , Isaios. 51
eioigeo wenigeo Stelleu die Verbesserang einer dritten noch jüngeren
Hand zuwies, erachtet Buermano diese genaae ünterscbeiduog der kor*
f?giereiMiea Hände als wertlos fttr die PraiU ; er gliobi den Korrektoren
foo A 1 deaaelbe Mifstranen entgege&briQgeo zu mQssen wie deoen von
A 2 (diese erst Von der dritten Rede ao) und giebt Qberall da, wo nicht
iaaere OrQnde entsebeideod sind, A pr. vor Ä 1 den «Vorzag. In der TeK-
gestaltong TermiM man bisweilen strengere Konseqneni. . Mit Reebt hat ,
der Heransgeber nicht nnr nach Scfaeibes Vorgang Qberall die rein atti*
sehen Formen der Verba yij^effdat^ p^i^vonyxeiV, ifjow aufgenommen, son-
dere aneh die tweifelbaften Dnalformen vorV and raltratv beseitigt, Jion-
<tSQt fodrsps^f rjjL^£<jßi^ro»Vf ij/Ayfeffßi^TrjacL, V 28 dnaJkXdrTMf und VI 83
rtrrofxixwra geschrieben; aber warum ist I 30 mimumu und IV 14
vfic:pijoat, III 48 rzpoiT7toir^(Trj und V 4^ uüüpjj beibehalten? — Von den
Textänderangpn und Verbesserimgsvorschlägen giebf Bueriiiaiui Herrn es
XIX 325 ff. Rct henschafl. Sio sind bedingt und gehoten durch die dem
cod. Ä iiacli*^ei>licli anliaft enden Fehler, welche hier zunftohst festgestellt
wmien: einerseits Lückeuhaftigkeit und falsche Wortstellung, andror-
sfit-» fremdartige Zusätze, welche in barmlose Erklärungen, Varianten
und eigentliche Interpolationen, bewnfste urrd nnhewuf>te, zerfallen. An-
dere Fehler beruhen auf Kasusassimilation. Die Richtigkeit der über-
aeegenden Auseinandersetzungen Buennanns vollkommen zugegeben, wird
oaa der Üb^rliefemng gegenabfer doch möglichste Vorsicht und Scho-
üag gebrauchen müssen, nnd es verdient besondere Anerkennung, dafs
Boermann selbst verhftltoisniärsig sehr wenige der Torgescblagenen Emen«
dationea in den Text ges' tzt bat. So erscheint es dem Beferenten sehr
fraglich, ob I 48. III 88 (korrapt). 59 (?gl. Vm 84 ndofTt^ yhp bfuTg).
V 9. VI 18. 40. VU 1. IX 18# XI8 wirklich eine LOcke ansasetzen 48t
Dab die* erwfthnte Beschaffenheit der Handschrift Ittr die Behandlang
kleiner Wdrter, wie äv^ «o/, re, /xeV, von prinzipieller Wichtigkeit wird,
iit dem Verfasser znzageben. Indes scheint doch IX 34 die Einsetzung
w» entbehrlich. — Weiterhin werden einzelne fehlerhafte Stellen be-
sprocben^ zam Schlnfo auch- solche, in denen die handschriftliche Ober«
liefe rang noch nicht zu ihrem Recht gekommen ist.
Der dritte Aufsatz handelt von dem Verhältiiis der Dionysioshand-
!»4:hriften. welche das indicium de Isaeo und damit die längeren nur aus
dieser Quelle bekannten I>ai(Htragmente enthalten, zu einander. Auf
ii»r einen Seite steht bekannt F, auf der andern die Gruppe M P B,
denen F Cf.rr. 2 sich anbchiiei^t Innerlialb dieser Grnj)pe läfst sich eine
eagere Verwandtschaft zwischen P B gegenüber M nachweisen. Abge-
seheij Von fr. III Z. 12 iBnermann) finden sieh in B wiederholt Lesarten
reo erster Hand an den Hand geschrieben, die in P im Text stehen.
Diese Varianten müssen also schon in der Vorlage vorhanden gewesen
saia ttnd sind sftmtlicb auszuscheiden, sofern sie nicht für unzweifelhafte
braptelen aD?erdAchtige Besserangen bieten. An einzelnen Stellen is(
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52 Attische Redoer. ^ ' . »
die varia lectio in sämtliche Handschriften (»inpfedrungen. Andrerseits
siini Dionysioshandschrifieii {^leiclj dorn Cni itsianns ziemlich iQcken-
hatl. liuermaijn vermutet, dafa der Ft-hier der Lückenhaftigkeit schon-
dem von Dionysios beautzteo Isftiosexemplar io bohem Grade eigeniüm-
lieh gewesea sei.
77) J. Voliert, Annotationcs crilicac ad Isaei orationes L II. III.
Programm. Schleiz 1885. S. 6 — 18. 4.
Der Wert vorliegender Arbeit wird dadurch erheblich redottert,
dafs der Verfasser entweder mit der neaestea Litteratar aber Isaios
nicht bekannt ist oder sie keiaer Berdeksichtigang wQrdlgt. Er keiiat
swar, wie man aas der Bemerkung za I 88 schliefsen mofs, W. Roeders
Schrift* Über Gobets Emendation^* (oben No. 66), gleichwohl kann er
sich die Polemik gegen die bereits von Boeder mit guten nod teilwbise
besseren firnoden verurteilten Koiuekturen des hollftndisQhdn Gelehtten
zu 17. 11. 15. 80. II 1. 18. 24. 27. 47 nicht versagen. Öfter finden
die Konjekturen desselben Vollerts Billigung, wo Referent nicht zustim-
men kann: I 12 o>j rt^ptetStv^ II 4 arVe? sl. ^rsf — vgl. über den Wechsel
der Tempora Lincke S. 20 — , II 7 xai l^fr, zu tilgen; vgl. And. I 22
\LtfiT^ )Xi. xarbi ffotj^ xae ipr^ai as. napetvat\ II 8 oouyat j(aptv Tatfnrv atßrtp
zu tilgen. Vgl. Rooder a. a. 0. Über Nabers Konjekturen hatte bo-
reits Ii. Hitzig (üi)en Nn. r.9) ein strengps, almr ß;eree))tes l i leii gefällt.'
Bei vielen derselben bedarf es überli;Hi])t kidner Wiiierlegmig, da ihre
Unrichtigkeit, wie Verfasser selbst zu iii 8 gesteht, ohne weiteres ein-
leuchtet. Voliert läfst nicht einmal die von alh ii Gelehrten gebilligte
Emendation desselben U 46 roT^ äratm rwv dvHptor.utv gelten. Auch
andere Bemerkungen, wie zu I 3. 5. 20. 25, könnten ohne Nachteil ft)r
die Wissenschaft fehlen. Von den Verbcsserongsvorschlägen sind die
meisten verfehlt: I 12 oudkv raDra oder oi> S^xa rauta st. xwha»
Der Sinn der Überlieferung ist: Kleonymos verfatkte auch dasTesta*
ment nicht in der Absicht uns su schaden, geschweige denn dats er
es vor seinem Tode dem Gegner noph bestätigen wollte. — Mit wenig
GIflck verteidigt er I 87 xa/. hinter 6X)d^ I 46 die Konjektur Bekkers
M£y* äXXov^ wo tibrigens Schoemann ausdrücklich bemerkt: neqae
tamen addendom esse a¥ contenderim. — Unrichtig ist ferner II 9 /tsra-
ifj^wv Tfff otx(ft r^c fiuffBwemc erklärt; Über otxoc vgl. Frohb. an Ljs.
XII 98 und XIX 47. - II 18 will der Verfasser rb i(ehfat . . . ßotf-
Xwvrat streichen. Allein dieser Zusatz ist notwendig wegen des folgen-
den dcoov7oj\^ <rjv . . . arjitna. — III 11 liest er rih ßnukofJiivü} st. Tou
ßou^ojjidvau. Allein xntytk' kaii:i sowohl den Genetiv als den Dativ bei
sich haben. Der Redner aber variiert wie § 13 irarjo« r^v rw ßo')h>p.ivtp
und ^ 15 kzacpa te r}\> rtr» ßo'jyojiivo'j. An derselben Stelle h.'ilt Voliert
r^v yuyatxa für (ib<^rtlibs>ig. Gewifs würde man nichts vermissen, wenn
es fehlte; vgl. Sclioemaon 2. St. Allein die überiieferung besteht voU-
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Itiio«.
fcomen zu Recht, wenn man rijv yuvatMa irooisch fafst, worauf § 9 bin-
nen — OberflOssig aber ist III 16 die Tilgung von a/Uou, III S9 die
SSreiehiiiig der Worte iyYtMfyna fdnm. Vgl. hierzu Lincke 8. 16 f. Da*
gegen nimmt der Verfasser mit Recht I 41 die Worte xak M cv^yi"
m» ood III 35 S^mKo. tm vo/ioti gegen Buermana In Schnts. II 7
nill er mfuia xarrcurnirmt au^xarap^dooiaav a6r^, IE 14 tu vow¥ mit
Cöbet tilgen. Richtig ist wohl anch die Bemerkung zn II 15 «uc cd
fpmouvTe ohne beaehtenswert der Vorschlag, II 29 ijyavdxTit, olfiat^
«ar ond III 61 oanf . . . ttdmc nototivrat als InterpolatioD zu streichen.
III 6ü xtxTCLMTnaat wegen des folgeudeu s^lar.oiouyTat iu xazaÄ&inoom zu
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Jahresbericht über die griechischen Lyriker (mit
Ausschluss Pindars) und die griechischen Bu-
koliker far 1884 und 1885.
Von
Professor Dr. K Hiller
in Halle.
A. Naiiek, M^langes gr^-roni«iD8 5 8. 171 verlangt TjTi, 4, 6
IMoiCt Solon 4, 87 iBüvet ( mit' Herwerden Animadv. pbil. in Theogn.
S. S), Theognis 40 WtfUr^pa (mit L. Dindorf in Stepb. Thes. 8 8. 2287),
Änakreon 112, 3 WvMxatv^ Sitnonides 103, l ißufiä/wv statt des Über-
lieferten ehSetaic ii. 8. w. HinzuzufflRpn war noch Theogn. 806, wo
Herwerden W''tTEoov schreiben will. Theogn. 330 ist Weej/^ übrrliofert,
enbetr^ Aenderung eines späten Abschreibers — Die Form eO^'/«: hat im
siebenten Jahrhundert sicherlich schon existirt; den Titel tuHuvf fuhren
im ionischen Teos Beamte im ersten Drittel des fünften. Wir sind,
glaube ich, nicht berechtigt, den Eiegikern und Epigrammatikern em so
sklavisches Festhalten an den Wortform'en des Epos zuzuschreiben, dass
sie sich der Form ehHu^ gftnzlich enthalten haben müssten. Wenn sich
bei Tyrt. 11, 4 das örtliche Adverbium io der Form IB'k findet, so
beweist dies nichts g^^geo s^^ttm p^rpm. Dass auf die Haodscbriften
kein grosser Verlass ist, mass freilich sagestandeo werden, und bei
Theognis 806 . ist die Aenderung sehr wahrscbeinlich (vgl. Herwerden),
weniger 40, wo die Antorschaft d« Theognis böcbst zweifelhaft ist:
8. nnten 8. 60.
Jacob Sitzler, Zn den griechischen Elegikero. Neue Jahrb. f.
Pbilol. und Pädag. 129. Bd. 18ö4. S. 48 -53.
Tyrtäos. •
1 1 , 37 dxov':{Zovr£^ ^^"^fi Sitzler. Ich glaube, dass die üeber-
licferung ig ahroog von Bach in genügender Weise gerechtfertigt ist.
Die Feinde stehen bei allen diesen Ermahnungen dem Dichter gleichsam
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ühecbifiche £l«giker.
55
vor Aogeo; wenige Verse ¥oriier sind sie in den' Worten difOfn fia/&aÖw
wach direkt bezeichnet.
12, 23. Das Qberlieferie oMg wird tob Siteler mit beeehtens-
«erteo Grfioden Yerteidigt
M]mD6rmo8.
14, 9. iijtot^ i¥ statt ihfimf ir* Sitsler. Die von ihm angefilbr^
tn Beispiele fflr einen derartigen Gebrauch von passen nicht, da au
hddeo Stellen nicht Anastrophe sondern Tmesis stattfindet. Am meisten
hat wohl Bergks früherer Vorschlag Srjwv ror für sich: »keiiior der
Feinde zeigte sich, wenn es zur Schlacht gekommen war, jeneiu Ilelden
in den Werken des Kampfes überlegen«.
14, 11. voo'^ r' abyr^ statt or wtyaTfnv Sitzler. Die Aenderung
wird hiiifälli^r, wenn T. 9 das Subject o^/o/i/ xt^ bestehen l)leili(. Gegen
5Ieioekcs leichtere Emendation cTxe}^ü^ statt <hxio^ ist nichts eiu^uwen-
deu. Eine niüssige Wiederholung wird damit nicht bewirkt: das neue
liegt in der Uervorhebung der glänzenden äusseren Erscheinung.
So Ion.
Johannes Rost und Karl Lngebil, Zu Solons Fragmenten.
Nene Jahrb. f. Pbitol. und PAdag. 129. Bd. 1684. S. 816-820.
18, 84 vermutet Rost eu a^^ifti» a&rate ,S6iav ixncrro^
Man mnsa sieb, wie mir scheint, einer Vermutung «Aber die Herstellung
dieses Verses enthalten, bevor man .weiss, was eigentlich in den drei
nasfigebenden Handschriften von Stobäus* Florilegium (vgl. Wachsmuths
]itae£ XU den Ecl. 8. XXX f.) steht und hierdurch in der Lage ist su ermit*
tehn^ jfas der Archetypus derselben geboten hat Vorläufig kennen wir nur
die Lesart des Vindobbnensis, und hinsichtlich dieser ist das Verhältnisa
der ersten su der sweitto Hanä noch genauer festzustellen. Schröder,
Jabresber. des Bert. phil. Ver. 1 1 8. 865 hält die Lesart des Parisinus B
ikof^ etc afjTou für Ueberlieferung; aber diese späte Handschrift ist aufe
ftrgste interpolirt und völlig wertlos. - Bergks letzte Conjectur di^veueiv
«inbg weist Rost mit Recht zurück.
Das Distichon 13, 39f. sucht Rost zu rechtfertigen. Allerdings
haben die drei Disticha 37 42, wie er mit Recht geltend macht, den
Gedanken mit einander gemein, dass sich die Menschen in Betreff ihrer
seihst hänfig Ueberzeugiinpen bilden, zu denen sie nicht berechtigt sind.
Aber die Ueberzeugung des Kranken von seiner künftigen Genesung und
di? des Armen von dereinstigem Wohlstande sind doch unter sich so
UiDiicb und andererseits von dem Wahne eitler Narren über den Besitz
gsistigcr oder körperlicher Vorzflge so total verschieden, dass das Da-
56
Griechische Lyriker.
zwisciientretcn des let/t^tuauiiteii Gedankens zwi>c}ien die beiden an-
deren sehr aiistös^ig bleibt. Mau mus> also, weiiii man das Dislichon
39f. an dioser Stulle für ursprflnjrlich häü. zugestehen, dass die Ver-
knüpfung der Gedanken iiiclil aiigernesseii ist. Wahrscheinlicher bleibt '
doch die Athetese, Jiameutlich aiudi darum, weil «lurch dieselbe iiieht
bloss der inhaltliche Zusammenhang, sondern auch die Structur gewiuut
{j[ui<nt^ fikv voOaoKftv mtL — ei de r^- d/pr^fiu>u xrL). — Was Rost
über den GedaokeogaDg der folgenden Partien des Gedichts vorbringt,
scheint mirt von einzelnen Modißcationeu abgesehen, richtig.
18f 66. Stobäns bietet ^ fiiX^t a^ijoiii^, ][p^fUMTog dp/oiievoot die
Theognidea a^^^etu itiXXet^ npfjjYjtaxog ^^o/iiwm, Bergk bemerkte«
die letztere Fassung scbeine die ursprnngUche zii sein. Dem wider*
spricht JJordan Qoaest. Theogn. <&. a.) 8. 10, indem er nur die Möglich-
keit, dass ng richtig sei, sogestebt. Bass hier das fragende Adverbiam
mehr am Platze ist, als das relative, wird sich nicht bestreiten lassen.
Das bereits von Schneidewin in den Text gesetzte a^^/yiaroc ist daram
besser, weil hier von Handlungen die Rede ist {tiäat Si vot nMuvog
in* £pYfia<Ttv). Gegen die Wortstellung ist in der einen wie in der
anderen Fassung nichts einzuwenden. Jordan meint, die von Stob, ab-
weichenden Lesarten Soloniscbcr Verse in den Theog. rührten von dem
Veranstalter der Theognis- S^lloge her: mit Unrecht: dvBptonotat statt
dvSpdai xecrat V. 71 steht auch bei Plutafch, dessen Citate aus den So-
louischen Elegieen ebenso wenig auf die Tbeognidea zurückgehen kön-
nen, wie der Veranstalter der Sylloge Pliitarchs Moralia benutzt hat.
33. 5. Auf das in cmeni trochäiselien Gedichte Solons auffallende
Msv hat bereits Ahrens in den Verh. der 13. Philo!.- Vers. (Gött. 1802)
S. 62 aufmerksam gemacht, hat es aber zugleich zu rechtfertigen gesucht*
Holsten de Stes. et Ih. dial. (s. u.) S. 30 vermutet äv. Doch ist es
nicht wahrscheinlich, dass ein Abschreiber x€¥ an die Stelle von äv ge-
setzt haben sollte. Wir besitzen zn wenige alte Tetrameter, als dasa
wir Ahrens' Ansicht fftr ondenkbar erklären dftrften.
36, 6. Lugebil nimmt an diesem ^erse Akistoss, weil die »Adver-
aativpartlkeU ii an ihrer Jetzigen Stelle t ganz unberechtigt sei« , wfth>
rend sie nach vSv »vermisst werdet. Er schreibt daher (statt np6cB€v
9k iouXeißOuaa vu\f ileoBipa) r^offBeiß dtBottXzuxQta^ vttv S* iXeoBspa,
(StadtmftUer Festscbr. zur 86. Philol.-Vers* 186S S. 71 npMiv yt Soo*
huotßtra, vth <f* iXtuBipa.) - Ich nehme an der üeberliefening keinen
Anstüss. 8i ist hier nicht eigentliche Adversativpartikel . sondern Par-
tikel des Uebergangs; statt dass der Kelativsatz fortgeführt wird {xal ^,
npoa^ev Souhuotjtra . vnv ih'jffspa iarr^) tritt nach bekanntem Sprach-
gebrauche ein neuer Ilaupt-atz mit dem anknüpfenden Si ein: npofrfUv
3k Soij^euo'jaa \>fj> ih'tßioa iiarfv). Für npoaßev mit doni part. praes.
Vgl. G. Sauppe Lexil. Xenoi)h. S. 111. Dass bei Aristides schlechte
Handschriften SouAeuaaaa haben, worauf Lugebii eiuigcs Gewicht legt,
SoloD. Xeoopbaoes. TbeogoU.
57
ist pauz ohne Belang. Lugebil irrt, wenn er nioint. niffWia^tna sei vod
d^n Heransgebrrn »offonbar nur deshalb« in den Text aufgenuinmiM) wur-
deo, weil das Präsens die Lesart (ier besseren Han<lscliriften des Ari-
Hides sei; keineswegs, sondern deshalb, weil So(jXiui>t)fTa >(>wohl bei
PlQUrcli wie in den guten Handschriften des Aristides steht;
denn hieraus folgt nach eiDfacbster Logik, dass So^jh^ourn die ursprQog-
itcbe Lesart und Soukeuaaum eine todi Schreiber einer Aristides «HMd-
Mhrift herrfibreode Aenderiuig ist. .
Xenophanes.
1, 15 IT. Mit Bergk will Sitsler ¥. 16 re in dk Andern Httd V. 17
^'ftrdehen; aaaserdem vermutet er V. 16 f. np^att» rmna yäp o^m
iar} itp6](£ip€t reiefv (statt «»v i^i ispo)[ttp6rtpwy o^m nach Ahreos)
— ob^ oßpsiQ (so mit einer wertlosen Abschrift statt u^tQ). Das
attische tpfyfetc ist bei Xeuopbanes unmöglich. An nimmt Sitsler
dinuD Anstoss, weil der begrQndeode Inhalt des Satzes »nicht tngleieh
als ein Ergebnis ans dem Vorhergehenden betrachtet werden könnet.
inf ist hier kein Consecutivpartikel, sondern steht, wie bei Herodot häufig,
•pleonastisch«, d. h. es verleiht dem Satze ein im Deutscheu nicht wieder-
ragebenties Ethos (man vergleiche z. B. die Art, wie im Deuischeu viel-
fach die unbetonten Partikeln »ja«, »docht u. s. w. verwendet werden);
iuch mit /äp wird es bei Ilerodol in dieser Weise verbumJeii. Dann
stimme ich Sitzler bei, dass in Ttfiu^eipuTefJo^ eine schwerere Curniptel
liegt. Unter den bisher gemachten Vorsdilügen solK'int mir der Iler-
«ertifns (Animadv. in Theogn. S. 69) rrportix' kripwv den angemessensten
Sinn zu geben. Im Uebrigen glaube ich nicht, dass in den drei Versen
eia zwingender Grund sn Aenderungen vorliegt.
Theognis.
E. iordani Quaestiones Theogoideae. (Vor dem Königsberger
Index lectiooum fftr das Wintersemester 1886/86.) Regimontii 1885.
Prostat in offidna Hartungiana. 14 S. 4.
Es wird in dieser Altliaudlung , uuch einigen kurzen Mitteilungen
über Herkunft und Beschaffenheit des cod. Mulinensis, zunächst für die
bekanijte Thatsache,. dass häufig diese Handschrift allum das Bichlige
oder eine Spur des Richtigen bietet . wnhrend die tlbrigcn interpolirt
siad, eine Anzahl von besonders deutlichen (übrigens schon von Anderen
ricbtijr gewürdigten) Beispielen aufgeführt. Ueber das Verhältniss zwi-
«chr-n Mntinensis, Vatieanus und dem Archetypus der jtingeren Hand-
»chntteo, welches alsdann zur Sprache kommt» hat bereits Nietzsche
Dcbtig geurteilt; vgl. auch meine Bemerkungen Jahrb. für Philol. 1881
fll 461* looerhaib der jttngereo Handschriften nnterscheidet Jordan mit
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Gnecbiscbe Lyriker.
Kecht zwei Klassen, von denen die eine aus den Haudscliniteu I 0 P Q
die andere aus den iibn^nn liestrht.
Was die in den wiederholten Stücken sieb vorfindenden Varianten
anlangt, so hatte sich H* Schoeidewin mit Unrecht dahin geäussert, bei
der Mehrzahl derselben verdiene die spätere Fassung den Vorsog. Iii
stärkstem Gegensatze liierzu behauptet Jnrdnn, Qborull habe man (?oa
nnerbeblicheo Scbreibfeblero abgesehen) die frühere Fassung iDr die nr-
sprttngliehe ztf halten« Es hängt dies sasammen mit der Ansieht über
die Entstehung dieser Wiederholungen, welche er 8. 15 ansspricht CSr
stellt Dämlich in Abrede, dass der Veranstalter der Sjlloge fftr die dop*
pelt geschriebenen Stellen eine doppelte Vorlage gebäht habe, meint vi^-
mehr, ditf Wiederholungen (nebst den Aendcmogen) rührten von eineiki
»magistellnsff her, dem hierfftr nnr die frohere Fassong Torgelegen habe.
Ich vermag nicht einzusehen^ welchen Zweck diese Wiederholungen ge-
habt halben sollten — an die »Stichwort«-Theorie in der Weise wie sie
Nietzsche durchzuführen suchte, glaubt doch wohl niemand mehr — ; eioe
völlif^ sinn- und zwecklose Bemühung' aber kann ich auch dem bornir-
io^Xcw inagistelhis nicht zuschreiben. Und derjeTiige, den Jordan anniinrnt,
mtisste älter sein als der alte Quellenschriftsteller des sechsten Buches
von Clemens' Stromateis: vgl. Bergk zu V. 209 mit Jordan S. 10. Somit
muss ich an der a. a. 0. S. 471 f. ausgesprochenen Ansicht festhalten,
lu mehreren Versen scheint mir die spatere Fassung den Vorzug zu ver-
dienen ; Aber diese s. unten. Weit grösser aber ist soweit pflichte
ich Jordan bei - die Zahl der Steilen, wo entvteder das umgekehrte
stattfindet oder beide Fassungen gut sind. Letzteres gibt for einige
Fälle auch Jordan an; man mnss es aber meines Erachtens lär eioe'
grössere Zahl gelten lassen, s. B. auch Air 69. 67.* 309.* 210 (nach der
sweiten Fassong ist r^c ^»^$C partitiver Genetiv: »dies von der Ver^
baanong ist das schmerzlichste«, d..h. .»dies ist bei der Verbannung das
schmenlichstec) nnd sonst
H; van Herwerde s, -AnimadversioDos ad poetas Oraecoa. I. Ad
Theognidem. Mnemosyne, no?a series, ?ol* 12- S. 298— 808.
Mit Recht bestreitet Herwerden Welckers Ansicht, dass Kuiivog
ein appcllativum sei und dass sieb die Anreden h'upvE und IJo^t^TtatoT^
auf zwei verschiedene Personen bezögen; Wenn er aber meint, man
habe die beiden Bezeiclmungen für fingirt zu halten, denn es wiue ein
gar zu auffallendes Zusammentreffen, »enndem hominem nobilem simul ,
dominum et divitis filiuni appcll.ituni in suo paternoque nomine du-
plex omeri coniuuxisse«, so kann ich dem nicht »ustiinmen. Da es, wie
Herwerden selbst hervorhebt, ein Adjectivnro xupv6^ nicht gegeben hat,
wohl aber einen £igennaroen KopvoQ (als geographische Benennung and
als Heroennamen), so konnte den Lesern des Theognis bei dem Ni^äi
K6p¥OQ die Bedeatnng »nobilis« gar nicht in den Sinn kommen. Mit
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Tbeognis. 59 '
*
mehr Recht als an MufJOQ wird man bei der Erklärung des Namens an
Hesjch. x6pvoc xpdvsta denken (s. Siegismood in Curtius Studien 5 S. 149)
wd Namoi wie J6m$, ^EXaroCt Jpomv vergloiehen. Für den Namen Yon
Kyrnos' Täter Tgl. G. Hermann Jahi li. t. Philol. 27 S. 33. GeBetxt aber
toeh, Henrerdeos Ansicht über die Bedeotang der beiden Nanen wire
richtig, so würde der*TOD ihm bcurvorgehobene »ZofiüU nichts aoffalleo«
des enthalten; man mflsste denn x. B. aocb 7)meyi/oc Sohn des üiiai^
0TftaxaQ Q. 8. w. ftr nimis fortaitum erkUren. — lieber anderes s. naten.
29. Nach Jordan ist in A das a von nimteo vom Urbeber der
latetniscben loterlinear-üebers'etzang ansradfrt; die Lesart nimtw kann
Uemacb nicht als urkundlich bezeugt gelten. (Lftsst es sich aber strenge
beweisen, dass die erste Hand von A nichts ansra^lirt hat?)
40. Der Vers e'j^uvrrjpa xax^f ußpto^ T/fierepr^^ wird in der Wieder-
holung des Stückes ersetzt durch den Vers ußitinrrf^ yii).Er:r^^^ rjEanva
<r:da:o^. Nach Jordan ist uns das ur>iir!iiieliclie in V. 39 erhallen; die
Worte sollen bedeuten »m d it» lihidnü-, nus-ijap ain-tui c:!;« , an «leni Worte
i'ff*'.»Tr;p habe der Interpoiator obeu) Aastu>^ l'^ ncuinien und darum
geändert. Wieso das Sub'^t.-fntivum suBuvrr^p^ von einem bekaimtcn Ver-
bom in einfach"Ster Wei«e gebildet. Anstoss erregt haben sollte, ist kaum
einzusehen efjBtjvrr^p ußptog kann auch schwerlich bedeuten »libidinis
auctorc. Jedenfalls wird in den Worten die ußpi^ ijfMerdpjj als bereits
vorhanden angenommen. Wie kann aber Tbeognis so sprechen? Sich
selbst will er gewiss keine ^//^tf' beilegen. Sagt er also darum i^uripi^^
«eil er zo den ^jreßdye^ geh6rt (wie Bergk meint) und die übrigen
^^^t/id¥£e der Sflpe^ ood «axor^f verfallen waren? Wer wird aber in
einem derartigen Falle, bei. so schwerer Beschuldigong gegen eine b^
schränkte Zahl von Genossen, die erste Person .ploralis anwenden? Oder ^
soll sich ^futdfn^ auf das ganse Volk besiehen? Nein: denn^die dartA sind
noch 4fa6fjpovtc (so mit Recht Härtung). Ebenso wenig wie ^rsprjg ist
das in 0 imd den jOogeren Handscbftften stehende 6fter4^c angemessen.
Dagegen passen die Worte ußpiarr// ^akenrjg ^ysßidva ardunos in den
Zasammeohaag vortrefflich. Ich halte es daher fttr wahrscheinlich, dass
der letztere Vers orsprQnglich und V 40. eine alte Variation ist; auf eine
wie frühe Zeit der «pruritub variandi« in der alten Elegie zurückgeht,
zeigt z B. Archil. 6, 3. Möglich wftre allentalis nucli, dass V. 40 zwar
von Theognis herrührt, aber aus einem änderen Znsaminenhange ent-
Eommen ist. aus eineni ^ iK hen näralieh. wo dem ganzen Volke ußfm; bei-
gelegt war: vgl. 54i. öOöf. 1103f. ^Anders Bergk; gege?] dessen .An-
sicht spricht, ausser dem bereits bemerkten, anrh der Umstand, dass
die zwei Disticha 39 -42 = 1081 = 1082 b in beiden Fassungen auf
einander folgen; eine Verkürzung, wie er sie annimmt, bat darum wenig
Wahrscbeiniichkeit.)
66. Nach Jordan S. 6 bietet A die bisher nicht beachtete Schreibung
mmUßfuvoi, »qoam clare agnöscimns quam vis inminoto superne t elemento«.
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' HO Griecbitcbe. Lyriker.
09. ßouAetjefiev statt /9o '5 ^£'>£ öäv Herwerden. (ßouXeuen van d©r
Mey Mnem. d. s. 8 S. 807f.) Der Begriff des Qemeinscbaftlichcn
beim Beraten muss meioes Erachteoa wegen V. 71 notwendig ausgedrückt
sein. Das9 in Tt/auvog der Dativ aus xax^ auy dvSp( hinsusodenlren ist,
kann keinem Bedenken unterliegen. Vgl« Vahlen vor den beiden Barl.
Ind. lect Sommer 1879 8. 7 und 'Sommer 1883 'S. 7. (Dass sieb das
AcUvum ßooMeiv in der bier erforderlicben Bedeutung bei TbeogoH
sonst nicbt findet, ist, da diese Bedeutung anderweitig feststeht, bei dem
geringen ümfange der Tbeognidea ohne Belang.)
84. dvBpmnooc Sffaooc vaSc ft^oL ndyrag äyot Herwerden. Ich
glsube, dass sich mit Bergk die Ueberlieferuug halten lässt. Sarnttg ist
neben ndwag nicü^ uotwendig, und weshalb der Dichter nicht ebenso
gut sagen konnte, es gebe ani Erden so wenige edle und ehrenliafto
Männer, dass sich dieselben auf ein einziges Schiff biingen Hessen, als,
was Herwerdeu will, <]ass sie sich nirht einmal auf ein einziges Schiff
bringen Iie'=«en, knrjn ich nicht einsehen.
1 15. Ks fragt sicli, ob dieser Vers eine Variation von 643 ist, oder
das unigi kehrte anzunehmen ist. Jordan S." 11 zieht 116 vor. Indessen
ergibt 643 f., wo sieb nap xp. und iv an» vp, grammatisch -entsprechen,
eine klare und angemessene Construction, was 11 6 f. nicbt der Fall ist»
129f. Die Coiyectnr von F. W. Schmidt Sat. crit 8. 14 /t^ra
ru/i^v eu}[w xrjl.| fioovw dvipl fd^otr* dpsr^ wiederholt Herwei^
den; Schröder a* a. O. 8. 869 weist sie mit Beoht surllck. HerwerdeD
▼erkennt die Bedeutung, die dper^ Öfter hat (Sittl Phil» Ans. 16 8. 879\
und die bittere Stimmung, in der Theognis vielfach redet.
249. Seiner fr&heren Coiuectnr od/ Tnnot^ vi^oü}¥ (^tatt od/
, fmtv MtfHMO'fk) fagt Herwerden jetit die neue ou}[ 7nnotf kKotatv
hinsu. Er bemerkt: »neminem fugit pro equo navem fnisse commemo*
randamc. Keineswegs: vielmehr mOsste man, wenn man die Sache gans
genau nehmen wollte, die Erwähnung von Rossen sowohl wie von Schiffen
ftlr erforderlich halten und tulglich eine Lücke annehmen. Da aber
hierdurch, wie Bergk mii richtigem Gelnhlo bemerkt, dieser negative
Gedanke allzu breit ausgeführt sein würde, so wird man vielmehr dem
Dichter die Freiheit einräumen, nur das eine von beiden zu erwähnen.
Mit Recht verwirft übrigens IJerwerden die Ict/to rin jectur Ber^k^ o^r^
7nnotg dvi^Toiaiv (womit noch Bergk Wagen und Sdnffe zusaniüiou»
gefasst sein sollet)!). Bergks Behauptung, der Dichter könne den Kyr-
nos nicht als zu Pferde sitzend darstellen, wäre grundlos, auch wenn die
Verse von Theognis wären, was meiner Meinung nach nicht der Fall ist.
267. Heimsöth (Em. Theogn. 1 S. 11) coi^icirte vcoßr^g statt
-pfüJTi^. Herwerden billigt dies und vermutet ausserdem am Schlüsse xcä
ä¥Sp* d/aBöv nep s^outra^ womit ein befriedigender Sinn ailerding«
hergestellt wird. I)ie Ueberlieferuug Hesse sich höchstens in der Weise
rechtfertigen, dass man nach 267 die Weglassung einiger Yerse annfthme.
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3^. Mit Recht erklärt Herwerden die Schreibung der Theognts-
fiandschrifteti }it^^^ kripoim. (oder mit Härtung ^rfisTtpotöt^ doch vgl
KrQger zu Thuk. II 67, 5) Btdo'Ji für tailolius. Der Lesart des Stobäus
ktipotat otoou würde an sich gleichtalls nichts eotgegeastebeo; doch
Hegt der Verdacht nahe, 'dass sie durch die Weglassuog von %mxoQ ver-
anlasst wordea ist (Crflger de loc. Theagnid. etc. 8. 23).
385. Fftr die weniger gut beglaubigte Lesart lox^ yoo¥ Herwerden,
neioer Meinnng nach nicbt mit Recht Sjgra voov kann nicht bedenten .
■cohibe mentemc, und den von A gebotenen Gegensau von nnd
YhixTojf SQ tilgen erscheint Dicht ratsam. Ich vermnte, dass t!9j[t ¥6^
arsprAaglich einen Nachsatz ^bildet bat:, »wenn dich im Verkehr mit
aädsren gerechter Zorn er&sst, tax* ^ (nämlich der Zorn), jXmaaj^
867. Jordan S. 9 hält mit Unrecht die liier Rcbotene Fassung des
Verses ob Su^a/iat y^tuvai vouv darojv pej^enühor der späteren dtrriov 3'
ou ^fjva/jtae yvwvat voov für ursprünglich. Thoujniis hat otionlmr eine der-
artige Cäsur, trotz ihres nicht seltenen ^'or kürrnnens bei Homer, strenge
Termieden: s. üscner Jahrb. f. Pliilol. 1878 S. <'.9 (V. 911 ist nicht von
Theognis). Der Anfand darojv 6k muss seine Erklärung ia einem ver-
kveoen vorhergegangenen Distichon gehabt haben.
418. uTTspTEptTc fV diiip^Q 38' iffTt Xoyog vermutet Herwerden,
kh sehe keinen Gruad, die Lesart von A fOr falsch zu halten: vgl. die
Anmerkungen Von Cämerarius iiud WelcKer
423. ah\ statt noXXdxi vermalet Herwerden. Vgl. Jahresbericht
Jahrg. 1883 l S. 257. (Schröder S. 859 findet die von mir angenommene
Bedentong von k^Wȴ bedenklich; aber warum soll der Dichter von
dem belebt gedachten Guten oder Bösen, welches sich »ans dem Hanse
hinwegbegeben hatc. Im Gegcnsata sa xaToxa/j^svw Mo¥^ nicht das Ver-
bvn i^M^ gebniuclien kOnnen?)
» 444. Seit Bekker hält man allgemein opujg fii(ry€tv, was die spätere
Fassung bietet, fOr das nrsprflngliche (vgl. s. B. Piod. Fytb. 6, 19 re^
rotho fitp^'jjxs\^ov <fp£vt)\ Jordan S. 14 entscheidet sich fttr das an der
frihereo Stelle überlieferte /^cuv fiifivetv. Aber ^u/iuv i^on* kann nicht
bedeuten »animatus«, wie Jordan erklärt.'
489. if ok npuxztrat hält Herwerden mit Unrecht für corrupt. Die
Worte beziehen sich auf den Wettkampf im Trinken; vgl. V. 971. T.pö-
MBcrar teht ebenso wie z. B. ^(^xi^ dyatva töv Ttpoxstfuvov nipt Eurip.
Or. 847.
Tb. Fritzsche, Theognis V. 518. Fhilologns. 48. Bd. 1884.
S. 347 f.
513. Fritzsche will schreiben m^c rot yXa^'jp^Q cot xzX. Das
Fehlen der Präposition bei rJvipf^atv scheint allerdings unerträglich.
Weshalb aber lürnfMiik ia der Bedeutung »die Seiteowäode des
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62 Oriechiscbe Lyriker.
•
Schiff<»s« falsch sein soll, ist nicht fin7iisphen. Die Geschenke werden,
wie Leiitsoh Philid. 29 S. 673 richtig erklärt, an äer Schiffswand unter '
de» Ruderbänken aufgestellt An der Ausführlichkeit dieser Schilderung
ist in der alten Plegie kein Anstoss zu nehmen. Gesteht man alles dies
SQ und nimmt man, wie es auch Fritesche tliut, vor 513 eine Micko ah,
so wird man wohl fOr die einfachste EmendatiQn die toq Leatscb (S- 669)
halten: vij6g nphg nUupjmv xta.
514iF. Xr^^€atS* statt KkedfAaB' Herwerden. Mir scheint weder
die Wiederhoinng des Vocativff anotössig (vgl. i, R. V. 174 nnd 176)
noch die Synisese (vgl. 6. ileyer griech. Gramm. § 186). Das Distiehoa
616 f. setzt Herwerden mit Wahrscheinlichkeit hinter 6 17 f. (iiiisserdem
dürfte es wohl am meisten ftlr sich haben, V. 616 mit Schneidewin xatd-
xtio* in luä *9iO* sn ftndern und nach, diesem Worte den Ausfall iweier
Pentameterbfilften und eines Hexameters ansnnehmen: »wirst aueh du
an deinem Wohnorte von einem Bekannten besucht, so wie ich hier von
dir, so bewirte ihn mit grösiiciüin oder geringeren» Aufvvaixi, uii (fiAurr^ra^
ij^ec^n). — V. 519 schreibt Herwer<lon öd rt a\ ohne Berechtigung,
da Gh koineswegs nötig ist. dass die Frage* nach dem jito^ des Dichters
bloss den Freunden des Kleuristos in den Mmni k'df'gt wird.
520. T.poi^mKa statt npa^iOMya Nauck Mel. grcco - romains 5
S. 178 r-jto^ioujx'iv ist auclj 813 überliefert.. Das durch den Vers ge-
schützte TTpourtEfjLiff' Od. uß 360 für corrupt zu halten, sind wir nicht be-
rechtigt ; Nauck selbst liess M61. 4 S. 95 die Möglichkeit gelten, dass
es durch den jüngeren Ursprung des Gesanges £U entschuldigen sei; ist
nun dieses iTfWfjns/iif's ursprünglich, so ist daraus sn entnehmen, dass im
sechsten Jahrhundert die Rhapsoden solche Formen im Homer vortragen
nnd schrieben, und thaten sie dies, so durfte es auch Tbeognis, der sich
nach der epischen Sprache, wie seine Zeit dieselbe auffasste, gerichtet
bat. Die Zahl der Krasen ist flbrigens bei Tbeognis verhältnissmftssig
grösser als bei Homer: vgl. Renner in Curtius Studien aar griech. and
lat Qramm. I 1 S. 197 f.
662. Mpiuv yäf) Srjtüv difvedme» ionim Nauck '8. 176. ^»Q iat
durch den Vers gesichert nicht nur an mehreren Stellen bei Aescbyloa,
sondern anch Pind. Nem. 8, 28 (nach 6. Hermann« evidenter Emenda-
tion): es kann daher nicht auffallen, weun wir bei Theognis Sfjtt^ finden.
Au rsifi iiehuie ich ebenso wenig Anstoss 'wie ir^'^ml einer der bisherigen
Theognis Kritiker; dass es in einer weriloscn jüngeren Ilaudachnft fehlt,
ist ohne alle lieiieulnng. Bei Naneks Aenderuug wäre die Ergänzung
von i/i£ als Subjekt des Infinitiv- uupas^^end, die von jJ//«,' hart
r>55. Die ?weitp Fassung erklftrt Jordan S. 9 mit Recht für nneclit.
.557. (fpä^eo di) xtuSuvov im ^>)pwj terraTw. dy.p.rj<i lierwerden,
rt^ nach Bergk. A bietet tppdZeo 6 xtvottvos rot im xrX. km wahr-
scheinlirhstcn ist wohl der Vorschlag G. Hermanns, bei welchem das
ttberiieferte xiviovos bleiben kann.
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575. Herwerdeo verteidigt* mit Reebt dl^ Uebeiiiefeniag; seift«
.AuMbrne aber, es seien vorher Verse .aasgefallen, mit denen das Disti*
cbon Iii Zusammenbnng gestanden bebe, scheint mir nicht go gründet.
610. fiüBtfi 3 m' i^eXBj/^ npvjTo^ dno arofiaroc Herwerdeu, .-»ehr
gewaiiaauj. Die Ueberlieferung lässl sich, wie mir'scbeiut hiilteu. V. 610
iit wohl, ohne Bachstabenäuderuiig, otjS' izt xaXuv zu schreiben (ohne
liiterpuiiction vorher), mit Bezug auf die nach V. 607 aufaugs vurhaii-icne
j[dpt^. Die Slructur io V. 60*jf. ist parataktiseh e'^-'alit't, wiihreiul wir
Jie logisch genauere HVpotaxis anweudeu: »der Gewinn gestaltet su-b in
eiaeoi verderblichen für den Mann, dem eine Lüge anhaftet, nacbiiem
dieselbe eiuitial seinem Munde entfahrene (Oder, wie man mit gloichem
Rechte sagen kann, es findet ein hysteron proteron statt )
621. narift statt driee Nanck 8. 176. Das Verbnm drpdaß hat,
■ie man auch sonst hierüber urteilen mag, in' den Homertexten des
leehsten Jahrhunderts wohl schon gestanden; vgl. LuJwIch, Aristarchs
Boa. Teictkr. 2 8. 262 Anm. Es konnte also jemand tu diesem oder
dem iDigeoden Jahrhundert ob das Distichon von Theognts herrührt,
ist sehr fraglich — die gleichbedeutende Analogiebildung dr/ai {rtftdi» dn-
/tou», Ttoi dreof) in epischer Sprache möglicher Weise fUr erlaubt halten.
B. Peppmüller, Zu Tbeognis. Philol. 44. Bd. 1685. 8.286.
626. xcu myäu dtt to'jt oBovr^porarov PeppmOlter. In der»
äberlieferten Ausdruck liegt, ohne dass derselbe unverständlich wäre,
allerdings etwas unlogisches: doch kann dies wenigstens meinem Ge-
fUhJe nach — beabsichtigt sein, um damit eine, unerwartete und halb
.scherzhafte Wirkung zu erzielen. Von Theognts braucht auch dieses
Distichon olcht zo sein.
729 f. äsßBpamniQ (mit Hartnng) und dann fiupofidvouc oder rpu^o*
fiifotK Herwerden. Nach der Ueberlieferung jvtfwfi^vat werden die <ppm¥»
^tßti persoDificirt, allerdings in nicht consequenter Weise: zuerst höisst
«8 von ihnen, das Menschengeschlecht sei ihnen als ihr Anteil anheim-
und alsdann werden die Klagen der bekümmerten Menschen
äI«: \oü ihnen aasgehend bezeichnet. Der Wechsel in der Anschauungs-
'^ejse ist in den Metaphern und Bildern der griechischen Dichter etwas
»0 häuiges, dass ich iwpoiuvat nicht für eulschiedco corrupl erklären
siöcbte.
830. Den Bergkschen Coujecturen euavH^ und edaXä^ fügt- Her-
werden die Vermutung i^athj hinzu; dieselbe ist sicher zu verwerfen, da
I«ip0v io diesem Zusammenhange ein lobpreisendes Epitheton haben moss.
868. Die Ueberlieferung. an der Herwerden einigen Anstoss nimmt,
ranekligt mit Recht Schröder 8. 859.
899 f. Herwerden, indem er den Nachsatz nach ^//lar« beginnen
Ikst, schllgt für das folgende vor: ry> rc Stxam 7<ft r* dd/xip fieya x£v
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64 Giiechitche Lyriker.
■
i^fia ßpoTwv inirjv oder rote rc StMaioie tocc ddtMPtc ftiytt
902. o^ei^ ^' dvBpwTmv sie r6üa. (V) nayra 010^0^ veiiDUtet
Jordan S. 6.
917. Herwerden nimmt an ixTsJUaat Anstoss and bemerkt: »sen-
teotiae aptum estaat dXiänptv su rt naBeh aut potius «^^v.v/a TCxeTy,
sed certam emendatioiiem desideroc Wenn ixnXdaät richtig Ist, so mnss
es bedenten »bevor er das Ziel seines Strebens erreicht hat«. Dies ist
freilich auffallend; der Verfasser des Stockes zeigt indessen aoch sonst .
geringes Geschick.
919. Her^erden billigt Hartungs Vermutung oMrre ito^M äxatpa
xat fi^ S6/i£v otQ ißih^(7s>\ — Es genügt, aus den jüngeren Hand-
schrifieu die Lebuii iHiÄ<n aufzunehmen (die vielleiclit im gemeinsamen
Archetypus von 0 und den jüngeren llai]tl->clirifit'u gestanden bat) und
dies von Srthnen«inid Freunden zu verstehen; deno Bergks luterpretatioQ
ist geküii'^folt und weit ahüpj^end.
92ö. Statt des sollsanien zekiu-.g, wolches die Bedeutung »rxpi-
cere« haben müsste, vermutet Herwerdeii jetzt orXiotg. Wegen der harten
Verkürzung scheint mir sein früherer Vorschlag xtüdaatg den V^irzug zu
verdienen.
972. 7w statt 7ot üerwerden mit der Motivirung: »debuit, ni faUor,
poeta diserte significare, malum virum bonum vincere in potando«.
Diese Krgftozung erscheint indessen nach den vorhergehenden Worten
selbstverstftndlich.
964. ftX' jj statt fpä^^ Herwerdeo.
1065. On* statt -/u£r' Nauck S. 177. fi£T* a^jMrji^pos ist gramma-
tisch znnftchst mit xw/nd^ovra zu verbinden.
1108. Das hier Uberlieferte UseXd soll nach Jordan 8. 10 richtig
sein, nicht das in der Wiederholung des Distichons stehende Betwi: das
Adjectiv sei vom Dichter »consulto repetitumc. Mir erscheint diese
Wiederholung des bereits im Klageruf w /um fyat detAog verwendeten
Adjectivums matt und unpassend. SetJiä nda^etv b|it auch gewiss kein
alter Dichter gesagt. " •
1131. II dzu/^iKZ: Herwerdeii mit der BegrOii«inng: »senectus
approj)iiiquans nondum adest, neqnc itrit n )h> tarn iam deficit iuventus,
sod -xh eo fii-cedil«. Als wenn es zwiMciieu der t^ßi^ und dem yr^poi
kerne Aitersslufe gäbe.
. 1142. oTo' irt statt (rjxin Herwerden.
1171. yvwp^u^ kijpvif öidouai ifsoi i^)n^tot0tv uptaxuv Nauck
S. 177.
1208. da7:dfTto<: statt des überlieferten djW^'a^eW Herwerden, dp-
yakiog ist richtig* Das Distichon ist an einen lästigen Gesellen gerichtet,
den die Anderen mit Gewalt vom Gelage aoszuschliessen nicht in der
Lage sind. Bei den Cotgecturen dpnaUog (was Herwerden mit Recht
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Eiegiker lambograpbeiL
65
zu nh;k weist) und daTAnwi^ sieht man iiicht ein. weshalb der Aogeredete
iw ieilnabme nicht aufgefordert werdeu sollte ^nuxz xa/jr>iieu).
!2fi7. ouok statt oure Ilerwerden. Die IJeberlieferung enthalt
eiiie Aaakolatbie, die zahlreiche Analogieeo bat leb halte sie für ent-
Khieden riehtig, da es nach den Worten rtauQ rt xai hmog iiulhv i/«^
D^v sehr passend ist, dass der Anfang des Begründungssatzes sogleich
asf das gemeinsame im Wesen des Rosses und des Knabea hieweisl*
1269. äXXov 5aTtpo¥ ä^dpa Herwerden. Pess des flberlleferte
iiXk raif Sm^v Mpa «admodDiD inelegeoter dictan videtnrc, ist ricbtig.
1880. dnnffa^^ fSoiß&¥ M v* iXtuBepog m Herwerdso.
K r i t i a 8.
Die Terse 2, 6— 8 will Sitsler liinter 1, 8 versetieii. Aber weim
■SB» wie er verlaogt, im zweiten Gedieht die Verse 4 und 9 uf eineeder
felgeii lisst, so gibt weder /uj^i in V. 4 noch tha in Y. 9 einen Sinn.
Dti Distichon 3, 7 f. ist keine Wiederholung von 8 f., da es sich bieht
nC Sparte besieht. Bergks Ansicht über die SteUe halte ich für die
nhnefaeiniichste; V> 6 lautete wohl (jatita diy Jo9i^
F hilisk 08.
?. 8 nimmt Sitsler die Emendation von Gasaohonns, dnreh welche
die Annahme einer Lndre wegfilHt, mit Recht in Schutz . - Y. 6 vermutet
er Co»vra xara ^ßißsvwu xdv ^o^w^ dBdvarov, V. 8 rotat statt näat:
ich nehme ;iu der Wiederholung von r.äai nach anaat keinen Auätosä :
gehört grammatisch bloss zu näat»
»
IL lamiK^grapiieD*
Otto Laeger, De veterum epicorum studio in Archilochi. Si/no-
nidis. Solonis, Hipponactis reliquiis conspieuo. (Diss. ioaug.) Halls
Saxonum^ formis descripsit Karras, 1886. 75 S. 8.
Das im Titel angegebene Thema wird, init Rttcksicht auf Gedanken^
WortTerbindongen nnd Wortschats, in sorgfiUtiger und ndtslicher Weise
bebandeit. Vgl. Bothe, BerL phiL Wochenschr. 1886 8. 69.
Archilochos.
Tittorio Grasiadei, Archiloco stndiato nei snoi frammenti« Ri-
firta di fiologia. Anno 12. 1884. S. 446-499.
Dieser Aufsalz, der, wie der Verfasser hervorzuheben nicht uuter-
Hatt, auf den Resultaten der deutschen Forschung beruht und auf neue
{•kmboiehx ISr Ahmhuimwii— inrhifi XLVI. (iSM. l.) 6
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66
Omchische Lyriker.
Rebuitate keinen Anspruch frhebt, beschäftigt sich mit Archilochos' Per-
sönlichkeit und Dichtungen, mit Anführung der Fragmente, von denen
auch metrische italienische Uebersetzungen gegeben werden. Hier und
da findet sich irrtümliches; doch ist die Abhandlung im gansen mit W-
&tftndigem Urteil ge&chriebeo und erfüllt ihren Zweck.
Arciloco. I principnii frammcnti con aote di Pietro Malusa.
Campobusso, Domenicu de Tigris. Ititia.
Carlo Braccio» Per un poeto. Giproale ligiuUoo, anno 10,
üuc 9—10.
Diese beiden Arbeiten sind mir nicht zu Gesicht gekommen; ich
kenne sie nur aus titi Anzeitje von Giuseppe Müller, Riv. di tilol. 12
S. 41 ö - 417, wouach sie keine wisseuscbattlicbe Bedeutung besitzen.
Eduard WOlfflin, Die Epoden des Arcbilochas. Rhein. Mus.
39. ßd. 1884. S. 156.
Mit Recht bestreitet WOlfttin, das fr. 86 für den Anfang eines Ge-
dichts zu halten sei.
Stellen, an denen auf fr. lio Bezug genommen wird, weist Nauck
8. 177 nach.
Scharfsinnig ünd schlagend beuebt derselben 8. 178 die Worte
des Cedrenus 2 S. 612, 9 ^ij nafii^ßtjxöta xgl npMßi/Ta^ äipdiU¥o¥
auf die Trimeter bei Miller M6K de litt. gr. S. 210. Cedrenus hat also
diese Verse dem Archilochos beigelegt. Dass er dies aber mit Recht
gehao, glaube ich nicht Die Verse scheinen mir far Archilochos in
schlecht; im Mangel der Auflösungen erkenne ich nicht ein Zeichen
archilocheischen, sondern byzantinischen Ursprungs, wozu auch die Pa-
rox)'toiiu um Schlüsse stimmen.
Friedrich Blass, Ein yerkanntes Fragment des Archilochus.
Neue Jahrb. f. Phtlol. u. Päd. 129. Bd. 1884. S. 496.
In den von Aristides 2 S. 61 angeführten Worten Zsu^ iw Htolm
IjLfivTu' d^l'c'ioiaran»^' xa\ 7zht; auTog i^si erkennt Biass mit Wahrschein-
lichkeit ein Epodenitagment.des Archilochos.
IIL Meiische Uichter.
Ernestus Rickmann, In cumnlandts eplthetls qnas leges sibi
ecripserint poetae Graeci maxime Ijrrici. (Dis's. inaug. Rost.) Cerd-
montii, typis societatis »Bote a. d. Riesengebirge«. 1884. 41 S. 8.
Der Verfasser behandelt die Stellen, wo ein Substantivum mehrere
Epitheta hat, mit Sorgfalt und nicht ohne Nutzen fär die Exegese, Aber
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AUtman. Sappho.
67
voD »leges«, welche sicfa die Lyriker (seit dem siebeoten Jahrhondert)
in dieser ßetiehung gegeben haben sollen» darf man, wie mir scheint,
nicht sprechen; dergleichen Dinge beruhen auf einem im Dichter leben-
digen Gefühl für das angemessene, für das die poetische und sprachliche
Empfindung seiner Zeitgenossen ansprechende oder störende, nicht auf
oaflbertretbaren »Oesetsen«. Ich halte es daher auch nicht für erlaubt»
lediglich ans Grftnden solcher Art Gorruptelen su statniren, statt ein-
fach anzuerkennen, dass der Dichter- sicfa (ans euphonischen, metrischen,
iobaltlicheD, Ar uns natürlich nicht immer erkennbaren Rtlcksichten) einer
sonst von ihm vermiedenen, den Sprachgesetzeu aber nicht widersprechen-
den Wortfügun-' bedient hat. In den nur durch penngfügige Fragmente
Ulis bekannten Dichtern ist die Aufstellung solcher leges am wenigsten
iiiiässig. Die Zahl der Fälle, in denen ein doppeltes Epitheton »er-
laubt« seiu soll, ist übrigeui nach Rickiuann so gross, und es !ässt sich
so vielerlei unter diese Kategorieeu bringen, dass auch hieraus sich das
imstauhaite jeuer Anschauung ergibt.
A 1 k m a D.
F. Blass, Zu Bergk*s Poetae lyrici, ed. I? vol. III. 1. Alkman.
Bhein. Mus. 40. Bd. 1885. . S. 1 34.
i>er Aufsatz enthält die Resultate einer neuen Besichtigung des
Papyrus und mass von ^eui an die Grundlage für die Beschättiguug mit
fr. 23 bilden.
Auf 2S V- 71 bezieht sich, nach der evidenten Bemerkung Naucks
S. i7df., eine Steile im Et>'m. M. p. 134, 24.
Sappho.
54. Ueber V. 8 bemerkt Rickmann S. 37: »Vehementer offendit
qnod substautiviim regens duobus exornatum est adiectivis, id quod re-
gitur uuUo. Accedit, quod epitheta eiusdein fere siguiticatus sunt. Itaque
puto illis Sapphuö versibus satis fieri ue(juire nisi mutato //a/axr>v in ' .
fia)dxac.<i Die Verbindung des Verses ant l und 2 ist nicht überliefert
und Hiilkurlich. Zur Vorau.>ei/ung hat sie die Richtigkeit der Notiz
fl*"*' lo.'iunes (rrammaticus dur; zo'j u ro ff iraretg^ imretg, rjironftfi. tia-
ro'joa. Hu igegeu haben jedoch Alireiis de Gr. linguae dial. 1 S. 45 und
Meister griech. Dial. 1 S. 126 gegründete Zweifel geäussert; beide haben
sich dafOr erklärt, das /idrsiaae in dem Verse der Sappho (von ftavdw)
ssOji^ouiTat und folglich V. 3 von If. so trennen sei. Dem ist gewiss
beitupflichteri : wie sollte auch Sappho, die Freundin der Blumen, die
kretiscben M&dchen beim zierlichen Tanse dasselbe thun lassen was in
1^. 94 die ungeschlachten notftdwg äi^pte thun? (Aus falscher Auffassung
des bei den Metrikem isolirt angenibrten Verses 54, 8 scheint die Be-
«erknsg des loannes hervorgegangen zu sein.) — Erklärt man nnn aber
6*
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Uriechiflcbe Lyriker.
fmrtiaat = ^r^Toüaat , so erscheint mir im DunmefarigeQ Zusammoahaag
das Adjectivum fialaxoc aI» Epitheton zu nda massig und unangemessenY
80 dass ich auch darum Rickmaons Aenderung nicht billige. itAti^
könnte ja «Ueofalis sein fipitbeton schon im Torhergehenden Verse er^
hailen haben.
Steeichoros.
Robert US Holsten, Do Stcsichori et Ibyci dialecto et copia ver-
hör um. (Diss. iaaug.) Gryphiswaldiae 1884. 78 S. 8.
Eine sehr fleissige Dissertetion, die dnrch ihre Sammlangen and
durch gute Einzelbemerkungea nfltsUch und verdienstlich ist Da^enige
aber, worauf der Verüuser ein besonderes Gewicht legt, der Nachweta
nftmlich, dass sich in der Sprache der beiden Dichter iooiscbe Elemente
fänden, die aus dem teilweise chalkidischen Ursprung der Bevölkerungen
von Himera und Khegion zu erklären seien, scheint mir im wesentlichen
mis&l Hilgen. Ich muss mich iu dieser Hinsicht 'len Urteilen von Sitzler
Philo! iiuudschau 1885 S. 16 12 ff. und von öchuumberg Wociiüuscbr. f.
klass. rhilol. 1886 S. 6lltV. anscliljesscn.
S. 16 wundert sich Holsten, daas in den Fragniriitf ii oti / statt
des ionischen ttberliefert sei; er vermutet, Stesichoros und Ibykos
hätten fj häufiger angewendet, als es unsere Ueberlieierung darbiete: in
Hadriauischer Zeit sei a hineiucorrigirl worden. »Plate eoim, testis
nondum grammaticorum doctrina praeoccupatus , et et a servavit; cf.
Stes. 32 [v7juaiv\. Ib. 2 |/tMxV, ißa\. 24 [r</idv|. Contra iu Athenaet CO-
didbus Stesichoro quidem semper a attribuitur.« Die Folgerung iat
vOUig unbegründet vtiwti¥ Stes- 82 läset sich, wenn es richtig ist, aus
dem epischen Dialekte erklären. In dem Mischdialekt von Himera hat
wohl a geherrscht. Ibykos aber, in dessen Heimat dies nicht der Fall
war (die späte Inschrift bei Ditt. Syll. 261 kann gegenüber Inscr. anf«
622 f. nichts beweisen), wendete a an, well es damals fQr diejenige me-
lische Poesie, die wir als die diorische su beaeiebnen pflegen, schon daa
durchaus übliche war. Ueber das von Holsten aus Ibykos angefahrte
KSpvjv fr. 10, Kudpr^g fr. 20, TpamO^räv fr. 60 s. Schaumbcrg S. 613.
ipiafTjXui angeblich = ipta&evrj^ Stes. Ö2 ist rätselhaft. Ueber anderem
s. unten.
Unhaltbar ist die Ahbrfi.iuung, es habe nicht- epische » vocabula
lonica« gegeben, die den Chalkitliern de^ Wpstons und den loniern des
Ostens gemeinsam, bei den übrigen Gneciien alx r nicht iu (iebrauch
gewo^p?i seien. Die Periode, in welchtT die Vortaliren dieser beiden
Teile der Griechen eine Einheit bildeten und auf zusammenhängendem
Territorium wohnten, gehört einer jenseits aller historischen firionerung
liegenden Vorzeit an. Dass sich ans jener Zeit her noch im siebenten
und sechsten Jahrhundert eine grössere Anzahl von Wörteru auf dem
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69
tiiMii Qod dem anderen Sprachgebiete erbtlten heben, aber Bintttohea
4lirigeii Griechen verloren gegangen oder (falle man nr-ionisehe NenbU«
doDgen im Wortsebata annehmen wollte) nicht so denselben gedrungen
lein sollten f erseheint mir nicht denkbar. Die alten nicht ioniichen
Spraehreste, die vir beeitien, sind'anch fiel an dOrftig, ale daia wir
berechtigt wtren, ans dem Fehlen eines Wortes in denselben einen
Sehl 088 80 stehen.
Wenn Uerodiau die Adjcciiva auf <f><7;o,- als «rliegiaisclitt bezeichnet,
su emnahm er die^e MeiuiniK üffeiibar, und vielleicht mit Recht, auü
ihrem öttereii Vorkoiümen bei Ibykos (Ber^k zu fr. 51); sein Zeuji^niss
f>iTi.\ von Holsteu S. 56 mit Grund iu S» ImU genuinuitMi. Man maj^ auch
die Aiiüaiiine gelten lassen, das- xr>uußvtg (btess. 29) iu der Muudart «ier
Himeräer, j(äf>c = Luft (ib. 2«) j^owie ard/j^o^ und a'tfupiur^p (ib 59)
iD der der Rheginer in Gebrauch war: wobei es indessen ganz dahin-
gestellt bleiben muss, ob uud wo diese Wörter noch anderweitig ange-
weadet werden; sie fhr »chaliiidiscbt zu erklären fehlt jede Berechti-
gQDg. In etwas höherem Masse vorhanden ist eine solche hei ßpuaXtxrau,
äs dieses Wort dem »Stesichoros (79) und Ibyicos (6d)€ beigelegt wird;
sber Ibjkos kann das Wort anch ans Stesichoros entnommen haben (dass
die Gedichte des letsteren bei den Westgriechen frtther nnd noch mehr
ia Ansehen standen als bei den Griechen des Mutterlandes nnd des
Ostens, ist einlenchteud) , und schliesslich ist anch Hanpts Erklftmng
(Opasc. l S. dll> nicht ausgeschlossen. Dem »Stesichoros nnd Ibykosc
Verden ferner beigelegt dTEfnoHK »schlaflost (Stes. 78. Ib. 62) nnd x^t^l
aLauenspitzet (Stes. 94. Ib. 62). Ersteres hat Lobeck richtig erklirt
(s. Holsten S. 54 Änm.); fisis ^dpfir^ anlangt so nehme ich auch hier eine
piQm|>e Specialisirunß; der Bedeutung \vu Seiten eines alten Interpreten
ao: Stesicbaros brauchte x^Pl^^^ »Kampi« von einer Wunde oder einem
Jjtosse, der mit der Lanzenspit/c beigebracht wurde, in einem Zusam-
menhang, der auch du' Bedeutung »LaT)zeii5>pitze« zuliess; auch Holsten
S. 41 Anrn ist auf diese Annahme gekomni^^n. Vou mundartlichem Ge-
braocbe ist also in diesen zwei b allen nicht die Kede. Kamen die Wörter
ifl den angegebenen Bedeutungen wirklich an Stellen der beiden Dichter
nrr, so beruhte dies auf Nachahninnp des älteren durch den jtingeren.
äßp/t^ ändet sich bei Stesichoros (37), den ionischen Autoren, auch bei
den £iegikem nicht ionischer Herkanft, bei Sappho, Pindar, bei attischen
Tragikern« Komikern« Prosaikern; nnd dieses Wort soll nach Holsten
von Hanse ans speciell »ionisch« sein; lAsst sich eine wiUkftrlichere fie-
hsnptvng denken? Ein Wort wie «1017/1001^1^ (Stes. 60) konnte, wie anch
Hoisten 8. 70 einrftnmt, von jedem Dichter gebildet werden, der die
splsdie Sprache benntste, wMier er auch stammen mochte. Nicht hin-
niche&d in Betracht gesogen hat Holsten die Möglichkeit, dass Ibykos,
dem eine Menge uns ferloreoer epischer und elegischer Dichtungen vor^
zahireiciiti ionische Wörter aus dieser Quelle entnommen haben kann.
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70
Ghecbisdie LynJcer.
zumal da er eine Zeit lang unter den loiiieru des Ostens gelobt iiaben
soll; diese Annahme ist gestattet bei dfiTtkaxecv (24), äfuA^i (2), xXdoo^
(29), 7tefi^t$ (17), üTpazr^/og (20), fiavia (1): doch ist es auch sehr gut
möglich, dass diese Wörter auch bei Griechen nicht ionischer Zunge in
Gebrauch waren; das Fehlen dieser und anderer Wörter im alteq £pos
Iftsst verschiedenartige hier nicht weiter sn erörternde Erkiftrnngen au.
— Richtig ist die Bemerkung Holstens S. 56 f. (gegen Mucke), daaa
spedell Dorisches im Wortschätze der beiden Dichter nicht nach-
weisbar ist.
8. 18 stellt Holsten das Gesetz auf, »poetas Ghalcidicos in dactylis
bypermetrieis spondenm dactyli loco doq posnisse nisi versa incipiente«.
Die Üegrt^ndung dieses Gesetzes ist mir unverständlich geblieben, ebenso
der I^egiiÜ, den Holsten mit dem Worte » versus« verbindet: denn Stes. 3
hf)iuaxw¥ fAEu äp' (sü mit Kleine) A/i<f:'fif/(/(r^, axourc nk u/xaffBv MeAea-
ypoCt 37 TOidSe ^ft^ X'tficTio]/ Safno/xava xa).hxöiw)>, Ib. 5 FPjp'taXe yXa'j"
xiwu Xaphiuv bdXog findet er mit seinem Gesetze in Einklang. Jeden-
falls ist die Zahl der Fragmente viel m gerin/^, als dass wir derartige
Gesetze aufzustellen in der Lage wären. S. auch unten S. 72.
2. Wegen des eben erwähnten vermeintlichen Gesetzes nimmt
Holsten Versschiuss nach üaauficoag an. — Dass Athenäos an einer an-
deren Stelle aturofieSai: weglflssti kann nichts beweisen, da dieses Wort
für das Gitat unnötig ist
6. Den Diphthong von xXtty&Q erklärt Holsten S. 17 Ar einen
ionismus. Unsere üeberlieferung MXBwäe kann aber nur Umschrift von
xAevag sein (vgl. Röhl Inscr. ant 896. 652a), und dies konnte anch
xJiBwäc bedeuten: xhwoc finden wir bei Alkman. Indessen angenom-
men» Stesiehoros habe in seinen Gedichten xUevag gesprochen und singen
lassen: mttsste man dies notwendig auf seine heimische Mundart zurttck-
ftthren? Ich glaube nicht Holsten selbst nimmt ao, dass die zweisilbige
Form bei Pindar stets xXetvog laute; soll nun diese Form in die Chor-
puesic bloss aus Stesiehoros gekoinineu sein? Mit mindestens dem glei-
chen Rechte kann man .>agen, dass hier die Homerischen Formen dAe-
yeivoQ znozetvÖQ ihttvoi eingewirkt haben. Bei Pindar findet sich ausser
x/£^vog dkeycivog iparetvag auch noSemk' und axursivog. Vgl. ausser-
• dem Curtius Grmidz. der griech. Etym S. 151. Frilsch in Curtius' Stu-
dien 0 S. 116) (Die Form xÄesivoi wird nicht bloss von Grammatikern
angefahrt, sondern findet sich auch in einem Hexameter bei Diog* Laert.
Ii 42.) Smjth Der Diphthong im Griech. S. 62.
Gegen die Behauptung, die Form miyd^ könne bei Stesiehoros
nicht geduldet werden, habe ich mich in diesen Jahresberichten Jahr-
gang 1881 S. 128 ausgesprochen; vgl. auch Theokr. erkl. von Fritzsche
$. Aufl. 8. 808. Holsten S, 17 f. stimmt mir bei.
8, 4. ndt3ac verlangt aus dem angegebenen metrischen Grunde
und wegen der Responsiou mit 7, 2 (nach Blass) Holsten S. 8. Die An-
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Slesieheros. 7 t
nähme ist uicht unwahrscbeinliebt wenn aocb das erster« Argument nicht
in Betnebt kommeD kann.
8^ 6. Der SeUofts des Fragmentes in der Bergkseheo Schreibung
«rachetot Holsten 8. 20 nicht mit Unrecht aus metrischem Grunde ' be»
deoUich. Er will daher Ba^pmtm in Sd^rntQ und nocüt in itoai indem.
Doch ist es nicht wahrscheinlich, dass die ersteren Formen auf Inter-
polation beruhen sollten. Man kann, mit Annahme eines katalektischen
^ritritns am Schlüsse des ersten Verses, lesen:
6 8' ig äXaos eßa Sd^vatm xardaxioi'
ndaat ndtQ Jibc - ^ u. s. w.
I)a«s die Form Sdf^yatm bei Stesichoros ohne Anstoss ist, rftomt auch
Holsteo ein.
ise. Die Formen Twdäpeofs und Twddpsof will Holsten 8. 21 bei-
bebslten« Indem er sie fhr lonismen erklärt. Stesichoros selbst hat aber
jcdeofidls TtߥSapeoe ruvBapw geschrieben^ und dass man sjiAter hierftlr
die Formen mit w einsetzte, kann fbr uns nicht entscheidend sein. 7>i-
Umi bei Ib. 12« womit es sich ebenso verhält, erscheint auch Holsten
(S. 82) bedenklich. — Dass mit Kleine jifoJUiNrayiiva zu schreiben sei,
nigt Schaumberg a. a. 0. S. 618.
29. Bei Alb. steht fiupetva. Diese Corruptel erklärt sich allerdinisrs
leichler aus /xdpaeva als aus fiupptva. Darum (lurfto aber Holsten (S. i'S}
dccb uicht sagen »^fiünacva traditum est«. Die MOglichlvoil, dass /lüp^
pna das richtige i-^t, bleibt, wie Schaumberg hemerkt. bestehen. — Auf
V H bezieht II »Ktt n s 34 mit Wahrscheinliciikeit zwei Bemerkungen
itt El. AI. ö30, 40 und bei flesyrfi, s v. xomu^r^.
84. Aus der Form lAeü^ statt ütÄeüc will Höhten S. lo mit Unrecht
iolgera, das / sei in der Poesie des Stesichoros^ lebendig gewesen; Stesi-
ehoros kann die Form aus Hesiodo^, dem sie gleichfalls beigelegt wird,
d« Metrums wegen entnommen haben. Vgl. dagegen 29, 1 novl d(<fppa¥
imMTt, sowie Ib. l, 4 o? r' ohavß{(^9C'
89. Das auffallende Perfectum ninoüj^a sollen ätoptimv ntfkg an-
gs»endet haben; speciell wird, es aus Stesichoros und Epicharm ange*
Ahn. Da nun der Dialekt von Himera dorische, auf Syrakusaner zu-
rOekgehende Bestandteile enthielt, so war man gewiss berechtigt, n£noa}[a
des siciüschen Doriern zuzuschreiben» und ich verstehe nicht, wie Holsten
8. 84 dies bestreiten kann.
91. Mit Recht bemerkt Scbaumherg, dass es dem Aristophanes-
S^hDliasten, wenn er die Erwähnung eines Vogels bei Stesichoros an-
merkt, auf die Dialektform des Namens nicht ankommen könne, dass
beinf^ fieiü» i kung nln r iUp F'rwähnung des Vogels nr^vikoi}' bei Ste-
sichoros für das nichts bpwHi^c. Der Schoii.n^t citirt dafür ausserdem
Ibjrkos, &üd bei diesem ist jiaviÄtmis fr. 8 ttberlietert.
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7*^ Oriechiich« Lyriker.
I b y k 0 8.
1, 2. Holsten 8. 16 f. belumpt«!, pofU^K sei ittberliefertc und be-
trachtet diese Form als einen lonismns» der nicht aus dem fipoe so er-
klären sei. Die Ueberlleferang lantet aber ßw^ißte^ was sich mit min-
destens dem gleichen Rechte ans /taXlUc wie ans /tj^i/9sc herleiten Itai.
Vgl Schaomberg 8. 618.
1, 4. Wegen seines metrisehen Qesetses will Holsten 8. 18 mit
G. Hermann 6tvaeißBßft^ lesen. Dies ist jedoch falsch, da In ofwff der
Diphthong nicht unursprünglich ist. Vgl. G. Meyer griech. Gramm. § 109
Anm. Somit steht auch dieser Vers dem vermeintlichen Ge^et^e lu ent-
scheidender Weise entgegen.
1, 6. Irrtümlich behauptet Scbanmberg S. 614, die üeberlieferung
BtiUi^oiGcv (SO der allein in Betracht kommende Marciaous) sei »nicht
sichert, weil in P ü L, d. h. m einer wertlosen Abschrift und m tien
Texten des Musurus und Casaubonus, t^akihouatv stehe. Die Kndung
otat ist hier so wenig anzuzweifeln wie in der Cborpoesie des Mutter-
landes: vgl. 8ittl pbilol. Ans. 16 8.403. Die lesbische Kitharodik reicht
allerdings rar Erklärung dieser Erscheinung nicht aus; man muss an-
nelimen, dass in einer firflheren Zeit lesbische Dichter (wohl mit ihrem
Personal) auch auf die Entwickelnng der chorischen Poesie von bedeu-
tendem Einflüsse gewesen sind. HIerflIr besitzen wir anch zwei sehr be-
stimmte und bemerkenswerte Zeugnisse, nämlich die Worte des Archi*
lochos fr. 76 obrbQ i^dp^ütv TtpoQ üabkhv Aiffßtov irai^ova und die
Nachricht von den Dithyramben-Aufflihrungen des Arion an Korinth*
1, 10. Mucket Erkllrnng von noMH» wird von H<^ten 8. 23
• mit Recht zurückgewiesen.
B, 1. Die Form ykauximv nimmt Hoisten S. 17 gegen Mucke in
Schutz. Das Metrum beweist allerdings nichts, und undenkbar ist es
nicht, dass Ibykos mit den Formen auf äv und iujv gewechselt hat; aber
die letzteren wird er dann, bei dem nicht epichorischeii Charakter seiner
Poesie, wohl eher mit Rücksicht auf das Epos als mit Rücksicht auf
seine heimatliche Mundart angewendet haben; iiiiiilich urteilt Schaum-
berg S. 613. Richtig ist, was Holsten 46 f. über die Bedeutung von
^Jloüxog bemerkt.
7 und 9* Holsten S. 26 zweifelt, ob mit Bergk iys^n^ und fy^^rt
oder i]f£^j^tTev und i^jl^ zu schreiben sei, zieht aber ersteres vor Vgl.
indessen G. Meyer § 458. In Uebereinstimmnng mit Mucke hält Holsten
die den »Rheginem« beigelegten Formen ^i'kffft und voi^ mit Recht fQr
Analogiebildungen des Ibykos nach den Solischen Formen ffkij/u und
vAi^ (ebenso Bdüingm Bakchyl. 27, 2). Bergks Bemerkungen hierüber
sind durch die Fortschrittte der grammatischen Forschung unbrauchbar
geworden.
10 A. Ebenso wie Mucke nimmt auch Holten S* 28 das über*
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IbykM. AnakreontML
73
Mrtt imi»aMktth¥''Op^ mit Becht in Schnti. Ditt bei Ibjko« ''(J^v
all Nooniuitiv vorkain, itt ms den Worten PrisdnnB nicht sn entnehmen.
PriKian sdireibt Jene Formen auf i^c den »Dorienic sn, Mncke den Dc^
riern SieOiens ood Itnlieos, Holsten, wie es scheint, simmtlieben West»
griechen. Keinesfalls sind sie speciell »chalkidisch«.
19. Die haudschriftliclic üeberlieferung dieses Fragments lautet
iaHk,> zfjoSs$e'jr/ievoc Hkomp: s. Egeuulü Kiitnj. Mus a5 S. 103. Bisher
hielt man irrtümlicher Weise npoSeSey/iivov für überliefert. Es dürfte
«ich nuDmehr mit Bergks Herleitung des Participiums von npoöttxvtfit
em passender Sinn kaum verbinden lassen, so dass auch dieser von
Holsten geltend irpu) achte lonismns wegfällt. Das Compositum nitoni"
lofuu »Torber empfangen« kommt sonst nicht vor, ist aber in der so
lieles H'nguläre enthaltenden Sprache des Ibykos nicht anzuzweifeln.
22. Der alte Erkl&rer des Pindar, auf den Citat des Frag-
Mis snrnckgeht, fand in seiner Vorlage rdSa yrjptzwv oder vielleicht
3»J' imjptr&i^ (Tgl. Hoteten S. 19 Anm. 19). Ob aber Il^kos solbst das
Wort mit 9 nnd nicht vielmehr mit a. geschrieben hat, ist nm so sweifel*
hsftsr, dn AtbenSos sagt to5 dvapirou (/^^»9Tal) IßuxoQ, Holsten
ivfte also nicht 8. 16 An^p^c als einen sicheren lonismns des Ibykos
SBMhen.
66. fXaato statt i^Xdauxo hftit Holsten 8. 19 fhr einen lonismns,
ifil in dem oorropten Vene bei Simon. Amorg. I7 i^Xad/ujv ttberliefert
ht Die Synkope ist aber so nnerbört, das G. Curtins, Verbum 2 S. 300,
fie mit Recht in Zweifel gezogen und die Form dem Homerischen Aorist
iMac au die Seite gestellt iiat. V on einem lonismus kann hierna( Ii keine
Eede sein. Auch abgesehen hiervon imisste es höchst bedci-klich er-
seheinen, eine Singularität dieser Art auf das Ur-louiscüe zurUckzutuhren.
Anakreootea.
Friedrich Hanssen, Anacreonteomm sylloge Palatina recensetdr
et ezplicntiir. (Corporis carminnm Anacreonticomm spedmen.) Leipsig
im. S7 8. 8. (HabiUtaUonsschrift.)
Die Ansgnbe bemht anf einer neuen Vergleidrang des Palatinos.
Sie enthält ausser dem Texte einen dankenswerten kritischen Coramen*
lar, der bis iio. 14 ausführlich, dann kürzer gehalten ist, sowie eine prae-
fuio, in der über die Zusammensetzung <iei Syiioge gehandelt wird. Den
Inhalt derselben hat Hanssen zn einem wesentlichen Teile bereits früher
in seinem Vortrage auf der Karlsruher Philologen - Versammlung (Verh.
i>.284ffl) entvrickelt
Pnnagiotis Tsenos, Tä ^Mw/oi^vraia ylamtxwe ifsraC<lyMi«
^vpfHu T^c Soxtflou awffBtiac dmix^oaty. (Diss. in.) Jena 1984. 42 8. 8*
Der Verfasser bespricht die Wörter und Formen, die «icn Aua
beentea entweder eigentümlich bmd oder sich sonst nur bei späten
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74 6ri«cluMbe Lyriker.
Autoren finden. Die Mängel der Arbeit hebt Schröder, Wochenschr. f.
klasa. Philol. 1885 S. 48 hervor« Vgl. auch SiUler, pbilol. Roadschaa
1686 S. 1609.
Aloysii Alex. Michel angeli ad Anacreontis quac ferimtur
(P)lirj)maxa ^j/itäfißta emoiidatioues. £p. II et III. Bononiae apucL
Mioolaum ZaoichelUam. 1B84. 16 S. 8.
Einige Anmerkimgen aas Miebelangelfs Ausgabe in lateinischer
. Üebwsetsnng.
S i m 0 n i d e ö.
80, 2. nirernt Nauck S. 182.
rixev Rickmano S. 86 f., damit nicht das regierende Sobstantiv swei Epi-
theta habe, der Genetiv keines. Dieses Bedenken scheint mir hier, wo
mu 'A^^poStrac sunächst nnr umschreibende Beselchnung des Eros ist,
nicht durchschlagend. Verfehlt ist die Verteidigung von "Apet SoXofior
Xdv(ft: »haec videtor ohversata esse poetae sententia: dolosus es ex do-
losis natus, sive timendus es eztimendis natost. Und dann: »ttmendus
es, Cupide; nimirum mater paterque timendi«. Als wenn sich die Be-
griffe Solojii^^avoQ und timendus ohne weiteres deckteu.
Bruno Keil, Zu den Simonideischen Euiymedon - Epigrammen.
Hermes, 20. Bd. 1886. 8.841-848.
Epigramm 106 ist nicht nur, wie jetzt anerkannt ist, nicht von
Siuiüiiides, sondern es ist auch nicht dem Ereignisse gleichzeitig. Dies
erM-eist Keil mit Recht durch Vergleichuug des von Kirrhholf Herrn. 17
S. 026 besprochenen Epigramms. - Auch hinsichtlich des K}ugiajii£ii> 142
glaube ich . <lass Keils Annahmn einer späteren Abfassung richtig ist
(ohne indfji^eij seine Ansto m> im einzelnen sämmtlich teilen zu konneu)
. uud dass wir die üohereiustimmung mit dem Epigranün 768 Kaib. auf
ein uns verlorenes genieinsames Vorbild zurückzuführen haben. D^iss
aber, wie Keil meint, der Text des Diodor aus einer Anthologie
ioterpolirt worden sei, halte ich für völlig unwahrscheinlich. Die confuse
Darstellung, welch o Diodor von den hier in Betracht komraeoden Er*
eignissen gibt, direkt aus Ephoros herzuleiten, sind wir iceioeswegs ge-
zwungen: vgl. Bröclcer Aber Diodor S. 83—41. Scheinbar, stimmt
zu dieser Darstellung die Lesart Kimpifi V. 6. Dieselbe kann bereits
in der Quelle Diodors, in Folge von Interpolation, gestanden haben,
ebenso die Lesarten i( ob f V. i und dpa Y. 4. Aus der Quelle Dio-
dors ist das Epigramm, durch eine Anzahl von Mittelgliedern, in die
Anthologie Paiatina gelangt Weitere Entstellungen sind im Diodortexte
V. 2, obSiv und rotothov V. 3, im Texte der Anthologie ndXtfun*
^oo/y V. 2 uud ou6ap.d V. 3. Die Fassung bei Aristides geht in letzter
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75
Line auf eine ?oa der Quelle Dioden Tersehledene und onprOnglicbere
ÜekerliefeniDg des Epigramms tnraciE; fehlerhaft ist Id ihr oor Ix/Ewf«^
T. h Diese Lesart spricht fQr Keils Anaahme, dass der Seholiast des
imttdes deo Text des Epigramms ans Aristi'des entopmmen hat. Wenn
aber der Seholiast an iwei Stellen das Epigramm dem Simooides so-
lelrsiht, so wird dies doch wohl anf eine von Aristides Terschiedene
QoiDe sorttckgeben.
Ulrich TOD Wilamowits-MöUeadorff, Ein altattisches Epi«
iniBiD. Hermes, 20. Bd. 1886. S. 62 70.
Mit Recht cut-i lieidet sich Wilamuwitz (iafOr, dass Ep. 148 woApt
TOD Siroonides iioc h vou ßakchylideB herrühre - Berffks gekünstelter
Ver>iich. die Autorschaft de'i RakchyÜdes zu verteidigen, kann uiclit «e-
jilbgi werden ~, dass wir vielmehr ent^weder. wie schon aud4»re au-
flibmeD, es dem Antigenes beizalegen oder auf den Namen des Urhebers
ni verzichten haben. In der Interpretation der ersten Disticha schliesst
^i«h Wilamowitz der Auffassang Schneidewins an ; auf Grund derselben
se» er das Gedicht in die Zeit zwischM die Schlachten bei Marathon
ud Salifflis. Den steht aber, wie Briock Dissertat. pbilol. Hai. 7
S. 1S9 bemerkt, die Hervorhehnng des Aoleten entgegen, ein Argument,
vdcb« mir von entscheidender Bedeutung sa sein scheint. Mit Recht
Ul daher meiner Meinung nach Brinck ftlr die Abfassungszeit des Epi*
fiMs des Ende des Anften Jahrhunderts, die BlOteieit des jüngeren
I^iAyiiiDbtts. (Aus dem von Wilamowits treffend ijind feinsinnig be-
ipndieoen singulären Charakter des Gedichts Iftsst sich eine Eutschei-
^Itg der Frage , in welchen Teil des fünften Jahrhundert« es gehöre,
MJfct eDlnehmeii.) Dass die AkamauLi^ vuihcr noch nieaial.s einen
>»eg ddvuiijyetraf^en habe, wird nicht uu^geiprocliea; man kann die Deber-
• effronu auch unter der Voraussetzung für richtig halten, dass vm di r
AW^i^'>^l.g (Je- KiJigramniJj eine Reihe von Jahren liiutiiiich die Aka-
'miiH beim dithyrambischen Wettkam})f nicht gliicklic'h gewesen war,
i*« also ein Sieg derselben mit besonders freudigem Nachdruck hervor-
gehoben werden konnte. Dass Schneidewins Auffassung uns näher zu
'^geo scheint, gebe ich zu; aber fQr die Zeitgenossen war ja ein Miss-
^«TstAndoiss in dieser Beziehung ausgeschlossen. Somit Uaite ich die
leberhefening, auch bei spftterer Datirung des Epigramms, fflr möglich.
eisen erheblichen Grad von Wahrscheinlichkeit behftlt fOr mich
*ntidein die Ansicht Heckers und Bergks, wonach vor V. 5 ein Distichon
>«gefillen ist Sowohl das Adjectiv ffo^d^ wie das Substantiv dotM
^ sIs Beseichnung fftr den aus schlichten Borgern bestehenden Männer-
^1 aofiel mir bekannt, unerhört, während tro^ot dotSol als Bezeich*
der Dichter angemessen und Qblich ist: im fttnften Jahrhundert
•wis die imdaxaXot von Dithyramben stets oder in der Regel Dichter.
liat bei der Genauigkeit der Angaben das Fehlen des Archon
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76 Orimdkiaclie Lyriker nod Bukoliker.
immerhin etwas auffallendes. Passender ist es sicherlich, dass die Dio-
nysiadien Hören bei einem eiegeoden als dase sie bei einem darchfaUen-
den Chore auQanchsen. Wer das Epigramm in der tkberliefertea Form
an lesen bekam, mnsste notivendig, da ein Oegensats swiseheo den awei
ersten Sätsen nicht ansgedmckt« das Subjekt das gleiche nnd der Inhalt
nahe verwandt ist, noX^dxt xnnAchst auch noch auf den sweiten Sats be-
liehen; erst nachtrftglieh, mit den Worten V. 6 f., wurde es ihm einiger*
messen klar, was der Dichter mit den swei ersten Distichen eigentlich
sagen wollte. AHe diese Anstösse werden durch die Annahnne einer
LUcke beseitigt; tiber den Sinn der ausgefallenen Worte s. Bergk.
V. 6 billigt Wilaniowiiz mit Recht Meinekes Conjectur roucro\
Heckers thörichter Einfall, der bei Diüg. II 4ü oiwfthnte Koer Amphi-
menes (der gar kein Dichter ge^vo.M ti zu sein braucht) sei mit unserem
Antigenes identisch, hätte f lue ÜerUcksichtiguog und Yerweriung von
Seiten ßergks nicht verdient
7. diof/iau Wiiamowitz, mit Unrecht; s. Brinck S. 131, der sich
mit Kecbt fttr Meineke s Emendation xaBapofc in V. 8 entscheidet. Der
Gesang war vermutlich in dorischer Tonart componirt; Übrigens bereeh*
tigte schon der Umstand, dass der Aulet ein Argiver war, cum Aus-
druck Aatpüitc h aitkots, Dass der Satyrchor des Pratinas seine x^H*^^^
dorisch nennt (was sich entweder auf Phlius oder auf dorische Tonart
besieht), kann nichts beweisen; in diesem AtUecUv braucht ein Gegen-
sats SU der vom Chore bekflmpften Anlosmusik nicht su Hegen.
12. ^weib ixart ^^xav loaT9^pä¥m r* MotaS» Wiiamowits, was
sicherlich vor allen bis jetst gemachten VorschUgen den Vorsug Ycrdient.
PraziUa.
A. Steinberger, Die Oedipussage in der Lyrik. Blfttter f. d.
bayr. Gymnasialschulw. 20. Bd. 1885. S. 294 f.
Mit Praz. fr. 6 « Ath. XIII 608 A HpdStkki vtA 4t6c ^fftv äp-
naa&^vm rhv Xpuaatna» stimmt dem. Protr. 9 obBk yhp oöik ngUdatv
<M(r;jroVT0 oi nap* uiu¥ ^<o/, & fid¥ rtg T>lay 6 8k Xpwthaimt — ipwy-
TSC. Diese Steile des Clemens citirt auch Steinberger. Trotsdem will
er mit Yalckenaer hnb deog bei Ath. in 6ff* OlBhodos Andern und be-
siebt auf Grund hienron die Worte scbol. Eur. Phoen. 66 vtvie 8i
<wv !ht Adw^ dvi^pi^T} unb OVffftoSoQ Brc d^itporepoi rjpußv XptMrhmoo auf
Praxilla. Er glaubt, in der Stelle des Cleraeus könne Oedipus den
Göttern ebenso gut beigerechnet sein wie Herakles, was indessen nicht
zuzugeben ist.
v> k 0 1 i e n.
10, 2. ai faat vaUf¥ Nauck S. ISl, weil slveu nUchtern sei.
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Meiiscbe OichUT Theokhtoa.
77
Fragmeota adespota.
7, 2. ixniT9Teu Naock S. 182.
%. Bcot ftpwto» AtUyxOoi Ttftdoß Naook 8. 171.
IV. Uiettkritos.
Carolus Briuker, De Theocriti vita carminibusque subiiiticiis.
^Diss. inaug.) Rostochii, typis academicis Adieriaiiib. 1884. 77 S. 6.
¥gl. Wochenscbr. f. kiass. Pbilol. 1886 8. 1800-1804.
Christoph Ziegler, Zu Theokritos. Neue Jahrb. f. Phiioi. uud
Pädag. 129. Bd. 1884. S. 540-541. 131. Bd. 1885 S. 192.
Der ersle Artikel enthält Varianten zu deo griechischen »Pro-
IcfOBiena« ans drei Vaiicanischeo HaAdschrifteo. Ueber den tweiten
9. Uten.
C- Härtung, Bemerkungen zu den griechischen Bukolikeru. Erster
Teil : Die strophische Keäpoüäiou. bproltau 1884 uud 1885. 88 und
26 S. 8.
Za ihrem grOssten Teile hat diese Abhandlung referirenden Inhalt,
iadem der YerCuser die Versuche Tersehiedeoer Gelehrten initteiU, stro-
pklKbe Beepottsion in den Gedichten der Bnkoliker naebsuweisen oder
herzostelleo. Seine Benrteilnng dieser Yersnche, in welcher ftbrigens
etwas oeoes von Belang nicht geboten wird, halte ich im gansen für
richtig. Dass bei Thokr. 1 im Liede des Thyrais die Strophen nnprttog«
Hefa denselben Umfang gehabt haben mttssen, kann ich nicht sogeben:
Tgt Xakrg. 1888 1 8. 388. —
Ueber mehrere Stellen des Theokrit ist eingehend gehandelt wor-
den von Vahlen in zwei in Jeder Hinsicht vorzüglichen Abhandlungen,
velche die Pi umien der Bei huer Lectioosverzeicbnisse zu deo öuuiinor-
sraesleru ld84 und 1885 bilden. —
Gbriatoph Ziegler, Za den TheokritosBcholieo. Nene Jahrb. f.
Phil, imd Pid. 181. Bd. 1886. 8. 694 -696.
MitteUaflgen aber die Scholien der Vaticanischen Theokrit- üand-
schriftan.
Konrad Zacher, Der Becher des Ziegenhirten bei TheokritoB.
Nene JahH>. f. Phil, nnd Päd. 129. Bd. 1684. 8. 286—288.
I. Zacher erklilrt den Satz V. 30 f. ä ok xar' ahrhv xoipnw i?.:^
9ÜM£Tcu djakAftfjiiva MpoMowre entsprechend den Worten der von Fritzsche
aageffthrten Nachahmer: lund über sie hinweg windet sich eine Heliz
id. h- Weiaranke) mit goldener Fruclit«; i^naBw V. 82 besieht er an!
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Unechibche Hukoltker.
das Innere der (iela^se, eine AutT;i->iiii^:, die aurfj ich ais die näclist-
liegende bezeiclmete, wenn ich aucii euic andere für wulirbclieiiiiicher
erklärte. En lassen sicli /.war bei Zacber's ErkMrung der Verse einige
Anstösse nicht in Abrede stellen, xar a'ßzov bleibt ancb hiernach ein
sehr undeutlichem Ausdruck, und durch die Anbringung von Epheu, He-
lichrysos und einer fruchttragenden Helix am Rande würde, uaeh der
Bemerkung von GAdecheus (der Hecher des Ziegeohirten bei Tb. S. 17),
»eine UeberbQrduog eDtstehen, die uoschOn a&d dea meist sehr eiafacbeo
vegetabiltscboD- VenieruDgeo der auf uns gekommenea GefAsse wenig
entsprechend sein würde«. Indessen kommt man ohne dergleichen bei
keiner von den vielen Interpretationen der unklaren Schilderung aus,
und es scheint, dass die Schwierigkeiten bei den ftbrigen grosser sind
als bei den Zacherschen; dieselbe dürfte daher wohl für richtig zu
halten sein.
£dm. Hanl er, Textkritiscbe Bemerkungen zu Theokrits ^ap/ta-
xEütpeat. Wiener Studien. 7. Jahrg. 1886. 8. 26—86.
II 4. llauler sncht auszufOhren, dass die Schreibung ouns no&ixec
vor oboir.oh' ixet den Vur/ug verdiene. Seine Gründe sind beachtens-
wert. Das«? inde>sen o?jc)irj>H' Ixet unmöglich sei, hat HauJer nicht nacb-
gewic-i'ii. nnd bedenklich bleibt es immerhin, das sonst nirgendwo vor-
kuuiincndc Tzuomxo) auf Grund einer wenn auch noch ^ leichten Con-
jectur dem Dichter beizulegen.
18. Das überlieferte xdxsxat uimmt Uauler in Scbuts, indem er
der Erklärung des Scholiasten beipflichtet, das Verbum stehe nicht in
seiner eigentlichen Bedeutung {Uqw$€tre\ sondern bedeute butb zou nophc
dvaXiaxeabat^ f^ipM^au fis mag sein, dass diese Ansicht richtig ist.
Nur hfttte Hauier einfach sugestehen sollen, dass der Dichter das Wort
in einer durchaus UDgewOhnlichen Weise anwende, sUU eine betrichtiicbe
Zahl von Stellen beizubringen, die ftr jenen Gebrauch nicht das min*
deste beweisen. Was s. B. die metaphorische Anwendung von r^xs^r^
wie in Y. 29 und 88 hierbei soll, ist mir nicht verständlich.
20. Die ÜeberiieferuDg
TU/fUie sucht Hanter durch die Erklftrung »dir, Abscheuliche, auch dir«
SU verteidigen. Dem widerstrebt mein Sprachgefühl. Ich bezweitle, ob
sich irgendwo eine Stelle rindet, an welcher ein Nomen oder Pronomen
znm Zwecke der Hervorhebung in Verbindung mit einem einfachen
xa/ wiederholt wird , sei es dass das I'runomen dabei iü derselben, sei
es dass es in einer iin itn n Form erschiene.
45. üanler hält mit Fritzsche und Anderen rorrartv für den Accu-
sativ und ergänzt de^^t^. Die Möglichkeit, dass der Dichter so con-
struirt wissen wollte, bestreite ich keioeswegs, wohl aber die Notweadig*
keit dieser Auffassung. Die Verbindung /xvjy/ijjv ej^etv beweist für die-
selbe ebenso viel oder ebenso wenig wie die Verbindung aiptt fu
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Theakritos.
79
fer die entgegengesetzte, und vtv kann aus dem vorhergehenden njv^
lacht ergAim werdeo. Delphis bleibt der Mittelpunkt des Ged«okeo8
bei der eioen Coostroction geoan ebeoso wie bei der anderen. Ich
glaube, dmss bereit« die ersten Leser des Tbeokrit diese Fnge nicht
ait Sicberheit zn entaebeiden Termochten.
60. Haoler tiehl BQchelers Goqfectnr xat vu^ der Gebanerschen
mmtf^ weil sie der Ueberlieferong nfther steht. An xal nise-
fllUt mir oiciit nur die metrische Betonung, sondern es erscheint mir
aach xa£ geradexn unpassend. Hftlt man xo^c fllr richtig — ich bin
wcÄ eotfenit hiervon Qbenengt so sein — , so rnnss man eine YerstUmme-
Iiing uod &isehe Ergänzung des Verses annehmen. (Hier wie anch sonst
weist Hatiler mancherlei zweifellos verkehrte Coujocturen und Intr»rpre-
Litiüüeu mit izut und sorgfältig entwickelten Grundeu zurück, worauf iti
diesem Berichte einzugehen mir nicht nötig erscheint.)
85. Wir haben hier eine doppelte üeberiietei unk' i^akdrta^e im
Texte der Handschriften, k^EadXa^s in den Scholien les cod. Arabrosia-
Dus. Ich Hess, indem ich <S. 325) e^a/dnaie tur möglich erklärte, das
foa Fritzsche aufgenommene i^eadka^e im Texte stehen; aber mit Hecht
«eist H auler nach, dass i^«ulai»cs den Vorsug verdieae. Vgl. auch
Jäbng. 1883 S. 284.
162. Kach Gaisford steht im cod. Vat. 88 Aaßoooa statt des /m*
$0vaa oder fta^oiaa der anderen Handschriften. Jenes ist zwar nur eine
CoiyeGtttr, aber eine sehr einleuchtende, weshalb Fritssche ^aßoioa wohl
wux Recht In den Text gesetzt hat Hierfllr erklArt sich auch Nanck
0 S- 181. (Ich Tergass, In der Neobeorbeitang von Fritssche^s Aas*
gäbe katßoSaa als Coiüectnr so beseleboen.)
▼ 186 f. Abrens wies diese beiden Verse (also 186—140) dem
MütBOo m. Er berief sich dabei aof ein junges Scholion im cod. Vat. 918
ifi bei Alirens), welches ohne Antoritftt ist (die scbolla Arabrosiana geben
die zwei Verse dem Koroatas). Nach Ziegler Jahrb. 1886 S. 1^2 werden
sie «iem Murson auch im cod. Urb. 140 (16 bei Ahreus) ^ueiieiit Falsch
bleibt dies daiiirn doch.
XII. Mit Kecht tilgt Vahleu Prooem 1885 8. 9 die lulerpuuctiou
am ^( Uiisse von V. 1, so dass der zweite Satz mit rftirjj beginnt. Eben-
da^^elbst wird die GoubtrucUou voo V. 8f. grüudlicb und sweifellos richtig
erörtert.
XIV 2 f. Vahlen erteilt daselbst S. 4tf. mit Meineke die Worte a;^-
ipopufg dem Thyoniciios und das folgende ^povio^ dem Aeschines, so dass
letzterer der Besuchende ist. Die Gründe, welche Vahlen gegen die an-
dere Verteilung der Worte vorbringt, sind zwar nicht. völlig zwingend;
doch rtume ich gerne ein, dass die von ihm empfohlene nnd sehr hflbsch
erklirte Teitesconstitnirung den Vorzag verdient.
lOl Dass meiner Erklärung dieser Worte das Fehleb des Dativs
0m£ bei näan^ kBiku^ «adk itatpdv nicht in zwingender Weise entgegen-
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80
Griechische Bakoliker.
steht, rftnmt Yahlen daselbst S. 7 ein - mir scheint diese selbBUer*
stÄiidliche Ergänzung sich aufs ungezwungenste zu ergeben — , macht
aber ein anderes dagegen geltend : »Hill. — qui qmd urbaüitaleßi quan«
*' dam diccndi, quae minus dicit quam sentit, agnoscit in priore (sententia),
refragatur altera, quae similem urbaaiutem non habet; quam ob rem
uon aliquantulum acer aed uimis es acer, omnia volens tibi
ad libitum cedere dici oportuit«. Damit scheint mir an den leichten
Conversationston der Stelle ein zu peinlicher Massstab augelegt. Kanu
denn im Deutschen in ähnlicher Situation und in entsprechendem Tone
sa einem über alles widrige in heftigen Zorn geratenden jungen Mea-
sehen ein Kamerad nicht sagen: »du bist ein bischen hitzig, mein lieber
Freund, und willst, dess alles nach deinem Kopie gebe«? Waram sollte
dies im Griechischen unmöglich sein? — Vahlen selneneito trennt die
Worte ämt^f — mo^u vom yorfaergebenden nnd Yerbindet sie unter
einander mit der Erklärong »aegre vehemens est qai omnia yolt aient
opportonitas fertc Diese Oonstmction scheint mir nicht statthaft: vor
allem darom nicht, weil ich glaube, dass dieser griechische Sati — ein
A<yectiT und' ein Partidpinm ohne Verbum neben einandergestellt, beide
ohne Artikel, von denen das Participium Snbject, das AdlJectiy PriUiieat
sein soll — ftlr den antiken Leser ebenso nnyerständlieh gewesen wäre,
wie er es, ohne Zuziehung von Yahlens Erklärung, [Qr den moderueu
ist. Unpassend ist hierbei HsÄiui>: es kann der Rat erteilt werden, dass
man sich in eine jede von den Umständen herbeigeführte Lage, uuch in
eine unangenehme, schicke, aber nicht, dass man eine jede wUusche.
Auch an der Bedeutung von (Kyr^q. »aegre« nehme ich Anstoss.
57 iitv statt /xäw empfahl Cobet Mnemos. 10 (1861) S. 366, ebenso
Yahlen 8. 9: wohl mit Recht
X? 2f. Es ist aus diesen Worten, wie Vehlen 8. 6f. bemerkt,
nicbt au scUiessen, dass Praiinoa die Gorgo erwartet habe.
8. Ungerechtfertigt ist es, was zuerst Meineke gethaa, mit den
Worten rau^' h ndpapog x^voq Soph. Oed. Tyr. 1329 SU Tergleichen:
Vahlen S. 15 Anm.
76. Zieglers Ooigectur äy* wBs xa} riß ßtd^su wird von Yalilen
8. 6 Anm. widerlegt.
89, äfifiBg statt elfiig Nauck S 182.
90. Die Worte naad^svog inhaaae sind nach Nauck UU^erstAnd-
lich. Dies war für die antiken Leser nicht der Fall, wenn ihnen eine
sprichwörtliche Redensart zu Grunde lag, eine Annahme, welche durch
die Ton FVitzsche dtirten Plautns-Verse empfohlen wird. NauelL oonjicirt
181. Es ist wohl, wie es ürtthere Herausgeber gethan, mit schlecli*
teren Handschriften fikv statt des in den besseren stehenden /lAv zu
schreiben: VaUleu S. 9.
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TlMokrito«.
81
J. Vahle 0« Ueber Theokrit's Hiero. Sitzungsber. der Kftn. PmM.
AkKt der Wiss. in Berlin. 1884. 8. 828-842.
Julius BeloQh, Za Theokritos Hieroa. Neue Jahrb. t PhiL und
Päd. 131. Bd. 1885. S. 368—368.
XVI. Yahlen weist in dieser an Wert seinen Proömien gleidisteheih
des Abbandlong in einer Iftr mich Qbenengendeii V^eise nidi, daas die
AMutong des Gedichtes in die Zeit vor der Schlnefat am Iionganos an
wbeo sei. Die Verse 78 ff. bezieht er auf die Reorganisation des syra-
kosaüischen Bürgerheers. Erwägt man die sicilischen und karthagischen
Vtrii^iiuisse jener Zeit, so wird mau freilich nicht umhin kuunen einzu-
räumeo, dass es eine ganz raasslose Schmeichelei des Dichters ist, wenn
er behauptet, durch Hierons Erhebting und Wirksamkeit seien die Kar-
tbiger iD Entsetzen geraten (in der Auffassung von ippfyaacv V. 77 hat
Vahleu gegenüber der z. B. in Rümpels Lexicon stehenden Erklärung
»hgere, horrere armis« unzweifelhaft Recht), und ähnlich ist es zu be-
orteileo, dass er das doch erst »in der Feme winkende Ziel« (Vablen
S. d40) der völligen Vertreibung der Karthager ans der Inseials ein sol-
dtes durch nichts kennseichnet, vielmehr es sofort an die erwähnten Verse
aknapft, als könnte es eine nnmittelbare Folge ?on Hierons neuer Wirk-
«Dkeit sein. Namentlich dieser ietstere Umstand ist es, der Beloeh
Knalamt hat, VaUens Ansats zn bestreiten. Ich glaube indessen nicht»
im ia einem Gedichte von derartigem Zwecke* verüasst ?on einem Dieh-
Ur, der kein Bedenken trägt, der Schwesterehe des Ptolemios die des
Zns an die Seite zn stellen, dergleichen als unmöglich an beseichnen ist
Bdoeh setzt das Gedieht in die Zeit nach dem fiOndnisse Hierons mit
Römern; vgl. dagegen Rannow, Studia Theocr. S. 4.
^ii dieaer Coalruverse iü liahcm ZusammeubLLug steht die Frage,
ob d&s Gedicht auf Hierou früher oder spater ist als das» auf Ptoleraäos.
Uhlen entscheidet sich für die erstere Annahme. Er bemerkt (S. 841 f.):
''*er die Ausführnug über Ptolemäus l'roii^'fbigkeu gegen andere und
iflsbaondere ,L,'Lgeii die Dichter und die Erfolge, die der König damit
enielt (17. lü6— 120), zusammenhält mit den Vorwürfen und Erinnerun-
^tu au die banausische Gewinnsucht, die das Gedicht au üiero füllen,
Hird sich der Anerkenntniss nicht verschliessen, das letzteres, so wie es
ist, nach dem Loblied auf Ptolemäus nicht gedichtet sein konnte, und
Iheokrit vielmehr tu Aegypten und an Ptolemftus genau das gefunden^
nt er in Stcilien vergeblich gesucht, xaletst von Hiero vergebUch ge-
bit hattet. Diese Ai|{mnentation scheint mir nicht übeneugend. Von
WoUthaten, die Theokrit selbst eriUiren, ist im 17. Gedicht keine
Bede; wir wissen nichti welche Erfolge er bei Ptolemios hatte (aus
^•116f. ist hierfür nichts zu entnehmen); waren dieselben sehlecht, so
ktasa die Beobachtungen im Hieron auch später gedichtet sein. (So
«ttb Knaacfc, Wochenschr. t klass. Phil. 1886 S. 458, dessen sonstigen
|ilwifc«fcfct Ar AtawiboMwfaMMiihaft XLVL (IIIS. U 6
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82
Qriecliiflche fiukolikar.
Bemerkimgeu ich freilich nicht ssuzustimoien vermag.) Hier ans lässt
sich also, wie mir scheint, eine Entscheidoog ttber das zeitliche Yer*
hftltuiss der beiden Gedichte nicht gewioaen. *
Auch das kann ich nicht eiorAomen, dass das 16. Gedicht not-
wendig in Syrakos Terfiasst aein mflsse. Die Vene 106 t bedeuten ent»
weder, dasa der Diehter, wenn man ihn rale, sieh aus seinem in Syrakoa
befindlieben Hanse in den Palast Hierons, oder dass er sich aus deijenigen
Stadt, wo er gegenwärtig verweilt, nach Sjrrakns begeben werde. Diese
beiden Anffassnngen mögen gleichberechtigt sein; weshalb die erstere den
Vonng verdienen sollte, kann ich nicht einsehen*
4. Die Handschriften und Ausgaben bieten teils die Schreibung
d^jieQ ok ßpoTo'. (ttof ßporoug ßfioro». dzidujiis.v^ teils d/i/isi Se ßporor ot
3k ßpoTou^ ßp. d. Vahlen S. «24 meint, die erstere Verbinduag sei für
den Vers, die letztere aber »uiisii eilig« f(ir den Ausdruck angemessen
Ich möchte dies niilit bestimmt behaupten, finde vielmehr die genaue
Uebereiustimmuug der beiden iSälze bzo'tQ Beat dsioouTc und ßporou^ ßp^-
rot detotofiev so passend und wirksam, dass ich mich nicht entschliessen
kann, sie aufzugeben. Aach nehme ich an oi de bei der ersten Person
Goq}* einigen Anstoss.
6. Die richtige Ergänzung zu nsrdaaQ ist olxov: Vahlen S. 824f.
10. Die Verschiedenheit des hier gebrauchten Bildes von dem be-
kannten Apophthegma des Simonides setst Vahlen S. 825 f. treffend aas
einander. Gemeinsam bleibt indessen doch, auch nach Vahlen, die eigen-
tflmliche Wendung, dass bei mangelnder Belohnung die Bücherkiste des
Dichters leer bleibe.
18. Die Worte dautnipoi ^ yow xvdfta werden von Vahien S. 826 f.
richtig erklärt. Doch ist der Untersclued swischen seiner AuiE»sung and
der meiuigen, die er bestreitet, sehr gering; denn dass die »anderen wich-
tigeren Dinge«, die dem egoistischen Sprecher naher liegen als die Be-
schäftigung mit Poesie und die Belohnung der Dichter, solche sind, die
sich auf sein eigenes materielles Interesse beziehen, habe ich nur darum
nicht hinzugefügt, weil ich e^ iur belbstverständlich hielt.
21. Mit Recht beseiti^n Vahlen S. 827 den von mir genummeneu
Anstoss durch die Bemerkung, dass Theokrit das Futurum oiaEtai in
der Bedeutung des Wollens augewendet habe. Nur ist nicht zu leugnen,
dass diese Anwendung hier, wo das Futurum i/isu oTemrcu ohSiv iq
seiner eigentlichen Bedeutung durchaus nicht bloss fQr dcA Subject
Zq^ sondern auch l&r die mit den unmittelbar vorhergehenden Worten
abgewiesenen Dichter Gfiltigkeit hat, wo sich also die beiden Bedeutun-
gen nicht hn geringsten decken, nicht besonders angemessen erscheint.
Die von Eflhner 2 8. 148 beigebrachten Anwendungen, auf die sich Vahles
bemft, sind sämmtlich von anderer Art (Vgl. Wien. Stud. 8. 8. 228 f.)
24 ff Mit einleuchtenden Gründen weist Vehlen 8. 827 ff. die Oon*
jecturen ÜmSrn oder ha^panf zurQck. Er schlägt vor, die Ueberliefemng
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TheokrHo«.
88
!■ der Weise za balteo, dass mto nach Y. 34 ein PoncteBi tette ond die
Tene 2S imd 24 oocb zu der den reichen Geithftlsen erteilten Antwort
redine, wflbrend in den folgenden eil gemein gehnltenen SitMn die
Infinitive in impentiTisefaer Anwendnng ständen. Allein Ynhlen telbet
rtnmt ein, das« liierbel zwei Bedenken bleiben: das nach dieier Anf-
teswDg unpassende Si in Y. 25 nnd der Accosati? cnm lofinitiT in Y. 2T.
Wieeo die Infinitive von einem nnansgesprochenen SbT oder zpv abbflngig
sein könnten oder wie der Accusativ cum Infinitiv sich sonst leciitfurti-
gcii »*i.sse, ist üichl einzusehen. Es kommt noch dazu, dass es sehr
feeiisaiD sein würde, wenn als die ovaaig des Reichtums bloss die Be-
fnediguner der persönlichen Wünsche und die Geschenke an Dichter hin-
gestellt wurden. Ich halte es jetzt für das wahrscheiniichste, dass am
Schlüsse von V. 24 sowohl ao:r>iuu wif das Komma, mit der Auffassung
von G Kie^süng und Wttstemann, beizubehalten sind. (Vgl.Wien.St.a.0.)
36 ü. Treffend setzt Vahlen S. 829 auseinander, dass die von Tbeo-
krit gewählte Satzform der — übrigens richtigen - Annahme der Iden-
titat von JxoTTdoat und Kperny^at nicht günstig sei. Theokrit war also
eatweder hierüber nicht ganz im Klaren, oder er behandelte mit stilisti-
schem Zweeke die beiden Namen wie Namen verschiedener Geschlechter;
icBD 8o mnsste sie der hierüber nicht nnterrichtete Leser aniMsen.
39. mtfU^tg kann, noter Annahme einer singoliren, aber der Ana*
logieen nioht entbehrenden Bedeutung von Mtdaaxov^ beibehalten wer-
den: Vahlen a 828.
48f Yahlen S. 829 meint, es bleibe unentschieden, ob Theokrit
in den beiden Versen die llias mit den Kypria verbinden oder leuieres
Gedicht allein habe verstanden wissen wollen. Ich bin indessen über-
zeugt, dass es keinen einzigen Leser des Theokrit {gegeben hat, der nicht
bei den Lykieru und den Prianio-, jhfien auss( )ilit ^.alich an die llias, und
nicht an das damals wenig mehr gelesene ky {»rieche Epos, denken raussle.
Bekanntere Thaten derselben sind, wie wir mit Bestimmtheit sagen dür-
fen, io den Kypria nicht vorgekommen.
57. Das überlieferte mvaaav lässt sich halten: Vahlen S. 880.
72. Blan kann den Vers auch von irdischen Wagen und Rossen
vent^eo: Yahlen S. 881.
96. i» ist nicht zu andern: Yahlen S. 88S. Dass aber wr( die Be-
dcotong »int haben könne, was Yahlen für die Stellen 1, 18 und 7, 188
maammU glaube ich nicht, kann auch nicht zugeben, dass bei Frttssche*s
Aaffmnng üMmfHßc an der letzteren Stelle unpassend sein würde; es ist
ftatnriidi mit Bestehung auf die Menschen gesagt, nicht auf die Cikaden,
die gar keinen Schatten brauchen.
103. Die Verbindung Itxsk^v 'Apsßouaav auv Xaoiat mit der Er-
^DzuDg lixi/Mi^ oder I:xL/.:a- ZU hxuiot findet Vahlen S. 834 unschick-
lich. Hierin kann ich ihm nicht völlig zustimmen. Besser wäre an sich
na&lreitig die Verbiuduug Ig^iuva ai^v Aoulm: aber bei dieser luterpre-
0»
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84
GheciiUciie Bokoliker. AoUiologie.
tatioü des Verses erscheint mir die Wortstelluog allzu uimatüriicti und
das VoraDstellen der kujui vor Hieron nicht aogemesseo.
108. xaXXt{(p<o vjiftt wird ?on Yahlen S. 842 richtig «rklirt,
mit Zurückweisung der yoo mir gegebenen Interpretation.
XVIlt 1* Ueber die angebliche 'ApdretoQ elaßoX^ bandeit VeUen
Ptooem. 1886 S. 16. Vgl. Wochenscbr. t Idnes. Pliil. 1886 & 1801.
4. Fflr TtpoftpiimroQ Mpu» entseheidet sich Tahlen Pr* 1885
8* 16. So gans geringfDgig ist das Zengniss des gaten codex If edicens p«
der äXXatv bietet, nicht; dieselbe Handschrift hat s. B. 4, 18 allein das
richtige statt ^ aufbewahrt. d¥dpmut freilich besser beglaubigt und
nicht unmöglich; aber mit Bedit hat, wie mir scheint, G. Härtung Phä.
84 S. 623 f. bemerkt, dass sich nach dem nachdrücklich an den Anfang
von V. 3 gestellten dvdpojv die Wiederholung derselben Worifurm am
Schlüsse von V. 4 nicht gut mache. Doch ist dies eine Frage des Ge-
schmacks. Für den Sinn uud den Gegensatz ergibt sich kein Unter-
schied; denn zu ä)hov ist die Ergänzung dydfjwy selbstversiändlich.
10. Nach diesem Veibe nimmt Vahlen S. 20 f. den Ausfall eines
Verses au (etwa ruio^ TOnra/vct» xdyuj rtöbzy äp^ofiau ufLWHt), Vgl. itt»
dessen Steig, Wochenschr. f. klass. Phil. lö85 S. 869.
53 ff. Den Bezug, den Droysen in dieser Stelle erkennen wollte,
bestreitet mit Recht Vahlen S. 18 f.; ffir den Gebranch ?an cbLkE wird
Find. Nem. 2, 20 Tcrglichen.
C. Härtung, Theoer. XXVII 14. Piiilol- 43. i5d 1884. S. 296.
Meine Auffassung des Verses wird von Härtung gebilligt.
XXTX 35 ff. Die überlieferte Versfolge wird von Vahlen im Prooe-
mium vor dem Berliner Ind. lecL Winter 1685/86 S. 8 ff. mit Aecht in
Schate genommen*
V. Anthologie.
G. Kaibel, rhilodcmi Gadareusui ei)igranirnalu. Greifawaid 1885.
(Vor dem lad. iect. für da^ Sürnuiersümcätcr.) '11 S. 4.
Eaibels Anmerkungen enthalten wertvolle Beiträge zur jüritik wie
zur Erklärung.
W. Dittenberger, Zur griechischen Anthologie. Hermes 10. Bd.
1864 8. 242-245.
Ueber die Schreibuug von drei Stellen der Anthologie wird in
zweifellos richtiger Weise gehandelt. VII 732, 1 emendirt Dittenberger
KtVT^aia 'Ep^oXa uti, XV 11, I f. (= Ärch. -epi(?r. Mitth. aus Oest. 7
S. 126 Nr. 65) wird geschrieben 'Al^rva'rj nupev tnebg 'AylwxfJ^p'^o^
(im Anschluss hieran wird das Epigramm in den arch.-epigr. Mitth. 7
S. 129 Nr. 66 ergänzt iponöJioQ fth hiM xrk), XVII 822, 1 0ipiuis
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Bericht über die auf die griechischen Bhetoren
und späteren Sophisten bezüglichen, von Anfang
1882 bis Ende 1886 erschienenen Schriften.
Von
Studienlehrer €. Hammer
In MftpfK^-
L Sehriften, die sich aaf die Rhetorik im aUgemeiiieB
bexiehen«
Die Menteodste Encheinimg auf dem Gebiete der rlietoriscbeD
fliadieD Ar diese Jtbre md daher an erster Stelle an neaaen ist
1) R. Volkmaan, die Rhetorik der Qriechen and BOmer in sjr-
atamaliacher Uebenicht 2. Aaflage* Leipaig. Teabner 1886. XIV
■nd 59a 8.
Interessant sowie beleliread uüd erranntornd /ngleiclj ist der Hin-
wei~ Volkmanns, wie er in seinem ersten Versuch einer systematischeD
Darstellung der alten ßhetorik unter dem Titel »Hermagoras und die
Elemente der Bbetorik« gekommen und welchen Schwierigkeiten er da-
hm b^egnet ist Ans der nnaosgesetzten Thfttigkeit auf diesem wenig
aogabftvten, ftlr den NicbtsacbTerständigen trockenen und ängstlich ge>
ariedanen Gebiete erwachs 1872 »die Bhetorik der Gneohen nnd BOmer
itt ayalematischer Uebersicbt dargestellte Dieses treiflicihe, allseitig
«rsefaiite Werk erlebte Jetst seine aweite Anflage. Aach ohne die Be>
tcoemDg des gelehrten Yeifassers, dasa er sa keiner Zeit seit dem
emeo Ersehemen des Baches die Rhetorik veraachUssigt habe, findet
man fast aaf Jeder Seite die verbessernde oder gana nen gestaltende
Hand des Verfassers. Neobearbeitet, meist aof Grund von Vorarbeiten
ii^derer, erscheint die Einleitung über die Definition der Rhetorik und
die Teile der Beredsamkeit, ferner die Statnslehre und die Lehre von
den Stüarteu. Wenn nun Volkmann versichert, er sei nach Kräften be*
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86
Griechische Rhetorik.
mttht gewesen, vor allem die gpschichtlichc Entwicklung der einzelnen
rhetorischen Theorien zu crforscbeo und darzulegen, so weist er damit
selbst auf die Hauptschwficbe hin, die seinem Werke anhaftet Alier-
diDgs tröstet er sich mit Recht damit, die Wahrheit aufrichtig gesacht
so haben, wenn ihm aoch »die DemQUgaog des Irrtoms« zn teil werde.
Er hftngt noch su ftngstlich an der einmal gewonnenen Basis, von Qnin*
tiliaa ans das ganse Gebiet der Rhetorik flbersehen und behandela sa
wollen. Da er doch dabei häufig den Anlauf nimmt, chronologisch die
Entwicklung der Rhetorik oder einselner Teile derselben su verfolgen,
entsteht hie und da Unklarheit der Darstellung, oder es finden sich
auch Wiederholungen. Bei einigen Abschnitten sieht man, dafs neae
ZusÄtze nur äufberlich an die frühere Bearbeitung angereüil sind.
Einzelne Ausstellungen hat Referent sich zu niaciien erlaubt in
seiner Anzeige des Buches Philol. Anz. 1886 S. 185 ff. ; ebenso W. Nitsche
Berliner Philol. Wochenschrift VI. 741 flf. und deutsche Litteraturzeitung
1886 S. 701, vgl. auch K. Schenkl in Zeitschr. f. d. österr. Gymn. 1886
8* 748 f. In allen diesen Besprechungen wird der hohen Bedeutung
von Yolkmanns Rhetorik Ausdruck gegeben, ja die Unmöglichkeit be-
tont, ohne das eingehende Studium derselben die Redner wie altklas-
sischen Schriftsteller Oberhaupt erschöpfend in allen Einzelheiten und
nutabringend zn behandeln.
Davon ist ein Abriss erschienen
2) B. Tolkmann, Rhetorik der Griechen nnd ROmer, in Iwan
HllUer, Handbuch der klassischen Altertumswissenschaft Zweiter Band.
8. 365-489,
worttber Referent ebenfalls bereits Philol. Anz. 1886 8. 192 berichtet
hat Es hat dieser Abriss die guten und schlechten Seiten aller Aus-
sage, dab er in manchen Partien für das Yerstfindois unzureichend ist,
dagegen bequem iftr den liegt, der nach längerer Zeit sich rasch in
einer oder der anderen Partie wieder umsehen will. Ein AnflUiger aber
wird schwerlich, wie Schenkl a. a. 0. meint, aus dem Studium dieses
Kompendiums befriedigenden Nutzen ziehen können.
Volkmann, Zur Oesckichte der griechischen Rhetorik. Verhand-
lungen der 87. Philol. Versammlung su Dessau 8. 282-284,
ist dem Referenten unbekannt geblieben.
8)7/ fjLVTjar) iv zfi ßfjvoptxfj rdiv dp^oitaiy und D. iV. 'Bfmwtoif AU
yofiiroü. £rlanger Diss. 1888. 8^. 41 8.
In der nichts Neues bietenden Einleitung werden die Ansichten der
Alten über die fünf Teile der Beredsamkeit kurz berührt. Den Grund
dafür, da(s das Gedächtnis unter die Teile der Beredsamkeit aufge-
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Griediiache Bhetoiik.
87
lommeo wurde, findet der Verfasser in der Schwierigkeit, vor vielen ans
dem Gedichtnis zu redea. Damit sei auch die Notwendigkeit gagebw
gewesen, tecbnische Yorsehriften fQr die Bildung des Gedächtnisses auf-
ntstelleD. Den Zeitpunkt wagt er nicht m besttnuDen: 'äyaB^ T^*^
G^gen Horgemterot Gonment de arte TeteniBi nmemoniea 1886
{vAi 1806, n. 61), der als den ilteeten Lehrer der Gedlehtniskaost
Hippiis ans Elia annimmt, wird geltend gemacht, dafs in den angew-
fCneD Stellen nur die AnsObong der Kons!» nicht die Erfindang ihm sn-
gesdirieben werde; ob und was er fQr die Ansbildong der Theorie ge-
tbo bsbe, sei unbekaunt; dasselbe f?elte von Theodektes, di»m Zeitge-
Dossea des Aristoteles. Die Tbatsacbe aber, dafb Corniticiu^ über diesen
Pnnkt iiis Einzelne gehende Theorien vorfaml, wird nicht zu erklären
gemocht, und doch mufs sie eine lange, weit /unu kgcliende Üboug vor-
lussetzen. Vom Redner Anüphon erwähnt Longinus Übet. Gr. I. 318 Sp.,
«iifs er über die Gc'Iacljtnisknnst E^esprochen habe. Welcher Rhetor
bekoflelt denn eine Sache, die der Bedner benutzt, ohne selbstgefundene
iiüiaitspnnkte über ihre Aneignung zu geben? Tgl. dagegen 80i^ and
Vflftmann* 669t
In einem wdteren Abschnitto wird die alte Tedmik der Gedacht-
ihkonst beeondera nach Gomifidoa, Cicero nnd Qointilian teils im Ur-
text«^ teils in griechischer Übersetzong mit nengriechischen Wendongen
VfMirt Die wörtlichen Citate nehmen ttberhanpt einen TerhAltnis-
>Ung groben Baum dn nnd sind anch, trots innerer Ymchiedenheit,
«it TOig seibetftadigem ürteü (s. B. äxlo&inspoif U 8. 80) neben ein»
Ute gestellt
4) J. Brzoska, de canone decem oratonim AttieormD qnaestioDes.
Bndan. Diss. 1888. 8^. 104 S.
Lange Zeit galt nach dem Sturze Athens Alexandria als das Cen-
^ aller Bildung, von wo die Kultur der Wissenschaft nach Rom ver-
pflanzt wurde. Daher stand auch die Ansicht fest, dafs der sog. Kanon
zehn Redner dort aufgestellt worden sei. Es ist das Verdienst
Keife r^cheids, mehrfach, bes. im Index schol. Vratislav. 1881/82 auf Per-
gamnm hingewiesen zu haben als den Sitz nnd Ausgangspunkt der
philologischen Studien; in Pergamun wie in ganz Kleinasien seien die
T^riscben Stadien in hohem Flor gestanden j von dort seien Jene Ssthe-
^hchsn Urteile Aber die athenischen Meister ansgegangen, die in der
<ftsa Welt fast kanonisches Ansehen besessen. Dies fftr den Kanon der
<ttiKben Redner zu erweisen, ist die Aufgabe der vorliegenden, ReÜKnr«
i^sid gewidmeten Dissertation.
Die methodisch nnd sorgfältig ausgearbeitete Abhandlung zerftUt In
^oideTeOe: 1) Die Alexandriner haben den Kanon der zehn Redner nicht
•■gestellt; denn voü Aristophanes und Aristarch ist bekannt, dafs sie sich
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88
^iriecbiJicbe Bhetohk.
mit Prosaikern oder doch mit den Rednern nicht beschäftigt haben:
Didymus, der allein nach ihnen in Frage kommeü kann, wie man ihü
HQch als den Urbeber des Kanon bezeichne, hat in seinen Kommentarien
die ältesten Vertreter des Kanoo, d. b. Antiphon, Andokides und Lysias
niebt bebandelt und ttberbaupt grammatiacbe, nicht rbetoriscbe Notizen
gemacht. Ein Bhetor mufs der YeHasser sein. Caeciliiu ans Kalakte
erwilint snant iosdrackUeb die Zebnsalil Doch aueh ihm kann der
Kanon nicht angeschrieben werden, da er Andokides nnd isefaines (?)
yerwerfe. 2) Der jEanon ist in Asien am Ende des zweiten Jahrhno«
derts anfgestellt worden» wo damals eine gesunde Reaktion gegen den
hemcfaenden Aslanismns sich geltend machte nnd eine kritische Sich-
tung nnd Vergleicbnng der als mnstergiltig nachzuahmenden Bedner tih
erst sich Bahn brach. Die Zahl zehn führt Brzoska nicht besonders
überzeugend darauf zurttck, dufs in den asiatischen Städten ZehnmfiDner,
SBxaTtpwToi, ein wechselnder Ausschufs der /3ouA^, mit Eintreibung der
Steuern beauftragt gewesen seien. Es kann noch dazu keine Beweis-
kraft haben, wenn es weiter unten heifst (S 68): oexarrpwTwv munus —
Pergamcnis non fnit ignotnm, si quidei^i plcrneque Asiae urbes regno
Pergameno erant attributae. Die Zehuzabl war eben in politischen wie
sakralen Ämtern in Athen und Rom so gebrftacblicb ; es ist nicht nöUg,
an einem Amt seine Zoflncht an nehmen, das nicht einmal in Pergamnm
vorhanden war.
Von den Pergamenem ging die Verbindong grammatischer (kri-
tl8Gh*ftsthetiBcher) nnd rhetorischer Stadien ans. Eine solche gleichaitige
Terwertnng von Grammatik und Bhetorik setst aber der Kanon der
sehn Redner voraus: also ist er mit aller Wahrscheinlichkeit in Perga-
mnm entstanden. Ebeodort hatte man auch eine Dekas der Maler und
BHdhaner (Quint J. 0. m 10).
In einem Anhange werden die Stellen angefttbrt, in denen Werke
der bildenden Kunst mit der Beredsamkeit, sowie Künstler selbst mit
Rednern verglichen werden. In Pergamum blühten aber unter den
Attaliden die bildenden Kfinste, wie besonderrs die heute noch erhalte-
nen Künstwerke bezeugen. Daraus wird gefolgert, die bei Quintilian
angegebenen Dekaden von Künstlern seien ebenfalls in Pergamum ent-
standen.
Wie man aus dieser Skizze der Arbeit sieht, versteht es der Ver-
fasser, mit sicherem, bedächtigem Schritte sein Ziel sn erreichen, ohne
dafs man gerade das Jahr 125 v. Chr. als Abfassungsieit des Kanon
anaunehmen braucht Im einzelnen Iftliit sich freilich gar manche Be-
hauptung anfechten, wie nberhaupt viel mit wahrscheinlich, aiemlich
sicher u. a. bewiesen werden soll. So wird 8. 28 der Einwand, dafo
(Scero de oralere die Dekas nicht kenne, damit sn entkräften gesucht,
am 91 Chr. sei eben diese Auswahl oder dieser Eompromifs (8- 46)
noch nicht allgemein angenommen gewesen; denn das gilt auch Ar
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Orieehiaehe Rhetorik.
89
SS f. Ckr, Gieero kannte diese Dekas nicht, und de opt. gen. or. 7
■•hit er nnr den Gegensatz der Attlker zu den Asianern (8. iM).
Die eigentflmliche Thatsache, dars Cicero eine andere Auswahl
kr Redner in seinen rhetorischen Schriften empfahl, fährt Hamecker
iB einer ansfkifarllehen Bespredrang der Dissertation (Jahrb. f. Phil. 1984
S 35 ff.) darauf zurück, dafs er die Lehre der Rhodier mit der Theorie
der Rhetorenschulen in Athen verband, nho besonders Demosthenes und
Ilvr^ri^^^"^ vorzopr: seine Gegner auf dem Gebieto der Rhetorik, die an
LvHas festhielten, wurden oder waren zugloi(;h lu.liii^che Freunde Cftsnrs,
die der grofse Mauu in richtiger Jlrkeujitnis der Sachlage fOr seine
Zwecke mifsbrauchte. Waren diese wirklich von solcher lioiifMitiinp?
WanuD hatten sie dann so geringen Erfolg? Ebenso wenig sicher durfte
es geiD, dafs Cicero in der Wertschätzung des Demosthenes als Vor*
UlQfer für Caecüius und Dionysius anzusehen sei. Eine Vergleichung
ibrer Theorien wQrde einiges Licht in die darttber noch herrschende
Dnkelheit bringen k()nnen.
5) L. Wangrtn^, Quaestiones de schdiornm Demosthenioomm fohti-
bn. L: De flarpocratione et Aelio Dionysio Pausaniaque Attidstis.
HsUe. Disa. 1888. d^. 89 8.
Eine eingehende Besprechung dieser Dissertation gehört nidit zum
Berichte fiber griechische Rhetorik. Dean es werden die rhetorischen
Scholien ganz beiseite gelassen und nur die grammatischen Glossen
ntaisacht, die auf Harpokratioa sowie auf Aellus Dionysius und Pau-
«ssiss surOckgehen. Was dem einen oder andern der zidetzt genannten
Attiditen gehOre, wird unentschieden gelassen, es Ist also hier ein Rflck-
tdritt gegen die Versnche von Rindfleisch (de Pausaniae et Aelii Diony-
m leiicis rhetoricis. Regiomont. 1866) zu verzeichnen. Überhaupt scheint
das Thema eine bereits geübte Kraft zu verlangen. Eine Reihe von
Drocklehlern venmzieren den Text
6) C. J. Rockel, De allocutioniv usu, qualis sit apud Thucydidem,
Xenophoutem, oratores Atticos, Dioneni, Aristidem. Königsberger Diss.
lSd4. 8». 58 S.
Eine Untersuchung Uber die Anreden bei den obengenannten Sdirift-
rttttem halt der Verfasser for eben so wichtig wie jene Ober die Figo*
WS. Dabei bespricht er zuerst die Art, dann die Stellung nnd snletzt
Äe Haiihgkeit der Anrede bei den einzelnen Autoren. Das meiste ge-
kört nicht in diesen iiericfif, wenn auch djiranf hingewiesen werden darf,
«lafs 7U wenig die }jaiid-<liiiff liebe Überlieferung beachtet und selbst-
'tiiidige. bej^iiHideie Kritik angelegt wird. — Dio Chrysostonius ahmt im
Gebrauch der Anreden die attischen Redner nach, doch werden sie we-
«isr häufig verwendet. Daraus wird geschlossen, dafs diese Reden an
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GriechiMhe Bhetorik.
Lebhaftigkeit deneo der attischeD Redner nachstünden. ~ Abgesehen
von der gänzlichen Verschiedenheit der Zeit und des Zweckes der Beden
sowie der Individualitftt der eiaielnen Redner, b&tte der VerfasBer sich
nar an das erinoero dfirfeD, was er bei Isokrates gefunden hatte. Obri*
geos sind von ihm ebensowenig alle Reden nntersncht (der aogegebeae
Omnd genflgt nicht), wie von Aristides. Letsterer berfthrt sich, wie der
Verfasser sagt^ nach der Häufigkeit und SteUong der Anreden mehr mit
Demosthenee, in der Form anch mit Isokmtee. Aber schwerlieh wird
daram einer in den Reden dea Aristides die Spar von einem agooisti-
sehen Stil finden; seine Beden sind sorgAltig, ja ängstlich ausgearbeitet,
von einer enntldenden Weitschweifigkeit: lange, schleppende, gleich-
mäfsig gebaute rerioden; er vergleicht sich selbst gerne mit des Iso-
krates fiAoaotfta izsfjt ri^y rtoXncxrju t^iy. Es ist mit dieser fleifsigpii Zu«
saiumenstellung eine brauchbare Vorarbeit zur Untersuchung der DikUün
dieses Khetors geliefert; doch hätten alle Anrufungen, auch die an die
Gotter angefahrt werden sollen.
7) H. Liers, Zur Geschichte der rhetorischen Ideenlehre. Jahr*
bücher für Philologie 1885. S. 677 ff.
Während fast allgemein, so noch bei Volkmann, Rhetorik der
Griechen nnd Römer, dem Hermogenes die selbständige Aus- und Um-
bildung der StUlehre zugeschrieben wurde, seigt Liers die Abhängigkeit
des jungen Bhetors von den Theorien seiner Vorgänger. Es ist das ein
guter Anfong snr Wttrdignng des nach Ansicht des Beferenten ftber-
schätzten Hermogenes. Freilich mnfs sich da einer dw^ den Wust
der zahlreichen Kommentarien zu den einzelnen Schriften des jungen
Vielsehreibers dnreharbeiten: viel Mflhe, aber anch ebenso grofoer Lohn
fflr die Geschichte der Redner und Rhetoren Uberhaupt.
8) F. Alt Inger, De rhetorids in orationes Thueydideas scholiis.
Programme Gymnaaii Guilielmi Monacensis 1886. 8^. 66 8.
Der Verfasser setzte sich die dankenswerte Aufgabe, die rheto-
rischen Scholien zu den Reden bei Thllk>Jlde^ /usammeuzustelleu und
nach bestimmten Go^n Iiispunkten zu ordnen. Zu diesem Behufe ver-
glirb er' von Neuem mit erj^iebigem P>fülge cod. Moiiac. 430 (August. F),
der ältere und verständigere Überreste der Thätigkeit der Kommenta-
toren enthalte. Zuerst untersucht er die Inhaltsangaben, dann die Be«
merknngen über die Gattung und den Status der Reden. Die Titel-
(Inhalts ) Angaben fahrt er auf den Rhetor Numenius zurttck, der nach
Saidas imoBdnts rwv 0ouMu3täifu xcH Aj^utaßwmQ verfafst habe. Doch
um diese Vermutung wahrscheinlich zu machen, hätte vor allem die
Gleichartigheit der hieher hezttgliehen Scholien gezeigt werden mOssen,
vgl. 8. 25 : 'nunc demum planius credo cognoscere possamus, ear scholia
Dem. et Thuc tarn arcte inter se cohaereant*. An sich sind die An*
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GriMhiwIie BlMiortn.
91
giken n knapp, als dafo lidi daraus Schlofo aehen liefse, siinial
derartiges sieb am Raade gar vieler Handsebrifiten findet Tbnkydidee,
als der ilteste ood bedeotendste Vertreter des erbabeneo Stils, war ja
cfai BaopttiuBiDelplati flir Rbetoren und ibre Sebnlttbangen. — Daran
Nblie&t sieb eine AnfsSblung der Notisen ftber Einleitnngeo , Beweise
und den Scblufs. Einen verbältnismftrsig grofsen Umfang baben die
Scbolieo über die Beweisformen iS. 29 — 63), obwohl sie über das vierte
Buch nicht hioausreicben Die nicht an Obermafsiger Klarheit leidenden
Aogabeu der Scholien werden durch (gelehrte Citate besonders aus Her-
Bogeses and dessen KommeotAloreo zweckmäfsig erläutert«
9) G. Rai bei, Diooysios von Ualikarnafs und die Sopbistik. Her-
mes XX. 497- 513.
10) E. Robde, Die asianiscbe Rhetorik und die zweite Sopbistik.
Rhein. Museum N. F. XUIL 170 ff.
Naeb Kaibel steht Dionysias mit seinen atticistiseben Bestrebungen
m esgsten Znsabnienbange mit der sweiten Sopbistik, die von Perga-
■m ansgeht. Er ist der Vennittler der alten (Isokrates) nnd der
MMTsn atticistiscbeD Sopbistik; letstere bat mit dar astaniscben Manier
nkta gemein, sondern schliefst sich eng an die alte Sopbistik an, die
Plate bekämpfto imd die kokrates weiter ausgebildet uud verknüpft zu
babea glaubte.
Wie unrichtig diese Annahme ist , zeigt Rohdn siegesbewutst in
im oben citierten Aufsatze: denn die 2^Iciniinf^ der zweiten Sophistik
war die, dafs eigentliche Bildung lediglich die rhetorisch-formale Schu-
loog des Xö^ro^ gew&bre'; sie war also nur aogewaudtc Rhetorik, die
alten Sophisten aber waren ' Lehrer alles Wissens \ Die Asianer w o 11 1 on
die AUiker nacbabmen, so Hegesias (Cic. Brut. 286), mischten aber
Schwulst nnd Ziererei, unechte Begeisterung und hobles Pathos, spielten
wk Tropen and Figuren aller Art; die Diktion war bald hart nnd sor-
badt, bald bewegte sie sieb in gleiebfftrmigea Rbytbaien. Diese Manier
plsBite sieb fort in die lotste Zeit der rOmiscben Republik (Hortensias)
«d noeb mebr in die der Kaiser (Beispiele beim Rbetor Seneca), wo
die Bbetorensebulen ganz unter dem Banne des asiaoiscben Pathos stan-
hä. Dasselbe Gepräge tragen aber die Vertreter der zweiten Sopbi-
stik an sich nach der Schilderung des Philostratus V. 8. Wenn schon
k Rom die atticistischeu Bestrebungen keinen Boden fanden, so änderte
iich in Asien um so weniger der Geschmack auf rednerischem Gebiete,
^ diese Manier in dem Charakter der I{*Mini r wie der Zuhörer begrün-
war. Der einzige Aristides, dessen erhaltene Reden die entgegen-
gesetzte Ricbtung nach dem Muster des Isokrates verfolgen, fand keinen
Anklang; nur die Techniker, die einer strengeren altklassischen Richtung
Migten, bewanderten ihn. Mit Unrecht verwirft aber Robde jedes
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Qriecbiiche Bhetoroi*
Verdienst, jeden Einflufs einer pergamenischen atticistischen RichtuDg
auf Rom, der Eioflafs sei eine fable convenae. Man braucht sich nicht
an ' Grttndernamen' zu hängen, van doch an glauben, dads die politischen
BerOhmngspunkte swischen Pergamom und Rom zu zahlreich und ao
enge waren, dafs die Börner sich auch den kOnstlerisohen nnd wishd-
acbaftlicfaen Kreisen der Perganener nicht entdehen konnten. Die In
Pergamnm herrschende Temitteinde Bichtnng der Rhetorik, ans deren
Bestrebungen der Kanon besonders der attischen Redner hervorging,
wnrde besonders von den Stoikern gepflegt. Als der bedentoidste ist
Krates aus Maltos zu nennen (Suet. de grammat 2). Wenn man den
Eiiiüufs des damals politisch bedeutenden Pergamum in litterarischen
Dingen leugnet, mufs man ihn übeiiiaupt absprechen.
11) F. Striller, De Stoicomm stndils ihetorids. Breslaner phüoL
Abbandinngen I. 8. 1886. 61 8.
Die Untersucbnng über dir Verdienste der Stoiker um die Ent-
wicklung der Rhetorik beschäftigt sich zuerst mit bestimmten Namen,
sodann mit der Stoa im allgemeinen. Erwähnt werden Zeno, dann
Eleanthes und Chrysippus, sowie Posidonius. Eingehend untersucht der
Verfasser die Frage nach des Hermagoras Definition der Rhetorik. Er
widerlegt anerst die Ansieht Hameckers, Piderits nnd Yolkmanni als
unrichtig oder nnsuIflngUcb, dann sucht er nach den Angaben des Angii-
stinus (Halm, Bhel. lat. min. 187 — 161) die Definition des Hermagoras
SU gewinnen; doch ist bei der BQckttberaetsnng rerum et personaram
Gondido nicht beachtet; vgl. den Abschnitt über thesis § 6. Überhanpt
scheint die ganse Frage zu wenig klar efdrtert. Ebenso wenig kann
Beferent in der Definition von thesis und bypothesis, wie sie bei Augusti-
nus 1. c. und Cicero de invent. I. 6. 8 sich findet, eine tiefgehende Ver-
schiedenheit wahrnehmen, bei Augustinus werden nur praktische Fälle
(quaestiones actiouis als Beispiele angegeben, bei Cicero hier nur rein
theoretische (quaestiones cognitionia); vgl. August. § 6: quod in thesi |)or-
spectio Sit alicuius rei qualis sit. Dafs bei Cicero MiTsverstandnisse
unterlaufen, ^o]\ nnd kann nidit geleugnet werden; was er gegeu Her-
magoras vorbringt f rührt nicht von ihm, sondern von seinen Lehrern
oder seiner Vorlage her, wie denn tlberbaupt eine selbständige Tbfttig-
keit Ciceros auf dem Gebiete der Rhetorik trots scheinbaror Polemik
kaum irgendwo sich nachweisen läfst. — Daran reihen sich die Teile der Be-
redsamkeit, soweit die Stoiker solche anstellten oder anerkannten. Was
hiebei Qher das aUrnfthliche Anwachsen der technischen Yorschriftea
gesagt wird, ist dnrchweg schar&innig, wenn auch nicht immer ttbenen-
gend; es hätte wohl der Verfasser gut daran gethan, wenn er im gan-
zen Verlaufe sehaer sonst grftndlicben Untersuchung den historischen Ge-
sichtspunkt festgehalten hätte. Der Gmnd ihr die Anordnung des
Stoffes ist nicht immer ersichtlich und öfter begegnet man der Formel:
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GriMhiadie Miotorra und spiter« Sophiiiaa.
98
nd leTertamir ^ Ober die atoiache Theorio des Beweises wird sn
fttdi btiiweggegtogen; vielieicht hfttte s. B. eine geDue Seheidtiiig der
Yendiriftaiit die Cicero in seinen Topica giebt, einiges Lieht Terbreiten
ktaneo; TgL aadi Wellies, de foniibns Oieeronis Topicomm.
Referent halte (Demetrins Ttspl kpiir^yth/s 9. 89 f.) fermntet, Cicero
or. § 74 gebranehe das Wort dXXrjyopta mit einer gewissen Vorsicht, da
es Docli nicht lange aufgenommen worden sei. Diese Annahme findet
Striiier t'ur uicixi biicbhultig ^imu prorsus lucic). Wu.a er aber dagegcu
vorbringt, ist mehr spitztiüdig als richtig. Cicero (d h. seine Quelle)
hat das Wort bei Aristoteles nicht gefunden, wohl aber den Begriif;
d^er sagt er: nomine recte, geuere melius ille f Ai i^i<iteles(, qui ista
omnia tralatioiies vocat. Und wenn bei Demetrius das Wort äujjouia
mebiiach vorkommt, so folgt daraus noch lange nicht, dufs es für Cicero
ein längst bekannter rhetorischer Terminus war. Aus ad Att. II. 20,
we aut dem Ausdruck gespielt wird, ersieht mau gar nichts: posthac si
erant mihi piora ad te scribenda, äi^yopkm obsonrabo.
12) F. Blafs, Über die Verwertung der bei den Illieioreii sich
fiodeudeu Citale aus Demostbenes. Kbeiu. Mus. N. F. Bd. 612
bla 624.
Es wird an mehreren treffenden Beispielen gezeigt, ob nnd was
aas den Citaten der Bhetoren fbr die Kritik des Demosthenes sich ge-
winnen Iftfst. Der ' Tielstudierte' Hermogenes bringt die Stellen nicht
mehr (wahrscheinlich von Anfang an nicht, wie Referent meint) unver-
fälscht; übrigens seien auch dessen Handschriften noch nicht genügend
verglichen. Referent kann aus eigener Erfahrung darin nur beistimmen;
doch variieren auch bei Apsiues zu Dem. Lept. init, die Hau il^<•h^iften
♦ ▼gl. die Ausgabe von Bake S. 50), ns.pt ahro^j timict sich ullerdmgii
cirgends. Mehr Vertrauen schenkt Blafs der Rhetorik des Aristides;
mit welchem Rechte, da er aofser Phil. III. der weniger guten Über-
üeüeriing folgt (Spengel, Khet. Gr. praef. XX), ist hier nicht zu er-
örtern. Am Schlüsse warnt Blafs jeden vor kühnem Wagea, 'wenn er
gleich überzeugt sein sollte, dafs vielleicht ein Procent. ja stellenweise
fünf Procent der somit von ihm im Text belassenen Wörter nie von
0easoeth6nes geschrieben seien.'
II. Rketoren und spätere SophiBten.
DioDysius von Halikaruass.
12) L. Sad^e, Zu Dionysius Yon HalücamaTs. Jahrb. f&r Philol.
m. Bd. (1888) S. 4idf.
Eine Reihe ansprechender Konjekturen zu den rhetorischen Schrif-
tefi des iJiuii>aiua, die bckauntlich immer uuuü eiues lieiauigebeis uacli
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Gheohische Blietoren und 8|>fttere äopiusten.
metiiodischeii Gruudsätzeii barreii. Die von Rciske für stark verderbt
gehaltene Periode S. 1097, 1 wird verstäodlich gemacht durch deu ein-
fachen Hinweis, dafs bei Dionysius iv cuq fjusv und iu oTq dd demonstra-
tive Bedeotuog haben und sich eotsprecheo; vgi. Enr. J. T. 474.
13) 0. Hai neck er, Die Träger des isameus Hermagoras. Jahr-
bücher für Philol. 1885. S. 69 ff.
Über die Lebensart und Heimat des Hen&agoras« des vieleitierten
lud vielbekämpften Theoretikers» ist man im ongewisseD. Saidas neimt
einen Philosophen Hermagoras ans Amphipolis, einen Schiller des Per-
saios — nach Diogenes Laert. VH. • am 260 (%r. — nnd einen
Rhetor dieses Namens aus Temnos unter Augustus. Hamecker identi-
ficiert mit jenem Pliilosophen den von Cicero oft geiiaunten Rhetor, der
stoischer Philosoph und stoif^cher Khetor gewesen sei ; sema Lebcüszeit,
d. h. seine axf/j^ glaubt er ganz beliebig innertialb der Grenzen von
150 bi^ *20o oder 220 v. Chr. annehmen* zu kouneu. Zwar fafst Volk-
mann, Khet. d. Gr. u. R.* S. ll* Cicero de inv. I. 9. 12 zu eng, wenn
er daraus zeigen will, dafs der ältere Hermagoras kein Philosoph ge-
wesen ist Denn Philosophie (Dialektik) uud Khetorik liei'sen sich da-
mals gar nicht von einander trennen. Aber wer sagt denn, dafe die
Theorie des Hermagoras ganz den Stoikern entlehnt war? Wenn auch
auf Plut. Pomp. 42 {HoaetSiovioi 3k xai rr^v dxpoaatv dviyfßail^zv,
ic^i» in* adrou npög ' Epfiaf^tpa» xh^ pi^ropa vspk r^c K€S6koo ^^r^*
ctatQ dvnDo^dyttiNic) kein entscheidendes Gewicht gelegt werden soU, so
seigt doch die Stelle, mag man mit Piderit sie von einer Polemik gegen
eine Ansicht des bekannten Hermagoras verstehen oder mit Harnecker
"Efjfiayofjstov schreiben, jedenfalls soviel, dafs die Theorie der Stoiker
von der des Hermagoras verschieden war. So helfst es anch bei Sopa--
tros (Walz, Rhet. Gr. V. 16): ot 8k Irwtxol dvzttnpotpov rfj StaUxrexg
twri^v xaÄohoci> (nach AribtoL Khet. mit ), ol 6s Tzef/t ' Efjjiayopav duva/xiu
rdu €u Xiyetv r« 7:oAtrixä OrjTrjfxara. Was ferner diesen letzteren Be-
griff anlangt, so bestreitet Harnpcker, dafs Hermagoras unter Crj-rr^^a.
TtoXtrtxov die Thesen uu^i Hypottit MH behanaeU hatic, höchslous in dem
Sinne, wie sie das landläufige rhetorische Allgenjembewufstsein (!) er-
kannt uud aufgefafst hatte'. Es ist nun aber eine wohl unbestrittene
Thatsacbe, dafs Aur. Augustinus (Halm, Rhet. lat. min. 137 ff.) die Theorie
des Hermagoras wiedergiebt. Dort heifst es S. 189: omnia quaecnnque
hninsmodi sunt, nt ea nescire pndori sit» et quae vei ignorantes, quasi
sciamus tarnen, cum simnlatione prae nobis ferimns, qnotiesconqne in
dubitationem vocantnr, efficinnt civilem qnaestionem; nnd weiter: dno
snnt primi et qnasi generales civtlinm modi qnaestionum, qoornm alter
thesis, alter hypothesis vocatnr; nnd spftter nimmt er sogar des Herma*
goras Definition von Thesis nnd Hypothesis gegen die Angriffe derer,
welche das eine vwwerlen, in Sehnte. Ebensowenig ist es eine ansge-
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6ri«ohiscke Bhelona und spitere Sophitten.
95
machte Sache, dafia, wie Harnecker sagt, Hermagoras lange ?or Cicero
gelebt habea mfksse. Schon die Lebhaftiglceit der Polemik gegen ihn,
wie sie Cicero nach seiner Quelle nnd anch Platareh andeutet, Iflfet ihn
sieht viel Alter erscheinen; vgl. auch Cic. Brot 263, wo die ErkUrnng
foo Jahn-Eberhard nicht befriedigt Also: adfaoc snb iodice Iis est
14) 0. Hoppichler, De Theene Hermogene Aphthonioqoe pro-
gymoasmatum scriptorihos. Wfirsburg. Diss. 1884. 8^. 62 S.
Die bekaüDte Thatsache, dals die Progymnasmen des Theon, Her-
mügeoes und Aphthonius von einander abhängen, bedurft t- einer ^'luud-
licben Untersuchung, um das Verhältnis und die Art der Abhängigkeit
festzustellen. Denn mit Änsnahrae von Hermo^'i ne> ist von den Lebens-
Schicksalen der beiden anderen soviel wie nichts bekannt Fiacldi nimmt
ia seiner Ausgabe des Theon p. XII mit Recht an , Xheon sei älter als
Hemiogenes. Dabei bleibt auch Hoppichler stehen, nur sucht er die
Lebesaseit nfther su bestimmen, indem er ihn einen Jftngeren Zeitga-
aotsen des Theodoms aus Gadara (S. 36) oder des Dionysius von Hali*
kusab (S. 89) nennt Allein so leicht ist die Sache nicht begründet
Deshalb, weil Quintilian sich in mehreren Punkten mit Theon berflhrt,
«int gefolgt, er habe dessen Buch wohl gekannt, aber nicht benutzt,
Mdem nur durch dessen Schüler davon gehört (S. 38) ; wenn er femer
der Statuslehre einen Theon citiert, so ist es mindestens gewagt, des-
i»lb Suidüb Worte: iyfjuya ri^v^jv r.efj; npuyu(xvaafid-LüV zu trennen
tiad 'ix^i^ ~ ^' fJ^rOutxTjV zu setzen und sofort (^uiutilian III. 6. 48:
fecenint alii totidem Status - nt Caecilius et Theon auf den Verfasser
der Progymnasnieii zu beziehen. W(jzu sagt Saidas von dorn Stoiker
Tbeon aus Alexaudna unter August us, er schrieb uzp) zE/ytüv pr^zopixwv
ß-ß^:a y"> Dafs die stoischen Philosophen sich besonders mit Rhetorik
Qfid spcciell der Statuslehre befafsteo, ist keine unbekannte Sache. Eine
strikte Beweisf&hruog ist allerdings in diesen Dingen schwierig, und
niaD ist nicht selten auf Vermutungen angewiesen. Aber eine gewisse
Wahrscheinlichkeit und Begründung erfordern sie doch. So erwfihnt
Saidas von Theon nnd Aphthonius Progymnasmen, nicht aber von Her-
■ogenes. Das komme, meint der Verlasser S. 17, von der Ungenaoig-
kdt des Soidas her; auch seien damals (wann?) die Progymnasmen des
flennogenes durch die des Aphthonius aus den Schulen vollständig ver-
bringt worden (nach Walz vol. I. 4); der Beweis folge später; tonten«,
d.h. 8. 18 heifst es nur, au^ den Wui leii des Suidas könne man schliefsen:
Apbthoni auctoritatem postero tempore in scholis ita praevaluisse, ut
progymnasmata Herniogeuis paulatim ublivioue obruerentur et ex usu
s^bolarnin removeientur, in eorum autem locum substituerentur A. pro-
gjmüüsmata. Nun sagt aber Saidas weiter nichts als A. ao<pia77j^ zypa^
^ tiQ T^v ' Epiinyivofji ri^i^r^u npoyufivdff/iaza. S. 27 und S. 40 wieder-
holt üo^ichler dieselben Behauptungen fast mit denselben Worten ohne
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Griechische fthetareu uaü spätere Sopbiüieii
weitere Beijrtindung. Scholiasten des Hermoii^^enes und andere Rheto-
reD, die jiichL viel älter waren als Suidas uüd dessen «Quellen, kanüteu
von Hermogones Progj'mnasmen. Müssen es aber die ihm jetzt zuge-
schriebenen gewesen seinV Können diese nicht ein Auszug sein, da
Uermogeucs sonst breit schreibt? Doch gesetzt den Fall, dadurch lasse
sich das Stillschweigen des Saidas erklären : warum hat dasselbe Schick-
sal siebt Theon gehabt, da doch dieser durch Uermogenes anfser Ge-
braach gesetzt worden sein soll?
Der Verfasser giebt als Gnud Ar dessen Yerdrftngnng durch Her^
mogenes (8. 40) an, diese Progymnasmen seien Ar Lehrer, nicht für
Schiller verfafst gewesen und daher unsweifelhaft seltener abgeschrieben
worden, und dann sei das Buch sn nmCuigreich geweeen. • - Die Zu*
sainmenknnft des Kaisers M. Aurel mit Hermogenes darf nicht nach
Tarsus verlegt werden (S. 23); die auch von Hoppichler angeführten
Stellen sprechen dagegen: vgl. auch cod. Monac 327 fol. 21a üpoh rÄv
ardazw)^: KTiaideuos dt r/vö/rok Trifjuaj uia^ia, oe im \\(7:a\> (d. h.
üieinasien, provincia Asia) xdxsT -rrudsüuji' roaoÜToy i^aofidaf^f^^ o/^ xcü-
xbv Mdpxo)f (pot~uj\fra n^fM'Eyo)^ -ima tu niSany.aAS.:u\' axousc^ auTOü.
lü eiiieai zv.eileii Teiie wird nach l^'mckhs Vorgang die ^vah^schein-
üche Reihenfolge der in Verwirrung geratenen und verstümmelten Ka-
pitel Theons hergestellt. Die Unordnung habe ein Kmtaltspinsel (inep-
tus sane bomo) augerichtet, indem er (S. 47) nach der von Uermogenes
nnd Aphthonius befolgten Ordnung die Progymnasmeo Theons durch ein-
ander brachte, auch ganze Kapitel wegliefs. Aber Hoppichler hatte
selbst mehrfach mit Recht die Abhftngiglceit der beiden anderen Pro-
gymnasmatiker von Theon betont, und doch sollen beide, oder doch
Hermogenes, da Aphthonius leteteren nur erweiterte, wohl einselne
Teile genau herüber genommen» aber anders aneinander gereiht haben?
Und das habe f&r den selten gewordenen Theon verhgngnisvolle Folgen
gehabt? Diese Vermutung ist an sich unwahrscheinlich und entbehrt
Jeder Begründung. Doch hat sonst dieser Teil der Arbeit die Sache
auch über Finckh hinaus gefördert. Nach alledem ist das letzte Wort
in dieser Frage nucb nicht gesprocheu , LdL man sich nicht, was in
diesem Falle nicht ungereimt wäre, mit der Konstatierung der ihat-
sache begnügen will, dafs die drei Progymnasmatiker Theon, Hermo-
genes und Aphthonius von einander abhängen. Jedenfalls müfstc die
Darstellungsweise des Hermogenes in dii;^t r Schrift mit seinen anderen
Werken verglichen und mUiäteu besonders seine Scholia&ten durchforscht
werden.
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Oriedüflche Ebeioroa und apAtere Soptuilep,
87
Demetrius.
1$) G. Hammer, Demetrius r.£p\ tpiir^whiS' Programm ?on Lands-
list 1883. 8*. 7S S. Vgl. Steinberger, W. f. klass. Pbü. II, 98f.
Unter dem Nameo dee Demetrine von Phaleroo ist eiDe Abhaod*
lug tber dea drittsD Teil der Beredsamkeit a«f uns gekommen , die
«eder dem Inhalt nach noch aas Aufseren Grttaden von einem der Ute-
Hea Peripatetiker herrahren kann. Man hat ddi dethalh mit der Ad*
aahme geboUeo, die Schrift stamme ans der Zeit der Aatoniae her oder
m aaeh dem Phalereer interpoliert aad vmgearbeltel worden; andere
fcrzweifeln an der Köglicfakeit der Lösung der Frage, da die Schrift
Lihoe Anfang und Schlafs Oberliefert sei In diesem Programm wird
gezeigt, dafs die Schrift nichts weiter sei als eine Kompilation aus Ari-
stoteles Rbet. III niit Zusätzen von Theoplnust, Archidcmus u. a. Als
Abiä-sungszeit ergiebt sich nach den im Texte vuikouiinenden Notizen
dl? End^ des zweiten Jahrhunderts v. Chr. Als Ort der Abfassung wird
AlexaBdrien vermutet und als Verfasser jener Demetrius, der bei Dio-
geoes Ton Laerte an achter Stelle zwischen einem Demetrius aus der
ZA des zweiten Ptolem&us und einem Demetrius aus der Zeit des Augu>
Jim ang^brt wird. Bei einer neueo Prafang der Sache hat sich aber
mk den AasfhhmngeD Brzoska's^ de canone decem oratorom Atticorom,
«mehea, da£i die Schrift in Pergamvm entstanden sein müsse; denn im
iweiteo Jahrhundert erhob sich dort neben einer lebhaften fiethiltiguag
der bildenden Künste eine gesnode Reaktioo gegen deti Asianismus;
die Sdiriftateller wurden istbetisch- kritisch behandelt; die zahlreichen
Teigleicfae der Redeknnst mit Werkes der bildenden Kunst stimmen mit
den sonstigen Nacbricbten Aber die wissenschaftliche und kftnstlerische
Tbätigkeit der Pergamener flberein; damit erklärt sich auch die wohl
^p^ttiscb zu uelimende Notiz über die Gebete der ägyptischen Priester
2a den Göttern (§21).
In einem Anhange werden kritische Bemerkungen zum Texte anf
grood cjner Neuverglei< lumg der malsirehendei) Ilandschrifi Par. 1741
iaec XT beigefügt. Über die Art der Ül>erliefürung in dieser Iland-
schrift verbreitet sich U. Schenk!, Wiener Studien iV S. 55 ff. in dem
vsprfinglicben Texte kommen nämlich von einer anderen« ziemlich gleich-
illerigen Hand Ergänzungen auf leer gelassenem Baume, sowie Nachträge
m fiaode and Korrekturen ftber der Zeile vor. Schenk! nun betrach-
te! alle diese Ergänzungen, mögen sie auch Richtiges enthalten, als
freie Erfindungen des Korrektors. Dagegen wird an einigen Beispielen
geseigt, dafs einselne Ergänzungen unmöglich Konjekturen sein können,
da£i somit die Lttcken nach der Vorlage, die der erste Schreiber nicht
hatte enträtseln können, von einem Kundigeren ausgeftlUt wurden; vor*
flchtiger mQsse man bei den Randbemerkungen sein, die übrigens dem
lahiMkttkU IBr AllcnbiuuwiMudwft XLVL (UM. U 7
1--
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98
Griechische ühetoreo und sp&tere Sophiit«!!.
Verfasser von einer anderen Hand horzurühreu scheinen. Fast dieselbe
Wahroebmuag machte A. Römer bei der EoliatioD der Aristotelischen
Rhetorik, die bekanoilich am besten in diesem Codex enthalten ist: Ui-
brarias, postquam oodieem enarraTit, peracto labore tternm libmm smun
ad archetypi fidem exegit et ea» qoae iacnria omiserat, vel in margine
Tel rapra lineam snpplevit et menda aperta et calaini lapsos oorrezit
(AriBtotelis An Bhetoriea 1865 Ptaet VI).
16) ünter dem Titel: De locia nonnollie apnd Graeeos epistolantiii
seriptores, Mnemosyne X (1882) & 42, ergAatt Oobet bei Demetrius
8. 812. 22 Sp. (Herefaer, epistoiographi Qraeci S. 14): 6 YwufiUfX&Ym¥
od intüro^c in Moo^rt Jbcxcv, dJiXk ^/ov^c vielletobt onadtig :
Menander.
17) C. Bursian, Der Kiietor Mcuandros und seine Schrifteu.
Althandl. der philus. -pliilol. Khi^-c der K. bayer. Aiiad. der WisS-
16. (45.) Bd. (lft«2l 3. Abt. 15a S. 4»
Ree. von Wilamowitz in der Deutsclien Litt. -Zeitung i8H?, S. 408,
von Blafs im Litt. Centralblait lööä S. 27 und von Voikmauu in der
Phiiol. Kundschan 1884 S. 648 ff.
Vom Bhetor Menandros haben wir io der Sammlong der Rhetores
Graeci von Walz toI. IX. sowie ?on Spengel ?oL IIL swet Traktate der
epideiktisehen Beredsamkeit, Aber deren Zosammengehörigkeit und Aator-
Schaft die Meinungen aaseinander gehen. In der Einleitung bespricht
der leider inzwi^jchen der Wisseiiscbaft allzu früh entrisbcne Verfasser,
um von einer sicheren Basis auszugehen, dii' handschriftliche Überliefe-
rung. Alb Grundlage zur Textgestaltung niiuiiit er den auch sonst inter-
essanten codex Par. 1741 S. XL, im zweiten Traktat auch Par. 1874
S. XIII., die er beide selbst verglich. Interpoliert und daher nicht zu
berücksichtigen scheinen ihm zwei cod. Medic. plut. LXXXI. 8 saec. XV.
und LVl. 1 saec. XIV. Da aber diese eine andere Reihenfolge der Ki^
pitel sowie hie und da einen vollständigeren Text bieten, nirgends aber
bisher der Sachverhalt genau konstatiert ist, so mnfs trotz der ßehaap*
tnng ßnrsians die Frage besonders fiber die letztere Handschrift ala
eine offene erachtet werden.
Der Verfasser des ersten Traktates unter dem Titel der Hand*
Bcbrilten M^vd^dpou pijTopo^ ihveMwv SicL^pe^eg imSstxnxaMf Uber
Ikvt^Um und ttber m geschrieben ov, nach Bursian von derselben
Hand?) war, wie der Heransgeber annimmt, Menandros ans Laodicea
am Lykos in der Zeit nach Diokletian, d. h. im vierten Jahrhundert
n. Chr. Das rütselhafte leveHXtwv sei ein Verderbnis aus j'eve^Xiaxojv^
der bubbkripuou eines einzelnen Abschnittes. Aber an sich schon ist
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Grieclkisdie Bhetor» und ipitora Sophirtta.
99
es Büwabrscheinlich , däb tos der üntenehiift eines einzelnen Kapitels
OBS Anfeehnft des Ganzen geworden Ist Näher der Wehrbeit kam
Mboa TalsBiitB (WsIm prol XV), der an den Bhefior Genetblios sor Zeit
te GsUienns dachte. Ursprünglich wird es MtvdißSpoü fi^vopoc tnä /k-
«liflKP geheiCseo haben, d. b. von den beiden folgenden Traktaten, die
Wide dasselbe Tbeoia, aber in versebiedener Aolbssnng bebandeln,
itsinit der eine von Genetblios, der andere fon Menandros ab. Denn,
sie Bursian hervorhebt, der zweite Traktat kann oieht von demselben
Verfasser sein. Die Citate fuhren bis in die zweite Hälfte des dritten
ditüfiiunderts n. Chr. herab. Aber er glaubt nar soviel ermitteln zu
können, dafs der Verfasser aus Troas stamme; denn es werde öfter auf
AJeimdria in Troas als die Heimat des Autors durch ^/leTc rjfurtfioQ
liiBgewiesen. Doch liegt eine andere Mündlichkeit näher; denn die Be-
idireiboog der Gcg:eijd ist zu obertiächiich , auch hie und da unrichtig.
dafiB sie von einem Ürtsangehörigen sein könnte. Deshalb küoüte
eltr der Adreeaat dorther gebürtig sein, der Verfasser aber in der Ge*
|«Bi sich nur vorttbergebend aofgebaiten haben, wie auch Nitsche (s. o.)
■BVSISt»
Nach diesen Erörterungen folgt der Text der beiden Traktate nach
beiden Pariaer Handschriften. Leider wird in der cweiten Schrift
IIB der Anordming der Kapitel bei Spengel abgewichen, als ob die be*
lebte Beihcnfolge aoch nnaofechtbar wäre. Beferent ist in der Lage,
tie Kollation seibat kontrollieren sn können, da er vor Bnrsian snm
enceD Traktat cod. Far. 1741 vollständig nnd som sweiten cod Par.
1874 teilweise verglichen hat. Abgesehen von Kleinigkeiten, die auch
&bsicliüich nicht iiotiert sein können, wie S. 33*2. 18 dvffüj\^, ;13G. 2 iijrae,
11 \h/.:a:o:Q, 12 drotiefiTrrtxot^ 18 fh'/TfJißeiw, 348, 9 ok tu and tismoEiTat
u. a.. hjjI- die Genauigkeit und Surglalt, wie nicht anders zu erwarten
»ÄT, gerühmt wpr«1en. Ebenso ist durch ( ino Aij/.ahl evidenter oder doch
ktttachender Hoiyekturen der Text vielfach verbessert
18) W. Nitsche, Der Rhetor Menandros und die Scholien zu
I>eniosthenes. Berlin 1883. Pro^nanini. 2fi S. 4®.
Bec in der Philol. Rundschau 1884 S. 647 f. von R. Yoikmano.
Hatte Bnrsian den ersten Traktat dem Menandros zugeteilt nnd
den sveiteD ilmi abgesprochen, so kommt Nitsche zn dem umgekehrten
firgsbnis. Qeoetblios ans Petra unter dem Kaiser Aurelian sei der ?er-
bsBer der ersterea Schrift, von Menandros, seinem etwas jüngeren Zeit»
fSBossen, rObre ans der Zeit 278 n. Chr. die zwidte her; von ihm stamme
loch fast der gesamte Umfang der Demostheniscben Scholien. Die Be-
nwrkungen Bursians Ober die Verschiedenheit des wissenschaftlichen Go-
iialtes sowie dei Sprachgebrauchs in beiden Schriften werden vervoll-
^tiadigt; die Übereinstimmung des zweiten Traktates mit der Diktion
m deu Scholien zu Demostheues wird konstatiert.
r
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100
Gnedlucbe iUietorea und spitere Sophist««.
Nitsche urteilt einseitig, worin or ihn einen Vielschreiber nennt;
es i'^t za bedauern, dafs er den Beweis aus Raummaogel nicht antritt.
Richtiger ist die Ansicht Banians S. 24 f. Der historische NaehweiB ist
mehr intaressant als fiberzengend, da er zu viel zu erklären sacht and
den Thatsachen Gewalt anthot Unsicher bleibt die Abfsssangsieit der
«nlen Sebrift, der des Geaethlios. Der eine Aasweg ist oifen, dab der
Aator io seinen histoiisehen Notisen wie schon bei Thessalonike S98.
10 Sp. (Nitsche 8. 8) irrt; denn Referent fallt ihn nicht für so Icennt»
nisreich wie der Verfasser. Die Reihenfolge der Kapitel bei Menandros,
wie sie Nitsche aofitellt, weicht fon der Borsians bedentend ab. Die
Anordnung ist einleuchtender, aber ein abschliersendes Urteil lAfst sich
erst bilden, wenn das gauze handschriftliche Material vorliegt. Nitsche
ist jedoch von der Richtigkeit seiner Anordnung Uberzeugt, 'dafs,
wenn wirklich noch Teile der Schrift gefunden werden sollten, sie bloss
eingereiht zu werden brauchen*. Zahlreiche, meist gelungene Vorschl&ge
zur Verbessenmg des Textes finden sich S. 4—7 sowie S. 20C
Aelius Aristidaa*
19) A. Haas, Quibas fontlbns Aelios Aristides in componenda
declamatione, quae inscribitur rtpug lIXfiTotm irnkp twv Terrdpufv^ usus
Sit Greifswalder Diss. 1884. 8^. 97 S.
Bekanntlich ist diese Rede des Aristides gegen Piatos Gorgias
gerichtet and dient zor Verteidigung des Perihles, Kimon, Miltiades
and Tbenustoklee. Dabei benntst er eine Menge von Belegstellen aas
allen möglichen Schriftstellern teils mit, teils ohne Naraensangabe. Von
diesen Stellen sind manche wörtlich in der Dissertation angef&hrt, an-
dere werden nur citiort. Zu bedauern ist, dafs der Verfasser keine
Schlüsse aus der Art der Quellenbenntzuug tles Khetors, über seine
Stellung zu dicstn gezogen hat Auch einige Bemerkungen über den
Wert dieser zu ausführlich angegebenen Stellen für die Kritik und Kr-
klärung der angezogenen Schriftsteller wären dankenswert gewesen. So
aber ist die Arbeit nur eine Sanunlung dos Materials, Um den Cha-
rakter und die Gelehrsamkeit sowie die Arbeitsweise des Aristides in
rhetorischen Dingen richtig beurteilen zu können, wftre die Untersochung
dieser einen Rede nicht genügend. Dazu ist eine zusammenfassende
Dorchforschung wenigstens der s&mtlicben platonischen Reden {ntpl ^f-
Tofi.^ uphg Kasthiam neben itnkp rstxipm^) nnerläfslicb*
20) Bernays, Die Reden des Aristides gegen PUtton. Gesaounelte
AnfiBfttse 2 S. 362-804,
ist dem üeteieoteo nicht zu Gesicht gekommen.
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GncdÜMbe fibHaren nod tp&Mre SophifteB.
101
21) A. Schwarz, Die Kritik der Götterreden des Aelias Aristi-
4m. ZeitBcbr. f. teterr. ejmoMieD 1886 a 826 - 882.
Bii<torlii Ansgibe geoflgt den beotigen Anforderongen der Wtesen-
lebift Biebt mcbr, so gut ancb die Angaben der Quellen nach Jebbs Vor-
Kttg Nt Die von Fdnter erwartete ist noch nidit erBebfenen. Daher
fSl ikb Sebwars einstweilen mit der Bebandlnng einzelner nnzweifel-
lift verderbten Stelleu beguilgeu. Dazu bcmitzte er eiuc bisher noch
anvergücheue Handschrift der Wiener Hofbibliotlick, ohne sie jedoch zu
beschreiben. Er giebt nur an, dafs sie nicht werüos sei, da sie vicl-
iMh mit T übereinstimme. Die wcniecn an^f^fohrtcn Stellen f^enügcn
allerdings uicht. um die Behauptung zu erweisen. Die zahlreichen Kon-
jektareo ktonen wobl nur aeiten Anaproch auf Wahrscheinlichkeit er-
libeD.
22) A. Schwarz, Zur Kritik der Sniymareden und der Rede
'ääJia yEim»haxhc des AeUas Aristides. Wiener Stadien VUI (1888)
&n-9i.
Als mafsgebender Behelf dienten die zwei bisher noch unverglicbe-
Mo Wiener Handschriften nr. Uli (a) und 326 {ß). a enthält 34 Kcden,
•iic rfaetorischeu Schriften und Proiegomeua. Die Handschrift steht in
--iiiiendem Zusammenhang mit Laur. LX. S {i\ vgl. oben!), ihi aher
icmgieru Bei den Götterreden läfst sich eine bestimmte Vorlage für
<i'e Änderungen schwerlich angeben, dagegen ist es bei den Snjyrua-
redeo oniweifelhafty dafe die Änderungen einem d ahnlichen Codex ent-
Bomneo sind ; dies wird im einzelnen nachgewiesen. — /9 enthält 16 Re-
äiB des Aristides. Charakteristisch ist die Übereinstimmung mit J (at
Bim die eine nach der anderen korrigiert?); densnfolge sind aß Yer-
mhe der besten T J.
Es folgt eine Reibe von nicbt immer e?identen Vorscbiagea in
dm Smyrnareden (nr. 16. 41, 20, 21 and 22).
Aich in der Rede '4mM ywtBlmx&Q stimmt a mit F oad ß mit
1 Ancb hier sucht Schwarz durch kritische Vorschläge den Text sa
fotessem.
Longinas.
28) H« Hersel, Qna in eitandis sciiptorom ei poetanim loeis
Meter libelli nepk t^wtc nsos sit ratione. Berlin 1884. Dies. 8^. 70 8.
Ree; Toa Brambs in der N. Pbilol. Rondseban 1888 8. lOOf.
Mit besonnenem Urteile und richtiger Methode untersucht der
Verfasser die Citate des Pseudolonpimis ; die meisten sind ungenau,
^iHkürlich ^le-taltol udcr es werdrn auch melirnre Stellen vermengt.
I^ÄTaQ^ folgt der gerint!C Nutzen, den diese Citato für die Ki'itik der
Reffenden Autoren haben. Wenn aber Hersel meint, diese nach der
Mutigen Ansieht Terkehrte Methode rtihre davon her» daCs der Bbetor
Htts Schriften einem Kenner der Klassiker schicke, so sollte man eigent«
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Ghecbiscbe Bbetoren und 8p4tere Soplu9ten.
lieh dann das umgekehrte Vcrfahrea erwarten (S. 67). Der Grund scheint
aber ein anderer zu sein. Bei fast allen Schriftstellern des Altertums,
besonders aber bei den Rhetoren. selbst bei Aristoteles (A. Römer, Die
Horoercitate und die homerischen Fragen des Aristoteles 1884) findet
sich diese Daive Willkür imd Ungebundenbeil im OitieroD wie ia der
Benatsnog der Yorgftnger, was auch BehliefBlieli (8. 68) der Verteiar
andeutet Viele Yerftaderangen im Wortlaute fanden dch sicberlleli schon
in den Bflebern, ans denen Psendolonginns schöpfte, mochten sie Lehr-
bücher seiner Jugendzeit sein oder üntersnchnngen flher Tropen und
Figuren n. a. enthalten. Aus dem Gedachtnisse hAtte er keine lange
Proeastellen ?od Herodot u. a. anführen könuen.
In den sentebtiac controversae werden folgende beachtenswerte
neue Vorschläge gemacht. Ovid. her. V 68 comas st. genas, VII. 170
nunc eiecta levem, Aeschyl. £um. 92 iwofxov st. ix vöfiwv, Piut. de cap.
ex inim. util. VII aol TTfiorrovrwv st. ffuvovTatv.
24) In den Jahrbuchern für Philologie 1886 8. 535 538 macht
Hersel einen Vorschlag zu dem verzweifelten Sapphocitat S. 26, 7 Jahn
(268, 20 Spengel): näv rö qiofidTtov irreTTrov (Bergk), 7va xa} (tu ^aufftaCotc^
wg bn aÖTo . . dkoytattS^ fpovst, £& ist xu befürchten, dafs an den
vorhandenen Konjekturen nur eine neue hinzugekommen ist
26) G. 6. Gebet, De locis nonnullis apud Longinnm n^pl
Unemosyne X (1882) S. 819—328.
Cobet, der nach der Ausgabe von Weiske 1809 citiert, hält u. a.
zu III. 3 dXiüBdvetv für allein richtig; nur faex Graecuh^rum et sero nati
poetastri schrieben ohn^aivw. Von den ansprechenden Konjekturen
mögen folgende hervorgehoben werden: HI. 4 xa) iwoze TZEp'ffrrdvteg
statt fii^ore, IV. 4 rutu kv roTg BaXdfioiQ napbivmv statt d^baA^oti^ ein
Fehler, den Longinns selbst vorfand (wird dann nicht Longinus selbst
verbessert?), XIV. i [mTwuxf^a:]. so schon bei Spengel, XXIK. 1 ei ^6-
ßara xat ßoug ixwhe xexrf^aBat, XLIV. 8: (?) ßXmeif /Ufdk bM-
pofiffikus (Buhnken) wbßoi tcm I6'f0¥.
26) C. 0. Gobet, (Mnemosyne X [1882] S. 827 und wiederholt
XI, 1883, S. ril), /u Longinus Khet. S. 140 Bake (1. 308. 26 Spengel).
Cobet schlügt vor: ' ooSkv St' aUxi' xat 'o'jok r.Efn kvu^^ xa: iv rou
Jtog rw vew, wohl richtig, da von der Metatbesis gehandelt wird. Doch
hat Bake selbst in seiner citierten Ausgabe 8. 208 Mkv St' äkXo und
xoi hf rou iltoQ TW vew (so auch Cumanudes) emendiert. Ebendort
(X. 827) macht Cobet auf die Übrigens bei fihetoren nicht auffiUlige (Ge-
wohnheit des Longinns aufmerksam, denselben Gedanken zwei- und drei-
mal mit grofsem Wortschwall zu wiederholen.
27) Personeaux, De Tauteur du Trait^ de Sublime nep} tkfooc*
Annales de ia laculte de Bordeaux V. 3. 291— ;J03, ist dem Referenten
nicht zugegangen.
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Griediiache fihetortn nad ip&tere. Sopluat«o lOS
Merodes Atticae.
SB) H. Hals« De Herodis Attlct oritimie tt^ nokniof, Kieler
D188. 1880* 8^. 47 &
Ree. TOfi Yolkmaan in der Philo!. Rnadachan 1888 8. 74fl
Die Bede nep\ nokuh/s wurde biaher f&r uneebt angetefaee. fiafs
mtenuramt es, die Echtheit mit gutes GrOnden so verfechten. Doch
geht er lu weit, wenn er aUe redaerischea TorsQge, die Phüottratos
T. 8. an Berodes rObmt, ia dieser Rede finden will. Dean wenn Jener
la ihm xh noSijTtx^if hervoriieht, so ist im Gegenteil hier der Ton ge-
dAmpft, die Ansdnieksweise schlicht, die Figuren finden sich nicht so
bäafig« wie man von einem Sophisten erwarten sollte. Daneben konnter
tr ireilich als gewandter, viel gefeierier liediier {r^oixcAioraToi prj7opu*p
PbiJostr. V. S. 273. 21 Kayser) pathetisch, hochtrabend, blnmenreich,
kurz sprechen I wie die in ihrer Art besten Sophisten der asianischen
ittsaier.
In emem weiteren Teile wird gezeigt, dafs Larissa in Thessalien
die Stadt sei, deren Interessen die Rede behandle. Als Zeitpunkt der
Bede wird das Jahr 405/4 betrachtet, ebenso wird den Angaben des
Herodea tther die damaligen politischen Verhältnisse historischer Glaube
Wigeoiessen. Die Widersprüche mit den sonst beglaabigten Angaben
seehl der Yerfosser mit freilich onznlftnglichen Grttnden and Wahrschein-
fiehketten an lösen. Hemdes mnfste kein Sophist gewesen sehi, wenn
m sieh getrea an eine bestimmte Vorlage OCritiae ^yranni aliqnod
opns^) gehalten hfttte. Die gewifo historisch interessanten Angaben sind
doch SD unbestimmt, als dafs sieh ein sicheres Urteil bilden lieÜBe. Was
der Redner denn eigentlich ftr einen Zweck verfolgt, tritt nicht klar
herror. Darfiber bat sich der Verfasser zu wenig ausgelassen, wie denn
aberhaupt die Hauptschwäche der Arbeit darin liegt, dafs die rheto-
rische Techniii der Bede, bei einer Deldamation die Hauptsache, nicht
onterBiicht ist.
Den Text der Rede, der den Anfang der Dissertation bildet, hat
der Verfasser vielfach verbessert, doch sind auch gewaltsame, nicht
immer methodische Änderungen mit untergelaufen. So haben S. 7 n. 58
die Handschriften rmg yipooatv ifpdvyj ffvinpopä rh yr^oag, xa} xoTq dpipa-
TßoSQ haa&tiiK. Ffir dies letzte Wort schreibt Hais 1^ yeo-njg^ fhgt aber bei :
seoBiim satis bonnm Reiskii quoqae praebat emendatio, qni addi ynlt
mem f ^pfo»ia. Sollte das handschriftlieh ätaaürapc nicht die Aof-
lOsoDg eines Wiederholuagsseiehens von Sp^potwHff^ d. h. ihr ^ hpfwf/a sein?
A p 8 i n e 8.
29) Cobet schreibt in Mnemosyne X. (1882) S. 828: Bakiu? iu
eiemplo quo utor (es ist Bake's Ausgabe des Apsiues S. 16 gemeint,
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OriMhiiohe Khetoreo und •pfttere Dof^ialeD.
Speiigel Rhet Gr. vol. I. 341. I3) ad ßi4ajf Boa mano «dscripsit: »vao
den Brink npootfudaj^*, BectissiiDe, nt opioor. Es hatte, wie es scheiiit,
Bake vergessen, da6 er selbst das Torgesdilagen bat; vgl. seine Ans*
gäbe des Apsines: Adnotatio in Apsinem 8. 177: ßtdaj^: nibfli est h. 1.,
et fortasse motandnm in 'npootfiidarj. Obiigens findet sieb das Wort bei
Apsines sonst nicbt, der äp/wmt aot Xfytty gern so gebranebt, aoeb fla^
itZetv, S.B. 8. 22, 11 B. (845. 10 Sp.) und 8. 102. 1 B. (998. 8 Sp ),
aacb bpiäSaBm S. 60. 11 B. (270. 19 Sp.)*
H i m e r i u 8.
30) C. Tenber, (Juaestiones Himerianae. Breslao. Diss. 1882.
8^. 46 S.
Der Yerfiuser ootersndit die poetischen wie prosaischen Oitate,
die Himerius ausdrücklich mit Namen auführt, insofern sie sich auefa
bei anderen Schul utelleru tiudeu oder ihm ulleiu verdüiikt werden, end-
lich ~ und das ist das Verdienstlichste, freilich auch Kürzeste der
Arbeit - , welche Stellen sich als dichterische Entlehnungen nachweisen
lassen, olun^ tiafs Himerius oder andere sie als suiclie bezt u imeu. Wenn
aber Teuber den Angaben des Uimerius Glanbeu schenki, so hätte
Rohde und Baumgart, deren beztlgliche Werke Über das Wesen der
zweiten Sophistik er doch kennt, da er sie erwähnt, ihn zur Vorsicht
mahnen kOnnen. Ferner ist darauf nicht geachtet, wie viel wolil in der
8ophistensprache aus Dichtern nnd Prosaikern Gemeingut geworden war,
so dafs man solche Steilen fast spricbwOrUicb bentttste, ohne an die
Quelle SU denken oder sie zu wissen. Damit liebe sieb die These
Stensels, die der Verfssser verwirft, nftmlich dab Himerius den Aristi-
des nicht naebgeabmt habe, wohl vereinigen. Denn dafs Anklinge an
Aristides genug voikommen, hat Wernsdorf und jetst Teuber nacfago*
wiesen; ob die Stellen von ihm wissentlich entlehnt sind, ist au be-
zweifeln.
iu der Tolemik vermifbt mau Schärfe und Bestimmtheit des Urteils.
Jnlianiifl.
31) C. G. Cobet, Ad Julian im. Muemosj^ne X (1882) S. 336,
S. 424—448 uod XI (1883) S. 381 IL
Eine Reihe der geistreiebsten Konjekturen zum Text von Jnlianos*
Deklamationen und Briefen, wie ihn Hertiein, Leipzig, Tenbner 1876
besorgt bat, so wie sonstiger Bemerkungen, die nach den Naebricbtea
anderer Autoren auf den Charakter und die Schreibweise des Apostata
ein Oberraschendes Licht werfen. Ans der besten Handschrift, Voss. 77,
bietet Cobet eine nicht unergiebige Nachlese; mit Recht betx)nt er,
dafs dieser vorzüglichen Quelle p^egenüber alle ii! rigeu iiandschriften
wertlos seien. Weniger evident scheint die Annahme vieler luterpoia-
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GnedüMbe Kbetoreo and spitero Sophiiteo.
ümen zu sein, da eioe breite Ausdrucks weise nichts Aaffallende^ hat.
Daoebea iftUt aadi f&r die nachgeahmten Schriftsteller manches KdriH
lein ab, «o s. B. wenn Jalianus 246. 83 H. imtZu» ik auroitg Mai xtt'
ßt^e» TOfQ fMAidtvrc Imoiafißdyoftgv hat, 80 streicbt Cobet Plat.
Prot S14 kve xak xnfitvj^ aacb Sfta^ w lux^pit^ ^ ntfA noec ftMczotg
Z2) Zia den Briefen des Joliaons legt Gebet Dach der Ausgabe
Herebers, epistolographi Graed, etwa swet Dotsend wie immer ecbarf*
naaiger, aber bie oad da niebt aener Vorschlage vor (Mnemosyne toI.
X: De locis nonnullis apud Graecos epistolarum scriptores S. 52 ff.). So
Ep. S- 463. 21 litiiltHi (Ilerchers Aasgabe besitzt Referent nicht): r.d>^^
o'ßx £iöor£s dXArjXoug ia^v ifilor. coouTSi {Vh. WyttLiibach , unnötig);
S. 4S-i. 17: xae fiayt; aytuv a^oXr^v, at:: Ttrarrcv ot b&oi^ x.ax'Zn luriy
hjym rwjxa thniyoa^^'a rtphg ai: oux dxxtCofieyog {nhx axxi^o/isvr^}»
Heiske); S. 500. 2: w-s/j o j^puabg Int yr^g xpunrüfji&vog: 'tzu y^,^ (Roiske,
Heyler) a. a.; S. 501. 6: ro ijfiäg ourat Stareßeta^at ntpt <re hält Cobet
imni^Murßat f&r recht schlechtes Griechisch statt Staxsiaäat; aber da
iiehrere Handschriften Siare&eTaBat xal diaxclaBai bieten, so haben be-
raita * gute' Griecheo firtthzeitig das gemerkt ond dtaxet(Tßat beige«chrie-
ben: imrtBtiic^at wird wohl aa Jaüanos bAagen bleiben dürfen, wie
Oobet selbst (ibid. 8. 42t an S. S. 7 Hertlein) diaiwipr^¥ nicht sn
iadam wagt
33) S- A. Naber, Epistola critica ad AUardum Piersonum de
Joliano. Mnemosyne vol. XI (1883) S. 387 ff.
In dem launigen Briefe nntersncht Naber die Reihenfolge der
Briefe des Jnlianns, die gar sehr in Verwirrnng geraten ist, und weifs
bei den meisten die wahrscheinliche Ordnung mit guten Orflnden bersa-
steOen. Um die Briefe, deren Abfassongszeit unbestimmt gelassen wird,
eimareibeD, k&nnte rielleicht eine Vergleichuug ihrer Sprache mit den
aas dem Inhalt sicher bestimmbaren Briefen and DeklamaUonen einen
Aühaltspnnkt gewinueii lassen. Daran schlielseu sich Vorschläüje zur
VerbegseruLg des Textes, von denen als besonders überzeugend Lervor-
gehoben werden -oll Kp. 17 zotouTov i'r^npuv statt 7otoüzo\^ arj^ispov, da
TrauiDgesichteu die Kede ist. Glänzend ist auch die Konjektur
S. 87 D (H) r(f}r av ng pähara r.E:aag z^r^ statt Tistat^e/jj, da die Ab-
barzong von häolig mit verwechselt wird.
34) F. Klimek, Coniectanea in Jnlianum et CyrilH Alezandrini
contra illam librog. Diss. maug. Breslau 1883. 8^. 42 S.
35) F. Klimek, Zur Textkritik Julians. Hermes XXL (1886)
& 482 - 487.
Es ist zu bedauern, dafs der Verfasser nicht bei seinem ersten
Vorsatze geblieben ist, das Verhältnis der Handschriften zu untersuchen;
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Oriechiscbe Rhetoren und spätere Sophisten.
vgl. Sentcntiap controversac 1. Denn ob ein Artikel ausgefallen oder zu
streichen ist, \^urdc sich iM^i einer Sichtnnp des Materiales von selbst
ergeben; ob ein An^druck oder ein Satz als Giossem zu lif^iracbtcn sei.
läfst sich nicht mit lästig' oder ' unpassend' abthnn; mrüiodi-chf Kritik
ist nicht immer wahrnefambar. Doch zeigt der Verfasser ein gewisses
kritiBcbes Geschick, so dafs sich trotzdem manche schöne Emendatioa
ergab, so Or. I. 48 C utanep oh (Ilerts) Teva >,6xoc, Or. III. 123 A
dpjjpäkü. Or. VII. 229 B SoU ai Mdipat nXrjatov napouaat ndvra M'
xütBo¥ in naptouam geftodert werden; doch heifst bekaontlich napäSim
wohiD sich begebeo haben uod dort sein; flbrigens sind die Moinn be-
reits anwesend: xaX&jitev räc Mo^q' ^ tä 9k bnipimMn».
Die Cbrysostomns.
36) A. Gasda, Kritische Bemerkungen i\i Dio Chrysoatomus und
Themistins. Leipzig. Fock. 1886. 40. 19 S.
Der Verfasser bietet hier eine Zahl guter und schlechter Kon-
jekturen, wie er selbst sagt, zu den letzten 29 Reden des Dio und den
ersten 13 (12) Reden des Themistius, ohne sie in der Regel näher su
begründen. Wären Spielereien, wie S. 6 ' ouv kann wohl entbehrt wer-
den', S. 9 ' bis auf weiteres an lesen' weggeblieben and daf&r Beobach-
tungen Ober den Sprachgebraach snr Stfltse einer methodischen Textes^
indernng, die man hftofig vermifit, gegeben worden, hfttte die Arbeit an
Braacbbarkeit nicht verloren.
87) A. Sonny, Zur handschriftlichen Überlieferang des Dio Chiy-
BOStomas. Jahrb. f. Philol* 18Q6. S. 96 — 96.
Die beiden Handscbriftenklassen irgäuzen sich, was man am deat-
lichsten an den Lttcken sieht. Die erste Klasse ist verderbter als die
zweite, jedoch zuverlässiger. Näheres wird einer besonderen Abhand-
lung TorbehalLeu. Bis dahin hätte die Wissenschaft warten können.
Chorioins.
88. R. Förster, Achilleus und Polyxena. Zwei unedierte Dekla-
mationen des Choricius. Hermes XVII (1882) S. 193-238.
Cboricius aus Gaza, einer der spätesten Sophisten, Schnlar des
Kirchen Schriftstellers Procopius aus dem sechsten Jahrhundert und Muster
fOr die byzantinischen Deklamatoren, bat etwa zwanzig Deklamationen
and deaU(etc hinterlassen, von denen die meisten noch angedrnckt sind.
Einige Reden gab Boissonade Paris 1846 heraos, ebenso Oraux swei
Deklamationen in der Revae de Phil, ooavelle sörie 1877. DaTs von
eben demselben anfser anderem noch zwei Deklamationen mythologischen
Inhalts in den Handschriften der Madrider Bibliothek vorhanden seien,
deutete Hiarte in seinem Katalog an. Diese hat nun Förster zum ersten-
male veröffentlicht
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GffiMfaiacbe Bhetonn und ipitere Sophiatea.
107
Zaerst erörtert er die Sage von der Polyxena nnd ihrem tragi-
sebeQ Schicksal; dereo letzte Umbildung verlegt er in die alexandrt-
uebe Zeit. Darnach sollte Achill von den Troern des Prieraus Tocb-
ter Polyzena ftr seiDe UnterstfltziiQg erbalteo. Bei der Bermtong itotei^
statu PolydamM den Antrag Achills, Priamne spricht dagegen.
Die Madrider P^ierhandschrift etamoit aas dem Ao&ng des vier-
lehBteD Jahrlmnderts und bietet einen fehlerhaften Text, der noch dara
dndi Blattversetsnng in Verwirrang geraten war. üm so dankenswerter
ist es, dals Förster die sowohl inhaltlicb wie stilistisch Interessanten
Reden in Ycrbesserter Form mit Hervorhebang der aus Homer entlehn-
ten Redensarteu zugänglich gemacht hat.
39) Polak« Ad Choricii declamationes dnas recens editas notnlae.
Hermes XVm (1888) S. 271-288.
Polak macht scharfsinnige Vorschiagp tu «Ipu oben (T^ähntrn De-
klinationen, ohne freilich, wie es scheinen moctite, die Zeit des Schrift-
stellers immer berücksichtigt zu haben. So lautet z. B. S. 278. 8 die
Überlieferung: et fJj rt auvrjSsffav {at ^äfiaCdyss) abrcuis nftoi njv w/xjrv.
Förster will r.p6; in nopcaov äudem, Polak aufi^tev einschiebeo. Doch
sind beide Eonjekioren unnötig, wenn mann bedenkt, dass wv ond dy
hiafig, auch bei gnten Schriftstellern fehlen. Dafs bei Cboricins nicht
allea mnstergiltig ist, sagt Photios in der anch bei Polak (S. 287) an-
gef&hrten Stelle. Über die Bedeutung you npdc mit AccusaüT bei
aad anderen Verben vgl. Krttger 68. 89 A. 2 nnd 7. Am Scblnsse seufst
Polak Ober totam hoc fietarnm causarom et oratioomn geoos aegrnm ac
ntioeom. Ohne diese läftt sich aber die Entwi^nng der Bomanlittera-
tor gar nicht begreifen.
40) B. Förster, Libanii et Choricii fragmenta. M^langes Graux
1884 8. 629-841.
Fragmente zweier Deklamationen des Libanius und einer de-^ Cho-
rieias entdeckte Förster in noch nngedruckten iiouiinentanen des Jo-
hannes Siceliota, genannt Duxopatres, zu üermogenes rtepl ardffzwv und
sapi sitpdaewv. In der einen Deklamation des Libanius wird Alkibiades
wegen Terspottung der Mysterien der Gottlu^igkeit angeklagt. Damit
kitte passend die in Scholia eis ioewv (Waiz Rh. Gr. VI* 468) erwähnte
fuMnj verglichen werden können; in den anderen bisher veröffentlichten
Komaentarien erwfthnt der Rhetor den Libanius nur kurz.
4t) J. Malchin, De Choricii Gazaei veterum Graecorum scripto-
nun aiodiis. Kiel. Biss. 1884. 8^. 64 8.
Boissonade, Graux und zuletzt Förster haben in ihren Ausgaben
ie? CLoricius auf dessen Nachahiuunpen der klassischen Schriftsteller
iu£gewieäen und nicht wenige Stellen dadurch verbessert. Eine brauch-
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108
Griecbiscbe Hbetoren unii «^{»ätere Sophisten.
bare Zusammensteliunp (iioser CitÄtP liefert Malchin. Doch scheint er
bie und da als absichtliche Entiebnuug aufgefafst zu haben, was als Ge-
meingut betrachtet werden kann, z. B. wenn Choricius sagt: attt^pov
iartv drjizfiv kau-ou^^ Dem. Phil. I. 61 alaj^pöv dort ^CMU^<y iautoüc^
zumal da dieses das einzige Gitat aas dieser Rede ist.
Am Scblosse werdeo die Scbiiftsteller, die Choricius benutzte, der
Beihe nach msaamieBgettellt; es ergiebt sich, dafs er mit AosBahme
des Menander» Sophron, Eiiripides, fioloo nv die anob heate Booh
Torbandeneii Autoren gektom hat Doch wire erst aoeb aacliioiraiseii,
wie viel er sekoDdireo Qoellen entBahm; aueh die Methode, wie Qh«^
ricius die Stellen Terwertete» bätte in den etodia Choridi dargelegl wer^
den sollen.
Unter den angehängten Thesen findet sieh eine Kofljektnr m
Sopb. Tracb. 869 xa-njfigc statt di^^^^c, Eor. Hei. 1485 ^äßpo/a für
äßpoxa.
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Bericht über die griechischen Grammatiker.
Yoo
Prof. Dr. P. Ef^enolff
in Maooheim.
Die bedenteDdste Leistung, die für unsein vierten Jahresbericht
10 TerzeichueQ ist uod daher die erste Stelle emaelimeu soll, ist:
Dfonysit Thrads turs grammatica, qnalem exemplaria vetustissima
exhibent, subscriptis discrepantiis et testiiiiuniis, quae in codicibus recen-
tiorjbus scholiis eroteraatis apud alios scriptores interpretem Armeuiura
reperiantnr, edidit Gustav us Uhlipr. Praemissa sunt praeter prole-
gOBiena: Adalbert! Merxii, De versiono Armeniaca dispututio atque
Syrii interpretis lectiones. Subiecta sunt: supplementa artis Dionysianae
TetQsta, iDdices, tabulae photolitiiograpbicae daae. Leipzig, Teuboer, 1884.
C ODd 284 8. gr. 8^.
Dos erste Handbuch der griechisehen Sprachlehre md sngleicb
das Utesle ooddentaliscbe Kompeodiam der Gramnuitik Überhaupt war
bisher in J. Beldtef^s Anecdota Graeca II 829—648 (mit dem kritiscbeo
Apparat ED 1127^1186) und vorher schon in J. A. Fabridus* Biblio*
theca Graeca VII 26—84 bei der Seltenheit dieser Bücher mehr ver^
steckt als ans Licht gezogen. Daher ist es schon deshalb mit grofser
Freude zu begrüfsen, dafs uns Uhlig, heute unstreitig der erste I'fad-
finder auf diesem Gebiete, mit einer neuen separaten Aasgabe des iu-
teressanten Büchleins beschenkt hat, das im hellenischen und römischen
Altertum und im morgen- und alicndlUndischen Mittelalter dem grarn-
matiscbeu Unterricht zugrunde gelegt wurde, sowie in den Lehrbüchern
der griechischen und lateinischen Grammatik der Neuzeit seinen unver-
kennbaren £infia(8 geübt hat und noch übt. Aber auch in anderer Hin-
sicht war eine neue Publikation des Werkchens ein dringendes BedOrC-
Bis. Die Bekker'sehe Ansgabe konnte nimlidi in keiner Weise mehr den
AoJbrdeningen der neueren Wissensehaft genOgeo ans Grflnden, die wir
gWch sehen werden. Ais solche Ansprüche an den zakanftlgen Heiaus*
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110
Griechische Grammatiker.
geber der re^Wj stellte ühlig auf eiüc Anregung J. Classen's hin bereits
auf der Wiesbadener Philologen -Versammlung im Jahre 1877 folgende
auf: i. nicht nur die NeuTergleichiiDg der von Bekker benQtzten Hand-
schriften (Fabncias hatte nar eio oder zwei untergeordnete Maooscripte
aar Yerfttgaog), sondern auch die Aofifindang neuer Codices. 2. IHe
Eniieniag der Lesarten aas den seit den ersten Jahrhunderten unserer
Zeitrechnung entstandenen, bereits edierten oder noch onedierten Scholien,
die Zarttdcffthraog derselben anf ihre Verfasser, sowie die Beetimmnng
der Zeit der ScboHasten nnd die Prüfung des Wertes ihrer Erklftmngen.
8. Die Heranziehung der zahlreichen Citate aus dem Enchiridinin bei
anderen Schriftstellern des Alterturas. 4) Die Nutzbarmachung der zu-
erst von Cirbied im sechsten Bande der »Mtinioires et dissertations sur
les antiquit^s nationales et 6traugt;res, publikes par la goci^t6 des anti-
quaires de France« (S. 1- 93, cf. T— XXVI) veröffentlichten armenischen
Bearbeitung des dionysianischen Schriftchens. Dazu kam später noch
5. die Verwertung der snerst ?om Referenten in ihrer Wichtigkeit für
den Dionystezt erkannten und pnblisierten katechismusartigen Redak-
tionen der Grammatik, der sogenannten Erotemata. Endlich 6. die Be-
nfttzung der erst Tor knrsem dnrch Professor Albert Merz im briti-
schen Mnseum aufgefundenen syrischen Obersetsung des Dionys. Dieser
von ihm selbst gestellten Aufgabe ist nun der Herausgeber in geradesa
mustergiltiger Weise gerecht geworden.
Während Bekker's Recension der rfymj nur aus gans jungen und
interpolierten Quellen flofs, legte Uhlig durch die Zugrundelegung der
beiden Ältesten Haudscliriften, des Mouacensis (Victoriauus) 310 und des
Leidensis (Vossianus) 76 eine voraussichtlich für immer abschliefseude
liarjdschriftliche Grundlage für die Textcskon^titution. Die Münchener
Handschrift, aus dem i». oder 10. Jahrhundeit ^^tauimcnd, enthält auf
sechs Blättern nur Stücke des Dionys (S. 28, 4 — 51, 2 und 79, 2 his
100, 2 Uhlig) sowie einen Teil der dem Schulbuch in älterer und byzan-
tinischer Zeit beigefügten Supplemente. Einen Ersatz für jhre Lücken
bietet das, wie Uhlig aberzeugend nachweist, aus ihr abgeschriebene
Leidener Manuskript aus dem 11. Jahrhundert, das die Grammatik des
Dionys und die Supplemente Tollstäodig bietet Diese beiden Codices
beschreibt Uhlig, nachdem er ?orher schon in der kritisch - exegetischen
Sektion der Philologen^Yersammlung au Trier (s. Verhandlungen S. 16S
bis 169) namentlich die ortbographiscben Eigenttlmlicblceiten derselben
betont hatte, nunmebr in den Prolegomena S. XIV -XXX auf das sorg-
fältigste. Dankenswert sind dabei auch namentlich die Verweisungen auf
die übrigen Handhchriflen, in welchen bich dieselben Abhandlungen wie
im Munacensis und Leidensis tindeu.*) Auf den Leidensis und Moua-
^) Dabei können wir uns freilich hier und da nicht des Zweifels er-
wchren, üb die ideuiMt eine sichere ist. üo ging es uns s. B. mit dem Ab«
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111
eensis bat der Herausgeber deo Text des Grammatikers aufgebaut, aber
lach die übrigen jüncreren und geringeren Handschriften auf das seoanMta
geprQft iiiid ihr Verhältnis zu einander festgestellt. Beroerkensweit ist,
dad Ühlig jeUi deo nach M und L besten Codex Grottaferraleiisis ans
dem 11* oder 18. Jahriiiuidert oicbt mehr wie ftüber ans dem ll^idensis
herleitet
Sdiolienoiasseii nntenchetdet Uhlig drei: I. sosammeohftogeDde:
a) den alten fortlanlniden Kommeotar des Heliodor so §§ 12 — 30;
b) die £2xegese des Helampas-Diomedes sa §§1 — 11 nnd § 20. IL kom-
inlierte: a) die im YaUcanos 14 imd seiner Kopie, dem Uambuigeusis
eotbalteoe ans Melampus-Diomedes, Stepbanus, Porphyrius und Georgias
CiioeruboscQsi) exzerpierte; b) die inj Neapolitanus HD 4 und Marcia-
DOS 4S9 vorhandene, welche Scholien von Heliodor, Melampns-Diomedes
und Stephanns enthält; c) die im Baroccianus 116 behüdlicbe und von
dt in andere Handschriften übergegangene iuterprctation tu § 1—6 der
T£/wr. die größtenteils von Mplampus-Diomcdes herrührt, aber mit Frag-
meoteo von Porphyrius und btephanus zersetzt ist; d) die im Codex
6118 des britiscbea Museoms niedergelegten ErklArongeu von Melam-
pus und Stepbanas zum ganten Dionys, e) Scholien von Melampus und
Stephanas in Goettlings sogenanntem Tbeodosins, sowie so §§ 1 and 2
iss Codex Dannstadinus 2778.*) HI Paraphrasen: a) den von Hilgard
iai Heidelberger Programm von 188a heraasg^benen höchst nnbeden-
laden anonymen Paraphrast, der böebstens durch sein Alter (a oder
9l Jahrhondert) nicht gans unbedeutend ist. b) Die wo möglich noch
iekaiti des Leidenais 208 med. und 214 extr. Jedenfalls ist nach meiner Ab-
icbrilt der Orthographie die Ordnang im HavDiensia gans ▼erscfaiedeii Die
Weile «yiUibv — ,dkd xoö C stehea im Havn. swar auch genau so, aber
viel splter. Aach die Begel Td äls w MfHaßa aojrxpiTizd dt^^yjr^ napa*
Ir^r^t findet sieb an einer ganz anderen Stelle. Eudlieb stimmt auch der
Hchlnfs nicht; denn die Worte: Tel elq luij fiouojreu^ ßaxp^ f wapaJtijif*^
b^iuini ^fnäoMiafii üaAat^ivi^ sind in H. siemJich weit vom Schlüsse
cotfernt.
1) Dean dafs es der Sobulcus nicht sei, ist durch nichts erwiesen, am
allerwenigsten durch die vereinzelte Notiz im Vallicellianns, mag nun meine
Interpretation derselben richtig sein oder nicht: das ändert an der Sachlage
gar nichts. Eben so wenig aber ist von irgend jemand erhärtet, dafs der
Porphyrius mit dem Npuplatoniker nicht identisch sein kann. Ich hoffe also,
daTs eben ra^ch . wie dei Coriesiuä schwaud, der Choeroboscos wieder in
Ittfle itechte treten v^ird
Die>r^ auf gedrucktem und nngedrucktem Material herubcude Ana-
lyse f^cr Koiunif'iit lUircn war bfi dor von Bekker beliebten An der iieraus-
gal' cjie:-er Schi litn im /.weilen Bande der Anecdoia unmöglich Vnll^tflndig
gehen konnte sie nur durch Zurttckgfhen auf dir Handschritten ein tüchtiger
SeböJer ühli<j;-. A Hilgard im Ueiüelbi rger Progiamm dei Jalin s 1880: vergi.
ame Kecenaion m der Philologischen Rundschau 1882 b 4ö4 46:^.
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112
Griecbisdie ünumaatiker.
stnpideren politischei) Verse des Michael Pseiius zu einigen Paragraphen
der Diouysianischeo Grammatik in Boissonade's AG. III 200 — 228. c) Das
XeStxöv zijg ypa^t^ux^g io Bachmamus AG. I 426—460, welches Wörter
ans der rix^ selbst und deu Supplementen dun« sowie aus einigen an-
deren nicht zn anserm Schulbooli gehörigen grammatischen Fragen ef^
Ortert d) Die vom Referenten teilweise edierte imtoft;^ via yp^
lioxtK^Qt <üe sicher von Moschopnlns abhängig ist. Die vom Beferenten
ans Handschriften gesammelten and edierten an die 'cixY^ sich anschlie-
ßenden grammatischen Katechismen sind von Uhlig in sehr schar&in«
niger Weise cur Teitkritik verwandt worden. Ihre Rangfolge bestimmt
er nach ihrem Alter, indem er die ipw-n^fiara Gadiana als die lltesten
beseichnet, sodann die dem (von Uhlig jetzt in die erste Hftlfte des
14. Jahrhundert^) gesetzten) Moschopulus gehörigen, wovon dann die übri-
geü iiielir oder iiiiiKler abhaügig sind.
Die Stellen der Schriftsteller, an welchen die Grammatik des
Dionys wörtlich oder frei beuützt ist, hat Uhlig bei Griechen wie bei
Küujeiii sorgfältigst, wenn auch nicht mit absoluter Vollständiirkeit auf-
gespürt. Namentlich wird die musterhafte Methode, mit welcher er den
Alexandriner auf lateinischem Boden verfolgt, obgleich sie oder viel-
leicht gerade weil sie keine abschliefsenden Resultate zu Tage fördert,
sondern besonders das Verhältnis der Römer unter einander ins Auge
lafst, anregend wirken aar Erforschung der griechiscbeo Quellen der
lateinischen Grammatiker, namentlich des bedeutendsten unter ihneo,
des Prisciaaus.
Die in drei sehr Jungen Handschriften mdir oder minder vollstftndig
enthaltene armenische Bearbeitung unseres BttcUeias aus dem flinften Jahr-
hundert unserer Zeitrechnung, samt der Supplemente, konnte für den Her*
ansgeber nnr den Zweck haben, für jede eimseine Stelle die Lesarten fest-
zustellen, die der Armenier in seinem Exemplar der vorfand. Da zeigt
es sich denn, dafs er nicht blos den Text unserer Gramniatik, sundeni
auch bereits Erklärer derselben benutzte. Die Ermittelung der Les-
arten des arnieuiscben Bearbeiter^ hat ein so gelehrter Kenner des Ar-
menischen wie Prof. Merx übernommen und in einer besonderen Ein-
leitung begründet. Der Armenier hatte ein Exemplar der te^vij vor
sich, welches nicht nur die zwanzig Paragraphen der Grammatik (S. 3
bis 100 Uhlig), sondern auch die schon seit den ältesten Zeiten dem
BOchlein beigegebeneu Supplemente nsfj} npot^dtwv (S. 106—114), r:sp\
Ttodwv (S. 117—119, 8), das Verbalparadigma mit Aosschlufs der Parti-
eipia (8. 125—181) enthielt; er selbst fOgte einen Index grammatischer
termini technict fftr Schfilenswecke hinzu. £r hielt sich sehr sklavisch
an sein griechisches Original, soweit es irgendwie das armenische Idiom
gestattete; ja er that sogar nicht selten seiner Muttersprache Gewalt
auy wie dies auch von den lateinischen Grammatikern bekannt ist Bei-
spielshalber ist ftlr den, der die Art der lateinischen Grammatiker
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IIS
k<»f)!.'». «sphr instruktiv, d ifs lier armenische Bearbeiter, (icsseu hpra« he
ebtuhso weiiig \sie <lio lateinische deu Artikel koimf. den grie> iien
Artjkel genau so \*ie Priscian durch das proiiomen demonstraiivum
wiedf^rgiebt. Alles dies ist jetzt zum ersten Mal durch Prof. Merx ge-
üaaer im £iozeliien nachgewiesen, währeo^ der erste Uerattsgeber Cir*
bied sehr nachlässig vrrftihr.
Auch die syrische Obersetzang, welclie io zwei* sehr alteo von
Prot Herx im* britischen Mosenm aofgefundeoen Handschriften eotr
iiilt«ii ist und oor die §§ 11 - 20 des Dionys bietet, sucht mOgticbst
getreu die griccbiscbe Queile wieder^Qgeben; wo sie vou derselben ab-
veicht, giebt sie dies ansdr&cklich an und motiviert dies ausdrQcklich;
ttch sie bat aufser dem Text der Oramroatilt schon Erklärungen der-
sdbeti benutzt und giebt wie die armenische Bearbeitung vielfiftcb Lea-
trten wieder^ die in unseren griechischen Handschriften nicht mehr vor-
koomen.
An dfn Tt\t der Grammatik schliefst Uhlig die Erweiterungen
aLi, die da- Konipeiiiliuiii seit dei) iüleston Zeiten erfahren hat. Das
älteste Su|i|ilernoüt sind die von Bekktr iu den AG. III 975 — lüGl her-
Jes vielieicht am Ende des vierten und a'm Anfang des fünften Jahr-
Luuderts in Alexandria lohenden Thcodosius. Wie eng diese mit der
Oramtr.atik verbanden waren, zeigt die Thatsachc, dafs sie auch in die
Katechismen übergegangen sind, mit welchen sie Referent aus den be»
'retfeiiden Handschriften abgeschrieben hat. Die iu diesen vorhandene
Form derselben wird seiner Zeit jedenfalls probeweise in corpus gram*
attiooram Graecorum veröffentlicht werden. Bei Uhlig sind die von
Bekker verOttclDtiichten nicht aufgenommen, sie werden aber vou Hil-
gird in B41de neu herausgegeben werden. Dagegen hat Uhlig dem
Dionys beigefügt: 1. Als Ergänzung zu § 3 der ri^v/^ das Kapitel itepi^
i!poawdiw¥ (S. 105--114 Uhlig as 674 --675 in BAO.) von unbestimmtem
Verfosser, sicher aber älter als die armenische Übersetzung. Eine £r-
Uirnng dazu schrieb a) Choeroboscus , den nach Uhligs Meinung (weil
*r eben den Porpliyrius mit dem Neiiplaluniker nicht für identisch hält)
Porphyrius ausschrieb (JJAG. II 675 — 703); b) ein Anonymus (BAG.
II 709 - 720). IJerück^ichtigl ist auch dieses Supplement von den
toö^ryiara, welche es wie die Grammatik selbst iu Fragefurm ge-
bracht haben. 2. Die stoische Detinkion von rs^^vr^ (S. llö — 117
lljlig). 3. 7:£fjt nodw> und ttboi toü r^ovjtxfyj pirpa-j (8. 117 — 124).
'^p'. zooatv kannte schon der Armenier. 4. Die Paradi^'inen der verba
y'fzrat und riSr^ßc^ welche bereits in der armenischen Bearbeitung und
:q der syrischen Übersetzung vorkommen und wie 1—3 auch in den
Ütesten Handschriften sich finden. Die beiden ersten Supplemente
fanen bereits firfibaeitig in den Handschriften vor den Text der Oram-
Mlik an stehen « während das dritte and vierte sich stets hinter nnse-
JihicsVnicbl tw Alc«ithuitttwM«cnicbaft XLVL (tSS6. I.) 6
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114
Griechificbe Grammatiker.
■
rem heutigen Text finden. Darin liegt offenbar ausgesprochen, duh
mau die Abhaadiung rrept T.fwoa)otwv und die DcfiüiUou von 'i/^rj ent-
weder dem Dionys selbst zuschrieb oder sie doch wenigstens als absolut
notwendige Ergänzungen zjr Grammatik ansah und zwar schon vor
600 n. Chr., während man den beiden letzteren weniger Wichtigkeit
beilegte. Dafs sie aber schon in ftlterer Zeit ilem ^aptSm nachfolgten,
beweist die syrische und armenische Übersetzung.
Auf diesen Grundlagen nun baut Uhlig den Text des Schrifkchens
und der Supplemente in folgender Weise auf: Unter dem nach dem
Monacensis und Leidensis hergestellten Text stehen: 1. Discrepantia
scripturae in den Handschriften; 2. Discrepantiae et testimonia scholio-
ram, erotematum, aliorum scriptorum. 8. Lectiones Armenii. Die
lectiunes Syrii iuterpretis mufsten leider bei den addeuda et corrigeuda
unttjrgubracht werden.
Eb ibt nur i\i billigen, weiiii Uhlig neben den Lesarten der bei-
den ältesLüU liaudschrittcij, auf welchen die Kritik dos Büchleins in der
hier veröffentlichten Gestalt beruht, auch die der jüngeren Ilaudschnf-
ten bringt. Der Grund davon lüt su einleuchtend, dafs nur jemand, der
in diesen I>ingen absolut unbekannt und deshalb inkompetent ist, dies
Verfahren tadeln kann.*) Es galt nicht blos die Überlieferung im Lei-
densis und Monacensis festzustellen, sondern auch mit möglichster Voll-
st&ndigkeit die Varianten der übrigen Manuscripte su bieten, um so bei
einem Buche, das so lange Zeit die Grundlage der grammatischen Stu-
dien im Abendlaude und in einem grofsen Teile des Orients bildete, in
jedem einzelnen Falle su zeigen, wie die Jüngere Lesart entstanden ist»
ob sie beispielshalber aus der Handschrift in die Katechismen gelangte,
oder umgekehrt aus den ipan^iiara in die Codices geriet: so untere
stützen sich die erste und zweite Abteilung des Apparates gegenseitig.
£benso kann dies auch nur zum besseren Verständnis derjenigen Ge-
stalt des Bflchleins dienen, welche der armenische und der syrische Be-
arbeiter vor sich hatten. Da- also die Ausgabe den Text des Leidensis
und des Monacensis, weiter nichts bietet, so bleibt es dem Leser über-
lassen, aus dem oben geschilderten Apparate sich die Geatalt der riyvrj
etwa im lüiiflen oder acehbteu Jahrhundert zu konstruieren. Man kounte
Ober dieses Verfahren mit dem Herausgeber rechten: aber man kann
an dem so hergeht eilten Texte keine Kritik üben. Das wird erst mög-
lich sein, wenn Uhlig uns in einem besonderen Buche die Form des
Büchleins vorführt, wie es nach seiner Ansicht aus den ü&nden des
>) Ein solcher inkompetenter Beurteiler ist s. B. Herr Emst Haais in
der I>ontBGhen Litteratur- Zeitung 1884 No. 43 Sp. 1670 f. Wenn nun auch
der Herausgeber über solche nichtssagenden Urteile sich nicht zu irritieren
braucht, so ist doch zu bedauern» dafs diese and fthnlidie Becensionen (wie
überhaapt diese ganze Art der Kritik) der Sache nichts nützen.
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Dionysius Titrax.
115
Aristarcbeers hervorgegangen ist. Wir müssen uns daher die Darlegung
unserer Ansicht zn einzelnen Stellen des Diüiiystextes selbst für diese
Gtlegeiiheit aufsparen. Eben so kann es nicht unsere Absicht «^ein, hier
üLf auf cino Kritik des Mer\ sehen Anteils an dieser An'icabe eiiizu-
lisseü. Die armenische Bearbeitung und die syrische Ül) -: • t/'ni? kann
f&r ur.5 mir in ilirem Yerhflltnis zn den tlbrigen Quellen lur «lic lextes-
gestaltung iu Betracht kommen. Es bleibt uns demnach noch der zweite
Teil des Apparates, die discrepaniiae et testimooin scholionim, eroto*
ttitam, aliorom scriptorum, sowie die iodices flbrig. Um es gleich hier
annsprechcD, das Verbältois der indiees, namentlich dee index Orae-
cas zu den Parallelstelien, Ist für nns der am wenigsten ansprechende
Teil des Boches. Wir vermissen hier vielfach die Konsequenz in dem
Mmp, nach welchem dieser index gearbeitet Ist 8icher bietet er mehr
ab S. 134 Tersproehen ist. Abgesehen nun davon, dafe der Apparat
doreh diesen index vielfach in swel, nnd rechnet man dasn noch die
iddeoda et corrigenda S. LXXYII - C, in drei Teile gerissen ist, sind
■aaehe Artikel des Index Graecos förmliche Abhandlnogen geworden, .
tB welche viel tbineingeheimnifstc ist, andere dagegen sind sehr mager;
ruAuches ist aufgenommen, was keinen ersichtlichen Zweck hat, während
anderes uns notwendig erscheinende ausgelassen ist. Aber von diesen
mehr untergeordneten, mehr zur Disposition als zum Wesen der Sache
gehurigL'u Gesichtspunkten abgesehen, halten wir wiedcrinn gorado die-
sen Teil der Auspnhc für den wertvollsten, weil hier in :Ll»a()lui inuötcr-
2:i:t!ger Weise eine Falle des kostbarsten Materials mit einer Belcseu-
heit zusammengetrageu ist, wie sie eben nur Uhlig besitzt.
Damit wollen wir nicht gesagt haben,- dafs wir im Verhältnis sn
diesem Teile die Texteskonstiiution untersdi fitzen. Wer sich von dem
Fortschritte ttberzeagen will, den diese Ausgabe im Verhältnis zu der
Bekker^ecben repräsentiert, der vergleiche belspielsbalber nnr ein Drittel
des Ühllg*scfaen Textes mit dem seines Vorgängers: er wird (abgesehen
von der Bedocieroog der 25 Paragraphen bei Bekker auf 20 bei Uhlig)
denselben an mehr denn sechzig Stellen geändert finden ond sieh ftberw
«ettgen, daTs Bekkei's Text neben dem ü^ig's einfach nicht mehr zn
gebrmocfaen ist Aber bei aller Anerkennung dieser Leistnng wird man
daeh den Teil ungleich hdher anzuschlagen haben, in welchem die Oram-
matfk des Dionys etwa anderthalb tausend Jahre hindurch verfolgt ist.
Gerade der, welcher in dieser Litteratur bewandert ist, wird die Arbeit
m würdigen wissen, welche die Durcharheiuing dieses Materials erfor-
derte Ein solcher wird bald hier bald dort etwas hinzugefügt wissen
Böllen, abor weit enifenit sein, dem Herausgeber aus der absichtlichen
C'der '!nnl)M< litlii hpu Nichtberücksichtigung dieser oder jener Stelle einen
Vorwurf zu machen. Lediglich von diesem Gesichtspunkte aus wollen
die folgenden paar Rfmnrknn^'cn aufgefafst werden. Zugleich sollen dic-
saiboi dem Heransgeber einen kleinen Tribut des Dankes zollen, weichen
8*
DigitizGd by G
116
Orlecbitche QrmmiDfttiki^r.
seine in jeder Beziehung anregende Ausgabe verdient. Natürlich er-
hebeu dieselben durchaus keinen Anspruch auf Vollständigkeit, soDdern
gelegeutlicb des Studiums des Dionys eutstaadeo, haben sie einei^ mehr
zufälligen als systematischen Charakter, aber nichts desto weniger werden
sie, dessen sind wir sicher, dem Herausgeber willkommen sein. Noch
bemerken wir, dafs sie vielfach absichtlich schon mit Rttcksicfat auf
den Baum — nur die Richtung angeben wollen, nach welcher hier
eine Erweiterung des zweiten Teiles der adnotatio ennOgticht ist. Mit
Rücksicht auf de» Raum werde ich mich hier auch auf die -ii^^T, selbst
und den index dazu beschränken, und zwar werde ich vorzugsweise die
griechisclicn Parallelstelien berflcksichtigen.
Zu den» Titel der 'iyyr^ S 4 konnte bcispielshalber auch noch an-
gciuiai -ncidtii Cramor AP. IV 195. Derlei Ivuialoge existiereu ja ge-
druckt und uiiiiodruckt noch viele; so liahe ich beispielshalber aus dem
coilex D.iiiu^iaiiiiiu^ 277:^. den ich durch tiir Gutc und Liberalität des
Grof>herzoglich lie<-i vluu Miii:Mrriums und der Direktion der Grofs-
horzoglichiMi iiutbibiiothok für andere /wecke hier benutzen koutjte, von
Fol. 155 med. (nach den Dionysscholien) tolgeiiden auch für Herodian
(cf. Lciitz piacf. S. VI f.) wichtigen Traktat abgeschrieben (cf. Dhlig
proleg. S. XLVlli): IpaiifiaTtHol dn/^alot' Hoodiupog Wntiov lIp/nropj^oQ
'ArjtXhövio^' fi J'j<rxoXo:^ oh natg ^llfnutitw^u::, dum'iatoi o Hpif^ ^;^o(iv b
BuCdvTto^t ieo^povog ^AptüTOTiUt ,xai Upa^t^oMSt (cf. Scbol. Dionys. 739,
23 coli. Classen de gramm. Graec. primord. p. 9* und L. PreUer Ind.
scholl Dorpat. acst. 1642, Sterk zetern. 1 18, R. Schmidt Stoic. gramm.
7 f. Note U). oartQ ätovOatOQ ri^v^ äfpdfa»Q äxpoy d0K^aa^
MT^v (T'tyypail'äfiiyo^ d^BovtoZ' odx ix 7:poa<pSias pivroe ^p^aro^ dJJi^ ix
Too opoo Trf<; Ypfijipa'txr^^. HtoSoffiog 8k 6 ]4X£^avSp£u^ psr* ixciVov
xat TO it&p\ rr^: rjwnwn 'a^' zpofrrtap^oatxe, ^ATmAXwvtoc ^' ^ Jotfwiof,
'J/c^ai/oocf'v, ojv xat a'jTo^', iz} rt7}U yp6vu}V zmv xntadfuav Tzept rwv ^xrdf
pzfHo\^ r<t'j /.üyti't (7'ju£/oo{I'aT<f. to'jtu'} uto~. Ihnuntfi/o^ ut^' ZffrjLEy r:a/>a
Tip r.a7o\ Z'/tos'jiU;^' ao!(T7a tb xat T£AZv)r'/.Ta {'ti[ii> z^Äziözara korr.).
ir.Z'.za l'o>iir^\^ dofixzTo ir.t .U'ioxotj /hzuji^tvo'j. svHa fjrro TouTotj napa-
x/.rJUiQ xat TTjV pifnxTjv xal*rr^v y.'i.hn/<>u rpooipBiay öw^zyfifiil'aro. xaf^o-
h.xTf OS ÄzysTat^ ort azo püwta'jAAäßiuv ki^tojv tojg kqaauÄAäßiuv otaÄapßd-
vec. pBza t6 r<fto^ Mdpxov rpootptov outw ziju 7:po0u)8tav bptZsTat'
7ipu(Hpdta iazi zotä ram» i/ypappazau y'tovi^c xae i^^C* sr:t zouTOtQ
iydvsTiß f/ 0tÄor,ovos, aoyypai/fdpsvoc xat aoroi nspt r^o<Jtpdtw¥ (cf. Schol.
Dionys. 683, 1 1 ff.; ein ganz anderer ist der Apoll. Dysc. de coni. 248, 11
genannte, wo Klink Sterk jedoch 0tkü$t¥og schreibt, was Schneider bfitte
angeben sollen).
Ublig's Vermutung betreffs des Moschopulua in den addenda et corri-
genda S. LXXVII will mir nicht gefallen, schon deshalb nicht, weil wir
dann annehmen mQfsten, dafs dieser interpolierte Moscbopnlus auch in
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117
den Cod. Vot. 1410 bei Bekker AG. iU S. 1168 übeigopangeu wftre und
luch der 8chol. Sopb. Ai. 1052 (vol II 8. 228 Th'n forf) aus ileinsolhen
gt^öpft b&ite. Mufs deoa der J^rmtatoQ Hou^ des Moscbopalas der
Ittfasfter unserer Grammatik sein? Yergl. Schol. Dionys 672.
Far § 1 ist ancb Dicbt obne Wert eine Stelle bei Gregor von
Nuiaia in seinem X6yoc innoftoQ auf Basilius den Orofsen (im August
oder September 381) I 8. 788 D (ed. Paris. I7t8): rpofifuiTtxij yXwaaa»
cgciA^'CK (liogiiam ad GracjiUsmnm format) xai Unopiav ^ydytt xtil
fiirpov; iiaavartie xeä vo/toBeret not^taat».
Ein merkwürdiges Zeugnis über die Aufgaben der Grammatik
iadet sich im Schol. ree. Find. Ol. Tgl (dem Triclinius gehörig), wo*
rsas ich namentlich die Worte hervorhebe: xalwQ p.kv o5v 6 im*
<iTanj<T£v, tüj kTzrjßoXoQ äptaro:; zr^g YpaiijiaTexr^g rs/vr^::. ro^tro ox }t4vov
fj>6^€n£y, ort fj ypafifiarix^ izi ^ovjj rfj xo:v^ ouiazatw tu xpdrog Cj^se
xa: 0: wjttjV auvsoTd^ij • Tz/jo^ yä/j rag a//a, , r^w Jiupt'da <fr^}it xa\ A'm-
itQa xat 'ArTexijv xat Idoa, Xtav i)^et dauvTtXiu^\ dta ztfnm irr? jikv rr^Q
Mec^g^ xayoyag diratro'jjizt^a^ cVr; ok züjv dXXiuu uA^f/ h]'{'ni<!-a. xrk.
Köstlich ist eine Stelle bei Tzetzes zu IIc>iod Ojip. 412, wu ich
nicht sicher bin, ob mit ipa^x^anxr^ unser Büchlein gf^meint ist. Noch
bemerkenswerter ist eine Stelle des dritten (im Jahre 1463 zu Mailand
geschn ebenen) Buches der Grammatik des Coustantinus Lascaris (S. 282 f.
ed. Veoetiis apud Paulum Manutium), eine Stelle, in welcher. Lascaris
aamentlich das Studium der modernen und alten Schriften grammatischen
lahalls aar Pflicht macht und sein Veriiftltuis zu denselben darlegt; vgl.
beMmders: ebptaM^fUva müatä xai via ipatT^fiara^ df* wv xai auröc
TotKi ^pnadpa^M xxi. Hierher gehOrt auch der Katalog grammatischer
Schriften, wie ilm Nicolai griech. Litt Gesch. III 165 f. aus Cod. Nanior.
Graec 305 8- 511 nicht ganz genau mitteilt. Danach scheint B. cod.
Havn. 1985 eine Sammlung von Schriften zu enthalten, deren Studium
doi Grammatiker zur Pflicht gemacht wurde.
Nach meiner Ansicht hätte zu S. 6. l entweder im index Grac-
cui oder auch in den testimonia die Dctinitioii vüu yktoffffa gegeben
werden äolleu,.wie sie z. B. 8cliül. A Hein. A 249 steht: vergl. auch
Sfhol, Lip^. zu derselben Stelle und Quiutiliaa. I I. 35; von neueren
»jt-lehrten am besten: Heinrici »das erste Sendschreiben des Apostel
Faala.-> an die Korinther« ^. 379 ff.
Zu xpcnc; notr^/idrajv S. 6, 3 vergl. Eustath. zu Hom. B 557 S. 231,
Si. Stallbaum, wo von Strahn (S. 894) berichtet wird, er verstehe uiiter
xptTtxooc Todc xavdi ypafifMnxi^if napddoaw tHdrac xpiuttu rä
Dasselbe wie die Dionysianische Definition von arexfir^ S. 7, 5 be-
sagt die des Apollouins Dyscolus de adv. 182, 17 Schneider: aztYpiij
^im ai^fuw¥ abroxBXBtag (== Siawt/ae dmpTtaftiin^). Es geht also
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U8
üriecbiscbe (irammatiker.
auch denke ich aus dieser Stelle hervor, dafs die Worte xai iiev ze-
ASia iulerpolicrt sind.
Sehr lehrreich für den gauzeii § 4 ist die Art uud WeibO, wie
die späteren Grammatiker, welche In -oridcre Traktate tlber das Kapitel
7:£p} (mjfir^Q schrieben, dcii.selbeii fUr ihre Zwecke benutzten. So ist
z. B dieser Abschnitt in einer Abhandlung des Patriarchen Sophronius,
die ich ans cod. Havn. 1965 abgeschrieben habOi weiter ausgeführt. Es
hcifst dort S. 342 : xi^pyjvrac ok xarä diQVÜmov rtkelif (rrtyfi^ xai fidoj^
Moi {mooTiYit^^ 68 folgen daan Beispiele, geordnet nach der Anzahl der
xofiUt. Vorher ist namentlieh die Lebro der Spftteren im Verbältuis sn
Dionys dargestellt Wichtiger ist eine Abhandlung Uber denselben Ge-
genstand in cod. Augiistan* Honac. Graec. 499 foL 277 deren Ab-
schrift ich der Gote Hilgard's verdanke. Sie beginnt mit den Worten:
Ti iazt ffrqixi- \ otavotag dm^tofidvi^ «ng/iaiov, und haben wir also darin
aueb eine Bestätigung der ünäditheit der Worte xat ^ fikv re^o. So-
dann: fluaat arfjrfiat; rpstQ' rsksla fUai) (moarcfii^. Darauf folgen je zwei
Definitioneü von reXiia ariyiiij^ von iiiarj artyiirj und i*no<TTty/irj^ deren je
eraie mit den Dionysiauischen stimmt. S. 8, 1 - 2 schliefsen sich daraa uud
lauten: TV omipiaEt orty^r^ iiTToaztjixr^Q', /f>dv<f)' iv fikv yäp — dXe'yov.
Eustathius hat in dem von Uhlig zu § 5 angezogenen Abschnitt
6, 12 ff. auch, wie Abel m seiner Ausgabe der Scholia vetcra in Piudari
epiiiicia II 52 bemerkt, eineu Codex der Pindarscholien beiiützt, der
dem Vaticauus 1312 nahe stand. Aus diesem werden. S. 53 f. Abel =
S. 43&f. Böckh ?oa paiptpdug zwei Etymologien mitgeteilt, die sich mit
den ursprünglich in § 5 des Dionys gestandenen von pa<f*üjS:'a berühren:
rous pa(/Ki)8üug oi /a£v naß^wSoitg irufioXoYOÜirt Stä tö fura pdßdou
Jtüv^Tt rä *Ofajpoo iivf^ ote^tevat 0tX6^opoc Sk dab rw/ üum»
^vat xol pdarm» ^fi^v oSriu fpijotv ct&Toitc i^poexsKXjoBoL
Fttr 9, 7 f. habe ich mir notiert: Apollonias I^scolos synt I 3
S. 9, 2: T&v avoi^^efm & pdv dort ^v^vra^ & xa&* iaotä fpanßj^ dno-
nJiäe. Vergl. andi Moschopulus zn Pindar. Ol. II 149: ^uiwi^ma rä
^i^v d^tivat 9mßdfuva und ifujur/evra ypapixara rä ^veufBoi fk&^
vov ipSva?) Suvdpsva, Jtor' imvTtSryyra rwv aufjufpwvwv^ jl ay¥ rotg fpoH
vr^eatv dec Ex^ojveTrat xal ooBinovz pvva.
Ein Zeugnis zu 10, 1 fif . scheiut zu sein: Cramer AT. IV 411,
19ff. : r^c ydp ypapparixT^Q XeyotßüTjg' rwv ifuJi'riivTujv r« psv iart
iffGast paxpdf de ^oaei ßpa^ia^ zä de inaii^ozspiZst, kpwTtuyivr^ diazi
zo 1^ xat zo «7 ^uffst pxutpdy d}'¥oecv Ofw^y^aaif sie Sk zbv fxouatxöv jp/-
Xdifo^ov ae dzoTTsptpst.
Eine freie Wiedergabe von S. 11, 2 — 4 scheint Ap. syot. 9, 3i
zu bieten: ov/i/fpafva^ Sn$p Hmu rm ^vtjivrwv o^x ^ac fr^v
Die Worte y pdim rou T xol'^ bat aocb SchoL Earipid.
Hecnb. 84.
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Dionysius Thrax
HD
Für S. 13, 3 ff. ist der Gebrauch von dvTtazüt^a bei Ileroiliaa in-
teressant: cf. z. B. Areatl. 70, 14 f. 22.
Aus S. 16, 2 f. scheint zn stamiiith : Ap. Dysc. de pron. 11, 14:
rä zl^ "^^ ^ T ouSerspa, Sopuy p.iki. Diese bcitlt ii Beispiele hat schon
Aristoteles am Schlnsse des c. 21 seiner Poetik tS. 51 Vahlen*)
Für § 7 ist iiücii bezeichnender als die vorn Herausgeber in don
addenda et corrigeada S. LXXXII beigebrachte Steile das, was Ap. de
adv. 121, 23 ff. hat: xaza^pTjirrexioTepov auXXaßat sXpr^vrm at fwvojpdfir
ftaroc^ obx ouaae ffuJikij^ctg orotj^eiiüv (cf. synt. 49, 15), wie denn
«uiUry .'C trroij^etüjv oder ypofiiidTiov ond auUaßiQ öfters identificiert wer^
den: cf. Schot. Dionys. 667, 21.
§ 8^ 9 und 10 stehen auch in einem rxpi fUrpm ttberschriehenen
Traktat des cod. Havn. 1965 8. 649, 8 ff.; Uep} ftaxpäc xai ßpa^siae xcä
Moan^ auJÜiaß^g: Maxp^ ^pftaet auJiJlaßlj ian» ^ fyouaa fioxpiif ftmwjtv^
mf ^pwQ, fctfv$«v fjo^xvvö/MSWiVf oJov '^Apije^ | BifBoyjov^ utQ AtaQ.
ye^erat paxpä xtträ nivts rpdnouc ^r* äiß tlc Soo a&p/fpmva Xrj/^
mi&Xg iidxapg* Sr* 2y ßpo^X^ imipipr^rat S6o eu/i^iuva^ olou ^XP^^
'ExTmp' Jj St* äv eiQ iatküiv — dp^o/xevrjVt olow epvog Ippa* ^ ^r* 3v
— i^üj' oray s/c SmkofßV a'j}i<fiuvov xataX^'jretiso)^ otov ^Apatp. Dann
folgt rsf/i ßpay ziag (T'j Ä),aßr^ Unaytui. (T'tXXaßij itntv Zz Slv <f>jaz(
ßp<i][tj ^ußvr^sv iyj^ ^ S{ypo\>ijv ßpayuvofLe'^tiv zsp} xuivtjQ', Kotv^j (toX-
hßrj i<TTev ^ SfjvapivTj xau paxpu xat ßpay^Ta zhai. Dann aber werden
bis S. 653 düü xai oixa rpnnoc aufgezählt und weitläulig erklärt, auch
die des Dionys Für den Schlufs des Para^jraphen vergleiche auch
da^, wa?5 Eustathius zu dem von Dionys angeführten Vers aus Uoai. 1
& ^3, 47 Born. = Iii 194, 1 Stallb. sagt: zu oöx iXabev ixzei'vet zijv
h^jow/ay X/oy^ xotur^g (wXXaß^, xaranspatol ybi(i et^ pipog Xoyou xazä
roag TS)[vauwc xae z^^v ef^c fyee dp^^ivr^v dm) ^otvfjByzoQy womit
nsammen zn stellen ist das, was er zu Z 62 S. 625, 12 B. = 86,
Uff. 8t sagt An letzterer Stelle citiert er: a;c ol ypappartxol
ietxyuwMnf h mpl xotv^ üuXXaß^e, Diese PandlelsteUen sind hier
an so wichtiger, als .Goettling S. X der praefatio zu seinem »Theo-
dosias« aus der Unbestimmtheit der Bezeichnung re/v^xo/ und ypaftr
fucTixoi schliefoen zu dürfen glaubte, Eostathius habe das Bttchlein
dem Alezandrlner abgesprochen, ein Schlufs, der natürlich ganz unbe-
leditigt Ist
Zu der aus Priscian. II 53, 2ö 8. 23 erschlossenen Definition des
Apollonia^ Dyskolus von Aoyo^^ verf?l. synt 3, 5 f.: ^ ix ziov <p<jjvvjv ytvo*
uivr^ aOvra^t^ xazakkr^Xözr^za xou wjzozeXouQ Xoyou, auch 4, 3 f. 11 f.
Zu § 12 S. 24, 3ff. konüte pa«;send Ap. Dysc. synt. 230, 9 ff. her-
i:(2fzogeD werderi, vergl. auch unten, l^ic Beispiele av i^pmrrn c T-tto^
hit Ap. I>y8C anfser den von üblig zw ä. 34, If. beigebrachten Steilen
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.Gi'icchi^clji* (irüuimaliker.
auch synt. 28, 9f. Sie stammen ans des IMügenes von Babylon ntfA
tpajvYj^ 'iX^' Vuii der Sluu t;ml«>hiitf >n) Vnrro L. L. Vlfl II S. 171
M: homo et cquos. Boj der EclitheitsiVag'^ »ifs Dionys durfte über-
haupt auch das Vli. Buch des Laertius Diogoiit^s 7ii Kute zw /ielien
sein. Die Definition von yivog bietet auch die hier wie s()n^t mit E''
stimmende epitoma, ebenso zu S. 25. 3 die von eIooq^ welche auch in
Zonaras flbergegangcn ist. Die Bezeichnung xmvov (S. 26, If.) ist bei
ApoUoDins ancb auf die Adieetiva zweier Endungen Übergegangen, vergl.
8. B. Bjnt. 187, 19 ff. Seine Anwendung bei den genera verbi durch die
Byzantiner hat Ublig selbst im index s. xo^vJ; bemerlit Auch die Yer-
bindung von 7nno£ x&wu (85, 2) scheint alt zu sein: cf. Eustath. Horn.
a 8. 5S, 20 St; Apollon. synt. 54, la— 16; 105. 23ff.; 208, 26. Ober
das Mxotyov vergK auch Scbol. A Horn. P 134—186.^)
Zn 25, 3 ff. ist anch Varro L. L. VIII S. 168 lehrreich. Die e%
naf^ayojyujv oder xaxä tfiuvi^v stehen in der epitoma wie in E* und
Theodurua Gaza hinter dem iis,zouaia(rrtx6vy d. h. hinter den s^or^ xarh
<n^p.aatav. Cboeroboscus dict. 476, 30 — 32 hat dieselben sYdrj Tzafmyojyw^.
Übrigons L'oht auf diese Stelle des l)iuJiys die oben erwähnte Stelle des
ApollüJüUb syut. 230, Uli ziiiilck; daher würde ich 230, 16 nicht mit
Uhlig em. \\). sper S. 22 das ro wtTo in ro Totn^To verwaudoin. Dies
rii <>h-n erhält diiieli meine Erklärung eine neue Beziebuug, wo ü^o%
ebeu als Collect ivura zu fassen ist.
Über die r.arpütyviitxd handelt Ap. de coni. 253, 23 f., « inr Stelle,
die pewifs auf Dionys zurückgeht; derselbe hat de coni. 237, 4 f. 13f.
Aiaxiör^g als Beispiel. Mit 26, 4 f. ist ztr^ammen ZU stellen Schol. ApoUon.
Rhod. A 637: oOn xotmi siat rÄv $ijXoxtifv naTpojutjfitxatu, 6 eig a;-, ocov
UeXed^f (so hat der Laurentianus, und das.hAtte Keil nicht in /hjMdg
ändern sollen) xol 6 efg «c, oio» fleXoniQ, Beachtenswert ist auch eine
Notiz in dem Schol. vet. Hesiod. Theog. 389 (S. 420 Oaisford » s. 252
Flach): Tä rotaSyta^ dvopLara 6 fikvTAßpwv fr^ai Trarpwvu/itxd* ^xeoMfn^^
*A$prj4niyvff Atr^rcurj (Gramer AO II 170 f.). Tf w^at¥ dk mpwmfia, in€l
oöx i/et äppeva nofjaxsijieva TKiTfjiourjfjuxatc (ocq?) too aörou (^TunooT}.
Diese Notiz ist um so beachtenswerter, je älter Habron und Tryphon
sind , die beide unter Augustus lebten Uil^cr Tryphun vergl. Velsens
Sammlung S. Gl). Betreffs der Worte: 'Atto Sk fir^rspujv — ysJjTzpot
verweise ich auf Enstathius zur Odyssee 6 S. 168, 33 f.: tm yhp EuoBe
(T^yj/XfiTfCsiV TiaTpatvujihv (rarnor/'tftfxöv?) o zotrrrc ix ji.r^TZixov, u/.X ix
Ttaxipuiv. Sollte Eustathiuä in seinem Diooyscxeniplor ix ittr dno ge-
1) Wenn, wie Uhlig zu 25, 8 angiebt, die lateinischen Grammatiker im
genus omno mit dem Baispiel felix sich in Obereiostimmung mit df>m
xa¥xolw in befinden, so h&tte ich eine Erklärung dieses Zusammentreffens
gewünscht, ein Wunsch, der Ittr alte &bulicben Fftlle gilt.
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Dionysius ThraE.
121
lesen habeo¥ Nahe liegt es aaf Sciiol. Horn. ^ 348 ond p 134 sq Ter*
läsen; vergl. auch Sdiol. B Horn. A 72 (vol. III 8. 22 Dindorf)*
Der erste Teil der Definition von xrijrfjrov kehrt wiederholt bei
ApoHoDios I>78eola8 wieder: so de coni. 263, 24: rä jcn^rurd rdi fnU*
/-7>:v netmuxoTa; vergt. synt. 190, 26 f. Äbnllob 8chol. A Horn.
J 490: xnjrejeoeg pihß npoariBtVQi rb rifr xt^4W mattv iuifäfU¥cVj
istKTpemfuxotg dk tp.7:Epti'/etm, Nicht nnfnteressant dürfte gewesen sein
zu bemerken, dafs der xrr^zwp als das Wort, von welchem das xr^jrrx/Jv
abgeleitet wir*!, a-r/jrrj odor a-roku-rov oder auch HsTtKuv heifst: a-nXo'tv
and B^ztxir^ stehen aber auch für den Po-itiv des Adjcctivs im Gegensatz
zom Comparativ; verpl. z. B. Schol. reo. Aeschyl Froin. 1 (S. l«7 l»iu-
dorf) und Schol- Euripid. Hec. 310. Exro/mtc ctelit aucl» hei Aj». l>yi.c.
synt 101, 13. Über die beiden letzten Bei^pielo ^piiclit auch Schol.
Soph. El. 370 (dieses Scholion gehört sicher dem Moscbopulos); vergl.
tocb Sophronias im cod. Havn. 1965 S.. 578 f.
Das Beispiel ßpaSuzspöe (28, 1) hat neben m'/'j-spog aneb Apoll.
Dysc de adv. ir.vSf. Zum Superlativ (28, 3 ff.) und l'ompnrativ vorgl.
äehol. MosehopuU Find. Ol. ^4 1, welche Stelle auch io meiner epi-
lODi steht
Beim napwwftav (8* 29, 11) hfttte ich die Andeutung von der
Veiten AusdebDung dieses Ausdrucks in der spftteren Zeit, s. B. bei
Apolionius (der darflber wiederholt spricht) und Herodlani» gewünscht,
flbrigens hat darftber die epitoma folgendes: Sptadpswft rb napw¥upimß
rtporepw oä^Btg UfopMv^ S ypuppartxfj Soxiif nep} touSe* ei napä
raSro zapai>upov^ 6k ^op* ^yopa rntr^Bsv xri. Vorher hat sie nSmlich
die Detinition des raptuvu/wv in fulgendcr Reihenfolge: opiowj/iov^ rrj'
ihij,-jjjuj>^ ^£poj>o/io'tff izuiüupuv, oivjyiupov, kzsptovopov , ir£puu, zafßtöv'jjiov^
k^vtxüv xrl, aber nicht nach Dionys, sondern nach Aristoteles categ. 1,
nr^l Nicopb. lilemmid. epit. log. S. 47 und Joann. Dauiasc. diai. S. 52 f.
ie<t Pari«. 1712).
Die nei'^i)iele Hstuw und Tpiß^iou kennt auch Ainjilunius Dysco-
Iqs- so hat er de pron. 26« 12 Tpüfütv ond J/oiy, de prou. 64, 20 Jmv
Die Definition von (Txr;pa (zu 29, 6) findet sich auch Cram. AO
1338, I8f., Zooaras II 1613 T, sowie in meiner epitoma; vergl. Stepha-
SU SU Diolan 837, 29 f.; Priscian Y 66* Ganz ähnlich ist die Definition
von jligrc bei Tftae praef. in Moschopul. 8. XI, und diese stimmt wie-
^ mit der Definition der Silbe bei 8chol. Dionys. 819, 25 ff. und Pris-
ciin. 0 I.
Die Definition von dpSpos (su 80, 3) ist Aristotelisch und findet
lieb auch in der epitoma. Sie kam aber in Es aus den Dionysscholien:
14 f. 840, 31; auch Herodian. II 282, 20 ff. Über die Worte des
Gboeroboscus dict. 8, 21 f. nXriBwrtxhg St ^ rf)£tg xai ithio^a^: (Trjiaf'
vergl. (aufber^Choerob. dict. 108, 34 f. = Schol. Dionys. 859, 32 f.)
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122
Gri ecLLcbf Grummatiker
auch cod. Barocc. 194 fol. 124* bei Crumcr AO IV 215. 17 1., Schol.
A Horn. £ 38, Schol. Hesiod. Opp. S. 23, K. M. 148. 47 ff., E. G. 76,
ö3ff., Zoiiar. T 291 und II und an unzähligen anderen Stellen.
Über or^/JLog (31, 2) vergl. Schol. A. Floni. // 265 und )' IGG, so-
wie Gramer AO I llO, 4 6. Für die ganze SicUo aber war in erster
Linie zu vorglcidu u PrisciaQ. VIII 11 und Scbol. Dioa^s. d61, 12f. =
Apoll, de coni. 2 15 f.
. Bei den Nanicu der Casaa (31, 5 ff ) hätte ich gern einige Bemer-
kungen ausführlicher gewttnscht. Die Definition von TzrSHftc hat auch
die Epitoma und Theodorus Gaxa IV 196 f. (ed. Basil. 1629). Dabei
mag Überhaupt erinnert werden, dafs Ghalcondylas, Lascaris, Theodorus
Gaza ond Manuel Chrysoloras öfters hfttten herangezogen werden kön-
nen. BeisptelBhalber bei dem Abschnitt rrspt ß/jaj^efoß mtXXaßr^c und
Tcepl xotur^g aoXXaß^i^i bei der Definition von ^yoc (S. 28) konnte auch
Theodorus GazalV 114 angeffibrt werden (Chalcondylas hat sie gar nicht):
"Earc ydfi rot 6 koyog auvraqi^ Xs^swv shapftoffrwg attvriBefUvwv dedvota»
lyouaa atiroTS^^. Bei der Detiuition des ofSpov stimmt Chalcondylas mit
i/' liberein u. s. w. Was nun unsere Desiderien zu den Namen der
Casus betrifft, so waie uns z. B. erwünscht gewesen zu erfahren, dafä
ovoixaaTtxij^ wovon doch das lateinische nominativu'^ abgeleitet ist (wie-
wohl natürlich auch reclus casus und casus rectus vorkommt) bei Hero-
flian nicht gclaäuchlich ist, (weshalb dies Galland als ein Argument
gilt, dafs Herodians XV. Buch iiiteri)uliert ist); bei Ai)ollonius tindet
CS sich mehrmals, z. B. de adv. 139, 22; synt. 135, 18 f.; 314, 17; 173,
16 (coU. E. Schneider Rhein. Mus. XXIV 595); zoBeta erscheint wie bei
Ilerodian am häufigsteu'i darnach npBri (z. B. ApoUon. synt. 43, 28, wo
ff ks^oftivv^ opbri steht), vergl. Trcüjatg synt. 150, 4; 181« 21; 216,
If. ffroHrrc ^p^ eynt 298, 19 f. xaid dp^j^ xal e&Bteav hat z. B.
£ustath. Horn. J 229 S, 162, 13 St und das kommt Öfters vor. Ge-
wöhnlich steht bei den drei Adlectiven fnr Nominativ noch nvwffeff dabei,
gerade so wie bei den lateinischen Grammatikern noch Casus, Übrigens
ist auch nach Apollonius und Herodian opdi^ gewöhnlich und hftufiger noch
eöBeta^ höchst selten aber dvopaanxr^ (aufser bei Laskaris n. A.). Über
xTt^Ttxi^ handelt wiederholt Apollonius, so de pron. 102, 5 f. und synt. 62, 10
bis 14; 158, 10 15; lüa, 10; l7l, 3-5; lili j, 15 ti. Die Lesart des Grotta-
ferrateiL-^is TTpay.z.xr^ für zar/jcxr^ mag duich Mif^verbtäudnis der Abkür-
zung lür narpixrj entstanden sein ; nicht iniinöglich aber ist, dafs es auf
Apollonius de proi?. 67, 32ff. zurückgeht Zu ahtanxrj und seiner Er-
kläruni? bemerke ich: Die Steilen, wo A]füiiouius darüber handelt, sind
aufser den von Uhlig angeführten: synt. 1 3 S. ib 20; de adv. 199,
3- 15; 200. if; de coni. 242, 6 10 Mit Apollonius (und deshalb
auch mit Chocroboscus) stimmt meine epitoma: xar' ahlav Etkr^nrat ^
ahtarixr^^ otc povry rfhcav ar^paivei, otov Sifl ok raura miü^m. Auch
Theodor. Gaza IV 197 stimmt damit: ^ atrtartxi^ ahioJiojwMn pdXurva
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DtonyauB Thnz.
r/z: £:g /fjr^oev. Gauz äkolicb Procius Scbol. in Plat Cratyl. S. 57
Boissonade: ^Ort xar* alrtarcx^jV nruHfey ^ int^r^yofjt'a (es handelt sich
na den Accusativ J/a) yiyo^fiv olxstwQ- ahtoQ yäp 6 Ztuc mwtw änlut^,
Aldi Glycys in BA6. 1060 ist einaosehes.
Für die Lehre fon der ii{a nownjg gUt namentlich Ap. de pron.
M, ist Fttr die peripatetische Definition war vor allem heranau-
lidMn Schol. Dionys. 679, 10—12: Mal dni^ gßouc ^ äroßta (bcU. y/v^-
SrnKpaTf!» xal ÜXdxwva; (also anch dieselben Beispiele wie £^ and £ ^)
mgl Nicepb. Blenunid. epit. log. S. 18 (ed. Aug. Vind. 1606). Was r6
npm z. B. .SchoL A Horn. F 126 nnd 871 bedeutet, weirs ich nicht.
Bei infBsTov (34, 3ff ) wÄre nach meiner Ansicht die Angabe nötig
gewesen, dal's Lti den GramiiiaUkeiü nach Dionys z-'.i>zTtx6v ebenso
häufig ist wie iniiHzruv. Bei Apollonias Dyscolus ist es mindestens eben-
so häufig, wie int&erov. Ich habe mir beispieishaiber iK»tioit: dn pron.
2d, lOff.; de adv. 120, 8. 20. 23; 123, 6; 125, 22f.; 12(3, U. Ii; synt.
40, 27 ; 41, 11. 26; 05, 11; CG, 23; 67, 3, 4 f.: 69, 13. 15; 81, 17
a 5. f. Bei Uerodian ist es entschieden häutiger, wenigstens in der
ejutoma des Arcadius. Bei allen dta^opa: arjiatuofjLBvujv steht aber in
der Regel ine&eroy^ nie inSertxöv, und das hat au(li Philoponus in
leiaeiD Sdiriftchen ans der Quelle beibehalten (Jahresbericht 1884 I S. 87 f.).
Für die spätere Zeit, si res tanü est, vergl. beispieishalber: Schol. A
Horn. B 877. £ 787. / 160. J 69. 289. 496. A 891. 0 209. 606- 706.
P iO* £ 680. T 2. ü 228. Eine Raniniseenz an die Definition des
scheint an sein, was Sebol. Horn, a 1 hat: t« MBtra «^6? tA
anipca npo<njyopixä vdrUrati eben 80 der Anfang der spftter folgenden
impa des Antisthenes; vergl. anch Schol B zu Horn. A 11 und SchoL
lipL sn derselben Stelle nnd bezflglidi der Worte xai Si^Xnuv äiaumv
5 ^yov Schol. A Horn. 0 94.
Das ofjuov'jfiov bat die epitoma nicht nach Dionys, sondern wie
Mch Schol. Dionys. tjb4, 3-5 nach Aristoteles Categ. 1 (»i.iaii ti klärt
sie ihre Definition); ebenso Niceph Blemmid. 1. c. S. 44, Joann. Damasc
!• c. 8. 38, Zonar. II 1449, Theodor. Gaza 124; Rhet. Graec. I 186f.
W. Simplicius ad Aristot. Categ. 40*^ n. s. w. Das Beisi>iel A7ac, das
ApoUonius auch synt. 20, 27; 35, 4f.; 41, 14ff. kennt, beruht aut Horn.
P 720, wo sie bereits als ofiwwfjiot (dna^ dpjjixivov) bezeichnet werden.
Beim <n#v(wyii/ioy ist zu bemerken, dafs die epitoma zuerst nach
dem ofiatvofiov die Definition des ffvvatvufwu nach Aristot. Categ. c. 1
hriagt (wie auch Theodor. Gaza 1. c. Joann. Damasc. 1. c. S. 39, vergl.
SüDplie. sn Aristot Categ. S. 42 nnd Ammon. zu Aristot. Categ. S. 42a),
ten spiter nacb dem Stmofnov nochmals unter dem Namen no^wvufiov
■it den Beispielen des Dionys: dop, md^i^f ^ofüofov. Schol. A Horn.
/* 171 hat folgende Bettpiele: äop (so) &poc fdtryüaMw^ Schol. Heslod.
ta. 221 (8. 618 Ooisford) kennt dop Stfpog and^. Apc^n. Dysc de
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Griechische Grammatiker
coni. 219, 13 Jiennt ßfjorog ävHpwnng o^otoaT^^iot^ womit zu vergleichen
Gram. AG. 1 91, 18; 384, 26: Utov dk ks^ew^ ro /lexaJia/ißdvea^ (ßls}
ofjLatocrr^/inrj^^ oTov ßpozog auHfjionoi^ fiipoil^ dop, $t^oQ, /id^atpa,
ZuDi diu'jv'jpov (S. 37 f.) t <i&s auch Apollonius kennt (de prun. 4,
11), vergl. die Bemerkungen in den Scholien xa Guripides Phoenissen
683 (Tol. III 193f. Diodorf).
Das iTtwvofiov definiert die epitoma also: ^mmfptmß Sk ro jtie^"
irspou xuphu xa^* ivitg Imoxetfiivotf Xs/^fuvoif intBßrtxb^^ wptov (so
die Handschrifteo^ huBertMoti xtä xupiou Schol. Dionys. 870, 14) rä^tv
i/ou xrl SS Schol. Dionys. 1. c. Apollonias Dyscolus de adv. 120, 26
nennt »rspmxdpaovoc* und »iinfo{ftyaeos<i I9e^ rerayiiiva.
Für das i^vtxöv verweise Ich auf Gram. AO 1 10, 26 f.; auch die
cpitoraa und Theod. Gaza hat es.
Auch die epitoma liaudelt nach der Definition vou ifjoj-rr^fiartxav
in einem langen Exkurs nach den Schol. Dionys, und nach Apollonius
Dy-Fcolti- ül)(~r den Unterschied zwischen ipwTrjnanxoif und neuartxvv.
Apüllouius und uie es schoint auch Herodiaii kennen fttr ri^ r,oio^ no-
üog -nr^y^xoq (im Ansciilufs an die Stoa: s. Uhlig im index Graecus s.
if)iumiur:Küv) nur die Bezeichnung neuaztxd.
Die Fragen mit diesen Wörtern heifsen nufffiara (synt. 54, 23;
3ü7, 12). Aber auch Adverbia interrofrativa heifsen murfuxra: 80 naK
de adv. 173, 2; dasselbe Wort heifst de adv. 126, I5flf. rrsSae^, Auch
nwr/iarexdy kommt so vor: de adv. 172, 9. Den Ausdruck mwntxä du^
fiara hat er synt 53, 11, womit zu vergleichen ni^tf^ra o^ofutTixii
Svra üerodian. ii, X, 926, 15 f. Genau dieselben Beispiele und in der^
selben Reihenfolge wie Dionys hat Apollon. de pron. 28, 6lt; vergl. synt.
18, 27 f.; 76, iff.; 106, 12 f. Die spAtere Zeit scheint von dem Unterschied
zwischen k/Hozr^fmTex6v und newntxov abgekommen za sein. So heilbea (ab*
gesehen von den Scholien zn Dionysius) noTo^^ ndaoc und injXixog beim Schol.
Dionys. 717, 8 f. dTopr^nxd (= iptorrjiiaxtxa). helfet Ewar Schol. Ä Hoia.
/'400 r.tjfTiiaztxuv^ aber Schol. B zu derselben Stelle ipwzrjfjLazixov. Wenn
bei Arcadius 40, 8 f. Schtnidt ttococ, zoco^ und ocog nua/iazcxd heifsen, so
ist das jedenfalls nur auf die Flüchtigkeit des Epitomators zurückzu-
führen: vergi. LeiMz I 109 f mit der Anmerkung. Im cod. Havn. 1965
S. 33'.» lieil'st r V s t'inzr/K/nxo? und ein Fragesatz ohne Fragepartikel
7X£fj(Tr(xou., zu vergieiciieu ist z. B. auch Sohoi. reo. Soph. Aias 917 und
Schol. Dem, 11, 27 R.
Auch beim duptazov weicht der spätere Sprachgebrauch ab. Dafs
Zg bei Apollonius (in ?tg äv mit dem Coniunctivus) als dopiarov poptov
aufgefafst wird, hat Uhlig im index Graecus s. dopiüzos klar gestellt:
cf. de pron. 8, 4; de adv. 122, lOf.; 171, Hf : ynt. 108, 18ff.; 806, 16ff.
Auch doptinwSife kommt so vor (ähnlich wie tÜTmSiijQ für aktoJUh
ytxog, 8. unten); so %. fi. aufser [de adv.] 207, 27 auch synt 40, 26,
wo so helfet. Nicht erwfthnt bat Uhlig, dafs Apollonius das inde*
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DIolijslas Thrax. 125
»
finitaiD rec als döpt^roy beseichnet, und nadi ihm auch alle spätereo
Grammatiker. Diese ßezeichnitog gebt aach auf die Adverbia Qber:
Tergl. z. B. Apollon. de adv. 126, 16 ff., wo icwc ftls oofMrco^ itpo^oftd^
«9uf als mwKc bezeiehiiel wird. Ans der spAtereo Litteratar Deooe ich
beispielshalber SchoL B Horn. /* 400, wo ntj d6pt^ov^ ipwrrfftaTf
MW geoaoQt ist (s. oben). Aos solchen tuid Ahalicheo Stellen wird er^t so
recht die Definition des d^wtov klar. Als ddptarw bezeichnete Ap.
anch das Äqoivaleiit von Sc ^v, das Participium mit Artikel.
8. 40, 1 - 8 wird erwähnt von Priscian partitt. XII verss. Aen.
5 139 (vol. II S. 492) und 173 (vol. II S, 501 Keil) (coli. Schocmaiin
Aniniadv. ad vet gramm. doctr. de ariic. b. 4). Apolloiiiiis Dyscolus
keunt os:x7'.x6'^ für diese Wörter meines Wissens nicht Was or sonst
•iavon vorbringt, luitte ich eern Übersichtlicher zusaniaieijge^t<;tii
>trheii. Don Ausdruck ntiouo^xarex/» ;?L-li<'iiiL er gebraurlit zu li.iht'u.
Wenijirstens nennt er die Worter rofoOro*' roao^troc rr^ktMo'fra; d" juuii.
äu. 23 f. f\uo'o)(TS(o^ fhij/ifiru, womit die Quelle tur J*riscian's ^^iinilitudinis
nom'iri sieb ergiebt; vergl. Ap. de pron. 31, 10 und Priscian. 1 ö7ö,
32ik. Äbniicb ist der Ausdruck ^fwtwfAartxi^ dofrarroSont^ (comparaUva
correlatio) synt 54, l. Neben di^zrATtoBoTtxd und duraroooTixä /lofna
sagt er dstranoSiSofieva, rä dmd6ü£i u. &. Das Gleiche wie für die
genannteD nomina gilt ftr die entsprechenden Adverbia. So ist tw: dv-
Tmnodtnucoiß za itfc: de adv. 172, 8 ff.; ritoQ ist d»TanoSoTtx6v zu Icvc de
adv. 173, 80 f.; de coni. 286, 25 ff. Ähnlich heifst es Schol. Horn, y 126
von awc: rb dmfpopixöv (s. unten) dvTt rou dyranodortxoo rou ritoc
nod SchoK A Horn. /'404: tüv dvvanüdoTtxa^v ime xat raBra' 0u¥€xa
Tooysxa, Nfteh diesem Spracbgebranch heifseo im Ha;vn. 1969 8. 889
rmMxiroc — , toToq — olo^, rr^^xodroQ — ^X(xo;^ rths — orav
dyvamt^oTixä {lofna. Letzteren Ausdruck gebraucht aber AiMtlioiiius ftlr
die Wörtur: 'zoauaoz rotüaoz Tr^^io^ zr^fiortoe Tr^vixa Trji>:x(l(h ilc adv.
178, 14f Bei A\). de coni. 237, 9 ff. und 244, 19 ff. könnte mm ver-
suciit sein, rr/^xa für rjjv.'jca m bclireiben, damit die dort an^M^fuiirti u
Wörter mit den Dionysiauischen Hei.sidolcn stmnnen. Die a'^oy/ry. i
bat ApoUonins von den dvTairodortxd geschieden. Vergi. aulser de coni.
235, 31 ff. noch de adv. 172, 8ff. , wonach omog dva^o/jixuv ist zu o);;
cL 173, 3 ff. und 176, 25 ff. und de coni. 243, 30 ff. (cf. Gramer AO
I 328. 11). So auch wird S re als dmfpopixov bezeichnet Schol. B Horn.
B 216; SoTtg Gram. AO I 820, 20 -24.
Zom mptXipmx6¥ mubte vor allem die von Ublig an verkehrter
SteUo im index Graecos angebrachte Stelle Ap. synt. 42, 24 ff. heran*
gesogen werden, wo Ap. den Aosdmek dBpotarixä dvapara (s coUectiva
des Priscian) bat. Dahin gehört wohl auch synt 35, 7 ff.: ivexä rä
paAofißavojuya, kaiQ als Sjoonjmum von or^fio^ nennt Schol. B Horn.
A 10 nepcXr^/i/iaTtxo¥: xatrot too ktog nepiXr^^ixaTtxou Svto^^ op.u><; npo^
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126 QriecbiBcbe Giuninfttiker.
nki((» ifi^peutt¥ nkj$vvTtK^ ^pijcaro, womit wie gewöhnlich Schol.
Lips. stimmt Tzetzes su Hesiod opp. 286 nennt auch noiitg ein nspi^
rb Sorte Sfio&üe dt^r^k'^ n^Bog crr^iiaivtt, Fttr nhniroe ist im Schol.
Find. 01. 1 3 jedenfalls ^Jloc so lesen. Ebenso ist ttA^^^c (Hom. B 278)
itSffcXrjTTTcxuv, worttber Gramer AO II 469, 22-29 handelt.
Für kxdrepog (41, 3) vergl. Arcad. 80, 23 f.; für IW«ifroc Eustath.
Horn, a 66, 9 f. Crara. AO 1 132, 9 f. Dafs auch Ilcrodian äUog zu
den i-!jjsp(Co/x£va rechnet, erhellt z. B. aus Schol. A Horn. Ii '13^. ™
Herodian vol. H S. loi; cf. Cram. AO I 7o, 5fF.
Während Ap synt. 231, 3 ijiTTSfitexTcxov hat'), kennt Herodian
nur rteniEXTixav (ra roTTtxä nepiexrexd hat Arcad. 18, 8). Als typische
Beispiele führt Eiistath. Horn. B 572 S. 23n. 24 St. r?a<rvwv und i^auov
an. Das w^- r.zniExrixov hat auch die epitonia und zwar in ähnlicher
Weise detiniert wie £^ uod £^ ^vio sie auch den Unterschied zwischen
mptexTixov und TitpthjiTtTtxöv festsetzt.
Don Ausdruck T.srMtrj}iiva dvoiiara hat auch Dion. Halic. de comp,
verb. c. IH S. 36 Schafer, vergl. c. XVI S. 190 ff. Aach kann passend
an Schol. Theocrit. I 1 erinnert werden: dmjJMxoTtsnoliixm (so lautet
meistens die Form nach der Vorschrift der Byzantiner) Bk ^ X£(t€
(seil. ^tBtßptüi»x£^ napä r^v roo litAn^ xtKrä fi/fis^ t^c ^v^c*
Vergl. auch Gramer AO I 280, 14 ff. {dn& roo ij^oo tötonjvog ol ao^a»^
rarot rwv mojxwv rä rotoordtpona rwv ^fidrmv (T^r^fiar^ootTtv). Häufig
sind Ausdrucke wie nemagfuvfj ^ fitfir^fia (pmvjjg oder ^x'*^ ^' ^K^*
Zn 43, 3 s. Ghoer. Orth. 207, 18: eldog m^fio^fet xtd rb M xivoog
Für raxTfxov (44, 2) hat Ap. Dysc. synt. 1ö2, 23 zdgaujs uvojxa
(fTfjoxsirat verstehe ich nicht recht), bei Herodian aber kommt Taxrexdv
vor. Vorgl. auch nocii Schol. Gud. und J zu Eiiripid. Hec. 304 und
Schol. Theocrit. 1 3. Ähnlich nennt Apolloaius synt. 249 » 4 f. «4» ein
Ftlr dio spätere Ein«?chicbung des psTou<Tta<TT:x6\> ist iKicli meiner
Ansicht nur das Fehlen desselben beim Armenier und Syrer eutsclif i-
dend; Priscian und Scholien sind in dieser Frage irrelevant. Wenig
Gewicht hat, dafs noch Herodian rd. fieroue^av (TT^fMirnfTa sagt, wenn
ich auch nicht glaube, dafs Apollonias snerst das fusrowneumx^v so
nannte.
§ 13 und 14 sind von ühlig so sorgfältig bearbeitet, dafs hier
anch ein besserer Kenner der griechischen Grammatiker als Referent
es ist nor weniges nachzotragen imstande sein wird. An die ApoUo*
i) i/j.7:spi£XTix6s ist wie ißTzepiXr^izrtxoi ein Licblingsausdrnck des
Apollonias.
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DioDyrios Thnut
127
oiaoische Definition des Yerbums^) eriuucrt besooders eine Stelle in
seioer Syntax, S. 230, 3 ff. : 7o:ov w) [n^jiazo; iareu h tnftxc fieraa^r^ftO'
fiemj. Die epitoma stimmt mit nur dafs sie fu/'o^ Aoyo'» statt /^/fv
liat und ixt Äkr xat Sffre; ?ergl> Zonar. s. und Ooettliogs Tbeodos.
S. 1371
Die mtpestofiofa fiijfMTe (47, 1 f.) sind bei Ap. sjnt. 226, 6 ff.
anders geordnet als in £^ and bei Priscian; freilich sind dort nur fttnf
TOD acht erwtbnt.^) Die Öpunex^ nennt er auch dm^vux^y z. B. synt
244, 26f.
Dafs die drjipipu^roQ iyxXtatg^ namentlich in Verbindang mit dem
apffov, ouop.a pi^fiaro; sei, ist eine bei Apollonius (beispielshalbcr do
alv. 129, 16f. , synt. 31, 5ff.) und allen übrigen Grammatikorn häutig
Vürkummeiido Ansicht; vergl. anch Schol. Thut>d. TV 59, 2: 7a /isru
äpBpou AE,yüixzva d^apifufara o\>o^iaza y.aDoy ef^Tiv i/rjxara. Über die
lyzAiae'." Oberhaupt bemerkt die epitoma: ijx/ÜTswv nk r.ifn ?.£yoiisv,
oz: iYxkirr'; iart ßof'>).r<;ia (l''f^r^? n:a ^uj\'r^Q orjiaevo/isvov irr zyxAtfft^
Uytrat ff/^/iöt ^o^v^f r^otäv rr^^' (^'u^r^g xc'^dcu i/xfa/\/ou(Ta ^ dpaattx^v
npoaraxTtxi^y ^ euxrix^v ^ dciTTaxTtX^¥ 1} pjjdefuav rourojv^ ojq ^ riav
dr.apsfi^dTwu pr^oa/xr^ ßouh^fia (f'o^r^; 5iy^ov<Ta, wonach ic)) das ScboHon
Stephani (Hilgard Heidelb. Progr, S. 20 und 49) zu Dionys nicht mit
auch nicht mit Skrsecaka (18G1 S. 7) und Scbömann (J. J. XCIX
83), sondern so korrigiere: fyxkuttQ ii iart (jirx^fux, foivr^Q mthv xivr^atv
^) l^iT?^ dwifarvovr Tergl. auch Theodor. Gasa IV 138. Theodos.
139, Zonar. I 600 and 1693, Favorin. 551.
Aach die epitoma kennt fünf StaBeaet^' in folgender Reihenfolge:
hzpyr^rtx^^ miSr^rix^, obderdpa, /xsVjy, ipTTspcsxTexrj^ bei deren Erklftrung
sie aafser den Scholien zu Dionys. 883 f. namentlich den Apollonius be-
avtzl bat Das Verbnm rlmrai hat auch Simplicius zu Aristot. catcg.
S. 78*' und 79* Br. (andere Laert. Diog. VII Gl).
Für die Definition der r,p6aw'a vergl. auch Ap. de pron. 80, 3 f.,
synt 250, 24 f., namentlich aber synt. 254, 4 ff. Jedenfalls ahoi hätte
Uhlig «iynt 259. 14 16 anführen sollen, wo ja Apollonius offenbar gegen
Dionys polemisiert, wie auch bei Clioerob. 477, 30 ff.
Für die auyydvsta ynovajv ist zu verp;leichen .\p. de ad?. 173, 14
bis 16; 202, d-ll; Pnsciao YUI 57 ff. (S. 414 H).
1) Den UntPMchied der Byzantinischen Dttinition von der Apolloniuni-
»ciien hat zwar Uhiig nicht angegeben, aber or kann ihu nur in dem oddere-
pov finden, das nach seiner und anderer M» iiiuug Apollunius noch nicht kannte.
Idti kAnn mich nicht von diesem Unterschied überzeugen.
Wieder anders sind sie z. B. in Gramer*» AO IV 331 geordnet: ir»<ra
Sfl^^rroi /irj/iaxti ^xr<»' ätdr^^ air^ixaxa, dpi^ßoi, i/nUintQ^ dtoMam, T:p6*
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128
Griechische Qrftmmaliker*
Auch E^, and epitoma haben die Definition von au^u^ta, ent»
stellt Tlieod. Prodr. 149. Nebst ^nrtu^) ist kein verfomn bei den Tech-
nilcern als Beispiel häufiger denn Yitdifxu (wie anch UhÜg bemerkt hat):
vergl. ?.. B. Apollon. de adv. 198, 5Ü- und Aicad. 170, 4, auch ßtfdm
(Eustaih. üd. 171, 28).
Für den ganzen § H niiil^te noch beuützt werden Theognost. can.
S. 136 ff. (anch er läfst aus Dionys. 57, 3 f. und Ihm iicksicliti^'t nicht die
verba ani /iV, hfJlt «ich aber sonst euf,' an des Diony:» Eintoilung).
1* ür die Dehnition von fJLsro^r; führe ich an, was die epitoma Imt:
of^oftaazat. Wie imberexou für hnt^srov, so haben Apollouius auch
li£To^txov für fJLsro^Tg (z. B. de proD. 54, 5 f. und de adv. 132, 30),
ebenso, wie ich gleich hier bemerken will, d¥Tatvufux6v für dvrartw/iJa
(de adv. 151, 23; synt. 11, 27 und 144, 2) [ffir Trctttrtxdv stellt es her
synt. 124, 16 Uhlig diss. S. 80]; ebenso hupfn^fiAxtHov für iit^pfiigfia (de
adv. 186, 2 cf. Schol. Aeschyl. Prom. 687).
Mit grorser Ansführlichkeit hat der Herausgeber S. 62 f. die Stellen
derjklteü gesammelt, an welchen w aus der Kategorie des Artikels aus-
geschlossen wird. Hinzugefügt werden konnte noch beispielshalber die
epitoma I 35 f. (die eine förmliche Abhandlung darüber hat), das
»Mischlexikon« S. Uli f. Schäfer 1*37 Valck.. natürlich auch Theü<luret;
Vüu den Ältereu nennt es Apuiluniu.-i de adv. Iö9, 14 x/,7^Ttxov fionutv;
xkr^zixuv hTittpHeyiia de adv. 159, 18 und synt. 52, 26 und irJ.f)i>r^n.<L xhj-
rcxop. Solcfie und fihnliche Namen dafür haben sich bei den JSpätereu
an zahlrciciten Miellen erhalten.
Die Definition von auTiovj/ica findet sich ohne jede Variante auch
im cod. Ilavn. 1965 S. 574 am Anfange einer Abhandlung nsfA dyrcuvu-
/uap, die den Namen des lewpyioQ Xoipoßoaxoi; trägt und auch die
naffenöfieva (64, If.) in Form eines ifttitv^fta enthält; ebenso steht sie
am Eingang eines Traktates Xwfpovtoo itarpidpx<>^ ^^p^ dvrußvu/MOQ,
Bei ApolIoniuB finden sich namentlich zahlreich die Worte wptafidvatv
TtpoaantufV mtpaararexat %yhU 121, 2 f.; de pron. 4, If.: a< ä^rmMt^pIax
wptep&Hi Ttpoawna itapearaun; S2, 12: npoaaf7Uü¥ u/pta/idwifv itapamaTt-
xai\ synt. 23, 12f., 62, 4 und 74, &f. (78, 24ff.).
Über h Setva vergl. Schol. Ludan. S. 90 t Jacobits.
FOr die xv^ma} dinrwwp&u ist bei Ap. die Hauptstelle de ooni.
247, 16 f.
Für xa^' iva <ryT^}iaz'.aiwv ^S. 70, --3) ist zu vcrgleiclien l>eson-
dcrs Ap. synt. 34, 2 ff., 52, 20 ff. (wo er eben diese Worte äxkna fwpta
nennt) und 337, 12 f.
Für § 18 (S. 70 - 72) ist die Aufzählung der Präpositionen bei
Theognost. can. 154, 23 -2d interessaut:
cf. Arcad. 193, 17 mit den Lesarten von MA.
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DionytiM Thns. 129
fJäaa npödsfftg dvenixTaro^ ßpa^uxavah^xTSt ' xad ßoayoxaxaXi^K»
roMMc ^ dtä ßpa^ii (I. ßpa^iog) ^(uvif)euT0<: ixfiptxat ^ dtä fipa^uvofid»
MV' — $ib 0iifutaf$i^c im^emSsec'^) ^ xa) ecs^ 4» Tcug futvoauXJläßotc
fnMpoxaxdhjxtoe dümu xal rh Btoy rJ/v npof^iatWß ^ fokdrronaar —
ofiw iv aov TzpoQ npo dvä xard dtd (jietd napa) duri inl n€p{
^pift dn6 bnd itnip. unat xa2 ^ bntip iMMpoxardk^xrot xak knm9'
rsta^Mmu Man sl^ht, wie Theogoost sidi an Dfoojs atuohUefst (er
ordnet aach im Gaosea genau nach den Bedeteilen): bei den einsilbigen
Präpositionen stellt er k( and £/c als aemifumpivat voraus; np6 and
9p6Q stellt er am (wenn Gramer richtig abgeschrieben hat). Die Bin-
lebaltmig von furd nnd mpd wird hiemach keinem Zweifel begcguen
kOonen; über die Zahl vergl. aoeh Prise. XIY 2, 9.
Über die Tiapdi^eöig vergleiche auch Ap. synt 17, 25 ff.; 18, 10 f.;
$03, 6 f.
Mehr als bei irgend einem Redeteile lÄfst sich beim kmppr^p.a
Qiui aifvdtap.og nachweisen, dafs die späteren Grüiiiiiiatiker die Lehre
des Dionys vielfach verändert un l weiter gebildet haben. Im Allgeraei-
n i-^t zu bemerken, dafs für eini^f Klassen der iri'npijpaxa statt smo-
ff7^>xa sich die Ausdrücke i7:f(pH£yp.a , ir.Kfojvr^fia , ir-dfmvr^mg und der-
gleichen tiuden, und zwar nicht erst bei den Byzantinern, sondern bereits
bei ApoUonius und Herodian.
Aufser den oben zu m bezeichneten Stellen notiere ich fttr imipm-
vrrr-z beispielshalber -Ap. de ad?. 121, 14ff., ftlr in^dsy^ia de adv. 127,
12 ff. (gL Schot Dionys. 926 , 26 ff. und Priscian. XV 7, 40). Das
Nihere werde ich bei den einzelnen Klassen des Dionysias geben. Eben-
so giebt es auch eine Anaahl von iiappil^ftaTay deren Namen sich bei
Dionya noch nidit finden. So kennt letsterer noch nicht das dvoptnricÄv
hippffifia (womit zusammen an stellta ist upHpo¥ ditemupLtxdv SchoL A
flook ß 736, anders Schol. B Hom. F 182), wie Ijpt beim Schol. Ups.
Harn. A 477 heibt (vci gleiche denselben Ausdruck und die Beispiele da-
Är bei Ap. synt 109, 12 ff. und Steph. zu Dionys. 950, 30) M; umgekehrt
steht Eostathius Hom. y 221 (8. 122, 39 Stallb.) i7:iopr^uaTcxbv ovofia.
Ebenso wenig hat Dionys, schon ävafopixa inipuT^ini-ft., wie sie z. B.
Schol. Horn, /i 5iy (^vergl. Ap. de adv. 148, 6 f.) und bchol. (Jppiau.
Halieut. I 296 (cf. Ap. de pron. 6, 29; 27, 11 f. und wiederholt in den
Schol. zu Dionys) kennen; so Ivommt auch vor knlppripja. auvTaxrtxuv
(ächoi. Hom. « 276) fauch mikcu heifst so Cram. AO IT 281. 21) u. s. w.
Was nun die Definition von IrJfjpr^iia betrif^'t, so konnte dabei an
Ap. synt. 227, 14 t. eriuoert werden, eine Stelle, die jedenfalls in £r-
ianaong an g 19 des Dionys geschrieben ist
t) Aach Steph. 996| 96—34, der ftot wOrtlich mit Priidao. XV S 68,
21 H stimmt.
iMMMcht für AltMtlmaMiMiehaft XLVL (tUA. L) 9
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130
Oriechiflche Grammatiker.
Gchon wir zu den Ciiizelueii Klassen der huppriiidza über, so ist
der gevujhnlichste Ausdruck für die erste nicht der Diouysiaiii>ehe, son-
dern ipovixa irupni^imTfi oder blos j^puvixd. Docb kommt auch die lie-
zeicbnuDg des Diüuys vor, z. B. E. M. 31, 27: aliv inippTjp.a yi>uvm
8r^XwT(X(jv, (= AO I 1<J, 9f.; cf. 71, lOflF.; 184, 23ff.) Dagegen heifst
z. B. 8chol. A Horn. M 13 rora ^povtxov irJppi^pLo. Auch Ap. de adv.
148, 6 f. nennt Stm j^povtxhv imppT^fm, Als ^povtxä impp7jp.ara bezeich
net er de pron. 16, 20 ff. ix^sQ und vuu; //^eV (= i/^eV? wie auch
2. B. synt. 338, 21. 23?) und aöpiov synt 224, 14 f. Geläufig ist ihm
die EioteiloDg der Adverbien in die verscfaiedeDen Zeiten. So heiTst es
de adv. 128, 16 ff.: rä xpauutä itufipijgjMTa üu/t/patyou^oif tote tou /^rjfiOi'
Tog j^povoic noieTrat awra^of, ohif fy^ig nap^}[ijfti¥p üwn9vä$9vai^
rjipm^r^pivm^ ab oovntä^Exai ^ na^f rms hpohoffoom. rb ^/z^) naptp^ij'
oBat^ aupeov ypäfoj^ auptov'ypdfjfw^ aupeov ävaytvmüxm (diS leiste
Beispiel will Hattbiae »De ApoUonii Dyscoli epirrheinatiei et syndesmlci
forma genuinac S. 31 entfemen). vä piwot oft Siop{^avfa riv j^pövov^
xoor^v 8k napdzaaey firjXouvTa rou nayroQ ^pavou^ <PjpnapaXapßdv£T<JU
xaru rrcivra j^puvov^ z6 I/Dv iippuvr^a vnv <ppovCif, vo¥
^poviauj. ^Sj^ iypaijfa^ r^8r^ ypd^w^ r^oi^ ypd\} iu. Derselbe Gedanke
Steht synt. 203, 24ff. : rä rerprjpiva rHav imppr^pdxuiv &Iq Sta^opou: ^pu-
vooQ ro?,' pkv 8taip6potg npoffwirniQ xa) sri dptBpoTg auvTda(TZTai^ ou p^v
xotg rou pilXovroi roh ivearutxoQ^ ob p^v ndXtv rä Ttapardasc roT»
3Xou xpovou r.apaXapßav6peva^ Xiyvj inl rou vov xoLt raav bpjoloty^ eine
korrupte Stelle, über welche zu vergleichen Egger, Apollonias Djscole
S. 229 not. 1 und Skrzeczka III 9*. t her vergl. aacb synt. 338,
25fr. und Scbol. A Horn. B 12; Ober Tbeogn. 1(MI, 24 f. AucIj die
Beseichnong xtupoo napaavartMoif konmit natflrÜcb vor, z. B. beifst
beim dcbol. Horn, a 276 ««^5 fiapaamvatöv (vergl. die erotemala).
8pa ItA xatpoo kommt vor Schol A Bom. A 251; ef. Gramer AO II
846, 28; Scbol. Horn, a 98. Niebts anderes beifst ^m^i^vov, was von
r6fpa Scbol. Oppian. Hai / 296 gesagt wird; dasselbe beiM ebenda «neb
dya^opixdvj wäbrend ofpadtxodortxAv (d.b. ävrünodmtxdv) beifst, vergl. das
oben zom dva^optxdv und d^eam Bemerkte. Aacb die raiuxä (No. 6, 8. 76,
2 f.) können als XP^^^^ gebraocbt werdeu, ein Gebrauch, der bflofig no-
tiert ist: z. B. imu und iV^a, vergl. z. B. Schol. Euripid. Hecub. 208:
eviVa impprjpa romxdv xat ypovcxiv rontxiv psv u>i ivra'jßa^ ypov.xov
ok (^vv Ttf/p' Vpr^p^ (E 1) dvzl rou rore di}. Ähnlich Schol. V zu Horn.
a 18: ivBa] rore. ypovtxbv i-rippr^pa xai Iv rono). Tzotzes zu Hesiod.
Opp. 218: ro ivba romxou xa: ypov.xov itmv. Ebenso syy'j^ (Schoi.
Horn, ß 165: rb iyyOg xai ijzt yonyo') xat irr: zo-ou zdaaezat' vuv ouv
im ypouou TTapst'Xr^nrau), dy^ipoÄou (Schol. Horn. ? 410: zor:txov IrJ-ppr^pa
$ Xpo¥txb¥ WS xh ivayxf^i npoitdpot^ev Scbol. A üom. / 197 und p 277 ;
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IMonjiioB thnoi.
181
inah» SdioL Horn, x l^^'t Scbol Horn, f 119; ^/m« Sehol.
eod. Paris. P Aeschyl. Prom. 615 (S. 246 Dindorf).
Anefa bezttglicb der zwdteii Klasse, der htippr^fiaru luaun^rt*^,
nad, wie ans ühligs Aomerkang und ans dem Artikel fucArr^zo^ ir.tfh-
foijuKa im Index hervorgeht, die späteren Grammatiker mit Dionysius
nicht einverslandeii, auoh nicht unter einander. Iiitere>^aiii in dieser
Beziehnng ist z. B. auch Schol. A Horn. J 22 das za den Fragmenten iles
Apolloüius Dyscoluh au^ seiner Abhandlung nep} ptro/r^c gehört, (so auch
synt. 15, 23 und 302, 9: rrsp} pemywv B. syrit. r>G, 4: 67, 11» und
327, 23). Hier polemibiert Apolloüius gegen die von Aristonicus in den
<Tij/i£ra vorgebrachte Ansicht, als gehöre dxdüjv zu den ir.'nprjiara ;*£-
ffüT^jrof (cf. K. M. 47» IflF. Cram. AO I 22 f.) Wena Ürus im E. M.
Wl, 13 die inepni^juara luaurr^rog aijftMuSßaetg not^rr^TOi or^ktuztxdg zu
seooeo Torschlägt, so stimmt damit, wenn £. M. 41, 29 difdi^ http-
peoAnjToe heilst. Wie freilich (nach 580, 10) lUvxotyt ein htip-
pijfM fUdSnjroe sein soll, ist Dicht absasehen. Eber dafs cbv^v dasa ge-
zschoet wird £. M. 4Y, 8-22. Endlich ziehe ich hierher einige Stellen,
<Iie der ersten von ühlig angefahrten Anifassnng entsprechen: AO.
IttS, 6ff. 307, 1—17; 29, 10-12; Pseado-Choerob. 64, 27ir. (27 lies
/i^ für perä); Site beifst intppr^pa psaarr^roQ Cram. AO I 3, 22; 345,
31 ff. ef. 406, 29ff. Und so könnten hier noch viele Stellen gesammelt
werdeD, aas denen hervorgeht, dafs die Alten ttber diese allerdings
schwierige Frage nach der Bedeutung von /le^roayc sich selber nicht
klar waren, ein Name, der höchst ungeschickt gewählt ist. Jedenfalls
hat ühlig recht, wenn er sagt, Dionysius selbst habe zu dieser Klasse
BSf die Adverhia auf lü gerechnet. Ob aber seine Auffassung von (ier
Bedeutung des p.£ff6rr^^, die er im Index ausspricht, richtig ist (damit
stimmt z.B. die Bemerkung E. M. 47, 18ff., cf, Theogn. can. 16),
las^e ich hier dahingestellt. Jedenfalls mtlssen sHmtliclie Stellen der
Alten tiber pLBaörr^c zusammengestellt werden. Da dies hier zu viel Kaum
wegnehmen würde, so verspare ich mir die Zusammenstellung für eine
tndere Gelegenheit.
Für die kmppr^para Tzotöv/jrog (75, 1 f.) führe ich vor allem an Schol.
fi. Q. Horn, p 43: h&^pvi ifud däMtyre] noedv^roc htippf^, Ttodri^g
Im ^ rd Ttot^ ^T^f^ <n»iMaxo^ 1} ^TPi^ Sijiooaa, also eine
nn Sdiol. Dionys. 941, 18 und 941, 4 gans abweichende Erklftmog von
^lotoT^, Ans Apolloains mulste besonders de adv. 196, 12 f. beige-
bracht werden: xä (mit Sdioemano) X^^övra imppi^fjMxa da} 7tot6'
Tfvpp iart r.apaaroxtxd^ dye^^rjSoVf rauprjdüv ^ axr^vrjdov^ ßorpuSov^
lkBd¥^ atfw»)[aS6v\ vergl. 197, 19 f. Mit der ersten Stelle stimmt [de
•dr.] 205, 3: Traf eis 5öv Xr^yoy imppr^pa mtörr^Tv^ iüTt mzpe/iifartxoy^
^ TÖnou^ ßorpu86v^ olaxr^dnv, dys^r^Sov, Bovrxxr/lov; xff''fßor,> und /^o-
rpMv verbindet er de adv. 143, IG f.; ü])er die adverbia auf d(» vergl.
Theogn. can. 162, Sfi. nO( ist als solches bezeichnet in Gramer AO I
9*
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132
358, 25 f. Einen anderen Namen ftr diese Klasse der Adverbien liat
Schol. A Horn. A' 162: ttu^^ov iare» inijpfnjfui napafioXosiid^t SftMOV
mpatfv^v. Der Name mpoßolmliiQ erionert an die swAlfte Klasse
der Adverbien. Über m^mv bemerkt Gramer AO I 845, Sit: odx
nporaHf^ (,7tpoT€Bg2), 9 ^^r^ 9 ^^'c (wie oben im Schal
Horn, fi 48 trz^tia) i^et; cf. Theogn. can. 168« 16—17. Im Allgemeinen'
vergleiche noch Cramer AO I 861, 4 ff.; 886 f.; iyattg und fcAajr^^ als
iniffpijfijaTa miÖTTjros: AO I 28tf, 14.
Auch rSaa wird als rtoffon^ro^ Bi^Xuirtxov bezeichnet Schol. A. Horn.
^ /)60, wie tmXö als ir^fjor^im Ttuaazr^Tüi orjXutzixou vou Ciiüer. Orth.
281, 24; sonst vergl. Theogn. 164, 20—24.
Zu 76, 1 vergleiclie tias Lexicou Graecnm im cod Aug. Monac.
499, dessen von ihm angefertigte Abschrift zu iiuiiützen mir Herr
Direktor Ii. Schneider gütigst gestattete, fol. 221^ iufra: tu aira^
imppTjfid iaxtv dnapt^fL'qaautQ xb Tsrpdxcs^ ^tö Ttevvdxi^ xai tä
rotaura.
Für otxot otxaSs otxo^t¥ vergl. Ap. synt. 340, 23 ff. Schoi. A.
Horn. B 75; N 28. U 648. Gram. AO. I 15 f. ävm galt den Alten anch
als iyxekfwrfiazLxhv im'/jpT^fm.
76, 4: €t&^ besMchnet anch Ap. sjmt 248, 6 f. als euxuxau imp» .
fi^fta; über d^e vergl. de coni. 264, lOff. Auch ti nnd oT werden
von den Alten iTttpfrij/iaxa t&jpjc in^watd genannt: E. II. 26« 60 ff.;
oT und aS^9 sind die* dorischen Formen: Theogn. can. 6, 11 — 13;
Gramer AP. IV 108, 28 ff.; AO. I S. VII und S. 18, 16 - 17; Aber 0/
als e^xrtx6¥ vergl, auch Schol. P en Aeschyl. Sept. 550; ä mj/iae¥0¥
Ap. de adv. 167, 27. a^e^e, resp. o^tXu^ werden sn den ^xrtxd
gerechnet, s. B. nach Schol. A «od Lips. sn Hom. A 416 und Schol.
rec. zu Soph. Aias 1192, vergl. auch Choerob. Orth. 246, 29.
Huclibl iiitercxsuiit ist die Klasse der a/c7kiaazixd (77, 1), und
ich gestatte mir daher >chon hier etwas ausföhrlicber über diese zu
handeln. Die wichtigste Stelle Ober sie bei Apuiluuius aioht de adv.
127, lOff.; vergl. 121, 20ff. (Schol. Dionys. 946, 30. Prise. XV 7, 40K
ähnlich Ilerodian bei Thcui^ii. ran. 158, 15 ff. (ob diese Stelle von ühlig
richtig geheilt ist, möchte icli bezweifeln), Schoi. Euripid. (iec. iDtii» und
Schol. Horn, q 415. Natürlich rechnen auch die späteren Grammatiker
die drei von Dionys angeführten Beispiele xu den (T/erXtaarixd: namu^
a. B. Schol. Aristoph. Flut. 220; Theognost. can. 158, 26 f.; nspi noa. 314 ;
Gram. AP. IV 154, 22. lou Schol. Aristoph. Nub. l. Gramer AO 1 46,
5—7 <f£o Schol. Euripid. Orest. 832. Aber mit Recht hebt Uhlig im
Index Graecus s. axtrhaaTatä äntpf/iifiaxa hervor, daDi von ApoUonins
und Herodian an (die jedenfalls die Terminologie der Grammatik ab*
schlössen, wie Homer und Hesiod die Theologie) der Gebrauch des
Wortes erweitert wurde. Man kann sagen, dafs man spftter mehrere
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DioDjte ThnuL
18a
Arten daTOO abiweiii^ und m selbttäiidlgen Kluteo «rbob, od«r aodm
ak Uotararten der aj^tr^uumxd anflobte. D«a stimmt andi mit der
Defintk»! dieser iTupp^fiara, wie leh sie oben ans deo spttersm
GnuuB&tikem sasammengesteUt habe, wonach sie nieht mehr btos die
schmerzlich erregte SeelensUminuDg, sondern mannigfache Affektion aus-
drücken können. So trennt schon Apollonius davon die ^'ta<TTixd de adv.
131, 21. Herodian rechnet dazu das liaufiaazcxov ßaßa/ und die iziftpr^-
fLaza betaaixou. Umgekehrt l^ann so nach Schol. Euripid. Hecub. 1238
f^fj, das aj^BrXmartxov^ zu den $aüjicuntxd gehören: ^eO ^«^l] Hw) ^a-
azixöv J. ^fX'jfinüTtxov rh ipeu, oh Bpr^vr^rexo^ Fl. 59. arjistwaat 5rt
ivra^^a ixn atjx t txov iffzt to (f t^t xai otjx duäyxr^^ ^ f)r ^^ot ö s xe?-
Tcu 8k ^vepwg in\ ^au/iazog 6u. Aus dieser Stelle geht hervor, dafs
fFiexXtaartxov^ btmyxurzMov^ Bpr^vT^rtxov (oder Bpijvdtäeg) und ixnÄi^xTtxov
ab identisch oder doch sor selben Klasse gehörig betrachtet werden. FOr
9pr^)nrj7tx6v f&hre ich noch an oTpot: Schol. Aristoph. Plut. 58. Noeh dent*
Keher ist Sehol. Anstoph. A?. 162: fsZ fsu] eart p.kv xcü üj^^rXuumxd»
xod ^aufuumxdv^ wv Sk Baufmarufd/y nnd Schoi. Aristoplu Plnt 1: tou
ic ffMamu ^ StAßOM i» tvw B^imaym «a2 «QrerAeflMgbtoS' zb itQ
ia^^ffiifta imfifonpiOBt; hu mt Bp^vi^utöv nach Schol. Aristoph.
Fiat 478» Mit der usprfttiglichsii Bedeotong der ^^rXmartMä hingt
SS sasammen, wenn in den Schol. Thmgrd. VIII üj[wXiaafi^ mit ^trve>
«dtos erUirt wird. Sonstige Arten, die man in ihnen sifalen kann,
sind die ßaM^atä im^Hypoxa Schol. £aripid. Troad. 885, wenn man
diese nieht zu den htippr^para ^euuffwo rechnen will (s. unten); vergl.
die Stelle des Theogn. 158, 16, wo jedenfalls nicht ßax-j^eurixd zu lesen
ist. oT als £uxzix(jy ist Oxytonon, als Impijrjw; rrj^ez/uaarixd^ (E. M.
27, 1 ff.) Perispomenon: Sehe!, rec. Aeschyl. Prora. 136 (S. 189 Din-
dorf): zd ei; at Xr/yovza iruppTjpuara BprjVTjTixd nspeandßVTac n^u zou
ßaßat xat ouai. rb 3k at d)n\ ro^) äv nore, on xat zh atHs.^ mg
^xrtxov o^uvtzat (cod. Paris, sanc. XIV). tä eiQ ai Xrjyovza St'^
iktYya iftippf^para inl r&koug i^oi>za zov zovov neptcmutvrar /orra-
vtu f iDODCQU, -ai xtd rä Spota^ n^v rou ßaßa:\ va/, infppy^pa xara*
ItrexJv, (d. h. oüyxaraßezcxov), xal obat cod. B; cf. Schol. Euripid.
PhoemCa. 1493 (vol. III 369 Dindorf): at al] ol noJ^l fiJjxopsQ
^dovvTZQ xai ntpiantoyTBc, oi dk veot at at ßapuvovreg. Mit letzte-
rsm Scholion ist eine interessante Notiz bei l^etzes in Lycophr. ?ol. I
S. 8SS IfttUer sosammensnstellen: oT it^jp/n^ ^in^K^nxov, 8 mivxMg
d w¥ ßapiümiHn, Xri^avo^ dk xal^ M^Aaptnovc mptOTta» d$town^
h M tiXMtff fy^"^ Tovov, rrepantmVTOi^ hxtraTftt^ mitat, al xat tä
Sfwta, TtA^v rou ßaßai nak roS vtd dStruovot^tiywv, iyw 8s fTjpt »ak rou
<£ Man sieht leicht, Tsetzes nnd Schol Aeschyl. Prom. im cod. B
hiben aus derselben Quelle geschöpft. Am häufigsten werden die <r/er-
kaoTtxd und ihre Synonyma auiser mit imppr^pja. mit im^Bsypa, ifn-
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184 ChriedilMlM Gnmmtliker.-
fwvi^ IL dergl. benanot So ist a 4 im Scbol. Aristoph. Plnl* 1052
hufQM^ irUjppiifia ixnk^twc^ (vergl. Schol« vet Aesehyl. Prom. 114:
iatn^S^wc imffp'^fittTa; Schol. rec so derselbon Stelle: i i (so ist m
schreiben): h^ppnjfta ixnhfxrtM^v *4vvtx6v. Utemnotrjiievij (so gebildet
wie 4fvofumm8mtr^/jL£vr^) ^ ^wvi^; letiteres ist ait den BemerimngeQ
ftber die iTiifjfjjjfMKza mHon^oQ Schol. Dionys. 941, 18 losammeom-
balten). län anderer Name ftr 2 ^ md somit eine nene Unterart der
ff^STXcaffTtxd war intfjpr^fia i^exrtxov, t. B. Schol. LH Aristoph. Plnt.
1062; ebenso Schol. Kuripid. Orest. 115 und 275. Bei Schol. Eiiripid.
Hecub. 1069 aber heifst « d xkr^rtxov kz/oor^fia ^ a^erXiaarcxav Tocov
6k roTjzo ^y/^c rsrapaYfiivTjg. Beun Schol. rec. cod. Paris. 2787 zu
Aesch. Prom. 566 (587 Wecklein) (S. 239 Diudorf) heifst es: ü l i\
TO d xXr^rixdv irJpprifiri kortv ^ jiäXXov npoff^ußvr^narcxov. 8ia^ip$e Sk
r^g 0(ä Tou w r.ponifuiyijaewg^ ort to'jto fikv ^">/^s dnaSoug; rh ök d
ftd^OQ zapa^jLüSec or^koi fu^txov^ otov ^ a^£TXia(Tji6v Tj ous:dü^ ^ «^'a-
ydxTJjüw; zu derselben Stelle Schol. 0 (Paris. 2785 saec. XIII) : d äi i\
Baufiaffrtxbv xal ixTiXvjxrtxdv rb i £, Bpr^vr^rtxbv 8k rb d d. Diese Scholien
sind besonders lehrreich, weil sie zeigen, wie die Bezeichnung sehwankte und
die Namen mit einander wechseln, imfwvt^im i^txrtxw heifst d Schol. rec
Soph. OB 1147 (?ol II S. 172 DindorO* [Beim Schol. rec Sopb. Ai. 826
(8. 207 D) ist Jedenfalls so lesen: Mohmrai dk i^trtxä xa) mjpuaakK» fyto-
<Rv de{ /ifjlilovTvc]. 0atßfinaTtx^v /icr' ixn^^MmQ heifst fBu Schol. vet Sopb.
Phil. 284. Mit ^£(ß werden identificiert Av, Schol. B Aescbyl.
Prom. 675 ; auch Schol. rec. Aescbyl. Pers. 488. i^e ond 6d Sehol*
rec. Aeschyl. Pers. 568. ih^MXtMBo nennen Schol. TOt Aescbyl. Prom.
903 (S. 49 Weddein) int^ßsypLa »pr^vwdeg; cf. Schol. Prom. 877; eben-
so Schol. rec S. 276 D. at hatte nach Theognost cau. 2, 23—26 sogar
dreierlei Bedeutungen: 7/ ac a'Ala^iri ^".loDpiyr^ xal <5ft;yo;x£V)j Sr^Xo?
euxzixbv kmppTjfia xat (T^sz Xiaarc xo> xal HafjpatTTtxov. knl ok
xaTay^oj(TsoK (?) Xapßauojiivrj /;ff>v£rai xat nan'i\>£-a!. (Hinsichtlich des
Acceutes steht diese Stelle wie andere i^s. Leulz llerodian. I 495 u. 502;
Uhlig Rh. Mus XIX 37) im Widerspruch zu den oben beigebrachten).
Über aY s,bxtixnv, sonst irJppr^pa ajfj.-h.aaxix6v, bpr^xixbv knippr^fia oder
^opiov Schol. Aristoph., Flut. 706 Nub. 665; Horn, i 82; vergl. aoch Theog-
nost. can. 155, 31 f.
Andere Wörter welche die Alten sn den aj^trXtamixd rechneten,
sind: t5, z. B. Schol* Kuripid. Hippol. 862: üx^rXtaanxov Cu (1. w)
8eä fUcm xtifiM^mf olxktoi^ hf hmooiUvotg. Daher rh w dvri too ftiu
Schol. Aristoph. Ban. 921. Vergleiche auch Schol. Eorlpid. Phoeniae.
1086 (coli. T. 1087): rb & {%o ist zn lesen) th a^vfXiaanxhv liym'
rat xcä /tt» xcA ^« €^pfirx%Tat ydp kv roTs noi^roTc oürntfc, li^, 6k fb
ldk [xaQ Im (Ober diese Verdoppelung Tergleiche Ap. de ad?. 127, 20);
vergl. ancb Sehol. Lncian. S. 182 1 Jacobits, anch Thom. Mag. 408 f.
Moschopul. Sjll. 8. V.
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Diunjrstos Xhrax.
135
Ferner rechüeten die Alten zu den Oj^ezhaenxd atßoi: Tbcoga.
can. 4, 24ff : 158, 4; Herodian. I 502, 20; Schol Aristoph. Nub. 102;
829; Av. 1342. E. M. 28, 8 u. s. w.; larraraid^ Schol. Aristoph. Ei\. l
(wo fttr rif fi^/M zu lesen ist lnippi^)\ vergl. Thom. Mag. 188, 16 B;
Mo ( hopulus r,tp\ axtBmv S. 6 (ed. Paris. 1545) und Gramer AO IV 330,
14f. Fttr c» ndnot vergl. Scbol. Hom.'a 82; Schol. r6C. AeschyL Pers.
MO; «tar ^norof {dntfwwjtia ^v^rorov) Sdiol. Eurip. Or. 1390; über
oT Sdiot. Horn. ^ 416, SehoL Aesohyl. Pm. 1008 mid Scbol. Aristoph.
Nah. 666. Im AllgemeineD vergleiche noch Theognost. caa. S. 16811.
Hcfodiaa. I 406 nod 602; Choerob. Orth. S. 881; nspi ma6r^Toc 814
0. B. w; Den Gegenstand hier tu erschöpfen kann nicht meine Anfgabe
sein. Bs niiv aber interessant dieses in ähnlicher Weise aossofhhren,
irle es flSr die lateinischen Interjektionen länpt geschehen ist.
Zu No. 9 — 11: ou und //^ heifseu nicht blos bei Apüllonius (cf. de'
ad?. 134, 6. i2cüni. 2-22, oti., 258, 6ff., 2ai, 21 tf. synt. 118, 2) urröifa-
mid dTWLYopeuatc^ sondern auch spftter: Schol. A Horn. S 143. ^/41;
Schol. Lips. A 63; Gramer AO I 330 (vergl. 302. 303. 308. all); ob
heifst dpvTTtxov auch beim Schol rec. Soph. El. 1108 (vol. II 377 D).
m und /x); heifsen dfiw^rr t; im Gegensatz zu if ^yy-ardf^Eat^^ : Scfiol. Dom.
71, 28 R (S. 169 D); auch r.iijpaXa ist eiu iruppr^pa dpyr^azijj^' z. B«
Schot Aristoph. Flut. 66 and Schol. Dem. 357, 2 R (VIII 364 D).
Aoch den Ausdruck avpßoXixat fwvat kennt Apollonias fttr oh nnd
iW: de coni. 226, 20. Auch synt. 246, 3 war ansuftthren (wegen dno-
foyrura). FOr pi^ war Tor Allem de adv. 124, 12 ff. zu dtieren, wonach
es nicht bloe dsn^etwe^, sondern auch ifont^pit^ bedeutet; vergl. auch
de coni. 229, 16it
Zq 18: ^ heiftt hiMmi^at6y und napaßolas6v Schol. A Hom.
9 660; hzippr^ napaßo^g Gram* AO I 44^ 86 1* * Ton sSrs heiAt es
SehoL A Horn. T 10: rb «Srs ddx iart xpovtxöv^ dXX' hiwmpartxov^
imhayoov zip ^uv§»
Zu 13: Mit Beziehnng anf das, was ich oben bei den axfrXtaartxd .
gesagt habe, bemerke ich hier noch folgendes: ßaßat ßaßatdq «r/rr^f«-
ffzixbv d>7c ro'j fvt ifvj Schol. Aristopli. i'ac. 248. 'HpdxXug nennt vScLol.
Dem. 119, 3 R (vol. VIII 187 D.) ein hntipBeypa baup.aa7'.xöv to dt
llp'xx/.s^ xXr^tx^c •nrwtjEwQ: vergl. Schol. Lucian. 181 Jacobitz. Über
fvj verweise ich auf die oben beigebrachten Stellen. Dafs die k-riopi^
fxara ixTih^xzixa ebeuso zu den ^au/icuTTtxd wie lü deu a^srAti/rrTixd
gehören, beweist ApoUonius, der nach de coni. 250, 6 f. den inttpiuvrj-
ettQ *xaXw^€, »xdU((rra€, »^dtarat (cf. de adv. 121, 16 fl.) ixrr-^^jf'r
beilegt, de coni. 253, 16 aber von derselben Sache BnupLatrpÖQ gebraucht,
d ist BaufUMOttxov Schol. Horn. ^361; kntppr^pa kmnpr^rixoy oder ixnhr^X'
TiK&if ist es nach Schol. Aristoph. Plat. 127; I i ist Haopaanxov Schol.
AesehyL Sept. 160 (8. 184 Wecklein); af ci (d. h. <äat) Sphol. Aristoph.
iieh. 1088. Ztt den ^/ioartxd gehOren beispielshalber noch ßofißdi
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• 136
Griechische Grammatiker.
Scljol. Aristoph. Thesmoph. 46 {imppTjfia im HaDfLo/rpMo XafißavuiJ.E\fov)\
dhßai {imppTjßa Saupaapou) Scbol. Aristoph. Plut. 123; lavrarat (denn
so ist zu lesen für ijfcrärat) -neo} rrotr. in Cram. AO. II 314; irj E. M.
78. 32 fcf. cod. Paris. 2720 bpi Cram. AP 9, 13); Schol. Aristoph. Pac
195. Auch otov und ota^ 3ffov und öaa^ mo€ u. 8* w. werden sa dea ^(m-
pLoartMa gerechnet
Die Adverbia von No- 14 heiHsea gelegeotiich auch aroxaarixd
z. B. Schol. Horn. S 74.
Zu No. 16 gehört auch nii^ als iiuppi^fia rrffSt<uc: Gramer AO
11 405, 22.
Zif No. lA: Über äpSijv Tergl. Schol. rec. Soph. Aias 13T4 (vol.
U 284 D); Schol. Enripid. Bhes. 58 (yoI. III 24 D) ood Schol. Aristoph.
Thesmoph. 274; Aber äfut Gramer AO I 28, Iff., wo S/wl ia^pftiuM auJÜlt^
•iftwg 9 d^po/eeatg helfet, w&hreod 6fWo als Tomx^v gefuTst wird; ttber
ijJUBa Schol. V Horn, r 448 : yevsTot i* t&u dJJCo» rh awoBpo^^ d^pai-
— inlppr^pa^ aijpa/vee {ai^pdofOU^) t6 dBpöwQ*
Zu Ko. 17: Für da notiere ich noch: Schol. A Horn. J 46: t6
Ttapä Totg ^imxotg napaxehtxmxbv imppfffia ela dnh rotj tl auvdiffpoiß yi'
yove. Unsere iSlelle hatte wohl Sctiul, Horn, ß 178 im Äuget rh eta
(1. eJa) xai äye xac if£fjs. irupprjjiar i rjXfjuxe/.euaiiaTtxd , Uber ela vergl.
noch Crara. AO II 213, 14 {TiapaxeA&uopjartxhv izcppTijLLa). Für ä/e ist
zu bemerken, dafs Ap. synt. 258, 11 es iyxe^.sutmxtju incppr^fia nennt.
Wiedel holt bezeicbuet er es auch als eigeuLüinlich der Ttpoüraxrexi^
iyxh.ni^- {rjipaxih'tmg also als identisch mit r.poarnx7ix^ fyxhat^), wie
er eWe als proprium der euxrixr^ eyxktai^ aimimrat (vergl. syot. 247,
20-250, 27). Von Späteren sind noch heachtenswert; Schol. A Horn»
A 302: rb äye napaxeXewntxbv inippi^fia tn^psTöv ian npofframx^
ifxUmmQ £ustath.*(also*wie Apollonius) und ad Horn, ß 178: napa-
xeX8wifiaTtx4v). im^Beypa napax^Xewmxöv heifst dy^ beim Scbol. Aristoph«
Lys. 1308* Zu den in^p^para napax^UOattiK rechnea die Alten noch
(vergl* die ij^ri^fiato): dsSrc, iit^fpii^ mtpaxBJiBttafumx6¥ dvr} roö
äy^t bei MoBChopnlus su Hesiod. opp. 1. B^vp* d^) dpj^r$pa
n^JiMtmrtxä diml rov 19c Schol. Horn. $ 146. iittppijpa napetMXof
^puMtmbv wmp rh dys Schol. Aristoph. Plut 222. I9< dvri xou äf9
{mmwopet yäp Tip {aupopu>vupeT yäp xb eod ) deupo, 8 arjpa(vtt xak rb
dye) Schol. Aristoph. Rao. 494. Hwatat t^t xat in/ppy^pa napaxtMtmaK
s2i«i dißrk roo dye Schol. A Horn. i9 8, cf. Schol. B zu dieser Stelle«
Sevpo ist aber auch /povtxov (AO I 109, 14) und rontxoy (AO I 117,
19 — 29 und 118, 11 ff.). Auch äypei und ävdara gehört dazu: AO II
159, 6 [napaxeAeuopaiixov Im'ppi^pa); 71, 25 ff. {npoffzaxTtxbv inippvjpa);
II 281 u. s. w. Über sUv vergl. noch Scbol. Euripid. Hecub. 313;
Phoeniss. 849; Schol. Dem. 46, 5 (vol. VIII 164) und 597, 17 R (IX
676 D); Schol. Lucian. S. 100 Jacobitz; BAG. 1 243. 24—26 und Schol.
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rec Aeschyl. Prom. 36 (8. 174 Dind.) u. a. inJ) Richtig geschrieben
ist eliv s. B. in dem cod. Palat 153 zu Plutarcbs Moralia fol. 35'
Zflile 7 voD aaCeo ond fol. 140' Z 9 foo oben. (839, 14 Horcher).
Zu 18 war vor allem Ap. de ooni. 838, 4 ananflüireii, wo ftäUov
inrwTut^v in^pp^nia beibt (was also an No. 20 erinnert); ef. 386, lOt
0ojxptTtx6¥ hei&t ü^M» Cram. AO. II 381, 27.
Zd 19 iAq tind «oS beifsen luu^eMd Sebol. A Horn. B 686; r(
ipa^ äv fjLoe betHseo iruf>p7jfioxa dfno^i^rMcC Gramer AO II 381.
Za No. 31: Ober ifav Torgl. Ap. syot. 849, 6t, der ifyüoß JfyQfia
kxttdtnemc neool. Dagegen werden 286, 22 f. fidXa und äjroß an den
AdTerbien gerechnet und bezeichnen Mraimf. Über fxdhüra vergl. Schol.
Aristoph- Flut. 440, wo fidkara iztraaii hnepBEr^xr^ und ^xfrrr« dna»
yüfft'jfTfc 'j-^nii^7tKT^ geiiannt ist. Von w»' h(.ifbt es Schul. Dem. 574,25:
rö tws jxopioy fhjÄoi xac tu ndvu xar* iniramv.
Zu No. 21: ö}jii)T) km ronou auch Schol A Horn. A 251; auch
äiiiMi ist iruppr^p-a auA/jjijfeat^ nach Gramer AU Ii 281, 22.
Zu No. 22 und 23: /ta ist dnuifiorcxov nach Schol rec. Soph Aias
1(M (Tol. 11 200 D); dpWjTtxhv r^youv dnußfiortxbv fioptov heifst es Schol.
A Horn. A 234. Für den Sprachgebrauch der lateinischen Grammatiker
konnte angefahrt werden, daliB /la und vi^ auch von A]io)lonius synt. 52,
S7 dfunotd genannt werden. Dazu vergl. auch Schol. B Horn. A 86, der
aafserdem noch berichtet, dafs er /lA aneb kn^ppn^fta imuxrotöv nennt
Saeb Enstitbins aber anr Odyssee ß 877 (8. 104, 30 Stallbanm) unter-
schied Aelioa Dionysius die ^MOfftartxä impp^fMra so, dafs er vi^ tvy
and ytä /lA t6v xarmfunatd nannte, pA t^v and od fiä r6v aber dnwfm»
rad, nennen die Scholien (A, B nnd Lips.) an Horn. A 477 S^i'
inj^/p^/Eia. Ancb si ist Bpxmf 9i^k»Ttx6v nach Ülieogn, can. 166. 23 f. ^
Zn No. 84: ^io^ heifst in^/ia ß^ßatwofmc auch Schol. Eurip.
Orest 789. Fftr die ipwrijpaxa ist eine Stelle bei Enstathins wichtig,
Od. « 44, 4 ff.: rh d^nou Toxpä rotg uarepov 'ArrtxoTg xa} -rh Srfnoo^tv
ßeßatmrtxd tlmv Sxfrttp zb di^kadij^ xat rb zdvruj^ xat rb dp.iXe.t,
KOI alnh Y^J^> <"> rroXXd^ xaBdnep pr^zopixijj &upr^zat At^txtjt^ dvrl
zoü T.d\fTw^ AripßduBrai, (TDyxazdHeffiv Sr^kouv.
Zu den Setxrexd führe ich beispielshalbcr an Schol. Lucian. S. 99J.:
Ti^tCv'j (d. h. i^** iooo] AzTcxbv iru<pHeYp.a toutü xat d^eXtQ (?). xat
unt SetxTixbv jJw' rff^bX6xAr()ov' IxTitHAirizai ydp (denn so ist zu lesen).
Zo 86: Schol. vet« Soph. Aias 853 (vol. 1 S. 354 D) hat folgende
1) Zo dm Addonda et (Sorrigeoda S. XCYI (an 88, 1) bemerke ich,
SchoL Earipid. Orest 877 Ma als Ixsrivxrcxov f iktofiM^adv inipp/i^
S) f ß^v Ist imipfn)/ta 6fijttii6» SohoL B Horn. A 77; ^finm/i^ rtxiv (?)
hipp^pa d^l roß »ai ß^y SchoL VB Aristoph. Plal. 608.
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138 Giiediuche GiMmnAtiker.
Bemerkung: Afjxrsov] ijrot ä^iov dp)[i)v AaßeTv tö Ttpäyiia' itnt ykp
ü\K>ya. knibfxo¥y dXX oh* knfpfUJ^A, rd /lev yhp o^xm it(>oipe.p6iu»a hup'
8cbol. rec. Soph. OR 1170 (vol. II 172).
Zq No. 26 ist eine Parallelstelle Schol. Euripid. Troftd. 326:
imppTjfiara ^aiod^u. 9t6piao¥* rä 8k Bstatr/wu^ ol&v i2 oT s2 (1.
edot su&ß),
Sebliefelieb nnr noeli gans w^enig« B6m6rkaiigen Aber § 20.
' Zorn Spoff von cd^BMiiag vergl. Ap. d6 oimi. 214, 4ft; gam «öden
synt 8. 9, 20 -22; cf. 236, 20—22.
Von den Arten der auvSeofxöt bat Laertius Diogenes VII 71 schon
folgende; aornnrcxoc,, rrapaauvazrcxo: (zu icat'ii ist UTio rou inEt (jia^atrjvan"
rtxüTi) ffuuS£(Tiio(j), avfinXBxztxui (diese drei siehe bei ühüg im index
Graecas), Siat^etßxrexoi und n-uoStti (= ahtoXoytxhc . ahtujor^^ hat be-
kauullich auch Apollonias von Icr Stoa beibebalteu). Der index con-
iunciionum bei Apollonias S. ss ist nicht vollständig^).
Zu No. 1 bemerke ich Folgendes : hc\M beim Schol. Horn.
Y 274 cuimXtxrtxuQ und dua^opexog; letzterer Name erklärt sich aus
Ap. de adv. 182, I7f. xou nennt der Schol. Aeschyl. Sept. 619 (8. 370 D)
üwdtvexö^, welche Benennung klar wird aus Ap. synt 86, 19—28. Im
Cramer AO I 247, l wird es erklärt als au)^o£<Tfwc atjpLnXexrtxbg dBpot-
0Ttx6g^ iaoSovapujv ri xrl. päv uod ^£ werden als Beiipiele. fOr die
mf/inhMTtxol mnßSeofun aogeftbrt Ap. de adv. 180, 27 ff. und 188, 4 ff.
Über m vergh Gramer AO I 217t (m^/cublejmm^ und d9pounm6ci.
Über dM 8. Gramer AO I 68, 10-16.
Zu No. 2: Von ij beifst es bei Sebol. Tbncyd. I 122, 4: ^ 9
Ztuxrmhi dvri to5 xo/, sodann wird derselbe Vers angeführt, den Ap-
de coni. 219, 20 hat, Hom. 8 108.
Was Heliodor sn Dionys 963 , 25 bat, steht z. B. auch Schol.
B Hom. A 117. Da rj nur einmal vorkommt, so wftre eine Darstellung
der Entwickluüg seiner Bedeutungen in der Anmerkung zu 91, 1 oder
im index Graecus angezeigt gewesen, da die Bemerkung zu 91, 1 nicht
gonügt und die einzelnen Bedeutungen im iudex auseinander gerissen
sind. Beispielshalber erscheint fj als ntaCsrjxnxo::, bnodtaZ^oxrtxoQ, Sta^
aa^rtxoc, iXzyxztxög, TrapaSia^euxrixuc (cf. Schol. A Hom. 1 117, ff 368
nnd Z 438), O'.a-our^rcxo; , (T'jvazTtxög bei Cramer AO I 188—190; als
euvanrcxo^ auch Schol. A Iloni. J 219. 410; cf. r2l5. Askch m//xptTf
xov heifst es z. B. Schol. Thucyd. I 10 (was an die irtpprjiiaTa ffuyxpifnms
erinnert); dm>^Toi6g 8choL Hom. v 284. Fttr (3$ /u^v) konnte im indes
1) Es fehlt I. B. äxadtwnxoi (codL 261, 9; 257, 18 ff.; cf. Cram. AO I
884, 201 and Hchol. Aristoph. Plnt 261), aneh im^optxöi (251, 28} oad int-
lufi^ToSi (257, 18).
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DionyiiM Tbnx. |39
L I angofUiyt werdeD: l) 06vStafwc mxpanXT^pa^utrtKoCf 2) dtropr^fiarixhc
mSe0ftoc (cf. Sebol. A Hon. 210); 3) ßeßoMmx^ {d. Sohol. A Horn,
i ISd. 232 etc., ich habe etwa 17 Stellen in den Sellen dei Tenetoa
follüt)
Zu No. 4 habe ich nur zu bemerkeu, dafs ich die Änrnerkuiig /u
92, 3: »mpamßuar:zcx(h)/ üomen oiaosit usque ad extrema aevi B>zaiiUi
tempora« anders gefafst zu sehen wOnschte. Denn sie könnte leicht
DiifsTerstandcn werden. Bekannt ist ja ülilig so gut wie mir. dafs iiui
lüch yoo)^'.xoy irJppTjpua und (Tuvoza^xo^ alzioXüytxdQ ist. So J?agt Z. B.
En^tatbius zur Od. 6, 28 Stallb.: ro irrs: /i6v<r^ nöxhrr/ioi irrrtu
ftsTto/.oytxog ^ d/J iv rA)),).o7; xat ypnv.xov iz:()prjp.a^ tag xai ii/rav^a*)»
et Schol. Earipid. Hec. 4 (vol. I 222 D.): rö irtsc xat ^poytxbv xal
oktarixav (so Matthiae für drrtxov der Handbchrift: richtiger wohl airta-
kfftxw) im. Das lehrt bereits Apoilonius: de coni. 246, 15: ""/Scov re
mpffxoAoo^r^ffs roTg auueptmaourn mn^iüiiotQ ahtwd90ty (napaxeTtffhu oder
TÄ impmMSiirBaty intpp^^mm ^poynxiHS 9 tonrxocff. <rwtfim(nx6vxm)t
aiÜ^^ ^ dn&dtt^tQ. oÖM dbit(9a¥ov i^txa to6tou xa2 (^t^ ahtuh
Jftff wtpaJja^iJknß^fuvw , fyfi^ ^povtxhM ««^ffo^xcfttvov^ iff^ij{|ua; vergl.
syni 334, 28Ä (ti inef )[po¥tMÖv ittfppijfta); de cooi. 284, 16: tvm <9v)Sv
in/ üMeofiSv m«ec ddtafopufc fva$a» xai sie to^ G^oXopxoOQ^ Stc
vm mpaauvijfifMevwv (napaauvmrexmv Matthlas 1. c. 8« 69, doch vergl.
tfwL 6v löf.) xai ahioläytxwDt vaM Sr^Myratv, An ApoUonios erinnert
Omer AO I 161, 10 — 18, wo iff«/ als trOvSsa/iog airtoXoYtxug and
ryifHvtÄT^pwpLartxog und als irJ.ppr^pa aufgefafst wird; auvSeapLog rmna-
mnarrrixog und ßeßaiwrtxdg ist izsc Crani. AO I IG'2. 26 — 82 geiiaujit.
Auch bei Schol. Horn, y 103 heifst es ßeßaiatTtxuv und dpyöv (= naipa^
zja^pwpanxoi/).
Ahniich ist auch -o^/>a bei Apollon. de adv. 154, 28 (ruv<)sa}ittg und
io<y^txi'0> i'tppTjia\ cf. de coni. 244, Off. und synt. 380, Iff.; Cram. AO
I 328. 26 ff. ort und oovexa rechnet auch Schol* rec. Soph. Ai. 122.
24Ut zu ihoeo Schol. A nnd ß üom. /i 299.
Nicht uninteressant dürfte die Beobachtung sein, dafs bei den
Späteren (auch bei Herodian) der Name ^lompi^nx^ cdvdMiutQ am
Uafigsten ist, dann Ipatn^nxoQ^ selten ipa^rnffuxttx^Q und l^tataxxtx6Q
(s. B. Scbol. A Horn. T 56 »Herodian. II UO). Über den Accent von
ifa and äpa vergL Schol rec. Soph. Ai. 905 (toI. II 228 D), Schol.
fivipid. Hea 511, Orest 780, Phoenies. 665; aneh Ap. de coni. 227,
Sl£ QBd 256, 13ft
Ober die napanXrjpwimrtxoi vergl. Gramer AO I 863t, wo auch
') Ebenso Choerob Orth 2i2f.: Icriov ort rd ineif ^uixa xpoi>txdv intp'
iTjid itrrty .... ^utxa Sk alrioXoyttnv (ö)^?) itapaXaßßdvernt , <Tuvdt<Tp6q
irrvff olov inzi ftjßipa i<ni\>, ^wi iazivt Sfli"! S. Horn. S 1: daa (}. 5ri)
^Xm ixti xö ort . . . xai oxs , . xai intidr^^ xat dp' oh.
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140
Orlecfcisdie QmuuMkm,
die Definition steht, eine Stelle, die an ApoUonins erinnert Andere
Kot^anktionen, die gelegentlich in den mpanhpatimrtxof gereehnet
werden, sind: di (ScfaoL Horn, ß •); /liv (Sebol. Tbncyd. YII 55); ti
(Gram. AO I 398, 10; 41$, 6 ff.; besonders bemeriieDSwert ist noch
Moscbopnlos zn Hesiod. opp. 4 nnd Schol. Lips. Horn. A 465); apa (Ap.
de coai. 264, 22 ff., 258, 16 f.); rdft (Ap. de coni. 254» 20) n. s. w. Wenn
ühllg Ober ä» sagt, ApoUonins habe es nirgends mo^Mnbfa^/Mmxoc ge-
nannt, so ist das nicht ganz richtig! Tergl. de adv. 158, 25 (wie xi de
coni. 223, 18). Gerade in diesem Abschnitt ist die Belesenheit des
Herausgebers so erstaunlich, dafs man l<iuim etwas zu ergänzen finden
wird. Zti yTtv bemerke ich, dafs im Schoi. Eurip. Hcc. 996 alle Bemerkungen
mit Ausnahrae der im Venetus (M) aus Mt/schopulus geflossen sind.
V( i pl Moächop. nep) (t^eSwv S. 46 (cd. Paris. 154.51: Vi dvr} rou ^ij,
o xal vuv Hyerat^ ntf'' n'r yrr ro racvtv, womit mit man das vergleiche,
was E** Ober w hat (nicht ganz korrekt Dindorf praef. S. XVI ff.). Aufser-
dem fOhre ich noch an Schol. Horn. U 465 und Schol. Euripid. Jon. 1026
bei Dindorf vol. IV 218; auch Triklinius in Soph. Aias 87 (vol. II
8d2 D). Über od¥ anfser Ap. de oonL 229, 18 ff. noch Enstatbios Od.
72, 801
Zu 100, 2; Schot, rec. Soph. Aias 122 (?ol. II 201) sagt: fyw^
xat rb xafnep üMtapoi cArcy Svayrtm/tatixol. Auch Mofrot (das von
Lodan an ftr xahr&p stand) reebnet dasn Schol. rec. Sopb. Aias 866
(vol. II 222); oöxow und Xamov Gramer AO II 281; fymjg ist dem
ApoUonins ancb ein ht^pijfia: de adv. 164, 28; izdp rechnet aodi Schol*
A Horn. 0 126 und Schol. B Eom. 4 181 zu den imimmptaTtxoi, Aach
fiTjv allein wird gelegentlich dazu gezAhlt.'
Die Trefflichkeit der indices nach Form ond Inhalt hier nochmals
hervorzuheben, ist eine angenehme PÜicht des Referenten. Namentlich
enthält der iudex Graecus wahre Musterartikel sorgßlltigster Akribie und
Gelehrsamkeit. Nur wird man hier und da etwas vermissen. Umge-
kehrt ist manchmal, wie oben bemerkt, des Guten vielleicht zu viel ge-
than. So sind nach meiner Ansicht z. B. entbehrlich die S'axprrtxoe
(7i)\>öe(ilio(. Eher würde ich iirtBsTD^r'V und iiöiff»^ welches letztere häufig,
namentlich bei den ännura, aber nicht allein, für pspog Xoyou gebrauclit
wird, finfnonommen wünschen; auch Scaraxrtxo} n'tvötüjioi Schol. Horn.
k 469. Manche Definitionen sind in den index aufgenommen, wahrend
andere unter den testimonia stehen. Doch das sind wie gesagt neben-
sächliche Dinge. Was .mir nach wiederholter Durchsicht do^; index
Qraecns hier noch erwähnenswert erscheint, ist Folgendes: Unter fyxJUmf
(S. 146) konnte beispielshalber noch an Bionjrs. Halic. de comp. verb.
c VI S. 94 Schäfer erinnert werden: "Eiä 9i rm pi^tdrw»^ nSttpa xpsfr'
rowx iffTot Jlafißav6fiiS¥a, rä dp^d, ^ rä ffnrfo, xal xarä noh£ fyxXtotiC
ix^e^öfieva^ &C ^9 TtU€C nriO09tg firjfiaTtxäQ xaXoo^rtf xpartarry^
iSpa» k^stat^ vergl. Schol. Aristot. S. 104 Br., Niceph. Biemmld. S. 47
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Vlaupkm Tbnuu 141
wi JotDO. Dan. S. 40. Die Stelle Yarm kaiw niebt aogefttJiri werden,
dt ^ foii Spengel wid WUmaans Iftopt korrigiert ist
Für die doppelte Bedeutnng toq dM ist h^nronuhebeQ SehoL reo.
Sopk. EL 879 (vol. II S66).
wird recht klar erklftrt auch im cod. Angostan. Ifonac Graee.
IM ÜdI. 220 ' : *0 älß oMmoiioq heare fikv im npdyixaTOQ xMetm Siwofuif
fywrog yevdaBm xai Stä xouro Sovr^TtKÖQ xakthm\ vergl. Schol A Horn.
r234 (= Herodian. II 114): 6 xat auvBeaiio^ ivavrtoi iar) ra> «v. o
iizv yoLfj xibr^ai^ iiäkkov ok aufiTzkExtf, unrntp im^j^ratv xau STBfja <Ju/x-Ai^a:*
Die zv.eite Detiiittiun von StdBsatg haben alle i/ooirjy/iaTa, die ©pi-
tMDa in derselben Form wie und E* , ebeuMi Zonar. II hu.h.
Ftir die Form lUco? f'/^^ V-) war vor allt ni a il Schol. A Horn,
i 264, B 527 und Choer. Urth. 244, 31- 33 auzutübreu.
ist auch bei Herodian dtoTtopi^exÖQ; dunaxxtxuv htippn^ heiHiit
« AO I 280, 16ff.
Für neptexTt3c6y verweise ich noch auf Gramer AO I 264, Gtf.:
Am&Q otfO/ia ftpooi^ffopixov 6 ^xsparfiög cdtrou nspiXr^Ttrtxoi. rt 8k 8ta(f €>p9i
(Jif^jpci) ifUiiptSMTtxbv iiistepthjinxixtM \ fympth^mxoif iari rou n^Bouc
^ßw^ttJtrtx^ 3k xai ^pwv^ mpaymY^ datb rou ipntpiMxofdiH»
itim^girny hauoif yäp nepttnxath^ ximoQ' ä)fupwu ßo8m¥ xrl.
Damit schliefse ich meine Besprechuag des treftiehen Buches.
Möge der Herausgeber aus derselben ersehen, dafo ich es mit grofsem
Interesse verfolgt habe. Einer Leistung allerersten Ranges gebtthrt anch
eine eingehende Würdigung. Mit nochmaligem Danke fttr die reiche
Belehrung, die wir daraus schöpften, scheiden wir davon. Voll uud ^.mz
iciiiiefseu wir uns der Ansicht Uhligs an, die er S. VII der prolegomena
Äiiäaäpricht: (Utililas enchindii) {»osita mihi in eo praeter cetera vide-
tor, quod ex hoc libello facillHiu; naucisci licet doctriuae techiiicorum
vetcrura noütiam cam, qua iiubutum non e^se grammaticum quemvis
dedecet, sive mortuas sive vivas iinguas, sive orientales perscrutatur sive
ocddentales, seo uoam sen plures seu universas (si Miuervae placet)
iBplectitar. nam quieunque antiquitatem artis omnino igoorat nec eins
vocabalaram tritissimomm Tim inteUegit, is revera grammaticns non est,
sid giaaunatista.
Soll ich noch die Ansstattnng -des Werkes s^teos der Verlags-
hndtang rtthmen? Ich denke, es genagt, weAn ich ohne jede £in-
rtfinkiing tage: Sie ist der Tenbner'schen Of&cin Tollkommen würdig.
C. 6a Hand: Ärcadius und der Codex Matriteosis [Ebein. Mos.
lar Phil. XU S. 292— dOlJ.
Veriaaser vorliegenden Aufeatses, den wir bereits in unserem vori-
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U2
Grieehiiebe Gninm»tiker.
gen Jahresbericht (8. 64 ff.) als eineD tllchtigeD Forsoher auf onsereni
Gebiete kennen gelernt haben, konnte im Jahre 1882 den codex Matri-
tensls 88 des sogenannten Arcadins an Ort nnd Stelle fergleicben nnd
bietet nun hier das Resultat seiner Kollation^ Dieselbe bildet eine «ilU
kommene Ergänzung sn der Nachlese, die Beferent im XXXVI. Bande
des Bhein. Mus. S. 404 ff. ans dem Havniensis 1966 liefern konnte. Sie
ist um so interessanter, als nach der jeUsigen auf Grund der Kollation
des Matritensis gebildeten Ansicht Gallands der Havoiensis direkt, nicht
durch das Mittelglied Bodleiaous aus dem Matriteusis geflossen ist.
Damit wird allerdings bei einer neuen Ausgabe der kritische Apparat
sehr vereinfacht, da, weun alle übrigen Handschriften mittelbar uder
unmiltelbar aus diesem von Coualantinus Lascaris selbst geschriebenen
Archct}i>us staininen, wir füglich von den Lesarten der übrigen Hand-
schriften absehen und nns wesentlich an das Manuskript von Madrid
halten können. Die Frage ist nur, ob nicht der Havniensis von der
*nakatä ßi'ßXog^ des Lascaris, d. h. dem Original der heutigen Madrider
Handschrift abstammnn kann.
Keineswegs aber sind wir mit dem Verfasser einverstanden, wenn
er meint, dafs der reine Arcadins an und für sieh immerhin ?on untere
geordneter Bedeutung sei, und dals man daher gleich einen neuen Vef^
such des von Lenta unrichtig hergestellten Aufbaues Yom Original, der
xadohxij ftpoatftiih. des Herodlan, machen müsse. Vielmehr sind wir mit
ühlig (Verhandlung der 84. Vers, deutscher Philologen und Schnlminner in
Trier S. 169) darüber einig, dab sunächst die Quellen, aus denen wir die
Herodian*8che Weisheit kennen lernen, in handschriftlich gesicherten
Texten vorliegen mQssen. Da eine Neuausgabe des Arcadius in dem
vom Referenten tibernommerien Teile des corpus grammaticorum Grac-
corum geplant ist, so möchte ich hier nur einige Beispiele geben, bei
denen M (Matritensis) in Betracht kommt. Denn dafs das Meiste schon
durch des Referenten Kollation des Havniensis vorausgenommeii ist,
liegt in dem Verhältnis der Uandsflirifteu zu einander begründet. So
hat al>o M Arcad 13, 19 {= Herodian. I 34, 7) die bemerkenswerte
Losart nöeai^at für zdzreff^ai. 18, 20 hat M ^ dtaa^d^ drrh roo
a<pd^ d^uTüVoo. 25, 14 xat ^^jjötjjc; 46, 12 zb Se für to; 60, 14 fügt
M Tii-nXoQ nach xo^Xog hinzu. 102, 12 hat M ü^o^ooq ffir ohoyotts»
160, 21 auvsTtei^ für mjv&eaec. Aber das Verh<nis der Handschriften
zu einander ist mir, wie schon oben angedeutet, aus Gallands Mittei-
lungen nicht recht klar geworden. Gleich bei den fon Galland durch
[ I bezeichneten späteren Nachträgen ergeben sich Sdiwierigkeiten. Die
meisten dieser Nachträge hat A; aber es giebt auch Beispiele, wo sie
dort anders stehen: z. B. 48, 8—9; 58, 11 u. s. w. Auch sonst stimmt
manches nicht zu diesem Ton Galland angenommenen Verhältnis. S. 82, 14
s. B. fehlt in M xiUi^sTou; aber A hat es übergeschrieben. Woher also
hat es A? BC haben es auch nicht. Ferner nach welcher Quelle hat
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Ammoimu etc.
143
Ä S. 58 . 2 am Raod das zoonaft zum d^uvercu des M hinzugofogt ?
Umgekehrt fehlt 60, 2 da^ o^üvera: von M m A. S. 92, 15 weicht M
von A vollständig ab; ebenso 103, 2; io6, 25 (wo {ir^r/Ho^ in M fohlt,
m A aber steht); 116, 17; 120, 13; 123, 25; 145, 17 (bicr hat A das
Richtige); 151, ü; 164, 3 (hier ist in A von späterer Hand richtig kor-
rigiert); 162, 6 — 7 (wüher soll hier A das in M, B und C Fehlende
babeD?); 170, 8 ;r 178, 4 (in M fehlt xaraXiv^vj, \\\ A aber ist es ausge-
«ridwn); 184, 8; 187, 7; 187, 15 (wgl. PhUoU XXIII 178, 1); 188,
14. 16; 189, 24; 190, 12; 196, 18; 197, 16; 208, 28; 207, 71t; 207«
lT-18; 208, 8. 8—4. 6; 209, 2-8 o. B. w. Überhaupt stehen BC dem
M Biber iIb A; letiteres wurde vieUeicht noch naeb einer anderen Yor-
hgf geschrieben. Das Sohlofsnrteil wird man erst dann abgeben kdnnen,
fSBB OBS dordi IL Schneider die Lesarten des Bodleianns sngän glich
inscbt sind. Öfters wfinscben wir, dab Galland in der Notierung der
Uttrteo tnsfllhrUcher gewesen wäre. Wo stehen z. B. in M die bei
Wftidt 103, 9 ein<?eklammerten Worte? 161, 17 hätte angegeben wer-
te sollen, ob Iii AI ruvio ^uvuj oiier tovio kvt /löuuj (vergl. 168, 20)
steht, u. s. w. Aber sicherlich hat sich (itiUami durch die längst ver-
Bifste Vergleichung des Matritensis das gi öfste Verdienst um den Area-
dios erworben und gcbulirt ihm iuerfür wärmster Dank.
Von ku T£/vtxo' ^ehen wir tlber za den Lexikograpbeo, und zwar
loliea wir zuerst besprechen ;
Arthur Kopp: De ArMinonii, Eranii. alioium (listinctionibus sy-
BODjmicis earumque communi ioute. Königsberg iöd3 (diss. iuaug.).
108 S.
Diese fleifsige, auf Anregung fon Arthar Lndwicfa entstandene
ssd ihm gewidmete Erstlingsarbeit serfiUlt in Tieraehn sonderbar (chro*
iologiseh?) geordnete Kapitel: L De Ammonii qni dieitnr libro; II. De
Anottio, Enstathio, Herennio; III. De Ptolemaei schedis Fabricianis;
1?. De schedis synonymiciB a Bachmanno editis; V. De Eranii PhHonls
Mo; VI. De Epimerismis in Psalmos Oeorgii Ghoerobosei nomen prae
is fBTsotibns; VIT. De schedis synonymicis a Oramero editis in An«
^ PSr. IV.; Vni. De Epimerismis Homericis editis a Craraero in An. Ox. I.;
IX. De Epimerismiä editis a damero AO. II 331 sqq.; X. De Etyino-
Mco Magno; XI. De Pbotio; XIT. De F^tymologico Gudiano; XIU. De
Maauscrii fo Traicctino; XIV. De Thoma Magistro.
Im ersten Kapitel sucht Verf. zu erweisen, dafs die von Vaicko-
ßaer 1739 herausgegebene und von Schäfer Leipzig 1822 wiederholte
Schrift AfA/iomw nepl bfio(a)v xai (iiaipöpwv M^ziav nicht, wie man bis-
iier meistens annahm (Fabric. Bibl. Graec V 7l5ff., Gräfenhan III 170f.
^ Nicolai II 397), vou dem 389 n. Chr. von Alexandrien nach Kon-
*taaiiiK^ fliehenden Ammonins herrühre, sondern auf einen am Ende
te ersten oder Anfang des sweiten Jahrhunderts lebenden Orammatii^er
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144 OriecUicb« LtilkograplMa.
«nHdkrafthren sei ; jedoch ist mis Dicht mehr das Original, sondero nur
eiD Icoapper mit mancherlei Zatbaten versehener Auszug ans nobekaon-
tex Zeit erhalteD. Angeoommen, diese auch von Vaickenaer vertretene
Ansicht sei richtig; dafs der Beweis datur dem Verf. geluiigeu ^ci, kauu
Referent nicht finde«: sie niufste mit ganz anderen Gründen belegt wer-
den. Denn die 8. 7 vorgtbi achten angeblichen Eigentümlichkeiten des
Spraciigebrauchs sind keine solche, sondern bei allen Giarjunatikern
durchweg gebräuchliche, auch den »homunciunes« geläutige. Noch viel
wenif^er kann ich die S. 7 ff. angeführten Aühaltspunktp aus dem Infialt
als irgendwie stichhaltig gelten lassen. Oder wie kaou z. B. die That-
sache, dafs der im zweiten Jahrhundert lebende Herodian fast alle ofioia
kennt, die noch beute im Ammonius stehen, irgendwie fUr die Zeit des
Verfassers yom Originale jener Epitome sprechen? Da müCsten wir doeh
genauer Ober die £ntwickinng dieser Stadien bei den Aiten anterrichtet
werden und awar von Kopp selbst; das wftre ttberhanpt seine Pflicht ge-
wesen.^) Der einsige ins Gewicht fallende Grund, welchen Kopp no.
fuhrt, ist der, dals Herodian in der Epitome Ammoniana nicht erwflhnt
wird. Doch fusm dieser nicht entscheidend sein; denn es wire Ja donk-
bar, dafs dies Zufall oder Schnld des Epitomators wire. Wird Ja doch
anch der Verfasser des Urtextes Jenes Kompendiums weder von Hero-
dian noch von irgend einem Grammatiker des zweiten Jahrhunderte
angeführt.
Der Verfasser jenes ursprünglichen Werkes aber war nach dem
zweiten Kapitel unserer Dissertation nicht ein Ammonius, weder der
von Valckeiiarr ms erste Jahrlaiudei L gesetzte noch der am Ende des
vierten Jahrhunderts lehrtMide , «;ondern Ereimiiis Philo, welchen Kopp
mit dem bei Hesychius Milesius (iiopi) spricht merkwürdiger Weise nur
von Suidas) 0cAajv liußXtoQ genannten , unter Nero und den folgenden
Kaisern bluheuden Grammatiker- identiüciert (vergi. Menage zu Laert.
Diog. II 5). Aus dem Buche des Erennius Philo aber floCs sowolii die
Epitome des Ammonius als anch diciienige, welche unter dem Titel
^Epavto'j (J>tXutvaQ mpl dtwfop&s m^^MfiaQ xar* di^foßi^w von Vaickenaer
hinter dem Ammonius S. 155- 174 pnblidert worden ist: Eranius iat
aus Erennius verderbt. Der Name des Autors der ersten Epitome war
vielleicht wirklich Ammonius; dieser hat wahrscheinlich das Werk des *
Erennius auch in eine alphabetische Ordnung gebracht So Kopp*
Sehen wir uns nun seine fieweisfUhmng an, auf welche er seine
Schlüsse baut Wer sagt uns denn, dalb das Werk des Philo nickt
alphabetisch, sondern sadilich geordnet war? Die alphabetische Ord-
*) Warum hat Ko]);> z. B. nicht erwähnt leXeoxoi ^Aks^a>dp^-')z. der rvepi
rfji iv ot>vo>\"'motz diafufjäq schrieb (Suid. s v. und Eudocia S lUs Mach;
M. Schmidt Philol III) oder W^fia^tov^ der Tctpi öfimyufuov eiu Werk ver«
fafstti (buid. 8. V. ^AnoXXtoinoi ixepo^ 'luavȟ^}'i
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AmjnooiM.
145
Doog war ?ü^^o]lI sachentsprccheud aN auch den Alten sclion in flama-
liger it t^riaiiti^. Wie beweist ferner K(i|>p. dafs der ursprttnglicbe
Verfasser nicht AmmoDius, soodern Ereonius Philo war? Das Original*
werk mars um loo o. Cbr. ¥6rMit sein. Damals gab es (nach Hesy*
diio» MUems) Miwo Amnonins, wohl ftb«r eioen Ereanius! Wem
Ytlckenaer sagt, noch Eustathioa habe nnseni heutigen AomimifiiB natar
den ÜMMD Ereniiiiu Phäo benfltit Bod vieles dartm in seloen Kom-
■enür an Homer anfgeooaaeii , wobei der Bisehof toü Tbeesaloniko
sieb der Fonoein bedient: x&rä nAc iuJmo6c oder foah M mtAato^
80 onridort Kopp: ^fioeUtbiiifl hü üborbaopt kein besonderes synonj
■isdes Wteterbneii benotit^ sondern jede derartige Kenntnis Tordenkt
fr einer oder mehreren Sebolionsnmmlangen. Denn jene Wendnogen bo-
denten bei Enslntbins immer die alten Seboliasten sn Homer, höchstens
Bodi die nitea Klassiker!« 9a» Kopp wimdert sich , dafs nach niemand
w ihm diese Entdeckung gemacht hat. Nun aber hat man die Eut-
deckunj? gemacht, dafs die Quellen des Eustathius vierfache sind:
I) sciioiia ijomeri: 2Ucchnici gramniatici ; 3) lexica (darnnter auch das
des Erennii!s Philo): 4) die übrigen Scliriftsteller, wie Athenaeus, Ste-
phanus Byzautius u. s. w. Noch mehr aber wird man erstaunt seui m
hören, daf*^ o'* ra/aw: br i Enstathiu-s nur die Scholiasten zu Homer oder
»Kla^'iilver« bezeielinen könne Denn in Wirklicükeit i<ann es sehr viei
bedeuten, sogar auch \ orfa&ser von Lexica, wie Fausauias, Aelius Dio-
Bjsios, Uerenninus Philo, auch Joannes Philopooos. Man kann daher
sehr wohl den £ostathin8 auoh hierin kontrolieren Ich habe natürlich
ftichts dagegen, wenn Kopp ans deo vier oder fttof Stellen des £«sta>
tbim», wo Uerennins Philo dtiert wird,') schliefat: »qnodam tempore
iwndam ArnmonH simülimam ^itomen nomen Hersanü Pbiionis iaotan-
mm eititisseuc Ich gebe aneb >n, dafs die Handschriften nichts entscheid
den. Ab«r darans folgt noch nichts daA Herennios Hiik» der Verlasser
smee ^ynoajmiseben Lmikons war, das die Qoelle Ar alle derartigen
Saaunlvigett wnrde. So schwebt also nach meiner Meinung diese Frage
aesh in der Lnft und damit aach die darans gezogenen Scblltose.
Nadi dem dritten Kapitel oflmUcb sind die den Namen des Pto-
lemaeos Ascalonita tragenden Exzerpte aus einem Gndianus bei Fabri-
cios Bibl. Graec. IV 515 ff. der alten Ausgabe = VI 157 flF. Harles, nichts
als ein allerdings in mancher Hinsicht besserer und vollstüudigerer Aus-
zog aus dem Werke des Herennios Philo als der anter dem Namen
des Äromonius auf uns gekomineue, haben aber mit dem bei Hesychius
Milesius S. 184 F)ach erwflbnten Werke des Ptolemacus (^m(pof}ä;:
j^€my nichts zu thun. Ich halte die BeweisfUhriuig Kopps Uber diesen
J> Nach meiner Prüiung dürfen wir nbrigeas amiehmeo, dals aUe diese
Stilen mit au&erm beutigen Ammonius ätiimiicn.
lakNsbvkltt »r AlMftluMMvi|MMOliaa XLVL (in6. 1.) 10
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146
Oriechiscbe Grammatiker.
Punkt ujcht für genügend: sicher liegt in der Störung der aiphabeti-
soben OrdrjuiiL? kein Verdaditsgrond für die Fälschung.*)
Die Brucbstih ke in Fachmanns Anocdota II 374-381 ?^ind natür-
lich ans des Mo?rljoi)ulu> o'iAhrff) rv>v m^tj^idzotv \4TrfX(7>v entlehnt, was
zu meiner Verwunderung Kopp entgangen ist. Diese Schrift hat Kopp
auffallender Weise ganz von der Untersuchung ausgeschlossen, ich weifs
nicht, ob mit oder ohne Absicht. Jedenfalls aber ist sie weit wichtiger wie
Thomas Magister, obp:leich dieser hier von Moschopoloa nicht abhtogig ist
Deshalb iddCb diese Untersuchung noch einmal gemacht werden. Hier-
aus erhellt sagleieh, welche Stelle das vierte Kapitel in Kopps Schrift
hätte einnehmen müssen. Die Beispiele lihrigens, welche eiliftrten sollen^
dalb Mosohopnias einen besseren Text vor sich hattet als ihn die Aas-
gäbe Valckenaers bietet, sind nngesohickt gewählt; die Stelle bei Bach*
mann S. B78, 8 lautet im Moscbopolus (ich benfitse die Ausgabe Paris
1682): €0 düfr} rod dpBwc^ KaXStg^ xal d»Tl roo ;^prjaf/jLa>c» Ammonius
8. 128 kann ich kaum korrupt finden. S. 181 ist gewtfs nicht nach Baeh-
mann S. 880, 12 sa emendieren.
Das Ergebnis des fünften Abschnittes lautet: Der hinter dem
Valckenaer sehen Ammonius abgedruckte Eranius ist nicht der ursprüng-
liche Ilercnnius Pliilo, geht aber, wenn auch nicht direkt, auf ihn, nicht
auf den soprenannten Ammonius zuiück. Letzteres zu glauben konnte
man sich all' rdings stark verBuciit ftihlen, wenn man von den 220 Arti-
keln die von Koiiy) angeführten ft;^ mit denen des Ammonius vergleicht.
Denn hier ist aiierdiugs, so viel ich seiie, Ammonius so wertvoll, dafs
man des Eranins vollständig entbehren kann. Allein er hat nicht blos
16 Artikel mehr als Ammonius, sondern auch sonst sehr wertvolle Zu-
sätze. Auch hier fragt man sich öfters vergebens, wie sich Kopp die
Emendation des Ammonins aus Eranins vorstellt Ammonius S. 9 ist
nicht Tarnte ^ sondern afyta^/ su ergänaen, wie eben aus Ptolemaeus
Aacalonita § 14 erhellt; denn Ammonius schrieb dfifuuSttc^ Eranius aljrn^
kot aus, beides zusammen hat Ptolemaeus.
Welche Quellen der grammatische Kommentar zu den Psalmen
Davids, den Oaisford unter dem Namen des Georgius Ghoeroboscus, des
Verfassers der dictata in Theodosii canones, 1843 herausgegeben hat
(nachgewiesen ist eigentlich ihre Unechtheit noch nicht), fflr seine
zahlreichen Sta^opal Xi^emv benfitzt hat, ist mir aas Kopps sechstem
1) Wo dieser Ondianos sich jetzt befiodet, weifs ich in Mannheim trotz
aller Nachforschung noch nicht; sicher in WolfenbQttel nicht Dagegen kommt
der Auszug in einem Vaticanus v^r.
2) Mein früherer Schüler, jetzt mein worter Kollege, Herr Dr. Kreutt- .
ner (Verfasser einor tüchtigen Schrift [disa. inang ] über Androiiicus Rhodius)
liat in einem cod. Paris 26C2 des XIY. Jahrhunderts dasselbe EUserpt getan-
den, während Bachmann nur einen ans saec. XV. henützte.
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Ammouiuä.
147
Kapitel nicht recht klar geworden. Er führt zunächst 17 Stellen an, die un-
serem heutigeu Am niouias mehr udei nniider ahnlich seheü, ob sie aber
aus der heutigen Sammlung oder aus der i^uellc zu derselben gcHossen
sind, bcheiüt Kopp unemscliiedtü zu lassen. T'nd in der That, wenn wir
sie aufmerksam prüfen, ist es schwer, ein allgemeines Urteil zu fkllen.
Sicher ist, dafs alle diese Stellen weuig Wert hüben, da Aninioimis
überall einen besseren Text bietet. Für andere Stellen niuiim Kopp
2ageud eiue Epitome des Werkes von HereuiiiuB Philo an, welche um-
fauigreieher als die noch heute vorbaudeue war. Dafs aber sowohl der
Epimensta Psalterii als auch seioe Qaelle das Material, das sie vor*
landen, vielfach mit fremden Zuibaten zersetzt haben» gebe ich gerne
20, warne jedoeh darin zu weit su ^eben. So glaube iob absolut nicht,
dab £p. P& S nnd 78 die Beispiele niebt in der Quelle geetaaden eiod.
Far £p. Ps. 112 wftre icb begierig die Qnelle in erfiüireo (PtolemaeoB
AsealoniU, Eranins Pbilo und £• 6. stimmen fast voUstAndig llberein)r
Selbst erfanden bat meines Eracbtens der Gommentar gar nicbts, andi
alcbt die Erklftrung von üuußolw S. 166. Das gebt namentlich auch
ans seiner Benntzung der eigentlleheu grammatischen Qnellen hervor.
Yennifst habe ich z. B. olfia und oXfirj S. 175, 9.
Ulme triftigen Grund nimniL Kopp im biubenten Kapitel an, die
paar synonymischen Bemerkungen in Cramers AP. IV 249, 11 bis 250,
21 seien dem Eranius Philo ühnlicher als dem Ammonius.
Für die 'O/xi^pou iTni&pio(iot m Cramers AU. I. statuiert Kopp im
achten Kapitel ebenfalls eine Epitome des Herennius Philo, die voll-
bt^odiger war als alle bis heute erhaltenen. Was die zunächst aufge-
zählten neun Stellen betrifft, die mit Aninionius stimmen sollen, so be-
merke ich, dafs £p. Horn. 136 und 370 weder aus Ammooius noch aus
Eranius slimmen können; £p. Horn, stammt wohl aus einem voUständi»
gereo Exemplar des Ammonins. S. 443 kann anch ans Cboeroboseas
hergeleitet werden.
In dem iiuftspuriwl »arä aroi^^ewv bei Gramer AO. Ii 881 — 496
giebt es nach Kapitel IX. unserer Schrift nnr sechs Stellen, die mit
Ammonins mehr oder minder stimmen, ein Artikel mit Eranins, die ttbri-
gen zehn fehlen in unseren Samminngen*
Die Untersuchung zum Etymologieum Magnum im zehnten Kapitel
ist nngenügend geführt nnd mofs no^ einmal vollstftndig vorgenommen
werden; denn das Urteil 8. 78 wird man doch nicht im Ernste gelten
lassen wollen. So war namentlich auch das Verhältnis zu den epime>
rismi Psalterii und IJomeri sowie zum K. G. festzustellen. Im Übrigen
fiird wohl die Beziehung der an etwa 15 Stellen vürkoinMUjiiden Formel
Zr^T&e zig xäg oia^onäi oder blüs slg zo,,^ ota^opdg aul ein grofseres sy-
lionymisches Werk richtig sein (andexs jedoch Carnutii in seinem uuteu
zu besprechenden Programm S. 3).
10*
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Grieohiscbe Gr&mmatiker.
Die ÄhnHcljkeit zwischen rnanchen Artikeln von Photius und Äm-
monius stellt sich Kopp im eUton Kapitel sd eiifsfnndpn vor, dafs Aelms
FHonysi««? in seinem .U^ixflv^ iler (Quelle für Photius, au«? Tn'pho. Didy-
mas u. a. schöpfte, ebenso auch Hereonius Philo» nack Kopp der Gc-
nAhntnann fOr alle Epitomatoren.
Auch im Etymologioiiin Gudiannra sollen nach Kapitel XII. eine
oder zwei SunmluigeD ausgeschrieben sein, die bei aller Ähnlichkeit
mU dtn Jieato noch vork*Bdenen doch dorcb den bedeutenderen Unn-
tag sieh nntenciiieden (vergl. aber Gamoth a. O. S. 8 f. und 4 ff.)*
Eine grofii6 Reibe von Stofopal sind aber namentlich anch ans der
fipinerlemett-Litteralor gefloesen, die (was Kopp seltsamer Weise nicht
envibnt) im B. 6. wie in £. M. gelegentlich erwfthnt wird. Was ftlr
das S. G. von Stnrs gilt, bat Kopp im XIIL Kapitel auch ftr den Co-
des Traieotinns dieses Leiikons angenommen , der manche Abwdchan-
gen Tom codex Gndianus aufweist Aneb bei der PrQftmg von Kopps
Arbeit ht der von uns schon oft geftnfgerte Wunsch , recht bald eine
ueue Ausgabe des von Sturz in ganz unverantwortlich leichtsinniger
Weise edierten Wörterbuches (verpl. jetzt Kopp iu J. J. 1886 H. 4
S. 254—256 = Beiträge zur griechischen Exzerpten -Litteratur, Berlin
1887, S. 126-130) 7U erhalten, lebhaft in Tins wieder rege geworden.
Thomas Magister endiieh benützte elteniVilfs eine vollständigere
Kjiitojne, und zwar hat er nach meiner neobiiclit im^^ für diesen Teil
seiner Ecloga niemals den Moschopulus benutzt Die i^uellea-Artikel zer*
setste er mit Citaten aas seinen Liebliogs-SchriftsteUern.
So hat Verfasser seinen Herennins Philo bis zu den letzten Ry-
zantinem verfolgt; vermifst haben wir wie schon nrnr^^deutet die Berück*
sichtigung der m^AJio/i^ rm¥ ^Atrtx&¥ des Moschopnlos sowie
die Heransiehaog des Philoponns {Ttepl rm dtoifp^pmc royou/Uiwv x€tk
Stäfopa oiffMi»6¥tm¥y TroU aller Ansstellnngen aberi die wir machen
in sollen glaubten, halten wir Kopps Dissertation ftlr ^ne recht fieifsige
nnd verdienstliche Arbeit, schon wegen der Znsammensteliang des Ma-
terials. Hdge Yerfksser ans miserer Ameige das Interesse ersehen, mit
weldiem wir seinen Ansfllbrangen gefolgt sind, und nnsem Dank ent«
gegennehmen fhr die mannigfache Anregung, die wir ans der Durch-
arbeitung seiner Schrift empfingen. Dabei kOnnen wir zum Schlüsse
einen Wunsch nicht uuterdrtlcken , nämlich , dafs der Verfasser recht
bald Zeit und Lust finden möge, diese Vorarbeit dahin zu ergänzen,
dafs. er das ganze weit zerstreute Material vollständig sammelt, die
Handschriften der auf uns gekommenen Samm langer] neu vergleicht und
herausgiebt und eine genaue Geschichte dieser Studien im Altertum und
Mittelalter hinzufügt, wobei dann auch die Knt;YickIiing des Begriffes
der ö ai/o(>ai zu verfoigen wäre, dessen hier gar keine Erwähnung ge-
schiebt. Er wird unserer Wissenschaft damit sicherlieh einen Dienst
erweisen*
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Ao Koppe ArMi nilie kh die schi» vor ihr pvblicierU Sohrilu
Otto Caruutb: Queiiciistudieu zum Etjrmoiogicum Gudiaaum.
Dansig iSöO (Progr.). 24 S. 4.
Der eef unserem OetiieCe wohlbekaDiife Verfasser hat mit diesem
Frogramm elneii ebenso bisher TemachlAssigleu als erfolgretchen Weg
zor Herstellnng des in traariger Verihssong in einem Ondianias ans
eberiieferten and von P. W. Bturs nach einem 4n6ypwpw L. Krieo*
luunps Leipzig 1818 in darehans nngenügeDdsr Weise herausgegebenen
Etjmologicum Gadiaonm (eioer bald abgekürzten, bald erweiterten nnd
berichtigteo Redaktion do-, Et\ mulogicuin Maguuiu> betreten. Dieser
Weg kaüii ein Ureifuhcr aeiü : i. Küliaiioü der Handschrift; 2. Zusam-
Dieostelluog der Ariikel des Gudianum mit denen des Magnum; 8. Nach*
weis der Quellen. Von diesem letzteren Weg hat Caruuth hier eine
kleine, aber interessante Strecke zui m k^jelegt und teilt uns das Ergeb-»
üis dieser Wanderung mit. Diesem Iiuaultat besteht in der auch schoa
\au Kulenkamp gemachten Beobachtung, dafs von den 440 Artikeln sy-
Qooymischer Unterscheidungen, die Garuuth im £. G. konstatiert, ein
Teil aus der einem Ammonius beigelegten Scbrilt mpl ift^im xak dto^
fopwv Xihwv entnommen sind, und zwar aus einem nicht umfangreiche*
ren £aemplar, als das uns bente vorliegende ist; denn neben Ammo-
nh», der ftbrigens nirgends erwähnt ist, hat der Verfasser des Gndiap
Dum auch noch andere synonymische Samminngen ansgeflchrieben. Die-
sen Teil seines Bestandes hat das £. 6. mit dem £. U* nicht gemein,
da in letalerem dieser Punkt fast gans unberttcksiehtigt gelassen ist
Die ans Ammonius entnommenen Abschnitte leilallen nun: 1. in solche»
die wdrtlicb entlehnt worden sind; 2. in solche, welche der Kompilator
oder die Kompilatoren des E. 0* dadurch kttrsten, dafs sie die Quellen,
welche bei Ammonios angefahrt und benetct sind, fortliersen; 3. in sot*
che, in welchen im E. G. die Reihenfolge der synonymischen Erklärnn-
(?en willküiliLb gewechselt ist; endlich 4. in solche, bei denen die Schrift
m codex Gudianus unleserlich geworden ist und die daher nur aus Am-
monius wieder hergestellt werden können. Von der ersten Klasse stellt
(?arnut)i 86 Artikel aus Ammonius mit den entsprechenden aus E. G.
zusammen (S. 4-15); von der zweiten 37 iS. 15 — 23), von der diiiteu
b "23 — 24) und von der vierten Klasse 3 (S. 24), im Ganzen also \?A
Artikel Die beiderseitigen Abweichungen sind durch den Druck her-
vorgehoben: so ist zugleich die Andeutnng zur Emendation gegeben,
and zwar nicht immer des £. 6. aus Ammonius, sondern auch umg»-
kehrt Besondere Befriedigung erregte bei uns die YersichemDg des
Tsrfisasers: »Bei dieser Gelegenheit ist auch das Verhältnis der unter des
Ptolemaeus Asealooita und Herennins Philo Namen gehenden synonymischen
Wihterbecher sum Ammonius ehMrseits, aam Etymologicum anderseits
alber untersucht wordett.c Wir hoffen, dafs Oanrath auch in seiner
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150
OriecbiiclM Girnnmiatiker.
neuen Stellnng, troU aller a\>}upopal unseren Stadien, speeiett den Lexika
treu bleiben nnd nns bald mit einer Fortoetinng dieser Abhandlung er-
freuen wird.
Georg Schoemann: De Etymologici Magni fontibus: I.: De
Zeoobii commentario rhematici Apolloniani. Fragmenta Zenobii colle-
git» disposnit» commentario inatmxit G. S. (WissenecbalUicbe Bei-
lage snm Programm dea StAdt Gymnasiums suDaniig, Ostern 1881).
29 S. 4.
Die byzantinischen Kompilatoren des Etymologicum magnum haben
die Schritten des Apolloüiüs Dyscoliis nicht selbst benützt, sondern «-i»?
nur durch die Vermitteiung eines Chocroboscns. Methodius, Zenobius u. a
kennen geh rrit. So sind in jenes Lexikon Fragmente aus dem nruarf
xr/'v des Alexandriners durch den im E. M. 23, 57 erwähnten Kommen-
*tar des Zenobius za jener Schrift ttbergegangen. Diesen Zenobius ist
Verfasser geneigt« nicht lange nach ricrodian anzusetzen (ansinnig ist
die Bemerlcnng von Sturz zu E. M. 23, 57). Erw&hot wird er nnsweifcl-
haft an 10 oder 11 Stellen (112, 29 und 112, 66 berichten dieselbe
Sacbe; 740, 1 hat Gaisford o^rm Zq^^oßtoa") ; aneh an vier weiteren Stel-
len kann die Sache nicht zveifelhaft sein; an 7 Stellen ist die AbkQr-
H
znng r oder C'j so aufzulösen und an 10 Stellen ist diese in den Aus-
gaben fälschlieh in 'Ar^yot^ozo:; aufgelöst worden , fälschlich , weil der
Alexandriner Zi^v68otos nur an vier Stellen des E. M. vorkommt. Ich
halte diese auch schon von DOntzer in seinem Buche »De Zenodoti stu-
diis Horoericisc aufgestellte Ansicht für absolut richtig. Von den mehr
als vierzig Steilen handein sechs nsfil ü^^T^ftdriuv (scii. tou PfifiaxoQ oder
xwv fu^iidtm oder hß xoTq p^fuun), Schoemann behandelt diese Frag-
mente kritisch und exegetisch. Doch wird man sich nicht immer mit
seiner Kritik befreunden kOnnen. Unbegreiflich ist mir i. B. der An-
stois, den er im Fragment 3 an dem sl in dem Satse nimmt: tn^tSt-
9kt e/ napä impprjfia aovBri^i^ Fttr das anstöfsigc Si €l settt
Schoemann 6* i(n)e}, weil jenes »sano sensn carett. Offenbar iat
nun aber do^ snm Haupt- wie snm Nebensätze rh d/x^etrßj^re^ Sub-
jekt: »Wenn äiKftaßrjralv mit einem Adverb zusammengesetzt ist
(wäre), so ist (^wäre) das eine Ausnahme«, weil eboii V»m1);i nicht mit
Adverbien zusammengesetzt werden. Schoemanns cnci dagegen verstehe
ich nicht. Sodann heifst es weiter: »Wenn es aber mit der Prft-
posilioa d}i(pi zusammengesetzt ist, so (wird es so zu erklären sein,
dafs) das (t plconastisch steht. Dann wäre das Augment vorn nnregol-
mäPsig (niehf nabcnrda« )«. Hierauf soll bei Schoemann folgender Satz
folpen: Das Augment aber hinter dem ersten Bestandteil ist ganz und
gar unregelmäfsig, da das verbum Simplex nicht vorkommt.« Denn das
dazwischen stehende sieht Schoemann als eine in den Text geratene
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B^mologicmi Magiian. 151
Baodbemerlnmg an. Dm ist aber docb gani gmih d«r Sinn nütht
Dieser ist fielmehr bei der biBherigen TentesgestaltiiDg gam in Ord-
ABOg, höchsteDB ist Z. S7 xa2 vor iamßt» eiBsmebieben oder (mo^ iSan
9t¥y Kot lofüBev ta sebreiben, flbiriieb wie lia, 62 derselbe Zenobins
sagt: ^vreßah^as 96o xJifMtQ bndanj (vergl. auch Cboerob. diet
15 it uid Ta XU E. M. 93. 57 ff.)* Matttrüeb ist dann in dem Beispiel
US Andoddes aiidi i/fiftaßijzoov bersnstelleo. Noch viel weniger gefUlt
mir ßchoemaons Verfahren im vierten Artikel. Um von der Trennung
der drei Bestandteile oiciiL zu reden, ist z. ß. Z. 51 i<mv za ergänzen;
uucii Diüfste bei Schoemauns Herstellung iu 4* gewifs y>ülr^aai statt //o-
)ijG<i} stehen. Von der Etymologie der Verba (nach tempora poorfhiot)
sind etwa 20 Stellen erhalten. Auch hier wird man das eine oder an-
dere kritische Fragezeichen zu setzen sich versucht idbien; so sehe ich
keine Notwendigkeit ü6, 25 (fragm. 19) d?aAr^attat zu korrigieren, wohl
aber ist Z. 27 Tiapw^üVETo zu schreiben, wie schon aus Va naoo^'jvovroi
l> berrorgeht. Scblioimer ist, wenn S. 134, 53 das einzig richtige npoc^
xt^eaat in Vb in nporSiam ändert, während er Z. 53 das dfiopztr^"
luvo<: onbeanstandet lafst Ebenso billige ich nicht, wenn S. 225, 8 f. das
A in "ää oder in 7 xal ro5 et verwandelt, aoex4>ki]pt aber in der bier
Bolwendigen Bedeatong stehen Iftfst (statt myxoi^), Za fragm. 25
bemerke icb, dalb Apolloa. syat 71, 8 schon Skraecsha III 7 ri^c TP^"
fdrm sehreiben wollte (sn Z. 5 vergl. 8ka VI 8; Z. 15 steht bei
Bekker int3eöewfu»}t dats aber R. Schneider Symb. phil. Bonn. 471
einzig richtig schrieb: 9h ypatf'iTw rr^g ^T^a^ara», was schon mit
Rflcksicht anf Z. 7 geboten erscheint. Im fragm. 25 selbst (das seinem
labalte nach am meisten mit fragm. 9 verwandt ist; vgl. anch Cboerob.
dict. 1291 Bekker = 762ff. Gaisford und Friedl. Ariston. 6 not. 3) hat
Schoemaun unnötiger Weise das Lemma oil'saiu eingeschoben, während
er die Bezeichnung des Fundortes E. M. 646, 20 ausläfst. Auch die
übrige Textgestallung dieses Frasrraentes kann ich nicht durchweg gut-
heifsen. Was soll z. B. die Interj inktiun fuivreusrat alirog^ ipjjfftv'?
Gan2 dunkel ist mir der Schlufs geblieben. Sicher ist auch in Z. 27
das w^' nicht m xai zu verwandeln. Wenn fragm. 24 dem Zenobius ge-
hört oder vollständig überliefert ist, so würde er sich hier dem Ilero-
dian anscbliefsen , den er fragm. 23 bekämpft. In fragm. 25 sind bei
Seboemann die Worte ausgefallen, die in V stehen: xa\ noh/jLrjffecovrec,
rb TToXeixtxStQ fyovrsg. In der Erklärung des fragm. 26 wird kaum je-
nand Sehoemann beistimmen. Die beiden Erklärungen stammen gewifs
von ehiem Verlssser, meinetwegen von ApoUonius her, der eine swei-
teebe Möglichkeit der Herleitnng der Form x«urxs/ov««ff annahm, ent-
weder d^admhunaajjub^ (rou x nämlich) oder aoptcnii der Prftposition
«oftf; ebenso wenig geftllt mir die Interpretation der s weiten Fassong
wie ftberhaopt der gansen Stelle. Zwei weitere BrnckstOcke sind den
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152
Qriffliüfldie GnuamttikAr.
dt¥Pfiawft9noajtiha gewidmet, eini den verba defeGti?a, Denn luuidela
über f erba auf fü, eias ftber den Optati? .
Zum Seblusse bemerke iefa aoch« dab ee wftnsebenewert feweiea
wAre, wenB Seboemaim eia Vefseicbnle siatUober Stelleii gegeben
bitte, an welcbeo Gf^tt vorkommt Wir beben lo nicht das OefUil der
Sieherbeit, dab es Seboemann gelnngeo iit| alle Stellen am dem Kom-
mentar des Zenobina sam Bbematicon des AfieUoaiat an&nspiiren« So
ivftre icb — am onr ein Seispiel sa gfeben — tehr begierig, Schee»
raanns Meinnng über E. M. 475, siflf. zu veruchmeD. Leider ist die
Abhandlung durch manche Druckfehler entstellt, ^ogar recht häfsliche
wie S. 12 eodem Apullonio deberi, S. 13 Cürruu)i»it (statt corripit), 8- lö
qm\rn\\> ailecLum passum est, S. 2d quippe cuius librum de verbo ex-
piicaturus prat u. s. w.
Die btelleü aus E. ÄI. sollten durciiweg bi >scr ausgeschrieben üeiD,
mau vergl. beispielshalber fragm, 31 und fragni. bei fragm. 32 hätte
Schoemann wenigstens angeben sollen, wie er dasselbe zusammenge-
schweifst hat u. s. w. Im Übrigeu halte icb natürlich die Sammlang £Ur
sebr verdienstlicb und ersuche den Verfasser, die gleiche Sorgfalt aocli
anderen Qaelleo, wie dem Xtiixov pi^roptxov und dem Methodius zuzu-
wenden. Es f&Ut dabei, wie aucb in der forliegendeu UDtersuehung
mancbes Streifiicbt auf die bertthmtesten rs/ytxoi^ ApoUenios uad Ue-
rodian.
G. Uhlig: Noch einmal eikv und zum ersteu Male 06oSiiip;gT€Hß
nepl mfiufuixm (Jahrb. f. PbiJ. 1880 S. 789-798).
Gelegenüieb der anricbtigen Lebre der neuereu Grammatiker Aber
«£rv erinnert Uhlig nocbmals an seinen Aofiiati im Bbein. Mus. XIX
88 ff., wo er nach den Zeugnissen der alten Grammatiker klar gelegt
hatte, dafs elh die cii.zig iichiigü Form ist. Einen ueueu Beweis för
diese iieliie laiid Verfasser in Haudtoptrou (so ist zu schreiben: s. Sui-
das ö. V. 0s.oüät(jiToi' oi'Of.ia xOpiov, HeftSwpr^zoi dk oiä tüÜ ~^ dujijia.
70U Sewj — Tzetzes in Cramers AO. III 372; Choerob. in Cram, AO.
II 170, 9; l'seudo-Ilerociian. Epim. 177. 7) rept rrv£fy//aroiv. Dies isl eiu
pneumatologibches Lexikon, das sein Verfasser laut der in sechs Disti-
chen abgefaTsten Widniung (s. Jahresbericlit 1879 S. 134 f.) an einea
gewissen Patricius aus Ucrodiaus xaBoXtxi) geschöpft hat, um so das um-
fangreiche Werk des gelehrten Aleiaodriners IQr SchoUwecke 2u ver-
wenden.
Das noch anedierte Werk hat Referent aus dem Uavnieosis 1965
und dem fiaroecianus 68 abgeschrieben, während es Studemond ans «wei
Vaticani ans Licht gesogen bat; es wird demnächst in den scriptores
orthoepici und orthographici verefTentlicht werden.
Wichtig ist dies Lexikon ittr die Wiederherstellung der Herodiaai*
sehen Pneumatologie (20. Buch der xa0oXtKji), »welche sugleich in allem
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15S
WtmUiolieii die fon ans su adopUerende htkn von den grieebisdieB
ipiritaB sein ranBic, vnd ferner ftr eine der Quellen for das Ton Telcke»
oeer hinter den Amnonios 907 nar ans einem Leidensis hsnusge-
sAsft and in fielett anderen Haadsehriften wie in demselben Havnien»
OB enthaltene üe^or^i^ ntpl nnufui7W¥ zu gellen hat (was in der Über-
Bchrift ansdroddidi betengt nnd durch den lohalt des Theodorit besti>
tigt wird). Dieses Lexikon des Theodorit nun, welches ebenno angelegt
ist wie das Va)ckenaer sehe, hat nach dem Havnieusis (iai l>ar(jcciaüus
fehlt ilie gauze Stelle) im Anfange von e die Stelle von s/fv in korrnp-
tem Zustande, aus welchem sie Uhlig in zutreffender Weise befreit, wo-
bei er Qoch auf öchol. Gregor. Naz. in Migues Patrol. XXXVI 914 f
A. Da ob: Stadien xu den Biographica des Saidas. Freiburg I. B.
und Tübingen 1888. Mohr. IV ond 157 S. 8.
Es geschieht nicht uhm.' das Gefühl tiefer Wehmut und Trauer,
nenn ich hier die letzte Arbeit des der Schule, der Wissenschaft und
den Seinen allzu früh entrissenen i^ reundes und Kollegen zur Anzeige
bringe. Zeigen doch diese Blätter so recht, was der Verewigte für un-
sere Wissenschaft noch hätte leisten können, wenn ihm ein längeres
Leben beschieden gewesen wäre. Was die früheren Leistungen des Ver-
bssers aaf unserem Gebiete ansseicbnete , Schärfe des Urteils und ge-
aaae Kenntnis des Oegeostandes samt der betreffenden Litteratnr, das
ttert aneb diese Gabe seines reich beanlagten Geistes und seines oner-
madlichen Forscbereifers. Dafs natfirlich auf einem so schwierigen
wefl fragmentarischen Gebiete wie dem der griechischen Biographen die
Ansichten auch nur ?on zwei Mitarbeitern nicht vOllig abereinstimmen,
liegt eben in der Natur der Sache, So wird man auch nicht alle Er-
g^nisse dieser »Studienc unterschreiben wollen, aber welche Anerken-
nung die Fachgenossen dieser wie allen früheren Leistungen Daobs
zollen, zeigt ein Blick in Flachs lies^chius Milesius. Doch es wird
flicht aiigehen, jetzt, wo sein ^o beredter Mund nicht niehi antworten
kann, über alle Einzelheiten mit unserem abgescliiudenen Freund ins
Gericht zu gehen. Vielmehr wird es gewiis nur Billigung finden, wenn
ich iDJch hier wesentlich reierierend verhalte.
Zunächst gifbt Verfasser S. 1-30 zu etwa 28 Viten von Histori-
kern bei Hesychius teils kritische teils exegetische Beiträge; sodann
S. 31 73 Erklärungen zu etwa 53 Rhetorea und Sophisten; S. 74—123
Vortehiage zo Biographien von etwa 48 Grammatikern; endlich S. 124
bis 158 unter dem Titel: BÜesjcbius von Milet uud Suidast eine £r-
i)) Freilich ^nllto mnn nirht erwarten, dal's jemand im Ononiatologus
da iJesyrh!ti=5 Mile^sins im iiii'i\v( s^'i n ans Laorlins Dif»p^n*^s, meinetwegen (iott
«eifs woher geschoptu-) philosophische Dehnilionea sucht, wie das zu gesche-
W aeheiot im FnUol. Aoz. XV m
154
GriecUsdie QimmmatilEer.
veiteroDg, besw. fieriehÜgoDg des FJaeh^scheii AufMtxes: »UDtennchtm*
gen Aber HeBjcliiiis HileeiDSt (Rhein. Mns. XIXY l91<-285). In die»
sem Abschnitt handelt nftmlich Danb ttber die be^chianiscfaen nnd nlcht-
hesychianiseben Partien in einigen biographischen Glossen des Saidas,
Aber die Qaellencitate bei Soidas, namentlich aneh tiber die Citate ans
Athenäns sowie ttber das Zeitalter des Hesychins Milesios.
Der Hauptfehler, der sieh dnrch diese Studien bei all ihrer Vor*
trefflichkeit hindurchsieht, ist der oft apodiktische Ton, der nnr selten
die Gründe für die Vorschläge in Form von Beobachtungen über Sprach-
gebiauch und Arbeitsmethode de^ üesychius augiebt, sondern cintach de-
kretiert; daliLi iiaben manche Bemerkungen einen gewagten und proble-
matiächcn Charakter. Ich will das an einigen Beispielen zu zeigen ver-
suchen. So waren zu der Glosse 'EkXdvtxoi (S. 2) für die iüjnjektur
a» statt nach o/iiö'.'ufiov Belegstellen zu brinj?on. An und lür sicli ist
der Genitiv zu rechtfertigen, wenn auch bei Hesychius nur der Dativ
vorkommt: s. Kühner Ausf. Gramm. 11'^ 294 und 360, und JÜiudorf im
Thes.; in der Litteratur der Lexika und Scholiasten ist der Genetiv
durchaus nicht selten. Ich erinnere auch an attf^povo;: mit dem Dativ
und dem Genetiv (für letzteren habe ich mir nach Flach 14, für erste-
ren acht Beispiele notiert, ohne irgendwie Anspruch auf Vollständigkeit
machen zu wollen); ebenso kommen dfio^povoCf cuyjftv^^ aOvrpo^ und
Ympe/ioff mit dem Geneti7 ?or, avfxp^t^t^ natfirlich nnr mit dem Dativ.
Hierher ziehe ich auch die Willkfir in dem Gebrauch des Activurn und
Medium von ypdfttv und oirjfYpAf^ und mn^h. Ähnlich verhftlt es
sich mit dem von Daub so oft und in allen möglichen Formen einge^
setzten Artikel. Auch das zur Bezeichnung des Vaterlandes fttr notwen«
dig erachtete ix oder M gehört dazu* Eine Beobachtung des Sprach-
gebrauchs ergiebt, dafs die Prftposition zwar öfters steht als fehlt, aber
es bleiben doch noch genug FflUe, wo sie fehlt. Ganz gewöhnlich fehlt
sie in Füllen, wie 'AnoXtvaptnc: Aao8txeuc r^c lupta^, ^Aoaroc SoXeuQ
r^C Kthxtag: nalUrlich kann hier ebenfalls ix oder dno limzugefügt
Nverden: \iv:i'ixa/^o^ ' HXmnoXhrjg drT Alyrmroti und 'Avo/fo/ia^o^ NsanoXizTjQ
ix l')Oi'ag. Von diesen Fallen sehe ich also hier ganz ab: dagegen
habe ich mir, ohne auch hier Vollst&ndigkeU zu erstreben, folgende ganz
unabhängige Beispiele notiert:
1. äto\>''jatog 'A?.e$auo'>E!u<: (eine vita, die Daub freilich dem üesy-
chius abspricht, die aber trotzdem natürlich für unsere Frage Beweis-
kraft hat).
2. EltyivtOQ AhyouinomUatg r^f ^puyi^
8. BeaeTfjTo^ 'f/paxXstai llovrou.
4. Mdyvr^s 'Jxapiw n6UafQ Attu^ (mit Meineke statt 'Avttxög).
6. Mdv€^wc (so schreibt nftmlich auch Flach den Namen) Jrc<nw-
jUwc T^c ÄlyOmw und so wohl auch
6* Md¥e$atg Msv^i^toq rr^g Afy^ntOQ (mit Outsohmid)
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7. bei £n^9poe hat nar Y ix for noUatg *Ifiipac XtMtUac»
9. 0iX6Si»oc .... KaAUmfiaroQ ik *i(Mulc^ oMv ypdiptt <t%>
Wenn Daab in ^Omt^cog Mtk^moQ ans dem Namen der Matter
^dtiooftoLQ ein Epitheton des Vaters ^^ooftai (xi^iovroQ^ macht, s»
«ar so konstatieren , ob solche Zusätze bei der Bestimmnng der Eltern
&itch sonst Torkommen. Deon aoffallender als 'EfifxsXsta (uiior iCfifitXta),
der Name der Mutter des liaaunuj^ isl er gewifs nicht.
Ebenso wenig kauo ich billigen, woun l>aül> S. 44. 10 (Flachy
üacii rtod^aettig stellt und Flach ihm hierin folgt; denn sowohl a«>roy als
aoeh n'rroo werden so Ott willktirlicb gestellt (bei den nacbklassischen,
:>4!DentlicI] byzantinischen ScbrütstellerD), da£s es ganz fiberflOssig er-
ächeint, Beispiele dafür beizubringen.
Die Schriften des Uauaavia^ Juxujv: Aaxoivtxd und Ttgpl rwv
Aijuttacy kopriuv waren wohl kaum identisch; höchstens Jcann die letz-
tere eine Abteilung der ersteren gebildet haben. Übrigens scbeint nicht
Bsiaesius, sondern Bernhardy den Hisloriicer mit IkannwiaQ fiaatAsvc
ferwecbselt zu haben.
Zo Oo^dftanß bemerke ich, dals das bei Strabo IX 896 mit ntpi
% yi^mimu dxpen6Xtvff beieicbnete Werk bei Atbenftna XI 472*
twr dm$iptdvutv xm iv äjipan6Xee heifst. Beide standen doch in einem
4hflücben Yerhflttais wie die Torber bei Pansanias erwftbnten Titel (vgl.
Pkelier Pot S. 86 f)*
Zo dem Artikel Irpdßufv bemerke ich, dars auch der erste Arti-
kd nach einer von Saidas verfafstcn Glosse steht , dies also keinen
Onmd für die Autorschaft des Suidas bilden kann.
Zur vita des 'IV/iawi Taufjuiiz^htj^ S. 21 halle Daub crklurcü
m&sseo, wie jene Worte: iypatpe nspl 2'upcug xai ra)v iv aurjj nuXswv
xa'i ßaatXdufif ßtßXia y\ dazu kamen, so weit von ihrem PI atze versprengt
m werden. Ganz anders erklärt sie jetzt Glasen in seinen »historisch-
kritischen Uutersnchungeu» über Timaios von Tauromeniout S. 6ff. Die-
ser läfst das Werk dem Timacns und identihciert es mit den IraXtKÖ^
indem er J^upia^ in IrakiaQ verwandelt.
Zo Xfipa^ lUpyojir^vo^ vermisse ich eine Erklärung des Citats bei
£Bstathius zur Ilias IX 734: Xdpa^ iv IxuXtxoi^ ^fft.
Recht unglQcklicb geraten scheint mir namentlich der erste Teil
dar Auseinandersetzung Ober Aoatag und ^eodixvi^ 0€uniXm^,
Das zn 'Jaätog geiorderte npmxmv bat Harpokration S. 102, 10
Bekker auch nicht, mit dem Suidas so stimmt, dafo Flach Onomatol.
S. 110 diese vita dem Hesychias abspricht.
Wanm soll es bei *AaoXkalmiti *Ak£(a\>of}zug nicht mpt ftr^paro^
iMUsau können? Die dem I)yskolus beigelegte Schrift Rt/»! xara^eo-
^ib^ iüvopia£ durfte mit Titeln wie it$p!k rcvv ffeuSwg nenun&^ii^m des
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156 Qriechiscb« Gnoimatiker.
2^itoMog 'AXe$avSp£uc, vielleicht auch mit mtpaS6$ou taroptoQ des
Ptolemaios Gheooos, jedenfalls aber mit der Schrift des jkfywoQ 6 (jtafy
Kdaatoc: t/m napä räg taropia^ ypafiiuiTutok mg Unoptxä i^g^ro^mi
o. a. Bttsamnaeiisastellen sein.
Zu lepatoaBim^ *Aflaiw gestehe ieh oi^o die votf Dwb vorge-
schlageoe Lesung nidit sa verstehen: dtä 9k rb Btutsfi^ütoß h tua^
helfet hier ijji^etVy and anf wen besiebt sieh ^/nomi? Bernhardy hat
im Text Ij^ham und ftbersetst: quod autem in omni doetrinae geaere
secnndum loeum tenerei atqoe viris snmmis prcndmus esset Lahrs q. e.
S. 19 läfst die Worte uoberücksichtigt.
Ebenso rätselhaft ist mir die zu Jij/iJ^T/w.'oy ö sT.t'xXr^v 'Iqtafv vorge-
brachte Koiijeklur: Koptnto&utv to Späfxa £;^ov rov ^tkori/wv l^iova.
Zu Trj}.£(f<)^ IUf)rni>T^)^6^ bemerke ich: Die Anzahl der IJücher der
zuerst erwühnton Schrift (die Daub rpafijiartxd, Rhode im Rhein. Mus.
XXXVI 531 Anm. JjpafAfnaTtxoe nennt, ähnlich wie er Laert. Diog. I 38
iv toTq h'pertxoTQ von Dionysius als Dativ von hptrtxoi^ nicht von A/>?-
rtxd fafst) jnaeh meiner Mi innng ist weder bei Suidas noch in Schof.
II. K 646 etwas zu ändern] gebt ans Scbol. Horn. K 546 keineswegs
hervor. Genauer als Haupt opnsc. II 486 giebt Rhode griech. Boman
327 Anm. 1 die Zeit des Heliodoms metriens an.
Eine foodamentale und principielle Yerschiedenheit swischeii Danb
und Flacb zeigt sich darin, dafs Daub den Hesycbins noch für einen
Heiden hält, während Flach ihn christlich sein lärst Wir werden bei
der Besprechung des Flach'schen Buches sehen, worauf sich dies gräo*
det und welche Konsequenzen diese Ansicht für Flach hat.
Höchst uinvaiii M heinlich erscheint nwv auch jetzt noch in der
Glosse .XixofT-rnarot; xojuixoc die Deutung der Werte: raura iv -ai.-u-
dijxr^ e*jonv xstfism mit: »Dieses liabe ich gefunden, indem es zugesetzt
war« Denn dann könnte es kaum rrjjjrfx hcifsen, und die Deutung des
wozu ist so unwahrscheinlich wie möglich. So lauge nichts besseres ge-
funden ist, wird es wohl bei der Emendation Rbode's sein Bewenden
haben müssen. .
Einige Punkte unserer Schrift werde ich in der Anzeige der Aus*
gäbe des Hesychius Milesius von Flach zur Sprache bringen. Ans Han-
gel an Raum jedoch kann ich dieselbe erst im nächstjährigen Jahresbe*
riebt bringen. Dort werde ich auch die noch restierenden Erscfaeinnn*
gen ans dem Gebiete der Lexikographie besprechen. Nur noch zwei
derselben mögen hier Platz finden, deren erste zwar etwas verspätet
kommt, aber sehr ioteressant ist:
Pappadopoulos und Miller: Noüeea et collation dun manu*
scrit grec de la bibliothdqne de Smyrne, oontenant des lenques greos,
par M. A. Pappadopoulos, avec ies observationi de H. Miller (An-
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T!riaire de Pnssociatiou pour l eucourugenioiii des Stüdes grecques eo
Fraoce. 10« aao^e 1876 S. 121-136.)
Emanael MiUer hatte Im Aonuaire de TassociatioD poar feneon*
ragement des ^tudes grecqaes en France 1874 S. 222—284 ans einer
anf dem Athos gefundeneu Handschrift unedierie griechische Lexika ver-
öffentlicht, die bereits Caiüutli im Jahrgang 1876 dieser Zeitschrift,
1. Abteiluhg S. 138 ff. besprochen hat. Zu diesen giebt derselbe franzo-
«isfhe Gelehrte im Jahrgang 1876 des Auuuaire S. 121 ff. nach einer
■.ollstÄniligcren Ahsclirift dieser Lexika, welche sich in einer Papier-
Haridschrift der Bibliothek des Gymnasiums zw Smyrua aus dem ^ioh-
zehüten Jahrhundert (180 folio in Oktav) findet, Hcrichtigunpen iiii ! Kr-
fänzongen. Die Kollation dieses Codex verdankt Miller den Herren
Pappadoponlos und Hyperides in Smyrna. Die beiden von Miller puhli-
derten Lexika füllen in der Smyrnaer Handschrift zelm Blätter und
Uhren den Titel: Kupoü letopyioo roD Ztjyaßrjvou ntpik TUk¥ httä, ftuvr^-
»Tw^ noo iaauvowat xai tmo ^e/ioo¥tat, xou nspl dvrtato()[io¥, rwkc dk
ifyeottoß Zrt Too Ihaf][onpoip6fUfO xhp (so) S$odwpoo Mipj[Oü^, xal
jiäÜio¥t «tfC otftm^ dh^guawfi. Damit erfahren wir also etwas ttber den
Verfasser der beiden Lexika, welche in dem Mannseript von Athos ano-
tjm ftberliefert sind. Während es der Verfasser dieser Notis wahr*
scMnIicher findet, dafs sie dem Theodoros Ptochoprodromoa als dem
G^rgios Zegabenos gehören, und Pappadoponlos sich dieser Meinung
anschliefst, tritt ihr Miller entgegen und spricht sie dem Georgfos Ze-
gabenos zu, weil er sie des gelehrten (!) Mönches des zwölften Jahr-
hunderts fhi unwürdig hält, was so gut wie kein Argunicut ist. Ja er
meint, ein Speculant habe den Namen des Theodoros Ptoclioprudroraos
erborgt, um unter seiner soliden Firma diese Machwerke loszuschlagen.
Pappadopoulos hatte eine neue Ausgabe dieser opnsrula beantragt, da-
?a aber hält sie Miller nicht für bedeutend genug und beschränkt «;irh
auf die Wiedergabe der unedierten Stellen und der bemerkenswerthe-
stco Variaotea. Znnftchst trägt er den in seinem Manuscript fehlenden
Aifimg aus doD Smyraaer Clodex nach. Eiugeleitet ist das Ganze dorcb
eise Widmung von elf Versen, in welcher auch der am Schlüsse ge-
•mla jpß^ angeredet wird. Wir wollen den Anfang and den Schlofs
im Dediealion hersetsen:
1) Wim dHra» mtd rd^m ilciitig llherliefeft sind, so kann aar
fpeHnlMc Meuten, tihi »ofdot, wortkber ^ Tergleichen ist Prisetan. 1 7 ff.
«wie te, WM ich in den Protegoaiena so meinem Aaonymas 8. ZXII an«
■■•Mgiilelli äahe. ^eOsieht aber ist xdctv für xd^w sn schreiben; aisdaaa
wlea s oido nnd t4mw wOrde doieh den Mgenden Vera erklArt.
r
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Griechische Graminatiker.
Es folgt der Anfang, von Buchstabe ä bis zu in poetischer
<d. b. im fünfzehusilbtgen versus politicus) and (die sich keineswegs mit
der poetischen deckt) prosaischer Fassung. Da das Manüscript sehr
viele Fehler aufweist« so hatte Miller auch hier Gelegenheit Koojektii*
ren zn mochen, in welchen man durchaus mit ihm fibereinsUmmea mofs.
Nachzutragen habe ich nur im 16. Verse gefunden ^o» oder euo» statt
4m, Carnuth hftU den prosaischen Teil unseres Lexikons f&r einen dftrf-
tigen Auszug aus dem Valckenaer'schen. Wir werden an anderer Stelle
die Richtigkeit dieser Behauptung eingehend zu prüfen haben. Fflr die
poetische Bearbeitung trifft dieses jedenfalls nicht zu, wie schon der
sechste Vers zeigt. Es gab jedoch auch von dem Yalckenaer^schen
Wörterbuch zulilrciche Keductioiien.
Von (icii Varianten, die sodaiiu von Miller aus dorn Codex Soi^r»
naeus niitgcteilt werden, hebe ich hier fulcrende hervor;
Unter dem Buchstaben £ hat der dritte Vers folgende Gestalt:
V. 5 verstehe ich nicht, wenn mau uicht Twip' aurov (»auiser ihm«)
für nap' aOTou liest.
Unsinnig ist im Codex vom Athos V. 7 unter £ überliefert (^ptu^oy
jräp ^pap T€a$w» Bichtig dagegen bietet der Codex Smyrnaeus: Exaiu
yäp ^fM^e^ ; die zwei noch fehlenden Silben, von welchen Pappadopftu-
los nicht angiebt, ob sie im Ckidez Smyrnaeus stehen, werden woht durch
einen Casus obliquos von ^eoc als Objekt von ä/iofndvsnf ausznfÜUeo
sein, denkbar wäre auch z. B. cu^e.
Fttr keine Verbesserung kann ich halten, wenn S. 226, 12 der
Smyrnaeus fflr Ücupog yota bietet: iSopo^ UofpoQ fOr sJjSwpoQ) ^
pua, iBwpcc ist Miller geneigt fflr eine der Vulgärspracbe angebörige
Form statt eZSojpog zu halten (wie zpopipo^ 6upop<foi),
S. 22G, 13 ist iiXdüt tu Ipeipw (oder kikdojp ö Tpspo:) zu lesen.
1) Das ^ di von Pappadoponlos ist ganz verfehlt und &^ ist unbean-
standet zn lassen, mag man es nun modal oder lokal fassen. Mit nach
dypoix^ (hier = dfta^i^, also von ^potMos^ vergl. Goettling Aocent S. 321f.;
anders allerdings Eostathias 1409, 62 ff., wogegen Philoponos in dem Codex
Havniensis 1965 in meiner Ausgabe S. 7) weife ich nichu ansnfuigen; es
scheint rot oder Tiq darin za stecken. Im achten Vers ist fxwfioy fiot (sie)
r.pmtü^fj auch bei einem Byzantiner unsinnig: statt xpuoaö^ ist natQrlich
7Tpos*9^ ZU schreiben. Dafs im zehnten Verse iroXuTta^dei unsinnig ist, leuch-
tet ein; was sich aber Miller unter jsoAoxa^iq gedadit bat, ist mir unklar: os
ist natürlich Ttokua^i^ig zu lesen. Jetzt ist in dip?er Dedicalion alles klar.
Wir FeLon auch hier, wie der grammalicaster mit poelischen Ausdrücken um
sich wirltj Ireilich ist die Sprache aiemlich unbeholfen.
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Lexika.
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Bemerkenswert ist dafs V. 18 E'pfwQ aufsorhalb der Reibenfolge
steht. V. 19 beginnt nach £ der Diphlhoji? at\ die Ordnung ist also
antistoichiscli. Aufgefallou ist mir das Neutrum rd ^^Bo^Y^t ^ Aber
Midi sonst Analogieu hat.
S. 226, 29 ist AixarepiuTj jedenfalls ein Fraueuname; bezeugt ist
er ooch durch Cramer AO I 124, 20, wo er wohl 2a korrigieren ist.
S. 226, 28 bat S. richtig roeaÖTa für rotoorat.
S. 226, 29 bat der Smyroaeos alMit*^ so dafs also Miller falsch
a^«^^^c) ergänzt hatte.
Ob der Schlols voo Y. 81 82 richtig überliefert ist» möchte ich
Wzweifein; mit dem oMtuq von Miller ist nicht viel gewoonen ; ia V. 82
ist jedeDfalls nach fuldfotof eine Interponktion sn setsen, nod bei ahoo'
forne iat ftnw sa erginzeo.
In der prosaischen Bearbeitung von dem Bachstaben e ist Y. 2
jedeniiiils ind^ete sa lesen; ind/et» als intransiti? ist mir in dieser Be<
dentang anbekannt; Y. 4 iSO, Y. 6 oMv.
S. 227, Z. 2 ist dvrJ unmöglich: lies ix oder dtnb.
Z. 3 bat die Handschrift von Smyrna sim für eixoa: und cu/za für
i£fia£' Also ist zu lesen: rrA^v toD ilai xal aiiia 70 i/iaTiov.
Sollte S. 227, 9 in dem i/xecva {ifi/ir^ua ist uosinoig) ifia oder
ifiü^ ä^efia oder df^at^ (auch Tidixiptg) liegen?
S. 227, 22 ergänzt S. die Lücke von A. durch: [Ipb zou tp i^ilo^j-
Dafs dem Verfasser unseres Lexikons bereits das Gefühl für die
swoj^ra siemlicb schwaukead geworden war, zeigt u. a., dafs er r^ra.
rh ffToe^sIov mit der Saaetu versieht, wie auch ^/ta/o, wenn dies richtig
flberliefert ist; rein willkOriich ist auch S. 228, 41 die Unterscheidung:
Too^ r^Aoug ro^j oetmoTou /mk», fu^ ^üo&p twv 7paofuiTiu¥\ fftr TtDv rpaxß^
f4xmnf bat S.: rmv j^&p&v am,
S* 228, 42 und 48 kann ich nur verstehen (und dann kaum!)»
venu 43 ftr 'Tk^ gelesen wird ^ÜH^e, wie 46 mit 8. 'Uitrofopf fftr
RAtselhaft bleibt mir 8. 228, 61 'Htaxei ro eBprjvr^asy,
& 228, ,68 ist zu lesen: Kot ^ßaibv dXfyw fkir Kai ijßeov rb
ÄoYfuv, wie auch in der zweiten Zeile der prosaischen Bearbeitung rjatbiß
ftr tn lesen ist.
S- 228, 60 ist wohl f^w)^ zu schreiben wegen der Bemerkung: aloXc'
xi^ {aloXtxwi wäre nicht falsch) o t6voc.
S. 229, 6 der prosaischen Bearbtitung wird wohl r^xiarrj (d)6d'
piaaro; zu lesen sein: vergl. Schol. Horn. Z 94.
Wenn 2-29. m das yioy ^ üjoyj richtig ist, so hätten wir hier eine
Abl<?ittin,t? von ^ja.-, vi> ifr.jir^ von (pr^pt. TcJj kenne allerdings auch
keine Belegstelle dafür. Aber MiUers. und Coruuths Bemerkungea helfen
«s nichts weiter!
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Griechische Örammtttiker.
Was 8. 229, 10 f^voc ist. vveiis jch iiicbt: vielleicht eine ahgenom-
niene Stammform zu r^v/a und r^vt'ov.
S. 229, 15 ist natürlich ^mv statt ifaaiv zu korrigieren!
Was im BuchsUbea Y V. 63 Aepfoit (= ^'/>ov?) ^yiw bedeaten
soll, ist mir unklar.
S. 2S0i 70 ist Uwmxm gu» richtig mid ^pmmu Ar äpnäatat
ta lesen.
S« 2ao, 76 sehreibe 'Upi^u* mit 3.
8. 280, 70 ftndero ich ^tJlMaai /loroder fßimediß fun,
8. 280, 86 JBt 7jU^ la korrigieren, da die Alten diese Accentoation
im Qegensats sn Viloc« resp. TUoc aosdrflcUich vorsehreiben*
8. 280, 88 war itaaOvste unbeanstandet ta lassen.
8. 280, 92 liest der Smyrnaeus 'IjiMpog — i¥ *Uwpfyu Sollte nidil
7/u/9ac (« 'IjAipao) i» StxiXif bersostellen sein?
8. 280, 98 lies V^s dur} roc» ^ea»/ocf.
S. 231, 106 liest S. mit Recht uHpsktto» statt anpiXst ouv.
S. 231. 106 hat Miller nicht verstanden, sonst hatte er nicht die
Nute cniiaclit; »11 ne faut pas penser ix xar ztpoßueiay, paisqu'il cite
cela conime exception.c oöxt gehört also nicbt dem Verfasser des Lexi>
ko&s an.
S. 231. 107 ist zu emendieren: x' dnb roh Iakuj o al/xov; eben-
so V. 108: hai Duo eUoy ^'/erap, ^ufi^v yäp £tÄ£zö fiou\ V. 109 er-
laube ich mir mir die bescliritlt no Vcrmuthung eüexptyouy.
Neu ist mir 8. 231, 114 aoeXo^- dpit^ovouQ.
S. 232, 1 fügt S. nach ^üUioTtu hinzu: 6ä im^p^xm irspov
^füfpwvov, Saarjveraty n^^' rotf Idxmßog,
8. 282, 7 lügt 8. hinzu: r.X^jV T^ojmt rh nofisOofiot, Im folgenden
Yers aber ist nopeuofim jedenfalls unsiriuig.
8. 282, 123 ües 6pdd^v für Itpcur^.
8. 288, 128 verlangt das Metmni Äe Lesart des Smymaena Sfipa^
inaa für Spfi^^eae*
8. 288, ISBi'^Ohßv^oQ d^yttötruxoc»
8. 288, 129: mmatmv Ttov nporipatv Smymaem.
8. 284, 147 liest der Smyrnaeoa üot Ypdfvj für au/ypa^of» Man
enfaxtet: xat vä k^dt* S mn ypdf^.
8. 234, 119 bietet S.: xtd bufopdrm ^hra, was durch das Metrum
gefordert wird.
S. 2o4, 150 lies fisraßi^ee oder ^c-aifsTsT.
S. 234, 151 liest S. ypd^E, was kaum richtig ist; auch 153 ist
Ypdfpet (seil atokxij) ZU schreiben. Die ganze Steile ist auch sonst
sehr korrupt.
S. 336, 164 lies oannveTg för Saauvjjg.
8. 286, 169 hat S. richtig öpjOtu^Q fOr o/ao/oo.
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Lexika.
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8. 170. Nach diesem Verse folgt in S. Doch folgender:
Obwohl icli SQgebe, dafs es hier fast unmöglich ist zu korrigiereo,
erwartet man dennoch hier eine OegeollbarsteÜiuig ?on ojfxo? und
-'.'u 6q. Der Fehler mftfste dann in dem sonst Ja sehr wohl Dögliehen
Worte ^auhS^mms (=r xm dv&pumou^) steckeo.
8. 886, 171 hat 8. richtig wfBij ifim^; wie S. 178 ttpM imd
T. inrnf^m so rechtfeitigeD sind, ist mir naUar.
8. 8S6, 178 hat 8. richtiger &¥f^ f i^dochc ab A.: ^
wpm$K* 8o aoeh Hesyehios: mmiaic itpSmQ. Millers Bemerlmsg i«t ttber^
flieaiff: siehe PoUnx VH mit.
Wenn 8. 886, 174 nicht auf eine besümaite Stelle gebt, so wird
wobl SocaSanß oder itßcSa^uttv statt ducetfiatv zu schreiben sein.
Heryorzuheben ist im Allgemeinen noch, dafs auch dieses Lexi-
kon aufser einigen neuen Wörtern und neuen Bedeutungen von schon
bekaiiuien das tü mehrmals als otfi^ofYog fafbt, was ich mich nicht ent-
siime, sonst wo gelesen zu haben.
Der nun in A. folKeiide Epilog zu dem ke^ixov r.sp) nvtofidxwv
bildt * ia S. den bchiufs zum zweiten Fragment und führt hier den
Titel: EnearoM'j roh auroh ot^aaxdXrrj nphg ~u\) ia'JTo'j paHr^rr^v zbv
MmBi^tjyoOfiEvov za'jzac räc /s^eff. S. enthält einige bemerkcnsworto
fissesdationen, die wir hier mitteilen wollen. So hat S. gleich in
eratflD Yer«:
aad fftgt danach folgenden Vers hinsn:
8. 886, 161 Ist natflrlich tÄcot hersnstellen.
8. 886« 168 lies mit & Mfmß für iaBü».
8. 886, 186 ist es schwer sich Ihr das vr^rpexwc von A. oder das
9f^nMde von 8. tu entscheiden.
V. 186 laotet In S. also:
JtÖTt p^v dXeupiov^ o}8e Beog, oux j^to/v,
Ao icii Jiur (las letzte Wort nicht verstehe. Es wird wohl eldou oder
g'j^ov zu emendieren sein.
V. 187 hat in S. folgende Gestalt:
hol ^foptapd puot TttOTBuaov obd' iv pe (zu streichen) ehpi^Tj ohui.
Ks folgen in 8. vier Verse, welche in A fehlen; ebenso hat S.
naefa V. Iö8 (wo er ^p$dpr^v richtig liest) vier, nach 190 einen, und
nach 196 drei Verse weiter. Doch ist alles dieses an unbedeutend, um
hier nfther berflcksichtigt zu werden.
Pie V. m-222 des Briefes bilden in 8. die Einleitung zum
zweiten Lexikon, das in S. diese Aufschrift trägt: Tou adroS nxwj^o-
itiotßMdJioo fipöc iaißTWß fuiBi^Ti^ nhjpo^ptx^ dtSamtaXfa dnoara-
Jpitfcabcriehe fiir AltenliiuMwiaMiiKluift XLVIt. (iM. LI U
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162
Qri«cbische OrMunatikw.
V. 199 kann rfio^ipwv nicht richtig sein; Miller schlägt nfto^i'
pm» vor, was ich Dicht verstehe. Das einfachste ist wohl tt^tAftpov.
Die Lesart von S. bei V. 197 kann ich nicht billigen; vielmehr
ist A hier unbedingt Tonusiehen.
Übrigens wird V. 198 nach /ul^j^c entweder eine stärkere oder
schwächere Interpunktion gesetst werden ntlssen; jedenftdis Ist ?. 200
e^^rtf r/ ^t^hit li&foQ roS dyn4iTo^oii (resp. twv dm^to/^cov) zn lesen;
die Umstellang von V. 201 nach V. 205 In 8. ist unsinnig. V. 205 liest
S. yimüx& xalmg Yiel passender als yhrnox* disiifk (sie); statt i^m
erwartet man eher Sri. Der Zusatc von 8. nach V. 206 ist nnnOtig.
V. 207 lies novi^azii mit 8.
In dem Znsatz, welchen S. nach V. 211 macht, ist in V. 1 rtapo-
fjuca)ße}g und xd/iol (resp. Tiapofiovowv und xdfwt) zu schreiben. In V. 3
ist fif/ty^rn allerdings unverst.lndlirh ; noch unverständlicher aber ist,
was Miiiei vorschl>, fu^r^au, zu ieseu ist jidji^t^n (ailenialis auch
V. 4 lies xazavöet oder xarevvöet.
im letzten Verse lies xat dtdßpijffov u^t.
Diese J^$ste raiv dvrtaToe^tov sind besser ttberlieferi als das XsftM^y
nepl nveopdrm». Doch hüben sich auch hier ans 8. einselne Yerbesae-
mngen ergeben. So liest 8. 8. 237, 17:
dtä itfHyptn Ypdferat to ö xtä ~if während A bietet:
äeA rot Too nXi^Bim'uiotß ^ toOto mbratc poe xpoift. Ist letstere
Lesart fbr mich wenigstens sinnlos, so enthält die erstere nach geringer
durch das Metrom geforderter Änderung den einsig richtigen Sinn;
Jfd ^iifböyyoM ypt'nftxm 'ö ^Lixpov xal VSm,
Was 8. 288, 25 ^ dk üiipeto¥ bedeuten soll^ Ist mir wenigstens
unerfindlich; ich kann mir nicht anders denken, als dafs es dordi ffal*
sehe Auflösung der Abkürzung für oi) ok a'j\>d£aixog verschrieben ist.
S. 238, 33 schreibt S-: ij/j^xst iu ^tXovttxst ypofezai raira, was
zu ivurrigieren ist:
TjiHxet TO ^tXovscxeT ^ra ypdtpernt Tfvtza.
S. 238, 34 ist natürlich ßpa^eia^- zu sclireibeu.
Ö. 238, 38 ist otifBoy-jOv unangetastet zu lassen.
S. 238, 40. Was 8. nach diesem Verse, in welchem statt axSog
mit Milier aldujg zu lesen ist, einschaltet:
Jt(A dupdoyYüo Ypd<pBTat xol a! ps^Xou, fpfiie, ist ftberflässig, be-
stätigt aber Millers Emendation.
8. 239, 50 kann ich so nicht verstehen, wie es ttberltefert ist. Ich
habe gedacht an:
8. 289, 51 ist YTrc und brtdpj^r^Q ZU ändern»
Damit schliefse ich hier die Probe der Mitteilung, um an anderer
Stelle das Material vollständig sn geben. Hier war es mir nur darum
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Scholien.
I6S
n tliiiD, die Aaftnerkflamkett der Faehgeoosseo auf diese Littentor itt
iMken nad vielleicht den einen oder andera der Mitfoneher tu veran*
liM, Ahnliebe Produkte ans dem Dnnkel der Bibliotheken benrono«
Den Übergang snr Sebolienlitleratnr möge die sweite hier noch
•nnueigende Arbeil bilden«
Konstant ittos S. Kontos: ^fifiuxrta xpemtä in Bulletin de oor^
reipondance heU6niqoe — JiATto¥ 'EXit^vtx^ dXk^hofpaifla/Q — III
(1879) S. 274-290 (s. Jahresbericht 1870 S. 117-120).
1 Bei Eustalhiiis 758, 53 R nnd Gramer AP. III 65, 11 liest
Kcmtos i^yfip-tZciv statt iyyofxi^^er^, was mir zweifelhaft or^chfint.
2. Sehr interos^^aiit ist Kontos Ziisaninienslellung der Deüiiitiüueu
TOD re;^M^ (S. 282 ff.), wofür ich jetzt verweisen kanu aof Ubiig's Dionys
8. ll5f.
3. Bei Eostathins 1467» 61 SL liest Kontos iftnopeoefuwMt^ statt
Eine Fortsetinng seiner »^fifuxra xptrtxd* giebt Veriasser im
IT. Band des Bnlletin 8. 624 -636.
Bei Hesychios s. v. Jltpi^x^ ti^st Kontos dvrtXaßoo xa\ tmipfidii^
^•9 ftr difri Too Xafioo xa^ umpiMdxr^mtt, In demselben Lexikon s. v.
V^/tcvot hat schon Mnsnms das allein richtige iaßrtxaxakktaa6iu¥ot Ihr
htathaimoiiMvot hergestellt.
Bei ApoUoo. sopb. 130, 26 ändert Kontos iff^ofitif in i^r^o/xe/^a;
bti Timaios lex. Fiat. s. v. äpvuaBat korrigiert er dvrl too xarakXdm'
Scbol. Fiat. Pol. 346 C (S. 334 Hermann) schreibt Kontos: dfivo-
fitto'jq] ävTtxaTaXXarronivooQ (ftir dvrt roTß xaraXkarrojLZ'^nug): Sdiol.
Od. I 12, 15 rj^v EiQ zou olxov (Tturrjnifiy (für Tijjnufjtav)\ Schoi. L Hom.
// 702 (464^, 43 Bekker) n€putyry (statt T^EpnuTTr^v).
Choeroboskos dict. S. 5, 1 f. wird unzweifelhaft richtig emendiert :
rh fjt'oo'jpLevov 8vo npoTs^ivrafv und ebenso richtig Epirn. in Psalt.
S. 30, 29 orav Suo npoTB^ivratv rb iv atpr^rai. Auch ist an der
ersten Stelle Siufi aip^rat statt dtatpMrrat nnd TtJUtuxetv ißdAuß ijntp
tbftc^oi an lesen.
Im dritten Bande des Bnlletin ftthrt 0- Riemann 8.440 - 442 den
Beweis, daCs nach den Lehren der Alten, speciell des Herodian lorcvc
^ einsig richtige nnd mögliche Fonn des Part. Perf. neotr. ist: siehe
jdst Jedoch Schans proleg. ad. Plat. Theatt 8. XII f.
In demselben Bande 8. 492— 607, in einem sehr beachtenswerten
Aibatx: »Notes snr l'ortfaographe attique« weist derselbe französische
Beiehtte iSpSo^, nicht dHpooc, als allein berechtigte Form nach. Die
yorm aHpot {=r ^^pooi) und ddpoug (= äBpuoog) wird an zwei Stellen
4tt Ariüiophaues bestätigt, weshalb Scbol. Aristoph. Ach. 26 fWpot und
11*
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Oriecbisdie Oramnifttikftr
7:apo$tßU£(v See ro ovofia wird gelesen werden müssen. Die Aspiration
wird aticli durch Theodorit und damit durch Herodiaa gelehrt. S. 494f.
legt R. als einsig korrekte Schreibong dar: 'AMxapva^a^c und //«^
vafftroc^ dagegen £^%4roc, '^fyeaoc^ Kwuoöq (leUteres aoeh Befaans
proJ. ad. Fiat Mom. XY), äTi^ftaöQ and '/jUoi^p; 8. 497 f. IT^ar6g^ niobt
lepourToc: deshalb wird £. M. 8. 227 , 47 f. l\piun6Q {fix rifiaugrog)
FepatCTou dtofipet und Jepaarbc fikv yhfi^ Fepann^ dk geschriebeD.
8. 602 Not. 2. wird Ghoirob. dict. 909, Iff. so emendiert: Tti^
Sk npoertBiam xai ol9aAßw o29aw»v, xat r6 olxoop& olitoupow^ xtd rh
otinu^oj ot^tu^ov (^dUa) (uder ^xar* äXkoog Sk)) wxoupow «a2 ^l^uuifCbv
9tl HyBw. xol napä l'o^oxXee xtX.^ unzweifelhaft richtig.
Die iiütes sur lorthograplie attique setzt Riemann ira IV. Bande
S. 146—153 fort. S. 151 wird Clioirob. dict. 608, 5 ro unnötij^erweise
in T& verwandelt; richtig wird ebendaselbst 60^^, 7 nach j^pwvrat noch
xat eiiigt Schüben.
Schliefslich will ich hier nocii Uber einige Arbeiten zu Scholien
referieren:
1. H. S( hnco: F'in Beitrag zur Kritik der Arislophanes-ScLolien.
Berlin. Mayer und Müller. Iö7ü.
Für die Kritik der Arietophanes-Scholien war die Erkenntnis von
Wichtigkeit, dafo Suidas an sehr vielen Stellen jene Scholien ausge-
schrieben hat. Dindorf hat zuerst dies Verhältnis für die Emendation
der Scholien ausgebeutet, doch nicht mit Konsequenz ond Yollstftndig-
keit. So hat er sehr oft die Varianten aus Suidas nicht angefittbrt, auch
wenn dieser mit dem Ravennas stimmt In den Scholien zu den Achar-
nem z. B. hat der Lexikograph an mehr als zwanzig Stellen dieselb«
Lesart wie die beste Handschrift, zum Teil sogar eine bessere, so daft
unsere Scholien aus Suidas zu korrigieren sind. So will Ver&sser Sdiol.
Ach. 92 roöc AraxovtTrdQ för of turaxoutrrae und OipBalfibg ßaatXiatg aus
Suidus herstollen. Scliol. 385 will S. nach Suid. s. v. ^AiSoq xrjvr^ schrei-
ben: Um OS ro uya\< TiyotJujTiBcüig ^pr^a^at ioöxzt xoore'ia^at. Doch ist
hier zu bemerken, dafs ok erst von Bernhard^ selbst eingesetzt wor-
den ist.
Schol. Ach. 398 will Verfasser nach Snid. s. v. Oux ivdo\> her-
stellen: EtnuiV jhp »o vo')Q iik\> i'^oj« (^irzT^vEyxsy)- »a')rnc Sk i^ii/vv«,
ein Vorschlag, der schwerlich Anklang finden wird, da er absolut an-
nötig ist
Dagegen ist die Emendation von Schol. Ach. 510 Uira^ statt
olxiraQ nach Suid. s. V. Tatvapov so einleuchtend, dafs es schwer be-
greiflich erscheint, warum man dies nicht schon lAngst in den Tezt auf-
genommen hat.
Schol. Ach. 52S wird nach Suid. s. v. MgBuaoxörraflot korrigiert,
wenigstens mufs man dies annehmen, denn s. v. KSttoPoq stimmt der
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bcUolieiL
165
Leiikograph mit der Fassung der Scliolinsten dtirchaus iibti em uud wÄre
demoach auch letztere Ölelie aus der ersteren /u euieudiereii.
Schol Ach. 724 wird aos Suid b. v. Ayopavonfn? ob ;i£ftvr^rai
statt fjii/jLi/r^Tac hergestellt, weil (nach unserer Kenntnis) das ange*
filhrte noXtafia nur 6 Jinptof oder Aiap€ov hie£s^ also Dicht fenü-
■iaiim war.
Schol. Ach. 989 wird nach Saidas s. v. JtaXXayij gescbrieboa ^
tvi ijßiOTi^ Moik kidiopk itrrtv. Die Richtigkeii dieser Emendation xa-
gegeben, wird man doch den Grund bei dem »Redactenr« der Aristo-
(baseeseholien nicbt gelten lassen können: »da hu^ap^ in der Beden*
lang »anrnntbig« stob erst in der Zeit der Qyiantiner fiiidet« ; man morste
dann erst die Zeit des »Bedacteorc bestimmen.
Sdiol. Acb. 1109 wird nacb Snidas s. ?. Jo^seov r^v ^i;x^v rot
Xifotß (statt t&v Xofwv) korrigiert
ScboL Aeb. lioi wird nach Snid. s. t. 0f^ mptXotftßdm statt
hfftnvti geschrieben.
Schol. Ach. 1167 wird /xawov statt iiwfjcau geschrieben nach Suid.
SchoL Eccles. 991 wird deeppcj/o^ statt öc* ipwToe nach Suid. s. v.
Mfi^ffifja geschrieben.
Den Text unserer heutigeu Schoiiensammlung nach Suidas zu
emendierea berechtigt uns die groTse Gewissenhaftigkeit, mit welcher
der Lexikograidi sich die Bemerkungen des Scboliasten zu eigen ge-
dacht hat.
Ein Indicinm nun dafar, ob Suidas zu einer Glosse die Aristoplia-
aesscholien ausgeschrieben hat, ist, wenn das betreffende Wort genau in
der Fenn wie im Texte des Aristopbanes der £rklAmng Torangestellt
ist Nv seist Saidas oft statt der easns obliqui den Nominativ. Wenn
sin nnd dasselbe Wort Öfter bei Aristopbanes gebrancbt nnd in den
Scholien wiederholt erklirt wird, so schreibt Suidas die einzelnen Er*
klimngen ans und ?eri>indet sie durch xai mit einander. Dies hat den
Hmwsgeber der Atdina Öfter verleitet, den Text unserer Scholien aus
Saidas zu interpolieren, wie su Ach. 027, wo die Worte $ ^pu^avwSrj
— arpiufxyrjv zu V. 72 ZU schreiben sind.
Yeriüöge seiner Gewissenhaftigkeit nun bat Suidas nicht selten die
Scholien in der urspruuglicheü Gestalt eiLalLun, während sie iu unseren
Haad-chrifteu verkürzt erscheinen. Pflicht des zukuuitigen Ilerausgebers
ftud es hier sein, an den betreffenden Stellen die Ergänzung, welche
Siudas bietet, in den Text der Scholien aufzunehmen. Verfasser zählt
allein aus den Ächarnern mehr als zwanzig solcher Steilen auf, wo man
ihm freilich nicht überall beistimmen kann; etwa ebenso viele Fälle
maeht er aus den Ächarnern und Ekklesiazusen namhaft, wü Suidas
gans JMne Scholien bietet, die sich in der uns vorliegenden Kedaktion
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166
Griechi»clie (irammaUker.
gar nicht vorfiuden. Auch diese meint Scboee oitbscu sämtlich einer
zukünftigen Ausgabe einverleibt wenien.
Hinsichtlich der Kritik unserer Scholien giebt Verfasser dem Ve-
nctus vor dem Ravennas den Vorzug nod zeigt, wie Dindorf hierin ge-
fohlt bat. Der Ravennas bietet oft nar einen Auszug aus den Scholien
des Venetus, was der Verfasser an mehreren Beispielen zeigt, wobei er
freilich nicht blos die Dindorf sehe Aasgabe hätte gebraocben aolteii;
es wäre dann manche seiner Bemerkungen Oberflfissig gewesen.
Im Folgenden giebt VerfMser Beitrftge zur Goijectnralkntik der
Scholien zn den Frtecfaen und Vögeln; allerdings ist der Coqjectnnil-
kritik in den Arietopbaneszcholien ein weites Feld gedfflnel, das jedooli
nicht eher mit Erfeig bebaut werden kann, beior wir eine nene kritische
Auagabe besitzen.
Wir wollen hier die wichtigsten Vorschläge Schnee's mitteilen.
Ran. 6B schreibt 8. nach dem Ravennas: aoxo^vTst(jBai S91 statt
mxofayrifthL was Diedorf schrieb.
Ran. 553 liest S. also oXov (jiapä. (mdvotavy, a/c rauva
Tou 3avB/ou TTOfoSvToc Jf^d.
Ran. 567 schreibt Schnee: iv os rtö KaXkiffrodroj ysypanrat^ touq
<pedßou^f xal asar^/isiujzat roi A. Die bei Gelegenheit dieser Conjectnr
gemachten paläographischen Bemerkungen sind etwas bedenklicher Natur,
wie überhaupt diese ganze Notiz.
Die Bemerkung zu 82ti wiüi vollständig überflüssig durch die Düb-
ner'sche Ausgabe. Denn die Giüude Schnee's gegen d^' ob mou oi rÄ
lo)^ia ?>£7:to: /vTrrof ?.syo>zac sind doch zu hinfällig.]
Ran. 1028 (eine der wichtigsten Bemerkungen in dieser ganzen
Scholiensammlung) schreibt S. in der zweiten mit ""AUwg beginnendcu
Fassung mit Berücksichtigung der ersten also: revec 6k ^^pdfpouci Ja-
ptiou (dafTiy Too Sip$w^ [oc ok] on zoTg xupiotQ xrd.
Ran. 1206 zerlegt S. in zwei Scholien und korrigiert also: 'Apz*"
Moo (p^xy imh ^ 9, &c rn«c ^wiat^* ob jap fipBtat wv
Edptnßoo X6yoc oöSm^c rotourog, ^dAk»g*y o6(xy i^tt. Ich fBrdhte,
Schnee hat diese Bemerkung des SchoUasten nicht verstanden.
Unnötig ist die Coigectar an Ran 1414 xal yhioBm statt xak yf-
verat; ebenso sn At. 67; su A?. 186 sind bei Said. s. v. Apbg MtlUaSoc
schon bessere Vorschläge als von Schnee gemacht worden, die dieser
wenigstens hätte anfahren sollen.
Schol. Ay. 229 schreibt S.: to Sä oXov euxaipufs b mairi^i' ^oIh
iMxm (yäpy rbv ^opb\> xrd.
Schol. Av. 556 (rennt S. in zwei verschiedenen Verfassern ange-
hörigc Scholien; das eine reicht von '0 UpoQ nökefioq — £/^oc; das
andere beginnt also: (^AXXutny ye^ömae ISk] 8m n6X£pot — ßsonopnoe
iv rtp xe \
Schol. Av. 508 schreibt Schnee xaAui: iür xaxwg.
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167
Scbol. Av. 962 liest S. mg ^dr^räg o T^eatog ft^iv oJrcuc.
Schoi« Av. 1161 will Verfasser nach Stiidas 8. v. ^fMxrwpia also
iiideni: fpfmxxmplai^ oi oid ra»y hit xw» mp/wv impaatv ruinaf )Xaxai
WKT9pOtai, ^ XafJtmiSsg ^ xaiuattg. nafjä rov ^p'jxvov xai rb Mp€t¥^ S
ttrrt ^oXarrecv, Nichts ist unwahrscbeinlicber als diese ÄDdemog.
Schol. 1278 schreibt 8. am Schlüsse der ?oq Symmachits herrflh-
reoden Bemerkiuig: xat roo Xiysiv navmurBau nofMtxiJmmt ftm.
SchoL At« 1290 schreibt 8. te^ayiotip für imBunowfiv,
Schol. At. 1297 (ifef^/ac ^* ixet üprof) unterscheidet S. mir swei
Aotoren, Didymos und Symnaehos, deshalb streicht er Sk vor 'AmxmvwQ^
80 dafs dieser von Didjmos citiert erschdot
Schol. Av. 1461 will S. nach Soldas s. v. Bii^ßifi SiofxSfuyoc statt
i9p6pMM>g lesen, was dnrdiaos verfehlt ist
Schol. Av. 1490 sacht S. so wieder herzustellen: Ol ^poisg Sk
^u^opyrfTot xai ^aXET.o) Tutg ifxr,e)ACofKj. ^/vowraf, xaiidr.zp Mi>a>opvg i>
roÜTo ouvofjugy dXk xrd.
Schol. Av. 1527 will 3. tou 'AttoXJUuv statt toq 'AndUwvo^ schrei-
ben, was absolut unnötig ist.
Schol. Av. 1582 schreibt S. xd?J.;aTo> für /idXtava, was ich durch-
aus für überflttssig halte, da pdAtcrra eiiieu gai^ erträglich cu Sinn giebt.
Schol. Av. I70ö liest S. in dem Didymus- Scholien: ouzo^ Si für
«Stwc dä und bezieht das outo^ auf Aristophanes.
SchoL £qu. 979 schreibt S* in dem mit "^^^^o^ beginnenden Scho-
lioo: 9jtou (^itoXkal Stxai) iocxd^ovro, iitti dxst 6i iftstopot xrd.
Die zu SchoL Xhesmoph. 162 vorgeschlagene Ändernng hat be-
reita Diadorf vorgmiommen und Dabner in den Text anfgenommen.
Im dritten Kapitel seiner Abhandlung sacht 8. darznthnn, dafs
der Redactenr unserer Scholien ganz besonders swei Gewfthrsmänner
benfttfte, den Didjmoe (welches Werk also?) tind Symmachos» und zwar
hat er beide direkt anageschrieben« nicht hat er etwa des Didymos
Ooomientar durch des Symmachos Yermittelong herangezogen. Das hat
freilich schon Dindorf gegenüber 0. Schneider behauptet, welcher in
seiner Schrift de Tetenun in Aristophanem sdioliomm fontibns Stral*
sand 1838 S. Ol angenommen hatte, Didymos sei dem Redactenr unserer
Scholien onr durch Symmachos bekannt, dessen (höchstens 150 Jahre
nach Didynios geschiiebeuer) Comintiitar bchncidcr lur die einzige Quelle
unserer beutigen Scholiensammlung (abgesehen von den additamenta
Bjzantinorum) hält. Allerdings nimmt luiaei Verfasser auch ein Ver-
hältnis des Symmachos zu Didymos an: Symmachos hat überall deu
Didymos aufReschriehen. Das sucht er aus dem Gleichlaute der Er-
klÄrungen beider wie aus dem Sprachgebrauch des Didymos (iir^norz ~
»alsot) zu erweisen. Wenn wir dem Kesultate des Verfassers von der
Benauong des Didymos durch Symmachos, das allerdings nicht neu ist,
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168
ürkdiisdie Grammatiker.
beistimmen, so können wir nTirnöRlich jenes jiijr.ore als sulieres Krite-
rium lür die Herblammung eines Scboiioiis von Didymos gelten lassen.
Mit Hülfe dieses Abhäogigkeits- Verhältnisses korrigiert dann Verfasser
einige Stellen unserer Scholien. So streicht er zu Av. lOOl am Ende
des Didymos-Scholions den Namen Ioiiiw^oq^ besieht das fv^m auf Di*
dymos und setzt Mmtaxos in den Anfing des andern Seholion ein, so
dafs dieser also lautet: "'AXXwq- atgmp (^lufifm^ogy xva. An(her>
dem sncht VerfiMser das Verhftltnis beider dorch Beispiele noch recht
anschaulich zu machen. Höchst unklar, wenigstens Ar »ich, ist seine
Bemerkung su Schol. Av. 1879. In diesem Soholton ist oübiibar 4ae
Ordnung der einzelnen Teile nieht korrekt
Durchaus hinftlUg ist der am Schlosse der Schrift gezogene Schlnlii»
da die Primlssen fslsch und das Material ungenügend ist. Nett dagegeo
sind S. 48 ff gegebenen Andeutungen, die der Verfasser nur bitte durch-
fahren sollen. Es ist das überhaupt ein Mangel seiner Schrift: kein
Punkt ist mit Konsequenz durchgeföhrt ; er giebt nur aphoristische Be-
merkungen. Allein die gebotenen I-rol)Pii lassen uns doch Gutes hoffen.
Zu uuseren Wünschen gehört vor Allem eine neue Ausgabe der Scho-
lien zu AristopLanes, auf Grund neuer Kollationen und mit Benützung
sänitiicber einschlagenden Hilfsmittel. Denn die Scholien zu Aristophanes
sind nächst den Homerj^holien unstreitig die besten. Der Verfasser hat
entschieden den Beruf dazu sich dieser Mühe zu unterziehen. So hoffen
ihm denn noch auf diesem Gebiete zu liegcgoen: alsdann aber kor-
rigiere dl sorgtältigcr die Druckbogen; denn im vorliegenden Schrift-
chen ist üire Zahl ungebührlich grofs.
2. Jos. Aug sb erger: Die Aristophanesscholien und der Codex
Venetus Ä (Aus den Sitzungs- Berichten der philosophisch- philologi-
schen Klasse der k. Akademie der Wissenschaften zu M&ncben vom
Jahre 1877 I. Bd. 8. Uett.], Mtinchen 1877.
Verfasser, welcher eine kritische Aasgabe der FrOeehe nebet den
Scholien dazu vorbereitet, erklftrt die bisherigen Ausgaben der Scholien
iBr durchaus ungenügend und beweist sein Urteil dnrdi die Nachkolln<»
tion eines Teiles der Scholien ans dem Codex Venetus A (Mardanns
474), welcher auch nach Augsbergers Meinung fUr die Scholien In erster
Linie von Wichtigkeit ist« Es Ist das eine Pergamenthaadsehrift des
XU Jahrhunderts in Grol^uart und enthilt auf IVS iölio den Text und
die Scholien zu sieben Aristophanischen KomOdlen: /fibSfvci Nefiku^
Der Codex ist \oii zwoi gleichzeitigen liaudeii geschrieben, von
welchen die eine bis Barpa/uc ioo8, (fol. 1-61 O die andeiö bis fol. 172
reicht. Die Scholien sind von derselben Hand wie die Worte des Dich-
ters geschrieben. Die zweite Hand ist deutlicher und leserlicher, sie
setzt die bchoiieu genau auf die beUe, auf welcher der zu erklärende
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Scholien.
169
Vm steht, uod bedient sich aafserdein mannigfacher Verweisuiigszoichen;
sie erleichtert somit die AuCfindang des la «inem VerM gehörigen
Scholions. Die erste Hand dagegen scheint zuerst eine gaose Komödie
und dann erst naditriglich die dasn gehörigen Seholien geschrieben ni
hmbea. So kommt es, defr manchmal ein Seholion daroh mehrere Sei*
ten 100 dem sogehörigen Yerse getrennt steht Aach sie kennt Beile»
hnngszeicihen tmd iwar durch Bachstaben wie oo, u. s. w.
Yerfuser giebt dann Ar einen Teil der *Anntc ein sehr klares
oad genaues Bild der Handschrift. Aas diesem Bild frill ich hier nor
die ZOge heranaheben, welche fttr die eigentlichen Scholien wichtig sind.
1d dem von zweiter Hand geschriebenen Teile des Codex, wosn die Bit*
ter gehören, beginnen die Bandseholien anf dem oberen Bande, laufen
asf einem der beiden Seitenrftnder eine Strecke weit herunter, geben
dann auf den anderen Seiteuraud über uud nehmen schlieralicJi diu
unter dem Texte befindlichen Raum ein. Auf einer Seite stehen nicht
mehr Verse als Scholien dazu gehören. Von diesen Randscbolicu sind
die Interlinearscholien und die wo es möglich ist meist über ein Wort
geschriebenen Erklärunpjen zu scheiden. Für die Kaudschulien weist
Aagsberger in den ersteij lia; Versen der 'IrmeT^ etwa 25 Fälle auf, wo
Dindorf und Dübner anrieht iß:e Angaben bieten; beide Ausgaben haben
anfserdem füm Inierlinearscbolien . resp. Interpretationen nicht, welche
A enthält. Wenn auch diese fünf Glossen nicht wesentliches enthalten,
80 dttrfen sie doch in einer kritischen Ausgabe nicht fehlen. Ja, Dtkbner
hat sogar öfter die Angaben Dindorfs unbeachtet gelassen, so dafs seine
Ausgabe schlechter ist als die Dindorfs. Somit besitzen wir in beideo
Aosgaben kein EnverlAssiges Hilfomittel so wichtigen Untersachnngen nnd
ist eine sotehe dringend geboten.
3. Aemiiius Doberentz: De scholiis in Xhuc^didem quaestiones
oovae. Progr. Magdeburg. 1881. 16 S. 4.
1>ie vollatlndige Weraoslglceit dieses idftglicheo Elaborates habe
ich mr Genttge in der Philol. Rundschau 1882 No. 46 8. 1412 f. ge-
keoneiebnet
4. £. Schwabe: Quaesüones de sehoUomm Thaojrdideomm fonti-
bna (Leipciger Studien IV 67-150).
Ifit Recht meint Schwabe, dafs auch nach den Arbeiten von Gos-
liogs (Obsenrationes in Thncydidis scholia, Leyden 1874) und Doberentz
(De scholiis Thucydideis commentatio, Halle 1875) eine neue Untersu-
chung über die Quellen zu den Scholien des Thucydides notwendig sei.
Seine Arbeit zerfällt in drei Kapitel:
T. »De conimentatoribus, qui in scholiis laiulantur«. Über den
dreimal genannten Antyllos und die Beschatienhcit seines Kommentara
wiaseo wir so got wie gar uichta; ihn nach Doberentz mit Didymus zu
170
(iriecbisch^ Gr&mmaüker.
idcntificierei), lioRt kern veruüiiftiger Gruud vor. Ebenso wenip ist iios
der ;'\veinja] rrwalintc Asclcpiadps und sein Werk bekanut; schwerlich
war es der berühmte Ascb^juades Myrleaiius ^vergl. Lehrs Anall. gramm.
S. 444). Im Scholion I 5(i ibt statt Axou(T:'^an? nicht l'inxh^rTfa^r^c EU
ändern. Noch dunkler bleibt uns der I 53 citierte Phoibammon. Einem
Heidelberger uud einem Baseier Codex sind eigentümlich Scholien des
Tzetzes in politischen Versen» von welchen Hart und Giske in ihren
Arbeiten Ober Tzetzes nichts wissen. Diesem gehören naeh die Vene sn
VI 4, die 8. treffend herstellt.
II. De ceteris in Thocjdidis Ubros coromentariis. Dars Didymos
GhalkentoroB einen Kommentnr zu Thncydides geschrieben habe« ist
nieht sn enveiseo; wohl «her sind nach dem Zengnis des Hesjefaina
HUesins in die Zahl der EiUiivr in reohnen der Bheter Momenioei
JoUns Veetinos, Tiberins sophisu, Glandius Di^jmns (der behanntUofa *
vom Ghalkenteros Tersehieden ist), Enagorae ans Lindes . Heion and
Porphyfios. Alle diese lebten sfriaehen Hadrian and Aurelian.
HL Ex qaibns grammatids et leiieographis scholia Thoqjrdidea
derivata sint An drei Stellen wird Herodian erwfthnt: II 19; II 99 und
VIII 44. Die erste nnd dritte Bemerkung flofs nicht direkt ans Henn
dian, sondern durch die Vermittelung des Choeroboscus ; die zweite
Stelle aber soll nach S. der Scholiast aus lierodian selbst entnommen
haben. Übrigens ist mir die Bemerkung Schwabes über diese Stelle un-
verständlich. Sie hcifst bei Lentz I 25» ro ok Höwve^ jieraiUTiAaavQu
ix Tou 'Htiojvni Xsyovrat Sk xal 7fSwvat\ II 72y aber sind nur die letz-
ten vier Worte weggelassen. Aufserdem führt S. noch den Schol. 1 4
autgestellten Unterschied zwischen hjffztxou und Är^arpixov auf liero-
dian zurtick, aber mit wenitr Wahrscheinlichkeit. Wohl aber ist 1 30
die Bemerkung Uber Tf/or:aioi> nnd rponaTov aus lierodian In r/nlriten.
Choeroboscus ist nur zu VIII 44 erwfihnt. 8. aber will namt ntlich auch
die metrischen Scholien des Tzetzes auf diese Quelle zurtickfuhren, ohne
fr.6ilich dafür vollgültigen Beweis zu bringen. Sonderbar klingt die Be-
merkung S. 89: >quia Cboerobosci editiones aptis indicibus prorsns
rent, alios locos nuUos invenire potoi«; noch seltsamer die Bemerkung
Aber Eostathios 8. 128. Auch das synonymische Lexikon des Ammonios
(das aber nicht im dritten Jahrhundert nach Christo verfaßt ist) ist hier
und da bentltzt. S. fthrt nnr ein Beispiel an, obwohl er leicht noch
andere hätte finden können, so Schol. 1 6 extr. mit Ammon. 8* 4 Valck.
(8. Appendix II). Auch der Anfang su VII 48 wird daraus geflossen
sein: s. Glassens unkritische Bemerkungen S. 162. Drei Stellen in den
Scholien teilt S. dem Lexikon des Atticisten Hoeris su. Aber nklit
erst die späteren Atticisten, schon kein geringerer als Aristophanes von
BjTsans wandte dem Texte des Thucydides seine AnfmerkBamkeit so.
Das folgert S. aus Eustathius zu Horn. A' 266 S. 546. 27 (= Schol. L zu
d. St.) über die Bedeutung von d^uvsai^ac, von der bei Schol. Thucyd.
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Scholien.
171
l 42 ein Exerpt sieben soll: dfiuueirßat durt rori diteißsirBai (denn so
heifst die Stelle bei, Haase und auch bei Osaoo S. 235). Über die ?oii
Stihwabe sehr schlecht ausgeschriebene Stelle des Eustathios war zu ver>
gleiclieii: Nanek fr. 61, Fresenius De Jii^atv Aristophanearnm et Sueto-
oiaattnin exerptis Byzantinis S. 21 23 und L. Cohn De Aristophanc
ByuDtio et Suetonio TranqnlUo Eastathi aoetoribiM 8. 2S9. Dadorcii
CgJlen alle falschen Schlllsfle Schwabes von aelbat. Bichtlg aber arteiit
8. aber Enstath. 1641, 6 » Athen. I 28 B.
Zwei Stellen haben unsere Scholien mit dem Wdrterbodi des He*
sjclilos gemein.
Saidas hat einen dem Codex Gasseianns nahestehenden Scholien-
Codex bentttxt und daraus manche Bemerkung in sein Lexikon anfge-
Qommeo. Aber er hat zagleicb auch alte Lexika ausgeschrieben, welche
den Text des Thncydides gelegentlich zur Erlftaterung des attiscben
Sprachgebrauchs herangezogen. Dieselben Lexika waren auch für die
Scholiastcn zu TbLicydides eine Quelle. Nur schrieben letztere diesel-
ben anders aus als Suidaa-, daher die liaiitig verschiedeue Fassung.
Eine Hauptquelle für die Scholien waren nach S. die Lexika der
beiden Atticisteu Aelius Dionysius und Pausanias, deren Benützung 8.
aus den bei Eustathius aufbewahrten Fragmenten nachweist Stimmt
aber das Lexikon des Photius mit unseren Scholien überein, so sind als
beiden gemeinsame Quelle wiederum die Werke der beiden Lexikogra-
phen anzusehen. Den Beweis hierfür halte ich nicht gelungen. Diese
Jagd nach den Atticisten ist mir überhaupt unverständlich. Ich will hier
nicht über Einzelheiten mit S. rechten. Zu tadeln ist auch hier sein
fiftebtiges Ausschreiben der Quellen. BAG. 287, 14 ist nicht = Harp.
18. UnveilBtftndlich blieben mir auch die Bemerkungen über die
QloMe bei Photins und Saidas 8ao¥ oöm dnorfriXuno, 8chol- Thacgrd.
1 140 iai npoßdiikw nicht an beanstanden.
Daa Oleidie wie von Pbotiaa gilt nach 8. anch von Saidas , der
dieaelbeD Quellen wie Photins, nicht etwa den Patriarchen selbst bentttst
haben soll.
Denselben Omnd, die gemeinsame Bentttanng der Atticisten, hat
aaeb & die Obereinstimmong nnserer Sisholien mit dem Lexikon dea
Heegrcfaina» sowie mit dem des Harpokration (hier ist es Pamphilus). So
wittert 8. überall Atticisten, selbst bei Ammonlns, obwohl s. B. hei der
Glosse xttdoa^ gcwirs nicht daran zu denken ist.
Den Schlufs der Heifsigen Arbeit bilden zwei appendices, deren
eine die in den Scholien zu Tage tretenden Zusätze aus späterer Zeit
za^arnuie Ii gestellt und die Entstehung der heutigen Scholiensaramlung
in die Zeit nach JusLiniau setzt, die andere ein Verzeichnis der Glossen
bildet, die Saidas aus seinem Codex in sein Lexikon aufgenommen bat.
172
Griechische Grammaiiker.
5. Theodor Freyar: Quacstioues de scholiorum Aeschineorum
fontibus. Cam epimetro: »De Aelii DioDysii et Pausaniae atticista-
ram formulis ol imlmot^ naph roTg TtaJiatoSc^ xard toiff naXaioife (Leip«
siger Stodieo V 8d9— 892). dies, ioftiig. Ll]»8. 8.
Diese Schrift verfolgt eine ähnliche Tendenz wie die von Schwabe.
Wie Jener hauptsächlich darauf ausging, in «len Scholien zu Thucydidcs
Trüninier von der Weisheit der Atiicisteu nachzuweisen, so bemüht sich
Freyer dasselbe für die Scholien zu Aescbines zu eruieren Su führt er
das grofse Scholion zu Ae^rhin. IT 31 8. 289f. Schultz Kwax öouju auf
die Atticisteu zurück uud zwar desbalbj weil dieselbe Sage, nur iu kür-
zerer Fassung, m dem V. Lexikon Seguerianum erzählt wird, dieser
aber grüfsteuteils auf Pausanias und Aelius Dionysius zortlekj^eht (cf.
Freyer 8. 256 Anm.)* Diese wiederum schöpften ihr Wissen Uber diesen
Paakt vielleicht aus dem 12. Bache der *ATt/i des Androtion.
Ähnlich sucht Freyer zu heweteen, dafs das Scholion la 1 186 rerBi^ |
rpof6€ xtL «of des Aristophases von Qysaot mpl üuYymttxmv wrOekgeht;
das UiUelglied war Dach Frey et Aetiua Dionysius: Yergl. Gobn a. a. 0*
8. 816 t Auf Didymus geht nach F. snrlkck Schol. I 168 inußgUaaß;
▼on Dldymns entDahmen es die Attidsten, nnd dieseo wdaiiki das
Bcholioo des Aeschines seine Weisheit: Tergl. meine Bemerkungeii im
Jahresb. 1679 S. 126 f.
Schol. I 89 iv rro/ac ixx^zw wird auf Aelius Dionysius und Pau-
sanias zurückgeführt, die hier mit ot dmxtarat citiert sind und die-
selbe Materie in ihren Lexica behandelt haben müssen.
Auf Pausanias allem geht zurück Schoi. I 87 iru I/a/.AaPi;u}, während
Harpokration eine anth re Quelle ausschreibt, wie dieser überhaupt nach
Freyer nicht die Atticisten, sondern eine mit jenen gemeinsame Qaelle
henOtzt hat; auch Julius Pollux in seinem Lexikon soli nicht die Attici-
sten, sondern dieselbe Quelle wie jene herangeaogen haben, nämlich die
Attbidograpben, z. ß. Klitodevus. Phanodemus nnd Aristoteles in seiner
'jM^^Mi/aiv TtoXiTBta. Ich kann nicht finden, dafe Freyer dieser Beweia g^
langen ist Man kdnnta Ja sagen, Harpokration habe s. B. s. ?.
fdcyot finuM die Atticisten sorgftitiger ansgesefarieben, als es die flbrigan
gethaa haben. Dagegen mnb Harpokratkm naeh der Theorie Flr^ers
a. T. inoMpoMih^ eine andere QneUe als die Atticisten Schol» Acsohia,
I 101 bentttst haben. Wenn das Schol. 1 186 ttber y^Xalhc nnd yUomc
anf Dionysias snrttGkgefbhrt wird, so ist es merfcw&rdig, dab Herodian
nichts da?on weifit, vergl. Lents so I 169» 16. Ja, Gramer AO. I 101,
19 lehren das Gegenteil; fTponapo$ttr4¥atc ftkv iifyirat 6 y^lmvomiöc,
itpoTtgptantofUvatq 6 yiXufTo^ ä^wQ. Damit stimmt Phtiopoaos s. t.:
IJtXotog 6 Y%kanom>t6c^ ytXotog /> xaraydXounoc. Hat hier ein Gegen-
satz zwischen Granmialikürü und Atlicibten bestanden^ Etwas gewalt-
sam isi die Herleituog des Scholion II iO TvimdXi^a aus Dionysius, des
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ScfaotieiL
178
Sehol. II 99 dpfag ans Pansaiiias, des Schol. I 97 dfUppm aus Pausa-
nias, des Scbol. III 166 fop^oppofoufitHa aas FansaDias nod des Scbol.
U 89 Tzpo^i^io/s xaraaMtoatofxevot aus Dionysius. Mit hoher Wahrsoheio-
lichkeit dagegen werden alle diejenigen Bemerkungen den Attleiateo zu-
geschrieben, welche sich anf den aitiechen Dialekt betieben, wiewohl
auch hier eine Sieberbeit nicht sn entelen ist Zugegeben auch, dab
Boidas nidit den Pbotins aoBsehrieb (wie Naber in seinen Prolegomena
n Pbotins meinte), sondern beide Tietes ans einer gemeinsamen Qaelle,
den Lexika der Attidsten schöpften: so folgt daraos nocii lange nicht,
dafo, wenn der Seholiast so Aesehines, Snidas, Pbotins nnd meinetwegin
auch noch andere Lexika in irgend einer Glosse ganz abereinstinuiien
oder wenigstens fthnlicb sind, sie nnn absolut aus den Attieisteo ge>
sebOpfl haben müssen. So s. B. glanbe idi nicht, daft die Anekdote,
w^che EU II 10 fepefac iv(mvtov erzShlt wird, von HeracUdes anf Ti-
maeus, von diesem in die Lexika der Attieisteo und von diesen aus erst
in die Scholien zu Aeschines sowie in die verschiedeiieu Lexika gekuni«
meo sei. Ebenso kann ich mich nur schwer entschliefsen zu glaubeu,
dafe die Scholien zu II 40 über Kipxu^ip und III 160 über Mf^yyirr^^
auf die Atticisten zurückgehen. Dieselbe Unsicherheit herrscht in deu
Scbol. I. 60 (infizi ixxhjala), I 23 {xai^npmov), III 187 (Mi^rpwov), Iii 162
(oi mpdkot), III 30 (rpcTTueg), I 79 {TeTfrj7ni^fxdvr^\ I 81 oix;^<Tewv\ II 11
(rc^ars/av), I 188 i ra?, 2>/iwarf), I 84 {u7Tf>}.aßoVT£;), I 61 (JjnojsvtiäZiov),
I 65 {xcjfiot^) u. s. w. Warum solche Bemerkungen nicht zum Teil we-
nigsteos aus Didymus selbst fliefsen konnten, ist schwer einzusehen. Ich
wdrde wenigstens Bedenken tragen solche und fthnliche Bemerkungen
unter die Fragmente der Atticisten aufzunehmen. Endlich weist Freyer
eine Anzahl Scholien, die mit dem Lexikon des Hesychius beiläufig
stimmen, den Atticisten sn, wie 1 87 {idixaCs)^ II 177 (dmNm>^uc), II 94
{i$uifwc&t'^ I 114 {Bieafii^inai)^ III 79 {StaiipepavTUK)^ II 126 Ikapj^
f^^P"!!^ 1 ^ {fitwwdm)^ II 78 (loD Boudiffw)^ I 126 (A^
ioMttoo *i^/t9C), II 94 {d»Tmftjoü{a). Aber auch hier gelingt es Fnyer
nicht durchweg uns su ObcReugen: so wahrscheinlich a. B. seine Theorie
bei dtoifuoÜDv klingt, so wenig hat seine Analyse von ii* ^tafuiiMTpruiivj^
Tj ifiipgL Ihr sidi; wie hier Harpokration^ so ist II 94 Eostathius kaum
mit dem SdioHon an Aeschines su vereinigen. Hehr Wahrscheinlichkeit
hat für sich die Herleitung von Schol. II 19 {ix/iaprup/a ; vergl. Jahresb.
1879 S. 132), weniger die von Schol. III 27 {imßoXdü). Schol. I 41
{xtBofJwdouQ 5 xtBapiaxdg) und II 110 sucht Freyer hauptsächlich ver-
mittelst des Ammonius auf die Atticisten zurtlckzuiübreu.
Ein Haupt mittel för die Erkeunlnis der Zugehörigkeit einer Be-
obachtung zu den Atticisten bilden nach Freyer die Formeln ot T^aXatoi^
Ttapk rdtg mzXauoTg^ xarä rooc rjiXatooQ^ deren sich Aeiius Dionysius und
Eostathius mit Vorliebe bedienten, so oft sie fiber den Dialekt, den Cha-
rakter und die staatlicheo wie Privataltertttroer der alten Athener hau-
174
Griecbiscbe Graounatiker.
delteD. Sie bezeichneten damit die alten Atliener überhaupt oder spe-
ciell die Schriftsteller der klassischen Periode. Das bedeutet es aach
bei Eustathins; nur legt er öfters brachylogi«=e!i dipseii alten Athenern
oder Attikern selbst das in den Mund« was eigentlich die Atticisten
über sie überliefert hatten. Niemals aber sind mit jenen Bezeichnungen
Aelius Dionysias und Paosaoias selbst gemeint, wie man leicht glauben
könnte. Freyer verfolgt nun an der Hand dieser Formeln die Qberein-
stimmend bei Eustathius und Photias überlieferten Artikel aus den Lexika
der AtticiKten. Ich halte dies für den flbeneagendsten Teil der fleifsigen Ar»
beit Freyers. Weiterbio uatersneht Freyer diesen Gelmnch aneh bei Am*
monios {mpt dta/^6pm¥ il£f«a»v); hier freilieh gelingt es ihm nicht, so Uber-
all SU llbenengen. 80 mnfs Ammon. 8. 36 und Enstatb. 1959, 58 ff.
trots der Formel oi naXauU nicht notwendiger Weise ans den Atticisten
stammen: vergl. Schol. Dionys. 8. 125 8ezt. Empir. 8. 609 Bekker und
viele andere Stellen. Ist jedoch im Allgemeinen diese Quellenanalyse
richtig, 80 wäre damit ein wichtiger Fingeneig für das Alter der »far-
rage Anmoniit gegeben; denn dann hfttte Ammonius die Komtnls des
Tryphon rrspl 'Amxr^^ npoaaidtnc: nicht aus diesem selbst, sondern nur
aus den Citaten bei Aelius Dionjhius und Pausauias geschöpft. Über-
gegangen ist dieser Sprachgebrauch auch auf Suidas, den Autor des V.
und VI. Lt xikons bei Heklier, die Scholiasten zu Aristophanes, Demo-
stbenes. Liiciaii und Plate, aus denen Freyer Beispiele anführi.
Wild mau aucli bei der Arbeit Freyers (wie bei der Schwabes)
an eiueu boshaften Ausspnieli von H. Biels in meinen Doxographi erin-
nert, sind also aucli vielfach Cbertreibungeii mit untergelauten, so halte ich
trotzdcin Freyers Dissertation nicht blos für eine Heirsige, sondern
auch fUr eiue nach Inhalt und Methode im Ganzen gelungene Leistung.
G. Wilhelm Schuuck: De scholioruni in Demosthenis oraliones
XVIII, XIX, XXI fontibus disputatio cntica. CJoburg 1879. Progr.
S. 1—16. 4.
Nachdem Verfasser dieser oberflAchlicben Arbeit mit nicht immer
glocklichem GrilTe, aber mit stete bnrschikosem Tone dasjenige ausge-
schieden bat, 1. was nach seiner Meinung den Bysantinern gehört,
2. was seinen Ursprung nicht antiken Quellen verdankt, sondern ans den
"Worten des Redners selbst entnommen ist, ond 6. was Erfindung der
spftteren Scholiasten ist, geht er sur eigentlichen Aufgabe Aber, die er
sich gestellt hat, nAmlic^ der Eruierung der Quellen deijenigen Scho-
lien, welche eine grdfsere oder geringere Verwandtschaft mit den entr
sprechenden Artikeln der uns erhaltenen Lexikographen haben. Da ist
nun eine Hauptquelle für die Scholien das Lexikon das Uarpokration,
bezw. seine Epitonie gewesen. Schunck will also dun haus nicht die Ansicht
aufkoiiiinen lassen, als ob der Scholiast zu Dcniosthcueh und Harpokra-
tion dieselbe Quelle ausgeschrieben hätten, z. B. die Lexika der Atti-
SehoHen.
175
eistet] Pansanias tinr! Aelius Dionysin«?; so etwas rioiitct er höchsten';
bei dem Scbol. zu 269, 20 ypamia-csifg leise an. Alienfalls will Schunck zwi-
schen Harpokration und den Scboliasten noch ein h^txbv j>T^-:optx6v als
Mitteiglied gelten lassen. An eine gameinsane Quelle aber läfst sich
denken bei S. 248, 13; 514, 6; 532, 19; 578, 9; 850, IB; 269, 20. Oder
Debmen wir das Scholiou zu 668, 16 über xufißt'ov, Bier wie Uberhaupt
hätte Schunck vor allen Dingen auf die U^stg fieB' '«nnpiutv ix rw¥ Ji^fw-
oBavmtQ Xoywv im ersten Jahrgang des MArtov 'il^^wxf c dXJi:ijAa]fpa^ac
a«a einem MiscellaneeDcodex der Klosterbibliothek vom beil. Job. Ey. a«f
PatiDoe bertteksiehtigea sollen, hier speetell S. 18, 10 ff. Ich glaube
Bidit, dafs der Seholiast des Demostbenes hier ans Harpokration ge-
edftöpft bat:
Harpokration 8chol> Dem.
a&ae Jtat anvhi» xak a/iffjoxt idoitfi^ 9 xcUcTm xuftßio¥ (1. MÜß'
(1. xufißij), AiSi^mc ^BpiaBcavbg iv xa-
0dAou fpriai' fjtjrä xa\ xufxßta
xa\ ^tdkaq Dem. XXI 158).
Dafs hier das Schol. Dem. nicht aus Harpokration stammen kann,
geht schon denk' ich aus den beiden Zusätzen am Anfang und am
Scblufs hervor, wenigstens aus dem ersten; denn das Citat aus Ilero-
dian könnte der Seholiast auch als selbständigen Zusatz nachgetragen
babeo. Aus Harpokration nun erhellt die mögliche Urquelle fttr diese
XS(f<c: die Xi^tg xmjuxt^ und die uzofivr^fiara eIq är^fioa^ivr^)». Aus erste-
rem Buche leitet M. Schmidt Did. S. 75 die Bemerkung des Athenaens
XI 481* f. ab: ^Tj&i J^fiag 6 ypaftfiartxhc intpajxss slim To narrj-
fnm xok onvb¥ (itaiy aj^^ftart nap6fuftaiß nXai^ <[d {xaleihat xöfiß^y^
Am dieser SteUe wie ans XI 498f. geht zugleich die Quelle Ar Hero-
diiii bervor. BAG. 274 , 28 stammt Jedenfslls aus derselben Quelle,
TieHeicbt dnrcb eine Mittelperson, ebenso Hesyeb. s. bei welcbem
freilicb diese Quelle sebr getrAbt erscbeint. E. H. 646, 81 (wo wie
auch BAO. 274, 28 xuftßMv herzustellen ist) ist = BAG. a. a. O. Ich
sagte oben, INdymus sei möglicher Weise die Urquelle für diese XE$cg.
Denn dafs diese auch das Lexikon des Pausanias gewesen sein kann,
erhellt aus Eustathins 584, 42: iart de xai xufißalov slHog n r.oTTjfnou^
mg flauGaviag iv rw olxeiw friert Xeqtxa) .... ro os prjf^kv xufißatov no-
rr^pioM xufißtov irepoc ypa^oimc, Xiyo'^TBg xal 5n ioixe xazä o^r^/xa
vkinat xa^tpfffisvw xupßj^, i£ (v> tacog xa; T:aoujvotta(TTat. Letztere Worte
gehören (nach der ganzen Art des Kustathius) wie die ganze Stelle
doch wohl auch dem Lexikon des Pausanias au, wenn auch ot naXatoi
176
Griecbiscbe Grammatiker«
in Z. 29 wohl (wie aus S. 233, 40 ff. erbdlt) nicht dem Atticisten ge-
hören.
Zugleich wird aus (icr augezot!:onea Stelle des Eustathius klar, was
im Scli(i!. Dem. das nt^iKtipakuJa;; liodeuLet. Kurz. Schunck hätte keines-
falls diese«: Scholion (ebenso wenig wie viele andere) unter (iie Harpo-
crationea autnebmen dflrfen. Vielmehr scheint mir (ich scbiierse hier
Saidas, Photioa und Hesychius aus) folgendes stemma wabncbewlioh:
leh glaube also, der Befaoliast hat direkt oder indirekt Herodiane
fn^hioi benUtct. Doch stimmeD wir darin de» Yertoer bei, dats hier
keine absolnte Sicherheit ta erzielen ist (freilich widerBpricht er «ich
selbst S. 15).
Eine weitere Quelle für unsern Scboliasten war nach Schuuck das
Lexikou des Diogenianus, wie aus einer Vergleich ung mit Hesychius her-
vorgehen soll. Ein Zwiscbeiigiied zwischen Diogenianus (oder Hesychius >
und unseren) Scboliasten nimmt Sehunck nicht an
Endlich bildeten eine Haui tlundstätte für unseren Scboliasten die
üTro/ivjf/zar« des Didymus zu unserm Kedner; die uacb dem Katalog
von Sdimidt S. 12 jedenfalls die Rede vom Kranze und die Midiana
unifar ten. iilinmal, bei Harpokration 73, 5 Bekker, ist der Kommentar
zu XVlil ausdrücklich genannt: MoßOQ 6 ^pofi^rixo; iv brnfjn^
/uttt Too Xöptu» Diesem Kommentar weist Schunck den gröfsten Teil Scho-
lienmasse sn, ohne auch hier einen Vermittler aufzustellen. Dabei kommt
Schnnck oft zu recht sonderbarem Resultat. Betrachten wir z. R. seine Her-
leitung des Schol. 668, 16, wo darpdß^ erklgrt wird« Verschieden hler-
▼OD ist die Exegese des Wortes bei Harpokration ond (was Schunck enU
gangen an sein scheint, die damit abereinstimmende bei) BAO« 454, 18
bis 21. Nun soll Harpokration mit den Worten: fuport 9k wt lä» Im*
Cd^v,, if* 00 Mpumot ^/oSmu, oStwc ixaUko gegen eine ?on der
tnerst anfgestellten (darpäß^ ^ f^uoc) ferschiedeoe Anifassong »kirn-
pfenv, und diese bek&mpfte Anibissung stehe Enstath. 16S$, 40. Ich
weifs nicht» mit welchem Worte dieser »Kampfe angedeutet sein soll.
Doch nicht etwa mit /i^rt? Was steht nun aber an der Stelle des
Eostathius? dtTTfjdßat 8i fvjotv (n&mlich 6 ypafifiartxoQ ^ AptaxoipdvTf^ £v
TyJ nEp\ dvopamaQ i^hxtwv: 8. L. Cohn S. 298—31 1 ) o't xarap^vag auijia-
Didymns
Heiodian
Scbol. Dem.
Eustatb.
584,42.
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SdiolieiL
177
"ny^oc/VTec ijfJ-fovoc. xdt darnaßrJ.drac ul auTOfj<; i^a'juouTEC (BAG. 455,
12). Gegen wa«; aI«o sollte Harpokration kÄmpfpn';' Wem nun aber das
Schol. zu Demostbeneö gehörl, weirs ich nicht. Aber dafs es dem Didy-
ID1I8 gehöre, ist von Schunck in keiner Weise bewiesen. Eher atimmt mit
dosenn Scfaolion Eostathius 1410, 20. Nicht unmöglich wäre et, dasselbe
von den Atlidsteo herzuleiten , M ähnlich wie die Erzählung von der
438, 7. Auch die Erkläruiig von Smo¥ ist aioberlich oiohi
direkt von Didymos auf die Scholiasten gekommeot wie man ans eiiier
Yergleichiiiig tob diesem mit Harpokratioo a. ?. ersieht 579, S kann
Bian ebeoBo get ans den Atticisten wie ans Didjroias herleileo, wie anoh
484, 11 hmKopHiuBm oad 570, 8 ndpakK^ Statt der iadiees bitten wir
8w l4f. nlhere AosCtthnuigett gewünscht.
7. P. Kohlmann: De scholiis Theocritels. Nea<8tettin 18B1.
Progr. 8. 1-ls.
Yerfttser stellt nach der Ansgabe der Scholia in Theocritam ans dem
wertvollsten Codex Ambrosianus 222 von Christoph Ziegler Tobingen
1867 zuerst diejenigen Varianten zusammen, die, ohne für die Textkritik
irgend welchen W"ei t zu besitzen, nur der Thoiheit der Schulmsten ihren
Ursprung verdanken; soiiann bespricht er diejenigen Lesarten, welche
entweder die richtige Überlieferung bieten oder doch den Weg zur
Emendation zeigen. Bei beiden Lesarten nimmt Kolilmann Stf llung zu
den \(ir>chlägeu der neueren Kritik, namentlich zu (lenon vun Ahrens.
Diese \ ;irianten gehen schor^ iji die Zeiten eines Nicander und Ascle-
piatics Myrleauus znrtlck. f ür die Scholien selbst ist diese Zusammen-
stellung Kohlmauns wertlos, nur daTs er das Schol. Ambros. V 22 ent-
sprechend also umstellt: dtcucp^^aofiat^ iws oh ofio^o^ffeiQ' ^pd^eroi
irttT^r^q. ^ Imq 3v dnuYopMiHf]^ vtxrfietg. Den Wert der Abhandlung
Ar den Text des Dichters an benrteilea kann hier nicht meine Aaf-
gäbe sein.
Damit schliellie ich den diesjährigen Bericht Der nächstjährige
soll die £rscbeinnngen anf dem Oebiete der Lexikographie und Sebolien
bis snm Ende des Jahres 1886 besprechen.
1) Dafs gerade diese Stelle der Erklämng vielÜMshe Aoregimg gab. seigt
Herodian. n.ttl,^ 9S0^ 9 (LenU vergleicbt Aicad. 97, 4. 10; ef. Lob. Orph. 1 1S8).
tahresb«ncht m AUwtbuauwisMnschaft XL VI. (iS86. U
12
Jahresbericht über Homer
Dr. W«ck in M«ts, Prof. 6. To^rinc in BrODo» und Sektor Dr. A. Oenoll
in Striegau.
III. Jahresbericht über die Homerischen
Realien für das Jahr 1884.
Von
Rektor Dr. Ä.eemoll
in Striegau.
E. Buch holz, Die lionicrischen Keulien. III. 1. Die homerische
Götterlebre. Leipzig 18»4 VI und 402 S. 8.
Das homerische Realieobuch tod £. Baehbols hat id seinen ein-
lelnen Teilen schon soviel abfUlige Kritik über sich ergehen lassen
mtlssen, dafs der Leser wohl kaum eine zustimmende Anzeige des vor-
liegenden Teils erwarten wird. Gegen denselben mufs vor allen Dingen
der Tadel erhoben werden, dafs der Verfasser eine durchaas unsu*
reichende Litteraturhenntnis hat. Namentlich fehlt die gauze neuere
Litteratur der letzten 17 Jahre. Nägelsbachs homerische Theologie in
der zweiten und Prellers Mythologie in der dritten Auflage bilden den
Grundstock dos Hurhes. Unter diesen Umständen ist für Homorforscher
auch dieser Band kaum zn gebraachen, zumal nicht eiiinuil oino voll-
ständige Sammlung der einschläglichen Uomci Siellcji geboten wird. Die
Darstellung leidet an ganz übermäfsigcr Breite, trotzdem aber ist die
Behandlung nirgends eine gründliche. An schiefen und verkehrten Ur-
teilen ist auch hier wiedei kein Mangel. Aus £ llö biiiliel^t \ (M i;ii^,er,
dafs die Götter »sich gegenseitig nicht die Anjjen im Kopf« gönnen!
Ferner: »Die Götter sind anf Ehrenbezeugungen er])icht, sie si)eien Feuer
und Flamme, wenn sie kein Opfer bekommen!« So versteht Herr Buch-
holz seinen Homer. Ist es ihm denn nicht beigefallen, dafs die Götter
nicht ehren eben Gottlosigkeit und sich mit ihnen messen oßpt^ ist?
Oder hat er es etwa nur hier vergessen? Merkwürdig ist aach die
Mitteilung, dafs die Unsterblichkeit der homerischen GOtter nicht sa
ihrem innersten Wesen gehöre (8. 46). ' Darum ist es nur nicht wunder-
bar, daft die Ansicht des Yerfassers Aber die Mo^ ganz verkehrt ist
Allerdings kann ich auch NAgelsbachs homerischer Theologie in dritter
I . . I y Google
Bfatieo.
Auflage nicht beistimmen in diesem Punkte. Für mich ist Moira zo
allererst das Schicksalsloos des Einzelne ü, wie aus den vielen
Stelien hervorgeht, in denen der Dativ ausdrücklieb hmzugosotzt ist:
€«;• ot fxoTfj* ifftt FdOO x 472 o 561 ?359 ?r 707 r 41Ü u. s. w.
Davon hat man ansziigehen. wenn man die Moira richtig erklären will.
Ich kann auch nicht hndeu^ dafs ilie Weltregiernni? der homerischen
Götter eines höheren Prinzips entbehrt, wie S. 02 zu lesen ist« Ich
meine, dafs die Götter als Vertreter einer sittlichen Weltordouog hoch *
genng dastehen. Sie wandele unerkannt fiber die Erde, am zo sehen,
ob die Menschen recht oder unrecht thoo, wer übel tbat, kann nicht
za ihnen beten (^119). Bis zu einer Theodicee hat man es im iiome-
riecben Zeitalter allerdings nicht gebracht Der Mensch nimmt gut
•ad Obel willig hin nns der Hand der Götter. iSo wird es dem Zeus
wobl gef&Uent n. ä. Wendungen lengen dafür.
Aach die KinteilnDg der Götterwelt in Götter der Himmeb, des
Meeres, der Erde resp. der Unterwelt dnrfle nicht homerisch sein. Aller*
dings ist die Welt eingeteilt nach 0 167 it anter Zeus« Poseidon und
Hades. Aber im ganzen nnd grofsen sind alle Götter himmlische, wie
'das 80. Buch der Uias snr GenOge lehren kann. Fruchtbarer wire es
gewesen, wenn Terfiuser dargestellt hätte, wie uns Zeus sehr oft als
^sbg MOT* erscheint, wie Zeus in Yerbindung mit anderen Göttern
als das allgemeine göttliche Prinzip erscheint, während die andern mehr
spezielle Kräfte vorstellen. In Zeus hat die homerische Gölterwelt und
die ganze homerische Theologie ihren einigeuUeu Mittel])unkt. Er ist
nidit blos der Familienvater, sondern der Gott überhaupt.
Eigenttlmlich hat mich der vierte Abschnitt des Buches berührt
»Erotische Verhält/jis-e zwischen Gottheiten und Menschen«. Also aus
dPTi mannigfachen Bezi» Imiif^en zwischen (iott und Mensch fand Buchbolz
nichts einer genaueren Hol taclitung würdig als tlic^en Punkt. Und auch
hier hnden sich wieder ganz falsche ürundanschauuugen. Die Kluft
swischen den Menschen der Vorzeit und denen zu Homers Zeit ist durch-
aus nicht unansfnilbar. Noch viel später leiteten sich die edlen Ge-
sdilecbter unm ittelbar Ton den homerischen Heroen ab. Auch bestreite
kb» dafs dem Sänger seine Zeitgenossen als »kormmpiertc , als »ent-
artete Schwäcblingec erschienen. Die Vergangenheit erschien allerdings
in einem verklärten Lichte, auf die Gegenwart aber entfällt kein Tadel,
wie etwa Tbeognis ihn hat für seine Zeit
Dr. Davies, Symposiaca. Homer Ii. I— VI. Uermatbena Nr. IX.
Dublin - London 1883 S. 426 - 445.
Nach einer liebenswllrdigen Eingangsplanderei, in welcher der
Gedanke hmortrilt, dab die Beschäftigung des Altertums mit Homer
eine sehr eingehende war, beginnt Verfasser seine Bemerkungen Aber
Uias Buch I VI, woraus ich für unsere Zwecke folgendes hervorhebe.
180
üomer.
oülog \^Ovetpog] heifst »ganz uod ungeteilt«. Ich tiutie ia
dieser Anffassong keinen rechten Sinn.
r AO äyovoQ »ohne Kinder«. Die Aimlogien, welche Verfasser
vorbringt, sind niclit zutrefTend. »0 dafs du kinderlos wärest* köoote
Hektor von Paris nur sageu, falls er wirklich Kinder hätte.
/ 175 rr^ XüyBTOQ wird erklärt: spät nach der K!ieschlie[suüg ge-
boriMi, so dafs Furcht vorhanden j«t. dafs ein Spröfsling oder wenigstens
ein männlicher Spröi'sliug nicht mehr kommen werde. In bezug auf die
Etymologie ist Verfasser nicht sicher, ob der erste Bestandteil ?od
^Xug oder von rrjU kämmt. Httbach aiad die ParaUolsUUeB. Vergl.
Aen. 8, 581. 6, 764.
d 1dl liest Verfasser mmaj) <tt statt mMtfOj^ow. Unnötig.
371 noXdfioco yifopai ist der Zwischenimiim nriacbeD beiden Heeren*
Wie erklärt sich demi der Planü9
440 d^unw enplioiilflehe iDTenion von^iro/ioy Qnvnt erbrochen!
£80 wird itpyidim {y^upoi) erklirt mr^HemmoDg aifgelhhru*
Ton Ariitaroha Lesart Uppdvat fehlt Jede Erwlhnong.
i^Sll eopj. Mhaxü s dtrwkno mit aberBjiringender Qmuititit.
Yertoer erwAhnt dxi^x^fiM¥oc o. a.
£317 Ver&sser erinnert an Asmodi im hinkenden Tenfel, der io
efaier GUaphiole eingeechlosBen war.
E 676. In bezug anf den Widersprach dieser Stelle mit ;V 656
wird die bekannte Stelle des Macrobius i'l5, die Widersprüche VergiU
betreffend, erwähnt. Vurlasser fügt iiiüzu Aen. I 120 das Schiff des
Achates, und I 175.
Z 252 ist ihm Interpolation, eiogeschobon, um den Aufenthalt He-
kabes aufser dem Hause zu erklären.
Z 396 will Verfasser lesen 'Hereiovoc^ ivate o im xzX. Nach ihm
hätte auch der Dichter von i' 86 'Hsr'iovo;: vor sich gehalif !^). Di©
Sache liegt so, dafs IkrttuvoQ zu ändern wegen a 23 gar kein Grund ist.
^488 wird mfOYiUv<tQ erklärt «los von«. Immerhin sollte dann
lUHfH/js stehen.
Dr. Da vi es, Symposiaca II (^Uomer, 11. VII — XII). HermathenA
1884. X. S 28.
Nach II. IX 440 ist ^chillens noch sehr Jung sn denken. Aach
Hannibal war erst 80 Jahre als er am T^astmeans schlug^ 8dpio bei
Zama 82, Alexander bei Arbela 26, Porapejns triamphierte mit 25 Jah-
renp Napoleon ward erster Konsul mit 80, Wellington machte sieh in
gleichem Alter bertthmt - Anderswo ist Achill Alter gedacht, der Vater
des Keoptolemos.
IX 604 steht dXfym ohne Negation, desgl* Od. 6,228, aber die lelitere
Stelle ist unecht, die Wonderschiffie der Phiaken brauchen keine Einrich-
tungen wie die dort geschilderten und IX 504 ist zu lesen Xalafouet (!).
. I d by Google
181
In X finden sich, abgesehen von der schlechten Darstellung, Sin-
gnlaritätoi sacblicbor Art: das Reiten (XV 679 Od. Y 371 sind von
KuDstrcitcrn zu nehmen), der aaupwr^^ die Errichtung der Trophäen,
Moreuruf nnd 8. T. a. Schulter.
Ib. 84 ist at^tt rt^^itw» vielleicht ttB^tftevo»^ «OBtnsprechen
lud 200 sollte moTMwttMf stehen. 211 sollte taS r' tl stehen mit Nech-
snti pdpx Mt¥ mUoq fMin]. 246 sollte es heifoen toOtoo iom^
voio statt rewToo y* (unnötig). ä28 macht einen ibnlichen Eindruck auf
uns als das Englisch eines Negers [I]. Man sieht aber, was der Ver-
fiMier aagen will. 875 ßofißaim ist stocken, nicht stottern, wie Bion
4, 7 seigt <?). 804 tfo^v M vOxra ftilaiva» ist ihm nicht anstorslg.
Homer mofs, so wird bei Gelegenheit der Echinaden bemerl^t, viel
gereist sein. Die Reisen des Menelaos und Odyssens hat er selbst ge-
macht. Ans Ägypten stammt seine tiera ßotumc, seine Athens yXauxüj-
Äff. Auch die schnelle d. i. ischaiie" Nacht i.^i ugyptischeu Ursprungs,
aber die Griechen begnügten sich vsoiil mit der Bedeutung »schnell
vorübergehend« [grundloses Gerede}. Die Echinaden heifäeu &oat
wegen ihres (vertikalen?) spitzen Aussehens.
Das Reuen des DiuMiedes und Odysseus in K ist sicher. Ob sie
aber TzeptßdSr^v oder xarä rr/eufjav ritten, ist fraglich, xarä nh'ipdv
reitet bei Ach Tat. i. i Europa, Tttptßßdijv Venus Marina in einem herku-
laaiechen Frescogemalde.
XI 85 liest Verfasser rofpa fidr otKporspwv ßih' inrero, aber
so natürlich auch YIII 67, XV 319 XVi 778, nnd XVII 631 ßsJiMa nxi^
rat [unglaublich], hier ist die Bedeutung aTtrofiat gans sicher.
XI 100 ist eine Parodie vnd (o streichen, da naiifatvw nur tran-
sitiven Sinn haben kann und ;)f<Taiv nur das wirkliche Hemde nicht das
Fanierhemde beieichnet. [Iktch 8. r869 £^268 n* a. St.]
Ein starkes Stttck ist es, wenn es von XI 147 halfst:
Hippolochos (statt Agamemnon) habe Haupt nnd Hände Peisan-
dert abgeschlagen!
dvBfiorps^hc XI 256 XV 626, im letsteren Falle windersen-
gesd [?]•
iD«' dniMpw XI $64 wird ver Ändert in Jlxa idMpov [unpoetisch
Ä 8S jrards).
Zu dem Eselgleichnis XI 558 bringt Verfasser Shakespeare Love's
labonr's lost IV 3: Loves feeling is more soft and sensible Thau are
the teader boros of cockled snails.
XII 153 konjiziert Verfasser Xdotmv oder, wenn das nicht ginge,
^deaaiv, 213 ist Sr^/iw iv ovza oder dt^p-ip k^^üvxa oder anch ^^,^10 iv*
uvra zn lesen [alles mögliche! Doch giebt das überlieferte einen guten
Sinn, die Konjektur Unsinn].
XI 226 liest Veriasser adroxüeu^t nicht übel, aber unnötig.
182
A. Emersoo, De HercuJe Homerico. D* I. Mouacbensis 1881.
Di6 Arbeit befriedigt weder in der Methode ooch in den Ergeb>
oieseD. In Kapitel 1 werden die homerischen Stelleo aber Herakles ge-
sammelt Dieselben sind nach dem Verfiisser alle tn ein und derselben
Zeit, wenn noch nicht von ein ond demselben Verfasser geschaffen, eine
Behauptung, für die jeder Beweis fehlt. In Kapitel 2 werden die Lieder
aufgezählt, welche Homer nennt, und daraus gefolgert, dafs auch He-
rakles aus einer solcbeu (Quelle starame. In Kapiiel 3 und 4 tolgt die
Ausführung im Eüjzelnen. Verfasser kuuibünert sohlieCslich ein ganzes
Epos. Und das ist eben das Neue an der DissertaLiun. Aber wie uo-
bicher Lier alles ist, mag man aus folgendem ersehen. Nach dem Ver-
fasser mttssen Apaollon iwd Poseidon die Mauer in Troja bauen, weil
sie gegen Zeus unbotmärsig gewesen sind. Das ist reine Hypothese.
Verfabser benutzt allerdings eine zenodolisclie Lesart A 400 für seiuen
Zweck, die aber wieder mit Laomcdon nichts zu scbaflFen hat. Ebenso
hätte sich Verfasser wohl auch die Frage vorlegen sollen, ob deim alle
die Stellen, welche von Herakles handeln, im Zosammenbaoge der Hias
orsprllnglicb sind. Kon, die Arbeit wird ooch einmal gemacht werden
mftssen.
M. (jritt Iba u er, Philologische Streifztige. Freiburg 188i. 1. Lie-
ferung. 1. Der vf^Su^og urtvoi bei Homer. S. l — 30.
Statt foo der Wortbedeutung aossngeheo, beginnt Verfasser mit
einer ZusammensteUnng des Gebrauches von Tiwuq (persOnl.) and ßnvo^^
um auf Grund derselben dem Adj. injSufjLog seine Bedeutung aniuweisen.
Leider operiert Verfasser wenig glticklicb. Ich wenigstens halte sein
Bestreben, den persönlichen Gebrauch von Tmfoc weiter aussndehuen,
fttr nicht gei^ftckt. In ja 871 giebt die Schreibung xoi/t^ava wfJÜi
Tnwft ein scheuihlicbes Büd. In unvou itupov kUaBat erklärt GitUbauer
vmw als Gen. Subtl* von Tswoc! vn¥0¥ dmrsiy A 169 x 648 beifst ihm
sebaarohen, da der Schlafende das xw/ta oder den Qypnos aus sich
heransblistl 3 286 soll ndpo: Jioe Saas UiiaBat heifsen Hypnos wartete,
um zuvor des Zeus' Augen zu schauen. Das sind natttrlich lauter Ver-
kehrtheiten. F^benso wenig pHichte ich dem Verfasser bei, wenn er
behauptet, dafs vr^du^a^^ nicht augenehm heifsen kann und daher mächtig
bedeuten mufs. Schliefsiich ist auch die Etymologie v^ujios = vigSa
fioi total verfehlt.
Jane £. Harrison, Honnments relating to the Odyss^. J. of
H. 8t lY 248-866.
Es wird besprochen ein Krater in Karlruhe, schwarzHgui ig auf
weifsem Grund, ebenso eine rotfignrige Kylix des Siguor Casteilani in
Koffl, welche beide die Flucht des Udysseus vom Cyklopen eothalteu.
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BeAiien.
188
Aaf der let/terco geht Odysseos vonm. Verfasserin giebt dauo eine Liste
der einscbläg liehen 14 Yaseo, darunter vier neue, die Ueydemann An«
nali 1876 nicht hat. loteresBaot ist die Aooahme eines vollständigen
Urbildes (Höhle, Kyklop, Odyssens mit Schwert and andere Begleiter aoler
Widdern) und seinec AbkOrsoDgeD, Je nachdem das Hauptgewicht auf
Odyasena oder Polyphem gelegt wurde.
M. Hecht, Zur homerischen Semasiologie. Königsberg 1884.
1. Verfasser verteidigt annlehst seme Dissertation (S. diesen Jahres-
bericht 1882 8. 156 f.) gegen Kammer (s. n.) in Fleckeisens Jabrbftchem
1884 8. 1—12 nicht gltteklich. Er sucht die Bedeutung Glieder fftr yota
namentlich durch r886 su erweisen, doch bleibt die Erklflmng von hf-
rpe^fH dabei schwierig. Wieder mislungen ist die ErklAntug von iV486.
Bas Gleichnis will nichts sagen als: er stand wie angewunelt, folglich
sind hier allerdings xunichst dieFOfse su verstehen; auch AT 6 12, desgl.
f 637 ist die Besiebu&g auf die Fttfse deutlich genug; Hftnde und FQflie
sind in£l22 = ^61 = ^P*772 yink 3* ä&j^xBv ika^pd^ nöSa^ xat -^etpai
yrrepBev zu verstehen. Doch ist der Gegensatz zwischen Kamroer und
Hecht nichi gar so giofs. wie man glauben sollte; auch Kammer ver-
steht Hände und Füfse darunter als die regsamsten Glieder. Auf die
Liymologie läfst sich Hecht leider nicht ein. ^
2. o^m^ s. V. a. dennoch wird nnr noch mit M 393 belegt
3. <'j')£ = hier oder hierher nacli dorn Vorgange nuttniaim^.
4. 7Wiaao8ai heifst esscQ, geuieläeu, nicht kosteu. JUieser
Nachweis ist wohl geiuugen.
W. He'lbig, Das homerische Kpos aus den Denkmälern erläutert.
Archäologische Untersuchungen. Mit 2 Tafeln und vi Abbiiduugeii.
Leip/ig IH84. B. G. Teubner. VÜI 353 S. gr. 8.
Kin Buch, dessen Wirkungen sich schon überall bemerkl)ar machen,
die reife Frucht der archäologischen und auch philologischen Gelehr-
samkeit des Verfassers. Eine ausführliche Besprechung desselben habe
Ich in der Berliner philologischen Wochenschrift 1886 Nr. 1 gegeben
und verweise deshalb darauf.
W. Hl ymaiin, eidät^ bei Homer. Fleckeisens Jahrbücher 1884
Heft Vll b. 478 480.
Es steht 1. mit dem Acc. = wissend (am selteasten); 2. mit dem
Accus, gesinnt; 8. mit Accus, oder Gen. « kundig.
E. Kammer« Zur homerischen Worterklörung des Aristarchos.
Fleckeisens Jahrbücher 129 (1884) S. 1- 12.
Kammer tritt gegen Hechts (Quaestiones Homericae, Königsberg
lfeö4) Auffassung von y^na i. als Glieder, (allgemein); 2. als Knie2(spe-
steil) auf. £r hat den schwächsten Punkt in der üecht'schen Schrift
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184
Bomer.
richtig erkannt (s. m. Bemerkungen ia dem Jabrcbbericht 1882 S. i5ü),
uod der Nachweis, dafs die aristarchiscbe Auffassung (schol. U bli) die
richti^^e ist, ist ihm wuiii geiungeo. £& bleibt also bei üändea und
FUfseo.
A. Kiene, Die Pfitoht der penönHcben Blntmebe in der Odyssee.
Blätter für bayr. Gyninasialschulwesen XX 18b4 S. 479 - 486.
Kritische Bemerknngen Seibels in derselben Zeitschrift XIX Heft 7
ftber den AnÜMts KieneB io den kritischen Gängen gaben den Verfasser
Veranlassung zu dieser nenen Studie» in welcher er aufs neue herYorhebC,
dafa, da die Odyaeee den Yon Erinyen Yerfolgten Orcst nicht kenne, sie lo
einer Zeit gedichtet sein mflsse, in weleher noch die Pflicht der penön»
Hdien Blutrache bestand. Dasselbe lasse sich schliefen ans dem letzten
Boche der Odyssee, wie ans der Theoklynenosepisode. Daher sind alle
diese Stellea ursprünglich, gehören wenigstens an den ältesten und ur-
sprttngiichslen Teilen der Dichtung. Beibel hatte darauf hingewiesen, dafh
nirgends in der Odyssee die Tötung des Freylers blutige Btthne for»
dere, dab deshalh auf den Orest keine Bchuld falle, dafo die £r|Dior*
dnng der Klytftmnestra durch Orest vielleicht noch gar nicht
augenommen sei« Diesen letzteren Punkt hat Kiene völlig aufser Acht
gelassen. Er schliefet stets: Da die That des Orest gelobt wird, so be-
steht noch die Blutrache, statt den einzig richtigen Schlufs zu ziehen:
Da die That des Orest nur gelobt wird, so kennt Homer wohl die Tö-
tung der KJytflmnestra diucij Orest noch nicht. Ich vermate sogar, dafs
die ufjul jxr^z^o^ l ötjö ff., welche die ipivb^ 'i^dß&ua^o^ hört, die Ver-
anlassung zu der Erdichtung des von Erinyen verfolgten ,Orest gaben.
Darin hat ja aller diiij^^ Kiene recht, dafs die PHicht der Blutrache tlber-
haupt als bestehend lu der Odyssee angesehen winl Das ist aber nichts
Neues. Man vergl. Nägelsbacbs homerische Tin ologie-'' S. 267. Aber
giebt es denn eine Partie in der Odyssee, in weicher diese Pflicht nicht
anerkannt wirdV Antwort: Nein. Folglich kann diese Pflicht uns tiber
das Alter der Gedichte oder über die Komposition in keiner Weise
belehren.
W. Leaf, The Houieric chariot. Journal of ü. Studios Uöö4>
V S. 186—194.
Verihsser bemerkt im Eingange, dafs der Kriegswagen im eigent-
lichen Griechenland schwerlich bekannt gewesen ist, da den Gebrauch
derselben das Terrain einlach verbot Die Darstellung desselben auf
den Vasenbildem nufe also aus Kleinasieo stammen. Aul den sebwars-
figurigen Vasen ^ die rotfigurigen aeigen sie überhaupt sehr selten —
giebt es swei derselben: l. die Frontansicht, S. die Seiten-
ansicht. Nur der leUtere Typus seigt Details der Anschirrnng und
awir von grofser Genauigkeit £& iälst sich an dem Punkt, wo das
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185
Joch auf der Deichsel ruht, unterscheiden l. ein Ring, 2. ein kurzer
Pflock (Nagel), 3. ein Vorsprung (Horn). Der Nagel geht durch den
RiDg, das Horn steht darftber hinaus. Um dieses Horn ist "»^üffhUFUi
gaDz deutlich geschlungen ein Strick, der bis an einen hoben Vorsprung
des Wagens reicht. Damit stiumt nun nach dem Verfasser die SchiU
dening ß 265 ~ 274. Verfasser gebt bei der Auffassmig dieser Stelle
▼on drei praktischen firwftgnogen ans. 1. Die auf der Deichsel robeode
Last der S&oipfer mnfsCe voro einigeraiaCien aofgebobeo werden, wenn
das Jodi unterhalb der Deichsel befindlich war. [So anch Oraabot Mir
scheint aber dabei der Dmck» weleher anf den Hais des Pferdes aoe-
gellbi tvird, viel an grofs su sein. Ich würde daher eher mit Helbig
8. 106 aunehmen, dafe das Joch aber der Deichsel befindlich ist) 3. Zwi>
adiea Joch und Deichsel moAte ein gewisser Spielraiini bleiben, daher
wird der Ring bedentend grOfoer gewesen sein als der Umfaug der
Deichsel [das leuchtet auch mir ein). 8. Das Fortsiehen des Joehec
ward gehindert durch den iürwp 1 allgemeine Annahme]. Endlich erklfirt
Verfasser die Anbringung des ^uyoS&ofwv nicht als Umwickelung der
Deichsel, sonderii er versteht darunter den Riemen, der (zwiefaeli) vom
Joch an den Wagen geht. [Diese Erklärung ist geistvoll, läTst aber
doch 274 ebenso dunkel wie alle bisherigen Versuche, den Helbigs nicht
ausgeriornnRij. Denn i^E^r^g als Gen. eines Subst. i$eii} Anhaltepunkt
zu nr-hint n, erscheint doch mehr als kühn; tibt r üno Y^o/Tita sxafi</*ev
schweigt Vertabser gänzlich. Auch spricht gegen seine Erklfirung des
Z'jyoozapiov der Umstand, dafs bei Homer die Herde davoureimen, wenn
das Joch bricht.]
Eher möglich ist die AufiTassung von E 728, wo Verfasser nicht
die Seitenwftnde, sondern den Boden geflochten sein Iftbt; auf diese Weise
wc^te man den Mangel der Spmngledern ersetzen. [Doch s. Helbig
& 102.J
0. Lücke, Göthe und Homer, l^ordhausen I8ö4. 51 8. 4. Progr.
Die Yorstehende ProgrammabhandloDg ist eine sehr fleißige und
grttndllGhe Arbeit, durch welche Qöthee inniges Yeriiiltnis rar homeri»
sebflB Poesie in das Licht geeetst wird. Namentlich wertvoll ist die
Zoaammenfusung ttber die Wolfisehen Prolegomena 8. 22—88.
Carl Friedrich V. NägeUbach, Homerische Theologie. S.Auf-
lage bearbeitet von Dr. G. Autenrietb. Nürnberg 1884. XXXII und
482 8. 8.
Es ist doch ein eifieuliches Zeichen, dals auch wissenschaftliche
Bücher, die in ii gend einer Weise bahnbrechend gewirkt haben, zu wie-
derholten Autiagen kommen. So erscheint nun Nägelsbachs berühmtes
Buch über die homerische Theologie zum dritten Mal. Es ist aber
dringend su wünschen, daXs, wenn dasselbe zum vierten Male erscheint«
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186
Uomer.
vorher der Text bis ins einzeliiHtc liinoin nocb oiünial genauer wi»^
mal durchgearbeitet wird. Gegenwärtig befinden sich in demselben nicht
Mos eine Anzahl falscher Citate, sonderii, was ooch viel schlimmer ist,
der Text erscheint stellenweise in einer Interpunktion, die das VerständDi«
erschwert statt erleichtert. Ich erwähne an falschen resp. ungenaiien
Citatni und Drackfehlem : S: 28 Z. 9 v. o. fehlt S 16«, S. 28 Z. 24 t. o.
1. r»l St. 795, 8. 49 Z. 24 v. o. fehlt iV28 TOr und, 8. 60 Z. 22
0. h 7214 8t. 7*214, 8. 61 Z. 2 ?. 0. fehlt J7285, aoch sollte es nicht
vor, sondern na eh dem Zweikampf heifsen, 8. 62 Z. 6 1* Hes. Theog-
' 846, 8. 66 Z. 6 V. n. i. Krön ton, nicht Kronos, 8. 79 Z. 14 v. vl 1.
üraDioDe, 8. 106 Z. 18 ?. n. 1. aller Hafs, 8. 119 Z. 11 ?• o. 1. § 87
statt 88, 8. 148 8. 19 V. 0. 1. 0 440 st. )p440, 8. 161 Z. 2 T. 0. 1. TSSQ
St. 881, 8. 161 Z. 19 V. 0. 1. yi68, nicht J 88, 8. 164 Z. 6 v. o. I. ^828
st if 821, 8. 166 Z. 6 V. 0. 1. Theociymeno, nicht Theeolyraeno, 8. 170
Z. 11 V. n. 1. dixofiat, nicht od^o/iaty S. 176 Z. 17 t. o. 1. uSf tL u 78,
S. 205 Z. 8 1. Sk 8t yk.
Von sinnstörender Interpunktion erwähne ich lullende Falle: S. 11
Z. 11 ist vor hier ein ; vor Zweitens (so zu schrcibou) ein Punkt za
setzen, S. 107 Mnd die Worte / 4or> his gegeben in Klammern zu setzen,
desgl. S. 130 Z. 10 V. u. die Worte ein Faii bis genannt wäre.
S. 1181. stillt ein im Zusammenhanec sinnloser Satz. £s mufs heifsen:
Endlich 5. ist Muira anch d.'i> iM rxHilieii gt*dacliie Schicksal
Im übrigen kl anzukeunen, dafs der liearbeiter, soviel in seinen
Kräften stand, daran gearbeitet hat, das Buch auf der Ilöhe der Wissen-
schaft zu halten,
KAEUS l\ VA l h ABIll, o xaB' "Opii^pov obttaxos ß^o^- Leipzig,
Diuguiins Druckerei. 1883. XVl und 224 ö.
Ein liebenswürdiges und prflchtig ausgestattetes Buch, welches
nicht gerade für gelehrte Kreise, souderu eher for ein weiteres Pobli*
knm pafst Die Aosichten io demselben sind, da das Buch 1860 ge-
schrieben ist, sehr oft veraltet. Im ttbrigen siehe meine Resension in
der Wochenschrift filr klass. Phii. 1884 Nr. 14.
C. liobert, JUtUU,S und AEllLWN. Hermes XIX (1884)
8. 469-472.
Eine genaue Betrachtung lehrt, nach dem Verfasser, dafs Säanwv
die Hauptmahlzeit, aber an keine Zeit gebunden ist, auch 86pnov bezeich-
net nicht die Mahlzeit einer bestimmten Zeit. »Die kretischen Schiffer
nehmen h. Ap. 511 am nof/zov ein, nach dem Zusammenhange ist die
Tageszeit Mortren oder Miuag, keinesfalls Abend.t Zum dslr^^ov gehöre
jedenfalls FMuisdi, dopnov sei nur ein Imbifs Deshalb werde Semvov
auch im allgemeinen als Mittags- und dopnov als Abendmahlzeit richtig
bezeidiueu
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BealieiL
187
Daher ist sowohl J 86 mit Zenodot SopTwv und A 730 ^cdivc/v zu
lesen. »In beiden FAltee vertrili Zenodot die saeblicb allein mdgüche
Lesart . . . nnd man kann sieb dem Yerdacbte nieht TersdiUefsen, dafo
ArisUureb seine Lesarten wieder einmal nieht der Überlieferung ent-
aonnnen, sondern einem pedantisch festgehaltenen Prlnsip sn-
liebe eingesetst hatc
Die letstdtierte Änfsernng mafs gans entschieden snrflckgewiesen
werden. Man mnft durch Naucics Brille sehen, wenn man derartig Uber
Aristarch urteilen kann. Herrn Lndwieh scheint die Änfeemng ent*
gangen zu sein» sonst würde wohl der Name Robert in dem aweiten
Tciie der Aristarchischen Textkritik nicht fehlen.
Aber aucb liie sachliche Behandlung: ist nicht gänzlich einwandsfrei.
Bei Hoiiicr iUduoriOi^ in der That Abendmahlzeit, wie o 213 i 291 344 und
ganz besonders $ 387 zeigen, welche letztere Stelle Hobert uicht berück-
sichtigt hat. Auch h. Ap. 5II ist eine Abendmahlzeit gemeint, wie ich
za h. Cer. 219 bemerkt habe. Dagegen ist Sehtvou richtig als Name
der Hauptmaliizeit, dann als Mahlzeit überhaupt aufgeüsfet.
D. Sanders, Die Zahlen in der Odyssee. Gegenwart 1884 Nr. 29.
Die vorliegende Zusammenstellung ist ein Bruchstflck aus einer
gröfseren Arbeit, zu der den Yerfasser die Zahlenangaben in den nen-
griechischen Volksliedern vcranlafst haben. Die vorkommenden Zahlen
werden einfach neben einander gestellt. Begründungen und Folge-
rangen, welche die Sache in das wissenschaftliche Gebiet erhoben hätten,
leiden. Ich empfehle den Gegenstand fhr eine besondere Schriit
Dr. M. Scbneidewin, Die homerische Naivetät. Eine ästhetisch-
Imltnrgeschichüicbe Stadie. 2. Auflage. Uamelo 1884.
Dieee sweite Auflage nnterscheidet sich von der ersten nur dnreh
den Nendmck des ersten halben Bogens, ist also eine sogenannte Titel-
ansgabe, die ihrem Utel Ehre macht» da sie anf die NaivetAt der EAa-
ÜBT berechnet ist
Dr. M. Scbneidewin, Statisftiacbes su Homeros und Vergilins.
Fleckeisens Jahrbücher 129 (1884) S. 129.
Gegenüber der Behauptung, dafs die Helden bei Homer fast nur
geHügelte Worte sprechen, weist Verfasser nacii, dafs 50 o ier homeri-
schen Verse zu Reden gehören von 27 713 : 13 8ß9. Es werden scbliefs-
licb die üedeu aufgezählt (13 Ii. 20 Od.), welche mehr als 40 Verse haben.
H. Schreier, *60the nnd Homer. Erster Teil. Bis cur Reise
nach Italien. Naumburg 1884. 44 S. 4. Progr.
Die Schreiersche Abhandlung ist weit umfangreicher augelegt als
die in demselben Jahre erschienene von Lücke. Gleichwohl ist das Ma-
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188
UoBer.
terial beider Schrifton ziemlich dasselbe. Schreier hat nur umfaug-
reicher excerpiort nnd manche Einzelheit weiter ausgeführt, als, ich
möchte sagen, uötig war. So ist die Analyse der Herderscbeu Ideeo
S. 6 — 14 ja gaoz daokeQswert, aber hier io diesem Zusammenhaoge on-
gebörig. Verfasser beruft sich zwar auf diese Ausführungen, um die
drei bekannten Rezensionen Göthe zuzuweisen, aber Lttcke bemerkt mit
Baoht, dafs eine Entscheidung sich hier nur aus der genaoeD Kenntnis
des Stils treffen lasse. Auch die ausffibrüebe Behandlung der Nausilcaa
(82-^44) bitte gerade Verfasser sich sparen kOanen, da er iber dioaen
Gegenstand schon anderweitig gehandelt hat.
F. Seelmann, De nonnullis epithetis Homericis. Separat-Abdruck
aus der vom Herzoglichen Gymnasium zu Dessau der XXXVII. Ver-
sanmloog deutscher Philologen und Scbolm&ooer gewidmeten Be-
grOlBQngsschrift. Dessen 1884. 16 S. 8.
Eine etwas dürftige Gabe. Nach einigen einleitenden Bemerkon*
gen ober Epitheta omantia nad sigoificantia werden die drei Worte
drpoyeroc^ rj^^uyeroc^ iStvoc behandelt, drpuytroc wird nach der zweifei*
haftcü Glosse des iiesycli. drp6novoQ rrohjnoyog durch gew al tig, unge-
heuer wiedcrgegen. TfjXujrtroi sMrd durch zielgeboren erklärt und von
TJ^Xuc {riXog} abgeleitet. Bei dem dnUen Wort verwirft Verfasser die
aristarchische Schreibung dStv6g^ weil sie offeubar auf die Etynaologio
äof^v etc. zugeschnitten sei. Er leitet es mit Goebel von di— ab, er-
klärt aber tönend, weil es keine Bewegung ohne Ton gebe. Mir will
keine von den drei Erkl&roogeu auch nur einigermaTsen einieuchten.
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Jahresbericht über homerische Syntax uad
Sprachgebrauch für 1886.
Professor fiotUlried Voi^riiif,
ta BrtBD.
Adttin Stamm er. Ober deo Artikel bei Homer. Progr. der
Sta^enaiiBUH m Mttnnersttdt 1806. ^ 8.
Was inoerhalb der homerischen Gedichte historische Uetrachtuug
emer sprachlicheo Erscheinung genannt werden kann, zeigt Stummer,
ein Schüler W.v. Christ? an dem lieispiplo des Artikels bei Homer.
Unlerbtiitzt wurde er in seiner Arbeit durch das grofse Lexikon von
Ebeling, welches vor kurzem abgeschlossen warde. Doch fehlen dort,
wie Stummer zeigt, 42 Stellen, wo nach dem Urteile des Herausgebers
Artikel anzmebmen ist. Auch falscbe Angaben in dem Leiikoo wur-
den Yon Stummer berichtigt. Stammer giebt ferner einen Überblick
aber die älteren und jaageren Bestandteile der beidea Gedichte, obwohl
sich da vielleicht ia koneo Streekea mehr Schiditeo als Bfrei anoehmen ^
üeliMD. Ferner oimmt Stummer ROeksicfat auf eioe etwaige StOnmg
daa «r^rflogliehen Toctee donsb die Überlieferong. Weon maa i. B.
Z4m Ak nduae schreiben kann statt 9' 6 näe^ (letsteres haben
Gbrist nnd Biaob ia ihien Texten) and so yielfiMsh bei ripofv and yt-
pmds^ wo der Artikel aoflillend stark Yertreten ist, folgt daraas nodi
■ieht, dab man OberaO, wo man anders lesen kann, es ancb than soll.
Im allgemeineq wird man ohne Bedenken geneigt isein aasnnehmen, dafii
das deiktische Pronomen ^ f tv^ in den jüngeren und jOngsten Partien
btafiger eam Artikel geworden sei als in den älteren. Das wird ancb
in grofsen Zügen bestätigt durch Prüfung von Stücken wie 15uch B. 2'.
V . Ü. und der Interpolationen. Stummer geht im Anschiiifs K. W. Krüger
die verschiedenen Wortklassen, bei welchen sich der Artikel finden kann,
durLh; Substautiva, Adjectiva, Pronomina, Zahlworter, Eigennamen; in
letzterer Grui)pc sind zahlreiche Emendalionen vorzunehmen. Die Ver-
luidung des Artiivels mit einem anderen deiktischen Pronomen ist die
beachtenswerteste deshalb, weil sie uns ja vor allen das Dasein des Ar-
tikel» bei Homer Yerbargt. £& bleiben nach Stammer S. öö nur drei
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190 nomerische Syntax uud Sprachgebrauch.
Dicht wegzuschaffende Stellen in der Odyssee r872. <r 114. ^9 861; da
in der älteren Schiclit der Ilias kein Beispiel vorkommt, die Stelle N 53
aber nicht sicher ist.
In der Ausscbeidurjg derjenigen Stellen, wo wir deiktisches Prono-
men anzunehmen haben, ist Stummer im Ganzen glucklich verfahren^).
Aus tlcü Zahlen\{^rJiäitnissen, die uns S. 56 geboten werden, ergiebt sich
aber kein so überwältigeiuies Resultat als man geiii hätte und als
Heutze im Pbilologus 27, 494 anzunehmen geneigt scheint. Nur dafs
in den filteren Partien auch in den Verbindungen, wo da«? Pronomen
demoustrativum nicht mehr anzunehmen ist, oft eine besimmte lieziehnnc^
noch vorliegt, die später wegfällt. Stummer untersucht ferner die Ba-
trachomyomachie, die fünf grOlsereQ Hymnen und Hesiod. Erstere Dich-
tung und die Werke Hesiods zeigen eine bedeutende Verftnderang ioo
Gebraaehe des Artikels nach der Seite der späteren Spradie, niir die
Hymnen stehen den beiden groüMn £pen sehr nahe.
W. Denecke, De vi atqnc usu dativi localis et temporaliii io
Homeri carmioibus. Bissertatio Lipsiensis 1885. 29 S.
Nach euer Einieitosg wird der Stoff in zwei der GrOsse nach nii*
gleichen Kapitebi behandelt Zuerst wie sichs versteht der lokale Dativ
und dann der Dativ auf die Frage wann? In Formfrageo steht der Yer»
fasser noch auf dem Standpunkte SdUeichers (S. 2). In den syntakti»
sehen Meinungen fnfst er auf DelbrOeks und G. Gurtins' einscfalägigeo
Arbeiten und berücksichtigt besonders Capelles Sdirift. Im einielnen
ist folgendes zu bemerken: 2' 294 wird von Denecke mit Heyne, Cobet
(>iauck, Chribt) ha/daar^ verworfen und die Lesart aus A 409 hergestellt,
ein methodisch nicht zu billigendes Verfahren. Bezüglich des Digamma
ist aut Uartels honi. Stud. III zu verweisen. Zu p Z\Q war der Vorschlag
DOntzers, zdp^sü'. zu schreiben, nicht zu erwähnen, ohne dafs zugleich
die Vei w< iiiin^^ auf Ameis-Hentzes Anhang erfolgte. S. 14 versucht
Denecke die Etymologie von ßaffde'jg als »Stein hetret4?r< (sieh die
Stelle 2' 503) im Ansch!n?sc an Kuhn, Pictet, Bergk zu rechtfertigen,
wie dem Referenten bedUukt, ohne ersichtlichen Nutzen*), dafs ßaae^
AeOetv den lokalen Dativ bei sich hat, kann durch reinsprachliche Fa«
rallelen hinlänglich begründet werden. S. 21 an äpxse» sieht man wie
die ursprünglich lokale Nntur des Dativs in die übertragene (abstracte)
überging. Zugegeben» dafs die Stelle iV68d jungen Ursprung ist, bleibt
1) a ai. 98 war bei SteUen wie <P413. A 142. 7322. ß 134. ir 140 auf
ßrugmann/ Ein. Fteblem. 8. 46 Bfleksiebi tu nehmen. Vgl. auch Hsniae
Anh. SU Ä 142.
*> Wichtiger ist wohl vom Standpunkte der Bedeutung au» Üezxeu-
bergers Etymologie, in dessen Beiträgen III 174 Gcschlechtsherr, Hüning.
ßdw'Aüg {ft s gv, vgl. ßäwa boeot für r^^^T^.)
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Homezisdie Sjntax imd Spracbgebrandi.
191
deswegen doch Explizieruug des lokalen Momentes im Dali?* £ 592.
U 552 haben wir /rpv, was kein entschiedeuer Dativ ist.
S. 23 handelt es sich um ripnsffßai, yalpti^. Hier zeigt sich, wie
die Kasus verschiedener Auffassung unterliegen köimeu, da die Sprache
Dicht Sorge getragen hat, die in einander übergebenden Bedeutungen
des Ortes, des Zusammenseins, des Instrumentes zu sondern. So konnte
Delbr&ck den Dativ in diesen Fällen als lokalen erklären, trotzdem er Vor*
treter der Mischcnsustheorie ist, Deoecke Iiält ihn f&r iostnimentAl, und
bat bis auf die Gefahr der Mifsdentnng, die dem termioos mkomnit»
ftnch Recht fiel dem Schiaase aus der Statistik des Dativos localis
Tergibt Deaecke, da(is ein Dichter wohl kaum je die Alltagsspraohe
In aeinen poetischen Ersengnissen gebrancfat hat Beim Datifas lor Be-
seiduinDg eines bestimmten Zeitpunktes (mit Präposition snr Beseichnnng
eines Punktes innerhalb eines bestimmt begrensten Zeitraumes) bespricht
Deneeke ohne Ergebnis die Stelle oi 118, er machte 118. 119 streicheti,
da Jede andere Hilfe versagt.
A. Rhode, Die hypothetischen Sfttse bei Homer. L Teil Progr.
Wittenberg 1888. XXVU S.
■
Es wird eine vollständige Zuauinmenstellung der bei Homer sich
finderiden hypothetischen Perioden zu geben beabsichtigt, wobei es dem
Verfasser auf Übersichtlichkeit und Feststellung des Sprachgebrauchs
ankommt. Vor liegt bisher Kapitel i: der reale Fall. Unierabteilun-
geu sind gebildet durch die tempora im i]ediugungsäatze, danach er>
geben sich drei Abschnitte: A. BediiiguiiL'<<;itz im Indikativ des Prä-
sens oder des Präsens mit Pcrfektbedeutung. B. Bediuguiiggsatz im
Futarum. C. Bedingungssatz bat den Indikativ des Imperfekts oder
des Aorists.
Diese Zusammenstellung ist jedenfalls sehr verdienstlich, genauer
können wir aber auf Khodes Arbeit erst eingehen, wenn uns das Ganze
vorliegt, dann wird sich auch erkennen lassen, ob er Uber L. Langes
Arbeit einen Fortschritt begrAndet
Kiid. Kohlmann, Über die Annahme eines Perfectums intensi-
vuro im Griechischen. Progr. äalzwedel 1886. 14 S.
■
In dieser Programmabhandlung wird ein ähnlicher Stoff behandelt
wie in desselben Verfassers 'Programm von Eisleben 1881: Über das
Terhältnis der tempora des lateinischen Verbnms zu denen des Griechi-
schen. 1. Teil: Die Tempora des griechiscben Verbums. (Sieh diese
Jahresberichte von C. Thiemann 1882.) Es handelt sich diesmal um
die Berechtigung der Annahmo eines intensiven Perfekts, zumal bei
Homer. Verfasser uimmt bei dieser Gelegenheit Röcksicht auf Ergeb-
nisse, die in jenem Programm (1881) gewonnen wurden über die Be-
dentung des Aorists. Nachdem der Verfasser die eiuschiagigeu Aus-
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X92 Homerische Syntax mid Sprachgebrauch.
sprQche über das Perfektum bei Cartins, Delbrück uud in den Einzel-
schrifteQ von Warschauer und Stendrr geprüft und die wenig von
einander abweichemlpn Ansichten dieser xMänner als die j?angbaren über
den Gegenstand festgestellt liat. wendet er sich gegen die Vermischang
von Perfekt und Präsens zunächst ans Grlloden der Formenlehre.
Strenge Scheidung des Reduplikationsvokal (Fräs, c, Pcfekt £), und Ver-
weoduog der e- Reduplikation im thematischen Aorist und im Futurum.
(Die vereinzelte Perfektform dfifia^uTay ^316 hält Kohlmaoo mit Recht
niebi beweisend fftr den Übergriff der r- Reduplikation, es wird swar
allgemein etymologisiert ftfdxoi^ doch könnte es gans gnt onoma-
topoeiflelieB ürqnrang haben: ^/«i (die Saffigiemng mit nach*
weislich nicht sdten: ^j^ofiot^ yU^x^^'^^ /i^/i»-/ttar und vieles andere).
Knr nnf die Stanungestaltnng hätte Kohlmann noch mehr eingehen
können, snraal er Osthof fs groCses Wei^ sn kennen scheint Er stellt
non die reduplizierenden Tempora znsammen und gewinnt als Bedeo^
tnng der Reduplikation die Verstärkung des Tempnsstammes, aber
nicht hh» des Perfektstammes. Von dieser Verstärkung mub man fär
den Aorist sorflclcgekommen sehi, fOr das Perfekt hat man sie stets fllr
notwendig gehalten.. Verfasser parallelisfert non Perfekt* und Aorist»
bedeutuiig und gewinnt so die schönsten Ergebnisse für das Perfekt,
indem er ein Perfekt in effektiver, eines in ingressiver und eines
in zusammenfassender Bedeutung feststellt (letzteres ist geeignet
ein historisches Tempus zu werden). Die sogenannte intensive Natur
des Perfekts in der homerischen Sprache ist nahe gelegt durch die Per-
fekta /weiter Art, d. Ii. durch solche, denen eine in der Form mitbe
zeichnete iugressiv- aoristische Handlung zugrunde liegt. Also ^(xonEcv
mutig sein, Haficrr^cra'. Mut gefafst haben (Anfancrspunkt einer Linie"),
TEBdiKfr^Kivat Mut gefafst haben, Zustand und Mitbezeichnung des
Mutfassens, ähnlich ysyr^^a^ SeeStat fiifir^Xiixot ^ xixpixya^ iwtJiigp»^
A 497, ßeßrjxev, letzteres: »war ausgeschritten und ging nun « Da der
Aorist auch den Endpunkt einer Handlung bezeichnen kann (effektiver
Aorist), so kann auch das Perfekt den Zustand der mit samt ihrem
Endpunkt mitbezeichoeten Handlung darstellen. TtsnaXdaBat t 881
vgL B 171« da nak&awit an sich nur schwingen, schütteln bedeutet»
so wird hier durch das iienaMaBat in besonders energischer Weise das
8chfitteln bis snr Erreichung des gewünschten Zieles d. i. bis snm Heraos-
springen der Lose beseichnet sein. (VgL dya^ei^ ans Ziel ffthren.) /9s-
fipofBüK ä 86 auffressen, verschlingen (fressen fra-itan) Ist nicht Prä-
sens, sondern Perfekt Diese schöne und anregende Abhandlung Ist
samt der schon erwähnten vom Jahre 1881 eine Ergäntung der ein-
schlägigen Untersuchungen Delbrücks und Gurtios* nnd verdient gans
besondere Aufmerksamkeit der B'achgenossen ; den Referenten wenigstens
hui Kuhlinuiiii uberzeugt. •
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Boaerisehe 8|ntai imd BprachgttbnMieh. 198
T. Mommsea, Beitrfige zu der Lehre von des griachiseheii PM-
poidtiooen. 1. Heft. Fraakfuit a. M. Jtigei 1886.
Von dieser Schrift gebeo ans hier an die Selten 39-73, die Pa-
ragraphen 7—10 enthaltend. Ihr Gegenstand ist: /zera c. dat. bei
Homer; fter^ c. fien. bei Ilonier; auv bei Homer; a/ia c dat. bei
Homer. Dieüe Aubtuhruiißen sind ein nur wenig veränderter und mit
Zusätzen versehener Abiliuck der Programm-Abhandl iüg T. Mommspns
vom Jahre 1874 und es ist die ausgesprochene Ab5icljt Monirn^ u in
dieser Wiederherausgabe jeuer und einiger anderer Pri>L:raiimi- Viiliaud-
luugen, ausgehend von dem Gebrauch der obgciiannten I'räi)übitiüueu
noch die anderen griechischen Präpositionen zu bebandeln und so einen
Beitrag zu dem grofscn Unternehmen einer historischen Grnmmatik der
griechischen Sprache zu liefern. Über die Methode des Verfassers ist
nichts zu bemerken, war ja doch dieselbe seiner Zeit mustergiltig fQr
die Bebaodlang dieses Gegenstandes und alles was wir seit 1874 geläu-
tertes in dieser Hinsicht lasen, geht anf T. Mommsen zurück. Auch
vras Referent in seinen Programm-Aufsätzen und in der Berliner piiilo-
logisdien Wochenschrift V Nr. 8 Uber den Gegenstand geaufsert hat,
ist weseiitlicht von T. Mommsen beeinflarst gewesen. £s berohrt wohl-
tboend, in homerischen Dingen eine feste Hand su finden, die durch die
zabUosen Schwierigkeiten, welche die Eigenart dieses Litteratnrdenkmals
mit sich bringt, zu einem wertvollen Ziele leitet Schon innerhalb der
beiden Epen kann historische Syntax getrieben werden, indem einmal Ilias
imd Odiyssee, und innerhalb der Ilias, jüngere und filtere Partien ansein'
ander treten. So zeigt Mommsen wie das Sachliche bei /tml in der Ilias
noch in den Hintergrund tritt neben dem vorgeschritteneren Gehranche in
der Odyssee (fierä gehört ursprünglich zu PI oralen und zu Personen,
dann za Kollektiven, endlich zu den doppeltgedachten Körperteilen).
fiBTo. c. tren. ist selten und in hachweislicb jüngeren Partien der Ilias
.V 700. 0 458. ii 400. In 0 458 und in den beiden Odysseestelleu: x 320.
JT 140 sei es der niedrige, fast burleske Ton, der den Dichter verau-
laiste, eine Wendung des täglichen Lebens aufzunehmen, wie u/i in
p 218. ä^a bei anderen Verben als denen des iMitgehens und MitRehen-
ktöäeus gehört hauptsächlich der Odyssee an, auch ist es überhaupt
häufiger in der Odyssee als in der Ilias (letztere ohne den Schiff-skatalog
gerechnet). Hervorzuheben an dem Ganzen ist besonders die schöne
Abgrenzong von ä/ia als Adverb auf S. 71.
Im einzelnen wurden in den Fufsnoten Lesarten bevorzugt oder ab-
gewiesen. Mommsen zieht Q 304 ftzrä /epalv ix^oaa vor und das spricht
mehr an als die in den Ausgaben von Christ und Rzaeh erscheinende
Leaart, dagegen scheint wieder Bekkers Konjektur /tSTO ansprechender als
das /tcrd der Oberlieferung. Tddl hält Mommsen ht gegen La Roche, der
üb^ anfgenommen hat iv/ haben auch Christ und Rzach in ihren Texten.
|>hi— blicht f&r AlMvthuiMwisMUcbaft XLVL (iSSS. I.) 18
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194
Homerische SyuUuL uod Sprachgebrauch.
J. Zyi'ha. Zum Gebrauch von r.sp'! bei Homer, Hesiod. Piadar,
Herodot und den Trapikern. Pro!?r. des Li'opoldst&dtcr Gömoiunal-
Keal- uud Uber-Gymnasium iu Wien 1880. 32 S.
Nachdem der Verfasser Ober Präpositionen im allgemeioen Be-
merkungen Tomofgeschickt Coach Delbrftck) und einen dreifachen G6>
brauch derselben festgestellt hat, den adverbialen, den proverbia*
len oder prftfizalen, den prftpositionellen, betrachtet er itMpl
unter diesen Gesichtspunkten. Im einzelnen ergeben neb nun wieder
kleinere Gruppen. Bei nspt als Präposition ist wichtig der Kaans,
welcher ihr folgt. Da ergeben sich fQr Homer folgende Zahlen: ntpi
mit dem Dativ 84 (II. ao, Od. 24); mit Accus. 62 (44, 18), mit dem
Gen it. 69 (44, 26). Der Dativ bttfst seit Herodot immer mehr an Be-
siustand ein» dem gegenüber steigt die Zahl der Accusative anfser-
ordentlich. Bei ittpi mit dem Genitiv ist bemerkenswert, da'fs in der
Odyssee eine grof^e Mannigfaltigkeit der Begriffe auftritt, mit denen
ncpi verbunden erscheint, besonders aber treten hier die Begriffe der
geistigen uud Miaiiichc n W i.lnnel/n un^; auf, d;t' spflter vorUerrscbeij.
Vereinzelte Fälle sind jj lin. n (j 5Ga. yr 24l> (VfiSi^ auch eine Siu-
giilai iüit). Lokal wird r^epi mit genit. nur an diu zwei Stellen der
Odysvpp gebiaucljL e 68. 130. Dieser Gebrauch falst uicht Wurzel.
I/sf jiui dem Accus, findet sich schon lu unseren Epen auf die Fraeo
wo? N i>5. '/''13. //757. 750. 607. J 635. )'600. ^/ 555. ^3ü3. A Ks;;
S2 444, um nur die Stellen aus der llias anzuftihren , sind den jüngeren
Erweiterungen angehörig. In der äulVcrst knapp gelialteutMi , aber ao
B('l< gstellen Uberaus reichen Abhandlung sind andere Gewährsmänner
selten genannt und Polemik findet sich uii ht, aulser auf S. 7« wo Zycha
den Punkt l im exegetischen Anhange Heutzes zu e 36 nicht billigt.
Es gehört ns/ut in den Stellen i 146. 0 66 ^ O 286 zum Verbnm, aller-
dings als Adverbiam, aber nicht zum Dativ.
J. Kühl, Homerische Uutersuchuogen. III. inet bei Homer. Jülich
1886. 17 S.
£s handelt sich zunächst um dir Etymologie von irst, die Wissens»
wert genug ist. Kühl knüpft an Gurtius Vorschlag an iTzsi in i7t*-ßi au
zerlegen, wonach auch die Messung inei in der Verbindung A379.
(T 2. 3 18. ^ 462. f 26. w 482 darauf zurftckzufbhren wftre, dafs sieh
das / von et (ursprQnglich €fat) geltend machte. Doch lehnt Kühl
letztere Hypothese ab und fahrt die positionsbildende Kraft des ir, wie
bei ino*tf€d€r$at ß 195^ imrovog p, 428, Siatwc fhmomtQ auf das Gefühl
zurück, dafs das ursprüngliche der Wurzel a-A:*a, die hi allen mög-
lichen Verwandlungen bei Kühl erscheint, zu p geworden» zwar ein
einheitlicher, aber kein einfacher Laut, sondern ein Doppellaut
war. Er sagt nicht ohne Bedacht und das ist wohl das Beste an den
etymologischen Ausführungen des Verfasser», dafs mau in alleu Fällen,
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Homeriadie SyoUz oo4 Sprachgebrauch. 195
wo n einem ursprüoglichen Xr« gegenüber steht, erwarttMi könnte, so iü
innea&at, und er verweist auf das Tzakonische. selbst flibrt er durch
sooderbare Zwischenstufen auf km zurttck und legt ihm die Bedeutung
da bei. Mii der Kraft der ersteu Arsis sei es überhaupt luchU. AUe
fibngeo etymologischen Versuche Kuhla übergeht maii gern, ÖM man
dieselben nicht ohne GefQhl dea Schwindels liest, noch weniger aber
wiedergeben kann. Die Längnng der in betracht kommenden Silben ist
aach nach Kühl unerklärt, wenn man jene Kraft der ersten Arsis nicht
verwenden kann, und letstere gäbe man ja gern hin, wenn etwas Ober-
leagendes Torg^racbt worden wftre. Was Kühl hier nnd in seiner Ab-
haudlong vom Jahre 1888 Ober die Bedentung des Accentes im Homer
sagt ist beachtenswert Die Accentuation ist in dem Falle als das Wort im
Anfang des Verses steht, vernunftgemft&er als die instd^. Bemerkt mag
hier werden, dafs der Vorschlag, die homerischen Gedichte des Accentes
entbehren zu lassen, auch .von Fic k geteilt wird, und in der That, wenn
man sieht, wie durch Ficks Umsetzung in den aeoliscben Dialekt im
sechsten Fufs Arsis und acceuluierie Silbe liäutig zusammenfallen, so
Diufs man entweder jene Umsetzuiig auch aus diesem Grunde für höchst
bedeutend halten oder aber die Aoceute freigeben. Auch Ililherg
»Ge^sCtz der Siibeawägung« meint, dals ein ttoa/A su acceniuiert im
sechsten Fufs nicht stehen konnte. Erinnert sei noch, dafs 4' Hr^i jetzt
bei P. Cauer imazek/uj steh t, wodurch KuhJs im xmo) hinfällig wUrJe.
Zu empfehlen ist Kuhi Ficks Ausgabe, wo er diese Dinge erklärt
fiadeo wird aus der aeolischen Sch&rfaug der Vokale unter dem Ictus.
Guiseppe Defant, Uso Omerico della partlcella di). Zwei Pro- •
gramme des Gymnasiums iu Trieut 1885. 1886 (bisher unvollständig).
39 uud 42 S.
Der Verfasser bat sich nicht begnOgt die Etymologie von ^ nach
betten Krftften danusteUen und etwa einige besonders charakteristische
Stellen heraussoheben nnd in erklären, sondern er geht streng statistisch
lo Werke and bespricht beinahe jede einzelne Stelle, wo vorkommt.
Es will erscheinen, als ob Verfasser in dieser Besiehung des Guten etwas
wol viel thtte. Der historische Gesichtspunkt, in dem Sinne als wir
es bei Besprechung T. Mommsens »Beiträgen« hervorhoben, bat den
Verfasser geleitet; er spriclit dies deutlich aus im ersten Teile S. 21.
Der Gang seiner I) ar t( lliin^^ ist nun folgender. In der Einleitung be-
handelt er die Etyinolugie. Er schliefst sich Fick an (Vgl. Wörterb.'
I p. büb ) mit der Meinung, dafs tirj vüu einem Demonstrativstamrne ge-
bildet sei, von dem auch lateiu. -dam und -dem kuinmen. (Man sehe
auch deb Kefeienteu Bericht über Thiemanus Aufsatz Jahresb. 1883 I
S. 65 ) Demnacli sei aucl) sein Verhältnis zu ok ein ähnliches wie das
de«5 nr^v zu /i/v. Im ersten Fheiie wird dann gehandelt von der Stellung
des im Satse^ von dem Platze desselben im Verse; im zweiten Teile
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196 HomeriielM Syntw und Spracbgabranch.
wird OOS ^ in Hanptsätzen Torgelttlirt ond im Zasammensein mit allen
nur vorkommenden Redeteilen.
Hier nun hätte der Verfiasser kttnter sein können, ohne dem
Werte der Abhandlung Eintrag zu ihnn, weil ja jedesmal dieselben
Worte inr Übersetinttg nnd anr Verdentlicsbttng des Sinnes der ParÜkttl
wiederkehren.
Der Oebraurb in Nebensitzen ist offenbar dem tuerwartenden dritten
Programme vorbehalten. Es lifst sich nicht sagen, ob nach die statisttscfae
Behandlung des Sache ein reines Ergebnis gewibit, da die Konjek»
turalkritik heute mehr denn Je im Homer jede Stelle unsicher auMshU
Yerfasser hat auf diesen Umstand kaum Radnicht nehmen wollen* Yon
einaelnen Ergebnissen, die nicht stark beeinfluCit werden können durch
etwaige vereinzelte Änderungen, seien erwihnt: der präpositive Oebrancb
des ist in der Odj^see bedeutend stärker als in der Iliade (^7 r&rm
beispielsweise 17 mal gegen 8 mal), im Ganzen 59 : 28. In Bezog auf
die Stellung nach einem den Satz beginoeuden Worte halten sich beide
Gedichte so ziemlich die Wage, auffallend ist nur das sLarkc Cbeiwiegeu
der Fälle nach relutivca in der Odyssee, 44 gegen 32 der liias. D10
anderen Plätze des Satzes geben zu keiner besonderen Bemerkung An-
lafs. In der Ilias ist dÄA ozs öt^ uud in der Odyssee ist xa\ zozs 01^
stark vertreten. Im Verse luuinit ^1^ meist die Arsis ein und zwar ii^t
da die zweite Arsis bevorzugt, mit 239 Fällen in der Ilias und 2I4 in
der Odyssee unter 658 gezähiteu Fällen, nach ihr kommt die dritte
Arsis mit in Fällen in beiden Gedichten. Unter den Thesen nchaicii
von 323 Fallen , in denen öij in der Thesis steht , die erste und zweite
den Vorrang ein: 129 und 163 Fälle. Accent der Partikel uud Ictus
fallen also auch hier meist zusammen. 21 mal steht Sr; vor einem vo-
kalisch anlautenden Worte in der Arsis. (Siehe auch t. Haertel, liomer*
Studien II. p. 41 ) nnd bildet Hiatus^).
nun in seiner Bedeutung fftr die Aussage giebt Defant meist
wieder mit; per veritä, di fatto </i59); eome vedete (v 293), ma-
nifestamente (/'467)t come ^ naturale, s*inten;de, ^enza du.b-
blio, sicuramente und dergleichen. In der That hat der Yerfisssor
sich bemüht, jeder der vielen Stellen, die er im iweiten Teile beson-
ders bespricht, einen eigenartigen Sinn beiiulegenv Immer konnte aber
dies nicht gelingen.
1) Die Synissse des ^ beionders mit aS (8 mal}» mit aSr* (iSmal). mit
aSrmt (6 mal) ist eine, wie es scheint, nDausgettagene Sache. Baach and
Caner stehen in ihren Aasgaben weientlich auf Seite Bekkers. Clkrist
stimmt zum Teil mit Eick Qberein. Tbatsache ist , dafs dl^ fUr den Ters In
dieseo Fällen unter das MaT« einer More herabsinkt.
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HoiBerische Sjutax nsd Sprachgebrauch,
197
C. Mutzbaner, Der homerische Gebrauch der Partikel jUv,
II. Kap. 1. Fortsetzung: ^ /i£v, /zjJ /iev, iy rot jiiy. Beilage zum Pro-
tamin des Friedrich- Wiihelms-GyiDOAsiaiiis zu üöIq 1886. 35
Oer erste Teil der üotersnchiuigeii MutelwaerB, eines Mitarbeiters
mn Ebdiogs grobem HomerlexilraQ, werde im Jebresbericht lass I S. 71. 73
baeprochen. Es werde dort den richtigeir Grondsitten mid der streng
nelbodiseben Arbeit des Yerfiusers aufrichtiges Lob gespendet Das
gleicbe non ULbt sich von dieser Fortsetzeng sagen, nur dafo man in
diaeem Teile mit der Ableitung der Bedent&ng nicht dnrehana eiB?er-
etanden sein kann. Ja, einen Widerspruch, der freilich bei der wenig
abgegrenzten Natur dieser Partikeln nicht leicht zu bemerken war, *
glaubt Referent wahruehmen zu sollen bei Vergleichung von Worten
wie S. 4. Gehen \sir dagegen von der gewöhnlichen Auffassung der
Partikel ^ als einer versieh ern d e n uns u. s. w. S. 8. Die laiukel
fUv hebt (yf 765) ihren Gedanken bckiälngend hervor; da aber auch ^
hier in die versichernde Bedeutn!»p^ (ibcrgegangen ist, so scheint
es als ob /isv m dieser VeTbuidung die \ cr-u iieriiiig>partikel r hervor-
hebe S. 21. Ai)( li iu der scheinbaren Häutung versehe Iriiaidu^rr
Versicherungspartikeln . . . . So verdienstvoll die Untersuchung
im einzelnen ist, so wird wohl iu den Hauptzügeu an der Auffassung
der Partikeln ^ und Tot\ sowie in der ganzen Verbindung ^ rot pidv nicht
viel geändert f soll nach Mutsbaoer so bedeuten und rot da (also
nicht gleich dem Dativ des pron. personale). Referent kann sich für
diese AeÜBtellangen, die ja natürlich keinen Beweis zulassen, nicht er-
wirmen. ^ erseheint ihm als eine Inteijektion und die Ableitung ans
einem DemonstratlYstamme nicht notwendig, wie andererseits der Gegen-
beweis, dab TW nicht Dativ des person. pron sein könnte, ihm nicht
swiageod erscheint^). Das Ergebnis der sorgsamen Untersnchnng ist im
wesentiicfaen dies, dab in dem Gebranch der Partikeln eine Abschw&>
drang ihrer Kraft hervortritt und swar in der Odyssee.
J. M. Hoogyliet, Stndia homerica. Logdonam Batavomm van
Doesbnrgh, 1886. 8« 8.
Der Inhalt dieser von Cobet und van Lccuwen beeintiufsten home-
rfecben Studien ist folgender: 1. de verbis vidondi apud homerum; aurö^
homencum; de ipyaroujvro mira forma. XXXV Theses, deren fünf-
rehn Konjekturen zu Homer bieten. Das allgemeine Kennzeichen
der Arbeit ist Scbarlsiiui und damit verbundene Kühnheit in Behand-
inng der Texte.
Unter Nr. 1 bespricht Hoogvliet die Verba opäv und SpäaBat^
ddpxeai^ou ÄeuaoM^ SüütüBm^ ^i^oBm^ namatyMiy d^päi» axinvtaß^
I) Siehe auch £. Brugmann griechische Gramm, {l. Mullers Handbuch
198
llomerische 8>utax uud Sprachgebrauch.
OÄKir/>^,£rv nach Etymologie und Bedeutung in ansprech<»nder wenig zu
WHiorsprnch herausfordernder Weise. Für oEpxza^ai wird aii'^^diliefs-
lich intransitive Bedeutung behauptet; mit V OR, welches widerstreitet,
wird ins Gericht gegangen; £141 wird verdächtigt, x 196 wird ionnnxnv
hergestellt, iz-.-h'taati)* ist aus den lexieis zu tilgen, dagegen iaAeüa-
üttv aufzunehmen. /'I2 ist im von Xe'jaüzt zu trennen; A 105 pafst'
die Lesart nicht zur Bedeutung von naaofievoi und mufs xoredm^^cvoc
aafgenommea werden; 153 wird entfernt, Ü 172 xax^ daoofiivr^ in xcut
i^oüoofUy^ verwandelt, so dafs der Sion entsteht: Non hticvenio (sagte
die Iris) mala tibi parum gravia esse rata <i. e. graviorem cladem
• tibi exoptans) imo .... allerdinp nicht recht ,YerBtftndltch im Mnode
der Irls.
Dieser Teil berOhrt sich seinem Inhalte nach mit J. H. Heiaridi
Schmidts Synonymik I 11 8. 244 ff., bei dem allerdings Sam&tku fehlt.
6pw ist anch dort als das' allgemeine Wort an die Spitae gestellt.
S. 46—69 wird aÖT6Q behandelt (Berflhrt sich mit Wagnons Ar^
beit Siehe des Referenten Jahresbericht 1868 I 61 f.) Hoogviiet ety-
mologisiert ct^Toc so, dab er ihm den Sinn giebt: a^-^i^c (vgl. oS-tfi,
ad'Ttxa, au, au-rs). in arto, in circamsepto positos oder intra orbem
circamscriptum positus (iut-auroc »feht Hoogviiet nicht herbei!). Aus
dieser sozusagen lokalen Bedeutung .entspringt die von auröi ipse. dann
die ahgelciteten I. Sponte sua, II. ultro, III. suo arbitrio vel voluntaie
sua, IV. sua culpa. An zahlreichen Stellen steht a^mn und die ande-
ren Kasus obliqui von aöuk T>ohne Emjiljase«, die müssen nun hia-
weg emendiert werden; so // 204 statt aumö atvojg; 7/ 405 nia 0' aÖTiov
. . dSövTwv. 64;" aUj^ uüd so geht es durch vierzehn Seiten hin-
durch mit einer beneidenswerten Fülle von Hüifsmittein der Emeudation.
Das Adverb auvou 68. / 4 ist auch nicht echt, es mufs a')t*i dattlr
gelesen werden. Es giebt auch Fälle, wo Boogvliet mit einer Aushilfe
in Verlegenheit ist, so x 113 für aoToTo^ mtratm, a^jrf.m will er meist
ÜfHl oder aZ TO?o, Torm, rJiTf; so iV 159. tf> 580. a 109. 143. ^491. C 137.
u 70. Zu dem dritten Einzelaofsatz hat Hoogviiet wohl auf das
sonderbare der Form ^17 ip^aTi'mvro aufmerksam gemacht, ob aber
seine Emendation ipx^ro i¥v4€ das Richtige trifft, wer will das behaop»
ten? Unter den Thesen wären hervotsobeben, dydaa0at pro ifog^ai
nibili est forma; loci tres, nbi legitur, facili emendatione sunt espe*
diendi. sr 308 wahrscheinlich o/irc df/wr^? « 129 ä^ao^f nicht d^^ä^o^
c 119 ^tatat ä^aoBt^ • Hoogviiet selbst spricht sich nicht ans darüber.
rl23 wobl ijxdaoa^t^ Letstere Stelle ist übrigens kritisch bedenklieb.
A. ßrensiog, Nautisches zu Homeros. (Jahrb. fUr Philologie
€XXXni S. 82-92 und GXXXV 8. 1-12.)
In Fortsetzung der Mitteilung seiner Studien , die in dem Boche
»Nautik der Alten« gesammelt erschienen, bespricht Breusing im 133. Bande
j . . y Google
Uomeriäcbe Syutia uuU bpracbgebraucb.
190
der JahrbOthor die Stelle s 281 Ettrant ote i>r^i'>> i> r^ioftsri^dt
jrovrai, vom Lande der rhaeakeii go>agl Im AltiTtmii boslaiid hier die
Variante or* ip^vöv. für die ^ogar Ari^tarcb sich aiisgesprocheu zu habe«
scheint. Neuere tjeben der Lesart ors ffiv6> den Vorzug, du^•ll hat
Heutze aucb in der achten Autiage der Odyssee ör' ipivdv^ liie rtie-
tmcb besser ist, beibehalten. Breosing ist aus sacblicben Gründen für
/^/vov. Aucb 279 wird axcdeyra im Sinne von schattenhaft, ver-
waschene Umrisse zeigend empfobleD ond 280 Öre dem Z&t vorgezogen.
In einem Stttcke, das die Nummer 6 trägt, bescbftftigt sich Brea-
sing mit x 8 nXwrj i¥e ^i^am - Er stellt das nXatrjj dem synonymen Aus*
druck furapavq gleich ond denkt an eine dnrch lata morpna erzeugte
Insel. Kr verweist dies besQglich auf Herodot II 166. Ohrigens ist
Breusing besonnen genug die Schwierigkeit dieser Stelle und der gansen
Aeolnseptsode lu bekennen. Die sechs Söhne und sechs Töchter des
Wiodwartes seien die zwölf Richtungen in der alten Teilung des Hori-
zontes (wie auch die swölf Fflilen des Bopir^g ra38 sieh als Winde
charakterisieren). Wenn wir litterarisch zwölif Windrichtungen erst bei
Aristoteles nachweisen können, so schliefet das nicht aus, dafe nicht
schon die Seeleute bei Zeiten eine genauere Teilung des Horizontes als
in vier Teile braiichteu und kannten. Breusing bespricht noch mebrere
Stelleu liiii:>ichtlich der Windrichtung, die anztim iimen ist bei einem ge-
wissen Course. So um nur eine zu nennen x 5o7. Ameis-Hentze sagt,
die Fahrt gebt nach Süden, Breusing ixmiwi, die Fahrt könne ganz gut
West-Süd-Wcst gegangen sein, aucb in diesem Falle kam der Wind von
hiiiteu und ftillte das iegel. Dabei röumt Breusing i m Dichter immer
noch die Freiheit ein, den Wind nicht seemänniscb genau bezoicimen
an dürfen.
im 185. Band der Jahrb&cher bespricht Breusing die Reden«>art
X 190 ob yäp B/UV C^og of}S* Bitj^ Er bezeichnet dieselbe
als eine napotfAta vaurtxr^ zur Bezeichnung der Aufsersten Verlegenheit
und YollstAndigen Ratlosigkeit, eine notwendige Folge des Mangels eines
Kompasses, wörtlich ist der Ausdruck nicht zu nehmen. Sonst wird
noch manches recht ansprechend in diesem Aufsatze erörtert. Breoding.
▼erweist nnf die fortwährend sich fühlbar machende Not der Seefahrer an
Nehrongsmitteln. ijfia, feiv^ov (^ca) e 229. 267 sind nicht Gestgeschenke,
sondern geradezu Ahnosen. p 286 if. ist besonders durch diesen Umstand,
der euch ans Arrians Mwa (Relsebeschreibnng des Nearch) beleuchtet
werden kapn, zu erklären. ^ 382 = It 869 ist nach Breusing nnentbehr*
lieh und darf nicht athetiert werden, x 96. 101 widersprechen einander,
es Bt 101 ef rmg zu vermuten, int /Bovl ühov iSovrcc ist nicht von
Menschen im Gegensatz zu Göttern gesagt, im ^Bovt ist nicht mit «rrrov
i^o„T^i, sondern mit eh\> zu verbinden. Für j^^oiv v 3f»2 Land, welches
man betreten hat. x 80— 86 geht auf lange Tage und kurze Nächte,
wieFaesy schon gesehen und erklärt habe. Gleich nachdem die Nacht
200
Uomeriscbe Syntax iiod Sprücligc brauch.
sich auf den Weg gemacht hat, macht sich auch der Tag schon wieder
auf <len Weg (x 86). In der füufteu und achten Auflage der Weid-
in aini'-clien Odyssee-AuNgaht i-t nichts von dieser Erklärung ?u finden,
vielmehr \MrTl man aus den Xutcn zu x 80— 86 nicht recht klug. Aincis-
Heutze, '^n Ikhic AnHage, haben übrii;» ns in der Fiifsnute diesolbe Kr-
kUraog, die Breusiog billigt Wozu mau auch deu Aubaog vergididae.
La Roche, Homerisches. Zeitschr. f. österr. Gymnasien XXXVIll
8. i6i - 169.
La Roche macht zunächt die wertvolle Bemerkung, dafs Homer
es liebt, Aoftdrfteke, die nicht sofort verstftodlich sind, durch einen fol-
genden Belati?satz sa erklflren. Dabei unterlaufen selbst Tautologien«
wie iV482. 0 526. 1^628. Nicht Tantotegie'entotebt: £68. B Mf.
628 hat Zenodot und Aristarch beanstandet , offenbar wegen des wenig
wschiedenen Sinnes dieses Terses von 627. aWO^y 197 » 807, y9SB,
ß 66 nnd sonst noch. Daraas schliefst La Boche, dab a 1 n0k(fTponoQ
mit den Neueren im Sinne Ton viel gewandert, weit herum gekommen,
aufisufiassen sei, weil dieser Sinn durch den darauf folgenden ReUtivsets
jxdXa fflOiUÄ nldyxBr^ nahegelegt wird. xp^noQ in seiner Öbertrageoen
Bedeutung ist Übrigens Homer gans fremd, sowohl allefai als auch in
Zusammensetzungen.
ß 375 ist jj /' auxijv noBdcat (vgl. S 748) zu schreiben, wie 154
Y 246 ist ddavaroti die bestbezeugte Lesart. Gestützt wird die Lee-
art hier durch E 218, wo A. und Aristarch nach dem Zeugnisse Didymos*
und ^iicanors fjLsyaßüfinfj nijXecwyi an die Haml K't ben.
S 649 erfordert lioi Sinn f^Ucoc. Die Änderung in aUXoc rflhrt
daher, dafs man das Subjekt vermifste Es kann aber mau Subjekt
sein, welches, obwohl selten, aber doch mindestens zweimal A'287. A' 199
(< 614 ist fraglicher Natur) durch die 3. Pers. Siug. bezeichnet wird.
Cl97 ix Tou 8' i^STat ist gleich o S* i^^t, ^adptmv ist nicht
suliOektiver, sondern objektiver Genitiv (ix beim Passivum rj*lQ, i?36. 70*
669 und Note daeu bei La Boche). Zur unrichtigen Auffassang dieser
Steile fahrte k 846, welcher Vers von Ameis-Hentze, sowie von Hinrichs
dem C 197 ganz gleich gesetzt wird , und doch hsüSsX hier ix^aBm^ ee
wird im Besitz gehalten Zusage und Ausführung, er verfügt darüber.
$X90^ Twhf heiftt: abhangig sein. I 162 Hymn. XXX 6.
9 20 ixotHM zu schreiben, weil die Göttin wirklich einen Wasaer-
krug trug, ebenso ist v 224 fywtf* Nominativ.
9 90 verwirft La Boche die von allen Heraosgebem aufgenommene
Ko^lektur Barnes^ oraBpiül 9* dpyupeot flkr das handschriftliche äpyOpeot
8k areS/iof und zieht die Lesung W. C. Kaysers vor äpyOpeoe aroBpot
oder d. m» 3* iv . , , wegen der Entsprechung 88—91; 89—90.
X 848 = £178 ^£W¥ statt ^ed, denn die Kalypso schwört wirk-
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Homerische 8)-iitllX und Sprach gtbrüucfa. .301
Keh den Göttcreid. ß Sil z. ii. ist ^ewu Öf/Mo^ der Eid bei den
Göttern. Vgl. auch x 299.
A GöQ ist ij^ew statt i/io)^ /u schreiten. \m' aui fi V 583 die Kon-
jektur des Eustathius ej^ojv aufgonommeii wurde, obwohl alle Iland-
schnheu i^' ti^^^"- Hinrichs bemerkt, dafs Kircbboü und DUutzer
i 606 aas Koujekt?jr i-/sv sclireiben.
fjL 44 äkXa j-E laipry/£c . . v 32^: BdfKiuvä^ fis i f)iir£f7tT; . . .
C 61 - 65 La Roche emphchlt folgende Ordnung: 61. 62. 64. 63.
65 und vergl. e 16&. IGü. x 242. 243. v 60, o 621* ^262. ^361. Auch
das Demoostrativum steht so ^50. 51.
^111- 114 der Nachsati beginnt erst mit o Sk Ss^aro^ es ist daher
bmIi ii^erüetov nur ein Komma lu setzen. Bei Hinrichs in v. 112 heifbi
68 ansdrftcklich: jtd dient lar Eioleitang des NachsatEes. Ähnliche
Ymehan, sagt La Boche^ finden sieh noch ?iele in unseren Aosgaben,
a 19 beginnt mit ^eoe S' der Naebsatt; p S58^60 beginnt mit fivr^CTr^"
p9g 9* öet Nacfasatt.
OelegeotUeb bespricht La Roche Stellen, wo man das Objekt vom
Terb durch ein Komma getrennt hat. So ist 7* 6 die Interpunktion nach
IQ tilgen, o 506 nach xapa^sißrjVf r 817 nach adv^v, r 6t8 haben
Dttntser und Ameis-Hentze, sechste Auflage, die unrichtige Interpunktion
nach iuBXo\ß nicht ^ 63 ist nach ;)fa^xoV das Komma zu tilgen, ^199
Dach ebvT/V^ doch ist tu 273 ^etvi^ta als Substantiv zu fassen nnd zu ioter-
pungieren danach. 0 533 dari nach fopeetu und T 26d vor ßoatv nicht
ioterpungiert werden.
379 kehrt La Roche zurVulgata xa} rzpor: zurück, welche auch
Bekker nud Faesi beibehalten haben, ti/w;; in der Bedeutung cdazu,
aufserdeoK steht auch £307. iVö76. // 86. A 59. e 255. n 291. r 10.
o 41. 342. '
r 39 das zweite Hemistich findet sich auch X 150, doch möchte
La Boche die Stelle für verdorben halten und <T£7a^ schreiben ^ 563.
r 511 zieht La Roche, wie auch Nauck gethan hat, und Cauer
schreibt, den Koi^unktiT iJiß vor, der auch von einigen gnten^QueUen
geboten wird.
o 287 ^ 262 oi^ ifir) (so die Handschrift) duva/u^ xa} /e^tc
Irtovrat, Die Erklärer vergleichen J 814. Es liegt aber nAher 0 140*
In der Odyssee ist i^ol sn schreiben.
0 266 dniTejm statt des handschriftlieben dir/4^er£, welchem eine
ihnliche Bedeutung gar nicht zukommt noch t> 268. 12 19.
X 364 ßo6c Schol. HarL allein yp^ ^owc* ßo6c ist behtubehalten*
Man siehe P 889. X 682.
a» 19 ^ff nicht eo, sondern »wAhrend«, ist nicht su betonen nnd
biater ifähu» hat kein Semikolon sn stehen.
01 848 iatnv als Pritoens pafet nicht Audi weifst die Schreibweise
zweier Handschriften auf ein Präteritum. La Roche möchte nach Muster
von ir^¥f ir^aba ein iijaav wagen.
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20t
liomeriscbe Syntax uud Sprachgebrauch.
Die wohlbogrtiutlcten und vielfach sofort einleucbteiideu B^m ♦er-
klingen La Knrhcs verdienen nlle Roachtuner drr Horausieeber nouer
Ausgaben oder neuer AuHagen iilterer Unteruehmungen, denn nach den
Vergleichen, die Referent mit Ameis-Hentze, Hinricbs, Cauer, Rzach,
Dfintser angestellt bat, ist noch viel in aolchen »Kleioigkeiteo« zü thuo.
R. Peppm ü 1 1er, Kritische Bemerkungen zu Homer. ^Berliuer
Philologische Woctienschrill V I 188G Sp. 1354 ff. 1387 ff.)
ä 169 steht in Widerspnicli mit F 267 ff. in Hinsicht auf das
äuf^Qt. Peppm&ller schlftgt dExpai/roi vor, desgleichen in B 841 , ohne
dafs dann die ümstellong Nandn 889. 841* 840 nötig wird.
E 49 wird tifwva statt des nnerklirliehen o^im« venntttet in Yer»
gleichnng von Uiiäo^dn^ff^t bei Hesiod« theog. 877.
E 658 das siogulftre rtü^tüBat ist nach X 444 in f iootoBat so
ftndefn*
Z286 dftrfte gelautet haben: fatr^vxsv xafiaroo xۊ dt^6oe ixilS'
XaBiüBm (vgl. Hesiod. Op. 177 Homer 0 866 f.) die YerderbniB wird
ausreichend erklärt.
^ 209 schlägt rei)pniülier nach kritischer Würdigung der vorge-
brachten Etymologien von arrroenie oder anzoEns^ vor, nach NS2i ä^ap-
Toeme auch hier zu lesen.
A' 127 7va ist als Demonstrativ nie gebraucht, uiiisoweuiger
in die.sem jungen Gesang. Peppmttller schlägt vor 7v' äfja wie C 322
auch steht. Rzacb, der die Bemerkungen PeppmOllers veraolafst bat,
bietet tva yäp . .
T 226 cujff^öfiftg ferri nequit bemerkte Nauck. Peppmüller denkt
in Vergleich von A 31 7 an das Eindringen eines beigescbriebenen «aur-
f^poc statt dangp uud liest ^fiog 8' darijfj elm . . . «
Zur Erklärung von ¥ 126 — 187 wird mit Bezugnahme auf Scot*
land, Kritische Untersuchungen zur Odyssee im Philologus XLIV
Mr. 28» manches beigebracht and daraus die BerechUgnng abgeleitet,
162 »158 als Interpolation ans 177 zu betrachten.
PeppmOUers Bemerknogen sind ebenso ttberlegt wie die La Roches
nnd verdienen die volle Anftnerksamkeit der beteiligten Fachgenoesen.
K. Lugebil, Ilomerica. (Abdruck aus der Zeitschrift des Mini-
steriums ftlr Volksauf klftrung in Russland 1886. Joni und August
russisch.)
Ans dem Begleitschreiben des Herrn Kaiser], mss. Staatsrates
K. Lugebil an Herrn Prof. Iwan Httller entnimmt der Referent, da&
sich die Homerica um zwei Fragen bemühen. Der Juni- Artikel behan-
delt den Wechsel dnaßetß6fie)fog und dfxetßer' oder i/fieißer^ in den be-
kannten P'ormeln. Lugebil füllt es auf, dafs man nie findet rhv 8' dr.a-
fLStß&T inetra. dna/xeißsai^ai hat bich aus dem Sprachgebrauch zurück-
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Honverische Syotax und SpraUigebnuidi.
203
gezogen. Die Schreiber der späteren Zeit liofscn es also nur bestehen,
wo es aus rnntrischen Gründen bestehen bleiben mufste, änderten aber
sonst die Form in rjfietߣT\ statt welcher überaU dnofiet'ßez' hergestellt
werden könne. Den Einwand, der auf Grnnd von Im. Bekkers Beob*
achtoDg gemacht werden könnte, dafs nämlich der Vera spoudäischen
Eingang liebe, weist Lngebil als unbegründet zurück.
Der zweite Artikel beschäftigt sich mit dem Namen KapK K 478.
£867, aus Kdttpa J 142 folgt das MaacoliDom Knäpig, welches wahr>
scbeiiilieh auch nnpmnglich bei Homer stand. Siebe auch Beneobergers
Beltifige X. Band.
Wir haben es in diesen An&ätzen mit dem Anfang einer ganzen
Beihe von Beitrflgen zur Grammatik, Metrik und Kritik Homere sn
tiran, die vielleicht auch in deutscher Sprache und in Bnchfbrm nns
zugänglich sein werden, wie der Verfasser in erfreuliche Aussiebt stellt
Ad. Funk, Homerisches. Jahresber. des Gymn. in Friedland«
8 8. 1886.
Verfasser bespricht die Stelle /31-46, in welcher v. 34 rj/io7<tv
in auffälliger Weise erscheint. Der Sinn der Stelle weist auf ein futhvug
hin, iu welchem Siimo auch das ScLulion in der Ausgabe Bekkers das
r:pwTov nimmt (r/norc^^' oij npußTov dkXa nfJUPTog. drjXoT 8k -rh aövog
etc. . .). Die Stellen, wo sonst noch npvjroc oder npoixa (so mit Iii kkor
T46b) im Sinne vori -imTz<tn(: zu stehen scheint, lassen entweder eiiio
andere Auffassung zu oder sind verderbt. ?: 4G8 wie 402 T.ftCüra im
Sinne von »vor aüemc zu fassen; ähnlich 2 90. iY499. /7 275 ist npöabev
zu lesen, vgl. i;85i. Die Entstehung des itfmxoy wird einleuchtend
gemacht.
0. Neckel, dp/et^övnje, Jahreäber. des üymn. zu Friedlaud.
3 S. 1886.
Neckel hat in seiner Dissertation de nominibus graecis compoeitis
quorum prior pan casnum fonnas continet Lipsiae 1882 Uber des Homers
Beiwort dpju^ci^g gehandelt. Er verwirft die bisher ablicb gewesenen
Deutungen und erklärt dpyttoyt—fdvxj^Q s ig qni «plendidi aliquid inter-
fidt. Das Glänzende kann nur der Tag sein. Der Bedentungsfrage
steht Referent entschieden mifstrauisch gegeoflber, da die landläufige
Sonnen- ond Regenwolken -Mythologie ihm jeder ernsten Grundlage zu
entbehren sdieint, ttber das Sprachliche müfste im Zusammenhang mit
jener unzugänglichen Dissertation gesprochen werden, aber Referent kann
weh nicht übcrzeuguu, dafs in den Compositis ^ei-dwpug und xeXat-
v£<fr^; etwas im ersten Glied abgefallen sei. Demnach raOfste mau bei
dpY&i-füvzeg verbleiben, aber einen alten Stamm* dftyzat— annehmen,
welches als Lokativ an&ufassen von einem späteren Standpunkte aus
genug Anlafs war.
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204 Homerische 'Syntax und Sprucb^braaeit
Scblierslicb wird hier auch die Erwähnung eines Buches am PlatM
sein, desBeo Titel mehr Terspricht als der Inhalt bietet. Es ist dies
die Übersetiung einer hoUftndischen Arbeit (ans der Sehole Gebets)
durch Hehler:
Der Dialekt der homerisehen Qediehte. Fttr Gymnasien
nnd angehende Philologen bearbeitet von J. van Leen wen jnn. nnd
M. B. Mendes da Costa. (Die deutsche Übersetzung ist bei Teubner
verlegt I8ö(i, zalilt 121 Seiten und daneben den Text von liiaa /i uud
Odyssee a mit einigen iiritiscben Noten.)
Nach dem Titel zu urteilen, möchte man anch eine Syntax darin
SU finden hoffen, doch wird man in diesem Punkte enttäuscht werden*
Hier und da, wie beim Verbnm § U, sind Tier Seiten der Syntax ge-
widmet, ferner mttfbte man den Überblick der Partikeln xor Syntax
reehnen. Monroe Boch haben die Yerfasser gekannt, dafo sie dem-
selben nidit nngeschmaierten BelftU sollen konnten, ist begreiflich, aber
eine deutsche. Bearbeitong desselben, wie sie'Beferent im Sinne hatte
und 1884 Teubner snm Verlage anbot, wftre nfitslicher gewesen als
diese deutsche Bearbeitung es sein kann. Referent ist aocb vta dem
Plane, Monro zu bearbeiten, abgekommen und wird die Arbeit, eine
homerische Grammatik zu schreiben, selbständig in die Hand nehmen,
ob mit glücklicher Hand, darüber werden die Kritiker zu entscheiden
haben, ob ihm dann vergolten werden wird, was er Ober die Arbeit der
Holländer hier sagen mufs, dafs auch in der Formenlehre das nicht
geleistet worden ist, was heutzutage geleistet werden kann,
wird er ruhig abwarten, er verlangt ftlr sich auch nur Gerechtigkeit.
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•
Bericht fiber die die griechiachen Tragiker be«
treffende Litteratur der Jahre 1885 und 1886.
Von
Dr. N. Weeklefi,
Professor uod Stodienrektor io Müucbeo.
Griechische Tragiker.
A. Nanck, Kritische BeroerkuDgen. IX. M^lanpres Greco-Uomaini
tir^ du BuIleÜQ de l'Ac. imp. d. sciences de St.-P6imboarg. T. V (zu
Aesch. S 184-193, zu Soph. S. 194 - 205, 211—213, zu Eur. S. 205
-211, 2ia— 16, fu den Fragm. der Tragiker 8. 217) » Bnlletio T. XXX
aM-182.
F. J. Schwer dt, Hetbodobgisehe Beiträge sar WiederhereteUang
dtr griecbiseheD Tngiker. Leipzig 1886. 208 8. 8.
F. W. Schmidt, Kritische Studien zu den Griechischen Drama-
Ükero nebst einem Anhang zur Kritik der Aothologie. Band I. Zo
Ascbyk s und Sophokles. Berlin 1886. XIV und 282 S, 8. Band II.
Zq Euripides. Iö86. IV und 511 S. 8.
Georg Gfinther, GrundzOge der tragischen Kunst. Aus dem
nram« der Oriecheo entwickelt Leipaig 1886. 648 S. 8.
fieinbold Bieee, Das Wesen der Tragödie. Nene Jahrb. Ar
PlntoL imd Pidagogih. Bd. 184 S. 422—432.
A. Deblen, Die Theorie des Aristoteles und die Tragödie der
aoüken. christlichen und naturwissenschaftlichen Weltanschauung. Göi-
Ungen 18Bä. 124 S. 8.
Uerra. Armbrustor, Das Tragische und die Entwicklung der
Tragödie. Gyron.-Progr. von Jauer 1885. 26 S. 4.
Qoodrick, On certain difficulties with regard to tbe Oreek te»
Mcgf. Journal of PhUol. Vol. XIV Nr. 27 S. 188-144.
A.E. Haigh, On tbe trilogy and tetralogy in tbe Greek drama.
Joirnal of Philologe Vol. XV Nr. 80 8. 267 -270.
JoanucbSchmidt, Uiixes poäthomericus. Particula prima. Berlin
m^, 88 S. 8.
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206
Oriecbiscbe Tragiker.
Frauz Ahert, Die Kümparationsgra-io hi i Homer und deo Tra-
gikern. GymiJ.-Progr. von Neuburg a. D. 1880. 43 S. 8.
R. ¥. Tyrrell, Od tbe elision of words of pyrrhic valae. Her-
matheoa Nr. 11 8. 258—266.
Wübelm Pees, Beiträge sur vergleichendeD Tropik der Poesie.
Erster Teil: Systematische Barstellliiig der Tropen des Äsehylns, So-
phokles and Eoripides mit einander verglichen and in poetischer and
koltorbiBtorischer ROcksicbt behandelt BwUn 1886. 172 S. 8.
Karl Bruck, Lebonswcisln it »ier Alten iu Sentenzen aus Äschy«
l08, Sophokles, Euripides. Mmdeii i. W. 1885. 178 S. Ö.
Alfons Steinberger, Die Utiii>u^sage im Drama. Blätter filr
das bayerische Qymnasialschulw. XXU S. 260—276.
Ich schicke Yoraus, dafe in diesem Jahresbericht ReseosioneQ nor
dann berOcksichtigt nnd angeführt werden, wenn daraus etwas Bener-
kenswertes za erwähnen ist.
Die wie immer scharfdonigen Konjekturen ?on Nanck sind fol-
gende: Aesch. Prom. 356 xourt /irj^ 388 f. rdnovBag . . ^pev&v aXXtu¥
o' larpoi ajjTog ic vo<tov mmoit (oder ikxeacy ßpruov nacli F^ur. fr. 1071,
welches viellciclii incht Eunpuies, suiulern AschyJu.-) augebüre) Ssfifut^
(oder xaxuj^) (IHofislQ, ßTT f. die Worte xal . . r:a7 sollen interpoliert
sein, 85B artKrTov, baa^azrjyöpci (oder at nokuykiuaaut nach Sopli I i achl
1168), ^<85 (fHovwv 8k (Tiujxdziov s:uf^£!, 1045 fieeov //r^nku (riiivBt^
Pers. Gl 9 c.')<f'jXXo{m Hakknofrr-c x/jwo:g (vgl. Poll. I 236), 789 sTr:* oZv,
Sept. 168 i^£iou . . -nl'.nno'jyatv ßnirij^ 173 zakzc r.dmr xaxov^ 2i5 xpi-
/x>a/i£vav ist die riclitige Schreibweise, wie Buttmann, Herwer-
den, Naber gesehen haben, 271 rdja> rtukuiv, 516 ffdßst ixäXXov ßeo^j
unter Tilgung des folgenden Verses, 541 x^^f*^ Spujv tu Spdatfiov, 544
poBoüaav, 646 rdnitn^p' ist das richtige, da ein Wort imar^pia im
Griechischen nicht existiert hat, 697 v>)xrip<i9V ^avraapdrajv^ 988 xal
is6Xet, Agam. 1442 ^tif^axiffopog^ Cho. 929 xarnkf* ^¥ ab XP^^ rJ^^
xal TO fii^ ZP*^** £nm. 62 ßSekuxriotf 313 f. /uv . . x^^P^ ^poth-
pouyr\ 691 ro&vou y* oder tauH odw vielmehr ixrtipd v<v* Ttwd*
o&Ttg^ Boph. Ai. 151 delet, 442 f. r&y irtß ßpafi§ög wfuw (vtfunf mit
Blaydes) IfieUe yipag^ 784 86apLopo¥ ^ti^y, 998 nor' dSo¥ mit
Wakefield, 1845 narsev rhv ioBXdv, 1858 ni^ou Ar naSaai, £1. 1012
xd^av^ yuM(o/uUt 1201 obrbe ydp ^xoi, 1812 oar; fi^ Xj^$w x^xp^, Oed.
K. 272 i^atvöpLi}¥ xaxöc^ 287 ijxw yäp Sctoe, 1604 f. itxl 9k miyrmv
Ini/cy w¥ if{ero mit Tilguug der ttbrigen Worte, Ant 296 xaxwv
i¥au<rft\ 821 oö /tt^, 764 tobpAv mr* S(pit, Phil. 17 /tiiv ^Moq Stnkr^,
25 xotvä 8^ ix xoi¥wy Tjy, 26 od pLuxpAv rode, 113 rä toutoo ro^a, 175
Xpe/ac tarapiva^, 605 ufvopaffpivog, 840 dkiav^ 942 945 delet, 1384
oipeXo^ eTt* i/iot, 1449 p^Xkere pi) ou nketu, fragm. 856, 8 r.V o')yt rr^fToz
ö&ürepoe i^eou^ Eur. Alk. 700 zr^v ^uvouaav ^ Ei. 413 f. xiAeuc ö*
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Uriecbische Tragiker.
207
8-13 ^öy^Tfg nokefiiag^ 1122 imoiai^at^ 1193 arr^aetv oupu, Iph. A. 101
^viyraiw o' ouSeti o/ßtog «<V reXog, 476 xoi /ix^ iTrenXaarov fju^Siv^ Joo
1293 xdmfATtpi^i^ Med. 203 yairrpb; ni^mpa^ 574 nacoag nertdaBat,
7<M> odrjj T* Sierra/, Rh es. 872 ft&j^^os <y£ xeubatv^ Tro* 24U 'Ayapipvatv
jipaQ^ fragni. 89^ oiut dfi$€tm rA. Ta»y i^ovruiv . . ipndCeiv ßt'^^
582, 2 dftüva ^wvr^tma Wld 5 naciRv r£ x^/r/^acu vra, 957 ßio^ yäp
Sißopm iwyo¥ i^Bt novog ysywc^ 9941 -re ri ^^Ci KarkitiOS feg.
11 p. 622K ic noUä niautoCf Neopbr. frg. 1 p. 666 N., Adesp. 387
MdJtJU0T* äfiottaac f^fyjf^vatj 694 6 yAp ¥6fioQ fu/tarog d»$pwnoic
$€6g. D«8 Fragment des Komikers Phry&iohos 70 p. S68 ed. Sock
•eist Ntaek, & äva^* schreibend, dem Tragiker Pbiynioboe sn.
Die Form eöBog ^d^w» u. ft. Iftfst er im Trimeter bei den Tragikern,
in den lyrischen Partien gelten.
YoD den sablreichen grdüiteoteils werilosea Kotgekturen Ton
8 eh wer dt lassen wir diejenigen anerwftbnt, welche gani nnnttts sind.
Aescb. Prem. 918 f. ui t^wto^ ißdavaurs, 986 äpa^oQ 5$e xzL, Sept.
19 f. dantOT^^upog XeußQ Zntog yivotaBe, 210 f t^c tMnpa^tag Tpoifug yuv^
üturijpog, 422 Trä/xza^s rwos (fiuz} reg, Suppl. Iü7 ipr:£6ü> ov yr/;</Vjj/xa,
272 f. pr^jn^ a^;j, oaxij>ff' oixc '/jiv ^ 706 <pokdaaot ö' cpneööv r« rr/ioc»
Agam. 7ü (riT^ dnohüiüv^ 90 zmv ^'tpavjpöju rwu r d/npatwv, 96 t^a/d'
/«UV pxßj^6i^s.v ßaatXsmv, 97 f. zmy d dnoXrj^ati . . ahzt^ 100 ff. ozk juv
. . ftozk 6' ix Huatu))^ d7:op£,th'ff(fuü(T . . dr.Xr^aTov xazaH')/Joß6ootj (oder
iapBa7Z7OU0i^Q) ^piva koitr^Q, 104 oaiü\/ xparo^^ 107 Jtö^s\', 120 f. rra/i-
rtpirrrotatif iv i8patg^ ^epßopEvue, 137 xye^äcrrj toS' imoröptov^ 148 ff.
ftJumdaToiatv 0i)pwu dßptxdkotg^ Äy, lij düzii}^ pr^ rtva^j 158 tripav di^i-
fUOTW äBüuto¥y 201 AuJUdog (naBpoTg, 249 ßa^ag ie • • x^^^^^ ^^
fyiXft¥' ädtxTog avSqi^ 268 ff» inippir.er xXooiq äv, irret TteXou
jjra^p^o» $k npoxkOsiV, 267 f. /euoero S' ouv rdni rotatv sunpa^e^ at^ivu»
870 lug prj riXsov^ 424 <fdapA doMSt ^«h/uetwv, 440 nokXa o' äjWff
448 t Ma xat anodög , . dai/z' elffa^vtxetrttt^ 617 inifT^ i^^i, 563 Moi
0tparp nXüf¥ avOifoc, 762 ff. tot' ^ xdt*, cdrc rö x^ptev fuj^, l^s^c ^
imr TtfxMi') ^o^MMi äfita^ov äiMXfvoVy dußlepov dpdaoCf i»ikauww , . ärw^
769 Ta xpuaonaata 8k aii¥ mV^f jf^wv «ro^^yr/oJ^EOtc ^moSf^' fy^mmv
ZauL fipo^XiTo SOvofuiß Mvi»^ 812 rivi' toc ^Motat^ 962 xS/0oc ^* Imäp^^^
866 ^loi ^9 dM Tuvir^ ä» puÜ^ (schon Mflhly) re^, 968 xüpaan^
»v, 972 Bäpöog $l0mBkQ xaB^^ 984 oww /iäv ftatfC^ 987 if. 9vxoftat
T dffh TOS ifiäg iXaßog . . /i^ reXodftem* MdXa ti rot, pdhn Sk itoX)^
a& dpwfQ i^wTM xippLa* uiaoe ^dp Iporipptov opLUToi^oi ipstSet, 1004 ff.
äopaüipou . . ric ä¥ ii5r* d^xaUaarr* . . dvdyBty Zeu^ (wros ituxuas
xtp<wv<p; el 8ä . . potpa poiuüav . . npotp^daaaa xapBtav fklhaa^ dya»
i$i)ret^ 1477 rptrAXawv^ 1482 ^ /i^yav «jij/io:(t:, 1537 f., (po/ij\> d*
i^t' äXAü zpdypa th^yd^bi . . Hr^^dvatat polpa, lü63ff. oh/ utm xXauBpuiv
*u: (TTOva^u*^ xwvdg dopujUf dXk Itfty&ygt dyabt\^op&va iVu^ary/,
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208
ühechiidie Tragiker.
WC XP^h füte¥ mxip . . j|f€^ ßalouo^ d^art^oit^ 1564 f. rov
dpäu äv . • rdn^xrat yap yivog npoaa(/'si, 1568 f. datfioya tov UXetirBe'
wdav mOTOKTafuva rads, 1570 f. i6vT' dUr^P yeveäv^ 157ftiL MTsäyutv Sä
jxipoQ fiot mbß dnoxprj Hdkk^ko^vooQ iiavtai . . d^titoiMgi^, 1654 erepa
fikr äXXa^ 1666 ff. &hg napiarw paßk¥ aliimpitv viw* ^^iT^ ^
. . fii6}[l^my r<v£rre, 1664 yviofu^c &fuipTuߥ r^v Mpavotßwa Ktpr^^uit^ 1676
x/MTouyxt dwfiidTwu^ fragm. 104 H. ndyr* dmdpinütv^ 462 H. dUxtmp
ditXöc, Sopbokl. Oed. K. 697 ff. vda^ ^&t§uß* dj^t^patrw abröinotw»
. • 9 T^l^ ßXaarel fiipara . . ^a^ikbg iXauac, rby fiik», 710 ff. da^touoc
714 f. mnotat¥ itk¥ . . upmTotm ieepidfievoc iw ratad' dfiPtaic^ Aot. 646
0ijpüit¥ t\ 361 Ttmay ivi$tT«u dfL^tAo^ov ^uya^^ 356 f. iwMhe iMdfaxo
xal xaxaOhi0¥ ndywv 8oaa/Bpsta, 661 f. npiMmBB^'^'Atdf ftov^ pumu «ö»
indierai, 364 Tdifpaarat^ 365 dstvöv r<, 367 ork /tev, 368 ntpaivwv, 370
u(l>'r:oko^- drM)j)^\^ 374 f. fuj^' op.u}püipoi rdS' ipSutv. Euripid. H^.
4^5 p.ü>o> jOft ikbuy^ 'xa^n^ au, Or. 6p£$aQ, 714 oijx dv zot^ ^Aft)'0>jg
yatav, 964 vep-ipi.uv höpa xal xak/uzatg bzd uud 975 ifuivia J.xa r^o ' iv,
Phoeii. 641 ff. Blxs.y . . Stdouaa ar^pa Ilu^ioi» Beoti. nsSfa fikv rb HiatfaTuv
TZöpfHfopa Sspity ^'/pfr itiipytxat öid^ G48 ßaBoaropoj^ at*oupag, 650
JiocfTi)^ i> ydpo:^-^ xiaab^ ov zsfxr.ÄExr^j^ G53fi. ßpuoumv spycmv ts xal xa-
raaxiocacv S'j zcti^ovt' BViuxiazv^ £uco> yöfjzo/ia napf^svoiac Sfjßifoi xal yovat^tv
oXßtov diBts^ 660 ßpüovra depypdrwv, 664 1. xodra fovcov odxE.o^ i\> ahro'
ß^aiv uiXiat^ 667 ff. llaXXddui ^paSatg raf^Tjoa^ /'aTteretV odüvraQ ianetp'
ui/Mwpdvoug yua^^ 673 ff. $uvr^i('e rpuifop' aufiazo<g 8k Sioat^ npwrov &
viv tbaXioiai Ssc^ev aWepo^^ ßoXatQ^ 677 loui nor^ htv oder itdXau y6vo¥^
679 ixdlM* ixdJiea' iruTTveoüovr, 681 ßäBt, ßa^i SUoic« 682 aolm»
ixyovotQ dfmyd¥, 644 ff. xcd ftkn xoJMnaiQ Bed, Tuivra/v ävaaaa, Tzdvrotv
Bk pd-njp^ it{fta¥r^ dpefjana nopfoffoug Biai^ 766 ¥$d¥t6&g ^jß^s^ 769 !• •
eu¥ iniiofopip . . k^iiaxt B^ßa^^ 792 obS* Intb BüpüOfia¥€t ¥9ßpßm¥ fUra
noprety dUä aif¥ äp/tan xai ipa)iJ^ Ttrpafidftoat itväS^^ 794 ff. ^/«&0ff
inm^t^tae (oder inifpd¥ae) 2naipxSt¥ Yi¥¥f Biaawß damdof^ftem jjfojUo-
jTfi^tMrr^v dyTenaXo¥ . . rc^ta ß^flag* ^ Sttvd rig xrl., 816 noitv <ad^c>,
816 ff. obB' ol natStQ ft^ ¥^ifi,ot v6fufi6¥ front ftarpl Xu^tupa^ phapa
Die twei Bftode von F. W. Schmidt geben eine aofserordenüiche
Menge von Konjekturen. Darunter sind Tiele wertvolle Emeudntionen
und auch die uuBieheren oder unwahrscheinlichen Yermut äugen enthalten
oft einen scharfsinnigen oder anregenden Gedanken. Wir fahren die-
selben unter den einzelnen Dichtern an und erwähnen hier nur folgende
zu den Bruchstücken der jüngeren Tragikern: Kui km. frg. 9 {p. G2i N.)
j^aipatv a idt (pBoyduvra . . Xunei ydp atJTouQ xTrjm touq xexrrjpsvoui^
Krit. fragm. l V. 18 vw für voip, Adesp. 380 pu'jvos 3' oh diyezat
yAuxipäg idptTQ^ p£poi oder pdi^oi wx i^STue yXuxßpäi pLtipog iXiuSos,
. I . . i. y Google
Griechische Tragiker.
209
444 TO Xtav ae,ixv6y^ 4ö0 AÖ-j^ou i^eiv zoftnbyuai: ^ 461, H ivv&dfBoy'
lü dem Ueffücheu Werke voa Günther ist der Gedanke ausge-
führt, dafs die wahre Tragik eine adfiquate Schuld verlange, die orsl
erneu logischen Causulnexus herstelle und den Uiitoigaiig des liehleu
ah sittlich notwendig motiviere, dafs sie ftir den Helden volle VVillensfrei-
-beit und volle Zurechnungstnhigkeit verlange. Diese wahre Tragik sei
zunächst von Äschylos erfafst worden, die Dichtung des Sophokles, der die
Scbicksal^tragödie geschafifen habe, und noch mehr die des Kuripides be-
zeichne einen Rückschrittt in der Tragik. Aristoteles stelle sich zuerst
Bdt der Definition >die Tragödie bewirkt durch Rabrang und ErscbQtte-
niDg die gerade anf derartige SeelenxustAnde sich erstreckende GemQta-
kürnng« auf den richtigen Standpunkt und fordere unbe<Ungt eine Schuld
(die ROhraog und Erschfttterang solle durch den £inbHck in die ver-
Dunftgemftfse und notwendige Ordnung im Laufe der Dinge Befreiung
und Erleichterung erzeugen); aber durch die Beispiele des Sophokles und
Enripides irre geführt, begnüge er sich alsbald mit dem Scheine einer
Schuld, stelle die Schicksalstragödie Uber die des tragischen Konflikts
und erblicke in dem Gegensate von Absicht und Erfolg das eminent
Tragische. Dies der Grundgedanke, dessen Richtigkeit wir bei der Be-
sprechung des Buches in der Berl. Philol. Wochenschr. 1885 S. 1057
— 1063 bestritten haben.^ Im Übrigen sehen wir hier ab von den Be-
merkungen, die das moderne Drama betreffen, und von dem Entwurf
eines Systems der Tragik unfl ftlbren noch einige Sätze an, welche ver-
sciiiedene fragen des antiken Dramas beiuiiien. »xischylus hat keines-
faiii nur eigenth'rlie Trilogien gedichtet, vielmehr oft genug Einzel-
iragftdien zusammengestellt.« »Die gröfsere dramatische Bewef^ung nach
Innen und die Bevorzugung des Einzeldramas vor der Trilogie bei So-
phokles stehen zu einander nicht in dem Verhältnisse von Ursache und
Wirkung.« »Zwei hervorragende Eigenschaften der Äsciiylisclien Tech-
nik sind der grofsartige Entwurf und die Einfachheit der Durchftlhruug.
Eine schwere Überhebung, die eintretende Verwirrung der zu Recht be-
stehenden Ordnung und die stöhnende Ausgleichung dieser letzteren, nicht
•elteu ein vernichtendes Strafgericht, das sind die drei natOrlichen Teile
der Trilogie des lscbylus.c »Die Antigone des Sophokles» weit ent-
fernt, allgemein gültiges Muster einer Tragik zu sein« wie sie sich aus
dem Iscbylieeben Drama ergiebt, ist vielmehr zunilchst ein interessantes
Uniknm. Sie bleibt dies freilich nicht, denn auf Grund der hier zum
ersten Mal auftretenden Anschauungen basiert eine ganz neue Richtung,
die wir die Tragik der Hingabe an die sittliche Idee nennen können
oder prlgnanter, insofern die Handlungsweise des Helden mit dem Ge-
bot des Sittengesetzes Übereinstimmt, die der sittlichen Identitätc »Die
Toraussetsungen der Sophokleischen Stücke umfassen einen ganzen Teil
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Griechische Tragiker.
der eigentlichen Handlung selbst; eine Schuld, eioe Unthat, eine Ver-
wirrung, eine Kränkung, ein Streit geht stets voraus und somit beginnt das
Drama, su weit wir es kennen, fast stets, auf der IliWie der Aktion und bringt
nur deren letzten Teil, die Wiederherstellung der gestörten Orduunu zur
Darsellung.« »Der Chor ist bei Sophokles nicht mehr als er sei» kann und
sein will, ein treuer Gesell des Helden, den er trßstet und beruhigt,
voll ^Mit< 11 Willens, wenn auch ohne grulset» Gewicht, ein Rtlckenhalt,
wenn schon mehr morali^ch^^r Natur, dazu kur/'^ichtie . leichtgläubig,
auch oft ängstlich. Seine llauplstärkc liegt, abgesehen von seiner rein
poetisch-lyrischen und musikalischen Berleutung, in seiner wahren Gk}ttes-
farcht. Er vertritt immer die Sache der Götter, t »Der Charakter der
Heldin in der Elektra des Sophokles ist oatrieri und mofs anweiblich
genaniU w< rrfcn, die Scene mit den Auseinandersetzungen zwisdieQ Mat^
ter und Tochter bertkhrt peinlich, teilweise widerlich, was aber die
Hanptsodie ist, es fehlt an eigentlicher Handlang» beziehentlich läuft
diese ganz nnbeeinflafot neben dem »8eelengemftlde« der Heldin her,
welche . letztere eher den Yerlaaf hemmt als fi5rdert« \7], Wenn der
Kern der religitoen Anschannng des Sophokles darra beruht , ans der
Überzengnng von der gänslichen Ohnmacht nnd Nichtigkeit der Sterb-
lichen die demfltige Ergebung in den Willen der Götter su grtknden,
wenn der Dichter infolge dessen seinen Blick mit Vorliebe auf das Leiden
der Menschen sn richten pflegt, nach ihm ancb der Gerechte von den
Göttern mit Unglück heimgesacht wird, so is^ eine solche Anüisssnng
ohne Zweifel sehr fromm nnd ehrenwert, aber auch höchst undramatisch
uüd untragisch.« »Einem grüfseren Teile der Euripideibchen Dramen
darf man den eigentlichen tragischen Gehalt absprechen und konstatie-
ren, dafs die Entwicklung politischer, sozialer uud philosophischer Ideen,
die Durchführung vernunftmäfsiger Themen und Probleme und die Be-
friediguncr ^' ^-vohnlicher Schaulust durch spannende Situationen und au^'on-
blickliche Effekte nur gar zu h aulig die causa agens der dramatischen
Thütigkeit des Euripides gewesen ist.« Wir schliefsen mit der Defini-
tion, welche der Verfaf^ser von seinem Standpunkte aus von der Tragö-
die giebt: »Tragödie ist die dramatische Durchftihrung eines Kühruog
oder Erschütterung erregenden sittlichen Konflikts nach Mafsgabe des
Charakters des Helden und den Gesetzen einer vernünftigen Weltord*
nnng.f — Ein Exkurs beschäftigt sich mit der Trüogtelrage nnd sacht
darzuthun, dafs die betreffende Notiz des Suidas s. v loifox^Q nnhaltüar
sei, ein zweiter handelt über die Katharsis, ein dritter ober die pathe-
tische und ethische Tragödie (Arist. Poest. o. 18). Der Verfiuser fisfiit
mit Gotschlich (Jahrb. f. el. Philol. Bd. 109 8. 614 ff.) das Wesen der
pathetischen und ethischen Tragödie so, dafs in der ersteren der Held
im Affekte {ndBoQ)^ in der letsteren nach ttberlegtem Plane {mpaoi^teatQ)
handle. »Die Ilias erhalt darnm den Namen »a^JTnirJy, weil der Held
von Anfeng bis sn Gnde ?om Wtfoc d. h. vom Affekte beherrscht wird
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Gtiechiiehe Tn^kw. 211
md im Affekte bandelt, wihmd Odyssens, der erflndongtreicbe Dulder,
nach kUrem, Uagem Pliiie seine Hmsrecht wahrte
Nadi dem, was ich a. 0. gegen GUnthere Ansflifarongen und an-
denwo bemerkt bebe, kann ich mich nor einverstanden erkUren mit
der Darlegung von Biese, welcher die Theorie von .der tragischen
Schuld zu den den Sachverhalt verwirrenden Vorurteilen rechner. »Wenn
das Wesen der Tragödie in der Darstellung eines groFsen LLi lens und
in der Erregung des tragischen Mitleids besteht, so verlangt unser Causa-
UtAtsbedflrfnis, mit dem sich in diesem 1 vur uns auf sittlichem
Gebiete befinden, unser sitUiclieb Gefühl deckt, dals die unglückliche Kata-
strophe hinlfioglich motiviert sei und mit dem Charakter des unterlieKen-
den Helden, \^ie Lessinc^ "^agt, ein Ganges ausmache. l>es Helden Thun
üDd Leiden mufs in eiiieni ganz bestinimteri ursächlichen Verhältnis zu
ejnauder stehen, «eun die tragische Wirkung rein hervortreten soll.«
x£in sühnendes Leiden, in welchem Schuld und Strafe zufolge des Straf-
setsgeboehes einander entsprechen, ist tlberhaupt nicht von erschQttern-
der, anfregender Tragil^ sondern behriedigt nur das Gerechtigkeitsgefühl
des sichern Bürgers, der sich des wachep Anges des Gesetzes freut.«
Debien giebt der bekannten Steile des Aristoteles folgende Aas*
iigniig: iDie Tragödie bringt aar Erscbeinnng die Reinigung ?on Leiden-
sebaften und dnreb Identifikation bewirkt sie solches ^noh bei ntts.c Es
ttbt sidi leiebt naehweisen, dafo Aristoteles an dergleichen niebt ge-
daebt bat, wie ancb die daranf folgende Betrachtung griecbischer StQeke,
welebe die so gefalirte Beinigung der Leidenschaften als das Ziel der
giieehiscben Tragödie erweisen soll und unter Umstanden wie in den
Troades des Enripides die Ratbarshi in den Prolog verlegt, an ferschie-
deoeö falschen Aufifassuogen leidet
Armbruster betrachtet es als feststehend, dafs wir jetzt zum
tragischen Charakter slets die Schuld als notwendiges Requisit verlan-
gen, während auf der anderen Seite das Wort auch das Eintreten eines
ungeheuren Unglücks bezeichne. Da uns diese Detiuition als manuel-
haft erbcbciut, können wir mit den folgenden Bemerkungen, m» geist-
reich dieselben sind, nicht innrjer einverstanden sein. Wir Ik hon nur
einen das griechische Drama lietreffenden Satz heraus: »Während Äscby-
lu« die orgiastischo Seite des Bakchusdienstes mit dem Wechsel des
haturiebens in der Weise zu vertiefen suchte, dafs der tragische Held
meist nach einer Schuld zu leiden hatte, so scheint Sophokles jene Ge-
rechtigkeit in der Weltregierung nicht in dem Mafse gefunden zu haben,
dars sich Sebald und Sühne entspreche, und indem er an die Natur-
seite der Heroensage wieder anknüpft, läfst er auch die Besten leiden,
indem er znr Erklärung dieses Leidens bdcbstens aof ein gestörtes
Qleiebgewiebt der Krftfte des Geistes im einseinen binweistc Nach nn-
lerer Anffiiasiing bat Sophokles liur die Mittel der tragischen Wirkung
weiter eolwiefcalt und besser gebandbabt
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212
Griechische TrsgUrer.
Goodriek will die Scbirierigkeiten, welche sich in betreff der
Oberlieferuiig ober die Anffnhrnng von Tetralogien ergeben, mit der An-
nähme heben, dafs die Dichter swar llftr gewöhnlich vier Stücke ge-
schrieben hätten, dafs aber an den grofsen Dionysien nur ein StOck,
welches der Dichter als das beste auswählte, aufgeführt und die fibrigen
Stücke dem Icsendcu Publikum und den kleineren Theateru überlassen
worden seien. Schwer ^Haublich!
Fiaigh's Abhandlung ist gerichtet gegen Richards, welcher im
Journal of Philology VII Uh77) S. 279 f. die Aubicht luisgesprocben hat,
dafs die Dichter immer mit emzelupu Stücken aufgetreten und TriloLMon
und Tetralogien erst in der späteren Zeit erfunden seien, eine Behaup-
tung, die kaum der Wiederlegung bedarf.
Jo. Schmidt entwickelt in gründlicher Weise die Modifikationen,
welche der homerische Charakter des Odysseus in der nachhomerischen
Dichtung in der voralexandrinischen Zeit erfahren hat. Die Komiker
sind ansgeschlossea. Zunächst werden die Eigentümlichkeiten des ho-
merischen Odysseus loirz xusammengefafst: in der Ilias ist er ein wadre-
rer Krieger und tachtiger Batgeber« — Sehiauheit und Hinterliii aoigt
er nur In der Doloneia. Yemflnftiges Wesen^ Geschicklichkeit, Klugheit,
Heimatliebe, liebevolles Familienleben, Ansehen und Beliebtheit bei seiner
Umgebung, bei anderen Helden, bei den Q6ttem besonders Athena leieh-
oea ihn in der Odyssee aus. — In den Kyprien tritt auch Schlauheit
hervor. Verschiedene Handlungen sind bei Proklus übergangen, z. B.
dafe Odysseus den Sinn des dem Telephus gegebenen Orakels erkennt,
dafs er znr Opferung der Iphigenie rät, dafs er auf Tenedos zwischen
Achilleus und Agamemnon Frieden stiftet, dafs auf seinen Hut Philoktet
ausgesetzt wird. Überhaupt wird in den nacbhomerischen Epen das
Anselu [1 des Odysseua noch gröfser. — Bei Äschylus ist die Cbai akte-
ristik ui den verschiedeneu Stucken eine verschiedene; doch zeigt Odys-
seus sogar im Philoktet noch einen gewissen Edelmut. — Niedriger wird
der Charakter bei Euripides, der ihn im Philoktet verschniifzt darstellt,
und SophuKU'^ Grausamkeit zeigt Odysseus in der Iphigenie und Poly-
xena, feiudj^eliges Auftreten gegen Kameraden im Aias Lokros, in den
Lakainai, besonders im Palamcdcs des Sophokles. Da Hygin frg. 98
vorzugsweise wohl auf die Iphigenie des Sophokles zurückgeht, so war
dort Odysseus Ratgeber und zugleich mit Diomedes Abgesandter zur
Klytamestra, wahrscheinlich auch bei der Opferung thätig. Im Phönix
war wohl, nach Pbil. 348 If. zu schliefsen, neben Phönix Odysseus naoh
Skyros geschickt worden, um Neoptolemos zu holen.
Abert legt die Entwicklung der Komparationsgrade dar und
giebt eine sorgfiUtige Zusammenstellung der Formen; nur hAtte nicht
aus Ai. 818 fidkina fyBtüvoQ und aus Eum. 685 xä nk^ata als Steige*
rung von dfufvova gebracht werden sollen. Über die Formen auf im¥
(bei den dorischen Dichtem und alten Epikern ist i kurt, bei den atti-
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Orieehiadie Tragiker.
213
sehen Dichteni iaag, atugenomineii ^iw Ear. 8uppl. ilOl)^ cfrog wird
Folgendes bemerkt: »Die anffoUende Encbeinang, daCi bei den Tragi-
kern die Formen anf twv^ unog weitatn am hftofigsten *im Dialog, sehr
selten in den meliscben Partien und da mit Vorliebe altertümliche, nicht
sonst gebiciüchte {wxktto^^ xipSiffroQ^ xoStarog) vorkommen, gestattet
den Schlufs, dafs sie der volkstümlichen Sprache angehören. Dieser
häufige Gebrauch bat die steigernde Bedeutung, die sie ja erst sp&ter
ZQ der neben ihr noch fürt bestehenden, gegensfitzlich-vcrgleichendon er-
hielten, so geschwächt, daia sie oft nicht mehr deutlich j^efühlt wurde
und deshalb die Dichter zu verschiedenen Mittulii i/nryou, um sie beson-
ders hervorzuheben. So werden gewisse Formen last stÄndicr durcfi
Partikeln verstärkt, z. B. äptarog, Td)^tara u. a. Zu den Superlativen
werden gern partitive Gen. (z. B. ndvrwv) gesetzt oder es heben sich
durch einen gewissen Parallelismos swei in oAcbster Nähe stehende
Komparative oder Superlative gegenseitig berror.« »Von den Kompar
rativett anf rtfwc ist bei den Tragikern Zmpoc^ von den Superlativen
anf roToc ist fpäraroQ am bftofigsten. Dieses ^'XtaxoQ bat seine stei-
gmde Bedentong am ersten verloren. Homer verstärkt es fbst immer
dnrcb einen Znsais wie mJi&f /liya oder einen partitiven Genetiv; in der
patbetisehen Spracbe der l^ragiker wird es gern in den Anreden ge-
braaebt, wo naeb nnaerem Gefftbl der Positiv in vielen Fällen genttgte.«
Tyrrell ergänzt die Beobacbtnngen Yerralls in betreff der Elision
swtisilbiger Wörter, welcbe einen Fyrrbicbins bilden (vgl. Jabresbericbt
ftr 1988/84-8. 105 f.), mit der Bemerkong, dafs eine solebe Elision nie-
mals nnmittelbar vor einer starken Interpunktion vorkommt, welcbe den
Absdllulis eines Gedankens bezeichnet.
Die Schrift von Peez ist eine neue Bearbeitung früherer AbbaiiJ-
iuDguij und deshalb um zum Tnil schon bekannt (vgl. Jahresbericht für
1677 S. 224, für 1878 S. 13, für 1882 S. 162). Die Zusammenstellung
der Tropen ist vollständig, die Auffassung derselben aber in vielen
Stücken unrichtig. Aus den allgemeinen Bemerkungen, welche an die
Sammlung der Tropen angeknüpft sind, heben wir die Ileobachtung über
die Vorliebe des Äschylus für Bilder aus dem (relnoto der Meiliain und
fölgfnde Sätze hervor: »Bei Äschylus spielen seinem Zeitalter uud Cha-
rakter gemäis die aus den Wettkämpfen, dem Kriege und staatlichen
Leben entnommenen Bilder eine beträchlicb gröfsere Rolle als bei So-
phokles. Bei Eoripides finden sich ebenfalls nur wenige diesbeztlgliche
Proportionstropen, aber Synekdoche und Metonymie treten in den Vor-
dergrund, c »Die Pbantasie des Enripides ist kleiner nicht nur als die
des Äscbylos, sondern aueb als die des Sopbokles; seine Beflexion ist
aber grOÄer nicbt nur als dieiienige des Äsebylns, sondern aneb als di^
jenige des Sopbokles.!
Die Znsammenstellnng von Sentensen, welcbe Brncb giebt, er-
innert an die iih vorigen Jabresbericbte S. 108 besprocbene Sammlung
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Griecliisehe Tragiheff.
von KMpr. Wie Broch den SophoUes elegant, aber nidit genan über-
Betet hat, so entopricht aoeh diese Überseteong ?on Sentenäen oft dem
Originale nnd Vem Zasammenhange der Gedanken, ans welchem der
Sprach herausgeQommen ist, nicht sonderlich.
Steinberger, welcher ebd. XXI S. 100—116 die Odipnssage im
Epos, S. 294—298 die Ödipussage in der Lyrik dargelegt bat, verfolgt
io dem o. a. Aufsatz die Behandlung des Ödipusmythus bei Äschylus,
Sophokles und Euripides. Aus Sept. \i6V, glaubt er bchlie^eu zu kunneu,
dafs bei Äschylus im Mitteidrama der geblendete Ödipub uicht gesiorbcn
sei; aber der Widerspruch dieser Ansiebt mit narpl näp&uvov kann nicht
mit der Bemerkung beseitigt werden, dafs des blinden Vaters Nacht
gegeuübcr dem Grabosduukel der Kinder angedeutet werde; ebenso
wird mit Unrecht aus dem Suifschweigen des Schlufsdramas geschlossen,
dafs Jokaste noch fortlebe. Ebendaselbst 769 will der Verfasser rspiffc-
rsxvoju für xoctaaorixvcov schreiben und ix ^i/mv äßo^XiOM 735 versteht
er von dem nichtigen Zureden der Lieben.
J. Wakernagel Zeitschr. für vergl. Sprachf. N. F. VIII S. 109
-130 unternimmt ouvExa als Präposition zu schtttsen. Es ist ihm
nicht gelungen, die Entstehung der Form zu erklären, und wenn er bei
dem Schwanken der Handschriften zwischen oSvcxa nnd cfvexa ein pltts
fttr e&¥txa ausrechnet, so fiUlt dagegen sehr ins Gbwicht, daCi anf In*
Schriften ofi^cexa nirgends gefanden worden ist
Der für die Kritik der Tragiker nicht unwichtige Cento Xpunbg
nduT^wv hat in der Ausgabe von
J. G. Brambs, Christas patiens tragoedia ehristiana, qoae inecribi
seiet Xpter^g näaxotv Gregorio Nasianzeno fidso attribnta. Lipaiae,
Tenbner. 1886. 172 S. 8.
eine den Bedürfnissen der Philologen in jeder Beziehung Kechnuug tra-
gende Bearbeitung gefuudeu.
Pie wichtigen Beobachtnngen von Vitelli Ober die Stidiometrie
der poetischen Werke (Pindar, Sophokles, Euripides, Gregor von Nas.
0. a.) ttberlassen wir dem betreffenden Jahresberichte.
ÄBchylns.
Ad. Reuter, De Promethei, Septem, Persaram Aeschyli Mola-
ram codicibas recentioribos. Diss. von Rostock 1883. 32 S. 8.
J. Oberdick, Zu Aiachylos. Jahrb. f. klass. Philol. 131 S. 477f.
L. Campbell» Aeschylea. Joomal of Philologie XIll Nr. 26
S. 2ia— 214.
H. vanHerwerdettf Ad poelas Graecos. Mnemoqme XIV S. 19ff.
(za Äschylas S. 56—69).
ijchyli».
215
Theod. Kock, Emeodationes Aescbyleae. HeniMS XX 8. 288 -311.
W. Kottboff, Quaestiooes Aeschylead. Gymo.» Programm von
• Paderborn 1886. 16 8. 4.
K. Metzger, Aeschylea Blätter f. das bayer. Gymiiasialscbul-
wesec XXI S. 298-300 uud XXII S. 275 -277.
Alfred Dippe, De canticorum Aeschyleonua coiuposiüoue. Progr
des Arcfaigrnin. zu Soest 18Ö6. 33 S. 4.
£8aia8 Laiin, De praepoeitionum mu apnd Aescbylam. Upeala
1886. 68 8. 4.
Alfred Zern ecke» De cboro Sopbodeo et Aeecbyleo qnaeetio»
nnm capita tria. Dies, von Breslaa 1885. 29 8. 8.
J. PükurDy, Die Ämpiiibulie bei Äschylos uud Sophokles. Gymu.-
Progr. vou Ung. Hradisch 1884 uud 1885. 37 uud 46 S. 8.
L. Campbell, The Aeschyleau treatmeul of mytb and legend.
Jonmal of Hellenic stadies 1885. S. 153—166.
J. B. Bnry, Notes on I. tbe trflogy and IL certain formal arti-
fices of Aescfaylns. Ebd. 8. 167—179.
J. 6. Bui ) , Caesnra in tbe lambic trimeters of Aeecbylns. Joiir-
oal of Philology vol. XV Nr. 29 S. 76-79.
E. Kroker, Giebt es ein Porträt des AiscbjiosV Berliner Philol.
Wochenschrift Y C1885) S. 897—905.
Der Aufsati von Wilamowitz Möllendorff, Die BQhne des
Aisehylos. Hermes XXI S. 597 — 622 wird bei den sceniscben Alter*
tlfflern berflekBiehtigt werden.
Beut er versnebt den Nachweis m liefern, daft die j&ngerea Hand*
Bchriften dem tied. gegenllber einen selbständigen Wert haben. Aber
TgL meine Besprecbung in der Woebenschrift f. klass. Pbil* 1886 8. 1126f.
Ob er dick halt der Angabe zn 8oppl. 901 9ß6caf 8tanlej€ in
aemer kritischen Ausgabe gegenflber an seinem Eigentnmsredit hsL
Hehie Angabe stammt ans den Notisen, welche Botler aas dem hand-
schriftlichen Naeblafs Stanleys veröffentlicht hat. Dort (vol. I 8. 180)
hdfst es: mox pro ßoäv (poßepbv I. ßia» ^oßepav. Ich habe <poßtpa.v^
dem der Accent fehlt, för Druckfehler gehalten ; gebe aber die Möglich-
keit zu, dafa Star^lcy au ßoav (foßepäv gedacht hat. Jedenfalls hatte
ich ein Recht, lioav Stanley beizulegen. Bei dieser Gelegenheit be-
merke ich über meine Ausgabe noch Folgendes: H. Schenkl (Zeitschr.
t d. österr. Gyran. 37 S. 30 40) vermifst über Lesarten, welche früher
aus dem Med. angegeben wurden, z. B. ddpwfnu^ Prom. 793 eine nähere
Angabe. £r ahnt nicht, wieviel üIjci solche Lesarten zwischen mir und
Vitelli hin- und hergo^chriobeu wurde, und darf sich beruhigen, dafs
der Med. Sdfiapzos hat. Wo die Difierenz von irgend einer Bedeutung
war, habe ich es angemerkt, a. B. Ag. 256 ifuXi^tv^ non fy^^sv M. —
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216
Griecbibche Tragiker.
L. Scliinidt, welcher meine Ausgabe in dor Herl. Thil. Wochenschrift
V S. Tooff. uud öülff. eingehend besprochen hat, wundert sich, dafs ich
inaijclio Kunjekturen einem aiioiiymuis beilege, während er selbst oder ^
ein audnor (iclehrte sie mit Namen veröflFeutlicht habe. Dies ist nur
geschehen, wenn dem anonymus die Priorität zukommt, wie ich mich
immer bemüht habe, die Priorität siclier /ii stellen. Schmidt vermutet
in «seiner Rezension S ii i 1 339 fü.oui o'vato rwi; xexrr^ftivti'iQ^ 565^ yüv
(mit dem Kef.) T.nraiLn'i^ r\ Ag. 480 aliu xanooti". wenn 462 z/^i*<>vruQ
ZU schreiben sei (aber vgl. Jahsb. Sapplementbd. XIII S. 225), Cho. 618
MotvöxpexTov ^ Eum. Idd fUXava nveufiovwv dypöv^ 900 iieart yäp pot'
pd^ Xiyotv fi jiij reXat*
IHo Konjekturen von Schwerdt siehe oben S. 207.
F. W. Schmidt (s. oben S. 208) giebt zu Äschylns folgende Ver*
bessernngen: Prem. 2 £xu^¥ dMOfiov\ 27 nd^xd cot^ 106S dUA' ix
xapiiaQ B}pTffU¥os^ Sept. 2S0 0oupoc yäp ""Apijc^ 296 e^pafiüvato¥ f>eu-
pdvwv, 577 obx Syxip yepwv, 796 f. mc d^sXfpae^ . . i^va^vB' Bpta
, . dpfoh 906 pavtat S^eßooa*; 1000 i^iiov eSSltr* h 9n%, 1016
l^o^ef atStf PerB. 177 Sovapi^ ^ r( ü* utfeJdTy^ 289 xa} orpardQ
^wpoff, 822 TOüovd* ap* dp/oyrmv wv ipw^aBr^v nipt^ 684 f. ei ydp vtc
ixoQ rSiyd* otde mifvwv, pövoQ äu Bvr^Twv ndpoQ sfntn, 786 SpopdSa^ 7$7
ffiatc T* xai not n68* atpBev^ 747 f. Barti ^BAk^f TtopBpou, tpov B6a*
itopov p6ov deou^ ijXntffeu (j^ijattv peovra SoSkov mg Seffpatpaatv ^ 750
TreCijV xiXeuBov . . rfCw ozpaTw^ 771 Iftfx' ermütv stffioetv ipaoQ^ 773
näffav iod/iarrev, 774 ou öy>' r-)^Br^pev, wi aiu^ynu^, Hikct. 207 rö Tf^O£
yäff (TTfjye: il'üifüv yivog^ 278 /Myoit; k^rjolo xa\ yivog Tv <rov, 279
paxnhv iprj Si) pr^ffev^ 385 xe^ruyeh i/ii oder xai ru^Tjv Xa^sTv^ 464
h£/xtj> uxü'jaffV, 465 et ffot doxs:^ ÄiyutQ a^, 467 (Tupznimi yivet^ 640 fij>-
xroTa ttoAei^ 493 Imppifpbf^ ^oyog ^po:\ 495 d^rri^^ E.fT ruöv, 531 rapä
nopatjvo)v, 536 T'.Bou t£ xa: orttyrdaQ . . ußptv €upsw^% /xo:, 645 f rov
dypo'iQ und mit Lachmann imtpoiQ^ Agam. 98 Biptg ehrav, 339 f. rd-
^ove» xamyvTjzuiV re xai <puraXpta)\t dvopujv -gxovzmv t\ 372 ^«/a
Xatag^ 427 ^af/uu£ruiv iv ipr^piat^^ 497 repTTVwv ro v'j^tov fiüc^ 520 '^/i^V
^£aiv x^puxoj 525 ^aiSpoTat¥ öppaUfOf rh uov, 554 (rxjbr^pa; dJtdvtafV
. . Itiiyc w^f^fff 657 e'jTTorpwc t'/eev, 620 awrjy /a^v ehirjcr' etpne . . 010c
TO/^t^v Tfv*. ipprjueu(T( 0^ ropotg Xoyov, r'„» t r^^" oroXr^g xutvov xpdroc^
631 f. ndrepoy dva^deic ^^09 pduoQ i$ 'Utau $ X^'P* ixetvou äXXoa' ^p^
muf* ix arpa-oTj ; 639 f. wwrtx^ arpar^ iX^th rt MmrjOüU t« $aip6v«a¥
xdrtp\ 045 iXxoc mUpJav r&x^^i 679 f. Mt»iXs<u f i/t/A f^f&tdv t«
xai pdhard xot ddx9t piUiVy 681 thopqi^ 846 r&x'l ^\ 677 TpifU^ 904
juv ^sorc edij/ie/9a, 962 f. J^-xoc mit Ty. Mommsen uod fOr jfjpefi't
960 Bsp pah €i ddpov, 992 oder <bnril$r, 1080 (r^fjaets^ 1086
eiinu <pp£vwv odo» TtteBot' $v oder eib;?;, ro^o) Xdyowf* S ntUhtpi'
Xoytp^ 1066 dffttijleffiac ;iflt/i» ro^/t^v 1^ oder «bnwitetfac ya/j ouv p oXt^v,
1114 reXel oder TteX^, II21 ateyaVf 1125 xaxav ^-a^ ^uäi», 1176 /ao-
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Atchjhis.
217
yt/ta iBIr Tn9pk^ 1199 dXUBfmrtß fovj}, 1255 muroT- ve^ tö mifi /a*
ItTOi fti^ 1285 r/ ^^roC a* o^* imxrbc, 1289 19', od arsväSm* rjbj-
4Ryft(tt oder hoo' ^* eSr«» r^b^/aie, 1393 iya» 8d f* I^Sofuu oder ftdy^ >
^ofuu^ 1482 xdv r^vd' «Uo^iC, 1499 f. jci^^t^c >l^^ ^' 'Arans/ivmß/av xai-
mif äXo)[0¥f 1606 om /i' f/oi^o;*, 16S0 ndwa rot f^or;^« /'^/^^i
dfLa yäp rdS* i^afir^aai r.oo~Bpa^ 1659 f. tl ^ ixoc fiö'/Hwv jZ\fOt70
1669 «arT, 'i^ce^ot* ojy fitatvojv, 1670 T^<fiJ* imjptta^, yipov. Choeph.
131 VpiüTT^v^ TwvS* dzo^evov dufJLWv^ 137 aotg Bpuvoia:^ 140 <foj<ppüvt(ni'-
pav rp6nüUQ. 194 <fpiv\ 196 a//' ? rc^j^w ^of, 198 f. u)v rf.dz üuvZ"
lävBei, (fi/.ou . , rtpi) Trarpo^^ 22G ffoifiav ifU, 2;'.S (jao''r rpoawjoäv S*
l<rr' dva/xaloi* i/io/, 242 oißag o/^av, 252 f. zdpäart zarpo^ iiTreov)-
fiivo) apifixi^ ^u-jp^v r' e^ovTe^ 256 oiw:'f/i ydptroi^ 272 fjLereipt rowf <)f-
JT^üff pj^rpoxrovouQ ^ 277 ix duatfopou Sr^^pava zopwg r'.ira'toxm'^
e.'jr', Iraf o' o-^rrv, 282 aXhi^ r' e^a;vs, 294 ndvrwv ipr^^ou oder
TtdvTttßQ r?' ari/xfiv, 301 f. werden die Worte ßporwu . . efjSft$M ausge-
schieden, 304 ^z:^^»« Ti^tfoe dp^^r^ytraii^ 389 oiiyv ^/^^'O, 480 S'jr^ßspstv
r:pQü^s2cm^ ÄfytoBq) 4pB6po¥, 486 ix f^optov naanjpdpoog, 488 ^oc ^£ r^rvo'
eufpmv xpdn^f Ö07 rijtc^tfac 509 ttjC pdV otpwxrou üri^oos (oder
«n^P^), 614 pzBomepüV rtvoua\ 516 If. i^avovr« o' £r) fpovoT)\/7{ r^oeV
h x^f^ - * ^w/oa ^e/oi iari, weoii Dicht 515 f. interpoliert seien,
664 t^oc 8' dvf^ßov ixTü^ivTdg olxirat Xttfjanijpaf iv Sdpotae iearotvrjg
ndUnr, 544 Bpöfif^ r* i/tuC^v alitaro^ xoivbv püoy 557 dxj^tüS^^ rb nay,
660 fei interpoliert, 671 ^ xdx S6/i4uv (oder ftxßx*^^) inuai /lot
«tri ardfia (unter Tilgang von 672), 581 rouv^ 611 iintu i»
Upng ^fy^v^ 660 r/g Mov, inaihw, /tdX* ai^tc^ 680 Smtxov^ yr^g xh
m dn^mn, 686 obx oUta^ viov ^xm (oder htaxrhc a^i^), 728 not 8^,
Ktkßoa^ ButpArmv cmbiue näpog, 784 ^pdpet oxoBpotnbv 86hog ofifio, rov
XÜatv, 788 Eo^pavBt, Uyov eSr* äy it&B^Tae^ Hupov, 767 f. ok dSei/iaV'
roQ xe'jr^ ^ , $ao¥ ßdliüra^ 769 eJtf^e^oc ydp xupoc dpdoMret Xoyog
(»eioe gfiustige Botschaft wird Ku einer günstigen Entscbeidang ffibren«),
770 dXX' ^ au y' eu^pwv rotm w5v 9jyy£XßivotQ\ 840 flf. xatvov o5v ^ipstv
oopot^ . . (upaToozayzi <f('j\^io tu/ TipuoHev dXtg dXyouai (oder r.poaf^^ S.Xtg
xdpMoitai) xat neor^ypivoti ^ 845 (fdoxoVTZ^ /xarjjv, 846 dr^koxiat ropöif^
^47 fjxouaa^ }id/j.ov (oder T^xoua\ dpMtvov) Tzuvf^dvou 8k, 8i>0 r^dpetp*
i^iy^ai r' £v tigXu}^ 896 f> ßpi^wu ydka . . erjzpa^e^' rAXfAt^ 899 na j dr^'a
rä Topd, 917 p^ £kh:<p' hfiotai, 923 lo rj/.7, fuXaqm^ 931 irts} nk jisXiiuv
(oder fovetou), 987 /i/w dixr^v (unter Til^^uug von 988), 1007 pz'/.h>v ni
ri x(u ndßog dvSet^ 1012 ff. vuv fV auzh^ aJpa veov dzoipio^io . . ji^aapa
y^poffßXinutu ToSc dXyiov ip* ^pyoi xal ndHog (Triva) zu Tiav, 1023 hnop'
/tJeHa: yopoÜQ^ 1040 iXio d' dkr^rr^^, 1046 eimoTfUttg, 1050^ <hpai yovat-
xtCf 1056 ytXQß ndvu- Eumeo. 63 ToTat vaotg Xopartov xaBdpaws^ 112
xitpw re xoOfpatc^ 119 ^ovdwc ytip ei ov, xou (oder ifoviioQ y^
ou) xiuug npoaixTopoQ^ 122 fnapbs, 187 ff. imtupiaan" Snoo auT^»
218
Griediuclie Tiagiker.
xarteiiHMafOoaa . . ftäpatve 8' ebnripotg^ 222 f« /iIv )^ sBfov
xapXBpd as BtßfUKfflim^ , rä 8* iv <p6voig BdrrmiKrav ^av^atripav^ 296
• i:6vo¥ äitovov r/9otß^ 227 rag ifiäc f^T^, 276 f. dtSa^^^k xaxoSs
üxtäff^ 850 ädawKTUfv Sk mX$T¥ i3(dc, 429 ätreo 9* didpajQ xfA woQ
xpim¥ x&tov\ oder äkk* i$ d»dpa^ xai rtvoc r/iecw xdt€¥^ 472
(ae yhp iSv 474 ^BS^ StxdC^i»^ 716 od xaXoK ifißus^ 768 1
w^lM ffywxat fua^t xpavouaa 3* otxov ^Btvatt /leyaif (oder
^$«mte¥ ^)» 700 (^AyafUfi^voQ Ttaeg tle Spouc ndrpac XP^^} "ApyouQ
i^M* aS^e iv n ^fjr^p.aat¥ xri,^ 763 f. d/^Mi^e^c /i6pov ü^Cf* ^^e^
liTjzpwag awtiixatfQ aoßShf, «eim nidit beide Yerse als Interpolatioii
aoszasi^eideD seien, in welchem Falle ftr rphw 762 ätbc oder BeoS
gesetzt werden müsse, 866 noXeßOQ ivdXtug r* dp'a/v, 900 8i) Xiyetv 5 /li^
r£Xüi\ Fragni. 2'1 b Diüd. xupi'iS'.v g'jv ottyu.^ 43, i N. xpouaat yß^ova,
66, 10 f. JJ/<4* Tunditorj 8* . . ßpovrf^^ ßo:Lfji^7at^ 180 riffpr^xau titxzfjot^
(oder olxrpog), 348 rr^Xo'^) o ay' auj-aty ^0£/rov) oder rr^^ou 8'
d/x/idzuj^ a;-*, o'> yap i/yOBev (^ypa^ijvy yipwv ys ypa^fia^
TBff,' ey>w (oder y£poj> au ypap/iarsug yvo/rj) aatpox;^ 350 inaua^
ooiup auyrjv ri'jpög odor ^>da/p &ncu}<f ' auyijv TiupaQ^ 375 rroviuv paffT/xara,
368 oure ooöäo^ out i-cr^i ^^^p^ 386 iai^X^i 8e rot 8€tVüV rt noig xd-
pvourt (Tuffir£fj8ec i^eog^ 388 twv novTjpmv ^p^ X6yaty, 895 Atytva 8'
^SbffTti^ 402 Hesych. dXatog' 8 pdzaio^ (für rra^atog)^ äfpußv. Bei Be-
sprechung des Buches in der Berl. Pbil. Wocheuschrift 1687 S. 325—831
habe ich Cho. 680 ftdrotxov ig to näv $ivr^s ^^^^ vermutet.
Campbell vermotet Pers. 382 romvd^ raywu zwvo^ unsfivi^iT^i^
idpi^ Sept 861 fil Xdxrpw l^X&ov ^ai^pdloftov , , imspripou, ^Xmaäu n
wxnpev tiXoe fioX^^ 971 xat pM «bnuAeoiv, Sappl. 168 f. i 7oSc
ISf p^m päartv r' ix ^«vv, Cho. 672 ämaf imarg xaH xat\i^BaAjw^s
ipcofgt Enm. 525 f. r/c H pafikv iv ßä^tt xap^hs (so Bchon Borges) dioQ
rpifm^ 666 f. xh¥ dvr^^/iov Bk x«ä napaißdrcot tä \noXM fpapu «am^
^upT* äif€tf Hixas^ 94t f. fXoypov t* 6pßaT0ffT£p^ ^ fortm&y pi} ntpav
5p€v rönm* Drei weitere Soiy'ektareii sind schon von anderen vorweg-
genommen.
Herwerden vermutet Agam. 376f. ndXae^re röy TÖ$a¥ Stwq /tuJtE
. . fiT^B^ uarepov au^ 385f. nd^aurat 8^ novtov droXpr^ratv ßdpi^^ 436 bnep'
faxwTzpa^ 491 o Bi)Xudpoog (rumor femincus) \ k^iliil dr^XüBpoog Substan-
tiv sein?], 598 7TXayx7uvo')^\ 696 Zsff'ipo'j Xly' divrog (per sjuizesic zu
lesen) nopa^ 699 f. xiXaav r^pug (wie Härtung) J^ipuzwog dxräg d$toßpr^-
uoug^ Clioeph. 171 a^' ixstparo, Eura. 38 ypaug dvrtTiatg, o(}8ky pkv
ou¥f 641 Ssi^Bfj hw^ 734 f. B' xai xaBtrmdCst . . pevof.
Von dtii Konjekturen Kocks sind nur wenige von Belang, etliche
zeiin, welche hier unerwähnt bleiben, nicht neu. Er vermutet Prem.
205 f. £<rr€w noB' • oxav r* ävf^ pataB^^ rr^v dxipapMov xrk.^ 401 xuStarov,
911 BoXepol 8k xXovoi, Pers. 121 p^ novous «^^^toc, 199 avous z^^^f
. by Googl
Aiehyliif.
219
880 }mi* OTparSg tot fumoQ ip^y 248 Uymg cliR^vrw, 832 f. ramuv
iafiimunß wv . . noiÜimv yäp ivrtmß^ 678 ft r^de, Swdum ^e/Murrav,
npmf M6fta¥ St' äißoiav dfiaprtgi naaae yqi r^Ss i^itpf^tvrat^ 758 Mw
iMldCetv [!], 856 eu^ * 6 ytpaihQ und 862 insBuvov (von vorher mit
anderen Tzo^'tT^ara) ^ 1011 alau (oder o:o7) duxtiwvog zuj^ag^ Sept. 55b
ixratm [das Worl wäie brauchbar, wenn es vor OfioXujlatv stönde], 735
ix ^f/evwv dßouX/ag, 805 xar" £t>j«c /JLotpwjj.£vo:, 1000 wird
nach 1002 gesetzt (u. eiAer' rJjAai^ mit Francken geschrieben),
1001 rrarfHuujv npoazazätv, Suppl. 241 xa' tj'j^utfiafftVj 405 et rrou rt fx^
eijx'alov T^'r/o'. 503 imhjGThXouq^ 5ft7 T.ajLifopov dkffoc, '>61> arvYn'tnivatQ,
770f. t/xTZ' lu/'aaov . . (pvkdaas.a6ai näpo^^ Agani. 12 r; Ti^voe, UG3 ni-
TthjYfta! o'jag^ 1218 wcmep 61g Jiphg tu)V fi'kwv oder wa-nep oh Ttpog ipi-
hoDty 1228 f. yXmaaa . . Ksi^oxra xat aijvaaa tpatoputTtuQ Sdxr^ oItTj^ Xa-
^pmoo Bi^qerat [eine merkwürdige Verbindung verschiedenartiger Vor-
stellungen!], 1260 f. piaog (so schon Rhode) Muaa axu<ptfi knsuierai,
1269 ff. htotxrlaoQ (oder i-noixtipaQ) Si pe . . xaraf^kiopivrjv ftfyav yi'
Jim Im' i/Bputv ob dtxopfidmtg fi* dyw [eiü schlimmes Mifsverstftndnis
von Btj[oppdnwg]i Choeph. 187 ^wtat^ 191 iyw ^xm fiJhf * . ahfi-
001» 784 9ito ^MtfBpambv nMoc^ 926 T6¥Se np^tejyrffißtt 988 ikoun 9*
k «rn^w, 480 toj^ovam Mpf/iaraCf 499 mXXä 3k rofiäf 619 0pdvo€ ätxac^
m fipbc Üpniji^ Bvm¥i 628 o& 710^ rt fpaoXov,
Kotthoff vntersneht iimfidist die Stellen, in welclien ein Parti»
d^mn mit der Form des masc. sich auf mn Femininum bezieht nnd
findet sechs als «eher gestellt: HUcet. 210 fpovoowac^ 215 dno^ctf^^roc,
277 e^a/v, 914 ahdüag^ 1030 yaväevrec^ Äg. 667 Spdifat . . rSiifre^.
Che. 622 will derselbe dx^d^oj fttr dxaipwQ lesen. Das fibertieferte ^0/
Sieb. g. Th. 758 nimmt er mil dem Epitheton Beortpuf^ros Ag. 1836
iü Schutz.
Bei Besprechung dieser Schrift in der Philul. Rundscliau 1885 .
S. 1607 f. vermutet Metzger Suppl. 277 f. e/fi^k o' äi^ j'dvoug i^&h'
loto, Sept. 757 f. iBaupafTE]^ i^eoTg xat ^uviffviov xri.
Metzger vermutet Prom. 394 j^o^^c voaoücrr^g, 786 ovtüjv papzu-
p€h Tuxpa, Pers. 248 iöourwv^ Sept. 207 f. noXiv xat nopt yäv dpaAarrro-
ßivav 8^<p^ 407 xXovovg ftir popoug, Suppl. 107 f. ^pev^ . . i^i-rpaqav^
249 $tjv6v aro^dZexat^ 252 wird nach 255 gesetzt, 264 txt^pa rr^pelv
ßdßSov^ 277 f. i^stv S* äv j^St) rdn' ipon rexpi^ia ^svoug (iv i^eu^oin^
687 Tipoadyoiv ig rippov* äfispTTTtog, 835 odtog ftr youtg^ 845 ffuSr^v für
846 f. ß>oövp6fpo}V ^XtSäg ipäg, äva$, TTpnrdfTtTou, 855 die Worte
iiifbtmt ikttpsv" gehören in der Form dXsi ja.' 6Xet hioter ouxow 850,
861 ^00^^ 9' übx ämt* ämre, 860 delet, 866 da^vag c^c t/ct' äß
96i» od 896 ff. o^ffT, ndrip^ ßft&mQ äyoc' äpaxm ojg od^v thaiap
ilf void 907 f. ixtSva 3' &c pd rtg iM iv8axoüa' fyet, Agam.
264 Büawtd ck mMxtg, 715 ff. ^us^M^ev noJi6ai»ov ^yr% d/cf>e*
B6Xm mXträ» pdJiMov «rl., 976 nap^pniaw^ Cho. 816 9» d^exäCi 642
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220 Griedited» Tngiker.
ir' ig rä andftyav^ 636 ämüXTO¥ filr d^eipia^ Eam. 106 niiac napou»
Die gründliche tind scharfsinnige Abhandlung von Dippe hat zn-
nächst das negative Eip!;ebnis, dafs mit der Tcrpandrischen Komposition
bei Aschylus gründlich aufgeräumt wird. In der Anordimug und Glie-
derung der Äscliylcischen Chorgesftngc ist vieles richtig, manches kann
nicht gebilligt werden. Z. B. scheint bei dem ersten Stasimon der Eumcn.
(322 fif.) der richtige Gedankenzusammenhaug nicht erkannt zu sein.
Nicht befriedigen kann es, dafs augenscheinliche Dinge wie die Emen-
dation r.evofjho'jj Sept. T.^S, die Zuteilung von Eum. 143 ff. an Halb-
chöre, die Hoziehung von a'/jo(TTuyks d^tojiimiv ißyoQ ebd. 366 auf die
Mörder, die Annahme von 12 Choreuten in der Orestie zurückgewiesen
werden. Was die vermeintliche Überlieferung in betreff der 15 Cho-
reuten anbelangt, verweise ich auf die Sitzungsberichte der philos.-philoL
und bist. Klasse der Ak. der Wiss. in München 1887 I S. 83. Zu er-
wähnen Bind noch die Yemutongen zu SuppL 160 KOfaro^ cbr^f, Schol.
SU Ag. 124 ^ Td$et i^ofiv/oo^ Ag.^ 885 f. ndfamai i/xowi^* ä
(oder ijrxovouaa, wie schon M. Sebmidt) wiftiiTm dpä^ €Sho. 088 iXaam
S' ig rb riffii* nach dem SchoL ds riXoc rou 8p6fte»^ 968 navrs^c
xatpbg^ Eum. 361 dzix^tv Sifiag^ In dem fiphymnion nach 868 dtvaxp^
Brav ^Api^Q. Die Konjektur su 361 cmuSw fiij fi' d^$Jid^ Ttva «oMs
pLsp/fivac fu^' drihta\> i/ideat 9Umg haxpoifßtof Ist fehlerhaft und be-
ruht teilweise auf MlfsTerstftodnis wie die tu 664 odxtfr' dS/oSvro. Die
Partie Sept. 838 846 wird dem Koryphaios zugewiesen. J>et Sinn von
Che. 59 ff. soll folgender sein: impetus divinae ultionis alios manifesU
in luce, i. e. sceleris manifcbtos, statim corripit, alios, quorum culpa
sublucaua, i. e. incerta visa est, tardius, ulios nrita nox tegit i, e. ne
facinora quidem plane in tenebris sive in secreto perpetrata pocnaro ef-
fugiunt. Ich verstehe nicht, wie äxpavzog besonders nach Tarsen und
IfxiviXovrai diese Bedeutung haben kann. Zu Pers. 96 f. teilt der Ver-
fasser die Vermutung von Stahl tjxh ^r^Xr^iiarog ei^rrer^f d-ndnaiuy mit.
Laiin behandelt die Präpositioneu iv (vgl. Jahresbericht 1887 I
S. 209 f.), (Tuv^ p^'d^ ^Pf^-> '^«/^'i Tzapd^ i^r.', ur,o , welche in der
Schrift von Menge de praepos. usu apud Aesch. spec primum Gött.
1863 fehlen. Die Beispiele sind sorgfältig mit gründlicher Scheidung
der Bedeutungen zusammengestellt. Ich erwähne die Erklärung zu Ag.
1666 narip' dvTidaaaa npö^ wxunopov zopfijLZ'tji d^sojv »ad AcheroD-
tem profecta Uiic patri obviam ibitt Auf einige Versehen und minder
richtige Auffassungen habe ich in meiner Bespreehuog der Abhandlung
in der Berl. Philol. Wochenschrift 1887 aufmerksam gemacht.
Zern ecke führt aus: bei Äschylus nimmt der Chor an der Hand-
lung gewöhnlich lebhaften Anteil, während der Chor des Sophokles sich
in der Regel nur der Betrachtung der Handlung hingiebt Doch kommt
dieses auch bei Äschylus vor, wie umgekehrt bei Sophokles der Chor
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ÄBcbjlas'
221
niaiichinal die Per-üiien zum Ilaudelu autreibt. Der Chor des Äschylus
spricht gewöhiilicij sehr freimütig und wird lebhaft erregt, der des So-
phokles hält mit seinen Gedanken und Empfindungen zurück und wahrt
seine Ruhe. Der Chor des Äschylus befindet sich bald in der Orche-
stra, bald auf der Bühne (im Prometheus soll der Chor bei 11 00 auf
die Bäbne steigen und dort mit Prometheus in die Tiefe sinken). Bei
Sophokles läfst der Verfasser nur eineo eiDsigen Fall gelten, wo der
Chor auf dem Logeion erscheint, Oed. K. 845.
Pokorn/ handelt sonüchst Ober die i^mphibolie im Allgemeinen,
nterseheidet davon die versteckte Ansdmcksweise {xtMpu/ifumj ßdgtQ
Soph. El. 687), nämlich das Allgemeine und Bildliche in der Sprache
der Seher s. B. der Kasandra md die Dunkelheit der Orakelsprache,
md. stellt dann die Fälle sosammen, in welchen die Amphibolie in
fUM Sätxen liegt and zwar aaerst in der Weise, dafs sie von der
sprechenden Person nicht beabsiditigt ist. Recht gat wird unter ande-
rem El. 791 erklärt: »ohne es sa ahnen, spricht Klytämestra mit ira-
£^st die Wahrheit aus, da Orestes wohlbehalten in Argos einge-
tiüffen und die List des Pädagogen teilweise sciion tretflich gelungen
ist; ebenso 793, 795. Dagegen erscheint bei El. 71)2, 794, Truch. 3Saf.,
Oed. K. 751 f., 755, Oed. T. 280f.. 572 f., 955 f. die Annahme einer
ZweiüiiiUL^keit gesucht. ~ An zweiter Stelle wird von der von der
sprechcuiieii Person beabsichtigten Amphibolie gehandelt. Beispiele sol-
chen Doppelsinnes finden sich nicht blofs bei Sophokles, bondern auch
bei Äschylus. Die Absicht, welche der Verfasser mit anderen in Oed.
T. 337, Ant. G35f., 638 findet, können wir nicht zugeben. Weiter ist
die Rede von den zweideutigen und heuchlerischen Worten der Kly-
Umestra im Agamemnon. V. 009 nebenbei nO^as "AcSotß zu verstehen,
encheint geswangen. £beQso ist der Doppelsinn, der in suTipeTtake 621
licgeo soll, (»wohlanständig« — »anscheinend«), nicht zu billigen; noch
wca^er kann El. i^iof. eine Zweideutigkeit beabsichtigt sein. Die übri-
gea FiUe der Amphibolie in der Elektra 18S3ff., 1448—1466, 1468 f.
äad richtig bebandelt;- es wird bemerkt, Ms die Aufgabe, den Ägistbos
durch doppelsinnige Worle su täuschen, dem Charakter der Elektra
sotspreche; zu 1108 f. hAtte an Gho. t26 erinnert werden sollen* Die
Bede des Chorflthrers Phil. 317 f. ist mehr znrttckhaltend als doppel-
siBuig. Die Erklftrmtg zu ebd. 889 f. »wer die Atriden hafst, möge den
GdCtem so verhafst sein wie er mir Tcrhal^t istt — »er möge den Göt-
(eni so Heb seio wie mir die Atriden lieb sindc kann ich nicht verstehen.
Die weiteren Fälle 774 f., 780 f., 812 sind klar. In betreff der Rede
Ai. 646ff. wird aubgifüLi l, dalb Aias absichtlich seine Umgehung täuscht.
Der Sinn, den die Worte C84 «// * dfi^l !jk\> ro6ruLatv zu o/^i^au
noch haben sollen, »diese Worte werden ihre Wirkung bei Tekme<5«5n und
«iem Chore nicht veriehieu« kauu nicht zugegebeu werden. Zuleut wird
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222 GfiMhiiche Tngikor.
aber Amphibolie In einzebeh ADsdrUcken gefaaodelt Die AaSumng
von fidTT^ Oed. T. 866 »grandloBc — »?ergebeii8c halten wir für gesnehl*
In dem Aofsats aber die Bebeodlimg Ton Sage and Legende
Äschylus fttbrt Campbell aus, dafs nicbt etwa die Älteste Oeetalft dea -
Mythus bei dem ill testen Dichter zu suchen sei, sondero jeder seine be-
soodere Art den Mythus uuizugestalten und seine besonderen Grtinde
dafür i^rlud)! Ii;ibe. Mit der Bezeichnung des Äschylus als emes Kämpfers
von Muratiiüii, eines griechischen und athenischen Patrioten, eines in die
Eleusinischen Mysterien Fjngeweihtcn seien die Gesichtspunkte ange-
geben, welche fUr Äschylus bei der Änderung der Mythen mafsgebeod
gewesen seien.
Bury glaubt, daf^ für die Verbindung von gerade drei bez. vier
Stocken die zu Gebote stehende Zeit mafsgebend gewesen sei. , Die
Länge eines Sttkckes betrage bei Sophokles und Enripides im Durch-
schnitt 1470 Verse. Wenn sieb die Trilogie bei diesen Tragikern auf
3 X 1470, bei Äschylus dagegen auf 3X1^0 berechne, so müsse in
Anschlag gebracht werden, dafs die Gesangspartien bei Äschylus längere
Zeit in Ansprach genommen haben. Was den Grondgedanlten einer Tri*
logie anlange, so stelle das ante Stftefc das 4^77^0, das tweite das iMoq^
das dritte das ßd^ac dar. — Weitbr will der TerfMser eine weitgehende
Symmetrie in den Seenen der Ischylns »Stocke nachweisen: im Prolog
und in der Exodos des Prometheus haben wir Piomethens vor aeiaeii
Quälern; die Okeanossoene kontrastiert mit der Joscene. Den Ompha-
los bildet das sweite Epeisodion, wo Prometheus allein auf der Bahne
ist. Die grofse Lehre des Stackes ist, dafo StOning der Ordnung
fißvh) des Zeus su Leiden führt: wie Prometheus als Unsterblicher sich
erniedrigt zu einer ungehörigen Teilnahme fOr die Sterblichen, so ist
Jo als Sterbliche über den Rang einer Sterblichen erhoben, um sich einem
Gott zu nähuru. Dieses und anderes was über Symmetrie im Agamem*
non gesagt wird, scheint den Gedanken des Dichters fern zu liegen.
In dem zweiten Aufsatz giebi Bury ftir die Arten der Cäsur und
deren Ersatz bei Äschylus lulgendos Schema: 1. u, 2. Peuthemimeris
und liepLihemimens , u) die gewöhnliche Form, b) der fünfte bez. sie-
becte Halbfufs ist der erste Teil oder die letzte Silbe des ersten Teils
eines 7n-animengeselzten Wortes: mUoo' xpdrog fiäuiroe r.äfjsg y* ixwv
i/ioc (ciü Beispiel), oöx otd' onwQ ufuv d^rtcrrr^aag fie //»jj oder arparhQ
nsfj^ xpuaTaXXolnr^ya Stä nupov (sechs Fälle), c) Quasi-cäsura, Elision am
Ende des zweiten bez. dritten Fufses: iX^tv hn'i ujxaQ änoandaoQ xo^
prjQ (ein fieispiel), nupbg ßporoTg oottjU oftaz llpoprfiia (vier Beispiele),
8. Trithemimeris, a) der dritte Halbfufs ist Wortende: xak /a^v r^v | ii^
reS^cv lax6¥XQ. itphq nuXouQ (vier Fälle), b) der dritte HalbfoCs ist der
erste Teil oder die letzte Silbe des ersten Teils eines snsammengesets-
ten Wortes: 8^$js i* d»\^fuitftv xaxwv 6pahf fiä9oc (drei Fälle),
c) kommt nicht vor. In mehreren Fällen sind yerschiedene Arten mit
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ÄschjIai.
223
efoander verbunden, z. B. 2 b nnd 2 c {dXfMrtfwv muBbf* | ht\ e^idx^^aaev)
bei sieben Beispielen, 2 c und a a (/i^ "^^TX^ I ?rovowr' | iaa* xaHr^-
/ii'v^) bei drei Beispielen. Hiernach bleiben nur zwei Beispiele bei
Äschylus ohne Cäsur zurück, Pers. 512 ^/^lyxjyv ntpdaavzE? rro/.Äu^
ffdi»a>, worin der Inhalt (fiopg) durch die Form wied( rj^Pt^ebert wn d, und
EnTD. 26, wo der Verfa<?ser Xayui Sexr^v fhv^st xaT\Zf>na^-zy /woov und
vorans H'ixymQ nl^ (seinen) orpaTi^ii^ag schreiben möchte. Beachtens-
werte Beobaclitungen !
Über den Portrlltkopf des kapitolinischen M?ise«m^, um den sich
Fbidias und Äschylus streiten, kommt Kroker m foigondem Ergebnis:
»Da der Portratkopf in der Haar- und Barttracht und in dem anffiUii-
gen Hervortreten der Augenbrauen mit der durch Aristophanes Ober^
befoften ftufseren Erscheinung des Aischylos (Frö. 829 ff., 965 ff.) SQ-
sammeotnfft, da femer die in der kapitolinischen Bflste ansseprftgteo
Cbaraktersttge Tollkommen sa dem Charakter des Aiscbylos stiiftmeD,
und da eehliefeHcb die Verkrttppelaog des einen Ohrs der Deutung auf
AMsjk» nicht entgegensteht, so glaube ich^ dafe wir in der That eini-
ges Beeht haben, den kapitolinischen Kopf auf Aischylos snrttckzultkhren.
Anf keinen Fall ist er ein Portiftt des Phidias.t
Prometheus.
Aeschyli Prometheus vinctus. Edited with notes and ▼ocabnlary
H. M. Stephenson. London 1885. 71 S. 12.
Diese kleine Schulausgabe bietet uns nichts Bemerk euswcrtes.
G. 6. Gobetf De locis quibusdam in Aesch. Prom. et scholiis
aatiquis ad haue tragoediam. Mneroosyne N. S. XIV p. 1 31-- 120.
r):is bleibte von dem. was Cobet vorhrintjt. ist bereits von an-
df-r-ij gefunden. Es bleibt nur Folgendes- übrig: 5G on'fjrr^fn Setvatv^
4tji iir^ SoxeTv ^povsTv [der Gegensatz fordert die überlieferte Stel-
lang), 904 fpsvoTrXr^jEg (die richtigen Formen sind (fozvonXi)^ und
fp£v6nkr^xrog) , 1045 im Schol. laov iarl fu^idv. Zu 201 wird das
iberlieferte oö napafw0ou mit napdXoyng^ napdvofiug in Schutz genom-
men: dann mflfste napdfiuBog die fiedeutung haben »was der Rede
«ideitpricht« Die richtige Erklftrung von fuitZov addm 1045 ist be-
dts Ton Wordsworth (1888) und K* Halm (1836) gegeben worden.
Hans Flach, Zum Prometheus des Aischylos. Jahrb. für klass.
PhiloL 129 S. 827—881
QQO)iciert 77 rmid* 88 t/v«c, stellt 216 nach 219 um, will 380
»obftm mtiSidaf oder %iov muBimM lesen, 847 wimw furaax^^ »ak re-
rok^r^xihg ifimv^ 425 <«rfvTeff Oito^ariyown, 874 f. äjftt üttueovirtv
kofm re x^epl Mci fUTSfißaXdtv BipaQ^ 887 "Aptt ^wdtßTmv^ 928 Md^t
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224
Griechische Tragiker.
(rMXuCrjXw)i) Xe^sujv, 932 ä(poßoQ dfßvoTjfmt, 986 »erfordert der Zo-
Hamniouhuug etwa« owo' i/ut Ttwc äv vixwr^v^ 980 n/jöi^ ou (schon Din-
dorfl, 9l>7 xaHußfuaai^ touq ff-rrr^osra; Xf'^^'^^i ^^'^^ xdpxa für Tzveu^a,
liuiuiL schon liier Zeus Subjekt äeui kann. Hiervon verdient vielleicht
die Vermutung zu 1002, welche die Annahme einer Lücke unnötig macht,
eine uäheie Erwägung.
Emanoel Hoffmano, Za Aiscbylus Prometheus. Jahrb. f. klan.
Philol. 181 8. 670—674
teilt 271—273 wieder dem Chore zu, weil dem Chorführer in unserem
Stacke immer nur ?ier Verse entweder im Zusammenbang oder in sticho-
mytM^^cher Verteilnog zufallen (der dem widersprechende - aber durch
den foigeoden Vers unbediDgi geforderte — Vers »ns wird beseitigt), aod
lafst vor 271 oder vor 273 einen Vers anBgefallen sein. Ferner ver*
mat^ er 847 t itplv ou luraaj^wv Kai rexoXfi:^wg dpoi, xtü w*v iaam
xri,^ 868—876 giebt er dem Okeanos und schreibt 879 mb! yw, T. 4a4
verlangt er npo^xeXo&ftevWt 496 naarov (schon Gaalmin), 526 ^oj^uoitM
Bs6vy 569 räv (jiäfy Aiog äpfiovut». Alle diese Bemerknagen sind stem-
lieh belanglos.
Zu 13 giebt J. M. Stahl N. Rhein. Mus. XL S. 629 -631 die
Erklärung: »für euch beide (niicli eurer Meinung) findet der Anftrae
des Zeus nunmehr seine Erfüllung und nichts mehr steht im Wege; ich
aber kann es nicht über uiich gewinnen u. s. w.< Wir können diese
Auffassung nicht billigen. Dagegen scheint die Erklärung von oto^ n
41 »es geht an« (licet) passend.
Zu 49 f liegt nach den Mitteilungen in äto¥ua(oo Bgpseavoti
fptJloXoyaeal tmorunatüstc. Tsfqiarr^t 1665 S. 193—198 Ton dem vor
nicht langer Zeit verstorbenen Olxovoixivr^i folgende Erklärung vor:
CTZit 7WV j^eOPV OUTCg iAsuHspoS TlX^V JtOQ^ S^AOU OTi ItXiji^ T^f dfJ^f^Q tAvZU
zä ravn^ 'jnoßsßr^xora i/'ya auro;,- izu^Hr^ sarw., xac üat ys oudkv
i^77<r/ , w 7/ya,'f77fi, xav 7uüzr^\^ r^^ Ihxj^s,^ xay kzipav ruiV Tej^ywv § Afi«-
875 xac xTi^tav piuoy Oberdick, Wochenschr. für ktass. Philol.
II S. 1356 (bei Besprechung von ^Ischyle, Prom6thte enchain^. Par
H. Weil 1884).
H. Weil, La table de i*rom^th6o daus lOschyle. Auuuaire de
TAssoc poui' l'eucour. des Stüdes grecques. 1686 p. 290 — 299.
In feiner Weise legt Weil an den Änderungen, welche Äschjrlns
am Mythus vorgenommen hat, dar, dafs der Eindruck, welchen der ge-
fesselte Prometheus auf uns macht, und die Teilnahme, die wir far das
Opfer des Zeus empfinden, den Absichten des Dichters nicht widerspricht.
Er verfolgt die Entwicklung des Stoffes im JJfJofiT^i^euf XoofuvoQ^ soweit
I . . y Google
225
die späiiiclien Notizen e> ge>tattcn. Er läfst aiidi im Charakter des
Zeas eine Änderung eiulreteij. slm Anfang gewaitthätig, ist er, nach-
dem seine ilerrschatt sich hcfestigt hat, milde geworden. Er hat sich
mit den alten Mächten ausgesöhnt, eine Ära des Friedens folgt der Ära
der Gewalt und Zeus ist der gute und weise Gott geworden, welchen
Piadar und Äscbylus anbeten « Dabei hätte vielleicht betont werden
tefen, dafs die Entthronung des Kronos, der Sturz der rohen Kraft
dorch die Weisheit eine Notwendigkeit war, dalii Zem Gewalt brauchen
■M&te, und nachdem die Erkenntnis dieser Notwendigkeit dnreh den
Segen der neuen Hermhaft gewonnen ist und mit derselhen ansgesOhat
hit, wieder n der Gttte^ die seine Natar ist, sorfickkehren ktui.
Er sQhnt sich mit seinen früheren Feinden ans enMv¥ otteudooat
iPvom. 208)*
The 8even against Thebes of Aeechylus. With an introdnetion
u4 ootes hy Isaac Flagg. Boston 1S86. XII u. 129 8. 8.
Biese im Ganzen branchbare Schulausgabe bietet nichts, was hier
hisooders liervorgebobeu zu werdeu verdiente.
Ernst Brey, De Septem fabnlae stasimo altero. Berliner Stadien
fikr klass. Philol. n. Arehftol. IV. Band, 8. Heft. 1886. 80 S. 8.
Der Verfasser übersetzt und erklärt Sept. 707 776. Er ändert
»48 iv z-jozi in a/iarjooc, 769 xpitaüorixviov in ^u$tT£xvafv, 771 ircxo-
Tvjq -ooifa^ in irr; xa'aarpuifaQ (»bei seinem bturz«) und bchreibl 751
vlpöv für äpäv. Gut ist die Eriilärung von u/x'mocvov 729 «tempus ipsum
qaod lotcr Lai scelus poenamquc intertuerat, comparatum ad magna
aetatojB intervalla, quae inde a vetere illo peccato asque ad filiorum
certaioen, qnod iam instat, praeterierunt, choro bre?e videtur. V. 740
Bmcbi er pt^av aifULtöeifamf von ^rüa abh&ngig, 745 trennt er rp/j^aüioiß
vofi äÄJio die^e und verbindet es mit xufia.
Bei meiner Besprechaug in der Berl. Philol. Wochenschrift 1887
S.13>f. habe ich zu wMÜnmvw 739 auf vaardp^ Oho. 25 hingewiesen:
Ms W5rter erhalten ihre Bedeutang durch den Gegensatz in der fol«
gsadea Parenthese.
A. Löwin ski, De emendando prologo qui est in AeschyÜ Sep-
tem adversus Xhebas. Progr. des k. k. Gymo. in Deutsch •Krone.
1885. 17 8. 4.
Der Vcrfa-ser giebt zum Prologe folgende Konjekturen: 6 et^ oXffv
i^ovB' ixanTTo)/, wansp ouv Tnirsi^ 18 änuvra TtpuaXaßo'icfa^ 25 (fpza'v
rnpwnixa, 45 filalparov Mupovy 75 f. piprore arivsiv ydveffßi y dXxrj.
bfirch Aunahmc einer Lücke nach 26 gewinnt er folgende Symmetrie:
J>t 30 (7. 7. 7- 9^ — m (3. 7. 5. 3. 5. 7) + 9.
Jabmbcsklu für AiU:rtbuiiuwu»«aschaXt XLVI. (iS86. I.) 15
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226
Griechische Tragiker.
610 vermutet derselbe Gelehrte Philol. 44 S. 164 — 166 ftufiiuSic
(oder Tiufjwnbv, yQpyujnbv) Sfifia.
JobftiiDeBOberdick, Corae Aescbyleae. Grattilatioiiflselirift des
kathol. Gymn. zu Breslaa lom DoktoijabOftom tod J. Sommerbrodt
1885. HS. 4.
Der Verfasser behandelt die Parodos der Sieben g. Th. im Aii-
schlufd au Westphal (vgl. in meiner Ausg. App. S. ö4). Die Neuerungen
betreffen folp-cnde Verse: 83 — 90 ikiSefiac TteSeou onkorunoQ norc-
yofp.'nrsrat ^ a/xa^irou dUa]/ 'ßnazog ofjoTt'nTffi' ßo^ S' bnep TSi^iwy A£e>-
xaffntQ XewQ npvoTai z'>zr>--r^. hh iw ^eoi xrk. (unter Tilgung von no-
rärat ßpipet o' und iru ztomv Stwxotv), III navrs^e ivrshug^
123 fl*. l^bußoküi fidj^av dnoaußatv xivrpoi llutretoav ^oßtuv emAumv dt'do f.
a6 r' ^Api^Q wäktv Käopou knuivupov. Beachtung verdient auch, was über
das Digamma S. 8 bemerkt wird, dessen Vorhandensein aas Stellen
des Pindar, Äschylos, Sophokles, Kraüoos nod Aristopbanes oadiige-
wiesen wird.
Bei Besprecboog dieser Schrift iD der Pbflol. Rondflcbaa 188fi
8. 184 f. ▼emmtet Hetsger 88 ff. e^e 9k yS/efyJ&s ne^ü' xvtko^'
iwxi ßoä j(p:/iftT£i^ T.oTorai ^* uTtep^'' 6 ktvxaarttQ upwnoi lahQ BÖtpt'
in} it6Aiv' St* wruru ßpifise dpa^irou 9(nmf fjiarog dpftrwtoo.
372 ^a/ro>/za, npuaderot ök A. W. Verraii, Journal of Helle-
nie studies V S. 74-81.
423 xoprAaavr^ drpe&rijaac^ 563 €t^s oi B. £lii8, Joamal of
PfaUol. XIV Nr. 27 S. 78.
II i p ea u
Äschylos Perser. Krklait von W. S. Teuffcl. Dritte Auflage
bearbeitet von N. Weckleiii. Leipzig 1886. 119 S. 8.
Die neue Bearbeitung hat die allgemeine und die besondere Ein-
leitung, den EoiDinetitar und den Text nebst kritischem Anhang in vie-
len Stücken umgestaltet Ich erwfthue hier nur, dafs die sicilischen
Beisen auf zwei (Ol. 76, 1 = 476 und Ol 80, 2 = 458) beschränkt sind
und die WiederaufiUbmog der Perser in Sicilieo verworfen wird. Anfser-
dem fftbre ich folgende neuen Eoigekturen an: 142 XB^ßetai, 169. W
sind umzustellen, 286 ^uoaav (Ar iBeaa»\ 328 eMxmg, 878 rä Mof*
inopö6voVTOi 527 ohcatv laiAiv^ 586 rh rtav d7tuaoüt¥ dXyi>i^ 768 ioip9Q
für 9re0iov, 809 wv, 992 djroBmv Mpapv imm(ei£,
Georg Wille, De Persarum fabulae Aescbyleae parte extreos.
Gymn.-Progr. von Sangerbausen 1886. 14 S. 4.
Der Verfasser widerlegt die (längst widerlegte) Hypothese fon
KOcfaly Aber den Sdiluft der Perser (vgl. Jahresbericht 1874/76 1 8.416).
Asehylos.
227
Nichte desto weniger Iftfst er den Xerzes io zerrisseDem Gewände
treten, 8o daTs die Y. 851 f. Lflgen gestraft werden. Für die Seene, in
weicher der Schatten des Darius auftritt, werden vier Gründe aoge-
feben: prinram ingens Persarnm metos pericnli imminentts significatnr.
Deiode Darei et Xerxis adspectu inirum quaDtum contrario spectaotiam
animi valde eommuventur. Tum rex novani cladem vaticinatur Plataeen-
sm. Postremo oris saiictissimi praccejitis monentur Periiae, ue unquam
iü püsteiuni bellis Graccos porsequi veliut. Der eigentliche Heweggruud
für den I>ichiei war die Weissagung der Niederlage bei Platää.
In 42 Terteidigt Bftcheler N. Rhein. Mus. 41 8.6—10 M r*
(ex Jove invencnm filinmqne Tacoae) , 54 vermutet er m&cä rtxjLr^ina
Tc'xwv oixold r* Sekrtrai ixp ovra <pavttTm (et quae nunc profero teati-
moüio erant me Jone Epaphoque esse natam, et similia fuluruin infor-
tunium indicia dabit), tJl verbindet er rac Tr^petag dXtr/do und beiiadi-
ret ;LT-'.n(>Q als Adj. [es konnte auch geu. rel. zu olxritag seiuj, 7ü ver-
lüutel er dstfiatvoua' dY^oSoug räfftie (foyäg^ 81 f. erklärt er: pubi si noü
iugalia dederitis praeter fas, 88 eii^etr^ s. v. a. eut^eca, vgl., Ues. iBeaj'
üjia^a fvia dei roeta est, heue hoc dictum est, veribsinie), 107 ?/x£Vor
difi (d. i. äv) ^povr^fia^ 126 ^uv Xaxioi /:wo(tiv£T (sacpe tibi prosterno mo
com oroameutis meis. quantum quidem eorum lugenti reliquum est, la-
ctris et deformatis), 615 f. erkärt er »qui inter alia arata demetit
154 verlangt Bttcheler K Rhein. Mus. XL S. 627—029 nur itmp'
fiotf dg^paJiiag (»mit aller Macht aber soll uns den Verfolgungen gegen«
tter ungefährdet unbezwungen die Unbezwungene bewahren«). In den
Torhergoljcnden Worten Jtbg xupa i^oitaa ffdfiv* i'^LUT-y dafalig findet
er tjue Bezieh uüg auf deu cbeu vor sich gehendcu Bau des Parthenon.
4)as Wort ivunrua zielt vielleicht gerade auf das Hinierhaus, welches
i;!ir Aufnahme dofi Schatzes am ersten bat fertig stehen müssen « j-Das
brama ibt wahrbcheiulich nach dem Buud mit Argos, zur Zeit des l'eld-
2ag^ in Ägypten, im Jahre 4G0 oder 459 aufgeführt (vgl Oberdick's
Ansgabe S. 7>. Ah im Theator das Wort erscholl »Zeus Tochter, sichre
Herrin der PrachtwUnde«, zweiiellos vor Sommer 459, sab man den Bau
des Parthenon von der Burg ragen. c
330 vermutet L. Schmidt (bei der Besprechung der Ausg. der
Suppl. u. Choeph. von Paley 1883 im Pädagog. Archiv XXVI S. 682»
69]) rtg ^* ^ ^fXouQ Svatro (Svatro mit Schwerdt) rctrc xtxr^jiivog,
863 axav dvtapov E. £llis Journal of Pbilol. XIY Nr. 27 S. 78.
Die Ansicht von Rein kons über den Schlufs des Stückes und
die Daaaidentrilogie s. unten unter den Fragmenten 8. 232.
16»
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228
GriediiadM Tngiker.
Oresteia.
Bei d«r Bespreckiing dos Ausgabe der Omtie Toa Tb. Bejse
,1864 in der Wocbewebr. f. klaes. PfaUoL 1886 S. 118—116 und 186-
146 flebl M&bly eine Reibe von Kondektireo, Ton denen viele von an-
deren vorweggenoBmen, andere von dem Yerfasser selbst seboo firftber
verdf entllcbt worden sind. Nur mit Widerstreben envfthne ich folgende:
Agan. 67 f. d^ußüS» Tw¥ SstloToxanf^ 150 at^e ^ufißokoi Mpdvat^ 162 3t
ßpwfjLan veo«nr«MV, 189 (J^u^et S* dvrfnvou^ rfßoQ xapoiav^ 344 jrpoöm
ratv iv fiepet rexpjjptatv^ '6b'6 ipvng Sk /zjj TToui^pog, 355 Set yä^t npo^ o?*
/iow, 421 f. Tjipgazi aLjacQ (iXuirr^Q dXutoöpo'.^ tiotazos ipapzuwu iorrv,
431 pdn^u yäp eldev^ 749 piojv kuyoQy 814 iifp'Kranpsnha, 86 H n/,iL-^ ^
xpipjo'poy (nach Tilgung vou ö62), 952 f. eixoi; uTAp-/j.t\f . . ava^^ -z^-
hoq (oder nhrtTOQ) ^ 1128 ifipouatv TiaHiov^ 1171 i/'w o az&p fiivooi^
1239 iv zfi/£i Tji'hm, 1263 dyrt rtfrnnHni ipovip^ 1*267 akkvjv r' dXr^riv
{dXrjTr^\> sclion 0. ileuse), 1277 ^oivtui npoaräypazt, 1316 dXr e') (oder
xaktüQ) ifavoüa^ , . put t</t£, 1321 f. pr^atM ex ßprjvujp (me Keck) itekio
ipofi Ttv* ac^c« 1328 oAjjv fjyptoaawit^ 1376 f. dtfpovztazoQ nikei o/xj^,
1888 aiparog nd^vrjVf 1413 ix^e's dpdc, 1447 1. ^/^jy rcw T4jjS\ ipfj 8
, . e^kj^, 1601 ^evodoxtff *ruHktg dftdv, Clioepb. 131 di>d;ojp£v, 259 t. sollen
vor 267 gesetzt werden [!], 260 ßo»iuuat fd^tt^ 622 ff. noviuv dne^v re,
9uaftJikQ . . -pjvatxoßotfXoug re pv^aoftae fpiwK^ 626 ^^tütv iyxoratQ,
627 0vmu T* dBsfmayrtnf iarm» 94pwv ywatxetmv r\ 630 jväroi 3i itAß»
r0#ey, 681 3k tIq xt 3etyb¥ ä»» 700 t6$\ ipufppoütiß^ 784 l$a» axuBpamk,
788 x6wnf ixähßoe (!|, 781 f. rtSj^oiQ roj^ew iopou xuptotfC v& aw^ppo¥* txt
fuuofUiwK Tise¥^ 788 Stä 3ixmQ $1 . . iXaxov^ a6 vev^ 792 lajftdrw • •
pirpw, d6c dva(p^opsyov po^pov rouro 3t«ä iri^ov, difofiivm» la^psi»
ru0¥ opeypa^ 787 im\ wi¥ ^etaveurr^, 1051 ^cfidrwv, 1067 itpooBtfM*
4^ Ao^ioQ, Alles wertlos und nnnfttz! Von den Erfordernissen einer
wissenschaftlich eo Kritik hat Mähly keine Ahnung. Kann 3paaBi¥xoQ k
rt xal TO ßouXeuffau nipt; 1358 oder J^ö^w ßeotc neiaouaay dppuMif
rd3e\ 924 irgeud jemand verstehen?
Papageorgiu, KXuratpTjozpa oo^l KkttTcupvi^OTpa. {'Avar^W'
mg ix rm ^Hpepokoy. ^Avarokr^g^ roo 1886). Koostantinopel 1885»
16 S. 8. uüd JJerl. Phil. Wocheubchr. iö8ü S. 291 f. und 955
führt die Beweise für die richtige Form h'kuracp^ffrpa and Tnsppfj<rTpa
(vgl. Schoi. zu Sept. 556 in meiner Ausgabe S. 169) weiter ans (vgl* im
vorigen Jabresbericbt S. 122).
Viteili (licrl. Philol. Wochenschrift 1886 S. 955 f.) weist nach,
dafs Papageorgs Meinung, die falsche Schreibweise Kh)zatpvr^arpa finde
sich erst in Handschr. des 14. Jahrii., irrig ist, indem er aus Handscfar-
des 10.— 18. Jahrb. Belege dafOr aof&hru Ich habe fraher schon he-
. kjui^ . j uy Googl
Äsdb^lus.
229
oerkt, dafs auch der Med. des Äschylus an eioor Stelle (£um. 116) die
Aisdtylos AgamemDon. Griechischer Text und denlsche Über-
wtnmg voD Ulrich von WiUmowitx-Mdlteodorff. Berlio 1885.
115 8. gr. 8.
Der Text ist mit einer ziemlich grofson Anzahl eigener Konjektu-
ren ausgestattet« von deoen etwa folgende Erwähnung verdienen: 158
hzpav r.'v' äSaiTov {SMfi»¥ wird getilgt), 220 XOBpotQ^ 435 iifiart ^v,
451 sit^opoo^, 495 fpfjxTQtptag^ 501 ävau$o£ obroCf oif daäuv, 506
/«MTtff, 552 iff^v ufii» azuyoc, 663 xn) nXeov aru^o^ rtfwa^y^ 789 vrjve-
fmf^ 771 ^u¥acty, 813 rayäg (mit M. Schmidt) unspr6xoug^ 848 o'jfi\
MO 0i;/torW, 990 6/<eaff, 1007 if ZtitQ Si . * a^ix* iiuata^ i 1089 ipk
«gfoü^, 1181 sq. itdBoQ htfyztac, 1880 nach 1888, 1441 sq. f
9}j[pdXt»To^ f^e Beofan^Uyvc (noter Tilgung der Worte Moi , . mfc),
1481 { /i^v obe6at7ov aod 1506 dyaheog üu^ 1591—1698. TioyA^ nptM'
fu»i ioxw¥ xpeoupYov — "ArpitßC napiff^e^ 1614 fn&iwc r\ 1616 är^
liopptifsl Die OberseUQDg steht an TieleD SteUen mit einer nobefoiige-
oeo Isterpretation nicht In Einklang
Bei der liesprecliung der Schrift im Lit. Geutraibialt 1886 Nr. lo
8. 322 f. vermutet H. Stadtmüller 475 ßdkXezaJ f dyatno-Q. Bei
gleicher Gelegenheit (io der Berl. Philol. Wochenscbr. 1886 S. 549—653)
kabe ich die Tilgaog von 1485—1488 vorgeschlagen.
Giusef)i)e Fraccaroli, Emendamenti ed oserviizioui ul primo
muco dell Agamemnooe di Kschilo. Turin 1885. 24 S. 8.
7. 109 will Fraocaroli xdU^ (and das Alter banehi nur Kraft
sia) lesen, 126 ^para mit Hermaao, von dem er abweiehend ^ Ü^*
pm von den Adlern versteht; 198 daqai&vm x^*^ erklärt er aut Blom»
illd tEhrfnrcht gegen die GOtterc, 808 seilt er im( ts.
037 r'ihjupyiaiv zir.Xoig^ 1214 '/rr' rv) pe otuo;' 6pßopavT£i'ct^ mߥu»¥
Weck lein BlftUer l das bajer. Gyroaasialscbulw. XXII S.488f.
1171 will Paley Jonmal of Hellenic stndies VI (1885) S. 881f.
«Mif H Beppous araj'övag i¥ nidw ßcJi£h sehreiben. Eine willkllrUohe
oad wertlose Änderung 1
1309 rMu TtpoffoCst {rj tiou schon Karsten , rtpaadCsc Uerwerdeo),
filajrdes Aristoph. fragm. S. 128.
Oberdick spricht in der Wochenschr. f. klass. Phllol. II S. 526
(bei der Rezension von Eschyle, les Perses, par H. Weil. 1884) die An-
sicht ans, dafs wie der Prometbens om 425 nach dem Ansbmeh des
Ätna Thuk. III 116 von Euphorien umgearbeitet worden sei, anch der
Agamemnon nicht in der ursprünglichen Gestalt vorliege und besonders
230
Griechische Tragiker.
die Kasandrasceoe später eiügeächaltet sei. £me BegrUuduug \uid uichL
gegeben.
J. K. FleUchmano, Der IdeentnsatDineiibaog im «nten Chor-
Jiede der Orestie des Aiediylos. Jaiirb. f. kl. Philol. 18a S. 289~ao7.
Ans dieser scharfinnoiseii und ioteressaiiteD ErOrtenrog hebe idt
•einige Gedanken heraas: »Der Gedanke von Schald und Sahne ist der
Grundakkord der Stimmung, in welche uns der Dichter sofort im Ein-
gange des Cborliedes versetzen will,« Zu 102: »Der Gegenstand der
Sorge der Greise ist Aganieiuuons Schicksal. t Zu H)9: »rr> (V tu v«-
xaru) d. h. dennoch aber werde der Glaube an den Sieg des Guten auch
in bezug auf die Gesciucke des Atridenhauses fe^itgebalteu.« Zu l76:
fpnvrtliog a/tiog 17G ist nichts anderes als die arr^jj^rroff fpov-i^ 102.
Zu 2*24 f.: »ist es Recht, nach dem sturmbannenden Opfer, nach dem
Blute der Jungfrau so heftig zu Tcrlangen?« Zu 251): »Das Schweigen
des Chors erklärt sich auch daraus, dafs die in der Sage tlberheferte
Umwandloog des Opfers dem von dem Dichter hier verfolgten Zwecke
der Darstellung nicht entsprach.!
Wir haben uns mit dem Gedanken, dafs der Dichter z. B. in rb
cd ¥utdrm über das AnfangsstOck hinaus auf den Schlufs der Trilo*
gie einen Blick werfe, nicht befrennden können nnd mochten auch an*
deres abweichend aoffossen.
Kach S73 nimmt F. W. Newman Jonrnal o! Philology XV Nr. 29
8. 98 — 100 eine Lttcke an: od 9u¥aaai yhp ((rrAvtv dpyaXiav x^^ßp^^ dmip^
YBOf"). Ich bemerke nur, dafs nicht ^i«rc* d^tivom, sondern fwet*
h 9kmUmt Qberliefert ist, die Oberlieferung also nicht anf fMtfvetc* od
Büvaaat yap^ wie schon Jacob wollte, sondern auf ipmvtt^' 9uiyamu ydp
ftihrt. Ebenso unbrauchbar ist die Änderung von 37;') f. aruyspußv rip-
fiüjv r.aual dfitXAtov Ti&rovr^zat oder aruysffov za'jzai^ oder Tcuad^ ouv
(auf den Chor, bezogen), natal 3k p.äkXov r.trAiw^zat.
542 ouiftq iTTscfT^pel^ vgl. £ur. Herc. 1266 K. Ellis Journal of
Philol. XiV Nr. 27 S. 79.
874 vermatet H. Sorof (bei Besprechung ?on Aesch. Che. ed.
Pal^ 1888 in der Philol. Rundschau V S. 83 — 38) So^m^Uyw für rc^
The Eumenides of Aeschylus. A critical edition, with metrical
eoglish translatiott by John F. Davies. Dublin und London 1885.
266 S. gr. 8.
Diese vorzugsweise iür die Textkritik wichtige Ausgabe ist zwar
weit entfernt, auf der Höbe der Wisseuschaft zu stehen, bietet aber
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Aschjlus.
231
doch unter den Konjekturen manche, welche Beachtung verdienen. Ein
ALhang entlif^lt liemerkuugen zur Erklärung cu, /einer Stolleu uüd eine
Abhandlung über Metrik im Allgemeinen uud über die Versmafse des
Stöckes im Besonderen. Von den Textänderungen erwähne ich nur
'olcbe, weiche nicht bereits voo anderen vorweggenommea ader von dem
Verfasser selbst schon friiber vorgebracht sind: 44 ^vet yefiearov, 68
ytotf *«EB0OV 3' at8' oi, 76 ßeßuK dv^s r' t^, 118 t npog u) ipihn
^<<nv, 188 ij^' äxpwv vojiai (oder xonat), 196 iv totaid* üdofOu
197 Totaunjg ocrnc (ohne d\ 222 xdfira ^au^atripav . . npatraouaa»^
i»$tt^fUKjv^ 231 xdxxuv^aoßat (Hesych. ixxueic* ipt^^!$iQ, kmmiuz
TerwEodelt er In ixxuvetc), 2dd ^c<k<i/ t^, 240 wird nach 465 umge-
ttflUti 266 Xe^ßorn rh¥ flavrajf^* /t^, 266 ^ipoi^k mwfumfc ft^ 864
ayMywff xok SxhipoQ^ 366 f. o^^Tttiv (mit W«l) . . hwtffonisy 369 1 x^
"TSpi» ^VT« nefiy dfiaupoujiev, atfietrüQ sdviv, 868 f. dttfi* ärkrd r* iXdr
pficv Uxv), 390 dwtßaTonahaXoy 394 dfiöv^ 424 aÖTOXTO¥Otf¥Tac^
452 r^o;* dvSpuQ at/iärtoy xaBapühu, 478 vo/io; d \ nach 466 LOcke (^A*
loftßifooim rfi dixrj, 7:ape$ofiae), dann 490 in der Form xpevüur' dn* dorm
Jfr£, darauf 486 unter Tilgung von 4<Jl f., 521 f. tiq ipptviöv infffxonav
ahfiaii xaB^usvü\> , 525 i. iir^dv^^ iiL<fiv^y^ yjutouiQ xü'/ dvarpi^wv , 553
iftaiit o' ävdyxa^ 570 rj r oupaun'^de didrißpog^ 014 umr.if} airrt/v^ 088
r.üYir^ o' dvtspoj zdxh, 719 /mvreuett 768 sq. delet, 781 vcV>.', 853 up-ste
f;, 895 riva ö' ipol ztpir^v v£/i£fV; 901 pebtardvat, 911 twv ö' £w<Te-
ßoOvrtifv Eh^opmripa zsÄot^ 933 6 ^£ xopffa^ l4niiov (uder r^/r* /4j^><ov)
t6'rty>, 941 <fXoy\un dpparoaxtpeig "lifoivTo^ 953 /'ou<jt, 994 yaTav für
1000 f. yf'/^j.' (ftXai^ s-u^povouvreQ eiHfpovt^ 1022 — 1032 werden
nach 1003 gesetzt, 1033 /9are dopovBe^ fiXat; iphipjoi^ 1045 f. (movSäv
m>£7£t dq^d^ r' ofiree IhUdSog dtnu, Soph. Phil. 684 de oux ip^ag
T»* o5 « MNiy?;(7ac, 699 xareuvdaetzv dv^ gt xi f ipniffoe, Hesych.
Qtar npiftMi' rd hx^^pä arsUxij rutv üydpwv xal ßkumffidvanß,
The Kunn iJiiirv ot Aescbylus as arranged for Performance at Cam-
bridge with au eugiiäb versiou by A. W. Verrail. Cambridge 1885.
85 S. 8.
Tbe MobIc to the Eumenides of Aesd^lus oomposed by C. ViUers
Stanford. Op. 28. London 1686.
In dem fttr die Aaffbhrung bestimmten Text hat Yerrall auCser
286 and 660 -868 ancb 24- 26, 910—913 , 960-988 weggelassen. Er
vOl damit wohl die Verse nicht als unecht erkiftren. 570 schreibt er
^iooyiou 8k otdropog^ 947 rokfot- ypovip te rip reraxpivot yovog, 1001
h bpovw ( wie auch Todt), 1026 f. n:y.a:ujg — oppa yäp r^dar^g ^&ovds
Die Musik von Stautord soll, wie mir von Kennern versichert
'ird, recht passend sein.
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Ghechiache Tragiker.
B. Tod t , Beitrage zur Kritik der Eumemdeu das Äscbylas. Fhüol.
XUV S. 30-48.
Tor 50 ergiost der Terfiisser dyx^ara rcMd nou xöpac äpffoocre-
xäc {elSov itoTT^Sov 0f»iwQ xri.) ; er stellt 84 nach 66, vermatet 85 oMd
ftou rb fii) diaeetv, 92 t69* ixydvtov yepa^ (Zeos achtet dM Ebreoamt
seiner Söhne), 277 Heafiouc (oder xatpouQ) xaßapfwu . . ono(j Bi/itc,
298 novojv yevifrfiat zujvd\ 3(jil i^öaxr^jLa T(ij> xärto j^ßavoc (»ein blutlos
Herdeusttick der Unteren«), 358 t. iTiLtovußg d:üiic.>>a . . 7qLa)Q ixaupoitv cup'
atyuaTOQ veou^ 377 f. atpnlzpa rmfii^püjwKnv xmXa (».die Glieder, welche
die Laufinttdeo zu Falle hni;i!i ii( t ö'faif i'inov 'h)ä>, 464 (tt^l'aaa ko'tTffUjv
(»indem sie ihn in das listige 2setz des liades ^tiirzie«) und mit Härtung
xdqcfifwrrjpec^ 53G nuffTTj^iag /tkv^ (314 twc rAoBtTTtv^ 616 oaxw rod atfia
xotvbv Ex'/iat^ ippdüov^ 641 raurr^i ok rd^vtjv etnov^ 964 fioepa^ (oder
ßtoTO'j) T£/iujQ dtanpdaaoiKTtv , 1000 f. ^tXutQ eu ^puvouvrog iv i^p6vtf>.
Von diesen Konjekturen ist die VertauschuDg ?oo iixi^ und ^i^us 277
möglich« alles Andere scheint ohne Belang.
92 empfiehlt Kraccaroli bei Bespreehimg vonAeschyli iiag. ed.
Weil, ed. Wecklein, der Beiträge von Todt, der Studia Aesch. von R.
Klotz 1684 und der Comments on the text of Aescli. von Newman ]bb4
in der Rivista di 1 iloN^ia 1886 5. 292 — 316 die Lesart ix voyM*¥ (ai
di sopra di ogui legge).
178 verbessert Saappe Ind. lectt aest OOttingen 1886 8. 5 ^
4r(¥ouQy wie bereits im Anbang meiner Aasgabe vorgeschlagen ist (Saoppe
bemerkt, dab er die Koi^ektur vor 46 Jaliren gefunden habe). In 486
ivill er (ßpxtiü (dieses ist auch nicht neu) ' ^f^^oufiduf) schreiben. Aber
die Änderung von acpoufjL&wou^- in i^r^Y^upJ,yr^ ibt unwahrscheinlich.
570 'Epiowiov Itk MropoQ and 1046 moiAtA Tp^¥ iwäiUg
ohwv Yerrall Jonmal of Hellenic stndies V S. 162—170.
W6'6 p^ xßdAj^s intfi^ova £. Eilis Jonmal of Phiiologjr lUY
lir. 27 S. 78.
Fragmente.
Jos. Marulicinkens, De Aescbjli Danaidibus. (jyma.-Progr.
von Dttsseidorf. 1886. 16 S. 4.
Der Verfasser lifst die Tetralogie ans den Stocken 7x^n^c, i^*
yuTiTtoe^ JavatSe^, Apupuuivrj bestehen. In den Hik. behält er 966 tptXoiQ
bei — die Jungfrauen sollen sich unter bewaffnetem Schutze in die Stadt
begeben [auSaliend wäre dann das Epitheibou fiAot^\ - , tr rncr tilgt
er 988 990 und versteht unter den ^madoi 1033 [wie schon Freericks]
die Trabanten. Darauf wird der Schlu(sgesang in merkwürdiger Weise
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A6€bjlu8. — bopbokietä.
288
vrrtpilf : 1029 Daoaos. 1033 die Danaiden, 1037 die ri ;il)antcn, 1041
die Düiiaideij, 1045 die Trubauteo (bis 1048 erbler, bi^ 1053 zweiter
Halbchor), 1054 die Daiiaiden (bis 1057 erster, bis 1062 zweiter Halb-
chor). 10B3 die Danaiden, 1066 die Trabanieu, Io07 die Daoaiden,
10»38 die TrabauteD, 1071 die Danaiden, 1072 die Trabaoteu, 1073 die
Danaideo . 1079 die Trabanten. Sollen also die Daaaiden 1033 untH
Bi^Gut^ . . fjii^o^ sagen, ohne selbst noch gesnngea sa haben? Won
brancheo sie Argiviscbe Soldaten aufzufordern, nicht mehr den Nil tu
mehren? Als Grund, wamm die Danaiden vor den Sdhoen des Ägyp-
to8 fliehen, wird angenommen, dafs diese mit Gewalt gegen die Danai*
den Yorgeben wollten, die Danaiden aber sich gegen die Gewalt webr-
UsL Indea vgl. Biket. 281 f. und Prom. 881 helfst es nicht bloa au^
/fv^ fdfiov^ sondern a> yuftov «b«efkoiv; es wAre also iru^yemj mflfaig, wenn
es Hiebt die in meiner Ausgabe angenommene kausale Bedeutung bitte.
Die Anknnft des Ägyptos in Argos wird von dem Mythus dee Äsehylut
SQSgescblossen. Da In den BaXotfumotof nach fragm. 76 grofoe Anstalten
ftr Herricfatung der Bdla/UH getroffen werden, wird das Drama als un-
geeignet flir diese Trilogie erachtet Der Titel Afywmot, ohne dafs der
Chor aus den Alyunztot bestand, wird mit dem Titel "Enr int Hr^ßag ge-
rechtfertigt. Als Stütl dieses zweiten Stückes wird Folgendes augoucm-
loen . üelageruiig vuu Argos, Niederlage der Argiver, Aufstan i derselben
gegen Pelasgos, Friedensverbaiidlungeu zwischen Lynkeus und Danaos,
EiDzug der Agyptossöbue in die Burg zur Feier der Hochzeit Danaos,
ütr die Herrschaft erhalten hat, mahnt seine Töchter, ihre Keusclihcit
^nd Freiheit zu bewahren, und bedroht sie andernfalls mit dem Tode.
I^en Chor des dnuen Stückes bildeten wahrscheinlich die Danaiden; der
Stoff desselben ist das Gericht über üyperme&tra; die Peräonen sind
Dsoaos, Hypennestra, Aphrodite.
159 D. hat luicli der von Hörschelmann in Auecd. var. Gr. mu-
iica metr. gr. ed. Studemund Berlin 1886 edierten Exegese des Chöro-
büäkos zu Hephästion S. 41 folgende Gestalt: ^larpoQ zotauTos r.apHvo(Ji
882 D. oT TB inivayfioi twv fi6¥<u¥ dpröftata {t^T ^»e/d^t«) Weck-
lein (tu Soph. Ei. S79 ed. Wunder 4. Aufl.)- ,
Sophokles.
H. Otte, Sophokles. Jahresberichte des philologiscbeu Vereins
zu Berlin. XII S. 89 - 181.
SophocHs tragoediae es rec. Guilelmi Dindorfil. Ed. sezta
quam eurayit brevique adnotatione instruxit S. H ekler. Lipe. 1886.
C?I und 365 8. 8.
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234
OrieclüBdke Tragiker.
•
Sophocles for tbe use of schools edited with iotroductioa and eof;-
iish notes by L. Campbell and Evelyn Abbott. New and revised
edition. lo two volumes. Vol. T. Text. XGU und 340 8. VoL II.
Explaaatory Notes. 660 S. 8. Oxford 1886.
QllDther» Kritische Miscellen. Progr. des OyniD. sa Oreifenberg
in Poroniem 1886. 10 8. 4.
Hormann Schräder, Zur Literatur der griecbiscben Tragiker.
Pbilol XLIV S. 166-171.
U. van Uerwerden, Ad poetas Uraecos. Muemosyne XIV S. I9£f>
(za Sopbokles S. 59-62).
Friedrieh 8cbQbert, Aoalecta Sophoclea. Progr. des deatsehen
Obergymn. zu Prag-Kleinseite 1686. 16 S. gr. 8*
B.E Deisel, Quaestionoin Sophocleamin partieaU I. Gymo.-Progr.
von Naumburg a. 8. 1886. 14 8. 4.
Ferd. Bodsch, Quaestiones Süphocleae. Progr. des Joacbims-
Ihalschen Gymn. in Berlin 1885. 11 S. 4.
Rieh. Köbrckß, Über den Gebrauch der Pronomina oq ond
Sffzts bei Sopbokles. Progr. des Progymn. an Qeestemttode 1885*
18 8. 8.
Richard M&H er, De iQteriectioiiam apnd Sophoclem Euripi*
demque usu, sigDificatiooe, ratiooibus metricis. Pars prior. Bisa. Toa
Jena 1885. 51 8. 8.
W. Watkiss Lloyd, Sophoclean Trilogy. Journal of Helleoic
Studics V S. 263 306.
Giovanni Dalmass, La famiglia in Sofode. Progr. des Gymn-
in Kovereto 1886. 20 8. 8.
Franz Bernhard, Die Frage nach der chronologischen Beihen-
folge der erbaltenen Sophokleischen TlragOdien. Qymn. -Progr* von
OberhoUabrnnn 1886. 34 8. 8.
Gallina, Über die Tradition des Prozesses, welchen Jophon gegen
seinen Vater Sophokles angestrengt haben soll. Gymü.-Progr. von
Trebitbch 1885. 7 S. 8.
G. Richter, Zur Einfuhrung in den griechischen Tragiker. Lehr*
proben und Lehrg&nge VII (1886) 8. 72—86.
Der Jahresbericht von Otte behandelt Schriften der Jahre 1883
und 1884. Von den eigenen Bemerkungen Ottes erwähne ich folgende:
Ai. 1218 wird nui^To'j als Glussem erklärt (vgl. Phil. 1455 tzüvtou tjjpo-
ß^*}, Oed. T. 198 soW ''Aprjg Subjekt zu inip/Erat sein; 244 f. werden
vor 252 eingefttgt, das erste Strophenpaar des Chorliedes 463 flf. soll
»zwischen 289 und 207 einzusetzen« sein, was ich nicht verstehen kann,
ä72 wird erklärt: slreilicb kann durch ußpts einer zur Macht gelangen;
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Sophokles.
235
wenn mau aber u. s w.«, Aut. 255 kxriptaro für r^fäv.erzo. 661 f. delet,
1062 »auch ich glaube, dafs ich uicht um Gewiou reiie, weiiigsieus vüu
\n habe ich keiucii Gewinn zu erwarten« (diese Aullassung von <7ov
^ipag scheint unriflitiff).
Die voQ Meklcr bearbeitete neae Aaflage der Dindorrscbca
Aasgabe bietet eine grofse Zabl neuer Eonjektnron, unter denen mehrere
gÜDieode Elmendationen hervorzuheben sind: Ai. 52 t^q dw^foi^voo
Tstpä^ i. e. caedis, 190 ? 'rag (i. e. Ir^c)« 287 kXw)^^ 344 ävotyi rot,
406 f^V€t ^pilouft Touri' ifioo aißaiQ, 438 mirpac dntJiUatVt 461 rtpoSouc
7* Thpscoag, 591 Tour' dxo&ooaw Xfyt, 670 troiji* bnstxBt^ 755 slfftöttw
^Aorr' irt, 822 9evc?i>, 886 f. x^ü«» [«^mpnouc • • «k/ ^1 SpmaaCt
866 ^/i^poc ifyv^v «K^, 919 ftoh¥H¥ $ift\ 928 ^ dM^m^*, droc ococ
w tfSbc ^e<C> 1020 MXoe ^(Aatmy, 1160 i/'w ^' d^v^^* Smtma, 1867
xx^ <iy»er^ /ce* t^c ix^pate ofilec. Elekir. 21 aic iaraXBi luu^
28 npwTotg ßiientt, 122 f. TdUe^c dxoptar* atkitw d^dy^ 162 cu-
rmptia» idog^ 219 ^ee ro< SwaroTe, 826 xa<rfv (für ^^^^r^v), 327 xofU'
CtTK, 488 oö^ Smw t/^p^ ywatxi ff* Indwu^ 688 8ff l<ni»i^\
678 f. dolet, 727 ^Z^'^ ^42 ^ppa»\ 762 f. «U^fva» rof? j^oudn^ dX*
ym roÄu, 878 ^üvotxoQ^ upvjpL 847 3v ^'«,0 ^XPi^^ Ö*^^ dpnvodg^ 1097
Tö natoitg, 1292 ypiar}:: yäp^ 1314 ryj' uAmXub* r^pina^ 1413 WiX^d
;iVc'/. ücd. Tyr. 66 r.u/jSi pkv p£u'.p'^r^a<ivra (oder /x dyn'jTz^^r^rtavz'i),
536 xaniAeOHspog (engherzig), 360 ^ rU'p(f Xiyov, 420 iöTttf f:'>Bpi^v^
458 rff?' i}pip(fL neuaei ff^e xat otaipBepet, öll rof 01' ipäi:, 541 delet,
5T"j ravr' dnoiariov ^ 878 ?roo; ^')$cpw^ 906 JaÄco'j (^i^yarul Hsnhy^
^of. delet, 1107 xöpeopa^ 1208 ariyaQ Mpry^, 1216 Jatseov sxyovov^
1S83 yivotji roupou puaog^ 1400 rkr^pov, 1512 fit) diai^s pot, 1518 ctTro;:-
^i*. Oed. Kol. 45 «IC ow^f-' /fi^ooff x^<to\ 55 (Jwv 5' 66 nArJU; vo-
/«v; 104 /i5fov (ivnö;;^5?i/, 117 no5, ^eV, er; 134 000' «xd* ^v^^', 248
Toöd' dBktüu^ 867 ji^döijt 401 xttvmm rrorftos ^(Mrru^aiv, 436 ipwxog
nui' ifpo/vato aTpOfptiCf 447 at¥WfCy 611 w^a fie zuHirrt^ae, 521 ^¥9^xo¥
fi^f 646f. xo^ Txly» av, 08c ifP0V<c»<7', ^/i' dn(uXs<ra¥* Zpaitg
^ 664 tocffa* anavTtt»v (schoo Wecklein), 686 ^r«^ ««^80« ^««^r, 654 ^
/ dmnwv, 880 «UA* «d^ W i/c^» 1021 hfil ifiol, 1065 ^Acuff' /ra«,
1618 ¥aomXoufid¥ac^ 1111 odd' rr' ä¥ naoMXtog aiw¥ äv sa^, 1118 iiunt
r$ ro^pyov* roöfi^ iürdrw fipaxOy 1182 nm ^' ^ ip¥og Ai^dwCi
1204 ßapetqL Tvr^poy^ 'yxoKOxi /ic, 1218 ffxuoffiviiac usAaff C<i^v, 1280 xou-
fOff d9fy»o0^Mzc e;oov, 1416 fforoy T(j^*, 1444 ifMßOty 1466 ;|fa^^
darpaTTTj' ipXiyet zdXtv, 1610 r^J ^* ixniitetaat^ 1684 x£ii>(»v täv
«»o^a, 1604 rduH' oa ein' iSpujv npog ijdüvrjv, 1640 f. r^tfoc
IftTf ru y i>ua:ov (fpzalv ^wpiiv, 1698 or^r' inpzXs.v ^rV.ov, 1773 xai
rdot ofuiüw. Aut ig. 70 ipfrf y' äv ^Süog 6pujar)Q, 106 'hayüt^£Vy
lly axinaap' f. azopa, 151 /«>ojv t^Ov f^iatcu, 178 7:6/sog eu&ui>iui' zpo-
J^fv, 190 ttXoo^ xaXoug Tzotoupeba, 263 ö>^Ad ^ew ro /i^ c/Jcvcu, 351 iBeÄ$*
ffitat^ 355 d^opä^f 392—384 delet, 472 ns^oxitg fUr r^c muooc, 478
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236
Oriechiscbe Tragiker.
fäp dt^Jiet^ 490 rouS' irnf'auüat rdfpou^ 607 dxäfiaroi axeSanrev^
700 neptrpe^et^ 771 sry ^äp äv kzynt^, 782 nAgü^nni, 797 rwv /z£-
ydXwv zäf) Atn^ £ifi^iUu^ f^süfiätv^ 927 (ifLaft-rd^nomv . d/.yuu xaxa^ 961
aeuojv 7Öv U&t/v, 1203 «f) ßatäg /^Uovoq^ 1241 tJx/iroL» doaocc. TrachiD.
139 Ta^\ 145 /vtinjtQ^ wjz^ ohx aWfjco'/, 175 aifir^ i^^otiö^, 266 tvIv
Of XTtOTTjf/a^ 384 Tjdrznvrd rm, 528 £ro'. d>t/idv£(^ 0»>3 f. 'tt* 'ioi-
azBpä i(npn}itii'^\ 67u d^1<trt).n'^ tnpm^ 693 nEfiXou.at ^d(Tji . 738
ö"or>. 781 xü;'^j5f, 873 xacyov otxoHev Asysi^, 878 rdi^afw' i^pc^a^
8S6 OTOfiiuBivm^^ t<Oi ixi)Xa^ 1139 o;;* npotrsiSev ou^ etSev ydfuougy 1176
/o^ ^v^MU, 1266 rsieun^ Ta)d£ rdvSfu ^tkrarr^. Philokt. 43 ij V'
tUut»^ iSsoTou, 83 £«V /ii'a» do^ . . ßpa^o, 8o^, 145 ro'v/?' ?wa xsTrat. 180
riaiff (prius) für r/7a>c« 243 -o xdfin^xetv^ 286 ro /uiw voeooit ouv, 3ld
M^itrm. 324 ß>j;jiüt fivotxo Treejpa nh^piStcai it6^0¥, 429 X^tueoMtite iarw
Kai ^mg opqL (unter Tilgaog vod 480), 496 xiXaavzt^ n^vixaura ro6-
609 Uf]^ot ^'Jiat^^ 669 in/aj^sroif tä 6ptufuy\ 669 Sm»^* äUfaCf
696 £• ^' 'Axpe^at upd/fioroc ^äpiiß XP^^ roa^^* httmpifovto
ro5ä' oSnuff ^r^f 601 1 ^t&v dpä . . a^üp, 612 iXoetv^ 680 ^^mE«»
i««Mr^* dUovr' oder i^Mvotj aavr\ 642 7^** cUjlo, 687 tSde Ba&ft'
/&' dee; 762 dU' M\ dx¥w, nau, fii) dre^i^, eu;(r^ rv^r^, 894 dpSwast /c*
en, 1082 f. /fe^* i/ik humrmfrd tf' «9«^, 1064 SnJUnc iv 'Ap^t/mm
xoapjfHelf^ 1266 ff^ovrcc« 1814 yip^^ naxipa ifiov, 1888 ^
jlotf pdta.
Bei Besprechung dieser Ausgabe in der Barl. Philol. Wocbenscbr.
V 8. rJHS ff. 1317 ff. \ei mutet IJ. Müller Ai. 835 rrmw/iow,- für nap^B'
yo>),-, Kl. 1075 TMTiLhv oh rarpoc, Oed. T. 306 ax-ztpa AÖ^ot^ ^ 796
ixpEziitiiiiLZ'^n^ r:('jpo\>, S76 (^dx^äu") azor^uv^ Oed. K. 546 xai ydo ipo'j;
iiföv&uaa^ 813 oy oi. npoi' rouc ffo't^ (ftkoit^^ bb6 xdxiaT\ ip.(fu/j)v o/ipu,
1009 raj^Bc dfinuxr^pa ndura /aXu)o' dpßaG'.g^ Ant. 1281 ri o' iart Bt^\
xaxtov w), Tracb. 419 au ayvoElv (mit Meiiieke) bpoiiQ^ 778
He\q für xat <l>^^ 7fe2 ntpa rato' üpob^ 10G9 ^o^ßj^ ö/x^jf
xaxo') iieyov. Ebd. 716 ^vvo er mit Meineke xwioa/'- ix roOoc 0^
bchreibt) will tr nach 717 setzen and Cfaytüv proleptiticb nehmen, 'nas
kaum möglich ist. Oed. T. 206 soll npooraBivra von TTpoorthat abgeleitet,
1061 aus iv xaxpotq L h xmpm hergestellt werden« als ob damit der
metrische Fehler beseitigt würde!
Bei gleicher Gelegenheit (im Philol. Anzeiger XV 8. 488 — 492)
habe ich filr Oed. K. 1182 itS>Q ätß Aijriätc roxop vorgoBeblagen tmd
H. Malier (in der N. Philol. Rnodscbau 1886 8-97-100) Phil. 782
dXX' aö Hdotxa, p^ ars% eu/i; in* ipai. ?on Ant 851 glaubt Mttller,
dals der Vers sur AnsltUung einer Lücke in den Text gedrangen sei.
Die Schulausgabe von Campbell und Abott berahfc auf der
grofoen Ausgabe von Campbell 1870/81; nur sind die kritischen Bemsr-
knngen auf das notwendigste beschränkt und ist der Kommentar ftr
Schüler eingerichtet und vereinfacht, teilweise ergänzt und berichtigt*
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SopJiokka. 237
Der Schule dieut auch die Einleitung über das Leben und die Dramen
dei Sophokles und eine gedrängte Übersicht über die grammatischeo
ElgeDtfiinJicbkeiten und die Metrik des Sopbokles. Von den Konjekturen,
die teils neu, teils vou dem Verfasser schon früher veröffeutlichtt aber
m niweren JabresberieJiten noch nicht erwähnt siud, fahreo wir fal-
geDde an: Ai. 820 o^srv, El 316 //'iv^av' 9t re aot ^Om^ 664 j^^ev,
1086 d&v' iootm^^ Oed. Tyr. 860 ^ *xnttp^ 198 jip . .
wi* in' , . ^jj^rrai, 214 d/'^atvsrc ^«v^iav^, 696 duvtfi^ p)fVOu (und
669 afw&ß\ 768 wq 876 t»(^* h* MfAg^ 877 ifmfHMiü$)f, 1086 ifiX-
doift* 1214 ^atdC€i r* iv dydfiiff ydfUft, 1264 ifotsnvcyiii^'ipt, 1266 y
ofC opa, 1281 pfVCMtl au^xpaBi»T* ä/i^, 1880 ifuoi ftr ifth und 1360 f.
*oftdioc ijri «rfoff . . xdviawai ii\ 1390 oacb der Glosse einiger Hiod-
sdirifteii ix^t» fttr Wx^cv, 1626 tjjchDt»? iv C'^^V' no>Urä»v rü^a<«- Int-
ipXiywv. Oed. Kol. 79 npmMa( rot, 152 ^utfiotfW;
x<ura<, 238 yepatov^ 252 dvaßpwv^ 371 dA&trr^pou^ 5J1 iVeZ»» itjrwp^
692 o'^o ao 71C rjipw.aaopzva^ 11)54 sv^ nTttjLm iyosxüöotfion , lut)8
^Si^.'^i/ dpnuxTTjpta r^wXoJV^ (1083 rtüvo ayw^iuv <!/' lujpr^auaa EIIjö),
HM c?^£?c (oder dv&fc) 1466 oupavou^ 1541 /aj^o' iTzterrpttpiü^tba^
J562 «() xaza)ftj{fm und 1573 iaatkv, 1677 //£k 1689 iAotro.
Aüt. 4 tMwv für ccrs^, 24 T.fjut^e'iQ für /^ur^ab&ifi^ 351 IxpOxtrat. 081
wya.v^; ^vi^rcwv, 1336 ipHapai^ Trach. 554 korijfHov vor^pa oder 7£/>rjia,
di^6 ^ x£^afVov d-npoapd^ou oopoQ. Phil. 686 f. (o/tAuro r^d'
dM^«»C- Ij)r6< /u^^mg 888 Mpdvos (fiXatutv} dpwrat^ 862
Die Konjekturen von Schwerdt siehe oben S. 207.
F. W. Scbmidt (s. oben S. 208) bietet zu Sophokles (Vorzugs*
veiie im ersten, zum Teil aucb im zweiten Bande) folgende Verbesse*
nogsforscblBge: Ai- 64 äypw &fii»¥y 270 od xd'zoiäa aoue J^dpHßC^ 624
2y ffi^Ux TpfoSn»;, 680 j^ß^ «lou 7^*, 781 f. 7k&x/tN»f ;a . . itipaiet
fuJÜMuiß^ 784 3tf^/>' ^e^itfC» 844 änTM^t^ ^ feHsüHf 928 0&>c
tköif ^ fy^i 988 f. aiptapif* St* hpfüOßouH roe fpciloS^cv M/ovc
^(M^UM^ir» 1064 i^Tjupopiv dijjt' ^Vt' ir' i^filtu oder i^j^itpopg» vipoui^xtQ
iX^y 1112 wantp oi üroloo nuXXol Uifi, 1196 ireu^ev^ 1226 axAr^po^
inJiüawf ardpa, 1824 ^MOOüeu i/^fpm, Elektr, 271 f. <9a» ri^^/^ui»
• . titroivrrjv tovfOk, 277 f* ^s^wcra Toiiüt itotvtpotg bpStti* ixt/vr^Vy
288 ^poo'ßmi^ 21»! fujoe ö"' ix rovow «wre, 459 datpwv pkv ouu otpac rtQ
ioTfv, iL ipsks.v^ 528 t/ J-'X'J, 531 — 533 rr^i' oi^v opaipo)^, ou^^» ao'ß
adjxü'} piXut\f , H'ßfTnt Btotat^ püuyas (oder ßeoTg^ ovetSo^) EAkr^yujv^ szAi^^
&Ö2 z&ibuj Kii.Ko:tpfoz dvopdg, 564 ro/^pr^^ dnotva m/supacz^ ^^X "»
mrijft ydp o'jpüg (nach Tilgung vou 565), 507 rarujv xut' dXün^ iqexi-
Wj4js)ß iddoUy blb noM y dvrißdc, 618 iqwfm ^odCco, 628 f. ixipepT^'
pLcHeTffd jmt . . xP]^Cocp odx iTnaraaau^ 632 ia> flr , ixtjmg H^ßS , 645
dffTfp 6v€ip<u\ß^ 666 dfd' onaffov ij^v^ 776 oatte rrdcs ipög yeyiug,
790 dip' ixo» MoXmg^ 814 iouM9t¥ k&rpvt awouaav . . d^i^pwnot^ djtlt
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238 Oriecbisehe Tk«gik«r.
878 hapfi^Qy w€ itOfMtoa' Sp^t xw^Bl*^^ ro/i^v wq mUov, 931 rd TzofA-
mfia mxpbg^ 1018 voDv axoua\ 1081 /^fi^j 1086 oiff dr^»^
1084 dvo^ xdffTU ÜijpaaBoi^ 1069 d/4»^(frc( fP^9O(i0« veixij^ 1086 aia»v'
1118f« fBaipi^Tog o^foS . . r£6;|^s( fravevrcCi 1144—1148 ^yon
^til^v, r^y Ir* daBsvottyr/ 00t it6¥^ yhixtl mtpeX^tuf, Surr* fyw rpofhs
yiySta* dH^ti^ff) üot nptMnpSwftr^v ft'Xr^ mit Ausscheidang der tibrigeii
Worte, 1191 tote roö noB*\ mou Toor\ 1209 OP, öok fifi'' iaoüv^ w
TdJiauv\ äy^oQ fteBe^ oder aol ^rj/i* iaaw, a& ndk^ Xfyuf /ußec* flA»
^Opitna^ rr^i <ry? ö3v artpi^attiiat zi<fpaQ\ 1292 }[p6vog . . i^dyoe ?6you
oder (ffoyotj . . i^dyac ypovo^^ 1296 opa 9' finop^ (8cbon Blaydes), 1359
ih^bzQ 7jd^ iHeXyBg opp^ ^po^t ^^oyot^ dnoXXoc ^ ioy* eyuju S* oder odJ*
i<paiv£g mopa aüv^ iüyo:^ o änmkXog^ 1415 oj^ <T(f^ ikf^g oder co^ hdvrj,
riva <foßi\ rr^vd' u/v/^bTc: Oed. Tyr. MO /cv;.'' ror' i^a^nsii'^ 273
Kadpeiofc Zaotg^ 284 f. dvaxn 0o'^i(ü . . pdknra <piufidy^ 29Ü dpav rr, 360
^ k'inif, kiyai \ 371 riKpXo^ za Ttawa^ '674 n((i<77/)Z<fr^^ 389 oedopxwc
rsyuT^u if'j oder ;i£v oioofjxs^ r^v rd^^vr/^ d' E<p>K 4*20 ff. ßor:^ Sk r^»
(TTjC r.oT} 7:07' odx i(TTat pihj {o^ev ßor^g 6k ar^Q r.v o')k dxo'jüernt fizh^
llotoiQ . . ffvp<fcjvoQ yooig^ orav . . hpiwitov, ov nd/,ae^ 424 Xa^anv dk, 440 t.
oi»K o»v rotoußT' . . au raur' dv€edt^et^\ ä p' ^pe xau piyav^ 445 f. TWLpuiv
pe ritjoTopcov oder mtputv mt y' iyytkuty und dAyuuot^ Xiyatv^ 471 ^ ^''5'*
pßJutpatQ^ 496 intaofwv^ 579 dpy^^g . . TafJr' e/£^f «rov vipatVy 594 o:>
^T^j ro^royrov, 598 7'«^' rtjyelv ipann^ «rfvr' iv ra?^* Ä«, 600 r^v
iyivETo ¥ooQ i/A^Ct 608 di^ioo ^' iHy^au^ 636 Tt^ra vfixoSmc, 677 «wc
/ijIv #oxa«v diili»M»p, 708 f. iin/ rot . . pawix^v fyov ri/vi^v, 715 Sxvoxva*
votf 719 ^^öw, 726 i^fj pdptpvay^ 760 i^topi^a* otoQ, 792
y^ep' öpmßf OSO va/a^c» 987 i^^orro dv, n&c 9* odjjf; «Ur;2;<I^Aof
tawc^ 1018 ToSn» /i* iarl ^ ^ßouv, 1081 rr ¥\ iaxdrotQ Sur* iv
xaxoitc pe XapPd»ttQ\ oder ^ /i' io^drotc xaxotüt htpßdveK^
1060 xaupöc ioB* tftpeev rd^t, 1074 ^^aaa üucffr^g, 1064 f. i(iX$o^
ävdpamoQ^ oh *art pi) ixpaBetv A^ov yivo^, 1134 itdpotB&ß ^pgv $ic Kt-
BatpwvoQ rdnov nnd 1136 xdnXrj(T:a!^ov ^ 1156 r^viS* 8i8wxaQ
1167 jyv ix dwpdrojy, 1207 ^£.'^a //jjy, 1285 XuyotQ dpaioQ 00^, 1286
rm /»OTT^ xaxoh^ ] J'rJ o a^toj^ijc xar, 1400 al zazno^ atpa • •
iztZT ifizpvüv , IT) 1:^1. £v o£ ro^ir' zoyoc fpnvoj, ou ydptg av /j ^r^^j
1523 ou aot y^ dXßiti) ^oviar.ezo. Antig. 18,'i oudapofi vipm^ 37 <> prjTS
ffuprXeujv. 390 8tup\ dva^, r^uyouv kyw, 517 ^«^/ rpt^oohtg^ 548 ^<^-
T.'V '/yy'wjj /zof . . 648 rag (fpivag ai^gv f^^Qi 700 rouifV ap' rjptv^
7bc- 'inzp'.iDV dn ^ 855 rsxvrtV rdXav, 1127 v'nufat Tjt).nufTt l}ay.yids.g, 1183
d¥ii()Z^ yzpaioi, 1214 Trarow? ixdvet. Oed. KoJ. 41 eu^atpr^v xaXufV^ 326
AwTnj (?^r' iT-w, 381 f. utg dort) rArpiov xat ru . . nidov ndAj^ xoBs^ov Tre^tuv
fiavutv <f^¥«p^ 447 xdv ^^of^* izdpxeatu^ 403 «at^c ^* ai3«, 551—
554 Tcuc atparrjpdtg <t' oppdrojv äta^ffopäig mvouvr dxo'jwv sv . . yp^vot
iyvwxd . . zavuv sonucj {i$patg mit Campe) iv xatad^ dduuty äpsofov^
684 ff. BapotSv pkv odv i^iyü» 0s, xdt> ix ytjQ ipi^c voj o* dyntv rtc * •
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Sophokles.
239
<fS* fwvov da Ätt/ioy xri., 760 <f£poLT av, 784 r^xzt; i// ' i/^cij'/ ^ 817
rof/iw o' i'/^^'^i*, 868 relecv ^oXtv^ 866 xdxt&r\ ijuy'u^ov <y//a' (scbOB
Herwerden), 007 ou<mep o^toc f^e:; vufj.n')? strrrM^s ^v, 93n '"' vio') ^*
Ofwcati^^ 9ö9 «vrsfrrErw eVroc, lü74 ö/j/i<jjrf o) /liÄXo'jmv, 1()7(» f. 7fi;>''
üeMö-^T^fv ra; Setuä TÄdau^ osr^rk S'ipo'/aa^ 1082 f. xttpffaifit tojvo* äuuf-
ksv i^£wp7;(Ta- tf'.lo^/ biap.a^ 1093 otnAuhg dpw^ouQ^ 1108 zu) rny/iyrt
Y äBkta^ UlOf. oo6' ir utv navdHXtog ßdvotfi äy jJöjj, 1116 ractTd'
iv zu^oi^ ye, 1117 f. roüSe oi) xXuetv^ ndzsp^ xatpdi ce zo^wyoy na»' ö
5* l^cpet ßpa^O^ 1230 dippoaüvaQ onov. 1344 aou fth $*fi^ipov7oc^
icheidel 1878 f. aus (1377- 1379 tilgt Wunder), 1380 xa? rou: mt'K So-
pooQ^ 1474 ru> ok Tode au aufißaJiw¥ Jidyste; 1499 Bäaauv anaa\ 1510
h fy^^ ^ Tov fiiöpov Tsx/i^eov; oder i» Sk xstTcu mn popoo
TtxfujfKov; 1640 rXämi t6 wjfiotvöv ^ifittv Trach. 88 dXX' & iuw^'
^Tfi, indem 88 f. vor 86 gestellt werdeo, 123 ou ^* dnorpOtaf, 125 //>9-
wt- xdx* äXX^xm yhp obx^ 144 f. ronmm ßocxirm d)[upoSc (mit Heim-
KMh) dX&ntus^ 147 ffiomtc äpo/^Bw i$dyei ßtov, 193 Xf^H*^
üiiDodfjC^ 229 Tzpoaipam^i^a^ 280 oxipywiüw o&9afU»c deoi^ 309 ;'a/i^v
£3^^, rwy d£ ;'evva/itfv rtc c^t '^^^^ roir^e y* ohSkv 9eT iniyetv^
346 01V luyoog ai^ftatve tfoöff , 879 ff. Xapnpä tu yiwQ Euptfrou xuprj
Johl xaigtrm' r^;* 8* ixetvoc . . ifwvet^ Sr^öev eu yivo^ OTsywv, 433
ipwg ^ihj<:^ 47G f. flpaxXet iTir^kde, 483 <t'; rjjvo', ;">.!(> pa^utv iy<b
TtppaT 61a tfpd^iü. Dieser Vers soll vor > 1 7 treteu uüd vor 526 sollen
527 — 30 Th dpftvttxr^Tov ///i/ia vüfiipaQ To fiiXXoyt . . ßsßaxev nopzti:
toTfia gesetzt werden, 530 xopr^v ydp ouaoM ohxiT\ 554 ht-rf.ntnv tc
pi/io, 562 og xdpz, twv izaTpug Ttoh' ijVtx' ix OTSywv ^uv ' Upax/.zl zpog
(^.xoif eJvfC, 603 düßpvjpa xXstvvv, 614 0 twS' st:' oppa ^stg . • ipxs!
*S:vos eo paBrjffSTai, 621 rr^aXu) y kxwv tiotb^ 636 ^tr^Aioa Tpa^rMi,
677 yevofuifov, dXX 682 i^cfffiwv ouSdv \ 689 x«r* ohtov ' oiog xp^¥^flt
720 ioT^ aibr^ ß^'K 738 n^owttXv.g (tu to( fi* äyav oder Xsyetg
9r{ryog TTviwy^ 757 7x£t euxatpog^ 768 ujotb rrr^xtbc jjrrrcui', Snav r'
doBpov yjXBev ^ma»v, 824 f. re>l£o/i}^of ixHpOi . • <iMi9rM>di« (dieses
mit Meineke) ne^cv, 867 dXedp/au vOpifa» (schoo Herwerden), 859
O/^fOiUac T^v, 873 xaiv&v aa isa^igj^' ^^Q^ 882 ^ufb^c ^ f^/i^ vdaou^
88$ rejUtfou ft6>l«a, 910 AlJtMic ^^tME^s; . . itfr^tc« 985 xlitmc* ä»o-
^(wi Bn^ihCt 942 9iar/»Äf Texouoi^ r*, 959 ^re Vfv ^otfamulAaxToec • •
pu» iumiu¥ta Uyoum^ 1067 (mit Naack) aa<f>aj(:^ 1082 l'^üi^e
/t* mtatfitbe dfpiw^^ 1089 wppy^xey i^ryA^r^xsVt 1111 xo^ omQ xaxo&c
yt Kdff0€¥W¥ htüdprjv, 1131 Bth xcv«uif, 1157 äxou9 roöpdv, 1199 ft;;-
oüfLwi tTt» Sdxpu, 1201 f. •/ yevi^aupat aok vip^$v &p oder viel-
nwbr e? p^, Sat'pwv 9* iXm xdtmBe» Sjnt äpatog^ 1204 S aotye Spaari*
löTfv, 1233— 1235 rig ydp 7:of^\ ZoTtg p^ i$ dkairropwv voaoc^ yuvatx*
^ . . ^fi'V, i.XoiTO\ 1245 o-'s: zxrjiyhi^ 1250 0. TÖö ov ^eo'a'.w £(j
y^'/; yaoTuy oh ydp . . ifavzir^'^, 7<nadz nuTTSUfTac, 1270 ohdei^ r-.oB-*
h% Philokt 55 ixxUipstg iXwv^ 91 ou ydp d^tuv Tode (nach Tilgung
240
Griechische Tragiker.
\on 92), 256 f. f>f* /xr^Sk xXtjÖwv wo' lyuvro; r^}.^i roi, 268 yektomv so-
Tft^ouvTeg^ 278 TTo^' . . ro;' . . xi>a udf^r rtuf^ . . rtuj: . . xaxä; 294
zuXojv Tf Hfxvjcrat^ 324 ^u/Aoy ^ivono dr^za^ 372 ivoixiu^ ip.oi rdoe^
413 TQ(i icuJisQ^i^y, 440 ör;vo5 xoi if^'o^aiat vov r:ifn, 526 d/*', «/ ^oxe?,
984 o^or rdXajQ fxdX\ 98d m^um ro?^ auvetSofftv, 1048 v^v ^/tofC
xparo) /oyou^ 1266 ftdntwt9Q Xdxd^ 1383 aia^üvotT' dv. o<feXoQ et Aiyot^
1B84 ^ r< fUM n^c; Fragm. 2i a>c iv ^uikkatütv alyetpou imd xfvsr
ae^a ir«b^4Mif /Csc (mit Diodorf) ßino¥, 61 /^^mc flpaiuoy 88
/liv düßßje (oder ii9f«»c) • • 9 ^(i^fitovac rtß&vra rwv ftsJiac xi^erv,
86, 9 ff. xai fhp 9wnt9^ üwfia xd iwn»¥Ofu>v yviofir^y (p^tuyi^f mit dem
Bef.) . . fii6v^ x'^''f'^^ d»oü(wi¥ (oder xdw^^v) i^ooaf^^ 92 cripfm^
105 o6 f/ioviT^ovr', 196 r^v tifpobfitav^ 197 d^dpwv yäp iöd^* <vv,
198 ^r^» dc<ydv ivenea\ o^ßSh iiftXeT^ 227 dil/l* ^to/ tf' dyatst
(oder OftfiMm), x^v i^w 8txr^^ ^ujffs7v rd^' ofjy, 238, 1 f . e^xojv rotouTwv
Sr^ Ttv* tfwtv AaßEtv und 5 oh fjLTju aloBdvotvzo^ 251 ^'fi'i^ r/;*
' EXkd^'\ Oller t'üvj^ t/c ^o* ohy FJJAq\ 275 rov '/Ir'^jjv ydip 008' 0
yrjxith;: iptXäi . 287 n'xTBtv ja(> oudh s(Ti^^n> E'xa'fi <ftAz^\fmou8r^^ 296
iaHAou npoQ dvofjog^ 332 ruto wg i^w xaAÜrtrofiae ^ 351 w
Topavve näs irj^c dpjt foyttv, 362 nenoya 8k ^/»of« 896, 1 oüto<:
8k vtO^y} k^eTßpt» *Afiytuu¥ arpazCp, 3 rd^sc rAüag^ 4 xdrre/r* era?£
h t^soyoQ 8ixa (wahrscbeiolich ist nicht hlofs mit Sealiger 3
nach 8, sondern auch 2 nach 7 ao stellen), 466 ikxoQ oltko^nat jjfoi^y,
568 rm mmovmrtmf rot «aJtofliaywM (rail yitfOQ mit Meineke), 0^
. . oSrc rec ^1)9 rdv n6¥t»v nk^t^rmv mt* xrl., 509 ov^iv
^oc, 521 vSv 8* od ^/er/i; (mit Cobet) ¥ewpkc dXXä mX^xtff ift^ü
Ta&Tjn and in Yera 5 TMpnvm^ ydp dt} 7[ae8ac, 10 e?c d/iep^r^ 8uj;ia0\
588, 6 Satpovog xwcoti pivoi^ 587 //i^ «rrsr/o ' ig dXkoog^ 692 aic xa: xp<^
pivf) dfdßwg ato^piu xa\ fopouaa rouvopa, 596 xeksrjrj^aai ^f>^jyc, 614
ala)Fpo\f SsT yovfxJx^ di} (Trdje'.v, 616 nav euToyaü>7a, ndurag d^pfjoag,
ßpoTii/v otjx iaziv (Hxog, G-iu xzxXfjza:' oj^' dvrjXuH nOXat '^Ai8ou, 675
xpauj'^j ydp^ 713 v'}r.vi7:oH^ wpac, 72G tfw o spät a ov&idos oitSiv^
737 '.(J/'jEc\> ^cXe;, 755 art di>/Co> pr^ xrxXwv riXij , 768 rä TrksTffra S
i^opwv aia^pä fwpdatig oder td nAet(Tza ipwpui^ ma^P i^eupr^ffztQ^
780 tf«w>v xb rag UetBoug np6cwno¥, 824 oaxpuppott youv xae rä /(Lorö.
rvy][dm¥^ 818 j^oy fi^yot ][wpwju¥t 846 ^ xXeivov eijpr^p\ 850 pi}
üXXotg xfiif^paiw . . iitOQ' ^Xmam^Q ydp MafA&c dv sunayrj Xdßot^
m¥ Mfmftti»¥, 856, 6 f. a7tou8aui¥ iatt, yaupw, ix ßhg dynv
r^Ktrm yAp tk^¥w¥^ 8m>(^ iW, f/^xtl^ ^ naMatfv' kxrhg kx-
fidkXMt fp8¥ä¥; 860 fiOj[Biijpk¥ M(tw¥^ 862 9Müt MoXme . . ativ€t¥ itpi*
mty 895 dxatpia ftlr dxXrjp/a^
Bei fiespreehoog des Werkes in der Berl. PhÜol. Wochenschrift
1887 8. 825 — 881 habe ich fragm. 521 W¥ S* oö Sietpt iipwTO¥, dXXä
TwXXdxti iy'ffa Tttur^, 755 oöx Ärr* in^ ipytuM vermutet.
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SophoUM.
241
Die Koqjektiiren fon GHotber snr Elektra und sa den Traehi-
lieriiiiieD 8iod kaum von Belang. Er will £1. 183 mt3* 'A^fi£fi¥w^
(abbAogig von dnepftportos), 192 fiitatc ^' *fhtafiait 215 vä näpoe$*
{otac schon Beiake), 666—567 ^ ippdam' mar^p no^* obftSg^
av xAüuj, Beäg xaz^ äXaoQ . . no8otv xri. , 589 ehffsßwg^ 627 df^w^ff,
748 oiEcrrpd^r^aav^ 781 vielleicht dÄi' o zfjoopiwv, louB dualfzwi, 1207
o:/o *v xärw, Tracb. 13 ßou^wvog^ 27 liuaxXit xX'trov^ 117 ßpi^^ei^
144 f. iv jf^Mupoiat ßoaxEra' voiLotatv de) . . BaXirng bipouQ (oder i^ip&t)^
239 eu^acQ 'jr.ei'xujv. 294 Tzavotxoj ^£pc\ 394 toc ipnn\fTa oi) ehopag ipi,
437 ^ö;'a;, 580 npoeAaßoua', 581 nsnstpdiri^ü}, 583 /^'j<>', 591 T.oonutpikr^ad
T^, 766 pLtxapaia flo^, 768 war.ep eixovoQy 775 /xt>vr>y, 960 T^oTtth
owv, 975 wpo^poMy 1015 i^A^, 1074 s^^dfogiff 1118 ^(i/ioS schreiben
aad JSL 536 tilgen.
Schräder macht der Abbandlang von Heimreich (Jahreab. 1884
I 8. 129) gegeDOber auf verschiedene Bedenken aufmerksam, welche der
\erwertung der Scholien für die Textkritik entgegenstehen. Zu Aul.
ei klart er sich für die Aüderuug ^drspov (Pauli) oder j^äzepufQ
^Erturdt).
Herwerden vermutet Ai 40 ipi^v z*P^ (richtiger ip(e¥)^ 810
Xtpkt 869 insfjsü^Bv xoxocc, 1074 njpotyr^ Ä^, 1181 ^ovdvroc ]r*
(schon Befereni in seiner Ansgabe von 1879), 1892 v6v8* Mpa, EL 409
nfic Tot^', 782 dt^Y/s^ 923 odx <»«r^ Zrt fiji^ Oed. K. 41 adfiA
iqy xoJtft^ 48 ri Sp^<^ oder vielmehr ira/ocuw, Ant. 1161 Q^jturtdc iv '
Tracb. 808 ^ C^yuaa, 322 f. rö) irpoffBev oödkv i( füov XP^^^
OTOfiarxK; oiijaEt, 338 xouruiv ydp elpt ndvr' {nach rouTOiv'^] imarrjpüjv^
749 z: xpfj^ fiai^eev au^ Phil. 567 rawr' atir' in/axw^ 661 e< 5i /«J,
jf/>a<T<».
Ober den ersten Teil der Abbandlang von Schubert laur Kritik
ttod Erklärung einiger Stellen der Traehinierinnenc siehe unten. Der
2weite Teil sucht die Ünabh&ngigkeit des cod. Par. A (2712) von La
10 erweisen. Als Hauptgrund wird aufeer Oed. T. 800, der von einer
besonnenen Kritik unmO^ch als Interpolation betrachtet werden könne,
der Ters Oed. E. 1130 angeführt, der im La not fiot x^p\ <^^f
fierfv r* opEzo>. im Par. richtig xai pot wva^, de^iäv öpe^ov über-
liefert i>t. Es halten, wie K. Schneider sage, die Schreibor des 12. und
13. Jahrhuiiderts von dem erst durch Bentley wieder entdeckten Ge-
setze des Trimuters nicht die leiseste Ahnung^ gehabt Überhaupt legt
der Verfasirer be«^onderes Gewicht auf jeuo l iiüf. wo im Par. metrische
Fehler des La vermieden sind. Dafs dann gute Überlieieruug, nicht
Konjekturen vorliegen, ergebe sich auch daraus, dafs der Schreiber sich
gegen metrische AnstÖÜBe unempfindlich zeige. Aber alles das erscheint
nicht als beweiskräftig, wenn man annimmt, dafs Par. A nicht direkt
aas dem La, sondern aus einer korrigierten Abschrift stammt; manche
laknibcridit für AiterthumtirissciMchaft XLVI. (im. l) 16
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242
«
Griechitdie Tragiker.
metrische Aniidbe waren dann korrigiert, endhtinen also oicbl im Par ,
andm wnrdeo von dem Schreiber des Par. nea verschuldet Dafftr dafs
nao die metriscbeii Fehler bemerkte Qod zu Terbessem soehta, fuhrt
der Verfasser selbst Beispiele an. Jener Fehler im Oed. K. llfto wurde
teils dareh Ümstellong xal )[a^ ß* «^«^9 wie eine Handschrift bietet,
teils durch Änderung von j[q^* in x^P* beseitigt, wie im La selbst von
jüngerer Hand. Etwas anderes wAre es, wenn wir in betreif des Verses
Oed. T. 800 dem Verfasser beipflichten und unsere eigene frühere Mei-
nimg (A. Soph. em. p. 3) festhalten könnten.
Kueisel will Oed. T. 624 orav TzpoSst^j^i ucov iart rb <ppoveaf —
schreiben; aber die unterbrochene Rede mttlste in irgend einer Form
zu Ende geführt werden. V. 725 vorniutet er ypemv iftupr^^ 1167
T'SVß^A/iCov, 1860 )toiiddog inl mdw¥ iJiaße, ß* anv ipö^m, Phil. 48 ktii
fopßSjQ f6pt€¥^ 061 4i fti^ TiäfMn' - , 768 f. nJidvotc taotc imc
nl^trdiil, 1097 tüj^a wA fuSjaw^Q^ 1141 /t^v ^^vspkiß (invidnm
animi dolorem, qni ad loquendum stimnlet, ezpellere vel eohibere). Von
diesen Bemerkungen verdient höchstens die zu Phil. 768 f. und 1097
eine BerOckstchtigung.
Hodsch hat die Heispiele der figura otynioiogica, die sich h^i
Sophokles finden, gesammelt. Fälle wie o rt TrOfmrov iJuttfiav oder r.Aow
reev fkiya nud firfik^ dAyeafby vaBwv oder fpovouaa rouviiatov müssen
doch wohl geschieden werden. Beispiele wie tlx^ xpartaro^ C^v 0. T*
979 gehören nicht her, da Mpärfürw s. v. a. xpdrtaT6¥ dan,
RObreke hat die verschiedenen Gebrauchsweisen von 8c nsd
S(ntg bei Sophokles systematisch geordnet. Eine bemerkenswerte Be-
obachtung ist uns nicht begegnet.
Richard AlUller handelt über die Formen und Bedeutungen der
einzelnen integektionen. Der noch ausstftndige Teil soll das Metrische
besprechen.
In betreif der Abhandlung von Lloyd genügt es anzuführen, dafs
die drei Stücke IVach., Aias und Philoktet als Trilogie erwiesen wer-
den sollen.
Daimass hat unter den Titeln »die Gatten, der Mann, die Frau,
die Eltern, die Kinder, die Geschwistera die das Familienleben beteffeu-
denZüiT^ gesammelt und von den edlen Vorstellungen, welche Sophokles
von dem Familienleben hat, ein anziehendes Bild entworfen.
Beruhard stellt die verschiedenen Notizen, welche über die Auf-
luLi uii^'^zeit der Stücke des Sophokles Aut>cli!urs gehen, und die vsr^
schie*i*'nen An-^iclitcn, welche über die An>iiieiuiig aut Zeitereignisse vor-
jrehr.'u lit worden sind, soi-^^taliif^ /.l]:^anlnlen und behandelt dieselbcü mit
besonnenem Urteil. Er giebt folgende chronologische Reilrenfolge: Aias,
Antiguue ~ Elektra — Oedipus Xyr. — XrachiuieriDuea (V) — F^'
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SopboidM.
243
loktet und Oedipos Kol. nnd neigt dämm der Hypothese Sdmeidewiiis
ta, nach welcher, abgesehen von dar ADtigoue, die des Stoffes halber
dem Oed. Tyr. nachgestellt worden, im cod. Laar. A die Dramen In
cbroLülügischer ürdüuug steiieu.
Galliua fohrt, indem er die Koigektur Naekes in dem ßtog JSth-
fmümuQ (§ 13 in der Ausgabe der El. von 0. Jahn) Aeuxwv iv Spdfwxt
10 Grunde legt, ans, dafa diese Stelle von einer dOai napavoktc etgent-
Ueb gar nichta wisse, dafa die ganxe Fabel nur einer kritiklosen AüS-
fiuftaog der Komödie ihren Ursprung verdanke.
Die Abliandluiii? von Eicliter. \vclclie sich auf Sophokles und
speziell auf die Antigene bezieht, ist, da sie i)ädngogi<;cho Zwcrke ver-
folgt, hier nielit zu besprechen. Ich möchte nur benieiken, dafs »die
Macht des Alenächengeistes«, »die Vergänglichkeit des MetischenglOcks«,
»Eros als Zerstörer des» Menscfaeoglficksc, »die Allmacht der Gottheit«
Hiebt als richtige Bezeichnungen für den Inbah der ChorgesAnge der
Aatigooe gelten können.
A i a 8.
Sophoclis fragoediae. Scholarum in usum ed. Jos. Kr41. 1. Aiax.
Prag 1885. Soc. philol. Bohem. 48 8. 8. (Daneben eine Anagabe mit
czecbischem Kommentar 1884. 101 8. 8.)
Der Verfasser schreibt 799 sAzf^^st rJXeiv, 869 xoudsii er' iartv^
Sophokles* Tragödien. Erklärt von G. Schmelser. Zweiter Band.
Aju. Berlin 1886. IS2 8. 8.
V}rl. die Besprechung des ersten Bandes unter S. 248. Die Textände-
niDgea 379 rräv reXihv^ 405 ^(2otg Sk roTffd' oiiou rdkoQ (»wenn er aacb
nnter seinen Fretinden keine Ruhe finden kann«), 647 ^Ptfei ti& ^Xay
869 dnunarat 7^6 ftaprupsTv sind kaum brancfabar. Die Antworten 979,
982, 983, 986 werden der Tekmessa zugewiesen und 1081 wird ge-
tilgt, obwohl der Vers unbedingt nOtig ist. Aufserdem haben wir ver-
«diiedene Mifsverstftndnisse, sonst nichts Bemerkenswertes in dem Buch
gefunden.
J. N. M advig macht im dritten Bande «seiner Adversaria crilica
(Kojjeühagen 1884) S. 8 - 14 zum Aias einige kritische ßemerkungeo,
«eiche . soweit sie neu sind , kaum beachtenswert erscheinen. £r ver-
nnitet 68 rcBou^ 406 fi^ivei^ ifiX ' (si quae cara et amica sunt, pereunt),
0eroff ofwu niJiae, 969 rouS' ir' iji€^e¥^ 1011 tJi£anß yeii^ (in quo
oe in bona quidem fortuna hüare quidquam et come In vultu arridet),
1013 rov ix anopout 1290 ßUnm¥ rotaSra, 1812 ^ t^c aw (mit Dindorf )
f ifia^uwoc^ Uj/Wf 1367 rijc ^Z^P^S niXag,
16*
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244
Gri«diiieh« Tragiker.
M. Gitlbaaer, Metrische Studien wa Sophokles' Aias. Pkii. Streif*
ittge. Dritte und vierte Uelenuig S. 199— 267. Freibnrg i. B. 1886. 8»
Die Bespredmiig der Kolometrie and Eurythmle dieser Stodien
überlassen wir geroe dem Jahresbericht Uber Metrik und beroerkeu nur,
dafs die Textäuderungen 197 ff. iyßpiöv ußpti dzdpßr^^' of/^är ^.'javifxotQ
ßdaffatg^ 24^ xa) büov (»Lauf« von f^ioj wie j^üu^ von 251 7:ot(i^
(warum nicht orac, da es» ciu Au^rut buiu suil?) äntda:: ininn'xy.v^ 334
fiäXAov o'jK axwjtrt, 346 ivEfm (iv£ff7i und i^earc sind nicht gleichbe-
deutend!), 379 nav ^nfnov^ 387 npondnoo npobvMowVy 396 iXstfBs jj. und
418 iioJ^v einmal, 405 f. ei rä jikv ipbtvet^ rotg 3' bfiotj TziAag ixujpatg
Sypiuc npoiJxBtßsßa (»wenn es mit meiaer Kraft aus ist und ich im
Kreise meiner Umgebung bei der dämmen Beute da sitsend betroffen
werdet) ohne Belang oder ganz nnbrancbbar sind.
Ruby, Nonnulla de AI. Soph. integritate. Gymn. -Progr. von
Mäbr.-Wei£Bkirchen 1885. 10 S. 8.
Der YerfasBor spricht sich gegen die Ansicht von Bergk aas, dafs
die vorliegende Gestalt des Aias dnrch die Erweiterung des nrspr ting-
lichen Anfangsstttckes einer Trilogie entstanden sei.
477 erkl&rt Jos. Werner Jahrb. f. kl. Philol. 183 8. 675 f. »keiner
Erwähnung wert mitohte ich den Mann erachtenc und sn 496 will er
die Bedeutung von »snrticklassenc für i^ptimt ans Phil. 486 erweisen.
49G vermutet ßury Herraatliena XI S. '208 f. TeXsun^aag ro^jjff,
1013 rov ix öittjug ^e^vjtoL, -nokipLiov vöbov,
PAhler^ Die Löschung des Stahles bei den Alten. (Eine Er6r*
Gerung su Sophokles* Ajax 660 IT.). Gymn. -Progr. von Wiesbaden
1886. 82 8. 4.
Der Verfasser thut zunächst dar, dafs die Worte ßa<ffj mdr^pog
651 nicht mit dem Vorhergehenden verbunden werden dürfen. Dies
steht fest. Weiter wird in sehr gründlicher und ausführlicher Erörte-
rung der Löschung des Eisens nachgewiesen, dafs durch Eintauchen in
Gel das Eisen nicht erweicht, sondern relativ nur weniger gehärtet wird
als durch Eintauchen in Wasser, dafs man überhaupt bei ßof^ ohne
nähere Bestimmung an das Eintauchen in Wasser, nicht in Od denkt
Die Stelle in der Ant. 474—476 wird so erklärt: tDer allzu harte Sinn
der Antigone wird gerade so gebrochen werden, wie der härteste Stahli
wenn er ttberhitzt aus dem Feuer kommt, unter dem Hammer des
Schmiedes zerspringt und reifste Damit hat der Verfasser die Über-
zeugung gewonnen, dafs Ai. 651 die LeaarL ß<iff^ unmöglich uud mit
ßaüyr^ (^odurch den GlOhuleii«) zu ersetzen ist.
Hugo Blümner weudcl in den Jahrb. £. kl. Philol. 133 S. 676 —
678 dagegen ein, dafs es nicht ßojl^ sondern m^i heifsen mafste, and
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Sophokles.
245
bemerkt in seiner »Technologie und Terminologie der Gewerbe und
Künste bei deu Griechen und Kdrnoni« IV 1 S. 348: »Das ixoprifmov
müfstc bei der Lesart ßnhvrj im BUde auf das noch angeschmolzene
Eisenerz geben, welch» s dann im Feuer weich und Üüssjg wird; aber
der vorhergehende Vers, wo Aias von seinen rrs/jccrxshTQ (ppivsQ spricht,
iäfst eher darauf schliefsen, dafs Sophokles sein Bild von bereits be-
arbeitetem Eisen entnimmt, zumal «rro/ia sicherlich nicht ohne beabsich-
tigtes Wortspiel mit aräfiataiQ gesagt istc £r seibat will ßoj^ ü&ijpog
t-K i^TfXQ»$i^¥ OTofia (tichy der ich vorhin hart war, wurde von diesem
Weibe our ooch mehr hestftrktc) and oachher ohatlpm dk ¥v¥ schrei-
ben, übersieht aber, von anderem abgesehen, dab der Gedanke dem
Terhergehendeo nicht entspricht.
Weiteres bringt jetzt dartiber Pähler in einer lehrreiclieii Ab-
kuidluug »Technologisches zu Sopb. Ai.« in den Jahrb. f. klass. Philol.
1887 S. 171 -194, worin er die Konjektur von Blümner zurückwei^it und
Mch die Ausicht von Bellcrmann widerlegt, welcher io der neuen Auf-
lage des Aias ßaifi^ von (hm »Anlassen« des Eisens wersteht. Vnr
ßaij¥jj verweist Pähler dem ersten Einwand von Blümner gegenüber aut
Hes. Theog. 862 f., Verg. Aen. VII 636, Vill 446, Ov. Met. VII 107,
Lncan VI 405, Pers. V 10 coquitur dnm massa Camino. Nichtsdesto-
veoiger mnfs man Bedenl^en tragen ßo^ zn Andern, weil damit die
Betiebong anf das Thrftnenbad wegfiUIt.
E 1 e k t r a.
Sophokles Tragödien. Erklärt von C. Schmeizer. Vierter Band.
£ieetra. Berlin 1885. 149 S. 8.
Ich erwähne Folgendes: 888 oh^ jj 'yu) (seil. xpcvaß\ Uya»^ 885 it
»das Packende der Scene liegt in dem schroffen Übergang des Trotzes
der Sfinderin zu der Angst der Beteriua, 1205 »Ehe Orestes sich der
Schwester zu erkennen giebt, mufs er dem falschen Schauspiel erst ein
Eade machen, und der Eiektra andrerseits mufs die Urne aus dem Arm
geDomraen weiden, da sie sonst dieselbe uiüFste von sich geschlendert
haben, sobald sie sich getäuscht sab.« Die V. 1329 f. and 1343—1345
werden getilgt.
Sophokles' Eiektra. Für den Schulgebrauch erklärt von Gerh.
Heiur. Müller. Gotha, Perthes. 1885. 92 S. 8.
Die Ausgabe ist für die Schule bestimmt und eignet sich zu diesem
Zwecke; doch ist sie nicht frei von Mängeln nnd Fehlern. Hier ist nichts
«eiter Ober dieselbe zu berichten.
Bei Bespreehnng dieser Ausgabe in den 'Blättern für das bayer.
Gjanasialscholwesen XXI S. 664 f. yennntet Metzger 21 ivroSid* iißi,
1113 apavzeg aurou, 1292 rtovou . . xaipbg . . hjyov*
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846
Orieckisdie Tragiker.
Sopliodis tragoadiaa. ReceoBoit ei explanavit Eduardas Wun-
demt. Yol. n. 8ect. L oontioetis Electraa. Editio qtiarta, quam
ewaWt N. Wecklein. Leipzig 1886 132 S. 8.
Ans der oeoon Auflage fahre leb folgende Koi^ektttreii an: 85 vi-
xtjC r* Jm^<v, Schol. sa 190 deaTafusOofiat für dtatruipiat, 486 oid^f^'tfTaic
a£r/otic« Schol« SU 500 8eaMngi toIq ix(poßolj<xt)f rou^ ootb vra^. — onof
tum xfvduvot^ 664 rä noXkk ttvE^ftar* (oder xuiiox"} fyt $¥ MMit^ 719
^ffryxCoy (ßiimxnjpatvy Uattxal wioai^ 776 fum^v fiolacQ, 848 /u^ SijT*'
6Xoä yäp HA* i8dfi3j\ 1026 xo2 uda^u» xoxcC, 1146/iaill^i' djrxaXfojiiaTat
1168 «r nfHHßa£ki^¥t 1870 xo? npoipepzipotQ.
In dem Schol. zu 47 will A. Michaelis Hermes XXi 8. 492 f.
sehreibeo: M TpuMXou noXsfioo pip foat yevea^au litfBtxou dyüjvoQ i^d-
xofffotc inat npoTMpw^ so dafe Orestes Sabjekt ist Aber wird ein Schol.
angeben, dab Orestes lur Zeit des Trojanischen Krieges gelebt bat,
somal mit fo«/?
580 uud 684 verlangt den Indikativ ti&j^q Ph. Weber Enlwick-
iuogägebchiehte der Absichtssätze, ä. d9.
600 vermutet Tahlen Ind. lectt. bib. Berlin 1885/86 <ro5 ts <jwv-
vtf/iou. Die V. 1486 f. will derselbe Gelehrte schtttaen mit der Ände-
rnng tIq /dp . . Bpjlcxti» 6 fUXXmv ou ^pdvw xipBoQ fpipou Aber weder
ist der Airtikel bei fUXXanß am Platae. noch patst die Bestimmuog ütt¥
xaJUHf pLefUYiUiHov for dieseu Gedanken.
768 vermutet H. Deiter Philol. XLVI S. 107 f. pertfrrotß aw/ta,
»eines Helden KOrper aus elender Asche. t Die weiteren dort gegebe-
nen Bemerkungen sind noch weniger wert als diese.
0. Ribbeck, Zu Sophokles' und Euripides' Klektra. Leipziger
Studien VlU S. 882-386.
Der Verfasser weist auf Beaiehungen zwischen beiden Stocken hin,
aus welchen f>ieh die Abhängigkeit des Euripides von Sophokles ergiebt.
Bei 815 ff., 830 ff., 854, 8G3 ff., 872 ff. hat Euripides als prinzipieller
Gegner aller körperlichen Wettspiele die Süi>hokleische Beschreibong
des Wettkampfs bei den Pyihischen Spielen im Äuge gehabt und bat
sie durch eine realistischere Lei>tuiig überbiekMi wollen. Die polemische
Wendung des Euripides 893 r^xiu yäp ob h'tytna'-v ^ <uX loyotQ xravi^v
Aiyiöi^üv zielt auf den langen Wortwechsel zwischen Agisthus und Orestes
1470 ff., vgl. 1483. Aufserdem werden das Opfer der Klytämestra bei So-
phokles 634 fi. und das ländliche Opferfest des Ägisthus bei Euripides, das
Verhalten der Geschwister nach der dvaYvatpmg (£ur. 679 = Soph 1226,
Enr. 681 = Soph. 1322), der Wortwechsel swischen Mutter und Tochter
in beiden Stocken und anderes mit einander verglichen und wird daraus
geschlossen, dab Sophokles, fiele seine Dichtung nach der des Enripi-
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Soplioklet.
^7
d«, 10 recbt mibekfliiiinerter Weise einfMsh die alteo VoraiisBetomigen
vui Ansehattiingeti wiederhergestellt hätte, ohne io eioen einzigeo Poiikt
US der Kritik Nntsen m sieben.
811 Chi er, Über die ethisehe Bedeatnng der sophoU. Tragödie
Elektra. 2. Teil Progr. des Oyrnn. zu Bintela 1885. 26 8. 4.
Ich hebe einige Gedanken aus der lesenswerten Abhaudluug au»;
»Bei Soplif b wie auch bei Aschylus erscbeinen zwar die drama-
tischen Peisüiien als frei sicii bestimmende und für ihre Handlungen
veraotwortliche Wesen, allein die aus der Ferne waltende Gottheit be-
hält die Fäden in der Hand, woran sie die Handlungen derselben lenkt.
Freiheit aad Notwendigkeit sind aach griechischer Anschauung die beiden
Fole, um welche sich das meoschliche Leben nod aal der Bahne die
tragischen Handlangen bewegen, eine Eigentfimiicfakeit, wodnrdi jene
sich wieder von denen der modernen tragiseben Bühne nnter8cbeiden.c
»Die so schmachToIl niedergetretenen Familienverbftltnisse des kftnig^
lidien Haoses waren es, nicht berechnete Bachsncht im Verein mit nn-
kindlicher Gesinnung, nicht Eigennutz, ans denen das feindselige Yer-
kiltots der Tochter znr Mntter hervorgegangen ist.« »Ans der Scene
1098 ff., in welcher Elektra die innigste Liebe zu dem Bruder offenbart,
mnfs auch dem Zuschauer offenbar werden, dafs ihre früheren leiden-
schaftlichen Äufserungen der Klage und des Hasses einem nicht ledig-
lich hartr»!! und verbitterten G» fiilit entsprRF)gen, dafs ihr Herz den wei-
chte uiid innigen Gefühlen der iiebevoilstrn Zärtlichkeit zugänglich istt
»Sicht ihr subjektives Getühl ist es, aus dem die Charaktere handeln,
<ODden) die aufser ihnen stehende Macht der sittlichen Verhältnisse,
weiche ihre Handlungen bestimmt. Daher dürfte der Charakter der
Elektra hiernach so benrteilen sein , indem alle ihre leidenschaftlichen
ioCiemngen wie ihre ganze Handlnngsweise ans Jenen Verhaltnissen, als
aos ihrer Quelle, entpringen. Diese Quelle mt aber die göttliebe 6e>
rschttgkeit, welche strenge Strafaufeicfat führt und den Frevler unerbittp
lieh sur Rechenschaft zieht, andrerseits aber auch die heiligen verletzten
OrdnuDgen wieder in das Gleichgewicht bruigt.c Die Worte ^4dov, el
ü0i)f£ic^ Serdrjv (1415) betrachtet der Verfasser als Hinweis auf Aeseb.
Ag. 1483 Ttatw di v;v xri., welche Stelle der athenische Zuschauer
im Gedächtnis geiiubt habe. »Sophokles läfst Elektra die Worte ihrem
Bruder zurufen, um die Mutter darauf hinzuweisen, dafs ihr genau Glei-
rhes mit Gleichem vergolten werde.« V 792 soll ri>>i ßauovro^- df)rciuQ
doppelsinnig sein und nach dem Sinne der Elektra sich auf den Bru-
der, in Wirklichkeit auf den vorIfing«t verstorbenen Agamemnon be-
ziehen. Aber äpz(tug kann nicht neben der Zeit, zu der Orestes als ge-
storben gedacht wird» auch die viel frühere Zeit, in welcher Agamentnoa
fiel, bezeichnen.
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248
Griechiiche Tngiktr.
OldinouQ TupavvoQ,
The Oedipns Tyrannns of Sopboclae by Benjamin Hall Ken>
nedy. Witfa a commentary oontaiDlng a large munber of notes, se-
lected, by permission, froni the maDuscript of the late T. H. Steel.
Cambridge 1885. XXVIII u. 306 S. 8.
The Oedipus Tyr. of Sophocles translated inU» eoglish prose by
Benjamin Hall Kennedy, Cambridge 1885. S4 8. 8.
Vieles voü lieni. was diese beiden Schriften bringen, war bereits
in den Studia Sophoclea des Verfassers, die wir im vorigen Jahres-
benuht iXXXVIII. 1884. I. S. 131 f.> besprochen haben, enthalten. Von
den neuen Konjekturen er\v;ihiieu wir folgende: 171 toj für a^, 173 re-
xouaau, 179 vsxpä oi, 18*2 iöpav napaßKUfnov^ 18ö txez^peQ irriortfa-
jßouaty 187 Tu)y uTSSp, 206 Tag re Ttofm^aetg, 510 ifiäg^ 517
ipyotüi Tt ß^aßf^y fipov^ 519 ipopoTjvrt^ 891 xal tcDv dvtuxrtStv^ 905 o^v
a(pSapxw aiHy dp^dv^ 967 naxipa\ vuv o' o pkv ßauußtf^ 1096 (Toc d' ouv
va!uT\ 1104 f. pwv 6 KukMms > • d»äaütM ijf ir' ^, 1195 <tf ^u^rai«* für
rÜcyioy, 1200 tphnu^w (oder Ttxpdaow^ niftfojroif^ StitTepw) lap^i'
yov fbr mpS£yo9 ][jpiji^ipi6¥^ 1208 ßaatXsbc jti^teCt ^806 f. x/s ävaumf
i^fpUuQ^ t/c «UiUiy^ ßlw &vomoc iv «iJmcc; 1208 ^ y 1216 ff.
^eu ipv» AoiUgm ijfWtCt e^' Ms as fjüi/noTt fiipiot' ddupofiae ybp
wOTtep kUtftov 1271 odx aMomd (oder 5aootitt6) wi>, 1280 ob
fiovou itdpOf 1810 Sta9$7 fopddijv, vor 1424 ist ein oder sind £wei Yerse,
die an den Chor gerichtet waren, ausgefallen, 1478 r^ad' dSou j^c^^v,
1494 f. rare ifioug yowMaiv Noch sei die Erklärung von rr^g ^ujKpofmg
99 = ro5 ^up^ipaahac (ivvliat is the mode of conj]iliance?) nrid die Bemer-
kung zu 1380 erwähnt, dais mit xiuMcrza rpatpetg die honnthische Er-
ziclniog, welche Otdijuis genossen habe, in B^ug auf ftdtbetiache Aoft-
bUdung der Thebauischen vorgezogen werde.
Sophokles' Tragödien. Erklärt von C. Sc hra elzer. Krster Band.
Koüig Odiiius. Berlin 1885. IV u. 152 S. 8.
Der Verfiasser Tersnebt eine popalftr*totbetische ErklArong zn geben
nnd wenn anch manche Bemerkungen der Art in der Luft scbweben nnd
das Qanze mehr nur nnnOtige Paraphrase des Inhalts ist, wflhrend sehr
wichtige Punkte der psychologischen Entwicklung und der Dramaturgie
nicht bertthrt werden, so findet sich doch hier und da eine beachtens-
werte Beobachtung, z. B. lu 684: »ans Jokaste spricht nicht nur die
gebietende Königin, sondern dem Könige gegenüber — unbewufst —
die befehlende Mutter.t Die Auffassung des Sinnes, die nebenbei ge-
brachten grammatischen und kritischen Bemerkungen erwecken vielfachen
Anstofs. Die Konjekturen zu 198 aBivt:, 1026 ix toxzojv^ 1197 xarä
ifdtaas, 1213 i^supe M&ovt, 1360 vDv dft^St 1361 öpjo^fev^g
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Sopbokl««. 249
XOf^ sin<i kaum erw&hneoswert.
Bei Besprechnog der Ausgebe in den BUttern t d. beyer. Gym-
BenalBcbolweseo XXI 8. 615 f. Termotet Hetsger 1867 fovt^ ^PZ^^
(»würde HerrBeber sein«).
Sophokles. Für den Schnl gebrauch erklärt von Gustav Wolff.
Vierter Teit* Köoig Oidipus. Dritte Aaflage. Bearbeitet von Lud-
wig Bellermann. Leipzig 1886. 186 S. 8.
Hancbee ist gebessert; aber dafo die frflber gerOgtea BemerkaDgen
n 184, eos, 1231 und im Aobaog zu 478, in gewissem Simie auch ra 657
steben geblieben sind, kann nicht als gutes Zeichen gelten. Die üm-
stellnog von ii4G Jol ist wieder beseitigt und zu roMe 251 wird be-
merkt: »Der Plural roJaoe wegen der in scrz tzäsiovoj'^ jisra ausge-
sprochenen Annahme, dafs es mehrere M ir ii r seien.« Kann irgend ein
Schriftsteller schreiben: »wiMin er (der Mörder) in meinem Hause sein
«olitP will ich das gleifhi^ ci leiden, was ich diesen (den Mördern) ge-
bucht habe«? Zu 608 vermutet der Verfasser jyuifujs Si d^kou /ij^ ft£
X'H^i 1348 &n i^ddJi]^' äy ft^ o* ävapßufvat isote*
Ton F. Kern werden Verrnntttogea mitgeteilt zu V. 288, welcbea
er mit 241 --243 binter 248 stellt, za 329 rä /i&p* dveto [1], 1494
Sophokles erklärt von h. W Scheidewin. Zweites Bändchen:
Oidipus Tyrannos. Neunte Aatiage besorgt von August Nanck.
Berlin 1888. 182 8. 8.
Aas der nenen Anflage beben wir folgende Koigektiiren ber?or:
131 dfpdvras^ 150 vdaou lUKuttvu^Qf 284f. &»axxt 0o0^ . . dvdpwv ftdhava
(oder fidXiOT* ävdpa) Teipeah^^ 290 xwfd t* ^S' ä^psV iiti^ [eber
TieUeicbt nob ^axpct' inrj]^ 306 ni/ufamy dvrrjfisttpay ij/iiv^ 354 i(svi^
M^op, 392 pr^<r»a, 654 ^üyivr' iitatSsaat, 1018 »F** Zrt Är dU*
«yov. 1162 dXXijs ^e/jö^, 1229 ek *pdog, 1269 atatv r^v iaza^fiivT)^
1384 r.f>(,a}id^ac oder npoazpi'tpas für ßrjVÜaaQ (»auch ijJ-r^y ist uiiiich-
tigc), 1400 Toi\f inoiv ^spotv /uHiv, 1424 et: ßpaßsü^ ftir eis 8eov^
1428 r.'f po') (favatzai ntarig iv8txo<:\ 1451 dXX^ ia Havstv p' ev upsmv
oder dk/C ivHavziv ia p opeatUy 1454 «V' olai xetvaj p^ i^anuiXkury^v
^a¥w, 1463—1466 delet, 1488 oiov ßtmvat narphg dp^avdt j[pedtv.
Die Tragödien des SopboUes zum Scbnigebrancbe mit erklärenden
AamerlrangeQ verseben lon N. Wecklein. Zweites Bänddien: Oedi»
pus Tyrannos. Zweite Auflage. München 1886. 98 8. 8, besprochen
m der N. Philol. Run.is(^|jau 188ü S. 368, in der ßerl. Philol. Wochen-
schrift 1886 S. lo *7 t voa H. Müller.
Aus der neuen Aiitfaj^o erwähne ich folgende Verbesseriingsvor-
scbiüge; Metrische Hjpotheois V. 2 avpmovrvjv ftir riuv dnduTioVt Text
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250
OfiHcMwin Tngiker.
168 iwiftpdy ftor foßtpd» (Tgl. Philo]. XLIV S. 106), 1264 nX^uxotQ h
opjcdoMuaty aiafpoopem^v, 1279 Mt^xkrae fllr it^etv, 1867 xcurttfc, weil
sonst die Antwort des CborfOhrers keioeo ZaMiinmeDhftog mit dem Vor-
horgehenden hat, 1444 ^ffcuv fllr cSrwf^ 1467 nd$tt für xojr^ , 1494 f*
rotaÜT* dvtßf^ Xafißduofv dr^Xi^fiova unter Tilgung von Bi . . 6ßoti.
Bei Besprprliunp meiner Ausgabe in den Bl. f. d. bayer. Gymiia-
sialschuiw. XXlll S. 323 f. vermutet Metzger 227 ^v£t rtg, 329 eiow
fo^Bk für thot» fo^ rä, 1494 af^¥ Jiaßat¥ {rotaJur' dvßiSi^ a^ptftv ka^v
Vojtech Kebrle sneht in einer csecblsch geschriebeneQ Abhand-
lung über V. 216 — 275 in den Listy filologick6 a paedagogick^. 1885
S. 194- 240 den richtigen logischen und psychologiscbeu Fortschritt in
der Rede des ödipus nachzuweisen, der durch die vorgeschlagene Um-
stellung von Versen nur gestört und unterbrochen werde. Im Kiuzelneü
ist mir die Abhandlung nicht verständlich.
Emil Müller, Oedipi regis Sophoclei vv. 326. 827 Diod. choro
au Oedipo rectius tubuantur'^ Zittau 1885. 12 S. 8.
Der Verfasser bclilierst: choro. non Oedipo v. 32(3. 327 tribuendos
esse testiticantur Alexandrini (d. h. der Sehol ), deciarant verba, clamat
caosa, ratio artis eonfirmat Aber das folgende rä aä ttaxd spricht
dagegen.
Wilhelm Uoilmann de nonnullis locis Euripideis et Sophocleis.
Wandsbekii lö85. p. 9 sq. vermutet 579 äp^eti ö ixstvj) rr^aoe ioo¥
vijiwy, 702 TO yeixüQ i^efjstg na^tv, 988 u Si^ nor' iart Suva/iiv ojo
i^ov omk7fV\ V. 698 ist bereits von dem Referenten als unecht beseich-
not worden*
A. Spongel, Beiträge zu bophokles' Oedipus Hex. Philoi. XLVI
S. 48—56
will 198 rsiee «ri. (»es gebt zu £nde. Die Pest hat ihren Höhe-
punkt erreichte) lesen, erklärt 828 f. o5 nore imax^ ^ ä¥ rä tfi^
tmwy tva /i^ cä xaxä ixf^j^m [unmöglich!], 698 eytoSda mit dem
Schol. » iv kjiot^ 800 »unter solchen Umständen Ist nicht anzunehmen,
dafs mein Sinn schlecht ist, wenn anders derselbe verständig istc, 1218 f>
»doch, um die Wahrheit zu gestehen, murs ich auch sagen, gerade dein
Unglück bringt uns Bürgern Rettung, dafs wir wieder frei atmen und
luhig >chlafen können« [nicht richtig!], loiif. vr/jaH^ iuof\ oh xatphi
jj C^v »so aber betet für mich, dafs ich lebe, wo es eben >>eiü
ftr euch aber u. s. w.w |die Beziehung von ßtov auf C^w zeigt, dafs bfifi>
auch Subjekt zu ^r^v ist], schreibt 1526 a> rt^ ob !^r^Xtfj no'/.tzCuv xai
^atQ imßki7nu)f^ was s. v. a. u) xat rm^ roj^at^ auToh rt'i n. oöx kmß^s-
naf¥ $k s^'^ ^'^^ behält 1528 f. iSe^ bei mit der kaum sUU-
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Sopliokles.
251
iuiften Erklärung: »keinen der sterblich ist und noch seinen letzten Tag
n sebnaen erwartete.
L. Campbell, Tbe iuterpretatioü of tragetly wiih note^> oti
tbe Oedipus Tyrannus of bopüocles. Journal of Philol. XIII ^r. 2a
S. 182-212.
Campbell hüt an mehrereD Stellen seine Anffassnng Jebb gegen-
ftber anfreebt Einverstanden ist er mit ihm in der Erkiftrung von 673 f.
•ebenso b^g in den Anssdireitongen ddner Wnt«. die wir nicbt bÜH-
geo können. In 198 f. vermutet Campbell rsXdiv yhp eT re w$ ä^f,^ atü^
£it' f^iido ifjj^STac^ 478 itirftatd:'^ i\f<i'jkog^ 1219 a>, T.Zf)'<LAhi yiuxiut'^ zx
aro/iäruj'^ ^ 1310 StanufraTai ifHuffä (fOftaSr^yt. Zu 1031 v>iid aiH der
Saturday Review die Verbessern ni? r?' n' aÄ^o^^ Yayov väYxaÄtaiKx ÄajuLßd'
v£<c angeiubrt. welche sehr pei tUf u niulNti , wenu nicht der Sinn von
Ev xmpw in seiner Beziehung auf coiTr^f/ ungern verniifat würde Zum
SchluTs bringt Campbell noch einige Koigekturen z\i anderen Stücken
fornndawar zu Trach. 117 rponaTg rapdaati^ 1015 f ouoi fi' ärzaXkd^at
xpata refiüjv ßtou roS 4tv(jf€p<r, hoAujv oux l^'i«, ^eD ^eu^ £1. 564
ta wUlä n¥sufiar* jJSsv, 1086 f. alütv* äoixi^ • , xb fiHi moJ^ xa^ayy^*
Mit der Ausgabe von Jebb vorzugsweise bescbftftigen sich auch
die Bemerkungen von R. Whitelaw (notes on the Oedipus Rex of So-
lbodes und on tbe eonstrnction of fta^ od with a participle, S. 1—49),
J. P. Postgate (gramniatieal annotations npmi the Oedipus Rex, S. 50
—71), C A. M. Fennell (note on Oed. Rex 43—46, S. 72 -74) in den
Tnmsactions of tbe Cambridge Philological Society. Vol. III. Part 1.
London 1886. 8.
In 44 hat Kennedy r^c ^ttfiipopäQ {tujv ßouh'jfidro/^) coiupansons
erJtlärt, Wlnieiaw lalsL e.s ini Sinne von Conferences, Fennell von collec-
tions. 222 soll nach Whiteluw's Ausführung pr^ o'jx ij^iuv s. v. a. wnre
O'JX i^eiv sein. Vers 966 u. a. St. erklärt sich derselbe für die
Schreibung <av iß^' ^p^ribv. Vgl. Dind. lex. Soph. unter ^^n^^ipr?/'. Phil.
^ verlangt er tax* fttr Tct/' ouv.
Fr. Polle. De Sophoclis Oedipo Rege quaestiones criticae. Lipsiae
1886. 12 S. 4.
Der Verfasser vermutet 602 fur' äXXoo BpmvtoQ at^y indem er
oMv ipaOT^ ehoi au rXo^iv ergftnzt, 715 xq( rot yev, 766 dW llrrcv,
1030 öWTTjp ye tStv rdr' ix ¥uam¥^ 1280 tj^' hc Switv ippiuyev od8i)*
od *axov oder räd* ix duocv ippwysv Miv* ob xaxd (nach Tilgung von
12üli- Die Änderung in 567 kouk r^vjaa^zv ist feliloi luili, auch die in
363 ä).y ou rt ya:pr^aujv wr^ftovag epetg. Zu 73b und 7öä handelt
Polle über die Verse mit mangelhafter Cäbur (598, 856, 1290. Ai. 855,
1091, Ei. 330, Phil. 101, 1369, Ant. 1021). Vers 73b will er w Zeu,
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252
Orieebiecbe Tragiker.
r/ ipSaat fitou^ 785 mmIvow y* schreiben, was Dicht aopasseod ist, während
Ai. 1091 ywufias ao mn^üos und anch Ant 1021 töfi^potia* abgewieaeD
werden mnfs. Dabei wird mitgeteilt, dafs Flecketsen die Beobaefatang
Ton Person in betreff der Verse, welehe der gewöhnlichen Gflsar mu
behren, aber nach dem dritten Fnfse eine Elision haben, daraas erklirt,
dafs Yerse wie 19* ßporwv äptar* dvdp^wmnß ndltv wie Verse mit der
Hepbtbemimeris gelesen werden müssen.
429 vermutet Nake N. Bhein. Mus. 40 S. 146 aa^uf^ dveenof, 1447
▼erbindet er, wie auch andere thon, adrog mit ov M^€t<; nod betrachtet
xal yop dp^wc • • finsp als Erklärung von ^dJltec (»du wirst es richtig
ausfahreni).
M. H. Vetter, Über die Schuld frage im König Oedipas des So-
phokles. Progr. von Freiberg 1885. 31 S. 4.
Der Verfasser sucht durch historische Betrachtung der Gestalt,
welche die Oedipassage nnter der Hand verschiedener Dichter vom Epof
bis auf Aschylüs erlangt hat, nachzuweiscu, dafs auch Sophokles den
Oedipus nicht als den von Geburt au vom Hafs der Götter Verfolgteu
und durch blinde rolie Schicksalsm aclit in die ärgsten Greuel Verstrick-
ten aufgefalst haben konue, viciiiichr bein Geschick durch tragische
Schuld sittlich motiviert haben mtisse. Diese Schuld sieht er, culpa
von dolus unterscheideud, in dem Maugel an Vorsicht, in leideuscliati-
licher Unbesonnenheit. Der Spruch des Delphischen Gottes hätte für
ihn eine Warnung vor jedem Totschlag und jeder Heirat sein sollen.
Vgl. dagegen meine Bemerkungen im Philol. Ans. XVI S. 91— 9S (»wenn
wir nach einer sittlichen Schuld des Oedipus forschen, stellen wir aas
auf einen Standpunkt, der nicht antik istc).
August Beck, Ein Cborlied des Oidipus Tjrannos (1088— llOdi-
Jahrb. ihr klass. Philol. 181 S. 809-822.
»Das Lied steht mit der Scene in enger Verbindung sowohl durch
seinen sachlichen Inhalt wie durch seine Stimm ung. Das Geheimnis-
volle der Eltern und des Geburtsortes, dann die freudige Erwartung
drängen gleichsam zur Enthüllung und zur Erfüllungslreude. Da tritt
der Seher aul und giebt — durch den Mund des Chors - dem erwar-
tenden Hfirer einen Ausblick auf das Vollendungsbild, und dieser seinem
erhabenen Führer willig folgend, überläfst sich der reinen Freude voll-
kommener Gewilsheit.f Ich erwähne noch die Bemerkung zn r.v ffs rix-
vov, r/c <r' iriMTe: »offenbar befindet sich der Chor in der Situation
angesichts des eben erst geborenen Kindes, das ex auf dem Kithäron
findete »Während die Strophe auf ein nächst bevorstehendes Freuden»
fest hinweist, feiert die Antistrophe dasselbe schon mit dem Vortrag«
des Festhymno6.c
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äophoklM.
253
Graff ander, Über den Ausgang des »König Oedipusc von So-
phokles. Kene Jahrb. fdr Philo!, u. Pädagogik. 182 8. 389 - 408.
AosgeheDd von dem Oedipus des Se&eca, der im Gang der Hand*
Iitog mit dem Oedipus Tjt, ttbereiostimmt aod aor im Schlafs, wo Oedi*
PMS in die Fremde wandert, abwetoht, nimmt Gralfdader eine Yermatang»
welche Sehneidewin aassprach , später aber wieder fiillen liefs, auf ood
sucht zu erweisen, dafs der Schlafs des Oed. Tyr. zur Vermitthing mit
dem Oed. Kol. übeiarbeitet sei. Nach 100, ü7ü, üöy, 416 »gl. ued. K.
407 ziele die gesamte Entwicklung des Stückes auf die Verbanniinf^ des
UDgiückliclieu Labdalviden ab. Es sei ein Widersprucii, die gau/.e Tra-
gödie auf den Spruch Apollos zu gründen, welcher die Verbannung des
Oedipus gebot, diese Verbannung aber am Schlufs zweifelhaft erscheinen
zu lassen. Der ursprüngliche Plan des Dramas offenbare sich darin,
daf^ die leUten Reden des Oedipus gans den Charakter von Abschieds-
reden haben. Kreon seige in Widersprach mit seinem soostigen Ver-
haHea in der Tragödie eio tyrannisch* hartes und barsches Wesen in
etttsdoeo Partien des Schlnsses. Ohne allen Graod betrachte sich Kreon
pUhsUch als Herrscher des Landes, der dem Oedipos Befehle erteilen
kOane. Die Worte in 1449 f. seien so gefafot, als ob Oedipus von dem
foriier dem Kreon gemachten Zugestandnisse nichts wisse. Dem Über-
arbeiter werden die V. 1424—1446 (mit Ausnahme von 1432- 1434^
und 1515—1525 zugewiesen. Kreon habe etwa sagen müssen: »nicht
At'mer zu s]iolten, kam ich her (1422 f.), sondern um dich zu trübten
uüd mit dir über dein Schicksal zu beraten.« Darauf habe Oedipus
1432 — 1434 erwidert und habe dann die Herrschaft au Kreon über-
tragen tuid bestimmt, dafs man ihn selber aus Theben wegbringe, sich
vieWeicbt noch einen Diener als Führer ausgebeten. — Der Verfasser
hat für seine Annahme scheinbar gute GrOnde vorgebracht; doch dürf-
ten sie nicht genügen. Das Stück von Seneca beweist nichts ; die filen-
daag rechtfertigt die Bedenken des Kreon and der Dichter hat wohl
daran getban, dafs er den Oedipus am Schlüsse nicht allein und ver
httsen in die Fremde sieben lAfst. In 1418» welchen Vers der Verfasser
nicht Terwhrft» ist ja Kreon als Herrscher anerkannt. Anst6fsig erschei-
nen nor die V. 1424—1481, welche bereits in meiner Ausgabe als un-
echt beseichoet sind. Wenn die V. 1483—1484 als echt gelten, mufs
such das Folgende, das sich daran anschliefst, als echt anerkannt werden.
L. B. Packard, The Oedipus Bez of Sophokles, Studies in Greek
Itenght, essays seleeted firom the papers of the late L. B. P. Boston
188«, 8. 8. 77-120.
Der Verfasser knüpft au die Angabe des Inhalts Bemerkungen
iiher die Motive der Handlung, die Charakteristik der Personen und
die Oekonomie des Stücks. So heifst es S. 9G: »Die Tbatsache, dafs
gerade Kreon, der naturgemäfse Nachfolger auf dem Throne bei der
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254
Griecbuche Tragiker.
MinrlrijahriiKkeit der Sriiiiii^ dv^ Oeiiipus, nach Delphi gesaudt wu!<l\
um wegen der Pest Erkundigungen einzuziehen, bereitet den Verdacht
vor, dafs Kreon im Bunde mit dem Seher sei, um Oedipus zu beseiU-
g6Dc , 8. 103: »Oedipus ist selbst sein einziger Feind. Jeder andere
Charakter im Stücke melot es gut mit ibmf, S. 108: »Hätte Ödipus sein
Schicksal vermeideo Icdnnen bei einiger Weisheit und Tugendanstrengong?
Jedenfalls braucht er nicht den Laios getötet an haben. Die Erz&hlung
?on dem Zasamnenstofe im Dreiweg» wie Oedipus sie giebt« entUUt
keineii Angriff der anderen Partei auf ihn, welcher seine Gewalttli&Ugkeit
als einen Akt der Selbstverteidigung rechtfertigtet
König ödipus. Tragödie des Sophokles. Übersetst ?od Emil
Moller. Halle a. 8. 74 8. 8.
Die Übersetzung ist elegant und treu, doch auch nicht frei von
einzehien Anst^fbcu und Fehlern. Nach 1423 nimmt der Verfasser eine
Lticko an (»nein, glaub' mir, tief im Herzen klag' ich demeu Fall«),
nicht ohne Grund.
Theodor Meckbach, Sophokles' König Oedipus tibersetzt in
den Versmafsen des Originals. Gymn.-Progr. von liarteusteiu 18ö6.
SOS. 4.
Auch diese Obersetzong zeichnet sich durch das Streben, den Wort-
laut des Originals genau wiederzugeben, aus. Aber es fehlt nicht an
Härten des Ausdrucks und auch mit der Auffiissung können wir nicht
ttberall einverstanden sein. Z. B. glauben wir u'cht, dafe itup^opoc 27
den Sinn tfnrcbtbar umleuchtet von der Scheiterhaufen Glut« haben
kann. In eöXaß/^ßrjZt 47 liegt eine Warnung; es kann also nicht »mit
treuer Sorget heifsen. In 93 ist rtuvda gen. masc. , weshalb wir die
auch ungelenke Übersetzung »denn dieses Leiden geht weit über alle
Sorge um mein Leben mir« nicht gutheißen kennen. oNach Aü-ttncht
hascht der Mensche scheint uns kein pa-Miuder Ausdruck zu sein. Die
Deutung von 1220 »dennoch bleibt wahr, dafs ich Trost bei dir einst
fand, ruhigen Schlaf ftlr die müden Augen c entspricht zwar auch der
Meinung anderer ErklArer, ist aber doch unrichtig; xarexo/fu^ roißfdv
Ißfifia bildet den Gegensatz zu dve^rvscm*
The Oetiiini^- Tyninnus of Sophorle«? translated into english pn^e
by Benjamin Kali Kennedy. Cambridge I8B5. 34 8. 8.
Der Übersetzung geht ein Verzeichnis von angenommenen Ver-
besserungen voraus. Ich erwftbne daraus 178 rexooüat^ 179 vsxpä ^
184 i$pav napaßwfjLtou^ 186 imare^vodüt^ 619 (popouv-zc^ 891 cbneoxnvv
(für fif^iXT(i}v)^ 1216 fpeu ipsu- Aahtov ipvog, eTH\ 1217 eiBs <Fe jwp"^
^tür stißs (T£ Eide «xe), 1218 eIoov doopopat^ laiO diat^&i (fUr otasdror
Tflu), 1494 f. raii IpxuQ •jf^vauatv.
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Sopbokle«.
355
Sophokles the plays and fragments wiüi critical notes, com-
mentary. and translation in english prose, by R. C. Jehb. Pari Tl.
The Oedipus Coloneus. Cambridge L886. LXXXll uud 806 S. 8.
Tod der BearbeHaog dieses Stücks ist uDgeffthr das Gleiche sa
sagen wie von der des Oed. Tyr. (vgl. Jabresb. XXXyill. 1884. 1 8. 140).
Sie bietet sebr viel und fördert in vielfacber Weise die Kritik nnd die
Exegese. Wenn auch manche Unsicherheit bleibt, scheint doch der Ver-
fasser noch viel ajehr als nu ersieu Bauii auf der Höhe seiner Aufgabe
sleheii. Von den Konjekturen sind zu erwähnen: 121 hhaaz (orj)^
243 ToTtü' d/ißupou, 355 /iw für /LO't, 385 waT\ 634 O'j^:' r £?5t' <iy»*,
541 intu^eÄr.aaQ, 554 ty.iiviDV^ 572 ouiQ ^ 702 on -^'cnain^ ijAatVioUy
868 dsoc, 8Ö6 ota xai^ 1052 ßifiax ix, 1084 uTTSfui upana^ 1085 fto
biw¥ tatyrap/e, r.avTortxa Zeo, 1098 r^oc oSoufievae^ lll^ xdvanveu'
ca70¥, 1192 aidoo v:v, 1212 TTfwBec^, 1462 /liya^, tSs, fidX' SS' inske-
rm xv'mog ätfarog dtoßoXoQ, 1466 ot)na>(jj^ 1491 f. ar* äxpa r.Zfj\ YuaX\
149S ßooBtSwyiay^ 1610 xrxi (mit Biaydes) lUnetüoe (mit Mekler),
156fi «Iv (oder clS) rippuar* a» m^fidratv Ixvoufuyov, 1604 aej^' ipatToc,
1702 ixst nebenbei Eur. Hec. 810 xäXXtffr' dx^ itc "EUdlhQ
9a»t»i¥ Zzep. V. 192 wird leoBa xUyst» im Sinne Ton noiSa rpmt» ge-
Donmiea, im Anbang an 1191 wird BipiQ als indecl. bestritten nnd in
den betreffenden Stellen ^BßOß dym fBr ^dpe^ that gefordert Zwei
Kärtchen dienen der Verauscbaulichung des Kolonos und der 1059 ff. er-
ifähntea Örtlichkeiten.
Bei der Besprechung des Buches im Lit. Centralbl. 1886 S. 1289
Temstet H. StadtmttUer 861 SstyÖ¥ idy^. Tmys* attrb vSv
ftpofym.
Bei gleicher Gelegenheit (in der Ni utn Pliilol Hundschau 1886
S. 385 f.) habe ich 1082 abzvjv äviui^ev auwpr^aaaa in Vorschlag gebracht.
Sopboclis Oedipos Otionens. 8cbo!arntn in usnm edidit Fride-
ricus Schubert. Prag 1885. XVIII u. 65 S. 8.
Ans dieser Textausgabe, deren Art wir schon ans dem vorigen
Jabref^bericht kennen, erwähnen wir die Vermutungen von Schubert za
278 pjjiivwv (?), 380 f. auröv ffXr '^Apyoe vmd ra^fj xaSe(ov^ 589 dvay-
Mdawm, 940 ovra douhiiv (naeb 917), 1021 a^/wv fbr ^mv^ 1068 f. pLsrä
ipsmxnjpfmv xava^ag, 1186 ouatv iv ydvet fAt ipsieepoec ySjooraii', 1411
fi.(mit Scbenkl) ir^v inaivov ch xopJZ^ff^w v5v, 1526 xiuetaBat
and die Konjekturen von Scbenkl zu 1064 f. v6v dpstßdxav iypspdj^a»
(Är 99^a Jfoi), 1084 ripil'ooaa, 1488 et y för «Tt, 1494 thali^.
Bei Besprechung der Ausgabe in den Blätt. f. d. bayer. Gymn.
XXII S. 224 vermutet Metzger 1453 n^pq, o' m» j^^ovuk.
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256
(vhecbiscbe Tragiker.
Sophokles' Tragödien. Erklärt voii C. Schmelzer. 5. Band.
Oedipus in EoIodos. Berlio 1886. 180 8. 8.
Ans dein KomraeDtar hebe ich die Bemtt'kiug so 1851 hervor:
»Der KOnig hat fflr den Sohn keine substantivische BezeichnuDg.« Im
übrigen arbeitet der Verfasser trutz einem scharfen Kegisseur mit dem
Rotstift uijii verurteilt von kurzer Hand mclirere Hunderte vuu Versen;
410f., 431—444, 458, 408 -502. 550-556, 562 668, 571 575. 5801
(ubwolji sich 582 nicht an 579 ausrhlierson kann), 585--G06 (obwohl die
Stelle 607 ff. nur nach ü06 verständlich ist), 6I4f., 631-637, 645, 647
—652, 654 f.» 862, 866-868, 871-878, 875, 956 -959, 1028 -1033,
1108 f. die Worte rexdvTt - ^(ütoc, 11 15 f., 1128 f., 1135 f.. 1165,
* 1189—1200, 1266f., 1281—1288, 1405—1418, 1500-1506, 1513 -1515,
1528—1529, 1534—1589, wenn nicht die ganze Exodos, so doch 1679
— 1670« Die Änderung zn 85 r&v dSijJiwv fwe fpdaai iet fehlerhaft»
die zn 532 ^do S* är^ nnd 1561 ijtm^v^ ft^'fä unbrauchbar. Mit
Unrecht werden die V. 1397 f. der Antigene gegeben. In der Erklftmng
ist vieles abstrus und verfehlt, sehr schlimm das UifsversUbidnie von
625 »als ich d^ne Hilfe als eine sichere mir zn wahren suchte« if^f^da'
ffutv gehört natürlich zu ia) und die Deutung von 668 Swpou eoaam
euTTwÄoy »das Geschenk schöner Uosse und !< uiien d. i. grofser und
kleiner Schiffe.«
402 will L. Schmidt BIfttter für das bayer. Gymnasial w. XXI
S. 225 — 227 6 x^ißoc y^e iUj[* o^v schreiben. Eher könnte Suarux^^
ans d^fMrrsTVtfV, wie ich firflher vennntet habe (tvfAßoc abg Bt^oararmv)
oder ro^vf^ entstanden sein. In 448 soll inoiK ciuxpou x^^^ »eines
ziemlich nichtigen Geredes halbere heirsen nnd 946 xiKmv gen. part zn
SiTif^ sein.
521 f. ^v£/xa öüxtuv 525 xoxjt notvq. Weck lein N. Bheio-
Mus. 41 S. 627.
Oedipus in Kolonos. Drama von Sophokles. Ans dem Griechi-
schen im antiken Versmafs Ubertragen von H. N. Feld mann. Hamburg
1885. 121 S. 12.
Von der Übersetzung dieses Stocks gilt das Gleiche was wir im
Jahresbericht fbr 1881/82 Ober die Übersetzung der Antigone geurteilt
haben. Von Unrichtigkeiten ist auch diese nicht frei. Woher soll z. B«
»im dichten Harn« stammen, doch nicht von itokifÖKT&pot <17)? »Jetzt
renn, 0 Fremdling, nicht ins UnglOckt ist jedenfalls keine edle Wieder-
gabe von ofir^* , m $iv* , wq vuv fiij a<palfiq (75) und der gleich darauf
folgende Trimeler »bleib hier, wo ich dich doch schon vorfand, während
ich« ist kein Mustervers.
Die Übersetzung des Philoktet von demselben Verfasser (.Leipzig»
UuHad. 96 S. 12.) ist mir noch night zu Gesicht gekommen.
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Sophokles.
257
R. L. Paekard, Stunmary of the Oedipus at Kolouos of Sopho-
kles. Studies ^i. üben S. 263) S. 121 - 141.
Der Verfasser giebt doD Inhalt das Stacks an ood vergleicht das«
selbe, insofern die üaaptfigor ?on 202 — 1540 nihig auf eiaein Platte
litA, mit dem Prometheus.
A n t i g o n e.
lUHi 'Attlxou MotjaeiiM 1885. 17Gb. gr. 8.
Diese Ausgabe von A,B{dAXijQ) ist eine Art zweiter AaÜage su
der im Jahre 1879 erschienenen Ausgabe (fgl Jahresb.XVU. 1879. i S. 66).
Dia Koigektaren aor Antigone sind vermehrt und bereichert mit Kon-
jektaren zu anderen Stacken und sum jS/oc des Sophokles wie au Stücken
dn ischylns and Euripides. Die Vermutungen sind meistenteils sehr
•vDodier und der Obeiüeferuug gegenüber nichts weniger als schonuiigs-
voU. Doch wollen wir die meisten, soweit sie neu sind, anführen:
6 TorV aot^' 7S xrifioc^ . . iyw guuov, 135 auv opya^ 144 n^v ouotv^
löT ^i/ov/, 203 ixxzxr^fjtj/^^vj^ 208 Ttfif^ , 258 ikovzu^ mit Paiitazidis,
ßpOToc^f 318 Ti xai, 323 Tj oiivuy ooxu, 340 nÄa^ojxiVuJV und mit
Musgr. iroc i$ iroug^ 35üf. }iaatax}j^ev6v cjzrov ^eu^ar' iv (oder utt*)
Q^ifiAuijfüt ^ujrio, 353 xal fXiyfia^ 356 dvat'bpsta^ 369 wj^moXti^ 372 f.
Ffii.,ia^\ 429 aubiQ oi(pdo' {i. mitDindort) ix^i/jet, 452 ou ToOa8\
467 ifayivr^ äl^arrrov i^jvea/ofinjVf 484 ^ ojj ä¥ iyuj^ 521 xäxw kaviy^
9&l9k$\ 567 xaxwi, 580 f. &Jrav mpaQ (oder -ziXoQ) T^dr^ upoafaaoVf
587 smtäCf 590 xv^Voov, 592 ßpifuiHK», 595 ffigyisr' au MUtwpf (oder
^Hotc)^ 596 dJÜC iphtru^ 618 tlSoat, 658 ixTnoaoQ^ 674
l^hfiidxji, 700 UndpxBxoi^ 750ff. umgestellt: 756. 756. 754. 757.
75a 761. 752. 758. 758 ff., 782 iv oiprfMt» l&<c, Sc iv xrl., 7971
^ fuydXanß ^v TtapcüpoQ ^tm d/j^ae^, 820 i«xa^ Xa^o^jo* (oder
ry^^vtf'), 834 xa? i^eaiv ]rsuvr^fx\ 836 f. xa/ror ^vjjt^C • • «^a T»rt» ^soTq,
iuatrofjjiac ^ 851 f. orvr' cV ßporolaiv out' i\> i^eotOLV fieroixoSy ob
^vHJi)/^ Uli vaxfjüioiv^ 858 i. zfju'jT.zinja!; . . rjirpog re TzaAaebu oizov^ 863
ifOTpwit, 805 ouapLopw^ 87ü ydfxiou xuaqur^T' '/Ifjysi xt>/>jy<Ja», 87b räy
wioi ^dv 920 xatto areyag, %^{) <}'i)^r^ fur.at T^a«i' irriyuuaiv^ 957 ff.
<^ J^oid' Ol ^¥tajs Ssivov iTuaraqsv^ arr^pov {dz. mit Ii ergk) re pivog,
i^Tü impfouQ fiavicug ßdCmv^ 972 dffotov iXxos, 974i «UoÄv e^' nc;-
/utreeacv dfifidraju xbxkotQy rufkia^ivxwv dXa(TTdfjo«Tt9 jjrt^eöve, 980
x^QÜov fiarpbg ä^oc t* dvufi^euroy^ 990 xikeui^og ^ ix fljooi^^T^roSi, 1002
ßfßapßofmfihov, 1004 odx ae^o^/iOff, 1027 dvAStTOf, 1082 i^f<irov, 1035
irj|M»roc oder «»rjb^jrroc und mit Pantazidis ra»v £i9r* ix Yivws^ 1056
^' /a rOptmw (mit Blaydes) «r^/o* cT/av ^^a^v ^üar, 1060 Soofpa*
1068 ^i^wi^wv y\ 1081 xavjvuaav oder xatfa/^ci^av, 1108 c^7eT*,
^>aoMc, 1111 ImtoTpdfrj^ 1130 arstßaoat, 1188 noktord^MQ Tarnst,
faMMricItt lifar AttHthiiawviigMtcluift XLVl. (tIM M 17
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358
Grieehitcbe Tngiksr.
1137 räv ix rraoav 8^ Tt/iäg^ 1140 xaiim a\ lug ßtaiajQ^ 1158 xavarffinet^
1179 Ute ouv ix^i»y wSs, 1197 ixcito' veo^^ff {vcodwkc)^ 1219 ro^
o^x äßu/iüif 1232 ^VTSOBwy, iiUuv, 1248 d^tam j[tTv^ 12ß4 xoJMji xofiHf
no¥oofi£ffj^, 1266 xdv tarc . . ««/'etTc, 1278 06 ^e^C 0^ ^SisyfoC
f/ofv. 1296 rtg aS, r/c fi^i I81Y in* äA^oj ßporiov ifiog äfjfioaei r<c ii
a/r/ap, 1880 fyotv. Dicht ^btoiy soll La habeo, 1844 Ihtot npS^vo» 9a»,
xai xhB&, AI 289 f. od^' — 579 ebrc^axi^vo;', El. 128 reA
VttC dxdpeoToy lo-jrdv («Wv), Oed. T. 31 Itroufitvog^ 169 npoitoQ
SSftOQ, 579 rezüT* Tcrov ^'/^^C ^ifitov, 602 rd^* für //er', 657 ary/' £X/ifaA£?v,
1276 ijuwaB r.aiwv^ Oed. Kol. 287 g^a;';yc, SOtif. (iaft^Q fitati, 328 /xo^-
Äoy c^-tw, 499 ixnouo'jfTav, 1390 naAatov, 1640 rpi<p£iv, 1648
ToO^' ctoa/iev, Tracli. 1177 Gto^ovra oder kxaco^ovra, Phil.
117 ouipr^fiare, 182 öyaic tür ew /9fa>, öOl f. ^Etow ßmßr^ (oder o^>'r>
xa? vifLEmq Cunep^ 737 Tf' royc heou^ dvaorivwv xakug\ (J^Y^^ 834 -tö;
^' ej(f€z für 7r<I>c ^£ 131)2 Tpotav pe nketw, 1459 Tzpotmefiu^v, Aescb«
Prem. 150 ^Oilf//^/, 153 eiatoooaag, 191 xdv nu^oTc, 850 in2|uav#j^ no^o,
998 ii^ov xa^ rou norr^Ci 1057 xtkatvu^pmraVt Pers. 194 a^j|rcMrv,
862 f. noA/fffiara (schon Keiper) . . inip^ojtsv^ Sept 846 mxpii¥
^dpYfta, 949 XMtaoi, Agam. 688 Sp&fuat^ 1165 ^pdjrp^aT\ 1265 &n^j|ft*
rat, Cbo. 1008 ^^vacfifoc- Earip. Baccb. 814 iua^paißäaf^ Hipp- 1869
dypstg^ Jon 528 p'^toiv xXust» fyti. Voraus geht der ßä)c lofpoxUous, for
welchen der Verfasser die Handschrift 6 (Laar. 126 ^ abhat. 2725) als
niafsgebend erachtet. Im dritten Abschnitt (nach der Ausgabe voo
0 Jahn-Michaelis) schreibt er Ai^r^v aiiov izsvcxca Huövzujj^ fiarä
Äupa^' . . rocg natavt^oDOi nept ro -pönaiov kqhpj^ev^ im 4. r.fHuro;
pkv xaraXOaaQ . . unsxpivsro, npwrog robg ^opeuräg . . k^eufnuv . ;m
7. roffaf'jTTj r««/ dv8p6g yiyove /dpig, im 13. zapa rroAXoig xa; tür mq;
noLpä noÄÄotg^ im 15. xttpivuiv dzö rou zir/oug^ im 16. lo^ut^fra od fo-'
oi¥ inijfpd^fat . . t6 a§/AVÖTatov^ im 20« dii^yt/x» pudkiara
xatp{^f ykax&ri^tf t^^i inoixt^^
Sophokles für den Schulgebrauch erklärt von Gustav Wültf-
Dniier Teil: Autigone. Vierte AuÜage bearbeitet von Ludwig Bei*
1er mann. Leipzig, Teubner. 1865. Vill u. 180 S. 8.
Die neae Auflage nnterscheidet sich von der früheren besonders
durch eine ausfnhrllchere Besprechnng des Ganges der dramatisehen
Handlung nnd der Schuld von Kreon nnd Antigene. Wir haben dariD
auszusetzen, dafs man mehr den Eindruck einti gerichtlichen Verband-
luiiLT . 11.-5 einer ästhelischeu Erklärung hat. Es konuiil doch vor allem
daraul an, dafs wir verstehen, wie die Katastrophe aus den Cliaiükter-
cigenttlmlichkeiten der Handelnden hervorgelii. Und der Dichter bat
gesorgt, dafs wir das trefflich begreifen. Wir begreifen auch, daf-^.
alles sicii um die Bestattung des Toten dreht und gegen diese Kreüa
sich mit allen Kr&ften sträubt, er zunächst an diese Bestattoog geht,
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Sophokles.
259
am die Ursache alles Greuci^ zu bcseitit^cn , uiiJ nicht ilaraii denkt,
dafs iuzwibcheu Auti^onc sich das Lebeu aebmeu küuno. Der Umstand,
dafä Aotigoue iu ihrer befligeu Weise dem Schicksal vorgreift und da-
durch die Wciiduug zum Besseieu hintertreibt, ist nicht beachtet. Der
Veriasser tritt lebhaft fOr die Unschuld der Antigoae ein. Wir lassen
sie auch tuoralisch anscbuldig sein und geben ihr nnr die tragische
Sebald, dats sie ihren Teil zor HerbeifQhrung der Katastrophe beiträgt.
Der Yerfiisser meint, Antigene treffe wegen ihres leidenschaftlichen,
heransfordemden Benehmens kein Vorwurf; aber der Dichter macht ihr
Vorwfirfe durch den Mand des Chors, besonders 60$, 875, 85$ ff. Die
Änderung der lotsten Stelle (eV kü^droo BpdawfQ) ist eine ganz nu-
glOckliche. Auf der audereu Seite wird neben dem Unrecht Kreons
liesscu gute Abbicht über^ehiui , welche seine« Charakter gauz der For-
derung des Aristoteles eiit>]>recheii(l zu einem guten macht. Nicht per-
söüiicljen Hafs hegt vv ^e^i'u Polyiieikes, wie ea der Verfasser auflfafst;
er hafst ihn nur Feind de- Vaterlandes und das Verboi der Be-
stattung, so unrecht es i^i, hat nicht persönliche Beweggründe, sondern
beacweckt das Wohl des Staates. Die Änderungen des Textes 868 tot
S'jozoTfiwv tuj ydinuu xaalf^ffre xupaaQ^ 1322 dytri fi inmSiuy , ayeri
/i' ^xt rd/oc sind wenig wahrscheinlich. Ganz zu verwerfen ist die £r-
Utrung zu 656 »aber nicht meinen angesprochenen Gedanken, d. h.
neiner innersten HeiiiGnsmeinung nacht, welche weder dem Sinne noch
4et Grammatik entspricht. Ebenso unmöglich erscheint es, in vofw
«Mjiootfa 395 td^v als Acc. des inneren Objekts zu betrachten.
Bei Besprechung di'^snr Ausgabe in den iHlilttern für das bayer.
GyniD. XXI S. 4121. vermutet Metzger 614 zdjjLnaAtv für ndfinokg^
1156 oUx iai^' &nm^ türair' d^t^pumatv ßioe,
Sophokles' Tragödien. Erklart von C Schmelzer. Dritter Band.
Antigone. Berlin 1885. 130 S. 8.
Ob die Kooijelctoren zu 362 ^eu^tv oöx Mavarat^ 606 itdimt
pSnf, 872 mßot fUv ebaeßr^ rtg und die Annahme, dafs 93 f.. 98 f.
nnecht seien, angeführt zu werden verdienen, bin ich zweitclhaft. Sonst
habe icij nichts Bemerkenswertes, dagegen viel UnnciiLiges und Fehler-
iiaftes gefunden.
Die 1 lagodien des Sophokles zum Schulgebrauche mit erklärenden
Anmerkungen verseilen von N. Weck lein. Erstes Baudchen: Anti-
gone. Zweite Autiage. München 1885. 100 S. 8.
Ans der neuen Auflage erwähne ich die Bemerkung zu 904 : »mög-
hcfaer Weise gehört die ganze Partie 891 - 932 dem Interpolator an,
4a die lange Bede sich nicht gut mit rdxuna 855 verträgtt und
die Änderung von xaxo?c in ßfßo^tnQ 1076 nach Cho. 555.
17*
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260
Qriachiidie Tktglkw.
H. Malier, welcher meiae Ausgabe in der Berl Phil. Wocfaen-
Schrift 1886 S. 295 — 207 besprochen bat, will 9ii aus dem Schol.
ßaaümta» anftiebmen.
Sopboclis tragoediae. Scbolarom in nsom edidit Josephns Krftl.
II. Antigona. Prag. Soe. phiL Bohen. 1886. 48 S. 8. (Daneben eine
Aasgabe mit csechischem Kommentar. Prag 1886. 98 8. 8.)
Des Verfassers eigene Vermutungen bind lolgende: 211 rra^sTv ftlr
hfjdüjv, 226 (foßotq fttr b^dtQ^ 8öl ßporoti; ouSk vexfMHOtv ouaa, 1149
Sophokles erklärt von F. W. Schneid ewi n. Viertes Bftndcheo:
Antiguue. iSeunte AuÜage besorgt vuu August Nauck. Berlin
1886. 176 S. 8.
Von den oeaen Vorschlägen Nancks erwähnen wir folgende: 50
wg $eotaiy i^^phg^ 51 abrofmp<av, 298 f. fpivoQ nnd ßparwv scheineo
die Stelle geUnscbt in haben, 821 od pi^ x6 y' fyr^^ 4021 delet,
418 rtf^i dpivaQ oupä»tov 8aw X4^wy, 422 od fianpift ZP^^t
tau fDr xecbifOf, 494 /xr^dh iffßJibVy 618 vfiatfiog i$ ivoc re xtä fuSs
yijLü^, 540 oöje dvahojiat^ 566 mb^ yäp, 621 awphg |v do
764 70up.6v nor' otps:, 828 xa: vcv oTxtüj raxofiiuav^ 830 atufV odSafjA
AsczBi^ 847 ^()vc<TTOf>o;, 1042 rowro rapßi^ffag^ 1056 euciß&tau ob fik&t^
1101 xtifUvtp Tdifuv ¥&xpui^ 1172 Tod' äk]fOQ.
R. Nengebaner, Der Prologes der Antigene nach H. Schmidt.
Progr. von Waidbofen a. d. Tbaia 1886. 21 S. 8.
Der Verfasser kritisiert die TextAnderuagen von M. Schmidt. Die
eigene Konjektur des Verfassers in 3 notsi rs xoh^i ist wertlos. lo
28 f. will er nach Jacob n. a. *Eitsoxk6a iUm 4fuv ^öfinp »cefä xPovig lesen.
45 schlägt Vehlen Ind. lectt. hib. Berlin 1886/86 S. 8 -11 die
Interpunktion rbv yoTtv ifJL6v^ xai zov ohv au fxr) HXj^q vor, welch«
längst in meiner Ausgabe gegeben ist, jedoch mit anderer Erklärung
»ego meura certe, etiam si tu tuum noles, sepeliaui«. V. 46 sucht er
be^oi lers mit dem Hinweis auf El 1020 und 957 zu .-Lhutzen. Zu-
fälli^^ kann mau die Üucchtheit von 957 aus lO^:^!" erweisen. El. 1020
ist nicht so nichtssagend wie die beiden andereu Verse, doch kann
man sich eines gewissen Verdachtes nicht erwehren.
895 iua& jB (xdvToc fi&Xüov ef vtQ h »axoh% 789 äfiepeatv Mpii'
mv, 799 äpa^oQ 3* i/xnaic^t^ 1198 t^f dhjMttc <^ Hartman lfoe>
ffiosyne N. 8. XIII 8. 227 f.
676 will Joseph Werner Jahrb. für klass. Philol. 181 S. 510f.
WC fyoqr» für üti iotxe sehreiben: «*s ^ej% ist nach ätdcypiw. nicht
branehbar.
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Sophokles.
261
648 vermutet H. Mflller in der Besprechung meioer Ausgabe
de? Sophokles Berl. Philo]. Wocheuschr. V S. 971 — 974 <t') y\ iodem
er j^c/vir^- von Eivsxa abhängig macht; 1175 f. will er ausscheiden.
£bd. will Papageorgia Nea Hemm 1886 Nr. 820 und Berlloer
Fltflol. Woehenachr. 1888 S. 11081* yiXtw | 6^' ^oi^c; ^\ ^
fm, räg fpimQ sehreiben, worin b^' i^ov^c umtlti nacbscUeppt and,
wie F. W. Schmidt Krit Stnd. II S. 400 mit Recht bemerkt, eher be-
dentea wOrdOi dafe deijenige, welcher difw^^e^Ta tixtßa leoge, ans Ver-
goflgeo aicb bei seinen Feinden Iftcherlich mache.
Hane Leiter, Über Bophokles Antigene Y. 905 ff. in dem Bericht
des akad. PhilologenUnbs zu Innsbruck 1886. 86 £k 8.
kommt zu dem Eigebnisse, dafs die bckaimtc Stelle als unecht erklärt
werd en in u , wenn lucht dem Sophokles die Meisterschaft iu der tra*
gischen ivuust abgesprochen werden soll.
Sopboklee* Antigene verdentsdit In den Formen der Urschrift
mit Erläuterungen und Analysen der einzelnen Scencn und Chorlieder
und einem Versuch über Ursprung und Wesen der antiken Tragödie
von L. W. Straub. Stuttgart 1886. XIV u. 161 S. 8.
Diese Übersetinng verdient hohe Anerkennmig sowohl wegen des
gewihlten Anadmcks als auch in bezog anf den Anschlnl^ an das Ori-
ghttl. Es sind verhältoismäfsig wenige Stellen, an welchen die Ao^
faamog des griechiseben Textes so beanstanden ist Die Analysen,
mSdis den einseinen Abschnitten des Dramas yoransgeschickt sind, ent*
halten gste Bemerkungen. Beispiels halber entnehme ich der Erläute-
nmg des ersten Epeisodions folgende Sätze; »Die i rage, welche Aull-
gone, die Schwester, aus dem ihr einzig verständlichen Gesichtspunkt
des Familiensinnes und der Gewisterliebe aufgefafst, rückt Kreon» der
König, unter den in seinen Augen höher stehenden Gesichtspunkt der
Vaterlandsliebe und BürgerpHicht. Er hat die Verordnung emphatisch
genug als Probe seines Hegeutenwertes augekündigt; er hat seine Ehre
and Autorität als Herrscher dabei verpfändet; wir fühlen : er kann, ohne
derselben onendlich zu vergeben, nicht mehr SDrack.c »Wir haben von
sttBerem Chor die Vorstellung ferne sn halten, weiche das schimmernde
Wort A. W. Schlegels in Umlauf gesetzt hat, als sei er der ideale, dem
Parterre vorfilhiende Zuschauer; er ist eine ganz realistiseh gedachte
Figur, die mitten in der Handlung steht, und seine Haltung entspricht
gmau den realen Verbältnissen. Er repräsentiert den Dnrchscbnitts-
mterthan im monarcbischen Staat; als solcher giebt er, wo es verlangt
»ird, dem Fürsten sein Gutuchteu ab und spendet seinen Rat - mit
Torsicbtiger Zui lickhaltung, weim er mit ihm sich nicht in Übereinstim-
OQng woifi»; aber auch einem Gebot da^ er nicht billigen kann, unter-
virft er sich in stummem Geliorsaai.t j Gerade dem offenen und stillen
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962
Widerstand gegeDflber, auf weleben er Btöfet, kapriziert sich Kreon mit
dem Stok des sonveränen Herrschers auf das einmal gesproebene Wort
«einer nnfeblbaren Weisbeitt Aticb die »bistonscb-psjcbologische 8to-
die« über Ursprung und Wesen der antiken Tragödie giebl beachtens-
werte Gcdaukcii. So wird iu botreff der xdHapmg rwv TzaBr^fioruiv fol-
gendes bemerkt: »Der Tragöde ruft den Schmerz auf in iJei Gestalt der
schmerzlicboii Symi)at}iic; er ruft ihn auf für einen Oocronstaud künst-
lerischer Illusion, einen idealen Sdmi r?, dor 1> freit ersciieiut von den
egoistischen und peinlichen Trübungen der Wirklichkeit. Er bedarf
seioer Dienste für eine Reinigung des Gemütes, wie er sie vorneh-
men will.c
Eduard Jochum, Die von Aristoteles m der Poetik für die
Tragödie auiu^esfelltpu Normen angewendfit auf die Antigene des So-
phokles. Progr. des üymu. zu Bhxeu 1884. 28 iS. 8.
Diese Abhandlung enthftlt nichts Bemerkenswertes.
Hermann Schütz, Sophokleische Studien. Gotha 1886. 68 S. 8.
Diese Studien beschäftigen sich nnit der Kritik und ErklftroDg der
Autigüue. liabeii aber keine be-^uuiiere Hedeutung. Zwar wird die eine
oder andere Stelle mit guten Gründen gegen Änderungen in Schutz ge-
nommen, aber wer navzopjpuj^ 606 »der alle bis zura Greiscnalter be-
gleitende« deuten, iv xrrjiam 782 von der unvernünttigeu Tierwelt,
soweit sie ein Besitztum des Menschen ist, verstehen, ofjx o:^o/isi^a¥
üßp(Z^ig, fUX' inifavTov ida nennst mich mit Hohn nicht tot, sondern
lebend« übersetzen und in 941 das nahezu fehlerhafte -n^v/ ßaaeXtoa rrjv
hineinkorrigieren kann, hat keinen Anspruch in solchen Fragen gehört
SU werden. Auch hat sich der Verfasser zu wenig in der Sophokles-
litteratur umgesehen; sonst würde er z. B. nicht Bellermann flir rieles
verantwortlich machen, woran dieser ganz unschuldig ist Die Autorität
des Schol. genügt aicht, um etwa Lesarten wie x^ws 600 (»der letzte
Sprofs findet ein blutiges Grabe) zu rechtfertigen. Was haben wir erst
för Zeugnisse för das abstnise veaxovrjTov aifta El. 1394! Zura Glttck
rettet das Versmafs den Dichter. Wenn man Über die Emcudatiou eines
Verses urteilen will, mufs man erst die handschriftliche Überlieferung
kennen, also 116(1 da^ vielsagende rhopog nicht übersehen In 24 ver-
mutet der Verfasser //vy^rt-fVa.' S^xauTßv uh ^o/ia)^ 106 ApyuBsv ixßdvra
^iuTa, 351 cTTTTüV ivi^srat dpft ).viftp Coywv^ 368 dvm'pcüv (tollensl 414
«tfC . . (iipscor^ffat, 605 xartff^et oder xario^S)'^ 048 fi^ vuy 6^' r^Sovr^^
«or*, w nm, Tä^ fpivag^ 834 ^6iäv yevi^Xa^ 1133 nefiTTSt a\ 114U y^-
veBXov ätbc TMt, 1166 Ttpowmv^ 1848 [t:^ xai Bm]. Für 688 wird die
Korrektur in La S* isi^uxac empfohlen. Für 88 wird die Er-
klärung gegeben »du erhitzest dich um einen Toten und bist kühl gegen
die Lebende«, vwra 124 soll sich auf den Rücken der Stadt beziehen 0)t
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Supbokle^.
263
323 soli bedcuteii -uächiinjni stellt es mit dem, welcher entschlossen ist
auch Falsches zu glaubeu«, 366 bnip ikrJda^ »über F'urcht hinaus, ohue
Scheua, 1105 xafjdtag t' i^tarafiac »es prefst mir das Herz ab«. Zur
Scholdfrage wird zum Schluls bemerkt; »Antigone ist die tragische Hel-
din und sie ist ohne eine andere Schuld als die, welche eine ^^rofse
ideale PersöAlichkelt dem Konflikt mit eiüer unter ihx stahendeu Wirk-
üehkeit su nhlen hati
L R. Packard, Sumniary of the Autigooe of Sophokles. Studios
(s. oben S. 257} S. 143 ld6.
Else Angabe des Inhalts ohne bemerkenswerte Zosfttie.
T r a c Ii i n 1 a i.
Sopboelis Tracbiniae. Scbolamm in nemn edidit Pride riene
Schobert Prag 1886. 59 S. 8.
Friedrich Schobert, Textkritische und exegetische ErOrte-
nmgen tn den Tracbinierinnen des Sophokles. Progr. des dentsehen
Obergymuasiuros zu Prag-Kleinseite 1885. 26 S. gr. 8.
Aus beiden Schriften nnd aus dem ersten Teile der oben S. 241
erwähnten Abhandlung fahren wir folgende Bemerkungen an: 15 soll
^p9öie9ey/M£if^ bedeuten »naehdeni ich mir einen solchen Freier er-
vtitet hättet, 27 soll U^os Nom. sein, 67 vifwt . . itpdüOBt» moftf, 69
p^ee )[ff6»ao »innerhalb der langen Zeit, wahrend welcher er von
Wh nichts hOren lafst, soll er wahrend des ?ergangenen Jahres n. s. w.«,
ISO i^fta xai /c^ou, 145 }[dfpotg Tv* aard (mit Ref.) xatt/iaT* od ^dXnst
fcff'A 170 soll rtav . . ttovojv von ixrsXtoxaaBai ^ 196 rh fro^ovv 8nb-
jeki gxpLui^elv sein, ii3u xctr' ipyo'j xri^atv »eutsprechend unserer Er-
roDgenschafl« (Deianira hat mit ihrer BegrOfsung das Richtige getroffen
mit Kucksicht auf das ipyov^ dessen Besitzes wir uns erfreuen), 301
ap'.ariuju L(7ui^y 322 owxer' i$ iffoUy 549 -rc S\ 911 raf dxr^d&tC (ähu-
iicii Ref. Ä. Soph. em. S. 50), 935 dXoüaa, 1169 ^ rw '/povco TTnoacrcdvrc,
Von Scheokl sind io der Ausgabe folgende Vermutungen bekannt ge-
geben: 79 — 81 a>c Tovto¥ äpa/s dSkov u^g rhv uararov ^ r^v reAeunj»/
. . TtiUiM ^ koawv t^Stj ßtorov . . ^e<v, 365 xEtvog 8\ ?v 6/;^c, 548 f.
lijh (oder räg fth) ifimUet» ^Xeie dfMitbg Mpo^y (oder
xw¥ ^ tmexTpdii&f 698 ^imv, 717 niHofC fSar fiiXa^, *!SB i^c ^fott^
SSO fwc (Wunder aus dem Scbol.) ixt nox* ixt nox* Mtovov Bmttifv
izot, 857 äfdOP&j 865 x{ au, 1082 iBaXipi fA\ 1285 dfv vof fOt
tacrr* äv.
Bei Besprechung der Ausgabe in den Blättern f. das bayer. Gym-
satialwesen XXIII 8. 322 f. vermutet Metzger 88 ^ ^' <m¥ ^uv^Bije,
1S9 xdXat¥av Ihr xdS' aid»^ IUI moxouc yt xol C^v.
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264
6ri«diiMlie Trtgtktr.
Ph. Braoi) PhUol. ILTV 8. 366 f. stellt 307-313 folgende Ord-
nung her: 307. 311. 310. 308. 309. 312. 313. Es soll dauii iü 300 zhi',
zu äneepos zu /evmta de us aber i<rr/ ergänzt werden, was uamög-
lieb ist.
865 xaimpf ftr xoi vo¥^ indem er 862 f. mit Dobree tilgt, 419 ^
öu dyißoi^ ariy9eg oder OMtnfic Schubert bei Besprechimg meiner
Ausgabe in der Wochenschrift ftkr klass. Philol. n S. 1298-1284.
865 f. xaÖT^^ &e 6pfc^ j^p^t 86fioug . . nifinet)^ (»und sie selbst
nahm er gefangen, um sie in schicken«), 965 np^g fQr d' au Sits-
1er in der Beiension meiner Ansgabe Gymnasiam IV 2 S. 45-'4&
869 xaTf)^ijg für dr^Brjs Malchin <]p Cboricü Gazaei vetemm
Graec scriptorom studüs. Dias, von Kiel 1884.
1160 fipotm mf€6vTm Haverfield Jonmal of Pbilology XIV
Kn 27 S. 182.
Rupert Schreiner, Znr Wfirdignng der Trachiniai des Sopho-
kles. Znaim 1885. 80 S. 8.
"Der Verfasser sucht, wie wir glauben (vgl. bayer. Gjrmnasialbl. XXII
S. 399—402) nicht mit Recht, als leitende Idee des Sttlckes den in dem
Sellenorakel ausgesprochenen Gedanken zu erweisen: »ein reines, volles
Glflck ist den Sterblichen bienieden nicht beschieden, und die gewUnscbte
Befreiung von den Mähen kann nnr im Tode gefunden werden (toTc
BawHMH fw/Boc oö itpooYfyifstm 1178)«. Die Art und Weise, wie der
Yer&sser seinen Gedanken entwickelt and ausfahrt, ist geeignet Intei^
esse zu erwecken, und verschiedene Stellen, welche das Sellenorakel
betreffen, erhalten eine allseitige Beleuchtung, die Öfter an einer Recht-
fertigung gegen die Annahme einer Interpolation wird. Besondere Be»
acbtung verdient, was Über den Schlafs des Stückes gesagt wird: »Ist
es nicht zu leugnen, dafs die Gestalt der Jole das Interesse der Zu-
schauer in bcdeuteudera Mafsc auf sich gelenkt, so war es ein Postulat
<ler ükuuomie, dafs sie nochmals, wenn nicht erscheine, so doch er-
wähnt werde.« i>D( i T'ichter holte vn ihrer schlier?lichcn Einführung
den reichen, den Zuschauern voilkommcu gegenwärtigen Sagenschatz des
Helden herbei. Und wie hätte er tröstlicher und erhebender dessen
Hingang erscheinen lassen können , als wenn er durch die eingeleitete
Verbrennung desselben einerseits eine leise Andeutung auf die ihm be-
stiflunte Unsterblichkeit giebt« andrerseits aber auch die Geschlechts-
nachfolge der Sage gem&fe hinstellt. So Iftlst er denn dem Mythos,
nach welchem Hyllos und Jole als Stammeltern der dorischen Forsten
und Fahrer erscheineui freien Lan( doch so, dafs durch die Verbindung
des Mythus mit dem Ausgange des Dramas, worin der Held, mit der
Welt versöhnt, den Überlebenden seine Ireueste borge augedeiheu Iftfst,
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Sophokles Euripides.
265
der gnecbische Zuschauer befriedigt von dannen zi^ht.« Gelegentlich
wird (\PT Vorschlag gemacht , 1169 ? yip }^povüß jwt ^wurc Tunfiuvri
iVL leseü, worin jedoch QiüyTt als müfsig erscbeiot.
Philoktetea.
Sophokles* Philoktetea. Fflr den Schnlgebranch erkJtrt von Gerb.
Heinr. Mftller. Gotha 1886. 74 S. 8.
NeDerongen des Textes sollen in der »demnächst er>cheiiit't)deu
ii.iischen Textausgabe« besprochen werden. In der Eiklaiuug küimen
wir dem, was der Verfnsser Neues bnugi, unseren Beifall nicht geben.
Zu -chuieri^eu Stellen vermiist man Anmerkuugon . wahrend die ein-
facbsteii Dmgo erklärt sind. Ist es statthaft einlach zu dekretieren
*r^6i mit dem Acc. hier (23) = xard mit dem Accc oder (zu 43) *im
mit dem Genet. bezeichnet das Ziel wie in 4n* oTxou: Dem Schttler
wird der Unterschied ?on in' oUoo und h:\ fopß^^ wofür es (fopßrjj^
heifsen morste, nicht Yerbeünlieht werden kennen. Es wird auch kein
Scbftler dem Verfasser glanben, wenn er in 452 {ßra» Bee* huuv&v
fipuc $toiic 9opw xaxouc) tä Biia als acc. limit. sn xaxouc ansgiebt
od inamav xüöc Beoug verbindet oder in 864 (novoc M (püßCü\t xpa-
vmo:) xpdnarog Attribut, & ^ßutv Prftdikat sein lAfotl
E u r i p i d e 8.
Joseph Kr dl. Kritische Beiträge zu EuripiUt;». Listy filologick^
a paedagogick^. XI S. 353—861.
Ewald Br ahn, Lncobratitmum Enripideamm eapita selecta. XV.
ftipplementb. der Jahrb. fllr Philo!, n. P&dag. 8. 227—826.
Wilhelm Collmann, De nonnnllis locis Euripideis et Sopho-
cleis. Epiblola gratulalona üd palieui data. Wandäbekii 1885.
10 S. 8.
Jos. Heinsch, Commentationum Euripidearum specimen. Gym-
oisialprogr. von GlaU 1886. 24 S. 4.
Jos* Fr acc a roll, De Euripidis scribendi artificio. Turin 1886*
918. 8.
C. Carstens, De accusativi usu Euripideo. Diss. von Jena 1584.
86 S. 8.
H. Tietzel, De coniunctionum temporalium usu Euripideo. Disi.
von Bonn 1886. 78 8.. 8.
Hermann Joseph Mttller» Der Daal bei Euripides nebst einigen
einleitenden Bemerkungen sur Geschichte des Duals im Griechischen.
Gymn.-Pfogr. von Sigmariogen 1886. 86 8. 4.
P. Stfippel, Specimen lexici Euripidei. Gratulationsschrift zum
Jubiläum von Nöltiog. Wismar 1886. S 139- 166.
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266
Oriechiicbe Trauer.
Ausgevfthlte Trag54ieu des Eoripides Qbersettt von EL PrelN
K r ck e D 8. Als Maxiiukript gedniekt Leipiig 18Sg. X? n. 687 8. gr. 8.
Karl Julius Vogel, Über Sceueu JBunpjdeiscber Tragödien in
tiriechibcheü Yaseügeraäldeu. I. Teil. Diss. von Leipzig 1885. 47 S. 8.
Tb. Gonpers, £ine vermeintlicbe Tragödie des £aripides uod
ein Papyras der Sammlung Erzhenog Bainer. Anseiger der pkUoB.*
histor. Klasse der Wiener Akademie 1886 Nr. V.
Die kritischen Beitrage von Kral kenne ich nur aus dem Referat
in der Wochenschr. f. klass. Philol. 1886 S. 1434 f. Sie behandeln vor-
zugsweise Stellen des Kylilops: 50 (^Xmwvy xhruiiy 63 Bpöjitoi ouSt
^nf)o:\ 121 TW C«^<t;v; ^ cme^aum Ji^jir^rpo; ard^ov^ 282 rrovov rot^ 358
ifi^ä xat dvHfjaxtäQ äno (fiipf^-^ irt) j^vauetv, 361 fn^ p-oc fir^ ßopa; rf
ftpoffScSou^ 362 fiovoi yinnv xofuCB, vgl. Plaut Pseud. 1306 celocem agere,
365 Sv i^et {^otvav^ 374 rputyiov [warum nicht lieber ävSpw\>'>] dipft'
(3781 SS 358f.), 889 delet, 392 wird nach 385 gestellt, 598 f. a>^wv
xoKubv nofnprpimffrat xoudk¥ ipnoSatv nupooK Nach Alk. 882 soll eio
Vers ansgefaUen sein nnd 888 M* geschrjeben werden.
Die Konjekturen von Schwer dt s. oben S. 207.
F. W. Schmidt (s. oben S. 208) bietet (vorzugsweise im zweitea
Bande) folgende Kotgektureo: Alk. 88 ^Ahc^tc^ ds^ muri» dpign^^ 180
8Xi^v, 228 TÖvS' ifpoopetc und x^ufv, iotkn» matd»^ 22i dnorpe^
oder Skwow and 287 jr^wov xdrat (Ar xarä yä^), 282 Ir' S^tt, 274
xäXytov ipot navrog Bavaroo^ 278 iv ao\ o' i^opsu oder iv aot roufibv^
^/^JJ», i'/ouaa r.öXy odor vielmehr ydpT\ 304 dvaa^uu dtado^o'j;
i'/ujv Sopojv, 314 kriiiag rdy' ouffr^g dv^uynit^ 315. 316 delet, 328 f. ItM
a e^iu xa) ZoxTiiv dkuyov^ 356 xdpr^ iarl ks''>(T<r£iVy 362 etnyov (und
360 mit Weulner xarf^oov'), 865. 3(;f) delet, 367 xdv \>zpTif>otaf pr^ok
ydp Hax/utu TTore, 423 xai piknoyre ^ ^ 459 \feprip(jL <te xojn^f.^ 476 r.pO'
Savouff' dujpog oTyj^^ 481 f. Eupuaäei aroXov . . ffuv£^£u$at ttovoj, 495
6p£i«t»v dopnov^ 526 olxrov dpßaXotf, 530 äpvmQ hheppsf^a^ 533 idvBtoQ,
dpo!^ ^v, 539 76ao¥ fi' ipdotQ xaxov^ 640 ? Sopotg oder
öj^ktfpbs äv p.6lot^ 642f. aia^pbv Bk napä . . ^eifatudg e/tfev, oh ot 9at*
üofuv, 565 xain^ fikv^ 617 Svffnerijy 647 xal naxipa navd^xmc • •
6ßw, 666 f. o5 ifUMß Tuj[wv . . xeAfou piha (unter Tilgung von 668),
678 f. itaZcat^ itarphg Sk . . ^ppimc XiißaK' - • mtftfopd, 687 f. noXwg
fih dp)[dfy 7UfXüniii$pou^ Bä xal yttoQ' ^ipi^ $k narpi^ Snep iStfdptjv
^dpa^ 690 wird nach 691 gestellt, 720 pvi^arsü ir* dJÜiac oder pvi^mM
nXefoog^ 724 oöxwv ysltj-g ys^ rdvde^ 728 tfö B* o^x dwuSr^g'^ n^Ss y
(oder TTj^üt '^i^^p^St 792 f. iaüov ndvra , . Boxm ^poveiv, 809 «&
ixeTvog^ 8 Iii zjpifopäv (ntyotxov^ 814 zwo' . . dp" r^v SrXog'y oder 3
an . . iXyet TTorpa}; 826 xdvi(T7p£<pov jtkv (nnd ich war auch in BcgnÜ
iiiM/iikehren), 827 xoupdv r d^£! r:ttoaujoov, 828 Hupa7(tv xzhnc ix<fi-
pgiv vBxpdVy Ö45 r.£tvwv7a^ 857 delet, büü vsxütuv dyapLai^ 1^06 dkÄ'
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Eofipidefl.
267
t$ riäi fysps Moxbv ä^o^, 919 Tijv re fravermxi», 9dO iXmi ^/jto,
1005 fomuy 1009 M trM^vofQ areyctv^ 1046 1047 (ivot 0spaim¥'^
rijtS* 6pä» iv Swftaütv oöx dwa^ijiß' pjj vofro^fvrt xrl., 1055 ifiiSi)-
oa;, 1058 rr^v ifiijv truveuvircv^ 1070 f. od Hyotu.^ zu a ''^/^/i'
IpT^ S\ datoQ zi <Tu, xopre/jeh, 1087 i^zo: ya/jo: TioÜo'f (Giittentag vioc
]^oi rödou), 1097 rijv^f h\>n(tiv dofiojv. 1125 ^ xiprofioQ bia 7tQ
ifi7:at^£( 7nya\ 1152 dnip)^ea>^ r az OcT. AüUrom. 145f Jto; fi' tojj
üot fikv Z'j ^povo~)(jav, 160 ou llffiaiiog (n pf'matVT^ av, 203 'A//j^Wcw zTvzy'
"Ixxopo^ (UDter Tilgung von 204), 206 f. akk' of> f^vfitivcu . . ftArpov
i' ipwTo^ oiß xdkkog^ 231 rsxv* iv otf, 24Ö EUvr^ wv wX&a\ uiQ
iiwc\ ji^rr^p tfjy, 250 dXX * obSk xo'jfiuv . . ixdwoio Sifiag, 264 dUä
iokou^ . . odrö djfaji^Mv äv, 361 f. r^c «^i ^pevog tb voeouv
tUotxa* $iä yrmixtiaof xun/M» oder Stä ytOMuxa yäp tu nph^ 441—444
^Ct, 468 xae ab yäp israimtas ^v, 466 oixtov iptvog^ 4721 dfui^o-
ns' ftpowt' ä}^0of . . 4tTdauQ rnkkoig^ 576 9wnu)[wc 6/ioüy 679
4bnu&tf rafhQ, 591 • 601 delet, 608 Xtnouaa BdHoftüv^ 616 Tjoo/ac
)ocider vielmehr) iö/iove, 621 tlff^epoo&t^ 625 Bu/ardp' e^etde^nd"
ffi^ M2 ^ ^xatpov, 699 9n>i^ dp^ati^ 701 ibc eütfli' dtfTo^ /lei-
^ 726 jra2 xi)j<Jcup /'«^^,% 746 dSwaro^ spSeiu äUo nX^ Jdyetv Aoyov^
U% foyoiKja^ 157 i$otirsiCt 758 f. xXafwv -jräp 3v ^»a'jo;, 819 ^/>lm v^oe
npvrt?^ 822 ^<xov ttovcT, 981 delet, 084 a^uj a iz' oTxou, üb7 xoux
ifto: }d/xi Toöfi, 990 xa: fi^ skujv noat^^ 1002 yapetv a<ft p^ yäpou ou
t.jjn^\ß ipi^ 1007 dßiw^ yap dvSpatv potpav oder ä^povo -an dvdptuv
*£^>, 1026 XzXapn' iv xarvta HutuSst odot /ihipr:', fvix arpo^ HoöjSrjg^
1056 ztvo^ ip6ß<p\ Azyouaa otanspaivs pui^ 1068 xo} rrai/ <fHfhiüv yz oder
jri'W#v (fhdvuiv Tiäv^ 1152 tl/r yata\> rJrvet^ wenn nicht vorher die
Worte . . dUwv zu tilgen sind, 1166 rrakat" ouetor^^ 1184 ^lutfC
vfv o rsirtMV 1214 SuaTU)[r^, Bakch. 51 f. C^J"^ «^f^i* o-rXoiQ . .
^7«v, £^jj^ avvd^Wf 63 i^^</V/ ^t/vaff?, 116 Ma naXec, 176 ^'jpaou; ctvo/-
/>er/ mit Masgr., 188 ot) XeXstfjLfu^* j^duf^^ 197 aia^pov y fiäXXetVt 206
^9 dnof^v d* oöSev\ 211 ff/>o^i^ri^ Jiv 6p&, 212 r/
^ o(Wc, 260 262 delet, 270 Spaaitc naXoueri^ (unter AQSSCbeidaag
iQQ 270. 271), 310 Suvapu» h ßpoxtng 324 delet, 326 pdhinat
332 »vi^ narerc OfE^ 334 mo^ <ni2 ve/tiaBut, 351 äXytara, 836 xilf vi^
^ Tr/i^ oder etwas abnUches, 358 me jtot' e? oder «o? Tterr^, 361 ä^to?
ifOÄWw, 448 BdxyaQ ^ztptag cuvr^pr.aaa^y 4ö5 £v Ts;(ur^g uno oder oft
fSjf^ ano. 406 jjxfi ra.v, 472 nßaxyz'i-uiai oi^p^va'. , 175 Tv' dHpr^ffac
476 dnzßstav daxojv ftpyt ouy opa Hzoh, 477 rov Hzb)^ bpiov dp*
O'.aba. (foj^ r.oToi re^ r^v; 478 oux ipw rä^rv roos, 502 dazßr^Q xdyyug
«w, 506 ovx S pi^stQ ood' opaq frayiog reg et, 618 >5/ia>
^^«tt>k. 6ia dvomou yepiuv^ G47 r^<r>y(>'^ (tzö/iu, ix^zpsc?, 689 -691
Sk pyjTTjp }f wTTvo'; xrp£" '^"// /v, poxr^ppaH' , . ßoww azabziaa lidx'
lat: n ußX/dX'j^eu iv pioaug^ 732 i^r^utpe^' dvitpMV raivfi' dypav i::saBß^
745 ixopevat^ 791 Bax^ac ehopwv^ 793 xX^attg (oder ^^i^crtfic)
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268
Griecfaiadie Tragiker.
aT6fi.\ 9 äo\ irrf., 814 /a^of/i' 9» tlmSm ¥i¥, 88t dU* i^p^M* Ifcec,
848 iXBm)f y* oSrovc, indem er 828 tilgt, 829 oadi 888 und 842 nach
829 stellt, 860 f. ne^uxtv iyytXSaet puh (wie Herwerden, Heiceke, Mek-
1er) und ay^/olQ o' i^moiTaroQ ßeoe^ 948 ratff/9* SXivmc <npif£tv, 978
£1/(9' ayo'jdi^ 1060 npuawHei^ ojv oder oaaü!^ dßfjw,'^ 1244 Jj rzvHo^^ w:
äftfir^TO'^ ohS* oder ooTE pr^To\f ouß\ 1274 iotoxag £(Q noaoug^ 1285
^iXou/i£v6v (oder ifiMov ys. i/a>v rö) nfjoaÖ&v ziß' iyvwfj'.tTig , 1287
a-^.;^^£." • • xattno xkuet^y 1288 xa^üia? . . e/e< oder xopoi^ . . OT'ff.
Hekab. 20 -/>a^5.'^ usoq uc nropßo^ yp$6p.fjv dijuas, 203 TP'^ra Stdw'av
öouXeiav^ 246 ninkotatv wopr^v^ 275 ra;»' aZ>ra;i/ fieXuti'f 281 /iio»^ wdervij,
ßdxTpov ^YSfuuv ß^ oSou^ 283 eÜ^ru^o^rjraQ alsv £v r-rxi^eev doxstv^
293 f. xaxius Xiyjff arop-a^ vtx^' Xöyog xti., 361 delet, 369 Stipyaaai
ijUtfv, 371 BäfHfOC na(i(>y vDv, 417 rixvov, /wiAHov dßXta iya», 525
00/ r' i^jjfOMtfv, 628 o^j^i' (mit £ef.) <fj|fei 678 ^ovoSoav /^(v»
680 ff* /<(<tfv < • «^Ttjcvarrari^v . . ^tfowxMtdr^ 9* 6fuxi,
620 xdXXtava x^frejpf* Hjppußa^ 842 ifu/tfopd ^ntfvmw, 862 itM^
TOi, 669 delet, 687 äpvtpaBi^Q fieXSt^ oder vielmehr (0*6^
und 6), 692 äpipa rtc £rrm oder ^?et^ 786 delet, 766 9Mm Mi»,
8y ohxir* iari am; 864 ^pavenjv X<SüTd aot tbXüw xaJiaj^t orpaTtp 9k /t^
xrk.^ 874 stpye pi} dSixsTv p' ipijv '/dpiv, 898 oZrutg' el yäp f)ph ^
ffTparw, 901 tzXouv upujyra^ sk xaXov, 974 aXyoQ o' aYrcov ze xal vopuQ^
990 rcTiv T.kstovüßVy 1024 eTaw ozduxwi ivdixujg (oder aTparo^) oder ^>;'ow
dzdpaxLüi dvvütoy Stoffscg d'xTjV^ 1033 ff^oc a'))a\>^ 1044 ixßaXwv^ 1045
hBijOtig iSprt!^^ 1045 und 1046 werden umgestollt, 1047 xar i^jj/x^c x^a-
T£?»", 1119 offTtg 6 dpujv oder 2<Tnc '^''-^ eö/o«, 11 37 f. dpxiawv ao\
xat <rof7^ roopTjß/^ Üpaaa^ /i^ xrl., 1171 e7ra 8tä -r'jXag, 1173 £^/KlC
Stwxoi, 1215 xolyviOQ üpaayky di^T* doTV r.oXeptw rjypt^ 1226 f. roef xa-
xorc pdBotg üo^darara ^tTouQ, 12Z7 tov8' ei noohvra. Helen.
16 Xaßoutra A'i^iofQ ri}[^ ac ndpa, 42 delet (und 41 mit Badham), 78
dan^S* &s fi* dfwnpdfijQ^ 98 t^m Bi^Jiiwf au y* oM*, 124 h äartt y\
126 ok rdxMt [liXst^ 1^ äUo\ß l^naaw, UZ wird in der Form äXtc H
fw^aw' &c 8mXa xpv oti^ut» der Helena gegeben, 160 ^ fy^ /«y>fy
ndrpa/s, 164 ixh^ ysp^Bdff {xüoiv yep^Bdtc Blomfield) ¥uv fovotCt 288
Ijve 96hoQ & mXlHnoMOQy 268 olb^e^rov, 264 xaJt xh^dwxQ ftk»^ 279 cf
rot ri^wjxsv oliroc, 281 dXX* dXparöv M' 8pw^ ipo:\ 282 f. delet,
284 X^yopivu) Siffadj xopto^ 285 o'^x ifrr^v Spa 8k wavT*, 289 MeviXtat
bavei\> pirn. 291 iXBovrEs:^ aaf Piv j'^uzl ^luvog, 3 00 delet, 325 f.
xdkr)Br^ <fpdaet' S^o'ja* i> o^xutg xri.^ 334 ßshrjijav oo pE Sic xaXeti^
344 vexufft -navdHXtog, 400 iy^jn 5* otSpa, 404 407 delet, 413 dr:(h-
(rrAfrac ayw^ 414 ^woaQ iaf.a, 416 delet, 418 f. mr-r, xaxtvv tHffijXhQ
tii drjh'ay^ Tipdaosi xax/ai, 421 f. iaÖr^zsi otg <5' dpTzta/^opcu^ XtY wifd"
aat TWipEart mhg ixßoXa, 434 £}^ot/i£v äv^ 446 (tu 8' ad ri 448
xpov? yap rntt p.* dyyeXeTv . . Xuyous; 454 otxot Sopei -rnn, 460 fJpwTiw;
7d8* Icrr' oU^ftav* oder vielmehr Dpaniwc Td8' fjxttg Swfiax*, 688
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Enripides.
269
delet (and 684 mit dem Bei), 555 Jb^eoMt, 5Y7 xh $k aoj^
iwT* Iri, 582 ^IB&f^ 683 ßkenoma f^/Mtr', 807 latoW ifni^v^ 717
99 lihf i^Ywat^^ 749 -'751 sind naeh 745 zu steUen, 750 6ni^9vj$<rxov
T9IS dSmJiw fpiXwCy 785 bßpÜjsw i^jut^v izXv^ '^X^^-^
827 mp6¥T in* o&p, 888 lk/ü& d& «b^v&v ^a«r;v, 870 iisuxiTC » . <rru-
871 lUov 884 au-n^ Sk vdorov, 885 f. delet, 980 x)ioo¥T8Q
B6yT€^^ 936 f. SS* r^v, ndrpag xaTaipaytig i^)ü<JWt oift Baxp^ooe^
Mvr* Tjdr.uj)^, 950- 954 delet, 961 r.arphQ rdfoo, 981 f. Brjpq. . .
vw xzavü'y, oEGoxra! riyvo i/^jV, y92 6^:Äoi ^v, 999 ^fjvtu ^* ifiauzijv
xa: xUoi, 1038 Tipoar.oXoiQ xotvo'jpLevu^^ 1042 irr; ru/yo', azsipot, 1048
^ ;'fl^ jj^'f /jt' (oder ^ys, i>u>) bdkaaa' e^e«, 1050 ßouXzi ysvzai^uc . . Xoyu»
hav(ij>\ 1051 el ok XdxTpa x£.pdavm^ 1052 Izotp.6g £:/it ö^r' i/ib Auyoi
i^oHiV, 1054 i^prf^oifftv Zare Oavdaefiov, 1074 xa< xaÄog opopjOQ^ 1078
f^hou^' bpujv^ 1105 «r^' ^a^a, 1135 f. \i£<piXag . . stowXov^ ipyüv
Vfi 1314—1217 delet (1216 ^X8£ o' o/^c :tJ)^ ix TraÄoo?;), 1226 fvAoff
ify iffTiv, cüC rr</<Trs' (pdOiV^ 1228 rJw^' uccrSMie^C zd<pov\
1249 o!^x t^oMRK a^mV, 1254 rJxjuroo Si^ot ^ikuSt 1288 nxjoov ^'
^^■^Mci» Mbchg . . Jcijp/; oder ämtpjiw ththQ . « ^cyw; 1272 ra^tmopoc
«rdftfEfw; vor 1274 ist eine Lfleke von swei Versen aozuoehmeD, 1287
^mcr' au 6 xar^avivv k^xvc» 1820 t ina&tfar* d^ut», fioare&aaa*
^knofog (oder dreXSaf), 1348 adddv poBki»^ 1887 f. xa2 49^ npo<TTp£7:ocpsB^
h . . xparttif twf ürofnatoc^ 1419f. werdeo oach 1422 gestellt» 1423
aSy 1441 ffiomj^ ^'c^ xi^XiotQ xXr^Cß 5^aoc, 1447 ^eoS noJilä ^17, re-
it^ xoM xäXon* xri., 1587 dwjXov dzi^g, 162;^ r.ovrjpoog stXov^ 1025
iv öo^tg zapüvza^ 1G27 u;>ros', <tv, tto? 7:00' a^pstg^ 8iüzu7 \ ^xrov
jfuiivw^, 1637 ßeXreoß fpavtu, 1653 r^a{>^a/j^v o'j^Xov ooxirc^ 1657 au^po-
hu; opdarju, 16ö8 ra^'' ^' d^£<^^:^v, U)67i. werden die Worte xa«
..fisf^i^Ei^ ausgeschieden, 1070 oh o iuxtaev^ 1671, 1675 delet, 1679
paAAoy r^aaouec novoe. Elektr. 9 liÄuzaepLvrjtTTpag opou^ 12 a/j^ctfxei/, 57 f.
Aljtabw mXet yöouc r* d^üjiuv . . fxsyav $€oTs^ 99 olxctv, äifBpa yano-
m 3* i^sev oder ooS' £t' iv mrpbg fiduetv^ 130 t«V« /öi/w»!*, tw, 141 f.
Xcyvfxn^ inopBed^at (und 159 /u» pLOt)^ 145 f. oSc • • lUknofUU^
232 xon^^ ^fJo/]^ . . d^apotv rüjjf^ oder xort^^ d* cSocpLc , . «^/utf^Ofi« ru/^v,
388 iipS a' 242 a/xoic nor^, 244 rc a* ad, 247 faTvc, /v^v dys-
oder iet^ fü\ ätn^uw (oder Sxtftov) ydtfur», 258 a/oy r/W, 385 5
71 n^Voc ^ax&v, 374 mvrjpib xSpa^ 879 8<mff ^tfr^ jif^p' ^T^^» ^l^^* ^^^''^
^' o^oy, elf Soitouc dfiypdvm ia$XSt¥ (ewov, Ttph^ Bacra Ttopauvat xi v^v,
484 Satrowim oder vielmehr msißwam x^P^^t 503 Bidßpoxov ab)f opip.\
S08 ToStrf 7^* öÄx fjXyy;aap£v oder toSt^ y-* od^iv ij^Bopr^v^ 519 delet, »die
Partie 532 544 ist das elende Machwerk eines tlber alle Mafsen ge-
schaucklüiüü Pfuschers«, 545 dXX* ^ rexüVTo^ -dt^o^\ 546 ? r^ao' arrroj
t'jG£ßwv yhovd^^ 581 aijppa'/ü^ yi aoi poXwv^ 6u5 duaruj^oovr/ roi fiko£^
^12 i^ujppdTu p^'^iPt 006 irerr' irawrcuv, 673 tfüwff TOWoSIvrai* (oder »»o-
M^Kra;), 677 /^^ iv vsxpotg oixiiiv^ 711 fdapuaTa cnjjuara (oder daupMTa)^
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270
Orieebiicbe Tragiker.
815 ipjw^ xdkSfv oder ipyw xaUv^ 828 i^rere/icuw //oJa, 832iiod884
}o^ov fftr So^v^ 869 dXX* ou avvfeig fisye^rov, 890 09ooe
ab oder 9eobg ftkv ehtk^ 934 roD /tciv äpaewt^ T^r^*^ 977 djU* lo^
/«^jw/ 7'' od ^duütj^ 1021 a>i5<r* ix Softwv ayrnv, 1028 ah^iva oir;ma'
ffonjp ^^i^ö, 1082 IJi'WV yBdvto\ 1058 «ira^ö xXwjuüül üKkr^p i/x' «V,
1100 Tfi^^ x tßsta t>« /-flt/io^, 1102 crr^/Ysrw SWi. llOß/ZiOtw 1110
3J/«<t' £x' (fiJi\^a)V Zu 7:f)cv^ IHG 6k rrarfwi o/xs^v i/wt\ 1234 trrc/-
;jr<;o<j/ rrs^e;«, 1270 xs^w^^ /jtlv u-ju i^arxt , 1284 delet, 1285 ixTtopeuiruß,
1285— 1287 wcitlen nach 1249 umgestellt, 1290f. ixnXijaaQ ttovwv . .
ro'ffV dzuÄ/.f/.y^ttZ'.i iftiMit)^ 1304 ifovia jx tHeaav^ 1310 rwv awv a<thiQ,
1329 iVr ^a/> xai vwv {mit Ret.), rotV jr^ obpaviSauQ. Herakleid. 38
-uv8' if' Ixopeba zunov^ 40 rmcrei^ dyav xdfivwv xapotc, 65 fidvztc
<T^ar* xa/6»c r«o* £f\ 168 f. nouSojv r' <i;'tt»v' £{V äStxov ifitßyrr^ moBa'
ipeis^ noku ttotk X^^^ ixzürsw cxokitv^ 270 xXatanv yäp, 280 ;(a}.£zot
8\ 312—315 aiurtfftaQ . . vofuZere psfAvr^fuyoi rwvi' ' ä^tot Iffu» 08-
ßetPf 8271. delet, 382 djraty' oitnt ndAt^y 886 Ttftdgänf Bnoic, 888 itdft^
itpbc opia, 889 ßar^Bpofietv, 367 cfd ßaat)^^ ab (oder re) BstaaCj 870 snyiä
Tocff $p/>ovoS0:rV| 414 dwast xrave^^ 461 o2ir^ vDv 8 ;^$9V, 498
xetaofictr^a aatB^veu puvtp^ 628 i^fita^* äp'* m See, 694 ßporol^ 596
xaxiuv äptarov^ 745 äpBwc ivov^ 780 ftsJiufV t' dc»(^«d, 799 wird vor
796 gcbiellt uud die Eiogaugsworte des Schlachtbenehtcs (vor 800) wer-
deu als verloreu bezeichijet, 884 napvvza xal^ 8ülf. üelct, 922 f. zäaSe >
. . xsc\'o'j^\ 995 dzwGag, lUcJ2f. xdxel jikv de} xeiaopai xarä ^^ovoq fii-
zitixog euvoug xat tmizi (Tmrrjptog. Herc. 41 iv duopdmv vipztv , 69
ixeeva rravr' d^auz' oder p.£v f f/yovr '^ 77 h'q'j'-ot vcv iHkjouaa^ 88 f.
ovrrv.' o-ouodaavz' dusu ttovou (faOXiug Ttsoaiveev p^dcov ra wcdos. 168
T,()izc.i, 184 al^priQ oxvrrv, 192 awr^»? ^'cyy a;^^e ds>kca> zf^, 213
Tijff^s <Ja/ff beA&tg^ 238 V'^ T Jf/*«», 246 T<i vuv povog (oder c/o/), 247 ff.
ikovriby ipf<apmQ xt dpdtvvts . . dAAä xaü rb^ag hl tag' dzav 8k
lup.vr^(Tza^^ i/iou . . r^f i/i^ rupavvidoQ^ 290 o'"> xA-vcr rrow, 299
axh^v dvop\ 300 f. delet, 322 f. xmeev fu xat v^yd' aweaw nai'Sm
mxpoc^ . ., d^A^av #eav, 880 delet, 446 ftAifv cetpaeou: npda^' iiir
xwaav^ 494 f. iiiH ifTfi äm^ fd¥i^t pm . . Mtin^ xÄ» extk yivino au^
668 xtfvctfV iSeafia (oder i^^u<r;ia)» 693 iraec' ifBei^ opa^ 605
/x^ npui zfxpd^r^g, 612 ? ffo^wff ebpijpamv, 617 iA^«£> ^* ivBdS* tllapjpf
ndpoQy 620 ^£r' ic oder ipxsTOt neiov^ 647 xaA^Vrra fi^n d^öXßtp^ 649
X'jypüv Tpüpspd)/ T£, 653 f. xar* ai^ep* dpdr^v nzepoTat^ 672 «iwvöv /lovof
aw^gf, 711 azipyeiv fisu r^xse, 722 ;5/i£rff dp\ ei öjJ, 723 ocxr^pdzcov Iffitf*
^gf, 754 («l* /'aFa hdo/JLuu^ rrä^, 771 ;5>i^£i' auH:,^ oder jji^' dsXTrrog oder
vielmehr j5^i^£v ix 1101 yipovzog i(mstj(T£v ^dyov^ 1102 f. r^XH' ig
o^xov oder (r^/Mev daauy) . . ey^og^ e6ko<pog xdprj^ 11 08 obSh ioi> öpdv
eToff^' dput^ 1110 fijy TTpodoj adg oup.tpupdg^ iiacb Beöeiliguug voD
1112 wird 1113 m ipiXzaz ' bI j(w . . nodframv opwg geschriebeo,
1117- 1120 Vierden in fol^^euder Wüiäe geurduel: 1117- 1119. 1122.
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Earipides.
271
1121. 1120. 1127 6p^ dpYufy ro^e; U42 oIkov hc ßaK/ewKatg; 1218 (rr^/iai^
f6ßw^ 1232 fitafvtes Of* tUop^v^ 1284 ipyoi ^Uwv, 1241 mipstnetuaff-
fi€^* €te icj^a-za, 1242 Soxieg ^ roXfiuty, 1251 oi'jxoov zoaahrd /
7f^ -pii Toö (oder ndfjoi) noyBetv ifiov, i28i i/iat^ ifoyaU, 1283 rraMy-
^e«^, 1307 (yofnov xd-w (Trp£(f>aaa, 1351 f. iyxofizsprjffuj' Bäaaoy
zlßi . . oöjpwv z^aj>, beide Verse werden nach 1367 gestellt, 1358
o' oj ycpati^ 1371 zdXav/, w\>Y^ßaiJLZ^ (oder iSpdaa/isv), 1380 auyxap"-
"Aioou pot x'tvdc, vor diesem Verse scheint eine ^^röf^erc Löcke zu sein,
1391 ivi j-dw, 1403 wird nach 1404 gestellt und dem Amphitryon ge-
geben. 1405 aber ausgeschiedeu , 1414 rrou xscuo^ ouv; 1417 nw^: ouv
koitrei, 1438 od/iapr' u/wy. Hiket. 38 <W ? T*^ov röv AtßHpo¥, 89
fBtroug, 40 Täpya fdp rdS' dpaevwv (unter Tilgung voo 41), 82
innaroff dkl ßowVy 100 pjvaixic shof aßt fo^ripsg (oboe rixvttiv), 112
rapavetg yäp . . yXotaariQ /<uv, 122 m xfio&ovre^, 124 MaravTat fpov£?if,
m eiSa^vouvra eMtfUwc, 289 fUydXot aBatst re, 241 del viftom^^
24» qMq a& f äC^iu, 820 itpd^c niSt, 408 tUiUk xa{ ne»^ ty^ rdoy,
482 4od sr^^i xo/MPff j^* l^poi', 439 ^ipsey Uym (oder ircDw), 440 f. hiftr
^p4i iaB\ OK y?!' BiXattf eS opäu, 448 ftövou mßvepyoT^ . . veotv/ac oder
Spw awtpYoifg . . vsav/a?, 478 ;*5^ov ? r/>a;<vv >lo>v, 482 e^*
afct»5, 490 r6^üt iz^pd, 494 au S' d^dpu^ dHou,- xazi^aydvzag,
529t ßXinmnaQ ^pOvaaBe . . xakut^. zsf^väat 8" i'^ßpoc oder vielmehr
MCfa Ausscheidung von 52ü zzBmmv iy^poe, 537 Joxfr? xaxovk iv
4froc ' Ö66 <r«r or, (rjvd(/ftj . . i> ßorr/sT BiX£tQ\ 568 o'tx dv nors vs-
xpo'jQ T-jjiBag, 573 xtjLprepdfV dUiftq^ 577 zol^ jap rrovr/'^^f, 504 597
(welche Schliack tilgt) /zJvov pxn . . i^^stv opuü vtxijv otdovrag- dper^
. . Bedv dpy^jovr' i^j^, 712 anaprojv npog dvaputv^ IZH t6 y ''Apyo<:
. . ImoaraTov, daroi Sk noX^l xeuzovot, 740 t. pirpia ipipoyxoQ . . Xaßetv,
xiu TÖqov ivT£fWT€ff 00 natp^^ TO iOm (745) iisttx' dtmJiofuaB\ 746
wird mit der Äoderuog naaxoyrae nach 784 gestellt, 749 xaBatpstff8*
daüißttot, 762 BspaTTs^; ^pou, 885 ipijfia 888f. iSf/nUec y^ou^ di^\
Zpmg T?c ytfi itk¥ iuUmm ürpax^^ 842 f. ro&c y% ftpripoii^
^ neUaitnw¥ rM\ 850 - 852 xok roo napövroQ (oder r«&v ^wm)'
9 «C . . aojpwe inaSey^ Zatec itnl ^ip^ dyuBoe, 853 oöx ouv dtt"
K«>i^, 870 äxparmf, 875 noiJi&y Sk, 876 elütdi^ar' SStxw, 877
GEu;|r^<^ C«r^. 886 jj^re^yer' rdv^psTtov, 899 ^Jjylercuv ^/ylac, 952 f.
ndt0aaB\ orrAa piipaure^^ Tzovatv xaarrj ifukdaasB\ 1028 f. a»» f^'o'
öi/i<>C r^psrac avvnj'^ßelg dpyal^ dddhni, 1U32 vzojzipouQ nduoug (iu-
dem er 1083 ma Kef. tilgt), 1064
1028 f. (f '>ßo\f ydp "Apyouq . . Xo^otöi Br^ffEt. Hippul. 42 xal üipalr^az-
ra:^ 47 z'jaaßtj:; ßh, 116 (ppoyoüvzes baimQ (oder upiiijiq)^ 234 tmvov
iariÄ/Mfj, 271 ouk mou dr^kouu, 327 Tad' ebprjaetg^ 328 ^ <yc;5 xr^p' ideiv^
441 f Tf/nfi: TzoTpo'/ zo!^' ipwOtv suzv^rj Ssol ^ifwootv^ 484 ü 8' alvog
oiipoi^ 517 dxoue oder au rouS' oder vielmehr y' old\ ovaaBae,
666 octkov iySoif iy ^cjf^C; 576 xsXadoff iitSoy opwrae^ 649 iv»wo(/<ri
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272
ühechiicbe Tragiker.
£'.a} n' iu xaxofV, aMoxr; oäaz i^e\ 1005 oüok ravr' dffxecv, ndzip^
1007 ^S¥ou£ ^ew'Coiv MOt . . £/coy, 1028 xdyww/ios^ 1067 ev ^iioDi»,
1086 a'jrcDv, ndzep^ i/iotß^ 1178 i^^^ev ouro^, Saxpwuv j^iofv (;(;ia»)' mit
J. Schmidt), 1189 imkuaoß (oder roFmif) dpfiuJlautw^ 1214 /eSyi*
l^^xe, 1298 drAyeiQ^ 1806 9 ^ r' ^^''^ffi 1846 xaTvw/imv, 1408.
1404 delfii, 1429 dvmvoyjw xb a6¥ (indem Verfosser 1480 mit Oompen
als unecht annimmt). Iphigen. AoL 71 ht 0pu}rm Malkdos (entar
Xilgong von 72), 84 cxpa-niYtiv ffavra, 108 liMxaypd^w äXhttQ tä v5v,
863 /i^ noieri^ (oder ftave^i») Mlßt^ 876 p'jysaBat (po/oui^ 378 f. m-
x&c <uß (mit MarUaud), ßpa/da i* Mi M^fUifos ßXi^apa . . oHmw,
<ij|>lii xrl., 380 ai^ttcat (ptXouQ^ 382 ^'xr/?' ire^a X^c Xcißecv; 892f.
fiurjarr^ffsg- rjpav OTika xotv^ atSot be.u)v^ xdqir.tiae fiä/M>v ZpxoQ^ 400
aa<p7^ xdx xapoiag, 403 p.0^ujv xaXutg Xzyu'jai^ 46LiL u>,' /v^aUa xai
qdvi^v Tjtinei . . aupif una^, 519 ^r^^s ^O.jj^c '«orriVe oder fi/jjc
poti; (T<fs, 521 ypi^aipüv z: opwv^ 538 iv if jÄa^ov, 552 dTtaydyot;
VtVy 74Ö poHu f^k fTiiu, 747 rev r^^,- i^coO f^sXov, 761 TT'^süaujan' aiipat,
801 Ttuv, ÖÜ3 Tal ad iv mÄatg^ 832 dp^r^v xtjptatv, 845 xdpov iffttv,
849 öiaaouQ ix£pT6p;^as^ 868 ßapfjvofiat rtpo'- vO^r} ydp oinriat
865 e/f fuJÜioyT^ d^r^xst zuvou- i^^et o' Jxtww (oxvok mit Hermaun) Ttvdy
867 ^^T«, niorog cqU 880, 882 delet (uud 881 wird als Frage der
Kiytftmestra gegeben), 901 f<»Tbg ix ^säe f^/ofxog^ 919 ufpr^Xofputv rot
^ophg ol^iubg o^mc, 987 rod/u^v ^/^^« delet, 946 ci^l' dftmpos
a»v /«Mp, 951 ou^* war^ axpav T^potf/SSoiiUrv, 952 f« nJjUc
iv ßapßdpm, BHp mfOxaa* eöyemc üTpanjXoirat^ 956 nac ^ /laytcff
(unter AuscbetduDg von 968), 974 delet, 1011 ne^st» d»dyx7^ a dvBpa^
1012 axh^puQ Ttg, 1018 dyavol Xoym . . ^7oo^^ lllO vopiaar
0av, 1118 mng nrepoTg dys, 1168 xaildv riJioc, 1186 Btuntg
tuuS^' etra rivag, 1187 vo^ttop dyrowj^row, 1190 eu^povag uepaß, 1268
xdp\ et bio^far' od Auacu^ l J,~t6 b'jdEt az rraraj^, 13üy <f^ii^ i Hochzfits-
fackel) i/ijj (der Vers wird als unecht ausgeschieden), 1442 or^v Tu^äjv,
1466 ujQ off^g y\ suxapönug. Iphigen. Taur. 50 oj; ido^ev 9tg, 54
•TtovoTja' <joi»ac'vBrtt ^ 62 delet, 98 Ttüg di kdßutpev {kaß. mit Prinz),
100 dpetvoy da:p£)f^ 107 oiaxku^et neXag, 108. 109 ilelct, 11 3f. Tzepäv
piv etaw roug 7:dvüug xzk, (unter Ausscheidung der Worte rpt/Xu^atv
. . xa&sTvcu) , lief, oud' o? . , ix reppdTwv yt . . dpouptv pdr/jv (die
heiden Verse «erden nach 104 eingesetzt) , 105 rbv rou Bsoo yäp . .
odx dTtatiav (dr. mit Kirchboff), 226 qe/vtov aöyäCouff drav^ 288 9 ^
sig oitoypuv, 290 f. i^ouif', &mtpo¥ äj^dog^ dtg äTtg¥ ßdJ^ iftoi^ 292 w
taut* än' ^pfwjg 0)[^paT\ 295 mHFtoMvrtg ix^ßoufuvot^ 809 itpoimw
nsA^vra, 828 f. puptat» yäp i^foroxti (ijltat. Badham) . . Myiar* ix
pw¥ ßaXuty, 882 dnopouat }[€tpwv^ 886 eujj^ou ik noJÜiä tom^*, Mai<
4n»(, 366 popf£upa7* obcTpd, 876 nl/KÄ ^' dimBepr^v^ 890 rd ^ifwov, 419
oppä o* . , äxfjLpnoi o/ßou, toI; o' aapzvog r^xzt, 482 f. Jrdjrc rorV piißooet
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Euripides. 273
Heu xoMotmv dkyeTc^ 492 ufiaiv^ ^vofm j'Ouv^EkXäc ysydtg (oder rouvofi*
w^EXlä^ /£>o*), 521 diflxrai McudÄsoj odfiap T.dAtv oder :)/£Vc7.£a> ndltv
Tpjy^'t 573 S.V o' Ifto? rdpa Xoyow ZS* (r)x ilifiKW^ 576 tfc.h fBu^ rt Xi'
oc ifwt^ 600 (pj/irJec^ touo' exu/v ^lo-^liaiv x^^P^^ oder aofiTiXst
7^*t iflou fLo^^otM idpiy ^ 621 ^iip&L ^Eivouaat 637 /Jt:j '/io? ßdh^g^
678 rro^ior<fffv, £<<ji ^'6^ xaxot^ 685 delet, 697 ovofia yivou^ fis'/ot t av,
719 ro ro?^ $£ou d ou otafp0epee¥ Xi^aty 722 ra^' a5 oder ouaiv dt-
iooaa, 7 23 f. w^eXet fi* irc yui^ yäp ^^jy, 731 ^owWTjy^ra;* ddfiotig^
Tis ^«tfCRu (oder Butaeiv) Xiy* oov d^, 756 xufidrwv f^yoa, 811 äyutSa
äMogf rrpwra ^ 8ä$ai (oder ^oi) rade, 819 ocxcw /-c^ d jrdfioc
i$aläp fi* dpUXMSVO, 880 Sftfuivt 901 xor; xXuouaa ru^dva», 910 f.
tortfz fsooßtfUHC Bems^ 974 dnoppi^eof ^iXiov, 977 ^ ^eÖQfi' itoftfi^ 999 f.
1^ ^ toSd* . , xäyaXfi* imdntc, 1006 /UvoQ (oder ne^O
1019 i Sk ßooXijats rt 8pqi, 1029 9ox& fuu xbM», 1042 t/ ;
1182 TT ^tXto¥, 1198 od ^tfAo», 1202 Sfxüuoc i^bXdßeta, 1209
ür^paYt' — Xoyoug rtvag; 1317 rt noze X^fi* ämtverog xtxzr^iii^'^ 1390 o?
6 iitCTz iidfjyui p^fjüu. Jüii 28 xac /i ujd\ 32 o»^ ^s^, 6i) a^£i dofim
?!;j^a> ti rroTf, 134 tuBü^mg 3k ^ 222 fi^* Sp&wg^ 261 narpig ^' s^r',
271 Ypo^fi Vr.'v atüopäv, 276 t/ ^' cmJ, 288 ouaav, ^^V, o£^o' ävrpu.ai
(oder ^uvocoB^ ävrpa) Suffru)^^ rtva, 315 ^dr.eSa B&ou fioe düjp.\
ßdXttt tX^os^ 337 o^x o^a r« T^)dqeig ouS' inapxiaet BsöCy 341 dvdpog
iätxm j^o^wi vtv, 358 rä xo:V drdXXojv fwuvog ou otxata dpf^ 361
Me6n^ ii in* otxruv fiij i$aY\ 377 CÄ"' iv olatviüv nrepoTg, 879 xaxoitjvxa
nxtiifUsaBa, 885 delet, 481 f. o^Jia r£ . . r' eöruxauQt 483
«^»9» re närpf, 523 S/poftm üw ßoatäCat tSi/l' dw^upr^xwQ ^Uo, 529
^ ßpox^i 6 p5Bo€ S» öot nivroy 565 ^utQ ou if* Spay BvwtiiuB^
Jv, 578 äafdpiißtt Ttarpag, 598 £ ^' i^f^of Buwifuvof r* i^naf aofittg dp^
pZat^ 612 ^ /liy i77<ic o'i' r^Mwc, 624 f. mptßUnmv (Stob.) (Ste-
pbAons) «äm* ^yet fikv, 688 ^ ;^o/[>o?c ßpoxiuv^ 642 dn^/iofRior^
adttfffoeKr' 651 apgaoBat tsXS»¥ • . dfluftt mi||04ii>MtfV, rtfxyov, 654 fy***^
tf', 666 ^5^ev Äff oSrttik t* i/bu5i', 718 narijp ytvsBXfmv, 725 f. ^Epex^dtu^
rApog To^fiou rexdvTOQ, vsov BdXog, 737 rpoTiotg naXacoug ar^g
tUiA.njj^ ajzüxBovag^ 738 a/A i/t^:; r.pug ^ 743 ipe:oo!j ^ rAr&p' dbpit
OTißov, 756 a/oi- npodiöfizv , 757 T'Vfov urtep^ 836 xaxwv o' SinduTUJV,
837 ijt SouX^g nvÄ, 840 iir^r/ju^- vudov (oder zpaifivza)^ ai^v üpujv
4r:a:S:av^ 863 7776^ r;' 0 894 /i^ aTpouaav^ öDef. fp:^(/- [idpyog elg aO-
Aai«' ßdXXuj rav trai', 916 6 o' xa/ (TÖ;* ysvsrn.' cV'Jtv^V, 917 ocujvrng
ippsi Saig otxrpdf 916 — 91Ö biüd Machwerk eiues späteren Versifika-
tors, 927 x5/£* ir' i^avrXaiv, 928 cupeT fi aXXog au Xoycjv xXudwu, 929
i itßaJi/M ix r«tfy, 932 f. ttuic rexäty . . 'x^Tvat yovov ^ijpaly fptXiw
tt /jottift' ; wenn nicht die beiden Verse auszascbeiden sind, 986 olBa
hämibte fßdote^ 943 f^j^atf»a¥ 944 ^v/x' tarsyse^ 976 rov nocwc i»*
fyrfru, 994 ia$\ 1002 1014 ^/Mt ^m^m);;
l^hwlwricht fiir AitaitluuMiriHmduUk XLVt (itW. I.) 18
I
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374
Oriaduaeba Twgilnr.
1016 xpaBivxoQ 8u\ i}, 1022 e/ff ak fhp xti^et (pSfOQ^ 1039
oder ivBsQ n6Sa, 1118 ifc^/ev ^ /amwI^^mu fdv^ (1117 tilgt
der Verfasser mit KvicaU), 1120. 1121 delet, 1188 (ruverwi, I188delel)
1198 xpax^fioc kripouc^ 1200 npomtmCt 1202 ixtSfOC imtm
ydoMK, 1286 y^ftf» ^* ebiojUu/iar, 1288f, diU' iit:y6fiMä$a, nti^ ^' &e
Srw i^^tiiOf . , ¥w ijt» tM* f&r^Ti»Ci 1807 r}v texoiidiii', dSNp
liPTf» vooBirtt^ 1810 ift/iom^ 1817 todff ^' dbofribiiff, 1888 «vvoo; ^,
1856 ilofiiy Wtfcvy dov, 1868 d;i«i»r' Üv« 1897 0&jr 4r
cmnijaat^i^ 1409 «oTc p^' eSn^ itfrS, 1410 fumam* nXixouüm Xr^^mfuii m
nouttXa (oder a' iyat xew£), 1417 ^£a0\ 8 naFc, 1435 9 M^^^r
1442 '/^ovtov ist zu beseitigen, Miiii roöfwv XeyoiQ äv . . xo^voi ^7^,
1566 ö auTou^ 1569 {^efffioug i^£uf\»^ 1579 TTfjujzoi ix \/^uj'i(im,
1681 zouvofi* i^oua\ 1604 dvaipu^ii^y^ 1622 ajOTtep r^oatixüi.
Kykl. 3*1 fu;/j(o^ zirayuaty 117 £<tt' , 146 o^* d<rx6s, dv elaopf»
tT'K x£.uiUc v^w, ydpov. 152 ü;c 'i^' i/JLnXfjO&w, 1B4 fiacoi/ir^v^ /jwaf, 227
zui'yet npoawnov^ 258 xof/öfiw jrjpoufiev /9/<jt, 470 aurog od' iywyg oder
a^T^C iywye^ 274 dtxauoTepov uefuif^ 288 tf' tl^g-^iy pivouQ^
826 <d r^9ffa»y ra, 327 fi?r ixntwv . . dfijpopia nXiatu^ 328 J^ra>
Jf^C • • xrtma/v, 341 xareaBmv ye cri^ 866 vofuZjj ro/, 361
ftporlBtt^ 862 ^* SpfitU, 898 t«»v i^cuv ii4 403 0/3)0^ (oder ^
iso^sdc) f»/a^^ 404 i^ijxsv, 407 414 f. ^EMioc 4fmiiM¥ ano . .
jco/uSa», 465 T^^\ dyaJiUfUüBa ^eSg^ 528 ipu/ydtHuw . . ^mic ^«v»
680 fu^w MM» a5r^, 581 i>öx fP^v^TMUj^^ 582 i^'^^ ^^^^
fti^^i^v, 588 9' ijw, 686 ;'<V> od ejui (oder «I« <^)>
624 ^rec, fyru^djOm^ 660 tvFc dje»' obttüug, 656 i&^acr' i^M^kt«*
Med. 49 fRÜfluov obeoupiffun^ 78 toMc ^i} «aio^v, 142 napaBeX^opLiii^,
182 ^f'^flt ra5\ 240 oiotg pdXtüra r£p(f*6Tat atfvetnfirjjQ ^ 264 W
V«»', 301 vofJua&ek ffruyepbQ, 319. 320 delet, 325 o>j yäp ipk m(mi,
334 TTÖworj fiiv ^fiSi^ au'j rtXiov xexzvjpBbat 382 (fo^oj^ ^epl pdnzoi}aa^
384 f. xfjdnaza rkr^yai foppdxoiQ a'jroug iXetv, 533 ji' wvTjactc^ 540 f. yr^i
^r' . . eY>ofi' ivüixetQ, 546 r<Z»v ^£ cro)»^, 606 ficuk' dUou iyexa npo-
Soua* iyut^ 780 nätSag Sk pij iMxv, 803 f. 00 zuj ip.ou yäp rtatS* iff6'
(f'Eza: nore ^wuz^ ig rö Xotnov obdk xzk., 806 rexvioaet <ntepp.\ 966 ix-
yovoeg ipog, 1037 dXyBivov 7' iyat^ 1045 ix yauag dpou, 1079 kipovwv
oder xm¥ vioßif ßouXeupdrtuv^ 1108 autpar* ig d\ 11 10 ff. ^o/jua/y
izspog, ippouo' eig^Aiojjv BaJitpatw . . rixmv^ n&g Xlhh^ 1188f*ii^K^
ik kmtpoi . . iUirr^v ^airrov, 1214 hnapoTat ninAiKg, 1291 xuvatxm
Y^yoQj 1827 lr< npoüßiiinttQ^ 1828 delet, 1888 tdy$c Arorv i^Mc
1862 i»/ito¥ 9* Uyo^, 1870 und 1871 o? d', 1874 «i^* fu^,
1888 rwv ^iwv Y^ipaw thm. Orest 99' 100 delet» 127 xs^^pijpdvotQ,
129 amatwaa^ 147 imopo^ov Bpow, 192 lAteW . . aju' dra/c« 280 d^M^^i^
ro<, 269 doxeig aafmg IBstv, 260-266 werden 80 geordnet: 264f.
262 f. 260 f., 272 til ptj '^apeci/fst y' o<p(» Spfidratv (indem 271 der Eiek*
tra als Frage zugewiesen wird), 364 aiv itpoaoptkolg, 393 ftidoo ^
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Airipidet.
275
itftA Atttcv, 404 vexuoQ ^Xdifaufv^ 428 fitaet fie ^eüyo>ja\ 429
^pnnüLS aon ^ofi\ dy^tyvov iptmv\ 432 narpitQ yuaog elq e/i' ava-
f^oWf 484 Bt irdpüjy (mit Kauck) er' oXkufiat^ 464 i^ooat tu»v <pi-
ÜM», 463 delct (462 tioX)Jb. ööd ek dXX' ia]je< Uxxpa^ 672 Utxmf
5, 613 ixooaav ixmim» n6hy^ 689 de^a^ftd^oe oder di«^M>ff, 704 f.
rcMP^tf^MM» r' • . ndaat pii^ kh» teTvat xdXufg, 712 ^yxJS ^^'P9*
fl4l 'JpxauQ ^ZißtM* , . i^poc^i^^^iä^* äv^ 787 /tfr' £iioc» xcu% xrl.,
747 ftp6afopw t/, 752 m^^f * ti^ roS^« x«?k«0Cf 788 dtfi^oiMt
iriser' . . ßdlobg^ 797 /a^ siffiiotfLt^ 800 npoffßeMv, 816 SetXaim
mimVf 888 dtwmc, 848 itfiofi», 869 fyepß' 6 üöc ^hog id-
Mpx ;civ mrtftv yswaioiQ Söfiot^f 897 oe^yi^rae 9rjl«?0'rov, 906
nie <i?i£^£>f, 943 «5 laxüßv ofxatQ^ 1034 r.äaiv yaf) euxrov^ 1036 ^tipoog
^cfth 103li a'//' • £^u> <J£ ol» xräwi>, 1040 auroyztfi au ^vf^'Jx\
1043 f. 5 repTDiQV rode . . xipaQ\ 1087f. alB^^p r.v£.o}ia (mit Heim-
SOlh), c' npoSoug 7ror£, i»^ ^* e«5 <ppoyrj<T(iQ 1112 doOkoug hv^n-
Tpw^ 1160 i'Wk' r' ßf* ö'.MaxetQ^ 1161 r.a'jaojmt atvwv (t\ 1163f. iyoi
i:ptv n<oQ . . ^ü/jjv ^aj/erv, äpäaau xi XPfi^*^ ' ' ^X^P^'^^ <fibdyutv^
1179 dXy ay* ehik St^, 1187 xaraarx/aouaa veprepoug^ 1234 ix^rwOQV
Mmm^ 1238 (//^ ouxow iv "AtSoo (oder £vep$9) xri, HA. Saxp'tot^ xri,
OP. ifm xxLt 1844 -z^/i^ /iia, 1272 fikoe Sty^jpgtc^ 1281 riühatüi»
di0ifm Pa6»^ 1298 ^* inttae Asoaffgve, 1848 ^xetc wS' taujg aw-
lyAty 1850 fiaU¥T9Q cd Of' dxpiiäCi^\ 1856 /i^ ^^cv^v ^^«ibiflK ^<ijf9u-
^ iffidJtg^ 1446i ^ aft A»My»;3c i^fpoC' ^ ndpautoc 0mxeOg^ 1464
#ai«af, 1618 r/9OTr6;|f0vC9 AcmS', 1627 fimpog t<* ^x«^ . . ^^^i^i^;
1676 n^njpoy Ir' elntÄ» xa2 «jlaficy. BJbes. 82 ala}[fiwe izpeaav, 106 cuc
ipavrijptos oder «»c ^Spoo^ /e^/, 142 x^' Siiyiev c/c ^>o(^c, 146 f.
Kpoaju^a» napcfiß . . T^tfi^' Ir' ^^a^'sAM' vearv, 147 /"ajo tpaxjXwq^
270 fepa¥€^ <t\ tÖTu^^Tv rä noifxvcwv, 284 e:\xdoat S* ijjuv ndpa, 206
artixiuv ö' d;:' dxpag, 301 r^at^r^v oputy ö^, 3151. t»?}o' o Hr^Xioji ix"
foy£cv Srjur^ffsrac ^ wenn nicht die beiden Verse ganz zu beseitigen und
335 an deren Stelle zu setzen, 327 f. dpbibg dTja-cut^ oum> i-rtpiiKffj
iftkot^' aBou ö£, 338 /o^yff yap ou rcDv, doch <md 336- 338 interpoliert
und 329 — 389 so zu ordnen: 333. 329 {xdpxoo/isu). 330 — 332. 334.
^ 339 ff., 340 f. 6 jj^^uaorey^ijf (o'3v, dv d'fjiXXitg poktiv oder) ouv ixuvu
i ^JLm¥^F^4>og napiaxio^ 431 ix^tro^ 478 «fC ^oxtfTc, 622 xzetvs. t6v
BpifftSm djfdv^ 633 oiuipxet rovSe Si) xaroMramv (oder <t^' ÜTsdpxBt
t9&$€ xazBavm x^P^^t caJBpol; h'jyom caBpbv dvSpa kijfpopat^
ÜO mak TWfta ook pkt 9bto»t 641 w¥ opojg, 647f. 6 ao^ pot növoc
$ü* . . rtpajg^ htapüvdt i\ 708 mJauni^y r^* akstg; 811 i^xoutfor«,
JB4 da/^umß i»p6Q^ 946f* x^sraSnv üyJ^' iyw Mwma (oder ^lü-
^ jfc»!m)t 877 ßirtBoQ 9^ nor^ 8801 avp^opal, »axot it6wn . . Itpäc
r-ll iBfZß^at ßporSfv^ 882 /i^ 'TtX'&v ^a^. Troad. 4 Tpattxi^v itöAtu^
I ^fai^>9i9 oder «binrn^, 61 delet» 87 paxpw¥ nörn^y 102 «lAcT xarft nop^-
18*
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276
Griecbiacbe Tragiker,
fiöv, nXtt xara nveufiara^ 104 itovoTiaa ruj^atatv^ 155 00} fioyvq ^xet\
188 ij Ni(ratujv ji ik$£t ^ijpnv, 229 eoö ev?ipov , 25v5 irowa' IpoK fff
owT^v, 292 f. TO fuv aov otai^a, zag o' ifiag zu^a^ ariy&i^ 301 delet,
841 ob fiäp^etgf 849 f. ou8k rtus ru^atg ic üuj^pov ^xet^, 382 alnots
MÖJuv^C ;faJ^9«8W, 471 Sreof rec« j9 Vo^t 472 ifaoSwf, 478 ifißa^iäi, 478
p^v^ xotooQ T&cowm (oder r^xerv ro;o(>0s$£) xofindaetev äv^ 486 <fc
0p^ftte\ 509 Jtardi^oac xara^av/^eoii«, 627 vtavi«^ mit Bothe, Wt
xt}[af^tiiHn doAhtc i6lm «?dov, 600 fa^ttv, 601 xars/»««»*
ßi¥a¥f 606 äfiMripotat ii6votc, 628 nc&v xcuatv ^ T«9i«aiCi 642 x£ir«^
706 xe^;|ft?i? ^MKvr* Irr (oder xe2>r(^;^i^ väftatvr* fn)^ 726 diU' &
Ktf<0i9cu (der Vers wird oaeb 728 gestellt), 761 mXXopp tt (and nit
l^aiick nwg), 788 ^X^po)f^ T84 cd^' e/c ^f/oio^ . . phttm» 0^, 746
«i» Xixrpa rdfid, Su(ttv^^ Wt x^or* oder & X, rdXaofa foarux^ ^
xdpT* ifioty 746 «WC i^-i^oi', 752 f. oöx ernr^v '^Exrwp, m)} fipwv fftoTipta»^
767 oi/iww 0£ nazepojv. 877 xe/i^^c id<7ar, 891 rUcw^ öe, 910 xrsvft wv
oufiog^ 941 rif^', dldtrrop* etr ^AXi^avöpov xaketg uoter Tilgung TOD
942, 950 GDyyvujcsTj <5' i/io/, 959 f. 0 xa^i^oc o\jp.h<; . . Ar/<poßog Iv^ov
5?/£-v. 961 i^u/^axec\f ip' au Xiymi;^ 973 ocjx ß/f ö/x«*- ^cy> «Foe r^c
yr^^- r.ipt^ 1001 row au^oyou re ^wvrog^ 1021 f. ßapßdpwv u-r fjbiiuv
(mit dem Ref.) petXtyfiar^ Jjv aoi^ xai ntTiXotat aov SifiaQ (oder x&mpi-
nmg rh ohv Sepag)^ 1035 ^ ^'S^ü;^ xdjjfjl/NMC ^^S^ 1062 llwff ^' <5v ix^,
1080 xazedmaaB' (tpfudy 1114 ata^og i^wv (oder 4^a;v), 1129 ^ xt^/^of
/loi«^ 11 78 f. IV t dvapBpot xdxXuzoe Ttpöxeea^e 81^^ 1166
w6¥ae T* dxdfwxQt^ 12011* ob yäp nipoQ }[JiM^ , , d* 1204
tote ftpoToic 1211 T^pMMRV, Mtfc ^i^/tfVOf, 1228 m
^Nw, x^roy^ev ouirat <i6v 1824. 1226 delet, 1840 oix 4***
JUv dpa^BeoeQ Tt ffi^v, 1342iF. /i^ iarpcips zdpä ^ept ßa^
. . , dfaytlg ftivcvreQ . . dy, ifo^Smc ibi6^ ic rb näv XP^^^
1267 rj^i)v &aiu* PhoettisB. 88 jvouq ouzöq (mit Burges) ij rtvos iia*
0dtv, 35 6fwd n6aeQ^ 54 oö9* olSev ^8e mtSl, 100 xiSpou ra^Bt vuv . .
ixnipa oder xatpoQ za^e^t v'jv . . ixnepdv^ 312 0". r/ y^J) opoya' £vavza\
ZfjLi^- /ipoc xdi axiXsam . . j^<ippovmt\ 360 Xoyoiai pda&T^ 397 uppaaiy
aaivooai Bij^ 418 r/c oütos" dvr^p; äHMn^ . . xv; 432 f. 86vz£g. Beoog 6*
ir.ujpLoa' üjQ dxuuaiiug, 436 hat Nauck mil Recht getilgt, 444 ^pyov
fiijzpfh^ 454 Ssrvhv X^pa, 456 £rV xopag ^xovzä aoi^ 486 olxov olov izoi
Xaßi.i}v. 504 dazpuiv äv sXBotp.' alBiptog 1^ duzoXdg, 618 ci /Ai**
526 //o^v Tfl/' i;r? rorc spyotg xoMoTc^ 547 f. dutfidTotv ix<^ fVov x^^/>ov
dTTokf^üa;; 549 dru^^av eöSaefunfO^ 601 ax^snyia t«Jv //fevoc, 7 10 f.
/UXXecv iz^ge(v alnix* ^Apysmv evpazov^ 712 i^axTeo¥^ 727 ^vtfru*
jlfjjip Seofbv, 728 npoaßdka» 8opt\ 733 ^xe< it^yt^Murrw . . ^yiycinvi',
740 datopia ^ P^* ^X^f% 741 Svr* MfiOQ ie^rkawn xal ab itp6c
^ffy 842 is atifaiic 847 «vc noit{ dsmtpu^MMQ yB npMoflöroo, 860 1
oft^ AeXi^ppLg&' (oder tfow roe xt^ripis^*) . , i^^0f0Dl' od»« rtfd^ xiytt&i'
^^of, 866 xd^^v ik, 886 ixcTi« fi^voi^ dpuiybv ^v, 808 Rojk^Offf, dir'
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Eonindti.
277
4^ ffwTrfph.Vf 899 üb vuv rot, 911 Beaipdratv hfui¥ koyov^ 916 nitpvx''
iporfd. x^hdpn^ ae Späu, 967 /ajJ /x' ouif Soxstrof . . atr^eTk Texva, 104Ö
nü» a^itfc» ISOOt el dei ftloi ßeol nojim ptiifoee»^ sbtvx&'tQ e^fte»
bi^ I8S4 no(f ffoft^opfy 16 18 f. dXA* ^ rixvatv Swwpig\ . . dXXdt <ma-
»övv oMc, 1646 ivd 0seftonome, 1652 odx ^X^P^ 9pSfV^ 1668 ou-
jmw 6i^' «Ire Tj^ tvjjrj rwy 3atfi6ifm¥\ 1654 xfyyunt w¥ d$£i»v ri^ 8aaiv
mrpf d&rm^ 1678 i { xa^ ydßiotc üolg üttpifopä» xrlcm. kocTc; (^d
Xaiiolj/tai • • flOTC, 1676 htiutg^ dut^h^fi* olov ifijxowtüfy^ 1694 2So6,
waptiäc ^^är^^ 1784 d^arVcey rdv yipovra^ 1782 ^mpiptiQ dütidc,
1737 f. 7r£/r>< f(kium . . htßwa* änetpty 1748 Ttf>ittiv' i^a» auyyoyou '^th
ßptffßdrojv, 1761 artjjLoc, ktrog^ obcrpog. Fragm. 4 ^-o/^ ro?c 7raf<T?,
2*2, 2 ff. xai ^pTjfiaa.y r.oÄÄocai fj.^ j-aupo'j nore' xÜxäw . . jJLOvi/jLotai
o' c/orof j^püjfxEtf • wo'.. o^iTY?? ^''^^f-'^K'?'', 27 yEv\/rj/iara für rraiSeupara,
29, 4 Ttinot^E ^uXouQ^ 33 oi/xüf, ouva a/e1v oux intaraaai^ 36 7t>-
vai>ou; ^<TT?c • • Sotm^voQ epnag^ 39 dvd;^x3j /x/a ^dpet^ 55, 4 po^Beev rs
öetva, 58 öoukov od ru^/j . . d^^Ä t^D Tp6n<p, 61, 2 yvüjaopoJ <r' Ir'
5 xoxov, 63, 2 iyxe« ^' o&mT' sie Todrou ariyag^ 84 9 (oder ö-y) rr>fj» . ,
9Kp6s\ 98 ^<rr<c atv npwToc ndXtme, 94 äpdaxgiV^ 98, 2 f. I>i£-
tac , . jU^T'oc 7^ TWTpov oö ¥atf mm oder ^V^'f 4<^*^
iutfCf r,6rpov, 101, 2 lunor/i', 106, 2 (TT£r/ovra Bspphv^ 184, 2 sfir^
£Ugrav dip rh 189, 1 ^jooi A d^kow iz^p^f ebd. 4 xajr/<rt))»
fw /itiUfir oIkciW, 140, 8 odx iSire TtoioQ forroi, 148, 4 VflyBuT ixamev^
146, S aic roS V iro0/v T'e, 152 r<&v S* tppt^tv Bebe ix xredumv^
188 TIM' /äp nörpufv, 154 A. r6 it&pL* Smoftec . . r^i&at roe, B, mwov
jr* . . t/cii» xP^^^ yipotHn avyvoüouat T«Meve«v, 162 dvdpbe
/Uamof ' . ddwHtxo: ^ tj^/djjo.j, 163 d^a»^^^ Sk XP^^ • • xäxprjorog
. . ro^otg^ 166 ^5vflu e/x^C ix xaxihv yvotpaui xaxoug, 167 xpazet
SoxT^mQ 7:aTpdai . . zä TioXXä dk^r^^ 172 si'' d>öo' oXu)v . . inu^/ta os
xw^eAsTv^ 173 Tiokspog aÄaarog, 175 oarcg jiuozujv ruu noTyLuy . . <pipst
Tov ösiuov. ouTog r^oadv iariv a'^/.'.<^^\ 176 dXyiwv riXug dyet, 184 dp-
yoi>, ^{/iuodv (oder ^uyoTTovov), 188 nahaat p.kv ^SoJVy Twv m'/vuiu su-
fimtakoi aaxet' rotaura aneuoe, 196 Totoaoe . . nürfiog (und mit Cobet
sÖTu^sev ' • Suawx^v u. s. f.), 199, 2 ff. ptjSkv dnokauaat rojv xaXwv und
Naack ^/oi^/idrcov duaßaepova, 200, 2 f. xaxa2 itoXttai f\ gtmp . .
Etxbg iv xrL, 201 iydt pk¥ ou¥ ipdotpu . . Topdaffwv ptjdoßuiQ
wUiMt votTov, 205, 4 xa} rotjpyoVy 209, 2 ^ij/^ xaxoopyou^ 223, 2 ^£/x-
tDot d% MAb^ SoTtQ i<rr^ ) 'f^'^C, 224 intminM uod mit Fix
n9 «Spc ^ mrrdc, 280, 2 kx XP^^* riBprnn* äfwxogi^ 245 xpthmw
•smtuißaUf 250 oSfoc « meiic /ef/'ov * • fU0w «rdvrac • • itt»¥Oüm
V oiSh &Q 266, 2 e$ d$(¥d¥ iar» ix^spstv (oder xtiu f ^erv)-, 256,
2 Pfarw ipnas^ 268 iow<n iooXrj fuad p , 265 ddxpoat» . .
MjiMi tfifJl^v . . iv xe/pevov^ 271, 4 dvBpcarMtQ ipiXov^ 272 /i^ limv
xxuLoopYwv otxroi, dXX^ drr^g o/xr^ (oder «rre? Sfxag)^ 284 xaxwv napd¥'
Tii»v, 287, 7f- flW^c?, (Tidy a^og o upuvLza'. üdei; Tiaw a^üt^c ^£ AwercK
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278
Griecbische Tngiker.
. . ^^tffrSv y' noFvj^ ebd. 13 f. Ijv (iXymErm (pipmv^ ebd. 19 f. oh xet)fo
jap iLZiiw^pzb • (4oi }jv ßiog, xaXofV £t' Jvrtuv jjv/x xri,^ 288, 13 ff. ocfxat
Sk yhjmg^ eI . . ßtov^ IStTv, arMntav diV xaxdg re aftfiifiipa^, 290, 2 rrc/-
pag duditopou^ 291 So/.oujt xopsizetv^ 29rK 1 r'jyr^ ena:p3; (nnd mit
Cobet fjLst^ov fpoveiv), ebd. 2 f. (worin Meineke mit Recbt ein besonde-
res Brachstttck findet) ob yäp d^tu> . . xaxobc Spatv Touai\ 296 f9o>
voüai ya'woic^ 299,2 Sorte 8' in' ala^potg^ 80*1 nphi Tijv dvd/xif^v doBev^
iari tAvz' ayav, 321, 2 diü Ua»^ 824, 5 ebnsT^Q ^*^X*
8i ob noLtdeg au&aifwtet» . • ibot^, oSv 0^ toS^ n . . xexvij/iivotQ^
382, 3 a^i^^' fl«^e<rr' iSftixV, 840, it r< ncuahf tbfitmQ tlxbc
fipEt¥ ioBXabe fyanuCt ebd. 6 aMai6¥ rt Si^ r6ilfa^fta^ 842 a29i^ /d^i»
i¥ ifioi^ Met fi* fyatg iXot isori, oöx sIq . . od^ eig IBmpi» xpimt^
846, 8 xhf oiiac'fiovoc dt} mirphg tx^uxj^, 349, 6 Mdxvdnouuv fditm^
862 Borte iv xcül^ . . XP^^ ip&tfty neun 9o<r)[epi<nepov (oder
^epiarspot), 364, 19 xXfjBp' dmcp^irtu, 873, 3 ^iystv r\ 379 trc
darutv, 392. 2 e?c (ppovn'd' ä^XnuQ^ 407, 4 f. xar' opfiaTa; d(ja<pk<; /lü»,
«ioT* ^v, 412 a/ctk /i.'o^, 424,5 £c SLVzüyiov, 434, 3 r.ardaaet^ 438 t/
außec rjv 441 rpufyjy re, 461 xeoor^ rotaura ^pyjorä ndanaBai ßporw^
462, 4 ebd. 9 TTw'rva, '^X^i ^X^P^ xaroxravo),
501 a" <'^c djistvoog, ö04, 2 öwx in/arayrai ^povETv^ 512 eTSuji}.ov
ouv Tt xat axiä, 517 xoxa» ^' dkdaTop\ 626 /aj^ xepxiSwv oder ix
iiwjriipjQ 529» 2 ra>v sv^ov dndMt»c, 538 xdrio cxdroe oriyEt, 650
ffoura xaxitov üXo^oe rdvSpoQ, 554 ßportn^Q ^iXjrovira fjaUkhn»^ 567 x(i7n>-
xXatxmffBai rwj^^yv, 868 npd^iomv e(j ra^oi, xax&e täav xparouvree, 576,
8 AimoDtf« TO^ ^p^mvroff, fMmai tk, 585 arparf^Xarat rd)['
foivro fkup/oty 697, 2 ^9&fiaxt 9^m)c, 604 üi^^cf' fyop /liy» 605 ^/m-
0»^; luu, 608, 8f. fpÄovc ÄMf . . 2/^^ Xfi^l^^^' 9^ß^
ydp itm, 610 0/c rä jt^^/tara, 611 noSit ftk» iwtutMf (fytiioc
fänn oder) it^dXee ip(Xo¥, 621, 2 ypof^v xpo^foe^ 627a r&y ^ xa*
rixToy flac9a» noXiiuuv y' i/x6v (oder iiUi^), 628» 4i /te/Cov* . . t^^^op»
voc X^^^^^f^ 2f* t^C ^auXorjjTog, ttfixp iif xotv^t f/f^y^ . . M&t
e^j^e?, 640 ^«^tt^v 9» ofxw a& rdS* ixßafr) riXog, 641 avfPpanm 8k iUA
rrowra« ^pevotv, 644 yöa^w <f6prjp' ovr^ai^, 650 drrrEoHac ?/)/ajv, 654
o; rafOcs orov ^tÄTpov, 664 avcw rtij^jyf ^cy? . . ttovo^ ayok^ro^ xoJfror*
/^v» Atioi ßpoTolg oder eutu-^^ rapy^ , . . növoc fikv oudEcg ouxdr' dX-
yüuet ßporoug^ 671» 2 iuo' efj^v ipujv^ 674, 2 ^r' ovra rov f?^ xrl.,
698, 2 ßax77/p(üv r icrrEij^e, 699 itrofxdv avdpa ya~6vnv elvai p.Bv^ 6<mep
£//z/, ^üWysadat p.e fir^, 708 r/ yäp ßofHfV fie nXouroe ojipeXsT vdffo);
735, 2 ^a;^wv ftUr XaßtüV^ 736, 6 «ff Ix'noSwv dv^p fovg, 738 tto^««
i;!«!^^? ävdpBQ . . onaiff ap^outr^ dXOntoQ^ 757, 2 wo/rfiei ebd. 4
xiv' ä^Bovrai, 771, 4 ouyyByeTg^ 775, 11 <ä narpSg r* dojpi pou^ ebd. 67
jti^K«, ebd. 58 upsmtois MXotoi, ebd. 65 a/r<D afyXa». 778, 2 o<mc
mpe(xw¥^ 708, 5 ne^^iv ^iof, 809 ^ d^ww . • nojUew J^pfr^
xd fr<^^(' i^M^Mie Y% . . jl^/oic, ebd. 4 diM^pdir M xoMc
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Eoriiiides.
279
xri.f ebd. 8 od ttujttot' r^rrupr^cra, yiyvmaxwv ort elxaaroQ iartv otanep,
810, 3 iveta - 6 anopog^ 813 x&jfWY* irrjv zty^ eht8wv . . r^j^My
90^* ijyigrijpoc . . düfStp-hov rs (mfti^popaig . . bd^axov (uppwBibv^ Xiywv
oder wpp(ufiwv Syn»^ 819, 4 xdntpdtt} ftXuiV, 829 ol SufftreßeTg ouv
uSrnoß €da9ߧardT0ig raur* iftpa<nm, 838 r^Si^ Sstvou, 848, 3 1. Ttßii&y
favf . . üü¥adm^ f^/^oCt 861 X^P^^ M^am ro^laSQ^ 8Ö8, 2 /^v
iffiaüMta^ 866 peraßoXbus ydp^ fforaiv de/, fpfitoi, 882, 2 H x^pSog,
889 Mic c^sr^c i^^4mw btcdp^et, 899« 2^7« ßapflifi^ \ i^et^ 900,
S£ Ttx0vüa 3* ^ fubf d^povoßc t^w, miw ftaro^p, «opc 6p&aa . *
$y ^* /^T^ «mvfljti^dC, ebd. 7 t/(oder ^) rooro dr^ra, 901, 4 ^pStrw
9^ vmH^* hpS» Su^ ebd. 10 iv xon^ r* de2 r^c ijdov^g i^etu fiipog^
ebd. IS Xflü x^' cS^f^Mcrv <ior (wo(am^ xod8kv iertxt {hnat Mosgr.), 905
ic roBt (oder jra>c ra^e) vogtq . . ixac ou piipzi; . . arjAvag; 908, 4 f. xo?fx
i(T^' öp/xog und mit Herwerden )(py} xiXtrai^ 909 ocot voaovQ {^ihiumv
loabai xaXmg^ glg rag ouiha^^ . . rag ^Oaeig axoneTv /pEwv, 913 xui^a^*
«? rtpwT ETA, 921 ^ 'c p-icroy pc'ov, 926 nttr^pwv äyog^ 945, 2 f. vsof tmt*
Hyntgw^tTav tnjx ä/.Aot <f {j<jtv^ oTaouai Kunpiv TjrJwg ttv twv r£xi/«>v, 94G ttc-
xpog^ 954, 3 dya-vä Sk, 958 e-'r^g ^ior, piizptog d epwg eir^ ^r^oe Tiovr^ffog,
971, 4 f. xdXAtara pjy yeueee ddXeap e^^VTa^ 972 ßpovrrjg nXrjyp.^'^ 1003
yi^ti fikv dpj^üAf, fiu'z\ 8' oux irjj npinov, T020, 2 iXwu xopy dfiouetag
ilti, 1026 6 iw^oQ dSexußv da^dXttau, 1027, 3 racQ TUjjfO/Cf 1031 üt' ix
jr£^v d^ivva (mit Nauck) xcyit« x«u nirpw xaraa^ttv ^ rtv' dnb
. . (oder tSi¥ . . il^/wv), 1034 mkim . . x/^cannip (mit Nauck) -ap^
9mfpo¥t po&cv* 3k ^affiO¥ ft« . . t&v ySTov ^/o^Of^ 1086p 3 ^oriff
Mit* ilmi i^Mtrnoc« 1040 ^ka» Tic ^ j[0ov6g . • ftaMR xa/Admv,
1M6, 2 dffi«} fipovT&¥^ ebd. 6 od^* ^^Muro ypdftfM t6Ss fwcbv
Ypdftt)/^ 1046, 8 t/ v(v fpujU(0!08iv i^ap.apr4»m nUw (quid iuvat?),
1048» 6 f. oM' «fr yim uod mit Oorais ad^^irecev, 1062 rdv fo5^«
mt^Jm <rcu^/ooM>vvr\ 1064 Xum}g ^dpßaxov ßporotg laov, 1065, 8
lurapdXetav ^Xv Xdßm, 1067, 2 ißouX&uaev noze^ 1076 /ieAou toj' i^-
^yciö^ Späv.
Bruhn sucht im ersten Kapitel nachzuweisen, dafs handschrift-
liche Variauten wie j^oi/os?— ^'xer, 7:opdou/jiSvag — XeXjrj<rp.£vag , iaraXf^g —
(xd>£tg nicht auf das Kiiidringen von Glossemen zurückzuführen seien,
s^jDfiern darauf, dafs sich im Gedächtnis der Abschreiber, welche sich
einen ganzen Vers auf einmal merkten , besonders gegen das Ende des
Verses unwillkttrlich an die Stelle des gelesenen ein synonymes Wort
gOicblieheii habe. Hei 7i7 wird rpixüpLca für npoßufu^ vermutet —
Das fweite Kapitel bebaodelt Stelien der klektra, welche die Xbfttigkeit
fon Korrektoreo erkeosoD lassen bei Partien, die im Arehetypas durch
Motten oder Fenehtigkeit schadbaft geworden seien. V. 70 fordere der
Sinn flir hrpdv etwa wXiXr/nropa, 490 fllr npoaßjyat etwa napofpop^
711 stamme Mftata ans 466. Ferner wird bemerkt, dafs, wenn in den
SehoUea fllr verkekrte Lesarten Öfter Schauspieler verantwortlich ge-
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280
Oriechiaehe Tngiker.
raacht werden, dieses an die Weise erinnere, wie bei unseren Kritikern
häufig der luterpolaior herhalten müsse. — Im dritten Kapitel vertritt
der Verfasser zuerst den Satz, dafs, wo zur Überliefen itii? der zweiten
Handschrift oiifamilie (L, P) die Autorität der Scholien hinzutrete, diese
der ersten Klas^o vorzuziehen sei; ferner sucht er zu erweisen, dafs L
nicht frei von lüterpolationeu seines Abschreibers, P nicht frei von Les-
arten, die aus Handschrifteo der anderen Familie herrfihren, sei. Sopb.
Ai. 4S4 soll loaiag noXeatg, AJk. 527 oö xazBavdav^ 717 ai^ed m
xdxurre arfi d^o/^oc gelesen werdeD. ^ Im vierten Kapitel werden den
Scholien Emendationen entnommen: Hipp. 47 «dfpiü^c 240 roD ftr
/i)^, 720 wird getilgt, ebenso Pliben. 1070, indem k^^ne Iftr k^Saa* ge-
setzt wird, Sopb. Oed. K. 315 np&aumn BsawUe m äpmi^u xvu^. —
Das ftnfte Kapitel handelt von Lfleken: naeb Hipp. 88 ^eouc r<V
mB^ o'jc xaXsTv ^peujv (Jjytt fiovoi^g Eo^aTaiv^ SlXiq iyouvdutoj)^ nach Iph.
T. 98, Or. 33 8c ^/i?v (^a')yYgvrjg i<ftuf)e^£}Q ^(Xoq r* (i^jj^^c) atjyxa-
■xtiirjULa-iiL Tadey Sopb. Ai. 1226 xaß' tjfxojv (ßtS^ dvmff^üyrw^ ßa^ecv,
i/j ikntd' s^Z^^y . • /aketk; nach Pers. 606. — Im secbsten Ka-
pitel wird Trach- 145 ^wootg ?v' afV dxaipov ob vermutet, Or, 1 172
getilgt: (iptu-y et nobe> . . Hapouaev* (^£u-/ojj.ai xevd' dfitoc dk xdveX'
ruarog) sö^ofiai ra^e, ferner Or. 1111 und 1112, Sopb. Ai. 1289»
Oed. T. 1177—81. — Im siebenten Kapitel wird die Elision von ae in
Schutz genommen nnd za Aeseh. £nm. 88 die nnglackliche Koi^ektar
fUfiv^üofA' ^ f6ßoQ C6 ¥tKf nc ftpivoc; vorgebracht Nach Prom. 761
soll eine Lflcke sein: hnooaa E^wm^ n^av, (pb nopßftb^
Spixtoißg 0puyiüv j^öag — fumS 9h rgS* Aw/aa «Jv — rh iw&tspov)
r^Tistpov 9Jscc Aatdda, Aesch. Prom. 456 verlangt der Veriuser MSjp-
fittrsv für Sewptffev , Enr. Tro. 898 frxeBpwg fBr e^sSSv^ El. 941 — M4
und Tro. 269f. scheidet er als unecht aus, frgm. 1048 weist er dem
Ph^^nix zu. — Das achte Kapitel beschäftigt sich mit der Zeitbestim-
ijiung *ii I Sopbokl. Eiektra. Hei. 1066 {naXatorT)!:) wird auf Soph. Ei.
62—64, Hei. 1242 auf El. 504 ff., Hei. 1171 f. auf El. 1505 ff. bezogen:
darnach inufs die Soph. Eiektra vor der Ileiena (412) aufgeführt sein.
Dieselbe kann der Euripid. Eiektra, weiche 413 aufgeführt ist, nicht
vorausgehen, sonst würde Enripides nicht erst in der Helena sich über
jene lustig gemacht haben. Die Spuren der Eilfertigkeit, welche man
in der Sopbokl. Klektra findet, erklären sich am besten, wenn man an-
nimmt, Sophokles habe, sobald er von dem FUme des Enripides eine
Eiektra zn dichten erfahren, sofort sich daran gemacht auch eine Eiek-
tra zn schreiben; beide Elektren sind also gleichseitig im Anfang des
Jabres 418 anfgeltkhrt Wie nnsicfaer diese Beobachtnngen sind, liegt
auf der Hand. Die sehr ansprechende Bemerkung von Ribbeck (s. oben
S. 246), dafs Eur. El. 893 'r^xio ydp oh Uyoiatv^ dl)! Ipyotq xravwv sich
auf den Redekampf beziehe, der in der Sopbokl. Eiektra zwischen
Orestes und Ägistiios geführt werde, wird als nicht beweiskräftig be-
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281
leichnet Nebenbei wird eine Koiuektor ¥on L. Lange za Sopb. £1. 21
inaüB^ ht mitgeteilt.
Collmaou bietet mehrere Eonjekturen zu den Bakchen und zu
den Fragniesten, yod denen einige sehr wahrscheinlich sind and nur die
n frgm. 363 ^ ndUXov twv ß^xnovrwut fti^ xaJiwc als fehlerhaft
Htte w^bleiben sollen. Er hflit fiakcb. 359, 468, 617, 618 Ar inteiv
poliert und vemitttet 436—488 npaoQ ov^* Manan . . oßr' wxpi&¥
{iUttfisy, 806 e&x iM' d toot* op^g abthg riq c^ fragm. 86 N.
pM^hxaxai ndXiv, 148 &c tnt} rAc ^ppdme^ 245 xpäiifao¥ nov^poo^
290 i)[0pac dyMpoOf 880 d^atpcjv ßpuifia, 345, 4 xi^ov ne^uM^,
406, 3 £^p f/ Tpofi) \ döftotg nap^v^ 414 rrpofmoh/v nskstv, 567 xdntt»
xiauffaoBa: {xaxbv oder) xaxä, 628, 4 aoqz ^a.y/ov ^zi^o¥\ 673 yo»
uüjxl p.T^öiy\ 773, 4 ru<f käi s^ouff rjjv rw^jjv xat ra»" fpivai\ —
Die Konjekturen zu Sophokles s. oben S. 250.
In der geschmackvollen Abhandlung von Heinsch finden sich
mehrere beachtciiswerthe Vermutungen. Nur xazüßArjxuv Hipp. 134fi ist
fehierhatl uuü mit a %dou Tuj^etv ebd. 326 wird die C&sar beseitigt.
Troad. 630 scbl> er fioptov oder p^ptfwv für d6Jitov vor, 533 mu-
MC oüpetaf oder neoxä» olp-^dv, 550 TreptdSwxev oder th Ü^ofirav, 569
«0^* dcimpiata xAduw, 600 C<^^' dvBÜücuas oder Cf^a 8' süxwn^ 608 f.
hpfc^ ^<^fi0C, M* kXoxf^^f^' w rixy* (lpiiii\ SmXiQ vuv fynY*
ia/Mitopm bpmv, WiMpjoQ^ w rixva BuopopULy M re itMtj^ Sdxptm
?* . . xaraXxlßsTm ehtrpä xat* Scam^ Hekab. 640 itpwsftMQ r' den*
oder Kpoff^tXeK xdn\ 584 Bewv dvayxae^ "^^XD* xojro, 1040 nb"
ioc, 1123 %Thr)g Btj pj^^aväv^ Hippel. 19 npoaXaßwv, 649 tu ph «6-
phxmmv^ 1247 Imiot 8' e^suyov (und 1248 onot)^ 1303 rpwBeeaa, 1448
E' (T-iyor^ i^oder /xiawu) oder i^da>pujv <ppi)ta^ Andrem. 160 ^>py^
(oder or/i^) yumtxöjVf 1131 dvriywv ys.pt ^ 1139 wrfitiaaq onu]m. Mit
Recht ^vird Tro. 620 ivonXov armis (d. i. armatis viris) fetum gedruckt.
Fraci'arnli f^iobt in einer scharfsinnigen Abhaudlung unter Be-
satzung zahlreicher Schriften, welche einzelne sprachliche Erscheinungen
behandeln, ein Bild von der Sprache des Euripides. Er spricht von
Ansdrticken, die der Umgangssprache entlehnt sind (Umschroibangeo
mit XPV'^ rouT* ixetvo, dXr opmg, oM' ow 3 dpSaw^ rb xäcas xa} rb
Mpo, mc thaitv inoQ^ mkinbi npdamofy vtatnpw^ ndrMpa Ao36v 1} 0p&ya)f
von dem Einflnfs der sophistischen Bhetorik auf den Stil des EnripideSt
Iber die von Aristophanes getadelten Formen ond Wendongen, Ober
die Umsohreibongon nnd Pleonasmen, über die Figuren und die WorU
steUnog a. s. w. 0er Terfosser beurteilt die Spraehe des Enripides
nach dem Marsstab Äschyleiscber Wtkrde, wie er von Anfang an den
Euripides zu den corruptores ;)rtis poeticae rechnet; den eigentümlichen
Zauber der Earipideischeü Sprache hat er nicht gewtlrdigt.
Wie Escher für Sophokles, hat Carstens für Euripides die ver-
schiedenen« besonders minder gewöhnlichen Arten des Acc. behandelt
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232
QriccbiBche Trauer.
Die Zn??amTnen8telluiig ist fttr die Erklärung mancher Stelle nicht un-
wichtig, lo ^ffu^ov {fidvEty^ euoE'.v) Herakl. 477, Rhes. 123 kann ich
nicht das Neutrum finden. Hek. 271 wird rw tnxactft »für das Rechte
erklart; es heifst Tielmehr »mit den was ihr als Recht geltend macht«.
Alk. 1168 kann man nicht swiscben 6S6¥ mid noSa schwanken, M6y ist
das richtige. In Hipp. 625 6 mot* oftpdvaw araCu^ n&Bw (so hat ReC
schon 1874 hergestellt) kann natftrUeh nicht an die Angen des Eros
gedacht werden. In AnsdrOcken wie ahhihtu 9k nS» /idMpw Ipb. T.
860, vgl Hei. 1486, Herakl. 401, will der Verfasser fieXa^pov ab Aee.
»doreh das Zimmer hin« hetraehten. Phoen. 1101 fennntet er dpdfwtm»
ijXBev ohne Not. In noXtv fikv dpxit üerakl. 202 ist Jtoky Itaum als Acc
des bezugä aufzufassen.
Tietsel gieht eine systematisch geordnete Znsamnenstellong der
Temporalsatse ohne hemerkenswerte Ergehnisse, Die am Schlnfii ange-
ihgte Tahelle, in welcher die Alteren Stttcke his in den Schntsfl. nnd
die jüngeren nadi 421 aafgdhhrten 8tficke getrennt werden, zeigt einen
bedeuteudereo Unterschied zwischen den ältereD und jüngeren Stücken
nur im Gebrauch von ozav (41 — 69 Fälle), von a/c = i^il^'i 2iii, vüd
ir.ei — uam (9—2). von irtttSij = quoniam (11 3), vou zpt¥ mit Inf.
(38- 28). Die nebenbei gebrachten Konjekiuria bind nicht von Belang.
Man könnte vielleicht r.f^.v xAixhaa: T:va Audr. 576 wahrscheinlich finden,
aber x^aeev bedeutet mehr. Ganz uuuUlz ist die Änderung von Hei- 4
(d' Bi* iQ^ . • (uv)\ denn lOo soll eben sagen, dalSi er jetzt tot ist
Femer vermotet der Verfasser Bacch. die Unechtheit von 224 f., 229 f.,
233-288, Herakl. 800 dvrerofdT^v, Iliket. 1112 imiBij f ouBkv
Xotfot^ Iph. A. 1468 MyMEjiftf^Mu, Iph* T. 10 fi^ t^a^' dfopfo^ajgCf
die Unechtheit von 268f., Rhes. 817 t5 MSkn^ 882 /i^ $»\wti6itipa»^
fragm. 786r 6 ix i6fiw¥ dvi^p drtfj^ Soph. Ai. 6 ifMonouguvw. Der Oed.
K. soll nm 481 sbgefafst, die Partie der Ismene and des Potyneikes
von dem jüngeren Sophokles hinzugefügt sein.
Aus der recht uUtzlichen Abhandlung von Müller tlber den Dual
bei Euripides hebe ich folgende Beobachtungen hervor: Enripides hak,
wie die abrigen Schriftsteller, den haafigeren Gebrauch der Doalform
anf a vermieden. Der Gen. des Dnals der «weiten Dekl. ist weit haa*
figer als der DaUv. Der Nom. und Acc. der dritten DekL ist aeltett*
Aodi kommt (anfser ax^kit») keine Dnatform eines Nomens, welches
Kontraktion erleiden kann, vor. Androm. 116 ist wohl jjfe^a für
an schreiben, da x^^^ ^ Enripides nur hier, bei Äschylus nnd Sopho-
kles nirgends vorkommt. Euripides hat die auf £ ausgehende Dualform
der Participiea für Mask., Fem., NeuLruüi gehiaacht überall, wo das
Metrum den Dual verlangte, ebenso oft aber den Plural, und zwar
auch da, wo der Dual stehen kouuie, aber nicht Bteheu mufste. Von
ungefähr 70 Fallen von ^^ooTv ist nor an 7 Stellen x'f^ ^
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SaripidM.
988
Ihi oft ^ gleieben Sinne wie x^P^ "»d Gr. 617 die beste
HeodMfarift x^^t geringere x'^P^ bieten, so ist BfQller geneigt an
den Stellen, wo xi^oi» Gen. ist, den Singniar oder Plural so schreiben.
Dies billige ich besonders ftr Iph. T. 1047, da die Vorstellong der Ge-
paarfheit in Yerbindnng mit dem Begriff fiiaeiia nnnatllrlieb ist, ebenso
nnnstfirlich wie Med. 811 iro» ntu9e^ wo jetzt ehv ampßa hergestellt ist,
was der Verfasser tibersehen hat. Aus der Fntersuchuug von Bieber
(de duali apud epicos, lyricos. atticos) geht bei vor, dafs die Form rto
dem masc. fem. und neutr. bei den Attikern gemeinsam war, dagegen
Gen. und Dat. für das Fem. eine besondere Form rah hatten. Äschylna
hat den Dnal des Artikels Oberhaupt nicht fwohl aber nuciz und roT^^ot).
Bei Sophokles und Aristophanes dagegen tiodeu sich io deo liand-
scbriften viele Beispiele von xcuv^ welche die Herausgeber nicht oime
weiteres hfltteo ändern sollen. Euripides scheint die Formen des Fem.
des Artiliels absichtlich vermieden su haben. Bei Earipides findet sieb
itto mit Deal nnd Plnral des Nomras, gleichviel ob es sieb um Per-
sonen oder Sachen bandelt. Der Hegel von Elmsley, dafs immer
mit dem Dnal des Nomens verbunden wird, widerspricht bei Euripides
nur Hei. 671, wo entweder yuvatxoiv zu schreiben oder anzanehmen ist»
der Dichter habe bei dem Plural des Nomens noch nicht an das nach-
träglich hinzugefügte 8ooJ^ gedacht. Die Wörter daraoQ, Scdo^oc^ St^
zltric, oczzuyog stehen mit dem Subai., dessen Atiiibul sie bilden, baJd
im Dual, bald im Plural. Die Bedeutung des Duals hei den attischen
Schriftstellern entspricht der bei Homer. So bezieht sich auch bei Kuri-
pides der Dual meistens auf zwei Personen, die entweder so eng mit ein-
ander verbunden sind, dafs sie immer und tiberall den Bogriff der Ge-
puitheit darstellen, oder die io den Stüclcen, in denen sie eine Rolle
spielen, so sprechend und handelnd eingeführt werden, dafs der Zu-
schauer jenen Begriff mit ihnen verbinden mnfs. Auf dieselbe Weise
schfielbett auch die leblosen Dinge, deren Benennung im Dual vorkommt
oder worauf der Dnal bezogen wird, ein drittes ans und bilden also
ein Paar. Hiervon bildet nur ein Teil derjenigen Stellen eine Ausnahme,
an denen der Dual eines Körnens -in Yerbindung mit 9udiv, Staat»
steht AufflUlig ist Rhes. 78S h6aam 8k ^pans mpimkmSi^ f^irny arpa"
Tov (der Wagenlenker kennt Odysseus und Diomedes gar nicht, weifs
also nichts davon, dafs sie ein »Heldenpaar« bilden): »vielleicht hat der
Dichter mit einer gewissen Nachlässigkeit hier den Dual mehr in seinem
nnd der Zuschauer Sinne als in dem der gerade rodenden Person ge-
schrieben.« Mir scheint dieser Dual auch ein Kenuzeichcn des späte-
ren Ursprungs des Rhesus zu sein. Noch bemerke ich, dafs Iph. T. 106
nunmehr der Plnral dnaXka^HiwEg als Lesart beider Handschriften fest-
steht and dafs man Bhes. 587 /loAövTet deshalb in /wX6vt6 verändert
hall weil man sonst ftoJi6vTac schreiben mttfote.
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Giiadnieht Trtgiker.
Stoppel hat mit der Probe, welche er von einem leoDCon Etiripid.
gigeben bat, geieigt, dafo er der Aolgabe, dieses UUigst geDlbite Be-
diurfiiis tu befriedigen, gewaehaeo Ist Batsam wäre wobl eine gröÜMre
Bescbrlnkimg. Was kann es ftr einen Zweck babeo, alle Sitie ans-
Abrlieh anzugeben, In welcben der Name Zt&e forkommt, to dalli davon
allein Ober acht Seiten ?oU werden? Warum vollends wird die Emea-
dation von H. Stephanns zu Herakl. 238 ßiupttog ftir ßmfii'ouQ anch anter
Z«>ff aflgegcbeo; genügi e» nicht, wenn sie uüttr ßw^iog vorgetragen
wird? Oberhaupt könnte die Angabe einer solchen evidenten und längst
recipierten Änderung unterbleiben So hat es auch keinen Zweck unter
iiEujyovai 7.U Eur. fragra. 598 die Koujektur von Stcplianas dyaXxeuzutg
auve^euxra: anzuführen. Eher würde hiZ^'tx.rat zu sciireiben sein. Aber
die C&8ur gestattet solche Änderungen nicht Weshalb ist Med. 242
fipM ?on Jürchboff für da» tadellose fipwv aufgenommen?
Zu seiner Übersetzung der Orestie und der Tragödien des Sopho-
kles (vergl. Jahresb. 1883/84 S. 121 f.) hat der sehr verehrte mercator
septuagenarius in otio Preil-Erckeus in Leipzig die Übeisetzuug von
acht Stücken des Euripides (Iph. in A. und in Taur., Medea, Hippoly-
tos, Jon, die Bakchen, die Phönik., Alkestis) in einem mit gleicher
Pracht ausgestatteten zweiten Bande hiuzugefflgt. Die Selbständigkeit
und EigentOmlicbkeit der Auffassung, die Gewandtheit und Feinheit des
Aoadmcks ist auch an dieser Arbeit zn rahmen. Im Binsehien vermilst
man natflriich die philologische Akribie nnd grammatische Genauigkeit
So wird, um nur einige Beispiele ans dem Prologe der Medea ansn-
fUhren, 61 S» /icjpo^, el ^pr^ Ssandvac tbtäw rods mit »ich wAr* ein Thor»
thflt ich der Herrin Los ihr kundc (Paidagog »Ihr siehe), 68 maovbc
npü&9k0o^ Ma 9if miafravat Mfamm treptvbv netprjvi^Q u8<op mit
»ich stieg die Stufen zu Peirene's heii'geni Quell hinab, wo uusre Wei-
sen pücgen Rat« , 12 6 fieuToi p,u^o^^ ai o-ayrjyc oSs o'ix oloa mit »ob
grade so die Rede war, dafs weifs ich nicht genaiu übersetzt. Noch
sei die Wiedcrg.iVie der von den Herausgebern versehioden aufgefafsten
Stelle 214Ö. erwähnt: »o heget mir nicht Groll, wenn ich an euch mich
wende! (i^Mov Sopwv^ pij pot rt pepi/mjc^* bat anderen Sinn!) Viele
Menschen giebts, die von Natur sind fromm — sie halten sich zurück,
doch Andre sieht man oftmals an der Thttre stebn, nnd deren &af ist
Faulheit nnd Vergoflgungssuchtt
Der allgemeine Teil der Abhandlung \on Vogel beschäftigt sich
mit dem Einflufs der dramatischen Poesie auf die Vasenmalerei und
mit der Datierung und dem Charakter der i»dramatisch begründeten«
Vasengemälde und sucht zu erweisen, dafs vorzugsweise, wenn nicbt
allein Vasengemälde des sog. reichen oder unteritaliscben Stiles den
mnflnfs der Tragödie erkennen lassen, dafs dieser Einäufs zeitlich einer-
seits durch den Anfang der Diadochenseit, andrerseits durch den swei-
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885
ien Pünischen Krieg begrenzt sei und sich erkläre eiumal aus deu nie
nnterbrocheoen VerbinduQgeo zwischen dem Mutterlaade und den Ko-
loDien, dann aber auch aas der zuoftmärsigeD Verbreituog der attischen
Tragödie durch die Gesellschaft der Dioeysischeo Künstler. In dieser
üntenneheog bleibt, wie der YerlMMr selbel nieht verkennt» vieles nn-
sieber. Wenn das Bild des PerrbsAios, welebes die Heilong des Tele-
pbos darstellte, desbalb auf Iscbyliis sorftckgeilftbrt wird, weil unter den
Personen des Bildes (Plin. 86, 71) Klytinestra feblt, so mah leb auf
meine Abhandlung in den Sitsnngsb. der Münchener Akademie 18T8. I*
Philos.-hi8t. KK Bd. II S. 200 f. verweisen. Damach spielte Klytämestra
bei Euripides nicht nur keine grofse, sondern gar keine Kulle, so clafs
nichts hindert die Anregung zu dem Bilde von Euripides ausgehen zu
lassen. — Der besondere Teil erstreckt sich, so weit er vorliegt, auf die
erhaitcnoii Tragödien ( Andrornache , Hekabe, Taur. Iph., Medea). Die
Darstellung auf einer Amphora von Huvo in Neapel (Monum. d. lust
n Taf. 43), welche Jahn auf die Iphigenie des Poiyeidos beziehen wollte,
wird jetzt mit Sicherheit aof Euripides snrtkckgeführt, nachdem man ei^
kennt hat, dafs der Gegenstand, welchen Iphigenie in der linken Hand
bUt, nicht ein Opfermesser, sondern den Tempelseblflssel vorstellt (jrip>
Äus dem sog. ästhetischen Papyrus der Sammlung Erzherzog
Rainer, von dessen fünf Bruch^tückeu das besterhaitene nach den Er-
gänzungen von Wessely (und Gomperz) so lautet: p-aXiara duvdfievog
oirr^v dxpttßati anootdovat fudhara d/ai^ög noe^v^^' xat dcä touto '^Ofu^
ptq ijfubbg xoi 2ofOK^g» ola yop äv etnoe xaä tuq ij 'AvSpofui^f idooaa
tiHf 6^Bp{a iXx6)pevov 8tfva{v^' eu)p£Tv (?) xat Jid$£t xai Tjßei xal 'dia-
eia^ dd rtvie o? /Uv vportdsvxm oh ftttpalmat [^^J, tUJio¥ 9k
%tfry odtütQ & xa^ Tt^i6B$oQ i» ^p'i^ fot» *Ü9wMiatg ti fäi»
TO« ftM^fuhat xat th SpoiSv rm oSfov, o6 tij» YT^cMme, ergiebt
sieb, wie Gompert erkannt bat, dafe der Momen- und Dithyramben-
dichter Timotheos von Milet der Verfasser der in der Poetik des Aristo-
teles cap. 15 und 26 erwähnten Dichtung Skylla gewesen ist, die also,
wie sctioü Twining vermutet hat, ein Dithyrambus, keine Tragudie war.
Tgl. auch die weiteren Bemerkungen desselben Gelehrten über »Skylia
in der aristotelischen Poetik und die Kunstforoi des Dithyrambos« in
den Jahrb. für klass. Philol. 18S() S. 771 — 775 gegen die von Öuse-
mihl ebd. S. 583 f. getoCsertea Bedenken.
Alkeati 8.
1127 To^e für ro^' fierwerden Mnemosyne XIV S.62sq.
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OriecJkiscbe Trauer.
The Bacchae of Euripides with criticai aud explanator> ootes aad
with riumerous illustrations from works of ancieüt art by John Ed-
Vi in Sandys. Revised edition, with additioual ülostrations. Cam-
bridge 1885. CLV und 273 S. 8.
Von der im Jabreabericht fttr 1880 (XZVL 1881. I) S. 37 1 be-
sprocbeaen ersten Auflage miterflcheidei dish die iweite durch eiolge
kritische ood exegetische Zasätse (678 ▼ermatet der Yerfuser Jetst
fioz^ahf für iti&0^m)^ durch Hitteilangen Uber eine GoUntion des Flor.
(82, 2), durch Bekanntmachung bisher nicht verOifentlichter grODitenteils
belangloser Koi^ektareD von Q. Burges (z. B. 709 f. ^OMinSuaüst
ydhutrog £gfov vaqiov^ 858 dloAnrnf, 1210 /a;/o/c dB^oQ)^ endücb
durch Beigabe von sechs weitereu Abbildungen antiker VasenbUder und
Keliefä aus dem Mytheui^reis des Dionysos.
P. J. Meier, Kritische Bemerkungen zu Euripides. G7mn.-Progr.
Ton Braunschweig 1886. 18 8. 4.
Der Veriasser tilgt 224f., 818-825, 828, 829, llOSf. als Ditto-
graphien (auf keinen Fall können die Verse 11 03 f. vor 1105 fehlen l)
nnd setzt 327 f. (mit der Änderung Dobree's wöaw) an die Stelle von
869. Femer beaeicbnet er als interpoliert 440, 468, 858, 1098. In 277
will er fih oüv schreiben, damit rä np&xa 276 sich auf (ijpd und ohfoc
beziehen kOnne, in 810 dBaatdrotg (eine Verschiimmbesserung!), 628
dofiwv, 824 ndXtv ftir itdXat, Die Lttcke setzt Meier nicht nach 662,
sondern nach 661 an: Pentheus »der Wein macht die Menschen nur
trunken«, Dionysos »die Schmähung gegen Dionysos, die du eben ge-
ftnfserst hast, ist in Wahrheit ein Lob.t Trunkenheit dürfte selbst
einem Dionysos nicht als Kuhm erscheinen. Vielleicht ist 652 als Inter-
polation zu betrachten.
Euripides Bacchantes edited on the basis of Weckiein'a editiMUi
by J. T. Beck with. Boston 1886. 146 S. 8. Daneben ehie beson-
dere Teztansgabe. 64 S. 8.
Ohne selbständigen Wert«
872 xpvai^ nxipuyt fip^t Em. Hoffmann Jahrb. für Uass.
Philol. 188 8. 184.
EbptniBoo^Exdßrj fierä (/fu^ayujytac l8ioypd(püu Adimpw Tö3
0toTtd3ou xai vsojriptov i^rjpjvtxwv ff^oXtittv xai (rr^fienoütw blüt Nt»
xo Aaou /', Aoacüu. 'Ev laXa^lu) 1884. kd' und 150 S. 8.
Diese Schulausgabe mit Einleiiuug, ueugriechischer lüterlinearüber-
setzuüg und kurzem Konunentar enth&it für uns nichts Bemerkeitswertes.
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1484 Zdßpoy a für aßpoj^^a Malchin de ChoricU GazMl feterum
Graecomm scriptorum studiis. Diss. voq iuel 1884.
Des Euripides Herakiideü zum Schulgebrauche mit erklärenden
Aomerkungen versehen von Wolfgang Bauer. Zweite AuÜage be-
arbeitet YOD N. Wecklein. Mfiachen 1885. 60 S.
Wecklein, Zn den HeraklideD des Eoripldet. BiAtter Ar dai
beyr. OyniDaBialschnlw. XXII. Jahrg. 8. 19—96.
Ich führe daraus folgende Te&t&nderuDgeü an: 27 auyjtojirioi xaxd,
los x4i* dXtxäev üvif^^ 245 'ApYtiu/¥^ 887 dkAä rot, 493 dmou ftar äAXofß,
IM ^ (xexp^aid^ßti^ {flwx^ta Btammt ans 402), 437 f. werden getilgt,
566 9QfmQ ftfJiärrjf^ 668 wird nach 659 gestellt, 768 ndnot fbr m^^Uc,
970 xfi^, Andierdem habe idi in der Abhandlong dargethan, dab die
AnDahoie einer gr6feeren LQcke Ar den Bericht Uber den Opfertod der
Xakaria nieht n6tig nnd absnweisen ist Der Ausfall nach 110 hal we-
aigatens vier, vielleicht sechs Verse enthalten, indem audi eine Er-
widerung des &oprenB fehlt Endlieh habe ich anf die Gewohnheit der
Abschreiber aufmerksam gemacht, die Formen von aTpw, atptffBat^ welche
langes a habeu. zu beseitigen. Es ist daruach 313 ä^mal/a: ftir aT-
p&abai, 604 dfjaabat für aipttffBat, Snppl. 342 apj]^ Tro. 465 äpare^ El.
791 äpdrw^ Rhes. 126 dpcuurac (und 127 rrnsüdovrei} hcrzustelleu. Nun-
mehr dürfte auch Med. 938 die Emeudation von Eimsley änapouiiM¥
{tüi ämtpoii£¥) als sicher erscheinen.
Bei Besprechung der Ausgabe in den Blättern Ar das bayerische
Qjmoasialschnlw. XXIII 8. 118 f. vermatet Metsger 1028
Bei gleicher Gelegenheit (in der N. Philol. Rundschau 1886 8. 387)
scblfigt R. Gebhardt die Umstellung von 577 und 578 vor, GI06I (in
der Wochenschrift f. klass. Philol. 1887 S. 611-613) 557 ddtX^pooe d\
577 mtpw üwaSMm^ Busche (in der Berl. Philol. Wochenschrift 1886
8. 1498—1497) 189 iar' 9l xf^ fy^ 568 Ur^tQ aö Ar M$MttQ^
610 nav' i» fOr Sofwv^ 884 ««^m, 891 luM* 6pfieäitney 900 f^fd*
i^/ia Ua»,
M. Gitlbaoer, Metrische 8tudiett su Euripides' HeraUiden. Phi*
hdogische Strei&flge. Vierte und fftnfte Lieferung. 8. 289 — 886»
Freibnrg i B. 1885. 1886. 8.
Wir brauchen nicht von den Vierergruppen und den anderen inter-
eäsanteu Zahlen Verhältnissen zu sprechen, die mit so ongeheuerlichen
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388
GriediiKiw Tragiker.
und wflsteo Mittelo der Kritik hergestollt werden. Es genttgt diese a&
weDigea Beispielen so kennseichoea. Der Anfong wird mit 98 gemacht,
der als ein elendes Machwerk venirteilt wird: »ist etwa Jemand, der
sich fftr dis Koordination von jn^r* ixM^mi und /ju^te ek^ApyaQ iuh
Xetv (igehen sn mflssenc soll das heifeen oder vieloiehr mftfiite es
heifsea!) erwärmen könnte ?c So ruft der Verfasser aas nnd legt, ob-
wohl er die Keuotnis des Euripideischeu Sprachgebrauchs immer im
Munde führt, gleich bei der ersten Probe eine sehr schwache Kenntnis
des Griechischen an den Tag, da er nicht wuifa, dafs der Grieche gern
den Hauptgedanken in das Participinm legt und dafs der Wechsel zwi-
schen Intiu. und Particip bei den gegenübergestellten Gliedern pjjz ix-
do^^jmi /iiy« r^^f ßcoiv dewv ratv aatv dnoanaaBivreg eig ^Ap^og fioXttv
gerade eine Feinheit der griechischen und der Enripideischen Sprache
ist. Wenn ihm das klar wird, kann er nach einsehen, da& gegen
nichts elnsQwenden ist Ans 90—92 wird der Triaseter ¥toxp9f^
To5 not* i» fpdnnf hergestellt mit einem metrischen Fehler.
Zn Mox&e fpemu 56 helfet es: »Herhet all ihr Kenner des Enripidei*
sehen Sprachgebranchs nnd bewnndert diese Phnsislc Der Yerfinser
wirft 66 ans nnd serstOrt den Zesammenhang yoUsttedig. In 178
wird ^ßf/tmvrec »von dem Eintreten des Zustaudes gefafst* and soll
heifaeu: »die eben erst daran smd, mannbar zu werden« ! Aus den drei
Versen 250—252 wird, wie es der Verfasser liebt, durch Ausschneiden
Yüü WurLeru einer gemacht: d* "Apy^K iXt^iuv zouaSe y oux ä^tiQ
Tiore, was ihm bedeutet: »du aber kehre zurück nach Arges, ohne dir
Ploffijuug zu macheu , diese je dorthin zu bringen.« Dem Verfasser
scheint allerdings eine besondere Kenntnis des griechischen Sprachge-
brauchs zu Gebote zu stehen! Doch es sollen die Ergebnisse kurz re-
gistriert werden: 4 f. ^c^oig d^fti^PtoQ* oiSa B* ob Xu/<ft p.a&m^ 6 10
ndm¥ fieviaj^QU ek dvi^ ^BpoxMet* ¥ü¥ ^ rä xifvoo rix/ i^ut irrspoes
Sno^ 11 f. delet, 14 f. ifedpafisy fsu^o/iev ÄjUv/csM», 16 delet
(Ohrigens hat nicht i$optCwzeQ^ sondern i&tpot imt^Q der Interpolntor
geschrieben), 17 f. nphs rmQ yäp äXJiotc ij^cwaev ußptaat, 20, 81 f., S4,
27, 82—37, 39 delet, 41f. ^ ^* «5 ^Xu yho^ uTzr^^xaktOfiivT^ (die
Erweiterungen und 642 tf. rühren von der Hand des Regisseurs her),
45 Tyjsaßeüzt /livoi, 4ö si^^Toüaiv ob, 47 delet, 4Bf. a» zixv' • bpa) . •
Ebpua^ioig, 50 f., 53 f., 56, 60, 62, 06 68, 74 delot, 78 oo€ qevoT . .
beoüs, 79 delet, 83 E')fjo7Sa yav, 84, 69, 94 delet, 96 f. rt xP^oq ? X6'/ü)V,
noXeoQ svsns p.oc iie^^o/izvoj, t'j/c?v, 100 delet, 101 10. für XO., lob (fif
ndfme vbv je, rotiade^ 106 delet, 109 xaXhv äveu yt npaypdrtüv, 110,
III delet, 112 f. ypr^v raora roXfiäv^ yijv aißovr' iXetidipav, 11 6 f. np^
rouTOV &yw¥' TOiUa eljpijTat parr^v, 119 — 121, 124 f., 128 f., 134 f)
137 f« delet, 140 ix r^g ifioorolu roMs xcbc ipandme, 141—144
delet, 145 h Toarß" oMSs . . Jidpuc^ 146, 149, 161 delet, 162
dßouhtoQ . . narotKTteaß^ 156, 168 delet, 164f nohtg . . «ru/i^/o^c,
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fiaiipide«.
f.ü¥ Aofov^ 167. 169 f. delet, 171 — 17t xaAwi • • lor.Ä^oui^ot^ fid-
izapdv, ISO diKfoh ixjiäÖ/^ fiüi^ov aa^mg, 182f., 186, lö8, 1Ö8, 202—
213 delet. 215 f. zldat Xiytü mn tujvS' . . narpt. *219 226, 228, 283 f.,
S87, 2d9, 242 - 246 , 255i, 264f., 268f., 271—278, 278f. delet, 288-
SM werden uuter Tilgmig ?od 289 uacb 352 umgestellt, 299 306, 313
-316, Sief, delet, 320- 322 i/w *ai xal Baviu¥ rdd* töfpa^wp
324—328, 333 f. delet, 336—338 rdSw omoc fiiji XdBg /£« i^pomtg'
iHMs 339, 342f , 346 350 delet, 851 tmäp^sf, 364 #e<üV delet, 365 «or*
i/iae x^^^ ävroftßyog, 368 M\ 371 /ih äpeextu^ 373 f. Ujm' ehn tk
noltv gi av ^^et^i ooTwg A SoxtTe xupr^aecg^ 880 n6Xi¥ delet Ich be-
■erke noch, dafs die Worte in 864 f Äc . . fxrr^pag dMrac xar* ipiag
wtQ dvrd/iEvo^ cti^o^^ (twv ßtaiuK c7xc(w, die niemand verstehen wird, nach
der Grammatik tles Verfassers Folgendes bedeaten: »dei du scbat«-
fleheride FHichtlinge, die du angetroffen, obwohl dti im Bereiche meines
Landes em Fremder bist, dennoch niit Ciewaii tuiizusehlcppen versuchst. t
Da der Verfasser nämlich die Gogenüber.stelluug i^£ujv (xrr^pag i/idg
iboyhq dvTOfidvoug (Schutzfiebende der Götter ~ Schutzflebende meines
Landes) dtdurch zerstört, dafs er ^ecj\f beseitigt, so wird »bn^pag und
diTsyi/niscig ^06 Tattotogiet, deomaeh dim/Uitooc lo dvr^/itMc fsiadefi
Ausgewählte Tragödien des Euripides. Für deu Scbulgebrauch
erklärt von N. Weckleio. Viertes Bändchea: üippoi^tos. LeiiMug
1386. 129 8. 8.
In der Eiiileitung wiid die Entwicklang der Sage vor Euripides,
die dramatische liearbeitoug durch Sophokles und Euripides und das
Verhältnis des cr-ten zum zweiten Hippoljtos, endlich der Einflufs der
tunpideibchen Dichtung dujgelegt (zum letzten Ahsrhüitt sind zwei Ab-
hildoogeo voo einem Agrigeutiuer and einem Petersburger Sarkophag
fagabeo). Die Uutersucbang der Bmchstücke und der Phaedra #68
flf eea hat fftr die Bestimmung des Gangs der Haadlong im 'htnAkatoQ
MmJitMK^fiMvpQ aeve GesJchtspiinkte ergeben. Von Denen VennntBDgmi
emihoo Job folgende: 19 eiSm«itfv, 69 odA^v 4&tv, lOT nfMu&i y\ 180
«MMjfpdc ^MiHß ^4iimff Ivfdf ixetv jw/rofi», 154 ooS ftr <is£v, 160 *p^Z^*
268 tj} r' dtooi^ (mit Naock) nok^Ul^iu^ 369 «rdvoc Ar //9^mc, 449
idwaflSr* 469 tk 9k üofifopäv^ 650 jimßdM«, rrv* Am ^dx^av, 661
hxeuüafii¥av ipXoYfi^ 638 rh fjojSev ouaa xd^£^i\^ 658 oö fÄi» iTtä^w
. . iiitmcy nöXei, 678 7tepu<^ für napSv, 7 15 f. sÄs^ag' nav 8' ino; arpi-
fü'jff' ifw evprj/xa fwuvov T^aSe, bld ata} (ra,^), 836 no^tu für &iAw^
840 Tcköt ^iifw^ 868 7:pbg Tti xpav&ev iativ zu/elv. 880 ipH&yyopiivav ^
^63 cißag für ahoig, 961 towo' für t?(T^', 1063 upXQ¥ , . ov, 1070 am"
J&lirabcciclu Ou AUenbunuwmcaKlwri XLVl. (iit«6. l.|
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>290
(jhriechische Tragiker.
^pifinret npÖQ ^ap, fDats 407 yLiaajm ein Druckfehler ftlr iuoi^ul iat,
kann our ein bitter gekränkter Rezensent verkennen )
Bei seiner Bespredmng der Aasgabe in der Woebenscbr. f. klaas.
PbitoL 1886 1686-1641 Yermatet H. 01o61^442f. ipmt ip" o& ^iT
tipTc ipmm tm ndXac Sawc fidlooatv, 470 neoüwf* ic fj^ ob, 676 i» 96*
fiiotg itdJiBit 749 Za»^ fieydXou nph xoha/Q*
Bei gleicher Gelegenheit (Blätter f. das bayer. Gymnasiulw. XXII
S. 147 f.) äufsert Metzger die Vermutung, dafs 449 xdUmvo'jaaf 703
aofißmveiv Miyotg, u52f. otrob vuv xai . . ßopä^^ ^Z^^ xanijXsu\
16S1 ixTUipeCsTcu zu lesen sei.
K. Baache, welcher die Ausgabe in der BerK PUloL Woebeiuelir.
1886 6. 646—661 aogeseigt hat, Tematet 181 rttpopevac voaep^ xotxq.
dift/oc i^^tv oTxov, 864 ^ipetv (oder /x' iiicri') Mordhuitv^ 468 Mk oripi^
äiff xanjpe^etg doxoe\ xavwv dxptßwaeieUf 1307 u>c äifip dtxouog.
Enripidis Htppolytns scholarom in ttBom edidit Th. Barthold.
(Metra recensnit W. Christ.) Prag und Leipzig 1886. 77 8. 8.
Das VerdieiiMliche dieser kritischen Ausgahf liegt zunächst in der
neuen Kollation von vier Handschriften : B und P hat Mau, £ Leb^gue,
L Lami verglichen. Das Hauptverdienst aber beansprucht die wieder-
holte kritische Bebandlong des Textes. Die neuen d. h. in der Schol-
ansgabe des Verfassers Ton 1880 (vgl. Jahresb. XXVL 1881. I. 8. 42)
noch nicht veröffentlichten Koiuektnren sind folgende: 42 <ic SH^} ^
d€ilaf itpayyMf 46 wvcaat» yipag {ffor^, 63 x^ip* Z^^P^ ^
ßparoic^ 99 tfiytti^c» 147 äStxoc dfpXixrm¥ «aidvaiv, 161 ioatpSrnw^
271 »äfm» f iJifyzoua\ 297 au e* izp^^, 824 ixoomi y* dJÜiä 0W
^mX^&fUu (und 828 ia /i' «bre^^ir'), 847 ävBpwno/ y\ 364 <jai/ (sa-
naruni) /i' kXetv xardkoaiv (ffteviov, 383 delet, 3ö4t. p.axfjdQ re Xitr^aQ
xat o^üXr^v . . al3w tc, a8i) f. utlV'.ov ffdpy.(ixo^ . . fj.' ifiEkkev^ 396 <fi><>-
VfffiaT' äUujv^ 406—412 deJet. 471 ZPV^^ npay/idratu ij^etg^ 508 cv o
otfv^ 650 vedvid' 5nfUQ re, 666 oofiotg rt. 616 avi^fjvjrmg t63s^ 696 'jnontat
tidpedpog ddixwv, 789 olSfia beoh m/juvai^ 749 p^kd^putv Tmpsuvmv
(»nuptialium«), 753 Ttä ftir d, 82U T.oxrjii \ 961 ^p^wav oder ^povwv,
1016 iyaty' (nach Tilgung von I0l4f.), 1160 nporUprEre, 1196 ntukoiQ'
Sfuxpt^ (^S' iv yöotmy npoanoXot, 1372 /la^ar' (^ig x/Jvav} rflUuv', (pt
d/t&Mc}, 1874 npoaanöUtn' 6M¥ ifUf, 1881 <r<^> ify^^mc, 1B82
t(d4 noT* ifwXnf i^, 1886 ip* Mijvotf, Von Christ, welcher
das metrische Schema geliefert hat, rühren folgende Emendationen her:
1880 ndAat^ 1886 ßw, Bchenkl hat dem Verfesser folgende Kca*
Jektaren mitget^lt: 194 rovr/, 328 ia pe p^rep, 576 iu Upotg^ fHat,
616 dvBpdfnotc xaXdv^ 795 -npdem piv ol 8i^.
Bei Besprci liunf^ der Ausgabe in der Berl. Philol. Wochenschrift
1886 S. 229-231 habe ick für 147 a^tno^ dfXdxTw¥ neXeonuy vorge-
Eoripidis.
991
tefalagen. — Bei gleidier GelegeDheit (in den Blftlt f. du Iwytfr. Gym-
wstalsdinlw. XXII 8. 148f.) vernotei Heisger eT7£ rd ^ ^
nddog mphv SvoBxnipaTmf oh iittpipj[mu, 749 /uXi^pm itdpe^t»,
V. Pnntoni, De Pbaedree fndole et moribm in Eonpidis Hippo-
(yto Stephanephoro. Pisa 1884. 15 S gr. 8.
Der Verfasser hebt die Unschuld der Phädra herror, welehe doreh
ihr Schweigen ihre Schamhaftigkeit zeige und der Aphrodite nur «le
Mittel zu ilirer (vem Dichter gereehtlartigten) Bache diene.
liptxiytia ^ iy AdXidt.
Bohnhoff, Der Prolog der Iphigenie in Anlis des Enripides.
6jnin.*PrDgr. von Freienwalde a« 0. 1885. 21 8. 4.
Die äufseren Gründe, welche der Verfasser zum Beweise anführt,
dafe die Iphigenie Qrsprttnglich nicht mit den Anapästen beginnen konnte,
beruhen darchweg anf mangelhafter Auffassung der betreffenden Stellen.
Die Ändemng in dem Scfaol. zu Arietoph. Thesm. 1065 (der Verfasser
will T^c nap69oo — f&r rou npokSyoo — 'AvdfiOfidSag tloßo^ schrei*
bea) ist gans nnnttts. An sweiter Stelle wird der Widersprach be-
handelt« weleber zwischen 04 ff. nnd den folgenden Anapftatäi besteht
Es wird dabei in 105 die wenig ansprechende Ändening ^Mt^ miv-
o/jMii cant napBivou ydfiou vorgeschlagen (»Lttgen ins Werk setzend
anstatt der Hochzeit des Mädcheiis«). Die Vtrderbiiisse im Anfang
ühd Schlüsse des Stückes will der Verfasser, ähnlich wie Hermann,
daraus ableiten, dafs das letzte Blatt des Archetypus stark beschfi-
dj^jt war DTid auch das erste Blatt gelitten hatte nnd bei der Her-
ätellong die erste und zweite Seite des ersten Blattes verwechselt wur-
den. Die erste Seite soll 49 — 109 enthalten, die zweite Seite mit den
Anapästen soll mit 48 <ruvwi/ifOJr^/a>v r' idtxttioo (wie der Verfasser
schreibt) geschlossen haben. «Als dieser so geordnete Codex später
einen anfinerksameren Leser &nd, da war es natlirlicfa, dafs diesem die
Klaft swischen den Jamben nnd T. 115 anfifiel, nnd er ergänzte sie, wie
wir sie Jetzt haben, im Wortlaut von V. 114 sich Tielleicht anlehnend
an y. 45, in dem von Y. 110 an V. 88, mit dem Inhalt aber von 112
nnd 113 auf den Umstand bezug nehmend, dafs Agamemnon gleich daranf
das im Brief Geschriebene mitteilt.« Die ganze Eiklaiang kann wenig
befriedigen, wie ja auch nicht allein der Anfaug und der Schlufs des
Stückes Anstofs erregen. V. 84 vermntet der Verfasser nätxi für xdora^
161 f. TjiXtv onaanaaaiüt j^aAtuo'j^ i?:} hoxAumatv 7et BejiiBXotg, — Vgl.
die Besprechung von L* Tachan in der Wochenscbr. für kiass. PhilOl.
1886 & 298-301.
19f»
L.iyiu^üd by Google
6hecbiiili« Xf»giker.
H. Stadlm aller, Zar Kritik der L des Earipides. Blätter
für du kayer. OyoiDasialMdiiilii. XXH 8. 562- 568 md N. Jahrb. f. d.
PbUol. Bd. 155 6. 455-474
vermutet 101 t6 r' d^iujiia nh^oo.: i x7:ay/.ou p Ewog, I22f. oet rtatdo^
iatffaf /i' üjievaio'K. 149 flf. xAr^bfnuv o' i^af/n nu'^-. r.w nofiirrnQ <ivny-
öjyi*, naXiv iqöfjjxa xzlaz ^aktvoOg^ 400 <Ta<fr xat xacota, 407 (ftvauj^po-
vsiv ffoe MaAlv ifi\ dkÄ ou ouvvoastv^ ba%~ ölO siod au 503 anzuschliefseu,
553 xXetvtiV ^iwr^fi 'Ayafitfivovtw, 614 dof^g §* äfxa, 619 - 625 siui
vor 51 5 50 Blelleo, 525 m»JUM^ da^k tjpijr^, 5St iig^ ßä^K^ d^Sp;
^lipixiv^ta ^ iif Ta6potg.
Euripidos Iphigenia in Tanris edited with mti (uluctiou, uoles, aiid
critical appendix for Upper aod Biiddle forma by C. S. Jerram.
Oxford 1585. XIX and 170 8. 5.
Die Aasgabe ?oii Jerram iat eine recht braaahbare Sehalamgabe.
Sie leistet viel in paBseoden Parallelstelleo. die der Verfosser zum Teil
selbst gefunden hat, vielleicht zuviel in der Angahe de^ Inhalts vor
BegiiJd jeder neuen JScene. Id V. 15 scbreibt der Verfasser (zum Teil
nach Ki'iäke and Fix) Secvfj 8* drJota, TtvcuiiaTivv ou ruY^OMwVt 343 ver-
mutet er ^cta für öata^ 956— möchte er tilgeu.
Euripides* Iphigenie be! den Tanriern. Pttr den Sebal-
gebranch erklärt von Christoph Ziegler. Freiburg i. B. 1886.
55 6. 8.
D5r Kommentar dieser kleinen Schalansgabe ist gans den Bedfirf-
nissen der Schaler angemessen.
13 vermutet Sitzler WochenRchr. tür klass. Philol. ü S ii^*.<2 1
(bei Besprechung der Textansgabe von Chr. Ziegler. 1884) kaßiTv 'Ufntov
oder dpatac 118 öfta ai /-'• e.7rnu Tfnyh'nfwv orrn) xival oe^tu' xat^siwju.
992 995 werden dif Worte ouj^i Toig xra¥oüat fit , » atöüm/u r' ohoüc
getilgt, 559 9/A<> ftir iy 7f»
555 xavappaif&^ 912 odSiy /4 \ infarw^ rouft dnoar^mt Xoyw
01o5I (bei Besprecbnng der gleichen Ansgabe ebd. 8. 1447—1449).
353 ouS' au xolxCoq r^pd^aatv R. Gebhardt N. Philol. Rundschau
1585 8.322 bei Besprechong der Ausgabe von W. Bauer- Wecklein 1554*
Job.
Jo. Drama vao Earipides, bewerki door K. Kuip er. Lmden 1885-
85 S. 8.
Dieser Schulaasgabe mit holl&odtschem Kommentar und nachfol-
gender lateinischer adooiatio criüca entnehmen wir folgende Koiqek-
L.iyiu^cü Oy Google
Bohpides.
m
tarrn. von dendo eioige beachtenswert sind: Ifi. inürotaiv Hibu d/atw
.•aoUofow oixoify ix rptwv fitäg Bsäty tfofft Mbio»^ 19 thxOxXm rpo^^^
$8 jpo&jr iüfitd^* a/v (^oxel, 98 arofui su^fjLov ^oupticT*' djraßhv if>r^
pme dya$äg^ 164 ä 0otßoo fofifu^^ 188 Aaroug (ohne r^) Jtai did6'
fio(v, 235 (noaca^ 258 if^a^iM» (ad quonuni pro?oeabimii8), d86 rt/tf
f äxqtMf^ 288 /!£ ftkr ^c, 881 (uXXdfiotc (mit BBiug auf 828), 862 w¥
Aßtnopß, 408 ämud* fyi^ 627 rt?Vc iwd mit Kabar rkfjTj d. i. «pamie
d«a Bögen tmd' Terwimd^ mich [d^r ^edisel des Objekts spricht gegen
dieie lodenug], 679 üobxi^^ iadr^pov v0öSf¥, 698 . . «Mev^c
jMSVtft, 668 e^exvSfWf 708 ro/av, 82T Toroc* ^o^oi vtv dva^ipet r' t^v
•foy xauvoT {xatvot mit Badham) re xri., 828 (i^^ctfw os, xatpuv Äufißd"
v£» ^£7ü>v ^povou) wird nach 831 gestellt, 886 d/üv (citharae tiiae can-
toi obstrepens stupra tua eoarrabo), 896 i^aloi, 922 j^uä^ot^ euxdpnotc^
946 Tou/r', 949 jj.o\>rj' xar' dvrpov o' . . ydpoig — , 1015 foc cu^, oyx,
1026 A;^^ . . oaa atps. Su Xab&tVt 1064 ^T^6t und mit Härtung ^(fpoc
ti» XmpMtg^ 1084 drveu^/i«ya<, 1108 C^^<r<v, 1146 ^' 6^Mrai
. . roeoT^ii^' 1261 ^avepA <pmmpä ^ 14288q* delet, 1489
X N. M ad Vit' Adfers» oritia ad' seript Gr. et Lat. i*dL JB. Hatt>
Bi» 1884 8i 14*- 21 vermotel 2' ixrp^mv^ vim; l74t miam jm2
X^up&ii^ 96ß«c td^ 'AüffpauM M^iMjyijefiroe,. 861- r/c; a^' ^} ^Uafii tc,
Mi2 Xßipoifizv Ar, 874 e/i« ir^oi^ raSrr', 564 Tö5r' i^eÄ^**
iai^/«ev — (ubi natus sim, fortuoa rei^erit)« 598f. ttvcu cofoX ai*
pwi (oder ^iXoum)^ 602 tCjv de koyinwu re, 656 ou^ ojg avr' ipoy,
6ti i6^o¥ TiÄoxäy ß\ 1100 dfvwpoaoy^av^ 1388 narpbg kv ouetqL^ vew,
1428 '/iBdvaQ, § Te;{;i^v rpe^et, JÜ/tiSi 1481 iUy«<ff /£0« axoAta, 1606
100 verömtfet Glo6l' yhi^aai^ ^^pag^ 117Ä te^otpa' l^pal üt rag
deyäou mj'äc ixrfpbtowm (in dl»* Wochenschrift f. kl. Philol. U S. 1161
nnd 8: iM^ hei Bespirediiing Kliokeaberg, ISoripidea; h 1884 imd
0. Mmid, Earipidea^ 1884.)
1288 will Bnry HenDalheaa XI 8. 26Tf. dXA* kfmdpMo^ mtpdc'
•Mar Uy» schreibeot was keiften soll: »kib meinte mit «6» roo 0i6o
Bidft foS ^ao2t MSäL, sokdbhi r6¥ io^ ^to5 ^vrti, im Sinne von
ESgenton.«
1555 schlägt L. Eysert bei Besprechung von G. Schmid Euri-
pidca. 1864 in der Philol. Eundschau 18dö S. 4^1-495 &nw\^up.os d*
i^^i ?or.
Blakard ArnaM^^, Zn chrenologiscbeo Bestkmiung von Enri-
pides Jod. Jahrb. f. cisss. PhiloK 161 S. 691 f.
Amoldt fibdet »eine nicht sowohl verbale als vielmehr reale« Be-
r6ek»ichtigT!Dg des Jon in Scenen von Aristophanes Vögeln (Begrüfsungs-
leeoe miseken Jon und Ckot 282 fi. — Dialog zwischen Epops und Chor
L.iyiu^üd by Google
294 Gri^biäche iragiker.
406 ff., Kreusas Flucht zuqi Altar rjr.jfl. - Verhandlung dcä Euelpides
mit Peithetairos 354 ff. , Auftreti n dts Jon im Prolog — Vft. 524 ff.)
nnd Dikbte deshalb die Autfuiirung des Jon in Ol- 91, 2 (414) seueo.
M ed ea.
Bartbold, Kritische iieuierkungen zu den Prologscenen und der
Parodos der Medea, Y. 1-212. Gymo.-Progr. voo Altoua 1885. 15 S. 4.
V. 11— IS will der Verfasser rix¥otat¥. Mävooaa fih ^tXots ?»-
Xnuiv Tuivo' äffixe-o yl^ova mirij rs xri schreiben. Für 106 108 wird
unter Annahme der Konjektur von Weil üi»^a?^ die Erklärung ^(^geben:
jn offenbar ist es durch die Anfänge, dafs sie die aufsteigende Wolke der
Wrhklnpe bald berauflübreu wird {d>azsf) mit grösserer Leideoschaft-
liclikt it.c 124 erklärt sieb Bartbold gegen die Tilgung von rk (»und
somit sichere); 134 vennutet er Ac^dv in* dfifnwXou ab yäp' (o/c ^fo*
fi^^Ji^^f 146 Bavdrif} xoifiaaa^io»^ 1&7 ffol zoSe ^ ][apdatTotß und 182
WS ifthi Vfv (oder iyw) npomuM (»die trtiectio von xa/ findet sich,
wie Haupt obeerr. crit 8. 67 nacbgewieseo bat, ent bei deo Aleiaadri-
nernc), 204 Tom^w. Zan Sehluft wird die aymnietriBclie Kompoeitioo
dee Prologe uad der Parodos eloer üntenadinog ontenogen, welebe
snr JLoderoag von 108 ^oXaamaB* Sypaw ^Bog aru^tpa re f6<nc und
siir Tilgung ?od 86 und 105 fttbrt Naebtrftglieh werden Bedenken gegen
die Tilgung von 36 und die Behandlung von 11 12 geäufsert und wird
lieber der Ausfall eines Verses hinter 11 angenommen, so dals sich die
ResponsioQ 14, 2, 1, 8 l 14, 2, 1, 3 l 3 ergiebt
Euripides, ausgewühlte Trat^o lien. 3. Bändchen: Medea. 2. Aufl.
Erklärt von H. von Arnim. Berlin. XXVI u. 120 S. 8., besprochen
von H. Stadtnuillrr lilatter f. d. hayer Gymn. XXill 8.172—176,
Barthoid Wocben^rift i claas. Philo!. I8ö7 Nr. 16 8.464- 408.
Enripidis Hedea* 8choIamm in nsnm ed. TLBartbold. (Metra
reeensait W. Christ.) Prag 1886. 80 S. 8.
Euripidis Medea. Für den Scbulgebrauob erkUürt yon Siegfried
Heikler. Gotha 1886. Y nnd 68 S. 8.
Euripides Medea with introduction and notes by C. B. Heb er-
den. Part I. Introduction and Text. 80 S. 8. Part II. Notes and
Appendices. 69 S. 8. Oxford 1886.
Die Ausgabe von Arnim ist eine unreife und unwissenschaft-
liche Arbeit. Vgl. die Besprechung von Barlhold. Wo der Kommen-
tar von gewdbnlicheD Bemerkungen abgesehen, etwas Neues zum Vor-
scbein bringt, ich meine etwas thatsächlich St Ibsiiindiges, was nicht aus
anderen Ausgaben, auch der meinigen, entnommen und mir umgemodelt
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295
ist, da ist er voll von Fr-lilern und MifsversläuduissCD. Vpl. 13, 16 (zu
llK 2!. 25, 46 (das citierte Fragment beweist das Geprii(( il, sobald
man die EmeodatioD ore/j^ovr' ä^opov kennt; oder ist aiu h liieso unter-
drückt worden, weil sie von mir herrührt?), 99, 106, 113, 123, 128,
161, 306, 212, 217, 809« 684, 860, 894, 430, 443. 465, 478, 491, 659,
678, 684, 609, 640, 660i, 676, 676, 778, 777 f., 779, 800, 006, 016t
938, 1086, 1068t, 1080, 1128, 1124, 1151, 1221, 1246, 1268t, 1267,
1860, 1811, 1814, 1861, 1887, 1400. An den Brackflttteken des Neo-
phion wird die gleiche Kritik geObt, wie in meiner Ausgebe; aber die
SdünlMblgerung ist eine weeentUcli verscbiedeoe: die Ifedee des Neo-
pbron ist eine Fälschung. Unverantwortlich! Die Angabe in der Hypo-
Ihesia über Aristoteles und Dikäaicb könnte falsch sein; es könnte das
Stück selbst, von dem wir t ragiiiente biibun, gefälscht sein. Kann aber
auch beides unabbäugig von einander eine Fjilschnnj? sein? »Der Verdacht
SikyoiiiscbeD Schwind» Is kann hierbei keinrni \ er -tnudit^eii aufsteigen«
sagt Ribbeck in der nachher anzuftiiirenden Abhandlung. An oinicron
Stellen versucht der Verfasser selbständige Änderungen des Textes. Er
leUt 788 swieoben 786 und 736, indem er ^ ^uyele ipiXo^ yivot" ä»
nhaai/HMt&fUKtt tfyoo^t» JS» fuBsV daß Jtri. schreibt, fibersiebt also, dafs
scbon die Stellung Ton Upng dieses zum Gegensato von hpjdotm macht
und dab die Fortsetsang xiifiä fdv yap iaB^v^ die aberlieferte Ord-
Aug unbedingt fordert Dnieh die Änderung in 782 i^BpoSg napda^of
vtisifufö^ wird, da mu^ac rwc ifuwc vorbergebt, der Aasdmck stil-
iiMrig. Der Ten gehört sn den aahlreicben Wiederbolungen, welcbe
der Text der Hedea bietet Nach noXefuag inl yßoyos Ist derselbe aacb
überflüssig. Durch die leichte und evidente Änderung von Elrasley
(rahov in 7:i'nXov) ist der Text 983 hergestellt ; die Kunjektur des Ver-
fassers aii3f>oai(Ai r' auyäi TzinAujv i-t also unnütz, der Text weit weni-
ger jrefhllig. Vgl. Stadtmüllers Bemerkung (a. 0 ). Der durch Ände-
rjjjg gewouuene Text 1084 fxsiXoug el j^p^ yevsäv lir^kuv - ipeuvr^g
kl wüst. Die Worte ipfiohooQ "AcotjU 1110 werden nach mu/iara rix-
vm gesetzt, womit nur der richtige Sachverhalt der Stelle verdunkelt
wird. Es ist ja auch die £rklArung von iiog »wenn der Dämon ein
solcher sein wird d. h< alle eben aufgezählten GlUcksmomente sosammen-
IfltroiBii eindi verkehrt; denn da wOrde der Dichter sagen: »angenom«
nen ee ist alles gut, wenn aber alles gut istc Die Worte ^ wv dvr^
^ 0mtfidCof»My 1144 werden mit Unrecht verdächtigt. Es ist nicht ein«
aal aOtig mit Barthold *Bat^täBofuy sn sehreiben; der Ersählende ver-
wtit sich lebhalt in den Augenblick der Vergangenheit, wo ihm die
EOnIgstochter lebend als Herrin vorschwebt. Wenn der Verfasser mit
Prinz 1225 — 1227 verdächtigt, so sollte er doch das ZusaramentrefTeu
von rä Byr^rd und bvr^TiLv nicht als Empfehlung der Athetese au^^gebcn,
da es gerade ein Hindernis ist und Prinz nicht ohne Grund ifüasc für
^y^Tw¥ vorgeschlagen hat. Der Dichter würde weuigsteus ßpozu^v ge-
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39«
Ghecbucbe Tragiker.
scbiieben haben. In 1866 holl vw^ sinnlos sein (Wilamowitz viv und
Se^ea ScüW.ErrEv}^ dem Yerlasser acbeiat die Bedeutimg ?oq uobe-
kaniit zu ^oin.
Stadtmüller a. 0. vermutet 1108 rixva r* ig Ijß^ ijkt^^ev <ur*
fdjl^ oder nauSdc ^' f/^C ^>l^ «i'rAi?^ ^258 ^ßoc fJtanpöc Mb
pS¥ oder jf^i^* tm^ vspripav, 1269 Mz-o; ^' flUr M
Baribold giobt in der Textawgabe eise nene Koilatton dwood«
Haviiieiitfe 417 (G). Ton oenen Koqfektiireii erwtiiiie kA*: 108 t fiK
iltf^m^'* ^l^^eMov «w^^ptf Ti 5P^, 105 delet« 182 wq fOC iyJk
ifNMteidfi» MO Anvc 4"'^'^» aot^pov^ idpaumc^ 857 $Ptß, ^wMr
. , dömtM ^Mtf, 850 f. «o« . . i$evprioetg\ oder 9
^ ;{f^ova; tfic/r^/tKx mtxdy gbpr^et^^ 884 ti^v ^i;>Ufav, 808 odt^, 688
duTtBijaop.at, 533 oyw /z£, 588 f. hw^piretg fdpq), ec aot koyoVy 649 i^a-
XüOt)tm^ 735 üjjxtoig fuv iv^wjf^}:;^ 779 xa^ fiAiuq iptoßfffjLem^ 811 delet,
838 ^wpav (je xrprsnsgvy xaranvsTv r' dvdpofV ^Strri^ooug aupaQ^ 858
xapotff au (mit Knyser) roXpav . . npoodyaufm ki^if^et. 867 r>^j /^r; '^nnp-
T^?, 929 ir'(T-rv5', «t/, 942 ö* d/^ct vtv xikiucov ahBtabut xöpr^v^
1058 xa\ pi) p£if i^pwv ^wyzeg, 1094 ot yhp arexvof, 1109 ^ xu'
f/ijtrj}^ 1218 dnems, 1228 ou/ifopäQ imd mit Stadtmflller dißaörpo^
aadl dem Sebol., 1226 sq. xcu pMp'<m;y delet, 1262 ^roV ^ ^'äMff,
1386 f. xaXend rot ßporme Spoym^ /iMuqKar** ind^et ydp odroj^Awf,
1308 2^ dnoxp6^ 1808 deleC, 1808 trou jrd^', 1830 ^M*
ibr<, 1881 f^ofv, 1887 x^mx '«k^ /Ui^nf». Von Gfariat, weldier dae
metriBolie Scheoia entfrorfeii hat, wenleii folgende yen8atMi|Een nit*
geteilt: 168 mSm . . ttkanbf^ 908 Zuybe Dir rdp ^m^, Odl dp-
Die Schulausgabe von Makler enthält im Texte mauches Be-
merkenswerte. Ich iiabe Folgendes anzuführen: 234 xaxoö yrip ohroc
aXyifiv xaxnv , 240 oroj pdXtera xrijoerat mjVB^jvzrrp^ ^ Lflcke nach 738,
778 ydpouQ rofjdvvujw (^xat ^uyäg SrjX6>j(T i/iac). 904 ^'txoQ rh ndpo<:,
910 TTopepnohovrag dvdpitQ oug noiiei^ 929 eu yäf) näv rh rwvde 07^opau^
9öö ixySvotg ööciy, 1076 oü, rexv' , elpt npoaßUmt¥ obi r i^* (tpuSiCy
10 87 f. näapov (ßpt) Si) yivog iv noXkmCf 1208 xptß^ ß^vac. lö
592 verbindet der Verfasser euSo(ov mit yijpac^ »Uef flür dieb' aal* ein
iinrfihmliches Alter iünaus.c Abw vgl. 289.
Bei Bespreelimig dieser Ausgabe In der Woebensokr. ftr fcl8«i
PbiloL 1887 8. 581—687 bemerkt Barthold so V. 7^-8to; dtft flir
mit Hirtel in sMclien e^bn als Parallele ane NeopttriMk
Bfe Sebnlansglibe von Heberden Metet nns nicfctr MuibiMailUtr
0. Bibbeck, Die Medea des Neophnw. Leipilger Stodleo vm*
8. 888*800
kann auch nicht glauben, dafs die eigentliche Ertinduug des Mythus der
Medea einem audereu Dichter als fiunpides augeböre, er will aber die
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BuripMM.
«IdmpniebsTollfB Asgibeii 4mr Ilten «lebt in der Weise, «le ei fo
leeiiier Aa«gibe geedieiieii tot, eifclireD, sooden Heber eooehne», daii
Xwipides edne erste Medee durch Keopliroi eiaBtndlereD, «ko oter
denen Kamen enflibreo Heb, die rweite Bearbeitang aber Ol. ST, 1
selbst auf die Baboe brachte. Als Sporen der Smoxm/^^ belraebtet er
aafser 725—728 auch die voii Hirzel verarteilteu Verse 7d8 BIO.
£ak Heffmaan, Zu finnpidee Medee. Jahrb. f. kl. PbibL 18$
8. 808-812
inl! 11 dAAdaao'jcra ah leseu , indem er iivSdvo^Mm als Randglosse im
^ILfipouaa betrachtet, 94 nph Jtaxaaxi^^lHig ztvd — i/ßftoug yt fuyrot,
^ f{loog ^ dpd^te rt [ein gra— atischer Fehlerll, 106 dprv^, weiches
Wert, wie es scheint, mit uifof vefbonden werden soll [!], dief. esyi^
9obc yt/wruc, df' ffo^c^c, 928 ^ ^ y ^ffy 9^ nieitm
jtpMooMBw MÜl&Ci 288 delet» 884 koö n6¥0K x^4fffi»B€itt 482 X^ptc jued*
Mk* tümg (aad 481 maxpt^ui^ 848f. wmQ o3v kpäeif avtiyidiir «d^^Miyi^C
m xmpa f mUfc M ^ mt^Umpa» and 866il adAiv 0p^
Fragmente.
Maximilian Hayer, Der Protesilaos des Eturipides. Hermes XX
8. 101—148.
Der Verfasser sucht die Untersuchungen Kiefsliogs (Aim). Catull.
1877 8. 5 - 12) zu ergänzen und durch eine scharfe kritische Behaud-
Img der flberlieferten Notizen, besonders der Angaben Enstath.
B825, 22ff. , des Tsetaes Chil. U 52 und der 108. oad 104. Fabel von
HygiD die Hauptmomoate des fnripideischen Dramas fisstaastellen. Die
DarsteUang des Hjgio Laodsmia feeit simnlaoram (eeream) simile Pro»
tesflai coniagfs et in tbalamis posak sab simnlatione saoromm et ewn
eelere eoepit. Qnod enm tonlos matatino tempovo poma el altaUseet
ad saorifieiam per rimam aqiestt iriditqne eam . . simalacram teneaftam
atqae oeenlantem; aestimans eam adnllernm habere Aoesto patri nn»>
tiavit wird ffir den ersten Teil der Handlung in Anspruch genommen.
Fragm. 657 wird aul das Bild bezogen und in lliiisicbt auf fragm. 668
wird bemerkt : »wir hören die Ankla^^e des Dieners, der durcii die Thtür»
ritze (fragin. ü50) -seine Entdeckung gemacht hat und nnn — so ver-
knüpft Koben treffend die vorhandenen Motive - auch den wahren
Gnmd weifs, weshalb Laodamia sich wieder tu heiraten weigert; wir
sehen den audoderndeii Zorn des Ktoigs, veroehmeo die Schimptreden
aof das weibliche Geschlecht, wovon Cragm. 658 noch einen Ntchge-
icbmack eathait. Man dringt in das Gemach and obwohl nun die Anf«
hürasg evfDigt, befiehlt Akaat doch, der Tochter ne diotiiis torqaereUnr
das BHd vegMoedmian md es aa verbrennen.« Die Voratehtang dos
898
GriecbiMbt Tn^vt.
Bildes fiodet niebt sogleich statt, denn Piotesilaos fiodet nach £oitA-
thios die Gattin dydXfiaTi a^nw ntptxttfiivfjy. Kach einem Cborgesange
enckeint der Tote, begegnet wihracheinlidi tnent dem Akastoe, bei
dem er mit der Abstellt seine Gattin an holen tnf heftigen Wideretnnd
stobt Kaeh kusem Verweilen bei seiner Gattin wird Protesilaoa fon
Hermee wieder in das Reich der Toten abgeholt Akastoe stflrst in das
Gemaeh, nm sich der £ntfllhruDg der Tochter zu widersetaen» findet
Protesilaos nicht mehr, daftlr aber das Bild, auf das sich Laodamia nach
dem abermaligen Scheiden des Gallen mit doppelter Inbrunst geworfen.
Nnnmebr wird auch dieses genommen und es erlolgt der Selbstmord der
Laodainia Den Prolüg wird (nach der Aniiahuie Robers) Aphrodite ge-
sprochen haben. Bei der I nbestimmtheit der Angaben sind diese Er-
gebnisse -;chr zweitelhati ; besonders tragücb ist die Kollo de? Akastos
im zweiten Teil. Fragm. 658 bildet natürlich den Schlufs der Rade
des Dieners, welcher den Untergang der Laodamia berichtet
In einem Exkurs wird Ober fiygin Fab. 168 und 154 gehaad^
Kiefsling Ind. leett hib. 1864/86 von Oreifewald 8. tsq. eiglnit
seinen froheren Nachweis, dafs Enstath. a. 0. die ans Porpbyrioa ntf^
T&y mipüthhtßifidvönf mn^r^ dvofidrwv entnommene Hypothesla des
Eur. Protesilaos gebe, und bezieht jetzt gleichfalls fragra. 657 auf das
den toten Protesilaos vorstellende Bild, da sich dies aus dem Text des
Dio, wo das Bruchstück erhalten ist, deutlich ergebe.
Fr. Blafs, De Phaethontis Euripideae fragmentls Caaromontanis.
Aceedit tabnlji Ipbotolithographica. Kiel (Festschrift zu Kaisers Ge-
burtbtag) 1886. 19 S. 4.
Die neue sorgfältige Kollation des Palimpsests der Phaotonfrag-
mente (aus einer Handschrift des Euripides, die der Verfasser dvm
5. Jahrh. zuweist) hat zunächst das Verdienst, von vier weiteren Seitea
die Anfänge, bez. die Enden der Zeilen entdeckt an haben, aus denen
sieh ergiebt, dals fragm. Adesp. 460 M. wirklieh, wie schon Bao Ter-
aitttet hat, der Bede des Herops nach fragm. 7t6, 70 N. angehOrt nnd
dab nach frag». 781 eine Monodie der Amme, dann ein Zwiegesprieh
folgte, in welchem der Kdoig die Amme m Gestindnissen swingt, Blab
meint, in betreff des heimtiefaen Umgangs der Klymene mit Helios; in
meiner Besprechung der Abhandlung in der Berliner Philol. Wochen»
Schrift V (1885) S. 132l^ -1326 suchte ich nachzuweisen, dafs vor allem
die Todesart des Phaethon zur Sprache kam. Blafs glaubt nämlich»
dals die Mitteilung der Amme den Zorn des Königs errege; diesen be-
schwichtige das Dazwischentreten eines Gottes, der den Hergang erzähle
und den Auttrag gebe, d^e Leiche in die fernen Gegenden am Po zu
bringen. Ich habe a. 0. GrtUide dafttr angeführt, dafs die djqreXtxi^ p^<nCy
der fragm. 778 als Schlufs angehöre, dem zweiten grofsen Fragment vor-
ausgehe nnd dafs die Notia des Piin. K« H. d7, 2, 81, wie schon Losae
üiyiiized by Googlc
£uhpide8.
vermutet, sich nnr auf Hipp. 730 f. beziehe, die Ueliadensage mit der
ErklärLiüg des Bernsteins also nicht im Phaethon vorgekomnii n aei. In
bezug auf die FesteUung der Lesarten und die Textrezeusion von Blafs
ist FolgeDdes hervorzuheben: fragm. 775, 11 glaubt derselbe narpäg
MRam/i«cic« worin o in ^ korrigiert worden eei, so erkennen und Ttr-
antet narphc xatä «m^/uwc* 38 aebreibl er Ko^ftäRf bfuvaüuiß i^anbab^
9m B\ tDdem er denGeo. toh I^cuc abhängig madit, 4a;|r^/uir'- imk
tun dee Versma&es willen, 44 ist ineful^ o&oic festgestallt, 65 wird
o&r^ (1. e. rcD ßaaM) 8* ad9d» in Schnta genommen. Fragm. 781, 8
glanbt Blafo am Ende oder mßpoQ tu lesen, 86 f. schreibt er '
|f r^,' £fx<ppw¥ naatv äpyerat BsoTq eoyac: mttt(f^at, 42 giebt die Hand-
sdirift nclitig fxiXaiv^ äiqaig^ 50 vermulcl Blafs änavrrji ra^^r' ijBpf^a\ idv
noB' l'/r^ [unwahrscheinlich, denn idv ist nicht am PlatzeJ. Die An-
sicht von Wilarnowitz (vgl. Jahresb. XXXVIII. I884> I. S. 176), dafs Aphro-
dite die göttliche Braut des Phaethon sei. weist Blafs überzeugend
zTHück. Gut läfst Blafs den Hauptchor der Mägde nach fragm. 781, 13
(besser bei V. 8) ab- und nach V. 56 wieder auftreten. Dies geschieht
aber nicht blo£B, damit die Orchestra leer werde, sondern damit der
Nebeoebor ans Personen des Hanptcfaors znsammengeeetst werden kann.
Ä. 0. habe ich noch 775, 12 noyojv K€tfir]Äiu, 38 xoajisev' itjidvaiov
dsejumuvov d\ 58 faat^ 781, 18 »»u/A^eTa fouvat vermutet.
R. Ellia Hermes XX 8. 496 Terrnntet 781, 1 ^ yex^occ BepfAo/*
Htm (flo schon Referent Studien zn Enr. 1874 S. 424) und 2 Ctoat^g t*
Ad. Bangert, De fabala Phaethontea. Diss. von Halle 1885.
418. 8.
bemerkt, indem er den bei dem Schoi. zu Horn. Od. 17, 208 gegebenen
Mythus f&r die Beiladen des Äschylus mit Welcker festhält und mit
Hermann annimmt, dafs Nonnus in den Dioojs. 88, 108 ff. zum Teil
Äschylus, zum Teil die Darstellung des Ovid vor Augen gehabt habe,
sa dem Phaethon des Eoripides, da& darin von den Heliadea nicht die
Bede gewesen sein könne, weil Phaethon von Enripides (wie es scheine,
sneist) als nnehelichor Sohn des Helios, der fragm. 781, 12 mit Apollo
idenüfidert werden erscheine, dafs also anch fragm. 784 nicht anf die
Helladen bezogen werden dfirfe. Als göttliche Braut des Phaethon be-
trachtet er mit Kau u. a. Eos. Aphrodite könne es schon deshalb nicht
sein, weil nach fragm. 776, 60 ein Gott sie gebe. Helios kouue seine
Dienerin Eos geben, nicht aber die mächtige GOttin Aphrodite. Diese
eotfohre auch bei Hesiod den Phaethon nicht als Gatti n, sondern als
TempelhUter. Lucret. de rer. nat. V 395 ff. scheine bei ut veteres Grainm
cecinere poetae besonders den Euripides im Aage gehabt zu haben, da
die anmittelbare Übernahme des Sonnenwagens darch Helios zu der
900
OriechiMbe Tngiker.
DicbtQog de« Euripides fragm. 779, 8 Btimma Atich Ovid habe sich
Vüizugb weise au Eunpideä augescblosaeu, aber dauebeu Ä^cliy lub beuuUt.
6e. Knaaek, QuamliooM Pbaethooteae. B«rlio 1886. 82 8. 8.
bandelt im Eweiten AbschmUt^ iibei die Heliadeii des Äschylus nnd
deu Pbaetbou des Eunpides, doch ohne bcsoudereö Krgt buis. Es wird
baaaerlEt, dafs Äscbyius sieb an Uesiod aDscblofs, w&bread Euripides
sieb foo der Uesiodisobea Sage weit eotiemte «od mir den Nameo der
KlpMüt und die Veraetaung des Pbaethoo onUr die Storoe dortbar
•ttUahiitfl.
Druck vMi C. F c i c h t in Berlin, Adlemf . 6.
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JAHRESBERICHT
über
die Portsdiiitte dei classisclieR
ilterthuinswisseiiscliaft
begründet
▼on
Conrad Bursian,
herausg^eben
▼on
Iwan Müller,
oid. Offenü. ?tof. der elastischen Philologie an der Untverutit Erlangen.
Siebenmidyierzigster Band.
Vierzehnter Jahrgang. 1886.
Zweite Abtheilung.
LATEINISCHE KLASSIKER.
BERLIN 186a
VERLAG VON S. CALVARY & CO.
W. Unter Lindeo 17.
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Inhalts -Yerzeiehniss
dtts tiebenimdfienigsten Bandes.
Beridit über T. Maccius Planta» yoo 1882— 1882k Von
Prof. Dr. 0. Seyffert m Berlin 1—138
1. Historische» 1, — II Prosodisches und Metrisches 24, —
III. SpracKiiches und Grammatuchas vi — IV. Die einzelnen
Kamödien 67. — Amphitruo 70. — A^iuaria 73. — Auiularia 76.
— ßacchides 78. — Captivi 84 — Cajiiiia 8i) — Cistellaria 87.
— Curculio 88. — Epidicus 90. — Menächmi 93- — Mercator
96 — Miles glohosus 102. — Mostellaria 107. - Peraa III. —
Pönulus 114. — Pseudolus 121. — Kudeus 124. - Stichus 126.
— Triüuinmub 128. — Triculentus 131. — Vidularia 134. — Frag-
mente 136.
Die Jahresberichte über Terenz und die übrigen scenischen
Dichter Ton Dir« Prof. Dr. A. Spengel u Paeeau; römische
Epiker (ohne Vergil) von Prof. Dr. Jeep in Königsberg:
Vergilius {und die Bukoliker) von Dr. Güthling in Lieg- .
nitz; Lucretius von Dr. A. Brieger in Halle: Horatius
und Lttcilius von Prof. Dr. W. Hirse hfeld er in Berlin
ond Ovidius von Prof. Dr. R. Ehwald in Gotha folgen
im nächsten Jahrgang.
Bericht über die Litteratiir zu den römiöchen Satirikern
(ausser Lucilius und Horatius) für 18^1 — 1885. Von Prof.
Dr« L. Friedländer in Königsberg 193-222
PersiM ISS. — Petronlus 196. — Msmslto 1S9. — Juvenallt.
Yita SOS. - SstifM SMT. - Huididiriftlidies 906. - TeKÜari-
tiBdies 91S. - SchoUea 810.
Bericht über die Litteratiir zu Properz für die Jahre 1877
bis 1880. Von Dr. Ed. üeydeureich in Freiberg 139-192
WmUit^g ISe. — Ausgsben 140. — Lilteiargeschichtliches und
GhroBologiMlios 16S. - TextkritischM 154. — Spracligsbraaoli 166.
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IV
fnbftltS'VeramebDiit
Die Berichte über Catoll und TiboU^Toa Oberiehrer Dr.
H. Magnae in Berlin; Fhadnn Ton Dr. E. Heydenretch,
Oberlehrer in Freiberg: Tacitus von Dr. G. He Im reich
in Augsburg und zu den rdmischoü liistorikeni (ausser Ta-
dtus) von Prof. Dr. A. Eussner io Würzburg erscheioen
im nächsten Jahrgang.
Jahresbericht fiber die Litteratnr sn Gicero's Reden ans
dem Jahre 1886. Von Dr. G. Landgraf in München 222—266
A. Allgemeiner Theil 224 — ß. Spezieller Theil. Oratio pro
Roscio Amerino 230. — Vorriaoae 232. — De imperio 233. —
In CatUioam 235. ~ Pro Sulla. Pro Mureaa 239. - Pro Archia
940. ^ Pro SesUo Ml. — la Vatioinm 844. — Pn Csstta 946.
Pro CoraeUo Balbo 946. — PiMoiaiia 948. — De provlDcUi eoai.
949. — Pro Plando 260. Pro Seaoro 968. — Pro Rabirio 984.
Pro XiloBo 986. Pro MareoUo, Ligario, Dolotaro 968.
Philippieao 968. — Fragnonto 984.
Jahresbericht über die liitteratur zu Cicero s philoso-
phischen Schriften aus den Jahren 1884—1886. Von
Dr. P. Schwenke in Glessen 267—316
AJIgomoinoa 267. — Acadomica 277. — Tascalanea 281. — De
natura deorum 284. — De diTinaliooe 289. — Cato maior und
Laclius 291. — De otficiis 801. — Paradoxa 306. — De re po-
^ltu a - Somninm Sdpionis 610. — Do logibos 311. - Frag-
meate 316.
Die Berichte sa Gioero^s rhetorischen Schriften ?on Rektor
Dr. J. Simon in Kaiserslantem nnd sa Gicero*s Briefen
von Dir. Dr. J. H. Schmalz in Tanberbischofsbeim , so-
wie die Berichte über die römischen Rhetoren von Dr.
Becher in Ilfeld; Plioius maior von Prof. ürlicbs in
Würzburg; die römischen Philosophen von Prof. M. Heinz e
in Leipzig; die lateinischen Grammatiker von Professor
G. Götz in Jena und die spätlateinischen Schriftsteller
▼on Dr. C. Sittl in München erscheinen im nächsten
Jahrgang.
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Jahresbericht aber T. Maccius Piautus
• von (1882) 1883—1885-
Von
Prof. Dr. Oskar Seyffert
in Berlin.
I. Historisches.
«
Enrico Cocchia, La patria di EdoIo ed il nom» di Plaato.
(Eatratto deUa Bivisto di Filologia Aooo XIII. fuc. 1. 2. Luglio-
Ottobre 1884 8. 20- 86). Torino 1884, Loeseher. 86 S. 8.
Ein völlig verfehlter Versuch, den, wie Geppert (Plaut. Stud. I
S. 14) beturchtete. von Ritsehl leb» mlig bestatteten M Accius Plautus aus
seiuera Grabe zu befreien. Hielt Verfasser die P'rage nach dem Namen
ries Plaatas einer Wiederaufnahme für bedürftig, so mufste er sich vor
allem ausreichende Gewifsheit ?eracbaffen, ob Ritschl mit seiner Be-
haoptoDg, daf8 der Arobr. T. Maccius Plautu's beseage, gegenüber dem
Eiospmdi von Geppert im Rechte oder im Irrtum war, und an dem so
gewooDeoen Malsatabe die Überliefenrag messen. * Statt dessen geht er
mit den Vororteil, dals RHscbls Angaben keine Sicherheit haben, an die
Betrachtnog der Stellen, die abgesehen von dem Ambr. für den Voiv
' QAd QesehlechUnamen des Dichters in Frage kommen, nnd nachdem er
voM oder Obel so erweisen versucht hat, daft keine derselben irgend
«eichen sicheren Anhalt Ar Rilsehls Ansicht bietet, spricht er den nach
'dem Vorangegangenen nicht anders su erwartenden Richterspmch aber
die beiden Stilen des Ambr. (Schlnfs der Gas. nnd der Ifen.), wo nach
Ritsehl das fragliche T überliefert ist: es kOnne damit nicht das prae-
Bomen gemeint sein, sondern es müsse etwas anderes bedeuten, nnd awar
rtt er auf eine Abkürzung von TRAGI. Demnach ist das sicher be-
leugte Maccius mifziilösen in M. Accius. Nach Vollendung der — wie
er selbst, Vorwort zu der Ausgabe der Capt-, Turin 1886, Löscher, S. IX
Aum. 23, sagt, eilig geschriebenen — Abhandlung erhält er die erbetene
Auskunft von Sfudemund, welche dahin lautet, dals das T am Schlafs
der Gas. ohni U n geringsten Zweifel das praenomen darstellt, daCs das-
Jahrobcncht iur AUerthuauwU»<:iuchaf( XLVll. (iStt. 11.) 1
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2
PUiotas.
selbe T sich höchst wahrscheinlich euch am Schlufs des Epid. findet,
und dafs ara Schlufs dos Mcn. T—UTJ steht. Damit ist für jeden, der
Studemunds peinliche Genauigkeit in seinen Angaben über den Ambr.
kennt, die Thatsache, dafs in dieser Handschrift an mindestens zwei
Steilen der Name T. Maecius Plautus lautet, aufser allem Zweifel.
Gocchia aber kann den Argwohn nicht unterdrücken, dafs la chiaroveg-
genta dello Studeround, in questo siugoio caso, sia in gran parte effetto
deYIa sua ardente fede io T. Maccio \ und dieser Argwohn erhftlt für
ihn dadurch BestätigUDg, dafs Geriani am Schiofs der Men. nur oadeat-
liehe, ftr. ihn ?OIlig nnlesbare Scbriftsflge und am Schlafs des Eptd. tod
T flberhanpt keine Spur gefunden hat (wie allerdings auch Lowe nicht).
Dem paleografo autorevolissimo Geriani geschieht wahrlich kein Abbrach,
wenn man es nicht anbegreiflich findet, dafs er Studemunds 4urch lange
und wiederholte Beschäftigung erworbene Fertigkeit, die verblichenen
Scfariftattge der Handschrift lu lesen, nicht nadikommen kann; aber
Cocchia ist ein schwerer Vorwurf daraus tu machen , dafs er sich über
die ihm so bereitwillij^ gemachten Mitteilungen, die ich niebt anstehe,
für den wertvoUüteu Bestandteil der ganzen Schnli zu hultcu, so leicht
hinwegsetzt.
Bekanntlich wird der Dichter Asin. prol. 11 nach (ion iiKifsu^eben-
dcn ilandhchritien B I> £ J Marcus genannt, worin Guccliia unter Bei-
ziehung schlechter Handschriften^) natürlich weiter nichts als eine Ver-
schr^ibung aus Marcus sieht. Dafnr hat man Maccius, Macius, Maccis
vorgeschlagen; dafs aber nichts zu ändern ist, vielmehr hier ein vetus-
tatis exemplnin re fideque memor&bile vorliegt, hat Jetzt Bftcheler,
Rh. Mus. XLI, l 8. 12 htehst wahrscheinlich gemacht. Das Volk nannte
seinen Lieblingsdicbter maccus, Spafsmacher; als er Bflrger wurde,
legte er sich nach dem Brauche drei Namen bei: tracto gentilicio ab
artis opera et appellatione qua inclamenit ex Ploto macoo factus est
T. Maccius Plautus. Analog gehildet sind die Gentilnamen Publicios,
Secundius, Sanctios von publicas, secundus, sanctus. Damit erledigt sich
auch der von Cocchia gegen den Namen Maccius geltend gemachte Grund,
dafs in der umbrischen Heimat des Dichters nach dem Zeugnisse Bor^ *
niunns dieser Name sich iiieht insclirittlich beglaubigt findet. Noch einen
anderen für diese Frage nicht nnwiehtigeii Punkt setzt Böcheler ins ■
Licht. Wenn Aerius d). ! Gellius) sagt: nec gerniiii leones — Plauti
uuquam fuit neque adeo agroecus oeque (Jommorieutes Macci Titi
1) Auch die Bsseichnnng des Plautus In schlechten Handschriften als
Aainius sucht Cocchia wieder hervor und gründet darauf die Yennutong, daft
Plautus iDfilterlicherseitB su der gens Arsinia geharte. Btne.Statse Ar diese
Vermutung findet er Fest. 8. 288 M., wo er erginst Asijnins poeta ; die üd-
statthaftigkeit (1i'\^er Erg&DEung weist jedoch nach Chr HOlien,' Der Name dts
Plaotos, Berliner Phih Woch<»tt8chrift YI S. 419-490 und 446 -446.
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PUatus.
8
(CWijia vvariiit, statt deu dentlicben Spuren der gnivn C^herliefeninj? /u
folgen, wieder die alte Konjektur M. Attilii aufi, so hat »^r mit dorn Macci
Tili die bekaüiitö Stelle »le> Mereatorprolog^ im Augu gciiabl, wo fiei-
Kcb Cocchia in der Lesart der ilaudsehriften M. Accii sieht und an-
nimmt, duh diese Steile von einem Abschreiber nach' der Didaskaiie
eiügetiickt ist in einer späteren Zeit, wo Formen wie Accii schon in)
Gebraacb waren. - Die Abhandln nf? von ii. Maotegaisa, Tito Maccio
FUnto e non Marco Accio Plauto, Bergamo 1885, 81 S. 8, ist dem Be-
fereateo noch uicbt zu Gesiebt gekommen,
J. Schaf 1er. (k ero^ \ ei h.iltnis zur ultröiiii.>chen KomOdie. Blätter
f. bayer. Gjmnasiaischulw. XX. 1884. S. 285-297.
Verfasser weist die Vorliebe Ciceros fttr die altrdmischen Sceniker
and insbesondere fttr Plaiitus dbrch Zosammenstellang der beattgUebon
SteOen oacb.
0. Ribbeck, Kolax. Eine etbologiscbe Studie. IX. Band der
Abkandlnngen der phüos.-hist. Klasse der Königl. Siebs. Gesellscbaft
4er WisseuBcb. No. t. Leipzig- 1888, Hirsel. 118 S. 4.
(1.) Darlegung der Entuickelung des Wortes Ao/a5. w* 'riie. Be-
gleiter' btiirutet und im griechischen Osten, auf den Inseln und dem
kleioas^iatisclieii Festiande zunächst beimisch als Titel für eine besondere,
zum Gefolge der Fürsten gehörige Klasse von Hofbeaniten dient, daher
a&ch im b&rgerlicben Leben der x6Xa$ rogelmär^ig seinem Gönner den
Kamen ßamXetK, rex, beih gt (U.) In Athen scbeiot das Wort nicbt
lange vor der Zeit des Aribtophanes eingeführt zu sein, und zwar von-
AnCsog au mit einer gemeinen Filrbang. Nachdem sieb hier die Sitte
stehender Hausfreunde festgesetzt batte, und am fremden Tiscbe mitsu-
sisen geradezu zur Berufeart geworden war, wurde auf solcbe stAndIgen
Tisebgfete der alte geistliche Titel itapdavco^ Obertragen. Unter diesem
brachte sie zuerst Eplchlirm auf die syrakusanische BObne, in Atben
Alexis, vermutlicb unf 848. In der Ausbildung des Typus in mannig-
lacbeo Variationen haben Alexis und AnUpbanes ge wetteifert, so dafs
seitdem der Parasit eine der beliebtesten -Rollen auch' für die neuere
Komitdie geworden ist. Aus dem Uberhandnehmen der Kokaxeia an den
Höfeü Philipps, Alexanders «nd der Diadochen sowie lu der Umgebung
ihrer Feldherreu] i^t es wohl zii erklären, dafs bei und seit Menander
neben -tindatzoi auch rier Ausdruck x6ka^ wieder auftaucht, speziell für
Hen Begleiter des miles gloriosus. so dafs vielleicht im Grnfsen und
Gaazen ftir den xöXaz ein militärischer, jedenfalls ein vornehmerer, für
den zapdatrog ein Gönner des Civilstandes vorausgesetzt werden darf.
(DI.) Durch die Verbindung mit dem prahlerischen Offizier bei Menander
erhält die nachgerade etwas abgebrauchte Figur ein frischeres Interesse;
<iie geistige Überlegenheit des ironischen Schmeichlers gegenttber dem
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4
flaattts.
eitlen und plumpen Bramarbas giebt ihm fdr die dramatische üaadluug
gröfscre Bedeutang. Eine neue Spielart brachte Diphilus auf, die des
galligen, erzfiroteo, rachsücbtigeo Parasiten, wie er in der Asinaria und
den Menäcbmen erscheint. Im Garculio wie im Phormio macht der laog-
JIhrige Hansfreniid dem erfind ungsreicbeo Sklaven Konkarrenz; im Pma
erscheint er als opferwilliges Werkieog der latrigae. An den ftiteren
Typus erinnert der annchlierslich mit sich und seinem Hunger besehftf-
tigte Parasit im Stiehns nnd den Gaptiven. EigentttmÜehc MotlTe boten
femer die Parasiten piger nnd medicns des Plantas; In letsterem Stücke
mnfste dem Schmarotier unfehlbar eine stftrkere Mischung cUoCbveAi
beigegeben sein. Dafs aber Piautns seine edaces parasiti mehr in das
Gebiet der Possenreisser Oberspielen iiers, bezeugt Hör. ep. n 1, 17S.
Nachdem Verfasser die Verwendung der Figur auch in den verschiede-
nen Gaituijgen des römischen Natiouallustspiels verfolgt, giebt er (IV.)
eine bchilderuug des Paiafiitencharakters nach den erhaltenen Zeugnissen.
Das Yerhftltnis desPlantns sn seinen griechischen Ori*
ginaldn bertthren
6. Goetz, Obäeryutiones criticae; Jenaer Sommerproömium 1873.
S. 67., und
Leo, Lectiones Plautinae, Herrn. XVIII S. 558 — 564.
Der erstere bemerkt: Sermo Plantinns ab eiemplaris Graeci aer-
mono quomodo pendeat triplid ratione cognoscitnr: nam ant grseca
Tocabula latine vertit poeta ita, ut gnecum exemplum quasi pelluceat,
licet ipsa vocabula mere latina sint, aut graecis vocabulis in latioom
tiradnctis latinas formas induit, ant una cum vocabulis etiam for-
mas graecas admittit, nnd bringt zu diesen drei Gattungen einselne
Belege bei, vgl. zu Epid. 26. Pers. 845. Ampb. fr. 9. Leo fügt zu den
Stellen, wo Plautus in den griechisclion Originalen erwähnte historische
Persönlichkeiten herübergenuiiiiiiti) !ki(, noch Most. 1149, wo er durch
Konjektur die Namen der Dichter Diphiius und Pbilemon herstellt (s. z.
d. St ). Ferner betrachtet er als zumeist treue Ühertrapunpcn die Stellen,
wo persona comi(;a de scacnicis rohu^, poptis, tabuiis, hi.>ti iouibus io-
quitnr, tamquam vitam non fabulam agat. Ebenfalls aus den griechischen
Vorlagen herObergcnommenc Anspielungen auf andere griechi sehe Komö-
dien findet er Pseud. 412 (s. z. d. St.) und Asin. 68 ff.
In weiterem Umfange behandeln diese Fragen zwei Greifiswalder
Inauguraldissertationen vom Jahre 1884:
Frid. Ostermayer, De historia fabulari in comoediis Plautiois,
64 S. 8.
Maxim. Scbnster, Quomodo Plautus Attica eiemplaria transto-
lerit, 71 a 8.,
beide auf Anregung Ton A. Kiessling und von dessen in den Analeota
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PlMtUS.
5
Plautiua II (s. Jahresbericht 1880 S. 39) vertretenen Ansicht ausgehend,
dafs Piautus sich an seine griechischen Vorlagen erheblich enger ange-
schlössen bat, als man froher annahm, und aus ihneo fibertragen hat,
mu ihm gerade iiuagte, vielfach völlig unbekümmert nm das Verständ-
flis des Pablikoms, das in seiner weit Oberwiegenden Masse gewifs oft
Mbwerlicii im Stande war, das ihm von seinem Diehter Gebotene völlig
so begreifen. Insbesondere batte Kiessling besQgUob der bei Plavtns so
nUreich vertretenen Anspielungen auf griecbiscbe Mytben mit aasrei>
chenden Grttnden die AnlEE»snng widerlegt, welcbe in denselben Anspie-
Inogen anf seitgenössische römische Tragödien sieht, und sie fbr den
griecbiscfaen Originalen direkt entlehnte paratragodnmena erkllrt Für
diese Ansicht sucht Ostermayer weitere Stfitsen zu gewinnen, indem er
die lucriier gehörigen Stellen nach den einzelnen Stücken durchgeht und
das Vorkommen entsprechender paratragodumena in den griechischen
Komödien erweist oder wahrscheinlich macht. Wenn man diese Stellen,
UDter denen ich nur die Anspielung auf den Iphigeniamythüs Epid. 490
vermifst habe, übersieht, so kann bei einer sehr grorson Zahl ihrer Be-
schaffenheit nach die Entlehnung tiberluuipt gar nicht in Frage kommen;
andererseits würde es schwer halten, auch nur eine einzige ausfindig zu
machen, deren Ursprung sich mit Sicherheit aof Piautus zurückftiliren
Uerse, abgesehen von solchen Fällen, wo derselbe si^ nach der einleuch-
tenden Bemerkong des Verfassers erklärende Zusätze verstattet hat wie
Aul. 556. Pom« 442. Anhangsweise bertthrt der Verfasser noch einige
ehiselne Ponkte, in denen die Abhängigkdt des Plaatns von seinen Ori-
ginaten gleiehfslls hervortritt« das Geldwesen, die Einrichtung des Hauses,
die Erwähnung der Sonnenuhren in dem bekannten Fragment der fioeo-
tia, welche, er auf Meton bezieht, schlieftlieh die sahlreiehen Namen
grieehiseher historiseher Persönlichkeiten, die dem römischen Pablikum
onr smn kleinsten Teile bekannt sein konnten (vgl. besonders Uber Stra-
tonicus Rud. 932 z. d. St.). Die aufserordentliche Seltenheit von Bezie>
hungen auf gleichzeitige Personen und KrelgI)i^^e bei Piautus veranlafst
den Verfasser zu dem Versuch, den Nachweis üu iühren, dafs mit Aiialus
*Poen. 663 ff. nicht Attaiiis I. und mit Antiochus Poen. 694 nicht An-
tiüchus dir GroFse geraeint sein können ; er nimmt sogar schliefslich •
seine Zutiuclit zu der Annahme, dafs beide Steilen aub späterer Bear-
beitung herrühren. Attaius ist übrigens auch noch Pcrs. 330 erwnhnt, •
eine Stelle, die Verfasser hier in Betracht zu ziehen vergessen hat. Auch
io dem dort mit Attaius zusammen genannten rex Philippus steht nichts im
Wege Philipp III., also einen Zeitgenossen des Piautus, zu sehen ; Ver-
taer versteht darunter ohne swingenden .Grund Philipp U., der aller-
^gs Aul. 704 gemeint sn sein scheint
Der Terbsser* der sweiten Arbeit sucht das Verhftltnis des Piautus
SU Minen Originalen in Besug auf Religion und Kultus lestsustellen.
Dieses Thema, Religion und Kultus, behandeln, wiewohl nicht von diesem
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6
PUntiiB.
QMiditspiiiikte, der sich jedoch vielfach von selbst aufdringt, die loaQ-
^uraldiBsertationeii von
T h. Ii ü h i i ( b , De diis Plautinis Terentianisque. Köuigsberg 1883.
134 S. a uod
«
Aug. Keseberg, Quaestiooes Plaatinae et Terentianae ad reli-
gioDem spectantes. Leipsig 1884. 60 8.,
beides Matoria)it'iisumnilun|?cn, die erstera eine in AnlaKO iiud Aualiih-
runp ganz scbtilei hafte Arlieit, deren Lektüre noch obeiuireio durch zahl-
lose, biswoilori «chreckliclio Druckfehler im höchsten Grade unleidlich
gemacht wird, wogegen der letzteren jedenfalls die ihr von Schlee,
Wochenschr. f. klass. Phil U No. 6 S. 139 f. und £. Haulbr, Pbil. Hundsch.
V No. 25 S. 786 - 790. geiollte AnerkeooQng gewissenhaften Fleifsea
gebttbrt. Die Abhandlung von Schoster zerf7lllt in drei Kapitel , von
denen das erste tu entwickeln sucht, was mit Sicherheit auf griechische
Provenienz, das zweite, was. auf Plantiis siirQckznfohren Ist, das dritte
diejenigen Stellen behandelt, wo An sich sichere Indizien des Urspranges
nicht vorhanden sind. Darf man anch mit allen Entscheidungen des
Verfossers nicht einverstanden sein, so mufs es doch als erwiesen gelten,
dafs die weitaus grOfste Zahl der hierher gehörigen Stellen, ganz beson*
ders natftrlicfa diejenigen, welche zu dem Gange der Handlung in enge*
rer Beziehung stehen, auf die griechischen Vorlagen zurfickgeht, selbst
wo die Ausdrucksweise völlig lateinisch ist. So ist es z. B. wohl un-
zweifelhaft, dafs in der Aniul. Silvani lucu.'j an Stolle der Pansgrolto an
der Akropolis, gesetzt und Truc. 601 unter ariolus ein iir^rfxiyüfiTT^i des
Originals zu verstehen ist. Der römischen Auguralsprachc sind ferner
entlehnt Asin. 259 impetritum . inauguratum, adniittunt aves; trotzdem
ist die Auffassung der Vogel/eichen hier wfe Aul. G24 griechi^^ch, wie
Schuster erweist. Auch von den bei BegrUfsung und Abschied erwähn-
ten Penaten und Laren ist es sehr wahrscheinlich, dafs sie für griechische
^sm narp^t uud i^sartoi eingesetzt sind. Dagegen ist der sichere Be-
stand des ganz spezifisch Römischen, also von Plantus frei Erfundenen^
nur ein sehr geringer. Hierher gehören u. a. diejenigen Stellen, wo
Wortspiele vorliegen, wie Gurc. 418 mit Summanus^), die Personifika-
tionen wenigstens zum grofsen Teil (denn manches der Art lAfst auch
Ableitung ans griechischer Quelle zu), die auf das Befragen der Vögel
bezttglichen Stellen, wogegen die sogenannten auspicia oblativa anch aus
den Vorlagen stammen können, die Einteilung der Götter Gist. II 1, 55,
die auf den Genienkult sich beziehenden Stellen. Bei diesem Verhftlt»
nis glaubt sich der Verfasser berechtigt, auch da, wo eine Ableitung
1) Auch das Wortspiel mit Uber Capt 678 wird hierher gezogen, doch
kann auch dieses dem Griechischen entlehnt aein; Eeieberg madit 8. 88 gans
richtig auf den ßeinamen *EUöS9po£ des Dionysos aufmerksam.
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Pkatoi. 7
aus den griechischen Originalen noch mOgiicb ist, dieselbe wenigstens
nicht flu* 'unwahrscheinlich za halten* So vermutet er, dafs Piautas Poen.
III 3, 81 nnd Trac. III 1, 9 Mars an Stelle des *An6AXai¥ Juxwc geseilt
wad Trne. 615 mit Nerio das griechische 'Evtm (nach Oitermajer S. 54
^A^pfiofh^) wiedergegeben habe, tud an den Stellen, wo von der decoma
Hercolis die- Bede ist« nimmt er an, daik der römische Dichter diese
seinem Pnblikimi gelftufige spezielle Vorstellung fftr den allgemehaen Be*
griff xetn^ gesetst habe. Mögen diese und andere Yermutangen aacb
mulehör sein, so haben sie doch eine Stütze in dem vielfach erkenn-
baren Bestreben des Plautus, gnechi;?clio Vorstellungen seinen Laiuls«
leuten durch freie Übersetzung naher zu bringen. Ebenso uuleugiiar ist
CS aber auch, dafs der Dichter diesen Gesichtspunkt keineswegs immer
im Auge behalten, sondern ( ti friicbweg darauf \o> ilbersetzt hat, so dafs
Grieehisi'bes und Komisches häufig neben einander siebt und sogar in
einander cremischt ist. Verfasser hat daber Recht, wenn er Plautus als
eine sehr unzuverlässige und nur mit grofser Vorsicht zu beuutzende
Quelle für das bezeichnet, was seiner Zeit auf dem Gebiet der Religion
und des Kultas gang nod gäbe war. - Gewöhnlich nimmt mau an, dafs
Tereoz sich enger an seine Vorlagen angeschlossen hat als Plautus. Dafs
diQse Ansicht wesentlicher Einschrftnknngen bedarf, zeigt das Verhalten
heider Dichter gegenftber dem religiösen Element. Dab dieses bei To-
rem in ganz nnverhftitnismftfsiger Weise soracfctritt, heben Keseberg nnd
Bnbrich richtig hervor. Da schwerlich anzunehmen ist, dafs dasselbe In
den von Terena nachgeahmten Stacken in so erheblich geringerem Mafse
Tertreten war als in den Vorlagen des Plantns, so erscheint die Annahme
hftQm abweisbar, dafe Tereoz seiner Individnalitftt folgend oder dem Ge-
schmack des Kreises sich anbequemend , unter dessen Einflufs er seine
Beul bt'itungt;!! giiecbibcbti Komödien verfafsle, dieses volk^iuinljclic Ele-
ment nach Möglichkeit beschränkt hat. Auch die iieziebungen auf die
griechische Mj^theogeschichte sind bei Tereoz fast verscbwiudend.
G. H. Schmitt, Qua ratione veteres et quot inter actores Terentii
fabnlamm in scenam edendarom partes distriboerint. Festschrift zur
36. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner zu Karlsruhe.
Karlsruhe 1882. S. 29—58.
Von dieser sich fiberwiegend mit Terenz beschäftigenden Arbeit
eriaabe ich mir hier nur einige direkt anf Plautus bezttgliche Punkte
zu berfthren. Verlasser ffihrt die Personenbezeichnoog mit griechischen
Buchstaben auf die alten Bahnenexemplare zurttck nnd hält es flir mOg-
Ueh, dab die römischen Theaterdirektoren nicht nur einer Person, soweit
es die Ökonomie des Stackes verstattete, mehrere Bollen flbertrogen,
sondern auch dieselbe Bolle unter verschiedenen Schauspielern wechseln
lietoi. So sollen die beiden Schauspieler, welche in Akt II und III des
Trinommus den Lysiteles und Lesbonicus spielten, in Akt V ihre Rollen
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vortäuscht haben. Dies folgert er aus dem Umstaode, dafs der vorher
mit Z bezeichnete Lys. in diesem Akte vorwiegend das ursprtinglicli dem
Lesbon. gegebene Zeichen £ führt. Dies ist allerdings richtig; doch
verstattet die toUe Verwirrung, welche die Personeabeseichnung in diesem
Akte aufweist, — die vier Zeichen B Z t gehen wild durcheinander
— keioesvega eineo solchen Schlufs, snmal sich einige Maie die richtige
Beteicbming ftr Lys. Z erhalten hat« 1166. 115T. 1168. 1186, wo Bitsobl
fUsehlicb sagt 'Lesbooici notam B praefigit': der erst von 1178 an auf-
tretende Lest, hat niemals in diesen Akte eine Personeabeseidkniuig.
Naeh der Ansieht des Verfassers sind die griechischen Bachstaben stets
In der Ordnung der auftretenden Personen- nach der alphabetiscbeii
Beihenfolge gewflhlt worden. Wenn Im Trin. der erst nach Lesbon. Z
auftretende Lys. mit £ beseichaet wird, so glaubt er dies mit seiner
Annahme Ober die Rollenverteilung erkiftren zu können: der dominus
gregis dachte bei der Verteilung der Köllen zuerst an den Schauspieler
£; da er ihn aber für dos greise Canticum II 1 nicht geeignet fand, so
ersetjjte er ihn hinterher durch den Schauspieler-?^, (rct^^en Teuflfels Än-
derung des den an fünfter Stelle auftretenden PhiUu b' /'i u huenden A iu
J erklärt er k h, weil dadurch die alphabetische Reihenfolge erst recht
gestört werde, und hAlt an Kitsehls Ansicht fest, dafs das überlieferto A
richtig ist und Megar. und Philto von derselben Person gespielt worden
sind. Ob die sonstigen Überreste der Personalbezeichnung mit griechi-
schen Buchstaben in den Plautinisebea Handschriften seiner Ansicht
günstig sind, läfst er auf sich beruhen, nur dafs er die spärlichen Über-
reste aus dem Pseud. zusammenstellt. Neben dem Trin. bietet bekannt-
lich der Poen. die vollstAndigste Beseichnung mit griechischen Buchsuben,
und diese ist in der That fast ganz alphabetisch: Agor. Milphio
Adelph. r, Anter. wofür unsweifelhaft J xu schreiben ist, I^c An»
tam. L, sicherlich Terderbt aus Z, Adyoc. i7, Collab. 0y Sync. A, Hanno Ä,
aber Giddenis N. Nftchstdem finden sich die zahlreichsten griechischen
Noten im Trnc: Din. A, Gallides, der erst an drittletster Stelle auftritt,
B, die an «weiter Stelle auftretende Astapb. £, die von Scholl Archltis
genannte ancilla T (cf. 800), die ancilla des Callicles ^. Hier ist also
ein anderes Prinzip der Bezeichnung befolgt. Im Merc. werden gegen
Schlufs (1014 und Iül5) Eut. /* Lysini. J, Demipho B bezeichnti, unter
sich in richtiger Reihenfulgo, aber nicht im Verhältnis zu der Stelle ihres
Auftretens. Tm Pseudolus scheint die' Titelrolle mit J (cf. 124 und 2<)6),
der an zweiter Stelle auftretende Calyd. aber mit E (cf. 193) bezeichnet
gewesen zu sein. Dasselbe Zeichen liatte im Stich., wie es nach 516 und
64 1 scheint, Pamphilippus. der an erster Stelle spricht, und im Mil. gl,
(1429) Sceledrus, hier im Einklänge mit seinem Auftreten. In den Bacch.
fuhrt die Bacch. I das Zeichen die Schwester £, Pistoclerus G (? /'
oder 6^); da der Anfang fehlt, so lälst sich nichts Bestimmtes sagen. In
der Most, stimmt die Beseichnung des Tbeurop. mit // (806« 845 f.) so
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•
ilaiBlioh fn seinem Auftreten. Ob es noch weitere Überreste dieser Per-
•OMlbeteichnmig giebt, wdfs ich oicbt; die «ogefilbrten ▼erstatten nicbti
die alphebetische Reihenfolge als nnverbraeblicfa hinsustellen und daraus
irgend welche Schltlsse sn ziehen. Auch bieten sie keinen weiteren An-
halt flkr die Annahme, dafs verschiedene Rollen von derselben Person
gespielt wiren, was doch namentlich im Poen. sehr gut angegangen wire*
Teaffsls Vermutung im Trin. hat daher die grOfote Wahrscheinlichkeit,
wie dies auch Schöll praef. Trio. 8. UY annimmt
A. Spenge], Scenentitel und Scenenabteilnngeo in der lateinischen
KomOdie. Aus den Sitsungsberichten der philos. •philol. und 'histori-
schen Klasse der k. bayer. Akad. d. Wiss. 1888, Heft II 8. 267—298.
I. Scenentitel. Withrend in den neueren Ausgaben des Plaut, in
den Scenenüberscbriften nur die Personennamen an^e^jf^b» ?» zu werden
ptlegen, bieten bekanntlich die Palatiniscbcn Handschritter» teils diese,
teils die Charakterbezeicbnungen allein , teils beide. Von dem Anibros.
behaaptet Spenge), dafs er nur die Personennamen giebt; doch ist dies
nicht gans i^Ug. Derselbe enthftlt hier and da auch Charakterbezeich-
ooDgen: 8t I 2 miilieres, II 2 parasitus, V 4 tibicina, Gas. III 6 Cocus
(Stodem.)» Mgl. III 1 servus senex adulescens (Studem.)» Men. I 2 pa-
naitns (Gepp.), Rnd. II 7 serms leno paraaitns (Studem.), Most, vor
1064 lorarii, Poen. Y 2 Poenus, und vielleicht noch ftfter (abAr nicht
PMnd. I 2 leno, sondern Ballio nach Studem.)* Auch noch den folgenden
nidit unwichtigen Umstand hat Spengel niclit beachtet In der Regel
werden in den Überschriften die Personen in der Reihenfolge aufgeführt,
in der sie in der Scene sprechen; wenn nun s. A Fers. II 5 davon
abweichend Tox. Sai?. Sopb. statt Tox. Soph. Sag. giebt, so führt dies
Studemund, De Vidularia Plautina. Grreifswald 1870, S. 20, niii Kecht
dÄiauf zurück, dafs die ursprüngliche Überschrift lautete:
Toxiius . Sagaristio Sopliuclidisca
servi II ancilla
dafs aUo (iie beiden unter diChrlbe npzeichnung fallenden Personen zii-
sammentn -teilt waren, wie dies häutig im Benibin. der Fall ist und gerade
hier auch in den Pall. geschieht {,B Toxiius Sagariscio, D vollständiger
Toxiius Sagaristio servi II, Sopboclidisca ancilla), ebenso Pseod. 1 $ Simo
Caliipho Psendoliis Simo Callipho senes II Pseudolus sorvas B Dy
Most. III 2 Simo Theoropides Tranio Simo Theutropides senes II
Traoio servus B, Mgl. Ii 4 Philocomasium PaUestrio Sceledrus Servi
idem Philocomasium mulier Eidem Philocomasinm servi II mulier.
Diese Beispiele machen es noawelfelhaft, dafs die Art der Personenbe-
i^dmung in A auch eine Oharakterbezeichnoog voraossetst. In dem von
Stodemund a* a. 0. 8. 9 nach A wiedergegebenen Yidulariafragment ist
nach der die Personennamen enthaltenden Zeile eine Zeile freigelassen,
ebenso, wie es nach Studem unds Worten scheint, in der angeführten Persa-
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10 * PUntiu.
•
stelle - ofTotibar fhr die Bezeichnung de> Küllentaches durch den rnbrica-
tor, und Slu<ii muiid bat dieselbe an der Vidiilariastelle jetzt auch in den
Text ge«;elzt; a. a. 0. S. 25 Anm. 35 erklärt er von den beiden Mög-
lichkeiten, dafs der Kaum nar freigelassen, oder dafs die Meiiuigfarbe ab-
gerieben sei, die letztere fttr die wahrscheinlichere. Spengel sapht es nun
inabrschemlieb ta machen, dafs in den Scenenttbenchrifteo arspilUiglicb
keine Personennamen, soodem nur Cbarakterbezeichiwogeii Standes; fldae
QrQttde sind nicht alle antreffend. Dafs ß bftqfig nur die letitereo aof-
weist, beweist nichts — fehlen sie Ja doch aach oft genng. Ebenso wenig
stichhaltig ist der zweite Grand, die »häufig wiederkehrende fiUsche Ord*
nnng der Eigennamen nnd des darauf besflglichen RollenfMShes, i. B.
wenn Poen. 1 1 Lycus Anth. ieno roilo« geordnet ist, was nach der rich-
tigen Wortfolge Lyc leiio Anth. mile^ heifsen murstec. Vielmehr Ist
hier in eine Zeile geschrieben , was ursprfingHch anf zwei ferteilt war.
Zahlreiche Spuren weisen uftmlich darauf hiu, dafs auch in dem Arche-
typus der F'all wie in den Uaudschrifteu des Terenz Personennamen und
Köllen in zwei Zeilen geschrieben waren: die Abschreiber iiaben vielfach
den Personennamen an den Srhlufs der vdrliorgehenden Zeile go/ogen,
vielfach die Charaklerbezeichniingen ge?>ornlen ucben die Perftoneiüiarnt n
gesetzt, vielfach auch die erstercii gleich neben den betreffenden Ndineii
gestellt. Sehr instruktiv ist die tJberschhft von Pseud. Ii: B bat die
nrsprtftiglicbe Anordnung erhalten
Pseudolns Calydoms
6er?uns Adnlescens,
JJ die Bollenbezeichnungen weggelassen, C dieselben hinter die eiosel*
neu Namen gestellt Ps. servus C adol. Wie leicht Verwirrang entstand,
lehrt Ps. 1 8, wo giebt
Galid adol Ballio
Psend. serv. Ieno,
während D wenigstens die richtige Namenfolge Gal. Ps. Ball, erhalten hat
Unbestreitbar dagegen ist Spengels Bemerkung, dafs, wenn in Scenen-
Oberschriften Apoecides Periplmnes senes duo steht, letztere Bezeichnung
unmöglich als Apposition zu den Personennamen getafst werden kann (es
müfste ja einfach ??enes heifsen): daraus ergiebt sich in der That, dafs
Charakterbezeichnungen und Personennamen ursprünglich nichts mit ein-
ander zu thun haben. Es kann überhaupt ktiuem Zweifel unterliegen,
dafs die Persuiiejinamen er«;t später hinzugeftlgt sind, und zwar ans dem
Texte selbst, wie mancherlei Irrtt^mer erkeoueu lassen Was dazu ver-
* 1) So die Benennung des Sklaven Lampadio io den Cist mit der im Teil
vorkommenden bypokoristiachen Form Lampadiscns vgl. Studemund, Emend.
Plaut Greifs wald 1871 S. 6i») Natarllch'kat auch In bcsng auf die Persones-
namen in den Überschriften die Oherliefemng im Lauf der Zeit mancheriei
Verderbnisse erfahren. Wenn in der Cas. der Alte im Ambros. Lysldamns
uiym^üd by GoOgl
PlMtOS.
U
ulafst hat, diese fVage hat Speogel anerörtert /gelassen. Ich wage die
TermoUrng, dafs, da die blofse Angabe der RoUen in* der Überschrift
sar Orieatiening Aber die auftretenden Personen nicht ausreichen konnte,
die inr Untersdieidang der Personen im Texte verwendeten griechischen
Bocfastaben (dber die Überreste dieser Beseicbnnng bei Piautas s. oben)
ursprünglich noch in den Scenenftberschriften der Plaatinischen Hand-
schriften wie det Terentianischen Aber die Beseichnungen der Rollen
btigesetst waren; als man, rielleicht erst seit ier späteren Kaiserzeit,
das Bedürfnis fühlte, die Personennamen selbst zur pröfseren Deutlich-
keit in die Überschriften zu setzen, schrieb muu sie (wie cb die Torenz-
bandschriften zeigen) neben die betreffenden griechischen Buclistaben,
welche sich nunmehr allmühlich verloren, wie in den Tereuzhandschrifien
die Zeichen CD verloren gegangen sindM. Daf«? ttbrigens anrh die Über-
schrift prologus für die -alten Herausgeber und Abschreiber ein KuUen-
fach bedeutete, bemerkt L. Havet, WölfHins Arch. II 4 S. 613. Aus der
Methode der Überschriften ermittelt Spengel folgende Regeln: 1) Im
Scenentitel darf keine Person fehlen, welche überhaupt spricht und auf
der Bahne befindlich ist, wobei ea auf den Unifaiig der fioile nicht an-
kommt; spricht aber eine Person nur hinter den Kulissen, so geben die
besten' Handschriften ihren Namen nicht im PersonenTerseichnis |aber
s. Aul. IV 7, wo die virgo im FersonenTerseichnis mit anfgeftkhrt ist].
2) Stumme Personen wurden nur in den Scenentitel aufgenommen, wenn
sie nicht cum stftndigen Gefolge der Freien gehören, sondern auCser*
gewOhnlicherweise auf die Btthne kommen, wie mehrfach die lorarü, oder
wenn ihr Erscheinen tou Bedeutung fttr die ganze Scene ist | Mgl. IV 8
lassen also die Handschriften wohl ganz richtig die seryi ans; dagegen
fehlen Rud. 1 2 die drei Begleiter des Piesidippusl. 3) Spricht eine
anwesende Person in einer Scene nicht, wohl aber in der folgenden oder
heirst, sö wird dieser Name ursprünglich in den verlorenen oder verstflmmetten
Teil^D des Stflckes gestanden haben — denn erftinden ist er sicher nicht, wie
nach Speogels Darlegung PamphUa und Philumena im ätich» — , ebenso wie
die .Namen der Pbaedria (Y) und des Pythodicus in dem verlorenen Schlufs der
AqI. und der der Phanostrata in den iehlendeu Teilen d«T Cist. gestanden haben
mu.^sen: ais sich rinrh der VerstQmmlung der Name im Stücke nicht mehr fand,
marbto man f^mf.n neuen (Sfalicio, Stalino) ans zwoi verderbten Stellen des
iextes zurecht, vgl. Studemiind a. a. O Ö M ff, Nachd-m im Truc. II 7, 23
^nrth irgend einpii Umstand dor Nam»> Get t in den Text gekommon war, setzten
ikD die Al>sthnM[-rr aicb in ilie L herschnft an Stella des echten ruanuis, den
3W auis den V prderbnis'sen des Tt-xtea nicht mehr h^'rauszulesen vermochten.
1) Eine gchwache Spur findet sich Pt»eud. 1 1, wo Ü giebt 2^ Faeudolus
CCaJidorus; hier sind die griechischen Buchataben (A und ^, s. o.) durch die
AafMgiibuchstaben der Namen ersetzt. Truc H l deutet Dziatzko N. Jahrb.
IttS aei das ZASTRAimjJ des ß als Z AsUpiimm, aber 733. 737 iht £
Ziidien des Astapluum.
12
vorhergehenden, so wird der Name doch gesetzt. 4) Ist eine Person
beim Heraustreten aus einem Hause mit einer anderen im Gespräch be>
griffen, welche drinnen bleibt, so steht der Name der letzteren nicht im
Scenentitel. 5) Geordnet sind die Personen im allgemeioeD nach der
Beibenfolge, wie sie ins Gespräch eingreifen, ohne Rfteksicht aof den
Baog [Mgl. IV a gebeo also die HaDdschriften Blilpbidippa gaai richtig
an erster Stelle]. SpengeU weitere Bemerkaog, dafe, irena lu dan auf
der Bfihoe befindlicheo* Penonen neue binsntreten, die letaleren anafsi
stabeD, ist wenigstens fikr die Plaotashandsdirilien nicht g^ao sotreffeod.
Meist ist es so, wie Spengel sagt, aber deshalb, weil die anftretende
Person dann auch snerst spricht. Allerdings wird anch» wenn ?on mehre-
ren zugleich in die Handlung neu eingreifenden Personen die eine stierst
sjjricht, die andere mit ihr gleich verbunden, z. Ii. Cure. I 3 anus virgo
adul. serv. (st. an. serv. virg. ad.), Vid. fr, V Arobr. nach Vers 13 Dinia
Nicodemus Cacistus (st. D. C. N J. Mgl. IV 4 Acrot. Milph. Pleus. Pal.
ist. A. M. Pal. Pleiis.), ib. ITT H wird die mit Periplec. und Acrot. zu-
gleich aullreUMide, aber in der bcene nicht spreclieade Miiphid. vor Pal.
genannt, ebenso Men. V 7 Men. und die iorarii, weil sie zugleich mit
dem zuerst sprechenden senex auf die Bdbne Icommeu, und Most. 933 der
mit Phaniscus jetzt in die Handlung eingreifende advorsitor vor Thenrop.
Sonst wird die übliche Folge meist beibehalten, vgl. Men. I 4. Most.
IV 8. Mgl. II 6. III 2. Aul. I 2. Marc, ü 4. Foen. HI e^). »Ist a. B.
>) Gas. II 4 scheint B (Servtit Senex) Speogels Theorie so bestitigen,
da Chal. erst auftritt. Gehören die Worte Qoi ittom — perdant aber wiik-
licfa dem senex, so ist der Anling der neuen Soeoe eigentlich erst hinter den-
selben ansnoebmen ; dann steht der serv. an erster Stelle, wie er auch anerst
spricht. Raun übrigens die betreffenden Worte nicht aucb CbaL gesprochen
haben ? Ich finde es sehr passend, dafs er gleich im Üinaastreten ebenso seine
Gesinnung kund thut wie in der folgenden 8cene, wenn auch ausfQbrlicfaer,
sein Nebenbuhler Olympio Ich benutze die Gelegenheit zur Bericbtigiing ehoer
anderen ScenenOberschrift desselben Stockes. IV 4 gicbt .1 als Überschrift
Pardalisca Chalinus, B anciliae diio servns srnex, Geppert anciliae duae Olym-
pio ätalino. Wo bleibt der als ancilia verkleidete Chalinus. der zwar io der
Scene nicht spricht, af>nr doch norwcmlig genannt worden rauiste, und wo
( leobtrata? Denn fiiils (li<-c mit auf die Hnh?!*' kummi, zeigt v. 14 deutlich:
LtmnP ab«tressit uxor? - Domist. Meiner Aubicbt nach müTste die äceneo-
Überschrift lauten:
Pardalisca Chalinus Cloosttaia Olympio Lysiüatnus
anciliae ]l nuilier servns senex
Die Angabe des Rollenfaches hezielu sich lediglich aut das Kostüm: darum
wird Chal. aU aucilla aulgciührt. Ihn geleiten Pard. und Gleost. aas dem
Uaose. Erfltere spricht v. 1-5, — B giebt richtig nach Schwarsmann ancilia,
nicht anciliae — sie wird von Ol. v. 6 grimmig abgefertigt. Cleost spricht
wohl f. 10 und 12 Amabo — Imperdto; bAtte^Pard. die letstan Worte ge*
sprechen , so hätte der Dichter den gereisten Ol. sicher sani anders als mit
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PUatot.
18
eis leaex niKi ein adalescens aaf der Btthne nnd es kommt ein zweiter
wuex disa, so ist die Reihenfolge sen. ad. sen. Nor geringere Hand-
<^< hriften and eigentamlicherweise der Bemb. des Ter. stelleo in diesem
Falle die beiden seiies soBainineD: senes ü adal.c So Spengel; aber
dasselbe ist in den PlAotinischen Handschriften, auf denen die Kritik be-
nht, Hiebt ungewöhnlicb, vgl. Mgl. II 4 Eidem Phlloc servi II mulier.
FHU., Phü. Pat Seel. Ä (st Pal. Phil. Soel.), Pers. II 5 Tos. Sag. Soph.
i Pall. (st Toz. Soph. Sag.), Asin. n 4 Leon. Lib. Gblam. (st Leon.
CtA, lab.), Cas. II 8 senri n senex (st serr. sen. serv.). Sonst werden
die bereits anwesenden Personen gewöhnlich in der Reihenfolge anfge-
fttirt, in der sie in der Scene sprechen; bisweilen wird aber auch die
Reihenfolge der vorhergehenden Scene beibehalten. Wohl möglich, dafs
dies mit Spengel dadurch zu erklären ist, dafs ein ursprüngliches eidem
aufgelöst und die Personennamen bald in dieser, bald in jener Reihen- ,
f'>l^p geschrieben wurdcfi. Einoii hclrii für diese Erklärung böte Pseud.
i 2, wo statt et idem B der ürsin. Ps. Cal. fst. Ps. A) giebt. — Ks
wäre wünschenswert, diese Frage, wenn erst das gesamte handschrift-
liche Material vorliegt, noch einmal genau untersucht zu sehen. U. a.
vArde lieh ancb ergeben, dafs eine Überschrift, wie 8ic Fleckeisen Rud.
I 1 angenommen hat, Plesidippns cnm tribus adulescentibns dem über-
lieferten Brauche vollstAndig widerspricht; denn adolescens ist techui*
wher Ansdrock llir ein Bollenfach, nicht ffir eine stamme Person. Mög*
lieh wftre Plesidippns adulesceos chlamydati III (vgl 316 und Asin. II 4,
sowie Pseod. I 2 Leno lorarii IV).
n. Scenenabteilnng. ' Von grOfserer Bedeutnng als die Überschrif-
ten ist die Einteilong der KomOdien in die einzelnen Sceneo* bemerkt
Speogel mit Recht, nnd dieser Teil der Abhandlung ist als sehr wert-
toll zu bezeichnen. Seinen Schlufsworten , dafs die handschriftliche
SceDenabteilung wenn sie auch von einzelnen Verderbnissen nicht frei
ist. doch durehans den Geist der Ordnung und Überlegung zeigt, lafs
sie nach verccliiedencn 8i)ui cn anfdie älteste Zeit selbst zurückgeht und
daniiD die Germgschatznnu nicht verdient, die ihr von den Neueren zu
teil geworden ist', kann man nur nntor«;chreihen. Die Kr^obnisse der
rntersuchung sind folgende: 1) Entgegen dem (irundsatz der neueren
üeraoageber, keine neue Scene anzunehmen, weua eiae oder mehrere
Fittiinimftt antwortpn lassen Auch die Inschrift von V 1 ist in A lückenhaft,
in B Tprdorben; dort fehlt Pardaliscn, hier heil:it e8 inulifr ru illae II st rau-
liwei 11 ancilla. Diese drei blcihrn auch in df^n folgenden hcenen aut der
Buhne, wie H beweist (V 2 servus eidem, senex eidem, 4 servus eidem): in
letzten .^ceo« beiluden sich also auf derselben Cleost. Murr. Pard. Üiyuip.
^■»id. Chalin. * ^
') Ganx besonders in den Palaiinen, deren gröfsere Zuverlfti^sigkeit iii
<üe«er Hinsicht gegenüber dem Arabros. im Anschlufü an Spengel C. Baier
{*• u.) S. 1 1 1 Ü. IUI Zusammenhange darlegt.
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14 Plautut.
Pei^onon ahfifelion und der odor die ziirückbUibendeu wieder sprechen,
stallt Speijgul fest. (Ii«- nach der Überlieferung nur ricliiit? ist,
wenn das Metrinii uiclit wechx^lt ; bon^l wir<l eine nen^ Scene augeseizt.
Er erklürt dies gmz lidjti^' aii< der Änderung de» iiiusfkalischen Be-
«loitunf?. Manchmal geben die Handschriften sogar eine neue Scene,
yvenn hei dt ni Abgang einer PorM)n das Metrum dasselbe bleibt: auch
dies rechtfertigt Spengel sein wahrscheinlich mit der Akioafame eines
Wechsels in der Musik. 2) Treten Deoe Personen auf, so sind baim
Wechsel des Metrums die Scenen stets geschieden ; aber aoch sonst wird
oft Scenenwedisel in der Oberliefernog angesetst. Bisweilen ist die Zu-
sammensiebnng sweier Scenen nur scheinbar, indem zwei Peraonen so-
sammen anftreten, die sweite aber erst nach einem Monolog der ersten
an sprechen anftngt Von diesem Fall abgesehen ist die Znsamroeo-
siehong zweier Scenen selten und findet nur statt» wenn zwei Personen
in kurzem Zwischenraum hinter einander auftreten, also die erste der
beiden Scenen nnr wenige Verse enthalten wQrde, aber nicht, wenn auf
eine umtangroicho Scene eine kurze folgt. Nach Sj)eiigols wohlbegrtkn-
detti Ansicht konnte eher ein Scenentitel ausfallen als^ ein neuer ein-
geschwärzt werden. Man ist daher berediii^t, auch gegen die IJber-
liofcrung eine ueue Sceno anzusetzen, wenn der Verlauf d^r IhindluiiK
oder der sonstige Gebrauch es rfttlieh erscheinen lassen 3; bceoen-
wechsel findet, was bisher voll^tfliidig verkannt worden i>t, nach der
Überlieferung auch ohne Personenwechsel bei Wechsel des Vortrages
und der musikalischen Begleitung statt; Ausnahmen bildet allein das
Vorlesen von Briefen und einmal ( Rad. V 2, 51 — 74 ) die Ableistung
eines Schwurcs. 4) Das Wiederanftreten von. Personen, welche erst kurze
Zeit die Bühne verlassen haben, veranlafst nur dann keinen Scenen*
Wechsel^ wenn das Metrum nicht wechselt und inzwischen nicht eine Än-
derung im Personenbestande stattgefunden hat
Eduard Leidolph, De Festi et Pauli locis Plautinis. Jenaer
Inaoguraldissertatioii Ck>mmentationes philolologae lenenses vol. U
S. 197- 252). Leipzig 1883» Teubner.
Verfasser erörtert <lie IVage nach dem Verhältnis der Plautinischen
Cilate bei Fest, und i'aul. zu unserem Texte, teils um den Grad ihrer
Zuverlflssigkeit und ihres Wertes fHr »lie Kritik festzustellen, teils um
eine Vor^tflliiii^' von der lii;>('liatV«'iilieit der Plantinischon Qborlieforung
zur Zeit dl ^ Verrinn hlacctis. also im 1. Jahrli. v. Chr.. zu gewinnen,
insbesonilo: 0 die Zeit tVst/u>t('lltMi, Iiis in welche unsere beiden Texles-
rezensionen zurückgehen. Kin Ver^'lei( h de> Paulus mit dem erhaltenen
Festustexte lehrt, dafs ersterer sich U sehr ott begnügt hat, die blofse
Glosse ohne den Namen und die Worte des Dichters zu setzen, 2) sieh
bei AnfObrung Plautinischer Stellen zwar Verkürzungen seiner Vorlage
verstattet, aber nicht selbst etwa aus einer Handschrift seiner Zeit Verse
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Plantiu. 15 *
oder Lesarten entlehnt hat. Daraus ergiebt sich die ßorcchtigang»
1) auch nicht direkt als Plautinisch bezeicboete Glossrn auf Piautas tn
beziehen, 2) bei vollständigeren Gitateo aozunebmen, dafa alles, was bei
PmI. stebt, aucb bei Fest, gestanden hat, aber nicht ohne weiteres, dafs
bei Paoh sich im Yerbflltnis zn nnseren Handschriften ergebende Defekte
sich ancb schon bei Fäst vorfanden. Letsterer bat swar, wie ansgemacht,
amche Glossen des Yerrios Flaccus anterdrflekt; aber binsicfatlicb der
bsribergenommeiien Glossen und- C^tate darf angenommen werden, dalk
er sie so gegeben bat» wie er sie vorfand, da er Abweichungen von seiner
Vorlage bervorKuheben pflegt. Gegenüber der Frage, woher Verrius seine
aas mindestens 34 Stücken (darunter 20 Varronischeu, nur die Vidul.
fehlt) entnommenen Plautina hat. kommt Verfasser zu dem Resultat, dafs
er sie wenigstens zum Teil aus Cjiuniniuiikcri} (insbesondere wohl Aelius .
Stilo, Aurelius Opilio, Varro) entlohnt hat. Denn die auf Truc. 278 be-
ztlgliche Bemerkung S. 312 quidam legunt insuaso (f. suaso) nee dosunt
qui dicant ss. läfst kaum einen Zweifel zu, dafs es sich hier nicht um
eine PiauUnischen üandschriften, sondern grammaticorum opusculis eut-
nomnieoe Vanact r handelt. Ferner erklärt sich so am leichtesten die Er-
scheinuig, dafs Most, und Oist auch als Phasma und Syrus citiert wer-
den, ohne da(s Verrins gewufst su haben scheint, dafs es sich nicht am
ferscbiedene Stttcke bandelt, nnd dafs viermal verschiedene Lesarten
derselben Stellen an verschiedenen Orten angefnbrt werden, and swar
wieder so, ot, quod ex reliquiis Festi Paoliqae coiligere possamas, scri-
plori non notum faerit anam eandemque versam singuJis tantom verbis
vsrbis mntatis coromemorari. Von den erwähnten fflnf Varianten bei
Verrins finden sieb drei in nnseren beiden Resensionen wieder: Epid. 1^0
ravistellos A gravastcllus P, Mgl. 1180 expapillato A exfafillato P, Truc.
278 suaso A resuasu P, wuiin iiian wohl rieht c uie ^ijtur des insuaso er-
kannt hat. Daraus folgert Verfasser mit Kecht, dafs wenigstens die fun-
damenta unserer beiden Rezensionen der vorverriauischen Zeit angehören
und iü beziiLi auf die beiden anderen bleilcn niclit ohne Wahrscheinlich-
keit, dafs Aul. 555, wo Pail. und Paul. S. 28 oi ulcus iiaben, <ias von Fest.
S. liö aus Piautus angeführte oculatus (wenn es sich wirklich auf diesen
Vers bezieht) als Variante der A Rezension zu betrachten und in einem
Fragment der Cisi. von den beiden bei Fest. Paul, bezeugten Lesarten
CUB erotilüs and cnm todillis crusculis die eine der A, die andere der P
BflMasion zu aberweisen sei. Bei der PrOfang dieser Varianten auf ibre
ünprlUigliGbkeii entscheidet sich Leidolph binsichtticb der drei ersten
Mch dem Vorgang anderer gegen die durch A besengten Lesarten und ■
*imt an, dafs sie in einer Zeit, wo die Plaatinischen Stücke wieder 'auf
<Iir Bahne Mode wurden, von Grammatikern eingeführt sind, welche nnver*
ittwlKcb gewordene Ansdmcke durch verständlichere nnd zeitgemäfsere
n ersetsen bemttbt waren. Ebenso erIcUrt er in dem Verse der Aul. die
Lsisrt ocnlatQs flBr die jongerc und glaubt sich nunmehr berechtigt, von
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1 6 PUatus.
den beiden Lesarten des Cistellariafragments die seiner Meiouug nach
minder gute gleiclifalls der \ Rezension zu überweisen. Dars beide Re-
zeuäioueu ia der uns Überlieferten Weise scIioü vor Verrius bestan-ien,
ist unmöglich, da sie beide auf denselben die Varronisclieii Stücke ent-
lialtenden , also etwa um die Mitte des 1. Jahrb. v. Chr. entstandenen
Archetypus zurückgehen ; doch existierteo vermutlich scboa vor Yarro
einzelne Stücke in doppelten^ von Grammatikern bearbeiteten Rezensio-
nen. Unter Benutzung solcher bat dann spftter ein Grammatik^ die
Varroniscbeo Stacke durchkorrigiert and die A Rezensioo hergestellt. —
Im Folgenden ?er8uebt Verfasser den Nacbweie fOr seine aaf Grand der
obigen Stetlen gewonnene Ansteht , daCs die Feetnaeitate ttbefiiaapt
dieier BeienBion niher stehen i and daüs diese die nindenrertige ist,
darch Vergleich der ersterea mit den Stellen, wo sonst A und P tou
einander abweichen. Doch spricht im Grande von allen diesen SteUen
nur einp so seinen Gonsten Wn. 24 (immoene P immane Panl. and AK
eine andere mit gleichem Rechte dagegen Pers. 419. Hier geben die
besten Handschriften des Paul, seduculum, A subuculura, P subiculum
(nicht, wie Verfasser irrtümlich angiebt, cubiculura, worin er sogar die
Krijjrktnr eines Grammatikers zu sehen vermeint). Ist suduculum die
richtige Lesart, und hat Ritscbl in A richtig subuciiltim gelesen, so wür-
den A P in einem jedenfalls auf den Archetypus zuruckgekenden Fehler
übereiustimnien und im übrigen A eine entschieden ältere Form bieten.
— Eine Anzahl mehr oder minder beachtenswerter Abweichungen des
Fest, von unseren Handschrift «mi finden sich in den Partieeo, wo die
Kontrolle des A fehlt. Nach Leidolph verdanken dieselben durchweg
nicht dem Zafall, sondern bewufster Absicht (consiliom) ihre Entstehung
and sind deshalb aas der A Besension entnommen. Dais Verrius ge*
legentlich aus dem GedAchtnis eitiert hat, seigen Aul. 866 and Men. 7,
wo gegen das Metrom video st. iotellego und sed st vernm bei Fest,
steht. Dasselbe kann meiner Ansicht nach auch ohne weiteres angenom-
men werden hinsichtlich der Varianten Cure. 108 onus haeo silit st s.
h. a., 666 mallerem st. virginem (vgl. Varro Aul. 191 filiam st virgi-
nem), Most. 728 percipio super rebus nostrts loqui te st. pereepi super
his r. n. te loqui, uml mich wohl Poea. 530 cursu cervas et st. cervum
cursu vol. Cure. 4b3 wird von Leidolph nach Ba halapantem als allein
richtige Lesart angenommen und halapanta bei Paul, als glossatorura
opera factum erklärt; aber die (.< amtftberlieferung (Bb E J Non. Paul.)
weist klar auf ein mildem folgeuden sycophanfam rritiicndi-s Wort, mag
dies sein, welches wolle. Wirklich auf eme audere Uezensioii zurück-
zugehen scheinen nur Aul. l«4 his nonien piieris Postumi f. nonieu puero
Postumus, Ba. S88 te reddam, ubi st te faciam si, Gas. II 8, 7 dabo
roe St. cedam, Pers. 244 tippulae st stipulae, wozu ich gleich nocli die
von Leidolph in anderem Zusammenhang behandelte Stelle Aal. 389 füge,
die Jedenfalls auch bei Fest in der Fassang ezdorsaa qaantom potest st
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PltntnB.
17
enwsala fac sient stand. Bei der ersten Stelle vermag Verteer selbst
eis besonderes oonsiliam nicht aosfindig so machen; die sweite Lesart
mQ ihre Bntstehong der Absicht verdanken, das in dieser Verbindung
mgeblicb bei Plantus seltenere facfam durch das geläufigere reddam zu
ersetzen; iu der dritten soll dabo me Ersatz für ein dem crdam der
Fall, zu Grunde liegendes betam sein; die .vierte muls Leiduipli selbst
als die echtere anerkennen. Hinsichtlich der letzten Stelle nimmt er
lieber seine Zuflucht zu der Vermutung, dafs in den Paii. di*^ priite Les-
art durch eine in den Text gezogt ru Randbemerkung verdraugL ist, ais
dafs er auch Ii irr ?wei Rezensionen annrmmt, weil bei dieser Annahme
die P Rezeusiou entgegen seiner Theorie sich als die miuder gute er-
weisen würde. Noch eine Stelle ist, glaube ich. hierher za ziehen , die
Leidolph wohl selbst ins Reine gebracht hätte, hätte er schon Btkche-
lers Erklärung des poticius Ba. 120 (s. d. vor. Jahresber. 8. 6^ gekannt
Davon fuhrt Fest. 8. 217 die Nebenform patitius an; zur Erklärung des
offenbar dem Verrins schon nnverstSndliehen Wortes wird die Sage von
den Potilii herangesogen: dies mnfs einigermafsen anfallen, erklärt sich
aber vielleicht daraus, dafo Verrins auch hier die andere Lesart enge-
fuhrt hat« die bei Fest nnr in der Lftcke verloren gegangen ist — 'Den
Machweis, d&fs die Varianten bei Fesf. durchweg auf Änderungen von
Gnuamatikern suracfcgehen, hat Leidolph nicht* erbracht; ebenso wenig
vermag ich ansnerkennen , dafs die Varianten der A Rezension ohne
weiteres als minderwertige zu betrachten sind. Nichts desto weniger hat
es jfrofse Wahrscheinlichkeit, dafs auch die zuletzt angeführten Lesarten
iciii Fest, mit der A Rezension gemeinsam sind. — Der Vergleich der
übrigen Festuscitate ergu lit keine wesentlichen Abweichungen, wohl aber
die Bestaiigunc: oiaei Anzahl von Lesarten, die von Leidolph aus ver-
schied enen Gründe?) nacli dem Vorgang anderer nach meiner Ansicht
mit Unreclit — angi f u hfen werden. Dafs einzelne i*'ehler nnsercr Iland-
schntten in der That in die Zeit des Verrius hinaufreicheu, zeigen Cas.
Ii 6t 39 (fi emissnm, Paul, empsicum) und III 1, 9 (s. u.)«
Maxim. Hennig, De Nonii Marcelli locis Plautinis. Königsberger
iuauguraidissertation. Köuigsberg 18b4. 39 S. 8.
Diese durch Leidolphs üntersuchnng angeregte, nach Inhalt und
Form gleich schfilerhafte Arbeit soll den Nachweis flihren, dafs die sog.
Stammcitate des Nonius aus Plantus sich nicht ans der Resension der
Pill, herleiteu lassen, sondern aus der A Rezension geflossen sein müssen.
Verfasser macht es sich sehr leicht, um zu diesem Resultate zu gelan-
gen. Die weit Ober^ iegende Zahl der Abweichungen des heutigen Textes
dsr Rezension P von den besagten Noniuscitaten besteht in offenbaren,
wehr oder minder schweren Schreibfehlern; diese Schreibfehler, mit denen
doch wenigstens in diesem üuifcUige buliwerlich die Kez. P schon zur
^it des Nonius oder vielmehr der von ihm ausgeschriebenen Gram-
Jahretbericht für Alterthumswisaenschaft XLVU. (1886. II.) 2
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18
FhMttoi.
mfttlker behaftet gewesen tein wird, »od ftu* -fleimig £aBt aosoalnnlos
Bewei86| dafB die NooiiueiUte in dieser Besensioo in keiner Benehnng
stehen kOonen. Wenn s. B. Pen. 4SI Nonins richtig Inreo edax und
ebenso A wirklich hat — Verftsser behauptet es frischweg, wie andh
numehes andere, s. B. dab Poen. 908 A wie Non. onam ealeem
giebt — , die Pall. aber ior chedax gebmi, so heiftt es: oetenditnr A
eiscriptmn esse a Nonio. Aach bei einer Stelle, wie Asin. 46S — vo-
luptatis P, voiup Non. — , die nach Ansicht des Verfassers alle anderen
aü Beweiskraft übertrifft, ist coch ininier eiu Zweifel gestaUet, ob sich
diese Interpolation wie manche amlere bereits so früh in die Rez. P
eingeschlichen hat. Andererseits können aoch offenbare Irrtfimer des
Nonius oder Verderbnisse seiner Handachrifteu wie ineptorum för im-
pioruni Hmi. inmioglich das beweisen, was sie beweisen sollen. Einige
von den Stellen, welche ^uch in A erhalten sind, zeigen in der That
Übereinstimmung des Nonianiscben Citats und dieser Handschrift gegen-
tiber der Lesart der Pall., wie Trin. 252 und Ps. 674 , ood man ist
daher auch hinsichtlich einer ganzen Reihe anderer, wo wirklich ve^
sehiedene Lesarten bei Nonius and in P vorliegen, berechtigt, die Les-
art des ersteren auf die Res. A znrOckxnfnhren; aber daÜB die Bea..P -
überhanpt nicht in den Qaelieq der Monianischen Stanmätate benntst
war, liat Hennig nicht* erwiesen: Allerdings bringt er nur eine Stelie
bei, wo Non« mit P gegen A. Obereinstinimt, Tmc. 268; ob diese Über-
einstimninn'g aber wirklich nur infiUlig ist, woftr er tfie -aosgiebt, ist
mindestens sweifelbalt* Es wire sq wOnscben, dafe sich recht bald ein
Kundigerer, der aoch besser beraten ist, als es offenbar bei Hennig der
Fall war, der dankenswerten Aufgabe unterzieht, die Provenienz der sämt-
lichen Plautuscitate bei Nonius sorgfältig und methodisch zu untersuchen.
Brnno Baier, De Plauti fabulamm recensionibns Ambrosiaoa et
. Palatina commentatio critioa. Breslau 1885, Koel>ner. 101 8. 8.
Im Hinweis auf seine eingehende Besprechung dieses Boches in der
Berl. Philol. Wochensehr. VI No. 28 Sp. TMit^) glaubt ReÜBrent sieh an
dieser Stelle mit einer kurzen Bemerkung begnügen zu dOrfen. Die
Superiüiilät der Palatiniscben Uezeiisiou über die des Ambr. auf Gruüd
des bisher vorliegenden Materials als eine derartige zu erweiseu, dafs
sie als Grundlage der Kritik zn betrachten und ihren Lesarten an allen
Stellen, wo «ie sich denen des Ambr. als frleicbwrrtij? herausstellen, der
Vorzug zu geben ist, das i^t tioni Verfasser nicht gelungen, zumal seine
Beweisführung keineswegs überall eine vorurteilsfreie ist; er hat nur
aufs neue erwiesen, dafs, wo beide Rezensionen einander gegenüber-
stehen, die Lesart des Ambr. nicht ohne weiteres blofs in BerCUiksKfati-
gung des höheren Alters dieser Handschrift in den Text aoligenommen
1) Weitere Besprechungen vod 1'. Laugt^ü, DeuUcbe Litteraturzeii. 1886.
No. 17. Sp. 593 f. und VV. Abraham Wochensehr. f. kUss. Phil. III Sp. 996 C
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PlAatiM.
19
«erden darf, sondern dafs eine sorgfältige Prüfung aller in Fra^e kom-
menden Momente von Fall zu Fall stattfinden mufs. Dafs die Yervoll-
stftndigODg des kritischen Materials eine Entscbeidnog io dem Sinne des
Terfassen herlteifllbren wird, ist schwerlich so erwarten, selbst wenn es
geliageo sollte, den TorsügUchsten Vertreter deir Palatiniscfaen Besensian,
die verschollene Handschrift des Tarnebns, wiederzafinden.
Eine ?ervollsUlQdigte Zosammenstellnng der von Tnmebos mitge-
teilten Lesarten dieser Handschrift enth< die Vorrede zu der Poennlns*
aoigabe von Goeta-Loewe S. VUlt Ans den Aulaerangen dea Tumebos
argiebt sich, dafs er die Handschrift bei der Abfassung der Adversaria
incht vor sich hatte, sondern nur Exzerpte benutate; femer seheinen die-
selben darauf hinaaweisen, dafs die Handschrift unyollständig war.
Eug. Benoist, Le Plante de Frangois Gniet (Mölanges Granx
a 461-480.)
Benoist teilt mit, dafs sich von dem Handexemplar Gnyets^), der
Aasgabe Gmters vom Jahre 1621» welchem Mich« de Marolles seine
, pjantosaasgabe ex reoognitione Frandsci Gaieti veranstaltet hat, jdie
ertte bis 8. 866 (nach dem Argument des ttercator) reichende Hälfte In
' der. Bibliothek des Institutes erhalten hat, und weist an der GIstellaria
. nach, dafe Marolies' Ausgabe in keiner Hinsicht ein irgend anverliaslges
Bild von deir Arbeit des schar feinnigen Gelehrten, geben kann. Die den
einzelnen Bänden angehängten Remarques über die darin enthaltenen
Komödien gebeu liur Bruchstücke von (riiieis Bemerkungen, und der
Text wimmelt von Ungenauigkeiten aller Art ^ • namentlich in Bezug auf
loterpunktion und Personenverteilung, so dafs mau eigentlich nie genau
wissen kann, was auf Rechnung von (iuiet zu setzen ist. Es wäre zu
wOncrhPn. dal- tiieser Unsiclierheit durch eine Kollation auch der übri-
gen ätücke bald ein Ende gemacht würde.
Bentley's Plautine Emendations from his copy of Gronovius by
E. A. Sonnenschein. Aneodota Oxoniensia. IClassical series. .Vol. I
part. nr 8. 178— 23r. 4. Oxford *l 888, Clarendon Press.
Dieecr Veröffcnilichung verdanken wir eine wesentliche, viellcicüt
tbschJiefsende Vervü]lstäuiliguiij< unserer Kenntnis von Bentleys Plauti-
nischrn Studien. Neben den Ausgaben des Camerarius und vornehmlich
des Pareus (vgl. Jahresber. 1880. TT S. 16 f.) hat Bcntlcy <?pin jetzt in
der Bo'ileiana befindliches Exemi)lar der Grouovschen Ausgabe vom
Jahr*^ 1669 zum Eintragen von allerlei Notizen, namentlich Verbessc-
ruDgen, eigenen wie fremden, benutzt. Die Zahl der in der Gronoviana
iffltbaltenen beträgt 1094, von denen nach der Berechnung des Heraus-
gebers die H&lfie schon von Bentley, 351 nach Benüey teils selbständig,
1) Dafs dies der richtige Name des fransdsischen Philologen Ist. erweist
ISMk Uri, Francis Guyet, Paris 1886, Hachette, 67'. Die Schreibweise Oniet
iä ana der latiaisierteo Form Goietas entstanden.
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20
Plaatofl.
teils mit Httlfe von Handschriften gcmtcht nnd 195 ganz nen sind: einer
Anzahl begegnen wir in den beiden anderen Exemplaren, nanentlidi der
Pareana. Bafs die Randnoten dieser Ausgabe geranme Zeit ?or ITM
entstanden seien, hatte H, Scheptd vermutet (vgl. Jahresb. 1881. II S. 1 f.);
die von ihm beigebrachten GrOnde erweist Jedoch der Heransgeber als
nicht stichhaltig. Nach Ausweis der Schrift rflhren die Randnoten der
Pareana wie der Gronoviana aus weit auseinander liegenden Zeiten her,
vom ftHhen Mannesalter bis zum Greisenalter, die Mehrzahl aber aus
den mittleren Lebensjahren, etwa 1700-1725; in der 1709 erschienenen
. Ausgabe dor Tuskulanon von Davies kündigt Bentley keineswegs die
Absicht an, demnächst Plautus und Terenz herauszugeben, woraus Scbenkl
peschlo<;sen hat, dafs er die kritische Durcharbeitung beider Schriftsteller
schon \ollendet iiatte, NoiidLin :-itricht nur bedingungsweise von einer sol-
chen Ausgabe. Im Ganzen z« ii!* ii ferner die schriftlichen Randiiolen
dieselben nietriscijen Prinzipien wie das Schediasma nnd die Anmerkun-
gen der Terenzaus^abe von 1726, in weicher Bentley speziell den Hiatus
vor der Cflsur ausdrücklich als von Plautus zugelassen anerkennt (vgl.
zu Eun. III 1, 18); scfaliefslich kaiin auch der Umstand, dafs sich unter'
den 75 Plautinischen Emendationen dieser Ausgabe, die sich als wirklich
Benüeyisch betrachten lassen, 86 unter den Randnoten nicht finden,
keineswegs als irgend beweisluräftig gelten. — Der Wert auch dieser
neu veröifentlichlen Randnoten ist ein selir verschiedener: neben Gatem
und Beachtenswertem steht völlig Unbrauchbares. Eine Auslese der
einer besonderen Erwähnung wftrdig scheinenden Konjekturen ist uoteo
beiden einseinen Stocken gegeben.
Kleine piloloKi^^elic bchriften von Theod. Bergk. Heransgegeben
von Rnd. Peppnulller, I. Band. Zur römischen Litteratur. Halle a. S.
1884, Verlag der Waisenhanshuchhandlung. 718 S. gr. 8.
Dieser Band enthält aufser der Sammlung der von Bergk selbst
veröffentlichten Abhandlungen Ober Plautus und die alten Sceniker als
Inedita noch Adversarien zum Trkiummus und RandnoUsen ans Bergks
Handexemplaren su Mil. glor.» Bacch., Stich., Pseud., Men., Host., Pers.,
Mere., Truc, Asin., von denen wir zu den einseinen Stttcken eine Aus-
wahl der beachtenswertesten geben, soweit sie nicht schon früher ver-
öffentlicht sind (s. B. in den Ausgaben von Lorens).
Anton Müller, Zu Plautus. Beilage zum Programm des Gyma.
zu Baden; Baden-Baden 1883. 26 S. 4.
Ans. von £. Redslob, Phil. Rundsch. V No. 28 Sp. 869 f*
Verfasser dieser seltsamen Arbeit vermag sich nicht die BlOgUch-
keit vorzustellen, dafs in der bei Plautus nicht seltenen Situation, wo
von den auf der Bfihne befindlichen Personen die eine die Worte der
anderen nicht hdrt oder nicht versteht, der zweite Redende in eineni
von dem ersten angefangenen Verse einsetzen kann, weil er den Vera-
PJAUtM.
21
Anfang eben nicht gehört habe. Er hält es daher für notwendig, dafs
in solchen F&Uen die Rede allemal mit eioem neuen Verse beginnen
aul, wenn sie unterbrochen worden ist, mit einem vollen Verse fortge-
setzt werden mufe; für statthaft erachtet er nur die Ausnahme, dafs
im jamb. Trün. nnd troeh. Sept. mit dem letzten trocb. dim. katal. und
im jamb. Tetrameter mit der zweiten Versliftlfte eingesetzt wird, weil
diese Halbverse als ein Ganses empfunden wurden. Die Zabl der wider-
strebenden Stellen ist keine geringe; Verfasser behandelt aus allein
OStficben (Ampb., Asin,, Aul, Cure., Epid.» Mere., Stieb., Trin., Tmc.)
einige 40, fttbrt aber selbst zum Scblufs noch 1^ ans denselben Stacken als
weiterer Besprechung bedflrftig an. Die Mittel» mit denen er diese ver-
neintlicheo Schäden za beseitigen unternimmt, sind die denkbar gewalt-
sambten und verraten eine völlige Unkenntnis deä Dichteiä uudaller Kritik.
Cnrtins Riebard Opitz, De acrostichorum Latinomm arte et
origioe. Leipz. Studien lY, 2 S. 195—816. Leipzig 1883.
Von dieser tieifsigeu Arbeit gehören hieilior nur pars I de perio-
chis Terentianis et Plautinis non acrobtichis S. lü5tf. und j)ars II de
acTostichis Plautinis S. 234 flF. — (I) Bekanntlich ist von den niLhiakio-
-lichischen Inhaltsangaben zu den Plantinischen Stücken der eine Teil
— Amph., Aul., Merc, Mil. plor. - in der Palatiiii'irhen Rezension, der
andere - Pscud., Pcrs. (incertae reli(iuiao), 8ticb. utarvae reliquiaei —
im Ambr. erhalten. Diesen eigentümlichen Umstand glaubt Verfasser
mit der Annahme er|(l|tren zn können, dafs es eine mit den voUständi-
gen argumenta versebene Ausgabe des Plautus in zwei Bänden gab^ von
denen der erste in dem Archetypus der Pall., der zweite von dem
Schreiber des Ambr. benutzt war. Ein Vergleich dieser Argumente mit
den Terentianiscben des Sulpicins Apollinaris ergiebt in Bezug auf Vers-
ban giolse Übereinstimmung , dagegen eine grofse Differenz in der Zn*
lassmig der SynalOpbe (Plaut. 8, Apoll. 60 FftUe) spwie in der Prosodie.
Wibrend sieb hier Apollinaris aller Freiheiten enthalten hat, wagt der
Yttfuser der arg. Plant manches ez antiquorum imitatione: so Anl. 8
Dorts senl^x (pyrrbtebisches senex steht dreimal im Stficke; wenn aber
nur nicht Durü' senex beabsichtigt war)^) nnd einsilbiges ei Mgl. 12.*)
Anch ein Vergleich des Sprachlichen spricht nicht för Ritsohls Vermu-
tung, dafs die arg. Plaut, aiit h von Apollinaris herrühren. Allerdings
«eist ihre Sprache auf des^tii Zelt unleugbar hin, wie des Verfassers
sorgfältige Unterbuchung darthut, und es finden sich auch manche ^n-
)) Pyrrhidilsdies dolis liellM sieb Amph. 7 nur dnrdi die Umstellung
■inuB in modum in den Vers bringen : das Wort scheint von den Herausgebern
■H Becbt getilgt zn sein.
>) Vielleicht anch Aul.' 10 emsUbiges huius nach der Konjektur des Ver-
tetn Julius facit. Dagegen ist seine Lizenzen häufende Koidektur Aul. 2
^« sna^ defbssam multis cum opibus [dam omnibus] ganz unbegrfledet
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Flaatuf.
liebkeiten; andererseif s liegen auch wesentliche Uuteracbiede vor. ApolU-
naris iiebt Derninutiva, in den arg. Plaut, findet sich kein einziges; er- '
sterer seigt keine besondere Vorliebe für veraltete Ausdrtlcke, in den
letzteren tritt dieselbe stark hervor. Doch verstatten die Üboreiiistiiii-
mung in der Metrik tmd die sprachlichen Ähnlichkeiten die Vennatnng»
dafs der Yer&sser der arg/ Plaut derselben Schule wie ApoUinaris an-
gehörte.' — (II) Über die Acroeticba hatte Referent Philol. XVI 448*
bemerkt, dafe sie naeh metrischen Indiaien schwerlich später als tpo Jahre
nach dem Tode des Dichters anzusetsen seien. Opitz hat sich eine kleine
Änderung meiner Worte erlaubt, indem er mich 8. 264 von imestantia
artis metricae sprechen lärst Der Grund, welcher mich- zu meiner von
der Ritschlschen abweichenden Ansicht bestimmte^ ist folgender. Die
Aerosticha lassen eine Kenntnis der Plautinisdien Prosodie voraussetzen,
von der es höchst zweffelhaft ist, ob sie im Zeitalter der AntoniQe noch
vorbanden war, in welche Opitz mit Ritsclil aucli dicbe Gedichte verlegt.
Zu diesem Zvseifel veranlafbteü und veranlassen iiiich uoch dieselben
Thatsachen, welche jetzt auch L. Müller iu seiuem Quintus finnius S. 22 £f.
angeführt hat. Derartige Zweifel müssen Opitz wohl nicht aufgestiegen
sein; denn er läfst die Frage ganz unberührt, ob man im 2 Jahrb. n.
Chr. noch eine solche Kenntnis der Prosodie der alten Sccmker und
speziell des Plautus besessen haben kann, wie sie der Vertasser der
Aerosticha otK-nbar bo^psscn hat. An eine Tradition ist garnicht zu
denken; der Mann muls mit erstaunlichem Scharfsinn begabt gewesen
sein, wenn er allein durch Beobachtung eine solche Einsicht in die Plan*
tinische Prosodie gewonnen h&tte, da& er es unternehmen konnte, die
Gesetze derselben anzuwenden, auch wo sich genau entsprechende Fälle
in den Komödien, die er mit semen aerosticha versah, nicht finden, wie
das Opitz nicht entgangen ist. Auch das weifs der Dichter, wenn man
.ihn so nennen dar^ dars die Ktkrzung positionslanger Silben von Plauti»
vorzugsweise im ersten Fufs des Seoars zugelassen wird (so auch Cist. 4
6t ex insidii^). An anderer Yersstelle hat er eine solche Yerkflrzung
nach der Überlieferung nur Rud. 1 Reti piscator de man Mraait vidii-
lum zugelassen; hier glaubt sie Opitz mit anderen beseitigen zu dürfen,
um dann aus dieser angeblichen Beschränkung folgern zu können : ?ide»
mus igitur quo iure quidam aerosticha säeculo post Plauti mortem primo
attribuant Er behauptet: syllabae sine dubio productae contra poste-
riorum usum nullae inveniuntur, indem er Merc. ü die überlieferte Form
Tradit vicinus: eüm pntät uxör sibi als einen schlechten Vers ergebend
ändert. Ist eidem Mgl. 4 nicht eine von dem späteren Brauche ab-
weichende Messunjz? Auch Synizesen (ei, enm, sui, suos, duo, ait) hat
der Dichter in vei iiaitnismäl i> grofser Zahl antrnwendet. Wie erklärt
Opitz nun diost^ im Verhfllthih grofse Zahl von Lizenzen gegenüber liea
schüchternen Versuchen des Verfassers der anderen Argnmentp. tiie alte
Prosodie nachzuahmen? Gewisse Ähnlichkeiten lassen ihn die Nach-
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Pbrntns. 23
abmimg des einen Dichters durch den anderen vermuten. Dafs der Ver-
fttser der Acrostieba der Nachahmer ist» erweisen ihm die Stellen Aal. 2
vi tQUima servat niseris adfectus modis luid 6 anro formidat, in deoeii
er das Streben erkennt» die Ansdmeksweise des anderen Argoments
4 enangois amens servat und 8 anlae limens sn ftberbi^en; anf
dassdbe snperaadi stadinm soll die grobe Zahl prosodisdier Liienssn
xarOcksijllkhreo sein. Mir scheint, dab die Stellen, aof welche Oplts
ticb statst, keineswegs beweisen, was sie sollen essangds amens
halte ich flir mindestens ebenso stark als vi snmma mifteris adfeetns
modis und anro formidat Ihr nicht viel starker als aolae timens , und
dafe der Verfasser der nichtakrostichischen Argumente das nicht mehr
zu leisten vtrniochte, was tieru uiulirt ii noch keine Schwierigkeiten
machte In sprachlicher Beziehung erklärt sich nianches AufiAIIige aus
der Schwierigkeit, den Inhalt der Komödien in die akrostichische Form
zu zwängen — ein Umstand, den Opitz nicht genug berücksiehugt hat;
so das Dubnnt Triu. 9, das ja auch, wie Opitz 'gelbst zugiebt, durch den
Zusammenhang eine gewisse Entschuldigung bat, qui^^ue f uterque St. 7,
alius — alius f. alter alter Gapt 9. Gas. 2 (zum Übertlufs noch durch
ein inscbrifUiches Zeugnis aus der Gracchenzeit belegt) u. a. Mehrfach
nimmt Opitz ohne Grund Anstofs. Wenn z. B. lucripeta Most. 6 erst
bei Gassiod. wiederkehrt, so ist es danim doch kein spätes Wort; nach
Lorefli ist es nach Analogie des Plantinischen incrifuga gebildet, ?iel-
leieht stammt es anch ans einer alten Komödie » nnd Oassiod. wird es
verrnntUeh an» dem. argnm. entlehnt haben. Wenn Plant. Mgl. I9i de-
l^nifiea sagt, so kann terrificns Most. 4 weiter nicht anstOfeig sein; Stich. 8
lidgt keine Notwendigkeit vor, ftr snstinere die späte Bedentnng Ver-
werten* ansnnebmen: es helfet *sich gebllen lassen'. Fmstra habere
Amph. 5 ist allerdings ihr nns vor Tac. nicht nachweisbar; aber dafe
frnstra in alter Zeit nicht blofs in der Verbindung mit esse gebraucht
wurde, zeigt Men. 692 sqq., wo ieb interpungiere; Tu pedein intra ndn
fertb, ne frustra sis, Quando — dc^iucatui, Nisi feres argen tum; frustra
me ductare non potes. Das einzige s})rachliche Merkraa!, welches wirk-
lich auf spätere Entstehnng hinzuweisen scheint, ist nach Otts Bemer-
kung Men. 10 se cognoscunt invicem. Erwähnen wili ich nur die son-
derbare Vernnitung von Opitz, dafs Fronte der Verfasser der acrosticha
sei. — Opitz hat nameutiicb bei der Erörterung der Prosodie und Metrik
der Argomente eine Reihe von Stellen kritisch behandelt; ich mufs den
Qbenviegenden Teil seiner Äadernngsversuche als vollständig verfehlt
bezeichnen. Wie oberflaehlich er verfährt, ein Beispiel. Gas. 6 wird
der Yersschlofe atqne vilicnm als debilis beseichnet nnd geändert aeqne
* it viliciim, anderwärts, wo sich eben nicht ändern lAfet (Irin. 7. Mgl. 8.
Mso. 9), besonders entschnldigt Dafe an solchen Yersschlllssen Aber*
bs&ft nicht .ansttstofeen ist, lehren allein im Tdn. folgende Steilen: 18.
14. 8«. 4i. 56. 77. 88. 88. 174. 468. 469. 486. 489. 498. 698. 767. 808.
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24
Fbatot.
1000, 1118. Änderungen wie Men. 2 Eonun sorropto altera morteoi
oppetit und Ps. 66. tradidit — quem supposnii Simiae eind geradem
mutwillig. Wenn er unter den Stellen, welche die Atsicbt des YerfiMeeri
der aerosticha, den Hiatns ra vermeiden« auch die abnorme Stellang' dee
pron. rel Capt 9 nnd Gnre. 8 anfilhrt, so hat er ttbersehen» dafs die-
selbe vlehaehr dnich die Not, das Akrostichon heranssnbekommen, ver-
anlagt ist '
IL Frosodiscbes und Metrisches.
A. Spengel, Beformvorschläge etc. (s. d. vor. Jahreeber. 1882,
U 8. 41 if.); Anzeige von Zambaldi, Cnltnra IV, 1 8. 224f.
Angnsti Luchs Gommentationes proeodlacae Plaatinae. I. IL
Erlangen 1888. 1884. 24 n. 16 S. 4.
Rez. im Pbilol. Anz. XIV S. 396f. nnd XV 8. 416f. (P. Langen),
Hi der Berl Pbilol. Wochenschrift IV S. 72 f. und 1637 vom Ref., voü
W. Abraham in der Wocbenschr. f. klass. Phil. 11 iS. iiGö 276.
Nach einer kurzen Vorbemerkung über die Quantität der End-
silben der Pronaminalformen hic. illic, istic und hoc, illuc, istuc, von
denen die erntere als kurz*), die letztere als lang erwiesen wird, tritt
Verfasser in Teil I dieser musterhaften Arbeit in eiue flir die Plaut i-
nische Prosodie höchst wichtige Untersuchung ein: Uber Messung und
Betonung der Verbindung von pron. pers., poss., rel. und is (ibi) mit
quidem ein, um dieselbe dann in Teil II für die pron.. dem. ille, iste, hic
nnd die davon abgeleiteten Adverbia weiterzuführen. Schon vor einem
Jahrzehnt hatte Luchs gelegentlich bemerkt, dafs das masc. hic in Ver*
bindnng mit qnidem stets einen Pyrrhichius oder Anapftst bildet, eine
Bemericnng, die nur teilweis die gebührende Beachtong gefonden hat.
Schlagend wird ihre Richtigkeit bewiesen durch folgende Stellen: Capt.
I7| 2, 48. Mere. II 3, 81 (AB), Most. Y i, 16. Aul. lY 9, 18: alle
anderen Stellen fugen sich dieser Messung bis auf Poen. Y 8, 6, welche
eine leichte Umstellung mit den ttbrigen in Übereinstimmung bringt.
Es ist unsweifelhiift, dafs hiquidem gesprochen, wenn nicht gar ge*
schrieben wurde. Dab auch die übrigen Pronominalformeo mit quidem
ein Wort bildeten, erweist die Prosodie. Bekanntlich wird quidem voo
Plaut, als Jambus nnd Pyrrhichins verwendet; es kann also mit der vor-
hergehenden natur- oder positionslangen Silbe der erwähnten Formen
einen creliuua, was duä uberwiegend gewöhnliche ist, uud eiuen Dakty*
1) Zu den dieser Meesang widerstrebenden Stellen Amph. 144. Capt 547
— denn Mere- 951 geben C D oifenbar das Riehtige und Most. 671 ist gana
serrflttet — isl wohl auch Capt. 96 hinsuiufilgen: Nunc hie oeeepit quaestnm *
hone fili gratia, wo meiner Ansicht nach hic nur pron. sein kaoa. Most 671
möchte ich übrigens statt Ritschis zwoiraAliger Umstellung des est vorschlagen:
[Certa] hic homo inanis ^st Hic hom^t certe ariolus.
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4
Plautus.
4
95
iMbflden fn letzterem Fall mit doppelter Betonnog myoidem und ne-
^dem. Bes&fse quidein in dieser Verbindnog seine Selbständigkeit, so
vSrde die Anwendung der letzteren Messung mit ihren beiden Betonnn*
gm im «esenllichen eine nnbeschrfinkte sein. Lncbs erweist Jedoeh,
diCs die daktylische Messung in dieser Verbindung denselben Gesetzen
mterworfen ist, unter denen daktylische Messungen mit diesen beiden
Betonungsweisen bei Plant, im allgemeinen sugelassen werden. Unbe-
sehrinkt findet sich die daktylische Messung nur in Anapästen, in den
ftbrigen Versgattungen nur da, wo sie mit Sicherheit bei daktylischen
Wörtern auch sonst zugelassen wird: mit der Betonung _ v-. ^ sicher nur
im erstcii Fuf» jaailj. Verse und im Uuiften jamb. Tetrameter, welcher
auch sonst die Freiheiten des ersten Fufses aufweist, niil der Betonung
i V- w sicher nur im ersten und fünften Fufs troch. Tetrameter^. Von
den sich sonst findendeii Beispielen werden ciiie Anzahl durch die Hand*
Schriften beseiript (A Poen. 31«. fi49. B Cure. 547. CD Most. 177^
oder durch richtigere Messung (Ainph 779). Epid. 388 verlangt der
Sprachgebrauch eine Umstellong, Mgl. 1259 das Metrum, £pid. 638 be-
seitigt eine leichte Änderung; man ist daher wohl berechtigt, an der
Richtigkeit von Mgl. 363 Sic obsistam, liacquidera pol certe zu zweifeln.
Bekanntlich ist der Fall nicht hftufigt wo ein DakiyiuB von einem tro-
chüachen oder durch Elision zu einem Trochäus gewordenen Worte und
einer Kflrse gebildet wird; auch bei den mit qnidem susammengesetzten
Formen begegnet dieser Fall nur gans vereinzelt,, sicher eigentlich nur
un ersten Fufs jamb« Verse (an anderer Versstelle Ba 241, wo der
Sprachgebrauch eine Änderung nahe legt, und Poen. 1199, wo eine Veiw
derbnis vorliegt) und vielleicht auch des troch. Tetram. (vgl. Epid. 99.
Merc 176; offenbar verderbt sind Pers. 201 Gas. V 4, 17. Poen. 280;
Tnic. 560). Dazu noch folgende Einzelbemerkungen. Stets heifst es
^goquidem, e;iquidem , ibiquideni (nicht eg6 — , ed — . ibi(iuidem), aber
mihi — , tibi — und mihi - , tibiquidem Nie kommt bei I' orrnen wie
illudquidem Betonung auf der vorletzten Silbe vor (Capt. II 2, 38 ist
falsch). Bei Fornjen wie illequidem siid sclbstversiaiidluh nach Ana-
logie ähnlicher Wörter (z.B. iDtciiniaiin znvci j-iotouungen möglich, i'lle-
qtiidem und illiquidem, und nchen einander im üebrauch. Nach dem Stande
der Überlieferung hat Plautus die Verbindung der auf c auslautenden
Formen von ille mit quidem gemieden. Bei iste ist dies ebenso der Fall
(Cist. I 1. 9 wird Luchs* Änderung istoquidem filr istocquidem durch-
VaiTo i Ii. VII, 99 M.. bestfttigt), nur heifst es ebenso konstant istuc-
0 Letsterer Art wftre auch Fs. 715 nach der von Bris gerechtfertigten
I^etart des B tum tu igitur mane, vorausgesetst daTs Pius im Vorhergeheoden
riditig erglnat bat molestumit <id) quidem. Ba. 962^ steht qa«6 qnidem quivi
ia losem eines troch. Okt.> hier halt Luchs eine Änderung nicht fOr nötig,
iadin&Us weil diese Versgattung in manchen Punkten grOAere Freiheit leigt
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26 ntntoi
quidem wie illudquidem; doch braucht diese Form nicht notwendig auf
istuc zarOckzngehen, sondern kann ebenso durch Assimilation ans istad-
quidem entstanden sein wie quicriuam, quiccinid aus quidquam, quidqoid.
Freilich liegt dann eine merkvsiirdige Inkonsequenz des Spracbgebraucbes
vor, indem in dem einen Fall eine Assimilation ebenso koDsequenl ge-
mieden, als sie in dem anderen zugelassen wurde. Hieraus und aas der
Ihatsache, dafs bei dem masc. hicquidem das mit quidem jedenfalls
stammverwandte c(e) nicht gesprochen, vielleicht auch nicht geschrieben
wurde, glaubt Luchs folgern zu müssen, dafs dasselbe auch in den übri-
gen Formen der Fall war imd bumquidem, bcqnidem, httqoidem etc. ge-
sprochen resp. geschrieben wurde. Eine BesUtigong dieser Anaicbt ^rflrde
das BveiiiMÜ fiberlieferte numquidem = nnocquidem (welches nach seinsr
VerwendüDg im Verse ebenfalls als ein Wort gesprochen wurde) ergebso,
wenn nicht die häufige Yerwechslimg von nmiognid naniqnid, nnnoqoam
nomqnain diese Form unsicher machte. — Zorn Schlnfe macht Lochs
daran! anfmerhsam, dafo bereits bei Terani die ftr Plantos gdtenden
Regeln aber die Prosodie von q.nidem in diesen yerbiadongen dnrdi-
broeheo sind.
Panl Schräder, De particolamm. -^ne, anne, nonne apnd Pla»>
tum prosodia. Strabbnrger laangnraldissertation. 1885* 4e 8. 8.
Die Ergebnisse dieser sorgfiUtigen Abbandlnng sind folgende.- Ein
an offene lange Silben gefügtes ne wird vor Konsonanten nach Answda
des Metrums und mit verschwindenden Ausnahmen auch der Hand-
schriften verkürzt. Abgesehen von ganz unsicheren Stollen widerstreiten
dieser Regel nach der Überlieferung nur folgende acht (gegen c. iio):
Amph. 819 Tiine mecum füeris? quid lilac sq., wo aber nichts im Wege
steht, zu schreiben: Tün mec^m fueris? quid ilJac (tune f. tun falsch Mgl-
368 Ä, 497 Fall). Asin.* 230 Annum hunc ne cum quiquam alio sit
-- Ttino? viginti minas, wo der Rhythmus und ein sprachlicher Grand
die Annahme einer Verderbnis nahe legen Amph. 697 quaene vi-
gilans somniatV Aul. 360 Cenaene causa sq. (die Handschriften - Ce-
naeue). Capt. 121 m^ne vis dem ipse in pedes? Cure. 18 Et h^ri
cenavistine? ~ Deridesne me? Epid. 34 S^rione dicis tu ? Möst. 738
Quaene subd^ta erat — ? Ob und wie die sechs letzten Stellen zu än-
dern sind, mag fraglich sein; unzweifelhaft ist, dafs Piantas die vollen
Formen gemieden hat» und dals daher die Einfhhning solcher Formen
Verfassrr schreibt Hüne annum ne Cürn quiquam alio Sit? — Tun? sq.,
weil es sonst hunc annum, hunc mcnRem, hunc diexD, baoc ooctem heilst mit
Aosnahme von Asin 235 perpi tuum annum hunc, 721 annum hooc perpetuum,
wo er den üruod der Abweichung la dem beigesetzten Adjektiv sieht, and in
anap&stiscbeu Versen Ps. 179 Natalem scitis mihi esse diem hunc, Poec. 118S
da diem quaeso hunc. Ich möchte vermaten: ^Tötum) annum hunc sq., cf.
695. 7M.
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* Fkninfl. 27
In den Tezl'dnrdi Koidektiir ?oii yorahereiQ bedenklfeh ist* — Tritt
dtgegeD die Partikel an eine offene knne Silbe, so ist Yor Koosonaiiteii
dis Regel die volle Form (egonOi mlhine, itane, qoiane, tamioe), welehe
die Handschriften gewObnlicb anoh da bieten, wo sie dnreb das Metrom
sieht unbedingt erfordert wird (bddne, ba6cine, bfeioe sfeioe, üsqaene
Merc. S78)/ Hingegen ist die ?erkfirzte Form fast nnr da Qberliefert,
wo die volle angewöholiche Betonungen ergeben würde, also Rud. 1216
omnifin, Most. 449 usqu^n, Men. 795 servirin, Aul. 746 istadn. Darnach
ist UDbedenklicb anch Most. 508 Htdn f. Hicine, Mgl. 1120 Ilan f Itine
.zuschreiben, obwohl dios die einzigen Fälle dieser Art wären, wie ef^6n
Cure. 119 m einem kretischen Verse, ft riier Asin. Istoscin f. Ist. »-eine,
Trnc 719 hicic f. hiefno Asin. 128 hocin f boeine. da die Betonung
dalitylischer Wortfurinen auf der vorletzten Kürze aufser in Anapästeri
UDd im Anlaut jambischer Verse vermieden wird, wiewohl auch hier
Merc. 753 die Pal. (A V) Haedo f* Haecine geben. Auch einen Trochäus
vertretende dakl^lische Formen werden von Plaut ns wenigstens im Vers-
innem sichtlich gemieden: Verfasser i&fst die Zulässigkeit von Formen
wie istöcine» ist&cine,. isUcine, ba^ne, sieine im VersiDneni nner-
Oftert; da die Überiiefemng nicbt absblat soverlftssig ist; so kann wobl
die Mdgliebkeit nicht bestritten werden, dalis Plantos istooin etc. schrieb.
Nie findft sich neben Hessangen wie egda i oder Ag^n ein hicin i oder
Uetn. Von der bisweilen angenommenen Messung egone kann ttberbaupt
nicht die Rede sein. Hicin^ steht nnr Cist. IV 2, 80 in der Diärese
and fliehie Gist II 3, 38 im Senarschlurs. — Vor folgendem Vokal Uetet
die Überlieferung nach langer offener Silbe in der Mehrzahl der Fälle
die .ti kürzte Form, dagegen nach kurzer Silbe weit überwiegend die
volle, daher Verfasser an den abweichenden Stellen (immerhin noch 18)
die Herstellung derselben vorschlägt. Die Betonung hanclne vor einem
^okai üiidet sich nur Rud. 187f. in anapästischen Versen.
Von den auf s anslantondon geschlossenen langen Silben lindel sich
die vprkfirzte Vorm nur im Verbalgebiet, und zwar ist sie bei der 2 sing,
act. der zweiten und vierten Koigugation (censen, haben, iuben. <pon-
den, tacen, valen, viden, abin, andin^ aio, in, scin^), redin) die Kegel,
voD der es nur wenige Aasnahmen giebt: abgesehen von hAh(^sne •
heud. lies und ibisne Pers 671, nislI^Merc. 486. Most 322. Trin.
1091 — gegenftber b4ben Trin. d64, sehnmaligem abin und achtund-
dieilUgmaligem vin; das Metram Iftfst ohne weiteres haben, abin and
sitt sa — , sp6odesne Poen. 1107 (vom Verfasser beibehalten, unter glei*
1) Nach (Ipr Beobachtung des Vf^rfassers S. 2P) folfft ant sein, wenn
lUvon ein proo. oder adv. interr. oder eine Fr;i;^'('j)artikel abhängt, nicht .tu,
»olser Mgl. 1162, wo Brix das durch das Metruui als überschüssig erwiesene
to gttilgt hat, und Trin. 373, wo ta durch das dazwischentretende pron. dem.
eotücliuldigt wird.
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28 PUutas.
eben Bedinguiifiren spöudeu Ant. 266 vgl. Capt. 898. Trin. 1162), spon-
d^sne Cure, t.74, deridösne Cure 18, 392. osne Men. 1109. Pers. 581-
Ps. ein, videsDC Rud. 253 (im Caiiticum) [desgl. manesne Most. t^bTJ,
habe;>rie Asin. 579. Bei anderen Verbalformen steht in der Regel die
volle i' ürm: stiisne Gas. Iii 6, 20. rogdsnc Amph. 571, negäsne Poen. 777,
valuissesnc Amph. 715. edlsne Tnn. 473, sisoe Ba. 400, possisue Gas.
• I 7, ganz selten die verkürzten: aufscr dan Asin. 671- Truc 373. 940
aar possin Merc. 518, ioferen Ps. 1315 (so Ussing nach Konjektar und
A Hieb Studem. im anap. Verse). Bei den auf is ausgehenden Verbal
lonnen ist io der Thesift die verkOrste Form die Regel (Ausnahmen Aul.
648. Most 660. Stich. 612 gegenüber 33 Stellen) in der Arsis steht vor
Konsonanten die verkUrste (s. B. pergin precari), vor Vokalen die volle
(B, B. dabisne argentnm): nur Pen 381 Bicisne mihi dbi sit ist vor
einem Konsonanten die volle Form nberliefert, doch ist hier sicherlich
Didn mihi^zu schreiben. Von dem pron. is steht die volle Form isne
Gapt 987, die verkikrste in Merc. 698* Von satts nnd potis sind die
weitans üblichsten Frageformen vor Vokalen nnd Konsonanten s&tin und
pötin, erstere erscheint vor Konsonanten aneh als Jambns Amph. 604.
688. Gas. in 4« 8. Merc. 683. Rud. 1198. Trin. 464. Ps. 985 (A), nie
aber potin. Die vollen Fornion siUine und pötine finden sich selten, za-
niai \üi Kuusünanten, ersteres nur Most. 1109. Ps. 919, letzter us (vom
Verfasser ttbersehen) Gist fragnj. bei Geil. VJ 7. 3 und vielleicht auch
Poen. 309 für das unerhörte Potesne der llan l^chriften von Ritschi
richtig hergestollt. Vielleicht konnte im Hinblick auf Kitschis Bemer-
kung 70 Pers. Ib hervurgoiiobeu werden, dafs satisne nicht vnrkutnmt. —
Von den Wörtern nach der zweiten Deklination auf m tnirieii sich beide
Formm vor Vokalen, die volle in der Arsis nur Truc. 122 Diuiarchösne {?);
vor folgendem Konsonanten ist nur ein Beispiel vorhanden, und zwar der
vollen P'orm in e^nem bacchischen Verse Truc. 720 Mol^stusne sum.
Sonst heifst es nnr dpnsne, priusne, tribusne, civisne, trotzdem ge-
sprechen wurde dpnne, priune etc Bei den auf c, d, 1, m, r, t, x atis-
lautendeh Wörtern zeigt sich wie überhaupt bei langen Silben eine ganz
entschiedene Vorliebe für die Stellnng vor folgendem Vokal. Aus der
. ganzen Untersndinng ergiebt sich, dafb das e der Fragepartikei ne nach
einer langen Silbe so schwach tdnte, dafs es nnr ansnahmsweise eine
mora im Verse ansftUen konnte; Verfuser folgert daher mit Recht, dab
nicht mit Ritsehl z. B tnni's adintor, sondern vielmehr tnn 4s adiutor
zn schreiben ist.
Neben an findet sieh in der alten Latinität auch aane, aber nur
vor Vokalen. Dasselbe gilt nach der Oberiiefemng anch von nonne
(ausgenommen Amph. 405, wo eine leichte Umstellung hilft; Hgl. 819
vdlrlangt dasHetmm non tu tibi istam, die Handschriften sind verderbt).
A. Spenge] hatte bekanntlich die ExiRten;; von nonne bei Plautus ' als
ftlr jene Zeit überßUbsig' bestritten, und die Meisten bind ihm gefolgt.
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FIratiu:
29
KH Recht macht Veiftsser dagegen geltend, dafe, da Plantns anne neben
IQ gebrancht bat» ancfa die Ezistens Ton nonne neben nan nicht beiwei-
Mt werden kann. In der Yerwendang seigt sieh nnr insofern ein Unter*
whied, als non ansseUiefslich in Fragen der Yerwnndening oder des
ünwiUens gebrandit wird, welche die Warte Anderer wiederholen, wie
Asia. 4S0 Non eo. ~ Non is?
Gegenüber der jet7.t fast allgemein verbreiteten und von Onions, The
Joornal of Philology XIV No. 27 S. 60 fi., aufs neue vertretenen Ansicht,
dafs das seiner Ableitung und Bedeutung nach noch nicht völlig auf-
geklarte Wort dierectus bei Plautus stets durch Synizese dreisilbige sei,
macht A. Paluer Hermath. X (Vol. V 1) S. 65 f. wie schon andere (s. B.
tTssing z. Ba. 577) geltend, dafs nach der Überlieferang dasselbe an eioer
Anzahl Stellen sicher viersilbig ist nnd die beiden ersten lang hat wie
bei Tarro (Non. p. 49) Apage in dierectam A domo nostram istam in-
lanit&tem. Es sind dies Ba. 579 Beende hinc dierecte, Men. 442 DÜcit
lembnm dierectnm, Merc. 188 In hinc (B In hoc, CD I hinc) diereetos,
Poen. 847 Bellnla hercle. I dierecte, Rad« 1170 Socnla. Quin ta i
dierecta (so auch Prise S. 108 H.)» Oapt. 686 Quin quiesds, dferectam
cor meun, ac snspende te. An dieser Stelle schreibt man gewöhnlich
mit Goil. Quin quiescis? <i> dier^ctum, ss. (Palmer nicht: i di4reetdm
cor meüm ac s. te?); meinem Gefühl nach gehört der Vokativ gleich
hinter Quiu quiescis? Ist vielleicht dieselbe Verniiscliuiig zweier Kon-
struktionen wie Most. 815 Quiii tu is intro atque ütiose perspecLa aedis,
oder ^i) ac suspende te zu schreiben? Der gleichen Messung ftlgeu sich
ohne weiteres Gas. 115 Abi rüs, abi dierectus, Most. 8 Abi rös, abi
dierecte, Poen. 160 Abi dferectn«, und auch Merc. 756 Abin dierectus ;
Cnrc 240 Lien dierectust steht derselben seitens der Piautinischen Pro-
sodie nichts entgegen. Über Most. 850 ist die Entscheidung kaum mög-
lich, solange nicht die Lesart des Arabr. ermittelt ist; nach Ba CD milfste
dreisilbige Messung angenommen werden: Est, abi, cänis, est, 4bi, die-
. r^cta, est, Bb freilich tilgt das dritte est, so dafs di^recta zu messen
wSre. Sicher widerstrebt der viersilbigen Messung allein Trin. 467 Abin
hinc dierecte, wo die Fall, geradezu die dreisilbige Form derecte geben;
Fshaer will Abin dicr. oder Abi hinc dtcr. schreiben.
Kru i) iieiow. De hiatu Plaiitmo prima pars, qua agitur de hiatu
qai fit in thesi. Berlin 1885, Wridinann. 94 S. gr. 8.
Rez. von Fr. Leo Deutsche Literatnrzeit. 1885 No. 36 S. 1287 und
dem Beferenten Herl. phil. Wochenschr. VI No. 19 S. 590 ff.
Verfasser glaubt ans dem Vorkommen des Hiats in den Saturniern
ond bei Nävius, bei dem er sich nach Ciceros Zeugnis h&nfig fand, und
bei den dalctylischen Dichtern folgern zu dürfen, dafs ihn auch Plaotns
tsgelassen hat, nod daC» daher kein Grund vorliege, der Überliefemng,
«weit sie nicht durch andere GrOnde als falsch erwiesen wird, an mifs*
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80
Pkutua.
trauon. Von dieser Anscbauuug aus ^olanpt er in dem zunächst ver-
öffentlichten Teil seiner Untersuchung natürlich zu dem Kcsoltatf dafs
Plautus in der Tliesis nacli langem Vokal oder am Schlnf« ein- nnd
mehrsilbiger Wörter den Hiatus ohne wesentliche Beschränkung in einem
sehr bedeutenden Umfange zugelassen hat. Den Hiatus nach kurzen
Silben hält er dagegen mit gewissen Ausnahmen (bei Interjektionen wie
bercle, Vokativen, Personenwechsel, in der Cäsur und Diärese) itXr an-
statt ha fi , hauptsächlich wieder gesttttst anf die Überlieferung, die der-
artige Hiate in der That seltener bietet Doch erklärt sich dies flir
deiuenlgen, der der Oberlieferung kein solches Vertraaen schenkt, ein*
fach daraas, dab« wie Leo a. a. O. richtig bemerkt, anf einen konen
Yokal anslantende W(^rter erbeblich seltener vorkommen als solche» die
mit einem langen Vokal oder m schliefsen, also auch Yerhältntsmftbig
weniger Terderbnisse anf dieselben fällen. In den weiteren Teilen seiner
UntersnchuDg will er Hlate wie M imperinm, m^ta amicam befaandela
nnd nachweisen f dafe anter dem Tersiktos die anf langen oder mittel-
zeitigen Vokal oder m auslautenden Endsilben jambischer und kretisclier
Wörter sowie die mit einem laugen \ okul schliefsenden einsilbigen Wörter
bei Plautus unverkürzt bleiben konnten. Im vollsten Gegensatz steht
• Fr. Leo, der in der Vorrede zu dem ersten Bande seiner Plautusausgabe
8. VII sich gegen jeden wirklicheir Hiat erklnrt ( violieicht' mit Aus-
nahme ilt^ Iii der Diärese des jamb. Tetr.) n:itor Zusammpii'^telluug einer
Anzahl zwar, wie er selbst sagt, nicht ntn» r, aber doch höchst beach-
tenswerter Gründe. Ob man so weit gehen mufs, wie Leo wiü. kann ja
traglich sein; aber aufser Frage steht, dafs unsere Überlieferung keine
ausreichende Gewähr bietet, um dem Plautus, der sich doch sonst dem
bekanntlich Hiate vermeidenden Terenz an Verskanst überlegen zeigt,
eine solche Nachlässigkeit zuzatraneu, dafs er Hiate nicht mied, die er
leicht meiden konnte und anderwärts gemieden hat, wie dies bei einem
sehr beträchtlichen Teil der 'von Below als beweiskräftig angefahrten Bo-
lege der Fall ist
•
W. Meyer, Über die Beobachtung des Wortaccentes in der alt-
lateinischen Poesie. Aus den Abhandlungen der k. hayer. Akademie •
des Yfm. h Kl XVU. Bd. 1. Abth. München 1884. 120 S. 4.
Wfthrend Bitscbl im Anschlufb an Bentley und G. Hermann bis ra-
leUt die Behauptung aufrecht erhielt, dafs die lat Dichter im Jamb. Trim.
nnd trocb. Tetram. den Widerspruch von Vers- nnd Wortaccent möglichst
vermieden, sucht Verfasser unter völliger Verwerfung dieser Theorie eine
andere Erklärung der That^achen, auf welche sie sich grtlndet, teils in
dem altlateinischcu Dipodiengesetz , teils in den Gesetzen Uber die Cä-
suren und deren Bildungen: «Das häufige Zusammenfallen der Woit-
accente mit den Versacct'nti ri i-t nur eine unvermeidliche Folgp einiger
von den Gesetzen, weiche den bau der altiateioischeo, jambischen und
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Fliatvt.
81
troch&ischen ReihoD beherrschen; demnach haben die qn an ti tiefenden
IKchter der lateiner sn nllen Zeiten Übereiostinminng der Wortaecente
mit den Tersnooenten weder gesnchi noeh gemiedene Der Ordner der
altlateinischen Jamben und 'lYochäen snolite die grieebisdien Dipodien
dadnrdi tn wabren, dab er die «weiten Hebangen der Jamb. nnd die
«nteo der troeh. 1Kpodien]nnr jambiaehen, nicht spondeiachen oder ann>
pMMhen Wortschlnb bilden lieb. 80 erUirt es sich, wamm im twei>
tan nnd Tiertcn Fnfs des Jamb. Trim., Im iweiten, (fieiteo) nnd sechsten
Fnb des janab. Tetram., im Übergang des dritten zom vierten nnd des
ilkDften tum sechsten Fufs des troch. Sept. der Regel nach nur jamb. Wort-
schlOsse steheu. Eine prinzipielle Ausnahme von diesem Dipodiengesetz
bildet die erste Senkung des troch. Sept. wegen der dem ersten Fufs aller
Zcilenarten eingeräumten Freiheit Die sonstigen Ausnahmen sind dadtirch
veranlarst, dafs jener Ordner dan Dipodiengesetz in steinen Vorlagen durch
Anapäste, denen er Spondeen als gleichwertig setzte, oft verlptzt sah.
Dtfs femer die dritte Hebung des jamb. Sen. und die ftinfte des troch.
Sept bei den altlateinisciien Dichtern im Gegensatz zu den griechisch ori
sehr selten, bei den späteren fast gar nicht durch Wortscblufs gebildet
werden, ist die oatOrliche, unvenneidliche Folge von zwei Regeln, anf
welche die altlateinische Verskunst viel strenger gehalten hat als die
griechische: 1) dir jede Zeilenart war Cäsar an einer bestimmten Stelle
festgesetzt nnd wurde sorgflltig beobachtet; 2) eioseloe einsilbige Wörter
resp. Wdftdr mit elidierter Silbe wnrden wie im Zeilen» so auch im
CätnrscUnfs nur mit grofser Beschränkung angelaesen. D|i nun die
dritte Hebnng desSenars betontee Wortende nnr bilden kann, wennent-
wsdsr im Tierten Fnb die GAsnr gana feblt oder vor derselben ein ein-
seloss Wort steht, beides aber bei den Lateinern regelwidrig ist, so kann
der Fall« dab die dritte Hebnng des Sen. betonten WortscUnls bildet,
nnr als seltene Ansnahme vorkommen. Von den Yetsen der ersten Art
giebt es in den Aber 8000 Senaren des Plaut nach dem Verfiuser nnr
ftnf ?on den Handschriften verbürgte: Pers. 410 ProcÄx, rapäx, trahäz,
Ba. 344 Sed mi haut utiüm velim, Truc. 656 Fuit edepol Mars meö,
Ampli. 137 Quo päcto Sit donis, Rud. 1341 Isque in potestatöm su&m.
Nach den Handschriften ist die Zahl doch etwas grofser; ich füge, von
einigen Stellen geflisseutiich absehend, noch hinzu: Rud. 127 Nam ego
propter ems modi vir6s vivö miser, Men. 356 Amanti amoenitÄs malest,
ocbfs lucrost, St. 300 Secundas forton^^s dec^nt superbiae, Capt 664 At
Qt contidcnter mihi contra adatitit, Aul. 370 Rapacidarura ubi tautüm
si^i in aedibns, Asin. 765 Addone? Adde et scribds vid4 plane et prob4,
Merc. 50 Perfidiam iniustitiäm lenoonm, 777 Drachum4m dat6. Dabitör.
Dtri ergo sie iube. Mach meinem Gefühl gehört die letztangeftüirte
Stelle ebenso hierher wie Amph. 912 Quox diusti? iuqui^s: ego exp.,
Bs. M Qnamne Aoobldemidto? Quam inqnam Arch., Capt. 667 Tuüs
■od: tn baa qniddm ycI praecidi Iube, Gas. II 8« 74 Nostro omioe it
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\
32 PImUm.
di^: iam t., £pid. 477 Prodid intüs inb^? Haec crgost f., die ¥er- j
fiuser zu der nreitan Gattaag rechnet. Vou dieser fbhrt er noch an
Merc. r>92 ParumDe est hoc mala^ rei, Ps. 454 Bonus animus in mala
re, Trio. 402 Minus qaiodeeim dies sunt, Pod. 1108 Quasi fiUa^ tua^
siot, Men. 800 Qui amicam habeiM er&ni meam haue E., Gapt 61 Ho-
moDcaU qvaati soot, Gas. II 7, 1 Si mmc me BuspendAm, meam ope- l
ram 1., Hgl. 828 Procede huc: periisti iam, 858 Sed io o611a pan- |
lüm nimis, Pers. 466 Igitur proTentnrAm beae, PoeD. 1860 Perii herde.
Imme haad multo plus. Aach die Zahl dieser Falle stellt sich nadi den
Handsebrifteo etwas höher: Rud. 529 Ne thermipolidm qnidem attnn,
Host 76 Ne tu erres praeterhic mihi, Poen. 67 Sezennid priüs qnideiii |
qu4m, Men. 686 Istüc. UM HIae armiUae sant, Tria. 15 Dedi ei mein
gnatÄm, quicum aet., Amph. 36 lusta antem ab iniastis petere im., I
54 Edndem lianc si voltis faciam ex, Cure. 46 E;im voll meretric^m fa- i
cere» ea, Rud. 818 Kt illo ubi servüs, cum ero liüc, Triii. 594 lu am-
biguost etidm nunc, Asin. 32 a Quid istüc est aut übt iätüc est, 45 b i^aid i
istüc Sit aut ubi istnc sit. Ich bin weit entfernt, alle diese Stellen für i
gleich sicher zu balteu: uureiuen Wortschi ufä bat Plaut an dieser Vers- i
stelle, wie das Zahlenverhältnis beweist, sichtlich gt nnciicu, im 1 wäre
an manchen Stellen geradezu Eigensinn gewesen, wenn er ihn ohne Not
zugelassen hätte; die Berechtigung von leichten Umstellungen z. B. er-
weisen Stellen wie Gas. I 4 Quasi umbra quoquo ibis tu — A tu ibis.
47 Sine amabo amari — A amdri te, Ps. Hl In te noac sunt omn^s
spes -AB omnes spds sunt, St. 411 Quoniam bene re gestä — A
gteta re. Nicht sa den cftsnrlosen Versen sind belcanntlich diejenigen
sn rechnen, wo nach dem zweiten oder dritten Fuls Elision stattfindet;
anch hei dieser in * harte Elision * fallenden C&sar im dritten Fafs haben
Plantns und Terens mehrfseh im dritten Fnb reinen wie unreinen WoitF
scblnfs EQgelassea. Im zweiten Fnfs des Senars findet sieh nach den
Verfasser Jambischer Wortschlnfe seltener, wenn die Olsar im dritten
Fnfe steht, als wenn sie im vierten Fnfs einsettt, and ist das Gleiche
der Fall bei den ftberhaopt seltenen unreinen Wortschtftsseo; denn nach
seiner Ansicht yon der Oesetswidngkeit des einsilbigen Gftsnrschlosses
hat man sich bei denjenigen Versen, welche die Wahl zwischen eiosU-
bigem Oäsnrschlofs im dritten und Cäsur im vierten Fufs lassen, für die
letztere zu entscheiden. Wie ist dann aber die Tbatsache zu erklären,
dafs bei Plautus gerade auf unreinen Wortscblufs im zweiten Fufs in
der Regel ein einsilbiges Wort folgt? Am lifiutisrsten ist die Regel, dafs
der Dipodieuschlufs nur durch reinen Wort i Iii uts gebildet werden soll,
bekanntlich im vierten Fu[> verletzt, meist ahrr nur so, dafs der fünfte
und sechste Fufs ein Wort oder eine eng verbundene Wortgruppe bildet^),
I) Erwähnung hätte hier wohl verdient , dafs bei unreinem Wortscblufs
im vierteil Fnls die Cftsur nach der Xbeais d«s dritten Fnfses Regel ist: nur
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Flaiitiia. 88
'fost Die, wenn die Senkung des fftofteo Fafoes dareh ein einftUbiges Wort
gebildet ist'. Meiver Wabrnebmung nacb giebt es etwa 26 Beispiele
dieses Falles, die allerdings nicbt sämtlicb gleichartig sind. — In gleicher
Weise fligt sich der Bau der jambischen Septenare und Oktonare den
Gesetzen der altlateinischen Dipodieo und Cäsurenbildung, sowie der
des trochftischen Septenars. FOr diesen erweist Verfasser Ritscbls An-
nahme einer Gfisnr naeb der vierten Arsis als nnbegrondet: vielmehr
haben Plaatas und Terenz neben der gewöhnlichen Cäsur nach dem
vierten TrochäiLi eine seltenere Cäsur nach dorn fünften Fufs zugelabseu.
Nur selten iindet sich bei denselben einsilbiger Casnrscblnfs und harte
Elision. Daraus erklärt es sich, dafs die vierre Hebung viel seltener
als der sechste Wortschlufs bildet und dem cutsprecheiid auch die Am
nahmen im Übergang vom dritten zum vierten Trochäus viel fielt(;ner sind
als im Übergang vom fünften zum sech«;ten, und dafs die füidte Hebung
äufserst selten jambischen, spondeischen oder anapästischeu VVortschlufs
bildet — Von den lyrischen Zeilenarten folgen die trochäischen «Oicto-
nare, soweit sie sicher stehen, denselben Gesetzen wie die Septenare.. .
Auch iQ den anapftstischen Versen zeigt sich bei Plautus das Dipodiengesetz:
ihm galten in den anapästiscben Versen daktylische und proceleusmatische
WMer und Wortschltlsse als unrein, daher dftrfen sie nicht Zeilen: ond
Gismvcfaifisse, noch die Schlüsse der Dipodien und den wie Dipo'dien-
sehiors behandelten dritten resp. siebenten Fufs der Paroemiaci und Septe-
nare bilden; die seltenen Fälle wie ita me Tozflos perfabricavit sind daher
elienso als Ausnahme zu betrachten wie Spondeen und Anapflste in den
jimbischen Versen an dieser Versstelle. Schliefslicb zeigen auch die
kretischen und bakchischou Tetrameter in bezug auf Cäsur, auf Bildung
der Cähur und Zeiitij.-^ciiluhse uud auf Detoüuug der Endsilben teils die-
selben, teils noch strengere Gesetze wie die Dialogzeilen. Noch
L. Müller hat in seinem Quiutus Ennias Ö. 20 behauptet, dai's diu Metrik
•
* «0 twei Stellen findet meines Wissens harte Elision statt: Per». 408 Impüre
ioboneste, ioiüre, inl^z, labes popli und Mgl. 1135 Nam quos vidcre cxöpta-
b4m me maxunie, wo die Umstellung me exoptabam freilich srhr nahe liegt:
in A fehlt nach Löwe me nach exoptabam. Auf jeden Fall zu beseitigen ist
Cist. II. 3, 8 Erileu» tliiäni nostrjim sustollere. Auch im tiocliilischen Septeoare
findet bei unrein'^m Wortschtuf*; in der sechnten Hebung die gewöhnliche Cä^nr
nach dem vierten VuU statt, und auch hier sind die Fälle von harter Elision
Terschwindend a^ lu n Most. 304 ntfjup cxviensi ioter nos conveiiit, Mgl. 1359
di^ccnrli, ohli«cen(ii j.tratiotici , l'MM) \n)b<nm: andsi omnem lubidinem, Merc.
6:^4 tiere omitLe. iitüc qnuii nunc »gU. An allen diesen Stellen folgt auf die
harte Elif5ron der rr^^te H« stauütt'il eines Composii ums. Epid. IUI haerere apüd
nescidquam tidicinam .>ind nescioquara als eng ;«usammengehörig oder als ein
Wort zu l>ctracbten, Rud 1278 iöt nulwendig zu messen Quid, eampse illdm?
Hob Ofcnaeo und Mgl. 263, falls die Lesart des Ambr. richtig Ut, Ärt sese
ndiMe eam.
Jihntbfikht fBr AltafüuaanrisMiMchmft XLTII. (iSM. D*) 0
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des Terenz strenger sei als die des Piautus; wie die Untersacbuogeü des
Verfassers ergeben, ist vielmehr Plautu3 in vielen Beziehungeo beträcht-
lich genauer als Terenz, er iJun aodi aa Falle der Formea weU
ftberlegea ist
Dars man bei der RekoDstroktion der Plmtlniechea Gantloft nicht mit
den ziiletst von Speogel in seinen Refonsfoncliligen aufgestelltea Metcvii
aoBkommen kann, ohne der Oberiiefening fort und fort Gewalt aosathiia,
ist eine nnleiigbare Thataacha, und ea bedarf daher dar Veraneh, waitm
YerBfornieii an finden, keiner Beehtfertigonf* Von den Daktgrlen be-
merkt M^er 8. 94: lEa iat kaum denkbar, dab Plaotns, welcher offoiH
bar mannigbche Rhythmen liebte, einen der wiebtigaten Yenllkfoe gar
•nieht benntal habe. Wahrscbeinlieh bat bei Piantia deehalb Niemand
an Daktylen gedadit, weil an «ehr vielen Steilen Daktylen mit aafge>
löster Hebung angenommen werden mttfsten.c Ein Grund, der a priori die
Aiiweiidutig von Daktylen und die Autiöäung ihrer Hebungen (nach Ana-
logie der Anapäste) bei den alLlateinischen Dramatikern unwahrschein-
lich machte, liege nicht vor; es käme nur daraut au, Merkmale zu finden,
wann Reihen von FOfsen, deren Hebung und Senkung sich metrisch
gleich sind, als Daktylen oder Anapäste zu fassen sind. Als ein solches
I^Ierkinal bezeichnet er die bei anapästischer Messung sich ergebende
Bildung der zweiten Hebung der auapftstischen Dipodie dorch die Schlula-
kOrzen eines längeren Wortes.
Mehrere daktylische Cola hat demnächst Büchel er in dem Can-
tioom des Cure, Wölfflins Archiv I S. 112 und Rhein. Mm. 39, 2 S. ^»
angenommen. Seine sich eng an die Überlieferang anschliefaende Fasaong
lantet, soweit aie ?oo Qöta' Anagabe abweicht:
96 FIÖ8 veterls vini meia naribna öbieetnat
Eins amdr cnpidAm me hnc pioliclt pfo tenebraa.
Ubi abist« prope meat: eniac babeo.
Salve inime mi» Lib^r, lepos.
Ut Töteris vetos ti cüpida snmt *
Td erocinnm et easia's (daktyL Panthern.) ta t^linnm Qtmh. Monom.)
Nam ubi tü profusu's, ibi ego me p^oUm sepoltam (synkop. jamb. Tetr.)
119 £m tibi anüs lepida.
S4Jve oculissume homo.
166 spiciö nihili meam vos gratiam facere.
St tace täce. Taceo börcle equidem: sentid sonitum:
T&ndero edcpöl mihi nidrigeri pcssuii fiunt.
Die Verse 96. 97. 155 - 157 sind Choerilei i^v'xa jjbv ßamh')^ r^v
XotptXog iv aarvpoii), auch Diphilei genannt, eine Bezeichnung, welche
die Yerwendaug dieses Metrums in der neuen KomOdie folgern IftJst;
sie sind aber, wie die rhythmische Verbindung von 97 und 96 zeigt, von
Plantns als aus einem proodicon dactylicnm nnd einem anapAstiscben
Dimeter bestehend anfgefafsti in welchem er an Btelle aweier Kttneo
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Flantoi. • 86
in d«r Xbesia auch eiue Lftoge setzte, wie er andererseits ia 156 die
iweite Arsis des daktylischen Colons auflöste.
Eine weitere Reihe, teils rein daktyliwher, teils iogaödtseber CSola
unuDt Leo in dem *£in Kapitel plantiniseher Metrik' betitelten Anftati
Bhein. Mos. 40» 161—208 anf S. lOSff. an:
Ba. 989 Quid tibi atiesse opus 4st? Voio: (jamb. Dim.)
Ut sciAs quae hic scripta sient.
Kil moiür neque sc{re volo.
Tdmen ades. Qaid opüst? Taceas:
Quöd iubeo id faciäs. Adero.
GQrc. 135 Te dsse? Quia id quod am6 careo
im Ansclilurs an einen kret Tetram. i), ebenso
Men. 180 Ndm qnoti4ns foras ire toIo
revocis retinte rogitas,
und ntcfa einem ans Choriamben bestehenden Verse
Meo, 110 Qo6d viro dsse odi6 Tideas tüte tibi odio babeas.
Ferner Gas. in. 6, lOff.
S6d lepid^' nitideque volo:
. Nil morör bäibaric^ bliteo.
Stjisne etiam? i sis: cgo hic habito.
Kuniquid est c^terum quöd morae sit,
mit Auflösung der vorletzten. Arsis im vorletzten Verse'), und Ba. 625 ff.
Mioer Ausgabe:
♦
CÖQSoIsndns hic mist: ibo ad edm. Mnesiloche^ qoid fit? Perii.
Di melids faciiot. Perii.
N6d tae^s (osipi^os? Taeeam?
S&nns satts non ^s. Perii: (doch wohl Sann* satis)
Mülta mala.mi in p4ctore nnnc &cria atque ac^rba eveniunt.
OHminin me habnisse fidem ? imm^rito ti(bi) iratüs fui,^)
>) Kicht anJier Acht so lassen ist, dafo 184 At pol ego oppid6 ser-
vtti und 136 Phs^drome mi, ne p6ra amabo ebeolalls daktylisch anlanten.
*) Vier dtktylisdie Verse dieser Art glaube ich mit Sicherheit Gas. V
Ift to erkennen:
Mixnmo ego Ardeo fl^gitio
N6c qoid agto meis r^bn* seio,
N6e meam nt nzorem idspiciam
Cöntra ocuHb: ita dlsperii.
(Om^Bi& pahuD väai probra,
OnmibAs modis Occidi miser.
Bris, Jibrb. £ klass. Phil. 1885 8 209, nimmt anapftstiaehe Messung an.
*) Eigentlich mnft man rieh wundem, dafs Leo nicht andi im Folgenden
dssselben Bhjthmus annmimt:
6^
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36 ' Planttu.
oder oaeh der AnmerkiiDg sa sehliefsen: OrimiDiD me babnisse fidem nt
immerito U(bi) ir4td* fni. LdgaOdische Cola, von denen das erste tro-
cbäiscb, die anderen jambisch beginnen nnd die sich ah Nacbbildangen
der Glykoneen mit verschobenem Daktylus oder eines choriambischen
Colons betrachten lassen, nimmt derselbe S. 280 im Eingang des Stich, an:
Cr^do egö miseram,*
Fuisse P^nelopam,
Sorör, suo 6x aiiimo,
Quae tarn diu vidua
Vir6 suö caruit.
Der folgende Vers Nam dos elus animum, daa zweite Colou des
sogenaooti Ml versus Ueiziauus, bildet dea Übergang za den drei folgen-
den versus licixiaui, an welche sich dann anscbüefsen zwei anapästische
Mooometoi Nostrum öfticium Nos fäcere aequomst und wieder swei
jambisch anlautende LogaOden:
Neque id roagis facimos
Quam nds mon6t pietäs.
In dieser Abhandlung, deren Schlufspartie ich des Zusammenhaoges
mit den Ansichten von Meyer und Bttcheler wegen vorweg genommen
habe, erörtert Leo die Frage, woher Plautus seine sahireichen Metr»
entnommen habe, da in der neueren und mittleren KemOdie nach dem
Ausweis der Fragmeute eine solche metrische Mannigfaltigkeit nicht vor-
handen war, und kommt /n ilrm Resultat, dafs er sich in der Bildung
der MeUa, auch aii die uii«.' K«jiiujdie angeschlü-^^eu habe. jJu betrachtet
er als Nuchaliinung «lor Ilyptruitha derselben ilio jambischen, trochäischeu
und uüajja?jtisclii'U OkttHjare. (Jb und wie weit bei Plautus System-
bildung zu fmdcn .^ci, bezeichnet tr hier noch als einer eigeueu Unter*
suchung bedürftig uiid macht nur darauf aufmerksam, dafs aufser Men.
361—360, wo Christ ein Hypermetron annahm, sich auch Mcn. 590-593
und Poen 1174— 11Ö2 mit einiger Nachbülfn der Überlieferung Systeme
herstellen lassen. Inzwischen scheint ihm die Systembildung bei Plautus
zur Gevsifsheit geworden zu sein; denn in seiner Ausgabe statuiert er
zafalreichö Hypermetra und hält sich fOr berechtigt, wo sich die Über-
lieferung nicht fügen will, Änderungen vorsunehmen. Aus der alten
KomOdie stammen ferner die Kretiker, in deren Ausbildung die ROmer
zum Teil ihren eigenen Weg gingen. Die Ausbildung der rdmlschen
Bakchien zu erklären, reichen die doch mischen Lieder der alten KomOdie
ans-, in welchen die ROmer katalektische Bakchien sahen. Wie kat»*
lektiscbe Bakchien ttberhaupt, so sind auch die Dochmien nicht %n
Eiu, bönum habe animuni. Uiulo habeam? ^
M6rtuu' piuri' pieliat quam egu bum,
Militis parasitu' modo
Venerät aurüm pelere hiuc.
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Plaotos. '^1
leugnen^). — Auch für die uhrigon übprürferteü Bildungt'ii. dcü seltene-
ren nnd mehr oder minder voroinzi'lteo, denen eingehendere Unter-
suchung gewidmet wird, ist in erster Linie die alte Komödie heranzu-
ziehen. Zunächst sucht Leo den zuletzt noch von Spenge! bestrittenea
Itbyphallicus bei Ptautus in 21 Fällen zu erweisen und findet ihn in
eioer in der alten Komödie im allgeroeineo vorgezeicbneten Weise als
Klausel verwandter Metra, innerhalb und am Abscblufs trochAiseher iind
kretischer Gantiea als selbständiges Colon, Terbanden mit jambischen,
trocfaAiseheft ond anapftstischen Reihen verwendet. Von diesen 21 Fällen
dod höchstens die folgenden dnrch die Oberliefemng begründet:
Gore. 102 Kam tibi tü profnsii'& Ibi ego me p^rvolim sepultam
(von Bachelier, s. o., als synkopierter jambischer Tetrameter beseicbnet,
eme Messung, die Leo karzerband abweist; Stndemttnds synkopierte
Verse ignoriert er überhaupt).
Trin. 2:^6 Amöris artes cloquar quem ddmodum se expediant.
Cts. IL I, 4 f. Prandium iüsserat s^uex sibi parari
Tdce atquc rilii: noqne paro. n^que hodic coquctur.
Tl. 8, 7 Tdce. Quid est r Em. Quid quiui \ido^? Vir occum it.
Men. III Qu6d viro i^sse odi^ vidcas. tüfe tibi odio h&beas.
Css. III. 6, 9 D4bo tibi /As^-rx xaxov^ üt ego opinor,
Nisi resisti^. Zeu,
IV. 4, 5 Age, Olympiö, qu&ndo vis axor(em), (?)
Accipe hanc a nobis,'
die übrigen haben keinerlei Gewähr. — Zweifelhaft ist in der griechischen
Metrik die akatal. jamb. Tripodie. Leo nimmt sie bei Plautns zuniUsbst.
in einer Reihe von Stellen der ersten Sceoe des Eptdicns auf Grund der
Golometrie des Ambros. an, indem er sie den Römer aus dem katal.
Dimeter ableiten Iftfst:
9 Quid tü agis.y ut vales? ez^mplum adosse iutt^llopo
enge (aufserhaib des Verses).
25 Ids dicis. Me decet lam tn at'item praftnri^m goris? (mit
Tilgung von nobis nucii uutum).
29 Sed quid ais? Quid rogas? Ubi &rm& sunt Stratippocli?
67 Epfdice, perdidit me. Qufs? Ille qui arma p^rdidit,
mit Synalöpb^:
26 Quem dicis digniorem' esse hddie Athenis <erum (A, die
anderen Handschriften homioem hodie)
ohne Diärese:
Venire ad Ghaeribulnm iüssit huc in pröxomum,
troebäischSist das zweite Colon
■) Aber die Möglichkeit eines solchen Dqchmias, wie ihn Leo Men. 972
nt: Bee6rdetur id, t Qui oihili sint, qiiid is preti ( Detür ab suis
^rfi I Igoäris, improbis viris i Yerb^ra eompedte, ist unbedingt an leugnen.
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38
Pliutas.
52 Quid ipitur, quot minis? T6t, quadragintA miüis,
ebenso, aber auch ohne jambischen Auftakt im ersten Colon
67 Mitte nunciam. , Nam ille me votuit doraum*).
Sodann in Verbiodoog mit dem zweiten Colon des veisos Reisianits
Stich. 8 ff.
Loqui de re viri. Salva^ne amaboV
Sperö quidem et Tolo: sed hdc, soror, crticior
Patr^m tüom roeüinqoe qai adeo ioice oniio (?)
CiviboB ex dmnibi» probüs perhibötar,
Edm nmio toprobi viii ^Ifido uti»
ViriB qai taatas
AbsÖDtibm nostris
Facit iniariaa imm^rito*
Dieses zweite Colon des versus Reizianus. wollte Spengel Reform-
vorschläge S. 296 überall anap.'lstisch gestalten; Leo nimmt es iu den
verschiedensten Formen — rein jambisch. reinanapa^^tiscb. beide Messnngen
zalassend, jauiLasch-an ij ilMi-t-h wie inibitür tecum uinl Verbmduri^. n (z.
B. mit bakchischem Monomeier Ba. 1 139 StuUae .it(|iie liami malad viriciiuir)
an und erklürt die in der griechischen KomOdic seltene jambische Form
für eine selbständige Bildung des Plautus, dagegen die anapästischo und
jambisch-anaptotische für eioe Nachbildung logaOdis.cfaer Cola wie rou
ftnjvbg iMäoTWy TÖy ävSpa MpaT^wte» Keben iam nöscere possis treten
zu lassen nos c6qnere bic cenam, trug der Römer kein Bedniken, da er
ffir den rdmiechen Vers weder Reinheit der Senkung noch Einheit der
. Hebnng anzuerkennen hatte; das jambische Colon vom anapisUschin
(resp. daktylischen mit Anakruse) beim Oebrancb an trennen, «nOtigte ihn
nichts, da ihm nnd seinem^ Poblikam auch ein Vers wie pote qnto fongo
imber jambisch klang, tud\wenn er jambische and anapistische Formen
verband (Viris qai tantas Abstotibns nostris), so standen ihm Beispiele
▼or Angen wie S^ia ^oipwv \ dxponmka fitxpm* Der versus Reisi-
anns speiieil ist eine Nachbildung von Reihen wie ^ ^xq^vtt^q dJUoc
o^Cwv xa^t^siVaf nnd «fwrv/itfv 'TnipßoJioc Stxwv dvan^att, auf
welche übrigens schon Geppert zu Cas. 623 hingewiesen hat.
Nach Leos Ansiebt hat Plautus überhaupt eine ganz besondere
Vorliebe für kleinere Cola gehabt und diese in den mannigfachsten Ver-
binduDgen angewendet. So ist seiner Meinung nach Cure. 12, 3 zu
zerlegen in die Cola . '
Ubi ubi8t, prope mcst. en4x habeo. salve Änime ttii, Liberi lepos
und äbniich Aul. 135 ff.
1) Zwei anfebanderfolgende jambiBche THpodien oimnt Leo Merc las
an : Quae res milae agitant? Moltae, 6re, ted aCqne me im Ansditolb an
die Lesart des Vet.; aber d(>r Sprachgebrauch lehrt, dafs mit G D mataemso
schreibea ist vgl. Luchs in Stodemonds Stadien 1, 1 aft.
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89
Dft ndU dpUma femina m&nam. übi east?
iiaSB eist nm aptam«. Tu. Tto tis? Bi iiegat nogo^).
Ob mall dam Diektor ao aohraeUich lerhackta BliyUim«D, ala aie
LoQ 8. iTT Piead, lioft allardinga mit nur garinger AbwaUdimig von
det ÜbailiefaniDg auasabman gawagt bat Nte botd logani Quicqoam
ia 18 indat, idai ni Improbia aa drtiboa Tdnaant com bia mibi Nde
Jotei nac aanno Gdoveolt Daqva eia ümqimm nobilia ibl. Ego, dtd
abaet» HIc adaaae emm drbitror. Ndnc ago illmn mettio, Qnom bio
b6o adest, Ne qtidm adsiet, M^tuam. ei rei oper&ro dabo Ut mibi
imperatumst — überhaupt zutrauen darf, ist doch höchst zweifelhaft —
VoD den Cola, die Leo soüst noch statuiert hat, erwähne ich uur noch
die aoapästiscbeo Trimeter, ein gewifs recht uosicheres Metrum, das
aber Leo an inebreren Stellen auDimmt:
AoL 167 f. Eia h6c face quod te iübet soror. Si lubeät faciara.
Tu rem hoc tuarast. üt quid?m emoriar priusquära ducam
Gm. nL 6, Iii. Jdaoe. Quid^id) est? quia hic est bömo. £nis sum.
Qoi erds? Quoias
To sörvo's. Servos ego? Atqna maus. Non som 6go über?
17t Bqc 8i ^rgo abaant. Propera fotro ite et cito pröperata:
Ego iam ioti» aro: fiuntd cenam mibi nt dbria sie
gl Caaioam iDtaa babne aidnt .qni ma atqoa U intarimat
BaCi diaae Vafaa oboa Gawftbr ailid« wflra laicbt DacbaQweiaan$>) aia
M Mut bataiebfiand fbr. daa viaUiieb wabmabmbara Tarfabraii Laoa«
friscbwag daiMfloa bd kpnatmiaraii, «ftbrend doeb bai ainar ao scbwiari-
gn f^raga, wia aa dia Rakonatraktion dar PianUnladiaD Caotiea iat, dia
litfsla fiahntaamkail Not tb«l, will man idcbt dan Bodan antar dan
Uta farilMn.
HI. Spraehlicbefi und ärammatisches.
W. Ebrard, Die Allitteratiou io der latamischea Sprache (s. den
Torigen Jabresber. 1882. II S. 34).
Anzeige von Thielmaui, Pbil. Ans. 2IU. 10—16, Banta, Pbü. Bond-
Mbaa 1888 Mo. 27.
1) leb sehe keinen Grund ein, von der Abteilung des Vetua abzuweichen :
Da mi 6ptama Femioa maDum (zwei jamb Monom.)
übi e4at <aat> quis east nam 6ptuma? Tu. Tün ai»? Si n^gas, oego.
*) Der erste Vera Iftfst sich ohne weiteres als jamb. Sept. messen: EiÄ,
hoc face, quod t§ iubet sorör ss., ebenso der zweite, wenn man, wie anch Leo,
iD der ersten Hälfte einen Fehler der Überlieierung aouimmt (? In rem tuamst
boc. Üt quidem emonar &s.). Im dritten widerspricht Quid id est? dem Plan>
tbbcbes Oebrancb, der dorchaas das überlieferte Quid est? erfradart; aodam
^ ftbenebeo, dalh A nadi bomo efaia Iifldka leigt (s. Geppert).
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40
* Plautu».
Otto Raebel, De usu adnomfnationis apnd RomaDomm poetas
comicos. loauguraldissertation. Halle 1882. 66 S. 8.
Verfasser stellt zuiiächst den Begriff der adoominatio oder nopo-
vofiaata auf Gruod der antiken Tradition, namentlieli der Definitionen *
des Comificine Bod Quintilian dahin fest, dafe diese Fignr eUttfindet,
enm ?6rba Bimiii vti eodem sono anree nostras percutiant; allitteratio
est InsQS litteraram,. adnominatio eoBfieitnr ?ocabiili8. Er verteilt die bei
den Komikern Torkomnienden Fälle nnter folgende Rubriken: L I>e voea*
bnlis quae soU sonomin similitndine aores eommoTent. A. De iteratione
einsdem vocabnli eadem notione. B. De conceotu vocabnlofbm eiaBdea
stirpis, quae seosn simili ponantur. Eine gute Bemerkung ist, dafs die
Komiker bei Anwendung dieser Figur nie neben das Adv. eine gleich-
lautende Adjektivform stellen (wie Anipb. 813 tiberliefert ist). C. De •
vocabulis similiter sonantibus sensu dissimili adhibilis. II. De paroiio-
masiis, quarum vis in ^duoiiim similitndine et in sensu j)osita est. Ä.
Oppositioncs vocurn -imiliuin, quae res diversas designaot. lu den sch
genannten zdtnaa j»t]' u'on Plautus und Terenz die eine der beiden Silben,
auf welche es ankommt, unter den metriscben Ictus zu setzen, bald die
Präposition, bald die HauptsHbe des einen der beiden Worte, seltener
beide Silben; in vereinzelten Beispielen stehen beide Silben io der
TLesis. Bei Wortspielen wie arcus .arcam stehen die übereinstimmenden
Silben gewöhnlich in der Arsis, und zwar entweder .zustfmmen oder so,
dafs das eine Wort im YersanCang oder VersschlnCi seine Stelle hat;
lassen sich diese Silben nicht in die Arsis bringen, so soeben die Diehteir
die Worte wenigstens dorch Zusammenstellung hervorsuheheo oder da-
durch, dafs sie das des metrischen Ictus entbehrende Wort tu 'Anfiug
oder EU Ende des Verses stellen. B* De iteratione eiüsdem Tocaholi,
quod modo hac modo altera vi adhibatur. C. De paronomasHs, quae
sententiam efificiunt iocularem. Solche bei Plautus in hohem Mafse her
Hebten Scherze meidet' der überhaupt in der Anwendung toh Parono-
masien feinere und sparsamere Terenz.
Lndov, Buchhold, De paromoeoseos (allitterationis) apud vetereB
Romanorum poetas usu. Inauguraldissertation. Leips. 1888. 112 S* ^
Anzeige von Wölfflin, Archiv I, 131 f.
Nach ausfühl liclicr Darlegung der gesaraten TermiLiologie der alten
Rhetoren und Grammatiker Über die verschiedenen Figuren des Gleich«
kiangs (cap. untersucht diese gediegene und methudibch durchgeführte
Arhpit in ilnem Hnuptteile (cap. II), dessen Titel sie flihrt, anfs «ui-
gehejidsie den Gehraueli der verschiedenen Gattungen der Aliitteratiou
bei den archaischen Dichtern der Römer. Bei diesen zeigt sich, ahge- •
sehen von den der Sprache des gewöhnlichen Lebens entstammendeu
allitterierendcn Formeln, den von Wölfflin sogenannten allitterierenden
Verbindungen, und solchen Fällen, welche auf Zufall surflcksuftthren sind.
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PteQtQI. 41
eio bewufstes, oft an Übermab 8trai(eDdes Bestrebeo, der Rede diireb
die Gleicbklaogsfiguren eioen besonderen Schmock verleihen Dieses
Streben erscheint bei Plaotns uod Enuiae io seinem üdbepankt, bei
Tereni npd Pacnvins bereits im Abnehmen. Bei den homoeoarcta, den
einfachen Stabreimen, ist die Qoaotitftt der atütterierenden Silben gleich*
gültig, ebenso ob bei der Wiederbolnog anf deo Anfangskonsonanten der-
selbe Laut folgt oder nicht, so dafs also s mit sc, sp, st, b mit bl, br,
e mit cl, er, f mit fl, fr, p mit pl, pr, t lAit tr allitterieren; c und q
illittorlereD, wenn ein Vokal darauf folgt [WOtfflin a. a. 0. macht darauf
snimerksam, dafs auch an die AUitteration von c und g gedacht werden
köooe]; weniger Wahrscheinlichkeit mifst Verfasser der Allitteratioo
voü a mit ae als der von a mit an bei, letzteres scheint Plaiitus sogar
mit 0 allitterieren zu lassen. Dafs die allilteriereuden Worte zu dera-
selhen Sat/glicde gehören, ist incla nötig; Plautus wendet die Ailitte-
raliou sogar bei Personenwechsel an. Komposita können sowohl uut der
Präposition als mit dem Stamm allitterieren. Dafs zwischen den allitte-
riefenden Worten kein zn grofser Kaum tritt, liegt in der Natur der
Sache; bei einfacher AUitteration tritt nur ein Wort dazwischen, bei
jnebrfacher zoweilen zwei. Soweit es die durch die Wortformen und den
Versbau gezogenen Grenzen gestatten, werden die aliitterierendeu Silben
möghchst in die Arsen verlegt und dabei die zweite Verslnllfte entschie-
deo bevonngt. So finden sich die Beispiele dreifacher AUitteration in
deo Arsen III IV V jambiscber Senare nnd Y VI Vil jambischer
(Hrtonare nnd troch&iscber Septenare erheblich sablreicher als in den
übrigen, ntid zwei allitterierende. Worte sind gewöhnlich anf III IV
(jsmb. Sen*) - V VI (Jamb. Okt. and troch. Sept.), IV V - VI VU,
inV— V Vn ?erteilt. Erstreckt sich die 'AUitteration nicht blofs
aof die ersten Bncbstaben, sondern auch auf die folgenden, nnd verbin-
den sieh damit parechesis, paronomasia, paregmenoo, polyptoton, so
werden womöglich die Arsen nach der ©teur benutzt (III IV. - V VI).
Nur in diesen wird die AUitteration durch mehrere (nicht notwendig auf
einanderfolgende) Verse weitergetubrt. Den Grund findet Vettisser in
der Gewichtigkeit der ersten Ärsis nach der Cäsur, welcher div erste
Arsis <l( r letzten Dipodic zunäclist steht. Daher allitterieren vuniohm-
lich III V — V VI, etwas seltener IV V - VI VII. dann ksuiiuien
III V V VII. Lassen sich nicht beide allittenereude biiben m die
Arsis bringen, so werden die Ftifse III V ~~ V VII vorge/o/zen, so dafs
die meisten Fälle einer auf AraÜB und Thesis verteilten Aliitieration auf
Arsis IIl—V, Thesis V VII kommen; etwas seltener sinrl Thesis IV -V,
Arsis V-VU; dann folgen Arsis XV— VI, Thesis VI- VII. Aach in den
jambischen Septenaren haben die Arsen des zweiten Halbvorses ent-
schieden das Obergewicht; meist V und VI VII, selten V VII. Auch
io deo fibrigen jambischen nnd trochäischen, sowie in den anapftstischen
Venen zeigt sich entschiedene Vorliebe fQr die Arsen. In den kretischen
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42
FlMttns.
und bakchischeu Versen kÖDDen beide Arsen jedes Fufses allitterieren, aber
die erste liat den Vorzug. — Hinsichtlich der ersten Vershälfte verdient
eine besoudere Bemerkung nur der Umstand, dafs eine Allitteratioo im
Yersscblufs bisweilen im folgenden Venanfang fortgesetzt wird. — Ton
der anderen Gattung der paromoeosis, dem bomoeoteleoton, stellt Ver-
fasser fest, dafs ein Reim nur von Endsilben gleicher Quantität gebildet
werden kann. Am gewöhnlichsten ist der einsilbige Reim; derselbe hat
in jambischen Senaren nnd Ol^tonaren sowie in trochAisehen Septenaren
seine eigentliche Steltang in den Arsen der sweiten HUfte^ In den jam-
bischen Septenaren und anapästischen Tetrametem in dea der GAsnr tu*
nicbststebenden Fofton (II) III IV (V), im kretisehen Tetrameter vom
ersten Fnfse an. Zweisilbige Beime sind selten, noch seltener dreisiUnge.
Dies sind die beiden Arten der paromoeods xarä fiipog Myw, Voo
den beiden Oattongen der paromoeosis xarä xSkov ist die par. xar*
dp^TjV rujv xwXtuv bei Plautus vornehmlich vertieteü durch die epaua-
pbora, welche xa-ä oinooiav (In jainbischeu, tiochäischen und anapästi-
scben Versen namentlich im Anfang der ersten und zweiten, in trocbäi-
schen bepteuaren bisweilen auch noch der dritten Dipodie), xa$* fj/u»
(TTt^ta und xaß^ oXo'ßg azij^oog vorkommt Die par. xarä reXog rdv xw-
Xiuv ist nächst der Allitteration bei den archaischen Dichtern die be-
liebteste Form der paromoeosis; auch sie hndet sich xarä otTMoiav^ xat*'
flfuaTt)(ta und xaß' Fßhuc ffrtjroug. — Das dritte Kapitel behandelt die
flbrigen auf die WortiUinlichkeit berahenden Figuren: parechesis, paro-
nomasia, paregmenon, polyptoton sowie die Fignren der repetitio. Be»
kanntlich hatte Lachmann behauptet» dafs die guten Dichter die Wieder»
holung desselben Wortes mit dem gleichen Aocent Termiedeo hatten;
. nach Bochhold teigt sieh dies Oesets nor In der episeazis nad aaadiplo-
sis. In der ersteren suchen die Biehter eine Variation des Aooentos im
Notfall dadurch herronnhringeo, dafe sie swiscben die wiedariioltaD
Worte ein anderes stellen. Den Seblnlb bildet die Vecwertang dar
gemachten Beobachtungen f&r die Plaatlnlscbe Kritik. VerÜnser talhl
seine Ansichten dabin susammen: l) Quaestio dittographimrum , intar»
polationum, retractationnm a paribus similibasque fignris hadege teaetar:
ne apertae ditt4>grftphiae eam partem reiciamus, quae paromoeosi vel
alia figura praeclare distincta sit, retiueaams aUeram, quae tiguris Ulis
vacet; ne divellamus versus, qui paromoeosi xarä xuika conglutinati sint;
ne ofifendamus in versilui> hac illave figura artiticiosius exornatis. 2) Dein-
ceps monendum est, ne paromoeoseos specimina nostra cmendatione
diruamus. 3) Ratione autem non mediocri parium similiumque tigurarum
habita adducinuir, ut versus corruptos aut additamento aut transpositione
emendatiores reddamus ; in cauticis, ut cognoscamus, utrurn trocbaeos an
iambos an anapaestos Piautas posuerit, ut ab ipsis simiiibus ordinem
descriptionemque repetamus. Wie oft die Beabeiter des Plautus in-
folge der Nichtbeachtung dieses Gesichtspunkts fehlgefaagan stad, er»
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43
weist Verfasser an mehreren Beispielen. Doch kann z. B. bei der Ent-
scbeidoog, ob ein Vers trochäisch oder anapästisch zu messen ist, die
Aliitteratioo allein nicht den Ausschlag gehen; dabei fallen doch noch
andere Ümstniide ins Gewicht, vornehmlich der Versbau. So wird nach
Spengels fimiitUungen aber den Baa der trochäischen Oktonare Pseod.
913 Faii memn officium ot facerem, fateor. Ubi restiteras? Ubi mihi
Inbitomst nicht mit dem Verfasser trochftiscb gemessen werden iLönnen,
wenn aaeh die allitteriereadeo Silben bei anapästischer Messung sämt-
licb in die Thesis fallen. Überhaupt scheint die Verwendung der AUitte-
lition in der Thesis noch nicht genflgend berOeksichtigt an sein.
Joh. Baske, De allitterationis usu Plautino particula prior. Königs-
berger Inanguraldissjsrtation. 187 4. d8 S. 8.
Verfasser gieht bis S. 28 Allgemeiqes and geht erst dann auf
PIsntns Uber« um einiges helanglosee Material mitzuteilen. — Ebenso ist
ohne Bedentnng Ihr Plautos die Arbeit von
Carl Rötticher, Do allitterationis apud Romanos vi et usu.
Berliner inaugoraldissertatioo. 1884. 60 S. 8.
Ed. Wölfflin, Der Beim im Lateinischen. Archiv f. Lexik. I, 8
8. 350fr.,
bemerkt S. 355 f.: »Der Reim ist noch lant^e nicht bei Flautus ein mit
dem Quarititätspriuzip konkurrierendes f-^ieinent, ja nicht t inmal ein der
Ailitteration ebenbürtiges Moment, kein poetisches Formpriozip, sondern
aar als ein vor&bergebeodes Spiel an betrachten.«
Fried r. Goldmann« Die poetische Personifikation in der Sprache
der alten Komddlendlchter. L Plantns. Progr. der lat- Haoptscfanle
* ta Halle. 1886. 38 8. 4.
* Die Arbeit ist ohne wissenscbaftücho» Wert und überdies durch
zahlreiche grobe Fehler entstellt. Vi rta^^M redet z. B. von Pleiisides,
Dinacion oder Dinncium, dem Bauern Stratilax, Most. 765 wird anc;elührt
in der Form Sub diu coli absque äoie perpetuom diem und erklärt: Der
Tag wird von der Sonne gepflegt u. a.
E. P. Wortmann, De coinpaiatiunibus i lautmis et Terentianis
ad aninialia spectantibu^. .Marhurger Inauguraldissertation. 18Ö3. 59 S. ö.
Aiiuu}nje Besprechung im Phil. Anz. XIII S. 476—478.
Eine schülerhafte und vielfach mit groben Irrtümeru behaftete,
aber immerhin fleifsige Arbeit. An«; der genau nach dem Schema zoolo-
gischer Haodbftcber geordneten Sammiong ergiebt sich für die beiden
Dichter ein wesentlicher Unterschied sowohl in der Zahl als auch in der
Art der bezüglichen Stellen. Während bei Plautos auf jedes Stück
durchschnittlich 18 solcher kommen, heläuft sich der Dorchsehnitt bei
Terenz auf etwa sechs, und wAbrend Plantus fere ex omnibus animalinm
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PlMtnt.
tum Qotarum ordinibus exempia ad mores hODinam vel ooodiciones vitae
bnmanae iUufitraoda petivit eaqo6 mazime ▼ariis modis pertractavit,
Tereatios comparationes illas paree spanas iu profert, ut aot meUp
phoria DSU detritis qnaö ?oloit ezprimeret aut brevea comparaÜODes
proprias adbiberet, qnae prombialiter in ontDinm ore venabantiir. £•
zeigt Bidi also aoeb aaf dieaem Oebieto daa ZnrttcktrAteii eines volka-
tomliebeii Eleoeates bei Tereni.
In den Koten in den efnielnen Vertm seiner nenen Ausgabe der
Vidularia (s. u.) giebt Studemund eine Reihe wertvoller Bemerkanges,
teils die Orthograjiliie des Ambros. betreflfend o selten nach v in
Eiuluiigeii und Stammsilben; uus, uiim, uiiiit regelniärsige Schreibart;
Doppel s in den Endungen osua «nd in (|naeso; Doppel 1 in paulnm,
anla; konstant aduU'scen>, cena, fsH'ntis (nur Pseud. 287 fenuM'ulum) ; <iiir
am häutig!>teD, selten cur, ganz selten quor; kun^tant pulcber etc.; ml
— ^in Compositis die göwöhnlichr, cunl nml ad! — die ühorwirgcinic
Schreibart, grofses Schwanken zeigt sich zwischen den Schreibungen
perl— und pell - ; quam und qom sehr selten, gewöhnlich cum oder
quom ; dasselbe Schwanken zwischen quo, qu und cu bei alten von diesem
Pronominalstamm abgeleiteten Formen, ebenso in den £ndmigen der
Nomina und Yerba mit q; vor Konsonanten meist hau, seltener hand»
am seltensten baut--, teils anf den Spracbgebraueb beattglieb. Die Be-
tonung quid negotist nnd qnid 6st neg6ti ist so Oberwiegend« dafa die
Beseitigung der abweicbenden Betonung qoid est neg6ti durch leichte
Umstellung (Most. 459. 742 Mgl. 426 Epid. 718 Trin. 90$ ?id fr. III. 8)
grofse Wahrscheinlichkeit hat (S. 44 f.). - Plautus stellt nur die Pripo*
dtion *in' häufiger swiseben Adj. resp. Pron. dem. nnd poss-nnd Subat,
aber In der flberwiegenden Zahl der Fälle am Yerssdilnrs und Im Caoti-
cum; auch von den vier Beispielen, welche Studemund fOr die SteUung
von in zwischen Subst. und Adj. resp. Pron. anführt; fallen zwei unter
diese Ausnahme (Most. 135 Mon. 839; aufserdem Asin. 88 Capt. 406),
ebenso eine bedeutende Z;ihl Icr sehr vereinzelten Stellen, wo eine Ab-
weichung von der natürlichen Stellung bei abs, ad. advorsum, cum, de,
ex, per, pro, circitor stattfindet. Kein Bej>}>i('I dieser Stellung bat
Studemund för nhsque, apud. ( itciini, eis, clani, iCuntia), erga, extra, inier,
intra, ob, penes, pone, i)ost, prae, praeter, propc, propter, secundum,
sine, sub, super, supra, Irans. »Es ist daher immerhin mifstich, durch
Konjektur eine solche freiere Stellung der Präposition gegen die Hand-
schriften herbeizuführen« (S. 49ff ). Dagegen ist bei Pron. rel- und in-
terr. die Nachstellang der Präposition, mag ein Subst. dabei stehen oder
nicht, die Regel (S. 57 f.). Ckmspicor wird von Plautus nur am SchluCs
akat jambischer und katal. trochftischer Verse und an der diesem Vers-
schluft analog gebauten Stelle am Scblufs eines einen Jamhischen Qnater-
nar bildenden Colons sowie am SchluTs eines akatai kret Tetrameters,
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PlantUB.
45
afmDal (Cist. IV 1, 4) am AfiSvag des iweiten Colons eines troehftiscfaeD
Septenars gebraucht, einmal (Capt. 926) wabncbeinlicb aucb im Vers-
ittoem eines bakchiscben Tetrameters, da in Balccbien sonst nnr am
jsaiblschen Versscblnfs und an den diesem ontspreebeadeo Stellen sa-
gelassene Wortformen niebt selten voricoramen. Sonst scbreibt Plantns
conspfcfo (S. 52). — Plautus liebt es, altertOmlich© Formen wie dixis,
faxis, respexis; parsis, amissis, siipplicassis, demutassis, siris, fuas, fiiant
mit cave zu verbinden, wenn nach diesem nicht oe steht; im jambiscbeu
Versscblufs wendet er in diesem Fall gern Formen wie dixeris, feceris
an, sonst sind in dieser Verbiiidung jüngere Formen selten. Dagegen
wendet er nach rnve ue neben den alterrtimlichen m^hr jOngerc Formrü
an. Hinter allen tibrigen von caveo abgoleilfteri Formen (auch hinter
praecavere) stehen nach no, welches nie feiilen <iarf, nur die allgemein
ftbhchen jüngeren Formen (S. 54 f.). — Addecet scheint Plautus nur au-
gewendet zu haben, wenn das vorhergehende Wort auf einen Voi^al oder
m auslautet, sodafs Elision stattfindet. Ȇberhaupt verdienen unter den
Plantioischen Ck)mpo8ita, deren erster Teil eine volcalisch anlautende Prft-
]N)sition ist, diejenigen eine besondere Untorsnehnng, deren Bedentnag
foft dem Simplex nicht abweiebtc So verwendet Pianlns incedere
wenigstens in der Mebrsabl der Falle so, dafs Elision davor stattfindet; .
ibolicb scheiiit es fast bei adaeqne'. admonere, attingere ete. der Fall
sa sein (S. 57). — Die kürzere Form der Präposition e ist bei Plantns
viel seltener ttberliefert als ex, wie eine reiche Sammlung zeigt; anf die
Wshl swiscben beiden Formen lafst sich ein entscheidender Einflnrs
weder von der Natur des folgenden Konsonanten noch von der Stellung
Witer oder nicht unter dem metrischen Ictus wahrnehmen (S. 59 ff.)- —
Den Beschlnfs dieser Bemerkungen bildet S. 62 ff. eine Zusamujenstellung
des handschriltliehen Materials über den Gebraucli der Formen a, ab,
abs, welche die von Langen Beiträge S. 331 ff. gewonnenen Resultate in
aliem wesentlichen bestätigt.
'OniL Abraham, Studia Plautina. Separatabdruck aus dem
Süpplementband XIV der Jahrb. i. kldss. Philol. S. 179—244 (Strafs-
burger Inauguraldissertation).
Besprochen im Phil. Anz. XV 506— .508 (anon.X von Niemeyer,
Wochenv^hr. f. klass. Phil. II No. 15 S- 455 -458, M. Warren, The
American Journal VI, 3 No. 23 S. 357 f, L. Duveau, Revue ciit. 1885
No. 27 S. 5 f., Bef., Berl phil. Wocheuschr. V No. 9 Zi»ti~270.
Diese treffliche Arbeit eqtbält eine Reibe schätzbarer Beobachtnn-
gn mm Plantiniscfaen Spracbgebraoch und damit in Verbindung stehen« <
der kritischer Beiträge Aussnsetzen ist nur die mehrfoch hervortretende
HeigQDg, dem Sprachgebranch zn enge Grenzen zn ziehen. Die wich-
tigsten Bemerkungen sind kurz folgende: auscultare wird von Piautas
gie mit einem Inf. verbunden (Pseud. 523 i^l unecht), auch tritt kein
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4«
PlMtni.
Adv. hinzu, sondern nur die Adj. lubens, perlabens, tacitus. — Das Adv.
tacite ist den Seeflikern fremd. — Mit agedam verbindet Plautus ge-
wAbnlich eiDen aoniittelbar folgenden Imper., nur Mm. 149 gebt der-
selbe voraus; ein blotker Vocat* folgt St 428; ohne Imper. oder Voc
steht agednm nnr in dem nneehten Verae Piead. 628. — Poseere steht
bei Plautoa 1) absolttt oder mit abL resp. gen. pretii, 2) mit dem acc.
des geforderten Gegenstandes, dann tritt meist ein dat. commodi hinin
(ohne denselben nar Poen. 705 Rnd. 1238), 3) mit acc der PersoD,
4) mit einem die Person beseichneoden 4use. eines pron. und einen acc
der Sache, mit ahs nur Truc. 874 in der falschen Fassnag des Ambros. ;
nie hangt ein lüiiii. oder eine Fiualparlikol davon ab. — Auch zu repo-
scere kann zu dem acc. der Sache ein die reison bezeichnender acc. eines
pron. hinzutreten, nur Truc 850. wo jedoch eine Verderbnis vorzuliegen
scheint, steht rep. aliquid ab aluiuo. — Postulare steht 1) absulut,
2) mit acc. der SarlK-, h) mit Inf. odor acc. c. inf., 4) mit ut (nur Aul.
318 Capt. 988); nut abs nur Cai)t. U.i8 Perc 41 Truc. 374. — Über
domi, domo, domum s. u. — Der sing, foris konimt aufser Gas. V. 2, 16
ond Ba. 888, wo es einen Tharfiftgel bedeutet (cf. Capt. 831 Most. 453),
nnr in gewissen Verbindungen ?or: foris crepuit, concrepnit, aperitor
, oder aperta est (im Versschlufs sagt Plantoa auch aperitur oder con-
crepuit ostiom), daneben heifst es fores crepuerant, concrepnemot fores
nnd aedes aperinntnr, nicht fores aperinnlnr. (Doch vgl. audio aperiri forea
Ba. 9^6 Gas. II. 7« 1 sentio aperiri fores Trac. 880.| - Prohibere wird, abge*
sehen von der Konstruktion mit inf., ne nnd quin, verbunden ^it dem aoe.
(quem, quid) nnd dem abl. def Sache; bei der Person steht ab, der blotse abl.
nur Mgl. 699 Asin. 613 (beide Stellen erklärt Ahr. als falsch; sie stataeo
sich aber nicht nur gegenseitig, sondern werden auch durch die Analogie
von abstinere geschützt, welches ebenfalls die Yerbindung mit dem
blol'ben abl. der Person zuläfst]; die Konstruktion p. cui quid (vgl.
defendere cui quid b. Afric. 'M, 5) findet sich Mgl. 1242 Cure 605. —
Aus der Zu.sarnnien?5teIlunK über die Formen deus, deum, deo, deos,
deorum Isfst sich nur entnehmen, dnf- die jambische Messung in den
Versmalsen des Dialogs die selUnere ist. — Auf die Frage wohin?
heifst es gcwohiiiicli ad forum (in forum Capt. 815 Rud. 988), wo? in
foro oder apud forum (ad forum Pseud. 1236 Most. 9i)9 Mgl. 938; Most.
844 giebt A apud), woher? a foro oder, wo ein Hiat vei mieden werden
' soll, de foro. — Bei modo und modis steht das Adj. stets voran.
Gegen Langen (s. d. vor. Jabresber.) erweist Abr., dafs hoc bei animum
advortere wirklich acc. ist, durch Pseud. 148 Epid. 215 Phorm. 467
Andr. 166. 767 Gate r. r. L 2. - Plautus betont stets praöhibeo, döbibeo,
pröhibeo, cöhibeo, dagegen adfaibeo» exhibeo. Über animum iaducere
s. u. Zwischen aequo animo oder animo aequo tritt nie ein
anderes Wort.
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PlMtBS. 47
•
A. 6. Engeibrecht, Studia Terentiana. Wien 1883, Gerold.
90 S. 8., und Beobachtungen über den Sprach gebrauch der lateiiUscheo
Komiker. Wiener Studien VI. 2. 1884 S. 216—218.
Am. Ton WöUflin, Arch. 1 B. 185.
Die enie Arbeit bandelt in ihrem HanptteU de priecis atqne obso-
letis ferbtiram formis «pnd Terentiani com Plaut! dieendi geoere com-
pnttie md ftkhrt den Nachweis, dafe sahireiche von FlantuB noch ver-
liodete Formen dieser Art bei Terenz nicht mehr oder nur ganz ver-
eimelt Torkommen. In einer Appendix untersucht der Verfasser das
Verhältnis beider Dichter in bezug aui Formen wie arbitraris und uibi-
irare. Während für Terenz der ausschliefsliche Gebrauch der abge-
kürzten Formen als ausgemacht gelten kann (nur Hec. 317 stimmen alle
Zeugnisse in der Form loqueris übereiu). läTst sich bei PlaaLus nur eine
entschiedene Vorliebe für dieselben erkennen. oImio <lafs es nach dem
StSOde der Überlieferung möglich wäre, ein Prinzip festzustellen.
Die zweite Abhandlung hat, abgesehen von einer Notiz über die
bekannte Antizipation des Subjekts des abh&ngigen Satzes als Objekt
des regierenden in der Verbindung facere ut, snm Gegenstand den Ge*
brauch der synkopierten nod vollen Formen der vom Perfektstamm ge-
bildeten Tempora. Von dem Perf. anf avi gestattet sich Ter. die vollen
Formen nur am Yerssehlnf«, Plantas verwendet beide Formen ohne
Zwang nach Bedarf ^) Ton den Perf. auf evi Qberwiegen bei Ter. die kon-
tnbierteD, bei Plantus die uakootrahierten Formen (nur decrero Cure.
Tos coDsneront Poen. 612; quierint Pers. TlB ist swnifelhaft). Von novi
bmcht bei Ter. im Versinnern die kontrahierte, bei Plautos die un*
koBtrshierte Form vor. Dasselbe gilt von den Perf. anf ivi, nur sagt
Pisatos im Yersinnem stets siris etc. [Engelbrecht hat Most. 401 siveris
Übersehen], und von der 1. und 3. Pers. sing, und 1. plur. perf.
brautheu beide stets die vollen Formen (nur Ter. Ad. 104 siit). — An-
baDgsweise untersncbt Engelbrecht noch die Perfektfurmen von eo und
seinen Composita. Die vollen Formen finden sich bei Plaut us nur sehr
selten überliefert, und zwar nur vom Simplex und solchen Compo?ita.
deren erster Bestandteil eine Länge bildet^): ivisse Most 842 iXruc. %io
J) Verfasser kunstatitri, dafs die Handschriften des Plautuä in der Er-
iMltoog der richtigen Formen eine grofse Zuverlässigkeit zeigen, und ist daher
Astleningen der Oberlieferung abgeneigt, Cure.' 268 jedenfalls mit Recht, nur
^ hier v^Hnt qni periuraveiint zu meisen. Dafs jedoch dies« Zuferläsaigkeit
kte ahsolate ist, dafür bringt er wlbst Belege bei, sn denen noch so fOgen
dsi Peen. 873 A Eum ädlegaront, Pall. Enm adKgaverunt, Ho&t. 760 lauda-
A, landasse Pall. Man darf sich daher schwerlich gegen die Einsetsung
dm Bist beMitigenden invocavisti Asio. 910 und des den Vers herstellenden
mmviiti Ba. 860 strinben.
^ Leop Bh. Uns. 88, 8. 28, berOhrt anch diese Frage; er sagt: Simplex
Tmitm aliqootieas posnit Mfisse, ivero, ivisti* (fortasse Ba. 577)^ bis *exivi|
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48 . PiMtat.
intro ivit Fall., iotro abiit A], exivi St. 459, exiyiMein Rud. 534, wonach
sieheriich Gapt 109 exi?i fQr exü herzastellen ist, ambiverim Amph. 74:
ich mochte noch blocofttgen Trnc. 647, wo Gamerarias' mox ad ta hoc
cubitmn itero mindestens ebensoviel Wahrscheinlichkeit hat als die von
Schon aufgenommene Yermntung mox hnc cnbitom venero. Kretisches
iero geben die Handschriften Capt 194 nnd vielleicht auch A Stich. 48S
(8. n.) wie Ter. Ad. 87 ; fiBr die von Engelbrecht beftrworteU Einsetsaag
der Form ivero spricht der Utfistaud, dafs in den Formen, wo die den
Perfektstamm angefQgte Endung mit er beginnt, das i des Stammes nach '
Ausfall des v sonst ausnahmslos verkflret wird. In <ier l und 3. pers.
sing, und in der l. pliir. perf iiid. hat Plautus stets das doppelte i bei-
behalton: in der 2. sing, und plur. jx ii. iiid-, im conj. plsqpf und inf.
porf. wird riufaohes i durch di»s Motrum geboten Trin. 939 i^ii, y41 isse,
St. 743 exissc'iu , Vqih. 584. r,54 VeiiisseM: dieselbe Form is\ Pseod.
1090 zwar nicht durch das Metrum erfordert; nndorerseits liej^t aber
auch kein zwinpender Grund vor, mit Engelbrecht die viersilbige einzu-
setzen. Sonst fordert das Metrum teils doppeltes teils l&fst es das-
selbe zu; da die Handschriften oft einfaches i geben, wo doppeltes nötig
'ist, 80 ist auf sie kein Veriafs. Engelbreciit entscheidet sich dafür, dafs
Oberau doppeltes i xn setsen ist, auch in Füllen, wo die Überlieferung
eine gewisse Konsequenz zeigt (vgl. disperistis Mgl. 168, disperistl Most.
876). Dann ist es nur nOtig, Stich. 288, der einzigen Stelle, wo vier-
silbiger inf perf. von veoeo durch das Metrum erfordert wird, für das
in A Oberlieferte veniisse venivisse zu schreiben, um das einheitliche
Prinzip zu erhalten, dafs Plautus nur in den Formen des Simplex nnd
denjenigen Komposita, deren erster Bestandteil eine Lange bildet, also
in den Fällen, wo allein die vollen Formen sicher vorkommen, das ein-
exivisse' et abivi' passim Po« u Ii 7 Ba 171. 900 Capt. 478 Ampb. 125
Most 971, 'abivisse' Rud. 65, *abi?ero* Ba. 211; fortasse 'abivif Amph. 639
Epid 46 (näm certo priüsquam abivit hinc ad legiobem domo) Ba. 577 Amph
639. Epid 40 hat rr inz« iw< ij,-!! selbst von «pinon Vermutungen Ahstund ge-
nommen, dagegen Ha. 171. 9ÜÜ Amjdi. Iii.') dieselben in den Text aiitg^'nommf'n
Mn'Jt 1<71 wird durch <ltn Ambr. beseitigt; Tapt. 47f^ lehrt di r Sjirach-
prhrHurb, dal- der Fr' ^ r viohnfhr am Versant-mi^ zu suchen ist; Bud. 65 er-
fordert der Sinn docii v.«.]»! i iet keisi^ns F>ffän7iuii?.
') Venisse huc, bic aderit et uje .ihs ir riMlitnot • so if^t wohl der
Vers zu schreiben. Rit<ichl «rhrcibf r Vetiis<»>. aderit huc et ahs to redimet
me ; dafs aber nie abs te redinx-f richtig' ist, hat Maf-h-r erwiesen, und aderit
huc ist sicher falsch, in snlcht-r Vcrhindiin^ hi ilst es ,^tL';s liic Aucli Epiii 273,
wo Götz mit Hntht' mano hiic adlore schreibt, ist sicherlich die varia leclio
des Archetypus hic auizunehmen (B im Texte hunc adfore, in maig. al hic,
bic hunc EJ) vgl z. B. Asin 398 Pers. 91 Truc 205. Nur Amph 976 ist
huc ftic äihis bezeugt (über Merc. 5G8 vgl. Abraham Stud. Plaut. 8 228).
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PUntiu.
49
hche i gebraucht hat Ob damit die B'rage erledigt ist, glaubt Keferent
bezweifelu zu dtirlen.
Wilhelm Qoerbigt Nomioiun, qnibiit loca Bignificuitiir, ncnis
Plaations expoDitnr et eirai uea TeranUaoo oempirftUir. Billeiiser
Inaoguraldissertation. Halbentadt 1888, Mejer. '48 8. 8*
Ämeige in WOlfflins Archiv l 1 8. 187.
Der erste Teil dieser sorgfältigen Arbeit baodelt De oomiüibus
appeUatiTis. Rus wird bei Plautus our in adverbialen OrtsbefitimmtuigeD
gebraucht [Gas. I 17 steht curare wie Ba. 227 Pers. 85 J, von Tereu
uch als wirkliches Sttbst. (Eon. III 3, 13. V 5, l). — Bei der Be-
sprecbuQg des Lokativs proxumaeviciuiae Mgl. 378 Ba. 208 meae vici-
ntae Bad. 618, den Goerbig mit Beebt ebenso sehtttit wie den AbL Aul.
S90 petee vicinia nnd Most 1082 foris concrepnit proznma ikuu^ (nit
Terweisang anf Aul. 408 Mgl. 1877. 154 Tgl. auch Lachs bei Brli
Mgl.* 274), hAtte darauf hiogewieaea werden kOnnen, dafe die Rodens- -
Helle für diesen Oebranch eatseheidend ist, da hier dorchans geachrie*
ben werden nralii 8ed quid hoc f. Mc (cf. Anl. 408 Gas. HI 4, 29 Trin.
1098). — Fremd dem Terens ist der bei Planlos hAafige Gebraooh von
domi mit habere nnd esse in der Bedeutung »im Besitz, zur Verf&gnngc,
sowie von domi in Verbindung mit <le me coniectuiiun lacio Üas II. 3, 8,
Ciit. U 1, 2 uij<i voll (iuiiiü mit doctus und expeiiui. Nach Analogie
der Stellen letzterer Art schreibt Abraham, der den Gebrauch vou domi
üoiiiü (iumum (domob) a. a. 0. S. I96ff. behandelt, jetzt auch Gas. II 3, 8
und Cist. II 1. 2 domo. Ohne Attribut erscheint domus bei Ter. io
üiiöbe&timrnuii^i't] stets ohne Präposition, bei Plautus höch«!t selten mit
a, bei abesse Epid. 081 (dagegen Gas. II 4, 8 nnd -ticli. 523, wo
der Auibr., was Goerbig nicht wufste, a jedenfalls richtig wegläfst) und
abire Aul. 105 (dagegen Stich. 29 Trin. lölu Merc. 8 Amph. 502 Kpid.
46); an beiden Stellen tilgt Abraham die Präposition. In Verbindung
mit proo. poss. steht der einfache Kasus bei Ter. nur Hec. 257, nie die
Präposition: Auf die Fragen wo ond wohin steht bei Plautus neben dem
eisCftchen Kasna (Poen. 814 sogar domos nostras) ancb die Präposition,
jedoch erheblich seltener: abgesehen von Tmc 261, wo die PaU. das ge?* -
wohnliche nostrae domi, A in nostra domo giebt, stehen 18 Stellen im
flhifiichen Kasns (12 mit Gen. nnd 4 mit Acc.), 6 mit der Prflpositioii
(S mit in c abl. Cas. DI 4. 29 Fseod. 84; 8 mit in c. acc Amph. 409
Trm. 882 Gapt 911) gegenflber. Abraham will daher auch an diesen
Stellen den einlachen Kasos ehisetzen, was das Hetrom allerdings Oberall
ohne weiteres zuläfst In Verbindung mit Adjektiven stehen stets Prä-
positionen tdagegen Eun. tr. 232 R domum paternam), aber nur in und
ad Uetzteres nicht bei Ter.). Denselben ^Gebrauch zeigen die folgenden
SlcllcD mit pron. dem. Cure. 209 in domo istac, Eun. II 3, 74 in hanc
domum und Mgl. 126 ex hac domu. Diese Stelle weist die sonst bei
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Plautus.
Plantuä unerhörte Form domn aüf, isl die einzige mit der Präi>osition
ex bei domus und steLi in einem nicht ohue Gruuti verdächtigten Pro-
loge, kann also, wie Abraham richtig bemerkt, schwerlich als plautinisch
in Betracht kommen. Auch die andere Plautus^telh^ will Abraham durch
Konjektur beseitigen, woi! sie die einzige ihrer Art ist^); denn sonst
setzt stets Plautus statt des proo. dem. das Adv. mit dem betreffendea
Kasus von domus: bic domi, bac domum, hiuc domo, unde domo. Nied
▼erbiodet Plautus mit domi, domum, domo den Geoetiv des Besitzers,
aoch sagt er Dicht in domo, in domum alicuius, soadoni brancht Um-
fichreibongen wie apud matrem domi, ad dominum domum [den ?on Goerbig
und Abrabam gesammelten Beispielen ist nocb binzusufttgea Gist. fr.
Ambr. ad matrem eius devenias domumj. Dieselbe Art der Umscbretbung
findet sieb auch häufig statt des pron. pers.: apud (penes) me domi, ad
me domum, mit Ausnahme von Merc 831 mea domo patria stets bei
domo: abs te, ab se domo und stets, wenn au dem prou. pers. noch ein
- pron. dem. treten wttrde: hie nostrae domi, ad me huc domum, hiuc a
iiobis domo. (Zufall ist es wohl nur, dafs diese Umschreibung sich in
der zweiten Person ausnahmslos tindet: apud te domi, ad te domum;
denn Stich. 590 steht nach Löwe im Ambr. invitassera domum ad me,
nicht, wie Ritsehl angieht. vostrae cenabsem domi|. Plautus kennt nur
die Verbindung domi bolliquo, wogegoti bei Ter. militiae et domi steht
(Ad. 495 [cf. Enn. 188 lij). Richtiger Genetiv ist belli Amph. t.4T victor
belli, Epid. 48ö virtute belli. — Humus kommt in lokaler Bedeutung
bei Pijnjtus nicht vor (Goerbig sagt wohl nur ungenau huinus apud
Plaulum uou inveuitur; cf. Stich. ;554), einmal bei Ter. Audr. 726. —
Mari terraque steht nur Poen. prol. 106 (Pseud. 317 ist wohl aut terra
aut mari, wie alicunde zeigt, von evolvam abhängiger Abi.); sonst heifst
es in terra, in mari. — Locus im blofsen Ahl. steht bei Plautus nur
Most. 254 suon quidque locost, Rud. 907 salsis locis incolit piscnlentis,
Amph. 066 duobus locis, bei Ter. nur Ad. 844 (die zweite von Goerbig ange-
führte Stelle Eun. 782 ist anderer Art), dagegen sehr häufig mit in, und zwar
bei Plautus stets mit einem Attribut (Vid. prol. 18 giebt der Ambr. nach
Studemund VOS IN LOCO; die Lückenhaftigkeit der Stelle verstattet
kein Urteil], während Ter. iu loco lam rechten Ort) fünfmal braucht.
Bei demselben tindet sich auch in loco alicuius »anstattc Andr. 292.
Heaut. 104. - Totus ohne iu Plautus Gas. IV i, 5. Marc. 47, Ter.
Andr. 842, mit in Poen. 884, omnis, mediua, universus stets mit Prtk-
1) Der anonyme Reseosent d«r Abrahamschoa Arbeit, Phil. Ana. XY, be-
merkt S. 607, dafs, wenn domus nicht den Ort, wo man 2U Hause ist, sondern
das Gebäude bedeutet, die PrftpositiuD steht, also Gas. III 4, 29 und Cure. 209
keiner Änderung bedürfen und A(gl. 126 ex hae domo nicht anstOfsig ist;
ebenso hält er Tri?i 382 und Capt 911 wegen der metaphonschen Bedeutung
von domussiaiiulia die Präposition tar sul&s^g.
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Pkntni.
51
positkm. — Abgesehen von den genannten Sabet steht auf die Frage
wo der blofse Abi. bei Ter. nor Ad. 618 peetore nil consistere eonsili
qnit (in einem canticnm); Heaut 63 geben die Handschriften richtig in
h» regtonibtu. Hinslchtiich des Plautas begnügt sich Goerbig einselne fOr
diesen Oebranch in Anspruch genommene Stellen als nicht beweiskrftftig
danothnn; wie steht es aber miteivitate caelitum Rud. prol. 2, das sich
doch kaam anders als lokal auffassen läfst? Bp! via und j.hiilicheü
Wörtern steht, abgesehen von der Verbiuduug mit Vcibeu der Be-
wegung — nebeü augiporto Asiu. 74! heifst es auch per angiportum
Most 1045. Pers. 678 — auf die Frage wo stets iu.
Der zweite Teil der Arbeit von Goerbig De nominibos propriis
behandelt denselben Gegenstand wie der erste Ab dmitt der Qnaestiones
Plautioae von £. König, Progr. des Patscbkauer Gymn. 1888.
18 8. 4. (Anseige von Edm. Hauler in Wölfflins Archiv 1. 2 8. SOS—
805): Qua ratiooe veteres poetae Latini et tragid et oomid nomina
orbinni, iosularum, terrarum com praepoeitionibus eoniunzerint
Goerbig bespricht lunftcbst das Wort Acherans, das nach seiner
geirirs richtigen Annahme bei Plautos bald den Flufs, bald den Sitz oder
die Stadt der Toten bedeutet. Daraus erklärt sich ganz ungezwungen,
dafs es auf die Frage wo Acherunti (Acchüiunte ist nuj Tuuu. 431 über-
liefen) und aJ Acheruntem (Trin. 494), aut die i'iage wohin neben
Acheruntem auch ad A. (Most. 509. Poen. prol. 71) und auf die Frage
wober Acherunte (Poen. 344 A, ab A. Pail.) und ab A. (Auiph. 1078)
heifst. Die nach der Überiieleruwg verschiedene Messung der ersten
Silbe bei Plautus erkennt er vernünftigerweise einfarh als Thatsache an,
währeod König durch Tilgung der Prä])osition überall die Konstruktion
der Städtenamen und eine eiubeitlicbe Messung gewaltsam herzustellea
sucht. Hinsichtlich der Btädtenamen und kleineren Inseln steilen beide,
oameotlich aber Goerbig fest, dafs die plur. tantum stets ohne Prä-
position stehen, ebenso Cartbago und die italischen Stildtenamen (Gapua,
Aminula, Snthumr Tarentum), femer die griechischen nach der dritten
Deklioation auf die Frage wo (mit Ausnahme des unten su erwähnenden
Alis), die fibrigen griechischen teils mit, teils ohne die PrApositionen in
QDd es, also teils nach lateinischem , teils nach griechischem Gebrauch.
Ab wird damal in Verbindung mit loage gebraucht (Pers. 161); zur •
Beteiehnung der Nachbarschaft dient apud (nicht ad). Stadtteile, wie
Pinens, werden stets mit Prftpoeitionen verbunden. Zu Athenis Atticis
(fiennal) und Athenas Atticas (Truc* 497) giebt es bei Plautus und
Terent keine Parallele; nie setzen beide Dichter zu Stadtenamen urbs
oder oppidum. — Bei Ländernamen läfst Tereuz nie die Präposition
aus. Für Plautu- kornmen in Betracht Aegypto adveuio Most. 994,
attuli — *Ponto amoniuni iruc. 539, Alidem Capt. 573 nebeu zwei-
naligem in Ahdem, AUde ib. 330 neben achtmaligem in Aiide, Gariam
4*
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Plautus.
Cure 206. 339, Cana 225 neben in Cariam 27. 67 329. 438. An den
beiden ersten Stellen finde ich nichts Auffälliges, da Flaut us auch sonst
den blufscu Abi. auf die Frage woher setzt cf. Trio. 2d& saxo saliat,
689 officio migrat, obsonatu redire, castris producere u. a. So wOrde
sich auch Cnrc. 235 Garia erklftren lassen; aber König bemerkt S. 8
mit Recht, dafs Plantus nach 829 und 489 unter Gada eine Stadt ver-
stehe, die nicht weit von £pjdaurus (cf. v. 206) gelegen sei, vielleicht
die Burg von Megara. In besag auf Alis nimmt Goerbig ipohl nicht
ohne GmDd an, dafs Phiutus dasselbe bald als Name der Stadt, bald des
Landes gebraucht habe.
Königs Arbeit enthält noch Bemerkungen über Deutung und Fest*
Stellung der richtigen Form einzelner Namen (Amph.: fSlectrns; Asin.:
Exaerambus, Philaeninm; Curculio; Men.: Titanns; Fers.: Dordalns nnd
Lucris s. d. hctrotT. Stücke) und zum Schlufs noch einige unwahrschein-
liche Verbesscnuig>vorschlftcre zu Most., Truc. und Aul. W as Kon ig
übcrhaui)t für ni/iglich hält, mögen folgende Proben zeigen: servU in
Aiitlc , I'haedromi ubltit. <^a minori <^xtrnipl6 dedit. Unhegreiflich ist
ei, wie jemand, der sich mit Plautus boch.lftij^t , unter den Relepren
■ aucli Haccli. arg. 3 anführen kann: wenn K<Miig sagt ' ubi iegendura:
llnl Cretaui liacchis, navigat fit(|ue [ihil altiM-ain , hat er nicht ein-
mal gesehen, dafs das Machwerk ein Akrostichon ist.
•
Waldemar Olsen, Quaestionum Plauiinai uiii de verbo substan-
tivo specimen. Greifswalder Inauguraldissoi tation 1884. 105 S. 8.
Anzeige von a in der Wochenschr. t. kiass. Philologie. 11. 1884
N. 22 S. 687 f.
Verfasser behandelt die ebenso wichtige als schwierige Frage, in
welchem Mafse Plautus die indikativischen Prftsensformeu des verb. subst.
weggelassen hat, zwar nicht ohue Fleifs, aber keineswegs mit der nötigen
Umsicht und Besonnenheit. Es zeigt sich dies gleich in dem ersten Teil
der Arbeit, welche von der 2. pers. sing, handelt. Bekanntlich nimmt
man an, düfi die alten Sceniker wie z. B. meritust neben meritus est
so meritu's (oder meritus') neben meritus es gesagt haben. Diese
Synalöphe bezeichnet Olsen als durch nichts erwiesen und geradezu un-
möglich, ohne jedoch seine Behauptung anders zu begründen, als cials
•er, wo überliefertes meritus als meritu s geileutet wird, diese Deutung
ala lalsch erklärt. So gelangt er natürlich zu doni Resultat, dafs die
Sceniker und insbesondere Plautus fast in allen den zahlreichen Fällen,
wo sich die Tersou aus dem Zusammenhange mehr oder weniger leicht
ergänzen läfst, und wo das Metrum die volle Form e s ausschlieist , das
verb. subst. der 2. pers. sing, nicht gesetzt haben. ') Bekauotlich wird au
1) Der einzige Fall, wo Verfasser nachweist und zugiebt, dafs es stets
gesetzt ist und zwar stets tu der vollen Form, ist die formelhafte Verbindang
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Plaatus. 53
einer Beihe von Steilen, (iie Verfasser iintor seinem Material geiegüut-
iicb mit aufführt, ohue jedoch eine Ahnung zu haben, was daraus zu
folgern ist, die Existenz der von ihm geleugneten Bildung durch das
Metrum erwiesen z. B. Mgl. 826 suppromiis, 574 oratüs. Merc. 726 in« •
noxiüs, Psead. 1309 pessumüs, Epid. 284 acturüa, Rud. 871 nanctüs.
Bringt man diese ThaUacbe gebtlbrend in Rechnung und ziebt mwi TOtl
Fall zu Fall die enUprecheuden Stellen zum Vergleich heran, wo ein
Hiebt nnbediogt durch des Metrum gefordertes es wie beim Femin. ge-
setit ist, vergleicht man also z. B. Cure. 414 qui Summanus? mit Men.
t98 qoi tu misera*8, Pseud. M nimis molestus mit Amph. 908 nimis
incttoda's, Most. 176 nimis qnidem tu stulta^s, Rud. 681 nimis inepta'Sp
8t 817 iam tu piscator factus? mit Truc. 878 iam lanta's?, Gapt 988
pfohide nt tu promeritus de me mit Asln. 160 ut merita's de me, Merc.
371 per mare ut vectus mit Ba. 106 ut in mari vecta's, Men. 177 ei-
pedite fabuiatas mit Epid. 553 commode fabulata's, Pseud. 396 post-
quam largitiis mit Amph. 731» postquam experrecta b. Men. 311 quam
lüüii pollicitus, 1104 quod poUicitus mit Pseud. 22ü quod pucla'b, Meu.
938 tn istic, qui — Diiiiii.ilus mit Truc 262 tn quae solita's, so hat
CS mioile^tens einen hoben Gra<l von Wahrscheinlichkeit, dafs Summanus
etc. als Summanu's etc. zu fassen ist. Stellt ferner wohl an einer Vers-
bieUe, VM) pine Ktirzc « i forderlich ist, ?.. H. am Schlufs des Senai-y jemals
etwas derartiges wie iargitus Ijoc f. largitus es hoc/ Wo nicht (ich
wtifste mich augenblicklich keines Beispieles zu erinnern), so ist dies
sicherlich ein fOr die LOsung der Frage beachtenswertes Moment, da
01 eio deutlicher Fingerzeig wäre, dafs Piautus derartiges vermieden
hat, weil er largitus es oder largitu's zu sagen pflegte. So kurzer Hand,
* wie Olsen glaubt, Iftfat sich diese Frage nicht snm Austrag bringen; da-
sQ bedarf es der peinlichste Untersticbung nach den verschiedensten-
Seiten hin. — Die Untersuchung Aber die Auslassung von sum'), snmus,
qaisqais es. Men. 1007 lalst sich also nicht mit Hitscbl quisqui's noch mit B
und Vablen quisquis schreiben. Olsen schwankt zwischen der 'ktthnen' Um-
itellimg mihi nt des operam quisquis es oder operam nt mihi des quisquis es
aod der Möglichkeit, dals sieb Plautat am Yersachlofs einmal quisquis 6s
opeite ml ut des gestattet babel Sonst gebt seine Neigung, die AnslassoDg von
•i SD konstatieren, so weit, dafs er s. B. Pseud. 1060 die unsichere Lesart des
A der der PalL versieben mOefate. Mehrfach ist es nach auf s sehliefsenden
Wdftero gegen das Metrum Qberliefert; hier streicht es Verfasser konse»
qoeaterweise vgL Ttin. 96. 918 Mgl, 409. 1893 Gapt. 966 Aal. 880. Pers. 484
Pkeod. 1177.
>) 8. 61 fahrt Olsen unter den GrOnden, weshalb Bitschis Erginsnng
MsB. 448 sed ego insdtus <eum)f qoi — postulem falsch sein soll, auch den
soi; dafk iD soleben Verbindungen der Indic. steht, wenn sum dabei steht, wo
es sasgelassen ist, der Koqj.; fBr letsteren Fall fbbrt er Mgl. 448 an. Merk^
«ttrdig, wenn Plaotos diese Regel nur bei sum beobachtet hatte, nicht aber
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Fiaotos.
estis, sunt bringt nichts Neues. - Auch bei der Untersachung Ober die
Auslassung von esi hat sich Olseu den Blick durch eine vorgefafste
Meinung trtiben lassen. Hier bedurfte es vor allem eiuer sorgfältigen
Zusammenstellung der Fälle, wo die Überlieferung schwankt, um ein
Urteil zu gewinnen, wie weit den Handschriftea zu trauen i-t. wcun sie
unter denselben Bedii LuiiLt n e t o ier st oder t weglassen, unter denen sie es
anderwärts bieten, und die Zahl dieser Stellen i^^t nirht gering. Tn
solchen Fallen entscheidet sich Olsen kurzweg lür die seiner Ansicht
günstige Lesart. £s w&re ungerecht, der Arbeit trotz ihrer grofsen Un-
vollkommenheit im ganzen wie im einzelnen alles Verdienst abzusprechen ;
al8 ihr Hauptverdienst ist es freilich zu betrachten, dafs sie die Not-
wendigkeit einer sorgfältigen, methodischen Untersuchung der wichtigen
FrBge so nidie gelegt bat, dafs sieh hoffeotlieh recht bald ein Bemlenerer
dieser Anigabe ontertieht
Tbeoph. Meifart, De futuri exacti uau Plautino. Jenaer In*
aognraldiflsertation 1885. 27 8. 8.
Ana. von Redslob, Neue Phil. Rnndseh. I No. 5 8. 71—72.
Verfasser erweist gegen Madvig (opusc H S. 60—129). dafs das
fut. II in Maiiptsätzen sich in ^einom Gebrauch durchweg noch nicht von
dem fut. I unterscheidet. Für die Wahl von Formen wie fecero statt
faciam ist in der Mehrzahl der Fälle augenscheinlich allein das Metrum
entscheidend gewesen: von 85 Stellen zeigen 63 das fnt. II am Vers-
schinb, verschiedene andere in der Diftrese auf.
J. B. Weifbeuhorn, Parataxis Plautina. Programm der Stadieu>
anstait Burgbausen. 1884. 22 S. 8.
Angea. von Dsiatsko, Wölfflins Archiv II. 1 S. 188.
Eine üeilsige und übersichtliche, wenn auch niclits Neues bietende
Zusammenstellung der FMlle von parataktischer Konstruktion bei Plantn??
nach folgendem Schema: I Enuntiata quae a verbis dependent. i. Eo.
declarativa (certum est, certa res est, scio, credo, opinor etc.). 2. En.
finalia et consecutiva, quae quidem a grammaticis transitiva appellantur
(quaeso, obsecro, faxo etc.). 8. En. interrogativa (auf Beckers Arbeit
in Stndemnnds Studien I. i verwiesen). U Enontiata quae cansali ratione
continentnr. I. En. finalia, qnae adverbialia dicnntor (i vise, ibo ~
visam, ibo et snbsequar etc.). 2. En. consecotiva, quae dicimns adver-
bialia (s. B. ita ml pectns peracuit: capio fnstem. 8. En. causalia.
. III Enontiata, qnae oondicionali ac temporali ratlone continentnr. i. En.
condicionalia, 2. concessiva, 8. temporalia.
auch bei den anderen Formen des verb. subst vgl. Cure 661 Most Idi Tme.
730 Poen. 291f.
55
Herrn. Kriege, Pe ennnliatis concessivis apud Plautom et Teren-
tiom. Hallenser InaogaraldissertatioD. Halle 1884. 52 8. 8.
Auges, in Wölffltns Arcliiv II. 3 8. 48«f. and £. Redelob, Nene
pbll. Rnndschaa I. 12 S. 181.
Die Arbeit zerfUlt in drei Kapitel : I De sententiis ooncessivis con-
didonallter formatis. Ton den Partikeln dieser Art braucht Plautns ei
am häufigsten, demnächst etsi (bei Terenz die häufigste Partikel), dann
tametsi, tarncu etsi (nur gebraucht, wo das Metrum uubodinKt er-
fordert), am seltensten etiamsi, sicher uiir Gas, i 5; Epid. 518 ist der
iDterpolatiou verdächtig (auch bei Terenz nur Hec. 648 Ad. Bei
81 UDd etsi stehen im Hauptsatz at und tarnen. II De eis enun-
tiatis qnae relative formantur. hieben utut und quamquam (beide? stets
mit ludic.) kommt quamvis mit Coni. praes. mir an zwei Sf''!!e!t vor
TriD. 554. Ba. 82, auch hier wie sonst stets in uumitteiharer Verbindung
mit einem Adj. und Adv. (Terenz braucht quamvis als Partiliel über-
haupt nicht). III De enuntiatis concessivis alia ratione formatis. Ut
wird in konzessiver Bedeutung weder von Plautus noch von Terenz ge-
braucht; licet steht in Vertretung einer Konzessivpartikel nur Men. 718.
Über qnom ist zn Labbert nichts Nenes hinzageHlgt.
Hcur. Blase, De modorum temporumque in enuntiatis condicio-
nalibus Latinis permutatioue quaestiones selectae. iStrafsburgcr In-
angaraJdissertation. 1886. 54 S. 8* (= Dissertationes Argentoratenses
X 8. 57 110.)
Ans. Ton £. Boecke^ WQllfiins Archiv U. 4 S. 624 if.» und
W. Abraham, Berl. Phil. Wochenscbr. VI No. 14 Sp. 426 ff.
Verfasser sucht die Eigentflmllchketten des Plantinischen Gebrauchs
der modi und terapora in Bedingungssätzen genauer, als bisher ge-
schehen, ilurcb Verglei<*hung mit. dem Cieeronischen Gebrauch in den
von Halm kommentierten Reden festzustellen. Als HauisUugebnis des
ersten Kapitels dieser tüchtigen Arbeit (Praesentis, imperfecti, plu8-
quamperfecti eoniunctivi quam habcaut vim in enuntiatis condieionalibus>
ist zu bezeichiien, dafs der coni. imperf. in allen den versehiedeuen kou-
diaioualen Verimitnissen die hei Cicero schon seltene Bedeutung eines
Tempus der Vergangenheit bei Plautus noch tiberwiegend gewahrt liat,
daher es der zur Rechtfertigung eines coni. imperf. an Stelle eines coni.
plusqnamperf. der bisweilen geltend gemachten metri necessitas nicht
bedarf. So steht der coni. impf, dem coni. plqpf. gleichwertig teils in
beiden Satzgliedern, teils in der protasis oder apodosis gegenüber dem
coni. plsqpf., teils in der protasis gegenaber dem ind. eines praeteritom.
Wo der blofse coni. impf, in der Bedeutung des inssivus oder dobi-
tativQs oder so steht, dafs ein Kondhiioiialsatz zu ergftnzeo ist, ist Ober»
Sil die Bedeutung der Vergangenheit deutlich erkennbar. Zur Bezeich-
BBog der Irrealität in der Gegenwart braucht Plautus coni. impf, und
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Piautus.
«
praes. ohne wesf uilichen Uoterscbied, daher er aucli bisweilen coni. praes.
in der protasis mit coni. impf, in der apodosis veibiudel (Truc. 830 Aul.
623 Poen. 1251\ sogar auch mit coni. pisqpt. .8t. 510. Doch zeigt sich
die Wirkung der ursprünglichen Bedeutung des coni. impf, darin, dafs
er noch Dicht gebraucht wird, wo irgend eine Beziehung auf die Zukunft
luneinspielt: in diesem Falle steht ausschliefslich coni. praes. £^ ist also
Troe. d61 die Lesart der Fall, velim si fieri possit der dem Ciceronischea Ge-
brauch angcpafsten des Ambr. vollem si Heri poftsei unbedingt vono-
sieben. Eigenartig ist Oapt 77i si quis hoc gnato tiio Tons serroe
faxit« qnaleoi haberee gratiam. Verfasser legt, dem cooi. impf, gewifi
ricbtig die Bedeotung eines praet bei, bält aber statt iaxit fseeret oder
faxet (?) fikr nötig; kann nicbt auch bier die ?on ihm anderwftrts mit Gllldc
angenommene Yennischnng sweier Oedankenformen (si fudt, qvalem
habeas — si fooeret, qnalem haberee) stataiert werden? (Jist IV 2, 15
.81 nemo bac praeteriit, eistelia bie iaceret ist iaceret = bitte liegen
müssen ef. Fsend. 866 Troc. 748 [Rod. 379). Eine die Oberlieferang
mehrerer Stellen sichernde Nebenbemerkung findet S. 18^: sind mit
einem im Fut. stehenden Folgerungssatze zwei Vordersätze in der Weise
verbunden, ilals der eine dem andern gewissermafsen uulergeorduet ist,
so steht der erste im Fnt., der zweite im Praes. cf. Mgl. 480 erus si
veniet, si me quaßrit, hic ero. 936 Capt. 683 Pseud 143. 373 (nach A).
— (Capt. II. De eis enuntiatis condicionalibus, quorum in protasi con-
ionctivus, in apodosi indicativus jiosiius est.) Zeigt sich bei Plautus die
präsentische Verwendung des cuni. impf schon in der Ausbildung be-
griffen, so findet sich von der des indic impf, bei den Ausdrücken des
Könnens, Sollens etc. noch keine Spur. Während ferner in den zum
m
Vergleich berangeiogeaen -Beden Ciceros neben coni. praeter, in der
Protasis von den genannten Ausdrücken in der Apodosis häufig auch
coni. impf, und plsqpf. steht, kommt bei Plautns der ooni. impf, nieht
vor, nnr einmal potnisset Fers« 17S, sonst ind. perf. potui Gnro. 449
Mgl. 803 Most. 453 Cnre. 449, lidtumst Trin. 36e, fnit nbi Tntc 140,
fbit oocasio Psend. 286, oportnit Ba. 818, qnid propins fiiit Mgl. 476
(ef. voloi mittere = misissem Gas. II 8, 4 St. 663 Gic. Pbil. II. 73. 88).
Wie Ba. 493 die vom Verfasser S. 26 vorgesogeae Lesart der Fall.
Melius esset, me quoque ana si cmD illo relinqoeres (A: Melius mnlto
me quoque uia me com boc reliqneris) nach dem sonstigen Spracbge*
braaeb sieb recbtfertigen Iftfst, weifs ich nicht. Nach ooiii. praes. oder
perf. ist ind. praes. wie später noch bei Cicero die Regel (ind. fut. von
possum Amph. 450 f. Epid. tuo.) Possis resp. possin steht in dubiutiven
Fragen uMerc 518 Asin. 878 Men. 163, die Antwort ist possum); dubi-
tativ ist auch Mgi. 084 si sit nstjuam gentium, ubi ea possit inveairi.
Possim steht in dubitativer Frage aufser knndizinnalem Verhältnis ( =
sollte ich können) Pseud. 326. 2'JO. In einem Ii} jinthrtischeu Satze hndet
es sieb nur Ba. 179 qui ahire hiuc niülo pactu possim, si Telim; bier
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PlMtni.
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möchte Verfasser S. 43 possuu herstellen; doch ist der Kooj. durch das
medale Verhältnis des Relativsatzes, in welohem er steht, veranlafst.
Aoeh Capt 118 namqnam postillac possis prcndere, wo Verfasser 8. 44
potiB es zn schreiben geneigt ist, ist die Überlieferung nicht anzutasten!
possis beif&t 'man könnte'. Dagegen ist Verfasser voHstäudig im Rechte,
wenn er Most 984, wo man seit Gamerarius sehreibt: is vet HereitU
unterere qnaestnm possiet, das auch von A oberlieferte potest Ar
sttein richtig erklArt Zu den unpersönlichen Ansdracken wie copiast,
Mtins est, melius est kommen noch hinzu morast Capt. 906, Inscitiast
Posa. 921, nhnis longus sermost Men. 960, nugae sunt Truc. 234, par-
■mst Tritt. 1186, parumne est Merc. 692. quid refert Gas. III 1, 15
(twdfelbalt ob fiit. II oder conj. perf. in der Protasis Cure. 555 Ämpb.
741 Pseud. lOOj. Bisweilen steht einem coni. praes. in der l'rotasis ein
indic. fut. in der Aiiodosis gegenüber, aufser Ba. 1 172 noch an folgenden
Stellen, wo muu unnötig geändert hat, Asin. 69'J ('urn 286 Trin. 939
•Most. 912: eine Erscheinnng. die sich aus der urhpnint^lichen engen
Ver«ai)(lts( li;itT des coni. i)raes. und perf. mit dem Fut. erklärt. Bis-
Htild] ist lier Konj. in der Profasis dadurch vcranlafst. dafs ßi di(? Be-
d»^ut(i!JLr etiamsi oder si modo hat, wie Cure. 2'.t'j nach liibbecks richtijr^^r
Erkläruiig. - Ftlr die Mgl. 53 überlieferte Verbindung Ni hebes
machaera foret, uno ictn occideras fehlt es an einem genau entsprechen-
dea Beispiel bei Plautus (St. 512 aequom fuerat ist doch anderer Art;
ftber vgl. Cic ad fam. XII lO, 8); die Fall, geben oecidoris, vielleicht
mr eine leichte Verderbnis des von korrigierten, dem Plantiniscben
Branche entsprechenden occideres.
W. Kaempf, De prouomiuum personaliuui usu et collocatione
apud poetas scacnicos Romanorum (Berl. Studien f. klass. Phil, und
Archäologie. III. Bd. 2. Heft). Berl. 1886, Calvary & Co 48 S 8.
Bes. von W. Abraham, Berl. Phil. Wochenscbr. VI No. 9 S. 266 ff.
«
In dem ersten Teil der Abhandlung hebt Verfasser eine Anzahl
von Fallen hervor, in denen die Sceniker mit besonderer Vorliebe ein
Tom Sinn nicht erfordertes piou. pers. als Subjekt oft aucli ohne jeden
metrischen Zwang gesetzt haben Wesentliche Resultate ergiebt die-er Ab-
schnitt nicht. Ungleich ergiebiger ist der zweite Teil iiber die Stellung
der Personalpronomina, weicher neben Bestatigungpii odnr lU'riclitigungeii
resp. VenoUst^ndigungen schon von anderen gemachter Beohachtungeii
aoch manches Neue bietet. Auf grund eines mit grofseni Fleifs ge-
sammelten, sehr umfänglichen Materials, das freilich hin und wieder
Lücken zeigt, hat Verfasser manche für die Kritik nutzbare Normen er-
mittelt, welche vielfach die Überlieferung gegen Änderungen schützen und
in verderbten Stellen den Siu der Verderbnis erkennen lassen. Die
Abweichungen von den geinndenen Normen erklären sich zumeist durch
die Backsicht auf fiiiythmns, Metrum und Sinn, bin and wieder sind sie
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FlMtas.
veranlafst durch den Eioflufs eines aDderweitigeo Sprachgebrauches; der
Best läfsi sich zumeist durch leichte Mittel der Norm entsprechend 'ge-
stalten, was auch vom Verfasser mehrfach fennoht wird. Wie weit hier
'die Wfthncbeinliclikeit gelit, ist ichwer in sagen; Jedenfalls ist es ge-
raten, nur Änderungen Tonenehnien, wo noch andere Gründe hinia*
treten. Die gewonnenen Ergebnisse sind in der Kttrze folgende. Der
nom. der pron, pers. nnd im acc. c. Inf. der ihm entsprechende, aoc
pflegt den anderen Caans ?oranssngeben , wie schon Mahler erwiesen
hat; eine snmeist durch den Rhythmus - yerftsaer hat dies Dicht er-
kannt — Teranlafste Abweichung ist die tiberaus hAuflge Verbindung tibi
ego (me), mihi tu (te). Auch ?or don pron. poss. und demonstr. sowie
den davon abgeleiteten Adverbien pflegt der nom. des pron. pers. aseist
in unmittelbarer Verbindung zu stehen; doch ist auch die umgekehrte
Folge, welche bei den cas. obl. des pron. pers. die gewöhnliche ist,
namentlich am Vers- und Satzanfaug nicht selten. An pron. uud adv.
interrogativa und relativa i>chHefst sich das pron. pers. gewöhnlich un-
mittelbar an, zumal wenn es vorausgestellt ist. Auch eine Reihe von
Partikeln und Konjunktionen tlben auf das pron. pers. eine solche An-
ziehungskraft aus, dafs dasselbe meist in unmittrlhnrnr Nfilte dersclhoii
steht. Leider ist dieses wichtige Kapitel in einer ganz unzulängiichen
Weise behandelt — es bOte reichlich Stoff ffir eine besondere Abband-
lang - , auch erweisen sich gerade hier die Angaben des Verfassers
nicht als besonders zuverlässig. Wie sehr man bei einseitiger Beob»
achtung fehlgehen kann/ dalllr ein nicht unwichtiges Beispiel. Ver-
fesser hat gana richtig bemerkt, dalb an die mit der Fragepartikel ne
susammengesetsten Yerbalformen sich das pron. pers. unmittelbar ansa*
schKefsen pflegt. Er glaubt daher, dafs Epid. 608 Sed tu noviatin
fidieinam Acropolistidem? entweder tn novisti (so B) oder tun nofistl so
schreiben ist. Aber hier liegt die Sache ganz anders; es ist zu inter-
pungieren Sed tn, novistin ss., wie Ba. 420 Sed tu, — eademne erat
haec disciplina?, il08 Sed tu, quid tibist?, nnd dieselbe Interpunktion
ist auch an folgendeu Stellen anzunehmen: Ra. 195 sed tu, quid facti-
tasti?, Men. 648 sed tu, quid ais?, Most. 522 Sed tu, etiamne astas?,
1135 Sed tu, istuc quid confugisti?, Rud. 365 Sed tu et Palaestra,
quomodo salvae estis?, 987 sed tu, cnnmqunni piscatorem vidisti?. Ci«5t.
1 1, 88 Sed tu, enumquaiii cum quiqnam viro coiisuevistiV Wenn jeiiiand
sich einer anderen Person zuwendet oder auf einen neuen Gegenstand
zu sprechen komineii will, so wird der Frage oft sed tu vorausgeschickt.
Nai h dieser Analogie heifst es auch im Selbstgespräch des Tranio Sed
ego, sumue infelix (die Handschriften ille nach somne, was wohl durch
Dittographie entstanden ist), wo Kaempf und Briz snmne ego verlangen.
— Eäne eingehendere Untersuchung nnd Darlegung Tcrdicnt auch die
Stellung des pron. pers. als SubJ. in einem Verbum, welche in dem
Scblufsparagraphen auf noch nicht einer Seite behandelt wird. Verfasser
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Plaottti. 59
begDflgt sieb, in Zahlen antogebeo, wie oft er hinter dem Verbnin das
dasogehörige proo. pers. gefanden hat; aber eine ZnsanmensteUang der
FlUe, in denen dies besonders geschieht, wäre höchst nutsbar. Nach
Niaer Anfsening mnb es seheinen, als lieften die Sceniiier swiscben
Yetbam und nachgestelltem pron. nur ein Wort dazwischentreten; aber
vgl. Rud. 471 Cist. M 1, 97. Hoffentlich giebt dip Arbeit Anregung zu
ciiiCr erncuteu Behandlung des überaus fruchtbaren Gegenstandes, die
Dm so dankenswerter sein wird, in je tlbersichUicberer Gruppierung sie
das reiche Material bietet.
Friedr. Ulrich, Ober die Composita bei Plantns. Progr. der
hit Haoptsehnle an Halle. 1884. 28. S. 4.
In seiner Arbeit De verboram oompositoraro quae extant apud
Plaotnm stmetura (s. Jabresber. XXXII II 8. 8 f.) hatte sich Verfasser
begnügt, »CoDiposition und Konstruktion mehr mechanisch zu behandeln«;
jetzt will er ««iie /iUMiminengesetztcn Wörter auf ihre Bedeutung hin
untersuchen, d. h. sehen, welche Veründorung das euitache, das Grund-
wort durch die Zusammensetzung erleidet«. I>ie Abhandlung bietet
keinerlei Ertrag.
Ae mi lins Nenn an n, De compositomm a dis (di) incipientinm
apnd prisoos scriptores vi et nsn. Jenaer Inangnraldissertation.
1885. 86 & 8.
Die Sanunlnng hat fttr Plaatns nicht emmal den Wert der Voll-
ffUndigfceit. Das Material scheint haoptsftchlich ans Nandets Index ent-
nommen zu sein; denn eine Reibe von Spellen, die dort fehlen, vermifst
man auch hier. Wenn Verfasser Men. 249, wo discaveas ja in der Tbat
mindestens zweifelhaft ist, vermutet sis caveas malo, so hat er uubcachtet
gelassen, dafs es bei Plautus immer cave sis heifst.
Ricardas Obricatis, De per praepositionis latinae et cum casu
coniiinctae et cum verbis nominibusqne compositae usu qnalis obtinaerit
ante Gieeronis aetatem. KOnigsberger Inanguraldissertation. 1884.
eo S. 8.
Ans. von B. Ktlbler, Wölfflins Archiv I S. ^12.
Ohne besonderen Eitiag !ur Plautus, aber im wesentlichen Kiclitigcs
bietend. Falsch ibt die Bemerkung S. 12, dafs licci per bei Plautus nur
I in Verbindung mit Pron. vorkommt, vgl Epid. oi'a (eine vom Verfasser
! puz mif^verstandene Stelle), 338 St. Oil. l iil>cgreiHich ist es, dafs
' Poen. öö4 uilcs Ernstes das von Canieraiius vermutete |)erdeam (per-
tan A, perdiam PaU.) als Beleg für altes perd angeführt werden konnte.
Bd. WOlfflin, Zu den lateinischen Kausalpartikeln. Archiv f.
hL Lexikographie. I. 2 8. 161—176.
Zu dieser lehrreichen Skizze nur einige speziell Plautus beti-effende
y^liicu. S. 165: »Von Personen sagt Plaulus piopter me, te, eam, bunc,
. . militem, nie dagegen ob me, te, se u. s. w., so dafs ob
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60
PlMltlU.
virginem Epid. 701 fviflmehr 703 ob fiüara] als Ausnahme zu betrachten
istt. Hier -^tchr aber ob in der bei Plaiittis nicbt seltcuoii Bedeutung
'zum Entgell für , und in dieser Bedeutung wird es von ihm auch sonst
noch mit dem Acc. der Person verbunden cf. Rud. 861 ob mulierem,
1368 ob eam. Sonst scheint ob aUerdings nicht den Acc. der Person
bei sich m liaben; Trin. 1112 ob rem et liberos ist blofse Vermutung
von Ritschl. 8. 166 »propter verbindet sich mit Fron. dem. und rel. in
den Formen propterea ond qiiapropter,.wAbrend ob die Accosstivejd
(Tmc lY. 2« 21), id ipsnm, eam rem, hanc rem, islam rem bei sidi bat
nnd sich io die Jfitte von quam rem einschiebt. Dieses bei Plantiw
nur sebflchtero auftretende nnd neben ob eam rem, quam ob rem ganx
sorflcktretende ob id« u. s. w. Aber Tmc. 784 ist oh id ketneswega
sichere Vermutung von Camerarius, Oberdies ist sq verbinden ob id
quod dant and ob steht auch hier In der obigen Bedenteng. Der
Beleg Itlr ob id ipsum fehlt leider in meinen KoUektaneen. Übrigens dürfte
wohl erwähnt werden, dafs bich neben ob eam rem auch propter eam
rem findet Cas. II 3, 00. V 4, 2ti, beide Male durch das Metrum be-
dingt. S. 179: »lü die feste Formel animi causa hat, wenn die KoUek-
taneen nicht täuschen, gratia nie einzii lnngeu vermocht . I'och vgl.
• Epid. 275 animi gratia im Versschlufs . und in diesem sowie in der
l)iilrebe jambischer und kretischer Tetranieter steht gratia auch sonst
gewöhnlich (ausgenommen Asin. 191 Cure. 706). Übrigens war S. 173
zu erwähnen, dais auch Plautus ea und qua gratia setzt. Most. 597
scbliefslich steht nicht (S. 172) caosa tui, sondern faenoris caosa tai.
I rid. Sigismund, De haud negatiouis apud priscos ^criptores
usu. Jenaer Innngiiraidisscrtation (= Comment. philol. Jenenses III
S. 214—262) S. Leipzig, Teuber. 1883.
Anzeigen Mm A. Spengel in Wölfflins Archiv I, 2 S. 30b und von
W. Abraham, Wocbeoscbrift f. klass. Philo!. II N. 16 S. 491 f.
Ein schätzbarer Beitrag znr Feststellong des Sprachgebrauches
der alten Sceniiceri welcher eine Reihe von Thatsadien' eroiitteft, derto
Unkenntnis manche falsche Konjektur veranlafst hat Fflr die Form er-
giebt sich, dafs der Überlieferong gegenüber jeder Versnch, die Ver-
wendung der Formen hau und haud (haut) vor Konsonanten anf eine
bestimmte Norm zurückführen zu woUeu, verfehlt ist. In der Bedeutung
läfst sich ein wesentlicher Unterschied von non nicht wahrnehmen , da-
gegen ist der Gebrauch von haud auf erheblich engere Grenzen be-
schränkt. In der weitaus überwiegenden Zahl der Stellen wird es zur
Negierung einzelner JiegrifTe, vorzugsweise A4j. und Ads . verwendet, also
als Begriffsuegat ion. daneben auch als Satznegation, doch so,
dafs die Neigung, sich an einzelne Begriffe anzuschliefsen^ immer hervor-
tritt : aber nie dient es zur Verneinung eines Bedingungs-, Folge-, Wunsch-,
Absich t$v* und Fragesatzes (wo es sich in solchen findet, und dies iet
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Flaattis.
61
sehr seHcn der Fall, verneint os immer nur erneu ciuzelnon BegnriM.
fSberhaupt steht es nie in Verbindungen, wo im Griechischen //jj erforder-
lich wäre Ganz natörlich ist es daher, dafs die weitaus gewöhnlichste
Stellung von hand unmittelbar vor dem Worte ist, zu dem es gehört;
doch giebt diese Gewohnheit noch keineswegs die von dem Verfasser in
Aaspracfa geoonimene BerecbÜgaiig, Äuderangen der Überlieferoog vor-
noehmen, die er doch an einer Reihe ?oo Stelleo anangetastet gelassen
hat So erUirt er Gas. III 6, 84 qaod haod Atticam eondeoet dis-
dpliaam hand ala ta oondecet gehörig, ohne die oaheliegeode Ändening
qaod haod condecet A. d. Yorsimehnieo. Ebenso gehört Hec. 268 haod
Ubi hoc cooeedo band tum regierendeo Verbom. Es braucht daher
head. 1222 die Lesart der Fall. Herde haud te sioam (A Herde te
hm siaam) nbch nicht die schlechtere an sein, xanial Plautns mit offen-
birer Vorliebe band amnittelbar anf bercle, edepol, pol folgen lälst, und
Gipt. 208- haud nos id deceat« Pers. 102 atque haud te decet, Rud. 1152
edepol haud ted erat, Cist. I 1, 49 ecastor band nie puonitet nuissen
nicht geändert werden, selbst wenn nicht in einzelnen Fällen die Xe^a-
Uoo zum Pronomen gehörte. Trin. 90 haud dicam dolo, rruc. ivil lutui
convenit etiam hic dum Phronesium, Ba. 59 haud faciet quisquam
tniuriam. Rud. yi9 haud Jui parcus, Men. 75."» haud sum falsus, Most. 93
atque hoc haud videtur verisimile, Asin 134 haud est marc. Most. 114
haud p«:t fabri tritt das Verb zwischen haud und das be/.a.Q;liohe Wort;
warum soll dasselbe nicht statthaft sein Men. 1064 pol profecto haud est
dissimilis, Asin 224 haud est ab re aucupis? Anth Cas. TV 4, 21
nebula haud est moilis aeque und Most. 79 t haud factu tuciiest kana
die Stellung des hand eine Ändernng nach den beigebrachten Belegen
nicht begranden« Most. 060 Tnduom nnum hand desitunist schliefst sich
haud an das Verhorn an, während es doch augenscheinlich dem vor*
•ogesteliteD tridnom nnnm gehört (keine drei Tage); dieselbe Krschei-
Bong liegt an folgenden, vom Verfasser geänderten Stellen vor: Aol. 231
nagis band respidas (cf Capt 426 roagis non factum possom volle),
Mgl. 208 fernere hau tollas, Trin. 282 de hac re mihi satis hau liquet;
sncfa Amph. 681 magis band quisquam gehört die Negation genau ge-
BOBuaen zu dem vorbergehenden magis. Verfasser wäre mit seinen
Aaderoogen wohl etwas zurtlckhaltendcr gewesen, wenn er die oft sehr
freie Stellung von uou mehr beachtet hätte.
Petros Scherer, De particulae quando apud vetustissimos
. scriptores Latinos vi et usn. Strafsburger Inauguraldissertation. 1883.
48 a 8.
1) VfL PL Men. 576 si est pauper atqne hau malus, Ter. Ph. 475 nUi
Phscdria band eessavit. Letsteres Beispiel achtktst ausreichend die von Sigis-
Band angefochtene Emendation von Bentley, Reis nod Bothe ai incomitiarc
hM4 (Don die Haodsebrifien) lieot.
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62
PUatm.
Diese sorgfältige AbhaodlnDg bildet aar einen Teil einer grOfeeren,
welche im streiten Bande von Stndemunds Stadien in ihrem ganzen Um-
fange veröffentlicht werden soll. Nach der Erörterung der Entstehung
und Grundbed^tnng von qnando (§ 1) nnd der Beaprechnng der spir*
liehen Oberreste der Partikel ans der vorplantiniscben Zeit (§ 2) stellt
Teriasser in § 8 den Gebrauch derselben bei Plantns nnd seinen Zeit-
genossen fest. Während die vorplautinischen Beispiele nur die arspraog-
liche temporale Bedeutung zeigen, weist die Partikel bei Plantns aeben
dieser bereits auch die kondizionale. kausale und fragende Bedeatnng
auf. Als iiidetiniiutii ist quuiuio sicher bezeugt uur Capt. 290 geuio siio
ubi quando sacrnfieat (denn Stich. 201 geben die Fall, gewifs richtiger
ei quando Uir si qnando A). Wegen ihrer Vereinzelung ist Verfasser
geneigt, diese Stelle durch Änderung zu beseitigen, jedoch wohl mit Un-
recht, da sich diese Verwendung bei den Zeitgenossen ja auch lindet:
aufser bei Enuius anu. 344 (si quando) auch, was ih n ^ iitg'uigen ist, bei
Cato r. r. 157, 10 K. Aliquando steht nicht biofs St. 387 in dem nur
in A erhaltenen Verse, den Verfasser tilgen möchte, sondern auch Rud.
IV 6, 1. Quandoquidem ist vermutlich aus metrischen Rücksichten der
weiteren Behandlung vorbehalten. Aufserdem enthält die Arbeit noch
einige nutsbare Bemerkungen: Aber postqoam mit beigemischter kausaler
Bedeutung S. 7, mann emittere S. 80 > (nicht bloCs emittere, wie Brix
noch zu Capt.* 408 bemerkt), die Konstruktion von abstiaere S. 89^
(abstinere aliquid und aliquid (ab) aliquo. abstinere und se abstinere re«
aber nicht sonst abstinere aliquem re, wonach die irreführende Bemerkung
von Brix zu-Men.* 980 zu berichtigen ist).
■
Aug. Zimmermann, Beitrige zur lateinischen Grammatik. II. ist
die Partikel quom ursprünglich eine Zeitpartikel gewesen? Posen,
Progr. des Königl. Mariengymn. 1884. 15 S. 4.
Ohne sonderliches Ergebnis für Plautus. Wenn Verfasser S. 14 f.*
zu deni Kesnltat pcliiiisi^t. iiaf> (inoni neben seiner temporalen Bedeutung
in fler Vcdksspraclio dor voreiceronischen Zeit noch die der Konjunktionen
quod und quia gehabt, dafs dic«;er Gehrauch fast i?i allen Hinsichtort
diesen Konjunktionen die Wage gehalten, unter Umständen, z. B. nacli
den Verben der Gemtitsbewegung ein ausgedehnterer gewesen ist, und
dafs ein wesentlicher Unterschied in der Anwendungsweise für das ftlteste
Latein nicht zu ermitteln ist, so ist dies keineswegs neu. •
Herrn. Schnoor, Zun) ucbrauch von ut bei Plautus. Progr. der
Realschule zu Neumünster. 1885. 28 S. 4.
Angez. von M, Labbert, WöllHins Archiv Iii 1 154 E
Die Arbeit bietet über ut bei Piautas in Objektssätsen im wesent-
lichen dasselbe Material, als es von B. Dahl, Die lateinischen Partikel
vXf 8. 280 ff., schon zusammengestellt ist, hin nnd wieder etwas voIl>
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PlMitni.
stiodiger, andererseits fehlen aach einzelne Belege; ttberdies laufen auch
BttDcberlei mehr oder minder wesentliche Irrtttmer aoter.
Rob. Kuklinski, Critica Plautiiia commenUUouibus grammaticis
Ulostrata. Berlin 1884, Weidmaua. 54 S. 8.
Verfasser, dfonbar ein völliger DilettaDt auf diesem Gebiete, der
I. B. noch von Stalino und Dinarchns sprechen kann, kndpft höchst nm-
stiadlich gefUurte üntersnchungen Aber die Bedeutung von tute und die
SleUoDg voQ edepol und eeastor an Vers 606 des Trin. ao, wo Bitsehl
laent mit Bothe at tute edepol oullns creduas, dann aber mit Reiz at
to nullus edepol er. schrieb, um die Überlieferung at tu edepol nullus
creduas als alleiu richtig zu erweisen. Dafs tute uie für tonloses tu
steht, darf als allgemein anerkannt gelten; Verfasser freilich triauht die
Wahrnehmung gemacht zu liabeu: de pron. tute propria siginiicatiune
virorum doctorum seutentias peiloiige inlnr se distare. Übrii^'ciH i^t
seine Stellensammlung nicht einmal voll^tiludlg: es fehlen Aniiili. hvj
Pers. 000 St 373 Trin nc. i86. 736. Wenn Pers. 30 unter die un-
sicheren Beispiele gerechnet wir^, so hätte Poen. 855 uicbt der Versuch
gemacht werden dttrfen, das von Geppert im Anibr. falsch gelesene tute
n erklären. — Edepol und eeastor steiien bekunntlich meist am An-
fange des betreffenden Satzteiles oder nach dem zweiten Worte; an die
dritte Steile treten sie gevOhniich nur in gewisseu Verbindungen, wie
oe ego ed., at tu ed., nam istum ec., neque adeo ed., mihi quoqoe ed.,
qoem sgo ec, gans besonders aber nach quidem (haeo qnidem ed.,
fades qnidem ed., ut quidem ed.). Aach an vierter Stelle stehen sie in
der Begel nur im Anschlub an quidem, so auch einmal an fttnfter Steile
Pers. 646 Nisi quia a specie quidem edepol. Kuklinski, der sich Aber*
lumpt in der Lltteratur und gerade Aber diesen Gegenstand sehr sehlecht
saterrichtet seigt, kennt diese sichere Verbesserung von Luchs nicht,
sondern fobrt unbekümmert um den Zusammenhang equidem edepol
liberalist an unter der wiederholten Versiclierung, dafs auch der Ambr.
so gebe, was aus liitschls Angabe jedeiifuHs nicht üu folgern ist. Aufser
Sülcheu Verbindungen finden sich edepol umi eeastor in der Thal ver-
hälüjismaisig selten über die zweite Stelle hinaus, uligesehcn von Stellen
*ie Trin. 333 Per comitateni edepol, Poen. 119H lanidm edepol, Most.
Iä7 lam pridem eeastor, die einer Entschuldigung tiberhaupt nicht be-
dörfeu, nur Öt. 89 Is est eeastor, Gas. III. 2, 2 Hoc erat eeastor, Truc.
368 Idem es mecastor (oder eeastor), Hec. 741 Est magna eeastor, Most.
10O6 Uaud postulo edepol, Enn 499 Non credidi edepol, Mcrc. 929
Neque ?olo edepol (C D, B vielleicht richtiger Neque ed. v.), Vid. fr. ed.
Suidemnnd' III 15 Urbana egestas edepol, Pseud. 992 Quod homo edepoP),
1) Wsan ich in meiner Anzeige der Ausgabe des Merc. von Qoots,
M Aas. 1889 H. II, 8. 531 gesagt habe: Plaatu» brauche nieht edepol in
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64
Plautus.
eist I 1, 16 VentuDi gaudeo ecastor, Trnc. 588 grata - que ecastor,
347 Ita ego illam edepol servem (schwerlich richtig», Pseud. 1280 Nimiae
tum voiijptati edepol fui, Aiii 172 Novi humiucm haud malum mecastor
— die Stollon mit mecastor hat Knlvlitiski uuberttcksichUgL gelasseo,
auch unter dtMi suiist von mir aiigeftihrieii sind ihm einige entgangen — ,
Truc ö78 Muitiirn amo te üb i>tam rem tca^tur (oder mecastor). Aq-
statt einfacli auznerkennen, dafs sich Plautus und Terenz durch das
Metrum gezwungen bisweilen eine Abweichung von ihrem gewöhnlichen
Gebrauch verstatten, sucht Kukliuski für diejenigen Stellen, wo etoe
Ändening unthuulich ist, alle mögUcheo Entschuldigungen geltend ni
machen, die keiner erusthaftea Widerlegung bedftrfeo. DaTs also ede-
pol oach Ritschis letzter Fassung des Trinummusverses an vierter Stelle
steht» beweist nichts gegen ihre Richtigkeit; wohl aber spricht dagegen
der Yon Brix im Anhang seiner Ausgabe geltend gemachte Grund. Ich
möchte nnr noch hinzaHAgen, dafs auf at mit einem pron. pers. nicht
biols edepol und ecastor (Merc 187 Hec. 860), sondern auch herde
unmittelbar folgt cf. Gas. I? a, 6 Gore. 194 Poen. 1384 Trin. «55
Aadr. 836.
Sit gliied btcinitz, De aftirmandi particulis Latiuis I. Profecto-
Breslauer Inauguraldissertation. 1885. 56 S. 8. '
Augez. iu Wölttiiub Archiv II. 2 S. 334 f.
Nach der Darlegung des Verfassers in dem hierher gehörigen Teil
seiner Uutersuchnng (S. 5 11) dieut profecto bei Plautus überwiegend
Sur Beteuerung; von dem später festgewordenen Gebrauche, nach welchem
es wie das Deutsche jedenfialls, sicherlich, gewifs eine nur subjektive,
.nicht objektiv sichere und gewisse Yoraussetzuog beseidinet, finden sieh
nur schwache Spuren. Nicht selten hat es die Bedeutung von prorsns,
besonders bei Negationen. Damit sind aber keineswegs alle Stdleii er-
klärt, wie Amph. 800 quisquis homo huc profecto venerit, pugoos edet,
870 nunc profecto vapula ob mendacium (es wird an der Stelle mit pro-
fecto gespielt; aber wie ist es bei dem Imperativ su verstehen?), Tnic.
228 Quemquem hominem attigerit, profecto ei aut malum aut damum
dare (ist nicht nach Amph. 809 zu interpungieren attigerit profecto, ei?).
Wenn Verfasser behauptet, luofecto werde nur mit Präsens, Perfekt und
Futur verbunden, so vergif^t er. dafs er selb;>t Ca". V '2, 33 angeftlbrt
hat, wo (las l'iusquanipürleki (iabci steht. Der l'lautinische Gebrauch
des Wortes bedarf erneuter sorgsamer Üutersuchuog.
*
Verbindung mit dem Belativum so ist dies angenau. Ks findet sieh allerdings
im Relativsats, aber unter gaos anderen Bedingungen, als sie Meie. 15 nach
Ritachls Konjektur vorliegen» wie die folgenden Stellen beweisen: Pseud. 992
Quid agit i«? Quod homo edepol fortis, Trin« 906 Quid est ei nomen?
Qnod edepol homini probo. Poen. 869 Diespiter me sie amabit — Utqmdem
edepol dignus es, also nicht eigentlidh in den Relativsats gehörig, sondern auf ein
SU ergansendes Demonstrativ besllglich. Vgl. dagegen Cure. 142 Ba. 1066 Mfl. 26.
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Plantiia.
6»
P. Langen, Änalectorum pari. I. II. (s. d. vor. Jabresber,).
Anzeige voo Tb. üasper, Pbil. Aoz. XIU S. 116—120.
Derselbe spricht Bich besonders dagegen ans, dafs modioe bei
Plioti» nnr ^mafshaltend' Vedente, namentlich im Hinblicke anf Pers.
M (modice et modeste, mafsbaltend and ehrbar), femer Trin. 881
Most. 162 PoeD. 1222.
P. Langen, Analectomm Plantinoram particnla III. Sommer»
prodminm dwUniv. Monster. 1888. 14 S. 4.
Res. von Wölfflin, Arch. I. 188.
1) Decet bedeutet bei Plantus auch es ist zweckmäfsig, vernüoflig*
fcf. Cist. I 1, 24 Men. 88. 131. 453 Mgl. 201. 220. 737. 765 Pseud.
1127 Rud. 249 Triu. 478. 648 Truc 712), eine Bedeutung, die Sich sonst
bei den Alteren Schriftstellern nicht findet. 2) Eluere und elavare scheint
PI&Qtus so vermengt zu haben, dafs er von ersterem die Präsensfornien
(iol. 270 Gapt. 846 Poen.- 199. 238 Pseud. 162 St 668), die Perfekt-
forroen von letzterem braachte (Asin. 188 Rod. 579. 699. 1807; Rad. 687
lihrt Langen wohl als nosicher nicht an); daher Ist Trin. 106 dem
elntem des Arobr. die Lesart der Pall. elotam vorsasiehen. (Die Form
mit 0 kommt sonst bei Plautns nicht vor: neben elautus Rad. 699 (Poen.
2S2) steht Poen. 816 inlntis in sämtlichen Handschrilten.] — 8) Wie
postbae (s. Beitr. S. 259) die ganze Zukanft, so umfafst antehac (anUd-
htc) mit der Bedentong ' bisher, bisjetzt' die ganze VergaDgenheit. [Zu
den Belegen ans Plautus ist hinznzufögen das Fragment der Baccaria
bei Macr. III 16, 2.) Aufier der lückenhaften Stelle Epid. 539, wo
G/itz 1 rgänzung eine dem sonstigen Gebraucli entsprechende Bedeutung
riitbr, weichen nur Aul. aito Mg!. 1366 ab, beides mit anderweitigen
Viiderbnissen behaftete Verse, und Ba. 1209; vgl. über diese Stellen
das Hepertorium unter den einzelnen Stücken.
A. Funk. Aniniun) iuducere im archaischen Latein. Neue Jahrb.
l Phil. 127, S. 487—492.
Im archaischen Latein war die Wendung antmnm Indneere [bei
Piantos and Terenz mit einem pron. poss. meam, tnnm, snam nar ver-
beoden, wp dqrch dasselbe einen jambischen Versschlafs za 4^ewinnen],
tut durchweg in dieser Stellung der Glieder — ind. an. nur Ba. '1201
Vgl. 1269 Asin. 982; ein Wort tritt bei den Scenikem nur Cist. IH 1, 8 .
aafaiinm cgu indncam tarnen dazwischen — und meist ohne Hinzufügen
lon in^}, in fast formelhafter Weise gebräuchlich. Besonders häufig ist
») Bei Terenz Ileaut. 49. 1028 Hec. 292. 603 Ad. 597 , bei Plautus nur
Bod. 22 und Mgl 1269, wo B allerdings in auslarst. Aus diesem Umstände
sod Ml der passivischen Konstruktion Pers. 66 folgert Abraham, btud. Plant.
Jtfcwibtikht lllr AhefdMi— «MttMclMia XLTO. (tSS6. IL) 5
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66
PUatas.
sie bei Toronz; dafs aber ihr Gebranch schon zu Plautu'^' Zeit voll ent-
wickelt war, zeigt die passivische Vorwendung Pers. 66 animus indnci
potest. In der Bedeutung zeigt aniiuuHi inducere eine uiulse Ähnlich-
keit mit sihi porsiiarlcre. Es be^oiehnet 1) die Auluuhme eines Ge-
dankens in den Geist, im Pcrf. bald mehr bald niiuder deutlich die so
gowonncue Ansieht, nnd zn dieser durativen nr-deutiing der Ansicht
sein zei^t sich im Präs. wenigsten^: eine liinn. lirnjiL^ cf. C. I. L. I 101
Z. 5. 10. 13 Rud. 22 Ad. 68: wie bei persuadere tritt nufscr dem arc
iof. auch der aee. eines pron. neutr. hinzu (Capt. 14ir, bei foigeudem
acc. c iaf. Rud. 22 Hec. 1028; gans vereinzelt steht Ad. 597), bei Terenz
auch ita und sie; 2) sich zu etwas entschiiefseo, ttberredea, bei deo
Sceoikern die seltenere ßcdeutuog, bei PJautus mit ut, ne, ut ne and
Ba. 1201 mit dem blofsen Infin«, letxteres bei Terenz die allein übliche
Konstmktton. Die richtige Erblftning von Epid. 650 animam indncam
nt noveris * ich will mich entschlier$eo zu glaaben, dafs Da mich kennst*
hfttte Verfasser schon bei C F. W. Mflller, Plant. Pros. S. 677 nod
Nacbtr. S. 88 f.» finden kOnnen.
Max Paul, Qnaestionnm grammaticamm particnla I: De quos
Hominis nnmeratis apnd priscos seriptores nsn. Jenaer Inangoral-
dissertation. 1884. 51 S. 8.
Eine fleifsige, wenn auch wenig Neues bietende Darlegung dee
Sprachgebrauches von onus in folgender Verteilong des Stoffes: § I Unna
nsnipatur mera vi numerali. §2. Unos nnicos. §3. Uuus cognatnm
est Toei solns (von den beiden Bedeatnngen von sohis ' allein seiend»
einsam' und = nemo nisi, nihil nisi — das Adv* solnro kommt bei den
Scenikern nicht vor — nnr in der letzteren, jedoch so^ dafs die Nameral-
bedentung nie ganz schwindet nnd es sich stets oder wenigstens fast
immer auf eine bestimmte Person oder Sache bezieht, von der das Aus-
gesagte ansschiiefslich gelten soll; das Ist als Norm In der Verbindang
mit dem Snperl. (nnd omninm) aoznseben, daher Most. 988 Poen. 226
Trnc. 251 vielmehr die § 5 behandelte abgeschwächte Bedeutung anzu-
nehmen ist). § 4. Uiius transit ad idem pronominis notionem (vgl. be-
sonders una Opera neben cadem opera; <*iüe Appendix zu diesem Para-
graphen behandelt das Adv. uiia. welches nach dem Verfasser ursprüng-
lich .zu una opera in demselben Verhältnis <^teht wie eadem zu eadem
Opera) § /> ünus jxmifnr ind^'Hoite (= ali'jiiis quidam ; hierher zieht
VerfH>-cr nach Analogie von unusquisrjnp (uQum quicquid) auch unos —
^uilubet PocD. 226, uua quaevis Andr. 904).
8. 231, dafs Plantns ftberhaupt a i. nicht mit in rerbunden hat; die Stelle
Rud. 22 wOrde dann ein Belog fOr den unplautmischen Ursprung des Prologs
sein.
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9
Pb. Thielmanu, Habere mit dcni Part. Perf. Pass^ Wöiffliiw
ArcluT II, 3 S. 272—428. 4 S. 509—549.
Diese bOehit wertvolle Untersnchiiiig ergiebl, dafo sieh bei Plantui
babere mit A4i> sowobl als mit Part Perf. Pass. abgesebeo von den
spftter Bo flberam häufigen Verbindongen mit cogoitum, oompertnm, ex-
ploratnm habere n. a. — etwa licrse sidi anfnhreo Psend. 676 f. and
Most. 247, ein angezweifelter Vers — bereits in einer solchen Durch-
bildung des Gebrauches findet, dafs wir die Anfänge dieser Struktur
bereits vor Plautus in einer liiterarisch nicht mehr erreichbaren Epoche
anaelimen mössen. Einzelne Plautiuischc Wendungen streifen allerdings
hart an die Perfektbcdeutuug; aber einen so ausgedehnten Gebrauch von
habere mit Part. Perf. Pass. im Sinne der Perfektsumschreibung zu
Plantüs* Zeit an^iiiiehnien . t\h es Pseud. 602 und Stich. bei der
Auffassnug von missa habeo = misi und relictas babeo — reliqui wegen
des Unlogischen des Ausdruckes — was ich aufgegeben habe, das besitse
ich nicht mv]iv — geschehen mOfste, dazu fehlt es au jedem sicheren Ao-
halt; denn Epid. 620 Me imptme inrisiim esse habitum depecolatom ist
Dicht btofs interpoliert, sondem aoeh nach Ausweis der Metmms schwer
▼erderbt. Demnach sind missa und relictas habeo abPrftsentia an betrachten
and einerseits anf das entsprechende missom fado, andrerseits anf Redens-
arten wie despicatnm, contemptnm, neglectnm habeo an verweisen. Terenz
beschrankt nach seiner Art gegenflber PJantns möglichst den ?olkstttm-
Üchen Oebranch von habeo mit Part Port Idi erlaube mir nnr folgende
Bemericungen. S. 877 sagt Thielmann, dafs misenim habeo nirgends im
Poeiti? erscheint; aber vgl. Trin. 268 quos miseros maleque habeas.
Rod. 700 Ne invisas habeas sind die beiden ersten Worte blofse (aber
wohl richtige) Ergänzung. Die Bedeutung von conclusum habere wird be-
sonders klar durch Amph. 341 Volcanum in coinu conclusum ^eris.
Addictuin habere kommt zwar bei Piautus nicht vor, aber das synonyme
addictom teues Poen. 720.
IV. Die eiuelBeB KmSdiei.
Kritische und exegetische Beiträge zn mehreren oder s&mtiicheo
Stücken sind in folgenden Schriften enthalten:
I. Abraham, Studia Plautina, s. o.
II. Baier, De Plauti fabuiarum recensionibos ss., s. o.
III. Below, De biatn Plautioo, s. o.
IV Bentley, Plantioae emendations ss., s. o.
y. Bergk, Kleine philologische Schriften I, s. o.
VI. Birt, Vermntnngen sum Gloriosas des Plaatus, s. n. Mil. gl.
Vn. Blase, De modornm temponunqne in ennntiatis condidonalibos
Lalinlt pennutatione, a. o.
5*
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•
68 PJantni.
9
VIIUJ. Brix, Zn Pkntns. Jahrb. f. klass. Phil. 1886 8. 198— m
IX. Bachhold, De paromoeoseos apud veteres Romanos usu, s. o.
X. ElJis. On the Truculeutus, s. das.
Xi. i:.uguibrecht, Betrachtunfrcn über den Sprachgebrauch der
lateinischen Koauker, s o.
XII. Goerbig, Norniuuai quibus loca dgoificaotur usus Plaatiouä
SS., 8. 0.
XIII. G. Goctz,* Observationes criticae, s. o.
XIV. Der»., Lexikalisch • kritische Bemerkuogea. Wölfflias Archi? II
S. 337—348.
XY. Th. Hasper. Qtüsquiliae Plautinae. Neae Jahrb. f. Philol. 127
S 133-
XVI. Den., Besprechung von Weidner, Adversaria Plaulioa (s.
d. ?or« Jahresber.)* Phil. Adz. ^III 8. 82 ff.
ZVIL Dera., ^Damioum) Epidaminas EpidamineiDsis, Nene Jahrb.
f. Phil. 181 8. 888—884, s. Menaechmi.
XVIII. £. Haider, Lexikatisches tn Plautas und Terans. Wiener
Studien T 8. 163 ff.
XIX. Hnbricb, De diis Plantints Terentianisque, s. o.
XX. Kaempf, De pronominnm personattnm usn et eollocatione, s. o.
XXI. Keseberg, Quaesüones Plaatinae et Tereotianae ad r^igiooem
spectautes, s. o.
XXII. König, Quaestioucs Pluutiuao, s. o.
XXIil. Kriege, De enunUatis concessivis apud Plautam et Teren-
tium, 8. 0.
XXIV. P. Langen, Analcctorurn Plautinarwm particula III, s. o.
XXV. Leidolph, De Fesli et Pauli locis Plautinis, s. o.
XXVL Fr. Leo, Epistula Plautina. Rhein. Mus. 38 S. 1-27.
Addendum epistulae Plautinae ibid. 8. 311f.^)
Einer der von Leo an dieser Abhandlung berQhrCen Punkte ist sehes
oben (8. 4?>) erwlhnt worden; ich hebe hier noch ehien anderen henror. Wer
die drei Stellen
Anl. 700 Ezfodio anlam auri plenam: inde ex eö looo
Video redpere se senem
Asin. 190 nam iam ex hoc loco
Ibo ego ad tresfiros
Tmc. 448 Kgo isti non munus mittam? immo (iammo B, derselbe
Fehler wie Stich. 394, iam modo CD) ex hoc loco
lubebo SS.
forurteilsfrei neben einander betrachtet, wird aus ihnen folgern, dars es im
AMat^'in neben ilico nuch ox loco mit einem dem Zusammenhang entsprechen-
den pron. hiefs. lüde ex eo loco Aul 70V» eut>pricht dem iude ilico Capt. 506;
der Versscblufs scheint mir anan^tüf^iig uuter der Annahme, dals ex eo loco als
ein Begriff geCaiüt wurde wie maiam crucem, bona fide Tgl. Lncba in ütude-
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Pkntm.
69
XZyn. Den«, Leetiones Plaatiiiae. Herrn. 18» S. «58 -58t.
XXVlil. Den^ Ein Kapitel pUtttiniseher Metrik» s. o.
XXDL tiucfai, Oomnientatlones proeodiacae Plaatinae I, b. o.
XXX Den., CommeDtationes proeodiacae Plantiaae II, s. o.
XXXL Meyer, Über die Beoliaclitiing des Wortaecentee In der alu
lateiuischen Poesie, s. o.
XXXII. H. Nettleship, Lectures and Essays. Oxford 1885.
XXXIII. Olsen, (^üueöiiGuum Plautinarum de verbo »ubstautivo spe*
ciraen, s. o.
XXXIV. J. H. Oüious, Criiicai iiotes, chiefly on the Menaechrai of
Piautas. The Journal of philology XIV No. 27 S. 53 -77.
XXXV. Opitz, De acrostichoruni Plautinorum arte et origiue, s. o.
XXXVI. Ostermayer, De bistoria fabulari in comoediis Plaatiois, s. o.
XXX Vn. A. Palmer, Emendatioos. Hermatb. No. IX S. 446—452.
XXXVUL Ders., Notes and eme&dations on Plaatns. Hermat^. No. X
S. 63-88..
XXXQL I>er8., Miscellanea critica. Hermath. No. XI 8. 808—818.
XL. Paul, De nnns nominie nnmeratie apnd prisooe seriptores
usa, 8* o.
XLL Bäbel, De nsn adnomloatlonis apnd Bomanoram poetas oomi-
C08, 8. O.
XLII. Albert Rauterberg, Qüaestiones Plautioae. Progr. des Gymn.
za Wilhelmsbaven. 1883. 14 S. 4.
XLIII. Scberer, De l aiii ulae quando apud vetnstissimos scriptores
LatiQos vi et usu, s. o.
XLIV. Schräder, De particnlamm ne, anne, nonne apnd Plantnm
proeodia, s. o.
XLY. Scbttster, Qnomodo Planta« Attica exemplaria tranetnlerttr a. o.
XLTI. Sigisnrand, De band negationis apnd priscos ecriptores
nsQ, 8. o.
ouids Stadien I. 1 S. 18jt Leo remintet an allen drei Stellen eowie Capt.
fiOS ian lade exilico^ Rod. 859 Ego hnae seelestam in ius mpiam exulem hält
er di|fgea rapiam Üae exilico fQr nötig; attfirlich müfste es auch Asio. 130
tad Tnic. 443 hioc statt inde heiÜBen, und so schreibt Leo jetst auch an
ersterer i^tello *in der Note in seiner Ausgabe. Inde exilico — ein bisher
•♦bfnso unerhörtes Wort wie das von Leo Capt. 519 und Mgl. 1207 nach der
Acalogie von exim, dein angenommene exillim — steht allerdings Merc. 4 in
iec Handschriften; aber ob diese Worte heil sind, liUst sich erst entscheiden,
»eno eine überzeugende Emendation der vorbor|:^chenden gefunden ist, und für
iiae solche kann ich Leo? Vermutung Rcanijr-*» «'cfutus sum onsuFque inde
iiilico nicht haften, zuni il das inde exilico mir wenigstens auch in diesem
Zusimm<»nhange unverstäniilich bleibt; es könnte doch Überhaupt nur die Be-
ieaiimg gleich darauf' haben, die hier nicht paTst.
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70
PImU».
XLVII» Speogel, Scenenütel und SceQenabtoüung in der lateio^scben
Komödie, s. o.
XLVIIL SUtdemondt Die Fragmente der PlaoUiiiacheD Vldoliria elc,
XLIX. Thiclmaon, Habere mit dem Part Perf. Pan., s. o.
L. WOilflis, Der Bein in Lateinisobeo, i. o.
X. Macci Plaati eomoediao. Becognovit Fr id. Leo. Volomeii
primom AflsphitnioiieiD Asin^am Anlnlarian Baocliidee oontineiui.
Berlin 1666^ Weidnann. ÜL HB 8. 8.
Nach der Aßoahme Leos sind die beiden editiones des Plautus,
aus welchen einerseits der Ambrosianus, andererseits die Palatinen
htammeu, im Zeitalter der Autonine entstandeu; über dieses hinauszu-
gehen, darf man wohl m der HerstoIIuug arrhai^cher Funnen uud des
ursprünglichen Gedankens unteriiehincn , niclit aber lu der Beseitigung
des nach Leos Ansicht mit geringen Ausnahmeo unstatthaften Hiatus;
dieselbe darf nur erfolgen, wenn auch andere Gründe eine Änderung der
OiMrUefefung erheischen. In den Text hat Leo seiner Angabe zufolge
nur Yermutungen gesetot, die er für sicher hielt, alle zweifelhafUn,
eigene wie fremde, unter den Text Terwieeen, and hi den Apparat nur
von A und B die voUstindigen Lesarten anfgenonmen, von den Einsei*
lesarten der anderen Handschriften nur die in irgend einer Besiefanng '
wichtigen. Eine nach diesen Prinsipien uagefthr eingerichtete Handans^
gäbe des PJantns wlre in der Tbat erwünscht; daüi Leo aber sein Pro*
granm in keiner Hinsicht konsequent durch ge fahrt hat, glaubt Beferent
in eingehender Besprechung Herl. Phil. Wochenschr. YI No. 10 Sp. 297
—302 und No. U Sp. 332—338 nachgewiesen zu haben. So wie sie
ist, hat die Ausgabe reiu subjektive Bedeutung, indem sie eine Au-
scbauung von dem augenblicklichen Stande der Plautinischen Studien
Leos giebt, die sich bei näherer Prliiung vielfach als noch wenig gründ-
liche herausstellen. Auf eine Mitteilung der teils in den Text aufge-
iiuninienen, teils m den Anmerkungen erwähnten Yermutuiigei) Leos, unter
denen sich eine Anzahl recht ansprechender finden, glaubt Referent an-
gesichts ihrer grofseu Fülle (es sind fast 300) und der Sdiwlerigkeit,
auch nur eine Auswahl la treffen, Tersichteo au dOrfen.
Ämphitmo.
Die Ausgabe von Goetz-LAwe (s. Jahrg. 1882. II S. 49 ff.) hat
ittswischen noch folgende Besprechungen erfahren:
Literar. Gentralbi. 1888 No. 38 8. 807 (anonym), Phii» Wochen-
schr. 1888 No. 28/28 S. 876 ff. Ton M. Niemejer, Deutsche Litteimtor-
Ztg. lY No. 18 8. 627 ff. von A. 8pengel, Cultora IV No. 7 & 887f.
von B., Phil. Ans. XIII No. 7 8. 851 ff. vom Beferenten.
9
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PUttUis.
71
0. Ribbeck, Zam PlaatiDisehen Ampliitroo» Bbeia. Mus. B8, 8
8. 450it
E. BähreDs, Zur Scblaclitbeschreibuug im Ainpb. 2idÜ. Jahrb. t
' Pbii. 129 S. 837. •
Arg. 1. 2. 101, 211, 261, 414, 418, 784 ist Telobois etc. anfgrand
der Überlieferoiog herzustellen, cf. Beronice, Ptolomaeus, Neoptolomus,
Bellorofontes : Litt. Centralbl. 1. l. — Arg. 11, -2 in fonnarn i^tius
coniugis Oi>iu \XXXV) S. 274. — 46 Sed moris Uli n. 420 cisteliula
tBothe). 458 imaginen), meu quue, 5i>5 iudos facere, 695 Atque tibi istuc
(aihiio) üijrum magis Bentley (lY) S. 197, 87ö Frustrationes — maxunjas,
785 ^aliuui) Arnphitruooem S. 198. — 56 ist vor sed Gedankeuslrich
zu setzen: die eiuen rufeu iragoedia, die anderen comocilia, daraus
macht der Prologist tragicomocdia; auch vor 89 hat mau alleriei Aus-
rufe des Publikums zu denkeu. Niemeyer. — 99 Electri geht auf *
Hhxrpog (= *UMxTfjuwv, üichi *HUxrpwv) des Originals zurück; dasselbe
findet sich zwar nicht, ^v^^d aber gesichert durch 'UUKxpa 'HksxTfnmwi\
König (XXII) S. 12 ff. - Gegen die Atheteeen too 166. 167. 170. 172
lowie gegen die in deo benachbarten Versen ans metrischen Grtt^den
forgeoommenen Ändemogen erUfirt sieb Niemeyer; 170 interpongiert
derselbe Ipee dominos dives, operis et laboris expers nnd .schiltst 180
Tsna verbero mit Yerweisnog anf serroe artifices Cic. Verr. I 9 (den
Aosdnick venia habe Merknr 179 gewissermafsen prophetisch in bezog
iäf Sosias Rede vorweg genommen). In der zweiten Vershällte billigt
Bsebhold (IX) 8. 10 M Ribbecks num verbo wegen der Parachese mit
deo vorhergehenden Worten. — 222 Lögiones, itidem contra höstes suas
festroont, 227 pactumst, 228 üuusonant aera, 229 Imperator Victori,
230 (porro) hortari, 2;>i quod vi sua polest, 2.i2 Edit: lomim ferit, tela
fliguiit, 235 valuimus Bäbrens 1. 1. — 241 Quisque ut steterat, iacet
Niemeyer. — 245 impetu <ciira> alacn Pulmer (XXXVIII) S. 5a. — 253
(u&que) usque a maui ad vesp. (cf. Mart. V 60, l App. Met. IX 38)
Ribbeck S. 450, Haec illi sie pugnata pugnast, ii ([ue a m. a. v. Stude-
mund bei Abraham (I) S. 209. - 272 unter Nocturnus ist der Genius
noctis 2U verstehen, Kiefsling bei Schuster (XLV) S 11. - 281 - 286 er-
klärt Schuster 1. 1. für unecht. — 293 Hem mi in mentem venit Ribbeck
1 1 , 300 sie aoscoltet derselbe, ^üt> hic oder hic <ut) auscultct Luchs
(XXIX) 8. 8. — 807 nanciam ergo sex volo, 816 f. maled icit manuB
(disdt ans dieit entstanden, was anf die Variante maled icis, mantis hin-
weist). Alla — qnem tu pugno (oder ta, pngne) laeseris Ribbeck 1. I.;
msle discit manns schlitzen Hasper (XV) S. 188 nnd Niemejer (Mero.
Kbiflgt in die Luft nnd Qbt seine Hand gleichsam ein, stellt sich aber
mit der Wucht der Hiebe unzufrieden) and legeris, ersterer schreibt 816
Alia forma <eum) esse op., quem tue p. I.; Abraham 1. 1. S. 200 quem
^ pugoe, pexeris. — 319 Mirum nei — muraen<^ul)ai]Q Ribbeck 1. 1.
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72 Pkatos.
— 343 Servosne <es> mit Fleckeisen Schräder (XLIV) S 2ti, Kaempf
(XX) S. 44. - 344 Verbero. <0> montiris uuuc Meyer (XXXl) S. 80.
— 350 negotist tibi? (die) Ref. S. 353. — 384 Nam Ampb. sociam
enim med ^se (cf. namque enim Trio. 61) Ribbeck S. 451, sodum r%
med esse Palmer (XXXVIil) S. 53. 40i stelll Niem^er nach 408
und nimmt vor exercitum Ausfall einer Zeitbestiromong an. — 405 DOime
bao med eräs Scbrnder 1. 1» S. 48. — 409 *in' streieht Abraham 1. 1.
8. 199. - 486 Sed Alcamenas hnioB Ribbeck 8. 451, Ref. 8. 862. —
' 487 nno ut feUi liberet (obne Lttoke, höchstens mit Einfilgung tob eam
nach fetn); 488—90 gehören einer DÜtographie In breiterer Faesong so,
deren An&ngsvers verloren ist, Ribbeck I. 1. — 520 <)no<i po>l ego iam
hoc Ref. S. 868. ^ 628 (Clancnlom <panlttm> abii Lit Gentralbl. 1. 1. —
588 Tempos <it> Palmer L 1. 8. 54 (cf. Ot. Am. I 6, 24 Psead. 242).
— 538 Immo sie: condignum donom (cf. Merc. 737 Pseud. 542) Niemeyer.
, — 54ii uL quom absirn me aines, ut aniu te Ref. 1. 1. — 547 illucescat (D)
Niemeyer. — 598 cgomct illc ^luiL Guy et) Kaempf 1. 1. S. 24. — Nach
607 nimmt Ribbeck S. 453 eine Lücke au, du nach deu Worteu des
Ampb. 608 feu.^ia mehr gesatrt haben mUsse. — 621 susum ders. S. 451
(= oben im Hause; sonst heiist aber susum l)ei Plautus nur 'nach obi n
Oberhaupt ist eine Änderung nicht n(>t!f!r: ssi^uü Sosia auf die Frage
Qum obdormiviäti dudnm antwortet nusquam gentium, so tritt die lokale
Bedeutung dieses Ausdrucks hinter die Negative ebenso zurück wie
686 te nisi nunc hodic nusqoam ¥idi gentium, und ibi 621 ists= tum).
— 622 <ut> vigiUns <ie> nnne video Hasper (XV) S. 34. — 627 8.
Verum actatum nosces. A. Qoem iUum? 8. Noscee inquam 8osiam
Ribbeck 8. 462, 8. Verum actutum nosces, quom illnm nosces servom
8. Ref. 8. 858. — 641 ex <tali> abitn Ribb. 1. 1.; ders. tilgt 648^ > 651
als ans einem unbekannten Drama beigeschriebene Parallelstelle. — M8
Virtus praemiumst optomnm ^raemiorum) Onioos (XXXIV) 8. 74. —
660 tu bac me, 689 tos huc Kaempf 1. 1. 8. 26. — 678 Thebani cives
Abraham L 1. 8« 214*. — 680 Ezspectatum virom salutat Niemeyer;
derselbe schützt 685, indem er den Vers Ampb. flberweist, der damit
die Worte der AIc. pariere, und überhaupt annimmt, dafs die Antwort
des Ampb. ursprünglich etwas umfänglicher gewesen sei. — 723 oportet
u6u malum scd nialun. .iaii Kibbeck S. 452. — 729 überweist derselbe
S. 455 dem Sosia, der auch vorher den Sachvers laiuiigeu spiele. — 729
ist zu messen Hanc roga. quidem Luclis (XXIX) S. 19. — 818 Tun
mecum fuerisV (juid fllac Schräder 1. 1. S. 7. ~ Nach Ribbeck S. 453
ist 836 kürzere Fassum^ vnn 836/7 und is>t vor 83y eiue (vicUeicht durch
die Dittographie vcraulafstc) Lücke anzunehmen. 877 temperi statt
in tempore Abraham !. 1. S. 202. - 8U2 si sludeam (= wenn ich mich
bemühen will) scbUtzt Blase (VH) S. 45^ gegen Langen. — 899 (und
Truc 858) Qno te avortisti? rechtfertigt Vahlen, Sitzungsber. der Kgl.
PreuTs. Akad. d. Wiss. Berlin 1888 8. 89 : »Wo quo mit einem Verbnm
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PlMtU. . 7S
der Bewegung Terbondeii.ifll, behilt es seine Bedeutong ' wohin \ aber
die Frag« hat den Sinn des Verbote; oder der Abmahnung. Quo te
sfsrtisti? hei&t also »Wohin hast Da 0ieh abgewandt? Bleibe mir so«
gewandt« In diesem Sinne lionnte anf die Frage als Antwort der Omnd
angegeben werden und Theor Most. 618 anf die Aufforderung su fliehen,
weil er keinen Grund sieht, erwidern: Wohin soll ich fliehen?« (vgl.
Asin. 697 Aul. 416 Hen. 886). Ita <ingeni> Ingenium menmst (et St.
126) Ref. S. 354. — 909 nt me ist die gewöhnliche Wortstellung Kämpf
I. 1. S. 38. — 917. ^mi) ignosce Palmer i. I. S. 58. - yao Ibo et pudi-
citiam egomet comitem duxero Ribbeck S. 15a. — 948 exsolvam <una)
omuia Ref. S. 35a. — 068 ut <mox) re divina Litt. Geiiiialbl. 1. 1. —
990 de via mit Uiristellung von est, 996 dum id buuw liaf modo Abrabam
1. 1. S. 210. — fr. IX <fi'>f>-ov flucriti Goetz (XUI) S. Vü. — 1035' par-
ti(to)te Spengel I. 1.; nach demseibeii bat B 1071 puidiraus (= praev.
E), 1102 iussit. nos occepimus, 1138 duos wie EJ, 1115/0 hat eine
jöngere Hand, vielleicht die des Cameraiius, die richtige Versfolgo durch
Zahlen angezeigt - 1058 tonitus Wölfflin (LI) S. 856. - 1075 ent-
weder (mit Spengel) Amphitrno hicquidemst eras meus oder (mit firix)
AmphitrucV t hicquidem L m. oder ^Atquc) Amph. hicquidemst e. m*
oder <Atque> hioquidem Amphitruosi ss. Lachs (XXX) S. 14. — 1094
das von Malter vermutete (tum) ibi erklärt Abrabam 1. 1. fQr unstatt»
halt; der Hiat der Diärese ist entweder su dblden oder Capite op. m.
p. nmxustellen. — 1120 scbutzt Niemeyer exdamat uxorem tuam.
«
A s i n a r i a.
los. Sr&l, De Asinariae Plautlnae laennis. LIsty filologick4 a
paedagogiek«: 1688 S. 181-160.
Verfasser erivlurt sich, wie scboü Ribbeck (s. d. vor. Jahresber.
S- h6) gegen die Annahme von Kontamination, daccp^en sucht er zu er-
weisen, daf^ das Süicit von' einem Bearbeiter ve^j^urzt ist.
3 Gregi huic et dominis, 105 Quid? si fort<(ass)e,, 348 iJo^5e
(Guyet) Bcntley (IV) S. 198, f;0l piessatum <um)erum (wie Referent im
vor. Jahresber. S.* 58 und Hücheier Rh. Mus. 38 S. 287), 898 eris für
^ mit Beibehaltung der überlieferten Personenverteilung S 199. — 4
Iii dem Ansdrur lr face omnem auritum poplum sieht Ellis (X) S. 261 eine
Anspielung auf Eselsohren, also anf den >iaraen des Stftckes. - 11 s.o.
& 3. Rauterberg (XLII) S. 4 nimmt entweder noch 45 oder in der
Mitte von 46 eine LOeke an; Demänetns ronfste etwa sagen: cur hoc
680 ex te quaeram» cur metuas, ne in pistrinum deducaris. Die beiden
ssch 46 flberlieferten Verse sind eine Spur der ursprOnglicben Gestalt
der Stelle; Jedoch ist nicht su entscheiden, ob sie selbst Überreste des
Echten oder nur eine Bandglosse sind, welche in den Text eindrang und
Echte verdrängte. ^ 68 Philaenium {0tXahm) » dicacula (cf. 617)
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74
Köllig (XXU) S. 9 - 93 schützt Weise de Baodiid. retract (8. ti.)
8. 62 dnndi den Nachweis fthaücl|er Wiederholungen. - 99->100 passeii
nach Leidolph (XXV) 8. 242 Dicht an ihren ttberlieferten Platt, wn tia
auch Yerrias oicht gelesen la haben scheint, da Festns tie bei An-
fthning der Stelle anslftfet, sondern sind au 95 aaaoreihen; 96-98 be-
trachtet derselbe als Dittographie von 101 — 107. — 100 ATem veoari
reticnlo Bergk (V) 8. 081 (vgl. d. vor. Jahresber. B. 54), lacnlo aotem
reti oder I. r. aotem venari In medio mari oder Et veoari antem reti
iaculod in mari Hasper (XVI) S. 84. — lOV die Ansieht von 0öts-L5we,
Uufs der Aus^^aiig der ersten Seeiie in doppelter Fassung überliefert sei,
widerlegt Rauterberg 1. 1. S. 2. — Uni den Widerspruch zwischta 74tf.,
wo Deniaeii. vou seinem Soline bereits erfahren hat, dafs er 20 Mioeo
braucht, nnd 230fif , letzterer erst von der lena den Preis erfährt,
zu beseitigen, nimmt Kral S. 16i au, dafs der Alte von seinem Sühne gar-
nicht um Hülfe angesprochen worden ist, sondern dessen Not ?on anderer
Seite erfahren und >icli freiwillig entschlossen hat, ihm zu helfen, jedoch
in selbstsüchtiger ASsicht auf Philaeuiuin. Von «iiescr Absicht erwähnt
er dem Sclaven gegenüber zunächst nichts; ausgesprochen mi^s er sie
aber liaben. Daher veraintet Kr41 den Ausfall einiger Verse nach 125,
In welchen der Alte sagte, von wem er alles gehört habe, und was er
beabsichtige: gehOrt habe er es von Diabolas, der ihn kennt (ef. 810)
oder dessen Parasiten (cf. 801). Damit beseitige sich ancb die Schwierig-
keit, dafs wir sonst so spftt von Diabolns hOren; auch waren, wenn der-
selbe scbon im Anfange des Stockes erwfthnt wnrde, den 2uschaaem die
Andeutungen der lena Ober ihre Yerhandiungen mit demselben (280£
287 f) klarer. Wenn Kr&I sor StOtze seiner Ansicht geltend macht, dalk
Arg} r. 248 248 weder des Vaters noch des Sklaven Erwähnung tbnt,
so crlilärt Rauterberg S. 21 mit Recht eine solche Erwähnung nicht für
notwendig: die Zuschauer bezogen nach der eralca Scene, was ei 2 13 f.
sagt, ohne weiteres auf den Vater und die Sklaven. Überdies setzt 733,
wo Argyr. die Mitteilung der Sklaven, dafs die Hülfe von dem Vater
au>gthe, als ganz selb^tverstaudlich hinnimmt, mit Notwendigkeit vur-
aus, diifs er sich an denselben gewendet hat; er hätte *^on<,t irgend ein
Erstaunen äufscrn niUsseu. Rauterberg S- If. will den obigen Wider-
spruch durch Ausscheidung von 229—231 entfernen; er hätte vielleicht
anders geurteüt, wenn er Ribbecks ausreichende Erklärung der Stelle
(s. d. vor. Jahresber. 8. 65) berücksichtigt hätte. — 112 tua mihi Kämpf
(XX) 8. 20, 123 Nam ego illüe (Bothe) 8. 22. - 141 — 143 fafst Rauter*
berg 8. 7 als Vordersau 2U 144. - 189 te tilgt Abraham (1) 8. 189.
— 224 <boc> band ab re est aucupis Sigismnad (XLVI) 8. 248. — 280
Hunc aonum ne cum quiquam alio sie. Ton Schräder (XLIV) 8. 8. ~
247 certnmst*<eonsilinm> mihi Rauterberg 8. 4 (cf. Epid. 108), 261 f.
abiisti ad forum, Ibi tu <ei) inv. arg. S. 5 f., 207 Ubi ego Libanum onne*
requiram ib. mit B aus dem gleichen Grunde wie Niemeyer (s. d. vor
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PiMlIl».
75
Jaftfwber. S. 56). [Der sonstige Gebraueb spricht dturcbio« fftr die Lm-
irt der anderen Handschriften UbI ego nonc Lib.; in solchen Fragen
steht nonc stets in mdglichster Nfibe von abi; nor Pronomina treten da-
stisehea.] — 278 obseravit (Gamer.) Eogelbrecht (XI) 8. 847. - 275
Mea qaidem berde opera <büo) über oder operi nomqaam <bilo> Uber
Lochs (XZIX) S. 180. — Die in besng aof 889 erbobeoeii Bedenken (s»
d. vor. Jahreeber. 8w 55) glaobt Raaterberg 1 1. 8. 8 dorch die An-
Dibme 10 beseitigen, dafs hic das Hans des Demaenetas, oicbt das der
Cleaereta bezeichne, welches Argyr. erst wieder III 1 belreteu habe.
Kr&l S. 166 lafst Libaous, da er voq der Ausweisung seines juriK^n
Herrn (I 3) nichts wissen könne, annehmen, derselbe befinde sich noch
im Hanse der Cleaereta, in welches er am Morgen gegangen war. —
347 Äit se ob a^juos <ad>ferre argentura Buchhold (IX) S. 101. — 362
bis 365 hält KrAI S. 169 für interpoliert; Lib habn keinen Anlafs, dies
alle? er^t noch dem Leon, zu sagen, da er es schon wisse; überdies sei
es Dicht völlig wahr und lasse sich nur unter der Annahme begreifen,
dafs Lib. tibertreibt. [Das thut er mit guter Ansicht, um Leun, desto
eher zo veranlassen, auf seinen Plan einzugehen. | 372 cavito Nettiesbip
(XXIII) S. 341. — 389 Si <tu> istoe Kämpf l 1. S. 24. — 408 ut =
telot o(bv WeifseDborn (L). - 486 und 488 schützt König (XXII)
8.8f. Eiaerambos *£(atfh-afifio€, is qni poenla promit). — 478 ff. er*
kUrt sich Banterberg 8. 8 gegen Jede AosscbeiduQg, hält aber Um-
ttellongen für nOtig: 479. 485. 480—488. 489. 490 (wo seqoere hae ergo
als Dittographie von age ambola ergo 488 su tilgen nnd dafür etwa age
sis aodi einsosetzen sei) 491—608. 486—488. ~ 506 PieUtem Schuster
(XLV) S. 50. — 518 <iaom <ab> illo - prohibeor Abraham (I) 8. 808.
— 588 mOd viginti hnc 4dfert &rgenti minas Buchhold 1. 1. 8. 108. —
Nach lU 1 nimmt Kr4l S. 167 Ausfall emer Scene an, in welcher Argar.
?om Forum zurückkehrte und von Cleaereta mit Hinweis auf Diabolus
«OS dem Hause gewiesen wurde. - 547 f. virtute uliiaruin freti, Quom
advorsum Rauterberg S. Bf, indem er nach 551 folgenden Gedauken er-
gänzt: <Ad uos receptam fecimus minima cum lande pugnum). — 501
EIUs 1. 1. S. 260 mit Caraer incloctores = Eseltreiber von xhoy/io^y h
xup{ü^^ Hesych. , a sense which would not only suit the passage in
qoestion, bnt have a special significance in the Asinaria iust as in the
proIog auritum poplom and 589 f. — 582 über die UnStatthaftigkeit der
Sehreibarl risu me continoi ond die Richtigkeit des aherlieferten risum
eoatinoi reep. eontini fg|. Abraham 1. l 8. 811. — 588 Taciti ders.
8. 188. — 594 toa mihi (Loman) Kämpf 1 1. 8. 81, 681 atque haec med
snat 8. 88. - 658 Salus iaterior is minis (by means of those minae?)
Polmer (XXXVIII) 8. 54. - 699 speres mit den Handschriften Blase
(TU) 8. 46. 706 iam de fordeo NetUeship l l 8. 878. - 716 Qaem
te totem deornm (Bentley) oder difom Abcaham 1. 1. 8. 805. — 785
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76 Plantoa.
— 74S sind nach Kril 8. 168 von dem Obmrbeiter dei Stftekes hin-
«ugefbgt as Stelle einer nach IV 1 ausgelassenen Scene» In der Deminetaa
selbst dem Sohn seine Forderangen eröffhete, wobei ihn Diabolns and
der Parasit belansehten. — 752 Dedit l^nae dono Abraham 1. 1. & 211 f.
— 767 amicnm ^allnm> ant, 769 nisi tibi slnt omnibns Ranterberg 1. h
S. 7. — 765 iiuom abs <te) arg. acc. Abraham 1. 1. S. 212. - 775 pede
pedes hirt ( VI) S. 547. - 816 quam tu tiaec tacita auferas Kämpf 1. 1.
S. 25. — 900 die zweite Versbälfte erklärt Luch» (XXIX) S. 7 für
korrupt: es ist eine Fassunji mit der gewöbDiicben Wortfolge hic bomo
oder hic horaö zu suchen. — 934 Über die Bedeiiklichkeit der Ver-
mutung von Goetz-Löwe to ciiculum <biuc) vgl. Kämpf 1. 1. 8. Sl. —
941 immo iotro potius Abraiiam i. 1. 8. 226.
A u l u 1 a r 1 a.
Arg. I 10 huius facit OpiU (XXXV) S. 310. — 6 Patre <vivo>
avoque Palmer (XXXIX) B, 808. — 46 Tibi ego <üt> Ktopf (XX) 8. 43.
~ 49 Minton Warren» the'Ameriean Joarnal bf Philol. IV I S. 7l gra*
dibo gradnm mit den Handschriften» weil dann das beabsiebtigte Wort-
spiel erst recht wirksam sei nnd Plantns überhanpt gern in Wortapielen
Silben verschiedener Qoantitilt verwende; den Schwund des e vor d be-
legt er dnrch inscbriftliche Beispiele nnd gradivus, welches er nadi Gftto
r. r. 141, 2 von gradire ableitet und als Beleg fhr die Lftnge des a in
grandls betrachtet — 56 <ab9eede> etiam nunc! obe Hasper (XVI) S. 32.
— Nach Spenge! (XLVII) S. 298 mufs entweder auch nach v. 67 eiüö
neue Scene angesetzt oder der Scenentitcl vor» 79 getilgt wcrduii. —
106 Streichen Studemund (XLVIII) S. 68 und Abraham (I)' S. 198 ab .
mit Gnyet — 142 de istac re nunniuani Abr.iliam 1. 1. S. 212f. — 211
quod uou lubeat (Guyct), 231 haud magis bigiamund (XLVI) S. 236 und
258. — 234 Buecbeler, Wölfflins Arcb. I 1 S. 105f. mit Nonius me mor-
dicibos scindant: «man sagt dentibus oder morsibas scindere, dazwischen
liegt mordieibus (mordex gebildet wie tumei, podex, vortex, pautex,
ramex, famex, poUex); di^ Bezeichnung des Gebisses, der zum Beifsen
nötigen Werkzeuge, Esels Kinnbacken nikd Zähne durch mordices ent-
spricht ganz lateinischer 6ewohnheit.t — 260 Impero ^ipsc) anctorqne
sum, ut me Palmer J. 1. S. 309. — 262 Namqnae- cansast quin faeiamus
hodie? Immo edepol o. Brix (VIII) S. 207. — 288 nnmquid me via?
Ut valeas. - Yale Abraham I. 1. 8. 218. — 801 tigillam, Behausung
(nicht tigillnm) vgl. Rud. 676 Bnecheler Rh. Hns. 89 8. 428. 888
Tibi recte faeere, qnando qnid fadasi perlt Weiae, .De Bacch. retmct,
sent contr. 6. — 864 has (Hss. nnd Fest) sunt f. n. Leidolph (XXY)
8. 248. — 869 soll nach Leo (XXVI) 8. 26 in impurate eine Anspleldng
auf das griechische dmfjiorog liegen nnd der Koch damit scherzhaft als
quasi ab igue alieuus bezeicbuet werden, cf. Fr. Scboell, Wölfflins Arch.
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9
Piaatot. 77
•
n 1 S. 123. — 860 CenMn oder Cenae tu Schräder (XLTV) S. 10. —
376 streicht Ilasper 1. 1. S. 33; 377 Abito iratos ülioc, qiiia nil est dcrs.
— 381 nisi (si) parseris Abraham I. 1. S. 214. — 390 schützt Goerbig
(XII) S. 9 das überlieferte si jKjtes vicinia pete. Die Worte des Congrio
sind als innerhalb des Hauses gesprocheo zu denken, Spengel 1. 1. S. 268.
— 396 <Si> quoi in re tali iara Langen (XXIV) 8/ 13 'mit Ussing; si '
hat schon BenUey (IV). 8. 199 ergänzt. — 40r> Attici civcs Abraham 1 1
8. 214. — 449 der Scenentitei ist naob den Handschriften wiederherzu-
stellen, Spengel ]. J. 8. 298. — 507 panlam est (Brix) Bentley I. I.
S. 200: — Tod t. 610 hatte P. Schmidt, De Notiii Marc anctoribos
gramm. I 8. 3 Temintet, dafs ihn Noo. oder dessen Gewährsmann in
seiDem Exemplar nach 519 gelesen habe; J. Simon, Philol. XLIV S- 278,
tetxtihn nach 521. — 518 fftr unecht erklärt von Osterroayer (XXXVI)
8. 55^ - 556 Leidolph 1. 1. 8. 206 und 217 bezieht die NoUa dee Festns
8. 178 idem alibi ocnlatnm Argum, quod toto corpore oculoe habet mit
0. Möller anf diese Stelle und sieht in oculatus eine Kon einem Gram-
matiker erfundene Variante des oculeus unserer Handschriften. Nach
Ostermayer l. I. S. 18 ist qui oculeus totus fuit Übersetzung des grie-
chischen TTavoTTTT^^ und der folgende als unecht verdächtigte Vers viel-
mehr als erklärender Zusatz des Plautns zu hotrachten. — 563 Voio ego
ex te scire i llss.) Kämpf 1. i. S. i»;. 567 ('üuduxi ego liium <Non.> S 24.
615 tiJgt B*Mi(!py l. 1 Rurnni und 630 ¥.^o vor edepol; 636 Ecquid
agam, 663 Nam hie iam(»ieruni) (Müller) ders. R24 stellt Spengel
1- I. S. 298 den überlieferten Scenentitei wieder her, ebenso 661 S. 274,
713 ond 731 S. 292 (dagegen ist der 727 von Bothe angesetzte wieder *
sn tilgen). — 625 croccibat Nettleship 1. 1. S. 342. — 643 Facin auch
Schräder 1. I. S. 27. - 701 Pici Persamm qni König (XXII) S. 18. —
722 hic mihi dies Kftmpf i« 1. 8. 28. — 780 fugiam an adeam: non
edepol qnid agam seie, 771 Magna res est, quam ego tecnm,* si otiumst
. ihraham I. I. 8. 215, 774 indipisces (Non.) 8. 188, 820 eloquar lam: «
toseolte 8. 248'. «)
•> Eine kurze Bemerkunjj über die letzten Verse des Stückes in unseren
Handschriften. Die Bedt uiuug von Ua loquor 831 hat JJs^iag k^^hz richtig er-
kannt: es dient stets zur Bekräftigung einer vorangegangeuen ^Vufäerung, die
dem anderen so überraschend ist, dafs er seinen Ohren nicht trauen zu dürfen
flaabte ond daher die betreiTeodea Worte in einer erstaunten Frage wieder*
holt, vgl. aoJtor der von üssing angefährtea Stelle Ampb. 1021 noch Most.
Me PSend. 1152 Trin. 969; ebenso wird ita inqnam (Amph. 362) und ita dieo
(Oipt. 644 Peen. 474. 1809 Psead. 1152 Trin. 941) gebraaeht. Es ist daher
Mt na eh it6 loqnor (so G5ts mit Wagaen, sondern Tor diesen Worten eine
Ucfce anannehnen. Das üssings Aasfailnng Ljo. Nngas garrls? nidit pabt,
^fbt sieh ans Strobflns* Antwort anf die seinem iu loqnor folgendh Drohnng
det Lyconides at sein quomodo?: vel hercte enicSt nnmqnam hiae fsres ame.
^>KS0lhe seigty dala er den Beaite des Schatses eingeränmt, sogleich aber die
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78 PUotos.
Bacchides.
Paul Weise, De Baccbidom Plantiaae retnetatione qoaefertar.
Berliner Inaagnraidissertation. Berlin 1888. 63 S. 8.
Diese Schrift richtet sich in erster Linie gegen die Versuche von
Brachmann und Anspach (s. Jabro«bpr XXTT 1880. IT S. 28ff.; XXXT.
1882. II S. 64; die Arbeit des letirteren hat der Verfa-^ser be^p^ochen
Phil. Rundschau V No. 17 S. 5 18— 522), die Bacchides als von zahl-
reichen Sparen spftterer Überarbeitung durchsetzt zu erweisen. Sie ser-
iell in Bwei Teile, von denen der erste eine Reihe von den gebannten
und anderen erhobener Verdächtigungen anf dem Wege der Interpre-
tation widerlegt; in dem Kweiten rechtfei4igt Weise Stellen, welche wegen
Wiederholung desselben Gedankens Anstofs erregt haben, dnrcfa den
Nachweis, dafs das Wiederaufnehmen eines Oedankens in mehr oder
weniger verftnderter Fassung bei Plaatns durchaus nichts Ungewöhn-
liches ist und daher an sich den Verdacht einer Interpolation nicht be-
gründen kann. Dafs die Plautinischen Komödien nicht frei von fremdeo
Bestandteilen flberliefert sind, lAfst sich nicht in Abrede stellen; aach
Weise kann einige Male nicht umbin, solche anzunehmen, trotzdem er
zu rechtfertigen sucht, was Sich irgend rechtfertigen läfat. Andrerseits
aber ist man in dem Bestrebeu, derartige Schäden aufzudecken, uube-
dingt zu weit gegangen. Wäre unser Text wirklich in dem Malse mit
lüterpolatioppii und Dittographien behaftet, als ßrachmann und Anspach
für die Rficclii-los. Sounonberg (s. Jahre^ber. XXXI. 1882. II S. 79) für
die Menaechmi annehmen, so würde er sicherlich in Sprache und Vers-
bau ein erheblich weniger gleichartiges Aussehen gewähren, als er in der
That darbietet. Die Zahl der Fälle, wo sich durchschlagende sprach»
liehe ond metrische Bedenken zur Begründung von Athetesen geltend
machen lassen, ist meiner Wahrnehmung nach nur eine sehr geringe.
Eine Gegenströmung hat sich bereits seit einiger Zeit bemerkbar - ge-
Herausgabf verweigert hat; auf diese Weigirung bezog sich die Frage des
Lyconides, welche das ita loquor vuraussetzeu latst. Damit ist auch die flio-
fälligkeit von Leos Fassung der Stelle erwiesen :
^L, N6q babea aurum?) S Ita loquor. (L. Non reddes? S. Hon reddam ego
quod nusquamst.^
L. At sein quomodo? <ego uti digna*8 hodie acdpiam te>. 8. Vel herde es.
Zur AnDshme weiterer Lfleken inuerhalb der ftberlieferten Worte
ItA loquor. — At adn quÖDodo? — Vel hMe teiea,
Numquam hinc feres a me
iwingt nichts; auch hindert nichts, die von B gebotene Ahteilang derseiben
. mit jambischer Messung beisubehalten. Ober den Anlaut des vollständig er-
haltenen Senars vgl. Men. 286 Rud. 106. 696 Meie 2S7 Pers. 67. 366 Poen.
467 und besonders Cisl. I 3, 3 Most. 686; derselbe Sehlofs vel harde eaica
steht find 1401.
«
Plaotus.
79
macht, nnd aach (Jie Weisesche Schrift trotz iiirer grofsen Schwächen im
eiüzelnen wird sicher dazu beitragen, dafs man in der Aonahme von
Athetesen vorsichtiger zu Werke gebt aod die Art des Oicütors mehr
so fersteheo sacht.
Alexaüüti Tartara. De Plauti Bacchidibus commentatio. Pisis
1885. Nistri. . 102 S. 4. (Dai vol. XIII degli Anoali dclla Uoiversitä
Toscane S, 189 -290).
Allgezeigt vom Kefereuteo Berl. Phil* Wochei^br. V. >io- 52
Sp. 1642—1644.
Die Arbeit enthftlt in ihren drei ersten Kapiteln (de comoedia
ptUiata et de Plaati Bacchidibus in oniversiini; de tempore actae fabniae;
de Plaoti imitandi ratione mit der Yermutung, dafs die Fignr des Lydaj
MB dera Linus des Alexis entlehnt sei) nichts von Bedeutung. Die in
Cp IT de actibus ot scaenis vorgeschlagene Akteinteilung 1 = 1 1. 2;
n=UI 1. II l--;3; ül-=in 2-5; IV -rill 6 ^ IV 9; V = IV 10 —
V 2 ist, soweit sie von der Ritschlschen abweicht, verfehlt (vgl. Ref.
a- a. 0. 1642 tVi. Bei seiner Anordnung der Fragmente des verlorenen
Aofanpcs in cp. V de Baccliidum principio goht Tartura davon aus, dafs
nach der Bezeichnung der Bacchis mit ./, de< Pi>t()c!ern? mit wa^
nichts anderes sein Könne als /' nnd der Soror njit E Bacchis an er^ter.
Pistoclerus an dritter und die Soror an fünfter Stelle aufgetreten sein
mllsseo. Der Anfangsscene überweist er v. 10-12 (nach Ritschls
Zftblaug); dann tritt der v. 12 als impurissimus bezeichnete scrvus auf
oiit einem Canticnm, in welchem er Uber den 3klaveastand philo-
sophische Betrachtungen ansteltt, v. 1—8. Es kommt Pistoclerus hinzu,
der sieh ttber die ihm und seinem Freunde durch die Soror bereitete
Not beklagt ?. 4; die ihn belauschende Bacchis drückt ihr Erstaunen
tber Bern Benehmen aus v. 6 - 8 ; auf die namentliche Erwähnung ihrer
Schwester bezieht sich 9; endlich redet sie ihn au, sie sucht den der
Liebe noch unkundigen JUngling zu belehren, sagt ihm v. 26—27, wie
lüfee Worte ihm eine Geliebte geben werden, und bietet ihm ihre Bei«
hülfe an; darauf beziehen sich die dem Pistoclerus beigelegten Verse
13-15; schliefslich erfährt sie. dafs es sich uiu ihre Schwester als die
Geliebte des Mnesilochus handelt. Pistoclerus geht tvxm Hafen, Bacchis
tritt zur Seite, um den mit seinem Parasiten auftretenden Cleomachus
zu belanschen; derhelhe berühmt sich seiner Thaten (cf. IV 9, 42); uuier
den voü ihm tiberwunds iicii Völkern werden anch die Arabi v. 30 genannt;
er scLmäht seinen Nebenbuhler und zahlt ihn den v. 18 limaces viri
•i e viri ioede übidinosi) zu, er droht demselben Züchtigung, quic-
qoid est nomen sibi 7. 19 b. Endlich kommt die Soror in Begleitung dos
pner des Cleomachus und wird von Bacchis freudig empfangen, v. 29;
bei der Erz&blung ihrer Schicksale bezeichnet sie den Cleomachus ver^
icbtUeh als 8o4m latronem qui auro yitam venditat v. 20; den Haopt-
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80
Piautas.
punki des Jahresvertrages mit d^ rfiM-ilicn errÄt Bacchis^ v. 17. 18; auf
den Wunsch der Soror nach Aussöhnung mit Mnesilochus bezieht sich
die Frage der Bacch. v. 31. Pistoclerus kehrt zurück, er ist erstaunt
ttber die grofse Ähnlichkeit der Schwestern v. I9a; alle drei schmähen
« am die Wette deu abwesenden Cleomacbos: v. 21— 23 a sind Worte der
Soror, 24 der Baochis, worauf Pistoclerus die Stadt Präoeste iu Schatz
lUmfflt V. 26. 26 ; die Schwestern treten bei Seite und beschliefsen, dafs
Baocbis den Pistoclerus an sich locken soll, ihrem Bedenken begegnet
die Soror mit 34. — • In cp. VI de scaena prima in nniversnm jrideriegt
Yeif. Ritschls Ansicht, daTs Bacchis es darauf abgesehen habe, von Pialo*
' derus das snr Auslösung der Schwester nötige Geld so erhalten,' io ep.
VII de aliquot Bacchidam locis giebt er teils Rechtfertigungen der Über>
liefernng, teils eigene Besserangsvorschläge.
In dem folgenden Repertorinm habe ich von der Erwähnung der>
jeuigen kritischen Beiträge, welche in der inzwischen erschienenen Be-
arbeitung der Ritschkchen Bacchide«^ von G. Götz bereits berücksichtigt
• sind, meist Abbtaud ut'bmeu zu dürfen geglaubt.
Lesarten des Ambros.'aos Stndemunds Kollation: 486 videerem
(viderem schon Guiet) Blase (VII) S. 8. — 491 Qati(ne uti) q(aem) U
oder Sati(8ne ut) q(uem) tu Schräder S. 80.
8 Leo (XXVI) S- 21 vermifst einen zu vigiuti annis einen Gegen-
satz bildeuden Begriff. — Von 38 giebt Weise S. 2 folgeade.ErklflruQg:
Bacchis sagt, um ihre Äufserung in v. 36 gegenüber der in v. 87 aas*
gesprochenen Zuvecßicht der Schwester aufrecht zu' erhalten oder nfther
in begrttnden, se metuere, ut bianditiis possit pavidum aduiescentem ad
se adlicere. [Sicherlich nicht richtig; die Schwestern machen sieb gegeo»
seitig Komplimente: auf die bescheidene Äufserung der Soror pol magis
(quam ne te fugiat memoria) metuo ne mihi in monendo defuerit oratio (?)
erwidert Bacchis mit einer gewifs sprilchwörtlichen Wendung: Dann be-
fürchte ich auch, dafs der NachUgal ihr Lied ausgeht, ' quod ut non est
metueodum, ita nee metuendum ne tibi desit oratio' Lambin*] — Die in
der Gruppe 62-72 yon Anspach erhobenen Ausstellungen widerlegt
Welse S. 2ff. ; 52 Bchltefst sich ganz gut au 51 an, wenn man sich die
zweite H&lfte des Verses als zu deu Zuschauern gesprochen denkt; mit
56 erklärt Pistoclerus nur, dafs er in seiner 52 ausgesprochenen Ansicht
verharre; nrit 67 wird der allgemein au-geaprochene Gecianke ge-
nauer ausgeführt; in 69flf. werden alle möglichen Leibesübungen zwang-
los durch einander gemischt; 75 bedeutet simulato me amare uicht
willst Du durchaus nicht mein Liebhaher sein, so stelle Dich doch
wenigstens so* ~ was der Haltung der Bacchis von 57 an widersprechen
würde sondern Bacchis, welche nach den Haudschriflen auch 73 und
74 spricht und mit equidem tibi do hanc operam sagen will ' ich bin Dir
ja nnr bei der £)rfttliuug Deiner Absicht» den Wunsch des. Freundes zu
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PUutus.
81
erf&llen, behfilflich ', präzisiert blofs, was sie vorher gesagt hat. Auch
Tartara S. 65 behält die handschriftlichen Personeuverteilung in v. 78
uod 74 bei, uur erklärt er equiiiem tibi do Imnc operam eKoinet te
condoccfaciam \ ebenso Uberweist er S. 66 in v. y2 die Worte t^uid est
quod metuasV mit B der Soror. — 66 douis Palmer (XXXIX) 8. SOd. —
68 tortarem SS penem {CL Isid. gl. S. 697, 14 Vulc), 69 su tilgen, 70:
die ZasammeDStelluDg voo scapbium mit galea ist begründet in der Be-
ilehnDg des mehr als sweideutigen Wortes auf Kopf und Haartraehl bei
den Attikem {ndipm imxgxapitgif^\ Bnecheler, WOlfBins Archiv II 1
8. 117. — 100 erkiflrt Tartara & 67 die Worte des Pistoclems 'dia te
smabo, at brevi hic mrsas ero'. ~ Die argotiae io den Worten des
Ptstodems 1251 erUArt Weise 8. 6: Pist. respondet ad Lydi Tsrba
'Moo hie placet mi omatns', quibus iUe significat sibi aon plaeere, quod
Pitt hunc habest ornatum. Nemo ergo tibi hoc appara?it* 8S., quasi
Lydos dixerit * nihil raoror hunc ornatunr. Mit 125 guhi Lydus auf den
110 angedeuteten Gedanken zurück, wofür Weise aus anderen Stt^cken
Belege beibringt Ähnlich Tartara 8. 68 f. Dafs 132-133 nicht zu
tilgen nnd an ihre Stelle nicht 1G3— -165 zu setzen (.Brachmann), 137 bis
J44 nicht unecht sind (Anspach) und 152 an seinem tlberlieterten Platze
Dach 147 zu belassen ist, legt Weise S. 6 f. dar, ebenso S. 44, daf^ die
Wiederholung desselben Gedankens wohl begründet ist Ähnlich recht-
fertigt er S. 44 I66f., 8, 43 i n -194 (cf. Tartara S. 71), S. 41 289—
842 (Tgl. auch S. 4, wo er deo Wechsel in den proo. iUom 289 und hnnc
241 damit erUfirt, dafs iUum su den Zaschanem gesproehen ist). DaC»
bsiaesblb 289 - 240 mit Brachmann Plantos absospreeben sind, bemerkt
Bnehhold (DL) 8. 97. — 179 possnm Blase (VII) 8. 48. — 268 diri
(Boihe), 806 ad (Hermann), 281 <tu> taa (ebenso Kämpf (XX) 8. 19),
462 est annis maios (Botfae), 496 amieos, alios (Weise), 548 Atque ge-
rtrichen (frnstrantnr mit den Handschriften), 658 eqnidem (f. ego), 565
Ooeeplares, 1142 Haec (Bothe) Bentley (IV) S. 205. 280 strigorera,
maieficum Tartara S. 73 f.; derselbe rechtfertigt iS. 74 286 gegen Ans-
pach, übo Agitare S. 74. — Anspachs Bedenken gegen 302, 307,
312- 314, 3351. widerlegt Weise 8. 8f. und macht darauf aufnierksam,
dafs die Komik der ganzen Stelle auf der Mischung von Mifstrauen und
Leichtgläubigkeit beruht v^üö — 367 Tartara S. 75): S. 9 schützt ders.
361 — 367 gf ^^Mj flie von verschiedenen Seiten erhobenen Verdächtigungen,
ebenso 8. 56 ff. 375—384; gerolifignlos 881 erklärt er wie Ussing und
erweist wegen der Zusammensetzung aus zwei Verbalstämmcn auf con-
tortiplicata Fers. 708. — 331 8ed divesne istic Tbeotimust? Schräder
(XLIV) 8. 27 S Kftmpf 1. 1. 8. 44. — 876 dispoliabala (Non.) Nettleship
(XXXIl) 8. 342. Wie Weise 8. 11 hält ancb Tsrtara 8. 76i die
isme Seene III 2 fftr echt und nnr statt 898b einen dem von Bothe
vermnteten äbnilcheo Oedanken für erforderlich; Welse erklärt 894 im-
peorias mit 'aafceblasen' unter Verweisung auf Capt. 806, wo jedoch nur
JakmbRidM für AlMrtbttmtwiu«nsclwa XLVU. ( itM. II.) 6
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Flanlin.
die minderwertigen HmdaclirifleD inpeosior hiben, B imperiosior. Der
Irrtum ist durch Brachmanu S. 93' veranlafät — 401 comincommo lus
Ä good - ill - liULuied um gnechibcheii Original stand eiü aimlich gebil-
detes Adj.) Palmer iXXXVUl) S. 54 (cf. Bergk KI. Sehr, i i45).»>
- 477- 488 rechtfertigen Weise S. 59 ff. ufi i Taiiara S. 77 f. Nach
Weises Auria^^uiif.j S. 47 f. sagt Mnebilociiiis in den Versen 504 5Uö
(einscblieisiich des von Uennaon gestrichenen 507 bi mit bitterer Ironie,
die der Scliauspieler durch den Ton zum Ausdruck bringen konnte, das
Gegenteil von seiuer wahren Meioong, die er von 611 an ausspricht.
Wenn derselbe S. 49 auch die in den Fall, nach 519 ftberliefert cn drei
Verse za sebtttsen onternimnit, so tibergehi er dabei dan «icbtigeo Um-
ttand, da& aie In A fehlen, mit Stillschweigen. Einer seiner Qillnde ftr
die Echtheit der Verse ist auch der» defs sich nach ihrem Wegfidl eiiie
Lftcke im Zosimmenhaage swischen 519 nnd 520 fthlbar mache; hitittii
sie sieh snAillg in den PaU. nicht erhalten, and hätte Jemand «inen
Übergang TermiHit, so wOrde Weise wohl selbet am eine Bechtfenigraog
nicht ferlegea gewesen sein. — Ben. sucht S. 18 f. 540 - 551 gegen
Stademunds Bedenken sa rechtfertigen. Bracbmanns Behauptung, dafs
die Stelle cm tibeilriebeues Haschen nach Wortspielen und Aiititlifsea
verrate, bezeichnet BuchhoM iIX) S. öbf. uis unbegründet. — Die von
Spengel (Xr.VII) S. 288 enipfyhlene Fassung des Scenentitcis vor 573
(Parusitus puer) und Ansetzuug einor neuen Sceue nach Ecqui> exit 583
mit den Handschriften widerlegt 1 laier (II) S. 116. 579 Recede : <in>
hiuc dierecte Ünions (XXXIV) S. 63. — 641 (das duplex faciuus wird
näher bezeichnet durch 643 f. und 046 ff.) sowie 664 - 662 verteidigen
Weise S. 45 f. und Tartara S 80it 668 Xnm quf nummi excid^nuit,
ere, <tand6m>tibi, | Quod sie terraro optadre V | Quid vös tarn maoetoe
tAmqne tristis cönspieor Tartara S. 84. — 806 E^ne istoe dixi die
Handschriften richtig (cf. Amph. 747 Merc 761 Poen. 149) Schräder
L L 8. 18. - Die in 842—904 7on Anspach erhobenen Bedenken wider-
legen Weise S. 16 f. and Tartara S. 86 fr.; letzterer stellt 868 - 864 nach
849 (?gl. Ref. 1. l S. 1644). — 856 Dixfn ego illam InT. te ss. Kimpf
1. L 8. 11, 869 lam ego illoram 8. 35. — OlS'Demetrias fbrtasse Phale-
reus est, Clinia incertns aliquis, rhetores ambo et insigni exemplo in
comitiis indiciove alter ab altere conviciis protiigatus' Leo (XXV) S. 559.
— Im Scenentitel vor 925 behält Spenge) I. ]. S. 270 Nicobulus senex
bei, unter der Annahme, dafs Nicob. bei dein Monolog des Chrys. vor
seinem Hause auwr-end ist, und erachtet die Anset^ung einer neuen
Scene vor 979 gegen die Handschritten för unnötig. — 929 erklärt
Goetz (XIV) non pedibus tennento fuit ss. die That der Atriden diente
ihren Fflisen nicht zar Abreibung' (vgl. Tib. I 9» 16), d. h. sie war so
1) Dait fhr com ineommodas {e= comiB ineoomiodai) CSc er. 158 geltend
gsoiaeht weiden? Plaotinisch ist dne «olehe Mesaong freilich schwerlich.
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FUstm.
83
«ibedeitCeiid, dars si« die Fflfee gar nicht fUilteD, es war eine Bagatelle.
— In dem canü'cum 925—978 besteht nach Weise S. 20 ff die Konik
eben darin, daih Chrys. , um aeiue Thai* ü aufzubuuschcij . verschiedene
Zage der troischen Sage zum Vergleiche heranzieht, nho nicht pro rebus
suis certas Troicac fabulae re« et pro iniitj- fabulae persoiiis certas
Troicae fabuiae personub substuuiert; notwiniii^' aii^/ubcbeideii ist allein
931, alle anderen Athetesen sind unbe^rmidet. So dient 935 f. die Er-
wäbuuDg des zweiten Briefes zur vorUuügeu Orieutieruag fUr die Zu-
schauer und 937 -942 zur weiteren Ansscbmückaog des Bildes in 936.
In derselben Beziehung stehen zu 945 die Veiae 946 -952, die nur
anders an ordnen sind — 947. 948. 946. 949 if. — , und 958—961; denn
961 »t mil Langen mit den vorbergebeoden zu verbinden. Allerdings
haben die 957 f. nnd 960 angegebenen Streiche nicht die geringste Ihn-
laehkeit nut der Entllihrong des Palladiune nnd der Ermordnng dea
Ttaflna; GhiTB. wiU aber nor sagen, dafs, wie Tkojas Eroberong von drei
ftedingnngen abhing, so noch zur Erlangung dea Geldes ein dreimaliger
Betrog nötig sei. Die Erwähnung des dritten Betruges dnrdi die Über-
briogung des zwriten Briefes, welche verglichen wird mit der Einfahmng
des hölzernen Pferdes durcb die porta Phrygia, war hier, nach 961,
nicht mehr nötig, da sicli (iaiuni das ganze canticum dreht, und da er
speziell in 935 944 ahg( handelt ist, öberdies noch 987 f. den Zuschauern
ins Gedächtnis gerufen wiid. In den Versen 962 ff. rühmt Cbrys noch
einmal seine Hauptthaten und kommt auf den Vergleich des Nicub. mit
Pnamus zurück, um sich aufs neue brtisten zu können. Tartara scheidet
S. 88 ff. 931. 937—940. 949- 952 aus. — Weise macht S. 26 auf die ün-
zotiigUcbfceiten aufmerksam, welche durch Ritschis und Brachmanns
Fassongen von 989-996 entstehen und sucht wie Tartara S 95 f. die
Qberlieferte Gestalt der Stelle mit wenigen Änderungen (wie Ansscheidong
der Werte volo nt inbebo fadas 969 mit Rllschl) als richtig an erweisen:
ChiTs. weigert sich anftngs« bei der Lesung des Briefes Oberhaupt an-
wesend an sein (068. 000), denn, als er sich dasu bereit erUftrt hat
(Qaed inbebo, id ladas. - Adero)* will er sich den Brief nicht vorlesen
Isssen (906C 001 1 004. 003). Auch die097— 1075 von Brachmann nnd Anspach
angenommenen Doppelfossungen weist er 8. 27 ff. snrttck, ebenso S. I7ff.
die von denselben 1120—1140 vorgenommenen Ansscheidungen ; ilOO
schützt er S. 42 und bucbt S. 32 f. 1201 (wo er schreibt Agü lU, ut ut es.t) als
an seinem überlieferten Platze zwischen 1190 und 1191 passend zu er*
weisen: Nicob. erklärt sich bereit, mit seinem Sohn zusammen im liause
der Bacchis zu /.ecben; v. 1191 soll dann mit Beziehung auf et scortum
•ccumhas 1189 bedeuten: se ipsum nou posse scoitnm accumbere, ({uod
fiiius Bacchidem habeat. [Offenbar gegen den klaren Wortsinn: Nicob
sagt, es wfirde ihm unerträglich sein, seinen Sohn mit Bacchis zusammeu-
zoseben, worauf diese erwidert, dieser Anblick solle ihm erspart werden,
da sie sieh selbst an ihm legen wolle. Auch die Worte 1 196 ne obnoiins
6»
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84
Plantos.
filio sim et seiro erklärt Weise S. 34 ganz falsch, wenn er Nie. damit
sagen laf^t se noUe quae tilius vt servus velint i. e. sc nolle tilium a
Chrysalo adiulum auium irn^iuiie abstalisse. Nicob. kaou mit diesen
Worten nur die Befürciitung aussprechen, dafs sein Sohn und sein Sklave
künftig mit ihm machen werden, was sie wollen (cf. Asia. 234).] — 1105
mdli mei video, 1121 quis häs huc oves (sie) adegit Buecheler Rh. M. 38
S. 287. 1148 arietes tnices: 'trueea' beifsen Tiere, die mit storseD-
den oder bohrenden Organen versehen sind cf. tmx caper Oat. 69« 6.
0. Ribbeck WOUflins Arcii. 11 1 8. 122.
C a p t i V i.
Ausgewählte Komödien des T. Maccius Plautus. Für den Schol-
gebiaach erklärt von J alias Briz. Zweites Bindcfaeo: Osptin.
Vierte Anfl. Leiinig 1884» Teobser. I?, 168 8. 8.
Anseigen ?oii dem Refereoteo, Bert. Phtt. Wocbenselurift I? Ho. 48,
89. 1848-1864, B. Dombart, Blätter t d. btyer. Gymuaialsch. XU
8. 164ff., «ad M. Niemeyer, Zeitselir. f. Oymoasialw. 1886 8. 860—888.
Arg. 4 <mutatnni> ut gnatum rec Opitz (XXXV) S. 251. — 2 <Ita>
uincti qui astant Niemeyer S. 362. — 10 Patri hüiusce. <hic is est):
iam Ref. S. I35I, Patri huius (captivi) oder hüius <capti): iam Niemeyer
S. 362. 37 Commutant ist praes. bist, da der Dichter offenbar den
BoUenwechsel in die allererste Zeit nach der Gefangenschaft verlegt
sehen will Dombart 8. 166 f. — 77 (von Brix mit Speogel eingeklammert)
Terteidigen Referent S. 1848 und Niemeyer 8. 861, letsterer Jaterpongiert
76 f. planins. Qoos invocat, Qnasi ... — 86 f. venatid Bomos: qo&ndo
irore redierant (sc. homines quos ligurriant) Scherer (KLUS) 8. 88. —
102 cupio <et opto) Niemeyer 8. 862. — 118 potis es Blase (VII) 8* 44.
— 121 men vis dem Ipsos in pedes Sehrader (XLIV) 8. 9. — 139 egoo
non defleam Referent 8. 1349 (cf. Truc. 441). — 157 jiGSt Philopolcmns
quuiii captust tuus, rjy Et erili imperio eamque ingeuiis, 274 Euge:
prao tali Thaletem, 417 quam si servus, 431 cavito, 677 tun te^te)
Nettleship (XXXII) S. 343, t)61 Sartor satorque (aus cod. Harl. des
Non.), G9ri pctit, abit non interit S. 844. — 208 id nos haud deceat
bigiiinuiui (XLVl) S. 248. 255. — 214b 215a an Tynd. zu überweisen
Dombart S. 156. - 216 vis (= vobis), 260 nia (= nobis) Leo (XXVII)
S. 586. — 267 Ne id quidem, involocrnm inicere, voloit ders. (XXVI)
S. 16^ ~ 290 genio suo sibi quem sacrofieat Scherer 1. I. 8. 86. —
296 <ez> taa re Stademand (XLVIII) 8. 61 cf. Pseud. 886. 888. —
Dombart macht 8. 167 auf den vielleicht nicht snfiUligen Kontrast von
818ir. mit £on. trag. 269ir. Ribb. sowie anf den Doppelsinn in den
Worten des Philocr. 884ir., 41611, 426f. anfaierksam. ~ 881 praeterea
<ut) unnm nnmmnm ne dnis, Et te Briz. — 888 anscnlta, tnm sdes
(D£J, B scias) Abraham (I) 8- 284>, Weibenhom (L) S. 19. - Nach
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PiMtOI.
860 ist der überlieferte Scenentitel wieder henostelleü Spengel (XLYII)
S. 290. - 373 gratiam habeo <ego> tibi Hasper (XVI) a 82. ~ 898
Bibi com hoc {hoe> ooBYenerit, 401 Talere et (tute aodaeter didto,
lyndire) iDter es., 449 meo a trapeiita Briz, an letiterer Stelle mit
Benfnog auf 484 meo e conepeetii^ was Stndemnod 1. 1. 8o ale fÜBch
Iberliefert beseiebnet — 417 nam n servoe mi eeses, nibilo eedi»
elNieqakMiiB mibi fidstt Semper (so mit BeDtley und Botbe) s si tn servos
MB fnisses, dod magis obse^nioetis esse potaisti ond item et ser^i
obseqniosi esse solent, tu obsequiosns foisti Blase (VII) S. 33. - 425
Non magis factnm Sigismund 1. 1. S. 259. — 47 i dab überlieferte uni
erweist Paul (XL) S. 22 als uuphuitinisch. — 506 ff. Taudem Äbü ad
praetorem: | Ibf vix requi^vi: i Rogo syDgrapbüm: i Datür mi: ilirö ]
Dedi TyDdar6. | Ilie iibiit domiira. i Inde <6x>ilicö | Praev6rtor duiüum,
postquam id actuuist Leo (XXVI) S, 20; derselbe sucht in inde abii" ölu
eiaea Ausdruck wie ' in via interim'. — 519 Neque exillim exitiost ders.
I. 1. S. 22 (Brix mit Acid. Neque exitium exitiost). — 620 geschützt
100 Weise, De Bacch. retract S. 68. - 531 rechtfertigt Referent S- 1349
das in B Qberlieferto incipisse. — 547 Ilegio, istic bomo Luchs (XXIX)
a 7, iste bomo (F. Laageii) Pbil. Au. XIV S. 896. - 571 Tun negae
<te> Referent 8. 1861 (ebenso oder Ta n. te Kftmpf (XX) 8. 14), 672
Bit den Handschriften derselbe 8. 1849 nnd Niemeyer 8* 862 (gegen
Brix* {aio) ego Kimpf 1. L). — 697 Atra pix apad eamificem agitet
Hiqpar 1. L 8. 82. — 681 sebüUt Beferent 8* 1860 das überlieferte
ate naiorem nnter Annahme einer Lttcke vor oder nadi video, ders.
8. 1849 mit Niemeyer 8. 861 den von Brix nach Spengel athetierten
f. 664. — Die vor 658 tiberlieferte Sceuenscheidung ist jedenfalls beizu-
behalten; nur ist die Frage, ob die Worte num lignatum nnttimur voo
den lorarii noch innerhalb des Hanses oder bereits auf der i>iihne ge-
sprochen werden; in letzterem Fall wäre der Anfang der Scene vor den-
selben, also in der Mitte des Verses auzunehraen bpengei 1. 1- S. 281.
Derselbe hält es für möglich, dafs die Lesart Ite istiuc atque ecferte
richtig und der Vers ein jamb. Okton. ist. Bergk (V) S. 623 nimmt
hier wie Poen. V 4, 8 die Messung ite an. - 685 <Me> meum erum
(Fleckeisen), 856 <to>te (Lindemann) Bentley (IV) S. 200. — 788 das
von Brix nach Spengel aufgenommene Sed ErgasUnstne ist nnplantinisch,
tt Bttirte beifiwn 8ed Ergalisnsne est Ximpf L L 8* 44. — 886 Qnantdmst
hoBiinom optmnnm 6ptnme, in <ip6o> tempore advenis Abraham I. 1.
& 292. - 890 ergiast Kriege (XXIII) 8. 21 den Versscblnfs Erg.
<Qaade modo). — 866 Proin ta diram bunc Abraham 8. 204, Kämpf
I I. 8. 87* — 911 modo nostram advenit domnm Abraham L L 8. 199.
— 914 totnm detorbavit Bucbhold (IX) S. 82 (am mit praetmneaTit im
folgenden Vei'se horaoeotpleutoii zu erzielen). — 921 Nam hic (adv..
tbeiiSü Referent S. 1351) quidem ut istic ^homo) adornat Luchs (XXX)
14; nach Stodemond bei Abraham 1. 1. S. 276 ist der Vers auch in
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86
Flaatoa.
A wie ja BEJ Ittekonliaft Uberliefart. - GonqQe Mnc CQOBi»io6r
(Ctopptft) Stadenmiid (XLYIII) 8. 62 (in A ist Gnmqiie h - nostrm er-
lialten). — 928 et «nim me aat et laornniis BefsFent 8. 1861. — 954 itt
der ttberUeferte Seenenweefasel beisnbehelteii ßpeugel L I. 8. 278. —
977 per tuum te geDinm mit den Handschriften Referent S. 1350, Kämpf
1. 1. 8. 21. — 1021 nach Plautinischein Sprachgebrauch darf es nicht
oro ^te) (mit Fleckeiben Brix) beifsen, Plautus ^agt te oro, nur £pid. 728
oru te, Epidice im Versschlufs Kämpf 1. 1. S. 30.
C a 8 i D a.
Lesarteo des Ambroe. aas dem Studemiudselien Apparat: 11 6
iUio 8U0 advorsatar Scherer (XLIU) 8. 48. — III 2, 26 altero vorstun
quo Blase (YH) & 6. — in 8, 20 qnontem (wie B J) Seherer 1. 1. S. 5*1.
— in 4, 20 nittoniiuie Schräder (XLIV) 8. 28. — m 4| 29 Quid ilMe
(wie B E) Abraham (I) 8. 197. - m 6, 17 flibrt Stademimd (ZLyni)
8. 66 a me aus A an; es acheint also der Ters dort wa lanten: ObÜoe
anris anabo. I in malam a me emeem. ^ m 6, 20 Stasne etiam? i eis :
ego hic habeo (sie fere) Schräder 1. 1. 8. 22. IV 8, 4 atqne adeo bao
salnbriter Stndemand 1. I. 8. 67. — IV 4, 24 qnaeso tractas, 26 noa
bellum (ho jetzt Studemund) oder vallum facit Schräder I. I. S. 45.
Arg. 1 coijservi <vi) expetant Opitz (XXXV) S. 25ii, 5 aeque ut
vilicum 8. 265. — Prol. 20 <prae) praeseiitibus PaJmer (XXXVU) S. 447.
- II 1. 15 eapbe Leo (XXVI) S. (wic schun Koch). - II 2, 39 die
Richtigkeit des überlieferten cum otniiii — erit erweist Abraham I. I.
8. 215 (gegen Spengel). — II 3, 8 domo ders. S. 198. 29 Uüde Is,
nihili <tu>? Buchhold (IX) 8. 79». - 33 Liuque Bayer (il) S. 85. —
49 Egone? Tnne: aat qoid frtguttis Leo (XXVII) S. 576. — II 4, 10
tu nunc Kämpf (XX) 8. 27 U 6, 10 com uxore<n> (Bothe), 42
<8t> tice (Geppert) Beotlej (IV) S. 202. - 89 tittivilliciom von Utas »
palnmbes ond vülas, also ein dem Vogel ausgerupfter Büschel Flaum
oder Federn» Bnecfaeler Wölfflins Arebi? II 1 8. 119. - n e« 17 tiio
pro iure rechtfertigt Stademond (XLVni) 8. 60 durch Bad. 1898. —
46 ütinam üit& quidem, sicut delicuisse Hereoleis praedicant ss* Abraham
Wochenschr. f. Idass. Phil. II 8. 272. — II 7 ist als besondere 8eene
beiznbehalten: B f6gt ein mit roter Farbe gezeichnetes SEBYVB an
II 6, 71 an und von Si ist der Anfangsbuchstabe ?rofs geschrieben wie
sonst bei Beginn einer neuen Scene, Spengel (XLVllj S. 274. — III 1, 9f.
betrachtet Leidoiph (XXV) S. 244 als dem Festuscitat und unseren
Handschriften zugrunde liegende Lesart Sed facitodiim menila . . . .
per versns quos cantat colas Cum cibo suo quisque veniant ss. und sieht
ib. Anrn. 2 in 13 16 Dittographien von 7—12. — TT! 2, 20 <o]idi>
edentuli Palmer (XXXIX) 8. 310. - III 3, 22 ofticium est (A) Bentlejr
1. 1. - III 5, 38 interi?i Leo (XXVI) 8. 28. - 87 deieravit Bentley 1. i. —
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Plantos.
87
fi8 der mprlkagliehe Wortlaut des Verses ist mclit festsostelleii, JedeufaUs
aber ist Oli&e q^idim lu messen Lochs (XXX) 8. 5. — IV 2, 7 Tandem
st miamiis ^ms) (schon Mflller Pros. 8. 81): loci Schoeth De Poeo.
PUmt (s. n.) thes. 6. — IT 3, llf. dimpi me cantando *fajmenae io':
Et fUo morho — non fit copia Leo (XXVIII) S. 266. — IV 4, 7
Quae res V Malae malae male raonstrant ders. 1. I. S. 176. — 21
Nebulast haucl aeque mollis Sigismund (XLV1> S. 255. — 26 Vah. Quid
ijegotist St^nleinund I. 1. S. 44. — V 3, 1 ff. s. o. S. 35=^. — V 4, 17 Te
quidem oppressit. — Feci ego istaec facta Luchs (XXIX) S. 21 f. mit
Biuchl. — 26 Ecastor hanc veoiam dandam censeo Brix (VIII) 8. 207.
W. Studemnod, Zur Gistellaria des Plautus. Hermes XIX
8. 466-468.
Bereits in seiaoD Greifswalder Proömium 1871/2 hatte Stodemwid
Ssleoimn (» £€k^}ßuw^ nicht Bileniom) als Plantinische Form ans den
Zes^niflsen des Ambr. nnd Vetus erwieson; er stellt nnomehr die durch
Ver^eiehnng der Handscfariflen E und J vervoUstindigten Zeugnisse der
Vbsrliefemng aosammen.
Von den durch Beuoist au» dem Handexemplar Guiets ermittelten
Vermutunpen dieses Kritikers (s. o.) begoligeü wir uns, folgende mitzu-
teilen. Arg. 4 Tollit et. I L 20 dabaiit infuscabant, 64 Ibidem, 72 Gustui,
97 quid est getilgt, 119 Le Kcastor mihi abi intro. II 1, 11 Maternis
moribus. 31 (iam) mihi illani 41 Te, Melaeuis, propier istaec. 112,61.
qaod. fallacias In quaestione. vix. II 3, 17 ^re)voco. III 5, IV 1, 13
qaicam. III 21 sciat. £adem, si possnm, - fsciam. IV 2, 90 ut numerus
snaorom argnit
Arg. 7 spoadet Opits (XXXV) S. 263 ^^ 10 Illamque lege et rite
S. 268. — I 1, 9 isto quidem Lnchs (XXX) 8. 8 (bestätigt durch Varro
de L I. Vn 99 IL) — 9ff. Pol istoc qntdim nos pretiö perfadlest |
Freqototare tibi <te> ntil^ne habere: | Ita in prandiö nos lepide ^ne
aitide i Acc^isti apdd te nt semp6r memindrimns Brix (Vm) 8. 207.
— 18 Lnb^nti edepol toimo faottfmst fietque 4 me ders. 8. 206. - 87
aifrt Bachhold (IX) S. 106 mit Spenge! anapftstiseh, um die allitterieren-
den Silben sabd. suff. in die Arsis zu bringen. — 49 med baud paenitet
Sigisroond fXLYl) S. 255. — 61 Sei. Misera excrucior P. Hoffmann bei
Studemuud 1. 1. S- 467 I 2, 11 Si cyoni Goerbig (XII) S. 2U, König
(XXII) S. 3. I 3, 20 observavit <ex insidiis) servo<iu)s Opitz l. 1.
S. 252 (ex insidiis observavit s. schon Loman). - II 1 B giebt als
!)ceiieiititel richtig Alcesimarchu<? adulescons H Spenge! (XLVII) S. 289.
- 2 domo Abraham (I) S. 198. - 4 ff. stellt Leo (XXVI) S. 12 anap.
Dim. her: lactor stimulor, | Vorsor in atmoris rota, exanimor, | Feror —
4ihpior, | Ita uubila mente (?) animi habeo: | Ubi animus: ) Ita —
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88
FkntM.
niDt iogenia: | Qaod — continno. I lU — lodifieat, | Fagat, ügitot, petit,
nptit, retinet, | Lact4t, largitor, d4t, non dat« i Modo qaod snasit, <id>
diflsnadot, | Qnod — oatontat. — 25 Abi qnaer«^ qM inri inrando too
satis Bit sabudi Fawnng der Fall., Abi qoaere, abi iaria inrandi
tai Sit satias praosidi des Ambr^ die echte: Abi qaaere, abi iori iofando
tao Sit satias praesidi Brix 1. l S. 208. ~ 65 penequaia ameas Leo
(nVII) 8. 574. — II 8, 84 iDterivimas den. 8. 282. — m 2 die
Qberlieferte Scenenteilaog , wie sie bei Pareus steht, ist richtig Spengel
l. 1. S. 288. — IV 2, 82 ist die verschränkte Wortstellung der Hand-
schrifteu beizubehalten Brix 1. 1. S. 202. — IV 2, 106 sed quid (so
BE*) ^est) nonieii luao Studemun«] 1. 1. S. 458. — Für das bei Faul. ö2
Fest. 352 Paul. 353 Fest. 301. 320 Prise. S. 611 P überlieferte Frag-
ment stellt Leidolpb (XXV) S. 205 f. zwei Lesarteu fest: Cum extortis
ojtx) Willis
talis, com ^ ^j^^g croseoliB; erotttUs eridSrt er S. 216 mit Zastimaiiing
fOB Löwe für die orsprllDglicbe Ijeeart and todiUis fftr den fiiafall eines
Graaunalikers.
C u r c u 1 i 0.
W. Soltau, Corculionis actus III interpretatio (s. d. vor. Jahres-
ber.). UngODstig beurteilende Anseige von P. £. Sonnenbarg, Piül.
Rnndsch. 1888 No. 5 8. 140-142.
}%üich König (XXII) S. 9 f. ist üütcuHo = lopyfjÄuuv (vou /hoyt/^og
wie AlaxuXiwv von Ala^uküQ). — Arg. 1 Curculio missus Pbaodromi
<i?)it Cariam Opitz (XXXV) S. 258 (Curculio Phaedroini wie Pseud.
arg. 1 Syrum Ballionis?!V 2f. <tuni) ibi eludit anulura Rivalem (ct. 630)
S. 269. 252. ~ 1 1 inelie , niclliculo nieo Havel Kevue de philol. IX
S. 128 21 f. mutit, quom aperitur mihi, <Et) quom ib. S. 423. — 35
verdächtigt Rauterberg (XLII) S. 13. — 43 Id <ita> ut Bentley (lU)
S. 201. — 72 vovi ieientaculnm, 73 ieientacnli (cod. Harl. des Non.
126, U) Onions (XXXIV) 8. 74f. (so schon Ribbeck). ^ Nach 74 ver-
mil^t Baaterberg 1. 1. eine Gegenftnlhernng des Pbaedmoms. — 84 nobis
fenri (Fleckeisen) Bentley l 1., nts (— nobis) adferri Leo (XXVII)
8. 586. — 88 vide at (Bothe), 280 getilgt (Fleckeisen), ebenso 816 vis
^ (Botbe), 290 eonsemnt Bentley 1. I. — Über Baechelers metrische
Fassung von 96-08. 99—102, t20f., 155-157 s. o. Nach 08 schiebt
ders. Bh. Mas. 80 8. 256. 108*^104 ein, 100 schreibt stacta; das von
ihm 101 hergestellte telinum bezoichnet ein aus r^ioc, foenum Graecum,
bereitetes süfses uud zartes Aroma ct. Plin. h. n. .\III, 13. Isid. orig.
IV 12. — 105 Sed (juüm adhuc naso odus obsecutust meo. Da (sc. Liber)
SS,, 107 Nil iigü tecum: (»tamquam magistratus cum populo, accusaiiir
cum reo agens lege, per forinulas. cum aliena intercessione, longis ac
moiestis ambagibas» Biuguiare quiddam peteus, sed te ipsum expeto, quem
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PllSCill.
89
tugam et mihi iogeram totanc) ubi es ipsos?, lU eoapistiseh »i meaeen,
Iie sitfm <iain>; 127. 180. 1dl. 128. 129. 1S2 lern n6 ego hoic dieo
— aDQS tadi (»net non iDterrogantis, sed adUnnaotis qood sibi decreinm
Sit cf. 189 tibi ne ego, ebenso Banterberg i. 1.); 142 mtsere adfieitor,
<ere), aenmma den. - 129 Taee, noli (mit deo Hss., Uoterbrechong^
der Rede) Ranterberg I. l — 152 misere Hasper (XV) S. 134. — 2o6"
Hodne heii, ut luimudestis hic tc moderes inoribus Leo (XXVIIj S. 574,
Hocine tiet, immodestis ut modereris moribns Hasper Phil. Anz XIII
8. 117*; demselben machen 198 202 den Eindruck der Nacbdi^htuug.
— 186 Irascere Blase (VII) S. 4H 'mit den Hsc.). - 209 Esse istic
domi Abraham (I) S. 197. — iui Viiletiida <(ut> dccrescit, ita crescit
1. Hasper (XV) S. 134. 24ü dirruptus iJ E^) oder disrectas Onions
iXXXIV) S. 62. ~ 288—291 sind durch die homoeocatalecta 288/9
palbati — suffarcioati und 289/291 aportulis sententiis sowie doFcii die
boiDoeoarcta 290/1 constant (k)nserant — obstant obsistnnt so eng ver-
bunden, dafs sie weder durch Ansscheiduag eines Verses noch durch
UoateUnng anseiaandergerissen werden dürfen Buchhold (IX) 8. 88*. —
806 (Me) haud magis <tn) ouins Hasper J. 1. — 829 Postquam —
Oviam, Video (cf. 886. 849. 864) Leo (XXVI) S. 11. — 871-888 er-
Usrt Schuster (XLV) S. 8 mit Berufung auf Kiefsling fbr unecht —
889 fUurt ders. 8. 9 operto eapite auf griechischen Brauch zurnd^
(Arist, Plut. SS. 707 ss.) — 401 ubi iucomitiare non licet Sigismaod
(XLVI) S. 228, lucoiiiituiie nisi licet Abraham Wochenschr. f. klass.
Pijil. II S. 491. — 424 dislieit Onions 1. 1. 443 cretatos Syros =
Azuxow'jpmc Kiefsliug bei Uütermayer (XXXVI) S. 38». — 463 Hala-
pautem fpart. piaes. vor alapari) an sycopantam l^eidolph (XXV) S. 233
'mit Diandis, De aspirationo latina, Bonn 1881). - 49nf. et <ibi> quom
rurriiinisae ego h. V. t. - Meminero et mancupio dabo Abraham (I)
217; die 493 überlieferte Wortfolge ego haec ist jedenfalls beizube-
halten Kimpf (XX) S. 23. — 497 Göt7' (resp. Gepperts) Schreibung
Alienos vos omittitis erweist Scberer (XLIIl) S. 31 Aura, als falsch. —
508 Vos fsenore, bi mal^ sua dando et lustris lacerant bomioes» 6in
Tibi hoc, qui te procures Bentley I. 1. — 547 ist zu messen Nec mihi
qtidte libertus üllust (B). — F&cis sapientins Luchs (XXIX) S. 17; der
snooiyme Bez. Phild. Aus. XIV 8. 396 vermutet: Mihi quidem Jibertus
B4Una est Fads s. - 604 Aut (E^ J) tu aegroto Abraham 1. 1. 8. 218.
— Nach 666 nhnmt Bauterberg 1. \. 8. 13 eine Lücke an, da 660 das
imeram valere te des miles auf eine vorangegangene BegrOf^ung
«chliefseii läf.st, und ergänzt <sl<I Icnouem video huc ire: heus tu, iubeo
salvere te) (aus demselben draudc hatte schon Soltau, Phil. Rundsch. I
1015 vor iusseram s. t. eine Lücke vermutet.) — .'>74 et clupeus <lorica et
f Ji'M- inea) Abraham 1. 1 218 ^ - 577 sdiiitzen Rauterberg 1. 1. S. 9
End Abraham 1 1. 8. 218 (wie schon Rcf Phiiol. 37 S. 447 3) die über-
iieierte Lesart At it« me; letzterer vermutet 678 Bene iuvassiot — ti20
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90
PiMlOt.
bezieht M. Voigt, Berichte der pliü. bistor. Klasse der König). S&chs.
Geaeilachaft d. Wiss. 1885 S. 820 auf die lei Fabia de piagiariis. -
686 Ist mit fi £ eine neue Scene annuebmen und die Dbenobiift beider
Handschriften 2a verbinde»: MUes. Eidem Spengel (ZLYII) S. 291. Au
denselben Handscbriften ergiebt sieb als nrsprttngiicbe Überscbrift von
V 8 Cappadoz. £idem ib* Anm. 1. — 886 Peripbanes. — Hem. Pen-
pfaanes (Fleckeiseu), 648 tom ibi me nescio qni arripit (Botbe), Bentley
). t. S. 202; dagegen Abraham S. 219 an ersterer Stelle S. 214 Pen«
phanes ibtuui anulura, an letzterer S. 210 ibi me iiesciu quis a. (Kamp-
mann, Goetz). — 694 diuom Abialiani S. 2ü5; 701 Auimum advortite
^hoc) ders. S 219, wie Langen, indem er aber hoc als Pron. fafst. —
724 <ut> ne me nescias Sigismund 1. 1. S. 230, ne tu nescias (mit Gayet)
Abraham Wochenschr. f. Jclass. PbiK II S. 492.
Epidicna.
r. Sehr 0(1 inger, Observationes in T. Macci Planti Epidicam.
Pru^r. der Köaigl. Studieuanstalt zu Mfiouersladt. Schweiulurt 1^4.
78 S 8.
Eine eingebende Erörtenmg der Fragen, ob in dem SUleke Kon-
tamination ond spätere Überarbeitaog ansnaebmen seien. Beide Fragen
werden verneint und binucbtlicb der letsteren behauptet, dafs das Stiele
abgeaebeo von den im Lauf der Zeit eingerissenen Verderbnissen in
wesentlichen in der ur^spriinglichen Gestalt erhalten sei. Verfasser zeigt
das redliche ßeujulitjn, du; mehr oder minder erheblichen Schwierig-
keiten, welche zu der Annahme von Koiitamination und Übe rarbeitung
geführt haben, zn beseitigen, meist auf (it rji \\ rgo der Interpretation,
m eiü/fiuen Fällen auch der Eniendation. Seme letzteren Versuche sind
durchweg verfehlt und zeugen oft von grolser Unkenntuib der Sprache
und Metrik des Dichters. Auch wo er die Kecbtfertigung der Uber-
lieferung unternimmt, entbehrt seine Beweisführung vielfach der nötigen
Scbftrfe und Übenseugnngskraft. Jedenfalls hat er den Beweis nicbt er-
bracht, dafs aufser v. 363 und vielleicht aucb 866 alle weiteren In dem
Stücke angenommenen Atbetesen nnbegrOndet sind. In einem Exkurse
entscheidet steh Verfasser ftr 668 d. St. als erstes Aufflüurangsjahr des
Epidicos.
Lesarten des Ambr. nach Stndemands Kdlation: 664 Heministin?
Memini Schräder (XLIV) S. 6 (ebenso LOwe Anai. PI. S. 106 Anm.).
— 620 ravistellus Wftlfflins Ärch. I 3 S. 391. G3G Ex Philippa Stude-
mund (XLYIII) S. Gl. - 705 ISTA A - Studemuud 1. 1. S. 51, welcher
Götz Lesart verwirft. —
Arg. 2 qni aliqnam (cf. 313. 315) Opitz (XXXV) S. 253, 3 subiecit
ei pro amica, 4 (|uo ders. b. 273, 5 cü?npressue <a se) ac militis S- 264
(compressae at^uc lu. Abraham (1) ö. 1^20), 7 <ita) baec quaerebat
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Phmtiu.
91
(inUer) 8. 274. — Über LeoB Anffusong des Metrams vod 9, 25, 26,
52, 67, 67, 68 8. o. - 18 is gradibiis grtDdibus Abraham 1. 1. S. 220
(ait Seatarim; la den bdgebradilm Belegen fftge hinzu Gist fr. ap.
Feit. 8. 872 nfninm is veipundl grada). - 12 Ut illae res ooostent, at.
Probe Leo (XXVni) 8. 182'. — 26 *Car Epidieos respondeat se decere
im dioere, vix intellegas, nisi graeci Hominis Terilo((uium in memoriam
revoeaveris: dicit se decere Sfxata Xi^eiv, hoc iam nomen CEm'Sixo^) quasi
indicare' Goetz (XIII) S. «. — 29 Sed quid ais? - Quid <tn> rof?as?,
90 amavit (Weise), Ul es getilgt (Botho, I8a quo a (Müller), 162
domitaüdi (A) Bentley (IV) S. 203, 204 Mane, sine, <ut) respirem
(Reil), 205 Per. Recipe (Brix), 225 fuerit (A), 234 Cani* adeptust
(A), 238 me getilgt (,A), 245 illa ibi (för üH ihi; der Anfang des T?ichti(?c»n:
illi: ibi illa>, 247 nrtnmst (A), 268 corrupit. JT'J nisi <(si) Bothe. 284
acturus <es> age (dann wohl auch qoidque lür quidquid), 296 minis
(GroDOv) ders. S. 204. - 34 Serione <i8tac> dixisti Schräder (XLIV>
S. 7. — 46 die Ergänzung 'in Thebas* erweisen König (XXil) S. 2 and
Gocrbig (XU) S. 25 als falsch (nach letzterem könnte es höchstens ad
Xbebas heifren). — 61 Kescio edepol qnid tu timidn's, Epidice, ita yoU
tm tnoD Leo (XXVIU) S. 182. - 64 Begetur <igitur> Leo (XXVf)
8. 567. — 106—108 erklArt Sdinster (XLV) tbes. 1 tor unecht (sollen
dam 160—111 eeht sein?) — 116 Gh. 81 herde haberem — Str. Polli-
eeres Blase (TU) S. 6. — 148 Quid tu nunc? patierin Kämpf (XX)
8. 42. - 162 bestätigt Abraham 1. 1. S. 221 Langens and Nettleshipe i
<XXXn) S. 344 Vermutung Aliqiia exsolvar und 158 das luealentnm
des A, 191 in amore ders. S. 228. 176 Orcu. 863 Orcus Hubrich
(XIX), 8. 72. — 202 et quidem tü?o mm Luchs (XXIX) S. 16 mit
MftJler, Abraham 1 1 8. 271 et ego qnid(;in P'pidicus. - 232 subiiinn nn
nach Non. Onions (XXXIV> 8 75 (it seein< to be simply a play oti the
Word« suh-panim and sub-nimiuni, an' unflpr- petli coal or an uuder-
LTHaicoai). 233 Cnmätile (meerfarbeu) aut plnrnntile ( sptilwa^ser-
tarben, von lüufta^ aber da dies Wort in der Vnigärsprache auch niere-
trix bedeotet, zugleich mit dem Nebensinn buhlerisch, frech), c^rinom
von ;^£.'ö, cf. cheragra) aut g^linnm (von yi).(ij-) Stowasser,
IHeoer Stnd. VI, 2 S. 213 iBf. - 814 domum. <ut> (wie Ussiog) prin«
cipio (ohne in) Abraham 1. 1. S. 224. - 841 erweist Rauterberg (XLII)
8 10£ das von Gnyet eingeschobene ut als ttberflttssig. --• 849 feci
vm paotiddam (« panticiddam, von pantices cf. exenterare) Palmer
(UXVni) 8. 6a - 858 Mihi d^it Abraham 8. 212 >, 894 Sed m^us
•sdalis <red>it 8. 202^. — 868 nunc ego hanc der Hss. ist uubedingt
beisibehalten Kämpf (XX) 8. 23. 388 med quid4m senteotia Luchs
fXXlX) 8. 17, (XXX) S. 9 - III 4 ist im Scenontitel fidicina zu tilgen
ODd vor 475 eine neue Scene mit der Überschrift Fidicina eidem anzu-
nehmen Spengel (XLVII) S. 280. 513 sii;d nach Baier (ü) S. 65 in
A 2 Lenarteu verschmoizeu malo ut cruciatii und malo cruciatu ut, cheu-
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80 614 quid agis und quid agit — 51 7 qoi in totis positos a$ nmmlUhf
$%l Tibi Bio, 638 eoodietor (BohoD Dmtiko) Leo (XXVI) 8. 688. — 689
mft wegen der Bedeatung von antidhae in der von Goets angegebenen
Weise erginst werden Langen (XXIV)»). - 680 divom Abraham L l
8. 906, 697 <De> nnUis. — Qoor filinm 8* 186 ». - 606 entscheidet sieb
Baier L l 8. 48ft für die Lesart der PalL (gegen Vehlen, s. d. w,
Jahresber.). — 608 Yemratet Abraham I. 1. 8. foil als orBprüugUcbe
Lesart qnae mihi emptast oder qaaest mihi empta, 621 quam emi de
praeda. — 609 quod illi caperrat (Non. und ApuJ. Met. IX 16) Nettleship
I. 1. S. 344. 620 gravastellus deutet Leidolpb (XXV) S. 212 als seaex
mit Beziehung auf die von Löwe (bei Goetz praef. Epid. S. XXIV) ver-
oiotete Fassung der Placidusglosse S. 49, 16 D: gravasteila ^fMiüg
i. e. aniiK: dafür schrieb ein (.Trainmutiker ravintellus (von ravus), um
ein Iii« ht mehr verstandenes Wort durch ein verständlicheres zu ersetzen.
Die Variante bei Paul. S. 96 advenit erklärt dors. S. 211 für die ur-
Fprt)n<rlich6 Lesart der Palat. Reaension (cf. Irin. 67). — 627 scio (cf.
Ba. 635 Pseod 'Jii Rud. 744), si iossem ad me ire, pedibos plumbeis
perfaibeUnr Kaoterberg (XLII) S. 11, si levis iosao ad meirelpediU
bns» plwnipes Qoi p. Palmer (XXXVU) 8. 447.' - 666 nalo's — lOU
K6nig ]. I. 8. 7, Goerbig l 1. 8. 80. - 688 Non ae noeti? — qmtd
qoid4m nunc Lochs (XHX) 8. 23, 667 tn qoidtei me misenim (mit BfAh»)
8. 19. In 660 erkennt Abraham l 1. 8. 336 TrOmmer iwoior darch
eine Lodte von einem oder mdureren Versen getrennter Verse ; die orsprOng»
iidie Gestalt war etwa folgende: Theaprio, ezi. (Thesprio erseheint) istae
per bortom domum <ad emm transi toorn) (Thesprio ab ; Epidieos Obai^
legt, was er tbun soll) ^Neque nunc quom erus minor proraisit) adfer^re)
auxilium mihi, Magnast res 88. — 668 tibi iarii ut <^tu) sciaa ders.
Wochenschr. f. klass. Phil. II 8. 492. — 681 tilgt ders- (!) 8. 198 ab
vor domo absum; in der zweiten Versbimte vermutet ätudemuad (XLVlli)
1) Die Stiilie 544t. bat Goeiz schwerlich nchiig behandelt ^ach seines
Angaben kann es kauui zweifelhaft »ein, dals 544 im Ambr. in gebrochener
Zeile noch die Worte Longa - animuin und v. ;»45 das Folgende bis astu ent-
hält Die Angabe, dafs A Sicut anni mulü und nach einem Zwischenraum
ven 7 Buchstaben L bietet, führte mich zu der Vermutung, dafs der Vers ia
der Handschrift lautet: Sicnt aoni mnlti dobiant — Longa diei meam inesrtst
animnn. Wie ich Jetst von Prot Stndemnnd srfiihre, hat A vieimebr DUBIADA
(nt), also ihnUeh wie dsr Archetypus der F^. deobi aadant. Dodi paikt weisr
dnbia dant noch die Konrektor in S> J dnbiam dant in dsn Vsra, dsr effwlar
ein Iroeh. Okton. ist, nnd so ist dobiant (vgl. s. B. imptaie Posn. 88^ doch
vielleicbt das Richtige. Die Lesart der PsIL konnte dorch Verschiaelanng
diU)
zweier Varianten entstanden st in dnMant Herr Prot. Georges hat die Gute,
mich auf Ff^st. P«\iil. 07, 6 M dubat, dubitat aufmerksam su machen, wo die
eodd. deteriures dubiat geben.
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Pl&atiis.
u. 63 cnlis concessi (abs) tuis. — 685 hic mihi Kaempf 1. 1. S- 28.
- 700 qa&m<Qe> negat Rauterberg 1. i. S. 13. — 718 Qoid oegotist?
Stodemond L L 8. 71.
Menaeohmi.
Isaac, SbakeBpem*» Comedy of Enron und die MenSehnieii
det FkmtiiB. AreMv fikt die Stndieo der oenereD Sprachen. LXX
Vergleichang des Shakespearescheu Stückes mit der englischen
Übersetzoog der Men., welche erhebliche Differenzen io dem Charakter
der Haaptpersonea and der Bedeataag mehrerer Figarea fOr die Eat-
lieUaag des Gaaiea etgiebt
Lesarten des Ambr.: 120 f. scheint A nach Studemund dieselbe
VerteiiuDg der Verse zu haben wie der Archetypus der Fall, nach den
Spuren in B: Qoando ego tibi \ Ancillas penum ss. Scherer (XLHI) S. 24.
- 201 Haud Hercules aeque Löwe bei Leidolph (XXY) S. 225. — 226
quam quom Studeraund bef Scherer 8. 26*.
Arg. 3 <cum> iiidit Opitz (XXXV) 272. — 16 Tantum ad nar-
fäDdum argiimentum adest ^mibi comitas, Si ad auscultaodum vostra
adest) benignitas Onions (XXXIV) S. 53 f., 26 geminum <htmc> S. 54,
75 hee adiui 8. 56. ^ Daa v. 83 aberlieferte fipidamaiaai aad das ia
in
Epidamnum des B 230 (= Epidaiuuum) fuhrt Hasper (XVII) S. 384 auf
Epidaminum und da^ 32. 57. iuOO überlieferte Adjektiv Epidamiuensis
auf Epidamieiibi^ zurück. Die Form Epidaminus läfst sich ao allen
anderen Stellen einsetzen — 71 schreibt Hasper Epidaminum curarier,
2Ää Nam ita istacc hominum natiost Epidamini — mit Ausnahme von
M8 oad 267 [1005 Epidamoii hat Hasper übersehen): sind diese Verse nicht
fOB eiaem retractator zngesetzt, so beweisen sie, dafs Piautas beide
Fennea neben einaader gebraaeht hal. — 98 Nam<que) illic boaio oder
JSm IM <qaidaai> homo Abraham (I) S. 270. — Ober Leos Messaag
i«a iiof.y 114 8. 8. 86. — 116 qald foris re (« rel) geram Oaioas 1. 1.
8. 66 ^ 180 Haac <qiiam> modo Bergk (V) 6. 678. — 188 ad domaam
Leo (XXVI) 8. 8*. — 148 sa Adoeenm verweist Keseberg (XXI) 8. 86
sif Bekker aaocd. I 846, wo Muvmv am Pherekrates, Cratlnos, Plate,
Ailrtopbanes angeführt wird. — 164 Clam nxorem obi sepnlcmm habe-
HIB, ibi comburarous diem Onions 1. 1. S- 57. 1(>4 Kacere coniecturam
(id uudey captum sit? — Collegium ^Convocassis hanolüi am, ceiUorem
Uüd teceriut) Leo 1. l. 8. 21 - 201 Hercules haud aeque (nach Fest)
Leidolph (XXV ^ S. 225, Sigismund (,XLVI) 8. 256. - 210 buggerant
biüiffli&m Onions S. 57. •— 217 divom divitias Leo I. I S 3 — 223
liOBjinum <udus> munus Palmer (XXXIX) 8. 32. — 230 quamobrem huc
<^ £pidamnam Goerbig (XII) 8. 34. - 246 siebt Bater (U) 8. 165 die
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94
PUotai.
Lesart d«r Fall. vor. — 242 istoue, 292 <lii8aiie> insaniim, 1125 <8e>
ego Hasper (XVI) S. 82f. — 249f. Dictoin fiKcasaas, dätum (wie ditori
Tnic 671 nach Boechelers Messung) edis, eaveas malo. Molestns oe
sis. non ss. Leo (XXVI) S. 576; Dictum facessas, datum edis, si eaveas
niaio: Molostus iie sis, nou ss. Onions S. 58 f., welcher den Ausfall einer
Entgegiiuijg dvs xMess. ^Tute hiiic domum facessas, si eaveas maio) uach
249 für möglich hält. 276 <de)ainbulaut, 202 iübaü<issum>uni, 295
Colaüdrus Uuiou.^ S. 59, 3ü8 Di illuin oniucs, qiii — babitat S. 60. —
301 herele ego lA), 508 atque <eam) (Ritsehl), 658 ex mv (re>sciat,
965 cro u.sque: ad iiocleni Beiitley (IV) 509. - 350 uavalis pedes (ihr
SeeiofaDterie) Postgate, Cambridge pbii. soc Sitzung Jan. 1883. — 355
Manditia illccebrast animo <amaQti) amantittai Bergk i, 1. im Aoschlurs
an die Beitr. 159 gegebene Fassung des VoriiergeheDdea. — 366 f.
N^ne tibist necfUta mora intoa. | PrÄndinm nt lasti bic cnralnmsl: j übi
Inbet» Ire licet aoc., 514 qnla ta <ia) 68, 5lt inben ders. ^ 401 «•
cusaam« exeosam Oniona 1 1. S. 60. — 4a2f. Tnsfer, 1 — Quid eo opoit?
— Opaat lovem nt me dicas Palmer (XXX?III) 8. 68« 468 taee, inqoam
(verbero) ders. (XXXIX) S. 810. 442 leobam dierectnm <eeeiim>
Onions 1. 1. S. 68. — 452 qni — occapet. (so sehim Langen), 458 Moa
ad eam rem <ni) otiosos, 461 Quod tarn credo eom volaisse Onions S. 64.
— 455- 45ü bind HLiilj ikuer I. 1. 8. 127 unecht — 497 Ist4in quidem
(nach früherer Vennut ung \ uiileub) Luchs (XXX) S. 7. — 508 atque
^hiiic) dedisti. 559 patiar ^luii) in ra. Onions S. 66. - 519 iam \iam)
ut bii g. e. Hasper (XV) S. ia.> — 557 Ibü, ut conv. Abraham (i)
S. 208. — 580 f. datümst: iitum pleni i Rapäces viri franduI4ati, 584
mens est, in qua re Iis (nach ß) oder in quo Iis est (nach A). (juibüs
ubi SS. Leo (XXVII) 577 f. 592 Aut plus aut minus quam opus fuerat
diclo, dixer4m, contrdrsiam ut ei sponaio finiret (troch. Hypermetron)
ders. (XXVIU) S. 169. - 637 fiampse sia roga ders. (XXVI) 8. 10,
Eampse ipsas roga Onions S. 68* — 641 non potest (B) eeiarit 666 Qoi
virnm cum uxore di tos, 711 viduam vize (d. 8erv. eomm. in Don. 444,
28 K.) mavelim ders. 1. 1. - 662 nec nmqnam intro ibi Bergk L L —
744 Quem tu <bomümn)> hominem <me> arb., 786f. 8. Ifen Intemgas?
Hat. Nisi non vis. 8. Quotiens Onions 1. 1. 8. 70. — 609 das Verbiim dia*
certare belegt Goetz durch eine Glosse (XIV) S. 845. - 827 Tibi (ein-
silbigi aut adeo isti quae mihi molestu lit Leu (XXVII) S. 585. — 828
Viden tu illi maculab luiere, 839 ircus oder irquüö (iicos die Haüdschr.
vgl. Merc. 272 iicum A Pall., 275 yuuin D, idqui = irquom B, Poen.
873 iiquinae Ii, ircinae Da, aufserdem A Gas. III 2, 20 irqui, epil. 7
ircus, Psoud. 738 ircum, Merc. 575 ircosus CD, uirquosus B; nur Most
40 bteht bireus und i'seud. 967 hirquiaa ohne Variante), 846 aniplius
quid faciat. Enim vero haereo, 853 nunc hünc impuratissumum Oaions
1. 1. S. 71. — 854 hält König (XXII) S. lOff. das überlieferte Titanus Ar
richtig, verstebt aber darunter dennoch den TithonnSi der auch Titanos
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Plautus.
95
j?enannt werden konnte vgl. schol. II. XI 5. Dafs dieser Sohn des
CycüWi heifst, betrachtet er mit Kiefsliug ^i. Jabresber. lööO 1881
S. 36) als beabsichtigte Ungereimtheit der griechischen Vorlage. Die
securis auceps 858 nötigt nicht, mit Kiefslin^ an Tennes zu <lenkeo; sie
\mn auch auf den rasenden Lycurgus hinwei^eij, zumal sich die ganze
Stelle, wo Men, Wahnsinn heuchelt, auf den Hacchusinythus bezieht vgl.
836. 842. 8ö4fi. Personam igitur Lycurgi fucibundi sustinet Men. U
bipeoDi inssu Apoliinis, cuius cultum defeudit a Bacchicis orgiis, mioatur
tranolo seoi, Sileoo. In Silenum optime qaadrant 839 hircns calTns^
853 impiirissumuin, barbatoin, tremnluro, 856 illo scipione qaem ipse
htbet, 664 leonem. Notns est eoim y^Mtv JSeeJinfvt^ ^kutpog^ xiy»a-
ff6poQ^ Mmog^ HtnbaDS annis; Bcipiooem i. e. thyrsmn gestabat, etiam
Jaone Tebebatar'. Auch Titanas konnte er als filins Terrae et Solis ge>
unnt werden; dann aber tleiben, wie KOnig ^Ibet sieht, die Worte qui
diiet Goeino patre erst recht nnversUbidlich. 897 Ita ego edm com
eora Kämpf (XX) 8. 9. — 898 Atqae eoeum ipsam: observefflos homi*
Dem, 903 Qnem ego (hodie) hominem — vita evitabo saa, 921 percipit
vesauia, 963 <Jid) uxur nou biait Üuions 1. 1. S. 71 f. — 9ü7 Quia rogo, palia
ut rel. iüiit PalJ.) Abraham 1. 1. S. 233*. — 958 quod med hisce Kämpf
L 1. 8. 38, 960 meque ego litis coepio die Handschriften richtig, ders.
8. 41. — Das Fehlen deb Men. im üceneutitel V 6 rf^chtfertigt Spengel
iXLVII) mW der Annahme, dal's Men. auf- und abgeht, vielleicht
Iii dem uaheii angiporlus, und einige Zeit nicht sichtbar ist; falls er ais
iiuniitteibar vor dem Uaose erwartend zu denken ist. mufs der Name in
deo Titel aufgenommen werden. — 971 quoi cor modeste situmst = dem
das Herz auf dem richtigen Fleck sitzt« Uasper Phil. Anz. XIII S. 119;
wie der Freie pnlcre, egregte cordatns, sein Herz recte situm sein soll,
so sott das der Sklaven modeste sitiun sein, Leo (XXVIII) 8. 171. —
96S Hetoam h&ad moltum: propest qn&ndoo enis ob f&cta m^ihi^ p. e.
edsr qotedo eros ob facti mihi p. e. Scherer (XLIII) S. 29. — 989
stellt Bergk 1. I. vor 988 und schreiht hier Neqne vimm. — 1003 Ego
<vefO>, ere, andacissnme Onions I. L S. 72, ego herde et and. fiirt (VI)
8. 567. — 1007 mihi nt des operam oder operam ut mihi des, quisquis
«s Olsen fXXXIII) S. 36. - 1038 reddiho. <ibo>: hic m. m. Palmer
(IXXVIII) S. Gl. — 1042 Vel iile qui se <v i :i aiebat) pctere et argen-
lom modo, Qui servom se meum esse aic3bar. ijuem ego modo ss., 1088
Nam ^go (so die Handschriften unbedingt richtig Kämpf 1. 1. S. 38)
lioniiüem — uuinquam vidi ^usquam) altpnim (cf. Most. 905 f.) Onions
I. 1. S. 73. - 1047 Haec nihilo est magc ut vidctur sectio (oder nihilo —
sectiost; Sectio = insectio. narratio) q. s. Netticship (XXXII) S. a69. —
1064 est haud dissimilis Sigismund (XLVI) S. 256. — 1121 taceo potius
Abraham 1. 1. S. 226, <ego> potius taceo Phil. Anz. XV S. 508. - 1137
Ktnqne edep61 hodie hic mihi Kflmpf 1. t S. 31. - 1142 hoc <abstalt>
OnioM 1. 1. 8. 74.
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96
PUuitos.
M e r c a t o r.
Von der Im vorigen Jahresbericht S. 89 f. besprochenen Ussingschen
Ausgabe des Mercator und Miles sind inzwischen noch Anzeigen er-
schienen von P. Niemeyer, Zeitschr. f. Gynmasialw. (N. F. X?II)
8. 886—290, nad dem Referenteo« Phil. Ans. XIII Separatheft 1 8. 719
— Eraterer urteilt Ober die Ausgabe im wesentlichen ebenso un-
gflnsüg wie P. Langen und Referent und erkennt als verdienstlich aar
die ZorOckfQbrung sahlreicher handschriftlicher Lesarten an. — Nach-
träge und Berichtigungen zu seiner Ausgabe giebt Ussüig in der praet
zu IV. Ii seiner Ausgabe (b. u.)
Als Grundlage für die Kritik ist fortan zu betrachten
T. Macci Plaut! Conioediae. ).'oc asuit ... Fr. Ritschelius ....
Tomi II fasc. III Mercator. Separatlitei : Tili Macci Plauti Mercator
rec. Frid. Ritschelius. Editio altera a Georgio Goetz recognita.
Lips., B. G. Tenbner. 1883. XIII, 124 S. 8 m.
Kflnere, das Verdienst von Goetz anerkennende Anieigen tob
A. Spengel, Deutsche Litteratur-Ztg. 1888 No. 27 S. 962f. und Ap^
Litterar. Centralbiatt 1883 No. 37 S. 13 16 f.« eine eingehendere von dem
Bef. Philol. Auz. Xiii No. il S. 52ö- 533.
0. Kibbeck, Euituiiationuni Mcrcatoris Plautiuae äpicilegiuui.
Lipsiae, Edelmann. 1883. 32 S. 4.
(I) Ribbeck konstatiert, dafs sich unter den Fragmenten des
Philemon nur zwei finden, die sich auf den ''ßfutofiOQ^ die Vorhige des
Mercator, mit einiger Wahrscheinlichkeit beziehen lassen, fr. XXX und
LXXXVIII. Dafs letztere pafst recht gnt in eine Unterordnung zwischen
den beiden Alten, wie solche Herc. II 2 nnd III 3 stehen; das erste
kfonte sich auf eine Unterredung zwischen der alten Dienerin Syra
und ibrcm jungen Herrn Eutychus beziehen. Dann macht Ribbeck auf den
Unterscliied zwischen dem Meie, und dem gleichfalls nach einem Stücke des
Phileiiiun gearbeiteten Trinummus aufmerksam in bezug auf die ganze An-
lage und ganz besonders die Ausdnicks weise einen Unterschied, der
so grofs sei, dafs mau ohne das ausdrfu'kliche Zeugnis der Prologe kaum
an einen gemeinsamen Ursprung glauben könnte. Die von Ribbeck er-
wähnten Berührungspunkte zwisclien beiden Stücken - Merc. 722 Trin.
907, Merc 877 Trin. 1026 — sind kaum von Bedeutung. Abgesehen
von dem unerklärlichen Umstände, von wem eigentlich die doch Cbarinas
gehörige Pasicompsa in dessen Abweseoheit von Lysimachus gekauft
wurde nnd von Eutychus gekauft werden sollte, ist die KomposttioQ des
Stockes derart, dafs kaum eine wesentliche Verkflraung durch den römi-
sehen Dichter angenommen werden kann. — (II) Ritschts Ansieht, dafs
das Stock infolge wiederholter Überarbeitung von doppelten Passungen
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piMios. wr .
dvehsetfl aei, fafilt Ribbeck «nfrecht und geht Iii einzelnen Ponkten noch
Miter, ebemo (III) in beiog «nf UiMtollaiigeii. Den SobliiCi bildea
Toneblige nur Indemng der Penoaenyerteiliiiig (IV) und lor Fett»
iWliiDg des nnprllDglichea Wortlantee (V). Beiflglicfa eintelaer Vor-
ttUlge Bibbeeks gleieb bier etoige Bemerkimgeii. 8. 6. 784 qn» formt
«w aiebam? <«iii Uodem?): aln teDdem widerspricbt voUstiodig dem
Pltütipiecben Bmcb, deo Langen Beitr. S. 119 riobtlg angiebt 8. 7.
MO bem qnid au? dies pafst hier gani and gar nicht, da es nor. Yer* >
wvDd^ning Ober eine fmasgegangene Änfsening ansdrttcken könnte. —
8.20. 436<edepo)) illumdi infelicent: edepol wird in solchen Verwünschungs-
fonneln liicht gcbrauclit. Ib. 761 Enitn nietuis i^tauc: capio. — Kam
Bibi uiiicast. Kommt c^)io in dieser Bedeutung bei Plantus schon vor?
Uod ist die Erklärung von mihi unicast. sc. nou diversa haec ab illa
statthaft? — S. 28. 611 geben CD eine ganz iman^^törsige Lesart Eulychö
capital fiicis; Ribbeck (?laiibt die TvCsart von b Eutyche hec c. f. zu der
Vermutung Entyche. heu c. f. f. benutzen zu dürfen. Ob heu dem Gc-
braucbe entspricht, will ich nicht entscheiden; hec ist jedenfalls durch
Wiederholung der benacUbarten Baohstaben entstanden. — > & 24. 312
fiibbeck Lysimache, auctor sam ut me am^at^aodo hic enices irecepto
ex A hic€. A beetAUgt vielmehr die Leeart Ton CD; B bat allerdings
hice, dies ist aber angenseheinlich aus enices ▼erderbt. - S. 26. 889
Dbi eam salfam? — Qoa ego scio. Wo findet sich qna so bei Plaotos
lebnncht? Ib. 819 Longnm Istnc amantist etiam mtittis? Ribbeck
iUdt selbst, dafs die Formel etiam mattis, mit der man einem den
Knad verbietet, Ar Char. seblecfat pabt, danim nimmt er seine Znflaefat
»1 der gewondenen Erklämng »etiam per ambages obscoris verbis me
napensam tenee, cam monstranda sit amica?« Steckt etiam mnttis wirk-
lUh kl dem etiam emntnis G D, so wäre es mit den Handschriften detb
Bit so belassen, der allen Anlafs hat, dem Char. Schweigen zu gebieten.
Mao wird sich aber wohl mit dem ausreichend verständlichen metuis B
tnsomebr begnogen mflssen, als sich emotois (mntnis) leicht darauf tu«
rflckf&bren laTst — 8.' 27. 188 <Apage> in binc dierectos: apage wider*
glicht in dieser Verbindnng vollstindig dem Plantinischen Gebranch.
Ib. 077 ergänzt Ribbeck ein der Syra- gehöriges habeto vor abi tu mit
▼srweisung aaf Pers. 887, ein Beispiel, das durchaus nicht pafet;'da
httt do\ ' da nimm' beifst bei Plantus tene. — 8. 80. Auch die £r-
ftozong von 681 scd quid agis, Syra? erscheint nicht dem Plaatnüschen
Gebrauch gemäfs (es mtifste wohl heifsen scd quid est? oder sed quid
^s?). ebensowenig S. 31 631 die Verfiiuluijg quid? quid? obsecro (das
tl>erlieferte quid clamas? halte ich mit Goetz für unantastbar cf. Ba.
872 Aul. 415 Men. 114 Truc. 281).
Arg. I 6 <clani> eum (ct. 807. 815) Opitz (XXXV) S. 272, 7 f. tum
MMiaiiä ex fuga Retrahit Charinum, postquam amicam illam iuveuit
JahnMchi Üir AliwtbmMwnNMcM XLYIL (ilSft. IL) 7
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S. 271. - 1 flf. Leo (XXVI) b. I4flf. behält die überlieferte Versfol^e bei
und ücheidct uur 56. 3. 4. 18. 19 aus, «ofiafs er diöbelbe Fassung gewiuot
wie jetzt Ussing praef. z. IV 2 S. VI. Kibbeck streicht aufserdem noch 12 —
17; 49. 47. 4ö; 61- öö. — 3 Sed hoc, 4 Rem eampse ecfatus sum orsusque
inde exilico Leo 1. 1. S. 17, 11 Adque advorteodum ^vostra) adesi b.
S. 15^). — 13 Vidi amatores Beotley (lY) S. 218 (wie Ritsehl). Vidi 4dules-
coDtes Leo 1. 1 16 Quos p61 ego credo bnoianAS <has> quer. den.
S. 14; hnmanis <de> querimoniis Bergk (V) S. 679. — 29 Inhaeret, Iqd
av. dee. üieiuia, 81 MaltUoqaiüm: pirOm löqtuam (cf. oanc bominom-
Pm. 886, Semper leniu« Andr« 176) hoc ideo fit qaU, 84 Hoo« pand-
loquinm, r Leo 1. 1*. S. 16, Mnltlloqiiiiim paadloqui: hoc ideo fit qnla
Hafet, Wölfflins Ardi. II 1 8. 184f. - 49 leno&nm, ioiustitiam Benttoy
L ]. (wie Ritsdü), mi insitam lenoDum Bergk 1.- 1. - 64 müsse Omou
(XXXIY) S. 66. - 69 Yolturittm tot med Bergk S. 618, 71 tibi demetis
S. 616. — 76 Parasse atqae isse m. Forehhammer bei Ussiug S. lY. - -
80 Ego me ubi iovisnm (Hss.), 81> Atqae odio esse ei, qnoi, 88 sie aai-
mum Kibbeck S. 24, vix aDimum Niemeyer S. 290. ~ 90 a ist mit
Ii C D ' zu .streichen Abraham il) S. 226. - '92 itu his coufectis, 116
^bic) hau quisquam Bergk 1. 1., {oc^curreoti prop. lnui q. Forehhammer
1. 1. S. VL - 120 Curaest Bentley L 1. S. 214 (wie Kitschl). - 123
— 124 und 125 126 sind Variationen, die aber vielleicht auf Rechuung
der ratiuncs cantici kuninien Kibbeck 8. 17^. - 126 iiano mihi Kämpf
(XX) S. 28. 137. 126 behält je tzt Ussing S. VI io der überlieferten
Folge bei. 126 cximant (cf. B) Bergk I. 1. 128 lubet sciro ex hoc»
ut ccrtus siem Bergk, ex hoc: metuo ut sauus sit Kibbeck 8. 27. — 149
vielleicht Agedum, Acanthio, cedo tuam mihi dexteram Abraham 1. 1.
S. 183; nach Kibbeck S. 4 ^^ehört dieser Vers noch zur Dittographie.
— 176 Tu <e)quidero Abraham S. 272. - 188 In hinc dierectus ? <tuii)
nagare Ooious i..l. S. 68. - 187 sat prope astitit Bibbeck S. 24; diesen
Yers ttod 198 hält Usüing L 1. jeUt fQr ecbt. - 190 <aiiqtto> abstnh
debas Beotley L 1. — 191 aos aostris mit den Handschriften Kflmpf L l
' S. 20. - 195 <a> tantis temp., 198 Itenim Video,. 199 Loqvere actntam,
qaid fit porro Ribbeck S. 26. — 207 t verteidigt l(iemeyer S. 288 gegen
ÜS8ing:-Char. hftit die Ausflfucht des Sklaven fttr sa dämm, weil die
Schwindelei gar lu durchsichtig ist; wenn er 210 sn demselben Gedanken
1) Bin höchst lehrr^ehes Beispiel fikr die Art, wie im Plaotos Kon-
jekturen gemacht werden. - Advertere ohne snimnio ist unpUnttnisch, wie
Laageo erwiesen bat;' adqne hat swar schon Bitsehl froher vermutet, und aaeh
Ribbfck hat es gut gebeifsieo, ohne aber wie Loo auch nur dl« Frage anfku-
werfen, ob dies dem Phrntiniscbea Braach entspricht. So viel ich sehe, hingt
Piautas que an FrfipoMiioDen nur, wenn sie wiederholt werden, so sineqae
Ba. 930. cnmque Gas. III 4, 22 Cure. 2 Merc. 794 Pseud. 838, perqae Asin.
19 Mgl. 30 641. 542 Capi. 246 Posn. 418 if.; eines aolchen Beispieles mit adqne
kann ich mich nicht entsinnen.
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PlMtUt.
99
QJid zwar mit einer Steigerung im Ausdruck zurückkehrt, so wir*l ia
mit seine Aufregung gut charakterisiert. Rihbeck S. 0 ist dagegen g* -
Deigt. 207 — '217 für unecht zu halteu. 218 verteidigte Ahraliain I. I.
S. 227 hic iu lameutaodo pereo durch Parailelstellcn (vgl. den vor.
Jahrosber. S. 91). — 220 (in der überlieferten Gestalt) stellt Niemeyer
S. 28Ö hiuter 221. — 239 Suae doteiu uxoris ambed edisse, 241 Uzoris
simiae.dotem' arobed ederit Ribbeck S. 24; 244 schtitzt ders. S. 11 die
Lesart der^ Handschriften, ebenso 245 illi (sc. caprae), 246 tilgt er; desgl.
269 f. S. 10 f. - 256 atque ego conspicor Baier (II) S. 66 ff., 260 Atqtie
«80 ilJt^.S. 68 mit der PaU., deren Fassnog von 267 f. er aacb S. 188
fonieht, ebenso 803 S. 166, 809 S. 87» 814 S. 46, 400 8. 178, 684
S. 10, 647 S. 186 t — 267 Na?ein, ex Bhodo qiiast ioterpnngiert Ussiog
L L 8. IV. — In die Sceneottberscbrift vor 272 ist mit den Handschrif-
ten LorarioB 'einzafagen Spengel (XLVII) S. 267. — 288 widerlegt
Abraham 1. I. S. 227 Camerarius' Vermutung enge: <et tu) und bef&r-
WHtet Reiz* enge <euge>. - 880 streicht Bentley 1. 1. S. 215 bomioem
(mit Beibehaltung der weiteren Schreibung der Handschriften). 341
pretiü ex iiii, 342 <me) ujeam, 347 f. animo: Dum , dum (cf. Acc. tr.
395) iiibbeck S. 29. — 356 nimmt Bergk 1. 1. (vermutlich bei igitur)
eine LOcke an. — 366 Meus pater hiquidemst (AB) Luchs (XXX) S. 13.
— Niemeyer 1. 1. behält uicht nur <iie von Ussing athetierten Verse
371. 372 bei, sondern auch die vou KUöciil ftir unecht erklärton und
von ihrem Platze vor 389 verrückten V rte 373 -375 bei. |In der That
passen dieselben an ihrer überlieferten bteiie ganz vorzüglich, wie Nie-
ujeyer darthut: Dem Alten schwebt die Frage nach dem Mädchen auf
dea Lippen, er geniert sich aber noch, und so firagt er. nochmals nach
dem Befinden des Sohnes, diesmal aber allgemein usquin valuisti?, wäh-
Fend sich vorher seine Frage i^ur auf das augenblickliche blofse Aus-
sehen desselben bezog. Nachdem dies Thema erledigt ist, geht er mit
Md quid aisV ganz passend auf sein eigentliches Ziel los. Auch darin
Jtaon ich nichts AufflUIigas finden, dafii Char. 869 als ersten Grund seines
Anssehens nesdo quid meo animost aegre anglebt nnd 874 im Gegensatz
ZQ perpetao recte, dum quidem illic fhi sagt: verum in portum huc ut
SUD adveetua nescio qui animus mihi dolet. Diese Verse 871 und 872
lassen sieh zur Not neben 876 rechtfertigen ; vermissen wftrde sie gewifs
BieoiaDd. zumal sich 376, wie auch Ribbeck S. 7 hervorhebt, vorzüglich
tn 370 auschliefst.] - 373 Usquene (Hss.) Schräder (XLIV) S. 11. —
384 hält Ussing S. IV für interpoliert uud nach 364 zurecht gemacht.
— 385 Non vereor ne iam me (iam sei zum Versanfang gezogene
Marginalkorrektnr von illaiD) Niemeyer J.l 3ÖÖ (^uae habeat — coctum-
cibani tniif den Hss. Thielmann (XLIX) S. 394 cf. fr. 223 Wint. Cato r.
r. 143, 2. — 419 f. stellt Kibbeck S. 15 nach 425. — 420 exHeri domo
AKraham 1 I. 108. — Von 434—438 vertauscht Kibbeck Ö. 20 (z. T.
luicb Spengel) die Personen, sodafs Ohar. sagt;. Septem meus (Numquaui
7*
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100
PUaius.
edepol me vincet bodie) coramodis p. p. ; 436 schreibt er itidem wie
Eitschl. — 439 at illic pol licitust Forchhamroer bei Ussiog S. 10 [mttfste
at pol illic heifsen]. — 451 est illa (oder illaec) mihi cum alio Kftmpf
1. 1. S. 29. — 476 Non scis? Sigismund (XLVI) S. 231 cf. Anm. 4.
— 486 Via Schräder 1. 1. 8. 24. — 493 enicn^ aberweist Ribbeck S. 7
mit A noch Char. (cf. 893. 915), tilgt aber diesen sowie den ?orher-
gehenden imd folgenden Vers als Erweiterung eines Diaslreoasten. — 605
Itevqoe^ tti Bergk 1* 1., Idem qood Niemeyer 8. 290* — 624 Oaem tibi
Apnlam dabo ttinton Warren, The American Jonm. of Phil. IT, 4 No. 16
8. 460, anraum dabo Ribbeck 8. 26. — 682 IHtc te ders. 8. 17% 68S
qiiom mecnm rem eoncepit 8. 28, 588 amabo <te) (mit Ritsch!) 8. 1^
Anm. ~ 647 vitae spatinmst: omne ego Ussing 8. IV. 666 <intro> hnc-
ad me in?, d. Niemeyer 8. 290. — 567 ^a inrgio Kbbeck 8. 18^. - '
568 hoc auscalta atque ades (B) Abraham I. 1. S. 228. ~ 692 Pessum
CO, 1)00 haeret <vox) Bergk 1. 1. 595 isset (Palmerj Abraham 1. I.
S. 220. — 598 Sed in (= isne) est (Handschrifieü) Schräder i. I. S. 26.
— 610 erklärt Kihbeck S. 12 für unecht und unterscheidet S. 5 im
Folgenden zwei Far>äangpn: 614. 620 624. 638 und 614." 616 -619. 625
— 637, iudem er den nat'h 619 überlieferten Vers 615 tilgt als von dem
Diaskeuasten aus der CoroUaria des Naevius entlehnt, und bei Varro
1. 1. VII 60 schreibt hoc eodern usnst in Cor. Naevius'. Das am An-
fang dieses Verses überlieferte Nec rechtfertigt Relereut S. 531 mit
Men. 687. 688. Vid. fr. Ambr. III 34; Abraham S. 228 ergänzt am
Schlufs quam mihi hodie (odio) fuit. — 626 streicht Forchhammer bei
Ussing 8. VII wie die vorhergehenden Verse. — 664f. besieht M Voigt
(s. s. Gnrc. 620) auf die lex Fabia de plagiariis. — 666 feci ego offieiom
memn Niemejer 8. 290, abieci ego ingenium m. Ussing 1. 1. — 676 Qui
a. b. vicini <nostri venerans> aageam Bibbeck 8. 60. — 699 Panram^st
malai rei Blase (VII) a 61. - 699 hine a nis ( » nobis) exit? Leo
(XXVII) 8. 666. ^ Hinter 726 stellt Ribbedc 8. 14 f. mit Ladewig 789
und nimmt an dem ttberlieferten Plats dieses Verses eine Lflcke an; mit
Bitscbl ordnet er 728. 761. 760. 729. 764. 766, schreibt aber 764 Tarn
si nunc nsas esset^ iam nU dicerem. — 729 Qna {in^ nosia Abraham
I. 1. 8. 186. - 780 das überlieferte Ist&quidem' ist allein richtig Lachs
(XXX) S. 6. — 737 Immo sie: interpungiert Niemeyer S. 290 (cf. Pseud.
642). — li'J Abitamue? Abi Leo (XXVII) 8. 749. — 756 Dor. Atta
malu*s, 763 f. Coc. Etiam negas? — Dor. Palara ss., 766 Et üxorem illam
Ribbeck S. 19, 767 (mit Ritsehl nach 768 gestellt) Quid me tion novisse
ais? ders. S. 20, 773 Lys. (^uin abis? Poo. Incomraodi Si quid tibi >ecas
evenit, non cnlpast mea S. 11*, 796 Ooncihit noctis domi <^mi) uxor
accrrumas S. 28. Concivit hostis domi (mi): uxor acerrumast T^ssing
S. VII. - 762 das ?on Fieckeisen eingeschaltete at ist falsch, Referent
S. 532. — 771 Nunc ego illud verum wie Brix Kämpf 1. 1. S. 23. —
806—817 atreichen Ribbeck S. 18 and Ussing. 1. I. ais Maebwerii eines
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Pkoloi.
101
Diaskeuasten. — 880 superara <i!ii> inf. Palmer (XXXVIII) S. 5b. —
83a alienatust, occidit , ^43 Speni speratMui quoui obmlisti niilli (?),
t. g. a., 845 "Vitara, almitiem, comitatein Bei ^'k 1. L, Vitam, amicitiam,
aevitafem Bentley 1. !. S. 215, Vitam, amicitiam, civtatem Kibbeck S. 12.
— 842 superatrix — omuibus ders. 8. 28. — 844 deus est (Has.)
Abraham 1. 1. S. 204. — 849 tilgt Ribbeck & 12 unter der Annahme,
dars ein echter Yors darcb die loterpolation verdrftiigi sei; ebenso er>
kJArt er S. 13 861 für nnecht und schreibt 862 Non considam d. q. cus-
qoaiD. — 871 bos respice (sc qni nominaotor) Forchhammer bei Usaiag
8. Vn. — 878 ist Ritschis Ergftazung üslBch, es mofste wenigstens ^an
tibi) amicos heifteo Kflmpf 1. 1. 8. 89. — 879 f. non me ex adTorso
. Tides? Atrae nnbis imberqne isttc. adspice ad sinisteram Weise de
Baeeb* retract thes. 6. - 882 mihi hie obieeit Bibbeck 8. 818, mi illie
obiedt Abraham 1. 1. 8. 270. — 887 andire, <re> (?) andies Palmer 1. L
8 64. ^ 894 a nis (» nobls). - Qoin ergo mostras, sei Tides Leo
LL8.686. — 908 <Bine>, inique rogas Sigismund (XLVI) 8. 241, <id> i. r.
äJbnhan I. I. 8. 929. — 904 Quid enim, tua refert Ribbeck S. 27, 906 ' *
orato (Handschriften, ebenso Referent S. 53 ij, Uio ern puere capo <tu)
atque istic bU liico^) S. 17 ^ 912 nontias 8. 21", 922 ul oblitus fuil
(ebenso Ref. 8. 532) 8. 31. — 934 dixe. Certumst exsequi Onions
1. 1. S. 69. — 943 Zacynthi (wie Üssiug) Goorbig 1. 1. 31 , König I. 1.
S. 6. — 945 Nunc AthiMiis, 046 em iam sum dumi Ribbeck S. lö, 947
Ent. Iam redi<isU> exiUo? Char. i^alvc S. 19, 949 hodie domi S. 19
981 Lys. Num ibat exulatura? - Dem. An abiit? — Lys. Etiam ioquere
lar ia? S. 16. [Der vorhergehende, in der Mitte schwer verdorbene Vers
kMUk sehr wohl eine Fassung gehabt haben, bei welcher der Anfang
dieses, wie er fiberliefert ist, ganz in der Ordnung war.] In den Versen
? 4^ 20 (983) Temperare istac aetate istis decebat noziis, 28 Yacnnm
«86 istac ted aetated his deoebat noziis and 27 (987) erkennt ders.*
Variationen Ton 972 and ist geneigt, auch 984 mit Guyet an tilgen. Das
ftegment Fateor deliqui profecto (denn etiam Ioquere larua? findet er
hier, wo Dem. seine Sdinid eingesteht, nicht passend) steht an fatseher
SteUOp da Demipho an schnell sein Vergehen einrftomt: es ist vielleicht
nach 990 einsoschalten und der AosiaU von Worten ansunehmen, quibna
Mois animus efficadus frangeretur quam eis admonitionibus, quae nunc
restaat: es mnbte dem Alten noch weit klarer gemacht werden, wie
1) Sta iKco wird nur hi der Aidforderong, nicht weiter su gehen und
Bteheo tu bleiben, gebrancht ef. Gas. V 8, 17 Corc. 687 Merc. 866. 872 (873)
Trio. 687 Phorm. 195, neben adsta und adsiste ilico; befiehlt man jemand, aieh
taf einen aogewieseuea Fleck zu stellen und stehen zu bleiben, so wird ans«
«chlierslich astare gebraucht cf Aul 66 istic astato, Most. 1064 ilioo intra hmen
&$tate ilfie (Acid. illi) Pall., istastate A nach Oeppert, was Ussing richtig isti
abtäte deutet (Ritscfal ista State), Rud. 836 illic adsta tu ilico. Es wird daher
vohl auch oban an achreiben sein 'atque isti adata Uioo\
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102
Flititai.
leicht er seinen Sohn verloren hfttte, als es 980 geeehieht S. 17 f. —
Dafs die Yerquckung von Y 4, 20 (988) mit der «weiten Hälfte von V
4, 23 nnstattbaft ist, erweist Abraham 1. I. S. 184; derselbe erklirt für
die wahrscheinlichste Fassung des ersten Verses Temperare istls decet
ted istac aetate artibos. — 989 tilgt Ribbeek 8. 1?, well Demipho seinen
Verzicht schon znr Genflge erklärt habe [Dem. hat nar gesagt: habete
vobis; dämm ist es ganz gerechtfertigt, wenn Entychns -eine ansdrück- -
liehe Erklnrung zu gunsten des Sohnes verlangt. Der Vers ist aller-
dings locuUonibus onustus; sind vielleicht zwei Verstrttmmer verschmol-
zen? Redde tiiio >ihi iiabea^ti: f>s eain volt ^ - ^ - I iam
iit volt per me sibi habeat licet.) — 1005 f. Oberweist Ribbeck 8. 18
dem Lysini. - 1013 Vide. — Mea fidn (ebenso Referent S. 533) oder
bona fide Ribhook 8. 29. - 1023 Si quis prohibuerit, plus perdet clam
quasi p. p. mit dem Beferenteo Abraham 1. 1. S. 229.
Milesgloriosna.
Über die weiteren Anzeigen der Ausgabe von T^csing s. Mercator.
— Besprechnngen von Brix' Ausgabe von M. Niemeyer, Wochenschr f.
klass. Phil. 1884 No. 2 S. 48 50, von Ribbecks Alazon Litterar Cen-
tralbl. 1888 No. 42 S. 410f., durch den Referenten Phil. Anz. XIII No. 7
8. 854ff. und dnrch. a Wochenschr. f. klass. Phil. II. Jahrg. No. 22.
8. 688f. — Nachträge zn seiner Aosgabe giebt üssing in der Praef.
zn rv, 2.
Noch nicht erhalten hat Referent Miles glorioens, a revised tezt
with notes. By K. V. Tyrrell (s. Jahreeber. XXVn 8. 447). 2 edition
revised.
£d. Zarncke, Parallelen znr Entfähmngsgeschichte im Mües
gloriosns. Rh. Mos. 88 8. 1^26.
Verfasser führt eine grofse Zahl solcher Parailelerzahluiigeu aas
dem Orient und üccident an und weist nach, dafs wir in denselben bald
mehr bald ininder vom Original sich entfernende Ausläufer einer alten
griechischen Fabel t)e>itzen. Die Gestalt der Fabel in dem PlautiniM hen
Stfirkf» ist ent\srMirr inis Koutaminalion desselben aus ?.\\(-\ Komödien zu
erliiären. oder aber, wenn der Alazon die alleinige Vorlage war, so hat
der Alazondicbter «einer griecbiscben Novelle unter Einfobrung des
Prahlhanses als neuen Charakters das Motiv zu den entsprechenden Teilen
seiner KomOdie entlehnt nad dasselbe zu wirksamen Scenen verwandt,
dann aber, am nicht zn ermttden, es wieder fallen gelassen und spftter,
zwar es nicht selbst, wohl aber eioe anf ihm basierende Situation wieder
anfgenommen und mntatis mntandis benutzt, wAhrend andererseits die
Originalnovcille durch mflndliche wie schriftliche Überliefernng in Ter-
scbledenen Gestalten über die bewohnte Grde sich verbreitete«.
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Ptantu. 108
Th. Birt, Yermatongen mm Gloriosas des Plaatas. Bh. Mus. 40
8. 621—662.
Der reelle Gewino ans dieser Arbeit ist ein Tersehwindend geringer.
Fast jede Seite bietet Beweise , dafs Verfasser sich auf ein Gebiet be*
geben hat, mit dem er sehr weuig vertraut ist. Von seinen Konjekturen
ist iiij Teil nachweislich falich^j, ein anderer Vicwig überzeugen J, und
üur em kleiner Rest beachtenswert. Insbesondere niufs ich seine Ver-
suche, archaische Formen und Wörter in den Text einzuiühren,
fehlt bezeichnen. Um von Formen mit auslautendem d abzusehen, so
schreibt Bin S. 543 Mgi. 268 Öi im nou reperio ss. ; völlig sinnwidrig,
dagegen ganz sinngcmäfs die Handschriften si ita ss. Trin. ii4ü Epid.
602 Truc. 195 Ba. 606 erzeugt die Einsetzung dieser. Form prosodiscbe
Schwiengkeiieo. Merkwürdig, dafs är Mgl. 1424 Uber.äehen hat, wo Bothe
aus dem anim amittis oder anima amittis der Handschriften an im amittis
herausgelesen hat. An 13 Stellen empfiehlt Birt zur Beseitigung von
Fehlem ioda f. io Mgl. 861. 421 (wo offenbar in isttsce zu schreiben
ist), Asin. 776. 902 (wo er wenigstens sine: venias hätte interpungieren
sollen; ich vermnte {sic^ sine: venias cf. Ba. 1187). Amph. 148. 401
Cm, 461 c4ve in te sit mora mihi (so nur fi, die ttbrigen Handschriften
morari; der Fehler wird also an dieser Stelle stecken) Men. 286 Poen.
piol. 94. 782 Merc. 980 Most 1186 Ba. 941, indem er ihr jede indu statt
in ans metrischen Rficksichten einsetzende Koqjoktar die gleiche Sicher-
heit beansprucht wie fftr solche, welche aus dem gleichen Grande indaudire
Är inaudire setzen. Der Unterschied besteht aber darin, dafs indaudire
wenn auch in leiciiteu Korruptelen bezeugt ist, für intiu es aber an einem
gleich sicheren handschriftlichen Zeugnis bei Tlautus fehlt. Denn als
sicher kann von den angeblichen Belegen (Pseud. 1069 quas abs te
iüciuaiipulaiust, die Handschriften abs te inde est instipulatiis, aber
Prise, abs te est; iustipnlatus, Gas. IV 1, 5 indu totis aedibus, die Hand-
schriften intn^ t. ac.) selbst die als 'guter, fester Schlufsstein in dem
Gelijge der Argumentation' bezeichnete Stelle Epid. 554 nicht gelten, wo
Birt die unsicheren Spuren des Ambr. so ergänzen zu dürfen glaubt:
Meministin? — Quid memini? Quid tibi indu Epidauro. Die so be-
grfilndete Form schlägt er noch an folgenden Stellen vor: Most. 950
habitat indu hisce aedibus (A hisce in aedicus, vgl. Vid* fir. V 8), Mgl.
1) Läfst sich eine solche Woi Lsielluüg, wie sie Mgl. 91 S. 562 von Birt
»ageoommen wird: Ait se ultro qui bei Plautus wirklich belegen? Es hcifst
Httt et pol ego , Birt schlägt S 557 Ba. 78 pol et ego vor. Mgl. 537 wUl er
6. 643 einem blofsen Abscbrelberfersehen su liebe lic iam ego ad te ezibö
fttas lehTeiben und eTentuell ego tilgen; erstens hat sie. nicht die angonommene
8sdemuüg 'hierher*, und sweitens steht in derartigen Formeln, wo jemand Ter-
ikWt, gleich wieder dasusein, iam am Satsanfang, höchstens geht ego forans
d Trb. 590 Cas. III 6» 18.
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104
PlMitoa.
332 quin sit iodii hisce aedibus, Epid. 335 Qood oüsqaamst: neqtieego
id immitto indu aures meas, Asio. 158 Qu4m magis te indu alitm ca-
pessis (die Ilandschrit'ten ohne jeden Aiistofs te m aitum c Aul. 583
Aula iiiiiu Fifiei ffuium (wo heifst bei Plautus der Gen. vou fides so?i,
Ba. 312 C^uin ludu ip-a aede, Cure. 438 veiiit indu Cariam. - Sodauü
erneuert 'Birt den schun vuii Anderen gemacbteu Versuch, das verschollene
corgo für Ueilung wirklicher oder vernieintlicher T' L'hK'i m verwerten.
EUnen handschriftlicbeu Anhalt nndet er Mgl. 368 Tun vidisti'/ Aiijue
bis qnidem oculis. — Oculis carebis, credo.(bei dieser erwiesenermalseo
falschen Vermutung Kitscbls erklärt er ausdrücklich zu bebarreo) in
dem Schreibfebler des Ambr. crebro, iodem er dM tadellose credo der
Pal., welches durch Cas. III 6, 9 dabo tibi fid/a xaxov, ut ego opioor,
nisi resifltiB gestütst wird, aus nicbtigeu GrflDdeo fOr falsch erklftrt
EiogBMtit soll corgo worden fOr berole Epid. 192 Most. 912 Ead. 1418
Poen. 556 AsiD. 275 Gas. IV 8, S') Tmo. 598 Rad. 1181 (wo ricbUg
ftberliefert ist perü lierde ego miser), imnio Epid. 485, ego Epid. 121
(wo aberhanpt kein Anstois ist). 575 Ba. 568 Host 1096 und profedo
(mit Fieckeisen) Psend. 201 Poen. IV % 85 Mgl. 186.
Von Stodennnd od^ seinen Schalem mitgeteilte Lesarten des
Ambr.: 61 hidne, 66 itaoe aiebant, Sehrader (XLIV) 8. 18, 49T ton
ders. 8. 7. — 66 f. quaea me ambae obsecraTerint (67 illam, praeter-
duceret), 68 f. hominem. — Immo itast: Molestae (cf Most. 504) suot,
oraiit, ambiunt (cf. Aüdr. 273 Non. S. 242 Scrv. z. Aüü. iV 283), ei-
obsecraiit (cf. Asin. 246) Studemund, Wölflliü^ Arch. 1 S. 116. - 116 a
nostra ders. (XLVIII) S. t>4, 472 ex proxuiüo S. 60, 476 elocutiis S. 56, .
604 tuum S. 55. e liberis S. 60. — 684 f. Blase (VII) S. 44': haue fere
formam ex A elanit btudemund: Nam boua uxor suave diiL(tu)st si
Sit u'^quam gentium Ubi ea possit inveniri. — 706 ^oid opub aubi (dsii
Übrige fehlt) Scberer (XUU) S. 38.
Arg. I Suompte arcessit örum tabelUs Birt 8. 562 (^rum tabellis
schon Ref. Philol. XXIX 8. 396). - 12 tuas virtates AtUlus ders. S. 635,
13 Cerdnlionicis oder Scoracisdoniis S. 538 f., 28 ego med eim« d., 24
Hi^i unom: epilyra estmr({) 8. 522, 85 Verbannrienda S. 528, 38—41 nach
77 so stellen & 587, 48 Psyeholethronia 8. 588, 52 Qoid in C^padoGia<d>
8. 588, 56 Pyrgopolynicem {nufr/onuJiimün^) ib., 70 ad se te 8. 525,
^) At ego amo. At ego corgo nil üacid tibi amör periculi: so Birt Ab-
gesehen ? on dem schlechtea Bau jles Verses, weicher Gedanke 1 Das Richtige
ist längst bekannt: At ego amö At ego hercle nihili (so (ieppert) facio; tibi
amor pro cibo^t: ko ä narh irelegentlicher Mitteilung Studeinunds oder
eines seiner Schül«»r (die Pall pericli). Dals diese Lesart des Ambr ihm ent-
gan<!ert i^^f , igt verzeihlich, unverseihliclj ai er, dafs r>r mu Jahr nach Stade-
muüda V eraffentlichung der Lesart des Ambr. Mgl. 69 f (s o.) seine Ver-
mutung: nimiB pulchruui esse. Mulieres Molesta« sunt, obtuadunt, oraut, am-
biunt noch vorbnugtu konnte.
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73 designavi 8. 636^. — 20 quae tu mit A, 46 quos tu mit Hss. Kämpf
(XX) S. 33. — 40 mit Pall. Baier (II) S. 165, desgl. 167 S. Ifi7 (ebenso
Kampf S. 19), 210 (suffulcit) S. 153, 266 (vineas) S. 151, 373 S. 166,
747 S. 62. - 62 ioibi (nach den Paii.) Bergk (V) S. 672. — 88 ille miles
mens enis (wie Bef.) Bin 8. 662. — lOO Is amabat tneretricem, <itidein
qoae illo tempore Habitabat com sua) matre, HO Sablioit oscülam leoae
Lao (XXVI) 26 ^ — 130 daacolam varbiodet Forcbhammer bei UsslDg
i l mit dem Folgenden. — idl bodie nnicam Birt S. 661. — 179
lämtam Bergk I. 1. - 186 Eanimpae Leo 1. 1. S. 11. — Die Ober-
üflüarte Folge von 187—194 erklärt Niemeyer S. 60 als ricbtig unter
Amabme folgenden Gedankenganges: sie soll es ableugnen (187. 189)
— sie Terstebt sieb ja darauf (os babet ss. 192. 198) — sie soll es
abschwören (188) — sie kann es ja (I88a 194); die beiden lernen Verse
(190. 191) geben eine Begründung dafür, dafs sie dies alles ohne jede
Beihülfe durchzufölnen vernuig. — 191 ad omne molu {}iöjXu) maleticum
Birt S. .631; üua Ecoe avoiiit üisus (sc. pede), 205 ac vehementer eicit
8. 530; 217 Tibi ego! an ebriatu's? men scis te uiiluciui'/ beus P. S. ö26;
221 AnteveDiet aliquad. ant tu oder Antevenit aliqua aliquod (= aliquot
8. 540. — 223 Tu oeuus si reci}>ere hoc Bergk 1. 1. — 236 sapieutiai
qnm lapis. — <Et) ego istuc scio Kampf 1. 1 S. 23. 271 modcrabo
(Pall.) Leo (XXVII) S. 571. - 290 Probe ego vidi Hirt S. 558, 303
hic ted S. 557, 310 aedes atque hunc toilat in er. 8. 522^, 311 mnssabo
S. 521, 813 in terrad alter est S. 538. ~ 293 si te di ament, tu istam
hao temere t f. Sigismund (XLVl) S. 258. 306 Camerarius' Er-
g&ozong si taeeo, <interii) tarnen bezeicbnei Kriege (XXili) 8. 6 als die
dem Sprachgebraneh gemäfsere: »nbicnnqae 'tarnen' ultimum sententiae
leam oocopat, ita fere Terba ordinata sunt, ut verbum illud, ad qood
teee partienla proxime speetat, ante baue ii»am parüeulam legaturt . —
116 non ego nunc toam empsim Bergk 1. 1. — 818 Non tu Istam tibi
KImpC L 1. 6. 29. — 828 nam equidem illam vidi domi Abraham (I)
8. 274, 828 crepadrunt ders. 200* mit Ritscbl. — 880 (von Ribbeck als
IMibmong von "289 gestriehen) verteidigt Bucbbold (IX) 8. 98 ein
Nscfaahmer wäre schwerlieh auf das ecbtplautinische Homöarkton in der
zweiten Versbälfte verfallen. — 340 streicht Kauterberg (XLII) S. 14.
^ iSi bic obsistam, equidem poi Luchs (XXX) S. 11. — 360 pati-
buium quom subbites. ~ Quam nam ob rem Leo (XXVI) S. 26. - 374
minaciis hisce oculis exf. Baier 1. 1. S. I73. - 376 meu vides? Kämpf
I. 1. S 49. — 404 Kesipiscis: si aderum haec res prius perorchuerit,
peribis Bergk 1. I. — 411 laetaus Birt S. 530. — 42n quid negotist
Siudemuad (XLVIII) S. 44 mit Ritscbl. — 451 Atbenis domus est Atti(?is.
~ Ego Leo (XXVII) S. 680. — 480 si me qnaerit (Handschrifteu) Blase
(Vil) B. 18^. — 481 n^que berde <suum) negotium Birt S. 560, 542
Perqo^ tua gena — Quid dbsecras ders. S. 642, 687 plus stulto suem,
Qnoi neos adimatar 8. 661. —.629 band natus .sum annos Sigismund
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Pkatos.
1. 1. 256. - 630 snm periiix . 65R edncatum (wie Bothe) Bentley flV
S. 211. — 675 quem in diuis rebus sumas, sumptus Leo (XXVI) S. 3.
— 676 Deum virtutest, aode hospitio accipiam. apud mesl comitas Weise
De Bacch. retract. thes. 1. • - 678 über SQOi aatem ego: mei vo)o vivere
Leo (XXVII) S. 679 f. — 699 Mi <ab> tixore prohibent Abraham I. 1.
8. 208. — 706 atqoe nt toIo atqiie animo at lubet verbindet Bergk 1. 1.
mit dem Folgeadeo. — 779 Ne me aardom {esse) arbitreris, aodes: ego
reete meas Aaria ntor Ref. 8. 866 f. — 800 <ab8) toa, 979 «bs ie
StQdemmid (XLVIII) 8. OST. - aio face, Sil Jiie Palaestrio) agat
Forchhaomer bei UssiDg 8. V. - 611 üt nunc etiam hie agat ae la
tarn Leo (XXVII) 8. 679. — 861 atque ex hoe die ext m. Abrahaa
1. 1. 8. 280. — 896 moUer merx (mera Stodemand), 919 arehiteelonesqae
(Reiz) Bentley 1. l 8. 212. - 917 obi faodameDta (G) eonataot Forob*
bammer I. 1. - 930 ego apud forum illnm conveniam Abrabam 1. L
S. 207 f. — 950 Quei Bergk 1, I. - Uül lam mit ludi sunt faciendi zo
verbinden Brix (Vlll) 8. 202. — 997 Domo si bitat, dum buc traus-
bitat Leo (XXVI) S. 23. — 1049 Nam <egü> hunc anulum Kämpf 1. 1.
S. 22. — 1051 Sit nec sit Schräder 1. 1. S. 34. - 1071 haud insulsum
Bergk 1. 1. 1073 Quid est? Mi!, üt ludo, nequeu U^^uig 1. 1. S. III
cf S VI: die Vermutung desselben risu meo (ium) moderari hfilt
Abraham i. I. S 231 für nicht unwahrscheinlich. — Vor 1094 ist mit
den Hss. eine neue Scene anzusetzen Spenge! (XLVII) S. 275. — 1115
de istac re Abraham 1. 1. 8. 213 ~ 1162 tilgt Bentl^ 1. 1. S. 213
volo (wie Niemcyer); Schräder 1. 1. 8. 28^ wie Brix. - 1168 intro
vereatnr ire Abraham 1. 1. S. 200. — 1197 eelereet Berglc 1. 1. — 1207
ExiUim ego te Leo (XXYI) 8. 22; im Folgenden ist nach Blaae L 1.
8. 22 eine yerfnischong sweler Oedankenlomien, operam dedi at -
abiret u. und si posaem impetrare, ut impeCravisaeniraiiaiinehmeii. —
1216 ad laevam videae Bigismond 1. 1. 8. 261 ^ — 1220 etreiobt Stade
mnnd bei Abrabam 1. l 8. 216^ wie Bergk otiose, - 1222 qoia ad te
adbitit, 1242 Video: adbitone Leo 1. 1. 8. 24. * - 1260 Quin eam iDtro.
Ooclnsae sunt fores Abrabam 1. 1. 8. 200. - 1262 demeati <id) animo
(Moller), 1302 pretium omue ut ferat Bentley 1. I. S. 213. 1269 iam
plus ba^c quidem videt ([uam öculis Luchs (XXX) S. 9. — 1269 Indoxi
aiiiuiuni (ao B), ^illam) ne oderini Abraham I. I. S. 231. 1312f.
vermutet Leo 1. 1. S. 24 f. auf Grund der Angaben Lowes über A als
ursprüngliche Fassung: U. p. e. aetatem, abito; ab eo tiuniiae, qui mihist
<Pro matre et sorore invita abducor). Em homiiu in tibi. Qui ss. ~
1317 vela Bergk !. I. ~ 1326 si iubenter Philocomusium <(cuin) hoc
eras. 1328 <Et) forma — hic tuom, 1327 Qnom ego ss. Luchs bei
Scherer (XLIII) S. 27. - 1336 adpostom Leo (XXVll) S. 580. - 1343
fer animo aequo Abraham I. 1. S. 232. 1351 ite agite, 1370 esse
praeter me (Müller) Bentley I. 1. 1356 malui von Blase 1. 1. geschützt,
« ieh hätte lieber wollen of. volai Caa. Ii 8, 4 St 668 Cic. Pliil. Ii 78.
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Plantof.
107
- 1366 Scio et pmpeii. saepe cum ante hoe, tum vero h. m. Laogen
. (XXIY) 8. 18; Scio et penpexi saepe. ' PaL Veroin qaom antehac, hodie
BaxItDe Sdes: immo hodie me taom factam ss. Leo 1. 1. 8. 685. —
1877 Ad amores meos et ... st bine s. f. f. Bergk LI, - 1881 Me
^aerit: iiieo lune ibo hole p. o. Leo (XXYI) 8* 21, Abraham 1. I.
6. 282. — 1894 Ist nach Spengel I. 1. 8. 286 Seelednis mit den Hand-
idirifteo aas dem 86enentitet su tilgen nnd 1428 nach Eccos video ein
oeaer 8oenentitel <SceIedru9. Eidem) einzoscbalteo. - 1427 baa causam
dico Sigismund l 1. S. 285.
M o B 1 6 1 1 a*r i a.
■
Aasgewflblte KomOdien des T. Maccit» Plantns. BrktiUt von
Aag. 0. Fr. Lorenz. Zweites Bändchen: Mostellaria. Zweite um*
gearbeitete Ausgabe. Berlin, Weidmann. 1683. 239 S. 8.
AnerkeDoende Beurteilungen dieser mit umsichtiger und gewissenhafter
Verwertung der in den letzten 17 Jahren gewonnenen Besultate der For*
sehong angefertigten Umarbeitung der 1866 zuerst erschienenen Ausgabe
Tondem]Seferenten,Berl.PhiI. Wochenscbr., 4. Jahrg., No. 2 Sp. 46—48
und ?on H. Niemeyer, Wochenscbr. f. fclass. Philol., 1. Jahrg. No. 12
8p. 864—866. Da .sich das Buch in den Händen jedes Plautnsforscbers
befinden mnfs, so kann von einem weiteren Beridit Uber Einxelheiten
abgesehen werden, ebenso von der Mitteilung der in demselben unter
den Nachtragen und Berichtigungen zusammen gestellten kritischen Bei*
Mge Ton Leo (XXYI), König (XXII) und Jörgensen, Nordisk Tidscrift
for Phüologi VI, 1 S. 59—61.
*
T. Maoei PKanti Mostellaria with notes critical and ezegetical and
an iatrodaetion by E. A. Sonnenschein. Cambridge 1884, Deighton,
Bell, and Co. 1884. XXXIV, 168 8. 8.
Anzeigen (litser auch wchou der erstgenannten recht brauch-
baren Arbeit von Fr. Leo, Deutsche Litteratur-Ztg. 1885 No. 24
S. 861, H. Nettleship, The Academy 1885 No. 680 S. 348 und dem
Beferenten, Berl. Phil. Wochenscbr. V No- 31/32, Sp. 993 -998 t/?). Von
den Textabweichungen fohren wir unten die wichtigsten an.
Über Leos Begründung der Ansiebt, dafs Pbilemo der Verfasser
des griechischen Originals war, s. z. v. 1149.
Lesarten des Ambr. aus Btudemunds Apparat: 842 opererae (pre-
timaj oder (tiomest) Studemund (XL VIII) 8. 46. — 844 apod forum
Abraham (I) S. 207 — 868 Efo abeo hinc ib. S. 206 ^ - 941 uovus
(nicht bonus) Studemund 1. 1. 8/46. - 1045 Abli Abraham 1. 1. 8. 289 ^
Arg. 6 pridem <iam> Opitz (XXXV) S. 272. — 19 <in>ouniernm (!)
lenns Palmer (XXXVIII) 8. 68. — 21 erilem <spem>, adul. Ellis bei
Seonenseheitt, omm minorem Palmer (XXXIX) 8. 812. — 40 stercus,
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108 FkaUM.
bircuß Bergk (V) 8. 678, Leo (XXVII) S. 666. — 41 Canes copro com-
micta Bergk 1. !.. Cacno xoftpwv vtmmiQiQ (cf. Pers. 407) Leo I. 1. —
t xotica, Si to oles, ueque lubidost cum ero accninbore, Nequt^ t
f. quam tu vivo v. Leo 1. 1. S. 565, 57 Stimulis {rarritice^), hoc S 566.
— 48 aliato ( = cibo alio condito) schützt Brix (wie Sonnenscbem),
ebenso 74 Dunciam i rus, te amovc (VIII) S. 193. - 56 0 caraificom (te)
er. Palmer 1. 1. 8. - 63 Dare si potestis, agite sa. SonneDscheio.
— 63 sagioam caedite erkl&rt Leo 1. 1. 8. 567: caedere quasi et mal-
eare pabuli abandaotuuD peoora alitesve eciuiit qoiconqoe Tid^mot bestiai
avida edaotea; aodem spectat Sliob. 420. 554 LucU. 705. 1148 Bor. «p.
1 Ifl, 2L - 06 6880 iu (HenpaoD) Bentl^ (IT> 8. 900, der, wie seine
Ymmtnag credaatie loigt, aach den Torbecgeheoden Ten in einen
bikdiiseheD maciieB woUCo. — 177 nimto qa^dem in (CD) Lnebt (Uli)
8. 20. — * 180 tarn cantam te ei bene doctM Brii I. 1. ~ 187 None
ista Palner 1*. I. 8. 818. - 200 siebt Beferent {fl) 8. 904 Tromner
iweler Verse: Nibilo <ego quam nnne tn minus fni pnlcbra et Teniuta
el nibito Hinos) ego quam nnnp to amata snm (B B) atqne tini modo
g. m.-^ 204 suo <aere) (Ritsehl), 232 referr^e beoe mer^ti (desgl.),
249 siem (liothc), 253 peculi tibi (desgl.), 296 Et edepol ss. (Ritsehl)
Beutley 1. l. - 208 li23 scbüUL iirix l. I. S. 195. 213 Vitium leuae
(cf. flagitiuiii hominis, scelus viri, ülum mulieris, moDstrum uiulieris)
JSiemeyer 1. 1. 365; viui plona Brix 1. 1. 8. 194, viro plena Leo Deutsche
Litt.-Z(g , vulpilena Palmer 1. I. S. 313. 220 oratam ut impetravi
(cf. Ter. Uec. 3bö. 575) Palmer CXXXVlll) S. 59. - 232 refer<re rem
fer)enti (mit Gruter) Brix 1. I. S. 194, 233 Utinäm ^quidem) nunc meus
ffidrtuos, 236 lam absümpta istäquideni res erit 8. 195. — 251 quom tute
speculo's speculum maxumum, speculum = Anblick, Augenweide O. Rib-
beck, Wölfflins Archiv U 1 8. 122. — 268 findet EUis (X) 8. 260 in
pecnli ein Wortspiel mit pecnlom 261* von welchem Worte es (uicb
einem Glossar) eine Nebenform pecnlnm gab. — Die von Ussing YOr-
dftcbUgten Verse 274-281 scbOUt Leo (XXVQ) 8- 562 mit Hör. epod.
12, 7 ff., wo er Ifacbabmnng der griecbiscben Vorlage des Planios findet
— 278 nfmis (uti Leo D. L.) male ol^ intellegas, 282 salin baee deoest
<mibi), 8c., 284 is ne qnid emat, nisi qnod tibi deoere eenseal Sonnen*
scbein. - 260 Una opera ebnr <atro> atr., 208 <mi> omata*8 aatti
Palmar 1. 1. 8. 318. 817 Ubi oob bilare et lepide aodpiet Abrabam
a) 8. 223. — 822 Vin 8cbrader (XLIV) 8. 24. - 888 'iau' id mibl
Bditttst Beferent (a) S. 45 mit Andr. 264. — 358 abiegnis bastis (cf.
Liv. XXI 8, 10) Leo 1. 1. 8. 569. - 302 8ed sumue ego ille infelix (et
Kämpf (XX) S. 43) Brix 1. 1. S. 196. - 365 Pater adest <tuus>. —
(^uid ego ex te Bergk 1. 1. 8. 643. — 366 <Piraeo> adest Palmer I. 1.
.8. 313. 368 Quid ego ago nunc? Quid ss. Brix 1. 1. S. 197, 377
lube <ab-)abire — r^ditio et-etiam (C) huc fuit (der trunkene
Caliid. lallt) 8. 196. ~ 380 <iam> ubi, 393 (^uid igitur (Botbe, Eitscbl)
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FiMitas.
109
BwU«gr L 1. — 986 Tr»D. Abripite ss. Niemeyer 1. 1^ Bris 8. 106. —
m Tarnen intw potate Laebs (XXX) 8. 10. — 407 urior siet Palm«
L l, profto 8i«l Homioi — andaeia. Nam CQivis sa. Brii 8. 197, dar
414 die aberlieferte Wortfolge beibehAlt. — Yor 400 setal Spenge!
ÜLTII) S. 876 mit den Handsebriften leine neue Soene an. — 420 Ipsos
iossit SonnensebeiD. — 426 atqne ab! intro atqoe ocd. o., 427 bic seni
Erix 8. 108. — 446 beos eoqnis intast? aperitin f. Leo D. L. 460
Qaid negotist? Stodemiind (XLVIII) 8. 44. - 476 Capitale tcelos est
Ber^ 11., Leo 1. f. S. 562. — 477 Id adeo nos nmio <demum> f. i. ' -
der«. — 478 est sceleris (Spenge!), 484 ausculta <tu), 501 hic me (cf.
Kämpf 1. I. S. 31) necuit, äuii claiii iu hiscc (Ritsehl), 5ö2 Dixtine
Beotley S. 208. — 483 uos id Kämpf 1. 1. S. 25. — 494 annos Abraham
1. 1. 8. 232. — 608 lotus (cf. 515). Hicine percussit? iheopr. Guttam
53. Brix S. 198f., 628 iuvoca tibi. — Hernie«; (Rrix, krit. Note zu
Meii.^ 202) te invoco Sonnenschein; dais m dt-rn aliischen Original
Herakles das Ejjiiheton dh^'xuxn.- führte, folgert Schuster (XLV) 8. 21
aas dem tibi ut det niagnum malum des folgenden Verses. — 513 Qqo
fagiam Vahlen mit den Handschriften s. e. Ampb. - 545 sicut me
<aiile) babet Niem^er. 8. 666, Brtx 8. 194. - 557 die uberlieferte
Leaart cape una cum eo iodicem sebotzt Paal (XL) 8. 43 gegen
Langen. ^ 680 Reddetame! (?eralcberndea ne) abi Leo 1. 1. 8. 674,
reddet, nnne abi Brtx 8. 109. — 686—688 stellt Niemeyer l. 1. nacb
602. — 6181 <ei> iabe Obdier arg., 620 crevit, 682 <ea8> pereontare et
r. hdmer I. 1. 8. 816. — 626 Aea btilc debet Brix B. 104. — 627ff.
Trtn. Qtiaai qaadragiota minaa: Ne aane id mnltnm eenseas. Tb.
Paalnm id qnidemst (ironiacb). - Dan. Adeo etiam argeoti faenoa cedit
- Tb. Andio Palmer 1. I. 8. 60. * — 646 apecnlodaras K. Hofimann
W6ttBins Arcfa. U 2 8. 262 (speoulidaras Ellis). - 660 Dicin Bchrader
1. 1 8. 27. — 66$ SS. Nisi id tmnm, ni oostro de ?iefaio boe proxnmo
Eis emisse ss. SonDenschein ; Nisi ut in vicino hoc proximo mendax
Jiem? Eas emisse filiuiny die folgenden Verse wie die Handschriften
Nettleship. — 673 Non in loco emit perbono? (noch Tran, gehörig). —
Tb. Imrao in optumo Referent (ß) 8. 997. — 686 Ita <me et) mea con-
silia Sonnenschein. — 703 atque <eam) anum habet Bergk 1. I. — 732 •
Noac non est, cum omnia haec Sonnenschein- — 733 widerlegt licfereut
(n) S. 40 die ?on Lorenz aufgenommene Konjektur Spengels itast. —
T38 Schräder (XLIV) S. 8 quaen subdücta erat. — 742 sed quid ne-
gotist. — Eloquar Studemund 1. 1 S. 45 mit F^rix. — 761 esse aedifi-
catas insane bene Baier (II) 8* 176 1. — Nach 782 setzt Bpengel 1. 1-
S. 290 mit den Pall. nene-Bcene an. 785 Kr6 servos multum su6
Un Baier 1. 1. 8. 66. — 701 haud faciie factust Sigismund (XL VI)
S. 255. - 807 est ittooinmodnm (Botbe) Bentley 1. 1. - 810 tu illic
«Ueetea Bergk I. 1., obiezia Studemnnd 1. L 8. 64. — 861 Tam plad*
dist quam est agna: vise, Ire Bentl^ 1. 1.. ebenao Leo L 1. 8 668, nur
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HO
Plaalua.
quafnvis eire (rf. Merc. 726 St. 719), quamst agna quaevis: ire oder
qunmst quaevis ovis: vise, ire Palmer I. 1.; quam ticta: quLimvis eire
^itiiie>er S 345 f., quam feta (cf. Euii. ann. 518): (^iiamvis eire Buecheier
Rii. M. 39 S. 287: »si^nificatiir xut>')aa^ praegiians, quamquam ülui
bigui aliquid insertum est el niiiculi, quia feta iatine dicitur etiam
receos a partu femlDa, caüis autem talis saovissiroa estt. 904 merci-
moDi? - <Mihine>? t. g. Palmer 1. 1. S. 812. — 912 cupies (Hss.) Blisa
(VII) S. 912. - 922 captioBis Sonneuscheio. - 925 Quid? Ubi omquim
Referent iß) S. 997, Schräder 1. I. S. 19. - 926 £go eoiin ca?i rwte.
— Tr. Eam <babe> deis gratiam ss. firix S. 200* ~ 931 atqoe ut {ego)
huoc hiDc Ref. ]. 1. - 956 Egone? — . Tu to (Hss.) Ref. 1. 1., Sehradsr
L i. S. Ii. " 959 Quid ats? - Triduom Dnam esse band tntennissiim
bic potarier Bergk 1. 1. S. 678; baud iatemissuin esse (sonst wie RiUehl)
Sigismuiid 1. L 8. 287. — 976 perpotasse <usqoe> adsidoo Sooneosebein.
— 984 das aberlieferte potest ist anbediogt ricbtig Blase I. 1. 8. 44. -
999 apud forum Abraham I. 1. S. 207, 1006 Haud postulo. - Edepol
▼ero 8. 188*. — 1010 Minas — accepisti quaspiam Palmer 1. 1. S. 312.
— Die teilweise Wiederholung vou 1ü;33 in 1035 ist psychologisch wohl
begründet' Brix 1. I. S. 195^. - lü37 1 niecuui obsecro (intro) Souueu-
scheiD mit Paimer, eheuNO Nieroeyer S. 366. - 1039 Sume <a me)
Sonnenschein mit Paimer. 1050 illi sc 8oniieuschein- - 1051 Ubi ego
me Video venire in mediu furo 2Hiefnever S. 366. - 1062 proxuma vicioia
(Hss.; Gocrbig (XII) S. 9 (wic sclion Luebs bei Drix z. Mgl. 274f^. —
1063 ist zu messen Ems ineüs hiquidemst Luchs (XXX) S. 13. — 1077
mi opportune adveoerit (Bugge) Beutiey 1. 1., opp. mi advenis Niemeyer
1. ]. ~ 1081 tu nunc Kämpf 1. 1. 26. - 1112 Oberweist Niemeyer
1. I. dem Xranio. — ili3f. Numquam edepol me bocedie imiltus ladifi-
cabis: uam tibi lam iubebo igaero et sarmenta Bergk 1. 1.; NninqQam
edepdl hodie iod^e ab>ites: destioant tibi <di malnrn) Niemeyer 1. 1.
[Liegt etgeotiich ein zwingender Grund vor, die Personen?erteilang des
B, welcher v. 1118 an Trauio, 1114 an Theopr. ober weist, sn ignorieren?
Kann Tranio nicht der bevorstehenden Drohung des letzteren snvorkom-
men mit einer Versicherung wie etwa Numquam* edepol hodie ^hinc)
invitos ^Surgam)? Worauf dann Theopr. sagt, wie er ihn zum Anftteben
zwingen wolle.) - 1142 überweist Niemeyer noch dem Gallid., 1144
Maxime — litem dem Theop. 4ind schreibt 1143 istinc iudicare. — 1160
TliL'tjp. (^uid egü nunc taciuiii.-' - Tran, .^i cinitiius Deiphilo aiit Phile-
nioni es, Dicito sb. Buecheler bei Leo l. I. lS. öfW): criini quo vertat
iain iiescientein servus inipiniuiiter impudeus ad poetas coiuicos relegat
haud sane ignoliiles, siuiiiiter illi timendum esse iudicans, atque Gna-
thaeua timet Machaonia' (cf. Athen. Xill 579 f.). Aus der Erwähnung
des Diphilus und Phileiiion eruehe sich klar, dafs der Verfasser des
.bekanntlich 0daiAa betitelten Originals ein Zeitgenosse dieser Dichter
vvar. Ist e« Piülemon selbttt, wie Kitsehl vermutete — das Fragment
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PUuius.
III
aus dessen 0dapLa bei Athen. XII S. 480 d woi^t auf eiu au^nöü'.o)/ hm,
wie ein nolches auch in der Most, vorkommt; ferner haben dieses Sttick
ond der nach Philemon gearbeitete Trinummus geraeiosam seuem peregre
redeuntem occupatam iuvenire proprium domam, a servolo atramque cer*
tiorem fieri, iu fine fabplae domum reciperare utruinqoe , so hat ar
seioen Namen iocose, den dfis Dipiuloe honorifice eingefftgt« — 1166
Is adit me Bentl^ 1. 1.
*
P e r s a. 0
Arentias varr Ijsendijk, De X. Macci Plaati Fem. iDaagnral-
dissartatioo. Utrecht. 100 S. 8.
Der erste Teil der Abhandlung ' Annotata ad Persae Plauiinae
locos delectos* (8. 1—46) giebt eine Reihe textkritischer liemerknugeu,
die oft grofsen Mangel an ausreichender Kenntnis des iSprachgebrauchs
und der Metrik des Dichters verraten ; sogar Fehler wie lucruoa, vivas,
Tifiilor u. a. bringt Verfasser dun Ij seine Konjekturen zu Wepp. Dafs
er es überhaupt nicht «^ehr genan nimmt, zeigen auch die vielfach fal-
schen oder mangelhaften Angaben über die Lesarten (jer Handschriften,
so mtifsige Konjekturen, wie z. B. 27 quibus par esse non queara für
sat esse (cf. Lucil. I 17 M.)> 137 Sein ut für Sicut, 17*J immo für certu,
530 illam arcessit für arcessivit illam (cf. Rud. 819) und die Neigung,
wirkiiebe oder venneiDUiche Sch&deu darch Wegschneiden zu heben.
Ton den zablreicban Vorscblägeu kann unten nnr eine geringe Zahl zur -
ErwAbnnng kommen. - Im zweiten Teil 'De repugnautiis Persae' (V) (S. 47
— 8S) socbt Verfasser an einer betiftchtlieben Zahl von Stellen Widei^
sprftcbe ond andere UnzutrftgUchkeiten au erweisen, ond kommt dann in der
'Somma dispotatioots* (8.84 — 92) zn dem Resultat, dafs ein Teil der
Schwierigkeiten, namentlich der Mangel an Einheitlichkeit (oniutis penu-
lia!) vieUeieht zo erUftren sei dorch die Annahme einer Kontamination
ans zwei Stacken, von denen möglicherweise das eine Boaria oder Saga-
cistio, das andere, die Grnndlage namentlich von Akt IV und V, Persa
betitelt war. Den Toxilus, der ursprünglich ein Freier, vielleidit erilis
filius. gewesen sei, habe Plauiub zu einem Sklaven gemacht aus gewissen
praktischen Bficksichten: quod senno bumilis atque omuiuo morea ser-
1} Zo den beiden am Sehlnfs verderbten Anfisagsversen des Stockes eine
BMDsrinmg. Tozilos und Sagaristio eröffnen die Scene mit je sechs Versen,
in das Zufall oder Absicht des Dichters, und ist es im leuteren Falle nicht
Nhr wahrscheinlich. daCi die Rede des Toxiln? auch in der metrischen Fas*
wng der des Sagaristio ursprQnglich entsprach, d. b. ans S jambischen äep-
tSBsren und 4 Oktonaren bestand? Der sweite Vors ist am Schhif» Ittckenhafc:
SsnuDuas Herculi (omnis oder sex); am Schlofs des ersten princ^ps in Am^
bm Ties hat vielleicht vias ein verschollenes spoadeiaches Wort gleicher Be-
isotaag veidiingt.
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112 Phuitny
vornm siiir ullo teoiperamoiito possnnt repraesentari -- das Stück sei
ofienbar tür den Pöbel berechin t. Andere Mängel seien, ahpe sehen von
den im Lauf der Zeit eingedrungenen Schäden, auf Rechnung der un-
leugbar nachlässigen und eilfertigen Arbeit des Dichters zu setzen.
Hierauf sind jedenfalls die meisten der gerügten (z. T. Obiigens onr
vermeintlichen) M&ogel zurückzufübreo. Vielleicht ist manches Doch
durch die Voraussetzung eines Prologes sn erklftren, in welchem auch
dem Pablil(om AnfklAnmg Ober die eigenttttaliebe Stellnng des Toziloi
gegeben sein konnte wie im Prolog der Gasina ttber die serviles nnp"
tiae. Von einem Hangel an Einheitlichkeit, den Verfasser darin findet,
dafs es sieb zuerst um die Bescbaffang des Geldes snm Loskanf der
Ijemniselenis und dann um die Tiuaehung des Dordalns handelt» kann
gar nicht die Bede sein; dies bedarf keines Wortes der Widerlegung,
und damit ftllt die hauptsSehlfch auf diesen angeblichen Mangel gegron-
dete Vcrmotung einer Kontamination.
Lesarten dos Aiiil>i . : 181 raea opera (wie die Pall.) Abraham (I)
S. 221, der Ritsclils niea ope als falsch erweist. — 423 fehlt die Prä-
posiiioii a oder (vielinehr abs) Studemund (XLVIII) S. 63.— 515 lucri-
feram, BIG iucrifera M. Pioen, De copiae verborpm differentiis inter
varia poesis Romanae antiqnioris genera intercedentibus, Strafshiirj? 1882
S. 64*. 641 Qnid taces? — Diro equidem: qnando (schon Bothe)
servio, haec patria est mea Scherer (XLIll) S. 23. — 702. Virginis ven-
donides, 703 Nugiepiioquides oder NugippiJoquides, Argentumextene*
- bronides, 704 Nugides Palponides, 705 Nunquameripides. em tibi Ploen
1. l S. 56 f.
Arg. 8. Raptamque vi (so die Handschriften, cf. 30$) emat Opita
(XXXV) & 256. - 42 rogas? (CD) Abraham (I) a 282 (so sehon Ref.
Phil. XXY 8. 886). — 47 <te fac)iam ut scias ders. Wochenschrift ftlr
klass. Phil, n 8. 462. — 51 Sag. Gaue fnas mi In quaestione.
Tox. Usque ss. Ijsendjk 8. 6. — 78 Quieverintne recte Engelbredit
(XI) S. 226. -T 95 f. nberweist Bergk (V) 8. 678 dem Tonlos ond
97 f. dem Sat. -7 97 Quasi loream ders. , Quasi vjsddom Qseadyk
8. 18. — 99f. Ci mi luppiter Terrestris, coepulonus Hubrich (XIX) S. 15;
mit derselben Interpunktion unti te coöpulo compcllat, (nach Gujet)
Ijsendijk S. 12; ted epulonus compellat Bergk [? te coepJonus comp.]
— 104 fervent fuijjant f. Ijsendijk S. 13. Die Annahme einer
Lücke vor 137 erklärt Abraham (I) S. 233 für nicht notwendig. 153
quam tu illam Kämpf (XX) S. 25, 167 ders. S. 10 mit Camerarius et tu
gnatam tuam — 170 at uon suevi mandata Bergk 1. 1. S. 114. Sigismund
(XLVl) S. 248^. - 174 tu meura ingeuium — uon etiamdum Sigismund
S 259^, Qiiom tu meum ss. Kämpf 1.1. S. 39. — 194 uindicem Bergk
1. 1. — 200 mi advorsum iocedit Studemund (XLVIII) S. 58. ~ 216
P. Qu6 tu? - S. Die tu. — <P. Die tu>. - S. Prior (Weise)« 280
<edictumBt milii) (Ritsehl), 449 ac firngaliter Bentleyr (III) S. 219. . —
Digitizüd by 7^,.
PUutua»
113
220 iü dem zweiten itanest sieht Leo (XXVII) S. 676 versicherndes ne,
«ie auch 474 in Sumne probus; am Verbschlula me equidem hau dede-
cet Abraham 1. 1. S. 233. — 237 tiberweist Mührich I. 1. S. 125 f. mit
FZ an Paegn. (wegen hercle), 238 Malitia - miseriast an Sopb., Mera
to Diala's wieder au Paega. — 254 Lubeiis <;gratulor) vitulorque, 388
Tcndes Rergk I I. — 278 Etiarane dicis Ijsendijk S. 26. — 281 Didn
mihi Schräder (XLIV) S. 27. — 306 domum <Dnnc> Kampf J. 1. 8. 28.
- 841 zieht Baier (II) S. 19 die Lesart der Pall. vor, desgl. 400 8. 166,
401 S. 65. 417 8. 164 (dagegen E&mpf 1. 1. S. 38 mit A), 487 8- 146. —
S86f. videa? Cuieiiiinodi — nnbitur! Ijsendyk 8.80. — 410 sndociUaiii
flagri (ef. gymnaBiam flagri) eam aignifieat, quo dia ?Aldeqne caeso flag-
tm ipram sodans redditnr Leidolpb (XXV) S. 221. — 465 Sed eatin
iatiia meditati Schräder 1. 1. 8. 84. — 482 als richtige Namenafbrm
mmmt König (XXII) 8. 10 Dorialna = AofMioc oder Doralos {Swp «
iofn^iopf) an; Hanler, Wölfflins Ardiiv I 8. 804f^ denkt an Ab-
Idtnng von 9mpov (gleiche Bildung wie Chrysalns) and erinnert an Oorio,
Borias bei Ter. — 496 erweist Abraham 1. 1. eiposennt (A) als richtige
Lesart — 498 streicht Baier 1. 1. S. 76 modo in der Rezension der Pall. —
531 ego ai geiilum eiiumerem Ijsendijk S. a7, 5ti3 \ erba equidem S. 39.
- 608 und 609 sind iü A nach Baier 1. 1. S. 126 f vielleicht aus einer
Schauspieierrezension aufgeuummen. — 633 sciti^snme! und V. 634 ge-
strichen Tjsendijk S. 40. ■- 642 Tandem istuc rogarc omitte Abraham
1. 1. S. 233 — 650 Cum ipsus prope <de)perditust, 703 Nugiphiloio-
quides (ebenso Ref. Pliil. XXVII S. 458) Kuuquameripisinooides Bergk
1.1. — 672 quin tu is iulro die Handschriften richtig Kämpf 1. 1. S. 12.
- 726 setzt Spengel (XLVII) S. 286 im Anschlufs an A Dach uicisci
eine neoe Sceoe mit der Überschrift Saturio. Eiden an, Baier 1. 1. 8. 115 f.
dagegen mit den Pal. nach 711, ebenso S. 114 nach 787. — 725—780
fhhrt Baier 8. 128 wie Goetz auf schaaspielerisehe Bearbeitung zur&ck,
nnr sieht er in Y. 730 (allein im Ambr. erhalten) nicht eine Interpo-
lation, sondern einen Ersatsvers fllr 727 — 8. Ijsendijk 8. 78 vermutet:
727 e conspectu. taee, 728 Ubi — conloqui. 780 Tunc quando abiero . . •
Sat <2nin taces? scio quid velis. 729 TozUus Tum turbam ss. 778
bis 779 streicht ders. 8. 44. — 784 haec <baec> coocivit Buchhold (IX)
8.108, om in dem Abschnitt 778 — 785 paarweise Abwechslung von
SDapästischen Septenaren und Oktonaren durchzufuhreu. — 791 Scherer
iXLIlI) S. 22 ferte dquam. praebeu tu p. - 799 mifst Bergk 1. i. jauibisch
und schreibt 800 (wie Spenge)) urit cor mihi. — 807 Vid^sne ut tals
Diclis parte Leo (XXYIII) S. 171. - 846 findet Goetz (XIII) S. 6
in den Worten hicinest qui fuit quoodam fortis? einen Nachklang des
SprAchwortes ndUat noz ^aav äkxiiuft Mtki^tou
hhwihtikte Ar a]lwthwM»iMm«h»a XLVn. (iSS6. U.) $
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114
Plautas.
P o e u u 1 u s.
Hennen, De Hanuonis in Poeimlo Plautiua precationis qiiae icrtur
reconsioue aUeru Tuuica. Marb. 1882 (S. d. vor. Juiiiesber. S. 102.)
Anz vo I .7/y im Lit. Centrbl. 1883 No. 31 S. 1075 f. welche namentlich her-
vorliebt. dafs bei der vom Vorf. gewählten Auordiiung nach der zeitlicbeo
Auteiuanderfolge der ein/.eiueu Erkl.lruugsversuche der Leser den Ein-
druck einer viel grOrseren Unsicherheit erhält, als es dem wirkli«'ben
btatidc der Forschung auf diesem Gebiete entspricht, und dafs die Schrill
nur hinsichtlich der sorf^fältigen Sammlung des zerstreuten Stoffes ihre
Aufgabe erfüllt, aber nicht hinsichtlich der Qberaichtlichea Aiiordomtg
desselben ond der kritischeD Sicbtuog.
Tili Macci Plant! cumoediae. Recensuit et enarravit I. L. üssiug.
Vol. IV pars II Pseadolum et Poeoalam eontioem. Haoniae 1883»
GyldeDdal. VIII, 362 S. gn 8.
P. Langen, Deutbche I.itteraturzeit. 1883 No. 48 S. IB82f. erkennt
an, dals durch diese Atrspabe Kritik und Interpretation l*f idt3r Stücke
hin und wieder gefördert werden, findet aber soust sein über die frü-
heren ßftnde ahgegebeoes Urteil bestätigt: >wo die Arbeiten deutscher
£rkl&rer bereits vorliegen, ist Ussing über ihre Leistungen nicht hinaas-
gekomiaen, im Gegenteil weit hinter ihnen zorOck geblieben; seine Er^
klAmng deijenigen Komödien aber, welche in neuerer Zeit noch keio^
Ezegeten gefunden haben, ist ftir den Anftnger nicht ausreiehend, fttr den
Plautiner fiftst ganz QberflQssigt. Dieser durchaus sotreffenden Beurtei-
lung ist speziell fttr den Poenulus nur noch hinzuzufügen, dafs die Aus-
gabe bei ihrem Erscheinen einen Fortschritt gegen die Geppertsche be-
zeichnete, da sie auf neuen Kollationen der Handschriften B und G be-
ruht und auch aus A oinii^'cs Neues bot. dafs aber die in einer Anzahl
von Füllen nachweisbare üngenauigkeit und Lückenhaftigkeit der An-
gaben Ussiugs (vergl. Ref. in seiner Besprechung Phil. Anz. XIV No. 8
S. 4^8 Ö.) in zweifelhaften Fallen das Geftihl der Sicherheit nicht auf-
kommen lieiseo. Die erwünschte Sicherheit bietet nunmehr die folgende
Ausgabe:
T. Macci Plauti comoediae. Recensuit ... Fr. Ritscbeiius. Tomi
II fase. V. Poenulus. Separattitel: T. Macci Plauti Poenulus. Recen*
suerunt Ritschelii schedis adhibitis Georgius Goetz et Gustavus Loewe.
Lipsiae 1884| B. G. Tenbner. XXYI, 176 8. gr. 8 m.
Besprechungen dieser bOehst verdienstvollen Arbeit von P. Lan-
gen, Phil. Anz. XIV, Ko. 7. S. 883 - 896 und (mit Triu. zusammen)
Deutsche Litteraturzeit. 1884 No. 52 Sp. 1912 - 1914, (mit Stich.) zu-
sammen von Ap Litter. Centralbl. 1884 No. 86 Sp. 1261 — 1258, dem
Ref., Berl. Phil. Wochenöchrift IV No. 35 Sp. 1091 - 1094, No. 86
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Ptantni.
IIS
8p. 1186—1181. und W. Abraham, Wocbemcfar. f. klass. Philol. U No. IS
Sp. 449—466.
Goetz, De compositione Poenali Plaotinae commentariolnai.
leaeoMr Lektiooskatalog. Jeoa 1888/4, Neaenhaha. 8 S« 4.
Die Annahme einer Kontamination im Pocn. gründet sich haupt-
sächlich auf die beiden Scenen des vierten Aktes, welche in der That das
Stück als aus zwei schlecht verbundenen Teilen zusammengesetzt er-
scheinen lassen. Alle Schwierigkeiten heseitifft mir einem Schlage die
Ton Güetz vorgenommene Umstelluncr lieber Sceueu, rutw» Irr uuraittel-
bar vor den dritten Akt oder noch besaer vor die bisher deu zweiteo
Akt bildende Scene, sodafs IV I und 2 mit II deu zweiten Akt bilden,
mit V I der vierte begiaat Dadurch stellt sich das Stack als eine
koaatvoUe Yerbinduag zweier Motive und die Annahme eiaer Koutami-
naUoB als oiuiötig heraas. Die Eatsteboog der Verwirrung leitet Goets
ais eiaer spiterea Oberarbeitoag her: eia oberflächlich Terfahreader Be-
arbeiter schaitt die beidea Sceaea weg» weil sie ihm eatbehrlich schie*
aea; si^Uer Ittgte sie der Heraasgeber oaseres Textes wieder eia, aber
SB bischer Stelle. Die Richtigkeit dieser ErkUruag mag dahia gestellt
bleibea; die Bichtigkeit der Umstelliiag htUt Rei mit dem Beseasentea
Ap ha Litterar. Geatralblatt 1888 No. 3l S. 1076 für aazweifelhaft.
G. Laogrehr, De Planti Poeaolo. Programm des Gynmas. sa
Ftiedlaad. 1883. S. 18-26. 4.
Zweck dieser Schrift ist der Nachweis, dafs im Poen. Kontamina-
tion und Überarbeitung vurliegcn. Über die Kontamination des Stückes
hättp Vprf. wohl anders geurteilt, wenn er von der oben erwähnten Ent-
deckuDg von Goetz Kenntnis hätte haben können. Eine neue Spur von
KontaminatioD findet er in den Stellen, in denen der Miles vorkommt,
II. III 3. 1 — 4. V 5» Iff., dessen Person für dea Verlauf des Stackes
ebae Bedeutaag sei aad ohae Schaden fehlen könne. Dafs dies au sich
aiehts beweist, gtebt er su, glaubt aber ia diesen Partiea Widerspräche
Büt andereu Btellea au erkeaaea. So soll nicht einzusehea sela, wes-
bslb der leao III 8, 1-4 noch aadere coa?ivae holen will, snmal sich aas
n 61 ergebe, dab er nur zwei meretrices besitze. Das Erstere ist eiae
emfache Hotivieruog für das WiederersdieiBea des leao auf der BObae;
hnsiditlich des zweitea Punktes, so liegt, selbst weaa die Folgerung
aotweodig wäre, keine Yeranlassnag vor, die eoavi?ae mit dea beidea
Schwestern ohne weiteres in Beziehung zu setzen. Ebensowenig be-
steht ein ernstlicher Widerspruch zwischen der Weigerung des leno
II 52 f., dem mileb noch au diesem Tage die jüngere Schwester zu über-
lassen. m\i\ anderen Stellen, namentlich der Angabe der nutrii V 3, 20 f.
L>er kuo hatte die Absiebt gehabt, an diesem Tage (In; beiden Sehwe-
iten! der Prostitution preiszugeben; aber der ungünstige Ausfall des
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I
1 1 6 PiAUtUS.
Opfers, nicht das Opfer selbst, veranlafst ihu, alle ernsten Geschäfte,
wie er nennt, auf eioeo andern Tacr zu verschieben. Auch der uü-
gehlich(' Widerspruch zwischen der Schil Irrung des Syncerastiis IV 2
und den Äufseruugen des Miles V 2 erklärt sich ganz einfach damit,
dafs wegen der frtlheD Tageszeit das gewohnte Treiben im Hause des
leoo noch nicht begonnen bat. Widerspricht V 2, 124 wirklich dem
zweiten Ausgang des Stückes, in welchem sich Agor. bereit erklärt, mit
seinem Oheim nach Karthago za sieheo? Milphio sucht doch nar sei-
nem Henro die Ansprüche auf sein Tatererbe anf alle FAlte zu sichern*
— Auf spätere Oberarbeitaog ftthrt Terf. nach dem Vorgang , anderer
zurttck I 2, 5. 18 - 28. 61-62. 76- 88. 89-90. 100—108. III 1, 64.
3, 18— 19< 66-64. Vf 2. 101 — 107. V 1 V 2, 81 — 98. 8, 41-^68.
50—65. 4, 81-84; andrerseits erklärt er sich gegen die Yerdächtigmig
▼OD I 2, 114— 115. 117 122. 134— 148. 161- 157. V 2, 30-31.4, ;
63—66. Er selbst stellt lulgeudo Athetesen auf, die icli imi ausuahms- '
los als unbegrüudet bezeichnen mufs: I 1, 48. III 1. 19—20. 4, 11—35, '
6, 11 — 13. V 2, 28 — 29. 120. 4, 47 — 48. Über seine Ansicht betreffs
des ursprünglichen Schlusses s. u.
j
€. Schueth, De Poenulo Plaotina quaestiones criticae. Inaugoral- '
disscrtation. Bonn 18ö3. 50 S. 8. !
Im Kap. 1. De Poenuli prologo kommt Verf. zu dem fiesoltat, dafs
der Prolog ans zwei, durch die Verse 46- 58 leicht ?erbimdeneo Teilen
besteht. Im ersten Teile sind zunächst zwei Rezensionen zn nnterschei*
den: in der einen, 1-4. 16, ?erschafilt sich der Prologist selbst Oefa6r,
in der zweiten, 11-15. 4. 16 (Bonnm factum esse mit den Handsdirl^
ten), benutzt er dazu den praeco. Darauf folgen die einzelnen edicta
in je vier Versen (die fiberschttssigen Verse werden getilgt): 17 — 20,
5<-8, 28-26, 28-81, 82- 86, 86—89, 40 - 48. Die Mittelverse 46-68 |
sind fQr irgend eine Aufführung aus verschiedenen Bestandteilen wohl
oder übel zusanimejjgeliickt ^vor 5-i ist mit Geppert eine Lücke anzu- i
nelimen und dieser Vei.^ selbst zu schreiben: Latiue Plautus, putruus
pulüphagonides; wie l iuuiu.^ l airaui puitiphagonides heifsen soll,
deutet Verf. nicht an; Schöll, auf lieii er sich beruft, hat jedenfalls uur
pultiph. auf Plautus bezogen; ö7 ist vielleicht interpoliert). Dieser Um- |
stand beweist, dafs die beiden üauptteile ursprtknglicb fUr sich bestan-
den und erst von dem Verfasser der Mittelverse verbunden wurden.
Als älteren erkennt Sch. den zweiten. Aus diesem sind zunächst als
Interpolationen auszuscheiden 76 — 82 (Vissering), 91—92, 99 — 100
(Guy et); das argumentum reicht bis 127, woran sich 126 als Abschlds
des Prologs anffigt. Von den Übrigen Versen erweisen sieh 118 120
als einer anderen Rezension angehOrig; 121—126 und 127 - 28 zerfiiUen
in zwei verschiedene Rezensionen: 121 — 128 und 124 — 125. 127 — 128.
Somit sind in dem Prolog die Spuren von mindestens drei verachiede-
Digitizod by G».)OgIe
Plftotm.
117
BMI DaebplMtiiiMieii Beiensioneii so erkeoDeii. — Dafs aucb die nach
otngen AQBScheidiuigeQ gewonnene Fassung des argumentam wenigstens
afdil in allen Teilen die urspiUngHehe ist, beweist die falsehe Angabe
y. M pner septnennis statt sexennis. Den ürapning dieses Irrtums
i&brt Opits (nx?) 8. 966 ricbtig darauf snrfldk. Ms der Verfssser den
Menicbnieaprolog (V. 24) ?or Angen batte. Ans der BennUuog dieses
Prologs erfclftren sieh übrigens noch andere Stellen. So der Wider«i>r«Gh
zwischen der Angabe V. 67, dafs der Vater sechs Jahre nach dem Raube
seines Sohnes stirbt, und den Versen 68 ff., die nur Sinn haben, wenn
diiim gesagt sein bollte, dafs der Vater bald uacb dem Raube stirbt
Offeubar siamoit die erste Angabe aus alter Qnelle und sind r>8 IT. nach
Men, 34 ff. gemarht, ^sie auch 62 f. nach Men. 47 f. (Schueih nimmt
8.13 das Umgekehrte au) und 79 — 82 nach Men. 50ff. , die Siimoth
mit Hasper tilgen will. Auch der von Schuetb ausgeschiedene Vers 121
scheint an Men. 70 anzuklingen. ~ In Kap. II De Poenuli retracta-
tione et interpolatione behandelt Verfasser eine Anzahl von Stellen, an
wekben er nnedite Bestandteile entdeckt zu haben oder zur Entschei-
dong des Fttr und Wider etwas beitragen sa können glaubt. Verfehlt
ist gleidi die erste Yermntnng, dalb 1 81—85 bis iocare sn streichen und
86 SU sehreiben ist Vin tu illanc bodie sine damno et dispendio. Aus un-
sireicbenden Gründen staid femer die auch von Ussing verworfenen Verse
I 2» 86—87 getilgt (ftber den von Ussing beanstandeten Ausdruck eiua
lOBinis vgl. QelL I p. 5, 79 H.; an insulsae ist kein Anstolh zu nehmen:
die Mftdchen sind unappetiUieb, wenn sie sich nicht sauber halten).
Dafe I 52—62 nicht ohne weiteres gestrichen werden können, bemerkt
bcbueih mitKecht und unterscheidet zwei Fassungen 52- 55 und 52. 56—68,
letztere soll unecht sein wegen des in Bezug auf eine meretrix gebrauchten
duxit domum, das sonst bei Plautus heiraten bedeutet. Ferner tilgt er
in dieser Scene 63- 70. mit Hasper 100— 103. 114 — 115. 123 133.
147 151. 166— 167; gegen Goetz, der von 117 bis zum Scenenschlufs
alles für unecht erkl&rte, macht er geltend, dafs nach dem Wegfall
diflser ganzen Partie die Anfangsverse der folgenden Scene nicht ver-
stlndüch sind. In III 1 verdächtigt er 13 - 16 (13 und 14 jedenfalls
obae ausreichenden Grund) und 40 — 43, die von ihm nicht richtig ver-
staaden sind, in III 4 22-89. Den Zusammenhang von IV l und 2 mit
dia folgenden Akten legt er unabhängig von Goets gegen Francken
und Hasper sehr verständig dar. In den Versen IV 2, 7—10 sieht er n»>
•SBtlich wegvn der Wiederholung von genus eine Interpolation und
itieidit 44-*61, von denen er 49 vollständig mifsverstanden bat. Von V 4
tollen in Wegfall kommen 20-84, 42 -66, 97-98, 108—109, welche sieh
auf die gleichfalls verdächtigten Verse V 2, 119—126 beziehen. Den Dop-
pelaosgaug läfst Schuetb wie Lauui uhi nach Bracbmann mit V 5, 36 be-
ginnen. Aus der ersten Fassung bcbeidet er V ö, 63 ff. und V 6, 16.
18-21 aus, aus der zweiten V 7, 6-15. Beide halten die zweite Fas-
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118
Fassmg flJr nnreht - Langrehr insbesondere macht geltend, dafs
V 7, ^2fT. im Widor-prurh 7ri III 5, 39 stehen , während Lsbing viel-
mehr den Hauptbestaud d» rseiben als ( cht botraclilet und durch Aus-
scbeidoDg von V 6, 18 ff. uüd 7, 1 2ß einen nach sonstigem Piautioi^chrn
Braache mit eioero CanticQiii scblierseadea Ausgang gewinnt. — Kap.
in entbält einige VerbessemogSTorschläge, die sieb, soweit sie er^
wtthnenswert sind, bei Qeetz verzeichnet finden. Aach die sonsügeo
kritiMbeD Beitriga kommen im FoigODden nur insoweit tsr ErwAhnang«
nie sie bei Goets noch nicht Terwertet sind.
Lesarten des Ambr. nucb Studemunds Kollation: 343 nach uu-
sicheren Sporen mecum palpas et LALLAS Scherer ^XLIil) S. 47. —
500 fehlt CK (nicht die) Abraham (I) 8. sao>. - 688 com EODam qni-
qoi tarnen üseing. 1188 diem hnne (wie Fall.) Schrader (XLIY)
8.9.
Arg. acr. 3 istius cogoatas Opitz (XXXV) S. 27S. - 5 f. verbindet
Ussiog mit Ii und fafst 7—10 als Parenthese. — 16 Bonum factum
ergo ü. - 46- 49. 99 100. 121-128 tilgt ders. mit anderen. — 71
abit, 642 dicta, 577 cedit achon Bentley (III) S. 217. — 182 ope iat
falsch von Ooets (Lachmann) eingeschoben Abraham (I) 8. 221. - 187
yyjatat ^hapktt Leo (XXVII) 8. 668. — 142 Em nnno ego U. — 180
AU ü. richtig mit den Handschriften vgl. Bef. S. 1187, Abraham Bas.
8. 462. 178 non hercle <etiam> Sigismond (XLYI) 8. 281*; at ego
<te) jam Ckio sdes, wie Goets nach MoUer s^reibt, ist gegen den
Bprachgebraneh cf. Bef. 8. 1129, Abraham 1. L 214. 228—282. S88.
245—247 305. 327 ~ 828. 875—877 sdieidet ü. als nnecbt ans. — 222
datae nis (= nobis) ancillae Leo 1. 1. S. 586. — 231 facere neniam
mit Gruter Ref. S. ll27f., Abraham 1. 1.; Ritschis facere metam ver-
wirft auch F. Lanpen, Phil. Anz. 1. 1. S. 394. — 232 quasi incultast ü.,
quasi (s'iy inliitaj>l oder qüasi uoii lautast Abraham 1. 1. — 24u Sorör
cogita unuui hoc, 244 ff. Oi^nt tangeie ül non velis. Ems semiuis muii-
er6s sunt, \ Irmihw^- — invenüstae, i Sine münditia et bümptu, 250flF.
Sorör parce amabo, | Sat ^st istuc 41ios dic^re nis, ne nosmet | In ndstra
etiam vitia inloqudmnr - | Qui^sco. - Ergo amö te. — i Sed h6c nane
resp^nde mihi: | Sunt hic omnia <^a), qoae ad deüm pacem opörtet |
Ad^Be ? - Omnia &ccnr&vi. 258 lam nüm roe dec^t doniri | (3add vtni
v4teri8lf die diri; ail respöndes? Leo (XX?ID) 8. 189 f. - 242 sioe
<8navi> snavitate Palmer (XXXIX) 8. 818* — 257 Eoquid gratiad, qaoB
— evocivi, <Hab4bis>7 an non m4 decet U. — Über die Bedsnklicblieit
von Bitschis Yermotangen 284 mantet nnd 274 Qaoios ego <herde> et
Bet 8. 11281; üssing schreibt an letsterer Stelle: Qnoins eg6 nebnlae
ejatho <ano> nnd verbindet nebnlae mit Quoius (nebolam oontemptim
dicit Tirginem), Palmer (XXXYIII) 8. 61 (Qnoins eg6 nebnlai c oder
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J19
aelmlae ano 6.^). — 877. tam Venns noo est Yama Raebel (XLl) S..2t.
— 808 Aarnm fortaua wie Bothe uod üssiog Baier (II) 8. 183^ der in
diwen ood dem folgondeo Verse eine Boppel&ssiug von 801 sieht; die
Rielitifkeit der Lesart des Ambr. Anram — id f. ss. glaabt Ref. Pbtl*
Ans. L L 8. 441 ansreicheDd begrQodet so haben. ^ 809 Pötes mihi
anenltare Schräder (XUV) 8. 86. — 818 Baier 1. 1. 8. 68 mit den
ML At ego amo banc Id Cas. IV 8, 5), desgl. 848 8. 144, 868 8. 85,
696 S. 87, 1062f. S. 63. 1228 S. 165, 1366 S. 18. 314 Video ut
Abraham 1. 1. S. 453, Vide nuni Ussing. — 328 ist der überlieferte
Versaiitang Namque edepoi darchaub zu wahren cf Ref. S 1120, Abra-
iiani 1. 1. — 332 die Worte Tum pol c^^ü et operatn et ulouin perdidi
siod mit Acidalius der ancilla zuzuweisen Uss,. Abraham 1. 1., F. Laugen
l. 1. S. 395. — 343 quando iiii apud me uiecuui cajjut tu copulas U.;
Stademund bei Scberer (XLIII) S. 46 f. fubrt die Lesart der Pali. zurück
aaf quando illi mecum (oder quaodo apad me mecam) capat et corpus
copulas? und läfst diesen Vers Milpbio so der aocilla sagen; in der
Sesension des A lautete oach seiner Vermutung der Versscblufs mecom
paipas et lavas {et laven. III 182. Orelii inscr. 4808). — 868 Eece (so.
me), odimn tuum Abraham 1. 1. ^ 488 Egone nt non, si istuc Schräder
<XLIV) 8* 18*. ~~ 447 quando <lta> amor inbet Lochs bei Scberer 1. L
& 44. — 464 fsoere, ot <aes> esset Palroer (XXXIX) 8. 816. — > 466
nen qneo Abraham 1. 1. 8. 216 (mit Geppert). — 471 ptenolathronxca
Leo (XXVII) S. 58 L ptenolethronica Birt (VI) S. 688. — 686 und 588
erklärt Büchcler, Wöifflios Archiv I, 2 8. 279 f., quom eo quem quiqui
f= cum eo cum quiqui) als Überrest des altrömischen Kurialstils, eut-
bpre^htßd unserem Sinteraal und Alldieweil, »dies mitgerechnet uud jedes
andere, trotzdem und trotz allem soust«. 570 Quin fomina etiam
decidisse Üiiious (XXXIV) S. 69. - 599 macht Ref. S. 1128 auKleuGi'brauch
von verum gegründete Bedenken gegeu RiLseiils Personenteilung geltend.
600 iit mit Ritsch! 8t aufserhalb des Verses zu stellen und Taoe
beisobebalteD Bef. 1. 1., Abraham Rez. S. 453. — 638 bat Ussing iu
A adveoimus gelesen (vgl. z. B. Irin. 97 Bfero. LOO Irin. 67 Fall. Epid.
466 A); Qoia nos tui honoris cansa Jinc ad t» Baier I. 1. 8. 66 (vgl.
Jedoefa Bei Berl. Phil. Wochensehr. VI No. 88 8. 717). — 641 die ttber-
fiefiarte Lesart Booi de nostro tibi nec ferimus neo damos schtttzt Ref.
8. 1128 [Ihnücfa ist Most 1019 einfach wiederholt]. - 646 Nunc hunc
■it. A ders. 8. 1098. — 684 lllo quidem Luchs (XXX) 8. 6. (Sollte
das flberlieferte Illnd quidem nicht mit Ussing zu halten sein? Ein
hemm hat man, wenn man etwas bekommt; das lucrum, nach welchem
der Esel ausschlägt, ist der Stimulus vgl. damno» infortunio raactare). —
Über die Bedenklichkeit des von Goetz vermuteten ocelli vgl. Bef.
1) leb denke, utbulae gehurt zu cjaibo und bedeaiet den Schaum des
jUttgeu Weines d. Ov. Faä(. V 270.
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PiautoB.
8. U29. — 701 Ibi ^go te replebo (mit A) Ref. S 1128. - 725 coepi
(Inf. pass. TOD coepio) statt 8aepe Palmer (XXXIX) S. dl6. — U%
•grediri Abraham Bei. 8. 458 mit Brix nod Langen. — T44 ScaUgen
operite widerlegt Bef. 8. 1120. — 747 ff. crednam, Qni — porteodler:
Ita esplicavi Langen 1. 1. 8. 896« Nacb Ref. 1. 1. ist entweder Bit
Oeppert zu interpnngieren eredoam, qni — porteadier. U explieavi oder
mit Beibehaltnng des Pnnktnm nach crednam 748 Qni aIs»Qnel (Ooi
Scioppins) sn lassen und Is darauf sn besieben. — 788 islne jqnidem in
mnndost Lucbs 1. 1. S. 6. ~ 811 Palmer 1. 1. S. 62 Yemm ita raot
<morati> oder (animati). — 818 iia meura erum Ref. S. 1130. — 884
itaque totis aedibus Abraham Rez. S. 453. — 835 quasi in popiua(st),
band secus Sigismood (XLYl) S. 257. — N&m hicqnidem illic ut medt-
tatur Lochs 1. 1. S. 16. — 862 nianufesto (nach Fall.) Abraham 1. 1.
S. 463f. — 864f. vermutet Ref. S. 1127, dafs vielleicht infolge ?on
Wortgleicbbeit zwei verschiedene Fassung der Stelle zusammen geflossea
sind: Me non perdent, iUnm nt perdant facere possnm ^ v . and
iv^-v^.v.'.w facere possnm si velim Meam erom ut perdant ss. —
806 ist mtoioradnni, 4s8e aliter deoet in betonen und vorher eine Lacke
anznoebm«! ders. 8* 1180. — Bas von Langen Yerdichtigte ▼enun 674
reebtfertigt ders. 8. 1128. — 876 das ttberlieferte qnasi tn ist als dsn
Gebrancb des Plantns entspredbend beisnbebalten Eftmpf (XX) 8. 87. <-
011 nnnqnid alindf me morare (mit üssing) Abraham (I) 8. 284. Von
den beiden Fassnngen 917-922 nnd 928-929 erklärt Bnchbold (fl)
8. 97 die letttere fOr die ecbte. — 960 Bifos dl?asqae Stndemmid liei
Abraham I. I. 8. 204. — 985 Quid als tu? ecqnid^nam) oder Quid all
tu? ecquid <ti]> Kämpf 1. 1. S. 12. — 1020 streicht Langen 1. 1. S. 396
als Interpolatiüu zu palas und inergas. — 1075 der Veräausgaug andi
atque ades ist richtig überliefert Abraham 1. I. S. 224. — 1078 vis
(= vobis) bene ^venisse Leo (XX Vi!) S. 586. — 1106 iam principium id
mihi pi. Abraham i1. 1. S. 224 (Acidalius). - 1106 das von Bentley ver-
mutete crioe widerspricht dem Gebrauch des Piautus Ref. S. 1129. —
1128 entweder mit A Hicquid^mst mens erus oder mit Fall. Erüs mens
bioqnidemst Bef^ 8. 1098 ef. Luchs 1. 1. S. 12; Ems m6ns est hfcqnidem
Abraham Bei. 8. 464. — 1126 hicqnidem Poeons est Lnehs 1. 1. & 16.
1180 Über die Fragliebkelt der von Goeti Yeranchten Ergintnng
Cognosein (ta> tnam ef. Bef. 8. 1180, Kimpf 1. 1. 8. 46. — 1166 Ego
qnidem mens a>4enm Abraham Wochensehr. f. klass. Pbil. n No. 9 8. 271.
— 1169 Hodie herde opinor ders. Bes. 8. 464. — 1174-1188 bOdsn
naeh Leo (XXVIII) 8. 169 ein aoapästlsehes 83fstem, sn dessen Her-
stellaug er folgende Änderungen vornimmt: 1179 <porro) Arabns —
complebat: haud s. v., 1181 ss. ad nos du&s <illic) i adtinuit, praepo-
tent^s pulcre | neque ab iüventnte inibi irridicuio | habitae, quod pol |
soror cetcris omnibus f. — 1199 iam diu edepol haec quidem sapientiam
tnam abasaat Lnchs 1. 1. 8. 8. — 1222 certo baec meast aberweist
PlavUit.
121
Hasper Phil. Am. XIII 8. 11» wie Ussiog an Haoho. -> Yte si itit
Bergfc (?) 8. 688. ~ 1234 meae me adlatnwt Ktmpf l. L 8. 81. - 1848
ioi qves, obseero Ref. 8. 1131. — 1851 evanire vellem die Fall, riehtig
Blaae (VII) 8. 31. - 1878 fadto mit Pall. Ref. 8. 1083, Abrabam Ret.
8. 455. ~* 1880 ein Zeognis for die Lesart des Ambr. atritior 8ndel
GoeU (XIV) 8. 347 t bei Paolos Fest! 8. 88 atritos (so ftr atritat):
atrf eoloris. — 1340 Idem onom sehfttst Paol (XL) 8. 84 dnrdi LodL
XX, 13. XXVII, 16. — 1367 hilare Abraham (l) S. 221 mit Bentley u.
Goetz. — 1372 iD dem Quam rcra agitis iniles steckt eine Doppellesart:
Q iam rem agis (A), miles? nnd agit miles? Baier (II> 8. 87. — 1385
<egü> te. 1386 Verum itiam <ei> f., qoi Palmer (XXXIX) 8. 816. —
1387 per ego toa te Kämpf 1. 1. 8. 21.
Pseudolus.
Über die Anzeigen der Ussiogschea Ansgabe des Pseod. von
F. Laogeo ond dem Ref. s. so Feen. Es mag hier nnr bemerkt werden,
dafs die Ausgabe aof Ritschis Apparat i) bembt, der bei dem Mangel
üsaings an Oenaoigkeit ?on den Renotsem stets angesogen werden moCi
— noch die ?on verschiedenen Seiten beigebrachten Nachträge so dem
Apparat sind nicht in aosreicheoder Weise benotst — , nnd eine grofse
ZM TOD Athetesen anfweist: nach dem Vorgaog anderer sind in Klam*
mem gesetzt 92 — 93. 166. 218—224. 390-392. 406—408. 467.
528^. 543^. 1079- 1086. 1137»», von Ussing selbst 497-499.
527 (oicht 486). 644. 5«6-567 (im Kt niiiiiiitar wird jedoch eine
Verschmelzung der Verse zu einem vorgebchlagen Non derautaho, atqae
ut futurum dixeram). 576 577 und in 578 in meo pectore prius. 587
facilem faciam. 600. 761-762. 780 781- 843. 936 esto nnd
die in den Hss. folgenden vier Verse (R. 936 938. 942; die Worte at
Fide ne titnbes aus 939 werden mit optume habet 936 verbunden) 1025
—1031. 1189—1180. 1196. 1204. 1259 1261. 1264. 1266 die Worte
m enim parce prom! und 1877 noloi idem« 1814 at — das.
Lesüieo des Ambrosianns nach Stodemnads Kollation: 84 Indis
iam Schräder (XLIV) 8. 85^ 47 lignean 8. 6. — 84 in nostr(a d)o(mo
myt Abraham (I) 8. 187, 184 ütmm an io aorem? — At hoc pei^
fidgatnmst minus 8. 185 — 193 lenone exbaliato Studemnnd
(XLVIll) 8. 50. — 307 Det det osqoe Scherer (XLIII) 8. 84. — 576
»00 ego in pectore Stodemond I. 1. 8. 50 (der jedoch die Lesart der Pal.
ego hl meo p. fOr wahrscheinlicher b<), 610 senmn 8. 45, 741 quoi-
') Nicht einmal eine iSachprüfung drr ( i(Ht(= Ij it üssinj? für nötig » r-
a'»ht<»t. So wird zu 268 noch immer pii t.itf nvc ut (statt pietati — ut)
*N Lesart des Sergius angefnhrf; wie bei Hu^chl fehlen die Citate desselben xa
10 (Aeo. X 727), 179 <1X 641), U>1 (X 231)^ 10ä4 (IX 484).
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122
Plaut Dü.
uis modo S. Sß. 8'.i8 ab^ I seudolo S. 64, 959 dolose ib. 46'). - 691
dedit mihi (wie B) Abraham 1. l 212', — 723 tu istic ipsns inqaam,
si quidem hoc vivet (oder vivit) caput Schräder 1. I. S. 11. — 938
nihiio Sit Blase (VII) S. 48. - 954 illiciuest? lllic est. Malast me(rs.
IUd)c sis vide Abraham Wocbeoscbr. f. klass. Philo! II No. 9 S. 270*.
— 1048 Quin binc metimur gradibus miiitarüs Abraham (I) S. 220*. —
1178 Scilicet. — £(U)aiD fa(cer6 8oli)tiinst. - Sein quid loquar!
Schräder 1. 1. S. 84. - 1286 Untom quaiitaiii Abraham 1. 1. S. 207^. -
2316 Quid hoc aüferCD PsetHdolam mihi Abs tiio eroV •- Labeatisumo
Corde atqae Animo (aaferen hat Ussiog richtig gefimden; mit demselben
ist Psendole so fladem ; for mihi ist offenbar mi so schreiben) Schräder
& %i\ 1826 8ati(n me) oder 8ati(une) nitro et argentnm anfert et m
loridet S. 80.
Arg. I 6 f. Opemque erilt Ita attulit: nam tradidft Leoo — snppo*
suit Simmiac Opitz (XXXV) S. 255. - Arg. II 8 ad repetendam scor-
tum ders. S. Ji^fi, lu servos adulebCfiilis S. 205', 14 faliit sycophanta
<eo) (sc. syiiilni.u) caciila S. 224. — 24 zieht Baier (II) S. 39 die Les-
art der Pal), vor, dos^l. 52 S. 169, 85 (iam und nunc) S. 63 f.. 140
S. 8ff., 153 (mit Lüwca Uinslellung) S. 24, 189 (auch mit der Voraus-
sctziiiig, dafs acervi Glossera ist und das Echte verdrängt hat) S. 28,
315 S. 33, 377 S. 32, 404 S. 51, 433, 451 S. 39f., 615 S 1 G4 [aber A
allein dorn Sprachgebrauch gemäfs solus secnm], 841. 842 f. S. 140, 889
(B) S. 39, lib7 (quid socci beizubehalten) S. 28, 1222 S. 169 (hercle
bau te siaam, dagegen te hau sinam mit A Ussing und Sigismund 1 1.
ß. 255), 1284 S. 165. — 26 Interpreten, <ere>, aliom posse n. Sigismnnd
(XLTl) S. 244 Anm. 66* erkiftrt Baier L l S. 128f. ffir ioterpotiert. — 84
est nostrae dorn! Abraham 1. 1. S. 197. — 104 me bona opera aat non
bona Ussing. — 182 periurum caput mit CD ders. (et App. Met. 167,
27 Eybs.j II 1 den Scenentitel ergftost Spenge! (XLVII) S. 269 Leoo.
Lororii <V. Heretrices) IV et idem. — 170 nequis pertnodat ^clam) er.
ßergk (IV) S. 676. - 171 dicere paene obÜtos foi Ussing (so schon
Spengel). — 184 Eo v6s vostr(unj) os pantict'sque adeo Ref. Pbil. Am.
XIV S. 440*. 189 fruinenii aggesti sunt domi Bergk l. 1. — Unter
dem n'x lason versteht Ostcrmayer (XXXVI) S. 59 mit ßergk 1. l. den
Tyrannen von Pherä (genaue Wiedergabe des Originals bei Planta«).
191 nach Baier 1. I S, 11 sind in den Pall. zwei Variantt n atque a leü
und ut adeo friimento <(iani) afluam verschmolzen. 230 nimmt Spengel
I. 1. S 293 mit den Pal. Scenenwecbsei an. — 233 ea amicitiast, 237
quam in rv advorsa, 244 tarn etsi oecnpatum (Lambio) moramur, mane,
251 at nolo ego ambos (ähnlich schon Koch) Ussing. — 286 Qnid opostl
^) Ingredere in viam dolose: ego hie in insidüs ero von Bris schon 1877
▼ennntet nnd von Löwe Anal. Plant S. 170 ans A bestiügt; Leo 8 678
trotsdem ingredere in dolos tu tarn: egomet
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mit den Handschriften Ussiog uod Reifferscheid, Breslauer Lektioot«
btal. 1886/6 8. 6 (» quid iovat?) - 280 haot etiam dedit Sigismand
1. 1. 8. 269. — 294 Omnes {homioes), 819 canem fagitiyam, 678 onraas,
hie vanU 880 Quin tu iDimicos (illos getilgt), 1066 Quid est (Simo ge-
tilgt) 8€lioo Bentl^y (IT) 8. 216. — 296 satis noti viri Ussing imKom-
veotar, wo er auch SiefsliDg in der ADnahme einer Locke vor dieeem
Vene sastimmt — 807 Det ns^qne) usqne nach Baier 1. 1. 8. 159 die
arsprflnglicbe Lesart der Pal. — 318 terra tetnlit Palmer (XXXfX)
& 815. 829 agniois eztis (nach den Handflehrifteo mit der ErkUmag
'Geldbentel ans Schaffell'), 844 qaaoti? - Viginti m. üssing. - 849
qoi haoc occidam atque enicem ders., qui huiic ^ego) occidam atque
me Bergk, qui hunc ulciscar atque me Pahiier iXXXVlII) S. 02. — 360
üssiDg iiijii Bergk 1. 1. tiberweiseu 360 scelcale, 301 bustirapo, 362 sucio-
fraude an Cal.. 363 Periure an Pseud. — 373 erweist Blase (VII) 8. 18*
die Lesart des Aaibr. Si id non adfprt als die bessere, wahrend Baier
(IT) 8. HO die der Pal. Si is non adcrit vorzieht. — 385 hominem -
calJidum Reifferscheid 1. L S. 8, Fr. Schoell, Wölftlins Arch. II S. 2lo.
— 391 streicht Baier S* 36 f. und verlangt für 392, den er nebst 390
mit Ladewig nnd Nieneyer nach 886 stellt, etwa folgende Fassung: At
ta eiqoaere ei iIHs es. — 894 setat Spenge) 1. I. 8* 276 mit den Hse.
eine neue Scene an, ebenso 667 S. 278, 1017 8. 295, 1068 8. 268, 1288
8 279. — In 412ir. sieht Leo (XXVII) S. 668 f. eine ans dem Original
herübergenommene, Tielleieht nicht von Plantus seihst, keinesfalls von
vmm Pnbliknm yerstandene Anspielong an! den (h^aaopÖQ des Menan^
der (et Don. finn. prol. 10)» — 41 8 ff. soIqs sermoni omnibnst. Emn
— len» boc Ussing. — 424 yolni <me), 446 oormpit (wie A ef. Baier
8. 472 tam (wie A), 508 Tn vives, to mihi hercle <hoc> a. d., 541
Bed argento evortant, 654 ncquid barpax clepseris, 880 Quin tuos
inimicos, ©9r) Nam necessest Sioyoiu hodie Bergk 1 1. — 45<.) Bene con-
fidcnter ad?^t. Falmer (XXXIX) S. 315. — 488 Fatere; die: xal zouro
— pseud. um roTjro vat^ 503 erat diecnla, SOI» S!im. Tu a me sumes?
sirenue! 513f. Call. Si non abstulerit, virgis caedifo. Pm ml. Sed ss.
Ussiijg. - 493 Erora ut ^5?i) servus — erum, luheres hunc f^- Blase
I. ). S. 25. 623** im einzeüieii als unecht erwiesen von Abraham 1. I.
S. 182 ff. — Den von Löwe nach 572 in A entdeckten Vers erklärt
Baier 8. 128 flkr unecht. — 676 Nam ea stdltitiast facinös roagnum ]
Ttarido cordi aridere, 578 Ut agis, nt eas magolfacias. | N&m ego ita in
meo pictore i Prfns paravi cöpias Bnchhold (IX) S. lOO. — 681 fnrdllare,
■npr&Dglieh ' anfgabeln dann dnrcb Anfgabeln ' lockern, erschOttem *, oder
wäx Anspielung auf das Strafwerkseug furca 'hart bebandeln, qnftlen',
Bauler (XYIil). — 681 Bene ubi quoi qnod scimns c. aceidisse Ussing.
096 id tn modo me, quid vis facere, fac sciam Kämpf (XX) 8. 82.
** 706 btee adtuli, 712 j^cu^occy rothov Xiyüt^ 751 Sed qnid <eo> es
(sboDso Bergk I. I.) facturus, 792 f. mit den Hss. und 794 ^fagis)
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Plutnt.
nultOocum, gldriosäm, inütilem Ussiog. — 801 beliebt Briz (Vni) 8. 20S
solns auf In foro, praeter alios auf ooqoot. *— 899 f. Nam mi hic vidBiii
— Pater Oalidori opere saasit maximo tJssiog, edixit mazimö Abrabam
1. ). 8. 207 (80 soboD Scbenkl, Plaatin. Stadien 8. 61, gewifs rtebtig).
— 988 <antidibo> at eeias Leo (XXVII) 8. 578> üselDg. — 947 nngai&e,
049 aoeipies magia dieas, 1001 mit den Hss. gans dem Ballio flbe^
wiesen, lOlO demselben atqne ipse barpaz quidem (mit Botbe), 1041
dneeris Ussiog. — 1038 erweist Brix 1. L S. 194 at res sit als den
Plautiriischen Brauch entsprecbeod. — 1065 fortnnato Bergk I. L 8.678
(wie Lorenz). — 1087 Sed quid non metuas ab eo, id, 1098 Qui illam
iam (auch Bentley 1. 1. S. 217 tilgt quidero), 1116f. usque adhac maosi
Uli iusserat Me Syrus, quoi de<li symbolum, 1121 evocem iotus hoc.
1127 Dum dat Ussiag. — 1137 Heus ubi estis vos? — Hicquidern ä i me \
Luchs (XXX) S. 13. - 1142 Baier 1. 1. S. 79 vermutet als Lesart des '
Ambr. quia tute ipsus ipsum oder quia enim tu ipsus ipsum. — 1143 \
coiio Bentley 1. 1. — 1164 istinc mihi (so die Hss.) Kftmpf 1. 1. 8. Sl.
^ 1188 id ücebit iam tibi, I2l6f. ganz an Ballio Oberwiesen, 1380 baa i
und 1286 haec getilgt, 1281 Atqne dam — prax (G D) Uasing» ^ 18S6
apnd forum Abraham 1. K 8. 207; Ygl. dens. 8. 221 Aber prothjrme 1266.
1299 ingrediri (naeh den Sporeo in A), 1801 Sie sine, 8imo (nadi
Non.) Ref. 1. 1. 8. 440.
Kadens.
12 adiuvat Haves Revue de Phii. VIT S. 132, 43 fidieiDio (Hand- '
Schriften) ders. ib. VIII S. 109, 41« Ei erat <hic> hospes S. 102. — 66
abivisse. ad portum adul. Leo (XXVI) S. 23 - Vor I 2 behält Spengel
(XLVD) S. 282 die überlieferte Sceneneinteilung hei, rbenso III 5 S. 276, I
IV 6 (in B durch die Schreibung LIQUANDO angezeigt) S. 294, V 2 !
(B UNCquam) S. 282. — 107 divi Leo 1. I. S. 3. 139 Daem. Mea j
— licet. 142, 143 — venit. PI Admodum: 147. 140 Scep. Heus tn. [141). ;
145. 144 (Nimiomst mit Kießling). [146] Brix (VIU) S. 200 f. - 160
Einen Zusammenbang swisehen Palaemon und Hercules findet Ostermayer
(XXXVI) 8. 47 in der Identität tou Meltcertes mit MtMcapdoc^ Melcart,
and in dem Umstände, dals Hereulea selbst den Beinamen Dakota»
führt (Keil inscript. Boeot. 84. 86. Lycophr. 668). — 166 potnit <rectios>
(Beis), 486 homo ^esse) (Weise), 487 quid^quam), 509 quoodam posita
et, 677 pluit (Reiz), 782 iunds mnrteta (Bothe), 748 Mea getilgt (Weise)
Bentley (IV) S. 220, 783 equidem (Müller), affer <e domo) (huc doBO
Reiz), 805 venit, 1044 igiiulust. iiotust (Reiz), lü72 das, 1083 istist usus,
1135 ostendas, 1157 sit (Reiz), 1212 roga (Weise), 1360 o getilgt (Rei«),
1389 Quando ego ders. S. 221. — 186 flf. Me hoc 6rnatu orDatam in iuc r.
t. e.? ( Uaucine ego - mi«. mem,' hancine ego partem | Capio — pra^-
cipuamif, Studemuud bei bchrader (XLIV) S. 19; Hociue di^ ebi com-
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PiautQS.
pläcitam | Med boc ornatu orn&Uun | Incertan in regiönes | Timidam
ciectam? hancine ego ad rem f Natam miserara memordbo? ; Hancioe ego
partem capio I Ob pietatem praecipiiani ßrix I. I. S. 201. 190 Xamst hoc
mi haud labori SiLM^mnnd (XLVI) S. 257. — VJH eius iinpietas me male
habet Brix 1. 1. 8. 194. — 243 Die, vivisueV obsecro Sludeoiuod 1. 1.
S. 27, 253 S^d quid hoc^ öbsecro, est? Video? - Amabö, quid est? |
Fanüm videsne hoc S. 23. - 381 proxtmast <me> v. V. f. Brix 1. 1.
S. 202, 37G lenonem iosistere hoc S. 203. — Nach 870 keine L&cke
Olsen (XXXUI) S. 50. — 411 ,Ut eapse snccinctast, aqaam <at> cal6>
frdat Leo 1. ]. 8. 0. — 481 Die fiberlieferte WorUtellang his mihi
«cbftUI Künpf (XX) 8. 28« ebeoso 666 hic mihi 8. 81. - 488, 607
mit den Hanilschrifteii Brix 8. 206. — 561 noctem baoc totam proxa>
mam, 566 poesnm (AB CD) (ebenso Blase (VII) S. 43), 581 numqnam
qoicquam credam (Hss.), 589 nobis speravit salsis prodi poculis, 686
spera« Brix S. 205, 666 At malo hercle cum magno suo S. 203. — 676 ff.
P&r morin'st neque est melius niorte in malis | Rebus misens. — Quid
esi? qnac illaec orAtiost? | C6sso ego hac cönsolari? beüs, Palaolra. —
Qui vocat? I Ampelisca. — Obsecro, quis (is) est qui vocai '? Leo (XXVIH)
S. 176. — 709 Tun. leginijHo, te hic nobis ludos f. p. aUeuiiuni 1. i.
S. 6. 744 iam uiiita esset, si vivit, scio Blase 1. I. mit deu Hss.
(Verinisdmn^ zweier Gedankenformen: si viveret, tanta esset und si
Tivit, tanta est). — 762 Tricae istae sunt Leo (XXVII) S. 575. - 755
Pone adspicito ^tu) meum, qnando Studemund bei Scberer (XLIII) S. 34.
— 769 barba continuo anripiam. in ignem c Leo (XXVI) 8. 12. — 772
e mido A nach Stodemnod (XLVIÜ) 8. 61. - 859 in iüs rapiam <hinc>
6nUeo Leo J* 1. 8. 21. — 877 Terum istae velim Brix 8. 205, 884 semei
eloo & 208, 802 me hodie his, 001 Ut Dane tempestas est 8. 205* —
982 StratoDicns ist der bei Athen. VIII (848) erwfthnte Kitharist, Zeit>
genösse des Dipbilos, Ostermayer (XXXVI) 8. 60. - 077 In man ia?eii-
tau oommnoi. — Esoe impadester impndensl Leo (XXVII) 8. 675. —
1002 fMere ooe vis, 1008 Arbitratu. <Tr. Ain. tn?> Gr. Ita eoim vero.
Tr..8tQltQ8 es. 6r. Salve, Thaies, 1041 iustam esse Brix 1. 1. S. 203,
1008 iam cgu te hic, 1010 soleo piscem p. , 1015 nidentem, 1019 iu
ffltri . . . (unterbrochene Rede, fortgesetzt 1020) ders S. 2üö, i026 Mane:
iam repperi, quo pacto S. 206, 1059 Gripus statt Trachalio S. 204. —
1075 hic Oester nos (Hss.) Kämpf 1. 1. S. 21. 1076 tu nunc vis S. 26,
U28 ut mihi (Hss.) S. 38. — 1135 nullum ostendens (iriss. cf. Löwe,
Anal. Plaut- S. 205) Brix S. 206, 1162 Tr. Perpite obsecro contiuuo.
Gl' Piacide, aut i iu m. er. ti. 204. — 1136 iuerit, vis (= vobis) babe-
bitis Leo (XXVII) S. 586. — 1162 ted baut orat Sigismund I. 1. S. 255.
- 1226 aurisy qilicquid memorabam, 'licet' Leo (XXVI) S. 2, 1229 Si
upias, habeaa quod daount divi boni S. 3. ~ 124H Ut com maiore
dota abeai qnara (Handschriften) Stademond (XLVUI) S. 61. - 1288
iUie ni est Kämpf 1. 1. 8. 20, — 1807 In mari <hio> elavi Brix L 1. & 208,
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126
FlAUtUI.
loOü Gr. Heus tu, iam, <^ut) habeas vidulura . . . La. Habeo. Gr. Pro-
pera (iam zu propera gehörig) S. 205, 1388 Id adeo ego dabo huic con-
imuo S. 2ü6- — 1316 L>ivi Leo 1. 1. S. 3, Abraham I. 1. S. 204 M. —
1382 sive etiam dum sieni (mit Prise.) Sigismund 1. 1. S '2*>8. — 1403
Tibi operaui üiquidem dat Luchs (XXX) S. 12. li03 wie Fleckeisea,
1414 Ubist, De speres Bhx 8. 207.
8 ti c h a t.
T. Macci Plauti comoediae. Recensuit ... Fr. Ritschelius. Tomi
II fasc. IV. Slicims ^epüfattitel: T. iMacci Plauti Stichus. Ree. Fr.
Ritschelius. Ed. aiieru a Georgio Goetz recognita. Lipsiae 1883, B. G.
Teubuer. XYl, 110 S. 8 m.
BesprechuDgeD dieser verdieostvolleo , den Text (oameDUidi auf
grund von LOwes Nacbvergleicbung dea Ambros. und der sorgsameo
AnsDutzuDg der seit 1850 erschieoeoeo Litdrator) iu viel£ach verbessei^
^ ter Gestalt bieteodeo Neubearbeltang der Bitachlschen Ausgabe voa
A. Speogel, Deatscbe LitteratorzeiL 1884 No. 17 S. 616« jlp Literar.
Ceotralblatt 1884 No. 36 8 1261— 126S, dem Ref., Berl. Philol. Woeheo-
schrift IV, N. 86 Sp. 1091-94 nod N. 36 8p. 1126—1181, und W.
Abrabam, Wocbeoscbr. f. klass. PbUoL II. Jabrg. N. 15. Sp. 449—455.
Fr id. Leo, Sticbi Plantioae versus Ambrosiaiii. Bb. üna. 39
8. 470 t
Lesarteu des Atiibr. aus iStudemuuds Kollation: 8 salvene Schrä-
der (XLIV) S. 17, 501 quaeaeatest (at fidetur) S. 16, 617 SED 1
SATIN S. 33.
Den Umstand, dafSi Terrios Flaoeus naeb Fest swei Verse dea 8ti-
cbns 91 nnd 362 aus der Nervolaria eitiert, bringt Frans Winter, Plaut!
fabulamm deperditarum fragmenta (s. u.) 8. 82 ff. mit der auiBUUgen
Anlage des Stackes In Verbindung und vermutet, dab dasselbe seine
jeuige Gestalt von einem Diaskeuasten erhalten hat, der im Anlaog des
7. Jahrhunderts ao den erBten Teil der Nervolaria wohl oder Abel Scenea
aus dem cchteu Stichus anüchweifste.
Arg. acr. retiuont Upitz (XXXV) S. 226. - Speugel (XLVII)
S. 261 fi. erklärt sieb gegen Ritscbls Auuahme, dals die von der Über-
schrift der ersten Scene von A gegebenen Namen der beiden Schwe-
stern Pbilumena und Pampbila die ursprünglichen sind. Die Nameo sind
schon an sich bedenklich, da von ^:äsc> abgeleitete Benennungen in der
KomOdie sonst unverheiratete Mädchen oder meretrices beseichaen (Phi*
lumena in der Hecyra des Ter. ist eine woblbegrttndete Ausnahme). Der
echte Name der ersten Schwester ist nach 247 und 381 Panegjria =»
die Gepriesene, eine fflr eine matroua sehr passende Beseiehnuog. Der
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PUutua.
127
Name der zweiten Schwester wird in dem Stücl^e nicht genannt; nach
Spengel fehlt auch jede Wahrscheinlichkeit, dafs er io den verlorenen
Teilen vorkomme; Pampbila ist eine mdfsige Erfindung eines Abschrei-
I»ers. — Über Leos metrische Fassung von l - 17 s. o. S. 36. — 3 Eo-
nunqne Ref. S. 1180, 50 Kam pol mihi (mit CD) ders. S. 1093. — 10.
11. Die Fassung vod Goetz erweist als höchst bedenklich Paul (XL)
S. 24*. — 80 hic tertins annns (Handschriften) Olsen (XXXIII) S. 94.
^ 73 Keqne eqnldem id factora (mit A) Olsen 1. 1. 8. 68, Neqne ego
tarn &ctara Baier (II) 8. 48 nach den Fall., denen er auch an folgen-
den Stellen folgt: 4 8. 64, 82 8. 43, 90 8. 80 f., 133 8. 165, 876 8. 146,
451 S. 86. — 71 Gratiam patris, 180 nooe <cane> esurio acrios, 216 paene
prae fame sum em., 228 Herde, aestimavi, 307 spatium hoc occiive et bre-
fest, 351 Ego fecero (A), 460 Novom strena obscaevavit spectaclam hoc
mihi, 485 Quandöquidem — noenu vis prom., 57G Lomonem ad cenam,
625 vel f pol Bergk (V) S. 075. — 94 bene procuras: mihi sat hic f.
oder heue i)rocuras me: satis bic f. Abrahaiü (I) S. 235. — Wenn die
Sielle ilöti". durch Parallclverse erweitert ist, so sind jedenfalls 120 — 122
echt Bucbold (IX) S. 96. 189 vcrbumst, 255 mutuos (as. modios),
288^' tarn lubeuter mit Fall, (oder tarn lub. zu streichen und der Kesl
der Zeile mit der vorhergehenden zu einem troch. Sept. zu verbinden)
Abraham Rez. S. 461. — 192 'Nive ire (cf. eas 187) perierit' (or if it would
not be Worth your while Coming, eine zweite EfitschuIJiguug wie Rud.
1420, daher 198 Haec ?erba) - Si cenassit domi Palmer (XXXVIII)
8. 57. — In dem nur ?on den Fall, erhaltenen Verse 207^ sieht Baier
1 1 8. 181^ den Rest einer alten Doppel&ssung von 207. ~ 331 Re-
spiee ad me et linque Spengel 1. 1. 8. 262, Baier 1. 1. 8. 85. — 339
scblltit Ret 8. 1126 die Lesart des Ambr. NImia parte. — 368 hiqui-
A(m gerit Luchs (XXX) 8. 13. — 8B1 sambucas = sambucistrias wie
Spart. V. Hadr. 26, 4 (cf. sambncos Mart. Gap. IX 924, aa^ßüxrj Polyb.
? 87, 10, Tzdvdooftog = mafdwßptffrr}^ Hesych.) Hauler (XVIIl) 8. 163.
— 387 von Scherer (XLIII) S. 47, Üaier S. 122 (ebenso von Götz) ver-
dächtigt. — 39::i überweist Spengel 1. 1. S. 260 wie Goetz in der Les-
art der Pal. der Paneg. — 4ü4 der Ausdruck quadruplicavit geht nach
Ke5trb« rg (XXI) S. 52 auf die griechische Anschauung zurücli, nach weicher
die Vierzahl dem Hermes heilig war. — 423f sumas, Stiobe, in hunc
diem te; liil ijioror, abi quo lubet, 427 Quid id autem <(uuumst)? expedi,
42'> Ad ceuam ibone? 42i> St. Sic hoc placct: rogato quo eam. Ep.
Kii moror; Ubi ss., 441 quoni iam hic; 442 Servos homo, quibus (ei
obi)eram ceoam m^odia)?, 444 ut iam verberabuudi <(eum) adducant
doaium Leo 8. 470. — 427-429, 441-445 erklArt Baier 1. 1. S. 122 f.
ftr unecht — 486 Age ^i 4tque) abdace hasce intro: hunc tibi d. d.,
499 nnnquam posthac (cf. Bris Gapt^ Krit. Anh. zu v. 118) Abraham Res.
8. 461. » 468 augurinm hae fadt (mit Fall.) Ref. 8. 1098 (ebenso
Abraham 1. !.)• - Wenn 478 - 478 und 479—482 Paralielverse sind, so
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128
Plaatui.
ist die letztere Groppe für die echte zu halten Buchhold 1. 1. S. 96. —
483 f. Sed qüouiam iiii piocessi sat ego hac, lero (cf. Capt. 194) Aper-
tiore magiä via: ita plane luquar, 565 parcum illuiii fiiisse <quasi) seuem
Ref. S. 1130, Videlicet illüm fuisse p&rcum s^nem below III) S. 68. —
590 f. Et equidem si <[essent ben)igne vos i. d. Ad rae, sed ^nii)hi in
i6t(a) c^rumiaa) nihil est Leo 1. 1. S. 471, sed ^mihi) ips(i qu)o(<i
edi)in nihil est Eef. 1. 1.; Baier 1. 1. S. 124 verdftcbtigt diese Verse. -
694 tum venias (Fall.), 609 tibiqae (A) (ebenso Eef. S. 1093) Abra-
ham fies. 8. 452. » 628 Non nego ista apod le (noch Gelas. gehörig).
£p. Satis SS. und ohne Lftcke nach diesem Verse Leo 1. K Aoeh
Ref. a 1127 h< die Lflcke nach Herstellimg des ftberlieferten felidtss
Ar anbegrflndety glaabt aber« daft nach den Worten des Qelas. Non
ego isti (so Fall.) apud te und denen des Epign. Satis spectatast ss.
Tielleicht infolge von WortHhoUchkeit weitere Worte des Oelas. ausge-
fallen sind, welche dem Epign. Anlafs gaben, von dessen felicitas ss
sprechen. Die Annahme einer LUcke vor 035 sucht Ref. S. 1125 als
Dicht notwendig zu erweisen. ~ «82 ist nach Baier (II) S. 134 iu keiner
der beiden Rezeusioncu in ursprünglicher Gcsuili erhalten. Die Wort-
stellnng der PalL quid es capturus erweist Olsen 1. 1. S. 25 als eine
gebräuchliche. ~ 630 ut med bomines mortuom d. f. ist nach Baier 1. 1.
S. 187 die ursprüngliche Fassung der Fall. — 641 More - sententia:
Si quem ss. (et Fs. 1260. Truc. 191) Weissenborn (L.) 8 16. — 694 f.
fiatiads bibnnt ; it nos — poterio. Ttoien bibimos, tamen Leo (XXVU)
8. 687. - 728 Die einsige Stelle, wo bei Flaotos agednm ohne Impe-
ratiT steht; ant propter vocativnm Uberioremve potantiam sermonem' age-
dnm* toierari potest aut mens inltiam oormptom est Abraham (!) S. 188.
— 782 Ohe iam satis (Handschriften) Olsen i. I. 8. 96 [Satist, wie CkMti
mit Ritsehl schreibt, ist unplantiniscb ; entweder heifst es sat est oder
satis est; zu der Stelle vgl. Asiu. 446.1 ~ 742 Morem vis (= vobis)
geram Leo 1. 1. S. uö6. 762f. Si quidem placeo. Stieb. Tun V mihi
(BD). — Ste. Gupio cum utroque (sc. accubare). — Stich- Ei mihi: bene
dispereo Ref. S. 1127. - Bei 762 und 769 ss. ist nach deu Spuren der
HainUchriftcn Scenenweclisel auzunehmoa Spenge! 1. 1. S. 282f. — 771 ff.
Fac tu höc modo. At tu hoc mödo. Babae. Tataö. Fapae. Fax. Nunc
pariter — voco cinaedos contra, Satis — nöo magis potis qnAm fongo
ifflber (vers. Reia.) Leo (XXVÜl) 8. 186*
TriDnmmaB*
Tbeod. Bergk, (Adversaria za Flautus' Trinummus). Opnsc. L
8. 615—644.
Im Nachlasse Bergks gelnndene Aofzeichnongen, welche für eine
Ansgabe des Trinnmmns bestimmt gewesen tu sein scheinen, nebst N<h
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PUntQiL 129
Uien ans seinen HaodexempIareD und ans der vom Heraasgeber
Sommer 1866 gehörten Vorlesung Bergkä über das Stück.
Anzeige der 3. Anfl. des Brixscheo Trinummus von £. U auler,
Zeitschr. f. d. öst. Gymn. XXXIV. 1883 S. 347—354.
T. Macci Plaut! Cnmoediae. Recensuit ... Fr. Ritschelins . . .
Toni I fasc. I. Trinummus. Scparattitel: T. Macci Plaoti Triütt||imp.
Beceusuit Fr. Kitscbelius. Editio tertia a Frißd. Scbdil recogniVu jji^
aiae 1884, B. G. Teubner. LXIV« 199 S. Sm.
Ameigen too P. Langeo» Deutsche Utt^ritnr-Ztg. 1884 No. 68
8. 1912ft» dem Ref., Bertio. PbiL Wochenschr. Y No. 2 8. 48| 4?»
LHer. Centralb]. 1885 Mo. 17 8« 682 W. Abraham, WocheDaidir. t
UasB, Fhil. II No. 28 8. 717 ff., E. Bedslob, Phil. BondsQ^ Y No. 26
8. 780 ft
Im Texte dieser Ausgabe sind nur die von Ritscbl selbst beab-
sichtigten Änderungen vorgenommen; die Anmerkungen unter dem Texte
sind dadurch entlastet, dafä alles nur irgend Entbehrliche in einen An-
hang verwiesen ist, der auch die seit dem Erscheinen der 2. Ausgabe
hinzugekommenen kritischen Beiträge und dio selir zahlreicheo, aber
ungleichwertigen Kosijekturea des Heraasgebers eathält
T. Macci Plaut! Trinummus con prooemio e note di F. Zambaldi.
Mailand 1885, Paravia. IV, 112 S.
Biese für deo Gebrauch auf italienischen Lyzeen bestimmte Aus-
gabe, der Ritschis, Fleckeisens und Brix* Ausgaben zb Gmnde gelegt
sind 'seoza alcuno tentati?o di ciitica congettnrale', bietet in keiner ^tn*
Sicht Nenee.
Zo der Sammlung der kritischen Beiträge aus den letzten Jahren
bei Schöll ist Folgendes nachzutragen:
Arg. i'> ei dotem Callicles duit (doch wohl Call, dotem); 0 ilianc
{mpam) mihi gnatam esse, 12 est zu tilgen Ecdslob S. 78G; von 50 — 64
vertauscht derselbe S. 782 die Personen und behält 60 ss. die über-
lieferte Yersfolge bei. — 61 zieht Baier (II) S. 137 die Lesart der Pall.
W, ebenso 88 S. 58, 200 8. 74, 449 8. 7lfM 1061 S. 164, 1064 8* 14^.
^ liof. in einen Yers zosammensoziehen Saarn (oder 8imal) filiain esse
adoltam, nxorem mortnam oder ill zn schreiben Siianpiqae nzorem slioiil,
ehiSp malrem, mortnam, 168 onde <ei> dniip Redslob 8. 786. ^ 126
nicht zn streichen, sondern nach 127 za stellen Langen S. 1913. — 167
begründet Ref. 8. 41 Kochs Yermntnng dum ego sam, 207 Sdnnt qnod
— delicat ders. S. 42 (disserit oder edisserit Kedslob S. 782); unter
rex. re-ina ^ind nach Hauler S. und Osteimaycr (XXX M) S. 52 der
'jy7^<'j> ^^afT'/s'^r nnd seine Gattin, die ßaaO.cwa, zu verstehen. — 237
das älleinstebende cupidum (= nach Liebesgenuls verlangend) schützt
Langen 1. 1. 252 f. mifst Buchhold (IX) S. 103 wie Spengel Kef.
S 183, 265 und 287 wie Ritschl, nur schreibt er an letzterer Stelle ha^
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Pkatof.
^aec) me excruciaut — 260 Amör amauti dat tameQ satis quod aegrest
Leo (XXVIII) S. 185. — 301 beruht der Scenentitel in C D auf einem
Fehler, Spengel (XLYII) S. 294 1, ebenso aodrerseits die Weglasanng
desedbeo 892 in B tb. 276; d98 bt mit doD Handechrifteo eine neni
Bcene anznsetBeD 8. 277; ober die Entetebung des Feblen in der Über-
Bcbrift TO y 2 8. 8. 287. — 808 iam ab ineonto aetate Abrabam (I)
8. 209*, 882 noBtram domnm (ebne in) 8. 199, 886 tu eoneiliee S.
^ 886 &bt Baier 1. 1. 8. 161 praedicare (ef. Pall.) in der Bedentnng
von describere. — 878 Egon te nt ind. ux. Kämpf (XX) S. 45. — S94
die von Schöll geänderte Lesart der Pall. Sed hoc imum wird durch den
Sprachgebrauch geschützt Ref. S. 41. — 412 uaa ibidem (cf. 203), 458
Nisi quid, Philto, aliud me vis oder Nisi quid aliud vis, Milto, 46G Itdn
tu dicis, 501 Lesb. statt Stas., 533 quoius ^prius) iile ager fuit oder
quolos ille <antehac> fuit Redslob S- 7ft2flf. — 457 Abi hinc oder Abin
dter. Palmer (XXXVUI) S. 66. — 515 verlangt der Sprachgebrauch
entweder Tibiu ego (vielleicht ursprüngliche Lesart der Rez. A) od«
Tibi ego (Pail) fi«f. S. 42 cf. KAnpf 1. 1. 8. 48, Scbrader (XLIV) 8. 16.
— 640 angina macermmae OnionB (XXXIV) 8. 70. — 698 Abibit aliqno
Abrabam L I. 8. 286. — 606 e. o. 8. 68 f. — 644 Tibi id emölomentam
Bedslob 8. 786. — 706 ff. Atticorom non Romanorun scaenam spectant
et consnetndinem ; comparat antem Lesbonici et Lysitelis altercationem
cum comico certamine Stasimus, neu ii)sam cuius pars est actiouem in-
tellegit: Lysitelis comoediam, cuius et auctor est et actor, cum argu-
merito i. e. inventione tum versibus i. e. elocutiune viucere dicit Leo
(XXVII) 8. 561. — 717 Ille quidcm hercle abiit. atque audio Luchs
(XXX) S. 4, nie quidem abiit (Fleckeisen) oder Illic hinc abiit Abraham
1. l S. 237 cf. Wochenschr. f. klass. Phil. II No. 9 S. 274, Abit, ere, ille
(^nidem Bedalob 1. 1. — 748 ff. deputas, Ut (adeas adulescentem et rem
omnem ei crednas. Call. Ut ego) adeam Lesbonicnm, edoceam ut res se
babet, Ut ego nunc Baier 1. 1. 8. 26 ff. — 769 Mendaciloenm aliqnem
{esse oportet cailidom oder de foro), 809 Lepidast cansa iUi Redstob
8. 788 f. — 885 navem — band secos — circnmstabant 8igi8mnnd (XLVI)
8. 244. - 874 dedit mibi (mit fi) Abraham 1. 1. 8. 212. — 879 erikUrt
Jp 8. 588 f. für völlig unecht nnd findet die Verwirrung der gansen
Stelle weit ausgedehnter als Schöll, der nur 884 — 888 einer anderen
Rezension zuschreibt. — y09 quid negotist Studemund (XL VIII) S. 44.
— 936 advortes ist richtig Blase (Vll) S. 46. — 946 sucht Langen 1.1.
die von Schöll angefochtene Ergänzung ^aceo eg)o hercle zu recht-
fertigen. [Dafs dieselbe wenigstens dem Wortlaute nach falsch ist, kanu
keinem Zweifel unterliegen, wie Kellerhoff ganz richtig bemerkt hat] —
962 Norin hominem? — Ne tu me edepol Schräder 1. 1. S. 27^, 1091
nin 8. 24. — 982 Charmidem dedisse fassu's aurnm tibi, 1009 Ne subito
Ulcus, 1028 Fnrum eorum nnus, 1181 Quod datnr ntendum, id repetandi
Bedslob 8. 786. — 1146 enm me posceret Abrabam 1. 1. 8* 188. — 1166
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I
Flaatni. 181
(l^iHaleBX deoB volo oomilia Tostra r. t. Bentley (lY) 8. 22$ (80 wuk
SeböU); Btatt <vobi8> Tostra, wie Ritschl ensäast« mUllBte et wenigstens
iwtra <fobis> heifsen Kampf 1. L 8. 21. — 1167 8ponden ergo (B)
IUI 8. 42. — 1188 licet ist der riditige Yenschlnfh Baier L L 8. 80.
Trucuientuö.
DsiatxJco, Zum Xracalentus des Plaatus. Neue Jaiirb. 188S, 8. 61 ff.
B. Ellis» Ott the Tmcnlentns. Tlie Jonmal of Philology XII
No. 24 8. 265--266.
Arg. 8 propense Opitz (XXXV) S. 243. — 2 De vostris behält
Dziatzko S- 63 bei: iu Schölls Lesart ist der Unterschied zwischen
moeris und moenibus schwer verständlich, auch vermifst man einp An-
gabe, welche Mauern gemeint sind. — 10 Athenas traduco Bergk (V)
S. 680. — 21 £x bis dum amicam doo habent, peregre tertius (cf. arg.
8) Opiti 8. 258. — 29 Sunt, qaod super eiandanda Eilis S. 267. — 88
A«t orans Bergk L 1.; 87 klammert ders. ein nnd schreibt 88 rete vor-
rit, 47 Bis periitab reamator atqneanimo. — 60 sin crebra eravit den.; sin
iDcrebravit (sc. noctes cf. gloss. Pkilox. increbo, ^mu/voCw) EUis 1. 1.
— 67 nos dam <da)miDa (s damna) Hasper (XTII) 8. 884 (et Poen.
12S9). — 64 ant aliqni eleaobos laptilis, 67 8corti8 lenones qni adsident,
$9 Etiam plus scortorom esse Ellis; Bergk klammert 68. 69 ein. — 70
eqaidem schon Bentley (iV) S 223. — 82 exinde nie iiioviL loco Abra-
ham (I) S. 237; Leo (XXVil) S. 57iil. vermutet, dafs in den Lesarten
exine immovit loco und 319 Vidi equidera exinem intu domito lieri der-
selbe Tiername steckt, den Plin. VllI 16 axis neinit, und vielleicht
er^terer Stelle exinem imposuit loco, an letzterer exinem indum
domitam fieri zu schreiben sei: exis für axis wie bexeae fttr baxeae
Meo. 391; die Flexion wie ArchiUnis, Soterinis. £Uis 8. 269 schlägt
M exetram Indnm (= Indorom) domitam fieri vor. — 87a Eum isti
sappesitnm (sc. esse) pAemm opüs erat EUis 8. 268. — 92 8ed baec
qaist mnlier, 108 dorn Uli agant <et ferant) ceteri deptae, 178 Non
berde peoitns, 180 digna, 198 neqoe aestnamns ira Bergk 1. L — 160
sin ted babemns Abraham 1. 1. 8. 288. — 181 Amanti non est ' quod
dsbo': non didid fabnlari (bas a lover not the needfäll? f dont ander»
itsod palYering) EHis 1. 1. ßaier (II) S. 177 folgert aus dem CUIN des
Ambr. , dafs auch in der Vorlage dieser Handschrift non wie iu den
Pall. nach cui stand: ein Graniiiiatikur fügte die Worte quod dabo non
eil ein. ~ 184 betrachtet derselbe S. 51 parcepromos als Lesart der
Vorlage von A. — 210 In der Scenenüberschrift des Vetus deutet
Dziatzko das Z vor Astraphium als Persouenzeichen | nach 733. 737 ist
jsdoch £ Zeichen der Astaphinm), das C nach dem Namen als (^ticnm
das Zeichen als Zahl = 45 (cf. CIL Viii 3998): die Sceue hut
9»
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1S3
in der That genau 45 Verse. — 213 Leidolph (XXV) S. 226 wie Bugge
?gi. Baier S. 168. — 2 IG klamiaort Bergk 1. 1. ein. ~ 246 ist zu messen
Velüt hic Luchs (XXLK) S. 5. - 249 widerlegen Diiatzko S. 63 and
Abraham I. I. S. 238 SchOUa latorem, der letstere erkl&rt auch d«
tnnuüyit der Pal fftr falsch. — 257 Quid 'ego*? — Noone 'ego' videor*
— Vae tibi Sdirader (XLIV) 8. 44. - 259 Salve. - Sat mihi («e.
Baiveo): tuae salatii nll moror: sat sabeo Leo (XXVI) S. l. Bii«r
1. L S. 88 erklärt sat mihi est tnae salatis: hör* anf mit deiaem lalf«
(ef. Stich. 91). — 268 Impadeos <mibi> Beotiey 1. 1. — 271 Uber ia-
suaso s. Leidolph I. 1. 8. 211. — 275 ni lamneae oder lamineae (of
mere iuil) hae suni Ellis S. 258. — 279 unguentatas nocti-,, 34 3 plcctor
(FZ) Bergk 1. 1. — 307 Quisqaam liomo mortalis dinarum (= diviuarom
cf. Rüchclcr Rh. M. 35, 267) posthac rerum er. Leo 1. 1. S. 2; duarum
rrruni schüt/t Kllis S. 259: dasselbe bildet den Gegensatz zu omüium
rerum cf. Asin. 459. — 308 Baier 1. 1. S, 165 mit der Wortstellung der
Pal. — 314 Ncque istnc insegesti tergo coget exaroen mall mit den Hss.
Bücheler, Wölffliiis Archiv I 8. 113 (insegestiis gebildet wie iotempestOB,
was man nicht gesftet hat» was einem also unverdient snftllt; insegeston
malom ein plOtilicher, unverdienter Segen von Schlagen (cf. messb mali,
stimnlonuD seges, sementem in ore fadam pngnosqne obseram). 882ft
non tibi dicebam *i' modo (et 829). — Qnid? non revoeabas haprobos
nihiliqne homo? Qoae tibi res miUe passna pepererit moram Leo 1. L
— 358 Quo te avortisti? mit den Hss. Vahlen (s. s. Amph. 899). — 868
die Lesart der Pall. Velim si — possit erweist Blase (VII) S. 30 al3
allein richtig (s.o. S. 56). — 374 quam ego te daro postulo Abraham 1. 1.
8. 193. — 376 rei item parsisses meae ders. S. 214' (mit den PalL). —
878 die Richtigkeit der Lesart der Pall. iam pol erweist Baier l. 1.
S. 81. — 429 Sic facito, quicquid attulerit. — Boni consulas Ellis S. 261-
— 443 iam inde exiüco Leo 1. 1. 8. 18. — 4G1 Nalhun rem ^te) oportet
Bentley I. 1. (wie Spengel). — 467 qui auditat quam qei videt. 508 f.
iamnead legionem eit atqtte spolla rettolit? — Enge (EUam Ellis 8. 258)
undinsqnintQS natos ille qmdemst. qnid postalas Bergk I. 1. — 506
<iam> machaeram (mit Camer.) Abraham 1. I. 8. 187 — 618 übi illasl,
obsecro, qnae — et eapse abstitit Leo 1. I. 8. 10. — 526 itaqne egomet
doleo Ellis 8. 626. — 585 Hoc qnidem herde faigratomst: oedo tu mi
istam p. p. Bergk I. 1., Kämpf S. Ii; die ?ölligo Unrichtigkeit der
Schülläülieii Messung erweist Luchs (XXX) S. 9. — 666 foras fieri
schützt Ellis S. 2ü2 mit palam, obviaui liuii (!)*) — 577 o nostor, heia,
quid agis?, 584 Ecquid auditis haec, quae Cyamo rai imperat ders.
S. 263. —* 56d dona, quae ad me ^modo) mläenl Bergk 1. 1., Ahraham
*) Sollte ia dem überlieferten foras iubet feri (B) oder fieri sieht sfeeckni
foras iubet <ec>ferri? cf. Cato r. r. S. 14, 1 K sterciu foras eßml
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m
IIB* 239. — 694 hercle animo suost miser Bergk. — 616 adfea«
toras <Don> m«os <i&iiiste> aocoses Sigismiuid (XLYI) & 247^. — 6S0
8ed ce680 ego me hine «moUii Brix (VJXS) 8. IW\ 8ed ego ceeso me
iDoe amoBse (!) EUis 8. 268, cesflo hinc amoliri ?entrenif dorn Bergk. —
664 ego topper miiias den. — Naeh Spengel (XLVII) 8. 288^ tat
ni 1 flberlfelorte SeenenUtel vielleloht so m erklAreo, dafs Astapbiimi
665—668 noch unter der Thtlr stehend gedacht ist und erst mit 669
die Bflhne betritt; jedenfalls kann bei Schölls Anordnung im obigen
Scenentitel nicht blofs Strabax stehen. — 674 lam noenn truncas lentus,
680 Haben tu — Argenturn te f. d. Bergk 1. 1. S. 681. — 688 die Stellung der
Handschriften ut meciiin erweist Kämpf 1. I. S. 38 als der Kegel ent-
sprechend, (ut mi^cum ^una)?] — 693 IIic (luidem äpud nos est Luchs
(XXI) 8. 21, £st quidem hic apud nos Abraham Wochenschr. f. klass.
Phil. II No. 9 S. 273. - 701 <totns> differor, sonst wie die Hss. ElHs
S. 28S. — ' 710 Qnia nil kabeo, mute animnm mo^eam donmaei a. p.
Leo 1. L 8. 8. — 7l8f. Nmie diun Uü Inb^t, dttm habet, t^mpas eei
ifii. I 8ed cünctam prome ventistatem tno am&nti, ut gaodeat, edm perdis
den. 8. 4; Nunc dum isti lttb6t, a?et» tempds rei seedndnmst, | Prdme
vemutatfoi tnam amaoti, nt dia gaadia comperiaris (?!). | Ego hie in-
terim praestitrix (acting as guarantee) praesidebo Ellis 1. 1.; Pr6rae
>eiiustiikm t. a., ul gaüdeatis compares Bergk. — 721 2saiü si qui ml
Dobis usust, pol is modestust Sigismund 1. 1. S. 288, gegen den Abra-
ham, Wo( heuscbr. f. klass. Philol. II No. 10 b- 4^2, Spengels Fassung
(Ref. S. 426) empfiehlt, — 726 sed tu taceto: nostin tu Strabacem? —
Quidüi?; 727 f. <rerum> nunc is est fundus nobis, | Animö bono male
rem gerit, ^erit). — Perii hercle ego itidem; 729 factus sum exterioos
(cf. auct. cl. II 24 exterrinus, peregrimis) oder exterimus (= eitremns)
Tobis; 738 plus <quiD> enim es intiom. EUis 8. 268 f. — 780 salfom
htt fedt fiUnm OnioDs (XXXIV) 8. 76. — 746 klammert Bergk als
Bitlegraphie von 748 ^n; 747 Non licet domi tnae obsoni ss« ders. —
751 8ioe bitam iiitro, 782 Immo ktoc ad vos: licetne? Leo L L 8. 4.
— 755 Yoeat me qnae in me plns quam pote potest Ellis 8. 264. —
Ib 756 beruht nach Leo (XXVII) S. 575 das acumen auf der Doppel-
bedeutung von iie m mittin als Frage- und Verniclicruügspartikel; in
letzterer Bedeutung fafst Ast. die Worte des Din. auf. — T.v7 verba
taque mendacia Bergk. — 763 ego tua edepoi <(ita) probra a. o., 777
aotis pendentis Ellis S. 264, 798 mulier, scapulis S. 265. ~ 775 Tibi
6gou maledicam aut tibi adeo malevelim Abraham 1. 1. S. 229. [Der
überlieferte Wortanfang Egon tibi ist jedenfalls unantastbar.] — 796
imit — Era 6ravit mea, dann folgen 798. 797 Quid tu? cor eum ao-
cepisti ? — lossit era maior mea, 799 Qnid tone? quid tn eo fecisti ss.
Kliiiig (OH) 8. 17; 800 ^t? — Ek minori ext d. ders. ib. Anm. 16.
820 meam <mihi> Eimpf L 1. 8. 81. — 880 possit söhtttrt Blase (VII)
8* 81. ^ 842 Etmdnm. pol te iadicasse pridem EUis 8. 268; vindicASse
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Pl&UtUB.
Bergk. - 844 ego hoc Kämpf 1. 1. S. 25. — 850 Ai ego istanc p. r.
Abraham I. 1. S. 194; 8G3 rae videre vis, te amari (mii ßothe) ders,
S. 189 (wo Aüxn. 3 die ünrichtipkeit von Schölls Me vitare erwiesen
wird); 866 aliena auimum tuum A me, quasi ders. S. 240; 870 Qui, si
mmm oT^sideatnr, f\\hn\ prrfugium quaerit <sibi) ders. S. 241. — 858
Lobet adire (Gnitei ) oder adbiti; 869 qui suis tutorem med optavit liberis
Leo (XXVII) S. ö71. — 877 necfacere Bergk. — 882 futUUm oder
futtitum Dziatzko S. 63. — 883 die fiberlieferte Stellung nbi mi erweist
Kflmpf 1. 1. S. 85 als die flbliche. — 886 hodie inaoitnm in (cf. 712)
Leo (XX¥I) 8. 4; 890 <IpsiiB est). — Sine 6iim adire ut cnpit; ad me
reetast trabes (sc. teatadinis) den. (XXVII) 8. 670; 892 hodie bastis
configam &larid8 ib. 669. — 897 Astapt^Uidinni, quid est? Kfinig L l
8. 16t 902 Pnero opost dbo, opus est matri et a?iae Beiigk. —
910 addd minae minam istae poete&: pammst (!) Ellis 8. 266. — 914
Spengel 1. 1. S. 287 nimmt in der Mitte des Yerses naeb intro Seeaeo-
wccliscl und den Ausfall von Strabax eidem an; dagegen Baier l 1.
S. 115. — 932 verteidigt Elhs S. 265 callent et fastidiunt: The acLor
in the theatre remarkcd to the audience 'everybody makes bis profes-
sional skill and bis nicn ol servacce of the proprieiies of bis art bend
to the pxigoin ie^ of Ins purse' ; iust so the hetaera, wheu it suites her
intercst. ran give up her particnlarity and admit a clownish lover. —
951 Age prior cedo aliquid Bergk. — 968 I intro amabo: abi tu vero
a me. cras to ss. Birt (VI) S. 656*
Vidttlaria.
Yoa 8tademttad8 Abhandlong »Ober swei Parallelkomd*
dien des Dipbilnsc (siebe den vorigen Jahresbericht S. 110 f., An*
zeigen von Minton Warren, American Jourual uf Phil. IV, l No. 13,
G. Goctz, Deutsche Litteratur -Zeitung 1883 No. 18 8. 62f., auoiivm
im Litterarischen Centralblatt 1883 No. 17 S. 388) liegt aufser
einer italienischen Übersetzung von Aristide Baragiola — Due com-
medie parallele di Dililo (aus der Rivista di Filol. a. XI fasc. 7 — 9),
Turin. Loescher, 1883 nunmehr der Originaltext in den Verhandlun-
gen der 36. Philologenvers. S. 33 42 nebst einem Anbang »Die
Fragmente der Plantinischen Yidularia auf Grund einer
erneuten Yergleicbang des Ambrosianischen Palimpaestes«
8. 48—66 vor. Über die diesem Anhang beigegebenen Anmerkun-
gen ist bereits oben berichtet Dab der Text der YidnL im Ambr.
höchstens 47 Seiten zn je 19 Zeilen eingenommen, die Komödie
also nach Abzog einer Ansabl Zeilen f(&r die Brechong längerer
Yerse ond die Sceaenftbenchriften schwerlich viel aber 800 Zeilen
nmfafot so haben scheint, hatte Studemund schon in seiner Goai*
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Pkatus.
135
ffiPDtatio de Vidularia Plautina, Greifswald 1870 S. 6, mits?eteilt.
Die sich nn den teilweise crhaltonen Prolog von /rilin
den Anfangsvers der ersten Scene (fragm. I) anschliefseudea zeho Seiten
oder 190 Verse Bind verloren; von dem folgenden Fragment (II) von
38 Zeilen in lAogeren Yenen sind nur einige Bachstaben lesbar; dann
fahlen wieder 88 Zeilen resp. Vene vor dem scbon frtther ja. a. 0.
heraiisgegebenen Fragment (III) Ton 88 Senaren. Zwisdien dieeem md
den ebenda heiaiugegebenen Fngmenl von 86 Zeilen (V) resp. 18 trodi.
Tetnun. und 28 Senaren, sind 162 Zeilen verloren gegangen. FOr die
Feststellung des Textes von Fragment in nnd V hat die emenCe Ver-
fleielnmg des Ambr. leider nicht viel mehr ergeben, als dafs Frgm. III
(friiiier I) 23 der Anfang Si tibi lautet, V (III) 8 Nemo homo miser est
(wenigstens aus Studemunds Stillschweigen za scbliefsen), 19, wie es
scheint, Etiam ego audivi, und dafs 2C. 27. 20. 27 vielleicht laatetf»n : Egöa-
tiorem <[h6n)inem, quam ego su)m, neminem, Neque esse cred(() ueqne
foisse) neque f<o)re. Im ersten Verse der ersten Scene (fr. I 19) Ho-
mio^ semel quem uso mpit servitas vermutet Studemund nsurpavit t
080 mpit, fr. III Id afrnm (früher atrum) fecerit (cf. Meineke inc. com.
fr. XGVb), 28 ergänzt er jetit 8i tibi pndico <8ervo) opnst et non malo,
8$ behält er das fiberlieferte fadat Jetzt bei nnd ttberweist den Vers
s& Dinia, nimmt aber an dem Nee im Anfang der Rede 84 noch immer
AtttoÜB. Ref. hält dasselbe dnrdi die PhiL Ans. 1888 Ko. 11 8. 581
beigebraehten Stellen Mere. 616. Men. 687 (688) für gerechtfertigt In
der Reihenfolge der bei den Grammatikern erhaltenen Fragmente ist
abgesehen von der Vertauschung von X und XI (letzteres fiulier VIII,
ersteres IX) nichts geändert: fr. XV lautet jetzt Nesclo qui — prösilit
(Bothe). — In der Auordnung der Grammatikercitate weicht Winter
in seiner gleich zu besprechenden Sammlung der Plautinischen Frag-
mente, in die er auch die Vidul. aufgenommen hat, erheblich von Stüde-
Bund ab. An die Spitze stellt er Xni, XIV, Vin als cioer Scene an-
gebörig, in der Gorgo und Cacistus verhandeln ; dann läfst er folgen VI,
¥0, XV, IX-XH, XVI -XXm, XV, IV, XXn. rar die höchst zweifei-
hifle Zugehörigkeit dee Fragmentes XXni zu der Vidularia glaubt der-
selbe 8. 178 im Fragm. XXI eine Stutze zu finden: cum omnino de
SBore in Vidularia actum sit, argentum &eile interpretaberis a patre
eitorqneri ad Soterinem virginem a lenone redimendam. Von den in
den Text neu aufgenommenen Vermutungen fr. 1 19 quem usA surmpuit
(?J, in 3 f. Ne ego audivi ducerc ( jperarium to vcllo rus, ö Est tibin (!)
mercede servos, quem des, 9 Inopia servumst: ipse ego me locavero, 24
^ tibi fidelior sit, V 3 Hic: in aedis huc adducitu liat keine auch nur
annähernd solche Wahrscheinlichkeit als die f?länzrndc Ergänzung Stude-
fflonds 1 6 Scbedia, der nur in der Anmerkuug ein Platz vergönnt wird.
- Fr. XIX ist der Wortstellung nach schwerlich richtig überliefert TgU
Ktepf (XX) & 89.
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1B6 Fkatai.
Planti üBbulanuD deperditamm firagmenU oollegit Franc Winter.
Bohü 1885, Cohen. 99 S. 8.
Km angezeigt in WOlfflins ArcbiT II fl & mi und Ial»r. CM*
tralU. 1886 No. 46 B. 1661 f.
Diese Sanunlnng der Plantinischen Fragmente hilft einem dringen-
den Bedürfnisse ab und verdient daher allen Dank, zu so mancherlei
AusstelluiigeQ sie auch im einzelnen Anlais giebt. Das Anrecht der
einzelnen uns nnr durch Grammatikercitate erhaltenen Titel und Bruch-
Blücke auf den Namen des Plautus ist zwar bekanntlich nichts weniger
als zweifellos; dennoch bedarf es, um dieses Anrecht zu bestreiten, aus-
reichender Gründe. Als solche kann ich diejenigen nicht auerkenneD,
veiche Verf. S. 8 gegen die Gemfni leones und die Trigemini geltend
'macht. In dem ans ersterem Stücke erhaltenen Yerse 'Dolet hole
^a^Ilo (oder bic pnellns) sese vennm dncier' erklärt er die Kanstrnktioa
Tön d<»le^e tnit acc. e. inf. fikr unplantiniscb, da ee "nbicnnqae legitnr
Semper cnm qnin ant qnod coninnctnm est'. Wenn sich neben den bei»
den Stellen, wo meines Wissens qnia folgt, Stich. 84. Capt 168 (fttr
qnod %ttftte idi kein Beispiel, Baceh 448 ist qnod Belativum) sonst
kein Beleg fftr den acc. e. inf. findet, so ist dies noch kein Beweis, daA
die duicli AnalüRien hinlänglich geschützte Konstruktion gerade in die-
ser Verbiiidufig unplauiiüiäcli i^t. ia dem Fragment der Trigemini 'Nisi
fogissem, medium credo praemüisisset* verlangt Verf. die Ändernng nisi
fügissem <[in) mediam. credo pr. als unabweisbar, um dann nach Lan-
gen, Beitr. S. 222, diese Ausdruckswci^e in medium fugere für un])laii-
tinisch zu erklären. Ob Langen mit seiner Behauptuug Recht hat oder
nicht, ist für diesen Fall gleichgültig; ist eine Änderung überhaupt e^
forderlich wir wissen ja nicht, was mit medium gemeint ist — , so
gfebt es doch noch andere Möglichkeiten xn Andern. Dagegen glanbs
ich ein nicht gans nnbegrOndetes Bedenken gegen die Angabe des
Charis. p. 242, 10 K. geltend machen zu kOnnen: bntnbatta Piantnspio
nihOo et pro nugis posnit nt in glossis tetemm. Ton demselben WdAe
hoffst es bei Fest Panl. p. 8: Naevhis pro nngatoriis posnit, hoc tet
DuUios dignitatis. Möglich ist ja, dafs in der gemeinsamen Quelle bata-
batta flir beide Dichter bezeugt war; aber ebenso gut iäfst sich an eitoe
Verwechslung bei Charis. denken, da eine solche mit demselben Nävins
aüch p. 211, 7 (Plautus in Acontizomeno) vorliegt. Oberhaupt wäre es
ganz praktisch gewesen, wenn Winter seiner der Sammlung vorausge-
schickten Untersuchung über die Quellen, denen die Grammatiker ihre
Citate entnommen haben — seit dem 2. Jahrh. n. Chr. fast ausschliefs*
Ifch Varro, Verrius Flaccns nnd Prohns — , eine Znsammenstellnsg
der Verwechslungen des Plautus mit änderen Dichtem (Ennius, Naenus,
LiAvids) nnd anderer Irrtümer (z. B. Serg. explan, fn Bota. 6'46 K
*illibnB\ quam declinationem Piantns crebro ntitur setetittts v^t8rete de-
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Flftotui.
137
dinationem, & 648 "ipsibns, iÜibiiB' pro Ulis, caius rei testis est Plautos
fei £iuiio8) aogehiogt hätte. Vennifst habe ich aoTser den ▼on Bitsehl
«af die Bacdbides belogenen Cttaten des Donat, Ton denen Winter ab-
riehtllch abgesehen hat, Tornehmlieh das bei Fronto 8. 27 N. stehende
BrnehstAek
amoris ünber gnttis gr&idibin (grandibns giittls ood.)
N6n vestem modo pörmanavit. sed in medullarn ultro fluit, de55sen
Beziehung auf Most. 142 f. Ritscbl mit Recht als unglaublich bezeicboeU
Bas Doch Ton Kitsehl als im Grunde mit Most. 218 f. identisch betrach-
tete Citat des Serv. z. Yerg. Georg. III 497 and Fest. Paal. S. 8 hat
Winter dagegen richtig als selbständiges Fragment anfgenommen. In
Badnleht anf Capt 620f. Ist wohl flbergangen worden Fest. S. 183, 80
Plantos hoc significare videtnr, qnibns qaotidle parvae nozae ezter*
gssBtor. freqnens enim antiqnls ad manns tergendas usus foit mante-
krom; aber anch diese Besiehnog Ist mindestens sweifelhafti). Auch die
/olgenden Stellen hätten Erwähnung finden mQssen: Diom. 8. 380 K
quamquam et id pertecLum quod est attuli ex alio verbo proticisci re-
perimas ex eo quod est attoUo, ut Naevius (vielmehr Novius) in Ta-
bellaria ' dotem ad nos nullam attulas' Plautus pluraliter .... compo-
situm etfecit in Rudeute anlas abstulas ss. Saccrdos VI S. 472. 6 K
Piautus lactes posuit genere masculino numero plurali (auf Cure. 319
Pseud. 319 kann sich diese Notiz doch schwerlich beziehen); Prise. II
& 70H fhhrt aas Plaotus an: amiciter. ayariter, munditer, saeviter,
nttttiter, aeqniter, asperiter, die beiden letzten Adverbia lassen sich ans
unseren Stächen nicht belegen. — Hoffentlich veranlafst diese Samm-
Inig; der als erwflnschte Zugabe ein index yerbomm angehängt ist. die
Xntiher, diesen zam Teil in schweren Verderbnissen überlieferten Frag-
menten eine gröbere Anfinerksamkeit als bisher zu schenken. Die Ver^
suche Winters, diese Verderbnisse zu heben, sind in ihrer ttberwiegen-
den Mehrzaiii aia blofse Notbebclfe zu bezeichnen; er hätte vielfach
wohl besser gethan, statt ganz unsicherer Veruiutungen einfach den
Wortlaut der Oberlieferung in den Text zu setzen, wie es mit dem
Pragmeot bei Charis. S. 212, 18 K. in peregrest und dem Geliianischen
Citat aus dem Fretum geschehen ist Dieser Art ist auch das bei Ma-
1) 8i^erlieh fiüsch and kaum erwihnenswert ist Bergks Venaatang,
dato sich das Fkagmeot bei Charis. I<V7, 16 loimicns esto, donicnm ego rcTe-
Mro — Winter ändert mit Bothe Inibi intus esto, donicum is.; es läHit sieh
doch wohl ein Zusammenhang denken, in welchen die Worte, so, wie sie Aber-
Mwl liod, pabten — auf den nur in A erhaltenen SchlnfsTers Ton Bud. Hl 4
btsieht and hier zu schreibea sei: Abi modo: ego — Inimlcns esto, dönicum
Hü reftoero. Bitsehl las am Schlufs dieses Verses . . • a . . . g • . . nenero;
kä ^sabe, dab naeh Anleitung des Plautiniscfaea Sprachgebrauches zu er»
IIdssb ist: <i>K<>' 0)f(o fe>?enero.
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188
crobios erhaltene Fraf^ent ans der Baetria; wenn hier Winter teüi
nach Ritsehl, teils nach Buechelcr schreibt: Quoins lätus iu latebras
r^ddam ego meis döntibus maiidibulis, so wendet gegen diese Fassnng
Kämpf (XX) S. 34 mit Recht ein. dafs die Uberlieferte VerbiniiuDg
Quoius ego durchaus dem Plaut misclien Gebrauche entspricht. Frg.
LXXV billigt K. Hofmann, Wölfüiüs Arch. S. 275, das von Winter aas
Paul. Feati aufgenommene aderia (cf. frans, acier ^ laU aeiarian).
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Behcilt über die Litteratnr zu Properz
für die Jahre 1877—1880.
VOB
Dr. Eduid Heydenrcich
in Fniberg.
Die jonge, an laterpolationen reiche, handachriftliche Überliefernng
der Gedichte des Propere, die Yorllehe dieses Dichters fftr dunkele und
atlegene mytholocpscfae Anspielnngen und für eine springende, Zwischen-
gedenken weglassende Darstellung, der Wellenschlag der elegischen
StimmuDg, der oft nicht gradlinig nach der logischen Schnur sich ent-
wickelt und der oft mehr als einniai auf denselbeu Punkt anzukomraen
scbeiot — dies uud gar manches andere macht anerkanuter Mafscu die
Komtitution des Propciztextes zu den scbwicriKsten Auf^zabon der
Latinisten, hat aber ajerade darum im letzivergani^t nen Jahrzehnt nicht
sliein auf dem Europäischen Kontinent, sondern auch in Eu^^laud und
Amerika eine in summa sehr lange Beihe von Arbeiten zur Kritik und
Eiegese des Dichters hervorgerufen. Und wenn natnrgemäfs in dieser
grofseo Anzahl manche recht schwache Beiträge mit zu registrieren sind,
so befinden sich doch anch sehr respektabele Leistungen von Hfinnem
allerersten Banges darunter, so dafs die Properzkritik auf gans angen-
ftlüge Erfolge hinweisen kann.
Referent, aufgefordert, den von Richard Richter tther die Jahre
1878-1876 in dieser Zeitschrift 1876 II, 1447-1454 und 1877 II, 296
^306 veröffentlichen Beriebt fortzusetzen, glaubte bei der reichen Fülle
d^N einschlagenden Materials das Jahrzehnt 1877 — 1886 teilen und zunächst
<3ie Jahre 1877— 1880 besprechen zu müssen, filin diesbezüglicher zusammen-
hängender Bericht ist dem Referenten nur iilipr (Jas Jalir 1880 bekannt
geworden, veröffentiichr von Postgate in den Transactions of the Cam-
bridge Philological Society vol. I S. 372-386. Aufscrdem konjite eine
grobe Zahl von Becensionen verwertet werden, welche für die einschla-
«eoden vier Jahre namentlich von Magnus, Bofsberg, Ehwald und dem
Bateenten publicieri worden sind. Der nachstehende Bericht bespricht
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Propen. Ausgabe Ton YahlezL
zuerst die Ausgaben und die zu deren Begründung dienenden Arbeiten,
dann die literatargescbichtlichen, sprachlichen und textkritikalischeo
Monographien und achliefslicb in alphabetischer Ordnung der Verfasser
serstrente Beiträge aus verschiedenen Lftndem Eoropas, denen neh sirai
ans Amerüca anschliefsen.
In Anlehnung an die früheren PropenheriehteiiD dieser Zeitschrift
ciiiert Beferenl nach L. Mttller, am so mehr, als von dieser vortreff-
lichen aad aoeh immer hOchst bmebbaren Ausgabe aiieh «Ümid d«
fnr den vorliegenden Bericht in Frage kommenden Zeitraumes Stereo^
Abdrucke dem Befsrenten liegt ein seleber mit der Jahressahl 1860
vor — versandt worden sind.
1) Catidli Tibolli Propertii carmina a M. Hanptio reeognita. Edilio
qoarla ab Jo. Yahleno cnrata. Lipsiae apad S. HirseUam. 1879.
373. pagg.
2) Vahleo, Joh., Beitrage znr Berichtigung der Elegien des Pro-
pertlns. Monatsber. der Kgl. Akad. der Wissenschaften au Bertis.
1881, S. 885- 362. df^.
Ree: E. Heydeureich, Phil. Rundschau I, 1882, S. 537 2.;
H. Magnus, Jabresber. des philol. Ver. zu Berlin IX, 1883, S. 259 ff.;
J. P. Postgate, Transactions oi tbe Cambridge PliUoi. Soc vol
18ga, 8. 229.
Eine höchst glttckliche und nicht freodig genog in begrttfsende
Fflgnng war es, dafs die Neubearbeitnng von Haapts reisendem Bach*
lein in die Hftnde eines Mannes gelegt wnrde, der su solcher Anl^abe
durch um&ssende Belesenheit, grofsen ScharfiBinn vnd mnstergiltige Me-
thode gleich ausgeselchnet mid gans besonders geeignet ist, dem Oe-
dankengang des Dichters zu folgen nnd ihm die Geheimnisse seiasr
Kunst abzulauschen. Kein Wunder, dafs auch im Ausland die Haupt-
VahJeii'sche Bearbeitung des Prüpcrz bereits die vollverdiuiite Auer«
kennuug geiuiideu hat. So sagt Fr^d. Plessis, £tudes critiques sur Pro-
perce, Paris 1884 S. 82: »La jolie petite Edition de Morl? Haupt, revne
par Vablen, ottre plus d'on exemple de ooi^ectare ingeuieuse et de goüt
d^cat.«
Die Revision legte Vahlen im allgemeinen die Pflicht tatü, den von
Hanpt festgestelltes nnd dnrch mehrere Auflagen hindnreh geMgenes
Text zn wahren, gestattete aber anch, wo es nötig sduen, naoh etgeneoi
Ermessen Abftnderangen in den Text einsaführen. Wenn anch YaUsn
von diesem Recht nnr sparsamen Gebranch gemacht und manchen Ge-
danken und manches Bedenken lieber nnterdrflckt hat, nm nicht dsreb
vorschnelles Ändern mehr Schaden als Nutzen zu stiften, so ist doch
diese neue Auflage nicbt Haupts, sondern Vaiilcus Eigentum. Denn
dieser hat sicii nicht damit begntlgt, offenbare Irrtümer der früherfu
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Propen. Auag&be tod Vahlaa.
Ul
drei AuÜageü zu beseitigen, sondern iiat das Vermächtnis des Vcrslor-
beoen als sein rechtmäfsiges Erbe angesehen, den kostbaren Schatz ge-
ilotert und nach besten Kräften verwaltet. Wie er im Einzelnen dabei
fv&hren, darttber hat er in dem oben unter No. 2 verseicbneten Auf-
ntio in den Berichten der Berliner Akademie anefOhrUche Bechensehaft
abgelegt
Was die bandschriftliche Gnindlage der Propertkritik betriflt, so
spricht sieh Vahlon Beiträge S. 886 f. dahin ans, dab der Keapolitanns
mdit eine interpolationsfreie Handschrift ist, sowenig als irgend eine der
gegenwärtig bekaiiiiLeu, dals alicr sciue Leistungen immer der gewissen-
haftesten Prüfung wert hiud, uad dafs sie nicht selten all« m das Rich-
tige erhalten oder den Weg zum Riciitigen j^ewieseii hai. So verteidigt
Vahleii Seite 337 I 4, 4 ducere (Neap.), oi) iiKia I 14, 24 non-vel (vgl.
Claudian de raptu 3, 28). Auch in der schwierigen, unter anderen von
Rofsherg lue S. 14 behandelten Stelle II 18, d vertrete die Wolfen-
b&ttler Handschrift allein die Überlieferung. Ebenso sei damantis II 27,
15 in K richtig aberliefert, desgleichen lY 10, 20 hirsota. Diesen von
Tshlso, abweichend ton Haupt, anfgenommenen Lesungen der Wolfen-
bftttler Handschrift flkgen die »Beiträge! 8. 8i0 noch folgende hinsa:
I 2, 18 persnadent; III 16, 11 ona; III 28, 7 lila peraeqne* Auch
anderes, das an sich gleichgiltig ist, werde man lieber nach dem Nea*
politanos als nach anderen Zengen sn formen geneigt sein, so a. B. mit
Leo (Rh. Mus. 35, 436) II i. 73 spes schreiben.
Was die coniecturalis emundatio des l'ropertiüa hetrifft, so hat
sich dem Ilerausgeber aus wiederholter Prüfung der Beschaffenheit unse-
rer Überiiefi i 1111^^ die Vorstellung betobiigt, dafs nur gelinde, den (iber-
lieferten Zügen sich möglichst anschmiegende Änderungen zum Ziele
tulu-eo können und, was mit gewagtem Einschneiden erzwungen wird,
leiten Vertrauen verdient. In zwei Fällen hat Vahlen ältere, von Haupt
Terschmihte Koi^ektnren in den Text gesetst, nämlich culmen II lo, 23
und in 10, 26 oonvida. Hit etwas mehr Zn?ersicht bekennt Vahlen
Bsitr. S. 847 f. bei einigen Versen snr flberlieferten Lesart sitrllckge-
kehrt sn sein, in denen Hanpt eigene oder fremde Verbesserungen auf-
genomaen hatte. Vahlen schreilit I 16» 7 ut lormosa; I 6, 4 domos
Msmnonlas; IV 13, 9 pudicas (vgl. darüber die Bedenken von Magnns,
Jahresbenrlit des Berliner i^hilol. Vereins IX 205); III 5, 47 quis tarn
loDgaevae. Auch das allgemein angezweifelte re^^pondi V 8, 08, d. b.
»nach den vorgenommenen RUuclierungen und Reinigungen entsprach
ich. war so wkj hi»' mich vvu[l^Lht('f ist nach Vahlen Beitr. S. 352 zu-
ireHend und echt lateinisch; et arma l 3, 16 wird von Vahlen Beitr.
8. 363 mit Becht in Schatz genommen.
Von eigenen Verbesserungsversuchen, denen Vahlen einen Platz
ün Tat einräumen an dürfen geglaubt, bat er V 4, 55 »si posces« und
iV 8, 19 9iD Inigia vertast im Frooem. Oct. 1880 besprochen. In den
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142
Fropen. Ausgabe tob Vahlen.
iBeiträgeoc fOgt er von Seite 354 noch an: III 25, 33 für »semel irec
mit Änderottg eines einsigen Bucbstabeos: »Quamvis teper saepe vocet,
sepelire mementoc: »so oft sie dich auch laden mag, sei eingedeak,
es bei dir an Tergraben«. V 5, 58 sorda sine anre Ijra. II 82, 62- S6
ist nach Tahlen 8. 366 so an schreiben.
Hic mos Satumo regna tenente fnit
Et cnm Dencalionis aqnae flnxere per orbem.
At post antiqnas Dencalionis aqoas,
Die mihi, qnis potoit lectnm seryare pndicom.
III 22, 49 iiam für iara: Vahlen hat kein Beiieukeu getragen eine Satt-
füguDg herzustellen, wie III 12, 21 und souät. Das auf nam folgende
at aber, wofür Lachmann et begehrt hatte, hat er nicht nur In er mit
Hanpt beibehallcn, sondern dasselbe at noch III 27, 11 und IV 3, 36
rehiitiiiert. Zu diesen in den Text autgeiiDiiiifieucn IJenchliguügen fügt
er Beitr S. 357 noch hitizii III 32, 35 Quamviä Ida prius [im Sinae
von oiimj pastorem dicat amasse.
Von gröfseren Schäden, an welchen die Überlieferung des Pro-
pertias wirklich oder Termeintlich leidet, bertlhrt Vahlen S. 358 ff. uur
die Versumstellungen, ttber die er im Allgemeinen die Ansicht teilt,
welche Hanpt (Opp. 8, 88) ausgesprochen , dafs im Propertios nur io
wenigen Fftllen ein oder ein paar Distichen hinweganrücken seien. Eise
ansf&hrlicbe Begründung dieser Ansicht wird freilich von Vahlen nicht
vorgelegt; vielmehr begnügt sich derselbe, die folgenden swei Stellen sa
besprechen: II 9, 18. 14 sei nach Visrs 10 an setsen, nach Otto, Die
Versomstellnugen bei Properz, Erster Teil, Glogau, Progr. 1884, S. 10
eine »zweifellos sichere« Transposition. Ebenso ist nach Vahlen IV 8,
25. 26 »tecta superciliis« etc. Linter Vers 1 ü zu setzen, und dabei
Vers 13 te statt se zu schreiben, vgl. darüber auch Philol. II S. 446.
Vahlcns »Beiträge« entiialten aufser einer eingehenden Begründung
der soeben verzeichneten Ansichten S. Mit eine Ergänzung zu WöliÜias
bekanntem Buche über lateinische und romanische Komparation, unter-
drücktes quam beim Komparativ betreffend, ferner S. 353 den Nachweis,
dafs Lacbmanns spätere Gedanken seinen früheren die Wage nicht hal-
ten (vgl. besonders die Anmerkung S. 353 über I 18, &), S. 840 eine
Sammlung von Stellen mit gehäuftem a in den Endungen (vgl. data
Eicbner, Emst^ Bemerkungen ttber den metrischen und rbythmiscbea
Ban, sowie ttber den Gebrauch der Homoeoteleuta in den Disttchea des
GatuU, Tibull, Properz und Ovid, Qnesen, Progr. 1898). Zugleich ent-
hält die Abhandlung eine Reibe allgemeiner gehaltener Bemerkungen,
die nicht genug beherzigt werden können. So wird mit vollstem Reeht
S. 840 darauf hingewiesen, dafs nichts bedenklicher ist, als io Fragen
des Klanges unser Ohr zum Richter zu machen über Jas, was alten
Dichtern gtiichai uder zuwider war und dafs moderne Philologen, selbst
Bentley, in dieser Rücksicht nicht selten gefehlt haben. Ebenso richtig
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Firopefi. AugilM voo TaUen.
148
Ist es fiwner, wm Tahlen 8. 842 bemerkl, dafs Propen wie andere
Dichter In rascher Wiederkehr desselben Wortes, wofera nnr Jedes aa
semer Stelle das beseichnende war» kein Bedenken fsnd, ond dab man-
cher Vers dieses Dichters grandios, weil nnr ans dleaem Gmnde, abge-
lodert wird. Andere derartige Bemerkungen s. S. 341. 350. 354.
Wie bereiU von Magnus vJübruaber. dts philül. Vereins zu Berlin
IX 1883, 269) und vom Referenten (Philol. Kundschau II 540) hervor-
gehoben worden ist, zeigt diese von Vahlen vorgelei?te Kecheuschaft mit
Eiidenz, dafs derselbe nicht nur die einem GelchrLeu wie Haupt schul-
dige Rücksicht erfüllt, sondern auch vorsichtig und mit schonender üand
oacb gebessert hat, wo ihm fremde und eigene Vorschläge der Walirheit
am nächsten zu kommen schienen. Die Vortrefflichkeit der nenen Be-
irbeitong wird deoUich durch die Thatsache gekennselchnet, dafs trots
ferdienstfoUer Editionen anderer Gelehrten diese Ausgabe von Hanpt-
Vahlen inzwischen berate wledernm In neuer Auflage erschienen ist.
Ober diese editio quinta (1885) sowie aber die von Yahlen iniwiscfaen
veriMfentlichten, höchst wertvollen Speiialschnften an Properz behalt sich
Beferent ausftkhriichen Bericht vor.
8) Sex. Propertü elegiamm libri IV. Becensuit Aemilius
Baebreas. Lipsiae. In aedibus BG. Teubneri MDCGGLXXX. LII,
188 Selten, gr. 8.
4) Aemilii Baehrensii miscellanea critica. Groningae, Wolters,
lipsiae. Fries. 1879. S. 70—108.
Ree: R. Ellis, The Academy 1880, No. 437, S. 204f.; E. Hey-
denreich, Philol. Kundschan I, 15—21; H. Magnus, Jahrp^ber. des
philol. Ver. zu Berlin IV, 367-370; T. Plessis, Revue de Philol. N.
S. IV, 2 S. 143 und fitudes critiques sur Properce 1884, 8G- 89; J. F.
Postgate, Transactions of the Cambridge Philol. Soc. I S. 372 -375;
A(lex.) £(1080) UU Gentralbl 1880, No» 52 S. I790f.
Durch langjährige bibliothekarische Forschungen ist es Baehrens
gelungen, hibher uabeuuULe Pioperzhandachiifteu aufzufinden. Nach dem
Bericht, den er in den prolegomenis seiner Ausgabe S. IV sqq. vorp^e-
legt hat, sind dies zunächst ein Vossiauus iu 8^ num. ;i8, von Baehitins
mit A bezeichnet, der aber nur bis II 1, 63 reicht, und ein Laurentianus
plat. 36, 49, 4^ {F) saec. XV, ursprünglich im Besitz von Golucius Salu-
tatns (t 1406). Diese beiden Handschriften gehen nach der Ansicht
von Baebreas auf ein gemeinsames Original zurück, das in Minuskel*
•chrift, oft But schwer so entsiffernden Buchstaben und vielen Abkürzun-
gen gefertigt war. Femer benatzte Baebreas zuerst den codex Otto-
boidano-Talicanus 1814 (F) saec XY, sowie den codex DauentrienBis
•0 1798 (D), von dem bereits Burmann eine grobe Aasahi von Lesarten
bekamit gegebm hatte. Auch ?D seien znnftehst aus ein und demselben
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144
Propefa. Ausgi^be tod Baehreos.
Original hen'orgogaugen. Aus diesem Original und dem von AF sei
der Archetypus des Properz zu rekoustr Liieren. Dagegen stehe an der
Spitze der interpolierten IlaiKibcLrifieu der gewuhulicii als Neapoliiaaus
bezeichnete, gegenwärtig in WolfeubQttel aufbewahrte codex (iV), welcher
nach Lachmann neben dein Gröninger, seit den Arbeiten aber von Haupt,
Grnmme, Ilcimreich u. a. als einzig mafsgcbende Grundlage der Kritik
betrachtet wurde. Nach pag. VIII der prolegomeua gehört diese Hand-
schrift der Familie AF an, so jedoch, dafs aach aus anderen Haud-
Schriften Lesarten und an zahlreichen Stellen Korrekturen italienischer
Gelehrten aufgenommen sind. Nichts sei gewisser, als dafo die Hand-
schrift im XV. Jahrhundert abgefofst sei, jedenfalls nicht vor 1430. Di
von A nur ein kleiner Teil erhalten sei, so sei N cur Korrektur ?on F
SU gebrauchen. Wo aber N allen übrigen Handschriften gegenftber stehe,
sei eine Entstellung des Ursprünglichen anzuerkennen. Nur in Dingeo
der Orthographie sei N beachtenswert
Viel ärger als N seien die übrigen Handschriften interpoliert, so
dals Bachrens z. Ü. die Lesarten des Leideusis (Bibl. publ. lat. 133 A)
und des Groninganus (Uiblioth. acad. y. a. 4), um den Apparat nicht zu
sehr zu belasten, gleich gar nicht mit verzeichnet hat. Auch der vod
APalmer (Uermath. III 124 ff.) fUr wertvoll gehaltene codex Scaiigeri
Cuiacianus sei keiner sonderlichen Beachtung würdig. Von den übrigen
Properzhaudschriften , von denen ein Verzeichnis bei Baehreus uDgern
?ermifst wird und deren Lesungen mit c bezeichnet sind, sei höchstens
noch der von Hertzberg dargebotene Hamborgensis zu erwShnen, der
aus F abgeschrieben sei
Den beiden Fanüien AF and BV kommt nach JBaebrene prolsg*
XI sqq. der gleiche Wert au. Wo sie 'auseinandergehen, mflsie dte
Schreibung des Archetypus (0) aus der BesehaiiBaheit der eiaselneB
Stelle erschlossen werden.
Der Archetypus O seheine Im 10. Jahrhundert In langobardlecher
Schrift gefertigt zu sein. Zu Anfang des Mittelalters habe nur eine ein-
zige Handschrift existiert und diese eine sei in der elendesten und trau-
rigstcu Verfassung gewesen: jequaterniones nonnulli e eompagiiic disso-
luti incerta sede uagabantur, folia inulta i»ariim exciderant partim fal-
so loco inserta eraul» paginis haud paucis scriptum characteribus con-
stans raaiubculis uetustate corrosa atque dctrita«^ (pag. XV). Dem so
zugerichteten Exemplare sei dauu ein Gelehrter zu Hüte gekommen, habe
die Worte, soweit er sie lesen konnte, abgeschrieben, die unleserlichen
durch Koigekturen ersetzt, die losen Bruchstücke zu verbinden und io
Ordnung zu bringen versucht, und so sei die Gestalt der Dichtungen za-
Stande gekommen, m sie in 0 an finden sei. Das Format scheine ein
sehr kleines gewesen zu sein, da oft vier Yerse an fslsche Stellen ge*
raten seien. —
Wann diese von Baehrens swar apodiktisch behaopteten, aber
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Proptrtl&i. Aassftbe tod BMhnns.
U5
keineswegs bewiesenen Verbftltnisse den Thstsachen eoUprftchen, dann
wttrde allerdings die Properzkritik auf ein ganz neues Fundament ge-
wiesen sein. »Der bisher omnipotente Keapolitanus bat seine Rolle ans-
geapfelt«; so ruft siegesgewiDi Baehrens in: Mitteilungen der Verlags-
boefahandlnng B* 6. Teabner 1879» 8, 46. Allein m der gerechtfertigten
F^rende Uber seine handschriftlichen Fände hat er dieselben weit ttber^
sebitsty 'ond sein Angriff anf die Geltung des Neapolttanus mufs gegen-
wirtig im aUgemeinen als entschieden gescheitert bezeichnet werden.
Was Baehrens selbst versäumt bat, eine genaue textkritikalische Ab-
wägung der wichtigeren Handschriften vorzulegen, das haben andere
nachgeholt. Aufser den auch nach dieser Seite hin einsciiueidenden Ar-
beiten von Vahlen (vgl. oben unter No. 1 u. 2) sind hier vor anderen
zn nennen: Brandt, Quaestiones Propertianae. 1880. (s. u. unter
No. 10); Leo. Rhein. Mus. XXXV, 431 ff. (s. unten); Magnus, Ber-
liner Jahresber. VII 368ff.; Plessis, f]tudes critiques sur Properce
X884, S. 6ff.; Rofsberg, Fleckeisens Jahrb. 1883, 65ff.: Solbisky, De
codicibus Propertianis, Dissert. Jenens. 1882, S. 139 — 194. Schon aus
der lebhaften Debatte, die sich an die Aufstellungen von Baehrens ge-
knüpft bat, und auf deren speaiellen Verlauf Referent in seinem nfichsten
Bericht rarücksukommen gedenkt, ist leicht zu erkennen, wie wichtig
dieselben sind. Und wenn die Funde von Baehrens auch durdiaus ge-
ringeren Wertes sind, als er selber annimmt, so sind sie doch im höch-
sten MaCie dankenswert, um so mehr als allerdiugs suzugeben ist, dafs
andi K von Interpolatiotten nicht firei ist Schon infolge der neu von
Baehrens mitgeteilten bandschriftlichen Lesarten ist seine Ausgabe fllr
jeden unentbehrlich, der mit der Texteskonstitution des Properz sich
wisseoscbaiLiich betaoscu wilK
Die Abfassungszeit von N ist auch nach dem Erscheinen der Aus-
gabe von Baehrens wieder verschieden beurteilt worden: Plessis in
seineu bereit- ijuhi tach citierteu Studien intMiit, dafs N ilcin Anfang des
13. oder dem Kude des 12 Jahrhunderts aii^^churt, währeud Rofsberg,
Neue Pbilol. Rundschau 1886, 210 zwar mit Baehreus auuimmt, dafs in
dea Kloster, wo N geschrieben wurde, eine ältere Schreibart im Ge-
brauch war, aber ausdrücklich erklftrt, sieb keineswegs allen Koosequen-
m ansQSchlielbett, welche Baehrens sieht
Die von Baehrens fersuchte Berechnung vom Format des Arche-
^us ist höchst unsicher. Schon früher hat E. Dietrich in der von
Baehrens nicht genannten Marburger Dissertation Quaestiones Tibullianae
et Propertianae 18T8 S. 81 in ihnlicher Weise wie Baehrens Je 6 Verse,
ganf neuerdings aber B. Draheim (Wochenschrift far klassiche Philo-
logie 1885 No. 1, S. 10) anf Grund der Arbeiten von Otto und in An-
schiufb an Th. Birt (Rhein. Mus. XXXVÜf, 221, Anm. 2) je 26 Zeilen
ttr die beite des Archclypub vermutel, vgl. darüber auch Otto, Berliner
Philol. Wochenschrift IÖ85 No. lö, 8. 486 f.
Jaiirc»b«nclit für Altenhuaswisseaachaft XLVIL (1886. II«) 10
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346
PropertiuB. Aufgabe ¥on üaebreos.
Die von Baehrens entworfene Traiiergeschichle der haodschrifi-
lichen Überlieferung in ältester Zeit ist glücklicher Weise übertrieben.
Denn aus den neuesten Arbeiten von Vablen, Ribbeck u. a. erhellt» dafs
die Überlieferung des Properzischen Textes doch nicht so trümmerhaft ist,
wie sie in unseren Aus gäbe u zumeist, und nicht zum wenigsten gerade
in der von Baohreas erscheint (vgl. u. a. Bibbeck im Bbeiu. Mos.
N. F. XL, 503).
Sehr interessant und beaobteoswert ist die an die bandschnft liehen
ErOrtenmgen bei Baehrens prolegg. S. XVI Bqq. sieb anscblieCsenden
Bemerkungen Uber die Interpolationen bei Propeez. Es werden treffend
für dieselben Kategorien anfgestellt, deren eine Jede mit Beispielen be-
legt wird. Ibniicbes batte n. a. E. Weber Qnaest. Prop. 1876, 12 vor>
getragen und, hatte diese Schrift nicht nngenannt bleiben soUen; aoeb
Lfltjohann Gömm. Prop. 1869, cap. I zeichnet sidi vor Ahnlichen A^
beiten durch gluckliehe Gruppierung aas. Ba^irens Tenichtet ansdrtck-
lich auf YoDständigkeit; er will nur Gesichtspunkte aufstellen und bei
dieser Gtlegcnheit eiue Anzahl schwieriger Stellen besprechen Es wäre
aber eine recht nützliche IJntersuoiiuug, wenn nach den von Baehrens
aufgcätellteu oder auch nach neuzufindenden Gesichtspunkten und auf
Grund des durch Baehrens vermehrten handle hiiftlichen Materials Art
und Umfang der Interpolationen bei Properz einer erneuten, vollständigen
Prüfung unterzogen würde. Audi die neuesten, einschlagenden Be-
merkungen bei Plcssis, Stüdes crit. sur Prop. S. 113 ff., können nur
als anregende Beitrüge uod Vorstudien betrachtet werden. £s ist dies
auch fOr jüngere Philologen, z. B. zu Doktorarbeiten, ein um so ein-
ladenderer Gegenstand, als er sich im Centmm der UniversiUUsstndien
befindet nnd es nicht nötig ist» entlegenen Schriftstellern des Altertoms
dabei nacbsngehen.
Nach einer AnÜBAhlnng der wichtigsten Ausgaben nnd einer Ansah!
von Spezialsehriften su Propers wendet sich schließlich der Herausgeber
pug. XL sqq. dazu, seine Ansicht, ttber die Zahl von vier, nicht ftnf
Bttchero gegen Lachmann zu begründen. Soweit die Baehrens'sche Be-
kämpfung der voü Laciiiiuuin herrührenden Zweiteilung begründet ist,
ist sie durch die scharfsinnige und ansprechende Modifikation gegen-
standslos geworden, welche Birt, Das antike Buchwe.^en S. Ii3ff. und
Rhein. Mub 1883, 197 ff. jener Lachmaunschen Hypothese hat angedeihen
lassen. Nach Baehrens S XLI sqq. sollen die Elegien II 7 bis II 13
in das lU (IV. Lachmann) Buch gehören. Für II lü hatte dies schon
Lütjohann Comm. Prop. S. 77 ff. behauptet. Auf die von Baehrens vor-
gebrachten chronologischen Gründe hat Birt in dem an zweiter Stelle
soeben citierten Aufsatz eingehend geantwortet. Die von Baehrens nicht
berücksichtigte Schrift (s. u. No. 13) von Herrn. Enauth, Qoaest Prop*
1878 cap. II schiebt, eben&lls ans chronologischen Gründen» III 8 — 18
TOT II 8 ein. Dafs aber derartige Verschiebungen überhanpt nicht mit
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Propertius. Ausgabe von Baelireos. X47
chroDologiscbeu Gründen zu begrOndeu siud, erlielit aus dem Aufsatz ?0Q
Otto, Hermes XX, 552 ff.
Baehreos hat awar seiner Aokftudiguog in den B. G. Teubuer'schca
Mitteilongeo ao., in den prolegomenis dieser Aasgabe Oberhaapt aiie
iof die Überlieferung und Kritik des Properz beifiglichen Fragen sa er-
örtern» in Wahrheit nicht entsprochen, Yiehnehr nach Beendignag der
nleut erwähnten, gegen Lachmanu gerichteten Erwflgongen abgehrochen
flitt den Worten: »qnaniTis enim qnae restat gra?lQin quaestioDun ad
Propertiom pertinentlain mnltitndo quasi invitet ad corsam tnstitatttin
perBeqnendum, nos tarnen nunc yela contrahimos litoreqne optato potiti
iDooram iadmos.t Aber man wird von einer Ausgabe, die au sich schon
gar maucheb 2^eue uiid Beachleubwerte bringt, nicht zu vitA verlangen
köLnen and manches, worüber Auskunft erwQnscht ist, Spezialanter-
sQcbungen oberlassen dOrfen. Die Prolegomeoa von Baehreos bieten
auch 80 eine anrege title und inhaltreiche Lektüre.
In einem kurzen Nachtrag S. 197 f. bespricht Baehrens die von
Ellis (The Academj 1879 No. 387, S. 249) geftufserte Hoffhang, es
nOchten sieb aus den lateinischen Floriiegten ezcerpta Propertiana finden
lassen Nach der gegenteiligen Versichening ?on Baehrens, dem in be-
treff dieser Florilegienlitterator bekanntlich eine ausgedehnte Erfabrong
ssr Seite steht, darf man diese Hoffunng nicht teilen. Nur die bekann-
ten Yerse »cedite Bomanl scriptoreet etc. sind nach Baehrens im Mittel-
alter verbreitet gewesen. Wenn, worauf sieb fillis besieht» in dem
AMoreoverseichnis des cod. Parisinas 15—155 saec. XIII. der Name
des Properz genaiiut werde, oLiiiC dals eine Spur Pruperzischer Verse
in diesem Codex zu üuden sei, so sei anzunehmeu, dafs auch in dieser
flaadschrift ursprüuglich nichts als jenes Distichon gestanden hat.
Der kritische Apparat, welcher unter dem Text abgedruckt ist,
enthält aufser den Lesarten eine Auswahl aus den Vermutungen alter
und oeuei Kritiker. Diese Zusammenstellungen sind schon deshalb sehr
dankenswert, weil die einschlagende Speziallitteratur ungemein zerstreut
and teilweise schwer zugänglich ist. Dafs vieles Unnütze aus dieser
Scbrifistellerei, s. B. solche Ändenugen, welche gegen die Überliefenmg
fiiymnietrie erswiogen wollen (vgl. s. B. Prien, Symmetrie n. Besponsion
8. 61), tinerwftbiii gelassen ist, kann nur gebilligt werden. Wie aber
Befereut Philol. Bandschan I, S. 18 f. bereits weiter ausgeführt hat, wird
aicb gar manches Gate verraifst Bas proleg. 8. XXXIX gegebene
VeneicbDis der Litteratur ist in der That allzukurz ausgefallen: mau
verjuiLi m demselben nicht nur Sammler von sprachlichen und metri-
scbeu Eigentümlichkeiten, wie Kuttuer, Ktjldewey, Frahuert, Drenokhahu
0. s. f., sondern auch Tuxtkritiker wie Üernb Richter, Peiper, Boot u. a. ;
ja selbst die citierte Litteratur ist unvollständig benutzt. Beiträge eines
G. Hermann (N. J. 31, 254 und Litt. Ztg. 18I7, 2236), eines Bergk
i2tachr. f. Alt 1835, 913) eines Schaejdcwiu (Uött. Gel Anz. 1848 11
10*
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148
Propertias. Ausgabe von Baehrens.
901) oder eines Ribbeck (Kieler Progr. 1866) durften, schon um der
Autorität ihrer Verfasser wiileu, wenigstens im A[)paiat nicht fehU'ii.
Zu welchen TTnzutr?l?lichkeiten diese nnt^enügende Verwertung der Litte-
rator pofulirt bat, dafür hat Referent in seiner bereits mehrfach er-
wähnten Recension Beispiele vorgelegt. Hier sei nur eines angeführt:
Za III (II) 34 31 giebt Baehrens als Vermutung von Jacob »saüoi
Meropem Musist. So steht auch in den Noten der 1827 erscbienenen
Ausgabe Jacobs. Jaoob bat aber später selbst diese Erfiodong enrfick*
geoommea lud dafikr »s. memorem Imost vermotet in der von Baefaieni
ebenfoUt niebt benatsten Einladnagsscbrift »Properat 1847, 8. S6.
Ein yoUständigeres Veraeielinis der seit BnrmamhSanten aolge-
stellten Koiueklnren %a Propera ist anch naeb der Ansgabe von Baehrsai
ein Bedflr&is. Es wtkrde ein solcher Index som erwansdilea AasgaDg»-
ponkt weiterer Divination dienen. Referent, der seit mehr als zehn
Jahren sich mit dieser SpezialliLLeratur beschäftigt hat, weifs, dafs aller-
dings Kinzeliies schwer zu haben ist und dafs es nicht leicht ist, sich
eine Übersicht ttber alle die cinschlaL^enden . oft an recht ent-
legenen Orten ausgesprochenen Vermutungen zu verschaflfen. So lanse
ein solcher Index, welcher zu einem kritischen Kommentar ?n Propen
eine trcfiiiche Vorarbeit wäre, fehlt, wird es sich z. B. immer wiede^
holen, dafs Vorschläge, die langst gemacht sind, als neue abermals auf-
gestellt werden. So erging es Baehrens z. B. I 19« 25 mit »interea
laetemorc, vgl. Schneidewin in Gött. Gel Ans. 1846» 898, ond» wie
Baehrens selbst 8. 198 nachträglich anmerkt, mit III 84, 8t >tn gravi«
bos Mosis melloremc, das schon von Wilh. Fttrstenan, Qoaest Prop.
(Rinteln 1845> vermutet worden war.
Zn der Znvertlssigkeit der handsdiriltlichen Lesarten wird mta
bei einem so erfahrenen ond bewihrten Handschriflenibrseher wie Baehrens
von vorn berein Yertranen haben. Wie Referent bereits firtther betreii
der poetae minores desselben Herausgebers in N. Jahrb. f. Philo!. Band
121, 5, 3G3 die Sorgfalt einer Kollation von Baehrens durch Nacbprü
fung bestätigen konnte, so ergab ihm auch jetzt eine Vergleicbuug der
sechs Facsimilos des Neapolitanus, welche eine höchst erwünschte Beilage
der fitudes critiques sur Properce (1884) von Plessis bilden, eine Be
stätigung der Akribie von Baehrens: etwas Wesentliches ist von die-em
gar nicht übersehen: II 28 b, 48 (ed. Baehrens) steht pariph^a o^it. wie
es scheint, nachgetragenem a; III 16 (ed. Baehrens) scheint benae hinter
ha im Vers 29 am Ende der Zeile zn fehlen. Nur in ortbographischeo
Bingen sind die Mitteilungen von Baehrens unvollständig; so steht z- B.
I 1, 10 seniciam; II 4, 80 littoris; II 11, 5 eö t^pnenf; III 16, » michi
u. s. l Dafs aber auch in diesen Dingen gerade bei der Wolfenbflttler
Handschrift Tollständigkeit erwfinscht ist, erhellt aus den sorgMtigen
Untersuchungen von P* Hey mann, InPropertlum quaestionee grammat
et ortbographicae, Halle 1883, 8. 89 ff. Nicht verschwiegen darf werden,
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FjropertiiiB. Aufgabe vod BmIuviib.
149
dtfe nach dem aasdraeklicben Zeagnis von Baehrens prol. S. V sqq.
dieser mcfat aUe KoUationen selbst angefertigt hat, sondern fremde Hftlfe
mit in Anspruch nehmen mnrste. In einzelnen Fällen wird ein begrün-
deter Zweifel an die Akribie eines Teiles des handschriftlichen Apparates
gerechtfertigt sein; vgl. z B. mit der Angabe von Baehrens, was Strnve
io Zeitscfar* f. Alt. 242 nnd Bofsberg, Lvcnbr. Prep. 8. 7 b^
merkt haben.
Um (iic Art von Baehrens' Properzeniciidaiioii zu cliuiakterisieren,
bespreche ich seine Vorschlage zum ersten Buch, der sogenannten Mono-
bibios. Obwohl sich dasselbe besser, als die übrigen erhalten hat, <?tellte
Baehreiis dennoch eiije befremdlich grofse Anzahl von Verbesseruugs-
vonchlägea anf. Bafhieiis hat eine grof^^e Anzahl derselben, wie auch
solche zu den übrigcu Büchern an der oben unter No. 4 bezeichoetea
Stalle der raisc. crit. eingehend zu begründen versacht.
I 2, 9 wird dumosa für das überlieferte formoia vorgeschlagen ond
ia der Ausgabe geschrieben, da diejenigen »qoi de poetae Umbri arte
rectam sententiam mente sibi formabantc die Wiederholnng von formosa
Y. e und V. 18 fOr unmöglich halten müfoten. Allein dafs dieser An-
stels ein anbegrnndeter ist, darauf hat mit vollem Recht Vehlen, Bei-
tiige snr Berichtigung der Elegien des Propertius, 8. 842 hingewiesen.
Euw derartige Wiederholnng wurde weder von Propere noch von ande*
rso rOmieehen Dichtem als bedenklich empfunden. Dafs die Konjektur
tbrigens schon von 6. T. Surin gar gemacht war, hat Baehrens in dem
Apparat seiner Ausgabe noch nacbtrftglich angemerkL Die weitere
Änderung von forma V. 24 derselben Elegie in fama ist völlig über*
flüsiig. — I 6, 7 conparqne statt collata misc. crit. 72, ist von Bachrens selbst
nkhi in den Text anfgenonuuen. Den näclisirn Vers schreibt ikichrens:
»molliter irasci nun seiet iiia *ibi«, vgl. dagegen Brandt, Quaest. Prop.
1880, 10; ferner »fortunis vestrisc V. 9 statt tforte ruis nostris« cfr.
Brandt ao S. 11. Aufserdem soll noch nach misc. S. 73 omnM fttr
(muaü stehen, das Baehrens selber nur im Apparat anführt. - misc.
8. 78 billigt Baehrens die von Fischer De iocis qoibusdam Prop. S. 6
vorgeschlagene, in der That sehr beachtenswerte Versetsnuag von I 7,
36. S6 hinter V. 14 derselben Elegie und fftgt dem die weitere Ver*
sstsung von V. 28* 24 an, so dab sich die Ordnung ergftbe: 1-14, 28
-26^ 15—22. Allein der enge Zusammenbang von V. 21. 22 mit Y. 28.
84 macht hier jede Abtrennung unmi^glich. Auch ergäbe sich die an-
ttftbige Aufeinanderfolge von landent, leget, potemnt. I 8, 21 De
u. . arguta (»Laedae ego vita« L. Müller); allein seine Argumentation ist
Dicht stichhaltig, vgl. Solbisky de cod. S. 166, und tür ar<juta au^ tyo
tHta ond ego uita der Handschriften ist z. B. ego Jkla paläographisch
näher liegend, wenn hier überhaupt Ki'^iiiRender Grund zur Konjektur
vorLauden ist, vgl. Vahleii, Ülior zwei Elegien des Propertius, Sitzungs-
l>«r. der &gi. Akademie zu Berlin 1882, 289, (Seite 9 des Separatab-
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150
PkopertinB. Ausgabe fon BMliMt.
SQgM). — Anfemdem sdireibt Btehrei» mite 8. 74 in VHI b 40 mihqmk
fbr oUequio^ ohoo diese Koijektiir aber in den Text sn setien, und om
(80 ancb Corneliseeo, ttnemoe. VII, 1879, 99) Ar amo ebenda T. 49;
obsequio ist aber nnter Hinwels auf Ansonios parent 21, 6 mit Bedil
gegen Baebrens in Sebntz genommen ?ob Bollberg, Flecbeisens Jabib.
1883, 68. — Das Verfehlte der Vermntang misc. S. 75 »it dea tempUc
statt »imporat empta I 9, 4 scheint dem Heraasgeber selber einge-
leuchtet zu haben, ida er diese Vermutung nicht in deo Text aufgenorn-
men bat. Übersehen ist in der Bepröndung, dar«^ Kuttner, De Pro-
pertii elocutionc quaestioDe«< , Halle 1878, S. 49 ista für <mpta vorge-
schlagen hatte. Vgl. aber Magnus Jabresber. ao 319 und Tappe io
der Festschrift der Königsstadtiseben Bealschnlc zu Berlin 1862, 91.
Aach die Ändemng von quaaqw In gmomq»« V. 6 ist unrichtig, vgl. Rofs»
berg, Fledceisens Jsbrb. 1688» 68. Ebensowenig sind swei weitere
Vermntnngen von Baebrens sn derselben Elegie stiehbaltig, so die eben-
falls von Bofbberg ao. mit QlOek snrttckgewiesene Sebreibnng der Am»
gäbe listos compesce libellost Y. is statt li. oompone l.c, woftr mne.
8. 76 ancb itun pone« vorgeschlagen wird. Die Kopjektor »qnid? sie
non extet facllls tibi oopls?« misc. 8. 76 hat Baebrens selbst nieht
in den Text aufgenommen. Ein besonnener Herausgeber wird auch
keine der übrigen misc. 79 ff. zum ersten Buche vorgeschlagenen Ände-
rungen in den Text anfhebmen. Es sind folgende: I 18, 15 per me för
fieridn V, 17 dura statt pan^n, V 21 tevfrn hns (nicht tenero»)^ V. 24 ff>Hü
fttr /oribtu, V. 30 »nt anjiUae* (nicht nd arguta*); l 20, 3 erai<t für
dir^raf. Dassslbe gilt von anderen Vermutungen, mit denen ons zwar
die I\Iisc. crit verschonen, die sich aber dafür in der Ausgabe finden:
s. B. I 1, 12 dare oder movere statt videre^ I 4, 7 famoei statt far"
mäti n* 8* f*
Es würde die Orensen, welche diesem Bericht gestecitt sind, weit
aberechreiten, wollte Beferent nähere Mitteillangen machen tber die
Anfitellungen von Baebrens misc. 8. 88 ff. aneb tu dmi abrlgen Büchern:
Beferent verkennt swar nieht, dafs Einseines von den sahhreiefaan Vor*
schlftgen von Baebrens eine gute Verbesserung bietet oder doch dea
Weg zu solcher weist, so 7iuf>ti^ für natis II 9, 17, so IV 12, 25: »Cioo-
num domus (statt nions) Ismara captat. Referent giebt auch ferner als
herechtiQ:t den Tadel zu, welchen Jiaehrens (vgl. besonders proleg.
S. XXXIV) über den allzngrofscn Konservatismus an>spricht, wie er
z. B. in der Ausgabe von Hertzberg vorliegt. Aber auch unter deu
weiteren Vermutungen von Baebrens ist die Zahl der verunglflcktea eine
sehr bedenklich grofse. För die Bficber II— V ist diesbezüglich zu ve^
weisen anf den inhaltreicbeu Auftats von Rofsberg »Zar Kritik des
Propertias€, Fleckeisens Jahrb. 1868, 66ff. ond auf das Yeneichnia ein-
selner, in der Ausgabe von Baebrens sich findender »oorrectloiis iaadml-
sibleai bei Plessis Stüdes crit. snr Prop. 8. 88. Hervonaheben ist,
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Propertitti. Ausgab« von Ba«lirens.
151
dafs Baehreos in der ADnabme lon VersTersetxiingeQ und Lücken ttber
tUes Mafe und Ziel hioansgegaDgea ist. III 7 wird i. B. so geordnet:
1-10; 43-;e6; 29- 42; 21 24; 17« 18; 19, 20; 18— 16; 67-70; 25—28;
71. 72, ein Verfahren, das man mit Recht eine Übertragnng des amerikani-
Mheo Gednldf^pieles auf die philologische Technik genannt hat.
In Dentsebland herrscht bei den Faehgenossen Ober den Wert der
emendatio von Baebrens wohl kaum ein Zweifel. Auch das Ausland ver-
schliefst sich dieser Erkeiiniuia luclit; Plessis wenigstcus spricht sich
ftber die emendatio von Baehreus völlig riclihg so aas ("fitades crit. sar
Prop. S. 88): »il modifie le texte a *^ou caprice, le plus souveiit avec
Yioieoce, rt il s'abandonne ä ce goüt pour les conjectures avantureuseb«.
Besonders beklagenswert ist es, dafs eine groFse Anzahl unnötiger
oder vemoglückter Konjekturen nicht etwa nur den Apparat belasten,
soodem gleich in den Text aufgenommen sind. Derselbe ist auf solche
Weise erheblich entstellt. Es kommt der irrige StaodponiLt von Baehrens
in der Sehätsnng der Handschriften hinzu, so dab »oo ne peot lire les
^l^es de Properce dans TMition de M. Baehrens qn*avee In plos graode
Mancec (Plessis Stades 8. 88).
Yermi&t werden in der Aosgabe indices. Anch hat es Baehrens
kidsr nnterlassen, seine Liederziffern mit denen der Ohrigen Haapt-
amgaben nach dem Vorgang von L. Müller S. 134 ff. zusammenzustellen.
Ausgestattet ist die Ausgabe vurLretilich Auch ist der Apparat
ttbersichtlich augelegt uud, wenn auch unvolUt;uiiiig, so doch besser als
Äs bisherieren zu gebrauchen; dazu bieten üie inbaltreichen Prolegomeua
eine augeut hme und instruktive Lektüre. Allein diesen erheblichen Vor-
teilen stehen die nachgewiesenen grofsen Schwächen gegenüber ; und um
dieser willen ist es trotz jener nicht zu verwundern, dafs die Ausgabe
TOD Baehrens, wie sich Rofsberg, Jahrb. f. kl. Phiiol. 1888, 65 aus-
drückt, »einen wahren Stnrm der Entrostung hervorgemfen« hat Anch
Beferent hat nicht umhin gekonnt, Phiiol. Rnndschan I 15—21 seinBe-
dsaem ober die Oberhastete Arbeit von Baehrens eingehend an begrOn*
in; er frent sich, dafe Plessis £tndes 8. 89 dies sein Urteil mit üdI-
leoden Worten bestOtigt: »H. Heydenreich termine son-artide en r^
grettant qn'nne Mition savante d'on graod classique n'ait pas M faite
ivec plos de prudence et apre^ une etude plus approfoudie; je donne
volouuers les mains k ce jugementc
5) Sex» Propertii elegiamm iibri IT. Beeensnit A. Palmer,
eollegii saerosanctae et individnae trinitatis inxta Dnblinnm socios.
LoDdinii: G. Bell. Doblini: E. Ponsonby. 1880. LXVU, 160 8. 8^.
6) I almer, Miscellanea critica in: Hermathena No. Y, 1877,
8. 268—262.
Bec: B. Ellis in: Tbe American Journal of Phiiol. I, 4» 8. 88917.
nid Academy No. 437. 8ept 18, 1880; Plessis £tndee crit. sur Pro-
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i^rupertius. Ausgab p vod Palmer.
perce 1884, üü; J. P. Poslgate, Transact. of the Cambridge Philol
Soc. I 1881, 375ff.; K. P. Schulze, Jahrb. f. klass. Philol. XXVill,
1882, S. 861-804.
Referent keont die Palmersche Aiugabe nur aus den Rezensiooeo,
da es ihm trotz wiederholter Versuche weder durcb Kaaf noch durch
fintieibang gelang, Einsicht in dieselbe sn n^men. Da, wie die Gel-
f aiy'sche Bnebbandlmig nach eingesogenen drkundignsgen dem Beisrea*
ten milsateilen die Güte hatte, eine nene Auflage in Vorbereitong Ist,
80 verschiebt derselbe bis aof deren Erscheinen eine eingehende Be-
sprechnng der Letstangen Palners und bescbrftnlit sieh Ar jetit anf
einige wenige orientierende Bemerknngen.
Statt des, von Laohmann einst ttberscbätzten QroQioganas fahrt
Palmer einen im Jahre 1407 zu I'iM Ugia geschriebenen codex CaiAcianos
Scaligeri, den er im Jahre 1874 in der Bibliothek eines Freundes auf-
gefunden, neu ein. Allein nach den Ausführungen von Schulze ao. 8. 862
gehört diese Handsclaiit P zu den aia ^t irksteu interpolierten und
spätesten Handschriften. Referent hält daher die Veröffentlichung ihrer
Lesarten für ziemlich wertlos, umsomehr als er ganz der Ansicht von
Rofsberg (Neue PbiloL Rundschau 1 No. 4, S. 212) ist, dafs bei Her-
stelloDg einer nenen Ausgabe eher eine Entlastung des kritischen Appa-
rates als eine noch grftfsere Belastiing als bisher SQ wQnschen ist.
Die Varianten von N begottgt sich Palmer nur in Aaswahl mitzu-
teilen, obwohl er diesen Codex ftr den besten bilt — eine Eklelitik, die
nm so mißlicher ist, als viel wichtiges dabei ttbersehen ist (vgl. darftber
Schnlze ao).
In bezug auf die emendatio vergleicht Schnlie die Palnersche
Ausgabe mit der von Baehrens. Nachdem Palmer einen Teil seiner
»flüchtigen EinfUle«. in der Hermathena veröffentlicht, folgten andere
in der Ausgabe nach. »Konjekturen, die er heute aufs wärmste empfiehlt, :
verwirft er nach einem halben Jahre als unnütz. Stellen, die er in seiner
Ausgabe unberührt liefs, verändert er kürze Zeit darauf . . . Vielfach
stellt er gleich zwei oder drei Konjekturen zu beliebiger Auswahl zur
Verfügung " Auch Palmer verteidigt N gegen die von H. lu den Vor- ;
dergrund gestellten Codices. »Nach P. ist N vor dem Ende des 14. Jahr- '
hunderts geschrieben und älter als sämtliche Handschriften von B. Nach- |
drtlcklicb betont er die altertOmliche Schrift und Orthographie sowie das
Fehlen der Überschriften zu den einzelnen Gedichten und der falschen
Namen des Dichters.« Palmer hat ausführlicher daraber in Hermathena
Vn gehandelt
7) Schulze, K. P., Römische Elegiker. Eine Auswahl ans Catull,
Xiball, Properz. Für den Scholgebranch bearbeitet. Berlin, Weid-
mann. 1879. Y, 194 8. 8®.
Ree.: 0. Harnecker, Zeitsehr. f. Gymnasialw. N. F. XY, 1(K
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Schulse. BöiDÜcbe El«giker.
153
S. 606-615; H. MsgOQs, Jabresber. des Philol. ?er. ga Berlin Vli»
laSl, S. 354—362.
Das Bacb is^ als ein eorgstmer Venncb, durch eine koamentlerte
Auswahl ans CalaU, Tiball, Propen diesen Dichtern ein PlAiieben in der
Schillektftre an sicheni, mit dankbarer Frende an begrUfoen, inswisehen
ueh bereits 1884 in aweiter Anflase erschienen. Eine allgenieine Eis-
leitong orientiert ttber den Entwickeloogsgaog der römischen Elegie im
iilgemeineo, Spezialeinleituogen fiber die drei genannten Hauptvertreier.
Weun die erste Auflage in der kur^eu Spezialeiiiiciuiiig zu Properz vuia
Virgil behauptet, dafs er von i'iopiirz nicht erwähnt werde, dagegeu die
zweite Auflage auf die warme Empfehiuiig der Anrieide bei Properz
TT! 34, 61 f- hinweist, so ist diese Korrektur, die Schulze an seiner eige-
aeo Darstellung vorgenommen hat, eine offenbare Verbesäeriiüg: Zwar
haben Heimreich, Quaest Prep. 1863, 48f. und Garutti in seiner
Cyntbia S. 11 6 f. den gansen Panegyricus des Properz auf Virgil far
echt erklftrt Aber die vom Referenten in der Festschrift des Leipaiger
philologischen Seminars Ar Cnrtios 1874, 8. 1-21 ?orgelegte Wider-
Isgoog dieser Athetese hat, von einigen Einselheiten abgesehen, allge-
aieiaeD Anklang gefunden, vgl. s. B. Plessis, £todes crit. snr Properce
(1884), a 167 ff. Siehe auch Ribbeck, proleg. Vergil. 8. 67. Betreib
des Textes der 44 aus Properz ausgewählten Stücke hat sich Schnize
möglichst eng an Haupt angCiclilohsen, was durchaus gerechtfertigt ist.
Eiiic Ar.zdhl Verbesserungen und Nachträge haben Uaraecker und
iUgiJus in ihren, oben citierten , Recensionen des Büchleina vorgelegt,
worau- hier Jiur zu No. 41, betreffs des Ilas^cs der gesamten Römerwelt
geircn Kleopatra, der Hinweis auf den Aufsatz von H. JSissea in Nord
ood Büd 1878, & 322—887 erwähnt sein mag.
8) J. Woltjer, Serta Roraana Poetarura decero latinorum car-
mina selecta, scholarum causa collegit et notis instruxiU (ironingae
apud J. B. Wolters. 1880. 224 S. 8^.
Biese Obrestomatbie bietet 8. 97—184 ans Propert 17 Proben,
ite die Teiteekonstitation ist die Ausgabe von L. Malier an gründe
fslegt Doch bietet der Herausgeber folgende eigene Konjekturen:
1 17, 16 quod nolit; IV, 6, 33-36 vor V. 29; V 11, 70 aucturae;
▼ 11, 87 ferte et laudate. Die Ausgabe von Baehrens konnte Woltjer
Qicbt benutzen, da bei deren Erscheinen die einschlagenden Abschnitte
<ier Serta schon gedruckt waren.
9) Kflander, Thure Fredrik, Sextns Propertius. En literatnr-
historisk Studie. I. Upsala. Akademiaka Boktryckeriet. Ed. ßerling.
1877. 46. S. 8°.
Diese Upsalaer Doktordissertation bietet eine Zosammenfassong
<^ WeseDtüchsteii über Leben nnd Dichtnngen des Propen in schwer
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I
I
154 Kyländer, Sexti» Propertioi.
dificlier Spraehe. Weon dieselbe in Wesentlichen -aach nur auf dflo
Arbeiten von Hertzberg und Pal^ berubi, die vielfach zerstrente Litte*
ratnr an Programmen und Diseertattonen ttber Properz aber nicht w*
wertet, so ist doch schon die Thatsache, dafe anf einer nordischen Uni-
versitfll eine philologische Arbeit dieser Art znr Erlanguag der Dokto^
wfirde publiziert wurde, ein erfreuliches Zeichen dafür, dafs dasVerstftndnis
des Properz auci» im Norden sich Balm bricht. Refei cu: bebt üoch be-
sonders hervor, dafs S. 37 von der zweiten Elegie des vierten Buches
alter Zahlung oine Übersetzung vorgelegt wird. Da dies IJed weder von
Johansson (Eiegiae quaedam Propertii suethicis versibub ox]noss»ie.
'Üpsaliae 1862) noch iu der gleich betitelten Schrift von Fiemniint^
(Upsaliae 1863), auch nicht in der inzwischen erschienenen Schrift voq
Andreas Frigell, (Propertii elegiae duodecim, Snecids versibos expre8tit
annotationibusqae instmxit, 1888) ttbersetzt ist, so mag der Anfang von
Kjtanders Übersetzung hier folgen:
Orfens blidkade ju, med klanger ul trakiska lutau.
Skogarnas tiger och höll stormaude floderna qvar.
Auiäuns bimmelska konst de rullande stenarna lärde
Atl tili eu väMitr raur löpa Knng Thebe ihop.
Ocb vid diu lockaude bang, Polyfem, mut den bergiga straa4^a
Korn Galatea sk blid, törd af ett sim mande spann.
Hör man v&l uudra, när Baccboa, uftr sjeif Apollo miggynnar»
Att mina singer Sk romerska flickornas pris?
10) Brandt, Carolus, Qoaestiones Propertianae. Diss. inaog.
Berlin 1880. 60 S. gr. 8<>.
Ree: E. Heydenreich, Philol. Rundschau 1, 436 ff.
Diese sorgfältige Dissertation, die Vahlen zugeeignet ist, bebandelt
eine Anzahl der schwierigsten kodikalen nnd ütteraturgescbicbtlichea
Fragen der Properskritik.
Bas erste Kapitel wendet sieh gegen die Wttrdignng, weiche
Baebrens (Tgl. oben anter No. 8) seinen nen entdeckten Handsehriftea
zuteil werden Iftfet, und schlie&t sich den Ausflibningen ?on Leo Bbehi.
Mus. 1880, 441 und Kiefsling, Deutsche Utt-Ztg. 1880, 281 an.
Nachdem Verfasser znn&chst in § i im allgemeinen Uber den Stand der
einschlagenden Dinge referiert bat, behandelt er in § 2: V 11, 53; 1 8, 19;
II 3, 42; il 31, 7 d. h. Stellen »quibub, nach der S. 6 gegebenen Dis- i
Position, fortasse quispiam primo oculoruni obtutu aliquid tribuat'^. dann
in § 3 zwpi Stellen »de quibus ipsuni ntili' aliquid addere me posse
arbitrabara, nämlich I ö, 9 wird unter Anwendung des neuerdings von
Leo wiederholt benotsten Mittels der Parenthese interpongiert:
non est illa uagis similis cdlata puellis
(moUiter irasd non solet illa) tibi«
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Bnodt, QiiawtioM FkropertitBafl«
155
WM baner ist ab die ? on Btabreos miso. 8. 7S oiMnvIbnt« Lesart «tru
M EichsUd, Pkop. aliq. loc teil, eipoa. Jenae I885i 4; ferner
wM & Ii rf ts, 8lff. also foterpmiglert:
ac oeloti magnos cum ponnnt aequora motus,
Eurus ubi aduerso desmit ire Noto«
üttore si tacito sooitos rarescit arenae:
816 cadil inflexo lapaa paella geno.
sera» tarnen pietas: natis est eognilos error.
digne Jovis natos qni tneare senex,
tD reddis pneris matrem —
b dem letzten, vierten Paragraphen dieses Kapitals bespricht Verfasser
IV 14, 14 uiid V 1, 28, wü liaehrens »miruni in inodum« geirrt.
In cap. II § 1 werden mehrere Lesarten des Groninganos als
schlechte nachgewiesen, uämlich an den Stellen II 15, 49; I 15, 83;
D 1, 31; II 24, 1; II 30, 19» III 1, 23 (diese Stelle war ebenso bereits
fOQ Heimreich, Qoaest. Prop. 8. 19 behandelt). Dabei tragt Ver-
teer folgende eigene Koiuektoren vor: I 15, 38 at Ubi statt qitam
tüif wo Madvigs» allerdings von fiaebrens nicht erwähnte Scfareibong
iam na palftograpbisch naber liegt; II 1» 81 com ah tractus in Urbem,
wo Brandt das recht Me Einschiebsei ab dem beachtenswerteren Vor-
leUsg Yon Baebrens misc. crit 8. 88 aitanu Isr anrostet mit Unrecht
wmbfat; gegen den Vorschlag III 30, 19 »nonc tarnen (immerito!)
Phrygias potes ire per undast für die Lesuüg von N: »nunc tarnen
immentü Pbrygias uuuc ire per undast hat begründeten Einsprach er-
hoben Solbisky, De codd. S. 175; dafs IV 1, 23 famae post obitum
fiogit ojäiüra vetustas« 20 schreiben sei, was Brandl S. 18 will, bestreitet
Solbisky S. 175 (vgl. über diese Stelle jetzt auch Weidgen, Quaesi.
Prop I Cobleoz 1881, S. 9). — In einem § 2 dieses Kapitels bespricht
Brandt den codex Bernhardini Vallae and schlägt für III 16 (22^), 48
vor: »cor recipi qoam non nonerit ille netat«, doch vgl. dagegen Sol-
bisky, De codd. 8. 188.
Das dritte Kapitel entbfilt eine nngenllgende Bekftmpfong der
iaebmann sehen Ansiebt» dab das «weite Bnch in swei zu teilen, Pro-
ftn also nicht vier, sondern fünf Bttcher geschrieben habe» und dab
H 18 das Einleitnngsgedicht snm dritten Bnch sei. Nach Lachmann
stand bekanntlich das yielbehandelte Distichon III (II) 13, 25:
Sat mea sat magaast, si tres sint pompa libelli,
Quos ego Persepbonae maxima dona feram
in dritten Bnche des Piopers. Brandt stellt aonächst in $ l die vor
Sncbeinen seiner Dissertation pnUicierten Tbeorien zosammen: die An*
•fflbt von Hertzberg, wonaeb dnrefa die Freunde des Dichters die
>|lteren Bücher beraasgegeben nnd n 18 bereits im Altertum aus dem
dritten in das zweite Bnch gestellt sein soll; sowie die Ansiebt von
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166
Brandt, Qnaestiooet Fropertiaoae.
BaebrenB, wonach die liipder IT 7 bis TT 13 iucl. aus dem dritten Buch
dnrch Blattversetzuug wäiireud des Mittelalters io das zweite gelangten.
Auf die Anschauungen von Knauth, Quaest. Prop. 1878 cap. U (s. i.
ODter No. 13) wird dabei nicht Rücksicht genommen. Die Lachmannsche
Hypothese ist ioEwiachen von Th. Birt ia BeiQem Werke aber das an-
tike BachweBeo 8. 418 ff. modifiziert uod von einem ganz nenen Gesichti»
ponkt ans begrttodet worden. Trotz der sebr scbarfsinnigen AnfsteUia*
gen BJrt's ist aber der Streit neuerdings wieder heftig entbrannt: Wik»
rend s. B. Fr. Plessis, Stades critiqaes snr Properce 1884, 97 ff. md
J. de Prussinsky (De Propertii carminibns in libros distribnendis.
Budapest 1886. 37 8. 8) die in den Handschriften flberlleferte Ein-
teilung in vier Bücher für die einzig richtige und mögliche halten, sind
ebenso entschieden Hugo Magnus, Berliner Philol. Wuchenschrift 1886,
No. 41, S. 1278f. und A. Otto ebenda 1886, No. 42, S. 1307ff. fürdie
Teilung von Buch IT der Überlieferung eingetreten. Das Problem ge-
hört zu denen, welche den Forschungstrieb unmer von neuem reizen,
ohne trotz allen Aufwands von kritischem Scharfsinn es zu geUagen
scheint, allgemein anerkannte Resultate zu gcwiuneu.
Brandt bekämpft die Lachmannsche Hypothese zunächst dadorcb,
dafs er diejenigen Lieder, die ?od Lacbmann dem zweiten Buch zuge-
wiesen wurden, entgegen der gewöhnlichen Ansicht, als nicht lückenhaft
nachzuweisen sucht Wenn aber Brandt seine Darlegungen mit des
Worten schliefst »ergo ne uno quidem loco aliquid intercidisse demonstrari
potestc, so ist ihm der Beweis damber entschieden mi&glOekt Es Ist
zwar richtig und bereits ?om Referenten in seinen Quaest Prop. 8. 5 ff
auseinander gesetzt worden, dafs einige von der neueren Kritik an diesen
Stellen der Properzischen Ltedersammlnng angeblich gefundene Sdiwie>
rigkeiten in Wahrheit gar nicht existieren. Was aber i, B. R. Richter
iu dieser Zeitschrift 1877 II, 300 gegen meinen eigenen Rettungsver-
such der sechsten Elegie mit Recht anführt, fällt auch gegen Braadt in
die Wagschale. Auch was Brandt in § 3 gegen Lachmann Uber III (II)
13, 25 vorbringt, befriedigt nicht, ist auch olmo f^oiiügendo Verwendung
der einschlagenden Litteratur gearbeitet. £s genüge hierüber auf die
oben notierte Recension des Referenten zu verweisen.
Die in § 4 von Brandt vertretene Behauptung, II 10 eigne sich
nicht als ProOmium des neuen, dritten Buches, hat den Referenten nieht
sn fiberzengen vermocht; aber selbst wenn man II lO hiebt für geeignet
hält, als Einleitungsgedicht zn rein erotischen Elegien und als Widmung
an Kaiser Augustus au dienen — und dafi es alz zolobe hätte geschick-
ter sein können, will Referent nicht leugnen so folgt gegen Laak«
manne Zweiteilung des zweiten Buches, wie Otto, Berliner Philol. Wochsn»
Schrift 1886, 8. 1310 mit Bedit hervorhebt, nichts weiter, als dab das
wirkliche Einleituogsgedicht mit von der hier anzasetzenden Lücke vsr-
bchiuügeii wurde.
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Braadt» QoMffeloBes FropertiaiiM. 157
ÜD Cip. lY 8. 25 ff. begiebt ^^foli Brandt auf den Oberaus schwaoken-
den Qod untichereD Bodes der Properzisehen Chronologie und erOrtert
die damit maiDiDeDhftngeiide Frage nach der Heranagabe der eintelnen
Bflcber, leider ohne ticfa mit seinen ?orlänfem genftgend anseinander*
iDsetten. Nach Brandt § 1 sind die Elegien dea dritten Bochea (lber>
Marter Ztiitong nach denen dea iwelten geachrieben nod (and aneh die
TeHMfentllehong des dritten Baches später statt als die des Kweiteo;
Dich § 2 hat der Dichter nicht acht Jahre, wie LacLuiaiia glaubte, auch
nicht sechs, wie HertzberL' wollte, souderu nur fünf Jahre Cynthia ge-
liebt; nach § 3 ist I, 1 vor allen ül^ripren (Vuthiaiiedern geschrieben;
Dach § 4 wurde IV (HI), 4 im Jahre 732 der Stadt gedichtet: § 5:
»restat nt elct^iLis III 24. 26 cum prooeraio illius libri i)ost reliqua eins
carmina certe post III 4. 5. fictas esse demonstrem« \ § 6. Bach III (IV)
ongefähr Ende 782, Buch II (II und Iii nach Laobmaoo) ungeffthr Ende
7S0 veröianüiefat; die Anagabe dea ersten Buches sei mehr ala 7 Monate
w der des sweiten eilblgt; § 7: II El nnd H 10 überlieferter ZAhlnng
stimmen mit vorstehender Theorie: II 31 sei 7S0, II 10 vor Ansgang
7S0 gedichtet; t 8 die Gedichte ad GaUom habe Propen Ende 728 oder
Anluig 799 dichten l^Onnen; auch in der chronologischen Fixiemng von
I 6 nnd H 7 habe sich Herlsberg geirrt.
In einem fünften Kapitel nimmt Brandt das letzte Buch des
Dichtern gegen Lachmano iu öchutz. Dabei wird V 3, 11 S. 41 die
KoBjektur gemacht:
baecae marita tides et pactae aula mihi noctes,
cum mdis urgenti bracchia uicta c!edi?
Die codd. haben hier: hae sunt pactae mihi et pacatc mihi F\ et
parce auia et f&r hae Km 2. Palmer und Solbiaky De codd.
& 165 schreiben: »Haecne marita fides et pactae iam mihi nocteac;
Wilien Schippers« Observ. erit in Propertii iibmm qnartnm,
Qroaingae 1818, S. 80£: ahaeone marita fides? itae, pactae qnae mihi»
ioelns?c; Horm. Kraffert« Beitrage sor Kritik nnd ErldArung latei-
ahicher Aatoren, Anrieh 1888, III 11: »pactae mihi noctest; Haupt«
Opnic. II, 105 »et pactae in sania nocteai; L. Mttller, prael S. XLH
»pietae et mihi gaudia noctisc (im Text: »et pactae gaudia noctis«);
Tb. Korbcli, iSord. Lidäkr. lur iüul. raekke V, 276 »pactae in gaudia
Qoctesf .
Ferner bchlagt Brandt S. 43 vor, V 4, 17. 18 nach Vers 94 zu
stallen, und zwar mit Tilgung des Fragezeichens. Besser aber wird das
Distichon, nnd zwar mit Fragezeichen am Ende, nach Broukbus,
Hofsberg, Lucubr. Prep. S. 34 und Otto (»Die Yersumstellnugen in
den ?ier ersten Elegien des vierten Buches des Properz« in Comment«
in honorem Ang. Reifferacheidii 1884, 8. 20) nach V. 92 eingeschoben.
Brandt« welcher die Frage nach dem fünften Buch des Properz i^eines-
nsgs erschöpft, entscheidet sich schon aus metrischen Gr&uden f&r die
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158
iilcbtheiL und beiiauptct, dio Dichtungen des fUufleu Buches seien nicht
minder vollendel aij> die der früheren Bücher. Inzwischen sind von ver-
schiedL'nen Seiten neuerdings lieiträge zu diesem Sehl ufs buche vorge-
legt, m dessen kritischer Behandlung die Gegensätze der Auffassung be-
sonders scharf hervortreten. Wie zweifelhaft die Ansicht vod Brandl
ist, mag daraus erbellen, dafs ein so gründlicher Kenner des Properz,
wie Rofsberg (Neue Philol. Rundschau I 1886, 214) einzelne Lieder
di6868 Buches für recht scbwftdiUcbe Jugendprodokte des Dichters halt,
die ?0D ihm nach Aufltooog seines Verhftltnisses in Qyntiun nach strsn*
geren metrischen Grundsätzen aberarbeitet wurden.
In dem letf ten sechsten Kapitel teilt Braodt noch einige weitsn
teztkritikaliscbe Vermutungen su einseloen Stellen mit: II (III) 26, 81«
3*2 soll nach V. 56 zu stehen kommen. Allein die überlieferte Versfolge
iüt von Otto (.Die \ eiaumsteliuugeü bei Vio^tri i lö84, 14) verleidigt
worden: »So glaube ichc, heifst es bei Otto, haben wir auch kerne
VeraniasMiiig, mit Baehrens v. 31. 32 und 33. 34 ihren Platz wecbseUi
zu lasseij, obgleich die^^e Umstellung, die von Brandt nicht einmal eines
Wortes gewürdigt wird, immer noch überlegter und verständiger ist,
als der Eintall Brandts«. Den weitereu Vorschlag bei Brandt S. 46, IV 7
die beiden Pentameter V. 2 und 4 zu vertauschen, dem Referent bereito
Phil. Rundschau I 438 widersprochen hat, haben inzwischen Vahlen,
Über die PAtns-£legie des Propertiust Sitiungsber. der Berliner Ahn*
demie 1883, 78 (S. 7 des Sepmtabsnges) und Otto, VersumsteUnngsn
I, 21, in abersengender Weise widerlegt Brandts weiteier Yersuch
8. 47, um Borreas und Neptun als die Angeredeten in gewinnen, die
Verse 25- 28 derselben Elegie hinter V. 18 eininsebalten, ist swar
besser als Hertsbergs Erklärung oder Scaligers Umstellung hinter V. 70,
aber dennoch verfehlt, siebe darüber Vahlen, P&tus-Elegie 82 (14) und
Otto Versumsttliuugeu 1 20. BetreÜs h (III) 34, wo Kibbeok und
Referent 77 hu nach V. 66 gestellt, will Brandt S. 48 f. auch noch
81, 82 vor t>ti einschieben; die^. i^^i jedoch bcbwerlich richtig, vgl. Otto
V ersuniatülluugeu I, 18* Schiie£»iich wird von Brandt S* 60 i Ii, 21 so
gelesen:
an mihi non maior eara custodia matre es
aut sine te nitae cnra sit nlla meae?
II 22 (III 16), 44: »quid iuuat haec uullo prouere verba loco?t
Die änfseriich recht gut ;nif gestattete Dissertation weist zum
grofseu Schaden der Übersichtlichkeit weder Überschriften auf, noch ge
sperrten Druck der Resultate, noch Register zu dem recht mannigfachen
Tithnit Nicht einmal Ober die zu einzelnen Stellen vorgetragenen, durch
alle Teile der Arbeit verstreuten textkritikalischen Vermutongen, welche
Referent im Vorstehenden vollsablig mitgeteilt hat. ist irgend welcher
Index beigegeben worden.
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Otto, I>e ftbolis Propertiaaiü.
]59
11) Augustus Otto, De fabulis Propertiaais particula prior.
Dm. inaag. 1880. 52 S. gr. 8^.
Be&: £. Heydenreich, Phüol. Roadscbau I, 157—160; J. P.
Postgate» CiDbridge Philol. Transactions I 879 (8. 8 des Separitab-
draekee); Aog. Beiffersebeid in vorliegender Zeitscbrift 1862
Xm, 271.
Dien Breslaner Dissertation ftber den Properuschen Sagenscbats,
IM der Sebolnng Reüforsebefds bervorgegangen and dieÜBein gewidmet,
ist leine der besten neueren Arbeiten über Properz* (Phil. Rundsch. I,
158), iearued and useful pamphlet« (Cambr. Piiil. iitiubact. L aTJi,
ua «excellent travail« (Fr. Pies&ia, Stades crit sur Propercc Paris
1884, 273).
Pars I der Dissertation entwickelt in fünf Absclniitten die Gnuid-
gedaokeQ, von denen Otto bei seineu weit verzweigten, bis jetzt nur
teilweise pablizierteo Sagenuntersucbungen ausging. Das erste Kapitel
De anctoribas Propertii weist in Anlehnong an eine Beobachtung Reiffer
seheids daraof hin, wie es dnreliaos nnglaabiieb sei, dafo, was selbst
Hamberg annahm, die bgrzantinisehen Eplgrammendichter, wo sie mit
tepeis übereinstimmen, dessen Sprache sie nieht einmal ordentlich Ter-
staadflo, dennoch ebendesselben Elegien benatsten; vielmehr seien der-
gleiebea Übereinstimmungen dadurch zu erklftren, dafs beide Teile aus
Oslilmachos schöpften. Dieser hat nach Otto auch eigentliche Uebes-
elegien gc^jluiubüii, tbeu diese Ans ich i haben ungefähr gleichzeitig aus-
gesprocijon Sperling, Properz in seinem Verhältnis zum Alexandriner
KaiJimachus, Stralr^uiid, 1879 (vgl. unten unter No. 12) und Guil. Lange,
De Callimaclii a^Ul^, (Leipzig. Hinrichs. 1882), der letztgenannte mit
einer Argumculatiuu, die sich mehrfach mit der Ottos deckt und in dem
einschlagenden Kapitel nur onwesefitlicho Ergänzungen zu Otto bietet
(Tgl. darüber den Referenten in Phil. Rundschau Iii» No. 2, S. 33 ff.).
Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit kann mau ferner, und auch hieriu
fol$i Otto seinem Lehrer Reifferscheid, auf Philetas als Quelle des Pro*
psn schlieliMn, wenn dieser mit Theocritp dem Schttler des Philetas,
lieh bertthrt An&erdem schöpfte Properz aus Homer und den griechi-
uheo Tragikern.
Die beiden nächsten Kapitel »Qua ratione fiibulas composnerit
Plopertiosc nnd »De necessitadine quae intercedat inter sententias ele-
giarum ut labulaivi zeicbncü sich, \ue auch die ubügen Abschnitte der
vorliegenden Dissertation durch lobenswerte Objektivität aus, welche
üiüht verkennt, dafb manchmal Properz auch weniger geeignete Beispiele
der Mytholof^ie ciitnahm. Wenn z. B. IV H, 21 die Geschichte von
Ärgyuuus rait vorhergehenden Gedanken nicht zu eng zusammenhänge,
so darle deshalb noch nicht gleich au Versumsteilung gedacht werden.
SbsDsoweoig sei, trotz der entgegeustehendeu Bemerkung von Rohde,
Qrisch. Roman 8. i08 Anm. 1 die Fabel von der Briseis U d an falscher
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m
Otto, De fabulis Propertiaois.
Stelle überliefert. Doch fehle es auch nicht an Stellen, wo eine Um-
stellung ijicht zweifelhaft sein könne: so stellt Otto S. 10 f. II 86, 21
Dach V. 6 (Ahnlich will Kralfert, Beitr. zur Kritik Lat. Autoren 1883
III 142 V. 21- 24 nach V. 29 stelleo, während Keil, Observ. cnt. m
Propertium 1843, 41 vor V. 21 eine Lücke annimmt), ebenso III 8, 29
nach V. 22 (Otto S. 11) und IV 22, 87. 88 nacb V. 10 (Otto S. 12).
Das vierte Kapitel »Qiiales a Propertio a4lhibeaatiir fabulae et
qna imtione tractentnrc stellt nuUMdut die too Piopen beeondera gora
?erwendeten Fabeln zusanunen in vier Gmppen: Mnlas »qaae in labe-
ribna et moleetiis amantinm versantorf^ »deoram 'heioaaiqiie fabolwoB
concnbituac, itMTOfutpftiastc^ »venatorom pastoramqoe fiibialasc. Wo die
AlexandrlnisdieQ Dichter, was oft genug geschab, von einer gewObnUohee
Sagenversion abwichen, da aehen wir Properz gam von ihnen abhiogig;
denn nicht nnr diejenigen Sagen, welche wie die Aber Galatea, Bemophon,
Hylas, zuerst von den Alexandrinern dichterisch behandelt wurden, finden
wir bei i'ruiierz wieder, büüdcru nchmeü bei dieaeni auch oh eme recht
unbekannte und neue Art der Berichterstattung wahr. Dennoch müsse
man sicli hüten, worin Hertzberg allzu häulig geirrt, da, wo die Erklärung
schwierig oder die Überliefeniiig unsicher ist, neue Sagengestultungen
anzunehmen und diese wiederum auf unbekannte Quellen zurückzufubren.
Mit Recht haben üaupt und Rofsberg Beispiele eines solchen Verfahrens
beseitigt. Vielfach wird Ovid von Otto zam Yergleiob herangezogen.
Bei dem AofserBt lebendige Vortrag des Properz hatte bereits
Hertiberg, Qnaest. Prop. 8. 71 vermutet» dafe derselbe nicht seltn
Werke der Kunst vor Aogen gehabt habe» oad die Untemchiiiigen tob
Heibig fiber die Wandgemilde der ontergegaiigeoen Stidte Oanpanieni
haben dies bestätigt Otto geht anf die einschlagenden Stellen des
Propen in dem flinften Kapitel »Qaae ratio intercedat iatar Propeitil
narrationes et artis monomentac näher ein und gelangt sn dem Besnltat,
dafs zwar an einzelnen, von Hertzberg hierher gezogenen Stellen ein
\V (ji k der blidenden Kunst dem Dichter nicht vorgeschwehL hat, aundern
ein alexandrinischer Dichter, dafs aber an a in leren Stellen nicht sowohl
Statuen oder Arbeiten aus Erz, woran Hert^berg dachte, als vielmehr
Wandmalereien dem Dichter in der That vor der Seele standen, welche
ihrerseits wiederum von den Alexandrinern abhingen.
Im zweiten speziellen Teile handelt Otto I. De fabulis Troianis
S. 17 ff., II. über die Thebais S. 40ff. und III. über den Argonautenzog
S. 45 ff., nicht ohne dafs eine sehr grofse Anzahl Parallelstellen aus
griechischen aod lateinischen Autoren zur Eruiemog der einschlagenden
Qaellenverhftltoisse vorgefahrt werden. Reiferent will hier nv hervor-
heben, dafs z. B. auch Ober das Verhältais des Properz so Ovid und
Horas Beiträge geboten werden, sowie dafs wiederholt so Bemericongea
in Bohde's bekanntem Buch Ober den griechischen Boman Stellnng
genommen wird. Es würde die Grenzen dieses Referates weit Ober-
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Otto, De fHbulis Propertianis.
161
Mbreiten, wollte Beferent alle die Stellen erwShneo, deren Interpretation
von Otto gefördert wird. Ein Register aber aber dieselben hatte nicht
weggelassen werden sollen. Die folgeoden Vorschläge snr Konstitntion
des Textes sind neu: III 82, 7 Nonne et (Otto S. 19) statt Hoapts (Luc.
Müller: Tros et); V 1, 87. 88 nach V. 7ü (Otto S. 31); III 19, 29. 30
werden S- 51 entweder für unecht, oder doch fOr äufiserst korrupt er-
klärt (Otto S 51).
Otto verbmdet mit wohlüberlegtem Urteil und iretriicher Methode
eine sehr ausgebreitete LitleraturkLMiiUuis auch über die weit zerstreuteu
Spezuüschrifteu zu Properz. so dafs Referent in seiner oben notierten
Beceosion nur ganz weniges nachtragen konnte. Otto bat inzwischen
eine erste Fortsetzung im Programm des katholischen Gymnasiums in
Glogan 1886 unter dem Xitel De fabniis Propertianis particnla II vor«
ftflGsaUichty ebenda S. 21 die Drucklegung des noch restierenden Teiles
m Aussicht gestellt. Referent möchte nor noch einen doppelten Wunsch
aussprechen: einmal, dafs der Verfasser am £nde seiner inhaltreichen
Daistellungen mdglichst ansfohrliche Register Ober alle Teile, auch Aber
die vorstehende Dissertation, susammenstellen nnd sodann dafs er die
gesamten Untersuchungen, die dies durchaus verdienen, zur be(iuemeren
Beschafl'unf? seitens des philologischeFi Publikums, irgend einer renom*
miertereu buciibundieribcheu Firma in Kouunibsion geben möge.
12) Sperling, Properz In seinem Verhältnis sum Alexandriner
Kallimachos. Gymn. Progr. Stralsund 1879. 28 S. 4<^.
Kcc: Philol. Auz. XI 1881 (1882), No. 102 von einem ungenannten
Verfasser.
Nach einer znweit hergeholten Einleitung fiber die litterarische
Stelluig Griechenlands zu den Römern nach der Einnahme Ton Korinth
dareh M ammius sucht Sperling das Verhältnis des Propen zu Kalli-
nadras naher zu erörtern. Die poetische Wflrdigung sowohl des griechi-
schen Originals als auch des römischen Schülers Ist nicht zutreffend:
Iber Kallnnachus wird, wie die oben notierte ' Recension bemerkt, zu
ODgQnstig gcurteilt; umgekehrt ist die S. 10 von Sperling gegebene
CJharakteristik des Properz zu günstig: denn dieser meidet nicht, wie
Sperling behauptet, »mit Zartgefühl alles Niedrige und Triviale«, sondern
ist ein lasciever Dichter von starker Sinnlichkeit, vgl. darüber Vahlen,
Beitr. zur Berichtigung des Piojx'itius S. 354.
Nach Anführung der bekannten Stellen, in denen Properz von
Kallimachos spricht, sucht Sperling zunächst metrische Abhängigkeit
4ss erstereo von diesem zu erweisen: den Hiatus habe Properz nach
dem Beispiel des Kallimachus nicht anders sich gestattet, als in der
ssv%^^ii^; ferner habe es Properz dem Kallimachus abgelernt, durch
Verwendung von längeren Worten daktylenreiche Verse, beeonders dak-
Ijlische Hexameter zu bilden; auch der Gebrauch von drei* und mehr-
JikiMlNricki filr AhaithmiMwi^mcluifl XLVfI. (iMS. R.) U
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162
Sperling, Propere in s. V. sa KaUimaelms.
silbigen Worten am Scblufs der Distichen wird auf KaUimacheiacheB
Jorbild zurttckgef&brt. Die Thatsacbe, dafs im ersten Boch etwa 30 Pro-
ceo t, im zweiten etwa 10 Proeeot und im dritten Boeb 8 Prooent tob
drei- and mebrsilbigen Schlufsworten der Distieben vorbanden sind, nili-
rend im lY. und V. Bacb nur sweisilbige Pentameteransgänge stattfiaben
(Sperling S. 16 vgl. unten unter No. 15), wird damit erklart, dars Pnh
perz sich nach und nach immer unabhängiger ?on seinen grieebisdiui
Vorbildern machte. Wenn ferner Sperling S. 15 f. behauptet: »Auch
das ofLotorikeuroy d. h. deu usus, die beiden Halbverse des Pentameters,
unserem Keim entsprechend, durch uliuUch auslautende Worte 2u
ßchlielseu, hat Properz offenbar von dci> Alexandrinern angenommen«,
so ist ein strikter Ueweis für die^e Behauptung nicht beigebracht wor-
den: die allgemeine Bemerkung, dals auch die Alexandriner dergleicheo
zahlreich verwandt haben, ist dazu nicht hinreichend. Denn die Fread''
an gleichen, das Ohr angenehm bertibr^ nden Klängen murste bei alles
Kulturvölkern zu Ahnlichen Zier- und Bindemitteln der poetischen I>■^
Stellungen ftibren, wie wir sie in den lateinischen Distichen als Homoeo-
teleuta, in den modernen Dichtungen als Reim bezeichnen. Aufserdem
durfte nicht verschwiegen werden, dalli sich unter den BOmischen Ele-
gikem gerade bei Properz die Homoeoteleuta am meisten bemeritbsr
machen, vgl. £. Eich n er, Bemerkungen Ober den metrisehen und
rhythmischen Bau u. s. f., Gnesen, Progr. 1875, S. 40.
Wie Sperling ferner S. IG ff. ausführt, liuL i'roperz, wo der Charak-
ter der lateinischen Sprat lie oder das Wesen der Elegie es erforderten,
durchaus keinen Anstand genommen, von dem Beispiel seines Vorbildes
abziiwi ichen. Hilufigere S])nrKl<'en und das starke Vorherrschen der
Cäsur der Penlhcmimeris (über derartige metrische Verhflllnisse vgl.
jetzt die tieifsige Statistik bei Karolus Kirchner, De Propertii libro
quinto capita sex. Wismar 1882, S. dlff.)i gegenüber den zahlreichen
Daktylen des Kallimachus und dessen Vorliebe fQr die Oftsur xarri rpi-
Tov rpoxciw^ seien in dem Charakter der lateinischen Sprache begrttndet
Dagegen sei aus dem bewulhten Streben des römischen Dichters, das
Metrum dem Wesen der Elegie anzupassen, das VerhAltnts von Wori-
und Versaccent hervorgegangen, wie es* gleicherweise bei den Griecfaeo
nicht zu finden sei. Auch in bezug auf Wortstellung der Substantive
und der zugehörigen Attribute, woraber auf Gebbardi's sorgftlttge
Zusammenstellungen (De TibalH Propertii Ovidii distichis quaestionum
elegiacarum specinicn 1870) hätte verwiesen werden sollen, sei die selb-
ständige Kunst des Properz nachweisbar; ebenso sei die Ähnlichkeit
zweier auf(;iiiander folgenden Kedeglieder bei Properz hauhg, während
sie bei Kallimachus sich nicht finde.
In sprachlicher Hinsicht sagt Sperling S. 21: »Jedenfalls steht
das für uns fest, dafs die rhetorischen Typen, welche Properz in so
Uberreicher Fälle in seinen Elegien verwendet, meistens auch seine eigene
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Sperliog, Propere in 8. V, sn Kallliiiachas.
163
fiiifodini^ sind, obgleich wir ohne Bedenken behaupten möchten, dafs
er, wie die gaiize damalige römi i Dichlergeneration , erst bei den
Alexandrinern, insbesoiiiieie bei Kallmiacinis, sie recht kenneu gelernt
und liebgewonnen hat«. Dafs aber die von Sperling bezeichneten Stellen
III 10, 11; IV 1, 3; V 9, 22; III 23, 2 aus Kalliniachus cütlehnt seien,
hat, wie dem Referenten scheint mit gutem Grunde, der erwähnte Re-
censent des phiiologtscbeo Anzeigers angesweifelt. Auch auf S. 10 f.
bat SperJiDg Stellen zusammengestellt, wo Froperz an Kallimachus an-
nklingeu scheint. Einiges hat der eben citierte Recensent nachgetragen.
In besag aol die Mythenstoffe erklftrt es irriger Welse Sperling
Sl 23 Ar ein Ding der Unmöglichkeit an beweisen, welche einxelnen
Sagen Properz den Alexandrinern entlehnt habe, und begnOgt sich auf
die Abhftngigkeit jenes an den beiden Stellen V 9, 67 (Tiresias) und
IV 10, 8 (Niobe) von KalKmaehos hiosoweisen. Allein dnreh Heran*
tiehnng des Paulus Silentiarius und Theocrit läfst sich, wie die bahn-
brechenden Arbeilen von Otto (vgl. oben unter No. 11) zeigen, nach
der stofÖichen Seite das Verhältnis des Projierz zu seinen griechischen
Vorbildern weit genauer festsetzen als es Sperling gelunifen ist.
Zu grofsem Nachteil gereicht es der Arbeit von Sperling, dafs die
Worte des Kallimachus nur nach veralteten Ausgaben citiert, Schneiders
CaUimachea aber dem Verfasser unbekannt geblieben sind.
Was schiiefslich das Resultat anbelangt, so ist der dasselbe knn
nsammenfassende Schlufssatz S. 28: »Das Verhältnis zwischen Propere
and KalUmadias dürfte dieses sein, dafs der Römer, dichterisch selbst
hoebbegabt, im AIlgemeineM dem Genre des Kallimachas sich ange-
Mblossen hat, ohne aber nach Art knechtischer Nachahmer die Stoffe
fon ihm schlechthin entlehnt oder gar die einzelnen Gedichte nach ihm
tbertrageo zn haben, dafs er dagegen besttgtich seiner Sprache, nnd
ganz besonders iu der Kunst des Versbaues sehr vieles dem Alexan-
driner zu (iauken hat« im Widerspruch mit S. 20: »Wir glauben zu
der Anoabme berechtigt zu sein, dafs Properz, wo es sich um uie yiain-
niatische Sprache handelt, weder vom Kallimachns noch von den übrigen
Alexandrinern iu seine spezielle Sprachweise etwas übertragen hat. Wir .
haben vielmehr überall, wo er in seiner Rede mehr den Gesetzen der
griechischen als denen der lateinischen Sprache gerecht wird, dieselben
Gräcismen, wie sie bei den gleichzeitigen Dichtern sich finden und da-
Müs bei den Römern offenbar schon ganz vulgär geworden waren.«
Trota dieses Widerspruches, trotz der allzugrofsen Weitschweifig*
keit, an der das Programm von Sperling krankt, nnd trotsdem Verfasser
Miner Aufgabe offenbar nicht gewachsen war, enthält seine Arbeit doch
branchbare Einselheiten. Ein lohnendes Unternehmen aber wttrde es
sein, nnter Benutsung dessen, was Sperliog uns geboten hat, nnd der
* ftbrigeu Litteratnr Ober denselben Gegenstand, insbesondere nicht nur der
AbhandluDgeu vou Uertzberg (Observationes in alq. Prop. locos quibns
Ii*
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164
Sperling, Propers iü s. V. xa Kallimachiu.
Callimachum et Philetam imitatam se esse profitetur. Halberstadt. 1836.
4. und Qaaest. Prop* üb. II cap. VIL) soodern auch der Arbeiten vod
E. Roh de tiber den griechischen Romao, der Beiträge vod Baach»
Dilthey, Schneider zu KallimachiiB, wozn Jetzt Gail* Lange, De
CalHinachi aetiis Lipslae 1862 und Koaack, Analecta Alexaudrioo-Ro*
mana 1880 gekommeo sind, sowie ioebesondere der oben noter No. 11
erwfthnten ÜntersnchongeQ von Otto und der inbaltreieben Arbeit too
Mall et, Quaest Prop. Diss. Gotting. 1882, alles £inschlagende Uber
metrische, spracblicbe und inhaltliche Abhängigkeit und UnabhftDgiglseit
des Properz von Eallimachas kritisch gesiebtet snsammenznstellen.
18) Knautb, HermannnSf Quaestiones Propertianae. 1878.
88 S. 8<».
Diese Flaller Dissertation zerfällt in zwei Kapitel. Das ers^te ist
überscliriebeu »Agitur de ordine et ratione carminum primi libri süppo-
sitis iis, quae sunt de prima elegia dissensionibustc und geht von der
verschiedenen Auflfassung Lacbmauns und liertzbergs betreffs der Elegie
I 1 aus. Während nämlich jener (vgl. praef. ed. 1816, 8. XXVII) und
ebenso Haupt meinte, jenes Gedicht sei später als die übrigen des ersten
Baches prooemii loco gedichtet, hält dieser (ed. vol. I S. 42) dasselbe
nicht nnr in bezug auf die aberlieferte Beihenfolge der Lieder, aondem
anch der Chronologie nach fXkt das erste. Von vom herein sei es nun
wahrscheinlich» dafs der Dichter bei Anordnung seiner Lieder eine
chronologische Ordnung befolgt habe; doch dürfe man sich durch diese
allgemeine Wahrscheinlichkeit nicht znr Willktthr von Gruppe und Oanitti
hinreifsen lassen. Dafs das erste Buch älter als die späteren sei, hflit
Knauth schon ans der metrischen Thatsache fUr erwiesen, dafs sich in
diesem weit mehr vielsilbige Pentameterausgänge als in den späteren
Büchern finden (vgl. L. iMüller praef. S. XLVIII, Heim reich Quaest.
Prop. 186.^, 45 nnd Escheuburg üb. misc. Bonn. 1804. 85 und
jetzt auch Sperling, Properz in seinem Verhältnis zu KaHimachos
1879. S. 15).
Diese Thatsache wird durch folgende Tahelh deutlich, die Knauth
5. 4 ^Übrigens ohne Rücksicht auf die ü^igeouamen vorlegt:
libri
4 (6) syllab.
trisyllab.
num. pentanetr.
I
81
80
II
29
14
689
m
8
1
496
IV
8
1
476
Properz nahm offenbar nach und nach die feinere Verskonst des OyiA
sich 2um Muster, der vielseitige Pentameterausgänge gänslich ausschlofs.
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Kiiuoih, i^uaüüUuUüü Pruperiiaimi*
1(^5
Die in den Liedern II— XIII dargestellten Liebesverhältnisse hftngcn
uach Knauth so wahrscheinlich untereinander zusammen, dafs mau ua-
willktirlich an eine chrunuiogische Anordnung dieser (iedichte denken
mufs; das im ersten Licde beklagte Unheil habe der Dichter vor Ab-
fassung dieser Lieder noch nicht erfahren. Währctid aber noch nach
Abfassong der M. Elegie alles scomposita et placata« zu sein schieo
(Knanth 8. 7), schildern die nächsten Gedichte (XV ff.) die Zeiten des
Zerwfirfoissee. Im 15* Lied beklagt sieb der Dichter, dafs Qyatbia »novo
viro ire«, findet im 16. Lied ihre Thttre verschlossen und stimmt anch
10 den nfichsten Liedern einen traarigen Ton an. Es sei gar kein Grund
anronefamen, dafs die Lage des Dichters aar Zeit, wo die letsten Ge-
di<dite des ersten Buches gesehrieben worden, eine bessere geworden.
Ans allen aber sei die chronologische Anordonng der Lieder ersichtlich.
Was das erste Lied betrifft, so ist Knauth weit entfernt mit i alün
[Ziiv i'roperzkritiii S. 22) anzunehmen» dafs I, 1 »selbst als Ausdruck
des natürlichen Gefühles aufgefafst, sich mit dem ersten n n Ii k ifu s-
wegs deckt*, sondern zeigt vielmehr durch eine wohl erssugene luler-
pretation eben dieses Gedichtes, welche Plessis (fitudes critiqnes sur
Properce, ä. 230. Anm. 2) sogar »une exceüente Interpretation« nennt,
dsfs sich die Liebesgeschichte des Dichters, soweit sie sein erstes Buch
DOS aufweist, im Eingangsliede wiederspiegelt. Dafs jedoch I» 1 aeiUicb
das letste Gedieht des zweiten Buches sei, hält Referent, ebenso wie
Otto, Hermes XX 658 nicht für zwingend erwiesen.
Das zweite Kapitel »Agitor de carminibos libri secnndi et tertii«
will durch den f6r die einzelnen Lieder versochten Nachweis der Ab-
♦
ittsnogszeit erhärten, dal^ die Lieder III 8— 18 vom Dichter zwischen
11 7 und 8 gestellt und nur durch ein Versehen der Abschreiber in
das a. Buch geiaieu seien. Es würden auf diese Weise die bekannten
Worte m 18, 1- 2.
Tu loqueris cum sis iam noto fabula libro
Et tua Sit toto Cynthia lecta foro?
als nach Knauth dem zweiten Buch angehörig, in einem ganz neuen
Lichte erscheinen. Es wt\rde auch eine ziemlich gleiche Anzahl von
Elegien für die einzelnen B&cher herauskommen: 22 für das erste, 21
das zweite (nftmlich II i 7, Iii 8-18, II 8. 8^ 9), ebenfalls 21
ftr das dritte (nämlich III 1-7. 19-32), 26 fOr das ?ierte tmd Ii für
dss ftnfte Buch, welcbes nach Knantb nicht von Properz heransgegeben
Wörde. Die bekannte Stelle III (II) 18, 26 iSat mea sat magnast, si
lies sint pompa libelli« wird, wie es scheint, von Knantb 3. 81 von dem
»quae ipse volnit operis anctorc verstanden; doch wftre eine ansfbhr-
llchere Darlegung darüber erwünscht gewesen, zumal Knauth die Lach-
;ijaansche Zähiuüg tauf Büchern beibehält. Vgl. dui ubei auch Bi audt
<^UÄest. Prop. 1880 uud oben unter No. 10.
iUfereot erkennt zwar den Scharfsinn der Aufstellungen von Knauth
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166
Koautb, Quaeittioiies rropertianae.
an, kaon dieselben aber durchaus niclit fttr flbersengead halten. Wie
sehr die Resultate der gelehrten Nachforscboogen Aber die Chronologie
des Properz infolge versebledeoer Auffassung einzelner Stellen ansein-
aiidci laufen, ist bekannt und von Ple^sis fetudps S. 203f. und iu An-
schlufs tiuiaii von Rofsberg, Neue Philol. Rundschau 1886, 2ia auf
das einleuchtendste vorgetragen worden. Aber selbst wenn hier nicht
so sehr der Boden schwankte und man nicht »das Terrain mit einer
Unmasse unbrauchbaren Materials tiberschüttet a hätte, selbst wenn die
Rechnungen Knauths alle sich als stichhaltig erweisen sollten, ist die
von ihm aus denselben gefolgerte Versetzung von elf Elegien noch nieht
sicher gestellt. Denn dafs Properz seine Lieder absiehtlich in chrono-
logiseher Ordnung herausgegeben habe» ist erst noch an beweisen. Was
z. B. speziell das ?terta Buch betrifft, so scheint hier das Bestreben
mafsgebend gewesen zu sein, Qedichte erotischen und nicht erotischen
Inhalts ziemlich regelmflfsig abwechseln zu lassen. Üb« die Reihenfolge
der Lieder im 2. und 8. Buche » wie Überhaupt bei Properz vgl. Otto
im Hermes XX, 552 ff.
Am Schlufs der Dissertation teilt Kuauth noch zwei Konjekturen
mit: III 2b, 20 Uii das handschriftliche nota: »Et petere Hyrcani littora
gola (»einsam«) maris«; von aiideren Gelehrten ist vorgeschlagen: lata,
nuda^ Eoa, naiäa, ranra. Ferner sei ZU lesen IV 6, 42 In inare cui noti
nou ualuere doli uud V 1, 73 statt aversis lacrimib vielmehr: aversa
isla üimis.
14) Kuttner, Beruaidus, De Propcrtii elocutione tiuaosliones«
Diss. inaug. 70 S. 8". Halis Saxonum. 1878.
Ree: R. Ebwald, Philol Anzeiger X, 1 S. 34 f. — H. Magnus,
Jahresber. des philol. Vereins zu Berlin V 1879, S. 317 ff^ — Lii. Gen*
tralbl. 1880, No. 6, S. 147.
Verfasser dieser verdienstiicben Arbeit bespricht eine Anzahl von
Wörtern z. B. Verba wie cogere, ire, venire, Nomina wie amor, fatum,
quicunque und Partikeln >vie modo, semper n. s. f. Ein Register Ober
die besprochenen Wörter orientiert rasch über das gebotene Material.
Von der gewohhlichuu Bedeutung der Wörter ausgehend, sucht Kuttaer
in sorgfältiger Bedeutungsentwickeluug, nur manchmal etwas zu viel
Unterabteilungen ableitend, Schritt für Schritt die individuelle Gebrauchs-
weise des Dichters klarzustellen. Die Arbeit ist daher ein wertvoller
Beitrag zu einem leider noch immer entbehrten, ausführlichen indes Pro-
pertianus« Die Darstellung des properziscben Gebrauches von cogere
ist nicht ganz richtig vgl. R. £hwald in philol. Ans. X, 84. Kuttner
folgt durchweg dem Mttller'schen Text; Aber einzelne Stellen, von denen
einige Ebwald ao. bespricht, wird man die Richtigkeit der Bemerlcongen
Kttttners zu bezweifeln Qrnnd haben.
Auf Interpretation und Kritik geht die Arbeit nur wenig ein; ehi
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Kttttuer, De Propertii eluculiooe.
Begnter der eingehendor oder in neuer Weise besprochenen Stellen
wird ungern ?emitfet. Konjekturen werden fast gar nicht vorgetrageu:
V 8, 88 S. 45 tuto für (o(o und S. 49 I 9, 4 »>/a für empla. In beziig
auf die letztgenannte Vermutung berObrt sich Kuttuer mit Uo im reich
Symbol. Bonn. S. 669, der illa vorschlägt. Vgl. jedoch Magnus ac S. 319.
In den angehängten sententiae controversae wird behauptet, dafs Properz
Dur dab erste Buch des TibuU nachgeahmt habe, sich aber bei ihm mehr
Spuren von Nachahmung des Tibull als des Horaz finden. In der ueuer-
diogs wiederholt besprochenen Stelle I 14, 6 wird die Überlieferung »et
Demos omne satas intendat vertice silvas« als richtig beibehalten, die
Illingens auch &aestner, Animadv. in Propertii oarmina speo. I« 12 ff.
ferteidigt hatte.
15) Mansfcld, Alwin US, De enuntiatorum conditionalium apud
elegiamm poetas latinos fonnatione. Diss. inang. Balis Sax. 52 S.
8<^. 1870.
Die Arbeit enthält nur Statistisches über das durch den Titel der
Arbeit abgegrenzte Gcbiei und zwar cap. I. De enuutiatis condiiiuualibus
ifltegris S. 4—31, cap. II. De iis enuntiatis in quibua conditionalis sen-
tentia non iüdicatur particula conditionali S. 31 —36. cap. III. De enun-
tiatorum conditionalium formis ellipticis S. 36—41. cap. IV. De iis cou-
ditionalibus enuntiatis quae pendent ex altero euuntiato S. 41 — 43, cap. V.
De particulis S. 43-52. Schlursfolgerungen werden aus der vorgelegten
Statistik nicht gezogen, anch textkritikalische Fragen nicht erörtert; nur
S. 23 verwendet sich Mansfeld für die Lesart restaverit des Groninganus
III 82, 51 mit Bftcksicht darauf, dafe nicht klar sei, wie restaTerit irr^
Utanlich in diesen codex gekommen sei, doch vgl. hierttber Solbisky,
I>e cedieibne Propertianis in Dissert. Jenens. II 8. 181.
16) Bölsberg, Conradns, Lucubrationes Propertianae. Gymna-
sialpiogramm von Stade 1877. 35 8. 40. Berlin, Major n. Mtkller.
Bec: £. Chatelain, Bevne critique 1879 No. 16 8. 827ff. —
H. Magnus, Jahresber. des philol. Vereins zu Berlin V 1878, 11 4 ff.
Der Verfasser wirft zunächst erneu Blick aut die haiidschnltliche
Überlieferung. Wahrscheinlich ist es ihm, dafs das Exemplar des Petrarca
die einzige erhaltene Handschrift der Gedichte des Properz gewesen. Der
Archetypus, ans dem alle unsere Codices abstammen, könne nicht schwer
SD entziffern gewesen sein. Man könne sobliefsen, dafs die Abfassnngs-
lett desselben deijenigen der nns erhaltenen Properzhandschriften nidit
weit voransliege. Über das Alter der Handschrift des Petrarca fehle
iwir Jeder Anhalt, doch mflsse nms Jahr« 1400 davon eine Abschrift ge-
Bemmen sein, ans welcher unsere Handschriften entstammen. Irgend*
winn mflsse es ein sehr schlecht erhaltenes Manuscript gegeben haben,
m welchem bereits die noch heute im 2. und 3. Buche wahrnehmbare
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J6S RoAborg, littcnbriitiODes PropertiAoae.
VerwiiTttog stamme, tmd ans welchem sich die muabligeii Verderbt*
heiteo einselner Steiles berscbreiben. Bofsberg schildert den Zustand
dieses einstigen Manuscriptes in deu düstersten Farben: ganz unzosam*
meuhängeiide Stücke habe es willktibrlich zusammenpeschweist, Lücken,
wo solche zu klaflfeu schieueu, ergänzt, dunkle Wörter durch arjdere uud
zwar oft sehr abgeschmackte eingetauscht. Nuchdeui aber mzwibcheii
Vahlen und Ribbeck nachgewieseu haben, dafs die'Überlieferuüg de»
Proper/ischen Textes doch Dicht so trümmerhaft ist, wie sie in unseren
Ausgaben allerdiogs erscheint (vgl. i, B. Ribbeck, Rhein. Mus. N. F.
* XL, 603), wird man diese Auscbauuogea von Aofsberg doch als etwas
sn pessimistisch bezeichnen dtlrfen.
Hierauf bietet ans der Verfasser ansfahrlich begrlUidete Koi^ek-
taren za einer grofsen Aozahl voo Yersea, die sum teil za den schwierig-
sten im Propers gehören. Einzelne Atiistelliingen darunter sind bOcfast
glttcidich, andere wenigstens interessant und anregend.
Die erste von Bofsberg behandelte Stelle sind die vtelbesprocheaen
Verse I i, 19. 20.
At vos deductae quibus est fallacia lunae
Et labur Iii magicis bacra piarc focis.
Mit Recht wird darauf hinKcwiesen, dafs die gewöhnliche, z. B. auch
im Lexikon von Klotz sicii lindende Erklärung von fallacia deductae
lunae — «»Die Kunst den Mond herabzudrücken«, an die Referent früher
selbst glaubte vgl. Phiiol. Rundschau III 1566, deswegen kaum zulässig
Ist, weil fallacia von Zauberei sonst nicht gebraucht wird. Bofsberg
sohlftgt insofern einen ganz neuen Weg der Erklärung ein, als er nicht,
was allgemein geschieht, zwei Sätze: quibus est fallacia deductae lunae
und quibus labor est piare, sondern nur einen annimmt, In welchem labor
sowohl zu fallacia als auch zu piare Prädikat wäre; demgemAlb aber-
setzt Bofsberg die Stelle: lihr jedoch, die ihr euch abmOht mit der
TrQglichkeit des herabgezogenen Mondes und damit auf Zauberherden
Opfer zu beHigeuf. 80 beachtenswert dieser Versuch, die Überlieferung
zu halten, auch ist, so trage ich doch Bedenken, mit Magnus ao. S. 114
diese Erklärung für »gewifs richtigt zu lialten: auüailig bleibt immer
(vgl. Kofsberg S. 6) »commune utriqne enuntiatiouis parti praedicatum
locum mutasse« , zumal die von Roisberg citierten Parallelstelleu (aus
Properz selbst: HI 12, 23f. 23, llflP. IV, 9, 23f. 13, 27f.) nicht völlig
gleichartig sind umi diü Konstruktion durch den Wechsel voo fallacia —
piare schon an und für sich etwas hart ist Die Stelle ist doch wohl
korrupt. Schon iL MQller hatte bemerkt, Properz könne nicht so vei^
kehrt sein, vou denen Hülfe zu verlangen, die er für BetrQger halte und
offen erklare — ein Bedenken» auf welches Bofsberg nicht eingeht Mit
Fr ig eil aber (Propertit eleg. duodecim 18d8, 8. 14) gegen L. Malier
anzunehmen, Properz rede per ludifieationem, empfiehlt sidi schwerllob.
Die von L. MttUer mit Becht als wunderlich bezeichnete Gegenttber-
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Rofsberg, Lucabraifoow Propertiaoae. 169
Stellung von fallacia und labor legt die Vermutung nahe, dafs fallacia
falsch sei, was gegen deu vou liuehrens und Rofsberu' um i w ilmi ge-
lassenen, auch sonst recht unwahrscheinlichen Vorscliiag \ou lio. Ungor
Aoal. S- fi5flf. spricht: »at vos subdth t le (luibu-i est fallacia lyniphae«.
ßeacliieijswcrt scheint unter solchen Umstünden die paläographisch leichte
Änderung Ktthleweios von fallacia in soUertia (Kritische Bemerkuageu
En Propertius, im Featgrufs für Ueerwageo 1883, 8. 1).
I 16 »osculaqae admota sumere oirma manne wird grata fiftr
tt atma vorgeschlagen. Aber Properz war ein lasciver Dichter von
starker SiDolichkeit nad wir haben kein Recht, ihn zttchtiger su machen
als er ist. Der überlieferte Euphemismus Ar eine ObscOnit&t ist festzo*
halten vgL Vahlen, Beiträge anr Berichtlgong der Elegien des Prep.
S. 358!.; Tappe, 0., Anal* crit. et exeg. ad Sex Prop. eleg. libram
prifflam in der Festschrift der Königstädtiachen Realschule zu Berlin
1882, S. 82 und Kraffert, Beitr. zur Kritik !at. Autoren III, 139.
I 12, 9 wird so geschrieben: »Invidiae luimus. Nunc me deus
übruity«, eine Schreibung, in der Rofsbcrg mit Tappe ao. zusammentrifft.
I 13, 13. 14: »haec non sum rumore malo son augure doctus«
(ganz unsicher, Magnus ao. S. 115).
I 13, 24: »sensit in aetheiHü gaudia priraa jugist, S. 9, otlenbar
recht glQcklich, »une des plus beilee corrections de M. R.c, wie Chate-
liin ao. mit Recht bemerkt.
I 15, 29: muUa sei nicht zu ftndem, va$to ponto sei nicht Dativ,
«mdern Ablativ; nndta hat auch Klots verteidigt N J. 49, 45f., wogegen
flkr tmUa sich Yofs, Anmerkungen u. Randgl. zu Griechen u. ROmem
1838, itl erklärte. Alta vermutet Magnus ao. 8. 115. Oanz mifslungen
ist die SchreiboDg von Korsch, De interpoL Prop. S. 259 »ad caput
oAa prhu€,
II 2, 11 f.: Mercurio et sacris fertur Boebeidos undis
Virgineum Brimo compobuisse latus.
mn> war, wie Rofsberg nachträglich S. 35 bemerkt, schon von Passe-
rati us befürwortet. Schneide w ins Name Phil. I ob4 hätte ebenfalls
S. 11 von Rofsberg genannt werden sollen; beiden hat sich 1882 Sol-
bisky, De codicibus Prop. in Diss. Jenens. II S. 148 0. angeschlossen.
Den von Rofsberg S. 12 f. begrttndeten Versuch die schwierige
Stelle II 3, 22 zu heilen (earmtna quae quinit)^ hat der Verfasser selbst
Jibrb. f. klass. Phil. 1888, 69 zurttckgenommen.
II 9, 13 Foedavitque comas et lauH corpus Achillet. tauH für tanü
tnt paUographisch leicht, aber nach Y. 11 schwerlich richtig. Die
lehwisrige Stelle ist neuerdings von Yahlen, Honatsher. der Berliner
Abd. 1681, 858 und von Blrt, Rhein. Mus. 1888, 202 behandelt
m 18, 6: Der Yorscblag vaneteeret für eanegeeret (Rofsberg S. 14)
ist weder neu (vgl. Hertzberg S. 151 des Kommentars) noch Über-
zeugend, vgl. Solbibky De codd. S. 177. Die btelle ist sehr schwierig
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170
Rorsberg, LueubniiaiiM Properimofte,
nod, worllber auch Baebrens scbweigt, voo Sebneldawin bebaadelti
der Gott. Gel. Aoe. 1844 II 780 me condertt vorschlug, ebenso too Yofs,
ADmerknDgen und Randgl. 258 ii. a.
in 10, 21. 22 wird der Vorschlag genaeht:
NoD tarnen aut vastos ansim temptare leones
Aut celer agrestes comminus ire sues.
Die überlieferte Lesart uou un>{U(itii III jo, 'Z i im Neapolitanus verteidigt
Rofsberg S. 15 f. 80, dafs er liicter tui ein Kuiunia setzt und drei Sub-
jekte: jaiiua Diollis, facta copia lecti, nox ulla, dagegeu uur das eiuc
Prlkdikat empia est annimmt:
laterea nobis non uiiquam ianua moUis
Non ttoqnam lecti copia facta tui,
Kec mihi moDeribiis nox tülast empta beatis.
Allein diese Kaustlichkeit bat den berechtigten Widerspruch von Weid-
gen, Qnaest Prep* I 1881, S. 6, ?on Otto, VersumsteUnogen bei Pro*
pers I, 1884, S. 18 and Ton Seibis kjr. De eodd. 8. 154 henrorgemfen.
Die Yerse sind jedenfalls sehr verdftcbtig, mOgen wir sie non mit Keil,
Observ. crit in Prop. 1848, 58 fOr gaas nnecht halten oder mit Baefarens
und Solbisky glauben, dafs sie zwar echt, aber an eine falsche Stelie
geraten seien.
In III 24 sucht Rofsberg zunächst S. 16 die Notwendigkeit zweier
Umstellutigcn von V. 35- 38 nach V. 52 und von V. 47. 48 nach V. 22
darzutbun. Das letztere Distichoti hatte schon Scaliger nach V. 32
transponiert Dafs diese Vermutung n ehwerlich richtig sind, erhellt
aus Otto Ver^umstellungcn I 13. Dahingegen ist Rofsbergs weiterer
Hinweis darauf, dals vor V. 2a mit L. Mtiller oioe Lticke anzunehmen
und dafs V. 44. 45 nicht mit Heimreich für unecht zu halten sind,
o£fenbar richtig. Vers 46 sei liorrept, die richtige Schreibong bisher
noch nicht gefanden.
Eine recht gittckliche Vermntong Bofsbergs <S. 17) ist Greta an-
statt IVoja III 28, 58, das die Handschriften bieten und um daa sich
eine wahre 7^^; MaK&v drflngt (Strnve, Zeitschr. t Altertomsw.
1867, 244).
Die GrOode, welche Rofsberg S. 17 f. dafttr Yortrftgt, dafs mit III
21), 23 (Maoe erat, et volui) eine neue Elegie beginne, sind gewichtiger
Natur: Der Inliait der beiden Teile i^t sehr verschieden, aufserdem
Vers 1 mit V. 42 in Widerspruch Diesem letzten Bedenken ist in-
dessen bereits durch Heinsins abgeliuHeii vg!. Solbisky, De codd.
S. 178, Dals der Gedanke dieser Trennung scliuii von Guyetus ausge-
sprochen war, hat Rofsberg S. 35 nachgetragen; neuerdings ist derselbe
von Es eben bürg, Obs. crit. 1ÖG5, 36 f. und Sandström, Eraend. in
Prep. 1878, S. 10 (vgl. unten No. 17) befürwortet, dagegen von liefe-
berg selbst N. Jahrb. 1888» 72 zarfickgenommen worden. Was Bolaberg
weiter S. 18 vorschlftgt, nftmlicb Vers 27. 28 hinter V. 40 einsnscliieben
Rofsberg, Lacabrmtiones Ftoperttaoae.
171
(so scIiOB der ?on Bofäierg oicbt erwftimte Fonleiae) ond V* 26 eum
in tum zu ändern, ist nicht ohne wohlerwogenen Widersprach geblieben,
>gl. aufser der Recensiou von Magnus, der S. 114 hinter V. üt, eine
L&cke annimmt, besonders Otto, VersunistelJungen bei Proper/ I. 15.
Recht beachteiibwert !^ind Rofsbergs Bemerkungen S. 19 f. zu dem
si'hwierigen und viel umstrittenen Gesang III 30 (vgl. anch Rieh. Rich-
ter in dieser Zeitschrift 1877, IT, 303). Nach Rofsberg haben wir zwei
Lieder zu unterscheiden. Das erste besteht aus den 12 Versen, aus
T- 19—22 Qod wenigen verlorenen Versen. Das zweite Gedicht versucht
Rorsberg so zu ordnen: 23 30. 33 86. 81. 82. 13 18. 37 40. Diese
Ansflümmgen babeo teilweise Beet&Ugang, teilweise Modifikation er>
balten durch Otto» Versiimstellitngeii I, 15.
m 82, 28. Reeht beacbtenswert ist ferner S« 21 ^malm ivif statt
•m latdk^ in der vielbehandelten Stelle: »Nnper enim de te nostras
mahn ivU ad anresc. So auch Leo im Rhein. Mos. 86, 440. Weshalb
mit mmor iu »Das Gerücht verbreitet sich«, wie Magnos ao. S. 115
meint, inostras ad aurenit uidd vereinbar sein soll, vermag Referent
üicht einzusehen. Die Besprechnug der von anderen Gelehrten aufge-
stellten Vorschläge bei Rofsberg ist unvollständig; bei ihm, wie in
ßaehreüb' Ausgabe fehlen maledixtt von Sehne idewin, Gött. Gel. Anz.
1844, II, 970 vgl. S. 730, eine ebenfalls glncklicho Konjektur, die den
Beifall Keils erhalten hat in Zeitschr. f. Aitertuinsw. 1845, 530; ferner
malus obtudU TOn Kindscher, Rhein. Mus. 1862, 222 und pertmdü
Vofs, Anmerkongen nnd Kandgl. 260. Neu hinzuzufügen sind ferner
noch oUkU von Kraffert, Beitr. zur Kptik lat Aot III 1883, 148
uid fluOttt oeetctt oum TOD Korsch, Nord, tidskr. for filol. Ny raekke
T, 268.
Nicht befriedigt die von Rolsberg S. 22 vorgetragene Yermntiing
manduH f&r das woM unanfechtbare mmmiH III 88, 11. 12:
A quotiens quernis laesisti frundibus ora,
Mansisti stabulis abdita pasta tuis.
Mit Recht vermifst Magnus ao. Belege für die von Rorsberg angenom-
QSiie Bedeutnng von mandere » rnminare.
Die Vermutung toia . . culmine (nicht tuta . . flumine) IV 9, 86 bei
Rofsberg S. 23 ist schwerlich JuilLbai , da culraine ohne Znsatz unver-
ständlich bleibt, dagegen sehr beachtenswert die S. 23 ff. ausiuhilich be-
grtludete Schreibung adeo's für deos nach stulta IV 20, 5.
At tu stulta a4ko'8$ tu fingis inania verba?
Yerunglflckt ist S. 25 f. die Erörterung Ikber die Worte V 2, 84
fFannus plnmoso sum deus aucupio«, die des Ablativus qualitatis wegen
äae »dnrissima constructura« enthalten sollen. Aber die Oberlieferuog
istrichtig, Rofsbergs Koiyektur /autor fttr Famut verfehlt, vgl. Solhisky,
De codd. S. 1dl.
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172
Rofüberg, Lucnbratioiius Propertianae.
Beachtenswert ist die 8. 26 von Rofsberg dargebotene Behandlong
der Verse V 8, 88. 84» welche handschriftlich so flberliefert sind;
Koctibus bibernis castrensta i^ensa laboro
Et Tyria in gladios uellera serta suos.
Man pflegt hier dem tiuverstittjcUicben Pentaraeter durch die Konjektur
radivs für gkuHos zw llulfc zu kommen. Einen anderen Weg schlägt
Rofsborp ein. der t/lmlios beibeiiiilt, also > ia ««o ändert; dies suo wäre
aber nicht prononien, sondern 1. pers. ^ingl., vgl. laboro im vorhergeheu-
den und dihco im toI|;;cnden Vers. DcmgemflTs tihersctzt Rofsberg: »and
ich nahe purpurne Leder&treiten für die Schwerter, d. i. zu Schwert- i
gurtenc. Ebenso ist interessant die Erörterung der Aafserst schwierigeo
Stelle V 5, 19. 20, die Bofsberg so schreibt:
blandaque rara
Saxooamqne forat sedula talpa viam.
Sehr schwierig sind auch die hierauf von Borsberg S. 28 fr. behandelten
Verse V 7, 81 ff. Von diesen wird V. 56 f. so hergestellt:
Kam geninas sedes turpem sortita per amnemat
Turbaque diversa remigat omnis aqua.
1- ür pectora nota V. 61 wird facta reinota oder /aia remota vorgeschlagen,
desgl. für snntimutt in V. 60 snndmus.
Nacildem Rofsberg hodann S. 30 einen wenig befriedigenden Ver-
such, die Lesart des Neapoii; (lais in V 9, 70 zu halten, vorgelegt bat,
versucht er für V 11, 24 die öchreibuog zu rechtfertigen
FaÜax Tantale US corripiarc liquor.
Kr lenkt dabei die Aufmet ksamkeit des Lesers auf eine besondere Art
von Verderbnissen, für die als Beispiele kurz erwfthnt werden : ni 26, 39
sei Argo für Argus, in V 11, 66 consule fftr oonsnl Überliefert, desgl.
I 1, 86 assneto amore für älteres assaetas amore, V 4, 89 Tarpeio
für Tarpeins.
Während Bofsberg die bisher erwähnten Schreibongen, und swar
in der vom Beferenten innegehaltenen Ordnung, anafDJirlieh begründet,
stellt er von S. 82 84 kuns »theseon in moremc noch folgende Ver*
mutuugen auf: I 4, 24 est statt c/. — I 5. 2 quaesumuM für quo mtnmf
(ebenso Cüi ncii>?sen, Mm rnosyiiü N. S. VII, 1879, S- ÜB). — 1 7, 26
IIt>ni>r ftir Amur (vou Magnus bereits zurückgewiesen). I 11, 3 ^
Zfi>f,>/ri (/( Pi->tei L. MftUer). - I 13, 8 obire für aöin' (vgl. Tappe in
Fcslschr. der Königsstädtischen Realschule 1882, 97 und Magnus ao.
S. 115). -- 1 15, 39 tcultus pallere colores« für multos p. c - I 16. 3ö
>(juae solet hif/rnto dicere proöo loco « — I 19, 21 et tür handschrift-
li( hev 5. -. i 21, 4 amicüiae für müäiae. — III 11, 3 tecum für tceum,
— Iii 16, 29 amari statt amaris, — III 21, 12 f. wird SO gelesen:
Colchida sie hospes quondam decepit Jason:
Eieeia est^ tenuit namque Grensa, Domo
Sic a Dulichio nivea €»t elusa Calypso. —
üiyiiized by ' '
Bofotierg, Laeubrationes Propertiaoae.
173
ÜI 26, 21: Td quoqne, qol pleno fastas assamis amore?
Gredole, nolla diu femina pondos habet. —
III 32, 22 meretiir. ^ Fflr III 34 wird folgende Versordnung vorge-
schlagen: [V. 1—23] V. 23- 38. 46. 46. 61-64.39 - 44.47 - 60. 66—78.
88. 84. 79—82. 86—94. - v. 27 9erum f&r wlum (nicht neu; vgl. jetzt
aneh Kühle wein, Kritische Bemerkungen zu I'rop. S i;^t ). Auch
Rofsbergs V'orschlaj^ »num . . prosiut« zu V. 39 ist keiu neuer vgl.
Unger, Sinis 8G Anm., Hertrk schlug hier vor: «nam uon Amidiiarue
prosint tibi fata quadrigaea Jen. Lit.-Ztg. 1817, lo78. — IV i. y suö'
Urnen iiir «uf>iiiiiis\ V. 12 meut, — IV 5, 8 sei in JS' D richtig (wafe Uber-
liefert. IV 12, 25 Ciconuni mmv, V. 28 aUernans. ■- IV 13, 15—24
seien interpoliert ~ IV 18 sei zu ordnen: l. 4. 5. 6. 3. 2, woran V. 7
mit »A na&c« sich anschlösse, allein vgl. Otto, Versumstellungen I, 24.
- Mt/«tT« für mifferie IV 21, 21 ist bereits gefanden vgl. Vofs, An*
merknngen n. Randgl 8. 269. — V 2, 1 gut fttr qwd^ was, wie S. 36
aschgetragen wird, ebenfalls nicht neu ist (vgl. Ober den Anfang dieser
Elegie auch Kraffert, Philol. XXI, 364) — In den Vorschlag Am»
statt Afiien» V 3, 48 ist Rofsberg mit Baehrens snsammeogetroffen. —
V 4, 17 M fttr «f. — V 4, 34 «#m mit dem Neap. — V 6, 73 «^s por-
- V 11, 64 haben nach Rofsberg die Pronomina sich vertauscht,
80 dafs zu schreiben sei: »Condita sunt nostro lumiiia vostra sinn«.
Erst nach Vollendung seiner Arbeit konnte Roisberg die Burnuinu-
Santen'sche AiisL,Miie hcnntzcn. Aus ilir ersah er, dafs mehrere seiner
Konjekturen bereit.^ \oii aü<ieieii anfu'o-ii'llt waren. Dafs aber das Ver-
zeichnis S. 35 derartiger Wiederiioluiigen unvollständig ist, erhellt aus
dem vorstehenden Berichte des Referenten. Wenn nun auch aui'serdem
einzelne Aufstellungen Rofsbergs entschieden mifsglückt sind, so zeigen
doch im allgemeinen seine Darlegungen ein schönes kritisches Talent
und eingehendes Studium des Dichters. Bofsbergs Lucubrationes sind
daher Iftr jeden, der sich mit der Konstitution des Properztextes be-
hhXt unentbehrlich; ond es ist deshalb nur erwttnscht, dafs dieselben
dnrch eine unserer bekannten philologischen Firmen auch buchhänd>
lerisch leidit zugänglich gemacht worden sind.
17) Sand ström, G. E., £mendationes in Propertium, Lucanum,
Valerinm Flaceum. üpsala tJniversitets Arsskrift 1878. Filosofi, Spr&k-
veteoskap och Historiska Tetenskaper IV. Akademiska Bokhandeln.
(a J. Lundström) 44 S. gr. 8^.
iiec : E. Chat t Um, Rev. crit 1879, No. 18, S. 32711".; K. Rofs*
berg, Jen. Lit.-Ztg. 1879, No. 2, S. 30; K. Sehen kl, Phil. Anzeiger
Xni, 367 flf.
Auf S. 1 15 dieser Schrift werden folgende Konjekturen zu Properz
aoigestellt : Die Änderung Sandströms von formow^ wofttr Wakefield zu
Lncrez II 673 non vorm und Rofsberg ao. non mota vermutet^ in non
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174
Sttodström, £in«odationeft in Propertiam.
ttwM I 2, 9 ist ttberflitosig, vgl Vahl«D, . Beiträge sur Berichüguig
der Eldgien des Properz S. 342. SandstrOms Vorschlag eorridmt eben-
da V. 18 ist ebenfalls unglaubhaft: wer durch Yahleni Beitrage 8. SiOff.
nicht ttbeneugt sein sollte, dafs per9«»adefa im Neapolitanns richtig ist,
wird mit Chatelain, Rev. crit 1879 No. 18 die handschriftliche Lesart
eoUucent beibehalteu, vgl. Ovid Fast. V 868 »collucent floribus agri». —
Mit Recht von Rofsberg ao. zur Beachtung empfohlen, aber bereits von
Scaliger vorgeschlagen ist »linjuie acerba querai« für 1. verba querar
I 8, 22. doch vgl. die Bemerkungen des Referenten Phil. Rundschau II
lüiJO. - I 19 wird zwischen V. 17 und 18 eine Lücke augciiomraeü und
der üedankenzusammenhang mit folgenden Worten (S. 3) erläutert:
»quamvis longa . . fuuere sentiasc — Gewaltsam ist die Änderung vob
«onöum in comitem und von fecit in dvü 20, 48: »Tum comitem rapto
corpore civit Hylas«. Sehen kl vermutet Phil. Aoz. XIII, 357, dafs
corpore aos peetore [vgl. Ober solche Verwechselungen Schenhls Studien
SU Valerius Flaccus S. 84 (352)] und rapio aus rupto entstanden so:
»rupto peetore sonitum fecit« beseichne »den wilden Schrei, der die
Bmst hätte bersten machen können«. — Im sweiten Buch wird fon
Sandström vorgeschlagen: 1, 46 vettatü fOr das untadelige ventmUt:
»nos contra angusto vertanie$ proelia leeto« : f^eHra ftlr vera in der neuer*
dings wiederholt behandelten Stelle 7, 16; »Quod si ve«tra meae comi-
tarent castra puellae«, durch die beachtenswerte Vermutung nuptis für
fiatis »tunc igitur veris gaudebat Graecia nuptüi* trifft Sandström S, 4
mit Baehrens niisc. S. 86 zusammen, doch ist hier vielleicht mit Rofs-
berg, Jen. Lit-Ztg. 1879, No. 2, S. 30 mit leichterer Änderung votig
für 7iatis zu lesen; 22, 14 wird (/narc in ynarum geändert, doch vgl.
Schenk! ao. S. 359. Schwerlich richtig ist 24, 17 »Et cupit intrantem
(fOr irattim) talos me poscere eburuos, Quaeque nitent sacra Uftia (fOr
viUa) dona via«; 24. 45. 46 enthalten folgende steife Fassang:
Jam tibi Jasonia nata est, 911a« veOa carina,
üt modo servato sola relieta viro,
ebendaselbst wird am Ende von V. 61 mt fftr me vermutet; 26« 2 tma
ffium für «aifM Mni; vier Worte in ein und demselben Verse zu Andern
und dabei noch dazu einen bedenkfichen Versausgang zu propooierea
wird ebenda V. 17 gewagt: »at wäXa dominae rtmomwr limine
(Sandström S. 7); ebenda V. 20 usque >aa lieu de ipse qui est n^cessaire«
(Cliatelaiii); ebenda \ . 33 »semel iV/ae für »semel iVet, doch lit besser
sepclire voü Vahicn, Ik'iträge 354 f.; ebenda Ver.s 35 casia fUr yrata;
die Änderung vmiosu^ für </u(intitm sie ebenda V. 4t) ist ein deutlicher
Beleg für die Art der Koujekturalkritik SandsLrönis , die Chatelain ao.
richtig so charakterisiert: »M S. ne parait pa^ s'Otre fait une idee
exacte de ia mauidre dont les fautes se sont giiss^s sous la plume des
copistes«; 28, 19. 20*werden für interpoliert ausgegeben ; ebenda V. 26
debünfaia fftr/ota beata und infolge dessen V. 27 «iW, nichts«; 38. 34 nach
SaDdstrftm, Bfiiendafiooe$ io Prop«itiain,
175
V. I. 2 gesellt, dies ist schoo ?on Passeratiiis vorgeschlageo, jetst aach
VOD Otto, YersuinstelliiDgeQ bei Propere I, 1884, 14 gebilligt; die Ab-
trennoDg einer neoen Elegie III 29, 23flf. war schon frQher von Guy et,
Rofsbeig, Lucubr. S. 17 und Esclicuburg, Obs. crit. 36 f. befürwortet,
voD Rofbberg aber N Jahrb. 1883, 72 wieder aufgegeben worden da-
gegen hat sie Carutti in seiner Cynthia S. 93 dnrch^etülirt ; V. 37. 38
der uämlicheu Elegie werden vou Saudstroiu athetiert; 33, ö wird mit
dreifacher Änderung in die Fassung gezwängt: tQuocwnque illa veni/,
semi)er amara veniu, für »solos quod nil estc 34, 19 wird S. 12 vorge-
schlagen entweder »solum esse adeo libetc oder »secarum adeo niU,
beides, wie SandstrOm selbst eiorftomt» alkuweit von der Überlieferang
abliegeDd. —
Weniger xahlreicb sind die Vorseliiflge Saodstrttms sn Buch IV und
T: IT S, 81 /amuUaru statt vohierei null; IV 7, 46 »Ckuirs poteg* statt
•Jkr4 poiߧi€^ WO Jacobs schöne Koigelitur ßare poM von Sandstrdm
irrig anfgefafst wird; IV 8, 24 tuas . . mta» statt umm . . tuas; IV 9, 8
»baec ex quo illa« statt >ex aequo . . ulla«; IV 15, 3 »ut mihi prae-
ttxti pudur est laxcUua i. e. »ut illa tamquani vincula, (iuibus
iiguiuui liic praetextae pudur teoebat, laxata sunt«; V ö, 1^ mit be-
denklichem Versausgaug: -
Exürabat opus verbis ceu hlanda purum tü
äaxonamque terat sedula culpa viam. —
Nur wenige dieser Vorschläge werden bei den Fachgenossen An-
klang, noch weniger ihren Weg io* die Ausgaben finden Bchon deshalb,
weil Saodström mit der Überlieferung oft so umspringt, als sei diese
gar nicht vorhanden. Mit der einschlagenden Utteratnr ist Verfasser
sehr wenig bekannt.
18) Postgate, J. F., Propertius in 1880. Witb sorae new emen-
dations. From tbe Transactions of the Cambridge Philologie al Society
vol. I. London 1881, 8. 872—886. Printed by Stephen Austin and
sons, Hdrtford. 15 8. gr. 8®.
Nach einem giündlicben Bericht, der in erfreulicher Weise die
Verwertung nmh der aufserenglischeu, insonderheit der deutschen Fuch-
htteratur beweist, hat Postgate vou Seite 883 (12) au noch einige eigene
neue Verinijtungen mitgeteilt. Während die licsprecliungen der ein-
zelnen Arbeiten vom Referenten bei den diesbczttglicheu Üerichteu notiert
und, sollen hier noch die neuen Vorschläge Postgates verzeichnet wer-
den: in 26, 16 (62) sei so zu iuterpungieren : »votivas: uoctes et mihi
fsdde decemc. — III 84, 1 sei weder mit Baehreus >non credit amarit,
noch mit Palmer ti$m credat amicoc, sondern vielmehr an schreiben:
cur qoisquam dominae 1111110 credit amorit
»Ton mnst not tmst a beautifol gill to Love« , i. e. to others* love. —
IV, 17. 26 88:
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176
Posigate, rropeiiiuä tu lööO.
curvaiiue Tyrrhcnos delpliiimm corpora uaatas
iu vada pampinea desiluisäe rate
et tibi per tnsdiam betie olentia ßumina Naxon
uode tuum potat Naxia turba merum.
Postgate liatte ft-Qher im Joaroal of Philology IX, d2ffi. io Änschlufs
an Palmer per XHam statt per meäiam uod «axo für Nuxon gescbriebeu; j
»bot I Qow thiok a further cbange is reqnired and - would read et tibi |
per Diam olmU flumina saxo^ a sllgbt chaoge wbicb givea baliiwe
to tbe liiie.c - Zur Erläuterung vou faospitio lY 19^8 wird auf 1 15,20
verwiesen. - Kach einer ErOrteruog Uber vectus IV 21, 19 wird 8. 885
V 1, 38 das handscbriftUcbe putet verteidigt und fftr credidit V 2, 13:
seu quia verteotis fructum praecepimus anoi
vertumoi rursus crtdidU esse sacrum
«tmIm oder creditis vermutet Ortditu hatte schon Merkel Torge*
sehlagen 8. GCXLIX seiner Ausgabe (1841) von Ovids Fasten (tmer- I
wfthnt im Apparat von Baehreus). — Dem Verse V 6» 64 glaubt Posl-
gate 8. 386 durch ein hinelngeflicktes a aufhelfen au können: tper
tenues ossa a sunt nnmerata cutesc; ?. 70 derselben Elegie wird die
kodikale Lesung curva in Schutt genommen, -r In der 8telle IV 8, 39
Nilotes Ubicen erat, crotalistria Pbyllis« haben die Handschriften »Nile,
tuusc : »It has beeu altered with even less reason than the last pas- >
buge. Propertius ineaiis tbat the tibicen was a black, and he expresses
tbis by au apuslrophe, a figure of whicb he is ver}* fond«f. — Scbliefs-
lieb wird V 9, 7ü fj 'n„ic für e-ximu verriiuiei; hinzugefügt mag sein
K. Ungers emerüi im Friedläoder Programm 1868, 18 vgl. Kolsberg
Lucubr. Prop. S. 80.
19) Peiper, Carl, (^auLiLiuiiCc) Propertiaoae. Progi. des ü^ain.
SU Creuzburg 0. S. 1879. 16 S. 4^.
20) Quaestiones Propertianae, altera pars. Progr* desselben
Gymo. 1880. 19 8. 40,
Ree.: J. P. Pohtgate, Trausact. of the Cambridge Philol. Soc I,
1881, 380; K. RoTsberg, Pbilol Kuudschau I, ö74 576.
Die erste dieser Abhandlungen sucht folgende Konjekturen wahr-
scheinlich SU machen: I 8, 7 prontu fnlcire ruinas (vgl. Aber diese Stelle
jetzt auch Brandt 8. 6; Korse h S. 268, Solbisky* ^ eod Prop.,
Diss. Jenens. II, 186, Tappe in der Festschr. der EdnigsstAdtiscben
Realschule zu Berlin 1882, 80; Kraffert, Beitr. tur Kritik lat Autoren
m 140); III 17, 24 Nvlliu» inttrent, si quis amare volet '(vgl Birt,
Rhein. Mus. 1883, 216); I 20, 29 prudm» statt pendmM (»unnttse Ande-
ruDg« Rofsberg S. 575; vgl. Ober das Unrichtige der BegrQndung Otto,
De fab. S. 17 Anmerkung); I 3, IG »osculaque amota sumere ab aurt
manu« iui das zwar ubäcöüe, aber unantastbare o. admota s. et &rma
Peiper, Qaaestiones Propertitmie.
m. (s. oben das Rofsberg Lneobr. 8. 6 Bemerkte); rema fBr das an*
tadelige rerba 2, 5. 28: »Cynthia forfna potens, Cyiithia verna levis«
(»verfehlt« liofsberg); sehr gewaltsam IV 8, 8 i>Flainmfu nec quorpio du-
cilur uva iuero ^ ün »Fama nec ex aequo ducitur nlln in^ro« (■•woiiig an-
sprechend« Kofsberg); uriiön.s für das durch Macrobius überlieferte can-
(U'luA II 3, 24 ist unnötig {candulns Iiielten für richtig ii. a. Bergk,
Jen. Lit.-Ztg. 1847, 1075, Vofs Anmerkungen und Raudgl. 256; auch
der im Apparat von Baehrens nicht erwähnte Vorschlag von Unger,
Aoal. 34 mareidas ist unnötig); IV 7^ 88 sit $acra inftmum (statt: Sit soeer
isternom) non (statt nec) sioe matre domus; m 12, 81 nemo aoa mit
den Neapel.; III 82, 81 »Tu satins memorem Mysi mirere Fbiletant
(tes ist schwer su begreifen, wie Jemand eine solche Verkehrtheit probabel
ibden kann« Rofsberg). Das Gedicht III 28 (80) Quo fngia a demens
ele., das nach Heimreich, Baehrens und Rofsberg ans einer An-
tshl Ton Brnchstficken besteht, serfftlU nach Peiper I loff. in drei
selbständige Elegien: 1 — 12, 13 22, 23 40, denen Verfasser eine ge-
leuiiie deutsche Übersetzung beifügt. Auf die Ungeheuerlichkeit von
Peipers Interpretation der Verse 19ff., die sich — noch dazu mit AihIc •
riuig der hand-t ljr:ftlichen Lesung Hyrcani in hnrii — auf die tibia be-
ziehen sollen, haben bereits Horsherg in seiner Eecausion und Soibisky,
De cod. Prop. S. 173 hingewiesen.
Die altera pars der Beiträge von Peiper enthält gar keine Qnae-
stiones, trota des Titels, sondern nur Übersetzungen der Elegien IV, 9.
ni, 12. IV, 16. III, 26. I, 8. III, 28. IV, 7. V, 6. V, 11 (ed. Haupt).
Das Versmafs derselben ist nicht nnr langzeilig, sondern auch langweilig.
Der Reim ist überaus lax gehandhabt: es reimen z. B.: hören auf be-
lehren, Meeresküsten auf überlisten, äü'eii auf LreÜ'eii, absclKnilicli auf
• Jueercsblänlich, stören auf Altären, treiben auf sträuben, sogar gefähr-
lich auf geleiirig. Dazu kommen Harten \vie sMäun scher Ileroideu«,
»im ion'schen Meeresschaume«. Eine Probe mag genügen: S. 11
Nicht mochte unser Pätus des Sturmes* Tosen hören,
Nicht seine weichen Hände mit hartem Tau versehren.
Nein, auf dem Bett Ton Ghi'schem und Oricischem Baume
Im Scblafgemach er schmiegte sein Haupt auf buntem Flaume.
Im Wasser ihm vom Fleische die langen Nägel sprangen,
Und in den Mund dem Armen die eklen Fluten drangen;
Ihn sah auf plauken Treiben die Nacht die ungerechte;
Zu Pätus Tod verschworen sich alle Uuhcilsmächte.
Von den Eniendaiionsvorschlägen Peijjers ist keiner derart . dafs durch
ihn eine sichere Heilung des Textes erzielt würde. Der Beruf aber,
in deutsche Verse zu übersetzen, geht ihm völlig ab; wir haben hier,
wie Rofsberg mit Recht bemerkt, einen Dichter vor uns, wie er der
Kritik eines Paul Lindau in der »Gegenwart« zu empfehlen wäre.
JahMMdrt für Alterthiuaswüsenschaft XLVII. (18I6. n.) 12
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178
Belger, Moris Hiopt
21) Belger, Christian, Horis Haapt als akademiaciier Lehrer.
BerliD 1879
biiijgt Mitteilungen aus Haupts Vorlesungen über Properz: eine Ge»amt-
Würdigung dieses Dichters S. 249 f. iiüd eine Interpretation der dritten
Elegie des erste» BucIip'? 8. 250—260. ■— Seite 254 Anm. wird ein
interessanter Brief Lacliinunns an Haupt vom 8. August 1846 im Auszug
mitgeteilt, aus welchem Lachmauns Stellung zur Properzkritik io di>
. maliger Zeit ersichtlich wird. Da es ein ganz aufserordentlich seltener
Fall seiD wQrde^ dars auch ein Spätling unter den griechischen Dichtem
einen Römer nachgeahmt hat, so will Referent her?orheben, dafe, wie
Haupt za I 8, 20 anmerkte und wie uenerdinge anch Postgate gemeint
hat, Panlns Silentiarins im Anfang des 6. Jahrhunderts den Propen nach-
geahmt (vgl. Antbol* Pal. 6, 262). Diese Obereinstimmong aber« wie
zahlreiche andere, wird besser damit erklftrt, dafs Properz nnd Panhis
Silentiarins ein nnd dieselbe griechische QoeHe, nftmlioh GaUimaehis
benutzten, vgl. Otto, De fabulis Propertiauis I 1880, H 1886; Reiffer-
scheid, Band 23 dieser Zeitschrift S. 271; Knaack, AualecU Alejtan-
drino-Komaiia 1880, Gü ; R. Ehwald, Philol. Aoz. XUI, 840 und die
Bemerkungen des Referenten Philol. Rundschau l, 158; III 38 und oben
unter No. 11.
22) Birt, Tfa., Ad historiaro hexametri latini symbola. Bonn.
M. Cohen & ül 1877. 72 S. 8"., S. 10. 13. 2t3 -37. 51.
Unter genauer Benutzung der vorhandenen Speziallitteratur wird
hier der Bau des Distichons iu bezug aut Cäsur, Wortstellung und Ver-
wendung der Spondeen bei Properz sorgf<ig behandelt und dadurch
auch zu L. Muliers bekanntem Buche De re metrica mancher erwünschte
Nachtrag geboten. Soweit die reichhaltige Schrift Birts die anderen
Autoren behandelt, gehört sie nicht in das Bereich des vorliegenden
Referates: Fflr Properz ist noch speziell der Kachweis Birts hervorza*
heben, dafs dieser Dichter in metrischen Dingen mehrfach dem Virgil, be-
sonders den Qeorgicis folgt Es zeugt von Umsicht, dafs sich Veritazer
durch die metrischen Feinheiten, denen er nachgeht, nicht zu Koiuek-
tnren hinreifsen läfst. Änderungen, wie die von Birt S. 34 f. erwähnten:
III 33, 0 »Cornna cum Juno te iussit Ijabere puellara« oder IV tJ, -20
i»ini]>rol>a ine vicit noii moribus illa sed herbist würden in der That auf
die von Birt betonte similitndo veri cbeu'^owonig An:^{)iuch erheben
konii* II, als manch eine derjenigen Verniuiungen , welche lediglich stro-
phische Konij)osition erzwingen wollen. Von den eigenen t ex tkriti kaiischen
Verbesserungen Birts ist Iii 29, 41 »Sic ego tarn sancti custode rtUgor
amoris« schon ausführlich von Keil, Obs. crit. 1843, 34 begr&odet,
ebenso ist Thraca III 28, 63 schon von Paldamus und von Jacob im
Labocker Programm »Properzc 1847, S. 18 vermutet worden. In der
Fassung III 34, 39 »JVuot Ämf^iaraeae prosint tibi fata quadrigao« ist
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Birt, Ad bistoriftm heximetri lat. symb. 17 9
Nnm schon von Unger Sinis 1866, 86 Anm. vorgeschlagen; doch
einp6ehlt es sich wenig vor Vokalen, da Proporz im ersten Fufs Klisionen
nicht eben häufig hat, am wenigsten soIcIjo einsilbiger Wörter, vgl. dar-
über Haupt, Obs. crit 1841. 21. Dagegen ist die Vermutung III 25. 17
»At nullit dominae teritur mijjidmlvr amor qoi Restat et immerifo susti-
net aure niinas« gut durch Juven. XVI 50 »Nec res atteritur longo
safflamiae liti«?« gestützt; palflographisch nahe liegt der Vorschlag
B. ÜDgers Philo!. XIX, 320 ff.: ra6 ßatnine fQr nJ* limine. — Zu II 7
wird nach V. 12 die Lücke unter Verwendung ^on vier WorteO) deren
drei am Anfang des folgenden Distichons, so aasgefdUt:
ünde mihi duicis quaeso oscnla perdere amoris?
Nulla boe amplexufl solvere castra valent.
Darauf fährt Birt fort:
ünde mihi patriis natos praebere triuniphis?
Nullus de nostro sanguine miles erit.
Qu^d nisi vcra meae cotniiarem castra puellae,
Kon mihi sat magnus Castoris iret equus.
Die von Birt S. 87 vorgetragene Fassung des Verses II 9, tS »Foeda-
vitqae comas siccans tibi corpus Achillet bat Verfasser auch im Rhein.
Mos. Bd. S8, 1883, S. 208 f. aufrecht erhalten. Vgl. dasn Tahlen,
Monatsber. der Berliner Akademie 1881, 858.
28) Burn. R., giebt in: Transactions of the Cambridge Philolo-
gteal Society, vol. I. from 1872 to 1880 (1881) Beiträge zur Sacher-
Itlirang von V 4, 14 und von Esqailias aquosas V 8» 1.
S4) Butters, Fr., Über die Bipontiner und die Editiones Bipon-
tinae. Zweibrücken 1877. Progr. der Königl. Studienaustalt, auch an
haben in Fr. Lebmanns Bocbbandlong in Zweibrttcken
bietet für die beiden Ausgaben des Propor/, zusammen mit Oatull nii l
Tibiill, 1783 und 1794 nur den Titel und den Inhalt dor Beigabe (l'ro
pertii vita ex Petro Crinito). Eine wissenschaftliche Würdigung dieser
Ausgabe hat 1884 Plessis, liltudes crit sur Propcrce, S. 67 gegeben.
25) Cornclissen, J. J., Ad Propertii eiegias. Mneniosyne. Nova
Scjies vol. VII, 1879, 8. 98—110.
Folgende Kollektoren werden zu begrdnden versucht: I 2, 2lfueo
Ar votgo: »Non illis Studium fwo conqoirere amantes« ; I 5, 2 quae-
Mniai« für qw> 9umu9^ so bereits früher Rofsberg, Locubr. Prop. S. 82;
I 8, 22 »Semper of armatae dttra iuUt patriae t, at für et schon Klota
N. J. 49; I 8, 6 dubia fttr dwra: »Fortis et in dvhia nave iacere potest;
I 8^ 42 090 fttr amo: »quis ego fretus ovo: Cynthia rara meast«, so
gleichzeitig Baehrens, Mise. crit. S. 74; I 8'' 40 decm-ei für novit : tista
neam dcvurei gloria canitiem« ; 1 9, 1'6 *i»mbnre für cnmpone: »I quaeso
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ConeUiMD, Ad Propertii de^at.
et tristes istos eombwre libsUosc; I 10, S laiAnt flkr herimU: »A4h-
erun vestris codbcios io faüftrw«; ebeoda Y. 28 ewiraeia Ar Mfroto: »Ksi
si quid petiit tmtraeta fronte«, jedoch besser wftre mgala (Haapt im
Hermes II 334 und Opnsc. III 389); dafs es Ar tm«ra§ I 18, 21 besser
vestrns heifson würde, wie Cornelissen S. 101 bemerkt, liest man schon
bei Kopp'frsius, Observ. philol. Lug<i. Batav. 1771, S. 136, der sich
aber niclit, wie Cornelissen, begnügt ventras für teneras einzusetzeu, son-
dern dafür im folgenden Verse ve.H(ri.s in teneris ändert; III 1 (II 10) 11
ntbdüe für äumite: »Siiri^e, anima, ex liumili iarn carrnine »ubdüe viresc;
TTT 6, 12 fiiiso für nc>-<^: »dicebar ßsno vilior esse lacu«; Ol 7, 28^««
für totumx »Masculus et fiduvt femina coniugium«; III 12, 20 insHmulare
für ip$€ momre und V. irni>n.Ho» für ut vnsi»s\ III 27, 9 notavü für loca-
mi, sdion von C. F, W. M filier« Rhein. Mas. XX, 473; lU 27, 16
ilUcOrit Ar iäa grwsui »atque ocalos moverit tUsotMc; III 82, 18. 16
sollen 9oeUm and dominmn dJe PUtse taasehen; IV 4 (5) 11 voMtum ftr
ianiumi BNonc maris In vaHym ?ento iaetamnst; ebenda T. 29 tif^rmA
fftr mperonti »nnde salo tpiretu ventic ; IT 8 (9), 86 fiammt fftr /vmaat:
itata sab exigao ßamiM nosCra morastt, so sehen M advig Ad?. 68,
gebilligt von Rieh. Richter in dieser Zeitschrift 1876 II 145S; IV 9
(10), 21 liurgnt für currat'^ IV 12 (l;i), 25 barbala für pucata; ebeüda
V. 37 (fnn.^ns^ für h'utns\ ebend i V. -i'i fe*tu für vtjitris^ so schon Jacobs
bei As!, (ilssorv. in Prop. cann.. accessit Jacobsii ej)iblüia ad auctoreo
1799, 3ti; iV 13 (14), i> iitania i. e. per aerem miö&a statt per brar-
chia\ IV ID (20), 6 captus . .furii für pft fu^ . . fnit: »Forsitan iüe ailO
coptus amore ./'«ri/« ; IV 21, 7 bü für nxj IV 22, \6 permeal i^r temperat:
»Et qua septenas pervffot nnda vias« ; IV 22, 22 ara für ira; ebenda
V. 41 litts ffir eives; IV 26, 9 adamantia ffir laenmoHtiai »Limina iSB
nostris valeant adamanUa verbis; V 1, 28 iuia l e. innoxia für fwda:
»Miscebant nsta proelia ttiia sedet; ebenda V. 1'85 totkn ffir fattax;
V 2, 28 aordwr humi poMÜo* ffir neorbit in tnjNMAoc: intrAu humi potUo
pondere niessor eramt, erklärt mit »postqaam clypenm graYem deposni,
messor faetns snmc, V 4« 14 alto flIrtUo; ebenda V. 27 prono Phoebe
für primo fomo: »Dnmque subit prono Gapitolia nnhila Pkotbo*; ebenda
V. 55 >aSü tu bospcs patiare^ ßam regina sub aulac , doch vgl. oben;
V 5, 02 toi^ta für coctai V (',, 83 pigra« für nigras-, V 7, 12 granlei fÖr
frnrfile!f\ ebenda V. 7M profgunnU statt pugnante] statt fernere und credilnr
orr wird V 8, 10 von Coruelisseu gelesen: »cum teuer n anguino radUur
ort' mann?« , fnifni rührt dabei von ScaHj^er her, während temere ver-
teidigt wird von Schippers, Observ. crit. in Propertii librum quarturu,
Groningac, 1816, 61; »cedit ab ore« vermntet Paldamus, Observ. cri-
ticae S. 299; V 8, 83 cxtruMa« Statt extenuis; V 9, 81 Mpksam für tieeam;
V 11, 15 wTartareae noctest für T^DamncUae noctesc
Vorstehende Koi^ektaren sind teils von anderen bereits mweg»
geDommeo, teils ond zumeist recht sehr ttberflOssig. Vgl. darflber ancfa
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Cornelineo, Ad l*ropertii el«giM.
181
du scharf absprechende Urteil voo Baehreos in deo prolegg. seiner
Aosgabe 8. XXXIX, Amnerkong.
26) R. Ehwald bietet im Philol. Aiueiger VUI 1877 (Göttiugen
1878) 8. 406 ff.
mehrere gehaltvolle Recensioneo von Arbeiten, die bereits von R. Rich-
ter in vorliegender Zeitschrift besprochen sind. In Übereinstiramung mit
liiesem Gelehrten (1877 II 296 flf.) verwirft Ehwald dm von Faltiu »Zur
Properzkritik« (Leipzig, 1876. 28 S.) untemomnienen Versuch, die ün-
echtheit von I 1 nachzuweisen und das ursprüngliche Einleituugsgedicht
fOr das er^te Buch ans BcstaiHitt ileu anderer Elegien herzustellen. Ins-
besondere begründet Ehwald den Satz: »GewiTs gehören Verse wie iV
8, 5 — 20 zu den schwierigsten, aber auch zu den charakteristischen
Stellen im Properz: im einzelnen voller Schwierigkeiten sind sie doch
im Zusammenhang durcbaos notwendig.« Auch an te duce V. 47 werde
mit Unrecht Anstofs genommen. Ebenfalls in betreff der Quaestiones
Propertianae von Weber (1876) ist das Urteil £hwalds das nftmliche wie
das von Richter: von Weber nenvorgebrachte Athetesen sind nicht hin-
reidiend begrQndet Nnr IT 6> 28. 2i habe Weber ttberzeugend als
Interpolation nachgewiesen, das nflchst vorhergehende Distichon aber ans*
fostofsen, sei absolut kein Grund. Zo IV 6, 69 wird auf Dinter im
GriDiiiiaer Programm 1865, 30 verwiesen. Die Anzeige Ehwalds von
Kiefslings Conjcctanea Propertiana (1875) stimmt betrctfs III 3 (13), 40
»huc iterum« njit dem ebenfalls niifsbilHgenden Urteil von K. Kiciiter ao.
S. 302 tiberein, erklärt dagegen die von diesem stark angezweifelte Kon-
jektur tUmenti statt de me mi III 11, 2\J iur »absolnt sicher^. Kie(>iiugs
Empfehlung der von H. Richter ao. S. 305 augezweifelten Änderung huo
fta toia wird von Ehwald ao. S. 409 für § durchaus probabel« erklärt.
»Dagegen ist das muUo facto IV 6, 21 durch die von Lachmann zu Lucrez
II d. 64 angefUirten Beispiele und die von Kiefsling ttbersehene pro-
penianische Stelle III 80, 2 gesicherte. DaTs der III 22 genannte Demo-
phoon mit dem Ovid £pist ex Prop. IV 16, 20 genannten Tnscos iden-
tiseh sei, sei nicht susogeben. SchliefsUch mag ans Ehwalds Anzeige
dee Programms von Frahnert iZora Sprachgebrauch des Prupcrz« (1874)
der Hinweis darauf hervorgehoben sein, dafs memürator zuerst von Pro-
perz gebildet wurde, vgl. Eadewig, De Verg. verborum novatore, und
Teufels Diss. inaug. Freiburg 1872; zu »secta« vurd nachgetragen Charis.
S. 107 K und Auou. J>e dub. uomm. bei Keil (iramm. luU V, S. 5üo.
27) R. EUis, On Propertias. The Journal of Philology. London
and Cambridge 1880 Vol. IX, No. 18, S. 235-237.
Ree: J. F. Postgate, Cambridge Philol. Transact. 1, 3ö0.
Ffir die handschriftliche Überlieferung I 20, 13 »Ne tibi sint dun
mootes . » . adire lacos« würd übt nt eordi etc. vermutet. ~ Betrefiis
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182
Ellis, Ou Fropertiui.
der Stelle II 2, 12 wendet bich Ellis gegeu Baehreua und Puluier. rlio
zum haiKlschriftlichen j>ri>N() zurückgekehrt sind; Kilis hatte dagegeu
bereits 1871 in einer Universitätsbchrift Brimo verteidigt und tagt dem
dort Vorgetrageuen jetzt noch den Hinweis iiinzu auf Tzetzes, Schul, iu
Lycoph. 1175. — III 24 (28), 21 wird für das, in den neneu Hand-
schriften ?on Baebrens Qberlieforte mont^rato, das dieser in »acrata än-
derte» von ElliB S, 285 proMrota vorgeschlagen; allein, wie Solbi&ky
S. 168 f. richtig bemerkt, ist utonstraia offenbar durch ein Versehen des
Schreibers, der an monsiri» dachte, hervorgerufen nud deooia mit dem
Neapolitanus zn lesen. — III 32, 61 schlägt Ellis vor: «Quod si tu
Graias mv€ es tu imUata Latinas«; die Stelle ist vielfach besprochen: Za
den im Apparat von Baebrens erwähnten Yermutungen füge ich hinan:
»tuquc es simul ante« von U. Uuger, Philol. XIX, 324 und »Quod »i
tu Graias jjequeas imitare Latinas« von Kiudscher (Rhein. Mu;^. XVII,
227), vgl. jetzt über die Stelle auch Solbisky in den Dissert. Jeneus.
II, 152 sq. — Zu III 5, 39 »Sub terus siut iura deum et tormeuta Gi-
gantuni« (Haupt noreniutn, der Schlufs fehlt in N, vgl. Solbibk} , l>e
codd. S. 183) wird verglichen Sil. XI, 591: »Scyllaquo Ceiitaurique
truces, umbraeque Gigantum«. IV 1, 17 -22 iuterpungiert KUis also:
Nulli Gura fuit extremes quaerere divos,
Cum tremeret patrio pendula tnrba sacro,
Annuaque accenso celebrare parilia aeno.
Qualiä nunc carte lustra novantur equo,
Vesta coronatis pauper gaudebat aselHs.
Ducebant macrae vilia sacra boves.
V 4, 55 stiuiint Ellis liacliiens iiiM)ierii bei, als die Lesung »8ic bospcs
patiarc tua regina sub aula« die wenigst korrupte der haudschriftlicheu
Überlieferung darstelle. Wenu Baebrens aber »Sim compar patiare«
vorschlage, so Iüstp f s näher Sim «o^)/«-? patiare zu schreiben (Ellis S. 236).
Aus der Behandlung, welche Ellis S. 236 f. der schwierigen Stelle
V 7» 67 SU teil werden l&fst, verdient hervorgehoben xn werden die Be-
merkung: vtkU aUm for vel et altern for vtü adtUUra *tfae adolteroua
monster of wood, the connterfeit cow of Grete*, or'that was the dorne
of Grete*. Ober diese Stelle ist auber dem« was Baebrens anftthrt, noch
SU vergleichen Latjohann Gomm. 8. 9 ff., Keil Obs. 86 nnd jetst auch
Weidgen, Qnaestiones Properttanae II, Oymn*-Progr. Goblenz 1882,
8. 11 und dazu Ehwald philol. Anz. 1883, 376.
28) E. HObner, Zu Propertius, Gomment. in honorem Tb. Momm-
seni, Berlin 1877. 8. 98-113;
29) Zur Gorneliaelegie, Hermes XIII, 1878, 428- 426.
Ree: H. Magnus, Jahresber. des philol. Ver. zu Berlin V, 1879,
S. 317ff.; Fr. Scholl, LiL-Ztg. 1878, iai Artikel 727.
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HObiier,.Zu Propertias.
183
Die reiflich durclirlachte und anreerondo Ahhandluog ilübncrs, die
er zu Ehren des Verfassers der Römibcheu Ut sehichte veroffeutlichte,
Fuchi /iinüchst den Gedankengang der Corni*liaeloi?ic (V 1 1') Tpstziistellen,
allerdiugä ohne auf die einschlageuden Bemerkungen von Lutjohann
Comm. Prop. 1869, S. 46. 74 und L. MOHer in Fleckeisens Jahrb. 91,
785 einzugeben. Wie verschieden das ganse Gedicht aiifgefarst wird,
lehrt eine Gegenaberstelluug der Ansichten von Hfibner nnd Lft^ohaon.
Wfthrend nach diesem das Schlofsgedichl in der auf uns gekommenen
Sammlung Propeniseber Lieder ein Carmen »imperfectum«, »non perpo«
litnmc Ist, leitet jener seine Abhandlung mit den Worten ein: »Die
letite der £legien des Propertins in der uns erhaltenen Sammlang, viel-
leicht auch eines deir lotsten Werke des Dichters, fbhrt zwar (seit Sca-
liger oder Valckenaer) mit Recht den Namen der Königin der Ele-
gien, uiid ifir vorbildlicher und begeisternder Kiuriiifs reicht deutlich
herab bis aui Ii oetbes elegische Poesie, aber Wesen und Form des in
seiner Art eifi/igen Gedichtes sind noch niciit im Zusammenhant? dar-
g( Ir Lt worden und Uber mehrere nicht unwesentliche Einzelheiten herri^cht
noch Streit«.
Das Wesentliche in Hahners Autfossung der Corneliaelegie liegt
darin« dafs er sie fbr eine poetische Grabschrift ansieht. Es sei sehr
möglich, dab sie im Auftrag des Oberlebenden Gatten verfaTst und dazu
bestimmt war, auf dem Grabmal der Cornelia PauUi in Marmor einge-
graben zu werden. Schreibt man mit Haupt V. 86 »in lapide hoe uni
DDpta fuisse legar«, so sei im Gedichte selbst ein Zeugnis für diese
Bestimmung vorhanden.
Das Gedicht zerfällt in drei Teile: 1 '28 prooeinium ; 20 — 72
Apologeticus, anbebend nach altem Brauch mit dem Preis des Geschlech-
tes der gleichsam Verklagten; dann folgt die tractatio, die wiederum in
zwei Teile zerfällt: 1) mein Leben in der Ehe war tadellos v. 45-60;
2) nicht blos ein Muster von Gattin war ich, sondern auch eine glftck-
liche Mutter v. 61—72. Im letzten Teile des Gedichtes kehrt die An-
sprache an Panllns zurück, so jedoch, dafs der Dichter zum Teil un-
willkttrlidi in den Ton des Apologeticus zurftckfUlt. »Der Schlnfs fuhrt
absichtlich das Bild der siegreichen Verteidigungsrede vor dem Toten^
riditer noch einmal vor«.
Das letzte Distichon sei zu lesen:
moribus et caelnm patuit: sim digna merendo
cujus bonoratis ossa Tehantur avw.
•Eine zwiefache Nachahmung gerade dieses Gedankens: zu den ruhm-
reichen Ahnen yersammelt zu werden, findet sich in dem Epicediou Drusi
und macht die Herstellung sicher«.
8. 103 ff. folgt nun die Erörterung einiger Einzelheiten. Besonders
verdienstlich ist die Zusammenstellung iuschrifüicher Zeugnisse von
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184
Uiiboei, Za ProperUas.
f'eminae std-ifnt (vf»). (/m<Ttoso8 vestis Ao/» r v V Gi). Hühnrr glaulit mit
ciuiger Walirsclieinlichkcit vermuten zu ktuiuen, dafs die geueruai vestis
honores iü einer, wohl uicht ganz itLiriiurüeti, aber mit Purpur verbrAm-
teo, etwa mit purpurner Instita besetzten Stola bestanden haben.
Vers 65 iiDd 66 werden für unecht erklärt, eine^ Ansicht, worin
HQbDer die Ziistimmuog ?oo K. Möllenhoff im Hermes 1878,423 and
?on H. Magnus ao, dagegen den Wid^spruch von £. Her sog (Her
mes 1878, i2i) erfahren hat. Bei dieser Gelegenheit spricht sich Hüh-
ner» Comm. Momms. 8* III Uber die Interpolationen in den Elegien des
Properz so aus: »Ich weifs, dals sie sehr selten sind, seltener noch ala
in den Oden des Horatitts, nnd von den versehiedentlich nnd nidit von
sclilcchten Kritikern angeuommeueu, von Scaliger. Jacob, Lach-
üiuuu uüd belbät Uaupt, iialte ich keine für erwiesen«. Zwei weitere
Athetesen, die Httbner in den comm. Momms. S. 112 anfügt, sind nicht
überzeugend. Das Distichon II 1, 37. 38 ist zwar schon vor Hübuer
wiederholt in den Daun gethan, aber von Magnus in seiner Anzeige
S. 31Ö, wie dem Ueterenten scheint mit Hecht, in Schutz genommen
worden. Neuerdings hat die vielumstrittene Steile auch Vablen ver-
teidigt Über zwei Elegien des Properz 1882, 19 (379). Auch f&r die
Athetese von HI 34, 41. 42, die HQbner S. 112 a. E. aufstellt» hat er
keinen irgend stichhaltigen Grund angegeben. Denn als ein solcher
kann die Yerrnntnug nicht gelten, dafs Virg« ecl. 8» 19 »ungeschickt
nachgeahmt seit und »der Anfang beider Verse ans dem ersten Vera
der Ckkmeliaelegie entnommen sein kannc (vgl. hierftber Fr. SchdU ao.).
Der Nachtrag, den Hflbner zur eben besprochenen Abhandlung im
Hermes 1878, 423 ff. giebt, enthält aufser den bereits erwähnten Gut-
achten vui) IM ii 11 eil Ii off und Herzog, von denen das er>tere auch die
Zahlensyninictrie voii I 3 bespricht, noch drei weitere inschrillliche Bei-
spiele von femiuae stoiatae.
80) Knaack, Georgius, Analecta Alezandrino-Romana. Berlin,
Mayer und Müller 1880. G4 S. 8^
Ree: £. Ueydeureich, Phiiol. Kuudschau I No. 87, 8p. 1173
bis 1175.
Diese im wesentlichen Uber Callimachus und Ovid handelnde sorg»
fftltige Dissertation führt die Erwähnung des Demophoon bei Propers
(betreffs III 15 vgl Kiefsling in der Gratulationsschrift: fhrSchOmann
1875, 11) auf CaUimachos zurflck, mit grofser Wahrscheinlichkeit, vgl.
darüber Otto, De fabulis Propörtianis IS. 86, der ebenso urteilt und
ebenso wie Knaack, Rauch (Die Fragmente der Aitia des Galltmachos
S. 71, Dilthey (De Cyd. S. 80) und E. Rohde (Griech. Roman 8. 478
Aum. Ii) im Gegensatz zu 0. Schneider (Gallun. II 8. 660) eine
ausführliche Darstellung über Demoi^huuii und Phylli.^ in den Aitia dos
Caliimachus annimmt. Mit eben solchem Recht wendet sich Knaack S. 69
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KoMdc, AoalecU AleuDdrino-Bomao«. 1^5
gegen die Meinoiigi Paolos Süentiarios habe deo Propers geleseo, vgl.
oben onter No. 21.
81) Kdsilio, Heioricb, Philologos. 35. Baad, 1876,
TOD Richard Richter im letzten Bericht ao. S. 298 ausdrücklich für dies
nächste ii'eterat vurl)clialteu, schlägt V 4, 5r> vor: »6Vm «ospes pereamve
tua regina snb aulau ; «sei ich lebend oder tot. Königin, in Deiner llallß,
Rom, bleibt Dir als herrliche Mitgitt«. Ahaiich Ellis, Jouru. of l^hilol.
1880, 236: »hm sospes^ patiarct vgl. oben unter No. 27.
32) Koidewey, F., Die Figura dno xutvo'} bei Catull, Tibull,
Prupcrz und Horaz, ZeiUchr. für das Gymoasial -Wesen XXXI, Juni,
1877, S. 337 ' 858.
Den Namen der fignra dnd Motvoö will Koidewey abwelebend
von Hirscbfelder (Zeitschr. f. d. Gymnasialw. 1869, 353) nur aof solcbe
Fälle angewendet wissen, wenn zu mehreren Gliedern eines Satzes ein
eiiizelnes Wort oder ein zusammengesetzter Ausdruck gemeinsam zuge-
hört und das xoivbv in dem Antauge des zweiten (resp. dritten oder
vierten) Gliedes seinen Platz erhält und daher entweder dicht hinter das
verkiiüpfendi' Wort tritt (hIct dasselbe alr^ F.ncliticon an sich zio)it
Wahn nd der lateinischen Prosa diese Stellung des Gemeinsamen fremd
ist (Vgl. Uaacke, Stilistik § 120, 6), sei unter den römiscben Dicbteru
wohl nicht ein einziger, der von der Fignr nicbt Gebrauch gemacht
hfttte. Bei Properz komme sie 67 mal zur Verwendung, d. h. ziemlich
ebenso oft wie bei TiboU, seltener als bei Uoraa, bftufiger als bei CatolL
87 mal sei Insi Properz ein gemeinsames Verbum in der Fignr verwendet
(so 8. B. Prop. 18, 8; I 9, 81). Mit einer gewissen Vorliebe setze
Properz, zuweilen aoch TiboU, das gemeinsame Verbnm, falls es ans
Unter Kttrzen bestebt, im dicbten Anseblofs an ein einsilbiges Wort in
den Anfang des Pentameters oder auch in den Anfang der zweiten Hälfte
desselben. Der Pentamiter erhalte so einen ganz besonders frischen
uud kräftigen Schwung z. 0. Prop. ÜI 32, 78 »Quo teges in carapo, quo
viret iuva iugo«. Ein gcnifj iiisames Nomen, insoweit es nicht als ge-
meinsames Attribut verwendet ist, tinde sich bei Properz 17 mal, ein
gemeinsames Attribut aber in der figura arro x.(n\>o'') 4 mal. Dagegen
komme ein in dieser Stellung behndiiches Adverbium bei Properz eben-
sowenig vor, wie bei Catull und Tibull. Die Verbindung der einzelnen
Glieder geschähe bei Properz 82 mal durch Konjunktionen, 26 mal
dorch Anapher oder ftbnlicbe Korresponsion. — Mit diesen AuBfbhrungen
tet zu vergleichen das Schweriner Programm von 0. Aken, De figorae
dsA Moofoü nso apod Gatollom, Tibollom, Propertium. Pars T. 1884.
10 S. 4^
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186
Komb, De iuterpolatiouibus Propertianis.
33) Korschf Theodor, De interpoiatiouibas PropertiaQis. Nord
tiilökr. for tilol. Ny raekke V, 257-279.
Ree: £d. Heydenreich, Philol. Buodscbaa .HI 203-^8.
Vonteheode Arbelt geht keineswegs auf die verschiedenen Arten der
Interpolationen eio, etwa in ähnlicher Welse, wie sie Referent oben bei
Besprechung der Ausgabe von Baehrens als wünschenswert hingestellt
bat, sondern würde besser De li cis ({uibusdam Propertianis überschriebeo
sein, indem sie die folgenden Kunjektureu zu begrönden versacht:
I 5, 2 statt »Noo tibi iain somuos, non illa reliuquet ocellos« ent-
weder »n. t. i. somno labi patietur o,c oder in. tibi iam somno sinet
illa qoieseere o.« oder: »n. u h somno sinet haee reqniescere o.< oder;
»n. t. i. somno languere relinquet o.< HinsugefUgt mag sein die Te^
motang von £ichstad, Propertii aliquot looomm famll. expoe S. 7:
»DOD tibi iam somno nox olla relinquet: oceltisc _ I g, 7 »ealcare
rulnasc; vgl. die Gegenbemerkungen des Referenten in PblloL Bund-
sehan III 205 f. und das oben unter No. 19 sn Peiper I, 2 Bemerkte.
— I 15, 29 »ad Caput alta priust, verfehlt, vgl. den Referenten, Philol.
Rundschan III, 206 und oben unter No. 16 zu Uofsberg, Luc. S. 10.
— III 12 (II 19), 19 f. •nectere linunj Tortile« für »reddere pinu cor-
nua«, beachtenswert, aber gewaltsam. — III 17 (II 23), 13 httt» für
placei, matt und {.^anz unnötig; III 20 (II 25), 15: tAt nullo dominae
mutatnr crniino <}ii,(itorn oder für <ntiaior auch (nnicw, beachtenswert, vgl.
auch K. Richter im letzteu Bericht dieser Zeitschrift über Propen
S. 303 und Saudström, Emcndatiooes in Propertiuro, Lucanum etc.,
Upsala 1878, S. 7; III 30 (II 32)» 23 »malus accidit auresc statt »nie
laedit ad auresc, beachtenswert, in malus ist Kersch mit Kinds eher,
J&hein. Mus. 1862, 222. Bofsberg, Lncubr. S. 21 und Leo» Vindie.
Prop. 8. 440 zusammengetroffen; nach der ausfUhrlicheu Erörterung
bei Borsch 8. 204—266 Viren In der nämlichen Elegie nach Y. 38
zwei Verse ausgefallen und dagegen die ganze Stelle so zu schreiben:
Ilia quin fertur corrupta libidine Marlis
[Incestu castos conscelerasse focos,
Inter Romanos colitur tarnen illa nepotes;]
Nec minus in caelo seoiper honesta fuit,
Quam mens Ida palam pastorem dicat amasse
Atque inter pecndes accubuisse deam.
Aber wir haben hier offenbar ein Beispiel des kflhnoren Gebrauohes der
figura dnb xotwu vor uns, welchen Haupt (Opp- II 60) im Propen
nachgewiesen hat; das der Wolfenbttttler Handschrift allein eigene
fertur mufs daher als eine durch Yerkennung dieses Satzbaues veran*
lafste Neuerung betrachtet werden, vgl. Vahien, Moualsber. der lier-
liner Akad 1881, 357 und Grumme, De codicibus Propertii GrouiDgano
et Neapolitano Progr. Aurich I808f S. 25; IV 10 (11), 6 »venturam
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Konch, De iDterpotationibas FiropertianU
187
melios praesagit natua proceUamti für das untadelige »naviu mortomc,
mlblge einer prosaischen Logik, mit der man den Dichtern nicht meistern
sollte (vgl. den Referenten Phii. Bnndsebau III 204); eine ganz nonO-
tige Änderung, welclie den poetischen Duft der Oberlieferong 7 4, 20
»ptetaque per flayas arma levare iubas« prosaisch verflacht, ist »fictaque
l>cr flavas arma movere viast; Y 4, 65 »si dicar patria Tatii« gewalt-
samer als die Vorschläge von Vahle n, Beiträge zur Bericluigung des
Iwp- S. 354 und von Kl Iis, Juuri). ol riiilol. 188U, 236, III S3
»nec minor kic aniniis, ut hi minor (Korsch S. 274); V 3, 7 »te modo
viderunt auratis liactra pliaretris«, beachtenswert, für das vielbesprochene
«t. m. v. iteratob II per üi tua« ; gleich darauf V 11 pactae in gaudia
Qoctes (s. oben unter No. 10 zu Brandt S. 41); III 16, 8 (II 22, 50)
»qaamqoam scire tiroet quacrero plura ludet* oder iuvat (doch vgl. Sol*
bisky in Dissert. Jenenses II S. 180), gewaltsam und unnötig ist es
in 9, 35 »Non ego velifera lumidum mare ßndo amna* mit Korsch
8.278 in: »n. e. v« eumba mare ßmden conorc sn verftndem; fiberflttssig
ist noch die ebenda vorgetragene Schreibung 9fmineo sxHmuU territa
Harte minast statt «femineas tirauit t. M. ni.t IV 10 (11), 58.
Von den Vorsclilägen des Verfassers ist kein einziger evident,
einiges wfnicxc beachtenswert. Das niri^to kann ^ehon der grofscn Gc-
waltsaiiikeit uoirrn. mit der die Überlieferung bchaudeii wird, nicht auf
Zustimmung reclinen. Für die Ricbtigkeit des Grundgedankens von
Korsch, dafs die Interpolationen bei Properz weiter um sich gegriffen
hlktten, ais man bisher annahm, ist auch nicht der Schatten eines Be-
weises vorgebracht worden. Vielmehr ist, wie insbesondere aus den
Arbeiten Vablens hervorgeht (vgl. oben unter No. 2), gerade das Gegen-
teil wahr: manche Stelle wird Jetzt als früher ohne Not verdächtigt
angeeehen, manche andero wiederum durch weniger gewaltsame Htllis-
mittel als ehedem hergestellt. Was Korsch Aber den Wert der Properz-
handechrlften beibringt, enthftlt nicht nur nichts, was in Deutschland
nieht bereits ausgesprochen ist, sondern auch teilweise Irriges, vgl. die
Kemcrkungen des Referenten in Philo!. Rundschau III 207.
84) Leo, F , VindiciaoPropertlanae. Rhein. Mus. 1880, S. 431—447.
Ree: Magnus, Jahresber. des Philol. Ver. in Berlin Vli, 1881,
S 367; J. P. Postgate, Transact. of the Cambridge Philol. Soc. I
1881, 378f.
Leo sucht zunächst durch neue Interpunktionen eine Anzahl von
Stellen zu iördern. 1 lü, \3f^. bei so zugestalten:
Illic forniosae veuiaut chorus heroiuae,
Qoas dedit Argivis Dardana praeda viris;
Qoanim nulla tua fuerit mihi, Cynthi i forma
Gratior et (Tellus hoc ita iusta siuat!)
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188
L«o, Viodieiae Prüpertianae.
QoAiD?i8 te loDgae reinoreiitiir faU seneetae,
Gara tameo Iacriiiu8 ossa fotora meis.
Vgl. darüber aiicb Bandst rOn 8. 8. Ebenso sei lY 18, 26 so Bcfardben
at (?08, imiaptae, fetidns orite taedas!)
pendet Cretaea tracta puella rate.
V 3, 67 wird ebenso wie bei L. Müller das Hülfsmittel der PaieiiLhese
angewajidt; iihnüch V 8, 4 »(^ua penetrat virgo (tale iter orane cave\
ieiuui serpcntt^ homs cum pabuiu poscit«. — Mit leichter Äuderuag sei
y 2, 41 herzustellen:
nam quid ego adiciam de quo mihi maxima famasti^
hortorum iu mauibus dona ftrobate meis.
Hierauf bespricht Leo 8. 484—436 die Elegie Ii 1: die Qberlieferte
OrdoQog der ?on Lacbmauu, Haupt oud Vahien nrngestellten Eingaags-
verse wird verteidigt und die Tielnatstrittenen Verse 5. 6. so hergestellt
sive illam vidto falgeetem ineedere Cbit
hoc totom e Goa Teste volnmen erit,
vgl. darflber die Bemerkungen von Vahien, Über swei Elegien des
Prep. 8. 276 (16), Otto» Versamstellungeu I, 6 und die Bemerkungen
des Referenten Phil. Randschau II 1037. In Vers 11 schreibt Leo statt
»cum poscentes« : compescentes. Mit Vers 47 sei, wie schon Ballhei-
mer, De Piiüli vitis X oratorum S. 40 gesehen, eiue neue hiiegie zu be-
ginneo. — III 34, 39 wird von Leu S. 437 so hergestellt;
Non (Jruptac prosint tibi fata quadrigae
aut Capanei magno grata ruina Jovi.
Allein den iu N überlieferten Namen Amphiar€{r)ae zu ändern, ist kaum
•/M empfehlen, daher der auch von Baehrens unerwähnt gelassene Vor-
schlag von Unger, Anal. Pr. S. 40 «Non iam Pbaraeaec ebenfalls aaf
Znstimmung nicht wird rechnen dOrfen. Vgl. Uber den Vers ancb &o f s-
berg, Lncubr. 8. 8g; Solbisky, De cod. Prop. in Dissert Jenens. Ii
8. 168; Unger, 8inis 8. 86; Bergk, Jen. Ut-Ztg. 1847« 1078; Ast,
Obs. in Prop. 8. 61. - Scbwerlicb richtig ist auch die Schreibong
m 26, 8:
Et qnot Trola tolit vetus et qnot Achaia formas
Airidae et Priami dir Uta regna senis,
wo das übeiliciertc ft im Anfang des Pentameters ungern vernufst, da-
her besser mit Scaliger et TItehne geschrieben wiid (so schon vor Htiehrens
auch Jacob im Lübecker Programm 1847, S. 13.)- — Wie wenig sicher
Leos Vorschlaf? Deüu^ für GalUcns Iii 5, 48 ist, erhellt schon aus der
Zusammenstellung der zu dieser Stelle aufgestellten Konjekturen. Da
sie nirgends voUzlUilig vereinigt sind - im Apparat von Baehrens tinden
sich nur sechs — , mögen sie hier folgen: Leo selbst erw&hnt llmi%
Troicut^ Dardanu»^ Cfrmetu^ Dorieut^ MUeut^ callidus^ ciassieua^ «cwetw;
Hertsberg erwibnt im Kommentar sa dieser Stelle noch iam MAitnnd
garrultu; es kommt hlmni: Jliacui Oraüt (Bergk vgl BolbiBky» De
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Leo, VlodidM Propertiana«.
1S9
oodieibiis Prop. S. 168), Oraniä lUaeu (Jeo. Lit-Ztg. 1847, 1076), Gdw
ndmi (Naeke, Ghoeril. S 166), Candidue (G. HermaDO, Leipz. Litt-
Ztg. 1817, 2286 vgl Schoeidewin, Gött. Gel. Am. 1846 II 991), qui-
ff» (Kindscber, Rhein. Mus. XV 11, 217, vgl. dagogon R. ünger,
Philol. XIX, 319). Atropos (Baehrens, Mise. crit. S. 87); lUi» NUiants
(Lindner, Zeitschr. f. G. 18G5, 68). Vgl. Ober die ganze Stelle aucb
Vablen, Beiträge zur BerichtiguDg der Elegien des Properz S. 351. —
Die Schreibung L'ytaum (so Baehrens und L. Miiiler) oder C^taini» filr
die korrupte Überlieferung I i, 24 cyihalinis ist nach Leo S. 438 Anm.
weder griechisch noch lateinisch, es sei Cyteiadis oder vielmehr Offtatiadi»
oin7!isetz6n. Aach hier schwanken die Konjekturen bei den Eigennamen:
anfeer den von Baehrens Dotierten Vorschlägen ist noch A«etw$9 ?on
ünger (AaaL S. 14; Siiiis 202) zu erwflhnen. — Der schwierigt Yen
lU 29, 41 wird durch Leos unbelegtes «bmri
sie ego tarn sancU äitetdQ eluwr amorisi
ez tllo feine noz mihi oaüa fuit
schwerlich richtig hergestellt, vgl. Solbisky, De codicibns 8. 161 f. Za
den von Baehrens erwähnten Vermutungen zu dieser Stelle kommen hin-
zu: gmtu secludor (Kindscher, Bliein. Mus. XVII, 221, doch vgl. Ko.
Unger, Philol. XIX, 321), recludar Jacob im Lübecker Progr. 1847,
29; vgl. noch Kuil. (Jbs. 34, Schneidewin, Gött. Gel Aua. 1844 II
732, Vofs, ÄnmerkiiiiK'eji !ind Randgl. 258; Koch, Symb. phiiül. Bonn.
8. 328; Hetzel, Zur Erklärung d. Prop. 1876, 14f. In derselben
Elegie schreibt Leo V. 5 intendere fOr reiinert^ V. 14 mit Dousa, dem
Vater, fori» statt /or«f, Y. 21.»atque ita me iniecto laxarunt rursas
inietnt; die recht ansprechende Konjektur III 82, 28 nuUw ioit fQr m«
Uudä: »Naper enim de te nostras maiut imt ad anres Rmnor« war schon
früher von Rofsherg, Lncnbr. Prop. 1877, 21 vorgetragen worden. —
V 4, 66 >« eameB aeapiarw tna regina sub anlat Jedenfalls besser als
»si capies, patrIa, metnar r. s. a. (Weidgen, Quaest Prop. II 1882, 8);
fgl. über diese schwierige Stelle n. a Vahlen, Beitr. sar Erklärung
des Prop. S. 354; Kraffert, Beiträge zur Kritik lat. Aut. III 55;
Baehrens in Jen. Lit.-Ztg. 1874,47; Paldamus im N. Jahrb. 1833, 166;
Madvig, Adv. 65 und darüber Hertzberg, Philol II 592. — II 6, 18
schreibt Leo 8. 440 »parce iniutta nimis^ vita, nocere tibi«, V. 27 des-
selben Grdichtes tifn fiir tun.
S. 441—447 wendet sich Leo gegen die Ansichten von Baehrens
über den Wert der WoifenbUttler Handschrift nnd der von dem oben-
genannten Herausgeber neuentdeckten Codices. Dnrch eine zwar sehr
knappe, aber höchst inhaltreiche Beweisführung sucht Leo Folgendes
fBstsustellen: A nnd F gehören ein und derselben Familie an; und ent-
kalten sahireiche Interpolationen; auch DY sei vielfach interpoliert,
tndi an nieht wenigen Stellen, wo ihre Lesarten von Baehrens in Schnts
fsoomnen worden sind. N sei auch nach den handschriftlichen Funden
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190
Lbo, Vindielae Propertiaiite.
▼on Baebrens die einiige Dicht liitorpolierte Handschrift, dagegen seien
AFDY fOr die Kritik wertlos.
Der Angriff vuii liaehrens auf N ist (hircli diese Erörterungen
mit Erfolg ziirack^owieseii: auch die eiuschlagnndcn Arbeiten von
Brandt, Ellis, Solln-ky. Vahien, Kor^bortr, Magnus, Plossis n. a. haben
r.po in<?ofcrri Roclit gcgcbf^n, als gegcnw/irtip wohl niemand mit Baohrens
ariDiinint, dafs N gegen AFDV wesentlich zurückstehe. Doch geht Leo
(vgl. darüber auch Hey mann, In Prop. qoaest. gramm. et ortbogr.
Diss. ioaag. Halle. 1883, S. 6) sowohl zu Gunsten von N als auch in
Ungonsten von AFDV entschieden snweit: dafs es eine ganse Beibe
Stellen giebt, in denen Dy(A)F dem Neapolitanus vonEOziehen sind, wo
di^er entweder ▼erdorben oder interpoliert ist« hat, wie Referent bereits
Phil. Rnndschan II 1617 hervorgehoben, Solbiskf, De codicibos Prop.
8. 172 if. flbersengend nachgewiesen. Leo mnfs selbst S. 442 zugeben,
dafs an einzelnen Stellen sowohl P fhr sich, als D allein das Richtige
erhalten hat; hier zu sagen: »partim librario cuivis tribui possunt partim
cum aliis Properti codicibus conspirant« hält Referent, und gerade so
Plespis, ttudos sur Prop. 1884, S. 41, für unberechtigt. Nach der
die AnschauHnf?f;(i Leos nicht unwesentlich nioditicicrpndon. sorefMtigen
Arbeit von 8on)isky hat vielmehr die Properzkritik im Wesfutlicben
auf N und der Familie DV zu beruhen. Sogar in Dingen der Ortho-
graphie, wo selbst Baebrens prolegg. S. IX der Wolfenbättier Hand-
schrift eine besondere Treue nachrühmt, bieten AFDV ebenfalls höchst
beachtenswerte Htllfsmittel, wie Hey mann in seiner Dissertation nach-
gewiesen hat.
36) Hugo Magnus, Neue Jahrb. f. Philo!. 1877, S. 4181,
weist, anknttpfend an eine Besprechung von Gatuli 64, 287 darauf hin,
dafs Projiorz dem Catull wiederholt Worte tiefer Verehrung widmet und
dafs sich fei ner zahlreiche Anklänge an Catull bei ihm finden, die meist
noch nicht beachtet seien. Dem von Mai^^niis gegebenen Verzeichnisse
solcher Parallelstellen, wie z. B. III .32, 45 cfr Cat. 68, 136 stellt dieser
Gelehite die gewifb zutreffende Penierkung voran: »sie beweisen nur,
dafs Properz den Catull eifrig las, daTs ilmi dadurch gewis«*^ Situationen,
üedaiikon, Wörterverbindungen vertraut geworden waren; den Catull
auszuscfaroiben hatte Propers wahrlich nicht nötige. Die von Magnus
gebotenen Zusammenstellungen bieten teils Übereinstimmungen in Ge-
danken, SU denen auch das Motiv, die Thür einer Buhlerin redend eio*
zuführen, (Prop. I 16) gerechnet wird, teils WortankUnge (Prop. 1 11, 19
cfr. Gat 68, 81 u. s. f.). Dafs freilich an mancher der angeführtes
Steilen der Zufall im Spiele ist, giebt Magnus selbst S. 419 sn.
86) J. P. Post gat e bietet anfser den nnter No. 18 erwihntea
Verbessernngsvorschlftgen in demselben ersten Bande der Transactions
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FostgRte, Oo some passages of Propertius.
191
of the Cambridge Philol. Soc. nach S. 187 ff. eine kriti^rhe Bebandlong
folgender Stellen: I 1, 33 (noctes); I 2, 25; I 6, 20 (refer sociis); I 8, 7
(faicire); I 20, 62 tutus mit dem Cuiaciaous, nicht mtus; II 1, 47 (si
dalur nno); II 2, 4 (»Read ignaro [datl* To tlie ignoraiit with the
talos of yoar cid iolrignea: they canoot Impose oo moc; III 26, 29;
IT II, 6 (afor pmiumm read vmtarum. If mortem be cbaaged to nocUm
wftb the edd. cfir. Virg. G. I 828 oimborDin in nodec) V 5, 61 (Read
oderaiwn Paetiim: imebuds wbich woold have stiri»as8ed fragrant
Paestom it eelfc). * Dam 8. 266 I 16, 29 (saxo patientior Ula Sicaoo);
T 11, 17 £ (aot in mea sortita iadicet. . Minola sella), V. S7ff. (et Per-
Mm proavi stimalantem . . quique taas) IV 24, 7 (roseo £oo) ; schlielii-
lich S. 312 ff. III 34, 91. 92ßevii für lavä cfr. V 4, 29. 30.
37) Ludw. Schmidt meint Phiiologus XXXVII, 1877, 344, es
müsse bei Properz I [nicht II] 6, 24 hei Isen:
Et tibi noij unquam nostros pucr iste labores
Adferat et Uterimu unnma aota meis
iDitatt herimi$ omma. Vgl. dasD Jetst auch Tappe, Anal. crit. in der
Festschrift der Königsstftdtischen Realschale zo Beriiu 1882, 8 86 {uUma
9ota) ond Rofsberg in Fleckeiseas Jahrb. 1883, 67 (oiü» fftr omma).
88) F. P. Simpson, Note on Propertins, Journal of Philo).
1880, 261
bietet eine Interpretation der schwierigen Stelle III 83. 84 Nec minor
his animis etc. Ohne auf die ausführliche Erörterung des Distichons
und des ganzen Paneg^Ticus anf Virgil eiiizugelion, die Referent in der
Festschrift für Curtius (1874) vorgelegt hatte, worüber auch die He-
sprechung von R. Richter in dieser Zeitschrift 1877 II, 304 zu ver-
SleicfaeD war, erklärt Simpson also: »Nor has the swan of Anser with
his nototored lay yielded to tfaese spireted poems as thcir inferior, or,
tf their inferior, still be is melodioosc Vgl. darflber J. P. Postgate,
Trtnsact. of the Cambridge Philol. Soc. I 882 (8. U des SeparaUb-
dmckes). —
Dafür, dar^ auch in Amerika wissenschaftliche Studien über Pro-
perz getrieben werden, legen die foigenden beiden Zeitschrifteo ein er-
freuliches Zeugnis ab.
39) The Canadlan Journal: Proceediogs of tbe (]anadian In-
stitute. New Scries. Vol. I. Part 1. Toronto: Ck)pp. Clark A Go. 1879
enthält S. 76 ff. eine sylva critica Canadcnsium und darin S. 92 f. (nicht
S. 88, wie irrtümlich in den Transact. of the Cambridge i'hilol. Soc. I,
372 referiert wird) eine Erläuterung des Wortes Velabra Prop. V 0, 5
fon W D. Pearman, M. A., Glassical Tutor and Dean of Hesideuce
in Uuiversily (fliege, Toronto.
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192
Ellis, Tb« NMpolHaous of PropOTtiu.
40) The American Jonrniil of Phtlology. Edited by BasO.
L. Gildersleeve. Haltimore 1880. Vol. I. No. 4 bietet S. 389 — 401 einen
Aufsatz voü Ii. Kllis, The Neapolaaiius of Propertius. Diese Abhand-
lung referiert über die Properzausjrabpn von Baehrens und Pairner uod
bestreitet durch eingehende Bespreohuug ein/nlner Stelleo die voo
Baebreos vorgetragene Wertscliätzuug der Woltenbüttler Flaodscbrift
(Vgl. darüber auch den Bericht von J. P. Postgate, Traoaact. of tbe
Cambridge PhiioL Soc I, 881.).
Unerreicbbar blieben dem RefereDten die folgeddeo drei Beitrige:
41) EUis, R., Tbe text of Propertius. Academy 1879, No. 3ö7. |
42) Korseh (ttber Prop. Y l, 161) in Nord, tidskr. fior ütol.
a. Bd. % Heft.
43) Poslgate im Journ. of Philo!. Vol. 9, 17.
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Bericht über die Litteratur zu den römischen
Satuikeni (aiismr Lnettim tmd Horsthm) fftr
die Jahre 1881 bia 1885 einschliasslich.
Voa
tnt. Ik. L Vrieillatadtf
in K4iiigab«ig>
P. J. Oesterberg. De stnicttini verbomiD cum praepositionibns
compositorurn (Holmiae lö^3 Doctor-Dissv 8. III S.) enthalt alpha-
betisch Keöninete Yecseifibfiisse dieser Vecba bei Valerius Fiicena^
toliaa und Martiat
ÜBbekaant igt mit gebßeben: T. Olachf H poeta Haniale etf f
eoKtami del tenpo mo« KooTa AntoTogfa XK Td. 46 üuc IS. Jidt 188i^
P e r 8 i u «.
E. Neissner, Horaz, Persins, .luvenal,- die Haoptvortreter der
rdiniscben Satire. (Wisaeuscb. Vortr. von Virebew und Hotoendorff.
XUL Serie. Heft 446). Bmdia 18S4» ö. 40 S.
«Ob and iawieweit dieses tod einem Nicht pbilolageo fir IttcUfiii»
lologea ?er£u8tei mit Proben aus den drei Diehtorn (io ÜberaetHiDgoD«
besoDders von BOderleln, Binder nnd Xenifel) ansgestattete MriftdiMi
den Zwecken der Virchow^Holtsendocifschen Sammlnng entsprieht» kann
bler anerdrtert bleiben. Znr Cbarjakteristik desselben nag folgende Stelle
SOS dem Absebnitt Aber Jovenal (S. 29) aogeffthrt werden: »Es ist sieht
sa leognen, dass unter so beillose# Yerhftltnissen die Mensdibeit tum
pessen Theile vollständig entartete. Und vorzüglich waren es die obe-
ren Schichten der Gesellschaft, welche mit dem schlechten Beispiele
vorangingen. »Aber wie soll laan die Knechte loben, Kommt das Aerger-
üis von- üben! Wie die Glieder, so aüch das Haupt!« (Kapuznier in
Wallensteins Lagor). Dass abfr die Guten und Braven nicht völlig aus-
gestorben waren, davon sind ebentalls viele Zeugnisse vorhanden. Sa'^t
doch z. B. selbst Tacitus, welcher wahrlich durch keine roseuCarbeue
Brille sieht, in seinen Historien (l 3) n ^. w.
JatamlMiklit för AlttrthaiiitiriiMawliAft XLVIL (1886. 0.) 13
üiyiiized by
194 Bttmiach« SAtiriket.
Th. Werther, De Persio Horalü imiutore. Beitrag tum Pro*
grimm der Lateioiscben Hochscbnle zo Halle. Ostern 1388. 4. 27 8.^
Der Verfasser giebt auf Grund ©iner Oberaus sorgfältigeü Ver-
pleicbunp beider Dichter eine nach »o vielen Untersu< Imnflren dieses Ge-
genstajudes wohl abschliL-sende und erschüptende Zusa/iuiieiihteUung von
allem, was Persius bewusst uüd uübewusst aus IJoraz eutlehnt hat, tmd
was nach seiuer Angabe sich etwa auf eia Drittel seiuer bämmilicheu
Verse erstreckt. Kr vergleicht zuerst die nach Stau and Gedanken über-
einstimmenden StaUen (S. 1—19; 8. la meiut er, res Parthorom Persir
aeqnalil^iUL cnrae. Qon fuisse wie wAra das in der 2eit der Kriege
des Ck>rbnlo denkbar?- Fers. 'S, 91 sq. ist keine Kachahmang von Hör,
8. 17, 48); dann die Ueberelnstimmungan im Ansdrack: die Verbindon-
gen derselben (8* 19 sq.) nnd ähnlicher Worte (bis S. 24); femer die
Anwendungen derselben Wörter in gleichem Sinne (s. B. patruiis, dare
verba 8. 24 sq.)> Bei seinen Nachtrftgen über die von beiden Dichtem
gebrauchten Personennamen 8. 25 denkt Wertfaer bei den campi Liciui
P. 2, 35 mit üiireclit an eineu Liciiiius, da oiuie Zweilei der bekanute
Freigelassene Augusts Liciuuö gemeint ist. Den iSciiluss macht die üeber-
sicht der von Horaz und Persius an dcnaeibeu Versstellen gebrauchten
Wörter und Phraseu (S. 25 — 27). Der Verfasser bemerkt sehr richtig
(b. 19), dass ein grosser i heil all dieser Uebereinstimmnngen nicht auf be-
absichtigter oder bewusster Eutlehuuug beruht. Mamenilich gilt dies
von den sprachlichen (besonders den S. 20 sqq. angeführten), die sich
sogar zum Theil nur dann h&ttf n vermeiden lassen, wenn P. an die be-
treffenden Stellen des Horas nicht bloss gedacht, sondern auch die Ab-
sicht gehabt hätte, von ihnen abzuweichen.
Dott. G. P. Clerici II Prologo di A. Persio BMacco interprelato.
Parma 1885. 8. 74 S. (Vgl. die Anzeige von A. 0. Rivista di fiiol.
XiV S. 341 -848).
Fttr deutsche Philologen ohne Interesse. Der Verfasser liest Im
letzten Verse mclus statt uectar und hält den Vers für echt, den meh-
rere geringe Handschriften hinter v. \) bieten, und der in einem Beroli-
neusis s. XV lautet: Corvos quis olim Caesarem (eine offenbare Ck)rrec-
tur für das concavum der übrigen) ^alutare.
Hans Liebl, Beiträge zu den Persius-Scholien. Programm der
Küüigl. iJayr. Studienan.^ialt Straubing fUr das Studienjahr 1882/83'
Straubing löba- 8. 54 S. «
Beiträge zur Verbesserang des Textes des sog. commentum Cor-
nati ans drei Mttnchener Handschriften (s. XII: m nnd m^ [die auch
noch Jüngere Scholien zum Prolog nnd.l» 1—95 enthielt] und s. XI:
m'). Sie bieten vielfoch bessere Lesarten als der von Jahn (nebst dea
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195
allen Bmeken) hanpMeUieh zu Grande gelegte Paris. 8272 s. XL »Es
lehleii gens oder grIVflsientheile gewisse mtUelelterUelie £rkliraogeii
und eine Beihe von Bemerlcmigen, die sach io Isidor. Origg, sidi fin*
deo ; <^te aus anderen Sobriftstelleni sind ricblig wiedergegeben oder
weggelassen; die Sprache ist Icorrekter und verstAndKelier» weil nonfttzer
Quark bei Seite gelassen.« (S. 5). Liebls Mittheiluogen besieben sich
auf handschriftliche Titel der Persiugscholien, Aufscbrifteu der einseinen
Satireu iu m, LeiiiaiiAtu <kr ^^ciiuiiea iu m (S. 8 — 17). Ferner giehi er
iü tmem speziellen Tbcii die beachtenswerthen, vuu der Vulgata abwei-
chenden Lesarten in in im') mit spezieller lieriJrksichtiguDg von m^.
iS. 17- 63). Liebl äufsert schiiefsiich den Wunsch einer voUstäüdigen
Publikation der tihrigen von einer besseren Recension als der dt r Vu!-
gata stammenden Scholien, namentlich der Bernensia und deier des
Vindob. l, als Grundlage einer Neugestaltung des Textes.
Ünl>eluuint sind mir geblieben:
Beruocco, Sopra alcuni passi di poeti latini (darunter Giovenale
Marziale Persio) Kagusa. I8öl. 97 S.
6. Stephan, Die dichterische Individnalitit des Persios. Seh An-
berg (Mähren). 1882.
y. Papa« Lo stoicismo in Persio, Torino 1882.
Petronitts.
Petronii Satirae et über Priapeorum. Tertium edidit Francis-
cuji Buecheler. Berolini apud Weidmannos. 1882.
Wenn sich auch diese dritte Ausgabe von der zweiten nicht we-
sentlich unterscheidet, so iiodet man doch fast auf jeder Seite die Spu-
ren einer sehr sorgfältigen Revision des Textes wie der Anmerkungen*
In den letzteren sind mehrfach Angaben Ober Lesarten und Konjekturen
(auch von älteren Gelehrten) nachgetragen oder berichtigt, and nene
Konjekturen (sowohl von Büchels selbst, als ausgewählte von Rohde,
Hirschleld, Strelitz, (Xirnelissen, Seegebade n. a.) hinzngefOgti dagegen
manche in der aweiten Ansgabe mitgetheiite fortgelassen. Auf Einzelnes
einzogehen werde ich später Gelegenheit haben. Hier will ich nur be-
merken, dafs Baecheler meines Erachtens hie und da (wenn auch selten)
von der Überlieferung mit Unrecht oder doch ohne zwingenden Grund
abgewichen ist. So ed. 3 S. lu, in balnea sequi (H iu balneo b. d. h.
im Bade hinter uui pedisequus herzugehn); 20, 27 deuique dispen-
sator factus esset (H dein oder deinde: dies Amt ist nur die nächste
Stufe, nicht der Gipfel seiner Laufbahn). 22, 7 luter promulsidaria (H
in promuibidari : auf dem bpeisebrett, auf welchem die promulsis auf-
getragen wurde; vgl. Marquardt Privatl. P 324, 3); 22, 27 omnem vo-
luptatem mihi uegavi (oumem om. H.}. 27, 18 in multas cogitationes de-
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196
ÜöBHiche tialinker.
ductus äum (ü didnctus) 27, 10 decrevi ioterrogare (U dwavi i.« ito
iisberziiafte Uebertreitaiig meiaes Eractoeoi itlur gut) u. a.
K. We&terbarg, Pelron uitä Lucaa; Rhm. Mm. Bd. ad (Idil)
WesCerlmrg glaoH, dasi P«troff mit «ient CMlclii de beflo drMi
«inenaits iMaMcAUgte, Lumb AtnA Fmdl» mid IVareBCie m nrin^
neo; ftii^eneits a&er stieb diejeiilgm Mübii wollt«, dl« Lu^e R««M-
rungeü, namentlich die Weglassung der Üblichen mythologischen Ma-
schinerie tadelten. Die Verbindung zweier so heterogener Absichten ist
schou an sich fliisseret uiiwahrscbeinKch, ich vermag aber auch von der
einen so wenig als von der anderen eine Spur zu finden. Weder sehe
ich in der Anwendting der mytholügischen Maschinerie eine Verspottaog
dereri die sie auch im historischen Kpos nicht missen wollten, nodi
finde ich, dasa Lucan in den an ihn eriDuernden Stellen bei Petron per-
siflirt wird» oad tehe auch kimea Qnmd ansooebmen, dab Petroai
Dedamation gegen den Loxas (b. c. 7 sqq.) minder ernst gemeint ist
als ihaJiehea bei Lnoan nnd Seaeca. Ich möchte glauben, dasa daa Qe-
de beüo cifUi «la ?eniMli o4ar da» Fragment eiaee eelctaen war
(e. 118 nondnm recepit oltimam manom)» das Petfon goc giuig imid,
am es der Vergessenbeit sn oitiieben, indem er es seinem Enmolpas
in den Hnnd legte, tilsst er diesen in c. 118 seine eigene Aasicbt
Aber das historisebe Epos aussprechen, dann hatte er allerdings Looans
Pharsalia damit zwar nicht verspotten, aber Uberbieten wollen. Dass
Petron bereits das biebente Buch dcraelbeu (aus emer Recitation)
kannte, beweisen die von Westerburg 8. 94 angeffihrten Parallelen kei-
neswegs, und der Schlnss auf die Abfassaugszeit des Potronischeu bel-
lum civile nach Pharsal. VII (d. h. nach 62/ea S. 96) entbehrt also der
fiegrUiidung.
BOcheler, Klage eines ostgothischen Professors. Kbem. Mus.
XXX Yin 1883 8. 687 -6i0.
Dies ton Ellis anter der Ueberscbrfft Petreaianom (Jount of
pbüol. XI 61) ans einer engliaeben Handscbrift s. X edierte Stftck (Jab-
resb. 27 [1881 II] 8. 67) war bereits von Siringar Eist, erlt aebel.
ined. ad C^c* de invent 1684 ans einer weniger guten Leydener ediert.
In beiden Handscbrifken ist es das Vorwort eines Gommentsrs tu
ceres Rbetorilc, ftlr den bereits Tictorinos und Boethias benntst ist.')
Der Verfasser ist ein »seiner Zeit bertthmter. mit gehörigem Dünkel be-
') Ebenso in eint r Brüs^el<T bamaiel-Haudscfantt, wo der Comnientar
nebst dem Vorwort von -emer iiand des 12. s. i?pschrieben ist. Aus derselben
hat es Jäohde in d. N. Jahrbb. CXXllI (lööl) 426-428 ediert.
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gMet gnauMlkw mlgottiitdieB fiMiteiBc; die Zeil der Akfmniiff
Mit Becbt bemerkt Boidieler, den keie Gnmd iet, fe diesea \
Venrort (daieeD Toet er naek keklea Qoellen nockmeb giekt) etme I
aadeies, ab dae aoedrOekfieke Oltat am Anfimge, aaf FetfODim rartkek«
sofkkren.
Ellis, Professor Baeeheler on tbe Petronianum of PbiJIipps Ms
^672 ( Journ. of philol. XIII 1884 S. ööf.; erklärt Lierza seioc volle
Zustimmuug.
H« Roaneek, Zu Petnuiiu. M. Jakrkb. Bd. 1S5 (188S) 8. 4M
kf 8 4».
In der Glosse des Fulgentius: aumatium dicitur locus secretus
pabUcue, sicat In tkeatris aut in circo. unde et Petrooias Arbiter ait
anmatiiiiD memet ipse oooied' (Boccheler Petron. ed. maj. 8. 210) er«
kürt Boenseb lekr ekilenokteiid avmatinm ab lateiaktcbe Talg aridrimg
des grieekiaebeii dfiftdrt&v (vgl. aula canlis sanrex aoscnlari a. de^gl*),
weil diese loci seereti an einer nmdlicken nngewl^knlicben fsnestella sn
erkwmen waren und darmn im Volksmande d^i^drw ocelli biessen (vgL
oeü de boenf ftt Dachfenster)/
Bei Petron. 63, 3 margaritura, caccitus, et omnium nuinerum hält
R. caccHus för entstellt aus sacritus ~ ocaxptroQ (egregius; vgl. c. 87,
6 saplutus für zaplutus). Eeioes hatte eccritus vorgeschlagen.
Derselbe,. Eine seltene Anwendung von pungere. Das. S. 668.
PuDgere in die Seite stosseo (sonst fodere, fodicare) bei Petron.
c. 87 (interposita minus hora me puogere manu coepit) erhält eine Pa-
raUeie aus einer 1879 von Belsheim in Cbristiania veröffentlichten vor*
bieroiqrmiscben üebersetsang der Apostelgesebicbte (Act. ap. 12, 7 pnn-
geos aotem latus Petri snseitaTit enm).
Buccheler, Altes Latein. Ehein. Mus. XXXIX 1884. 8. 408
bis 427.
* .
Auf S. 426 ' 427 dieser Abbandluog bebandelt Bueebeler vier Ans*
drücke des Petron. Fulcipedia c. 75 erklärt er sehr ansprechend als
eine den Fuss durch Unterlagen oder hohe Absätze (fulmenta) höher
machende, im Sinue voü hochfahrend; mufrius c. 56 von eineoi Stamme
1) Robde nimmt dagegen an, dam in der Stelle nt in partibns suis sto-
die pdkwie Tkeodoricom mendantnr, Tkeodoriens nicht der Name de» Gothen-
knniga, eondem des Rhetors selbst ist. Dieser hatte übrigens nur Excerpte
ans PetroD yor Angen: in einem 0orilegium Parisinum sind gerade die hier
benotaten Worte aatgesebrieben. (Bficheler ed. mi^. S. XXVU) Bobde
81427, a.
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198
RftmiMk« Sfttifiker.
mof. den er mit griecb. jxo^-c^ ftu^tUtv fui%r^ gleicht, nach dem
echlimmeD Sinn dieser Worte (Anaereon 16): Sehwitier» Störenfried (?):
ab acia el aea e. 76 d. b. ab oto, iwar all entstaDdeii in Oedanken an
die Schneiderin oder Nfthterin« aber gewihlt, weil es sogleich dem ABC
entsprach; bonatas a. 74 von bonnn, wie nalatus üTvjfv6c voii malam,
und viel Gleiches im Bomanischen.
J. J. Cornelissen. Ad Petronium. Mnemosyoe X 1882 S. 295
bis 800*
Von den 85 hier mitgetheilten Goigectaren sa Petron verdienen
vielleicht swei Beachtung: c III ingrata consolatione repnlsa ftr ignota
consolatione percussa, und c 186 conflavit illa igoem fllr collocavit i* i.
Die übrigen sind theils flberflQssig (manche beruhen auf Missver^
ständniss des richtigen Textes, wie c 112 stabilitateoi £ür satieUteni)
tbeils verfehlt oder wenigäteos uicht Uber^eugeud.
R. Ellis, On Petroalus. Jonra. of philoK XI 1882 S. 287—241.
Yn S. 266.
Ausser einigen erklärenden Bemerkungen theils Versuche die von
Buecheler geänderten Lesarten zu rechtfertigen, theils eigene Vorschläge
zu Aenderungen. Die erstcren hleiheu, insofern sie auf Annahme von
Idiotismen (wie c. 45 quod utique: 'to say tbe least' * (ni, i volksthttm-
Hchen Anzudrücken (c- 99 in alter für alterura in altcro) oder anf An-
gaben in Glossarien (c. 44 pnto cum nescio quid asidae [f. Asiadis)
habuisse: 'the digestion of an Ostrich Gloss. Balliol. Asida strncio)
beruhen, durchaus problematisch. Die letzteren sind sämmtlicb nicht
glftcklich, süm Tbeil aberflOssig. C. 5 Artis severae si quis amat effec-
tns (B. ambit E. ornat) verdient ambit sicherlich den Vorsog vor
omat. Die in jeder Beziehang verfehlte Conjectur c. 48 noveram ho-
minem olim olorium (Ar oHornm) hat EUis nochmals (Jonm. of ph. XII
S. 268) vertheidigt, obwohl er sugiebt, dass olim dabei flberflttssig sei.
C. 86 (medici) mihi jnbeot saepe anatinam parari dfirfte richtig sein;
denn nach Plutarch. Gat maj. 23, 6 behandelte Cato die Eraofcen in
seinem Hause XaydvotQ xai ffapxidung^ vijffa^g ^ (pdaer^i; ^ kaytl*. Zum
Schluss theilt Eüi^ eine Stelle aus einem Brief von Francis V'ernon
(1675/6) mit, wunu der K[)tdeclfor dos Tragnr. Mr. Stasileo genannt
wird nnd eine Stelle aus dem Eulheucu:* des Job. Sariab. (ii. ed. major
X), wo es von Christns heisst:
Hic gravis Eumolpis, Encolpius buuc et Adonis
Com Gittone cavent, et Venns ipsa cavet.
Philipp Thielmann, Zu Petrouius. Phüuiügus XLIII (1884)
S. 356 -358.
Thielmanns Vorschlag bei Petron. c. 14 S- la, 34 statt des un-
zweifelhaft richtigen mutier ^ latrones teuere claroavit iii schreiben U
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MartiaKi.
199
temere claraavit ist ganz verfehlt. Mit Hecht l)cnierkt or daf^^e^en,
da^> wenn c. 43 S. 29, 2 oiim olionim (wie man annehmen darf) richtig
ist. in lerpungirt werden muss: uoveram homineni olim olionua: etadhuc
salax erat Aach die Aeaderun^ren c. 44 S. 29, 29 in patrimonio ftr pic
trimoniam (wie in fortnnis c a7 S. 25, 7); c* 52 S. 84, 25 rogare ooepit
ftr onre coepit; c. 64 S. 43, 2 ao luiDsea ncmM/em tär atqne [häo]
naosea r. und c 186 S. 108, 84 praeda simul ae tindieta gandeas Ar
pr. B. atqoe Ihae] Tindieta gaadens (bac beidemal ans ae eatotaadeo»
das Aber atqae fibergeechrieben war) sind ansprechend oder ftber-
tengend. Wenn dagegen Thielmann c. 188 S. 100, 14 iaterpongiren will
bac prece quaeso, exonera nentem, so folgt ans bae preee te oro Horat
8. II 6. 18 und ähnlichem noch nicht, dass man auch hac prece quaeso
gesagt hat.
J. Tan der TU et, Conjectanea. Rhein. Mus. XL 1886 S. 156,
will Patron, c 107 fQr gratiam a legato moliebantur statt des von
Baecheler vorgeschlageneu te legato lieber te allegato.
Martialia.
• W. J. M. van Stock am, De Martialis vita et seriptis. Speci»
nen litterarum inaugurale. Hagae coinitis. 1884. 8. 106 S.
Trotz ihres beträchtlichen Umfangs enthält die^c Ahliandlung nichts
Brauchbares, das nicht bereits bekannt wäre. Auch die S. 100 — 103
vorgeschlagenen Aenderongen im Text der Epigramme sind (mit Ans*
nähme einiger verfehlter) bereits sämmtlich von Andern (namentlich Gil-
bert) angegeben.
Extracts from Martial by W. Y. Sellar and G. G Rarasay.
For the ose of tbe Hnmanitjr Ctassics in the UniTersities of Edinburgh
and Glasgow. With an introdnction by W. Y. Sellar. Edinburgh 1884.
kt. 8. XXXIX, 182 8. Vgl. meine Anzeige in der Berliner pbilolog.
Wochenschrift 5. April 1884. S. 427f.
Diese Auswahl, bei welcher ausser den obscönen besonders die
«cbwacbem und solche Gedichte ansgelasson sind, die Variationen be-
reits behandelter Themas bieten, giebt den Text nach Schneidewin ohne
alle Amnerkongen. Die Einleitung von Sellar S. I- XXXIX bringt Aber
du Leben Martials und die Abfassungsseit der einseinen BQcber nichts
Keoes. Dagegen ist Martial als Mensch und als Dichter wohl noch nie
•0 vollständig und mit so viel Gerechtigkeit und Verstandniss geschil-
dert worden als hier. So beisst es B. S. XXXYIUf.: iZahlreiche
Zeilen und Ausdrücke, die weder abgebraucht und trivial noch weit her-
gebüU und tlüükel sind, haben das Verdienst genau den Nagel auf den
Kopf ZQ treffen und das Urtheil eines durciiaus gescheuten Weltmaones
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üomiadw batiriker.
zum ersteo- and leUtcomai so i^t ausxQeprechen, als es iberfaaupt aus-
geeprochrai werden kana Wir finden bei ihm nicht bk>ss die rcioe und
glatte Sprache eioes Dichters imd fines Mannes voü Geist, sOTdern
aach 4he o^^eIle ausdracksvolle Redeweise eines Mannes, der von lila-
nooMi, Heuchelei vod Ziarerei ebefifto frei ist, als leiden selia^iicher
MatmoMH irod partiMichBr Bähvge&helt, der friioh adirieb, weil er
Min Ukm kimk fleims, mi gtrt scfafieb, «dl alles ToHkommen
tanlit» «portber m mM^A t ¥#. Miat AugiA« dei Martiil I «. ZU
Waith er Gilbert, Ad Martialem quaestiones criticae Pro-
gramm des KAoigL •Gjamasiiioia au Dresden -KaofitadU Osteru 1883»
4.2dS..
Derselbe Zu Martial. Neue Jahrbb. f. Philologie CXXVIl
Derselbe. Beiträge zur Textkritik des Martial. N. Rhein. Mas.
XXXIX (1884) S. 511—520 (zu den Huchem I— VI), uüd XL i,l6&5>
8. 210—222 (zu den Bttcheru VII— XIV).
VergL ttber die erste Schrift meine Anteige in der Wochenschr.
t Unss. Philologie vom 2. Jannar 1884 No. l a 9ir. In derselben .sind
1S8> in der suetoi 19, in der dritten und vierten 47 ond 67, im Gan*
len also 261 Stellen des Martial behandelt« so dass diese vortrefflichen ^
Abhandlungen einen teztkrltiscben Gommentar sn der 1886 erschienenen
Ausgabe Gilberts bilden. Die Behandlnog ist in der weit fiberwiegenden
Mehrzahl der Fülle eine glückliche, und der Verfasser hat sich um die
Reioigung des Textes und dessen AuDäheruDg an seine ursprüngliche
Form sehr grosse Verdienste erwürben. Er hat namentlich vielfach mit
Recht die T^eberlieferuug gegen Aendcrnngen Schneidewins und Andrer
in Schutz gcnöiii mcn , nnd (lu dti ci stori Abhandlung) den Werth der
Familie JB. und ihr Verhältuiss zu den beulen anderen Fatniliea richtig
gewürdigt. FOr alles Einzelne darf ich aul Gilberts Praefatio zu seiner
ond die Einleitung und die AnmerJtungen zu meiner Ausgabe des Mar-
tial verweisen.
Renn, Beiträge zu Martial. Blätter fUr das Bayer. Gynmasiai-
scbulwesen XVU (1681) 440-446.
Ausgehend von M. VH 40, 6 Hie prope ter senas vixit Oljmpia»
das (wo fiber die Richtigkeit von senas [A G 0 denns] nie ein Zweifel
bestanden hat) zeigt Renn, dass M. (wahrscheinlich hierin dem Ovid
folgend) unter Olympiaden 6j&hrige Zeltrftinne versteht, so anch X 23» t
ond IV 45, 4 (WO Otympiades offenbar dieselben Zeiträume sind wie die
quinquennia in V. 4). Fraglich ist nur, ob M. hiernach von dem im
Alter von 20 Jalireu gestorbenen (IX 76, 3) Camouius Rufus sagen
konnte (VI 85, ö):
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PfftTtiflltT-
901
Vkitrat AJpbei praemia qiiinta modo.
WM dano nur öeisaeo IMme: er batle eben den B«giBJi dar 5. 0||m-
piade genehm. Jflaa «rwaiM qiwiita, aad nach der Lmrt wi P i^oMta)
liat M. iMleiobfc ao getoMebea, wie «aoh Groter amalua.
VII 61, 11 aeqae eBiin aatia mte vacabit Wemi M. (wie «adeve
Diciiler der aaebaagottaiaebeii Mi L. MaaUer r. m. p. 396) aeqae MMt
Nitan gelvanolit, meiateoa aeo (regeMtostg, wie Beoo bemerki, ver va*
kaüaeh and mit b antenlaadea WMara; wesbalb et III 6 naeb Fn.
Ca und vielleicht aach XIV 94, 2 gegen die Ueberlieferang benaetellen
ist, so macht neque enim bei ihm wie bei anderen Dichtern eine Au-,-
uahme. Renn geht bier noch auf die verschiedenen Bedeutungen von
nec bei M. ein.
VII 51 13 nie leget, bibe tu: nolis licet, ille sooabit. Ebenfalls
richtig führt Renn aus, dass Schneidewins Lesart nolcs syntaktisch un-
möglich ist, mit Aufzählung sämmtlicher Fälle, wo licet bei M. entweder
mit dem lafinitiv oder Conjunctiv verbunden ist
Dr. Lndovicus Martens, Epistola de Martialis libri I 2 et 29.
(Festgabe für Professor W. Crecelius. Elberfeld 1881 S. 27-2d).
Beide Yorscblftge von M» Bind verfehlt I 2^ 1 Qui tecam enpis
esse meos nbicnnque libellos »t die Ueberlieferang nicht nur vOllig be-
friedigend, sondern meos anch nnentbehrlich, daa vorgeschlagene meas
üläo unmöglich. I 2ü, 3. 4 will M. lesen:
Si tua vis diel, gratis tibi cunniua nüttam:
Si dici mea vis, en eme, ue mea sinl.
Doch ist seine auf der Annahme, dass Fidentiniis dm i h schlechtes
Vorlesen Martials Gedichte völlig ruinirt il 38), beruhende Textende-
rung ebenso überdüssig, als seine Erkl^uug von V. 4: Sin me aucto- <
'rem profiteri in aniax> est, polins emas velim, ne amptius mea sin t Car-
olina tna importanitate vitiata verfehlt. Die üeberlieferung ist nntadel-
haft, and es muss statt en eme mit Gilbert nach P K X B C hoc eme
gelesen werden: L e. ut tua dicantnr haec carmina.
Le Foyer, Nonv. Revue de philologie V 3 (1881) S. 191 theilt
au M. IV 66, 14.
Nec mersa est pelago nec fuit iilla ratis
eiue alte Conjectur fluvio iiiiu Doch ist die mehrfach bezweifelte Ueber-
lieferang richtig un<l der Siuu der zweiten Vcrsbälfte: noch hast du über-
haupt ein Schiff besessen.
H. J. Polak, Erasmiani Oymnasii Programma litterarium Rotter-
dami 1882. 8. 40 S.
Itaii'lelt hauptsächlich (S. 6-40) Stelleu des Sueton, auch eini-
ger anderer Autoreu (Ovid, Cicero, Caesar), darunter S. 3 sq. swei des
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202
Römische Satiriker.
Martial. V 37, !4 tvill Polak trotz der übereinstimmenden üeberliefe-
rnng quam pessiinorum lex avarn fatorum Sexta peregit hieme lesen:
pere mit, weil es X 61, 2 voo derselben Erotion heisst crimine qoani fati
sexfa peremit hieros (so auch hier alle codd). Doch ist dies ebenso weeig
ein Grund an der ersten Stelle peremit, als (mit Heinsios) an der swei-
ten peregit so lesen. Den IQckenhaft ttberlieferten Vers VI 12, 2 Fa-
bnlla: numqnid Paule pi(jerat¥ ergftatt Polak nnmqotd illa Paule p^e-
rat? Doch empfiehlt sich vor allen anderen Ergänzungen die Monroe:
numqoid ergo P. p., da M. quid ergo zu verbinden liebt
Dr. Paul Oiese, Kritische Bemerkungen zu Martial. Programm
des Real^Gymnasiums zti St. Johann- Danzig. Ostern 1885. 4. 12 S.
Die meisten dieser Bemerkungen (Vorschläge m Textänderungen,
Eechifertigongen bestrittener Lesarten, Erklärungen) sind verfehlt. I 61«
5 hält Giese den von M. als Alexandriner bezeichneten Apollodoraa fOr
den (damals ohne Zweifel lange verstorbenen) Pergamenischen Rhetor
dieses Namens, weil er glaubt, es mftsse voo einem Manne die Rede
sein, der lateinisch schrieb. Wahrscheinlich ist dieser ApoUodoros ein
zur Bewerbung um den Preis in griechischer Poesie oder Beredsamkeit
im agon Capitolinns nach Rom gekommener Alexandriner, wie der IX
40 genannte Diodorus. XII 'Jl, 7 schlägt Gicse vor: Ncc te clarabit
pereprini gloria partus; doch uumOglich konnte der pereguüus partus
in Martials Aii^pu ein Ruhm sein. Der Vorschlag XII 32 Qnalem ma-
riiiae nescit aura piscinae i-t sclion von Rooy gemacht; das» richtige
bietet Q: Qiialis mnrinat' vix sit a. p. (woraus in Farn. Ca vissit, iussit ge-
>vordeü ist). Richtig erinnert Uiese gegen Gilbert, dass IX 40, 3 hoc
sich auf Votum bezieht, nicht auf littore.
Ellis. Advcrsaria. Journai ot phiiology XiV 18Ö5 No. 37 S. 91
vermuthet M. Sp. 15, 8
Praemia cum laudum ferret, adbuc poterat.
Doch ist die hiebei (auch von Schneidewin) angenommene Bedeu-
tung von adhue poterat: »war er noch leistungsfäbigt meines Erachtens
unmöglich.
Dagegen stimme jcli ganz bei, wenn Kliis Sp. 2- und 23 ftir ein
zusainnienhängendes Gedicht hält: ^
22, d Namque gravcm cornu geniino sie extulit ursum,
Jactat ut impositas taurus in astra pilas:
28, 1 Norica tarn (so mit H T) certo venabula dirigit ictu
Fortis adhttc teneri dextera Garpophori.
nie tulit geminos facilt cervice juvencos etc. •
Die Sicherheit des Stesses des Rhinoceros* wird also mit der
Sicherheit 'des Carpopborus im Treffen verglichen. Wenn 23, 3 lUe das
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203
Bhiooceros ist, bietet facili cervice keine Schwierigkeit mehr (bis oeck
earried with no effort two bullocks), und die 23, 6 erwAhoten ienUe
aoiie sind die 22, 1 3 beschriebenen.
Das Räthsel der Stelle Martial. 1 78, $1
Glaadiam sequeris,
Qnam nobis euph esse tu priorem
suchen J. Dnff and Jackson in den Verhandlongen der Cambridge Philol.
Society (18. Oetober 1883) darch Cmendation sa lösen. Der erstere
schlägt vor: Glaadiam seqaeris, Quam, navi, c. e. t pr.; der sweite:
OUndiain sequeris, Quam noris. Cupis esarire mecam? (so dasn nach
Catullisrhor Weise der Schluss vou v. 2 wiederholt würde) Beides ist
Dicht befriedigend; vgl. die Anm. zu der Stelle in meiner Aubgabe.
J u V e n a i i 8.
Nacbtrag so Bd. XXVII (1881 TI) 8. 67 des Jahresberichts.
Mit welchem Recht M6nard den von ihm 1881 edirten Cours royal
oomplet Sur Javenai Bossuet zugeschrieben hat, musste ich in der An-
zeige desselben a. a. 0. (ebenso wie H. Keil Deutsche Litteratur-Zei-
tung 1882 No. 19) ungeprüft lassen, da ich ausser Stande war zu ent^
scheiden, ob die Werthlosigkeit des Gommentars und der UeberseUang
allein sdioo hinreicht, um beides Bossuet absosprechen. Dass Bossuet
nicht der Autor ist, hat A. Oasier Rev. critique XVI 1,(1882) S. 124
bis 130 aaslahrlich and sur Evidenz erwiesen. Gazier sagt a. a. 0. S. 129:
ie Jnveoal que H. M. attribue k B. est k coup str Toeovre d'un de ces
scoliastes insuffisants, que D. Huet se vit oblig^ d'employer. Vielleicht
hat B. davüii üebraucij gLiiiaclit, sauf ä corri^cr les fautes grossf^res
dont ce commentaire est farci et k faire uu cijuix enlre les textes qu il
»e }iroj)osait d'expliquer avec Ic daiiphin. — Si donc il y a du Bossuet
inWit dans cette publication, il se reduit aux »quelques corrections auto-
gmphes« dont parle M. M. et aux deux pages d'exeuiples que M. M. a
traoscrites k la bibliotb^ue d' Arsenal.
Hectür Stampini, De Juvenalis vita controversia. Rivista di
hlologm. XII 1884. S. 196 -211.
Der Verfasser Tertheidigt seine Abhandlung De D. Juvenalis vita
(Riv. di filol. 1881, vgl. Jahresb. XXVII [1881 II] S. 71) gegen einen in
der Rassegna erfolgten Angriff von AI. Tarti^ria In allen Punkten. FOr
deutsche Philologen ist darin nur die Erwfthnung einer vita des Jnve-
aal aus einem cod. cbartac. Taurin. s. XV (S. 201) von Interesse, die
mit der von Ruehl aus einem Harlei. herausgegebenen fibereinstimmt,
doch nach btampini dem Original näher steht als diese.
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m
Darias Nagttlewski, De JateiMlis Vit* OtematioiNi. BigM«
1888. 8. 88 8.
Der Verfesser (welcher die These aufstellt, dass satura von Satur-
naiia abgeleitet sei) Ijat mehreres über Juveiial russibch gebchriebeu,
worauf er öfter in seinen Anmerkungen verweist. Das Ergebniss seiner
Untersiicliunfjt'u, das er am Schluss in eiuer Brevis vitae Jnvenalis Sy-
nopsis zusammenstellt, ist folgendes. Juvenal war um 47 geboren. Auf
die Poesie lej^tp er sich untrr Domitian m\<\ verfasste jene, später in
die siebente Satire (^0—92) aufgeuommeaeu Veräe. Eine Zeit lang blie-
ben dieselben dem Kaiser unbekannt; als er davon erfuhr, war er sehr
sornig, wagte aber nicht einen Mann, der fiamen Di vi Vespauani war,
Öffentlich in bestrafen, sondern verbannte ihn in Form einer Sendong
als Gohortenpräfekt nach Oberägypten. Im Anfang von Tr^ans Regie-
mng kehrte Javenal nach Rom turflck nnd weihte der Ceres Helvina
den bekannten Stein. Sein vtterlicheB Gat (8, 67) war »ohne Zweifel«
geraubt worden; denn nach Saeton. Domitian, c 12 kaon man von Do-
mitian nichts anderes erwarten. Die Armoth nOtbigte Juvenal, dienten-
stellangen anzunehmen, deren er bald überdrüssig wurde. Er trat da-
her wieder ins lleer und gins als trib. coh. I Delmatarum nach Bri-
tannien. Um lo7 kehrte er zurück und widmete sich der Satirenschrilt-
stelierei. Er kaufte eine Villa bei Tibur (welche Bclmuptnng der Ver-
fasser n)it einer Stelle einer 'meiner russisch gischriebeneri Schriften be-
gründet; sie kann wohl nur darauf beruhen, dass Juv. 11, 05 verspricht,
den Persius mit einem Rörkchen de Xibnrtino agro zu bewirthen).
Eine Frau hatte Juvenal wohl nicht, d( nn er hatte eine vilica (11, 89)-
£r starb zwischen 127 und 129 im 82. Jahr (S. 84).
Die unter Domitian hegonoenen Satiren führte Jnvenal im Exil
aus, gab das erste Buch aber er^t nach seiner Rflckkehr aas Briun*
nien um 107 heraus (S. 68). Die drei ersten Bücher (soll wohl heisscn:
das zweite und dritte) erschienen in der letzten Zeit Trajau- (S. 63),
der also auch der Caesar der siebenten Satire ist (S. 21). Ducii auch
die sechste Satire enthalt nichts, was über das Jahr 103 binauswiese;
denn v. 407-412 sind unecht (S. 24 sq.).
L. Schwabe, Juvenals Geburtsjahr. Rhein. Mus. XL 1885.
8. 26—29.
Der fast nli gemeine Widerspruch, der gegen meine Erklärung der
Terse Jnv 13, 16-18 nnd die Besiehnng der beiden ersten auf das
Geburtfljahr Juvenals erhoben worden ist, hat bei mir das grOsste Miss*
tränen in die Richtigkeit derselben hervorgerafen ; doch von ihrer Un-
snlässigkeit haben mich auch die hier von Schwabe vorgebrachten
Gründe keineswegs Überzeugt. Sie veranlassen mich aber allerdings,
meine Aosicht wesentlich zu modificiren.
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30»
Hacfr wie m gliiibe Mi, dem Stelle ohm jete Zwang M-
^lienpassw ?mUiideii wgrteu inm: »U«lMr dmne FMimg^tosigMt
iMMtort flicli, ««r («i« Mi> «0 itbra tlt fmvordt» in {vmA Fitte »!•
dgirigea «ft gmg ertefti lii<>. FnMlilcl deav liOfe BiMmg f»
•f«ftt»?t Uk Mike 4» lAsm kelMueg» t«» »i« Bekwalw 8. ST
mfi, atiBiHNtaeii, dM T. iff elter nderea Fenoo gell» ai» M tad
lY, oline dass diese vencliiedene Besiefauiig irgend wie angedeatet
tribre^c Yielmebr TenCehe Ich ?. 18 als allgenieiDeo 8aU: »Wird deoo
wirklich Niemand durch Erfahrungen belehrt?« Die Ton Juvenal gern
augewauilte Anknüpfung . mit an ist iiier keineswegs härter oder uoge-
schickler als in den audern von Vablen Vindiciae Javeoal. S. 17 sq. au-
g^hrten Beispielen. Mit welchem Rec)it Schwabe die von mir ange-
nommene Interpuuktiuii (Kolon am Scbluss von v. 17, wie bei Jahn'
oder Punkt wie bei Jahn^) ein »Hau^mittelclien* nennt, ist mir nnver-
sUndlich. Steht e» deau der Textkritik aicht zu, die für den Sinn er-
fordertidie IaleiF«nktioa sa beelinmw, bei. dea Sian dordi sie ker*
.aaüeUen?
Ehmm wenig ist Mir klar, was Sokwake danit meint, weaa er
sagt (8. 89): »Die Redmang aaeh Gomoki mag aae aaftliea^ kennte «i
aber deck daa AlUa nicke« Wie seHte uae diese Beekaang aaMleo,
da es ia «kie andSKe aiakt gak? Was dagegen meines Efacklene akdkt
aar aaftllend« soadem bis aar üaglaubMekkelt nawakreekeinliek ist, das
in die AmMriime, dass Jufenal (oder Jederanm io Roai?) die Gomalar-
kwtsp in der Art im Kojjfe iiatte, dass er sofort anzugeben wusste, wer '
vor 60 Jahren Coiisui gewesen war: selbstverständlich dagegeu, dm» er
<wie Jedermann) die Coijsuln seines Geburt^jafires kannte.
Ich gebe nun aber zu, dass das Jahr 67 iiuch das (ieburtsjahr
des Calviuus gewesen sein wird, und dass die gowöhnliclie Beziehung
der Verse 16 und 17 auf ihn (mit einem Fragegeicben am Scbluss)
näher liegt als meine Erklärung. Indem ich also diese fallen lasse,
halte ick die Bekasptnagi dass das beseiehnete Jahr Juvenals Geburts-
jahr war, wegea FonMtjo ooneale naek wie vor far anabweisbar. Aaek
Mwabe gtanbl abiigeas (8< 29), dass beide etwa in gleiekem Alter
earea«
Dase JaTeaal «igeftkr am 67 geboren sein maso, ergiebt sich
aeek aas den jetst annähernd ermittelten Daten der Ansgabe des zweiten
ud dritten Bnehs, weaa man die Angabe der vitae: ad »edlam Isre
ssiatem dedamavit etc. fQr eine auf zuverlässiger alter Ueberlieferung
bsnihende hält: und da/u bf rechtigt uns meinem Eruchtons Inlialt und
Fassung derselben vollkonuiieu, namentlich der Zusatz: aniim niagis causa
q«am (juod scbolae se aut foro juaeiuiraret. Da nnn das zweite Buch
i»ach der Er\¥ähnung des Ende NüVL'iiiber li5 in Korn geseheneu Ko-
weteii zwischen 116 und Hb, das dritte vor der Abreise Hadrians in
die Proviozea 121 edirt ist (SG IIU 462f.), wird man vermutheu dürfea,
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206
BöioiidMi Satiriker.
dass die Ausgabe des ersten etwa um L14 erfolgte, <lie Abfassung der
ffUä Satareo desselben, die doch weh! einige Jahre in ADspnich nahm,
etwa um 112 begonocn hatte. War Javenal 67 geboren^ so war da-
mals 45 Jahre alt Ein solches Alter aber wurde noch media aelis
genannt ApnleJ. Metam. T 16: Jam mediam cnraom aetatis agere rant
inters|>ersa canitie. V 16: nunc aetate media candenü canitie lueidos.
J. Vahle Juvenal uud Paris. Sitzungsberichte der Berliner
Akademie. 1888. Zweiter Ualbband (Juni bis December). S. 1176
bis 1192.
In der bekannten Stelle Juveuah voi» dem Eintiuöi eines Hoftäü-
zers auf militfirische Beförderungen, liest uud iuterpuugiert Vahlen die
Verse der 7, ö8 sq. so:
lile et njilitiae multis lurgitur honorem,
Semenain digitos vatum circuuiligat auro
gewiss richtig (nor dass mit Jahn^ largitus zu schreiben sein dürfte),
wobei er semenstre aurnm wohl ebenfalls richtig als »Ring des sechs*,
monatlichen Tribtmats« fasst Nach Widerlegung der äusseren und io-
neren Gründe Ribbecks sur Athetesb dieser Verse (die nicht allein die
Handschriften, sondern auch Scholien und Biographien in unsweidealiger
Welse beseugen 8* 1182) zeigt Vahlen die UnglaubwOrdlgkeit der Tra-
dition, daas dieselben an einer frahem Zeit gedichtet, erst nachträglich
|n die siebente Stftire aufgenommen worden seien, möge diese non unter
* Trajao oder Hadrian gedichtet sein (meine Abhandlung Ober die Chro»
jiülugie Juvenals [1875 und lö81j keimt Vahlen nicht). Vahlen meint.,
die Tradition Iiabe erkiaren wollen, wozu Juvenal hier so viele Jahre
später einen Angriff auf den längst todlen Paris angebracht habe
(S. 1186). Für den Aniuss der Tradition hält er die Wune des Sido-
nius: irati bistrionis exul. »Blätterte man, Ergänzung oder Bestätigung
der Nachricht zu gewinnen, in der vorliegenden Satire, so ergab es sich
fast als uothwendig, dass man bei unserer Stelle stehen blieb, die allein
einen boshaften Angriff auf einen berOhmten Pantomimen (Vahlen schreibt
Mimen) enthielt (genannt als beliebter Schauspieler [vielmehr Tänser]
wird Paris auch 6, 87), die einsige, in der der Name histrio vorkonunt
Damit war aber auch die fabelscbaffeode Erfindung in Bewegung gesellt.
Nahm man die Stelle fftr sich, so folgte aus dem Spott über den Günst-
ling Domitians, dass unter dessen Begierung die Verbannung Aber Juve-
nal verhftngt worden.« Fragte man nach dem Verhannungsort, so scliien
die 15. Satire auf Aegypten hinzoweisen. Unmöglich ist dies alles nidit
Dass dagegen die IrjschnlL \uti A(jiimum den Anlass zur Angabe einer
milii:irischen SendiiiiK^ contra Scolos gegeben habe 1190, ist miode-
ßtens uawahrbcheiüiich. Auch die Angabe des Alters von 80 Jahren
hält Vahlen (ebenso wenig wahrscheinlich) für das Kesultat einer aul die
Worte ad mediam fere aetatcm declama¥it basirten Berechnung.
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lavenaKt. 207
Vahleo giebt seine ganze Ck>D&tractio]i der Entstehung der Nach-
licbten von Juvenals VerbaoniiDg aar als eine VermuthuDg, und als
solche bat sie ihre Berechtigang* Ebenso stimme ich ihm bei, weaa er
das Ergebaiss, dass die Vene 7, 88—92 nicht aas einem ftlteren Ge*
dicht entlehnt sind, sondern dieser Satire «rsprttnglich angehören, iBr
em stcheres hält
Doch die Tradition von Juvenals Verbannung wegen Beleidigung
eines Schauspielers oder Tftnsers, die in der Zeit des Sidonius so ver-
breitet war, dass auch eine Andeutung derselben allgemein verstanden
wurde (S. IIUI), kann ebenso gut auf einer Thutsache benilien wie auf
Ertindutig: und wenn mindestens eine Angabo der vitae nicht aus den
Satiren geschöpft sein kann, sondern ans einer alten Quelle stammen
muss (libertini iocupletis incertuui hlius an ainiimus), su kann aueh
^iese sehr wohl alt und zuverlässig sein. Ort und Zeit der Verban-
nung, aber weiche die Biographen in ihrer (Quelle nichts fanden (ausser
höchstens dass der erstere an einer fernen Grenze lag), haben sie nach
eignen Combinationen hinzugefügt. Ist aber Juvenal verbannt gewesen,
so war es wahrscheinlich unter Domitian (SG. Ili^ 463 f.)* Dass Ju->
venal von seiner Verbannung in den sflmmtlieh nach Domitian gedich-
teten Satiren nie spricht, findet Vahlen mit Unrecht unglaublich (S. 1191).
Slicht Jedermann spricht gern von unangenehmen Erlebnissen, und Ju-
venal spricht von seinem Leben überhaupt so gut wie nie: wir erlabrea
darftber ans drei Zeilen der Inschrift von Aqainnm sehr viel mehr als
ans seinen sftmmtlicbeQ Satiren.
D. Junii Juvenalis Satirae with a literal eoglish prose translation
and notes byJohnDelawareLewisM. A. Trin. CkilK Cambr; Second
edition revised. London, Truebner et Co. 1882. 8. Vol. I (Text und
üebersetzung) XII u. 229 pp. Vol. II (Introduction and Notes) 392 pp.
Vgl. meine Anzeige in der Philologibcheu Wochenschrift vom 27. Ja-
nuar I8f>:'> 6. 110 - im.
Der Text dieser Ausgabe ist durch ein eklektisches Verfahren
festgestellt, wobei allerdings die Wahl zwischen den verschiedenen Les-
arten im Ganzen mit richtigem Takt getroffen ist. Von Handschriften
wird nur P zuweilen genannt. In der Auswahl der unter den Text ge-
setzten handschriftlichen Lesarten ist ein Princip nicht zu erkennen;
neben denselben stehen auch Gonjecturen, ohne dass sie als solche be-
zeichnet sind, z. B. zu 4, 33 tracla: pacta, facta, fricta, Pharia (wovon
aüeiii lacu dinuh P — liandachriftlicli uberliefert ist).
In den Anmeldungen iial Lewis von englischen Ausgaben beson-
ders die Macleane's benutzt, dagegen nicht die Mayors, welcher er
U.'li(!rfÜlluDg mit Excursen und Citaten vorwirft; von nichtenglischcn die
Heinrichs, auch erklärt er sich öfter gegen Kibbeek. Sonst kennt er
die nichteoglische Litteratur Uber Juvenal sehr unvoilkommea, nicht
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208
Römiicb« Stttiriker.
einmÄl die ArbeiLeii ßorghesis. Da er auch die Abtheilnnj? der Satiren
in Hücher ignorirt, geht er in Ue7.ug auf die Chronologie derselbea^ so
wie des Lebens des Dichters (das er etwa von 50 bis 120 setzt, vol. II
S. 11> fielfacb io die Irre. Er hält ao der völlig grandioses Annaba«
Int, dass die beidea ersten Satiren unter Domitian iwtmui md;
4, 1-27 hält er (wie auch Referent) ffir eine Einleitung w «teer aie-
nal» gmdirialMBM fialira. Toa den apiteroo 8«lireii verantfaet «r
(bfiebst ttMMlinclieiQlieli), daa es (spilar vofiadert limisgBiebw)
JtgtadarbelleD Mte.
Bar illr Stvdirta46 uwA Bidiipliaalo^adie Las« testiniiBle Ko»
meatar Tardiam mH Rttekaicbi auf dieaen Zwaok (bia-anf die sehr Mogri-
hafte sachlielie Erklftrcmg) allaa Lob. Untar mehrafen wgCBablageaaa
Erklärungen ist in der Regel die richtige gewählt. Die Bescfarftnkoog
auf eine kleine Auzalil passeuder Belegstelleu (besonders aus Märüal
und dem jüngeren Piuuus) ist durch den Zweck, gerecbtfertigt
Radolfna Beer, Spicileginni JitTenaliaoam. Leipzig, Teiümer.
1885. 8. 82 8. oebst einer photolithographiscben Tafe!.
Der Verfasser, der aal Grand sehr umfassender Stadien seit lange
eine nene Festateilang des tob Jahn bekaaslliob aof einen nngenflgen-
den Apparat begrfindeten JuvoiMdtOKtet tarberettet, glebi awrst eine
eiaebl^eiMte Beachreibmg dea von ttn nreimai TergUeheHei' P. Dk
ante Hand bat, etm wm die Mitte dea neynten a. (S. tlX aasatr den
Text dea Jn^enal und.Peraiua auf 79 BttUeni, aooh die Randachollaa
(wenige zu Persina, reichliche in Jnvenal) geschrieben. Die lon Jahn
sehr unfollstiodig mitgetheilten Fehler dieser ersten Hand (8. 18— 16)
sind nicht ▼eil der Art, dass sie das Erkennen des Textes der Yorfage.
wesentKcb beelntrSchtigen. Eine zweite Hand (p bei Jahn) hat etwa
100 Jahre später auf dem angehefteten Blatt 80 zwei vitae des Juvecal
nebst Glossen hiuzugefögt , ausserdem den Text nach einer Handschrift
der geringem Klasse »an unzähligen Stellen« (S. 49) gründlich corrij^irt.
und besonders durch Rasuren das Erkennen der ersten Lesarten viel-
fach erschwert. Doch ist dem Verfasser die Unterscheidung von P und
p an vielen Stellen gelungen, wo sie in der von Jahn benutzten Bertin-
sehen (JoUation unterlassen oder nicht gelangen ist. Gleichzeitig hat
eine andere Hand den Text des Persins nach einer auf der durch A
und B reprisentirten Recensioa bemheoden Handecfarift corrigirt waä
Scholien, die znm commentnm Gornuti gehören» hinsngefilgt Die Im
16. und 16. s. erfolgten Znsfttse ktanen hier ftbergangen werden. Eise
photolithographlsche Naefabildong des Blattes ISb in der GrOase des
Originals (Jamal 1, 1-22 nebst Band- nnd Interlioearseholien) giebt
eine vortreffliche Anschanung. P scheint im sehnten Jahrhandert (aaeh
der Inschrift des letzten Blattes Codex sei Nazarii Martiris XPI) sar
Bibliothek dea Klosterä Luibcli gehört zu haben, ob aber die Notiz:
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lofenaliB.
209
Mattbiaa 1469 den KOnIg M. Gorvinos als Elgenthfliiier btteiehnet, Ist
niiidestens sweifelhaft (S. 28 sq.).
Zu derselben Klasse wie P gehören die von Wlw (Herme« XV)
bekaüüi gemachten Aarauer Fragmente aus dem zebutcu s. (A). Die
Üebereinstimmuug derselben mit P ist noch grösser als Wirz annahm.
Der Schreiber von A halte P walirscheiniich vor Augen. In Bezug auf
Format und Zeilenzahl, worin beide codd. genau üherein^timmpn , hat
er P zum Muster genommen, dagegen den Text wobl nach einer andern
idiwer leserlleheD Handschrift geschrieben, vieUeicht weil P damals
Schoo von der «weiten Hand corrigirt war. — Die genau mit der besee-
len Reeension stimmenden Lemmata der Scbelien (S) abertreffen an
Zmrerlflssigkeit den Text von P und geben den des Archetypus am
trenesten wieder (8. 88 sq.).
Der von Goebel sehr flberschitste ood. Yindob. (9. s., wohl ilter
als P) hält xwischen der besseren nnd schlechteren Becension die Mitte.
Der erstem war auch ein von Franz Daniel verglichenes Exemplar ver-
wandt. Zu den codd. der zweiten ('lasse (deren der Verfasser in Oester-
reich, Deutschland, Frankreich und der Schweiz etwa 120 gezählt bat)
gehört auch ein kürzlich in Paris entdecktes Fragment (S. 13).
Im zweiten Abschnitt (S. 39 — 52) reconstruirt der Verfasser die
gemeinsame Quelle von PS und A(X), als eine ohne Worttro/inung in
Uncialen so gut wie ohne Abkürzungen, bald nach dem sechsten s. ge-
schriebene Handschrift. Schon hier waren vielfach falsche and un»
passende Lemmata den Scholien vorgesetzt Die Uebereinstimmnng von
PSA in solchen Fehlern stammt aber bereits ans der Vorlage von X (Y),
deren Text aneh abweichende Lesarten beigefügt waren. Den Verlast
der leisten Blätter erklärt Beer etwas anders als Ribbecfc nnd Bflcheler.
Der letzte erhaltene Vers 16, 60 ist die letzte Zeile aaf der letztea Seite
von P (fol. 79): es Ist also der letzte Theil der Handschrift, der ohne
Scholien war, abgelöst und verloren gegangen, wie denn auch die Sub-
scription des fünften Buchs als Bezeichnung des Schlusses fehlt. Beer
vcrmuLhet, dass ein aus dem bereits verstOmmelten , doch noch nicht
corrigirten P im neunten s. abgeschriebener und nach der zweiten Klasse
corrißirter cod. die Quelle aller vorhandenen Handschriiten (ausser den
Vaticaniscben , Aarauer und Wiener Fragmenten) geworden ist. Ein
Stammbaum (S. 51) giebt eine Uebersicht über die von ihm durchweg
mii probabeln Grtlnden angenommene Geschichte der Ueberliefemng.
Der dritte Abschnitt (8. 68—767 enthält eine Aaswahl von Les-
arten, welche die bessere Klasse bietet, die grOsstentheils vor den bis-
her redpirten den Vorsag verdienen. Unter den für die Orthographie
hl Betracht kommenden ist Lugudonensem i ^ 44 P hervorzuheben, für
welche Schreibung A. Holder eine sehr reiche Sammlang geliefert hat
(8. 66 -58). Von den QbrigeD erwähne ich 1, 70 rubeta (PSV) st. ra*
Jahrabcrichl für AUcnhunuwtswnschafi XLVil- 11.) 14
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210
fiAmiseha Satiriker.
betam; 8, 78 miaeris (A) st joaseris; S, 181 servo at aervi (P); 8, Stt
aoditor (P) at acljator; 6, 169 Jacetis (P) at UceUs; 6, 3S9 ailei (P)
at jacat; 6,* 248 radibna (P) st andibua; 7, 68 aptiuqae (codd.) at. afi*
dasque; 7, 99 pmt (AP) st. petit; 10, 189 alto sL recto (alto raelo P);
12, 104 nrbibtia (P Tiribits p) st. Yentribas. Dagegen l , 161 Teisos
(versum P.vcrsu V), was »abgewandtc heissen soll, ist unmöglich, weil
nicht verst;ln<llieh , 2, 43 (P actu rocitari) bleibt die Lesart zweifelhaft;
2, 150 Kt pontuin (A(P|SJl') statt Cocytuni et .hilnri nicht nnbedciik«
lieb; 0, l'JO sed fiir et wäre nur möglich, v^eiiu ( twa- wie: »IIa ghnibt,
"^ie sei an der Scliwelle uiiigel<t'hrt V« wirklich \or;ni^ginge; 6, 382 «u-
nieraritur (codd.) st. pulsantur mindestens zweiielbaft, weil nicht recht
verständlich. 7, 23 croceae membraua Ubellac Implentur st. crocea m.
tabella Implctur ist die aus Glossarien und Istdur belegte Form mem-
branum for Ja?6Qal bedenklich; 12, 73 miaerabile (P2') at. mirftbile
aweifelhaft
K. Sehen kl, Handschriftliches zu luvenal* Wiener Studien m
1881 S. 318 f.
Die Bibliothek von THnity College in Cambridge beaitat awei codd.
des luvenal s. IX; von denen der jüngere (in karolingischer Minuskel)
nur den Text, der ältere (in angcisilchsiscber Scbrift) ausserdem die
annotatio Cornuti und den l'crsius enthält. Beide sind für die Juvenal-
kritik w^^rthlos. da sie 7.nr inlerpolirten Klasse gehören. Um zu zeigen,
welche Mcllung sie in derselben einnebmen, giebt Schenkl die Collation
der ersleii Satire mit Jahns grosserer Ausgabe, wobei auch die gering-
fUgigsten Orthographie« consequent veraeichnet sind.
Stephan, Das prosodiscbe Florilegium der St. Galler Handschrift
und sein Werth für die luvcualkiitik. N. Khein. Museum XL 1885
S. 263-282.
Unter den in oodd. dea Mittelaltera niebt selteoeo laveoalexeerptaB
bietet die auf den ersten 26 Seiten dea Sg. 87o zur Erlernuag der la^
teiniscben Prosodie zusammengestellte Beispielsammlung (F) eine gute
alte, nicht interpolirte Ueberlieferung. Die Invenalverse derselben sind
wahrscheinlich uns dem verlorenen cod. Sg. D 301 a!)gescbrieben, ans
dem auch die Scholien des Sg. 870 stammen. Von 468 Versen der
Siunnilung sind 40 aus Peisius, 282 au^ luvenal; ihre Lesarten stimmen
meistens mit P, aus welcbem aber Sg. 1) 304 weder mittelbar noch un-
mittelbar stammt. Auch mit den Scholien (8 2) ist F nahe verwandt,
doch weniger nahe als mit P (Juv. 10, 3ö hatte der Archetypus: Prae-
textae trabeae P: praetexta et rabeae F: pr^texta trabet). AucIj der
Persiustext des Sg. D 304 war naeb den in F erhaltenen Proben ein
Tortrefflicber.
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lavenalis.
211
Otto Keller, Eine Sobscription bei loveaalis. Nene Jahrbtteber
far Philologie Bd. 181 (1886) 8. 676.
Der aus Erfurt staniuieinle cod. Parisin. Lat. 9345 (s. XI), der ge-
ringeren Klasse angehörig, bat am Scbiuss des sweitea Buchs die Sab-
acriptioo:
DECE IVVENAUS EXPLlCIT LIB. SEGVND
INCIPIT Llß. III. LEGEiSili; AKPICAKPIO
SGRINBENTIS EXVPERANTIO SERVO
welche Keller ins vierte oder tuiitto s. setzt, wo der Name Gxuperan-
tioä üblich war. Falls hier in Zeile 3 zu losen ist scribentis Exttperaatii,
schrieb K den Text oach dem Dictat seines Siclaven Epicarpins.
R. Weise, Viodiciae luveualiaoae. Ilaiie I66i (Doctordisser-
UUoo). 8. 68 &
Der Zweck dieser Abhandlung Ist, zn aeigen, dass die ?on Ribbeck
dem Ia?enal abgesprochenen Satiren mit den früheren in Composition,
Stil, Attsdrnck, Metrik ond Prosodie durchweg ttbereinstimmen : was
fiberall mit sehr zahlreichen Beispielen geschieht. In der Einloitiiiij?
S. 4 bckeiuii sich der Verfasser /u «iii irrigen Ansicht von Kuriii»» untl
Strack, dass der Inhalt der vitac des luvenal ganz ans den Satiren
seihet geschöpft sei. In dem Abschnitt Uber Conipo-itioii I S. 10 13
werden nur die (meist rohen und mechanischen, oder auch ganz lehleii-
den) Uebergänge von einem Abschnitt zUm andern besprochen, ii S. 13
bis 18: Das Lob der alten Zoit, die Invectiven gegen das weibliche
Geschlecht uud die Ausländer, besonders die Grieclien, sind den frühe-
ren und späteren Satiren gemein; desgleichen (III S. 18—27) Nach-
abmongen der älteren Autoren und Dichter. IV S. 27—40: Rhetorisches.
Nicht bloss Pleonasmen, Tautologien und Umscbreibangen, sondern auch
eine gelegentliche Neigung zur ßreviloquenz (8. 37 sq.) ist allen Satiren
gemein; ebenso (IV S. 40—44) die Neigung zur dramatischen Form der
Darstellung (S. 40sq. sind unter den von luvenal angeredeten ficti[yj
soae aetatis horoines sehr verschiedenartige Gattungen zusammenge-
worfen); ferner die Anaphoren (VIl S. 44 -48), Ellipsen uud Falysyn-
delen (VII S. 40 — 53) und die Formen der Fragesfttze (VIII S. ö3sq.);
nuMi kommt bei luvenal nicht vor. Auch im Gebrauch der Substantiva
und Adjcctiva UX S. 55 57), der Wortstellung (X S. 57-61), der enal-
lagc, der Zeiten und modi und anderem (XI S. 61 sq.) zeigen sich
durchweg dieselben Gewohnheiten. Dasselbe gilt endlich von der Me-
trik and Prosodie (XII S. 62 - 68): von Uiat, Cftsuren, Elision, Spondiaci
(nicht zahlreich: 21 in den fraheren, 12 in den späteren Satiren), der
Flrosodie des finalen o (8, 281 ergö non aliter wird fär unecht erklärt
S. 67) nod t, so wie der Position durch muta cum liquida.
14*
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212
Vahlen, TiocUciae luTeoalianae. lad. leoU Berolin. AeatiT. 1884.
4. S. S'-SO.
Vahleü beginnt mit einer ausluhi liehen Darle^^ung der Echtheit
des von der Mehrzahl der neuem Kritiker athetirten Verses luv. 7, 138,
wo zu interpungiren ist: Convenit illis Et strej^itn et facie migoris Ti-
vere census, 8ed finem impeusae non servat prodiga Koma. Fidimos
eloquiol^ luvenal fasst gern bei Erörterungen oder Erzählungen eine
Strecke des Voransgegnngenen in einem Sats inBammen, der zngleidi
den Uebergang znm Folgenden nacbt Wenn dergleicben 8&tie einen
ganzen Vers bilden, besonders wenn sie sentenzenartig sind, haben die
Kritiker sie oft mit Unrecht Terdachtlgt, weil sie allenfalls ancli feUsa
können. Vehlen zeigt diese Manier Invenals an einer fieihe Ton FAIlee,
die bisher völlig unbeanstandet geblieben sind (S. 7—9)» am dann eine
Anzahl von dnrehans gleichartigen Stellen, die man (meistens andi
Jaho^) in Zweifel gezogen hat, als echt in Anspruch zu nehmen, zum
Theil mit veränderter Interpunktion. Ich stimme durchweg bei. Solche
Stelleu sind: 6, Ho; 8. Ho. 141 (nur von Ribbeck gestrichen); 5, 51
und 66. Bei der Zu'^aiMimMifa'^siin^' des Vorausgegangenen braucht luve-
nal mit Vorliebe ergo, wie in der vielbesprochenen, von Vahlen anspre-
chend und jedenfalls dem Sinn angemessen folgendermassen emendlrteo
Steile 10, 54 sq. (S. id)
Ergo snpervacna aut [sibi] pemidosa petnnt nec
Propter qnae fas est genna incerare deonun.
Dieser Gebranch spricht * auch für die Echtheit der beiden von
Jahn' eingeklammerten Verse 3, 104 Non sunuis ergo jiares: inelior
qui Semper et omni und (trotz des hier laugen o) 281 Ergo nun aliter
potcrit dormire: quibusdam. Am wenigsten dürfen bei luvenal Pieonas-
nien des Ausdrucks, ja Tantologieeu Verdacht erregen. Die Stelle 7, 50
(wo Jahn^^, um streichen zu können, in 50 gegen die Ueberlieferuug
ambitiosum liest, liest Vahlen, gewiss richtig, so (S. 17):
50 Kam si discedas, laqneo tenet ambitiosi
Gonsnetndo mali. Tenet insanabile mnllos
Scribendi cacoethes et aegro in oorde seneselt»
63 Sed Tätern egregiam etc.
67 Anxietate carens animns faeit.
Bei der Gewohnheit luvenals an affirmative Sätze Fragen mit a«,
fi'nne zu knüpfen (6. im, 9), haben auch di> Antworten auf solche Fra-
gen nichts auffallendes, wie der von Jahu^ eingeklammerte Vers 7, 181
(anne sereuum £xpectet etc.) Hic potius, namque hie mundae nitet OB-
gula mulae. (7, 1C5 quid de? fasst Vahlen mit Recht als Frage: wie
viel soll ich zahlen?). Dass Jahn 2, 48 die richtige UeberllefemDg leges
ac jnra, citari Ante omnes debet Scantinia geändert hat in lages, at
Jnre dtari, rtthrt daher, dass er wegen des schol. ac Jnre citari : lei de
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213
jjiiamibiis ponieodis. annahm , der Scboliast habe hier den Anfang eines
neuen Sataes angenommen, deasen Sobjeki Scantinia im Lemma nor aus
Yenehen aosgehween sei. Doch wie Vehlen anfo Obenengendste an
einer langen Beihe von Beispielen (8. 28— 26) nachweist» sind die Lem-
mata der Scholien nicht die sn erfcUrenden Worte, sondern die Anfänge
snd Sehlttsse der Verse, in denen etwas sn erkliren war: nnd iwar
sind diese Lemmata erst nachträglich den Anmerkungen binsogefOgt,
welche ursprünglich ohne dieselben links und rechts am Kaude gestau-
den hatten. Die Verkennung der Natur der Lemmata hat Jahn manch-
mal irre geführt: so hat er statt des richtig ulierlieferten aptusque bi-
bendis Fontibus 7, 58 in den Text gesetzt avidu.-4ue wegen des Lorama
IMPATIENS CVPIDVS SILVARVM AVIDVS, dessen letztes Wort nach
Vablens scbarfisinniger Yermothung (S. 26) ans einer Aitkürzong der
Schlussworte des Verses (A. VI. DIS = aptusque Ti?endis: ebenso schol.
10b PLVS QVAM LEX VL. D. EI » plus quam lex nlla doloii)
entstanden sein dflrfte. Die Tiel&ch beanstandete Stelle 7, 118 sqq. stellt
Vahlea (S. 27) iolgendennaasen her:
Vivendum recte est cum propter plnnma, tnnc est
Iddreo nt possis lingnam coatemnere sern
120 . Fraecipne. GaTO sis tn lingnas maneipiomm
Contemuas: nam liiigua mall pars pessima ^ervi.
Deterior tarnen hic etc.
Vahlen bchliesst (S. 30) mit den Worten: Dupiicis autem recen-
sionis quae vocatqr, qim posita honun versuum difficultates quae vide-
bantur expediff posse rati sunt, noc hoc loco nec ullo in bis satiris
iodicia apparent, ac nos libentius cum Kibeckii acerrima ciisi ronflicta-
mnr quam com hoc nebuloso commento quod infauste excogitatum ve-
rendnm est ne et hitfos poetae et mnltomm rationes criticas contorbet
et per?ertat
H. Polstorff, De versibus aliquot luvenalis male snspectis.
(Düctor-DisB.) Rostock 1882. 8. 36 S.
Der Verfasser nimmt folgende, von Herausgel) orn und Kritikern
athetirte Verse als echt in Schutz: 11, 147/8 (wo er für in [w et] magno
vorschlägt hic magno) 3, 113; 6, 51; 6, 157/8; 188; 274; 336/6; 7, 51;
109 (wo er Madvigs Erklärung mit Recht zurOckweist); 192; 214 ; 15,
87/8; 5, 66. Ich Stimme flberall bei: sicherlich darf man einem Dichter
«ie Inrenal einen Vers bloss deshalb, weil er matt nnd flberflnssig ist,
niemals ahsprechen. Ebenso aber findet Polstorif den Vers 14, 117 mit
Reebt nnertrftglich; wahrscheinlich ist er ans Randglossen entstanden.
GuBtavus Palm, De luvenalis satira quinta decima. Ualis Saxo-
nom 1882. (Doctor-Diss.) 4. 16 S.
Der Verfasser widerlegt ansfthrlieh die dem Inhalt entnommenen,
sowie die sprachlichen nnd metrischen Orttnde, nach welchen Kempf
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214
Kömi^be Satiriker.
and Ribbeck diu 15. Satire für unecht gehaltou liuben. Er selbst hält
(mit Francke, Jahn* und Meinertz) v. 44 - 48 für inteijiuüert (S, 59):
doch sind auch für diese Annahme die Grrindc keineswegs stichhaltig.')
Am Schluss S 15) äussert er die Vermuthung, dass luvenals V^crbannuüg
zwischen der Herausgabe des dritten und vierten Buches erfolgt sei:
eine Möglichkeit, auf die auch ich (SO 111^ 463) hingewiesen habe, ob-
wohl ich die Verbanoong io den letzten Jahren Domitians fttr wahrscheia*
licher halte.
Gustavus Schönaich, Quaestiones lu venalianae. Ualit» S. 1883.
(Doktor-Diss.) 8. 39 S.
Im ersten Abschnitt De scboliornm genere deteriore setgt der Ver-
üasser an zahlreichen Beispielen den Zusammenhang zwischen dem Com«
mcntar des Coiiiutus uiul den Scholien der geiiiigein Handschriften:
entweder stammen diese aus jenem oder beide aus einer gemeinsameo
Quelle. Uebrigcns zeigen beide auch niauniclifaclie Heniitzung der alten
Scholien (FS). In dem zweiten Abschnitt Num in iuvi iialis satiris du-
}>lex reccnsio statuenda sit weist der Verfasser die saniuitlicfien von
Teuffei (und Weidner) angenommenen doppelten Recensiooeü mit Recht
zurück: nur 9, 118-123 hätte er anerkennen sollen, dass die letzten
vier Verse nach den beiden ersten in der That anertrAglich sind. £nd>
lieh im dritten Abschnitt De interpolatione satirae seitae werden die
sAmmtlichea in der sechsten Satire athetierten Verse in Sehats genom»
men: und in der That Iftsst sich von keinem derselben mit Sicherheit
behaupten, dass Invenal ihn nicht geschrieben haben koAe.
Qnilielmna Schulz, Qnaestionnm InvenaliaDanim capita tria.
(Berliner Doctor-DissertaÜon) 1866. 8. 26 S.
Enthält nur das erste der drei Kapitel De Lacunis; die beiden
andern de genere quodam versuum iositiciorum quos credunt und ad
scholia Invenaliana adnotationes criticae sollen im nächsten Bande des
Hermes erscheinen.^) Der Verfasser bestreitet mit Recht das Vorban-
densein der sftmmtlichen von Ribbeck und Jahn angenommenen Ltlckeo:
nach 8, U (R. und J.'j; die von Schulz mit Recht verworfene Um-
Stellung 17^20 vor 12 - 16 hatte schon Munro in Mayors Ausgabe
des Juvenal vol. I S. 162 fttr verfehlt erkl&rt); nach 8, 112 (R) 6, 4Y0
(R) 7, 206 (R). 9, 184 (R) (wo der Verfasser Bflcbelera Goiöectnr: Alter
amator Gratus erit fttr Altera major Spes superest mit Recht verwirft;
vgl. Jahrchb. XXVII (1881. III S. 60) will er mit Vahlen (nadi P und
dem Mouac 408) lesen:
») Vgl. auch Vahlen luvenal uud Paris (oben S. 206) 1189, 1-
>) [Die erste derselben ist bereits im Bd. XXI IS. 179-192 erschienen.]
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215
altera major
134 Spos siipercst: tu tantuni erucis imprimc dootom.
Gratuä eris. tu tantum erucis imprime deatem:
135 'Haec exempla para felicibus.'
wobei Gratus dris die grössere Uofllmiig, und zwar so andeuten aoU,
nt de gratM magnae aliciyua amieae cogitelar (S.7): was miniOglich In
den Worten liegen kann. Ich halte den Text ohne den eingeschatteten
Ten fbr richtig nnd verstehe altera — saperest mit Heinrich: »Dir
blähen Anssichten In der Zukunft sn einer viel bessern Knndsehalt«;
worauf NaeTotiis erwidert: »Solehe Fftlle (wie sie dir vorschweben) blei-
ben den GlOcklicb^ vorfoehalteoc. — Ebeuso zeigt der Verfasser ganz
richtig, dass zur Annahme von Lücken 2, 97 (R. und J.») ii, 196 (J.*)
IC, 2(J.2) 7, 104 (J. 2) kein Grund voiLaiiden ist. Der Verfasser nimmt
dagegen selbst eine Anzahl anderer Lücken au, so nach 14, 229, nicht
ohne Wahrscheinliclikeit. Die Stelle hätte nach seiner Vermuthoog
(dem Öiiuie nach) ehemals etwa so gelautet:
nam quisquis magni census praecepit arnorem,
et laevo monitu pueros producit avaros
229 et qoi per (raudes patrinonia coodnplicare
— noB metoant: javeois seroper sie doctus eqnis mox
980 dat Ubertatem et totas eifondit habenas
currieolo; quem sl revooes eta
Hierdurch wird nicht bloss die von den Herausgebern für uner-
lissllch gehaltene Athetese des auch in P erhaltenen v. 229, der keines-*
Wegs den Eindruck einer Interpolation macht, fiberfltlssig, sondern
qnem erhalt uucii die erforderliche Beziehung, die ihm in dem jetzi-
gen Text ganz fehlt. 6, 460 — ifio trifft allerdings die von J. und Ii.
gebildete Umstellnng Madvi^s schwerlich das richtige, doch ist auch
wohl nicht mit dem Verfasser eine Lücke vor v. 401 anzunehmen, son-
dern inlerea für korrupt zu halten; man erwartet etwas wie intra pa-
rietes. Die Schroffheit des üebergangs von 6^ 139 zu 140 berechtigt
ebenialls nicht Sur Annahme einer Lücke, da sie nicht grösser ist als
in maoeben andern Stellen. — Der Verfasser erinnert dann 8. 17 fi.,
dass in P echte Verse mehrlach ausgefollen sind, und man daher keinen
GniBd hat, an der Echtheit der dort fshlenden 6, 668 sq. 6, 632 sq.
6t 126 (and 6, 807) su sweifeln. Zu der Annahme einer Locke nach
14^ 8 sehe ick durchaus keinen Orund. Einen so nachlftssigen Ueber*
gang wie 6, 610 wflrde sich freilich kaum ein anderer Dichter erlanht
haben, aber dem luvenal ist er zuzutrauen. Der Verfasser nimmt auch
hier eine Lücke an, und denkt an einen Zusammenhang der räthsel-
haften drei Verse nach 601 im Laurent, s. XI und andern codd. mit
derselben.
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216
üumisciiQ Säütiker.
Ellis, lavenal l, 144 -6. Jouriial uf philology XIII 1882. S. 231
weist die lugl&cklicbe GoiijeGtar von Madvig Advers. crit. III S. 249
Iqt* 1, 144 lofestata seaeetaa et intestata zarflck, nimmt aber dessen
Torsofalag it statt et in 146 ao. leb balte aacb diesen für mfeblt,
die Yerbindungspartikel filr onentbefarlicb und fabida Ar eine Apposl>
tion TOD fanos (14e): das LeicbenbegäDgiilss sidit als Gespricbsgegen-
stand vor allen Tiscbgesellscbaften vorOber.
H. ROoBcb, Zu luvenalis. N. Jabrbb. l Pbilei. Bd. 128 (1681).
8.692- 696.
Derselbe, Ein weiteres Scboiion zu luveoalis über die Speiaeaol-
bewabroog für den Sabbatb. Das. Bd. 131 (1885) S. 662.
Die ricbtige Erklärung der beiden bisher dorehans Msch verstan-
denen Stellen luv. 3, 14 (Quorum cüi)hiiius faeuumqiie supellex und 6,
542 f. cophiüo faeiiuquu reiiCto bietet ciu äcljoi. zu der zweiten Steile.
Man nahm bisher für cophinus i^iilkürlich die nicht vorkommende Be-
deutung »Bettlerkorbt an. Aber Korb und Heu könueu in beiden Stellen
nicht allgemeine Kennzeicheu der Armuth, sondern möfsen spezifische
der Juden sein, folglich mit ihrem Gesetz und Cultus im engsten Zu-
sammenhang gestanden haben. Dies bezeugt in der That ein schol. wa
6, 642: ideo dizit (3, 18) 'foenomqae (fDenoque PS) sopellex (suppellec-
tile p)', quod bis pnlmentaria sua et ealidam aquam die (diei?) sftbbati
servare eoDsoentnt Von dieser Erklänuig haben sich Spuren aneh bei
dem Probns des Yalla su 8, 14 und In den Ommtussebolien der Leid.
Voss. 18 und 84 erhalten. Die beiden letiteren oodd. (s. XX' ana denen
Sehopen (Bonn 1847) »Unedierte Schollen su luTenals dritter Satire«
veröffentlichte, haben (wie ROnsch in dem Nachtrage ?on 1885 mittheilt)
am Rande zu nemus 3, 13 folgendes Schol.: condncta est ipsa siiva pre-
tio judeis ea ratione ut pretium populo romano exinde persolvercnt, si
eis liceret festa sua i. sabbata celebrare. qni uno die ante sabbatum in
cofinis {SO) edulia sua calida ponebant involventcs in feno post invola-
tionem linteaminum et mapparum ut sabbato calida haberent. Das be-
reits im Gesetzbuche Mosis enthaltene Verbot des AnzUudeus von Feaer
am Sabbat wurde mit der Zeit auf jede Anwendung des Feuers aasge-
dehnt, und deshalb die Speisen ftkr den Sabbat vor demselben bereitet
und künstlich wann erhalten (wie noch jetit). In dnem Tractat der
Hsschna wird genau bestimmt. In welcher Welse das geschehen darf.
Die Aufbewahrung in Krftutera Ist nicht erlaubt, wenn sie faucht, er-
laubt dagegen, wenn sie trocken sind (also auch in Heu). Tgl. Sch&rer
Neutest. Zeltgesch. (1874) 8. 486. Invenal konnte also Korb und Heu,
die cur Aufbewahrung der Speisen und des heissen Wassers für den
Sabbat (an weichem ja das I" ästen vcrbüteii war) unumgänglich nöthig
waren, als augenfällige Attribute des Judeuthums hervorhebeni und die
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lavemUii.
217
bezüglichen ScbolicQ gebeo auf einen Autur zurück, der loit des Cultus-
veriiiltiiissen der Juden in Bom genau bekannt war.
Zu laveoal- 6, 32 manum Atlanta vergieicbl Mayor Cambr. Pbilol«
8oe. 4. Mai 1882 (nach Pbilol. Woehenschr. 1882 8* 792) die Benennung
Apenniob eines sebr kleinen Kindes des Dichters B. Browning (nach einer
so gemumlen Kolonalstatne).
Frans GOrres, Zur Kritik einiger QueUenscbrlftsteller der römi-
sehen Kaiseneit II Zu In?enal (S. 4, 150—154). Phaologos XLI
1882 8.719—781.
Bd luv. 4, 150 — 154 haben nicht nur ältere Kirehenbisturiker
wie Baronius und Tillemont, sondern auch Neuere wie A'ibf' in den
Worten Sed periit postquam ccrdonibus esse timendus Coeperat eine
Anspielung auf Domitians Christenverfolgung finden wollen. QOrres weist
aoüB ansl^liirlichste nach, dass diese Interpretation ans mehr als einem
Gnoide onnöglieh ist, nnd dass unter den cerdones nor die Freigelasse-
oan DomitiaBs an versteheB sindi die sich an seiner Ermordung ver^
schworen. Fttr Philologen bedurfte es dieses Beweises nicht Heinrich
sagt nnr: tBaronios, Tillemont n. a. ?erstanden unter den cerdones die
Qiristenic ohne ein Wort der Widerlegung ihr nötbig au halten.
John E.B. Hayor» Note on luvenai 12, 129. 180. Joum. of phil.
Xn 1888 8. 269.
In der Stelle des luv. Fossideat quantura rapuit Nero, montibus
aurum Exaequet, nec amet quemquam nec ametur ab ullo tiadot Mayor
eine Reminiszenz an Cic. amic 52 nam quis est — qui velit^ ut nequo
diligat (juemquani nec ipse ab ullo diligatur, circuuithicre omnibus co-
piis atque iu omni rerum abundantia vivere; die zwar möglich, doch
aof kernen Fall nnsweifelhalt ist.
P. Thomas, Note sur luv^oal (10,84/85). Kevue de philo!. N. S.
YIU (1884) S. 108 1
Thomas giebt (nach Znrftekweisnng der unhaltbaren Erklärungen
von Madvig und H«rtaberg) folgende Erklftrung der viel behandelten
Stelle:
Quam tinieo victus no poenas exigcit Ajax
Ut male defensus! Curranius praocipites et
Dum jacet in ripa, calcemus Gaesaris bostem.
Tictus Ajax beseichnet nach Thomas einen Derjenigen, die als
mtsdinidige Sfljaas vemrtheilt werden können. Von seinen Freunden
▼eriassen (male defensus) w&re er fiUiig sich zu rächen, indem er sie
d«Qunift nnd in seinen Stufs verwickelt Der Bedende (der nicht für
Bntidius, sondern Ar sich selbst fhrchtet) will dieser ihm drohenden
Odsbr suvorfcommen (Cnrramus hostem). Diese Oberaus gesuchte
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218
Romiäche Satiriker.
Erkläiuii^' ist mAU^^ verfehlt. Dass unter Ajax {mit Heinrich) Tibentt
zu versteiieu ist, bcbeint mir uazweifeliiaft.
P. Thomas, Note s. luveoal 4, 116. Rev. de rinstructian pubüqae
en Belgiquc Bd. 26 (1884) S 371. (Mir nur aus Rev. de pbilol. VID
S. 18G bcliaiiut.)
lo diros a ponte satelles soll a pouto »in motapboriscbein Sinnt (?)
geoommea werden. BekaDotliob ist die Bedeatttog: io seioer üoto-
wOrfigkeit einem Bettler ähnlich.
De IHock, Note sur deux passages de luvenai. Bev. de l'iobtr.
publ. Bd. 27 (1884) S. 368. (Mir nur bekannt aus Rev. de philol. IX
S. 223.)
De Block hält bei luv. l, 130 den alabarches (nicht arabarches)
für den Alexandres Lysimachos hei Jostpli. A. J. XVIII 6, 3. Obwohl
sich auch Marquardt St. V. 1 446, 9 für alabarches (ala Stouerbeamter
»sprüchwörtlich der reiche Mann«'» cnts( heidet, sehe ich keinou Grund,
hier Ton der besten Ueboriieferuug (Pb) arabarches (Epistrateg der
Thebais) abzuweichen^).
S. 5y 48 rupto posceuiem sulpura vitro: »(uue ooupe) qui ofire
son verre cass^e pour des allumcttes.« Vielmehr: welcher Schwefel (als
Kitt) fOr seine lerbrochenen Stellen verlangt. Vgl. die Anmerkung
von Mayor zn dieser Stelle und die meinige in Martini I 41, 3-5.
von Urlichs, Ueber zwei Stellen des luvenai. Verhandlungea
der 37. Phiiologeu Versammlung (zu Dessau 1684) 1885, S. 231 f. •
Urlich bespricht zuerst die Stelle luv. 1, 116 qnaeqne salotato
crepitat Coocordia nido. Er hftit die (meines Erachtens durchaus an«
nehinbare) Erklärung des schul, (dass auf dem Tempel der Coucordia
ein Slorchnest war, so dass derselbe bei der Begrilssunu' durili die heran-
fliegend«'!! Störche von Geklapper ertönt) lui einen Kotlibehelf der Rath-
losigkeit und will concordia schreiben, das als acc. ueutr. plur. von cre-
pitat abhängig sein soll : »Und diejenige Göttin , welche ihre Jungen
(nido = pullis 5, 143) begrüsst und dann Einträchtiges (Laute der £iu-
• tracht) klappert (verkündigt).o Diese Göttin ist Pietas, welcher der
Storch geheiligt war (Preller RM 626). Statt des Begriffs der Göttin
steht^ nicht ungewöhnlich, die Beschftftignng ihres Symbols, des Storchs.
Mir erscheint diese Erklärung viel zu künstlich, om annehmbar zn seio.
luv. 3, 216 hic nuda et Candida signa,
hic aliquid praeclarnm Euplit inoris et Polucliti,
haec Asiauorum vetera oruameuta deorum.
^) [So auch Bficbeler in der neuen Ausgabe 1866J.
L-'iyuiz.cü by
lovenalig.
219
In V. 218 will Urlichs, besonders da ihn das femminum haec be-
fremdet, lesen: ant Asianornm, so dass aufgezählt werden l. Mannor-
bilder, 2. Erzbilder» 3. ungriechische, vorzugsweise ägyptische Kunst-
werke. Ich finde haec keineswegs befremdend; es ist vielmehr ganz in
^venals Art, zur ErbObung der dramatischen Anschaulichkeit de» Vor*
gaiigä unter den Beisteuernden auch eiuc Frau auftreleii zu lusseu.
P. Schwartz, De luvenale Horatii imitatore* (Doctor-Dissert)
Balis Sazonum. 1882. 8. 86 S.
Der Verfasser behandelt zuerst die Stellen, iu doiioii luvenal nach
seiner Ansicht den Uoraz dem 8inne nach (S. 5-22), dann diejenigen,
in denen er ihn im Ausdruck nachgeahmt hat (S. 23 — 31); ein Verzeich-
Diss (8. 32^86) macht den Scbluss. Obwohl er im Ganzen behutsam
urtheflt, hat er doch nameutiicb im ersten Theil nicht wenige Stellen
bsi lovenal als dem Horaz naebgeahmt angesehen, bei denen entweder
eme Nacbahmnug gar nicht zu erkennen, oder h()chstens als möglich
sosageben ist. Dahin gehören solche, bei denen die Aebnlichkeit mit
der vergllcbenen Horasstelle eine gar zu geringfügige ist (luv. 1, 142:
Bor. C. IV 6, 24, III 2, 31; luv. 1, 162: Hör. II 1, lo; luv. ö, 126:
Hör. S. n 6, 24 u. a.) oder gar keine (bei epulum eentum dare Py-
Ib^goreis 3, 230 soll luv. an ilor. S. II 3, B5 gladiatorum dare eentum
~ paria atque epnluni. bei den kurz geschorenen Sklaven 11, 149 au
die gescbmücktt'u Hur. S. II 8, 70 gedacht haben); eben so wenig ist
au Nachahmung zu denken, wenn beide l)iehter von Circejischcn Austern
(Hör. S II 4, 33, luv. 4, 140) oder davon sprechen, dass Trunkene die
Lichter doppelt sehen (Hör. S. II 1, 24, luv. 6, 306, Lucret. IV 448).
Aach manche Uebereinstimmüngon des Ausdrucks sind zufällig oder
natürlich (vacois Cumis luv. 3, 2, vacuum Tibur II. £pp. l 7, 45, pugnis
coDcisns luv. 8, SOG, pugnis caesus Hör. 8. I 2, 66 u.a.). Immerbin
bleibt, wenn anch die Zahl der angenommenen Nachahmungen und Re*
niiniszenzen einer Reduction bedarf, die sorgfältige Zusammenstellung
eme dankenswerthe.
Christoph Stephan, De Pithoeanis in luveualem scholiis. Bonn
1882 (Doctoi^Dissertation). 8. 78 S.
Der Verfasser brl)andelt iu drei Abschnitten die drei (Quellen der
alten luvenalscholien , P, Sg und die Probu«Jscliolien des Valla ; zuerst
(S. 3-16) P (nach eingehenden MittheiJungen des Merrn Bonnet in
Montpellier). Die zweite Hand, die den Text korriL iL hat (p), hat
auch die alten Scliolicn durch Zuspitze aus einer Handschrift der ge-
ringeren Klasse interpolirt, die (ebenso wie die von derselben zweiten
Hand herrührenden Interlinearglossen) in Sg ganz tehlen. Der Verfasser
giebt zu Jahns Ausgabe der ScholieD zahlreiche Nachträge und Berich-
tigoDgen ans P (8. 11—14), dessen neue Tergieichung fttr eine neue
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BAmisdie Satiriksr.
Ausgabe uDerl&sslich ist. Die wenigen PersiusscbolioQ der ersten Hand
giebt Stephan Tollst&ndig (8. 14 sq.), Uber die der iweiten und dritten
Hand^) referirt er kon (8* 16 sq.)*
Den Sang. 870 (8. 17—26), ebeofalla eine HaodBohrift des Deunteii
B., hat Stephan seihst nen verglichen. Er enthftlt nach einem (von Stephan
im Bhein. Mus« Bd* 40 besonders behandelten, vgl« oben S. 210) Oento
von 469 Ymen und verschiedenen Excerpten ans den luvenal- nnd
Persiosscholien des verlorenen Sg D 804 von S. 40 ab einen voUstin-
digen, mit dem vou P durchaus übereiostimmenden Commentar zu luvenal.
Doch löt Sg eben so wenig als das Origiuai desbclbeü aua P abge-
schrieben, hat also fOr die Feststelluiig des Scholien textes eine selb-
ständige Wichtigkeit Jahns Ausgabe ist auch in der Benutzung dieser
Quelle ungeuügeud.
Die von G Vaila benutzten (nur bis 8, 198 reichenden) Scholien
des Probus (ein Käme , den Yalla in der That in der Handschrift ge-
funden SU haben scheint, S. 13) stammen aus demselben Commentar des
vierten s., wie P und Sg. Doch liegt ihnen ein anderer Auszug zn
Orande, der im Gänsen voUstftndiger und reichlieher wart ^ ^o £z»
eerpte Jener, wenn er anch manches dort aufgenommene nieht enthielt,
üeber das Verhftltniss der Probnsseholien su P nnd Sg geben Tabellen
8. 87—68 eine in Bezug auf Uebereinstimmungen und Vei'SGhiedenheiten
vollkommen orlentirende üebersi^t Valla bat die Handschrift flelssig
aber sehr frei benutzt, er hat den Text der Scholien durch Aendemngen
aller Art iKürzuugeu, Zuäälze, Zusamraenziehongen u. s. w.) iüterpoiirt
(S. 31-34). '
C. Beidame, Scoües inMtes de luvenal. Bev* da phihd. N. 8. VI
1882, S. 76-103.
F. Bachelor, Goitfectaaea. Bhein. Mus. 1888, N. F. 88« 8. 188 t
Beidame giebt Proben aus den luvenalächoiiea eiuer luvenal und
Persius enthaltenden Ilandschrift der Stadtbibliothek von Nizza. Dass
die Handschrift nicht, wie er glaubt, aus dem 12. s. sein kann, lehrt
selbst eine fltJchtige Ansicht der Sciiolieu, die wie iiüchcler bemerkt bat,
usque quaque saeculi XY noviciam doctrinam et coUecticiam referuDt.
Das Scholien su 3, 159 ist aus Plutarch. Cicero c 18 geschöpft (nach
Bttcheler aus einer lateinischen Uebersetzung ; doch war der Verfasser
des Griechischen nicht ganz unkundig; er leitet su 2, 128 Gradivus von
xpadalvetv ab). Der Verfasser der Scholien kannte nicht bloss Gatull,
Propere und die Priapea, sondern citirt su 6, 106 auch Feetus, kann
daher erst nach 1480 geschrieben haben.
Zwei Gorrectaren und eine Erklfimng su diesen werthtosen Scho-
lien giebt I. P. Revue de philo!. N. S.VH (1888) S. 189.
1) Ueber diese letitere vgl. unten Beer, De nova scholL in luv. res.
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Siowasser, Yenroifene BaosteiDe. Wiener Stadien Y 1888, 8. 188.
In dem zu luvenal lü, G5 aiigefuhrLen Verse des Lucil. (Inc.
106 M.) haben die Handschriften der Scholien crelatumque bovem ducit
ad C. m. L. Malier vermathet duc; Stowasser duce.
Radolfns Beer, De noya BeboUoram in Inyenalem receoeione
iDBtitiienda L Wiener Stndlmi VI 1884, S. 297—814. IL Das. YII
1885, S. 811-824.
I. Der Verfasser wiiierlegt die Ansicht von lierün und Kuhl, dass
Text und Scholien in dem von ihm aufs genaueste verglichenen P von
zwei verschiedenen Händen geschrieben seien, ausftUirlich , namentlich
durch zahlreiche AnfQbrungen der beiden gemeinsamen Schreibfehler
and Versehen (S. 301— 304). Während aber der Text mehrfach korri-
girt und interpelirt ist, haben die Scholien erst dorch Pithoa (sonst
doreh Niemand) Oorrectaren und ZuB&tse eriialten (804 f.); von ihm
rubren ancb die Ton Stephan als Zusfttse dritter Hand bezeichneten zn
deo Peniosscholien (oben S.* 220, 1) her (806). In Bezug auf die Scholien
dea .(eben&lls von ihn selbst Torgliebenen) Sg zu denen von P kommt
Beer sa demselben Resaltat wie Stephan: dass Sg nicht ans P abge-
schrieben ist, und dass seine Bedeutung für die Textkritik eine selb-
ständige, zum mindesten nicht geringere ist als die des letztern (306
bis 309>. Die nicht aus P (eben so wenig wie ihr Text; abgeschriebenen
Aarauer Scholien (A) stehen Sp nicht (wie Wirz glaubte) näher als P
(309-311). Dass die in 8g dem zusammenhängenden Commentar vor-
ausgeschickten Scholienexcerpte (E) aus dem verlorenen SgD 304 stam*
men, nimmt Beer mit Stephan (oben S. 220) an (311 f.). In der Urhand-
Schrift der Scholien (X), in der die Reihenfolge derselben bereits in
Yerwiming geratben war (wie die Uebereinstammnng von P A Sg in diesen
Störungen xeigt), standen, wie schon Yablen erkannt bat (oben S. 213),
die m erklärenden Worte der Yersanfiüige nebst den daza gebörigen
Scholien am Bande links» die der Yersaasgftnge rechts vom Text: ohne
Zweifel rObrte diese Anordnung nicht von dem alten Oommentator, sonr
dern von dem Schreiber des archet. her, der die Lemmata ans seinem
eigenen Text nahm (313 f.).
II. Hieraus erklären sich die Differenzen der Lemmata (S) mit
den in den Scholien Yorausgesetzten Lesarten (2'). Dass der Text, dem
die Lemmata entnommen sind, identisch mit dorn von P ist, konnte
Dach Jahns Ausgabe zweifelhaft sein, in welcher P und 8 (unter ca.
3000 Stellen) ca. 160 Mal differiren. Doch Beers tiberaus sorgfältige
NachvergJeicbong reducirt diese Differenzen auf ca. 20, und diese er-
klftren sich aus den mehrfachen Correcturen, die der Text von P nach*
trlglieb erfahren hat, wabrend (wie bemerict) die Scholien davon ver-
■ofaont geblieben sind (8. 814); (weshalb S mehr C^lanben verdienen als
P). 8 wie P stammen also ans dem alten archetypns X (oben 8. 209),
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RöiDÜche 8*tiriker.
die ursprüoglicben Lemmata wareu irgendwie verloreo gegangen (er-
balteo haben sie sich nur im Text l&ogerer Scholien wie 2, 160 laberoae,
wo das dem Text von P entnommene Lemma Littoralia P. P. vorgesetzt
ist)i ao ihre Stelle bat schoo der Schreiber der Vorlage von X (Y, obeo
S. 209) neoe gesetzt, die er nach eigenem Ermessen seinem Text est*
lehnte Die nrsprOnglicfaen Lemmata lassen sich nidit mehr bersteUea,
und die Aufgabe des Herausgebers kann bei den Lemmata wie bei den
Scholien nur die Herstellung des In Y entbalteaen sein.
In einem Anhange (S. 810 -824) giebt Beer sahlreiehe Nachtrife
und Berichtigungen su Jahns Ausgabe der Scholien: VeryollstADdigangeo
derselben, Herstellungen von Lemmata, Emeudationen des Scholientextes
aus den Handschriften. Bei der Heilung der Korruptelen durch Kou-
jectur (S. 322 ff) emptielilt sich die äussersle ßehutsaniKcit und treue
Wiedergabe <kr Uebrrlieferung; was Jahn zwar wolil erkannt, aber
nicht konsequent festgeiiaiten hat.
Unbekannt sind mir geblieben:
Majchrowicz, De Horatio et Invenale satirarum anctofibos.
Lemberg 188^.
Kraffert, Beiträge zur Kritik und Erklärung lateinischer Aatoreo.
Aurich 1883. gr. 8. (S. 14U— 158, luvenal).
J. A. Hild, luvenal. Notes biographiques. Paris, Leroux. 8.
66 S. 1884.
S. H. Jeyes, luvenalis 16 satirae. A new translation with an in-
troductiou a nmning uual^aia aud brief explanatory notes. Oxford
lö85. ö. 202 S.
Bemerkungen von Wordsworth ftber l, 168 16S; 10, 66 (Cam>
bridge Philol. Soe. 1881); von Maguire Ober 1, 167; 4, 112; 128; 6«
166; 10, 866 (Hermatbena IX |1884] S. 428-^426).
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Jahresbericht über Cicero
*
vou
Dr. 0. Lander in Moncheo, Sttidienrektor Dr. J. Simon in Kftiwnilaotern,
Direktor J. U. ^cliiualz in Tauberbiscbofsheim und Dr. P. Scliweuke iu Kiel.
Jahresbericht über die Litteratur zu Cieero's Reden
aus dem Jahre 1886.
YOD
Dr. Gustav Laudgiaf
in MOocbea.
Der Jahresbericht ttber die Litteratur zu Cicero's Reden pro 1866
htA nmSdist die erfrealiche Tbatsache zu konstatieren, dafs die von
C. F. W. MflUer im Jabre 1880 begonnene Textrekognitton der Reden
nmimebr vollständig vorliegt. So hätten wir fQr diesen Teil der cice*
roniscben Schriften jetst nicht nur ein zuverlässiges, nach Wissenschaft-
liehen Grundsätzen geordnetes Lexikon, sondern auch einen neuen von
einem der ersten Cicerokenner redigierten Text, der auf Jahre hinaus
die Grundlage für weitere Forschungen bihien wird. Daneben behauptet
die Auswahl ciceroui^t lier Reden, welche II. Nohl für die SchenkKsche
Sammlung herausgiebt, ihren selbständigen Charakter. Nohl wandelt
zwar in den Bahnen der MQller'schen Kritik, aber er sucht mit erfolg-
reichem Eifer den Wert und die Stellung der einzelnen Handschriften
noch bestimmter gegen einander abzugrenzen. Aofser diesen beiden
grOfseren SammlaDgen resp. Gesamtausgaben erschienen auch im abge-
laufenen Jahre im In- und Auslände Separat- (meist Schul*) Ausgaben
eiuelaer Reden. Endlich wurde in Receusionen, Programmen, Disser-
tationen and sonstigen Gelegenheitsschriften manch* brauchbares Scherf-
lein sur Kritik und Erklärung niedergelegt. Wir erwähnen hier die
Quaestiones criticae des ara 10. November 188G verstorbeneu Professor
Jordan, dem die ciceronischen Reden so manche Förderung verdanken.
Den mIiw eisten Verlust aber erlitt unsere Sparte durch den liingang
des uuübertrotlenen Meist cjs doi Kritik, Nie. Madvig. Sein Name ist
auf ewig verknttpft mit den Werken Ciceros. ünrl wie seine Erstliugs-
arbeiten, so war auch seine letzte Thätigkeit den Keden Gicero's ge-
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224
Cieira Baden.
widmet Mit der zweiten Ausgabe seiner berOhmten OpnseiilA aeadeniei
besehftftigt, deren Inhalt imneist kritiseh-eiegetlsdie ErOrtemogeo tn
Gicero*9 Reden bilden (auch die Epistola ad C. Halmiam wird in der
zweiten AuHage zum Abtiruck kouimeü), ereilte ihü der Tod am 1^. De-
zember
A. Allgeaeiier TeiL
1) M. Till Ii Ciceronis scripta quae manserunt omnia. Recog*
novit C. F. W. Müller. Partie II vol. III continous uratianes pro
Sestio. in Vatinium, pro Caelio, de provinciis consularibus, pro baibo,
io Pisonem, pro Plancio, pro Scaoro, pro G. Rabirio Postume, pro
Milooe, pro Marcello, pro Ligario, pro rege Deiotaro, in M. Antonium
Fbüippicas XIV« Lipsiae in aedibos B. Q. Teubneri. 1886.
nnd 569 8.
Der Schlnfsband der Mttller'sehen Ausgabe der Reden leigt die*
selben VorzAge wie die beiden vorangegangenen: sorgfältigste PrOfnng
des handsdiriftlicheu Materials, gewissenhalle Heranziehung uud Sich-
tung der ganzen einschiagigtin LiUeiaiur, selbstaudi^'es und besouneoes
kritisches Urteil, maTsvolles Verfahren iu der Aufnahiiio fremder Emen-
dationcn, Konjekturen und Athetesen, grofse Zurückhaltung, ja Bescheideii-
beit in der Aufnahme eigener. Dem in den letzten Dezennien immer
mehr um sieb greifenden Unwesen des Streichens und Einklammems
ganzer Sätze wie einzelner Wörter ist durob Maiier's kooseratiTe
Textlionstitation ein beitsamer Damm entgegengesetst worden. la der
Adnotatio geifoelt der ?erdiente Gelebrte wiederbolt mit feiner Ironie
diese InterpoIationenscbnOffelei, so zu 8. 84, 26 - 80 mit dem Aurnf
^miram sedulitatem bominum talia incnleantiom*! oder an 8. 186, 84
bis 187, 1 *ter idem similiterM mit der Anffordening ' Hoc agite, glosse-
matum venatoresM Überhaupt ist die Adnotaüo üuch dieses Bandes
eine sehr wertvolle Beigabe. Wir linden in ihr nicht blofs ein reich-
haltiges Kepertoninii aller wichtigeren neueren Konjekturen, sondern
auch eine grofse Reihe von Erklärungen und Rechtfertigungen solcher
Stellen, die irrtümlich angegriffen worden sind Doch darf man des-
wegen nicht glauben, Müller betrachte die Überlieferung wie ein Heilig-
tum mit der Aufschrift: Noli me tangerei An vielen Stelleo hat Malier
zuerst die Fehler des fiberlieferten Textes aufgedeelct nnd die Heüong
selbst vollzogen oder doch Fingerzeige dazu gegeben. In der Wert*
sebätzong der Handschriften stimmt der Heraasgeber im giollNn mid
ganzen mit Baiter-Halm flbereia, docb hat er mit Beebt Ar einige Bedea
die Bedeutung der codd. dett., welche Jene teilweise ans dem appsratos
critictts Terdrängt hatten, hervorgehoben. Neues, aber nicht besonders
wertvolles Material stand ihm uur für die iiede p. C. Rabirio Postume
zur Verfügung.
Indem wir au dieser Stelle unser Urteil dahin zusammenfassen.
Öieerös Baden.
225
dAfs der Text der CiceronischOD Reden durch MQller's RekogaitioD einen
bedentenden Fortschritt aufweise, werden wir — wie im ?oijAhrigen Be-
richte — den Text der einaelnen Beden im spesiellen Teile einer ein-
gehenderen Besprechung unterziehen.
2) Ernestus Müller, De Numero Ciceroniano. Piss. phiU
inaug. Kiiiensis. Berlin 1886. 56 S.
In Fortsetzung, Ergänzung und Berichtigung der Strabburger
Dissertation ?on 6. Wuest, de clausula rhetorica 1881, vgl. Jahres-
bericht XXZY S. 7 f., zeigt der Verfasser der Torliegenden Schrift nicht
nur die verscbiedenen Arten der rbetoriscbon Klausel an sechs Kciieu
Ciceros (Pomp. "SuU. Cat. 1. II. cum seu. gr. und cuju ii ^ uJa gr. egit),
sondern er weist auch nach, dafs Cicero bestimmte Kiiytbmen am An-
fange der Perioden beobachte, ja dafs häutig Anfang und ScIjIuI» der
Perioden sich rhythmisch einander entsprächen, wie z. B. Cat. Ii § 4 ut
tum palam pugnare possctis, cum hostem aperte viderctis. Am Schlüsse
der sorgfältigen, leider sehr durch Druckfehler verunzierten Arbeit,
stellt der Verfasser die gewifs richtige Behauptung auf, dafs die rö-
mische Rhetorik den Gebrauch der numeri von den Asiauem ent-
lehnt habe.
8) Anton Haacke, De Ciceronis in orationibus facetiis.
Gymn.-Progr. Burg 1886. 16 S.
Die Arbeit giebt eine systematisch geordnete Sammluug aller in
den Beden Ciceros sich findenden Witzworte. Jedenfalls hätte die Ab-
handlung an Wert gewonnen, wenn der Verfasser sich nicht auf so be-
schränktem Gebiete bewegt hätte» sondere auch Parallelen aus anderen
Schriften oder wenigstens hier und da einen Hinweis auf die Häufigkeit
des in Bede stehenden Wortspieles mit kurzer Litteraturaugabe gegeben
hätte. So vermissen wir im Anscblufs an das Wortspiel Phi). H § 26
OTDaret — onerarct (siehe übrigens unten zur Stelle) die Auflführung
des bei den Grammatikern viel citierten Fiagincntes ex orat. incert.
(S. 285 Müller) non honoris sed oneris esse existimavit ' Würde —
Bürde'; Belctre für dieses häufige Wortspiel (honus — bonos!) giebt
Peiper im liheiu. Mus. 1877 S. 529, vgl. auch Ru linken zu Rutil.
Lupus I § 3, meine Abhandlung De Ciceronis elociit. S. 25 t. und
Wölfflin im Archiv 1 384, IH 456. In ähnlicher Weise hätte bei dem
Abschnitt ' Ridicula nominis interpretatio ' die inhaltsreiche Abhandlung
TOD L. Grasberge r, über die griechischen Stiebnamen (Wttrzburg 1877,
ureite vennehrte Auflage 1888), verwertet werden sollen.
4) CiceruiJiüna. Scripöil U. T.Karsten. Mnemosyue N. S. VI
UÖ78) S. 432 - 443.
Die Verbesserungsvorschlüge dieser Serie beziehen sich auf die
Orr. agrar. II und III und auf die Rede pro 0. Bab. perd. reo. Da
Jaluwb«rlelii Ar Alt«rUioiiMwtMaiiMit«ft ZLVll (Ua6 II.) 16
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226
CieerM B«d«o,
dieselben weder in dem Tr^br^'sbencht pro 1878 ErwiUmiog fanden noch
in der Adnotttio C* F. W. Mtüiara P. Ii veneidioei sind, lo seien hier
die wiehtigereD naditrflgiicb zusammengestellt
Leg. agr. U § 84 schreibt Karsten totam Italiam suis eolonis
(st coloniis) nt complere liceat, wie schon Orelli nnd Baiter. — § 86
Sunt enin loca pnbliea nrbis, sont saeella, quae post restitatam tribn*
niciam potestatem nemo atti^it, quae maiores in urbe partim perieoK
perfugia esse volueruut. Das einfach stehende part im hält Karsten mit
Recht für an-tor i iid, er vermutet dafür partium; ich glaube das Rich-
tige gefurnieu zu iiabrn in paratissima, vgl. Yerr. I § U'.i ^e l eo lo-
viores istiua iniuriae videhantur, quod erat in aequitate piudenliaqüe
Pisonis paratissimum perfagium und Tuscul- I § 118 portum potias
paratnm nobis et perfugium pntemus. - § 87 [quae facta num*
qnam sunt]. — § 86 bieten die codd. boc aut illo ex loco, offenbar
nnrichtig; Karsten Termntet boc anspicato ex loco. Besser dankt mir
hoc angnsto ex loco, vgl. de dorn. § 187 in loco angnsto consecratam
iam aram. ^ § 95 vermutet Karsten a stirpis generisqne sein Ine
oder a Stirpe generis ac semine* — § 08 möchte er nach Tilgung
der unechten Worte ea expleretis novo schreiben nt vetera vec»
tigalia nrbi ad certamen dignitatis opponeretis, indem vecti-
galia stellt im Sinne von ipsos agros wie § 50 und 83. - Pro C. Kab.
§ 3 idcirco in hi.^ rtlms everttMidis unius hominis senectus, inlirniitas
solitudoque temptata est. Nach Ernestis Vorgang will Karsten die
Worte in his rebus cvertondis für ein unechtes Einschiebsel halten.
Heide verkennen den eigentümlichen Gebrauch von in mit Ablativ, wo-
nach eine Person oder Sache als Stellvertreterin für eine andere
oder als Repr&sentantin einer ganzen Klasse aufgefalst wird, so daTs
in, mit nnd unter derselben sogleich anderes besessen oder entbehrt^
erkannt oder empfunden, gefordert oder benachteiligt wird. Vgl. Gic.
Mil. § 100 occidnnt in eins exitio beneficia vestra in me coUata;
Rose. Am. § 148 in buios pericolo temptatur summa res publica.
Hehr Beispiele giebt Th. Vogel in Fleckeisens Jahrbttcher 1878 S. 893 ff.
— § 11 [comitiis centiiriatis). — § 20 iu der verstümmelte u Stelle
schlägt er vor zu schreiben atque eorum equitum Roinaiiurum, di
immortales, qui tum ... tenebant. Weniger gewaltsam und gleich-
wohl überzeugender ist Müllers Herstellung in der Adnot. z. St. — § 7
quo in criniine nihil umqnam abs te dictum esset, nisi a C. Macrone
obiectum esset. ~ § 13 [quae te bominem dementem popala**
remque delcctant]. - § 25 imaginem, quae domi posita pestera
atque exitium tibi attulisset. ~ § 26 Quot homines et quales viros.
— § 27 adinngemus ad bano labern ignominiamque memorfae (oder
mortuorum) etiam G. Marli nomen?
Digitizecl by Güüo '
CieetM SedM.
227
5) H. Jordan, Quaestlones eriticae. Von dem Lektion»-
katalog der Univ. Königsberg Sommer-Sem. 188G. S. 1 — 9.
Im Eiogaoge dieser Abhandlung, welche eine der letzten Arbeiten
des Eönigsberger Gelehrten ist, spricht Jordan von den schon im Alter-
tnm im Umlaufe befindlichen Ausgaben ciceronischer Reden. Gin Be-
prftsentant ein«* solchen chronologisch geordneten Ausgabe sei so er-
blicken in den codd. Paris. 7794 und Bruxellensis 5345, welche beide
zehn Reden Ciceros aus den Juhrcn C'j7 und 698 entliiolten. Doch sei
die Brüsseler Handschrift nicht oine Abschrift der Pariser, wie schon
daraus hervorgehe, dafs er«5tere aiir rr jenen zehn noch die Caesar! anne
enthalte, welche im Altertume einen Band für sich bildeten — viehnelir
sei nur die Annahme gestattet, dafs der Archetypus der Ilrüsseler in
engster Verwandtschaft zum Archetypus der Pariser Handschrift gestan-
den habe.
Hierauf gebt Jordan zur Besprechung einiger Stellen der Bede
de domo ttber. Zunftehst beschäftigt er sich mit den Worten in § 97,
wetebe in P also lauten: in me, qui profectus suro integer, afui simal
cum re publica, redii cum maxima dignitate vivo fratrc tuo altero con-
sule reducente. altero praetore petente, tuum scelus meum proitf um
pütas esse o]n)itere? Die neueren Texte haben te vor vivo eingescho-
ben und statt petente geschrieben patiente oder iiuisccnte (so C. F.
W.Müller) oder nou contra dicente, weil Cicero an anderen Stellen
ansdräcklich bezeugt, dafs der Brnder des Clodius, der Prfttor App. Clau-
dios Pulcher, sicli allein von den Magistraten gegen die Bflckberufung
Ciceros erklärt habe, cf. Sest. § 87 consulis aiterius summum sto-
diom, aiterius animus paene placatus, de praetoribns unus
allen US, Pis. § 36 de me cum omnes magistratus promulgassent prae-
ter unum praetorem, a quo non fuit postulandam, f rat rem inimici
mei. Dafo aber nicht hier, sondern wo anders der Hauptfehler der Stelle
liegt, hat Jordan aufgedeckt, und man mufs sich nur wandern, dafs die-
ser Fehler nicht schon früher bemerkt wurde. Von den beiden Brüdern
des Clodius nämlich war der eine in dem Jahre, in welchem die Rede
gehalten wurde, a. G97 Prätor, nämlich App. Ciaudms Pnlcher (Konsul
700), der andere 0. Claudius Pulcher war im darauffolgenden Jahre 698
Prätor, niemals Konsul. Daraus folgt mit unumstöfsHcher Sicherheit,
dafs an unserer Stelle unmöglich gelesen werden kann ' fratre tuo altero
cousule reducente, altero praetore quiescente', denn der ftltere war zur
Zeit der Bede nicht Konsul, der jOngere nicht Prfttor. Jordan liest
deswegen, indem er sich darauf bernit, dafs te in den codd. fehlt, also:
redii cum maxima dignitate, vivo fratre tuo altero, altero
praetore petente« Gegen diese Änderungen habe ich folgendes ein-
menden. Wenn Jordan der Ansicht ist, dafs durch den Einschnb von
te vor vivo die I'ointe der ganzen Stelle verloren gehe, so sucht er
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228
C!c«ro8 Beden.
die Pointe an ganz falscher Stelle, denn wer den 8ate anfoierksam liest,
bemerkt, dafs den Worten reducü inimicis interfectis hOcbst nir
kuugsvoll gegenübersteht redii . . te vivo, d. Ii. jene sind snrflckge-
kebrt, als ihre Feinde tot waren, ich, als mein liauplfeind noch lebte.
Was hält aber Jordaij für weniger matt: te vivo in diesem Gegensätze
zu iuiniicis interfectis oder vivo fratre tuo von einem Bruder
des Clodins gesagt, der bei der Rückborufuntj Ciceros überhaupt keine
Holle spielt, denn an allen Stellen ist nur von dem älteren Bruder, dem
Prätor, die Hede? Man vergleiche zu allem Überflurs die ganz parallele
Stelle p. red. ad Quir. § lO llliinimicis interfectis . . rcducti suot,
ego iis, a quibas eieotus sum, provincias obUneotibns, inimico aotem, op-
timo Tiro et mitissinio, consule, altere consule referente redne-
tns snm, cnm is intmicns, qni . . . . spiritu dumtaxat vi t er et, re
qnldem infra omnes mortuos amandatus esset.
Zweitens ruht Jordans Verteidigung des handscbriftliehen potente
auf sehr scbwaeben Forsen, denn aus den oben citierten Stellen kann
man ohne künstliche Deutelei nichts anderes herauslesen, als dafs der
Tiuior App. Claudius Pulcber der Rückberufuni^' Ciceros — aus leicht
eut.^chuldbareu GrQuden, wie Cicero selbst zugiebt — feindlich gegen-
überstand.
Endlich glaube ich nicht, dafs Jordan mit dem Auswerfen der
Worte consule reducente dem Texte wirklich seine ursprüngliche
Gestalt gegeben hat; denn wenn sie auch mit Beziehung auf einen der
Brftder des Clodius gesagt aus historischen Orfinden unrichtig sind, so
ist damit noch nicht erwiesen, dafs sie Oberhaupt unrichtig sind. Yer»
gleichen wir nämlich die Qbrigen Stellen, an denen Cicero die Geschichte
seiner Rfickberufung ersflhlt, so finden wir neben der £rwäboang des
gegnerischen Prfttors, zwar mit kleinen Abweichungen im Ausdruck, aber
immer wiederkehrrnd die Versicherung, dafs der eine der damaligen
Konsuln — Lentulus — entschieden für seine Uuckkehr eingetreten,
der andere — Qu. Metellus — sich nicht dagegen, wenigstens später
nicht, erklärt habe. Man vgl. aufser den oben citierten Stelleu Seat.
§ 87 nnd \). red. ad. Qfiir. § 10 noch ibid. § 15 Hoc duce (nämlich
Lentulo), collega autem eins . . primo non ad versaute, post etiatn
adiuvante reiiqui magistratus paene omnes fiierunt defensores salatis
meae; . . . eodemqae P. Lentulo auctore et pariter referente col-
lega etc., ib. § 18 agente P. Lentulo, consentientibas ceteris ma-
gistratibus; post red. in sen. § 9 beifst es von Metellus 'cum in resti-
tuende auctorem fuisse adscriptoremque videatis; Pis. §35 legem
tulit P. Lentulos consul de coUegae Qu. Metelli sententia, und so
wird auch § 34 zu schreiben sein freqoentisslmus senatns referente da*
rlssimo ac fortissimo viro, P. Lentulo, consentiente Qu. Metel lo una
voce revüca\it (die codd. cousciitienle al<jue, welche beide Worte
Müller ciuscbliel^t, aber couseotiente ist ohne allen Zweifel echt).
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CiceroB Bfideo.
229
Darch Vergleichung dieser Stellen bin ich zu der Ansicht gekommen,
itS& Cicero auch an unserer Stelle das wohlwollende Verhalten der bei-
des KoDSUln ihm gegenüber bervorhobr dafs also das Glied altero
eoDSole redDcente aaf den Konsul Lentnlns sn beziehen sei. Ist
dem 80, 80 ist mit altero Qa. Metellus gemeint und statt des nnpas*
aeadoD potente sa schreiben entweder patiente oder oon impediente
oder consentiente. Wenden wir uns jetzt sn den ersten Gliedern, so
ist hier snnflchst te tIto sn schreiben, wie oben nachgewiesen; das
swelte Glied fratre tao besieht sich natürlich auf den Pr&tor App.
Clandios und wird nach den Parallelstellen zu ergänzen sein uno fratre
tue alieuo. So bleibt nur noch praetore übrig, das eütwc«lcr ins
zweite Glied zu stellen ist oder als Glosse zu demselben später an un-
richtiger Stelle in den Text kam. Die ganze Stelle lautet demnach
rcdii cum maxima volnptate, <te)vivo, <uno) fratre tuo ^alif^no),
altero consule reducente, altero patiente' (oder consentiente).
Wie leicht uno nach vivo und alieno vor altero ausfallen konnte,
erklärt sich bei der fast ToUst&adig ähnlichen Schreibung der beiden
Wörter sehr einfach.
8. 6 scheidet Jordan als Glosseme ans: § 86 [vel eo qao fuit]
und § 60 quam qnisqae partem tetigit digito voce [praeda] snffiragio,
Halm vermutete praedicatione. — Endlich verbessert Jordan in län-
gerer Anseinandersetsnng die vielomstrittene Stelle § 48 also: fueris
sane tiilmnos pl. tam iure quam lege; quam tulit (fütt codd.) hic
ipse P. Servilius (wie schon Halm imdXiange stott Rallius der Hand-
schrifteD). ^
6) K. Lehmann hat sowohl in seinem Boche Qoaestiones Tul-
lianae (Pars I de Cic. epistulis) Prag und Leipzig 1886 als auch in
der Wochenschr. fOr Iclass. Philologie 1886 Nr. 14 und 19 gelegent-
lich der Besprechung verschiedener Ausgaben einige kritische Bei-
trage geliefert, die wir hier zusauimenfasseu Wüiieu.
Toll. §45 nimmt Lehmann hinter deiecisse (vgl. C. F. W.MttUer
in der Adnot) eine LQcke an, und fallt dieselbe mit Znhilfenahme von
Fragment l also aus: deiecisse, (vincet oder vieerit; unam enim
rem> vineat necesse est, v«l . . . — ib. g 58 ist er versucht su
schreiben ego ipso (st. ipse) tecto illo disturbato. — Font, g 17 schreibt
Lehmann sehr ansprechend cum videatis eos oppugnare, qaibus <inco-
Inmibns) nach p. Marc. 82 nisi te . . . salvo salvi; MQlIer ergftnste we-
niger schön quibus <si cesseritis), Madvig quibus <vincentibu8,
eos antem oppugnaii, (juibus) oppressis populi Rom. imperium
incoluinc esse "non possit. - Flacc. § 2 schützt Lehuiann jetzt selbst
die Ueberiieferunc^ ;i{(iue institutan adulesccntiae gegen seine frü-
here Vermutung (Hermes XIV, 627) itaque institutae durch Verwei-
ioog auf ep. Att l, 17, 5 und de off. 11 § 30. - § 96 derselben Kede
L.iyuizcd by Google
2dO
Ciceros Kedeu.
will Lehmann schrcibuij persiiiciunt iam m entern, <H>dd. cam. -
In der Hede cum seuatui gratiaä egit möchte Lehmauu § 12 die
Lttcke ausfüllen nihil diceret {esse, quod obstaret), § 13 bioter
Processi t das Kommn streichen, dagegen hinter buccis ein Koloa
oder Semikolon setzeo, ebeoso § 18 hinter solvebantur ioterpangieren.
— de domo § 148 nlnint er seine frtthere Koi^ektar hane meam do-
rnom St. b. nnam d. zurflck. § 18 vemntet er possit statt posset
— p. Mil. § 16 Terinntet Lehmann eine Lücke hinter interitum, die
mit ^uniendnm) patavit anssnfttllen sei. — Zwischen § 88 mid 84
glaubt Lehmann eine grOfsere LQcke annehmen tu müssen, in der Gic
Ober Glodins' GesetsMitwttrfe handelte und zuletzt das Resnital ent-
wickelte, dafs Clodius allen Grund hatte, auf Milos Tod zu sinnen; § 42
scheint ihm tubulam lalr^aui fictuiü ievem imi E zu schreiben das
palaeugrapliibch wahrscheialichste. - § 59 möchte Lehmann vorschla-
gen nisi de incestu bis quaeritur als Parenthese durch Ge<iaiikcii-
striclie zu schiielsen. - § 67 wird vorgeschlagen zu lesen: comjieria
sunt, cum tarnen, si metuitur etiam nunc Miloni oder si me-
tuit etiam nunc Milo non iam hoc . . . crimen timemus, sed
tnas . . . suspiciones perhorrescimus.
6u) G. Ii atz, Beiträge zur lateinischen Stilistik, (jymn. Frogr.
Schweinfurt 18S6. 68 S.
Diese fleibige Programm-Abhandlung gehört insofern in nnser Be-
ferat» als der Verfasser eine Sammlung von Stellen fflr die Hendiadys
ans Ciceros Reden giebt. In Anlehnung &^ die von Iwan Müller In der
siebenten Auflage der Naegelsbach'schen Stilistik dnrchgef&hrten Zwei-
teilung (§ 72, 3, b und § 73, 2, a) werden im ersten Abschnitt S 13
bis 26 die Verbindungen synonymer Substantiva und im zweiten Ab-
schnitt S. 26—68 die Verbindungen nicht synonymer Substantiva lu
meist gelungener deutscher Übersetzung vorgefahrt. Der Wert dieser
Sammlungen beruht jedenfalls zunächst in ihrem Nnt:?en für die Praxis
des Lateinschreibens; dafs sie aber auch in kritischer Hinsicht verwendet
werden köuueu, hat S tan gl in der Anzeige der Schrift Wochenschr* L
Idass. Phil. IV N. 20 S. 806—308 dargethan«
B. SpeEieller Teir.
Or. pro Rose. Amerino.
7) Ciceros ausgewählte Reden. £rkUUt von Karl Halm. I. Baad.
Die Reden für Sex. Rosdus aus Amerla und ftber das Imperium des
Gn. Pompeius. Zehnte^ verbesserte Auflage besorgt von Q. Laub-
mann. Berlin. Weidmannsche Buchhandlung 1886.
Die neue von G. Lanbnumn besorgte Auflage der Rosciana
zeigt im Text vielfache Rückkehr zur handschrifUicben Lesart: §4 de-
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Cr. p. Rose. Am. 231
beam (debelNun Eroest) auf Laterbachs BeftUrwortung im IX. Jahres-
ber. S* 16, vgl. auch die Note im Kommentar; § 8 vel boe, Halm hoo
vel; § 18 bnnc ipsum; vgi. dazu die Note; § 15 Itaqne wie Mttller;
§ 16 reeessimuB; § 17 eins modi; § 16 filius aafser Klammern;
§ 88 aoditnm sit; § 55 bne inimicns; § 56 si aocueatiis sit; § 65
potaiflset, im Kommentar yermisse ich bierzn eine Note; § 78 et in •
sidiis; § 95 facta sunt; § 123 facta sit; § 133 deinde cur; § 13i
ooiiviviis; § 141 posse fur \alitiiium. SoiiaL wurde der Text nur
wenig ge&ndert: § 21 wird boua veneunt nach Pluygers Vorschlag
vor manceps fit Chrysog. eingubciiubeu, während Halm las bona
\eüL uat hominis st udiosissimi, der Anhang giebl darüber keine
genaue Auskunft; § 26 insoleutius mit Eberhard; § 27 Nepotis <so-
rorem, Balearici) üliam nach Hotmann; § perseqnar mit Ur&inus;
§ 88 reformi det mit Lambin.« § 126 recessimas mit Bichter; § 151
ae hoc mit Whitte.
Der kritiecbe Anbang wurde durcb Mitteilnng wichtigerer
Koidektnreii neuerer Gelehrten yermehrt. Dafs die Koi^ektur Vitellis
8. 64 tum esse suspiciosum quam neutrum, weldie ieb in den
Text geeetst, auch Eberhard gehöre, ist wobi ein Irrtum. Auch die Ein-
leitung ZOT Bede seigt einige Zusatte, so su Note 45 nach Luterbachers
Darleg uug im Till. Jahresber. S. 75, zu Note 73 nach eben demselben
im X. Jahresber. S. 15 s und zu Note 85 am Schlüsse einen Hinweis auf
meine Skizze über den bUlcharakter der Jugendwerke Oiceros im grö-
fsereu Kommentar S. 119 -127. Derselbe hätte wobl auch citiert werden
dürfen in der Note 67, wo über die poena cullei die Rede ist, da ich
8. 267 ff. dortselbst eine neue Erlilärung dieser Strafe aufstelle.
Im Kommentar kamen neue Koten hauptsächlich an jenen Stellen
binsu, wo der verinderte Text solche notwendig erscheinen liefs, wie
§ 4 debeam, § 18 hunc ipsum, § 18 filius, § 90 voluerit, cf. Luterbacher
IX 8. 16, S 180 deinde, § 184 conviTiis mit Luterbachers Begründung.
Außerdem wird jetit § 92 su causas esse . . quae impel leren t der Koiy.
Imperf. nach Kramarcsik und Watzel un Qymn. II 8p. 719 richtiger erklfirt.
Die Note Halms über tantum potuit ut wird besser kflnftig
weggelassen, da Lehmann quaesl. lull. S. 3 diese keineswegs aufi^llige
Wendung auch aus ep. fam 13, 24, 2 nachgewiesen iiat. — Der Druck
ist sehr sorgfältig Uberwacht, nur S. 46. 8 steht üdarc.
An kritiscben Beitragen zur Bede sind aufsofahren:
8) C. J. Viükeisteyn in den Thesen zu seiner Doktor- Disser-
tation De fontibus libri de viris illu^tribus. Lugd. Bat, 1886 vermutet
§ 78 ansprechend quid tacetis (codd. facitis), cur recusatisV vgi. Plane.
§48 Quid taces, quid dissimulas, quid tergiversaris V — § 80 iudicio
pe^sundare für perfandere; diese Koivjektur stand bereits früher bei
Uaün im Texte, jetzt noch bei Fleckeisen und Heine. — ibid. Quid
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232
Orr. VerrinM.
postea? ^An) oescimus etc. Falsch ist die Vennutung, § 161 sei zo
scbroibon coDsiliam iudicam statt pablicam. Denn wenn auck
GODsiiiaiD publica m sonst der Senat genannt wird, so konnte doch
Cicero gerade in unserer Rede den Ansdrnck nm so elier von den Bich*
tern gebrauchen, als ja nach Snllas Einrichtung nur Senatoren in
Kriminalprosessen sn richten hatten. Das Richterkollegium erscheint so-
mit nur als ein Ausschufs, eine Delegation des Senates.
9) J. S. Speijer, Lanx S;itura, Progr. Amsterdam 1886 S. 25
eiuptiolilt neuerdings § '2i zu \eum omnia audere &t. ard ere, wie schon
vor ihm Schollcr, Ulocli und Coruelißsen vorschlugen. Referent hat
andere in den Text gesetzt.
Orationes Verriane.
10) «Glceros Rede gegen G. Verres. Viertes Buch. Fttr den
Schul* und PriTatgebrauch herausgegeben von Fr. Richter und Alfred
Eberhard. Dritte Auflage. Leipzig, Teubner 1886.
Text wie Kommentar geben ZtMignis von dem unermüdlichen Eifer,
den Herr Eberhard ani die Vcrliesserung seiner Schulausgaben ver-
wendet. Der Kommeijiar ist eine reiche Fundgrube des manuigfaltigsten
Inhalts; sprachlicho , historisclie, archaeologische, textkritische Fragen
werden in einer oft über den Rahmen einer Schulausgabe hinausgehen-
den Weise erschöpfend anter Angabe der einscbl&gigen Litteratur be«
handelt. Geht so ein guter Teil der Anmerkungen Aber den Horizont
des Schfilers hinaus, so sind andere wieder fast su tri?ial. Wir führen
als einziges Beispiel an die Note zu § 15 odio est] Ersatz des Passivs«
wie admirationi, usui esse, welche — sogar mit Übersetzung — § 68
wiederkehrt: odio esscj 'gebafst werden', ein hftutiger Ersatz des
Passiys, vgl. z. B. nietui, admirationi, usui esse.
Folgeudc Stellen wurden neu durch Konjektur geändert: § 5 et
certe ita est, item codd., ansprechend; § 24 cum (= wobei) st. quod
in convivium Sex. Ciominium protrahi iussit; § 26 quicunque mit
C. F. W. Müller (und Nohl); § 85 defert mit denselben; § lü7 de-
rec ta mit denselben; §20 fin. [ jiraesert im ' quam cons. vol. - § 134
[etenim mirandum in modum - deiectantur j; § 138 hanc ba-
buit Iprimo] sententiam. — In den Noten wird yermntet § i8 eogam
statt agam.
11) M. Tullii Ciceronis in C. Verrem Orationes. Actio se-
cunda, Liber IV De signis. Texte latin publiö .... par £mile
Thomas. Paris, Hachette 1886. 135 8.
Seiner gröfsereD Ausgabe der fünften Verrine vom Jahre 1885
(yergleiche den letzten Jahresbericht S. 16 f.) hat Herr Thomas ub
gleichen Jahre eine Schulausgabe derselben Rede und in diesem ehie
solche der vierten folgen lassen. Die Einrichtung derselben ist Aniberst
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Or. de imp. Cn. Pt>mp.
233
praktisch. Zaerst eine gfoQgend orieolierende Einleitoog. Dem Texte
Toran geht eine Dieposltion der Rede. Der Text selbst ist too knneo
«idigetDäfsen Annierkuiigen und an passender Stelle eiogefttgten Illostra^
tiooeo begleitet. Der Kommentar ist dorch vier Anhftnge wesentlich
entlastet worden. Der erste enthalt ein Yerseiebnis der wichtigeren
Lesarten und Konjekturen, der /weite historische Notizen, der dritte
einen Abrifs der in der Rede vorko.i.iiitnden rlietorisclion I'"it;ureu. der
vierte eine Zusammenstellung der granimatiscJion und stiii^ti-chen Eiffen-
tttmlichkeiten der Rede. Endlich sind zwei sauber au^getuhrte Kärtchen
(Sizilien und Stadtplan von Syrakus) beigegeben. Bei einem so genauen
Kenner der ciceroniscben Litteratur, wie es Herr Thomas ist, braucht
wohl nicht beigefügt zu werden, dafs Text wie Kommentar vollständig
aof der H5be der Wissenschaft stehen. Vergleiche Schmalz in der
Berl. PhQ. Wochenschr. 1887 8p. 178 f.
12> "Drechsler, Zeitschr. f. d. österr. Gynm. 188<) S. trans-
poniert Verr. III 206, um die allerdings anstorsige Verbindung quoipie
e t i a m wegaoscbaffen, e t i a m hinter f e c c r i n t und liest also ' quae fura.
alii qnoqne fecerint, etiam illod . . . defendes?*
De imp. Cn. Pomp.
18) H. Nohl, Der Codex Tegemseensis von Ciceros Rede de im-
perio Cn. Pompei. Hermes XXI (1886) S. 193 - 197.
14) M. Tulli Ciceronis Orationes selectae. Scholarnni m usum
edidit Herrn. Nohl. Vol. III. De Imp. Cn. Pomp. or. In L. Catil.
Orationes IV. Lipsiae. Freytag 1886.
Bekanntlich enthftit der cod. Teg. Mooac. Lat. 18787 die Pom-
peiana nnr von § 46 extr. an. Allein dieser Verlast wird ersetzt durch
einen Codex der Bibliothek des Bischöflichen Gymnasiom Josepbinam in
Hildeshelm, der etwa im XIIT. Jahrhundert ans dem Teg. abgesehrieben
»st, bevor derselbe verstiimmelt war. Halni war derselbe bereits be-
kannt und er Oberliefs seine (jedoch nicht ganz vollständige) Kollation
tn C. F. W. Moller, der sie auch in der Adnot. seiner Ausgabe ver-
wertete. Um nun die Stellung von 'J' in der ÜberlieferunL' endgüliig
festzDstellen, fertigte Nohl eine neue genaue Kollation von II für § l 46
an und kommt dabei zu folgenden Besultaten: l. T und S {= codd.
<jett.) stammen ans einer gemeinsamen Quelle, da sie eine Reihe von
Fehlern gemeinsam haben. 2. Daraus folgt zunächst, dafs gegen die
Übereinslimmuig Toa £V und T Lesarten von S nicht als Überliefe-
nng, Boodem als Kollektoren zn betrachten sind. 3. £V haben weniger
sahMche und leichtere Fehler als und verdienen daher im allge-
meinen den Vorzug. Besonders in der Wortstellung sind die Abwel-
ciiQogen zahlreich, und hier ist Halm meistens gefolgt Nohl zählt
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234
Gr. de imp. Co. Pomp.
nun au bitlJen auf, au denen bezüglich der Wortstellung EV der Vor-
zug zu geben sei. Nur au vier Stellen will er folgen; dazu üurltc
wohl aucli Rcliören §47 quo de nunc agimus in für de quo agi-
mus in EV. Nohl hat bo seiner Textkonstilufion eine feste, sichere
Unterlage gegeben und man kann die Konsequenz nor loben, mit welcher
der Herausgeber die aus seiner Untersuchung gewoottenen Gmodsitie
in seiDem Texte darchgefflbrt bat. Ich schliefse mich in dieser Bei
ziebtiDg der Ansicht Lebmanna an, die er bei der Becenaion des Textes
der Mflllerschen Catilinarieo ausspricht: »An manchen Stellen mag das
Urteil Eweifelhaft sein» aber Referent bflit es Air richtiger konsequent
an sein mit der Gefahr, in einem Falle zu irren, als ohne feste Gmad*
läge nach snbjektiyem' Urteil den Text aus allen Handschriften sosammen-
zustellen.ff Am meisten schwanken kann man zwischen EVT und ^ § 7»
>voEVT lesen trucidaudos cuiüvii, o deuutavit. Alle Ausgaben vor
isohl entschieden sich für las bezeichnendere« denolavit, ilulier
schreibt denotavit, bemerlit aber in der Adnot. zur Lesart von EVT
'fortasse recte'. Laubniann ist Nohl bereits mit der Aufnahme von cu-
ravit gefolgt, während Stau gl in der D. Litt.-Ztg. 1886 N. 20 Sp. 703
wieder für denotavit eine Lanze bricht, ^ndas nicht durch das vulgäre
curavit verdrängt werden darf«. Ich glaube auch, da£s in der Folge
wieder die Lesart denotavit den Sieg über curavit davontragen wird.
Die Pompeiana Nobls war bereits drnckfertig, als die Ausgabe
Hflllers zur Ausgabe gelangte. Doch konnte er noch in der Praeiatio
auf dieselbe Rücksicht nehmen. Die Abweiehungen beziehen sieb auf
folgende Stellen: § 6 genus est enim M. mit eodd., genas est N., welcher
enim hier for unrichtig hält; § 7 <omnes) neeandos tnicidandosqne
denotavit M., nec. tmc curavit N., s. oben; § 19 videte <ne> non
dubitandum sit M., vid., uuin dub. sit N. mit den codd-, vgl. § 68;
§ 31 schreibt M. mit Unrecht uacii U omaes (sunt) orae, vgl. Nohl in
der Praef. p. VI; ib. spriclit sich Nohl gegen die Äufnaiime der Kon-
jektur iniperatores für praetores §67 (von Gertz) bei MQller aus;
ihi schreibt Nohl mit WC neque uos quicquam aliud adsequi , Müller
eos; ib. schreibt Nohl et quibus iacturis, quibus mit £V, die
Angaben bei Halm und Baiter sind falsch, quibus iacturis et qai*
buscondicionibusist ohne jede handschriftliche Gewähr; § 68 schreibt
Nohl mit den codd. quare videte > nt hornm, Malier quare vid., bo-
mm . . . responderene posse videamnr, vgl. ra § 19. SchmAla»
Berl. Woch. f. kl. Phil. 1887 8p. 144 erklärt Mflllen Indeningen Or
richtig, Luterbaeher im XII. Jahresber. S. 69 verwhrft sie. ^ Dftib
Nohl § 38 der Autorität des Gellios fblgend in praedonnm tiisae po-
testatem sciatis (wie auch DeoerUng) geschrieben, habe ich mit Be-
Erledigung wahrgenommen, siebe meine Bemerkung im lotsten Jabree-
bericht S. 22. An der schwierigen Stelle ^ 8 schreibt Nohl mit der
edit. Hervag. noi> publicunis amissa vectigalia postea victoria recupe-
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Orr. ia Caitl.
235
rare. Endlich sei noch erwähnt, dars Nohl § 46 nach eigener Yer-
notoBg schreibt quod cozninuDi <eoo8ilio> Creteosium legati.
15> Der Text der Pompeiaua iu der Halnj-Laubmaiin sihon
Bearbeitung (vpl. No. 7) hat unter dem Eintliiss der üntpr^ucljuug
Nolils Uber die Wertschätzung des cod. T eine ziemlich veränderte Ge-
stalt erhalten. Insbesondere wurde die Wortstellung in Übercinstim-
mang mit EV gebracht. Abweichend von Halm schreibt ferner Laub*
mann g 4 arbitratar mit statt arbitraotur^ § 6 genus est belli
(siehe oben), § 7 cives curavit (siehe oben), § 8 egeruat codd.,
§16 pecuaria reliDquitur nach Pluygers, ebenso Mttller und Nohl.
§ 9 potnisset codd., § 68 videte ut codd. Andererseits bat er § 0
mit Halm an der liosart der codd. ])ustea quam festgehalten, Nobt
postea cum mit Beoecke, § 16 giebt er den Text im Wortlaut der
codd., in der Note werden Müllers und Nobls Lesungen empfohlen.
Eine wesentliche Erweiterung erfuhr der kritische Anhang.
16) J. 8. Speijer Lanx Satora, Progr. Amsterdam 1886, vermutet,
§ 16 sei sn lesen pascua relinqnnntar» codd. pecora relinquen-
tnr (Velin quuntur pecna Senrins. Diese Vermutung bat schon
Halm in der Note zur Stelle geäufsert. Sie erweist sich übrij?ens als
evident riciuig. wenn man die Nachabruung bei ileni Panegyiilvti Ma-
mertinns S. IIO, 17 H gregibus pascua et nenif i;) lin(iuontibus (ib.
T. 1 pecu agroque deserto) vergleicht. Dio Verderbnis ging in der Weise
Tor sich, dafs zuerst aus pascua wnr^c jjecua, hierauf infolge des
Anfanges des uAchsteo Wortes mit -re pecora. Vor der Konjektur
Piuygers p e c u a r i a r f> Ii nq ti i t u r hat diese Emendation das voraus,
dafe der Qberlieferte Plural nicht geändert zu werden braucht Aucb
palst pascua besser zu scriptnra, vgl die Idote Eberhards.
17) Tb. Stnngl I. 1. vermutet § 18 sei m lesen uavorum civiuro,
^ 24 et eorom ^vi), qui.
In L. CatiHnam Grat IV.
lö) Nachdem C. A. Lehmann im Hermes I87ü S. G25 ff. (vgl.
Woch' f. kl, I'hil iö8G Sp. 430 f.) auf den Weil der Lesarten von a
auinierk-aiii gemacht, bat C F. W. Müller iu seintir Au&gabe unter
Zugrundelegung einer neuen Kollation von Paul Vollert und Beiziehung
der Baiterschen Kollation des cod. A (Pbilologus XX S. 338 ff.) dem
T^t der Catilinarien eine derartig veränderte Gestalt gegeben, dafs
tum Baispiel ia der ersten Rede ca. vier Stellen auf jedes Kapitel .
kommeo, an denen er von Halm in der Weidmannscheo Ausgabe ab-
««Idit Aocb der neueste Heransgeber der Catilinarien, H. Nohl (vgl.
Ho. 14), betritt diesen Weg and giebt, wo a A zusammenstimmen, diesen
Iiisarteo in der Bogel den Vorzug vor denen der anderen Handschriften.
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236
Orr. in Catil.
Wo a mit A jedoch nicht übereinstimmt, mtlssen jene den Ausschlag
geben. Nohi zeigt bei der Schwierigkeit dieser bandschriftlicbeu Ver-
hältnisse — denn oft gehen in deo Catilinariscben Reden die Hand-
sehriftenklasseo io einaader über and es Ist tmmöglicb, eine scbArfe
Grenze zu ziehen ein ebenso feines Sprachgefthl wie kritiscbeo Takt
Gegenttber der Mttil ersehen Relcognition zeigt die No hl sehe, am mit
Stangl zn reden l 1. S. 708, eine Steigerung and zugleich Läateroqg
desselben Verfahrens. An folgenden Stellen folgt Nobl wfthrend Malier
den Lesarten von ßx (so bezeichnet Kohl die drei HandschriftenUaasen)
Aufnahme gewährt: 5 videtis N., videmus M.; § 6 quid est N.,
quid est Catilina M.; ib. coetiis N. (vgl. leg. agr. II, Ii:), coeptus M.;
§ 10 modo N., dum Uiudo M.; § 12 lenius N., lenius et M.; § 33 om-
niiimN., [omu iunij M. IL lo et tolerandae N., actol. ÄL — IV, 7
quietem N., quietem esse M.
Aufserdem notiere ich folgende beachtenswerte Lesungen Nohls,
resp. Abweichungen von Müller: I, 6 sed vives N. mit Weiske, et M.
mit codd.; coniurationis Nohl mit A/*, coninrationis tuae M. mit
iß\ § 15 nihil agis, nihil adseqaeris, neqne tarnen N-, nihil
adsequeris, neqne tamen M.; § 16 totsOx tais amieis N., tötqne
ex M.; § 19 at dixi N., ita nt dizi M*; § 23 ad tuos lese videariB
schreiben M. und N. mit a, ich wftrde hier esse, welches ßy bieten,
vorziehen, vgl. § 27 immissus in orbem esse videatur; §84 cni sciam
K.| cai iam sciam M.; § 26 die Worte qaibns te brevi tempore
confectnm esse senties erseheinen N. verdftchtig; § 28 inTidiae
N-, invidiam M ; II, 9 Catilinae N., Cat. esse fateatur M.; § 10
iam pridem N., iam pr. deseruit M.; § 19 schreibt N. nach eigener
Vennuiuug inaximam <adesse) nultitudinem , M. hat die Worte max.
mult. getilgt; § 27 schreiben beide sunt civcs, A^- und der Gramma-
tiker Claud. Sacerd. lesen nati sunt cives, daher Luterbacher XIL Jahres-
bericht S. 66 hübsch eniendiert nostri s. c; III, 4 schreibt N. mit ge-
änderter Wortfolge ad suos cives cum litteris mandatisque; §6
legati Allobroges (fort dcl.) N., Allobrognm M.; §10 formutet N.
Item introductus Statilius cognovit; § 16 neque linguaneqoe
manas N., seqoe m. neqne 1. M.; § 17 schreibt N. comprehensat
M. xttventa atqoe deprehensa; § 28 erepti sine eaede N.,
[erepti]; sine caede M.; § 26 hat N. mit Bloch and Madvig den Sali
Atqae illae tarnen — diiudicatae sint ans dem Texte entfernt)
M. ihn beibehalten. Luterbacher 1. 1. 8. 67 schlftgt (fthnlich wie Halm)
zu lesen vor: ceteroruro. Non illi nnllam esse . . . florere to«
lueruüt. Atque illae tarnen omu es dissensiones, quac non
ad delendam, sed ad coinin utand am rem publicam pertine-
bant, quaruni uulia exitium rei pu biicae quae»ivit, eiusmadi
fiierunt, ut etc.; §26 postiilabo N., postulo M., siehe tiber solche
Fatora zu p. Mar. § 58 und zu Keisig-Haase 462. — lY § 11 nimmt
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Orr. in Uta
287
K. Hnllm pnrgabo in den Text aaf; § 13 setct er. mit Eberhard inre
fOT iassQ ein; ibid. sebreibt er mit ebendemselben aliquid Severins;
§ 14 vennntet er (unwahrscheinlich) in qua omnes sentire unum atque
idem viiieiuus; § 18 schreibt N. mit vuiuütale, AI. vol., ütu-
diO) virtute mit ^.
19) Ciceros Reden gegen L. Sergius Catilina. FOr den
Scbulgebrauch erklärt von E. H achtmann. Zweite verbesserte Auf-
lage. Gotha, \\. A. Perthes 1886.
Die in kurzer Zeit nötig gewordene zweite Autlage beweist, dafs
Haehtmanns Ausgabe der Catilinarien rasch Eiogaog in unsere Schalen
gefanden hat. Man darf die vorliegende Auflage mit Recht eine ver-
besserte nennen, denn der Heransgeber hat die Mftngel, die von ver-
schiedenen Reoensenten nicht mit Unrecht an der ersten Auflage gerOgt
worden, in anerkennenswerter Weise su beseitigen gesucht. Die Noten
wurden teilweise geharzt und prfteiser gefafst, andere — besonders die
ausgeschriebenen Citate — gestrichen und dafür neue treffliche Anmer-
kungen eingesetzt. Der Text wurde nur an einigen Stellen geändert,
nicht immer mit Glück. Der Herausgeber scheint von der Mtiilerschen
Aii^t:abe und ihrer von Halm abweichenden Textkunstitutioa noch keine
Kenntnis gehabt zu haben. I § 9 wird jetzt de orbis terra rum ge-
schriebeo; ebendaselbst quos {iam du dum) ferro nach dem cod.
Emm.f dessen Wert jedoch Müller in der Note zur Stelle sehr gering
anscblftgt; II § 25 omissis bis rebus omoibus mit den codd« dett.^
IQ § 7 et clarissimis, richtig; § 16 nach 0. Heine quam quam, pate-
factis indiciis, {convictns) confessionibus suis, die handschrift-
liebe Lesart scheint mir unanstörsig, vgl. den lotsten Jahresber. S. 27;
in § 19 tactus est et ille ftkr etiam ille (MQller und Kohl), wa-
rum?; lY § 2 populi Romani fatalem nach Eberhard.
20) Gieeros ansgewäblte Reden. Erklärt von Karl Halm. Dritter
Band. Die Reden gegen L. Sergius Catilina und fftr den Dichter
Arcbias. 12. verbesserte Aufl. * Besorgt von G. Laubma lyi. Berlin,
Weidmann 1886.
Der Text zeigt gegenftber der elften noch von Halm besorgten
Auflage wenige Veränderungen. Zwar hat der Herausgeber an einer
Beihe von Stellen Lesarten der Handschriftenklasse a aufgenommen,
allem an anderen hat er die von ßy beibehalten. Wir hätten es lieber
gesehen, wenn sich Herr Direktor Laubmann wie MOUer nnd Nohl kon-
sequent sa den Lesarten von a bekannt hätte ; vgl. das oben S. 284 an-
gelUirte Urteil Lebmanns. So schreibt Lattbmann zwar mit a I, 12 Ita-
Htm (deniquej, 29 [mihi] in pobteritatem ; II, 4 illud moleste fero, 8 in
ullo [iiumiuel; i^ tbocj commune aber mit ^ (und p i, 0 op-
pressQs, 30 auctoritatem secuti; II, 1 bellum (lustumj. 2 prostratusque
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288
On. in Oktal
«9t» 6 delaU, 96 etiam si bomimmi. Za erwäbnen wire noch, da£i
Laobmann II § 6 mit Hommsen schreibt sed qIIo in aognlo and III $ 15
qoae supplicatio ti cam oeteris sttpplicationtbtis conferatnr. Ib. § 4
schreibt LanbmaDO noch wie Halm [cum litteris mandatisque], man v«^
gleiche jedoch die Rechtfertigung? dieser Worte hei Laterbacber in
IX. Jahresbericht S '2'> und bei Nohl in der Praef. p. IX. — Die Ein-
leitung zeigt verschiedene kleine Änderungen und Zusätze, der Kom-
meutar überall die nachbessernde Uaud.
Beiträge zur Textkritik der Gatilioariseben Redeo iiefeni:
21) F. Polle in Fleckeis. Jalirb. 1886 S. 431. In der ersten
Rede § 23 will er a nie til^r«'n. da^ unter (Jein F^iiitlusse von abs te
§ 27 entstanden sei, aber j^t rade di<so IStelle beweisL »»eines Erachtens
die Ririitigk< it von a me. Ebenderselbe vermutet Ii § 22 belle bar-
batOB statt heue.
22) J. S. Speijer L I* vermutet I S 81 morbas, qni est rea
pablicaro fBr qai est in repuhltea. Aber es wird sieh aehwerlicli
nachweisen lassen, dafs Cicero est = edit gebraucht. Auch hat Cicero
wohl coniedere bildlich angewendet, aber nicht edere.
22a) Th. Stangl, Philolog. 45. Band (1886) S. 721 stellt Cat ü
§ 8 nach dem sonstigen Sprachgebranch Ciceros richtig her sed ne
(codd.) nllo in angulo <qDidem>. Der Aosfall von quidem io den
Handschriften ist nicht selten, wie Stangl dnrch verschiedene Belege ans
den rhetorischen Schriften erhärtet. — Ebenders. emendiert D. L. ^
1886 Sp. 703 I, 22 <mea> ista sit voluptas, 33 <Fu), tu Juppitcr.
28) C. John, Das Verhör der Catilinarier. Fieckeis. Jahrb.
1885 S. 841—856.
Der nm die Geschichte der Catllinariseben Terschw^^mng woblver*
diente Verfasser unternimmt es in diesem Aufsatz den Bericht Ciceros
über das Verhör (in ('at. III c. 4 f.), den K. Laug ni seiner Programm-
abhaudlung über »da« Strafveifahron is'egen die Catilinarier« (^Schöiiihal
1884) als uii^'laubwürdig und mit bewufster Täuschung verabfafst hin-
gestellt hatte, einer objektiven Prüfung tu nntcrziohon, deren Resultat
folgendes ist: »Wenn man Ciceros Bericht über das Verhör als Ge-
Bchichtsquelle betrachtet, so mag man ihm soviel mit Recht aum Vor-
wurf machen, dafs er, um die Verdieostlichkeit und Berechtigung seines
Verfahrens um so mehr zur Anerkennung su bringen, hier wie sonst es
an der wünschenswerten Objektivität hat fehlen lassen .... aber dsb
er sur Zeit, wo er die Rede hielt, oder auch bei der swei bis drei Jahre
späteren Heransgabe die Absicht verfolgt hätte, ein an sich ungQostiges
oder auch nur zweifelhaftes Resultat des Verhörs dnrch wahrbeitswidrige
Anordnung seines Verlaufs und ktitist liehe Zweideutigkeit des Ausdrucks
2U vertuscheu oder gar durch Fälschung der Untersucbungsergebnisse
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Orr. p. SBltfti p. Bf nrena.
239
den gefaoillen Erfolg za erzwiogen, das kann man ihm ja vielleicht per-
stalith ratraoen, wenn man Dromann und Mommsen noch flherhieten
vil]^ aher die gesehichiliehe Orandlage fehlt solcher Annahme vOliig.€
Oratio p. P. Snlla.
24) L'orazione dl M« Tullio Cicerone in difesa dl P. Sa IIa.
Rivedota e lllnstrata da A. Pasdera. Torino, E. Loescher 1886.
Diese A^'=^?abe ist mir au^ der Recension H. Nolils in der Woch.
f. U. Phil. Ih8() Sp. 808 ff. bekannt. Darnach ist die Einieituriu frisch
und gewaodt geschriebeu; die AomerkuDgen siud tleilsig gesammelt und
Pasdera hat aufser deo Ausgaben von Halm und Richter auch Frotscber,
Nftgelsbachs Stilistik, Seyflferts epistula critica etc. benutzt. Die schwächste
Seite ist die Teztkonstitation ; seine Angahen in dieser Beziehong sind
M> antiquiert« dafs Pasdera die Züricher Ausgabe von 1866 gar nicht
benntst zn haben scheint. Auch hofft man nach dem in der Einleitung
S. XXX sq. Gesagten, Pasdera werde eine Kollation des codex Laureo-
tlaoQs plot. 48 (bei Lagomarsiui 10) bringen, aber weder fn den Anmer-
kongen, noch im kritischen Anhang findet man irgend eine Lesart des-
selben mitgeteilt. Um so unberechtigter ist das in der Vorrede ausge-
sprochene Bedauern, dafs die Ausgabe von C. F. W. Müller seineu
Erwartuugen nicht entsprochen habe.
25) In der Recension meiner Schulausgabe der Sullaua (Leipzig,
Teubuer 1885) in Woch. f. kl. Phil. 188G Sp. 77G fl. giebt H. Nohl
einige wi itvolle Heiträge zur Kritik und Interpretation dieser Rede.
Meine Konjektur § 55 ut muneri serviret (ffir munere servili)
nennt er zwar sehr ktlhn, aber sie gebe einen verständigen Sinn und sei
sicher Madvigs Vorschlag, munere Servili zu schreiben, vorzuziehen.
Von der Tilgung der Worte § 15 cum teia stehe ich jetzt ab, ebenso
halte ich Madvigs Änderung causae natura iftr nicht notwendig. Da-
gegen halte ich an meiner Kotgektur § 63 ornarentnr fttr ordinä-
ren tnr entsohleden fest Ich habe nflmlich gefunden, dafs in demselben
cod. T der nftmliche Schreiber (S. 283) p. Plane. § 62 fio. schreibt op«
timis et ordinatissimis ctvibos statt ornstissimls, wie die ttbrigen
codd. richtig haben. Auch Pomp. § 9 lesen EV ordinasset för or-
nasset und Liv. 24, 48, 7 armandi ornandique et instruoadi artem
finden wirjebeofalls die Variaute ordiuandi.
Gr. pro Muren a.
26) R. Novftk in Listy filologick^ a paedagogick^ 1886 S. 12 f.
behandelt neuerdings die schwierige Stelle § 77, wo die codd. lesen
•'uram petis quam inceravit. Meine Herstellung bezeichnet er als
imr dm Sinuc nach zutreffend, aber sich von der Überlieferung zu
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Orr. pro Archia.
weit entfernend. Seine eigene VermutuDg lautet: sin, etiam si noris,
tarnen per monitorem appellandi sunt, cur ainbigis, oam igiiora*
Vit ... / und erklärt cur de hominis nomine dabius es, cum hoc nomeo-
clator ignoravitV Die sich eng an die ttberlieferten Worte aaschliefsende
Koiyektar Noy&ks ist jedenfalls sehr beachteasirert.
Or. pro Archia poeta.
27) Der Text der Halni-Laubinannäclieü Ausgabe (No. 20) in
der 12. Aufl. zeigt nur kleine Abweichungen von der vorhergegangenen.
Unter dem Einflüsse der Müll ersehen Recension wurde § 10 gratuito,
§ 11 pro cive und iis temporibus von den Klammern befreit. Ge-
wundert hat es mich, dafs Herr LaubmaHo § 18 Dicht die Emeodatioo
Maliers ex doctrina statt et doctrina aufgenommeD hat. Im Kommeotar
bemerkten wir nur einfge neue Anmerkungen, wie § 4 an der Schrei*
bnng aflnenti.
28 M. Tuili Ciceronis pro Archia poöta oratio ad iadiees.
con Note itaiiane di Carlo Fumagalli. Verona nnd Padua 1886.
Referent hält das Lob, das Franz Müller in der Berl. Phil.Woch.
1887 Sp. 170 f. dieser netten Schulausgabe ge.spendet hat, für völlig be-
rechtigt. Die Noten sind knapp und dem Verständnis der Schüler an
gepafst; der Text reclit -urgfältig konstituiert; § 5 finden wir die Kon-
jektur Linkers aufgenotnuHMi quae huius adulescentiae proxima fuit',
die früher auch bei üalm stand; § 14 hält Fumagalli wie G.F.W. Müller
und Halm (siehe dessen Note) an dem handschriftlichen suasissem
fest; ebenso § 15 an ' est certum quod respondeam» welche Lesart Ton
den Neueren nnr Thomas beibehalten hat.
29) F. Polle, Fleckeis. Jahrb. 1886 S. 431 vermutet § 19 sei SU
schreiben: delubrum ei suo in oppido dedicaveruut statt eius.
29a) Jobeph Schyrgens, Essui u'analyse oruiuire du discours de
Ciceron pour le po^te Archias. Li^ge, U. L/essain, 1885. 32 S. 8.
Über die mir unbekannt gebliebene Schrift sei es erlaubt Im Aus-
züge das Referat Luterbaehers im XIH. Jahresber. 8. 286 (1887)
mitzuteilen. Im ersten Teil verwirft der Verfasser die Ansicht (m
£mile Thomas), dafs die Verteidigung der schOnen Kftnste der Haupte
gegenständ dieser Rede sei und der Prozefs des Archias nur den
Rahmen dazu bilde, und weist im Gegenteil nach, dafs die Digression
über die Künste und Wissenschaften nur dazu diene, die Entsciieidung
der Richter über das angefochtene Bürgerrecht des Archias zu Gunsten
des Allgeklagten zu wenden. Der zweite Teil der Schrift durchgeht den
Inhalt., die Vorzüge und die Schönheilen der Kede nach ihren einzelnen
Abschnitten: Kxordium, Narratio, Conlirmatio (l^galit^ und iegitimit^),
Digrtized by Google
Or. pro P. Sestio.
241
Permtio. Am sorgi)Utig8ieo ist der zweite Absciiaitt der Confirmatio
bebandelt (S. 20-81).
Or. pro F. Sestio.
30) Die Sestiana ist die erste der in dem dritten Bande der
C. F. W. Müll ersehen Ausgabe enthaltenen Reden. Der bedeutendste
Beitrag, den die Forschung der letzten Jahre zur Kritik dieser schwie-
rigen und zum Teil recht schlecht tlbcrlieferteii Rede geliefert hat, die
Schrift von M. Hertz (vgl. Jahresber. XXXV S. 58), ist von Müller ge-
bohrend verwertet worden. Aber auch die übrige reidie und mannig-
fach zerstreute alte wie neue Litteratur ist von dem Herausgeber ge-
wissenhaft herangezogen und geprüft worden. Der konservative Zug der
MflUerecbon Texti^oustitution seigt sich auch an dem Text dieser Rede;
» lange die Lesart der Handschriften irgendwie za halten ist, wird sie
vcn MQUer gehalten; snr Aufbahme Ton Koigekturen schreitet er äuTserst
Tonicfatig und nur wenn sie inoere und änfsere Gewfthr fftr sich haben;
SD nnlieilbaren oder bis Jetst noch nicht einigermafsen Oberzeugcud ge-
heilten SteHen giebt er lieber den überlieferten Text mit dem Zeichen
der Korrupte]. Der Interpunktion ist eine besüudci e Süi i^talL zugewendet
und an nicht wenigen Stellen ist der Sinn der Stelle dadurch trefflicher
geworden. An eigenen Änderungen finden wir neun in den Text gesetzt;
wenn von diesen keine evident zu neiiüen ist, so niü^'^en wir eben be-
denken, daf-^ sie meist solche Stellen betreffen, wo eine evidente Hei-
lung überhaupt unmöglich ist. An Vermutungen teilt Müller sieben in
der adnotat. crit. mit
Wir besprechen zunächst die in den Text aufgenommenen Emen-
dationen des Herausgebers.
§ l2 pastoruro stabula praeoccupare ooepisset, welche £men«
datioD er schon in seinen Geni. Tüll. 1860 S. 28 veröffentlicht und die
gleidizeitig Koch, Zeitschr. f. d. Oymn.-W. 1861 8. 886 gefanden; auf-
genommen von Hslm und Eberhard. — §40 etRomae esse et parare:
praeesse codd.: sehr wahrscheinlich, wiewohl auch praeesse nidit un-
bedingt zu verwerfen ist. — § 59 fhllt er die Lücke also aus: Hic,
qui bell um iutulit, gessit, vgl. Iwan Müllci, Jahresber. XIV S. 218.
•
- § 77 schiebt er proposito nach commodo aliquo ein (Vulg. largi-
tionc ])iopo.sita). — § 109 una <mente); una <voce) Koch; es fragt
%ich, oh Uberhaupt ein Zusatz nötig ist. - § 110 in der schwierigen
Stelle wird geschrieben: Nihil snavitatcs iuvabunt anagnostae; vgl.
Jahresber. XXXV S. 69. — Geistreich ist Müllers Vermutung § 133 ut
iUius meae proscriptionis ... tubaro Yatinium (oder illum),.scse
scriptorem esse diceref: toumbuam essese P. — § 136 schreibt er im
EÜlang mit seiner Untersuchung im Philol. XVII 8. 103 ff. ego ante
AommU finem fticiam quam vos mei audiendi statt me, jedoch Phil. IX
§6 iMigt er nicht reficiendi se potestas in sui zu ändern, wenn er auch
JflfcfitMdbt flr ait«ainamrlM«iiNli«ft XLVIl. (1816 U.) 10
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U2
Or. pro 1*. äMtio.
in der Adnot. bemerkt s«i Ciceronem scripsisse arbitror'; vgl. zu Reisig-
Haase N. 595b. — § 141 laudabilins. vgl. den vorjährigen Jahresbericht
zur Rede. Als VermtitangeQ werden in der Adnotatio erwähnt: § 2 in meo-
rnm oder ronltornm pcricnlis; Jedenfalls ist das Uberlieferte eomm
Terdorben, wie § 144 für liberonun; Weidoer wollte amieornm, Stugl
reorum. ^ § 5 ai modo dicendo (id oodd.) oonsoqat potm. — § 9
praeterea assidaUqne stadiis et officiis. — § 15 a onniam utkrm
ooUnviooe Gonglatinaivs st natiis. — § 24 wird statt des anstAHrigaa
Sermon 18 Termatet foetoris* — § 79 io foro tiito. § 89 ia dir
▼erstOmmelten Stelle vermatet er statt des HadTfgsehen latere dter
abdere se. Werfen wir nnn nodi einen Inirsea Blick allfMnllenTe^
halten gegenüber fremden Verrnntungen , so finden wir anfgenomneB :
§ 8 fin. et bonis omnibus Ilirschfelder; § lO.vocem ollicii Lambin;
§ 12 maiestate sua dignitateni Weidner; § 16 exsangois Koch;
§ 19 annus ille (Lamb.) niti tarnquam <vade> videretar; § 22 fin.
sermo nobis Klotz und Busch; § 23 et corj)oris ^partibns) Orelli;
§ 24 nudätam Imelmann; §33 <agebanJur> Halm; 3n taai paratn
<popuio> Mommsen; § 37 <spiritus> sumpserat Koch und Hertz; § 81
conculcatam Guilelroius (in d. adnot. nicht erwähnt), Weidners iugu-
latam wird gelobt; § 55 lege potestas per novam Heine; § 97
opibns Koch; § 103 fin. videbant Mommsen (fehlt in der adnot);
§ 106 mazime de ^re poblica) populi Bomani iadicium Baiter; § 107
<praebait> Wesenberg; § lio reculam Latendorf; § 181 ennetae;
§ 187 splendorem eonfirm are Bake (feblt in der adnot); $ 14&
corpore texeram Kocb. Dagegen wurde abgelehnt eine Änderung oder
Streichung ond bei der handschriftlichen Lesart verblieben: § 6 gra-
vissnmae antiqaitatis viria; § 7 duzit nzorem; §24 meo san«
guine ictnm sanciri posse die; § 34 aliis pollicebatur; § 41
domi lucae; § 43 nie um prope; doch wird von der Küüjektur Fleck-
eisens me prope gesagt fort, recte'; §46 nie unuin. ib. inviderent;
§ 47 armato; § 50 atque; § 63 vastato; § 03 quam per alios;
doch siehe adnot S. 28, 22; § 78 gemere posset; § 91 moemhus;
§93 ex pacatissimis atqne opiilentissimis S} i lac gazis = die reichen
friedlichen Schätze; § 114 dicebantur; § 121 iiicensam eversamque,
sie egit. Mehrere hierher gehörige Stellen sind in der nächsten Nnmaier
besprochen.
Aus P* (GW) wurde in den Tezt aufgenommen § 16 re quidem
▼era; § 67 honorem istnm consecutns; § 88 ad ferrnm, faees;
§ 107 neque sententiam eins auctorltate; § 110 ia?abant ana*
gnostae; § 115 sunt interdum verae; § 182 hominem etacaede
ab (hbrrentem).
Als rar Zeit fikr ungefaeilt belegt er mit dem Zeichen der Kormptel:
cap. 7 init Fuerat ille annus tarn in re publica; unter den ge-
machten Vorschlägen gefällt ihm am besten Eberhards ruebat ille
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Or. pro P. Sealio. 248
umas iam in rem p* — § 26 qna qnaestttm faceret; § 118 das
Dichterdtat wird nach den codd. gegeben *hoic tite taa poatprin*
cipia atqne exitas Yitlosae Titae^ —
Einige kleinere Versehen in der Adnot. haben wir schon oben an-
geführt; wir erwähnen noch: S. 45, 12 (§ 103) hec pro ac P] und zwar
h auf Rasur; ac Orelli. — S. 49, 9 ($ 112) fehlt eine Note über
[nHarnJ; S. 64, 21 (§ 146): Das aufgeoommeue üuä stammt von E. F.
Üermaim.
31) Ciceros ausgewählte Reden. Eiklürt, von Karl Hülm. Vierter
Band. Die Rede für Poblius Sesiius. Sechste verbesserte Autlage,
besorgt von G. Laub mann. Berlio, Weidmann 1886.
Der Text dieser nenen von Herrn Direktor Lattbrnann besorgten
Anflage der Sestiana unterscheidet sich wesentlich Ton der fünften noch
vos Halm bearbeiteten. Denn einerseits wnrde infolge der Hertzseben
üntersnehnng den yoo Halm aus dem Texte verbannten und als inter-
poHert bezeichneten Zusätzen in in der Mehrzahl Aufnahme gewährt,
andererseits wurde auf ürund der Müllerschen Tcxtrecension , die dem
Heransgeber vor deren Erscheinen bereits bekannt war, an nicht wenigen
Stellt n zur handschriftlichen Lesart znrftckgokehrt. Da der so neu fest-
gestelite Text für die folgenden Auflagen mofsgebend sein wird, erscheint
es angemessen, an diesem Orte die bedeutenderen Abweichnogen von
Halm^ mitzuteilen. Von Halm^ weicht Laabmann ab und zwar, wenn
Dicht anders bemerltt, in Übereinstimmung mit Maller an folgenden
SteDen:
' § 2 quoniam eingesetzt, wie frtther bereits Halm in der edit
Tnr. (in der adnot. crit wird onrichtig Madvig genannt); ib. sind die
Worte iis potissimum tox baee serviat wieder in den Text ge-
setzt — § 5 haec als Plnr fem., vgl. die Note — § 7 die Hinznfttgung
von alteram zu uxorcni (Schütz) wird abgelehnt. - § 21 favebant
gaudcbant uiitl § 2J expulerit rel egarit, an welchen beiden Stellen
das zweite Verbum von Halm getilgt war, vgl. die Note zu § 14. —
§ 26 proieric t cum: proieristis. Tum Halm. — § 36 fügt Laub-
mnu mit Richter ordine equestri ein nach tarn parato, Müller
popuio mit Mommsea. — § 39 alienus esse debebat; credebatur
Halm. — § 4G me unum: me nnnm ^omnes) Halm. — § 60 atque
iUe: atqoi H. — § 67 honorem istum consecntiis eingesetzt aus
n § 64 delendernnt — protexerunt: defenderant — protexe-
iSDt H. — § 70 causam: causam <meam) H. § 71 designatus:
4es. ^tributtus) H. — ib. werden die Worte Ingredior — snsce-
pit, die H nach Schatz ausgeworfen, wieder eingesetzt und in einer
Hote nach Malier erklärt. ib. wird die Interpunktion nach MflIIer
gelodert precabantur! neque — perdidissemus. — §88 ferrnm
laces aus P*. — § 104 dicant: dicunt H. — § 107 iieque senteu-
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244
Or. pro Seat, in F. Vatin.
tiam eius auctoritate aus P*GW und dazu die Note. — § 115
schreibt Laubmann mit den Ausgabeu vor Halm iuteidum verae
sunt, nonnunquam vitiatae: Müller nach sunt intcrdum verae,
sunt nonnunquam ?. (in der Adnot. crit. bei Laubmann fehlt über die
Änderung eine Notiz). - § 121 eversanniue; eversam quae H. mit
Bake. — § 132 Ab omni caede abliorr entern mit P^: ab omni vi
abhorr. H.
Belanfao sich sonach die Abweichungen von der Jetiten Augibe
Halms auf 22, so betragt die Zahl derselben von HQUer ca. 80, aa densa
also bei der Halnschen Sehreibong beharrt wurde and mr in dea
meisten Fttlen mit unserer Znstimmaog. § 8 hätte ioh et bonis ob-
nibns Torgeiogen statt et omnibns; § 16 re qmdem vera statt reqni-
dem; § 87 spiritns snmpserat statt respeierat; § 1:80 Serrifi in-
oredibili qoadam gravitate dioendi statt Senrili difina qnad. gr. die;
§ 131 idem Salatis statt idem ut scitis aedis Salutis.
In der Kl til eit uiig zur Rede wurde nur in N. 36 eiu kleiner Ein-
Schub gemacht. Dagegen erfuhr der Kommentar an verschiedenen Stellen
einen Zuwachs von zum Teil ganz neuen, zum Teil aber auch nur ver-
bessornden und erweiternden Noten. Der Herr Herausgeber bat es sieb
angelegen sein lassen die Bemerkungen seiner Becensenten zu prüfen
und wo es gut schien für den Kommentar zu verwerten; vgl. S. 16, 20;
18, 6; 23, 3; 43, 16; 91, 12 u. a. Nicht ganz richtig ist 8. 22, 10 die
Bemerkung aber nanctns, vgl. Wageoer in Philo!. Bnndschaa 1888
S. 1628 f. 8. 5T, 6. In der Kote Aber die spriehwörtlichen Yerbis-
dangen vivns et videns and victns ac vestitas konnte wohl daraof
lüngewiesen werden, dafis sie. beide mit v allitterieren and so den be>
liebtesten alUtterierenden Verbindongen der latelttiscfaen SiKrache geboren.
Ebenso 8. 68, 16 wird die Wirksamkeit dee steigernden daz anctor
actor noch erhobt dnrch den Reim der beiden letzten Snbstantiva, vgl.
Coro. Nep. Attic. 8, 2. — 8. 88, 13. In dem Citat aus p. Plane. § 59
wird jetzt gelesen rex ilie .. . praecepit ... [Nosti cetera, nonne?
*id quod multi invideant']. — Irrefflhrend ist S. 93, 10 die Note zu sa-
tiabant: »C. F.W.Müller sdireibt, da die haudschrift liehe Überliefe-
rung stark korrupt ist etc « Müllers Schreibung beruht auf die in P-
tlberlieferteii Worte iuvabant anaguostae'. — Statt Anct. ad Her.
(z. 6. S. 100) würde ich jetzt Cornificius schreiben. — In der adnot.
crit. zn § 19 sollte Valerius Probus citicrt sein IV S. 19, 18 und 30, 27.
— § 102 steht dixisset im Schol., cL Ziegler, Progr. Monac 1873
S. 22. — Der Dmok ist änberst korrekt
Or. in P. Vatinium.
82) Aas der Textgestaltung der Vatiniana bei G. F. W. Mttller
ist erwfthnenswert: § 3 schreibt Malier sed te die hesterno, indem er
Or. pro M. CmUo.
245
die Annahme Midvigs, hesierno könne ohne Znsats stehen, flkrGIceio
lorflckweist; ih. wird Lehmanns iUdening indieasse angenommen. —
S 10 die in P lOckenhaft flberlieferte Stelle gestaltet Mflller *nl teenm,
enm bomine nno nen solnm inpudentissimo"** atqne infimo,
eenferam, de te ipso, homine et adrogantisslmo et mihi ini*
mieissimo*. — An dem nneiceronischen iam inde § 18 Mißt sieh aneh
Meiler; am die Beziebong desselben auf das folgende ne . . . permis-
ceas besser ins Auge fallen zu lasseii, hat er uacli praescribo kein
Komma gesetzt. - § 19 wird cogitaris gegen Madvig verteidigt. —
§ 24 wird dab von Halm verdächtigte spoHaras, das in P von m*
übergeschrieben ist, von Müller vor consulatu eingesetzt. ~ § 25 wird,
mit Jordan und Klotz trotz Halm oculos tuos geschrieben, § 27 qui-
cumque mit Cobct. — § 28 wird mit Zuhilfenahme der Zusätze in
P'GW der Text also gestaltet 'com modio rem inimico suo condi*
eionem reiectionis dare noluisse'. - § 32 wird mit Madvig
deras wiederholt — § 86 sehreibt MttUer sehr ansprechend ad se
SQnni eons. gnbernationem transferre.
Or. p. M. Caalio.
88) Die Textreeension der Caellana MflUers onterseheidet sich
nm ihren yorgtogerinoen haoptsächlieb dadordi, dafs die von Halm
als krasse Interpolationen bezcichiieten Zusätze in P', und einigen
jüngeren Handschiiiten mfulge der Untersuchungen von Francken uuJ
Fr. Schöll auf ihre Echtheit hin sorgftltig preprüft und teilweise in
ihre Rechte eingesetzt wurden. Zwar die § 24 von und S gebotene
Au-füllunf? der Lücke in nennt auch MOller 'admodum iocerta
auctontate ; aber § 35 erkennt er ciceronisches Sprachgut in den
Worten quae facis, qnae dicis, während ihm allerdings die Ver-
besserung der folgenden qnae insimulas, qnae moliris, quae ar-
guis in S'non nimis plaasibflis' erseheint. Dagegen wird voll and ganx
anfreebt erhalten § 49 nt non solnm meretrlx sed et iam proterva
meretriz procazqae videatnr, wein Möller bemerkt Wel inter mere-
triees procadtate exeellere dieitnr'. Aaeb } 62 sind die Znsätae der
jongeren Handsebriften beaehtenswert, MOller schreibt mit Francken
dixeritoe Olodiae, quam ad rem anrnm sameret, spricht aber in der
Adnot. die Yermutung aus, es tu lesen auro nteretnr. Endlieh
§ 80 macht er aus der in auf Rasur f^agcbenen Ergänzung al]ui8 8e
vos jedenfalls dem Gedanken nach richtig non mudo non adlevasse
(adiuvisse?). — Dieselbe Vorsicht beobachtet Müller gegenüber den
SchölTschen Athetesen. Soviel ich sehe, ist er ihm nur an der einzigen
Stelle § 8 in der Einklammening der Worte qualis es, talem te
cxistument gefolgt; vgl. tlbrigens zu S. 85, 11; 91, 17. Dafs er auch
gegeoither den Baehrens'schen Koiyektnren sehr reserviert geblieben ist,
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216
Or. pro L. Ck>ni. Balbo.
war im Voraus üicht anders zu erwarten. Aufnabrae gewährt büi er nur
seiner Emendation severa § 99 (statt veiai, denu viserit § 27 tiu. hat
bereits Baiter vermutet; die Konjektur §31 soiiicitavit servos, po-
tiooem paravit wird 'ingeni(^e' genannt, aber nicht aufgenommeo.
Häufiger begegnen wir Emendationen von Francken, Madvig, Koch u. a.,
doch weist er auch viele derselben als onnOtig zurück und liefert dabei
treffliche Bettrftge zur Exegese schwierigerer Stellen. Wir verwelsso
anf die ErkUrongeo za S. 84, 26 sq.; 85, 22 sq.; 80, 8. 26; 87, 5 na-
tnrae stadiis » naturalihos; S. 87, 26 condicio Annahme» Mög-
lichkeit; 92, 10 sq.; 96, 14; 100, 26; 102 , 26 cooscientiae = ab
Mitwisserin; die Bemerkung S. 108, 18 ist beherzigenswert f&r die Gieero-
kritiker 'quam ioani verbornrn sonitu, quam futtili ac paene absardo ar-
gumentaudi genere saepo Cic. usus sit, credere noluut viri docti*.
Wir /aijlen iiuu die eigenen Emeudationen Maliers auf, von denen
einige evident zu nennen sind: § 23 Asicio <in) causa; § 48 nullam
rem detiniam; § öO fin. ad hunc detendendum; § 65 quae cum iam
erat tradita servis, <si) evasissent zweifelhaft; § 70 hacine lege; §77
bonorum virorum ^studiosum); § 80 adlevasse, cf. oben. Ihnen
reihen wir an die in der Adnot mitgeteilten Yerbesserungs vorschlage:
§ 14 cum mu^tis, tum qulbuidam, sehr wahrscheinlich; § 20 valde
oder vero oder totnm statt tarnen; § 21 oppngnandi M. Caeli, cf.
Philol. XVII S. 108 ff.; § 86 In dem Dichterfragment clamare st ela-
more; §48 con sensu statt concessis, mir scheint co neos sis richtig,
vgl. Pbilol. XIII, 14.
Endlich sden die Stellen angeftüirt, welche Müller mit dem Kor-
ruptelzeicben versehen hat: § 6 vor praetoriani, § 20 vor tarnen,
§ 86 vor ac diiigcuter.
Dr. pro L. Gornel. Balbo.
34) Der Mülle i^ilio Text dieser Rede bezeichnet einen wcsent-
liehen Fortschritt gegen ubei' den früheren Kecensionen. Eine Reihe von
tniTlichen eigenen wie fremden Emeudationen wurde anfgtMionimeu ;
unter den letzteren ragen besonders die von Madvig und Paul hervor.
Auch die Ausgabe der Rede von J. Reid, Cambridge 1879, war dem
Herausgeber von Nutzen. Wir beginnen mit der Aufzählung der Ver-
besserungen, welche der Text dem Herausgeber verdankt. Gleich anf
der ersten Zeile begegnet uns die schöne Smendation valere debeat
für yalerent. Ebenso richtig ist § 6 haec sunt propria (Klotz, Baiter)
Oorneli, pietas in rem publicam, wie auch Reid gefunden. Kflhnead
nicht ganz sicher ist die Änderung § 21 ipsa deniqne Julia [qua] lege
civitas ita est soclis et Latiois data, nt etc. § 26 schreibt Mfiller ab
senatu et ab imperatoribus nostris, doch dürfte es sich empfehlen,
mit Paul von der Wiederholung des zweiten ab abzusehen. § 33 das
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Or. pro L. Coro. Balbo.
247
anätofsiire gratam hatte Madvig durch rogatam, Paul durch sacra-
tarn zu heilen versucht, Müllers consecratam sttltzt sich auf das vor-
aosgeheude coosecratione legis aut poeuae. § 35 fin. lesen wir siot
illi . . . inferiores. Den Vorzug vor allen übrigen Konjekturen ?er-
dieot § 47 die Änderung Mollers »ttigisset fUr das handBchrifUielie
egisset Ebenso ist nnsweifelhaft richlig | 55 die Yerbessening dee
hsadsciirjftUcIieD omnia in omnino. § 69 wird das anstößige linins
Terwandelt In hominis, § 60 in. erit geschrieben.
Zn diesen selbst gefundenen TeKtesverbessernngen kommen folgende
ssderen Gelehrten enüehnte: § 3 reete se dare Madvig, anoh MttUers
Vermutung procedere ist beachtenswert. § 14 verschmäht MttUer die
neuerer) Vorschläge und schreibt mit Lambiu ^aon)ieviU8. Ob er aber
auch § 16 nüi Hecht das handschriftliche niterentur, das er mit fuliae
starent ac viverent erklärt, beibehalten hat, möchte ich bezweifeln; ich
gebe der Konjektur niterent den Vorzug. Auch § 19 hftlt er die
Worte (|ua lege videmus satis esse sancti ftir noch nicht geheilt und
set&t deswegen davor das Kormptelseichen. £ine wirkliche Verbesse-
nmg 80 nennen Ist Madvigs Ergänzung § 26 qaos magnis adinü <opi*
bns a mai>oribtt8 tnis; ebenda ist Panls nt liceret anfgenommen nnd
externa (st patema) vlrtnte, wie Qbrigens schon die Jont. las. — § 37
wird nach Kok nnd Lehmann ins omme nostram (st noster) iste ma-
gisler gelesen, g 38 cnm vor hanc ante eingefügt nach Madvig. § 29
ist Athen lenses mitPluygers geschrieben. § 39 In. hatMftller keinen
der neueren Emendationsversuche reclpiert, aber die Stelle mit dem
Korruptelzoicheu belegt. Ebenda wird die Ergänzung vun Madvig (eos,
a quibus inferrentur) nach inferrentur in den Text gesetzt und
mit Lambiü ara st. arce geschrieben. Endlich § 58 nimmt er die Emen-
datiüM Pauls sordibus statt disconiiis auf. Ks bleiben noch die Stellen
711 hf^cprechen tibrig, an deren Echtheit Müller zweifelt oder zu deren
Heilung er Vermutungen mitteilt § 23 wird Cücero kaum geschrieben
haben qui nostros dnces anxilio laboris» commeatus periculo sno in-
verit; ich vermote etWa consilio et labore wie dorn. § 107 oder con-
Biiio anzilio labore, die ähnlich klingende Verbindung consiliun —
aaxUinm ist bei Cicero beliebt. Tgl. Qnioct § 18, Flacc g 8, Pis. § 64,
Yatin. § 8. - $ 82 glaubt Mttller mit Becht, es sei sn schreiben
elvi täte statt dTitatem. Ebenso wird man seine Zweifel an der
BIditigkeit der Lesart § 48 venisset teilen; man erwartet etwa ezti-
tissei, LiiLerbachcr, Jahresber. XIII, 229 eveuissci.
In der Adnotatio habe ich einige Male eine Notiz über den Ur-
heber vorkomniendpr Textesäüderungen vermifst, so S. 140, 8 (§ 16)
über die lijrgäuzuug inaaditts honoribus, ib. ?. 14 visa.
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248
Or. in L. Pisonem.
34a) De L. Cornelio Balbo Maiore. Hanc thosim FacuUaii
litterarum Parisicnsi proponobat Aemilius JuUien. Lutetiae Pan-
siornm, apud £. Leroux bibliopoiam. iööt». Lexikoo-Oktav. IX imd
168 S.
Seiner im Jabre 1881 encbieiBeoen £tode bistotiqne snr le plai-
doyer de Gic^roo poor Balbos (Ygl. Jalireebericlit XXXI 8. 66) bat an
Herr Jollien das dort angekflodigte aiiaftbrliebe Werk Aber den f6>
mischen Ritter Com. Balbns folgen lassen. In sieben Kapiteio werdea
wir über die Persönlichkeit des AngLklagten, seine Herkunft wie seinen
gauzeu Lebenslauf vor, wübrend und nacb dem Prozesse grfindlicbst
unterrichtet. »Die Kapitel V und VI greifen vielfach über in das Leben
des Cicero. Der Stoff ist grolsenteils aus Cicerös Briefen zusammen-
getragen, zu denen einigp gute Bemerkungen gemacht werden. Znm
Sclilufs wird ein Charakterbild des Baibus entworfen.« Luterbacber im
Xili. Jabresbericbt 8. 289-241.
Oratio in L. Pisonem.
35) Die Pi so Diana gehört bekanntlich zu den Kedeu, deren
handschriftliche Überiieferuug am meisten durch Verschlechteruugen und
Glosseme entstellt ist. Dazu kommt, dafs die Kollationen der beiden
relativ besten Uandscbrifteo des Turiner Palimpsest und des cod. Vati-
canus von Peyron und Garatoni nicht so genau gefertigt dod, dafs sie deo
jetzigen Anspracben in dieser Beziehung genflgen können. Wenn non
trotzdem der von Malier gebotene Text gegeneber den frflheren Ans*
gaben einen grofsen Fortschritt bezeichnet» so ist das dem Umstände
zuzuschreiben, daH» einerseits in den letzten Dezennien ausgezeichnete
Philologen, in erster Linie Madvig, sich die Reinigung des Teztes mit
grofsem Erfolg angelegen sein liefsen, andererseits der Heransgeber
selbst — zum Teil bereits in früheren Schriften — eine Reibe von her-
vorragenden Emondationen beigesteuert hat. Wir beginnen mit der Auf-
zählung derselben: § 14 hat er in dem vielgedeuteten sie aequatum
der Handschriften — Müller selbst schlug früher pigneratum vor —
gcwifs das allein richtige inlaqueatum gefuudeu; § 15 wird für das
falsche incendere geschrieben extinguere; § 34 klammert er als
Glossem ein [consentiente atque] una voce revocavit, meine ab-
weichende Ansiebt habe ich oben dargelegt; § 46 wird interpungiert
sed valde ex voluntate: Mihi 'ne dubium esset» quid valeret illud';
§ 68 ändert er nacb froherer Vermutung aliis in humanis, ib. et
(St. est) saepe praeceps; § 69 is antem st est tarnen; § 70 de
ipso quoqne st de isto qu.; § 75 quodsi est eommotns . . . tarn cm-
delis fniti nam si est — fuisset (sie habent codd. et edd.) nnllo
modo ferri potest'; § 77 [nt ad senatum referretisj; § 86 novo
genere morbi statt uno g. m.; § 86 Cherronensus st Cherroneaaes;
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Or. de proT. coBtaL
249
§ 97 visas eras st. volueras. — An anderen Stellen hat der Heraus-
geber in seltener Beecbeidenheit fremden Vennatungen die Prioritftt vor
seinen eigenen, oft tum mindesten ebenbtkrtigen, eingeräumt So sehreibt
er § 18 sordidissime mit Madvig, in der adnot verrnntet er tar-
pissime oder besser foedissime. Anfserdem vennntet er § 11 qnae
pilam <acta Bnnt> oder <ge8ta snnt); § 28 Ut enim alia iam
oaittaro; § 43 ab ipso demenrom; § 69 glanben wir mit Malier, dalk
die Worte nihil expiscatus est nicht vollständig in Ordnung, ob aber
Müllers Vermntim^ aliud nihil exp. das Richtige trifft, bezweifeln wir;
§ 84 stöfst sie Ii ]\Iüller an com oppido desperassent und vf rmutet
dafür opjiiilo di'iensuros sf desp. Anf^er $ 69 an der olun er-
wähnten Stelle rinden wir das Korruptelzeichen beigefügt § 47 vor non
cognoscere; § 82 vor sie tais sceleribus und vor Quod quidem
ta; § 83 vor tu edaxeras. — Emendatiooen von Madvig sind in den
Text gesetsi: § 11 prooemio st. gremio, ib. Qaas haeo; § 17
maerorem rei p., ampL ord. loctnm; § 18 [potestatis] Ina; §89
is (dorn! se ant) deniqne; § 80 inssa st. insta, wie schon Emesti;
§ 88 specillis st. spfcnlis; § 85 amoribas st. amatoribos; § 70 tota
tam sapiens; § 88 Bottiaei; § 05 fin. iadicarant. An sonstigen
Den aufgenommenen besseren Lesnngen sind m erwähnen: § 8 enio tno
L Roche; § 22 foctore et caeno nach cod. Ciis.; § 25 purpnrissa-
tae buccae Halm und Georges; § 31 fin. semiviri Draeger und Kraffert;
§34 [concursu Italiacj; § 96 suuni .suciorum que cod. Cus. —
Ftlr verdorben, aber uoili nicht geheilt, hält Müller § 43 si um quam
precarer, zu § S. 181, IS f bemerkt er oninia hie ut ante incerta' ;
§ 5d iacetus ad persuadendum und poUtus ex schola.
«
De provinciis consularibus.
88) Der Text der Bede de prov. cons. mht anf ziemlich sicherer
handsehriftlteher Grandlage. Die Abweichnngen Mällers von seinen
Yorgängera sind deshalb anch nicht eben bedeutend. § 8 wird ge-
schrieben explendas, in der Adnot. ist diese Lesart des cod. Gar.
Stepb. nicht erwähnt. § 4 hätte Tischers Konjektur effecernnt Auf-
nahme verdient, vgl. auch Sorof in der Recension der Ausgabe Tischers
Z. f. d. Gymn.-W. 1861 8. 780 ff., welche Müller nicht benutzt zu haben
scheint. § 5 wird mit Kappeyne van de Coppelle expiatnni gelesen;
S 8 fin. p roter vi or mit Lambin, Baiter, Tischer; § 10 O^^^)
Ute sua mit Pluygers. § 15 folgt Müller cod. G Quod est primum
dMmile, P quid est, Sorof 1. 1. vermatet At est pr. diss.; § 17 ver-
■ntet Maller — teilweise nach Mommsen — praetorcs s tat im in snas
proTincias abeant; § 18 hält er die Worte AnXi. Gracchus nicht
Ar doeMMiianisch; $ 80 verlangt er apad me valnerint ftlr das fturb*
tose fuerint; § 20 die Eoidektar Tischers longinqnins ftr Ion*
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250
Ur. pro l:'laQcio.
pius, die auch äorut empiiohlt S. 781. i-^t in der Adiiot. nicht erwähot;
ebenso nicht die beachtenswerte Vermutung Sorofs ac non magis ob-
livionem; § 34 bleibt MOller bei dem bandschriftiicben acerbus, vgl.
auch die Note Tischers; ebenso § &6 bei dem handscbrifUichen laude,
icb ziehe die Emendation laurea vor, vgl Sorof Li.; § S6 wfthii MoUer
Hadvigs Konjektur se teuere; §42 beliAlt MflUer trots Plojgen und
Sorof 8. 782 oe in benefieiie qaidem bei; § 4B wird richtig debai her-
gestellt, cf. Sorof 1. 1.; ( 47 fehlt die BrwfthnuDg der Leeart GE aot
its qni, welebe Sorof empfiehlt 8. 782.
37) Ernst Malier, Einieitnag sa Gicerps fiede de profiooiis coa*
solaribus. Progr. Kattowiti 1886. 8 8.
Die Programmabhandiuiig Müllers führt in Iclarer, verstündücher
Sprache in die Lektüre der Rede de prov. cons. ein und ist der von
Tischer seiner An i^abe (vom Jahre ibt.l) vorausgeschickten vorzuziehen,
welche allzu knapp gehalten ist. Unter dem TeoLte wird in 30 ^oteo
dafi eiuschlftgigo Quellenmateriai mitgeteilt
Oratio pro Cn. Plancio.
38) Fflr die Kritilt der Pianciana ist in den letiten Jahren nicbt
eben allsnviel geschehen. Von den ftlteren Beiträgen Co bete, Keils
nnd Camp es nicht zu reden, die bereits von Kayser» Hirschf eider
nnd Kdpke verwertet wurden, haben nur Karsten (vgl. Jahresberioht
XXXY 8. 64) nnd Weidner (vgl. Jahresbericht XLin a 88f.) nennene-
werte Beiträge geliefert Holdens Separatansgabe (vgl. Jahresbericht
XXXV S. 03) beruht vollständig auf Wunder und Köpke, weshalb wohl
C. F. W. Müller es füi uuiioiig hielt, sie Oberhaupt zu erwähnen. So
war nlso eigentlich neben Hirschfelders Ausgabe Köpkes Text in der
zweiten Aullage seines Schiilkonirnentars vom Jahre 1873 der neueste.
Allein wie wenig dieser jetzigcii Aussprüchen entspricht, ]j;itte HetVient
am besten Gelegenheit wahrzunehmen, als er von der Verlagsbuchhand-
lung beauftragt die dritte Autiage zu besorgen, im Laufe dieses Jahres
diesem Auftrage nachkam. Köpkes Hauptfehler bestand darin, dali er
die zahlreichen, oft sehr wenig begrftndeten Athetesen Cobets und
Gampes in der Mehrsahi anerkannte und seinen Text dorcb 4i6 vielen
Einklanunemngen und Streichungen sehr verschleebtdrte. Da& dieaee
mein Urteil richtig, ersah ich mit Fronde aus der nun voriiegeoden Re-
oension G. F. W. MftUers, die ich noch vor Thofsohlnb Ar metne be-
reits abgeschlossene Ausgabe benntten konnte. Auch in einem anderen
Punkte stimme ich mit Müller ftberein, nftmlich darin, dafii man avdi
den übrigen codd. aufser TE vor allem an solchen Stellen, wo diese
beiden besten Handschriften von einander abweichen, Rechnung tragen
müsse, iiuiiei halte jene beiden so sehr tüber alle (ibrigen gestellt^
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251
dtüs er im kritischen Apparat auf MitteilnDg ihrer Lesarten vollständig
verzichtete. Mttller muliste also, am dieselben wieder der Kritik xu-
gii^licb sa machen, auf die immer noch wertvolle Anagabe Wunders
Tom Jahre 1680 znrfickgreifen, der mit grobem Fleifse alle bekannten
Handschriften Terglichen und ihre Varianten unter dem Texte sorgfältig
mitgeteilt hat
M Uli er selbst konnte sich bei seiner Beoension auf keine neaen
Kollationen stOtsen. Die beiden Haupthandscbriften sind ja aneh
sehr sorgfältig verglichen; uoUdem habe ich hier cod. T (Cod. Lat.
Mou. 18787) noch eiumal eingesehen und doch einige kleine Nachträge
gewonnen. So hat T § 59 nicht gravis ( ut videtur'), sondern gna-
ras, § 71 nimiis, nicht nimis^ vgl. den kritischen Anhang meiner
Asagabe.
An eigenen Emendationen verdankt der Text dem Heransgeber
§ 15 tanto nos in; § 37 atqne erit eins modi; § 61 in qnibns re
bene gesta triumpharent, propterea trinmpharint; dagegen er-
scheint mir iweifelhaft § 45 odinm (vim codd.» iram Cobet) ac dolorem,
§ 91 noo recQso statt des handschriftlichen non deslho, was ich mit
Wunder Ittr onanstOlsig halte. — Als Vermntongen werden vorgetragen
§ 15 Snblata ernnt st sunt; § 64 qnae (statt quam) tu vereris, ne a
te soscepia videatur, scheint auch mir das richtigere tn sein ; § 78 statt
concurrunt oder cd iiciiirit wie die codd. aufser IK haben con-
iiügiL (evenit, hl). Mn dünkt das Vcrbuin concurrunt in Hinblick
auf das folgende eodeni tempore ganz am Platze zu sein, so duls eher
eine \erderbnis von propter anzuuelmipn ist; viclieicht ist zu lesen
?ed quia saepe concurrunt permuitorum (statt propter aliquorura) . . .
contentiones, die Verbindung von mnlti und permulti saepe ist bei
Cicero beliebt, permultus sein Liebiingswort. § 79 möchte er die Worte
laus aedilitatis tilgen; sie sehen allerdings wie ein erklArender Zu-
liki sn existimatio ans; § 98 vermutet er cont ender imus st oon-
lendlmos.
In der Anfiiahme fremder Koigekturen verfuhr Mttller sehr spar-
sam und vorsichtig. § 7 whrd mit Lehmann gelesen tn magistra-
tiDDi, tn magni T, unzweifelhaft richtig; § 13 wird die schöne Kon-
jektur Weidners egü vei ü te nicht angenommen; §22 wird gelesen illum
officii morem , ich bleibe bei Wunders Vermutung illam officii rationem,
die in Ciceros sonstigem Sprachgebrauch ihre Bestätigung tindet; ibid.
cum [legatione] te:3timonio nach Weidner; § 26 votis, ominibus
lacrimisque mit Halm; § 29 Futtilis est illa occursatio nach 0. Müller,
gewifs besser wie fragilis, auch ans paläograpbischeu Gründen dem
soost passenden fallax Campes vorsnsiehen, facilis codd.; ib. hält
MaUw die Worte non in manus snmitnr im Gegensata an Wunder,
Ken, Weidner ik a. nicht Ittr ein Glossem; ebenso hält er § 44 repa-
diarent fftr echt; in beiden Fftllen kann ich Mttller nicht beistimmen.
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2^2
Or. pro Plueio.
Dagegen verteidigt MQller mit Recht ^ 87 die Worte qoam qoisqae
tribam torpi largitiooe eorrumperet, indem er bemerkt 'est Iumc
■ottemDis illa legam ae sen. eenstitomm nbertas orationis'. — § 50 wird
mit Hirachfelder loco oach Beeondo eiogeeetit; § ai fratre stitl
patre nach Borgbes. — § 65 wollte Karstes sebreibeo sed neqee tu
haee <magni> habes neqne eis eoafidis, aber eise Isderung ist sb-
Ddtig, wenn man mit Muller erklart habere = in causa habere wie
Rose. Am. § lU , Qu. Rose. § 37. — § 59 aetas non est gi andis,
quae rex ille nach Klotz. § 62 wird reprehen d ii iitur gut ver-
teidigt gegen Cobets und Mad?igs req u im n t u r, — § 77 schreibt
Müliei iijü den codd. aufser TE prae nie Id ani sl;itt pracferam, was
ich billige. ~ § 78 ist ohne Zweifel gratia mit Karsten cinzukiammeru,
Müller *gr. malim abesse*. - § 32 [gratum] mit Keil. — § 95 beläfst
er das baadschrift liebe arcem iMere e cloaca; ich meise, das Spricb-
non (»eisen Elepbastes ass eiaer Macke machenc) gewiant «enigstess
etwas an Dentlicbkeit, wenn wir mit Kocb» Gebet ond Nettlesbip aroea
In arenm andern. Gerne in den Test gesetst bitte ich endlieh gesshsa
§ 95 die Koiuektor Karstens domos mea statt sna ond § lOO das ge-
misierte tI tot inqnam mit Orelli nnd Kafser; vgl. Wölfflins Abband-
jungen über die Gemination S. 432. — Für interpoliert hftlt Möller § 40
die Worte tn mo ienaro - iniquos, meine abweichende An.sicht habe
ich im kritischen Anhang zur Stelle dargelegt. Das Korrupteizeichen
tiuden wir § 78 vor pro}) t er (vgl. oben) und § 8*" vor religiosis.
Zur Adnotatio habo ich folgende Maclitrüge notiert: S. 206, 11 vermisse
ich die Bemerkung, daCs iu T aut vor a und potuisse fehlt. Das
deutet darauf, dafs die Stelle nicht in Ordnung ist, ond das ist sie andi
bei näherer Betrachtung. Nachdem Cicero kurz vprher sagt, er kenne
sich snmöglicb anf eine contentio dlgsitatis iwischen Plasdos ond La*
terensis eislaseenf darf man ihm doch nicht eine Änüsemng somoten wie
' caecnm me et praedpltem ferri confitear In causa, si te ant a Plando
aut ab nllo dignitate potnisse saperari dixero*; sondern er ranCs M
einer Bedewendnog bedient haben, wie p. Mar. § 15 *paria cognosee
esse ista in L. Murena at(iue ita paria, ut neque ipse dignitate s
te vinci potuerit nequc te dignitate äuperarit'. Ich habe des-
wegen geschrieben 'si aut te a Plancio aut a te illum dignitate potuisse
superari dixero'. Aus diesem Grunde, weil keiner dorn anderji nach-
steht, verläfst er diesen Vergleich und lährl fort 'itaque discedam ab
ea contentione' etc. Zu S. 207, 31 die Konjektur mecnm te stammt
von Fritzsche, nicht Fritsche; S. 207, 83 ist m schreiben dereliqOn
nicht derelinq. Zu S, 209, 16 (§ 17} fehlt die NoUs, dato £ nnd QelL
20, 6, 11 lesen costentlonem vestram; vostrnm T. — 8. 210, 81
(§ 20) die Einfttgnng von quid scblng bereits GraeTlus vor. — S. 216, 6
(§ 88) ist die dnrch TE und SchoL beglanbigte Lesart nostra adro*
gantia, die meines Eraehtens vonsttgtich ist, gar nicht erwähnt -
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Or* pro ScMiro.
258
S. 217, 5 (§36) iudicum schlug schon Lambio Tor. — S» 233, 32
(§ 77) fehlt eine Note ttber die anfgenommcne Lesart populo Ro-
maiio ei gratiam referre; ich halte die Stelle noch nicht fttr völlig
- S. 234, 11 (§ 78) ist nicht bemerkt, dab TE defngerim
leien« ^ S. 285, 4 Termi&t man eine Notii aber die Yariante altna
(itatt alitns) bei Prisdan 10, 8, 38; Tgl. dato Garatoni, Exkurs XI?
io der Ansgabe Orellis 8. 286 ff. — 8. 287 , 28 § 88 [qaem profeeto
noo ▼idebam], die Stelle bespricht auch Steinitz de affirmandi par>
ticulis Lat. 1 Profeeto, Breslau 1885 S. 16. S. 238, 11 (§ 89) ob
iliam (causam): der Einschub stammt von Orelli; ich lese mit Monac.
sec. ob illam constantiam, qua und verweise aui die Begründung im
iüatischen Anhang meiuer Ausgabe.
Pro M. Scauro.
38) Far die Ordnnag der aahlreichen Fragmente dieser Bede war
dem Heransgeber -maCigebend die YerdienstvoUe Untersnchong Yon
E Oanmits in den Leipaiger Stadien n (1870) 8. 251—289. Besttg^
Mk der Wertschltsong der beiden Palimpseste pflichtet M ttller dem ür-
teile Franckens Bfnem. 1883 8. 885 bei, welcher den Tariner ttber
dsD Arobrosianischen stellt. Emendationcn wurden an folgenden Stelleo
in den Text aufgenommen: § 9 schreibt Müllci cum illa sua (ainica),
io der Adnot. denkt er auch au cum amicu bua; § 11^ las man truher
Oblivis cendum vobis putatis uiatrum in liberos, virorum in uxores
scelera? Cernitis. Es ist das Verdienst Frauckens, diese Stelle aus der
Reihe jener gestrichen m haben, an denen Cicero das Gerundium mit
dem Accusativ verbunden haben soll, Ygi. Krause, de gerundii et ge-
nudivi apnd antiquiss. Rom. script nsn, Halle, Dissert. 1875, S. U.
Fiaacken nnd nach ihm Malier schreiben nämlich mit leichter Inter«
pukÜonsAnderang De quo homiae .... sententias feratis, obliviscendnm
vobis pntatis? Matrum in liberos . . . scelera cernitis. So bleibt für
jene archaische EU>nstrttktion ans Cicero nur die eine Stelle de sen. § 2
ftbrig, wo er absichtUdi sich dieser Redeweise bedient, viam, quam nobis
qooque ingrediendam est. § 16 wird Kaysers Einschub von quod vor
rerum zuruckgeviiecsen uini mit irancken nach notu nni Semikolon
intcrpungiert. Ibid. wird mit Madvig enim st. omni geschrieben; § 2y
Tu vero comperend inasti uno teste mit Halm; § 24 ändert er
mit Francken S. 378 Romae in Rom am; § 31 fuerint mit Francken;
§ 34 ändert Müller ipse in iste (iüei^), § 37 totius in toti. § 42
oitehte er Carthaginiensium streichen.
In dem bereits von Maller benutzten Aufsatz von Francken Ad
Giesmia paUmpsestos', Mnemoqme K. 8. XI S. 374 - 888 werden anüBer-
dem folgende Stellen der Scauriana besprochen: § 13 (cf. oben) will
Franeken unter Tilgung des Gliedes de quo nomine schreiben ' de quo
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Or. pro C. Bab. Postnmo.
genere, de quo homine'; § 16 Ändert er impnnita in infinita, siehe
dagegen MoUer; % 19 gestaltet er die schwierige Stelle <ef. Maller)
also: »cum eiogolis dispnteni? »Qnid? non haboisti (fort add. t«)
qnod dares.« Habulsse ae dicet lOnia id seit? quis indicavit?! —
Non faiese eaasam dieam? fprobab/ Möller). Finget iitisse. Qd re-
follemns? Potaiaae non dare, ei notniaaet? Vi ereptuoi eaaet dieetc. ^
§ 34 [hoc] maiorem etiam; § 37 qai ^iniqua) mnlta dixit; ib. nihfl
more (nihil modo), mit Unrecht; § 40 will Francken schreiben pateat
hoc perfagium vero dolori, ib. cum Megabocco st. C. Mcgaiioccus;
§ 43 in hac gente Poe na st ])lona ( Oportot saltem Pnnira' Müller);
ib. möchte er in dorn lückenhatieii Worte Decurioncs finden sed
dxopaag dicerentur in provincia^ qaae civitatem nuliam iiberam ac po*
pnlo Romano amicam habait'.
Pro C. Kabirio Postumo.
40) Mit der bandscbriftlicben Überlieferung dieser Rede sieht es
schlimm ans. Die Zahl der Handschriften ist xwar nicht gering, Maller
war es dnrch die Liberalitit des ▼erstorbenen Halm sogar möglich,
sechs weitere von Studemnnd verglichene codd. beizuziehen, aber alle
ohne Ausnahme sind, sagt Müller, 'foedissime depravatos uec unura alte-
rumve iia inter ceteros eminerc, ut ex loiitc puriore manasse videatnr*.
Von den MOilcr zur Verfügung stehen icn ist cod. B \~ Ainbros. C
121 iiif.) relativ der beste. Das Hauptkontiugent der wirklichen Text-
verbesserungen steilen auch hier Madvig und der Herausgeber. Vom
letzteren stammen: § 4 Cui statt Haie; § 26 audebit st. amovet
codd.; § 10 et ante hoc tempns st est; § 18 odium nostri; § 17 fin.
ant liceat lege sen. non teneri; § 21 [701 sectator]; § 26 atqne
<idem) iUnd; § 84 Ac de me omittamns; § 86 fin. ne?e st neqne;
§ 40 nna non completa fnit; § 44 fin. et st. nee. Anf Madvig gehen
zorttck: § 2 qnod sermo hom; ac memoria patrum virtntem cele*
bret (ähnlich Mommsen nnd Halm), beachtenswert ist Malters Vorschlag
ad memoriam postcritatis patrum; § 4 quamvis videret tarnen
deductus esset; § 21 pecuiiiuin quacsivit, >\\n, <iion Itabirio quae-
sivit; Rabirius enim) non Gabini comes; § 31 tantam de (in
Madvig) merce«le hominis, nt vis, avarissirai [mülf» talentum]; § 38
ntrum illi acquironda pecuriia est an huic reddenda? § 40 vitro
velatae. Erwähnenswert sind noch die Schreibungen §3 fortissimtis
mit den Handschriften = Unternebmungs- , Spekulationsgeist; § 16 de-
lectat absolut, far welchen Sprachgebranch in der Adnot viele Beiego
gegeben werden; § 17 wird die Emendation von Georges cnm Qraeem
palla saepe videmos verschmäht nnd die handschriftliche Lesart
nnter dem Eormptelzeichen gegeben; § 42 wird nach Ernesti gegen
Halm haec nimirnm lans est geschrieben; § 46 {sive) ser?etor sire
Digitize<j t(y Gonnf
Or. pro T. Annio Milon«.
255
eosdemoetur nach ten Brink und [.ebinann. SchlieCsHcb ftthroD wir noch
in, dalS» Mfilltr ( 4 fio. Iientelleii möchte restitai inberetar; § 6
acMbt MllUer mit Recht im Texte qai improbe credita pecnnla osias
(e8t), bemerkt aber dasu io der Adnot *ooii solom eit intereidisae
fidetar eed etiam Deeesse est'; was hier necesse soll, ist mir unklar.
«
Pro T. Annio Milone.
41) Bei der Textkonstituierung der Miluniana, die zu den am
bftnfigsten bearbeiteten pehört. kam i weniger darauf an, den zu zwcifel-
liatten Stellen fjernaehten Verbesseruiigsvorscblftgen neue hinzuzufügen,
als die alten sorgläitig zu prüfen und wenn Überhaupi notwendig den
besten aaszuwähleo. Darum treffen wir auch bei Mtlller fast keine
einsige Textesänderung von Bedeutung; dagegen wnrde durch Ricbtig-
stellong der Interpunktion an einigen Stellen dem Sinne der Stelle treff-
lich aa%eholfeo« So wird § 29 interpnngiert impetum adTersi, raeda-
rinm oeddont; 1 68 der Sats cogitandnm est nicht mit Frageseichen,
sondern Pnnictnm geschlossen; § 69 die schwierige Stelle De servis —
sed tarnen ohne jede Antastung des Wortlautes durch geftnderte Inter-
punktion in Ordnung gebracht; § H wird nadi dico Semikolon, nicht
Fragezeichen gesetzt. Im übrij^en seien hier folgende Lesungen er-
wähnt; § 2 [oralorij; § 14 winl a;eschrioben quo aima Saturniiii [uodJ,
etiamsi e re pnblica ()]){)re>sa snüt, vom pu!)licniri tarnen non vuluerua-
runt, aber in der Adnot bemerkt eineiidahim e^se locum non credo';
ibid. ines«iet init Verweisung auf Anz, Quediinburger IVogr. 1884 S. 7;
§ 27 werden die in allen neueren Ausgaben eingeklammerten Worte
qaod erat dictator Lanuvi Milo gehalten, vgl. auch Lehmann,
Phil. Wocb. 1886 8. 587-( »Die Worte können damit verteidigt werden,
dab die Bede zum Zweck der Lekiflre geschrieben worden ist« ; § 36
wird im Anschlurs an die AusfUhrungeo von Gaomits, Progr. Dresden
1684 S. 1-6 (vgl. Jahresber. XLIII 8. 45) das .von Peyron aus QointiL
9, 2, 64 und Schol Bob. S. 346, 14 Or. susammengesetste und in allen
neueren Ausgaben eingefügte Stttck als aus der wirklich vor Gericht ge-
haltenen Rede stammend wieder entfernt; ibid. werden in der Ltteke
nach nou debeo zwei sicher gehörige Stellen aus Victorinus (nicht Scve-
rianus. wie es in der Adnot. heifst) eingeschaltet; § 43 tinUcu wir
audaciae f>litie Klammern; § 47 wird geschrieben [iij qui, aber qui
qui dem oder s i qui dem ii vermutet; § 48 [cum Clodiol; § 49 Ecquid
afierebat festinationis; § 53 twille versabautur; § 54 Morae et ter-
gi V ersationes; § 67 Verum tamen si metuitur nach F. Schultz;
§69 salutaribus, ut spero, rebus tuis, in der Adnot. vermutet MttUer
salvis privatis; § 79 tritt er an der in der letzten Zeit viel um-
strittenen Stelle, ob ferro oder non ferro? für ersteres ein; § 90
hiterputtgiert er in Oegensata zu allen Editionen Quo quid miserins
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Orr. GaesariaiiM.
▼idimus, templum sanctitatis, vermutet aber nach Analogie an*
derer Stellen (cf« Madvig zu Fin. I, § 19) nach vidimna den Ausfall von
{quam oder quam qood (com) Tidimaa); § 102 folgt er Baiter Qaae
est grata gentibns non potnisBO?
Orationes Caebar^au ae.
42 ond 48) Ciceroa Beden ttür M. Marceliaa, für Q. Ligarias
und fttr den König Deiotarna. Für den Sebnl- ond PtiTatgebranch
heransgegeben von Fr« Bichter ond Alf. Eberbar d. Dritte Auflage.
Leipzig, B. 6. Teoboer 1880.
Vergleichen wir die Textgestaltung dieser drei Reden, der sogen.
Caesarianac in den beiden neuen Ausgaben von C. F. W. M tili er (S. 320
bis 358) lind Eberhard, so ist die Zahl der Abweichungen nicht sehr
erheblich. Wir zählen hier die wichtigsten aaf: Marc. § 7 neqoe enim
Iftr nnnqQam enin Eberhard nach eigener Yematnng; { 12 nnna in-
victaa [es] Moller nach Petscbenig, § 20 opinione offidi falsa Ebeibard
nach ServiQS (bei MQller ist die Variante gar nicht erwibnt); § 22 (et
incertos eventos valetadinis] Eberhard nach Henmann; § 20 fin.
▼el in saos ciyes Moller, citos fehlt in F. M. nnd in allen nenerea
Ausgaben; § 27 Quid enim est omnino (om. scliol. et Serv.) hoc ipsum
diu Müller, Quid est enim (schol. Serv.) hoc ipsum diu Eberhard;
§33 [quia non est omnihus stantibus necesse dicere] Eberhard.
— Lig. §3 privato Müller, ad privatum JJjei Lird; § 11 (nsque
ad sanguinem incitari solent odioj Müller mit unserer Beistim-
mong, [solentj Eberhard; §13 verteidigt Muller den Konjunktiv in
qua — Sit gegen est der neueren Aasgaben; § 26 verschmAht Müller
die Hinaufikgong von est in dem Satae magni cuiusdam animi atque
eioa Tiri; § 80 eqaidem Müller, et qnidem Eberhard, ich atehe anf
Seite MtÜlers; ibid. ad iadices sie [agi solet] Eberhard; § 83 oon
nalli minabamor Müller, der den Sprachgebrauch sehr hObseh erlin-
tert, minabantar Eberhard mit A.; §38 postnlet Möller, posto*
larit Eberhard. — Deiotar. § 8 adfectum Müller, adflictnm Eber-
hard; ibid. te [quo cum huic iraUiiu, tum] sibi amicum esse
CO LT I) UV LI ant Eberhard, Madvig hatte den ganzen Satz eingeklaidmert,
Müller hält ihn aufrecht; § 9 si tum auxilia . . misisset M.üUer mit F
si [tantum Col, Par. 7| aiixilia . . mis. Eberhard; § 17 Peium Müller,
Bluciura Eberhard (umgekehrt § 21); § 17 ita causa delata emendiert
MQller für ista; §20 modeste Müller mit C, moderate Eberhard
mit GFB; § 21 verteidigt Müller habebat GAB gegen heberet GF
Gol. 0 Oxonn. Von den Übereinstimmnngen sind bemerkenswert: Marc
§ 1 vermuten beide inTisitatam statt innsitatam, § 10 lesen beide
menm peetns memoria obfndit nnd erlftutera den Spracbgebrandi
durch Beispiele, vgl. Becher Phil XLV S. 102f. und den voijihrigeii
Digiti/cü by Hoog
Oir. GftesiriaiiM. 8S7
Jikmbericht 8.46; § 12 floreselt; ibid. halten beide gegen Madvig
die Lesart qnae illa erat adepta, victis remisisti; §25 ne gloriae
(tuaelqnidem; §80 (falso], § Sl nee qai, ib. [qui In acie cedditl.
Lig. § 17 [quisquam] uod [sceleris]; §28 Andern beide nach
Lambin mid Madvig tradituri fuissetis In fuistis, MoUer in Wider-
spruch mit de div. II § 21, wo er das überlieferte cveuturum t'uibset
beibehalten hat; es ist sehr die Frage, ob nicht auch an unserer Stelle
fuissetis richtig ist. das neuerdings sehr gut verteidigt hat Thielraann
im Arcliiv f. lat. Lexikogr. II, 191, s. auch zu Keir^ig N. 4ßl " . § 26
[Tuberonis] und (partibus]; Deiot. §'23 aut non habuisse regem. —
Aus Moilers Praefatio sei uoch erwähnt: Marc § 2 stöfst sich Müller
mit Becht an der Wiederholung der Pracp. beim Relativprou. in eadem
cansa, in qna ego fnisset; § a zu [in] omnibas fehlt die Notiz, dalls
Petms Victorias inerst in einklammerte; § 9 machte Mdller viderimns
ftr Tidemns lesen; § 21 an t ex hoc statt an ex hoc; Lig. § 6 yerrnntet
er dum prodo oder prodam; §22 scheint ihm aliqais ?erdftchtig;
§88 möchte er salnte danda fttr salutem dando lesen. — Deiot
§ 35 gefällt ihm weder aliquid der Handschriften noch quid marg. Bern.
Die Einricbtuni/ der trefflichen Eberhard 'sehen Schulausgaben
ist zu bekannt, als tiul^ wir uns hier darüber eingeheud lu verbreiten
hätten. Der Kommentar weist in der dritten Auflage einen reitlien Zu-
wachs von Noten auf, die zum grolsen Teil sprachlicher Natur sind und
von einer ausgebreiteten Kenntnis der einschlägigen Litteratur zeigen.
Wir finden häufig in allen Neubearbeitungen Eberhards — auf die in-
haltsreichen Bande der Acta Kriangensia, auf Wölfflins sprachhistoriscbe
Abhandlungen, auf Maliers Kommentar au den Offizien und des Ref. zur
Bosdana verweisen. Einige Zusätze seien erlaubt. § 1 vermisse ich
eine Note ttber die eigentflmliche (cäsarianische!) Verwendung von par*
tiai — partim, s. zu Reisig N. 414**; ibid. empfehle ich Eberhard die
Aafiiahme der Wortstellung praeterire nullo modo possum, vgl.
'MttUcr in der Praef. - § 4. Zu dem Wortspiel exornare - cuar-
rarp vgl. de orat. O § 54 ceteri nun cxornatores rerum, sed tantum
modo uarratores fuerunt — § 8. Nicht genau ist die Angabe ttber
die Lesart victoriae, resp. victoriam, s. Müller z. St. - S. 18
Kol. 2 wird für selbstMn (lisch zu schreiben sein seihständig. —
§ 14 steht noch, wie schou bei Richter in der ersten Auflage private
coflsilio im Texte, privato officio abei^in der Note. — § 22 late-
brae et recessnsj fibersetze: »verborgene Winkel, versteckte Falten«,
Tgl. Hätz im Schwefaiforter G. Frogr. 1886 S. 66. Erwähnung hätte wohl
anch die Nachahmung dieser Stelle bei Plin. Ep. 8, 8, 6 verdient *vita ho-
nÜDom altoB recessus magnasque latebras habet* ; cf. Schwanke (No. 46)
8.22ft — Lig. § 10 argnis fatentero] vgl. die dem Sinne nach
gleichbedeutenden, ebenfalls sprichwörtlichen Wendungen actum agere,
doctum docere, victos vincerc (Fest. S. 197, 20 M), Act. Erlaug. II, S jSöf.
Jahmbcticlit für Alterth omwüscaschaft XLVU. (iSS6. IL) 17
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Orr. CaesarUiUM.
§ 16 citius] statt Brut. § 238 möchte ich auf die älmlicho Stelle Plane.
§ 79 verwiesen sehen multo citius meam salutem pro te abiecero
quam Cn. Planci salutem tradidero contentioni tnae. — §36 Die Note
ttber tu der Handscbriften ist oach MttUer zu berichtigen. — Fttr die
Tierte Auflage wünschten wir einen kurzen kritisehen Anhing naeh den
Master der flbrigen Eherbardechen Aasgaben.
•
44) Attilio de Marehi bestreitet Rivista di filologia 1886 S. S21
bis 624 die Notwendigkeit pr. Lig. § 28 hinter den Worten eivilibas
bellis mit Madvig (Eberhard und Mflller) eine Lfloke aoEtuiehmen. Eat-
weder sei en verstehen: an . . . nee (s ne ... quidem) in vobls (aaimi
abhorrebant) magis quam in reliqnis? oder an (abhorrebant) . . . nec
(= sed non) in vohis magis quam in leliquisV Marchis Ausführungec
sind nicht nberzcugoud; bedenklich ist die Annahme von nec = ne . •
quidem bei Cicero, cf. zu Keisig N. 417.
45) A. Schwanke, De M. Tullii Ciceronis qnae fertur oratione
pro M. MarccUo quid statueudum esse videatur. Erlanger Disserta-
tion. Bromberg 1885.
Die Zahl der Verteidigungsschriften fftr die Echtheit der Man^l-
liana ist wiederum um eine vermehrt worden. *Man kann fragen, ob es
Überhaupt noch notwendig gewesen ist, fttr die Echtheit dieser Rede
eine Lanze zu brechen, da dieselbe ja in neuerer Zeit genugsam erwie-
sen wurde. Wir erinnern an die Abhandlung von Fr. Hahne (Jenaer
Diss. 1876), in weicher das ganze Verteidigungs -Rüstzeug der älteren
Gelehrten zusammcugcfarst und beträchtlich ergänzt ist. (Vergl. auch
Guttmann, Greifswalder Disa. 1883 S. ö9flF.)
Die Lücken und Mängel von H/ Beweisführung hat Iwan Müller
im Jahresbericht 1877 S. 248 — 252 ausführlich besprochen und aelbst
Tiel neues wichtiges Materia) beigebracht Aus diesen Kachweiaangen
nun und in Erweiterung derselben scheint die vorliegende Abhandlung
Schwankes herausgewachsen zu sein. Insbesondere ist der Hinweis
Müllers auf die Wichtigkeit der Kachahmungen unserer Rede bei Yale-
rins Maximus und dem jüngeren Plinius berücksichtigt und durch eine
grofse Anzahl von rarullelstelleu begründet worden, wenn auch nicht
alle Stellen gleich beweiskräftig sind. So ist z. B. die Erörterung über
die Stelle § 8 victoriam t^mperare (S- 23 uud 43) hinfällig, da hier mit
Recht jetzt victoriae temix iare fjolr-on wird. Docli i^t \vie (iio sprach-
liche, so auch die historische und sachliche Würdigung der liedo eine
erschöpfende, so dafs in Zukunft wohl schwerlich sich neue Aahteger
der Wolfschen Hypothese finden werden.
Zwei kleine Nachtrage zu dem sprachlichen Teil seien gestattet
Es wäre wohl interessant zu untersuchen, inwiefern in den Gaesa-
rianae Ähnlichkeiten zwischen Giceroe und Caesars Diktion bestehen.
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£ioige solcher ÄhnlichkeiteD habe ich bereits im letzten Jahresbericht
S.46t besprochen. Dasa kommt Marc. § l partim dolore, partim
Terecondia, wo partim — partim gehraneht ist wie Caes. B. ü. 5, ö, 3
partim qaod . . timeret, partim qaod . . dioeret Beisig in den Voriee*
8. 422 sab in diesem bei Gic. sonst nicht nachweisbaren Gebrauch einen
weiteren Orond der Unechtheit der Rede; vgl. daza meine Note 414^.
Icfa vennote, dafs sich Cicero in den Caeaarianae in bewufster Weise
Glaarischer Redewendangen bedient hat. — Wenn Iwan MfiUer and
Schwanke Pliuius den ältesten Zeugen der Rede nennen, so können wir
vielleicht rtiuu den Cornelius Nepos als solchen bezeichnen. Wenig-
stens Schemen seine Worte ihrasybul. 1,4— wie auch Nipperdey be-
merkt — 'illa tarnen omnia commnuia imperatoribus cum militibii« f>t
fortana, quod in proelii concursa abit res a consilio ad vires vimqua
pagnaotinm' anf Marc. § 6 zamcksogehen.
Orr. Philippicae.
Die Textgestalt der philippischen Heden hat darcb KOliers
Sorgbit anfserordentlich gewonnen. Insbesondere ist es die XIII. Rede,
deren Text dnrch Aufnahme vorzttglicher eigener and fremder Emenda-
tionen einen wesentlichen Fortschritt gegenflber den früheren Editionen
aofweist. Aber auch fftr die Verbesserang und Reinigung der Übrigen
Reden ist von dem Heraasgeber alles herangezogen und mit selbstftndi-
gern, vorsichtigem Urteil geprüft worden. Wie bei der ganzen Recen-
sion räumt auch bei diesen' letzten Reden Müller der Athetcse nur be-
schrankte Hechte ein; dies gilt besonders von der II. Rede, in welcher
di£ neueren Herausgeber bezüglich der Einklammerung entschieden zu
weit gegangen waren; vergl. Hirschfelder Zeitschr. f. d. Gymn.-W. 1881
S. ^ff. Nach diesen allgemeinen Vorbemerkungen gehen wir zu den ein-
tthien Reden aber. Um unser Referat nicht zu weit auszudehnen, müssen
wir uns begnügen» nur die wichtigsten Lesungen Icurz zu notieren.
46) Philipp. I.
§ 8 de qua <re> nach Klofsmano; § 4 bleibt Holler bei instnm,
IQ der Praef. wird Hammers Vermutung iniustum angefahrt, aber
üDgenau citiert Bl. f. d. bayer. Gymn.-W. 1882 ohne Angabe der Pa-
gina, namiich 36f. (so "noch öfters) ; §6 [qui appellabantni j in il Jor-
dan; § 10 verwirft Müller Phiygers Konjektur nec sperare poteram,
die übrigens schon Pricaens zu Ai)ul. Ai)ol. S. 12 machte: § 15 ratio-
lieni nach Gomjicrz für orationem; § 16 [se] nno auctore prolatis, [ac]
le prolatis quidem; für ac wird in der Praef. immo vermntet; § 18 id
est <in) legibus nach Klufsmann; § 21 istam legem valere Orelli; § 24"
hätte multi mit Gerhard nach reducti in den Text eingesetzt wer-
dm dttrfen; dagegen bat MttUer mit Recht ebenda die Einsetzung von
17»
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1
260 Orr. FMUppicM.
promuigavit vor recitavit, welche 0. MttUer Herrn. 1877 S. 301 sq.
empfiehlt, unterlassen; § 27 [quam in re publica Semper habui]
die Werte fehlen in Y^; hingegen h< Müller § 29 die Worte qni es
mihi carissimiiB, «eiche ebenfalls in fehlen, i&r echt Ebenso
fehlen in die Worte § 80 iirbe incendio et caedis metn libe*
rata, welche Moller einklammert, Eayser und Eberhard aber mem«
Erachtens mit Hecht beibehalten ; § 31 wird nach Emesti fikr das la-
stöfsige veterani gelesen senatus; § 32 stehen die Worte proximo,
altero, tertio mit Recht uiibcaustaudet na Texte; § 33 [num glo-
riae) fehlt in V* und ist jedenfalls als Glosse des vorausgehenden
Gliedes num claritatis in den Text gekoqmen, da claritas bei Cicero
ein sehr selteues Wort ist und in den Reden sich nur an dieser Pinea
Stelle findet, vgl. Hauschild S. 250 f.; ib. [quam diligi malisj lehlt
in V; § 86 wird mit Muret für unctus Y geschrieben tutns, dem
Sinne nach gcwifs richtig, aber der Überlieferung kommt doch näher,
wenn wir schreiben tectns, was als onnmstdrislich richtig erwiesen wird [
durch die Parallele de dorn. § 49 amici illi tai, te nno amioo tectf et ,
beati. §30 bleibt Maller bei dem handschriftlichen qoi cnm adesae..
non ücebat, ebenso § 87 bei dem handschriftlichen popniaribua dn- ,
bns, welches er in der Praef. erklärt 'Popularibns ci?ibin tribnnnter
plausus non a summis, mcdiis, intimis, sed u populi parte . Ibid. [ipse] j
carissimus mit IlalDi uud Eberhard.
47) Philipp. IL
§ 2 Illud profecto [est] unter Verweisung auf ep. Farn. XII,
22, 2; § 7 quocum muUae et magnae fuerant, in V steht iam vor
magnae, woraus Halm und Eayser tarn, Hirsch felder und Eberhard
sane machten; ib. bewahrt MtÜler die handschriftliche Lesart booo*
mm consnetndinem; ib. inhumanitatis [tnae], fehlt in Y; § 8 sdmibt
Malier nt Mastelae et Tironi Nnmislo videris; § 11 sdireibt
Maller sententla, vermntet aber, in dem handschriftlichen aententiae
stecke sententia? Et; § 17 fin. siehe ich vor mit Stttrenbnrg, Halm
nnd Eberhard m schreiben cui quia iure inimicus fui, doleo a te Om-
nibus vitiis cum (V) esse superatura^ Muller quem, quia iure ei ini- '
micus fui ohne cum; auch § 19 schliefst sich der Mtlllersche Text all^n
ängstlich an die Überlieferung an in dem Satze ' Haec tu non propter
audaciam dicis tarn inipudentcr, sed, qui tantani reruni ropugnantiani j
non videas, nihil profecto sapis : in dieser Form düukt mir der Satz
nicht richtig, freilich erscheint mir keiner der bis jetzt vorgebrachten
Änderungsvorschlage überzeugend; § 25 liest Maller mit allen Neueren
qni me non solnm meis landibns ornaret, sed etiam alienis. Die ^dd.
abgt schieben oneraret (g honer., t onor.) vor alienis em nnd ao
lasen anch Orelli nnd Klotz — wie mir scheint mit Recht. Dem wie
sehr Cicero nach derartigen Wortspielen haschte, ist bekannt; anmal die
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Dir. Pbilipplea«. ,
261
Reime honus - onos, hoDorare — onenre, ornara — onerare waren
selir beliebt, vgl. Wölffllo im Archiv I, 884; III, 456; ibid. ist conscii
mit HIrscbfelder gehalten; ebenso § 26 die Worte neminem occuU
tantibn«; ib. actoribua mitMadvig statt anctoribns; § 31 wird quid
dicis gegen Haspers und Eberhards qni dicis gehalten und in der
Praef. vielfach belegt; § 40 wird fecit heredem mit Hirscbfeldcr gegen
Madvig u. a. beibehalten; § 42 wird mit llalin geschrieben ingenii
acueüdi, aber m uer Adn. vermutet excoleudi; § 44 wird iiiterpuu-
giert Sic ojuiior; a principio ordiumur und in der Adii. gegen
Madvig zu P'in. S. 304 i/esprochen; § 40 \\n\i mit Recht das bandschrift-
liche observatus beibelialten; § 50 wird haurire mit Faerno einge-
schoben, iü der Aduot. sorbere vermutet; § 53 schreibt Mt^Uer zwar
im Texte eaosam belli contra patriam inferendi dedisti, vermutet
aber in der Adnot gerendi oder patriae oder [contra patriam];
§ 56 nimmt er Campes Eopjektor providerat anf fttr perfecerat
valg. — § 56 verwirft er die Kopjektnr sei licet fUr sed (nach quasi
veio) and erklärt es ='in Wirklichkeit*. § 57 fin. wird tantam
tnrpitndinem mit Recht im Texte belassen; ebenso § 56 die Worte
eomites neqnlssimi; § 61 setzt er seine frohere Emendation tot die*
mm <iter> obviam gratiilatum iu den Text; § 64 bleibt Müller wie
Halm bei der Lesart der Handschriften servientibusque animis,
cum omnia nietn tenerentur, auch mir scheint aiii ni is nicht richtig
'in <ein; § 67 tritt Müller der Athetese der Worte tarn distantibiis
i» locis positas nicht bei; § 68 [spolia] wie schon Klotz; § 69 ver-
teidigt er furere gegen die Konjektur Eberhards ruere; ib. mimu-
Jam nach Cornelissen; § 75 behält Muller die Lesart der codd. Tn vero
qnid es? bei, bemerkt aber in der Praef. bierza Quid es? verum esse
non eredo; m demselben Paragraphen änfsert MftUer die Vermntang,
SS sei zn schreiben qaem erat aequius (simnl oder tina) — pngnare
qaam te sectorem, welche Vermutung viel für sich hat, die Verschrei-
bong aequissimum konnte leicht eintreten nach dem vorausgehenden
iaiqaissimis. — § 77 vermutet Müller cum illa [mima]; § 84 [id
est Lilii campus Leo n ti n US uppareatj mit Campe, Halm u. a.; §87
liest Müller in diem bibere, wie auch nauschild 1. i. S. 298 vor-
schlägt; ibid. ((juod fas non estl mit Campe, Ebcriiard u. a.; § 91
omen omne mit Halm (V); § Ob linden wir die Emendation Webers
(Progr. Weimar 1871 S. 6) exaequatos aufgenommen; § 106 vermutet
Müller in der verstümmelten Stelle, die er nach dem Wortlaut in V cum
cnice abdruckt est, (scd) cum salutaretur ab omnibus'; g 110
möchte er addendo die fUr add. diem schreiben, vgl. au 8. S48, 9.
48) Philipp, m.
§ \*l aiOefate.Mflller schreiben consiliomm <se> esse socinm;
iu erldirt sidi Müller gegen die Alh^e der Worte nnllara se
262
Orr, FMlippicae.
habere provinciam; § 31 schreibt er mit Jüots dispertitionem,
cf. Hauschild 1. 1. S. 247.
49) Philipp. IV.
§ 13 schreibt Muller mit Halm: Nara cum aiia umnia falsa.
60) Philipp, y.
§ 5 vermutet Müller quem nemo praetor Cotylam <olim) intwtm
Sit qui defenderet; § 0 wird mit Halm geschrieben urbis ^dividundae);
§ 7 Sflet augur mit Madvig statt Sed; § 8 [tempestatis] mit eben-
deniRclben; § 11 schreibt Müller im Texte quos M. Antoni t tota exhausit
domus, in der Praef. vermutet er tarn vorax exh. d.; § 39 ändert er
richtig imperii popuü Hom. luinon fuit st. imperio; § 45 adalescentis
ornandi ho&orandique nach der Vulg.; § 46 nimmt er Nipperdevs
Konjektur quaestorio auf, praetorio vulg., popoli Romam
finden wir qnod. profecto« t cum me onllk vis cogeret
61) Philipp. VI. ■
§ 1 möchte Mttller mit UmstelluDg schreiben illa qnidem; § 2
vennotet er es sei statt moram inseqnendi M. Antoninm zu schreiben
entweder Antoni oder ad inseqnendam M.; § & wird mit Bflcbeler
geschrieben spe nescio qua pacis obiecta; | 6 fluvio Babicene
(Tat. fluuione): das Wort gebraucht Cibera in den Beden nur hier, des-
wegen vermutet WOIfflin im Archiv III S. 668f, es sei flumine n
schreiben, wie einige Zeilen vorher citra flumen Rubiconem. »HiJcbr
stens könnte Cicero, um abzuwechseln, sich ausnahmsweise fluvio ge-
stattet haben. a Doch gebraucht auch Cicero de UsLt deor. zehnmal
tlumen und Üuvius nur einmal (11 § G ad fluvium Sagram). — § 7
schreibt Müller horara eximere (ex con. Budaei, exhibere codd.),
[nuUamJ in taii civc liberando sine scelere non possumus; die Stelle
scheint mir noch nicht völlig geheilt, jedenfalls darf man an hör am
nicht rütteln, vielleicht ist unam lu setien ftr null am; § 11 schreibt
Mttller O Fidel
52) Philipp. Vn.
Hübsch i«t die Vermutung Müllers § 6 sei zu schreiben digni-
tatis meae eum esse (st. fuisse) fautorem; § 22 schreibt Mttller nach
Nipperdey Itaque erat optabile.
53) rhilipp. vin.
§ 5 hat Müller die Emendation Lehmanus aufgenommen co-
lonia vetus et firma; § 7 die eigene Emendation an est tantn» in
den Text gesetzt; § 12 wird mit Pluygers interpungiert Sed quaeso,
Calene, quid tu? Serritutem pacem voeas.; § 21 Iftgt Mttller sperabam
ein vor fore ut omnes * . . subveniremus; § 28 schreibt Hfliler diiit*
que se t renuntiaturum senatui; $ 2e nach Schelle, de M. Antomi
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Onr. PUttppicM.
268
triumviri quae supersunt epistuUa, Progr. Frankenberg 188d S. 18 ut
[cbirographorum] saa [et eommentariornm] coUegaeque sui
decreta maneant
64) Philipp. IX.
§ 3 seUt Malier seine bereits früher veröffentlichte Koigektar cui
legatio ipsa <crn]sa) mortis fuisset in den Text; § 6 vennatet er sei
tn scbreiben reficiendi sni statt se, siehe die Kote 696^ su Reisig
Voriesongen«
65) Philipp. X.
§ 9 [exercitamj nach Kraffert; § 10 nimmt Müller Halms Kon-
jektur spes unica st. una (Vat. eis pecunia) nicht anf» die meines
Erachtens sehr viel für sich hat« siehe an Rose. Am. S. 216; § 61 tarnen
<eo> iratiores emnt nach eigener Koi^ektnr; § 22 rediit in gratiam,
TgL Jabresher. XXXY a 78.
66) Philipp. XI.
§ 13 fin. qui se emergere <ez) aere alieno pntet posse nach
«geaer (sehr wahrscheinlicher) Eoigektur; an der schwierigen SteUe
cap. 11 in. schreibt HfiUer mnlta ^consules, alter ambove'; sicut
moUa wird richtig erklärt = sicut in multls rebus. § 84 behält er
mit Recht das handschriftliche iudicarit bei geg«i Halm tmd Kayser,
wekiic diiudicant änderten; vgl. Lehmann quaest. Tull. S. 76. — Als
üoch nicht geheilt erachtet Müller ebenda die Worte t ex ca acie
respectum haberemus, ebenso § 3G t exaudi rui etiam, verrantet
aber (ähnlich wie Madvig) es sei hersosteilen et audio videri qui-
bnsdam.
6T) Philipp. XII.
§ 2 wird mit Jeep und Lehmann geschrieben nisi cum ccdente;
§ 19 stellt Müller den Namen Petusio Urbiuati her: § 24 schreibt er
mit Madvig superent st. oderint; § 26 mc vix tut um mit Halm (ac-
tmnm Vulg l); ca]). 11 ÜQ. de iure ci¥itati8 agentes (legis codd.) mit
Koch; § 30 ist keine der versuehteD Emendationen aufgenommen,
aondem der Text mit dem Korruptelzeichen gegeben Tita t mea r.
p* eaqae*
ö8) Philipp. Xni.
Von den zahlreichen Änderungen reep. Besserungen, die der Text
dieser Bede erfahren hat, erwähnen wir: § 2 actorem nach Eberhard
X. anetorem; § 12 wird mit Hadvig nos vor utrum populus Bom.
«^geschoben; § 20 fin. schreibt MttUer nach eigener Änderung latro-
nnm gladiatorem« Besonders gelungen ist die Herstellung § 28 tx-
ileimiis, quid moleste feras. A senatu (i. e. a. s. post — as) iudi-
catum hosten! populi Romani aus vid., qu. mol. feras. ludieatnm
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264
Fragmeate.
hoc tc III pol 0. ib. wird mit Sittl, Archiv f. lat. Lexik oc^r. I S. 505
iudicatum eiugeschobeu uach Quid iogemiscis hostem. - l!4 ccquo
gcniis <vitac> nach Schelle II. S. 36 f. n. 11. — § 34 ü^tenileriDt
<quam oderint) nach Lehmann. — § .^6 Difficile est [credercl nach
Mad?ig. — § 37 verbessert Müller ut perfugium sceleriim esset tutum
(enm codd.); §44 [peditattt] mitMadvig; §49 schreibt Müller sihaec
<legeret>, snaderet.
59) Philipp. XIV.
§ 4 schreibt Müller cnm prius pestibns rem publicam liberasset
und vermutet in der Praef. den Ausfall eines Adjektivs, etwa taeter-
rimis, vor pestibns; § 18 finden wir nach dem Wortlaut von ab, t
geschrieben t impetos crimen invidia quaeretnr, am meisten Wahr-
scheinlichkeit unter den vorgetragenen Yerbesserongsvorschlftgett hat fllr
MfiUer der Halmsebe impietatis crimen (Invidiaqne) quaer.
Fragmente.
00) R. G. Beck, Einleitung und Disposition /.u Ciccros fragmen-
tarisch erhaltener Rede in Clodium et Curionem. Gymn.-Progr.
Zwickau 1880. 31 S.
Die Abhandlung Becks giebt in lichtvoller Barstellang eine Yo^
geschichte jener Rede, welche Cicero am 15. Mai 61 im Smiate gegÄ
Olodius gehalten hat; sie bespricht demzufolge eingehend den Frevel
des. Glodlus und den daran sich knttpfenden Prozefs, aas welchem er in
unerhörter Weise stratlos davonging. Weiter kommt der Verfasser auf
die vieJfäth ventilierte Frage zu sprechen, seit uaiiu die Fciiid^cli;iit
zwischen Cicero und Clodius datiere. Wieland und Drumann hatten auf
die Autorität Plutarchs fiifsend den Ursprung dieser Fciudschaft in einem
angeblich zwischen Cicero und Clodia bestehenden anstöfsigen Verhältnis
gesucht. Beck weist diese romanhafte Geschichte mit Eecht als voll-
ständig erfunden zurück und sucht vielmehr die Genesis jener Feind-
schaft in der Verhöhnung der verdienstvollsten That Giceros, der Eut-
deckang der katilinariscbeo Verschwörung, mit welcher Clodius den
»allwissendenc Cicero in einer Contio vor versammeltem Volke Iftcherlich
gemacht hatte, Februar 61. Verschärft wurde die gegenseitige Span-
nung, als Cicero in jenem Monstre-Prozefs auf diese Verunglimpfung mit
seiner Zeugscbaft antwortete, durch welche er den Älibibeweis seines
Gegners zu nichte machte. Gleichwohl war Clodius infolge infamer Be-
stechung der GesclnNoreuen freigespruciieii worden, und als Cicero am
16. Mai in einer Seuatssitzung die Gelegenheit wahrnnlim, in einer
längeren Rede sein Eingreifen in den widerwärtigen Handel zu motivieren,
die Lage des Staates zu beleuchten und in einer Schlufsapostrophe an
den Senat denselben zur Eintracht und zur Aufrechthaltung der alten
Fragmente.
265
Würde und Festigkeit gegenüber solchen Elementen anfzumontern, kam
der gegenseitige Hars zu einem heftigen Anabmcfa beiderseits. Clodins
antwortete aaf Ciceros Standrede und es entspann sieh eine scharfe
Debatte — Aitercatio — zwisdien Beiden.
Das sind die beiden Bestandteile der Rede In Clodiun, welche
Cicero einige Zeit darauf in der Fassung, wie sie nns jetxt fragmen>
tarisch aberiiefert ist, nach doi eigenen Anfteichnvngen-mid nach dem
Konzepte seiner Tachygrapben schriftlich aus- und Qberarbeitete. In
dem Briefe an Atticus 1, 16, 8 ff . giebt Cicero einen Auszug der von
ihm gehaltenen Rede and teilt Bruchstöcke sowohl aus jener Standrede
— oratio perpetua — als auch nus der Aitercatio mit. Dafs das erstere
Stück sowohl der Form wie dem Inhalt nach eine geradezu musterhafte-
peroratio sei, fühlten schon die frtlhereu Herausgeber und setzten es
deshalb an die letzte Stelle. Die Aitercatio, der Uauptteil der Rede,
wurde natürlich bei der späteren Redaktion von ihm erbeblich erweitert
Beck serlegi dieselbe in fünf Punkte und ordnet darnach (im Zasammen-
bs]t mit der Fassting in der epistula ad Att.) die Fragmente sehr an-
sprechend. Besonders gefUIt die Beiziehong eines nur als ciceronisch
brannten Fragmentes bei Rufinian (Rhet lat 8. 39, 8 H), das in diesen
ZoBsmmenhang vorzüglich pafst. Beck rekonstruiert damit fftt den dritten
Teil der Beweisführung folgende Ordnung: Quo usque, inquit, hunc re-
• gern fercmus? — Regem appellas, cum Rex tui mentionem nuUam fo-
cerit? Quasi vero ego de tua facie, catamite. dixerim: Sed
Credo, postquani speculum tibi adlatnni est. Iniigo te a pulchris abesse
sen?i«ti. Ein zweites zu unserer Hede tietiorigos Fmcrment sieht Beck
io dem ddiamrov bei Qulntil. 9, 3, 47 Perturbatio istum mentis et quae-
dam scelerum offusa caligo et ardentes Furiarnm faces, das er in das
Eiordium setzen will. Dafs Halm, Beiträge zur Berichtigung und ErgAn*
znng der Ciceronischen Fragmente S. 15 Recht hat, wenn er sagt, es atme
gsDs den Geist und die Sprache Ciceros, möge man ans den Stellen
telien, welche ich zu Rose. Am. § 67 im Kommentar gesammelt habe,
die taedae nnd faees ardentes der Furien sind eines seiner beliebtesten
rhetorischen Eifektmittel. — Was das Fragment anlangt, das Quiotil. 8,
3, 81 aus unserer Rede mitteilt, so stimme ich Beck bei, wenn er darin
eme ungenaue Wiedergabe des bobiensischen Fragmentes sieht; dio
Fassung ut illo e iudicio tarn quam e naufragio nudus emersit ent-
spricht genau der Rose. Am. § 117 quem tu e paLrinionio taiiuiuam o
naufragio nudum expulisti; für die allitterieroiuie Formel e naufraj?io
nudus gebe ich mehr Beispiele int Kommeutar zur Stelle. — Bezüglich
der Ergänzung der erhaltenen Fragmente durch Worte aus der Epistula
ad Att. habe ich zu bemerken, dais dies in Fragment 28 (27) bereits
C F. W. Müller gethao hat ; dieser stellt sogar besser die entlehnten
Worte XXXI tibi nihil crediderunt hinter viginti iudiees credide-
nmt Be^ geht übrigens noch weiter und will (wie schon Beier) auch
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966
Fragmente.
die Worte iaranti, inquit, tibi non crediderunt aus der Episluia
herftbemehmen und au den Aufang de- Fragmentes setzen.
Auf Seite 28 beginnt die Neuordnung der vorhandeoen Fragmente.
Es werdeo dem Ezordium 6 Fragmente zugewiesen, der Proposttio 2,
der Argamentatio extra cansaro prior 18, der eigentlichen ArgUMOtatio
(Altmatio) 8, der Argnmentatio extra causam pottorior 6, der P.erortt» 1
^ giebt aomnia snmiiianim 36, alio ein Plus ?oii 2 gegenflber IIAUmv
la der lackenhaftea Stelle des Torinef FalinipBectes (Fkragment 3lB)
fclireibt Beek nach eigener Vermotiiog eetern lieitam ait igBoaoere
md weiter onten Iis ne düdt aedifieare» abi ?illaai babeo, iM faaaib^
Quid tandem? Non admirer tarn impudentem adversariom.
Die sorgfältige LiiteisuchuDg ist ein wertvoller Beitrag zar Ge-
schichte und textlichen Überlieferung der Invectiva in Clodium et Ca-
rionem.
Jahresbericht über Cicero
▼Oll
Dr. Cr. Landgraf in Manchen, Stndieorektor Dr. J. Simon iu KaUersiauteru,
Direkk)r J. H. Schmalz in Xauberbiscboi&heim und Dr. P. Schwenke in Kiel.
Jahresbericht über die Litteratur zu Cicero's
philosophischen Schriften aus den Jahren
1884—1886.
Vott
Dr. P. Schwenke
in KieL
Der gegenwärtige Bericht zo Gice^^'s philosophischen Schriften *nm«
üMst wie der ▼orige (Jahresbericht Bd. 85 8. 74 ff.) die Litteratnr dreier
Jahre. Diese ursprünglich nicht beabsichtigte Zusammenfassung hat we-
nigstens für mehrere l'uiikte den Vortheil ( im s zusaramcnhängenderen
und übersichtlicheren Referates ergeben. Einige Nachträge aus früheren
Jahren, welche mir ei M später bekannt geworden sind, haben an ihrer
Stelle Aufnahme gefunden.
Zunächst ist der Aufang eiuer neuen Gesammtaosgabe der philo-
sophischen Schriften zu verzeichnen:
1) H. Ttilll Gieeronii libri qni ad rem pnbtieam et ad philOBo-
phiam spectant scholarum in usum edidit Theodorus Schiche.
Vol. d. Cato maioi de senectute. Laelius de amicitia. Lipsiae,
G. Freytag 1884. VIII, 60 S. 8. — Vol. 10. De ofhcüs libri tres.
ib. 1885. XII, 119 S.
Die Ausgabe gehört m Bibliotheca scriptormn graeoomoi ei ro-
manonun cnrante Carole Schenkl, and ist durch deren Plan in ihrer
Einrichtung bestimmt Jedes Bandchen enthalt eine Praefiitlo aber die
Handsebriften, die Zeit der Abfassung und den Inhalt der Schrift, sowie
am Ende einen Index nominum. Den Text begleitet eine Adnotatio cri-
tica, welche Oberall da, wo ein Zweifel über die Schreibung walten kann
oder wo Ubcrbanpt von der handschriftlichen Überlieferung abzugehen
i?t, die Lesarten der Handschritten und der neueren Aufgaben verzeich-
net. Für erstere sind die besten dem Herausgeber zugänglichen Ver-
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268
Cioero*8 philosophische Schriiten.
gleichUDgoii benutzt- thcilweise auch neues Material beigebracht. Eine
vollständige Uebcrsicht der üebprlieferung zu geben ist nicht beabsich-
tigt, aber für die meisten Fälle, uameullicb iu De Officiis, ist eine aas-
reichende Controle des Textes gewAhrt. 8chiche*8 Ausgabe besitat in
dieser Einriehtiisg einen grasen Versag vor der Tenlnei'scben, in wel-
cher die AdnoUtio critica sehr nnbeqnem zu benntsen ist Der Teit
selbst ist flberall mit grosser Sorgfalt und Umsicht ond in mOglidi«
Stern Anschlnss an die Handschriften hergestellt Es wird nnteii bd
dem Beferat Aber die einielnen Schriften noch Gelegenheit sein daran!
znrflckzukommen. Die Orthographie, welche bekanntlich iu der hand-
schriftlichen Ueberlieferuüg ausserordentlich schwankt, ist mit Rücksicht
anf den Gebrauch in der Schule thunlichst gleichgemacht — In Aus-
sieht genommen ist zunächst das Erscheinen der Tusculanen.
Als ülustrirte £rgftnzQng so Jeder Icritischen Ausgabe darf hier
nicht fibergangen werden:
2) Pal^o^naphie des classiqnes latins. Collect ion de fac-similes
des princi] aiix manuscrits de Piaute, Terence, Varrou, Cicerou, C^ar
etc piiblire par flmile Chatelaiö. Livr. 2—8 (pl. 16 -46). Paris,
Uachette et Gie. 18S5. Fol.
Diese technisch Torsflglich ansgeftkbrte Pnbiicatlon verdient wegen
* ihrer Wichtigkeit Ar die Kenntniss der Ueberlieferung die weiteste Ver<
breitung trotz einiger gerade bei Cicero' s philosophischen Schriften be-
sonders fühlbarer Mängel in der Auswahl der zu facsimilirenden Hand-
schriften und Stellen; vgl. des Ref. Besprechung Philol. Anz. XVI (1886),
304 ff. Ftlr diejenigen, welche Chatelarn«; Werk nicht selbst zur Hand
haben, folgt hier ein Yerzeicbniss der aufgenommenen Handschriften
nach den darin enthaltenen Werken, wobei durch gesperrten Druck ange-
deutet ist, dass die abgebildete Stelle dem betreffenden Werk selbst ent-
nommen iBt. Die beigesetzte römische Zahl bezeichnet das Jahrhundert
nach Ghatelains Schätsung, doch sei bemerlct, dass diese bisweilen etwas
hoch gegriffen ist Bhenaug. 127 ond Par. 18420 sind sogar hOcbst
wahrscheinlich Renaiflsancehandschriften. Den Facsimiles ans livr. 2 ist
die Zahl der Tafel beigefügt, die ttbrigen gehören der dritten an. Nicht
mit aufgeführt sind die einzelnen Schriften des Palat. 1525 vom Jahre
1467 (pl. 25), dessen Inhalt übrigens von Chatelaiu ganz unvollständig
angegeben ist.
Lueullus: Marc. 257 IX; Vind. 189 IX; Voss. F. 86 X; Par.
17812 XII.
Acad. post.: Par. 6331 XTT.
De Finibns: Pal. löia XI; Par. 6331 XII.
Tuscul. Disp.: Par. 6882 IX; Bruxeli. 5848/52 XL
Nat. Deorum: Marc 257 IX; Vind. 189 IX; Pal. 1518 IX;
Voss. F. 88 X; Leid. 118 XI; Par. 17812 XII.
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AUgemeinet.
269
De Dhimationc : Marc 257 IX; Viad. 189 IX; Pal. 1519 IX;
' YOBS. F. 8d X; Leid. 118 XI.
De Fato: Marc 267 IX; Yind. 1B9 IX; Voss. F. 66 X; Par.
17819 XU.
Gato Haior: Par. 6332 IX; Voss. 0. 79 IX; Lanr. 60» 46 X;
Monac. 16964X1 (pl* 27); Rhenaug. 127 XI (pl. 28); Bhe-
uaug. 126 XU; Par. 18420 XII.
Laeiius: Laui. 50, 40 X; Par. 544 XI; Moü. 15964 XI (pl. 27) ;
Par, 18420 XII.
De Officiis: Par. 6347 IX (Fragm ); Bern. 391 IX; Par. 6601
IX; Voss. Q. 71 IX; Ambr. C 29 inf. X (pl. 28); Par.
6602 XI; Par. 18420 XII.
Paradoxa: Marc. 257 IX; Yiod. 189 IX; Voss. F. 86 X; Par.
18420 XII.
Timaeiis: Marc 267 IX; Yind. 189 IX; Yoss. F. 86 X.
De Re Pablica: Yatic. 5767 lY (?).
De Lesibas: Marc 257 JX\ Yoss. F. 86 X; LM. 118 XI.
Yen diesen Handsduriftea sind einige noch oiofat benntst. Eine
oftbere üntersnebung bes. Yergleichung wflrden Par. 6601, Yoss. Q. 71
und vielleicht auch Laar. 60, 45 verdienen, obgleich sie sftmmtlicb, wie
es scheint, nahe Verwandte bereits bekannter Handschriften sind. Chate-
lains Text , welcher über jeden facsimilirten Codex die wichtigsten An-
gaben enthält» sei ebenfalls der Beachtung emptohien. . «
Neues kritisches Material zn mehreren philosophischen Schriften
liefern:
3) Di Uli cüdice frammentario Tulliano del secolo IX. Nota di
Etirico Narducci. Keudiconti della K. Accademia dei Lincei 1885, • •
S. 152-162.
4) Des Presbyter Hadoardus Cicero-Ezcerpte, nach E. Nardncci's
AbBchrift des cod» Yat. Beg. 1762 mitgetheilt and bearbeitet von
Paul Schwenke. Philologas Sappl.-Bd. 5. Heft 8. Göttingen 1886.
(S. 897—688).
Beide Arbeiten behandeln die im vorigen BericliL (35, 75 f.) vor-
Uufig besprochene Exccrptensammlungc des cod. Rcgin. 1762. Nar-
ducci (3) giebt eine Probe des Textes «nd zwei Indices, einen nach
der Folge der Excerptc in der Handschrift, den anderen nach den ex-
cerpirteo Werken. — Auf Grund der von Narducci treundliclist zur Ver-
fügung gestellten Abschrift hat dann Referent (4) die ganze Sammlung,
soweit sie Cicero betrifft, mitgetheilt und ihrer Verwerthung sowohl für
die Geschichte der dassischen Stadien als ihr die Kenntniss der Cicero-
Ueberiiefemng vonnarbeiten gesucht. In der Einleitung sind die Zeug-
nisse Uber Benntsnng CicerePs in der karoUngiscben 2^it zusammenge-
fteUt Oegenttber ihrer Spariicbkeit - es kommt bauptsAehltch nur
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270 Cicero'a philotophiKh» Schriften.
Servatus Lmjiu- und Pa3clia>iLis Haiibertas in Betracht — verdieot der
Umfang, in weichem der ungefähr gleichzeitige Huüoard die cioeronisoheo
Schriften nnd specieil die philosophischen gekannt und benutzt hat, um
so gröääere Beachtung. Ueber seine Persönlichkeit ist üur soviel be-
kinsi, dA88 er Priester war und einer höchst wahrscheioiich in Westr
frankes befindlichen Bibliothek forttand* Ans ihren Beständen sog er
sonAcbst auf Wachstafeln an», was er iBr wiaeensiverüi and dem Glao*
beB DiigefiUirlich hielt» nkht selten, wo es ihn nöthlg schien, nntar leich-
ter Aendentng des Wortlauts, nnd stellte die Exeerpte dann theils asdi
dem Inhalt, theils nach den ausgesogenen Werken in Buchform snssm-
men. Da wir im Heg. 1762 sein Autograph besitsen, war dieses im
Abdruck ohne Correcturen wiederzugeben. In den Aninerkuogeo sind
die excirpirten Stellen nachgewiesen und die Abweichungen des Cicero«
textes, wie ihn Ha iourd la55 , (nicht desjenigen unsrer Ausgaben) auge-
ffihrt Längere Stt Ucii. weiche in dieser Beziehung kein Interesse boten,
sind Oberhaupt nicht aiit abgedruckt. Für die Zwecke der Cicerokritik
folgt in einer zweiten Abtheilung eine vollständige GoUation der Ex-
eerpte nebst genauer Angabe ihres Umfanges nach der sweiten Zadcher
Ausgabe. Dabei sind diejenigen Lesarten, weiche auch in anderen
Handschriften vorkommen, dareh Beifügung der betreffenden Sigien
kenntlich gemacht nnd so von den ttbrigen geschieden, welche bis auf
weiteres als Aenderungen und Versehen Hodoards zu betrachten sein
werden. 4» Ciceroschrillten hat dieser nicht mehr und keine vollständi-
ger besessen als wir. Ein Fragment des Hortensius bat er Augustin,
eine ciceronische Definition des Fatum Servius entnommen Im üebrigen
sind, abgesehen von einigen Stücken ans Sallust und Macruhiu^, sowie
den Büchern De Oratore, welche nicht Im i fter gehören, in 539 Excerp-
ten sehr verschiedenen Umfangs folgende Scliriften V( rtrcLen: Lm ullu-,
Tusculancn, De Natura Deorum. De Diuinatione, De taio, Cato Maior,.
Laelius, De Officiis, Paradoxa. De Legibus, Timaeus. Zu der bisher be-
kannten Ueberiieferung, Ober welche ich bei Gelegenheit der OoUationen
eine TieUelcht auch sonst nOtaliche kurze Uebersicht gegeben habe,
stehen die von Hadoard benutzten Handschriften (ich bezeichne sie
Oberau mit K) natOrllcfa in veischiedenem Verhaitniss. Zwar nicht aa
Alter, aber an Güte werden sie von jener mehrfach flbertroffen, überall
aber sind sie höchst interessant for die Geschichte der Ueberliefemag
und die Kenntniss ihrer Verzweigungen. Von den erhaltenen Hand-
schriften stehen K am nächsten: in den Tusculanen: K, Cato Maior:
TLV; Laelius: PME; De Üfliciis: Ii; in den übrigen: FA^B^. Folge-
rungen für die Kritik einzelner Stellen zu ziehen, habe ich in der Ver-
oUenllichung absichtlich vermieden. Es lag mir daran tuh that-
sächlichc Material vorzulegen. Für eine Anzahl der zur Vergleichung
herangezogenen Handschriften beruhen die Angaben auf neuön Collatio-
nen, nach welchen die der kritischen Ausgaben vielfach zu berichtigen
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AJlfiiiPoiiiiL
27t
bei. zu vervoUgtändigeo sind. Soweit die Vossiani F. 84 (A) uod 86 (B)
iB Betnofat kommea, ist eioe am Vergleicbaog ebenfalls erlohieaen in
6) De Ciceroriis codicibus Vossianis LXXXIV. ot LXXXVI. denuo
excussis scripsit H. Deiter. Pars I. II. Auiicae 1085-86, 76 S. 8.
(Beilage zum üymu.-Progr. 1885 und 1886.)
Die Schrift' entliftlt ein Supplement zu den zaleUt veröfifentlichten
Vergleichangen der genannten beiden Handschriften, zum grössten Theile
{ftr Loc, Nat. Deor., Diuio., Fat., Farad., Tim.) nach Baiter>Halm, De
Legibus nacb Vahlen*, die Topica iiaeh*Eajr8er. Die vom Terfasaer frlkher
tes B mitgetheilteo Lesarten zu Nat. Deor. und Dinin. (Rhein. Mus.
N. F. 814 V- TgL Jahresber. 36, 94 f.) sind nicht wieder aufgenommen,
MBdem nur mehr&oh berichtigt und ergftnst Dadurch ist die Be-
DQtzung noch etwas unbequemer gemacht, als sie ohnehin ist. Dennoch
ist die Vei oöentliubuiig als eine werthvoUc l^ericfjtiguug unseres kriti-
schen Apparate«; mit Daiik zu begrössen. Man iiäue freilich erwarten •
dürfen, dass die ("ollation mit iiorli äusserer Sorgfalt ausgeführt wUrdo.
Zwar zeigt die Arbeit ont-chiodono Fortschritte gegoiiüher der frtlbcren,
die meisten positiven Angaben sind richtig, aber noch ist die VolistÄu-
digkeit keine derartige, dass sie Schlüsse ex silentio ttberall erlaubte, auch
bitten die verschiedenen Hände schärfer geschieden werden müssen. Be-
gründet hat Kef. dieses Urtheil in der Berl. PhiloL Wochenscbr. V (1885)
Sp. 1421 ff. und VI (1886) Sp. Ift42. In gleichem Sinn äussert sich,
ebenfalls auf Gmnd eigener Collation, W. Friedrich im PhiL Ans. XV
(1885) 615 ff., welcher aberdies die von Deiter fast gans vemachlftssigte
Bescfaretbmig der Handschriften wenigstens fhr Voss. F. 84 nachträgt,
sowie Lonis Havet, Revue de philol. N. S. X (1886) 188, dieser nur
nach dem Facsimile bei Chatelain Taf. a9 und nicht ohne selbst in einige
erhebliche Irrthttmer zu verfallen, welche beweisen, dass das Facsinule
fftr die richtige Lesung corrigirtor Stellen nicht Uberali ausreicht (Vgl.
Phil. Anz. XVI, 310). Am Sehlu^s der Sdirift (S. 75 f.) stellt Deiter
Thesen über die Schreibung mehrerer Steilen auf, welche unten bei den
einaelnen Schriften zu erwähnen sein werden.
Im Anschluss an W. Friedrichs Beschreibung des Voss. F. 84 sei
hier gleich die des verwandten Florentiner Marcianns 257 angeführt,
welebe H. Ebeling im Philologns 43, 705 ff. (vgl. nnten Nr. 39) ge*
geben hat Er schreibt ihn dem XL Jahrhundert an, indess gehört er
sicher in das X., nach Chatelain pl. 87 sogar in das IX. Referent hat
ihn Toltstftndig verglichen und in der Arbeit über Hadöard (No. 4) unter
der Siglc F häufig angeführt. Um Irrthümer infolge einer Bemerkung
Ebelings zu verhüten, sei nur berichtigt, dass die Zeichen bei den Ver-
salzstellen in Nat. Deor. II modern sind (vielleicht von Lagoniarsini?).
Den freigelassr iieji Öteiien von F entspricht in den. Vossiani die tiro-
niscbc Randnote »hic dimissnm est«, die merkwflrdigerweiso weder
Deiter noch einer seiner Vorgänger fftr erwähnenswerth gehalten hat.
272
OiG6ro*s philosophiache Schriften.
6) Das Manuscript von ( heltenham Nr. 1794, Über welclies G. Nutt,
Academy 1885 Vol. 27, 832 i., berichtet, ist wenigsteos in dem Theil
welcher Leg. und Diuin. enthält, offenbar ganz jungen Datums. Ebeo-
ialls ansschlieMÜch dem XIV. nad XV. Jahrhundert gehören die 17 Kum-
meni mit phflosophischen Schriften, weiche Stnngl, Phiiologus 45 (1866)
209 f., unter den Ashburnhamhandscbriften der Lanreotiana in Florau
?erzeicbnet Die Acad. post., föi welche auch Junge Haadschriften io
Betracht kommen können, befinden sich nicht darunter - Eine AniaU
GicerohandBcbrifteD werden von Bernard Quaritch in London» Katalog
Nr. 3G9. September 188G, zum Kauf angeboten: neben italienischeD Ifi*
Quscripteu des XV. Jaiiiiiuuderls der Didotscbo Laelius (P) saec. LI.
Mb umÜMsenderer Beitrag zur Kritik einselner Stellen ist hior
nur in nennen
7) Fr. Drechsler-, Textkritische Vuibciiiäge EU Cicero. Zeitschr.
f. d. österr. Qymn. 37, 1886, ö. 721-726.
■
Die meisten seiner Vorschläge «erden bei den betreffenden Schrif-
ten angefahrt werden. Doch kann Referent nicht finden, dass die be»
sprochenen Stellen wesentlich gefördert oder dass die »paläographische
Möglichkeit der Verderbnisse«, welche der Verfasser in den Vordergrund
« zu stellen bcheiiil, bei den versuchtem Emendatiuaeu ein gröbsere ge-
worden wäre.
Was die Krlftuternngsschriften betrifft, so kommt wenig für une
in Betracht
8) Emest Havet, Pouiquoi Ciceron a profeshe la philohüi>üi?
acadenii jue. Seauces et travuux de TAcademie des sciences morales
et politi^ues. S. T. 21. Paris 1884. 3. 660 671.
Ee ist mehr ein Beitrag anr Charakterisirung Cicero*8 und der
gleichseitigen Philosophie als zur Kenntniss seiner philosophischen Schrift-
stellerei. Der Probabilismtis der neuen Akademie, führt Hayet ans,
eutspracii ucai Lieiiuilüisb Sat Ii vs aller. ^ wie Cicero's eigenem uueut-
schiedenen uud schwankenden üharukter. Sein Skepticismus war uicht
so eriiat gemeint. Er war ihm das Mittel sich ^.ane Freiheit z\i vwdiren
und Werke wie De Natura Deurum und De Diuinatione bei der öffent-
lichen Meinung einzuführen, aber in den OOicieu iial er kein Bedeaken
getragen sich der Stoa anzuschliessen. — Ganz in unser Gebiet gehört
dagegen
0) Essai Sur les traites philobophiques de Ciceron et ieurs sources
grecques par ü. Thiaucourt. (Th^se presentce ä la Facull^ des
lettres de Paris.) Paris, iiachette et Cie. 1885. VU, 359 S. 8.
»Nous avons cru, sagt der Verfasser S. II, quil n*6tait pas saas
intMt de r^nnir dans nn travail d*en8emb]e le r^sultat des recherehes
AUgomeioes. 27B
•
isolees sur ies suurces grecques de Ciceron daus ses traitcs philusu-
phiqoes.« In der That sind diese UnteraucUaugen in ihrer Gesammtheit
sieht gerade leicht zu übersehen and im einzelnen in vielen Punkten
Doeh nicht endgültig abgeschlossen, so dass eine orientireude Uebersicht
nod eine kriUsdie Einfttbning in den Stand der einselneo Fragen «ehr
erwflnscht wflre. YfenH man freilich eine solche bei Thianconrl sncbt,
wird man sich etwas entt&oscht fUfalen. Seine Absicht ist oiFenbar eine *
»(^glichst glatte Darstellnng des ganzen Gegenstandes zn geben. Dafftr
Ist charakteristisch, dass er lateinische und griechische Gitate fast gänz-
lich vermeidet und dass er die früheren Forscher auf diesem Gebiete, '
auch wenn er bicli auf sie beruft oder sie bekämpft, im Texte stets mit
dem unbestimmten »on« bezeichnet. Diese französische (ilätte steht io
buwusstem Uegensatz zur Art der deutsclien Abliandiuugeu desseiben
lobaits, welchen ausserdem der Vorwurf gemacht wird, dass sie durch
SpiUfiodtgkeiteo und gewagte Yermuthuugen za Ergebnissen zu kommen
suchten, wo die Natur des Gegenstandes die ars nesciendi verlange.
Dieser Vorwarf ist ohne Zweifel in manchen FAUen berechtigt, nur hfttte
man erwarten dürfen, dass Thiancourt andrerseits offen und nnzweideatig
gesagt hätte, dass er den so benrtheilten deutschen Abhandlungen den
aUergrössten Theil der positiven Angaben und Gründe, die er vorbringt,
▼erdankt In Wirklichkeit sind ganze Partien seines Werkes lediglich
Auszüge aus ihnen, auch wenn er sie nur beim ersten Satze citirt. So
siüd S. 145- 14b über i'usc. III fast übersetzt aus lleine's Einleitung,
welche aber nur zu Anfang in der Äumerkung genannt wird, während
den Text Jedermann für Eigenthum des Verfassers halten muas. Die
Einwendungen, welche Hirzel gegen Heine 's Ansicht erhoben hat, werden
erst 20 Seiten später kurz augeführt. Zu Tusc. iV wird S. 148 ebenfalls
Heiners Einleitung citirt, aber Thiaucourts Ausführungen sind nicht ihr,
soüdem Heiners Programm, Weimar 1863, welches nur S. 122 genannt
«ird, entnommen und zwar zum gri^ssten Theil wörtlich. Dass bei sol-
chem Ezcerpiren aus Abhandlungen, welche nicht mit gleicher Scheu
vor »discossion aridet geschrieben sind, viel weggelassen werden musste
Bod die ttbrig bleibenden Gedanken dann oft in etwas andere Verbin-
'dong traten, als der erste Autor beabsichtigt bat, ist leicht begreiflich.
Indess sind die Auszüge meisl mit gutem Verständniss gemacht Ein
Fall wie S. 7ü f. gehurt zu den Ausnahmen. Dort liest man in dem
Ahschnitt über den epikureischen Theil von Fin. I den befremdlichen Satz:
»La question la plus importante de la morale epicurieune etail celle du
souverain bien. Turijuatus aborde deux fois cette question « Der
ganze Abschnitt beruht auf Hirzel II 669 fi. (den Thiaucourt hier treilich
nur einmal S. 73 Anm. nennt, um eine seiner Bemerkungen zurückzu-
weisen) und bei ihm heisst es: »Zu den wichtigsten Sätzen der epikn-
rdichen Ethik gehörte, dass die höchste Lust nicht im positiTon Qenuss,
sondern üi der Freiheit von Schmerzen bestehe. Von dieser Lehre ist
JalmMdkt fBr AUtttbiunnrnMuehaft XLVU. (iMS. U.) 18
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274 Cicerone philosophiflobe Schnften,
im ersten Buche an zwei Stellen die Rede.« Welches Glück, dass Thiin-
court's Quellen nicht ebenso verloren gegangen sind wie die Cicero's!
Für do<!<!en Qnpllenbenutzun^ Uami man sich kaum ein anscliuulicheres
Beispiel ^vi"lnscllen. Darin freilich ist Thiaucourt Cicero überlefren. daäs
er sich seine Gewährsmänner sorgsam allgesehen und gewiss auch man-
ches nachgeprüft hat Aber offenbar hat er ihre Untersuchungen doch
nicht selbständig genng verfolgt und in sich verarbeitet. Sonst würde
er Dicht s. B. an einer Stelle den bekannten Abschnitt N. D. I 26 ff. fttr
eine trene Wiedergabe eines griechischen Originals erklftren und u
einer andern den § 33, dessen griechisches Gegenstfick sogar bei Pbito-
demos erhalten ist, fttr Cicero's Benutsung der anstotellscIieQ Diakge
anfahren.
Ob Thiaucourt's Ansichten über die einzelnen Quellenfragen erheb-
liches Gewicht beanspruchen diirfen, ninss nach dem Gesagten bezweifelt
werden. T\s kann von ilirer Aufzälilnug hier um so eher abgesehen
werden, al^ üio neue Gt Kiii-j inikte Flicht erüfl'nen. Sein Gesammt-
ergehniss ist folp^endes: Cicero's philosophische Schriften lassen sich in
drei Gruppen scheiden, 1. di& politischen, 2. die eigentlich philosophi-
schen (Acad., B'in., Nat. Deor., Dia., Fat., Off.), 3. die »dissertaUo&s
nioitic philosophiqnes, moitiö Utt^raires« (Consol., Hort., Tusc., Gato M.,
Lael.). In* der ersten Gruppe sacht 'er der Form nach Piaton oachsn-
ahmen, im Inhalt ist er eklektisch; in der zweiten schliesst ersieh aneh
inhaltlich enger an griechische und swar späte Master an, nicht allein^
wenn aoch vorzugsweise, in den darstellenden, sondern auch in den
widerlegenden Thelten. Doch ist die Bestimmung dieser Maater fUr aus
nicht immer möglich. Noch weniger ist dies in der dritten Gruppe der
Fall. Liier scheint er überliaupt nicht Überali bestimmte Vuilugen ge-
habt, sondern aus der reichen griechischen Litteratur über derartige
Gegenstände mancherlei entnommen und ohne strengo Herücksichtigung
des Standpunktes zusammengestellt zu haben, üeber die Art der Be-
nutzung ist auch .in der zweiten Gruppe nicht Überall ins Reine zu ivom-
men- '>L'auteur, sagt Thiancourt S. 327, an lieu de faire des extraits
d'un livre ^tranger et de se borner 4 les relier entre eux par des tran-
sitions, a senlement pris connaissance des id^es contenues dans ce lim;
puis il les a exprim6es dans sa propre langue, ou bien encore il s'est
fi^ simplement ä ses Souvenirs. Teile fut d*ordinaire, semble-t-il, la
pratique de Cic^ron, qu*on nous repr^ente trop comme ayant tradnit
avec exactitnde oo modele grec. Geci n^est vrai qne pour certaines
parties« (Luc. 118 sqq.; N. l). 1 25 sqq.; Tusc. I 18 sqq.). Diese erkenne
man schon an der Trockenheit des Stils. Gewöhnlich dagegen haben
die entlehnten Geiiunken durchaus das Gepräge des cicerouischen Stils
angenommen. T^io^^o (^leichmassigkcit verhindeie die scharfe Scheidung
des Eigenen und i? remden, dessen Zuweisung an eine bestimmte Quelle
AUgemeiues.
275
oder auch nur Schule bei der Natur der uacharistotelischeo Philosophie
ood ihrer Ueberliefenuig ttberdiM vielfiMb anmOglich sei.
Eiuige Arbeiten bebanddn Cicen>*s Verhältoiss tu einzelDen grie-
chiscbeu Philosophen:
10) Friedrich Saltzmann, Ueber Cicero s Keuntiiiss der pla-
toDischeu Schrifleo (I-U). Progr. des Gymo. zu Cleve 1885 oad 1886.
40 und 32 S. 4.
Um klarzuiegcü, wie weit Cicero mit platonischen Schriften bekannt
gewesen s^ei, giebl der Verfasser eine sehr beachtenswerthe Ucbersicht
der zahlreichen Stellen aus dem Staat, Gorpfias. Phaidros und Phaidon,
zu welcben sich mehr oder minder jjonaue Parallelen bei Cicero finden.
Anhangsweise bespricht er auch eiuige vereinzelte Stellen des Kiatylos
Symposion, Phiiebos, dagegen bat er ganz auf den Timaios. Gesetze u. s. w.
verzichtet, weil dadurch das oinma] gewonnene Resultat nicht weiter ge-
sichert werde. Als solches fesst er zosammen, »dass die Bekanntschaft
CiGen>*8 Vit platonischen Schriften eine weitergehende war, als man viel-
fach anzonebmen geneigt zu sein scheint. Im Einzelnen glauben wir
eine genauere Kenntnis» des Staates, des Oorgias, des Phaedrus mit
Bestimmtheit faehanpten zn dürfen ; fftr den Phaedon wurde die Beweis-
führung unsicher gemacht durch die Erwägung, dass Cicero die ein-
«
Hljlägigen Stellen ebensowohl späteren Quellen als eigener LeKfure des
Plaicf verdanken kounte.a Dieser letzte Gesichtspunkt, die Frage der
indirekten Befnitzung. hat der Verfasser ira Allgemeinen mohrfach be-
tont, die einzelnen Fälle aber nicht genüf^end darnach gi>< iiieden. In
der zweiten. Abhandlung scheint er Öfter geneigt sie anzunehmen als in
der ersten. Wären alle Stellen, in denen sie mehr oder weniger wahr-
scheinlich ist, durch ein Zeichen markirt, so wäre noch mehr hervor-
getreten, dass Cicero's eigene Benutzung platonischer Schriften sich
doch sehr an der Oberflftche h<, seine Kenntniss derselben, welcben
Umfang sie auch gehabt haben mag, keineswegs eine vertiefte gewesen
ist Mehr aber haben wohl auch die» gegen welche der Verfasser pole-
nisirt« nicht behaupten wollen. — Ueber die In die zweite Abhandlung
eingeschaltete Untersuchung Ober die Quellen des ersten Buches der
Tusculauen vgl. unten 8. 282.
11) Panaetii et Hecatonis libroruro fragmenta collegit ... Ha-
rold us N. Fowler. (Diss. inaug.) Bonnae 1885. 66 S. 8.
Die direkte Benutzung des Pnnaitios durch Cicero wird be-
schränkt auf Off. I 9-162. Ud-Öü; Diu. 11 87—97. Als möglich wird
sie sagegeben ffir De Re Puhl., ausgeschlossen für die Tusculanen und Nat.
Deor. — Dass Gründe vorhanden sind Fin. III auf Hekaton zuruck-
nfobreo, wird S. 18 Anm. 1 mit Eotochiedenheit bestritten. Ob Fowler
ftr Off. III uiUDittelbare Beoutaung Hekatons oder Yermlttelung durch .
18*
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276 Cicero's philosophische Schntten.
den Auszug' des Atheuodonis Calvus annimmt, ist nicht ganz erbicbthch.
. Unter die l^'ragmeate der beiden Stoiker ist uatttriicä eiae beträchtliche
Anzahl CioerosteUen aa%enoiiimen.
12) De Antiocho Ascaloüita. Dissprtatio pbilologica ...quam..*
defendet Rudolf us Uoyer. Bonnae 1883. 56 8. 8.
Ausgebend Ton der »Cameadla diiiisioc der Lebren Aber dts
höchste Gut bei Cieero Fin. Y 16, »qna noster AntiocbiiB libe&ter «ü
soletf , bespricht Hoyer die sAmmtlichen dcerenlschen SteUen, in welebco
dieselbe EiDtheilang aasffihrlich oder in Anklängen wiederkehrt, und
sucht entweder die betreffenden Büchel ganz oder wenigstens die nähere
üragebiiiig jener Stellen auf Antiochos als Quelle zurückzaftkhreo, nicht
ausgeiionifiieü das dritte Buch De Finibus und den skeptischen Theil
des Lucuilus. Bei Off. I und II muss er dem ausdrücklichen Zeugniss
Cicero's weichen, dagegen bleiben fOr Antiochos Luc 112 — 146, Fia«
II— Y, Tusc. II— y, Off. III, Leg. I und zwischen den Zeilen kann man
lesen, dass der Verfasser geneigt ist auch von den Schriften zur Physik
manches iQr ihn in Anspruch sa nehmen. Da hfttten wir also das Dni>
versabnittel in bester Form, nur steht es leider anf schwachen Fussen.
Denn sehen wir auch ?on allen Bedenken im Einseinen ab, so ist darch*
ans nicht einzusehen, warum Cicero )ene »Gameadia dinisio« ansschiiess»
Hell aus Antiochos entnommen haben soll. Diese Hauptfrage wird aber
voa dem Veilabber uichL eiaiual aufgeworfen, geschweige denn beant-
wortet. Vgl. auch des Referenten Anzeige Phii. liundschau V, 412 ff.
Schliesslich seien zwei üebersetznngen angeführt, welche mdurere
Schriften umfassen:
IB) Opere filosofiche di M. Tullio Cicerone tradotte da Stefano
Martini. (IV) I nuovi Accademici. Couio, Carlo Frauchi 1882.
. XV, 46 S. 8. — (V) II libro del Fnto. II Sogno di Scipione. San-
remo, Arbuffo e Vachicri 1^84. 55 S. 8. — (VI) Lucullo ossia gli
antichi Accademici. Onegiia, Eredi GhiUni 1884. 119 u. X S. 8.
Diese Uebersetsung, welche durch nngewOhntiche Wortotellongen
und bftufigen Qebrauch von WOrtem und Wendungen des XI7. und
XV. Jahrhunderts , nicht gerade zum Vortheii leichten Verbtändiiisöes,
ein gewisses archaistisches Gepräge trägt, soll, wie der Uebersetzer selbst
bemerkt, nicht wissenschaftlichen Zwecken dienen, sondern beansprucht
an sich als Kunstwerk betrachtet zu werden Insofern fällt ihre Beur-
theilung ausserhalb dieses Berichtes. Was aber das Sachliche betrifft,
so ist sie nicht frei von Missverständnissen und einige Neuerungen, wel-
che für uns Interesse jiaben könnten (Einreihung mehrerer anderweit
erhaltenen Fragmente in den jetzigen Tezt in Acad. post nnd Fat, in
letzterer Schrift sogar eine längere ErgAosung u. dergl.), sind so doreb-
. ans dilettantischer Art, dass sie eine ernsthafte Prttfimg nicht ▼ertragen.
«
AUgomainM. — Acadfiniea. 277
14) Cicm de offieiu. lYaaslated with an iDtroduelion aod noleB
by Andrew P. Peabody. Boston, LIttle, Brown and Go. 1883.
XXIY, 254 S. 8.
Cicero de senectate .(on old age). Translated etc. ibid. 1884.
XXXn, 67 &
Cioero de amidtla (on friendsbip) and Scipio's dream. Translated
ele. ib. eod. XIX, 91 8.
Lesbare Uebertragangen, jede mit angemessener Einleitaug, kurzen
sacUicben AnmerkoDgen und Iudex, in gefälliger Ansstattung und jeden-
laUs geeignet, bei dem nicht gelehrten Leser Interesse iBr Cicero und
seine ]>hfloBophisehen Schriften sn wecken.. Fflr die Offiden ond Lae>
iiaa ist der Teit von Beier, filr Gate Maior der von Otto, für das 8oni>
mmn die Grensef^]foser*Behe Ansgabe ?on De Re Publica sagmnde gelegt.
Wenn bei Erwähnung letateren Werkes gesagt wird, dass man in Pa-
Iimj>8e8ten den übergeschriebenen Text »durch gewisse chemische Mittel
entferne«, so ist daraus wohl zu schliessen, dass der Uebersetzer den
eigentlich philologischen Studien fern steht.
15) H. Tnlli Ciceronis Academica. The text rerised and explai-
ned bj James S. Keid. London, Macmillan and Co. 1885. Xj
371 S. 8.
Die Academica d. h. die Ueberbleibsel von Cücero's erster und
zweiter Bearbeitung dieser Schrift worden seit QOrens (I6ia) lum ersten
Mal wieder von Beid 1874 mit erldirendem Oommentar herausgegeben.
Es ist nicht au verwundern, dass diese Ausgabe, welche trots ihrer An-
spruchslosigkeit einem wahren Bedftrfiniss entgegenkam, in TerhUtniss-
nSssig kurser Zeit vergriffen war. Was wir an ihrer Stelle jetst er-
haitcD, ibt, wie Reid selbst mit Recht bemerkt, nicht sowohl eine zweite
Auflage als eine durchaus neue Bearbeitung. Die Einleitung ist um
mehrere Capitei bereichert, der Oommentar, jetzt unter den Text gesetzt
und dadurch handlicher für die Benutzung, ist nach bedeutend crweiter-
. tem Plane bearbeitet und durchgängig verbessert , die Fuiie der darin
eathalteoen sachlichen und sprachlichen Bemerkungen überdies durch
einen vortrefflichen Index leichter zugänglich gemacht. Ganz neu hinsu-
gskoomen ist die Adnotatio critica, in weicher fortlaufend unter dem
Text ausgewAhlte Lesarten der Handschriften und die Abweichungeh
der neueatea Aosgaben verseiehnet werden. Auch der Text selbst l»t
■aadie Aeodemng er&hren. Ich unterlasse es, Einselheiten hier anzu-
fthren, weil doch ein jeder, welcher sich mit den Academica beschftftigt,
Bsid*8 Ausgabe selbst wird zu Ratbe ziehen mttssen. Abschliessend frei-
lich ist dieselbe nicht und konnte es auch üicht sein bei der Vernach-
. llssigung. welche die Academica von Seiten der Kritiker und Erklärer
bis vor üurzem erlaiiren haben. Gerade deshalb aber wird es nicht
L lyui^cd by Google
27B CicerD*8 fihUosophiache iiehriiteD.
ooBttüE sein, hier einige allgemeine Punkte zu bezeichaeo, aof welcheo
weiter zu arbeiten sein wird und zum Theil Inzwischen aneh gearbeitet
worden ist.
Zunächst sind die HandschrifLenverbältnisse nicht genttgend Uar
gestellt, obgleich sich Reid auch in dieser Beziehung bemüht hat. Die
Acadeniica posteriore sind bekanntlich nur in jüngeren Handschrifteo,
raeist aus dem XV. Jaiirliundert, überliefert. Von den bisher bel^aooten
haben die neueren Herausgeber den cod. Gedanensis besonder? bevor-
zugt. dessen »gute« Lesarten indess Reid mit Recht als Interpulatiouea
zurückweist. Für dieselbe Ausicht hat Keterent in seiner Anzeige, Neue
Phil. Rundschau 1886, 169 — 171, darauf aufmeri<sani geniaclit, dass. wie
eine Anzahl anderer Uand Schriften, so auch der Gedanensis die Acade-
mica posteriora hinter De Fioibus, und zwar letzteres Werlc ebenso wie
die andern in der Teztgestalt der »deteriores« Qberliofert, dass er also
nicht aus einer anderen und besseren Quelle stammen Iwnn. Hat Beid
sich durch Beseitigung des Gedanensis ein Verdienst erworben, so hat .
er doch andrerseits die Kritik nidit gefördert durch Herbelsiehiing bes. |
Nenverglelchung von acht englischen Handschriften, ebenfislls sfanintiidi
ans dem XV. Jahrhundert, zwei davon im Besitz von S. Allen, femer
Ilarl. 3593. 5291. 6327, Ikuij. 165, Bodl. 2497 (»AV), Balliolensis
Sie sind um nichts besser als die von Halm benutüien und AnfUhniugcL
ans ihnen belasten ledi{?l!ch den Apparat. Ihre Verwandtschaft unter
einander festzusteilen hat Reid nicht versucht und doch wäre gerade
das nöthig gewesen, da ohne Kenntniss derselben eine zweckmässige
Auswahl der anzuführenden Lesarten nicht denltbar ist. Ftlr eine künf-
tige Ausgabe wird es ?or Allem wQnschenswerth sein den Paris. 6331
neu zu vergleichen, wetefaer nicht, wie Reid mit Halm annimmt, in das
XV., sondern in das XII. Jahrhundert gehört (?gl. oben S. 268), und
wo möglich «ine andere Handschrift, welche vor dem XV. Jahrhundert
liegt, ausfindig zu machen. Noch weniger forderlich sind die von Reid
zum Lucullns neu verglichenen drei Handschriften, aussm* den bereitB
genannten Harl 6327 und Balliolensis noch Cantabr. Dd. 13, 2, ebenfalls
aub deui XV. Jiihi Ihukii rl und .säinmtlich mit V (Vindob. 189) bez. V i
näher verwandt. Aucli hier hat sich Reid weder das Verhältniss dieser
noch das der alten Hand^^eln ilten unter einander klar gemacht ^uber
letztere vcl des Keteienien Haduard, oben Nr. 4, S. 623 ff.), ja er be-
zweifelt sogar die alieinige Ueberiieferung des Lucullus durch den Ar-
chetypus der bekannten Sammlung philosophischer Schriften. So kommt i
es, dass er mehrfach den durch die englischen Handschriften scheinbar
unterstauten Iicsarten von V ein Gewicht beilegt, welches ihnen nicht
zulrommt, und dass er sie oft anfahrt, obgleich sie keinen urhundliefaea
Werth haben, wAhrend er die der übrigen alten Codices, welche den
Archetypus reprftsentiren. Obergebt Die Benchtiguugen von Beitor (oben .
Nr. 6) hat er noch nicht benutzen kOnnen. <
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Academica.
279
Der zweite Punkt ist die Sammlang der Fragmou tc der verlorenen
Stücke. Beid ist darin Ober die Irfiberen Ausgaben nicht hinausgegangen.
In diesen werde& Fragmente des Catnlns Oberbanpt nicht geführt, wäh-
rend es doch die Einsieht in seinen Inhalt und seine Gomposition er-
leichtern wttrde, wenn die Andeutungen, welche darüber in den Briefen
und im LncuUns gegeben sind, Im Wortlaut zusammengestellt wflrden.
Für die Academica posteriora siüd nur die Grammatikercilate vull-
stäodiL' gi^aniiiielt, dagegen die Auiuhi ungen bei Lactanz und Augu>tiij
nur zum fheil unter die Fragmente gestellt; audere, welche Siellon des
Lucullus CDtfcpreclien . wei den vou Heid in den Anmerkungen erwfihnt,
eine Anzahl aber sind <^ni]z übergangen, namentlicli solche, in denen
Cicero nicht ausdrtlcklich genannt ist. Auf Uruud einer vollständigen
Fragmenlensammlung wird das Verhftitniss der erstet) und aweiten De*
arboitung nochmals zu erörtern sein. Auch für die Frage nach den
griechischen Quellen ist sie nicht ganz ohne Belang. Die Frage ist trotz
Hirsers Untersuchungen, deren dritten Theil Beid ftit die Einleitung
noch nicht hat benutzen können, nicht ipUstftndig erledigt Die Rede
des LucttUns stammt allerdings zweifellos aus Antiochos und Hirzel hat
mit grosser Wahrscheinlichkeit aus der Beschaffenheit derselben Schlosse
anf die griechische Quellenschrift gezogen, welche er, wie schon Krische
getLuii hatte, mit dem Luc. li: giiiannten »Sosos« identificirt. Reid be-
zweifelt letzteres, weil der Sosos vorwiegend i»(deniisci) gcwcseu bein
mtigse Dasselbe hat Relereut Jabre^bericht 35, 79 gegen Hirzel einge-
wandt und liinzugcftigt, dass auch die Bezeichnung des Sosos als «liber«
dagegen t^precbe, da Uirzel der Quellenschrift mehrere Bücher zutheile.
Nun hat Hirzel Rhein. Mus. N. F. 41 (1886), 153 - 155 für sich ange-
führt, dass liber in der allgemeinen Bedeutung »Werk« vou Cicero
auch Att XV 27, 2. XVI 6, 4 gebraucht worden sei, Indess beziehen
sich diese Stellen nicht auf die veröffentlichten zwei Bttcher de Oloria,
sondern auf den an Atticus gesandten i Archetypus«, und dass dieser in
der That eine ftussere Einheit bildete, ergiebt sich unzweifelhaft aus
Att. XVI 8, 1. Vielleicht hat Cicero nicht von vornherein beabsichtigt
das Werk in zwei Bücher zu theilen. Aber selbst zugegeben, dass dort
über von einer aus zwei Büchern bestehenden Schrift gesagt wäre, so
könnte das dem sonstigen riceronischen (lebrauch des Wortes gegen-
uUi duch liocbsieus als ungenaue Ausdrucksweise gelten, welche in den
Briefen leichter begreiflich wäre als in der angeführten Stelle des Ln-
colius , wo noch dazu unmittelbar vorher die »duo libri Philonis« zwei-
mal genannt sind. Ich kann darnach jenes Bedenken gegen den »Sosos«
nicht für widerlegt halten. — Was den skeptischen Theil des LucuUus
betrifft, so h< Beid gegen Hirzel an seiner Ansicht fest, dass er aus
Kleitoinachos, nicht aus Pfailon stammt. Reids Ansicht würde eine wesent-
liche Stfitae erhalten, wenn eine erneute Untersuchung der Beste des
Catnlns ergeben sollte, dass in der ersten Ausgabe des Werkes Philon
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280
Cicero'8 philosophische Schriften.
nicht von Cicero» wie man gewöhnlich annimmt, sondern von dem jOnge*.
reo Gatulus Tertreten wurde. — Za Beid's Ausgabe vgl auch die ans*
ffihrliche Anzeige von A. 8. WÜkins, Academy YoL 27 (1885), 4041,
welcher die meines Erachtens uDgerechtferiigten Bedenken gegen die
Echtheit des Prooeminms zam Lncnllos wieder anlnimmt.
16) R. D. Hiclis, Observations on Cicero Aoademica I 39^42
[etc.]. Transactions of the Cambridge Philolpgical SodeQr Vol. 2 tot
1881-1882, London 1888, 8. 170-173.
Im Auscliluss an Ac. I 40 42 worrlen einige Erläuterungen zur
stoischen Erkenntnisslehre gegeben. Mit Luc. 99 (Karneadeisclic Eio-
theüung der Y^avzaffiai) wird Sext £mp. VII 167 — 169 verglichen und
fttr die Stelle 129 ff. darauf aufmerksam gemacht, dass sie ebenfalls auf
Karaeades (Kleitomachos) zurllckgeht.
17) An einzeln behandelten Stellen sind zu verzeichnen: Ac. I 15
vermuthet Fr. Drechsler (oben No. 7) nihil tamen ad benc uiuendom
^adferre) und 23. et {cur^^ earum rerum, Luc. 2 in Asiae pace
(ABFM) vertheldigt Referent Keue Phil. Rundschau 1886. 171. Jb. 6
will Wilkins a. a. 0. improbant lesen, wenn mit Reid putant geschrie-
ben werde. Ib. 11 duos illos (für illos duo; jene Wortstellung In allen
alten Handschriften) und 47 probsri a Stoicis (ABFM) Deiter Progr.
(Nr. 5) S. 75. Derselbe vermuthet Philol. 46 (1886/87), 176: Luc. 56
cui uou adsentior potius quam re fallor propter id quod (den Sinti
verstehe ich nicht; gegen die Ann;iliiiie, dass V^G gegen ABV etwas
»richtig' überliefert« habe, niuss entschieden Vciwahrung eingelegt wer-
den); 85 eodem caelo aequis ceteris omnibus; 143 copiosissimi bo-
mines Die Bemerkung von Charles H. Keene (Hermathena Nr. 10,
8. 96) zu Luc. 52 bezieht sich nur auf Roids Vergleichung von änoßpt-^
Cety mit edormire..
18) Coigektoren und Bemerkungen zu De Finibus: I 9 quem i
qnidem iocum cumulat (für locum cum multa) uenustate vermuthet
J, M. Stowasser, Wiener Studien VI (1884), 207. — I 69 vertheldigt
Carlo Giambelli, Rivista di Filologia XIII (1885), 263 - 266, die
Lesart si ludicras ezercendi aut uenandi consnetudines. ^ II 103 quod
si dies notaodus fuit, eumne pottus etc. will Carl Nauck, Jahrb&cher
für Philol. 129 (1884), 831 f., auf einfachere Weise als Hadvig erklgreo,
indem er ergänzt notandum fuisse als selbständigen Accus, c. Inf. (sc.
arbitramur). — V (nicht IV) 93 soll nach Drechsler (Nr. 7) geschrie-
ben werden nisi ea uoiuptaten» pararet oder pareret statt f maceret.
Wenn er dabei sagt uoluptatem facere scheine bei Cicero ungebräuch-
. , lirh zn sein, so hat er die auch sachlich zutreüeude Stelle Fin. I 25
übersehen.
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' Acftd* De Finibos. — Toia Dnpntotionw.
281
19) M. ToUii CleeroniB Tnseulananmi Bispotationam ad M. Bro-
tnm libri qninqne. Erkürt von Dr. Gustav Tischer. 1. BAndcheo.
Buch I und II. 8. Auflage besorgt Ton Dr. Gustav Boro f. Barlin,
Weidmanü scbe Buchhandlung. 1884 153 S. 8.
Von einer Ausgabe, welche unter nll^criipiner Anerkennung durch
siebefi AntlageD, seit der vierten unter dem jeUigcu Herausgeber, ihren
Weg gemacht hat, wird man nicht erwarten^ dass die achte eingreifende
AeDderoogeo aufweist; doch ist die bessernde Hand auf jeder Seite
sichtbar und es sind nameotlich die seit der letstea Auflage des B&ud-
chens (1878) erschieneoen Arbeiten gewisseuhaft, wenn auch mit der
DOtbigen Yorsicht, verwerthet. In der Einleitung werden die neueren
Qoellenuntersucbungen von Corssen bis Hirzel in einer Zusatsnote knrs
mamroengefasst. Gegen Hirze! ▼erhalt sich Sorof nicht gerade aMeh-
neud. Bei der Revision des Textes, über weh'ht'n der »kritische An-
hang« Rechenschaft giebt, ist C. F\ W. Müller's Ausgabe von Eiufluss
gewe«;en. Ihm ist Sorof nn oiiipr Anzahl Stellen iu der Rückkehr zu
den Haridscbriiien , einigemal auch in der Billigung von Emendationon
gefolgt. In seiner Anzeige der Hasper'schen Ausgabe, Berliner Pljilol.
Wochenschrift V (1885), li86ff., nimmt er auch I 12 die £chtheit des
tum vor eum und II 67 MaUer's Ooi^ektnr omittat is an, während er ftlr
andere Stellen (s. B. i 60. 78. 84. 103. II 3) seine Abweichung von ihm
begrflDdet. Aus Yahlen's Arbeiten hat er I 20 memm numernm und
113 <nam> Iphigenia, sowie die Herstellung mehrerer Dichterstellen auf-
genommen. II 62 glaubt er das corrupte und mehrfach besprochene
oontempno durch honoris contentione geheilt zu haben, was mir aber
nach clari et nobilitati honores überfltissig zu sein scheint. Blosses con-
tentione, welches bereits Deiter, Philol. 42, i72, vernuiihot hatte, ist
jetzt nochmals vorgeschlagen von Fr. Drechsler, Zeitschr. f. d. österr.
Gjmn. 3 7 (I8b6), 726. - 1 97 hat Sorot geschrieben atque ad eundem,
dies aber Berl. Phil. Wochenschrift a. a. 0. wieder zurückgenommen,
indem er das Zeugma uadit in eundem carcerem atque iu euudciu . . .
s^nkhttm (sc. = der durch den Giftbecher verursachte Tod) mit Recht
für erträglich erklärt. Ganz unannehmbar ist, was Drechsler a. a. 0.
dalBr stoen will, atque [in] eundem haurit (oder hausit) paueis post
aonia SQrphum.
20) M. TuUii Ciceronis Tuscalanarum disputationum libri quinque.
Für den Schnlgebrauch erklart von Dr. L. W. Hasper. 2. Händ-
chen* Buch UI-Y. Gotha, Fr. A. Perthes, 1886. 169 8. 8. (BibUo-
theea Gothana.)
Ueber den Plan der Ausgabe vgl. Jahresbericlit 35, 86 f. Der
Text ist, abgesehen von der Ortiiugiajiliip. auch in diesem Bandchou
uberemsunjinend mit dem der licuerea kritischen Ausgaben, bevSonut^rs
der Malier 'äclieu. Aalgefallen ist mir Iii 17 reiii^ua ligitur] et quarta
282
Cicero*a philosophiicbe SchriftMi.
Dirlos [ut] Sit ipsa firugalitas. EiigflotoDgeD sind aiicli hier oline erMbt*
liehen Grund bald durch cnr8i?en Druck keoDtlicb gemacht, bald still-
schweigend aufgenommen. Kritische Anmerkungea sind selten. Dsst
im ftbrigen der Commentar in einer so viel erkiftrten Schrift, smsl
wenn er nur das Nothwendij^ste enthalten soll, weni^ Neues oder Selb-
ständiges bioteu kann, i-t ualüilich. Doch liut O:, liasper verstandeu,
sich mebiliicli iiuc ^^lücklklie Oriffioalität zu Nvahreii, vou welcher einige
Piobeii luigt'ij iiiugeu: III ö der liuluii »i>t der Widerhall uud gleichkam
das Echo der Tupond« ; 25 uelis remisque tugidudaj, *wir; mit gleichen
Fflsstii- ; 44 »Mnueru von (durchs i«euer) krausgeworden eri Fichieu-
stänimenc ; 59 »Antiochus aus Ascalou, ursprdngiich Skeptiker, sp&ter
Akademikerc; IV 08 * Caecilius Uberseute ein StQck des Meoander, die
luvtxptarwaac , welche» Menander seinerseits der Auge des Eoripides
nachgebildet hatte;« V 4 «der alte Cato Uticensisc; 97 obsonare] »ab
Zukost verkaufen«. Die Sammlung Hesse sieh bedeutend vermehren,
aber das Angeführte genügt wohl zur Charakteriaimng der Anagabe.
Vgl. auch die bereits genannte ausführliche Anseige von F. 6. Sorof,
Berl. Phil. Wochenscbr. V (1885), 1186-08. weiche ohue Zweifel grOesere
Üeuchtuug verdieiit die augezeigte Ausgabe.
Zur Handschriften künde der Tuscnlaäen ist zu erwftlinen:
21) £)mile Thuiiias, Note sur uu üerublacensis aujourdhui ä
Bruxclleü, Nr. 5348 — 5852» XII. S. lu: M^ges Urauz, r&ri& 1884,
S. 47 f.
Thomas constatirt, dass die Bestandtheile der Handschrift (Ad
Her., De Inuent. c comm. Grillii, Tusc, Pro Archia) ursprUuglicb zu-
sammengeschrieben, nieht erst später ziif.Hlig vereinigt sind, und be
zeichnet Baiters Cuiiatiuu der Tusculaneu {(}) als »tr^ süffisante.«
22) Die Frage nach den Quellen der Toscnlaoen ist trotz viel*
facber Untersuchung noch nicht ganz zum Abschluss gebracht Das
erste Buch, welches zuletzt von Cursseu für Poseidonios uud von Hirzel
für l'hilon in Anspruch genomuieu war, ist wieder hi handelt vou Friedr.
Sailzmauu (oben Nr. 10>, weleher zu lolgeuderu Kesultate getaugt (II
S. 25): T^Beiiutzt ijind vou Cicero der Protreplikns des Posidouius und die
Schrill Krantors Tref/c nsvlfou^, d. h. die Schrilteii, welche sein Vorbild
gewesen waren ftlr den Uortensius und die Consolatio. Wahrscheinlich
ist es. dass vielfach Gedanken dieser beiden Schriften (Hortensius und
Consolatio) in dem ersten Buche der Tusculanen wiederholt und in eio*
ander verarbeitet sind, and dass Cicero zum grOesten Theil naeh seinen
Erinnerungen niederschrieb. Der akademische Standpunkt erscheint ata
Ausserliche Zutbat; die Gruppirung des Ganzen ist sein eigenes Weik.«
^ Das zweite bis fünfte Buch ist, wie bereits bemerkt (8. 276) von
Hoyer Autiochos zugewiesen worden. Für das dritte ond besondera für
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TasenUuMe DkpntaiiODM.
283
das fierte bt wichtig Xav. Krenttner, Andromci qo! fertur iiMli
itip} naBwv pars prior de affecUbna. (Diss. inaug.) Heidelbergae 1884.
Hier ist zum ersten Male der Text dieser «toisebeti Defioitfooen der
Affecte, welche mit den CiceroniscUen zum Thcil wörtlich Übereinstim-
men, auf gesicherter handscliriftlicher Grundlage htTgestellt und in den
Anmerkungen sind die i'arallelblcllcu aus den verschiedensten Sclirift-
*«t ellern in grosser Vollständigkeit zusanniieim<'tr;i L'en. Was du- t^fuellen-
frage betrifit, &o sucht Krcuttner nachzuweisen, dass Cicero nicht direkt
aus Cbrysippos, wie Pseudo-Andronikos, sondern aus einem späteren
PhiJosophen geschöpft babe, welcher Ghrysippos folgte. Er denkt vor-
ttbergebend an HekatoQ, ernsUicber, wie es scheint, an Antiochos.
Nor negativ äussert sich su dieser Frage 0. Apelt, Die stoischen De-
finitionen der Affecte nnd Poseidonios (Jahrb. f. Philol. 181, 1885, 618 ff.),
indem er Poppe! reotera Ansicht, dasa Poseidonios ixp) imMm, Qaelle sei,
noehmala inrflcfcweist
23) EinaelbeltrAge snr Kritik nnd Erklftrnng der Toscnlanen: I 78
Tennnthet Deiter Philo!« 48 (1888/87), 176 qni tarn (statt com) acri-
ter ocnlia . . . aolem intnerentnr, nt aspectom omnino amitterent« wäh-
rend Sorof Beri. Philol. Wochenschr. Y, 1188 com Jetat ihr echt hält
und hinter intuerentnr den Ansfall eines Satzes annimmt (etwa: ade ocii>
lorum ipsi adcü defccci uijt i, von dem ut abhänge. Dagegen spricht ganz
entschiedeo die zugrundeliegende Stelle Plat. Piiaid. 99 D. — I 86
streicht F. Scholl, Blätter für das Bayer. GymnasiiiUcliulw. XX (1884),
204 f. das überlieferte taiiieii, wolür meines Krachicus l icbtig talcni ge-
setzt worden ist, vor euentum und schiebt datür tantum hinter sensum
ein. — 88 Carere in morte non dicitur nimmt Deiter Philol. 43 (1884),
418 in Schutz. — Bei der Besprechung von III 20 durch Charles H.
Keene, Hennathena Mr. X (1884), 96 f. handelt es sich nur uro die
Constmction Yon innidere* — III 28 ist jetzt auch Sorof a. a« 0. ihr
istic* Zo IV 18 eantio a ratione anersa macht Kreottner, Andro-
nidia 8. 84 Anm. 1 darauf anfinerksam, dafs man statt cantio erwarte de-
elinatio, Iftsst es aber unentschieden, ob der Fehler nicht bei Cicero
liegt — IV 32 versucht Sorof a. a. 0. Sp. 1190 statt des ttberliefcr-
teü üOD euiüi zu ^chrcibeii liorrel eiiim oder uüii probat enim. — In
dem Lociliusfragrnent IV 48 will Maguire, Hermathena Nr. XI
(1886), 347 statt suria lesen rusnm (rursum). - V 83 nimmt Sorof
a.a.O. Sp. 119! einen Ausfall an und ergänzt <rectene esset fac)tum
ui totum etc. Derselbe Sp. 1194 vertheidigt jetzt V 64 die Worte a bono
eoosnle und a bono populo. — - V 78 hält Scholl, Blätter für das Bayer.
Gyniiaaiaischnlw. XX (1884), 427 f. ilia uicia maesta discedit für rich-
tig, weil es sich nach Diod. XIX 84 nar um zwei Fraoeo handle. Er
ftberaieht dabei offenbar das Yorhergehende plurimnm und die Para*
pbrase bei Valer. fifaz. II 6, 14 superatae cum tristiUa et maerore in
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204 Cieero*s philoeophiaehe Sdiriften.
uita romanent, welche Bentley's Aenderang zu bestätigen sobeint. ~
ZvL V 104 trftgt N. Weckleio, Plüiol. 48, 677 die Goiuektar aines sei*
Der Schiller vor: qnos singnlos aicnt operariOB fabrosqne oontemais.
24) M. Tullii Giceronis de natura deorom libri tres with intro-
duction and commentary by Joseph B. Mayor. Together with a new
collatioD of 8e?eral of the eDgiisb mss. by J. U. Swainson. Yol 3.
Cambridge, at the Üniversity Press, 1866. LXXXVUI, 247 8. 8.
•
Der vorliegende dritte (Schluss-) Band dieser Ausgabe, deren Be-
deutung bereit*? in früboron Berichten gewürdigt worden ist, enthält
ausser dem dritten Buch einige Erörterungen allgemeineren Inhalts:
Der Zweck des ganzen Werkes, tuhrt Mayor aus, besteht darin, dass
Cicero, in bewusster Rücksicht auf das Gedieht des Locretios, die soper*
stitio bekämpft und den Werth einer vernunftgemftssen Religion zu zei-
gen sucht. Die Ansfilbnmg dieser Absiebt ist freilich wenig befriedi-
' gend ausgefallen. Nicht nur dass er sieh begnttgt hat ebiige griechische
Werke sn flbertragen bez/zu adaptiren, auch im Einzelnen ist sehr viel
zu tadeln: das MissTerhaitntss, in welchem die Ausdefanong einzelner
Stacke zu der der flbrigen steht, die mangelhafte Anordnung, das Ste-
henbleiben paralleler Ausarbeitungen desselben Gedankens und andere
Spuren Hüchtiger Arbeit. Mayor zieht daraus den Schluss, dass die Ver-
öfientlichun^ nicht bei Lebzeiten des Autors stattgefunden habe und fin-
det eine iie-tiitignni^ dieser Verrmitliuiig in Diu. II 3 quibus rebus edi-
tis tres libri perlecti sunt de natura deorum und Fat l in iis libris..
qui sunt de natura deorum, itemque in iis quos de diuinatione edidi
Indess liegt in der Verschiedenheit des Ausdrucks gewiss nicht, was
Mayor darin sucht. Aach wird das Werk schon Diu. I 7 als bekannt
vorausgesetzt und ist ein so nothwendiges Glied in der Reihe der Diu.
II 8 aufgezählten Schriften, dass eine Publikation der folgenden ohne
die von De Natura Deorum nicht denkbar ist Es werden daher aneh
die praktischen Conseqnenzen, welche Mayor f^r die Kritik, namentlich
zu Gunsten der von ihm yorgenommenen Umstellungen zieht, abzulehnen
sein. — An zweiter Stelle wird die Haudschriftenfrage, welche Vol. I
8. LIVff nur kurz berührt war. einer ausführlicheren Besprechung unter-
zogen. Unter Anführung sämmllicher in Betracht komraeuder Stellen des
dritten Buchs gruppirt Mayor die Handsrbriftoii nach ihrer Ueberein-
stimraung in fehlerhaften und richtigen Lesarten. Freilich macht sieh
hier fast noch mehr als in der Adootatio critica die Unzulänglichkeit
des benutzten Apparates fflblbar, zumal Deiterts Correcturcn zum Hein-
sianus gar nicht, die zum Voss. F. 86 (B> im Rhein. Mus. N* F. 87, 8l4ff.
nicht durchgängig verwerthet sind. Nach meineip Apparat, welcher lei-
der fttr P und V nur einzelne Verbesserungen enthält, bleiben t. B. voa
.56 Fällen, welche Mayor zuerst aufzählt, 82 als richtig bestehen; in
einer anderen Zusammenstellung sind von sieben Fällen fttnf frisch.
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Dtt Natur» Deoruxo. 285
•
Trotzdem ist das Ergebniss, soweit es nur die Verwandtschaft der Hami-
schriften betrifft, im Gansea richtig: Vom Archetypus gehen zwei Zweige
der DeberiiefeniDg aas, der eine vertreten durch C (= Heins.) und
die gemeiosame Quelle von A und Y, der modere durch B und Maro.
357 (F), welchen Mayor nur durch Ebeling (unten nr. kennt; eine
MiflchuDg ans beiden ist £. Zur ersten Klasse gehören auch die von
Major benütsten engUsehen Handsehriften und swar »Oxf.f aas Burn.
aus C, die jtingeren ans P abgeleitet. Von gr(Vsserem Einflnss ist die
Uotoverlflssigkeit des Materials bei der Wertbbe^timmnng der Hand-
schriften gewesen. Mayor hfllt die erbte Klasse fui die verliaueiir^wür-
dige, weniger zuverlässig erscheint ihm die zweite d. h. B, wenn er diese
llaiidMjhrift auch nicbt in dem Maasae flir intcrjndirt hält wie J. Forch-
iiafiimer. . in der That aber kommen die iiit?l»ieii iuterpuialionen aut
1— F) und nur wenige gehören der ieweiten Klasse ursprtingiich an.
Deren Lesarten verdienen deshalb eine Prüfung ohne alle Voreingeoom-
menbeit, wie ich an einigen Beispielen Philo!* Bandschau V, 272 f. ge-
zeigt zu haben glaube. — Als Anhang au diesem Abschnitt ist Majors
Abhandlung aber die Handschrift des Morton College (»OiCc) aus Jour-
nal of Pbilologj Yol. 12, 248- 255 (vgl. Jahresber. 85, 91) wiederabge-
druckt und die Neuvergleichong zu Buch I nachgetragen. Den Beschlnss
der Einleitung macht eine kritische üebersicht der bisherigen Ausgaben
und eine Zusammenstellung der Abhandlungen zur Kritik und Erklärung,
zu denen üch übrigens scliuii aub der Durchsicht von Engelmanns Bi-
Miatheca eine ziemliche Anzahl Nachträge ergeben haben würden; end-
lich Addenda und Corngenda zu Band I — III.
Zwischen die Paragraphen über die genannten Gegenstände ein-
geschoben ist die Analyse des dritten Buches und die Untersuchung
ftber seine Quelle. Mayor findet diese in Uebereinstimmuug mit Hirzel
und 'dem Beferenten in Kleitomaehos. Wenn er gegen mich betont, dass
nicht nur die Argumente, welche auch bei Seztos £mp. IX vorkommen,
kameadeisch seien, so hat er meine Einscfarftnkung (Jahrbacher für Phi-
lologie 110, 142) missverstaaden. Dieselbe bezog sich nur auf diejeni-
gen Abschnitte, in welcheo auf das sweite Buch grössere Bftcksicht ge-
nommen wird. Mayor glaubt, dass Cicero und Seztos dieselbe Schrift
des Kleitomaehos benutzt haben, beide mit ziemlicher Freiheit im Aus-
lassen und Abkürzen. Angesichte der grobscn Fruchtbarkujt lies Kleito-
maehos ist diese Annahme doch etwas gewagt und sie ge^sinut nicht an
Wahröcheinlichkeit, wenn die auch von Mayor accoptirte Vornuithung
richtig ist, dass Ciceri>^ Queiienschnii spcciell gegen die Vorsehung ge-
richtet war, von welcher bei Sextos nicht die Rede ist.
Der Text ist nach denselben Grundsätzen hergestellt wie in Buch
1 and EL Als Aenderungen, welche Mayor aus eigener Goiyektur auf-
genoBinen bat, sind zu nennen III lo rationem me meam; 22 dilata-
tarn a recentioribus coartauit; 48 Si di sunt isti, suntne; 44 Dö-
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286 Cicero's philosophische Schrifteo.
Ins Morbus. Metus Labor, doch werden diese Icaum zu billigen seio.
Dagegen ist wohl richtig 47 Quae si reicimiis (statt reiciaraus) und
ganz evidorit scheint mir die Verbesserung der Strlle aus Ennius' Medei
(§ 6ö): ^am ut ego iilis supplicarcm tanta blandiloquentia, Ni ob rem
SS ft^ Xi x€pdaivomav bei Euripides (der Archetypus hatte jedenfills
niobem; qnamobrem \\q%x dafür Ribbeck Trag. lat. reil. ed. 1 p. 89» ab«
ala fiesta&diheil des Ciceroteites). £ine grossere UmsteUuog bat
auch in diesem Buche Torgeiumiiiimea, iodem er die Aafrlhlung der
mythologischen Homcaymen § 68 - 60 swischea 42 and 48 eingeaehobei
bat. Es ist aber schwer su begreifen, wie sieb die Anfaogsworte voa
48 Qnaodo eaim me in baue locnm deduxit oratio etc. an 60 Sed eo
iam nnde huc digressi sutnus reuertamur anschlie^sen sollen, wahrend
doch offeiihar letztere die von jenen eingt^füiirte Digression abschliesseu.
Kur vorgeschlagen ist eine andere ümstellnng mehrerer batze $ 7o 7\,
wekljo aber auch nicht alle Schwierigk iton des Zusammenhangs be-
seitigt Ks handelt sich hier sicher um (ioubleite AufzeichuDgea dessel*
beo Gedankens, weiche irrthUmlich stehen geblieben sind.
Der Commentar ist wie in den frühereu Bänden auf sehr breiter
Grundtage angelegt. Bezeichnend for den Fleiss, mit dem er gearbeitet
ist, ist das höchst dankenswertbe Register sa den drei BAnden, wekbes
nicht nur die Benutzung des im Commentar ausammengetragenen relebea
Stoffes beteulend erleichtern, sondern auch als tbeilweiser Wort- nad
Sacbindez snm Texte treffliebe Dienste leisten wird.
In Frankreich ist das zweite Buch De Natura Deorum neuerdings
in den Kanon der »classe de Philosophie« aufgenommen worden, was
natttrlicb sofort das Erscheinen mehrerer Schulausgaben und üebersetxnn-
gen dieses Buches zur Folge gehabt bat Von ersteren liegen mir for
25) M. Tnllii Ciceronis de natura deorum Uber secundas. Texte
latin publik airec nne introduction, une notice sur les principanx ma*
nuscrits et Mitions, nn appendice critique, des remarques sur l*ortbo>
grapbe et des notes par H. G. Tbianconrt Paris, Hacbetle el Gie.
1886. 286 S. 16.
26) M. T. Gic^ron de natura deorum livre 11 d'apräs les meilleures
^ditions avec des variantes, des notes philologiques, grammaticales,
historiques, philosopbiques et une introduction par F. Pica t et. Paris,
F^lix Alcan. 1886. 227 8. 8. (Biblioth^ue classique d'ouvrages phi-
losophiqnes.)
Der Inhalf ist durch die Titel genügend bezeichnet, Erheblicheü
Raum uininit lu boiden die Kiuleitung in Anspruch (68 baz. 82 S \ welche
sich anch über Cicero's Leben nnd Philosophie im Allgemeinen verbrei-
tet. In den Anmerkungen üuden sich mehr als in deutschen Schalaas-
gaben ttblicb ist, gelehrte Citate und textkritiscbe Bemerknagen« doch
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De Natura Deorum. 287
sind beide Herausgeber iu hohem Grade von amlerRn Ausgaben, beson- *
ders von der Mayor's, nbhängig und bringen kaum etwas Neues. Der
sprachlichen Seite widmet Thiaucourt grössere Aafmerksamkeit. Um so
oabegreiflicher ist ein Satz wie S. 44 •« . » qua les dieoz em-mdmes ont
Ulk fabriqu^ä pour l'osage des hommes (De oat deor. 1 4)c » fabricati
oideaotorl Wie aoselbstäadig er ist, kann man daraus ersehen, dass er
lfajor*8 Notisen ttber die Handschriften samat ihren falschen Alters-
bestimmongen wörtlich tibersetzt und dabei iie Tafeln von Gbatelain
dtirt, wo doch das Richtigere zu finden war. Picavefs Anmerknngen
siod nberwiegend sachlich. Eine sehr skeptische Stellung nimmt er den
Quellenuntersuchuugcu gegenüber ein, welchq er allorn Anschein nach
nur aus Mayor kennt: »Sans doutc, sagt er, il (Cic. / a )ui relire los ou-
vrages de Pauetius, de Posidouius, et itent-etre d'autros pliiJosuplies •
grecs; raais il n'a dii y avoir recours qiie pour donncr plus de pröcision
4 ses id^es, pour se renseigner sur quelque detail peu importantc
In Deutschland wird Nat Deor. selten in den Schalen gelesen und
so ist Schoemanns an sich treffliche, aber nicht mehr gans genügende
Ausgabe immer noch die einsige mit deutschen erklftrenden Anmerkun-
gen geblieben. Doch ist seit Kurzem eine neue Schulausgabe von
A. Goethe durch die Tenbner*sche Buchhandlung angekflndigt. - Fttr
die Schrift ist neuerdings eingetreten 6. Lttttgert, Bemerkungen so
Cieero's Schrift de Natura Deorum als Schnllectflre (Progr. Lingen 1885,
18 S. 4.; 2. Abdruck ib. eod. 42 S. 8.), eine Abhandlung, welche uns,
<\a sie durchaus didaktischen luhaltä ist, hier nicht weiter zu beschäf-
tigen hat.
Zur Handschriftenkonde ?gL oben Nr. 8 - 4 und nuten Nr. 29. —
Teztkritisch behandelt sind eine Anzahl Stellen des ersten und zweiten
Baches von
27) A. («oothe, Zu Cicero de natura deorum, Jahrbücher für
Pbilol. u. Paed. Bd. 129 (1S84), 30-34 und Bd. 133 (1886), 187 f.
Ich verzeichne sie s&mmtllch, weii sie wohl anr Einführung der
aifgekOndigten Ausgabe bestimmt sind, doch wftre sehr zu wttnschen,
dass vor der Yerwendung fttr dieselbe der Verfosser seine Vorschlftge
einer nocbmaligen strengen Prflfang untersöge. I 21 wird die handschrifb-
liche Lesart intellegi polest vertheidigt und der ganze Satz erklärt:
»eine Vorstellung von ihrer (der Zeit) Dauer ist aber deshalb möglich,
weil es schlechterdings unmöglich ist, sich eine Zeit zu denken, in der
e? keine Zeit gab.« 24 si miinma ex parte frigorc aut soHs igni
nexetur. Deiter, welcher Berl. Philol. Wochenschrift VI (188(;), 210
dieselbe Stelle bespricht, glaubt mit dem ttberlieferten si minima ex
parte aignificetur auskommen zu können, indem er übersct/^t: »und
was an unserm Körper, wenn von einem sehr kleinen Körper die Be-
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288
Cicero's j»hilosophi8che Sclirüieu.
zeich IUI iJL,' hergenommen wird, lästig sein dQrfte, weshalb sollte nicht
gerade die-> für lästig bei Gott gehalten werden?« E)a«s ^ich au ti da-
gegen uiaiichcs einwenden lösst, liept ant' der Hand. iriiii aicij ab-^r
eigenthUmiich, dass der von Deiter geiordcrte Sinn zum Vorschein komoit,
wenn man für sigaificari das griechische in^umic^€u (schliasaeo) ein-
seUU Sollte Cicero seioe Vorlage missveniaDden haben? — S5 so Au-
fing nimmt Goethe eine Lfleke an und ergftnzt folg^ndermaseeB: qmlii
nero sint quae atngoli Btatnerint, ita exponam, tit ab nltüno n-
petam saperiomm. 78 wird der Sats et qoldem formiea foraucae ab
wohlfeile Randbemerkung ansgeschieden, 106 neqae defidat umqaam a
infiniti« corporibus similium accessio hinter sinailiom das Wort imaginoin
eingeschoben (worauf bicli vermuüiiich <las folgende in haec beziehen
soll!), 110 oiniiis tarnen isla rerum effigies geändert in deorum effigies
Diese Verniuthuug sciieiiit naheliegend, wenn man effigies in der Bedea-
tung der epikureischen etdvjAa niniuil, wie Mayor Das widerspricht
aber dem Folgenden. Effigies ist hier nicht = Abbild, sondern Ge-
bilde (»GebtaltuDg« übersetzt Kühher), obgleich diese Bedeutung nicht
bei Georges steht, vgl. aber M. D. I 66 effingis atqne efficis, und so
scheint die Stelle auch schon von Angustinns Ep. 118, 81 (ed. Venet
1729 II, 841) verstanden worden 8u sein. — U 61 nt sine deo intel>
legi (Statt regi) non posset; lio subeapite (st capnt) Arcti; 140SQnt
enim in (st. e) terra homtnes, wie übrigens schon Davies vorgesdila*
gen hat. Die vielbesprochene Stelle 143 sucht er dadurch zu heileu.
dass er hinter egeremus einschiebt tegerentur, während Deiter a. a. 0.
Sp. 1017 üiid Philo). 4G (lö8()/87), 17G nt qui in eique ändert niid
eique — quiescerent ?i>H'h von cum abhilngeu lässt. 155 blreicbt Goethe
etiam zwischen quauquam und muadi cohaerentiam.
28) Ausbei den bereits angelulirten hat U. Deiter noch eine
Reihe textkritischer Bemerkungen an verschiedenen Orten veröffentlicht.
Ich stelle die wichtigsten zusaninjen (»Progr.« = oben Nr. 5, S. 75- 70),
iinleni ich die wenigen von anderen Autoren herrührenden einordne: I 1
liest er (Progr.) ad coguitionem nach B. Dasselbe hatte schon Refe-
rent Philol. Rundschau V (1886), 272 aus BFK hergestellt und das
davon abhängige auimi als gen. subiect. erklArt. In den folgenden Wor-
ten sucht Deiter, Jahrbftcher f. Philol. 188 (1886), 780-781, die Ueber-
liefernng cansa principium als richtig su erklftren. Er fibersetst: >. • . dass
als starker Beweis hierfür der (angeführte) Grund dienen muss, dass
der Anfang der Philosophie das Nichtwissen istt u. s. w. Ich gestehe,
dass mir das nicht verständlich ist. üeberdies darf nicht flberseheo
werden, dass esse inscienliam ganz unbeglaubigt ist. — 13 ut i Iii in
Syncphebis Deitei", Berl. Phil. Woclienschrift VI. 240; lü oculis auim;
derselbe, B. Ph. Woch. V, 08ü : »ich ver ilieidige das Substantiv animi
als richtig, indem ich den alten Ablativ darin crblickcc ^mir räthscl-
■
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De M«tni» Deonm. - 0e Diaiittlioiw. 289
baft); 88 At <ait) Persaeas Drechsler, Zeitscbrifi f. d. teierr. Gymn.
37 (1886>, 726 (tiDindglich); 71 aut qaid sit quasi sangnis nach BFM
Referent a. a. 0. — Deitar liest II 95 et molta qnidem ütciliora fieri.
Ffafloi. Wochenschr. YI, 1017; 118 Hie atttem aspidtnr (oodd. v. AUeo)
Ftegr.; 120 sustittentur (oodd* u. Klotz) Progr.; 124 natarae ipsae
(oodd. a. Allen) Progr.; 125 In eins locom <uDa> soccedit, nnr in der
Wortstellung von Schoemann abweichend, Drechsler a. a. 0.; 146 et
I»ro parte taiigendi sverhältuissmässig« Deiter, B. Ph. Woch. VI, 1017;
149 cum et dentes et alias partes pellit ons uhue ad nach ßFK Refe-
rent a. a. 0. ~ Zum dritten Buche Deiter, B. Ph. Woch. VI. 238—240:
30 orania quae sunt e iiuibus cointaiit omnia ohue Athetese oder UmsteN
luog; 54 Musae primae quattuor uominatae (st. codd. natae) loue
sltero oatae Thelxiooe etc.; 64 dicamus digoa dis immortalibos Ter- '
theidigt als am besten besengt; 84 in tympanoidem rogam.
29) Fl ein rieh Kbeliiig, üaudschriftlicbes zu Cicero De ditti-
naiioae. Piiiioiogus 43 (188^) S- 702-707.
Der Palatinos 1510 (Cicero Nat. Deor. ond Dinin. nebst Walah-
frid Strabo de eoltn hortomm) ist swar seit Pithon nnd Grnter benntst,
tber immer noch nicht genügend bekannt Dankenswerth ist deshalb,
zuiiKil l>ei dem defekten Zustand der Handschrift (es fehlen drei Qua-
ternionea ganz und grössere und kleinere Theile von drei weiteren), die
ausführliche Beschreibung, weiche Ebeling von ihr giebt. Diese Be-
schreibung ist leider im Druck etwas unübersichtlich ausgefaiieu, wofür
aber der Verfasser, welcher sich damals in Italien befand, vielleicht
nicht ganz verantwortlich ist. Doch würde er das Verständniss sehr er-
leichtert haben durch die ausdrückliche Angabe, dass die Lagen theils
anf dem ersten, theils auf dem letzten Blatte signtrt sind. Die Schrift
seilt er in das X., Ghatelain Taf. 40 in das IX., die Mitarbeiter der
Monomenta Genn. in das XI. Jahrhundert Die von Baiter Ar N. D.
benntste Gtrflation corrigirt Ebeling an einigen Stellen, an denen G. F. W.
Müller Bedenken erhoben hatte. Dass sie überhaupt viel zu wünschen
üUig lässt, geht auch aus üiidercü Stelleo iier\ur, welche Ebeling später
für mich einzusehen die Güte hatte. Aus Diuin. theilt er eine grössere An-
zahl Varianten mit, theils solche, in denen P mit anderen Handschriften
übereinstimmt, theiis »gute Lesarten, welche P allein hat und von deaeu
einige noch für den Text zu berücksichtigen sein dürften.« Dagegen
ist allerdings der priucipielle Einwand zu machen, dass P nicht selb-
itindig aus dem Archetypus abgeleitet ist, sondern sicher zur Klasse AY
gehört (vgl. oben S. 286). Wie sich manche unsweifelhaft richtige Les*
irten in P erltlären, nnss weiterer Untersuchung vorbehalten bleiben.
Ebelings Anülhrungen sa Diu. I 21 patrata, 81 abduzissent und beson-
ders 80 babilonios statt babylonem, II 62 Vln tu lassen eher auf be-
wasste Correktnren schUessen. — In der Beschreibimg des Marclanas
ItliMilMfkbt für AliMthttinfwiMaidMft XLVIL (itSft. &) 19
290
Cicero't piiilosophisclie SduifteiL
257 (Vgl. oben S. 271) sind einige üngeuauigkeiten durch mangelhafte
Untei Scheidung von Seite und Columne, sowie der verschiedeueu Hände
enUtanden. Letzteres ist besonders ffUilb&r bei den Correktoreo der
Haodschhft, wekbe am Diain. I angeführt werden.
30) VoJi Kiij/t'lbeitrilgen zur Kritik von Ik I> innatione ist die
Mehrzahl von Fr. Drechsler geliefert (Zeitsclinfi für die Österreich.
Gymn. 37, 1886, S. 101-104 und 721-723). Das oben S. 272 GesAgle
gilt auch für sie. Einer Widerlegung bedürfen die meisten nicht. 15
schreibt er isdem duobus fidem tribuit a. a. O. 8. 101 ; 28 scriptomha-
betis anspicanti tripodium fieri (S« 721). Da diese schwierige Stelle
neuerdings mehrfach Gegenstand der Behandlung gewesen ist, sei daraid
hingewiesen, dass das folgende ex ea sich nicht auf offit besehen Icaon.
Von dieser konnte in den übri augurales bei der allgemeinen Definition
des Tripudium nicht die Rede sein, da man sie ja, wie Cicero sagt,
missbräuchlich den Hühnern vorwarf, um ein Herausfallen zu erzwirigeu.
Also rausä aus dem verdorbenen aut oiii Wort hergessteill \ver«ieii, aul
das sich ex ea beziehen kunn, und da ist des Turnebus aui itumer noch
das beste, wenn es auch Licht «^aiiz befriedigt. — I 47 Discessi pa-
runiper a suniuiis a. a. 0.; 51 sibi in somnis uisum esse, ^se^ . . . oc-
cidere (ä. lo2; Cicero wird dadurch um eine sehr interessante Constrok-
tion bereicherti). — 62 Carneades . . . modo ait hoc modo illud; ait
ille etc. interpungirt Deiter, Philol. 46, 177 die von Christ hergestellt
ten Worte; 66 futura acute sentire vermuthet Ferd. Becher, PhUol.
Ans. XIV, 119 f.; 102 <in) rebnsque diuints Drechsler a. a. O. S. 72S
(schon von Hoser angefilhre, aber als parum elegans inrfickgewiesen);
110 Qoalis rei nouitate Deiter, Pbilol. 44» 691; 182 Praeclare tu qui-
dem, Quinte (oder tu quidem inquam Quinte), paratus disputastt
Drechsler a. a. 0., »um den Scblusspassus des Capitels überhaupt lesbar
zu machen.« — II 2i Quid est quod me adiuuent haruspices, qui cuui
. . . dixerunt, addunt etc. derselbe, Zeitschrift i d. österr Gymn. 36, 587
(— Baiter); 27 a trihus lrebu>J obendas. 37, 102. ~ 36 cum enim tri-
stissuma exta etc. wird vertheidigt von Deiter, Philoi. 46, 177. —
69 Nam illa praedicta Ueientium . . . ^e ueuerun tne) oder ^euenere) ,
ita? Aqua etc. Drechsler, /. f. d. ö. G. 37, 104; ebendaselbst schreibt 1
er 79 Anes uero prosperos <6i) enentus und 88 Gaecilia sororis filisa
(sc. dixit), ^se) sedes suas tradere, da ihm »?om palaeographisebes
Standpunkte« das Iftngst ergänzte si Tor prosperos und sogar das Aber*
lieferte se vor so^ro)ris nicht geuQgt Wer sich einigennassen mit
Handschriften beschäftigt hat, weiss, dass solche Wörtchen tu Dnttenden
▼on den Schreibern ausgelassen sind, aneh wo sich keine gleichen Silbeo
oder Buchstaben in der Nachbarschaft befinden. — 81) Etenim cum tem-
pore ahm tempestatunKiue nimmt als richtig in Schutz Deiter, Philul.
40, 177; 121 (^uis est enim qui . . . couliuiet versetzt Drechsler, Wiener
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De F«to. — Oftio Malor.
291
Studien VIII (1886), 108 f. hinter totas noetes . . . enadere; 124 ver-
mathet derselbe, Z. 1 d. ö. G. 37, 728 Sed haec Quinte in prompto fnerint.
Die Schrift De Fato wird mehrfach berfthrt in
31) Chrysippea. Scripsit Älfredus Gercke. JahrbQcher für
Philol. SuppL-Ud. 14 (lötiü), G8Ö — 781. (S. 1— 2Ü auch als Diss. phil.
Boiiueubiö.)
Als Gicero^s Qaelle betrachtet Gercke, auf einige äussere Grande
gestfltst, Antiochos von Askalon. Er behandelt das im Verlauf der Ar-
beit als eine gans unumstössliefae Thatsache, ohne doch irgendwie nach-
zuweisen, wie Antiochos in diesem Punkte zu einer so stoafeindllchen
Haltung gekommen sein sollte oder wie diese sich verträgt mit Ac. 1 29,
wo gewiss nicht ohne Grund die stoische Definition des Fatum in die
Lehre ckr malten Schule^ hiueingetrageii ist. — Eine grössere Anzahl
Stellen sind unter die Fragmente des Chi} aippo.^i autgeuommea und hier
uüd da mit Erläuterungen versehen. § 15 liest Gercke im Anscbluss
an C. F. W. Müller, nur mit vcrändurter Wortstellung non et uenae cui
sie moueutur; 41 behält er auch das zweite autecedeniibus bei; 43 vcr-
muthet er causa s anteccdcre. In einem besonderen Excurs (S. 703 f.) be-
spricht er § 44 und sucht die Ueberlieferung gegen die abereinstimmen-
den Bedenken der Herausgeber zu vertheidigen.
32) Cato Maior und Laelius sind auch in den letzten Jahren,
theils zusammen, theiis einzeln in einer Anzahl Ausgaben erschienen.
Von denen, welche ausschliesslich ftlr die Schule bestimmt sind — und
das sind die meisten — habe ich mich begnttgt diejenigen anzufahren,
weiche mir gerade zugänglich gewesen sind. Zunächst ist jedoch auf
Schiche's Ausgabe (oben Nr. 1) zurackzukommen. Dieselbe bietet einen
durchaus mit selbständigem ürtbeil hergestellten Text, allerdings ledig-
lich auf Grundlage desselben Apparates, welcher auch C. F. W. Mflller
vorgelegen hat. Zwar hat Schiebe den Erfurtensis (Btirol. lat. fol. 252)
mehrfach eingesehen, aber ihn nicht ^anz verglichen, daher noch einige
Lesarten irrthüaiiich aus ihm angeluhrt werden. In der Aduotatio
critica zum Cato Maior sind auss(»rdeni berücksichtigt Halm's Codi-
ces BSKN (welcher aber nicht mehr «pervctustus« genannt werden
Bolite) und besonders P (Paris. 6332) und L (Voss. lat. F. 12) »qui pari
fere sunt et aetate et bonitate.« Schiche stellt sich damit auf einen
^was anderen Standpunkt als Müller, dem er sonst in der textkritischen
Metbode und ihrer Handhabung sehr nahe steht; er dürfte aber damit,
dasi er L nicht so sehr in den Vordergrund rttc^t, auch nach der Er-
weiterung unseres kritischen Apparates (vgl. unten Nr. 88 f.) Recht behalten.
Do^ bat er mit L gegen P abweichend von MtÜler geschrieben 11 fuerat
ia arce; 31 lam enim tertiam; 82 M.* Acilio Glabrione; 47 desideratur;
66 reatat, zum Theii in Uebereinstimmuug mit anderen Herausgebern.
292
Cicero*! phiioiophiiehe Schrifteii.
Bei der Aasscheidung von deindc in § 10 Qaaeetor qoadrieimio post fic-
^OB soni 18t wohl nicht die zofAllige AoslMsmig in U massgebend ge.
wesen, ebensowenig wie die toq BS ftr 82 sine nlio Inbore ohne et (ant)
eontentione. Der QbereinsUmmenden hnndschriftlichen UeberUefenug
hat er, wenigstens nnter den Neueren, inerst sa ihrem Rechte TerboUw
58 dein matnrata (so aoeh L£*); 56 qua dixi. Aus eigener Coiueianr
hat er eiogesetzt 69 quid est in hominis vita diuturnum? —
Weniger Abweichungeu gegeüüber dem Müller'scheii Text zeigt
der Laelius, in weichem der Werth des Didot'schen Codex (P) uod
des Monac. 15514 aiii i ii itt<'n ist. Mit jenem hat Schiebe auch 26 re-
Liperandisque gebchiiebeii , dagegen 24 gegen ihn und Müller si qoa-
lieberschätzt ist seine Autorität seit Mommsen in § 54 [sperni ab iis
ueteres amicitias indulgeri nouis]. Diese au sich freilich wenig passeo-
den Worte fehlen in P, wie jetzt die nahe verwandten Excerj te des
Hadoard seigen, nur zufällig. In der Einsetzung der handschhfilieheD
Lesart ist er ll iudieatum mit Nauck, 88 uidemus mit Lahmegrer, 19
aeqnalttas mit beiden zusammengetroffen. "Ebendahin gehören 19 sitqne
70 fuerint Eigene Gonjekturen hat er aufgenommen 8 qui tum per-
multis (so gleichzeitig Strelits unten Nr. 43); 41 serpit id In die«
resque (im Anschluss an Mflller; flir serpere in dies ▼erweist A. Kor-
nitzer, Zcitscbr. f. d. osten. (jymn. 38, 1887, 30 auch auf Att. XIV
16, 1; serpit dein in dies resque schlügt K. Lehmaun, Wochen-
schrift f. klass. Philol. II, 1886, 1140 vor, wäbreiid Strelitz schreibt
serpit deinde res atque; eine ganz verschiedene aber nicht glückliche
Vermuthung ist die vou Deiter, rhilol. 4G, 176 serpit deuuo res quae);
08 ex quo utamur. — Ein störender Druckfehler ist S. 21, » (adn.) ma*
turae statt naturae, wodurch bereits Kornitzer a. a. 0. zu falschen Fol*
gerungen veranlasst worden ist
83) M. TuIIij Cicerouis Cato Maior de seoectute. Erklärt von
Julius Sommerbrodt 10. Auflage. Berlin, Weidmann. 1885.
84 S. 8.
Die Einleitung ist in dieser neuen Auflage unverändert geblieben,
also auch der Absthuiit über die Abfassungszeit der Schrift, obgleicii
der betreffende Aufsatz von Maurer (unten Nr. 41) in der Vorrede »be-
achtenswertlia genannt ist. Tn dem Oitat aus Hin. II 3 sollte etiam
nicht fehlen, welches den Worten eine etwas andere Färbung giebt. Ära
Ende der Eiuleituug wird noch immer aus Att. XVI 3, 1 angeführt
0 Tite, si quid ego. Ware dieses ego echt, so wäre vollends nicht zu
begreifen, weshalb Sommerbrodt § l noch te adiaero schreibt Im Text
z&hle ich neun Aenderungen gegenfiber der neunten Auflage, zu denen
wohl noch 84 cum autem equo kommen sollte, da cum equo im Anhang
gestrichen ist. Von jenen nenne ich die, welche nicht schon bei Mflller
oder Schiebe stehen: 48 quod facilius (L); 68 Sibi habeant . . • carsns,
Cftto Miior.
qooDiam Bine eis beata esse seoecttiB potest; nobis senibuB ex ImioDlbiis
noltis id ipsnin nniiin taloe relinqaaot et tesseras; 61 Notam est totnm
caniieo (PV); 68 qaoDiam id (Klein, Reid); 69 regnauit (L*) . . . uixit;
77 ta P. Scipio, wo aber die Aiigubo des Anhangs, dass dies die Lesart
von Ii sei, nicht ganz zutrifft. Sowohl Moniiii^eu als GeraoU, desseu
neue Vergleichung Sommerbrodt beiiut/.t und auch dem Keferenten freand-
licbst mitgetbeilt hat. geben nur tu kScipio. Versehentüch ist auch 37
das durcbstrichene domus vor disciplioa bei Anführung vou L ausge-
Cilleo. - Sebtche's Ausgabe scheint Sommerbrodt ooch nicht gekannt
sa haben.
34) M. Tulli Cicerüüis Catu Maior de senectute. Für den Schul-
gebrauch erklärt von Carl Meissner. Zweite umgearbeitete Auf-
lage. Leipzig, ß. G. Teabner, iööö. lY, 64 S. 8.
S5) Karl Meissner, Zn Cieeros Gate Maior. Nene Jahrbflcfaer
ftr Philologie Bd. 181 (1885), 209 - 220.
Der letztgeiiannte Aufsatz ist hier mitzubesprechen , weil er be-
biiüujit ist, die Aendeningen zu rechtfertigen, welche Meissner am Text
seiner Ausf^abe vorgenommen hat. Tn welcher Kichtung -le sich be-
wegen, ersieht man am besten daraus, dass Meissner an 24 Steilen ein-
zelne und mehrere Worte oder ganze Sätze durch Klammern als unecht
bezeichnet hat, während sich letztere bei MttUer und Schiebe an einer
einzigen finden. Man hat den Eindntcii — und den werden auch die
Schüler haben , welche die Ausgabe benutzen — , dass dem Cicero das
Ezerdtium recht grttndlich corrigirt worden ist Warum hat auch der
»grosse SÜlistc in diesem Dialoge entweder aus Eile oder um die greisen-
hafte Redseligkeit Gatows nachzuahmen manches geschrieben, was seiner
oiebt ganz wflrdig ist. Wollte man das alles ausscheiden, würde man
üöch viel weiter gehen nnissen. Aber eben weil mau damit ad absurdum
kommen Wörde, muss man mit der üeberlieferung auszukommen suchen,
so weit es geht, und sich Jedenfalls vor der Anlegung eines absoluten
nnd stets snbjectiven Massstabes hüten. Von diesem Standpunkt aus
mfissen die meisten Athetesen Meissner's zurückgewiesen werden, doch
ist hier nicht der Ort» sie einzeln zu besprechen* Ich zfthle nur einige
derjenigen Stellen auf, welche bisher nicht angezweifelt waren: 17 [non
isdateaquae iauenes ^ meliora faciati; [sentenlia]; 84 [oures]; 86 l£t
Corpora — leuantur]; 88 (quae iam agerem], wobei Meissner die Lesart
nm L als einzig berechtigte üeberlieferung behandelt, welche natttrlich
keinen Sinn giebt. Aber auf solche Auslassungen in L ist kein Gewicht
BD legen nnd die Tollstftodigere üeberliefong quae iam agere non possem,
led ut pOBsim facit acta uita scheint mir durchaus gesund. § 41 wird
<l€r ganze Passus cum quidem — reperio ausgeschieden. Wenn dafür
QDter anderem angeführt wird, dass »gejfen alle Regeln der Grammatikt
com quidem mit dem coni- plusqu. verbunden sei, so nimmt sich dieser
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294
Cioeio*8 philoBophische Schii£teo.
Grund gegenttber der Oratio obliqua der Stelle (locutam dieebat) etwas
wunderlich aas oad wenn Meiesuer ferner sagt, daes reperio bvod der
aus der Gescblehte gewonueuen Kenntoiss uiemals statt des dblidieo
uideo gebraucht wjrd,c so hätte er doch vorher bei Georges DachselKD
sollen, wo neben unserer Stelle die gans analoge B.P. II 28 angeführt
wird. Ferner: 68 [consulij; 70 INeque enim - ueniendum est] ; 72 (Dt
nauem — dissoluitj. Umgekehrt sind einige Worte ergänzt: 39 und 60
haec vor uetab, 75 iioii L. niutiim modo iion tirauisse mortem qai,
InterpulaLiüuen, gegen weiclio freilich Meissner die bouät beliebte Strenge
nicht geübt hat.
36) M. Talli Oiceronis Cato Maior de senectate, Paradoxa, ood
note italiaue di Carlo Fumagalli. Verona c Padova, Drucker &
Tedesebi 1884. (Raccolta di auturi latini con note italiaue IX.) 88 S. 8.
Diese Aosgabe, welcher jede einleitende Bemerkung fehlt, ist oifeii-
bar aQSSchliesslich für die Schule hestimmt Der Text ist i»it gana
schwindenden Ausnahmen der C. F. W. MtUlers. Der Commentar kommt
im G. M. dem Lahmeyers am nftchsten. In den Paradoxa , f&r welche
eine gute Schulausgabe zur üebertragung nicht ?orlag, bleibt er aa
Werth erheblich zurück. Wie es scheiot, ist er aus den notae variorum
der Müsei^'schcii Au^gaoe ausgezogeu. Fuinagaiü iiai auch eiue com-
roentirte Ausgabe des Laelius uud eine Textausgabe von Gate Maior,
Laelius und Paradoxa veröiientUcbt.
37 j lieber den Wert und das Verhftltnis der Handschriften von
Ciceros Caio maior. Von Karl Torna netz. I. Theil. 2U. Jahres-
bcriciit der öffentlichen Uutorreal- uud Oben ealschule ia <ier Josef-
btadt, Wien 1883. 8. S. 1 24. — II. Thcil. 12. Jahrebbericht des
k. k. Staatsgymnasiums in Uernals. Wien 1886. 8. S. 8— 36.
Die Untersuchung erstreckt sich auf die in der aweiten Zflricher
Ausgabe benutzten Handschriften BEJ(N)PRS, sowie die 'später ?oa
Mommsen bez. Baiter verOfentiichten LQ und sucht nach einem coose-
quent und sorgfältig durchgeführten Plan ihren Werth uud ihr gegen-
seitiges Verhältnibh zu bestimmen. Zu diesem Zwecke wird im ersten
Theil dasjenige, was jeiier Handschrift eigeuthüniliL h jst, nach gewi-en
Kategürieu geordnet zusammengestelU. Nach Zahl und Gewicht der
Dehler bez. richtigen I.esartcn wird der Werth, welcher den einzelnen
Handschriften unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer grösseren
Gruppe zukommt, dahin festgestellt, dass >L und P als ziemlich gleich-
werthig unbestritten obenan stehen, diesen sunAchst jreiht sich S ao,
dann B, £ und B, von welchen dreien einen zu be?orzugeo schwer fallen
dttrfte, hierauf J und schliesslich Q.« - Im zweiten Theil erhalten wir
zunächst einen Escurs über die Correkturen der Jetzigen Handschrifteiw
welche mehrfach eine Üebertragung der Lesarten von einer Glasse zur
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Gato maior.
295
«ndem lelgeo. Mit Recht wird derselbe Vorgang für die verlorenen
Originale derselben ingenommen (vgl. des Ref. Bemerkaog Philologns
8nppl.-Bd. 6, 662), wodurch sieh die Schwierigkeit der Classification er-
Uftrt Diese wird dann nach derselben statistischen Methode wie im
ersten Theile versacht, indem die Fehler, weldie sieh In PB. P6, PJ,
PL . . . PBE, PBJ bis PBEJQRS, dann in LK, etc. etc. iu
jeder Combination gemeinsam finden, gezählt und soweit sie eiuiger-
massen wichtig sind, einzeln aufgeftilirt werden. Das Ergebniss ist nach
Tomanetz, dass sich zwei Classeu scheiden, die von P einerseits und L
arnii« rseits: mit P Dfllier verwandt ist von den jim^^vren Handschriften
die Gruppe SBJ, während HE eine Mischung von P und L zeigen, wei-
che dadurch entstanden ist, dass Lesarten aas L in eine ursprünglich
mit P verwandte Handschrift eingetragen wurden. Aus derselben ist Q
geflossen, jedoch ehe die Correktnr erfolgte. Ton diesem Resaltat
flcheint mir nur die Stellnng der Gruppen SBJ und QRE nicht gani
haltbar. Beide zeigen andi gegenttber P, dem sie allerdings nfther ste-
beo als L» so viel Gemeinsames, dass man sie nicht getrennt halten
dar^ wie Tomanetz es thnt Man würde sie vielleicht als die vom 11.
Jahrhundert ab geltende Yulgata bezeichnen können. — Stillschweigende
Voraussetzung der ganzen ÄrLcit ist übrigens, dass die veröfientlichlcn
Collationcn vollständig und zuverlässig sind. Das ist aber durchaus
nicht der Fall: die von E z. B., welche noch auf Wunder beruht, ist
grundschlecht, die Angaben über die Münchencr Handschrilien sind min-
destens in orthographischen Dingen ungenau oder absichtlich gekürzt,
Aach von L sind nicht alle Lesarten mitget heilt Diese Thatsachen
madien die mtibevollen Zusammenstellungen Tomanetz's etwas unsicher,
aber es ist fraglich, ob ein besseres Material ein weeenUich anderes Re-
saltat ergeben hfttte. Die Frage hat an Interesse erheblich verloren,
seitdem durch die Ezcerpte des Hadoard (oben Nr. 8 f.) und die unter
den folgenden Nummern m besprechenden Arbeiten andere alte Hand-
sebriflen ans Licht gekommen sind, welche in verschiedener Gruppirung
bald mit P bald mit L Qbereinstimmend einerseits der iicharfen Schei-
dung einer P- und L-Classe widersprechen, andrerseits die jüngereu
Handschriften in den meisten Fallen entbehrlich machen.
38) Wilh. Gemoll, Zwei neue Handschriften so Ciceros Cato
Maior. Hermes Bd. 20 (lbö5>, 331—340.
39) Zur handscbriftenknnde und kritik des dceronlscben Cato
maior. Von Bastian Dahl. I Codices Leidenses. Christiania 1885;
II Codices Parisini. ib. 1886. (Christiania Videii^kubs-Selskabs For-
haudlinger 1885 Nr. 23 und 1886 Nr. 12) 26 u. 36 S. 8.
W. Oemoll verglich im Sommer 1864 in Leiden nicht nur den
Toss. F. 12 (vgl. oben 8. 293.), sondern auch die in neuerer Zeit un«
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Cictro't ^UoMpliiiclM Schrifttti.
bMchtet gebliebenen Votsiani 0. 79 (V) nnd F. 104 (v). Die nteh der
nennten Anfinge von 8onimerbfodte Anagibe angefertigte GoUnlien ?ei>-
Mtotliebt er in dem nngeftlhrten Anftntie mit einer knnen BeecM-
bnng der Hnndtehriften. ~ Untertncht waren beide Hindsdirillen «ad
gnni verglicben die erstere bereits forher von dem Nonreger Bnstiti
Dahl, welcher im Sommer 1882 aAmmtliehe Handschrilken des Gtto
Maior, welche die Pariser Nationalbibliothek und die Leidener Univer-
sitätsbibliothek besitzen, Ort und Stelle durchgesehen hat, aber erst
sp&ter zur Veröffentlichiiüg seiner Ergebnisse gckuinmen ist. Ist ihm j
nun auch ein wichtiges Stück derselben vorweggenommen, so muss doch '
das Verdienst seiner umfassenden Arbeit ^ehr hoch augeschlagen wer-
den und es wäre zu wünschen, daäs bie fUr andere Schriften und Biblio-
theken Nachahmung f&nde. Wir könnten dann hoffen, allmählich sa
einer vollständigen Handschriftenkunde der philosophiechen Schriften so
gelangen, ohne welche eine absehliessende kritische Ansgabe nicht deak*
bar ist Ifan mnss freilich darauf getot sein, unter vielen Handschrift
ten nnr wenige branchbare sn finden. Anch Dahl ist diesem Schickssl
nicht entgangen. Er Terseichnet überhaupt 47 Codices, 8 in Leiden und
39 in Paris, welche sich nach seiner BesÜmmnng aof folgende Jahrfana-
der te vertlieileü;
IX. X. XL XII. Xlli. XIV. XV.
Leiden — a — — . i — 6
Paris 1 1 1 2 4 8 22
Dahl giebt von jedem eine kurze Beschreibung nebst den nötbi-
gen Notizen über Herkunft, frühere Besitzer und Benutzer, Beschaffan»
heit des Textes, bei den besseren mit Eingehen auf ihre Stellung in
den anderen Handschriften. Seine vollständige CoUation nach der Maller»
sehen Teztansgabe (1879) theilt er mit von Y nnd P, eine Auswahl von
Lesarten ans denen, welche nach Alter und Gflte hinter diesen rangirea
Ich fiMse kun die Resultate nach Dahl und Oemoli snsammen: 1) Vosa
0. 79 (V), saec X., nadi Chatelain Taf. 41 s. IX., bdehst wahrscfaeia- i
lieh ebenso wie L einst im Besitz von Pierre Daniel. Die beiden vo^
liegenden Collationen sind leider nach verschiedenen Ausgaben gemacli£
und deshalb nur schwer nebeneinander zu benutzen. Doch darf man die
Mühe der Reduction nicht scheuen, da sie einander ergänzen. Dalli hat,
soviel sich benrtheilen lässt, einiges richtiger gelesen als Gemoli, vollstän-
diger aber ist letzterer. Die bei Chatelain facsimilirte Stelle lässt bei ihm
wenig zu wQnscben übrig, während bei Dahl recht viel fehlt. Wo die zo-
gmndeliegenden Ausgaben differiren und beide Vergleichungen schweigsn,
wird man demnach GemoU grüssere Glanbwttidigkeit beimessen dflifest
Sicherheit aber ist erst von einer dritten Gollation sn erwarten. Ausser
Zweifel steht indess die hohe Bedeutung von V innerhalb der massgeben-
den Gruppe P?L(K). Seine Stelluug ist bei Dahl leichter su üherBehea, wel-
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Okto Mtior.
297
eher M den einselneii Lesarten die der anderen Bandacbriften verglei*
chend heransieht Er fomralirt das Erigebnias folgendermaasen: »V hat
mdir yerwaadtsdiaft mit P als mit L ... . Wenn bei sonstiger Ywnt^
tion der Msa. V mit L nsammengcht, ist die Lesart dieser iwei Öfters
die richtige; ieh glaobe aber, dass im Grossen und Gänsen Y ober L
ES setzen ist.c — 2. Voss. F. 104 (v) saec. XIII. (nach Gemoll XIV.),
von Dalü nur an einigen Stellen angeführt; vollständige CoUation bei
Gemoll. Er ist offenbar aus guter alter Quelle geflossen und insofern
von Interesse. Aber gerade im C M. , in dem von Alters her die Les-
arten au^ einer Handschrift in die andere übertragen worden sind, las-
sen sieb die Faktoren, welche an einer jüngeren Handschrift mitgewirkt
haben, so wenig übersehen, dass man t eine selbständige Bedeutung
nicht wird beilegen dürfen. — 8. Paris. 6382 (P) saec. IX. Dankens-
warth ist Dahls ausführiiehe Besehreibnng. Seine ?oUstandige Oellation
saigt» dass die von Halm benntste recht gnt ist. Doch ergeben sich eine
Ansahl Naditräge, besonders orthographische , nnd einige nicht unwich-
tige Berichtigungen. Sehr stArend ist hier, dass Dahl nicht nach der
iweiten Znridier Ausgabe gearbeitet hat. Es würde den Benntsem viel
onnütze Arbeit erspart bleiben, wenn Vergkichungen, welche zur Ver-
öffentlichung bestimmt sind, stets nach jener Ausgabe aogeätellt würden.
— 4. Paris. 5752 fol. 54-70 (P*), saec. X., CM. von § 19 an, ge-
folgt vom Laeliiis, hat aber mit RR etc., welche ebenfalls zuglnir!} den
Laelius enthalten, nichts gemein. »Dieser Codex stimmt öfter mit als
mit L ttberein, steht ersterem aber in Korrektheit nach, hat jedoch
aaeh eigene gute Lesarten.« Referent möchte freilich bezweifeln, dass
letstere wirklich anf Ueberüefemng beruhen. Die Uebereinstimmung mit
L ist übrigens grosser, als Dahl annimmt, welcher L nicht vollständig
n«n Tergliohen hat £r theilt aas P* alle Lesungen mit, welche
wfnt die Becenslon nfitslich oder wegen des Ursprungs der Fehler in«
teressant sdiienen.c — 5. Paris. 14090 ans der Bibliothek von St.
Victor (V*) s. XI. enthält fol. 168^ — 170* CM. 1-21; stimmt häufig
mit P überein. Dahl gicbt eine Auswahl der Lesarten, ebenso vou 6.
Paris 6384 (P**) s. XIV. Von den übrigen werden nur vereinzelte
Lesarten gelegentlich angefülirt. — Hier und da hat i>ich Dahl für die
eine oder andere Schroibung entschieden. Ich setze diejenigen licr,
welche neu oder wenigstens in die jüngsten Ausgaben nicht aufgenom-
M sind: 1 cognomen non solum (codd.); 12 ita cupide fruebar quasi
ohne tum <PVv); 07 uigebat in iUa domo patris disciplina (P^v); 82
ihieolio labore et contentione (YLIN); 80 repnerescam (VLP*);
80 deffetigati<yncm (yp*<IB8).
40) Cofljektnren etc. sum C.M.: 0 qno maiorem anctoritatem ha-
bsret oratio wird Ar unecht erklart von Friedr. Polle, Jabrbb. für
MeL 101 (1800)» 007; ebenso 14 eqni fbrtis et nictoris senectuti com-
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Cicero'ti pbüoaophiiiclie bcbrifteii.
parat suain als »Bemerkung die von einem aufmerksamen und im Av*
druck recht gewandten Leser an den Rand gescbriebeo wurde«, w
K. Lincke Hermes 19 (1884), 465—467; 20 Sic enim percontanti,
Dt est in Kaeoi poetae Ludo, respondeiitiir venDntbet H. Deiter PhUol.
46 (1686/87), 176; 26 leaiorqve fit seoectofi eoinni, qai ianesivten
colaot et diligunt A. Weidner, Adversftria Tnlllaoa (QjmtL'Vn^
DorttDond 1886) 8. 14; derselbe 24 QiUMnqiatm in illis minus hoe im-
ruffl est , . . sed iidem in eis Ubornnt qnae ete. und 81 Tertitoi ille
aetatem borainnai nldebat mit Tilgung: von iam enim, welches in deo
Handschriften bald vor bald nach tcrtiain steht. Wcidnei hat suiche Ver-
schiedenheit der Wortstell ü Ii an mehreren Stellen für seine Athetesen
angeführt nnd sie winde sirh in der That so ara eiufachstcu erklären.
Indess kuinmi am im C. M. so oft auch an ganz unverdächtigen Steilen
vor, dass ohne dringende sonstige Gründe nichts daraus zu folgern ist
47 in'lii! autem est molestum quod non desideres scheidet aus Fr. Polle
!a: :i b. 181, 807; 49 Non uidebamns in stndio sehligt ?or Deiter
Pliilol. 46, 176; 56 tilgt Weidner a. a. 0. non vor oder hinter elB-
cere; ders. 84 Qnid enim in (oder est in) nita commodi?
41) Theodor Maurer, Die Abfassungszeit von Ciceros Cato
Maior« Jabrbüclier fOr Pliilologie Bd. 120 (1884), 8. 386—890.
Maurer entscheidet sich dahin, dass der CM. vor Caesars Er-
mordung gcbchricbeu ist, eiuuial aus dem äusseren Grunde, dass ihn
Cicero «reihst Diu, II S unter den bis «l iluri verfassten phiiusuphischen
Schriften autluhrt. Diese aber müssen eiij-rlilK -^lich des ersten Buches
Do Diuiiiatioue sanimtüch vor Caesars Erniurdung fallen, da es eben
dieses Ereigniss ist, welches Cicero zu der ungewöhnlichen Einschiebung
eines neuen Prooemiums innerhalb desselben Dialogs veranlasst bat
Gegen diesen Grund Ittsst sich meines firachtens Sticbhaltigee nicht eisp^
wenden. Leider hat Maurer dann durch Herbeiiieliung innerer nicht ebenso
einwandfreier GrOnde seiner Sache wieder geschadet: die Dentong der
Worte C. M. i et tamen te snspioor eisdem rebus . . . granius con-
moueri auf (Caesars Alleinherrschaft, wfthrend Andere sie auf das be*
drohliche Auftreten des Antonius beziehen, und vollends die Verrauthung,
dass mit der iconsolatio maior et in aliud tenipus differeuda« die Werke
De Natura Deoium bis De i utu angekündigt würden. Dagegen hat er
merla'.urdigerweise die auf den C. M. beztigiichen Stellen der Briefe ad
Atticum ganz unberücksichtigt gelassen. XVI 3 hätte schon deswegen
angeführt werden mtlssen, weil mau gerade die spätere Abfassung des C M.
damit bewiesen liat. Kurz nach Erwähnung desselben beisst es dort:
Sed tameu idem a'jvroYim ad te retractatius etc. und das wird noch
bei Teuffei-Schwabe unter C. M. angeführt, welcher darnach erst am
17. Juli 44 vollendet wäre. Aber die Worte beliehen sich gar nicht auf
ihn, sondern auf De Gloria. Dagegen schreibt schon XIT, 21, 8, nsch
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Cato Mtior. - LmHus.
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Raete am ii. Mai, Cicero an AtUcos: iegendos miiii saepius est Cato
niaior ad te missus; amariorem enim nie senectoa fadt. Das klingt doch
walurhaftig nicht so, als ob er dieses Bnch ?or vier oder sechs Wochen
geMshrieben hätte. Whr mflssen also nothwendig auf die Zeit vor Caesars
Ermordmig zurückgehen. Dieselbe Zeitbestimmang findet sieb bei
Schiche in der Vorbemerkung zu seiner Ausgabe, welcher ausserdem
auf die Aehijlicijkeit mancher Argumente mit dem ersten Buche der
l iMiiIanen hinweist und darum den C. bald nach diesen, Knde 45
oder Autaug 44, ansetzt. Der entgegengesetKten Meinung ist Strelitz
Pbilol. Rundschau IV, 1548 und vor seiner Ausgabe des Laclius: Bei
iiim und anderen Heran «^crebera besteht immer noch das grundlose Vor-
artbeü, dasa C. M. und Laelins unmittelbar hintereinander geschrieben
seiD mossten.
42) M. Tullii Ciceronis Laelius de amicitia. Erklärt von G. W.
Nanck. 9. Auflage. Berlin, Weidmannscbe Bnchhandinng. 1884. 79 S. 8.
Nanck hat in der Vorrede die scharfe Polemik gegen C» F» W»
HttUer gestrichen, welche sich in der achten Auflage fand und MflUer
2Q eiuei mindestens ebenso scharfen Entgegnung ni der Zeitschrift lür
da? Gymn.-\V. a4, 612 ff. veranlasst hatte. Es scheint nicht loyal, wenn
-Nauck jetzt lediglich die letztere erwähnt und isi all£?emeinen Ausdrücken
kritisirt, welche den unkundigen Leser glauKcu niacln ii müssen, Müller
habe den Streit vom Zaune gebrochen. Im Gegensatz zu diesem bcruit
sich Nauck auf die wohlwollende Beortheilung Schiche's, Jahresberichte
des philol. Vereins VIII, 6--7. Die »sorgf<ige Erwägunge, welche er
denen Ansstellnngen gewidmet hat, hat aber nur su einer Aendernng
$ 18 nt niri (froher ot hi uiri) boni fnerint geftthrt. Die Obrigen won
den mit recht schwachen Grflnden sorttckgewiesen und die weiteren Be-
merkungen Schiche's a. a. 0. 8. 23, welche an drei Stellen Mftller gegen
Haoek beipflichten, siod nicht einmal beachtet worden. Wir lesen also
immer noch § 2 fere erat in ore ohne multis; 7 conuenissemus; 40 ali-
•^jUuiituluni; 48 diüuadantur . . . contrahantur; 67 amicoruni ohne causa;
74 alio quodam modo (sc. non neglegcudi), ebenso 16 die Interpunktion
de amicitia disputaris: quid sentias etc. Während sich Nauck hier der
Belehrung gänzlich verschlossen hat, rechnet er es der neuen Auflage
als besonderen Vorzug an, dass in ihr E. Weissenhorns Gliederung des
Dialogs zur Geltung gekommen sei. Referent hat bereits JahreRbor. 35,
106 auf das Verfehlte dieser Disposition hingewiesen und sowohl Schiebe
sls Strelita haben sich ihr gegenüber ablehnend ?erhalten.
43) M. Tnlli Ciceronis Laelius de amicitia. Für den Schulgehrauch
erklärt von A. Strelitz. Gotha, Fr. A. Perthes, 1884. 87 S. 8.
Die Einleitung und der ziemlich reichlich bemessene Gommentar
dieser neuen Ausgabe hiud gaiu iur dua Uedürfuiss der Schule berechnet
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800
Cicero'B phüoaopbisclie ächriften.
nod hier nicbt näher zu be<^prechen. Der Text beruht auf sorgfältiger
eigener RevieioD des Herausgebers. Die Grundlage ist, wie billig, MflUers
TexUnsgabe. 27 Abweichoogen von Uur sind 8. 86 f. msanimeogetteUt
VoD^diesen sind ausser den bereits oben 8. 202 angeffthrten als neu oder
sonst bemerltenswerth an erwähnen: 18 oti pleriqne (sacblidi inn-
treffend, da tmn hoc tnm Ulad h^Vcfastens von den Skeptiiceni gesagt
werden kann; Deiter, Pbilol 46, 1Y5 will sehretben illod ait at pU-
ri<j iic); 48 l>oiiis amici (auinii) quasi diflfumlantur . . . contrahantnr nach
Seyffcrts Coiijektur (diffuiidatur . . . contruliatur liest man jetzt in Ha-
doanis Exceri)tei)): 55 Scd etiamsi; 63 sie [amicitia] ex aliqua parte;
85 eligendis (Rhode). Zu 19- 21 bonierkt Strolitz wohl mit Recht,
dass 8ic enim perspicere bis qui omnino nusquam reperiuntur den Ein-
druck einer nachträglich ?an Cicero eingeschobenen Partie macht. Einige
seiner Schreibungen hat er auch Phil. Rundschan IV» 1660 f. begrftndeU
•
44) Laelius. A dialogne on fricndship by M. Tnllius Cicero.
Edited for tbe nse of Schools with Notes, Vocabulary, and ßiographi-
cal Index. BjE* 8. 8huckburgh. London, Maomiüan & Co. 1886-
(Elementary Glassics.) XYI, 180 S. 8.
Zweck und Einrichiuncr der Ausgabe sind auf dem Titel hinläng-
lich bezeichnet. Ft^r den Text hat Shuckburgh, wie er in dor Vorrede
sagt, Reids Ausgabe benutzt, doch finde ich manche Abweichung von
ihr. Das angehängte Vocabular enthält für die weniger häufig forkom-
mendon Wörter auch Stel leoangaben, welche zwar nicht vollständig sind,
aber bei dem Maogel eines genttgenden Lexikons an Cioero's philoso-
phischen Schriften bisweilen von Notsen sein können. — Shuckburgb
hat auch eine Ausgabe des Cato Haior besorgt (1888), welche mir nidit
vorliegt
45) Ausser den hier und oben 8. 292 angellihrten Vorschlägen
2um Texte des Laelius sind noch folgende veröffentlicht worden: 4 itaqne
ipse <illa> mea legens K. Lehmann, Wochensohr. f. kl. Phil. II (1888),
1140; 18 idem Semper <8en8it> oder <s6ntiebat> Fr. Dreehsler«
Zeitschr. l d. Osterr. Gymn. 87 (1886), 726; 88 cum exnlaret tan*
dem se fotellexisse A. Weidner Gymn.-Progr. Dortmund 1886 S. 14;
63 setzt Deiter, Tliilol. iij, 175 vor quo utamur eine grosse Interpunk-
tion und übersetzt »Daher wollen wir . . . Gebrauch machen«; 74 sed
alio quodam modo <re8 moderanda) est oder modo <moderandum)
o&t K. Lehmann a. a. 0«
46) Cicerone l'Amicizia e la Verrhiczza. Yersiooe dal Prof. Gac-
tano Roselli. Napoli, Lnigi Chiorazzi 1883. 8.
Das Buch ist & 81- 206 paginirt, also Separatabdmck oder Fort*
Setzung eines anderen ünternehmens. Die Uebersetsnng ist, wie es
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LaeliQS. — De Olficns
scheint, nach einer älteren Ausgabe aDgelertigt. Gleich so Anfang des
Laelins begegnet die lüsche Aoffiassmig von memoriter >a meote« und
ond G. H. 1 wird zu quell* aomo (ille vir) erlftaternd bemerkt »Ennio« (!)•
47) Von der Schrift De Officiis liegt zunächst Schiebe's Aus-
gabe vor (oben Nr. 1). Der bedeutende Fortschritt, welchen sie be-
zeichnet, bemht vor allem aaf der Yerwertbung von Poppe Untersuchung
Aber die «weite Handschriitenclasse (vgl. Jahresber 36, 110 f.) und der
Benntsnng der Lnchs'schdh CoUation des Harlelanas 2716 (L), anf Grand
deren Popp diesen einzigen alten, leider Iflckenhaften, Vertreter der
genannten Glesse gewürdigt hatte. Seine Lesarten sind jetzt in der
Hanptsache bei Schiebe bequem zu übersehen. Ausserdem haben diesem
zur Verfügung gestanden Popps Neuvergleichuugen von II und b, sowie
Ejssenhardts Collation derjenigen Theile von A, welche nicht von Baiter
verglichen waren. Gestützt auf das letztgenannte Material hat Schiebe
in der Voirede das Verhflltniss von A und b genauer untersucht. Er
stellt fest, dass ihre Uebereinstimmung bei weitem grösser ist als man
nach der zweiten Züricher Ausgabe annehmen durfte, und dass Ab-
welchnogen sich fast nnr da finden, wo A nachträglich corrigirt ist.
Er kommt so zn dem Besaitet, dass A ans b abgeschrieben sei, obgleich
er sngiebt, dass einige Stellen auch nach Eyssenfaardts CoUation noch
Zweifel zatassen (z. B. III 92 dolo malo A nach Syssenhardts Schweigen,
wfthrend malo in b fehlt). Diese Zweifel werden dadurch verstärkt, dass
ein positiver Beweis (z. B. Erklärung von Irrthümem in A aus Eigen-
thümlichkeiten von b) nicht erbracht ist. In dieser Beziehung wUrde
besonders III 51 in Frage koinmen, wo in A nach Eyssenliardt drei
Rasuren von je 25 — 27 Buchstaben zwischen TextHtellen von ungelahr
gleicher Grösse vorhanden sind (zwischen Antipatro und omnia, omnino
imd quod, igoo- und -ret; die üblichen Abkürzungen sind dabei in
Anrechnung zu bringen). Dieses Mass dttrfen wir mit ziemlicher Sicher-
heit als Zeilenlänge der Vorlage von A annehmeD» dieselbe ist aber in
b an der betreffenden Stelle erheblich grösser. Ich möchte deshalb A
ond b doch lieber als getreue Abschriften desselben Originals ansehen,
zumal dorch die von Ghatelain veröffentlichten Fragmente Parisina er-
wiesen ist, dass Lücken von Ab, wenn auch nicht alle, bereits in alteren
HandsdirifteD existirten (II 76 fehlt tantum A b Par., dagegen 76 caput —
pnblici nnr A b). Praktisch bleibt es sich übrigens völlig gleich, wie man
die Frage nach dem Verhältniss von A und b beantwortet. Denn da sie
einander so ähnlich sind luid noch andere verwandte liaudschriften zu
Gebote stehen, braucliuu wir für die Kritik nur eine von beiden und
wegen der zahlreichen Correkturen in A kann es nicht zweifelhaft sein,
dass man sich für b eutscheideu muss. Es ist also auf jeden ball zu
hüligen, dass Schiebe A nicht weiter berttdisichtigt hat. Mit Hecht ist
femer der interpolirte Bemensis a ausgeschieden. Es bleibt fttr die
802
Ctcero's philosopkiacbe öciiriltea.
erste Classe BHb, für die zweite Lpc. B, p und c sind nach der zwei-
teu Ztlricher Ausgabe bez. Popp's geiegentlicheo BerichtiguugeD benutzt,
p also nur fragmentarisch (vgl. uoteo ür» 52). Die Adnotatio critica
ist, wie sdioD gesagt, reichlicher bemessen als im G. M. und Laeüss,
doch vermisst man an einigen Stellen, wo tob der Lesart simmtlidwir
Handschriften abgewichen ist, eine hesflgllcbe Bemerkong, s. B. I Sl
reddere depositum etc., während doch bei Yergleichnng von Anibfos.
Oif. I 264 nicht alle Möglichkeit ausgeschlossen scheint, dass das hsod-
• schriftliche furioso irgend welche Berechtigung hat Fast vollstiUidig
bind diejeuigen i.t^^artcii auigeauiiiinen , in weleheu sich die Vertreter
der einen Handschriftenclasse übereinstininjcud von denen der anderen i
unterselieiden. Alle anzuführen ginGr wühl tiber den praktischen Zweck j
der Ausgabe hinaus, hatte sich auch nur bei Benutzung einer geuauereß i
Collation von B ermöglichen lassen. — lu der Herstellung des Textes
ist Schiebe, soweit irgend möglich, der Uebereinstimmung der Hand-
schriften gefolgt» hier und da gegen alle neueren Herausgeber, B. 1 6C
cum persuasum sit; III aequabilitas oniversae uitae ohne cum. Wo
die Handschriften unter sich diiferiren, sind in erster Linie BHb miss-
gebend. Nur wenn ihre Lesart offenbar falsch oder Idckenhaft ist, treten
Lpc ein. Die meisten in Betracht kommenden Stellen sind bereits früher
erkannt und ans c bez. cp hergestellt. Schiche's Abweichungen von des
früheren Ausgaben sind daher niclit so zahlreich» wie man nach der Be-
iiuiziiijg eiücr so bedeutenden neuen Handschrift, wie L ist, vermutheu
könnte. Aber an Sicherheit hat der Text wesentlich gewonnen und die
Zahl der Stelleu, au denen verschiedene Meinungen uKi^^Iicb sind, ist er- ,
heblich vermindert. Dass Controversen trotzdem nicbt ganz ausge
schlössen sind, ist selbstverstHndlicb ; so befindet sich Schiebe auch nicht
ttberall in Uebereinstimmung mit Popp. Eigene Conjekturen hat Schiebe
namentlich im ersten Buche und an solchen Stellen aufgenommen, an
denen schon verschiedene Heilmittel versucht, worden sind: z. B. I 87 m
hello ponendo, 7e Imperium {auctum) Lacedaemoniis; 104 ^honestis-
simo> homine dignus; Iii qui notus est omnibus; 121 si <qm) igi-
tur; 146 animaduersores {aestimatores)que uitiomm; II 13 aut postea
subleuari (wofür Sorof, Berl. Phil. Wochensehr. VI, 1886, 882 sarciri
vorschlägt); III 88 quam quod utile esse diceret, non esse aequam
fater* tili Referent glaubt uicht, dass diese Conjektureu ailgemeinerea
Beiiaii Imdeu werden.
48) M. Tulli Giceronis de offidfs libri tres edited with introduo*
tion analysis and notes for the Syndics of the Uuiversity Press by
Hubert A. Holden. 5. editiou. Cambridge, University Press, 1884.
XiviV, 431 S. 8.
Die vorliegende fünfte Auflage scheint gegenftber der dritten,
welche Jahresbericht 27 , 139 f. von Iw. MoUer besprochen worden ist,
. d by Googlel
De OmcÜB.
303
trotz einer Abweichung in der Formulirung des Titels iu der Anlage
nicht weseoUich verändert zu seio. Die Eioleiiaog ist wie früher eine
UeberBetsnng der VorbemerJcangen Heine> za setner Schulausgabe, na-
tlkrüeh nach einer älteren Anflage, also ohne Beracksichtigung der neue-
ren Litteratnr (vgl. Nr. 49). Gdrrigirt hat Holden in § 2 der Einleitung,
«abrscheittlich in Folge einer Bemerkuiig MfiUers a. a. 0.» die Datirung
Yon Att. XY 13 (erste Erwähnung des Werkes de officiis) Yom Juni 44,
wobei ilciiic auch jctzi gublieben ist. Holden hat richtig Uctobcr datttr
eingesetzt, merkl^ürdige^w eise aber deu folgenden Sat^ unveriiudoi t stehen
lassen, wonach die Bearbeitung der Schrift durch deu Versuch einer
Keise nach Griechenland und das Wiederauftreten gegen AuLouius am
2. September unterbrochen sein soll. — Unter dem Text sind Abweichun-
gen der bedeutenderen Herausgeber seit Urelli verzeichnet. Ks fällt auf»
dass darunter C F. W. Mttlier sehr unvollständig vertreten ist und seine
beiden Ausgaben nicht geschieden werden. Die gelegentlichen Anfnh*
mngen von Handschriften sind onbestimmt und hier und da sogar irr-
thttmlicb. — Der Werth der Ausgabe besteht, wie schon Iw. MttUer mit
Recht ausgesprochen hat, in dem reichhaltigen erklärenden Gommentar.
49) If. Tnllii Cieeronis de ofificiis ad Marcnm filium libri tres.
Erklärt von Otto Heine. Sechste verbesserte Auflage. Berlin, Weid-
mann. 1886. 246 8. 8.
Heine's Ausgabe ist nach Einrichtung und Werth bekannt. Be
sonders nützlich, wenn auch vielleicht über den nächsten Zweck der
Schulausgabe hinausgehend, sind die fortlaufenden Verweise auf die grie-
chische philosophische Litteratnr. In der neuen Auflage hat U. F. W.
Mallers Commentar, ausserdem in sachlicher Hinsicht Hirzeis Unter-
snchttogen, in textkritischer Poppe Dissertation Anlass zu Aenderungen
gegeben. Diese im Einzelnen anzugeben ist mir leider nicht möglich,
weil mir die unmittelbar vorhergehende Auflage nicht zugänglich ist.
60) Oioöron. Trait^ des devoirs livre I. Texte latiu en regard
de la tradoction fran^aise de M. H. Joly. £dition pr6cöd6e d'une
introdnctlon comprenant nne analyse g6ndrale et accompagu^e d*ap-
pr^tions critiques par M. H. Joly. Paris, Delalain (1886). XXIV,
138 & 13.
51) M. T. Cicerou De Officiis livre premier. Avec unc introdnc-
tion , une analyse et des notcs historiques et philusophiques i)ar E.
Boirnc. (Bibliotheque classiquo d'ouvrages phiiosophiques.) Taris,
Felix Alcan. 1866. 128 S. 18.
Die erstere Ausgabe besteht fast ausschliesslich aus Einleitung
(Dach welcher die Schrift De Officiis bereits vor Cäsars Tode begonnen
sein soll), Text and üebersetznng. Noten sind nnr ganz wenige vor-
handen. Die Ausgabe von Boirac (ohne Uobersetzuug) schUesst sich
304
Cicero*8 philobopLisclie ScbrifleiL
Dicht nur im Text, iui den es in der Vorrede ausdrücklich bemerkt ist^
sondern auch vielfach in der Einleitung und in den Aiimerkuügeu
0. Hi'iiiL' an. Letztere sind reichlicher aia hei Jol> und grösstentheils
sachiiciieii Inhalts. Einige andere französische SchoUnsgabeii (vgl-
Bibl. philoL dass.) habea mir oicht Torgelegeo.
52) De Ciceronts de officiis librorum codice Palatino 1531 scrii^
Sit Ernestus Popp. Programm der kgl. bayer. Studienaostait la
Eriangea 1885/86. ii^rlangen 1886. 39 S. 8.
Diese ProgrammabhaiidliiDf bildet die £igiiiEiiii$ tu der fon allen
Seiten mit ungetheiltem Beifall eufgenommeneo ond »neli hier mehriaeh
angefahrten Dissertation desselben Verfassers ttber die zw^te Haed-
bchriftcnfamilie der Bücher De Officiis (vgl. Jahi osbenchi 35, 110 f.).
Von dem seit G ruter benutzten Paiai. 1531 ip) s Xill- XIV hatten ihm
damals die vollständigen Lesarten nnr soweit vorgelegen als er für die
zweite Züricher Ausgabe verglichen war. Jetzt hat er durch mehrere
Gelehrte auch die Ck)liation der Übrigen Stücke, welche Überhaupt io
Betracht kommen, erhalten und auf Grund derselben Stellung und Wertk
des Palatinus einer neuen Untersuchung unterzogen. Sie beet&tigt zu-
nAchst ?ollstftttdig, dass er zur zweiten Handschriftenclasse (Lcp) gehflrt
und mit L so nahe verwandt ist, dass er für die in L erhaltenen Thefle
in der Regel entbehrt werden kann. Wo L fehlt, reprisentirt die üeber-
einstimmuug von c und p fast fiberall den Archetypus der Giasse. Denn
die FftUe, in denen cp gegen LBHb ttbereinstlmmen, sind gering an Zahl
und beruhen jedenfalls auf Zufall. Schwerwiegender sind diejenigen, in
denen p ge^^« n Lc mit der anderen Classe Blib geht. Hier muss eine
wirkliche MiMhiuig angenommen werden, sei es, dass die Vorlage von
p der ersten Classe angehörte i^ud nach Lc corrigirt war oder dass sie
schon ursprünglich aus Lc stammte und nur Correkturen aus BUb er-
hielt. Popp hält letzteres für wahrscheinlicher. Was p allein bietet,
ist gänzlich unglaubwürdig und weist iü*gere Willkftrlichkeiten und Inter»
polationen auf, als in irgend einem von den anderen neuerdings beouti-
ten Codices vorhanden sind. Für die Kritik werthvoll ist p demnach
nur innerhalb der in L fehlenden Stficke 1 1-37; II 25 - 61. 81 - 90;
III 1—86. 89^99. 109—117 in den Fallen, in welchen er sur Beeon-
stmiruog des Archetypus (L)pc im Gegensatz zu BHb behfilflicfa ist
Alle diese Fälle werden von Topp zusammengestellt und in derselben
methodischen und vorurthcilslosen Weise besprochen, wie es in der frühe-
ren Arbeit für die übrigen Stücke geschehen ist. Allerdings sind die
betreffenden Lesarten nicht neu, die guten, welche natürlich sehr in der
Minderzahl sind, auch meist in die Ausgaben aufgenommen. Aber von
die'^on erhalten diejenigen, welche bisher nur aus c bekannt waren erhöhte
Sicherheit, und einige bisher nicht recipirte werden von Popp mit grosse-
rer oder geringerer Sicherheit hinsugelfigt: IIIS triginta aonos olzisse;
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De Offi«ü«.
€0 HjHeBtam 6t uirum boAtnn; 71 is praesUt; 76 er« de mihi; Hl
üMücaDt leges ohne td. Jedenfiills darf damit die AQSDuUuiig des Pa-
lalious als abgeschlossen angesehen werden. Anhangsweise Yeraeichnet
Popp die Lesarten, welche in den angegebenen Stechen ^on den neue-
ren Herausgebern aus c »Hein aufgenommen sind, zum Theil vielleicht
Verbesserungen aus Conjektor, zum Theil aber sicher auf den Arche-
typus Lpc zurückgehend, wahieud p au dieseu Slellou uach der andern
Classe coriigirt ist. — Wei ;ie.h einen cjuten Einblick in den Charakter
der beiden Classen verschafien will, versäume nicht die Lpc gegenüber
BHb gemeinsamen Lesarten von I 110—161, welche Popp S. 10 f. voU-
itaodig giebt, in sein Exemplar der zweiten Züricher Ausgabe zu
abertragen.
53) Interpolationen im ersten Buche von (Jicero's Ofhzieu. Vom
Oberlehrer Dr. Reinhardt. (Gjrnm.-Progr.) Oeis 1685. US. 4.
Strenge der Composition nnd SohArfe der Gedanken, fahrt der
Venapser iii der Einleitung aus, darf man zwar nicht von der Schrift
De Officiis erwarten, aber wo der Sinn güDzlich verwirrt erscheint, wird
man doch den Grund eher in Interpolationen suchen mii^M welche in
das lose Gefüge des vielgeleseiien Werkes leicht eindringen konnten. Das
erste Beispiel ist nicht gut gewählt und geeignet gegen die Methode des
Verfassers elnsnnehmen: I 25 sollen die Worte Delectant etiam magni*
iid apparatus - eopia die »Erwähnung eines sinnlichen Genössest an
ttsgehOriger Stelle einsehieben nnd daher bestenfalls hinter ad perfruen-
dsB nolnptates gehören. Es liegt aber auf der Hand, dass Prachüiebe
kehl Streben nach sinnlichem Gennss ist, sondern mit Becht denen an-
geschrieben wird, in quibns maior est animns. — Notorisch ist die In-
terpolation I 36. Hier bebalt Reinhardt die Worte Adeo summa erat ob-
seniatio in hello mouendo bei und sucht den Zusamraenhaug durch An-
naiiuie eines Ausfalls vor und nach diesem Satz herzustellen. 03 54
wird als unecht ausgeschieden Gradus autem plures — rationesque coti-
tractac und deinde uiia düinus communia omnia. 142 wird ordiüis et
collocationis ersetzt durch ordiuis et modestiae und der Satz tempus
aatem actionis oportunuro Graece suxaipta Latioe appellatur occasio
aasgeworfen. Es ist nicht abzusehen, wie jemand zu einer derartigen
Biasehiehnng gekomnen sein soll. Die ganie Stelle ist allerdings an-
klar« wird aber wohl anch von G. F. W. MttUer, auf den sich Reinhardt
beruft, nicht gana richtig benrtheilt Gffenbar kommt es Cicero darauf
an die beiden Momente, welche in der Definition der töraiia bei Sto-
balos Ecl. n 106 geschieden werden, h&tm npaxrdov und rt /irr« rt,
iQseinandcrzuhalteü. Ordu uud i'ollocutio sollen also nicht unter sich
Qod mit der sogenannteu modestia identisch ^ sondern in letzterer ent-
itaitea sein.
j«lMwUrichi (uf Aiuul)«u)uwiM«M6h«a XLVH. (t&86. IUI 90
Digitized by
S06
Cictro's phüoflopbiecbe BchrifteD.
64) Sonstige Tonebläge zor Kritik foa De Offidis: Malier, i
Zeitscbr. f. d. Oymn.* Wesen 89 (1885), 219 will 1 189 schreiben o d6- j
uns antfqna va^ quam dispari domin&re ddmino. Hans Gilbert, Jabr- |
bttclier fttr Pbilol. 129 (1884), 773: I 127 nec oratio obscenitate (mit ;
Manutius); II 41 aociuitate tuen da statt coustitucuda, das aus dem fol-
geiidcD coiistiiuondiiruni eingedrungen sei; 7*2 C. Graccbi frumeniarid
magna largitio: exhaurie ba t ii r aerariuin (ohae igitur); Iii 64 pium I
muito quam ^scieati) se ueuditurum putarit.
55) Cicerü's Drei Bücher Über die Pflichten au seinen Sohn Mar-
cus übersetzt von Friedrich Richter. Leipzig, Pb. Eeclam jun. ^
(1884). 218 S. 8.
Diese üebersetznng verdankt ibr Dasein wohl nur dem BedOrfiiiis \
der Reclani*8CheQ Universat-fiibliothek, zu der sie gehört. Wissensebail*
liebes Interesse hat sie nicht und es fehlt anch nicht an Stellen, welche
sacblicb richtiger ond der Form nach besser sein k<(noten nod soUtea.
1di Griiizen ist sie lesbar. Die drei fünffQssigeD Hexameter auf S. 5T
werden aber auch hai dem Laiea, für deü äie heatimiul amdy Kopf- I
schütteln erregen.
ae) Paradoxa. J. Hnemer, Zeitscbr. f. d. Asterr. Gymn. SS
(1885), 589 - 591, beschreibt die Papierhandschrift 179 des Klosters
Herüügenburg (Nieder-Ücsterreich) aus dem Eude des XV. Jahrhuuderts,
welche an erster Stelle Cicero s Paradoxa von § 4 conieci in omues [Vj
locos an enthält. Der Text, iu der Receusion der jüngeren Hfindschrif-
ten, ist mit deutschen Glossen versehen. — Parad. 43 will Deiter (oben
Kr. a) mit Eecht die Lesart testamenta amicorum ezspectas aat
n e exspectas qnidem (AB^> wieder aufgenommen wissen.
67) Eine neue Ausgabe von De Re Publica, »iatiu and englisfa
with notes by 6.6. Hardingham« (London, Quaritch 1884) keune ich
nnr ans der Anzeige Academy Vol. 25 (1884) S. 888. Der Uebersetanng
werden dort so grobe Fehler nachgewiesen, dass es uooöthig erwcbiea,
weitere Kenntniss von dem Werke su suchen, obgleich die Anmerkiuigen i
als ilesbarert beselchnet werden. I
58) C. M. Franc keo, Ad Ciceronis palimpsestos. Moemo^ne
Nova Series Vol. 18 (1884). 283-891. 898- 404; Yol. 18 (1886), 4S
-54. 888*810; Vol. 14 (1886), 65-74.
In der längeren Reihe von Artikeln, welche Francken in der Moe»
mosyne zu den ciceronischen Palimpbesten veiöüenilicht liat . sind die
oben angegebenen den Büchern De Re Publica gewidmet. Zum Eingang
(XII, 283 ff.) äussert sich der Verfasser im Allgemeinen üb» r den Vati-
canischen Palimpscst, den er in den Anfang des ftlnften Juhihuuderts ;
seist, und erOrtert den Werth der Correcturen sweiter fland, indem er '
. ij 1^ . . .. y Google
De OMciis. —
Fan/dox». — i>e Publica.
a07
die 1 1 - 33 Yorkommeoden zusammeDsteUt. lo UcbereinstimmuDg mit
Strelitz vertritt er die nun wohl aUgemein anerkaimte Aosicbti dass sie
nicht auf WiUkar des CTorrectors, soodern auf Vergleichung cioes Codex
bambea, Itest es aber unentschieden, ob dieser mit der Verlage des
enten Schreibers identisch war oder nicht Nachdem er nachträglich
?0Q Pfaff's Abhandlnng De dinersis maaibus eta Heidelberg 1888 (vgl.
Jahresbericht 85, 112 f.) Kenatniss genommen hat, kommt er XIII, 288£^
auf dieselbe Frage surOck, um festzustellen, dass sie dnrch Man^s theil-
weise Neuvergleichung keine wesentliche Aenderung erfalire» hat. Da
die von Mau unterschiedenen Verbesserungen von c (oder C) aa Zahl
ood Werth so ausserordentlich hinter denen von zurückstehen , kom-
men sie praktisch kaum iu Betracht und es hat von dasselhe zu
gelten, was bisher vom Corrector flberhaupt, dessen Lesarten »aut aequi*
parandae sant aut praeferendae etiam i)rimo librario.« Iu gleichem
Sinne spricht sich Strelitz, Phiiol. Eundscbau IV (1884), 405 ff. aus,
anr dass er mit Entschiedenheit bei setner Meinung bleibt, dass die
Vorlage des Correotors dieselbe war wie die des Schreibers. — Allge^
OMineren Inhaltes ist auch Francken*s Scblnssartikel Mnem. XIV, 85—
74, eine AufkftbluDg und Grnppirung der in der Ma}uskelschrift der Pa»
limpseste vorkommenden Fehler. Alles Uebrige ist der Besprechung
eiua&eluer Stellen gewidmet. Francken behandelt deren ua-. K. V. mehr
als siebzig, einige wenige nur erkliirend, die meisten textkritisch. Der
Üi'K'ei iielernng gegenüber nimmt er einen bkepiiM iipn Standpunkt ein;
üur selteu verlheidigt er sie gegen die Verdächtigungen anderer, wäh-
rend er selbst vielfach Schwierigkeiten findet, wo man bisher keinen
Anetoss genommen hat. Seine Vorschläge trttgt er nicht alle mit glei-
cher Sicherhttt vor, es dOrfen aber auch die, welche nicht mit einem
Fngeseichen versehen sind, nur vorsichtig gebraucht werden. Da die
Metanngen eher das sprachlich und logisch aulAssige leicht auseinander*
gehen» fhhre ich einige Beispiele an, welche eine mehr sachliche Prüfung
sulaasen. Mnem. XII, 400 - 408 erörtert er sehr ansfnhrücb die Be*
Schreibung der sphaer^ It P. 1 22 uud stellt ihren letzten Theil folgen-
dermasseu her (die von ihm ttir unecht gehaltenen Worte in aere ilio
sind wohl nur aus Vergehen vor in caelo gerathen; ich setze sie an die
ijbLrlieferte Stelle): Haue s])haeram Gallus cum moneret, tiebat, ut soii
luna totidem couuersiouibuä [iu aere illo] quot diebus in ipso caelo
soccederet , ex quo et in Icaeio] spha^a solis fieret . . . defectio et in-
dderei luua [tum] in eam metam . . . cum sol e regione (lunae oppositus
eeset^. £s sollen sich entsprechen et . . . solis fieret defoctio . . . et in-
cideret Inna d. h. Francken leitet sowohl Sonnen* als Moodfinsterniss
aaa der Coi^nnktion des Mondes (succedere) her, wAhread im Schluss-
sata doch aasdrficklich und richtig von der Opposition (nach moderner
Teraiinologie) die Rede ist. Es entsprechen sich in Wirklichkeit chiastisch
90*
L lyui^cd by Google
308
Cicero's philosophische Scbriftea.
succederet — fieret dcfeeüo: incideret — sol e regioue . . wozu höch-
stens factiis esset ergäuzt werden darf. Es leuchtet dann von selbst
ein, daC^ tuMi . curn ganz am Plat/r> ist. — Zu III in belehrt uns
Francken (Muein. Xill, 305): »Iloc uimis ineptum, ut dicantur Atbenien-
ses iurare publice solitos esse omnem suam terram esse quae
oleiUD ferretc und er yennathet, dass die betreffenden Worte einge-
drungen Beien ana einer auf die Lakedaimonier besttgUchen Bandbe-
merkung »fnrari m (?) publice solebantc Aber schon Mai hat angemerkt^
das8 derselbe Passus in Schwur der Epheben gemeint Ist, welcher bei
Plut. Alkib. 16 Oberiiefert ist. An eine gleiche Hyperkritik ist man
geneigt zu denken I 69, wo nach Francken (XIII, 50) nicht stehen darf
0 te infelicenj, sondern 0 le felicem, quem uecassem iam uerben
bus, nisi iratus essem. Allerdings hfttte er lambl. Vita Pyth. c. 31 aa-
l'ülireD könueu, wo es in der gleichen Anekdote von den Slklaven heisst
ort eorrj^oufftv ozt aurolg wnyiarai. Aber Cicero's Fassung ist durch
die Nacherzählungen bei Lactantius (njiserum te) und Ambrosius (te iO'
felicem) hinreichend verbürgt. Es ist unbegreiflich, dass Francken diese
Zeugnisse, welche in den Ausgaben Iftngst angefahrt werden, einfach
Ignorirt. Freilich zeigt sich auch an anderen Stellen, dass er die ftlte-
ren Ausgaben, namentlich die Moset'sche, nicht sehr gründlich benntit
hat. — Ich gebe nun eine Auswahl seiner teztkritischen Vorschläge
ohne weitere Bemerkungen zu den einselaen. Hehrere, besonders einige
kleinere Urastellungen. Einscbiebungen und Athetesen, haben viele Wahr-
scheinlichkeit iur sich. Zui lüieichterung des Nuchbchlageus bemerke
ich, dass R. P. I I 29 in Mnem. XII, alles Uebrige in Mnem. Xlll
behandelt ist. Ii quorum singularis <uirtus atque praestantia
oder ühnliches) saluti huic ciuitati fuerunt; 6 priacipum caedes multo-
rum pestes^que) quae paulo post secutae sunt; 9 cui ipsi auxilium
ferre; 14 Latinis primis mane . . . uenit; 17 qui estnobis luculentus
sermonis auctor; 19 Ain tu? ad domos nostras etc.; 25 Ennium lugit,
ut qui scribat; 27 saepe etiam deterrimorum hominnm [inmensa]
possessio; 29 ex agri consxtnra quam {non> cernebat; 81 cum ta Ista
caelestia [de Scipione quaesierisj; 42 sed tolerabile, ut tamen alind
alio possit esse praestantius ; 44 deinde habent perniciosa alia uicina;
51 nam diuitiae . . . uacuae consilio et sui regeinli atque aliis impe-
raudi modo; 52 aliis perniisso negotio suo; 56 communis quasi docio-
res et eruditores lioniinum; 60 iracundiam . .. söditiont in t|uan(iam
animo raouere ducebat; ib. nisi unius sit; 65 tyrannus deterrimum ge~
nus sed tinitumum optiuio; 67 aselli denique liberis sie iocurrant; 63
rapiunt inter se principatum tyranni ab regibns. II 8 qoae nel ac-
ciuntur nel importantur; 18 prima [posita] est Olympias; 80 multa
intelleges aliunde snmpta etiam meliora . . . esse facta; 88 temponxm
illorum fere regnm tantom lllustrata sunt nomina; 36 [Atque etiam
De Re Publica.
Corinthios . . . fuisse quoudam diligentis]; 42 <[ct) quo nihil possit esse
praeclariQs; 59 fuerat fortasse aiiqua ratio maioribus nostris meiior
aeri alieoo incdcndi; 07 sed Urnen ^ot^ est ille prudens qoi . . . coer*
cet et regit [beluam] qoccoroque nolt — leai admooita, non tcta in-
fleetit iüam feram — etc. III 4 traetaU res <e8t) sicat est . . . ratio
dQÜis et diflciplina reram pnblicamm. 17 4 mltto [apnd] Ele<M
et Thebaoos. Ys qoi (com) legum etiam scriplor luisset ¥g). ferner
die folgendeo zugleich von Anderen behandelten Stellen.
6d> Zu R.P. I 56 spricht R. EUis, Journal of Philology XIV
<1885), 87 seine Verwandening aus, dass man nfcbt gesehen habe, dass
für das überlieferte onines docti indoctique f expoliri couseritiunt stehen
müsse ex pari Ii. Man kann sich im Gegeiitheil wundern, dass Lllis
das flir mögiicij gehalten hat. Franckeii, Mnem. XIII, 4i* vermuthet,
aber selbst sehr zweifelnd, et popnli toti, falls nicht expoliri als
Bittographie aus dem vorhergebendeii expediri 55) zu betrachten sei.
— II 5 glaubt O.Schmeisser, Jahrbücher für Philol. 129 ii884), 775
verlangen sa mflssen non solum mntis (statt multis) pericuiis oppositae
sed etiam caecis. Francken, Mnem. XUI, 291 begnügt sich mit der Um-
steUnng non solum multis oppositae pericuiis. — II 10 schreibt Dei-
ter, Philol. 46 (1886/87), 177, non solum mari {aduectas) absorberet
— In dem rftthselhaften fperipeateto 1161 (vgl. Jahresber. 35, 113)
sucht H. Was, Mnem. XIV (1886), 444 nepl noXtrstwv^ worunter er
das neunte Buch des Platonischen Staates (du bei die Staatsformen«)
verstanden wissen will; Francken, Mnem. XIII, 302 Piraeeo illo in
sermone. An den Peiraieus, in welchem das Platonische Gespräch statt-
findet, hat auch E. Zellcr gedacht (nach einer freundlichen Frivat-
milfcheilung vom Jahre 1884).
60) Qaos Cicero in libro X et 11 de re publica auctores secutus
esse videatur. Dissertatio iuauguralis (Wirceburgensis) quam . . .
scripsit Bobert Julius Schubert Lipsiae typis Ackermanni et
Glaseri. 1888. 61 8. 8.
Nach einer Uebersicht über die griechischen (und römischen) po-
litischen und historischen Schriit>h Her, welche für eine Benutzung durch
Cicero in Betracht kommen, giebt der Verfasser eine fortlaufende lu-
haltsangabe des PT-tPn und zweiten Buches De Ke Publica mit Hervor-
hebung und grösstcntheils wörtlicher Anführung der Partien, welche in
jenen ScbriltsteUem Parallelen haben. Da letztere ebenfalls meist wört-
lich mitgetheilt werden, so erhalten wir eine recht erwünschte Samm-
lung des Materials. Leider ist sie recht unübersichtlich und die daran
geknüpften Erörterungen sind so unbeholfen im Ausdruck, dass es nicht
überall leicht ist, sich von Schuberts Ansicht über die Quellenfrago ein
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810
Cicero's phUofiopbische Schriften.
klari»*? Bild zu machen. Ein«* R'^nntfiintr Plrttdii- (Staat und Oe«*»tze^
scheint er nur in porin^ien» rnitang an/iuiehnien. Da«s er iür die Form
Cicero's Vorbild war, wird nicht gesagt. Die zahlreichen eiozelneo An-
kltoge werden theils auf Reminiseeoseii theils auf indirekte EntlAosDg
mrOckgeffthrt. »Nibilo minns oonplartbus locis (1 cc. 49. 44. lY ec. 4. 5),
M noniMtim Phito «netor hmdttnr, Tollinoi ood pronos tm (Poli-
tian) oegleiiage tiid«niisc. Aristoleles Ist Bor mittolli&r bmlst, jeden-
falls Dacb Dikaiarchos, welcher voo Sdiobert mli Reeht als HaapC-
quelle fttr das erste Buch betrachtet wird. Derselbe Ist nach Gicero*8
eigener Angabe (Att. VI 2, 3) för II 5flf. beuatzt. Die historischen An-
gaben des zweiten Baches sind s.irnnillich aus Poiyljios entnommen.
Eine ßenntznng \ arro's stellt Schubert für die beiden ersten Bücher ent-
schieden in Abrede.
61) M. Tullii Giceronis Somnium Scipionis. Für den Scbalgebraoch
erklärt von Carl Meissner. Dritte verbesserte AuÜage. Leipzig.
B. G. Teubner, 1886. IV, 38 ä. 8.
Im Text der gegenwärtigen Anfinge scbllesst 8l6h Meissner ao
C. F. W. MllUer an. Einige Abwelcbnngen begrUndet er im »kritisehea
Anhange 8. 84 f.: § 4 (12) dnoqne hi nnmeri; 10 (18) pro rata parte
(ratio ne] distinctis; 16 (24) namqne nt oHro deficere sol .... <ita)
qnandoqne ab eadem parte etc. (Meissners Erklärung ist sicher irrthim-
Hch; OS bandelt sich bei dem Satz mit ut nur um die beispielsweise
Anfuliiung einer Constellation , aus deren Wiederkehr man die Daner
des »grossen Jahres« beiechnen könnte; vi;l. auch A Kussner Philol.
Anz. TX. 17 (25) [quid de te alii loquantur ipsi uideant, sed lo-
quentur tarnen]; 21 (29) idque (eo) ociu«^. Einleitung und AnmerknBgen
sind für die Privatlektüre der Schüler der obersten Oymnasialklasse
berechnet. In der ersteren ist der Satz zn beanstanden, welcher sich io
fthnlicber Fassung anch bei TenireI*Schwabe und anderw&rts findet, dass
man die Erhaltung des Somnium dem Gommentar des Macrobius w-
danke. Das erweckt den- Glanben, als sei der yollstftndige Text im Gom-
mentar enthalten, was bekanntlich nicht der Fall ist Nicht einmal daraaf
Ist dieser berechnet, dass ihm der Text voraufgehen sollte — da sonst
die langen Citate keinen Sitj;i haben würden. Dagegen setzt die Schrift
des Macrobius und die etwa gleichzeitige des FauoiiUia Kuiogius vor-
aus, daas man das Somnium bereits nh selbständige Episode las und
vervielfältigte. Der so tiberlieferte Text, der in manchen Punktea von
den Gitateu des j^acrobius abweicht, ist in den ältesten üandschnfleD
■allerdings stets von dem Gommentar begleitet, dagegen kmniDt dieser
mehrfach ohne den vollständigen Text vor. — Zu Meissners Anmsclran-
gen sind eine Ansahl Verbessernngen gelielert von E. Strofrbel, BÜtter
f. d. Bayer. Gymnaalalschutw. Bd. S2 (1886), 561 f.
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Sonunoni Sciploois. —
De LegiboB.
Sil
62) I tre iibri di M. T. Cicerone intoroo alle leggi. Testo oolls
Tflnione e commento di D. Giacomo SiebiroHo. Padova, Tip. del
Seminario 1878 (— 1865). 723 & 8.
Titel ond Vorrede sind von 1878 datirt, walueuti der Umschlag
die Jahreszahl 1885 trägt. Der Druck hat sich also durch sieben Jahre
hindurchgezogen und diese lauge Zeit mag Manches an dem Plane des
Herausgebers geändert haben aod wird eine p^ewi^se Uogleichniässigkeit
seiner Arbeit erklären. Seio erster Standpunkt dem CiceroDischen Werke
gegenüber ist offenbar nicht sowohl der philologische als ein philosophi-
scher und recbtshistorischer. Von diesem ans wird es in der verhalt«
nisamftasig korzen Einleitnng (20 S.) gewardigt, natttrlich anter den bei-
den Italienern nun einmal üblichen Ausfilllen gegen den Yernnglimpfer
«ihres« Cicero Th. Mommsen. Daneben einige flüchtige Notizen über
Composition und I t berhekruni^ . nichts über Ahfassung^^zeit und Yer-
dffentlicbuüg d^s Werkes. Das üauj)tgGwicht schciut Sichirollo, Profes-
sore ne! Semmano di Rovigo, auf die üebersctzung zu U'Lion, welche in
Columneu dem Texte zur Seite gestellt ist und dercu Wortlaut auch in
den meisten Fällen die Lemmata fttr den Commentar geliefert hat. Eine
selbständige Recension des Textes war nicht beabsichtigt, sondern er
sollte in möglichstem Aoschloss an fiaiters Ausgabe gegeben werden,
inilesseu finden sich bereits im Anfang Abweiehongen in Uebereinstim-
rnong mit Vahlen n. A. und noch mehr in den späteren Theilen, fttr
welche die Ausgaben von G. F. W. Malier, Dnmesnil und Vablens zweite
Aoflage benutzt werden konnten. Je femer offenbar Sichirollo eine metho-
dische Untersuchung der Ueberlieferung gelefreii hat, um so mehr ist anzner
kennen, dass er sich auf den scheinbar entsagungsvollen Standpunkt seiner
deutschen Vorgänger gestellt und lediglich die llaud-^clir. ABU beaelitet hat.
In einigen Ffilleu ist er sogar im Aiischluss an dio Milben weiter gegan-
gen als Vahlen, z. B. 12 Sit ita sane uerum (dies nattirlicii niit Un-
recht; Vahlens Klammer hat er fälschlich als Duldung ausgelegt);
6 qnibos nihil potest esse incnndins; II 63 iam ille mos a Ce-
erope • . . permansit, hoo Ina terra humandi, wobei freilich A>£' ganz
auf gleicher Linie mit AB behandelt werden. — Teit ond üebersetiong
Tenehwinden last vor dem weitläufig angelegten und im Verlauf der
Arbeit immer mehr angewachsenen Commentar, welcher die bisher vor-
handenen an Umfang bedeutend ttbertriffl. Dies ist allerdings mehr eine
Folge ausserordentlicher Umständlichkeit in Ausdruck und Anführungen,
als einer allseitigen lithandlung der Probleme, welche die liücher De
Legibus lekanntlii'h in reichem Masse bieten. Was zunächst die Kritik
beiritit , so werden nur die wichtigsten btelien erörtert ; eine fortlau-
fende Controle des Textes durch regelmässige Änftihrung der liand^chrift-
lirlicn Lesarten wird nicht gewährt. In der Erklärung tritt die sprach-
liche Seite erheblich in den Hintergrund. Dagegen ist Alles, was iu
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312
Cicero's philosophische Schriften.
sachlicher Hinsicht Interesse bieten könnte, darunter sogar maücbes recht
elementare, mit grosser Gründlichkoit erörtert. An die einzelnen Bficber
schliessen sich noch Excnrso an, deren Ueboi tljiiften ich zur Chartk-
terisirnng der Ausgabe hersetze: Zu 1 11 SuJT iudole del discorso ülo-
sofico sccondo M. T.; 24 Sulla persuasione che ebbero ed baoiM) totte
le genti deir esistenza di Dio; 55 SoUa Controversia intorno all'
capione de* cioque piedi termiDaii; 68 Sol f^Mt amn6¥- Goocsd U
Stesse (griechische Citate werden stets auch italienisch wiedergegeben);
Salja leziooe del iocnndios nel I 6. Zo II 86 DissertaxionoeUa sid-
Fefficacia attribtiita al Misten Eleosini; 69 CoDsiderasioai snlla religioM
ciTile de' Roniatii. Zn III 44: Dissertasione sul Privilegiom deile dodid
Tavole messo a riscontro colla Lex; 46 Diss. sulla peua giuridica se-
condo U pensiero XuUiano; 49 Nota intorno al diritto Naturale.
63) Die Schrift De Legibas ist auch Ton Nenem gedruckt in der
fSnften Autlage von Haschke^s Inrisprudentia Anteiustiniana, Lipsiae
Teubner 1886, S. 19-84, ^cnaii übereinstimmend mit der vierteu Aüf-
läge und wahrscheinlich von deii-« Iben Stereotypplatten abgezogen. So
erklärt sich, dass Vahlcn^ nicht erwähnt wird, auch Drurkfeiiler (S. 35
Aum. 1 ilhim f^tatt ullum) und Missvcrstäuduisse (z. B. S. 46 Anm. 2
Ihabes, wo "| nichts weiter ist als Interpunktion von A'B*) stehen ge-
blieben sind Bekanntlich folgt Uuschke im Ganzen dem Texte Vahlsos,
jedoch mit eioer siemlich grossen Zahl eigener Conjelitnren.
64) Quaestiones TuUianae H. Jordani. (Programma academicom.)
BegimoQtii 1884. 8 S. 4.
Im vorigen Bericht Bd. 85, 114 f. ist der yersehiedenen Benrtbei-
lang des cod. Heinsianus (LI) durch Jordan und Vahlen und des starken
Ausdrucks gedacht worden, welchen diese Meinungsverschiedenheit m
Vahlens zweiler Ausgabe der Bücher De Legibus gefunden hat. In deo
Quaestiones Tullianae antwortet Jordan nicht weniger scharf und sucht
nachzuweisen, das AbstammungsverhiÜtüiss der Codices ABU sei eio
solches; »at e commnni archetypo, qnod saecnla octavo antiqoias fuisse
nego, heinsiaans Uber egregia accnratione deseriptos sit, niai qnod
paucis locis emendatricis archetypi manus temptamiua in teztom reeqita
sont: ex altere einsdem apographo vossiani descripti sunt; qood apo*
graphon nt innomeris locis labem traxit» ita band raris a oorrectore
perito ope exemplaris melioris restitatom estt. Also A 4 B gegen fl,
ohne den der Archetypus nicht herzustellen ist, während H allein die
Schreibung desselben erhalten haben kanu. Dagegen betrachtet Vahlen,
der leider ein Stemnia nicht aufgestellt und sich auch in diesem Punkte
etwas orakelhaft ausgedrfh-kt bat. die Teb^M •Mn-timmung voa A and B
als Repräsentant des Archetypus, Abweichuugeu vom II als nachträg-
liche Verbesserungen oder Verschlechterungen. Ich habe a. a. O. der
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De Legibiu.
313
Sache nach Valilen beigepflichtet und eiue nähere Zusammougehorigkeit
voD AH gegeü B behauptet. Damals lagen mir Jordans QaacstionGs
noch üicht vor, ich kann aber bei alter Acbtuug vor dem inzwiscbeo
verstorbenen Gelehrten — auch jeUt nicbt sagen, dass das Gegeotheü
irgendwie wahrscheinlich geworden wftre. Jordans UntersQchang gehl
eioseitig von den Büchern De Legibas ans und ignorirt ganz, dass in
Nat Deor. nnd Dinin. die Verwandtschaft von A und H ganz evident
ist (vgl. oben S. 285). Femer sind die Sammlongen ans Leg. I, anf
welche er sieh sitttst, weder ganz genau noch vollständig; z. B. fehlt
die offenbare Interpolation § 14 adire si placet für adirem (ad Lirem)
si placet. Endlich hat er eine ganz falsche Vorstellung von der lie-
scbaffenheit der Yossiani. Die Schuld daran trägt allerdings zum Theil
Vahlen, welcher es nicht für nöthig gehalten hat, eine genügende Be-
schreibung der Handschriften za liefern und bei Angabe der Lesarten
deutlich die verschiedenen Hände zu trennen, immerhin aber hätte
Jordan wenigstens in dem letzten Punkte ans der zweiten Züricher Aus-
gabe den Schlflssel zu Yablens Andeutungen entnehmen sollen und nicht
in den Irrthnm verfallen dürfen, dass das Meiste, was in A und B Uber
die Zeile oder auf Rasur geschrieben ist, vom ersten Schreiber herr&hre
nnd bereits im Archetypus AB gestanden habe. In dieser falschen Vor-
anssetznog siebt er A und B (statt A'B') als viel stärker interpolirt
an als H und beschuldigt Vahlen, diesen Thatbestand verdunkelt zu
haben. Dass H mehrfach das Richtige bietet, wo A und B in der Ver-
derbniss übereiu^timmen , ist zuzugeben. Aber meist liegt die Emen-
datiou ziemlich nahe und findet sich auch in anderen jüngeren Hand-
schriften. Man darf nicht vergessen, dass II, nach des Beferenten Ver-
Dothang (Philol* Anz. 16 , 808) unter Abt Desiderius von Montecassino
(1056-1085) geschrieben, um 100—150 Jahre jünger ist als A und
dass in dieser Zeit der Text manche Bearbeitung erfahren konnte.
65) Leg. I 42 will Drechsler, Zeitschr. f. d. Österreich. Gymn. 87
(1880), 726 lesen {incognita> aut iudicta causa; II 42 non solum uita
erodati atque <cum> dedecore {cessere oder cesserunt) uerum
eUam. Zu U 5 nimmt H. Gilbert, Jahrbücher fflr Philol. 129 (1884),
774 eine von Bake mitgetheilte Conjektnr Talckenaers wieder auf: et
sqI erant demi et Atticl.
Es bleibt übrig, einige Erscheinungen zu den verlorenen philo-
sophischen Schniuu bezw. den Fiaj^mcuteu anzuführen.
66) Robert Philippsoo, Giceroniana. II. Die ProtagorasQber-
seUung. Jahrbflcher für Philologie Bd. 18S (1886), 428-25.
Philippson sucht nachzuweisen, dass die Ucbersetzung des plato-
nischen Protagoras nicht vor dem Jahre 709 verfertigt sein könne, weil
Cicero Fin. 1 7 anf das Bestimmteste behaupte, bisher noch keine Schrift
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(Sonroli pbilMophiMh» BchrittML
PlatoDs flbersetzt haben »ut uerternot nostri poetae fabulasc , di Ii«
aach dcüi Zusuiiimeiilian^ der Stelle, wörtlich. Dagegen verspreche er
es mit den Wollen »nec nnhi tarnen ne faciani iuterdictum puto« lur
die Ziikunlt. huuuch sei die UebcrbeUuug des Prutagoras später, wubr-
scheutlich noch uuch De Ofticiis anzusetzen. Vielleicht habe er sie nicht
mehr voroüeutlicht oder ttberiiaupt vollendet. Indess dftrfle eine der-
artige Aakaudigung in den aogef^rteu Worten kaum m sucbea seiftf
besonders aber ist lu beaohtea, dase Cioero vorher sagt »si ad aornm
(cininin meomm) cognitjoaem dinina illa ingenia traosierrenc. Das
sdüiesst nicht ans« dass er die Uebersetaong frfther ohne die Absicht
der VerOffentlichong za seiner Uebnng anfertigte und dass sie ans
seinem Nachlasse herausgegeben warde. Za der Art seiner philosophi*
sehen Sehriften ans der letzten Periode passt die Uebersetzung, welche
sich nac h dt-n erhalteneti Bruchstücken wirklich als solche gab, j^chlechter-
diug» nicht. Eine Paruilele mit dem Ximaeuä bat Pbilippson mit Recht
selbbt vermieden.
67) Cousülationnni a Graecis Romanisque scriptarum bistoria cri-
tica. Scripsit Carolas Buresch. Leipziger Studien zur classibcheu
Philologie Bd. 0 lieft l. Leipzig, S. Hirzel, 1886. 164 S. 8. (S. 1
—64 auch als Leipziger Dissertation.)
Von dieser interessanten Abhandlnng Aber daa Oesamratgebiet der
antiken Trostschriften betreffen Cicero besonders die Seiten 89 — &ö
(Krantor 7xp\ idvBotfc) und 94-107. Cicero hat in der verlorenen Con-
solatio, wie er selbst zugesteht, Krantor vorzugsweise benutzt. Be-
kanntlich tiuden >i(li aber auch zahlreiche Stücke, welche demselben
Akadcüuker ^('lii)ren, im ersten (und drittens Buche der Tiisciiiancn.
Das Verhältuisb beider Schriften ist verschieden erklärt worden je nach
der Vorstellung, welche mau sich von den Quellen der Tuscutanen ge-
bildet hatte, ßuresch ist der Ansicht, welche neuerdings an Yertreteni
zu gewinnen schrint (vgl. oben 8. 282), dass von einer einheitlichen
Quelle nicht die Rede sein kann. Soweit die bereits in der Gonsolatio
ansgefUhrten Gedanken in Betracht kommen, glaubt er nun annehneo
zu dQrfen, dass Cicero andere Quellen nicht herangeiogen, sondern dass
er lediglich sich selbst ausgeschrieben, d< h. den früher etwas tutaul-
tuarisch zusammengetragenen Stoff etwas besser geordnet wiedergegeben
habe. Darnach nimmt er für die Consolatio Alles in Anspruch, was
sich in Tusc. I und III als ur^j.rün^'lich iiiantor pehrtri^ nachweisen
lässt, d.h. was entweder uuivv seinem Namen an^etuli;t wird oder mit
Plutarch's Corisulatio a^i AiMjliuiiinm oder mit dem Axiochus iden Kraiit«*r
benutzt hab»») til)ereiri stimmt. Eine Uebersicht darüber giebt er S. 96
bis 99. Ferner zieht er zur Wiederherstellung der Consolatio in grösse-
rem Umfang, als bisher geschehen ist, das Epitaphium Nepotiani (Epi-
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PrftgmtDte.
315
ftola ad Heüodoriim) des Hieronymus heran, welcher «war Krantor,
Karneades u. A iieiuit, aber offenbar nur Cicero benutzt hat. Ans ihna
eutiiiinnii Burescii zunächst das, was mit 6m Tnscnlaiicn llboroinstininit,
ferner was sich zugleich bei Plntarch bez. im Axioebos tiuiiet, also
EiL^ti-jithuiij Krautors, daü Cicero nicht in die Tnscnlanen verarbeitet
hat, und endlich auch alle übrigen nicht specitisch christlichen Gedanken.
— Diese Ausführungen sind ohne Zweifel sebr beachteoswertfa , es darf
aber nicbt Qbenehen werden, dasa sie, von einigen anderen gewagten
Annahmen ganz abgesehen, auf zwei nicbt genügend bewiesenen Vor-
aosseUnngen beruhen, erstens, dass Cicero die Iftr die Gonsolatio ver-
wandten griechischen Schriften bei Abfassung der Tascolanen nicht
selbst wieder eingesehen hat, und zweitens, dass Hleronymos nur Ci-
eero*8 Gonsolatio, nicht auch die Tosculanen, welche er sonst sehr wohl
kenut, für das Epitaphiuni Nepotiani benutzt hat. Die zweite Annahme
ist meines Eracbtens immer noch wahrscheinlicher als die erste. —
S. 107 f. berührt Buresch kurz auch Cato M. 66 Ö". und stellt die darin
vorkonmieodea Parallelen mit deu Tuscuianen und der Coosolatio zu-
sammea.
68) Die grosstentheils aus deu philosophischen Schrifteu ausge-
zogenen poetischen Fragmente mit tiuschluss der üebersetzungftn
ans griechischen Dichteru, aber ohne die Aratea (diese s. Poctae iat.
min. I, 3 28), hat Baehrens in seine Fragmenta Poetarum Romano-
rum (Lipsiae 1886) S. 298 315 aufgenommen. Grundlage ist ihm aus-
schliesslich die zweite Züricher Ausgabe. Was neuerdings namentlich
von Beiter zur Berichtigung ihres kritischen Apparates verdlfentlicht
worden Ist, hat er nicht berücksichtigt, ja, wie es scheint, nicht einmal
die Seyffert'sche Collation des Gudianus der Tnsculanen eingesehen.
Dafllr hat er, besonders in dem Fragment De Gonsulatn aus Biuin. I
. 17 ff., am so häufiger Aenderuugen im iexL vorgenommen und ebenso
oft Vermuthungen in den Anmerkungen augegeben, die meisten freilich
von der Art, wie sie aus seinen anderen Veröffentlichungen bekannt
sind: flüchtige Einfälle, entweder unnÖthig oder bei nfthoror Belrachtuug
Qicht stichhaltig. Ich führe nur einige der «Emendatiuneu« au: v. 8
qaae uerbo ec (et codd.) falsis Graiorum nocibus errant; v. 20 quid
uero <ut> Phoebi fsz; ?. 80 quae lapsu iam aeuo (tandem codd.) ce-
cidere uetnsto; v. 40 elapsaeque uetustae m cm ine leges n. a. Nicbt un-
möglich ist v. 12 concursusque grani (statt grauis) stellar um ardore
mlcantis, aber schon lAngst von Anderen vorgeschlagen, wie man aus
Orelli und Moser sehen kann; sachllijh richtig wohl auch v. 65 nei .
posta excelsnm ad columen, wenn auch Cicero kaum so geschrieben
hat. Ni posita bat schon Deiter vermuthet, vgl. Jahresber. 85, 101.
Durchaus geluugeu dugegen scheint mir dm Uci:>leiluug der beideu
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316
Cicero*« philosopbiache Schrifles
Vem 50-51, welche in den Handsohriften in magekelirter OrdBug
mid mit verderbten Anfbigen flberliefert sind:
üoltnm legom exitinm constanti noce feratNUit
üir ingentem eladem pestemque monelHUit.
Die Reihenfolge ist Iftngst berichtigt, aber eine genügende VerbesseruQg
der Wuite fehlte. Bäbrens versetzt einfach Uoi in den andereu Vers
(die Verse uuien und sind in den ält(sten Uaadschriiten abgesetzt)
uad schreibt mit ganz leicliter Aenderung:
Uohiier ingentem cladoni pestemque nionebaot,
Tum leguru exitiuin constanti uoce ferebaut.
Diese wirklich elegante Beseitigung einer Crox wiegt vieles andere Ver-
fehlte aal
Druck von C. Peicbt in Bertim Adkarttr. S.
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JAHRESBERICHT
Aber
die Fortsohiitte der classischeiL
ilterthumswissenscliaft
begründet
Conrad Bursian,
herausgegeben
Iwan Müller,
ord. dffentl. Prof. der classischen Philologie an der Unirerntit Erlangen.
Achtondvierzigster Band.
Vierzehnter Jahrgang. 1886.
Dritte AbtheiliiBg.
ALTERTHUMSWISSENSCHAFT.
Register Uber die drei Abtheüungeiu
BERLIN 1888.
VERLAG VON S. CALVARY & CO.
W. Unter den Linden 17.
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In halts-Ver zeich niss
des achtundYierzigsten Bandes.
B€gricht über die auf die Geschichte der klassisch cd Alters
thnmswissen Schaft hesiigliche litteratar der Jahre
1884—1886. Von Prof. Dr. A. Horawitz in Wien 161-184
BtMmnQßm&M. UniTenitäten 161. ^ BiogrftphioB von Schalmftn-
mn 11% — Gymnasien 174. — Opaacola 177. — Biographien von
Honanistes 180.
Die Berichte über Encyklopädie der klassischen Alterthums-
wissenschail v. Prof. Dr. Iwan Müller in Erlangen; alte
Geographie und die Geographen von Dr. R. Fr ick in Höx-
ter; Geographie und Topographie von Griechenland und
Kleinasien mit AusschlttBe von Attaka von Pri?atdooent Dr.
E. Ob erb Ummer in München; Topographie Ton Attika
Ton Oberlehrer Dr. Chr. Beiger in Berlin: Geographie und
Topographie von Uiiteritalien und Sicihen von Prof. Dr.
F. T. Duhn in Heidelberg: Geographie und Topogra-
phie von Mittel- und Oberitalien (mit Ausschluss der Stadt
Born), dem romischen Gallien, Britannien und Hispanien
▼Ott Dir. Prof. Dr. D. Detlefsen in Glückstadt; Topogra-
phie der Stadt Korn von Prof. Dr. 0. Richter iu Ber-
lin, und griechische Geschichte und Chronologie von Prof.
Dr. A. Bauer in Graz folgen im nächsten Jahrgang.
Jahresbericht über römische Geechichte und Chrono-
logie för 1885. Von Dr. H. Schiller, Gymnasialdirek-
tor und Universitätsprofessor in Gicsscn .... '211-314
I. Zusammenfassende Darstellungen 211. — Ii. Altitailsühe Ethno
logie 22a. — ]Ih Königszeit und Uebergang zur Republik 22ö.
iV. Zeit des Stfindekampfes und der Eroberung Italiens 226. —
V. Die puniaohen Kriege 228. — VI. Die Revolution 242. ^
▼II. Die Zdt der Juliar, Claudier, Flavier und Anton Ine 250. —
▼III. Die Zeit dsr Verwirrung 237. — IX. DI« Zeit der Rege-
iieralien 209. — X« Die Vdlkerwenderung 306.
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IV
Infamltfr-TeneiebiiMi.
Die Jabreaberlcbte Ober griechische LiUeratiiTgeechichte toh
Direktor Dr. R. Volk mann in Jauer; römische Littoratur-
geschichte von Direktor Dr. A. bouterweck lu liuigsteiu-
furt; griechische und römische Mythologie von Professor
A. PreiiDer in Greifswald, und griechische Staate- und
PriTatalterthümer fom Gymnasiallehrer Dr. C. Schäfer
in Pforta, folgen im nächsten Jahrgang.
Bericht über die griechischen Sacr aialterth ümar.
Von Prof. A. Mommeen in Hamburg 315—352
Zweiter Artikel: Delphi 815. - Dritter Artikel: Mee $25.
Der Bericht über römische Maatsaltci thümer von Prof.
H. Schiller folgt im nächste a Jaliii^aiig.
Bericht über die die römischen Privat- und Öacral-
alterthnmer betreflPende Litteratur, 1885 resp. 1884.
Von Prof. Dr. Morit« Voigt in Leipzig .... 185-210
i. Aligemeines l^r». — II. Privatalterthümer und Kulturgeschichte
186. - III Sacraialterthumer 206.
Die Berichte über priechische scenische Archäoh)gie von
Direktor Prof. Dr. N. Weck^ein in München; Naturge-
schichte von Prof. Dr. L. Günther in Mönchen; exalcte
^Wissenschaften von Dr. M* Curtze in Thorn; Medicin
von Prof. Dr. Tb. T useh mann in Wien: griechische Epi-
graphik von Dr. Larfeld in Crefeld ; römische Epigra-
phik von Gymnasialdirektor Dr. F. Hang in Mannheim;
Archäologie der Kunst von Prof. Dr. A, Preunerin Greife-
wald; antike Numismatik von Dr. R. Weil in Berlin; vor-
t^leichende Sprachwissenschaft von Dr.' H. Ziemer in Kol-
berg; griechische Grainiuatik von Prof. Dr. B. Gerth in
Dresden; über das Kyprische, Pamphyliache und Messapi-
scbe, sowie über die italischen Sprachen, auch Altlateini-
nisch und Etruskiscfa, und über lateinische Grammatik voo
Dir. Prof. W. Deecke in Bnchsweiler. erscheinen im nädi-
sten Jahrgang.
Jahresbericht über lateinische Lexikographie, 1884
bis 1886. Von Prof. Dr. Karl £. Georges in Gotha . 1-54
Zeitsehrifteo und allgemeine lateiDiacbe Wörterbacher 1. — WOr-
terbflcher su Cftear nnd anderen Autoren 16 — Glossae 97. —
Sprachgebrauch einzelner Aoloren 83. — Oeographisches 58.
Der Bericht über Vulgär- und Spätlatein von Dr. Ii. Sittl
lüigt im uächäteu Jahrgang.
Inhdts-Ymeieliiiln.
Btticbi über die Erscbeiiniiigeii auf dem Gebiete der grie-
obiscben nnd römiscben Metrik. Von Professor Dr.
Richard Klotz in Leijt/if^' ......... 55 — 160
Einleitung 55 — I. Geschichte der meLnsciien Theorie 66. —
II. Metrische Schriften atigemeinen Inhalts GS. — Prosodio 66.
Hexameter 69 - Joniker 75 — III. Grieohiaohes Epos 7y. —
Bukoliker 82 — IV. Griechische Lyrik 84 — V. Qrleohlaohei
Drama. Aeschyleische und Sophocleische Kompositionen 97. —
Aristophanes 109. — YI. Der saturnisohe Vera der Römer 116.
— yil Rdmitohee Dtmih 126. - Alliiterfttioii 144. - VIII. R5-
wMm Lyriker und Epikar 149. -> Catell 149. - Hor«i 151.
Ver^ 152. — Ovid 15& — NsefifPio (Paiaa des Isyltos) 158.
Der Bericht über antike Musik von Dr. Reimaoo ia Ber-
lin toigt später.
Register über die zwd Abtbeilaogeo 353*-366
I. Register der besproehenen Schriften 868
U. Register der behandelten Stellen
•Griedbiaehe Antoren
Bemlache Autoren
888
865
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Jahresbericht über lateinische Lexikographie.
Vom 1. Jali 1884 bia 30. Juni 1886.
Von
Plrofessor Dr. Karl E. Oeor^es
in Gotha.
Archiv fflr lateinische Lexikographie und Grammatik mit Einschlass
dea lltern Mittellateins als Vorarbeit an einem Thesamros liogoae
latiaae mit UDterstOtznng der kOoigl. bayerischen Akademie der
Wiflseasehaften herausgegeben von Eduard Wölfflin, ordentl. Pro«
fessor der klassiseben Philologie an der Universität Manchen. I. Jahrg.
Heft 8 u. 4. II. Jahrg. Heft 1—4. III. Jahrg. Heft 1. Leipzig
1886^1886.
Mit staunenswertem Fleifse hat Wölfflin unter Beihilfe seiner Mit-
ubsiter in l^/i Jahren sieben Hefte dieser Zeitschrift zustande gebracht
Jedfli Heft bringt Neues und Interessantes in der gediegensten Form;
aneh schon Proben des Thesaurus linguae Latinae der Zukunft, welche
«B Gründlichkeit nichts au wflnschen ttbrig lassen.
Ich gebe nun fttr die Nicht -Besitzer des Archivs ein Inhaltsver-
zeichüis jedes Heftes, i. Jalag. 3. Heft bringt: Üeobachtuiigen auf dem
Gebiete des Medicioerlateins, von G. Helmreich. Pandus, span. pando,
vom Herausgeber. Zum Vokativ auf ie, von 0. Friedrich. Satullus,
von Ph. Thielmaun. Ablativi absoluti im Ferf. Depou. mit Objekt;
Poteotialis Pert act piur. und Perf. Depon., von J. H. Schmalz. Zu
' Bor. od. 3, 5» 48 u 47, von M. Gitlbauer. Der Reim im Lateinischen,
n>m Herausgeber. Quodie, von L. Havet Das lateinische Suffix aster,
tttrt, «Btrumi ?on Frans Seck und H. Schnorr v. Carolsfeld. Die Verba
desiderativa, vom Herausgeber. Tenos und fine, vom Herausgeber.
Thesauri Latini specimen L (Abacinus bis Abalbus), von Edm. Hauler.
Itebellairix, von M. Hertz. Abante, vom Herausgeber. Montaneus,
Aericrepantcs, von K. Sittl. Miscellen. Amaxopoios. Kemulcare. Fa-
visor. Conicctanea, vuii J. M. Stowasser. Sumptifacio. Quacstifacio. Elu-
resco, voD L. Havel. Gelu, von K. E. Georj^es Avenanus, von Dresscl.
jaitr«:*benchi für AUerthuinswi.sjicnscbart XLVIll. ( iWtt ill I |
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2
Lateiaibciie Lexikographie.
Acaius = Achaeus, von .T. M. Stu\'.a>--fM". Neüter, von L. Havel. Litte-
rat nr 1Ö84. LoxikoLrra]»liie. Grammalik. Spracligebraiich der einzel-
neu Autoren. Die laleiuibchen Glossen. Erklärung von Prof. Nettle-
sbip. — Fragebogen 3. u. 4. Sprecbsaal und Fragekasten.
I. Jahrg. 4. Heft Do linguae latinae verhis incohativis, von
K. 8itti. Ampla. Ansa, tod Bad. Schöll. Modolabilis. Rebeliatrix, vob
YerschiedeDeo. YttlgArlateioiscfae Substrate romaniseber Wörter (Foit-
setEting), voo G. Gröber. Infioitiv totondi. forsitam, von Max Boonet
Epikritische Noten (Abactor, abigeas, abacos, abaddir), voo 6. Gött.
Anxia Ȁngste , von K. Rossberg. Thesauri latin! specimen. Partie. II,
von Edm. Hauler. Addenda et Corrigenda, vom Herausgeber. Stomida,
von K. Sittl. Mise eilen. Lexikalisches zu Cato, von Edm. Hauler.
Monubilis. Torunda, von J. Piechotta. Soracum, von R. Peiper. Sei-
niitus, von S. Frankfurter. Bestin. besta. holna. von Adam Miodouski.
Ferao. Peciidos. Hexametersciilu^s, von K. W ciinan. Malva. MalÜia.
Maivatus. Mauvais, von Konr. UofnuuuL ''Evoarpog^ purpnrn, von J. M.
Stowasser. Strambus. Admissum, von L. Havet. Litteratur 1884.
Lexikographie. Grammatik. Sprachgebrauch der einzelnen Antorea.
Romanisches. — Sprechsaal und Fragekasteo.
II. Jahrg. 1. Heft. Frustra, neqniqnam und Synonyma, vom Heraus-
geber. Beitrag sur Kenntnis des gallischen Lateins, von Paulos G^er.
Aequipotens, von Franz Härder. Habere mit dem Infinitiv und die Ent-
stehung des romanischen Futurums, von Ph. Thielmann. Zu nequiqaam,
vom Herausgeber. Das adverbielle cetera, alia, omnia, vom Heraus-
geber. Vulgarlatcinischc Substrate rornanisclier Wörter (Forlsetzung),
von G. Gröber. Tbcsaui i latini specimen Partie. IH, von Edm. Hauler.
Addenda lexicis latiuis. Simitn, von E. Rohde. Zu Plautus, Seneca und
PeröiUä, Vüu Franz Btlcheler. Decrctum, von Tbendor Kersch. Mis-
celleu. Culleolnm, callicula. aris. speculum. trux, von 0. Ribbeck.
Das Verbum porare Zu Albinos, voo Fritz SchOU. Coniectanea, voo
^■ M Stowasser. Paulum. pusillum, parum und Synonyma, von G. Helra-
reich. Zu den differentiae verboram, von Karl ROck. Agnaphns. Exa-
gillom, von Max Bonoet. Tranix, voo Konrad Hofmann. Spaeas, ital.
spago, von K. Sittl. Instabilis, innabilis, von Carl Naack. Paocilo-
qnus. Gremia, von L. Havet. Est videre, vom Heransgeber. Litte-
ratur 1884. 1886. Grammatik. Einzelne Autoren. Glossen. — Erstw
Jahresbericht der Redaktion. Verzeichnis der Pensa und Mitarbeiter.
Sprechbaal und Fragekasten.
n. Jahrg. 2 Heft Habere mit dem inhnitiv und die Entstehung
des romanischen Futurums. IL, von Ph. Tbielmann. Alte Probleme,
von Fritz Schöll. Paralipomena zur Cioschichte der lat Tempora und
Modi, von Ed. LUbbert. Coromagister, von Ed. Wöifriin. Precator, von
Hermann Useuer. Speculociaros, von Em. Hoffmann. Was heifst bald . . .
bald? Vom Heraosg. Carrum, von K. E. Georges. Die Hisperica Famioa,
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Lateiniadie LexikograpUe.
3
TOD Paal Geyer. Sollas. Vix, von L. Havet Sessim, von Karl Weymao
Addenda lexicis Latmis. Acieris, franz. acier, von Eour. Hofniann. Vul-
garlateinische Substrate romanischer Wörter (Fortsetzung), von G. Gröber.
Thesauri latiiii specimen quartum, von Edm Hauler. Miscellen. Detegi,
von Herrn. Usener. Olli, von Franz Härder. Necesse est mit dem Indi-
cativ. Nedum modo, von A. Ziugerle. Coniectanea, von J. M. Stowasser.
Ans einem unedierten Glossare, von Rob. EUis. Cnnae, ciuiabala, voa
Fr. Vogel. Zor distributiven Gemination. Catulus. Tutor, vom Heraus-
geber. Litteratar 1884* 1886. Aussprache des Lateinischen. Aneo-
dota. Spedalwörterbftcher. Orammatik und Sprachgebrauch der ein-
lebien Autoren. ~ Sprechsaal und Fragekasteo.
II. Jahrg. 3. Heft. Lexikalisch-kritische Bemerkungen, von Georg
Glktz. Exomico, von Adam Miodonski. Porcaster, von G. Helmreich.
Infinitivus futuri passivi auf -uiri, von Sam. Brandt. Omnipar. Omni-
pater. Oinniparus. von Wilh Brandes. Die Verba desuperlativa , vom
Herausgeber. Mediastrini. Genetiv mit Ellipse des regierenden Sub-
stantivs, vom Herausgeber. Habere mit dem Particip. Fori". pas.<5ivi. I,
TOD Ph. Thielmann. Reimender Heilspruch, von G. Helnireich Vulgär-
lateinische Substrate romanischer Wörter (B'ortsetzung), von G. Gröber.
Thesauri latini specimen V, von Edm. Hauler. Abiadicativus. Adfabri-
cari. Abducere. Abductio. Addenda lexicis latinis, von J. N. Ott u. a.
Miscellen. Vermischte Bemerkungen (su Ennius, Lucilius, Caesar und
Mcmoiins), von Emil Bfthrens. Balteanus, von Fr. Vogel. Calandra.
csliandrum. charadrius, von K. Sittl. Filia« von L. Havet Litte*
rttur 1884. 1886. Lexikographie. Sprachgebrauch der einseloen Au-
toren. Glossaria. - Fragebogen für Semester 6 u. 6. Sprechsaal und
Fragekasten.
II. Jahrg. 4. lieti. Per und Anhang, von I^nediich Siulz. Titus,
ton FranE Bücheler. Habere mit dem Partie Perf. Pass. II, von Ph. Thiel-
mani). Zur Beurteilung des sogenannten Mittellateins, von Karl Sittl.
instar, ad instar, vom Herausgeber. Afannnp, von Georg Götz. The-
sauri latini specimen. Partie. VI. (Abdicabiiis bis abdicativus), von
Edm. Hauler. Donicom. donec cum. Episcopium, von Anton Zingerle.
Miscellen. Zur lex metalli Vipascensis, von Franz Bficheler. Con-
iectaaea, von J. M. Stowasser. Inscius = ignotus^ von Friedr. Vogel.
Znm Gastmahl des Trimalchio. Calandra, von Karl Sittl. Saraballnm,
von Seh. Dehner. Coroma^ster, von E. A. Guljahr-Probst. Prologus,
von L. Havet. Varia, vom Herausgeber. Litteratur 1886* 1886. Lexi«
kographie und Grammatik. Varro de lingua latina. Sprachgebrauch
der einzelnen Autoren. Glossen. — Sprechsaal und Fragekasten. - -
ßaciiiegister. Stellenregister. Koiiiuiübcheb.
III. Jahrg. 1. Heft. Lucifer von Caglian und sein Latein, von
W. Härtel. Capreolus, franz. cabriolot, vom Herausgeber. Zu den latei-
lü^heu Sprichwörtern und spricbwurtlichea Redensarten, von P. Zu
1*
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4
LtteiniMhe Ltxikographk.
Plidd«« p. 49, 10, TOQ Georg GHKz. Der enbBUiitivierle Infioiti?, mn
Herausgeber. Thesauri latini specimen. Partie. VII (Abdicare), von Eds.
Uaulor. Cantuna, von Koiir. Uoiuiauii. liesta. Bestea. Bestolns, ?om
Herausgebor. IiKii/iaie, von X. Curvns, uncus Mtid Kumpositii, von Adolf
Mttllcr. Pacificü, vuim Hpraiisppber Addenda lexicis latini*;. von E. F. G.
Dimicatura, von Beruh. Doiiibait. Vulgärlateioische Suhc^tr atc romanischer
Wörter (Fortsetzung), von G. Gröber. Cerrum. von Karl Sittl. Mis-
oelieo. Zq Lodlius md zur altlateiuiscbeu Prosodie, von Fraoz Bfiche-
ler. Storta. Inormis, von Bernb. Dombart. A, ab, abs, toq Job. Haoss-
leiter. Transitive Yerba als Reflexiva bei Corippos, vou M. Petechenig- ,
Litt erat ar 1885. 188«. Laot* und Formenlehre der latein. SpraelM.
Spraebgebranch der einseinen Aotoren. Glossen. ~ Zweiter JalureslMfkfct
der Redaktion.
Lexikographie der lateiaiscben Sprache vou F. Heerdegen
(= Bandbuch der klassischen Altertumswissenschaft, heransgeg. vm
Iwan Mttller. Bd. IL S. 427 — 45 L Mönllingen 1885. gr. S%
1. Geschichte und Litteratur der lateinischen Lexiko-
graphie. Wie in der (iraniinatik überhaupt, so stofipn auch in lier
Lexikographie die Leistungen der Römer hinter denen der Griechen ao
Umfang f Wi&seuscbaftlichkeit uud Selbständigkeit der Forschung weit
anrück. Der erste nach der Meinung des Verf. zu nennende Autor ans I
der augusteischen Zeit ist ' M. Verrius Flaccos', Verfasser eines Werkes ■
'De verbornm significatu*; dann dessen £pitomator (etwa in der Mitls
des 2. Jahrb. n. Chr.) *8ez. Pompeins Festos', ans dessen Ansang ehi
gewisser ' Paulos* snr Zeit Karls des Gr. wiedemm einen Ausang machte
Auf diese folgt * Nonios Marcellus', dem Ende des 8. oder dem Anftnge
des 4. Jahrh. n. Chr. angehörig, mit seinem Werke 'De eompendioBS
doctrina\ endlich ' Isidonis, Bischof von Sevilla' (um 570—636) mit seinem
Werke ' Etymologiai um lihii XX'. Ks folgen nun seit dem 7. Jahrh. •
u. Chr. die Glossatoren, deren Ilauptrepräsentanten, wie der Verf. meint,
'Papias (um 1063 n.Chr.) mit seinem' Liementariuni doctrinae conditam',
'Osbenr (um l U33 n. Chr.) mit seiner 'Panormia' und ( efwa'^ jüus^rri
'Hugutio\ Vertusäer eines über derivationum ^ (ungedruckt) sind. Die
älteren handschrittlicheu Glossae, wie die in Cod. Sang. no. 912 aus dem
7. oder 8. Jahrb. n. Chr., jetzt ediert und vortrefflich kommentiert von ;
Mintoo Warren (s. diesen Jahresbericht unten 8. 29), sowie Placidi Giossas,
ediert und kommentiert Ton Deuerling, sind Tom Verf. flbergangen. £i.
folgt nun das ' Gatholtcnm des Joannes Januensis (= Giovanni de Balhi)^
um 1286 n. Chr., dann der ' Vocabularius breviloqous' von BeucUin (1475
oder 1476), sowie * Calepini Dictionarium (1502)'. Einen wirklich neu«
Anfang wissenscbaftlicfaer, auf eigener Quellenforsdiung beruhender latei-
nischer Lexikographie bezeichnet der Thesaurus linguae Latinae des
Kuhci tus Stcphunu^ ^Hubert Etienne) \ der zuerst 1531 in «Einern Biaide
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Lateinische Lexikographie.
5
und dann 1643 in drei Bänden erschien Auf diesem Thesaurus basieren
die Lexika des Trebellius Foroiuliensis, des Curtius Secundus Curio und
des Basilius Faber. 1668 erschien das 'Theatnim Romano-Teutooicum*
inm Andreas Reyher, und schon zavor (1646) das 'Lexloon eritiemn' des
PtreiiB; im Jahre 1678 das ' Glosatrinin ad acriptores mediae et infimae
aekatis» auctore Gardo Do Freene« domino Da Gange'. Von Stephan!
ThesanroB selbst erschien 17S4— 1758 eine Ausgabe in London, die aber
in der Ausgabe von Birrins (Basel 1740- 1748) flbertrolFen wurde. Diese
Aasgaben worden aas dem Felde geschlagen durch den von Joh. Matthias
Gesner ausgearbeiteten Novus linguae et cruditionis Romanae Thesaurus
püst Rob. Stcphani et aliuruni nuper etiam in Aligil^ eruditissiiuoi um
horoinnm curas digestns, locupletatus, emendatus', welcher ui\ Jahre 1749
zu Leipzig? in vier Bänden ersciiien. Als ein selbständiges Werk orbcbieu
1771 in Padua 'Totius Latiuitatis Lextcon, cousilio et cura Jacobi Faccio-
lati, opera et studio Aegidii Forceliiüi ; ueue Ausgabe 1804 in vier
B&odeo'). Auf dem Forcellioi basiert 'Schellers Lexikon' (1. Aufl. 1783,
2 Bde.; 2. Aofl. 1788, 3 Bde., 8. Aufl. 1804, 5 Bde.) und 'Freond's
Wdrterbach't 1884 4 Bde.'), auf Gesner ond Forcellini (nicht aof
eigeosn Sammlungen, wie der Terf. angiebt) 'KloU*8 Handwörterboeh'
(1868ir0; mein Handwörterbuch (7. Aufl. 1879 u. 1880) beruht mit fie-
■atsoag des Gesner, Forcellini und Scheller auf eigenen Sammlungen,
ebenso der von mir und Muhlmann begonnene, nur bis Ende J gediehene
Thesaurus der klassischen Latinität' (1854-18G8).
2. Theorie der lateinischen Lexikographie. Der Verf.
anterscheidet sieben Gesichtspunkte, welche bei Bearbeitung eines Thc-
sanrus in Betracht kommen, den historischen (dem der geographische
untergeordnet ist), den etymologischen, den flexiviachen, den semiasio-
logischen, den syntaktisdien, den phraseologischen ond den stilistischen.
Diese Gesiebtspunlcte werden in aosführlicher ond liehtToller Darstellung
niher erörtert. Dann wendet sich der Yerf. tur Überschao deijenigen
lextkalisclien Vorarbeiten, Untersuchungen ond Vorschläge, welche sur
Harstellnng eines Thesaoms linguae Latlnae in neuerer Zeit gemacht
worden sind. E:> werden angeführt und besprochen: 1) der grttndlidie
1) Nene Ausgaben: die von J. Furnaletto, Padua 1827 £f, die von Baily,
London 1827, die deutsche Ausgabe, Schneeberg 1831 ff., die Ausgabe von
F. Conradioi, Patavii 1864 ff 1. -3. Bd. in gr. 4 (bis jetat bisQ) und die von
7. Ds*Vit, Prato 1868 ff. in 6 Bänden (vollständig); mit einem Glossarium,
»ol VI, p. 658— 780. Erwähnt mnfste auch werden 'Appendix I et II Lexici
totios Lalinitatis ab Aegidio Foroellino elncabrati, Patavii 184L
Aasgelassen ist 'A new Latm DIctieoary fbonded od the translation
of FremkTs Latin-German Leiicon. Edited by E. A. Andrews Revised, en-
Isried, aod in great part rewrlttsn, by Charlton T. Lewis and Charles Short
Kev-Tork, 1879; s. Jahresbericht Bd. XXIII = 1880. Abt. 8. S. 898ff.
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6
Lateinische Lexikographie.
Aufsatz von G. D. K. iu D. (d. i. Georg David Köhler, Rektor in Dort-
mund) Über die Einrichtung eines Thesaurus der lateinischen Sprache'
(in den liMc r. ADalekt^^n von Fr. Aug. Wolf. IV. Heft S. 307ff. = Fr.
Aug. Wolfs Kleine Schriften II. S. 1192 ff.), welchen wir als im Sinn and
Geist Fr. Aug. WoUs betrachten müssen; 2) die minder wichtige, viel
schiefe Ansichten enthaltende Schrift K Kärchers 'Do optima Latiai
lexid condendi ratione' ; 8) die gediegene Vorrede zu Freand^s WQfte^
boeh; 4) der scfalidite Berieht Karl Halms aber eine in den fikaftigv ,
Jabren in Aiuaicbt genommene Begrflndang eines wissensehafUicbeo Ths-
sanms lingoae Latinae, erstattet in einem Vortrage auf der 18. Pbi>
logenversammlung in Wien im September 1858 (s. Verhandlungen der
18. Philologenvers. Wien 1850. S. 6 ff.); 5) der Aulsutz Ed. Wölfflios
Über die Aufgaben der lateinischen Lexikographie' (Rhein. Mus. Bd. 37.
S. 83 123); das von Ed. Wr>]fflin gegründete Archiv für lateinische
Lexikographie und Grammalik mit Einschlufs des älteren Mittellateins,
als Vorarbeit zu einem Thesaurus linguae Latinae', Leipzig 1884 u. 18S5 !
(damals bis Bd. 2 Heft 3, jetzt bis Bd. 3. Heft 1 erschienen, s. oben S. '
auf dessen Kritik Verf. vorlftnfig versiebtet, was zu bedauern ist
Die Arbeit des Verf. ist mit grqlbem Fleifto abgefiülBt, doch sisd
ibm mancbe bierber gehörige Notisen (s. schon oben Anm. 1 o. S) eil-
gangen. Es fehlt s. B. 'Ghristiani Falsteri Supplementum linguae Latiose
sive Observationes ad Lexicon Fabro-Cellarianuro. Plensburgi Ulf,
und Frid. Ottorii> Menckenii Observatioiiuiii liber ... ad augendum in
prinijN et emeiidaiidum Basilii Fabri llic>auium compositus Lipsiae 1745
Auch wäre es wohl angezeigt gewesen, Pauckera grofse Verdu'lJ^te m
die lateinische Lexikographie hervorzuheben, da dieser GeU)irto mit
wahrem Bienenfleifse in zahlreichen Schriften ein reiches Material za
einem Thesanrns zusammengetragen hat, wobei einige Hauptschrifteo
hervorgehoben «erden konnten, wie die Addenda lezicis Latinis, die
Subrelicta, das Spicilegium, das Supplementum lezioomm Latinomm und
die Scbrifk 'De Latinitate Hieronymi*. Ebenso fohlt 'Krebs Antibarbans,
beransg. von Allgayer", nebst den zablreicben ergfinzenden Besensio-
nen dieses Werkes von Poppo, Ott, Ladewig, GOthling o. a. Beisi
Bibellatein (S. 43G. Anni. 6) fehlt nieikwürdiger Weise das Epoche
machende Werk Hermann Köimchs ' Itala und Vulgata'. Von Rezensionen
werden blofs meine und RuM'Ii}leyIl^ KezciiM'on des Freund^chcn Wörter-
buches erwähnt, während doch auch hierher gehoreu K. E. K&rchers 1
ausführliche Rezension des Freundschen Wörterbuches (in der Zeitschr.
für Altertumsw. 1836 No 14 — 19), G. H. Mosers und Th. Ladewigs
Hezensionen des Klotsschen Handwörterbuches. Heidelb. Jabrbb. 1848 bis
1854 und M. Jabrbb. ftlr FhU. u. Pld. Bd. LXIX. Heft 4^ J. N. Otts
BesensioQ der VI. Auflage meines Handwörterbuches (Zeitschr. Ür die
fleterr. Gymn. Jahrg. 1871), E. X. AUgayers Rezension der VII. Aufl.
^ ^ines Handwörterbuches (Zeitschr. für die österr. Gyma. 1880 n. 188S).
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Lateiniaeb«! Lexikographie.
7
Auch mnfsteD erwftbDt werden C. H. Gahblen Abhandlung ' De iis, qitae
in Lnenemannlanl lexid editione 8exU desiderantur <Conite iSdO)*, A.
Drtgers 'Zar Lexikographie der lateinischen Sprache (Ottstrow I86l)\
I. N. Otts zwei Programmabhandlnogen * Beiträge zur lateinischen Lexi-
kographie mit besonderer BerOcksichtigung des Handwörterbuches der
lateiaiscbcn Sprache von R. Klotz (Kottweil 18fi8 u. läTW) '. sowie Hilde-
brands Programmabliaiiill Hilgen über Cicero. C.1>ar, Sallust und Livius,
auch mit einer Probe oino« loxiron Livianiun ( Dortmnnil 1854 — IsnRK
Auch das Lcxicoii Quiiitnianeum von Ed. Bomioir uiui die Clavis Sm -
tooiana von 0. Baumgarten-Crusius sowie der Thesaurus podticus von
L. Quicberat' hfttten wohl ErwAhnnng verdient
Lateinische Grammatik. 1. Lateinische Laut- und Formenlehre
von Friedrich Stolz. 2. Lateinische Syntax und Stilistik von J. H.
SchmalK (in Iwan Mttllers Handbach der klassischen Altertams-
WisseoBchaft Bd. II* S. 129 - 289 u. 240 864. Nördlingen 1886. gr.
Lex.*8<*).
Die l^eurteilung dieser beiden Schriften gehört dem Referenten
des Jahresbenclites über lateinische Grammatik au^). Da ich aber in
der Lage bin, mehrere Fehler, oameuUich in no. 1, verbessern zu kön-
nen. 80 will ich meine Bemerkungen den Lesern des Jahresberichtes
nicht vorenthalten. Zu no. 1, S. 155 § 22 hei/st es 'so ioffulig (Cato)';
aber Cato r. r. 10« 5 Q. 14, 2 liest Keil jeUt togalit. S. 156. § 23, 1
a. £. lies'Varr. r. r. 1, 8, 4 Keil*. 8. 158. Z. 8 o. ist 'periaro' mit
einem Sternchen versehen, als Zeichen, dafe das Wort nicht vorkomme;
aber es steht Plant asin. 822. 562. 670 nnd noch sechsmal; aufserdem
Gic de off. 8, 108. Ovid. amor. 8, 11, 22. Plin. 2, 21 D. Itala(Rhed.)
Matth. 5, 33. Vulg. (Amiat) Levit. 6, 3 u sap. 14, 28. Lact, de ira
dci 16, 4. S. 16L Z. 3 V. 0. Maurte' steht nicht Corp inscr. Lat. i, 163
(«u hlofs MA) sondern 1, 63. p. 27. Z. 164. Z. 3 f. v. o. schreibe 'pi-
lamooe poploe' (Fest. 205, 19). S. 169. Z. 3 v. u. Acc praet. 28. p. 239
ed. 1 u. 284 cd. 2 liest Kibbeck' liqnier*. S. 171. Änm. 157 statt Prise,
n, 36 H' zu schreiben Prise. I. p. 36 H = 1. § 48 H'. S. 178. Z. 4 v. u.
(Text). Paul. Fest 67, 9 u. Fest 205 (a) 14 steht ' Casmenae pro Camenae\
nicht 'pro Casmena'. S. 179 Anm 6 schreibe ' Locilins (satjS, 10 M.) bei
Mooios 489, 12* statt" Gaecilins S. 189 Z. 8 v. o. Corp. insor. Lat
li 199, 7. 8. 15 steht nicht 'msnm', sondern 'snsnm'. S. 192. Z. 1 v. o.
wird *po8te' als angenommene Form mit einem Sternchen bezeichnet,
wfthrend es doch vorkommt, s. mein Handwörterbuch onter 'poste'. S. 201*
Z. 8 V. n. Abt 'sangni' Ist Eon. ana. 40 V (152 M.) blofe Konjektttr 6.
I) FprpDsionen sind bereits erschirnen in WöUflins Archiv Bd. Iii. S. 132 f.
Bd IL S. 617 E ond in der N. Rondschau no. 12.
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8
Lateioiache Leziliogiapliie.
HermaooB. S* 204. Z. 3 v. o. Ich hate mir am Hermes 19, 453 Diovolft)'
notiert, oioht 'Joyo*. S. 210. §85. Z. 6 v. o. sehreibe *£phem. epigr.
1. p. 18. HO. 20' statt 'Corp. loser. Lat. 4, 1824 (wo ponmileonon nkht
steht). S. 214. § 89. Z. 6f. mnbte dentlieher stehen *ab oloes, PanL F«t
19, 3, prividoes, Paul. Fest 205 (a) 21, nod Z. 18 sdirtibe *devas' sutt
*deivas% Corp. inscr. Lat. 1, 814, s. dazu Mommsen S. 208 (a). S- 216.
§ 91. Z. 8. Bei Paul Fest. 6, 2 steht 'ipsos nicht ipsus*. S. 2i8, A.
a. E. 'meile' n. meilea' hat auch Lacil. sat. 9, 21 M. (324 L.), wo Möller
'meile. meilia', Lachmann *meille, meillia' ; 'müle, meilia' auch Ter.
Scaur. 19, 1 K. S. 219 no. C. a. £. steht uudeceoi, 99 auf emmal bei
Plio. 36, 8 (14)'; aber Plin. 86. § 66 lesen Billig, Jan und DetiefNi
^undenia per latera eobitis'. S. 220. Z. 5 v. n. (Text). Bei Enn. sdb.
604 n. 608 H. (448 Q. 679 V.> steht ' cetorissimns' nicht 'creberissimss'
S. 286. Z. 10 Y. 0. schreibe Tarr. r. r. 1, 9, 2* statt *1» 8, 2\
Za no. 2. Es sollte mehr üebereinstinunnng In den Citaten beliebt im'
den sein, wie 8. 257 Oic. Att 7, 8 statt 7, 8, 2. S. 268 nat deor. 1, 31
statt 1, 21, 67. S. 264 Cic. Tnsc. 2, 24 statt 2, 24, 56. S. 275 Liv. 21, 50
statt Liv. 21, 50, 11. S. 278 Cic Phil. 2, 9 statt 2, 9, 23, dagegen wieder
S. 258 Cic. Verr. 3, 195 (d. i. § 195). S. 270 Cic. de off. 2, 61 (d. i. § 51).
S. 266. § 66 PliD. maj. 33, 4, 23 st. Plin. Dat. bist od. blofs Plin. 33, 4, 23-
§ 81 oder blofs 33. § 81, dagegen S. 275 wieder PUq. hist. n. 15. § 135.
Aufserdem S. 263. Z. 18 steht ftir Akkus, bei Verben der Bewegung 'Ca-
tnU. 83, 5 cur nonexüinmitis?*; aber die Stelle heifst voUst&odig: 'cor
noD exiliam malasqne in oras itis?', wo 'in' auch zu *ex8iliam' gehört,
wie Biese richtig bemerkt 8. 270. ^capitis arcessere' steht auch Cic. de
inY. 2. § 07 n. pro Deiot § 80. 8. 271 *relart' mit einem besttmmtiB
Snbstanti? als SnUekt steht nicht bloft Lncr. 4, 981 (984), sondern andi,
wie mein HandwOrterbocb Bd. 2 Sp. 2027 oben den Verf. hätte beldirea
könoen, Plin. 7, 42; Ii, 267; 18, 187 u. 317. Dazu noch Froiito ad M.
Caes. 4, 3. p. 64, 12 N. S. 273. Z. 5 v. u. soll bei Suet Tib. 12 custo-
dem factis' zusamnicn^^ehörcn. Die Stelle lautet non cessavit efflagitare
aliquem cniuslibet ordinis custotiem iactis atque dictis suis''; wo also
* factis atque dictis suis' von efüagitare' abhängt S. 277 steht: mei
cansa' lesen wir erst bei Apul. u. TertuU., aber doch 'nostri causa' Cic
de amic § 57, sui causa, Cic. Verr. 3. § 121. S. 279 nnten setze 'Tiboll.
1, 1, 48' statt *TibnlL 1, 43'; ftbrigens steht ' reqnteseere lecto' ancb
Frop. 1, 8 , 88. 8. 280 wird ^potior mit Genet' mit (3ic. fam. I, 7, 5
belegt; es steht aber auch Cic de off. 8. § 118 (castromm) n. Yarr. de
▼it pop. Rom. 2. fr. 1 bei Non. 498, 19 (Romae); daselbst Anm. 4 wird
'comitatus mit Abi mit Tac. ann, 14, 8' belegt; es steht aber schon
Cic. Cael. § 34 (alienis viris comitata). S. 282 sollen obsonatu redeo
(Plaut. Men. 277 u. 280)' und venatu redeo (Stat Ach. 1, 119)' Supina
sein ; ich halte sie för Ablative, ebenso wie cubit« surgat. Cato r. r. f». 5.
S. 284. Z. 12 T. 0. beifst es; 'militiae neben domi, auch belli neben domi
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LatainitdM Lexikographie.
9
(kiUB wob) selbständig, vielleicht Fronto p. 128 Nab., wo miliUMy ; aber
belli' allein sieht Ja Tereat. beaut 112. Cic. de rep. 2. § 56.
Onomasticon totins Latinitatis, opera etsindio Viocentii De*Vil
locabratnoi. Tom. III. fasc. 3-6. p. 233 - 632 (von 'Gephides* bis
' Juliaiius'). Prati 1884— 10ö6- gr. 4^.
Kaebdem im Laufe zweier Jahre vier Hefte des Onomastieon er-
sdüeneo sind, ist etwa die kleinere Hilfte des gansen Werkes fertig ge>
worden. Der Fleils, mit welchem das Material Bnsammengetragea wor-
den, ist stannenswert, selbst das Corpus inser. Lat ist in ausgiebigster
Weise benntzt
Dafs einzelue I>i ucktehlcr und sonstige Versehen vorkomraen, ist
menschlich und verzeihlich. Sogleich S. 233. Sp. 1 anter' Geraestus' steht
der Druckfehler Mela 2, 79 statt Mela 2, 7, 9 (= 2. § 107), und in dieser
Stelle lesen Pai ihov umi Frick nicht mehr 'Capharea', sondern ' Caphe-
rea , wie auch Mommseu Solin. 11, 25 nach den besten nandschriften
Capbereos' aufgenommen bat, eine Form, welche öfter vorkömmt. S. 249.
Sp. 2 unter ' Oito ' od. ' Giton * war die Angabe der L^arten ' Qyton ' and
* Gftitos' annötig, da die Form * Giton* bei Petron seit Barmann fest steht
Eher konnte der griechische Akk. 'Gitona\ bei Petron. 9, 1 n. 92» 7,
angeführt werden, den der Verf. unter anderen Artikeln beibringt» z. B.
onter *Gorgo', Akk. Gorgoua', StatTheb. l, 544, wo hinsusalftgen Verg.
Aeo. 8, 438. Locan. 6, 746. Mythogr. Lat. 1, 204 n. 2, 58. Fnlgent.
myth. 3, 1. p. 103 M. Es fehlt griech. Akk Flur. Gorganas\ Marl.
10, 4, 9. Mart. Cap. 6, 702. Fulg. myth. 1, 26. 8. 287. Sp. 1 unter
' Hadrianopolis ' fehlt der Genetiv ' Hadnauopoleos', Amm. 31, 12. § 4 u.
10, der Akk. ' Hadrianopolim', Amm. 14, 11, 15; 27, 4, 12 u. ö., und
der Abi Hadriauopob", Itin. Antonin. p. 137. 3 Wess. S. 344. Sp. 1
DQter Uerceus' ist Ovid. Ibis 282 (286) wohl zu streichen, da Merkel
Bod Riese dort Rhoetei Jovis lesen. 8. 344. Sp. 2 hätte unter ' Herca-
laneum' die Stelle Cic ad Att. 7, 3, 1 gar nicht mehr erwähnt werden
soUen, da man dort langst *Aecnlanam' liest Aach durfte nicht gesagt
«sfdea, die Form 'Herenlaneom' sei die bessere, da sie Ja die einsig
richtige ist 8. 382. Sp. 1 fehlen nnter ^Hesperides' wieder die griechi«
sehen Formen Genet 'Hesperidon*, Plin. 37, 38 (wechselnd mit 'Hespe-
ridnm'). Akk.'Hesperidas' Varr. r. r. 2, 1, 6. Ovid. met 11, 114. Mela
a. § 103. Piin 5, 46. Solin 31, 6. Nbf. 'Hesperidae . wov. Abi. 'Hespe-
ridis', Schoo Juven. 6, 152. S. 393. Sp. l wird ooch für Eierosolyma,
ac, Cic. Flacc. 28 (§ 67) angeluhrt, wo allerdings die meisten Haud-
^chnften Hierusolymam haben, aber jetzt von Baiter (ed. Turic.) und
von Kayser der Akk. Plur. ' Hierosolyma' gesetzt ist, weil Cic. Flacc. 28.
§67 u. 69 zweimal sicher der Abi. Plur. ' Hierosoljrmis ' steht. Andere
^en giebt mein üandwörterbaoh.
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Lftiemiidie Lezikogtipliie,
Tensannis Italo-graecuB. AiisfQliriicfaeB historiflch-kritisciies
terbocb der griecbncfaen Lehn- und Fremdwörter im LateloisdieOt T<n>
Günther AI. Saalfeld. Wien 1884, Gerolds Sohn. 1184 Spalt«
in Lex.- 80.
Bei fieorieilang dieses Boches bis ich Partei; ich lasse daher dis
mir brieflich mitgeteilte Urteil eiaes hochgeachteten Gelehrten folges.
Er schreibt; lEin Philolog mnfs — mag er wollen oder nicht *- Vu
Handwörterbuch bei einer derartigen Publikation benntsen, ja er wftrdi
sich, falls er es nicht tbäte, den MfloDern der Wissenschaft gegentll>er,
die cni])tin(llichbtt'ii Blöfsoii geben, aber es iu einer so plumpen uud
iinvcr^cbüniteii Weise von A bis Z abzuschreiben, wie S. es gethan hat,
das >if !j1 ^^a}1^!iell in der philoIngiM lit i) Welt als ein Unikum dal WolUo
man der Kialje alle die treniden Gedern, mit der sie sieh geschmückt
bat, ohue Schonung ausrupfen, wie erbärmlich nackt würde sie da er-
scheinen. Man könnte ohne ungerecht tu sein, beim Hinblick anf die
Massenhaftigkeit des in diesem großartigen Tensaurus Entlehnten
eine Rezension desselben in die wenigen Worte rasammenftasen: Das
ausführliche Wörterbuch der griechischen Lehn* und Fremdwörter im
Lateinischen von S. aeichnet sich dadurch aus, dafs es auch in den Et-
Iftuterungen fast lauter LehnwOrter enthftltc
Ich kann nicht umliin, meiue Verwunderung darüber zu erkennec
zu geben, dafs von den vielen Rezensenten des Buches, auc^i nicht ei-
einziger sich fiie Fraue vortxelcgt hat, woher hat S. das Material ge-
nommen, da doch Vorsicht geboten war, nachdem Prof. Dr. Oskar Serffert
in Berlin Saalfelds ' Hellenismus' als ein Plagiat aus Mommsens römischer
Geschichte, Marquardts Handbuch und andern Werken bezeichnet hatte.
Das von den Besensenten dorchgehends gespendete Lob gehört zum
groben Teile mir.^) Im (kbrigen verweise ich anf meine anaffthrliche
Rezension des Werkes in der Berliner Philol. Wochenschrift im 5. Jahrg.
(1886) no. 11 u. 12. Dort habe ich bemerkt, dafe 8., wenn er eigenes
Sindinm angewendet, er hunderte von Wörtern ans den GrammatikerD
und Medizinern hätte nachtragen und sich dadurch ein wirkliches Ver-
dienst um die lateinische Lexikographie erwerben können. Ich ^ebe nuü,
wie ich dort verspituJien, einige Proben aus jedem Buchstaben, ntid zwar
aus dem A: acharistum collyrium (d^dfjcarov), Marc Bjüp. ö. toi. 98(a>,
40 ed. Aid. loser, de Lyon p. 453 und dazu Boissieu p. 454. acro-
bystia idxpoßuarta, Vorhaut), Moisis assumpt. ed. Hilgenf. c. 8. tempus
quod propter Ignorantiam vocatnr adelon (c^^^^cpv, nngewifs), Gensorin.
21, 1. — allegorice (Adv.), Porphyr. Hör. sat 2, 6, 56 d. ep. 1, 10, 10*
1) Max Maller sagt m der englischen Zeitschrift Academy 'dieser Tea-
saurus ist ein wirklicher Tensanms', er hatte nur huisofügen müssen 'aber
Dicht durch (^igenon Fleifi, sondern dnrch Entlehnung fremden JEigsatams
anstände gebracht*.
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Laleiniscku Lexikographie.
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allegoricos {dXXr^yMptxaj^), Porpbjrr. Hor. carm. 2, 10, 4 u. 9; sat. 1, 7,
5: cp. 1, 7, 73. — amblyopia {dfißXtKüma^ Biodsielitigkeit) rein !at. ob-
tnnsio. Gass. Fei. 29. p. 56, 18. — ammogosia (dfijxitywffta) = ferventis
areoae adobrutio, das Yergrabeu im heifsen Sande, Gass. Fei. 76. p 187, 5.
- amycba (<3^/9, SchrAinine, Rifs, Riue), Gass. Fei. 6 p. 12, 18; 18
p. 36, 17; 24 p. 41, 18; ft4. p. 140, 21. — ondion {dy^mv^ Partie von
«77», die Kehle snschnfiren), Akk. Flur, ancbonas, Gass. FeL 37. p. 81 1
11. — «nagargarisma {^ivayapydpiaiia^ Mittel, snm Gnrgeb). Gass. Fei.
1* p. 6, 19; 88. p. 70» 11 o. ö. — anagargaritmu» {amyop^apta/tde, das
Gorgelo), Aleiaoder lat. 1, 66- — anatrope {dmrftomj, ümsttirz), Gass.
Fei 82. p. 198, 22. — aocoDiscns {dxxutvioxog^ kleine Ecke), Augustin.
qaaest. in heptat. 2, 109. — Androphagoe (Avopoifdyoi) ^ eine Völker-
schaft, Mela 3. § 59. — anorexia {d^oftaq/a^ Mangel an Efslust), Soraii.
latin. ]). .50, 9 — anotericus (dv<oT€ptxog, zum Obern gehörig), Gass.
Fei. 48. p 124, 8. — antaiiaclasis (dvraydxMiai^, ZurUckgube (lossoUjt'ii
Worlt'b in einer andern Bedeutung), Isid. 2, 21. 10. — antbracion («v-
tfHuctoy) = anthrax als Karbunkel, Gass. Fei. 22. p. 37, 21. — antias,
adis {dvztdg, die Mandel am Halse), Plur. bei Gass. Fei. 35. p. 77, 2
(griecfa. bei Gels. 7, 12, 2). — antisoopoe (dvTeffxonot)^ Gensoriu. fr. 2, 4;
vgl. Hnltseb Praef. p. VIII. — tntispasis {ävT/amats)^ Gass. Fei. 64.
p. 140, 18. — antoecomene (ä»Totxoufisv^\ Gegensatz oecnmene, Gromät.
?et p. 61, 22. Prob. Verg. georg. 1, 288 (dreimal). - apelassonos {drf
Udamocy, Terent Manr. 2066E. apempbaenonta metra ((i7r£//ya/t#ovra),
Bofin. in metr. Ter. 569, 25 K. apbelos, Adv. (d^e^io^c, einfach, schmuck«
los), Porphyr. Hor. carm. 2, 6. S. apithanos {drJHavoq, nicht leicht
überzeugend), Ven. Fortun. art. rhet. 1, 3. p. 83, 27 Halm. apoiyma
{irunprjf/a, ein Maaff^ der Thebaner), Metrol script. p. 103, H llultscb.
- iil o-tatatus, US, Gregor. M. in l reg. 5, 3, 20 aplibtiu (aplestia)
= ar/r^/rr.'V/, Gloss. Sang. A 309 und im Bibellatein, s. Tbielmann in Wölff-
iins Archiv I. 8. 69. - apostrofo, Gloss Sang. A 307. Gloss. Vatic. VI.
p. 608 (b). — ari^tocratia {dptaroxparia)^ Hoi?cs. 2. 13, 1. - artofacium
«(^R»fcui«>y?), äoran. Lat. p. 101, 6. — atelia [drzXBta^ Freiheit von
Staatslasten), Heges. 1, 24 extr. — atonia (drowa, Abspannung, Mattig*
keit), Gass. Fei. 42. p. 102, 22 u. 46. p. 117, 1. — aateznsion (adrc^iMRov,
freie Macht), Hieron. vir. ill. 88. — 2) snm B: blaspheroiter. Mar. Vic^
torin. adv. Ariuro 1, 46. boSthema, atis {jSoi^ßrjfm, Hilfismittel in der
Medesin, Arsenei), Soran. Lat. p. 81, 16. Gloss. Sang. Y 151 (wo vulg.
voüema) — boSthematicon (ßorjBr^fiarcxov, Arzeneienbucb), Soran. Lat.
p. 3, 8 u. (Plur.) p. 61, 7. - bothria ulcera, Gass. F*i. 2.>. p. 51, 10
uüd subst. bolbrioQ (Genet. Plur.) dolores, p. 54. 15. — 3f znm G:
cacocbyma (xaxo^ufia) cor])ora, id est malo humore possessa, Gass. Fei.
26. p. 43, 1. • cacochymia {xaxoyop.ta)^ Schlechtigkeit der Safte), Gass.
Fei. 42. p. 100. 8. — cacodaemon {xaxoda/fiajv) ^ Firmic. math. 2, 32.
p. 42, 26. — eacoselos» Adv. (xaxoCi^Xiu^h ^60« suas. 2. 16. — calycu-
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LftUiniiehe Lnikognpbto.
larins (mit einer Fhichtkepsel venehen), Oael Anr. chron. 2, 13, 159
n. 4, 3, 62. calycnlftris unter calyx blofs mit Apul. herb. 4 belegt, steht
ancli Geel. Anr. chron. 2, 7, 102 u. 2, 13, 103. Vhu. VaJ. 1, 37. aach
calycaris, Cael. Aur. Chron. 4, 3, 55 (aus Paiicker Snppl. p 57). -
carpüdcsmon (griech. xa^^norka/xa, Armbiüde». ("a^- Fei 24. p. 41, 16.
— catafrico, are, Cass. Fei. 1. p. 8, 10. — catantitrasis, Akk. -iu (xar-
avTtffjaac^), CIcdoD. 28, 26 u. 58, 80K. - catarrhizo, Alexander Lat 1,
9. - cenodoxus {xevuSo^oQ), GIoss. Sang. C 147. GI068. Paria, p. 57.
no. 126. — cephaloi)Us (*«jp«uUmovs V), Cass. Fei. 40. p. 93, 14 (wo: pedei,
qnos appelJaot cephalopodaa, vielL Kinrnpfmiie). — ceratoides (xi^m-
ttSiji, boroarüg), Gass. Fei. 29. p. IM>, 16. — Chemosis ii^niMOtQ^ eis
Fehler der Augen, wenn die entsflndete Homhant rot wird ond anschwillt),
(Jass. Fei. 29. p, 60, 16 n. 61, 7. — ehirorgomenos ix^tpoup^oOiuMg,
operierend), Soran. Lat p. 3, 8. — chronites, richtiger mit cod. p chro-
niotes tjfoovfrfn^c, lange Zeit, lange Dauer), Cass. Fei. 49. p. Ub, 14 u.
16. — chrysopa similis Chrysoprase, Ambros. in psalm. 118. serm. 16.
§ 42 (vol. I, 2. p. 1513 Migue). — citrinus ^ citrius, Firmic. math. 2,
12 extr. — cnesnione (xvrjfffioyij^ das Jucken), Cass. Fei. 16 in. wm-
propheta, Hieron. in Ion. ad 1, 2. — cylix {xvh^, Porphyr. Hör. arU
poöt. 52. — 4) zum D: dadinus {o^dtvog^ von Fichten), Cass. Fei. 79.
p. ItU, 12 (oleum). — diachartu {^th ^^dprou), Gass. Fei. 19. p. 28, 16.
diacolocjnthidos {itä xoXoxuv^tdo^)^ Harc. £mp. 20. foL 112 (b), 47.
— dialimma, {Stdietfifm)^ Soran. lat p. 76, 2; p. 106, 6; p. 106, 14
(8. hat dialemma ans Theod. Prise. 2, 21). - diamolybda {ftä /»okuflimßU
Soran. Lat p. 97, 16. — diapiCym (ivit niT&potß)^ Cass. Fei. 87. p. 88,
16« diasycon {3tä auxiSiß), Soran. Lat p. 63, 6* - dia trion pipereoo
od. pepereon (Stä tptwy mmpiwv), Cass. Fei. 42. p. 103, 11 ; 66. p. 143,
19. — diorobn {St' dpußou), Cass. Fei 40 p. 91, 15 u. ^2. 1. - dicolos
{itixtaXog, zweigliedrig), Serv. de inetr. iloi. 468, 21 u. 469, 11 K. — dilojJTOS
{8doYo,<:), Porphyr. Hör. sat. l, lo. 36 u. epod. 17, 6. - disirofos (zwei-
strophig;, Scrv. de metr. llor. 460, 11 u. 470, 9 K. - drachmalis, Cas^.
Fei. 71. p. 172, 5. 5) zum E: ectyloticus {ixrukwrtxos, Schwielen ver-
ursachend, verhärtend), Ca.ss. Fei. 20. p. 32, 1. — medicamentum edri-
con {kop(x6v, Stuhlgang beförderndes Mittel), Cass. Fei. 74. p. 178, 22.
— elation {i^ftov^ Hirsch), ceraselafn (x^sac iJU^oo, Gallen.; Hifscb-
hom), Gass. Fei. 29. p. 56, 11. — embrodsmns, (3ass. Fei. 42. p. 97, 16.
— embreco, are (von i/tffpoxij^ feuchter Umschlag), Gass. Fei. 1. p. 4, 11
n. p. 6, 2; 68. p. 166, 1. Alexander Lat 1, 41. — embiyotomia (^
fipuorofM£a\ Soran. Lat p. 90, 7 n. 92, 16. — embiynleia {iptfipowhtk),
Soran. Lat p. 90, 7 n. 18; p. 92, 12; p. 93, 1. ~ embryulcus Ufißpfh
Mxoq), Soran. Latin, p. 91, 15; p. 93, 23; p. 110, 18. — embryoticu?
{kfißp'jortxoQ , innere Geschwüre hervui bringend), Cass. Fei. 21. p. 35.
18. — emicraiiiüS s. bemicranios. — emonagia {aiiioppaYta , Blutflufs,
Blutsturz), Gass. Fei. 82. — emopbtyicus (a^tmrutxoc, Blut speieod),
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Lateioische Lexikographie.
18
Gass. Fei. 39. p. 85, 17 n. p. 89, 6. — encathismo, are (von efxädiona,
i warmes Bähmittel), Soran. Lat. p. ß3. 7. encausis, Genet. eos {^lyKonj-
i ffr?), Gass. Fei. 1. p. 4, 9; 62. p. 154, 4; 04, p. 156, 21. — enchyma
j {i-j^ufia)^ id est infasio in uares, Cass. Fei. 32. p. 64, 11. — enclisis
Macr. de diff. l, l. — encolpizo {iyxoXnf^u), in den Bosen
MBkeD, scbfttteD, Tb. Prise. 4. lol. 811 (a), 2i. Gass. Fei. 78. p. 191,1.
Sonn. Lftt p. 64, 12; p. 71, 22; p. 100, 26; p. 101, 8; p. 102, 2. —
awoBiiolagicas {kYJtmfkwhopnSQ^ sn einem Lobgedicht gebOrig), Senr. de
cnt metr. 466, 11 K. — en<7niatlsnins {ifxofiaturfiSc^ Einspritanng, In-
Mm), Soran. Lat. p. 60, 12; p. 66, 17; p. 83, 16; p. 95, 14. — enigr-
laatiio (^xu/iar^iw, einspritzen), Soran. Lat. p. 81, 18. — energös
{€V€pYwq\ Porphyr. Hör. carm. 4, U, 11 u. sat. 1, 2, 132. — eneter
Akk. tera (ever^^, Klystierspritze), Cüss. Fei. 48. p. 127, 6. — tria en-
bypostata {hf/rStTTara) , hoc est tres subsistentes personae, Hieron. ep.
15, 3. — e]»iihesis {encßems)^ Porphyr. Hör. cpod. 5, 47. - opitrope
ilrirpozr), Porphyr. Hör. ep. 2, 2, 76. — epuloticus [ezojAujnxog, das
Verflarben befördernd), Gass. Fei. 46. p. 120, 7. cpyllion {imVuov^
kittnas Gedicht), Anson. XXVI, 1, 36 n. XXVIU, 4, lo Schenkl. —
— eremizo, are {ifnjfjJCw, ausleeren), Oass. Fei. 51. p. 186, 9 (eremi-
sato folle). ^ enraptos {€uptmvog, wohl gereinigt), Soran. Lat 182, 20.
— eiegeniaticns (HypijiaTtxoc von i^p^, erzählend), Prob, ad Verg.
ed. pnef. extr. p. 849 eztr. ~ 6) snni F n. 6: fillatros (^e^ar/wc,
Frsnnd der Aneneikonst), Soran. Lat. p. 8, 8. - - filonios {ftXmß^to^^
to Phflo), Oass. Fei. 42. p. 103, 13; 43. p. 106, 14; 61. p. 188, 20. —
legmagogus {^Xsyfia^'uj^og^ iSchleim abführend), Gass. Fei. 8. p. 15, 13.
— fysalis, Genet. idos, Genet. Plur. idoii {(funah'g^ Judenkirsche), Gass.
Fei. 21. p. 37, 12; 45. p. 113, 17 u. p. 114, 3 gargareon {pjufj-ansMv,
dw Zapfen im Munde), Gass. Fei. 35. p. 75, 13 u. 15. — gargarisnms
^r^jyaotnjw^, das Gurgeln), Caei. Aur. chron. 2, 6, 92; 2, 7, 99; 2, 13,
154. — gastrimargia (/tun]0f/ia/)^/a), GIoss. Sang, G 15. genea, Genet.
ffloeas, Akk. genean iYeued, ac), Gensorin. 17. p. 31, 3 u. 6 sq. —
gwontieoe {ytpwntx&c, nach Art der Greise), Angnst. bei Suet. Aug. 71
fieUi. — Oraecensis, Nebenform von Graeciensis, Corp, inscr. Lat. 6,
I 666 (parimentnm Oraecense). — graphiarinm (grafarinm, von Ypdfof^
I Beiept), Soran. Lat app. p. 120. § 8 n. p. 128. § 66. Alexander Lat.
1* 26. 49. 96. — gynaecia seil, medlcina (;t>vacir«^, die Medizin fikr
I IVtnenkrankfaeiten), Tb. Prise. 8. pnef. fol. 808 (b). — gypsoplasticns
{irj<i>onXaartx6g^ aus Gyps geformt), Firmle, de error. 6, 4. — 7) zum H:
beliosis, Akk. Leliosiu {r^M'wac^\ das Sonnen, lat. solatio), Gass. Fei. 54.
p. 141, 2. — hemicranios {^fiixfjdvtog\ Gass. Fei. 1. p. 2, 11. Herma-
phroüita, AuLhol. Lat 317 R. lemm. — hiereus [tepeÖQ^ Priester'), Cod.
Theod. 16, 8, 4. — Uilurii = Illyrii, Plaut Men. 235. — Hippocrenaeu.s
itmröx^jywaToc), Ps. Claud. laud. Herc 5. ~ holocleros {uküxktjfwg ^ iu
allen seinen Teilen onTeraehrt, fehlerlos, nntadelbaft), August bei Suet
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Ltteioiscbe LexiJrognplile.
Cland. 4 Roth. - hydrelaeom {ff^iXotunf, Wasser mit Öl fenÜBClit),
Gass. Fei. 54. p. 140, 15. — bydroeopbalns {bdpoxifpaXoq^ emeo Wmik^
köpf habend), Soran. Lat. p. 93, 5. - hydroplasmiih {■ üptmkdafwc)f 6k».
billig- II CO. Gloss. Vatic. VI, 327, a (= qui cantioiicm componit orgaui).
— byniuista * {'jfjLViff-r^g — üjiwT^rrjg, Hynmensänger), Adclh. land. virgin.
18. hypopyos {hrMn'jo^, unterwärts oitf^rnd), Gass. Fei. 2^ p. 21. Ii. -
hyposfagraa {tmootpay^a^ mit Blut unterlaufene Stelle, bes. eine Ergiefsuiig
des Blutes ins Auge), Gass. Fei. 29. p. 58, U. - hypospadias ('!f7ro<ma^<ac.
der die ÖflfbttDg des ZengnDgsgliedes unterwärts hat), Soran. Lat. p. 75, 1$
Q. p. 7e, 12. — 8) EQ I: idema (hydeona?) = aquosa ioflatio, Gass. Fd.
76. p. 1T9. 11. — iliogiootes {lla^jtwimQy am Schwindel leidend), Gm.
Fei. 1. p. 2, 4. — ionthi (&v^a<, ein mit dem ersten Barthaar m
breebender Öesichtsausscblag, Finnen), Gass. Fei. 7. p. 14, 7. - Ifl»
rtcns CIaatjfj:x<j^\ isaurisch), storax. Gass. Fei. 41. p 96, 14 n. 51. p. lü.
15. — isccmus u. ischemos {Xayavio^;^ Blut hemmend), Soran. Lat. app.
p. 121, 24. Gass. Fei. 39. p. ÖO, 1- 9) zum L: lachanodes (Aa/a-
vcwojyc, gemtiseartig), Gass. Fei. 71. p. 171, 10. ■ leptopyria (/c7rrotrü/>e«,
leichtes Fiel»er), Gloss. Sang. L yo; vgl. De-Vit Gloss. unter dem W.
leptopyrexia, {*Äe7Tro7i'jpe^ta\ Marc. Emp. 20. fol. 116 (b). 52. — leplo-
spathios. on {*Xe7rro<ntäStoe)t ferramentum, Gass. Fei. 32. p. 67, 1 u
36. p. 60, 9. — lezopyretos, Gass. Fei. 55. p. 143, 22; 61. p. I50, 4
Q. 16; p. 151, 7 tt. 21. - liebenodes {hi)piw»8iiCy flechtenartig), Os»
Fei. 9. p. 16, 10. - lipotbymia (iimoBufua^ Ohnmacht), Gass. Fei. il
p. 33, 14. ^ lithiontes {XtBtw¥Tec, den Blasenstem habend, an Stoi-
schmerzen leidend), Gass. Fei. 45. p. 113, 11. - lysipoaion (Xt^am^mf^
ein die Krftfte weckendes Heilmittel) , Gass. Fei. 38. p. 84, 18. —
10) zum M: macronosia, Akk. sian Qxaxpovoffia, laugwieriges Kranksein),
Gass. Fei. 4. p. 12, 1; 30 p. 60, 3; 61. p. 162. 14. masticatorius
(raastico, znm Kauen dienlich), Gass. Fei. 32. p. G4, 4. masuca
couj^ä, unbekannte ArzeneipHanze), Gass. Fei. 42. p. 102, 22. meliuos
{fuj/JUvos, von Äpfeln, Quitten bereitet), subst. meiine (Quittenptlaster)
Vespasiani, Gass. Fei. 2i. p. 35, 2a. - metromania (*fU|r/K»/iayiii, matri-
0s fnrores sive insania), Gass. Fei. 71. p. 191, 7. — metrenchytes, AU«
ten ijii^TpeyjrÖTi^g j Hvtterspritze). Gass. Fei. 7aextr. p. 191, 2 n. 4. —
microsiyzia (/mx^h^u^/o, schwacher Puls), Gass. Fei. 42. p. 96, 13; 61
p. 154, 7; 64. p. 156, 22. — mimesis, Akk. mimesin (/t^i;<nc) Porpbjr.
Hör. ep. 1, 17, 46 u. 61, 1; 18, 16 n. 28. — mixobarbaron {fit^oßd^-
ßapov\ Auson. epigr. 30 lenim. Schenkl. — mixolydius (jitqoXudtog, eise
Tonart,, Gensorin. fr. 12,2. monaichus (iwvap/oQ), Gloss Sang. M 129.
Saalfeld führt für nionarelui' an: Poeta ap Mar. Victorin. 2551 l'.
aber st^tt 'monarcba' lie.st Keil 103, 18 Menoela'; das Wort ' niouarch.i
steht Osbern, gloss. 366 (a). — murretum (= /i'jpmvatv, ein Myrrheohdin),
Anct. de idiom. gen (V) 580, 34 K. — 11) zum N: Nileus, Geuct. eos
{^stXeoc^ ein griechischer Arzt), Gass. Fei. 43. p. 109, 2. - 12) zom 0:
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Latetnitclie Lexikographie. 15
onesiphoras {dvr^in^6poQ\ 6k>88. Sang. 0 12t. Glösa. Vatie. VI, 537 (a)
u. VII, 571 {[}). Gloss. Amplon 358, 40. GIoss. Paris, p. 227. no 113. —
Orcus, altlat Uiciius CUf/"^ . Naev. epigr. bei Geil, l, 24, 2. — ortlio-
kathemeoos, e, on i^onhoxahr^^evoQ^ gerade sitzend), Soran. Lat. p. 50,
23. — ostomachion (orrro/ia/wv, ein Spiel mit vi'Tzehu l^einpiatteu von
verschiedener geometrischer Gestalt, aus denen man allerlei FiG:tir(^n
legte, unserem sogenannten chinesischen Rätselspiel [a new Chinese puzzle)
gani ftbolicb, nur dafe 2a diesem nicht mehr aU sieben Platten gebraucht
werden), Ennod. carm. 2, 188 lentm. (bei Aosou. centonnpt. p. 140, 26
Sdienkl grieefaiscfa). - osydercicon {i^Sudepxtitovt das Gesicht schärfendes
Mittel), Gass. Fei. 29. p. 56, 17 a. p. 67« 16. - 18) ZQm P: paedicos
(«udoroc, fbr Knaben geeignet), Gass. Fei 29. p. 56, 9. • paeonieus
(ffiuiwMroc, ans päonlscben Versen bestehend), Quint. 9, 4. 47 Halm. —
paraphrastice. Augustin ep. 8. — parecbasis {rapsxßafft^), Porphyr. Hör.
cann. 2, 1, 1 u. ^, 4, 42. — paregorizo {* ztwrjoptXuj -- -aorjooiuj, be-
schwichtigen, liniioni), Soran. Lat. app. p. 121, 18. - pcpsis, Akk. in
('iijfti, die Verdauung), Gass. Fei. 57. p. 145, 17. 61. p. 153, 18. —
pericranios (r.sfftxpdvcoc^ um den Ilirnschädel), Gass. Fei. l. p. 2, 10 u. Ifi.
— peripatetice, Adv. (rrcofTrarjjrtxaic, peripatetisch), Schoi. Gronov. ad
Cic. Dejot. p. 423, 'dd Oreli. — periphra8tic<)S, Adv. (nsfinpüaaztxan:^ um-
sebreibend), Serr. Verg. georg. 1, 162. <S. hat blofs Schoi. Bern, ad
Terg. georg. 1, 112). — pba6thon {^Bw¥, leaehtend), Gensorin. 13, 4
(Joris Stella, quae pba6tbon appellatur). phtboe (^^09, Anssebrung,
Sebwindsttcbt), Gass. Fei. 75. p. 179, 16. — philosopbos {fiXoco^c)^
Porphyr. Hör. carm. 8, 1, 5. ^ picros, Genet. Plar. picron {mxp6g^ bitter),
Oait^il. Hart, roedic. 58. Gass. Fei. 44. p. 110, 8. — Pityriasis, Akk. in
{TdTuptaat^ , der Kleiengrind), Gass. Fe). 6. p. 13, 10. — pladarosis,
Akk. in {* nXaddpiuaa; = -Xaodpiopa^ Nässe, bes. tiberflüssige), Gass. Fei.
42. p. 96, 9. — Plagioxypiis (der Ausschläger, Spottname eines Redners),
Cornif. rhet. 4, 42 (nach Klotz s Vermutung). — plastographns {nkaaTo-
rpäfo;^ Scliriftverfäischer), Gloss. Sang. P 97. — poectieos {rMn^nxo^),
Lud], sat 443 Lacbm., aber poleticos (:ra/^)^r;xoV), Lucil. sat. 15, 32M.
^ pragmaUa {ispaYpareta^ Behandlung, Abhandlung), Porphyr, und
Acron Hör. ep. 1, 19 in. — psephista {^fnj^tav^t Reebner), Varr sat,
Men. 46 (nacb Bücbelers Verrnntang). prosodion (itpoMtov)^ Porphyr.
Hör. ep. 2, 1 , 184 (Akk. Plar. prosodia). - protrepticos, e, on (itpo*
Tptnrtxot), Porphyr. Hör. carm. 1, 27 in. (protreptice ode est). — psit-
tacins (psittacns, papageienfarbig), Gass. Fei. 17 eztr. p. 26, 17 a. 81.
p. 35, 22. — pyriama {nuptapa, trockenes Schwitzbad), Gass. Fei. 83.
p. 69, 18. 14) zum R: rizonychia {pt^wvoj^ta, die Wurzel des Nagels),
Gass. Fei. 13 extr. p. 21, 3. — 15) zum S: sarcolabus iffapxü).äß<u^
Flpi>chzange), Soran. Lat. p. 107, 6 u. p. 110, 4. scenoma (axrjvujpa,
Zelt), Serv. Verg. Aen. 3, 351. - schematizo {a/r^paztZo)), Gass. Fei. 72.
p. 173, 4. sootomaticos {aKovoimuxog, lat. tenebrosus), Gass. Fei. 1.
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Lateioiicbe LexikograpUe.
j). 2, 5. — scorpiace {nMopztaxr;, Mittel gegen den Skorpionstich), Lncifer
de non parc. 8. p. 228, ii H., Titel einer Schrift des Tertallian, s. Tert
Scorp. u. dazu Oeliler Tert. tom. l. p. 495. Dieselbe Schrift Scorpia-
cum (ffxopntaxov), UieroQ. adv. Vigilaot. 8. — soiromastes {astpop-aarr^;,
eine Lanze mit eiaem Wideriiikea), Hieroo. ep. 147, 9. — spargesisod.
Bptrgosis {oTtdppiHnc, das Schwellen, SUotseo), Soran. Lat. p. 26, II,
— Staltice, Adv. (staltieits, ratiror^» insainmeiiiiehend), Ptiii. YaL 2, 26
eztr. (wo J«tst falsch spaltfce). — stnmaticoe («rcr/ftarex^Ci ges^n Mund*
krankheitCD angewendet), diadirysma, Gass. Fei. 86. p. 76, 21. — ^ycotaoe
(duxttfrcjr^, Feigenmittel), Gass. Fei. 74. p. 178,22. - symptooM («^furnaytt,
Oaet. Aar. chron. 2, 7, 97. Gass. Fei. 46 lenun. Scfaa. Lat. p. 89, 12;
p. 90, 10 u. J2. p. 106, 3; p. 109, 5. Oribas. Bern. 6, 25 (schon W
Weise). — syupepticos ((Tfj/iTcsrTTixu ^ ^ zur Verdauung d
FeJ. 56. p. 143, 22. - syriügiacus {mjptfytaxo^- ^ roiirarlig), Cass. Fei.
20. p. 32, 1. — IG) zum T: techiiv [»Ijion (re/v^i^wv, kleines Atelier),
Suet. Aug. 72 (WO auch Roth im Texte ikk Ii das falsche ' technophiui]
hat, aber Praetatio p. XL zu p. 71, 6 richtig stellt). tefrodes {n-
fpottSijQ^ aschgrau), Gass. Fei. 36. p. 78, 14. — tiltum (ztXrov^ gezupfte
Leinwand, Charpie), Gass. Fei. 19 eztr. p. so, 3; 22. p. 38, 14; SS. p. 67, %
— titanis, Genet eos (t/tvmc, Kalk, Gyps), Pün. Val. % 66 (wo Genet
tytaneoe geschrieben). — trachoma (rpdx^^^ Rauheit, rauhe Stelle),
Gass. Fei. 20. p. 66, 1. — tragidn (^;^sey), Gensorin. 14, 7. — tia-
pesa {rpdmiß^ Usch), Mola 8, 9, 2 (3. § 87). — trioocollema {*rpuuh
*6XXr,pa, Pgaster som Anfheften der Haare), Gass. Fei. 29, p. 68, 8).
lypice, Adv. (von typicus, Ttimx6Q\ Fulgent. ep. 3, 9.
Wie kopflos Saalfeld oft andern nachgeschrieben hat, davon habe ich
in der Rezension in der Philol. V> Ocfieuscbrift zahlreiche Beispiele gegebea.
Ein recht drastisches gebe ich hier noch nachträglich. In Go^hlts The-
saurus steht: ' hymnidicus . . . Alcimus carm. 178. Mar. Victor, adv. Anu n
2 , daraus ist in Kiotz's Handwörterbuch gemacht Avienus Av. carm.
178. Mar. Vict. in Av. 2; und so aoch im Tensaurus. Aach Fabri Tbes.
giebt ^bymnidicae laudes, Alcimus carm. 178\ Wer ist nnn dieser 'Alci-
mos'? Weder in den Ausgaben des Alcimns Avitns, noch in der An-
thologie steht ein solches Garmen.
Dictionaire ^tymologiqne latin par Michel Bröal et Anatole
Bailly. Paris 1886. S. VUi n. 468.
Hauptzweck dieses Wörterbuches ist nicht bluls die ELyujologie,
sondern die Darslellui K der Geschichte eines jeden Wortes. Die Ve^
fasser haben daher zu zeicrcn versucht, zu welcher Reihe von Begrifleu,
zu welcher Fa<'o de^j Lebens dis römischeu Vulktiis, zu welchur Art der
antiken KuJlui jeder An55drnck geliort, indem sie fast hinter jedem Stamm-
wort in einer Anmerkung vom Stamme ausgehend die Bedeutungen der
Reihe nach erdrtem. Bei der Abfassung des Baches haben die Verlassar
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Liteiniach« Lttukognpbie. ]7
midist die Lehrer der GTmiMsiea im Aage geiiabt, imd dano die Sta«
deuten der phlloeojßfaieeben Fekaltit
Das Buch ist mit Geschick angelegt md durofagefllhrt Jeder
grdfeere Artikel ist eingeteilt in I. Gomp(08ita). Der(i?ata). Die
oenere Orthographie ist teilweise eingefohrt (z. B. cena, eondieio, contio,
nnDtius, pretium); doch «tteht z. B. noch lagena, promontoriam; nebeo
snavinm* ist die Form ' saviuni ' nicht erwähnt; oine Form acipiter' neben
ücäpiter' kennen un>ere Lexika nicht. Wii< <\w Etyiiiulugie betrifft, so
ist nicht flberall der piprentlicbe Stamm augegeben. Für aptus' ist z. B.
apiscor' angegeben, während es doch heifsen mnfste: APIO {äriüj, «rra/),
aptos , apiscor , adipiscor. Es steht ' exao' und dazu induo' während es
doch beirsen niiilbte ' DUO ' (Suw), Comp. 'exoo, induo'; dasn aach're-
dnvia', welches ganz fehlt (Die Verfosser nehmen einen Stamm — oo an,
woraaneh 'snbocola' geli(>ren soll). Aach fehlen WOrter, s. B. acipenser
od. acapenser; miter*al?n8* fehlt 'alvarinm, alveare, alveatns*; unter
'csndeo' fehlt ' snccenseo od. soseenseo'; unter 'forceps' sind die Formen
^iMrÜBx' n. 'forpex' nnerwfthnt geblieben. Den Schlafs macht 1. Index
alphab§tique Latin. II. Index alphab^tique Orec. In no. I fehlen viele
Wörter, die der Schüler nun gewifs nicht finden wird, z. B. 'accendo, in-
cendo, snccf^n lo , wo doch auf caudo' veruic^en werden ndufste; ebenso
fehlt ' promontut inm', was nicht jeder uüler mous' vermuten wird. Druck
and Papier sind iur ein Schulbuch splendid.
Supplementum lexicorum Latinoram. Scripsit C. Paucker. Vol.
prius (A- L). ßerol. 1883 - 1885. S. 464 in
Dieses Werk soll nach der Ankündigung alle die WOrter enthalten,
niche als Ergänsong der lateinischen Wdrterbncher in swansig und
nebr Abbandlungen in Terschiedenen Zeitsclu'iften und besonderen Bro-
sderen von Paucker mitgeteilt worden sind. Paucker selbst hat in seinen
Heletemata lexistorica altera als Pars II einen Index deijenigen Wörter
sbdmcken lassen, welche er in seinen Addenda lexicis Latinis und vielen
andern Schriften bisher veröfifentlicht hatte. Die in diesem Index ver-
zeichneten Wörter sind a) teils in dorn Supplomuiituui gar nicht wieder
abfjedruckt, teils b) nur mit biulser Angabe dos Fundorts (bes. A. d. i.
Aiideuda) verzeichnet worden Die vollständigen Belegstollen zn b habe
ich iu meiner Anzeige des Supplementuni in der BerliriPr phil. Wochen-
schrift 5. Jahrg. (1885) no. 6. Sp. 1820. gegeben Dri Druck des Vol. I
war bis S. 384 gediehen, als C. von Paucker starb. Auf Ersuchen des
Vsrl^ers ttbemahm Herr Archidiakonus Dr. Rönsch in Lobenstein die
Fertsetsang, resp. Beendigung des Voi. I. Da aber von der Wittwe
Finekers das nötige weitere Material aus dem Nachlasse ihres Mannes
fsreeigert worden ist, so ist vor der Hand an die Vollendung des Werkes
siebt sa denken. Ich lasse noch einige Berichtigungen folgen. S. 88
steht ' coalitos (coalero)* statt ' (coalescerer. - S. 85 heitst es: coctor,
lAiMbüicitf Ar AkcftbmMwUimiGlMift XLVm. (ill6 Oll. 2
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transl^ i. e. deooctor, Sen. Beo. 2, 2» (ialsch st i, 26, 3), wo aber Gertz
wobl mit Recht 'deooctori' Ao^^eooiuieii hat — 8. 86 ooker 'eodia'
sohreibe Isid. 4» 9, 9 st 4« 9, 4. — 8. 107 eoncaftre Onä, {met % 195),
Ben. apoc 4, 8 (wo aber eooeaeaTii* steht). — 8. 178 lies ^defloratiin*
enla' statt *defionitimicitla\ - 8. 894 ist wohl ' elndifieari* o. s. w. is
stroidhen, d« Meyer bei Porphyr. Hör. ep. 2, 2, 186 'ladificaretor* lieit
— 8. 889. Z. 7 V. a. in ' pyramida' ist 167 Ohalefd. Tim. 26 sn «treieheD,
denn dort ist pyramidis' Gcuetiv von pyramis'. — S. 289 Hictan, Arnob.
4, 24*; aber dort liest Reifferscheid mit Sab. ' aftlictatur *. — S. 295 for-
matilis, Chalrjd. A.; aber Chalcid. Tim. 225 bat Wrobel forniabilem'.
— S. 448 laxus, MS. Plin. Val. 2, 4\): vitnlinus idem tiniir^ hxiii Pt tortJä
aliquo casu(talis) coutiouo imposittis', lies hixh\ d. i. aut die verreokteo
and verdrehten (Knöchel). — In einigen FAUen hat Paucker bei Wör-
tern, welche schon in der Vli. Auflage meines Handwörterbachee stehen,
(r. Q,)\ d. i. recepit Georges, hinsogefUgt, in vielen weiteren Filka
aber nicht Überhaupt hätte eine ganse Reihe von WOrtem, wekhe
schon im Foreellini ed. De-Vit nnd in meinem HandwOrterbnch stshes,
wegbleiben kOnnen. Drack md Papier sind splendid.
Lexikon zn den Schriften Cftsars und seiner Nachfolger mit Aar
gäbe simtlicher Stellen, von H* Mergnet I—V. Lieferong S. 784
(bis'peto*). Jena 1884-1886. 4^.
Das Cäsar-Lexiküü von Mergnet ist gane in derselben Weise bear-
beitet, wie das Lexikon z« den Reden de- Cicero von d-ür c'tLxjn Ver-
fasser. Alle mir zu Gesicht gekommenen Uezeiisionen slunrnen danu
Ubereiüf dafs das Buch uiehr eine Fabrikarbeit, als ein wissenschaftlich
anfgebautes Werk ist Schon der Text ist teilweise unbrauchbar, da er
nach der bei Tauchnits im Jahre 1847 erschieueneu Text- Ausgabe von
Nipperdey redigiert worden ist, beJcanntlieh aber Mipperdeys Aosgabeo
des Cisar dem hentigeo Standpunkt der Kritik nicht mehr entsprecheo.
Mergnet scheint gar keine Ahnung gehabt ta haben von dem, was io
den lotsten Jahrzehnten von Dinter, Dttbner, Frigell, Heller, Hofinaos
und Hoihnann, Holder, Menge, Paul, Yielhaber nnd anderen für dso
Text des CAsar geschehen ist. Derselbe Tadel, den das Oiccro-Lexikoo
erialii'cü hat, dal's es nach reiu äufbcrlichen Merkmalen gearbeitet ist,
trifft auch das Cäsar-Lexikon. Ein weiterer Fehler ist es, dafs nirgends
die Paragraphenzahlen beigefügt worden sind, weil sie in der benutzten
Ausgabe fehlen. Da das Cäsar-Lexikon von Merguet sowuhl von mir (in
der Pbilol. Rundschau V. Jahrg. uo. 44), als vuu Schneider (in der Pbiiol.
Wochenschr. 1884. no. 42), von Kleist (in der Wochenschr. für kia»
PliiloL IL Jahrg. no. 8) und von anderen ausfohrlich besprochen oad
namentlich auch die Inkorrektheit des Druckes, die falschen Citate oad
das Fehlen der verschiedenen Lesarten vieler Stellen gerOgt worden, <e
sehe ich von einer weiteren Besprechung ab.
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Lexioon OkMnrittram, von Bodolfns Heoge at Siegmundm
Pr 61188. Faac I a n (bis'copia'). Leipsig 1885 n. 1886. gr. L«r.-8P.
Ich habe Ober dieses Lexikon schon in meinem vorige u Jahres-
bericht (Jahresber. für Alterthumbw XL., 1884. Abth. III. S. 97 f.) in
bezog auf den Plan des Werkes berichtPt Ich constatiere, dafs die Ver-
fasser das, was sie im Prospekt versprochen, in den bereits erschieuenen
zwei Heften redlich gehalten haben; bedauere aber nochmals, dafs die
Artikel mVlit nach den Bedentangen geordnet sind, man sich daher die
BtiegBtellen fOr dieselben mttbsam snsammenziehen mafs. Die VerfBSser
eUierea nacb Dinters Gftsar- Ausgabe, wahren sich aber in jedem Falle
lir eigenes kritisches Urteil. Da Menge sich als Cftsar -Kritiker einen
Manen erworben hat, so bedarf es wohl kaum der Yersieherang, dafs
in bezQg auf Kritik nur Tflehtiges geleistet worden ist Die angestrebte
Kürze hat oft geschadet. So wird Sp. I unter a, ab, abs angegeben, wie
oft sich (1 vor Konsouaatcu, nicht aber, wie oft sich ab iiudet; und dovh
lÄfst sich ein Ergebnis aus einer derartigen Zusammenstellung erst ge-
winnen, wenn man beides nebeneinander hat, wie Meusel (in Flerkeisens
Jahrb. 1885. Heft 4 u. 5) gezeigt hat. Und auch die weitere Einrichtung
des Artikels a, ab, abs erschwert eine Orientierung aufserordentlich. In
den meisten Fallen wird angegeben: a kommt in Verbindung mit dem
Terbnm so oft, mit dem so oft vor; schlftgt man bei den betreffen-
den Verben nach, so mnfs man sich die Stellen, in denen a gebranebt
iat, hänfig in dem ganzen Artikel sosammensacfaen, ja oft genug wird
ma auch hier wieder anf so und so viele andere Artikel verwiesen.
Aoeh vermifst man z. B. eine Zusammenstellung der Verbindungen der
Adjektiven luit den Substantiven, der Adverbien mit den Verben. Trotz
alledem wird das Cäsar Lexikon von Menge und Preuss in den meisten
Fällen gute Dienste leisten - ich wttnsche ihm dalier den besten Fortgang.
Vollständiges Lexikon zu den pseudo-cäsarianischen Schriftwerken.
Von Siegmund Preuss. Erlangen 1884. S. 433. gr. 8®.
Ich kann das günstige Urteil, welches ich über den ersten Teil
(bell. Gall. 8 und bell. Alex ) in meinem vorigen Jahresbericht S. lOOf.
abgegeben habe, auch auf den zweiten Teil (bell. Afric. und Hisp.) aus-
dehnen. Der Verfasser hat seine Aufgabe bis zum Schlüsse des Ganzen
in höchst befriedigender Weise gelöst.
Lexicon Caesarianum. Coufecit ü. Meusel. Fase 1~V. Berol*
1884—1886. In gr« Lex. 8».
Dieses ausgezeichnete Werk ist von s.lmtliclien Kutikern sogleich
üach Erscheinen des ersten Heftes einstimmig als ein Meisterstück und
als eine waIhh P'undgrube für iaieiiii.-,ehe Grammatik, Lexikographie uud
Stiiiötik Ijczeichnet worden. Ich be-,chränke mich daher hier darauf an-
lugebeu, in welcheu Beziehungen sich Meuseia Lexikon von dem Cftaar-
a*
20
Lexikon yon Mergaet und voo dem von Menge-Preuss ?orteilh&it uater-
scheidet, und zwar 1) von Mergneto Lexikon a) durch regelmäfsige Rttck-
Mchtnahme wa£ die luuidsctirifUiche Überliefemiig; b) doicfa Anfthnng
der wiebtigsten Koiiiektiireii, ftberhanpt durch stete Bertckiiditigfliig
der G&sar-Litteratur; c) dnrch Angtbe der Abweichungen von Teil der
neueren kritiechen Aosgabeu; d) doreh Anordnung der Artikel nach in
Bedeutungeu; e) durch Mitteilung spezieller Untersuchungeu des Ver-
laaaers; f) durch HinzufOgung der Paragraphenzahlcn; g> durch Aos
schliefsung der Forscher Cäsar^; h) durch ituirekuui Druck and ZuTer-
Jässigkeit in den Zahlenangaben. 2) Voü Menge-Preuss Lexikon, a) dorti
Anordnung der Artikel nach den Bedeutungeu unter Berücksichtignsg
aller in Betracht kommenden Gesichtspunkte; b) durch genauere Darek*
fthmng im Einzelnen (z. B. wenn a\ wenn ab' steht); durch genauere
Berackaicbtigung der Varianten, besonders der handscbriftUchen Klane iS;
d) dorch Yermeidnng voo Yerweisaiigen auf andere Artikel; e) dvdi
An&ahme der Eigennamen.
Tom Artikel alter an sind die Mitteilungen der Emendatioaaw
suche unterblieben und werden in einem Anhange gegeben werden, der
die Verrauluügeii nach der Folge des Textes von Kapitel zu Kapitel
bringen und so den Text des Lexikons vor Überladung ichützen ^ird.
Nach einer iSoliz lies Verlegers zum vierter) Hefte, welches in
Dezember 1885 erschienen ist, sülleii von nuu an jährlich vier Hefte er«
scheinen ; möge dem Verfasser (iesundheit und Mut verbleiben, um dieses
Versprechen au halten.
Zur Lexikographie von Caesar de hello Gallico* Von Igaai
Prammer (XXXIV. Jahresbericht des K. K. Staatsgjminasiuni in
Vm. Beairke Wiens fhr das Schaljahr 1884). S. 80 in gr. 8.
Nach dem Titel obiger Gelegenbeitsschrift erwartet man irgend
eiue gelehrte Abhandlung. Die Schrift enthält aber weiter nichts, als
die Autzählung von Fehlem, welche der Verfasser bei Abfassung seines
recht branchbaren und nett gedruckten Wörterbuches an Gftsars b. 6- io
den Cftsar^Wörterbttchem, besonders in denen von Eichert und Ebetisi*
Brftger, gefunden hat, fftr welche ihm die Herausgeber gewifs dankber
sein werden. Die Abhandlung serfUIt in drei Rubriken, l. ?erallete
Lesarten. 2. Auslassung von Wörtern. 8. Fehler und Lttdcen. Dam
Anhang I. Verbesserungen zu den Indices der Cäsar-Ausgabe von Holder.
Anhang II. Verbesserungen zu Dittenbergers Cäsars- Ausgabe Autl. 13.
Den Scliluls machen einige Nachträge — Die Bemerk uiigon zu Eicherts
Wörterbuch geiteu für <lio iebente Auflage (1880); es war aber eio
Jahr vor der Veröffentlichung (1883) die achte erschienen, in welche
manche der gerttgteu Fehler schon verbessert sind. Die neunte AaÜsge
ist unter der Presse.
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Lateinische Lexikographie.
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Wörterbuch 7\\ den Gedichten des Vorgilius Maro. Von G A.
Koch. Srchatc vielfach verbesserte Auflage* Vou K. E. Georges.
HanooTer 1886. S. VIII u. 466 ia 8^.
Die in dieser Auflage TorgenommeneD VerindeniDgen, reep. Ter«
beaaemiigaa, aind folgeode : l) Die neoe dentsche ond iatdniaehe Ortho-
graphie ist eingeffibrt worden. 2) Yieie falsehe Citate siod nachgescUa*
fBD ond verbessert worden. 8) Mehrere Artikel sind als fidsehe Les-
arten, welche nicht mehr in den neuesten Ausgaben von Haupt, von Kap-
pes, von Ribbeck uud von Ladewig • Schaper stehen, entferüt worden
Ii. B. circuiiiplector, convehor, crebro, destriiigo, excelsus, funerus). Viel-
fiujhe Verbessrninpren der Erklärungen siud unter Zuziehung der Aus-
gaben von Wagner- Koch, von Ladewig- Schaper ui\ \ von Kappes, der
Beiträge von Kvicaia und der Übersetzung von Hertzberg vorgenominen
«ordeo, wobei ich auch eine Rezension des Schulwörterbuches zur Äneide
WNi Koch, von £. Glaser (in der Philol. Rnndscbau IL Jahrg. no. 32.
8p. lOlOfi*) benntai habe. 6) Alle Anf&hmngen gelehrter Werlie sind
ab ttberflfissiger Ballast aber Bord geworfen worden; ebenso die Citate
ans den Grammatiken.
Ich habe die Besorgung dieser Auflage ans GeAUigkeit gegen
B^aen Verleger übernommen nnd glaube in dem korsen Zeitraum eines
halben Jahres das Mögliche geleistet zu haben. Dafs nach sorgfÄltigcr
Benutzung ;illo!' Hilfsmittel uoch laauche Verbesserung hätte eintreten
kiinneii, weils ich selbst nur zu gut. So mufs es unter 'acies' Z. 5
heifsen Ä 2, 333' statt 3, 233. - S. 12 fehlt udsceudo s. :is< (>u«io' u.
adspicio s. aspicio*. — Z. 13 unter adsuesco' setze votis adsuesce vo-
cari, G 1, 42' statt ' adsuesce votis'. — Z. 19 unter aevum a. E.' schreibe
*Ä 11, 85' statt B II, 85'. S. 23 unter alias* fehlt die Bedeutung
'anderswohin, Ä 11, 96 '- S. 24 unter 'Alphens' schreibe '(Alfios)' statt
'Ulfeo)', was italienisch ist. - S. 26 unter *altus (tief) no. 2 fehlt *altus
genitus, Ä 11, 96*. — S. 86 unter 'Aracjntbus' schreibe Gebirge, wel*
ches sidi mitten durch Ätolien hinsieht*. — S. 89 unter 'arista no. 2'
auch Bing, kollektir =s Getreide, G 1, 8. — S. 41 anter 'anrum' gans
am Ende schreibe*! 8, 696' statt 'Ä 2 , 209' was schon Yorher steht.
— S. 42 unter ' asportü ' schreibe 'alqm hinc'. - S. 54 unter Brutus'
Mhreibe\'»Oü v. Chr.' — S. 39 unter cingo no. 2, b, a schreibe nden
Hiüimer (Statt 'die Luft';. — und unter ' circulus ' am Knde schrtiibe
oblorti auri'. — S. 71 unter clangor' fehlt 'Jammergeschrei, Ä Ö, 561'.
- S. 87 unter Corona no. 1, a fehlt 'regni Corona. Ä, 8, 405*. — S. 106
unter densus' fehlt Neutr. Plur. subst., densa sere, baue dicht das Feld',
G 2, 275. - S. 164 zu foveo am Ende' ore fove, G 4, 230 Eibbeck
(Sdiaper ' fave '). — S. 170 unter funis am Anfang' schreibe um das
tiDiaiüsche Pferd su neben, Ä 2, 289'. -~ 8. 179 sn*gra?iter no. b',
*hista snb mentom gr. pressa, mit Wucht hhielngeatofsen, Ä 10, 34t'. —
8. 190 unter ' horreum' schreibe 'auch die Waben der Bienen, G 4, 2öO\
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Lateinische Xiezikographie.
^ S. 239 unter aurum schreibe pateris et auro u. biofs auro, mit gol-
denen Schalen, G 2, 192. Ä 7, 245'. — S. 243 unter 'loquor Z. 3 v o.'
schreibe'! 1, 614'. — S. 246 sehr, 'lycbnus od. (Ribb.) lychmos'. -
8. 247 unter 'maerens' fehlt syokop. Genet Plnr/maeraiftiim, Ä il, 216'.
— 8. 261 unter 'HnesteuB' schreibe 'Dat. (statt Genet) Ünesti, i 5, 184';
Tgl. Nenee Formen!* 1, 301. — S« 270 unter 'naseor no. l* feUt synk. Qe>
net Plnr. Partie. Praes. ' mwcentam*, G 3, 390*. — S. 323 onter preoo
no. 8 schreibe hastam sub mentum graviter (mit Wacht), Ä 10, 347*. —
S. 344 Sp. a Z. 2 von unieu schreibe frugCä receptae' statt ' fruges rel«
quias Ä 1, 178 . S. 347 unter 'refero no. 2. f schreibe talia vo«
statt blofs talia', Ä l, 94. — S. 387 zu staguum no. l' füge mtk
stagna Numici, Ä 7, 160 (der Isumicus oder Niimicius geht aus einem
Sumpf hervor)*. — S. 409 Sp. b oben sehr, eines Verstorbenen Grabmal
(statt Kapelle), Ä 4, 457'; vgl. Nissen Templum S. 7. — S. 413 'tergom
am Ende gehört Ä 10, 718 zn no. 1, da es dort 'Rttcken des Ebers*.
Wörterbuch zu Ovids Metamorphosen. Bearbeitet von Job. Sie*
belis. Vierte Autlage. Besorgt von Friedrich Polle. Leipzig 1885.
S. IV tt. 396 in 6®.
Dieses Ovid-Wörterbnch hat durch Polles Benitthungeo, wie liogit
anerkauDt ist, an Zuverlässigkeit der Aagabea mebr und mehr gewon-
nen. Auch in dieser vierten Auliage ist der Herausgeber bemfiht ge
wesen Fehlendes zu ergänzen und Unrichtiges zu berichtigen. Obgleich
schon in der dritten Auflage eine grofsc Anzahl neuer Artikel, die in
den neuesten Textesrezensionen von Korn und Merkel stehen, nachge-
tragen sind, so haben sich doch noch einige übersehene fftr die vierte
Auflage gefunden, nAmlich C^epbenns, Cocinthius, dileetos, ezsicco, inter-
ddo» Lar, obsno, pavio, praetoagns. Sehr viele ErUftrongen und Ober-
setsongen sind in eine prfldesere Form gebracht worden; anch habso
mebrere Artikel eine bessere Anordniug erhalten, z. B. 'adhac' (wo jetit
Gegenwart mid Vergangenheit geschieden ist). Ich habe meinem lieben
Freunde Polle diejenigen Bemerkungen, die ich mir zur dritten Anlage
gemaciit habe, schon vor dem Druck der vierten mitgeteilt und er hat
sie zu meiner Freude als beachtenswert in das Manuscript eingetragen.
Nachträglich habe icii noch zu bemerken: S 41 würde ich unter ' avello '
setzen (velli od. vulsi), denn beide kommen im Uvid nicht vor. - S. 45
biicina' steht auch 1, 337. S. 109 1. 'eo (gehe)' am Ende; 'issel'
7, 350 u. 13, 194. ~ S. 223 unter' noceo' fehlt mit Infinit. (>, 38. 9,478-
16, 131*. — 8. 303 oben unter 'reposco' mufs es beifsen ' amissam vir-
ttttmn Toce, znmekmfeD, 13, 235'. — S. 337 schreibe *sto. stXti' ststt
's^tl'. — 8. 340 unter 'submergo' steht aus 9, 593 oceano, anter
'sub verto" ans derselben Stelle 'Gceano*. — 8.361. 'Tl^breins' ist
8, 719 nicht zweifelhafte Lesart, sondern blofs Korrektur von Korn, wie
Eichert richtig bemerkt. S. 388 zu 'vimen', 12, 43i> vimon iiueitium,
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Lftteuuflche Lexikographie.
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Miidtteige ans Eicbenzweigeii (so noch die Ausgabe von Bach, während
dieser Vers und drei andere von Merkel and Korn als miecht ansge-
sebieden wordeii sind; doch s. Bach cur Stelle). — 8. 390 unter *vuga*
ist 14, 680 (Pfiopfreis) blofs Koigektar von Heinsins; Merkel nod Korn
toeeo mit den nandschriften 'lignom*. Übrigens verweise ich anf die ans-
fthrliche Besprechung dieses Wörterbuches in dem diesjährigen Jahres-
bericht über Ovid von meinem Kollegen Ehwald.
Wörterbuch zu den Verwandlungen des Publius Ovidios Naso. Von
Otto £icbert. Nennte verbesserte Aoflage. Hannover 1886. S. IV
n. S99 in
Die schon nach vier Jahren nOtig gewordene neue Auflage beweist
die weite Verbreitung dieses Ovid- Wörterbuches. Nach der Manier des
Verfassers i'^t blofs das Vorwort der ersten Aullage, wie in allen folgen-
den, aligediuckt; der in der Rezension der achten Auflage in Bursians
Jahresbericht 1881. Abt. III. S. 252 ß". von mir gegebenen zahlreichen
Bencbtigungen und Zusätze ist, obgleich sie der Verfasser gekanut und
beuutst hat, mit keinem Worte gedacht. Das ist nicht schön. Ich kann
daher auch, da die neue Auflage eben erst erschienen ist, nur konsta-
tieren« dafs meine Berichttgongea und Zusätze in dieselbe eingetragen
«orden sind. Es fehlen noch die Artikel 'obsuo, li, 48 (wo Polle* ob-
suta\ Merkel und Korn obstmsa) und *i»avio (schlage fest) 6, 68 (Korn
Teitausgabe)'.
Vullstaudiges Schulwörterbuch zu deu Lebensbeschreibungen des
Cornelius Nepos. Herausgegeben von Gustav Gems. Paderborn und
Monster 1886. 8. IV n. 237 in Q^.
Der Terfiuaer dieses Schnlwörterbuobes, der auch eine recht brauch-
bare, der Empfehlung werte Schulausgabe des domelius Nepos mit er-
klftrenden Anmerkungen herausgegeben, bat, weil ihm die vorhandenen
Nepos - Wörterbtkeher nicht genügen, zu den vielen vorhandenen ein
neues erscheineii bissen. Obgleich ich nun durch die Herausgabe des
Nepos - Wörterbuchs von Koch ein Rival des Verfassers geworden bin,
kann ich docli nicht umhin, das Buch als brauchbar zu bezeichnen. Als
eiiioQ Hauptvorzug seiner Ausgabe stellt der Verfasser die Einrichtung
auf, dafs er immer die Grundbedeutung des Wortes in fetter Schrift
vorausgestellt habe, was aber doch andere Leute in den meisten FiUlen
auch gethan haben. In manchen Fällen pafst die angegebene Grund-
bedeutung, wie die Faust au& Auge. So 2. B. "inicio, hineinwerfen',
und dann zuerst als eigentlich 'huc pellis iniecta, hierftber war ein Fell
geworfen, Ag. 8, 2*. Da ist also 'inicio = darauf-, darüberwerfen Da-
gegen in Kochs Wörterbuch: inicio, I) werfe, breite anf od. Aber etwas,
mit dem Beispiel aus Ag. 8, 2. 2) übtr., jage ein, flöfse ein, tlbh. ver-
ursache' u. s. w., wo es wohl deutlicher hätte heifsen müssen '2) werfe
hinein, übtr. u. s. w.' Mitunter sind die Erklärungen etwas undeutlich,
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iMMadbit Lflsikognphia.
z. B. anter ' nihil', wo es heifst: 'nihil aliad qaam, nichts ndam ik;
hingegen ist Ages. 2, 4 nihil quam coiiiparavü zu ergänzen ' egit' statt
'ist nach Lihil agit zu ergänzen egit'. Die Anführung von Artikeln wie
'nex' war unnötig, da mau jetzt Atf. 8, 5 nlluerniMn ilici^ rausi liest
Welchen Modus der Verfasser bei den (.^uantitätsbe/eichDaugeh ange- i
wendet hat, ist nicht eraichtiich. Wenn z. B biduum' statt bidauni, ;
'Cadusii' statt Gadusii\ cibaria' sUtt 'cibäria' steht, so ist das gfffifc ]
Dicht in der Ordnnos.
Yollstftndiges Wörterbuch zu deo LebeosbesehreibiiiigeD des Gor»
litis Kepos. Von 6* A. Koch. Fünfte berichtigte und fermdirte
läge, besorgt von K. E. Georges. Hannover 1885. S. IV a. 202 inS*.
Die von mir in dieser Auflage vorgenommenen Veränderungen,
rcsp. Verbesserungen, sind folgende: 1) Die neue deutsche und lateioische '
Orthographie iat eingeführt worden. 2) Viele falsche Gitate sind nach-
geschlagen nnd verbessert worden. 3) £ine Keihe Artikel sind als tM»
Lesarten entfernt (asporto, carte, deveiiio, bierareheSf irritiis,
obiectos [Subst], praedestino, stemo, strno, welches letitara Wort iA
nicht hatte streichen sollen, da aoeh Halm and Fleckeisan Them. 6, 4 |
'stmi' lesen, obgleich ich mit Nipperdey • Lnpns * instmi* [hergeriditä |
wttrden] dort vorziehe), dagegen einige in den Text gekommene Artftd |
aufgenomiiien worden (eminiscor, seni, stoluiu», letzteres Konjektur PoUcsV .
4) Alle Anführungen gelphrter Werke sind als überflii-M^'cr Ballast üb«f
Bord pe\\oi t('n viurdeii; ebcii-o die üitate aus den (irammaukern. Dies«
Verfahroii hat iu den mir bekannt gewordenen Rezensionen (in der Zeit-
schrift für österr. Gymnasien von Edm. üaiiler, in der Philologen- Ruud-
schau V. Jahrg. 110.8 Sp. 180 ff. von C. Wagener, and in dem Ceotnl»
organ fttr die Interessen der Bealschalen Jahrg. 1885. S. 681 f. von 0.
Hol&nann) Beifall gefunden. Da die Bogen des Buches stereotypiert
worden sind, werde ich die von den genannten Resensenten gertigtea
Drnckfehler u. s. w. in dem nächsten neuen Abzng soweit als mOglicli
beseitigen.
Lexicon Taciteum. Ediderunt A. Gerber et Ä. Greef. Fase V
(fortuna bis impero). Lips. 1883. gr. Lex. 8^.
Der Fortgang dieses vortrefflichen Werkes scheint ein langsameres
Tempo eingeschlagen au haben, da seit drei Jahren Icein neues Heft
erschienen ist. Es wäre su bedauern, wenn die Herausgabe ins Stockso
. geriethe. (Während des Druckes des Jahresberichtes ist Fase VI er
schienen. G.)
Aniibarbarus der lateinischen Sprache. Von Ph. Krebs. vSechstc
Autiagc in vollstäiniiL:« r Umat beitung der vom Gymna^iaJrektor Dr.
Allgayer besorgten tüntten Autlage Von J. H. Schmalz. L Bd.
1. Heft. Basel 1886. S. XVI a. 144 (bis Amittere) in gr.
Mein seliger Freund AUgayer hatte eigentlich seinen Schaler, des
Qymnasiahrektor J. N. Ott in Bottweil, zu seinem Nachfolger bestimmt.
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Xiat«iniidM Leiikographto.
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Dieser flehelnt die Herausgabe abgelekot m haben. lo keine bessern
Hinde, als in die des Herrn Gymnasialdirelitor Schmals, hfttte nnn das
Werk gelangen kOnnen. Durch seine gediegenen Arbeiten Aber die La-
tiDilII mehrerer Korrespondenten des Oieero« durch seine Ausgabe des
Ssllust und neuerdings durch seine vortreffliche Darstellung der lateini-
seilen Stilistik in Iwan Mnlters Handbuch, hat derselbe seine Bereohtl-
guxjg zur Übernahme einer solchea Arbeit dargethan.
Der ncne Ht raasgeber entwarf einen Plan, iiacli welchem das weit-
schichtige W( rk liiii möglichster Berticksicht igun^ der ttberlieferten Ge-
«taltnng einheitlich bearbeitet und praktisch möglichst nutzbar werden
könnte. £s wurden nun sieben Gesichtspunkte aufgestellt, nach welchen
der Herausgeber sich vornehmlich gerichtet hat, und zwar: l. Das Sprach-
material der reinen und anf^gebildeten Spraclie, d. h. Ciceros und Caesars,
ist besonders berücksichtigt worden. 2. Die Barbarismen, lamai in den
Phrssen und Konstruktionen, meist Germanismen, sind daiu benutzt wor-
dsa, die Kräfte der beiden Sprachen in besug auf stIHstische Tenser-
trag au messen. 8. Die Polemik gegen fülhere Resensenton, gegen
Bicher, die jetzt in verbesserter Gestalt vorliegen, ebenso die Hinwei-
sang auf veraltete Werke oder auf allgemein bekannte Lexika wurden
fallen gelassen (wozu ich bemerke, dafs die liinweisung auf veraltete
Werke, z. B. auf die Hfichcr von Siebeiis und Weber doch noch öfter
vorkommt, und dafs da, wo Allgayer cregen die VI. Aultage meines
Handwörterbuches polemisiert, nicht immer die VIT. AnHat^e ein^'o-ohrn
worden ist, s. unten zu acceptare'). 4. Die Frcmciworter und deren De-
Uiaation sind durch deutsche ersetzt; auch ist die ueue Orthographie
eisgeftthrt worden. 6. Viele Stellen, namentlich aus Cicero, sind voll-
stftodig angelahrt worden, wodurch der Leser in den Stand gesetst wird,
die Angaben des Antlbarbams selbst nachzuprttfen. Dasselbe hat ja
schon Allgajer gethaa. 6* Es wurde, wo thunlich, die Geschichte des
Wortes oder der Konstruktion gegeben, damit der Nachschlagende je
aaeh seiner Bichtung wisse, wie weit er su gehen habe. Auch hierin
hat Allgayer schon Verdienstliches geleistet. Die neuere Litteratur ist
um^nglich beigezogen, und die Verfasser, denen ErklaimigLii, bcbumiere
AuAassungen oder Abänderungen entnommen, sind ausdrucklich gcnuuut
worden,
leb habe viele Artikel der fünften Auflage mit denselben in der
i^hstcü verglichen und Uberall gefunden, dafs die Umarbeitung vom
Hsrausgeber mit Recht als eine durchgreifende bezeichnet wird.
Herr Direktor Schmalz hat die Gflte gehabt, diese neue Ausgabe
dfls Antlbarbams mhr (neben den ProlT. Ed. Wölfflin und Iwan Moller)
mnieigoen. Ich will ihm meinen Dank dadurch beth&tigen, dafs ich ihm
aefaie tar vierten und ftknften Auflage gemachten Notisen aur Benutzung
aabiete. Zu den bereits gedruckten Bogen sind es folgende: S« 40 unter
Abalienare heifst es: 'Mit Nepos hat jedoch auch Livius den blofsen
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Lateinische Lezikogra{»bie.
Ablativ, z. B. Nep. Ages. 2, 5 und Liv. 3, 4, 4\ An beideo Stellen sieht
68 mit dem Dativ, wie auch alieuare' mit Dativ der Person steht, s. mi&a
m* Alienare S. 127*. — S. 44 aoter Abesse mit tantom' ist das Bei-
s]»lel Hirt. B. Alex. 93, 1 (tantnm absimt, nt etc.), nicht ganz alleio-
stehend in der rdmiscfaeD Uttentmr; s. Angtistin. de d?. dei 9, 16, i
p. 890, 18 D; a qoihos longe absnDt, nt ineontaminalisBimi penemit'
— 8. 48. Z. 6 ?. 0. 'abire in pro?erbinm' Ist Fest 280(a), 17 n.B10(D
88 Ergänzung von Ursinns. — 8. 69 oben. In der bekannten M
Cic Cat. 1, 1, 1 quousque tandem abutert paiimUa nttHra^ ist mdsril
AbüuLzeu noch ein Aut brauchen gemeint, sondern ' abuU ist = sich »
Notze machen: vgl Justin. 14, 5, 2: abuti valtLudine riri. — S. 62. Z. 10
V. u ist der Drucktehler ^ Curt. 15. 7 (2), T statt Curt. 7, 2 (11. 15'
stehen geblieben. — S. 63 unter Acceptare heifst es auch jetzt flöd.
' Fttr acceptare wird von Georges u. Klotz auch der ältere Plinios zitiert
tt. s. w.' Ja, Aufl. Vit ftber nicht mehr Aufl. VII. ^ & 66 anter Accin-
gere a. £• Tac ann. 19, 44 steht nicht 'studio snomm*, sondern 'stadio
popolarinm*. ~ a 74 unter Actas. Das Wort steht Ovid. ex Font
3, 5, 16 nicht ?om rednerischen Vortrag, sondern ^actns' ist hier » Hat»
d. i. VirirUichkeit, wie Angnstin. eonf. 9, 4, 7 aetn, Ggsts. eogüitB.
— ' 8. 78 unter Adam a. R Bei Angnstin. de exdd. nrbis § 8 slilit
nicht lila vetus £va\ souderu 'Eva nova\ — S. 79. Z. 12. v. o. ist iu
der Stelle aus Sen. ep. 64, 10 der Druckfehler ' quo * statt equo' stehei
geblieben; und da^. unter Adaptare steht noch immer falsch, das Wort
komme nur im Partie. Perf. Pass. vor; s. mein Hand^vurterbuch, wo Voig-
exod. 26, 5 'ut (ansa) altera alteri possit adaptan (.freilicb ed. Tiscb
'aptari'); wozu noch Boet. topic. Arist. 6, 5. p. 716 ed. BasiL: aon
adaptabitnr alterius terminos ad altemm . . . oportet enim in omne uni*
vocum adaptan'. — 8. 88 unter Adeqnitare mit 'in' steht sdion lif*
86, 86, 14: 'm dextmm como ad snoe'. — 8. 97. Adnlteratns foo
Geld wird allerdings, wenn aneb im BpAtlatein, gebranebt; adnlterslse
peconiae steht bei Finnic. math. 4, 19. p. 109, 64 n. 7, 97. p. 210, 84 '
ed. Prucker (1551). — S. 105 heirst es: Aenigma hat im Dat ofid
AblaL. aeaigiiiatis', nicht' aenigmatibus' ; aber aenigmaübus' steht Vulg.
3 reg. 10, 1 u. 2 paral. 9, 1; aenigmatis hat Varro nach Charis. 123, 3.
— S. 112 erwartet man unter Aetas eine Notiz über das VorkommeD
von 'aetas iuvenilis', Augustin. ep. 36, 1, ' aetas virilis', Hör. art. poet
160. Vulg. 1 reg. 2, 33. Cassian. coen. inst. 4, 24, aetas senilis, Cael
Aur. acut 2, 19, 30. Th. Prise i, 1 init — Ebenso S. 113 f. unter
Aeternns Ober das Vorkommen von'aeterna urbs', Tibnll. 9, 5. 23. |
Amm. 16, 10, 14. Cod. Theod. 7, 18, 14. Appendix ad opp. Leonis !
tom. 8. p. 600, XX. — 8. 116 soU'Afer' poetisches Latein sdn ond ;
in Prosa nur Liv. 91, 99, 9 vorkommen. Hier ist mein HandwOrteriweh
nicht ungestraft anber Acht gelassen; dort steht noch: Afiri campi, Vitr.
8, 2, 8. p. 191, 14 Bose. Afra upetia, Valerian. bei Vopisc Aurel. 12,
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lAtoiDiscIie Lexikogrmplii«.
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1 (dm Afrae linete VopiBC Aurel. 48, 6). Afra pisa, PaU. 11, 14, 9.
AfroD vimiiD, Pelag. vet. 1. p. 18. Afrom bitamen, Pelag. vet 26. p. 84.
— 8. 126. Za Alias a. £.; 'alias* Ittr ^alioqoi' steht aooh Cypr, ep. 69,
16. p. 769, 6 Härtel. — S. 127. Alienare steht mit Oat. der Person
nebt blofs liv. 44, 27, 8, sondern ancfa schon 80, 14, 10 n. 85, 8t, 4.
— S. 129. Alioqui im konditionalen Sinne hat schon Sen. ep. U4, 17.
— S. 132. Dafs Aliubi keineswegs eine selteoere Form, zeigen die
Tielen Stellen in meinem Handwöiiei buche; auch nmfsten die dort stehen-
den Stellen ^Plin. 13. 129 u. .16. 59) für uou aliubi' und nec usquam
iliubi' EDgefOhrt werden, da Freund im Wörterbuch behauptet, diese
Verbindungen kAmen nicht vor. -~ S. 138. dt. von oben (nnter Alius)
lieilst es: ' omnes ceteri (niebt eeterl omnes)'; aber ' ceteros omnis, cetera
oanis, ceteri omnes, ceterae omnes, cetera omnta' kommt sehr oft vor,
S. Oito r.r. 77. Liv. 7, 86, 1; 32, 20, 6; 84, 22, 16 ; 26, 88, 9; 26;
86, 8; 26» 42, 1; 28. 10, 16; 29» 27, 14. Gran. Lictn. p. 84. 4 Bonn.;
ftr'alü omnes' fehlen aneb die Belege, s. Oato r. r. 2, l. Sali. Cat 87,
T n. Jng. 61, 9. Liv. 9, 36, i; 35, 14, 1: alia omnia' steht Cic. Phil.
2, 26, 64 u. 4, o. 13. Sen. ep 80, 16. — und ebenf. S. laa alius quam'
steht auch Sali. Jug. 82, 3; Liv. 1, 56, 7; 31, 36, 7. — 8. 138 unter
Altus helfsteh: vofi Gott sagt man nicht 'aluis oder altissimus ; aber
' Altns' steht so Cuinmodian. apol. 962 (aber nicht mehr instr. 2, 8, 6), Al-
tawimas (der Höchste), Commodiau. instr. 2, 8, 3 u. apol. 362. — S. 139
Unter Altus) konnte neben altum otium' ancb'profondum otium (Amm.
4, 14)' Stehen; und ebenf. 8. 189. Z. 17 v. n. mnfo es staU * sententia
altios penetrat' beifsen 'eaqne oüensio altios penetrabat, Tac. ann. 16, 2l'.
8. 148 f. konnte nnter Amiens gegen Klota Handwörterbuch bemerkt
«erden, dafs ' amicns animns* nicht bk>lb Bor. carm. 4, 7, 19 steht, sondern
andh Cic Sest. § 121 n. prov. cons. § 41. Cnrt. 4, 11 (43)« 4; 8, 12
(42), 9; 10, 4 (13), 2, amicissimus animus, Gic Plane. § 100 u. Phil.
7. ^ 5.
Glossae nomianm. Edidit Gustavas Löwe. Accedont eiusdeni
oposcnla glossograpbica collecta a Georgio Goets. Lips. 1884. S. XYIII
u. 264 in 80.
Diese von Prof. GOts in Jena veranstaltete Sammlung serftUlt in
swei Abteilungen. Die erste entb< (S. 1—68) die ans 1088 Nummern
bestehenden Glossae nominnm, deren Abdruck bereits vier Jahre vor-
her begonnen und von Löwe selbst bis Ko. 990 redigiert wurde; den Sest
hat OOU aus dem Nachlasse LOwes hinzugefügt. Die Glossen sind aus
codex Amplonianus, codex Werthinensis und aus Vulcanius ausgezogen
und gehen bis ' lignarium Die zweite Abteilung (S. 66 252) besteht
aus teils in Zeitschriften , teils in den Acta soc. philul. Lips. bereits
herausgegebenen Abhandlungen, und zwar: 1) Zur Epitome des Festus
VActa VI. S. 359 ff.). 2) Anzeige von Placidus ed. Deueriing (Jenaer
LaUulilclie LezüLograpiiie.
Litterat urzeituog I87f>. Art. 508. 8. 694f.). 3) Beiträge za Placidas
(Bhein. Museam Bd. XXXI. S. 55 ff.). 4) Zar Kritik der glotSM Abtm
(aas den M^Ianges Granx (Paris 1884]. S. 767 ff., fai«r in der orsprUog-
liehen dentsefaeo Fassiing). 5) Baieosioii der Synaooiia BartlioloiiMi «d.
J. L. 6. Mowit (Philologiseher Anieiger Bd. II. 8. 400lt). 6) Vnlctti«'
Ononastioon vocan Latino-graeeaniiii (Acta IV, 8. 8A6f.)* t) Za dn
teteiniselien Glossarien (Aeta ?• 8. 840 ff.). 8) Giossographisehea (Fleck-
eisen« Jahrbttcher 1879. 8. 706 ff.) 9) Glossemalica (Revue de pMloL .
Bd. VII. 8. 197 ff. und VIII. S. 103ff.). 10) Glossographisches I iffld j
11 (Rhein. iMubeura Bd. XXX. S in 6 ff. Fleckeisens Jahrbücher 1878. "
S. 800). 11) Ans lateioischen Glossaren (WölfHIns Archiv Bd. 1. S.2lff.).
12) Glossemati^cfifts zu Plautus nnd archaischer LatiniUt 1 — 3 (Acta H. .
S. 4fi2ff. V. S. 306 Ö. Analecta Plant. S. 202 ff.). 13) in Luciii salo-
rarum fragmenta coniectanea ( CommeDtationes philo!, in honorem 6.
Cnrtii editae [Lips. 1874J. S. 239. 14) Zn Catnllus (AcU II. S. 477t)
15) Zu Laevias (Acta VI. S. d51f.). 16) Suetoniana (Rhein. Maseam
Bd. XXXIV. 8. 49111.) 17) Zam Carmen de figoris (Acta IV. 8. mfy
Zorn 8olilnb eine 8eite Addenda, dann I. Indei kMomm. II* Ma
voeaboloniin. AnsgescUossen sind die von LOne in den Vorreden lod
Anmerkungen an den von Ihm mit GOti nnd 8eMil herausgegebenaa
PlantosslOeken nnd in den Schriften anderer gegebenen Bemeriningeo.
Aus der Praefatio geht hervor, dafs die Herausgabe dieses Nach-
lasses in keine besscru Haudc als in die des Prof. Götz hätte gelangeu
kofiiien. Der Herausgeber hl ofi ergänzend und hcrichtigeDd eingetreten
und gi<'l)t hif^r und da rocht schlagende Vcnnutiingcn. Es ist also sicher
anzunehmen, dafs das von Löwe begonnene Werk zum Abscblufs ge-
bracht werden wird. Bereits hat Prof. Götz einen neuen Beweis seiner
Thätigkeif fflr die Gloesograpbie gegeben, indem er im Jenaer Sommer-
Lektionskatalog 1886 erscheinen liels: ' De Placidi glosais Prolusio',
in welcher mit gewohnter Akribie abgefabteo Abhandlnng aoUagead
bewiesen wird, dab die sogenatanten PladdosgloeBen einst vollstiadiger
gewesen sind als die bis jetst bekannten Samminngen; s. meine ansM^
liehe Anaelge dieser Schrift in der Berliner Philol. Woehenschrift 1886.
Ko. 14. 8. 427-429. Ans dieser Anseige wiederhole ich hier die Be*
lege fVir glossa, glossema nnd glossnla, welche in den Wör^
bttcheru noch höchst dürftig sind. Ai^o a) glossa, Varr. LL. 7, 10.
Auson. epigr. 127, 2 (78, 2). Charis. 229» 31 u. 242, 10 K. Anecd. Helv
p. 177, 34. Gloss. Sang. G 93 (wo 'glosa' geschrieben, wie auch in
vielen andern Glossarien, s. Löwe Prodr. p. 1: auch Gell. 18, 7. 3 Hertz
jetzt glosarium'). b) glossema, Varr. LL. 7, 34 und 107. Asin. Gall.
bei Suet. gramm. 22 extr. Quint. 1, 8, 18. Fest. 166 (b), 8 u. 181 (b),
18. Charis. 181, 10 K. Grammat Vatio. V, 340 (b) extr. Gassiod. (Mar*
tyr.) de ortbogr. (Vü) 167, 9. 174» 10. 176. 4. 176, 14. 177, 9K.
Gloss. Amplon. 885, 7 (glosema). e) glossala, DIom. 426, 26 K. Schol.
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TiitoipiKho LflsdkogniphiB»
29
Pers. 1, 95. Labb. (Cyrill.) gioM. 82 (a). Gloss. cod. Vatie. 8321.
Iii Wftrtorbndi isl aachiatragen glossematicos (yXatoüiffiattMwe), Por*
jibyr. Hör. ep. 8, 1, 15 ood* M.
Od iaUu glossaries. With especial refcrenoe to the Codex San»
galleittis 912. £dited, witb Botea« bjr Minton Warren (B«prliit«d from
tb« Transaetioiis of the American phaological AssoeiaUoa 1884). Cam-
bridge 1886. S. 124-228 in gr.-8<».
JNach Gustav Lowes Prodromus S. 139 ist der Codex öangaüeusis
>12 nächst dem Codex Vatfcaniis 3321 die älteste der uns bckanoten
rein lateinischen Glossenliandscbrifteii. Bisher waren nur einzelne Glossen
oacb £xcerptan Useners von Löwe im Prodromos abgedruckt; Herr Prof.
Xintoo Warren hi Baltimore bat nun das vollständige Glossar nach
eigflier Abschrift, die er an zwelfelbaften Stellen durch Herrn Prof.
Ugi in Zaricb hat reildieren lassen, znm Abdruck gebracht Dem Texte
leraas gehen (8. 124^140) einleitende Bemerkungen, welche die Wich-
tigkeit dieses Glossars Ihr kritische, grammatische and lexikalische
Studien darlegen; angefügt sind (8. 188—228) den Text Terbessemde
Anmerkungen, welche von dem Scharfsinn und der Belesenhcit des
Heraasgebers rühmliches Zeugnis ablegen. Ob deiüioch die Abschrift
immer genau ist, kann ich nicht behaupten. Gloss. Sang, hat N 98 p. 170
nach Minton Warreil : iiirii])ha, virgo celestis vel numina'; nach Lowes
von Kitsehl (im Kheiu Museum XXXi, 538) iiiiti^( teiitem Excerpt:
nympha^ virgo celestis, numen aquae , gerade so wie in Gloss Ampion«
22. Ein paar andere Fälle teüt Herr Prof. Götz in der Anzeige
dies«' Schrift in WOlfflins Archiv Bd. TT S. 194 mit Das Glossarium
Sang, bringt interessante Beiträge zum Lexikon. Ich will hier nur einige
folgen lassen, welche noch nicht im Lexikon verseichnet sind, and swar
ms A: 127 adaponslo. - 287 intertortuosus (als Erklarong von*aofractns').
— 307 apostrofo, alieb im Gloss. Vat VI p. 508, b. — 309 aplistia
(aplestia) = dnh^ia, sonst im Bibellatein, s. Tbielmann in WOIIBitts
Archiv I. S. 69. - 316 apocrisis^). — Aus B: 18 basileus {ßaodeug),
rex. — 19 basilea {ßaailcta), regina. Aus C: 247 cenodoxas i^cvJ-
^«fs); vgl. Gloss. Paris, p. 57. n. 126. — 275 crinitus, Kompar. cri-
uitior'. 504 conclassare (= adiungere classem); vgl. Piacid. gloss. 26,
20. Isid glüss. 453. 516 coniero , NebenC. zu couiuro. — Aus D: 24
depacare (delenitus, depacatus). 79 amenticius und dementicius. 98 de-
beUio («SS dneliio), beliator. 202 despectabilis. — Aas £: 233 subtractor.
1) Andere Auszüge aus A s. in meiner Anzeige dieses Giossares in der
Berliner Philol. Wochenschrift 1886. No. 7. S. 208 ff. Dort habe ich A 271
nmmtet, 'altematus vari&tus' (wie im Gloss. Vatic. VI, 506. a) a. A380 *atri*
SM*. Herr Prof. OOts schreibt mir oon: *Ibre Vermntnngen treffen Bicher
sQi sie iodcD sich sbenso m staier PatallelhaBdsdirift des Codex äaag.'
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80
Laisisitdit Tffilkinirpfcl».
•
384 exbantto. Ans F: 103 fractiftr. 132 Depon. sibilor. 245 fim>
daaiM (« rusUcoa, qoi todoe eolit). — Awb G: 15 gastromirgto oder
gastrinuurgla (/a^/EMyuy>}r/a). Ans H: 69 iqrdroplaaiiiiis. — An I:
10 iactDrariw (b&nfig Yeritist erleideDd); ?g]. Löwe Gloas. Nom. p. 166iq.
sae miniio, wl (wovoo 'ninaatiiD*; Foroellini ed. De* Vit mter
'mjnuo', wo ugefbbrt wird Praeoept Ghildeb. (a. 528) bei Marten: Mi
aliqnid de rebus aot temÜDis minnare cogiteUs. S4S intorliniti» von
'interiinio*, Nebenform von' interlino'. 372 intrio = infundo; auch Ulm
Vatic. VI, und uiiereo = iuiuiuiu, interituni ~ iufusuui l'a|4«j
Diese Glossen sind offenbar durch das Missverstehen von Cato r. r. 156,
6 'intrito und durch Ter. Phorm. 318 iutriMi entstünden. - Aus L;
5 daemoniosus. Dn/u bemerkt der Heransgeber De-Vit Lex c ites oaiy
eiunuple of Daemoniacus' from HuHo. 3. Kecognit. 3 — 6. Aber Röosch
im Rhein. Museum 24 , 605 bringt noch folgende Belege: Itala (Ciih
tabr.) Lno. 11, 14. Glon. Vatic VI, .>3l u. VII, 581. Gloss. Paris,
p* 191. no. 60 (WO statt 'demoniorom' mit UUdabraDd la lesen ' demanio-
som '). 74 leotioalis« qoi lectnlnm fSseit; vgl Löwe Gloss. nom. p. 187.
90 leptopyiia {*litnvimupiii); vgL De-Vit gloss. in v. leptopTTSiii
iiimnmtp9(ia) bat Marc. £mp. 20. fol. 118 (b), 62 ed. Aid. 181 fim-
tastiens fimaticos). — Ans M: 100 eommixtioins = niioeUaaeai;
HieroD. in Nabum 13, 16 als Obersetzuog von avfjtfitxr6c* — Ans N:
115 nocticula = luna; dagegen Labb. (Philox.) gloss. 120 (d) nocticula
= ixdrr^ v'>A ro^a.'Voüera. — Aus 0: 121 oncssiphorus {ovr^oi^öfju^). —
Aus P: v»7 ))lastographus; vgl. Gioss. Vatic. VI 540 lai u. VIT, 574{a>.
146 praeceäöo, are (= saepe praecedo)- 180 pecudarius. 207 peiiecLor
(Verführer), wie Gloss. Vatic. VI, 538 (b). Osbern gloss. 468 (a), dazu
peUectio' (Verführung), Actamartjrr. S. Polycarp. 4. 344 primor — prior.
— Ans B: 8 randum = arbitrandnm; vgl. Löwe Prodr. p. 346 u. Gloss.
nomin. p. 142. 78 remigator » remex. - Ans S: 9 tubicinator, wie
Labb. (Gyriili) gloss. 188(d). 186 semispatbiem » semigladimn. 248.
specolarins = landarius. 815 spondit » spondet (wie Labb. glots.
178d, splendit ^ splendet). 825 stropbariüs (von stropba) » impoM.
882 sabtrectare. — Aas T: 16 tagma {rd^fut), wie Labb. (Cyrill i) gkw.
181 (d). Ans U und V: 18 vagitatnr, violenter plangit 32 falitsnt»
Rani sunt; vgl Löwe Gloss. nomin. p. 170. 23 vagurrit = per othHS
vagütur. 151 voetema, vulg. statt büctLeoia (ßur^hr^/m) = aiiuKaria,
niedic. t t., wie Soran. Lat. p. 81, 16. 225 utire, will der Herau>geber
in ulere" als akii\< !i Infinitiv \erwaüdeln; .sollte es tdcht au> 'utier
verschrieben sein und auf Plaut. Cas. 2, 3, 4 oder Ter. Piiorra. 603
geben? - Aus Y: 4 aquaticus (Wasserschlange).
Das Glossar ist Jcorrekt gedruckt, doch ist so Terbessem S. li<7
unter No 199 'Gorollamm' in Corollarium\ S 199 unter No. 411' Streich'
in 'Strich', S. 201 nuter No. 61 deterrimiam' in ' deterrimom*.
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lAteiniidie Lfldkogvmphie. 81
Phillips Glossary. Eztracts tom a Glossary in thc Phillips
Hbraiy at Cbeitenham (Amerkan Jouroal of Phiiologie, Yol VI. No. 4).
In der Bibliothek lu GbeHenham befindet sieh unter No. 4686 eine
QkMsarfaandschrift, ans weleher hier Buchstabe M und N dnreh Herrn
Prof. Minton Warren in Baltimore mitgeteilt wird, der das Ranze Glossar
Herrn Prof. Robiüaon EUis in Oxford zur Veruileiillicliuiig n hersendet
hat. Die Glossen stützen sich teils auf Festus, Paulus und Isidorus,
teils auf Osbern Thesaurns novus u. Glossae (in Glassici anctores ed.
Mai. vol. YIIIV F>inig6 nicht umuteressante Glossen will ich hier geben.
V 2 Maspiter, mars quasi maris pater; vgl. Varr. LT.. 0. § 76. —
M d Matntinns comparatur matutiuior, issimus. M 25 matriaso, as,
qnod est matrem imitari; vgl. Osbern glosa* p. 865 (b) matrissarei
Bitri aasiniilari, wodurch vielleicht G. F. W. Müllers Vermntnng, der
Plantm. Ptoeodie S. 872 bei Pacnr. trag. 189R ^matrissem^ vorschttgt,
bestitigt wird.
Glossae iü Sidonium (Anecdota Oxoniensia. Classical senes, vol. I.
Part. y. S. 27 - 62. Oxford 1885 in 40).
Bieae Oloaaen enthalten manches lexikalisch Merkwttrdige, beson-
ders ans dem Spfttlatein, welches ich hier mitteilen will, wobei ich die-
jenigen Wörter, welche noch nichL in meinem Handwörterbuche stehen,
mit einem Sternchen bezeichnen werde. S. 27, 25 Akk. haeresim. —
8. 28, 31 'tbymiama und 'propitiatorium*. — S. 28, 32 propitiatio. —
S. 29,3 forellus; vgl. Du Cunfje: 'forellus, vagina'. S. 21i, 10 lectus
tornatilis. — S 29, 25 sq. prima vigilia noctis fax' appellatur. — S. 29.
27 antelucanum (Morgendämmerung). S. 30. 5 u. p. 83, 21 *Romanice.
— 8. 30, 25 ^ailicemua ( silex ' i. e. mpis. Inde silicemos i. e. curvus
a cernendo terram; dagegen Osbern. gloss. 559: sillcenras, moribondaa»
taaal sUicem i. e. sepnlcmm cemens). — S. 81, 21 *hit(h)ala8snm, i. e.
duplex märe. — S. 82, 1 ^avencare = avenas exatirpare. — S. 32, 14
*deri8orie. — 8. 82, 85 levigatna * com* pumice. — S. 88« 22 dote» i. e.
dotalleio. — 8. 33, 29 citharizare, *symphoniaare. — 8. 84, 18 epi-
taphium, dasn noch ?on mir Varr. sat. Men. 110. Sidon. ep. 2, 8. Heges.
l, 46, 10. •- S. 35, 9 u. lu 'Arvernia (das Gebiet der Arverner). —
8. 35, 11 per antifrasim. - S. 38, 14 depretior' nnd appretior' depun.
Nebenf. zu depretio' und " apiin tio'. p. 39. 31 praeconari. — S. 40, 11
aures elcphantinac. S. 40. H» eftugare. — 8. 4o, 24 acella (==' ascella' )
s. *füssicula illa, quae sub brachiis est. — fc>. 40, 30 faetor ^ Amp-
?an(c)ticus. — S. 211. 13 sophistice. S. 211, 14 graecisso. ~ S. 41,
15 *congelidare = simul gelare. — S. 41, 21 '^'augmcntativc, privative.
— 8. 41, 29 ebuUitiones fontinm. — 8. 42, 29 *placitatores (wohl plad-
datorea von pladdo) litinm. — 8. 44, 2 primarie. — 8. 44, SOsq.
eiotio fideinaaoria, pignoraticia, ^hjpotheearia, chiiographarla. — 8. 45,
25 versifieator. — 8. 46, 25 enlogium. — 8. 46, 32 victorialibus vesti*
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32
Lfiniiclie Lexikographie.
meatis vel amnis. - S. 47, 21 colonaria coiidicio (wie Cod. Just. 1, 4,
24). — ' 8. 47, 28 tumlM. — S. 48, 92 parochia, ^parochiani. - S. 40,
4 iikdagea. — S. 60, 9 q. 10 *iiirilaber. - & 50, 24 n. 25 metropoUtaau
1. 0. arehicfpisoopns, motropolu est mitor oiviUUiini (ebenso S. 51, 20). -
S. 51, 27 tem paladosa. S. 52, 26 probatica piaeiiie. — 8. 58, 27
Akk/homooem . - S. 54, 22 ^tnipiloqaits (nach De-Vitanch Uid. regiL
moiiadi. 17, 2). - S. 56, l nardam pisHcam. - 8. 56, 21 paraneulv.
— S. 57, 2 inseminare = besften (eig.). — 8. 58, 3 mimiiB iocolalor.
Notes in Latin Lciicography. I n. II. Edited hj Henry NetÜeskip
(in The Journal of Pbilology vol. XIL No. 24. p. 191—202. Vol. XCL
No. 26. p. 67-60 Q. 164-181. Vol. XIV. p. 29-89).
Herr lYüf. Ncttleship in Oxford, dessen Güte ich di> bei<len H3fte
verdanke, giebt ZusftUe sum Lexikon aus Glossarieo, aus GrammaUkera
und ans dem Corpus ioscr. Lat, vou denen ioh jedoch einem grofsen
Teil der ans den Oiossarien des Labbaeus n. a. gegebenen die Aufoahme
in meinem HandwOrterbnch versagen mufe, wogegen die anderen höchst
willkommen sind. - In demselben Jonmal vol. XIII. p. 299—802 teilt
Herr Prof. T. Haverfield in Oxford ebenfidls Lezlcographlcal Notes 0
mit (No. I ist mir nicht sngekommen), und swar a) eine ansftbriiehe
Besprechung Ober 'carbasns'. b) Nachträge ans den Grammatid ed-
Keil uud aus Augustiiii regulae.
Glossarium Terentiannm ex reoensione Georg!! Goeti. (Inda
leett aestiv. Jenens 1866.)
Herr Prof. Götz in Jena giebt aus dem Nachlasse Gustav Löwes
dieses Glossarium nach zwei Handschriften, von denen die eine (A) Co-
dex Yaticanus 1471 saec. IX, die andere (B) ein Auszug ans A. Die
erste Hälfte der Handschrift enthält Glossen an Terentii Andria, Adelphoe
und fiunucfans, die aweite andere Glossen. Durch diese Tereniglossen
würd manche gute Lesart oder Vermutung bestätigt; eox. B. Andr. 202
circumitione. £nn. 886 lepus tute es; pulpamentum quaeris. Eua. 49S
post hoc continuo exeo. Auch üQr das Lexikon bietet das Gloesarisn
einige Beiträge. GIoss. 12 (zu Aodr. 221) Abi. Atheniense (wie Ptia
88, 113). Gloss. 10(5 (ZU Andr. 202) circumlocutio. Gloss. 162 1«
Adelph. 480) cod A Sclareibuug conditio. Gloss. IdJ (zu Eun. 267)
salsamentarius. Gloss. 185 (zu Eun. 543) extiraem. Gloss 216 izu
Andr. 175) Sehreibuuj? ' erus*. Gloss. 252 (7.n Eun. H8) comessor ^sol)-
Gloss. 297 (zu Eun. 133) fidiciua. Gloss. 299 (zu Euu. 257) sagioator.
Gloss. 306 (zu Eun. 589) stropha = dolus. Gloss. 307 (ZU Eun. 76ö)
tnetuculosus (so!). Gloss. 312 (zu Euu. 31) atazoo (als Erklärung voo
'gioriosus'). Gloss. 826 (zu Eun. 242) pinguities. Gloss. 841 (su Andr.
246) inaffabilis (noch in keinem Lexikon). Gloss« 848 (m Andr. 260
incerto (Adv.), wozu noch Heges. 1, 16, 8. Gloss. 377 (su Andr. 688)
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Ltteinifdie Lcxlkognipliie. 88
inenidesdt (Foreell. ed. Be-Tit nur Kot Tir. 81: incnidescit, ittoradidt).
Glon. 481 (2a Adelph. 981) absque mm fadam. Glora. 488 (zo Adelpb.
781) ?erbero, flagrio (als Erklftrang von roastigia'). Gloss. 489 (za
Adelph. 908) structilis saepes (als Erkläruijg von maceria'). Gloss. 534
(zu Aüdr. 533) optate. Gloss. 649 (zu Eun. 688) veternosus, h> dropicns.
- In den Addeoda berichtet Herr Proi. GöU noch aber zwei andere
Glossaria Tereotiana.
De glossis lezici He^ebiaiii Italicia. Scripsit Otto Im misch.
Lipslae 1886. S. 118. 8^. (Doktordiss.)
Sciion der Rektor Kölei liat ii} seinem Aufsatz ' Eiuricliiung eines
Ibi uurus der lateinischen SiiiuIip (in Fr. Aug. Wolfs Litterar. Ana-
iekten iV. 8. 313f.)* die WichliK^^t-it der ins Griechisclie über(?e^?angeüen
lateinischen Wörter für die Kenntnis der lateinischeii Spiacho anse-
deatet, und in neuerer Zeit haben andere, in neuester Zeit in Wölftlins
Archiv Gröber (l. S. 37 oad S. 67) und Helmreich (S. 326) ebenfalls daraaf
hhigewieseD. Der Verfasser obiger Dissertation hat es doo unternommen,
dis nötige Material zasammenzastellen. Die AbhandliiDg serflUlt io awei
Teile, deren erster die fontes (d. h. die mit den Griechen in Yeriiehr
stehenden italischen YOlfcer) nnd die anctores (d. h. die Schriften, ans
denen WOrter entl^nt wurden), wfthrend der zweite die einseinen Glossen
bespricht, von denen nor wenige dem Hesychins angehören. Dabei werden
immer Italica und Latina geschieden. Die höchst tieifäige Arbeit macht
dem Senior des philologischen Seminars zu Leipzig alle Ehre. Eine
eingehendere Besprechung wird hotientlich im Jahresbericht von einem
in diesem Fache kundigeren Referenten erfolgen. — S. 338 ist inscr.
Orelli no. 4794' ein taisi lies Citat. Zu S 340 bemerke ich, dafs'de-
narion {Sr^vapiovy auch bei Beda de orthogr. 270, 16 K. ('denarius' iatiue
masculini generis est, ' denarion ' graece neotri).
Ober alte Formen bei Vergil. Ton Karl Wotke. (Wiener Stu«
dien Bd. Ym. 1886. S. 181-148).
Yergil hat viele archäische Formen angewendet. Besonders ver-
dankt dem Zwang des Metrum«: allein so manche seltene und ungewöhn-
liche Form bei Vergil ihre Wiedererweckung oder Erhaltung. Der Ver-
fasser stellt nun diese Formen in lichtvoller Darstellung zusammen, und
zwar: L Substantivum. a) ältere Wörter, z. B. 'divus' für 'deus'/Ma-
ms'fQr'Mars'. b) Abweichnngen von der gewöhnlichen Deklinatioo,
z, B. Genetivendang -al, Genetiv 'die n. dii' von 'dies', der Dat. Sing,
der 4. Dekiin. anf -n, anüUliger Ablat. Sing, classi, imbri, Genet. Plnr.
•an statt •amm od. •omm nnd -nm statt -nom Ocnrrum' nnd 'manum').
IL Adieetivnm. Veraltete Formen, z. B. Mavortius, potis, aiacris. Adjek*
tin abandantia, wie Inermns, infrenns. ni. Pronomen. Dativ Sing. 'roi\
Nem. Plur. fem. 'haec'. IV. Numeralia. Akk. Plur. masc. 'dno' und
Akk l'lur. Iris . V. Adverbia, wie forsan' und mage'. VL Partikeln,
J&bresbeiicht für AUenhumswusenschaft XLVUI. (itt6. III.) 3
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LMUmmth» Ltlikognipliie.
wie *88t\ ni' für ne , quianain'. VII. Verbum. Formen gewöholich
naeh der 2. Koqjng. geheoder Verba nach der 3. Koqjng., wie folgin^
ferrSre, stridont^ potitnr, parag. InfiDitiT auf »ier, a. K aociogier, dflte>
dier; synkopierte Imperfekta oacb der 4 Koiuug., wieMneigoibat^ lenibik',
QoregelmftfBige Formen, wie 'ansim^ foat' und dergL mehr. Um daa
kommen ftlterer Formen noch besonders anadkaoiieh sa machen, «iri
zum Scblufs noch kurz über das Verhältnis Vergils zu seinen Vorgängen
gebaodelt.
De sermonis proprietatibus, quae in Phiiippicis Ciceronis orationi-
bus inveniuntiir Sctipsit Oscarus Hanschild. (Dissert Halens«.
1886. 8.286—805. 8».)
In der Einteitnng spricht der Verfiasaer gegen die Annahme, dib
Cicero in den Philippischen Reden zum Asiannm genas, dem er oiA
der Meinung einiger in den Reden seiner Jugendzeit gehuldigt habe,
znrttekgekehrt sei; er bediene sich vielmehr der kräftigen Wörter aod
Wendungen aus der Volkssprache, um den Antonius durch die Wucht der-
selben zu treffen. Die Abhandlung selbst hat folgende Einteilung: I. De
vocabulorum delectu. A. De formatione vocabuloruni. a) De derivatione.
§ 1. De snbstantivis in-io terrainantibus. § 2. Substaativa in-tas exeuntia.
§ 3. Substantiva in- in desinentia. § 4. Subslantiva suffixo- men^nm con-
formata. g 5. Substantiva verbal ia in-us quartae deciinationis. § 6. Mas-
cnlina in-o desinentia. § 7. MascuHna in*^* -sar ezenntia* § 8. Demi-
nnti?a. § 9. De Adiecti^is in-^if, (wm, -oruw, «aa;« -iiius exenntibus.
§ 10. De Torbis freqnentativis vel intensivia. § 11. De ?erbi8 inchoatim
g 12. De verbis denominativis in -ar«. b) De oomposiUone Yerbonna.
§ 18. De snbstantivis et adieetivis compositis. § 14. De verbis oompo-
sitis. B. De singnlis qnibusdam verbis locntionibusqne. a) De verbis
Latinis. § 15. De snbstantivis. § 16. De adiectivis et adverbiis. § 17. De
verbis et locutionibus. b) De verbis Graecis. § 18. c) De vocabulorum
significatione ab usu urbano abhorrente. § 19. De substantivis. § 20. De
adiectivis et adverbiib. II. De elocutione. A. De abundantia sennouis.
§ 22. B. De sermonis brevitate. § 23. TIT. De syntaxi. § 24. De ratione
coniungcndi ])artem attribiitam cum parte subiectiva. § 25. De gradatioue.
§ 26. De pronominibus. § 27. De casibus. a) De casu geuetivo. b) De
casu dativo. c) De casu accusativo. d) De casn ablativo. § 28. De
praepositionibns. § 29. De coordinatione. a) De asyndetls. b) De pa-
rataxi. § 80. De snbordinatione. § 81. De genere verbomm. Appeodi-
enla, in welcher ans den wenigen Briefen und Fragmenten des Antonios
der Unterschied zwischen der Latinität des Cicero und der des Antomes
festzttstelien versucht wird, wobei der Verfasser freilich bei dem geringen
Material zn keinem belangreichen Resultat kommt
Die Abhandlung ist mit grofsem Fleirse zusammengestellt, wenn
auch die beigebrachten Beweise noch hier und da Widersprüche finden
dui ttcu, wie denn Wörter und Wendungen der Volkssprache zugewiesen
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Lateuusehe Lexikogntplii«. 35
werden, die sicher dieser Dicht alleiD angdiöreo. Der Verfasser dtiert
nein HandwGrterbnch sehr fleifsig, hat aber mitttoter ▼ergessen, dasselbe
Nchzoschlagen. Im einzelnen habe ich mir folgende Berichtigungen nnd
Ergänzungen notiert: S. 248 heiCstes: hortatio, Phil. IX, 6; ad Quint.
fr. 1, 1 if2:enauer: ad Quint, fr. 1, 1, 14. §41). Apud alios scripto-
res nusquam exstare videtur! Das Wort fifidel sich nach Ausweis
der Lexika und meiner Sarnrnlungen noch Cic. Grat. § 66; de tiri. 5 § 6;
ep. 9, 14, 7; üd (^Hiint. fr. 1, 1, 16. § 45. Sali .lug. 60, 2. Ancf h. Alex.
10, 5. Liv. 40, 4, 12. Suet. Aug. 85 Apui. met. 1, 10. Euinoii. pan.
Constant. Caes. 14, 5. Donat. Ter. Andr. 2, 4, 3. — S. 250. vitatio
steht auch Cic. de fin. 5. §20 (vit. doloris). — S. 251 unter meodici*
tas wird gesagt, dafs paupertas io den Reden nur Einmal vorkomme
(de leg. agr. 2. § 64); es mnfste hinzngefttgt werden, daTs das Wort in
des andern Schriften Ciceros nicht selten gelesen werde. — 8. 264 heifst
es: compotor invenitnr in erat. Phil. 2, 42 et 5, 22 et nasqaam alibif
Es steht noch Apnl. met 2, 81. - S. 256 wird unter animosns ange-
DlbTt Yal. Max. 8 , 2 ( genaaer 8 . 2 , 3 ) , aber dort ist * aoiraosias' der
Komparativ de? Adverbiums 'animose'; dagegen steht 'animosus' Val.
Max. 2. 4, I; J. 7. iö; 4, 3, 4 und Kompar. ' animosius' 5, 4, 6. —
Kbeni. b. 25Ö inijumatus steht auch Lucr. 6, 1213 (1215). Ilor. carm.
1, 28, 24 u. sat. 2, 3, 196. Ovid. her. 10, 123 u. met. 7, 608. Scn.
Troad. 895 u. Octav. 344. Sil. 5, 129. Stat. Theb. 1. 270; 9, 158 u.
299; 12, 151. Auson. epigr. 72, 1. — 8. 259 stillare; Cic. ad Att.
9, 7, 1 liest Wesenberg ' instülarunt' . - S. 2G0 assolet; Cic. de inv. 2.
§122 liest Friedrich quae solent'. — S. 261. Warum in divendere
die Silbe 'dis' nicht 'vim seiungendi' haben soU, sehe ich nicht ein, es
ist doch = 'im Detail verkaufen, ausverkanfen*. — S. 262 Z 4 7. o. Gia
Verr. 5. g 22 liest C. F. W. Mttller *provideo'. — 8. 268 fnstnarium
steht öfter auch bei den JCt., s. Dirksen Manuale. — 8. 264 illim steht
«och Gig. Quinct § 79M. — 8. 274. Zu malnm (als Ausruf) s. aos-
fUirKcb Constant Martha in der Revue de philologie 1879 p. 19—25;
1883 p. 1 5 u. 1884 p. 139. Spengel zu Plaut, truc. 5, 1, 38. —
S. 280 a. E. huc = ad eos steht auch Cic. de off. 1. § 150 (adde huc).
Caes. b. c. 3, 4, 6 (huc. . . adiecerant). Ovid met. 3, 133 (huc adde)
«. 6, 182 (huc adice). S. 296. Z. 11 v. u. Cic. Phil. XTII. 11 lesen
Kayser und Halm (ed. Grell. 2) de memoria dilabuutur. — 8. 297 will der
Verfasser Cic. Phil. II, 87 'non solum de die, sed etiam in diem vivere'
nicht gelten lassen; er will für 'vivere' lesen ' bibere'. Gewifs nicht nötig.
De Vitrnvii copia verborum. Part. TT. Scripsit II e n r i c n s Ulrich.
Schwabach 1885. S. 14 iü 8^. (Beigabe zum Progr. der Lateiuschule
XU Schwabach.)
Nachdem der Verfasser in der Beigabe zur Lateinschule zu Fran-
keathal 1882 die 8ubstantiva behandelt hat, welche dem Yulgftrlatein
8*
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36
LateiDiiche LezikogfipUe.
Mgehöreo und im VitroT ▼orkaDmeB (s. Jalimberielit 1882 - 1884 8. 1 IS),
bebandelt er in dieser Beilage a) De adiecdvis derivatis. h) De adverbm
derivati8. c) De verbis derivatis. d) De vocabalis eompoeftis. e) Di
vocabnüs ab eleganti sermooe plaoe diserepaDtibos. f) Appendix. D«
flexione. Die WMer, welche Vitniv auerst gebraucht hat, sind mil mnm
Sternchen, die, welche er allein gehraucht hat, mit einem Kreofcfaen be-
zeichnet. S. 3 bei pusillus r,agt der Verfasser: 'Primitivum pusu? io
lexicib nun iiivenuur* aber in allen gröfsereu Wuiteriiuchern steht dod
*pnsiis', Knabe (wohl wörtlich der Kleine'), Pomponius ^Spenge! jetit
'Papiüius') bei Varr. LL. 7, 28'; dafs pusus' hier ^!ib«^tantiv, ist irre-
levant — 8* Ii Z. 3 V. 0. citiert der Verfasser Cic. fam. 6. 8 haec de-
Uberatio non conveoit com oratione'; aber es steht Cic fam. 6, 8. §2
haec tua deliberatio non mihi cooTenire visa est com oratione Laigi**
Dergleichen Verballhomnngea sind an tadeln. Ebendas. heiDst es n
8caevas*proprie dicitur a Serr. Verg. Aen. S, S6l iter 86ae?am'; aber
es mnfste geoaaer die gante Stelle stehen: *nec ab itinere ingressis,
scacTo, id est sinistro'. S. 18 zu paaens. Dieses A4Jelrtiv ist im Sio*
gularis nicht so selten, als der vom Verfasser citierte Köhler (De aneto-
rum belli Afr. et belli Hisp. latinitate p. 23) glaubt. Es steht Cornif.
rhet. 4. §45. Hör. art poät. 20a. Auct. b. Afr. 67, 2. Vitr. 1, l, 6.
Papir. dig. 50, 8, 13 M. Novell. 33. C. 1 Gell. 9, 4, 5 u 20. 1, 31.
Hygin. fab 194. Schol. ad Caes. Germ. Arat. 146. p. 392, 21 Ey«?^
Ennod. carm. 2, 16, 9. Lucifer de reg. apost 11. p. 61, 25 Uartei.
Gregor. Tar. hist Franc. 5, 20.
ßemeikuugeii zur S> Utax des Vitruv. Von Johann Braun. Bam-
berg ibö6. S. 108 in 8<^. (Doktordisserlatiou).
Der Yer&sser dieser Dissertation bat mir dieselbe als nachtrig*
liehe Gabe sn meinem Doktoijobilftnm sngesendet; ich habe sie mit hen*
liebem Dank aufgenommen. Obgleich die kritische Anaelge eigentlicb
dem Referenten Uber lateinische Grammatik zusteht, will Ich doch aaf
den Inhalt hiermit aufmerksam machen. Er ist folgender: I. Der Ge-
brauch des Infinitiv. A. Der Inlinitiv mit Nominativ. B. Verba mit dem
liiiiiiitiv. 1. Verba der MöKljcLkeit. 2. Verba der Notwendigkeit. 3. Verba
des WdiliMjs. 4. Verba df^r positiven Willensliurseruüg. 5. Der lotiuuiv
als hubjekt. C Verschiedenes. II. Der lutiuitiv mit Akkusativ. A. Die
übergeordneten Verba. l. Verba sentiendi. 2* Verba cogitaodi 3. Verba
der Affekte. 4. Verba dicendi. 6. Verba des Willens. 6. UnpersöD-
lieber Hauptsata. fi. Verschiedenes. III. Die mit Partikeln eingeleiteten
Substantivsätse. IV. Gemnd und Gerundiv. V. Die indirekten Frage-
Sätze. A. Übergeordnete Verba. B. Modns. G. Form der indiiekteo
Frage. 1. Satzfragen. 2. Wortfragen. VI. Zur Komparation. VII. 2m
Pronomen. VHI. Zum Gebrauche des Kasus. IX. Zur Teitgestaltoag.
Der Ver&sser bekundet in seiner Arlwit grofse Begabung fQr grammap
/
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Lateiaiscbe Lcxikographi«.
37
tische Beobachtungen, welche er hoffentlich auch uoch für deu oder jenen
Aaior in Anwendung bringen wird, im IX. Kapitel zeigt er sich uia
besonnenen Kritiker.
De M. Coriielio Frontone imitationem prisci sermonis latini affec-
Unte. T. I. Von Carl Priebe. StetUn 1885. S. 18 in (Pro-
grammabh.)
Wie Bclioii der Titel obiger Scbrift besagt, hat sich der Verfiuser
Torgenommen den Nachweis zu liefern, dafs Fronto ein geflissentlicher
Nachahmer dar archaisciieii Latiuiut gewesen sei. In der Einleitung
iS. 1-10) bespricht er weitläufig die bekannte Thatsache, dafs von der
Zeit des Augustus au die lateinische Sprache allmählich dem Verfalle
entgegeu g- j^'anfren ist, iinH zwar naracnllich aueli durch Froato und
seme Schüler. Fronto wird dabei 8. 2 als omuium qui umquam exsti-
temnt scriptorum plane stultissimus ideoque summa de se opinione infla-
tas' und S. 8 als 'bomo imbecillus' bezeichnet. Dann beginnt die eigent-
liebe Abhaodlting, Qod zwar de elocatione (wahrend im nächsten Pro-
gnuDQi'de imitatioDe' gehandelt werden soll). Der Yerfasaer behandelt
a) (8w 10—12) die Wörter, welche Fronto nnd sein Schttler Marcos
•nders gebrancht haben als die Alteren uns bekannten Schriftsteller;
b) (S. 12—17) diejenigen, welche Fronto und seine Schiller wahrsch^-
li<;h e priscorum scriptomm consnetndine' entnommen haben, und zwar
vorzugsweise aub FlauiUb; c) S. (17 — 18) folgen die Auadnlcke, welche
FroQto mit den Dichtern der frühereu und späteren Zeit geuieinbam bat,
die aber der guten Prosa fremd sind.
Ich gebe nun emige Bemerkungen. S. 11 gemmula (Edelstein)
steht auch Vulg. u. Apul., s. mein Handwörterbuch (welches der Ver-
fasser leider [s. untenj nicht zu besitzen scheint). — phaierae v. Schmuck
der Bede steht aulser Symm. ep. 1, 89 188) auch Solpic Sev. diai. 1, 27, 8
(ph. sermonnm). — pipalum, eig«, steht auch Soran. Lat. p. 138, 9. —
8^ 12 attrectare eig., mit den Händen betasten, steht ja schon bei
Cicero n. a., s. mein Handwörterbuch. — S. 18. Bei Plaut Poen. 1, 2,
148 (856) steht nicht alcedonia, sondern alcedo. — consimilis
steht ja bei Cicero, Cäsar n. a. — S. 14. Bei'dispendimn' hat der Ver-
hsm nicht den Unterschied der Bedeutung bei Plautns und der Be-
dijutung bei Späteren beobachtet. Bei rhuitus ist ' dispendium' = Ver-
lust an Geld, bei Späteren = Verlust überhaupt. — Statt herilis uiuIbLc
crilis stebpi!. ^vu' jetzt im Fronto, sowie bei Piautus u. s. w. geschrieben
Wird; vgl. Brambach Htilfsbüchiein unter 'erus'. — palliolatim steht
aofser bei Plaut. Pseud. 1276 auch Caecil. com. 133 nach Ribbecks
sicherer Vermutung. - S. 15. Wenn der Verfasser zu tegora (Fronto
p.141, 17) sagt: 'apud Plautum me legisse non memini', so ist zu be-
BMrken, dafs 'tegoribus' bei Fleckeisen und Briz gelesen wird capt. 900
(690) und 016 (012) nnd Pseud. 108, wie schon mein Handwörterbuch
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Lateiuisclie Lexikographie.
iftitor 'torgus' nachweist. — unter volutarc mufste das zu 'cum anirao
meo cügilo\ 221, 7, gesetzte Citat l'iaut. triic. -J. 5, 4 (451 Schoell)
zum folgenden cum corde meo agito' gesetzt werden , da ja bei Plaut,
steht: 'quomque eam rem in corde agito'. S. 17 gargarissare steht
auch Varr. L. L. 6. § 96. — S IB barbarismus steht nicht Merst bei
Martial (6, 17, 2), sondern schon Coroif. rhet. 4. § 17. Quint 1, 5, 5 sqq.,
wie schon alle Lexika angeben. — Es durfte nicht focillarot sonden
es mnfste focilare, wie Ja Fr. p. 88, 5 steht, gesetat werden, da dies«
die bessere Schreibung ist| s. nein Handwörterbuch unter *focilo* wA
*refoGUo'.
De Q« Aurelü Symmachi vocabulornn formationibus ad senaontti
vulgarem perthMUtibus. Scrlpsit Ern. Xbeod. Schulte. (Dissett
Hai. VI. p. 118—282 und Separatabdruck HaL Sax. 1884. S. 120 in 8^)
T'iitf^r die späteren lateinischen Sclmltsteiler, welche eine grofse
Anzaiil Wörter aus der Vuig.lrsprache entnommen haben, gehört nament-
lich auch Symmachns. Der Muhe, diese Ausdrücke aus den Schriftao
des Symmachns susammensastellen und deren Gebranch neben andern
Schrjftstellem nachsnwelsen, hat sich der Verfasser mit greisem Fleibe
und grofsem Geschick nnteixogen. Die Abhandlung serfiUlt in Kap. L
De derivatione p. 7—90 (p. 113 - 118). Kap. II. De compositione p. 90
»120 (p. 202—282). Kap. L serftUt in § 1—11 de substantivis. § IS
de nominibus (snbst. et adiect) deminuti?is. § 18 — 20 de adiectivis.
§ 21—22 de adverbiis. § 23 - 25 de verbis. Kap. II. zerföllt in § 26—29
de vocabulis cum i)raepoijiüoiiibus compo.-.itis § 3ü <ie verbis iii -Hcare,
de adiectivi> in-hcus exenntibtis. § 31 de alia verborum compoäitiüoe.
Sehr reich ist Syinmaclius an sogenannten ana^ uyü^sva; ich
habe deren nicht weiiifror nU 28 gezählt. Einige sind noch nicht in
meinem Handwörterbuch aulgetührt, z. B. adflexus, orat. 2, 20, demeosus,
ep. 1. 1, 1, inermitas, or. 2, 17, ingravatus, ep. 2, 39; 6, 79; 9, 94
(Plin. 28, 174 jetat in gravitate). preciculae (= preces), ep. 9, 188 (11), 1.
Wenn 8. 10 * expraefectus' dem Symmachus (ep. 7, 126) allein rage*
schrieben wird, so ist xu bemerken, dafs *ex praefecto nrbi* auch Gapi-
tolin. Maximin. 20, 1 und *ex praef. praet* auch Grnter. inscr. 151, 6
steht. Eine Reihe Wörter weist der Verfasser gewifo mit Unreeht der
Yttlgärsprache zu, wie acrimonia, altor, oommonitio, contemptus, dilo*
ceseere, dinumerare, discingere, disquirere, disterrainare, exploralor,
filiola, haesitantia, iuvcstigalio, helluatiu. mimiticcutia, nisus , obstinatio,
signator, tuitio. Erst nach Reendiguug ^ei^e^ Schrift erliielt der Ver-
fasser die Ausgabe des Syinmaclius von Seeck. Sie wurde jedoch ua^h*
träglich noch benutzt und dabei manche Stelle in Aiimerkunaien kritisch
beleuchtet Der Verfasser selbst bringt 15 eigene Vermutungen, welche
?on kritischer Begabung Zeugnis ablegen. Ich halte aber die S. 36 an-
gefochtene Vermutung Gruters (Symm. ep. 3, 28) 'seritate metiri' ihr
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Lftttinische Leankogn^hie.
39
eine höchst glückliche Konjektur, der auch Uanpt (Opusc. III, 402) seinen
BeiCaU gescbenkt bat. Dafs das Wort seritas' bis jetzt nur noch ans
Glossen nachgewiesen worden ist, ist irrelevant, da ja, wie Verfasser
nlbst dargethan, Symmaehiis eine Menge S«a$ Xs^^fum liat. — 8. 6 mafs
« oiiter ^Altor' beifsen *Cic. de nat deor 3, 84, 86'. — 8« 9 f. heifst es;
'Eqriorator • . • . Caesar j^mirtf ex sermone militari'. Was fiüsob ist, da
dss Wort sebr oft bei Caesar steht — 8. 85 schr^be 'Fmstratio^ sUtt
*Fni8tatio'. — Wenn 8. 51 in or. 3, 6 för den Dat. Plur. essedis' ein
Nomin. Sing, e^scda angenommen und dafür Verg. georg. 1104 (wo
ja Akk. Plur 'esseda') angezogen wüd, au isl das ein Irrtum; denn der
Numin. Sing, ist für beide Stellen essedum welches Wort schon Cicero
hat, während Plur. essedae' (nach der 1. Deklin.) sich bis jetzt nur aus
Sen. ep. 56, 6 nachweisen läfst'). ~ S. 66 ist zu superforaneus ' zu be-
merken, da£s es in meinem Handwörterbuche statt Symm. ep. 8, 4a a.
4, ir beifsen muts Symm. ep. 3, 48. Sidon. ep. 4, iT und dazu noch
'EaDod. ep. 8» 9' und de synod. p. 304, 21 H. Ebenso ist in meinem
BaodwOrierbnche anter 'interminas' a. £. statt 'Symm.' sn setsen'Pmd.
(e. 8yiBm. 2, 106)'; dagegen steht Symm. relat. 16, S intermini annorom
leennus.
Über die Sprache des Claudianus Mamertus. Von August Engei-
brecht. (Separatabdruck aus den Sitzungsberichten der Wiener Ak;a-
dsmie der Wiss. Bd. iio. S. 428ff.) Wien 1885. 8. 122 in 8^.
Der Verfasser verspriebt am Schlosse der Vorrede seiner Ansgabe
des Qandianus Mamertos (Corp. Script, ecdes. iatin. ?ol XI. Vindobon,
1886) p. XLIX demnädist in einer besonderen Abhandlung die LatinitAt
des Schriftstellers des weiteren besprechen zu wollen. Das Versprechen
ist durch obige Abhandluug genügend gelöst worden. Es galt aber dem
Verfasser keineswegs eine Gesaratdarstellung der loiaiellca wie syntak-
tischen Eigenttimlichkeiten der Sprache Claudians zu liefern, sondern die
Äbljaudlung verfolgt nur den Zweck, die .Stellung, welche Claudian in
der Geschichte der lateinischen Sprache einnimmt, halhwog ausreicliond
za charakterisieren. Die eigentliche Abhandlung zerfällt nun in folgende
Teile: I. Allgemeine Charakteristik der Sprache Claudians.
Es wird der Beweis geliefert, dafs Claudian vielfach Nachahmer des
Apolejus war und dafs er nicht selten auch arcbAiscbe Wörter ange-
wendet hat. n. Spezielle Eigentümlichkeiten der Sprache Ciao-
dians. A. Claudians ämtS elpi^fiiva, von denen folgende in meinem Hand- •
1) Der Verfasser kann Bich übrigens damit trösten» da& schon im Jahre
1881 em junger Professor in Tübingeii denselben Schnitzer gemacht bat In
'Hartislis cpigrammaton über primuB. Bec. Jo. Flach' lesen wir zu Mart. 1, 106, 8:
'mn^] ositatior forma est €§§tda primae declinationis. 8ed hqjus temporis
•aetoves, imprimis Saetonins, e$$eduM dlcunt*; 8. zum ObsrfluAi Cic ep. 7, 7, 1
(Msdum aliquod capias snadeo).
40
Lateinische Lexikographie.
Wörterbuche fehlen: adeotenas, CK Hl. 0 (nach der Seiteuzahl der Aus-
gabe von Engelbrecht). - ante temiHji;meus, Gl 145, 21. - circumgar-
riro. Cl. 132, 10. conflictor, Cl IbO, 2, auch Osbern thos. nov. {».236
(unter üigo ), aber vielleicht richtiger conflictator\ welclies auch De- Vit
Glossarium steht- — indisiunctim, Cl. 55, 4. inluminabilis, Cl. lOS, 19.
intercaelesUa, Cl. 147, 7. - iUtenns, Cl. 140, 18; 143, 15; 149, 14;
ISlt 21; 171, 8. - maii8iim (wahndL Anfeiithaltaoit ¥. Bienenstock),
GL 206, 10. — opelliim (= opoBenlam), Gl. 24, 15. — proben,
Gl. 32, 16 not orit — perceptitB, AbL percepUi, Gl. 37, 18. -
perincatbolieiu, Gl. 24, 11. — postidpare, Gl. 74, 20. — prostemiCaii,
Gl. 134, 6. — qoedrigoni», Gl. 196, 11; in neineai HindwOcterbneiM
falsch blofs subst. quadrigona, da an der Stelle 'fignre' mhergebt —
bcieiitialiter, Cl. 117, II. — seminaliter, Cl. 77, 23, aber nicht 5na?
elpf^fjdvov bei Claudia», sondern nacli Fuicellini ed. Dc-Vii auch lutpr.
Iren. 1, 8, 5 u. 2, 14, 2. AuTserdem sind in meinem Uaudwörterbuche
nachzutragen : ad plene, Cl. 80, 12. — dispuo, 01. 135, 15. -- prolapsas,
Cl. 32, 16 Ilieroii ep. 98, 12. Augustin. in psalm. 109, 17 u. a. Ecci.,
8. Paucker Spicüegium p. 133. transmundanus, Cl. 144, 20. — B. Sin-
gulare Bedeutungen oder Konstruktionen einzelner WOrier bei Gaudian,
s. B. abborret'init folg. Akk. und Infinit, Gl. 149, 21. — acescere Obertr.
SS lividnin esse. Gl. 22, 6. — ambigere mit ailgem. Akk. (de üs, qnae
amblgimiis). Gl. 191, 14* — apud iavicem, Gl. 98, 26. - catholica, eabst
(se. ecelesia). Gl. 28, 2 a. 26, 26 (vgl. WOlfflins ArchiT I, 168: 'catbo-
lica* bi8 anrn 6. Jahrb. nur in Afrika). — dreolns als A4j. = kreisend,
im Kreislaof befindlieh, Gl. 92, 7. - conivere = conBontire, oonvenire,
S. 69ff. ausführlich besprochen. — dediscere = discere, Cl. 204, 2. —
cdorniiro, prägn. = dormiendo proferre, Gl. 129, 20. — falbimonium
auch Cl. 132, 10. ti uudatus mit Genetiv temporis, Cl. 19, 3. — Ga
brier nach den llaudschriften nach der 2. Dcklin., Dat. Gabriplo. Cl.
164, 18. Akk. {labrielum, 162, 6. Ahl. Gahrielo, lf53, 6 u. 2,
wo Engelbrecht im Text Gabrieli, Gabrielem, Gabriele hat, aber nach der
Praef. p. XLIV die Formen nach der 2. Deklin. jetst vorzieht. — inaesti-
matus = ioaestimabilie. Gl. 84, 2i. intcmerandus, auch Cl. 37, 20. —
inviaibilitas, ancb Gl. 44, 14 (nach Forcellini ed. De>Vit aoeb Intpr. Iren.
4, 20, 7 o. 6, 28, L Amob. inn. confiiet de deo 2, 6). — inge, ancb
(31. 48, 21. - ligatnra Obtr. ancb Gl. 176, 1 (wobei icb bemerke, dab
'ligatnra' ancb 'das Binden' = das Vorenthalten der Sttndennadilasrang,
AngnsUn. aerm. 898). — mnsiee (Adv.), aaeh (31. 78, 10 (nnd Apnl. de
Plat 1, 9 musice et canore). ~ nexnosus, ttbtr , Cl. 120, 21. — omni*
genus (Adj.) — omnigeiia, Cl. 47, } i ornnigcüuiu corpus; viell. auch Claud.
gigant 51 omnigeais formis). ji oiiderdbilis nicht blofs Claud. Mam. de
stat. anim 2, 4, 2. p. 112, 15, soiidern auch 2, 4 p. 114, 1; 2, 6, p. 119, 10
u. epilog. p. 194, 6 Wonn der Verfasser dann sagt: 'ebenso bei Pru-
dent. u. a.', so beruht diese Angabe auf der vagen .Notis bei Paocker
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Lateinische LexikogFAphie.
41
Spicil. p. 122, wo es beifst: ponderabiliter, Ps. Augustin. spccul. 20;
adi. Vulg., Pnid., Cl. Mam.' Da oun ponderabiiis' nicht in der Vul-
gata steht, so bezweifele ich aach *Pnid.\ so lange mir der Fundort
jnchi nachgewiesen wird. — praefixns = vorher festgestellt, Gl. 208« 11
n. Aiiet. Inc. de Constant Magno ed. Heydenreich 11, 18 u. 11, 23. —
piBesentaiieus » gegenwärtig, aoeh Gl. 135, 18. Sidon. ep. 6, 11; 7,
10 n. 14; 8, 13. - prolndiun, auch Gl. 162» 6. — qnamlibet = quamvis
sritKoigktT., Ci. 64, 17. 20. 21; 39, 1; 71, 1 n. 6. - rate, Adv. =
pro rata parte, Gl. 42, 21. — rotnnda » circnlus, CI. 92, 20. - sphae-
roides subst., Cl. 67, 11 u. 144, 20- — transvcrsiin, auch Cl. 90, 11 u.
14 (und nach Forcellini ed. De-Vit auch Augustin. J. solil. 4. iio 10>.
- tropice, aufser Auguätiu de gen. ad litt. 4, 9 auch Ci. 29, 19 (uüU GIoss.
Sang. T 181V — vulnerabilis. verwundbar, Cl. 32, 14. - Im Lexikon
sind EU streichen anibifane , da Cl. de stat. anim. 1, 3 p. 28, 16 jetzt
' ambifariae daher die Stelle zu ' ambifarios' zu setzen ist ~ pcrpere,
Cl de stat. aniro. 1, 1 p. 21, 7, wo jetzt 'perperam'; aher *perpere' steht
nach Paacker Snbrel p. 14 noch £zcc. de imp. 60. — perqairitatufl»
Gl. 19, 7, wo jetzt ^proqniritatns', weshalb das Gitat an ^proqniro* za
setzen Ist.
Anfeerdem berichtigt der Verf. noch andere Angaben in meinem
BandwOrterbncbe. Unter 'cansor no. II, a* ist Gland. Ham. de statu
inhn. 3, 11, 2 zu streichen, da dort mit codd. 6LS 'cassatur* zu lesen
ist. — Unter ccrvicula' soll CJaud. Mani. de statu umm. 2, 11 in eigent-
licher Bedeutung stehen und Augustin. serm. 298, 4 = 'Stolz' sein. —
ÜDtcr ' inextenninabilis' ist Claud. Mam. de statu anim. 2,3 p. 138, 17
Citat au- Vulg. sap. 2, 23. — intransmeabilis ' steht nicht blofs bei Cl.
170, 16, sondern auch 171, lo und bei Jordanes p. 64, 16 u. 66, UM.
^'libramen no. V ist bei Cl. de stat. anim. 8, 13. p. 183, 10 — libra.
in. Kritische und exegetische Bemerkungen. 1. 'accidero' und
'acoedere', Perf. 'accessi*. 2 'flagrare, fraglaie, Iragrare*. 8. Yerschie-
dene Pronominalformen der späteren X«atiniUlt * einscemodi', Hieron. ep. 82,
6 Q. KeDe*8 Formenlehre II, 198. — Za 'ali^aispiam' Qenet Plnr. 'ali-
^mrapiam'. Gl. 176, 6. — 'hidem*, wov. hi^nsdem. Gl. 187, 6, hisdem,
Gl. 83, 1 n. d. Ven. Fort 7, 19, 3. Sidon. carm. 5, 156 n. 467 codd.
optt, s. Engelbrecht S. 98 (518). 'istiusce', Cl. 173, 10. — 'ipsiusdem',
Vict. Vit. 3, 41 Härtel. 4. Adverbien der späteren Latinilut. ' prae u.
propter', auch als nio^lale respektive kausale Ad\»iL(ien verwendet; so
prae*. Cl. 139, 9. Sidon. Apoll, ep. 1, 9. p. 16, 14 Ltltj., und 'propter',
ri. 113, 1. — 'eotcnns', Cl. 84, 14. — 'hinc' u. 'istinc' = de hac re, z. B.
bioc, CI. 33, 2 n. 123, 18 Ennod. 95, 10 Härtel u. ö. Sidon. ep. 4, 18
p. 69, 21 LOtj. Salv. gub. dei 6, 10, 54. 'istinc', Cl. 31, 6. Ennod. 621, 22
Härtel Sidon. 2, 10. p. 83, 12 u. 3, 4. p. 43, 9 Laij. So aoch'inde'.
Antun, praef. p. 8, 22 ed. Tenbn. posthinc» Gl. 20, 6; 62, l n. 0.
(s. Ind. Terbb. ed. £ngelbrecht). Sidon. carm. 22 , 200. Aleim. Arit
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42
Lfttoiiüsdie Lexikographie.
cp. 1. p. 37, 17 Peiper. 5. 'disicoro. dissicerc', letztere?., wic ich bereits
in meinem Handwörterbuche angcuommcn, Nebenform des crstercn. nicht,
wie Kibbeck will, Nebenform von *dissecare'. 6. foetatioae, fetidinae .
Der Verfasser hat die leüttere Form in seine Ausgabe (de stat. anim.
2, 9. p. 187, 1) aafgeoommen, gestützt auf sämtliche Handachriften des
ClaadiaD und auf die Handachriftea OH bei GeU. 18, 21 (20)» I. Erhat
aber die Gloflsen Qbenehen. Qloea. Saugern, 'f^otioa'. Placid« gio«^
47, 9 tt. 15 'foetatiiue' und 'foellltilut^ Osbem Tbee. bot« p. 280
Osbem gloss. p. 244 (a) foeeatiDa', wie cod. V Geil. 18, 21 (20), i
cotinas*. Diese Glossen gehen wahrscbeiolich auf Apul. apol. 8 aorOek,
da bekanntlich viele Glossen :iijt diesem Autor beruhen. Eine andere
Präge ist, ob nicht Chiu liau das ilini an-ht recht verständliche VVuit iü
der von den Handschrittm gebuienen Form /urecht gestutzt hat. Im
Anschiubse folgen" noch <'ini^?f> Beiträge zur Kritik und Erklärung ein-
zelner Stolleu Claudians, welche abermals von der marsvollen Kritik,
welche der Verfasser bei Herausgabe des Claadiauus Mamertus geftbt
hat, gODstiges Zeugnis ablegen.
Meletemata Porp})} rionea. 8 ripsit C. Franc Urba. Vindobonae,
1885. 69 S. in gr. 8^ (Doktordiss.).
Dieee mit grefeem Fleibe auagearbeitete Sehrift serfUt naeh eina
Einleitung, in ireleber der Verfasser damthun sucht, dafs die Latinitil
des Porphyrie nicht der Afrieitas, sondern dem Vulgtrlatein angehört»
in vier Hauptteile. I. De codicibus Porpbyrionis. H. Observationes le»"
logae. in. Observationi s i l syntaxin Porphyrioneam pertinentes. IV. De
quibusdam stili Porjthynanei proprietatibus. Hier soll Muis über Ab-
teilung H verhandelt werdfn: sie enthält: § 1 Wörter, welche Porphyrio
selbst als der Vnigfirsprache angehörig bezeichnet. § 2. Wörter und
Kedensarten, weiche nach des Verfassers Meinung der Volkssprache an-
gehören. § 3. Stellen, welche ftir die Aussprache oder ftir die Zeitbe-
stimmung eines Wortes Wert haben. § 4. WOrter, welche in meinen
HandwOrterbuche fehlen, meist grammatische t t, von denen ich die
griechischen Lehnwörter oben unter die Zusätie sn Saalfelds Thesaurus
eingereiht habe; anfser diesen noch: oompellator, su sat 2, 1, 22, dis^
pariter, su epod. 7, U, Gabios (Adj* su Gabii), zu ep. 1, 11. 7, Girbi*
tanus, au ep. 2, 2, 181, maledieadssimut, su art po0t. 281, Superl. m
maledtcax, was jetzt Plaut. Cure. 512 Götz, timefacio, zu sat, 1,4, 13«.
§ 6. &na^ etfjTjiiem iu Porphyrios Kommentar, welche meistens bereits
im Lexikon stehen. § 6. Wörter, bei welchen in meinem Haudwörter-
buchc Porphyrio nicht als Gewährsmann nngeföhrt wird, weil ich da*,
füge ich hinzu, nicht ftlr nötig hielt. Wo sollte der Kaum herkommeu.
wenn ich alle solche Zumutungen erfüllen wollte. § 7. Ungewöhnliche
Wörter, aus denen sich auf das Zeitalter Porphyrios schliefsen liCrt. Es
fehlen Obrigens eine ganze Reihe WOrter, welche ebenfalls angeHlhrt
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Latemiiche L«xUiograpliie.
43
werdeD mafsteo, s. B. amphiboiice (Adv.) za sat. 2, 1, 48. ampliibolus»
ta carm. i, 6, 7, antomasia, su carm. 1, 17, 21, an numqnid (oder viel-
leieht) zu epod. 4, 18; ant numqnid, zu epod. 1, 7 a. 9; 7, 18; 16, 44,
apparator oonnTioram, zu sat. 2, 2, 67, circnmlator, zu art. po6t. 819,
fiommendator, zu ep. 1, 18, 79, enarrator (Oieeroue), zu sat. 2, I, 230,
faTorabiüter, zu art. poßt. 120, forculae = fnrculae, zu epod, 2,33, gra-
tiosc, zu carin. 4. 5, *24, gregarius caiiis, zu sat. 1, 7, 2, heroicus (hc-
! •!>ch — episch), zu ep. 2, 1, 250, inaccessibilis, zu scrm. 2, 1, 20. in-
:i!iiniali.s zu carm. saec. 31, riüicileutus, zu sat. 1, 3, 45. minutatim (eiu-
ziAn), 7.n ep. 2, 2. 164, raonstrose, zu carm. 1. 2, 14. opisto^raphiis, zu
cp. 1, 20, 9, penitus, KoQipar subst. ' penitiora raentis , zu sat. I, 4, 89,
praecantatrix, zu carm. 1, 27, 21, praetorium (Prachtvilla), zu carm. 2,
18, 20, promereri aliquem, zu carm. 2, 8, 9 u. ep. 1, 17, 86, scclerosus,
zu epod. 5, 87, unguis superductus, zu sat I, 5, 82, tempusculum, zu
sat 1, 4, 9, translative, zu carm. 1, 14, 7 u. 4, 1> 6, vestiarius (Gar-
derobler), zu ep. 1, 1, 94 u. dgl. m. s. Symbola pbilol. Bonn. p. 495 sqq.
Ich gebe zum Schlufs noch einige Berichtigungen und Zusätze.
S. 27 fu^a" für 'velocitas' steht schuii olt iui Vergil, s. mein Handwörter-
buch und Kochs Wörterbuch zum Verfall. — Ebeuf. S. 27 'Sorax' ist niclil
St:. Eh. bei Porpliyr. Ilor. carm 1, 9 in, sondern der Akk. Soractem'
steht schon Plin. 7. ^ 19. — S 28 unter coctio' mufs es heifsen Laber.
com. 63 jetzt Ribbeck cd. 2 coctio'; ebenso liest Üücheler in den zwei
Stellen aus Petron. 14, 7 u. 16, 4 jetzt (ed. 3) 'coctio'. Danach ist auch
mein Handwörterbuch zu berichtigen. — S. 29 zu'attagen'. Porphyrie
meint die Nebenform 'attageoa', s. mein Handwörterbuch. S. 81 bftlt
der Verfasser mit Recht *aqua Gabia' fest, s. Orelli inscr. 2088 matronis
Gabiabus, und 2084 Junonibus .Cabiabus. — Ebenf. S. 81 beifst es: horo>
soopas, C. 4, 17, 17 (forma ^boroscopus' exstat apud Pers. 6, 18. Manil.
3, 190. 200. 206. 604. Augusttn. de dv. dei 5, 2, extr.). Dieses ist un-
genau; denn 'horoscopos' steht allerdings Akk. 'horoscopon* Manil. 3,
190 u. 205, dagegen steht Pers. 6 (nicht 5), 18 Vokat. horoscope', Manil
2, 829. 3, 200 u. 504 Nomin. 'horo-^uiuis' und Augustin. de civ. dei 5,
2 extr Gonet. 'horoscopi' und Akk. horoscopum'. Danach ist auch
mein llaadworterhuch zu berichtigen. - S. 32. Die Form lagyna' steht
auch Schol. Veron. ad Verg. ecl. 7, 33. p 75 Keil. Ebenf. S. 32
'satyricos' steht ja mit dem Beleg Porphyr. Hör. ep. 1, 18, 19 in meinem
Handwörlerbiu I r (Bd. 2. Sp. 2242). - S. 37 'epanalepsis' steht auch
Dioro. 446, 26 K. - 8. 39 'ironicos' steht auch Schol. Bemb. Terent
adelpb. 4, 7, 26. Lactaut Stat. Tbeb. 10, 692.
Die Abhandlung ist in einem recht netten Latein geschrieben ; der
Druck ist schön und korrekt.
Lexikalische Excerpte aus weniger bekannten lateinischen Schriften
von Herm. ROnsch ( Romanische Forschungen Bd. II 8. 280 — 818),
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Lifiniidie Lexikograplito.
£»tc Serie. A* Aus der Übersetzung der Apostelgeschicht«
im Codex Gigas der Stockholmer Bibliothek.
Im Jahre 1879 ort-chien: Die Apostelgeschichte und die
Oftenbüi iuig Johannis in einer allen lateinischen Übersetzung aus
dem Gigas librorum auf der königl. Bibliothek zu Stockholm. Zum
ersten Mal herausgegeben von Johannes B eis heim, nebst einer Ver-
ßleirliunf! der übrigen neutcstameiitlK hon Rftcher in derselben Hand-
scbritt mit der Vuigata und mit andern Handschriften. Christiania 1879.
8. XIX u. 134 in 8».
Ans dieser Schrift giebt onn ROnscb lexikalische Kxcerpte. Die
AbhandlnDg zerfftllt lo I. WOrter und Wortbedeutongeo, von wel-
chen ich, wie auch in den folgenden AbteUongen, nur dicdentgen ani-
ziehen werde, welche in der Gigas änai »Ipn^ßiißa sind. Also: perfletus
{xla»}^i\ act. apost. 20, 87. — semieinetinn (fftfitxMtav)^ 19, 12. —
instar institntnm, ritus, 6, 14. — Sidoniensis, 12» 20. ~ nndinsqnar-
tanus, 10, 30. similiter = simul (xara ro aoro), 14. 1. — conquirere
= disputarOf 6, 9; u. Depon. conquin. i), 29. — delibare - immolare,
15, 29. — epulan = laetari {E'nfftatveaHat)^ 7, 41. exhortari — roiiso-
lari. 15, 32. Wf'Dii S. 290 gesagt wird, von time/acere kenne man nur
das Partie. Pert. Pass. 'timefactus , so ist das unrichtig; denn Porphyr.
Hör. sat I, 4, 126 steht timefacit . 11. Grammatische Formen.
I. Nomina. Cyrenium, Genet. Flur, fttr ' Cyrenensinm ' ( woraus es wohl
verschrieben ist, G.), 6, 9. 8. 399 wird für Akk. Mytilenem auch
Vell. 1, 4, 4 angesogen, aber dort lesen Krits und Halm 'Mytileneo*.
— 2. Yerba. praedidbant = praedicabant» 8, 2S. — disceptari (Depon.),
II, 2, ebenso moiestarl, 16, 19. III. Syntaktisches, dispntare mit
Dativ, 20, 7. ~ 'ot* (im Texte falsch 'est') mit dem Fatnmm, 26, 20.
— *ne* mit dem Infinitiv, 15, 88. — IV. Lautliches, hestiemos = hestei^
0U6. 7, 28.
B. Lexikalisches aus Leidener lateinischen Javenalscholien
der Karolingorseit.
Ans drei mit Scholien versehenen Jnve aal «Handschriften der
Universitätsbibliothek sn Leiden hat Prof. Schopen in Bonn im Qjm-
oasial Programm vom Jahre 1847 (S. 1—23) die auf die dritte Satire
bezüglichen genau so, wie sie teils auf dem Rande, teils zwischen den
Zeilen des Textes sich vorfanden, herausgegeben. Rönsch giebt nun ans
diesen Scholien Excerpte, und zwar 1. Wörter, tegulicium (Ziegeldach),
p. 17, 18 (TU nieritoria, Juven. 3, 232). — bidubiiini (biduvium), p. 2'^, 4
(zu Juven 3, 311). — netura, p. 9, 5 (zu Juveu. 3, 103); ob aber die
Richtigkeit dieses Wortes Vulg. eccli. 6, 81 dadurch gesichert ist, bleibt
nach Tbielmanns Darstellung in Wölfflins Archiv I, 86 immer nodi
zweifelhaft. — decollator, p. 6, 12 (ra Jnven. S, 86); doch auch Osbem
Thes. nov. p. 96. - rauoitado, p. 8, 24 (sa Jnven. 8» 16). - vennndiüOi
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Tiateinttftfae Lezikographw.
45
p. 4, 31 (zu Javeo. 3, 33); doch aocb Lexic Graeco-Lat p. 588, 14
\n]ßM/ iipäats , venundacio'. — - brosis {ßputa^^ dbuB), p. 9, 1 (za Juveo.
8, 102). — UDphibolnm (=» auiphimallum), p. 21, 17 Anm. (sa leoa. Jn-
veo. 8, 288). — plagiarios enrator plagamm), p. 7, 20 (su Juvea.
8» 76). — *mbrnDatii8' ond "locibatos*, p. 0, 2 (zu Ju?eD. 8, 102). ^
iDseDsatus, p. 21, 28 (sn Jnven. 8, 285). — bracbyeineni8, p. 9, 4 (zn
Javeo. 8. 18). — despective, p. 3, lo (zu 3, 13); doch auch Osbern
Thes. Dov. p. 524. - permaxime, p. 6, 20 (zu Juven. 3. 62); aber nicht
Cato r. r. 38, 4, wo Schneider und Keil 'maxime'. — reconsuere, p H,
19 (zu Juven 3, 151). — 'opizin {= dmZ&cyy und 'opizare' p. 15, 13
u. 15 (zu Juven 3,207). — 'palaestrizari (Depon.) ' und palaestrizare ,
p. 7, 1 u. 2 (zu Juven. 3, GS); doch steht ' palaestrizaro ' nach Forcellini
ed. De- Vit schon Boet in Aristot. categ. 3. p 183. — II. Wortbedeu-
tungen, tibicen = bemisticbiam, p. 14, 15 (zu Juven. 3, 193). — ioto-
lalio, das Einwickeln in . . das UmhttUen mit. .., p. 8^9 (zu Ja?eD.
8. 18). - meritoriiiiii, Bordell, p. 6, 26 (sn Javen. 8, 66) und p. 17,18
(so Jn?eii. 8, 284); doch auch Isid. 10, 229. — imbecillis » sine bacillo,
p. 4, 9 (EQ Javen. 8, 28). — III. Grammatische Formen. 1. Unge-
wOhnliciie KaBDsformen. tibicinis, als Nominativ, p. 14, 12 (zn Jnven.
8, 198). — satnrns = satar, p. 22, 7 (su Joven. 8, 298). — 2. Unge-
w((fan]iches Genus, cncollun), Nebenf. von cucullus, p. 12, 18 (zu Jnven.
3, 170); docli nach Appel auch Globs. Amplon. (?) 3. Idiotismen deb
Zeitworts, conviiiare = convitiari, p. 17, 30 (zu Juven. 3, 237).
In derselben Zeitschrift Bd. II. S. :\\\it bringt Rönsch 1) Etymo-
logische Misrellen, in denen die Ableitungen von Diez einer Kritik unter-
worfen werden. — 2) Das Substantiv bolunda, aus dem griechischen
oXuvdog. — 3) Das Ac(jektiv pronostonns, von pfmu» nnd ^arovog. —
4) Das Adjektiv cererosns = a Gerere correptus ac prehensns; nebenbei
aoeh aber cerrltns.
Herr Archidiakontis Dr. BOnsch In Lobenstein hat auch aurserdem
in den letsten Ewet Jahren wieder Interessante BeltrAge snr lateinischen
Leiikograpbie nnd Grammatik m verschiedenen Zeitschriften abdrucken
lassen, welche hier hn elnEClnen anenftbren, Ich anfser stände bin, in-
dem mir die Zeitschriften augenblicklich nicht zu Gebote stehen, Herr
Dr. Rönsch aber mir seine Beihilfe aus triftigen Gründen versagt hat.
Als eine Art Probe gründlicher Behandlung führe ich die in der Ber-
liner Philol. Wochenschrift «. Jnhrg. (1880) No. 3 u. 4 abgedruckte Mis-
celle über die Etymologie von promuntorium an. Die Ableitungen
von pro nnd mont oder von pramhuere werden verworfen, dagegen eine
Ableitung von pro nnd *mungere^ also urspr. promunctoriutn vorgeschlagen.
Die Schreibnng promvnturium wird dem späteren Vulgärlatein zugewiesen,
trotidem dall sie dnrch die besten HandsebriftMi beglaubigt ist, weil die
Abschreiber Ihre Schreibweise oft in die abgeschriebenen Texte gebracht
bitten. Als Beleg dafftr werden angeftthrt: coctnrinm« Anthlm. ep. 62
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46
Lateiaiscbe Lexikographie.
(cod. g); excepturiiim, Itiner. Bardigal. c. 7 (ed. Tobler); emunctanum
flxod. 25, 3ö bei Gratf. Diut. 1. 495; prrn?^uniim (= pressorium), Exc.
Stephani p. 338, 32; siibpostunum v=huppositorium), Exc. Steph. p. 268,
50 u. 271, 11. Dazu die Aoljektiva: caiculaturins , Cod. iiiscr. Bomaa.
Rheoi ed. Steiner do. aoo; cursurtns, Edict. Dioci. 9^ 14; sannriiis, Cae-
sar Arelat reg. ad virg. 42.
De geuere iieuLro intcreunte in lingua Latina. Scripsit £raestiis
Appel. Eriaugae, 1883. Pagg. 121 in 8^, (Doktordiss.).
Wie Schoo der Titel sagt, will Verfasser den Übergang der Nea*
tra in Mascnitna und Feminina, besonders in die ersteren, wie er Schritt
vor Schritt bis in die romanischen Sprachen erfolgt ist, nachweisen.
Die Schrift beginnt mit Aufzählung der benutzten Hilfsmittel und bringt
dann das Nötige in zwei Hauptabteilungen. In der ersten Hauptabtei-
lung, der eigentlichen Abhandlung (S. 4 — 44), giebt der Verfasser eiüe
Übersicht über dcu Wandel des geims, der sich schon im archaisrhen
Latein zeigt und bis zu dem Romani^ichen fortgeht, und weist dann in
zwei besonderen Abscbnitten den Eiutiufs nach, den sowohl die Wort-
gestalt, (S. 10 -34) als die Bedeutung (S. 35 44) in betreff der
Umwandlnng des Geschlechts ausgeübt bat. Die zweite Hauptabteilong
(8* 45 -lU) besteht in einem Index, der in folgende Abteilungen ier>
flllt: A. Nentra cnm feminis commntata <S. 47—79), und swar I 8nb-
stantiva et feminina et nentra eadem aetate adhibita. II. Nentra io fe-
minina conversa. III. Feminina in Kontra conversa. B. Neutra cum
masculinis oommutata (S. 79 III), und zwar: I. Snbstantiva, quae et
masculina et neutra eadem aetate usurpata sunt. II. Neutra in masca-
lina conversa. III. Masculina in neutra conversa. In den einzelnen Ab-
teilungen wird immer die ardiaibche, die goldene, die silberne und spä-
tere Latiiiität geschieden. Das Material ist unter Benutzung der ange-
gebenen Hilfsmittel mit grofsem Fleilse zusammengetragen; leider hat
der Verfasser die verzeichneten Hilfsmittel (z. B. mein Handwörterbuch)
nicht immer sorgsam benutzt. Ich gebe nun einige Berichtigungen und
Nachtrftge. S. 51 heifst es: mfifpupiCov, purpurissum, Plaut most.
261 etc. purpurissam fem. Naev. ap. Non. 218. Aber Mercier (218, 31),
hat ja dort auch 'purpurissum', dagegen Quicherat 236, 32 ' purpnrissam*.
Ribbeck Not. (nicht Naev.) com* 83 hat purpurissum' und sagt in der NoU
crit: 'purpurissum Leid., purpurissam W., purpurissam ociart quod
quamvis testimonio Nonii firmari videatur, tarnen verum esse uou credo. ' —
Ebenf S. 51 steht acina abl., Catull. 27, 4; aber Schwabe liest in der
2. Aubg. acino\ Hortz Gell. 6 (7), 20, 6 in der CaLull^telle noch acina'.
-- S. 53 unter inipeinlium mufs es Gruter inscr. 1070 (St. lOiT».
lieilscn. Das falsche Citat ist aus Ludwigs Schrift (de Petronii scrmoiiei
S. 19 berlibergenommeu. - S. 69 fehlt equisetum; equiseta, Apul.
de herb. 3d (40). — S. 61 zu lignum, femin. ligna noch Genet. Piur,
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'UgBmm'f Jordan. Gel. §267. p. 127, 9M. ~ S. 65 fehlt irigoniiin,
fem. trlgoDE^ CUud. MÜn. de statu anim. l, 26. p. 89, 17. p. 91, 1
«. p« 93, 20 Engelbr. — 8. 67 fehlt celenma graec»; celeum« Abi.
Fem., Yen. Fort vit aH. 4, 428. — & 75 infamia, Isid. 6, 27, 26,
vo Otto mit eod. God. 1 'infuDia' liest (Areval aUerdings Mafamiom').
— 8. 78 Talvola; valTolam, Qloss. 8aDg. Y 8. — 8. 79 morste nach
Z. 2 0. Stehen: 8. ^qoartae deelmationis femlDtna in nentra con-
versa' und dazu porticus; Plur. portica, Aoon. Vales. 12. § 71. —
S. 86 fehlt gaesum, yalaog^ GIoss. — S. 87 monimentum fehlt mu-
oimeDtus, moDumentus, Inscr. Ncap. 6843, 11 n. 6916, 14. Corp. inscr.
Lat. 1, 1641. — S. 97 tes t a m e ii t um; Mask. schou Itala (Ottuboü.)
exod. 24, 8 (sanguinis testameritum, (lueni etc.) — S. 101 sagum steht
Schoo Cato r. r. 135, 1 (wie mein Uaudwörterbuch zeigen konnte). ~
S. 104 fehlt *denaniis'; denaiion (^i^i^iov), Beda de ortbogr. 270, 16.
Plur. denaria', Paal. dig. 12, 6, 21. Scaevol, dig. 33, 1, 20. § 1. —
8. 106 fehlt 'malleolns; malleolnm* oder 'malliolom'. Acta martyr.
Poiyearp. 11 (Plur.) ond GIoss. s. Löwe Prodr. p. 899, 84 (welche Schrift
san grofsea Schaden Oberhaupt unter den Hilfsmitteln fehlt). — fibenf.
8. 106 fshlt ^nenms; nemm\ Vulg. Jerem. 20, 2. 'nenra' (vco^a),
Lshb. gloss. p. 120 (a). — S. 106 fehlt thronns; thronnm, Yen. Fort,
▼it S. Mart. 4, 213 Ebeni. S. lOG thesaurus; thensaurum' auch
GIoss. Sang. A 153 (aerariura, tesaurum). — S. 107 cucuilus; cu-
cullum' auch ünedierte Scholien zu Juven. III vou Schopeu S. 12, 18
(ZU 3. 170) and 'cuculla' s. Forcell. ed. Dp- Vit und den Verfasser selbst
8. 43, wo es heifst 'ital. cocolla', während hier ä. 107 ital. coculla'. —
S. 108 tnmus; ' tomum* auch Osbern glo^s. 365 (b). — triumphus*:
Akk« Plur. 'triumpha*, Optat. Porf. 13, 3 L. Müller. - Wenn ich diese
ioteressante Schrift erst im jetsigen Jahresbericht anseige, so liegt die
Sebald an dem Yerfasser. Derselbe hat mein HandwOrterbttcb ansgiebig
benatst, es aber nicht der Hobe wert gefunden, mir ein Exemplar
seiner IHesertation sninschickeii, wie andere Schfller WOlfflins stets ge-
thao haben.
De affirmandi partionlis Latinis. 1. Profecto. Scripsit Siegfried
Steinits. YratisL 1886. 66 8. in 8. (Doktordtss.).
C. F. W. Müller bemerkt zu Ciceros Laelius b. 12, dals profoctn
keinp Versicherungspartikel sei, sooderu nur eine subjektive Überzeu-
gung oder ^ebr wahrscheinliche Vermutung ausdrücke, wie unser jeden-
falls, bestimmt, gewiss*. Der Verfasser obiger Dissertation, ein SchOlor
Müllers, bat nun die Wahrheit dieser Behauptung darzuthun versacht.
£r hnndelt 1. Über den Gebraneh der Partikel profecto' bei Plautns
und Xsrem» 2. Seiir aosfOhrlicb Ober den bei Cicero. 8. Nor snmma»
riscb Ober den der Obrigen Proeaiker bis auf die ersten Afrikaner. Nach
den mir brieflich angegangenen Urteil eines Plantiners sind, was Plantns
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Lateiniadie Leiikographie.
betrifift, die Belege weder voUständig, noch sind alle Scbwierigkeiteo ge-
bobeo. Immerhin ist die fieifsige Arbeit dankenswert.
Weno der Verfasser 8. 62 a. £. sagt: Apod M* Yarronem pro-
feeto DOD deprebendi^ so bat er Varro sat Men. bei GdL 13, 11> fi
sat M eD. no. S88 B = p. 175, 2 R.) ttbersebeo. Ebenso ist es n-
riebtig, wenn es 8. 63 beifet: Plinivs maior ez tot libris in praefatioie
eemel (§ 17) et alterins libri triboa toeis (§4. § 43. § 158) adhibK
particnlam', denn 'profecto' stebt naeb dem Index verbb. ed. Hardok
noch ii, 145; 24, 5; 26, 20; 32, 143; 36, 110; 87, 16 u. 160.
Stadien sur lateiniscben Ortbograpbie. n. Ton Job. Oberdiet
Breslan 1888. 8. XII in Irl. 4^. (Programmabb.).
Die erste Abteilung dieser Studien erschien als wissenschaftlicbe
Beilage zam Jahresbericht 1878 1879 über das König!. Paalioiscbe
Gymnasinm zu Münster. Ich habe dieselbe im Jahresbericbt 1879- 1860
(Bnraians Jabresber. Bd. XXIII. 1880. Abt Ol) 8. 433 angeseigt Nach-
dem der Verfasser in Abt I die einfaeben Yokile behandelt bat, MBt
er nnn die Dipbtbonge nnd teilweise die Konsonanten folgen. Die wtL
GrOndlicblceit abge&fiite Abbandlang zerfftllt daber in B. Diphthonge ae,
e« oe (p. n—YI) nnd an-o (p. VI). G. Konsonanten (p. Yll-XIiy.
I. Gattarale. K. C. Ci nnd TV. Ein grofser Teil der vom Verfasser atif-
gestellten Schreibungen ist schon allgemein in die neueren Texte und
in die VII. Autlage meines Haiidwui terbuches aufgenommen. Ich werde
daber nur einige der Wörter anführen, bei denen die OrthoLjraphie in
den hosten Handschriften schwankt, und diejenige Schreiburj^ angeben,
welciie der Verfasser eingeführt wissen will. So tetus, tecundus, feciu*
dare» fecunditaa, fenam, fenus, femina, felis, fenebris, fenerator, fenenr
trix, fenerare, fennscalum, fenile, feniseca, fenisez, fenisictoni, leDarias;
dagegen foeteo, foetidas, foelor; ferner marena nicht ninmena, paelaa
nicht pelex (pellez), pomerinm aicht pomoeriam, praesepis, praoepe,
praesepia nidit praesaepis n. b. w. Dasa bemerke ich, daCs aach bei
Plaut Cure 228 a. rad. 1038, sowie bei Cato r. r. 4, 1 14, 1, Yair.
r. r. 1. 13, 6 2, 5, 16, Vulg. (Amiat) 3 reg. 4. 26 a. 5. Gbaris. 69,
11 Prob. catb. 8, 8 Mar. Plot. Sacerd. 472, 25 K. OberatI diese Schreibung
ohne Variante steht. Amiat. Luc. 2. v. 7. 12. 16 hai praesipiam. — taeter
nicht toter. — Wenn S. VI ami« iialcunr für oriohalcum', 'ausculüui
für 'osculum' schlechte Schreibungen genannt wenlen, so ist das doch
wohl zu viel gesagt. Das 'au* ist breitere Aus>})ra(he für 'o'. - Nach
S. VII soll Kalcndae und Karthago geschrieben werden. - S. VIII id-
Circo uichl iccirco. • neqaiqoam gebrftachlieher als necqnioqttaia. "
S. IX qnisqais, Neotram quicqnid, qaisqnam, Neutrum quicqnam. —
suceenseo nicht snscenseo (obgleich ' suscenseo' mehr beglaabigt ist, s.
FaSnms so Terent Andr. 2, 6, 17 = 448 and Wagner tn Terent heant
916; susceoseo Ist = sobscenseo von snbs und caudo, und so noch GIm
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LfttfliiiMf Ladkogniihto.
49
StDg. 8 441); Oaes« b. c 1, 84« 8 flteht aUerdiogs ' sttoeeiiBeiidam* ohne
yariante. — 8. X. Wenv es da heiAt 'oondido nicht ooadltio; so an-
sebliefolieb die InsdinfteD*, so ist das doch nicht so gans richtig« denn
in einer Inschrift ans der Augusteischen Zeit bei Orelli inscr. 4859
(vol. S. p. 661. lin. 18) steht sab conditio<ne>. Änrserdem st^t ^con^tio'
auch Enn. trag. 301 R. = 401 V. nach dem cod. opt Paris saec. X. bei
Non. 110, 14 (Müller hat ' condiciones'). Plaut, rud. 1041 haben
sämtliche Handschriften conditiones' (Götz condiciones'); ebenso Cic
de inv. 2. §73 (wo daher Friedrich coiiditionem ) 'conditio steht auch
Snet. Tib. 51 u. rhet. r, ed. Roth. Vitruv. p. 242, 6 ed. Rose. Hygin. lab.
p. 93. 16 ed. Schmidt. AugosUn de civ. dei 7, 5. p. 281, 5 n. 13, 24, 4.
p. 507, 5 ed. Dombart. Firroic. de error. 12, 9. p. 94, 15 Halm. Itio.
Alei. 44. p. 24, 9 ed. Volkm. Ser?. Yerg. Aen. 1, 740 codd. LH. Oloss.
Ssag. (saec. Vm) G 498.
Herr Direktor Oberdick hat in der Wochenschrift Ar klassische
Philologie 2. Jahrg. (1886) No^ 8. 8p. 241 It die dritte Anflage Ton Bram-
bachs Httlftbttcfalein gründlich besprochen nnd das abfUlige Urteil, wel-
ches ich im Torigen Jahresbericht abgegeben, best&tigt. Das Bach be-
darf einer durcligeheuden ÜberarbeiluDg und Ergänzung.
Einige stilistische nnd realistische Bemerkungen aar militärischen
Phraseologie des Tacitns. Ton Fr. Fröhlich. Aaran, 1885. 8. 17
In 4^. (Programmabh.).
Schon Sallust und Livius verstanden es die feststehenden militS-
risch'technischen Ausdrücke, wie sie am reinsten in den von Cäsar selbst
Torfslsten Bachem ober den gallischen und Bürgerkrieg fiberliefert sind,
so farileren. Tadtos flbertrifit in dieser Besiehnng seine Vorglnger weit:
er etftidet neue Termini, verändert schon längst bestehende, sieht Poesie
nod Rhetorik in den Dienst des Mars, nnd erreicht so allerdings eine
ia sprachlicher Hinsicht bestehende Abwechselung; dem Erklärer der
Realien aber bereitet gerade diese stilistische Gewandtheit im einseinen
Fall oft nicht geringe Schwierigkeiten.
Einige Beispiele aus dieser höchst interessanten SchrifL habe ich
hereits in der Anzeige derselben in der Berliner ])hilo]. Wochenschrift
6. Jahrg. 18Ö6 gegeben, ich lasse hier noch ein weiteres folgen. S. 12
heilst es: A. v. Damaszewki macht in seiner interessanten Abhandlung
'ttber die Fahnen im römischen Heere aufmerksam auf die taktische
Bedeutung der Feldzeichen. Auch bei Tacitus finden sich eine Anzahl
Aaadrflcke. welche beweisen, dafs, wie snr Zeit der Republik, die Be-
wegangen der Truppen durch die entsprechenden Bewegungen der 'signa'
beieichnet werden: aigna Inlerre, aqnilas ferro adversom tela « angreifen;
Signa aqnOasqne efferre» ausmarschieren; veiilla confcllere« aufbrechen;
algika obicere a einen Gegenangrüf machen; aquilas couTOrtere s Kehrt
aaadien; aquilas figere humo und Signa constituere » Halt machen; signa
JahmUrfcht fil» AltMdniMiiMMchaft XLVm. (tlW. 10] 4
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panre « sicii zum Kampf rttstOD; Bigna tranafem » abergebeiL Ter*
gleidie amh: Signa eoDinngere» slgna Tesülaniae ooagragare, TezülaooB-
trahere « Troppeo suaamiBeiiitehen.
Dureh diese Schrift werden viele Malier im Taeitos noch duUs
Pnnkte anfgebellt and falsche Ansichten, naibeotlich in Marquardts Baad*
buch, bijiiciiligt; sie wird daher namentlich deii Erklär eru des Tacitas
willkommeu sein. Möge uns Herr Prof. Fröhlich recht bald wieder mit
einer iludicheu Schrift Uber ein Thema aus den röiniächen Aitertttmem
beschenken.
Curvus, uncus und Komposita Von Adolf Müller. (ProgriiMi
des Gymnasiums und des Realgymnasiums zu Flensburg.) Ltii>üi
1886. (iu Kommission bei B. G. Teubner.) S. 38 iu 4^.
Prof. WöUflin hatte im Archiv den Wnaach an^aapfochea, «
möchten Ter&sser von Prpgrammabhandinngen and DoirtordiaaertatioaeB
das bereits an einem Thesanms lingnae ansammengebrachte Material n
dahin abiielenden Abhandlangen benntaen; or sei bereit» das nötige Mi-
terial zur YerfOgnng an stellen. Der Yerfftsser obiger Abhandlung hat
nun den Reihen eröffnet, und zwar uat eine so geistreiche Weise, dab
selbst eiuem Laien die Lektüre der Schrift interessant erscheinen dQrfte.
In der Einleitung sagt der Verfasser: 'Curvus und uncus irelec
iu der uns erhaltenen römischen Litteratnr verhaltnismäf^ij? spät hertor.
Abgesehen von Fachschnticu über Landwirtschaft, Architelctur, Medizic |
und llaturgeschichte , vermeidet die Prosa des goldenen ond auch
silbernen Zeitalters die Simplicia mit zwei Ausnahmen, curvus eiaanl ,
bei Sailnst» nncas einmal bei Livins, durchweg, wahrend sie voa d«
Komposita nur incorvns und adnncns ia wenigen Fällen gebrsncht
Aber aach in der archaischen Poesie ist das Vorkommen beider Wdrter
nur spftrlich; erst Lncres ond besonders Vergil, der BegrQnder der epi-
schen Diktion nnd Phraseologie, verscbafit ihnen eine feste Stellang. Er
setzt sie mit Vorliebe als stehende Attribute zn gewissen SobstantiTea; I
diese Verbindungen werden von den ubngiü Dichtern der augusteischen I
Zeit und ihren späteren Nachahmern, besouders den Epikern, aufgenom- I
meu; Neubildungeo, Erweiterungen treten hinzu, und so führen sie eio
kräftiges Leben bis in die Karolingerzeit. Es ist natürlich, dafs aui^b 1
die Prosa des Mittel- und Spätiateins die Wörter autuinirat. Dir r!»ri5t-
liehen Autoren insbesondere erweitern nach dem Vorgänge der Satiriker
die bis dahin vorwiegend sinnliche Bedentang von carvos auch nr
geistigetti spesiell ethischen*.
Nach Bespreehong der Etymologie von curvus, die au keiaeiB
bestimmten Besnltat fflhrt, bespricht der Yerfssser 1) enrvns and seiae
Sippen* Sie gehören annftchst den Ausdrucken aus der Landwirtschsft
an (aratmm, vomer, falx u. dgl.), dann dem Angurstab (litans), dsas
einigen Blasiustromenteu (lituus, coruu» budna), dann Waffen (arcas, J
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LttoiDitclK Lttdkographie.
51
saenris, Bcotom), dann anderen Geräten (s. B. lebee« scriniam, tintinna-
bolmn); dann dem Wasser nnd seiner Umgebung (mare, flnmen, ripa,
ora, litus), dann dem Schiff und seinen Teilen (ratis, carina, puppis u.
dgl), den GeHäcbsen und ihren Teilen (Stamm, Zweigeu, Uanken, Wur-
zeln, Blättern), daiiii den Tieren (bes. dem di lphinus), dann dem Menschen
uutl debseu Körperteilen, dann dem Himmelsgewölbe, der Erde, den liei ^en
u. dgl., dann Gebfiuden, endlich Abstrakten. 2) uncus nnd seine bipjM'ii,
gehört ebenfalls zunächst den Ackergeräten an (aratrum, vomer), dann
den» Aogelhaken (bamus), anderen Haken und Spangen, dann der Zange,
dem Brenneisen ; femer den f erschiedenen Waffen, den Körperteilen der
Menschen und Tiere u. dgl. m.
Bafa bei der Masse der Belegstellen einzelne Unrichtigkeiten mit
ottterlaalen, Ist verzeihlich; leider ist aber auch das Material nicht ganz
voUstindig. Ich erlaube mir daher einige Bericbtigongen und Kaehtrige
hier anznffigen.
S. 3 üben heif^t e^: Müller schreibt urvom'; aber auch A. Spenge!
schreibt Lrv um'. — S. 5 hat Macrobius nicht ß 5 noch utrum(|iie cur-
vum est' hinzugefügt, sondern die^e Worte ebeut. aus Ucil. V, 8. § 8 u. 9
al'Ut'x hrieben. - Ebend. haben Merkel und Korn Ovid. Met. 1, Ö8 tuba
directi aeris (nicbt derecti ), und b. 24 sagt der Verfasser selbst das Gegenteil
von ' ci^rfus' sei directus ' (nicht derectus). — 6. G iehlt unter den Waffen
hasta incnrva, Val. Max. Jll, 3, 3, recurva, Ovid, Fast. II, 5Ö0. — S. 8
fehlt unter den Stellen zn 'litns* GatolL LXIV, 74. — S. 14 von Men-
tchen fehlt Plin. XI, 274 (incorvi umeris). -- S. IS oben, 'curve' steht
auch Oabem thes. nov. p. 132 (wo: curre, curvins, carvissime; nnd auch
'curvus, cnrvior, cnrvissirnns'}. Ebenf. 8. 15 Z. 8 ?. o. schreibe-' agge*
nmda' statt 'aggemnda'. — S. 16 mnlste das Citat ans Victor Vit.
doch nach der nenen Ausgabe von Petschenig angefahrt werden (II, 25.
p. 38, 16). - S. 17 unten schreibe Plin. XI, -Ziw ^i. Plin. XI, 37, 88
ida Plinius doch sonst nur nach Buch und Paragrajib citiert wird; auch
inuf>te es wenigstens btatt 88 heifsen 8»); sogleicli darauf schreibe Si-
d<»f) carm. statt 'Sidon, ep.', und dann i^allad. Vli, 2, 3' statt des smn-
loseu Citates Vegeiins de r. r. VII, 2'. S. 18 wird Varr. de r. r.
noch im Jahre 1886 nach Gesuer citiert, und weiter unten steht Varr.
de r. r. § 4' statt Varr. de r. r. U, 9, 4*. — S. 20 unten steht aber-
mals 'Sidon. ep.' statt 'Sidon. carm.', und zwar XXII, 158, nicht 169. — -
8. 22 ob. schreibe statt *Macrob. Somn. 8cip. I, 15' genauer I, 16, 5. —
Kbenf. S. 22 unten steht fiUschlich *Sen. epp. V, 21, 6' statt 'Plin. epp.
V, 2], 6'. Zu dem sprichwörtlichen ^curTum corrigere' mu&te anch Corp.
inser. Lat 1, 1488 p. 264 citiert werden (wo: Gorrigi vix tandem, quod
cmnrora est factum, crede). - S. 25. Die Erklärung: 'incurvus, valde
corvus' hat auch Oöberu Thes. nov. p. 132. Ebenf. S. 26 Z. 4 v. u.
schreibe Ovid. met. VIII, 141 statt VIII, 11. — S. 26 Z. 6 v. o. schreibe
Optut Porf. 26, 14 statt 16, 24. — Kbeuf. S. 26 uicurvatUä steht nicht
4*
52
Moüi Gic. de fin. 2» 33, sondern auch Plin. XV. 37 (rami) o. XIX, 157
(cacmnen alicaius rami). Qrat cyn> 478 (podagra). 'recUnattis' steht
aldit blofii Gels. lY, t. p. 128, 18 D. (wo es ttbrigens reines Paitidp iit),
sondern ancfa Ovid. met II, 948 (nndee). Golnm. m, 18, 1 (pfmeMo
C8pite et reeomto). 'deenrntns' steht nicht hlofs bei Non. 80« 19 (nidit
18, wo ttbrigens nicht ^bumdeenrYnta* steht, sondern: bnxmdicitnr pin
irtftri posterioris decnrata), sondern nneh Osbem Thes. nov. p. 182 (4s-
cur?o, undo decurvatns et decarvatio). — S. 29 Z. 9 v. o. schreibe '' ep.
ex PoDt. 2, 7, y u. lü' statt op. ex Pont. 7, 9 u. 10 \ - S. '60 Z 6 v.o.
schreibe chron. pass. 5, 1, 10' statt chron. pasf?. 4, 19'. — S. 38 heifst
es: Sonstige Komposita (von uncus) kommen nicht vor*. Aber doch sqI>-
uncus \ Osbern gloss. p. 566(8) n. thes. Qov. p. 605; vgl. 'sabcnrm',
Amm. 26, 9, 11.
Einen Auszng aas dieser Abhandlung hat der Verfosser in Wölfflins
Archiv Bd. IIL 6. 117-180 und S. 230 250 gegeben, ffir welchen die
meisten der yoo mir oben gegebenen Beriobtignngen nnd Nachtrige ebeo>
füls passen.
Über die Bildung und Bedeutung der lateinischen Adjcctiva auf fer
nnd gen Von Dr. Deipser. Bromberg 1886. S. 80 in 4^ (Progr*)
Gewöhnlich werden die Adjectiva auf fer und ger gleichgestellt
Der Verfasser will nun einen üüterschied herausgebracht halteu. Er
fafst die Bedeutungen von fer in den damit gebildeten Komposita in
vier gröfserc Klassen zusammen, von denen freilich jede noch eioe
Menge von Abstuiungen enthält, die nicht weiter schematisch eingeteilt
werden sollen. fer bedeutet nach des Verfassers Annahme L) berror-
bringend. 2) führend, handhabend. 3) herbeiführend, bewirkend. 4) hat
es die Bedentnng ferschiedener Komposita von fero, wie affero, anfero,
praefero, snffero. Dagegen bedeutet ger b\oh l) tragend. 2) ver-
sehen mit.
Der Verfasser will nnn nach diesem Schema sSmtlicfae Stellen
erklflren, kommt dabei aber oft in die Brtkche, ans denen er sich da-
durch beranssnhelfen versucht, dafs er die Stellen oft gegen alle hand-
schriftliche Autorität ändert, namentlich da wo ger steht daftkr fer setst.
Auch giebt er den oben aufgestellten Bedeutungen zuliebe zuweilen Er-
klurungen, die nicht zutreffen dürften. So soll z. B. <S. 7) 'caelifer Atlas
(Verg. Aen. 6. 796)' bedeuten den Himmel k wp^end' statt den Himniel
tragnnd, Trftger des Himmels', da die Mythologie wohl weiCs. dals Atla-^
den Himmel getragen', nicht aber dafs er den Himmel bewegt bat :
vgl. auch Avien. phaen. 575. Poenus Atlas, subiit celsae qai poo-
dera molis, caeliger. Gründlich hereingefallen ist der junge Ver-
fasser, wenn er (ebenl S. 7) schreibt: a reifer, Bogen führend, nnvi«;
inscr. ap. Grell. 8628. Dort steht so: HI ABG, d. I. nach QreUis £^
gänzung triere Arcifero, d. i. der trieris, die den Namen Aidfer (dsr
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Latemische Lexikographie.
53
Bogenschütze) führt; vgl. Labb. gloss. p. IG <a) areifer -o^oföpoQ. Schon
das von Orelli richtig gesetzte Arcifcro mufste ihn autüierksam machen ;
nach seiner Erklärung würde ' arcifera ' ergänzt werden müssen. Auch
steht die Ergänzung gar nicht fest; denn Fornaletto ergänzt ia der Ap*
pendix I. zum Forcellini ABG(IT£N£NT£). Dafs ein Maskulinum als Name
bei trieris steben kann, beweist s. B. die Inschrift bei OreUi 8612'trieris
Triuiii^iis'. Nicht besser steht es, weim es (8. 6) heifst: eieetrifer»
Han (!t) trageDd, alni, Claod. fesc. 12, 14 (richtiger Glaad. nopt H<m.
et Mar. fesceim. 2« 14). Wo heilet 'electmm' jemals *Hafx'? Der
IHcbter spielt aof die Sage an, dafs der Bernstein ans den Thrinen
entstanden sei, welche die in Pappeln verwandelten Heliaden um ihren
Bruder Phaethon geweint (s. Ovid. met. 2, 363 sqq.: cortex in veiba üo-
vissima venit. Inde Huunt lacrimae, stillataque sole rigescnnt de ramis
electra novia); Claudian setzt statt 'populi' die d;imit verwandten alni'.
So schon Gesner zur bteile des Claudian Ö. 159. Auch will es mir nicht
gefallen, dafs S. 6 Z. 3 v. o. für aurifer amnis^ nicht Catuli. 29, 19, son-
dern der spätere Nachahmer des TibuU. (3, 3, 29) citiert wird; ebenso
Arnob. 6. p. 196 statt Arnob. 6, 10. £benf. S. 6 a. E. steht ' ista odori-
fera, San. ep. 88'; aber Sen. ep. 88, 8 (2) lesen Fickert nnd Haase *ista
oeliferia** Aof derselben Seite Z. 28 o. statt 'Phil. 2, 89, 10' an setsen
' PbiL 2, 89» 101* und unten Amn. 21 statt *EIacc. ?on Baehrens' zu korri-
gieren'Flaec. von Baehrens*. S. 7 wird für 'bastifer' Reines, inscr. 1, 168
dtiert, mein Handwörterbuch, welches der Yerfiuser nicht zu beeitsen
scheint, hat noch Orelli inscr. 4983 (= Wilmanns inscr. 2278 = Bram-
brach mscr. Rhen. 1336). S. 8 obeu Urest. trag. 86 (85) lesen Maehly
uüd Schenkl plectrigeri Zu S. 11. Der Numinativ saetiger' steht An-
tbol- Lat. 682, 3 R. Anecd. Helv. p. 164, 16. S. 12 wird zu 'umiger'
Anibol. Lat. 142, 12 citiert. Ein falsches Citat. Das Wort steht An-
thol. Lat. 5, 30, 6 Burm. = 484, 6 Meyer = 616, 6 Riese. Von S. 12
-30 folgen Erläuterungen nnd kritische Bemerkungen, denen man nicht
immer beistimmen kann, namentlich wo der Verlasser seinem Schema
salicbe gegen alle Handschriften Andern wilL
Trota der angegebenen Mftngel ist die Arbeit immerhin eine höchst
daakenswerte.
Dentsch-lateinisches Uandbttcblein der Eigennamen aus der alten,
mittleren nnd neuen Geographie, zunächst für den Schulgebraneh zu-
sammeogesteUt yoo 6. A. Saalfeld. Leipzig 1886. S. XII n, Sp* 788
m gr. 8^.
Ein Rezensent in der Zeitschrift 'Die deutsche Volksschule' 1885.
No. 10. S. 79 nennt obige Schritt ein vortreflfliches Buch, welche« wirk-
lich einem tiefgeftlhlten Bedürfnis abhilft'. Nun haben wir aber schon
seit funfeig Jahren ein Buch mit dem Titel: 'Deutsch -lateinisches ver-
gleiehendes Worterbuch der alten, mittleren and neuen Geographie, eine
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Lateintebe Lexikographie.
Beigabe su Jedem deutgcb-lateinischen WOiterbnishe. Mit BerftebsieUi-
gnog der besten älteren und neuesten Hülfsmittel ausgearbeitet und nH
der Angabe der i^uantität versehen von Dr. Georg Aeauiheus Koch
Leipzig, iu der Hahn'scben Verlagsbuchhandlung. 1835. Dieses Bach
sieht dem Handbüchlcin von Saalfeld so ähnlich, wie eiu Ei dem andern,
nur dafti Zusätze gegeben sind, welche Saalieid aus Neumanns Geogra-
phischem Lexikon des deutschen Keiches, sowie aus Meyers Handlexikou
den allgemeinen Wissens wörtlich abgeschrieben hat. Den schlagendae
Beweis daftkr liat Dr. Aly io den von ihm redigierten Blättern fti
higheres Schulwesen (2. Jahrg. 1885. No. 6. 8. 97 f.) in einem Anftate.
der den Titel 'Moderne Bflcherfabriliatioo' fthrt, gelieferl. Ükm
Anftats ist noch anf dem Umschlag des 15. Heftes der Tieften AnHne
von Meyers Konfersationstexikon abgedruckt
Am Schlüsse metnefi Jahresberichtes sage ich denjenigen Verbssen
der oben angezeigten Schriften, welche mir ihre Arbeiten gütigst zug^
schickt haben, meinen herzlichen Dank. Möchte diese Güte, nameotlicb
von Seiten der Gymnasiallehrer, öftere NachaliniUDg finden, als es leider
bis jetzt trotz meiner Bitte am Schlüsse der Vli. Auflage des llaiia-
Wörterbuches der Fall gewesen ist. Man benutzt das Eandwörterbud
ausgiebig, vergifst aber dabei den Verfasser.
Dig
Bericht über die Ergcheinangen aaf dem Gebiete
der griechischen und römischea Metrik.
Von
ejnuiaflial^Oberlelirer Professor Dr. Uehard Kloti
iu Leipzig.
Der Yorliegeade fierieht, der, in Anschiofs an onsern letzten Be-
ridit XXXVI. (1888. III.) S. 289 -458, Erscheiniingen der Jahre 1888-
1885 mit einigen Nachtragen ans fimberen Jahren vereinigt, beweist
wiedenun , wie eifrig überall die metrischen Stadien betrieben werden.
Bringt er doch nicht weniger als vier zusammenfassende Darstellangcn,
Ko. 13 -16. insbesondere iat in letzter Zeit die metrische Technik der
späteren Jahrliundmc Gegenataud verschiedenaruger Erörterung gewor-
den, No. 34. 35. 36. 63—68 ii. 137, teilweise im Zuaanimcnhang hiermit
die Frage über Einflufs des Würtaccentt h\ der Dichtkunst, No. 31. 67
imd besonders No. 90. 94. 96 u. 98, Schritten, die eiuzeiao eigenartige
Erscheinungen von einer neuen Seite beleuchten, doch, soweit sie das
Altlatein betreffen, nach Referenta Ansicht die Ritscbrscbe Theorie nicht
omstofsen. Die Frage nach dem symmetrischen Bau des griechischen
Dramas, in der nnser voriger Bericht keinen Fortschritt konstatieren
konnte, hat diesmal wenigstens ein Werk, wenn es aach etwas aber das
Ziel hinansgefat, entschieden gefordert, No. 87, vgl. aach No. 75. Über
Gomposition der Gantiea des römischen Dramas enthalt eine Schrift,
No. 98. beachtenswerte Vorschläge, endlich ist die Hauptquelle ffBar alle
Metrik, die aristoxenische Rhythmik, wie auch vielfach die übrige alte
metrische Tradition von neuem eiugcheiid untersucht worden. An un-
serer bisherigen Anordnunt? des ziemlich weitscbichtigen Stoffes Lallen
wir fest. Auch dann andern wir unser Verfahren nicht, dafs wir solche
Leistungen, denen wir unsere Anerkeunung versagen, nm einer gewissen
Ausführlichkeit besprechen, was jeder nur billigen wird, der weifs, wie
verschiedene Orondanschauungen auf dem weiten Qebiete der Metrik
noch herrschen und wie oft daher die Aasgangspnnkte and Ergebnisse
der Forschong mit einander anvereinbar scheinen.
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Meuik.
I. UnterHachiiiigeii zur Geschichte tler meUibchen Theorie.
1) Rodalph Westphtl, Griedilsche Rbjtfamik. (Audi n. d. Titel
Theorie der masischen KOnste der Hellenen von Augast Rossbteh
und Rudolph Wcstphal.) Als dritte AuHagc der Rossbach - West
phalschen Metrik. Erster Band. Leipzig iö8ö, B. G. Teahoer. XL
a. 305 S. in gr. 8.
Ree: Berliner philolog. Wocheoschrift V, (1886) Na 43 S. 1367- |
1869 V. Refereuteü.
2) Derselbe, ArieUneoiu' too Tarenl Melik und Rhytiimik dei
klABBlflehen HeUenenthnniB. Obenetit and erlioterU Leipzig. ABkr.
Apel. 1888. LZXXIV 0. 506 8. in gr. 8.
Ree: Philol. Randschau III. (1883) No. 42 S. 1318— 18i6 F.
Vogt. Wochenschrift f. kJass. Philol. I. (1884) No. 24 S. 737—740 ?.
Karl von Jan. - Lit Centralbiatt ibö3 No. 30 S. 1042 - 1045. —
Blätter für lit. Unterhaltung 1883 No. 52 v. J. Mfthly. — Journal des
Savants 1884, fcvrier, S. 106-114 v. H. Weil (lugleicb mit No. 3). —
Berliner phil. Wochenschrift IV. N. 48 S. 1337 — 1341 n. No. 44 S. 1369
- 1873, sowie Gotting, gelehrt. Anseigen 1884 Mo. 11 & 406—480, beiden
male t. K von Stockhaiisea.
3) Derselbe, Die Musik des griechischen Alterthums. Nach den i
alten i^ueiicn neu b( arb* itet. Leipzig 1883, Veit u. Co. VI n. 354 S
Ree: Lit. ( cntralbJatt 1883 No. 30 S. 1042—1045. — Lit Kund
schau iX. (1883) No. 532-584 v. ü. Kommüller. - Philol. Wochen-
eehrift 1888 No. 48 8. 1864—1862 a. No. 60 8. 1668-1680.
Über No. 2 0. 8 siehe Jahresberiebt Aber Hosik von H. Gabnuier
XUV. (1886. III.) 8. 9—14. 21—24.
Diese drei aufgctiihrtcn Werke Westphals gehören an die Spit/c
dieses die Quellen der Metrik behandelnden Abschnittes. Denn seilest
das zuerst genannte verfolgt nur den einen Zweck, des Aiistoxenoi
Rhythmik ans dessen Fragmenten and der sp&teren Überliefernng sa re-
konstruieren. — Was ist in dieser 8. Anfinge, die mindeetens die 4. voll-
stSodige Bearbeitung, in Wirklichkeit aber die 6. oder 7. ist, aas dar
ersten Rhythmik beibehalten worden! »Kaom etwas anderes als die
AristOKenischen Taktmegetbe nnd die grOliieren Mic i^nkii des Anilin
desc. »Es bedurfte gerade eines Menschenalten (nach Herodotisdier
Zählung)«, meint Westphal selbst S. 12, »dafs ich mit der Rhythmik dee
Aristoxciiüä auch nur einigennafsen zum erwünschten Ziele kommen
konnte«. Durch H. Weil und E. F. Baumgart bekennt er Untersttt^ang
gelunden zu haben; er hätte auch noch andere nennen könuen, so den
nnermtldlich mitforschenden J. Cäsar, auf dessen wohlgemeinte Au^6Lei-
lungea (No. 4—6 und 8) Verfasser fast immer nur harte Worte der isjitr
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L Oesehiciite dar netriseben Thoorie.
67
gegnang hat, S. 211 f., aach 161. 164. 166. 226. aaof. 27<^ 296. Mob
er doch selbst gestehen, dafs dieser seine Forschung schon dadurch g»-
Mttt bat, dafs er Unhaltbares als solehes anfdackte, 8. XXXIV« und
sikennt er s. B. Oflsars Veto gegen die Identifidemng der monopodi-
acben nnd dipodisofaen Basen der Metriker mit den Aiistozenischen
noitMot als ivohl berechtigt an. Aaeh gebohrt diesem das Verdienst, die
spiter fon Westphal angenommene Messnng der Terkttrsten Daktylen
des logaödischen Versmafses gefunden zu haben.
Eine in etwas elegischem Tone geiialtene Wiflinung, Abschnitte
ans den Vorwürtcu zur ersten Autiage der Rhythmik (1854) und zu den
Fragmenten und Lehrsätzen der griechischen Kbythnüker und ein Nach-
lort eröffnen das Werk, dann giebt Verfasser das Lehrgebäude der
Rhythmik streng nach Aristoxenos. Dasselbe enthält fast alles wesent-
Uehe, was der 1. Band der 2. Auflage der Rossbach Westphalscheo Me*
trik giebt, mit Ausschlafs der Harmonik (Abschnitt IL) und Melopoüe
(Abscbniti IV.)« die den 2. Band dieser ft. Auflage bilden sollen, «Üh
read der dgentliehen Metrik der S. Band infirilen soll Ja, da Jelst dJ«
IMik der Rhythmik folgt, Aristoxenos aber, der die Harmonik vor der
Bfaythmik behandelt hatte, wiederholt die bereits von ihm erörterten
Thatsaehen der Harmonik aar Erlftaterong rhythndscher Verhiltttisse
heranzieht, so waren auch einige Excurse in die Harmonik anvermeid-
licb, ein besonders grofser m dem Paragraphen liber die nodeg äkoyoi
8. 138 — 145 über die schwierigsten Punkte der antiken Intervalilehre,
vgi. femer S. 151 f.; auch einzeloe Abschnitte auh der speciellen Metrik
der 2. Auflage waren herbcizir/ichen, in denen die 2. AuHa^e der Rhyth-
mik bereits eine Änderung erlitten hatte, so F S. 181 f. — iP S. 863.
854. Überhaupt ist die Anordnung des Stoffes von der früheren sehr
abweiehend ; was früher in drei Abschnitte getrennt war, die Geschichte
dOT netriseheo Theorie 1> 8. 1—863, die eigentliehe Rhythmik 8. 461-
744 mid die Rbytllmikeriragmente nnd Mosikreste, Supplement an I*
& 1-65, ersebeint jetst insammengesogen in eine einbeitUcbe Be-
spredrang der Aristoxeniscben Lehrsfttse und der übrigen flbereinstim-
menden oder abweiehenden Darstellaagen der spUeren Rhythmiker nnd
Metriker. Das kritisch -historische Material ist In sehr verktirster Ge-
stalt nur, soweit es unmittelbar zur KhjLhmik gehört — die Scbrift-
stellerei des Aristoxenos boll der 2. Band ausführlich bringen in das
Werk hmeuigearbeitet, so § 2 tiber Aristoxenos, Dionys den Jüngern,
Aristideh, § 36 über die spätem Metriker, Hephästion, Marius Victori-
iius u. 8. w. Die Lehrsätze des Aristoxenos werden stet«^ vorangestellt
und Ubersetzt, dann die der Übrigen Rhythmiker gegeben, so dafs das
Qoelleninaterial vollständig gesichtet vorliegt. Da nun auch sonst viel*
fach die frahere Anordnung aufgegeben ist, verschiedene Kapitel zu-
tamaeageiogen oder erweitert erscheuen, so llfst sieh kaom die
•He Rhythmik wiedererkennen. Die wesentlichsten Neaerangen aber
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Metrik.
betlehen in der Aii6iahme der Ergebnisse von Veriassers neuester Aristo*
xenoebearbeituog (No. 2 und 3).
Sehr ein&ch stellt sieb jettt nach S. 25 u. 26 der Untersehied
swnciieii itodtMoi oder inj/uVoi mStnd und ^P^^ ^udfionoaaQ Smc
heraus; fponaeb der tosaimiiengeeetite lUt in Sinne des ArieUmos
80 fiele xp^t noStMof hat, als die Zahl der in ihm «nthalteBen eis-
fachen Tahte oder TersfUfse betrilgt» und die in jedem dieser Yeraftfw
(als Eiiizeltakt gefafst) enthaltenen Arsen und Thesen identiaeh sind mit
den /povofj puf^fj-ozonac Uwi, eine Erklftning, die Westphal w alles
«ladurch gewinnt, dafs er mit liaumgart lieu vorletzten Satz bei Pselles
S. 12 wj^srat oz im nhro'^otv ro TS hfißtxov yevoc xm ro Traewvexbv ro^f
oaxruMXob^ ort (^iv tw iÄay'''Trio zoö} odor to7^' i/ay-rTTo:^- rrnffry tXz'QOi
arffi€tot( kxdrtpov ahrwv XPV^ '^^"^ ursprünglichrn Text au-srli^idet.
in dem es nur als Scholien gestanden hätte. Damit ist diese Frage
sehr verein£scht, allein es bleibt noch einzelnes dabei dunkel, wie z. B.
die Definition des noitnhQ XP^^^* bei Psellos § 8 nicht recht dazu
stimmen will 6 xavixü^ aijfutoo nodtMoopdf^^oe^ oh¥ äpaewv ^ ßdaeatv
9 8Xdü ito^Sg, in der die letalen Worte aneb nicht spftterer, erklärender
Zasata sein können, da sie sich alsbald p. 20 wiederholen; sehr beach-
tenswert ist, was Verf. über die XP^^^ /^u^fjumodac 8. 1S71 sagte.
Femer hat sieb Verf. jetst sa einer gftnslichen Beseitigang der a. g.
kyklischen Vei su ini- dem melischen Rhythmus entschlossen; sieehldllitt
nur noch Rccitationsverse. Die wichtigsten Änderungen hat der Ühk
stand gebracht, daib \ d l. /u tl« i Kinsicht gekommen ist, dafs die For-
men der pnerhi*:rhen Hh}thmik, wir für Pindar. Äschylus u. s. w. so
auch ftir Bach, iieethoven u. s. w. gelten und dafs in Brmangelung der
antiken Compositionen besonders das Studium des noch den alten Rhyth
menreicbtum aufweisenden Sebastian Bach vielfach den Schltlssel für die
antiken Lehren bringt. Umgekehrt mnfe dem Aristoxenos nach West-
phal, der sich bierin der Anerkennung von Seiten keines Geringeren
als E. V. Stockhausen rahmen kann, eine ahnliche reformatorische Be-
deutung fftr den rhythmischen Vortrag monodischer Kunstwerke der
modernen Musik augewiesen werden, wie seit Lessing dem Lehrer des
alten Rhythmikers für das moderne Drama. Aus Bach gewinnt jetft
Verf. einen anuren Standpuukt in der Frage der Taktgleichbeit, CfMIt
das Aristoxenix ho (J/r^fia 7:ooiy.ov\ die rhythmische dyuiyr, eine sehr sn-
8preohen<Ie Erläuterung § 46f., vgl. S. ^e'J. wird besonders anschanlieh
die Wirkung der verschie<hMion Verteilung der Icten auf gröf^ere Taku,
deren Kthos Westphal auf diese Weise L't iKtu i :ioh Aristides und Tseiido
Euklid bestimmen kann § 42. bs. S. 247 f. Uier tritt Westphal S '273ff.
wiederum für die Ansetznn? der Icten auf die sweite Hebung der Di-
podien in Trimetron und Tetrametron ein.
Es wird wohl manches noch eine andere Fassung und KiAnog
finden müssen, «enn auch das quellenmaTsig begrttndete System dtf
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1. OeMÜebte der metriMhen Theorie.
59
ArietoxeDos die nnerscbfitterliche Grundlage der Metrik bleiben wird.
1d dneiii Dicht unwesentUeheo Punkte ist B. Referent nicht der gleichen
^ Aosicfat, «ie Yertoer« Dieser meint zwar, Vorwort zn No. 2 8. XII,
dtl^ es in der bewnndernngswUrdigen Klarheit des grofsen Denkers
llge, dafs wir viel mehr von ihm hfttten, als die Handschriften von seinen
Werken flbertiefem; um bei ihm zwischen den Zeilen zu lesen geh5re
weiter nichts als unbedingte Hingabe an ihn u. s. w. Allein die meisten
Lehrsätze, besonders die aus dem ersten aUgemein gehaltenon Teile
werden uns in so knappem Auszuge, ja teilweise geradozu nur frag-
mentariM'h überliefert, dafs es unstatthaft ist, aus jedem Sat/o nlle die
Consequenzen zu ziehen, die man ziehen könnte, wenn Aristoxeno^ au^-
drflcklicli jede Ausnahme in Abrede gestellt oder überall, wo er eine
solche angenommeu wissm will, sie anch angegeben hätte Das gilt, um
aar zwei Beispiele anzufahren, von dem Satze, dafs dip Linge • stets
nnabäuderlich«, wie noch feierlich in dem Schlafsworte gesagt
wild, »das Doppelte der KOrze sei« >— anber in der Katalexis and den
irrationalen VersflirBen. Denn niemand kann hehanpten, dafs diese
beiden vom Verfasser angenommenen Aasnahmen wirklich die einzigen
waren. Wenigstens Iftfbt sich darnach nicht der Wert des Epitnts in
den s. g. dorischen Strophen Pindars bestimmen nach der jetzt wohl
endgiltig aufgegebenen Triolenmessung u. a. Die aufsersto Kons<><{uenz
zieht Verfasser ferner aus der S. 13. 15 entwickelten Scala iibti die
Zerlegung der in fortlaufender Kompüsition gebrauchten Takle. Obgleich
nämlich dieselbe gerade bei den Worten or iv uo uxranriKo neyiHsi
abbricht, meint Verfasser, mau müsse notwendig annehmen, dafs ein
acbtzeitiges fteyt&oc mit einer andern Gliederung als 4:4 in furtlaufen-
der Rbythmopoiie nicht vorkommt. Und doch haben wir im achtzeitigen
Dochmios ein derartiges fii^s^oQ in ansnahmsweise schrftger Qliederong
and swar nach einer Überlieferang schoL ad Aesch. sept 99. 12€, die
aneh Wostphal» Rhythmik 8. 178--181 als gnt and alt anerkennt. Dafs
dieselbe anf einea erfohreaen alten Rhythmiker aarftckgeht» beweist fDir
Ret der &tz not raSva 9k 9oj[fuaxä imt» xal tca idv rec a&rä
dKtaöifftuig ßaivff, d. h. wenn man den Dimeter als 8:8 d. i. 1:1
taktiert. Der achtzeitige Einzeltakt {dxrdarj^og pu^fiSg) ist schräg ge-
gliedert, indem man ihn ähnlich wie den Päou _s>|wv zerlegte, etwa
in w : und 1 Überhaupt kommt die alte Überlieferung btn diesem
Rhythmus durch Verfasser nicht zum VerstÄndnis. Zwei Thatsacben,
die diese verbürgt, bleiben ihm reine Rütsel, nSmlich die zweite, aber
sellene Art des zwölfzeitigen Dochmios, die Aristeides überliefert und
die auch nicht leicht, wie Verfasser will, auf einen Fehler der Uand-
•chrift sorttckgeftthrt werden kann, da ein Beispiel das Schema bezeugt,
and die Angabe des schoL Hephaest, dafs einige als Qrandform des
IKNtoios nloht u . . s/ . i sondern w . . w annehmen. Ctorade diese
baklen Thatsacheo aber erklären sich bestens bei der Annahme des
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60
Metrik.
Refereoteo, vgl. vor. Bencht S. 3ol, dafs der sciirag gegliederte acht-
zeitige Takt [fj'jH^oi öxrarrrpinc f>(\yjttvQ\ durch eine Art von Anaklasis.
oder Hypertiiesis aus dem gerade gegliederten acbUeitigeo Takte ^
yh^ 6xxdai^fL(K ^nS6q d. i. anap&stisdier oder daktylischer MoQOOMtar)
«otitandeo sei. Geb«D wir i. B. von «lapftstisehen Monoaelar im,
der ja in seinem £tiio6 und bypenneUieclieii Oebmneh in KlagegMtofii
dem Doebmios so nnhe steht« so nahm man, am eine Steigemag
gewöhnlichen Klage zur ersehtttternden Klage eines halttoeeo» dem Ge-
schick erliegenden Helden so kommen, dasselbe vor, wie mn vom isn-
bisehen M onomeler som ionischen Rhythmos sn kommen. Dort gliedarti
man statt indem man die beiden Hebungen vereinigte
ionicus a minore, oder __v^w! iooicus a maiore
ohne Auftakt einem Ditrorhäus gleich, oder anch _ ^ w ^ I _ , _ im (äo
riamb mit Hebuug am Anfang und Ende; oder ondlich s^„_^l^__v
im Äntispa&t, der nur in die«em Sinne als Abart des ionischen Rhe-
mas eine gewisse Berechtigung hat, ?gl. Christ, Metrik > S. 467. 471.
Enr. Phoen. 1639, indem man die Senkung am Anfang und £nde ver-
teilte. Ähnlich machte man es mit dem Anapist; man vereinigte die
beiden Hebungen, denn die ersten beiden Hebnngen im Docbauns hsttm
die Icten, die lotste war tonlos, wie nns Dionysios dmi Dochmios beschreibt,
vgl. vor. Bericht 8. 803, also ^ 1 w w/ w nnd nahm statt der swei Ki^
seo der Anapisten nur eine tonlose Ktlne als AnftakI vor, also
« Hmc äßmc Urne Mßmc ^'^'^'^
dann bat ps einen guten Sinn, \scnii nyki ourw jxerpoumsß ^ Lu
So oder ahiilii h erklärt sich nach alter Überlieferung und Analoinc des
ioFJisclieri Rhytlmius der dochmische Motiometer durch Anaklasi« au?
drni Manometer des ye^'og T/tov, dem anapaestischen (daktylischem Mon'>
meter» der docJuniacbe Dimeter ganz so aus dem anapä&tischeo Dimeter.
Und wollte man die selten gebraocbte anapästiscbe oder daktylische Tii-
podie aholich brechen oder schräg zergliedern . so mofiite man an! des
von Aristides beschriebenen swölfoeitigen Dochmios wJ^.w^.m^
kommen. 0ab es aber nnr diese beiden Doehmloi gab nnd keinsB
andern, erklärt sieh non gans natflrlloh, ebenso dafs dieser letrte Dochmios
so gnt wie nicht in der Praxis vorkam. — Zn ^em solehen BeeoHst
konnte aber Verfasser nicht kommen, weil Ar ihn der achtseitige Tskt
keine andere Gliederung als 4 4- 4 zuläfst, und Verfasser verflUt des-
halb darauf, in s.lmtlichen Dochmion katalektische baccheische Dimeter
zu suchen. Dagegen aber legt die Metrik entschiedenes Veto ein euf
Grund der Auflösbarkeit der letzten Lauge, die bei beiner Annahme
nicht, wie Verfasser <irb f]ip Sache 7m deuten scheint, dreizeitig sein
könnte, sondern vierzeitig sein inüfste, eiue Länge, die in Gedichten
des päonischen Rhythmengeschlechts an sich bisher unerhört ist, ketn^-
falls aber in zwei Kursen anfgeiitot werden konnte, da ja die von West-
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1. Geschicbl« der metrisdieD Theorie.
61
p&al iogefohrten, aber selbst sehr zweifelhaften Aufldsungen einer drei-
seitigen LäDge im Scblnsse des GlykoneioDS bei Pindar and Enripidee
gar keine Analogie für eine Wiedergabe einer vierseitigen Lftnge dnieh
iwei Kflrsen sind. Hier scheint ttberhanpt ein Versehen vonaliegen,
da jetst gar von einer nur einseitigen Panse geredet wird statt wie froher
von einer swelzeitigen. Andere Versehen finden sieh in Befereats oben
erwähnter Recension aufgeführt.
4) Julius Caesar, De Aristidis Quiotiliani musicae scriptoris
aetate dispntatio. Index leet. hib. Marborg. 1882. 14 p. in 4.
Ree.: Philologische Rnndschan 1888, No. 88. 8. 1198— 12CM) von
K. TOD Jan.
5) Derselbe, additamentum disputationis de ArisUde (4uiQtüiano.
Index lect aest Marburg. 1884. 4. S. 8-6.
VerÜMser hält seine Ansicht, dafs Aristides in die spätere Zeit m
setien sei. In No. 4 gegen Albert Jahn, vgl. vor. Bericht S. 391, ond In
Nob 6 gegen Westphal fset, worüber Gnhraner, Jahresb. XLIV. (1886,
ni) S. 8 bereits berichtet hat.
6) Derselbe, Adnotata de elementis Aristozeni rbjrthmieis. Index
Ject hib. 12 p. in 4.
Bec: Philol. Wochenschrift V. No. 17 S. 618 -620) v. H. Gnhraner.
7) Karl von Jan, Recensioo von No. 6 philol. Bundschan V.
(1682) 8. 644-661.
8) Julius Caesar, De verhör um arns et thm§ apnd scriptores
artis metricac latinos, impriniis Maiiuin Victorinum significatione.
Index lect. hib. Marburg?. 1885. XVIII p. in 4.
Aufser einzelnen textkritischen Bemerkungen bandelt es sich hier
niD die Bedeutung der Aosdrilcke arfiU oder tntblatio und thuis oder
pojfitio bei Marius Victorinas. In No. 6 richtet sich Verfasser gegen
Westphal, in No.8 gegen ?on Jan, der in diesem Streite zn Gunsten
Wes^hals In No. 7 entschieden hat
Von den übrigen Leistungen über die alte Metrik beben wir mit
l h)orj^pl)iiii[^ aller Textausgaben und kritischen Unter sm lmugea nur einige
Schriften hervor, die sich besonders nuL der (ies( hichte der metrischen
Theorie befassen. Anderes hierher gehörige s. unter No. 78.
9) Leopold US Cohn, De Heraclide Milesiü gramrnatico. Bero-
iiui. 1884. 8. Caivarj' u. Co. III S. gr 8.
Bec.; Philol. Wochenschrift. 1885. No.7. S.201 -204 v. Paul Cauer.
HeraUldes ans HUet, später in Alexandria, lebte zu Ende des
ernten« vielleicht anch vat Anfang des zweiten Jahrhunderts vor Christi 0.
Ton ihm ist eine Schrift itipk xaBohxr^i nfjoowd/a^ in zahlreicheren
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62
Metrik,
Fragmenten nachweisbar, die durch Herodians berühmtes Werk gleichen
Titels und Inhalts verdrängt wordea i&t Vgl. aach Wilhelm Frye, de
Heraclidae Milesii studiis Homericis. Dlss. Leipzig. Hirzel. 119 p.
in 8: aneh in: Leipziger Stadien VI. 1. S. 93 188. rec.: Phüol. Baod-
aehau. 1885. No. 88. 8. 1025-1028 v. Q. Sehömaiio.
10) Caiolus Albertus Bapp, De fontibus, «juibus Athenaeus
in rebus musicis lyricisque enarraudis usus sit. Diss. inaug. Leipzig.
1885. 40 S. mb, erweitert lu: Leipziger Studien VIII, 1 S. 85— 160.
Auf Grund eingehender QaeUeoforschung wird vermutet, dafs Athe-
naens f&r die verschiedenen masische nnd lyrische Fragen bebandelndsD
Partien seiner ätmvoao^artu nicht Aristoxeoos, Aristokles^ Jnha und
Didymos eingesehen, sondern nur teils Dionysias v. HalUaumars, teils
Xrypho direkt benntst habe.
11) F. Büchclcr, Coiuectauea 8. Rhein. Museum. 37. Bd. S. 33i^.
begrüudet die Vermutung, dafs die bei Marius Plotin^ Sacerdos erhaltene
Sammlung von f5üLspieien zu den verschiedenen VerftUKirsen der Zeit des
Nero und Cur-ius Hassus augehört. und zwar zum Teii aus älteren
Scbrifteu geuommcn oder auch in jener Zeit neu gebildet sei.
12) Gerhardns Schult«, Quibus auctoribus Aelius Festus Aph-
thonius de re metrica asus sit. Diss. inaug. Breslau 1885. 55 p. in 8.
Verfasser erkennt zwar Westpfaals Verdienst, die beiden spfttereo
Theorien der Metriker unterschieden zu haben, vollständig an und baut
auf der dadurcij gewonnenen Grundlage weiter, dagegen glaubt er ihm
(Metrik I' S. 105) nicht, dafs der metrischen Theorie der älteren
Grammatiker imfner noch die alte, wenn auch oft mifsverstandene ma-
sische Theorie zu gründe gelegen habe, sondern ist der Überzeugung,
dafs ein alter Grammatiker mit Bewufstsein vou Aristoxeüos abgewichen
sei und nach consequent befolgten Grundsätzen ein nenes Lehrgebäude
dieser Disciplin geschaffen habe. Diese wichtige Frage lasse sich jedoch
bei dem jetzigen Stande der Qoellenforschung, wo ttber Varro, Gaesins
Bassus, Juba u. a. vieles unerledigt sei» noch nicht endgiltig entschieden ;
vielmehr müsse man erst die uns erhaltenen Werke ttber Metrik fiel
genauer als bisher auf ihre Quellen bin ontersuchen. Ein Beitrag dasn
ist diese mit anerkennenswertem Eingeben in die kleinsten Einselhetten
unternommene Quellenuntersuchung über Marius Victorinu^, der erwie-
^enermafsen (vgl. H. Keil, quaest. gianun. 1. Halis 1870 und piaei. ad
Mar. Vict. in : Grammat. lat. VI, p. XIV) den Aphthonius ausgeschrieben
hat. Dieselbe ergiebt folgende, zum Teil (vgl bes. S. 39) von der bis-
horigon Forschung abweichende Resultate: das Werk, welches iu zwei
Büchern Icges artis novemque prototypa, die s. g. Derivatioo aller Metra
aus den zwei bekanntesten, dem Hexameter und Trimeter, und die Metra
des Horas behandelt» ist, wie Verfasser fUr fast alle wesentlichen Par^
Uen nachweist, vier verschiedenen Quellen entnommen. ' Vertreter der
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1. Geschichte der metrischen Tbei>rie. 68
Denen Tiieoiie war einzig .luba, dagegeu wurden für die Darstellung der
alteren Theorie benutzt Caesius Bassus, wenn aiicli nnr, wie wohl auch
Juba, im iy^etpßtov^ und Terentianus, von deaea man dies aach bisher
Schoo annahm, aber am meisten T hacomestas. Diesen kann man
7war nicht dem Caesius Bassus gleichstelleo, da er schon nicht mehr
mit Beispielen aus klassischen Dichtem operiert, ttherhaapt selten
Dichtemamen anffthrt and die meisten Beispiele seihst bildet« aber er
fflidient hohe Beaehtnng, «eil er die Derivationslebre am ansfilbrlichsten
giebt ond dabei von Gaesins Bassus nnabb&ngig ist. Er verfolgte sein
Werk «obl nicht viel naoh 150 n. Chr., da er den Dichter Annianns
(c. 150 n. Chr.), aber noch nicht Septimius Serenus kennt. Quelle war
für ihn vielleicht Varro, den er besonders nennt. S. r.5, 11 und ander-
wärts, vorwiegend aber griechische Schriften, worauf die vielen grie-
cbischen Ausdrücke hinweisen, die ihm eigen sind.
0. Metrische and prosodische Schrifleii allgemeineii Inhalts*
13) Hugo (Tleditsch, Metrik der Liriecheu und Körner mit
einem Anliang über die Musik der Griechen. In: Handbuch der
klassischen Altertumswissenschaft , herausgeg. von l)r. iwau Müller*
Kördiingen. Beck' sehe Buchh* II. Baad. 1885. S. XI?— XVIII u.
491 610.
Bec. : Bevne critiqne. 1886. No. 50. S. 465 v. Salomen Reinacb.
Das Wichtigste ans der alten Metrik wird in bündigster Form
Qbersichtlich zusammengestellt. Anordnung und Verteilung des Stoffes
ist etwa die gleiche wie bei Christ, doch wird die griechische und
römische Metrik getrennt behandelt und einer jeden ein einleitender
Abschnitt über die EiUwickeinug der metriNchen Kunst vorangestellt,
Fflr uiij>erea liericht heben wir hervor, dai's die IJildung des sotadcischeii
und galliambischen Metrums in die vorulexaudniii>ehe Zeit gerückt wird
im Widerspruch mit der gewöhnlichen Annahme, zuletzt noch vertreten
dorch V. Wilamowits, s. vor. Bericht S. 481; dafs bei den Daktylen der
Unterschied zwischen Kataleiis in syllabam und in bisyllabnm dadurch
beseitigt wird, dafs ancb der spondeisch'trocbftische Ausgang fttr akata-
lektisdi genommen wird. Die verschiedenen Ansichten Qber den Ursprung
des Hexameters werden dahin combiniert, dafs eine doppelte Herleitnng
desselben angenommen wird, nämlich einerseits aus swei tripodischen
Gliedern, andererseits aus einem tetrapodischen und dipodiseben Kolon,
die «ich noch deutlich in den verschiedenen Caesureu zeigen soll. Das
StaniiMon Aesch. suppl. 68o wird falsch gemessen; es i«;t sicher ein
logaoedihche^ Cixulied und weist keinen docbrni^chen Hhythmus auf,
dessen Ethos zu diesem Liede «?rhon gar nicht j)asst'n würde, es
Segenswüusche der von Argos in Schutz genommenen Danaidcn cntlnllt.
Aach das Canticuui Ter. Phorm. 153 178 wird ohue Not lUr irochäiüch-
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64 Metrik.
iambisch genommen , da v. 156 gegen Schlee mit Bentlej und der Val-
gata auch trochäisch zo messen ist Es ist rein trocbäiseh and be-
steht aus der wiederholten Folge zweier akatalektiachen ood eines int»-
lektlschoD Tetrametera, an die sieh ein Hypermetron von 36 Talrteo n-
flchlleilit, 80 flOboB Tor. Ber. 8. 416. 484. Verfehlt ist es Meh in eiosB
Yene wie Bor. art po6t 363 eine Cflsnr im Wortinnem imtnodnlaU
aDEonehmen; vielmehr ist der Vers in Obereinstimmnng mit dem Inhalts
absichtlich ohne Gisor gebildet Ober andere EinseUieitm sprielt
sieh Referent In einer Reeensfon in der Berliner phllol. Woebenecbnl^
1886 No. 16 S. 505 f. aus, doch hebt er auch hier hervor, dafs die Dar-
stellun^f tiberall auf der neuesten Forschung beruht und die wichtigste
Litteratur m ubersicbUicber Anordnung und guter Auswahl zusammen-
gestellt ist.
14) Lucian Müller, Metrik der Griechen und Römer. Für die
obersten Klassen der Gymnasien und angebenden Studenten der Piülo-
logie. Mit einem Auliang: Entwiclielungsgang der antiken Metrik.
Leipzig, B G. Te nbner 1880. Vül u. 80 S. io 8. Zweite Ausgabe,
ebenda \s><5. XII u. hh S. in 8.
Ree.: Pbilol. Rundschau l (1881) No. 38 S. 1217 1223 v. G. Stier.
— Revue critique 1881 No. 36 S. 36f. — Phil. Ans. 1882 S. 414 -418.
— Bl&tter f. bayr. Gymn. XXI. 7. 8 S. 418-414. - 2. Ausgabe: philol.
Wochenecbrift V (1886) No. 48 8. 1869 n. 1870. — Ins Italienieehe ttber^
setst von V. Laml. Milano, Hoepli. 1868. VI o. lao 8. In 12. — Dee-
gleieben ins Franidsiscbe von Legon6s. Pnris 1881. (Ree.: Bevne cri-
tiqne 1861 No. 62 8. 604—606 t. A. Ooiset) — ColUm 1882 I 8. 19
—20. — Revue de pbilol. VI 8. 160. — Mos^on I a 162—158. — Ins
Holländische übersetzt von E. Mehler. Amsterdam, Snlpke. 1881. 96 S.
Eine gefällige Zusammenstellung der Hauptpunlctc der Metrik in
noch iLftnerer Form als die so eben besprochene. S. soff, gieiit Ver-
fasser seine Theorie, dafs die alten Diehter awischen dem Veraiottts na<l
dem Wortaccent möglichste Abweicfanng gesncbt hätten, worauf wir noeb
ainmei unter No. 96 inrOddcommen. Das Gesets soll am w^iigiteii
gelten in dellienigen Teilen des Verses, welche die meiste Freiheit
haben; dies könne man an den rhythmisdien Gesetsen des lateinisciieB
Hexameters beobachten. Allein gerade die am strengsten gebauten zwef
letzten Föfse zeigen boi dem gewöhnlicbcn Ausgang auf zwei- oder drei-
silbiges Wort möglichst trrofse Harmonie der verschiedenen Acceute.
Und Verfassers Vorschritt, wonach das Ende jeder metrischen Reibe
(in der Cäsur und um Sclilufs kleinerer Verse der Iet;^te Fufs. am Schliifs
gröfserer Verse anderthalb oder zwei FUfse) den Kbythmus des Fufses,
mit dem sie endigt, genau wiedergeben soll, d. h. also z. B. am Ende
der Penthemimeres des Hexameters den anapfistischen Rhythmus» wird»
wie i 24. 8 llberhaopt, nicht recht klar. Das dem fraglidien Aasgaoge
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II. AUgememes.
gleichstehende, nur als Ausgaüg eines längeren Verses noch /arter tu
behandelnde Ende des Peuiameters beweist, dals die Koriier deu Ai»a-
pa.st am Schlüsse solcher Reihen eben nicht herausgehört haben wollten,
deDu sonst hätten sie den auap^tischeu WortfoTs an der bitetle nicht
gemieden. Sehr aogprecheod wird das Verbot einsilbiger Wörter am
Sehinsse des Verses oder der netrisclien Reihe begrOndet Deahalb isi
aber Vergil x. B. wegen der AosgAoge et com frigid* | mors oder
praemptOB aqnae ) moas nieht sn tadeln, sondem diese Verse sind als
absichtlich eigenartig gebant, als eine effekttoUe Tonmalerei henroma*
heben. Sonst aber erscheinen, wie das von dem besonders anf dem €to*
biet der lateinischen Metrik verdienten Forscher gar nicht anders sa
erwarten ist, alle prosodischen, metrischen und rhythmischen Gesetze in
klarer Beleuchtung, so besonders der Abschnitt Uber den Hiatus im la-
teinischen Verse , der in ähnlichen Werken meist recht ungenügend be-
handelt wird. Der anhangsweise auf 20 Seiten dargestellte Entwickelunprs-
gang der metrischen \iun>[ im Altertum briugt eine zutreffende kurze
Charakteristil< der traglicheu Erscheinungen, bei der nur das altrömische
Drama zu schlecht und Ennius, dessen Verse ihrer grofsen Mehrzahl nach
von wunderbarer Schönheit sein sollen, za gut wegkommt.
15) Francesco Zambaldi, Metrica greca e latina. Turin 1882,
Löscher. XV u. 679 in 8.
Ree: RivisU di Filologia XIV. (1885) 1/2. 8. 136 - 140 von Re-
migio äabbadini. - Phüol. Wochenschrift IV. (1885) No. 29/30 S. 962
—954 vom Eeferenten.
Diese Metrik ist viel ausfShriicher als die beiden znletst besproche-
nen gehalten «nd beruht auf streng wissenschaftlicher Forschung, ver-
zichtet aber fast vollständig auf Angabe der Litteraiur; nur in der Ein-
leitung wird ein Überblick über die Hauptvertreter der deutschen For-
schunpf auf fin^^em belnete L'«'hoten, die von selh«Jtändigem Urteil zeugt.
Die Behandlung des .Stdrtos weicht nicht von der der Vorganger ab. Die
Komposition der einzelnen Verse zu Perioden, Strophen und Systemen
wird aosfübrlich erläutert durch Analysen aus allen Rhythmengeschlech-
tern. Eigene Ansichten des Verfassers zeigen sich selten, z. B. darin,
dafs er die bisherigen firklflmngsversuche des Dochmios verwirft, und
swar mit Recht, und in diesem Verse einen einheitlicfaen Takt von acht
Moren finden will mit dem Hanptacoent anf der ersten KOrze; vgl. jedoch
Uber die Uohaltbarkeit dieser Accentsetcnng nnseren vorigen Berieht
S. 802—805; verfehlt ist die ErkUnng des sog. versus Aristophaneus am
Elnde der dochmischen Strophen, der einfach logaödisch zu messen ist.
Fein dagegen ist die Beobachtung S. 178 über die Wirkung von Eli-
sionen wie Vergil. Aen. III 058 u. a. Den Versuch, die uulfällige Quan-
tität in den drei Eigennamen flapd^vonatoQ ^ ' iTniöfiiBovroi und \iXf&at'-
ßotaa^ in den viel beliaiKlelteu Tragikerversen wie die italienischen Be-
Jahiesbericht für Altenbumj>wis»eiuchaft XLVIU. (i8S6. IJil. 5
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66
Metrik.
toiiiiiigi^ti in Genöva, Napöli u. ä. zu erkiartu, hat Referent bereits ver-
worfen in Philol. Wochenschrift 1. 1. S. 954, wo als das Wafii -icheuilii^hste
die Form AXfttrmßmay (jedoch ist der Vers überhaupt nur durch spätes
ür&mmatikei'zeugois überliefert) uud ^Tmoßfudovroi als Analof^iemessnog
nach ^{Xofifi£inr;^ u. a. angenommeQ wurde. Versehen und inkonsequenzen
finden sich S. 191 fe$. 277 utium, 357 pötioa bei Plant. Trin. 274;
S. 118 und 609 Jitdyrwy iftBpt Soph. Phil. 401 Tersebiedeo ood swar
Mde male filsch gemaaMn; fthnlieh Ant. 1168 elamal 8. 6S6 nebtig, das
andere mal 8. 619 fUscsb bebandelt; beBondm viele Drnckfebler find«
sieb in den griechiiebeii Versen.
16) Fr Zambaldi, Elemeoti di prosodia e metrica latiaa* Törin,
Löscher. 1885. VIII n. 72 6. in $.
Ree: La Gnltnra 1885 12/13. 8.416 -421.
DteBes knngefabte Handbuch der lateiniscben Proeodie und Me-
trik ist Referenten sor Zeit noeb nicht bekannt — Wir wenden nnt so
den Schriften prosodischeu Inhalts.
17) A. Canello, Deila »posisione debolec nel latino. Rivista di
Filologia. X. Fase 10-19 (April— Jnni). Tnrin 1882. S. 686 tt.SS6.
18) Frederico Garlan«ia, Ancora deila funghezza di posizione.
Ebeif la XI. Utiö2> 8. 99—101.
Ein streit über die geringfügige Frage, ob in Wörtern, wie str^pit»
die erste Silbe dnrch die vor dem Vokale stehende Lantgmppe in mwk*
lieber Weise alteriert werde (Canello) oder nicht (Oarlanda). — Aaber-
dem sacht Canello die Möglichkeit einer Silbenabteilnng res-to, res-
tringo tt. B. w. nachsnweisen aof Grand der entsprechenden Erscheinun-
gen der romaniscben Sprachen, nimlich des franiösiscben res-ter, es-prit,
spanischen des-nado, des-pacho, ves-tis, espirito und italienischen ispirito,
iscuola, was hier besonders zu beachten sei, weil die lateinischen Gram-
niaiiker über den traglichen Punkt nichts sagten.
19) Fr. P eck, Kotes on latin Quantity. Transacttons of American
philol. Association 1882 HI S. 50—59
enthält Bemerkungen über seit wankende Quantität im Lateinischen.
Wichtig für Prosodie des alten mid klaasisohen Latein ist
20) A. Horning. Ein volg&rlaleiniscbes Betonongsgesets. In Dr.
Gusuv Gröbers Zeitschrift für roman. Philologie Va (188S) 8. 578
n. 673.
Dafs p, 1 und ü vor kurzem Vui\ai iu drittletzter Silbe ira Latei-
nischen iinfähij; waren drw Ton zu tragen, geht daraus hervor, tiaf^
k1af?sische liildunj^en wie battuore, consii^^To. nmlierum, parietem, aWetem,
anVton». phiala, tiliolus j^cm ein romanisch battere, consvere, muli<Teni,
parietem, ab^tem (ohne i), arietem, filidlns geworden sind, also in allen
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IL AUgemeines. Prosodie.
67
diesen Formen der Acceot auf die vorhergeheude und folgende Silbe
gertlclit ist. Messungen wie äbjete bei Ennios, äbj^tiblis, ärjetat, il^ete,
]Mürjetibus, tenvi» bei Vergil und spflteren Dichtern, vgl. Lachmann ad
Lueret* S. 1 29. 130 lassen das Oesetz als ein sehr altes erscfaeineii. Auf
diese Tbatsacbe der AeeentTerscbiebiiDg gesttttst, dürfe man als sieher
annehmen, daTs Jene Vokale aach dann, wenn sie betont waren, rar Kon-
sonantieniDg neigten, was eine YerrtlclroDg des Accents zur Folge hatte.
In zweisilbigen Wörtern, wie mens, toa, dens, dies, pins behielt der erste
Vokal den Aceent, weil er sonst anf die letzte Silbe bfttte (Ibergehen
Miüssen, was einem Grundsatze der lateinischen Sprache widerstrebte.
Sobald jedoch meus, tua u. s. w. als Proclitica unter Anlehnung an ein
anderf'> Wort des Accents fWr verlustig gingen, wunlt ii I, o und u vor
Vokal /u Konsonantrri (.der schwanden ganz. v^\. lateinische'? sam. sos,
sis für snam, snos, suis. — Zu untersuchen bleibt noch, wie weit eine
Betonung wie roüUercm u. s. w. auf den Bau der Verse des altrömiscben
Dramas etwa von Bedeutung war.
21) J. la Roche, Beim nnd Alliteration in der griechischen Poesie.
Zeitschrift f. d. (Österreich. Gymnasien XXXV. 5. S. 321—827.
Wo sich bei Homer Reim am Ende zweier benachbarter Verse
oder Verstelle befindet, liegt reiner Zufall vor. Beabsichtigten Keim
findet Verfasser in vereinzelten Fällen, S. 322 in Chorpurtien der Tra-
gödie und bei den Komikern. Dagegen erscheint ihm der Gehranch der
Alliteration bei griechischen Dichtern unzweifelhaft, besonders bei t: und
eine Behauptung, die durch eine vier Seiten lange Sammlung, vor-
nehmlich aus lyrischen und dramatischen Dichtungen bewiesen werden
soll. Allein abgesehen von Wortspielen, wie 2a»<roc xat Iühju» awr^pta n.a.,
bleibt es meistens recht fraglich, ob die thatsfichliche Alliteration anch
wirklich auf Absicht bemht
22) J. Pirchala, Die Alliteration in der lateinischen Poesie. I.
F -v ■;pmes philul. közlöny 1883 No. 5 S. 510—519 u. No. G S. Ö32 —
64 7 I ungarisch geschrieben)
ist Referentrn rmbekannt geblieben. — Andere Schriften Über denselben
Gegenstand beschranken sich aut die altlateinische Poesie und kommen
daher an geeigneterer Stelle zur Besprechung, vgl. No. 107 ff. Schriften
prosodischen und metrischen Inhalts für die Schule sind von deutschen
Schulmännern im Verlaufe dieser Jahre sehr wenig veröffentlicht Es
erschien:
23) Seyffert und Habenicht, Palaestra musarum. I. Hexa-
meter nnd Distichon. In neuester Auflage. Halle, Waisenhaus. 1883,
und es stellte
24) A. Grumme, Das Wichtigste aus der griechischen und römi-
schen Metrik im Programm von Gera 188S anf 18 S. in 4^ zusammen,
und endlich
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26) Casimir Richter, Über die Zweckmäfsigkeit laieinischer
Yersübangeo auf G^maasieou ProgramiD voo Osnabrück 10 S.
in 4.
▼erfiokt die Ansielit, daft eine obligttorisGlie Eiofillining der latetmieheo
Tenflbniigea auf GymaasieB aicbt wlUiBdieaswert sei. — Dageseo iil in
Aailaode, insbesondere in Fraokreicb ond Italien eine solche Menge foo
Bebidbflebeni Ar Prosedie and Metrik teils in öfters «iederholten Asf-
lagen, teih ganz nea erschienen, dars es hier genagen mag, einige b«-
TOrrageDde uud die gauz neuen auzutuhren.
26) L. Qnieberat, Tratte de Yenification latine k Tnsage d«f
dasses soperieores des lettres. 8. 6d. revae, corrigde et angmsfll^
Paris, Hachette. 1882. 428 8. klein 8. and
27) Derselbe, Noavelle prosodie latiae. 28. ed. Ebenda 1S61
108 a in 8.
geiiorea ihrer Bedeutung nach an die Spitze und sind auch in einer Be-
sprechung von G. Stier, Philol. Kundschau ii No. 39 S. 1236 — 1241, dem-
entsprechend gewiirdigt worden.
28) 6. Qrambach et A. Walts, Prosodie et m6trique latiass.
4. Paris, Garnier fr^res. 1884. VIII a. 114 8. in klein 8.
Ree : Philoi. Wochenschrift V. (1885) No. 43 S. 1370 — 1871 von»
Beferenten.
29) A. F. Mannoury, Prosodie grecque, contenant la qaantite et
la roötrique. Paris, Deiugrave. 1883. 80 S. in kleiu d.
80) Charles Thnrot et Emile Ghatelain, Prosodie latiae.
Paris, Haehette. 1882. III n. 140 8. in Ueia 8.
enthält einen Anhang tlber griechische Prosodie.
31) J. Lejard, NoQveaa trait^ de prosofie latine. Tours, Mmbs*
1885. Vin u. 200 S. in 12.
giebt aufser der gewöhnlichen Prosodie and Metrik nnd Übangsbeiq[>ieleD
anch einiges aber die Geschichte der aatiken Metrik.
32) R. Cianfrocca, IVosodia e metrica della liugua greca, ad
nso delle sciiuio liceali. Bologoa, Mereggiaoi. 1885. 57 S. in 16*
Bec: La Coltura 1885 12/18 S. 416-421 ?. B.
Diese sowie folgende Schrift:
33) £. Panoszot II metro greeo nei poeti latini. Prelndio Tin, 8
a 78-77. Vni, 17 a I76-181
sind Keferenten nicht bekannt geworden.
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n. AUgmii«iiiet. HeiUDeter.
$4) WUheln Meyer, 2ar Geeelddite des grieobischen und lalei»
nisehea Hexameters. SitnifigsbeHcbte der iiliUes.-liiBtori8Cheii Klasse
der KMgi. bayr. Akademie der Wlsseasehaften wa Mflndieii 1684.
Heft 6 6. 97^1089. Manohen in Oonm. bei O. Waas. 1886.
Ree: Litt. Centrai blatt 188.) No. 20 S. c^m- 088. — Deutsche
litteraturzeituDg 1885 No. 25 S. 893 — 894 v. E. HiUer. — Philologus.
SsppL-Bd. V. 2 S. 226—228 v. F. Haussen (zugleich auch aber Ko. d5).
36) Derselbe, Anfang uud Ursprung der lateinischen und f^ecbi-
scfaeo rhythmischen Dichtung. München, G. Franz. 1886. 186 ä. in i.
Bec: Deutsche Litteratarzeitnog 1885 & 894 — 896 £. Seiler.
— Berlioer philol. Wochenschrift TL (1886) 6 S. 148—144 WAschke.
- mv. dl filolog. Xiy. 1—2. Jali. August 1885 8. 184-186 T. Remigio
Sabbsdini.
Im ersten Abschnitt von No. 84 znr Geschichte des aleumirt-
BisoheD Haiametars behandeii Verfissssr den Bau der Hauptotour, der
ftmftea Hebung und der NebencAsuren. Die Alexandriner halten felgeode
drei w ihrer Zelt ooeh nicht beaohlete Regeln ein, weoaeh 1) der
TiDcfciBs ufid Daktylus nn sweiteo Fufse aiebl dunsb den Sekluik eiaee
drei- oder BMhrrilbigen im ersten FuTse begiaoenden Wortes gebildet
Herden darf, 2) vor der männlichen Cäsur im dritten Fufee nicht ein
iambisches Wort slehen und 3) wenn die dritte Hebung WortscLluls uüd
männliche Gäsur zeigt, nicht auch in der tüukeu Hebuug Wortschlafs
mit man Ii lieber Cäsur oiotreten darf. Von diesen Reßfeln finden sich zwar
emige Abweichungen, selbst bei den kuustu:erechtesten Dicbteri], beson-
ders bei Eigennamen oder wortiicher Aufnahme %*on Versstficken früherer
Dichter, oder wenn rhetorische Zwecke verfolgt werden, doch tritt gans
hier hervor, dafs diese Regeln von den alexandrinischen Dichtern ausge-
ssaneu sind; so besonders bei Kallimacbos, der im zweiten Fnfse Ober-
hsnpl aar zwei trooküsche und kaiasa daktylischen, in der dritten He-
bung nur 18 iambische WortschlOsse kennt, wibrend bei ApoHoakM
Rbodma von der ersten und awetten Regel 6fters Ausaabnea sieh fiadea,
aber waniger von der dritten. Dld gleldien Regeln gelten auch ftir die
eiste Hilfte des PeDtmaeters, in der sweiten dagegen sind fsmbiscbe
Schlafewörter und trochäische Wortschlüsse im ftiuften Fufse zahlreich
verwendet, nattirlicfi aber werdca im Schlufi» einsilbige Wörter vermieden,
denen daktylische Wörter oder WortschlOsse vorausgehen. Die erste
Regel bat ihren Grand darin, dafs der Schlafs eines längeren Wortes
schwerer ins Ohr fällt und darum durch den schweren Wortabschnitt im
zweiteo Fofse die Hauptcäsur im dritten Fufse ihrer Wirkung be-
raubt seheint. Die zweite erklärt sich daraus, dafs, wo jeder Fufs zwei
Längen umfsfilt, in der am stariraten hervortretenden Stelle des Verses
ein Wert vuii nur iVs Länge so leiebt klingt, und die dritte ealstaad
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Metrik.
aus dem Streben, die durch die Wiederkehr gleichförmiger Einscbpiüe
unerträglich werdende Monotonie zu vermeiden.
WAhrend die Alexandriner in der «weiten, dritten und vierteo
Hebung des Hexameters nicht gar selten drei betonte Wortschlftm
aeuen, meiden sie es, in der vierten und fünften, selbst bei weibliclier
Cisor Im dritten Fnlse and nocb mehr in der dritten, vierten nnd ftnftea
Hebung Bcbwerbetonte Wortschtllsse sieb folgen sn lassen, -nicht minder,
vrenn der Yers keinen Umschnitt im vierten Fnfse, dagegen Olsar Je im
dritten und fünften Fnfoe hat» diese beiden Casaren durch betonten
Wortschlnfs zn bilden. Wortschlnfo in der fünften Hebnng gestatten sie
sich regclrcclit nur dann, wenn im dritten weibliche Hauptcäsur steht
und dieser eiu längeres Wort folgt, welches die vierte und fünfte Hebung
in sich schliefst, wie xor^ßiSa r^v iroh/fif/f^ov ] i7::arafjL£^w \ xaXä ro/^rv.
oder wenigstens im vierten Fufse keine schwerbetonte männliche Cäsar
eiutnU; die Auteiiianderfolge von zwei inännlicheii Cäsiireii im vierten
nnd fünften Fnfse dagegen erlauben sie sich nur, wenn der WortschloTs
der vierten oder (seltener) der fünften Hebung dorch £nklitika n. s. w.
▼ersteckt ist.
Fttr die liebene&suren femer hat das alexaudriaisohe Zeitalter
folgende, bereits von R. Volkmana, Gosunent epieae 1862. S* 24 gege>
beoe Regeln, die die Epiker sehen gekannt and angebahnt sn haben
scheinen, ansgebildet und sn Schnlrageln erhoben, dab die mimilicha
Haaptdsar des dritten Fnlses mit einer minnlichen Gflaor im vieiten
Fnfse oder mit der bukolischen nach demselben verbanden sein mvfis.
Am schäl lateu tritt sie zuerst bei Callimachos hervor, weniger bei
ApolloDios Rhüdios. Der Grund der Kegel ist eiuleuchtend. Nur die
weibliche Hauptcäsur im dritten Fufse, die schon bei Homer bevor-
zugt wür und bis auf Nounos herab immer beliebter wurde, konute deu
Hexameter in zwei auuäbemd gleiche Teile befriedigend uud ohue jede
Kebencäsur teilen (2'/* -r 3V*, Differenz V« Fufs). Bei mänuliclier
Hauptcäsur im dritten Fufse ist dagegen das zweite St&ck (3^/s geigea
2VS| Differemt ein Fnfs) schon sn lang, am in einem Zage gesprochen an
werden. So geschah Abhilfe darsh diese swei NebencSsnren. Im eni»*
ren Falle wnrde das sweite 8t1kcfc nicht sowohl geteilt als verkleiiiect»
dmm Jene beiden minnltchen Gisareo im dritten nnd vierten Fnte
bilden »isammen die Haaptcflsor, die nnn nicht mehr aof einem, son*
dem aof swei Beinen stehe {2^/$-^ l + 2 Vi)- Im anderen Falle wotdie
das sweite StQok wirklich geteilt. Da aber ein Einschnitt nach deos
vierten Trochäus ebenso gemieden ward, wie die Uäsur nach der fünften
Hebutig, so blieb nur noch die Teilung nach dem fünften Daktylus,
d. h. die bukolische Nebencäsur -H 1 Vi -h 2), durch die auch, da,
sie daktylisch ist, ein angenehnier Wechsel der Cäbur- und Zeilen schlösse
gegeben war, und zwar in derselben Weise auch bei der irochäischea
üauptc&sur, mit der verbunden sie bei Theokrit and den Hbrigen Alexan-
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II. AllgemeinM. Hexameter.
71
drioerD gen gebraucht wnnle. Damit erledigt ück Mch F. Lehrs' Ein-
sprach gegen jede Nebeneleitr und inabeeoiidere gegen die bukolische,
die nur so lange erfclirlich wer, eis man die Kotwendigkeit der Nehen-
eftsar bei mftanlieher Hanptoftsor noch nicht erwiesen hatte.
Biese für die Alexandriner aafgestellUn drei Regeln werden von
Nonnos ebenso streng beobachtet nnd mehr oder weniger noch von seinem
Anhang, mr iambiscber Versscfalufs in der dritten Hebong wird etwas
öfter zugeiassen, hiu Nomios in 2t> Fallen aul 400 raäuuliche Hauptcäüureu,
jedoch fast nur nach voili ergehendem trochäischen Worte wie £770? |
/j^twv. Der Gebrauch der verschiedenen Worttoniien im nonniuuischeu
Verse wird übersichtlich in acht Kegeln /u-ummengebtellt , ebenso die
Regeln über den Versscblufs. Neu ist hier Verfassers Fassung der Kegel
über zweisilbige Schlufswörter, dafs, wahrend die SchluIiBaUbe bei drei-
und viersilbigen Wörtern oft kurz ist, trochäische Wörter im Hexameter-
Schlosse vermieden werden, denn eine hftu^ere Ausaabme bildet nur
die Phrase xol aäT6c and xat a&T&¥,
Um Schliefelich an beweisen, dafs die qnantitierende Poesie bis
ins 7. Jahrhondert n. Chr. keine 8par davon seigt, dalb sie von der
aeeentnierenden Poesie beeinflnfst sei oder deren Eatstehnng be-
einflofst habe, stellt Verfasser folgende Erscheinungen, die man grOfeten
Teiles dahin erklärt hatte, zusammen: i) Babrios hält in seinen Cho-
liambcQ den Accent auf der vorletzten Silbe und zwar stets als Paroxy-
tODon, weil die letzte Silbe nur selten kurz ist. 2) Die Accent uierung
der Endsilbe des PentanieLers wud zwar nicht schon beim erstcti Auf-
treten desselben, wie Haussen (s. unten No. 66, in: Verhandluiij^en der
36. Fbilologenvers. 1882. S. 290) annahm, wohl aber seit der Zeit kurz
vor Christus entschieden gemieden. 8) Wenn auch im nonniaoischen
Hexameter bei langen Schlufssilbeo der Accent keinen Regeln unter»
worfen scheint, so erhalt doch die knrse Schinfssilbe, die nicht ra einem
swelsilbigen, wohl aber drei* ond mehrsilbigen Worte gehören darf, weder
selbst den Hanptaccent noeh infolge von proparoxytoner Betonung auch
nur einen Nebenaccent; ebenso werden nach einer Beobachtung des Ver>
ftesers ozytone sweisilbige, aber nicht drei^ nnd mehrsilbige Wörter vor
der troehäiseben Uauptcäsur gemieden; auch die Wörter, welche im dritten
Fulse männliche Cäsur bilden, sind nach Tiedke's Beobachtung (s. vor.
Bericht No. 38. 6) fast durchweg raroxytona, seltener Proparoxytona und
noch seltener anders accentuiert, ja selbst in der seltenen Nebcncäsur,
wenn dio fünfte Hebung durch Wortschlufs gebildet wird, stehen in den
meisten Fällen Paroxytona, nicht so gar selten ?roparox>'tona , jedoch
our bei anapttstischem Scblufs, nicht bei spondeischem wie dxotfiqtw^
weil dunn ein stärkerer Nebenaccent eintreten wQrde. 4) In anakreon*
tischen Zeilen bat (vgl. Hanssen 1. 1.) etwa seit Justinians Zeit die lange
vorlelste sowie auch die vierte, knize Silbe in der Regel den Wortaocent«
wie roMpotg fipoytts ävifitg. Endlich 6) was die Accentnierung der
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Metrik.
elften Silbe des lyrischen Trimeters der EjSAntiDer anbetrifit, so ist die
g&Diliolie Vmieidaiig der Properox|loiia md die vöUigo HemdMft
PaiQ^rtou erst in 10^ JalirliiiDdert nir DoteliMmg g^konoHo» ii
diesen Trimeteni tritt ▼ielmebr o«r erat die EkechelmiBf hener, U
die vom Venictas getotfoee lange Sdiiiibtfi^ nieht meh noch vüd«
WortaceeBt belegt wifd. Die wom Hannes L L dafir forgebiacte
Eriilinuigeii verwirft VerfMier; ihr ta iit die aUen dieaaD FlU« u
gninde liegende Rendel, dafs die Aocentnlennig der Schlnfssilbe n w-
nieideu ist, eine reiü rhetorische, die mit irgend welcher RQcksiclit
auf die Aecentpoäsie nichts zu schaffen hat. Dafs sich diese Wohl-
klangsregel aoch ^?ogeo die Proparoxylona richtete, erklärt sich ihm,
wie bereits angedeutet, daraus, dafs diese einen Nebenaccent auf <he
Endsilbe schieben.
Im zweiten Abacbnitte wird untersncht, wie weit die Eotwicke-
Innglstufen der lateinisch en Hexameterform mit den HaafitpiuilEt«
des griechischen Vorbildes übereinstimmen oder von ümen almeidi«»
Eantae, der dieselbe nach dem Homeriaohen Muster ordnete, kat aioh
nigleieli die Haaptgegensitse gesdialENi: die anfserardeatlidlie Btmh
iogong der mlnnlidien CMsir, vielleifdit in Bftcksichl aof venehiedsa«
Olsar* and Zeileasoidofi, sodann die Znlassnng, ja Bevomgaag dtf
M Homer sohon gemiedenen and der bei den Alexandrinern verbotenaD
Wörter und Wortscblttsse im vierten Fufse. Lacilins and Horas aBts^
scheiden bich iu ineirischer Bildung (anders ist es aaldrlich mit ihrer
Prosodie) nicht wesentlich von Ennius; nur ist ersterer vorsichtiger mit
dem Wortscliliils der fuidteu Hebung, vielleicht auch mit dem Trochäus
im vierten Fufsr, Der neup Einfinls der griechischeu Kegeln ist bei
Lucrez noch getrübt, deutlich aber und stark bei Cicero. Catull s Vor-
liebe fUr Spondeen im fünften Fasse and TibuUs nur im ersten Buche
streng dorebgeffthrtes Streben, deo G&surschiufs des Pentameters idemi
beim Hexameter hat diese alexandrinisehe Regel kein Römer beobachtst)
nifliit mit iambischem Wert sa bilden, sind alsbaM wieder aafm^bsas
Naebahmnngea geblieben.
Dafs die beliaanteren Begeia Aber die klassisehe Form des Heor
metersoUnsees nicht sdM>n in frühester Zeit galten, sondern erat allmit i
lidi entstand», aeigt schon ein Blick anf die SOO Schiftsse bei Eanias, ,
in denen sich alle möglichen Formen finden. Die weitere EotwickelaBl |
besteht weseotlich darin, dafs die fünfte Hebung wie die sechste nicht
mehr betonten Wortschlufs bildet. Zunflchst liefs man, um einen hartee
Wortschlufs in der fünfteu Hebung zu mildern, dem längeren^ die fünfte
Senkung and den letzten Fnfs niisfüUenden Schiufsworte ein eiusiibiges
Wort vorangehen, wie ut citbaroedus, oder Elision eintreten, wie pro-
perare Epicharmi, so besonders Lucillas und Lucrez, oder man liefs den
Wortsohliils in Ainfler Hebung anei sweisiliige Wörter folgen, wie ümim
lenet anmm, so Cicero, Horas ond Tibnll, bis dann endUcli die kiasiiiche
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IL Allgemeiiet. HesMMtor.
78
Zmi, Baoh Vorgüig des Gtotio wd baoondm des OennanieflSi diese harte
SsUefrfbm aar oodi hei FremdwftrtQm, ESgeoiiaiiieii eder in besomlersai
Effekt (feinineö «totHn) solieft. Vielleiehi hitte hier ooeh die Yer-
«cUedeBheit m spondeisehen und aupistiBdieii SchtOssen, wie fleidai
tsMi ansam und vgl. Yergil Asb. XI, ses rftpMte svper iameni, her-
wgehobeo werden können. Daran aber, data bei dem nunmehr nur
noch auf zwei- oder dreisilbigem Wort üblichen Schlüsse der Wort- und
Versacceni im fünften und sechsten Fufs zusammenfiele, haben Verfassers
Ansicht nach die alten Dichter nicht gedacht (vgl. unter No. Ende),
son(iern die Vermeidung von vicrsilhigrn und molossischon Wortern am
Schlüsse des Hexameters ist ihm uur eine dem Wohlklang äufserst vor-
teilhafte, genaue Nachahmung des alexandrinischen Verbots eines Wort-
sehlosees in fünfter Hebung, das im Lateinischen noch allgemeiner werden
melkte, weil die männliche Haoptcäsnr so gnt wie zur alleinigen Hemebafit
gdeogt war. War aber einnial schoo vierriibiges Seblofliwort verpflot,
te war das Schwinden des IknfeflbigeB nur natllrlioh. Die VermeidwiK
einsilbigen Wörtern am Schlosse des Hexameters miXi nach Yer&sser
dem Ben der dramatisdieD Zeilen entlehnt sein; aber warum sie nicht
direkte Nadiahmnng des griechischen Hexameters sein soH, sieht man
nicht ein. Der iambische Pentameterschinfis wird Tom Verfasser nicht
erklärt.
Ganz besonders ausführlich wird die Entwickelungsgeschichte der
Cäsuren gegeben, und die zum Teil von denen Lucian Müüer's abwei-
chenden Ergebnisse werden durch statistische Listen dargelegt. Bei
Ennins. sowie noch bei Lncilius und Horaz, vielfnrh auch bei Lucrez
ist die männliche Cäsur im dritten Fufse alleinige Hauptcäsar, die
weibliche im dritten und die männliche im vierten können nur als Ersatz-
oder Nebencäsuren gelten. Die weitere fintwickelang wird durch Nach-
ahmvng der griechischen Kegeln herforgemfen , nach denen die tro-
chiische Oaesnr im vierten Fnfse vermieden und die mftnnliche Oftsnr des
drttlsD FniMs stets mit einer Nebendsnr nach der vierten oder vor der
ftnften Hebung verbnaden wird. Anl dieser Stufe steht s. B. Cicero voU-
eHndig, abgesehen von swei Versen mit trochüschsr NebencAsnr im vierten
Folbe, teilweise anch Laerez. Während bisher wenigstens die beiden
Krsatzcäsuren noch nicht mit Nebencäsuren verbunden sn sein brauchten,
ist es nun die nächste Entwickehirii^sstuie, (iaf^ die Lehre von der Notwen-
digkeit einer Nebencäsur auch auf die beiden Hilfscäsuren ausgedehnt
wurde. Also wird die Casur nach der vierten Hebung stets mit Neben-
cäsar nach der zweiten Hebung und die weibliche Gäsnr des dritten
Fafses stets mit den beiden männlichen Nebencäsuren nach zweiter und
vierter Hebung verbanden, während manche Dichter die Hil£scäsur nach
der vierten Hebung überhaupt meiden nach der aiezandrinischen Regel,
dab jeder Hexameter im dritten FnOse Haoptclsnr haben sollte. So hat
TihuU im ersten Buche die männliche Hanptcisur verbunden mit der
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Metrik.
NebencAstir oacb der vierten oder ?or der iuufteu üi bung uud nur eiu-
mal nach dem vierten TrochAus; in 406 Versen steht 82 mal die weib-
liche Ersatzcäsur mit den beiden rnftonlicben Nebencftsureo, nur in drei
Versen fehlt sie neeb der iweiten Hebung. Überhaupt aur drei Vefie
seigeD keine CUeor im dritten Fobei dnfilr aber minnKehe Ereatielwr
im vierten Fnfbe mit NebencAinr nMsb der iweiten nnd vor der diittee
Hebnng. Bei solcher Strenge beharren Jedoeh nnr nenige Diehter, die
meisten und gerade die besten schufen sich wieder mehr Bewegüobkeit,
indem sie swar die von den latektechen Dicfalam selbst ersonnenen Neben-
cäsuren fttr die beiden Ersatzc&suren festhidten, aber die beiden voo
deu Griecbeu lici übergenoinmeiieii Regeln verletzten und zwar so, dafs sie
der männlicheu Cäsur im dritten Fufse oft keine Nebeucäsur folgen liefseii,
so vor allen Ovid (wie heilte man auch sonst Wörter wie felicissima,
igDobilitate in <ieii Vers bringen können!), und sehr oft den vierten Dak-
tylus trocbäiäch teilte: so schon TibuU in seinen späteren iiüciieru, Properz
und noch viel mehr Ovid. Gegenüber diesen von den Dichtern der
Augusteischen Zeit gescbaffeueo Freiheiten wird spiter bald diese, bald
jene griechische Begel wieder strenger beobachtet; z. B. bald die tro-
cbAische Clsnr im vierten Fobe gemieden, so von Oapella nnd Ooripp.
Ja manche gingen noch weiter. Pedantisch mieden sie nicht nnr die
mftnnlicbe Hilfsetonr (also die Yerse ohne GSsnr im dritten Furse), sondern
bogar die weibliebe mit ihren beiden Nebeacflsnren, banten somit Isst
nnr Hexsmeter mit der mtnnlichen Hanptcflsor nnd mit Nebeoeisor nach
der vierten oder vor der fünften Hebung, so in klassischer Zeit Lygdamuü
und das elfte Gedicbt der Kataieku des Yergil . später Symphusius,
Priscian und Ku>?enius von Toledo. Gelegentlich ininrnt Verfasser om
männlicher Cäsur willen ein selbstäudi^'os /r// an, das schon bereits an-
dere gethan, zuletzt Fr. Haussen tUr Comniüdian , vgl. vor. Bericht
No. 105; allein weder für Commodiaii noch für die Poesie des ersten
Jahrhunderts ist dies notwendig. In Versen wie die vom Verfosser a&-
geführten Lucan. I, 124. 357. U, 459. VII, 188* 742 lassen sieh die no-
regelmäfsigeu Cftsuren durch l&ngere Wdrter entseholdigeo.
Den Wert des lateinischen HeiameCers schlftgt Verfssser nicht gsr
hoch an. Er blieb ihm eine kttnstUche Nachahmung, reichlich mit Mio-
gek behaftet« besonders infolge des verhingnisvoUen Anfgebens d«r
weihlichen Hauptcisur und der Einförmigkeit Un Vertauf der Beihis,
weit unter der Bewoglichkdt und Manniehfsltigfceit des griecMiehea
Hexameters stehend, den die Alexandriner nur wenig verscböuerteo,
Nonnob und seine Genossen nur wenig entstellten.
Schliel'slicb bespricht Verfasser in sehr zutretlender Weise 22 Se-
nare, die Priscian seiner laus Ana^tasii imperatoris < a. 512) voraus-
schickt, die daruHi m m liobeoi Interesse sind, weil sie eine einzig d*-
äteheude Nachahmung des komischen Trimeters der Griechen
sind mit allen Freiheiten desselben, aber auch oline diejenigen des slt*
lateinischen Senars.
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II. AllgemiDM. loniker.
Bas neoesto Werk Heyen ist Referenten noch nicht stigegBiigen.
Dem oben genannten Recensenten E* Seiler gilt der VerBacli, die rhyth-
mische Dichtung auf senitischeo Ürsprong toraduafthren, wenigstens
firt Xiftteintsche als nicht gelungen, dagegen ist Wischke mit den Er>
gebnioseD dieser Schrift voUkonnen einverstanden; ebenso Sahbadini.
S6) Ludovicas Tichelmaun, De Tersibns lonicis a minore apod
poStas Graecoe ob?itB. Diss. inaog. Königsberg. Graefe und Unser.
1884. 64 S. in &
Eine fleifsif?? und tiborsiclitliche Zusaaiineiisteiiiuit: tirs Materials.
Akatalektische Tetrameter, je zehn bei Aeschylus uud Euripides, uur
einen bei Sopbocles, zwei bei Aristopbanes and drei bei Anakreon, sind
ganz regelrecht gebaut ohne jede Cootraction der beiden KOrzen, die
Hephaeetion S. 39 nur fOr die katalektiscfae Form beseugt; nur löst Eori-
pidea zweimal die erste und einmal die zweite Hebung auf, erstere wohl
nur unter dem Elnflufs von Eigennamen, und Aristopbanes hat sweimal
ran. 824. 840 im Eingang einen Bacchius, den Ver&sser nicht richtig
nach Analogie des vorangestellten Kretlkers ran. 326. 842 erklftrt. Die
AnaUasis findet sidi bei Aeschylus neunmal im zweiten Teile und sechs-
mal in beiden. Die Choriamben Pers. 647. 652 will Verfasser für loniker
mit Auakrusis erklären, ebenso Ar. Tbesm. 109, während er Soph. Oed.
rex 483 ff. als Choriamben gelten läfst. Ben Molossus am Ende des
Trimeters Eur. Bacch. 71, den Nauck uud Westphal änderten, verteidigt
er mit Cycl. 502. 510. 517. Aucli Binnen- und Kndkatalexis werden mit
einer Anzahl Beispiele belegt, die Bracb>'kataleJÜs mit Auaklasis dreimal
nüt Anakr. fragm. 47. 48.
Die akataiektiscben Trimeter werden bei den scenischen Dich-
tem in 81 Beispielen und bei den klassiscben Lyrikern and bis in die
spate cbristlich-bysantiniscbe Zeit in zablreicben Beispielen verfolgt.
Nur Euripides oontrahiert im ersten Fube sweimal, Synesius fanfinal;
Enr. Baecb. 678 , wo Auflösung im ersten und Gontraetion im dritten
FMse angenommen wird, ist scbwerlicb richtig gemessen. Anaklasis
swiscben dem ersten und zweiten Fofse findet sich nnr einmal bei Ari-
stopbanes, einmal auch bei Sappho, öfters bei Anakreon und Synesius,
vereinzelt auch bei Consiantinuh Siculus. Öfter wird die letzte Silbe im
dritten Päon durch eine Länge ausgedrückt. Auaklasis zwischen dem
zweiten nnd dritten Fufse kommt nur bei den Lyrikern vor, zweimal bei
Anakreon, dreimal bei Synesius. welch letzterer gern im ersten Fuise
einen Molossus setzt (17 mal), ja einmal sogar Anaklasis in allen Ftlfseu
bat. Binnenkatalexis findet sich im ersten Fufse fünfmal bei Aeschylus
nnd Euripides, im zweiten viermal bei Aeschylus und Aristophaoes, mit
Binnenkatalexis im sweiten Fofse bei Anakreon fr. 55, im ersten Fufse
mlleicht Aeech. Hei. 4. (ed. W.)» Brachykatelexis vieUeicbt zweimal bei
Euripides*
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Akatalektische Dimeter ohne Aüakiasis baut Aescbylus 39, £ari-
pides 4, Aristophanes 3, dazu 1 mit Anakraae Thesm. 9., eine andere
Form der Aoakmae bei Aeacb. sept 730; bcmoders häufig ist di««
Vera bei Anakreon nnd in den Anacreooiea, moh fiodel er aidi m>
ideg«nd olme Anaklaalt in Je iwei Gedioton des Gregor KeiieM
und des Byneains. Mit Anaklaeis iat er nicht minder binfig, lOoiil bei
Aetcfaylns^ siebenmal bei Aristopbanes, später wnrde er das gewObnlicbe
lyrische Yersmab, vor dem sHe flbrigen Formen smrOcktraten. Wihreni
die reinen Dimeter ohne Analilasis naeb STneaina nicht mehr nachweiF
bar sind, finden sie sich in der Anaklasisforno besonders bei Johanne^
Gazaeus und Soplironius, ferner bei Ignatius, Coüstantimis Siculus. Leo
Magister, Georgius Grainmaticus. Im Dimeter ohne Aiiaklasis werden nur
einmal carra. anacr. 42, 2 die z\sei arsten Ktlrzen kontrahiert, wohl nicht
44, 10; bei Anaklasis jcduch gc^^chieht dios hflnfig, einmal sogar ziigleid»
mit Auflösung der ersten Länge carm. anacr. 67, 1, vielleicht auch 32, 7.
Unzweifelhaft wird ancb in den s. g. Anakreontiscben Liedern biaveika
die erste Länge des zweiten Fufses aufgelöst (nicht des erstra, cant
nnicr. 82, 8 t^oq y^^ff^)* etnmnl sogar bei Znsanmemiehang
der swei Kdrsen des ersten FnCses 48, 5. Endlieb liomml snr a■8fOh^
lieben Bespreobnng die Krscheinang einer Linge anstatt dar iafölge dsr
Anairlasis eigentlich karsen Silbe am filade des ersten Fafses. Sie findet
sich schon einmal bei Aesehylus snppl. 1092., siebenmal bei Arislopliaiiei»
öfters in den Anacreonteen und bei Synesius, einmal bei Gregor fei
Kazianz und viermal bei Sophronius, dann uidii mehr. Einmal wird
dabei auch die erste Senkung zusammengezogen carm. anacr. 50, 11.
In zwei Fällen, carm. anacr. 42, 13 und 44. ll, findet Verfasser eine
Auflösung der letzten L^nge des ersten Fulses, v^as wohl schwerlich
richtig ist; ebensowenig hei Syuesius I, 77 {voEfiulat Flach's Kollektor
für \>o6iat). Dagegen wird eine Anzahl Ver»e von der Form
daraus erklArt» dafo in dimetro, qui anadasin admittit, prima arsis poste-
rioria pedis corripitur, so carm. anacr. 35, Ii. 36, 6, 8, 15. 50, 6. 40, 3.
48, 22. 56, 8 n. a.; bei christlichen Diohtem findet sich diese firschai-
nnng nicht (Sophronios XI, 27 ist oorropt) Endlich steht mweilen statt
der zwei ersten KOnen ein Tmhaas, der wohl nicht ni flndeni sei,
carm. anacr« le, 4 n. 6. 88, 86. 42, 12. 48, 28 n. 28. 88» 0, bei chrirtp
liehen Dichtem nnr dreimal im Gonstantinns Sienlos nad sweimal im
Leo Magister. — Katalexts am Ende des ersten Fufes eitaableB sisk
nur die Dramatiker, dreimal Aesch>lus, zweimal Sophocles, je viersmi
tunpides und Ariatuphanes. Gewöboliche katalektische Dimeier bieieo
vereinzelt je zwei Sophocles, Euripides und Timocr. fragm. 6; brachf-
katalektische je zwei Aeschylua, Ag. 469. 477 und Aristophaoes, Vesp.
802. 316.
Reiogebaltene Pentameter giebt es nicht, wohl aber bei Aescbv-
los je swei mit inlautender Katalezis des ersten und dritten Fafii«»
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IL AUgeffleines. loniker.
77
Per«. 71. 78, und ans einem reinen loniciis und drei Dimetern mit Ana*
klasis bestebeodü Ag. 694. 711 und katatektische, zugleich mit Katalexis
der dritten nnd Anaklasis zwischen den beiden letsteren FttfseD Pers.
106. 112; endlich dreimal im fioripides Qjrcl. 601. 509. 617 bei Ana»
kUsis iwwchen dm zwei letiten Ffttaeii mit Molossos statt Epitrit
ZweifeUMfl bleibt £ar. Pboen. 1680, wo Yerfaaser mit Westpbal und
Sciimidt an ^okopierte Daktjlen denkt, Dindorf an Choriamben, das
riebtigo aber wohl Christ fand, der ionische Pentameter mit nmr einer
Kttne im Anlaot abnhomt, also die s. g. Antispaste.
Regelrecht gebaute Hexameter zeigt Enripides sechs, solche mit
einem zum Spondeus contrahierten Anapäst im Anfange Sophocles zwei,
uärnlich Oed. rex 489. 504 (wohl schwerlich richtig autgefafst, es sind ein-
faL-h vereinzelte lonici a maiore in einem ohoriambisch-ionisclH n Chor-
liede>: mit dreifacher AoakkiM . also aus drei Dimetern zusammengesetzt
Euripides zwei; ebensoviel auch Aeschyius , nur dafs dieser flie dritte
Senkung lang braucht Prom. 503. 412, sämtlich mit Cäsur im vierten
Fnfse nach der ersten Hebung des Epitrits. Regelrechte katalektiacbe
Hexameter bat Euripides drei, und noch einen mit Auflösung der lotsten
Hebung des fOnften Fufses, viermal mit Katalezis im zweiten und vierten
Fofte» darunter einmal mit Auflösung der letzten Arsls des filnften
Fußes; lerner zwei mit Katalexis im dritten und vierten Fulbe wahr-
seMnlleh Sophocles Oed. rex 404. 600 (Eurip. snppl. 43 ist in Dimeter
aufiiulOsea).
Heptameter baue nur Euripides vier, nflmlieh zwei rein mit Cäsnr
nach der zweiten Stükuug des vierten P'ufses, zwei mit Anaklasis zwischen
den letzten Fufsen und Brachykatalexis. — Endlich Verse aus acht
ionikern biete nach We<-ipli,il und Schmidt Aristoph. vesp. 293. 306.
— Anhanjrswei^c über Versiechnik des Sophronius und die üueoht-
heit des carm. V. des Leo Magister gehandelt.
37) J. Luthmer, De choiiaiiibo et ionico ü aiiuore diiiuabi loco
positis. (Disscriatioues Argentorat. Vill.) Strafsburg. Truebiier. 1884.
99 S. io 8.
Ans den Lyrikern und Dramatikern werden alle di^eaigen Stellen
nwammengestellt, an welchen der Choriamb in sonst iambischen Venen
aidi findet Der Choriamb aber gilt dem Verfasser als ortus e diiambo
w^wi sedlbus syllabarom primae et secundae inter se permntatis
^ w 1 und ahnlich der lonicns a minore mit den Icten j_ i aus ^ _ ^_
entstanden. Da also der Clioiiamb wie der Diiambus den Hauptictus auf
der letzten Länge trage, so könnten diese beiden VersfOfse ^ ^ ^ i)
eiaander leicht vertreten, was im giiechiachen Drania und boi den les-
btschen und aiexandrini^^chen Lyrikern wirklich vorkommen soll. Freilich
an positiven Stützen für diese Annahme läfst sich nicht viel vorbringen.
Dean gamiehts beweisen in dieser Hinsicht die aagefOhrten 17 Trimeter,
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Metrik.
in (inneii der Choiiamb die erste Dipodio ersetzen soll. Denn Eur. suppi.
h89 hat bereif«- Hermann es veruurteu, wenn Dindorf rafc vor fjrwf^cyo-
naioi' auswerten wili ; ielzttTer stützte sich auch nur auf Aesch. sept. .')47.
einen Vers, den er selbst als anäschyleisch beseitigt hat; Ober diesen
uod sept. 488 und Sopb. fragro. 785 vgl. oben No. 15; Cboöph. 657.
Arist. pac. 663 handelt es sich nm die Interjektion «<ev, deren letzte
8übe J«ng gebraucfat werdea luuui, wie in im n. i., eodlich Aesch.
Ghodph. 1049 ist sicher coirnpt 8o bleiben our drei Tereimelte
Fälle ADiiifllhreD, wo aDtistropbisebe EoUprechnng ' swiscfaen Cbonamb
und Diianib flberliefeit wird, ntailieb Pbil. 1U7 1161, wo offeDbar
Corruptel vorliegt, da die Verse euch in anderen Dingen nicht oberein-
stimmen, Artst Ach. 1160 <v> 1162 rov qti^jpa^r^ = x^H' izefwv, wo
^'fyXftonpr^ wie ein erklärender Zusatz zu ^Avrcfia)rov r«v ^'axdBoQ aussieht,
wofür es bereits Elmsley mihm, und I.ys. ^ .340. wo selbst Dindorf
Verdacht scbApft ^epen yr/afxag fhtif>ax£ijEt> = '»rmoÖTjtu^ ßnr^Hs!. Denn
vesp. 14') 4 ^ 14 GH, wo die Uuudschrifteu die richti^je i.c- nt r'/r» ö (^r/o-
xHorntQ ^'eben, und Lys. 324 ^ .<^38 werden fäl^ehlieli angeführt. Ad
letzterer Stelle, wo Bentley wohl nukv mit Hecht entfernt hat, laf>t
die Form J\t w . gegen ^ w w ^ ohne Anstofs choriambische Messung
sn, wenn sie auch Verfasser anf Omnd der scholia Ilephaest. A. Ter-
werfen will. — Was sonst noeh als Beweis angeführt wird, Dämlich dais
der Gboriamb die Stelle der ersten wie der sweiten Dipodie im iambiscben
Dimeter vertreten könne, und dafs einzelne iambiscbe Strophen mit einem
oder zwei Choriamben beginnen, ist niefat ansschJaggebend. Hit dieser
Beweisfdbrnng kommen wir nicht weiter als bis zu der durch die Ana-
logie der loniker verständlieh zn maebenden Anaklasis des Cboriamb
und Diiamb in choriambisch -ionischen Gedichten, für die als Beweis
Anakreon liagm. 21 beigebracht wird und die sieb wohl auch in verein-
zelten Stellen der Komödie Eingang verschafft hat; und atich nur das
i%;inn als von Heph.lstion S. G lie/engt polten. Dagegen bleibt euj aus-
gedehnter Gebrauch dieser Krsciieinniig hei den Tragikern nach Ver-
fassers Zusammenstellungen noch Hypothese.
Endlich erklärt Verfasser auch das Vorkommen des Diiarobus unter
lonikem. Wie sich die gewöhnliche Anaklasis ans folgenden Icten e^
kläre: rein ws^i-i.v^^.iii! , dvnxXi»fiLmfo¥ ^^s>^v*w».££, sossi
aach die Möglichkeit, dafs ein Diiambns w :l v i für lonikns w .l j. stehe,
nicht abzuweisen. Aach hier sind die Znsammenstellnogen sorgsam;
aber manche Messung bleibt zweifelhaft, so besonders die Einfäbrung der
Form w il 1 seihet bei Aeschylns. Das gilt auch in erfaöbtem Mafiie
von dem dritten Abschnitt, von denjenigen Partieen, in denen diese
beiden Erscheinungen gemeinsam innerhalb derselben Periode auftreten
sollen. 8. 540". Prom. 128. 397. sept. 720. Sopb. El. 1058. Pers. 658.
Eur. Pboen. 1539. Iphig. Aul, 171. Bacch. 72; Pers. 648 rechnet Ver-
fasser selbst nicht mit hierher. — Za einem verwerfenden Unede kommt
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III. Grieehuches Epos.
79
3«^ Fn>drirli Hanssen, In der KeceusioQ voo No. 87 im Phil.
Anzeiger XV. (lööö) b. 10—12.
Der Hauptictns dürfe im Joniciis a minore nicht anf der letzten
Länge angesetst werden wegen der Analogie mit der modernen Mnuk,
wegen der Jonid mit vierzeitiger Länge v w die dann eine niebt
nachweisbare aufsteigende Lflnge sein rnüfste aus .z» und wegen der
Identität des Jambus und des aufsteigeuden ionischen Khythuius. Denn
letzterer sei nur ein langsamer Jamb, iu welchem sowohl Kürze als
Länge verdoppelt ist. Dagegen hätte man im Eintreten des Choriarab
fftr Piiamb die Äufserung j^^nes Taktwechsels zu erkennen, wonach inner-
halb iambischer Reiben durch Verschiebung der Icten eine trochäische
Gegenströmung entstehen kann. Darin liege der Schlüssel zum Ver-
ständnis der juogaOden. Während Luthmer die Ictenv(>rschiebung anf
den ersten Fürs eines Diiambns beschränkt, nimmt sie Haussen in jedem
Fnlse eines iambisehen Kolons an aufser dem letzten, auch in mehreren
hinter einander; femer glanbt er, dals in zwei benachbarten Choriamben
die beiden znsammenstofsenden Lftngen in eine vierzeitige zusammen-
gezogen werden können, so Aesch. Prem. 128. sept. 720—726. Soph. El.
1058—1069. Enr. Heraclid. 353—369. Troad. 565—567, z. B. also vea-
vraiv 1 (TTE^auov i^spev \ ' EXXdüt xwipoTni'npio als ^ . ^ ] ^ ^ w w i
_ V v> ^ das häufige logaödische Glied xixLir.Muifutnn nz ji zntjul^av
ri'iofx: soll _ %j w '>>T_ 1 \j L sein. Den Choriumb denkt sich dem-
nach Haussen auf der letzten Länge betont: denn sonst hätten wir die
von ihrn verworfene aufsteigende vierzeitige Länge iu diesen letzten Bei-
spielen.
Am Ende dieses Abschnittes erwAhnt Referent noch, dafs
J. Wex, Die Metra der alten Griechen und Römer im UmnTs
erklärt und abersichtlich dargestellt. Zweite Bearbeitung. Leipzig,
B. a. Teubner. 1888. IV n. 94 S. in gr. 8.
Dicht metrischen, sondern metrologischen Inhalts ist.
lU. Melrisehe Schriften über das griechische £pos.
301 Arthur Ludwich, Aristarchs Homerische Textkritik nach
den Fragmenten dos Didymos. Zweiter Teil. Leipzig, B. G. Teubner.
1885. IV u. 774 S. in gr. 8.
«nthllt besonders im dritten Teile (Polemik) verschiedene Abhandlungen
metrischen Inhalts, von denen hier die beiden Ober die im Laufe der
Jahrhunderte immer merklicher werdende Abnahme der Spoudeen und
die Spondeenliebe einzelner Versstellen' hervorgehoben seien. Streng
Dach <ier zuprst von Drobisch angewandten statistischen Methode wird
hier der Spondeenreicbtom der alten Zeit und der allmähliche Bückgaog
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80
aoscbauiich dargestellt. Über audere AbliAadlaogeo, wie 31 and 32 vgl.
unseren vorigen Beriebt No. 31.
40) Georgius de Kobilinski, J}t l, T vocaliam apsd Ho-
merum mensura capui 1. Diss. inaug. Königsberg 1882. 36 S. in 8.
Die Regel, dafs a, r, v, wo sie einmal lang sind, in der Senkung
immer als lang, und wo sie einmal kurz sind, in der Senkung immer als
kurz gebraucht werden müssen, erleidet bei Homer einige Ausnahmen;
diese will Verfasser sämtlich beseitigen. - Im Aaslaut finden aidi
Fälle im ersten Fufse wie nokXä iror JUamifUißOQ^ ptHn4iitax£\f ^ mx¥A
vor ^/ttit^y, da soll mUa, nuxtvä geändert werden« weil im ersten
Fnbe iwer ein Trochäus unerhört sei, aber ein IVibrachys nicht selten
stehe. Andere Stellen, wie ßXoaupwmg ian^vatro A 86 und w&p^
fUrwnov K 292, y 882 sollen korrupt sein. Qlflckllcfaer ist Terltaaer
mit seiner üntersnehung ober diejenigen Fälle, wo eine nrsprfln gliche
Länge in der Senkung gekürzt sein soll. Hier wird 2 498 iffiveov
mit Synizese gelesen uder zusammengezogen in jj/'ivetvv, / 414 Ixaz/ti mit
Nauck in rWr geändert, y4l9 für iXdöaofi nach handschriftlicher Über-
lieferune iXaawuzH^ ^eh^sen, für 'icraai nach bekannter Analogie ^aaaat
(aus toaaat) geschrieben. P .324 x^plix als Dativ elidiert. Au^tnhrlich
wird noch die erste Kürze von Xir^^t, dr^tog u. ä. besprochen und mit
Gluck gegen Härtel, Homer. Stud. III. S. 6 polemisiert, der hier und in
ähnlichen Formen dem Jod eine Bolle zuerteilt hat, die ihm nicht zu-
kommt. Verfasser hält au der gewöhnlichen Erklärung fest, dafs die
Kärze sich hier positione erklärt, also durch den folgenden Vokal ver-
anlafst ist, ebenso bei den SnbstantiTen auf und «9, den Endungen
tv)v und r<MV, Verbalformcn von aTho und zltu u. ä., auch habe Harte!
in Failt'ii v^jc Alyur-ir^^ r.ÜMoq die Synizese mit Unrecht geleugnet. Ü 2iy
sei itp)fii pLcytipotai zu schreihon. J 202 umzustellen Awjjy^ in Tn:xxr^c
ot inovT i$ hTToßoToco, letzteres schwerlich richtig. Verfehlt ist <iie Er-
klärung, dafs (jTf^.vixÖE:^- in messen und dies gar nicht von (potv:^ abzuleiten,
sondern eine Weiieibilduug von <fotWtg . ir^nvtoQ sei; dafür wäre auch
das angeführte mimnkosic neben zweifeihaitem naunaXog u. ä. keine Ana-
logie. Hif r liegt Synisese von oe^c vor, Tgl. die spätere Kontraktion
in -oDc. Im Worte /ywoioc wird die erste als lang durchgefohrt; die
scheinbaren Ausnahmen lassen sich sämtlich durch Synisese der beiden
letzten Vokale beseitigen. — Endlich wird in Abrede gestellt, dafs kurze
Silben im An- oder Inlaut jemals lang io der Senkung ersdiei-
nen. Es wird £48T ä^vn mit Beutley umgestellt, e 186 dfwwß» sütt
äßwev geschrieben, ifidc soll bei Homer nur If haben; ^201, f*S68»
<f 4G ist die Kürze herzustellen, indem der elidierte Vokal erhalten Uiflrtto
wie es an der zuerst genannten Stelle auch Uberliefert ist irdvaiMä
tfiavTa, und A'475 wird umgestellt rr'jßdTr;? iSiSevm l}xäat; A* 478 wird
in MÄMw int^aoaxe das Augment hergestellt; endlich soll bei dir
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m. Griediittciies Epos.
81
Kuüjutjktioo nph an ucun Stellen ein f einzufügen sein, das an vielen
ähnlichen Steilen iei\- wn allen, teils voü oiiiigen Hand Schriften ttber-
iiefert ist. f 242 ist TaaatifjiaxüxAüt zo mdäseo, A (uicilt Ä) 697 soll nach
f 19 falsch gebildet seio.
41) A. Gemoll, Homerische Blätter. Osterprogramm. Striegau
1885. 20 S. io 4.
Im Eweiten Abschnitte wird Stiobometritehes bei Homer beaproeheo*
An 40 Homerischen Stellen es vor, dafs xwei benachbarte und
dem Inhalte nach eng susammenhingende Reden die gleiche Verssahl
seigen, nftmlioh Je 8 A aia. S 190. ^420. ß 402. 7* 22. 261. p 846;
je 4 P652. «401. ;^ 481; je 6 ^ 181. 7*101. (r94. x888. o 260. r 86;
je 6 J 350. Ä'234. 5 264. 0 462. ^8. A 331. 0 632. v 140. x 16*i ^
J 404. i2 425. // lo2 p 544. a 170. ^' 166; je 8 23ö; je 9 / 166; je 10
0 158. *F 59; je 14 f 2u7; je 16 ß 130. 0 304; je 21 r 69; je 22 4* 188.
Aul^^erdera nehme mau bei zwei zusammengehörenden Reden gern ein
Vielfaches von Versen, wie 4 : 2 ? .'^64. x s w., woför 25 Beispiele
beigebracht werden. Da beide Erscheinungen in der ilias seltener sind
als in der Odyssee, so scheinen wir es hier mit einer Manier zn thon
m haben, die im Laufe der Zeit beliebter wurde. Ree: Berliner
philoi Wochenschrift ¥1. (1886) 4 a 101-104 t. &. Volhmann.
42) E. Kammpr, Homerische Vers- und Formenlehre zum Ge-
brauch in Gymnasien. Gotha, F. A. Perthes. 1884. 54 S. in gr. 8.
Ree.: Wochenschrift f. klass. Philol. I. 22 S. 684—685 A. Ge-
moU. — filätler 1 bayr. Gymnasien XX. 8 S. 406 - Berliner philoL
Wochenschrift 1884 88 8. 1180-1182 t. R. PeppmOller. — Philol. Bond*
acfaau 1884 89 S. 1246 - 1248 ?. £. Bachof. - Gymnasium XL 15 8. 509
— 610 T. H. Menge.
ist Referenten noch nicht zugekommen. - An die Besprechung der
Leistungen tlber Homer reihen wir noch folgende Schriften über einen
Homerischen ü^mnuä und die Alexandriner;
43) K. Francke, De hymni in Cererem homerici compositione,
dictiüue, aetate. Kiel (v. Maack) 1881. 28 S. in 4.
Ree: Philol. Kundschau lö85 No. 3 S. 65 — 70 v. £. Kberhard.
— Philol. Anzeiger 1882 1 S. 1 - 4.
Der Hymnns soU nach der viel besprochenen terpandrischen Com-
positionsform zu gliedern sein: 1-8 itffdXoyo^, 4 --95 dp^d Ceres, Pro-
^erpinae raptu exacorbata terram pererrat, 95 — 232 xararpond Ceres
ad felcuni devertit, 233 o/KfaÄuc Ceres diviuitate resumpLa tom-
piimi Müi ejüitrui iubet, 284— 44.0 /x*r«x«rar^o?ra Proberpina Cereri reddi-
lur, 441 486 a^fjap's Ceres et Pro Lipiua iu Olympum revocantur,
400—495 iruXüYo;. S. 22-24 enthalt cü tatistische Angaben über C&8U-
JahrMboricht fOx AUcrthumswiMcaschaft XLVlil. (i8«6. ill.) g
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8*2
Metrik.
ren mui Fliat . x^ww ub( i dab Vorkünimeu des 6poudeus im ersten und
füntteu reäp. vierteu Fuise.
41) Reinhold US Steig, De Theocriti idyllioram compositionc.
Diss. inaiig. Berlin 1882. 47 S. in 8.
Eine Besprechung der wirklichen oder vermeintlichen strophischen
Gliedeniiig von L III. XI. XV. XVIU., Aber die der Jahresberiehl an
anderer Stelle Anakmift giebt, a. XXXIV. (1883. L> S. 278. Hier heba
wir nur ber?or, dafs Verfasser abweichend von Gebauer einen einaigii
Vers bei den sicilischen Hirten annimmt, der der Verbindung einer dak-
tylischen Tetrapodie und Dipodie sehr fthnlich gewesen wftre, worauf die
häufige Anwendung der caesura bucolica und die besondere Markierung
derselben durch Anaphora hiaweise id. IX. 7. 8 ao'j fikv a piön-^og ja-
Mit dieser Cäsur beächäftigeu sich auch folgende kleinere Autääuee:
45) R.Y. Tyrrell, The bucolic caesura. In: Hermatheua. DobUn
J88l!. Nu. VlU. S. 3i0"343.
Ree: Philol. Wochenschritt III. UÖ83) N'o. 17 S. 518 und
46) H. Nettleship, The buoolie caesnra. American Jonnial ef
Philology Ko. 1 8. 75—76.
Von diesen ist der zweite dem Referenten gar nicht bekannt ge-
worden. Der erste bestimmt die Regel Uber die fragliche Cäsur dabin,
dafs der vierte Fuls ein Daktylus sein iiiufs, wenn nach der bukoLischeu
Cäsur eine Gedankenpause eintritt.
48) G. Härtung, Bemerkungen zu den griechischen Bnkolikem.
Erster Teil: Die strophische Responsion. Programm. Sprottan 1884
und 1885. 38 und 28 S. in 8.
Im allgemeinen tlbereinsUmmend mit No. 44 erkennt auch Här-
tung nur in amöbäischen Ges&ogen wirkliehe Symmetrie an. Zu einem
ParaUelismus einzelner Versglieder mag die Anlage und der Charakter
der bukolischen Dichtuog geführt haben, eine streng durdigeHtbrte
strophische Responsion ist jedoch nur zu verlangen, wo der Schalt»
vers eintritt oder Dialog stattfindet Was monotogische Gedichte ohne
Intercalar betrifft, so wird fhr idyll. III. Fritzsche^s Einteilung ge-
billigt. (Steig in No. 44 hatte von Vers 6 an es in 3 Disticha und
14 Tristicha gegliedert, jedoch mit Entfernung \uü 24 und Beibehaltung
von 20); för XI. ergebe Borsdurfs (comment. in Theocr. carra. XIT, Jauer
1874^ einzig richtige Plinteilung in sechs ungleiche Siuuabschniite, daf>
der Dichter keine harmonische Symmetrie habe schaffen wollen. Id. XII-
bietet nach Fritzsche je elf Verse als Einleitung und Schlufs^ in der
Mitte drei fUnfzeilige Strophen, vom Dichter möglicherweise beabsichtigt.
Aber sicher abzuweisen sei jede Symmetrie in dem Adonisliede XV, loo
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111. Gneobttchea Epoa.
83
-*144; fenier XVUI. XX. XXlil, 19—48. XXVI, auch ia deu drei im
ialtscheD Dialekt ▼erfiarsten Gedichteo XXVUI— XXX, weiter auch io
Bion m. V— YIII. X. tind Hosohas L Y— VII. Das gleiche gilt von den
ganx episch gehaltenea Gedichten Xin. XVL nnd XYI!!, natllrlieh auch
TOD XXn. XXIY« Mosch. II. lY. Wenn hier nnd da eine gewisse Sym-
metrie sich findet, so ist sie snftllig, weil der Dichter ebea über den
einen Punkt nicht mehr zu sagen wufbte als über deu aJidern.
Voii den dialogischen Gedichten ohne Intercalar, IV— X. XIV. sind
in IV. blofs Anfang und Schlufs strophisch zu nennen, wo Battus und
Corydon Schlag auf Schlag einander kurze treffende Antworten geben,
während in der Mitte ein gemütlicherer Ton eintritt und in folge dessen
die Symmetrie der Teile weniger streng ist; gar keine Symmetrie ist
forhanden in V. VI. Vll. und XIV. Über die vielbesprochene Respon-
sion Ton Vlll. lAfst sich ttberbaupt nichts sicheres ergründen , in IX. und
X Jcorrespondieren nur die je sieben Yerse des Daphnis nnd Menalkas,
resp. des fiattns nnd Milon.
Die Gedichte, in denen StrophenschloTs dorch den versus inter«
calaris bezeichnet wird, sind I. II. Biou I. Mosch. III. Yen diesen zeigt
II. ein prooeminm v. 1 — 16 and nach vorausgeschicktem Schaltvers ein
Lied (18—68) von neun ftnfeeiligeu Strophen, v. 58 ist zu streichen;
das Übrige bleibt zweifelhaft. I, 66- 142 sind 13 bynimelrisch gebaute
fünfzeilige Strophen. Doili ist die Überliofernng unzuverlässig. (Steig
No. 44 gewinnt ftlr 66—122 21 Dijsticlia. 12;^ff. 4 Tetrasticha). Auch in
Bion I. und M n^ch. III. wird Symmetrie vermutet, in letzterem 13 zehn-
leüige Strophen.
48) A. Couat, Notes sur la versilication des hymnes de Calli-
inache. Anuales de la faouite de Bordeaux. 1082 2hu. :i 6. 87.
49) F. Ben ehe, Beiträge zur Metrik der Alexandriner. Pro-
gramme des städtischen Gymnasiums zu Bochum, 1888 und 1884. 82
und 84 S. in 4.
Erstere Schrift ist Referenten nicht bekannt geworden, und über
die beiden Programme iicnekes vgl. A. Itzach im Jahresbericht XXXVIII.
n884. I.) S. 13 nnd 14; sie handeln über die Elision bei Kalliniachos,
Phiietas, Uermesianax und Phanokles in 1. und bei Apolionios» Aratos
nnd 2<iikaodros in 11.
50) G. Ileep, (^uaestiones Callimacheae metricae. Diss. Üouu
1884. 44 8. in 8.
betont die Notwendigkeit der männlichen oder weiblichen Uauptcäsur
im dritten Fulse bei Callimachus, die unbestritten ist, und giebt de
caesnris minoribus cum primaria apte coniungendis die Vorschrift, dass
durch die gewi^hnliche Hanptcäsur der anapflstische Rhythmus in den
Tordergmnd tritt, ant hepthemimere insequenti vis semiqainariae in-
6»
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friogatur aut indtioiiibiis dactjÜGis trocbaicisve adiectis numerus dacty-
liew mtiui«tar, vor allen aJao sei der Eioscbaitt nach der fünftea He-
1mg n meiden; vgl über diese Pookte die aoslobrlicliereii Erörtemo-
gen W. Meym io No. M im Aaiaag. Des weiteren werden beliandeit di«
DakQrleD nnd Spondeen in den vier ersten Versstellen, lAogang knner
Endulben, inm Teil in Polemik gegen Hilberg, besonders gegen dessen
Ansdebnong der sog. freien Wörter, worin Referent beistimmt, ^1. Tori-
gen Bericht 8. 807 und 808, endlich die poeitio debilis. Die Schrift wird
in der deutschen Litteraturzeitung (1884, No. 23 S. 832 und 833) durch
V. WiiamowiU'MöUendoi 1 abläliig besprochen.
61) M. Schneider, De Dionysli Periegetae arte metrica et gram-
matica capita selecta. Diss. inang. Leipzig 1882. 60 S. in 8.
über Cäsuren. Lilngung auslautender Vokale, Hiat und schwankende
Quantität im luiaut, vgl. Ksacb a. 0. 8. 23 und 24.
IT. lletiigeiie Schriften zir ^rieehiseken Lyrik.
52) H. Reimann, Studien zur griechischen Musikgeschichte.
Zwei Gymnasial - Programme. Batihor 1882. Olats 1886. 24 und
28 S. in 4.
Das erste den vofAo^ behandelnde Programm ist Torwiegend, vgl.
Jahresb. XLIV. (1885. III.) S. 27 und 28, das zweite über die Proso-
dien wenigsteüs zu einem weseiiihcben Teile inti-^ikgeschichtlicben In-
halts und gebftrt (le>lialb in den Beriebt über gnechische Mu^ik. Hier
sei nui liie allerdings nicht binrciclieml bcgrümlcte An«iirhi erwähnt, dafs
das ursi)rtinplicbe Versmafs dor Prosddien die daktylische Tripodie
gewesen, vorübergeiiond aber zur Zeit der Herrschaft des Epos der üexa-
meter, der ja nur eine Vereinigung zweier daktylischen Tripodien sei,
80 in den Prosodien des Eumelos (um 784 -754), erst unter Einflols der
Anlosmnsilc wahrscheinlicfa durch KJooas sei die Anaicrase dasogekom*
nen. Das Aber das 7:poa6dto¥ handelnde schol. ad Pind. Olymp. 3 ssi
nach Heph. S* 86 zn verbessern r&y auyyev^ hi/tßov statt r/oo/cubv* Spiter
sei anch systematische strophische Form nachweisbar, wie in dem By-
menaens in Aristophanes' Frieden 1829 bis fin. ein palinodischer Strophen-
komplex angenommen wird a (Trygaeus). A. B. 0 G" B' A'. a (Trygaeos).
68) £. ^Olfflin, Die Epoden des ArchOochos. Rhein. Mnseom
XXXIX, 1 S, 156-167.
Wenn alle wie neue McUikcr annehmen, dafs in den Epoden des
Archilorhos der Dimeter dem Trimeter vorangeben Icönne, so sei dies
ein Paradoxon. Das BYagment 86 ed. Bergk: a^w>V rc^ ävBpwnoiv oSe, j
a»c dXtDTv/)^ xat (wfwvtr^y \ ific^av, das zu dieser Annahme ge*
fahrt habe, beginne zwar eine Fabel, allein diese kdnne recht gnt gerade
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IV. Uriechiscbe Lyrik.
85
dnrch f!ip Einftipung initton epodi'^ch^ Vor^Tnnfs um fester mit
eioer lovective oder Satire verbuodeu gewesen seiu, da Arcbilochos in
seinen Schmftbgediebten gern FftbdlD verwendete. Der Bau von Hon
Od. 2. 18 non ebor neqne Miwm | m9tk rdtüdet io domo laonnar könne
Merbei nicht in Frage kommen, da hier eine gani andere Teraart TorUge.
54) Conrad Ileriuauo, Zu den daktylo-epitritiscbeu Strupheu bei
Pindar. Nene JaiirbQcher für Piiitol. 180. Bd. (IdM) S. 481-492.
Die orsprüDgliche Reibe der sog. dorisoben Strophen Piadan, aas
der die übrigen dnrch Variation entstanden, wäre eine katalektisebe dak-
tylische Tetrapodie mit angescblosscnem Epitrit. Erslere sei also, ab-
gesehen von der weiter eutwickelten Katalexe, identisch mit dem ersten
Bestauatni!^^ des Hexameters, den Verfasser anf Grund der bukolischen
Cftsur aus einer Tetrapodie und I)i|Hjdie bchiehen lafst Her Kpitrit da-
pe^pn sei sentstanden oder abgeleitet aus der scbematisclieu Grundform
der tfocbäischen Dipodie«. Diese bat fUr Verfasser acht Zeitteiie. Nach
einer dem Verfasser gaoe eigentttmUehen Theorie ist die antike Anf*
lassnng des Verbftitnisses von Hebung und Senkung 1 : l im Daktylus,
t:l in Trocbios n. 8. w. i durchaus falsch oder einseitig, weil der
g«Dxe Charakter oder Ästhetische Wert eines Fafees keineswegs anf dnem
«oldien blofsen ftnfeeren Verfaftltnlsse bemhen kannt, sondern »die Ter»
schledeaheit der einseinen Fttfee beruht überall nur teils darauf, dafe
der Accent der Arsis im Yerhftltnls aar Zahl der einselnen kunen Silben
der Iljeeis eine zunehmende Steigerung erffthrt ^ ^, ^ ^, ^ ^. teils
'iarauf, dafs iu dem fest bcgränzteu zeitlichen Kähmen der Thesis eine
geringere oder gröfsere Anzahl solcher kurzer Silben nebst den diesel-
ben erglänzenden leeren Zeitteilen eingeschoben wird, sowie enfilich ver-
schiedeup Aufeinanderiulge von Arsis und Thesis überall einen aiHlfreu
Charakter des Versmafses aus 'sich bedingt. t Der Epitrit soll nun aus
einer auf Grund dieser Theorie konstruierten achtzeitigeu trochäischen
Omndform mit zweiter leeren mora der ersten Senkung l y l ^ dadurch
eatsteben, dafs eben diese leere mora »eliminiert« wird. Eine solche
gans unerweisliche Eliminierung einselner Elemente nimmt Verfasser
auch in anderen regelmifsigen swei- und dreisilbigen Yersmafsen an.
55) Moriz Schmidt, Über der Hau der Pindarischen Strophen.
Leipsig, B. G. Teubner. 1882. XXXii n. 144 8. in gr. 8.
Reo.: Revue critique 1888 No. 8 S. 164—167 Alfred Groiset. —
Deutsche Litteraturzeitung 1888 No. 80 S. 684 — 696 v. G. KaibeL —
Ooltnra IL No. 7 S. 288 — 224 v. Zambaldi. — Philol. Anseiger Xin.
Snpplem. l. S. 666 668 v. F. Vogt
Die eurylhmische Gliederung der Cborstrophen hatten Rofsbach
und Westphal in der ersten Auflage der Metrik bis ins einzelne durch-
gefhhrt; altein in der zweiten Auflage Uefs Westphal dieselbe wieder
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86
Metrik.
fallen unter der crewifs richtigen Begründung, dafs alle derartigen Auf-
ßtellnngeo nur auf subjektiven Erwägungen berohen und deshalb keinen
Anspruch auf Gjnigerniar<>en gröfsere Wahrscheinlichkeit haben konnec.
T)a nahm Heinrich Schmidt in seiner Metrik die von ihrem Begründer
selbst aufgegebene Theorie wieder auf, aber dessen eurythmische Dia-
gramme leiden an maDcfaeD bereits genagend bekannten Schwächen, imUr
denen Verfiueer besondere wiederholt hervorhebt, dafs die Anakruset
anfaer Beredinang blieben. So ist der Yer&sser der zweite, der des
Versneh einer eniythnlsdien Oltedemng der Pindarisohen Gboratroi»hei
wieder anfnimmt, nnd es ist anzuerkennen, dafs er in seinen jetages
Schemata gegennber seiner letzten grOfseren Leistung auf dieseoi Ge-
biete (Vorwort nnd Einleitung zu Findars olympischen Siegesgesängeo :
andere kleinere Schriften werden gelegentlich mit in vorliegende ihrem
wesentlichen Inhalte nach aufgenommen, vgl. vorigen Bericht No. 48>
einen bedeutenden Fortschnii ermu'ht hat, insofern er sich hemaht,
Dehnnnt^ nnd Pausen nur da anzunehmen, wo ein Indicium für dieselben
vorhanden ist, von der nicht ohne Gewaltmittel durcbführharen tetrapo-
dischen Gliederung abgekommen ist u. a. Wie schon angedeutet, laf-t
sich nach Beferents Ansicht in dieser Frage nichts fQr absolut sicher
hinstellen, sondern es kann sich nur um eine mehr oder weniger grofse
Wahrscheinlichkeit handeln. Verfassers Standpunkt ist ein anderer. Nach
den Ergebnissen seiner Pindarisohen Metrik, so glaubt er wirklieli, vgl.
S. 185, »hat die alte Eolonetrie nur ein historisches Interesse. Sie kans '
mit der ganzen alten Terminologie, welche sie nach sieh gesogen hat»
getrost in die Bumpelkammer geworfen werden. Ja noch mehr: Hand-
bttcher tber Metrik zu sdireiben, Vorlesungen Ober Metrik zu halten,
bat, sobald es sich um die eigentlich klassische Zeit der griecbiscbeo
Dichtkunst handelt, keinen Sinn, da die Metrik jenen wechselnden Wert
der Silben und die Pausen gar nicht kennt, ohne deren Zulassung doch
die Ans£?leichiinff der in Rospondenz get?etzten ttrofsen ^povou fiEysBr ein
Iliug der Unmöglichkeit bleibte. So geht Verfasser von vornhereu] zu
weit, wenn er glaubt, etwas anderes ermitteln zu können, als eine Gliede-
rung, die Pindar möglicher- oder auch wahrscheinlicherweise seinen Kom-
positionen zu gründe gelegt hat. Bei einzelnen Strophen mag eine solche
Gliederung sogar im höchsten Grade wahrscheinlich sein, so in den £p(h
den der ersten nemeiscben Ode, wo der seltene Fall vorliegt, dab Ver-
Ihsser sowohl mit Bofsbach* Westphal, als auch mit Heinrich Schsudt
TOllig, nnd in den Strophen der dritten olympischeii Ode, wo er wenig*
stens mit letzterem im wesentlichen übereinstimmt.
Verfesser yerfolgt nun den Gedanken weiter, den er bereits IHttsr
in kleineren Schriften (s. vorigen Bericht No. 48) an einzelnen Chor-
strophen durchgeführt hatte, und gliedert eine gröfsere Anzahl Piuda-
rischer Oden nach der Formel a a oder a a b in der Weise, dafs er
zwei Teilen die gleiche Takt- oder j[p6vot'2Ahl giebl, wobei jedoch die
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IV. Griechische Lyrik.
87
ein/elnen Kola *=?ich nicht nach T^mfanp und Au^tulliinj? zu enupiechen
brauchen. Das an das Periodenpaar antretfMide hljtodikoii t'ieht er Ranz
frei; feiner Dimmt er Doch aadere kttusUichere »Baustile« mit proodi-
<;chen und roesodischeii Bestandteileo au und onterscheidei zwischen einer
gr6fsereii Meuge Systeme strengeren Bnnes S. 14—92 nnd einer geringe-
ren Annhl freier gebnnter S. 98—136.
Unter den Systemen ersterer Art sind tweiteilig nach der
Formel A A' folgende elf Strophen: Nem. II mit 16 : 16; Isthm. II u.
YI 18:16; Nem. I 81:21; Nem. lY. Isthm. IH o. IV. Isthm. fr. 1
22 : 22; Isthm. ?. Pyth. II 80 : 80. Ol II 81 : 61 nnd eine Epode Pytb. II
31 n. 81. Ans dieser zweiteiiigen Form entsteht die dreiteilige, das
sog. iTtwdcxüi' in weiterem Sinne, dadurch, dafs den zwei gleichen ^eyiHrj
ein Drittes entweder nachtolgi, inwoix'» im engeren Sinne, viellacli deo-
«»elben zieiiilK fi gleich nach Ban und I miaug, utters auch ausgedehnter,
mei^t in Kpoden, nämlich elfmal: Ol. III mit 16: HJ. 6. III 16:16. fj.
XII 18: 18, 10. III 19! 19, 8; Pyth. III 19 : 19, 21. Nem. III 17 : 17, 8.
V 17:17, 14. VII 12:12, 10. IX 13:13, 13. Isthm. I li;:16, 14. III
15 : 15, 13, in Strophen nur viermal Ol. X 12: 12, 14; Pjtb. X 17 : 17, 7.
Xn 21:21, 12; Nem. VI 16:16, 20, oder vorangeht, das iipo^9tx6¥
liemüch selten nnd meist von geringem Umfange Pyth. Vn str. 6, 14 : 14.
OL XIII Str. 4, 22 : 92. Pyth. VIII str. 12, 12 : 12. Pyth. VIII epod. 14, 14 : 14.
OL XI Str. 10, 11 : 11. Pyth. X epod. 9, 12 : 12. Ol. I epod. 17, 22 : 22,
oder endlieh als Gentrum eingewebt wird, die konstvollste Art, dnreh eine
reiche Menge von Beispielen vertreten. Diese serfoUen wieder in drei
Klassen. Das mesodische Glied ist nftrolieh entweder einteilig: Ol. VII
15. 10. 15. Nem. IX 18. 8. 18. Nem. VIII str. IG. 10. 16. Isthm. VI
epod. 16. 5. 16, oder, jedoch selten, zweiteilig: Ol. VI epod. 20. (8. 8). 20.
Pyth. IX epod. 18. il2. 12). 18, so daf* der Hau auch als vielfach zwei-
teiliger betrachtet werden könntf^ als 28 : 28, 30 : 30 u. s. w. Am häufig-
sten aber ist das fiecwScxav dreiteilig, also selbst wieder mesodisch: Nem. I
epod. 9. (8. 2. 8). 9. Isthm. I str. 11. (5. 3. 5). 11. Isthra. II epod.
9. (6. 4. 6). 9 Nem. V str. 14 (8. 6. 8). 14. Ol. VIII str. 12. (6. 3. 6). 12.
Isthm. IV Str. ebenso Ol.XII str. 12. (6. 6. 6) 12. Ol. IX str 12. (18. 7. 16). 12,
dabei die Mesode genauer (7. 8). 7. (8. 4 8). Isthm. V epod. 16. (7. 8. 7). 18.
Pyth. ni Str. 14. (8. 6. 6). 14, endlich Isthm. IV epod. 11. (6. 5. 6. 6. 6). 1 1.
Den Qbrigen Strophen und Epoden, 81 an der Zahl, weist Verfasser
einen freieren Ban sn. Von sweiteiligen begegnen hier iftnf Arten.
Entweder zerfUlt Jeder der an fidyef^oc ungleichen Teile in swei an Aus-
dehnung gleiche Zeitgröfsen nach Formel 2a + 2b: Ol. I str. 23. 23: 11. 11.
Pyth. VI 11. 11:13. 13. Pyth. EX str. 11. 11:7. 7. Nem. VI epod.
11. 11 : 9. 9, oder in zwei mesodisch erweiterte fieyiHi^: Ol. III str.
8. 5. 8 : 0 5. r» O! VIII epod. 5. 6. 5 : 9. 8. 9, oder es wird nur einer
dieser Teile ei wr itert und zwar nur einmal durch ein Epodikou; Pyth. V str.
10. 10 : 11. 11. 14, dreimal durch ein Proodikon Ol. XIV 10. 13. 13 : 20. 20.
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88
Mttrik.
Pyth. V 18. 12 : 10. 10. Nem. "VTIT epod. 14. 14 : 7. 10. 10, am
hftntipsToii dhoT durch ein Mesodikon Nem. III str. 15. 15 : 7. 12. 7. Nem.
X Str. 8 8 : 12. 8. 12. Nem. ib. epod. 7. 7 : 11 7 11. Ol. VII epod. 9. 9 : 13
8. 13. Ol. IX epod. 9. 9 : 10 6. 10. Ol. VI str. 14 6. 14 : 9. 9. Ol. X epod.
1 1 . 1 0. 1 1 : 9. 9 (S. 135 falsch aiigegebeo). Nem. ¥11 str. 16. d. 16 : 13. 13
Die dreiteiligen sind seltener, folgen aber denselben Oesetseo wie die
swelteiHgen. Die Perioden der drei nngleielieo Teile folgen entweder
stichiseb anf eionader, wie ^th. XI epod. 4. 4 : 6. 6 i 5. 6. Nem. XI
Str. 7. 7 : 6. 6 : 4. 4, oder Unsen sieh eine EnraitemDg gefisllen nnd twnr
dnreh Mesodikon Pyth. I str. 7. 4. 7 : ll. ll • 6. 8. 6. ib. epod. 8. 8 : 13.
18:8.3.8, oder durch Mesodikon und Epodikon zugleich Istbm. VUl
10. 10. 8 : 7. 9. 7 • 15. 15.3. Die vierteiligen Systeme endlich weisen
sämtlich neben drei gleichen l » iion einen abweichenden auf, der proodisch
Ol. XI epod. 15. 12. 12. 12. Pyih. IV epod. 9 15. 15. 15 und epodi>c^
erscheint. 5o Pyth. IV str. 15. 15. 15. 12. Pyth. IX 16. 16. Ifi. 8. —
bciiliefslich werden Ol. IV und V sowie des Siniouides Epiuikion aui den
Kreoutideu Skopas and zwei BmchstOcke des Bakrhylides in derselbea
Weise behan<i(dt, anhangsweise aneb das Hyporchetn des Pratinae. (Athen.
XIV S. 617 B.).
Referent Tersicbtet darauf, snr Begrttndnng seines oben angetohrten
Urteils die eimebien AulstelInngeB eingehend sn prOfen. Um jedoch
das Terfidiren ra charakterisiereQ, das Verfasser bei seinen Grappiemn-
gen anwendet, greift er swd Oedichte herans: Ol. II nnd Kern. n. In
ersterem ist sanftchst die erfreuliche Thatsache sn konstatieren, dafli
Verfasser seine früheren Ansichten aufgegeben und fOr die Strophen jetzt
das auch vom Referenten gebilligte Schema Clirists, den er jedoch hier
S. 18 f. nicht nennt, vollständig, selbst mit dessen 7mvrd)^fmv<K . Awie-
nommen hat, weil man so teilen müsse, dafs die Icten ihr Recht In koni-
men. Anch erkennt er den letzten Vers, den er früher dem päonischen
gleich mafs, jetzt als loga^disches , also aIlöometrischci> Epodikon ao:
MÖwvufjmv Tt mir^eHvv j äofTO¥ dp$6nok¥^ willkürlich aber schl> er deo
yortetsten Vers ipetajA ' 'Axpaya^tog sn dem logaödiscben Teil, der dadorcb
anf 86 XP^*^ erh6ht wird. Diese setzt er in Bespondens mit den swd
ersten Versen der Strophe nnd gewinnt so mit Hilfe zwei Vorpanseo
das Schema: (pion.) 86. 46. 46. (logaAd.) 86. Beachtet man aber die
rhythmischen Verhiltnisse an sieh, ohne Jede Absicht Enrythmien n
finden, so stellt sich die Sache ganz anders, nftmlich die Strophe ser-
ftllt in I dva^t^opfiqryBQ - xeXadr^mf^sif , eine continnatio von tiebes
pftonischen Takten mit einer Kürze als Auftakt. IIa ^rot ütaa - TtoXiftm,
das sind acht päonische Takte mit einer liinin- al Auftakt. IIb f^fMitvtt
— vixuifuoov 6 desgleichen, al-o ein s. g. antibakctm-^rlicr AbschuiU.
Illa ,^-e^'o;n^r/ov fcVcoi* bakchiischer kafalektibcher Tf ' rameter, oder ein
akataU kti cIk 1 und ein katalektischer bakchiischer Dimeter, III 6 i(ye'Jf}i
AxpaiayTui ein akatalektiscbcr baiiolüischer Diraeter und IV logaddisches
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IV. Griecbische Ljrik.
89
Epodikon, also pftori. 8, antibacch. 0 -f 7, bacch. 4 -f 2, logaöd. 7 oder 8.
Um io den Epodeo die Formel 50 : 50. 32 herawabriDgen, weifs sich
der Verfasser nicht anders so helfen, als indem er eine rtTpaa^^iKK an-
nimnit, deren zwei erste ][p6voi den einen Plön schliefBen, während die
letsten swei den betonten Anfang bilden sollen« s. B. XP^^ ^ I
narijfj 3wae | ro ^ifttui^] pa» tihtQ als \ I a»w%/_ !
das Richtige wird wohl sein, die erste von spytov mit der nsvrdar^iioi zu
notieren, da die entsprechende Silbe in sämtlichen Kpodeu bedeutsam
ist, gaaz wie bei der nevrdnrjwQ m den Strophen, also: _ v !
_^ ^ ^ \ t _ „ • Irn /weiten Verse endlich hat der Verf. ganz unnötige
Dehnungen angenommen; es läfst sich einfacher messen
w. Das giebt dann für die Kpoden folgende Taktverhält-
oisae: pfton. (4. 5). 5. 4. 4, iamb. epod. 4. Die Epoden geben so allen-
falls die Grandlage einer musikalisch befriedigenden Komposition; bei
den Strophen aber bleibt jede weitere Aufstellnng darüber, wie der Kom-
ponist Enrythmie hergestellt habe, reine Hypothese. — Besonders durch-
sichfig ist die kleine ans lanter oft gebranchten logaödischen Kola zn-
sarameogesetzte Strophe der zweiten nemeischen Ode: SBsvnep xaü'O/ai»
p^at I fian7W¥ Mmv tanolk* dotSoi | äp^ovrat Jt6c ix itpootpi | oo xai
S8* dvijp \\ xaraßoJAv hp&v dyaßlvatv vtxa^opiac 9i9ex\rat r^pwrov Nf'
fteauHß I iv TToXuupvr^Tw Jtug aXazi. Alles gliedert sich ungezwungen
4. 4. 1 4 4 2 II 4 4. 4. | 4. also je drei vicrtaktige logaödische Glieder, einmal
sämtlich akatalektisch durch einen Adonius, das auderemal sämtlich kuia-
lekti-i li, das Ittzte sogar hrachykatalektisch durch einen Doppeladonius
abgeschlossen. Wie gliedert nun Verfasser? Da der vorletzte Vers (xara-
ßokdv — Ssptaifto) ein zwölfzeitiges piyzHoQ ist, so mufs ihm irgendwie ein
ebensolches vorausgehen. Weil nun der erste und letzte Vers je vier Takte
haben, setzt er diese in Respondenz, obgleich sie ganz verschieden ge-
bani sind, und verlangt nnn das Schema 4. 12 : 12. 4, d. b. Vers 2 und 3
sollen nidit blofs zehn, sondern zwölf Takte haben. Daram soll die
erste Linge von ßanvmv nicht die fehlende letzte Senkung des ersten
Verses enthalten nnd ftberbaupt keine Adakrnse sein, sondern eine rpt-
^pjog: so wird der zweite Vers eine Pentapodie, ebenso mnfe aber anch
der dritte Vers zu einer Heptapodie ausgerenkt werden, damit 5 -|- 7 = 12
herauskommt. Diese wird dadurch hergestellt, dafs _g_v> und
_ o _ r abgeteilt wird, und von den sich dann ergebenden zwei ganz
gleich gebauten Tripodien (denn dals dabei die irrationale Silbe fälsch-
lich um Piiicn Takt vorgeschoben wird, ist wolil reines Ver-nliein wird
die eine tripodisch, die andere mit Dehnung der vorletzten Siibe tetra-
podisch gemessen. So entsteht die »eurhyth mischet Gliederung
4. 6. 8:4. 4. 4. 4. 4 d. i 4. 12 : 12. 4. —
Die übrigen metrischen Schriften Uber Pindar handeln im wesent-
lichen Uber die Frage, ob die Pindarischen Chorstropheo nach dem Vor-
bilde des Terpandrischen Nomos komponiert waren. Die hiertlber znerst
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Meuik.
von Wc^tj.hal aufgestellte, nach Referents Ansicht (vgl. vor. Bericht
S. 356) 11 n erweisliche Hypothese hat, aufser io F. Mezgers Erklänrng
von Piodftrs Siegesliedern (Leiptig 1680), in neamr Zelt noeh folgeode
ADhftnger gefandeo:
56) Mac au, 0« the Terpandrian vo/iof in the Epiüikia of Piodar.
In: Transactions of te Oxford ptiilological society 1882/83. S. 16— 20.
Vgl. Jahresbericht iür AlterL XUV. (1885. JH.) S. 2S.
67) Edaard Laebbert, Ckmunentatio de priaeae cnioBdim 6fi*
Dicionim formae aptid Pindaroin vestigüs. lud» scbol. aeeti?. Bona
1886. XXII S. Iq 4.
Ree: rhilol. Kundschau V. (1885). S. 929-931 v. L. BofDemann-
68) Derselbe, Meletemata de Piodaro Domoniiii Terpandri imi-
tatore. UaiversitAtsprogramm. Bonn 1886. Cohen n. Sohn. 23 8. io4.
59) Derselbe, Commentatio de poäsis Pindaricae in archa et
sphragide compooendis [arte. Index schol. hibern. Bonn 1885/86-
XXVI S. in 4.
Letztere Schrift behandelt besonders die Kompositioa der achten
pythischen Ode. Über die beiden ersten berichtet auch nnser Jahres-
bericht XLII. (1886. I.) S. 69--68 ebeoso wie Aber die folgenden, die
fragliche Hypothese mit Recht verwerfenden aaslftadisehen SchriftdMa:
60) Alfred Croiset, Les iiomes de Terpandre et les odes de
Pindare. Tn: Aünuaire de l'associaiion ponr IVucouragement des elude*
grecques en France. 14* aun^e. Paris X880. 8. p. 99—116 und
61) L. Gilder sleeve, Symmetiy in Pindar, In Johns Hopkist
University Grcnlars 1888. No. 26. S. 188—140.
Hier heben wir nur No 57 u, 58 hervor. In seiner ersten Schrift
führt Luebbert die Einteilung in npoutfuov^ 'k*z^'> Kararpond^ dfifaAoc,
fitraxaTarpond, a^papg^ i^SStov zunächst an Pyth. X durch und findet
die gleiche Kompositionsart in sämtlichen Pindarischen Gedichten mit
Ansnahme von Nem. XI, das kein £pioikion, tondorn ein ESnkomioa sei,
und der sieben kleineren Ol. IV, V, XI, XU, XIV, Pyth. VII, Ken. IL
Genaner nntersncht er die MorarpMo/ nnd luruxataxponai^ die er, je
nachdem sie sich von den benachbarten Teilen trennen oder mit den-
selben verbinden lassen, in sieben, resp. in vier Klassen scheidet. —
Auch die ältere aiginetische Schale eines Timokritos und Euphanes bitte
dieselbe Norm befolgt und zwar mit Vorliebe das Lob der Aiakideo in
den dfifaXog Ii rächt. Ein solches Gesetz kann man aber höchstens
für die Anordtiiuit: des Öioöes zugeben, keinesfalls ist es ein rein for-
males Konijtositionsgesetz. Denn auch Verfasser nimmt nacfi ^Ve^tpbal*^
Vorpanp wiederholt den Beginn eines Hauptteiies mitten in deoi Verse
an ohne jede Rflcksicht anf die Form. Das schwierigste bleibt immer
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IV. Gnechisdie Lyrik
91
Tipooiinov, npyd urii] xararntirA sowip Hie enf «^proclienden drei Schlufs-
teile abzutrennen, was oft nur in unvollkommener, sehr iweifelhafter
Waise möglich ist. Selbst z. B. in Pytb. X, dem Gedicht, wo pressissi-
mam illam mazimeqae elaboratam aotiqniomm epinidamm sjmmetriam
intellegere licet, findet sich zwischen naxüxponi t. 29 und /tcwrara-
Tftmi V. 61 doch nor ftUr diejenigen ein Anklang, die mit Verfasser
l^aben, dalh, weil t* 29 mui^} d^^re i»9c ^ r6^" <^ym#c ic^rsn^
ßopiwf¥ äjfmva BaofULTA» and 5 t ««vmcv ^atftov, TSj^ö äxyvpav
ipttcv)f ^Bove TtpippcSe eadem navigatimiis imago redit, der Dichter ab-
sicbtUch die beiden Teile hervortreten lasse, zu denen Referent nicbt
gehört.
No. 58 enthält eine Abwehr. »Pindars Gedicht«^ sind Nomen «
So wird mit Konsequenz weiter gesclilosseii. Dieser Annahme könne
man dreierlei entgegenhalten, das an Ol. XIH erlÄntort wird.
Erstens waren Terpanders vona: entschieden Sologesang. So müfsten
es auch die Pindarischen Epinikien sein, aber nur in idealer Weise,
weil der Dichter in seinem Texte die Fiktion festhalte, dafs er allein
singe, nicbt der Chor. Zweitens: auch dafs die alten vo/io< abweichend
Ton Pindars Gedichten nicht antistrophisch waren , spreche nicht gegen
Pindars Nachahmung derselben, da der Charakter des «bioilejluftsVay durch
den bewegteren Inhalt der ersteren geboten war, in denen ein Einzel-
ner das Leben viel mehr nachbildete, als der erhabene Chor Pindars.
Drittens widerspreche allerdings die Hanptstelle ttber den vo/ioc» Pol-
Inx IV, 66 der in Pindar von Westpbal, Morls Schmidt, Mezger n. a.
durchgeführten Einteilung, besonders insofern die fieraxaTaTfHmd in den
FHndarischcn Kompositionen immer dem '//lyra/o^- folge, wfthrenii Pollux
sie vor demselben nennt. Diese Anuiiinung des PoUux sei jedoch auch
ganz richtig, da lieigk in dem Kallimacheischen Palladis lavacrum diese
Xomosform erwiesen habe. Neben dieser habe es aber noch eine zweite
gegeben, in der die fUTaxararpond zwischen 6yjipa)6Q und a<ppaYtg stand,
wie in desselben Kaliimachns hymnns in Gererem. Diese letztere Form
habe Pindar nachgeahmt In nnserer Stelle seien die zwei Aufzählungen
der einzelnen Teile wohl eher durdi die Schuld der Abschreiber als durch
PoUnx selbst vermengt worden. Referent glaubt nicht, dafs Westphals
Hypothese durch diese neue Annahme von zwei verschiedenen Nomos-
formen sich verteidigen lasse, da die eine derselben, wenn man in der
Stelle des Pollns die richtige Reihenfolge finden kann, erst recht Jedes
änfseren Zeugnisses entbehrt, und zwar ist dies dann gerade die in
Pindar vermutete.
Gelegentlich wird ausführlich un l KliUklich über den kitharodi-
srhen, nnkMÜschen und auietischen vöixo^ gehandelt, besonders aiu )i über
den Kr(>t«T Chrysotheniis als Nomeij(iic)itor ; ferner wird hervorgehoben,
dafs der )^6fiog bis auf Timotheus Milesius ein Solovortrag ohne Chor-
gesang gewesen wftre. Fftr den berühmten auletischeo vo/ioc iiuBtxdg
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M4*trik
nimmt Verfasser mit Guhrauer Vortrag durch einen einzigen Auleten aD.
Die Entscheidung ist bei den Nacbrichten, die uns zn Gebote «stelieii,
schwierig, vielleicht immOflich. Bei den üohaartMä xpoüpaxa hrmoekt
mao fiidit mit Verfmer an efgentliebe adknq/ytQ xa denkeo, u einen
singularem tabamm nson. Referent erinoert in dieser Beriebnag a&
y. Jan, Philoi. 88. Bd. S. 870. Aber anch Pollnx IV, gl beseogt nidl
aosdrOcklidi einen Solovortrag eines einiigen Anleten, mit den Wort»
äxopo¥ aLXrjfia rh UoBtxov, die vielmehr nur das Fehlen eines aiB>
genden oder tanzenden Chores hervorheben.
62) Alfred Croisct, La po^sie de Pindare et les lois da lyrtsM
grec. Paris 1880. XVi n. 468 S. in 8.
handelt u. a. auch S 2fi — 161 Aber die rhythmische Kompositioo Pio-
darischer Gedichte, vgl. darflber unseren Jahresbericht f. A. XLII. (1886.1)
S. 54 u. 65.
63) A. G. En gel brecht, De bcoliorum poäsL Diss. Wien, ö«-
rold. 1882. 101 p. in 8.
Ree: Zeitschrift l österr. Gymn. XXXIV. i S. 13 - 15 v. A. Baach.
— vgl. nnseren Jahresbericht f. A. XXXIV (1888. 1.) & 88.
64) Deutschmanu, De poefeis Graecorum rhythmicae primordiis.
Beilage z. Programm des Progyninasiums zu Malinedy. 1883. S. in 8
Ree: Piniol. Rundschau III (1883) Nu. 41 S. 1283 1287. — PhiloL
Anzeiger. 1883. 8.420 - 423 v. F. Haussen.
Um die Z^it su bestimmen, in der von der neuen, den Acceot in
der vorletzten Silbe berOcksichtigenden Yersknnst der Griechen die ersten
Spuren sich zeigen, untersucht Verfasser die in Inschriften und Hand*
Schriften erhaltenen poetischen Beste der ersten swei Jahrhunderte un-
serer Zeitrechnung, soweit sie den Umfang von vier Versen tibersteigen.
Kousc(]ueut tiuiiei sich zwar die neue Verskunst in keinem dieser Ge-
dichte, sondern wird erat vom Verfasser durch ziemlich gewaltsame und
unwahrscheinliche Textänderun geu in den meistpfi Gedichten durchi?e-
führt. Allein trotzdem orgiebt sich, dafs im Ausgang des ersten Jaiir-
hunderts die Bewegung beginnt, da bei voUstäudiger Wahrung der (Quan-
tität Wortaccent wie Versictus am Versende berücksichtigt wird und im
Ausgang des zweiten Jahrhunderts im £nde einiger Versmafse, wie der
Choliamben und Anakreonteen acceotus vel ictu prorsus neglecto ponituc,
wie denn z. B. auch die vorletzten Silben sowohl im Hexameter als im
Pentameter betont werden. Doch mufs Verfasser zugeben, dafe bei der
Dürftigkeit des ihm bis jetzt vorliegenden Materials noch keine eod-
giltige Entscheidung möglich ist. Vgl. oben No. SS.
66) Friedrich Haussen, Ein musikalisches Lautgesetz io der
quantitierenden Poesie der Griechen. Rhein. Mus. f. Philol. F.
XXXVIU. (1883) 2. S. 222—244.
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IV. 6rie€liuMlM Lyrik.
66) Derselbe, Die Gliederung der im codex Palatinns erhalteMi»
SanuDlbag der Anaereontea. Id: VerbaBdlangea der 86. PliUologeo*
TersammluDg in Carlarohe 1862. Leipiig. B. 6. Teiiluier. 1688.
S. 284 -298.
67) Derselbe, Accentus KJ'aiTiniiiin'i i» metris anacreontico et
bemiambico niine bit vis et ratio explicatur. Fhilologus. Suppl.-Bd. Y.
Heft 2. S. Id7— 226.
68) Derselbe» Über die unprosodischen HymoeD des Gregor von
Naziao«. Philologas. XLIY. 2. 8. 228—235.
üm den steigenden Rhythmus zu charakterisieren, wird am Ende
des daJcty lischen Pentamters Widerstreit des grammatischen Accents
gegea den Versictaa gesucht. In bysantinischer Zeit wird daher ein
graminatischer Accent aaf der Ultima des Pentameters Termieden. Die
allmäbUche Entwickelong dieser Erscbeinong wird aoschaniicfa nachge-
wiesen: Die klassische Elegie seigt in 1858 Pentametern die Ultima des
ersten Kolons 464 mal, die des sweiten noch 244 mal betont, d. i. in
84,2 18 Vo* Da nnn auch im homerischen Hexameter etwa 26<yi»
nnd in den ältesten iambischen Trimetern 30 Versausgänge betont
sind, so erscheint offenbar am SchluFs des ersteu Kolonb des Pentameters
d^i, Äcceiitpesetz mchi wirksam, was auch für die spätere Technik gilt,
während im zweiten Teile der Prozentsatz (18 gegen 34,2) sclion erheb-
lich hinter dem zu erwartenden zurückbleibt. In der alexandrinischen
Poesie finden sich unter 1621 Peutameteru nur noch 2ü3 mit betonter
Ultima, d. b. der Prozentsatz ist bereits weiter auf 12,6, also ganz merk-
lich zurückgegangen. Die Elegie der römischen Zeit bietet insgesamt
(jedocä mit Ausschlnfs der Inschriften) in 8280 Pentametern 188 betonte
Aoegflnge, d. b. nnr noch 6Vo* Dieeer Prozenteau verringert sich, wenn
man einielne noch wesentlich anf alexandriniachem Standpanlcte stehende
Dichler, wie Philodemns, nnd den auch sonst der Alteren Observanz
naehatrebendeo Lncian n. a. ansscheidet, gar bis anf 2,8 ^/o, während bei
der konservativen Richtung der Römerseit io,3^o gleichfalls schon einen
kleinen Rückgang zeigen. In der Byzantinerzeit ist dem Palladas im
Anfang des fünften Jahrli. (mit 21) betonten Schlüssen unter 292 Penta-
metern > als letztem Vertreter der Alteren Technik eine besondere Stelle
einzuräumen. Sonst bleiben 3404 Pentameter mit 36 betonten Srhlüssen,
d, i. 1,36%, von denen die 14 auf Joannes Gcometra's Paradiäus ent-
faUeodeu wohl auf Teztverderbuugen beruhen, da derselbe in seinen
Hymnen nur einen Fall kennt, und wieder andere, wie Agathias in Anth.
PaU V 280, 4 als wörtliche Machahmnngen eines älteren Vorbildes an
enteohaldigen sind*
8o Iftfet sich auch hier durch anderthalb Jahrtausende der Kampf
verfit^n zwischen dem immer stibker werdenden Sprachgeflihl, das an
d«m.AGeenl der Ultima Anstob nahm, nnd der metrischen Technik, die
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Metrik.
voQ eujeni solchen Verbote nichts wufste. Derselbe hat bereits in deo
Tbeognidea begonnen, die noch die b&ufigsie Betonung der Ultima mit
20,7 yo geben, während nach den an Schlüsse des ersten Kolons g»»
machten Beobachtnngen 84 ^/a zu erwarten wftren. Als wichtiger Mark-
stein in dieser Entwickelung tritt Ajitipater von Sidon im Anfang dss
ersten Jahrhunderts vor Chr. hervor, der auersi aufflUlig die Betonnng
der Ultima meidet. Palladas von Chalkis, noch im fünften Jahrhundert
n. Chr., ist der letate, der dieselbe Loch öfters zulätst (iu 10,3 Vol wftb-
reiid iu der Mitte des sechsten Jahrhuiiderts Agatlua^ vou Myriuu und
Paulus Sileutiat lua die tragiiciie Beiouuiig scbou so gut wie ganz ver*
scbmäheu.
Mit dieser Eischeuiung bringt Verfasser auch eine audere viel-
erörterte Frage iu Zusamiuenbaijg, nämlich nach dem Acceut auf der
vorletzten Silbe des byzantiuisclieu Trimetera. Sowohl Kitschls
uls auch Sauppes Ausichteu werden hier verworfen und mit Hiibeiy,
Princip der Silbenwäguug (vor. Ber. No. 14) S. 272 zwei Vorgftnge ge-
trennt untersucht, nftmlich die im siebenten Jahrhundert auftretende Ver-
meidung der Betonung der Ultima und die erst im zehnten Jahr^
hundert zur definitiven Anerkennung gekommene Vermeidung der
Betonnng der AntepftnuUima, und dies gewife mit Recht, den
dieselben weisen einen keineswegs parallelen Verlauf auf. Die erstece
ergiebt sich als Abscblufs eiuer langen £ntwickelun|^. welche derjenigen,
die wir beim Pentameter f'andeu, durchaus enupiiclu; mir duib sie dun
rascher sich vollzog. Mit dem Alexandriner Lykopiiiou ( mit 25,4 ^/u
gegen früher durchscliaittlich etwa 30 *^/o) und der orbis descriptio (mit
18^/0) hcgiuiit die Abneigung gegen Jieionung der Endsilbe, die dann
starker wird, besuiuiers bei Paulas iSileutiarius (ll°/o), Agatbias (8,7^/0)
und Joannes Gazaeus (3 7o) und unmittelbar nach Qeorgius Pisida (1,1^/»)
zum Abschluß kommu Anders ist es mit der weiteren Bewegung, die
auch die Proparozytona beseitigte. Hier kann bis auf des Georgius Pi-
sida Expeditio Persica von historischer Entwickelung noch keine Bede
sein, da der Prozentsatz der auf der AnteiȊnnltima betonten Yeree noch
bei Gregor von Nazianz, Heliodor und Agatbias (mit 17,8, 18,2 und
17,4 erheblich den bei den Tragikern (12-15<Vo) übersteigt. Nur
Iftfst sich beobachten, dafs In den verschiedenen Jahriiunderten gleich-
mäfsig bei den iu getragenem Tone schreibenden Dichtern (bei Ae^chy-
lus 15,3, Sophokles 12, Euripides 13,5, Lykophrou 11,3, Paulus SileD-
tiarius 12,3 ^/o und bei Joannes Gazaeus (0 Fälle unter 33) die Propa-
roxytona seltener sind als bei den übrigen iwie Simouides 29,6, Ari^to-
phanes 24,7, Philemon 19,7, Menauder 21,2 7o); ja selbst zwischen dem
Satyrdruma des Euiipides und dessen übrigen Dramen mag sieb eio
kleiner 8 t LI unterschied ergeben vou ^/lo (14,1:13,6). Die ßeseiti-
gang des Accents aus der Antcpäuultima beginnt genau erst da, wo sich
das Verbot der Betonung der Ultima endgiltige Anerkennung verschall
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lY. Gmchiäcbe Lyrik,
95
bat, uätnlicb im bellum Avaricum des Georgiuä Pisida (mit 14 ^/o gegen
28,2 io desselben £fV rdy xavä IJepaatv n6^efio¥). Und stetig sehen wir
den Prozentsatz in den weiteren Werken desselben fallen auf 7,h. g,'^,
6«5, 4,6 bis aal 2,6 in dem Gedicht contra Sevemm. Bei Theodosiae
Diaeonus in seiner ''Alaung r^c Kp^g sind bereite alle 10S9 Trimeter
parolylonisch ausiantend. Deninaeh bat es allerdings den Anscbein, als
Iftge hier eine Erfindung des Georgius Pisida vor, der den mnsikaliscben
Tonfall im Trimeterscblnsse nocb regetmifeiger nnd dentlicher machen
wollte. Anf die Frage, wie weit bier ein Streben nach Länge der Ultima
vorliegt, wird nicht eingegangen.
Den Skazoii des Babrios nimmt Verfasser für einen im letzten
Fufs retardierten Trimeter, dessen letzte (nicht vorletzte) Silbe den Vers-
ictus trügt. Dafür spricht ihm der Umstand, dafs Babrios auf der vor-
Iftzteii Silbe den Circumflex meidoi, was nicht unhedingt darauf ziu uck-
zuftihren sei, dafs die Ultioia der Regel nach eine Länge ist. Denn es
ergiebt sich ihm die Möglichkeit, dafs die Länge der Endsilbe durch
den Acut der vorletzten, und nicht umgekehrt der Acut auf der vor-
Jettten durch die Lftoge der letzten Silbe herbeigeftkbrt ist, daraus, dafs
in swei allerdings seltenen FAllen, wo die Quantität der Endsilbe für
den Accent der vorbergebenden gleicbgiltig ist, kurze Bndsilben sieb
finden, nftmlicb wenn die vorletzte Silbe nur iiositione lang ist, wie bei
ipoptw in sechs oder sieben Versen, und wenn die Endsilbe ein Enkliti-
kon ist in fünf Versen. Einen zweiten Beweisgrund fUr seine Aulfassung
des SkasoDten findet Verfasser darin, dafs Babrios die Pänultima seiner
Verse nicht gern aus einer positionslangen Silbe bestehen läfst. In den
1564 Versen von No. 1 — 136 der Giilhauerschcn Ausgabe sollte man etwa
a^ü mit vorletzter positionslangen Silbe erwarten, walireud sich nur 83
finden. Verfasser legt dieser Bcreclmung die allgemeinen in der Natur
der griechischen Sprache begrtindetpn Verhältaisse zu gründe, wonach
ni drei von acht Versen die vorletzte Silbe positionslang wäre; richtiger
wären wobl die speciellen Positions?erhmtnisse bei Babrios dabei in An>
sehlag gebraehl worden. In denselben Versen finden sich Properispomena
im ganzen 49 mal, während sich in der gleichen Zahl Homerischer Verse
(liias N—O 206) die circumflectierte PAanltima 148 mal findet. Diese
beiden Erscheinungen, die Vermeidung von Seblnfsformen wie xa/tivai und
TöüTa erkiftrt Verfasser daraas, dafs Babrios den grammatischen Accent
nicht auf die erste Mora der ersten Silbe fallen lassen wolle. Dieses
Accentgesetz sei aber nur dann verstftndlieh, wenn der Versictus nicht
auf die vorletzte Silbe fälle. So liege denn auch hier nichts anderes
vor als das bereits ain PeiiLanieiei und Trimeter dargelegte Streben nach
dem Ende des Verses hin einen Fall vom höheren Ton zum iielereu zu
erreichen.
Die gleiche Erseht inuu«,' endlich läge vor, wenn Nonnos nach
Tiedkes Beobachtung (Uermes XULL. 59 und 266) vor der Penthemi-
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96
Metrik.
meres fast nur i>arox}' tonische Worte braucht. Deiiu wahreud 'iie Selten-
heit der Proparoxytona und Properispomena sich darauf znriK kfuhrea
läfst . dafs NonnoH in die Hebungen gewöhnlich naturlange Silben seül
beweise das Fehlen der Ozytona und PerispoiaeBa deutlich, dafs auch
vor der Peothemimeres Fall von Maren Tone lom tiefereo beabsicbtiit
ist Dasclhp Gesetz zeige sich weniger konsequent andi vor der Giasr
naeh der fttnften Hebung.
Nach alle dem findet Ver6«ser das Bestreben nach Yereiaignsg
des grammatischen Aceents mit dem metrischen Ictns weder bei Bahriot
noch bei Nonnos, letsteree in Widersprach mit A. Ludwich (Fleckeisssi
Jahrbfldter 1674 8. 441 ff.) i «iob mit Unrecht auf die Vermeidosg
▼on Hexameterausgängen auf Proparoxytonis wie 'rrroXle^pow inspütv be-
rufe, eine Erscheinung, die hiniejchende Erklärung darin finde, dafs pro-
paroxytoniscbe Betonung eine kurze Endsilbe vorausäetzt uüii diei»e mi
dem durch das Schema des Noiifios geforderten «pondeiscben Versaiu-
gang in Widerspruch stand.
No. 66 schliefst sich dem Inhaiie nach an diese Beobachtungen an-
Das Streben nach Widerstreit von grammatischem Accent uud metn
schem Ictus bei aufsteigendem Rhythmus ist in den Aoakreontischen Ana*
klomenoi (nicht in den Hemiamben) in der Versmitte zur Geltung ge*
kommen, insofern sich in bysantinischer Zeit eine Zunahme der Aoosste
auf der zweiten Senkung, d. i. auf der vierten Silbe« und eine Abnahpe
der Accente auf der zweiten Hebung, d. i. auf der fllnlten Silbe seigt
Dagegen Iftfst sich das Streben nach Yereinigung vom grammataschea
Accent und metrischen Ictus bei weiblichem Versausgang suerBt in das
Anakreontischen Anaklomenoi uud Hemiamben erweisen. Während im
vierten Jahrhundert bei Synesius und Gregor von NaziaLz noch keine
Vorliebe für Betonung der vorletzten Silbe hervortritt, ist diese Beto-
niiüg im funftf'ii. bechsteii und '^icbentea Jahrhundert bereits Regel, der
sich nur wenige Verse entziehen, in späterer Zeit endlich ausnahmsloses
Gesetz. — Auf Grund dieser Beobachtungen wird S. 289 ff. das Alter
einer Anzahl Gedichte der im codex Palatinus erhaiteuea Sanuniung ge-
neuer als bisher bestimmt
In No. 67 halt Verfasser an seinen bisherigen AnlsteUnngen aaek
Meier gegenftber fest (vgl. No. 64), giebt sodann eine eingehende Obsr-
sicht der bei diesen Fragen in betracht kommenden Gedichten, and ssigt
in exakten statistischen Zusammenstellungen ftbersichtlieh die Aeosat-
Verhältnisse der einseinen Versgattungen, der hemiambici, anackwieni
und dimetri ionici puri und trimetri ionici a minore sowohl im Versaas-
gaiig als auch im Versiuneru. Daraus zieht ei die Konsequenzen fOr die
Geschichte des Accentes in diesen Versarten. Hervorzuheben ist dabei,
dafs Verfasser unter Zurücknalmu- seiner früheren Ansicht in No. 6ö
S. 289 ff. jetzt einen Eintiufs der christlichen Hymuenpoesie annimmt
Die neueste Abhandlung No. 68 ist Referenten noch nicht bekaofit
geworden, vgl. von demselben Verfasser auch No. 38, 82 und 97.
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¥• Griechuehes Dnuna.
97
T. Metrische Schriften ftber das f^riechisehe Drna.
Wir besprechen zuerst Schritten allgemeineren Inhalts über Aeschy-
leiscbe und Sophocleische Compositioneu, sodann die Aufstellungen Uber
eiuzeloe Versoiafse der Tragödie und sehliefsen mit deo Leistangen aber
Aristopbaoes.
69) N. Wecklein, Über die Technik und den Vortrag der Chor-
gesänge des Aescbylus. P'ieckeisens Jahrbficber 1 klaas. Philologie,
13. SupplemeDtbaod. Leipzig 1882. S. 213 - 288. — Auch als be-
sonderer Abdruck der Julius -Maximilians- Uni versitiU WQrzburg zur
300jfthrigen Jubelfeier gewidmet. Leipzig 1882. G. B. Teobner. 26 S.
in gr. 8.
Ree.: Fleckeisens Jahrbttcber 127. Band (1883) S 21 — 28 von
Christian Mnff. — Revue critique, n. ser. XV (1883) No. 22 S. 421—427.
— PhiJoI. Rundschau lb84 No. aa S. lu25 102ö von Briuckmeier. —
PhiJologus XLIU, 4 S. 712 - 712 von F, Haussen.
Verfasser untersucht zanftebst, wie die nicbt-antistrophischen Chor-
gesftnge bei Aeschylus vorgetragen wurden: Ag. '476, wo, da vier me-
Jische und zwei Trimeterpartien (489 ■ 600 und 601 — 602) die Eintei-
lung dreimal zwei gaben, an Vortrag durch Halbchorfilhrer gedacht wird;
Eom. 244 sollen die acht Teile so zum Vortrag kommen, dafs der C^oiy*
phaeos als Fohrer des ersten Halbchores die Trimeter 244 - 268 spricht,
der Balbcbor seinem Führer die Aufforderung nach Orest zu suchen
254 25ij zuruft, wnhrend mit 256 der «weite Halbchor, der den Ver-
brecher sofort entdeckt, eintritt und zwar ein Mitglied nach dem an-
dern je einen der socljs noch übrigen Teile trn?ond. Denn der ( hur
ist hier wip im Agamenmon zu 12 Personen anzunehmen. Septem 73
- 108 ^ind zwölf Abschnitte, die, nach dem Inhalt zu scldiefsen, von
iLinzelnen vorgetragen werden sollen. Auch Sept. 848 - 860 sind dem
Verfasser nicht antistrophisch und darin, dafs auf die Frage r/ mit
rr ä^Jio 9 u. s. w. geantwortet wird, findet Verfasser einen Anhalt
fftr Einzel Vortrag » der in drei Abscluiitte auf Roryphaios (bis fw;),
den Führer des andern Halbchores (nur ein Vers r/ äkXo — i^artor^
und den Koiypbaios verteilt wird. Sappl. 826 - 886 ist so oorropt, dafii
man our behaupten kann, dafs von Responsion keine Spur da ist und
dafs der Inhalt auf verschiedene Sprecher hinzudeuten scheint End-
lich sei zwar choäph. 152 162 als nich-antistrophisch vom Ohor gesun-
gen ond Prom. G87 (195 als eine lobhafte GefOhlsäufserung an Stelle
der üblichen zwei Trimeter wohl vom Koryphaios vorgetragen, sonst aber
ergebe sich die Regel, dafs die nicht- antistrophischeu Ghorpartien sämt-
lich nur von einzelnen CbonMiten gesungen wurden.
Die Annahme von Proodeu, Mesodon und anderer künstlicher Ver-
Jatuckberidu für AlUrtbujatwunaMcbaft XLVUI. (lUö. lU^ 7
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9S
Metrik.
Üecliluiig der Strophen und Aristropbeii erweist sich als irri^. ntir ein-
mal findet sich die Gliederung aßßa; sonst ist durch Eiiisetzuag der
Kphymnieii bereits volle Ordnung, besonders durch Kirchbofi; geMbafiiM,
wobei nicht immer der gleichm&Tsige Anschlufs an beide Strophen ingst-
lieh gewahrt wird, wie Ag. 1448 (vgl. Wilunowiu index aebol. Gryphisw.
1879). Die übrigen Beispiele sind chodph. 985, ibid. 788, snppl 100,
Ag. 121, 189, 169. Enm. ia86, Pers. 686 (snerst allerdings nur ^
Eom. 778, wo zweimal die ganzen Strophen wiederholt werden. AuSbi»
diesen eigentlichen Ephymnien giebt es aber anch noch sog. rbythmi-
scho, nämlich die Wiederholung bestimmter gleicher Partien von vier
logaödischen Tetrapodien uiu Schlüsse, die nur mit verschiedenen Wor-
ten an>|.'* tü!lt erscheuieii, am Schlüsse der Strophen und Antistrophen
h\\\)\A. (;3u, Atr. :i>H , Ahnlicii auch Sept. loH~150. no sich in ötropht
und Anübtrophe je dreimal der gleiche ianihisclie Schlulsvers nach Docb-
mien findet. Das Vorkoninien dieser Ephymuieu verwertet Verfasser
za einem Schiurs über die Vortragsweise der Chorgesäoge. Da die>
selben entschiedco vom Uesamtcbor vorgetragen worden, so mtisse das
eigentliche Strophenpaar von einer kleineren Zahl gesungen worden sein.
Deshalb werden die Strophenpaare efaoSph. 985 an Halbohita« verteüt.
Sonst aber zeigen sich immer drei Strophenpaare mit Refrain, ja in twei
Ghorgesftngen, die vier Strophenpaare aafweisen, findet sich der Befraia
nnr bei den drei ersten derselben. Daher wird hier Vortrag daroh drei
avo^ot angenommen nnd zwar so, dafs demselben, der die Strophe singt,
anch die Antistrophe zufällt (letzteres in Übereinstimmang mit der alten
Theuric vgl. scbol. ad Kur. llec. Uec. ()47. wie denn auch Prom. 574
Strophe und Antistrophe durch dieselbe Person vürgetragen wiid) wäh-
rend die Kj»lj>niiMen und ein etwaige^ viertes Strophenpaar dem Ge-
sauitchore /utielcMt \\cr<ien. Auch sonst wird fftr die antistrupiiischen
Chorgesftnge N'ortrag dun li den gesamten Chor angenommen, mit Aus-
nahme von Ag. 1344 und Eum. 685, wo die eioselneo Cboreuten und
zwar zwölt sprechen: Ein besonderer Fall ist Fers. 155, wo der Gesamt-
chor in Tetrametern die Königin begrOfst {ndvrag fiubotm r^oaauoS»).
Za eingehender Besprechnng kommen endlich aocfa einige kom-
piiciertere Partien, so der iooiBche Sehlufschorgesang und die Panxioa
der Hiketiden, die Parodos der Sieben, besonders 188 ff., Agam. 1448;
femer die Parodos des Agamemnon, wo die Aoapisten und das erste
Strophenpaar mit Epode dem Koryphaios zugeteilt werden nnd ftr
diese Besonderheit der Grund in der Nachahmung einer besonderoD
Weise der altertundichen Volkspoesie gesucht wird, schliefsfich die
letzte ^Tofsc melibche Partie der Sieben, in der der Klagegesang des
Cl)or»s an Halbchftre verteilt wird, niai der grofsc Kommus der Chod-
jdioren 315, wo der Fall vorliegt, dafs eine Chorpartie antistrophiseh
der eiuer Bflhnenperson eutspricht und deshalb die melischeu wie aua-
pästi&cben Chorika dem Cborfnhrer suerteilt werden and erst vom
V. Griecbiflohes Drama«
99
dritteo Abschnitt, von v. 456 an 6 esamt€bor Vortrag angenommen wird,
«llmierend mit Electr« und Orestes, w&hrend die aUerletste Partie mit
Kifchhoff allen lasammen ragewiesen wird.
7o) Chr Muff, Der Chor in den Sieben dp^ Aeschylos. Hallo a. S.,
Müiilmann 1882. 31 S. in 4. Ostarprogramm des König -Wiilielia&-
Gymnasiums zu Stettin.
Ree: Pbilol Ruudschau II (1882) No. 40 S. 1249— 1262 VOn
N. Wecklein. - Pbüol Anzeig. XII (1882) S. 179-194.
In (ier P arodos der Sieben des Aeschylus wird durchweg anti-
silrophische Composition angeLiomnieii ; das letzte Stropbenpaar 151 -164
an Ilalbchöro, das vorletzte 134-150 an sechs Eiuzelchorenten (entweder
1-6 oder 7—12) und das drittletzte Strophenpaar, schon bei Kirchboff
in je drei Teile zerlegt, 104 1S3 den andern sechs Choreuten zuge-
teilt, endlich sei auch die Kingangspartie . in der wiederholter Wechsel
der vortragenden Personen unverkennbar ist, von den zwölf Einzelcho-
reoten Torgetragen, doch giebt Muff selbst zu, dafe hier die DurchfQh-
nittg im einseinen sehr zwmfelhaft ist; überhaupt wird die antistrophisohe
Sesponsion dieser Stücke nur durob wenig wabreebeinliche Umstellnngen
und Annahme der kabnsten Dochmieuformen erreicht, wie denn s. B.
folgende Dochmien Bitschis hier wieder ersdieinen Mfwu xfiff^^^j
StuB* imds rd^de 7t6Jiiu 8t» not* €h\ftkijTa» iboo n. a. Jeden&Us soll
der Chor anopd^v anf die Bftbne gezogen, etwa von Jeder Seite sechs
Choreuteu, und erst bei dem ersten StaslBion in die Orcbestra gekom-
men sein. — Im crsteü liipeisodion werden die drei dochmischen
Stropiieiipaare dem Chorführer und dem »Puraslaiebi , die zehn Chor-
trimeter den übrigen zehn Choreuten zugewiesen; v. 199 — 201 dem
Etcokles allein mit unwahrscheinlichen TextäudeMiiigi ji, weil der Wechsel
der Personen gegen alle Symmetrie wäre. Hermann und Ritsehl haben
die übiirlieferte Verteilung der Verse an Eteokies und Chor mit Recht
geiiniten, nnd Referent erinnert an einen ähnlichen Fall Prom. 979, der
den Yorliegendeo schOtst nnd umgekehrt wieder durch diesen gedeckt
wird. - Im ersten Stasimon seien die Strophen nnd Antistrophen
TOD Halbch(»ren gesungen, wie denn die ihm folgenden 2X8 Trimeter
MO -865, die die Oherlieferung HalbcbOfon giebt, von deren Ftthreni
Torgetragen sein mOfeten.
Für die grofsartige S^metrie des zweiten Epeisodions zeigt
Verlavser volles Verständnis und verwirft Weils Anordnung mit Becht,
vgl. vorigen Jahresbericht unter No. 45. (^ai / Aeschyleisch wäre es und
pafsite herrlich m dem Streben der Tragilü i nach syramelrischer An-
ordfjung, wvuw die von den re>pondipre!Hle!i f'horstrophen umschlossenen
Dialogpariien in dem gleichen l'nitang erschienen, i'och verzichtet er
darauf eine solche Anordnung herzusteilen, die sich nicht ohne die gröl tc
Gewaltsamkeit herstellen lasse. Deshalb kehrt Verfasser zur Ritschl-
7*
L.iyiu^üd by Google
100
Metrik«
seilen Anordüuijg zurück. Referent (No. 75) hat imtenJ essen diesen aller-
dings nicht mit ganz oinfarh»^ii Mrtteiu durchzufliiireudt n Versuch unter-
nommen, glaubt aber auch, dafs derselbe kein endgiltiges Ergebnis geben
kann , wenn er auch mit weniger Gewaltmittelo als der Ritsdils ausge>
führt ist Vielleicht prüft Verfasser hier nochmals. Was die Chor|«tf-
tien dieser Sceoe betrifft, so teilt Verfasser die Mahnung vor dem Bmdtr-
roord V. 664—669 dem Koryphaios, die oacb jeder Wecbselrede eiog^
legten Strophen und AotistropbeQ aber Hemiehoriea zu, ebenso aneh dis
zwei weiteren Stropbenpaare, die vier Cbortrimeter der leisten Sti^
mykhie endlich wieder dem Gborffthrer.
Anch das zweite Stasimon beetimint Verfasser für Hemicfaoriat-
vortrag, nur das letzte Paar kann nach ihm dem Gesamtchor gegeben
werden. Der ganze Zusammeniiang über von Strophe ß an zeugt ziem-
lich deutlich für Vortrag durch üesarntchor. Dagegen wird mit
Re( Iii VVestphals Gliederung nach der C<)iiipu>itiou8form de^ Terpandn-
schen ww'/iof verworfen. - Alles, was der Chor im dritten Epeiso-
dion spricht, f&llt dem Chorführer zu, einschliefslich der nieiodraiiu-
tisch vorgetragenen anapiatischen Systemen 807 815. — Vom dritten
Stasimon soll das erste Stropbenpaar an Halbchdre su verteilen ssis,
das swelte dagegen besser vom Gesamtcfaor als vom GhorfiUirer, «ss
ancb denkbar wäre, gesungen sein.
In der Ezodos soll das erste anapistische Hypermelroii 838 -86T
dem Korypbaioe aosuweisen sein, im folgenden aber die Personenbeseieh-
nnngen des Medicens völlig sinnlos sein, aber auch Weils Änderung von 843
und die vorzeitige Einführung der Schwestern ist nichi zu biiligea, da der bis-
her auf der Hüline thiitige Chor ein Recht hat selbst noch vor den Schwestern
seinem Sclinif rze I.uft zu inaclien, <ier erste Teil auch aus lÄugerea Par-
tien mit ruhigen Ketiexionen besteht, während im zweiten Teile vorge-
bracht wird, was sich auf das Königshaus und das Unglück der Schwestera
bezieht. Soweit geht Verfasser mit Hermann. Insbesondere wurd aaa
für das Klagelied des Chores 868 - 981 niofat ein so zerstOckelter Vor-
trag, wie bei Hermann, angenommen, sondern nnr swei selbstindige Ab-
schnitte in jeder Strophe, die im ersten Paare dnrch Weohsel des Me-
trums und der Vortragsweise (1. iambisch, 2. anapistlsoh) himeioband
markiert sind. So ergeben sich sechssehn Abschnitte. Von diesen sbid
die vier ersten des ersten Strophenpaares wegen der dort vorkommen-
den Anapftsten gesondert sn halten. Verfasser Iftfst die lyrischen Reihes
dieses Strophenpaares von Ilalbchöreu gesungen, die anapästiNchetj von
dem Kurypban)-. und »l'ani'^tatest recitiert sein; die übrigen zwölf Ab-
schnitte den eiiiz('lijt'ii Chüieuleu /nfallen, und zwar mögen sechs mit dem
Koryjjhaios schon jetzt der Autigoue, die andern sechs mit dem »Fara-
states« der Isniene zur Seite gestanden haben. In den t^pr-vog der Schwestern
(932—^88) bat der Chor gar nicht eingegriffen, sondern die Befraias
sind wohl von den beiden Schwestern gemeinsam gesungen worden* Dies
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V. Griechisches Drama
101
nahm schon KirchhoflF an, mit dem übereinstimmenH auch die Hchiufs-
auapäste verteilt werden. Über diese Abhandlung handelt aurh
H. Guhrauer im Jahresbericht tlbcr Musik (XLIV 8.32-34), der mit
Recht das Problematische aller dieser Annahmeo betont ood gr^n findete
£inw&nde gegen derartige subjektive Aufstellangen vom musikalischen
8taadpankte geltond madik, die auch Befereoten sekr beachtenswert er-
scheinen, vgl onseni vorigeo Bericht ni No« 46 und 55.
71) Hermannus Freericks, De Aescbyli Supplicum choro. Diss.
inaug. Leipzig, G. Fock. 1883. 86 S. in 8.
Ree: Philol. Rundschau IV (1884) No. 43 S. 1316 1318 von Oh.
Mu£ — PbiioK XLIU, 4 & 718—718 v. J^. Wecklein.
Obgleuh Verfasser das Urteil anerkennen mufs, das Zacher (vgl.
onsern vorigen Bericht Nu. 55) gefüllt hat (Iber die neueren Versuche
die Vortragsweise der einzelnen chori<=;chen Partien zu bestimmen, ver-
zweifelt er nicht an der Lösunj? (Ik >fi FYagen und sucht /un.lcbst ftir
<\n^ im Titel genannte Strick, in dem der Chor die Hauptrolle spielt,
oeue Beweise. Diese bietet ihm eine von der gewöhnlichen etwas ab-
weichende Definition der Parodos, sonst aber meist rein subjektive
£rwägungeo. Nach ersterer besteht das erste Oborikon 1-181 ans drei
verschieden Torgetragenen Partien. Den Prologos bilden die Anapftste
1-89, in denen Verfasser im Anscblnfs an Referents quaest metr. 8. 6
ein fefta dnoXBXuptdißoy findet, parakatalogisch unter FJ8tenbegleitnng vom
Koryphaios vorgetragen, die Parodos 40- 117 ed. Weckleia » 40— 108
ed. Kircbboff, ein vollstimmiger Chorgesang (nach Aristoteles Definition
fiioü yop(>u\ das erste Stasiroon 118 — 181 ed. W. — io4 - 166 ed. K.,
für das Verfasser Vortrag durch HalbchÖre annimmt, bestimmt durch
deu Gedankengang und den ganz anderen Ton, der aü^' x'blagen wird.
Und zwar seien hier nicht einmal die Ephymnien d^m Gesanitchor zu-
luteileii, sondern gleichfalls von Halbchören gesungen. VVeckleins wider-
sprechende Ansichten (vgl. No. 69) sind ftir Verfasser durch Muffs He-
sprechnng in Jahrb. f. Phil. 1883 S. 26 widerlegt. Die dochmischeu Chor
Strophen im ersten Epeisodion 315iT. nimmt Verfasser mit Westphalt'ttr
einen monodischen Gesang des Chorführers, weil hier Wecbselrede vor-
liegt. In der wiederholt Worte des einen von dem andern anfgenommeu
werden, wie 880, 881 K., das pitonisch-dochmisebe Lied dagegen v. 423 für
Gesang des Gesamtehores, lediglich wegen des Gedankenganges. Das-
selbe werde noch anf der Bttbne gesungen, da der Chor erst auf die
Auiorderung des Daoaos (vgl. 491) die Orchestra betrete. Aus gleichem
Grunde gilt das zweite Stasimon als Gesamtcborlied. Gliederung nach
der Terpandrisehen Compositionsform ist hier wie im folgenden Sta-
simon zu verwerfen. Das letztere teilt Verfasser so, dafs das erste
Stropheii])iiar Halbchören, die drei nuf) in den einzelnen Choreuten
der lialbchöre zufallen. — Wab das mmbiach - dochroische Gedicht im
L.iyiu^üd by Google
102
Metrik.
dritten Epeisodion belriÖt, so meint Vcrfa-^er, dafs die Jamben nnd
Dochmien von verschiedenen Personeii vurgotr icrLii wär t ii. das beweise
auch die vereinzelt dastehende Angabe des Scholiasteu zu Küiu. 252 r''
auTo npoffiorov iazi, womit auf eine Ausnahme von der Regel hiope-
wieseu werde. Es liege also der Fall von furaßo^ vor, den Aristida»
Quint S. 42 bezeichne mit den Worten ^ Zraa» i( 9k nXeiorj^; dar-
' auf ftthre auch der Umstand, dafs der Mediceus vor den Dochmie^i die
napdypoi^i habe; die nXBtoog seien in diesem FaUe wohl die Halbchöre,
der ^ Je ein HallNshorftlbrer. — Bas vierte Stasimon verteilt Ve^
fasser an HalbcbOre. In der Exodos endlich wird ?. 989. 992 nnd 931
dnalioi nod dndowQ von den bevatneten Begleitern verstanden, die Dt-
naos min Schntse vom Argiverkdnig erhielt; demnach Beteiligung der
Bienerinnen am Gesang und Oberhaupt alle bisherigen Aufetellnogen ve^
werfen. Den Begleitern wird stropha den Danaiden das erste Stro-
phenpaar und die zweite Antistropbe zugewiesen. Während endlich das
letzte trocbäiscbe Strophenpaar den Danaiden insgesamt gej?eheii wird
soii der voi hcrppbendo Streit durch HalhchÖre, resp. deren Fnliier vor-
getragen beiu., wie denn auch die vorhergehenden Strophen zwij»cheu zwei
Parteien, nämlich die Danaiden und die Begleiter au teilen seien.
«
72) Franz Stoltc, De chori, qnalis in perfecta Graccornm tnr
goedia apparet, ratione et indole. Im Jahresbericht des Progymoss.
Nepomucenum. Eietberg 1882. 2& S. in i.
enthUt nicfato erwähnenswertes; vgl. Jahreib. l Alt XXX (1688. U
S. 1189 und 1140.
78) Th. Heid 1er, De compositione metrica Promethei fabnlae
Äescbyleae capita JV. Biss. Breslau, Köhler. 1884. 46 8. gr. 8.
Vgl. Jahresb. f. Alt. XXXVni (1884. 1.) 3. 117.
74) J. Wetzel, Qnaestiones de trilogia Aesehylea. Bm*Un. Pro-
gramm des College fran^ais. 1883. 29 S. in 4.
Ree.: Phüol. Anseig. XIV« 7 8. 877—879 v. *t
Der Ausdruck rpthjy'ft gehört erst der Alexandriiiischpn Zeit an
und bezeichnet lediglich drei in einer Didaskaiie zur Aufführung k< -
brachte Tragödien. So viele habe Aeschylus immer vereint aufgeführt,
allein dieselben wären nicht notwendig durch den Zusammenhang der
Handlung verbunden gewesen, wie die Persertrilogie beweise; wo elo
solcher sich fitnde, beruhe er nicht auf einer eigentümlichen Kunstrich-
tung des Aeschylus, noch in der hergebrachten Technik, sondern anf
dem Mythus, ein Ergebnis, das die OrestiOi Lykurgie, Oedipodie and
die Prometheustrilogie beweisen sollen.
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V. Griechiaehes Dram».
103
75) Ricardus Klotz, Studla Aeschylef). Abhandlung zu dem
Programm des Köuigl. Gymnasiums zu Leipiig 1884. 86 S. io 4.; aneb
Hiiirichschc Buchhandlung. Ebenda. 1884.
Ree: Philol. Randaebau V (1885) 28 8. 866 - 868 tod W. Brinck-
meier. — PhUol Anaeig. XYI (1886) 11 8. 576-578 von N. Weeklein.
Von metrischen Fragen wird bebandelt die im Princip allgemein
anerkannte Symmetrie derjenigen Trimeterpartien , die zwischen Chor-
strophenpaai en stehen. Nur m (ien zwei umfangreichsten Scenoii rliesnr
Art, Eum. 781 und 8ept. 355, schwanken die Ansichten nooli bedfuf ciKi
Die Abhandlung suclit ein neues Moment zur Geitnn? zu bringen, das
seitdem auch Zielmski, vgl. No. 87, fttr Aristophaiif s Ixiont hat. näm-
lich, dafs Symmetrie längerer Partien ohne Kurythmie nicht denkbar ist.
In ersterer Scene stellt sie vollkommene Symmetrie und Enrvthmie ein-
fach dadurch her, dafs aufser den Versen 781 796, die die Handschrif-
ten richtig vor 827 wiederholen, auch noch die Wiederholnng des fol-
geDden Terses 797 angenommen und in der von Hermann und Dindorf
vor 859 konstatierten Lflcke ein Ausfall von 18 Versen bestimmt wird.
Diese Lftcke aber Iftfst sieb nicht bestreiten, da vor dem Pronomen S<rr,v
in V. 860 kein Substantiv steht, auf das sich dasselbe beziehen könnte.
Ebensowenig kann man gegen die Wiederholnng des Verses 797 nach
826 im Verein mit den vorhergehenden einen triftigen Grnnd vorbringen,
da er sich hier ganz \^je in der entsprechenden Stolle an die letzten
Worte der Eumeniden dze/xoTtsuHsTc anschliefst, ja sogar den ganz gleichen
Satzbau bei gleicheij Gedanken aufweist, nur daffä Athene, wo sie zurrst (n
YOf/ )^eutx7jaߣ sagte, sieli iotxt in regelrechtem A-syndeion deutlicher aus-
drtlckt mit oux icrz' an/io:. Eine solche Wiederholung und besonders
deren Weglassuug in den Handschriften ist duichaus nicht unerhört, son-
dern der Fall liegt sicher vor: Arist. vesp. 290 repetendus post 303, wohl
auch Lysistr. 306 rep. post 295 und av. i:v23. 1324 rep. post. 1384.
N. Wecklein hat eine Ansicht ttber diesen Punkt aufgestellt, bei der er
auch Id seiner oben angeftthrten Besprechung dieser Schrift beharrt, wo-
nach vv. 808 — 864 in einem Vers susammenzuziehen, 860 - 871 auszu-
werfen und nach 886 mit Buttler eine Lttcke von zwei Versen anzuneh-
men Kei, so dafs nach den verschiedeneu Ghorstrophen viermal dreizehn
Ver^e der Athene folgen. Es ist eine unnötige Fessel, wenn man auch
nach den verschiedenen Strophen dieselbe Zahl von Trimetern verlangt,
die Gesetze der byniinetrie erfordern nur für die je der Strophe und
AntiStrophe folgenden Verse gleiche Zahl. Schwerlich giebt auch die
Zahl droizphn eine befriedig'^ndc Eurythmie. Und die drei Gewalt-
mittel, die Hermannsche Zusnmrnonziehung , die Hütt Icrsclie Lücke und
die Diodorfsche Atiietese von zwölf Versen, sind von ihren l i lirbern ziem-
lich eingestandenermafsen, vgl. Aesch. ed Herrn 11 p. 633, erst um der
RespoDsion willen angewandt worden. Sagt doch auch Dindorf, Aesch.
ed. V. praef. p. CX, dafs in dem zweiten Teile der verworfenen Verse
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104
Meihk.
nihil inesse, quod Aes^chylo indicrr)!im «^if. mul über dip ersten weifs er
auch nichts vorzubringen als nou nihil (iitierunt ab modcrato dicendi
geilere ioqoeodi, quo in eeteru tenuonibus animum Furiaruin vehementer
commotofD sedare studet Minerva. Wenn endlich Wecklein nicht aber
die SchwieriglLeit, die in rotwjxa v. 869 liegen soU, hinwegkommt, lo |
sei nur an deo echt diebterucben Sprachgebraach toIoq ia Yersea
wie Emn. 880. Pen. 6<M^. Prom. 952 erinnert, wonach auch hier tocoSta
anf das yob v. 860 an gesagte geht: tfd /i^ I9p(ta^ ^Afni iftf&Xui», dJJik
noXtfwg BttfuuoQ taxm xzk Im Sinne von roittcrra, £m /u^ üt H^pumt^
»Darnach ist das, was ich dir dafhr biete«, nlmlicb ßSTo^xet^ vl s. w.
Auch in der zweiten grofsen Scene gleichen Charakters Sep-
tem 355 wird den einzelneu Reden eine glcicbmal^ige durchgehende
eurythmischc Gliederuiijr in je fünf Verse zugewiesen, die ebeiiso wenig
eine rein logische zu sein braucht wie in den Aristophanischen Peri-
kopen der Farabascn u. a. Vgl. übrigens zu No. 70. liier sei nur er-
wähnt, dafs man auch mit sehr wenig, ja fast gar keinen Athetesen den
Gesetzen der Symmetrie und Eurythmie genügen kann, wenn man an-
nimmt, dafs bisweilen, d. h. in der ersten Botenrede und der ersten und
vierten Kdnigsaotwort ein eoiythmisches Glied mehr oder weniger ge-
setst sei als ia der entsprechenden Partie, eine Krscheinnng, die auch
in der Responsion der Aristophanischen Tetrameterperikopen vorliegt«
vgl. SQ No. 87, nad bei Aeschylos noch viel unbedenklicher ist, weil
das Moment der Choreutik wegfäJlt Die Entschetdang in dieser Frage
gebtthrt der Teitkrittk nnd gehArt daher nicht in nnsern Jahresbericht.
Ins Gebiet der Metrik dagegen gehört der Versuch, eine typische i
Form tür die so seltenen Prooden des Aeschylus zu hnden. Die rzpomdk
in der Parodos der Sieben wird in zwölf selbstfindige Glieder zerlegt
initlit in zehn, wie eiu liecenbeiit meint. Denn die Trimeter 97 u. 100
bilden lueb schwerlicli mit den vorhergehenden Dochmien einen Abschnitt);
und da nun bei seehs derselben der Fall vorliegt, dafs je zwei mit ein-
ander in Inhalt und Form rospoodieren , so wird das gleiche auch bei
den übrigen vermatet, was auf dieselbe Compositionsart führen würde,
die bereits in der anderen Aeschyleischen npo^ög, n&mlich der ims
^pij¥OQ der Schwester 941—949 anerkannt ist. Ffir heide wird die
licMteit offen gelassen, dafe im Anfang ein nicht respondiereudes Glisd
als vpoii>dix6v steht; vielleicht liegt der gleiche Fall auch am Schlosse j
vor. Es hfttte nahe gelegen auch anf die Frage nach der Vortragsweise |
dieser Parodos einsngehen. Das hat jedoch Verfasser in Gonaeqoeiis
seiner Ansichten unterlassen; vgl. vorigen Bericht No. 46 u. 55, deavo^
liegenden in No. 70.
Gelegentlich S. :V2 wird der Bau der anapästisehen Dimeter beban-
delt. Die vom Verfasser quaest. melr. S. 17 aufgestellte Kegel über den
Bau der ersten Dipodio des Paroemiacus, die wegen dreier wiedersprecbeu-
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Y. Griechisches DrAmat
105
der Steilen bestritten wnrde, stellt sich als richtig heraus, da zwri dieser
StellPTi Pers. 55 und Antig. 939 jetzt, wo sie nach der besten Über-
lieferung hergestellt sind, keine Ausnahme mehr bilden und die dritte
8telJe Ai. 14 IB corropt ist, da zwei Paroemiaci hintereinander ersehe!**
neu. In der Frage jedoch^ ob in der zweiten Stelle der Dipodie der
Dactylns nach Anapftst oder Spondeos inlftsdg sei, hat Verfasser seine
Ansicht in etwas modificiert; vgl. sn No 88.
76) Michael Gitlhaner, Philologische Strei&ttge. 1. -4. Liefe-
rung. F^ihnrg i. fir., Herder. 1884/1885. n 8. 81-67. VII 8. 197
--288. Till 8. 269 - 820. in 8.
In II. »Elemente der griechischen Ghorstrophe« wird der Gebrauch
der Wörter <rr^o? und /a£T/>ow besonders bei Hephaestion und Marias
Victorinus besprochen. In eingehender Erörterung nimmt Verfasser Ter»
sehiedene Epochen der metrischen Kunst an. In der ersten habe man
nur zwischen neptoSoc douiSBrac und n, itMmQ unterschieden, in der
zweiten ein metrisch-musikalisches »Normalmafsc = fjLsrpoy von 18— '24
^p6¥ot npSnot angenommen, wofftr ^ijfoc ursprünglich nur graphischer
Terminus technicus war. Eine dritte Epoche habe das »Normalmars«
bis auf 32 j^puvot rpwrot erweitert. Dieser erweiterte metrische Satz
von 24 32 Moren heifse bei I^Iajiu^ Viciuiiu. 72 und schol ad lle-
pbuL'ht. S. 147 -eptoSoc^ während sonst die Namen pd-pov und n-'/o^
die alte Bedeutung behielten. Ilephaestio daneben unterscheide vier
Gattungen voü ftsyU^rj'. xioAa oder Koppaza unttr IS ^p. = rutffzi^ta,
ari^ot zu 18— 24//M., pirpa bis zu 30 und unippsrpa über 30 //a;
aufserdem kann p^rpov noch in weiterer Bedeutung jede selbstäudige
metrische Gröfse bezeichnen bis zu 30 ^jr^e».; endlich aber wäre di> Grenze
zwischen fUrpa und unippetpa noch weiter herauf gern ckt nach schol. ad
Hepbaest. p. 199 und Mar. Vict p. III, uftmlich Jiß\ Aber ttber
diese durch die Oberlieferung begrflndete änfserste Grenze geht Ver-
fasser noch hinaus und nimmt als wirkliche Maximalgrenze fftr fiitpa
gir 86 j[p^i Kpmtot an, weil »die Tetrapodien des yivttQ Brnhasatov zur
Bildung eines dreigliederigen Satzes sich so häutig vereinigtent und man
kein abnormes ißnipfierpm in solchen Bildungen finden könnte.
In VII. »Metrische Studien zu Sophocles' Aias« sucht Verfasser
auf diesem »Nornialmafs»« fufseud in ganz neuer Weise die Parudos 17'J
— 25t) und den grofsen Kdininos 331 429 des Sophocleischen Aias
enrythmisch zu gliedern, ein Versuch, der gunz so zu beurteilen isi wie
der älinliche in No. 55. Gelegentlich werden in einem Excurse die
P Äonen in Aristoph. Lysistrate 781 — 828 iu ähnlicher Weise behandelt.
Päoue und Dochmien erkennt Verfasser nicht als eigentliche Rhyth-
men au. sondern erstcre sind ihm, ähnlich wie Christ, verktlrzte tro-
chäische Dipodi<>ii ; in letzteren findet er ebenso am Ende verkürzte tro-
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106
Metrik.
• iiaischc Tiipodien, resp. Hexapodien, deren erster Takt die Freibert
des Polyschcmatismus biete.
In VIII. »Metrische Studien za Euripides' Uerakleideo I.c han-
delt es sich um Koii^tatirrung einer ausgedehnten Besponsion der Pa>
rodos auch ttber die Trimeter 69—183 hinweg, die nur durch sehr an*
{angreiche Änderongen und besonders Atheiesen mOgiich wird. In disNi
vierten Hefte ist jedoch die Untersnchnng noch nicht abgeschloaea.
Ree. nnr von der 1. Liefernog: Lit Gentralbl. 1886 No. 24 8.817
von A. £. — Zeitschrift f. d. Osterr. Gymn. XXXVI, 8 8. 906-907 loi
A. Scbeindler. - BiAtter f bayr. Gymn. XXI, 8.'4 8. 183. - WoeheD-
sehrift f. klass. Philol. II, 27 S. 844- B4S von E. Wolft — Berün. phQ.
Wucheiischiift V, 3ü S. 1134 1136 von R. Schueidcr. — La Ciillnri
VI, 6 S. 206 - 212 von P. Merlo. — Egyuiemes pbil. Közlöny IX, U
S. 670—571 von AL Latkoczy.
77) Hugo Gleditsch, Die Cantica der Sophocleischen Tragödi«
nach ihrem rhythmisihen Bau besprochen Zweite, durch den Ab-
druck des Textes vermehrte Bearbeitung der »Sophocleischen Stru-
pben« dtsäeiben Verfassers. Wien, Cronegen. 1883. XV u. 276 S. iQ &
Das treffliche Hillsbach ftlr Sophocleische Metrik ist bereiu \
führlich in unserm Jahresbericht f. Alt. XXXYIII (1884. L) S. 18-134
von N. Wecklein besprochen.
78) Mor iz Schmidt, Gonunentatio de nnmeris in cborids «jsU*
matis Aiacis Sophocieae continnatis. Index lect« Jena 1881. 16 8. ifl i
79) Derselbe, Metrisches zu Sophocles. Jaljrbücber l Pbüol'
125. Band. I S. 1 - 18.
In No. 78 wird von Sophocles' Aiai die Parodos behandelt in d«r
bereits im vorigen Jahresber. unter No. 48 besprochenen Weise, ebssio
808 und 879 ff. Die an vorletster Stelle genannte Partie verteilt Sehnidt
unter Verwerfting von Benzes Einteilung an die einzelnen Gborentea, lo-
dafs jeder etwas vortragt atqne exercitatiores quidem pro virtute 80*
ampliores difficiliores titaiii>j, mdiores pro viribus suis viliores facilins-
que ex]>lendas; in der letzten Partie nimmt er Vortrag? «iunli Kuryphaio5
und Parastates an; letzterem sollen 897. 905 und die autistrophiM'h
entsprechenden Verse zufallen. — No. 79 handelt über die Parodoi Oed-
Col. 117 253 und Philoctet. 135 218. sowie über den xofifxo?, ibi<i
1083 - 1217. Im ersten StOcKe weicht Verfasser in der Yerteileog ^
die einzelnen Choreuten von Muff ab, in den beiden anderen, meint er, 1
lasse sich nichts bestimmtes ttber den Vertrag aufstellen. ~ Nicht lo-
gekommen sind Referenten die folgenden zwei kleinen Aufsätze.
80) A. W. Verrall, Ou a metricai practic in greek trngedy. 1a
Journal of Philoiogy XU (1883) 23 S. 186 - 167.
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Y. Oriecbisehos Drama.
107
81) Theodore Reinach, Sur uq artiHce de roodulation ryth-
inique employ^ par les po^tes grecs. In: M^langes Graux. Recueil
de travanx d'^ruditioD classique, d6di6 ä la memoire de Charles Granz.
Paris, £ni. Thorin. 1884. 8. 225 280.
Zu Aesch. suppl. 418 ff., Eur. Or. Uütl. und ArisL. Acliarn. 241 if.
88) Friedrich Hanssen, Über den griechisehen WortietQs. 2. Wirw
kang des Wortlctos beim Yersbaa. Khein. Mos. f. Pbilol* 1882. 2
S. 268 - 261.
Die Erscheinung, dafs im iambischon Trimetcr der Tragftdif» die
xwo! letzten Silben tribracljischer Wörter. ift)geschoi) vorn Versaufang,
nur äufserst selten autgelöst werden, während das gl^icfse bei den An-
fangssilben regelmäfsig geschieht, sei so zu fassen: Stehen im iambi-
scbeo Trimeter zwei KOrzen an Stelle einer den metrischen Ictus tra-
geoden LADge, so wird zwischen diesen beiden Kürzen Wortscblnfs ge-
mieden, und bilden jene beiden Kürzen den Teil eines tribrachischen
oder tribrachisch endigenden Wortes, so nehmen sie in dem Tribracbys
gern die Stelle 1 und 2 ein, dagegen ungern die Stelle 2 und 3. Grund
dieser Erscheinung sei, dafs man die zweite der beiden die lange Ictns-
sflbe vertretenden Kürzen der ersten möglichst ebenbürtig zn machen
bestrebt war. Denn die zweite Kt^rze erhält wohl einen nur etwas
schwächeren Ictus, deshalb also nicht w-:.^» weil dann die erste Silbe
aufser durch den Versictus durch das Gewicht der Pause am Eii it des
Wortes verstärlii worden wäre, wohl aber l^^x^- Referent bemerkt hei
dieser Gelegenheit, dafs für die alte Musik die Betormn.f^ der beiden
eine lange Ictussilbe vertretenden Kürzen zweimal bezeugt ist.
83) A. Nanck, Kritische Bemerkungen IX. M^Ianges gr6co-ro*
mains tir^s dn bulletin de Tacad^mie imperiale des scIences de St
Peterebourg. Tome V. Livraiboii 2. St. Tetersburg 1885, Eggers
u. Co. S. 93—252.
8. 208 und 20Ü spricht sich Verfasser in Anschlnfs an Enrip. Iphig.
All. 161 über die Beobachtung Elmsleys zn Eur. Med. 8. 242 aus, wo*
nach der Dactylus In der anapüstischen Dipodie fast durchgängig nur
zugelassen wird nach einem vorausgehenden Dactylus. Al^ gegen dieses
Gesetz verstofsenden Dipodien unserer Überlieferung, also die Formen
1 . J\> und _ ^ _^ J-;^ erklärt Verfasser flir fehlerhaft. Einige Gontra-
yentioDsf&lIe hätte Referent in einsichtiger Weise behandelt, de numcro
ana]». qnaest. metr. S. 14 sf|q. Dafs Verfasser findet, dafs Referents Er-
örterungen unvollständig wriren. «'rklärt sich daraus, dafs Referent die
Fragmente absicitf Ik Ii als unsicher aulser lietracht iief^ und Verfasser die
fraglichen Dipodien aucli in den schon etwas freier gehaltenen Systemen, wie
Oed. Col. 146 ausmerzen will, womit er zu weit geht. Iphig. Aul. 161 kann
oJ^we allenfalls als Spoodeos gelten, doch ist Verfassers Umstellung ovdeti ;
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lOB
Metrik.
oXßioq £fV riXoQ sehr ansprechend. Referent sucht jetzt auch noch wei-
tere AuMialimon von dieser Regel, die er früher aüderji woihe. zu er-
klären, cf. stud. Aechyl. S. 32, naniiich ubi dactyius ab altero proiimse
dipodiae dact^lo excipitur, Aescb. Ag. 92. suppl. 1054. Soph. Trad].
1275, aut propter oonien proprium excusatnr Aescb. suppl. 6, aot ebi
vocales facillime coalescunt, Ag. 860. Arist. vesp. 624. Nauck l^rhsn-
delt eio Fragm«it des Axiomem (» Com. 3 S. 688 M, S. 418 &) H
Athen. YIII 8. 842 B ydfiomiß Sifo^ Btatt Al/i. v. und Aeaeb. frg . m,
worio er mit Recht daktylisehes Mafe 6Ddet
84) £. Rnelle« Note snr la musiqQe d'on paseage d*Egripide. la:
Annuaire de raseociatioo ponr reneonragement des todee grecqaei m
France. 16. annde. Paris 1882. 8. 96-106
stellt ftJr Enr. Orest. 140 — 142 auf Grund der Aüdeutuugen des Dio-
nysius Hai. de verb. comp. XI (v^jl. vorigen Bericht No. 8 S. 30211.^
folgende iu mixulydischer Tonart geliaitene Composition auf ci^a »j*
Xsnrbv &voc dpßükßQ | t/i9cre fih xTtmctr', wobei die grofsen Bnchstiim
S«F« «ff ffgE r F,
doppelt 80 grofse Noteo als die Jcleinen beseichnen soUen. Allein ab*
gesehen davon , daTs die Wahl der Töne problematisefa ist, lanfea smIi
Irrtttmer unter, s. B. ist die erste Silbe in ^[voq knn. Ygl. anch ss>
sem Jahresb. XLIX (1886. III.) 8. 28.
86) F. y. Fritssche, De nnmeris dochmiacls. in u. IV. BostodK>
Ind. ieet. hib. 1884 n. aest 1886. 6^8 u. 2-8 8. in 4.
Die. wie es schien, längst beseitigte Lehre der spftteren Metrikr
wipl wieder vcrtridif^t, wonach der Dochmius ans dem Antispast aku
leiten sei. Wie der Kreter Thaletas dm Cicticus f»ntwirkelt habe au«
der trochäiscben Dipodie dürch Kürzung des letzten Trochäus bis &ut
eine einfache Länge, ganz so sei anch der Bacchius aus dem Antispast
entstanden, der die Verbindung eines Jambus und Troch&as sei m.. aa^
Femer habe man den Antispast auch erweitert, indem nao
den Troehfttts doppelt setste ^ . 1 . w . v; und aus dieser für die ^
uezt^ p^^H^f^^ unerweisltchen Form soll der Dochmius dadurch eat-
standen sein, dafs man den lotsten Trochäus wieder kftnte, wie beia
Creticns und Baechins. Dagegen wird mit Recht der Dochmius als aia
einheitlicher Rhythmus betrachtet und betont, dafs die Zerlegung d«i-
selben in Janib und Creticus von den Rhythmikern nicht so gemeint sein
kann, wie es die römischen Grammatiker. Quint. IX, 4, 57, aufgefafst
hätten. Die Hauptstelle jedoch, die dies genauer erläutert, die bereits
oben citierte btelle aus dem cod. Saibantianus, scheint Verfasser ent-
gangen zu sein. In Anschlufs au den zwöifzeitigen Dochmius, den Art*
stides Überliefert, vgl. oben unter No. I, kommt das logaOdische Verv
ma£s zur Besprechung, für das Verfasser gleichfalls die alte Theorie der
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V. QiiediiacliM Dmnuu
109
Aytispaste wieder zur Auerkenoung bringen will durch Analysen, wie
C c > _ w w . für das dritte Glykoneion. Verfasser Torheifst eine wei-
tere IHurlegnng biertlber bei sp&terer Oetegeobeit.
86) Textor, Zur dramatischen Technik des Aristophanes. Zwei
Programme des Kaiser «WilbelmsgymiiasiuiDS. Stettin 1884 u. 1885.
31 Q. 88 S. in 4.
Ree: Berliner pbilol. Wocheoschrift 1885 No. 21. - Philol. An-
seiger XV (1886) 7/8 S. 404^407 fon Ghriallaii Maff. - Pbilol. Raod-
«bav V (1886) 62 8. 1813—1822 von 0. Kaehler.
In der einen Hälfte der Aristophanischen StQcke. nftmlicb Thesmo-
phoriazasen, Kitter, Lysistrate tind Wolken, liegt eine einheitliche Hand-
lung vor, eins aber, nämlich die Frösche, zerfflllt nach Verfassers An-
sicht iu zwei völlig geschiedene üaupthandluugen (doch hat nach Refe-
rents Ansicht Droysen in der Einleitung seiner Ubersetzung des Stückes
die Einheit dieses Stackes einleuchtend nachgewiesen); eine Analyse der
fünf ttbrigen Stfieke, Aebamer, Friede» Piotos, Ekkleeiasnsen und Wespen,
eifiebt, dab in ibreni dramatiaehen Aofban ineofem ein DualiBOiae be-
itebt, als eine wirklich dramatische Handlang nur immer im ersten Teile,
bis sor Parabase, soweit eine solche Torhanden ist, herrscht, in der dann
folgenden bwnten Mannigfaltigkeit der Sceaen aber kein Fortschritt der
Handlung mehr zu erkennen ist, eine vom Verfasser unerklärt gelassene
Beobachtung, die jetiucii iu der iüigcudeu Schrift eine gewis.se Bestäti-
gung erhält.
87) Th. Zieiinski, Die (jlliedemng der altattiachen Koroddie.
Leijisig 1866» B. G. Tenbner. Till n. 899 S. in gr. 8. Hit einer
lithographischen Tafel.
88) Derselbe, Über doristht^n und ionischen Stil in der attischen
Komödie, (iiussisch ) Journal drs Kaiserl. rnss. Ministeriums der
Yoiksaafkiarong ld8ö. 3. Abteilung. S. 1-64. 129-176. 177-221.
Brsteres reo. Dentsche LItteratnrzeitung 1686 No. 40 S. 1411
—1413 von Ft. Blase. — Litterar. Oentralblatt 1886 No. 4 8. 127-181
von «g.
L August Meineke hat eine Kiiostlergeschichto der attischen Ko-
mödie gegeben. Eine Kunstgeschichtt derselben fehlt noch. Durch eine
sorgfältige Analyse der eriialtenen Koiiiüdien will Vertassei ilio Momente
klarstellen, die für eine geschichtliche Darstellung der Attischen Ko-
mödie mafsgebend sein sollen. Auf einen wesentlichen Teil des Werkes,
in dem ziemlich kühne Hypothesen aber verschiedene Bearbeituugen der
Ajlstopbaoischen Komödien gegeben werden, die Toraassichtlich auf Wider-
spruch von Seiten der Aristophaneskritik stofsen werden, verzichtet unser
Referat nnd hilt sich lediglich an die metrischen An&tellongen ober
die Aristophanische KomOdie. Was Verfasser mit diesen vorbereitet, ist
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110
Metrik.
gleichfalls noch nicht eine ivuüaigeschichtp der attischen Komikiie, ion*
dem Tinr fine Geschichte der Kur)sllornieu tlej>>t'llit^ii
i>as Aristotelische Giiederuugsschema der Tragödie wird als an-
brauchbar for die Komödie verworfen and als Urkern der «ItaUückea
Komödie drei charakteristische Teile herausgeschält, indem zwischen Pi-
rodos und Parabase der Agon znr Geltung gebracht wird, wie Yer&sser
nach Arist vesp. 6BB. ran. 883 den ▼od Weetpbal Metrik II 8. 401 und
proleg. ad. Aesch. 8. 96 als 87ntagma beseichneten Teil benennt Die
ParodoB. die in viel weiterem 8inne gefafst wird als gewObnKcfa, ii .
den ftlteren Stücken noch tiemlicb einfach gehalten, später aber immer
reicher gegliedert, enthält nicht nur den ersten Vortrag des einciebes*
den Chores, sondern sämtliche Evolutionen desselben von seinem erstee
KrschL'inen hi> zur Eiunalime eines festen Stundjmnktes und zieht sich
öfters <lur('h Zwiscliensccneu unterbrochen durcli mehrere hundert Verse
hin. Die Tiieorie der Parabase weicht von der gevsonnlichen darin ab,
dafs zu dem inippT^pia und fDtrsrufjfif^piU noch ei« m^Tjot; und dvr/yrvij^f
angcj^rtzt wird wegen der beripurabase der Eirene, wohl unnötiger-
weise, da dort wohl besser eine Syzygie ohne finkd konstatiert wird.
Ferner soll die Parabase ursprünglich den Epilog der Komödie gebildet
haben, in dem das noftaßoiygty und onodmat der Cboreuteu ganz natär-
lieb erklärt wird. Die Blasse Trimeterscenea und die Exodoe, für die
sich keine kanonische Form findet, ?gL 8- 187 ~ 190, sind erst später
dazu gekommen. Der d/'ctfy behauptet die Stelle, wo die Handlang ihres
Höhepunkt erreicht hat und das eintritt, was Im Drama die Katastropäe .
helfet, d. i. wo der Gedanke, den die Komödie sum Ausdruck bringes
will, wie in den Fröschen die höhere Bedeutung der Aescbyleisoben Tti- j
godik, zur allseitigen Anerkennung kommt; während alles übrige, w&§ '
die komische Dichtung noch bieua, niutwillij»es Spiel der Phantasie ist
und recht gut mit den kleinen Bildern und Aiat i sken vngijchen wer-
den kann, mit denen die Frcscornaler das Ilau]tigemälde umgeben. Ge-
wöhnlich ist zwar die Form einuh Streites zwi^rlion dtii N trt retern der
einander entgegenstehenden Ansichten gewahrt, aber mauchmal ist der
eine nur ein Zweifler, wie Blepyros in den Ekklesiazusen, dessen Ein-
wendungen nur von Wifsbegierde zeugen, oder ist sogar im voraus vom
Gedanken des anderen eingenommen, wie der Kucknok in den Vi^
geln. Da der d^wv ein wesentlicher Bestandteil der Komödie ist, lo
findet er sich auch in allen Aristophanischen Komödien. Nur die zweite
Eirene entbehrt desselben, allein das war nach Verfasser keine regel*
rechte komodiscbe Dichtung, sondern ein »Weibefestspielc* Der Agoa
in seinen mannigfaltig ausgestatteten Teilen kommt zur BesprecfaiDg*
Ihm pflegt eine vorbereitende Scene vorauszugehen, etwa Tifjoaywv fs
nciiheu. der da. wo der djdr^ und die rApoooQ durch keine Zwischeo-
scene veiniiUtii werden, mit dem lei/ua Te'le lier Parodos zusammen-
fallen kann, sonst aber in iambibcheu Triuicteru geschrieben ist Das
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V. Qriechisehes Dnuna.
in
metrische Gebäude des eigeatlicheii dpity ist bis in die Einzelheiten fein
aiisgebildet und besteht aus zwei respondiereodeo Haoptteiieo in folgen-
den UnterabteilQQgen: 1) vom Ualbchor gesongen und swar (8. 266)
vom rechten Halbchor, 2) xaraxtkioaft/uc ?ou Cborftthrer vörgetrageo,
regelmftfdg swei anapftstiscfae oder iarobiscbe Tetrameter, deren Inhalt
sidi schon dnreh den Namen ergiebt, mit dem gewOhnüdien Anfimg
dJÜiä, 8) intppY^iia (gewöbnlieb anfangend xai jjJjv) eine ununterbrochene
Folge ?on Tetrametera meist anapftstisehen oder iamblschen Taktge-
sehlecbts, wovon nnr nnb. 1416 eine Ausnahme bildet, wo io einer Pa-
rodie ein Triineter erscheint, der darum nicht zu entiuincu ist; wogegen
ibid. iub5 1088 die vier Trimeter am Ende dcö iruppr^^a iu Diraeter
zo zerlegen und dem folgenden Teile zuzuweisen sind. 4) r^^Tjo? ein Hy-
permetron in demselben Mafse wie das im'pnjjo! , 5) avzujorj im Vers-
mafs mit der luorj identisch, vom andern Halbchor gesungen, 6) dvrrxa-
Taxshfjcfioc^ wie die entsprechende Partie des ersten Teiles immer zwei
Tetrameter, vom andern Ualbchorffihrer vorgetragen, mit dem gewöhu-
lieben Eingange dUä, 7) dvrempptj/Mf häufig mit xai /i^v anfangend, iu
asapistischen oder iambischen Tetrametern, dem in^pfoffia entsprechend;
doch 80, dafs auch anstatt der Ao^»&sten des ersten Teiles hier Jam-
bische Tetrameter eintreten, 8) dvriiwt/oQ im Metram des vorhergehen*
den Teiles; in demselben ist, ebenso wie im nve^^ die Binneakatalexie
QDziüflssig; swei FAlIe, die dagegen sprechen, sind sn Andern, ran. 1088
^* itpfftvaafa^ rmv irt vuvt (?) 21 Verse gegen die gleiche Anzahl im
mfiyu^, und Lysistr. 602, wo wohl eher Aa^-ik rov (Triifavnv unter Aus-
scheiden von 604 zu lesen ist, sodafs je nenn Reihen ent>tehoii. 3 und 4
sowie 7 und 8 werden von Schauspielern ohne Einmiscliung des Chors
NorKeLragen, natürlich unter Musikbegleitung, die tlbrigen bi*«;hor genann-
ten Teile sind bereits als Churleistungeu bezeichnet. Häutig kommt nun
noch hinzu 9) a^payit^ vier Tetrameter, die dus Urteil enthalten oder
10) das impprjfiduüv , eine knrze Schlafsrede der beiden Gegner zu je
drei Trimetem, vgl. auch S. 288 Anmerk., wo auch an anderen Stellen
ihnliche hapfli^ria nachgewiesen werden.
Fflr die drei Hauptteile der alten Komödie ist die für den ^^afv
80 eben ansfllhrlieb geschilderte epirrhematische Gomposition nnsweifel-
baft, sogar auch in ^ seltenen Agonistenparodos eqn. 1816 — 1884.
Dieselbe findet sieb auch in den flbrigen Scenen, die sich im Laufe der
Zeit an den alten Kern ansetzten. Den Prolog zwar giebt Verfasser
ganz frei und auch ein Teil der Trimeterpartien zeiijt ihm entschieder
die epeisodische üliedernng in Stasima und Dialogpai tien, wie die Tra-
gödie, aber eine gründliche Zer^luMierung sämtlicher Arisiuphanischer
Stücke in ihre einzelnen BestÄiidteiie S. 195 216 erpicht auch eine
jrrA^ere Anzahl Syzjgien. S. 213-215 7n««animengestellt, d. h. eine sym-
metrisch und eurythmisch angeordnete Vereinigung von wdf^ und dvTüwij
sowie infpp^pLa und dvf«9njD^9/ia, meist in der Form ab^^ab oder
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112
Metrik.
ba= ba. bcvoüder,'. zahlreich in den älteren und mittleren Stücken.
Eigcntliclio KiM'i^oriin kommen überhaupt nur nach der Parabase in der i
zweiteu llältte des Dramas vor. Diese Syzygieu sind ihrem Inhalte oack
entweder wirkliche Parallelsceueu : Ach. 347—392. 1000—1060 u. s. w.
8« 321 oder du äntnn^ipijjia enthUt einen Fortschritt in der Handlaitf
dem äiufip^fM gegenüber» jedoch so, dafe In beiden die Handlang eiaes
geneiOBainen Gegenstand bat» der uns die Sgr^gie als etwas eiahot-
liebes empfinden lifst, wie Vorbereitung znm Opfer nnd Gebet pac. 922
— 1088, av. 801 — 902 n. a. 8. 322. Oberall, wo die Zweiteilnng des
Stoifes irgendwie möglich war, zog der Dichter die epirrhematische Com-
position der epeisodisehen vor. Wo er dies trotsdem nicht thut, wie
ran. 1120 1260 (Musterung der Prologe und Meie des Kunpides und
Aeschylos) u. a. S. 221, da waren es technische GrOnde, die ihn ab-
hielten. Das streng ge baute irM>f,y^}j.a lumilich durfte nicht dnrch anders-
artige Besliindteile unterbrochen werden, vüe die in Epeiso iieu häufig
eingestreuten annrSa'fj. (nln andere inelische Partien. Sowie endlicli die |
Epeisodien Eiugaug iu die Komödie fanden , so konstatiert auch Ver- '
fasser tragische Syzygien und zwar sowohl in Chorgesängen, besonders •
in der Parodos, Ant. loo. Prom. 128. Aia8 22l. Philoct. 136. Oed. Col llT, ;
aber anch in der Ezodos £nm. 916 nnd im Stasimon Ale 861. Andr. 601,
ebenso im Threnos Ag. Ii48. Ghofiph. 806. Ant 801 n. a. in vier Vir
riationen, sondern anch in den Dialogpartien sept 869 - 719, wo dis
zweimal drei Trimeter im Eingang als impfniftdrte^ gefiifot werden;
Enm. 778 (beide Abschnitte fibereinstimmend mit Referents Vor^Khlftgeo
s. No. 75), Ag. 1407. Phil. 220 -514. Oed. Col. 800 - 891, wo die tier
Tetranieter des Theseus als atppayti^ genommen werden, endlich Hippel-
862 — 678, wo sogar ein volles ätasimon eingeschoben ist. Ferner tindet
Verfasser diese Compositionsart in dem Phill o^lied Ach. 263, in dem
Chelidunizontenlied (Bergk, poet. lyr. graec. III, S. 671), in dem von
Catnll übersetzten Hymenaeus, ja auch schon im Threnos der Hecuba
und Helena um Uektor 11. 748, wogegen ihm der vorausgehende
Threnos der Andromache ^in (IrJ.o'ty ist.
Ii. Im zweiten das Moment der Choreutik behandelnden Teile
wendet sich Verfasser zonflchst mit Glück besonders gegen R. Arnoidts
nnd 0. Henses Theorie von Halbchor- nnd Einzelvortrag der Chorliedsr.
Selbst Stellen, wo Anreden an einzelne Chorenten mit Namensnennnng
vorkommen« sprechen noch nicht f^t Einzel vertrag aller Chorenten, sos-
dem können recht gut z. B. vom ChoriUirer vorgetragen sein, wie eine
gleiche Anrede des Demosthenes vesp. 242 ff. beweist Anfs»erdem gieht
es nur ein sicheres Anzeichen für den Vortrag durch einen Einzelcho- i
reuten, nämlich wtiiii der Chor antistrophisch durch eiiien Agonisteo
vertreten wird, wie in den Gephyrismoi der FrOscheparodos. In der
epirrhematischen Compusition fallen die impprj^iara dem Einzelvortrag
asu, die Oden aber gehören dem Cborü uud zwar die tftdi^ dem rechtea
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V. Griechisches Drama.
113
Halbchor, die dv7(f}8:^ dem linken, eine Verteilung, für die besonders
av. 3.»a angezogen wird. In der PaKMios und Parabaso der Lysistrate
erscheint sogar der Männcrljalbciiur sd vir der P'raueuhalbcbor in jo zwei
Viertelcbören in der Orcliestra vermittelst einer Aufstellung, die Ver-
fasser in sebr sinniger Weise ausfindig macht S. 271. Für die Tragödie
nimmt Verfasser durchweg Gesamtchorvortrag an, nach RrfpKiits An-
sicht im allgemeinen mit Recht, doch geht er otienbar bei Verfolgung
seines Princips im Eifer der Polemik gegen Christ, Muff und Hense zu
weit, wenn er z. B. Wechselgesang bei Aescbylos leugnet. Nicht an*
möglich ist Verfassers Annahme, dafs aufser in den Schlursge!^ängen der
Aeschyleischen Scfaatxflehenden und der Eumeniden, wo Doppelchöre an-
erkannt sind, ancb in der Ezodos der Sieben ein Nebencbor der Pro-
poiiQ»eD sich znm Hanptchore geselle.
üm die Vortragsweise der einseinen Teile sn ermitteln, geht Verf.
TOD den swei Sfttsen ans, dafs Verschiedenbelt des Vortrags mit verschie- *
dener metrischen Behandlung im Zusammenhang stehe und nach der Be-
deutung der Wdrter die Eplrrhemata im betreff des musikalischen Vor-
trags mindestens eine Stufe unter den Oden stehen. Richtig werden ftir
die iambischen Trimeter drei verschiedene Gestalten augcnommen, die
sich nach Verfasser auch sämtlich in der Komödie vertreten fiiideiK niim-
lich aufser den gewöhnlichen koifusclien auch lyrische ohne Auflösungen
und Anapästen, häufig in den vom Verfasser ionisch genannten Stroi)lien,
und tragische mit Auflösungen, aber ohne Anapästen, die der Chor aus-
nahmslos in den Epirrhemata braucht, wie Verfasser S. 293 ff. erweist;
das gleiche gilt auch vom iambischen Tetrameter, vgi. Westphal, Me-
trik IH S. 495, während der trochäische Tetrameter nur die Behand-
long ala lyrischer und epischer Vers erleidet, die Anapästen nur eine,
Bimlich die epische. Aus diesen Unterschieden folgert nun Verfasser, dafs
der iambische Tetrameter als lyrischer Vers dem Kunstgesang angehört,
als chorisch-epischer dem Redtativ, der dialogische aber dem Melodram«
Denn dafs auch d^ letztere nicht rein deklamatorisch vorgetragen wurde,
betfeagt das alte schol. ad nuh. 1862 roD ^oxptvod SiarSe/dvou r^v
ftr^ffcv S ;^opbc dfp^eeTo^ also gehörte zu diesem iambischen und, wie der
Wortlaut der dvrwdr) des Lysistrateagons beweist, auch zu dem ana-
p&süscben Tetrameter Chortanz und Musikbegleitung. Unbewiesen aber
ist Verfassers Annahme, es habe bei Chortetrametern allemal der nicht
am Vortrag beteiligte Halbchor den Tanz ausgeftihrt. Wenn sich hier-
über überhaupt etwas näheres feststellen iJlfst. so konnte nur die Stelle
Lys. 539 542 hernngezogen werden, die eher für das Gegenteil spricht
Der komische Trimeter gehört der <l'i^ ?.i$tc an; der tragische dagegen
ist nach Verfasser begleitetes Kecitativ. Der musikalische Vortrag der
Trimeter der Tragödie steht zwar auch für Referenten fest, vgl. vorigen
Berieht S. 878. Allein man sieht nicht ein, weshalb Verfasser das Melo-
dram ganz ausschliefst. Denn selbst bei gleicher metrischer Behaodl.ung
J«hiMb«richt fiir AltenhttnftwÜMBRCfaaft XtVOl. (in6. Ol) 8
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JI4 Metrik.
ist ein verschiedener musikalischer Vortrag j^ewifs möglich. Uod ?0IJ.
dem tragischen Trimcter ist uns dies klar bezeugt durch die vielbe-
sprui iiene Plutarchstelle de mm. cap. 28. Für Gesang d. b. in diesem
Falle doch Recitativ zeugt der Ausdruck aostv und ebenso die zwei vom
Verfasser augeführten Aristoi)hanesstelIen Ach. 1184, nub. 1371, allein
der andere Ausdruck kij-eiv npoq HfxrKnv vom Recitativ statt totd Melo
dram «n verstehen verbietet doch der Gegensatz zwischen XiYti\> und
^Seiv und Westphals Erkftrung (Geschichte der Musik S. 117 und sonst)
trifft das Richtige. Verfasser findet auch das Seooorecitativ d. h. das
Qiibegleitete Recitattv io der Komödie aogewaodt und weist ihm die j(}on-
matia der Parabasen zn; die SteUen, aus deneir er diese Yortragew^
folgern will, macben sie allerdipgs wahrscbeinlicb, beweisen sie aber nicht
nobedingt; ay. 202 ff., 676 ff. Sicher ist das begleitete Recitati? fllr die
Totrameter der Tragödie; das beweist eine Aeschylasstelle« was Ver-
fissser entgangen ist, nämUoh Pers. 157. Denn .die Tetrameter & flct-
^u^iuvojv ävatrna fkpüi^wv bneprdm^ Q. 8. w. werden einer Anffördemog
des Koryphaiüs gcmAfs (rawrac fiuf^otfft Ttpoaaodäv) vom Gesamtchor ood
de<^halb sicher uicht melodramatisch, sondern mindestens recitati vraftfsig
vorgetragen.
Für unerwiesen hflU Referent die im dritten Abschnitt vorgetrageue
Hypothese, dafs die Errliythmie nicht blofs für jeden einzelnen Chor-
gesang, sondern ftir tlie gesamten Compositionen desselben
Stückes ein festes Gesetz war. Denn dasselbe Iftfst sich nur erweisen
durch verschiedene Hypothesen über Diaskeue einzelner Aristophaniscber
Komödien, über die sn nrteilen wir der Fachkritik Oberlassen, ferner
durch eine Trennung Ton sog. ionischen und dorischen Ghorgesftngen. Nur
in den Acbarnern erscheint der päonische Rhythmus durchaus herrschesd.
£ine Yerquiekung aber von Plön, Anaptet und Ditrochftns, wie sie T«-
fasser. annimmt, ist höchst problematisch, ebenso die. Messung* des Pioo
in Stellen wio av. 388. vesp. 410 u. a. auf S. 881 ff., femer auch, mi
des gelegentlich ra erwähnen, die Messung (8. 839) des Anfangs dsr
* Rbadina' oder die Schmidt'sche Auffassung der sog. ' psendo-trodiftisek-
päonischen* Tetrameter S. 143 Anm. und die Erklärung der xoro-
Aoyr^ S. 314-.
Anerkennung verdient wieder der letzte Abschnitt über die Sym
metrie. der endlich einmal einen Fortsohrilt in dieser Frage aufweist,
auf die schon so viele Mühe ohne jede Frucht verwandt ist. Der Ver-
fasser sclireckt seihst bisweilen fast zurück, vgl. S. 355, vor den Gon-
Sequenzen der von ihm gefundenen Ergebnisse, und es läfst sieh noch
gar nicht übersehen, wie weit diese die griechische Tragödie berühren,
für welche z. B. die vom Verfasser richtig gewürdigte Symmetrie der
sieben- Redepaare in den Aeschyleischen Sieben in einem Qbereiustim-
meaden Versuch bis in die kleinsten Gliederungen Verfolgt in No. 75
Torliegt, oder ittr das römische Drama. So erscheinen Jetit Refereots
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V. Griechisches Drama. 115
Aufstellungen über Plautinische Scenen in den Zittauer Gymnasialpro-
. grammen 1876 und 1877 nicht mehr in solcher »luselhattigkcitt als
bisher. Mutet uns doch jetzt, vorcrliclien mit sept. 356 358 — 350 3ßl
S. 231 und den hrtpor^jid-zta der Komödie des Kiogangsepirrhomation im
miles ganz anders an und es folgen dann auch ebenso regelrecht nach-
deo griechischen Vorbildero gebaute Syzygieii io der Form ab ab oder
«bba, und der Tetrametennonölog des Gripjis (Rud. 920 935) bildet
eine richtige Pericope toh vier tetrsstichiscben Strophen. So zeigt sich
der fon einem verdienten Plautnskritiker als schwerer tlrrtomc ver-
worfene yersQCb doch znletzt 'als ein nicht gans ro verachtendes Mo-
ment, worauf hier gelegentlich mit hingewiesen sein mag. In einem Fall
wäre' ODS die Symmetrie durch gute Überlieferung bezeugt, wenn 0 und
D nach Trin. 862 statt in der Milte am Ende des Satzes einen Zwischen-
raum lassen; und darin besteht wohl der 'error* der-Handschriften. Denn
es scheint, dafs, wie dieselben Handschriften zu 301 den Übergang vom
Canticuni zur sticbiscben Coniposition mitten in der Sceue durch das
gleiche Mittel bezeichnen, vgl. auch Most. 407. Cist. III, 1, 9, so auch
hier das Ende der Syzytrie und der Anfang der gewöhnlichen sticlii^rhen
Composilion notiert werden sollte. Denn die vorausgehenden Veise 843
— 862 enthalten eine treftliche, ganz nach alter Technik gebaute Tetra-
metersyzygie der Form a b a b, wobei a aus je zwei tetrastichischen
Strophen' des Sycophanten und b aus je zwei Tetrametem des Char-
midea besteht, wie sie bereits Referent im Zittauer Osterprogramm 1876
8« 82 zum Abdruck gebracht hat
Verfasser sucht zunächst mit anerkennenswerter Goosequenz das
Prindp der epirrhematischen- Gompositipn bis zur strengsten Anerken-
niiDg für die Aristophanischen KomMien so bringen. Und wenn er. dabei
nach Referents Ansicht vielfach itber das rechte Ziel hinausschiefst, so
bleibt il|m Jedenfalls das Verdienst, grofse Ober Hunderte von Versen
sich erstreckende Scenen Im kunstvollen mit Musik und Tanz oder Marsch
begleiteten Dialog als symmetrisch erwiesen zu haben, ein Ergebnis, das
Referent um so iVeudigcr begi ür>>t, ul^ er gleichzeitig mit Verfasser nach
den gleichen Grundsätzen symmetrische Gliederung in mehreren hun-
dert Aeschyleischen Dialogversen aufgestellt hat, so besonders Eum. 81 1
— 916. sept. 856 617, vpl. No. 75. Im einzelnen bleibt noch vieles
streitig. Die tetrarliscbe Gliederung der Epirrhemata der Parabasen ist
wohl nicht mehr zu bezweifeln. Wenn Verfasser dieselbe Gliederung in
denen der Parodos und des dytov verlangt, so ist das ein glücklicher
Gedanke, ebenso, dafs er nicht so weit geht, in jedem Falle auch die.
gleiche Verszahl zu fordern, sondern für die Parodoi und die Agone an-
oimmti dafe zwar gewöhnlich die Epirrhemata gleich waren, aber auch
das eine um eine Pericope von vier tetrastichischen Strophen -grOfeer
sein konnte. Wenigec einleuchtend ist die Pansentheoriep wonach ttberail
da, wo die Anzahl der Vörse nicht geuQge eine Pericope vollzumachen,
8»
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116 Metrik.
Pauspii von 1—3 und mehr Tetrametmi angesetzt werden. Verfasser
glaubt zwar, das soi keine HvjKithese von ihm, sondern eine durch
Aristopbanes gegebene Thatsacbe. und er malt sicli auch allerlieb'=t dea
Effekt ans: Die Musik re«;pektiert die Pause, der Flötenbläser hält inne,
die Choreuten bleiben plötzlich wie festgebannt auf einem Beine stehen.
Allein es ist dies reine Hypothese, da die angezogenen Stellen, selbst
ran. 1020, Lysistr. 590 eine solche Paaie nicht notwendig erforden.
Und verfehlt ist die Aonabme für nnb. 814—488 und av. 268—88«, dtb
der epirrbeniatisclie Teil durch die Oden nicht gegliedert, sondern 'Qotfl^
brocben worden sei in der Form 12 7 d^i^i^ 126 » 144 Tetra-
meter = nenn Perieopen und 54 7 di^r^ « ge Tetrametec oder
6 Perieopen. Es waren diese Stellen lieber unerledigt tu lassen, da
doch, am ein Wort Ritscbia sn gebraachen, ein Princlp nicht gleich n
Tode geritten werden mnrs. In einem andern Punkte dagegen ist To^
fasser in der Verwerfung von Responsion viel zu weit gegangen. In
dpn Trimctersyzygion nämlich will er gar keine Symmetrie anerkennen,
im allgcmoinon wolil mit Recht, tinden sich doch in einzelnen derselben
sogar längere Abschnitte in Prf)sa. Allein ftlr eine wird uns die Ent-
sprechung in gleicher \ t i szahl durch ein altes Zeugnis bestStigt . d. i.
die Trimetersyzyjjio fcjJfV. aye Sr/^ rt vu)v und \^T^(^^. ayE nr^^ rn x'xvovv,
die Parallelscenen enthalten. Das Zeugnis stammt von Heliodor, vgl.
0. Hense, Heliodor. Unters^ Leipzig 1870 S. 72; nur versah es Hense
darin, dafs er v. 978 nicht von der Syzygie abtrennte nod deshalb den
Zeugnis zu liebe eine ganz unwabrBcheinliche Atbetese vornahm. Vers 973
correspondiert aber mit 1016 und bat nichts mit der Syzygie gemein.
Das ganze Werk schliebt mit einem Mifston, nftmlich mit einer
Verurteilnng der sog. grofsen Responsion Oeris; in dieser stimmt sw
Referent mit dem Verfiasser Qberein, vgl. vorigen Bericht S. 390. 87011;
allein da Oeri und seine Genossen, so grofs ancb bisher .Ihr Eifer
war, schon seit 1882 nichts derartiges mehr veröffentlicht haben, ist
es ein ttberflflssiges Raisonnement. Wollte dagegen Ver&sser mit
Oeris Namen scbliefsen, so wftre ein Hinweis auf dessen frühere Lei-
stungen im Aristopbanes am Platze gewesen, besonders auf Jahrb. für
i'hilol. 1870 S. :>5.''. ff., wo nicht l^lol- einige, sondern ziemlich viele der
Ziclinskischen epirrhematischen Kompositionen und Syzygien bereits nach*
gewiesen sind.
VL Der sataroisclie Vers der Römer.
89) F. E. Kersch . De ?aturnio latinorum versu, Aufsatz in der
russischen Zeitung des Miiiisieriums der Volksauf kläruog, Petersburg
1882, April.
*
ist Referenten unbekannt geblieben.
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VI. Der satumisefae Vers der Römer. 117
90) Otto Keller, Der satnmische Vers als rhythmisch erwiesen.
Leipzig, Freytag, 1888. II a. 88 S. in 8.
Der Satnrnier der ROmer ist bereits in unserm vorigen Bericht
(XXX Vr, S. 387—398) in Ansclilufs an die Werke von Havet, Boissicr
uüd lüiiJKiiiuo ausführlich besprochen worden, aber auch in diesen letz-
ten Jahren ist er Gegenstand vielfacher Erörterungen gewesen, sowohl
in mehreren selbständigen Wi rken als auch in einer grofscii Aiizahl von
Besprechungen über dieselben , von denen einige selbständigen Wert
haben ; besonders die Frage über die rb^'thmische Geltung des fraglichen
Verses ist neoerdings sehr verschieden angefafst \YordeD, ohne dafs Re-
ferent in seiner Ansicbt, Ygl vorigen Bericht 8. 395 ff.^ erschüttert wor-
den ist, siehe su No. 96 am Ende. Der Satnrnier »rhythmisch
erwiesene ist iBine Hypothese, die Keller dnrch Iceinen swingenden Be-
weisgrottd nach streng philologischer Methode gestlltat hat. Der Vers .
soll dnrchaiis als accentuierender an&afassen, die Quantität dagegen
Völlig gleicbgiitig, sein Schema folgendes sein: dabunt malum | Me*
telli 11 Kaevio | poitae, das noch einige Variationen zuläfst, wie . ^ w
.wl«/.wil.w_vv_w mit zwei unbetonten Eorzen oder gar im sweiten
Teile U.wv^w«» Ja .u.v I w.^lLww.i^.w mit drei unbetonten
Kurzen, dagegen durften nie zwei Tonsilben zusammenstofsen, Verse wie
Samnio cepit zeigten Vielmehr die Beschränkung der zweiten Hälfte auf
zwei Tunsilben.
Ul) Fei. Ramorino, Ad 0. Kelleri opusculum quod inscribitur.
Der saturnische Vers rhythmisch erwiesen, ezcursus. Rivista di Fi-,
lologia. Anno Xn (1888) S. 181— ld6
stimmt Keller bei, nur wird als Inkonsequenz Kellers hervorgehoben,
dafs er Ka6vi6 poitae, Filius Barb&ti n. ä. mit drei Icten ansetzt gegen
die lateinfecben Betonungsgesetze, und deshalb einer Messung, wie Naövio
poetae u. s. w. mit nur zwei Icten und ganz unwahrscheinlichen Syni-
zeseu der Vorzug gegeben, ja in Versen wie rögibus subigündis werden
sogar zwischen den zwei Icten vier unbetonte Silben wegen der iHich-
tigen Natur ilorselben noch ertrii^licii befunden. Doch erkennt Ramo-
rino in Übereinstimmung mit seiner früheren Ansicht (vgl. vorigen Be-
richt No. 72). wenigstens auch metrische d. h. quantitierende Satnrnier
an, die in späterer Zeit unter dem Eintlufs der griechischen Poesie ent-
standen sein sollen, nnd glaubt dadurch den Grammatikerzeugnissen ge-
recht zu werden ; allein trotzdem bleibt in Ramorinos Dedoctionen un-
erklärt, wie plötzlich statt der zwei in jedem Hemistich angenommenen
Icten drei oder gar vier entstehen konnten. Denn unglaublich ist, was
Ramorino annimmt, dafs dies sämtlich Analogiebildungen wären, daraus
zu erklären, daTs man in Versen wie Naevio poätae, flamints gessistei
aas MiTsTerständnis infolge der Quantität der Worte zu drei Icten ge-
kommen wäre.
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1 18 Metok.
92) Rttd. We8tphal, Recensionen von No. 90 u. 91 in BeriliMr
philo!. Wochemcbrift 1884 S. 1884 — 1887, desgleicheo in Gdttiog.
gelebrt. Anseigen 1884 No. 9 8. 840—862.
Wchtiibal hatte Metrik II * S. 36 ff. verschiedene altlateinisohe allit-
tcrieroiKle carniina nls accentuiercndc Poesien •geoommeo, aber «len Sa-
turnier noch als prosodierendes Metrum von acht Takten gefafst. Keller
bat ihn seitdem fkberzeugt, dars auch im Saturuier die Quantität keine
Bolle spiele, an der UnterdrOckbarkeit der Senkungen hält er gef»
Keller fest nnd sncht dadurch das catonische Carmen (Metrik 8.86)
und ahnliches einzureihen.
93) Hugo Gleditsch, Receusion von No. 90 in Wochensckri&
f. class. Philologie I, 2 & 42-48
*
. findet im Satnmier einen qnantüätsloaen Vers von trochaischein Bfajtk*
mus mit vier Hehnogen in beiden Oliedern und untordraekbaren Sen-
kungen: D&bnni miUon H4telli ] Nalvi6 po^ta^. E6rum s^etam s^qan-
t^ I mtUt! ni6rt&l^, vgl. desselben Metrik 8. 579 (s. No. 13).
Andere Reccnsionen von Kellers Werk: 1 Icckeisens Jahrbflcher
1883 S. 423- 42H voij G. A. Saalfeld (zubiiinniend); — ferner: Litt Ccu-
tralblatt 1883 No. 50 S. 175Ö. — Correspondenzblatt f. wOrttemb. Schuiea
XXXI, 9. 10 S. 470 u. 471 von Bender; — abfällig besonders Deutsche
Litt. Zeitung 1883 ^'o 43 S. 1505 - 1506 von F. Leo. — Pbilol An-
zeiger 1883 S. 423-428 von Kurl äittl. Philol. Rundschau 1884 No. 3
S. 92 — 99 von Johann Huemer. — Revue de philologie IX (1885)
8. 144- 148 von H. F. Karsten, der besonders durch Westphals bei-
stimmende Besprechungen veranlafst, die schwache Grundlage for die
Annahme unprosodiscber Saturnier nnd die lakonsequenian« so deo^
dieselbe i&hrt, darlegt. Neuerdings hat Kellers Annahme tiefer in be-
gründen versucht
94) Rudolf Thurncysen, Der Saturnier und sein Verfaältniss
2um späteren römischen Volksverse. Halle, Max Niemeyer. 1886.
68 8. in 8. . '
Thurneysen hebt 80 inschriftlich nnd 69 handschriftlieh flberliefiBrt«
satnmische Verse als besonders sicher aus und sucht vielfach in Übe^
einstimmung mit Keller zu erweisen, dafs dieselben nach dem Wort-
arceiit gebaut seien. Als Träger des Accentes kann ihm eine kurze
Silbe ebenso stehen, wie eine lauge; tlocb können iür eiue betonte oder
dem Accent vorausgehende Silbe zwei Kürzen eintreten. Jeder Saliirni'^r
enthält flinf Hauptaccente, den ersten immer auf der ersten Silbe; aocb
die Stolle des dritten und fünften ist geregelt, die des zweiten und
vierten frei. Bei längeren Worten oder Wortkomplexen kann einer der-
selben von einem Nebenaccent vertreten sein; einsilbige Wörter könneo
nur im Anfong des Verses den Acc6nt tragen. — Durch eine kraftig»
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VI. Dor laturoiicbe Yen der fiOmer. 119
«
Haaptsftsur entateheD zwei Halbverse, der ente mit drei, der zweite mit
Bwei YemccenieD, wobei fOnfBilbige WOrter oder Wortkomplexe doppelt
betont genoiDineD werden, ebenso ▼iersilbige einen Diiambns oder DI*
trochäns bildende. Jeder Halbvers ist dnrch schwächeren Einschnitt in
zwei Yersteile gespalten. Elision ist Ober die Nebencäsnr erlaubt, aber
die Haaptdkrar nicht Die Nebencäsnr wird nnr vernachlAssigt bei fhnf-«
und inehrsilbigen Wörtern, anch bei viersilbigen anfter bei denen von
dem Schema ^ ^ ^ ^ tind - ^ ^ ^ dau», wenn sie nnmittelbar vor der
Hauptcäsur stehcD. Der erste Teil des ersten Halbverses, die
Eingangsdipodie enthält auftier ckm feststehenden Acceüt auf der ersten
Silbe gewöhnlich einen zweiten Accent auf der dritten, manchmal aber
auch aut der zweiteu oder vierten; gewöhnlich besteht er aus vier Silben,
die durch Auflösungen auf fünf und sech«^ steigen können; nur selteu tritt
an Stelle der zwei ersten Silben ein einsilbiges vollbetontes Wort, ein-
mal besteht auch dieser ganze Teil nur aus einem dreisilbigen Worte
abtäte. — Der zweite Teil des ersten Halbjrerses ist immer drei-
oder viersilbig in den Formen ""o"^ I w oder v w . — Der erste Teil
des zweiten Halbverses mit dem vierten Hanptaocent ist am freisten
behandelt, er ist zwei- bis viersilbig, meist w w doch «ach V e mit .
und ohne Auftakt '(o). nnd zwar nut demselben immer, wenn der letzte
Vera teil nnr zweisilbig ist Dieser ist nftmlich gleichfalls zwei- bis
viersilbig, wenn der vorhergehende Teil nor zwei Silben enthält, min-
destens dreisilbig; der Accent darf sich nicht weiter als zwei Moren. von
der Endsilbe entfernen; also "^o"^ {"to^ ^ > Za diesen Regeln stimmen
von den 99 als sicher herausgehobenen Versen 8 9 nicht, leidlich die
spätesten inschriftlicb gesicherten Saluruiei, die Giabacbrift des M. Cao-
cilius C I L. I, 1006 aus dem 7. Jahrhundert der Stadt; dagegen fast
gar nicht die Musterverse der römischen Metnkcr. deren Theorie sicher '
auf Caesius Bassu- und Varro, ja vielleicht noch über letztereu zurflck-
reicht, vgl. folgende Nummer: allein darin findet Verfasser gerad«' ein
sicheres Anzeichen, dafs er wesentliche Eigentümlichkeiten der alten
Satornier aufgedeckt habe. Für Referenten ist aber die bunte Mannig-
faltigkeit, welche die 90 vom Verfasser ansgehobenen und konsequent
nach dem' accentnirendeu Prinzip zerlegten Satornier zeigen, ein nicht
an verachtender Beweis fllr das Ctogenteil von dem, was Verfasser er-
weisen will, nftmlich dafür, dafs der Accent es eben nicht sein kann,
nach dem der Satnmier gemessen wurde.
Dadurch endlich, dal^ man bei Feststellnng der Regel, wonach
Yeraietiis nnd Wortaocent zusammenfallen mnssten, die Vorschrift ans
der griechischen Rnnstpoesie herabernabm, dafs nicht mehr eine ein&che
Kürze, sondern nur eine Länge oder Doppelkürze den Versictns trage,
entstand iiacli Verfassers Vermutung aus dem alten Saturnier der seit
Caesars Zeit (Sueton. Caes. cap. 80) überlieferte römische Volksvers,
dieser aber wurde wieder der Vater der spätiateinischeu Khythmcii und
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120
Metrik.
rotnanischeo Versarten, oder er hat wenigstens, wen» Wilh. Meyer (vgl
No. 35) mit seiner Herleitong des rbythniischen Versbaaes aas der wfUh
ÜBcbeo Diehtong Recbt bat, die Adoptierong der fletlidieii DicbtnngB-
fonn erleiditert
95) Eugene Misset, Le rbytbme du vers saturnieD* Solldfl^
abdruck ans der Kevue 'letkres ebretieoneB', Lille aad Brttgge. 1881
iä>t Refcrcüteii nur aus einer Ei wiilinutig durcli L. Müller (No. 96 8. 27)
bekannt, der er entnimmt, dafs der französische Gelehrte den Satarnier
gleichfalls rbythmiscli fafst und der Ansiebt ist, dafs derselbe den Ver:-
ictus stets auf betonter Silbe und zwar auf der ersten, dritten, sechsten
und vorletsteu, die Gftsur hinter der vierten und siebenten Silbe habe.
96) Lucian Müller, Der saturniscbe Vers und seine Denkmäler.
Leipzig, B. G. Tcuhiier. 1885. VIII und 176 S. gr. 8. — Vgl.
desselben, Quaestionum Naevianarum capitn. tria. Journal des K.
russ. Minist, der Volksaufklärung. Januarheft 1884 und £nni reli*
quiae. Petersburg 1886. S. XXXY.
Dieser Schrift gebttbh das Terdienst allen den im vorhergehenden
erwähnten Hypothesen gegenüber den streng quantitierenden Charakter
dos Saturniers wieder glücklich verfochten zu habeu. Der Wortaccent
tritt nach Müller im Saturnier gegen den Ausdruck der Län(;e zurück,
der saturnische Vers ist durchaus quantitierend und steht durch Strenge
der Metrik und Prosodie sogar den Annalen de- Ennius weit naher als
den Komödien des Plnutus; seine Gesetze sind ioigeade. Das gewöhuiicbe
Schema der alten Grammatiker ist zu gründe zu legen. Die Hebung
kann durch zwei KOrzen ersetzt werden, doch dürfen diese nicht auf zwei
Wörter verteilt werden, was die scenischen Dichter gestatteten, and nicht
Schlufssilben von daktylisch oder tribraehisch ausgehenden Wdrtem seio.
Unauflösbar ist die dritte Hebung, wenn nach ihr die Haaptcftanr ein-
tritt, was jedoch nnr in sohlechten inschrifUich erhaltenen Versen fttf^
kommt, unanflOsbar auch die zweite und fünfte Hebung, wenn die fol-
gende Senkung unterdrttckt ist. Bio Unterdrflckbarkeit der Senkungen
beschrftnkt auch Verfasser auf die Torletsten der bdden* Hemisti*
chien, eine Erscheinung, die er darauf zurtkckfShrt , daf^ die vorletsle
Senkung der beiden kleinen Verse, wie das Beispiel der Griechen und
römischen Daktyliker zeigt, als besonders für die Kürze bestimmt
und deshalb leichter zu unterdrücken schien, während durch Unter-
drückung der ersten Senkung der trocliaische. resp. iambi-ciie Charakter
entstellt worden wäre. Überall aber können die Senkungeij beliebig laog
oder kurz sein, nur vermeidet man den Vers aus lauter iȊngen zu bil-
den und hält gern den ersten Trochftus nach der Hanptcftsur rein. Der
Spondeus erscheint dort fast nur zur Compenaation der unterdrücktes
vorletzten Senkung mälti mortiles. Gern steht an dieser Stelle ein krs-
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VI« Dor Mtnniiseb« Veis der BAmer.
121
tiscbes Wort| beaoiiders gemieden wiid eis molossiacfaeB (vgl. dasselbe
Gesetz bei den dramatlscbenDiebteni No. 97). Abgesehen vom SchluTs des
ersten und an eiten Hemlstichs kann die Senkung auch dnrch xwei Kttnen
gegeben werden, jedoch mit denselben BeschrAnkungeo, wie bei den aof-
gelOsten Hebungen. Arsis und Thesls sogleich werden nicht anfgeldst;
selbst der Tribracbys ffHr Jambos erscheint (wobl nur zaf&Ilig) erst bei
Varro. Die Cäsuren bestimmt Verfasser in der bisherigen Weise. Nur
ist dti Gebrauch des Einschnitts nach dem dritten Jambus blofs in den
nachlässig gehaltenen Inschriften (s. unten) nachzuweisen, eine Üeobach-
tnng. die Keferenten besojider- wichtig erscheint, weil dadurch der letzte
Anhnlt fllr die Anset/uu^' \ou nur drei Icten Rillt, vgl. unten. ■ Als
(irund für die sog. caesura Korschiaua gilt Verfasser das Streben nach
möglichster Verschiedenheit des poetischen Rhythmus von der gramma-
tischen Betonung, ein Streben, das bei den beiden ersten Jambeu be-
sonders angebracht war» da sonst ttberalJ Übereinstimmung zwischen den
beidseitigen Accenten von selbst sich ergab. Doch sind darum Sator^
nier, die kein Wortende nach dem swelten Jambus haben, nicht Iftr ver^
derbt SU halten. Weder das erste noch das zweite Hemistich schliefSien
der Regel nach auf ein einsilbiges Wort; wo dies doch geschieht» steht
* an Torletzter Stelle ein Jambus s. B. sustulit säis | res; ebenso wird der
dritte Jambus rein gehalten, wenn unmittelbar darnach der Hauptein-
schnitt eintritt, ein Fall, der sich jedoch nur in zwei Inschriften findet,
die aucii sonst mangelhaften Versbau zeigen. Denn zwei Stellen von
Naevius, die nach Verfasser einen solchen fehlerhaften Spondeus zeigen
und deshalb durch Umstellung zu bessern sind, wie ganz unwahrschein-
lich 15 deum regis Noptunum fratreni regnatorem, sind anders zu messen
s. unten. — Diärese hndct sich nirgends. Synizese spärlich und fa^t nur
in den bei den Dramatikern häutigen Fällen wie mea, tua, eo, eorum,
duello und puer, letzteres wohl unnötig vom Verfasser angenommen.
kUision ist nur mafsvoil angewandt und hat ihren Platz hauptsächlich
twischen der ersten und dritten Senkung und von der fünften bis sech-
sten Hebung. In Bezug auf Hiat steht Yerfasser auf dem vom Referen-
ten gegen Havet, s. vorigen Bericht S. 894, eingenommenen Standpunkt.
— Die Prosodie Ist streng gewahrt; selbst Positionsvemachtftssi-
gnng in griechischen Eigennamen wie Galjpsonem sind sn bezweifeln;
Verkanuttg der Endsilbe in iambischen Wörtern findet sich nicht; da-
gegen wird eine kurze Endsilbe Öfters durch die Kraft der Arsis ge*
längt in erster, zweiter und fünfter Stelle, eine Freiheit, die Verfiwser
fast iii der gleichen Ausdehnung gelten läfst, wie llavet, vgl. darüber
nusern vorigen Bericht No. ö9 S. 392—394.
So erscheint nach der umsichtigen Durcharbeitung des Materials
durch den feinfühligen Metriker und Kritiker der Saturnier nach einer
fast unerwartet strengen Norm gebaut, besonders der Nävianische. Dies
Ergebnis gewinnt Verlasser 2um Teil dadurch, dafs er die Bedeutuug
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Melrik.
der insdinftlich fiberlleferten Saturnier sarttdcdriagt und iwar wie Re-
ferenten scheint, in einer durchaos eaehlidr in jrechtfertigenden Weise.
Nur ein Teil derselben, besonders die sweite und dritte Scipioneninscbrift
zeigen gut oder leidlich gebaute Terse, die anderen' aber stehen auf te
gleichen flöhe mit den anderen* versifieierten Inschriften. QlftcUich ist
der Beweis ftr die erste Sdpioneninsehrift geftthrt, dars ihr VerfuseTf
sa nnwissend den scbulniäfsigen Gesetzen des Metrums fiberal! to eot>
sprechen, zur Befriedigung des Ohres oder vielmehr des Auges sich b^
goügte, den einzelnen Versen etwa den gleichen UmLin^' zu gebeu. Aüer
eine Consequenz, die sich hei diesem Ergebnis aufdrangt, hat Mtlller
nicht vollständig gezugcii, naniHch dafs man sich auf solche elen-le ^ erse
nur für solche metrische Eigenheiten beziehen darf, die anderweitig
schon feststehen. Z. B. bemerkt Verfasser richtig, dafs die Uauptdbar
nach dem dritten Jambus so gut wie allen Halt verliert, da die Verse
hone oeno ploerome i cosentiont RfomaiJ II duonoro optnmo fuise viro,
ebensowenig. diese Cäsur beweisen könne, wie dafs der zweite TeQ nuriwci
loten haben kOnne. In den gnten inschrifUieh flberUeferten Versen Miit
in der Litteratar der satumischen Dichter findet sieh die fragUohe Gisv
nicht sicher aberliefert. Denn Nae?. 15 und id. epigr. 6 sind twar Ysr-
fassers Umstellungen unstatthaft, weil sie ausammengehdrendes unnatflrlich
trennen, allein an diese Gäsnr su denken Terbietet schon dec spondei-
sehe Ausgang deüm rcgis | fräträm II Neptünum r^gnat^rem und obliU
sunt , Romae II loquier lutina lüigua, es sind vielmehr Beispiele für den
Auftakt im zweiten Teile bei trocbäisch - spondeischem Ausgange des
ersten, wortiber weiter unten zu reden sein wird, ganz wie, mir ohne
die Unterdrückung einer inlautenden Senkung dej» ersten Teiles, Appu
Claud caPc carni. II nequid fraudfs | stupn'que 1] feröciä cöpit, was Ver-
fasser bei seiner Theorie, wonach der Saturnier nur sechs Icten bat, iih
dem mufs. Die andern Stellen, an denen man an eine solche Cftsur
denkcTi könnte, Naev. 42. Appii Claud. caec. carm. III sind fu unsicber
überliefert uod lassen sich Oberhaupt nicht .ohne Indemngen su 8aUl^
niern machen. Damit aber, füllt, wie Verfasser su bemerken nnteriiCit,
der einsige Halt für die Annahme von nur drei Icten des ersten Halb-
verses Die Notwendigkeit aber vier Icten statt drei ansnsetaen, ergiebt
sich auch noch auf andere Weise. Es giebt Ja noch eine dritte QueOe,
zwar nicht ftr die satnroische Litteratar, wohl aber, worauf es hei einer
metrischen Untersuchung zunächst ankommt, für die Formen des. sattf^
nischen Verses. Pas md die Beispiele der Grammatiker, die zwar nicht
immer den satumischen (iedichten direct eninonimen sind, was die Grani-
maliker aus gnttn Gründen unteriiefsen, aber doch den wirkliciiCü
turniern nachgebildet sind, so, dafs ein solches bchema für Jeu Metri-
ker, abgesehen von den Wortfüfaen, so gut ist, als eine ganze Reihe
sicher fiberlieferter Verse des Livius oder Naevius. Diese Schemata bat
Verfissser ganz unbeachtet gelassen, obgleich er selbst es ist, der die
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VI. per tttttroiache Vers der Römer.
123
Theorie der Grammatiker — und iwar mit vollem Recht diiekt auf
Gaesins Batoiu eieber and durofa Varros Vermittelaog auf den der Blute-
leit der satnrDiacfaeo Dichtkooet so nahe steheodeD Acdas mit grofeer
Wabneheinlicbkeit sarQckfbhrt, also auf eine Zeit, wo man die wirk»
liehen Teite der jataniischeD £peo genau kamte. Nun sieht Referent
die feinen Regeln Maliers , besonders Aber die erste ]>ipodie des ersten
Teiles nod diejenigen Uber den gewöhnlichen Anfang des zweiten Halb-
yeiscs durch das vorhandene Material bestiuigt Aber ebenso eutschie-
den iiiufb er betonen, dafs die Schönheit des stichisch gebrauchten Vers-
mafses eines so genialen Dichters wie Naevins in diesem steifen mono-
tonen üebiide von sechs Icten, wie Müller fälschlich aniiinimt, nicht be-
schlossen sein konnte, gerade Caesius Bassus, vgl. S. betont dessen
reiche Verstechnik mit den Worten, ut vix iuvenerim apud Naevium,
quos pro exemplo- ponerem. Und so wird uns auch der akutalektische
iambische Dimcter fUr den ersten Halb?ers und der katalcktische tro-
ehAische Dimeter für den «weiten beseugt; eine uoiweifelhafte Lttcke»
die auch Mttller annimmt, mofs sogar nodi andere Formen enthalten
haben. Dahin gehörten nach Referents Ansicht Beispiele mit dem
AofUikt im sweiten Theile, wie sie äucji in unserer Überlieferung sich
finden , «deren * weder fla?et noch II tkller Herr werden können. Aufser
den oben schon angeführten hebe ich hier nur hervor ans guten In-
sehriften inscr. V, 4 quibus si in löngA licuissÖt | tibi dtidr ?it4, IV, S
quoiüs form& virtAtei | parisum& ftdt Denn nicht ist für pJir^soma statt
pari-tuma in opi-tuma eiue vulle Analogie mit Müller zu finden und
noch viel weniger kann sich Verfasser för die konjizierte Form ti iür
tibi auf mi aus mihi beziehen, da im ursprünglichen mibhi der Ver-
lust des b durch Eiu Wirkung des vorhergehenden m eni-tand, während
bei tiblji die nrsprOngiicbe Aspirata der Kegel nach im Inlaut zu b ward,
aber nimmermehr zu h.
Alle diese von Müller nicht anerkannten Schemata, die sich sehr
wohl mit dem gröfsten Teil der von Malier mit feinem Gefühl heraus-
gefundenen Regeln vertragen, sind auch in dem rhythmischen Werte des
VersmaCses, wie wir ilin abweichend von*Mfi]ler bestimmten, vollständig
begrflndet Dafs z. B. der Auftakt, der im ersten Teile strenge Regel
war, im Anbng^ des sweiten Teiles recht selten erseheint, hat doch
seinen Grund in dem Streben die Ifonotonie im Anfang der beiden Vers«
hilftflD zu ?ermeiden, aber darum ist er noch nic^t unbedingt zu ver>
werfen. Er wie der sog. kretische Ausgang des ersten Teiles u • a. ist '
zwar für If Aller anannehmbar, aber nnr, weil er sich Uber den rhyth-
mischen Wert des Saturniers nicht klar geworden ist. Denn eine Un^
kiarbeit ibt es jedenfalls, wenn er für den ersten Halbvers der gewöhn-
lichen Form nur drei Icten ansetzt, ihn aber trotzdem nicht, wie ilavet,
als Tripodie bezeichnet, sondern als kiitair ktischen laiiibischen Diroeter,
wie es auch gar nicht anders möglich lät. Dieser aber hat doch vier
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124
Metrik«
IcteD und es liegt offenbar derselbe Vorgang vor von der UnterdrtlGlniDg
eiser Senkting, wie ihn HttUer weiter snrftckgreifend vereinselt andi ftr
den vorhergehenden FoTe naeh Speogel beBtimmt. Mit OlUck bat Ver-
fasser nnsem Ven nach den 'Beobaißhtttngen behandelt, die er bei den ao-
dem römischen Versmaften gemacht hat. Allein seine Polemik 8. 48 gegen
K. Bartsch und Oberhaupt die Gelehrtüu, die ohne der klassischen Phi-
lologie anzugehören das Problem des Saturniers zu lösen versuchten,
ist ungerecht. Denu jiicht Westphal noch dem Referenten, deneö der
neueste Verfasser der jjrriechischen nnd römischen Metrik «vul. No. IS
S. 579) es zuschreibt, ^'cbnlirt das Verdienst die richtige Zahl der Takte,
aus denen der Saturnier besteht, bestimmt zu haben, sondern, wie Re-
ferent schou im vorigen Bericht ä. 396 hervorhob, dem viel getadelten
K. Bartsch.
Das Werk ist ziemlich reich an Exkursen, wie die Polemik gegen
0. Kellers Horazkritik, die mehr Raum einnimmt, als die Widerlegung von
desselben Gelehrten Ansichten aber den Satnrnier S. 46 ff., Aber die Her^
leitnng des Pentameters ans verdoppelter Penthemimeres des Hexanketers
8. 62, fiber Entstehung der Hinkverse 8. 86 und 62. Hiemach soll der
Erfinder dieser Verse, nm durch« den anerwarteten barbarischen Wechsel
Lachen tu erregen, idie beste Form der lotsten DIpodie«, «nimlich
. 1 w . einfach umgekehrt haben sn ^ ^ _ üm aber au seigen, dafa der
letzten Silbe des Choliarobus die Hebung zukomme und nicht der vor-
letzten, iiiltteii Babrios und andere Dichter den Grundsatz befolgt, aus-
iiahmslob mit einem auf der vorletzten JSilbc betouten Wori ^^paroxyio-
nisch. da die letzte stets lang war) den Vers zu schlieFsen: aus dem
gleichen ürundo sollen auch die Byzantiner den 12 silbigen .lauibus stets
auf der vorletzten Silbe aceentuiert tialn n. T^nd hier kommt Müller
wieder auf seine, auch in No. 14 vorgetragene Theorie, »dafs das erste
Gesetz aller antiken Metrik ist, den poetischen Rhythmus
möglichst im Qegensats aum grammatischen Accent zu brin-
gen.« Zum Beweise dessen murs auch wieder der Vers (vgl. vorigen
Bericht 8. 996) cons61, censör« aidilis herhalten. Nach Moller »siebt
man absolut nicht ein, weshalb die Diehter die natOrliche Reihenfolge
der von dem Verstorbenen durchmessenen Ehrenamter so seltsam ge*
wandelt hatten, wenn es nicht eben geschehen wftre, onr die Überein*
Stimmung des metrischen Ictus mit dem prosaischen Aocent so vennei-
den.« Dem gegenüber erlaubt sich Referent die bescheidene Bemer-
knng, dafs die seltsame Wortstellung sich doch redit gut und einfach
aus Rücksicht auf die Euphonie erklären Uil'st. da die zunächst liegende
Wortstellung aidilis | con^ol i c6nsor dreimal lunter eiuauder trochäi-
schen Ausgang zeigen würde, der auch einem weniger geschulten Ohre
um so auflalliger sein mufste, weil er am Ende des v i is^i n Verses be-
reits da war und auch im zweiten Teile nicht 2U vermeiden ging. Mau
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VIL EöiDiscbes Drama.
125
sieht, wie wenig auch in diosem schon viel citierten Verse eine »ab-
solut« zwingende Nötigung zu Müllers Prinzip vorliegt
97) Friedrich Hanssen. Recensiori vou No. 94 und 96. Philo!.
Anzeiger XVI (1886) 1 S. 25-29.
F. Haossen in seiner Beeension stimmt nieht bei, wenn Mttller
swei der ScfpiooeoinsebrifteA einem siemlieb noflbigen Versifex sit-
scbreibt; doch giebt er zu, dafs in der für die Mollersche Theorie be-
sonders in Frage kommenden ersten Inschiili der zweite und letzte Vers
auch iui ihn unscandierbar ist nü l lier zweite überdies einen auffälligen
Hiatus bietet. In allen vier S( ij^ioiienitisc hriften findet er stro-
phische Komposition und zwar in ITT in i r Form a b -f a b -f a b,
wobei a = Saturnier mit nnterdrückter vorletzter Senkung, in II b b -f
fi b — a b, in IV a b 4- b b + a b und in I ac-fbb-hac, wobei c darcb
dvonuro 6ptum6 | foise viro und dedet t^mpest&tebiiis | aide mereto ge-
geben ist.
■
Vn. Metrisciie Schriften über das römisciie Drama.
98) Wilhelm Meyer. Über die Beobachtung des Wortaccentes
in der altlateinischen Poesie. Aus den Abhandlungen der Köniirl.
baycr. Akademie der Wissenschaften. I. CL. XVII. Bd. 1. Abt. Mün-
chen 1884. In ( üniniihsion bei G Franz. 120 S. in 4.
Ree: Deutsche Litteraturzeilung 1884 No. 35 S. 1274 von
F. Leo. — Rivisu di Filologia XIV (1885) 1. 2. S. 134—136 von Re-
raigio Sabbadini. Litt. Centralblatt 1884 No. 4ß S. 1G03 1604 von
A. B., sämtlicb anerkennend; ferner Wochenscbrift fttr Idassiscbe Pbilo-
logie 1884 No. 47 8. 1481-1486 von J. Draheim.
Diese Schrift des strebsamen Forschers kommt zwar in der auf
dem Titel genannten Frage zu rein negativeu Ergebnissen, bringt je-
doch des benen und anregenden so viel, dafs ihr eine eingehende Be*
sprechung in unserem Berichte zukommt. - Während die sog. unreinen
anapästischen Wortsehl Osse bei den griechiscbeD Komikern durchaus in
jedem Fofse, bei den Tragikern nur im ersten Fnfoe erlaubt waren und
ebenso der unreine spondeiscbe fiberall, wo er flberhaopt möglieh war,
erkennt Verfosser die Hermann- Bitscbrschen Beobachtungen als richtig
an, wonach, vgl.'Bitscht proleg. S. 206—260, wohl jambische Wörter
ünd Wortsehlttsse, deren Schlofinilbe vom Yersaccent getroffen wird, ab-
gesehen vom vorletzten Fufse, über den besondere Regeln gelten, überall
stehen kunnen, aber spondeiscbe und, wie Kitsehl und Verfasser hin-
zufügen, auch a uapästische Wörter und W or tschlüsse im zweiten,
dritten und vierten Fufse gemieden wurden. Dasselbe gilt natürlich auch
von deu entsprechenden Steilen der Septenare und Oktouare. Nur giebt
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126
Metrik.
hier Verfasser Ritschis Ansicht untenan, wenn er behandlet , dafs »Ritscbl
den trocbäiHchen Septenar nach uiUikem Muster als bcstebeud au^ eioem
Creticus uud einem iambisrhen Trimeter aasehec Das that derselbe
nur, um einen antikeo Kunstaii'^dnu k m l^rauchcn, tue ~/>«c ~w pLertn-
xnv ynfmxrr^na, d. h. uni die Bildung der tünf letzten Ftlfse, die mit
der des Senars Ubereinstimmt, nicht nochmals erörtern zu mfisseo.
Ritscbl 1. 1. S. 207 hatte diese Erscheinung damit erkJArt, dafs accentos
observationem , quoad eins fieri posset, coftciliaUm esse. J. Drabsioi
hatte iD einem volle drei Jahre Tor Meyers Abhandlung erscbieneDsn
Anfeatse im Hermes ZY (1880) 8. 288-248 diese ErscheUrang (nottr
Refereots Zostimmiing, vgl. torigeo Bericht No. 81) dahin erklärt, dtb
Terens, anf den sich Draheim noch beschrftnkte, dab griechische Di-
podiengeseti insofern beobachtet habe, eis er eine lange and noch
vom Wortacceot getroffene Silbe, also wenigstens die allerscfawerstSB
Lingen vermieden' habe in die erste Senkung trochftisehea oder ts
die zweite der lambfschen Dipodie zu bringen, beides Senkungen, die
im Griechischen überhaupt keine LAnge duldeten. Verfasser bringt die
fiii^'liche Erscheinung gleichfalls mii dem Diiwuiiengesetz iu Yeibiiulung
uud hat das Verdienst, die Beobachtung Drahoiiiiv auch für Plautus nach
gewiesen zu halicn. \ erwirft aber Kitschls allgemeine, und Draheims sp^-
cieller gefafstc Ki klai uuf^, raeint fornrr, letzterer wäre deshalb auf halbem
Wege stehen geblieben, weil er nur den spondeischen Ausgang bertlck-
sichtigt habe und nicht auch den anapästischen (choriambischen). In*
defa ist hierin Draheim nur beizupflichten, da zwischen Spondeas mid
Anapäst nicht blols der von Draheim angeführte Unterschied der Accea*
taiemng (im Anapäst tonlose Kflrse vor der Hebung), sondern ein grolker
metrischer Unterschied herrscht, für den Verfasser leider keinen Sios
geseigt bat, wenn er diese beiden Yersfüliie von vornherein vollständig
gleichstellt. Dabei gelangen zunächst die allgemeinen Gesetse flir des
Bau der Jamben und Trochäen, wie die Bildung und Yerbindong von
Hebung und Senkung im griechischen wie altlateinischen Dialogven, u. t.
zur ausftkhrlichen Erörterung, die zwar nicht wesentlich neoeThatsachen
bietet, aber manches von neuer Seite lieicachtet.
Im tragischen Trimeter gestattet der erste Fufs zwei vom Vers-
acccnt getroÜtiie Kürzen am Schlüsse eines Wortes; wenn diese in den
übrigen Für<?en selten sind, so beruht das darauf, dafs eine solche auf-
gelöste Hebung stets von der vorangehenden Senkung getrennt, mit der
folgenden Senkung verbunden sein sollte; eine principieile Abneigung
gegen einen Wortschlofs, der von zwei mit dem Versacceut belegten
Kttnseii gebildet wird, war bei den Griechen nicht vorhanden. Das be-
weist auch die griechische Komödie, die die WortschlOsse vo^v nnd.,frv,
waeie Oberhaupt mOglich sind, ebenso gestattet, wie die andern
und wv/x« For das Lateinische gilt die Regel, dab die Hebung der
Jamben und Trochäen nicht durch swei knne Schlnfssilben eines drei*
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VII. Bönaisches Drama. ]27
uüd mehrsilbigen Wortes gebHdet sein darf, eine Regel, die nur im ersten
Fafse etwfis liäufiger verletzl v\ird, jedoch nur in doktylischen, nicht in
tribracfiisclu-n Wörtcn:. was Verfasser S. 37 für Zufall erklärt, da im
ersten Jb'ufse aiu li i!cr regelrechtp Tribrachys gf^mieden sei. Den rich-
tigen Grund tür Leide Ei-scheinuugeu werden wir unten angeben. Die
Erklärung dieser ganzen Regel sucht Verfasser dariD, dafs man diese
auf zwei KQrzen scliiiefsenden Wörter in der Hebung gerade io behan-
delt babe^ wie in der Senkung; also weil türpiä müJtos ansnlftssig ist,
solJ aich tnrpi» födt vermiedeo seio. Dafs dagegen swischeo Hebung
ond Seokong ein grofoer qoantitativer Unterschied ist» beaehtel Ter-
fasser nieht, ebensowenig dafs dieser quantitative Unterschied von Livins
bis anf Terent herab auch gewahrt erscheint, da z. B. ist« tttos, nähere
ttto Q. ä. in der Hebung nnbedenlclich ist, in der Senkung unmöglich.
Fflr die Bildung des vorletsten Jambus der Senare, iambiseben
Oktonare nnd trocbftischen Septenare erkennt Verfasser die Regel an,
wonach die zwei schliefsendeu Jamben nicht durch zwei rein iambische
Wörter oder WortschlOsse gebildet werden dürfen, was bekanntlich im
, Widerspruch mit der griechischen Technik steht, die den vorletzten Fufs
zwar sichtlich zart behandelte, aber doch in ^nm anderer Weise. Als
Ausnahme von dieser Ki gel lüfst Verfasser mit Recht nicht blofs die
Falle gelten, wo das vorletzte Wort auapästiscb ist und mit einer vor
ausgehenden Kfirze die vorletzte Hebung bildet, wie erus operäm däre,
sondern auch diejenigen, wo die beiden KQrsen der drittletzten Hebung
mit dem vorletzten Jambus ein Wort ausmachen, wie legiones revSniunt
domom. Die £rklftrung findet Verfasser richtig darin, dafe diese ver-
pönten Verse klappernd nnd monoton klingen würden, s. B. pttest | pati,
oder auch tlirpttSr ptti. Nur drängt sich da sofort die Flrage auf,
. waram sie Ar das griechische Ohr nicht auch klapperten, dodl offen-
bar, weil dort maimigfaltige Abwechselung <ler Betonung vorlag, auCser
t^MW Toxmv auch via yo^rj^ xaXwg Xd^eic, ijut ttd^o) u. s. w.
Um jedoch diese Erscheinungen zu erklären, ohne den graromati«
sehen Accent zu Hilfe zu nehmen, betrachtet Verfasser die Zeilen- und
CäsurschltJsse ansffihrlich nnd sucht auch hier eine gröfsere Abwei-
chung der röniischeii Technik von der griechischen nachzuweisen. In
den iambischen Zeilenschlufs " war o<; don griechischen Dichtern
gestattet (ihtio alle Rücksicht auf Elision ciii (t iei' ^wei einsilbige Wör-
ter zu stellen, nur sehr schwere Wörter scheinen dem Verfasser gemie-
den. Aber in Wirklichkeit handelt es sich gröfstenteils um Enklitika
und Aholiche leichte Wörter; etwas schwerere finden sich nur in Schlüssen
aus swei einsilbigen Wörtern: r/^u), o wou^, die meist als ein Wort gelten
können,' man vergleiche nur die Behandlung von Weodungeo: quid agam
Q. i. in der Senkung lateinischer Verse. Oans anders soll es bei den
Lateinern stehen, wo einsilbige Wörter und Elisionen gemieden sein sollen.
Allein Plautus bildet den Zeilenschlufs oft durch est« einigemale durch
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I
128 Mtlrlk.
andere Formen von esse, etwas seltener • durch eiasUblge PereoMÜpro-
nomimt te, sc, nos, mi, aber auch dnrch ▼!« ond dem. Elision ist fleidi-
falls nicht unerhört, wie uti erac erat achtmal; proscaenio hic. Ktnm
anders ist es bei Terenz, der nach Verfasser nachlässiger sein soll. Doch
abfr« sehen von der Eigenheit desselben einsilbige Interjektionen, beson-
ders gern mit Kli'iion ( meist auch von einer anderen Per>oii uesprocben)
ans Versende zu stellen, sind es verhiUinismfifsig nicht mvhr und auch
nicht andere Fälle, als bei Plautus. Von schweren Wörtern begegnet
gegen piautinisehes vis and dem bei ihm nur res ipsa fert^ das wie vis,
vgl. quamvis, qoantnmvis enklitisch sein kann, vgl. re-fert, wahrend das
plantinisehe dem siemlicb sklavische Nachahmung der Schlüsse, wie oot^c
bei Enripfdes o. s. w. sein mag. Überhaupt aber ist, wie wir anch im
weiteren sehen werden, die Bebanptnng des VerCusers, dafs Terenz fm
Versbau nachlissiger sei als Plantos, nirgends ausreiehend bewiesen. —
Yen der Bildnng von trochftischen Zeilensch'lflssen giebt Veiteser
selbst zu, dafs die lateinischen Dichter sich darin etwas freier zeigen als
die griechischen. In den etwa 1300 lambischen Septenaren des Plastes
werden etwa 39 (bei Meyer fehlen jedoch noch einige Stellen, wie^
capt. Pseud. 263) durch ein einsilbiges Wort geschlossen, bei Te-
renz < twa 12 von 380 Versen. Letzterer ist hier jedoch strenger als
Plaut US, da er den einsilbigen Schlui^ nur bei enklitischen Wörtern an-
wendet, zu denen nach Bentleys Beobachtung auch res gehört, wie
Phorm. 178, vgl. vorigen Bericht S. 427, während Plautus auch *^rh\vere
Wörter zuläfst. wie det, fit, seit u. ä., was Verfasser zu erwähnen uuter-
IftOst Richtig bemerkt Verfasser weiter, dafs, während die Griechen
offenbar um des Zeilenscblusses willen diese Hebung nicht auflösen und die
vorhergehende Senlcang immer durch eine Kürze gebeo, die Römer wie
diese letite Hebnng, so die vorhergehende Senkung swar frei gaben,
aber beim Schlafs mit einsilbigem Worte immer rein halten, jedodi nidit
unbedingt bei Elisionen.
Dasselbe Gesetz gilt fdr die trochaischen Gäsurschlflsse, wie
fttr die ZeilenscblQsse. Qeht man von den Senaren ans, deren dsureo
sicher sind, d. h. wo man nicht zwischen dritter und vierter Senkung
schwanken kann, so ergiebt sich, dafs die Griechen einsilbige Wörter in
der gleichen Weise ziilicfsen wie beim Zeilenschlufs und zwar in der
Cäsur nach der dritten wie nach der vierten Senkung, nur schwerere
Wörter, wie ypafi/mra fiaHsTv ösT, erscheinen seltener. Ganz anders soll
es nach Verfasser anch in dieser Beziehung bei den Römern stehen. Bei
der tlberhaupt viel seltneren Cäsnr im vierten FuFse des Senars findet
sich einsilbiges Wort nach betontem Wortschlufs bei Plautus und Terenz
nur selten S. 66, nämlich etwa 14 — 16 mal bei Plautus, darunter eiuoal
bei Eigennamen, und 18 mal bei Terenz, darunter vier Eigennamen, meist
in nicht schweren Wörtern, wie sunt, sint^ iam, Pronomina, PrftpositioiMB,
res Je einmal, sonst durch Elisionen gemildert, sodafs man anf Chrnad
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Vn. BOoritobM Drama.
129
diMes Matertels Tereos kaum als nacblissiger hiDsteUflo kann. Etviaa
kiiifiger natftriieh fiadet sich die gleiche Ei^cheioaag bei der gewOhn-
lidieo Gisnr nach der dritten Senkung, bei Plantos 16— Igmalin 3800
Seoaren, bei Terenz 9 mal in 1150. Das ist nach Referents Ansicht so
gut wie gar keine Abweieinrnj? von der griechischen Praxis (z. B. boi
Aristopiianes in den ersten ;'.ihi I riruetern der Ritter iu dritter Senkung
ISnial einsilbige Parlik* In. in vierter Senkung 12). Denn man kann bei
solchen Vergleichen nicht ohne weiteres die Zahlen gegenüherstellen, weil
die grieciiische Sprache viel reicher an einsilbigen Partikeln ist. Das
mufs aber hier besonders betont werden, weil Verfasser aus diesem an-
geblich zahlennnäfsig erwiesenen Unterschied die weittragendsten Schltisse
siekt. Noch mehr aber ist hervorzuheben, dars zwar in dem 2. Furse
der 8pondens vor eiDsilbigem Worte von Planius und Terens gemieden
ist^ aber keineswegs im dritten Fnfse, wo er in einer gröEseren An*
sakl Verse aberl tefert wird. Denn daraus geht hervor, dafs die blofs in
deaa sweiteo Fnfse auftretende Erscheinung sich nicht durch den Gisnr-
S€hl«fs allein erklaren lAbt, weil sie dann anch bei der Cisur nach
vierter Senkung vorbanden sein mftsste. Darin also, dafs die BOmer
Verse wie decr^vi ] tantisper me | minus incdriae nach den griechischen
Vorbilde aripyttv^ ipdav^pamoo Sk \ na&ta^at Ttovou bildeten, aber immer
nor Eingänge wie Si divites sunt I oder allenfalls miser animö fit j,
weil iiii griechischen Vorbild die zweite Senkung nur durch eine oder
bei den Komikern durch zwei Klirzen gegeben wurde, zeigt sich der rö-
mischen Cu'-iu Abhiingigkeit von den Griechen Und was hat in Versen
wie isti'st äger ' profecto etr. die Fieiiihaltung des zweiten Jambus mit dem
Cäsurschlufs zu thun? Dir IConier hahen ohne Kücksi cht aufCäsur-
scblüsse einfach du, wo die Griechen reine Senkung forderten, die un-
reinen spondeiscbeu Ausgange gemieden, worauf wir noch unten surttck-
kommen mQsseu.
Bichtiger scheint swar Verfassers Beobachtung, dafs die griechischen
Tragiker >nicht seltene Trimeter ohne Hanptcftsur im dritten oder vier>
ten Fulse bildeten (Aesch. 80, Soph. 70, Bor. 160), die Lustspieldichter
»anfserordentlich oft« d. h. Aristophanes 700, davon 100 dnrdi lAngere
WArter wie Aait^Saufja^htg^ andere durch Elision entschuldigt, dagegen
die lateinischen Komiker die Gftsuren streng beobachteten, nAmlieh Plan-
tos mit 18 Ausnahmen, achtmal bei längeren Wörtern, Terens mit 18 Ans-
nahmcn bei längeren Wörtern, mit drei in Eigennamen und sechs an-
deren, wahrend die siiuti ten lateinischen Dichter cfisurlose Senare Uber-
haupt nicht dichteten. Allein der Vergleich hinkt anch hier, denn ftir
die griechischrn Tragiker sind die veralteten lieobaclitungen von Rud,
Roeding. De Graccorum trimetris iambicis caesura etc. carcnfibus. Upsala
1874, zn Grn?)de gelegt, dem Verfasser also Mek!er^ und Iluniphreys Li»]-
stungeu, vergl. vor. Bericht No. 63 und 54, unbekannt geblieben, die üIkt-
einstimmend die sog. Quasi-Oäsura in der Elision horvorhoben, ein Yor-
Jahr««b«nchi für AU«nhiuii«wu«enM:hart XLVIU. (lS»6 itl.) tf
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180
MflHk.
hild llkr die latoiiusoheo EUsioiMii in dar Oiiiir, die M^jren ansftthriich
8« 60—65, 69 bespricht ^ueh war io iUes dieeeo Fngen nn Vergleid
nicht AristophaneB heraotiudehen, aondeni der Dialog der neueren Ko*
. nOdie eines Menaader n* w.» die s. fi. anch die Olanr dee Mmmwi
viel sorgsamer wahrt.
In den iambi sehen Scpicnaren hat Plautu^ (iie t!:esvohjJic:je
C&sur nach der vierten Hebung fast ausnahmslos durcijgeiührt, er zeigt
in fast 1300 Versen nur fünf Auaiiabinen mit Woriende nach der fOoften
Seniiiinu'. Terenz hat die regelmäfsige üasur viei oüer auf^e^ebeo. aber
dann regeimaisig, nniide^tens wohl ii3mal in etwa atio Versen, die Cäsor
nach der fünften Senkung ^oft zugieich auch eine nach der dritten), die i
Tereuz wohl d«r nahe ?erwaudteai Gattung der iamhischen Oktonare 9^
lehnt, eine Keoerang, die Verfasser S. 72 tadelt, der wir dagegen nossre
Anerkennong nicht versagen können. Denn in längerer stidiischer Km-
Position hat der iambische Schlolg etwas gesucht manieriertes und ae*
notones. Auch hat Tereni Ider nur das griechische Vorhiid nachgeahmt
Denn nach Reissigs Beohachtong (Goniect in Aristoph. 8. 117«|.) giebi
es auch im griechischen eine seltnere Ctonr nach der fünften 'Senlnag.
M^jer erUflrt diese Beobachtung swar filr »irrige, beweist jedoch mit
seiner an den Septenaren der Bitter venochteo Widerlegung nur die
Bichtigkeit derselben. Denn von 147 Versen haben dort 110 die reget-
mafsige Cäsur nach der vierten Hebung und 22 die uacii der fünfteß
Senkung, während von den ubiig bloibendpn 15 Fällen in der C&sursteUe
2wei sechssübige, drei fttnfsilbige und tuuf vietsilbige schwere Wörter
{eim mit Eiisiuu) uud nur ftlnf raolossisclies Wort (wie ßtulzeca^) zeigen.
Besser abor zeigt sich kaum eine Cäsur in der Aristoiiii;u)i>c}ien Ko-
mödie beobachtet. - Was den iambisch.en Oktouar betrifft, der
ebenso rcgelm&isig wie der Septenar gebaut erscheint, so ,giebt Plautus,
selbst viele serstreute mitgerechnet, nur gegen 300, davon etwa 180 mit
rein gehaltener iambiscber Hauptoisnr nach der vierten Hebung» nod
etwa 120 mit der trochftisohen GÄenr nach der fünften Senkong iind swar
bald reine Reihen der ersten Art, wie Amph. 166-- 167. 1063—1061*
1068*1076, seltener reine Beihen der sweiten Sorte, wie Amph. 1076
—1086, Capt 909 - 921, sonst meistens gemhM^te. Terens dagegen hat
in got 800 solchen Versen kaom 60 mit iambischer Gftsor vnd iwar stets
leiBtreat anter den anderen. Oifonhar war hier die Qe&hr der Moootooii
noch viel gröfser als beim Septenar, da hier jeder Vers mit dieser iaa-
bischen Cäsur den gleichen Schlafs swdmal bietet. Verse ohne jede
Uauptcäsur finden sich durch lange Wörter entschuldigt, wie Plaut.
Amph. 257 und sechsmal bei Tereuz, doch immer so, dafs eine wohl-
klingende Dreiteilung der Langzeile dadurch entsteht, da£s Wortendd
vor der vierten und sechsten Hebung zugleich eintritt.
Fl^r den trochäischeu Septenar hatte KiU»chl. Proleg. S. 247,
auifler der Hauptcftsiir nach dem vierten Xrochaos swei vicariaa caeMua»
yil. Humiächeä Dr&niA. 131
«
post quartam et quintam ai^iiii uiigeiiunuMtii, erstere h&ufig begleitet vuu
einer uach der ftiiitien Senkuug Verfasser will aufser der iluuptcäi^ur
nur noch die letzte nach der fünften Senkung anerkennen und kaim
dafür vorbnii^^t n . dafs alle Verse ohne Hauptcäsur mit wenigen Aus-
uabmeu an dieser Stelle Wortende zeigen. Dafs er die Cftsur nach der
fünften Hebung verwirft, darin ist entschieden beizustimmen. Dafs er
aber auch die zweite, nämlich die nach der vierten Hebung verwirft» die
doch in den rhythmischen Verbältnissen des trocbäischen Septeoars ebenso
begründet ist» wie die entsprechende in dem iambischeo Septetiar, hängt
mit YerCaaeerB schon oben besprochener Auffiftseung des griechischen Yor^
büdea sasammen. Auch die griechischen Komiker kennen, obgleich dies
Verfasser in Abrede stellt, hier gans wie beim iambischen Septenar die
fragliche Cftsnr. Denn unter den vom Verfasser ansgehobenen 155 tro-
cfailsehen Septenaren der YSgel des Aristophanes sind 120 nach dem
rierten Trocbftns geteilt, 20 bieten diese GSsor nach der rierten Hebung,
so dafs nar 15 Verse ohne Hauptcäsur bleiben, von denen neun durch
längere Wörter entschuldigt sind. Im Lateinischen giebt ftir i'iautus das
Verzeichnis S. 78. 79 im ganzen 64 Beispiele dieser Cäöur mit streng
eingehaltenem Jambus. S. 77 und 80 für Terenz 19 ebensolche Fälle, zu
deijt'u noch 16 Beispiele auf S. ö3 und ^4 kouimeu; einmal, Arnph. 860,
steLi sogar syllaba auceps. Dadurch scheint diese ganz rationeile Cäsur,
die Verfasser beseitigen will, wohl aufser Frage gestellt. F'raglicli bleibt
nur, wie weit und ob Oberhaupt Verfassers Cäsur nach dem fünften Tro-
ch&as, die im rhythmischen Bau des Verses keine Begründung hat, also
nur eine Hilfsdiärese sein kann, unbedingt nötig ist. Denn anch hier
müssen wir den altlateinischen Dichtem dieselbe Freiheil gestatten, die
ihnen Verfasser in den Senaren und Oktonaren, vgl. s. B. 8. 71, .72, ge*
wahrt, nämlich besonders bei längeren Wdrtern die Hanptcäsur gänslich
in vernachlässigen. So lassen sich von etwa 28 ttbrig bleibenden Fällen
bei Plantns 11 dnreh vier- oder flknfiBilbige Wörter entschnldigen, andere
durch schwere dreisilbige, im Wortspiel stehend wie mil. 208. Trin. 858,
drei dnreh Eigennamen ; in anderen ist vielleicht andere als anapästiscbe
Messung zulässig YU^ quidem u. a. Epid. 673. 618. Poen. 856. mil. 998,
andere Stellen sind kritisch unsicher wie Stich. 2ü8. Mubt. 376. 831.
Cure 342, und äiniUclit^ gilt von der geringt n Anzahl solcher Beispiele
bei Terenz. Jedenfalls können wir auch hiei keine wesentliche Abwei-
dinng vom griechibchen Vorbilde als bewiesen erucbtcn.
Darnach wendet sich Verfasser den rein nieliscben Versartea zu.
Allein wir machen erst halt, um unser Urteil tiber die bisherigen Hanpt-
partien zusammeuzufasseu und auszufahren, was Referent um so mehr für
geboten halt, als Verfassers Ausführungen bisher nirgends auf erheblichen
Widersprach ^estofsen sind. Das sogenannte Dipodiengesetz mit der
bereits angedeuteten Beschrftnknng anf den Spondeos steht als anzweifel-
hafte Thatsache fest, aber die angeregten Fragen können nicht als vom
r
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132 Mttrik.
7erfaM«r nun Antrag gebracht gclteo; intbesondm Ueibt so bMB>
ataadaii Meyers Erkllrong dieeet Bfpodlengeeetsee und die tfeeilich
sebarf pointierten Konsequenzen, die er daraus gegen die Anaabnfie Tom
Einflufs des Wortaecents zieht. Schon die erste Proposition ist nicLt
erwiesen, uämlich, dafs die Lateiner viel strengere Gesetze in Bezug aaf
Zeilen- und Cäsursr filii^^e, sowie Casureu überiiaopt ausgebildet hätten
als die Griechen, aus eigener Initiative, im Widerspruch gegen das grie-
chische Vorbild; wie ans unserer Besprechnii(T hervorgeht Nach Ver-
fassers Annahme soll auf der einen Seite »der Ordner der alUateioiscbeo
Jamben nnd TrochAeu« in metrischer Feinfühligkeit deo Griechen ibe^ i
legen gewesen sein. An den einzelnen Stellen aber, wo Verfasser diei
annahm, nimlieh in sämtliehen Fragen der Zeilen- und CAanraefalftase,
haben wir geteigt, dafs Mn weeenlliehejr Unterschied swiaehen römiacher i
und griechjacher Technik herrschte. Ein hinfigeres Vorkommen Toa ein-
silbigen Wdrtem ist hier bei dem Eeichtmne der grieehisdien SpneM
an solchen gans natlirlich. Sodann ist das griechische Vorbild, wem
anch rieUeicht nicht für alle melischeo, so doch gewifs Ar die Dialog-
▼erse des altlateinischen Dramas, nm die es sieh hier handelt, nidit die
zügellose aristophanische Komödie der attischen Demokratie des fünften
Jahrhunderts, die Verfasser allein zum Vergleich heibcizieht , sondern
die viel zahmere neue Komödie eines Menander u. s. w. . die in ihrer
Technik noch nicht so eingehend untersucht ist. Daher lassen sich durch
etwaige Abweichungen von der alten Komödie aicht so weittragende
Schlüsse nbor solb<;tnndiges Schaffen nach neuen Gesetzni bei den rö-
mischen Diclitern bo^rüiidpn Aber schon das zum Vergleich Gebotene
zeigte die Nachahmung oft recht sklavisch. Auf der anderen Seite soll |
dieser Ordner in metrisch- rhythmischen Dingen eine solche Ignoranz be-
sessen haben, die sich mit seiner sonstigen Feinfiifiligkeit nicht Vertrages
würde. So behauptet Verfasser S. 39, 24, derselbe hatte »ganx ver-
ständiger Weise« keinen Unterschied swischea spondeisohen aodaaa-
pistischen Wortschlftssen gemacht; die Entstehung seiner Regel, dai^
Jede Senkung mit Aosnahme der lotsten durch eine lange Silbe aasge-
drückt werden kOnne, erkläre sich »auf natürliche Weise« dadurch, dalh
er, da ihm swei Kfirien einer Lftnge gleich galten und er nicht ,
einsah, warum die beiden Kflrsen vor der Linge bevorsugt
werden sollten, Qberall, wo er die Senkung durch swei Kttrsen ge-
bildet fand, statt einer nicht blofs zwei Kürzen, sondern auch eine Lange
setzte. Wäre er aber eiu solcher Ignorant gewesen, dafs der Unter-
schied zwischen den zwei Senkungen der Dipodie oder der zwischen
den zwei Kürzen einer aufgclo-ton Hebung oder denen der zweisilbigea ^ '
Senkung u. iL ihm unbekonnt geblieben wäre, wie hätte er auf das feine
Dipodiengesetz kommen sollen? So wie sie Verfasser darstellt, laR i'^
Sache nicht. Denn dafs der Ordner recht wohl diese Unterschiede,
besonders die Versohiedeohett der rationalen und irrationalen LAage
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kttnnte, Iftbl sieh vielfocb ins dem Bau d«r alUateini8ebett Vene be-
weiseii. Was ist denn der Grund davon, dafe in der Hebang der Jam-
ben und Trochäen swei anslantende oder swei ▼erschiedeoen* Wörtern
angehörende Kflrzen möglich sind, s. B. omniä; vocabnla pärasiti u. ft.,
aber nicht ebenso in der Senkung, während doch in Anapästen beides in
Senkung wie Hebung zulässig ist, z. B. önuiia nünc, sCmper, ijabere u. ä.?
Offenbar der wohibekciunte Umstand, dafs die Hebung und benkuug in
Anapästen quantitativ gleichwertig war, ^wei volle Moren betrug, bei
den Jamben und Trochäen zwar die Hebung auch den gleichen Wert
von zwei Müit II hatte, die Senkung dat^e^ren nur 1 — iVa Moren. die nur
darcb flüchtigere Kürzen ausdrückbar waren. Also nicht aus Ignoranz
Uefs der Ordner diese Längen in allen Senkungen zu, sondern aus
reiner Not Und er that recht daran. Denn sonst hätte er seiner
Muttersprache in unverantwortlicher Weise Gewalt anthnn, einen eehr
weaentltcben Teil des lateinisehen Sprachgates bei Seite werfen mflssen«
üm welehen Preis, lehrt eine Vergleiebnng soloher Spielereien, wie Ca-
toUa Carmen IT. mit einer Jeden 8cene der römiseben Komödie. Es war
*al80 eine reine Zwangslage, die ihn yerbinderte sein griechisches Vor-
bild gans an erreichen. Soweit es nnn anging, hielt er die fraglichen
Senkungen Tor den allerMhwersten Längen frei. Zwar die Anapästen
waren dabei ganz unbedenklich, sobald nnr die beiden Kttrsen so leicht
gehalten wurden, wie es auch ausnahmslos geschab; es mochte etwa das
Gleiche sein, wie wenn bei der modernen Musik ein Achtel aufgeluvt wird
durch iwei Sechzehntel, mit welchen diese Kürzen auch ein neuerer Me-
Iriker direkt iiohert hat. Deshalb hätte sie aber auch Meyer, wie Dra-
heim . ganz getrouut vom Spondeus halten sollen; alle die zahlreichen
Fälle, wo Anapästen in inlautender Senkung der Dipodie stehen, bilden
ebensowenig wie im Griechischen eine Ausnahme vom Dipodiengesetz.
Wenn sie aber im vierten Fufse des Senars u. s. w. etwas seltener sind,
so bal das seinen natOrlichen Grund. Da der folgende vorletste Fufs
ftberwiegend ans Anapäst oder Spondens besteht, wurde an dieser Stelle
ein Jamb oder leichter Spondens bevorzogt, schon um Wechsel nnd Klai^
beü des Yersbanes sn fördern. Gans anders ist es beim Spondens. üm
diesen in der inlautenden Senkung der Dipodie erträglich zu machen,
tollte die Länge in der Senlcnng wenigstens nicht schwerer sein als die
der Hebung. Und da ist es wohl keine Frage, dafs die erste Silbe roa
mSrtis viel schwerer ins Ohr filllt als die von mörtSlitas. Warum das?
Kiücr, der jeden EinfluCb des WürLaccciita leugnet, kaim kcia^^ gentigeude
Antwort geben. Verfasser mufs sagen: aus demselben Grunde, aus wel-
chem man im Zeilen- und Cäsurschlusse wohl dmplexdre hanc sagte,
aber nicht hd mortem te, woh! aber apüd te. Nun lag aucli sicher der
gleiclie Grund vor, in der iniauteuden Senkung der Dipodie wie in dem
katalektischen Schlüsse des iambischen Septenars, der im Griechischen
immer auf w e, im Lateinischen aber auf ^ 4^:; w gebildet wird, die Silben-
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134
Mfltrik.
folge mortem tc also i . für ursprüngliches ^ . za meiden. In die-
sem letsteren Falle bandelt es sieh auch nicht om ^e innere Seokung
der DipcAlle, nnd das hat Meyer sq seiner Erklflmng veranlalsL Allein
wenn der Grund der Iragliehen Erscheinung in einer üebertragnng dir
Zeilenscfalflsse anf die Cftsnrschlttsse sn finden wftre, dann mtlfsCe. dodi
s. B. im Senar die hephtbemimeres die gleiche Erscheinung seigen ins
die andere Haupteisnr, die penthemimeres, also ein Vers wie deeriii
tantisp^r me | minus incüriae ebenso verpönt sein, wie et t4ntisper Biel
dixi minns incnriae es ist. Dafs das aber nicht der Fall ist, wurde
bereits bemerkt. Meyer führt selbst dafür an Ter. Heant. 147. Andr.
f»40. 718. Eun. 41H Heaut. 543. Plaut Gas. pr( 1 >! Gas. 320
mil. 828. 853. Persa 45H. 1814 (?V Doch ist das \ pt veichms nicht voll-
stftndipr, OS fohlt z. B. Bacch. 10'2(). Daraus geht r\hor hervor, dafs auch
hier nicht ein im Lateinischen strenger durchgeführtes oder neu erfuo-
denes Zeileu- und Gäsurschlufsgesets den Ausschlag gab, sondern das
Vorbild der Griechen nachgeahmt wurde. Denn nur gerade an den
YersBtellen, wo im Griechischen die Länge gant verboten
war, d. h. in den inneren Senkungen der Dipodien und nur im*
lambischen Septenar in der ersten Seniiang der katalelrtisehen
ScbUfsdipodie sind die fi«gUehen schweren Längen gemiedeD. Da-
gegen ertrug s. B. die erste Senkung der iweiten Dipodie dee Seoan
auch bei der caesura hephthemimeres diese schweren Längen, weil ai
dieser Stelle auch im Griechischen die Länge ganz gesetsmäfidg war. s. e.
So seigt sich, wie Unrecht Meyer daran gelhan, seiner ^onst so
sachlich gehaltenen Schrift einen sehr stark polemischen Charakter gepea
RitschPs Accenttheorie zu gehen. Was Ritscht früher nur fühlte und
aussprach, aber noch nicht klar beweisen konnte, das können wir jetzt,
gestützt auf die unterdessen besonders dnrch Rit^rhl und seine Schnle
geschaffene textkritisrhe Grundlage, auf das richtige Mafs beschrnnken
Auch hat man oft, und so besonders auch Meyer, Ritsehl eine viel
grOfsere Beachtung des Wortaccents zugeschrieben, als nach seiner
eigenen Erklärung zulässig ist. Proleg. 8. 207 pro fundamentp ftuase
qnantitatis Observationen! . . . cum quantitatis autem severl»
täte summa accentus observattonem, qnoad eins fieri posset, eoo-
dliatam esse. Dafs aber der lateinische Accent viel schärfer als der
griechische die Silbenquantität beeinflufete, beseugen doch Thataaabea
der Prosodie, wie die Yerkflrzungen vidS, vid& u. ä. Ja In einem Falle
haben sogar die nachritschelianischen Untersuchungen einen fiinflols des
Accentes anf den quantitativen Bau des Verses herausgestellt^ den BHeeU
noch nicht unbedingt behauptete, die Vermeidung eines doppelten Jfunbus
in der iambischen Schlufsdipodie. Die uimiittelbare Wiederholung der
divergierenden grammatischen und Versbeiunung im Jambus pntest ■
pati bot dem römischen Uhre eine so arjje Dissonanz, dafs sie aJlenfall«
' Mtgang des Verses» wo sie sich uocb paralysieren lieXs, hingeuommefi
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vn. BOadMtliM Drtma. 185
wurde, an Sdilnsse aber luiertrflglich war, wftbreod Bie dem grieebiscfaeii
Ohre keMien IfifeUang bot, weil das MonotoDe im Wortaooent wegfiel
8. 0- So war dem Römer die Versbetoniuig tob corp6ra wobl ebenso
mifeflUIig wie in fädle. Allein letztere war leicht so umgehen, da f&cüe
eich an Tiden Yersstellen anbringen liefs; fflr Formen wie cörpora da- *
gegen eignete sich fast nur das Ende des Verses, wo sie oft der Sinn
des Satzes riiclit duldete, wie man denn aucli mit solchen offenen Kür-
zen wohl nicht gerade gern den Vers schlofs, eine Erscbeinon^, die noch
eine gründliche mono?r;ij»hiscbe Behandlunj? verdiente. Es war also kein
Zufall, wie Meyer sagen niufs, sondern eine Notlage, dafs mnn corpcSra,
omnia u. ä. bisweilen im Anfang des Trimeters bttunti . jcdoLb niclit
facile u. ft. Die Verhältnisse endlich in den inlantenden Senkungen der
Dipodien liegen thatsftchlich folgendeimafsen. Verse wie omnes | ämänt |
te etc. sind ebenso in Ordnung wie omnes | ämanftur etc., weil hier das
oberste Ctesetz erflkllt, die Qnantitätgans nach griechischem Muster ist, der
Wortton auf der ersten KOrae von imuni gegen den Yersictns anf der
iweiten langen Silbe amSnt nicht aufkommen kann; das gleiche gilt
▼on Stellen wie miser 6x i Sn1tm5*| fit etc. Der römische Dichter ge-
stattet aber ferner unbedenklich den Spondeus in allen den FftUen, wo
die Senkung durch tonlose Lftnge, die Hebung dagegen durch auch vom
Wortton getrolfene Länge ausgedrttckt erscheint, also: omnes | mörti|les;
Quod si eslset facjtum, ja selbst dann die aufgelöste Hebung, wie: Ita
res lest, fritelor; et conidücibi jle; pro \ cömmhiW^ noxia. Denn die
Hebung bat da immer noch Vers- und Wortton vor der Länge der
Senkung voraus. Ja er gincr noch einen Schritt weiter und gestattete
sich in den fraglichen Stellen selbst noch solche SpomieeD, wo die beiden
Längen entweder gleichmäfsicr vom Wortton getroffen oder vernachlässigt
waren, weil dann die in der Hebung stehende Länge immer noch den
Versictns voraus behielt, also: praesto apud me ; gsse k \ iunt oder ve |
rö «picitatnm satis oder non | /äm^|tari decet. Aber ein drittes Ver-
hältnis mied er, nämlich Spondeen wie: et Is | mü/^d | praest&bit, oder
Quod si tn abidas för|mf eis | papäverem, wo die Senkung aus betonter
ond die Hebung aus' unbetonter Länge besteht. Denn in diesem Falle
hat die durch keinen .Wortton getroiÜBne Länge der Hebung kaum noch
etwas voraus vor der durch den Wortton gehobenen Länge der Senkung,
sondern beide Längen erscheinen so gut wie gleichartig, trotsdem auf
der einen der Versfctns liegt, da dieser letttere durch den grammatischen
Accent der Senkung paralysiert wird. Sollen wir nun alle diejenigen Verse,
wo ein solcher bedeiikliclie Spondtius überliefert ist, ändern, wie zum Teil
Fleckeisen u. a. getban haben? Bei Terenz sind es verschwindend wenig,
vgl. vor. Ber. 8. 428, fast nur Hec. 488 vuh?menter desfderö. bei Plau-
tus etwa Amph. 841. Irin. 646. 8()2. 886. 947. Capt. 915. Rud. 461.
623. 651. 872. 987. 997. 1081 1104. 1246. 1B94. 1396. Asin. 834 im
dritüetaten Yersfusse; von denen iiefse sich auch ein gröfserer Teil leicht
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186 Metrik.
indero; aber das hält Referent fOr unnötig, deoo sie babea sftialUck
deo gleichen Entschnldigungsgrund, dafe sie vor einen schweren, dM
Vers scliliefsenden, viersilbigen Worte stehen; bei muieheD gehen «oefc
lange Wörter vorans; wie Rud. 987 S6d tu emunqnam pücatorem ; fi-
' diati venifice. Ja in nicht wenigen von ihnen ist eine beahsiehtigte Dia-
sonana, eib besonderer Effekt von Tonmalerei kanm so verkeoflen. Der
Erfinder desselben seheint Ennios gewasea an sein, bei dem aidi diese
Erscheinung auerst findet. Man lese nur aufmerksam: trag, fr« 91
vidi, videre qa6d sum passa aeg^rrume, | Heetörem curm qu&ilriiaga
raptÄrier» | Hectöris natum muro iactdrier (nicht etwa de mnro
Hectoris filiuin iactarior oder ä.), ferner ib. 174 necjisset, quo quis crÜ-
ciätü perbiteret. dazu den einzig bei Terenz dastehenden Versausgang
vehementer des/ derö. So soll auch bei Plaiitns durch die Ii iufiiriL^ von
lauter •schweren I.jhigtii viue hesoudere (»ewlchtitzkeil erzielt v^erdeu, wie
libertas portenciitur; ad postremura pervenent; ad caeium pervenerit: ja
was ftlr ein tragikomisches Pathos liegt in diesem besonders im Hudens
Öfter wiederkehrenden Versbau, wie cum mägnä i pecuoia; ctm magnis
crcpündiis, von dem für das ganze Stück so bedeutsamen Gegenstände.
Ganz selten ist es so im ersten Teile des Verses, wie Bacch. 968 £nm.
ego ädeo nno mend&cio. Ja den beiden Spraehkttnstlern der repnbU*
kaniscfaen Zeit scheint der grofse Dichter der angiisteiscbeQ Epoche diesen
Effekt abgelauscht au haben, man vergleiche nur VersansgAage wie Veor*
gil. Aen. III, 12 pen&tibns 6t magnis dis n. ft.
Damit sind wir bei einem anderen Punkt angelangt Verfaaaer
will nach Luc. MQller und Gorssen auch in den swei letsteu Takten des
Hexameters keine Rücksicht auf Wortaccent gelten lassen, besonders
wegen der im Kimischen Epos zugelassenen Ausgänge, wie ö dea c6rte-
Das Zusamnieiilallen von Wort- und Versaccent ist ihm eine »mecha-
nische Notwendigkeil«, zu erklären aus dem Streben nach drei- oder
zweisilbigem Schlüsse. Dies aber erklärt er aus rhetorischen Gründen
unter Berufung auf Quint. IX, 4, (55, wo jedoch umgekehrt die rhetori-
schen Regeln durch die entsprechenden Vorscliriften des Hexaraeter-
schlusses begründet werden. Fttr einen Punkt giebt auch die Rhetorik
keinen Anhalt. Verfasser selbst mufs zugeben, dafs »man es mied, die
fünfte Hebung des Hexameters durch Wortende zu bilden«, doch ist
die Fassung der Regel jiieht richtig, da der Schlafs wie audit dea oeite
in der unausgebildeteren Technik des Ennins sich findet. Dafs ea bi«^
mit eine fthnliche Bewandtnis hat» wie mit den so eben ausillhrlioli er*
Orterten Spondeen bei Plautus, beweist schon der Umstand, dafs, wie jenes
6 dto carte im epischen 8til zulSssig war, man Schlflsse wie r&ptdim
super amnem Verg. Aen. XI, 662 mit Anapftst Immer noch angeuebnier
empfand als die eotsprechcnden mit dem Spondeus, ib. IX, 674 darefa
Eigennamen entschuldigt Dioxippimi liüiiiulumque. Ist auch hier ein
griechisches Vorbild ifiaisgebend gewesen? cf. R. Voikmano, corameni. ep
S. 12. vgl. zu >iü. Ö4.
•
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YII. BAmisdies Dmu. 137
Endliefa kOnneD aoeh die S. 6 sq. behandelten rbetoriachen Sohlttsse
oidit als Beweis gegen Ritsehrs Accenttheorie angeAhrt werden, wie
Verfasser thnt. Denn es bleibt nnleugbare Thataacbe, dafs Cicero alle
die Scblflsse anwandte, wie mtltos, mactibo. amire, Ja ancb ^xigit und
ixigant, wo der Wortton anf einer langen Silbe ruhte, dagegeu ängstlich
nur alle die mied, vso wie iu ugunt, ägit dadurch, dafs der letzte Wort-
ton auf eint' metrische Kürze iUllf, eine Dissonanz entstand oder wenig-
stens kern längeres Aushalten des letzten IIoclHonos aru^.ini^lich war.
Wir haben den Inhalt der Schrift noch nichi erschöptt. PliaeJrus'
und Publilius' Technik wird im Anschlufs an die einzelnen Capitel be-
rührt , ebenso Horaz und anhangsweise v. 1 10 - 12G die Geschichte des
gnechischen und lateinischen Trinieters in iler späteren Zeit. Ebenso
gebohrt Anerkennung dem letzten, allerdings iiur skizzenhaft gegebenen
Teil, einem Versuch Aber die lyrischen Zeilenarten bei Plaatns
und Terens. Der strenge Ban der trochftisehen Oktonare wird
mit A. Spengel entsebieden verfoehten, vgl. vor. Ber. No. 76, in den
Aoapftsten die von denen der Jamben und Trochäen weit abweichen*
den prosodischen nnd rhythmischen Freiheiten sngegeben nnd das Di-
podienges eis darin gefunden, dafs I) die Zeilen- oder Gftsurschlurs
bildende Hebnng, d. h. beim Dimeter die vierte, beim Oklonar auch die
achte, ebensowenig aufgelöst wird, wie die gleichen Zwecken dienenden
Hebungen der ianibischeu und trochäischen Reihen. Baccli. 1197 ^innere
censes von Ritsehl mit Recht gestellt, und 2) die 2. und resp. 6. He-
bung der Dimeter, Paroemiaci, Septenare nnd Oktonare und die 3. Hebung
der Paroemiaci und die dieser letzteren entsprechende sieboüte der Sep-
tenare nicht durch die zwei schliefsendeu Kürzen eines langereu Wortes
gebildet werden dtirfen; Ausnahmen hiervon tin den sich nur etwa sieben
tkberliefert S. 91 ; aufserdem bei A. Spengel noch etwa 26 in sweifelbafteu
Stellen. Referent tilligt auch dies Dipodiengesetz, nur ist es nicht nea
und entspricht dem griechischen Vorbild. Aach geht Verfasser zu weit« •
wenn er principiell Stellen fttr falsch erkUrt« wo die «weite Hebung zu-
gleich mit der ersten nnd dritten aufgelöst ist, wie denn s. B. der aller-
dings noch nicht definitiv hergestellte Vers Irin. 289 Bl&ndiTldquentüIüs |
harpagd mendai ganz nach dem griechischen Huster sich erklärt 2kbc
noMßd¥opos dfiyl juvauxog u. ft. Befetent hatte im vor. Bericht 8. 418
diese Art der Auflösung gegen Spengel zwar nur bei den römischen
Tragikern gehalten, doch ist kein Grund, sie den Komikern abzu*
sprechen. - Auch Dakl> Ion sind nach Meyer in dem römischen Drama
möglicherweise anzunehmen, selbst mit Auflösung der Hebung. Bei den
römischen Tragikern hat man sie schun längst anerkannt und Ter. And.
625 sind sie wahrscheinlifh . Bticheler nimmt bie Cure. 94 sq. an, doch
dürfte es sich in der Komödie nur um einzeltio s. g. kyklische Reihen
handeln können, bei denen eine Auflösung der Hebung unzulässig ist. —
Im kretischen Tetrameter findet Verfasser mit Recht die notwen-
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138
Mstrik«
dige QDd gesetsmäfsjge Gftsnr in der Mitte der Zeile; dedialb wird die
letste Bebong des tweites oder vierten Fnfses nicht aufgelöst, die Sen-
kung dieser Fttfse rein gehalten; der Molossns, aber nicht der Chorianh,
wird im ersten und dritten Fnfse und nur in der von Ritscfal angeseilten
Betonnog (Aosn. Anph. 221) zugelassen. Wo die Hanptcäsur nicht ei^
scheint, soll eine Hilfscftsnr nacb der ersten Hebung des dritten Pnfees
eintreten, jedoch nur in 13 Fälle«, nur Rud. 252 (bei fürjfsilbigem Worte»
ist keiiio (Msur naclnv« ishnr. deshalb ist aber die Stelle nicht mit Ver-
fasser zu verwerfen , sondern hei längeren Wörtern ist die Unter-
lassung der Ilauptcäüur, wie in den Dialogversen, entschuldigt, wodurch
auch din Hi'IfscAsur wenigstens zum {?röfseren Teile tiberflüssig wird.
Der bchlufs erfährt dieselbe Rehaiuilung wie jeder andere iamhi^ehe
Schlnfs (einsilbige Wörter, wie sum, sit, selten, Elision nur achtmal).
Die bacchischen Tetrameter sind zwar etwas freier gebaut, insofern zw«*
silbige Senkung im ersten und dritten, aber fast nie im zweiten Fofse,
und MoloBsus in allen Füfsen möglich ist; allein die gewöhnliche Oisar
nach der ersten Hebung des zweiten Fofses hat immer einen r^nen
Jambns vor - sich, wahrend die zweite Oäsnr in der Mitte des Terae^
also am Ende des zweiten Fufees als trochAische Gftsnr auch den Mo-
lossQS yor sich duldet Verfasser nimmt anch nach Analogie des Senan
und trochaischea Septenars (s. jedoch oben) eine Gftsnr nach der etiten
Hebung des dritten Fufses an, doch bleibt zweifelhaft, wie weit dieselbe
beabsichtigt ist, da in vielen Fällen lange Wörter (bis zu ftlnf Silben)
das Unterbleiben jeder Cäsur entschuldigen können. Zwei kurze End-
silben eines länger* n Wortes bilden keine Hebung; im Versschlufs wird
ein eiiiMjhiges Wort gemieden oder docli nur nach einem Jambus ge-
setzt; spondoische Wörter bilden nicht die Senkung und erste Uebimg
des zweiten Fufses, mit Ausnahme von Most. 121 (langes Wort) und 101,
wohl nicht Pseud. 1334 (verum si voltis), während dies im ersten Fofse
unbedenklich ist (25 Fälle). — Der Bfi^i der Terenzischen bacchischen
Tetrameter stimmt mit dem der Plautinisehen l\berein. Dagegen findet Ver-
fasser in der einzigen Kretikerpartie des Terenz, Andr. 626^634« man-
ches anifallettde, was ihn veranlafst, eine neue Einteilung in aechs
Hexapodien vorzunehmen^ die Jedoch prindpiellem Bedenken unterliegt
nnd nicht alle Schwierigkeiten b^bt^ da das Dipodieagesets auch für den
Hexameter gelten mttfste. Referenten scheinen die Bedenken gegen
Tetrameter nicht so erheblich, da das Unterbleiben jeder Gftsnr in cwtf
Versen durch lange Wörter (oecessario, impudentissuma ) völlig ent-
schuldigt ist.
99) Friedrich Leo, £in Kapitel Plautinischer Metrik. Bbein.
Museum f. Philol. Neue Folge. 40. Bd. (1885.) S. 761-208.
«
I. Die Plautinische Technik kennt in den Canticis aufser den all-
gemein anerkannten Yersmafsen auch noch eine Anzahl seltener auf-
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VII. BAmiwhe« Drama
189
IretaDde, wie kflism katalektiscbe Reiheih auch logaödlsche und cbor*
ianbisebe. Der einsige änfsere Aobalt, zweifelhafte metrUche Reihen
BQ besthDineo, Hegt, was snerst Stndeiniind aussprach, In der vom Am-
brosianus .Oberlieferten Kolometrie, die die Palatiiii gleichfalls nur wenig
verdunkelt bewahren, in der, wenn auch nicht gerade die Hand des
Dichters selbst, jedenfalls alte metrische Tradition voriiept. Dieser
Gedanke ist bereits von Winter dur(h(?e(ührt, den Verfo'^'^er nicht nennt,
vgl. vor. Bericht No. 74. - Ein zweites Moment hildct die Frage nach
dem griephisrhen Yoiliild. l>n^ dies vor allem die via xußfimoia der
Griechen war. für einzelne Stücke auch die s. g. mittlere, ist unbestreit-
bar. Aber nach Leo unterliegt es keinem Zweifel, daTs Plautns und
Naevius nicht alle ihre Metra in ihren Originalen vorfanden. Deshalb
sieht er die alte Tragödie des Aristophanes als Vorbild herbei; v. Wi-
lanowita-MöUeDdorfi^ Hermes XYIII. 8. 249 Bq.« hatte gemeint, die splF*
tere grieehische Komödie mit ihrer Polymetrie sei die Yermittlerio ge-
w«ei». Leo behauptet, dagegeo sprächen schon die Fragmente das
UvIiiB und llaeTios. Allein daimns, dafe von Livios n. a. nur Jamben
oder Trochften ttberliefert sind, folgt bei der Geringfügigkeit dieser Frag-
mente jioch nicht, dafs ihnen Polymetrie absnsprechen sei. Selbst der
besondere Umstand, den Leo anfuhrt, dafs anfser dem trochäischen Tetra-
meter die anderen Lanpverse und insbesondere der iambische Septenar
der Tragödie fremd waren, beweist nicht, dafs dasselbe auch von der neuen
Komödie galt. Diese konnte nach Referents Meinung recht wohl auch
für die frt ieren Mafse Vorbilder enthalten haben. Hophuestion rechnet
sie 7n deti xara (TTtyn\> juxrd, auch erkennt Verfasser selbst an, dafs
sie aufser den Tnnietern und Tetrametern freier gebaute Verse ent-
hält; 8. B. sicher Kretiker, Eupolidien, das metrum Choerilium, dak-
tylische Tetrameter mit iambischem Scblufs, trocb&iache Duneter, Itby-
pballici IL a. Aach der vom Verfasser angezogene Ausspruch des Gae-
aiiiB Bassns: quem dixi a comicis antiqnis et latinis et graecis
ioterponi frequentissime beweist nichts dagegen, ond ein Beispiel (fragm.
anoo. 51) solcher katalektischer Tetrameter ans der Zeit nach Aristo*
phanes* Plntos ist wirklich flberliefert. — Fast scheint es daher bei
nnseren Jetiigen Hilfsmitteln onmOglicb, die Frage ganz sum Anstrag
zn bringen. Unter solchen Verhältnissen wird man anch anf das von
l/co beigebrachte Zeugnis des Marius Victorinus p. 78 nicht gar viel
geben können: nostri in modnlandis metns seu rhythmis veteris comoe-
diae scriptores sequi maluerunt, id est Kupolin Cratinura Aristo-
phanem. Letzteres sieht ganz so ans, als wäre es nach dem bekann-
ten Horazvers zugesetzt, und es bleibt recht fraglich, ob der Ursprung
dieser sonst ganz allgemein gehaltenen Behauptung nicht ein ähnlicher
ist. wie Rufinus' (p. 560) Ansicht, der den akataNO^fischen ianibischen
Tetrameter auf Boiscns zurOckfflhrt. Wenu also Leo glaubt, höchst wahr-
seheiniich habe Piautus den iambiscben Septenar wie den auopftstischen
140 Metrik.
kaUlektisdieii Tetimmeter munittelbar den AristophuiaB entlehnt, so ist
du nicht mehr wahnoheinlioh , eis dafi hier eine Lfteke der Überliefe-
mng Ikber die neue Komödie vorliegt. Dafs aber eine Bolebe Lftek»
wirklich antnnehmen ist, beweist Leo*s Terfehlter Versuch, eelbat die
Plantinischeo Kretiker und Baccbien tm Aristophanes bersnleiten. Beai
dafs, wie Leo nieiul, Plaulus seine kretischen Rhythmen nach solchen
päonischen l'artien. wie in Ariätophancs' Arharnern gebaut habe, ist un-
glaublich. Mag man nämlich auch die dutihaus bedeutsame Abweichaog,
dafs die letzte Silbe im römisclu ii Verse regehnalbig kontrahiert ist, wie
Verfasser will, aus der Natur des lateinisclien Sprachmaterials erklären.
bO bleibt doch das panz verschiedene Klhos und der Unterschied zsyi^ hen
Chor- und Eiozelvortrag zu beachten. Für die Baccbien findet aber selbst
Verfasser kein eigentliches Vorbild im Aristopbanes. Da greift er zu
den Dochmien. Diese sollen »TöUig ausreichen^ die Ausbild tm er der rö-
mischen Bacchien sn erklären.« Allein diese sind ja gar kein Versmafs
der Komödie, sondern, wo sie sich in der Aristophanischen Komddie
finden, sind sie paratragödischer Natnr. Selbst in den Achamen, wo
sie sich etwas sahlreicher finden, sind sie sicher Bberall nur parodistSseh
anzufassen. Abgesehen von allen anderen Bedenken ist der gyn w>
Bchiedene Charakter beider Yersarten ausschlaggebend. Gleiehfidls gaat
originell ist hierttber die Ansicht tou Hugo Gleditsch, Metrik S. 688,
den Leo ebenfalls nicht Uberzeugt hat. Jener nämlich glaubt, die la-
teinischen Bacchien wären nach dem aufsteigenden ionischen Metrum
gebildet worden, was gewifs ebensowenig befriedigt und eine noch viel
kühnere Vermutung ist. da iiiei' eine Versart nach dem Vorbild eines
ganz andti ' II Kiiecliischen Rhythmus erfunden sein soll. Retor ten t meint,
dafs diese buche viel einfacher liegt. Vorbild für die römischen Bacchien
waren natürlich — die griechischen Baccbien, und nur die vorgefafste
Meinung liefs Leo nicht das Richtige finden, die ihn das griechische
Vorbild an solchen Stellen suchen liefs, wo es eben nicht zu finden war.
Referent bat wiederholt» fuletst in seinem ?or. Bericht S. 406 und 424»
darauf hingewiesen, dafs die altlateinischen Gantica im griechischen Sinoe
Monodien sind und, da uns die Torbilder der neueren Komödie Töllig
verloren sind, die Monodien des Euripides immer noch das einsige sind,
was wirklich zum Vergleich gezogen werden kann. Und dort finden sich
auch die Bacchien, denen die lateinischen nach Ethos und Technik m
meisten entsprechen: x. B. Or. 1437 npomhtev ^ \ Vpdarac I Ad«aiin»\
xopav ' uj ! Jfoc 7:ac^ || dkg T)(vüc I n£^<f) 8eup ' | dnoarä \ aa xXtfffiou. Trott-
dem läfst sich diese Lücke auch mit Zuhilfenahme dieses nicht unmittel-
baren Vorbildes kaum beseitigen. Akatalektische Tetrameter des ^-sVo?
ävtaov koiitirien unseres Wissens in der griechischen Litteratur nicht
vor: sie erscheinen aus je zwei unverkürzten Dirne tern zusammengesetrt
und erklären sich nach Christ und Leo am einfachsten sümtlich aus den
hypermetriscbeo Bildungen, für die z. B. bei Aristopbanes zabireiclt«
VII. Bömisches Drama. 141
•
Beispiele auch im iambischen und trochäiscben Metrum vorliegen. Dar-
uacli liegt die Frage nahe, ob uicht solche Uyperraetra selbst sich im
römischen Drama finden und hier setzt Leo's specielle Untersuchuug
mit Erfolg ein, wie denn Referent eine indirekt t Beeinflussung durch
die altattiscbe Komödie mit seioen obigen Bemerkungen nicht ganz in
Abrede steilen will.
2. Ein anapästischea Hypernietroo hat Christ Meo. 361 kon-
statiert. Leo stellt diesem ein woblgelnngenes trochftisches an die
Seite Men. seasq., dessen Schlnfs Synaphie seigt dicto dizeram contror-
siam I nt ei sponsio finiret | Qnid ille, quid? praedem dedit., weniger
wahrseheinlich Poen. 1174 sq. Ebenso ist beisustimmen , wenn er die
Katalase der Bacchien zolafet, wie Pers. 807 perge dt coeperiM | delüdb,
nt lab^t n. a. Baceh. 1137. Men. 966. Hypermetrisdi ersdielnen Ba4>>
chien Men. 591. 753. Varro frngm. 405 B. Ferner wird eine Anzahl
seltenerer, mehr oder weniger vereinzelter Reihen und Kola mit Glück
besprochen. Da dies jedoch auf rein textkritische Fragen hinauskommt,
beschränkt sich unser Bericht auf die Hauptergehnisse. Die katalek-
tische trochäische Tripodie wird als eine römische Neubildung aus
dem katalektischen Ithyphallicus erklärt, diese wie der Ithyphallicus
selbst wird nachgewiesen Cure. 100. 101 als Tiapari/z'jzov und Schlufs-
kolon einer kretischen Komposition, ferner Trin. 136. Aul. 157. ibid.
186 sq. Cnrc 117. Epid. 166 sq. Gas. IV, 4, 5 u. 10, ibid. II, 2, 37;
' ebenso der trocbäische Dimeter in kretischen Partien, ferner trochäische
Dipodie und Ithyphallicus Gas. III, 6, 9. Psend. 922; fthnlich Pseud.
1267 sq., 11 10 sq. Dieser Gebranch des Ithyphallicas nnd Terwaudter
koner Reihen als dausel verwandter Metra, innerhalb oder am Ende
trodiAischer nnd kretischer Gantica findet sich in der altattischen Ko-
mödie im allgemeinen vorgebildet, woflir die Belegstellen auf S. 179. 180.
Die Mehrzahl der Ithyphallfci. bei Plantus, nämlich 11 unter 21, ist mit
zwei reinen Senkungen gebaut, acht andere beginnen mit reinem Tro-
chäus, ein anderer hült wenigstens den zweiten Trochäus refn, nur einer,
Aul. 115, ist ohne reinen Trochäus, der Daktylus ist zweifelhaft; ohne
Auflösung sind 13, die erste Hebung lösen drei auf, die zweite einer
Csrweifclhaft), die dritte vier, einer vielleicht die zweite und dritte zu-
gleich. — In ähnlicher Weise wie die katalektische trochäische Tripodie
ond den Ithyphallicus habe Piautus die iambische Tripodie aus dem
hfinfig angewandten katalektischen iambischen Dimeter geschaffen. Bei-
spiele derselben biete Epid. 9. 25. 29. 62. 57 n. a., Merc. 133 zwei
solcher Tripodien vor iambischen Dimetern, endlich Stich. 8 sq. in Ver^
bindnng mit dem s. g. metrnm Reizianom'.
Darnach kommt dieser versus Keizianus zur Untersuchung. Das .
thatsfichliche Material, schon bei Speugcl, ergiebt, dafs dies Kolon in
einer Anzahl Fälle sicher iainbiscli gebaut ist, in anderen wieder ana-
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142 Mittik.
pästisch. Spengel hatte daniaefa alle anapästieeli tugestiitsl, weil te
die MioorilAt ist Leo schiigt eioen Mittelweg ein. Er erinoeri ao die
bald iarofaischeii , bald logaOdischeii ähnlioheii Schlufskola der attisch«
Komödie wie ^ aftKoipavTr^Q dXXog ttlfnuC^v xaBederrae. erpdßet noxmm;.
viiiEffi^t ifuhx. 58ev riiiifBaht/.t. TTapwi^ ärraST^fisl und raOr" r^Äih^d^of. to'j
fir^vo^ Sxdcro'f, Vo^pclkol^ j(aep\ ot hxdzf//£^ i ona^s 6k vixt^v. tov d'<füpa
xpnr^iTE'.g und pin offenbar epicharmischen Versen nachgeahuites Epi-
granwü aul Epicharui nach kalalektischeii iruchäiachon Tetranieleru z'>Oiu.
TMr/npfw:: , r\v oßo' dviHr^xav^ pugydAa /dpi^ auTw. Aus diesem Sacb-
verhalt crgiebt sich ihm folgendes: der römische Dichter, der (iiose
Yerse nachahmte, durfte sich in seioem vollen Rechte fühlen, Beiheft
wie ? (Twxo^aVTijc äXAo^ oi - fiej^wv xai^eSzhüU ^ood xoü ^tßvw^tov 0
^TnipßoktQ I dtxwv dyan^au seinerseits entgegenzustellen adeo üt to
meam sentönttam | iam noscere poesis nnd soUieitae noctes ^ dies» \
8or6r, Bomos semper. Neben iam noscere poseis aber treten an Ismsb
pote ;qn&m fungo imber oder nos cöqnere hie cenan konnte ihn kern
Bedenken abhalten, da er fhr den rOmisehen Vera weder die Reinheit
der Senkung noch die Einheit der Hebung ananerkennen hatte. Des
iambische Kolon aber von dem daktylischen mit Anakrnsis im Gebrtocfa
an trennen nötigte ihn nichts, da ihm und seinem Pnbliknm anch pote
t&m fungo imber iambisch klang. Jedoch giebt Leo zu, dafs Pltutiis
* in Verbin<iuiig nnt Bacchiüu den iambiächeu (Jharakler diese;« Koioüs
gewahrt zu haben :^cheint.
Im Anschluls hieran gelangen einige logaödische Verse zur Be-
sprechung: Gas. IV, 3,3. ib. !o. Bacch. 9ö9sq ^ ^ _ zrz _ ^ w _ drei-
mal mit fiiiom daktylischen kalalektisrhoi) Tetrameter, letzterer auch
Men. 114. Cure. 135. Gas. III, 6, 19sq., ferner choriambische Meii. HO.
verglichen mit Arist Lys. 346, und Ter.*Ad. 610 sq und endlich in der
Eiogangsscene vom Stichus, i 5 werden mit Ritsehl nach der Koio-
metrie des Ambrosianus Choriamben mit Basis angenommen, die in v. 2
trochAisch, 4n den Obrigen iambisch ist - Schliefslich sei noch be-
merkt, dafs ein Teil dieser Nenemngen bereits Anfnahme gefunden hat
in des Verfassers kritischer Plantusansgabe, deren erster Band, Beriis
1885, bei Weidmann erschienen ist
100) F. Buechel€r, Coniectanea. Rhein. Hosenm f. Philol. K. F.
89. Band (1884) -8. 274- 292.
Zur Metrik gehört S. 285 f. die Behandlung von Plaut. Cure I, %
bij Goetz u. f. Ks wird <iurt eine Au/ald versus Choerilei (^auch Diplulei)
nach dem Vorbilde der attischen Komödie angenoninien mit dem Schema
^^vtxa pkv ßa/Tfh'jg r^v Xrnpfkoc kv ffazupo:^ , nur dafs der lateinische
Dichter fUr den Daktylus auch den Spondeuä zula^sse cNaekius Giioenli
S. 258).
«
VIL Bßmiaciii«8 Drama. 143
löl) Georg Voss, De venibuB anapaesticis Plautiois. Strass-
barger Doctordiss. Leipzig, B. G. Teubner, 188 1. auch aufgeiiummea
iu da> Piügr. des Progjmu. zu Diedeüliufen. löBl. S. 1 — 18 in 4.
ist eine textkritische, meist an Studemaud und C. F. W. Mttlier sich
anscbliefseDde Bebaodltug einiger anapftstischer Stocke aus Flautus, dem
eise metriacbe Besprecbung in einem zweiten, bis jetzt aber noch nicht
erschienenen Teile nachfolgen zoU. Die behandelten Sceoen sind Mil.
1011. Aul. TOS. Rod. 928. 966. THd. 820. 1115. Bacch. 1076. 1087. 1149.
102) A. Lnchs, Commentatiooes prosodiacae Plaulinae. Zwei aka-
demische Programme. Erlangen I. 1888/1884. IL 1885. 28 und
16 8. in 4.
behandeln die eigentfimliche Prosodie und Betonung der mit quidem ver-
bundenen Pronominalformen, iu II. speciell dte Demonstativa. — I. rec.
Wochenschrift f. klass. Philologie II, 9. S. 208—269 vou W. Abraham.
— 11. Piiiioi. Anzeiger XV (1885) 7./8. S. 416—41 7.
103) Erieos Below, De hiatn Plantino quaestionom prima pars,
qha agitor de hiatn qui fit in thesi. Berlin, Weidmann. 1885*
99 S. In 8.
Ree: Deutsche Litteratorzeitung 1885. 35. S. 1237 und I2äd von
¥. Leu.
Zusanüiieustelluijg der in den Handschriften mit dem im Titel be-
zeichneten Hiut überlieferten Plautiniscbeu Verse« deren Besprechung ins
Gebiet der PUutuskhtik gehört.
•
104> K. Meissner, Die strophische Gliederung in den feticluschen
Partien des Torentius. Jahrbücher f. klass. Phil. 12d. Bd. 4./5. Heft.
1884. S. 289—330.
Vei&saer stellt den Satz auf: Sämtliche sticbische Parlien der
Cantlea des Terenz sind strophisch gegliedert. Und zwar sollen im tam-
bischen Oktonar*, trochüschen Septenar- und iambischen Senarpartien,
in letzteren jedoch nur soweit sie zum eigentlichen Ganticum geboren,
Jedesmal drei gleichartige Verse zu einer Reihe verbunden sein, in iam-
bischen Septeuarpartien stets jo zwei Verse eine iStroplie bilden. Reciit
bat Verfasser mit der Behauptung, dafs die begleiten<le Musik, wenn sie
eine nur einigermafsen kunsivolle Weise entwickeln wollte, eines Com-
plexes vou mehreren Versen bedarf. Allein von vornherein ist es uu-
wahr-^ohfinlich, dafs bei der einen Versart immer nnr ans. zwei, bei den
übrigen immer gerade aus drei Versen ein solcher Complex bestanden
habe. Verfasser gebt aber alles Ernstes an die Durchftlhrnncr dieses
Gesetzes; 19 Oktonar- und 28 Septenarpartien sind durch drei teilbar;
Kriterien fttr Strophenscblufs geben stärkere Interpunctionen und Ab-
ginge vou Personen (mit einer Ausnahme), aber nicht das Auftreten der-
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144
Httrik.
selben. Dabei wird sehoD niAsehes im Text geändert; Verse i die in
einem besonderen Metmm i^iebtet sind, sollen vom DIebter aMduUdb
eingeschoben sein, uro ein bedeutsames Moment der Handlang hervor-
zuheben. In den übrigen soll die Inkorrektheit der Überlieferung die
«rsprüngliclie Gliederung verdunkelt haben; diese sucht Verfasser in drei
Stücken (Eunuch, Pbormio und Adelphoe) herzustellen unter Anwendune
der im vorigen Jahresbericht unter No. 79 ßreschilderten Methode. Hier
sei nur homerkt, dafs auch vom nietrisclien Standpunkt gegen manche
Textänderung Kinspruch zu erheben ist, wie wenn Adelph. 642 ein tadel-
los überlieferter Vers, nach Auswerfang des vom Verfasser nicht ver>
standenen ersten Wortes ita, »Hüssigerc werdeif soll: Mam miiäbar quid
bic negoti ess^t tibi; so auch £an. 486. Hec 486.
105) Derselbe, De ianibico apud Terentiura septenario. Fest-
schritt des Herzogl. Gymnasiums zu Bernburg 1884. 39 S. in 8.
Ree: Jahrbücher f. Philol. u. Pädatr. 180 Hd. lO./l l. S. 578 - 580.
Binttor f. bayr. Gymn. XIX, 4 S. 198 212 von A. Köhler. — Wochen-
schrift f. klass. Pbilol. II. (1886) 33. S. 1039-1040 von H. Drabeim.
entbftlt eine Besprecbnng der Hanptcäsur des iambiscben Septenara bei
Terens. Diese soll ausnahmslos hinter der vierten Hebung eintreten und
die entgegenstehenden Beispiele mit Hilfe der Teiti^ritik an beMitigea
sein. Referent bat Aber diese Frage seine Ansicht bereits oben anter
No. 08 8. 180 geäafsert.
106) Johannes Stadelmann, De quantitate vocalium latioas
voces terminaotium. Diss. inaug. Luxem 1884.
Diese Beferenten ans der ansfllhrlicben Besprecbnng yon Scbweiaer-
Sidler in der Wochenschrift f. klass. Philologie II (1886) 82. S. 1013—
1017 bekannt gewordene Arbeit beschäftigt sieb mit der besondeia fkkr
die altlateloische Verstechnik so wichtigen Frage nach der nreprang-
liehen Ltoge ▼ersebiedener offener Scblnfssilben, gehört jedoch mehr ins
Gebiet der Grammatik, weshalb hier ein kurzer Hinweis genOgen mag.
— Zum Schlufs dieses Abschnittes berichten wir noch über einige Schrif-
ten über AllitteraUon in altlateinischen Dichtungen. Vgl. No. 22.
107) L. Bncbhold, De paroemoeoseos (adlitterationis) apad
teres Bomanorum poStas nsn. Dies, inang. Lipeiae» Lorenti. 188S.
112 8. in 8.
Ree.: Woebensebrift f. klass. Pbilol I. (1884) 81. 8. 978-882 voa
Ph. Thielmann. — Berliner philol. Wochenschrift V. (1885) 8. 666 n. 667
von Paul Feine. — Archiv f. Lexikographie I, 1 S. 131 132 von E. W.
— Philol. Rundscliau 1884 No. 14 S. 443 -446 von W. Ebrard. —
Deutsche Litteraturzeitung 1884 No. 25 S. 901 902 von P. Langen.
Verfasser geht von der Ansicht aas, dafs wie die ältesten Redner
in ihrem sprachlichen Ausdruck durch die Poesie beeinflufst* waren,
Vil. Römisdiet IhMuak. U5
ebenso später amgekebrt die Dichter wieder viele Figuren von den Red-
nern aofgeoommen haben, ünd giebt deshalb S. 7—85 als Grandlage für
die Abschnitte Aber die Allitteraüon bei Dichtem die alte Theorie der
Redner tkber die verschiedenen Arten der similia in sehr anerkennens-
werter Grandlicbkeit Aach zeigt er grofse Vorsicht bei Aofstellnng der
Beispiele von AUitteratlon, die wirklich beabsichtigt sein sollen. Viele
Fälle, wo es sich am unbedeutende WOrter handelt and doch eioselne
Mitforscher Absicht des Dichters nicht ausschliersen , scheidet er aus,
ebenso auch alle die Beispiele, wo es sieb um Wendungen aus dem ge-
wöhnlichen Leben oder sonst formelhatte Verbindunsren handelt, beides
gewifs mit Recht. Denn hei einer genauen Hestimniunf^ aller dieser Er-
scheinungen dürfen nur die ganz unzweifeihatUMi Fälle zu Grunde ge-
legt werden. Auch sind die einzelnen Erscheinungen scharf getrennt zu
halten. Wenn dabei als KUckschritf getadelt wird, dafs Referent in
seiner Schrift über Allitteration bei Plautus auf die Durchführung dieser
Unterarten verzichtete, so ist zu bemerken, dafs dieselben damit nicht
geleugnet wurden, sondern nur fur die damals gestellte Aufgabe als an-
wesentlich nicht weiter berücksichtigt wurden.
Der Ausgangspunkt der Untersuchung ist d|e Behauptung, dafs
ObenDAfsiger Eiaflufs der Rhetorik auf die alten Komiker stattgefunden
habe. S. 6 Romanorom qnideni veteres poStae scaenici Ita rhetomm
praecepta persecuti sunt, ut nonnullas fignras fere immodice adhibne-
rint Die Konsequenz hiervon ist die Verwerfung der Annahme, dafs
vor Plautus die Allitteration noch ausgedehnter gewesen sei, eine An-
nahme, die sich allerdings nicht exact beweisen läfst, für die jedoch
manches spricht, vgl. auch unten unter No. lOU. Dafs Allitteration in
Grabinschriften seltener ist, weifs ja Verfasser selbst S. 39 gut zu er-
klären. Im übrigen verdient die Abliandlung volles Lol): besonders
wird untcrDUcht, an welchen Yersstelien die Allitteration bedeutsam ins
Ohr fallt.
Das Uomoeoarcton zeigt sich im saturnischen Vers 24mal mög-
lichst in den Hebungen, Ausnahmen bilden fast nur Wörter, wie luquier,
i»tioa, wo die anklingenden Silben sich nicht in die Hebung bringen
liefsen ; dabei wird den Hebungen des zweiten Hemisticbs, besonders der
ersten und zweiten der Vorzug gegeben. Die gleichen Bestimmungen
gelten bei den scenischen Dichtern, zunftchst für die iamhischen Senare
und Oktooare und trochäischen Septenare» teils in pathetischen, paro-
distlscheo und feierlichen Stellen, inc. inc. 78. Bacch. 98S. inc Inc. 14,
teils in besonderer Tonmalerei, Enn. tr. 41; Plaut. Aul. 91, teils bei
BescbreibvDgen von Persönlichkeiten, Plaut. Pseud. 659. Ter. Hec. 440.
Afr. com. 61, Plaut. Mi). 546. und Aufzählungen, Plaut. Trin. 1021. Zu-
sammengesetzte Wörter allitterieren teils in den Anfangssilben, teils in
den inneren StaniniMlben. teils in beiden zugleich, Plaut. Aid. Kud.
1194 extingere extempulo, optingit optatum. Wo die Allitteration in
JahmWicht für Aiterthunuwissenschalt XLVUI. (lt86. III). IQ
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Metrik.
der Senkung erscheiut, ist dies meistens veranlagt entweder durch die
Form des Wortes, wie bei iambiscbem Anlaut oder in längeren ana-
päatisch oder spondeisch beginnenden Wörtern, die auch häufig das vor-
hergebende Wort mit der auklingendeu Silbe in die Senkung ziehen, wie
Naev. com. Iis Libera iingai loquemus lüdis liber&liber. oder auch durch
den Bau des Yenes, wie bei molossiacheo Wdrtern. die der fiegel nach
anf der zweiten Silbe den Tod haben, Most. 862 ita mali maeroris, aa
Yersschlufs, Bacch. 281 laedit Inbeua, im Anfang der Jamben Aoc. tr. 200
ICaidr mihi moles m&tns mificenddmst malam. Die BeTorzogoog der zwei-
ten Yersbilfte zeigt sieh nicht blofs in der grOüseren Zahl der Beispiele,
sondern auch darin, dars hftufig dort zwei und drei Bachstaben allitte-
rieren, Most. 32 partem palmam possidet; Ampb. 782 mdito mnlier
mäxiraast, ferner Men. -252. Amph. 448 D5-4. Ter. Hec. 440. ex ine inc
fr. 14, auch häutig Parüiioiiia^ieii, iml. .^30 Sceledre, scelera, Pare>?mena.
Aul. 324 parue parcum u. a., Pulypint.i, wie Stich. 766 stantem aUüU.
auftreten. Besonders triffr 'lie AUiiroi aiKui oft auf die dritte, auch fünfte
Hebung, in längeren Versen auf die . uL^precheiide lünfte und •^icbciile,
wa> sich aus der besonderen Bedeutung der erst^iu Hebung nach der
Iluuptcäsur erklärt, wie au verschiedenen Stellen nachgewiesen wird,
Most. III, 1. Trin. IV, 3, 21 sq. Asin. V, 2; etwas ähnliches beobachtete
Referent bereits (Allitt. u. s. w. 10 18). Die gleichen firscbeinnogeo
finden sieb in allen ttbrigen Versarten, wie Dimetem and AnaplateB.
In iambischen Septenaren ist zwar der zweite Teil gleicbfalto besonders
allitterationsreich, fflnfte nnd sechste oder sechste und siebente Hebung«
doch erscheint auch die dritte Hebung reich bedacht in kretischen Wdv^
tern, die im zweiten Hemistich bei doppelter Allitteration kaum unter-
zubringen waren; im trocbftischen Oktonar trifft die Allitteration gern
die bccli^te und siebente Hebung bei viersilbigem Schlufswort. Auch in
Cretikern mni liacchien wird die Hebung bevorzugt, und zwän iueist die
des ersten und zweiten oder des Ii itten und vierten Fufses, seltener die
übrigen. - In» Hexameter werden infolge der Unautiobbarkeil der
Tlt'bung'-liUjgcn die er?ten Silljon der iambiscb, anapfi->t i-ch und baccheisch
anlautenden Wörter in die benkuug verwiesen und die gewöbniiche Huupi-
cäsur erschwert es, die Aliitterationasilben in die Hebung zu bringen.
Doch sind die Hebungen vor und nach der bukolischen Cäsur öfter dnrch
Allitteration ausgezeichnet'; im Pentameter sind es die zwei ersten Ue*
bungen des zweiten Teiles.
Yokalqnantität braucht bei diesen Erscheinungen nicht gewahrt m
werden: Acc. tr. 484 p^tere pestem, Ampb. 826 ?Ölucrem v^cem; auch
zwischen einfacher und Doppelkonsonanz sei die Allitteration anzuerfcdn*
nen Enn. tr. 218 sonitu saevo et spirltu, desgleichen zwisehen a und an,
aber nicht mehr zwischen o und au, a und ae oder Terschledenen Vo-
kalen» wohl aber zwischen Tennis und Aspirata Ukr die^Plautlnisdie Zeit,
ebenso zwischen c und qu; femer in Terschledenen Satzteilen, besonders
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yu. Bömisches Drama.
147
bei Personenwechsel, letzleres ein Punkt, auf den ßeferent Allitt S. 8
bereits aufmerksam gemacht bat.
Der gleiche Ausgang, das Homoeocatalecton ist nur bei gleicher
QuaaUlftt beabsichtigt; er erscheint als einsilbig in den betonten End-
silben der Jamben. Trochäen, AnapAsten und Kretiker, sweisi^big bei
Trochäen im Anfang, bei Baecbien sowohl in den beiden ersten als auch
in den beiden letzten F&fsen, dreisilbig meist in Endnngen wie -arii im
ismbischen Senar. Hinreichend belegt erseheint auch die Paromoeosls
xarä xmXa in allen Arten, insbesondere erweist Verfasser doreh zahl-
reiche Beispiele ans allen Versgattungen diejenigen xarä riloQ xm x<v-
iUfv, die Luc Müller, de re metr. 8. 466 nur xaB^ i^arij^m und xa^'
BhoiK «nt^oug anerkennen wollte, auch naxä 9mo$tav als unzweifelhaft
beabsichtigt
Kiidlich werden auch die übrigen verwandten Ersch« iinuigen, Pa-
rcchese, Paronomasie. Paregmenoii, Pulyptoton durch Beispiele reiclilich
logt . wonach sich ergiebt, dafs der Gebrauch xaza uifjo^ koy^o . mit
ücm Homoeoarcton tibereinstimniond , besonders in den ersten Hebun-
gen nach der Cäsur vorkommt, der xarä xwka wie beim Homoeocata-
lecton xarä ScTroStaf^ xaH' ^fjLtartjj^ta und xa$' oXooQ azi^oog. Dabei
wird S. 92 f nachgewiesen, dafs die viel bekämpfte Lachmannsche Regel
Ober die Repetition, Lacbm. ad Prop. II, 8, 44 S. III: ne idem voca-
balom eodem accentu eadenique syllabarnm quantitate recnrrat, nur für
die Epizenxis und Anadiplosis gilt. ~ Auf Grund dieser Beobachtungen
unternimmt es Verfasser in verschiedenen Fälleii von Dittographie die
Plantinische Fassung nachzuweisen und macht schliefslich den Versuch, aus
* den besprochenen Erscheinungen Concinnitftt und eine gewisse Symmetrie
im Bau einzelner Cantica zu erschliefsen, doch verwahrt sich Verfasser
ausdrücklich, dafs er Referents AnsfQhrungen in diesem Punkte bei-
stimme, die sich jedoch nicht auf eigentliche Cantica beziehen. Die ein-
zelnen besonders ausführlich behandelteu Stelleu sind Pseud. II, 1, iiacch.
iV, 4, Persa V, 2, Gas. III, 6.
108) J« Baske, De alliterationis nsn Plantino. Particnia prior.
Diss. Königsberg 1884. 38 S. in 8.
S. 28—38 wird eine gröfsere Anzahl unzweifelhafter Allittcrationen
bei Plautus in übersichtlicher Gruppierung zusammengestellt; voraus-
gehen allgemeine Erörterungen, die nach Jordan, kritische Beiträge zur
Geschichte der lateinischen Sprache S. 167—188, die verschiedene Be-
deutung der fraglichen Erscheinung in der deutschen und altrömischen
litterator hervorheben. Verfosser ist vorsichtig in Anerkennung von
Allltteri#>nett, zn weit geht er vielleicht nur, wenn er sie noch zwischen
s : st : str und st : sp : sc gelten läüit. Referents Abhandlung Uber den-
selben Gegenstand wird wiederholt erwähnt, doch hat Verfasser wohl nur
dis Zittaner Osterprogramm von 1876, nicht das vom folgenden Jahre
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148 Metrik.
eingesehen, sonst würde er Bemerkuageo wie auf S. lö und 23 eiwAa
anders getaiät haben.
109) Cftrolvs Boetticher, De allHteratioius apod Romaix» fi
et usn, Di88. ioaug. Berlin, Mayer ond Müller. 1884. 60 S. in 8.
Ree.: Wochensehr. f. kl. Phil. II. (1886) 29. 8. 909—911 t. Pb. Thiel-
mann. — Philol. Roodschaa 1884. No. &I. S. 1622-1824 W. EbraH.
Boetticher erörtert sehr eingehend die Frage, ob die altnationale
Dichtung der Römer die Allitterntioii nach bestiramteu Gesetzen gekannt
habe, und kommt zu Resultaten, die von denen der vori^pn Schrift ab-
weichen. Auch Referent hält Verfassers Darlegungen auf S. 1 32 fttr
sehr beachtenswert. Eine Untersachang aber die Allitteratioo der Sa-
turnier ergiebt, wenn man auch an manchen Stellen nicht AlUtteratioB
findet, wo sie Verfasser sucht, wie Naev. 35 V. expe— ditionem dncit,
dafs eine reichliche Hftlfte der erhaltenen Satomier allitterierende Tene
sind ond zwar in der Weise, dafs entweder nur in einem von beiden
Hemistichien eine besondere AUitteration vorliegt, oder auch in btiden
oder endlich, dafs sich dieselbe anf beide verteilt In leteterem Falle
ist die Stelle derselben im ersten Hemistich beliebig, in dem zweites
aber an die Hebung gebunden ond zwar meist an die erste; wenn sie
erst auf der dritten steht, wird regelmäfsig die dieser vorausgehende
Senkung unterdrückt. Bei Plautus und En n ins u. a. findet sich zwar
die Allitteraiion noch recht oft. ja gewöhnlich auch sehr intensiv, allein
doch schon viel seltener als in den Saturniern; und später nimmt sie
immer mehr ab. An^ dio^^or Wahrnehniung lasse sich der RückscMnf-
ziehen, dafs in den .Satunnern nicht der Höhepnnkt dieser Erscheinung,
sondern bereits der Anfang des Niederganges vorliege, eine Vermutang,
die Verfasser, da sie sich nicht direkt beweisen läfst, durch verschiedene
Erörterungen wahrscheinlich zu machen sucht. In alter Zeit habe man
kürze Verse gebaut, noch nicht ans zwei Korzversen znsammengesetxte
Laogverse, ond in diesen Korzversen habe die AUitteration auf betooter
Silbe gerobt, wozo ein Seitenstack im finnischen Epos ond in eioseloen
angelsachsischen Versen vorliege. Die Einriehtnng der satomiaehen Lang-
zeile ond die Annahme des streng qoantitierenden Baoes habe auf die
AUitteration zerstörend whrken müssen. Verfasser socht diese Hypothese
dorch innere ond äof^ere Gründe zo stutzen, die hier nicht ansgefahrt
werden können, aber wenigstens zum Teil beachtenswert scheinen. Die
letzten Abschnitte gehören uichl in unseren Bericht, da sie sich mit der
AUitteration in Prosa, besonders bei Tacitus beschäftigen.
110) Otto Baebel, De oso adnominatioms apod Bomaoorva
poötas comicos. Dias, inaog. Halle a. S. 1888
gehört nicht onmittelbar in onseren Bericht, weil ^taktische Vertia-
dongeu gleich oder Ähnlich laotender Worte, Wortspiele o. ft. obae BIb-
gehen aof metrische Technik behanddt werden.
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Vlll. Römische Ljriker and Epiker. 149
Till. Metrische Sohrifteii über roniscke Lyriker
and Epiker.
111) J. BaamaDO, De arte metrica Gatnili. Programm. Landau
barg a. W., Sebaeiar and Co. 1881. 22 S. in 4.
Bec.: Ciiltmra lY. 7. 8. 225 v. Zambaldi. — Philo!. Anseig. XIII.
7. 8. S. 871^878 G. Jacoby. — Vgl. vorigen Berieht No. 86.
Aus dieser etwas ungleich gehaltenen Übersicht über die von Ca-
tull gebrauchten Yersmafse mag hier die richtige Würdigung der caesura ^
xara zhv zpirov rpo^atov bei Catull hervorgehoben werden. Luc. Mttller
ist in der Verwerfung derselben etwas zu weit gegangen. Catull steht
noch im wesentlichen auf dem Standpunkte seines alexandrinischen Vor*
bildes, und das Streben der römischen Dichter, diese Gftsur ganz an ver-
meideD, ist nur erst im Entstehen wahrzunehmen. So wird die fragliche
GAsor nicht blofs in den acht Versen, wo sie auch Luc. Moiler anerken«
nen mnfste, weil sonst Jede Cäsar fehlen würde, sondern anch mit Recht
in Yersen, wie carm. 64, 146, 148 nil metnont lurare, | nihil promittere
parcnnt, u. a. angenommen, wo sie der Inhalt gebieterisch fordert, ün-
bcgröndet dagegen ist die Annahme, dafs Cn. Matius, Catulls Vorgänger,
die Choiiambeu iieier behandelt habe. Denn auch dessen Fragment 5, 1
ist streng gebaut. Über die an erster Stelle erwähnte Cäsur handelt auch
112) Jacob Walser, Zur Gaesora xarä rpftov rpo^äh» im La-
teiniscben. Zeitschrift f. (taterr. Gymn. 38. Jahrg. 1882. S. 1 —29.
E. ßahrens (Nene Jahrbücher f. Philol. 1881 S. 409) hatte in der
im Titel genannten Cäsur eine griechischen Vorbildern eutuomineiie Er-
findung spaterer Grammatiker gesehen und erklärt, ein lateinischer Hexa-
meter, der blofs diesen Abschnitt habe, sei seit Catulls Zeit ein Unding;
Prop. dd« 9, IV, 5, 25, V, 7, 41. Hor. Epist. I, 9, 4 seien zu änderu.
Dagegen weist Walser nach, dafs, wenn diese Cäsur auch seltener ist,
doch eine hinreichende Anzahl Beispiele üire Existenz sichern, teils
soiebmr, wo sie der einsige Einschnitt ist, teils solcher, wo sie von
anderen Gftsnren zwar begleitet; aber ebenfalls matsgebend und lei>
tend ist; z. B. Yerg. Aen. lY, 417, 682. Xn, 886, 867. Freilich unter
den Hunderten von Beispielen, die Verfasser anführt, sind eine grOfsere
Ansah! noch auszuscheiden. Vgl. auch Jahresbericht ftlr Alt XXXY.
(1883. n.) S. 225 und 226.
118) Derselbe, Über die Tragweite der Gaesura post qnartum
trodiaenm im antiken und im deutschen Hexameter. Zeischrift f. d.
Ost«rr. Oymn. 88. Jahrg. (1884) S. 886—900.
Eine wirkliche Cäsur nach dem vierten Trocbau», etwa als liirsau
der ifih^^ptiupi^g ähnlich wie die nach dem dritten Trochäus für die
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150
Melrik*
nevBr^fit^epr^Q, wagt Verfasser selbst im alten Hexameter nicht anzuneh-
men. Ja für den gnechischen Hexameter giebt Verfasser za, dab
dieselbe »selbst als Fufscflsar ganz in den Hintergmnd gcdräugt« er-
scheint Knr 8oU dieselbe im lateinischen Hezameter bereits eine kleise
Bedeutung gewonnen haben and xwär sowohl in Ansehung der Wort-
gesUlten, die im Verein mit ihr auftreten, als auch beifiglich der Inier«
pnnktlon. Allein auch dieser bescheidene Vmuch Ist absuweisen. Denn
> dafs in ennianlschen Versen wie corde capessere semita nnlla pedea
stahilibat gar keine Gftsur stattfindet, hat Luc. Malier mit Recht koasla«
tiert, ebenso wenig findet ein solcher Einschnitt statt Ovid. fast IV, 7S1
Nox abiit oriturque anrora. Parilia posco u. ft. Dagegen hat des Horaz
bekaiiütei Vers üou quivis vidcL iaimodulala poemata iudex aiicL Luc
Müller schwerlich richtig beurteilt, weno er die Haiiittaibur mit Tpj^ii
in imlmodulaia auuimint. Horaz hat vielmehr abbicljilich einen versos
immodulatuü ohne IJäuptciisur gebildet, mdem er iu der^elbeu kumischen
Weise nnf den liihalf Uticksicht nahm, wie Äristophanes ran, i;>22, 1323,
wenn er den Fehler des Euripideiscbeu Glylioaeion, den er rttgt, selbst
macht.
114) Henri de la Ville de Mirmont, De l'hexametre spondalquc
dans Catulle. Annaies de la Facuite des iettres de Bordeaux. VL N.
S. Tome I. (1881) No. 3 S. 118—126
konstatiert, dafs die Vorliebe OatuUs Ahr spondeisehe Henmeteransgioge,
besonders im cana. LXIV, in gar keinem Verhaltnisse weder sn den nadi-
catnllischeii Dichtern noch selbst su Ennios' archaischem Standpunkte
steht, und weist in eingehender Untersucbang nach, dafs hier ei& beab-
sichtigter Effekt vorliegt, fQr den das alexaudrinische Vorbild, insbe-
sondere das des Callimachus und Apuiiuüius mafsgebeud wai*.
116) Fr6d6ric Plessis, Un chapitre de mtoiqne latine. Le
Pentamfttre dactylique. - Eztrait du Bulletin de la &cult6 des Iettres
de Gaen. Gaen, F. le Blano-Hardel. 1S86. 12 S. in 8.
ist eine Zusammenstellung der gewöhnlichen Regeln Uber den lateini-
schen l^entameter. Erwähnung verdient nur, dafs S. 8 darauf hingewieaen
wird, dafs dreisilbige, Pentameterausg&nge wie constitit iu thalamo des-
halb nicht den Römern so auffallen mochten, weil die Prftposition lait
dem Substantiv wie ein viersilbiges Wort empfunden wurde- cf. Quint.
I, ^, 27. - Bec: Galtara 1886. 12/18. S. 416-421.
116) A. Bon in, Untersuch engen über das 62. Gedicht von Catali.
Programm des Realgymn. Bromberg. 1886. 8.8—18 in 4.
Unter Annahme einer Lacke von 81 Versen swischen 81 nnd 32
wird folgende Symmetrie für das im Titel genannte Gedicht gewouaeu.
b. 5. 0. i l+i6 -7. 8-8. 9-9. 10-4 -f)*»- i H- H- eine Drei-
Vlil. BAmiscbe Lyriicer und Bpiker.
151
teilung in angeblich Bchöoer Architektonik. Denn einem Amphiprosty-
io8 gleich mit Prooaos und Opisthodomos serfaUe das ßedicht in Ein-
leitong (19), Hanptteil (102) und Scbliifs (9). — S. 18-16 wird beob-
achtet, dafe Gatnil in diesem Gedichte Gfisureowecbsel nicht wUlkOrUch
eintreten lasse, sondern stets aus bestimmten GrQnden. So beginnt er
« •nach längerem Vordersatz, der aus Versen mit gewöhnlicher Haupteftsur
gebildet ist, den Nachsatz gern mit troehftlsi^er Hauptcftsnr, ebenso wie
er ein stark ausgeprägtes Advers^tivverbältnis ähnlich rhythmisch mar-
kieren, oder eine l.ingere Periode bedeutsam abschliefsen will. — Bei
dieser Gelegenheit sei bemerkt, dafs
117) Alexander Kiese, Die G^ichte des Oatullns herausgegeben
und erklärt. Leipzig, B. G. Teubner. 1884. XVIII und 288 S. in 8.
8. XXXVIII-XLIU das Wichtigste aber die GatnUische Metnk zusam-
menstellt. Dagegen
Carl Ziwsa, Die eurythmische Technik des Catullus. II. Teil.
Wissenschaftliche Beilage zum 19. Jahresbericht des T.eopoidstrtdter
Kommnnai-, Beal- und Obergymnasiums. Wien 1883. 40 S. in 8.
entbftlt nichts metrisches, wie man nach dem Titel Yermnten könnte, son-
dern handelt Ober Verwendung rhetorischer Figuren.
118) Emil Urban, Vorbemerkungen tu einer Herasmetrik. Pro-
gramm. Insterburg 1886. 32 S. in 4.
Ree: Berliner philol. Wocheuschrift V. (1885) 37. S. 1153—1157
V. W. Mewes. - Philol. Rundschau V. (lööö) No. 41 S. 1289-1291 v.
Heinrich MUUer.
Verlasser gedenkt eine Horazmetrik zu veröffentlichen und nimmt
Stellung an seinen Vorgangern in den Fragen Aber Terminologie in der
Metrik, die angeblichen kyklischen Daktylen, die Gftsuren und Betonung
der Worte im Verse, Vierteiligkeit der Horazischen Oden a. a.» wie
Referent, dem dies Programm noch nicht zugekommen Ist, den angeftkhr*
ten Besprechungen entnimmt.
119) R. Köpke, Die lyrischen Versmafse des Horaz fSa Primaner
erklflrt. Progr, des Qymn. Landsberg a. W. 1883.' 31 S- in 8. 2. Aufl.
Berlin, Weidmann. 1884. 38 8. in 8.
Ree: Berliner philol. Wochenschrift 1883. Mo. 33 S. 1026- 1027
V. W. H. Zeitsciu ift für österr. Gymn. XXXr^^ 8/9. S. 624- 626 v.
J. Huemer. - Gymnasium I. 17. S. 566 v. 11. K. StQin.
Diese Schnlzwecken dieeende Schrift enthält nichts hier za er-
wähnendes. Das Olelche gilt auch von den folgenden Veröffentlichungen
Uber Horaz:
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I
152 Metrik.
120) II. Sc biiUi, M^tres lyriques d'Horace apros Ics resulUts de
Iii metri(]ue moderne. Traduit sur la ü. ed. aiit-Hjaude ei augmenie de
notioDs el^mentaires de n]u<;ique ai/pliqu^es a la m^trique par 0. Kle-
in an n. Paris, Kliulisiecii. 1H82. IV und 83 S. in 12.
Ree: Bulletin critique 1683. No. 10 S. 181-183 ?. V. Jacques. ~
M^Aoges d'arcb^oiogie IL 5. S. 478 474.
121) 6. CftTtlliii, Ofrersigt af Horatü lyriska vennalt» tili lacro-
?erken8 ^eost Liind, Gleernp» 1685. 19 S. in 8.
122) Fr. A p p 0 ii d i u i , Metrica oraziana ad mo degü scuole. EomA)
Artera. 1884. 28 S. in 8.
128) E. Stampini, Commanto metrico a XIX liriche di Oratio dl
metro rispettivameote diveno, col testo relativo oonforme alle ndgliori
ed^ 2. ed. Turia, Loescher. 1886. XIII oad 84 8. io 16. Ygl
gen Bericht No. 95.-
124) C. Fumagalli. I motri ornziaui l>revemente espositi ad uso
dei coräi liceali. Verona, Druckere Tedeschi. 1884. 85 S. in 16.
126) H. Habenicht, Die Ailitteratioo bei Horn. Progr. Eger
1886. 27 & in 8
ist Referenten noch nicht sngekommen.
126) Paulus Kleinecke, De peuthemimere et hepliihemimere
cacsuris a Virgilio usurpatis. Di&s. inaug. Halle, £. Karras. 1882.
66 S. in 8.
Ree: Philol. Rundschau IV. No. 9 S. 270 - 276 v. W. Kralft (ab-
fällig). - Rivista di Filologia XIV. (1885) S. 181—186 v. Remigio Sab-
badini (anerkennend).
Unter BescbrAokung anf die Biicolica und Oeorgica Tersucht Vw-
fasser iQr diejenigen Verse, die beide im Titel genannte Einschnitte
bieten, an ermitteln, welcher von beiden die Hanptcftsnr aasmache. Anfaer
im Satzende nnd Satzban (leges I III) findet er einen Anhalt in der
Stellung des am meisten bctouten WoriCh, das uicLt uumiltelbar vorder
Cäbur stehen rimtu (lex IV), wohl aber nach derselben (lex VI); auch
dürften zwei giauinjatibcii oder durch Allitteralion eng vei rtuiKiene Wörter
ebensowenig durch die Cdsur petronnt werden (lex V), wie überhaupt ein
zum zweiten Heniisticli oder zum nächsten Verse gehöriges Wort durch
die später angesetzte Hauptcäsur aus dem Zusanmienhauge gerissen wer-
den könne (lex VIII) u. a. m. Referent erkennt das Bestreben au, die
vom Dichter beabsichtigte Hauptcäsur unter den möglichen heranszufio-
den, allein Verfassers Annahmen beruhen zum ganz überwiegenden Teile
auf rein subjektiven ErwäguDgen, nnd ttberhanpt läfst sich die reiebo
Mannigfaltigkeit in engeren oder freieren Vereinigungen grammatischer
Satzteile, besonders bei einem solchen Sprachkttnstler wie Vergil, nklit
in die wenigen vom Verfasser aufgestellten Gesetze bringen.
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YIU. BAnische Lyriker und £piker.
158
127) Johannes Drabeim» De Vergilü arte riiythmica. Jahr-
btteber f. PhiioK 129. Bd. 1884. 1. S. 70-73.
Da im «AofaDg nnd Ende dea lateinischen Hexameters unstreitig
Wort- ond Yersaccent ftbereinstiminen, sei lediglich za untersuchen, wie
weit die gleiche Übereinstimmung nach der Mitte zu reiche. . B. Oi-
seke*8 Urteil hierüber (Homerische Forschungen, Leipzig 1862. S. 123
n. 104) bestätigt VerfSssser tlahin, dafs Vergilius ictunm et aecentuum
discordiarn in alteram tertiam quartamque thesim admiserit. iu extremis
coDCOidauliam praeoplaverit , perpetuuin auieiii uuiboruin cüüceutuin vi-
taverit. Auf GiüuU exakter statistischer Üuterlagen wird dic'> näher
aii-Keftlhrt. Sehr zahlroicli sind diejeni£?pn Verse, in denen schon von
h l vierten Hciuuif? an Übereinstimmung der beiderseitigen Accento btatt-
liüdel. Hei den wenigen in der ftinfien Hebung hierin divergierenden
Versen (meist bei Eigennamen) tritt gewöhnlich (nämlieh in 155 Versen)
mildernd Elision gewichtiger Worte ein. Auch sei gerade hier die En-
klitika que, wie ve und ne häufig, durch die der Hauptacceni des
•Wortes nicht verrtickt werde, was auch von den zwOlf versus hypennetri
bis auf einen, Aen. VU. 160, gelte.
128) K. Brandt, De re raetrica in Vergilii eclogis. Salzwedel
1882. Festschrift.
Ree: Wochenschrift f. class. Philol. 1. No. 47 S. 1486—1488 von
Ii. Draheim.
ist Referenten uubeiiannt geblieben. ~ Über
120) Rudolf Maxa, Die vierte und sechste Ekloge des Vergilius
strophisch gegliedert. Trebitsch, Selbstverlag des Verfassers. 1882.
17 S. iu 8., sowie
180) Derselbe, Die strophische Gliederung an der zweiten und
zehnten Ekloge des Vergil nachgewiesen. Progr. Trebitsch 1882. und
131) W. il. Kulster, Vergils Eklogen in ihrer strophiächeu Glie-
derung nachgewiesen mit Kommentar. Leipzig, B. G. Teuboer. 1882.
XIII u. 220 S. in gr. 8.
vergl. vorigen Bericht No. 100 uud 101. Über Kolsters und Maxa's
Schriften berichtet jetzt Schaper, Jahresber. f. Altert. XXXI. (1882. L)
Ö. 122—138 tt. 180 u. 140 ausführlich. Referent schliefst sich dem Ur-
teil Scbapers vollständig an. Auch ihm bestfttigen diese neuesten Ver-
suche nur, daüB selbst mit gewaltsamer und willkürlicher Änderung des
Testes die strophische Gliederung in Vergils Ehingen nicht nachzu-
weisen ist
182) F. Urban, Die Allitteration in Ovids Metamorphosen. Frogr.
Braunau 1882. 49 S. in 8.
wird in einer Besprechung in der Zeitschrift f. d. öbteir. Uyinn. 34. Bd.
1883. 11. S 867 u, bi)8 als eine umsichtige und sorgfältige Arbeit ge-
rühmt, ist aber dem Hefereuteu bisher nicht zugekommen.
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154
Metrik.
1^2) W., La niötrique de Pbödre. Auüales de la Facolte des
leitres de Bordeaux. VI. N. S. Tome I. No. 3 S 127.
Gegenüber der Behauptung Luc. BIülle^^ ( rei metr. sunimarium
S. 33 und Metrik S. 19), wonach Pbaedrus den Tribrachys nicht im
ersten uod dritten Fofse des Senars zulassen soll, wird die Auflösung
der Uebmig bei vorhergehender Kürze in allf n Füfseo aufser dem leU*
teo naebgewieBeo durch Steliea, wie Phacdr. I, 5, l. II, prooem 2.
1, 19, 8. App. 16, 6. Sieht man doch aach keitieD Grimd, weshalb der
Tribrachys gerade nur im tweiten, dritten and vierten Fube sidinii
gewesen sein soll. Er findet sich anch bei Seneca im fünften Fntu^
vgl. L. Qnicherat, Tralt6 de versification 8. 219, note 8^ nad bei Honi
im ersten, epod. 3, 27.
133) Ernestus Trampe, De Lucani arte metrica. Diss. iuaag.
Berlin 1ÖÖ4. 7ti S. in 8.
Ree. : Wochenschrift, für Idasa. Phiiol. Iöd5. No. 13. S. 400 voo
R; Friedrich.
Die prosodischeu Gesetze über Verkürzung langer und Länguog
kurzer Vokale werden eingehend dargestellt; darnaoh meidet Lucaa
Kürzungen wie steterunt, ibi, übt gänzlich, mifst immer canö u. s.w. oiid
in Substautivformen inis, aber o, önis, jedoch Jedes Wort immer nar
in einer Quantität, l&ugt kurse Endsilben nie aofser vielleicht, einmal
2, 664 parät vor Hanptcftsor und A. Besonders genau weiden die Eli-
sionen und die Gesetse ftber den letiten Teil des Hexameters behao*
delt und swar letztere nicht blol^ soweit sie die Bescfarftnkung auf swei>
und dreisilbiges Schlagwort betreffen, sondern anch die weiteren Be-
schränkungen ftr kOrsere und längere Wörter an vorletster Stelle and '
Lucans Vorsieht im Gebrauch der einsilbigen Präpositionen* und Coo-
junctionen iu diesem zweiten Teile des Hexameters, endlich desselben
äufserst sorgsame Durchführung des Grundaatzcs, Abschuitte des Inhal is ■
und des Verses mögliclist in Übereinstimmung zu bringen. Letztereo
verfolgt Lucan so streng, dafs er nur an acht bestimmten Versstellcu
giulscre oder kleinere Gedankenabsätze eintreten läfst, nämlich aufser
den fünf Cilsuren ( semiquinaria, seniiseptenaria, semiternaria. trochaica
pedis tertii und bucolica) nur noch in den Einschnitten ?or dem zweiten
und sechsten Fufse und ganz selten nach dem ersten Trochäus. — So
hat zwar Verfasser dem ziemlich absprechenden Urteil Carl Friedrich i
Webers (de spuriis et male saspectis Lucani versibus, Lipsiae 1831) '
gegeuftber erwiesen, dafs Lucan in allen den hervorgehobenen Punktes
sich streng und konsequent seigt, Ja nicht blofe sämtliche BeBcbränkoo»
gen im Versbau, an die Ovid u. a. sich gehalten haben, sich auferlegt
hat, sondern in manchen Stacken noch aber diese hinaosgegangca ist
I>arin aber kann Referent nicht mehr eine stilvolle Weiterbildang der
epischen Verskunsi finden, fltr die Vergii unerreichtes Master bleibt,
sondern nur eine stillose übertriebene Feinheit, die aileafalis für die
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YIII. B^mifche Ljiiker und Epiker. 155
Elegie iu etwas als ein Fortschritt aber die klassische Zeit hinaus gel-
.ten könnte, iü Lncane Qediciit dagegen eine der Würde der heroischen
Poesie durchaas unaDgemesseoe Kfinstelei ist. In richtiger Würdignog
dieser Thatsacbe empfiehlt Petronios fflc^s epische Gedicht wieder die
Kunst Vergils, dem auch alle nachlncanischea Epiker gefolgt siad, und
Dur an dem Homeros latinns hat Lncan einen nahen Vorgänger für seine
geschmacklose Behandlaog des epischen 'Verses.
•
185) R. Weise, Viudiciae Juveualianae. Dias, iuaug. Halle a. S.
1684., auch Leipzig. G. Fock. 69 S. iu 8.
berührt die Metrik Jnvenals nur knrs nnd bietet nichts hier zu er-
wähnendes.
186) Theodor Korseh, Metrisches sn Martial. Bhein. Mnseum
f. Philol. N. F. 41. Bd. (1886.) 1. S. 156-157.
handelt im Anschlufs au Marl. XI, 2, 5, wo er lieber ein einsilbiges io,
als mit W. Gilbert to mit zwei Kürzen annimmt, über die fünf Falle
der produciio in arsi. Diese wird mir in den zwei Beispielen VII. 44, 1.
X, 89, 1, (beidemalo in tnn'-) anerkannt, wo sie durcli die Penthenii-
meres und Hepbthcmimeres der Hexameter genügend entschuldigt ist;
dagegen im Pentameter wird sie Terworfeo« Richtig ist nun zwar VI,
61, 2 sinüs omnes als Plural statt Singular vermotet. allein IX, 10 1, 4.
wo Verfasser domuit, wie nach Analogie von petiit, rediit mifst, nnd
XIV, 77, 2, wo gar plorabät ?or hie gemessen oder h.ic in sie ver-
wandelt werden soll , liegt sicher der gleiche Fall, wie' in den ersten
beiden Stellen vor, nämlich dafs die Verlflngemng durch die Hanptcftsnr
des Pentameters geschfltst wird. 0eno Ar eine Lftnge der letzten Silbe
von docnit ist Qberhaupt petiit etc. keine Analogie, und die Erhaltung
der nrsprtluglichen Länge in Formen wie plorabal, wie bei Ennins ganz ■
sicher, so bei Martial andenkbar.
137) Fridericus Otto Stange, De re metrica Martiani Ca-
pellae. Diss. inaug. Lipsiae 1882. 62 S. iu 8.
Die metrische Technik des Ausonins, Prudentius, Boetius u. a. ist
bereits sorgfältig behandelt, allein für des Martianus Ca|)ella Metrilc
hatte sich bis jetzt noch kein Speciaiforscber gefunden. Deshalb ver- ^
dient Stange's Dissertation hier besondere Erwähnung.
• In der Prosodie schliefst sich Martianus Gapella ziemlich eng an
die klassischen Vorbilder der Vergilschen Schule an, so in der inlauten-
den VokalkOrsnng vor folgendem Vokal, nur präeopto fiodet sich unver-
kOnt, ähnlich aber schon Stat. Theb. VI, 519 präeiret, ferner in Ver*
meidnng jeder Synizese (S. 9. 26 väcSt statt vacuum, 8. S81. 7 hyme-
neä), sowie der Synaloephe, die selten bei eiosilbigen WOrtem, einmal
bei langem Vokal vor folgender Kürze erscheint, so endlich in Bezug
auf Längung knrzer Endsilben, die jni ^duien in 18 Fftlle meist vor
der Cäsur oder in Uebuug begegnet, und m den übrigen prosodiächeu
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156
Metrik.
Erscheinuogeu ; die einzigeu Abweichuugeu siod folgende: compar, irustrS.
so schon bei den alten Scenikern, vielleicht auch ignosce und ignottim im
Senar. Der EiofloTs des Wortaoceotes Auf die Quantität ficbiiefslich isi
ttftverltennbar, wenn auch nur an wenig Worten: loqnax gegen Idqoices
(8. 26 jedoefa wird nügax Yemiiitet), flagitaret gegen fligitat; n&iiie, wo
kein EinflnA des qu angenommen wird, cem^rSs n. a., wfthrend ,bei mö-
rosns und in tricare falsche Etymologie im Spiele sein mag« dagegen sind
besonders altertllmliehe Formen erhalten, wie die Infinitive auf •arier
und •erier, anch insti fUlr inssisti, impete, fardnat flir fardnnvit
Die metrische Technik des gans besonders reich gestalteten
Versbaues richtet sich ebenfalls nach den besten Mustern; so zunächst
im Hexameter, der regelmftf^ig quantuiciend ist. Denn da drei
Stellen S. 48, 17. o2, -7 und 1^55, 10 zu ändern sind, eine aber S. 332. 4
verdorben, so wird stets eine der klybäibciien Hauptcäsuren eingehalten,
die trochüiselie Hauptcäsur ist nur an einer Stelle sicher; die HäufuriLr
der Si)ondeen und Daktylen wird vermieden; der Schiuls erfolgt mejst
mit zweisilbigen Wörtern, seltener mit dreisilbigen, zweimal auf zwei
einsilbige, und nur einmal auf einsilbiges Wort vor iambischem. — Auch
die Pentameter, die sogar einmal fUr sich allein eine stichische Kom-
position bilden, sonst aber immer mit Hexametern su Distichen vereint
erscheinen, sind ganz exakt naoh klassischen Mustern gebaut, besonders
anch im sweiten Teile, nnr S. 381« 19 endet einer auf adilfö nnd 8. 98. 9
anf aitfma, eine schwankende Qaantitit in einem Eigennamen leigt S. 198.
1 Arehimedea, dagegen ist 8. 197. 25 tellüs sa ändern; etwas häufiger
tritt am Ende des ersten Teiles Hiatns anf, aber meist nnr swiscfaea
gleichen Vokalen (5 and s oder 5 nnd o).
Ebenso sind die i ambischen Senare streng gebaut. Dies gilt
insbesondere von der Reinhaltung der zweiten und vierten Senkuug,
Beobachtung der Hauptcäsuren und Vermeidung des Ausganges auf zwei
iambische Wörter. An Freiheiten der Komikoi- inid des Phädru:* ist
also nicht zu denken. Nnr Hiat vor der Hauptcäsur ist nicht abzu-
weisen. Dagegen niinint Verfasser an vier Stellen, wo eine LAnse in
der zweiten oder vierten Senkung zu stehen scheint, Kürzung dieser
Silben an : mörosus, ignötuS, s. o. ; söritas und fescenniua. Ein Gedicht
zeigt grörsere Uuregelroärsigketten und es bleibt zweifelhaft, ob hier mit
Verfasser Entstellung der Überlieferung — es ist gerade das letita des
ganzen Werkes — oder ilbticht des Dichters ansnnehmen ist Fftr
letstere spricht der Umstand, daTs es sieh nm eine Ansprache an den
Sohn handelt, in der eine Nachahmung des scenischen Seoars nicht an-
passend wäre. — Xatalektische iambische Dimeter Beigen im
ersten Fufte Spondeen und besonders häuüg (49— 68 mal) Anapäslas,
aber auch reine Jamben, weshalb man sie nidit fllr Anaereonteen halten
dürfe. Bisweilen erscheint auch ein Daktylus, der eine überlieferte Tri-
bracht o aber S. 298. 2 wird wegkunjiziert j einzelne wenige Kretiker
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VIIL filmische Lyrilnr und Epiker. 157
*
finden sich zwar auch, doch sind sie als Anapftsteo zu rnesMO. Der
«weite FoIb ist immer ein reiner Jambus (8. 68. 11 rigente staU fri-
gente; 8. 256. 2 oormpt; 8. 298. 11 aicher ctere, wo eodd. clere, Qysaen-
hardt c^&are, vgl: die akatalektischen DimeCer). Im dritten Fnfae ist
der Spondena nicht absnweiaen. Deitn wenn aocfa iwei Stellen (intri-
catus nnd p^rexit) sich alleafidla anders messen lassen, so bleiben noch
teehs FWe. — Die immer mit Hexametern verbundenen akatalekti-
schen iam bischen Bimeter sind in zwei Gedichten S. 33 nnd 336
streng gebaut, ohne Tribraehys und Anapäst, und mit Spondeen nur an
erster oder dritter Stelle. Nur ein drittes Gedicht, S. 24^, zeigt regel-
widrige, aber stets unbetonte Länge der Senkung in zwei oder drei Fällen.
Die Hendekasyllaben sind rein, die Cäsur nach der sechsten
Silbe wird bis auf sechs Fälle in ihnen stets gewahrt; der erste Fuls
ist immer nach strenger Norm ein Spondens, auch S. 11. 15 ohne iam,
und S. 343. 7 nach den Handschriften. — Die Asclepiadeen beginnen
achtmal mit Daktylus statt mit Spondeus, was mit Luc. Mttller für eine
Nenemng des Martianus Gapella erklärt wird. Sonst aber sind diesel-
. beo rein gehalten io Besng anf Prosodie nnd G&snren, vor denen bis-
weilen Hiat erscheint; dasselbe gilt auch von der nur einmal 8. 848 f.
vorkommenden katalektiscben Form, sowie von den gans vereinselten
drei trocbftischen Octonaren und den Adonii (8. 86. 6 wirdMor-
t&libusqae fOr eine Glosse zu caducis erklftrt) and den nach der Sitte
dar späteren Dichter stichisch gebauten Paroemiaci, die aus reinen
Anapästen bestehen. — Über die ionischen Tetrameter kann Ver-
fasser Luc. Müllers Urteil nicht erschüttern, das dahin geht, dafs, ab-
gesehen von einem Molossus und zwei Ditrochäen, alles rein gehalten
ist. Zweifelhaft ist Verfasser der Charakter der Diineter S. 344 sq., da
sie mit einer Ausnahme stets molossisch beginnen: nlloin wet^oo des
zweimaligen Vorkommens der Anaklaais ist ihr lonihchtT Giiariktcr un-
bestreitbar (S. 845, 7 korrupt, Vertasser ac tum Cynthia). Endlich die
s. g. Choriambischen Tetrameter (vgl. Christ, Metrik § 534) sind
ganz rein gebaut. Dabei ist Sabaeorum, peperit und Stöici zu messen;
die letzte Stelle S. 36, 10 will Verfasser ändern; qnidquid agent histo-
rid praescia dans futuri.
Die sorgfilltigen Untersuchungen ergeben, da£s Martianus Capella
bei all seinem Formenreichtum in strenger Einhaltung der Silbenquan-
tität nnd metrischen Technik den besten Dichtem nachgestrebt bat, ohne
dabei die ttbertriebene Peinlichkeit der anderen späteren Dichter su
beobachten. Manches hatte bereits Luc MfiUer festgestellt, aber Ver-
lisser gebohrt das Yerdtenst, Uber die Metrik des Martianus Capella zum
ersten Male eine erschöpfende, zusammenfassende Darstellung gegeben
und insbesondere die Grenze festgestellt zu haben , bis zu welcher der
Dichter in einem Zeitalter, dem bereits für die Prosodie und Metrik der
guten Zeiten fast jedes Verständnis abging, sein Ziel wirklich erreicht hat.
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158 Metrik
Zum Schlafs behandelt Yerfaflser noeh die Frage, ob MaittaBoa
auch das Ethos der Terschiedenen Versalien in seinen DielitiuigeQ beaeh-
tet habe. Wahrend non in dieser Besiehang Lnc MflUer de re matrica
S« 104 sich dahin geftnfsert hatte, daQi saeculi qnartf quiiitique anclorea
ezcepto nno Ibrtasse Clandiaoo nnllo f€re delecta diversissima pro ar-
bit^rio adhibnisse metra solam varietatem nitoremque versuum spec-
lantes, weist Verfasser in ausführlicher Betrachtung dei eiüzeluen Ge-
dichte nach, dafs dies Urteil auf den so formenreichen Martianus Ca-
pella nicht passt , dieser vielmehr aestimatorem nnmerorum baud ita
nicdiocrem iuibse urhitniui. So oft er auch nach Art der altrömisch cn
Saturae aus der prosaischen Darstellung in die riietr:sche übergeht, "^o
Iflsst sich doch fast immer ftir die Wahl des Metrums eine hinreichende
ratio angeben, besonders für den Gebrauch der Hexameter oder Disü*
eben und Jamben, aber auch in den anderen Formen, so dafi| nor in
gans wenig Fällen Zweifel bleiben.
Nachtrag.
Im Asklepiosheiligtum tu £pidauros befand sich in scbOner Stein-
schrift eine Sammlung kleiner Gedichte des bisher völlig unbekannten
Dichterlings IsyUos, Sokrates* Sohn, aas Epidanros. P. Kabbadias ent-
deckte nnd ?er5ffentlichte dieselbe ^Efi^tMplc dpj^atoJiaytx^^ 1885. S. 67 t
Das erste Gedicht besteht ans sieben trochäisehen Tetrametem, das
sweite und fllnfte ans 17, resp. 28 Hexametern, das dritte ans einem
Distichon und drei Hexametern, das vierte endlich ist ein Paian auf
Asklepios in anfeteigcudem ionischen Rbytbmns. Über diesen authentisch
tiberlieferten Paian aus einer jedenfalls noch guten Zeit handelt
188) Friedrich Bhiss, Der Paian des Isyllos. Fieckeiäens Jahr-
bücher für klass. Philoiügie 131. Bd. iö85 S. 822—826.
. Blass nimmt die keine Schwierigkeiten bietende Versteilong dea
athenischen Professors Dr. Gh. Semitelos an. Aufser der 42-, resp. 44 mal
vorkommenden akatalektischen Grundform des Jonicns a minore findet
Verfasser mit Recht dreimal Katalexis am Ende der Reihe, sechs-, roep. '
fhnfmal die gewöhnliche Anaklasis, Epitrit mit folgendem Ditroch&na,
die Grundform mit aufgelöster erster Hebung viermal, mit au^eiOster
zweiter wohl einmal; besonders hftufig aber den DitrochAus, nimlich
fünfzehnmal _ w , viermal _ sj vTv/ vereinselt « iind - w «
einmal auch _ ^ _ ^ letztere Form, so anflfällig sie ist, läfst sich mit
Blass als Ditrochäus aufifassen, da Isyll auch im trochäischen ieira-
meter an gerader Stelle den Dactylus sich erlaubt, I. i. Der Diti-ochftus
als 1 uklschema des Jonicus a minore steht im Anfang der Reihen, häufig
ober 'Auch mitten unter rein gehaltenen Grundformen; vielleicht kummt
er schon bei Aischylos in der Schlufsform . wie suppl. 1140. Prom. 421
vor: Tü8e fjLSt)Ja\aovT5^ o^}6f/Q. Blass glaubt nun, der Joniker sei aus
dem Diiroch&as durch dieselbe Umbieguug gebildet wie der Choriaab
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MachtrAg. Joniker. 159
ans dem Diiamb; also wie ^ws/^|_wv.|.vyv. ans o.w.|
o\ «rf _ I e _ w 80 aacfa aus (o).s/.|o.s/-|o_w_|o... Jö-
Diciis a mioore (_)«^v-|-x/w_f_v/0. I _ und geroisebt der A&a-
klomenos («)wv>_|o_s^^|_ und endlich drei Silben später begonnen
der Jonicus Darnach
sollen die beiden Kurzen nicht der Zusammenziehung fätng sein, weil
sie ftir _ w ständen. lu Isylls Paian tritt diese Zusammenziehung nie
ein; wohl aber bereits in Euripides' Bakchai und den Soiadeea.
139) U. V. Wilamowitz - Möllendorff, Isyllos von. Epidauros. •
Philologische Untersuchungen. Neuntes lieft. Berlin, Weidmann. 188G.
VII und 210 S. in gr. 8.
bebandeit S. 3 29 aftmiliche Gedichte Isylls vom metrischen Standpunkt
aoB. In Beineo Hezamelern scbliefst sich byll an die laxere Praxis des
*Epo8 an, in seinen troefaftiseben Tetrametem steht er dem Epicharm nnd
der attisdien Komfl4I« n&chsteo, gestattet Anflösnng der ?orietsteo
Hebong nnd, wie schon Blass bemerkte, einmal den Daktjios, der aaeh
in dem Tetrameter der KomOdie sieher bezeugt ist; Ar. Ach. 818, av. 896,
thesm. 486, eocl 116S, equ. 819 n. a.
Ein ISngerer Excnrs S. 126—161 enthält wertvolle, eingehende
Untersuchungen tlber den ioniücheu Rhythmus. JSach den Grundsätzen
Lacbmanns (Kleine Schriften I, 84) und gröfstenteils in cugem Auschluis
an Hejihaistion bringt Vertasser die ionischen Gedichte des Alkman,
Alkaios, der Sappho sowie des AnakK un, ferner einige der Tragiker nnd
des Aristnphanes zur ausföhrlicln ii Besprechung, verfolgt somit die frag-
lichen Kunstformen bis auf Isylls Zeit und legt dar, dafs Isylls Paian
den Jonikern des neuen Dithyrambos am nächsten steht. Dessen »un-
geheure Bedeutungf erkennt Verfasser darin, dafs mit ihm die Entwick-
lung der hellenischen Kunstformen ihren Abschlufs gefanden hat, ange-
sichts dessen »man nor Gott bitten kann, dafs er denen ihre Blindheit
▼eneibe, die dem Aristoxenos die Yeracbtong des Dithyrambos nach-
sehwatienc.
Referent hat in Verfassers geistreichen nnd anr^enden Darlegun-
gen vieles anxnerkennen, hier bebt er sanächst einiges hervor, was die
Methode der Forscbnng betrifft FOr derartige Untersuchungen Uber die
meist fragmentarisch Uberlieferte griechische Lyrik empfiehlt Verfasser
mit Recht die Vuiaiolit, dafs mau von solchen Versbroeken, wie Ale. 87.
101, die keinen vollständigen Gedanken oder ganzen Vers geben, ab-
sehen müsse. Demnach kann wohl auch Auacr. 37, ein mitten aus einem
Citat herausgerissenes Objekt, nicht als lle\vei- für den Choriamb statt
des Jonikers verwendet werden. Eine zweite Vorsicht inufs noch hinzu-
kommen, nämlich dafs man bei kürzeren Fragmenten schart unterscheidet,
ob die Versart bezeugt oder nur von der neueren Kritik vermutungs-
weise hergestellt is^ iAfst- man alle unter diese Bedenken fallenden
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160
Metrik.
Fragmoita imberOcksichtigt, dano bleibt ein so dürftiges Material, dafs
Veifissm aoBfabriich« Bebanälaog der dramaUscben Joniker ftis Ergis-
song nötig wird.
Trotxden ist schon viel geleistet. Bei Alkmaa läCftt sidi der
Düambiis belegen, bei Sappbo der kttelektische Trimeter mit Ditroebioi
im sweiten Fofte finden; nndere freiere Trimeter- und Tetnuneterformes
■
bleiben snnicbst weniger sieher; ansprechend ist fr. 61 in sechs Dimeter.
einen Trimeter and einen Monometer (Molossus) geteilt; ob letiterer
Vers Uberhaupt richtig, bleibt zweifelhaft. Der Diiambus läfst sich bei
Sappho nur im I^Higaiig li.ichweisen, wahrend bei Aiiacreon fr. 21 das
Schema ^ <-. v>^^_I|vov^_c„o _ durch regelrechte strophische
Entsprer.})nnj? Iiczeupt i«;t. Die oiiisciti{?e Bevorzugung der Ilephni-
stioncischen Tradition trägt Verfasber selbst üedeuken konsequent durch-
zuführen und z. B. S. 14a Telesilla^ Verschen da ^Af^rBfieg^ tu xona\
iftdyouaa rov 'Ak^euv als ionische Dimot er zu fassen. Konsequent ist da
freilich nur Westphtls Annehme, dafi üephai^tions Jonikertheorie wie
die wi rtfjui rov furpatov ^apoxr^pa bequeme Sehäblone des üeliodo-
rischen Antispasts (v . u nnd os^^^ wlee o) gemacht sei , oder
das Verfahren von Friedrich Blass, Fleckeisens Jahrb. f. klass. Philologie
18S. Bd. 7. 8. 451 —464, in einem Anfsatae, aof den erst unser niehster
Bericht eingehen kann. Wenn Jedoch Blass, um Iftr seine Theotie ein
Älteres Zeugnis zu gewinnen, aus Mar. Vict 149, 82 und aus Caesins
Bassus S. 269, 1 herauslesen will, dafs die alten Rhythmiker, ja wohl gar
Aristoxenos das noxdrveiw als bakchisches Metrum bezeichnet bitten,
so sei bemerkt, dafs diesen Stellen weiter nichts zu entnehmen ist, als
die auch sonst bekannte Thatsache, dafs das choriambische Metrum bei
den Hhytiiinikrru vielfach bakcheisch hiefs. Da somit kein vorhephaistio-
neisches Zeugnis für die freiere An des Joniciis beschafft ist. erlaubt
sich ReferfM)f nnf die mediceischen Scholien des Aeschyius liinzuweiNen.
Der nicht ganz uii» rhebliche metrische Teil derselben geht, wie Referent
nachzuweisen in der Lage ist, in seiner jetzigen Fassung auf Heliodor
zurück und von diesem läfst sich durch Stellen wie schol. Med. ad Aesch.
sept 96. 120 und schol. Uephaest. A. p. 185 W. u. a. wahrscheinlich
machen, dafs er vielfach älterer rhythmischer Tradition folgte. Den ge*
brochenen ionischen Rhythmus bezeugt su Aesch. Prom. 180. ef* 413.
sept 707 das Scholioo; 6 fm^piitg *A)ßa3tp9^twe iart x^jckaofidvo^
np^ rb BpjjwjTomv xvJt. '
Referent siebt der in Aussiebt gestellten Untersuchung Aber die |
Joniker des Dramas mit Spannung entgegen; dem Verfasser aber ge- i
btthrt bereits auf .Grund der vorliegenden Forschung das Verdienst, die |
letzte grofsartige metrische Knnstschöpfung des hellenischen Altertums |
als historische Erscheinung voll gewürdigt zu haben. Vgl. auch vorigen i
Bericht No. b6.
«
Bericht über die auf die Geschichte der
classischen Alterthumswissenschaft bezügliche
Litteratur der Jahre 1884—1886.
Von
Professor i)r. Adalbert Horawilz
in Wieo.
Heiaem YeirBprechen im letzten Jahresberichte geöiftss, gebe Ich
noch weitere Berichte* Aber SchulschrifteD. In erster Linie haben wir
nos mit einer, das gesammte ünterricbtswesen behandelnden Schrift zn
beschäftigen, mit:
Lorenz von Stein, Das Bildnngswesen III. Theil 1. Heft (als
Vn. Theil der Yerwaltungslehre). Stattgärt, Cotta, 1884. 630 8.
Wie im letzten Jahresbericbl inus> auch heuer auf die Fortsetzung
dieses merkwürdigen epochemachendeu Werkes aufmerksam gemacht wer-
deu. Der geistvolle Verfasser ist in den Jahrhunderten der Aufklärung
so recht in seinem Elemente, in treffender Charakteristik fikhrt er die
geistigen Factoren der neueren Geschichte vor, verweilt bei der Stellung
der Kirchen zum Bildungswesm Europas, weist die erste, Berührung
zwischen der Staatsidee und dem Bildungswesen nach und setzt Begriff
and Inhalt der neuen europäischen Büdnng und Ci?ili8ation fest Auch
hier fehlt es wieder nicht an hOchst bedeutenden Um- und Ausblicken
Dod an Andeutungen, die zu Büchern ausgeführt werden könnten und *
sollten. Werden die. verschiedensten Gelehrten namentlich die Historiker
und Juristen gut tbuu, den oft gerndezu fiberraschenden tiefbedeutsamen
Bemerkungen zu folgen- und auch dort wo sie anderer Ansicht sein sollten,
den Gedanken des beiUhmten Gelehrten nachzogeben, so fiele ffir die -
ernstdenkende Journalistik jucliL minder viel ab, nicht wenig könnten
auch die katholischen Theologen ieruen, Classischere Worte über die
fast nur Dogniatik und Liturgik ins Auge fassende, vom inneren Christen-
thum abführende Richtung der verweltlichten Kirche siud wohl selten ge-
»ciiDubLa worden, wie von Stein.
J«iuMb«ri6la Tür AUcrthunuwiMoiucbA/t XLVUI. (ltS6: Iii.) 11
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162 Stein, Bilduugäwesea Ul.
Für unsere Zwecke ist es vor Allem werthvoll zu sehen, wie be-
geistert Stein -lie unvergängliclie Bedeutung der clas-.iM hen Studien feiert
und wie tretfeua er uacliweist, dass die eiL,'t iit liehe Idee de'!» gerniauibchen
Bildnngswesei)«? stets mit den classiscboii buidien vereint gewesen sei.
Ganz prächtig ist sein Hinweis auf Luthers Ansicht, wie der katholische
Unterricht sieh zur ächten classischen Bildung verhalten habe, »ja sie
haben allezeit dawider aufs höchste getobet und noch tobeo, dcDn der
Teufel roch den Braten wohl; wo die Sprachen herkämea, würde adio
Reich ein Loch gewiDaeo, das er bicht laicht könnte wieder tnstopfeiiff.
Lntber war es auch, deV gegen den heutintage so sehr herrschenden
ütilitarismns sich aussprach, welcher die alten Sprachen »das Kleinode
für unntttz erklärte. In warmer Weise gedenkt Stein der Verdienste
Luthers, »ohne ihn«, sagt er, »stände das deütsche Volk auch Jetst noch
vielleicht auf dem fein ntilitariscben Bildnogsstandpnnkt des heotigea
Amerikas, das zwar Baumwolle und Brod« aber keinen einzigen Gedanken
nach Kuropa zurückzubringen vermag». Eingehend kennzeichnet er auch
die Bedeutung des Präceptor Geimauiae, des Gründers des ttichtigen
Schulwesens in Europa »I.nther hat der .deuen Epoche des Büdungs-
Wesens seine Autfassung iiiii ^eme individuelle Kraft, MelanchthoD ihr
ihren Körper und ihre Ordnung gegeben». Mit Recht hebt Stein ^odaun
den Einiiuss Bacon's auf Katichius uud Comeuius hervor. Wir mQssea
es uns versagen auf alle die interessanten Ausführungen hinzuweisen, in
denen Stein z. B. die Philosophie oder die neue Rechtswissenschaft n. A.
behandelt, unsere Aafgabe liegt anderswo. Auch auf die zwei Seiten
aller Entwickelnng, der eutxipftischen gemeinsamen und der nationalen
kann hier nicht eingegangen werden, so lehrreich eben diese Betrach-
tungen sind, oder auf die glänzende Gharaktertstik des Jesaitenthrnns
als £rsiehungsfactor, »der die Bildung durch das Bildungsweseu vorder*
ben Wille (S. 87 ff.). Aber gerade fflr uns wird es als Wahrwort gelten
mttssen, wenn Stein meint, dass die Höhe und Tiefe der Lehrfunction i
der Universitäten in jedem Lande bedingt sind durch die Entwickelnng
seines Gyninasial\ve>eiis. Ganz vorzüglich sind das französische, wie das
englische Sludienweseu charakterisirt und die wesentlichen tiefgehenden
Unterschiede derselben von dem deutschen hervorgehoben. Sehr lesens-
werth aber ist der Abschnitt über die Anfange des eigentlichen Gymua-
sialwesens im 16. und 17. Jahrhundert, in der neben allgemeinen höchst
zutreffenden Bemerkungen Melanchthon, Trotzendorf, G. Wolf, Neander
und Job. Sturm besprochen werden. Wir möchten nur meinen, dass die
Orammatiken Melanchthons in der Beurtheilung etwas zu kurz kommen, {
dagegen ist J. $turm's Werk: das Priocip der classischen Latinität des
Gymnasiums dkr die ganze deutsche Vorbildung dauernd festgestellt au ;
haben, mit Recht gertthmt. Klar unterscheidet Stein ferner die zwei
Gattungen von Philologen, von denen der einen nicht etwa das hnmm- .
nistische Yerständniss des Atterthums > sondern die hebere lateinisdie
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Orint, t&e Story' of the Ünivenity of EdiobnrKb. 163
und griechische Grammatikalbildang die höhere Vorbildiing selber ist.
Bei der Schildemng der GymnasiatschOpfongeD in Sachsen und Wttrttem-
berg wird der Nachweis erbracht, dass Wftrtteftiberg in dec Scholgeseta-
geba&g des 16. Jahrhunderts allen anderen Staaten der Welt voranf-
gugaugen sei, und das« es sich rtthinen kann, fdr das verfassungsmässige
Recht des Bildnngswesens zuerst die Bahn gebrochen zu haben. Schliess-
lich sei noch auf den Abschnitt über das Gymnasialweseo und die rea-
listische Bildung verwiesen (S. 449 ff.)-
An dem vortrefflichen Werk, das Niemand ohne Dank und reiche
Anregung lesen wird, möchten wir nur das tadeln, dass der Verfasser
so häufig seine Andeutungen gar nicht weiter verfolgt, wo es am be-
lehrendsten wäre, gerade ihn über Sachen und Personen urtheilen zu
höreo. Im Einzelnen würde sich Manches entgegnen lassen; Stein setzt
z. B. die Beschäftigung der Deutschen mit Tacitus Germania, die schon
im Anfange des 16. Jahrhunderts beginnt, zu spät an, ebenso die ersten
Yeranche der deutschen Archäologie, die eben&Us mit Peutinger an-
heben, einmal wird J. Gamerarins I ftberaehen n. dfgi. Doch was be-
deutet dies einer solchen Meisterieistuug gegentlber? Je dassisdier
dieses Werk, dessen allgemeine Verbreitung in Lehrerkreiseo wir leb-
haft wfinscbten, ist, desto nöthiger wftre es bei der nächsten Auflage die
sablreicben Druckfehler zu beseitigen.
Diesem grandiosen Werke deutscher Gelehrsamkeit beieo einige
eiigiische Werke concreter Art augeschlossen:
The Story of the üniversity of Edinburgh during its first
three hundred years by Sir Alexander Grant etc. Wiüi lilu^Lra-
tions. In two Volums i. 364 p. II. 510 p. London, Longmaas Green
and Co. 1884.
Auch dieses grosse und reichhaltige Werk ist in jener prachtvollen
Ausstattung, auf dem soliden Papier und die Augen schonpndeu uncialen
Drucke herausgegeben, durch die uns die Eagläuder beschämen. Es ist
aom 800jährigen Jubiläum der berühmten Schottischen HoQh&chule er^
sebianen, einer Schule, der Oliver Goldsinith, Walter Scott, Thomas
Carlyle (vgl. seine Bemerkungen V. II. 146 ff ) und Charles Darwin, die
Staatsmänner Palm'erston, John Rüssel u. a. als Schiller angehörten.
Weniger bekannt dürfte es sein, dass auch Niebuhr vom 27. Oetober
1798 bis 7. Dctober 1799 an der Universität Vorlesungen tkber Chemie,
Physik, Mathematik, Agricultur hörte und dort neben der Achtung vor
den Schotten eine umfassende Kenntniss der englischen Volkswirthschaft
gewann. Graul hatte drei so^^f nannte Vorgänger, er hat einen reichen
Stotf benutzt und wie es scheint wohlgeordnet und jedenfalls sehr instruc-
tiv in diesem Werke niedergelegt. Er schildert zuerst die schottischen
Universitäten vor der Ketormation (I 1—53) und.zeigl, wie der katholische
Cierut» im Urosseii und Ganzen die wenigen ehreuvolleu Ausnahmen, die
11*
164
Graut, Story of Ediuburgh.
sich für die höhere Bildung der Geistlichkeit eiusetzteo, im Stiche lie^;
schildert dauu die Bemühiiogeu der Reformer (53 -96) und die Anfänge
der Universität Ediuburg (97 — 180). Das 4. iu)d 5. Capitel führen die
üniversitätsgeschichXe bis I8ö8 und geben reiche' Excurse über einzeke
Persönlichkeiten und Institute. Band II. beschreibt (im VI. Capiteh die
Streitigkeiten zwischen f!em akademischen Senat und dem »town Council«
in dfen Jahren 1703 - 1858, geLt sodapn (im VII. Gapitel) auf die inoere
Geschichte der Universität ein, wobei wieder sehr werthvolle AusfäbruD-
gen ftber die fiibliotliek und die Bauten und FioaDsverh<nisse der Uni-
yersität, sowie über die Professoren der einseinen Fächer gegeben «er-
den* Den ScfalnsB bildet ein Bericht über das Stadentenleben. Für nnssn
Zwecke habe ich ans der sehr danicenswerlhen Jabilftnmsaasgabe EmigeB
Aber philologische Studien anmerken können. Dass in dem College foo
Edinburg zur Zeit der Herrschaft des Humanismus Latein auch die üa- •
gangssprache war (I. S. 136), bedarf eigentlich keines Beweises (vgl. die
Vteilero Historie S. 137). In St. Andrews wurde eine Lehrkanzel für
Latein um 1620, in Glasgow 1G37, in Abetdeen erst 1839 (!) gegröndet
(über das Latein zu Edinburg am 1597 cf. S. 103). Eine ganz prächtige
Notiz ist die (I. 227) von dem Protessüi der Meilizni Robert Sibbald,
der um 1700 im »Edinburgh Cuurnnt« eine Bekanntmachung einrücken
liess^ in der er erklärt »historiam naturalem et artem medicam quam
Dei ?r-itia per annos quadragiata tros feüciter exercait» docere in pri-
vaiis collegiis incipietc und nun folgende Anforderungen an die Medi-
einer stellt: Monendos autem censet juvenes harum rerum curiosos, s« ,
non alios In albom suum conscripturum quam qui calent linguas Latiosa
et Graecam omnem philosophiam et Uatheseos fundamenta; quod chiro-
graphis praeceptorum testatnm valt. Grant schreibt darauf ausser An-
derem/ das uns zeigt, dass auch in Schottland die Fertigkeit Latein n
schreiben ja zu lesen bedenklich, abhanden gekommen ist (S. 227 1),
folgende Worte: »The qualifications laid down by Sibbaid fbr Stadents
joining his dass thc. »Medical Preliminary« so to speak, which he pre-
scribes — would astonish aspirants to Medicine of the present day ....
Sibbald was in a very differeot position from a modern Professor in the
Faculty of Medicine he required as his audieufe youug men,
who could foliow his Latin and who hat cultivated minds.« Freilich im
16. und 17. Jahrhuudert hatte Schottland ein grosses Ansehen durch
seine Latinität (cf. 269). Kein Geringerer als Puffendorff (lotrod. ad
Histor. Europaeam ed* 1680) sagt . . Scotorum gens ingeniorum pne-
stantissimorum ferax et maxime LaUnae lingaac cognitione illustriam.
Morhof (de pura dicUone Latiua 1725) gibt den Schotten vor den Eog-
Iftndern den Vorzug,' was ihr Latein anlangt Der Verfasser nimmt denn
auch als eine Thatsache an, dass, wahrend Deutsche und Englander sieh
dem Hellenismus ergaben, Franzosen und Schotten sich auf das Latein
besohrinkt hfttten. In der That wurde das Griechische auf schottischen
* GiwDt, Story of Ediabargb. 165
UoiTersitäteD nicht Tor dem Siege der Refomation daselbst gelehrt«
Melville erzfthlt, (I. 44. n. 2) er sei tun 1589 an der Unirersität St An-
drews der EiiKigc gewesen, der .einen griecbiseben Text des Aristoteles
habe lesen kODoen. Er war damals ein 14 jähriger und hatte Griechisch
nach der Grammatik von Pierre de Marsilliers gelernt. Das im Jahre
1560 geschaffene »iiuok of Discipline«, ein neues System für die Univer-
sitäten, verlangte für Latein drei oder vier Jahie, im ii^ minder vier Jahre
för Griechisch, abpr im Verein mit Logik und Rhetorik. Von ausser-
ordentlicher Bedeutung fnr die Sprachen ist der aus Genf gekommene
Andreas Melville , der mit Feuereifer dem Humanismus in Schottland
Bahn brechen wollte (vgl. M. Crie Life of Melville, James MelviUe's [sein
, Nefie] Diary Banuatyne editiOn); was hat der Mann in Glasgow Alles
gelehrt: Grammatik, Homer, Hesiod, Phokylides, Theognis, Pythagoras,
Isokrates, Pindar, Theokrit, Aristoteles Politik nnd einige Dialoge Pia*
toD*8.' In Glasgow snerst wnrde also wirklich Griechisch getrieben nnd
dieses Beispiel war nicht verloren. Melvilles System war am einer
H ischong des Stadiums von Aristoteles nnd der Gegenanschanungen, wie
sie In den. Schriften Von Pierre Ram^e nnd Talftns vorlagen, hervor-
gegangen. Immer mehr entfernte er sich voo dem Geiste der mittel-
alterlichen Universitäten. Auch Edinburg erhielt um 1589 eine Ordnung,
in der die griechische Grcuniijatik von Olenardus, Stücke aus dem Neuen
Testament, Isokrates, Hunier, Hesiod und Phokylides vorgeschrieben
waren. Wir finden dabei starkes Memoriren aus den Autoren, bestän-
dige Versionen und Reyersionen; man soll sogar (cf. 150) auf Reinlicit
des Stiles auch im Griechischen gesehen haben. Der »Tutor of huma-
Dityc, man nannte ihn »Regens humauiorum literarum«, hatte um 1597
neben, seiner Haupttunction Latein zu lehren auch die Verpflichtung, die
Elemente des Griechischen bei seinen Pflegebefohlenen an fibernebmen,
nm 1646 sollte das Griechische - verstehe ich recht — nnnmehr in den
Colleges gelehrt werden. (Jeher die Stellnng des Griechischen nm 1707
vgl. I. 8. 26p ff. Um 1741 waren awei Professoren des Griechischen In
Bklinborg, der eine« Drnmmond, las aber lieber fttr Mediciner mitZn-
gmndeleguüg des Hippokrates nnd Bnfus Ephesins« der andere, Robert
Law, scheint sehr fleissig gewesen au sein, das Verzeichniss seiner ?or-
lesungen ist ein grosses, u. a. las er auch Ober Cebes, Demosthenes nnd
Euripides. Aber es gab keine Grammatikalschulen, in denen Griechisch
ordentlich getrieben wurde, bald wurde OS ein Monopol der üiiivc i>itiiten,
die Folge davon war durchaus beklageüswerth, ganz richtig schreibt
Graut: There was no idea throughout ScoUaud in the last Century of
the greatuoss of Hellenic culture. (Ob das nicht von Einfluss auf den
Volkscharakter geworden, cf. Buckle Histor, of Givilisation nnd dagegen
die deutsche Auffassang seit dem intensiven Betrieb der griechischen
Stadien, seit der humanistischen Wiedergeburt durch Winckelmann,
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166
»
Gfiat, Story of EdiDbargli.
Lessingt Götlie n. s. w.) Tgl. damit die Yonohlige der Commiasioii i«t
1829, womit die Anediamiiigeii von Professor Dlaekie (nm l94tf) n>
sammenzuhalten sind, wonach kein Student in die »joolor Greelr dasM
aufzunehmen sei, der nicht die Anfänge der Grammatik inne habe nod
die ersten sechs Capitel doh Juliaiines - E\ ani^clmni ubersetzen könne.
Darüber entspauii^ n ^iclj uns sehr seltsam berührende Debatten (II. 79ff.i
bis in die fönfziger Jahre hinein (vgl. S. 112). Ein seLr werth voller Ab-
schnitt (S 322 — 327) ist den Professoren der griechi^^clien Sprache ge
widmet. Von William Scott 1 und dessen Soho William Scott II. die
von 1708 bis 1730 die Professur inne hatten, kann nickte besonderes be-
richtet werden, was noch Immer besser ist, als was ober ihren Nachfolger
Colin Drummond gesagt werden kann, der angeblich von 1 730 — 1 738
Griechisch tradirte, in Wahrheit jedoch die eintrftgiichere Lehre der MI-
dicin betrieb, die eigentliche Mühe aber anderen flberUess. Doch mas
hOre Grant selbst (II. S28): Robert Law (der Griechisch tradirte) wko
had nefer beoome Professor died of consumption in 1741. Dessen Nack--
folger R. Hnnter verkaufte schliesslich die Kansel an. Andrew Daliel
(1772). ünd das war endlich der rechte Mann. Der damals 29jihrige
hatte seinen Lehrstuhl bis 1800 inne, er erwies sich nicht bloss tOebtig,
erfolgreich und ward hochgeachtet, er brachte auch die Universität zu
Ehren und wirkte sehr für den Auischwung der griechischen Studien ui
Schottland. Hingebend als Lehrer und Schriftsteller arbeitete er Jahre
lang an seinen > Collectanea Graecat, von denen er 1785 in der Vurrede
schrieb: Labor quidem humilis, laus vero non item, si modo hnr opu*^-
cnlum. ve] tantulum conferre valuerit ad Studium promovendum Graeca-
rum literarum, quibus apnd nos deficientibuis cito deficiet omnis doetrins
politior, iisdem vigentibos, om'nes etiam artes qaae ad hnmanitatem per-
tinent, usa vigebnnt Dieses Werk machte ihn aber anch Uber England
hinaus bekannt; unter seinen Gorrespondenten erscheinen neben Porsoa,
Parr, C^i Jackson: BOttIger nnd Heyne (nicht H^e, wie es S. 8S5
heisst)., Aocfa sein Golleg war das beste seit äer GrOndnag dee grie-
chischen GoUeginms, es sflhlte am 1784 hondertondsedisig HArer. Seine
Starke lag in der Anregung, Lord Oockbnm schreibt dartlber: when «s
sat passive and listeoed to bim, he inspired os with a vague l>ot sincere
ambition of literature, and with delicious dreams of virtue and poetry.
Die liebenswürdige Persönlichkeit des Mannes, vdn iLem Cockburu im
Hinblicke auf die Bekleidung der Stelle eines »i;leik to the Geoeral
As.sembly« bemerkt: The was too in?)(>cefit for it, zeigt sich auch in
seinen Briefen; spfne Geschichte der Kdinbur^er Universitflt ist Frag-
ment geblieben. Ihm folgte der gewissenhafte George Dun bar. der sich
vom Gflrtner zum Gelehrten emporgearbeitet hatte, den Lehrstuhl de^
Gnechischen von 1606—1852 behaoptete und ein lEnglish Greck Leii*
com heränsgab.
Mollingc^r, The UniwBity of Cftmbridge.
167
The University of Cambridge From The Royal loJonctioDfl
Of 1585 To The Accession Of Charles The First By James Base
' Mullinger M. A. Lecturer on History and Librarian of St« John's
College Cambridge of thc University Press. 1884. 683 S.
1873 war der erste Band der UniversitÄtsgeschichte in der Stärke
von 686 Seiten gedruckt. Der vorliegende Band besitzt beinahe deosel-
b6D Umfang; an Reichhaltigkeit des Stoffes der historischen aad bio-
graphischen Daten kommt er seinem Vorgähger gleich. Selbstverst&nd-
lidi, das» anch von diesem Bande das nicht verlangt werden kann, wa^
wir in Deatschland von einer Ui^versitfttsgeschichte erwarten. Die eng-
lischen Colleges sind wie die Akademien der Renaissapce etwas sehr
Verschiedenes von nnseren Hochschulen. Das hat u. a. in neuerer Zeit
wieder von Stein (in seinem Bildongswesen ) gezeigt. Die englischen
üniFersitaten knnpfen an katholische, an hierarchische Institutionen an
und zeigen ein mönchisches Zusammenleben, eine gewisse mittelalterliche
Gebundenheit, auf welche Verfasser des vorliegenden Werkes mit einer
behaglichen Befriedigung hinblickt. Ja er geht so weit, die Collcpje-Erzie-
hnng, an die Auslassungen des einstigen Jencnser Professors W u l t pran g
Hey der anknüpteud und gestützt auf eine Stelle in von DAlIinger s
»die Universitäten sonst und jetztff, den deutschen Hochschulen zu em-
pfehlen. Der Stoff ist wie gesagt Überreich,, jedes College wird in seiner
Geschichte und seinen Einriebtuogen verfolgt, jeder bedeutende Mann
wenigstens aufgezahlt, u. a. die Kanzler eingehender gewürdigt» z. B.
Thomas Cromwell und Stephan Gardiner. Die Jugend- und Studien-
gescbichte des letzteren (vgl. Horawitz £rasmiana III. 88) wird dabei
nicht berührt; diese Mftnner meist nur in ihrer politischen Stellung und
den Besiehungen sür üniversitAt gewürdigt. Es ist nicht wohl zweck*
nissig den Versuch einer Inhaltsangabe des Buches hier folgen su lassen,
es sei nur Einiges herausgegriffen, was unseren Zwecken nfther liegt. Wie
die Betonung des Griechischen auch in Cambridge (schon 1535) zu Con-
troversen fuhite, wird S. 54 ff. erzählt, das Resultat war der Abgang des
Reformators Smith an die Universität von Padua, worauf auch der Autor
in echt englischer Weise deu Abgegaugeueu begleitet (57 — 59). Um
1535 wurde eine Lectorstelle fflr das Gnechisclie verlangt, 1640 dafUr
eine königliche Professur mit 50 dotirt errichtet. Aschani schreibt
ganz überschwenglich und ganz unglaublich von den Erfolgen dieser Pro-
fessur; u. a. (S. 52) Aristotle and PJato were being read even by the
boys, . . . Sophocles and Euripides . . are more familiär author^ than
Plautus was in your time, und ahnliches von Herodot, Thukydides, Xe-
nophon, Demostheoes und Isocrates. Doch schwankte die Kednfniss- des
Griechischen das ganze Jahrhundert hindurch sehr hin und her, gegen
Ende des Jahrhunderts war sie jedenfalls gering (cf. II. 419 und die
gDte Hote 4 zu 420). 8. llYff. spricht Mullinger von Martin Bncer,
dar In Cambridge erschien, S. 126 von Alciati und Zasins, S. 262 über
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Muliinger, Cambridge. Mootefredioi, Uoi?enit4.
■
J. Grntor, S. 320 über das lateinische Wörterbuch des Thomas Tbonas,
S- 419 ff. Uber die griechischeQ Studiea ia Cambridge, die allerdiog» in
der Zeit des aosgehendeu sechszehuten Säculums nicht sehr bedeutend
genannt werden können. S. 493 berichtet Mullioger Uber den 1611 er-
folgten Besuch des G. Oasaubonüs in Cambridge und die Benutzung der
Ricbardson'scben Bibliothek darch ibo. (Dabei sind die Tagebücher von
Casaabonos, die mit Vorrede nod Noten von BosseU In «wei Bftnden
Oxford seit 1850 herausgegeben sind, nicht nachgesehen, vgK daselbst
VI. 8. 769, 864, 855, 877). Für die innere Geschichte ?on Cambridge
find die Geschichte seiner Golleg.es ist Itf nllingers Werk in der That eine
Fundgrube; charakteristisch nur, wiö wenig die Ergebnisse der wissen-
schaftlichen Arbeit von Cambridge in dem genannten Zeitraum ftr die
Weltcultur zu bedeuten haben. Die Register sind musterhaft; unbegreif-
lich dagegen, dass nirgends die zwei BfSnde auch äusserlicb ge-chieden
wurden, mau vergreift sich bestandig Der Fortsetzung des stattiicbea
Werkes sieht man mit Interesse entgegen.
Von gana anderem Charakter ist das folgende Werk:
Le Piä Celcbri Universitä Antiche e Moderne per Fran-
cesco Montefredini. Borna, Torino, Firenze, Fratelii Booca. 1883.
178 S.
Eine hOchst ^rfreniich*e Schrift des durch klassische Form wie
dnrch kohne Polemik bekannten neapolitanischen Publicistenl Schon in
der Einleitung begegnet man geistvollen Bemerkungen, a. B/ der Ober die
geistige Eroberung Europas durch Italien, wfthrend dies dnrch; Wate>
gewalt nntcrjücht ward, öder Ober die Einigung Europas sur Zeit Karl
des Grossen, oder ttber die Stellung der Kirche snr Bildung und die
Entstehnng der Uiaversitäten. »11 carattcre del nuovo ciiito 5 hi libertÄ.
und dove questa raanca, esso vien raeno «f Nach dieser anregenden Ein-
leitung geht Montefredini zur Bet rächt nnet der berfthmten alten Univer-
sitäten Italiens über, bebandelt lebhaft und frisch von S. 9-30 die Ge-
schichte von Bologna (wie er selbst sagt nach Savigny Geschichte des rö-
mischen Recht« im Mittelalter, wobei er vor der Uebersetzung von BoUati
warnt), verweilt bei ihren Einrichtungen, unter denen er der grossen
Privilegien der deutschen Studenten mit den Worten gedenkt: »quasi pro-
messa del suo gloripso avvenire scientifico.t Von S. 80—47 wird Padua
gesehiideft, in dem sich die Dentschea ebenfalls hoher Ausseichnungen
.erfreuten. Es ist natOrlich, dass er hier ebenso des nnbeti vollen Ein»
fluBses der Jesuiten als der Bedeutung Galileo Galileis Erwftbnung tbnt
und interessant an erfahren, dass es 1645 in Bologna 170 Lehrkanseh
gab. 8.47-67 wendet sich Montefredini zur ünlversitftt Paris, derea
völlige Verschiedenheit von dem, was man vom wissenschaftlichen Stand-
punkte Universität nennt, er treffend bezeichnet, deren Beherrschung und
Entwerthuiig durch die Kirche er in rückhaltloser Weise darlegt.
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MoDtefrediai, ÜniTereiU. 159
Einer nngemeio scharfen Kritik unterzieht er 57 ff. die gegenwär*
tigen UniversitAteo Italiens. Ein Abgrund (abisso) trenot sie VOQ den
berfifamten alleD, geöffnet durch eine politische Katastrophe. Herb und*
in grosseo satirisphen Zttgen zeichnet Montefrediai Bodaoo das gegen-
wärtige italienische Professorenthnm. S..68 I nostri professori sacri e
ioTioIabili non hanno nuUa piii a sperare, nalla a temere, neppare nn'
ombra di ^nella concorrenza che inprime tanto moTimento alle boone
nniversitl Patronl assoluti non dico della loro cattedra, roa dell*altre
vacami, souo i soli esseri pervenuti a uno stato di calma e di beati-
tudine sorrumana. Uiia classe cosi privilegata iu uua societä dedita ik
matenali appetiti e povera di graiidi interessi spirituali, si deve di
necessitä convcrtire iü una casla immobile. Doch ich niasste das Buch
ausschreiben, wenn ich die herrlichen ton dem echtesten Patriolismus
diTrrhglühten Ausführungen Montefrediuis hier alle anführen wollte. Sei
hier nur bemerkt, dass mancher Vorwurf, der den italienischen Pro-
fessoren gemacht wird, anch an anderen Orten sitzen dürfte. Uebrigens
ist Montefredini von der liebenswQrdig^ten Begeisterung für die deut-
schen Einrichtungen erfallt, mit vollem Rechte sieht er in der kampfes»
frohen Bewegung der deutschen Universitäten und vor Allem in den Se-*
mioaiieo die besten Grundlagen des akademischen und wissenschaftlichen
Lebens. Es wirkt geradezu ergreifend, wenn man dabei etwa an die
Zeiten von Celtis und Hutten denkt, von einem edlen geistvollen Ita-
liener heute die Worte^zu hOren: Wir sollen Studenten nach Deutsch-
land schicken etwa auf fOnf Jahre, damit ans, die wir durch fremde
WaflTeu unsere Freiheit gewannen, auch auf dem geistigen Gebiete von
dort aus geholfen werde. Und gleich darauf wendet sich Montefredini
zur Betrachtung der Universität Bonn (S. 62 -83), wobei tr eine ganz
gründliche Kenntniss der akademischen ^erha]tnisse Deutschlands zeigt^ *•
und viele Professoren namentlich hervorheht. Dann kommt Leip^io; an
die Reihe (83 91), wobei er die gute Bemerkung macht, in Deuischland
sei die Professur kein Ruhekissea, sondern ein Kamptfeld (un campe
aperto battaglia). Aach hier werden wieder eine Menge von Pro-
fessoren genannt. Mit* grossem Lobe gedenkt er Oesterreichs, das in so
kuner Zeit Deutschland t^f dem wissenschaftlichen Gebiete ebenbOrtig
geworden sei, ja in mancher Hinsicht er denkt wohl -an die medieini-
sehe Schule — es Qbertroffen habe. Wer an die Namen von A. Springer,
Heinrich Bmnner, 0. Lorenz und vor Allem an Wilhelm Scherer denkt»
den ünerselslichen, wird Montefredini Recht geben mttssen ; der wissen-
scbafUiche Aufschwung ist ein gewaltiger. Weniger klar sieht der ita-
lienische Schriftsteller, wenn er meint, in wenigen Jahren sei bei uns
der Jesnitismus überwunden worden; der wuchert im Gegentheil üppig
fort, ja üppiger als je, er ist das Einzige, das sich unter allem Wechsel
der Personen und Regieruugssysteme allein fest und nnerschfltterlich er-
hftlu Es fällt auf, dass er keinen tarnen von .Wiener Professoren nennt,
170
die Damen — yod den lehlrdehen BerOfamtheiten der medieiiiiMheD
. eulUt* tbgesehen — von L. v. Stein« Bttdioger, Sickels Sness, Wietacr,
Stefan, Siegel, Euer n. a. bätte man doch erwarten sollen F^dig bi-
rtthrt 08^ wie er aaeh am Scbinsse dieser Ansfbhmngen* des Wafsondmi
und der wissenscbaftlicheo Grösse der Bentsehen gedenkt <8. 184). Dif
Äwei letzten Capitel von S. 136 an enthalten eine flnsserst scharfe Pole-
mik gegen den clerical angehauchten Unterrichtsmi:ii-;er Baccelli, der
das System der vom Staat iinabhnntrij^en sogcnaijuteu freien Universitäten
(das ProtectioiiskuiJ wn Wiudthorst und Consorten) in Italien einführen
wolle. Es liegt uns fern, über Baccelli, deni unter A. Vallauri ein Buch
■mit den schmeichelhaftesten Aen«^-( ruiigen widmet ' und der als Anatom
wenigstens in Italien gelobt wird, ein Unheil abzugeben, die facblicbe
Kritik aber, die Montefredini an seinen PläoeA abt, wirkt sehr Qberzet-
gend. Montefredini erkl&rt sieb gegen die sogenannten frrien, d. b. oltrsr
montanen Universitäten nnd wünscht nach dem Vorbilde Deatsehlaadt
die Einwirkung der Regierung bei der Besetsnag der Lehrerkanaeln el&
Seine Polemik ist, abgesehen von der ätzenden Schärfe nnd ▼emiebtei^*
den Schlagfertigkeit gegenttber den üitramontanen, die er wie Jedsr
FVeond der Religion, der Menschlichkeit nnd Wissenschaft so recht von
Henen hasst, anch prodocUv; er wünscht eine Terminderung der 83 (I)
Üniversitäten ( aof 27 Mitlionen Menseben , während Deutschland nit
40 Millionen nur 21 zählt!), erwünscht, dass die Professoren sich wirk-
lich auch dem Lehrfache widmen möchten und nicht, wie es jetzt ubiicü
sei, Advocaten, praktische Aerzte und Ingenieure seien, welche den Pro-
fessorentitel nur führen, um dadurch mehr zu verdienen, er wuoscht,
dass das Nepotenthum fern gehalten werde (cf. 8. 153). Mit vollstem
Rechte wendet er sich voll tiefer Entrüstung gegen die Acussernnsr des
.Ministers, er wolle die Jugend von der Pedanterie der klassischen Spra-
chen befreien. — Das erscheint ihm so als ob der Kriegsminister die
Soldaten tur Felonie verlriten wolle und dabei einen Secretär mit dem
Rosenkranz in der Hand hätte. In. Dentsdiland and England fehle si
freilksh an^ dem mit der 'Wissenschaft unvereinbaren Feinde, der fcatho-
liscben Geistlichkeit, dort suche man dagegen Wissenschaft Bod .Mofii
in vermählen (vgl. daxn die Aasffthmngen von L. v* Stein im III TheOc
des Bildnngsweseos). Sehr gut behandelt er dann die Kämpfe swisdiefl
Windthorst und Gossler mit nnverholener Bewunderung des deutschen
Wesens. Möge nur das, was er in Italien förchtet, in Oesterreich nicht
geschehen, die Gründung der sogenannten freien, d. h. ultramontanea
Univer.siiaL m Saizbiugl Von dem gegenwärtigen erleuchteten Unterrichts-
minister Oesterreichs Dr. von Gautsch ist freilich nicht zu befurchten,
dass er t ju u.sterreichisches Ingolstadt en n Ijten werde, wo ein herrlichss
österreichisches Heidelberg erstehen kimrite! —
Ein kleine Geiegenheitsscbrift ebenCalls aus Italien ist:
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CafiSADi. Celesia, Heiu» ätrassborg. |7i
Lo studio di Bologna e i suoi fondatori. Discorso maupu-
rale del Prof. d. Giacomo Cassani oclia |riapertura della K. Uni-
versiti di Bologna. 1885.
Eioe panegyrisch gehaltene Rede aaf Bologna >la madre degli
stadii, la dotta«, auf Irnerius and die Romanisten yon Bologna mit Auf-
fordertingen an die Stndenteii, dem alten Ruhme der Universität nach-
zueifero.
#
> Ihm sei angereiht:
A^Ateneo Genovese E il suo ParrefriameDto Alle Universita Di
Primo Ordtne. Discorso inaugurale dell Anoo Academico 1683—1884.
Per Emanuele Celesia, Professore ordinario di Letteratura Italiana.
Genova, P. Hartini. 1884. Bl S.
Ein selir schön ausgestatteter Panopyricns auf Genua und Ligu-
rien, auslaufend in eine Verherrlichung Mazzini's, Ruffini's und Mameii's,
die ohne von denn zu reden, wonach der deutsche Leser zuerst fragt
— Studieueinricbtungen, Lebrplan u. dgl. — einen ungeheuren Nomen-
dator Ton BerOhmtheiten gibt, unter denen auch Grammatiker (S. 21)
«schon im dreizehnten Jahrhunderte genannt werdet^ spftter (S. 22) be-
gegnet man auch den bekannten Vamen Lor. Valla*s, Bonfadio's Parto-
nopes nnd G. P. Maffei. Als Juristenfacultftt bestand das Ateneo schon
am 1248, was, wie der Verfasser richtig bemerkt, ein viel längeres Be-
steben voraussetzt. Dass auch Nyo Fieschi, der nachmalige Papst lono-
cenz IV., den man padre del diritto, und delle diviue und umane ieggi
monarca nannte, im Atcneu unterrichtet ward, mag schliesslich noch be-
merkt sein. Latüinibche Dichter sind auf S. 19 augugeben.
Und nun wieder zu deutschen SchnUchriften:
Zur Geschichte der alten Strassburger Universität. Rede
gehalten am 1. Mai 1885, dem Sliftungstage der Kaiser Wilhelms-
UniversitAt von Dr. Emil Heitz. Strassburg (J. H. E. Heitz) 1886. .
8. 61 8.
Geschichtliche Notizen über die ans dem 1538 entstandenen Gym-
nasium hervorgegangene, alte, 1621 die Rechte einer Universität er-
haltende Akademie, deren bedeutendste Lehrer kurz (wohl nach Lorenz-
Scherers Geschichte des Elsa'; ) i rwähnt werden. Eingehender verweilt
Heitz bei dem Oesterreicher MaUhias Bernegger und bei Heinrich Boekler.
Die Bedeutung von Johannes Schweighiluser, Jeremias Oberlin, Richard
Brandis wird nur gestreift, um Strassburgs Antheil an der Wiederanf*
nähme des Studiums* des Griechischen zu erweisen. Eine lächerliche
Geschichte Uber die Paranymphen siehe S. 69. Gnte Charakteristik des
AofkUbrungszeitaltett S. 68.
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173
Lanrl^i ComeDfni.
John Arnos Oomenius Bisbop of The Moravians. His Life tnd
EdocatioDal Works. By 8. 8. Laarie A. M. F. B. 8. E. ete Seooad
Edition RoTised. Gambridgo At The üniversity Press- 1884. [Pitt*
Press Series). 240 8.
In der geschmackvollen Ausstattung, auf dem guten Papier und in
dem wohlthuenden Druck dieser Ausgabe wird das Leben des grossen
Pädagogen iu eingehender und fesselnder Harstellung geschildert. Der
Verfasser ist von der erschöpfenden Gründlichkeit seiner Arbeit selbst
tiberzeugt, er versichert in dem Vorwort zur zweiten Auflage ; this book
•is the most compiete — so far as I know the oniy complete — accouot
of Comeniu«; and bis works, that exists in any langnage. Die Einleitnag
»The revival of lettersc Qberscbriebeo gibt ein ricbtiges Bild der Ztr
stände nnd Erscheionngen (cf. die gute Bemerkung Uber die Schale der
Reformation (8. 6. 8), ttber Bacon (8. 12>, «her Woifg. Ratichins (8. 15 ff).
Vortrefflich wird dann in der lieb^Toli aasgefilbrten Lebensbescbretbnnf
des Üomenins aasgefllhrt, wie die unholde Erscheinnngsform so -mancher
damaliger Schulen In Comenius nicht, bloss ^ den* Gedanken seltigea
konnte, die Schulen seien der Schrecken der Knaben, die Scblaehtbftoser
der Geister, in denen der Hass gegen Literatur und Bücher gross ge-
zogen werde, sondern auch d^n Plan erstehen liess, selbst Han l anra-
legen au die Verbesserung, ja Nengestfrttung des Unterrichts- und Er-*
Ziehungswesens. Da richtet sich sein Blick vor allem gegen das üeber-
mass von Grammatik (S. 24). Folge der Erkenntnis«;, dass hierin zn
viel geschehe, ist sein Werk: »Grammaticae facilions praecepta«. Laurie
verfolgt nun alle Erlebnisse und Eindrücke, die auf des Coineoius päda-
gogische und didaktische Arbeit Einfluss haben mussten. Die Cardinal -
Sätze seiner Pädagogik werden dabei stets klar und an der richtigeo
Stelle beigebracht, (?gL S. £r fasst sein ürtbeil etwa in den Wor-
ten zusammen: In edocation Gomentus was a son'se Realist — the first
great and thorougly eonsistent Realist. Bis 8. 66 schildert Laurie an
der Hand der eigenen Schriften, des Comenius und neuerer Hilfisschriften
(die freilich weder ordentlich citirt werden, vgl. s. B. 8. 19 n. ttber Gln-
dely, noch auch vollständig genannt werden könoen, freilich ist die Antahl.
der Schriften Ober Comenins Legion!) den ansseren Lebeusgang des tref^
Heben Mannes, von S. G5 — 69 folgt eine allerdings deutschen bibliogra-
phischen Anforderungen keineswegs genügende Aufzählung der Schrjfie:^
des Pädagogen, nach Perioden eiugetheilt. Er unterscheidet die Pol-
nische reriode von 1627 - 1G42, die Elbinjger Periode ( 1642— 1650), die
Periode von Saros-Patak (1650 — 1664) und die Amsterdamer Periode
(von 1654 — 1657). Von 71 - 228 erstreckt sich die Besprechung der
Werke des Comenius, wohl das bedeutendste an dem Buche Laarie*s.
Das erste Capitel behandelt die »Magna Didacticac, wobei Laarie
.mit vollem Rechte sich bftofig der Worte des Autors bedient oder aueb
ganse Stellen in UeberseUang vorführt (vgl. 8. 75). Das ist gewiss giai
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L&uhe» Gomeoius. Wunder, Grimma. 173
gat und wir koDoen der Auffassung Lauries nur Recht geben, wenn er
S. 216 sagt: The ol^ect of this voIume i& to present Comenius himself
to the Eoglisb reader — not Comenius as I may unterstand bim. Tbe
Jatter woiild bave been a comparatively easy task; the task which I
have nntertaken, bas been a laborioas one. Der IL Theil hat den
Titel: Hethod in the teaebing of Langoage more ftiUy considered. Der
in. Theil bandelt von den Lehrbttcbern des Comenins und der Art ihrer
■ fienntzang. Der lY. Theil von der inneren Einrichtang der »Panso-
pbto-Sebool nnd deren . Ünterrichtsplan. Den Scblass macht ein kriti-
scher üeberbltck.
Eccci gehalten in der König!. Landesschule zn Grimma von Prof.
Dr. H. Wander. TIL Helt Grimma, Selbstverlag des Heraasgebers.
(1 M. 20 Pf.) 1884. 101 S.
Ein mit schweren Opfern bestrittenes Unternelimen, das wieder von
der Verlai7STnisere für ernstere Schriften erzählen kann. Und zweifellos
ist es sehr werthvoll durch seine biographischen Beiträge über das Leben
ehemaliger Qrimmaner Lehrer und Zöglinge. Gleich die erste Biographie
fesselt unser Inteiresse, sie ist dem Andenken Arnold Dietrich Schäfers
(geb. 16. Oktober 1819, gest. 20. November 188S) gewidmet (s.S. 5—19),
Scfaftfer, der Sohn eines Lehrers zn Seebaasen,, stndirte^ in Leipzig nnter
G. Hermann, R. Klotz , H. Hanpt und Wacbsmath Pbilolbgie und Ge^
schichte. Damals schon trieb er Demosthenische Studien, wirkte sodann
(von 1842 an) als Erzieher am Viuthnmschen Institate in Dresden, 1860
wurde er Professor an der Landesschale zu Grimma, wo er die allge*
meine Liebe der SchQler gewann. Durch Schneidewio ermnthigt, liess
tr eiiic Reihe seiner Demosilicnischen Stmiien im »Philölogus« erschei-
nen, 1856 1858 konnte er sein berühmtes liuch DDemostljenc:5 uiui beiuö .
Zeit« bei Teubner herausgeben; ein Werk, das auch dem Studium der
atti'^chon Redner zu mite gekommen. Seine nationale Gesinnung trug ihm
mittlerweile von MlIli^t( r v Beust ein partikularistisclies Verwarnungs-
scbreiben ein, worauf er die am 3. November 1857 erfolgte Berufung als
Professor der Geschichte an die Universität Grcifswald annahm. Eine
Fracht dieser bis 1865 dauernden Thfttigkeit sind eine Reihe von Unter-
Sttciiungen im Gebiete der griechischen Geschichte ond Vorstudien zu
sefaer Geschichte des siebeqjährigen Krieges, die 1870 (Berlin, Herta)
erschien. Neben v. Sybel wirkte er seit 1865 an der Bonner üniversitftt
als Professor der alten Geschichte, besonders nachhaltig in seinem 8e*
mioar. Seine Studien wurden nur durch grosse Reisen, z. B. nach
Griedienland und dem Orient (1876, selbst nach Algier 1881) unter*
brochen, einen Ruf als Director der preussischen Archive lehnte er ab;
er widmete sich ganz seiner Lebrthätigkeit nnd seinen Forschungen.
Doch war er kein weitabgewandter Gelehrter, mit voller Seele war er
bei L^euUchiauds Einig ungs werke, abur auch für die ästhetische Bildung
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174 Wunder, Qrimmt Fra^k«, Denu.
*
wirkte er durch Vorträge und Aufsftti«, wie durch Reden aber Schiller ib
Nationaidichter, (Iber GOtbes Stellang siir deatochen Nation. Er mr ea
deutscher Patriot und ein gater gläubiger Protestant Von S. 19-»
bespricht Wunder das Leben des Prof. K. H. Ldwe, anch eines SehQien
von Hermann und Klots, der von 1845—1876 an der Grimmaner Sehuä
lehrte und 1884 verstarb. Einige kleine Arbeiten LAwes sum Liviv
nnd Vergil sind S. -24 angegeben. Löwe ist der Vater des Lieblinge-
scholers Ritschls^ des durch seine glossatorischen und Plautinischen Ar-
beiten rflhnilichst bekauutca Carl Gustav Löwe («eb. 18. Februar 1852.
gest. 14. December 1883), der auch GriJiiiüaiier Schüler u.jr Der l'^cl-
inalige Gelehrte war (wie dies oft vorkommt) am (ivniiiusium nur ib
Schüler von »guten aber nicht glänzemieu Aulagen« bezeichnet, er ent-
wickelte sich aber unter Ritschis liinreissendem Eiotiusse sehr rasch
und ward zu <ler Riesenarbeit, die Ritschis Geiste vorschwebte^ zu der
Schöpfung eines corpus glossariorum herangezogen. Ate Fracht dieser
Studien, in denen er nie ermüdete, zu denen er grosse Reisen unter-
nahm (1878 hatte er den Mailänder Palimpsest. auf den Stuifemund auf-
nierl(sam machtet nochmals untersucht), erschien 1876 der Prodromis
corporis glossariorum Latinorum, gerade noch zeitig genug, nm deo
Heister .... ein letztes Mal su erfreuen. Mit GOts nahm Lflwe aber
auch die Plautinischen Arbeiten Ritschis auf, im Auftrage der Wiener
Akademie der Wissenschaften bereiste er fQr die Bibliotheca patrum La-
tinorom spanische und portugiesische Bibliotheken - eine Falle von
wissenschaftlichen Arbeiten verlangte seine Kraft, die Stellang, die er
als Custos an der Göltinger liibliülhek seil löbO einnahm, sichei ten ihm
Müsse und Mittel zu jenen Plflnen; aber wje F. A. Wolf betiel auch ihü
fein ruheloser verhänguissvoiler Trttbsiuu. ^Verzeichniss seiner Werke
S. 61.)
Noch ist eine Reihe von Biographien in dem Hefte enthalten, meist
von Theologen und Juristen und unseren Zwecken fernliegend; nur des
Qrimmaners C. F. Prossdorf sei Erwähnung gethan, der im zweiten De-
cennium unseres Jahrhunderts in einenj Jahre durchschnittlich 10 — l looo
lateinische Disticha verfertigte, wie .der eingehenden Darstellung der £at-
wickelung K. Beichards (S. 57 IT.).
Festschritt d es ücrzuglichen Gymnasiums und Real-
gymnasiums zu Dessau 1885. Geschichte der Herzoglichen Haupt-
schule 2U Dessau 1785- 1856 Von Dr. Otto Franke. Mit zwei
Abbildungen (die Schnigeb&ude). Dessau 1885. In Commisaion bei
P. Baomann. 129 S.
Vornehmlich die Lehrpläue sind werthvoll, die der Verfasser rait-
theilt. iSo wird 1785 in IV Latein nach Gedike latpiuisches Lesebuch
begonnen, in III. Eutrop oder ein anderer leicijiei Autor geleseQ, io II.
Justiuus abwecbseiad mit Mepos, ebenso äailust und C&sar, Üvid oder
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175
Phaedrns, in I. Cicero oder (mit Recht jetzt erst der schwierige) Livias,
Vergil oder Horaz. Altcrthümer wurden nach Oberlini rituum romano-
nim tabulae, Mythologie nach Eschenburgs griechischer und römischer
Fabelgeschicbte getriebon. Griechisch begann erst in II., vermuthlich uach
der Halleschen Grammatik, /nv Leetüre Gedike's Lesebuch oderXenophon
Cyrop-, in L Heiodian. tiie iiüüftigen Theologen : Novum Testam. graec.
[üuv 4 Stunden wöchentlich). Der revidirte Lehrplan von 17D0 zog in
IIL Coroeliiis Nepos, in L SueXoo und die Exercitia stili heran, Alter-
thümer werden noveniiiodert gelelirt. Im Griechischen treten zu Gedike
noch Schu!/ii capita selecta und üeiuselmaon Lesebuch ia IL, Homeri
Dias In L hinsu. Bei der MatantfltsprOfiiiig 1816 fand man mit Recht
Livias sar Bewibrong der Een&tnisee genflgend.. In dem abgeänderte^
Lehrplan war aber Im Anfang aneeree Jabrhnnderte wieder Manches an-
ders geworden, die Standen ia n. worden im Latein anf 8, die In III.
auf 6 erhöbt. Seit 1808 werden Splittegarb Lesebuch odd Bitsbanb
kL gr. Qramibatlli nod Oedilce*8 Chrestomathie eingeführt, Eutrop wird
wieder in III. aufgenommen, in IL erscheinen Cicero (Reden), Plinins
Epp. und Vellejus Paterculus (!). Seit 1803 wird in l. anch Tacitus
^Aiinalen) gelesen. Im Griechischen behauptet sich Herodian bis 1817,
jie Orjyssce und Plutarch (Vitae) finden sich zuerst 1813 in I. 1817
wurde Üultmann's Grammatik eingeführt, schriftliche I tbuiigen werden
nicht erwähnt. Aber erst von 1819 an kam für das Griechische eine
bessere Zeit, bisher war es ja nur in zwei Classen und in vier Stunden
wöcheotiich gelehrt worden ; nuuaiebr wurden die Stunden vennehrt, der
Unterricht früher begonnen, die Lectttre ausgedehnter. Vortrefflich war
die Einrichtung der Privatlectüre, wonach jeder Schttler der Phroa ond
Secnoda daheim einen lateinischen und griechischen Antor lesen und
ezcerpiren mosste. In der Wahl der Lehrmittel erfolgten aber stete
Verftoderongen, in I. treten Tacitns Agricola, TibuU, Cicero de divin.,
de orat^ in II. noch Cnrtius hinsu; Krebs Grammatik, Gröbei Anleitnng
smn Debersetsen, Friedemann Chrestomathie wurden für H., da^Lese-
hodi von Jacobs und Daring für IIL, Wiggert Vobabeln für V., de Harto
erstes lateinisches Lesebuch ftlr die Vorklasse verwandt. Im Griechi-
schen in 1. Aeschylus (Prom.), Sophocleb (Trach. Od. Col. Antigone),
Kunpides (Phoen. Medea, Alcestis), Hcrodui, 1 hnkydides, Xenupbon (Me-
morabilien), in IL Xenophon üeilenica, Anab. und Cyrop., Jacobs Attica.
Ausserdem A. nnd C. Matthiae griechisches Lesebuch, Rost Grammatik.
In TL und IIL wunien Jacobs Lesebuch TT, Ileinzelmann Lesebuch, Butt-
manns kleine Grammatik, in Iii. (IV.) Jacobs Lesebuch I und Nadermann
griechische Wurzeln gebraucht. Die Schulordnung von 1840 brachte
abermalige Neuerungen, unter denen nur ein stärkeres Hervortreten des
syntaktischen Unterrichts, der Exercitien und Extemporalien im Latein
genannt werden mag. Auch im Griechischen werden die Syntax, für die
SOhner's gr. Syntax seit 1842 eingeführt wird, mehr betont, schon in IL
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176 Kleine, Geichichte de« Weseler GymnaMom«.
Plato gelesen, die Ilias in I. mit lateiiiischor Erklärung de- Spracblicben
und Sachlichen darcbgeuommen, Memorirübungen für beide Sprachen
seit 1844 drioglicbst empfohlen. Das f&r die Geschiebte des deutschea
Schulwesens werthvolle, an pädagogischem Detail reiche Buch bringt
im Anbange noch eine Uebcrsicht der Geschichte der Anstalt von 18M
bis 1865 und ein Verzeicbniss der seit 1786 feröflentlichteo PrognnuB-
Abbandlnngen, Scbalordnangen, lieden n. dgl. Schliesslich sei noch e^
erwflhnl, dass am 1883 ein im WesentlicBen sich an die revidirten preitai>
sehen Lehrplftne ?oni 31. März 1882 anschliessender Lehrplan ao alles
anhaltischen höheren Lehranstalten eingefuhrt warde. *
Geschichte des Weseler Gymnasiums ?on den ältestes
Zeiten bis anr Gegenwart Von DlrectorDr. Ad. Kleioa. 177 8.
nebst einem Anhange von €18.
Mit der gross teu Sorgfalt; nach guten Quellen und iniü^chnfcen,
darunter auch zahlreichere Arcbivalien — ausgeführte Geschichte de^ Gyra-
uasiuras auf dem Hintergründe der Stadtgcscbichte, welche wieder zeigt,
wie die grossen Ereiguisse allüberall auch die Cuiturentwickeluug beein»
Aussen. Es kann nicht unsere Sache sein, ins Einzelne einzugeben oder
das zu erzählen, was iülen Schulen gemeinsam ist Das scholastische
System Ih rrschte natftrlich auch hier bis etwa in die Mitte «dea ilknf-
sehnten Jahrhanderts, drei hervorragende Männer: die Rectoren Alezan»
der Hegios (S. 17 t), Hermann von dem Busche (S. 18 ff.) und der Gon-
rector Adolf Ciarenbach (Aber den wir hier 8. 28, 24 mehr erfahren) waren
an der Schule thätig. £rst In der Mitte des vierten Decenniuma des
sechzehnten Jahrhunderts wurde das Griechische in den Lehrptao aufr
genommen. Der Lebrplao von 1684-1585 ist nicht ohne Internste. In
der Octava s. Infima wird als Regel verzeichnet: Discipnli boius classis
ita instituentur, ut apte discaut syllabas coiligere, districte pronuutiare
ac Scripte ac voco exprimere. Dabiuir upera ut non tantum lauiium,
verum etiam geni.ainLam idiunia tarn scriptum quam typi-^ expressum
exaclissime prununtieiit. lu VII. und IV. sind natürlich die Di^^ticha Ca-
tüüis, in V. und IV. Cicero und Terenz, in III. Vergil, im Griechischeo
die Grammatik des Clonardus eingeführt, für IV. und III wird die Khe-
thorica Talaei, für die Prosodie in V. TibuU verweudeL I>ie Zahl der
wöchentlichen Unterrichtsstunden für V., VI. und III. betrug (ausser den
Privatlectionen) 381 Von dem Rector Oridryus (1672, eigeutüch R?rg-
wald)» der auch Vorsteher einer fär lateinische und griechische Werk«
angelegten Druckerei war, wurde eine den Einrichtungen der Dussel*
dorfer Schule nachgebildete Ordnung vorgelegt. Im siebseh'nteu Jahr-
hundert war bis 1630 im Latein die Grammatiea Tremoniana .In Oe>
brauch, die dann durch Gram. Bemensis verdrängt ward (cf. S. 88). Es
ftUt dies in die Zeit des von Rector M. J. Sauten entworfenen Lelir*
planes von 1632. Die Autoren sind in dieser Ordnung dieselben ge>
Uly, \-
KMiie, Wesel. Hertfelder, Uebenetnugeo.
177
blieben, Horaz wird noch yermisst, aach Homer erscheint noch nicht,
Latein sprechen natürlich gefordert; wegen der Armiit der meisten Schil-
ler wird keiD Schulgeld erhoben. Nichts soll snm Aaswendigleinea ge-
gebeo werden, was nicht {rflher erklärt ward. 8. 87 und 90 werden
Lehrer nnd Reetoren yod 1667 an anfigeftlhrt, als Cnriositftt werde die
testamentarische Bemerkung des tüchtigen Grantsius (tl628) eitirt, seine
Enkel sollten lieber Handwerke lernen, weil sie dann glttcklicher leben
konnten als Schnllente, die den bitteren Schalstaub essen mflssten.
Unter Rector Seil (1656 — 1697) wurde der Orbis pictiis und die Janua
Tüu Comenius und die griechische Gramm ar k von Theoph. Golias ver-
wendet, Horaz und Hesiod kommen jmcii schon vor. 1735 wurde die
Berolinensis Langiis dat. Grammatik) eing^^führt. aus dem Plan von 1768,
der auf S. 122 ff. umständlich beliandelt wird, ist nur erwähnt, dass in
II. Erasmi Colioquia gelesen wurden, das Griechische aber — ein ent-
aehiedener Rückschritt ! — kaum so weit getrieben, dass ein Schriftsteller
gelesen werden konnte, dass Cäsar in I. besondord in den Abschnitten,
weicbe sich anf Deotschland beziehen, des Xacitus Germania, Floms,
Soeton and Seneca vorlagen, im Griechischen endlich Homer (daneben
das Neue Testament) In sein Recht eingesetzt wurde. In der Poesie
und Oratorie greift man auch zu den Zeltgenossen, Gellerts Fabeln,
Weiasens Kinderlieder, Gottschedens Anweisung zur Oratorie, in den
Pri^atlectionen tradirt man rOmtsehe Antiquitftten nach Heineccias oder
Nieuport und die Anfangsgründe der Metaphysik nach Ernesti inilia
doctrinae solidiuns. Der neue Lehrpian von 1798 brachte im Griechi-
schen der Wunderlichkeiten genug, z. B. winden in IL in einer Stunde
Xenophon (Memorabilien), in der anderoii Anakreon, in 1. iu einer
Stunde Homer und Plato, in einer anderen griechische Literatur docirt,
dazu im Anschlüsse an deutsche Dichter Aesthetik getrieben. Sehr
wertvoll sind die im »Anhange« abgedruckten Schulpläne, nicht minder
das Lehrer- und SchOlerverzeichniss von Wesel. Unter den Schülern
Undeo wir Berfthmthetten, wie den preussischen Finanzminister I. C. G.
Haassen (28. August 1769 — 2. November 1884 vgl. H. v. Treitsehke
deotsehe Geschichte III). Üeber die höchst verwerfliche Dispens vom
Griechischen, ja sogar vom Latein vgl. S. 145, die neueren Eln-
rtelitiingen seit 1825 werden von S. 171 ab behandelt Die Literatur
tiber Hegins und Busch könnte etwas reicher sein (vgL Allg. deutsche
Biographie), sonst aber gehört Kleiue's Buch zu den bcstgeschriebenen
GyDana&iaigescbichten. Und nun zu allgemeineren Schriften:
Deutsche üebersetzuugen klassis eher Schriftsteller aus
drm II* iilollierger Humanistenkreis. Von Dr. Karl Hartfelder
(Beilage zum Jahresbericht des Heidelberger Gymnasiums für das
Schuüahr 1883 1884. Heidelberg, Buchdruckerei vou G. Mohr, 1884,
(Progr. No. 552) IV. 34 S.
Es war ein glficklicher Gedanke des um die Geschichte des Hu*
JalMwMckt für AhithttMwUKMKhtft XLVm. (IIS6. Dlj. 12
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178
Hartfelder, Ceberaetzuageo.
inauismus hochverdienten Verfassers, den seit Degens bekanntem We
nicht mehr behandelten Gegenstand in Angriff genoromeo zu bab
Wir erfahren ganz hübsche literarhistorische Daten. Schon um Ii
erschien bei Coburger in Nürnberg eine Uebersetzung von Boethii,
1486 eine üeborsotzung des Euimchus von Terenz in Ulm von Ha«
Nythart, 14ü9 der ganze Terenz in Strassburg bei Haus Giyninnk
1488 Cicero de OCficiia bei U. Schobser in Nürnberg. Die meis
Uebersetzangen stammen ans Augsburg, Nürnberg, Strassborff,
coltorerfüllteii ReicbsaUdten; aber ancb der Heidelberger Hamanietea-
kreis, dnrcb R. Agricola aaf den Wunsch des Korftlrsten Philipp an-
geregt, schritt sur Uebersetzong griechischer Historiker und Oicfatsr.
Hier ist in erster Linie Dietrich von Plenningen in erwfthnen, der üeber-
setter des Sallnst nnd der Schrift Lnkians gegen die Yerlftnmder, welche
Agricola in so vorzüglicher Weise ins Latein übersetzte, der er den
Titel »Von der Klaffern« gibt; an sie schloss sich seiuo Uebersetzung
des ""OvEtfiog ^ dXsxTfiuujv (1515). Hartt'clder macht über diese Versionen
die Bemerkung (S. 7): Mau merkt ihnen sehr wohl an, dass Luthers
gewaltiges Sprachtalent damals noch keinen Eintluss auf die deutsche
Darstellungsweise geübt hatte. Sie wimmeln von oberdeutschen Pro-
vinzialismen, welche erst durch Luthers Schriften aas der Schriftsprache
verdrängt worden sind. Der Satzbau ist unbeholfen, manchmal schwer
durchsichtig, ^ ist aber durch Naivität und Gemütblichkeit ansieheikL
Recht beachtenswert ist, was Hartfelder Ober Reachlin als Uebersetaer
beibringt (S. 8 ft). Schon Benehlin ist Purist, er spricht es in den
Anmerkungen sur UebersetKuog des ersten Buches der Tuscnlaaen aos^
dass man sich schftmen solle, lateinische Wörter in die deutsche Bede
einsnmischeo. Und er macht Emst mit dieser Forderung, indem er
saxum mit Büchsenstein, inferi mit Hölle, musicns mit Luttenschleher,
Villa mit Lusthus übersetzt. An Reuchlin schliesst sich Weraer von
Themar, über den Hartfelder bekanntlich in einer eigenen Schrift sich
verbreitete. Er sagt über ihn als üebersetzer (S. 10): Meines Wissens
sind diese Ueborsetzungen Vergils und Horazens durch Werner die
ersten in Deutschland. Vorgänger hat er jedenfalls nicht benützt: sie
sind ganz seine eigene Arbeit. Er scheint den Hauptwert bei einer
Uebersetzung in der Deutlichkeit gesehen zu haben; darum fügt er an
manchen Stellen erklärende Worte in Klammern bei. Auch Jekob
Wimpfeling erscheint als Uebersetcer (cf. 8. 10 iL). Hartfelder oinMiil
(8. 11) an, die im Cod. Palat. German. 451 der Heidelberger üniversittUa*
bibliothek enthaltenen und wohl nach der lateinischen Version des leo-
krates nph<: Jr^iiovatov (von B. Agricola) gefertigte üebersetsung rtihre
von Wimpfeling her und führt die Hbrigen nicht ans dem Ghrieehischen
gemachten Uebersetzungen Wimpfelings an, von denen er bemerkt, sie seien
die schwerfälligsten und ungelenksten unter allen den Proben, die er
mittbeile. Die Proben, welche gegeben worden, sind (S. 15) v. Plenaio-
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Eclogae l«Atioae.
179
eren, Uebers. von Seneca ad Marciam de consolatione c. I — V, (S. 18),
Keuchlin: Tosculanen I. 1- 10 oebst Aumerkoageo zu der Uebersetzuog,
(S. 28) Themar: Eclog. X. Yergils, Horaz Sat I. d. 8. 32. Wimpfeliog:
S. Brief an Friedrich von Dalberg nnd Uebers. von Cieeros Cato (»Von
dem Altere § i-S).
Hartfelders Schrift let belehrend nnd macht Lust, auch von an*
deren üebersetsem sn hören, die Noten sind gat Instmirend, geben
auch Literatorangaben, sn denen aber n. a. meine Darstellnngen in
?. Sjbels Bist Zeitschrift B. 26., im »Nenen Reiche I8t2 und in der
Zeitschrift für deutsche Coltnrgeschiehte 1876. 8. 66 ff. nnd 746 (zu 8. 4
üDd 10) angezogen werden können. Ueber Celtis vgl. meinen Aufsatz
iQ Räumers Hist. Taschenbuch vom Jahre 1884 (Der Humanismus in Wien)
und V. Bezold, der JSrzbumanist C. Celtis (v. Sybels Hist. Zeitschrift).
Eclogae Latinae e Mnreti Emesti RahnkenU aliommqne
recentiorum operibas aC. T. Zumptio, descriptae qaartom retractatae
ac öuppletae cura H. H. Wolffii. Lipsiae. Ed. W ai iig (E. Hoppe) 1885.
In der Praefatio gibt Wolff die »siognlaria fatac der Ausgabe
an, von der wir nicht glauben, dass sie OberfiOssig sei. Auch die
Neulateiner» besonders Muretus, haben ihre Berechtigong, das ürtheil
von Mftanern wie Rnhnken und F. A. Wolf, die s. B. die Lectftre jenes
Hmnanisten empfehlen, nm eine tachtige Latinität zu gewinnen, steht
wohl noch in voller Kraft. Wolff kann nicht umhin in der Emleitung
über gewisse Zeitriehtungen sn klagen: Sed postquam aliqnamdiu per
Scholas nostras grassata est pestifera eorum ratio, qui ad res et usnm vitae
omnia referenda, antiquarurn litterarum studia maximeque latine loquendi
scribendique nsum aut ürunino ejcstnpiinda aut saltem ampiitanda ceu-
serent u. s. w. Er führt em s liönes Wort II* ,l^p!s ins Feld, das dieser
schon 1809 Ober die Culturbedeutung der klassischen Studien geäussert
(Werke XVI. S. 136).
Was nun die Auswahl anbelangt, so sind Angelo Poliziano (S. 1 — 18),
y« Bembus (21), L. Bonamicus (22), Christ. Longolins (26), Paulus
Manntins (29), Mnretns (84—108), P. I. Perpinianns (116-116), Phi-
lippus Camerarius (116, warum nicht Joachimus Camerarius L?), Petr.
Bnnnaanns (117), L Aug. Ernestins (122—140), Darides Ruhnkenins
(140-192), L N. Nidasitts (192), 8. F. N. Morus (199), Dan. Alb.
Wyttenbachius (207 - 241), Fr. A. Wolfins (241-264) vertreten.
Allen Respect vor Zumptens Auswahl, dennoch hätten wir, da es
«.ich um Neulateiner bandelt, statt einigen sehr wenig Bekannten, lieber
Stücke aus den Schriften des Erasmus, des Praeceptor Germaniae, der
Franzosen Bndaens nnd Dionysius Lamliinus, Scalij^er, Casaubonus ge-
«phon. Vor Allem aber wären bei einer sttl( hen Ausgabe, die doch für die
belecten der Gymnasien oder ftlr junge Philologen berechnet sein mag,
biographische Angaben und erläuternde Noten kaum abzuweisen. Alier«
180
Boot, üugo Grotiu>. Friedender, Hamburgiecbe Bilduog.
dings die Arbeit des Herausgebers w.^ro dadurch eioe weitaus schvie-
rigere aber auch Yerdieostlicbere geworden*
Hugo Grotius et Cornelius Tacltus. Scripsit I. C.G.Boot
(Ex actis litterariis Regiae Academiae Discipünarum Neerlaodicae
Scr. alt Vol. XII. Amstelodami apud lo. MuUerum 1862. 30 S.
Eine sorgfältige, gntgeaehriebene Untersuebtuig der BesiebirngN
des Historikers Grotias lo dessen Vorbild Taeitas. Wie Grotiiis m
seinen enten Yersttcbeo an stets den rOmiscben Oescliicbtssehreiber nt
Augen hatte, wird Im Einzelnen genan nachgewiesen. Was Orotias all
Emendator der Annaleu geleistet, wird S. 6 ff. an treffenden Beispieles
gezeigt. In seinen Annales et Historiae de rebns Belgicis folgt Grotias
dem Vorbilde so sehr, dass Boot sagen kann: Ut m iiiscriptione operis.
sie in rebus narrandis uiahifeste Tacituni ante oculos vel putius in mente
habuit. Von S. U 26 weist der Verfasser seineu Plau nach: primam
aflferani nonnullos locos, in quibu5 Grotius aliquod Taciti dictum fideü
mcmoriae infixum in suam rem convertit, addamque pauca, quae ex aliorum
scriptorum lectione iiuxerunt; deinde Toces et constractiones verborom,
quas e Xadto hansit; tum indicabo vocabula a Grotto ficta ant aora
ratione nsnrpata, verbo attingam looos panUo obsenriores; postremo tadi-
eabo partes narrationis illastriores, in qnibns mazime elnoet qoanta arte
bistoria ab eo scripta sit. Als additamentnm Yon S. 26 an folgen end-
lich Emendationen des Antors und Peerlcamps snm ?erderbten leite
des Grotin8*6chen Geschlchtswerkes.
Znr Geschichte der Hambnrgischen Bildaag in der erstes
Hftlfte des siebsehnten Jahrhunderts, I. Theil tob Dr. Kos*
rad FrledUnder. 4. 81 8.
Populäre aber auzicheude Darstellung a\n <]fm geistigen Lebeo
der bertlhmten Handelsstadt. Nach recht gntrr Emli iturig in die all-
gemeinen Verhältnisse geht der Verfasser ^S. 9 ti ) auf die Geschichte
des 1613 eingeweihten, aber schon 16-23 angefeindeten Gjrmoasimn eiOf
das übrigens nie beansprucht ah Universität aufgefasst sn werden. Vob
1614-1651 wurden in die Matrikeln dieser, vielleicht nach niederüa*
dischen Vorbildern gestalteten Anstalt 8S7 StudenteOp darunter 2S6
Hamhniger, eingeschrieben. Friedlftnder gibt Nachrichten Ober die Fa>
milien, aus denen die Gymnasiasten stammten, sowie Ober Lebensgaag
der bedeutendsten unter diesen Letiteren. Daraas ersieht man. da«
sieb weniger unter den Theologen, als unter den Hedidnem lädittge
Köpfe befanden. Ganz gut sind die Bemerkungen Ober die zwei be-
rühmten Apostaten des Protestantismus, Peter Lambeck und Lukas
Holste, bei Lambeck hätte aber die Schrift von F. L. Hoßmann, K L.
Soest iHü4, angeführt werden sollen, etwas kurz ist l. F. GronoviiLN
auch einer der Schüler des Hamburger Gymnasiums (S. 23 nach Bursiao
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Urbiai, MmL A. de' BergolU. Posia CAopaDeUft.
181
6. d* kl. Pb), abgetban. Es ist dankenswert, dass Fnedl&nder die Be-
«ehangen der Hamburger Stadenteo so den Uni?er8it&ten verfolgt (24 ff.);
er liefert dabei den Nachweis, es bAtten sehr viele Hamburger in Padua
und Basel promovirt, im fflnfeehnten Jabrirandert sei besonders Prag
ein gesnditer Stndienort gewesen. Dass swischeo Hambarg and Rostock
ein enger Zasaromenhang bestand, Ist selbstverstftndlich.
Die Fortsetzung der interessanten Sehrift, welche sich mit einigen
anderen deutschen, mit niederländischen, englischen, französischen und
italienischen Universitäten nnd schliesslich nni den littcranschtMi und
wissenscbaftlichen Kreisen io Hamburg beschäftigen soll, kann nur hehr
erwOnscht sein.
Francesco Mauri. Ricerebe criticbe dl Giolio Urbini. Fo-
ligno. Campitelli 1881. 38 S.
In dem am 28. September 1600 in Spello« einer kleinen aber ur-
alten Stadt Umbriens geborenen Francesco Mann, der sp&ter in den
Hiiioritenorden eintrat, schildert ürbini einen verspotteten italienischen
WimpfeUng, der dem Paganismas seiner Zeit gegenflber in einem reli-
giösen Epos das Andenken des Franz von Assisi verherrlicht. Dieses
lateinische Heldengedicht »Francisciasf» das In 13 Bttcher serfUlt and
aas 11980 Hexametern besteht, ist nach den von Urbiui mitgetheütea
Proben vornehmlich Ovid und Virgil nachgebildet uiid Cosimo I. gewid-
met. Die Bemerkungen ürhini> iiber die Renaissance sind meist zu-
treffend, seine kritischen Ausführungen unterrichtend, nebenbei mag
erwähnt werden, dass er den »Dichter von Marbach» citirt
D. Antonio de" liirgolli Sacerdate, librajo e tipografo Mo-
denese del secolo XVI. Bologna 6ücieta tipografica gia Composi-
tori 1884.
P. Biocardo gibt in dieser Schrift genaue nnd sorgfältige Beiträge
IO der noch fehlenden Bibliographie Italins (arregaach^ se le pabbliche
bibHoteche dltalia lasciano motto a desiderare riguardo ai catalogbi
generali, mancaao poi qaasi tatte degl* indici Speciali), indem er Druck-
werke des Priesters A. Bergolla in Modena anfittbrt (BergoUa gest 1541)»
die Mr onsere Zwecke allerdings keine besondere Bedeotong haben.
Dr. Pletro Pozsa fra Tommaso Gampanella, Filosofo
Patriota Poeta Oiodicato Nel Secolo Dedmonono. Lonigo Oaspari
1886. 180 S.
Ein prächtig ausgestattetes und prächtig geschriebenes Büchlein,
das als Nachfolger des grossen Werkes von Vi. Amabile in Neapel
(1882) wie es scheint für ein weiteres Publicum das Andenken des
Mlr^frera fbr die Freiheit an erneuern strebt. In der Tbat liest sieb
das Werkchen, das voll von politischen Befleiionen ist, recht gut« es
üiyiiized by
182
stellt den am 5. September lö68 zn Stilo in Calabrien geborenen Cam-
pADella mit Recht an die Seite Aimold's von Braecui uod SavonaroUii
nnd nennt ihn einen Vorläufer unserer Zeit Besser yielleicht: of»erer
Fortflchrittsideeo« denn Vieles, wodnreh GamiMUiella damals der Fotter
and sedisnndzwanzigjfthriger Gefihignissliaft verfiel, ist ja jetst aoA
blosser Wonsch. Campanella war aber ancb als Gegner der Aristote»
liscben Philosophie, als Vorlflnier Eant's bezfiglich seiner Kritik des
Intellekts nnd als Verfechter der induetiven Methode an nennen. In-
teressant ist der Hinweis Pozza's, dass ein Sohn der »dotta Germaniai
dass Leibnitz erst wieder auf Campanclla aufmerksam iiiach:e uud Her-
der Gedichte desselben übersetzte. An der zur Erweckung des Pa-
triotismus bestimmten warmgehaltenen Schrift sind nur der Mangel
der üebersichtlichkeit und das Fehleu eines Kegisters übrigens eine
romanische Gewohnheit — zu tadeln. Das Büchlein ist ein wahre?
Master von typographischer Ausstattung; unsere deutschen Verleger
könnten sich Oberhaupt an der Eleganz der Typen und vor Allem aa
dem starken und schönen Papier vieler italienischer Aosgaben ein
Muster nehmen.
La Coltura Letteraria e Scientihca in Rimiui. Dal Secolo XIY
ai Primordi de! XIX del Bibliotecario Dott. Cav. Carlo Tonini
VoL 1. Bimini Tipografia Danesi gii Albertini. 622 8.
Ein sehr interessantes, stofifreiches Buch, das die Bildungsverfatl-
nisse Riminis in den oben angegebenen Zeiträumen behandelt. Besonders
möge hier hingewiesen werden auf Bemerkungen über die Grammatiker
Riminis und die Chronisten (S 40 flf.), die Beziehungen Pandolf v. Mala-
testa's zu Petrarca (56 ff.) — wie denn die Heroen Riminis die Mala-
testa sich «berhauj^t als Mflcenaton erwiesen (73 ff.) — die Schilderung
von Robert Valturius» des Verfassers eines Tractates »de re militaric in
12 Btichern, an dem Tonini die »perizia di latinitä« und »versatissimo nei
Tolumi di tutti i migliori si dal Lazio e si deUa Orecia« rfihmt (Be-
sprechung des Werkes S. 117 if., ein Werk, das sogar Justus Lipsins
in seinem Bnche aber das römische Kriegswesen benntat haben soll,
S. 123), aber Pietro Perleoni, den Lteblingsschaier Filell6*8 (178 ft),
von dem (S. 18A) auch Schriften angegeben werden, Aber Giovinm
Anrelio Angnrelli (geb. 1441), den Dichter der lateinisch gesehriebeaea
iChrisopeia« nnd dem Horaz nachgeahmten Oden (206 flf.). Ober Phi-
lippus de Arimino, den Verfasser mehrerer lateinischer Werke (auf-
gezählt S. 235 f.) u. V. a., die eingehend zu besprechen zu weit fobrea
würde (vgl. 239 ff.).
Erstrenken sich die bisher gebliebenen Andeutungen für den Zeit-
raum bis zum XVI. Jahrhundert, so sind die folgenden Capitel dem
XVI. gewidmet In der Einleitung wird ?om Unterrichtswesen Rimiois
im Allgemeinen gesprochen, das denn anch gegen das Ende des Jsär-
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Tonifliy Bimini. D Aucona, Stodi sulla Liiteratart. Ig3
huuderts in den Händen der Jesuiten war. Der grösste Theil des sehr
fleissig behandelten historischen Sto£fes hat nor fOr die Geschichte der
italienischen Literatur Werth, ab und zu begegnet man allerdings auch
LateioschreibendeD, s. B. dem Dichter Francesco Modesti (geb. 1471),
dessen Venems eine siemlich genaue Nachahmung Virgils Ist (andere
Werke desselben angegeben S. 348), oder Pico Paolo Faustino, der auch
eine Reihe <6. 847 angefhhrter) lateinischer Schriften schrieb. S. 866
bandelt er ttber den erst 1720 erschienenen Gommentar tu den Bncolica
des Virgil Ton Carlo Malatesta (gest. 1576?), der mit einem Trattato
suir artiticiü poetico schliesst. Recht werthvoll, wenn auch für unsere
Zwecke weniger wichtig, sind die hübschen Ausführungen über Dichter
von Kimini und Theologen dieser Stadt, an die sich Nachrichten reihen
über einen Giac. Battista Fosclii, der um 1512 Stieton Caesares cnm
Phil. Beroaldi Commentationibus zu Paris herausgegeben habe, über
Gio. Antonio Modesti, der nm 1510 ein Carmen de landibus Maxi-
miliani (Argentinae) erscheinen liess, nm 1520 eine Oratio ad Carolum
V. in Laterum (Romae) und mehreres, das bis jetzt angedruckt ist,
scheint s. B. eine Oratio de bonarom artlnm discipliois in PUninm
et A?ienum, (Iber Mauritius de Sfontefiore (8.41 6), der ein Epitome in
P. Oridii Kasonis Metamorphoseos. Rimini 1562 herausgab, üeber-
setsongen ?on Klassikern, s. B. von Dioscorides 1642, der Tusculanen
1544, der Epp. familiäres Cieero's 1544, der Reden Gicero*s 1556. Die
philippischen Reden 1556, die Vitae des Plutarch, ein Werk über die
Augurieii und den Aberglauben der Alten 1542. 8. 418 ff. angegeben,
vgl. auch S. 440, und über die Juristen (S. 44ö ff.) und Theologen
(S. 480 fif.) die Mtuiciner (S. 488 fT.^. Darstellungen, die für die Tra-
dition der humanistischen Tendenzen zeugen.
Wir sehen der Fortsetzung des gründlichen und belehrenden
Werkes, dessen reiche Citate aus gedruckten und nngedruckten Schrif-
ten sehr instmcti? und willkommen sind, mit Interesse entgegen.
Studi snlla Litteratura Italiana De' Primi Secoli per Alessandro
D Ancoua Prof. nella R. Universit4 dl Pisa. Ancona A. Gasta¥0
Moreüi. Editore 1884. 460 S.
Fflr onsere Zwecke ist vornehmlich nur die sehr sorgfilltige bio-
graphische Studie Ober Petrarca's Lehrer Convene?ole da Prato (8. 106
— 151) zu erwähnen. Ancona kennt auch die deutsche Literatur, selbst
Primisser's Bemerkungen (in v. Hormayr's Archiv, Wien 1818) sind ihm
nicht entgangen. Im Ganzen wird mau seinen Austuiirungeu nur bei-
pflichten können, dankrnswcrth ist besonders die Analyse jenes Epos,
das dem alten Meister zugeschrieben wird und das eine Art zeigt, die
auch auf Petrarca Einfluss gewonnen haben dürfte. Die übrigen Ar-
tikel des Baches handeln von Jaoopone da Todi und italienische Lite-
raliirverhflltnissa
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184
LOw«DlBld, Liik. Gondda.
Das Folgende fUirt in den Hnnianitmns Polens:
Lukasz Goroicki. Sein Leben und seine Werke Ein Beitrag
znr Geschichte des Hanianismiis in Polen von Raphael Löwenfeld*
BrealaiL Wilhelm Korboir 1884. 228 a
Instructive Bemerkungen Uber den Iluraamsmus in Pulen. deDcn
sich von S. 15 an die Biographie des 1527 iu Bochnia gcbuixiieu Lukasi
Goruicki, des Starosten iü TiKtuin (gest. 22. Juli I6u3), anschliesst.
Gornicki ist der Repräsentant des polnischen Hnmaiiismus, der so ziem-
lich alle die Zfige aufweist, die man au dieser geistigen Bildung andere
wo findet, nur ¥on der Auwendung der Zote und der sonst im Gefolge
des Humanismas auftretenden Kuabenliebe will LOwenfeld die Polen
anberfihrt wissen. Gornicki hat eigentlich nichts Kenee geschaffen, aber
klassische nnd Italienische Bildnngseiemente in Polen Terbreitet la
seinem iDworsaoin« (erschien 1566 Krakan) Metel er eine freie Bear»
beitnog von Gastigliones Cortegiano. Sein Lieblingsantor aber war 8e*
neca, ftberhaapt ein Liebling der Polen (vgl. die Benntsnng durch die
Dichter Kocbanowski nnd Rej), ihm ist die Troas Oomicki's (1589 er-
schienen) nachgebildet, sie zeigt ein sehr bedeutendes formelles Talent
und geschickte Umformung der Sprache Seneca's. Aber er arbeitet
seinen Autor in der Weise um, dai?^ er als guter Katholik an die
Stelle verzweifelten Unplanheus überzeug: teil Glauben setzt. Seine
Schwache ist di^ VVeitsciiweitigkeit. Seneca's de beneticiis hat er
übersetzt und theilweise verarbeitet. Auch als üistoriker stand Gor-
nicki unter dem Einflüsse der Alten, vornehmlich des vergötterten
Livius, dies neigen seine »Dzieje«; nicht minder ist seine Schrift »Dtaon
Socratisf Yom Studium Platons* bertthrt
Eine allseitige Benrthcilnng des Menschen and SehriftsteUeis ist
noch nicht versacht worden, man kann deshalb dem Yeifnsser des
reichhaltigen Buches fttr seine sorgsame Arbeit nur dankbar sein. Et-
was ?iel ist es verlangt, wenn er bei jedem Leser seines Boches die
Kenntniss der polnischen Sprache voraussetzt, da hatte das Buch gleich
lieber polnisch geschrieben werden können. Der deutsche Ausdruck
lässt ohnedem Manches zu wünschen, vgl. S, 8, wo Callimachus lebendige
Vermittelnnj^sstrasse genannt wird oder S- 9, wo mau von reisigen
Streiclieu gleichoiachenden Glaubenszwanges leseu kann. Das Druck-
fehlerverzeichniss ist unvollständig, S. 6 musb es Novoforensis, S. 11
elegans, S. 13 stateczny, 106 Anonymus« 122 Ganoniker heisseo u. s. w«
L.iyiu^üd by Google
Bericht über die die römischen Privat- und
Sacral-Alterthümer betreffende Litteratur des
Jahres 1885, resp. 1884
Von
Pn»f688or Dr. H oriti Toif^
io Leipzig.
L Sekriften allgemeineii labaltes.
1) F. Trawiiiski, La vie antique. Maüüpl illustre ti'arcbeologie
grecque et romaiue d'^inos les textes et raonurncuts fifrniPs. Traduc-
tion d'apr^s Guhl et Koner. Revue et annotee par 0. Riemann.
Seconde partie: fiome. Paris 1884. Mit 630 Abbilduugeo. 548 3.
eDthllt eine UebenetziiDg des Werkes von Göhl und Koner, das Leben
der Griecben und BOmer, mit znsfttzlicheo Bemerkoogen versehen.
IL Sebriften über Privataltertbäuier aod Kuiturgeschiehte,
2) N. - Henry Michel, agrege ä la faciilte de droit de Paris
Charge d'un cours de droit romain, Du droit de citc romaine. fetudes
d'^pigraphie juridique. Premiere sörie: Des signes distiactifs de la
qoalit^ de citojrea romain. Paris 1885. 374 S.
Dieser Band erörtert die äusseren Kennseichen des römischen
Bttrgerrecbts : Toga, Sprache und Namen, danach in drei Abtheiluogen
zerfallend . 1 1: b c s o 1 1 d ere
paitie: De la toga (S. 5 26) bespricht die Togaals oxclusives
Attribut des lüniischen Bürgers, die daraus sich ergebenden Consequrn-
2< ti )iin-ichtlicb de^ Gebrauches derselben entwickelnd: Verlust der Toga
als Folge der capitis deminutio media, Anlegung derselbeu seitens der
Volljährigen, Verwendung der Toga als Leichengewand, als Staats- wie
als 8tra8sen*KIeid und als Trauergewand. Die Verleihung des ins togae
•a Pereginen wird jedoch nicht berührt
U*- paitie: De la langne (8. 27—89) behandelt die Stellung des
LateinisclieD als des bemtoässigen Idiomes des römischen Bürgers.
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186
R&miBche Privat- and SAcralalt«rlbQmer.
in*> partie: Do nom (S. 40 — 872) eröffnet mit eioer £jrtft6nB(
ttber die verschiedenen Elemente vom Namen des römucheo Bürgers, wie
Ober dessen Bxclasivitftt hiasichtlicii des Peregrinen, wobei die incliti|>
sten Zeagoisse: das Edictnm Claudü de civitate Anaanornm io G. L L
6060, 37 und Suet. Claad. 25 ftbersehen siad. Sodann werden die
einzelnen Elemente des Namens dargestellt, beginnend in ehap. I aü
dem praenomen, der in vier Gruppen zerlegt wird : pr^aoms nsoels it
rencontrant dans toutes les gen«;; pr^noms employ^s excIasiTemeot M
plub fr(^quemmeut par cerlaiiies gt ii:>; pif üoms d^modes und prenoms
nouveaux apparaissant des les premi^res annees de l'Empire, woras
dann die Erörterung der beiden Fragen sich anknüpft: ob die Gentilea
freibt'liebt die Vornamen für ihre feulme wählen konnten, und a
welchem Zeitpunkte der Vorname dem Kinde beigelegt ward.
Darauf wendet sich chap. II zum nomen, bezüglich dessen nament-
lich die auftretenden Suffixe, die Namen der von einem Oemeioweses
Manomittirten, wie die vorkommenden Abbreviaturen besprochen werden.
Cbap. III, das oognomen behandelnd, erÖfliDet mit einer Betrieb-
tnng von dessen Function Innerhalb des Namens des Individuum ilb-
rend der Kaiserzeit, worauf die Erörterung den Zelten der BepoUik
sich znwendet, hier dessen Ursprung auf die patrielschen Kreise sortck*
ftobrend. Daran schliesst sich eine Betrachtung darüber, woher die
cognoniina entlehnt sind, sowie über deren Vererblichkeit, wie HÄofang
und über die Veranlassung der letztereo.
Chap. IV: De la fiüation bespricht die Einfügung vom Namei.
des Vaters oder fernerer Ascendenien, wie vom Namen des Patroncs.
wobei S. .'^02 ff. «^ine Erklänmu der Anomalie vorsucht wird, dass der i
Freigela>sene mitunter ein anderes nomen führte, als der Manümi??or. '
was nach dem Verfasser darauf beruhen soll, dass dem Manumissor nur
das in bonis esse am Sclaven zugestanden, der dominus ex jure Qui-
ritium aber consentirt hatte und auf Grund dessen nun der manuauflsoi
das nomen des letzteren empfing, dagegen in das Patronat des enteres
kam. Allein abgesehen davon, dass diesfalls der mannmissos hkm
Latinus wurde, so war dooh auch joner Cpnsens Juristisch effeetlos, dt*
fem er nicht etwa in einer iteratio manumlsslonis solenn sich nin-
festirte.
Chap. V: De la tribu erörtert die dem Namen eingefügte Angabe
der Tribus, welcher der Betreffende angehört, woran sich eine Dtf- j
Stellung der verschiedenen Modalitäten anknüpft, iu denen die Angabes ,
vom Domicile Jemandes gemacht werden. '
Ein Anhang, besprechend den Namen der Frauen, wie der ScUren |
(8. 363— 372K -rhliesst den Band ab.
Die Schrift leidet an einem doppelten Gebrechen: eioestbeil!
wiederholt dieselbe im grossen Ganzen nur Bekanntes, and andenitheiU j
ist die Darstellung desselben von übermissiger Breite ond Weitsohwetfl^
j
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Allgeneinea.
187
keit; Oberdem ist bftafig gm Qniabehöriges dingeschaltet, so z. B.
8. 13 &, 22 f., 82 ff«, 48 ff., 66 ff., 164 ff., 186 ff., 241 ff., 812 ff:,
wftbrend wiederum die Litterator-Nacbweise sehr karge sied«
8) Gennaro Gioffi, iogen. e profess. d'architeitura, deiegato
stradale presso il 6. civile, Siül* origine della moneta e del commer-
do presse i Bomani poche parole esposte. Potensa 1885. 76 S.
Wie der Titel besagt, werden einige wenige Worte über dea Ur-
sprung des Geldwesens und des Handels von Rom geboten, woneben
Angaben Ober den Ursprung der MOnze im Allgemeinen, ttber röm.
Civilprozess, Ober die Fora Roms, Ober dessen Maasse, Gewichte ond
Manzen hergehen. Das Ganze bildet einen Haufen von Materialien,
welche ans modernen Werken zusammengelesen sind, ohne irgend wel>
eben wissenschaftlichen Werth.
4) *A$* £x, KoufiavouSijg, äexdJUrpoy haktxov in^ 'E^/upt's 'Äff
Xatoiar«^ 1885. HI, 187f.
publicirt ein antikes Gewichtstück mit der Aafscbrift SsxdJUTpov hakixov.
5> Luiiwig Holzapfel, Römiscbe Chronologie, Leipzig 1885. V
und 364 S.
6) Otto Seeck, Die Ealendertafel der Pontifices. Berlin 1886.
Vn nnd 192 S.
Beide Schriften geboren nicbt dem Gebiete an, auf welches der Bericht
des Beferenten sich erstreckt.
7) Sa in. Spitzer, Dr.. Ober-Rabbiner zu Essek, Die Uhr. Ein
Beitrag zur Culturgescbiehtc der Alten (Hebräer — Griechen — Rö-
mer). Essek 1885. 179 S.
Das Buch zerlegt seinen DarsteHongsstoff in drei Abschnitte, yon
denen der erste die »Primitive Zeitbestiromnng der Alten nnd die hierza
gebrauchten Objektet erörtert nnd zwar in Cap. 1 »Einleitendes« die
Fixierung des Tagesaofanges (Abend, Mitternacht, Mittag), Moriats-
(laucr, wie Tageseintheilnng bei den orientalischen, wie classischen
Voikern bespricht, worauf Cap. II— IV den Hahn, den PJscl, wie den Hund
eh Zeitmesser betrachteti dabei auf das galiicinium, ' wie conticinium ver-
weisend.
Sodann Abschnitt II «Steine, Luft, Blumen und Schatten als Zeit-
messerc giebt in fünf Capiteln eine Einleitung, sowie eine Erörterung
der lenchtenden Steine, der Fener-, Rauch- nnd Stangensignale, dann
der Blumen» wie des Schattens als Zeitmesser» worin von entsprechen-
den Inetitotlonen innerhalb des römischen Aiterthnms nichts nachge-
wiesen wird.
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188
Römische Privat- aod SacmltkertliOaer.
£odlich Äbschnitt III »wirkliebe Uhren als Zeitmessert bebudelt
Dach einer EioleitoDg in Cap. II— lY die Somienahr, Wasterahr mi >
die Saodahr, womoter aoeh die Htaiischea Data enrfthnt werden.
In Betreff des rtnisehen Materials gebricht es dem Verteer as .
Kenntniss der Quellen, wie Litteratnr, ond an Beherrschung des Stoiet,
wie an Kritik, daher die Irgsten Dinge ndt nnterlanfen: S. 85 die i»
drucke intempessaDox, ad media oox, S. 34 f. das VerkeoDen, dass oidi
jede ZeitbestiniDiung, wie z. B. de niodia Locte zugleich als Zeilmiss
recipirt ist. S. 164 die Umwand iuug des P. (Jüiiieiius Scipio Nasica ii
ciaea Caesar Corueiius Kapbicus.
8) 0. Uarncchi, Di nn antichissino orologio solare reeenteMBte
scoperto in Palaestrina, in Annali deir Instituto. LVI, 286—306.
giebt Nachricht und Scbilderong von dem wieder anfgefundenen, von ?airo
beschriebenen horologium an Praeneste.
y) E. Belüt, Corre*;pondant de l iubtitut, professeur ä la facul'i
des lettres de Lyon. De la revolutiou öconooiique et mon^taire qui eut
liea h Rome au milieu du III« siöcle avant l'^re chr^tienoe et de U
Classification g6n6rale de la soci^t^ romaine avant et aprte ia pn-
miöre gaerre pnniqne. Paris 1885. 148 S.
Der Inhalt dieser Schrift tiudet seinen Schwerpunkt durchaus in
Gebietp des b^taatsrechtes und entzieht sich daher der Berichterstatlo««
an diesem Orte.
10) Edmond Dopouy, Dr., Medidne et moenrs de randenm
Rome d'apr^s les podtes latins. (Mit Abbildungen.) Paris 1885. XIIT
und 132 S.
Der Verfasser bebandelt seinen Stoff in drei Abschnitten, die er
gewinnt dnrch eine Gmppimng der Quellen nach dem dichterischen Gern
welches die betreffenden Aatoren vertreten. Demgemlss nmüusen der
erste Abschnitt die lyrischen, elegischen, epischen nnd didactiaehen IKeb-
ter: Ovid, Horaz, Catall, Tibnll, Propera, Vergil, Lacan ond Lacni;
Abschnitt II die Satiriker: Lneilius, Persias, Juvenal nnd Martini; som ;
Abschnitt III die Tragiker und Komiker: Seneca, Terenz, Plantos ttsi I
Püblius Syrus. Aus den Scliriften eines jeden dieser Dichter gesondert
bebt nun der Verfasser den von ihm bevorzugten Stoff heraus: einzeln«
Passagen, welche in die Darstellung selbst veruobt werden. Und r^a:
gewinnt diese Darstellung ihren Schwerpunkt m einer nudizinischrS
Analyse der Dichterstellen, wogegen das sitteugeschichtliche, welches 'ii-
neben hergeht, mehr zurücktritt Weichen wissenschaftlichen Werth cai
jene ersteren Untersochangen haben, wagt Referent nicht zu beartheileo,
wenn immer ancfa ansnerkennen ist* daas dieselben dem Laien manek« |
interessante bieten, wie s. B. 8. 142 die Benrtheiliiog der Sentenifla ii
PrivaUltertbOmer ond Kaltorgescbidiie.
189
Yergil's Qeorgica ttber die Liebes •Empfindungen vom physiologischen
Gesichtspunkte ans oder die Revue, welche ttber Lucrez gehalten wird;
jedeoiaUe aber ermangelt das bezflgUche Material der Uebersicbtlichkeit
and ayatemaUsebeD Ordnaog. Oagegea das sitteageschichtlicbe enthftit
oor bekanates. Der Schrift im Gaazeo aber geht eine streng wissen*
schaftlidie Haltong ab: die Qnelleneitate, mebrfocb in üebersetsnng
gegeben, entbehren durchgängig des Nachweises, wo sie za finden sind.
Endlich noch eine Bemerltung: wenn 8. 147 an die Verse Ton
Terg. Aen. VI, 621 f.: vendidit hic auro patriam dominumque potentem
imposuit, die Bemerkung geknüpft wird: »ces vers, il faiidra les graver
un jour sur les murs de Metztf, so wird mau die Krit ikhjsigkeit schwer
id^'^en, -mit welchci derartiges Strasseügeschwätz von einem vernünftigea
Manne wiederholt wird.
11) J. F. Houwing, De Romanorum legibus sumptuariis. (DisseiL)
Lugd. Bat. 1883 VI uad 84 8.
Biese dnreb ZnfaU dem Referenten sehr verspätet in die Hand
g^ommene Dissertation bietet nach einer Einleitung (S. I-^IB), worin
grieciiisclie Parallelen, die sittenrichterliche Funktion der römischen
Censnr, wie die historische Stellung des Luxus im Leben der ROmer
erörtert werden, in Cap. I (S. 14-31) eine Betrachtung der leges regiae,
wie der XII Tafeln, insoweit dieselben auf Einfaohbeit und Bescheiden-
heit der Sitten, wie Lebensweise abzielten, wobei insbesondere zu den
einschlagejideri XI! Tafelgesetzeu ein ganz trefflicher Coiuuieutar ge-
geben wird. Dann wendet sich Cap. II (S. 32— 50) zur Betrachtung der
sitteuricliterliclien FnniJion der Ceusoren in ihrer auf die Kiiischräiikuug
des Luxus sich richtendeu Wirksamkeit: es werdeu eiiier&eits die maunich-
facheo, historisch bej^^laubigten Beispiele censorischer Ahndungen von
Verschwendung oder Luxus, wie andrerseits die fortschreitende Ausbrei-
tung von Wohlhabenheit, opulentem Leben, wie Verfall der alten Sitten
dargestellt Endlich Gap. III (S. 60 —84) erörtert an erster Stelle die
einschlagenden Passagen ven Gellins ?md Macrobius als Quellen fttr die
leges sumptuariae; dann das Alter der leges Oppia, Orchia, Bidia,
Aemilia nad Licinia; daranf den Inhalt der leges sumptuariae, wie end-
lieh die legislatorische Veranlassung» wie Tendenz dieser Gesetze.
Die Schrift bietet ein reiches Material, mit Fleiss zusammen-
getragen uad mit Verstäuduiss verwerthet.
18) P. Oogliolo, prof. ordin. di diritto rom. nella R. Universit^
di Modena, Saggi sopra l'evoluzione del diritto romane. Torino 1885.
VIII und 186 8.
Nachdem der Verfasser die moderne Lehrmeinung, dass aus deu
Geetaltungen der socialen Verhältnisse, wie solche in dem frühesten
Lebensalter oder auf der niedrigsten Cuiturstufe der Völker her?or-
i
190 BOmische PrifAt- imd SacralAlterth&mer.
treteo, die Uranfänge des Rechtes sich erkennen lassen, auf 8. 1—25
dargelegt hat» hebt derselbe berror, dass der Rechtsstoff in seiner Eat-
wickelaog ioneren Gesetzen folge und derartige Gesetze am sicherstOB
in dem römischen Bechte sich beobecbten und deriegen iMsen. Zv
exemplarischen Veranschanliehnng solcher Thesen bietet sodann der ?er-
fiisser nenn Abhandinngen ans dem Oebiete des rOmistshen Reditee« be-
sfiglich deren das orientirende Programm S. 80 ff. gegeben ist und welche
der Verfasser selbst S. 188 als Bmchstttcke einer Bechtsgescfaiebte be>
zeichnet. Und zwar betreffen diese Abhandlungen im Besonderen die
historische Entwickelun^ der Eviction der dos (S. 33 - 51): den Erwerb
des Besitzes durch das Kind (S. 51 — 74); die Logik im Rechte und die
juristische Terminologie (S. 74-85); das System des r?\mischen Prirat-
rechte'^ 'S. 85 91); Alter der Eintheihing der Rechte in dingliche oöd
persönliciie (S. 92 101), worin eine historische Entwickeluiig der ver-
schiedenen Speeles der Contracte gegeben wird: actio und ius (S. 101
~108); die Familie und das Eigenthum im alten römischen Rechte
(S. 108—116), die Stellung der Desceodenten gegenüber dem Titer-
liehen Besitzthnme erörternd; die patria potestas (S. 116 — 119)« aom
das promissum annni (S. 119—137), worin das Garderobengeld der Fran
nach seiner Stellung nnd seinem Naturell im rOmisehen Rechte eingehend
behandelt tvird.
In allem dem bietet das Werk bei weitem mehr, als sein Titd
vermutben Iftsst: es giebt rechtshistorische Untersuchungen durchaus m
wissenachadiicher Methode behandelt.
13) Fustel de Coulanges, membre de Tlnstitut, prof. dtilsit
k la facult6 de lettres de Paris, Becberches sur quelques probiknes
d'histoire. Paris 1886. IV nnd 628 S.
Von diesem vier verschiedene Abhandlungen umfassenden Werke
kommt hier in Betracht lediglich Abb. I: Le colonat romain, S. 1 -186,
welche seihst wiederum in zehn Gapitel aerfiUt, denen eine Einleitoog
vorausgeht
Im Besonderen cfaap. I: Nos docnments des denx premiers siöolas
de l*empire. Fermiers par oontrat qni se transforment pen h pen m
Colons erörtert die Entstehung des Golonates, welche auf drei Sitae ge-
stfltzt wird: 1. der Pachtzins mass stets in haar Geld vereinbart wer-
den, andernfalls ist der Vertrag kein Gontract d. h. nicht klagbar; —
allein dieser Satz ist irrig: so z. B. Dig. XIX. 2. 35 § 1. — 2. Die locatio
condiictio j)arti;iria ist demgemäss nicht Contract, als vielmehr nicht juri-
stische Verenibarung, bloss der Sphäre des bürgeriicheu Lebens und
der btlrgerlicheu Sitte anheim fallend; - allein dem widersprechen die
Quellen: dieselben bekunden deren Klagbarkeit, somit deren Natur als
Contract, so z. B. Dig. XVU, 2, 62 § 2. Cod. II, 3. 9.-3. Aus der
locaUo conductio partiaria entwickelte sich der Ck»lonat in der Weise,
Privataltertbiiiuer uod Kuiturgeächichte.
191
dass der mit seinen Leistnngen rücksUiiulige Pächter durch seine Sebald
an das Pachtgut g* hiiiiden ward: ils ne sorit pas oneore li6s ao sol par
la loi, raais iis le sout par leur dette. La terra les retient, non pas on-
core ä titre de coloQs, mais k titre de debiteur, uod zwar sollen dea
Beweis bierüQr liefern die obaerati bei Varr. RR. I, 17, wie die Pas-
sagen bei Col RB.I, 8, 12. Allein jenes ist unklar: während der Ver-
pächter ein Interesse bat, den zahlnngsnnfiUiigen Pfichter auf beste
Manier los sa werden, nieht aber denselben für seine Lebensseit fest-
anbalte&y so ergab aneh das Recht keinerlei Weg für solches Festp
halten: es boten, wie bereits im Jahresbericbt von 1884 XL, 258 hervor-
gehoben, weder das Staats- noch das Prtvatrecht irgend welche Hand-
habe, um ans der locatio conductio des Freien ein Statusrecht der Un-
freiheit für den Pächter, geschweige denn für dessen Descendenz zu
entwickeln; die obaerati aber bei Varr., wie die Schnldknechte bei Co-
Inm. sind die im Civilprozesse dem Gläubiger addicirteu Schuldner schlecht-
hin, und nichts anderes, wie zahlreiche Quellenbelege bekunden: Voigt
in Berichten der sächs. Ges. der Wiss. Phil. hist. CK 1882, XXXIV, 92 flf.
Chap. II: Documeuts da temps des Antonius. — Les »Saltust.
Les Colons du »Saltos Burunitanus« behandelt die Ansätze des Coionats,
welche in Bescripten von Marc Aurel, wie in der Inschrift vom saltus
Bonmitanos gefanden werden, indem hier coloni genannt sind, bezaglieh
deren der Verfasser S. 41 drei Merkmale herrorhebt: ils sont hommes
iibres et non pas esciaves; ils sont cnltiTatenrs sans contrat; ils sont
enfin, de fait sinon de droit, eultiyatenrs k perpetnitö. Allein wenn
auch das erste nnd dritte, so ist doch das zweite Merkmal nicht zu-
treffend: wenngleich die Paehtbedingungen der Parzellenpachtung auf
jenem kaiserlichen saltus allgemein und gleichmässig durch ein kaiser-
liches Edict aufgestellt waren, parallel somit den Pachtbedingungen, wie
z. B. bei Cat. RR. 150, so erfolgte doch der Eintritt in den Pacht nicht
ohne, als vielmehr durch Contract: durch einfache Consent- Erklärung mit
den vorgeschriehenen Bedingungen, womit zugleich eine besondere Ver-
tragsorkuode entbehrlich wird.
Chap. III: Docnments du troisi^me et du quatriome sidcle: Colons
amen^ de Oermanie bespricht die Ansiedelnng Tön Barbaren im Reiche,
welche zu einer Unterordnong derselben unter den Golonat ffihrten.
Chap. IV; Des tennres serviles fahrt ans, dass Verhältnisse, fthn-
lieb dem Golonate, darin gegeben gewesen seien, dass der Herr dem
Sclaven mitunter eine Gntspartelle zur Bewirthschaftnog auf eigene
Rechnung ftberlassen habe, und diese Sclaven nun als adscripti oder
adscripticii prädicirt worden seien, weil solche in der forma censualis
gesondert declarirt wurden, nnd dass anderntheils dem Freigelassenen
mitunter die Bewirthschaftunj^ einer Gutsparzelle als uperae von dem
Manumissor auieriegL worden sei. Allein der ersteren Annahme steht
entgegen, dass jenem (^uasi-Pachtverhältaisse aller juristische Churacter
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m
Böottscbe Pri?at- uod Sacralalterthümer.
mangelt, der letzteren dagegen, dass derartige Bela^tuügen des libertp
durch das Recht ausgeschlossen waren: Dig. XXXVIII. 1, 2 pr. 2. 1 pr.
Cbap. V : De i'inscription des Colons sur les registres da cen-
stimmt die Bedeatang der far die Colonen verwendeten AasdrGcke:
censiti, censibus ascripti, ascripUcü, tribatarii: der Colone, ?on seioea
Gntsherrn bei der Steuerbehörde deelarirt, ist aof Gnmd dessen selbik
so einer Gmadstener pflichtig. Daran knflpft der Yeifrsser ^e is*
stroctive üntersochong Ober die einschlagenden Steuerreriiältaisse.
Chap. VI: Docoments tirds des Codes. La oonstitation l^e da
colonat erörtert die Haltnng der einschlagenden kaiserlichen Constiti'
tionen gegenober dem fraglichen Institute: alle nns überlieferten Oos*
stitutionen gehen aus von einer administrativen oder finanziellen, d«
Cüiuiiai betreffenden SpecialtVage wogegen ein umfassendem und organi-
sches Gesetz über dasselbe nicht überliefert ist.
Endlich chap. VII: Conditions des Colons au poiut de vue de droit,
und chap. VIII: Obligatious des Colons envers le propri^taire. De^oir«
et redevaoce, La »contume de la terret erörtern den joristischen G*?-
halt des Colonates, worauf chap. IX: Quelques observations sur le colooat
die sociale Lage des Colonen in das Auge fasst, nnd endlich chap X:
No6 docnnients snr le colonat romain post^rieors Ii l'empire den GotoDtt
in den germanischen Staaten aaf aitrOmiscfaem Territorlnm verfolgt
14) Ferdinando Picinelli, Dr., La evoluzioue storico
giuritlica del divorzio in Koma da Komolo ad Aagusto» in Archifio
giaridico. 1885 XXXIV, 424-472.
Der Verfasser giebt eine Gescfatehte des Scheidnagsrechtes der
Römer bis zu Ausgang der Republik in sechs Abschnitten vnd bebss-
delt dabei: 1. das Ehescheidungsrecht, wie solches in den leges regii«
auftritt, sowie 2. den legislatorischen Cbaracter der betreibenden Vo^
Schriften: dieselben geben aus von der Rücksicht einer Wahrung der
militärischen Interessen des Staates, wie der Interessen der Fanili«;
3. das Recht der XII Tafeln über die Ehescheidung und die usurpatio
durch triijoctiiim; 4. die Ehescheidung des Sp (Jarvilius Rnea ; 5. dif
Rückwirknii^' dieses Schpidnnt?>fallp«i auf das Recht: die Verdraagüi^*
des iudicium domesticum, als Scheidungsgerichtes, durch das iudiaua
de moribus; endlich 6. das Ueberhaodnehmen der Ebescheidangea io
Folge des eintretenden Sittenverfalles.
Die Arbeit bietet eine übersichtliche und klare Behandlung eiire^
interessanten Thema auf der Grundlage eingehender Quellen-, wie litu-
ratur*Stndien.
15^ Carl Bernstein, Zur Lehre von der dotis dictio, in Jaristi-
sehe Abhandlungen. Festgabe für Georg Beseier zum 6. Jan. 1Ö85.
Berlin 1885. S. 80—93.
Die Abhandlung eröffnet mit einer Wesenbestimmnng der dotis
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Prifatalterthümer und Coltargeschichte.
198
dictio als eines einseitigen solennen Actes. Daran schliesst sich eine
Reconstructiou der soIenDcu Ij'oroiol der dictio, welche iu der Clausel:
Tibi doti erunt unter Yoraasschicknng der die dos specialisirendeii Wort«
bestellen soll, — eise onerwiesene Aufstellaog, da die Quellenieiigiusse,
auf welche der Verfasser sieb bernlt, wie solche selbst besagen , nicbt
▼on der dotis dictio, sondere ?en der sor Stipulelioii sieb gestaUeDdee
promifisio bändeln, wie insbesondere ans Dig. XXm, 8, 69 pr: deoem
tibi aat Titio doti erunt sieb ergiebt, worin eine solutionis causa ad*
Jectao, somit eine der Stipulation ansscbliesslicb eigene Gesebftflsfignr
verlanibar ist
Sodann werdsn nnt«r no. 'l die BHUumidifacben Funetionen der
dotis dietio erörtert: neben der obligatorischen constrnirt der Verfasser
ans irrig gedeuteten Quellenbelegen iiüch eine liberatorische, ja aogar
eioe dingliche Function, woraus dünn unter no. II gewisse dogmatische
Ckinsequenzen in Betreff des Naturells der dotis dictio entwickelt wer-
den - alles dies von irrigen Voraus^^ptzinif^^en ausgehend und ohne •
Werth für die Wissenschaft. Endlich uiiiPi no. III wird die vom Ver-
fasser als äusserst geistreich gewürdigte Hypothese referirt, es sei die
dotis dictio eine der Verlöbniss-Sponsion inserirte Contractsclausel ge-
wesen, und daran die eigene Aufetellung angeknüpft, dieselbe sei eine
lex coemptioni dicta gewesen: eine nuncapatio des Geitaltbabers bei
Uebertragnng der Gewalt Ober seine Tocbter auf den Ebemanu , woin
bemerkt wird: »nicbi stiren darf es uns» dass die lex (d. b. die dotis
dktiio) sieb nicbt auf den Gegenstand der Uebertragang selbst (d. b. der
eoemptio) benebt.c Irgend welcber Beweis für diese Gonstruction ist
nidit erbraebt, wobl aber flberseben, däss diesfalls die dotis dietio weder
bei Juristiscb unsolenner Ehe, noch bei confarreatio stattbalt gewesen
wäre, das erstere aber durch Cic. p Flacc. 38, 86 bekundet wird, wäh-
rend ira Uebrigcn die Quellen nifgends eine derartige Beschränkung der
dotis dictio andeuten, wobl aber dieselbe noch zu einer Zeit auttritt,
wo die eoemptio selbst ausser Anwendung geiiommen war.
Im Uebrigen ist zu bemerken, dass in der obbezeichneten Eingangs-
Partbie der Verfasser einestheils, indem er wider die Vertreter anderer
Ansichten polemisirt, zwar diese letzteren nennt, dagegen aber bei seinen
eigenen Einwendungen anzugeben unterlässt, dass dieselben bereits von
Anderen frQber erhoben worden sind; sowie andemtheils seine eigene
Wesens bestimmung der dotis dictio vortrAgt, ebne ansogeben, dass solche
bereits frtkher von Anderen gegeben worden ist. Dadurch entsteht
beidemal der Sebein, als ob die diesbestiglicben Sitse originale des Ver-
fiMsere seien, was in Wirklicbkeit in beiderlei Besiebung nieht der
Fall ist
falmbciieht Ab AkwthiuwnriMiclimft XLVOI. (iSM. ni.) 1$
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194
Römische Privat- und SttcrakltorthOMr.
16) L. Severin, avocat, laor^at, fitade sor le Ins lulkaik
Th^se pour le doctoraL. Bordeaux 1885. 124 S. (Daneben: De ii
Situation des FraiK^ais en Orient au point de Vue de la jurisdictioov
Diese Schrift, mit einer hibliograpbischeo Uebersicbt, wie mit einer
orientarendeD Vorbemerkong eröffnend, ordnet ihren Stoff in sechs Gt-
pitcl, von denen das erste (8. 16 — 26) einestlieils die Entstehung des
im Itaiioom betrachtet, — wobei der Verfasser nicht genügend würdigt,
dass das historisehe Aoftreten jenes Privilegs und die Anfinhine setoer
techidsehen Benennang nidit snsaiDnieiilUlett, — und aademtheils die
GrOnde für die Ertheilniig des Privilegs bespricht Dann folgt is
oliap. n (S. 37'-41) eile Wesensbeelinmniig des ios Italiooin als enei
Torreefates, angeknftpft an den Boden, nidit an die Person, wonn siifc
in chap. III (S. 42 - 73) die Bestinmnng vom jaristisolieD GebaHe d«
ius Italicum knüpft; seines privat-, wie sti&aterechtlichen Elementes:
Empfänglichkeit des Bodens für das ineum cssc ex iure Quiritiuna, Im-
mnnitfit, wie Theilnahme der Börger der damit belieheneii Commune an
denjenigen Gesetzen, deren GLeltungsgobiet auf Italien allein beschränkt
ist, während wiederum chap. IV (S.74 — 97) jene beiden ersteren Punkte
im Ijnzeinen darlegt und entwickelt. Sodann ch;ip. V (S. 98 -ll^^)
prüft die staatsrechtliche Stellung der mit dem Privilege belieheneo
Communen: römische Bürgercoiooien und Munidpien, and endlich chap.
VI (S. 114—122) fasst das ins Italicnm während der Byzantinerzeit in
das Auge: zunächst nach seinem Rechtsgehalte, — wobei in Betreff dtr
fimpfibigUchkeit des Gmnd nnd Bodens ftr das qoiritariselie Eigentlm
der Yerfosser den nnhahbaren Satt fortritt, dass bereitB Mhieitig in
dieser Periode der Unterschied Jenes Eigentlinnies nnd des in bonii
esse untergegangen sei, — sowie die Yerieihnng des Privfieg» wilmid
dieser Periode.
Der Oharakter der Irbeit ist verwiegend kritisch md polamMi:
dieselbe bietet weniger eigene neue Aufstellangen , sondern befictöst sich
vornämlich mit einer Prüfung der vorgefundenen Lehrmeinungen. diesen
gegenüber Stellung nehmend. Und in dieser ihrer Behandlung des
Stoffes leistet die Schrift anerkennenswerthes: die Darstellung ist über-
sichtlich und klar, entwickelt mehrfach neue Gesichtspunkte und bekundet
Unbefangni heit und richtiges Urtheil gegenüber den vorgefundenen Leh^
aulsteliungen.
17) B. Heisterbergk, Name und Begriff des Jus Italicum. TQ-
bingen 1885. VIEI und 192 S.
Die Schrift behandelt, wie der Titel besagt, ein doppeltes Thema.
Zunächst dn'^ Wesen des ius Italicum, wobei der Verfasser 8. 104 aus-
geht von Ulp. in Dig. I4, 15, 1: est et Heliopolitana. qnae a divo Se*
vero — Italicae coloniae rempnblicam acoepit Diese Stelle bietet nach
dem Verf. S. 148 eine »Definition* des ins ItaUcnm als ins Italicae co-
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Pri?ataitertbümer und CuiUirgescbichte.
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loniae- Daraiib entüimnn der Vi rfa>^( r: das Ck>iünierecht und der Name
colonia, somit die staatsrechtliche (Qualität als solche sind zwei ver-
schiedene staatsrechtliche Attribute; das ius Itaiicum aber ist identisch
mit der Verleihung des Golonierechtes, verschieden dagegen vod der
Verleihung der Golonieqnalität (S. 109 ff.). Dieser grundlegende Sali
wird iodess sofort wieder anfgehobeo durch die AufeteHong: die Ver*
leihung des Colonierechtes entbftU nvr dann eine Verleihung des ins
ItaliciiiD, wenn die erstere ohne einschrftnkeiiden Vorbehalt erfolgte,
wogegen anderolalls Golonierecht ohne ins Italienm verliehen ward
(S. 122). Sonach 'scheidet der Verfasser drei Glassen von Bttrgereolo-
nieo : Colonieit, denen das Golonierecht Torbehaltslos, dann solche, denen
das Golonierecht unter BesehrAnknngen verliehen war, nnd endlich Tl-
tnlarcolonien.
Sodann der iNanie ins Itaiicum i^t, hergenommen von den alten
riiirgercolonieij , welche im Getfensatze zu den jüngeren Mihtärcolonien
coloiiiae iiaiicae genannt worden sein sollen (S 168 f.). Und zwar soll
/.wi-chon beiden ein practischer Unterschied darin bestanden haben, dass
in (Irii efäteren den Colonen ipso iure quiritarischos Eigenthum, wie
Immuiiit<1t des Bodens zustand, in den letzteren aber nicht zustand,
sondern solche Vorrechte durch icaiserUches Privileg besonders zu ge-
währen waren (S. 169 ff.)
Die Beweise für diese S.ltze werden durch dialectische^ wie inter-
pretative Künsteleien geschaffen: direct sind dieselben nirgends in den
QoeUen nachgewiesen. Es gilt auch hier, was Fuslel de Goulanges in
der unter na 18 angeseigten Abhandlung 8. 78 A. 2 in Betreff von des
Terlassers »Die Entstehung des Golonats« bemerkt: il apporte k Tappul
de son systdme beancoop de raisonnements, mais aucun texte.
Die Anstellungen des Verfassers werden durch folgende That-
sacken widerlegt:
t. Verleihung des ius Itaiicum und des Gofonieredhtes sind nicht
identisch: Constantinopel erhielt das erstere: Sozom. Hist. ecl. VIT, 9.
Valeni. Val. et Grat C. Tii. XIV, 13, 1. Hon. et Th. im C Just. XI,
21, 1, war aber niemals Colonie; und olienso erfolgte die Verleihung des
ins Itaiicum an das Mnnicipiutii Siubi m Macedonien, ohne dass damit
eine vorbehaltlose Veileihung des Colonierechtes üaud in Hand giug:
Severin nnter no. 16 S. 103 ff.;
2. dem ßreviarium imperii des Kaiser August, einer Reichsmatri-
kel, in welcher auch die Commnnen nach ihrer staatsrechtlichen Stellung
aufgeführt und geordnet waren, ist die Scbeidang zweier Glassen von
eokmiae civium fremd: es giebt nur Eine Classe von coloniae civium
schlechthin, von denen einzelne als durch das ius Itaiicum besonders
privilegirt bezeichnet werden, oder, mit anderen Worten, das ius Itaii-
cum ergieht nkbt eine eigene staatsreehtlicfae Unterart des Colonie-
rechtes, sondern einfach ein der Golonie verliehenes Privileg;
18»
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196
Rftmiscbe Privat- und SacralalterthOiner.
3 die technische Bezeichnung in- Italicura qnallficirt dasselbe als
Sonderrecht der italischeo BOrgercouiiimne, nicht aber der italischen
Bfirgercolonie.
18) Matth iass, Kömisdie AlnüeüUnuütituliüü und Agrarwirth-
schaft, in Jahrbücht)r t'Ur National öconomie und Statistik. N. F. 1SÖ5.
X, 505 ff.
Dieser Aolsats, eine weitere Amfikbrong von § 10 des in Jnhree-
beriebt 1888 XXXYI, 260 if. «ngeieigten Werkes ttber die rOmisdie
Gnmdstener nnd das Vectigalrecht enthaltend, giebi eine tbeoretiaohe
Gonstmction der bei den Aliraentationsstiftnngen anftretenden dinglichSD
Badidrang der Ziassahlnngs-yerbindliefakeit: der Gmndbesitser, ans den
Altmeotationsfonds ein Capital empfangend, ttberträgt dagegen ein nach
seinem Werthe abgeschätztes Grundstock an den Staat zum Eigentbnme
und ompfflngt dann dasselbe zu dinglichem Erbpachte unter Auferlegung
eines Bodenzinses: vectigal. pensio, cauoii zurück, der seihst einem
Zinse des <l;ii'L'olichenen Ciiiiitales von 5 Procent f^iitsprach. «^ornit eise
Ordnung. wi'[<)ie das Grundstück in eine Eraphytouse umwandelte
1)1- I'c'lrnken von Savigny, Vermi«:chtp Schriften V, 61 f., da«is
die Quellen und iosbesondere Hygin. (de cond. agr. 116 f.) nichts davon
berichten, es seien fiscalische Grundstücke als agri vectigales in Erb-
pacht gegeben worden, wird durch die Bemerkung erledigt, dass Hygin«
wahrscheinlich im Jahre 108, also nogeföhr gleichseitig mit den ersten am-
fassenden Alimentationsinstituten^ ans den Jahren 101 nnd 108 stammend,
JedenfUls aber nicht vor das Jahr 90 snrQckgehend, geschrieben and eo
nun dieselben nicht bertlcksichtigt habe. Allein selbst dann bleibt das
Bedenken nnerledigt» dass auch andere hier massgebende Quellen nidits
davon berichten, dass fiscalische Omndstlicke snr Empbytense vergeben
worden seien.
Sodann der weitere Einwand von Savigny, dass die dem Schuldner
der Alimentationsstiftung obliegende Leistung als usura, nicht aber als
canon, pensio oder vectigal in den betreffenden Urkunden bezeichnet ist.
beseitigt der Verfasser nicht. Gewann aber das Geschäft die von ilem-
selben vorausgesetzte Gestaltung, so war die dem Schuldner oblicgen.ip
Leistung nicht Darlehns-, sondern Erbpacht-Zins; und so wird denn auch
in tah. alim. Veiiei. iin. 16 geschieden: deducto vectigali et is (i. e. Iis
praediis), quae ante Cornelius Gallicanus et Pompooius Bassus obliga-
verunt, wogegen die Interpretation des Verfassers, es seien damit Onrnd*
stücke bezeichnet, die bereits früher in Jener Weise vectigal^ geworden
seien, in jene Passage etwas hineinträgt, was nicht darin liegt, Indem
vielmehr eximirt werden ein ager vectigalls nnd ein' bereits früher be-
liehener ager obligatns.
Endlich wird anf 8. 608 ff. nach gleicher Stmctnr die Alinsen-
tationsstlftuug von Plln. ep. YII, 18 vgl. mit 1, 8 vom Jahre 07—100 erklirt:
Privatalterüiumer und Culturgescbidito.
Plinlns übertrage sein GruudhLuck zu Eilsen an die Stadt Comum und
lasse sich solches zu Erbpaclit zurückgeben unter Uebernahine eines
vecligal von G Pkj ent dos Capitals. Allein Pliüius bezeicbaet selbst
seinen eventuellen Besitznachfolger als dominus.
Der Versuch des Verlassers, die Eotstehung der Emphyteuse auf
die Alimentationsstiftungen zorfidczuftthren und die bei solchen auf-
tretenden Zinsgewsbftfie zu Jener enteren Recbtsfignr sn constmiren, ist
somit ?erfeUt
19) Fran^ois Genj» £tude sur la Fiducie. Nancy 1885. 126 S.
Der YeriiuBer bietet eine eingehende Monographie des so «rieh*
tigen Bechtsinstitntes der fidncin, einestheils deren Wesenseigenthfimlich-
keiteo ond Fonetionen, und andemtheils die Entstehung and historische
Entwickelung von fidncia and actio fiduciae bis herab in das Mittelalter
darstellend. Die Schrift zeichnet sich durch Klaiiicit uud sd cngo Folge-
richtigkeit der Entwickeluüg aus, verfehlt aber gleich^vu}Jl ihr Ziel, in-
dem der Verfasser in einer irrigen Vorstellung vom Weaeu und Cha-
racter der fiducia befangen ist: dieselbe ist ihm eine »clause secr6te
d'uu acte solenne), passö par un acte separ^ et saus fornies«. Während
nun in den Quoll cn keinerlei Spur auch nur einer technischen Rezeich-
nung, geschweige denn des organischen Vorkommens eines geheimen
Vertrages beim solennen Recbtsacte sich vorfindet oder von dem Ver-
fiMser nachgewiesen ist, s6 entbehrt auch die auf solche Annahme ge-
stfttste historische Entwickelung des Verfassers aller und jeder Sttttse
' in den QnelleC
20) Biagio Brugi, Dr., prof. ord. uella R Universitä di Catania,
Delle alluvioni e dei cambiamenti nel letti dei tiumi secondo i libri
dei gromatici veteres confrontati col Dig. Saggio di on commento ai •
gromat vet Catania 1886. 56 8.
Nach einer Einleitung, welche die Wichtigkeit der Schriften der
Gromatiker für gewisse Paithieii dea Hechtes hervorhebt, erörtert und
bejaht der Verfasser in § 1 die Frage nach der juristischeu Dildung und
Rechtskenntüiss der Gromatiker, die einschlagenden Beweise aus deren
Schriften heraushebend. Dann wenden sich § 2 und 3 zur Feststellung
der Verhältnisse, unter denen die Alluvion einen Eigentliuins- Erwerb
vermittelt, insbesondere inwieweit dieselbe beim ager limitatns ansge-
sehlossen ist oder Platz |[reift. Daran kn&pft sich in § 4 eine Krörte-
nmg der Rechtsordnung in Betreff der insnla id flumine nata, wie des
alvens flominis relictus beim ager limitatus, worauf § 5 mit der Dar-
legung abscUiesst, dass die RechtsgrundsiltEe Aber aUnvio, al?eus dere-
lictns ond insnla nata ein Prodnet Jttngerer Zeiten der Repnblik, wie
der Theorie sind.
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198
BOsiache Fhf»t- uad äacmiatforthOmer.
Die Arbeit liefert einen beachteaswerthen Beitrag so dem antikeo
Flnse-fiecbte.
21) Muzio Pampaloni, prof. ord. nelia R. Universitä di Mac€-
rata, Sopra l'isola formata per avulsiooe aei Üumi io diritto romano e
odlerao. Prato 1885. 54 S.
erörtert die in Jfliigerer Zeit mehrfach behandelte Frage nach den Eigen-
thnmsTerhftltniflsen der durch allmählige Ansehwemmung in einem Flnme
entstandenen Insel. Die sehr sorgsam geführte üntersucfanng findet
jedoch ihren Schwerpunkt in dem moderueo Rechte.
22) Gontardo FerrinI« Stndi snl legatnm optionis, in Memorie
del B. Istitnto Lombarde. Clasae di lettere e sciense mor. e poU XT,
179-219. fifilano 1866.
Der Stoff dieser Arbeit ist in fünf Capite! zerlegt, von denen Cap. I
das Wesen, wie die Formel des legatum optionis in historischer, wie
dogmatischer Beziehung, und Cap. II den juristischeu Effect des Legates
bis zu ausgeübter optio erörtert. Sodann bespricht Cap. III die optio
an sich: deren Charakter als denuntiatio und rechtliche Erfordernisse,
nnd Gap. IV deren juristischen Effect, worauf Cap^ V die SteUong des
legatnm optionis im Jnstinianischen Becbte dargestellt
Die Arbeit aeiehnet Bich ans darch eine gelehrte und klare, grttad-
liehe nnd erschöpfende Behandlung ihres StolfiBs.
23) A. Es mein, Sur Thistoire de l'usucapion, in Nouvelle Bevoe
historiqne de droit fran^s et ^tranger. Paris 1886. XI, 261—802.
crr)itriL zuerst die früheste Function, wie die Eriorderuiase der Usu»
capion, insbesondere die Irrelevanz von iustua titulus und bona fide»
darlegend. Sodann verfolgt der Verfasser das Auftreten beider Momente
als juristischer Thatbestände in der historischen Entwickelung des
Rechtes, wie insbesouUere deren Aufiaahme uuter die Requisite der
UsacapioQ.
Selbst wenn man die Ergebnisse der Untersuchungen des Verfassers
nicht in allen Punkten billigt, wird man anerfcenneni dass dieselben eio^
schätzenswerthen Beitrag su der so interessanten geschiehtlichen Eat-
wickeiung jenes wichtigen Institates iiefam.
24) Pietro Kossi, Interpretazione della L. 45. D. de usuris et
fructibus XXII, 1. Siena 1885. 32 S. (Auch in Studi Senesi nel Cir-
oolo ginrid. della R. Universitit II)
erörtert In ansprechender Ausführung den in der angesogenen Digestso-
stelle ausgespioclicnen Rechtssatz, dass die Fruchtnutzung» welche aus
der zwischen Ehemann und Ehefrau gesclienkten Sache erwächst, dann
dem Beschenkten verbleibt, wenn solche durch dessen eigene Arbeits-
I
1
I
i
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FhvatalterUiQiaer aoA Callurgeschichte. 199
thätigkcit erzielt ist, andernfalls dagegen dem Schenker zugehört. Es
hat jedoch dieser in dogmatischer Beziehung iateressftole Satz eine Be»
deoUrng nur für die Jnmpradenz.
25) A. Büiütel, prof. h la facult^ de Puris, Du dies iucertus et
de ses effets, dans les dispositions testamcDtaires. Paris 1Ö85. (Ex-
trait de la Revue generale du droit). 38 8.
Augeheiid Ton Dig. XXXY, 1, 76: dies inoertus in testanento
eondidonem fadt, erörtert der Veriasser swei Fragen: die sadUiche Be-
deotmig dnestheilB des Amdradces dies incertne in den RechtoqtieUen»
und andemthdb Jener ansgesproeiienen Regel. Det Aafsats bietet vor
Allem den iDteressanten Nachweis, dass bei der Scheidang von dies uod
condicio die römischeii Juriötcu weniger aui" metaphysi^cljc. als auf gram-
matische Kriterien sich stützten, während im Uebrigen die Arbeit eben-
falls eine spedfisch juristische Bedeutung hat
86) J. Kappeyne van de Capelle, Abbandliingen mm rOmi*
edien Staats- and Privatrecht. Nach dem Holländischen. Mit Vor-
wort von Dr. Max Gonrat ^Cohnj, Prof, in Amäterdain. btuttgarL 1885.
864 S.
Das erste Hoft dieses Werlces: »Betradttongen Ober die Comitien«
(8. 1 — Iii) imterttUt nidit dem Ressort des Referenten und wird in
den Staatsaltertbomem besprodien.
Dagegen das mite Heft nmfasst swd üntersadinngen, wovon die
erste »üeber das vim iM^ere beim interdictun Uli posddetist (8. 116—
199) snerst, eingereidit bei der ItOnigL Akademie der Wissenschaften
so Amsterdam, im Jahre 1890 daselbst ersebienen and von Franken in
der Mnemeeyoe. Noav. ser. 1881 IX, 146 ff. kritisirt »worden ist. Die-
selbe zerlegt ihren Stoff in drei Abschnitte: eine Erörterung des con-
ventiooelleii vim facerc, weiches, für gewisse interdicta von Gai. IV, i7o
bekundet, von dem Verfasser mit der aus Cicero bekannten deductio
quae morihus fit identificirt und welchem die Function einer Bestimmung
der Vertheilung der Parthierollen, wie der Zweck einer Feststellung der
Identität des im Streite befangenen Grundstückes beigemessen wird.
Sodann eine Untersuchung des von Gai. 1. c bezeugten interdictum se-
cundarium, welches von dem Verfasser S. 167 bestimmt wird als Interdict,
gegen denjenigen gewährt, welcher, gezwangen sidi diesbezOglich vor
dem Richter su erklären, jeden eigenen Anspruch auf den Besitz fahren
Usst and von der Beingniss, den Beweis possessionem ad se pertinere
m erbriogeiij absiebt« Endlidi eine Brörterong der Gestalt, wdche
das iaterdictom Uti possidetis im Jostinianischen Rechte angenommen hat
Und sodann eine Abbandlang ttber die constitnta pecunia (8. 200
—864), snerst im Jahre 1882 in der bolUndiscbeii Themis ersebienen.
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200 E&miBclM Fiifmi- und bAcrataiterthflner.
welche io sieben Abschnitte serfällt: i. Ober die acüo certae crediUe
pecuniae, sowie 2. über die «ctio constitatae pecnoiae, 8. über dueoii-
sUtotam, sowie 4. über die coodictio triticam. Daran schliessen sidi
an Hilter 6. Innere Geschichte des alten Prosessesi seine flflehtige Skiae
in groben Umriasen«, wie der Yerfosser selbst 8. 884 sagt, und sodann
nnter 6 nnd 7 einige Bemerkongen Uber das pritorische Ediet ond OImt
das oonstitntnin im jostinianiaehen Rechte.
87) Gennaro Manna, Sopra an passo controverso di QBintiÜMo
(Inst. Orat. V. 10 § 105). Estratto dal Foro Abruzzese. Fase di Marzo
1885. 10 4.
bespricht die merlrwOrdige Angabe von Qnintil.: lata lex est tot argen*
tarii dinidinm ex eo, qood debebant, solTorent, creditnm snnm tottm
ezigerentc Und swar erOiltaet die üntersnchung mit einer antreffenden,
anradtweisenden Kritik der gesachten Dentnngen, welche Ton anderer
Seite jene Yorsdirift bisher ^fahren bat, worauf der Terfhaser seine
eigene Anffiissung darlegt: an dem einfachen Sinne der Worte Quin*
tilians festhaltend, findet derselbe iu dem fraglicheii Gesetze ein Privi-
legium, wocliirch den argentarii im Falle einer Panik ein Schutz gegen
überstürzte Rürkforderunffen von jederzeit gefälligen Geldeiiilagen und
gegen die daraus drohende Zabiungssuspension gewährt wurde.
Dieser Auslegung ist nachzurobmen, dass sie zuerst einen den
Worten angemessenen Sinn jener Verlügung beimisst Allein ee tritt
derselben das Bedenken entgegen, dass das Stillschweigen der sonstigen
Quellen Aber ein derartiges Privileg der argentarii bel^emdlieh iaC
Weit eher dOrfte der letztere Umstand darauf hinweisen, dass die fr«g«
llchis lex nicht eine Yorschrift ?on bleibender Geltung erlies, als ^el*
mehr ein transitorisches: ein reines Gelegenheitsgesetx war; dann aber
wird das Gesetz kaum die vom Verfasser angenommene Aufgabe gehabt
haben: denii war die Pamk bereit ausgebrochen, so kam die Hülfe des
Gesetzes zu spät, während der bevorstehende Ausbruch der Panik schwer-
lich von der Legislation der Eaiserzeit in das Anpc pefa^^st wurde. Wohl
aber bietet eich eine andere Veranlassung ftir (ias Gesetz der Erwägung
dar: von Ausgang der Republik ab, wie in der Kai^erzeit traten, wie Plut-
comp. Lys. 3, 4 bezeugt, in Rom periodisch Geldklemmen ein, zu deren
Abwehr auch mannicbfache Maassregeln seitens der Staatsgewalt ergrififen
wurden (vgl. Handbuch der klassischen Aiterthumswissenschaft IV, 892
A. 2); so nun dürfte auch das obige Gesetz zu dem Zwecke erlassen
worden sein, das baare Geld mehr in Umlauf an bringen; die Vorsdirift
aber, dass die argentarii nur die Hftlfte der bei ihnen gemachten Eiii-
lagen lurttcfcsuiahlen brauchen^ ward dabei durch die Rücksicht bestimmt»
deren Sol?ens nicht in geOhnlen.
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PrivaUiterthümer und CullurgeAchicble. 201
28) E. Ui rsse!, Alcunc osscrvazioni intoruo ai bolli »lei mattoni
arbaoi, in BuUetiuo dl correspoudenza archeol. 1885. S. 98-110.
Id ADkDOploDg an die Dracklegung von Marioi, Inscrizioni an-
tiehi doliari legt der Verfasser die ans dieser Sammlung sich ergebenden,
die römische Ziegel fabrikation betreifenden historischen Dateu dar: bis
iu die Kaiserzeit hinein treten in Italien nur Privatziegcleien auf , ab-
gesehen ?on der in Oberitalien befindlichen, in kaiserlichen Besitz ge-
langten officiua Pansiaua. Namentlich gewinnt von der Mitte des 1. Jahr-
hunderts ab die Ziegelei der Nachkommen des GüüsuI Cn. Donütius Afer
an Bedeutung, indem sie ein Jahrhundert hindurch die für die Colossal-
banten Roms erforderlichen Ziegel liefert. Von Trajan ab treten dann
tiskaliscbe Ziegeleien auf, bis dann dieselben mit Septiroius Severus und
Caracalla verschwinden, nm erst in der Byzantiner • Zeit wieder eine
TbAtigkeit zn beknnden.
29) Prof. Dr. H. Blümner, Das Kunstgewerbe im Altertum.
I. Abteilung. Das antike Kunstgewerbe nach seinen Terschiedenen
Zweigen. Mit 133 in den Text gedruckten Abbildungen. 26^8/ —
H. Abteilung. Die Erseugnisse des griediisch-italischen Kunstgewerbes.
Uit 148 in den Text gedruckten Abbildungen. 248 8. Leipzig 1886.
Beide Schriften, dem Sammelwerke «Das Wissen der Gegonwartt
angehörig und insbesondere eine eigene Serie von Publikationen cröflF-
nend unter dem Titel: »Geschichte des Kunstgewerbes in Kinzeldarstel-
lungen von Prof. Dr. H. Blümner und Dr. 0. von Scbomf, folgen der
Aufgabe und MethodCi welche Jene Sammlung im Allgemeinen adoptirt.
Und dies ist auch besonders ausgespochen in I, 10: »die in -folgendem
Yersucbte Darstellung des antiken Kunstgewerbes erhebt nicht den An-
spruch darauf, dem Leser das Resultat neuer Untersuchungen ?onsu-
fflbren, daflir wftre eine Sammlung, welche dem Publikum keine wissen-
schaftlichen Abhandlungen bieten, sondern den Inhalt des Wissens der
Gegenwart Obermitteln will, auch nicht der rechte. Ort. Was wir geben,
ist die Summe der das antike Kunstgewerbe betreffenden neueren For-
sehungeu, unter Berftcksichtigung der neuesten Funde und Abhand-
lungen.«
Insbesondere Abtheilung 1 behandelt die textile Kunst, Keramik,
Glasarbeit, Arbeit in Holz, Elfenbein. Horn etc., Arbeit in Metall, Stein-
schneidekunst, Mosaik nnd dekorative Wandmalerei; und wiederum Ab-
theilung II das Haus und seine Ausstattung, Mobiliar, Gerätbe, Schmuck
and Bewafiuuiig, Pferdegeschirr, Wagen etc.
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202
BAmindie Pritat- ood 8acr»i>lterthftiner.
30) L. von Urlichs, Archäologische Analekteu. Achtzehntes
Programm des von Wagner'Bdieo KnoBt-lDstitato. Wünburg 188^
28 8. 4.
lü ho. VI dieser Analekteu: »Römisches« giebt der Verfasser auf
S. 17—19 Nachträge zu Detleiäeu, de arte Kornau. anUquisäim« n.
Uad zwar:
1. wird das Zeugniss von Plin. H. N. XXXV, 154 bekämptt, dass
die Terraootten des capitolic lachen Tempels von Tarquinius Priscus hei^
röhren, indem dieselben nach Plnt. Popl. 18. Fest 274 v. Ratomeoa vid*
mehr dem Tarqainins Soperbos angeboren.
2. Wird die Statne der Venus Verticordia datirt: dieselbe ward
naeb Piin. H. N. VlI, 121 von Snlpieia, der Gattin des Fulvins PIm»,
der Toebter des Patercnlus eingeweiht; der letstere aber trinmplilerte
im Jahre 496, während Fnivins Flaocas im Jahre M and Oftar Ooo-
sul war.
8. Ans den Beinamen von Statuen sind Data ftkr deren Alter so en^
nehmen, «o des Hercules Pompeianus, des Hercules Autiauus, des Apollo
cuelibpex, des Mercurius malevolus, des Mercurius sobrius.
31) Louis Haenny, Schriftsteller und Buchhändler im alten
Rom. Dissertaiion der üniversititt Zürich. Leipzig iöö4. — :i. Auf-
lage iö85. 119 S.
Der Verfasser erOrtert seinen Stoff in drei Hauptabsehnltten: Sehri^
steller (S. 1-28), BuchbAndler (S. 28 — 46) nnd YerhUtDisa swiaehen
Beiden (S. 46 -88), woran dann noch als vierter Abschnitt eine Be-
sprechung verschiedener Einzelfragen sieb anreiht (S. 89 — 119): tech*
nische Herstelluug und Umfang von BQcherroIlen, Aotorenrecht, Verlags-
recht, BOcherpreise, wie Dedicatiou vou Werken.
Von besonderem Interesse ist der dritte Abschnitt, welcher auf
die Frage zuspitzt, ob das Verhältniss zwischen Autor und Verleger ira
römischen Leben einen rechtsgeschäftlichen Cbaracter gewonnen und zu
einem Verlagscontracte zwischen Beiden sich gestaltet habe, ond ob
auderntheils durch solchen Contract mit dem Autor ein Honoraranspracfa
vereinbart zu werden pflegte, Fragen, die vielleicht noch scb&rfer dahin
sich präcisieren lassen: ob im römischen Leben die SchriflateUerei s«
einem Broterwerbe sich gestaltet habe, bei welchem der Erwerb in einem
contractmftssig zwischen Verleger und Autor vereinbarten 8dmftstelle*>
rischen Honorar bestand. Die Fragen werden nun von dem Yertoer
verneint, der reelle Nutzen, .welchen der Antor aas seinen Schriflen sog:
bestand nicht in Autorenhonorar, sondern abgesehen von dem, was der
schriftstelicribche liulim etwa an Voitheilojj brachte, in der Gabe, wel-
che der Autor von demjenigen, dem das Werk dcdiciert war, empfing.
Mit diesem Ergebnisse stimmt ttberein, dass die Eechtsqueilen nirgends
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PrivftialterihQmer oncl Caltiurgescbicfaie 203
weder des litterarischen Eigeothomes» noch des Verlagaconlractes ge-
denken, während doch die Frage nach dem Eigenthnme am Maouacrtpte
TOD anderen Gesichtpnnkten ans Yon denselben in der That er5rtert
worden ist, so s. B. bei Gai. II, 77.
. Der Tierte Abschnitt stfltst sieh voniftmUch aaf das von Birt, An*
tikes Baehwesen, beigebrachte Material, dabei einzelnes einer neuen,
aelbslständigen Prüfung unterziehend, so die Frage nach der Herstellung
der zu verkaufeudcu Exemplare.
Die Schrift bekundet in der Behandlung ihres Stoffes Klarheit, wie
Selb'^t.ständigkeit der Gesicbibpuakte und Urtheilo und eine sorgfältige
Beuutzung der Quellen.
*
32) J. B. Mispoulet, Du nom et de la condition de Penfaut na-
turel roniaiu, in Nouvelle Kevuo lüslorique de droit fran^ais et ctrau-
ger 1885. IX, 15 63
Per erste der beiden in dem Titel angedeuteten Abschnitte er-
örtert in^swei Paragraphen zuerst die AosdrttcJce über naturalis und
sporina, mit der Darlegung beginnend, dass beide Ausdracke das
anasereheliche Kind, sei es ?on Sclaven, sei es fon Freien, bezeichnen
und zwischen beiden eine Verschiedenheit der Bedeutung nicht obwalte,
worauf in § 2 das Gesetz der Namensgebung rficksichtliclf des ausser-
ehelichen Kindes festgestellt wird: während das Sciavenkind nach dem
Ermessen seines Herrn einen Sclavennamen empfing, der indess meist
dem Namen von Vater oder Mutter entsprach, so erhielt das Kind der
F>eicu gemeinhin das nomen geutilicium oder auch einen sonstigen Na-
aieu seiner Mutter.
Sodann im dem zweiten Abschnitt i-, diu rechtliche Stellung des
aussereheiicbeu Kinde^^ betrefiend, wckK u die einschlagenden Verhält-
nisse lediglich für die vorchristliche Kaiserzeit und zwar in § 1 die
privatrechtlichen Beziehungen erörtert und dabei festgestellt, dass das
Recht von vornherein eine cogoatio nur zwischen Kind und Mutter, wie
deren Gognaten anerkannte, solches Verbältoiss an sich aber in früheren
Zeiten ohne Rechtswirkoog war, bis dann in der Kaiserzeit dasselbe in
Betreff des ins liberorum, wie der erbrecbtlichen Snccession Rechts-
folgen gewannen, woneben dann auch demselben in denr VerhAItnisse
zum Vater gewisse Wirkungen beigemessen wurden. Dann wendet sich
§ a zur Krörterung der Civität des ansserehelichen Kindes, woran end-
lich in Polemik gegen Wilmans die Aosfahrung sich anschliesst, dass
Soldatenkinder, mit cives Romani erzeugt, keine Privilegien geoossen.
Die Abbandlang gelangt in klarer und grfindlicher Darstellung zu
billigenswerthen Ergebnissen.
88) P. 0. Oordier, De l'adrogation. Paris 1886
ist dem Kelereoten nicht zugekommen.
204
Komische Privat- und bacralaiierihüioer.
IM) J L. (Jssiog, Erziehiinj; und Jogcmlnnterricht bei d&a Griechen
' uüd Römern. Ncno Bearbeitung (Calvary's philologische and archäo-
logische Bibliothek. Band 71 und 72, erste Uäifte.)« Berlia 188&>
179 S.
Diese Nenbearbeitiiiig leist niofat den Usslog'sehen OrlgiiMütoit,
sondern angemessener Weise die im Jahre 1870 ersehienene, gefiUlige
Uebersetsnng von Friedriehsen an Grande, deren Text «iedergiebeod,
wie aber auch den gebotenen Qnellenapparat revidirend nnd ergfinaeal
Ueberdem wird ein alpbabetisobes Register und ein inhaltsverxeiclinbi
als nOtzliche Zathat beigefügt. Durch die nachbessernde Hand d«
Herausgebers hat die Schrift au Werth und Brauchbarkeit nur ge-
wonnen.
86) Professor Fr. Breinik» Ersiefanng und Unterricht bei dm
Römern cur Zeit der Könige and des Freistaates. Wien und LeifMig
(1884) 82 S.
Dieses tili den vorjährigeii Jahresbericht dem Referenten zu spät
zugekommene Schulprogramui von Rudolfswert bespricht auf S. 4: — 17
die Erziehung: die Äussotzinig oder Aufnahme des Neugeborenen in die
Familie, die Naiüensgubuiig, die erzieherischen Functionen der mater-
familias und der Wärterin, die Spiele der Kinder, die Anleitung zu
Religiosität, wie Wohlverhalteu, endlich die weitere Erziehung des Jüng-
lings durch den Vater. Und sodann S. 17—32 den Unterricht: de&
ausschliesslich hftaslichen Untcrric}}t der älteren Zeiten in den £Ilemea*
tarfäcbern, wie weiterhin ffir den Staatsdienst, dann das Eintreten von
Sclavea als Lehrer, wie das Aufkommen von Privatschalen; ferner die
Aufiiabme von Grammatik und Rhetorik; wie yon Juispradem and Philo-
sophie nnter die Lehrfächer; CBdicb die Mnsik tmd Orchestik, wie die
Gymnastik als Lehrgegenstftnde.
Die Behandlung des Stoffes ist wenig eingehend mid bietet nichts
neues, leidet dabei ebenso an dem Mangel einer genügenden historischen
Gliederung, wie auch mehrfach au schiefen ürtheilen, abgesehen von
Irrthümern, wie ärgerlichen Versehen mi Einzelnen (so z. B. S. 4, 1 ; zehn
Tafeigesetze der Römer).
86) L. Delastre, De la capitis deminntio minima en droit ro-
main. Paris 1885. 208 8.
ist dem Referenten nicht zngekommen.
37) J. M Miller, k. Qjrmaasialprofessor, Die Beleuchtung im
Alterthum. Beiträge. Programm der Königlichen Studien- Anstalt
Aschaffenbnrg für das Stadie^Jahr 1884/35. WOrsborg 1885. 57 &
Bas obige Thema wird in diesem Programme nur in Betraff der
hellenischen Welt erOrtert, wogegen das ROmlsehe fftr das Jahr 1886 k
Aussicht gestellt wird. Möchte solches Versprechen sich erflüleii!
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Frivatalterthttmer und Culturgeschicbte.
205
88) Prof. Hermann Strfmroer, Das gesellige Leben der Körner
zur Zeit des Horaz, nach dessen Gedichten tibersichticli dargestellt.
Programm des k. k. Ober^GymiiAsiams za Merao. Heran 1885. 31 S.
Der YerfaBser verfolgt die Aufgabe, die LebeoBordnong uid Lo-
bensweise der ROmer, wie solche aus den Schriften des Horas erhellt«
darzulegen, und bespricht so nun die Beschäftigung während der ersten
Morgenstunden, die Spaziergänge, Spazierfuhrteii , ik'suche, Gymnastik,
Jagd, das Bad, Theater» Amplüiiicater, Würfelspiel, endlich Gastmähler
und Trinkgelage.
89) Carl Schoenhardt, Alea. üeber die Bestrafnng des Otfleks-
spiels im filteren römischen Recht Stuttgart 1885. VIII und 120 S.
Die Schrift bietet theils einen Ueberbliciv üIht die maunichfachen
Glücksspiele der Römer, dessen Material jedoch lediglich den moderneu
Werken «her römische Privatalterthümer entlehnt ist, theils eine Unter-
suchung des BegriflFes von alea, theils eine Erörterung der verschiedenen
* gesetzgeberischen Erlasse wider das Glacksspiel ebenso der Republik
wie der Kaiserzeit, wobei es jedoch, was die ersteren betrifft, dem
Verfasser nicht gelangen ist, ans den mannichfachen Qnellenangaben .
über einseblagende Gesetze deren historische ZosammenhAnge oder Be-
ctlC^ichkelten zu entwickeln, wie daraus historische Bestimmungen und
Datirungen absnleiten.
40) Gaston Garrisson, Le snicide dans Tantiquit^ et dans les
tempa modernes* Paris 1886. 290 B.
Diese historische Erörterung des Selbstmordes befasst sich in
ihrer ersten Parthie mit dem Alterthume und zwar In deren zweiten
Abschnitte mit den Römern: zuerst das Auftreten des Selbstmordes im
Volksleben befrachtend und dabei zu dem Ergebnisse hinleitend, dass
der Selbstmord zu Rom, gleichwie bei anderen Völkern, in den früheren
Perioden selten, in den jüngeren Zeiten einer überspannten CiviHsation
dagegen ein von «solcher gezeitigtes hänfl£?eres Vorkomraniss war. In
BetrefT der AuÜassung aber, welche das RonirrtiuHn «lom Selbstmorde
zu Theii werden iSsst, legt der Verfasser dar. (la>s nirlii der^^elhc nn
sich, sondern nur der Mangel eines triftigen Grundes dafür von einem
Tadel der Volksstimme betroffen wurde, daher, während der gerecht*
fertigte Selbstmord keine Abweichung von dem gebräuchlichen Verfahren
•in Behandlung des Verstorbenen zur Folge hatte, bei ungerechtfertigtem
Selbstmorde das Begrftbniss versagt, ja spftter sogar das Vermögen von
dem FlacuB eingezogen wurde — eine Aufstellung, bei der jedoch
flberaeben ist, dasz die Scheidung von gerechtfertigtem und ungerecht-
fertigtem Selbstmorde gar nicht altrOmisch ist, rielmehr erst einer Jün-
geren Perlode angehört: vgl. Marquardt, Staatsverwaltung III, 205 A. 6.
Inebesondere der Selbstmord, wodurch ein Verbrecher der zu erwarten-
DigitizGd by G
206
fi^^misdie Privftt^ und SaamlattortblUMr.
den criminellen Verortbeilung sieb enttog, galt jurigtisoli gleich als Zu-
gcistaiiduiss des Vorhreclieus , daher er iu Bezug auf das faioterlasseiie
Vermögen dtn gleicheu Eöect hatte, wie die Vorurtheilung selbst, wäh-
rend wieder am Soldaten der Versucb dcä Selbstmordes mit Todesstrai.
oder niis^io ignoumiiosa bclcj^t wird. Mit einer eingehenden Darstelhing
det- oiiix hlageiideij Vorschriften des jusÜDiauiscben Hechtes schiiesst
zeiUicb die bezOglicbe Uatersacbuog ab.
IIL Sehriften über SaeralalterÜiiiMr.
4t > Aupustus Keseberg, Quaestiones Plautinae et TerentianÄC
ad religiouem spectautes. Dissertatio phü. Lipsiae 1884. 60 S.
Der Yerfasaer bietet eiae systemaliseb geordoeto ZusAmmeiistellng
TOQ AeQSfterangen dee Terens, Tornlinlich aber des PJantos in Betreff
dreier, die römiache Religion betreffender Punkte :
1. S. 2 - 8 in Betreff der Opfer: Uber exta nnd viecera der oon*
snltatorischen Tbiei o]>fer, Uber piacnia, Zeit der Opfer, Opfergaben, easti-
moninm beim Opfer, wie über ritns romanns und gruecus;
2. S. 8- 14 in Betreff der Anspielen: Aber die Begriffe von scaeva,
strena und religio;
3. S. 14-60 in Betreff der Götter, welche Tanhie jedoch einem
anderen Ressort zufällt«
42) y. Kehr, Qnamtionnm roagieamm specimen* Programm. Baden-
leben 1884. 19 8. 4.
ist dem Referenten nicht zugekommen.
48> W. de Gray Bireb im Athenaeom 188S. no. 2997. 8. 440 f.
bespricht die im Jahresberichte 1881. XXVITI, 52 angezeigte ßleitafel
von Halb, eine mehrfach abweichende Lesung derselben proponirend.
44) J. Fa>out, Du ius sepolcri eo droit romain. Paris 1865-
482 S.
45) Andibert, Fan^raillee et s^pnltnres de la Borne paleooe.
Th^e. Paris 1885. 286 8.
»
sind beide dem Verfasser nicht zugekommen.
48) R. Mowat, La domns divina et les Divi in Bnlletin 4pigra*
phique 1885. V, 221—240. 808-816. 1886. 71,81-86. (Aocb separat:
Vienne 1886.)
Der Verfasser, doraus divina erklärend als domus Divi i. e. Jolü
Cacsaris, stellt sich die Aufgabe, die Divi und Divae des kaiserlicben
Uauses ihrer Persönlichkeit nach zu erniren. Die Schrift trftgt flomit
einen vorwiegend historischen Charakter an sieb.
SacraiaiterUmmer.
207
47) Alfred Perniro, Zum römiscljcii Sarralreclite. I, in Sitzungs-
berichte der köuiglich preussischen Akademie der Wisseoscbftften zu
BerliQ. Jahrgang 1883. S. 1148— I16d.
Die Thatsache, dass die ReehtsgeschAfte des ins saeniin der Römer
gMch denen des ins pnblicnm specifisch eigenthftmlicfae ond von dem ins
prx?atom abweichende Stmctnren und Formen bekunden, veranlasst den
Verfaaser, jene ersteren gesondert anr BarstelloQg zu bringen, wobei
derselbe twei Gruppen unterscheidet: ReebtsgeschSfte mit Gdttem, »die
BOäiwendig sacrale Form haben«, worunter eingeordnet werden Votum
und Dedication, Devotion. I'vocatioii, Auspication (mit welchem Aus-
drucke der Verfasser den Wurtiscijatz bereichert), sowie »in gewissem
Sinne auch das Begräbniss« , und anderntheils sodann Rechtsgeschäfte
unter Privaten, »die in sacraler Form abgeschlossen werden können«,
worunter eiijl)c'<.'riffen werden Sponsion, eidliche Zusage und Con-
farreation. Im Besonderen zerfällt der Aufsatz in drei Abäcliaitte
und zwar
I. mit Votum und Dedication beginnend, in Betreff deren die Quellen
auf das Deutlichste die Structur bekunden, dass das Votum eine pro-
missio ist, einem Gotte geleistet unter einer gesetzten Bedingung, deren
BIntritI flkr den Promittenten eine 8chuld?erbindlichkeit und so nun die
Pflicbt aar Solution des promissnm begrttndet wogegen die dedicatio als
Act onentgeltllcher Hingabe einer Sache in die Zubeb9rigkeit eines
Gottes sieh darstellt Alles dies, völlig klar und aweifellos und in neueren
Werkim, to in Prellef's rdm. Mythologie, Marquardts Staatsverwaltung,
betiefaentlich von Danz, Der sacrale Schnts im rOmtschen Reehtsverkehre
dargelegt, wird von dem Verfasser vorgetragen, woran sich dann auf
S. 1155 die Aufstelinncr anschliesst: "Das Begräbniss ist nichi in dem-
selben Sinne ein Rechtsgeschäft wie Gelübde und Weihe; es ist nicht
freiwillig, sondern die Erfüllung einer relicri^'ien Verbiudliclikeit: das
officium sepeiieiidi erscheint eine bestimmten Personen anhaftende
Saoralschnld, Auf der andern Seite ist das Grab der ein^icre Wohnort
der dii Maoes, es ist dis Manibus sacrum. Danach gestaltet sich denn
auch das Begräbniss als Rechtsgeschäft anders. £^ ist ein einseitiger
Act, das mortuum inferre.« Hier nun ist die Auffassung, die VoUaiehnng
einer obliegenden religUteen Pflicbt qualificire den Vollsiebungsact ohne
Weiteree sum Rechtsgeschäfte, ebenso neu, wie originell: danach sind
indi Gtbet oder Opfer als Reebtsgescbäfte ansusehen. Allein auch im
Detail der Aosfllbningen tritt manches Neue hervor: in der Formel
»Votum solvit libens meritoc oder dergl. wird merito S. 1U6 erklärt als:
»der Gott hat getban, was ihm obläge anstatt: der Gott hat sich um
»Ich verdient gemacht; S. 1149 wird die Sentenz von ülpian in Dig. L,
12, 3 § 2: voti obligatfonem ad heredem transire constat fibersetzt: »der
Uebergang auf die Erben ist allmähiig sicher gestellt« im Widerspruche
mit dem juristischen Spracbgebrauche, welcher fUr solchen Gedanken
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208 Römifleb« PrifftV und Samlalterilillmr.
die Aiudrtlcke ferwendet : nsitatimi, moribos indiictani, iotrodactum, re-
ceptutn est, dagegen durch constai bezeichnet, dass etwas un bezweifelten
Rechtens ist, und eine allmählige Sichersteilling des Keciitssatzes riei-
mehr in Abrede stellt. Dann wieder der Aniiahme unserer Wissenschaft,
dass eine dedicatio Namens des Staiiles wesentlich die Mitwirkuog eines
pontifox erfordere, wird S. 1151 die liem» rkuug eiitgegeugestelU : tdie
Betiieiiigung des Pontifex beim NN'oihoaete sclieint ursprünglich facuitatiT
gedacht zu seine unter Berufung auf die Dedication der Capelle der
Pudicitia plebeiai welche doch nicht ein von Staats wegen vollzogener,
als vielmebr ein rein privater Act war. •Ferner wird S. 1162 als Betog
fttr den Satz, dass bei privaten Gonsecrationen vielfach die Betheiligang
eines Priesters erwähnt werde, die Inschrift angesogen: tanroboliom fe-
eenmt — praeeonte Aelio Gastrensi sacerdote, so dass die Vollsiehnng
der Blattanfo als Act der Gonseeration eines Objeeles aalgefDlirt wird,
während wieder S. 1168 gesagt wird: »das private Heiligtham wird ab
sacAiriiini oder saoellmn vom 5irentlich«i nnterschiedenc , während in
Wahrheit diese tennini einen gans anderen Sinn vertreten.
II. Die Devotion, Evocation und die sogenannte Auspication wer-
den ab einseitige Rcchibgeächäfte mit der Gottlieii bezeichnet, darauf
angelegt, die Götter zu einer Handlung oder Aeusscrung zu nöthigen
Darauf wpkI* n m wenigen Worten die einschlagenden Cultosacte be-
sprochen und zwar
1 — 3. Die Devotion eines Btlrgers, wie einer feindlichen Stadt, und
die Evocation von deren Göttern, deren erste und letzte als Sonder*
erscheiDongen des Votum aofgefasst werden. Diese Acte selbst sind eia-
gehender nnd grttiAUicher, als vom Verfasser, ebenso in Marquardt*«
Staatsverwaltung, wie in Preller's römischer Mythologie (IP, 78—81)
Ortert worden; derYerfasser bringt etwas Neues bei nur in BetrelF der
Devotion des Bftrgers: dieselbe »erscheint nirgends als Dari^riognng
eines Sflhne-OpfiBrs filr eine solche menschliche SOndec, wogegen die dem
Gebraocbe sa Grande liegende Idee nicht entwickelt wird. Allein solche
nackte Negation hat einen untergeordneten wissenschafUichen Werth,*
wälueiid wiederum die Quellen den leitenden Grundgedanken bekunden:
nach Liv. VIII, 9, 10. Petr. tr. I Büchel, wird durcli sulche jücnotioi) das
dem Staate drohende Unheil auf den Devovirleii selbst, gleich als Sünden-
bock für den Staat, abgelenkt, während jenes Unheil selbst von der ira
Deorum ausgeht. Im üebrigen ist die Aufassung der Devotion als Rechts-
geschäft zwischen Mensch und Gottheit unrömiscb: die zahlreichen De-
fizions-Tafelu (von denen der Aufsatz des Verfassers keine Eenntuiss
verräth) weisen nicht im Entferntesten auf eine derartige Auffassnng
hin. Und nicht minder ist die evocatio Deorum ebenso wenig ein Rechts-
geschäft, wie die an einen Freund erlassene Einladang, als üaosbeaoch
bei dem Einladenden Quartier su nehmen. Die umOoglichere Arbeit
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Sacralfllt^rtbOmer.
20Ö
von Aosald), de Diis maltarnm gentium Romam evocatls (XVI und 150
Seiten) scheint dem Verfasser völlig unbekannt geblieben zu sein.
4. In Betreif der sogenannten Auspication wird nur bemerkt, dass
die diesfallsige legum dictio die Modalitäten ausspricht, unter denen das
Auspiciura erbeten wird und: »die Antwort des Gottes ist niclit An-
nahme und Abschluss des angebotenen Vcrtrn^'C's, soudera Erfüllnng.«
Indess dass in alle dem eiu Vertrag zu betinden sei, daran hat kein
Körner je gedacht.
Darauf wendet sich Abschnitt
III. zu den sacralen Rechtsgeschäften unter Privaten, welche »obli-
gatorischer Art« sind: »es wird dadurch ein Verpflichtuugsverhältuiss
eingegangen und dessen Erfttilung unter die Geivübr der Götter gestellt.!
Im Besonderen
1. »den orsprAnglich sacralen Charakter der Stipulation (Sponsion)
gesteht die herrschende Meinung in üebereinstimmnng mit der Gram-
matikertradition jetzt zu.« Dem Referenten ist weder jene herrschende
Meinung, noch diese Grammatikertradition bekannt Der Verfasser be-
mft sich allerdings auf die Angabe von Fest. 829 a, 23, es habe Verrtus
Flaccus spondere von sponte sua, dagegen sponsus et sponsa davon ab-
gtleitet , dass beide ar.uvud^ interpositis rebus faciant, sonnt also von
ar-jioa}, weil die Verlobten unter auspicia spon^alia (Cic. de Div. I, 46,
104. Val. Max. I, ö, 4) das Vcrlöbniss vollzogen. Dies uuu ist dem Ver-
fasser eine "Grammatikertradition« und ein Zeup:niss dafür, dass die
Stipulation urspriinj?lich einen sacralen Charakter gehabt habe! Den
Mangel au jeglicher qucliemnässigen Üekundung solcher Behauptung er-
setzt nun der Verfasser durch alle möglichen Hypothesen, von denen die
Quellen abhalten konnten, da diese in der Tbat nicht die entfernteste
Andeutung fttr einen alten sacralen Charakter der Stipulation geben.
2. Die confarreatio , wo sich die AusfQbrung des Verfassers auf
zwei Hypothesen beschrftnkt: durch das far*Opfer sei die Ebeschliessung
erfolgt - eine Annahme, die ganz unvereinbar ist mit dem Wesen des
rOmiaehen Opfers — und: dass die während solcher Opferhandlung ge-
sprochenen Worte »den Ausdruck des Ckinsenses, vor allem die Zu
Stimmung der Braut zum Eheabschlusse enthieltenc, — eine Annahme,
die noch unvereinbarer ist mit dem Wesen des römischen Opfers: es ist
so etwas einfach undenkbar. Ueberdem widerlegt sich solche Hyj)Otlie.se
dadurch, dass bei Scheidung der contarreirtcn Ehe zuerst der Schcidungs-
sprucli nnd dann die diilareatio, als der contrarius actus der confar-
reatio erfolgte; denn danach erfolgt bei jenen erst die Kundgebung des
Consenses und dann die confarreatio.
3 Endlich als letztes Rechtsgeschäft unter Privaten, in sacraler
Form abgeschlosseu, wird der promissorische d. h. zur Bekräftigung
einer Übernommenen Verbindlichkeit abgelegte Eid in Betracht gezogen.
Als Soudervorkommnisse solchen Eides bespricht der Verfasser theila
J«lirMM«lil nir A)t«rthiiratwlaaeaieli«rt XLViil. (1886 III.) 14
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210
Römigche FriTat- uod äacraUklterthUmer.
den Amtseid, theils das jurare in Icgps der Magistrate, theils den Sol-
dateoeid, wobei die Hauptfrage unberührt bleibt, worauf der Charakter
solcher Eida als Recbtsgesch&ft, wie auch als Reohtsgesch&fte miter
Privaten beruhen soll, tbeils endlich den Eid ala Versprechensfonii »nd
privaten Verkebrsrechtf , wobei der Verfosser weitere Recbtsfolgen nidit
aogiebt, als die den Falaebeid betreffenden; allein da diese Folget
doch nicht bloea den promissoriscfaen, aosdem den aocb assertorischen Eid
treffen, diesen letzteren aber gewiss nicht snm » Sacralrecbtsgeschifte«
qnalificiren, so fehlen in der Tbat alle Recbtsfolgen, welche fftr pro-
missorischen Eid den Charakter als Recbtsgeschftft ergftben.
Welcher Gewinn aus einer derartigen Abhandlung der Wissenschaft
erwuchsen soll, verniag Referent nicht zu ersehen.
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Jahresbericht über römische Geschichte und
Chronologie für 1885.
▼on
Dt* Hemuuui Schiller,
Ojnoairitl'Direlitor and Ünivtnittta-ProfesaDr Id 61e(!ieii.
h Zusammenfassende Darstellangen.
Zftlla e Parrini, Storia di Borna antiea dalle origine Italiefae,
fino alla caduta dell' Inapero d'Occidente. Florenz 1886.
Das Buch ist ein Schulbocli, als solches nicht geschickt gemacht.
Es wird ans in Deutschland schwer Terst&odlich, wie diese 263 engge-
drnckten Seiten im UDterrioht verwertet werden sollen. Schlimmer ist
die Art der Anordnung, die einfach chronologisch ist, grossere sasammen-
fessende Qesicfatpnnkte nicht aufstellt und unter dem Stoffe keine Aus-
wahl triffl* Moderne Forschung berücksichtigen die Verfasser so gut wie
niefat; namentlich ist die Darstellung der Kaiseneit ganz in der alther-
kömmlichen Weise gehalten. Fflr die Forderung der historischen Wissen-
schaft ist das Buch wertlos; aber auch fttr den historischen Unterricht
würde es bei uns keinen Wert habeu.
Ludwig Holsapfel, ROmlsohe Chronologie. Leipsig 1885.
Dem Inhalt nach zerfällt das Buch in drei Teile, von denen dor
erste die Reduction der römischen Jahre auf solche der christlichen
Aera, der zweite die verschiedenen im Altertum gebräuchlichen römi-
schen Acren, der dritte den Gang des römischen Kalenders bis auf
Gisars Reform zum Gegenstande hat.
Zuerst werden bekannte Dinge Uber die Reduction der römischen
Jahre auf christliche Aera erörtert» wobei die Fehlerhaftigkeit der Tor*
rOmischmi Chronologie nachgewiesen whrd; der Verfasser Ist der Ansicht,
dafs die Abirrung derselben sich am sicbeisten bestimmen lassen wOrde,
wenn es gelftoge, einesteils die ursprüngliche Magistratstafel herzustellen,
anderseits aber die Verschiebungen des coosularischen Antrittstages voll-
212
Römisch<> Geschichte un<i Chiouoiogie.
ständig zn ermitteln. Ehe er aber an diese Untersuchung j?eht. a^te^
zieht er die soustigeu Anhali^iJunkte, mittels deren man die waln-j Zeit-
rechnung lierzust eilen versuchte, einer Prüfung; dieselbe ergibt, dais
weder die beiden Synchronismen, auf welche Mommsen das meiste Ge*
wicht legt (351 V. = 400 v. Chr. u. Ol. 98^ l ss 388/7 v. Chr.), «sicher
sind, noch die kapitolinische Na^i Ischlagung ein wertvolles Besultat er-
gibt. £r sacht darum die Verschiebaogeo des AmtSDeujahres vollständig
zu ermitteln, Dabei vird das Resultat gefunden, dafs die Jahraablan
des Livins, Cicero nnd Entrop bis aaf den gallischen Brand mit ein-
ander durchaus ttbereinstiinmen, woraus der Schlafs geaogen wird, dafs
sie also auf der nftmlichen Hagistratstlste beruhen mOssen, die mit des
alten ofifiaietlen Fasten ideotificiert wird. Von der dritten Delcade as
rechnet Livins nach zwei verschtedeneu Aeren, die um ein Jahr tos
einander abweichen, was sicli so erklärt, dafs er verschiedeneu Annalisteu
folgte. Für diejenige Zfihlung, der auch Cicero folgt, war Licinius Macer
mafsgebend. Die drei Diktatorenjahre 420, 430, 445 wunlen hier üichl
goKM hnet. sonilrrii mihI erst spftter — wenigstens ein Jahrhundert vor
dem I-'.iide der K* iinl)lik — interpoliert; 453 galt dagegen in der ur-
sprünglichen JahrLatel als ein besondres Amt!?jahr. Die 4 5 jährige
Anarchie erscheint dem Verfasser nicht als Fictiou. Die kapituHuische
Magistratstafel ist lediglich eine spätere Redaction der alten oftiziellea
Magistratstafel ; die diodorischen Fasten und die der iibri lintei sind nm
die nämliche Zeit entstanden aod ergftnsen sich snm Teil gegenseitig,
wenn auch bedeutende Locken bleiben.
Im dritten Absebnitt wird die OhroDologie der auf den gallischen Brand
folgenden Periode der KepubÜk festgestellt; dazu werden die Angabea
der Trininphalfasten und die Interregen-Angaben verwandt; besflglicb der
letsteren neigt Holzapfel zn der Unger'schen Hypothese, dafs das Inter*
regnum mm vorhergehenden oder folgenden Amtsjahr gerechnet wordea
sei. Danach versucht er die Verschiebungen des Amtsjahres nachxo-
weisen. Während die Reduction tur das J.ihr v Chr. 390 um tiV^t^^ibr
diiferiert = 1. Juli 3ö3, wird mit dem Juhre 280 die Differenz auf
1/8 gebracht ~ I. Mai 280. Im vierten Abschnitt wird unt« i-m ht, in
wiefern die der betnichtttf^n Periode angehörigen Synchronismen mit
diesen Ansätzen übereinstimmen; dieselben dienen denselben teils zor
Bestätigung, teils lassen sie sich mit deuseiben ohne Schwierigkeit ver-
einigen. Im fünften Abschnitt wird die nach Cicero von Ennius erwähnte
Sonnenfinsternis non. Juu. 350 d. St. als am 12 Juni d9I eingetreteo
erwiesen; daraus wird die Richtiglteit der Gleichung non. Jun. 854 T. =
13. Juni S91 V. Chr. abgeleitet, sowie der Schlufs^ dafs der rdmisehe
Kalender damals mit den Jahreszelten soweit in Einklang stand, als dies
bei einem Hondsonneqjahr Oberhaupt yerlangt werden kann.
Im sechsten Abschnitt wird die Chronologie der vor dem Jahre sa4 V.
liegenden Periode der Republik festgestellt; dieselbe durch Fixierung
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I. ZasammenfMsende Dantollaogra.
213
der elmetnen JabresanfilDge henmtelleD, ertofaeint aussichtslos. Da-
gegen glaubt der Verfasser einzelne zwischen je zwei Magistratsjabren
liegende Intervalle, die eine längere oder kürzere Reihe von Jahren
uijifassen, wenigstens ihrer wahren Zeitdauer nach auf ein Jahr genau
bestimmen zu könneii. So entspräche V. 318 = 430 v. Chr.; 323 V. =
426 V. Chr.; 324 V. = 424 v. Chr.; 329 V. = 417/6 v. Chr.; 347 V. =
397 V. Chr. Über das Jahr 318 V. hinaus gewährt die römische Über-
lieferung keine direkten Anhaltspunkte mehr. Doch läfst sich 245 V.
mit 506/4 V. Chr. und 3ö4 V. mit 391/90 v. Chr. zusammen bringen; in
dieser Zeit sind acht Kollegien ausgefallen, von denen die nach 297 und
3^ febteudeo Konsulate sich in den diodorischen Fasten, das nach 819
ausgefallene Eonsnlat in den libri liotei erhalten haben, wahrend von den
Qbrigen fftnf eines zwisdien 246 nad 271, zwei Tielleicbt aneh in den
libii ]2ntei angeflibrte swischen 824 und 829 und zwei zwischen 829 nnd
807 zn soeben sind*
Der siebente Abschnitt handelt von der ofifizieUen Aera; es wird
darin in recht Irlarer Weise aoseinandergesetst, wie nach einander ver>
schiedene Rechnungsweisen entstanden und wie dieselben zn verstehen
sind. Im achten Abschnitt wird die Zeitrechnung des Fabius speciell
dargestellt. Der Verfasser gelaugt hier zu folgenden Resultaten: Gal-
lischer Brand 366 (364 V.); zweiter Einfall der Gallier 396; dritter Ein-
fall 408; I3jähnge Watienruhe 40ö 421 (408 - 22 V.); Absclilnfs des
Friedens 421 {422 V.); 30jährige Ruhe 422 451 (423 451 V ): Heute-
zug der Gallier 452 (455 V.); Sieg der Gallier und Samniten und Nieder*
lago bei Sentinum 456 (459 V.); lo jährige Waffenruhe 457—466 (460
bis 69 V.); Kämpfe bei Arretium, Schlacht am vadimonischeo See 467
(470 V.); völlige Niederlage der Boier und FriedensschluiiB 468 ( tri V.);
45jflbrige Waffenruhe 468- 618 (471^616 V.); abermalige £rhebang
der Boier 518 (516 V.); Anfteiiung des picenisehen Gebiets 618 (581 V.);
Krieg mit Beiern nnd Insnbrern 526 (629 V.)*
Im nennten Abschnitte werden die sonstigen Acren dargestellt« des
TimäQS, des Bratosthenes, dem Polybins and Nepos folgten, des L.
Cüicins Alimentos, des (]ato, des L. Galpumins Piso, dem £ntrop folgt,
des Varro, der Censorinus, Dio-Zonaras, meist PHdios folgten. Die
nieisteu Schriftsteller haben sich an keine bestimmte Aera gebunden,
sondern folgen abwechselnd verschiedenen Jahreszählungen. Vollends
keine Rede von der Durchführung bestimmter Aerea kann bei den
Chronographen sein.
Die inj zehnten Abschnitte geführte üntersuchunc über die römischen
Köuigslisten ftihrt zu dem Ergebnisse, dafs die sämtlichen vorhandenen
entweder auf den Fasten des Fabius oder auf der offiziellen Magistrats-
liste beruhen oder ans beiden mit geringen Änderungen combiniert sind«
Die Einselansetanngen müssen an der Zeit, als die Geschichtschreibung
begann, schon im wesentlichen festgestanden sein. Von der im elften
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214
BAmiicbe QMchichte vmd Chronologie.
Abschnitt antmnclit«! «IbwiiMheii KMgsliste taikt Hoisapfel besMr ib
MonnDsen; doch haben wir aneh nach seiner Ansieht den titesten Be-
stand nicht mehr; die älteste Liste« die wohl bald nach der Unter-
werfong der Latiner snsaniniengeeteUt worden sein mag, enthielt aar
rdmische Namen; griechische, wie Aeneas Silvins, Egyptns nnd C^pys
werden erst nach der Anknüpfung an Aeneas nnd Ascanius Eingang ge-
funden haben.
Der zwölfte Abschnitt stellt den römischen Kalender bis auf Cäsar
dar. Hier wird die Zahl der schon vor^jandenen Hypothesen noch ver-
mehrt. Die zahlreichnn Pjn/oiheiten gestatten kninc Wiedergabe.
Anhnnjßr T b* handelt die Zeit des ersten zwischen Rom und Kar
thago abgeschlossenen Handelsvertrags. Derselbe gehört in die Anfänge
der Republik und die Namen der Konsuln Brutns und Horatins sind da
Urkunde selbst entnommen. Anhang 2 stellt fOr die lateinischen Annalen
des Fabius fest, dafs wirklich Fabios Pictor ihr Verfasser ist, Anhang 3
fttr die ZAhlweise der Intervalle, dafs wenn ein Ereignis als im so nnd
so vielten Jahre nach einem anderen geschehen beseichnet wurde, die
Autoren der repnblikanischen Zeit die Oewdhnheit hatten, den Anbagi-
termin anstnsehlieben nnd den Endtermin einmrecfanen, während bei
Beginn der Kaiserseit die Sitte aufkam, beide Termine einsoscbliefees
nnd der Sprach gebrauch von nun ab schwankte. Wurden dagegen die
Jahrabständc in Cardinalzahleu angegeben, so scheint von jeher unsicher
gewesen zu sein, ob nur der Endtermin mitgez&blt oder beide Termine
ausgesciilübsen wurden.
Dafs Holzapfel in seinem Buche die Wahrheit gefunden habe, wird
Niemand zu behaupten wagen; denn mehr als irgendwo ist in der römi*
sehen Chronologie die Frage berechtigt: Was ist Wahrheit? Das wird
man ihm zugeben, dafs seine Darstellung klar nnd ftbersichtlieh ist
und wohl geeignet, die Probleme an aeigen.
Arnold Schaefer, Geschichtstabt llen zum Auswendiglernen.
16. Aufl., herausgegeben von Dr. Julius Asbach. Leipaig 1885.
Von dem bekannten Büchlein erscheint hier eine neue Anflags, die
Herr Dr. Asbach, ein Schiller Schaefers, bearbeitet hat Er hat ner
soweit daran geftndert, als erforderlich schien, demselben den Vonag
der Korrektheit zu wahreu.
Theodor Mommsen, ROmisdie Qeschiehte. 6. Band. DieFMh
vinsen von Gftsar bis Diokletian. Mit aehn Karten von H. Kiepert.
Berlin, Weldmannscbe Buchhandlung 1886.
Der fOnfte Band erscheint vor dem vierten, weil die Geschichte
der einzelnen Landesteile von Gftsar bis auf Diokletian dem Publikam
in zuganglicher Fassung nirgend vorliegt, wfthrend die Gegenstände,
welche der vierte Band darstellen soll, teils aus dem Altertum gut ftbsr^
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1. ZasAtnmeiifMsettde DursteUungen.
215
liefert, leite Öfter dargestellt worden sind. Da gegründete Hoftinng
▼orhaaden ist, dab wir TOn Hommsen anch noch den Yierteo Band er-
halten werden, so kennen wir uns nm so eher eine Motiviening gefallen
lassen, die In dem vorgerückten Alter des Verfassers ihren Ursprung
bat , denn in der Thai wäre kein Lebender imstande gewesen . gleich
MomiDsen, in einer Darstellung von Ländern und Leuten ähiiljch urn-
(asseade Kenntnisse zu einem glänzenden Mosaikbilde zu vereinigen.
Die Einleitung bpklagt den Stand der Überlieferung, welcher
gerade da-, verschweige, was m wissen notwendig, und das berichte, was
zu erfahren überflössig sei und für das Leben der Provinzen, die eigent-
liche Hauptseite der Kaiserzeit, nichts überliefere. So ist das Buch mit
Entaagong geschrieben, und mit £ntsagnng will es der Verfasser ge*
lesen sehen.
Die Darstellung wird eingeleitet durch die Enühlong- über die
Vorscbiebmig nnd Regnllenmg der Nordgrense, wie sie Angnstns teite
geplant, teils ansgeAlhrt hat Dieselbe zerflUt in drei grosse Abschnitte:
1) die Operationen au der Nordgrense der griecbiseh- makedonischen
Halbinsel im Gebiete der mittleren und unteren Donau, in niyriknm,
2) die an der Nordgrenze Italiens selbst, in Rätien und Norikum,
3) die am rechten Rheinufer, in Germanien.
ad 1. Das Vorspiel zu ihc^vu Operationen bildete die Verschie-
bung der römischen Herrschaft in das Savetbal in den Jahren 35 -33;
von hier sollte das Dakerreich Im Kämpft werden, was aber nachher un-
nötig wurde, da dasselbe znsainmonbrach. Die Zuordnung der von
M. Liciniub Crassus unterworfenen Gebiete auf dem rechten Donauufer
ist bekanntlich streitig; Mommsen schliefst sieb der Ansicht von Zippel
an, die Entstehung der Provins Mösien legt er in das Jahr 1 1 v. Chr.
und macht L. Galpnrnius Piso zum Statthalter von Mösien. Diese An-
nahme hat indessen geringe Wahrscheinlichkeit, wenn man bedenkt, dafs
wir erst im Jahre 6 n. Chr. snm erstenmale ?on einem solchen hören,
und In den häufigen Simpfen In diesen Oegeoden doch wahrscheinlich
einmal ein solcher betheiügt gewesen wSre. Ich halte auch jetst meine
Annahme (Gesch. d. rOm. Kaiserseit i, 28<l), dafo für Piso ein anfser-
ordentliches Kommando hier in Makedonien und Thrakien errichtet
wurde, fttr zutreffender mit Rücksicht auf Tac. ann. 6, 10 decus trium-
phale in Thracia nieruerat. Die Kämpfe gegen die Alpenvölker an
der Nordgrenze von Italien finden kurze, die Organisation der eroberten
Gebiete, namentlich Ratiens und Norikums eingehende Darstellung. Die
glänzendste Partie dieses Ah<;chnittes vielleicht des Buches bilden
die Kämpfe gegen Deutschland. Bringen sie auch, nach der erstmaligen
Darstellung Mommsens, wenig Neues, so wird doch jeder Leser von der
Klarheit und Wärme sich immer wieder angezogen fühlen.
Das zweite Kapitel besehAftigt sieh mit Spanien. Dasselbe umfafst
nur 14 Seiten; aber kaum ein anderes weist die glänzenden Resultate
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21H
B6niificbe Geschieht«' und Chronologie.
voD Mommsens Forsclumgen in reicherem HaCse auf. Die Scbriftotate*
nacbrichten spieJen dabei eine sehr zarOcktretende Boile, und die Ge*
schichte der hocbbedeutenden Roman isierung ist faet ganz aus Inschriftn
und sonstigen Denkmälern gesehrieben. Orgauisation, Gemeiode?eriiiltr
nisse, Aushebung, Sakralwesen, Handel und Verkehr werden uns in ihrer
ganzen Bedeutung erst in dieser Darstellung zum ersten male erschloeMt.
In Kapitel 3 sind die galliscbeu Provinzen dargestellt. Für die-
selben ilieiaC'U die Schriftijuellen reichlich genug, und sie haben hier
eine ebenso umsichtige ai^ kühn koinbiniireJide Verwendung gefundec .
Nach kurzer Darstelhmtr der Unterwerfung des Landes uud seiner Ver-
snobe, die rüHUbche iierrsciiaft abzuschütteln, wird die Organisation uüd
besonders eingehend, wieder vorwiegend an der Hand der Denkmäler,
die Eomani&ieruQg geschildert. Von besonderer Bedeutung ist iu diesem
Zusammenbange die Darstellung der Gauorduung der drei Gallien osd
des Landtags derselben, glänzend die Bchüfierung der Kultur- und
Bildungsverhftltnisse im Lande.
Im vierten Kapitel kommen das römische Germanien und die freien
Germanen zur Behandlung. Ober- und Nieder>Germanieu werden im Zu-
sammenhange mit den anwohnenden Stämmen dargestellt, die mit letzleren ^
geführten Kämpfe geschildert. Hier sind besonders die AusflUirungeo
über den Limes von Interesse, der nach Mommsen ursprQnglich der ,
Grenzweg des Keiclics war und sich erst später in Ober-Germanien in eine [
mit gewissen Durchgängen versehene Grenzbamkade verwandelte. Ob [
dieser Ausdruck nicht doch immer noch zu schwach ist und der Limes
nicht eine vollständige Grenzwehr war? Wir kommen darauf in dem
Jahresb. für röm. Stuatsallertümer zurück. Interessant sind auch liie
Ausführungen, wie es kam, dafs den Niederrheiu nach Claudius zwar
die römische Herrschaft, nicht aber die römische Kultur fiberscbritteo
hat* Mit besonderer Ausführlichkeit wird der Aufstand der Bataver
unter Civilis geschildert, zugleich mit jener einzigen Kennntnis von Land
und Leuten, wie sie sich nur bei Mommsen findet. Änfserst wichtig sind
die meist aus Inschriften abgeleiteten Darstellungen der obergermtai-
sehen Verhältnisse, namentlich des Limes, ttber den Mommsen seine An-
sieht hier grttndlicher entwickelt, »der eigentliche und nächste Zweck der
Anlage war die Yerbinderung der Grenzttbersehreitnng; Wachtposten
und Forts wurden errichtet zur Abwehr räuberischer Einbrecher und
zur Krhcbuiig der Grenzzcdleflf ; dieselbe hat jetzt keine grofse Zustimmuag, |
Wühl aber ßjehrfach Widi i j inch gefunden; für die ducL unnier unbe-
deutenden Zölle und die Abwehr der zur Zeit der Eni^Lehung gewifs
noch nicht sehr zahlreichen räuberischen Einfälle kann mau sich nicht ;
leicht 80 grofse Anlagen vorstellen. Unter deu Bemerkungen tiber die
Datierung des gallischen Kaisertums sind manclie nicht aufrecht zu erhal-
ten; so wird der Sturz des Tetricus 8. 151 A. 1 »nicht später als 27S«
angesetzt, »unmittelbar nach der zweiten £zpcdition gegen Zenobiiti
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1. ZasMonieafuseDde D«ntollaDg«n.
217
vibrend S. 441 A. 2 die sdioii Ton mir gebrachte Datierang nach den
AneflDhningen Waddingtons angenomnien wird, wonach die ZeretOrnng
Palmyras erst Frfiijahr 278 ftllt. Ebenso wenig wird die radUcale Be-
eeltignng der Berichte der Kaiserbio^raphicn allgemeftie Zustimmnng
finden. Als Lager und Sitz des Lci?aten für Obcrgormanicn wird jetzt
Mugoiiiiacum angenommen, die ZiUigemeisterschen FiTgehnisse für die
trajanischc Eiurichtang der rechtsrheinischen Gebiete werden gebilligt.
Im fünften Kapitel ist Britannien dargestellt. Auch dieser Ab-
schnitt e!itli;1lt viel Interessantes, namentlich bezOtflirh der Art, wie die
Hi mer die Insel unterworfen und zum Teil assimiliert haben. Von den
beiden Wällen an der Nordgrenze schreibt Mommsen die Erneuerung
dea nördlichen (Antonins-) Walles dem Septimius Severus zu; doch schei-
nen die Gründe dafür nicht zwingend zn sf in: denn thatsAchiicb spielt
in den folgenden Zeiten nur der Hadrianswall eine Bolle.
Boich an neuen Ergebnissen ist anch Kapitel 6, das die Donaa-
Iftnder imd die Kriege an der Donau schildert. Die Verhältnisse der
Bomanisienmg, namentlich des Städte- und Strafsenwesens werden meist
aus den Inschriften dargelegt mit jener ausgebreiteten, die hlemste Ein-
lelhoit wie die grollen Gesichtspunkte in gleicbem Hal^ behefrsehenden
und beräckBichtigenden Kenntofo. Besondere Beachtung verdienen die
Darstellungen der Daken-, der Markomannen- und der Gothenkriege: mit
Kecht hält Mommsen letztere auch nur für Grenzkriege, \ei aiilafst durch
die dunkelen Völkerverschi( iiungen vom Nordosten nach dem schwarzen
Meere; an den ^\ohlllherleglen Plan einer bleibenden Besitzergreifuug
ist nicht zu denken.
Kapitel 7 «das griechische Kuropu« bietet i^^ewisscrmaFsen das
Nachspiel zu der Darstellung der griechischen Verüäitmsse in den drei
ersten Bfindcn der römischen Geschichte. Der kaiserliche Philh^lenis*
mus überbietet aber noch den republikanischen, wie dies an der Be»
handlang von Athen und Sparta, aber auch von ganz Achaia durch die
Kaiser erwiesen wird. Ansiehend ist auch die Darstellung »der guten
alten Sitte«, die eine Reihe von neuen Gesichtspunkten Ober den Ein-
flufe dea Griechentums auf die ROraer nachweist. NatOrHch fehlen auch
die tiefen Schatten in dem Hifi^regiment der Provinzialregiernng und
der freien Städte nicht. Sehr instruktiv ist die Darstellung der Helle»
lusierung der Balkan- und unteren Donaogebiete und die Behandlung
der LehensfQrsten und ihrer Gebiete im Hosporus. Aus der ganzen Dar-
stellung spricht der ergreifeniic Zaubeu den die Betrachtung einer welt-
bertihmten Trüniinerstfttte auf den liescliauer stets üben wird.
Kapitel Ö beschäftigt sich weniu'er mit den (beschicken von Kloin-
asien als mit der Darlegung der Fried« h^m tJi iltni.^^e, namentlich der
westlichen Landschaften unter dem Kaisen cgiinente. Mit erbtaunlicher
Detailkeuntnis werden uns die Yerwaltungskörper, die städtischen Ver-
iassongen und Rivalitäten nnd der Fortschritt der üelienisierung vor-
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RAmiBcbc Ge9chirhte uad Chronologie.
gefllhrt, nameDUieh aach die heUeniadieii Bttnde io KleinasiMi md die
Veriiiltolsse der Provinsialpriester iiod ^Asiardieti, sowie des Eeiigioi»-
wesens, endlich die sozialeii Zutftnde erdrtert
Das nennte Kapitel «die Eophratgrense und die Partherc fUurt die
ZusammemtAfse vor, welche um die Hemebaft von Yorderaaieii iwisdieo
Römern und Parthern beew. Persern stattfanden. Ancb hier greift Moimb-
scu wieder weit zurück, um den Gegensatz zwischen den zwei einzigen,
neben einander stehenden Grofsstaaten im Orient klar zu machen. Naraent-
lieh instruktiv sind die Ausfühninpen tlber die Zustände des Parther-
staates. Die P>i(iziigr von Antonius bis auf Diokletian werden in gl&nzen-
(\vT Weise dargestellt; über Einzelnes wird sich streiten lassen. So ge-
statten die Vorgänge in Armenien unter Nero eine andere Auffassung be-
xttglich des Anfang» der Verwickelung, und der politischen Klugheit Burms*
und Senecas wird vermutlich zn grofee Bedeutung beigelegt. Auch aber die
AuiEusong der tr^anischen Politik in diesen Gegenden kann man anderer
Ansicht sein; dafs die von Momnisen vorgetragene conseqnent und in
grofsem Zusammenhange gedacht ist, kann man angeben. Aber mehr als
fraglich bleibt es doch, ob Diokletian die Politik Trojans darchgeftbrt bat»
die doch, so weit wir es wissen, gaos andere Ziele sieh gesteckt liatlB.
Eine besondere Betrachtang widmet Kapitel 10 Syrien nnd den
Nabatäerland. Mommsen weist zunächst die Grttnde nach, aus denen eine
Teilung in Civil- und Militärbezirke, wie sie in Gallien schon unter
Anpiistus stattfand, hier nie erfolgt ist. Ob aber hier der Doktrin zuliebe
nicht zu weit gegangen wird, wenn aus diesem Imstande die geringere
Qualität der syrischen Ainn e in Geist und Zucht herpfeleitet wird? Und
selbst wenn dies richtig wäre, so hätte es sich schwerlich anders machen
lassen. Sehr iuteressanU aber nicht tiberall sweifeMos, ist hier die Darstel-
long des Verhältnisses zwischen Hellenismus und Aramäischem; die Schü-
demng Antiochiens ist ebenso ein MeisterstOok Mommsenscher Darstel-
luogskunst, wie die des Handels nnd der Indostrie von Syrien. Aach Jndia
nnd die Juden erhalten ein besonderes ~ das elfte *- nnd vieUeichi Ar
die meisten Leser das fesselndste Kapitel. Ihr tKirchenataatc wird out
vernichtenden Strichen geschildert. Wie die Diaspora snr grieebiscbeo
Sprache gecwnngeo worde, aber doch ihre Nationalität festhielt» ist aneh
ftlr heutige Verhältnisse belehrend , noch lehrreicher, wie diese Diaspora
sich mit der Jehovareligion in allegorisierender Weise abzufinden wufste.
Wie sich allmählich der Hafs der Juden Regen den Kaiserkult entflamratc.
hat Mommsen namentlich au einer neuen, geistvollen Deutung der Apo-
kalypse gezeigt; ein Hanptvorzug ist, dafs die Katfistrojibo der Juden
als die unvermeidliche Notwendigkeit der bei ihnen» eingetretenen Eut-
wickeluug aufgezeigt wird. Auffällig ist die Auslegung des Verbotes der
Beschneidung; Mommsen glaubt» dasselbe sei mit dem Verbote der Kastra»
tiott verboQpft gewesen and ans Misvmtftndnis der jodischen Sitte hervor»
gegangen. Aber sollten denn die Satiriker die cnrti 4adaei fUr Kastr»-
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1. ZiisaiDiDMilaiwiMle DurttollttDgtiL
219
teil f^alten haben? Und ein so weftkimdiger Mnnn wie Hidrian! Man
bat doch darin wehi niehto als eine Maferegel inr Yerbindening der
weiteren Ansbreitnng and. der Fortpflaimng der durch die Beidineidang
(terakterisierten Sekte za erblicken.
Kapitel 12 beschäftigt sich mit Ägypten , desücn eigciitiimlichcs
staatsrechtliches Verhältnis in äufserst klarer Weise dargelegt wird.
Anch hier sind die Schilderungen des Handels und (inr Iri(iastrie, des
Seeverkehrs nnd des Volkscharakters meisterhaft. Alexandreia i^t be-
sonders gezeichnet, und die Bedeutung dirser Stadt für das Reich ist
noch nirgends so allseitig und erschöpfend dargelegt worden wie hier.
Dasselbe kaoo man sagen von den im Süden gelegenen Staaten, nament-
lich dem Reiche von Habesch. Bezüglich der Expedition des Aeliua
GaUns nach Arabien kann ich meine Auffassnng nicht für widerlegt halten.
Das letite Kapitel 18 — fahrt ans in die afrikanischen Provinsen.
Der Reihe nach werden nns die einseben Teile des röniBcben Qebietea
in ibffer Ehtatebung nnd in ihren ficbielisalen vorgeAhrt Sehr intern
eeaant ist der Nacbweia, wie die phönil^ische Stadtordnnng der italischen
wich; ftniherat lehrreich anch die Ansfübnuig ober den Groftgrnndhesita
und die Ordnung der Berbergemeinden; mannichfach nene Oesicbtaponlrte
erOibel die Darstellung der Bildnngsverhaltnisse , namentlich die Aoa-
ftbrong Aber die lateinische BibelUberäetzung.
Beigegeben sind 10 Karten von Kiepert in bekannter trefilicher
nnd klarer Aiisfübrnng. Es läfst sich in keiner Litteratnr ein so eigen-
artiges Werk nachweisen, wie dieser fünfte Band; ihn konnte eben nur
Mommscn schreiben. Was daraus zn lernen ist, läfst sich erst nach
wiederholtem Studium übersehen; aber es ist unendlich viel. Freilich
li^t darin vielleicht eine Beeinträchtigung des Erfolges für das Buch.
Es setzt vielea forans, was schwerlich aUgemein Yoransgesetzt werden
darf, und es mutet dem Leser recht viel zu, nicht nur an Aulmerksam-
k«ü and Oedachtnia, sondern auch an Urteil nnd selbst an aktiver
Phantasie. Sicherlich whrd diese Schwierigkeit geringer werden, wenn
erat der vierte Band erschienen ist. Aber trota alledem dürfen wir
Stola sein anf diese Fortsetsnng der römischen Geschichte, nnd wir
koonen es verstehen, dafs der Zwischenranm awisöhen dem ersten Er-
icMneo Jener nnd dieser Fortsetmng drei Jahnehnte betrag.
Tb. Nöldeke. Über Mommsens Darstellnng der römischen Herr-
achaft nnd römischen Politik im Orient Zeitschrift der Dentschen
MorgenL Ges. 39, 881 - 862.
Der Verfasser will als Orientalist dieses und jenes berichtigen und
ergänzen, gelegentlich aber auch als Dilettant in alter Geschichte Ab-
weichungen von Mommsens Ansichten gelteod machen, ich hebe nur
die Hauptsachen heraus.
Mommsen stellt sich die UeUenisiernng Syriens nnd anderer orien-
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220 fiöiDiMsbe Gefichldite and Chronologie.
tallsdier Länder su ausgedehnt ?or; dafo die Landessprache in Sfxm
ans den Kreisen der Gebildeten ganz verdrftngt sei, dafs sie der grie*
cliischeu gegenüber die Stellung eingenommen babe, wie in Galltea dss
Keltische gegenüber lieni LMtoin, ibi sicher übertrieben. Das Aramftische
ist m Palriiyru und im Nul)at;lerreiche bis auch Mcdiua offizielle Schnfr-
sprarhe und zeict hi^'r ^ogjr eine jiin>;('re Stufe der Spracherltwiokluug i
jtls im Achäniciiuiciireiche ; dies war die bekannte Sprache Syriens, »iie
nur ans dem otüziellen (iebrauche durch das Griechische verdrängt
wurde, aber in Privaturkundeu sich noch vielfach erhielt. Der edessenische
Dialekt des Aramftischen ist schon in heidnischer Zeit in fe^^tem lilk-
rarischen Gebrauch gewesen und hat dort schon wirkliche Schulung er-
fahren. Das Griechische war Überall nicht die Sprache der G^Udelsn,
sondern derjenigen, die es speziell gelernt hatten.
Noch viel weniger als in Syrien kann in Abessinien von Helk-
nisterang die Rede sein; auch die Hypothese, dafo die Erhebiug d«
Gees sur Schriftsprache durch arabische Einflösse verankTst sd, iit
flnfserst tmwahrscheinlich. Ans dem Fehlen der Inschriften werden so
weitgehende Schlüsse gezogen; so giebt es aus dem Ar^akidenreicbe mit
Ausnahme der griechischen Inscbiiti des Gotorzes überhaupt keine lu- i
Schriften; man kann also nicht zum l>e\voise, die Arsakiden die
f,'i ieciiische Sprache nicht zu der ihrigen gemacht iiabeii, das Fehlen der
liischriftei) ans ihrem Reiche auführt'n. Ob es in Syrien so wenig b-
})Cbriften gab, wie Mommsen behauptet, können wir gar nicht wissen, da
die Städte dort abwechselnd zerstört und wieder aufgebaut wurden und
bei dieser Gelegenheit 2ahllo5e Inschriftsteine verschattet und verbraocbt
worden sein icOnnen, wfthreod die Orte des HaorlUi und Palmyra ssit
ihrer Zerstörung kaum von Menschen berdhrt worden sind.
Die alte einheimische Bildung und Blflte Syriens darf man aidit '
SU gering anschlagen; die griechischen Stfldte in hellenistischer 2stt
sind nur sum kleinen Teile Keugründungen. Der Kulturboden iwis^hes
Euphrat und Mittelmeer ist durch Wüsten und Gebirge stark eloge-
schrftnkt; als das Land römisch wurde, war wohl so ziemlich jede Stelle,
wo eine Statit liegen konnte, von einer snlcben eingenommen, nnd «
erklärt sich so ^ai;z natürlicli, dafs dort keine neuen Städte aus römi-
schen Staudlagern erwachsen sind. Die Anlage solcher Lagerstüdte i^t
zunSchst doch wohl mehr niis dem Mangel passender Garni'^oTi^orte in
harbarischen Ländern, als ans der bewufslen Absicht zu erklären, den
militärischen Geist rein zu erhalten. Übrigens scheint es in Palästina
eine solche Lagerstadt gegeben zu haben^ die von Eusebius angeführte
yia^ecut/.
Die Selbstverwaltung der syrischen Stftdte ist Alter als die Msce>
donier-Invaston; doch ist ttberall nach semitisoher Weise ein aristokra*
tisches Begimeot vorauszusetzen. Die VerfassungsentwiokelnDg Palqyiv
ist iNso nicht so unnational, wie es znnMchst scheinen k(>nttte.
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1. Zusamn)<>nfassendc Darstellungen
221
Die Mischung syrisclKM- und Kriecliiseher Art hat riL-beu vielem
Erfrenliclieu auch recht unerquickliche Kesultate zur Folge gehabt. Aber
die Grabanlagen des Königs Antiochos von Kommagenc kann man
nicht als deutlichen Ausdruck syrisch- hellenischer Mischkultur ansehen,
da syrisches hier gar ni< ht vorhanden ist, sondern persisches. Zur Eut-
wiekeloDg kam diese Mischung erst nach Diokletian. Alles in allem
war der Sieg des Isl&m ffir die semitischen Linder kein grofses Un-
glfick; das ftorserlich griechische Gepräge wurde allerdings ii^ Kursem
TdlUg verwischt und die Verbindung mit griechischer Bildung teils gftnx*
lieh zerrissen, teils immer loser, aber der Verlust war nicht so grors,
wie es scheint; denn das griechische Wesen der Syrer des siebenten
Jahrhunderts hatte mit echtem Hellenentum nichts mehr zn schaffen.
Wenn Mommben sagt »bis der Isl&m die Bibliothek vuii Alcxandreia
verbrüLute« , so soll das doch wohl nnv symh()li>ch gemeint sein; denn
dar> Cäsar und nicht Omer die aloxuiHiritiihchu Üibiiothek verbrennen
liels, ist bekannt. Mommsens VrU'W über Lueian ist ungerecht; er hätte
diesen OrieutalfMi besser würdigen sollen, der inmitten der allgemeinen
Orientalisiernng der gebildeten Welt mit so viel Geist und in so feiner
Form uachdruekiich für den gesunden Menschenverstand, für wahres
Hellenentum und gegen allen Aberglauben und Ungeschmack auftritt.
Traians Eifer, die Grenzeu vorzuschieben, bat den NabatAerstaat
in seiner hohen Blttte sum Teil gefördert; andererseits aber hätte er
die sfldllchen Teile den einheimischen Fürsten lassen müssen; denn sie
wurden yon den Römern nicht besetzt und verfielen nach dem Unter-
gange des Nabatäerstaats den Beduinen, deren Vordringen nach Syrien
TOD hier ans erleichtert wurde.
Das Scheitern der arabischen Expedition will Nöldeke nicht, wie
Hommsen, Aelins Gallus zur Last legen; die wirkliche Ursache liegt in
der Unbekauntschaft der Römer mit xVrabicn. Gegen die Annahme,
dafs die Bewuhner Jenieüb einmal das lute Meer bis nach Ägypten
hinauf beherrscht hatten, erheben sich grofse Bedenken; noch weniger
dürfte der König von Aksuin je eine wirkliche Seeherrscbaft geübt
haben, voo abessiuischer Seetüchtigkeit hat man nie gehört.
Ob die pai thische Dynastie wirklich nicht -iranischen Blutes ist,
steht noch nicht so fest, wie Mommseu angiebt; sicher aber ist, dafs ihre
Berrschaft nie als die einer fremden Nation angesehen wurde; auch
mufste dieselbe nicht dem Legitimitätsdrange weichen; sie hatte ja
4- 600 Jahre regiert. Die Hauptsache bei der säsltnidischen Restauration
war die Wiederherstellung der Einheit des Reichs« da das Arsakiden*
reich eine viel losere Fügung hatte als das sftsftnidische. Die Vasallen
der Arsaktden waren wirkliche Vasallenfttrsten, die dem Souverän nur
gehorchten, wenn sie nicht anders konnten. Die grorsen Oeschlechter
der Kftreu , Sür6n stammten aus der Heimat des Arsakes, standen also
von vornherein iii engster Beziehung zur erobernden Dynastie; so er«
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222
BAniadie Otsehtebte mä Chranologl«,
kliri aidi, daCB mit der Parthorhemdiaft ein frflher unbekamiti» Peidal-
wesen beginnt Die Orenxen des partbischen Reiches sind za reidiBek
bemessen. Dafs die Partherkönige nur aus Deferenz gegea Rom keine
GoldmOnzeo prägte u , ist ganz unglaublich; der eigentliche Gruüd ist
aber nicht zu erraten. Die Politik des Augustus und Nero gegen das
ParMiOrrcich war die einzig verständige; zur Kritik der ziellosen Er-
Uberlingen Traians genügt, dafs der verständige Hadrian die alte £61011$-
grenze gegen die Parther wieder herstellte.
Ludwig Riefs, Grundproblemc der römischen Geschichte in ihrer
verschiedenen Auäassuug bei Eanke und Mommseo. FreuTs. Jaiirb. 56,
643-688.
Der VerÜMser wdst m der Art, wie die beiden grollMii GescUohl-
sehreiber die Geneeis der rOnischeii Weltherrsehaft darrteUen nad u
den Momenten der ümgestaltiuig, welche ans der Eapablili die Monarefeie
hervorgehen haben laaseo, die Yerschiedenheit ihrer Anffineung nach,
die er am Schlüsse so zusanunenfafst. Bei Ranke ist die Einheit dar
Zusaranienfasbuiig merkwürdig; er vei folgt die fortschreitende Entwicke-
lung der römischen Republik und ihrer Weltherrschaft, die ihm bei
Beginn iirisrer Aera ihren Höhepunkt erreicht. Mommsen betrachtet iii
einer I^j)ochc der römischen Geschichte die innige Verbindung von frei-
heitiicheu Institutionen mit gltlcklichcr nationaler Einigung; mit der
Stagnation der Verfassung tritt der allgemeine Verfall und die nationale
Deltomposition durch den Kosmopolitismus ein; mit diesem Zustande ist
ihm die Notwendigkeit eines antokntischen Regiments verknöpft; d»
Intmsse konsentriert sieb auf die staatsminniscbe BoflUiigong der Per-
sMIchkeiten, die den gegebenen Gedanken sor That machen wolltas.
Das eine Werk snebt dem wissenschaftlioben Bedflrfnis, den ganaea Ter*
laof sQsammenlassend sn verstehen, em TdUiges Genttge so Uran; u
dem andern ist die innige Verbindung von nationalem Schwünge aad
liberaler Intelligenz, die in den fünfziger Jahren vorwaltete, bemei^bar;
es ist der beredteste Ausdruck der Tcndenzeu des JabrzebüLs, in welchen
es dem deutschen Volke geschenkt ward.
Etwas aufläliig an dem Aufsatze ist. dafs der Verfasser die teleo-
logische Konstruktion Rankes so wenig betont, die doch eigentlich die
tiefste Triebfeder der VorzQge und der Schw&chen des Werkes enÜUUU
Victor Duruy, Geschichte des römischen Kaiserreichs. Aus dem
Französischen übersetzt von Prof. Dr. Gustav Hertzberg. Leipsf*
Verlag von Schmidt und Gfinther.
Das schön ansgestattete and geacbmackvoll flbersetata bekaaets
Werk ist im Desember 1886 bis sor Lieferang 48 gelangt; die beidsB
ersten Binde sind bereits vollständig ersebienen*
% AltitaUsche Ethoologle
IL Altitotische Ethnel^gie.
E. Baehreus, Acca Laurentia. Jahrb. f. kl. Phil. 18S5. 8.777-801.
Der Verfasser erhebt am Eiogaage des Vorwarf, dafs die moderne
Hyperloritik fast alle Sagen als unnUtzeD Plunder beiseite werfe, wäh-
rend dieselben oft bei richtiger Intennretatioa Gotdkömer enthielten.
Der Name Lanrentia und Lareutia ist bezeugt, der erstere der
ältere; mit den Laren hat derselbe nichts zu tliuri; der Name ist ohne
Anstofs, wenn wir von Laurentes, den Bewohnern von Laurentura, aus-
geben. Acca wird Göttiu bedeuten, möglicherweise Mutter. Unter der
Bublerin der Sage (bei Macrobius etc.) versteht der Verfasser die Hafen-
stadt Laurentura, die keinen Mangel an meretrices hatte. Hercules be-
zeichnet oft die griechischen Kauffahrer. Nachdem Laureutum der vor-
abergehende Aufenthaltsort griechischer Schiffer gewesen war, kam sie
an die Etrusker (Tarutio Tnseo dennpta est), welche ein wohlorganisier-
tes und mächtiges Beich ans ihr gemacht hatten, als auch sie jene Qo-
geoden wiedw verlieliMn. Im lanrentinisehen Städtebnnde erkennt der
Verfiueer ein Abbild des sowohl im Matterlande befindlichen als anch
in der Poebene nnd in Oampanien ins Leben gemfenen Zwölfistadte-
buiides. Latin! sind ursprünglich die »Verehrer der Laren oder Flnr-
götterc d. h. die Mitglieder des lanrentinisehen Bundes. Als ein Sohn
von Acca Laurentia gestorben war d. h. entweder nicht zur Entwicke-
lung gelangte oder durch Feindeshand zerstört wurde, trat Romulus an
dessen Stelle, ward Mitglied des lanrentinisehen Stadtebundes. Unter
der Bevölkerung Latiums im achten Jahrhundert v. Chr. bemerken wir
einerseits Aboriginer, die sich trotz ihrer Vermischung mit Etruskern
iu ihrer Eigenart behaupteten, und ihre alten Bedränger, die Sabiner,
welche schon damals im Albanergebirge selbst sich festgesetzt zu haben
scheinen. Sie führten auf den Httgeln am Tiber lange Kämpfe mit ein-
ander, befor dort der Föderativstaat entstand, ans dem sich Born ent-
wickelte. Bamaes (wahrscheinlich mit Basennae sosammenhftngend =
Ktmskerlinge) nnd Tities (ein unerklärter Schimpfname) werden sie all-
gemein genannt Der erste König an der Spitze jenes Föderativstaates
— Bomnitts — war ein Aboriginer, er sah ein, daib dem jungen Gemein-
wesen Aufnahme in einen der beiden grofsen Bünde not that, In den
albanischen oder lauieutinischen. Da die albanische Liga von den 8a-
binern beherrscht wurde, trat er mit Lanrentum lu Beziehung. Aber
die Sage von Titus Tatius beweist, daf-, damals Rom von den Sabinern
\venigsteijs teilweise erobert wurde und neben seinem einlieimischen Herr»
sefier sieb einen gleich bei echtigten sabinischen gefallen lassen mufste.
Dem Romulus kamen aber /loxofxtov (Diou. 2, 37) und Lucerus, Ardeae
res (Panl. s. 119) zu Hilfe d. h. der laurentinische Bund, der damals
noch vorherrschend eimskische fUnrichtungen hatte. Viele von den da-
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224
B6misobe G^vcbichte uod Chroaologip.
mals zu Hilfe kommenden laUno-etruskischen Mannen mögen m Rom
geblieben und zq den Luceres konstituiert worden sein. Bei dem Tode
des Titus Tatius ist wieder Laureutum iu erster Linie beteiligt; der
swischen Laorentum ond Laviniom-Aiba bestehende Gottesfriede wnrde
meliert. Laurentom hat für das jnDge Bom und seinen ersten Ktoig
Ttel gethM, daher Acca Lanrentia als natrix Bonrali erscheint. In dn
Kflmpfeo Borns not er Hostilioe gegen Alba genofs das erster« die ünt«^
slQtznog von Laorentum. Der Tod voo Acoa Laoreotia wird foo Ha-
crobins unter Ancus Mardos verlegt Mit diesem KOoige tritt das St>
binertiim wieder auf» welches Laurentum und seinen Bund fiber des
Haufen warf.
Die Reste des zersprengten Laurentinerbuodes liegen in dem
FragiJi. d. Cato (S. 12 Jordan) vor. Aber die getrennten Ulirdei schlossea
sich VMt'der zusarnuien in dem Hunde von Aricia. Servius rullius snchte
diese Gefahr von Rom abzuwenden, iiiflem er die acht Völker zu einem
Bunde unter Horns Vorstandscbaft vereinigte (Dedikation des Diana-Xea*
pels auf dem Aventin).
Die Acca Laurentia und die dea dia sind identisch ; letsteres beiffit
die helle, Uchte Göttin und bezeichnet die Diana. Die dea dia ist die
aricinische und aventiotsche Diana. Das Grab der Acca Laurentia be-
zeichnet die Stelle, wo ihr soerst von staatswegen geopfert worde. Dies
geschah durch Servius Tnllins: um die Gruft der Göttin für das new
Bundesheiligtnm auf dem Aventin zu sichern und an Rom zu bannen,
ranfste sie hier auch ihre staatliche Verehrung geniefsen, mufste Lao-
rentum ganz und gar in Horn aufgehen. Der jüngere Tarquiuius setzte de>
Servius' Werk fort, indem er teils iu den schon gewonnenen aclit lauren-
tinischen Städten, von dtiita freilich einige entfremdet oder durch VoUker
eiiiri II waren, sich einen Anhang verschallte, teiis vor üllrin durch
bCinen Eiutlufs beim Adel das tlbrice Latium unter Rom als Haupt ver-
einigte. Als VcrsammiuQgsplatz licfä er aber den fereutinischen Baiu be-
stehen; religiöse Kultstätte wurde fortan der Tempel des Juppiter La-
tiaris auf dem Möns Albaous, aber Rom als Bundesvorstand ancrkaoat.
Um die Sageubilduog zu ericl&ren, geht der Verfasser auf die Sage
von Bomulus und Bemus ein; er erkennt darin den Kampf zweier Naeb>
hargeneinden Ober die Anlage einer Stadt auf dem PalaUn; der Mord
TOD Bemus drückt die Eroberung von Bemuria aus; den aus dem nim«
liehen Stamme entsprossenen Sieger (Bom) nahm Lanrenturo an Stelle
von Bemuria auL Nachdem aber einmal Bemus dem Bomolus als Bru-
der an die Seite gestelU war, wurde er allmählich derselben göttlidiei
Abkunft teilhaftig. In der weiteren Ausbildung des Mythus vom Zwilliogs-
jiaar griffen die Li/uhiungen Uber Acca Laureatia tief ein. Sie wurde
deren nutrix und mit dem pater nntricius der Hrüder, Faustulus, ver-
bunden. Nun gab erst die Kigenschaft der Aren als scortum Anslofs.
Uud mau deutete die Jupa nicht mehr als ciue Dirue, äouderu als Wölfin;
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3. Köoigi>zeit und Überg&Dg zur Republik.
225
zu dieser fand sich das andere dem Mars beilige Tier, der Specht.
JeUt erfaod man auch die ficus Ruminalis^ das Lupercal, die aedes
Romuli, den heiligen CornelkirschettbauiQ, die das Wunder bezeagteo
und für alle Zeit festigteu.
Die Deutung ist ansprechend, auch im einzelnen wohl zusammen-
bflagend, ab«r, wie alle dies« Versoclie, doch in ihren Reanllaten niciit sicber.
III. KoDigueit ud Ubergang iv BepubliL
Francesco Bertolini, Saggi critici di Storia Italiana» Mi-
lane 1883.
Diese Stadien umfassen das Altertum und das Mittelalter. Für
den Jahresbericht kommen nur die ersteren in Betracht. Sic haiiduiu vou
1. Lü siabilimentü del güverao consolare. Der Verfasser
sacht zuerst etwas weitläufig zu erweisen, dafs die Tradition fibcr die
Vertreibuüg der Könige nicht richtig sein kann, sondern dals letztere
das Werk teils der königlicheu Familie selbst, teils der röinischen Aristo-
kratie war, während ein Teil der Bevölkerung auch noch später an dem
Kdnigtume festhielt. Das königliche üaus selbst war in zwei Parteien
gespalten; auf der einen Seite standen König Tarquinius und seine drei
Söhne Sextos, Titus und Aruns, auf der andern die Mitglieder der jOnge-
re» Linie Brutus und CoHatini». Der Dissens im kOnigiicliea Hause fiuid
in dem Frevel an Lucretia einen offenen Ansbmch nnd ein Ende: die
altere Linie wird ans Rem Terbannt, wAhrend die jflngere bleibt und
triumphiert; die königliche Gewalt bleibt, nur in veränderter Gestalt
Und swar war dies mit Beseitigung des kiVniglichen Namens eine Art
Diktatur, die nachher in gröfserer Einschränkung auf die gens Valeria
oberging. Die Absetzunf? de:> C ollatinus bezeichuel die zweite Phase
der lievolutiou, die Bediiiguag, die Residenz auf der Veliu zu verlasaeu,
welche P. Valerius gestellt wurde, die dritte. Erst diese dritte Phase
^eigt die Beteiligung des ganzen Volkes , das sich vereinigt, um die
geus Valeria ihrer Privilegien zu entkleiden. P. Valerius, der dem
Schicksal der Tarquiuiei zu entgehen wünscht, bringt das Provokations-
gesets ein und erhalt den Namen Poplicola von dem dankbaren Volke.
Der Krieg des Persona ist nicht zur Unterstfltsung des Tarquinius ge-
lahrt worden, sondern hatte den Zweck, dem aus seinem Gebiete von
keltischen Stämmen vertriebenen EtrnskerfUrsten neue Gebiete su ge-
winnen. Er hatte eine Art ton Diktatur Aber die etruskischen Fflrsten;
nur so können wir uns erklären, dalis er einen Krieg gegen die mäch-
tigen romischen Könige fährte. Der Latinerkrieg ist ebensowenig zur
Zorflekfnhrung des Tarquinius unternommen worden, rielmehr wollten
sich die Unterworfenen von dem römischen Joche befreien, was ihnen
auch durch Erlangung des foedus aequum gelang.
laknMcht flir AlMfikHMUNOMlMft XLVm. f ilM. m.) 16
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226 BAmiadi« GMcUchte tmd Chroiioibgie.
2. II tribnnato della plebe e le elezioni triboiiliif
prima cid j»lcbiscito Publilio. Der Verfasser will die Ableitung
der Tribunen von de« tribuiii militiira oder den Tribusvorstehern Niebah«
nicht zugeben, sondern erblickt darin eine ganz neue Institution. Als
Anfanp'^7n}i] siebt er fünf an. Die Wahl erfolgte stets in Tribusversamm-
loDgen, untangs unter Beteiligung der Patricier, seit den leges Publitiae
ohne dieselben. Diese leges enthielten uuch Bestimmuagea über die
Kompetenz der TribusversaniiDluagen.
3. Di Spurio Cassio Vecellino e della sua legge agrarin
Der Verfasser hält das Auftreten des Sp. Cassius für historisch; et
wollte die Alleinnatzmig des ager pablicas aus BiUigkeitsrflckaiGbtii
aeS&eo StandesgenosseD eotreifseQ nod wurde dafttr ?od diesen zum Hoch-
verräter gestempelt. Er hatte nichts weiter beabsichtigt, als ein
tragsmäfsiges Versprechen, welches der Staat der Plebs geleiatet lutfte,
an erfällen*
4. Dei fini del decemvirato* Anch die Oberliefemng Iber
das Decenivirat hält der Verfasser fOr gänzlich wertlos; er sieht nur
daraus, dafs man zur /.» it der annalistischen Aufzuichiiuug keioe Ahnu;;c
mehr von dem wahren .Sachverhalte hatte. Der Verfasser erblickt :;
der Deceun iiatgcsetzgebung eine N't uoi dnung des Staates nach atiiö-
nisciiom Muster. Während die Zusammensetzung des ersten Decemvirn-
KoUegiums noch den alten Staat mit Alleinberechtigung der Patricier
zeigt, weist das zweite auf die neue Verfassung^ hin, welche die Kimpfe
awischen Konsulat und Tribuuat aasgieichen sollte. Die Einsetsnng der
Decemvim selbst sollte eine dauernde Einrichtnog sein. Dies acUtefet
der Verfasser daraus, dafs aur Wiederherstellung des Konsulats ein Ge-
setz erforderlich ist, und dafs das dritte Valeriscb- Borasische Qesels
den Plebisciten Gesetzeskraft verleihe. Den Preis, um den die Plebeier
in das Decemvirn-Kollegiom gelangt waren, bildete die Aulgebang des
Tribunats. Bei Wiederherstellung des Konsulats, die von den Patridera
ausging, wurde auch jenes wiederhergestellt, und die geschriebenen Ge-
setze schützten gegen Rechtsverletzung seitens der Konsuln. Aber dies
war der Plebs nicht genug, und sie setzte noch daa dritte Vaierisdi-
Horazische Gesetz durch. *
IV\ Zeit des Ständekampfes und der firoberuDg Italieitö.
W. Soltan, Die Inschrift des Flavius. Das Datum des ältesten
Tensoren i>rütokoUs. Wocheuschr. f. klass. Philol. 2 (1885), 1275—1280.
159Ü-1600.
Es ist bis jetst keine Einigkeit darOber endelt worden, wie die
Zahl GCnil annis post Capitolinam dedicatam in der Weiheinschrift des
Flavius am Ck>ncordientempel bei Plin. n. h. 83 , 20 au deuten sei. Zßt
4. Zeit des Stäudekampfes und der Erobertutg Itaiieoa. 221
närli^t erwoiM der Verfasser, dal«? Plin. nicht mit Liv. 9, 46, 1 im
Widerspruche steht. Vielmehr war Flavias von März 449 - 450 aedilis
cnrulfs; gegen Schlafs seines Amt^abres, noch vor der Wende des
449. und 450. Konsulai^Amtsjahres errichtete er seine Aedicula, und nm
dieselbe Zeit wurde er zum TollcstribuQ gewählt, welches Amt er a. d.
I? Id. Dec. antrat Die aoulorum depositio fand statt gleich nach dem
Amtsantritt der Eonsnln von 460; die 204 anni der FlaTiasinschrift
reiehen aber mit Recht nur bis sn einem Termine am Scfalufs von 449.
FUtids rechnete seine 204 Jahre von der Tempelweihe des kapitolinischen
Tempels id. Sept des ersten Konsnlat^ahres. Das erste Jahr post Ca-
pitollnam dedicatam war also 246, 440 war das 204.; am Schlosse des
Jahres 449, am Ende seines ädilicischen Amtsjahres konnte also auch
Flavius nicht anders als Plinius sagen CCIIU aniiis post aedcm Capi-
tolinam dedicaiam. Die Varronische Zählung ist nichts anderes als die
restituierte Flavianische unter Versetzung der zn Varros Zeit längst
vulgären 244 Königsjahre dem ersten Jahr der Republik vor der
Xeojpelweihe.
Als Ergänzung dieses Resultats untersucht Soltan in pinem zwoiten
Artikel, wie sich dazu die zweite uralte Datierung im sogenanuteu
Censoreoprotokoll Dionys. 1, 74 verhalte. Das Ergebnis dieser Unter*
SQchuog ist: das Jalir der Aliiaschiacbt war auch nach dem Censoren-
Protokoll das 120. Amtajahr post reges expulsos oder — was dasselbe
ist — nach flavia&iscfaer«and pontifikaler Datierung das 119. post aedem
Capitolinam dedicatam. Wer aber, wie die Censoren, nach Ealender-
jahren rechnete, der mufste sogar Kai. Mart. 804 bereits io das 121. Jahr
fersetsen, während das 121. Amtsjahr erst Kai. Quinct, Vt Jäbr nachher
begano. Damit ist die Differenz zwischen ilaTisch-wronischer und censo-
riseher Zählungsweise beseitigt, zugleich ein sicherer Ausgangspunkt
für die altere römische Chronologie gewonnen. Zugleich sind zwei Re-
sultate von prinzipieller Bedeutung gewonnen. 1. Da das Vtriialtnis
von Amtsjahr un«i Kalenderjahr von V. 245 bis V. 3C4 und später seit
454 teststpht, so kunnou etwaigo Koiilrovci u über die Zahl und
Dauer der Ämti»jahre nur in Betreff der von Vurro auf 90 Amtsjahre
angesetzt* II Zwischenzeit (3R4 454) bestehen. 2 Neben der Reehnuiig
in Arot^ü^hreu lief eine Rechnung nach Kalenderjahren, i^iue solche
mufs zunftchst in Censorenakten üblich gewesen sein. Aber sie war
selbst den pontifikalen Kreisen nicht fremd, insofern es einen Schalt-
cyklus gab und vor allem die pontifiees wissen roulateu, io dem wie
hielten Jahre eines C^klus man stand.
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22Ö
EömUche Geschichte oad Chronologie.
T« Die puniflehen Kriege und die Unterwerftuig der
Mittelflieerliiider. »
N a |> ü 1 . Salza, Cartagiüe daüe origim alle guerre puaicbe. Eicerche
Btoriche Casale 1884.
In einer Einleitong giebt der Verfasser eine kurze Obeniciil te
pböiükiscbea Geschichte, die er mit Sofaiaparelli in ftnf Periodeii teOi,
ohne Neues xn sagen. Dann glebt er eine geographiselie und echao>
graphische Übersicht von Nord-Afrika nnd gelangt im lolgendeD Ab*
schnitte zu den Qrttndnngsberiehten Über KarthagOt aas denen acUielk>
lieh sieh doch nichts als der pbdnikische Ursprung der Stadt ergiebt
Der erste Teil der eigentlichen Abhandlung über Karthago giebt
die Geschichte der Stadt, die von kleinen Anfängen sich in einer der
gc!tchichtlicben Kenntnis sich entziehenden Periode ron 300 Jabreu so weit
entwickelt, dafs sie allmählich ihre FJügei immer weiter entfallen kano,
zunächst au der nordufiikauibcheu Küste, dann am Mittelraeere. Die
Eroberungen in Siciiien, welche sehr eingehend betrachtet werden, be-
gründen den Ausbruch der punischen Kriege. Mit einem Überblidte
Uber den Besitzstand beim Ausbruch der punischen Kriege und einer
koTEen Darstellung der aaswftrtigen Beziehungen der Stadt scUiefiit
dieser Abschnitt
Der zweite Teil behandelt die Terlassang« die Religion, Aekarfaaa»
Handel, Industrie, Finanzwesen (Bttgban in Spanien, Tribote nnd Steven,
Zölle nnd aufserordentliche Einnahmen), Kriegswesen za Land vod zar
See, Littmtur und Knnst*
Das Schriftchen giebt aof kleinem Räume die wissenswertesten
Dinge au^ der Gtschiuhte von Karthago in guter Übersicht und iu knapper
Darstellung. Darin liegt sein Hauptverdienst.
G* Egelhaaf, Analekten zur Geschichte des zweiten pnnisefaeo
Krieges Sybels Bist. Zeitschr. 63, (N. F. 17), 430-469.
1. Der Vertrag der Römer mit Hasdrubal. Derselbe ist
erst 225 oder besteufalis 226 abgeschlossen. BezQglich des Inhalts ?er-
dient Polybius den meisten Glauben, der sagt, dafs von nichts andsfem
als von der Ebrelinie darin die Rede war. Eine flrwfthnang SagaaH
oder Sagonts und Emporiaes ist danach ansgeschlossen. Aber er weift
von einem Scfantzverhaitnisse der Saguntiner zu den ROmero; dieses hst
bestanden, nnd die Berichte des Lirios nnd Appian fehlen nor darin,
dafs sie diese Abmachungen Ober Sagunt als Beetandteil des Vertrsgl
mit Hasdrubal darstellen. Die Bedeutung und Tragweite des Vertrags
ist nur zu verstehen, wenn man die überitalisclieu Verhältnisse zugleich
ins Auge fafst. Das Vordringen Hasdrubals nach dem Ebro halle Sa-
guiii, EiDpuriac und was sonst von Griechen in Spanien vorhanden war
d. Die pnoiscben Kriege uod die Uuterwerfuog der Mittelmeerländer. 229
nm ihre Seibständigkeit ^oi Lit ^'omacht; sie suchten boi Rom um Scliutz
nach, und dieses wollte für einen abermaligen Krieg mit Karthago einen
Stützpunkt in Spanien erhalten. Sie wurden also in die römische mtrrtQ
aafgenommen d. h. Rom garantierte den betreffeDdeo Städten ihre Frei-
heit und sagte ihnen event. seinen Schutz zu. Eine ofti/iello Mitteilung
dieses Ahscblosses an die Karthager erfolgte nicht. Die Absicht der
BOmer war, den Karthagem, die damals in Neoharthago. einen mfteh-
tigen Stfitspunkt gewannen, energisch entgegenzatreten. Hasdmbal ar-
beitete den Zettelnngen der ROmer dnrch Verbindnag mit den Kelten
hl Italien entgegen, die seit dem flaminischen Ackergesets 282 in Gib-
rong waren. Alles kam jetzt für Bom darauf an, eine Koalition der
Karthager and Kelten tn Terhttten; die römische Gesandtschaft, welche
nach Spanien geschickt wurde, hatte die Aufgabe, IJasdrubal zu hireiclielu
nnd zu begütigen. Daraus erklärt .^ich der Vertrag: die Römer gaben
Hasdrnbal carte blanche {zapeauor^wv) für das ganze debiet jenseits
des Ebro. Darin war auch implicite enthalten, dafs Rom darauf ver-
zichtete, sein Schutzverhältnis mit Sagunt bei diesem Anlasse international
zur Anerkennung zu bringen; es wurde nicht aufgehoben, aber es blieb
einseitig ein römisch -saguntinischer Alit und ohne Verbindlichkeit für
Hasdrnbal. Der positive Teil des Vertrages, welcher den Karthagern
die Überschreitung des Ebro in kriegerischer Absicht untersagte, ent-
hielt für dieselben noch keine nennenswerte BeschrAnkungi da sie das
Land südlich des Flusses bei weitem noch nicht beherrschten. Dem
karthagischen Handel war dabei die volle Aktionsfreiheit gewahrt; denn
nnr die Oberscbreltung des Flusses M no^ipip war untersagt. Den
Römern gab der Vertrag die Möglichkeit, den keltischen Krieg sn lo-
kalisieren, und insofern war er ein Fehler Hasdrubals. Vielleicht hatte
er den Mut %xk der kühneren Politik nicht, weil er von der heimischen
Oligarchie durch eine tiefe Kluft getrennt war und das Bewufstsciü
hatte, den eignen Staat nicht hinter sich zu haben. Der Vertrag wurde
nicht zwischen den offiziellen Gewalten Karthagos und dem römischen
Senat vereiubajt, sondern war eine blofsc Konvention mit der obersten
Militf^rgewnlt Kartliaf^o^ in Spanien; so wurde sie bei den Verhandlungen
im karthagischen Senate aufgefafst, welche mit der Eriegserklürung
schlössen. Der karthagische Senat stützte sich ausschliefslich auf den
Wortlaut des Friedens von 241. So an die Wand gedrängt, weder
(Uhig, mit dem Vertrage von 225 in operieren, noch mit dem von 241,
forderten die römischen Gesandten entweder die Auslieferung derer, die
den Angriff auf Sagunt verschuldet hätten, oder das Bekenntnis, dafo
der karthagische Staat filr die That seines ^eldherm einstehe, und
also Krieg.
2. Zur Geschichte des Jahres 216/216. Das Schicksal von
Nnceria nnd Acerrae ist erlogen; die Geschichte von Nuceria ist zum
leü üub Liv. 23, 7, 3 geflossen.
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•230
Römische Gesciktcbtc uud Cbrooologie.
3. Dor Verlraf? Hannibals mit Phiiippos V. Die Versioii
»
des Polybios über deubelbeii ist echt.
4. Die Schlacht bei Nola im Jahre 215. Die verschiedeaea
Berichte darüber siod so zu verstehen: Uaonibal erscheint vor Noia,
um Marcellus von der Pittoderuog Samuiums abzuhalten und den Pfahl
aus dem Fleische der Gampaner zu ziehen, den Nola bildete. Er bietet
öfter eine l^hlacht an, die Marcellus ablehot. Nun schickt Hannikil ■
den gr6f8ten Teil seines Heeres auf Bentemacben ans, om den Kolaasa
so sdiaden und sein Heer za eroAhren; hierbei kommen Damentlick die
leichten Truppen, die dxommv; rar Yerwendnng. Non greift Mareeilm
plötslich an and wirft den vorhandenen Teil des karthagiackeii Fnft-
volks ftber den Hänfen; die Reiterei Hannibals kommt dabei nicht nm
Yorschein, weil anch sie auf eioero Beatezug sich befindet. Aber alU
mählich kehren die karthagischen Abteilungen, durch Ordonaauzeü ^ •
schieden, zurück, uud Marcellus mufs zurück nach Nola. \
Otto Meitzer, De belli Pnntci secnndi primordils adversarioram
capita qaattnor. Progr. des Wettiner Gymn. Dresden 1685.
Der Verfasser spricht zuerst über den Parteistandpunkt der QueUeo
und die Parieieu bei den Punieru. Er hat in einer frühereo Unter-
suchung (Festschritt sur Einweihung des Wettiner Gymnasiums an Dresdes
1884) zu erweisen gesucht, dafs die Ursachen des zweiten Krieges nicht
in den Abtretungen im Frieden nach dem ersten sn suchen sind, son-
dern da£» dieselben in dem dort aufgestellten Grundsätze der gegen»
seltigen Achtung der Herrschaftsgebiete lagen; die Bnndesgenoesan wam
namentlich aufgeführt; der Friede warde Mitte des Sommers öl8 d. St
geschlossen, und die letzten Truppen der Punier verlielhea SIcilien za
dieser Zeit
Schon Fabius Piktor hatte nach Polyb. 3, 8 für den nach Saguots
Kiijiiahine 536 ausbrechenden Krieg tiefere Gründe gesucht aud die- \
selben in dem Bestreben des Hasdrubal geluiide«, eine AUeinherrschaft
zu begründen; als der Versuch, in Karthago selbst die Verfassung iü
ündern, mifslungen sei, habe er in Spanien ohne Rücksicht auf den kar-
thagischen Senat geherrscht. Hannibal habe dasselbe Ziel verfolgt und
wider Willen der Machthaber in Karthago den Krieg begonnen. Uamiicir
Barkas wird hier nicht erwähnt ; aber die tlbrigeo Schriftsteller beschul-
digen ihn bereits der gleichen Unbotmäfsigkeit und WillkOr nach dem
Sdldnerkriege bei dem Übergange nach Spanien. Um sich vor Strafe
seitens der Gegner in Karthago sn schlitzen, begann danach Hannihs]
den Kampf, indem er die Turdetaner zum Angriffe auf Sagnnt reiste
und eine römische Friedensgesandtschaft gar nicht Torlieb. Ob Fahim
auch diese Dinge schon hatte, läfet sich nicht feststellen; die Nachfolger
verfolgten aber immer deutlicher das Bestreben, das Recht der Börner
uud das Unrecht der KaiLhager niöglichat hervortieteu zu lasseu.
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5. Die panischen Kriege ond die Dotenrerfang der Miitelmeerländer. 231
VoD den punischen Quellen, welche gegen die Barkiner geschrieben
haben, kennen wir nichts; aber sie haben jedenfalls in diesem Sinne
geschrieben; die Schriftsteller, welche für die Barkiner waren» unter
denen SUenoe in erster Reihe so nennen ist, stellten die Fahrer mit
glAnsenden Farben da und behaapteten, die Majorität in Karthago sei
auf ihrer Seite gewesen. Polybins iftfst beide Versionen auf sich wirken
ulad geht ungefihr den Mittelweg« indem er diese so gefundenen Nach-
richten durchaus selbständig verarbeitete.
Hamilkars Benehmen in der Soldfrage auf SieUien war eine Eigen-
iDftcbtigkeit, aber im Staatsinteresse nötig; der Krieg brach auch nur
aus. weil der kartliagische Sentit die Auszahlung der ganzen Soldschuld
verweigerte. Natürlich haben die Gegner dann ihre Schuld aut liauiUkiir
abzuladen versucht. Die Abdankung Hannlkars nach Vereinbarung der
Frie<ienöl)edingungen mit C. Lutatius schfldi^te allerdings das Staats-
iuleresse; aber seine Ehre gestattete ihm keinen anderen Ausweg. Zur
'Zeit des Söldnerkrieges vvaren die beiden Parteien in Karthago an Ein-
tlufs ziemlich gleich, wie wir aus der Gestaltung des Oberbefehls sehen.
Die barkinische Partei stutzte sich auf Volk aud Soldaten; zur Zeit des
Friedensschlusses hatte die Gegenpartei unter Hanno d. Gr. die Ent-
scheidung gegeben. Das Ansehen der Barkiner stieg im Laufe des
Kriegesi doch bekamen sie nie die Herrschaft in Karthago allein; schliefs*
lieh wurde der Krieg von Uamilkar und Hanno gemeinsam beendet Der
Krieg dauerte 3 Jahr 4 Monat d. h. von Herbst 618 bis £nde 616.
Kapitel 2 beschftfUgt sich mit der Besetzung Sardiniens durch die
Börner. Das Bündnis mit den Römern, erwies sich aunftchst im Soldner-
kriege als ntttxiich. Hanno gestattete ihnen die Verproviantierung in Si-
cilien, freilich wohl mehr im eignen Interesse, da er die einzige in Be-
tracht kommende Rivalin Roms nicht veiiüchteu lassen wollte. Die
GefaiigeuLahriit von ungef.thr 5(mi italischen Händlern, welche die Meu-
terer verproviantierten, durch die Karthager haben die Römer selbst als
berechtigt ann^^i in n , und als die Karthager die Gefangenen auf Re-
klamation des Senates freigaben, kaufte dieser auch die sämtliclien in
Rom behndiichen Kriegsgefangenen los und schickte sie nach Karthago,
verbot auch den Verkehr mit den Aufständischen; ja er gestattete sogar
den Karthagern die Truppenwerbung im römischen Gebiete. Übrigens
lag die Unterdrückung der Sölduerschaaren im eignen Interesse der
Römer, die eine gefthrliche Nachbarschaft erhalten hätten. Auch nach-
her lehnten die Römer eine ihnen angesonnene Einmischung in Afrika
ab- Um so unerklftrlicher ist die Besetzung von Sardinien. Der Yer^
fasner nimmt an, dafs es auch in Rom swei Parteien gab, von denen
die eine eine milde, die andere eine harte Behandlung der Punier nnd
lediglich, die BerQcksicbtigung des römischen Interesses befdrwortete;
letztere hatte jetzt das Übergewicht. In Sardinien hatten auch die
6oidner gemeutert, iiaunu, liti sie unterdruciieu bolllc, gcäcliiageu und
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232
fiAmiache Ueschicbte ttod Qironologi«.
gelcreuzi^t, waren nbfr von den Einwohnern vertrieben worden; dif*«^o
forderten die Besetzung durch die Römer, und letztere entsprachea der
Aufforderung mit der Motiviemog, es bandele sich am herreniosen Be-
sitz. Als die Karthager Mieoe maebteo, eine Flotte dorthin so schicken,
erklärten die Römer den Krieg, woraof die Karthager ohne Kampf Sai^
dinle» abtraten und 1200 Talente beiablten; dies gesefaah 619. Alls
entgegeDstehenden Berichte werden von dem Verfasser als gegenataadslsB
zarttckgewiesen.
Kapitel 8 stellt die Thaten des Hamilkar and Hasdrabal in ^w^ei
dar. Die bekannten Tbatsachen gestatten uns olebt den Schiurs, dafs
Hamilkar durch eine Verfassungsänderung seine Absichten in Karthago
durchgesetzt habe. Es gab vielmehr dort eine Aristokrat o npart ei , die
es mit Rom hielt, und eine andere, welche ftir einen Krieg mit Ritti
die Macht möglichst konzentrieren weilte. Alle Anträge, welche eveoiueli
im Senat scheiterten, konnten, wenn sich ein Suffete dafür erklärte, vor
die Volksversammlung gebracht werden, und hier hatten die Barkiner
das Übergewicht. Hamilkar wurde nach Beendigung des Söldnerkriegs
zum Anführer gegen die Numidier mit Hanno gewAhlt; doch mofs dieser
Krieg rasch beendet gewesen sein, da Hamilkar schon 617 in Spaniea
ist. Die Abbemfang des Hanno tind die Ernennung des Hasdrabal um
Unterfeldberm, nicht zum Kollegen des Hamilkar, beweist^ daft sa dieser
Zeit die barkinische Partei in Karthago am Roder war. Ober den Wert
der Erwerbung Spaniens ist kein Wort zn ?erlieren; aber von hier aas
den Kampf gegen Rom an führen, davon war damals sicherlich nicht
die Rede. Hamilkar unterwarf die Küste und einen Teil des Binnen-
landes. schickte von dem Ervverb der Beute nach Karthago, um seine
Anhänger zn stärken, und liefs durch Hasdrabal die Unterwerfung der
Nomidier vollenden.
Hamilkars Tode hatte seine Partei das Regiment; Hasdrnbals
Erwäbtung durch die Soldaten wurde in Karthago durch Volk und Senat
bestätigt; Ungesetzlichkeiten fielen auch hierbei nicht vor. Die Vor-
trefflichkeit seiner Verwaltung in Spanien geben selbst die Gegner si;
dadnrch wurde auch seine Partei in Karthago gestützt Die Börner
hatten schon Hamilkar an weiteren Eroberungen zn hindern gesucht nml
Hasdrubal die Ebrolinie als die änfrerste für die Karthager erreichbare
Nordgrenze bezeichnet; ob letzterer diese Bedingung stülschweigead
hinnahm, wissen wir nicht. Wahrscheinlich geschah dies 628; JedenCdls
hat er aber Ober die Sache nach Karthago beriditet. Nachher, da man
die Karthager ins Unrecht zu setzen suchte, während die ROmer bei
Sardinien damit begonnen luitten, wurde dieser einfache Vurgaug ent-
stellt. Hasdrubal und die Karthager waren aber damals mit dem Ge-
bietszuwachs zufrieden und dachten an einen Krieg mit den KOmern
noch nicht. Von den Saguntinern war bei jener Abmachung mit keinem
Worte die Bede; denn sie standen noch in keinem Bundes Verhältnisse
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b. Die punischen Kriege und die Uaterweriuog der Mittelmeerl&oder. 233
zn den Römern, welches erst einige Jahre später aus Furcht vor deo
Puniem zustande kam. Auch in Saguüt gab es eine unabbiogige und
eine römische Partei; letztere siegte; die Häupter der Gegeupartei wur-
den mit dem Tode bestraft* Die Römer hatten in der Verabredaog mit
Hasdrabal sich za Aiehts Yerpflichtet, also konnten sie aoch Sagimt auf*
nehmen; aber sie brachen doch ihre eigene ErkUnuig, in der sie den
Karthagern das Land slldtich des Ebro Oberlassen hatten; damit brachen
sie den Vertrag von 613 besttglich der Nicht-filnmlschnng in das gegen-
seitige Reichsgebiet. Als nachher die römische Gesandtschaft ihm nnter-
sagte, die Sagnntiaer anzugreifen, machte Hannibal mit Recht diesen
Standpunkt geltend. Hannibal sachte darauf um Ermächtigung nach,
die Saguntiner bekriegen zu dürfen, welche karthagische Unterthanen
angegriffen hätten. Dais die Rechtsfrage den Karthagern günstig war,
haben die R?^mer nachher selbst anetkannt; sie liabeu nur eine Erörte-
rung derselben abgelehnt, weil eine ihnen verbündete Stadt zerstört
worden sei. Hannibal hatte aber seinerseits mit Überschreitung des
£bro die frühere Verabredung gebrochen.
Kapitel 4 erörtert die Übernahme des Kommandos durch Hannibal
und die Kriegserklärung van seitcn der Römer. Dafs auch er von den
Soldaten gewAhlt «nrde, ist zweifellos; dagegen ist es zweifelhaft» ob
die Znstifflmnng in Karthago so ailgemetn war; eher dürfte die aristo-
kratische Partei mit dem Popanz der Monarchie einen Teil des Volks
gegen die Bestfltigong gewonnen haben. Über Hannibals erste drei
Jahre hat Polyhins richtig berichtet; er hat den Krieg mit den Römern
nicht beschlennigt nnd nicht Termieden, da er nksht mehr so vermeiden
war. Seine Fortschritte bewogen die Saguntiner, knrz bevor die Ge-
sandtschalL iu Spauien erschien, zum Anschlüsse an die Römer. Die
römische Gesandtschaft, welche nach dem Beginne der Belageruiii< vou
Snt^unt nach Karthago und zu Hannibal i^eschickt worden sein soil, ist
eine Ficiion. erfunden, um die Römer wegeu ihres Nicht-Eintretens fiir
die föderierte hitadt 7u rechtf( rt iu^en. Dieselbe wurde mannicbfach mit
der 534/6 wirklich abgesandten durcheinander geworfen. Dafs die Körner
so wenig entschlossen vorgingen, bewirkte wohl die Aussicht des illy-
rischen nnd noch mehr des makedonischen Krieges; auch schreckte sie
die weite Entfemnng Spaniens So entschlossen zum Kriege, wie Po*
Ijbius sagt, war man in Rom aber selbst nicht nach der Kunde vom
Fall Safonts, wie Fabins berichtet; was Dio und Zonaras darftber er-
siUen» ist richtig. Die Chronologie der Theten Hannibals will der Yer-
üMser fifiäter erörtern.
0. Fal tin, Der Einbruch Hannibals in Etmrien. Hermes 20, 71 - 90.
Wo Hannibal den Winter 218/17 zugebracht hat, Iftf^t sich ans
Poiybio^ nicht ersehen; vielleicht hat er südlich des Po eine Stellung
genommeQ, durch welche die nach Placeutia geflüchteten Trümmer des
234
Bömische Gei^bidite uud Cbrouuiogie.
au der Trehia geschlagenen Heeres von ihren natürlichen iiinl aächst«o
Verbindungen al)geschnitreti wurden, während er Cremona und den Teil
des Heeres, der von Placentia später dahin gebracht worden war, der
Beobachtung der befreundeten GaUier ttberlicfs.
Li?io8 (21, 58) berichtet von einem Versuche HaoDibals, dea
Apennin zu tkberschreiten» als sich die ersten nnsicberen AnseigeQ dei
Frfilijahrs bemerklidi maehten. Die Biebtigkeil der Naehridit ist oft
besweifelt worden, Faitio hftli dieselbe im Ganten Ar nmweifeUiaft, da
Hannibal einen angemeinen Vorteil gewonnen Iiitte, wenn er dnrdi einea
nnerwartet frühen Beginn des Feldsog« die vorsOgliche Poeilion dem
Gegner entrifs, noch ehe er sie besetzt hatte. Li?ias ersftfalt dann fea
der Btickkehr Hannibals gegen Plaeentia und einem Kampfe mit Sem-
pronius, der schliefslich idi Jie Kmner eineJi bchmcrziiciien Verlust aL
höheren Offizieren brachte. Nach dem Kampfe habe sich Hanuibal nach
Ligurien, Senipioüius nach Lucca begeben. Dieser Bericht wird duroh
die Notiz Liv. Ul, 50, 10 bestätigt Das ZusamnierjUtÖeü wurde wohl
dadurch herbeigeführt, dafs Flamiuius dem Sempronius Weisung: ge-
schickt hatte, am 15. März sich mit seinen Truppen im Lager von Ar-
retinm einzutinden. Dasselbe Unwetter, welches Hannibal zur Umkehr
iwangi hielt auch deo Marsch der Römer anf, so dailB, als das puaiseht
Heer an! Plaeentia znrflcksog, die Spitse anerwartet mit den BAmera
£Qsammenstiefo. Doch glQckte es Bempronius, die schtttienden MBta
sa gewinnen. Bei dem raschen Marsch dnrch die Gebirge gelang es
den Ligurern die Gefangenen za machen, die sie Liv« 21, 60, 10 Han-
nibal flbergaben. Wahrscheinlich konnte Sempronius dorob den Pift,
der yon Reggio auf Carrara länft. entkommen. Nach diesem Znsarn»
nicuhange haben wir uns Hannibal im Gebiete der Ligurer, am Nonl-
abbang des Apennin in der Nähe des Zugangs zu den Pässen vou Lii
Cisa und Sassalbo zu denl^en, so dafs Livius zur Ergänzung der Angabe
des Polybios, dafs Hannibal im Gebiete der Gallier überwintert habe,
eine wertvolle Notiz liefert.
Hannibal zog aus der Gegend vou Parma Uber den Pafs vou Poo-
tremoli bis Lucca. Hier hatte sich Sempronius so lange angehalten,
bis der Eintritt der Überschwemmung und die Ankunft des neuen Koq-
snls bei Arretium ihn veranlafsten, nach starker Besetzung Ton Pisa
Lucca aufrugeben» indem man die Amolinie sur Grundlage der Auf-
stellung der Westarmee machte. Hannibal wandte sich nun sftdOetlkb
durdi die Sümpfe auf das Thal der Elsa, und nachdem sich seine Trappea
erholt hatten, flihrte er sein Heer Ober Siena nach Faim. Im GUaaa*
thal angekommen, meldet er dem Konsul seine Nfthe durch RanchsiuIsB
an, die aus den brennenden Dörfern emporwirbeln. Erst jetzt erfahr
l laiiiinius, dafs seiu \ crteidigungsystem durchbiochen und seine Verbia-
duiig mit Rom durchschnitten war. Ebenso war die Stellung seines Kol-
le^en bei Ariminum unhaltbar geworden. iiomQ Uiiii&iere verlangtes,
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6. Die pohiflcfaen Kriege und die Uiitenrerfiiog der Mittelmeerltoder. 236
durch die Reiterei FOhlaog mit dem Feinde ra nehmen, um zn erfahren.
In «eloher Bicbtnng dieser weiter sa operieren gedenke; sie haben
ihm weiter geraten, die Vereinigung mit 8ervilins nm jeden Preis tu
suchen, ein imter den obwaltenden UmetAnden schweres Problem. Fla-
ninios entschied sich fOr letsteren Yersnch, sn welchem Zweck er sich
FoligDO nftherte, wo die StraTsen snsammenstiefsen, anf denen man sich
oAhem konnte; er wollte sich dadoreh die Möglichkeit sichern, Rom
vor einem Handstreiche Hamtibals zn bewahren; Der sacblieh verstftD-
dige Entschlnfs wurde schlecht aasgeftlbrt. Er «achte ohne jede Vor-
sichtsmafsregel an den Feind zu kommen und lief blindlings in die
Falle, die ihm Hannibal am trasimenischei» See gestellt hatto.
Unter den iinberen Aubfübruiigen , durch die Faltin dieses Ue-
sultat zu begründen sucht, ist ein recht wichtiger Punkt sehr bedenk-
lich. Das in der Überlieferung wieili rliolt genannte Faesulae sucht er
Dicht in Nord-F]trurien, sondern nunnit ein zweites Faesulae in der
Gegend von Gortoua, etwa wo das heutige Fojano liegt, an. Irgend ein
Zeagnis daftkr giebt es nicht, uud gegen die Wahrscheinlichkeit der
Hypothese spricht, dafs, wenn es zwei Faesulae gegeben hätte, die
SchhltsteUer nicht ohne nähere Bezeichnung FaesuUe hätten nennen
kdnnen.
Tb. Mommseu, Zama. Hermes 20, 144 166 und 318-320.
Der Verfasser legt den durch die neuesten Entdeckungen ver^
Anderten Stand der Frage Ober die Lage der beiden Zama da. Nach
swei nengefundenen Inschriftsteinen gab es in Afrika swei Zama, das
eine östlichere bei Sidi-Amor-Djedtdi (colonia Zamensis), das andere
westlichere bei Djiaraaa (culonia Augusta Zamensis maior). Beide liegen
an dem nördlichen Abhänge des Gebirgsstocks, den der Siiianaliuls in
seinem oberen Laufe teilt, von Hadrumetum jenes etwa 60, dieses etwa
100, beide von einander etwa 30 römische Mt ilrn entfernt. Mommsen
stellt alle Nachrii hten, die wir über die beiden Zama aus dem Altertum
besitzen, zusammen und kommt zu dem Schlüsse, dafs Zama re^ia das
West-Zama ist. Eine weitere Untersuchung der alten Überlieferung
führt zu dem Ergebnisse, dafs in West-Zama auch der Ort der Hanni-
halschlacht zu suchen ist Naraggara, wenn es nicht zwei Orte dieses
Namens gegeben hat, ist ein Irrtum, dessen Entstehung bis jetzt noch
nicht klar Ist
Eiae klehie Beigabe ?oii Oppolser*s in Wien bestimmt die Sonnen-
finstemis dee Jahres 203 ?• Chr.
W. Soltau, Bas katonische Grfindungsdatum Roms. J. fhr
Philol. 131, 553^660.
Man war bald nach dem zweiten punischon Kriege noch kaum
Uber das Pnuzip einig, nach welchem utun die römische Kuuigszeit
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2d6
BftBiiache üewiiiciite und Chronoiogie,
chronologisch tixieren könne. Andererseits ist e*? sicher, dafs um 150
V. Chr. bereits detaillierte Zahleo tür die römischen Regenteo aafge-
iteUt worden sind, welche oar wenig modificiert bis auf den heiitig«B
Tag einer gevinen Geltung sich erfreut baiien. Es liegt nahe zu denkci,
dftfo Ton den swiachen 170-lM f. Ohr. selireibeoden Annalisten ver
enem Kato «ine Kritik der biiherigen Auetmonagea gegeben nnd nf
eine Klimng dieser Frage eingewirkl babe. Der YerfiMser will nBt««>
sncben, sn welebeni ResniCate Kate gelangt ist Anf drei Wegen wird
der Yersneb nntemoamien. Katos ReebnangsweiBe kennen wa Isrnss;
sie fHbren alle anf das gleiebe Resnitat: Kato setite Rons Grtadnng
744 ?. Chr^ 238 vor Beginn der Bepublik, diese selbst aber 506 y. Chr.
Derselbe, Das Jnlianiscke Datom von Sypbaz* Ge&ngennabM.
Ebend. & 77S-t76.
Ks ist für dic^ Kenntnis des römischen Kalenders von prinzipiellf""
Bedeutung, dafs die Anfange, die Ursachen und der Modn> der Zunahme
bei jener kalendarischen Verwirrung, welche in Rom gegen Schlufs des
zweiten punischen Krieges zweifellos bestand, klar dargelegt werden.
Dasn erscheint die erste Haifte des Jahres 203 t. Chr. besonders passend,
da wir bier Polybios neben Livius besitzen; aberall sind die Intsnidls
in Tagen angegeben; nirgends floden sieb, wenn bmo ?oo der sdileeb»
teren Thidition bei Appian, Dio-Zooaras, Antias nnd Coelias bei livi»
absiebt, WIdersprOohe ki der Überiiefemng. Dsbei ist der Anfugs-
pnnkt prids in jnlianiseber Datiemag nnd ftr den Endpunkt das ak-
rOmisebe Datum so flberüeünt, dafs foa Tomeberein ekie Kontrovens
bekiake ausgeseblossen erscbeint. Der Terfssser will seigen, dal^ mm
ksuin um Tage, geschweige ntn Monate, von der durch die Überlief«-
rung gegebenen Position abweichen darfv Dazu wählt er die Überlute-
ruDg über die Gefangennahme des Syphax, bezüglich deren er zu dem
Resultate gelaugt, dafs dirsolbe 44 + 15 4- 10 = 69 Tage, etwa am 70. Tage
nach dem Laf?erbrande aiizü>et/ri] mm. Dieses Resultat könne wohl ura
zwei bis drei Tage, nicht nin Woelicn der Wirklichkeit widersprecheo-
l>as altrfiTni-che Dalum der Schlacht bei Cirta ist der 24. Juni, also
war der Lagerbrand postrid. id. April, altrömischen Stiles. Der 14. Aprilis
altrOmisch entsprach einem julianischen Datum zwischen 5 —lo. JÜn
Jnlianiseb; es war also die rOmisebe Datierung der Jniianiaeben um
80—40 Tage foraus d. k. es leblten swei Sebaltnonate* Damit ist ei
aber mOglieb, lut auf den Tag genau Jedes Datum des Jabres 90S v. Ckr.
in ein Juliaaisebes umsusetien. a. d. VII. Kai. Quiact (der Tag ms
Syphai* Oefingennabme) war der 26. Hai Julianiscb. Umgekebrt fiel
die Sonnenfinstemis im 6. Hai julianiscb auf nonae Juniae. Damit fä
naeb des Yerfssseni Ansieht ein fester Ausgangspunkt nicht nur für
kalendarischen Verhältnisse von 208 ?. Chr., soudern (iberhaupt für die
Kalender Verwirrung jeuer Zeit gewonnen. Kai. Mart. a. u. c 551 be-
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& Die piiiüadie& Kriege imd die Uoterwerfiiog der MiUeimeerlikoder. 237
trug die DilEereoz zwischeii altrOmisoher und jolianischer Datierong nur
20 Tag«.
H. Dübi, Die Römerstrafsen in den Alpen. Separat -Abdruck
aus dem Jabrbucb des S. A. C. Bd. XIX, 381-416 uud XX, 344 -36a.
In dem mtmii Anfsatie behandelt der Verfasser die Seealpen
ottd die Cottiflchen Alpen; früher (Jahrbnoh dee 8. A. G. XYI, 468 ff.
und ZTII, 377) bat derselbe, der iPrfleident des sehweiseriscfaen Alpen-
KlvbB ist, insanaieDgestellt, was wir fon den Alpen in antiker, beson-
ders romischer Zeit ata SobriftsteUem, Inschriften und Denkmilem er-
fshren können.
In den erwähnten Alpen sind den Römern folgende Pässe bekannt:
1) der KUbteüpafs durch die Secalpeu. 2} der über deü Gol d" Argenti^re.
Dflbi wendet sieb iu einer längeren Ausführung gegen Freshfield (Jabres-
bericht 1884 S. 67 f.). Das punctum saliens ist nach Dübi in dem Be-
richte des Livius die Augabe, üannibal sei links abgebogen in das Ge-
biet der Tricastiner und an die Durance marschiert. Mit Polybius uud
Ammian 15, 10 zusammengehalten ergiebt sieb für den Anfang des Mar-
sches die Is^re-MOndung, als Endpunkt Turin, dazwischen drei Möglich-
ketten des Alpenübergangs: Mont Cenis, Mont Oen^vre und Col d'Ar-
gentite; nber letsteren ging Pompeius, ttber den Mont Genövre Han-
nibal, S) Der Hont Gen^vre, der freqnenteste Pab der Westalpen.
Konstantin scheint im Jahre S12 Uber denselben gegangen an sein.
Der fweite Teil betrachtet die Ongisoben and Poeninischen Alpen.
Entgegengesetst der gewöhnlichen Ansicht, welche Cisar B. G. 1, 10
nber den Hont Oen^vre geben läTst, nimmt der Yerfasser an, er sei
ttber den Hont Cenis gegangen ins Thal des Are an die Is^e und längs
dieser nach G renoble. Der kleine Bernhard i^i schon Polybius bekannt und
Latte den LIau|;tstrom der gallisclicn Eiiivvaadercr nach Italien gebracht;
der Verfasser konstruiert die Route über denselben nach den Itinerarien.
Das gieiche geschieht bf;inj Möns Poeniuns. Die Strafse tiber den bitn-
plon wird iu keinem untiiieu liinerare erwähnt; dafs sie deuuoch existierte,
wissen wir aus der Insebrift G. I. L. 2, 6649.
liud. Thommeu, Abfabbuiigäüeit der Geschichten des Polybios,
Hermes 20, 196-236.
Die Frage nach der Abfassungszeit der Geschichten des Polybios
ist bis jetat nirgends erschöpfend behandelt; der Verfasser will diese
Lücke ansftUlen.
Als Polybios die Vorrede anm ersten Bache schrieb, wollte er
nur die Enlhlnng bis snm Jahre 107 fbrtfilbren; dagegen verrät die
Vonrede snm dritten Boch die Absicht, bis 146 so gehen; diese beiden
Vorreden sind also nacheinander und swar darch einen erheblichen Zeit»
rauui getrennt entstanden. Dab grofse Werk besteht also ans sw^
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238
Eumiscbe Gescbidite nod Chronologie.
Teilen, welche eine letzte Ueiiaction erst zosaromesgescii weifst bat. Die
AbtaNSiinps/cii der beiden ersten IJih Im r fällt vor 150 v. Chr. Der
erste Plan. ?iur die (ioschiclite der dreiundfflnfzig Jahre von 219 -107
zur Darstellung zu bringen, zu dem allein die drei Vorreden passen,
war schon vor 151 gefafüt und teilweise auch durchgeführt Der erste
Plan, die Gescbichteii bis 167 zu fuhr«ii, wurde noch während des erstes
AufeAthalteH in Italien entworfen; der andere^ dieeelben bia 146 iMt»
flibren, mufs erst viele Jahre spiier in ibm gereift sein. Die mUm
80 fitcher eiod noob wAhreod des enteo Auieotbaltee ia Italien «ib-
standen; doch sind ia denselben anch s|>itere Znthataa an erkenaefi, die
sieb dnreb die Exkarsform voa der übrigen Eniblnag ablOeeo. Mit
Hiawegiassaag dieser Stellea kann nao daher die efslea 80 BAeker alt
einen vor 160 enchienenen Teil der Qesohichten ansehao« Die StaUe 8,
6| T mafs entweder mit Kapitel 1 — 3 oder 4-6 niedergescbriebea Mn,
▼erliert also, zeitlich genommen, die direkte Beziehung zur Einleitung
in ihrer Gesamtheit und es bleibt nur die zu dem einen oder dem
aüdeni \orredetciie bestehen. Damit verlieren aber auch die vveit^
gehenden Folgerungen, die man aus jenem vermeinLiichen Zusammeo-
hang gezogen hat. ihren Wert Dafs Polybios, als er jene Stelle schrieb,
schon ein bt tagler Mann war, bleibt bestehen. Er hatte ursprünglich
die Absicht, mit dem Jahre IGi* sein Werk zu beschliefsen: sie hat er
iu den ersten 30 BQchern durchgeführt Nach Ablauf weiterer 15 Jahre
— heim AbscIUnls der 30 Bücher hat er im besten Mannesalter ge-
standen — regte sich in ihm das Bedürfnis, in sein Geschichtawerk
auch noch diese selbsterlebte Periode anfionehmeu; mittlerweile war er
ein alter Mann geworden. So erkiArt sich sein Wnnsoh» ee mOfe ihm
vergönnt sein, sein Werk tum Abschlösse sa bringen.
Der sweite Teil der Geschichten begreift die lotsten sehn Bücher.
Man kann« da Polybios durch Vermitüerdieoste, Reisen mit Soipio and
Bei^eltong desselben nach Numantia bis Herbst 188 In Anspruch ge-
nommen war, allgemein 182 als terminns a quo fÄr die Abfisssungszeit
dieses zweiten leiles mit einiger Sicherheit im Auge behalten. Auf
gleicli/.eitigcr Aufzeichnung scheinen dem Verfasser zu berulica: 30, 19
bis i>;5; 32, 9. 10 11-14 (einige Jahre später), 15. Die Stelle 32, 9 ff.
führt, da von Scipio gef prochen wird, wif man nur von einem Lebenden
sprechen kaun, auf die Abfas^ungszcit von 132 129. Innerhalb dieser
Zeit mufs daher diese Stelle eingeschaltet, d. h. der ganze zweite Teil
aus dem auget>ammeiteu Materiale herausgearbeitet worden sein. Ka-
pitel 10—11, 9 setzt der Verfasser ihrer Abfassungszeit nach ins Jahr 166,
Kapitel 11, 10 15 zwischen 162—170. Dem schliefst sieh an die NoUs
Kapitel 19, 7; sie ist 155 als Notis niedergeschrieben und fand daaa
Aufiiahme In das Buch. Eine 'weitere gleichieitigo Anfreichnang Ist
87, 10; wir begegnen hier wie vielfach Besten eines Tigobachos, die
oft recht unausgeglichen in das Werk verwebt sind. Wichtig für die
5. Die punidcheo Kriege and die Unter werf ung der Mitteimeeriäoder. 239
eigentliche Abfassungszeit ist auch 38, 6. 7: dieselbe »legt ans deo
Moment unmittelbar vor Äugen, da er daran giriL'. ^-war schmerzerfnllt,
aber doch sicheren Blicks und mit fnster Hand diese letzte Partie,
weiche den Untergang Griecheolaods behandeln sollte, niederzuscbreibeQ.
Diese Bemerkung bat also eine, einen gansea grofsen Abschoitt seines
Werkes berOhrende Tragweite, kann daher chronologisch ▼erwertei
werden c. Der Verfasser verlegt diese Stelle in die Zeit ISS—ldO*
Manchaial finden sich In dieeem iweiten Teile Stellen, die ftlter sind als
die Ungebimg, in der sie jetsi steben» nnd In denen man Beste veN
«trenter tagebnehartiger Anfteichnongen sn erkennen bat, von denen
manche gemacbt worden waren, bevor Polybios noch daran dachte, sie
in groAem Mafsstabe zu verwerten* Sie kHonva aber nicht in der An*
nehme irre machen, dafe der «weite Teil viel spftter entstanden ist als
der erste. Als Polybios aber beide verschmolz, wurde der erste mannich-
fach dadurch beeintlufst und erhielt durch diese letzte Redaktion ihm
ursprünglich fremde Elemente. Diese Aufgabe der Verschmelzung wird
wahrscbeiDlicb den greisen Verfasser mit der Abfassung des Qumaati-
ni&chen Krieges in den letzten Jahren beschäftigt haben.
F<)hlt8cb, Über die Benutzung des Polybins im XXI. nnd
XXII. Buche des Livius. Progr. Pforzheim 1S85. (Fortsetzung und
bclilufs.)
Der Verfasser behandelt zunächst den Alpenfibergaog. Livius ist
hier von Polybins abhängig. Mit dem Alpenabergange findet der Ver-
fasser sich rasch ab: »LIvins snchte zwei verschiedene Marsebberichte
zu vereinigen, und so ist Jener nnerklftrliche livianische Marschbericht
entstanden.f Wenn der Verfasser sich mit den Arbeiten von Nenmann,
Hennebert, BArkli- Meyer, Douglas, Fresbfield, ^Perrin, Dttbi, £anchen-
stein bekannt machen wird, wiad er vielleicht die Ansicht gewinnen,
dafs diese schwierige Frage nicht so einfach und nicht in so peremp-
torischer Weise zu entscheiden ist. So wird weiter geurteilt: Liv.
c. 3*2, 1 — 5 ist aus Polyb. c. 49, 1 — 5 entnommen, und dies soll be-
wiesen werden durch die Behauptung, dafs Livius bald der VorJage
folgt, danu wieder etwas einflicht, zusammendrängt, überhaupt dafs die
Abänderungen in der Anorduung am einfachsteU aus »Darstellungs-
grdnden« des Livius erklärt werden, bo geht es weiter, C. 50 uud 51
Polyb. = Liv. 32, 7-— 33— II (32, 7 8 stammt wohl aus CJoelius); Polyb.
c. 52 — 55 SS Liv. c. 34-38. Hierbei wird aus einigen Mifsverstäudnissen
bei I«ivius geschlossen, dafs sein Bericht aus Polybius herzuleiten sei.
Für deo Alpenftbergang hatte Livius den Polybins und Coeiius, welche
beide anf Silen zorflckgingen, benatzt, ftür den italischen Schauplatz
Staad ihm noch die ganze Masse heimischer Annalisten und Traditionen
neben jenen zu Gebote. Polyb. c 60 » Liv. c 39. Pol. c. 62—66 a
Uv. c 40-46. Liv. c. 46, 2 - 46, 2 fehlen bei Polybins.
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Kömische Geschichte and Chronologie.
Die Schilderung der Schlaclit nm Ticinus ist bei beiden Autoren
gleich Liv. c 47 ist Pulybius neben Coelius benützt. Liv c. 48 — 51
ist eine Kombination eines römischen Berichtes mit dem Polybianischeo.
Liv. c. 54. 55. 56 ist Kombination von Polyb. c. 71—74, ▼on Ii-
viaoischen Aussclunücknngen und Aenderungeo in dem Berichte einer
römucben Quelle. Polyb. c 75. 76 and Liv. 57. 60. 61 folgen der-
selben rOmiseh«! Vorlage. Überall wird gegen die Annahme einer Eft-
Urne^ wie sie Hirsohfeld Z. 0. 6. 1886, 1—11 dargelegt hat (Jabw
beriebt 1688, 477), polemisiert. Diese Polemik ist dorcbaos am PlatM,
da es sich hier nm eine Hypothese handelt, die noch.dnrchnos der Kl•^
stellnng bedarf; aber ich würde doch für sehr sahlrsidie Sielleo im
Beweis nicht als erbracht ansehen, dafs hier Livius die Werke des Po-
lybius einfach übej.^eLzl hal>e, denn die Übereinstimmung ist meist Liclii
gröfser, als sie Überhaupt sein wird, wenn ein Grieche und ein Börner
im Webentlichen die gleiche Saclie darstellen.
Liv. XXII 1, 1-4 ist aus Polyb. 78, 2-79, 5 excerpiert; völlig
identisch, bei Livius nur gekürzt, sind die Berichte Polyb. 78, 6. 79
— 88 = Liv. 2. 8. Liv. 4, 4- 7, 6 = Polyb. 83 - 86, 7 ist wieder ein
Beleg für die Liviauische Quellenkombination; benutzt sind hier Polybios
und Fabitts und swar wird s&uberlich das jedem Gehörige geschieden. Vos
86, 7—86, 7 und Liv. 8, 1— 7 wird die bisherige Quelle durch eine r&mische
ersetst. Polyb. 86, 8 wird wieder strenge von Liv. 9, 1 — 7 benutst
Mit c. 9, 7 folgt Livius einer rdmisdien Quelle und hat von da an Po»
lybius nur noch sehr wenig benutst Die Berichte gehen so aebr aas
einander, dafs man kaum an eine gemeinscbafUiche Quelle, sondern h9ch-
stens an eine beiden Autoren zugrunde liegende Tradition denken kann.
Ich niiif^i gestehen, dafs ich mir unter letzterer eigentlich nichts denken
kann. Kugea Auschlufs. an Polyb. 95 7.eigt Liv. c. 19; Polyb. 06, 1—7
v.iid von Liv. 19, 7-20, 7 völlig umgewandelt, aber die Abijuhgigkeit
zeigt bieh 1. in der Gleichheit des luhalts der gauzeu Erzählung, 2. in
der Gleichheit im Ausdrucke. Das erstere ist mir wieder etwas dunkel
geblieben; dehn ich vermag nicht zu sehen, wie derselbe Inhalt anders
erzählt werden sollte, namentlich wenn man bedenkt, dafs for sokbe
Schilderungen eine gewisse Schablone sich festgestellt hatte. Polybi»
gebt alsdann an dem Seekriege ttber, Livius verfolgt die folgenden Siege
der Römer bis Ende v. c 21 und swar ist er su dieser Änderung durch
eine kurse Andeutung des Polybius veranlafst, der von imMuStat^ßc
iMas spricht Dafllr läfst Livius weg, was Polyb. 96, 7 — 97, a be>
richtet wird; Liv. 22, 1-4 bilden die aus Polyb. 97, 2—6 und der bb>
her befolgten* Quelle susammengesetzte Einleitung su dem folgenden sich
völlig au Polybius auschliefsenden Teile. Liv. c 22 ist wörtlidi ent-
nommen aus PuJyb. 98. 99. Mit Polyb. 99, 9 kehrt J.iv. 22 21 zum
italischen Kriege zurück. Polyb. lOo 102 harmonieren nach Inhalt und
Form ganz genau mit der euls^recheudeu Livianischen DarsteUang.
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b. Die panischen Kriege und die Uuterwerfung der MiUelmeerl&nder. 241
Liv. 24» 11 — 14 stanniieij ans rftnii-.( Ijer (^»uelle. Polyb. 103 = Liv. 25.
26. 27, beide iiacli römiscben C^uelleu, Livuis wahrscheinlich nach einer
jOngeren. Polyb. 104. 105 völlig = Liv. 28—29, 7, von da bis 30, 10
Liviaoischer Zusatz, c 31 holt Livius das c 21 Übergangene nach;
82 — 40, 1—4 findet sich nicht bei Polybius. Yoii 110, 5 folgt wieder
LI?. 44 geDEii; aus aoderer Qnelle kommen hinzu 46, 9; 48, 2 — 6
nod 49, 2. Von 49, 18 verlftfot Livias den PolybiaDischen fieriobl,
nis mh bis som Schlüsse des Buches gane römischen Quellen anso-
scblielsen.
Pesch, Friedrieb, Die Kämpfe der Römer um Gallia, Cisalpina
nud die Schlacht bei Clastidiom. Progr. C!oblenz 1885.
Der Verfasser stellt die angegebene Epoche nach den Quellen dar.
i iir die Beurteilung der Hauptquelle, Livius, folgt der Verfasser einfach
deij ResuUalen Nissens: er giebt kein anschauliebes Bild von dem Gange
der Feldzflge.
Die Berichte über die P'eldzüge der Jahre 200 und 197 stimmen
feo sehr überein, dafs sich die Vermutung aufdiängt, der eine sei aus
dem andern entstanden. Und zwar ist es mit Rücksicht auf Polyb. 17,
11, 8 walmscheinlich. dafs im Jahre 197 die iu beiden Berichten erwähnte
grofse Schlacht vorgefallen ist. Auch in dem Berichte Uber das Jahr 196
i«t manches unwahrscheinlich, sowohl bezQglich des Details als auch be-
haglich des Resultates, welches nicht so bedeutend gewesen sein kann,
wie berichtet wird. Im Feldzuge von 194 ist ebenfalls der Bericht nicht
glaobvQrdig; denn die Quellen des Li?iu8 berichten betreff der Beteiii-
gnog des Konsuls Scipio gans Verschiedenes. Nach der einen Version
bat er sein Heer mit dem seines Kollegen vereinigt und verheerend das
bojische und ligurische Gebiet durchsogen, nach der andern ist er, ohne
etwas DenkwOrdiges vollbracht sn haben, wegen der Wahlen nach Born
zurQckgekehrt. Im Kriege von 193 und 192 erzAblt Livius offenbar
36, 22 dieselbe Unternehmung, welche er 35, 40 nochmals berichtet.
Der Verfasser will dies so erklären, dafs Livius zwei Annalisten benutzte,
die ihren liericht einer Quelle, der Stadtchrouik, entnommen hatten, der
eine oder der ainlere jedoch niifzenau. Nachdem nun I.ivins seine Er-
zählung nach der einen Vorlage schon bis zu den Wahlen tür das Jahr
191 geftihrt hatte, ist er nachher seiner zweiten Quelle von dem Zeit-
punkt an gefolgt, wo die Konsuln des Jaiires 192 in ihre Provinseo
abgeben.
Die Resultate der Untersuchung scheinen sehr unsicher, da sie fast
alle auf sulqektivem FDrwahrbalten beruhen.
4«iir»*bericbt fSr A1Urthamswtjnan»«li«ft XLVIll (18S6 III.) |6
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242
Eömiüdiü (ie^icäidite und C^ooologie.
TL Die Revoluliau.
Ritter, Georg, Uoterencfaimgeii sa don allobrogisGheii Kriffg.
Progr. Hof 1885.
Der Verfasser will das (^uelleoinaterial Ober den aUobrogisdieo
Krieg und über die unmittelbar vorhergehenden Kämpfe von oeaemprttftt.
Die Eeihe der Kämpfe, aber welche sich diese Uotersachaiig er
streckt, begismt im Jahre 126 t. Chr., wo die Massilier die Httlfe der
BOmer gegen ihre raublnstigen Nachbarn, namentlich Sallavier und Voa»
tier angemfen hatten« Der Konsul M. Fnlvins Flaocns sog gegen sk
sn Felde, besiegte sie und feierte 123 seinen Trinmph. Die Notis der
Trinnphalteslen de Ligoribas Vooontleis Sallnvielsqne ist so an Tefsteheo,
dafs Liguribus der allgemeine Name ist, der durch die beigesetzten
Namen bpezialibiert wird. Vermuten läfst sich aus der Aufeiiiaiiderfolgc
derselben, dafs der römische Feldherr aal dmi kürzesteu Wege von Ober-
Italien ans durch einen Alponi)afs den Feinden in den RQcken kam nod
zuerbt die NociüiIut, duDn die Salluvier besiegte; von den Salluvieni
wird ausdrücklich bezeugt ^btrab. 4. 208), dafs sie ligurischen Stamme<
wareQ> Dieser Kampf war aber nicht eutscheidend; schon der Konsul
des nächsten Jahres 124 C. Sextius Calviuus mufste gegen sie sa Felde
ziehen; die Salluvier werden abermals geschlagen, eines ?on ihnen be>
Höhnten Kftstenstriches beraubt, und zur Sicherung des eroberten >Ge>
bietes wird die Kolonie Aqnae Sextiae wahrscheinlich 123 gegründet
Der Konsul triumphierte 122 de Lignribus Yocontieis Sallurieisqne. Ton
einem Kampfe des Sextius gegen die Allobroger, den Mommsen annimml,
findet sich in den Quellen keine NaehrichL Ob Aquae eine Bürger-
kolonie oder eine latioische war, läfet sieh nicht entscheiden; jedenfalli
bestand sie nicht lange, und es ist mOglich, dafs die Reste der Koh-
nisten nach Narbo Martius übersiedelten.
Nach C. Scxtiuij Cahimis übernahm C. Domitius Aiieuüharbus den
Oberbefehl. Der König der 6aliuvier hatte bei den Allobrogern Unter-
stützung geiuiiden, und diese selbst waren in das roinische Gebiet ein-
gefallen. Dadurch entstand der allobrogische Krieg, in den auch die
Arvcruer gegen die Kömer eintraten; denn sie übten eine Art bchau-
herrschaft über die gallischen Stämme zwischen Rhein, Ozean, Pyre-
nften und Alpen aus. Die erste Schlacht fand bei Vindaliom statt, in
der die AUobroger besiegt wurden; Orosius giebt hier wohl die Er»
gänzung des Livianischen Auszuges, wAhrend Florus eine verworrene Schit-
derung liefert; die Schlacht hat 121 stattgefunden. Da jetst die Arvemsr
für die AUobroger eintrateo, fühlte sich der rdmische Feldherr nicht
stark genug und erwartete erst die Httlfe, die ihm der Konsul Qu. Fa-
bins Maximus brachte; beide rückten zusammen nach Norden vor, wo
^s au der Mündung der Isara zum Kampfe gegen Arverner und AIJo-
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6. Die ReTolaüon.
2i3
broger kam, in welchem die ersteren besiegt wurden und die letztereu
sich unterwarfen. Auch dieser Kampf fallt in das Jahr 121, auf den
8. August. Die Triumphalfasten berichten übor den Sieg de Allobro . . . .
et rege Arvernoruni iietutto und de Galiois Arveruni^ im Jahre 120.
Auöallt nd i^t, dafs der Triumph des Fabins, dessen Sieg doch später
fällt, vor dem des Domitius erwähnt ist, und dafs Domitius Uber die
Arverner triumphiert, wAbreod er nach anderen Zeugnissen die AUobro-
ger bei Yindaliom geschlagen hat Aus diesen Thatsachen haben Momni'
seil und Hersog den Grund entnommen, die Aufeinanderfolge der Siege
itmxiikehreD. Aber dasu berechtigt das Zeugnis der TriumphalfasteQ
tiicht, da sieh nachweisen läfst, dafs nicht immer in derselben OnU
nong, in welcher die Siege erfochten worden waren, die Triumphe ge-
feiert wurden, s. B. 16Y v. Chr. Dasu kommt noch, dafs Fabius frtther
in Rom zur&ck war als Domitius, der noch nachher den ArremerkDuig
hinterlistig gefangen nahm. Dab bei Fabius das Volk der AHobroger
ansdl'tlcklich genannt wird, bat darin seinen Grund, dafs er erst dasselhe
vollständig zur Unterwerfung brachte, wie er ja auch hiervon den Bei-
namen Allobrogicus erhielt. Auch die Stelle des Strato, aus der Mommsen
ftir seine Ansicht einen Beweis entnahm, liefert diesen nicht, denn Strabos
Excnrs stellt eine rückwärts gerichtete Betrachtung uher die einstigen
Maciitveihäitnisse der Arverner an. Ebenso sind der Ort, wo die Kämpfe
stattfanden, und die Umstände, unter denen sie sich vollzogen, der Momm-
senschen Annahme ungünstig.
Alb. Wilms, Über die Geschichte des Sklavenkrieges. Fest-
schrift des Wilhelm- Gymnasiums. Hamburg iöö5. Seite 21— ao.
Für den ersten und sweiten Sklavenkrieg besitien wir aufser den
Epitomatoren Florus und Orosius nur die bei Photius und anderswo
aufbewahrten Fragmente des Diodor; für den zweiten sind wir beinahe
auf Diodor und Florus allein angewiesen. Kur Diodor entwickelt mit
richtiger Einsicht die politischen und sosialen Gr&nde, und er beseichnet
richtig die wirklich schuldige Partei, auch sagt er den Sklaven nicht
blols Schlimmes nach, sondern führt Zuge des Edelmutes und der Dank-
barkeil an. Florus und Orosius sprechen nur mit Abscheu von den
Sklaven; trotz ihrer auseinandergehenden Berichte gehen sie auf Livius
zurück, und sie ergänzen sich cinandfT; im Bunde mit dem Auszuge
aus IJvius können sie notdürftig deu verloreneu i^ericht des letzteren
ersetzen.
Diodor bat uns allerdings mehr p&ychologische und kulturhistorische
Angaben hinterlassen, während Livius nach einer kurzen Einleitung den
Krieg bis zu seinem Ende schildert. Trotzdem findet sich in Betreff
der Thatsachen und solcher Schilderungen, die mit dem Parteiinteresse
nickte zu thun haben, eine auffisllende Übereinstimmung. Eine Analyse
zeigt, dafs alle unsere Nachrichten Ober die Ereignisse des ersten
ir
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244
Bftmiadie Qeflduehke tnd Gbroaologle.
EriegaB SpfOfolinge .ejner gemeinsttnen Matter sind. Diodor hat te
Posidonins sieber benutzt, ja eiofM^b abgeschrieben; ihm gehören dis
sachlicbeD RAsonnements, welche Diodor aufgeoommen hat. Diese lo-
sanuiiengehalten mit seiner Freuini schalt mit römischen Staatsmännern
geben uns die Gewifsheit, dals er unparteiisch geschrieben hat.
Ed. Lang, Das Strafverfahren gegen die fiLatilinarier nnd Oisan
nnd Gates daraof bezügliche Reden bei Sallnst Pregr. Scfaöatfaal 1084.
Der Verfasser will zuerst die Schuldfrage bezüglich des Lentuiiis
nnd seiner vier Genossen untersuchen. Er stellt die Frage: Sind sie
als flberführt (manufesti) oder als geständig (confessi) des Hochverrats
anzusehen? Briefe und Waffen allein überführten die Verhafteten nicht
so, dafs sie manufesti gewesw wftren. Wie steht es mit ^em Q«stindnis?
Der Verfasser findet in scharfer Analyse des Cieeronianischen Beridites,
dafo die erfolgten Gestindnisse nicht ?on . Belang gewesen sein IctaaeB.
Die Aussagen der Zeugen endlich, so weit wir sie von Cicero und 8ai-
hnt erfahren, genftgen Yotlstandig, um die Verhaflelea des Hochverrats
und der Vorbereitung der schwersten Verbrechen zu ftberführeu. voraus-
gesetzt 1. dafs die Zeugen die Wahrheit sagten und 2. dafs Cicero und
Sallust diese Aussagen ^aliiiieitsgemäfs mitgeteilt haben, ad i. Ver-
schiedene Gründe mahnen zur Vorsicht in der Benutzung dieser Zeugen-
aussagen, aber sie reichen nicht aus, um sie, wie ßackrauud (Catilma
und die Parlcikämi fe in Uom, Programm Müünersstadt 1869/70), für
unwahr zu erklären, ad 2. Ciceros Mitteilungeu über diese Aussagen
sind nur mit Vorsicht aufzunehmen, Sallusts eigne Erinnerungen uichl
immer zuverlässig. Resultat des ersten Teiles. Betreffs der Scholdfrage
non liquet, jedenfalls weder manufesti noch confessi.
Im zweiten Teile behandelt der Verfasser die Strafe. In einer
längeren Yoruntersnchung kommt der Yerfasser in dem Besnitate, dafs
die Todesstrafe gegen römische Bttrger weder gesetzlich abgeschafft,
noch thatsftchlich aufser Gebrauch gesetzt, sondern nur in ihrem Ge-
biete und in ihrer Anwendung bedeutend eingeschränkt war. Die Hin-
richtung der Catilinarier ist in der Hauptsache nicht als Schutsmafsregel,
sondern als Strafmafsregel zu betrachten und findet deshalb keine le-
lioii^liche Rechtfertig uag ju dem senatus consultum ultimum. Al> Mraf-
mal^regel ist sie eine Verletzung der Provukationsgesetze, speziell de?
semiiKiiiischeiJ Gesetzes. L>er Versuch, die Anwendbarkeit desselben aul
den vorliegenden Fall auszuschliefsen, ist unhaltbar. Denn Ciceros Be-
hauptung, die Verschwörer hätten als solche die Rechte der Bürger ver-
loren, ist eine Sophisterei; die Catilinarier als manufesti und confessi
anzusehen mit der Folge, dafs dadurch eine gerichtliche Konstatierung
ihrer Schuld fiberflOssig und ihre sofortige Hinrichtung durch den Koosnl
statthaft war, erscheint bei genauer Prüfung des vorhandenen Akten*
materials als juristisch unzulässig. Auch scheint das Herkommen Jene
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6. I>ie EevolatioiL
245
exceptioDelle Behandlung der manufesti und confessi auf gemeine Ver*
brecher niederen Standes beschränkt zu haben. Trotsdem glaubt der
Verfiueer, dafs Cicero aus Patriotisraos gehandelt hat, da ihm neben
der Bnfee fBr seine Gesetsesttbertretnng doch auch vor- and nachher
die gläacendste Anerkennung zu teil geworden ist
Die Reden des Gato und Cftsar bei Sallnst geben nicht die wirk«
lieh gehaltenen getreu wieder, sondern entsprechen nicht einmal recht
den tbatsfteblichen Verhältnissen, den Bedürfnissen des Falles, sie sollen
nur die nachfolgende Charakterzeichnung der beiden illustrieren. Jeden-
falls sind sie keine historischen Aktenstücke; bei der Kede Casars macljL
sich noch aufserdem eine apologetische Tendeiiz ^ Itciid. Sallust hält
sich dabei an die catiiiuarischen Reden Ciceros und an griechische Vor-
bilder. Der Verfasser schin (st aus dieser Benützung des Cicero, dafs das
Urteil in cäsarisclien Kreisen <ibor das Vorgehen desselben ein anderes
gewesen sei, als man aus Casars eigenem Verhalten in den Jahren 63 uud
58 scbliefsen könne. FQr Sallust ergiebt sich die Bestätigung des Ur-
teils, das Licinianus Granius gefällt hat: Sallustiam non ut historicnm,
aed ut oratorem legendum pato.
Im Anschlufs an die Lang'sche Arbeit unterzieht
C. John, Das Verhör der Catilinarier. Jahrb. f. class. Phil. 1885,
841-856.
die Frage einer neuen Kritik.
John bestreitet zunächst die Annahme Hagens und Längs, dalii
Lentulus und Gethegus unbeschadet ihrer senatorischen Rechte dem
ganzen Verhör beigewohnt hätten, während die übrigen, auch die Be-
lastungszeugen , vorgoftihrt wurden. Die Suspension ihrer senatori-
schen Rechte war die unmittelbare Konsequenz der Verlialtuug. Nun
konniit hier allerdings störend die Thatsache der Anwesenheit des Len-
tulub während der Üuifrn^e dazwischen, die dem Verhöre folgte (in
Cat. 4, 13). Aber John meint, diese beweise für das Verhör nichts.
Entweder blieben sämtliche Verhaftete nach ihrer Abhörung ziic^eofen (in
Cat. 3, 13) oder seine Anwesenheit wurde durch die Förmlichkeit der
Abdicatio notwendig. Hagen und Lang haben weiter den Unterschied
zwischen Volturcius und den AUobrogem bei dem Verfahren gegen die
Catilinarier verkannt; ersterer ist Kronseuge, da Cicero den Wert seiner
Mitteilungen erkannt hatte, ihm aber auf andere Weise die Zunge nicht
hüte geUtot «erden können. Oberhaupt hatte sich Cicero mit den
Zeugen genau über die Mittel Tcrabredet, wie die Verhafteten am
sichersten Oberfilhrt werden könnten. Das Summarische der Untemchung
erkürt sich auch daraus, dafs der Senat kein Gerichtshof, sondern ein
Beirat des Konsuls war. Aul^erdem hat Cicero vor dem Volke nicht
alles mitgeteilt, was sich in den Verhören ergeben hatte. Danach will
Johu Uber den Bericht, den Cicero in der Uberlieferten Kede von der
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246
BAmiacbe Geachichte und Chronologie.
SeoatsverhEDdliing dos 3. Deo. 63 giebt^ oin ganstigeres und gerechtes
Urteil ftlr angezeigt halten nnd vemelit eine Bantellinig des VeitefL
Yolturcins hat» nachdem er seine Begnadigung erhalten hatte.
Alles enthüllt nti gesta erant; also hat er dem Senat schon de paratis
incendiis, de caede bonorum, de itinere hostinm die nötigen M itt«laoges
gemacht. Nach weiteren Hitverschworenen gefragt sagte er, dariher
wisse er nicht mehr als die Gesandten, doch habe ihm Gabinios drei
Senatoren Aiitronius, Servius Sulla uad Vurgunteius genannt Die An-
gaben der Gcsandteu bestÄtigten jene Aussagen und ergfinzton sie ia
bczug auf den Anteil der Allobroger und auf den Termin; auf die Frage
nach Nveitereu Teihiehmera nauiiteii sie den P. Cornelius Sulla und er-
wähnten die Träume des Lentulus von einer Monarchie. Darauf stellte
Cicero nach bestätigenden Äufserungen aus der Mitte des Senats, die
namentlich Gethegus belasteten, die Beweismittel zosammeo, präzisierte
die Anklage und bestimmte den Gang des folgenden VerhOrs. Fftr die
konsularische Jurisdiktion wurden nur die neun Verschworenen aaser-
sehen, von denen sich spesiell die direkte Beteiligung an der aolNcitalio
AUobrogum et servitiorum erweisen liefs. Dieses Vergehen rechtfertigte
in den Augen eines römischen Borgers eine außerordentliche SfUioe. In
dem folgenden VerhOre war die Anerkennung des anonymen Brie6 an
Catilina die Hauptsache; denn erst damit war der urkundliche Beweis
des hochverräterischen Verkehrs mit dem Reichsfeind geliefert und den
tibrigen Schreiben ihre volle Beweiskrait gegeben Cethegus bekannte
sich zu seinem Siegel, verweigerte aber über den Inhalt weitere Aus-
kunft, Statilius confessus est d. h. nach John er gestand die Thnrsaohe,
dafs er mit den Gesandten mündliche Versprechungen gctauächL, div - r
von ihrer Regierung ratihciert zu sehen wünschte. Auch I.eiiiuius
äufsertc sich tiber sein Schreiben nicht. Erst später suchte er die
Gallier zu desavouieren, die aber jetzt ihre Gesprftcbe mit ihm erzählten,
und nun gestand er diese, weil er den Allobrogem gegenüber sein Spiel
verloren sah. Durch Volturdus lieCs ihn Cicero vollends mit dem ano-
nymen Briefe Überraschen, und in seinem Schrecken bekannte er. Qa-
binins leognete Anfangs, gab aber schlieCilich, als er sich durch die
Zeugenaussagen ttberfbhrt sah, alles lu.
Besttglich der Schuld kommt John au dem Ergebnisse, dab der
Thatbestand des Verbrechens wie auch seine StraiRlUigkeit rechtskräftig
festgestellt gewesen sei; diese ergab sich dem Senat hauptsächlich ass
der Übereinstinimuiig der Zeugenaussagen. Die Thal, d. h. die Auf-
wieglung der Gallier und Sklaven und die Vermittlung ihrer Kooperation
mit Catilina scheinen Statilius oline Umstände, LenLulus und Gabinius.
ftberführt durch die Zeugen, zugestanden zu haben, während Cethegus
leugnete; die schuldhafte Absicht hat wohl keiner der Angeklagten zu-
gestanden.
Cicero hat es in seinem Berichte an der nötigen Olitiektivitit
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6L Die Bevolntioo.
247
fehlen und die thntsäcbliche Bcscbränkuiig der Anklage und der Ge-
BtHndoisse sowie die Verteidigungsversuche der Angeklagten nicht ge>
BOgend zur Geltung kommen lassen, aber die Absicht der FAlschaog
oder Verinscbaog konnte er nicht haben.
F. Corr^ard, Verciugetorix. Paris 1884*
Der VerfMser dieses popnlär gehaltenen Boches giebt in Bwel
einleitenden Kapiteln eine Reihe Ton Beroerkangen über Bevölkening
und Sitten des alten Gallien» die dnrch eine Ansahl gnt gewählter Ab-
bildungen deutlich gemacht werden. Alsdann schildert er die BerQbmngen
zwischen ROmern nnd Germanen nnd kommt im Tierten Kapitel zn dem
Aufstände von 68 v. Chr., den er eingehend bis zum Tode des Vercin-
getorix verfolgt. Der gallische Ikld ist dem Verfasser bewundernswert,
weil er einen grofsen Gedanken und eine edle Gesinnung besafs. Er
träumte von einer Einipune Galliens, die ollein den Kampf ^ecren die
fremden ZwiDgljenen Ix stphcii konnte; diesem Gedauiien wrihto er sein
Lehen, dem jedes cilmio Interesse fremd blieb, namentlich jeder Ehr-
geiz. In den Dienst dieses Gedankens stellte er seine enthusiastische
Beredsamkeit, seine unbezwingliche Thatkraft und seine bedeutenden
militfirischen Anlagen. Sein Plan, die Römer Ton ihrer Verbindung mit
Italien absuscbneiden and sie im Innern zu vernichteu» welches zur
Waste gemacht werden sollte, sogleich aber die Provence ansngreifen,
war der denkbar beste. Aber er rechnete nicht mit den Leidenschaften
seines Volkes, das keine klare Vorstellung von Vaterlandsliebe besails,
sondern nur Parteigeist. An der Bektopfung des letzteren ist Verein*
getorix gescheitert. Indisziplin und Mangel an unbedingtem Vertrauen
so dem Ffthrer entsprangen daraus. In letzter Linie triumphierte die
OiTflisation ttber die Barbarei. Die Schrift ist klar und warm geschrieben.
Ch. Tissot, Recherches sur la campagne de G^sar en Airique.
H^moires de Tlostitut national de France 81, 2, 1—61.
Der Verfasser der Schrift de hello Africano ist ein Augenzeuge,
wahrscheinlich oin (leijeraibiabsoitizier Cäsars, vielleicht ein Genieoffizier,
worauf die snrritiiltifie Angabe der Terrainverhflltnisse schliefsen läfst.
Der Verfasser will auf Gruad dieser genauen Berichte den Kriegsschau-
platz eingehend vorfOhren.
Nach C&sars Landung und Tergeblichem Versuche, Hadrumeturo
zu gewinnen, rückte er l. Januar 708 auf Ruspina (Monastir) vor, wo
er am selben Tage eintraL IMesen Ort hatte er mit bewundernswertem
Scharfblick zum Ausgangspunkte seiner Operationen bestimmt Das Plateau
von Skands, von dem nordwestlich, die alte Stadt lag, hat die Gestalt
eines nnregelmftfsigen Fttnfecks; vier Seiten werden vom Meere bespfilt,
die fünfte beherrscht die grofse Ebene des Oued-Melab, schlitzt den
Hafen, der zwei Millien südlich von der Stadt lag, und enthAlt noch einen
248
Römische Geschichte nnd Chronologie.
Ankerplatz im Schutze der Westseite des Vorgebirges h. Marsa el- I
Kdima (der alte Hafon). Hier vermochte sich (^itsar 23 Tage laui: eegeo
ttberlegeoe feindliche Streitkräfte zu haluii. Am 2. Jannar gewann er
Leptis, sieben Millien sfn 1)1 lieh vou Huspiua, dessen Besitz zur Deckane
seiner Operationsba<>is orfünlerlieh war; es war eine starke KestuQf
mit dreifacher Kaceinte nnd besafs eine sehr grofsc und sichere Rhede.
Der Diktator kehrte wieder nach Kuspiua zurftck, unter desseo Maaera
am 4. Januar die Schlacht gogen Labieous stattfand, und zwar ia d«
Ebeoe, die sich swischen dem rechten Ufer des Oued-Melah, den
Platean von Bospina und den HOgeln von Sidi-ei-Zaghoa4ai aosdehat |
Jetit verstärkte C&aar aeine YerschaoziiDgeD am Raspina. Als Sdpie i
herankam nnd alle Zufahr abschnitt, mafrtea die Soldaten sich einige
Tage von einer Alge (fncns saccharinnB) nftbren, die noch faeote m {
den Bewohnern in Tonis als Ylehfittter benOtxt wird. Die Kavallerie
des Labienas versachte Leptis su nehmen, doch sie richtete nidits ans«
Unterdessen begannen die Desertionen und Abfälle im republikanisdien
Lager. Erst nach dem Eintreffen der 13. und 14. Legion konnte Cäsar
27. Januar die Offensive ergreifen. Von seinem Lager, das im Nord-
westen des Plateaus von Skanes lag und die von den Pompeiaaern be-
s« i/te l^l)one vor sich hatte, rnar-cliiorte er auf Ruspina, giug oach dem
Uafcn hinunter und führte seine Legionen längs des Gestade«; durch
die linke Seite der Ebene; überall deckten seinen Marsch Höhen,
welche dem Feinde die Bewegung verbargen. So konnte er aich der
ersten Erhebungen im Osten der Ebene bemächtigen, die er rasch ver-
schansen liefe. Ein von Numidiern besetster Hftgel wird von spanischen
Reitern genommen. Derselbe liegt eine Millie endlich von Benbia, 7 km
westlich von Lemta nnd 5800 m sadöstlich von Mesdour; er beherradit
die Ebene des Oued-Melah, in deren Mittelpnnkt sich die Stadt Uraita
erhob; die Rainen dieser Stadt liegen 1500 m nordöstlich von Meadov
nnd 2250 m südwestlich von Mnara, auf dem rechten Ufer des Oaed*
Sahlin, 2300 m westlich von dem streitigen HOgel. Die in dem B€>
richte erwähnte grofse Villa mit vier Türmen zeigt sich in ihren I i ümmcr-
rosten 1000 m westlich vom Fufse des Hügels und 1350 ui oaUiuruöst-
licb von den Rnrnen des alten Städtchens. Die Folge des Reitergefechtes
vom 27. Januar wai die Authebung der Belagerung von Achiüa; Considius
zog durch das Reich Jnbas nach Hadrumetum zurück. Diese Angabe ist
so zu verstehen, dafs die Sebkha von Sidi-el Hani oder der Saiz:*ee von
Kairouan die Grenze zwischen Numidien und dem römischen Gebiete
bildete. Considias hätte eigentlich von Achilla nach Sarsora nnd Yon
da auf der Hanptstrafee ftber Thysdras nach Hadrumetum ziehen mässen,
dem knrsesten Wege. Aber hier konnte ihn die feindliebe Reitmi In-
der Flanke fusen, nnd so ging er von Achilla naeh Tbysdras and von
da am Westafer dee Sees von Kalrooan hin. Indessen kam Jaba aa
Scipio mit den verlangten Verstärkongen. Cäsar schob indessen seine
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d. Die £efolQlioD.
249
Stellung langsam weiter vor und besetzte alle domiDierendcn Punkte.
Labienas sachte ihn zu bindern und sich einer benachbarten Höbe 20
bemächtigen. Auch hier ist das topographische Detail wieder bewunderns-
wttvdig treo geschildert. Das Thal, welches von dem Verfasser des bellam
Aüricanam geschildert wird, ist ein schluchtähnlicher Hohlweg, 2 km von
dem arabischen Flecken Bon-Daoui und 1500 m sttdlicb von dem Httgel,
des Cisar am 27. Januar besetst hatte. An den Abhängen sind felsige,
stark ausgewaschene Überhänge, die crebra loca speluncae in modnm;
sOdlicb von dem Hohlweg ist auch heute noch ein alter Olivenwald ; der
Hügel, dessen sich Cäsar bemächtigte, liegt unmittelbar sfldlich von dem
Thale. 2800 m nördlich von Zaouiat-el-Kountecb und 4800 m oststtdöst^
lieh von Mesdüur. Casars Haui)tlagcr befand sieb gegenüber von Uzita
aui den lluhen; um sieb diesem Platze von der feindlichen Reiterei un-
bebelligt nähern zu können, liefs er mitten diircli tiio Ebene zwei i e-
te>ti^to Laufgräben ziehen; zugleich erleichterten diebelbea das Graben
von Brunnen und die Desertionen, auf die er rechnete. Nachdem Cä>ar
die Parallelen bis unter die Mauern von Uzita, doch aufserhalb der Schufs-
weite, geführt hatte, stellte er auf der ganzen Linie, der Stadt gegen-
fkber, seine Geschtktze auf. Aber zum eigentlichen Schlagen kam es
niebt. Yarus überfiel zur See Leptis, Cflsar verfolgte ihn bis nach Ha-
droBietiim. Die Hauptfrage Cäsars bildete die Beschaffung der Lebens-
mittel. Er sandte Truppen aus, um die Getreidevorräte der Landbe-
vOlkemDg in das Lager zu schaffen. Labienas legt diesen einen Hinter-
halt an dem Höhensuge, der sich von Mesdonr nach Menzel -Kemel er-
streckt. Die Aufbewabrungsart des Getreides, welche der Verfasser des
bell. Afr* schildert, besteht heute noch In Afrika. Aber diese Vorräte
hielten nicht lange vor, und da die Gegner jeden Kampf weigerten, ver-
stärkte er die Besatzungen von Iluspina, Leptis und Achilla, gab den Schif-
fen Ordre, vor Thapsus und Hadrumetum zu kreuzen und rückte vor die
Stadt Agar; sie heifst heute Beni Hassein und liegt LS km sttdsüdöstlich
von Mesdour und 16 km südstidwestlich von Lemta, 45uo m östlich von Ze-
renidin und 25 km stidwestlich von den Ruinen von Thapsus. Bald l)eniHch-
tigte sich Cüsar der Stadt Zcta (h. der arabische Klecken Kueis 6400 m
nordwestlich von Bordjin) Vacca (h. Henchir-Zaiet) fiel eher in Jubas
Hände, als ihm Cäsar üilfe bringen konnte. Scipios Lager befand sich
in der ganzen Zeit auf dem Höhenzuge vom Menzel -Kemel Ober einer
der beiden Quellen des Oued-Melab.
Am 28. März nahm Cäsar Sorsnra unter den Augen des Feindes;
die Bninen dieser Stadt liegen bei Bou*Merd^t 9 Millien sOdlich von
Zeremdin und 12 Millien nördlich von EI-DJemm (Tbysdrus). Am
24. März kam Cäsär wieder sttdlich nach Tisdra (Tbysdrus h. £1-
Djemm); doch eine Rekognozierung zeigt ihm die Uneinnebmbarkeit des
Platsee, und er geht nach Agar zurack. Da kam ihm die Nachricht
von der Uuterwerfung der Stadt Thabena zu ; dieser Name ist mit dem
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250
BömUcbe Geschichte und Chronologie,
anderen Tbaenae identisch. Das lieiiergcfechl bei Te^ea fand westlich
vom Flecken Menzel-Keniol statt , wo «ich 1500 ni südlich von Bordjio
Ruinen Briden, die von Casars Lager 18 km = 12 MiUien entfernt waren.
Da der Feind durchaus nicht zum Schlagen za bewegen war, indorta
Cftsar seinen Feldzugsplan ond Terliefs am 4. April sein Lager vor Agar
und marschierte nach ThapsnB, das er lebhaft angriff, flkipio noCrte
Hfllfe bringen nnd lagerte sich acht Millien von der Stadt. Olsar hatte
den karzeaten Weg eingeschlagen am Nordnfer des Salzsees von Sadi-
ben-Nonr (stagnnm salinarnm); Scipio war ihm anf den Höhensage ge-
folgt Aber Djemal, Lemta» Ras Dimas nnd lagerte sich bei Sonknli,
einem Weiler 12 Millien Ton Thapsos. Die Kftste lioft bei letsC^rem
Orte von WNW nach OSO, nimmt aber vom Kap Dimas an eine nord-
südliche Richtung. Kap Dimas bildet fast einen rechten Wiükci, dessen
Spitze Thap«5ns war. Eine niedere Httj?elreihe nn der Ktlste von Mo-
na^tir bis zum Kap Dimas, ein Bergstoik \ou Kiiiua bis -ullich von
Bou-Merd«'-. der sich von \N' '-t ti;n }i n>t I i-- nach Mehdia fortseUt, end-
lich der Kii^tengtirtel, welcher Mehdia mit Kap Dimas verbindet, gren-
zen ein weites Amphitheater ab, das fast geschlossen ist um deo Salz-
see von Sidi-ben-Nour. Das Nordufer desselben ist durch eine kleine
nur 2600 m breite Kette von der Ktiste geschieden, das Ostnfer ist nicht
weiter von dem Kflstenstriche sfldlich von Kap Dimas entfernt Tlup-
sns war also vom Festlande nur dureh zwei schmale Landzungen sagftng»
lieh, die auf der einen Seite von der See, auf der andern von dens Sala-
see begrenzt waren. Die Kommandeure der vereinigten republlkaoia^fiB
Truppen lagern am 5. April auf der nördlichen Landzunge, nahe an
einander und acht Millien von Thapsus, In zwei getrennten Lagern unter
dem Befehle von Scipio und Afranius. Cäsar hatte auf der Landzunge
ein castellum anlegen lassen, welches Scipio's Vormarsch Ijoinmte; dieser
trennt sich von Afranius und Juba, welche vor demselben Stellung nah-
men, und umgeht am 6. und in der Nacht vom ß. auf den 7. April deu
Salzsee auf dessen südlicliem TUer, folgt den Dünen, die ihn vom Litto-
ral trennen, und erreicht mit der Morgenröte eine Stellung 1629 m %'om
castellum und von den Linien Cäsars vor Thapsus. Cäsar liefs durch
einen Teil seiner Flotte eine Diversion im Kücken der feindlichen Trup-
pen ausfnhreD, wobei die Schiffe so nahe als möglich am Gestade Sld-
lung nahmen, und zwar in dem schmalen Meeresarme, welcher vom Feü-
lande die beiden flachen Inseln Sorelle trennt. Scipio wurde suerst
geschlagen und sog Afranius und Juba mit in seine Niederlage.
YII. Die Zeit der Julier, Claadier, Fiavier und Aatoniae.
Job. Schmidt, Zum Monumentom Ancyrannm 44, 442—470.
lu einer Besprechung von Monmisens neuer Ausgabe des Mon.
Anc und von Bormanns Marburger Eect. Progr. macht der Yertasäer
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7. Zeit JnH9Ty Claudior, Flavier ond Aatontne. 251
eine Reihe von Emendatianen. Sodann äursert er sich über die Be-
stüBinnng der Schrift. Bormanus Ansicht, dafs wir in dem Denkmale
die Grabsehrift des Angnstns an erkennen haben, tritt er bei.
AosfBhrllch erörtert Schmidt die Zeitbestimmung der ?od Aagustos
erwflhnten arabischen ond aethioplschen Expeditton. Er tritt in der
Frage, ob Aelins Gallns als praef. Aegypti den Zug geleitet, auf die
Seite Momrosens gegen Krüger, Mem'am und mich, glaubt aber die Zeit
und die Dauer beider Expeditionen nocli niiiicr Lestinimcn und den gan-
zen Verlauf der Ereignisse, insbesondere den Ileigang des aethioi)ischen
Krieges und die Rolle, die Petronius dabei spielte, in einigen Punkten
uocb etwas richtiger nnd anscliaulicher darstellen zu können, als dies
bis jetzt von der eiuLii wie von der anderen Reite gescbeben sei; aucb die
absolute Richtigkeit der augustiscben Zeitangabe eodeua fere tempore
werde sich damit nocb deutlicber berauästelleu.
Schmidt hält »über jeden Zweifel hinaus für festgestellte, dafs
Aelius Gallus die arabische Expedition als praef. Aegypti kommandiert
habe. Bio sage es ausdrücklich und auch aas Strabo 16, 22 p. 760
ergebe es sich; Bedenken, den Statthalter aus Ägypten wegzuschicken,
habe es nicht gegeben, da man damals die Ägypter nnd die ihnen be-
nachbarten Völker nicht geftkrchtet habe; die arabische Expedition sei
aber bedeutend genug gewesen, um sie in des Statthalters Hände zu legen.
Wenn Plin. n. h. 6, 160 den Aelius GaOus als ex eqaestri ordine be-
zeichne, während er in bezug auf Petronius 6, 181 noch hinzufüge prae-
fecto Aegypti, so wollte jene Bezeiclinunj» durch 6, 11. 12 beleuchtet sein
und gestatte jedenfalls nii-ht den .Schlul^, dafs Plin. damit gegen die
Bekleidung der Fräfektur durch Aelius Gallus üur Zeit der arabischen
Expedition zeuge. Was Strabo p. 81i> angehe, so müsse jeder, der die
Stelle aufmerksam lese, zuj^cljon, dafs Strabo dort nicht daran denke,
in chronologischer Reihenfolge die Präfekten Ägyptens aufzuzählen. Kr
beweise das ou mUniaräg ehae zuerst an zwei Beispielen ftlr die
Ägypter selbst, dann weiter fOr rä nipt^ e&vij.
Im Grofsen und Ganzen ist es ja gleichgiltig, ob Aelius Gallus
als praef. Aegypti oder kraft Spezialmandats die Expedition untemom-
men hat. Die Grttnde indessen, die mein ?erehrter Kollege vorträgt,
haben mich auch nicht bekehrt. Dafs Dio ausdrücklich sagt, Aelius
Gallus sei praef* Aegypti gewesen, war mir auch bekannt; aber ich habe
auf seinen Bericht, wie ich 8. 199 erörtert habe, keinen entscheidenden
Wert gelegt, weil er auch bonst eine Keihe von irrigen Angaben über
diesen Feldzug hat, vor allem aber, weil er 54, 5, 4 auch schon Petronius
den ersten F ol^ug als o rr^g AiyOnrou ao^or/ unternehmen läfst, eine
Angabe also talsch sein mufs, nach Pliniiis aber die über Aelius Gallus
falsch ist. Wie sich ans Strabo n3, 22 p, 780 ergebeFi soll, dafs Aelius
Gallus zur Zeit der Expedition praef. Aegypti gewesen sei, kann ich
leider auch jetzt noch nicht sehen. Denn an der betreffenden Stelle
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f
I
252 Eömiadie Gogcbichle und Gkroaologie.
steht nichts als: 9 TwvTußfiaiwv im robs ^Apaßag arparsia vcujozi /^oij- '
betau i*f' ^/ittiv, cDv iff^ftaiiy ^ AÜUoq FoXIoq — zotjzov S* tnsfu/fev 0
XißtunhQ Kalaap StaTTSifmaofisvoif rut¥ i^vmv etc. Weder hier, oooh is
der gaiiEeu EnfthloDg steht etwas anderes, als daliB er rjEß<a¥ war ood 1
iürttM Ti^v övpateiav; wenn ich mir die ArgnmeDtatioo Schmidts besl^
lieh des Petronins fUr Gallos aneigne, so hat Straho ihn nichi als So^
j[ac oder Afy^nvou tltpz^ beseichnet« weil er es nichi war. JedeoiiUs
kann so nicht der praet Aegypti beseichnet sein » wohl aber d«r dm,
also ongefUir der praefectus legionis mit Spesial* Kommando; dean er
hat schwerlich mehr als eine Legion bei sich gehabt, wie ich 8. 198 be-
rechnet habe. Andi Jos. A. J. 16, 9, 1. 2. S kennt nur Petrooias ah
praef Aegypti, nicht AcliuB Gallus, den er sonst jedenfalls als desseo
Vorganger bezeicliiiel hätte. DaL-, huhi die Ägypter und (Jie bonachbar-
tcJi Völker nicht gefürchtet hat, poht allerdings aus Strabo S. bli«. 820
hervor, aber doch nur unter ilti Voraussetzung, dafs der Präfekt ond
die Besatzung anwesend waren, welche zur Niederhält mis? der feindlichen
Elemente ausreichten. Etwas ganz anderes ist es aber, wenn oiao den
praef. Aegypti auf eine Expedition von unabsehbarer Dauer sendet, na-
mentlich zu einer Zeit, wo sich in Aethiopien ein Grofsstaat zu bildea
begann. Schmidt meint, Hie beiden PUninsstellen bewiesen nicht, da£i ,
Aeüns Gallus nicht praef. Aegypti gewesen sei. Ich meine doch, wenn
man dieselben nur im Zusammenhange liest Plinius berichtet 6« 100
Romana arma solos in eam terram adhuc inlolil Aelias Gallus ex oqnes-
tri ordine, indem er nach der Beschreibung von Arabien die biatorisehen
Bertthmngen giebt, welche swischen dem Lande nnd den BOmem statt-
fanden. Alsdann beschreibt er Äthiopien nnd giebt § 181 anch die Be-
flehungen der Rtoer diesen Gegenden mit den Worten: InferaTsn
antem et eo arma Bomana divi Augusti temporibus duce P- Petronio et
ipso equestris ordiois praefeeto Aegypti. Nun Iftfst sich doch sicherlich
nicht bestreiten, dafs auf die Notiz lüO hier bezug genommen wird;
denn eine andere Kxjiedition der Körner divi Augusti teinporibu> nudtt
sich zwischen § lüo und ihi nicht berichtet. Die Art der Beziehuog
i^t aber klar ausgedrücivi durch et eo — divi Augusti temporibus. und
dafs der dux anch equestris ordinis war. wie bei der vorhererwähulen Ex-
pedition , zeigen die Worte iluee P. Petronio et ipso equestris ordinn;
aber uuu tritt hinzu praefeeto Aegypti. Plinius müf^te nuu allerdings
den Sats, dafs die Sprache dasn da ist, die menschlichen Gedanken zu
?e(1»ergen, beherzigt haben, wenn er das eine Mal durch die Worte ex
equestri ordine dasselbe hAtte ansdrflcken wollen wie das andere Mal
durch die Worte et ipso equestris ordinis praefeeto Aegypti. Schmidt
verweist auch auf 5, It; aber hier finde ich nichts als folgende Kotiiei:
nec solum consulatn perfonctis atque e senatu dncibas, qni tum rsi
gessere, sed eqnitibns qnoque Bomaois, qni ex eo praefacrt
ibi Atlautem penetrasse gloria fuit, und «qoidem minos miror incomperla
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7. Zeit der Ja Her, Claudier, Flavier und Antonine. 253
qaaedam esse cquestris ordiois viris, iara vero et senatum inde intranti-
bus quam iuxuriae etc. Hier wird f^esagt, dah in und nach den Käm-
pfen gegen den Freigelassenen Aedemoii nicht nur Konsulare und duces
ex senatu, sondern auch ex eqnitibus Romatiis qui ex eo ibi praofucre
d. h. Prokuratoren von Kitterrang bis zum Atlas vorgedrungon >oiori.
Aach an dieser Stelle sind so wenig wie 5, 160 mit equites Romiiiii die
Prokuratoren an und für sich bezeichnet, sondern durch den Zusatz qui
praefiiere ibi. Ich koDote mich also an dieser Stelle über meinen Irr-
tarn nicht eines besseren belehreo, soodeni wurde lediglich durch die-
selbe in der Annahme bestärkt, dafo, wenn Plio. 5, 160 den Aeiius Gallus
als praet Aegypti hAite beseiebnen wollen, er entweder wie B, 181 praef.
Aesjpti oder wie 6, 11 qni ibi praefoit zn ez eqnestri ordine binzu-
gefbgt bätte. Die Stelle Strabo 819 kann man wenigstens so anffassen,
wie 68 Scbmidt tbnt; sie beweist also weder im einen nocb im anderen
Falle etwas fltr die AnfeioandeHblge der Präfekten. In weleber Eigen-
Schaft war aber Petrooins in Ägypten znrflckgeblieben, wftbrend Oaltns
seine Expedition maebte? Denn dafs er in einer amtliebeo Stellung in
dieser Zeit war, beweist der Bericht Strabos 17, 1, 54 S. 820 mit völli-
ger Evidenz: llnsid^ ok ol Aihto-i.^ xa7a<ff}üvi}aavztg zw ixipog rt riyc
iv /icyjTTToj O'/VfifjLeojg dnsffnäffBat fierä FaXkoo AtXtoo no Xe jjlouv-
ro^ npbi roo<:^Afjaßag, imXBovreg ßr^ßatot etc. — insk^iov fU ildv'
Toatv ^ fiuptotQ neCoi^ IJerpwvto^^. Da nun Plmius Petronius ausdrück-
lich als praef. Aegypti die Expedition gegen Aethiopien unternehmen
iäfst, so bleiht für mich kein anderer Schlufs übrig, als dafs er in der-
selben Zeit praef. Aegypti war, während deren Gallas in anderer £igen*
Schaft die arabische Expedition leitete.
Über die Zeit der Expedition bemerkt Schmidt folgendes: »Dio
Iftfst 68, 29 die arabische {Spedition ihr Ende finden Anfang 730, nicht
lange nach der Rflckknnft des Angnstns ans Spanien , nnd ihre Daner
scheint er aaf etwa 1V> Jahre so erstrecken; denn das tadra in der
Zeitbestimmnng iv f ruora fy/yvero 53, 29, 8 mnfs sieb nicht blos,
wie Schiller S. 199 zn meinen scheint, anf den offenbar rasch gedämpften
Anfiitand der Kantabrer nnd Astnrer nach dem Weggang des Augustus
ans Spanien beziehen, sondern auf die vorher erzählten spanischen Kämpfe
des Augustus selbst und das in derselben Zeit im Rom geschehene.«
Leider sind dabei einige Verselien untergelaufen. Jedenfalls hat Diu nicht
Jahr für die Expedition des Gallus angenommen; denn er sagt,
nachdem er c. 28 die Vorgange in Rom im Jahre 730 und c. 29, wie
die Worte iu fiku ouv zoIei zfwra zore ii^'a pvi^jir^Q iyivsro' ot ok
oij kdvxaßpot oi re ''Aarupsg — inavdtm^aav beweisen, einen teilweise
damit parallel laufenden Aufstand in Spanien berichtet hat, 29, S iv ^
Sk ravra fyiywro - d. lt. doch höchstens die erwähnten Ereignisse des
Jahres 730 — xai ä^h^ rlc arparifa xat^ ^xi^ rsXog ^«^'v»
d. b. er verlegt Anfang nnd Ende des arabischen Feldzages ins Jahr 730.
254
BAnlsclia OfteUditi und Chronologie.
Dftffl er auch die Eimpfe dee AngDStns id Spanien sellvt itielit gmeiat
beben kann, zeigt 28, 1 itutd^ nh^mdXit» re r,6T^ rfj it6Ui r^yyM^ oad
8« wo anadiilcklich geechrleben wird Taura fih dätoot^fiourct i€ «inm
i^tf^Mij and d^txofjL£v<p 9k kc ri^ 'Fw/xfjv etc. ; endlich 29, l /th aS»
noXet — - of ok oij Kdvraßfjoi etc. uj;: rd^Kna « A^fyooaroQ ix rijc
Ißr^fita^ — dm^^dp} Aber aucli schoii die ganze Ai.ui Jiiung zeigt. daTs
Dio au die Kämpfe des Augubluü nicht gedacht habcD kaoo; deoo dies«
berichtet er c. 26, 3 und 5 mit den Wortou dt* ouv raura 6 i^/ymirroc,
r/lr nk z^aro)/ asTfi Mdiftxfn} 2!i//ivov '»r.driosv etc, verlegt sie aiso ÄUä-
liiücklich ijis Jahr 729, beschreibt dann die Krankheit des Augtista? in
Xarraco, berichtet c. 2ü die Entlassung der Veteranen, die Ordnung m
Mauretanien und die Einziehung von Galatien, Kämpfe des M* Vinicias
gegen Alpenvölker and c. 27 städiiscbe Bauten des Agrippa etc Wie :
sollte er also, besonders nachdem er c. 28, 1 mit den Worten ix is |
rourou dixaroM (f Auyawrtoe furä ihttoo Xwpßayoo ijpfe die EreigniM
des Jahres 730 noch besonders abgeschieden hat, 29, S mit in ^ ram
iyfyjßm nochmals auf die in einem Mheren Jahre bericbtetcii und dnrdi
eine Reihe von anderen fierichten too c 28. 29 völlig getrennten spip ,
nischeu Kampfe mit dem einfachen Worte tnSra sarttckgreifen ? £bäno i
deutlich wird das Jahr 731 c. 80 durch die Worte 6 8* Aupn^aroc h- \
Biaatov fisrä KaXimnpviofj fJtmuvog olp^a<: i^ppotaTTfCev auOi^ abgetrennt i
Schinidt führt l'url: Sicher mufs Petronius um die Mitte des
Jalirca 730 die Präfektur Ägyptens übernümnicn haben; denn schon im
Spätsommer, bpätcbtens im Herbst oder Winter 730 hat Merodes Ge-
treide von ihm gekauft. Aelius Gallun liul bereits um den Anfant» des
Jahres 728. \ielleieht sogar noch 727, die sehr umfängliehen \ ()]berei-
Inngen für die Expedition begonnen und ist im Sommer 728 aufm broclien;
denn er blieb nach Strabo 10, 24 p 781 Sommer und Winter in Leuke
Korne. Frühjalir 729 brach er von dort auf, bis Mariaba brauchte er
sechs Monate, dabei ist der Aufenthalt durch Kämpfe, Belagerungen etc*
nicht mitgerechnet; fflr den Rtlckweg brauchte er 60 Tage bis Egit
Korne; von da kam er in elf Tagen nach Myos Hormos, von da nael
Koptos und Alexandreia; fQr die ganse Abwesenheit seit dem Aufbrndie
von Leuke Korne bis sur Rückkehr nacb Alexandreia will Schmidt gegen
sehn bis swölf Monate ansetzen. Die Expedition erreichte etwa Hin
730 Ihr Ende; dasu stimmt Hör. od* 1, 29, 86; denn' Dio gedenkt dsr
Absiebt des August nach Britannien su gehen 727/8 (vielmehr naeh
25, 1. 2 im Jahre 72ö'9; denn nach 25, 2 özpareufretoyTa ig rh^v Bpt>
Xijyiav xaria^ov ot 2^aÄaaaot - xa't o' Kdvraßpot ^ nach 25, 3 9t oS¥
Twjra ö AuyotKTTog yjdij (ik i)^nTov jisra Mdpxou l^t?.nvou urdrsusy
(d. Ii. 729) irrt pkv roug laAaaaolt^ 'l'&pivztuv Üu(ippo)va irzspif^sv ; nach
§ 5 iihrh^ Sk Auyo'^arvc npo^' rs ro'Vc ^Arrrrtpag xat rrpog touq havrdßotrj;
fipa irji/Jiir^ai ^ al'-o im gleichen Jahre 720). Die Nilfabrt, auf der i
Strabo seinen l^Yeuad Aelius Gallus begleitete und bis nach Ueliupoiis |
i
7f Zeit der Jaliw, Glaadtor« Fki?ier und AntODlne. 255
und Syene bot ithiopisehen Grenze gelangte, wird derselbe Ende 72t
oder Anfang 728 unternommen haben, mn den nötigen Grenzadiiitat zu
bestellen. Momrasen hat also den Aufbruch aus Ägypten um mehr als
ein Jahr, deu aus Leuke Kome uro ein Jahr /u spat angesetzt; denn
wenn letzterer erst Frühjahr 730 stattfand, so konnte Aelius (ialias erst
Frttbjahr 731 nach Ale\an<ireja znrückkuninien. Aber Winter 7.iO war
Petronius auch schon nach Momnisen Statthalter von Ägypten, und
aafserdem ist Die 53, 2*J dagegen. Einen Nachfolger erhielt Aelius
Gallus naob seiner RQckkehr an Petronius, der sich gegen die Äthiopeu
mit Lorbeern bedeckt hatte. Denn es ist nicht richtig, wenn Mommsen
den Petionins erst, als er die Statthalterschaft antritt, nach Ägypten
kommen und erst, nachdem er sie angetreten hat, gegen die Äthiopen
liehen Iftfet; es ist nicht richtig, wenn er die Äthiopen erst 780 oder
781 ins römische Gebiet einfallen läfst Es widerspricht dies der Dar-
siellnng Strabos in mehreren Punkten; denn der erste Zog gegen die
Äthiopen mnfs kurz nach der Rflekkehr des Angnstns ans Spanien im
FrUbjabr 780 schon sein Ende erreicht haben; und Strabo sagt aos^*
diücklich, die Schwächung der ägyptischen Resat/.ung hat den äthio-
pischen Einfall in die Thebais veranlafst. Nun segelte Gallus Sommer
728 von Kleopatris ab; aber sclioa 727 konnten die Äthiopen Über seine
Ab:>irht initerriehtct sein; es ist daher am natürlichsten, wenn wir sie
noch im lltib^t oder Winter 728 in Ägypten einbrechen lassen. Wie
tböricht wäre es gewesen, wenn sie bis 730 oder 731 bis nach iieen-
digong der arabischen Expedition gewartet hätten! Augustus hat aller-
dings die beiden Expeditionen nicht gleichzeitig befohlen; aber der ohne
den Statthalter snrflckgebiiebene Rest der römischen Besatzung konnte
deni feindlichen Angriff nicht rnhig zusehen. Offenbar führte Petronius
während der Abwesenheit des Statthalters, gleichviel in welcher Charge,
das Kommando Ober die Truppen und das Land und bescfalors sofort
die Überrumpelung Ton Syene zu rächen. Der ganze Feldzug, wie ihn
Strabo beschreibt, wird mit den nötigen Yorbereitungeo bis zur Rtlck-
kebr nach Alexandreia die Zeit von Ende 728 bis Frflbjahr 780 bean-
spruciit haben: er kam ungefähr gleichzeitig mit Gallus zurück, nnd
nichts war uatui liclier, als dafs Augustus ihn an die Stelle des letzteren
setzte. Denn der Äthiopenkriog war noch nicht zu Ende. Wann der
Angriil der Kaiidake erfolgte, ob noch Winter 730/1 oder erst 731, Iflfst
sich nicht feststellen; wahrscheinlich erst 731; «iieser zweite Feldzug
Wörde bis Winter 732 gedauert haben. Dio setzt den Abschlufs dieser
Aktionen mit der Abreise des Augustus nach Sicilien Spätherbst 732
gleichseitig. Die von Kandake abgeordnete Gesandtschaft erreichte ihn
m Samos Winter 788/4. Wenn Plinius n. h. 6, III sagt: duce Pe-
tronio-praefeeto Aegypti, so widerstreitet dies der gegebenen Darstel-
lung nicht; den zweiten Feldzng hat er wirklich als Statthalter gemacht
Pilnitts hatte keine ürsachc sich exakter auszudrücken, wenn ihm selbst.
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B5inische OeKhidht« imd Chronologit.
die VerhftltofsBe in ihren Einielheiten gegenwärtig waren, was iiMt
feststeht. Dio Iftfst allerdings Petronios sehen bei der ersten Eipeditaon
Spx*ti^ Alytinroo sein, aber in seinem Irarzen, snsanuneiifiuMfidea
Berichte kann eine solche kleine Ungeuauigkeit nicht wunder nehmeo.
Strabo hütet sich wohl, den Petronins bei der Erzählung des Zuges
nach Nopata als ir.ufi/o^ oder tlfr^orj rr^^ Alyriitroo zu bezeichnen. Durch
diese Diir tellung wird nun der Ausdruck eodom fere tempore in seiner
Exaktheit in viel strikteroi Woise als bislipr nachgewiesen. A'jguslas
dachte bei der ntbiopischeii Exj>c(li(i(jf) otlenbar vornehmijch an den
ersten Zug des Petrouius, der bis Napata führte; den zweiten konnte
er ganz aufser acht lassen. Dieser erste Zug begann aber etwas sfiiter
als die arabische £xpedition, endete aber Isst gleichseitig. Wenn er
sagt meo inssu et anspicio dncti sont etc., so liann er an den vor de«
Angriff der Äthiopen bereits dem Aelins Gallas gegebenen allgenseiiMB
Befehl, einen Kriegsang gegen dieselben an unternehmen, gedacht liaben.
Wem das nicht genttgt, der icann anch annehmen, dab Petromna nach
empfangenem Bericht ttber den Einfall der Äthiopen sich die Erlaobnis
an dem Rachezag noch ezprefs per Konrier erbeten habe.
Interessant ist in Schmidts BerecfanuDf?, dars Aelius Gallus minde-
stens vom Sommer 728 bis Miirz 730 aus Ägypten abwesend war; ich
muihio, er hätte eiuen Fall nachgewiesen, wo ein Statthalter beiuahe
zwei Jahre auf Anorduung der iicpieiung, noch dazu einer so mis-
trauischen und voibicliligen , wie des Augustus, aus seiner Provinz ab-
wesend gewesen ist. Und das «^oll in einer Provinz geschehen sein,
welche nach Moinmseus (K. G. 5, 5821.) drastischer Schildemng im Kra-
wallieren den anderen voraus war. £twas anderes ist es, weoD der
Statthalter, wie nachher Petronius, durch Angriffskrieg geswangen wurde,
die Provinz zu verteidigen. Schmidt mofs aach selbst aogeben, dals
man vor Galios' Abwesenheit dem Petronius irgendwie eine amUiclM
Stellang habe ttbertragen mflssen. Alle diese Schwierigktften achwia-
den, wenn Petronins Statthalter and Aelins Gallas aar Fahrer der arm*
bischen Expedition war. Freilich wQrde dasa nicht stimmen, wenn Augu-
stes wirklich den Aelins Gallas wegen der unglttckllchen BbEpeditioo ab-
gesetzt bfttte; aber dies ist doch nur ein Resultat Mommsens und Schmidt,
der demselben folgt, gerüt mit sich in einigeu Wiueropi uch; denn S- 456
sagt er: »Alle Unglücksfälle, alles üucrfreuliche bleibt in dem Mon.
Änc. bei Seite.« Daraus folgte dafs Aug-nstus die arabische Expedition
nicht als ünglüclistall und nicht als uuerlreulieh ansah, sonst hätte sie
nicht erwähnt werden dürfen; er mufs sie vielmehr zu »den rüiimlicben
Thateu nud Ereignissen« gerechnet haben, »die den Glauz des römi-
schen Namens zu erhöhen geeignet waren«, da nach 8. 456 »eben ledig-
lich dieser £rwähnang geschieht.« Betrachtete er aber die araluache
Expedition so, so lag kein Grand vor, den Gallas absosetien «tobl
jiach meiner Aaffassang hinderte nichts, ihn später sam Kachlblger des
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7. Zeit der Julier, Claudier, Klavier und Aotouiue.
257
Petronius zu machen. Die Nilfahrt des Aeims Clalhis hii^t -ich mil
ob ( 11:^0 viel soviel Recht vor als uach dem arabiöcheu Feidzug ansetzen
^S. meine Gesch. 200).
Aber mit dem oben Sdunidt oachgewiesenea Misverständoisse be*
Eftgliob seiner Datierung der Absiebt des Angostas, nach ßritaouien za
gehen, die 728/9, nicht, wie er thut, 727/8 zn setzen ist, fällt auch der
einsige Anhalt weg, den Anfang der arabischen Expedition Sommer 728
IQ Betten; er mn& Frftlgahr oder Sommer 729 gesetct werden. Wenn
die ilbiopische Expedition «ungefUir gleichzeitig« so setsen ist, so kann
sie, da der Endpunkt spätestens Herbst 730 gesetzt werden mufs, recht gut
Ausgang des Sommers 729 nach dem Abgaug des Aelins Gallus unternom*
men worden sein. Schmidt meint allerdings, Petronius mfisse im Früh-
Jaiir 780 zurückgekommen sein; aber diese Annahme wird weder durch
Die 53 , 28 , 1 imh yäp r^c dppiüortaQ kypovtae , noch durch Strabos
veaiOTt ix KavTdßpujv 9jXovTt erfüitiei l; deim uecoarc hat gleicii uuper
eine zeitlich nicht so eng beschränkte Bedeutung-
0. Schräder, Zu Ovidius und den Quellen der Varusschlacht.
Neue Jahrb. für Philologie 181, 487—498.
Die Hauptsache iu dem teilweise zur Verteidigung früherer Ar
beiten geschriebenen Aufsatze ist, dafs Tiberius nur einmal den Rhein
nach der varianischeu Niederlage überschritten hat, und zwar nach Vel*
leius im Jahre 10, nach Die im Jahre 1 1 ; die erstere Angabe ist vorzu-
ziehen; im Jahre 11 hielt sich Tiberius in Gallien auf. In den beiden
Jahren war Tiberius toq Gennanicus begleitet.
M. von Sondermfihlen, Aliso und die Gegend der Hermanns-
schlacht. Brandenburg a. d. H. 1784.
Das Kastell Aliso ist nach des Verfassers Ansicht an der Mlln-
dong der Glenne in die Lippe bei dem Orte Uesbom zu suchen. Die
folgenden 50 Seiten kOnnen wir uns schenken, da sie uns die Über-
setzung der griechischen und römischen Quellen geben. Varus ging an
die Wc^er, um mit teiuem Sommerlager die Anfänge zu einem festen
Standiiiariiore an der Weser zu finden; er fnluie dabei dem trocke-
nen Boden der Senne, benutzte die Dörenschlucht oder den Biele-
felder Pafs und erreichte tiber Lage und Lemgo die Weser bei Varen-
holz- Aus sriiiorn Sonimcrlager marschierte er gegen die Ems, über-
schritt die W'erre und ging tiber Buer, Oster- Cappeln und Verme zur
Kochten die Höhen des Süntels, die Essener und andere Berge. Die Teu-
toburg findet sich hier mitten in den Höhenzügen, die sich nach Osten an
das Wiehegebirge lehnen, im Sttden die Niederungen des Elze- und Hase-
floaees, im Norden und Westen die weiten Moore und Heidestrecken zur
Grenze haben, die sich bis an die Ems und Ostfriesland ziehen, als eine
runde Bergkuppe, Dietrichsburg genannt, bei Melle. Am ersten Tage
^•lupttbelleht filr AlscrthiUBftwiiiensdiaft XLVm. (tlM. m.) 17
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258 BAmlsehe Gescbidite imd Ghronolofi«.
lagerte das Heer in der Gegend ?dn Bftnde, am iweiten Tage |in
Nähe der Dietrichsburg; der Winne Brook, ein Thal, das bei dem al
der Elze gelegenen Gute Bruchniühleu beginnt und sich au der ImkeiJ
Seite des Flusses bis zum Gute liruche bei Melle in grofser Breite niii
Länge biuzieht, -soll »Sieg-Bruch« oder Siegesthal bezeichnen und noch
an die Schlachtbtatte erinnern; das Lager der Rfimer befand sich aof
einem Ber^'c »Wagenhorst«; auch die!^er Name soll an die Vorfalle der
Varusschlacht erinnern. Die Kömer suchten nach Vörden, einem alteu
Passe, zn gelangen ; bei dem heutigen Dorfe Engter kamen sie aas des
Bergen nnd mufsten dann das Witte- Feld zu erreichen suchen. Akt
Armin warf sie in die Berge zurück; diese sind in der Umgegend vqd
Osnabrttck zu suchen. Alle diese Gegenden ennuem in Sagen an disic
Kftmpfe; der Zag des Germanicas Ift&t sich auch mit denselben «oU
▼ereinigen. Er drang an der oberen Ems ttber Friesoite, Kloppenbarg,
Vechta und Diephals in die Wesergegendea, erreichte bei LQbeke im
Wiebegebirge ond kam bei Bünde an das erste Yarnslager; nach den
Besuch der anderen Schlachtfelder ging er wieder nach der Ems zurück.
Wieder eine Hyftotljese, die nutuiiich uicüL besser und nicht scbledh
ter ist wie die zahlreichen anderen.
Th. Mommsen, Die örtlichkeit der Yarassehlacht Sitaungsber.
der KOnigL PreoTs. Akad. der. Wiss. 1865. V. Gesamtsitznog von
29. Januar.
Varus verweilte im Sommer 9 v. Chr. hauptsächlich im Cherusker-
lande an der Weser; der Name Cherusker führt auf die Gegend zwi-
schen Hameln und Minden; eben dahin fahrt, dafs es die rOmiscte
Armee unter den damaligen Verhftltnissen am nächsten lag, den Weg so
Rhein zur Weser ttber Aliso durch die DOrenschlucht im Lippeschea
Wald zu nehmen. -Fttr die Ansetzung des eigentliehen Sehlachtleldes
besitzen wir folgenden Data: 1. die Katastrophe erfolgte auf dem Blanche
von der Weser nach dem Rhein. 2. Auf der Linie Vetera - Alisa—
Weser ist die Armee nicht zugrunde gegangen. 3. Nach Tac ann. 1, 60
ist das Schlachtfeld nördlich von der Lippe, Östlich von der Ems zu
suchen. Die Bezeichnung saltus fordert eine Gebirgsgegend und wei^t
daiJiit auf den Osning oder das Wiehengebirge. 4. Mehr als die Berge
hiuderten Moore ipaludes) den Marsch der Homer. Die schiiefslicbe
Katastrophe trat m emeni Engpasse ein; es liegt nahe, au ein vod
Mooren umschlossenes D6fil^ zu denken. Aber mit allen uns gebliebe-
nen Kachriclitcn lüfst sich die Lokalisierung des Schiachtfeldes oicbt
erreichen. Als die Insurrektion ausbrach, mafs Varus von der Weasr
wie von der Lippe mehrere Tagemftrsehe entfernt gewesen sein; aber
wo er stand, wissen wir nicht; ebenso wenig, welches Marschziel er tauch
dem Ausbrach der Insurrektion ins Auge fafste. Dab er sofort Kebrt
machte, ist wahrscheinlich' Aber welche Richtung er nach erfolgten '
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7. Zeit der Julier, Claudier, FUvier und Autoniue. 259
Aogriffe einschlug, ob er die Weser zu erreichen suchte oder seitwärts
di6 Lippe oder geradewegs den Rhein, wird dadurch nicht entschieden.
In diese Uugewirsheiten und Lttckea treten nnn die Mttnzfunde ein.
Mommsen verzeichnet dieselben, und zwar 1. den Barenauer Fuud, von
Henadier nntersncht. 2. Andere Fnnde in der Umgegend von Barenan
(EIngter, Kalkriese, Dieve Wiese nordwestlich von Barenan, Amt VOrden,
Borgwedde, Venne, Sammlung des Pastors Lodtmaon in Freeren. 8. Son-
stige Funde zwischen Ems, Weser und Lippe (Jever, Bingum, Sdgel am
Httmling, Spaan unweit Sögel, Milrschendorf zwischen Qnalcenbrack und
Vechta, Amt Bersenbrück, Süderweh bei Lengerich (Amt Freeren),
Branifecbe, Stadt uud Amt Osuabiück. Wittlage, Kriebeustein bei Liu-
torf, Melle, Hedeniuaden a d. Werra, Oeynhausen bei Driburg, Haltern
am rechten Ufer der Lippe).
Nach Mommseus Ansiclit gehören die in und bei Bareuau gefuude-
nenen Münzen zu dem Nachials der im Venuer Moore zugrunde ge-
gangenen Armee des Varus. Alierdings mtisse man einräumen, dafs
militärische Katastrophen dieser Art regelmftfsig einen solchen Nacblars
nicht ergeben haben, noch ergebeti können. Das Aufräumen des Schlacht-
feldes und insbesondere die Besitznahme des hei den einzelnen oder in
den Kassen vorhandenen haaren Geldes wird mit solcher Gründlichkeit
itt allen Zeiten besorgt, dafs späteren Geschlechtern nicht viel zu finden
bleibt. Die Tarianische Niederlage hat aber eine Ausnahme machen
können. Die Katastrophe mafs sich Uber ein weites Terrain erstreckt
haben, und mancher R5mer wird umgekommen sein, ohne dafs seine
Leiche vom Feinde gefunden wurde; namentlich suchten manche Im Moore
Zuflucht und fanden hier ihren Tod. So konnte mancher wohlgefullte
Geldgurt den Feinden entgehen.
Die Seltenheit von Kuptermtinzen im Barenauer Fund (unter 226
Sitick nur 112) erkifirt sich daraus, dafs Soldaten und Offiziere bei einem
Marsch in Feindesland nur einen Si)ar])fennit? für besondere Gelegen-
heiten bei sich trugen, also nur Gold oder Silber. Goldmünzen der frühe-
ren Kaiserzeit werden bei den freien Germanen aurserordentlicb selten
gefunden; in dieser Hinsicht sind die Goldfunde im Venner Moore eine
numismatisch schlechthin ein/ig dastehende Tbatsache, welche einen aufser*
ordentlichen Vorgang als Erklärungsgrund fordert Alle diese Moo-
sen sind unter Augnstus geprftgt, zwei der vier genauer beschriebenen
etwa ein Decennium vor der Varusschlacht; die gute Erhaltung der einen
weist auf kurze Umlaufszeit. Die Silbermflnzen zeigen einen yerschiedenen
Befund. Wenn man die Mfiuzen der Barenauer Sammlung als im Ven-
ner Moor gefunden ansieht, so zerfallen dieselben in zwei durchaus ver-
schiedene Teile. Von den 213 Silbermttnzen sind 181 Denare der spft-
terrn Republik uud der augustischen Zeit, 32 Denare des neronischeu
Fufses, beginnend mit Pius und hinabreichend bis ins vierte Jahrlnuidert.
Die erstere and groi^ere Masse reicht der Zeit nach genau so weit wie
X7*
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BAmiscbe Geschichte uad Chronologie.
die Goldmünzen, d. h. der jüngste und am zahlreichsten vprtretene De-
nar ist etwa zehn Jahre vor der Varasschlacht geprägt. Die angusth
echen sind got konserviert ; die erstere Masse besteht ansscblieCslieh tas
den iD der spfttereii HAIfte der Regiermig des Aol^iistiis gangbaren Sor-
ten and macht durchaus den Eindruck, als «ftren diese Stücke sUe
gleichseitig gegen das Ende der Regierung des Augustus in die Erde
gekommen. Die andere Partie ist stark verietst, gehört sehr ver*
schiedenen Zeiten an und macht den Eindruck, dafs diese Mttnseo os-
m6gticb gleichzeitig in Umtauf gewesen und in die Erde geliommefl sos
Ivöunen. Der römiscli - germanisclie Verkehr, aus dem dieselben staD*
nieij, scheint überwiej^eiul lieiii drillen und mehr noch dem vierten Jahr-
hundert anzugehören. So ist es, wie l)ei dem Goldgelde, eine aufser-
ordentlichc Thatsache, dafs die ;init!nusse der SilbermUnzen des Veih
ner Moore» zu H/7 dem Couranlgcld der spateren augustischen Pericni;^
angehört. Die alleren Münzen können ilirer ganzen BeschaffeDheit nach
nicht aut stetigen Zwisehenveikehr zurückgeiührl werden, während aofser
der Verschiedenheit der Metalle vor allem das zerstreute VorkommeD
der Münzen wiedernm verbietet, an einen durch irgend welchen unbe-
recbenbareu Einzelfall gerade hier in die Erde gelegten Schata n
denken.
Aber auf das »grofse Moor« norditotlich fon Osnabrftck pasaea
auch die übrigen Bedingungen, welche nach den Berichten der Alten
fttr das Schlachtfeld gefordert werden. Die örtlichkeit ist sowohl tob
der Weser, wie von der Lippe soweit entlentt, wie es nach strategfsehss
Erwägungen voraussusetsen war. Sie fällt in das Gebiet nordwärts der
Lippe und östlicli von der Ems. Der Teutoburger Wald ist nicht der
Osning, sondern die licrgkette, welche gegenüber der Porta Westpha-
lica mit der steilen Margareta-Clus beginnt und unter dem Namen der
Miudeiischen Bergkette, des Wieliengebirges, der Lubbesehen Berge,
der Osterberge bis nach Branisclje au der Hase sich ersireckt. Die
Venner Gegend bietet die Vereinigung von Bergen und Mooren, welche
die Berichte fordern. Die Katastrophe wurde herbeigeführt durch die
Einkeilung der Armee zwischen Bergen einer- und Mooren andrerseits.
Aber die Örtliebkeit entspricht auch den uatQrlichen Kommuuikatioos-
verhfiltnissen. Wenn der Marsch von der mittleren Weser ausgeht und
ohne die Lippe zu tkberscbreiten als Ziel den unteren Rhein im Auge
behält, können nur swei alte von der Weser westwärts fikhrendo Kon-
muuicationslinien in betrachl kommen; von diesen entspricht die m
Minden nach Bramsche allen geforderten Bedingungen. Der Angriff er*
folgte zwei bis drei Tagemärsche nördlich von Barenau, welches als der
cigenUicbe Ort der Katastrophe anzusehen ist.
Wir werden z. Z. über diese von Mommscu gezogenen Schlüsse
niclii liiiiau^kuiiimen; nur wenn sieh bezüglich des Baienauer Muüt-
bchatzcs erheblich verandene i' nndergebuisse eruiercu lassen soliteo,
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7. Zeit der Julier, Claadier, Klavier und Aatonioe.
261
was aber kaum denkbar ist, könnte vielleicht bezüglich der Örtlichkeit
in gröfserer oder geringerer Nähe Koinbinatiunen gemacht werden. 1q
der Baaptsache wird man wobi stets an dieser Gegend festbaJten müssen.
J. Menadier. Dur mnnisuiatische Nachlals der varianischeii Le-
gionen. V. Sallets Zeitschrift f. Numismatik 13} 89 - 1 12.
Scbon im Jahre 1698 bat Zacbarias Götse der auf dem Gute Ba>
renao und den Feldmarken der benachbarten Gemeinden Venne und
Engter gehobenen Mflnsfnnde eingehend Erwftbnung gethan ; aber diese
Erwftbnnng blieb meist unbekannt, und erst Mommsen hat eine Feststel-
lung des thatsicblichen Fnndbestandes ireranlafst und die Würdigung in
der Abhandlung über die örtlichkeit der Varusschlacht niedergelegt.
Der Fmni vuu Baieimu repräbcutiert das in der späteren Hälfte der
augustischen Regierung umlaufende Geld, unter dem rep^blik^lli^che
Denare zahlreich und die schlecht ausgebrachten Legioüsden;n n des An-
tonius in an-el]nlichor Menge vertreten sind und das jüngste dem Jahre
2 V. Chr. angehörende Gepräge, welches die Bilder der Cflsaren Gaius
und Lucius zeigt, das häufigste von allen ist. Hierdurch, sowie durch
die auffallende Zahl der Goldmünzen ist der Fund vor allen übrigen
des nördlichen Deutschlands ausgezeichnet. Die Münzen sind zerstreut
auf den Äckern, lose im Boden befindlich gefunden« und diese Einzel-
fnnde haben sich seit 200 Jahren bis auf die Gegenwart immerwfthrend
wiederholt. Die Annahme eines absichtlich verborgenen Schatzes ist
dadurch ausgeschlossen; ebenso unmöglich ist es, an zufUlig in Ver-
lost geratene and durch den Handelsverkehr an den Fondort gelangte
Mflnsen su denken. Nor wenn man in ihnen den Nachlafs eines ge-
schlagenen und vernichteten römischen Heeres anerkennt, wird man
allen Eineelheiten gerecht. An Oermanicus will Menadier nicht denken,
da er keine derartige Niederlage erlitten habe, wie sie die Münzfunde
unbedingt voraussetzen lassen. Die sämtlichen Gi iiudstücke, au denen
sich Einzelfunde noch nachweisen lassen, liegen tuiander unmittelbar
benachbart auf der Grenze der Kirchspiele Venne und Engter im Norden
Osnabrücks am nördiicheu Abliniif^c des Wiehengebirges, da, wo der
weit vorspringende Kalkriescr Berg mit dem vou der Gegenseite sich
nähernden grofsen Moore einen Pafs vou einem Kilometer der Breite
nach bildet, der von einem Bache durchsetzt wird. Es trifft also alles
zusammen, was die Schriftsteller von der örtlichkeit der varianischen
Niederlage berichten: Wald, Sumpf, Berg und Engpafs. Gröfsere Be-
deutting hat das allgemeine geographische Moment, das dieser Gegend
inkommt. Sie wird von der südlichen der beiden von der mittleren
Weser cor Ems und von dieser zum Rhein führenden natttrlicben Ver^
kehre- ond Heerstrafsen durchschnitten, die den nördlichen Abhang des
Wiehengebirges entlaog von Minden nach Liugeu fllhrt, bezeichnet an
dieser fast genau die Mitte zwischen den genannten Orten ond wird auch
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262
RItanisdie QMchicht« and Chronologie.
dem KrenniiigspiiiikCe derselben mit der von Soest Ober Warendorf und
Iburg nach Osnabrflck und von hier zur SeekUste führenden Eömer-
strafse nieht fem sein. Im Begriff ans dem an der Mittel- Weser bei
Minden befiDdUchen Sommerlager nach Xanten an marschieren, erfiUut
Varus den AafsUnd einer abseits wohnenden Völkerschaft. Armin hatte
denselben erregt, um die Römer von der Heerstrafse längs der Lippe
zu entfernen. Gleichwohl mufste bei dieser Abschweifung das letzte
Marschziel im Anpc behalten werden können. Dies trifft bei Barenau,
nicht aber l)ei Detmuld und Uecknm zu; jenes liegt nicht sonderlich
au^ (lein Wege und ist doch von der I-ippe ziemlich weit eutferat und
durch zwei waldige liergliöhen von ihr ge«;chiedon.
Da Menadier die Münzen unzweifelhaft für die redenden Über-
reste der Yamsschiacht ansieht, beschreibt er sie eingehend.
Paul Höf er, Der Feldzug des Germaniens im Jahre 16 n. Chr.
Mit einer Karte. 2. Ausgabe. Beroburg und Leipzig 1886.
Eine nene Behandlung der FeldsOge des Gennanicns kann ohne
Zweifel auf Beachtung Anspruch machen, namentlich wenn sie halt, was
sie verspricht, und ein gesichertes Resultat liefert Sehen wir, ob diosea
der Fall ist.
Was der Verfasser über die Quelle, Tacitus, sagt, ist hingst be-
kannt. Das Neue, welches er findet, werden schwerlich Viele aner-
kennen wollca. Er behauptet n.lmlicli, aus dem Bericht des Tacitus
lasse sich tiberall die Benutzung einer Quelle er! ri iicn, die von einem
Augenzeupen verfafst sei. Dies ist an und für sich möglich. Aber man
mOfste denn doch annehmen, dafs derselbe Militär war und gerade über
den militärischen Teil erschöpfend berichtet hfltte. Leider ist aber dieser
Teil des Berichtes der allerschwAchste. Dagegen führt der Verfasser
eine Reihe von Ausdrücken au, die auf Augenzengenschaft surOckgehen
sollten, wie obscuri saltus, non sideribus iolustris n. ft., die aber sftmtlich
am Studiertische eines nicht -militärischen Mannes entstanden sein kOnnea.
Denn lokale Anschauung spricht sich darin nirgends aus. Aber weiter
soll dieser Bericht auch einen poetischen Hauch tragen, und dieser Zug
Iftfst die Quelle erraten — es war Pedo Albinovanns. Auch dieser
Nachweis scheint mir so wenig gelungen, wie der erste; rielmehr ergiebt
sich aus beiden mit Sicherheit, dafs der Verfasser Tacitus in Schilde-
rungen und Sprachgebraueh viel zu wenig kennt; sonst würde er nichts
besonderes cikaiwjt haben, wo ganz verbreitete Züge in Frage kommen.
Und mit welchem Rechte wird Pedo als Quelle genannt? Eine Stelle
desselben, in der orbem(|ue relictum ultimo perpetuis claudii natura le-
nebris rernntcjue vetanl agnoscere finem voikommt. soll Tacitus in no-
vissimum ac sine terris mare nachgeahmt haben, die monstra des Piso
sollen sich in den monstra des Tacitus wiederfinden, - offenbar, weil
dies Wort in der lateinischen Litteratur so selten ist; das sind die fie*
7. Zeit der JnHer, Claodier, Fbifier und Antanlne. 26S
weise. Seneca spricht ?oti Pedo qui navtgaDte Oermaaioo dixit; was er
für eine Fabrt meinte, wird nicht geengt; aber der Verftuser weife nicht
nur, dafii hier die Fahrt in der Nordsee gemeint ist, sondern »Pedo
mnfe die Theten des Germanicns besangen habenc. Ovid mnh dann ia
gans allgemein gehaltenen Worten das Material für den Beweis liefern,
daTs des Germaniens Theten sehen m seiner Zeit besangen worden seien;
da pafst nan freilich eine Zaschrift desselben an Pedo schlecht, in der
es heifst , er habe nicht gleich Theseus mit Schwert und Keule Feinde
zo bändigen, aber der Verfasser liest daraus »die Worte Ovids hätten
Pedo, wenn sie ihn noch in Rom antrafen, veranlassen können, seinem
Helden nfiher zu sein und ihm auch in Waffpnthaten ähnlich zu vverdea«.
Wenn die Untersuchungen über die (Quelle kein befriedigendes,
geschweige ein abschliefsendc^ Resultat ergeben, so werden wir von der
Zuverlässigkeit derselben im zweiten Kapitel keinen besseren Eindruck
erhalten. Dafs der Taciteisclie Bericht militärisch wertlo<^ ist, sieht der
Ver&sser ein, eiklirt dies aber damit, dafo die Quelle eben ein — Poet
war. Man darf Tacitns' Fehler oiTen aassprechen, aber das wird man
ihm doch nicht impatieren dftrfen, wenn er es auch nicht selbst sagte
<aiui. 2, 17), dab er für seine Berichte über die Feldsflge des Ger-
maniens keine bessere Qaelle sa finden gewnfst habe, als einen Poeten.
Hatte der Verfasser sich sonst in Tacitns Schriften nmgesehen, so wtttste
er, daft dieser anmilitärisehe Schriftsteller auch da gänzlich wertlos ist,
wo er militärische Quellen benutzen konnte, vielleicht benutzt hat. Da
wir ferner Schilderungen eines Freundes und Verehrers des Gerrnanicus
vor una haben, so sind dieselben möglichst in günstiges Liiclit gestellt.
Dagegen haben die örtlichen Angaben den grollten Wert, da wir hier
die Berichte eines Äugenzeuffen vor uns haben. Wenn man nun auch
Alles zugeben wollte, was der Verfasser voraussetzt, so mflfste man »loch
auch hier in Betracht nehmen, dafs mau es nach seiner Ansicht mit
einem Poeten zu thun hat, dem es doch nur auf die Staffage, nicht auf
topographische Bilder ankam. Aber während alles sonst dichterisch
ansgeschmQckt and bebandelt ist, sind alle Ortsangaben topographisch
genao , and der Stein der Weisen ist Tor dem Verfasser einzig deshalb
nicht geftmden worden, »weil alle bisherigen Untersachungen wichtige
Merkmale der örtliehkeit, welche die Qaelle angiebt, abersehen habenc
Dieses ist ja möglich; aber möglich ist auch, dafe der Verfasser ver-
sacht Dinge hineinzuinterpretieren, die nirgmsds stehen; dafs er dabei
die neuere Litteratur nur teilweise kennt, sei nebenbei bemerkt
Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Marsche, und hier leistet er
gute Dienste, da er mit der Landschaft genau vertraut ist. Ob freilich
Germanicns diesen Weg machte, ist fine andere Frage. Der Verfasser
läfst es unentschieden, ob Germanicns auf dem Wege Lathen a. d. Kms
bezw. Landegge — flünoling — Kloppenburger Gest - RQren (Üunteüber-
gaug) Foikwecb ev, — Twistringeu, Khreuburg Suliugen - Sieden
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264
Kömi&die GescbichU; imü Cbruoologie.
— Borstel — Drakenburg nördlich von Niemburg an die Weser gelang*"
oder ob er auf dem südlichen Wege Mümling — Herzlake (Haseüber-
gang) — Fürstenau — Vörden — Hanteborg - Wittlage — Pr Olden-
dorf — Lübbeke bei Miodeo die Weser erreiohte; jedenfalls soll erasf
diesem letzteren Wege sarOckgesogen sein. Diee« firgeboisM hat atar
in der Haoptsacbe schon Hartmann (Picks Z. 1878) gefnndeo«
Kapitel 4 stellt die Schlacht auf Idistaviso dar. Der Kampf d«
Chemsker gegen GharioTalda fsnd weseranfwftrfcs mindesteitt in der Gfl>
gend von Minden statt» da sich nar hier saltos befanden. Bei Miadss
nnterhalb der Porta setste sich Oermanicos zuerst fest Der «etes
Weg ist schwierig zo finden; denn der tAngenzenge« bat hier «iedv
seiner püctischcu Phantasie den Zügel schiefsen lassen und von hoheo
einstürzenden Uferwänden der Weser gespiuchen, die sich nirgends
finden als an der Poru. Mit diesen stimmen nun zwar die Eotferaun-
gcn nicht, aber die Schlacht kann nur an der Porta stattgefonden haben.
Der Jakübsberg pafst nicht ganz zu der Beschreibung des Tacitus, auch
der canipns intcr Visurgim et Celles läfst sich nicht ermitteln. Dagegda
kann man noch in dem Wihen- Gebirge auf dem linken Weserufer die
Silva Herculi sacra erkennen; denn auch sie war dem Donar heilig.
Die in Germania 84 erwähnten columnae Hercnlis sind die Porta;
aal dem linken Ufer zwischen dem Wihen -Berge and der Weser findet
sich auch der campos. Eine eingehendere Darlegung zeigt nun, dab
hier jeder Ausdruck des Tacitus erklArt werden kann. Wo hitte aber
ein begeisterter Lokalantiqaar nicht dies stets fertig gebracht I Der
Verfasser mufs zwar die Reiterei durch Hochwald auf den Kamm steigeB
und gelegentlich absitzen lassen, aber dies thut nichts; die Deutscbca
merkten es ja nicht und Germanicus war ein so feiner Feldherr, dafs er
die Keiteiei sogar im Hochwalde verwandte; denn dafb auch der Hoch-
wald Unterholz besitzen kann, ist dabei gleichgilUg. Und dazu mui^
die Reiterei auf gänzlich unbekannLein Terrain den Marsch durch den
Hochwaid zur Nachtzeit ausführen. Um aber diese scliune t bereiti^tim-
mung zustande zu bringen, mufs sich der »Augenzeiipcfl wieder eimge '
Berichtigungen gefallen lassen, wo er offenbar schönfärben wollte. Der ^
Annahme des Schauplatzes auf dem linken Ufer steht ann. 2, 12 Csesir
transgressus Visurgim entgegen; damit wird aber der Verfasser rasek
fertig: Germanicus ging allein über den Flufs; von Brücken istnirgeadi
die Rede. Aber ist es denn nötig, dab bei jedem Fiufsabergange dsi
Brflckenschlagen ausdracklich erwähnt wird« insbesondere« wenn fiA
keinerlei bedeutende Folgen an dieses Ereignis knüpfen? Dah trsn^
gressus Ton dem Einzelnen bei Tacitus sich angewandt findet» soheiBt
mir fraglich. Die Namen, welche auf den Wihenberg hindeuten eollsBp
sind nicht minder bedenklich; da soll Wallncke bedeuten Versteck der
W^alhe d. h. der Römer, weil hier Stertiniiis die Umgehung vorge-
nommen haben boü ; der Name Mindens kauu nach der Ansicht des Ver*
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7. Zeit der Jnlier, ClMdier, Flavier und Aatodne. 265
hs»m Dor von dem Lager dee OemMotces herrttbren (munitio); dieses
soll Ptoleraaeus iiDter letzterem Namen anfttbrea. Aber seit wana wird
dsQQ eine örtlicbkeit nacb einem einmaligen Lager besei ebnet, das nocb
datn in einem Gebiete liegt, weldies die Römer nicbt bebanpten konnten?
Und war am bitte es denn nicbt castra Germ, oder einfaeb castra ge-
{teifsen? Natflrlicb bat man ancb bier einige Waffenstfiefce gefunden,
deoen aber der Verfasser selbst keinen grofsen Wert beilegt.
Kapital 6 stellt die Schlacht am Angrivarenwalle dar. Der Ver-
fasser sucht das Schlachtfeld links der Weser; Germauiciis war bereits
auf dem Rtick/iigi. Die örtlichkeit ist au der Huute, wohin die Siue
der Angrivarier verlegt werden. Bei Wahrendorf stimmt die Ortliclikeit
gaoz genau mit der Beschreibung des Tacitus, die Keste der palus pro-
funda werden in dem Dümmer eresucht.
Kapitel 6 wirft die Frage auf, wo das zweite Lager des Germani-
GUS stand. Der Verfasaer findet, dafs in dem Gutshof Wahlburg alle
Bedingungen vorhanden. seien, um die örtlichkeit für das zweite Lager
in Anspruch ?n nehmen. Ich habe an Beweisen fttr diese Ansicht eigent-
lidi nur gefanden^ dafo dort sieb ein Wassergraben finde, dessen Böschun-
gen flacb nnd an den Enden sauber abgerundet sind; die saubere Technik
macbe durcbaus nicbt den Eindruck mittelalterlicber Befestigung. Aber
ist es denn möglich, in dem dortigen Terrain nacb awei Jahrtausenden
an einem einfachen Wassergraben mit Sicherheit römische Technik sn
erkennen, namentlich wenn dieser Wassergraben doch so rasch aufge-
worfen war und unter so drangvollen Umständen, wie dies Tacitus be-
richtet? Und mufs nicht bei der von dem Verfasser in jenen Gegenden
iiacht!ewieseüeu Veränderung der Wasserverhältnisse vielfach geändert
woiüeii sein? Ebenso wenig beweist doch der ^allie, der für den Ver-
fasser freilich wieder unzweifelhaft römischen Ur^prunp trägt: Wabi-
burg = Walahburc = castra Romanorum. Sclion erheblicher i^t ein dritter
Kaktor, die zahlreichen Funde von Rönierrnihizen in dieser Gegend; der
Verfasser hat eine grofse Zahl derselben im Besitze des Erblandrosts
TOD Bar auf Bareuau eingesehen Wie vorsichtig man aber bei Ver-
wertung dieser Funde sein muCs, zeigt der Umstand, dafs in derselben
Sammlung sich Mfknzen von Nero— Gallienus befinden, die ebenfalls in der
gieieben Gegend gefunden sein sollten.
Der Angriff der Germanen auf das römische Heer beim BUck-
mincbe vor dem Schlagen des Lagers fand -bei fillbbeke sutt.
Der Verfasser findet sich bei seinen Resultaten leicht mit allerlei
Uttutrflglicbkeiten bei Tacitus ab; so ist es nach seiner Annahme doch
ebie starke Ltige, wenn Germanicus sich rühmte: debellatis inter Rhe-
aam.Albiraque natlonibus, da er nur bis snr Weser gekommen war;
auch läfst Tacitus ausdrtlcklich den Vormarsch erst nach der zweiten
Schlacht aufhören, während der Verfasser schon denselben nach der
eraien ematcüL Ob das auch zu den poetischen Färbungen des Augen-
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266
. RAmlsche Geeehichte aod Cliroiiologie.
zeugen gerechoet werden mufs? Wena dieser aber nicht einmal so viel
merkte, dafs die Weser nicht die Elbe war, nnd die «weite Schlickt
nicht von der ersten tu scheiden vermochte, dann verdient er wahrhaftig
nicht, dafs raan sich nm seine Phantasieen kümmert, geschweige, ^
man nene wissenschafclicbe Gebäude auf diesem nnznverltaigen FMa-
mente aufrichtet.
Den weiteren Weg von der Wahlburg nach der Em? hat der Ver-
fasser nicht verfolgt; doch vermutet er, Geiaiauicas habe sich auf der
rochton Seite der Hase gehalten und sei in der Gegend von Kloppenborg
in den oben erwnlinf« n Wog eingelenkt.
S(> «icheinl mir das Resultat dieser Schrift nirht dem etwas ver-
wogciie?! Veisi)rechen des Verfassers zu entsprechen. Die Grundfrage
ob Gemianicus die Weser tiberschritten oder nicht, wird in gewaltsam-r
Weise and im Widerspruch mit Tacitus gelöst. Dieses maPste aber der
Verfasser thun, weil sonst seine ganze schöne Entdeckung so nicbte
wnrde. Ob man sodann .den topographischen Angaben irgend ein Ge-
wicht beilegen darf, ist mindestens eine schwere und nur. von Fall n
Fall eutscheidbare Frage. Der Verfasser hftit dieselbe aber a priori Hr
entschieden, und auf dieser Irrigen Annahme tüat er seinen weiterei
Bau auf. Warum er nun diese Methode als etwas besonderes prwst?
Der Leser wird jedenfalls gut thun, auch nach der Schrift Höfers über
die Germauicusztjge sieh für ein vorsichtiges uoq liquet zu eiitscboideii.
F. Knoke, Zu dem Feldzug des Germanicus im Jahre 16 n. Gbr.
Neue Jahrb. f. Philol. 181, 638 - 688.
Der Verfasser will die Behauptung Ilofers, Germanicus sei in dem
l eldzug« des Jahres 16 u, Chr. gar nicht über die Weser gegangeo»
widerlegen.
Er geht vom Anfang des Kapitels 2, 11 aus, wonach man tinet
t'hergang des Germanicus erwarten mttsse; denn nisi pontibua praesi-
üiisque impositis könne nur positiven Sinn haben: Der GIsar hielt es
als Feldherr nicht ftir angemessen die Legionen (ohne Anwendung m |
besonderen Yorsichtsmarsregelii) einer kritischen Lage auszusetzen; er
hielt es vielmehr for nötig, ßrttcken zu schlagen und BefestlgUDgeo vt
zulegen. Wftre es zum Bau der Brocken und zu einem Übergänge dei
Heeres über die Weser nicht gekommen, so würde man die Gründe eiB*
schalten müssen, welche den Gernianicus an der Ausführung seiner Ab-
sticht hinderten; von solchen sagt aber der Schriftsteller nichts. Sie
sifui ai>oi auch nicht zu finden: tk'iiii Germanicus wufste, dafs er die
W('>rr iiix r>Lhreilon niur>-t(\ hatte aisu jedeufails einen Brückentrain bei
sich, und die Schwif^rigkeiicn des Brückenschlags angesichts der Feiode ^
hätten ihn sowenig als Corhulo (Tac ann. 15, 9) davon abgehalten. Die
Probe der Kichtigkeit seiner Interpretation findet er In dem Ausdrucke |
cquitem vado tramittit, wobei vado adverbial zu fassen sei, nicht ab j
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7. Zeit der Jnlier, CJändler, Flavier aod Antonine. 267
AbJ. instr«; vado transniittere bedeute bindarchreitea lassen» wobei ein
Scbwimmen der Pferde stellenweise nicht ausgeschlossen sei; man könne
es also erbliren: unmittelbar, ohne Anwendung besonderer Transport*
mittel, ohne Schiffe und ohne Brücken übersetzen lassen. Der Ausdruck
equitem transmittit gebe eine Beschränkung des ersten Satzes Caesar-
ratus, in der Weise, dafs der Schriftsteller saf?e, der Cäsar habe die
Übergaiigswei^e der Reiter nur auf diese anffowandt. Das Hinüber-
scbicken der Reiter hätte aber keinen Sinn gehabt, weiiu der Casar die
Legionen nicht auch hinübergehen liefs. Den Zweck der Mal^regol
giebt Tacitus mit den Worten ut hostem diducerent d. h. .sie sollten die
Streitkräfte der Feinde teilen, um das Brflckenscbiagon ssu erleichtern.
Das Resultat giebt Tac. e. 12 Caesar transgressus Visurgim d. h die
Überschreitung der Weser mit der Hauptarmee auf der Brücke. Dem •
Resultat kann man beitreten, die Argumentation ist teilweise schwach.
So s. B. die Idee eines BrttdLentrains, die Vorstellung, daf^ vado adver-
bial gebraucht sei, was doch eigentlich gar nichts besagt.
Pflngfc- Härtung, Über den Feidang des Germanicus im
Jahre le. Rhein. Mus. f. Philol. N. F. 41, 73 - 84.
Anknüpfend an P. Höfers Buch: dvr F'eldzug des Germanicus'
macht der Verfasser gegen die Ergebnisse desselben folgeude Bedenken
geltend. Die Reiterei konnte bei Minden nicht an drei Stellen über
den Flufs gehen, da derf?elbe heute wegen seiner Breite und Tiefe ein
-ülches Unternehmen unmöglich machen würde, damals aber die -lopiielte
Wassermasse dem Nordmeere zugeführt hüben mufs. Die Germanen ver-
liefsen ohne Grund ihre vorteilhafte Stellung auf dem rechten Ufer und
bewerkstelligten den schwierigen Übergang, um das befestigte Römer-
lager anangreifen. Die Schlacht erfolgte in der denkbar ungünstigsten
Stellung für die Germanen, mit der Weser teilweise im Rücken. Sie
werden geschlagen, gröfstenteiis in den Flufs gesprengt und doch so
wenig geschwächt, dafs sie bald wieder kampfbereit sind. Der Cäsar
benutzt den Sieg nicht, sondern zieht zurück. Mag der Verlust der
Germanen so grofs oder gering gewesen sein, wie er will, jedenfalls
waren sie unterlegen und sicher nicht sofort wieder schlagfertig, so dafs
für einen Rückzug keine Veranlassung vorlag. Der Angriff am Angri-
varenwall läfst sich Mir verstehen, wenn nicht heimkehrende, sondern
vorw ärtsniarschierende Römer augegritfen wurden, wenn die Schlacht den
Zweck der Landesverteidigung hatte. Auch Tacitus redet erst nach der
Schlacht vom Rtickmarsch.
Das Bestreben Höfers, ans den Taciteischen Ortsbeschreibungen
durch Vergleiche mit der Beschaffenheit der betreffenden Gegend Klar-
heit SU gewinnen, ist auf ein unerreichbares Ziel gerichtet; denn jene
Ortsbeschreibungen sind viel zu allgemein. Aufserdem ist es immer ein
Abel Ding, ?oa Jetziger Ortabeschaffenheit auf die vor 1800 Jahren zu-
L.iyuizcd by Google
268
Kömifiche Gesdiicbte uiivi Ulirouoiogie.
ruckzuhchliefsen, da die gesamiiMi Veihnl!nisse geÄudort sind, Saalfeld an
Stelle von Snnij>t, kahles Land an Stelle von WaM <ich befindet. Der
Verfasser weist alsdann nach, wie Tacitus in dem betreffeadeu Berichte
chronologisch und geographisch ungenau verfahre.
Positiv liest der Verfasser ans demselben heraus, dafs Germanictti
Hiebt bei Emden landete, sondern er werde schwerlich viel ndrdUch di^
HasemftnduDg geblieben sein. Die Uflterredaog swiscbeD Armimas nad
seinem Broder kann nicht an der Weser stattgefunden haboa, sosdcn
mufs an einem bei weitem schmäleren Flusse erfolgt sein; ebenso wenig
kann die Reiterei dieselbe durchschwömmen haben. Ebenso weist die
Verschweig ung des Brttckenscblags auf einen kleineren Flufs ; ein solcher
auf der Weser wQrde sieber erwfthnt worden sein. Der betreffende Flnti
war vielmehr Hase oder Hunte. Armin war in der Schlacht von Idistavibo
nnr Teilfuhrcr; ein Oberkommando felilte. ^^ch der Schlacht marschierit
tiernianicus in sUiJöstlicher Richtung zwischen Teutoburger Wald and
Weser weiter, \\ubei er in das Gebiet der Cherusker kam. Da er i"^
einem Bogen vorj^iDf^' bei der wachseji 1 'a Feindeszahl, konnte die zweiie
Schlacht an dem Grenzwaile zwischen Burgundern und Ängrivariero er-
folgen. Diese waren 2u dieser Zeit das bedeutendste Volk zwischen Ems
und Weser; man kann ihre Grenzen etwa im DetmoldischcQ suchen. Erst
nach der zweiten Schlacht erfolgte der Rückmarsch; in dieser scheint
bereits Inguiomerus der einflulsreichere Leiter gewesen au sein. Die
Siegesinschrift debellatis inter Rhenum Albimqne nationibas kann nur
bedeuten, das Heer habe Nationen (nicht die Kationen) swischeii Bheiii
und Elbe besiegt
Wieder eine neue Hypothese, um nichts besser begründet und
ebenso willkürlich als die andern. Mau sollte doch endlich einmal ein-
• sehen, dak mit den Taciteisclien Ortsbeschreibungen allein nichts anzu-
fangen ist. So lauge uian alles daraus beweisen kann, kann mau uicbtä
mit denselben beweisen.
Maria^Renatns de la Hlaneh&re, De rege Jnba regia Jnbae
filio. BISS. Paris 1883.
Der Verfasser stellt zuerst Abstammung und Erziehung. Jobaa fest
wobei er von der Inschrift CIL 2, 3417 ausgeht, die er mit einem recbi
breit gehaltenen Kommentare augstattet, was man einer Doktordisser-
tation, die einen gewissen Umfang haben mufs, nachsehen kann; Keoes
enthält derselbe nicht. An der Schriftstellemadiricht, dab Jnba auerst
von Augustus Numidien erhalten habe, will der Verfasser festhalten. Der
Anfang der Regierung wird mit Müller auf 29 v. Chr., die YertanachuDg
Mauretaniens mit Numidien auf 26 Chr. bestimmt Was der Verfasser
über den Zustand von Numidien unter Juba sagt, sind hübsche Phanta-
sieen, die sich an die heutigen Verhaituisse auleliueii; aus einer wissen-
bchaftiichcn Untersuchung hätten sie fortbleiben müssen. Die geogrs-
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7. Zeit der Julier, Claudier, Flavier uud Aotooine. 269
phischc Sohil lernng von Numidien und Mauretanien hat för den eini-
gen Wert, doui «üp gröfsereii tVauzösisehen Arbeiten 11h(»r Nord- Afrika
nicht zugänglich siiwi. Dagegen gicbt Kapitel 4 Liue tleiMge Zusammen- ^
Stellung der über Julxis liegententliätigkeit in Mauretanien erlialiouen No-
tizen ; dieselbe ist um so wertvoller, als das Material schwer zugänglich
ist, soweit die baulichen Reste und die bei den Ausgrabungen gewouoeueQ
Reste von Skulpturarbeiten in Frage kommen. Ob der Verfasser hier*
io der Begeisterung für seinen Stoff dem Juba uiid seiner Gemahlin
nicht sa viel zoscbreibt, ist mindestens zweifelbaft. BetrefEs des Todes-
jahres - 28 n. Chr. — tritt der Verfasser mit Recht MtkUer bei.
(Vgl. Jahresb. f. 1676-78, 497 f.) In Kapitel 5 wird der Nachweis er-
bracht, dab Jaba römischer Bürger war und als solcher den Namen
C. Jollus führte. An eine Mit rege ntsehaft der Kleopatra und gar an
eine Verleihung Mauretaniens an sie will der Verfasser nicht glauben.
Die Genealogie und Familiengeschichte schlagt bekannte Dinge unnöti-
gerweise breit ; einzelne Versehen hierbei berichtigt der Verfasser ara
Schlüsse. Kapitel 6 beschäftigt sich mit Juba als Schriftsteller und
Mensch, wobei die erhaltenen Notizen flüchtig zusamniongestelllt sind; zu
einem Bil ie reichen sie nicht aus, doch daran ist der Verfasser nicht
schuld. Der Zustand Mauretaniens bei Jubas Tode ist ein Phantasie-
gemftide.
F. Abraham, Velleius und die Parteien in Rom unter Tiberius.
Progr. d. Falk-Realgymn. Berlin 1886.
per Verfasser glaubt ans Velleius fbr das Parteitreiben nnter Ti-
beriiis einige wichtige Seblflsse ziehen sn können.
Zunächst stellt er den Wert des Velleius als Quelle fest: Er
fiUschte das Bild der Ereignisse durch Fortlaasen unliebsamer Einzel-
heiten, st&rkeres Hervorheben anderer, durch hflnstliche Gruppierung und
Im Notfälle durch doppelsinnige Ausdrücke. In einer Anzahl von Stel-
len , welche gut beglaubigten Nachrichten anderer Schriftsteller wider^
sprachen, hat er die offizielle Version aufgenommen, d. h. er ist einem
Ausspruche des Augustus oder Tiberius gefolgt. Endlich hat er lobende
und tadelnde Erwfthniuig einzelner Personen in seine DarstoUuDg der
Begebenheiten in besonders auffälliger Art oingewoben. Je parteiischer
er sich hierl)tM iioniiüint, um so mehr darf man hoffen, gerade bei der
Sichtung und Prüfung dieser Personen-Notizen Aufscblufs über die Par-
teisteUung der einzelnen geoannlen M.^nner zu erhalten.
Unbedingtes Lob erhalten von Velleius Augnstus, Tiberius, Livia
und Drusus; der Verfasser schliefst aus dem letzteren Verliilltnis, was
auch sonst bekannt ist, dafs Tiberius sein Verhältnis zu Livia und Augu-
stus stets als ein ungetrübtes erscheinen lassen wollte. Agrippa, Mar-
Cellos nnd Germanicns werden gelobt, doch nur mit Einschränkungen
oder in gedämpftem Tone. Germanicus erscheint stets als zweite Per-
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270
• RDDiadie Oesehiehto lud Ghronol«gie.
aon neben Tiberins — war er ü der Thal das nicht? — « seiDe UM
in Germanien werden gar nicht erwflhnt Der Verfasser seUieTst hienu
und ans der Verschweigung des Zuges des Domitius Ober die Elbe, Ti*
beriuü Ijabe die Kiuahuung fremder Kriegstbateii auf diesem Gebiete
seines eigenen Rulimes nicht gern gesehen. Mau fragt sich: Warni
nicht? Seine eichenen unzwcifolhaft viel t?rftfseren Erfolge kuiiuten sieb
. auf dem Grunde dieser epiienieren Thateu um so verdienstlicher abiieben.
Ein gewisser Tadel trifit Gaius und Lucius Cäsar, aber die Tbatsachea
werden sehr geschwftcht, wvü Tiberius immer an dem Gedankeü fest- j
hielt, (I m erstere sei durch Loilius zu seinem Benehmen verleitet wor-
den; Lollius selbst wird an zwei Stellen scharf mitgenommen. Zwisdieo
Germanicus nnd seiner nachgelassenen Familie wird scharf onterscbiedet |
Tiberius wollte geglaubt sehen - vielleicht war dies aueh satreiBad - ;
dats Germanicus das Verhalten Agrippinas and ihres Anhanges nicht ge* |
billigt habe. Velleius hielt diese jidische Partei fAr sehr kaiserfoiiidliei |
dies zeigt er an der Behandlung des A. Caecina Severus; er ercikat
dessen Theten gar nicht, mit Ausnahme einer verlorenen Schlacht, wegea :
deren er scharf getadelt wird, ohne Zweifel weil derselbe ein eifriger
Anhänger der Agrippina war. Dasselbe gilt von I'Jauuui Sihanus. d« ^
aber zur Partei (iei Livia gehörte; der Verfasser schliefst daraus, dif?
iiiiniiitolbar nacii dem Tode der Livia 29 n. Chr. die Anhänger dersel-
ben ihre bevorzugte Stellung verloren hatten und die volle Ungnade aes ,
Kaisers erfuhren.
Seian wird mit schmeichelndem Lob tiberhäuft, aber von ülien
seinen Anhängern erwähnt er nur den wirklich tüchtigen Junius Blaesus.
Der Verfasser schliefst daraus, dafs Velleius im Jahre 80» wo die Macbt
Seians auf ihrem Gipfel war, dessen Anhftngern, wenn nicht feindlich,
so doch fremd gegenflber stand. Und weiter wird geschlossen, er Jisbe i
zu einer Coterie gehdrt, deren Haupt wahrscheinlich Cotta M essslias» i
war. Velleius zeigt gewisse Antipathieen gegen L. Muoatios Pbsee i
und entschiedene Sympathieen 1^ Q, Asinius Pollio, eine gewisse To^ >
liebe ftlr M. Brutus und eine Erbittmng gegen Antonios and taes
Freund Deliius. Auch gegen L. Asprenas macht er eine gehässige Be-
merkung und von allen hei der Kaiu-sLiophe der Julia Beteiligten wird
Julius Antonius mit dem gröfsten Hasse behandelt. Alles die^ >ti!niD(
zur Parteistellung des Messala Corvinus und seiner beiden Söhne Vale-
rius Messalinus und Anrelius Cotta Messaimus, die mit dem auägeäUtä-
testen Lobe von Velleius bedacht werden. Der Verfasser schliefst, daf?
sich hier ein engerer Kreis erkennen lasse, zu dem Velleius selbst
hört habe, aufserdem die Söhne des Messala Corvinus, die Domitier.
Asinius Gallus, Aclius Laroia, L. Aprooius, wahrscheinlich die Viuieier
und F. Cornelius Dolabella. Sie waren feindlich der Partei der Agrip-
pina, hielten sich fern von Seian und Livia und verfolgten inaerbslb der
kaiserlichen Partei ihre Privatfehdeo mit den Munatiern and Aipreoe^
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7. Zeit der Jttlier» Clandier, Flamr ond Antomne. 271
Ab Schlüsse stellt der Verfasser noch eine Anzahl Ton Personen su*
sammln , aus deren Erwähnung er som Teil wieder Schlösse zieht fflr
ihre Parteiangehörigkeit
Ich hahe meine Bedenken gegen das Verfahren des Verfassers
Berl. phil. Wocbenschr. 1885 S 1523 ausgcsprocLeu.
F. Thudichnin, Der Kampf der Chatten und Hermunduren um
die Salzquellen im Jahre 69 n. Chr. Beil. d. Allg. Zeit. 1885 N. 146.
Im Ansbhiufs an Tac. ann. 13, 57 fbhrt der Verfasser aus, dafs
die Hermundaren westlich bis an die fränkische Saale reichten. Das
Objekt der gesdiilderten Kämpfe waren die Salzquellen bei Neustadt,
das vier Stunden oberhalb Kissingens an der Saale liegt. Neustadt und
der in seiner Umgebung: gelegene Salzforst, der sich bereits im acliton
Jahiliuudeit n Chr. nachweisen iäfst, blieben bis zum achteu Jahrhun-
dert Besitztum der Frauken.
« F. KuDtie, Beiträge zur Geschichte des Otho-Vitellius- Krieges.
Progr. Gymn. Karlrahe 1885.
• Der Verfasser beabsichtigt die von Gerstenecker (s. Bursians
Jahresbericht ibbii, üiii ) geiundcncu Resultate eiuer neuen Prüfung zu
unterziehen.
Er tiiidet, dafs der ühorsiaiit; der Othoiiianischen Truppen über
den Po erst nach der Aufhebung der lielagernng von Placentia erfolgte.
Dabei bleibt aber, wie er selbst zugesteht, durchaus unaufgeklärt, warum
beide kriegfübrenden Teile Cremoua unberührt liefsen. Die Berecbnuug,
welche Gerstenecker für die beiderseitigen Stroitkrrifte anstellt, wird
für die Othonianische Partei mit Recht verworfen. Be/üglicb der Frage,
ob Otho sein Banptquartier in Betriacum oder in Brixellam gehabt
habe, entscheidet sich der Verfasser fhr den Bericht des Plutarch; Ta-
citQs TOrscbweigt, was Plutarch deutlich angiebt: das Znrftckbleiben des
Otho in Brixellnm und seine Ankunft. in Betriacum. Diese Stelle ist
lehrreich fbr das Verhältnis der beiden Schriftsteller; was hätte Plutardi,
weiD er den Tacltus vor sich gehabt hätte, veranlassen sollen, die von
diesem verschwiegenen Momente so deutlich hervorzuheben, zumal da
ein eigentlicher Widerspruch und die Jsolwcndigkeit der Berichtigung
nicht vorijandeii warV Klu iiso \$i der Bericht des Plutarchs vorzuziehen
Ober die Gründe für den Wecijsol im Oborkonimaiulo nach dem Ti etfeu
am Ka torienipel. Von den Zustiiuden in Ulhos Lager eutwirft Plutarch ein
zntretb Ildes Bild: die Truppen waren unzufrieden und unbotmäfsig. die
lührer uneinig; Otho mit Xitiauus und Proculus drängt zur Schiacht,
Paulinns und Celsus wollen aus strategischen Gründen den Kampf in
die Länge ziehen. Betreffs des Bräckenbaus der Viiellianer kommt der
Verfasser in seiner Untersachong zu dem Ergebnisse, dafs es den Otho-
nlanerD nicht gelang, die Bracke zu zerstören, dafs aber die Vitellianer
bei der Abwehr viele Leute verloren.
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272
fiftmiscbe Geschidite und Chroiwlogit.
Aach ffkt die Schlacht von Betiiacom giehi Pltttarch befiriedigendeB
Auftchlofs; er weifs von dem Vormaneh gegen die Addamnndmig niehlit
sondern sagt, Proculus und Titianiis hätten einen Yormaradi Ton l2VtMilL
verlangt; sie wollten wahrscheiiilich in der Nähe der Caneta ihre L^g^
schlagen tmd am folgenden Tage die Schlacht annehmen. Paulinus tiQU
Celsus waren dagegen, weil sie voraussahen, dafs der Feind nicht Wir-
ten, sondern während des Marsches oder inmitten der Schanzarbeiten
angreiieii würde. Und es kam, wie sie vorausgesehen hatten. Der SchAi»-
platz der Katastrophe liegt nach Plutarch 18 Millien westlich von Betrii-
cam, nach Tacitus 16; 16 MiUien hatten aber nach Tacitus die Othonianer
zu marschieren, uro von dem Lager ad qaariuin lapidem sa ihrem a^
geblichen Marschziel, der Addamflndoog. 7\\ c^f^lange!). Da wird man
doch der Vermatong beitreten mftssen, dafs Tacitus mit seinen 16 MOl.
gerade wie Plutarch den KampQ[»lati habe beaeichnen woUeh. Er hitts
dann allerdings das Lager hei Betriaeuoi, nicht da^entge ad qnartoi» la*
pidem, als Ausgangspunkt angenommen and die Adda mit der Caneta w>
wechselt, wenn man nicht mit Kipperdey die Worte coiifloente8*fliai!-
nam als verdorben beaeichnen will. Die Ereignisse nach der ScUacht
sind flir die Quellenfrage insofern interessant, als bei Plntareli alles Uar
und deutlieh, bei Tacitus die Einzelheiten verwischt sind, der Name des
Celsus gar nicht genannt wird.
Im Laute der Untersuchung stellt sich zur GenQge heraus, dafs
der Verfasser an die Benutzung einer gemeinsamen (^ueUe durch Plu-
tarch und Tacitus glaubt
A. Chambalu, Flaviana. Philologus 44, 106. 502.
1. Das zweite und das ftlnfte Konsulat Domitians. Nach
Saet Domit. 2 hat Domitian in den Jahren 71 — 79 nur ein ordentliches
Konsulat belcleidet, im Jahre 7a; für dieses war nrsprQnglieh Titas de*
signiert, er trat aber so gnnsten seines Bruders aorftck and stimmte bei
der Wahlverhaodinng aber das aweite Koasnlat im Senate persönlich Ar
seinen Brnder. Letatere Angabe ist falsch« da Domitian im Jahre 71
vor dem 5. April designiert worden ist und Titas an dieser Zeit noch
In Alexandreia war. Aber auch von dem ordentlichen Konsalate filr TS
ist Titus nicht xordckgetreten, denn er ist weder im Herbste 70 fBr
1. Januar 73 designiert worden, noch vor März 71 von dieser Dciigua
tioii zurückgetreten, war auch die ganze Zeit nicht in Rom. Was in-
dessen die Abwesenheit für ein Hinderungsgrund im einen oder anderen
Falle geweseu wäre, vermag ich nicht zu sehen. Nach Chambaiu ».tr
der Hergang vielmehr tolgeuder: Vespasian hatte sich März 71 mit D'>
mitian für 1. Januar 72 designieren lassen, als aber Titus aus dorr
Orient zurückgekehrt und Mitregent geworden war, licfs er sich im No-
vember 71 zum Konsul lür U Januar 72 designieren. ZurQckgetretea
iHt also Doniitiao und zwar durch den Einflufs des Titus. Darauf soUsa
sich auch die Worte des Plinius in dem Pan. Traiao. beliehen: coBsab^
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7. Zeit der JuHer, Gluadier, Flavier asd AntoidiMi, 273
tum recusasti, quem novi imperatores destinatum aliis in se traostulere.
Sollte vielmehr hier nicht an das Yierkaiserjahr gedacht soin? Domitian
hat bei dieser Gelegenheit f(kr Titos gestimmt, Sueton also Ton Titos
behauptet, was von Domitian gilt Allgemein nimmt man nun an, daü^
das zweite Konsalat im Jahre 73 das eiosige ordentliche Domitians ge*
wesen sei, Ghambaln ist dagegen der Ansicht, dafs dies nur bezfiglich
des fünften Konsulats vom Jahre 77 gilt, das in den Fasten — teilweise
nur mit falscher Nummer — und auf vier Marmorhlöcken erseheint.
Anf anderen Monumenten — MQnzen nnd Inschriften — erscheint noch
im Jabre 77 das im Jahre 76 bekleidete fünfte Konsulat des Titus.
Aber auf drei iDscliriften erscheiüt die Designation zum Konsulate in
aufffilliger Weise; daraus will Chambalu schliefsen, dafs in den Frtlh-
jahrscomitien des Jahres 76 wohl Vespasian und Domitian, nicht aber
Titus, zu Consuln für 77 bestimmt wurden, dafs aber daun Titus in
aufserordentlicher Weise seine Ernennung zum Konsul durchsetzte. Ich
meine , dieser Scblufs l&fst sich auf zwei spanische Inschriften und eine
nicht einmal sichere aus den Donaugegenden nicht begründen. Es wäre
doch sonderbar, wenn Titus geglaubt hätte, seine Usurpation — wenn
man so sagen darf -- dadurch legitimieren zu kOnnen und zu mflssen.
Nach Chambalu Ihat er das, um zu verhindern, dafs Domitian und Yes-
pasian am 1. Januar 77 anträten, da er die ordentlichen Konsulate nur
dem Hitregenten und dem Kaiser vorbehalten wissen wollte. Er setzte
auch die offizielle Lüge durch, nach der nicht Domitian, sondern er
selbst als Ordinarius des Jahres 77 betrachtet wurde. Aber Domitian
verlangte, die Fasces weiterzuführen, und so trat Vespasian, um den
Streit der Söhne zu beschwichtigen, zmiick, und Titus rückte in die
erste, Domitian in die zweite Stelle ein. aber Domitian zuerst das
ordentliche Konsulat geführt hatte, dann an seines Vaters Stelle das
safßzierte, so rechnete man bei der noch nicht durchgedruugeueu schar-
fen Scheidung zwischen ordentlichem und suffizfertem Konsulate das
nnunterbrodiene Konsulat des Domitian als ein einziges. Die anders
laotenden Angaben der Fasten erklärt Chambalu damit, dais Titus das
grObte Interesse daran hatte, die Thatsacfae, dafo er bei seinem Stre-
ben nach gleicher Macht mit seinem Vater vielfach von diesem mit Hülfe
des Senats und des Domitian zurückgedrängt und gedemtttigt worden
war, soviel als rodglich ans der Welt zu schaffen. Wie vollständig ihm
des gelungen ist, soll der Umstand beweisen, dafs wir über die unleug-
bare Rivalität zwischen Kaiser und Mitregent durch die Schriftsteller
nichts erfahren. Für so weit gehende Schlüsse reicht das Beweismaterial
meines Erachtens nicht aus. Wie wollte es Titos anlangen, um auf
allen Denkmälern die Konsulate zerstören uad umändern zu lassen?
Und hätte Domitian in seiner 15 jftfn igen Regierungszeit nicht die Ge-
legenheit finden und erfassen sollen, hier die Restitution des Richtigen
vorzunehmen? Die in diesem Zusammenhange verwerteteo MUnzen, Cohen
fahnibevicht tür AtutthunnmMtiMhafl XLVm. (itt6. m.) 18
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274
lUtaifMliA Gesehidite und Chnmologia.
Yesp. Dom. l nnd Vesp. Tit Dom. 1, sind Zofölligkeiten, die Jadea
Augenblick durch neue Fände ihre sweifelhafte Beweiskraft Töllig
liercu k Hinen.
2. Der Verfassiuigsstreit zwischen Titus und Vespasiao.
Titus erhob auf Grunf] ties ihm vou den Legionen nach Einnahme des
jerusaleinitischen Tempels verliehenen Iroperatortiteis Anspruch anf eine
der kaiserlich pii fthnliche Stellung. Vespasian liefs seinen Öobu Novem-
ber 70 zum Imperator designieren, d. h. zum Nachfolger erklären. Aber
Titus begnügte sich damit nicht. £r verzichtete wohl auf das PraeDomen
Imperator, aber machte auf seinen eigenen Münzen deutlich, data dai
swischen deo Nameo erscheinende' imp. Aasdrock seiner Herrschergewalt
nnd nicht blos Siegestitel sei. Ghambaln schreibt mit Momanen Vaofa*
sian die Absicht sn, die Eponymie des Kaiseijahres nicht aa die tri-
bnnizische Gewalt, sondern an das Konsulat ansoknftpfen ; ansgefUirt
hat er diese Absicht nicht « denn sicher swei«, Yielleieht dreimal aiad
andere Gonsules ordinartt bekannt. Er führt deshalb nach GhamlMdt
auf seinen und den SenatsmOnzen die Zahl des Konsulats regelmäTsig
an, läfst dagegen die der tribunizisclieu Gewalt meist aus. Aber auch
davon giebt es doch zahlreiche Ausnahmen aus den Jahreü 71. 7:1. 7a. 7 7.
78. 79. Am naoh-^ten läge es, hier Zufälligkeiten in der Auffindung der
Münzen an/ nnoliriieu oder uu- uuIh kannte Rücksichtcü gelten zu lassen,
vielleicht technischer Art, welciie -ich auf den Münzen Nervas, (Cohen
Nr. 5. 14. 19. 28. 42 u. a.), Traiaos, Hadrians etc. massenhaft wieder-
holen. Chambalu findet aber dahinter ?iel tiefere Absichten. Auf den
Mttnsen von 71 erklärt sich nach seiner Auffassung die trib. pot. II
daraas, dafs sich die Absichten Yespasians besfiglich seiner Eponjmie
noch nicht geklftrt hatten. In den Jahren 72 nnd 79 werdaa die
Abweichongen damit erklärt, dab Vespasian den Titas von den Konso-
laten fernhalten wollte, dieser sie aber doch anf Umwegea erreichte.
Da soll nnn eine Terständfgiing dadurch herbeigeftkhrt worden aeia,
dafs beide Teile dea streitigen Konsulaten nicht die bisherige Wichtig-
keit beilegten, sondern sn der früheren Regel zurückkehrten, die Epony-
mie an die tribunizischo Gewalt zu knüpfen. Aber inzwischen, wfthread
73 und 78 beide nicht Konsule waren, nahm Vespasian im Jahre 74
seinen alten Plan der kon«;ularischen Eponymie wieder auf — liefs ihn
aber nach vier Jahren schon wieder fallen. Ich kann mich nicht eul-
schlielsen, Vespasian in solchen eigentlich bedeutungslosen Fragen —
Chambalu selbst erklärt sie dafür - so viel Aufwand von staatsmänni
scher Konstruktion und Inkonsequenz zuzutrauen; hätte er wirklich die
Absicht gehabt, das Konsulat zu einer anderen Bedeutung als bisher
zu erheben, so hAtte er sicherlich mit Energie und Konsequenz die Ab-
sicht dnrchgefilhrt.
Mit dem Verfassungsstreit soll aoch die Erwihnang der Ceosur
auf Münzen des Titus aus den Jahren 76 nnd 77 snsammeahlagen ; da
7. Zeit dir Jnlier, Glaudieif, Fla? ier and Antonim.
275
ChipbalD selbst diesAo Zasamnenhang nicht erUirt, so bnnelit man
sieh darlkber einstweilen nicht den Kopf sn serbrechen.
Von dem Verfassungsstreite entwirft Ohambala folgendes Bild:
Vespasian recbnele seine lleriöchaft vum 1. Juli li'j als dies iniperii,
Titus leitete vom 5. August 70 Ansprüche auf eine der kaiserlichen ähn-
liche Stellung her. Um nicht zwischen Vater und Sohn das Schwert ent-
scheiden zu lassen, mufstc eine Verständigung zwjschea beiden st^itt-
tiiiden. Titus wurde NovernluT 70 zum Imperator designiert, er sollte
offenbar *ftlr die ganze Regit rungszeit Vespasians designierter Imperator
bleiben. Titus kehrt heim, stürzt als gehorsamer Sohn mit theatralischer
▲ffektation io die Arme seines geliebten Vaters und Kaisers und setzt
seine AosprOche wenigstens teilweise durdi. Vor dem l. Jnli 7l feiert
er den Tnnmph, erhalt sn dem imp. procoosnlare die trib. pot. (1. Juli)
nnd ist nun Mitregent Von da an ist er bestrebt, alle kaiserlichen
Bedits sich ansneignen, er ist nach Snet Tit e Teilhaber nnd gar
Sehinner der Gewalt, gleichsam der Vormund seines Vaters and Kaisers
Vespasian trat diesen Bestrebnogen versteckt entgegen; dazu dienten
ihm Domitian nnd der Senat. So mn&te er das Mflnsrecht mit seinem
Bruder teilen; so blieb es bezüglich des Imperatortitels zweifelhaft, ob
er Namen oder Akklamation sei. Erst im Jahre 74 setzte Titus mit der
eigenen Münzprägung auch den Titel imp. als Namen durch, aber nidit
als Vor- sondern als Beinamen. In diesem Kampfe war Titus geistig
überlegen. Selbst scheinbare Demütigungen verstand er sich zuuuize zu
machen. Der Senat wollte die Ansprüche des Mitregeuten zurückweisen,
indem er die dritte und vierte Akklamation aui den Münzen des Titus
wiedergab; aber dies schlofs zugleich die Anerkennung dafür ein, dafs
Titus wie der Kaiser das Recht habe, auch den nicht unter seiner
Führung erfochtenen Sieg als unter seinen Auspicien errungen zu be-
trachten und also in der Titulatur aufzuführen. War aber durch das
Zählen der Akklamationen anerkannt, dafs Titus gerade wie Vespasian
oberster Kriegsherr sei, so war die Aufserliche Anerkennung dieser That*
sadie durch den hierfür seit alters eingebOrgerten Imperatomamen eine
selbstindige Folge. Aber sollten denn, mub ich fragen, Vespasian,
Domitian und der ganse Senat so borniert gewesen sein, diese Logik
nicht einsusehen und sich an baten, den Schritt su thnn, der solche
Koasequensen hattel Freilich ~ fthrt Ghambalu fort — brauchte Titus,
um diese togische Notwendigkeit durchsusetsen, Aber ein Jahr, ein Be-
weis ftlr den zAhen Widerstand des Vespasian. LAfot sich aber dies
nicht auf minder kunstvolle Weise erklären, wenn man nur nicht von
der Idee ausgeht, dafs Titus und sein Vater vom Moment, wo dieser
Kaiser wurde, erbitterte Feinde waren? Vio findet sich sonst ein An-
halt dafür? Titus kann doch nicht alle Leute gezwungen haben, ihre
Erinnerung auszutilgen, und Domitian, der das Andenken seines Bruders
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7. Zeit der Jiilier, Clandier, Flatier md Antonme. 277
tian «och noch um seine Ansprttche gebracht wurde, so hatte er doeh
erst recht keiDen Gnud, das AndcDken seines Bruders zu schonea. BCan
kano sich aber sonst leicht denken, dafs Yespastan wttnschte, dafs Titus
seinen Bruder als Mitregent annAbme. Denn die Dynastie hatte in der
Familie des Titus keinen Erben; von Domitian liefs sich ein solcher er*
warten. Auch mochte Yespasian den Ehrgeis des jüngeren Sohnes bin*
reldiend kennen, um zu der Einsicht zu gelangeu, dafs hier ein Sieber-
heitsTentil geöffnet werden mQsse.
3) Wann ist Yespasian im Jaliie 70, Titus im Jaiire 71 aus dem
Orieiit uacii Rum zurückgekehrt?
Diese Frageu siud nacli der Ansicht Chambalus wichtig, weil in
der KegieruDgszeit Vespasiaus drei Abschnitte zu unterscheiden smd:
Die Regierung Mucians, dann die Vebpabians, endlich die des Yespasian
und Titus. Nach der gründlichen Untersuchung des Verfassers kam
Yespasian in der ersten Hälfte des Oktober zu Eom, Titus Mitte Juni 71
¥or Bom an.
K. Herrn. Zwanziger, Der Cbattenkheg des Kaisers Domitian.
Progr. Würzburg 1885.
Der Yerbsser beabsichtigt Asbachs Aufsatz »Die Kaiser Domitian
und Tniuk am Bhein« Westdeutsehe Zeitschr. f. Geschichte und Knust
8 Heft 1 und die Darstellung des Cbattenlcrieges in meiner Kaiserge-
sdiichte einer eingehenden Prftfung zu unterziehen.
Natarlich kann der Verfosser auch keine neuen Quellen erschliel^eo;
es handeit sich also darum die vorhandenen für seine Ansicht breitzn-
sclilageu, d. Ii. hauptsächlich die Glaubwürdigkeit des Frontinus mög-
lichst hcrabzudrücken. Und wodurch? »Frontins Teilnahrae am Chatten-
kriege scheint mir keineswegs erwiesen.« Uud warum dies? Seine
Stellung zu Nerva uud Trajau läfst darauf schliefsen, dafs er nicht gut
mit Domitian stand. Hat denn Herr Zwanziger Tacitns und Plinius ge-
lesen? Wenn er durch deren Berichte auch nicht von seiner Vorstellung,
Frontin habe bei Domitian schlecht angeschrieben gewesen sein müssen,
weil er bei Nerva in hohem Ansehen stand, befreit wird, kann ich ihm
nicht helfen (vgl. die Becension von J. Asbach, Westdeutsche Zeitschr.
t Gesch. u. Kunst 1886, 369 ff.). Aber wäre dem so, wie ihm nicht ist,
•0 mUfste ja in diesem Falle der Bericht des Frontinus noch von gröCse-
rem Werte sein: denn war er mit Domitian zerfallen, so bat er doch
sicherlich nicht zu viel Aber ihn gesagt. Doch nein! Herr Zwanziger
weils sogar, dafs Frontin ein Schmeichler des Kaisers war; »er wollte
den Kaiser auf sich aufmerksam machen angesichts der bcTorstefaenden
Verwicklungen an der Donau.€ Herr Zwanziger wirft mos anderen Laienc
Tor - , dafs wir mit der Interpretation willkürlich verfahren; wie wflrde
sein Verfahren bezeichnet werden müssen?
Nun mäkelt der Verfasser weiter an einigeu Ausdrucken Asbachs;
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7. Zeit der Jiüier, Ciindier, Fkmr uod Antonioe. 279
Endel »Die BOmer hatten im Kampfe gegen die Chatten nur geringe
JErfDlge sn verseichnen — eher im AoBehlofs an diesen Krieg km es
SQ einer bedeotenden und erfblgreicben Yorschiebung der rOmiecben
Grense und an einer nenen und wichtigen Ansdehnuug des römischen
Beichsgebietesc. Wie grob die Erfolge des Domitian im Kriege waren,
weüä niemand, selbst der Verfasser kann es mit aller Kunst der Inter-
pretatioD nicht finden; dafs Froutin von bellum, victis hoslibus und
subiccii ditioui suae hostes spricht, ist ihm, scheint es, gauz oiiigangon
— wenn aber Frontin von einem Siege kein Wort berichtet hätte, so
niOfsten wir doch einen solchen annehmen; dena noch nie hat ein be-
siegtes Heer Anstalten zur Grenzdeckung uud Grenzvorschiebuug im
Gefolge einer Niederlage gemacht. Was ist also das Ergebnis der Schrift
des Verfassers? Am Anfange drohte er uns Alle zu vernichten - am
Bode kommt er wesentlich zu demselben Resultate, aber er läfst eiue
wichtige Stelle des Frontin beiseite — sonst hatte er zn ganz demselben
Ergebnisse gelangen müssen.
Und zum Scblufs bekommt XadtoB auch noch ein gutes Zeugnis.
Er hat den Triumph des Domitian einen erlogenen genannt — mit Becht,
denn Ctell. 6, 6, 21 sagt, man h&tte nur eine ovatio feiern dttrfeni
wenn der Krieg rite indietnm- gewesen sei Der Verfasser vergifst wieder
aeinen Tacttns, der doch anch Ober Oermanicns einiges geschrieben» nnd
auch sonst einige Kriege gegea Barbaren beschrieben hat; ich rate ihm
diese Schfldemngen auf das rite iudictnm zn prftfen. Aach waren nicht
5000 Gefallene vorhanden etc. — also Domitian feierte keinen instns
triuraphus! Und schiiefbiich wird Tacilus auch dafür entschuldigt, dafs
er Domitian nicht einmal Germ 29 mox limite acto nennt, obgleich der
Verfasser mit Mommsen und Cbambaiu der Ansicht ist, derselbe habe
hier Domitian gemeint. »Aber immerhin erzählte er das Ereitrnis und
in einer soleheu Form, dafs für den r^'mii scheu Leser deutlich < rkeiiubar
war, wen er meintet. Ich wünscJic dein Verfasser auch solche Leser
für seiue Schrift; vielleicht erkeuueu dieselben auch deutlich, was er
meinte. Ich bin nur ein gewöhnlicher Mensch, and mir ist dies deshalb
wohi nicht QberaU gelangen.
J. Asbach, Die Kousulariasten der Jahre 68—96 o. Chr. Bonn.
Jahrb. 79 (1836) S. 105-177.
Der yerfiwser hat schon die Fasten der Jahre 96—119 in den
Bonn. Jahrb. 72 veröffentlicht (Jahresbericht 1888, 504 f.); nach densel«
ben Grondsätzen sind die vorliegenden bearbeitet. Die Arbeit ist sehr
verdienstlichi wenn sie uns ?ielfach anch nur zeigt, was wir Alles noch
nicht oder nicht mehr wissen. Problematisch ist die Terteilang der
Konsulate in dem Jahre 69 trotz Mommsens Arbeit noch immer.
Aus dem reichhaltigen Kommentare, der ein sehr unifaiigreiches
Material methodisch verarbeitet, ist es schwer einzelne Resultate heraus-
L.iyiu^üd by Google
280
Bömi&cbe Ge&chichte and Chrofiolo|Eie.
zubeben. Ich wähle die, welche voo aUgemeinerer Bedeutung siud. Die
flavischen Kaiser haben das Konsulat nach anderen Grundsätzen behan-
delt, als es vorher und nachher geschah. Die Eponymie ist im Prinzip
zu den Vorrechteu der Regenten biozugefügt. Häufiger als früher wird
nAeh einem Konsul, dem Regeuteo, datiert. Derselbe beh< das Kon-
sulat uur kurze Zeit Domitian als Kaiser ist nachweislich in den meisten
Jahren, vielleicht aber in allen, am 13. Jannar znrUckgetretan. Besoa- i
ders charakteristisch fflr die flavische Epoche ist das Vorkommen der
Iteration. Hit dem Jahre 69 wird die Yerkttrsung der KonsalarfonktkMi
energisch dorchgeftthrt, seit 86 n. Chr. glebt es nur viermonatlicbs
Fristen. Damit sank die Bedentnng des höchsten Amtes, während seine
Abhängigkeit vom Regenten wuchs. Mit der Yerkttrznng der Fnnktioo
haijgL auch das weitere Umsichgi cifon des seit Einführung des ^c^)e^trJ-
len Amtes nachweisbaren Brauches zusammen, die am i. Januar antre-
tenden Konsuln bei der Datierung zu bevorzugen.
Jnlins Asbach, Comelins Tadtiu.
Nach einigen wesentlich mit negativen Ergebnissen schliefsenden
Erörterungen über das Leben des Tacitns gebt der Verfasser näher aif
die Schriften desselben ein. i
Der Agricola ist eine historische Schrift mit politischer Teadens.
Tacitos erhebt darin im Namen des Tra^uii der damals noch am Rheine
stand, seine StimmOp nm di^enigen eines besseren an belehren, die fon I
dem nenen Regenten eine schärfere Reaktion gegen die forhergefaeade |
Regierung, vor Allem die Zfichtigung der Freunde Domitians erwarteten.
Dies wird hauptsächlich ans c. 42 abgeleitet. IHe energische Stmfrede,
die sich an die Adresse einer extremen Partei richtet, mufste um so
eindrucksvoller sein, als sie von dem cos. design. Tacitus herrührte. Alaü
wird diese Auffassung nicht als unmuglicb bezeichnen itounen, aber eben-
so wenig als wahrscheinlich; Traian war sicherlich nicht der Mann, zu
der Zeit, wo er im Heerlager am Rheine stand, in Rom eine Art Ent-
schuldigung schreiben zu lassen, dafs man keine Senats-Reaktion durch-
führte, die noch dazu nur von einer Minorität erstrebt wurde. Eher hatte
Tacitos selbst das Bedürfnis, die politisch farblose Haitang seines Schwie>
gervaters, vielleicht auch seine eigne zu rechtfertigen, nnd eine soldie
Annahme würde alle die Punkte, welche der Verfasser hervorhebt, viel
natflrlicher erklären.
Aach bezttglich der AofGsssung Uber die Tendeni der 0enna&is
kann ich den Resultaten Asbachs nicht sostimmen. Nach seiner Ansiekt
ffthrt sie ans »anf das Gebiet der auswärtigen Politikc, ist in den erstes i
Monaten 98 erschienen und wurde durch bestimmt nachweisbare Vor-
gänge am Niederrhein hervorgerufen. Die von Domitian unternooimene |
Regulierung der Rheiugrenze wurde in Rom mit gröfstem Interesse i
verfolgt; dasselbe stieg, als Traian nach seiner Eraeuuung zum Mit- |
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7. Zeit der JaHer, Glaadier, Flavier und Aatonioet
rflgeoteD in Oennanien blieb, mn das von Domitian begonnene Werk za
Ende zn fUiran, mehr durch kinge Politik als dorcb kriegerische Er-
Mge« Tadtns befindet sich mit dieser Politik in vollem Einverständ-
nisse. Man würde diese Tendenz noch besser verstehen, wenn man den
Beweis fhbren konnte, dafs eine Partei in Rom den Kaiser zu einem
Angriidariege gegen die Germanen zu drängen suchte, und dafs im
Gegensatz gegen diese Taeltus seiner Überzeugung von der Nntz*
losigkeit einer bewaffneten Ofieiibive beredten Ausdruck gegeben. Der
Anfang \on C. 38 Nunc de Suebis dicenduai est giebt dem Verfasser
eranlassung zu der Vermutung, dafs es zur Zeit, wo die Schrift er-
sebieD, .schon in Rom bekannt gewesen sei, dafs Traian beabsichtigte,
sieb im Laufe des Jahres an die 'Donaii zu begeben, um die Beziolnm-
gen zo den Donau germanen zu regeln und den Bau des rhätiscbeo Limes
in Angriff zu nehmen.
Eine antreffende Widerlegung dieser Ansichten gieht
Tb. Momrnsen, Festrede zur Feior de« (luburtstags Friedrichs 11.
Sitziui^^sber. der K« iiigi. preufs. Akademie der Wissenschaft zu Berliu
vom 21. Januar 1836.
Hommsen sucht die Frage, was Tadtus mit der Germania gewollt
habe, za Iftsen, Indem er zuerst feststellt, wss seine Sebriftstellerei Ober-
haupt bezweckt. Hafs und Liebe richten sich bei ihm durchaus auf Per-
sonen, und ein Teudenzschnftsteller ist er nicht in dem Sinne, dafs er
einer einzelnen Staatsform oder einer politischen Partei besondere Gunst
zuwendet oder gar Gedankeu praiiiibcber Refonn /wischen seinen Zeilen
zu tindcn sind. Er ist kein aristokratischer Opposition^rDaun , sondern
sein Ideal einer Staatsform beruht auf der Durchdringung des demokra-
tischen, des aristokratischen und des monarchischen Staatswesens und
der dadurch herbeigeführten Vereinigung der guten und Niederhaitung
der fibleu Elemente eines jeden einzeln genommen; aber von der prak*
tischen Undnrchf&hrbarkeit desselben ist er nicht minder nberaeugt.
Praktisch möglieh erseheint ihm nur die Monarchie, gegen die der Senat
keine Sehranke bilden kann, sondern lediglich die Individualttftt des
Herrschers. Insofern ist er schlechterdings und unbedingt ein Monarchist,
aber ans Not, aus Verzweiflung; denn die Monarchie ist ihm nur eine
iSeil unabwendbaren ftnfseren und inneren Terfalles. Eine Konsequenz
dieser Auffassung ist die GleichgüLigkuii g( ^cn dip politischen Verhält-
nisse der Gegenwart, welche die gesamte Kaiserlitteratur beherrscht.
Tacitns verachtet selbst seine enge und rubralose Arbeit; der Inhalt
seines Werkes ist ihm gleichgiltig oder widerwärtig. Es gab FVagen
genug, selbst in der greifbaren äufseren Politik, zu denen der Historiker
Stellung nehmen mufste; Tacitus bat es weder in Britannien noch in
Armenien gethan. That er es in der Germania? Der Moment wo diese
Schrift erschien, legte es nahe genug. Aber trotzdem geschah es nicht;
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BOmiicb« G«icbichte und Chronologie.
denn wenn die Schrift diese ßestimraung gehabt bitte, so hätte sie Aber
den militAriiehen Stand der Dioge, die TrnppenUger, die Grensbefesti-
gnngen, die Maebtstellitng der freien Gennanen doch einiges berichten
nassen; sollte Domitian in Schatten gestellt werden, so mnfste des
Nachfolgers und der an ihn geknöpften Hoffiinngen Erwihnong gesebehea.
Aber ?on dem JkUem geschieht nichts. Die Schrift macht den Eindruck
einer rein geographischen Abhandlung; eine bestimmte politische Teadeoi
wird man ihr nicht beilegen können and eine moralische nur In dem
Sinne, wie sie allen Werken des bedeutenden Mannes zukommt. Da-
gegen kann die Schrift eiiiiMi Teil der Historien gebildet haben, indem
sie ciiio voranff»c?chickte Go(>giapliie der neuen Kriegsschauplätze in
(ioriiiaijit'ii gab, s^o die Vorgäiitre der Historien tum grofsen Teile spiel-
ten; die hiötoriscl) goograplii rho Kmleitung zum jüdischen Kriege nnd
die Schilderung von Britannien wie Agricola widersprachen solcher An-
nahine nicht; denn der einfache Stoff lieds aich leicht io die fUx&hiung
einlegen.
An dieser Darlegung Mommsens scheint dasjenige, was zur Wider-
legung der Asbach'schen Annahme vorgebracht wird, woblbegrttndet. Der
positive Teil der Hypothese hat manches gegen sich» vor Allem, dafs
weitaus die meisten der in der Germania besprochenen Stimme and Ge>
biete in den Historien gar nicht berührt werden. So werden wir uns aock
jetst noch bescheiden mflssen, besllglich der Bestimmung dieser Schrift
mit einem non liqoet zn antworten.
4. H. Schwarz, Der Bar-Cochbaische Anliitand unter Hadrian
oder der gftnalicbe Verfall des jfldischen Reiches. Brünn 1885.
Der Verfasser beklagt sich in der Vorrede tiber die Gleichgiltig-
keit seiner Stammesgenossen gegen die Geschichte ihres Volkes, die doch,
wie keine andere, Charaktere voiluiiro, »/.u denen wir wie zu idealen
(iebildcn eniporschaaen« etc. Ich fliicliie, seine Arbeit wird nicht dazu
beitragen, diesen Zustand zu Ändern; es wfire auch bedauerlich, denn
wenn seine Volksgenossen aus seiner Daisieliung eiu Bild des Bar-Ko-
kaba Krieges entnehmen wollten, so würden sie eines erhalten, das je-
denfalls so isoliert und so verzerrt wäre, wie leider die Stellung des
Judentums auf anderen Gebieten. Der Verfasser sitzt hinter einer
chinesischen Mauer, die Talmud heifst, und was sonst in der Welt Aber
diesen Krieg geforscht und gefunden ist, existiert ftir ihn nicht.
Wissenschaftlich ist also die ganse Schrift durchaus wertlos und
swei Seiten in Schürers NeutestamentUeher Zeitgeschichte sind mehr
wert, als die 60 Seiten des Herrn Schwärs zusammen.
Lehrreich ist immerhin das Verfahren. Der Verfasser beginnt mit
einer Darstellung des Josephus, der natftrlich in den scfawftnesten Fa^
ben gemalt wird: er mufs sogar idurch seine Territerei die stdie Tests
Jerusalem zu Fall gebracht habenc, ohne ihn wäre dieselbe nie erobsit
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7« Zdt der Mier, Cliodter, FIftfi«r dihI Antonioe. 283
worden. Hat der Terfittser wfrklidi Josephe» gelesen oder hat ihn sein
NatioDalhafs otir das Schimpfen, nicht das Lesen gestattet? Wunder-
bare Yorblelluüg bat der Verfasser von dem römischen Bürgerrechte,
beüw. er weifs darüber gar nichts, wie folgende Worte beweisen: »Fla-
vias (soll heifsen Vespasian) — verlieh ihm sogar seinen kaiserlichen
Namen: »Flavias tr. Schon dieser Umstand, dafs ein römischer Cäsar
einen Juden mit seinem kaiserlichen Namen schmückte« etc. Natürlich
von Tiberius Julius Alexander und älinliclien Fallen hat der Verfasser
nie etwas vernommen. Noch wunderbarere Unwissenheit zeigt die
rfthrende Geschichte des ächten Propheten Jocbanan ben Saccai, der
Veepaslan prophezeite, dafs er Kaiser von Rom würde; »diese Propbc-
leiang ging anch sofort in ErfiUlnug, denn während dieser Unterredung
kam ein Bote aus Rom, der Vespasian meldete, er sei zam Kaiser ge-
ffiblt wordent. Hat der Verfasser wirklieh aach nur bei Schlosser, den
er dtiert, rOmische Qeschichte gelesen?
Statt GFesehichte wird uns eine Reihe wertlosen talmodischen Klat-
sches vorgeführt; wie wertlos derselbe ist, davon hat der harmlose Ver-
fasser gar keine Ahnung, denn mit einer kindlichen Naivetät trägt er
diese Dinge vor — die sich allerdings in den Berichten der jiiilischen
Oherlieferung über Hadrian schon zur Sinnlosigkeit steigert. Das ein-
zige Neue, was ich gefuuden habe, ist S. 31) ein grofser Excurs über
die Beschneidung, um die sich Bar-Kokaba ein besonderes Verdienst er-
warb, indem er »die nnzurstorbare P'riah durch Aufschlitzung des iuue-
ren Vorhautblattes der Länge nach als zweiten Akt der Operation de-
kretiertet ^ es ist eine seiner gröfsten Tbatenl
Es ist nnglanbliofa, was fltr Albernheiten und Geschmacklosigkeiten
der Verfuser seinen Lesern anfzatlseben wagt — eine der grOfsten
steht 8. 41. Danach soll Tineius Rufus, dessen Namen der Verfasser
natflrlicfa auch mishandelt, seine schöne Frau abgesandt haben, um den
Rabbi Akiba anm Abüdl za bringen. Diese aber heiratete Akiba, natOr-
lidi nachdem sie Jfldin geworden war. »Auf die Eroberung des Rabbi
hatte es Tineius Rufus abgesehen und verlor dabei seine Frau! Das
ist die verdieute iStrafe, wenn mau Frauen zu diplouiutischen Zwecken
verwendei!« S. 45 wird sogar Hadrian tjiue Tochter zugeschrieben, die
einen Lebensbaum umhauen läfst, wab Veranlassung zu einer Enipuruug
gieht; nach 8. 61 war Antoninus Pius gar ein Geheimer-Jude. S. 54
kennt der Verfasser Münzen mit der Aufschrift Adeunii Aug. Judaeae»
die die Juden zu Ehren des Hadrian prägen liefsen, als er Syrien be-
suchte! Ob S. 68 »Tikemont Kaisergeschichte c Druckfehler ist, bleibe
dahingestellt ; nett ist anch, was dem Verfasser über die Münzen dieses
Au&tandes bekannt geworden ist.
Qleidi dem Inhalt ist Stil und Interponktion ~~ mit einem Worte,
die Schrift leistet an Ignoraoa das Grofsartigste^ was mir seit langer Zeit
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BAmiscbe GeechidiU and Chronologie,
in di« H&oda gekoamen ist - und solches Zeog will das Jadentnai re-
geoeriereo!
Gaston Boibsier, L'oi>pobiuou sous les Ccsars. 2. edition.
Paris 1885.
Das Jd zweiter Auflage vorliegeDde Bach ist in dem Jahresberichte
noch Dicht besprochen worden; Ich hoffe diese nicht mir tnr Last füleod«
Unterlassung durch diese Besprechung wieder gut su machen.
Das erste Kapitel erOrtert die Frage, wo die ünsufriedeneo an
sucheo seien. Nicht in den Heeren, nicht in den Provinzen, nicht in den
Muüizi]>ien; denn alle diese Faktoren hatten durch das Kaiserreich go-
Wüuneii, bie hatten also kciiioii Grund zur Oppusition. Diese fand sich
allein in Rom. Diu ßefrieduug des lieiches, welche einst die AJiciu-
berrschaft wiiikuinroen erscheinen liePs, war l altl in Vergessenheit ge-
raten, und nun sit gte die Bosheit und die zugcli » e Neigung zur KritiJt,
welche in einer litterarisch hoch entwickelten Gr -i lNchaft nicht erstaun-
lich Sinei, wenn der Versuch der Begründung t^iuer Alleinherrschaft unter-
nommen wird. Als Augustus diese litterarischen Angriffe unerträglich
fand, war die Opposition da.
Das z\^eite Kapitel schildert die Opposition der höheren Stände
in Rom. Dieselbe war dnrch die eigentümliche Form der Regierung
henrorgerufen, die unter republücanischen Formen thatsächlich schranken-
loser Despotismus sein konnte, weil es keine gesetslichen Grensen gab,
welche sie respektieren murste. Die unruhige und unsichere Regierung rief
eine Opposition hervor, die keine Prinsipien und keine Konsequenz, keine
festen Ziele und kein entschiedenes Verfahren kannte, die auch nicht in
offiziellen Körperschaften ihren Ursprung hatte, sondern die in unfaTsbarer
Weise alle Gestaltungen der höheren Gesellschaften erfüllte. Den Haupt-
herd der sich für die offizielle Schmeichelei und ServilitÄt schadlos hal-
tenden Gesellschaft bildeten die GastmUhler und die Plaudereien aul den
Strafsen und ilen öüentlichen Pl.ltzen und i'iuinenaden (circuli). Bald
war es die ^gewöhnliche Plauderei, bald die Vorlesung irgend eines
Schmähgediclji>. buld ciJle^ ^iitiiiseheu Testament», bald bei( Mide Bon-
mots, in welcher sich die Opj)o>iM(>n kundgab; sie war so mannigfaltig,
wie die Veranlassungen, die sie lür die Unzufriedenheit bot. Wir be-
sitzen nur geringe Überreste, einige Epigramme, einige boshafte Anspie*
lungcn auf der BUhne und bei den sonstigen Schauspielen, einige giftige
Pfeile, die bei den Hecitationen abgeschossen wurden, die Tyrannen*
deklamationen der Rhetorenschulen, die versteckten Stellen in den Er-
zeugnissen der Litteratnr, die ?on dem Autor so gedacht waren, wie sie
das vornehme Publikum interpretierte und bezog - dies sind die Spu-
ren, an denen wir die Existenz der Opposition verfolgen können. Diese
Opposition war nicht eigentlich republikanisch; höchstens in den Rhe-
toreuschulen hatle das Wort Hepublik noch Ours, selbst die Philosophen
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7. Zeit der JaUer, Claudier, FUvier und Autoaine
285
giDgci) nicht auf den Sturz des Kaisertums aus, soudern sie zUrateii nor
der Lasterhaftigkeit der Kai -er.
Das dritte Ivajutrl beschäftigt sich mit der Vorhaniiuug üviJs.
Die Yeraulassung zu derselben war nach Boissier eine Beziehung zu dem
unzüchtigen Verkehr, welcher zwiscbeo der jüngeren Julia und Silanus
bestand ; die Vermutung ist ansprechend — aber sie ist eben auch nur
Vermutung. Lehrreich ist diese Verbannung dadurch, dafs sie zeigt,
wie Augustns von verhAUnisiDäfsig liberalen Grandsätaseo durch die mftdi-
tigereo VerhftltniBse mr Repression geführt worde.
Im vierten Kapitel werden uns die Delatoren vorgefilhrt; der Ver-
fasser betont mit Recht, dafs die Einrichtung nicht ans der Kaiserzeit
stammt, er erklärt dieselbe zutreffend, er fahrt die verbreiteten Yor>
Stellungen auf das richtige Ma& surQck ^ aber neues habe ich nicht
gefanden; ich habe alles Wesentliche, was hier auf vielen Seiten gesagt
wird, auf zweien in meinem Buche »Geschichte des römischen Reiches
unter Nero« Berlin 1872 erörtert.
Kapitel 5 beschäftigt sich mit dem Roman des Petronius; Boissier
erblickt in ihm eine zur Unterhaltung Neros gedichtete Schilderung des*
Lebens der unteren Klassen, in denen Nero sich bisweilen bewegte, mit
Angriffen gegen Lucan und Scfk i.
Kapitel 6 schildert die JSchnItstclier der Opposition, Lucan, Taci-
tns, Jnvenal; der zweite wird möglichst gereinigt, der dritte soll als
Haupttendenz verfolgt haben, die Freigebigkeit der Kaiser für die Lit-
teraten herbeizufQbren ; ich meine, dem einen wird zu viel, dem anderen^
so wenig gethan: ein blofser Bettler, wie ihn Boissier darstellt, war Ju-
veoal nicht.
Das Ergebnis ist: die Opposition hatte kein Ziel, sie opponierte,
mn 80 opponieren sie bestand mehr aus Unzufriedenen als aus Ver-
schwörern.
G. Volkmar, Die RcIigiousverfoiKung unter Kaiser Tiberius und
die Chronologie des Fl. Josepbus iu der Pilatus- Periode. Jahrb. f.
prot. Theol. 11, 136—143.
Die von Josepbus AJ. 18, 3, 4. 5 berichtete Judenverfolgung ist
mit der von Tac. ann. 2, 85 berichteten identisch; dafs sie an der be-
trefifenden Stelle berichtet wird, erklärt sich daraus, dafs Josepbus die
beiden Anti -Semiten Seianus und Pilatus mit einander in Verbindung
setsen wollte.
August Jacobsen, Die Quellen der Apostelgeschichte. Progr.
d. Friedr.-Werd. Gymn. Berlin 1885.
Der Verfasser will einen Beitrag zur Aufhellung der Zeiten des
Urchristentums liefern, indem er die Frage erörtert, ob die Apostelge-
schichte dnrcbgehends oder nur in einzelnen Partieen authentische Ge*
scbichtserxfthlung enthttlt.
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286
BOmisdie CMbidii» nnd Chronologiau
Dem Verfasser steht die UentitAt der Yerfiuser des Lokas-EfiB-
gelimns und der Apostelgeschichte fest Fttr ersteres bat Luhes in sshr
aasgedehDtem Mafse ahwechsehid bald das Matthias», bald das Maifc«-
EvangelitUD benntxt Die gleiche Sabjecti?itit fiiadit sich auch ia der
Apostelgeschichte geltend, und eine gewisse Gewaltthätigkeit in der Qa«l-
Icnbcnutzung und gewisse willkt)rliche Kombioatioosveräuche liudea bs-
Eeichiieii lc Aiialogieen in der aiidoren Lukasschrift.
Lukas steht auch in der Apostelgeschichte der urcbristliciien Gfr
schicht«^' schon recht fern und durchhcliaut ihren Zusauimenhang und
Charakter uicbt immer genau; nameotlicb bat er verschiedene ant^üdi-
sehe Züge eingefügt, im Widerepruche mit seinen QoeUeo. Dem heili-
gen Geist wird eine eigentümliche, das Wiricen JesQ gewisserraafseo ent
abscbUefsende uod voUendeade Mission sageteilt; die Wonderberidite
werden erweitert ond gesteigert, die christologische Speknlalloii tritt is
den Yordergrond. Lnkas hat bald seine Torlage exoerpier^ bald aielr
ans dem Gedächtnis nachenfthlend berichtet, bald ia kihner Xotabfaap
tion seinen Stoff erweitert« er Übt sich dnrdi snfttllige Ideenaaaoeiatb*
nen so Verscfaiebangen in der Geschichtsersflhlang ?erleiten. Zawaüsa
hat Lukas sehr geschickt einen spftteren Zog durch eine gelegentü^
Notiz vorbereitet.
AA. c. 1 12 berichtet Lukas tlber die Anfänge des apostolisdien
Zeitalters, vornehuilich iillerdings nur über die Thähgkeit Petri. Nacb
des Verfu''sers Ansicht trägt derselbe liier hauptsächlich mehr oder min-
der glückliebe Kombinationen voruehnilicb im Anschlufs aii Notizen, die
er in den Briefen des Paulus gefunden hat, zuweilen auf Gruad von
Nacbbüdangen resp. von Entlehnungen aus der evangelischen Goechichts
vor. Demzufolge ist der historische Wert dicf^er Aafiieichnongeo nar
gering. Diese aligemeinen SAtse erweist der Yerfiuser aa einer Beibe
Ton Thatsachen. AA. 13—16 (16, 8) giebt Lnkas Mitteilongen aber
die Missionsthfttigkeit des Panlns. Hier ist die* Darstellnng viel geaaaer
und anschanlicber, ?iel mehr ins Einselne gehend; besonders bedeatsam
sind die Itinerarien. Anl^er den paolinischen Briefen sind swei weitere
QacUea benntst; die eine enthielt die gemeinsame Thfttigkeit des Paulus
und Baroabas, die andere ist die sog. Wir- Quelle. Die gewaltige Wirk-
samkeit des Heidenapostels kommt auch lücr nicht nn nähernd zu er-
schüpfondor Darstellung. AutläHige Lücken erweisen auch hier die man-
gelhafte Kenntnis, die Lukas von diesen Vorgängen hat, die Maogelhaf-
tigkeit seines Quellenmaterials. AA. 16 (16, 6) 28 enthalteo einige
Abschnitte (16, 10—17: 20, 4 15; 21, 1 18; 27. 1-28, 16), die -ich
in formaler Bezieh nng sofort durch den Gebrauch der l P. PI. in der
Erzählung und nicht minder durch lebendig anschauliche Darstellung und
durch Genauigkeit selbst in nebensächlichen Angaben unterscheiden. Sie
sind unter dem Namen der Wir-QoeUe bekaant Doch ist es nicht wahr-
scheinlich, daTs Lnkas so den Angaben der Qneile Zasitse gemaeht hat
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8. Di0 Zeit der Terwilning.
287
Der Yerfuser weist im EinselseD nach, wo er solche Zusfttse TenauUt
Der Verfasser der Wir-Quelle scheint ihm Titus zu sein.
Julius Jessen, ApoUooius von I^asa und sein Biograph Philo-
atratos. Progr. Gelehrteascfaole des Johannenms. Hamburg 1886.
Der Verfasser die Sclirift de^ PhüoRtratiis näher untersuchea
und »auch nicht ])hiioiogische Le^i mit der »Lichtgestait« des Pyfha-
goreers, der ein Gegen- oder Nebenchristus sein soll, bekannt maclion.«
Er bespricht die einzelnen Berichte und seciert sie bezüglich ihr<!r VVua-
derthaten uod ihrer Glaubwürdigkeit. Dabei kommt er zu dem Resul-
tate, dafs Pbilostratus keiue Parallele zu Christus zeichnen habe wollen,
waa ODSweifeihaft richtig ist. Sonst wird Apotlonius sehr schlecht be-
urteilt, weil der Verfasser selbst unter dem Eindruck steht, dafs er eine
Apologie für das Christentum sn schreiben habe. So wirft er ihm ?or,
er wolle ein Prophet seines Volkes sein, ohne die dazu nötige Energie
m besitseni ond er sei flberhanpt nichts weniger als ein religiöser
Genius: »kein Wort Yon ihm, das im Menschenherzen widerhallt, keine
Hahaung, die in der Seele brennt«; in gespreizt feierlichem Tone trage
er seine Weisheit vor. Wir erlauben uns die einfache Frage, was wohl
Pbilostratus aus den überlieferten Reden Christi gemacht haben wttrde?
Wenn die besten Zeitgenossen so viel von Apollonius gehalten haben,
80 kann er doch nicht so leer gewesen sein, wie ihn der Verfasser dar-
stellt. Was letzterer Ober die Quellen sagt, sind lediglich Hypothesen,
die mehr io die Litteraturgesciiichte gehören.
YIU. Die Zeit der Verwirrung.
Hermann Haupt, Jalireabenciii über Dio Cassius. Philologus
XLIV, \o'l. 657.
Der Verfasser bespricht hier die späteren Bflcber und giebt in
einer SchiuÜBbemerkung eine Znsamme&stelloug der gewonnenen Ergeb*
nisse. Ein einheitliches Prinzip der Quellenbenntzung fftr das Gesamt-
werk Iftfst sich nicht anstellen, da das Verhältnis des Schriftstellers zu
seinen Hanptqnellen in den einzelnen Abschnitten sehr verschieden ist.
Die Behauptung, dab Dio auf größere Strecken immer nur einer einzi-
gen Quelle folgte, ist in überzeugender Weise widerlegt worden. Ob
wir aber dabin gelangen werden, auch nur für gröfsere Partieen die
Nachrichten Dies auf bestimmte Vorlagen zurückführen zu können, mufo
dahingestellt bleiben. Für die Geschichte der julischen Kaiser sind von
Tacitus unabljäiigige Quellen herausgelöst worden; die Prüfung der zeit-
genössischen Nachrichten zeigte die durchgängige Verlässigkeit Dios.
Aber ebenso haben die PfuIuij^m ?n ergeben, dafs Dios Werk nicht eine
freie einheitliche Produktion, sondern eine Kompilation ist, wobei er
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fiiOmische Ge^iciiickie uud Cliruuologie.
aber von einem Qucllenbericbt zu liem andereii überging. Aber tn
wellig beacbtet wurde bisher der rhetoriscbe Grundzug, der die Au:^-
führuügeii im Kinzelnen, die Schilderuiig von Cbaraktcren, die Moti-
vierung des ümereu Zusammeubaügs der Begebenbeiteu nahezu wert-
los macht
J. Plew, Kütiscbe Beiträge zu den Scriptores historiae Aogostae.
Piugr. Lyc. Strafsburg i. E. Iö8ö.
Der Verfasser will im Gegen i^atis zu H. Peter Piiilol. 43 das Tcr-
hAltnifi der Scriptoree tu Marias Manmas darsteUen nod sasammea-
fassen, was mao nach den Uber letxteren erhaltenen Zengnissen eigent-
lich Yon ihm wissen könne.
Die schon von fraher bekannte Taxation Plews betreib der script.
bist Aug. findet sich auch jetat bestätigt Sie sind »onter dicifenigen
Geschichtschreiber einzureihen, die mit Kleister and Schere arbelteteii.c
Marios Maximos dagegen wird Soeton gleichgestellt; beider Gesichts-
kreis ond Interesse reicht nicht über die Mauern Roms hinans. Aber fbr
die Charukierijjtik der Kaiser in ihrem Verhältnisse zum Hof, zum Senat,
zuui \'olk, nach reiu raeiischlicher Seite, ferner für die rumische Stadi-
chroiiik, mit einem Worte für die Sittengeschichte Roms soll Marius Maxi-
mus ein viel reicheres Material aN Sueioii geboten haben, während das-
selbe nn Zuverlö«;sigkeil dem Suelunisrhen mindestens gleich, wenn nicht
auch tjlt( iii iren war. Das historisch Wertvollste in den Script verdan-
ken wii zum gröfsten Theil dem Marius Maximus.
Was endlich die Persönlichkeit des lettteren betrifft, so ist weder
seine IdentilAt mit dem General des Severns, noch mit dem praet Urbi
des Maximns erweisbar
Otto Seeck. Der ei^ie Barbar auf dem römischen Kaiserthrone.
Preuss. Jahrb. 56, 267—300.
Der Verfasser entwickelt in der Einleitung die immer noch be-
deatende Antorität des Senates im dritten Jahrhundert, dessen Gegner
eigentiich nur die gemeinen Soldaten waren. Der stets wiederkehrende
Streitpunkt ist die Kaiserwahl, auf die Senat und Heer Anspruch er*
hoben. Aus diesem Kampfe will der Verfuser eine »zwar kurse, aber
in symptomatischer Beziehung höchst interessante Episodet hervorheben.
Im folgenden stellt der Verfasser die Krliebunk' de^ Ma\in]inuä
dar, der zwar von den Soldutea erhoben wurde, aber nicht ciia Erwähl-
ter des Heeres zu betrachten ist uiui auch nicht aU bulcher mit absicht-
licher Nichtachtung dem Senate entgegentrat. Ah Erwählter des Heeres
ist er nicht zu betrachten, »weil Rekruten, die noch gar nicht in^ Heer
eingestellt waren, die Stinanung dcsselbrMi ijr wifs nicht repräsenucrten« ;
»die Übrigen nehmen ihn an, weil sie einen Uegierungswechsel herbei-
sehnten und er im Augenblicke der Einzige war, der sich ihren ],Wtln-
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8. Zeit der VerwirruDg.
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Beben darböte Dafs der einzelne Senator in den Augen der Truppeo
als eiu hocb über ihnen stehendes Wesen galt, scheint dem Verfasser
beiHeseii durch Versehwörungen und Aufstftode, »die ihren Herd in den
Truppen, Huren Gegenstand in der Erhebung eines Senators fanden und
iwar Jedesmal eines Senators der vornehmsten Bangklasse.c Maximinns
wurde von dem Senate bestfttigt^ wie die Inschriften C I. L. VI, 2001. 2009
lehren; auch den Titel Germanicos liefs er sich vom Senate verleihen,
auf seinen Mnsen nennt er sich nor Germaniens; dieser Titel war ftlr
iho die Leptimation seines Thronranbes.
Die VerBchwOmngen hatten dem Kaiser gezeigt, dafs seine Ver-
dienste am das Reich ihm keine Sicherheit verschafften, und die Empfin-
dung seiner iiiediigcii Abkunft veraniafste immer grimmigeres Wüten
gegei] de Ii Adel des Reiches Die Soldaten hielt er mit eiserner Strenge
üieder, da sie sich auch nicht treu erwiesen hatten, den kleinen Mann in
den Provinzen entfremdete der ungeheure üeldverbrauch , den die Rü-
stungen herbeifüljrten , und der durch die Öffentlichen Einkünfte und
privaten Stiftungen der Munizipien, durch den Schmuck der Plätze und
die Weibgescbenke der Tempel mit befriedigt werden mnfste. AnbAnger
hatte er wenige, selbst im Heere. Trotzdem brach kein Aufstand aus,
weil Maximinns ein so bedeutendes Heer vereinigt hatte, dafs keine
Provinx imstande war, filr sich Widerstand sn leisten and kein Statt-
halter wagte, rings von Spfthern nmgebea, mit den Naehbarkommandos
Yerbindnngen ansnknttpfen. So brach denn der Anfttand ans, wo er
am nnangreifbarsten war, freilich auch am nngeflJurlichsten erschien,
in dem militärisch • seh wadien, aber rings durch Meer nnd WOste ge*
schfltsten Afrika.
Der Erhebnng der Gordiane schlofs sich Gapellianus, der Legat
von Nnmidien. »augenblicklich« an; dies beweisen die Inschriften 0.1. L. 8,
10645, ein Legionsziegel mit der Aufschrift leg. III Aug. Gordiana eb.
10474, 9 und die Tilgung von Maximinus' Namen im Lager von Lam-
baesis eb. 2675. Diese kann nicht stattgefunden haben, nachdem der
Thraker schon gefallen war; denn sonst roüfste auch der Name der Le-
gion, welche damals gleichfalls poachtet wurde, radiert sein, Äufserdem
hatte auch Gordian dem Capeiliauus keinen Nachfolger schicken können,
wie dies Herodiau VII, 9, 2 erzählt, wenn er nicht in Nnmidien aner-
kannt gewesen wäre. Endlich wAre die schwere Strafe, welche später
fiber die leg. III Aug. verhängt wurde, nnerklftrlicb , wenn sie weiter
nichts getban hätte, als dem Herrscher, an welchen sie ihr Schwur band,
tna so bleiben. Als in Rom der Senat sich fAr Gordian erklärt hatte,
»kamen in onglanblich kurser Zeit von allen Seiten die Nadirichten,
dab Feldherren und Heere die Bilder Maximins von den Standarten
gerissen und die der Senatskaiser aufgeflanzt hätten.« Diese »unglaub-
lich kurse Zdti wird daraus abgeleitet, dars, da die Gordiane nur 20
bis 25 Tage regiert haben, »alle Provinaen, in denen sich Statuen oder
JakfüMoht ftr AkMliiimifMaaehftft XLVm. (tlS6. ULi 19
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Römische Geschichte und Chronologie.
Münzen von ihnen nachweisen lasson. unmittelbar auf die Kunde von
ihrer J jhcbuii^ sich dem Aufstande angesclilossen liaben*. Wie sehr der
alte ÄdcJ (ItT Güidiane auf die Phantaaie wirkte, »zeigt der merkwardige
Umstand, dafs der Name Semproniiis, welcher au die AbstammunL; der
Gürdittue von den Gracchen erinnern sollte, mehrfach aut provmzialeu
Münzen und IiiM:hrifien erscheint, ol>glcich die Kaiser ihn nicht fiihrleu.
Ägypten hatte die Aufforderung des Senats gar nicht abgewartet; dies
weifs .Sceck daher, »dafä der vorn Senat verliehene Beinamen Fuj/xaTo^
nicht auf den alexandrinischeu Münzen erscheint; bewiesen wird diesa
Hyphothese »dur< h die grofse Zabl von Münzen, welche auf eioen selir
frOheu Begion der PrAgUDg biDweistt. tArabiea und die syrischen Pro-
Tiozen schlosseo sieb wabrscbeialicb aot, uod »da eine Stadt tief im
Imetü TOQ Pbrygieo mit dem Bilde Gordians sa prftgen wagt«, so kön-
nen auch die beiden benachbarten Legionen Kappadokiens der Erhebung
nicht fremd geblieben sein.« Seeck rechnet für den An&tand im Osten
allein mehr als 100 000 Hann heraas, »nnr freilich standen sie viel sn
fem, um anf die unmittelbare Entscheidung von Einflufs su seine
Die Katastrophe in Afrika wurde dadurch veraniaTst, dafi Gor-
dian den Capelliauus seines Amtes entsetzte; letzterer erklärte sich jetst
wieder für Maxi minus » >eine Truppen waren ihm blindlings ergeben and
fragten wenig danach, gegen wen ^ie gefiihrt würdeu«.
Über die Wahl der boideu Senat^kaiser und das staatsrechtliche
Kunst<^tück dabei vermag Seeck auwcnig Neues y.u bringen, wie über die
Kiimpte /wi^sclien .Maxiniinus und der Senat^jjartei, «len Sturz der Seuats-
kai>er und die Erhebung Gordian^ III., uubei der Senat «wieder auf
die alte Rolle zurückgekommen war, üur Wahl des Heeres einlach Ja
zu sagen«. Es war der letzte Versuch der römischen Adel&versammlung,
ihr altes Kecht zu behaupten.
Diese Abhandlung ist auch »in symptomatischer Beziefaungc nicht
ohne Interesse, und deshalb soll sie einer genaueren Betrachtung unter-
zogen werden. Ich mufs den Leser su diesem Zwecke auf den Jahresber»
f. rOm* Gesch. v. 1888 S. 461 ff. verweisen. Seeck hat meine römische
Eaisergeschichte einer Kritik unterworfen, deren Ton bis Jetst glack-
ticherweise in der Rezensionenlitteratur vereinzelt geblieben ist, obgleich
man an Derbheit hier zur Genage gewohnt ist. In dieser Reaension ist
nun besonders meine Behandlung des Kaisers Maximinus angegriffen, and
ich mufste natürlich doppelt begierig sein, wie sich nun diese Epoche
unter der Feder des Rezensenten gestaltet hat.
Seeck hat mir vorgeworfen, daf^ ich. *iie »ungeheure Autorität«
dch Senate ih jener Zeit nicht gekannt hätte. Ich babe diese Anklage
Jahresber. 1883 S 4t;;5f. bereits widerlegt. Was bringt nun aber Seeck
für seine Behaujitung vurV Er stellt läng«;t bekannte Thatsachen über
die Elemente zusammen, auf denen sich diese Autorität aufbaute, die
von niemand bestritteu wordeü ist, ireilich auch weder im üulen noch
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8. Zeit (ier VenrirruDg.
291
im Bösen jemals im dritteu Jahrhundert entschieden hat. ich habe in
meiner Geschichte 1, 872 fi. das entschiedenste Eingreifen des Senates
in der Wahl und Regierung des Tacitus dargestellt, aber gerade diese
Kpi==ode zeigt recht evident, dafs diese Autorität nur in traditioneller
Weise sich, erhalten hatte, wirkliche Macht und wirklichen fiinflufo aber
nicht mehr besafe.
Seeck bestreitet, daCi Maximinns als Erwählter des Heeres sa be«
trachten sei, weil Rekruten, die noch gar nicht ins Heer eingestellt ge>
wesea seien, die Stimniung desselben nicht repräsentierten. Woher weih
Seeck, daHs ihn nnr Rekraten wählten? V. Max. 7, 1 steht bis rebus
eoospiscunm ▼irum Alezander — omni exereitui praefecit, gaudentibos
cnnctis nbiqne tribunis ducibus et railitibus. 2. deiji(iue totum eins exer-
rifum^ qui sub HeliuLabulo magna ex parte torpuerat, ad suara mili-
tarem disciplinarii retraxit. 8, 8 heifst es Augustns ab ex^rritn appel-
latus. Ebeii^ü berichtet Katrop 9, l ad iiii]»;'rium accessit sola miUtvm
foluiitate und is hello adversus Gernianos leiiciter gesto cum a inditihus
Imperator easei appeliatus. Aur. Vict. Caes. 25, l sagt sogar M. p/vu-
sükns ret /'r/z/rY/^- polentiam cepit suffragiis legionura. Auch die Epit.
24 , 2 sagt wenigstens regnuni eripuit pluribus de exercüul corruptis.
Also wo sind die Rekruten Seecks? Wenn er nicht die ganze Über-
UeüeruDg Aber den Haufen werfen will, mufs er doch wohl die Wahl
dnrch das germanische Heer zugeben* Wie kommt Seeck zu den Re-
kraten? £r hat in der Vita Max. gelesen c. 5. 6. dafs Maxiininus Re-
kruten einexerciert hat, hat aber dabei abersehen, dafe die Vita diese
Thatsacbe an den Anfang der Regierung des Alexander verlegt, wo er
ihn sum tribonos legionis quartae ex tironibns machte; die Stelle c. 7
hat er oifenbar gar nicht gelesen.
In demselben Znsammenhange behauptet Seeck, dafs der einzelne
Senator in den Augen der Truppen als ein hoch über ihnen stehendes
Wesen gegolten habe, und fahrt dafür zwei Aufstände an, die ihren
Herd in den Truppen, ihren Gogenstaiid iu der lilriiebuug eines Konsu-
iaren taiiden. Was beweist das? doch nichts weiter, als dafs unter
einem dem Senate ergebenen Kaiser, wie Alexander, die seuatorischen
Offiziere ebenfalls einigen Einflufs besafseu und ein und die andere Ab-
teilong durch Geld und gute Worte für sich zu gewinnen vermochten
(trig. syr. 32, 1 defectionem, quam consularis vir Magnus- j)araverat);
wie wenig diese Putsche bedeuteten . zeigt ihr Schicksal. Warum hat
aber Seeck nicht erwähnt, dafs diese selben osroenischen Bogenschützen,
weiche sich fttr den vir consularis Magnus hatten gewinnen lassen, nach-
her «nwR ex suis zum Kaiser machen wollten, den Maximinns aus einer
Tribnnenstelle entlassen hatte? Dafs wir es hier nicht mit Sympathieeo
des Heeres fbr ein^n Senator su thnn haben, liegt auf der Hand und
lAfsl auf die Gründe schliefsen, welche diese Tri^pe schon für die Piftne
des Magnus gewonnen hatten* Dafs dieser die Seele einer Verschwörung
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292
Bömischt» Gtscbicbtc und Chrouologie.
war, zeigen die Elemente derselbon v. Max. 10, 1 - qni cnin mnlli>
militibus et ceuturiouiim^ ad euin coufodicndinii coubiiium inierat: höhere
Offiziere standen demnach gar nicht auf seuier Seite. In deu nich>teü
Jahrzehnten bereits werden ausnahmsweise Senatoren, regeinnäT&ig Leute
aus der Truppe auf den Thron erlHiben; man sieht daraus, wie «CIUC
der senatoriäobe Kan^ bei •leni lieere bedeutete. Seeck oiromt gegen
alle Berichte aa, dafs Maxiraious um Bestätigung seiner Wahl b«
Senate uachgesucht habe. Das Richtige hat jedeulalb ?ict. CSaea. Sf,
1. 2 poteDtiam cepit softugiis legioDDin. Qood tatoeD etiam patrea, dm
pericalosam existimaiit ioermes amato resistere, approlwTermit. Wcto
bewelseu auch die Inschrifteo G. I. L. 6, 2001. 2009 so wenig als die arf
ihn geschlagenen Münzen mit dem Revers P. M. Tr. P. Oos. P. P. S. C
(Cohen Maxini. 53. 57 etc.); denn ob der Senat wollte oder nicht,
wurden die betreflcnden Prägungen und Kooptationen durch die kaiier-
lidien IJeanitcn der Ilanittsfadt vcranlufst. Seeck nimmt uachher ao, d&U
Gordian 1. auf meinen Sülm Münzen schlagen liefs, ehe der Senat ihn
al> Mitregenten bestätigt hatte; nini Maximinus sollte sich vou der Be-
stätigung des Senates abhängig gemacht habend Dasselbe wtkrde von
dem Titel Germunicus gelten, selbst wenn der von Seeck S. 276 ver*
suchte Beweis glücklicher w&re, als er ist. Er behauptet» es gebe zahl-
reiche MttQzen, auf deoen Maximtuns sich Konsul nenne, die foigüeb
nicht vor dem 1. Januar 286 geschlagen sein konnten, auf denen er aber
noch nicht den Titel Oerroanicus ftthre, obgleich einige davon die vio>
toria Germanica feiern; daraus schliefst er, Maximinas habe den Titel
nicht eher gefuhrt, bis ihm der Senat denselben erteilt habe. Zonictet
kann nach Cohens Verzeichnissen von zablrelehen Mensen dieser Ait
nicht die Rede sein. Sodanu stehea diesen wenig zahlreichen MOnzea
zahlreiche andere gegenttber mit dem Avers: Maximiuus Pius Aug.
Germ, und dem Revers: Victoria Germanica. Will Seeck - angenom-
men, dafs der Germanensieg im Sommer oder Herbst 235 erfochten
wurde — diese Mtlnzen alle nach dem 1. Januar 236 setzen, während
doch die gesamte bekannte Praxis der Kaiserzeit dafür spricht, dafs ein
Sieg so fort und nicht erst beinahe Vi Jahr, nachdem er erfochten war,
auf den :Mr)nzen verherrlicht wurde? Dabei nimmt Seeck als ausgeowolit
an, dafs Maximinus noch £nde 266 nach Pannonien gezogen sei, weil
die Inschrift G. I. L. 6, 8766 die Titel Daciei Sarmattd noch mit der
trib. pot. bis verbinde und Herodian 7, 2, 9 j|far/tawoc
wrtfToc ibn dorthin abgeben lasse. Aber diese Datierung ist nichts weni-
ger als sicher. Denn die Vita und Herodian berichten von einer Haopt*
expedition gegeo die Germanen, die offenbar 266 stattfand, and »fnermt
et alia sub eo bella plurima ac proeliac etc. ; letztere können aber niebt
im Jahre 1135 untergebracht werden. Die erwähnte Inschrift schliefst
diese Annahme nicht ans; denn wenn man auch Herüdiuub Angabe be-
tonen will, so läfät sich doch die Erwerbung eines Sieges über Saim«ttcii
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8 Zeit der Verwirrang.
293
Docb im Jahre 286 anterbringeo. Am 25. Mftrz 286 ist Maximio jeden-
falls schon ▼om Senate anerkannt nnd im BeBitze der trib. pot«; also
wird dieselbe wohl Anfang Mftn erworben worden sein. Dreierlei Bech-
onngen sind so dieser Zeit denkbar. Entweder die trib. pot. wurde
gesfthlt von Mära zn März, so dafs also die 2. Ton Mftrz 286/287 lief,
oder vom 10. December ab, so dafs die 2. vom 10. December 285/286
lie( oder vom 1. Jannar, so dafs die 2. vom 1. Januar 286/287 lief. Wel-
ehen Fall man nun annehmen mag, so konnte Maximinns, wenn er im
Aufang Oktober, wo in Germanien die winterliche Zeit schon begann,
aufbrach, wohl noch einen Sieg bis zum lo. December erringen. Den
Eindruck, dafs er den Winter 235 O bis Frühjahr 230 in Paunonien ver-
bracht habe, machen die Vita und Herodian nicht; denn sie erwähnen
nur Pläne, keine erheblichen Thaten: 13, 3 Pacata Germania Siriuium
venit Sarmatis inferre "bellum paran«: atque animo conciipiens atiiue ad
Oceanum septenirionales partes in Romanum ditionem redigere, quod
fecisset, si vixisset; es ist aber nach der Thatenlust des Thrakiers nicht
denkbar, dafs er 2Vs Jahre in Pannonien uothätig verbraclit hat.
Seeck nimmt an, dafs sich Capeiiianus dem Aufstand der Gordiane
augenblicklich angeschlossen habe; dies sollen die Inschrift CLL. 8,
10845, ein Legionsziegel eb. 10474 , 9 nnd die Tilgung von Maximins
Namen im Lager von Lambaesis eb. 2675 beweisen. Zunächst ist der
Ziegel 10474, 9 nicht so sicher, wie es Seeck hinstellt; das 6 ist teil-
weise radiert, 0 und R sehr ungleich; Mommsen bemerkt dazu; fortasse
leg. ni. Aug. 6or(diana). Man kann nun dieee Interpretation geben,
die allerdings den Schriftstellernachrichten in allen Punkten zuwider-
läuft; aber ist es nötig, dies zu thun? Sicherlich nicht. Der Name
Maximins kann sehr gut erst getilgt worden sein, als die Nachricht von
seinem Tode nach AInka gelangte. Damals war die leg. lü. Aug. noch
nicht aufgelöi^t. Dies scheint Mommsens Ansicht zu sein: Maximini
igitnr nomen deletum videtiir esso, antequam ipsa legio Gordiani iussu
tolleretur. Diese kann ohonso gut die Bezeichnung (iordiana aiif einem
Ziegel sich gegeben haben , wenn dieser Ziegel überhaupt so zu \c<en
ist; denn Gordian IIL hat sicherlich nicht in den ersten Tagen seiner
Herrschaft dieselbe aufgelöst. Und dafs gerade Ziegel bereitet worden
seien in den wenigen Tagen, in denen das Regiment der Gordiane in
Afrika bestand und die Legion sicherlich andere Dinge zu thun hatte,
ist an nnd f&r sich durchaus unwahrscheinlich. Die dritte Inschrift beweist
noch weniger, wenn, wie ich vermute , 8, 10895 gemeint ist 10845
enthält bios die drei Buchstaben NIE Der Leser findet das Urteil
Mommsens darüber Jabresb. 1888, S. 465. Ebenso wenig stichhaltig ist,
was Beeck weiter anf&hrt, Gordian L hätte Capellianus keinen Nach-
folger bestimmen können, wenn er nicht in Nnmidien anerkannt ge-
wesen wäre. Wamm nicht? Es kam nur darauf an, ob er auch die
Macht haben würde, meiner Ernennung bei den Soldaten die Anerkennung
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I
294 Hömisciic Geschieh ti* und Chrooologic.
zu verschaffen. Weuu Seeck endlich die Strafe der KassÄtion für die
dritte Legion für unerklärlich erklart, wenn Me weiter nichts gethan
hätte, äIs dem Herrscher, an welchen sie ihr Scliwur band, treu zu hlei-
ben, — den Vergleich mit dem Heere, welches vor Aqail^ja gelegen
hatte, kann doch Seeck nicht ernsthaft gemeint haben - so zeift <lii
Verfahren Valeriana, dafs man die Art der Bestrafung jedenfalls för ii-
gerechtferttgt hielt; denn er hat sie wieder restitnierU Gordian IIL hil
die Pietftt g^en seine Verwandten stets sehr betont; GapeUiaDos mw
in Afrika verhafstt die Legion durch ihre Beteiligung an dam Stvie
der Gordiane misliebig (M. Geecb. 1, 798 A. 6). So konnte die Arf-
lösung hinlänglich gerechtfertigt erscheinen. Durch V. Maxim. 19, 5
prolndens ad Imperium, si Maximinus pensset ist es nahe gelegt, an emee
Versuch des CapeJlianus, nach Maximinus' Tode sich die Herrschaft zu
verschafifen, zu denken; hat sich die Legion dariui beteiligt, so cridÄrt
sich ihre Autlösnng um so leichter.
Fast nüglaublich ist, dafs Seeck nach den Nacliw ei^en, die ich
Jahresb. Inö.i S. 4t)4 ti'. betreffs der »zalilreirhen Provinzeu, in dt»r»i
mit dem Bilde der Gordiane Mttnzen geprägt und Statuen von ihnen
errichtet worden sind« noch den Mut hat^ seinen Lesern in den Prem».
Jahrbüchern abermals die nämlichen Behauptungen au£iutiscben. Ich
habe dort bewiesen durch die von Seeck selbst aogeftlhrten Aatoritilen,
dafs es sich bei diesen saht reichen DenkmUem um eine sehr ok
sichere gallische und eine ebenso unsichere afrikanische laschiifr ban-
delt, mit denen sich historisch gar nichts anfangen lAfet, und um «nige
Mfinzen aus Cilicien, Phr}gicD, Korcyra und Alexandreia. BesAgtidi
dieser HOnien hat der Terstorbene Missong, wahrscheinlich der grOÜrte
Kenner der Numismatik dieser Zeit, das Urteil gefällt, dafs alle Golo-
nial-Münzen — Älexandicia ausgcnonmien die bei Mionuei uiid (. uLcü
sich fänden, sehr zweifelhaft seien, und dafs das Fehlen der Gor-
dian-Mtinzen bei der Unmasse von cülonialer Prägung jedenfalls seine
grofse Bedeutnnt? - nattirlich nicht im Sinne von Seeck habe. Ich
halte CS aus dicacm Grunde für überüüsbig, den auf diese MUujeo be-
gründeten, recht ausschweifenden Schlüssen Soecks — er berechnet dar-
aus für die Gordiane im Osten 100000 Mann - weiter nachxngeben.
Sonst ist der frisch geschriebene Aufsats eine angenehme Lekitie.
Otto Ritsehl, Cyprian ¥oq Karthago und die Verfassung der
Kirche. Göttingen 1886.
Im ersten Teile behandelt der VerCuser die kirchliche Wfrkiam>
keit Cyprians und seinen Begriff von der Kirche. Er stellt aueftbriidi
die Entstehung des Streites zwischen dem Bischöfe und einem Teil©
seiner Gemeinde tiber die Wiederauinahme der vom Glauben Abgelade-
nen in die Kirche dar und eröffnet dabei eine Reihe von neuen Gesichts-
punkten ; sodann schildert er die Kircheuspaituugen in Karthago und
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8. Zeit d« r Verwirrung.
Rom und Cyitrians Verhitltiii;^ zu denselben, endlidi den Streit Cyprians
mit Stephanub von Korn; zum Verständnis des letztcr(Mi war es erforder-
lich , in einer eigenen Untersuchung rypnaos Begriü' von der Einheit
der Kirche festzustellen. Alle diese Erörterungen enthalien neue und
interesBante Gesichtspunkte; aber sie gehören in die Kirchengeschichte.
Der zweite Teil stellt die Verfassung der cbristlicben Kirche oadi
den OrprianiBdieii Briefen dar. Von dem Presbyteriam erhftlt man ans
den Briefen insofern keine völlig ausreichende Vorstellung, als dasselbe
vollsibltg, d. h. unter Teilnahme des Bischofs und aller Presbyter der
Gemeinde nie erscheint Als Ifertretung des abwesenden Bisehofs oder
hm Erledigung des bischöftichen Stuhles durch Tod erseheint das Kol-
legium der Presbyter und Diakonen. Doch unterstanden Gemeinden,
in denen eine solche Vertretung bestand, der speziellen Aufsicht des
Metropoütanbibchofs, und die Thätigkeit dieses Kollegiums wurde da-
durch niaiiiiigfach beschränkt. Selbständiger war dasselbe in der Me-
trui»üi»\ ila CS hier unter keiner fremden Aui^icht stand. Aber in Kar-
thago herrschten doch zur Zoit dieser N ortretiuiaen besondere Zustande,
SCI dnCs man, was hier vorgeht, nicht olmc weiteres j^^eneralisiereu darf.
Au den Konzilien nahmen in den meisten Fällen nur Bischöfe teil; spricht
Cyprian gelegentlich auch von Klerikern und der gesamten Gemeinde,
so sind das Projekte, die er hegte, aber wieder fallen liefs; trotzdem
ist auch von einigen Konzilien bezeugt, dafs auch Presbyter und Diako-
oen teilnahmen und das Volk anwesend war; aber sie hatten kein Stimm-
recbt; daneben gab es aber geheime Bitzungen, welchen nur Bischöfe
beiwohnten. In öffentlichen Sitzungen erteilte das Volk dem gefafsten
Beecblusse durch Akklamation seine Zustimmung. Konzilien fanden in
einer Provinz regelmSlbig einmal im Jahre statt, aufserdem . bei besonde-
ren Veranlassungen auf besondere Berufung; das Konzil ist die höchste
Instanz und im Allgemeinen waren die Bischöfe einer Provinz durch die
KonzUbeschlUsse gebunden ; ein eigentlicher Zwang fand, namentlich wenn
es sich um Neuerungen handelte, nicht statt; die Konzilien besitzen Ge-
r u litsbarkeit und Gesetzgcbungbiccht und ent^cheidcn über Anerkennung
lifcugewählter Bischöfe auf wichtigeren Sitzen, die Beschlüsse erfolgten
nach Majorität uwd wurden mit den einzelnen Abstiminungeu aufgezeich-
net Der Verkehr der Bischöfe und Genieinden unter einander war ein
sehr reger, sowohl persönlich als namentlich brieflich: die Beförderung
der Briefe an Cyprian erfolgte fast immer durch Kleriker, aber auch
durch sonst vertrauenswürdige Personen. Die Aufnahme neuer Mitglie-
der in den Klerus erfolgte vor versammelter Gemeinde; aber Cyprian
hat auch in einigen Fällen auf eigne Hand ordiinert, nachträglich aber
seine Handlung gewissenDafsen der Entscheidung der Gemeinde unterbrei-
te!. Aber Torber fuid eine Prüfung statt, und in dieser lag die Entschei-
dnng In den Hflndeo des Bischofs; auch wenn diese erfolgt war, trat noch
eine längere oder kürzere Probezeit ein. Doch auch hiervon gestattet
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Römische Oescbicbtc uud Chronologie.
sich Cyprian Abweichoügen, die er nachträglich entschuldigt. Die Wahl
der Ili^chöfe erfolgte in einer Vor^animlnng, za der auf-er der gaoien
Gemeinde cjnif?e benachbarte Bi.^cliöfe der Provinz zusammenkamen.
Die Wahl erfolgte auf Präsentatioü durch das Volk nnd die Bi^ch?ife.
die in Gegenwart des Volkes ihr iudicium abgaben. Aber die ßeteili-
gnng des Volkes ao der Wahl besteht in nichts anderem als in äm
Bufen, welches der Ausdruck der Zustimmung nur Prftsentation «v.
Als »Volk« gelten die Anwesende. Nach der Wahl wnrde der mm
Bischof von den BisohAfen ordiniert Er machte den flbrigen Bitehfifn
Hitteilnng, um ihre Anerkennung lu erhalten, die imaerhm für
sehenswert und bei den Metropoliten seitens der (Ihrigen MetropoGtea
für nnnmgftngliefa galt Aber das Entscheidende Ist doch die Ordinatka
und nur diese. Die Hauptbedeutung bei der Wahlhandlung haben die
Bischöfe, da sie auch in besonderer Weise für die ürdiriatioo des licuex
Kollegen verantwortlich sind; sie bürgen für die Rechtmäfsigkeit der
Wahl und die Würdigkeit des Erwalilten. Der Kitus der Haiidautieguug
war kein wesentliches Stttck bei der Ordination. Bedingungen, weiche
bei einer Ordination in Berücksichtigung kamen, waren die wirkliebe
Erledigung des betreffenden Bischofssitzes, die Wahl ohne Beeinäussong,
dafs der neue Bischof in der Gemeinde genau bekannt war, das kano-
nische Alter und aufserdem die bekannten allgemeinen Eigenschafteo,
welche ein Bischof haben sollte. Über das Aufsteigen in der Kleriker-
laufbahn gab es keine festen Grondsfttse; der Obertritt ron Kleriim
in eine andere Gemeinde galt als znlftaslg. Was der yer&aeer Iber
KIrdiensncht und Gesetsgebung, sowie Ober das Urehllche VemOgen
und seine Verwendung sagt, betriiR Innere kirchliche Angeleg^di^leit
Dagegen wollen wir noch kurz über Gemeinde und Gemeindebeamte re-
ferieren.
Die Unterscheidung von Laien uud Klerus ist bereits schroflF aus-
geprägt; für die Kleriker wird eine Sonderstellung beansprucht Kleri»
ker sind alle kirchlichen Beamten einschliefslieh der Subdiakonen, Lec-
toren, Akolutheu, Kxorcisten; Bischöfe, Presbyter und Diakonen sind
den Laien vorgesetzt. Volk und kirchliche Beamte sind zum Gehorsame
gegen die Bischöfe verpflichtet, Becbte haben sie ihnen gegenfiber nicht
Spricht Cyprian von denselben, so geschieht es meist, wenn er sie ehm
misachtet hat und nachtrflglich Entschuldigung erbittet Diese Biedla
sind Beste einer Verfassungsperiodei in welcher die Masse der Ghriatsa
noch wesentlich eine selbständigere Stellung In der Gemeinde einnahm.
Die Laien, wel<die Im Besitae aller Rechte sind, dttrfsn den GemeMe-
versammlungen beiwohoen, ihre Zustimmung lu den WahlprisentatioBen
und Beschlüssen geben, Zustimmung oder Einsprach bei der Aufiiahme
von Sündern oder Häretikern aussprechen. Am schwierigsten ist die
Aufgabe, die Rechte und Pflichten des Bischofs darzustellen, da hiervon
in den Briefen von und an Cyprian nur selten die Bede ist; die Dar-
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8. Zeit der Venrimuig..
297
Stellung des Bischofs ist aber gefärbt. Sodann stcbrn wir hier in einer
teilweise neuen EotwickeluQg drio, aud wie dieselbe oacbher sich dar-
stellte, wissen wir aneb nicht So Ist der Verfasser oft nur imstande,
die enljektive Auffassong Cyprians von der Stellung des Bischofs wieder-
sqgebea; old^^v köoneo nur die Pflichten nnd Obliegenheiten des Bi-
stibolii In der Einseigemeinde dargestellt werden. In Rechte nnd Pflich-
ten tritt der Bischof durch die Ordioatton. Als Yorgesetster seiner
Gemeinde flbt er die disciplina durch Belehrnng, Ermahnung und Strafe.
Die diligentia Hegt ihm andi ob; sie ist die Sorge um die Wohlfiüirt
der Gemeindeglieder, vor allem der Armen und BedOrfttgen. In der
Verfügung über das Gemeindevermögen war der Bischof von vornherein
sehr selbständig. Auf dem Gebiete den Ktiltus ist der Bischof Priester
als Vertreter Christi; davon ist aber nicht zu trennen die kirchen leitende
Thätigkeit. Er giebt bei der Taufe durch sein Gebet und die Audeguug
der Hand den heiligen Geist und erhält durch die regelmäfsige Aus-
ttbnng des Opfers die religiöse Gemeinschaft der Christen. So bildete
er des Bindeglied swischen Gott und seiner Gemeinde, die gar nicht
ohne ihn denkbar, sondern sein Ersengnis ist. Da die Teilnahme
am Oplor nur denen angestanden «erden konnte, die frei von Sünde
waren, so hflngt damit die disdplina auf engste snsammen: ihr Zweck
ist die Herstellung der snm Opfer erforderlichen Beinheit Aber
dab <^rian erst diese Auffiusung begründet und gegen Widerstand
durehfusetsen Tersueht Jiat, erweist der Yer&sser sur GenOge. Dem
Bischof mnlh aber audi der Klerus, nicht blos das Volk gehorchen; er
bat auch die Bürgschaft für die reine Lehre zu übernehmen. Die Lehre
von der apostolischen Nachfolge der Bischöfe beruht schliefslich auf
dem Priesteramte als solchem; vermöge desselben sind die iiibchöfe nicht
nur Nachfolger der längst gestorbenen Apostel, soiideru gegenwärtige
Vertreter Christi. Cyprian hfllt bei Todsünde und Haeresie den Bischof
für absetzbar, aber nur durch ein Konzil. Auf eine über den Stand der
anderen Bischöfe hervorragende Stellung der Bischöfe in den Hauptstftdten
deuten erst einige Zfige bei Cyprian, z. B. der Ausdruck papa; aber
eigentliche Metropolitenrechte des BischofiB anderen gegenttber lassen
Bich noch nicht nachweisen. Er beruft die Koniilieo, führt die Aufeicht
über bischoflose Oemetnden, fermittelt den Verkehr seiner Provins mit
anderen; aber die Hauptsache Ist doch, dalb seinem persAnlichen An>
sehen sich die anderen Bischöfe beugten. IHe Presbyter haben ihre
eigentliche Aufgabe in der Wirksamkeit innerhalb des Presbyteriums su
suchen. Sie bringen auch das Opfer dar, und darin liegt ihre Stellung
begrüDdct, aber unbedingt gleichgestellt sind sie den BiscLofeu nicht;
sie besorgten wahrscheinlich den Kult in einzelnen Bezirken und unter-
stützten den Bischof in seiner Lehrthätigkeit und in der Seelsorge; auf
den Konzilien hatten sie beratende Stimme. Die Diakonen hatten selb-
stAndige Stellung nur, wenn sie mit den Presbytern Mitglieder des Kol*
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298
.BöuUche Geschichte und Chronologie.
legiums waren, welches während der Abwesenlieit eines Bischofs oder
bei einer Sedisvacanz die bischöf liehen Aufgaben versah; im Allee-
meinen sind sie dem Bischöfe und den Presbytern untergeordnet, di-:^
Gehilfen bei deren priesterlicben Opferhandlungen. Die niederen kirch-
lichen Beamten werden zwar öfter, aber nicht in charakteristificber Weise
erwftbnt.
Ein Anhang behandelt die Chronologie der Q^rianiscben Briefe.
Er wird fflr Jeden unentbehrlich sein, der sich mit ShnlicheB Frag»
bescbflftigt.
Die Schrift ist klar, vorsichtig, sorgfältig nod ein wertvoller fi«-
trag ini>bcsiündere für die Kenntnis der Yerfassungsentwickeluug in den
ersten christlichen Jubihuuderten.
Abb^A. 0. H4nault, Origines chr6tiennee de la Oaole oelttqa».
RcH'berohes lii^toiiqnes i^ur la loudation de l'öglise de Charlres et de»
^giises de Sens, de Troyes et d'Orl^ans. Paris und Charlres 1864.
Von den zwei Schulen, welche sich in Frankreich mit der Er-
forschnnp der Anfänge des Christentums befassen (s. Jahresb. 1880,
8. 615 ff.), gehört der Verfasser der positiv* gläubigen an; dab diei
der Fall ist, beseugt erstens eine begeisternde Ansprache an Kotr»>
Barne de Chartres, die Schutspatronin der Kirche, und sweitens ein Britf
des Bischofs von Chartres, der das Buch fftr rechtgläubig ericlirt
In einer langen Einleitung behauptet der Verfasser, dafs man sehr
wohl über die Aniftnge der galllsdten Kirche Ins Klare kommen irOane;
es gehört dazu nur der Glauben an die sagenvolle Überlieferung, die
frommer Eifer — man könnte auch sagen Betrug — koustruiert iiat.
Und so wird er beweisen, dafs die Kirchen von Chartres etc. schon im
ersten Jahrhnndort gestiftet worden sind, ihre Bim höfe hatten etc. Na-
türlich mnfs der Lp^ot genau so gläubig sein, (Iriin >(»:i^t y\]n\ or bei
den ersten Seiten das iiuch aus der üaod legen und wird es denen über-
lassen, die stark im Glauben sind.
Der erste Teil erörtert im Allgemeinen die Frage, ob Oalhea
schon in apostolischer Zeit mit Kirchen versehen gewesen sei: der zweite
.Teil beschäftigt sich mit den im Titel erwähnten speciellen Kirchen.
Der Verfasser sucht zunächst su erweisen, dafh gaos Oallieo sebon
im ersten. Jahrhundert n. Chr. so dvillsiert gewesen sei, dafo das Christeo-
tum Aufnahme finden konnte. *Ich habe nach diesen Beweisen gesockt;
denn es wäre ja interessant, wenn der Verfasser neue Nadiriditea aa^
gefunden hätte. Aber das braucht er nicht, eine Reihe you allgemeiaea
Sätzen beweisen, dafs Gallien für den Empfang des Christentums rdf
war. Le Blant. auch ein durchaus nicht rationalistischer Gelehrter, hat
aus den Inschriften geschlossen, dafs es mit der Apostolicitftt der gal-
lischen Kirche nichts sein könne; aber t'lir den (tlanben nrt«fre^ Vf*r-
tassers sind Inschriften ohne Beweiskraft. Wir wollen nicht bestreu eu,
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H Die Zeit der Regenentien.
299
dafs Inschriften oft zu grofse Bedeutang beigelegt und namentlich ein
falsch ge&enüiflierendes Beweisverfahren auf dieselben aufgebaut wird.
Aber wenn unter lausenden von Inschriften keine einzige über das dritte
Jahrhundert anrfickgeht, so ist dieser Umstand doch einigermaben lehr-
reich. Alsdann wird ans den Nachrichten der Kirchenväter, die he-
kanntUch die ganze Welt dem Ghiistentnme zusprachen, ohne weiteres
geschlossen, dalii also auch Gallien demselben gebOrte. Hilarius inshe-
sondere giebt das Material fikr alles, was der Verfasser hraucht. Ebenso
werden die Texte des Sulpicius Severus, des Gregor von Tours so lange
gezerrt und gequetscht, bis sie auch ein passendes Resultat ergeben.
Ich zweifle nicht, dafs der Verfasser aus den betreffenden Stellen so-
gar herauslesen kaun, dafs Gallien eigentlich die Wiege des Christen-
tums ist.
Im zweiten Teile beginnt dasselbe Interpretationsverfabren mit
den Märtyrerakten und Legenden, welche auf die Gründung der Kirchen
▼on Chartres etc. sieb beziehen. Das Resultat ist ganz wie der Ver-
fasser es brauchte: die Kirchen sind apostolischen Ursprungs.
£in Anhaog handelt von La Vierge Druidique. Im Gau der
Gamuten wurde schon vor der römischen Invasion das Bild einer Jung*
Ihm verehrt, die den Erlöser gebflren soUtel in gallischer Sprache stand
unten: Virgini pariturae Bruides. Kein Mensch zweifelte an dieser Tra*
ditioni da kam die böse Revolution, und seit dieser Zeit begannen
Zweifel sieh zu erheben. Aber man darf nicht zweifeln: da ist schon
die gallische VorLiuferin der Juiigtrau Maria. Und über solchen Un-
sinn redet der Verfasser ernsthaft auf beinahe 50 Seiten und liutürlich
wieder in jener Kachahnuing wissenschaftliclier Untersuchung, welche
den Unerfahrenen täuschen niufs: er redet darum herum, statt überhaupt
einmal zu erweisen, dafs es eine solche Statue zu jener Zeit mit eiuer
solchen Inschrift gegeben haben kann.
Seine Lorbeeren liefsen den Verfasser nicht schiummem : er giebt
seinem Boche noch ein Supplement bei, zugleich r^ponse aux objections
des oontradictenrs Paris und Chartres 1885. Man erfahrt daraus wenig*
stens zum Tröste, dafs solche Produkte auch in Frankreich die ge-
btUurende Würdigung finden, obgleich man noch immer diese Litteratur
SU emsthaft nimmt
•
IX. Die Zeit der Regeueraliou.
L. A. Jeep, Der Kaiser Diokletian und seine Stellung in der Ge-
schichte. Zeitschr. f. allg. Gesch. 1885^ 112—123.
Der Verfasser sucht nachzuweisen, wie die Bestrel uui^en Diokle-
tians io wahrhaft tragischer Weise gescheitert sind. Dieses Ziel hat
auf seine Arbeit mannigfach trttbend eingewirkt, ohne daCs irgend ein
üiyiiized by
300
Kömiflohe Oeschicbte qdH Cbronologte.
neuer Gesichtspookt sich fffndc. mit dem etwas aozufangen wäre. Der
Grundfehler der Arbeit ist, dafs der Verfasser die historiscbe KontinuUlt
gar nicht gekannt, wenigstens nicht berflcksicbtigt bat, sonst bitte er
Ober die Yerwaltnngseinrichtnngen des Kaisers zu anderer AoffiMsug
nnd anderem Urteile gelangen mQssen, und der Sats tdas Sehlinmste
aber war, dafs Diokletian durch seine Einrichtungen der SchOpfer eines
lOOOjAhrigen Bureaukratismus geworden istc wAre ungescfarieben
blieben. Unparteiisch Ist er in Beurteilung der GbristeuTerfolgung,
gleich auch hier ein authentisches Bild der Verbältnisse nicht gegeben
ist. Mindestons den lie\voi> bchuldig geblieben ist er für seine Ansicht,
dafs durch die Bauten Diokletians odie Provinzen iu Not kamen wegen
der Bebauung ihrer Lfindereien«. Wie hat sich der Verfasser die Lage
den Ackerbaues iu jener Zeit vorgestellt? Und waren Ackerbauer ohne
weiteres als Steinmetzen. Maurer, Bildhauer etc. zu gebrauchen? Wa?
der Verfasser Uber die militärischeu Verhäituisse sagt, ist fast alles oo-
richtig. Maxentius hat auch uicht wegen des Mangeis an Truppen bei
seinen Gegnern gesiegt, sondern Severus wurde von den ehemaligen
Troppen des Hereulins verraten* Auch Oalerius drohte dieses Schicksal
— an Truppen fehlte es ihm nicht. Davon, da(^ Diokletian der Schöpfer
einer Feldarmee geworden ist, hat der Verfasser keine Ahnung. Ifan
kann der Abhandlung gemtttliche Wflrme und eine gewisse erbauliebe
Wirkung nicht absprechen, oder eine wissenschaftliche Beretcherang ist
sie nicht
Hermann Bachs, Achillens und Domitius. v. Sallets Zeitsehr. fftr
Numism. 18, 289—247.
Der Verfasser erklärt sich gegen die Identität der unter Diokle-
tian auftretenden Kaiser in Ägypten Achilleus und Domitianus. Die
griechischen Prägungen des letzteren haben nur LB; da sich kein Stück
mit LA fand, glaubt der Verfasser schliefsen zu dOrfen, daCs er nor
kurze Zeit regiert hat. Ein Teil der Domitiansmilnzen ist mit lat«i-
nischeu Lettern geprftgt, gehört also in die Zeit nach der MttnEreform
Diokletians, die in das zwölfte Jahr seiner Regierung fkllt. Ans der
geringen Zahl der griechischen Münzen aus diesem Jahre schlieCrt der
Verfasser, dafs die kaiserliche Macht in Alexandreia su dieser Zeit von
einem anderen usurpiert sein mufste. Da setzen die MOnsen des Domi-
tian ein, der kurs vor dem 29. August zu regieren begann, also durdi seine
Besetzung der Münzstätte die Veranlassung zum Aufhören der legiti-
men Präguug gegeben hat. Er hat aber auch nuch dem 29. August nicht
lange geherrscht, was die geringe Zahl seiner Mlinzen zeigt. Nun en i t
das 12. Regierung>jahr Diokletians n)it dem Septi fnber 29»; Domitius I^o-
mitianus hat also im Sfptember 2i»0 noch geiebi Achilleus war aber
schon am l. April 296 gestorben. Es ergiebt sich daraus, dafs Domitian
mit Achilleus nicht identisch ist.
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9. Zeit der Hegeucration. ^0]
Ich bin in meiner Kaisergo^rhirhtc 2, 138 flF. auf anderem Wege
zu der Ansicht gelangt, dafs die Kuisei- nicht idontiscli sind. So weit
stimme ich auch mit dem Ergebnisse der vorstehenden Untf^rsuchung
fibereiu. Was Sachs über die Regieruog Domitians vor dem 2^. August
und in September 296 sagt, ist eine geistreiche Kombination, aber ohne
ausreichendes- Foodament. Deoo er hat nicht bewiesen, dafs das Ab-
brechen der Mflnsen der syrischen Währung eine Folge einer Usurpation
sein nofste; sie konnte Ja einiaeh die Folge der bis jetst in ihren
Einzelheiten unbekannten MQnsrefonn sein. Die Schwierigkeit, dafs su-
gleich nach römischer and syrischer Währung geprägt worden ist, wenn
die beiden Mttnasorten demselben Kaiser angehören, ist nicht beseitigt,
und die von mir erwähnten Mttnibilder nnd Signaturen sind von ihm gar
nicht berfickdchtigt.
Madden hat angenommen, dafs der Domitianos der bei ihm Taf. 2, 2
abgebildeten Alexandriner mit LB nicht mit dem Taf. 4. 2 gebildeten
identisch sei, und die ganz verschiedenen Gesichter unterstützen seine
AiKjijljine. Die auf Taf. 4, 2 gebildeten Gesichtsztige stimmen aller-
düigä mit deJirii des L. Domilius Düiniiianu^. aber Follis und syrische
Währung sind hier in ihror Vereinigung eine noch gröfsere Schwierig-
keit, und warum der Kaiser auf der einen nur Doujitianos und auf «ler
anderen L. Domitius Domitianus heifst, ist auch einstweilen nicht zu er-
klären. Bei der jetzigen Sachlage werden wir gut thun auf das LB
keine gewagten Schlüsse zu gründen, sondern an der Nicht- Identität
des Domitius und Domitianos und Achilleus festzuhalten, ohne das Da-
tum der Regierung genau bestimmen zu wollen.
0. Hirschfei d. Bericht über eine Reise in Dalmatiea. Arcb.-
epigr. Mitteilungen. S. l^-ao.
Ans dem Berichte heben wir die Inschriften von Brazza hervor.
Hercnli Aug. sac Val. Talerianns mit. cum insisterem ad «apitella co-
Infflnarnm ad tennas Liciuau|js quas (st. quae) fiuut Sirmi. In der Nähe
des Steines fanden sich Cippen und Aren mit Ornamenten, welche auf
das Atelier eines SteinmeUen schliefseu lassen.
Die Inschrift bietet eine merkwürdige Parallele zu der passio
saiicioruni IV corou., die in ihrem ersten Teile wahrM-lii inlich auch in
flen SteinbrticlH 11 hei Sirraium spielt. Als Bestinimungsurt der Säulen-
i^apitelle werden die Thennae Licinianae genannt, üh dieselben in Sir-
öjium oder in Rom waren, läfst sich nicht entscheiden. Unter den cor-
rooati der Passio will Hirschfeld einen cornicularius des Stadtpräfekten
mit drei officiales verstehen. Aus den von Mornnt-^en veröffentlichten ordo
salutationis von Thamugadi (Eph. ep. 6, 629 ff. Jahresber. f. Staatsalt. 1884
S. 'z89) wird corouati herbeigezogen und die Vermutung ausgesprochen,
<lars coronaU die Bezeichnung der Officialen mit Eiuschlufs der obersten
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30:2
fiAmiscbe Geschichte und Uhrouologie.
Chargen gewesen sei; danu wUrde sich die Beseichnuflg qaaltuor ooronau
gut erklären iasseo.
Wilhelm u Li ue sorge. Der Anonymus Valesii de ConäUüüiiti.
Diss. Kiel. idö5.
Der Verfasser spricht snent Aber die handscfarilUicbe Oberliefe-
rang beider Stocke. Dieselbe weist schon klar auf die m-schiedeae
Herkunft derselben hin. Diese wird bestiiigt doreh die spraeUieke
Verscbiedeaheit Die Sprache des ersten ist weniger verwildert ais die dss
zweiten. Die zahlreichen sprachlichen Thatsachen sind maoebiiml gar n
fein ^fesponnen und gesucht, scheiden auch nicht immer das, was aaek
vielen anderen Scbriftstellern gemein ist. Auch die ünteräuchuugen über
den verschiedenen Stil i>t teilweise recht gesucht. Das Uaaptresului
ibi deshalb doch nicht zu verwerfen. Auch die innere Verschiedenheit
ist bedeutend. Der zweite ist unekiiutnihafl , liebt die Erzählung ^
Zeichen und Wundern; der erste ist ruhig uud objektiv. Wieder ge-
sucht ist, dafs das zweite Sttlck es liebe, denen, die bei iäai eine
Rolle spielen, irgend welche Eigenschaften zuzuschreiben: dies erkJirt
sich meist (ans dem gana verschiedenen Maieriale und den verfailtais-
miTsig sabireichen handelnd anftreteaden Personen. In n tritt eis btb*
liscfaer, Gott und Teufel dtierender Ton entgegen, der in I gauSek
fehlt; I ist lang und prägnant, II breit; I flbergebt fitst g^iaseatliek
alle kirchlichen nnd hebt die answirtigen Fragen hervor.
Sedann beschftftigt sieh der Verfasser mit dem ersten Taleaiscben
Stücke. Mau hat als (Quellen genannt Cassiodors Getica, die Panegjrik
U/II 313, Lactanz, Euseb, Eutrop. Ajimii ui ürosius. Der Verfasser
weist die ünzulas^igkeit dieser ArnialiniiM nach uud zeigt, dafs sieb
(Jii' llen für dasselbe nicht finden lassen, so vielfach suh tli-' Xacbiieh-
ten desselben mit den Berichten anderer Autoren :t)ineln, berühren 'in-i
kreuzeu, dafs aber dieses Stück durchaus zuverlässig uod eine der
besten Quellen für die Coustantinische Geschichte ist, ja für manche
Partieeu die Hauptquellc; dagegen ist der Anonymus die Haupt^uelle
des Orosins, wie der Verfasser gans schlagend* beweist; auch Silvios bat
ihn benutzt
Im dritten Kapitel bestimmt der Yerlsaser den Wert der Nade
richten des Anonymus im Einsehien. Entstanden Ist das Stück swiacheo
868 nnd '417. Nur an vier Stellen zeigt sich cfaristliefae Spur and hier
gleich die eines Fanatikers. Der Verfasser hftlt diese Dir Inteipolatio»
neu und schreibt die erste Abfassung einem Heiden zu, der Sena-
tor in Rom war. Erwiesen scheint mir um, dals die (Quelle im Westen
entstanden ist. Der ursprüngliche Verfasser war ein Zeitgenosse, viel-
leicht ein Augeuzeuge. Vielleicht ist das biuck das Fragment einer
Kaiserchronik.
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9. Zoit der Eegenermtion.
303
leb habe gegen einige Ergebnisse der fleifsigen Arbeit meine Be-
denken im Pbiiol. Aoz. 1886 S. 121 ff. ansgesprocben.
Cbrysanthos Aiitoniades. Kaiser Licioius. £iQe hiäloriäciie
Untersuchung. München 1834.
Der Verfittser ootenoebt ztmäehst das Yerhfiltais der Qaelleo fUr die
Geseiitehte des Lidnins. Eusebius hat die Schrift de mortibns persecotonim
beofitit; die Ezcerpta Valesiana stammen fftr die Licinianisehe Verfoigong
aas Orosius — dies hat Ohnesorge in seinem vorstehend besprochenen Auf-
satze widerlegt.. Von den Hyzaaiinern benützt Theophuiies den Eusebius
nnd Euiiup, hat also keinen selbständigen Wert. Georgios Monachos
h;it Socrates ausgeschrieben. Cedreuus den Tbeophanes. Das Ergebnis
dicher <^uellenHnter>u( iiung isl wertlos, denn alle diese Dinge sind langst
beicanut, die Untersuchung ttber die Kxcerpta Valesiana kommt zu völlig
oobaltbareD Resultaten.
Dann gicbt der Verfasser die kritische Lebensbeschreibung des
Licioius. Dieselbe ist Aufeerst nnkritisch md ginsUch wertlos, da der
Verfasser die meisten hier in betraefat kommenden Fragen gar nkdit
kennt, viel weniger IM. Es sei nur an einigen Punkten dieser Nach»
weis erbracht; der Verfasser behauptet, Constantin sei von seinen Sol-
daten snm Aagostos ernannt worden. Hfttte sich derselbe auch nur
oberflftehlieh mit den Mensen bekannt gemacht, so hätte er gefunden,
dafs zahlreiche in Trier, London und Lyon, also im Gebiete des Con-
stantin, geschlagene Münzca die Bezeichnung Constantinus nob. Caesar
tragen, während die Reverse des Chlorus noch beibehalten sind; von
den zahlreichen Münzen der Mitregenten, die ihn CousLaniinusi nob. Caes.
nennen, will ich gar nicht sprechen. Auch stimmen alle besseren Quel-
len darin überein, dafs Constantin zuerst Caesar wurde, und das konnte
nach dem Diokletianischen Regierungssystem, welches auch Constantin
zu Recht bestehend anerkannte, allein eintreten. Die Trappen mögen
ihn als Imperator begrüfst haben, aber die Anweisung seiner Stellung
erfolgte dureh den Oberkaiser. Ebenso anrichtig ist alles, was Uber das
Verhältnis von Maiimianos Herkulius und Maxentins, sowie die Erhebung
des letzteren gesagt wird. Von der Schwierigkeit dieser Fragen hat
der Verfosser keine Ahnung. Mit derselben glflcklichen Unkenntnis wird
die Frage entschieden, ob Licinius suerst Caesar oder Angustus wurde.
Dafs ttber dieselbe die gröfsten Zweifel bestehen — Eckhel auf der
eiuca, Uenzen -Borghesi auf der anderen Seite - weifs der Verfasser
nicht. Ebenso grundlos ist, was der Verfasser wohl liuuziker von einem
Oberkaisertum des Licinius nachredet; von einem solchen findet sich
auch keiue Spur; der Rang der drei Augusii wird lediglich durch die
Anciennetät bestimmt; bekanntlich hielt sich Maximinus Daja für den
ältesten und Constantin liefs sich durch den römischen Senat die An-
ciennetät vor den anderen dekretieren. Von den vielen Schwankungen,
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^04 Aftmiacbe Uetchichte und Chronologie.
wp1( be sich aus den Münzen entnehmen lassen, kann nns der Veriasser
natbriicl) nichts sagen, denn davon weifs er selbst par nicht«:
Bezüglich des Verhältnisses des Licioins zu dem Christeütam piäa-
kelt der Verfasser etwas gegen Görres — es ist ein Streit am des Kai-
sers Bart; denn wann Licinius die Kirche tu Terfolgeo begonnen hat,
wissen wir einlach niebt» and ob nun Keim behmptet seit 816 oder GOrrss
seH 819, ist ?OUig gleicbgiltig; entscbeiden lAfst sieh dieser Streit
nicht; man kann eben sognt 816, 817» 818, 8S0 sagen. In der Schilde»
rang dieser Yerfolgnng selbst sollte man doch solche NaiTititen niebt
wiederholen wie »dnroh die Ausschliefoong der Christen nne dem Heere
verlor dasselbe seine edelsten nnd tüchtigsten Olfiiieret. Das wttde
hundert Jahre später kaum entrefsn.
Einige Excurse machen den Schlufs. Der erste fragt: Licioios
oder Licinnius? Das Verhältnis auf den Müazeu wird nach Eckhel an-
gegeben und luicli Cohen, ist aber bei beiden nicht mehr richtig ; die
grofseii Mtinzfnnde in Osterreich etc. haben dieses Verhältnis erhebUch
verschoben. Die CiiaLe aus dem CLL. verstehe ich leider nicht; da
\Mi(l zweimü! ein Tom. I Pars. V nnd darin IX, XX, XXV, XIX etc.
citiert und dann ein pars posterior; ich kenne diese Ausgabe, die der
Verfasser benützt iiat, nicht, kann sie also auch nicht kontrolieren;
aber das weifs ich, dafa die Zusammcnstellang wieder falsch ist; ich
kenne nicht 27 sondern mindestens 45 loschriftea des Licinius. Das Re-
snltnt, dab Awivto^ LIeinins in schreiben sei, wird wohl richtig sein,
wenn man die Mfinsen nicht allein entscheiden lassen will; aber wenn
dasselbe etwas wert sein sollte, mnfote die Untersnchnng gennn sein.
Der sweite Eicnrs handelt Uber swel Mttnchener Hnndsebriflen
des Georgine Hamartolos und Moralts Ausgabe nnd hat Ar den Jahres-
bericht keinen Wert, der dritte 0ber das angebliche Beligionsedlkt ?om
Jahre 818 sncht sn erweisen, dafs es kein Edikt vom Jahre 312 giebt
Der Verfasser hält, was er auf zwei Seiten darüber schreibt, für einen
durchschlagenden Heweis — lassen wir ihm diesen Glauben, ea iäl das
einzige, was wir von der Schrift unangetastet lassen können.
V. Schnltxe. Untersnchnngen snr Geschichte Konstantins d. Gr.
Zeitschr. f. Kirchen geschichte 7, 848-871 nnd 8, 817- 648.
Der Verfasser will einige Punkte behandein, welche sich auf die
Festsetzung und Charakterisierung der persönlichen Stellung Konstan-
tins zum Christentom beziehen. Er erachtet es schon als grofsen Ge-
winn, bei dieser Gelegenheit zu zeigen, wie weit wir in der kirch-
lichen Detailforschnng in Betiehnng anf Konsinntin d. Gr. noch Im Bflek-
Stande sind.
1. Die römische Bildsäule mit demKrense. DerVerliueer
ist der Ansicht, dalii, wenn man die Thatsache der Anfstellnng der
Statne zogAbe, man sich dem Zugeständnisse nicht entalehen könnet
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9. Zeit der Eegeaoratioa.
305
dftfs der Kaiser damit eine personliche öÖeDtliche Erklärung für die
ibrislliche Heligion abgegeben hübe und abgeben habe wuilen. Mau
Icauu ihm dieses zugeben, vorausgesetzt, dafs es sieh wirklich um das
christliche Kreuz und nicht um ein indifferentes Zeichen bei dieser Dar.
Stellung handelt. (Vgl. weine Gesch. 2, 206). Er sucht zu erweisen,
dafe Eusebius schon zur Zeit der Errichtung den Kaiser als Christen
betrachtet bat Was dieser Beweis für einen Wert haben soll, ist mir
nichi klar geworden. Denn wenn auch Eusebius dies thut, fbigt daraas
doch noch nicht» dafs es in der That so war. Ich ninfs In dieser Hin*
sieht auf meine Gesch. 2, 205 ff. verweisen, wo ich die von dem Verfasser
bis Jetst vermilste Verwertung der Münzen gegeben habe, aus der ^icb
(Ue Ghristlichkeit des Kaisers zu dieser Zeit Jedenfalls nicht erweisen
lifst. Ancb der Schlufs mit der Fassung der Inschrift des Konstantins-
bogen zu guusten des Chiisteutums ist nicht beweiskräftig. (M. Gcäch.
2, 206).
2. Die Tcmp elbantcii in Konstantinopel. Die von Zos. 2, 31
berichtete Verhinimig des l>ioskurentom]»els mit dem ilippodrom suciit
der Verlasser dadurch ab/uschw,'ic!ieu, dai'b er />t£/>o» ~ nuiT^rrd/ieuo^^ er-
klärt: er stellte zwischou dem bereits vorhandenen Heiligtume und der
Rennbahn eine bauliche Verbindung her. Daun kommt er sogar zu fol-
gendem Schlüsse: »Ein Heiligtum, das keine Priesterschaft und keinen
Kult mehr hat, hört nach antiker Vorstellung auf, ein Tempel in reli»
giösem Sinne zu sein.« Ich kann nicht finden, dafs es einen i^rofsen
Unterschied macht, ob Konstantin einen neuen Tempel baute oder einen
Torhandenen mit dem Hippodrom verband; in beiden Fällen wäre der
Zweck der gleiche gewesen, den Dioskuren eine Verehrang zu erweisen
und sie zn Schutzgittern des Hippodroms zu erklären* Woher Herr
Schnitze welfs, dafs der Tempel keine Priesterschaft und keinen Kult
»ehr hatte, bat er uns nicht verraten; wir brauchen es deshalb auch nicht
zu glauben. Nimmt man ein neutrales Verhältnis des Kaisers znden B^
ligionen aui so braucht man weder diese noch andere Stellen durch
Interpretation zu pressen. Denn die Tyche vermag auch der Ver-*
fasser nicht wegzudcuteln; freilich einen Tempel uml eine Priestorschaft
will er auch hier nicht zulassen. Höchstens »ein Gebäude im Stile der
antiken Tempel ; doch ist damit notij litirchaus nicht sein Charakter als
K i]! iij-tatfe üpfordert. Er mufb zwar eine snpcrstitiöse Verehruiit? zu-
geben, aber es tehlt ihr das spezifisch heidnisch- religiöse Gepräge«.
Wir erkennen wohl richtiger darin wieder die Neutralität, welche bei-
den Religionen gerecht zu werden sachte und mit Vorliebe Kulte auf-
SDchte, welche beiden gemeinsam sein konnten; an das »Glück« koi^nte
aber auch der Christ glauben, und er glaubte wirklich daran. Nur bei
dieser Annahme widersprechen sich die Berichte des Eusebius und Zo-
simus in der That nicht, wenn man die beiderseitigen ans dem jeweiU-
tea religiösen Standpunkte sich ergebenden Zuthaten in Absug bringt.
fahMbMteht fir AltertlmawwitMncliae XLVm. (iltS. UL) 90
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306
Bömische Geschichte bimI Chronologie,
Warum bchulue dio Notitia urbib Guiisi. als Beweismittel dafür aufukrt,
dafs es in KonstaiitiiK ifoI keine Tempel gegeben habe, konnte u h r.icht
sehen; zwischeu Konstaniin und Theodosins Tl. Hegt doch die ttegiemiig
Xheodosius d. Gr., welche dieses Fehleo zar Genüge erklArt
3. Die Inschrift von HiBpellum. Auch hier bemObt
Schultze danuthim, dafs der in der Inschrift erwfthate templuoi Flavia»
ge&tis keiD templttm sei; es soll darunter »eine prichüge Halte n dm-
ken sein, in welcher neben den Bildnissen des Kaisers and seiner Sttns
auch das in Mannorschrift Otertragene Reskript AnfeteUnng gateden
haben mag. Der offisiell gebrauchte Käme aedes kann dämm nklit aif-
fallen, weil die St&tte, an der die imago principis Anlrtelloiig hat,
eben dadurch eine gewisse Weihe und auszeichnende Bedeotong erblilt,
z. B. das Asylrecht gewuüu.« üiiier den contagiosae siiperstitionis fraii«
dibus soll der Kaiserkult gemeint sein. Aber Schultze wird schwerlich
Jemand für seine Tnterprotation gewinnen; aedes ist der Tempel nod
sonnst niclits; auch erhüli die aedes nicht durch die irnasfo principis die
Weihe, sondern durch die Verehrung, welche sich au diese itn:itj:o knüpft
Bei contagiosae snpcrstitionis (raudes ist au Magie und blutige Opim
sn denken, wie ich das in m. Gesch. 2, 290 erOrtert habe. DaCs «ia
Knlt des Flavisehen Hauses hiermit verbunden war, hat MoauaseB in
der Besprechung der Inschrift von Speilo erwiesen, faUs mam mit
Schnitte nicht Lnst hat^ anch hier den pontifes gmitis Flaviaa aa as
interpretieren, dafs ef erst nach Eonstantins Tode eingesetst «oMka
sei, anfserdem ist er flir Afrika bekannt.
4. Eonstantin nnd die Harnspicin. Die Berichte stiamM
in der Thatsachc überein, dafs Konstantin gegen die Mantik einge*
scbrilteii ist. Schultze sucht nun zu erweisen, dafs die Verordimugei*
des C. Th. 9, IG, 1. *2; 16, 10, 1 mit jenen Berichten insofern überein-
stinimcu, Äals ihr Inhalt ein derartiger sei, dafs eine MnfsregcL wie die
von den THstorikprn In richtete, sich als wahrscheiniiclie Koosequeuz
daraus erweist.« Zu diesem Behufe liest der Verfasser aus dem ersten
Edikte heraus: »Man empfängt den Eindruck, als ob der Kaiser steh
selbst aus der Zahl deijenigen, welche das Bedürfnis fühlen, ihrer Sa*
perstition Genüge m leisten, ansnebme und die Freiheit der Oifentp
liehen Hamapicin im Tone souveräner Yeraehtnng dieser leliterai wm^
terhin gewährleistete Diesen Eindmek empAagt, wer ihn su a^^Caagaa
sucht; wer unbefangen die Worte Best, wird ihn nicht haben. Obri^wa
ist die Argumentation mit EindrOcken, die so subjektiv sind, inHaer be-
denklieb. Warum beruhigte sieb Schnltse nicht bei der woMhegitoia
ten^ in die ganze Entwickelong passenden Erklärung, dafs hier die p^
litische Wuhrsagerei tot gemacht werden sollte? Dasselbe will Schultze
aus der Verordnunc 9, IG, 2 herauslesen, wo sich der Kaiser durch den
Ausdruck consuctutiniis vestrae und practeritae usurpationis officia von
dieser l>ii>2ipiiu gelöst liabe. Wie sollte er deuu sagen? Der Veriasser
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^9. Die Zeit der Regeueratioa.
307
▼ergleiche docii die übrigen Erlasse an Proviüiiialeu und Veteranen, und
er Wird au vestrae keinen Anstofs uebmeo, und er scUliige die Bedeu-
tung? von praeteritus im C. Th. nach, so wird auch hier keiü Urund zu
Bedenken bestehen. Am wonderbarsteu ist die Interpretation von 16, 10, 1.
Hier spricht der Kaiser bei Blitzschlägen die Befugois» über das da-
diirch gegebene Zeichen (quid porteadat) Untersucbang anzustellen und
an ilin zu beriehten, den baruepices sa und sagt ausdrUeklich, aucb
PriYate dflrften aieli derselben bedienen. »Ein Unbefangenere, um mit
Sehultse so reden* wUrde daraus mindestens die religiöse Nentralitftt
des Kaisers folgern. Scfanltse aber findet, daft sich darin ein religiöses
Interesse ftr die Haruspicin nicht bemerkbar macht, sondern nur das
Bestreben, die Haruspicin in der Hand su behalten. Weiter haben be*
sonnene Leute auch nichts behauptet ; aber man weifs nicht, warum sich
in den beiden früheren Erlassen ein religiuses Interesse des Kaisers
gegen die Haruspicin benarkbar machen soll : sogar die Ausdrticke
mos veteris <jh!=;ervflntiae und haec consuetudo scbeinon ihm absichtlich
gewählt, um die Kuhle des Kaisers bemerkbar zu machen. Ja der Ver-
fasser dndet weiter, die Abneigung gegen die Zeicbeudeutung sei bereits
bei den beiden ersten Erlassen fest gewurzelt gewesen. Und die Be-
richte der Historiker findet er insoweit in Ordnung, dafs von hier aus
kein greiser -Schritt mehr zu dem völligen Verbote der Haruspicin war.
Ein weniger voreingenommener Beurteiler hätte wohl schliefsen müssen,
dafis die Historiker wieder aus Terschiedenen Orflnden das auf die pri*
Täte Anwendung der Haruspicin bezflgliche Verbot generalisiert hätten«
6* Der Staat und das Opferwesen, Dieselbe Haltung schreibt
SchuHce Konstantin gegenüber dem Opferwesen ^u. Dieses Resultat
wird auf eine wunderbare Weise gewonnen; nämlich die Worte in dem
Gesetze C. Th. 16, 10, 1 über die Haruspices dummodo öacnbciis do-
rn cbiicis abstineant, quae specialiter prubibiLa sunt »die bis jetzt noch
nicht in ihrer Tragweite nach dieser Richtung erkannt bind«, sollen sich
auf eine besondere kaiserliche Verordnung heziehen, welche die Haus-
Opfer untersagte. Wenn Schultze die Entwickelung dieser Fra^'c im
vierten Jahrhundert studiert hätte, so hätte ihn dies vor einem solchen
nnbflgreiflicben MiCsgriff behüten mOssen. Denn es ist sonnenklar, dafs
mit diesen Worten nichts anderes gemeint sein kann, als was C. Th«
9, 16« 1. 2 verboten ist« nämlich anullus hamspex limen älterius acce-
datc und »concremando illo hamspice, qui ad domum alienam accesse^
rit oder noch deutlicher haruspices et sacerdotes et eos qui huic ritni
assolent ministrare ad privatem domum prohibemos aocedere. Das Ver-
bot der privaten Opfer erfolgt zuerst durch Theodosius. Der Verfasser
hält überhaupt die blutigen Opfer und die daran -^ich liuUpfende Wahr-
sagcrei und die unblutigen, die öffentlichen und die privaten nicht ge-
nügend auseinander; aus diesem Grunde ist dieser ganze liinfte Ab-
schnitt völlig wertlos. Allen Nachrichten widerspricht aber direkt die
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308
Römische Geschichte und ChroDologie.
von Schnitze pezogene Konsequenz: »Aber man darf fragen, wie vie!
oder wie wcniß dem iJeidontum noch geblieben ist, nachdem das Gesetz
ihm die IIani'-i»icin. das Opfeiwcacu und die 'JVnipel nahm.« Wir wis-
sen, dar& Constautio nur Tempel scbliefsen liei's, weiche unsittliche Kolte
io fiicb schlössen.
6. Der Untergang des Licinius. Dieser Abschnitt leidet an
dem Grundfehler, dafs der ßericht des Eusebius V. Gooat. nod nicht,
wie es sein mufstc, der de<^ Anon. Vales. und Zosimus zugrunde gelegt
ist, der in allen Einzelbeiten jenem weit ftberlegen ist. Durcii eine
solche Qaelleabemitsniig kommt Scholtse zu dem SohluBee, das Urteil
Aber du YerhalteD Koostautios bei der Hiorichtiing des LidninB mög-
lichst surflcksnhalten und ihn sieht des Trenbrnehs und des Meineides
zu beschuldigen.
Es mQbte hier vielfach den Ansehaoangen^ des Yerfiusers «ide^
sprechen werden, da sie von vorgefafsten Meinungen ausgehen. Dabei
soll nicht vergessen werden, dafs seine Ausftthrungen Beachtung ver-
dienen. Ich habe verbucht nachzuweisen, dafs sich die unter 15 ge-
gebenen einer Anscljauung leicht zuordnen, welche davon ausgehi, dafs
der Kaiser eisrentlicli die Neutralität in religiösen Fragen erstrebte,
aber durch sein allniäldich sich entsuckelndes persönliches Verb<ms
zum Christentum dieselbe mit eigener üand uotergraheu hat.
Eduard Ldffler. Der Comes Thcodosius. Diss. Halie-Witten-
beig 1885.
Die Abhandlung bietet wenig Neues. Der Verfasser ers&hlt breit
nnd gemütlich, was Abimian berichtet, und natürlich schon unendlich oft,
nur meist kttrzer wiederholt worden ist. Die zahltoseo Druckfehler, von
der nicht einmal die Vita des Verfassers frei ist, sind keine Wtlrie der
Schrift Am Ende derselben coigiciert er, dafs Yalens an der Beseiti-
gnng des Theodosins mitgewirkt habe. Dies stimmt nicht zn dem, m
wir ttber das Verhftltnis zwischen Gratian und seinem Oheini wissen.
AuiAllig ist, dafs der Verfasser nicht zwischen den Vorgängen im Lager
von Brigetio ^nd der Hinrichtung den Zosammenhang gefunden hat, der
doch nniweifelhaft besteht. So hätte diese Dissertation ohne Schaden
ungedruckt bleiben können.
X. Die Vi^lkerwanderaDg
Thomas Hodgkin. Italy and her invaders 476 — 535. Vol. III»
The ostrogolhic iiiVUi»ion. Vol. IV. The imperial restoration Ox-
ford 1885.
Von diesem Werke ist schon der erste Band (Jahresb. 1880, 684f>}
angezeigt worden; der zweite ist mir nicht zugekommen.
Im dritten Bande enthallt uns der Verfasser ein figuren- und ft^
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Uk Die Volkei waniimuag.
309
benreiches Gemälde, da er hier die OstgoteninvriMi)ii von ihrer Vorbe-
reitung iii Byzanz bis zur VeAiichtung des lieiches durch die Ostromer
vorführt. Das f?rMe Kapitel giebt die Geschichte der Ostj^oten von
336—474; im zweiteo wird uns die Kegieruog des oströmischen Kaisers
Zeno mit grofser Ausffibrlichkeit erzählt, man sieht nicht recht warum»
da diese »im Yerständnis der Ostgotenwanderung nur teilweise erforder-
lich war. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den beiden Theodo>
richiSii in Thrakien, von denen der Amaler Ült Zeno gegen den anderen,
den Sobn des Triarias hftmpft. Aber wie in diesen KAmpfen Yon Treue ,
nnd Zuverlässigkeit nie die Rede ist» so sehen wir den letzteren bald
anf Seite des Kaisers den Amaler bekSmpfen, nachdem sich beide sa*
erst gegen Zeno verbanden hatten. Jener stirbt 481, der Amaler wird 484
Konsul nnd erscheint 487 vor den Toren von Konstantinopel. Die Rechts-
firage» auf Qrond deren Theodorich von Zeno nach Italien gesandt wird,
wird von dem Verfasser wenig befriedigend erörtertj; von einer respu-
blica Kuniiitia. kaan in dieser Zeit nicht mehr die liedc hciu. Auch Über
"Jovakar wird im vierteii Kapitel nichts Neues gesagt, dessen Bezie-
hun^jen zur römischen Kirche bleiben recht unklar, und auch seine
Kecbtsiclluug hätte sich genau präzisieren lassen. Kapitel n, dor rugi-
sche Krieg wirft ziemlich kritiklos Geschichte und Mythus durcheiuauder,
Kapuei 6 schildert die Beziebuugea zwiseheu Theodorich und Odovakar
bis zu des letzteren Ermordung, und damit ist die eigentliche £robe-
rungsgeschichte sa Ende. Kapitel 7 and 8 legen das Yerh.lltnis von
König und Volk sowie die Zustände am Uofe dar, sehr eingehend and
mit viel Detail, aber mit wenig scharfer Scheidung von Wesentlichem
oad Unwesentlichem. Kapitel 9 und 10 schildern in ähnlicher Weise
die Beiiehungen Theodorichs so Gallien und zum Ostreiche, Kapitel 11
sar Kirche; in diesem Zusammenhange werden Boetius und l^ymmachus
m einem eigenen Kapitel (12) sehr ausfDhrlich behandelt Ich finde
oichti dab hier der Gcgcnsats vonArianismus und KathoUcismus völlig
sQ seinem Rechte kommt, nod noch weniger, dar« der an Landesverrat
grenzende Widerstand des letzteren gebtihrend charakterisiert wäre; die
gdüiGU Verhältnisse werden zu sehr Ldch Personen, nicht nach den tie-
feren Zusammenhängen dargelegt. Die drei letzten Kapitel führen die
Geschichte bis zum Tod der Amalasuntha fort, wobei namentlich die
Personen üeiisars und Justinians ungebührlich liervortreten. Der vierte
Band stellt in grofscr Ausführlichkeit den Goteiikrieg bis mv Ausrottung
des Volkes dar. Doch liegt diese Erzählung aufjserhttlh der Grenzen,
des Jahresberichts.
Beigegeben sind beiden Bänden eine Anzahl eingeklebter Photo-
iraphien und einige Karten, sowie einige Abbildungen von Mosaik-Dar-
stellungen. FUr eine Bereicherung der wissenschaftlichen Forsi hung kann
ich auch diese beiden Bände nicht ansehen, wohl aber schildern sie in
mteroBsanter Weise eine freilich schon stofflich hochinteressante Zeit
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310
BAmischa GMcUcfate uid GbrtiiDlogie.
JaL Jitog; Dfe Germanen an der Doniii qnd das rtoische Eaidk
Z. f. allg. Gesdi. 1885, 480—501. •
Der Ver&sser achiidert in neniHoh eiogehender Weise die RoUe,
welche die GermaDea an der Donau besonders seit dem eaergischen
Auftreteo der Westgoten hh zur Aafiösong des Gepidenreiebes gesf^ieM
haben. Namentlich hebt der Verftmer den agrarlaeheo Zug der geroM^
niacbep Vdlker scharf herrer, der sie muaeatHdi tod den Hannen mM-
det Doch waren die Goten mehr YiehiOohter; dam bedarften sie aber
nnsgedehnter Weldeplilze, and dieses Bedirfais erfclirt snni MI den
Wandertrieb. Auch die Art, wie ein Stamm wanderte, bat der Terfas-
ser anschanUeh gemacht ; man Tsrstebt damaeb, wie leiebt iBe Wandei^
sdiwirme dareb Strapazen, Entb^rangen, Krankheiten, Angriffe fon
verfeindeten Stämmen decimiert wnrden. Eingehender wird sodann die
Tbätigkcit AJaricLs und Sulicliu^i verfolgt.
Francesco Bertolint Saggi critici di Stork Italituu Mi-
Inno 1888.
Wi)' haben schon oben eiiiiL'o Aufsatze aus diesem Üuche mitge-
teilt. Eine gröfsere Arbeit beschaitigi sich mit der Herrschaft Odefa>
kars: La siguoria di Odoacre e la origine del medio e?o.
Der Verfasser kann sieh nicht mit der herkömmlichen Ansicht b^
freunden, dafs die Herrschaft Odovakars den Anbmch des Mittelalters
bedeate, wie auch bei keinem gleicbaeitigen ScbriftBteller sich dieae An-
sieht Met. Dalb die Zeilgenossen eine andere Anftssong haben mnfe-
ten^ seigt das Verhalten Odo?akars seihet Er da4sbte gar nicht daran
eia nenes Beleb in Italien sn begründen, sondern erkannte den Kaiser
in Konstantinopel als Herrn an, soehte wiederholt am die Yerieihnng
des Titels patridns nach vad nannte sieh btolli den Barbaren gegeaabsr
K6nig, ohne indessen königliche AbseicheD sn tragen. So lange er dsa
Patriziertitel nicht hatte, enthielt er sich aller RegiernngshandlupgeD,
die nicht unbedingt notwendig waren. So wurden 477- 479 im Ocil-
deiit keine Konsuln eroaDot; erst seit 480 erscheint wieder der occideo-
talische Konsul.
Auch die Version, welche Odovakar al> einen Kiiidringliog an d«r
Spitze barbarischer Scharen in Italieu eräclioiiHMi lafst, i^t falsch. Sein
Vater Edico war ein hoiier Olfizier Attilas, em Kollege des Pntricins
Orestes, er selbst in Italien erwachsen und erzogen und Offizier im
serlichen Heere* Er kam empor infolge einer MiiitAr-Revointion, wie
Orestes enporgefconunen war, das Motiv war lAndbesita fOr die ürsnidsa
Trappen in erringen.
Wie der Verlssser ans dem . Gange d^ Krieges gegen die Ort^
goten wahrseheinlich macht, waren die Ansiedelnngen der Barbaren nar
in Norditalien effolgt; SftdiUlieo mnCrte wahorschetailioh eine entq^
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10. Die VOfterwandmDg. 311
cheode Geldssmine befahlen. Da es sich meist noi unverheiratete Sol-
daten handelte, kennen die eigentlidien Änderungen in den Grondbesits-
Terhaltnissen nicht grofs gewesen sein; die Ansiedelungen werden das-
selbe Sebicksal gehabt haben wie die Militär -Kolonien des Snlla nnd
der Kaiser. Audi in dieser Hiasicbt tritt die Zeit Odovakars nicht
Über die analogen Fftlle herrort welche so oft in Italien eingetreten
wireii.
Bowers Ansfcbt, dab die Einmiscbnng Odovakars in die Wahl
des Papstes Felix III die Grundlage des kaiserlichen Einmischungsreeh»
tes im Mittelalter war, ist nnznlftssig, da schon bei der nftchsten
Papstwahl davon keine Rede mehr ist. Diese e'mo Tbatsache war .
durch besoudere Umstände veraulafst, wurde aber keine organische
Einrichtung.
Wir besitzen nnr ein Dokument, in dem Odovakar KOnig heifst
(Maniii, J. papiri diplom. Koma 1805 N. LXXXII), und zwar mit Recht,
da es sich hier um eine Schenkung an einen Barbaren, den .comes Pie-
rius handelt; auf den Münzen, die in Italien kursierten, heifst er Fl.
Odovac, weder rex, noch dominus noster. Münzen hatte aber auch
Ridmer geschlagen.
Also Odovakar ist nicht der Begründer einer neuen, wohl aber
der Wiederhersteller der alten constantiniscfaen Reiclisordnang.
Dafs die entgegengesetste Ansicht sich in der Geschichtsforsehnng
dnrehsetaen kmmte, erklärt sich ans dem Umstand, dafs seitdem der
Kaisertitti im Ocddonte vorschwmdet; sie erhielt eine ünterstfttEong
direh eine von der Angarentradition Terbreitete AniEsssnng, wonach das
römische Reich der ErlUlnng seiner Geschicke nahe war.
R. T. Scala. Über die wichtigsten fiesiehungen des Orientes snm
Occidente im Altertum. Wie» 1886.
Der Verfasser weist Phönikei . Cheta und kleinasiatische Indo-
fennanen (Karer, Myser, Lyder, LyktM, I^luvger) als die Medien nach;,
durch welche orientali^^che Kultur den Grioi-ljcu zuflofs. ^^'ir müssen es
uns versagen auf die intoi ossanleu und in fesseluder Darstellunj? gege-
benen Aiisffihriiügen einzugeben und wenden uns zu dem EmÜufs des
Orientes auf das römische Reich. Derselbe l&fst sich nachweisen in der
Kanstindostrie, w<Hrin phönikische Einwirkung zutage tritt, sowie in re-
ligiösen Obertragnngen (Rhea Kybele, Isis, Mithra). Doch auch in dem
rtnischen Hofceremoniell (Kunst, Adoration, Vortragnng des Feuers,
Tagebücher ftber die Ereignisse des Imlserlichen Hanses, Erziehung der
Mae Voroehmer mit den kaiserlicfaen Prinsen), das persischem Vor>
guige nachgebildet ist Sodann findet unter dem Kaiserreich jene .
groftartige Ausgleichung zwieefaen Ocddent nnd Yorderasien statt, wel-
che um Teile eine Wirkung des lebhaften nnd schnellen Verkehrs ist
Italien wird durch syrisch -aramAische Sklaven in ein Gartenland umge-
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312
Eömische Geschichte und Chronologie.
wandelt, eine Reihe von Kulturpflanzen, kommt aus dem Oriente. Bitb}-
uer und Phiyger wirken als Schulhlirer in Spanien und Frankreidi,
gernianiscbe LcibwächttM- beschiUzen den Fürsten von Judaea, SprOf'r
liuge maurischer und kleinasiatischer Fürstengeschlechter werden römi
sehe Konsuln, Syrer, Berber und Araber besteigeii den römischen K&i-
serthron. Chald&ische Astrologen spielen eine bedeutende and verderth
liehe Holle io Rom, die römischen Ärzte sind meist Aegypter, in des
grofsen Städten des Ostens Tarsus, Nicaea, Nikomedia erheben sich rt-
mische Amphitheater, Ja Stadtteile mit den Namen der Stadtriortri
Eoms. gelbst Indien und China treten mit Rom in Betiehimgen, cii
bedeutender Handel pulsiert swischen Indien und Rom. lodis^e Ge-
sandscbaften kommen nach Italien, römische Philosophen holen sich die
indische Weisheit; mit China besteht wenigstens ein bedentender ZwMMa-
handel. Der Tiauai der römischen Univeiadi-Mouarchie umfafste schliefe-
lieh sogar diese beiden grofsen Reiche.
Tbeod. Birt. De fide christiana quantnm Stilichonis aetate is
aula imperatoria occidentali valaerit Marburg. Univ. Schrift lSd5.
Birt erörtert snerst die Frage, ob Claudian Christ oder Beidd
ivar; letzteres bezeugen die christlichen Zeitgenossen, und zwar so od-
terrichtete wie Angnstin, die doch wahrlich keinen Grund ond aabb
nicht die Gewohnheit haben, einen Christen als Heiden danostellen, eher
und öfter umgekehrt. Birt meint aber, «dafs dem nicbt so sei, diese
Schriftsteller hätten nur aus der Erwähnung heidnischer Gottheitea ft-
schlössen, dafs Claodian ein Heide gewesen sei. Wenn er nun in dieser
Weise die heidnische Überlieferung nicht nur bewahrte, sondern sogtf
festhielt, so glaubt Birt bei der Anerkennung, die Claudian fand, ds^
aus auf die Art des Christentums schliefsen zu duilen, da- Suluha
selbst und die mafsgebenden Persönlichkeiten dieser Zeit kulüvierteo:
sie hatten wenif^ mehr als den Namen vom Christentum. Wonn aber
btilicho und der Huf ein solches Christen turn iitlogten, so kann auch
' Claudian Christ gewesen sei. Das Christentum des Dichters erhiit
aber eine weitere Stütze an dem Gedichte de Salvatore, welches Glat-
dian von den ältesten und besten Zeugen zugeschrieben wird.
Nun fahrt Birt aus Claudian eine Anzabl von Beispielen des Chrt*
stentnms an, dem Stilicho und sein Anhang zugethan war. Der Flager
Gottes wird von Claudian in der Schlacht am Frigidus nicht anerkannt»
im Jahre 400 wurde von Stilicho die Victoria wieder in die Kurie za*
gelassen, die griechischen Kampfspiele durften wieder gefeiert werta,
Claudian verzeichnet die Prodigieu, und Stilicho gestattet wieder die Be-
fragung der haruspices, Träume und Orakel spielen bei Claudian eine
grofse Holle; 399 werden die Gladiaturspiele bei den kaiserlichen Spielet
zwar abgeschafft, aber bei Privaten erhielten sie sich. Der Panegyrikus auf
. üonorius ist nach Synesius' Rede, vom Jahre 397 gearbeitet. Aber wäh-
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10* Die Völkerwftnderung.
rend Synesius als erste Grundlage fttrstlicber Tagend die Muasßeta ])reist,
hat GlaudiaD dieselbe völlig schwinden lassen. So war auch das Chri*
stentum Stilicbos beschaffen, und Oroaios hat ftnsdrftcklich ttberiiefert,
daüi deesen Sohn Enchorins Heide geblieben sei.
Ich habe die gegen Btrts Annahme aber das Christentum Glan-
dians bestehenden Bedenken in der Berl. Philol. Wochenschrift 1886
S. 1646 IT. ansgefthrt Interessant hieibt der Nachwels, welche heidnischen
Anflöge das Christentum Stilicbos zeigte, und seine Katastrophe erhfilt
dadurch helleres Licht. Alierdijiga hätte Birt nachweisen müssen —
man kann das — dafs die einzelnen angeblich von Indifferenz zeugenden
^gesetzgeberischen Mafsregein sich durch das Beispiel wirklich christ-
licher Kaiser decken lassen — vielleicht hätte er dann denselben bei
Stüicho weniger grofse Tragweite beigemessen, als er dies jetzt thut.
A. Pellissier. Les graudes iegons de l'autiquit^ cbrötieuoe.
Paris 1885.
Der Verfasser hat sich die Aafgabe gestellt, ohne Polemik nnd
ohne Znflocht an irgend einer Autorität die Thatsachen reden zu lassen,
um sn zeigen, was Moses nnd Christus der Welt an unvergänglichen
ond erhabenen Gaben hinterlassen haben. Etwaige Verstoße gegen den
rechten Glauben i.katholischeij) LutcL er von vuruhereiu als nicht vor-
banden anzusehen; er uuunit üie ohne irgend welchen Vorbehalt zuiiick.
Denn er will niemanden Ä.rgernis geben. Nach dieser Einleitung, wel-
che einen korrekt kaihulischen Standpunkt erwarten läfst — kan:i es
aber Lei ra wirklich wissenschaftlichen Buche einen Standpunkt ge-
ben, der nur gewisse Konsequenzen gestattet? — bespricht der Verfas-
8er*eine Reihe von Zeitfragen, die so wenig, wie die Erörterungen über
das alte Testament, welche den ganzen Teil ausfällen, fttr den Jahresbe»
rieht von Interesse sind.
Der aweite Teil behandelt das Evangelium. Der Verfasser giebt
einen Überblick Aber den Znstand der römischen Welt beim Erscheinen
Christi, bespricht Leben, Tod nnd Sittenlehre Christi, auch in kritischer,
freilich dnrcbans konservativer und apolugetischer Weibe und verfolgt
eingehend den Gehalt und die Form der Evangelien. Alle dicbe Er-
wägungen sind nicht nur schön geschrieben, sondern sie enthalten eine
Menge geistvoller, überraschender Bemerkungen, und jeder Leser wird
sie mit üeuufs studieren. Aber da^ Ergebnis im Ganzen wird sich die
theologische Wissenschaft schwerlich aneignen wollen, noch weniger die
Geschichte, welche keine Verpflichtung hat, orthodoxe Besnltate zu finden.
Im dritten Teile wird die Kirche dargestellt, wobei im ersten
Jahrhundert Petrus nnd Paulus hervortreten, im zweiten die apostoli-
sehen und die apologetischen Yftter. Es gilt davon genau das, was aber
den zweiten Teil gesagt ist. Ein eigener Abschnitt beschäftigt sich mit
der christlichen Kunst, nnd man kann wohl sagen, dafs derselbe ein
Jähntbtricht Dir AkeithunmniNMclwft XLTIO. (iSM. m.) 90a
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314
Kömische Getcbichie und Cliroiiologie.
kleines Meisterwerk ist. Nicht au wisseuscliaftiicbeQ Resultaten; deao
was der Verfasser in dieser Beziehung vorbringt, ist alles ans dritter
und vierter Hand, und manches ist nicht einmal gans richtig; aber der
ganze Duft» der die Darsteiliing donshiieht, der feine Oesduiaek, dy
sichere Urt^l« der hingebende Glaube, der sieh in die Zeil m venstm
Termag und dabei die ttbersichtliche Gmppiemng — alle diese Teislgi
werden dem Gebildeten — denn für diesen, oiefat Ar die Lcirts te
Wissenschaft ist das Bnch berechnet, nntweilslhaft einen grolhen Gsnfi
bieten. Der folgende Abschnitt schildert ans die grofsen Väter sarlei
der Verfolgungüii des dritten Jahrhunderts Clouiens vuu AI
Tertiillian, Origonos, Cyprian. Das Zeitalter Constantins mit den grofsei
KäiDpfeu der Katliolicität gegen den Arianismus schliefsi sich an. Hila-
rius, Athanasius, Basilius, Gregor von Nazianz, Johannes Cliry>ostoiBifc
und Ambrosius samt den christlichen Dichtern Kpbrem, Syue^ius, Pn-
dentias liefern hier den Stoff. Vielleicht verieUt den nicht orthodotfli
Leser kein Abschnitt mehr als dieser — denn wir sehen lauter Heroeo
des Kalhoiisismas, die doch nicht vereinselt recht iileioe Mensehsn sii
recht wenig von dem christliehen Geiste direhdningene PenOnUehlnilii
waren.
Der folgende Abschnitt, welcher das Eindringen der BübiM
schildert, gruppiert sich nm die Person des Augnstinas, der weit m
dem Kähmen heraustritt, wie das in einer katholischen Darstellung na-
türlich ist. Auch hier fehlt es nicht an ausgezeichnet schönen Partien,
aber auch an jener eigentümlichen Kolorierung. die alle unvorteilhaftfifl
Zuffo durch geeignete Schalt iii ung zu verdecken versteht. Der Ab-
schnitt schliefst mit einer Betrachtung der Verdieostiichkeit der MAocb-
Ofden.
Der letzte Abschnitt ^iebt die Qointessens: ene Apologetik 4m
katholischen Kirche der Gegenwart
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Jahresbericht
aber die griechischen Sakralaltertümer.
August Mommsen
in H&mbarg.
2. Artikel: ÜelphL
Ich sehe das Jahr 1878, in welchem meine Delphika erschienen,
als dasjenige an, hinter welches dieser Boricht nicht zurück/ni:! ( ifon
hat, doch ist von Fortschritten erst seit I8öu zu melden. Im Juli i880
nämlich fing die französische Schule in Athen, der wir schon die la-
scriptions recneillies h Delpbes P. 1863 zq verdaoken hatten, wiaderom
an den Boden des alten Delphi freizulegen und so dorchsuchen. Die
gefundenen Sehriftdeokmäler sind bekanot gemacht und erlflutert im
BnlieUa de comspondttice heU^oiqoe Tom Y* Bande an, die meisten
von B* HanBaonllier, einige aneh fon P. Foneart Ein Teil dieser
Publikationen ergiebt etwas für die Snkralaltertemer Delphis, wovon
denn sn l»erichten sein wird.^) Einselne auf delphischem Boden gemachte
Fnnde sind in der Epbemeris 1883 8. 162 = 1884 8. 218 und in den
Mitteilungen des Instituts X 2 herausgegeben. An bezüglicher Litte-
ratur sind zwei Dissertationen zu ueDnen: Fr. Deneken, de Theoxeniis,
Leipzig 1881 und Aemil. Beiscb, de musicis Graecorum certamimbusi
Wies 1885.
Dafs für die delphischen Sakralalterttimer in den letzten Jahren
etwas mehr Material gewonnen ist und sich unsere Kunde etWcis pf-
weitert hat, läfst sich nicht leugnen; doch ist der gemachte Fortschritt
nicht entfernt demjenigen zn Torgleichen, welcher durch die Inscriptioos
reeneinies k Deiphet herbeigelnhrt wurde.
Der Bericht wird sich ordnen nach den Gegenständen.
Pythien. Dafe die vier Soterienlisten W*F n. 8—6 zugleich ein
Bild dee musikalischen Agons der Pythien darstellen, war bisher Ver>
1) Der 2. Artikel berücksichtigt ?om Bulletin nur die drei Bände V,
Vi und VIL
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816
Oiieehiiclie SAlmOalterUlmer
mntaiig, Delphika 8. 196. Jetii haben wir eine Art ton Zeagoifs. Am
HanssotiUier n. 2 (Boll. T p. 305) wird oftmlich eotnommeD, dais der
mosiktliflche Agon des BoterieDfwtes, welches maii im drittoi Jahrhitth
dert y. Chr. sn Delphi stiftete, den Altersklassen nnd den Bang« nsdi
den Pytblen gleidi, latmOBtoCt sein sollte; s. hernach Soterien. Darans darf
man schlielsen, dafs der aeae Agon, auch was die ManaigMUgkeit der
Leistungen, die Antahl nod TQchtigkeit des Personals angeht, den
pythiscben, wie er bis dahin begangen worden, ebenbariig war, dib
uns albü die Sotericnlistcn ebenso sehr eine propranimatische Über^icU
pcben von dem, Nvas am 1} Lhienft'ste iu Vortrag, Reigen und Spiel aos-
gtliihrt zu werden j>rt»'pte. Auch dem Auslände galt der niuMkaliscbe
Agon der P\ tliien n!*^ Vorbihi. Nach IlaussouUier n. 3 ladet Eumeues IL,
s. u S. 321. iui Bepnü der Athena Jsikcplioros einen Kranzagon zu gründen,
die Ätoier ein denselben anzuericenoen und ibo mit den Pythiea gleich-
zustellen so weit mnsikalische, mit den Olympien so weit gymnische nod
hippiscbe Leistungen vorkommen. — Nach HaussouUier n. i ist die
Stadt Sardes dank Eumenes II. einer grofsen Gefahr entgangan awl
stiftet Athenäen nnd Enmeneen. Es sollen diese Kransagonea in alles
Stocken den F^ien gleich stehen, sowohl in Betreff der mosikatisehca
als der gymnischen Leistongen. Die Delphier geben daraof ein aad er-
kennen die neagestifteten Agonen von Sardes als isopythisch an. -
Man konnte, ansgehend ?on n. 4^ behaupten wollen, dafs die delpbiMhe
Anerkennung swar formell ein Akt der Gemeinde, etwas Weltliches sei,
in der Tbat aber hier die Genehmigung des delphischen Gottes erstrebt
und erlangt werde sowohl im allgemeinen als in' Rezug auf die Kalender-
tage des neuen Festes, welche, damit das Fest nicht mit anderen Festen
kollidiere, mit den delphischen Priestern hätten vereiiibart und fest-
gcsteiit werden müssen; die delphische Gemeinde vertrete vor der Welt
den delphischen Gott und seine Priester, und ebenso werde in n. 3 von
den Atülern als den Beherrschern iJclphis die Anerkennung eines per-
gamenischen Festes nachgesucht. Aber von einer Feststellung der KS'
lenderfcage mit der delphischen Behörde sagen die Urkunden niebts,
und aus n. 2 ergiebt sich, dars die Anerkennung eines neuen Festes in
gleicher Weise von Cbios seitens der Ätoier Terlangt ist; s. hemadi
Soterien.
Auch haben wir hier noch der Apardien- Inschrift C. 1. A. II S
p. 430 n. 965 zu gedenken, welche Jetst flir die ältere Gesehidite dsr
Pythien verwendbar geworden Ist. Eine 1879 auf Dolos gefondeae
Widmnng (Bull. IV p. 190) gleicht das Jahr des delisehen Epimeletsii
Medeios, das sechste der Aparchen -Inschrift, dem Konsulatsjahr des
Lentulus und Crassus 657 Varr. = 97 vor Chr. Das erste Jihr der
Aparchen -Inschrift ist also lOJ vor Chr., woraus sich für das attische
Archontenjahr 102/1 vor Chr. = Ol. 189, 3 ergiebt. Der achtjährige
C}kius altK), nach welchem damals dem pylhischen Gölte die Steaem
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Mplu.
817
eatriehtet wurden, hob an mit dem dritteu Jahre einer unebenzabligen
Olympiade, und jene alle Ennaeteris, die bis Ol. 47, S den Pytbies sa
Qmnde kg, wird dieselbe Lage gehabt haben. I>ie aneh ans anderen
Orttnden wahncheinllebe Annahme, b. Ghron. 8. 192, dafa die delphische
Ennaeteris ihre Epoche in der nnebensabligen Olympiade gehabt habe,
findet somit Anhalt an der Jetst ermöglichten Zeitbestimmung der
npwr^ iwe^njpfp^ die im Eingang der Aparchen-Inschrift (lin. 2 [to;
djta]p^äc T^c r.fJujzTjQ ivve£njf/?/(5oc]) genannt wird.
Endlich sei noch bemerkt, dafs U. Köhler aus der Zeit des Ein-
gehens der anipLiktyonischen Herbstdekrete in Athen geschlosscu hat,
die Feier der Pythien jErehöre nebst der Horbstpylau nicht dem Anfang
oder der Mitte, sondern dem Ende des Pythieiimoiiates an. S. C I. A. II 2
p. 319 und 545, auch Unger, Sitzungsberichte der ^rtJnchoner Ak. phil.
KI. 8. NoY. 1879 Band U S. 177, wo noch mehr Gründe beigebracht
werden.
Soterien. Von den nenen, d. b. den seit 1880 ans Licht ^e-
komnenen Fanden ist am wichtigsten die schon erwähnte Inschrift
Hanseonllier n. 2» ein in Delphi aufgestelltes Dekret der Chier folgen*
den Inhalts: Die Ätoler melden durch ihre Boten die Stiftong der So-
terien und der ätolisehe Staat, wie auch der Strateg Charizenos hat
sieh an ans (Chier) gewendet, dafe wir den mnsischen Agon des nenen
Festes mit dem der Pyüuen gleichstellen, den gymnischen und hippi*
sehen mit den Nemeeo, sei es in betreff der Lebensalter (der Agonisten)»
sei es in betreff der Ehrenrechte (die ihnen, wenn sie gesiegt, daheim
zusLeheii sollen). Die Volksgemciude der Chier geht darauf ein und
erkennt den Krauzagon der Soterien als den Pytbicu und Nemeen eben-
bürtig an. Alle Vorrechte der pythischea und ncmeischen Sieger sollen
auch den siegroiclien Kämpfern der Sutorieii zustehen. Es sind drei
Tbeoren zu ernennen und alle vier Jahr (xa»V' £xa(rrr^v TEvrnzrrixnii)
soll die Ernennung stattfinden. ~ Von einem hippiscben Agou der So-
terien bat man bisher nichts gewutst (Deipb. S. 223 zu bcricbtigeu). —
Die penteterische Ernennung führt auf eine penteterische Soterien feicr,
und im selbigen Sinne lafet sich vielleicht die Gleichstellung mit den
Pythien benutsen. Damit vereinbar ist der Umstand, dafs diejenigen
Beg^ongen des Festes, deren Programme uns in W-F. n. 3-6 vor-
liegen, wahrscheinlich nidit penteterisch gewesen sind; Penteteriden
«ntbalten auch Festakte, die jährlich wiederkehren, und bei der Leichtig-
keit, mit der sich in der Diodochenseit eine Tecbnitenschaft herbeirufen
Kefs, können die mnsikaliscben Agonen recht wohl jährlich gewesen, der
jährlichen Feier, wenn man sie zum vierteil Mal beging, grofse Opfer
und körperliche Agonen, zu denen sich Theoren von auswärts einfanden,
zugesetzt sein. — Ferner ist zn erwähnen die delphische Inschrift Ephe-
meris 1883 S. 162, welche A. Kikiisi^y ebend. 1884 S 218 ergänzt hat.
£s ist von winterlichen Sotcrieo, j^js^^/cxkä^v IwTr^pimv^ die Eedu. Den
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318
Ghechitdi« gAknlaltnUUMr.
Ergänznngen Bofolg« bat Delphi BolM gttMidet nach Xlieben tm ftam
bestimmte Trappe und diese bat von ibren MitgUedern etliche sadi
Delphi abgegeben, die daselbtt ohA« besooderea Honorar, imptmß^ den
Gott ihre Dienste UebeD. SeUieblicb lolgl ein TeebBit«Df«MdiM.
Relich de niMicia Gr. oerUmimbtts p. 106 Teraialet all Zeil dieiar Feier
die Mitte dee iweiten Jahrhvnderfi vor Chr.; nach dem Veneichoia wm
leUieften sei lie oabedeotend geweBen, maa habe die Bewohiier DelpUa
als die Feiernden ansiueben. Es sebeiat also, dafs ihm die winterllolMi
Soterien nichts tn thun haben mit dem von allen Griechen begangeoeo
Daukfest, welches nach der Niederlage des lirennos gestiftet ward. Wer
die Inscbnft Kphem. a. 0. völlig sondert von der W-F. n. ;i — 6 angehen-
den Frage, käuii lur seine Ansicht allerdings geltend machen, dafs ^
im hpHonisrhpii Altertnm gar nianche Dankfeste des Namens Soteria
gegeben haben niufs, auch einmalige, s Roll IV p, 473 und unten Art. 3
S. 329. Wer den entgegengesetzten Weg einschlägt, also zu kombinieren
wfiaicbt, kann sich auf die Gemeinsamkeit der Fundstätte (Delphi) be-
rufen, auch etwa hinweisen anf die partielle Winterlichkeit der Kemeadea
and das iao¥i/tMov dm 276 for Chr. gestifteten Dankfestes; nach der
kombinierenden Ansiebt wflrde daa Daakieal einmal im Qaadriemiiaai
glinsender und iwar sommers gefeiert sein nnd bitten die drei Obrsgnn
Begebungen des Festes nicht so grolbe Oplsr nnd nickt alle drei Agooen
gehabt and dem Winter angekört Anberdem «Ire sn bekaapteo, qttter«
snr Zeit der Inschrift Epbem. a. 0., sei das Dankfest herabgekonunea,
wie ein Yergleicb mit W*F. n. 8—6 lebre; denn onter den vier Soteriea-
festen W-F. n. 3—6 müfsten drei Winterfeste sein. Doch bleibt die
Sache durchaus problematisch.
Es sind nun noch die jüngsten Debatten (iber die Zeit der W-F.
n. 3— 6 registrierten AL'onen darzülci:.';! , und zwar nach Anleitong von
Reisch, der a. O p. hT ü. die Frage grtindlich und einsichtsvoll beban-
delt hat. Er bezeichnet W-F. n. ä mit I, die drei folgenden Listen mit
II, III, IV; das werde ich auch thun. Die zuerst von Wescher aufge-
stellte Zeitbestimmung, der zufolge I ungefähr dem Jahre SOO vor Chr.
angehört, haben spätere Forscher präzisiert, indem sie den Arckon Em-
menidas von 11 in das Jahr Ol. 145, 4 ^ 197/6 vor Chr. setaeo; in
diesem Jahre oAmlicb ist ein Emmenidas Arcboo in Delphi gewenna.
1, III, lY nnn mfissen in nabeliegende Jahre gesetat «erden, weil dnrch
die vielfach übereinstimmenden Personenbestinde der vier Listen grofiw
Intervalle aosgeschlossen sind. Fttr die Arebonten von I, III, I? können
aber nnr Vorjahre von Ol 146, 4 gewibit werden; den Nnebjabnii
lassen sieb I, DI, lY nicht sn weisen, da diese von Arebonten anderen
Namens okkupiert sind. Auch unter den Vorjahren des Emmeoidas
sind zwei okkupiert, Ol. 145. 3 durch den Archon Orthäos nnd 145, 1
durcb Maiitias ( Haussoullier n. 15). Vun den ftinf Vorjahren 144, 3 bis
145, 3 bleiben also drei ttbrig, 144, 3 und 4 und 145, 2; diesen drei
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Dilpili
319 ^
Jahren mOiaeo die Archonten der SoterienÜsten I, III, IV zugewiesen wer^
den, und zwar ao, dars der in III genannte Archon Nikodaroos, da er
nach C. I. Gr. D. 1689 (ün. 6 UtA^iotQ} in ein drittes Oiympiadeojahr ge-
Mri, in das Jahr 144, 8 kommt. Es erglebt sich hiernach folgende
Verteilang der Listen anf die Jahre:
Jahr vor Chr. Olymp. Listen
202/1 144, 3 Nikodamos III
201/0 4 Kleondas IV
200/199 146, 1 Manilas
199/8 2 Aristagoras I
198/7 8 OrthSos
197/6 4 Emmenidas II
0. Lüders n. a. dagegen verzichten auf Ermittelung bestimm-
ler Jahre und setzen die vier Listen in eine viel ältere Zeit, als die
Soterienfeier noch etwas Neues war. — Reisch verwirft die vorhin dar-
gelegte Verteilung auf die Jahre 144, 8 und 4, 146, 2 und 4, wobei er
lieh annächst gegen Dittenberger Syllog. p. 592 f. wendet, der neaer-
dinga dieselbe sa verteidigen gesucht hat. Unter anderem fuhrt Reiseh
«ns, der Penonenbeatand leite dabin II zeitlich awischen I und III an-
snnebmen; besonders nnwahrschehilich sei es II and III durch nicht
weniger als fhnf Jahre an trennen, da von den in II verzeichneten Mit«
gliedern der Truppe 16 (viell. 18) in III wiederkehren, eine Überein*
Stimmung, die gröber sei als bei irgend einem Liste upaarc, das man
sonst zusammensteilen könne. Einiges Gewicht habe man auch auf die
Anordnung der Listen bei Wescber-Foucart zu legen, und diese ergebe
für 11 ja ebenfalls die Mittelstellung z^vischej» 1 und III. — Durch die
Widerlegung der präzisierten Hypothese Weschers d. h. dessen was
vorstehende Tabelle enthfllt, ist We<?chers Hypothese noi h rtK iit beseitigt,
Wer auf die identifi/ierung des Knunenidas von II mit dcüi AilIjoii des
Jahres 146, 4 verzichtet und die vier Begehungen einige Jahre frUlier
ansetzt oder eines bestimmten Ansatzes sich enthält, bleibt bei Weschers
^ypothese und braucht die widerlegenden GrOnde der Dissertation de
musicis Gr. cestaminib. nicht au furchten. Aber der sehr kundige Ver-
Ittaer derselben weifs auch positive Anhaltspunkte an finden, durch
weiche die Wescherscfae Hypothese nicht blos in dieser besondem Oe*
stalt, sondern ftberhanpt beseitigt whrd. Er zeigt p. 96 von mehreren
der anf den SoterieBlisten Terzeichneten, dab sie in ftlteren 3chriftdenk*
mllem voriummeo, s. B. hinweisend anf den athenischen Komöden Te*
kstes, der auf der Insel Dolos c. 286 vor Chr. auftrat und ebenfalls als
Korn öde unter den zu Delphi anftretenden Techniten des Soterienfestes
registriert 15t [W-Y. 11. 5, 58), woraus sioii 286 vor Chr. als approxima-
tive Zeitbestimmung der vier Listen ergiebt. Auf eine dem Jahre 200
vor Chr. nicht wenig voranliegende Zeit fuhrt auch noch ein anderer
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320
Uinstaiid. Um 200 vor Chr. trat die Techmlenschaft vod Teos bei den
Suteiien in Üolphi auf, und mit ilir standen die Ätoler acbüü längere
Zeit iu VerbiDdung; die in I — IV registrierten Techniteo weisen aber
kernen Teier auf (wohl aber Athener, 31 an der Zahl, so dafs es eine
atbeuiscYio Treppe gewesen sein mag). Um 200 vor Chr. köooea alM
die vier Listen nicht getetst werden. Reiscb p. 93, 2 (nach Saappe). —
Durch ReischB Darlegung ist denn die Hypothese Weschera, sei sie au-
gefafart wie sie wolle, beseitigt und, was mehr sagen wiQ, fllr die LS^
dersscbe Ansicht etwas Positives gewonnen. Bisher nftnlieii schien ftr
dieselbe weiter nichts su sprechen als die etwas vage Mnimabniig, dab
man inr Abiassnng solcher Verzeichnisse wie sie in I^IY vorliege
bald nach Stiftung des Soterienfestes, also in den Anfingen den dritten
Jaiu"bunderts vor Chr., ara geneigtesten gewesen sein werde.
HeroönmabI, Theoxeiiien. Denikeii, de Tbcuxen., kommt auf
beide Feste zu f-iiicchen. Vom Heroäenmahl heifst es p. 3, dafs es be-
kanntlich iu Delphi ein Fest des Namens Eiuia gegeben habe; Schul.
Pind. Nem. Vli 68 ytysrac iif dgkipotQ ^pvjd' zhta^ iv ot^ ouxit o t^c«»
ine ^evta xakslv rous r^fuoog. Da das rin fache ^ivta Gastmähler be-
zeichnet, za denen distinguierte Fremde, um sie zu ehren, vou Staats-
wegen eingeladen wc rden, so war es angemessen, die gastmahlAhnlichea
Bräuche des Kultus durch eine besondere Beetimraung sa nnterscheiden,
und so heifst denn jene ceremoniOse Bewirtung, die man zu Delphi den
Göttern im Lenz ausrichtete, nicht Xenia, sondern Theoxenia. Ebenso
wenig darfte das nicht naher bestimmte Xenia Name des delphischen
Heroeomahls gewesen sein, und wir werden in Jenem Scholion Y&tmt
iv J. (d¥ta schreiben mttssen, nicht Sivta wie in Denekens Dis^
sertation geschrieben ist Einer eingehenderen Besprechung hat der
Verfasser das merkwürdige Pest nicht unterzogen. — Etwas weniger
dttrftlg ist seine Erörterung der tbeoxenischen Bräuche, p. 9. Er geht
aus von der GlusbC des IJc^J■ch., nach welcher die Theoxeuieü eiu Fest
des A})oU gewesen sind. Es habe aber auch Leto teilgehabt, nach Po-
leniuu bei Athen. IX H72; und wenn Apnll und Leto, auch Artemis.
Diesen drei Gottheiten habe das lonzliche Lekti^ternium der Deiphier ge-
golten. Die andere Glosse des Hesych. 'h(>qs>ca xüc\^^ iofjzij r.dm rote
i^eoig wird in die Note verlegt und mit der Bemerkung abgefertigt, dafs
sie jener ersterwähnten Glosse widerspreche. Nach Deneken sind also
die delphischen Theozenien den Letolden und der Leto begangen woi^
den, einem Götterverein, auf den sich viele Brtache in Delphi (vgl
unten Attalosfest) und aufiser Delphi bezogen, und sind was die gefeie^
ten G6tter angeht, etwas recht Gewöhnliches gewesen. Femer bleibt es
rätselhaft, wie ein gewöhnliches Letoidenfest auf alle Götter ausgedehnt
werden könne; dafs die Theozenien den Göttern ttberhaupt galten,
sagt nicht blos Hesych., sondern auch Schol. Pind. Ol. III p. 91 Böekh.
Hiernach könnte es scheinen, dafs die Glosse 0$0Sä¥ta Vfff^JUwvo» ioprij
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Delphi. 321
sicii auf Pellene und den daselbst dem 'MXJim Bso^oq ausgerieh-
teten Agon Theoxenia beziehe, Pansan VII 27, 8 (Delpb. 8. 80l, i).
Aber die deipbischeo TheoieDien sind das bekanntere Fest, daher es
sich empfiehlt beide Glossen auf Delphi zu beziehen und /u sacen, dafs
die Bewirtung der zwölf Götter im Hause des Apoll mit Bezug auf den
göttlichen Hauswirt ein Fest des Apoll habe heifsen können; Apoll gab
das Fest, die anderen Olympier >\aren seine Gäste. Für die Teilnahme
aller uwölf) G()tt( r spricht auch eine Analogie. Der attische Kultus
war dem deli hischrii verwandt, und im selben Monate (Theoxenios =
Elaphebolion) hatte Athen seine Pandien (von ndureg 8cbt = ndurec
Bsot) und benutzte den Zwölfgötteraltar. So ist denn, auch wenn Orph.
XXXV 8 BaTv' int mivdetov r^üCT^y (Anrede an Leto) nicht auf die del-
phischen Tli oxeiiiea so beziehen sein sollte, eine Beschrftnkaiif auf die
gewöbalicbe Trias von Delphi und Delos nicht sosalassen.
Attalosfest des IS. Herakleios (Thargelion), gestiftet von Atta-
los IL Philadelphos, der nach dem Tode seines Bruders Eameses II. im
Jahre 159 oder 158 Tor Chr. die Begienmg flbernahm fttr dessen un-
Qltaidigen Sohn Attalos (reg. als Attalos III. von 188 bis 188). Aus
Hauss. n. 1 (Bullet. V p. 157) ergiebt sieb folgendes: Die Delphier
haben sieh zweimal naeh Pergamoa gewendet an Attalos n., das erste
Mal wegen des Unterrichts der Prinzen, lin. 9 bnkp rac rwv mt/Satv
9tBaaxaXtaQ (also niclit blos des Attalos [IIIJ), und AUalos II. hat teils
um die Kosten der Ausbiltiiuig seiner Neffen zu bestreiten, teils um
gottesdienstliche Bräuche auszurichten eine bumme Geldes gesendet.
Bas (iciii wird heiliges Eigentum und die Adniinistratüieu sollen ein
I^ * t, Attaleia genannt, feiern. Sie haben dem Apoll, der Leto und der
Äiti rnis zu opfern drei ausgewachsene Kinder, welche die btadt Delphi
darbringt, auch die übrigen Opfer des nach Attalos zu benennenden
Festes. Bei der Volksspeisung sollen 40 Metreten Wein verbraucht
werden. Am 12. des Monats Herakleios mflssen die Opfertiere bereit
stehen, am folgenden Tage findet ein Festzag von der Tenne (Vorstadt
Pylfta) statt and die Gemeinde wird mit laatem Raf belehrt, dafo es
das Attalosfest sei, welches man begehe. — Hiermit an vergleichen ist
das delphische Alkesipposfest, bernhend auf dem Legat des Alkesippos,
eines reichen Ealydoniers; das Geld wird belegt; von den Zinsen soll
jihrlich im Monat Herios (Pyanepsion) ein Fest, die Alkesippeia, dem Apoll
begangen werden nach dem Tode des Gebers; nnter den Brftuchen ist
eme Pompe, die von der Tenne^ausgeht. S. W-F. n. 486. Was die
drei ausgewachsenen Rinder, Darbring ung der Stadt Delphi am 18' He-
rakleios, angeht f so mag dit:>eb Opfer älter und in das Attalosfest nur
hineingezogen sein.
Herden. Über das beim delphischen Tempel gehaltene Vieh war
mau bisher wenig unterrichtet; C. I. Gr. u. 1688 1. 14 T<i hpijia dBpoa
auvnW>vr(v\> , rög Svoq^ wo die Erklärung von toq Svoq die Esel' nicht
J«iuc»b«riclit (ur AlUrtbunuwisMDfcbaft XLVIU. (im. III./ 21
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Griecbiscbe SukralaUeriOmer.
völlig sicher ist; Delph. S. 189, 1. Ein jetzt hinzugekommenes Zeagnis
Foucart n. VI (Bullet. VII p. 429) = W-F. n. 469, herrührend aus dem
Jahre Ol. 150, d Accb. Praxias ergiebt keine Swh, Es soll der Inscbhü
zufolge von dem Tempelgebiet {ras tepäe /avoctp) ein Stfick geiskrt
bleiben für die heiligen Rinder und Pferde; das ta wahrende Sück
wird bestimmt nach Wegen» auch naeh Ortlichkeiten, wie dem LikMi*
kon (vielleicht = [7:oXfj]dvSfjcov Jaxw¥af¥ in Weschers Insebr.» s. IMfk
S. 13, I), dem Hippodrom, dem Hellanikon Heroon a. a.
Geld. den Deiphiern von König Attalos II /uLre-tr^ke Gdi«
sunune, s. vor. S., betrug 21 OOO alexandiinische Sillnjnii acJiUiea. Di-
von vvarcii 18 000 bestimmt, die Kohlen des Unteriichtes der PricicJi
zu deckeil, aouu hüllten guüesdienstlich verwendet werden. Die Delphier
nun beschliefsen nach Ilau>s. n. 1, dafs die Gabe eine dauernde ttm
solle, und gedenken nur mit den Zinsen zu wirtschaften. Das Kapitil
soJi also dem Gott geboren {ei/is^ t6 dp^Optou Tzo^cepou roS ^fo^) no<i
niemals angegriffen werden. Die Administration wird genau geregelt.
Bleibt bei Zahlung des Honorars an die Lehrer nnd Enieher der Prie-
sen ein Rest, so ist besondere Entscheidung einzuholen, was mit
Reste zu thun sei. Die Delpbler wftHlen im Monat POtropios (Poseidsoi)
drei Administratoren, welche die Summe im Monat Amalies (GameliOBt
Arch. Amphistratos auszuleihen haben zum 16. Zins d. h. so sidwi
Prozent ungefähr. Gelieben wird nur Grundbesitzern, deren Land deo
düi>i»elten Wert des Darlehns hat. Unter fünf Minen soll keinem g^
liehen werden. Auch iJürgen sind nötig für das Darlehn und für dis
Unterpfand (den Grundbebitis de» Schuldners). Jeder ahgesehlosseüe
Kontrakt ist auf zwei weifse Tafeln zu schreiben und nach gescheheBer
Verlesung in der Ekklesie die eine im Tempel, die andere im Arciii»
niederzulegen; die Kosten werden aus dem Agio (bei dem Wechseln
der alezandrinischeu Silberdracbmen gegen schlechtere LandesmQnz?'
bestritten. Was die 18 000 Drachmen an Zinsen bringen, ist f&r die
Honorare, die Zinsen der 8000 Drachmen fftr die Opfer (Attalosfest) be-
stimmt. Die im POtropios neu eintretenden Administratoren sollen bis
zum 16. Endyspdtropios (Munychion) die Zinsen eingefordert haben, so
dafs sie im folgenden Monat, dem Herakleips, an die Tempelkasse ab*
geliefert werden. (Im Herakleios scheint dem delphischen Tempel asch
anderes [Abgaben] zugeflossen zu sein, Delph. S. 314; weniger sieber ist
es W-F. n. 89 ( Beitrag zum bakchischen Gcsellschaftsmahl im Herak-
leios entrichtet) hierher zu ziehen.) Im zweiten Teile der Inschrift wer-
den die Bräuche des Atlalusfestes, s. vor. S., vorgeschrieben. Daua wiiti
nachträglich^ wieder zu dem Gelde zurückgekehrt und dessen Zukunft
möglichst gesichert. Nach ftinf Jahren hat ein jeder Schuldner die em-
pfangene Summe zurückzugeben. Falls einer der verschiedenen Betei-
ligten seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, so treffen ihn Bufseo,
die fixiert werden. Fttr die beigetriebenen Kapitalien soll der MoaSt
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Delphi.
323
Boathoos (BoSdromiou) Termiii der Abliefenmg Bein. (Boatlioos ist der
Monat des Neoptolemsfestes, imd Neoptolem ist wohl, wie sein Vater,
als Beschtttaer des apollinisdien Eigentums aogesehen worden: Delph.
8. 821 f. Nahe dem Grabe des Neoptolem befand sich Polygnots Oe-
milde» anf welchem die Strafen dargestellt waren, die im Jenseits so-
wohl anderer Frevler, als anch deijenigen warteten, die sich an beiligem
Oute vergangen hatten.) — Die Angstliche Behutsamkeit der delphischen
Geldwirtschaft erklftri sich wohl mit daraus, dab Öfters nach entlegenen
Orten ausgeliehen ward. Obwohl Delphis auswärtige Beziehungen sehr
umfangreich waren, mochte es doch nicht immer leicht sein, eiuem fein-
wohnenden Schuldner, der säumig war, durch die roo^svot beizukommen,
uad es war nötig, sich in jeder Hinsicht durch ÜuigschaJLen zu sichern.
— In demselben Smne kann man Inschriften wie t'oucart n. I (Bull. VII
P 410) heranziehen; die Hieromuemoneu bewiliigen Vorrechte einem
Knidier und einem Eieer, weil sie heilige Gelder, die man verloren ge-
glaubt, angezeigt uud dem Gott gerettet haben. Da die Anzeigenden
Ausl&nder sind, so wird auch das Geld an AusUnder verliehen ge-
wesen sein.
Opfer. Nach Haussoullier n. 49 (Bullet. VI p. 215) haben die
Bewohner von Cbersonnes am Pontos dem delphischen Gott eine Hekap
tombe Kleinvieh nebst einem Binde {ixarönßa¥ fioimpa[epo¥])i der Atbena
(Pronfta) swOlf Stflck Kleinvieh nebst einem Rinde {ßu^xaßwa fiounp^
poy) übersendet. Die Opferwilligkeit war wohl gerade in den entlegenen
PflansstAdten, denen es gut ging, besonders grofs, sowie auch heatsutage
weit abgesiedelte Griechen der Heimat gedenken und sich freigebiger
erweisen als die nahe wohnenden.
Brfiuche Mau pflegte in Delphi Laub und Kränze von dem
LorbecrbauiJi Apollons goltcsdienstlich zu verwenden, Delph. S. 282 f.
liauasuuilicr n. 73 (Bullet. VI p. 239) gicbt uns eine Verwendung welt-
lichen Sinnes. Hernfene Schiedsncliter, Fremde, die mau eingeladen in
Delphi Streitigiieiteu zu schlichten, werdeu mit einem Kranz vom Baume
des Gottes geehrt.
Geographische Proxenenlistc. Das grofse Verzeichnis del-
phischer Gastfreunde, W-F. n. 18, ist im allgemeinen geordnet nach der
Zeit, da die einzelnen zu Gastfireunden ernannt wurden; wir haben also
eine Chronik solcher Ernennnngen vor uns; vielfach finden sich Personen
desselben Heimatsortes verseicbnet, so sind die lin. 17, 88, Uö, 118,
274 genannten sämtlich ROmer, die lin. 188 184 f., 189, 819 genannten
simtlieh Alexandriner aus Ägypten, selbst ans weniger bedeutenden
Orten, wie Alexandria Troas, Chersonnes am Pontos, werden mehrere
veneichnet. Von anderer Art ist die Liste, von welcher Haussoullier
im Bullet VH p. 189—308 unter n. 98 zwei Fragmente, Nikitsky in den
Ifitteilnngen des deutschen InstltnU sn Athen X S ein drittes publiziert
hat Hier ist die Anordnung nach Ortlicher Kfthe gemacht; im allge*
21*
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324
Oriechuche ätknlAKertaner.
meinen wird aus jedem Orte nur Kiii Gastfrciiiid genannt, selten und
ganz aosDahmsweise ist ein Ort durch mehrere P^rsoDen Tertreten (Mas-
salia, Bullet, a. 0. p. 199). — Von den io W*F. n. 18 verzeichneteo
kebreo einige (freilich Dar wenige) in der geographischen Liste nieder.
Es könben also die beiden Inschriften ihrer Abfassongsieit nach sieht
sehr weit von einander liegen. ^ Was cur Anfertigung der geographi>
sehen Liste veranlafste, war niebt der Wnnscb, den Gastfreonden ehie
Ehre anznthnn; die Schlichtheit der Yerseichnnng ferbietel diese An-
nahme. Bafs fDr jeden Ort immer. Ein Oastfrennd genannt wird and
dafs die örter einer geographischen Anordnung folgen, läbt die Yersih
lassung In den heortologischen Botschaften erkennen, die nach allflo
Richtungen \<»u Delphi aubgingun, um hohe Fcitzeiten, die penteterischen
uamQütiich, anzukündigen durch Boten, welchen m der fremden Stadt
ein Olitlach zu sichern war. Sie fanden dasselbe bei Gastfreonden. Ob-
wohl dem ankündigenden Uoten ein herkömmlicher Anspiuch auf gute
Verpflegung, wenu iiichl gar auf Auszeichnung, zustand, vgl. Haussoullier
n. 3 1. 25 f. SiSofUV S[k . . . ,]ftov xat qivta oaa xat to:^ zä O/Zj/i-uu
ir.aYyMüvTot!: f^etufio'^ ^'nuvrc (Bull. V p. 375), so hing doch schhefs-
lich alles ab von dem guten Willen des GastfreundeSy von seiner Häus-
lichkeit, seinen GlUcksumständen. So war es denn, wo den Delphisn
mehr als Ein Gastfretiod lebte ~ und der Fall war hinfig ^ aoge>
messen, ein bestimmtes Hans so empfehlen, wo Ontes m erwarten war.
Weshalb dennoch mehrere Massalioten veneiehnet sind, bleibt nokbr'
möglich, dafs mehrere delphische Boten (swei, HanssooUier n. 49, finlL VI
p. 215) sngleich Ifassalia besochen sollten, oder dafo ein längerer Auf-
enthalt und eine Verteilung auf mehrere Oastherbergen in Aussieht ge-
nommen ward. Die Delphier nun, welche ins Ausland gingen, um eioe
Penteteris oder sonst eine hohe Feier ansumelden, machten ihre Reisen
vermutlich so, dafs ein und derselbe Bote nach mehreren einander nahes
Orten ging, so wie bei uns Kautiente nnd Fabrikanten durch einen
jeden ihrer lii^aiiUagten ein gewisbcs Gebiet bereisen lassen. So ge-
laugte man denn dahin, die zu besuchendeu Punkte geographisch zu-
sammenzustellen. Den Reisenden ward dadurch ihre Aufgabe erleich-
tert, auch wenn die geographische ZusaninK^iatcllung etwas wjllktü lich
war und eigentliche Reiseronten wie in HayisonUier n. Frgin. ß,
Bull. Vil p. 19U, wo etliche der genannten luselu und Städte, wie Haas-
souUier treffend bemerkt hat, eine immer weiter westw&rts von Delphi
sich entfernende Folge bilden, nicht tiberall sich ergaben. — Bei der
Anfertigung von Haussoullier n. 98 hat man also das Beherbergen del-
phischer Festverkttndiger im Auge gehabt. 0ea»p6c ist nicht biofs der
an einem Feste in Öffentlichem Auftrage teilnimmt, sondern auch der
mit der Anmeldung eines Festes Betraute^ und auch auf letztere Bedeutmg
beliebt sich ^tatpodoxos und 0t«»po9ox{a; siehe Haussoullier n. SnndS.
Man kdnnte also n. 98 eine Theorodokenliste nennen, wobei im sUge*
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t
Delos.
325
nieiuen an solche Fremde zu denken ist, die ^gelegentlich ihres Besuches
in Delphi darum gebeteu habeu, die delphischen Theoreu unter ihr
Dach führen zu dürfen und denen dies unter anderen Ehrenrechten
seitens der Delphier bewilligt ist. (Es konnte die TliLorodokie auch
als Pflicbt tkbertrageu werden, wie die Delphier Quart icrgebin- ernenneo
wollen zur Beherbergung der Pergamener, welche nach Delphi kommen
nnd die von Eumenes aassnrastenden Nikephorien ankündigen, Hans*
sonllier o. 3.) Aber die von Haussonlüer gewählte Benennung' Prozenen-
liste' genügt vOUig. £in Oastfrennd, der das homerische ^de^ m üben
ablehnte mid den an seine Thür poehenden Boten ans Delphi abwies,
war des Kamens Gastfrennd nicht wert; die Proxenie schliefst die Theo-
rodokie notwendig in sich. — Auch bei der Anfertigung von W-F. n. 18
ward nicht der Zweck verfolgt, die Gastfrennde zu ehren. Eher kann
man sagen, Delphi habe sich selber ehren wollen, indem es sich im Ge-
leite seiner reichen und angesehenen Gönnerschaften auf die Nachwelt
brachte. Aber der Gedanke einer Übersicht, der bei llaussoullier
D. 93 leitete, könnte ebenfalls bei der grofscn Proxenenliste leitend ge-
wesen sein, obwohl die Übersicht, welche sie bietet, nicht eben sehr
bequem ist
3. Artikel: DeloS.
Was die amphiktyonisch-attische Zeit angeht, so wird es Aufgabe
eines späteren Artikels sein, dieselbe zu besprechen und darauf hinsu«
weisen, wie sehr die bezüglichen Texte, jetzt al's cl* Vlll tabulac am-
phktyonnm Deliacomm' im C. I.A. n 2 vereinigt, unter der sorgfftltigiBn-
Hand des Heraosgebers gewonnen haben. Artikel 3 beschäftigt sich
ün wesentlichen nur mit den späteren Jahrhunderten nnd den For-
Bebnngen der französischen Schule.
A. Leb^nes Ausgrabungen, angefangen Im Früliiabr 1878, be-
zogen sich auf das Kynthos-Gebirge. Inschriften, die sich anf dem Gipfel
desselben fanden, ergeben Priester und KQster des Zeus Kyntbios und
der Athena Kynthia, wüdüicli em örtlicher Kultus dieser Gottheiten er-
wiesen ist. Auf dem westlichen AbJiange des KynLho^ ward Jene Grotte
freigelegt, die schon längst die Beachtung der Forscher auf sich ge-
zogen hatte; nach Leb^gue wäre die d rotte, ein sehr primitiver Felsen-
bau, Apolls äite-tei- Tempel auf Delos gewesen nnd hüttc teils als
W ei ssa gestatte, teils als eine Art Observatorium zur Bestimmung der
Jahrpunkte gedient (Homer. Odyss. XV 404 VpT'jyir^s xa^'jzzoi^ev nHi
rpoTKÜ ijeX/oto). Leb^gue publizierte dann seine Forschungen in dem
1876 erschienenen Boche Becberches sur D^los. Kachdem er die Insel
verlassen, wurde einiges von Stamatakis gefunden. Dann nahm die
franzdsiscbe Schule ihre Arbeiten wieder auf, jedoch nicht da, wo
Leb^e thätig gewesen war, sondern in der Gegend des dem Apoll ge-
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826
GriecbUcbe hakraiaUertümer.
weihten Haupttempels der Tnse! Delos und seines zahlreiche andere
Weihstätten einschliefsenden liczirks; HuU. VI p. 296; erster üericht I
j) 219 ff., datiert vom 31. Miirz 1877. Der Urheber desselben, Tli. Ho-
nioiie. hat die Ausgrabungen vier Jahre lang fortgesetzt und von den
Funden auch weiterhin berichtet. Hein unermüdlicher Fleifs ist belohnt
wordeo, DAmeoÜich durch die Eotdeckiiog einer ganzen Reihe von U^
künden, welche die delische Tempelverwtltang des dritten und sweiteo
Jahrbunderto vor Chr. aosführlich darlegen; vor HomoUe hatte man
weiter niehti als jene von BOckh behandelten Inscbriflten ans der Zeit
der Anphiktyonie, siehe vorhin. Der Bericht steht im Ball. VI an Ani ;
an diesen Bericht nnd die grofse Urkunde Arch. Demares, welche p.0 i
bis 64 abgedruckt ist, werden wir ans im Folgenden besonders zu haltes
haben. Im Sommer 1681, wenn nicht schon frtther, ist Homolle aaf
Delos abgelöst worden dnroh Am. Hanvette-Besnault (Bull. YII p. W)
und 8. Reinach (a. 0. p. 830). Hanvette dorchsuchte die Gegend des
Sarapistempels, welche Inschriften lieferte, beztiglich auf ägjptische and
syrische Götter, von denen erstere schon früher als delisch bekanot
waren. Anderswo, in einem Hause nahe am Stier-Portikus (vermatlich
n. 82 auf Lel)(^gues Plan), wurden Limragieche Listen entdeckt, welche
die erste Notiz von delischen i^iuaysien brachten. Reinachs Funde
gehen best nrler«^ das Kabirenheiligtum und die Posidoniasten von Be-
.lytos, welche ein Bild der Göttin Roma aufstellten, also ebenfalls im-
portierte Gottesdienste an ; dafs es auf Delos ein Kabirenheiligtum gab,
wofste man, nicht aber den Ort desselben » welchen Beinach nachweist
(Ostabbang des Theaterbogels).
Hiernach wird Artikel B meines Berichte nicht weiter surfickgebsn
als bis aum Jahre 1877 d. i. bis tum Anfange der HomoUeschen Aas-
grabnngen. — Anfser den Arbeiten der üransAsisehen Schale, die in
81 Artikeln des Bulletin (Band I-VII) vorliegen, ist an besttgücher
Litteratur tu nennen: G. Robert, Beitrftge (Hermes XXI S. 161 ff.); anoh
Dittenberger, Sylloge p. 507 ff.
Ehe whr nns nnn zu den Hauptgegenstftnden dieses Berichts (Fest'
feier, heilige Kasse und Schatz) wenden, dürfte es angemessen sein, einiges
t\ber delische Gottesdienste und das Verhältnis der einstmaligen
Kunde zu der jetzigen zu bemerken. — Ans den Htilfsmitteln also die
vor 1877 als Leb^jfue schrieb, zu Gebote standen, ward entjtnmniei). laf-
anf Delos A[>oiiün, Artemis und Leto, Eüeithyia und die hyperborei^chti^
Jungfrauen (Hyperoche und Laodike, Upis und Arge), Anios (folglich auch
Dionysos und die drei önotropen), Zeus und Athena, die thesmophorische
Demeter, Asklepios, Hermes, Poseidon, Iris (s. Benseier) gottesdienstlich
verehrt wurden. Auch waren Sarapis und andere ägyptische Gottheiten für
Pelos nachgewiesen, ferner der tyrische Herakles and die Dioskuren-Ka-
biren. — Man kannte manche Beiwörter, z. B. Soter nnd Kynthios, Bei-
wörter des Zeos; Diklosyne, Beiwort der Isis. — Was QötterverbtD*
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Delos. . 327
düngen anging, so stand für die deiische Trias die solenne Folge der
Namen nicht fest, s. Delph. S. 104. — Dm neue Material bestätigt im
aligemeioeo den früheren bestand; der früher etwas hypothetische Dio-
Dysosdienst ist jetzt sicher; s. vorhin. Hinzugekommen sind die Chariten,
Hestia und Pan. Deo Chariten sind goldene Kränzchen, s. u., geweiht
worden, doch scheint es einen eigenen Chariteudienst auf Delos nicht
gegeben sn haben; 0.1. Gr. II p. 24d n. 2325 (Charitenprieater) ist
▼iell. pariscb. Homolle Bull. YI p. 142 versteht überall nur die Chariten-
bilder, welche die Apollonsstatue auf der Linken emporhielt Auch eine
besondere Verehrung der Hestia ist zweifelhaft (HomoUe a. 0.), und von Pan
durfte dasselbe gelten; einselne diesen Gottheiten geweihte Gaben, die
der Tempelschatz enthielt, führen nicht notwendig auf eigene Kulte. —
HinsQgehomTnen sind ferner die syrischen Gottheiten Hagne Aphrodite,
Adatos und Atuigatis, Macrob. Sat. I 23, 17, letztere naelimals -= Magno
Aphr., uiifi andere von fremdher eingedrungene Kultusobjekte. — Merk-
würdig siü i die Beiwörter, welche das ueue Material bietet, besonders
in den ;]usl iijdiichen Kulten; Isis z. B. , von der ein signifikanter Zu-
name ( Dikäosyne, s. vorhin) schon bekannt war, heiist auf Ilauvettes
Inschriften Bull. VI p. 323 ff. auch Soteira, Nemesis, Hygicia, Nike und
Tyche Protogeneia, wodurch denn Plutarchs V<t«c iiopmyufiog bestätigt
wird. Es erscheinen Götterverbindungen, Iftr die es bisher keine deli-
acben Belege gab, die ZwOlfgOtter (Folgerung aus dem Dodekatheon),
Poseidon und die Kabiren u. dgl. m., dann ergiebt sich, dafs in der
jüngeren Zeit die solenne Folge der delischen Trias ' Apoll Artemis
Leto' war.,— Man verzeichnete vier deiische Altäre (Leb^ue 8. 42 ff.),
In welcher Zahl die bei Herodot IV 86 und VII 97 genannten und das
Grab Opis' und Arges, TennnUich ein Aschenaltar» vgl. G. A. § 17, 6, nicht
mitgeifthlt waren* Die Urkunde Arch. Demares nennt zwei Altfire, von
denen man frflher nicht wnfste, das Pythlon und das Hieropflon; auch
der aus Platarch bekannte Hörneraltar (xeparmV) kommt vor. — Tem*
pel die bestimmt namhaft gemacht waren und nicht auf blofser Folge-
rung beruhten, standen bis 187ü wenige zu Gebot. Ilerodot erwähnte
ein Artemision, Strabo ein Letoon (Leb^gue p. 44), deiische Inschriften eine
Weihstätte des lyrischen Herakles (Ilerakleion). Von dem amphikiyonischen
Titel Böckh St. H. II S. 327, aus dessen neunter Zeile Ilomolle Bull. V
p. 276 h rof vaw rw dn-^la'oj] citiert (vermutlich nach Le Bas), ward am
besten gänzlich abgesehen; der Böckhsche Text bot nicht yn(p '(o dp-
;(f[a/<^], sondern fünf Buchstaben mit Lücke: aa . . . rw;, und jetzt liest
man i¥ \x\Sf\t] vfy) 'A^[vl\\fa[{(uv . C. I. A. II 2 p. 288 n. 818. Fast
ebenso unbrauchbar war Zeile 11 . utuov (Böckh), woraus jetzt
[iv äy^Xlmv ve^ hergestellt Ist Die nenen Funde ergeben folgendes
Verseichttis: Siebenbildertempel {wAs oh rä hnä d^dJipaxa oder CjS«)«
Tempel (yMmg^ iepöv) des Apoll, Tempel {i>a6s) der Artemis oder Arte-
mision, Tempel {vewQ) des Asklepios oder Askiepieion» Eileithyifton,
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J
328 Orieehisehe flikrftialtertftiiier.
ThesmophorioD, HenUeion, Dodekatheon, Strapeioii, Isieion. — Homolle
Sltnbt die Fondameiite des Siebeobildertempels gefonden la hAbeo, er
bllt ihn Ar einen Tempel der Artemis. Anf einer der Jetit freige-
legten Stfttten, welche sich als die Area, eines tempelähnlich en Bens tn
erkeüiiiiu gicbt, haben sich archaisii>,c)ie Statueu, sieben an der Zahl,
gefunden, dazu eine Basis mit Widmung an Artemis. Die Widmung
ist in altertümlicher Schrift und besa(?t, dafs Mikkiades (Sohn des Me-
las) und Archermos iKiikel des Melas) aus Chios der Artemiä dies
Bild' weihen in Ausübung der ererbten Kunst <1ps Melas. Der Bild-
hauer Melas von Cl)ios, dessen Sohn und Knkel das Kuostgewerbe fort-
setzten, gehören einer ziemlich altea Zeit an (Pliu. N. H. XXXVI 4 § 2).
Die sieben archaistischen Statuen, deren eine auf der Basis gestanden
haben mufs, hält üomoUe fikr Darstellungen der Artemis und leitet tob
Urnen die Beseicbnimg yahg oh rä inrä dy'dXfAaTa her. HomoUes Ilypih
tbese ist iDtere88aot.iuid leichter £a bezweifeln, als durch eine bessere
ta ersetsea. Was er indes Aber Identität des in dem amphiktjoiiisdieB
Inventar Le 6as 342 1. $ » BOckh, St H. II 8. 827 vorkommendso
'alten Tempels' ond des Siebenbildertempels sagt, kann mit Sicfaeriieit
abgelehnt werden, weil die angegebene Zeile dieses Inventars nichts tob
einem alten Tempel enthält; siehe Torhio. Zu den älteren Gebändsa
wird allerdings der Sieboibildertenipel gehört haben; nach dem Inventir
Arch. . Demares , Bull. VI p. 48 1. 177, befand sich daselbst der goldene
Kranz, welchen Nikias im ftlnften Jahrhundert vor Chr. gestiftet hatte, s.
u. S. 351. — Noch unzureichender als tlbcr die örtlichen Anhalts-
punkte der Gottesdienste \on Delos war man über die Festfeier unter-
richtet ; man wulsto von apoUinischeu Delien und von den MegalartieUf
einem Tage des Tliebuiophorienfestes (Hermann G. A. § 65, 34 und 22);
Herodot überlieferte gewisse Bräuche die auf ein Fest hindeuteten, jene
dem Andenken der Uypcrboreeriunen geltenden: die Lockeuweihe im
Artemision und ein d^^e/pstv der Delieriunen; ein dem Poseidon auf
Delos ausgerichtetes Opferfest ergab sich aus C. I. Gr. II p. 229 n. 2271
lln. S8, lEreilich ein nicht sowohl der delischen Behörde, als dem Verein
(t^ xoof^) der tyrischen Heraklelsten nnterstelltes. In den seit 1877
aufgefnndenen Titeln nan ist erstlich die Rede ?on Delien und Thes-
mophorien, also Festen, die schon {rfther bekannt waren. Dann finden
dch erwähnt: ApoUonien und DIonysien, ein Fest der Artemis -Brito-
marUs, Aphrodlsien, DIosknrien. Auch begegnet ein Agon des Ptele-
mäosfestes (Bnll. lY p. 828 f.). Von noch anderen Festen, die In dem
neuen Material vorkommen oder Torzukommen scheinen, wird noten die
Rede sein. — Was endlich die zeitliche Regelung der delischen Gott«8-
dienste, den Kalender also, anging au vvar die Irüliere Kunde schwan-
kend und lückenhaft; einige Muiiutsnamen (Hieros u. a.) kanute niao
allerdings. Jetzt sind alle zwölf Monate des von Athen nicht mehr be-
herrschten Delos, dazu ihre Folge und das Neiyahr sicher nachgewieseo.
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Delos.
329
Auch das Verhältnis zum attischen Kalender nnterliegt im allgemeinen
keinem Zweifel, da die honioüyiiiea MonaLe iXhaigüliuii , Hek., Metag.,
Fos.) einuDdcr entsprochen haben müssen und durch Gleichungeu, wie
Thiirt^elioa del. = Tharg. att., auch für alle heteronymen Monate die
Gieichuugen: Lenüon del. = Game!, att. u. s. w. feststeheu. Etwas
hypothetisch indes bleiben diese GloKlinnp^eü docli, weil wir iihri den
Sitz des Schaltmonds und über die bchaitregel der Deiier auf Ver-
mutuDgen gewiesen sind. Die kaieudariscbe Verwandtschaft von Athen
and Delo« empfiehlt die Annahme, dafs der Schaltmond sich auch auf
Delos dem Posideon angelehnt, mithin den Namen eines späteren (xweiten)
Poeideon geführt habe. Ebenso ist über die Sohaltregcl zu urteilen,
nunal da Diodor n 47 {Xfyevat xoi röv ^€Ö¥ (Apoll) di' iwtO'
xaßexa xaraofrav (nach der Insel der Hyperboreer)) vor*
matlicfa delisehe Beligionsvorstellangen giebt, die Yerscfamebang der-
selben aber mit der in Athen befolgten lOjAhrigen Bogel anf prak-
tischen Gebrauch dieser Begel seitens der Deiier scbliefsen läfst
— Za demselben Schlosse ibhrt die Anknflpfnng der ersten acht*
Ithrigen Steuerzeit an Ol. 169, 3, s. o. S. 317; denn — was man über»
sah — mit 3 beginnt eine kallippische Periode (die vierte), und
Kaiiippob ist als Gründer der jüDgcren dekennaeterischeit Zeitrechnung
Athens anzusehen, s. Ghronol. S. 314. Offenbar haben diejenigen, welche
das erste Jahr der ersten delischen Ennaeteris lOktaeteris) dem ersten
Jahre einer kallipischen Hexkftfir bdoraekontaeteris entsprochen licfsen,
die delischen Zeiten nach Kuliipp regeln, besonder^ für die i^c'^iinniiung
der Schall- und Gemeinjahre sich der güldenen Zahlen des Kaiiipp be-
dienen wollen. £b wurde also der neunzehnjährige Kanon so wie Kailipp
ihn reformiert liatte, befolgt, und die Achtjahrigkeit der Steuerverzeich-
oong, die wir aus C. I. A. II n. 985 entnehmen, war belieht worden
sieht weU man oktaeterische Chronologie trieb, sondern weil die Oktae-
teria ihre Bedentong im Apollodienst ehedem gehabt, nnd was die hei-
figen Stenern anging, vielleicht anch später bewahrt hatte. Die achtp
Jährigen Stenerselten erinnern einigermafsen an die IndikUonen, Spatien
Ton II» Jahren, die keiatawegs chronologische Cyklen darstellen. — Die
Frage, wie die winterlich beginnenden Jahre der Deiier den Sommer^
jähren Athens geglichen wurden, kann nach Analogie der römisch-atti-
sdien Gleichungen, vgl. Philologus XLV S. 432, 86, yielleicht* dahin
beantwortet werden, dafs von den beiden geglichenen Jahren das dellsche
immer em Seroester eher anfing.
Festfeier. Die durch Plurale des Neutrums wie Ji^Xta bezeich-
neten Feste habeii sich durclnvcg in regrlmälsigen Fristen wiederholt,
allein von alleu Begehungen, die durch solche Plurale bezeichnet werden,
gilt das nicht. Die von den Deliern dem sidunischen Fürsten Philokles
beschlossenen Soterien, Inschr. Bull. IV p. 329 xat [&üaa]i aojr7^p:a 'jt1()
0ü»mUouq Jijji/^ 'AnoJÜimt * . . *J xai M Xm-n^t i¥ "A^vaig, sind
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330
Griechiscbe bakralaltertuiner.
mit Homolie lut eine fiiünalige Feier zu lüilteij wie das entsprecheude
Opfer in Athen; ein stehendes Soterionfest haben die Delier in Ätbeü
nirlit bf'>chh>rspn künneii- ist also dio Inschrift Bull. a. 0. für die
dolibcLe lleurtolo^io eihigermafson ploicli^'ültig. — Das Verständnis der
Bull. VI p. 144 aus dem Inventar Ärch. Skylukos augp/oeeneu Stelle:
äXAT) (nfimlich ^taXr^) 'Aut(/ov£cüv }!u»rrjftta {atorr^f^iai Sinn: eine andere
das Wohlergehen jemandes angebende Schale von der Gattimg der
antigooeiscben), i7:i(r:a\Too^o^ ] sie ZxpaTovUia^ iniararofiih
ro(f ] tlc £untdrp6ta , eVr<fraro<;mc JSaHfatolui^ * tlc SixoXdmi
intüTato[övtog . . .] ist durch die Lflcken erschwert, aber von fesUichea
Bräncben wird doch wohl die Rede sein. Gegen regelrnftTsig wieder-
kehrende Stratooikeen ist nichts einsowenden; die Kdnigin SCratoalke
hatte Oelos reich beschenkt ^ s. a. 8. 860, ein^ ihr geltende Feier
kann nicht aoffallen. Aach wftre es etwas mttfoig ao, fragen, ob nickt
wenigstens die Sopatreen und Nikolaeen einmalige Begebungen geweseo
sind; so scheint denn nichts Obrig in bleiben als die AnfiialKme anck
dieser etwas apokryphischen Feste in den delisehen Kalender. — Ho-
molie nun weifs auch nucli andere Feste zu ermitteln : Eutycheen. Phils-
delpheen, Antigoneen. Demetrieeu, rhiletäreen, Evergesieen, Patäkeen,
Paueen. Geradezu voiknuimen thut keins dieser Feste, sie bcrahen
alle miteinander auf Im« i pretation und Scblufsfolgerung. Im Inventar
Arch. Domaros p. ;n l. ly heilst es \on einer Thiale: /•.vr'/;^£.'o,- | ' Eine
eutycheische Huindllo erklärt (Bull. VI j). 14.S): eine gcIcLrcntüch des
Eulycheeniebtes tiberreichte Phiale. Ebenso W. Dittenberger Sylloge
p. 610 und 514. In gleichem Sinne, und häutiger, finden sich Genitive
partitiven Sinnes, wie p. 35 1. 65 äklat ifidXm \\ , hpoTtotwUf MvTjtnxXioo^^
äeoxsuo'j^ Eu'Uj^euüv 0tXai$^€ii$t¥ 6X{xr^) |- H H zu den entycheischeo
nnd philadelphischen geh^^rig, ans der Zahl derselben', nach fiomoUe
80 viel wie: ans der 2^hl der an den Festen dieeee Namens ftberreickteD
Phialen. Jene acht HomoUeschen Feste bemhen stoitUch anf solches
Adjektiven, denen ein heortologischer Sinn untergelegt wird. ^ Weon
es bei acht Festen der Delier herkömmlich war, das Dargebrachte nssk
dem festlichen Anlasse der Darbringung in betelchnen, so mnfb dies
Herkommen damals Qberhanpt delisch gewesen sein, so dafs Phialen, die
bei den Dellen und den übrigen oben S. 828 genannten GOtterfeetea
in den Schatz kamen, ebenfalls nach dem festlichen Anlafs zu be-
zeichnen waren. Aber keine einzige Phiale wird in den loveutarea i
nach jenen Götterfesteu piadiziert, bei denen doch ohne Zweifel solche j
Parliringniigen stattfanden. Phialen wurden häufi? ttberreicht durch die
I)<'liadrn und die Deliaden wirkten sieher mit bei den Delien, s. n
S. 339 f. (der Titel n. 17 Hull. III p. :i7V> bezieht sich anf die Delien
und Apollonicfi ; er rührt her von einem attischen Ehepaar, dessen
Kinder mitgewirkt hatten, der Soho als Deliast, die beiden Tdchter als
Kanepboren; mOgiich, daÜB die Töchter Deliaden waren, xaM^^M^^Mvy
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Dolos-
331
aJsü attische Ausdrucksweise i'^t). Dennoch finden sich nirgends 'dc-
Jische ' Filialen. - Homollcs AutiassuiiK ergicbt Zeitbcstirmiuuipon , nach
ihm kommt das im Inventar Arch. Demares 1. 5r> Gesagte darauf hinaus,
dafo die beidea Phialen sar Zeit der Eutycheen und Philadelpheen, io
dem Monate und am Tage dieser Feste, dargebracht sind. Zeitbestim-
smogeo haben die delischen Hieropöen allerdings oft hinzugefügt, allein
sie läoteD auf das Jahr; der Mooal, io welchem eins der Kleioodien ia
deo 8cbats gekommen, wird niemals angegeben, ebenso wenig das heor-
tologische Äquivalent eines Monatstages. Selbst bei Kapitalien findet
sich nnr bin nnd wieder der Monat notiert — Die Hieropden haben
in der Regel zwei Phialen, eine entychelsche nod eine philadelpheiscbe,
jihrlieh in den Schata gestiftet, vermutlich während ihrer Funktionsseit.
Nun kommt es vor, dafs sie swei Phialen des angegebenen Namens von
anderen Hieropöen empfingen (Bull. VI p. 41 1. 116 und p. 45 1. 151),
also von Vorgängern, die dem Uerkommea erst nat hl raglich genügten.
Die nachträglich eingehenden Phialen hcifsen ebenso gut eutycheische
und pbiladelpheische — dafs sie benannt worden nach den rechton Ab-
lieferurig^/eiten, die man freilich nicht eingohaltPii . liefse sich doch
nur behaupten, wenn wir der rechten Abliefern n;:-/(Mton ganz sicher
wSren. — Ks gali riuf L)el(js ein PtolemSosfest. i>ie riiialen, wclclio
zur Gattung der ptolemäischeu gehörten {nroAE^iatetuv ^ Inventar Arch.
Skjrlakos Bull. VI p. 144), brauchen nicht auf das Fest liczogen
so werden. Ptolemäische mochten sie genannt werden, weil der Auf-
schrift zufolge Ptolemftos sie geschenkt hatte oder weil sie im Ge-
schmack der ptolemAiscben Phialen gearbeitet waren. Ebenso ist
möglicherweise aber futroixg&av * sur Gattung der patäkeiscben Phialen
gehörig' BuU. VI p. 86 I. 64 zu urteilen, denn p. 46 1. 157 und 160 f.
wird ein Patäkos als Spender von Kleinodien des Schatzes genannt *
Elotelne dieser Beseidinungen würden uns vielleicht verständlich
werden, wenn wir die Phialen mit ihrem Bildwerk und mit ihren
Widmungsworten vor Augen hfltten; doch lasse ich es dahingestellt sein,
ob man die paneischen für solche halten kann, auf denen ein Pan ge-
bildet war, vgl. p. 43 1. 126 TMTr^fHüv . . kfißoXmv ijfov IJaWffxou^ die
eatycheischen für solche , auf denen gutes Glück {^eijTo/ta) erbeten
wurde, vgl. p. 33 1. 41 xufiß/ov ou irjyfjfÄ^i^* . . . (fir ^AnoXku^ . . . eozö-
yjr^y Sr.aaov. Auch liefse sich an Namen von Werkmeistern denken.
Wiehere Erkiäi ungcu sind nicht zu geben, aber üomoUes Ansicht scheint
nicht das Rechte vw treffen.
Wenden wir uns nun einer für unsern Gegenstand besonders wich-
tigen Steile der grofsen Inschrift zu, die im Bulletin fast zwei Seiten
iftUt, sich aber, weil etliche Bubriken monatlich wiederkehren, folgender-
mafiron verkürzen lAfst.
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832 , OhechUche bAkraiaitertümer.
Deliseke BechanngsiirkaBde Arehta Deaai
leiiian
Hiem
Oalaxion
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[4 Dr. 3 Ob.]
4 Dr. 60b.
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iriooi^C fit. üi, (iirrre ypiaat tov x£-f(Mas3)
paxwva xai xd AUa $ca xpittai\ ri/t^
tetf Xpiäüm»
X^P*^ (vorher: ^Afpodiaimit X**P^)
xai T9U ^ptrpop ivotxodoßi^iraaiv
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1
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Delos. 333
u 180—194, Btlletin VI p. 22-24
:el. Panemos Hekakomb. (MetagJ Buphonion Apator. Aresion (Posideon]
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14 Dr.
14 Dr.
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l2Dr.
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obige 13Dr 2
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herzaziebn.
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löDr.
lODr.
4 Dr.
SDr.
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4 Dr.
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334
üriechiscbe Stücraiftltertümer.
Die zwölfmal wlederkehrenüeu Uubiiktü beruhen hier und da auf
Ergäiizun^LMi , die aber aur 1. 188 (äutfuixs^ oder s/aio'j?) zu Zweifeln
Aolafs geben. Es kommen also in allen Monaten vor die Rubriken:
^oTpoQ^ r.euxr^, aT&fpawt i r-a, z<>kfi. Krgäujten wir 1. 188 äuBpcucei;^ so
ergiebt sich die Ausgabe für Kohleu zwölfmai, die für Öl nur elfnuü;
letztere uämlich fehlt im Tbargelion Dur nominell, siehe onteD Uber
int^paaiQ. Krgftoieo wir hingegeil 1. 188 iXaiuu — für a\^BpaxtQ and
ikiwu durfte es an Kaum fehlen, so ist die Ausgabe ftkr Kohlen die
alfinalige, and die iBr öl fehlt in keinem Monat
In dem Aosgaben-Yeneichnift beginnt Jeder Monat mit z^'^V^
rh hpifiß {xm *An6XJim¥og. nftnlich, G.L6r. II p. 229 Q. 2272) «a^^oe
und fftr dieae eeremoniöBe Reinigung des deliscben Hanpttempels aiod
?ier Drachmen oder ein wenig mehr eingestellt — Allmonatlich worden
auch vier Obolen für Kieosp&ne sum Feueranmaeben, n^ux^ xk^ifMartc,
ausgegeben. ^ Die gröfsere Ungleichheit der Übrigen vier wieder-
kehrenden Rnbriken lehrt, dafs auch solche Brfluche, die nicht sowohl
monailicb, als jährlich oder noch seiteuer zu vollziehen waren, dazu
aufserordeutiichc Geschäfte, z. H. die Ilerbtellaug von Guid- und biiber-
barren durch Einschmelzen der Trümmer, in Betracht kommen.
Als ein jährlicher Brauch giebt sich kund die allgemeine Er-
neuerung der Kränze. Sie faiid im Lenäon (atf. Gamelion), dem eralen
Monate des delischen Jahres, statt. Unter Lcnäou sind 12 Dr. einge-
tragen für Kränze, mit denen die Altäre, insonderheit der pytbische
Altar und die Vorhalle des Haupttempels geschmückt wurden, arefayaih-
fjuxTx sni ßuffioue xat IJudcov xai UponuXa^ und 4 Dr. 2 Ob., die der
Krau/wiuiler erhielt, rai xol»Q ifttfdvouQ nXiqavzt, Die Rubrik «rrtyNMv*
fiaxa haben wir allerdings auch in jedem der elf fibrigea Monate, aber
ohne den Znsats tiü fiwfwoe xxA and der Betrag ist viel geringer
(meist 4 Dr.); auch folgt keine Zahlung für den Kranswinder. — Es
wird an immergrfine Kränte (Lorbeer) tu denken sein; vergl. Delph.
8. 288, 1.
Etwas der j&hrlichen Eroeuung des Kranischmuckes Verwandtes
mag der nur im Lenilon vorkommende hpitriids bezeichnen, Heiligung
und Weihung von Orten und Sachen, die das Jahr Uber gebraucht
worden. Kosten 10 Dr.
Im Leniion Aruh. Demares wai aucli Geld ausgegeben worden für
ein Ojifer ietQ d^jatav), das der dulischen Trias und den soterischen
Gottheiten (Zeus und Athena) galt. Es stellt sich dar als ein Eingaugs-
oi)ter des Jahres, könnte aber auch ein verspätetes Schiulaopfor sein,
denn in der Urkunde Arch. Kosiniades (Bull. VI p 81) wird ein der
deliscben Trias im Pu-^ideon gebrachtes Opfer erwähnt (Kosten 15 Dr.),
in welchem vielleicht derselbe Brauch zu erkennen ist. Nach Lysias 26, 6
ward in Athen dem Zeus Soter am letzten Jahrestage geopfert. — Ob
die for den sidonischen Forsten Phiiokles in besonderer Veraoiaasuog
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Deloa.
335
aitsgericbteteti Soterien, b. o. S. 329 f., sich dieser HerkOmmlicbkeit des
Lenäoii wchloftseo, oder ob eine andere Zeit im Jahre gewfthlt worden
ist, Iflfst Bich sieht untersnchen.
Was dann den Hieros (att. Anthesterioo)-angehty so hatte Ktrch-
hofl C. L A. I p. 164 gemeint, der Thargelion del. = Thargelion «att«,
Monat des der Gehurt der Letoiden geltenden Deiienfestes, habe im
delischen Kalender auch den Namen Hieros gehabt Die ▼ermeintlicbe
BoppeloamtgkeiC des Monats ist Jetzt beseitigt Neuerdings nun bat
C. Robert in seinen 'Beiträgen zum griechischen Festkalender' Her-
mes XXI S. 161 ff. die P'eiei tltü JJelieü zwar ebonfalls dt lu Hiuios zu-
gewiesen, diesen Monat aber, wie es das neue Alati n il veriaugt, als
letzten Wintermotiat ( Antliesterion) behandelt. Die Aiiäicht älterer For-
scher (Ii(M kh St. H.3 II S. 72), dafs die Dclieu am sechsten und siebenten
Thargelion geieiert seien , wird mithin von ihm bekämpft. Sie empfahl
sich besonders dadurch, dafs es passend schien, in den Delien die Na-
taJicieu der delischeu Uauptgötter zu sehen; nach delischer DogmaUJc
war Artemis am sechsten, Apoll am siebenten Thargelion zur Welt ge-
kommen (Diog. Laert^ siehe Chron. 8. 89f.)i diesem Tage aiso mufste
das Haoptfest der Insel bestimmt gewesen sein. Der Verfasser der Bei-
trage bemerkt, dafo Thnk. III 104 und Dionys. Perieg. 527 auf eine
Irtthere Zeit im Jahre, nicht auf die der beginnenden Kornernte (Thar-
gelion) hinftthren; nach Tbukydides a. 0. fand die Reinigung im Winter
426/5 vor Chr. statt und im Anschlufs an dieselbe die Stiftung der *
delischen Penteteris seitens der Athener. Die Bestimmung fievä r^v
KoBapat» wolle sagen: unmittelbar nach der Reinigung (die sich der
Yerfosser im Winter 426/6 abgeschlossen denkt, und diese Annahme ist
allerdings die angemessenste), nicht nach einem Zwischenraum von vielen
Tagen, im Tliargelion. Dionysius a. 0. bezeuge ein grof^ies von den
Nesioten auf Delos begangenes Frühlingsfest {({Trafid'/ou ykuKEfiob viuv
eiupoQ), in welchem man die von Thukydidea ganz ebenso geschilderten
Delien zu erkennen habe. — Bei der Wahl des Monates läfst der Ver-
fasser sich durch Honiollea Inschriften leiten. Im Hi«;ios werde alljähr-
lich die Insel, Dehjs nämlich illomolle, Bull. VF p. 80, 3, versteht unter
vr^ao^ die Insel der Hekate, Kheumatiari), gereinigt, worin eine immer
wiederkehrende Erneuerung jener xd^apatg von Ol. 88, 3 vermutet wor-
den dttrfe* Dieser Reinigung schliefso sich im selben Monat das Do-
li enfest an. Der Monat llieros gebe sich schon durch seinen Namen
als besonders wichtig für das Festjahr zu erkennen, auch sei es sehr
bemerkenswert, dafs im Hieros die verhältnismäliBig grofse Summe von
IS Dr. Idr laitMHg xxX verausgabt werde, während dieselbe Rubrik
im Artemision und Hekatombaon nur sechs und fünf Drachmen aufweise.
Gegolten habe das im Hieros begangene Hochfest der Delien dem aus
Lykien auf seine Heimatsinsel 2orllckk6hrenden.ApoU und dem mit ihm
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336
Griechiicbe SakralalterUloier.
wiederkehrend BD Leoze, so daCs die Delien durchaus dea Theophaniea
Delphis entsprachen.
Bas Verdienst der Erörtemng Hegt besonders darin, dafs C. Ro-
bert die Scbwftcbe der älteren (einst ancfa Yon mir adoptierten) Ansicht
nachgewiesen hat. Sagen wir nns denn von ihr los. Tbnkydides
liebtet die Beinigtang von Belos anter den ersten Ereignissen dea Win-
ters 426/6, daher sie allerdings wohl mit DodweU (Annal. p. 141) ia
den Herbst gesetst werden kann, d.h. vom Herbst an; sie mag etfiehe
Monate in Ansprach genommen nnd bis sum Ende des Winters ge-
dauert haben. — Was Robert zu Onnsten des Hieros heranzieht, genfigt
nicht. Die Analogie der Theophanien ist dubiös, weil deu JJeiieu dus
mantische Element fehlt. Die Keiuigung der Insel' auf Delos zu be-
ziehen ist unsicher, auch ob sie alljährlich stattfand. Dafs der Hieros
den höchsten Betrag, 13 Dr., für Fackeln u. s. w. aufweist, ist wahr;
allein es ist daraus nicht zu schliefsen , dafs das höchste Fest, (1a«i der
Belien, im üieros begangen ist. Man nittfste so schliefsen, wenn unser
Verzeichnis vollständig wäre; es ist aber anvollständig, die bedeutenden
Znsebasse ans Staatsmitteln fehlen, vgl. Bull. VI p. 20 1. 157 und p. 34
L 198, auch unten S. 887, 845 nnd 848. Ans den im Hieros, Artemisioa
nnd Hekatombfton für Fackeln o. s. w. eingestellten Betrigea: Drach-
men 18, 6 nnd 5, ist also nnr für die drei Monate selbst und das Yer-
hältnis ihrer Feste etwas su entnehmen (wob^ man sich allerdings des
' Gedankens entschlagen kann, dafs die 18 Dr. sweien kleiMrea
Festen gegolten hfttten). — Die seltsame Hieronymitit des snveilen
Monats delischen Kalenders beruht möglicherweise darauf, dafs die
Haupizeit pythischer Weissagung auch den Deliern aU eine besoo*
ders 'heilige' Zeit galt; Hieros del. ist nämlich = Bysios delpb., siebe
Jahresber. f. Altertums-Wissensch. 1885 S. 407, l. Statt einen Sprnchtag
des delischen Gottes im Hieros auzunehmeu, vgl. Virp Aen. III >4 f.,
kann man dabei stehen bleiben, dafs die Delier auf Deiphi und das
pythische Orakel wie auf eine höhere Instanz mit gröfstem Kespekt
hiogeblickt haben müssen; vgl. Inschr. Bull. IV p. 474 (Aafstellimg
eines pythischen Spruchs im Weihbezirk des delischen Apoll); «nck
Berod. VI 98. Die Rubrik fc^iia itü ßu^utög Iltt^iov lep&fwo¥ aeigt im
Hieros den Betrag ?on 87 Dr.« den hOdisten nntcr den sethn B«lrifen
die erhalten sind, vielleicht daher wbil im Monat Hieros das Pytliioa
d. L der Altar des Spruchgottes, besonders viel benutst ward.
Von den Besonderheiten des Galaxien (att« Elaph.) kennen wir
aus direkten Angaben zwei; erstlieh wissen wir, dalb der Absehlnb der
Invcüiaie, dann dafs eine Dionysosfeier stattfand. — Die Inventare, wenn
sie Daten haben, datieren vom Galaxion. Homolle, der Bull. VI p. 97, I
vier Belege giebt, ist der Meinung, dafs eigentlich die Jahresscheid«,
(LUifJio Posid. 1 Lenäon) den Abschlufs hätte bilden sollen, dafs aber
wegen Vieliieit der Ueschäfte eine Verzögerung und Verspätung bis tum
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Delos. üÜl
dritten Monat leicht habe eintreten kOnoeo. Aber dafs die zonniigen
Umstände immer gerade auf den dritten Monat führten ist nielit j^laub-
licb. inun hat vielmehr ein HerkuiJüneii zu erkennen; vernintlich gingen
im Aufacsr des Galaxioii viele Weihgeschenke ein, s. u., uml hat man
gewünscht, diesen ZuKan^ noch mitzuiiivcDtiercu, was so zii>tande
kam, dafs dem schon fertig gestellten Veszoichnisse des von friili'M' iicr
Vorhandenen die iTUzeta einfach als letzter Abschnitt angeschlossen
wurden (a. Ü. p. 90>. — Der Monat der Dionysosfeier craieht sich aus
dem Ausgaben -Verzeichnisse Ärch. Sosisthenes 3. Jahrhundert vor Chr.
(Bull, y p. 468); es sind unter Galaxien 25 Dr. eingestellt ftlr ein
Dionysosbild. Anderswo ist vom Bemalen und Scbmiicken {xo(r/i7^<TiQ) des
Bildes die £ede, auch von dem Wagen, auf welchem das Bild umher-
geführt ward (a. 0. p. 508). Aufbewahrt wurde der Wagen im Hanse
der Andrier (Bull. YI p. 186). Di^ grofse Urkunde Arch. Demares gieht
in dem Verzeichnis der Monatsausgahen keine Zahlung fbr ein Diony-
sofibild, aber hernach p. 24 1. 198 finden sich — der Ergänzung zufolge
unter den xarä fi^fiaiutta gezahlten Betrftgen, 60 Dr. fttr ein Dionysos-
bild, woraus nebenher erhellt, dab das nach Monaten geordnete Regi-
ster, 8. o. 8. 882, keineswegs alle im Jahre des Arch. Demares
fftr gottesdienstliche Zwecke gemachten Zahlungen enthält. Von den
nur im Oalaxion vorkommenden Einträgen lassen sich die 9V» Ob.
xoofxr^mv xr^poTj 1. 184 vielleicht auf das Dionysosbild bezi-ehen (vergl.
ürk. Aich. Ilypsokles a. Jahrhundert vor Chr. (Huli. V p. 5o8)
xijfTfir.mv To^f (iyfiX^iazoQ Phllll, vvelcher Betrag freilich viel ^'rölsor
ist); gewisse Körperteile mochten w.ufivcrn sein und Blatttiold oder
Farbe aufgetragen werden. — BTan bunarke, dafs im seilten Mouat zu
Athen die städtischen Diony«;ien begangen wnrden. wie sich denn über-
haupt bei den Griechen >-päterer Zeit keine wesentlichen Unterschiede
in Betreff der dionysischen Feste zeigen; vgl. W. Dittenberger de sacris
Rhodiorum S. IX. Delische Dionysien kommen vor in den choragischen
Titeln, welche Hauvette gefunden hat, s. o. S. 826. Den Inhalt wolle man
ans folgender Skizze des V. Titels entnehmen. Lin. 1 f. irr' an^oynos
äaXXtfiim (vor Chr. 270, nach Homolle) hyUrn xai cvcTi^/a kyivtro^
L 8 ff. umk oK$s ix^Wi^'^ ^AnoUmyta (folgen vier Namen Ton Cho-
ragen)* 1. 6 ff. Atov6ata* naütmv (vier Namen)* xcd/i^cDv (sechs Na-
meo)* rpayfipSwv (sechs Namen)* L 19 ff. xoJ. rcC^e dpytßfHafiara napi^
dofxa ('ich, der Archen, habe meinem Nachfolger Überliefert') Bo/uari^'
ptov (folgen noch viele andere Weihgeschenke), xat oS9« rift (s
ätovuow) kneSt^avTO' xc^c^^o^ (Namen) ' aJ^}^/ (Namen) * Tpaya}[t8otl
(Namen)* xwfmdoi (Namen)* ^Aupartmotöc sie (Weiberaame). Sehr Ahn-
fa'ch die flbrigen sehn choragischen Titel; doch sind in n. I— IV keine
Kleinodien registriert; in III VITT X XI folgt mß<vv nach 'ATroUamax
kleine Unterschiede auch sonst z. B. in den Gattungen der Techniten.
Die Jtovunia der choragischen Titel sind ohne Zwei fei eben das Diony-
Jahresberichi f&t Aketthonuimseiuchaft XLVin* (itM HI.) 22
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Oriechiicb» Mnalaltertamar.
i«tCBft des MoMts Gilaxioo, tod welehea HomoUas lofnitire Knsde
geta. — Dafe irir M mit den Mosai Galazioo ni Üuai äaben, lehmi
auch die evf Btnyettee IneclirlfteB meieteos kiBzugefugten Veneidiiiiiie
von Weibgeschenkeo, die flberliefert wordea; wireo lie datiert, eo wir-
den sio den Galuxion nennen, so gut wie jene vier Bull. VI p. 97, 1
zitierten Inventare. — Pic nach ihren Leistungen klassifizierten Tech-
niten bieten nichts Neues dar^ mir dafs ara Schlufs einiger von diesen
TcchiiUeiiverfeichnissen ein oder eine o).')imT(motüQ vorkommt. Es ist
aber mit Dragumis (Bull. VII p. 3ci4j Hrvtiiaronotog %i\ lesen- So ver-
schwindet denn die rätselhafte S])e2:ialität eines Olymatopöen; immer-,
hin sind auch die ha'iiiazor.ütoi bemerkenswert, da z. B. die an-
geHihr gleichaeitigea Verzeicbniwe voa Delphi diese .Gattung aieiit
eatiialten.
Dafs die ApoUonien ein höhet Fest seien, wafste man schon ¥or
Haavettes Zeit aus einigen Dekretea; dem Dekret ßull. II p- 3^1 f. zu-
folge bescfaiiefsen die Delier, dafs man den und den bekränze und dafs
der Hierokoryx im Theater aa den ApoUooien, iieDn die KnabeadiOre
(0^ /a0[«2 rj^ irai3a»y, Tgl. Torhin das ans eloigeo der Haavettesdira
Titel titierte noc^v) aaftreteo, den Beschlnb yerkttodigen solle* Die
Funde Haarettes nan seigen Apollonien und Dionysion in «unittelbarsr
Yerbiadnag, and swar gehen Qberall die ApoUonien Tono «ad haben
die Dionysiea die iweite Stelle. Dies lähi vennntea, daCi auch die
Apollonien im Monat Galaxien gefeiert wurden und dafe die Feier nahe
vor den Dionysien «tatt£and. Die Wahl eines andern aad gar eines
apAteren Monats (des Thargeliun , Roberts Annahme) ist ausgesddoaefti
dorch die inschriftliche Folge: Apollonia Dionysia.
Viel weniger sind wir über die Delieu instruiert. Meines Erach-
tens bat Robert sie sehr richtig derjenigen Zeit zugewiesen, in der sich
Winter und Lenz scheiden. Da wir uun aber in dieser Gegend dtr
Jabreszeitenscheidü schon ein Apollonsfest ersten Ranges, die Apol-
lonien, antreflFen, so bleibt nur übrig Delien und ApoUonien ztisam-
nienzuwerfen, so jedoch, dafs der erste Tag des zweitägigen Festes De-
lia, der folgende Apollonia hiefs, und beide vereinigt die höchste Feier
des deliscbeu lestjahres darstellten. Zwei gesonderte, dennoch aber
kalendarisch naheliegende Hochfeste — Delien im Hieros (Roberts
Annahme), ApoUonien im Galaxion — sind unwahrscheinlich. — Der
Anordnung Delien ApoUonien' günstig ist die Inschrift BnlL SU
p. 379 xavT^^p^maa» diljXta xa} 'AnoJüiwvta, Sie liefert ein .ArgumeDt
gegen die Altere Setzung der Delien (7. Thargelion), weil nach dieser
umgekehrt *AftoU, xat A^ka sn erwarten wäre; aber gegen den Hierot
als Delienmonat lAfst sie sich kaum benutsen, höchstens dafs man viel«
leicht sagen konnte, es sei passender die Mitwirkung der Eanaphove
auf ein Fest su beschrAnken. — Als Sonnenstand der Epiphanio des
delisehen Apoll kann man Äquinoktium annehmen. Nach Diodor II 4f
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begioDt Apolls Lautenspiel um Äquinoktium, was auch auf da^ ilolische
Hoc}ifos.t seiucr Epiphauie aa-tuwenden sein durfte. Damit -tiinmt tcii-
weise Dionys. Perieg. 528 f.; es läfst sich a//^o/x€woü yXoxepo^) viov eiapog
passend auf den Jahrpuukt beziehen, was dann folgt £or' iv opeatm»
ai^bpujziuv diidveude xt/eT Xiy'xfuivo:: dr^Siov, freilich nicht, da die Nachtir
gall erst drei Wochen nach Atnunuktium in Griechenland anlangt und
Doch weitere vier Wochen verlauten, ehe sie zu legen hi'giniit (um dm
11. Mai unseres Kalenders) und brütet (xuet). Werfen wir das poe^
tische Gerede weg, uns haltend an dp^^ofxivou — veov etapo^^ ÄqiiiBol(iimik
DaCs diese Zeit im Jahre einem Feste der Cykladenbewohner Hiff VI*
sagt, iebrt der Evangelistrientag (März 25 a. St.), welcher heutzutage Mf
Teoos mit grofsem Gepränge begangen wird ood eine Menge Beancher fw
fem und nah herbeuieht. M&n 95 a. St iat Cftsan aeqwiaQcUrai
mtm, und aoeh die Stifter dee christlichen Feetes, welche von
nachten rarttckrechnend zu MAtb 35 gelangten, sind, da diese Manfla
feste schon im fünften Jahrhundert unserer Ära aufkamen (Rwta» Uki^
buch der Kirchengeschichte* 8. 160 § 57« 2), mit ihrem Ansatsa dmn
Äquinoktium nahe geblieben, Ton welchem der EvangelietfjenUg hMl-
suuge allerdmgs merklich abgeht. SoUea nun die Deli#n um Ägii-
noktlum fallen, so raQssen whr sie dem Galaxion = att. £laph. zuweisen,
der Hieros ist zu frQb. FOr den Mondsstand gehe man davon aus, dafs
Hektc uüd Uebdome den Letoiden gehören, setze also den Anfaüg der
Feier auf den 6. üalaxion. Wenn dieselbe nun bis Vollmond (H.)
dauerte, «o bewegte sich das neuntägige Spatium in einem solarischen
Spielraum, dessen Mitte Äquinokt iitm pinnahm. Die Feier von 01.88,3
begann vor Chr, 425 April 5; Äquinoiitium März 26. Spielraum seit
Ol. 89, 3 (dem mulmafslichen Rezeptionsjahre des metonischen Kalen-
ders, s. Chronol. S. 407) März 7 — April 12. Lauter postäquinoktiale
Lagen würden sich nur erreichen lassen durcli Benutsang schwindendar
Phasen (Galaxion %Bh
Dem Torgeschlagenen Programm zufolge haben wir uns den ersten
Akt der grofsön Feier, also die Dellen, als ernstlich religifia begangen
m denken mit Opfern, auf deren Ausfall Gewicht gelegt wurde. Den
gflnstigen Ausfall nun dieser Opfer scheinen die choragischen Tital im
Eingang su melden mit inl ap^o^xag rou Seiwe bfUia xak sAttfp^ii
iydi^m. Hauvette versteht: La santä publique et rannte Ogt M
boanes. Aber ein historischer Bericht von froheren Dingen ist hier
wohl nicht, vielmehr scheint der Sinn: es wurden ans gute ^aidüp
zu teil; sie lehren, dafs wir auf Gesundheit und Woblergehn ftis
heute Obers Jahr rechnen dftrfeo. Die so meldeten blickten demafidi
nicht rOckwftrts, sondern vorwärts; sie hatten die nächste Ziiknaik
im Auge.
An dem Fest/.uge, der sich den Opfern angeschlossen. haben wird,
sind uhiiu Zweifel die Deliaden, vielleiciii auch die Dcliasten beteiligt
28*
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340 Griediiscbe SakralaliertQmer.
•
gewesen. Bciile Bezeichnungen gehen die Festfeier der Delien an;
man vergleiche Thyiaden, Anthesteriaden (Rhodos, s. Dittenberger
a. 0. S. IX) u. dgl; Ikiukloisten, Herfnaifiten. Posidonia^ten (delische
ritten). Die Deliaden werden hiiuHg erwähnt als rberl)ringerinnen
d- r pnidenen Kränze und kostbaren Gefärse, welche von Ptolemaos, Atta-
los, S( i]»io u. a. eingingen: ihr Amt war also dem der K-ineplioren ver-
wanUl und winde vielleicht auch durcli xa\^r^(fftf>sh bezeichnet, s. o S. 380f.
Da sich nun Delien und Deliaden nicht trennen lassen, so folgt, dafs
der Delientag überaas einträglich war für die Schatzkammern der deli-
Bchen Götter; kein Tag des Festjahres kam wohl den Delien gleich in
AbBiefat der Spenden. — Was die Wahl einer Uekte , also eines der
Arlemis geweöiteo Kalendertages, angeht, so bemerke man, dafs unter
den BewahrOrtem der Schätse das Artemision eine her?orragende BoUe
spielt; die älteren InYentare des ?on Athen nicht mehr abfafingigen De-
ine beginnen mit dem Artemisioa; in den jflngeren hat allerdings der
Apollonsiempel den ersten Plats (Homolle im Boll. VI p. 60). Aach
kann man vielleicht sagen, dafs die Deliaden ihrem Lebensalter nnd
ihrem Oeschleehte nach snnächst die Artemis angingen. — Die am
BOebstmi eingegangenen Kleinodien registrierte man gleich und fügte
den schon frflber fertig gestellten Teilen des Inventars die neuen Ein-
gänge noch im Galaxien hinzu, sorgte vermutlich auch für baldige Äof-
stelluiig der Inschrift, die gleichsam als (^»nittiing den Kniptang bestä-
tigte. So hängt denn der Abschlui's der Inventare im Monat Galaxiou
mit der !.penflenreichen Ilekte des Monats zusammen.
Der heorto!opi«5clie ivoniplex der Delien, Aimllonien und Dionysicn
entspriclit dem Fe>le der städtischen Diouysien .\theiis, nur dafs da>
filtere Klcmcnt, der A]>olloii>dienst. auf Delos nicht in dem Mafse wie
in Athen (Heortol. S. 59) verdunkelt ist. An dem Parallel feste Athen«
nun wurde auch dem Askiepios, dazu den Zwölfgöttern gedient. Auf
Gmnd der allgemeinen Verwandtschaft des delisehen Hochfestes mit dem
attischen liefse sich denn viell. vermuten, dafs auch auf Delos, neben den
Letoiden und Dionysos, dem Gotte des achten Monatstages ond deo
Zwdlfgöttern einige Branche im Galaiion gewidmet worden seien; dafs
es aof Delos einen Ashlepiosdienst nnd ein Dodekatheon gab, steht aoi
Inschriften fest, s. o. S. 826 f. Doch gebricht es l&r solche Yermntnngen
an Anhalt; nnr die attische Analogie haben sie fbr sieb. — Aber in
Betreff der Formel xa2 np6aoBo¥ {tthm) nphc rr^v ßouÄ^v xäk t6v S^/hw
npwTmc fterä tA lepd kann man* wohl getrost der Analogie folgen. Die
Athener meinten damit die Tage des Elaphebolien, welche nach den
DIonysien folgten; s. <^n. 8.481. Die völlig gleiehlantende Formel
delischer Inschriften wird ebenso zu verstehen, mitbin auf den Galaxien
zu beziehen sein. — Aus IJulI. VII p. 106 n. II 1. 14 r;XtfjHEpu)f^r^''ApT£fu;
£uBu/jLoo erhellt, dafs sich den delischcn Dionysien Mauumissiousverkün-
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DoIm.
S41
digoogeD aoschlossen, eiu Herkommen, welches, bis mau es verbot,
auch in Athen obwaltete, Äscbin. 3 § 41 ff.; s. Hauvette a. 0. p. 122.
DaCs dem Monat Artemision ein Fest seiner NammsgOttin
geeignel habe, war zu vermuten. Jetzt bedarf es der VennutuDgeo
Biefat mehr, da das Artemisfest in der Urkunde Arch. Demares, siehe
oben S. 882 Tabelle, direkt angegeben wird. L« 186 liest man [Xa/i-
miec] pvfißl e/c to^ ^[opci^ 'Apr^aibic B^ttoftiOffTfotQ P h *8 Drach-
men ftr Fackeln und gewisse andere ErfordemisBe der GhOre'. Diesem
Feste könnte man geneigt sein die Haarweihe der deliseheD Jogeod,
von der Herodot IV 84 enflhlt, snziiweisen; sie geschah nämlich an
einer Stätte innerhalb des Artemision, war aJso möglicherweise ein ar-
temidkcher Braach. Weiteren Anhalt ergäbe die Analogie: da nämlich
die Haarweihe den attischen Helenophorien sinnverwandt schelnoi kann»
also durch jene wie durch diese die Mädchen, welche heiraten wollten,
den Zorn der Artemis versöhnten, so möchte man die delische Cero-
mouie dem Artcmisiüu zuweisen, weil das attische Parallelfest vermut-
lich am 16. des entsprechenden Monats (Munyehion) staliiund. Aber
die delische Haarweihe vollzog sich am Grabe jener Hyperboreerinnen,
die der Filoithyia einen Entbindungsdank brachten, scheint also Neben-
ceremonic eines Eiieitliyienfestes zu sein. Die Helenophorien alsdann
waren mysteriös, mifliin doch ziemlich verschieden von der zwar wohl
recht feierlichen, aber nicht geheimnisvollen Darbriugung des abge-
schnittenen Haars.
Thargelion. Die Urkunde Arch. Demares 1. 186 (Bull. VI p. 23)
hat eapp^Xtwt^oc, Die Schreibong mit J, Tapp^Attü¥ BnU. ? p. 26, ist
blofee Variante.
Die Hypothese früherer Forscher, dafs am siebenten Thargelion
die Delien mit ihren penteterischen Wettspielen ^on Athenern nnd Ke<
tieten glänsend begangen worden seien (Thnk« HI 104), lädt sich dem
nenen Material gegenflber nicht antrecbt erhalten; siehe oben 8. 886.
hsmerhin bleibt von Jener Hypothese einiges flbrig, wonach nm die an-
gegebene Monatsseit eine bedeutende Festfeier statt hatte. Tersaehen
wir das was noch flbrig bleibt, sa einer Art ?on Programm sa Ter>
siDigen: Name des Festes unbekannt. — Tharg. 6. Verpackte Gaben
(fiemstein, siehe Baumeister zu Hymn. 104 > oder erste Garben?) aas
dem Hyperboreerlande ankommend, zuerst von Hyperoche und Laodike,
zweien hyi»erboreischen Jungfrauen, im Geleite der fünf Perphereer dar-
gebracht der Eileithyia wegen Letos glücklicher Niederkunft; Herod. IV
34 f. llaarweihe der delischen Junj^frauen und Jüüglinge im Artemision
am Grabe der Hyperoche und Lauiiike (mutmafslicher Zweck; die Gunst
der Eileithyia zu erlancon; wns die Jugend, welche sich ja nur indirekt
aü Kileiliiyia wandte, iiiriit Ln ^Mifst zu haben braucht; sonst hätten wohl
Dicht auch Jtlngliuge teilgenommen). Artemis croboren. — Tharg. 7.
Apoll geboren. Kollekte der Weiber (vermutlich iiu iilUeithyia, die der
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L«lo beigestanden) unter Absingung von Liedern des lykischen Foelea
Ol^n. io denen die schon ?or Uyperocbe und Laodike mit den Göttern
{mil Leto, die die Letoideo im Schotee trog) gekommeDen byperborei-
mhm ^ugfrateD Opis nnd Arge «iigenifeB worden (Herodot a. 0. er-
illlH nent Von dtsn spater gekommeneiii weil er der Ordanng des
MtkAieftdem folgt). Opferasche gestreat.aaf Opia* nnd Argea Grab
lata ArteAiIflion. — Ftr daa Leteleat — deon unter dieaem MaaMa
IMM aieh die Brftodie wöhl xiiaammenfiuaeii, etigebeii die neuen Fnnde
Im gar iiMta. Es findet aidi eine Statte dea EUeitliyiendientes,
BUeitbyliDn. Die spiteaten Infentare nennen diea Tematlich aebr
alte HeingtuiB nicht mehr nnter den Sehatchäusem; eine Pbiaie, die
Mr Sileltbyia gestiftet worden von einer reiohea Dame, befand sieb in
Tempel des Apoll; das EUeitbyÜmi mag ttberf&tit gewesen sein mit ge*
ringercn Frauengaben. — Kollekten (dyst'f^etv, Herod. a. 0 ) müsseo
hftnfig auf Delos stattgefunden haben, wenn anders die Ih^awi^wi der
Inschriften von llumolle richtig auf Opferstöcke j?edeutet sind. Die ent-
iiummenen Summen sind klein. Wie bei verschiedenen anderen Tem-
peln Uiull. VI p. 70), so wird es auch beim Füeithyiaon einen Opfer-
Btock pp^eben haben, nnd in die^on that mau die (jeldmüuzen, welche
die VVeii)er beim l.etnfo'st gu^aninicii hatten. - Die mit Stroh um-
wickelten itpd aus dem lJyj)erl>()reeriande bleiben rätselhaft und es läfst
sich nicht entscheiden, ob es Erstlinge der Kornernte waren und die
Delier, um deren erhalten zu können, das Fest in den Monat der be-
ginnenden Ernte (Tbargelion) setiten, oder ^ie im Sinne des Mir*
«hena TOn Leto, auf weiche Zage ans dem Leben der Wachtel aber^
tragen wurden, siehe Delph. S. 104, die Bratezeit der WachWl (vod
£nde Mal anserea Kalenders an, Jabress. S. 262) im Auge hatten. —
Der Hauptgewinn, den die neuen Fände gebraeht haben, liegt in der
Beaeltignng der Hypothese, nach welcher die Feier dea sedisteo nad
siebenten Tbargelion * Deila' hieb.
Im delisehen Thargelion wurde auch ein Dioskurenfest mit gyn-
msAem Agon begangen. Dies besagen die Worte der grofsen Urkiüde
ÜB. 186 </c im'^pam¥ raHs ätoaKouphng A P h h * snm Salben an dea
Dioafcnrien 17 Dr..' 'ßnfj^patrtQ von int^patvio bestreiche . 17 Dr. siad
der damalige Preis eines Metretes öl, und auch in anderen Monates
Ist ein Metretes Öl gekauft worden. Die Rubrik i/aur, feiilt dah r im
Thargelion nur nurainell. Das ^aii/o (^uuntutn ward bei den Diu^l^wri^'!l
Terbraneht, die Letot'ch'r d.-s seeh-ten nnd siebenten ist also mit einora
gyiiiniscbcu Agon nicht verbnadeu gewesen, was jodoch nur, wenn die
penteterischen Agonen von Ol. 88, 3 noch bestanden (?) und das Jahr
des DeniRT-e'^ ein drittes der 01ymi)iade ist(?), pe^^en die alte Hypothese
(l)elien am siebenten Tharp:e!ion) benutzt werden kann. — Gegen Kn'l^'
Juni (fünftes Jahrhundert vor Chr.) kommen die Zwillinge am Himmel
nach einer Unsichtbarkeitszeit von awOlf (Qemin. a, Kastor) nnd ason-
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343
BehB (Gemin. /d, PoUux) Tagen, siehe Hartwig, Schweriner Progr. S. 18^
morgeos wieder zum Tonchein. Im Tliargelion steht das aorgendliche
Wiedererscbeinen bevor, so dafs die Tendenz des Festes vielleicht die
war, die den Seeiahreiii gflnstigen Sterne wieder herbeizorofea. Bte
Dioslraren wurden anf Delos mit den samothrakisehen Kabiren so*
aaauBeageworfen, siehe Reinacfa, Ball. YII p. 888, und diesen Dioslmren
iai wobl das Hoehfest der Dieeknrien begangen worden (so dafs dasselbe
ni^licberweise sosammenlung mit der den Lemniem nenes Feaer fon
Dolos bringenden Theorie (O. A. § 65, 9); die lästigen Kordwinde (Ete*
sion), vgl Comei. Nep. I l, 5, weben im Thargclion noch nicht). Bio
Identifikation bindert nicht, das Fest an die berorstebenden Frflhaaf-
g&oge der Kastoren tu knüpfen, denn auch die Kabiren scheinen ar-
sprüuglich Persoüifikatioüeu des Seefahrtsgestirns gewesen zu sein; Diu-
dor IV 43 (G. A. ^ (i ). 7). — Die Frage, ub die attischen Anakeen den
Diosknrieu parallel, alsu im Tliargelion gefeiert sind, siehe C Bötiichec,
Philologus XXn 3 S. 404, lasse icli bei Seite.
Panemos (att. Skir.). Ks wuniun im Jahre des Demnies 11 Me-
treten Pech gekauft, um das au den Altaren uud sonsLigen Baulich-
keiten verwendete Holzwerk zu bestreichen; vgl Bull. V! j» 25 1.20^
und EpLem Arch. (1883) S. 108 1. 13. Besonders geuauul wird der
Uoroeraltar xepaTtuy (?gl. Bull. V i p. 48 1. 172 runov ^uXivov xepofiiSiuv
Tutv int rhv KMpax&m 'Ilolzmodcll der für den Hörneraltar nötigen
Schindeln'), welcher nämlich bald (im Hekatombäon) gebraucht wurde.
Yorläiifig aber mufste der Anstrich erhärten und die Altäre etliche
Tage hindurch unbenutzt bleiben. — Lin. 187 f. ergänzt HomoUe: ^c^^a
^ ßwfwofy Ü6 188 (^fov, Up&nom^ xd{ka¥ xa) , , . . 'di^paxe^ ]
^Hf il' ntamie xtJl Aber da, nacli 1. 189 su schliefen, die Lücke
38 Bncbatabeo hatte, iet Tielmehr zu setzen: /7(/[^fov, iepönouw AP
^ A If III * ^Aa^ /d(ec) ^ rtfiii] A Hf II ' nfcmjc xtX, Was fehU
ist also die Rubrilc äv$p€txtc* Dies und die temporäre Anfsergebranchr
Stellung des Keraton nnd anderer Aitftre könnte auf einen Opferstill«
stand und eine Zeit des £r]^alten8 aller Herde und Essen, ftbnlioh den
nenn feuerlosen Tagen auf Lemnos, su deuten scheinen. Allein auf
gewissen Altären mufs doch geopfert sein im Panemos, die Rubrik (dAa
hik ßwfioug IJu[Biov xt^J lehrt es. So bleibt denn das Fehlen der Ru-
brik d\^ifpax£i rüt-selhaft.
Das Ausgabenverzeichnis Arch. Demures lehrt uns im Ih katom-
bäon ein Aphroditefest kennen. Es fiel also in die Zeit, wo die dieser
Götliij jrewoifite Myrte blulit (Juni, Juli uud Aniang August unseres
Kalenders, siehe Jidirebz. S. VII und 478). Aus Plutarrh evgiohl sich,
dafs Theseus von Kreta nach Delos jj;elan^t(! nnd nach AuSsieilung dos
Aphroditeschreins {'Afppudiatov) mit den hetrciten Jiiniiii iL i einen küust-
.Ucheu Tanz ausführte mit Wendungen und Verschlingungen, welche die
irrginge des Labyrinths nachahmten, und dafs die Xanzenden sich uOi
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Griecbisclie dakralalienümer.
den Keratüii berumbewegten. Es isl albü bei dem delischen Apl i »dite-
feste der Keratoii benutzt worden. Zu demselbcü Feste mögen die
Tnrnsj)iele gehört haben, auf welche ihi''>'> » p f hindeutet; Theseus
nämlich stiftete auch einen A^on. (i>ie nebetjher von Plutarch über-
lieferten Data, betreffend die Feier von Amathus und die Ankunft in
Athen, kann ich hier nicht erörtern.) — Es ist nun noch ?on Erklärungt-
Tenuchen des Wortes j^ft6c su benchten, welches in dem AusgabeiH
Verzeichnis Dinge beieichnet, 4ie, neben den FnckeUif ftr die Chöre
erforderlich waren; so schon 1. 183 und 186; nnter Pnnemos (1. 189)
beifst es: *Afpo3taiui¥ j[ßpf XafotdftCf j^pto^ p* zoptSa ^ 'filr den
Ohor des Aphroditefestes Fackeln, Trachten (?) ftnf Dr.; Chorgaben
lehn Dr.*. Pt^iij&Q kommt inschrüUich vor in dem Sinne einer Ctosamt»
heit Too Sachen, s. B. von 63 Phialen, die im Schatshans bei einander*
stehen und so vereinigt an die Wage oder nach der Schmelse ge
schafft werden. BOckh hat 'Abschnitt, Abteilung' verstanden. Homollei
Boll. Vr 8. 90, stimmt bei, giebt aber der Böckhsefaen Erklimng
mehr Bestimmtheit Ihm ist (juiloq ein Repositorium (^tag^re, Bort),
dessen Fächer durch Bretter gebildet sind. Kobert, Hermes XXI
S. 166, 1, vermutet lange Bänder, welche sämtliche Tänaer anfafsten;
ihm schwebte so etwas vor wie der albanesische Töchertan«, den
Byron im Ohilde HaioKi beschrieben hat. Geht mau aus von prjfiog
= Wagendeiebsel, Zn^bolz von dem die Strange lauten, so erhalt man
Stäbe, an welchen Gtgensiäude aulgeh*1n*^t werden können, und eine
staffelartige Vereinigung solcher Tragstäbe würde etwas unseren Kflchen-
börtern Ähnliches ergeben. Also eine zierliche Trage, um die Chor-
gaben {j^of^tia) anznhiogen und pomphaft darzubringen in der Art, wie
bei nns die silbernen Löffel, um welche die Bürger nach der Scheibe
schiersen wollen, auf einem Brett vereinigt emporgehalten und aller
Welt snr Schau gebracht werden bei dem Umsage durch die Stadt.
Wo, wie 1. 183 nnd 186, swar ^v/io^, aber keine ^opila erwflhnt sind,
da haben die Priester hlofs die Tragvorriehtnngen beschafft nnd
ans der Tempelkasse besahlt nnd sind die Chorgaben von anderen
gespendet worden. (Die snletat vorgetragene Deatong ist im Grande
nnr eine Modifikation deijenigen, welche Böckh nnd Homolle gegeben
haben.)
M-etageitnion. Der Thesmophorienfeler ging eine oeremoniOse
Reinigung, Bull. VI p. 24 1. li)8: /oTpo^ tu ^eafio^opwv xa^apae Kfflllf
vorher, und die fand stalt im Metageitnion (Ilomolle a. 0. p. 80. ver-
mutlich nach einer unedierten Urkunde). Der Metageitnion hat also das
nächste Anreclit für den Monat der deüschen TIü -^iiiOi iiorien zu gelten, die
mithin weit früher begangen worden sind als die attischen ri^yan). In dies
Jahreszwölftel fallen die hÖch*;ten Wärmestände uim den 9. und 10. August
unseres Kalenders) und diese bedingen Enthaltsamkeit, wie denn auch
die 14tägigeü Fasten vor der xo^atg ^sotokou in der N&he des
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heifsesten Tages beginooD (1./13. August) und vormals, ehe der alte
Kalender sich bo sehr verschoben, den heiCscsten Tag einschlössen. Auch
anderswo im alten Hellas ist Metageitnion Monat der thesmophorisehen
y^dTf/bt gewesen, Delph. 8. 72, L — Die Delier nnn, so sehr sie sonst
darauf bedacht waren die Theoren mit Saitenklang nnd Beigen ond .
Enraweil aller Art za unterhalten, haben doeh die ernsten Brftncfae der '
Demeter mit Sorgfüt nnd nicht onbedentendem Kostenanfirande ge-
feiert. Der Staat gab einen ZuschniCB; die ürirande Arch. Demares Bnll.
TI p. ao L 167 Terzeichnet 50 Dr., die Ar die Thesmophorien eingin«
gen Ton den Schatameistem. Die ganse Stelle 1. 198*^202 beschäftigt
aiefa mit den Beträgen, die die Thesmophorien erforderten; eins der
Opfertiere (r^ J^/xr^rpe hg iyKvixmv) kostete 32 Dr.; sie zu füttern gab
luaii 9V*Dr. ans; die Priesteriunen der Demeter uud die der Kuie er-
hielten je 15 Dr., anderer teilweise uiiverstäudlicher (1. 200 iy Hufiaroe
A P Hf Homolle, vielleicht ix&op.a A P Kf , 8- Fränkel S. 22 tn
Böckh St. H.') Pöste nicht zu gedenken. — In das Verzeichnis 1. 180
-«-194 sind diese Ausgaben nicht eingetragen, s. o. S.
Für die Fcstieier der vier letzten Monate des Jaliros geben uns
die bisher publizierten Urkunden fast gar keine Anleituni;, Über ein
der delischen Trias im Posideon gebrachtes Opfer vergl. man was oben
S. 334 gesagt ist — Allerdings gestattet das Ausgaben- Verzeichnis
€inselne Hückschlflsse; der starke Ölverbrauch im Apaturion nnd Posi-
deon läfst bedeutende Agooen, der erstgenannte Monatsname auch das
Torhandensein eines Apatnrienfestes Termnten.
Vor 1877 war unser Material so klein, dafs eine Wiederherstel-
lang des delischen Festkalenders kaum nntemommen werden konnte,
jetst können, iqo ans Vorstehendem erhelle, Yersnche in diesem Sinne
gemacht werden; Aber der Aber den merklichen Fortschritt empfnnde-
aea Freude dürfte sich leicht ein Bedanern beimischen; wir lernen die
deUsdien Sakralaitertftmer nnr ans Urkunden kennen, die dem sinken-
den Griechentom angeboren, einer Zeit des Eindringens fremder
Elemente, s. o. S. 327, die möglicherweise den alt«i Knltus von sei*
Der lM^(»nart abbrachten, iedenfalls seinen Geltungsbereich einschränkten
und die frühere Harmonie der delischen Bräuche störten. Völlig gegen-
standslos ist solches Bedanern nicht, doch erwäge man Folgendes. Die
syrischen Götter (Uitgiic Aphrodite; Adad und Atargatis) koniuien ia
der Urkunde Arch. Demares (c. 180 vor Chr.) noch nicht vor, sie sind
erst nach 180 eingedrunu^cii ; s. Hauvette Bull. VI p. 475 f. Von dieser
Ausländerei ist also der umfangreichste und beste Teil unseres jetzigen
Materials völlig frei. — Die ägyptischen Kuiie dagegen haben zur Zeit
des Demares schon zur Staatsreligion von Delos gehört, vergl. Bull. VI
p. 27 1. 236; p. 24 I. 196; C. I. A. II 2 p. 434 n. 986 D 1. IL und Weih-
Inschriften wie Bull. VI p. 328 ff. n. 22 (Zeus Udos neben der äg}-pti-
sdien Tetrade); n. S8 (Zeus Kjmthios mit swei ägyptischen Göttern);
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Griechische bAkraiaitertaiDer.
D. 2G (Apoll rieben drei iinyp^i^^^^iico Göltern, Stellvertreter des Uarpo*
krat^); p. 47U = Athen. IV S. 457 {J:oV''i(f(o xa: l'^nd-rr ol WJußaM}^
tiEwtr xara Tpoffrayfia xou ^&ou, welcher Singular ant dPii init iJioriVhOS
identifizierteü Sarapis freht> M-heinon ein Verschwinden der ümer-cbiede
von Ägyptertum und HelleoeiMum zu beweisen. Solche Vergesellschaftüiigen
* vod GlekshsetSHiigeu giDgeo iades wohl aas persönlicher Ansiebt, aus
subjektiver DogiMtik hervor« und wenn eine AblenkuDg and Modifikatita
stattfand, so worden davon mehr die fmaäen Elemente ais die aii*
beimiscbw Götter betrofsn; ebenso ward z. B. mit Isis Hygiiete, «ehe
obtD 8. 827, oidit etw« die griechiseha Hygteift igTptItieit, mdm
Oriecbe brtchle tksk die Isia aiher» indem er sie ine Qrfeeliiecke llfeer-
eetite nnd Teratindlioll segte, wee lete für ilin sei. Eine Tiilbmif der
heiteren anmutigen BriociM des Helieaemmne iet wenig wnbfeclieinlieh;
der Hellene wollte geniefoen and Btrftable sieii im 4Ülgenie»en weU
recbt »ehr die Kntte der leisdiener (/MÜavof d^ae) annthon und einnh
tristen in die eeliwarse Bradendmil (ßMoc^ Athen, n B. 184, Botl. ?I
p. 479), die nster dem Oeeette der Entsagung (Bill. VI pw 800 •. f9
dn* ohou fifj npotnivai (nämlicb rtnoQ Imv) firßk h dv^miig (im Potz))
stand untl mit einer dtni proben l'uhlikuni unverständlichen Inbrunst die
Isis unter allen denkbaren Namen anrief und nebenher wohl ein Achsel-
stücken hatte för die, \\ eiche ihre Götter mit goldenem Tainl zu ver-
gnügen meinttn. Zu dieser tiefgelieiiden inneren Trennung Iv.nn , um
eine gegenseitige ]i<'L'inliu>-!iii^i /v\ erschweren, die äufsere hinzu, die
ägypt isc lion (i(>ttlifMit'n hatten ihre eigenen abger^onderten Tempel. An
dieser Thatsarhe iiaHet nicht der geringste Zweifel, obwohl es in der
schon erwähnten Widmung Bull. VI p. 3a 1 n. 26 heifst; ^epdr.Et ^lat:
'Avoußet 'AnoUwvt i^t4Kg ffovvdoeg. Der, welcher die 3/^orte eingraben
iiefs. hat sich darin gefallen, dem Harpokrates. der soast letater der
Igyptisobeu Tetrade ist« den Namen Apoll zo geben, ihm war er das.
Übrigeos stehl n. 26 durchaus einzeln da; wftre ApoU warJÜich Tempel
genofs {euwaoc) der Gdtter dee Nillaodee geworden, so wttrden bmA
andere Widmungen davon Kunde geben. Im aUgemeneo ist noeh m
bemerken, dars wir nicht wissen, aus welcher Zeit diese Anniherufigen
und Umtaufungen herrühren ; alle vorhin angeführten Widmungen können
in die Zeit nach 160 vor Chr. gesetat werden; die Urkunden Arok
Amphikles (Boll. II p. 670 fi.) und Arch. Demares und die sonst p«bli-
sierten Partien Alterer Denkmftler enthalten nichts von solchem auf eine
sutgektive Spielerei hinauskommenden Durcheinander heUeniseher tmd
ägyptischer Götternamen. — Anders zo ortcilen ist über die Zusammee-
werfung der Dioskuren und Kabiron. Es beruhte dieselbe keineswegs
auf einer subjektiven Ansicht einzelner, wie jene selten vorkonimeadea
Identifikationen fremder und einheimischer Götter. Die Belege bestehen
nicht lediglich in Widmungen, difi sich nach der Willeusmeinung des
Widmenden so oder anders gestalten, und sind zaiüreich. Wenn die
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Mos.
S47
*grorsen' Götter von Samotbrake ursprünglich semitisob Bind (kabima,
Mibiseim AiHJekü?» bedeutet 'grofs*) eod die Delier sie am dem Orieot
eihieltea, eo mag darob die Identifikattoii der bisher in betleDischer
"Weise Terebrten Dioskoren Kastor und Pollax mit den semitlsebeft
CNUtem das aite Geremonletl beeinflnfst worden sein, so dafs eine De-
nationaUsiemng • statigefbnden bfttte. Allein der Kabirendienst der De-
ller konnte auch dorcb samothrakische Propaganda Teranlafst werden»
und anf 8amothrake nnd Lemnos waren die Kabiren vermatUek sehen
etwas bellenisiert
Wefterhin ist zu bandeln von dem heiligen Eigentun and
der Verwaltung desselben durch die Ilieroitöeii. Ich werde
dabei durchaus der treflflichen Arbeit Boll. VI p 1 169 folgen. .Der
Yerfasser derselben. Th. Homolle, sttJtzt sich n/ilunier auf (Irkundeu,
die iioch nicht publiziert sind, was er teils selbst bemerkt, felis dem
Leser zu bemerken überläfst; aber wir dürfen seiner Sachkunde und
Gewis^eniiattigkeit völlig vertrauen. Ihm also fuigeud gebe ich nach-
steheude Skizze.
Die Hieropöen, teponoeoi ' Op(erer\ hatten aut Delos den Kultus
zu besorgen, auch die Tempelkasse and was an Kleinodien , Vorräten
oder sonstigem Besitz vorhanden war, an ?erwaltea and zu bewahren.
Letatere Aufgabe tritt in den Jahren, aus denen entere Trtscbriften her-
rühren, so sehr in den Voirdergrand » dafs man die Hieropöen dieser
Zeit Fiuans- und Schatsbeamte nennen kann; ihre Administration um-
IklM aofser der Tenpelkasse (kfiä xtßunog) anch die ebenfalls im
Tempel befindliche Staatskasse {Sijftoefa xißtard^y Es bestand das Hien>-
pfteaamt aus vier jfthrlich gewählten Hitgliedern, doch scheinen sie ihre
nfttigkeit in der Regel so aweien gettbt an haben (worans nicht au
folgern, dafs die Gesamtbehörde, Tgl. Ball. II p. 570 1. II und YI p. 46
L 151, in SemesterbehOrden serfiel). Sie waren abhängig von der Yolks-
g«meinde, deren Schreiber ihren Amtshandlungen anwohnte, um den-
selben Gtlltigkeit zu geben. Sehen wir ab von den Geschftften, welche
durch die Administration der Staatskasse herbeigeführt wurden, so be-
biaiid liirc Tliätigkeit darin, dai's sie Land verpachteten und Häuser
vermieteten, Gefälle an den Meistbieteudeu abgabeu, auch auszuführende
Arbeiten (Bauten) verdangen; feruer hatten sie die Schätze des Tem-
pels zu boten, endlich die Opfer und Bräuche zu besorgen oder besurgen
au lassen. Die Übergabe des Kigentums an die folgende Jahrusbehörde,
ein feierlicher Akt, fand regelnWifsig im Monat Galaxien statt, siehe
üben S 33G f. — Das eingegangene Geld that man in Kruge {nzd/fvo;
'irdenes Geläl's ) und ein jeder Geldkrug erhielt seine Aufschrift (dm-
ypof^). Es ward in derselben angegeben, wie viel Geld sich in dem
Krage befinde, unter welcher Jahresbehörde es eingegangen (meist ohne
Monatsangabe), -durch welche Beamte es hinterlegt sei und dergl. mehr.
I>le Auficbrifteo sind bald mehr bald minder aosAlhrlieh, nur das Wie-
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Griechische Siiakralaitertümer.
viel felili uiemals. Sie lehren uns die Geldcjuellen des Tempels kenneu.
Von (ieü Grundstücken izmgen Mieten {dvo:x:a\ und Pachten {£>f^tJo<T'-a)
ein: Piicbtkontrakte {ic/ja''- a'>jyt><nfai)^ auf /ehn, mitunter auf füüf Jaiire
lautend, liallen alle«? mit peinlicijer Genauigkeit und lieliutsamkeit fest-
gestellt. Ferner tiossen Gefälle iu die heilige Kasse. Weidegeld, Fähr-
geld, HufejuoU und andere Schiflfsabgaben; es ward etwas entrichtet fllr
das Fischen im heiligen Teich, ebenfalls für den Fang der Purpur^
Schnecke. Auch waren Zinsen su vereinnahmen; die Verträge über aus-
geliehenes Kapital, geschlossen mit einzelnen oder mit SUateo, befiuMlett
Bich io den Händen der beiden Teile und noch eines Dritten, eines
Bankiers; ipatt lieh su sehn Prozent auf fünf Jahre, nach deren Ablauf
das JCapital znrftckgexahlt werden mnfste; der Glinhiger sksherte sich
durch Hypothek. Hinsokamen dann noch allerlei kleine AnfkBnfte,
' Erlös ans Qnano — der Tempel hielt Tanben, Lebägne p. 227, TgL
Delph. 8. 67, 3 — Beträge ans den OpferstOcken, s. o. 8. 841, nnd
dergl. mehr. — Die HieropOen scheinen sich gewisser Mittelspefsonea
bedient tn haben, ans deren Kassen das Geld, in der Regel im Monal
Postdeon, an die Hauptkasse abgeführt wurde; auf solche Vermittler be-
zieht llomoile Aiibdrücke wie dno rajc 7.'//>jwy;- xa\ MavrepiußQ aus jder
Kasse der Hebungsbeamten Hellen und Mantineus', also d-i^ t^c seil.
xfßwToo. — Aufserdem gingen Gelder vom Staate eiu durch Staats-
beamte (Schatzmeister, Tafiiat), Ktick/.alilunRon geliehener Summen, Zu-
schüsse für Zwecke des Kultus (Cliöre und Schauspieler zu bezahlen,
die Tbesmophorienfeier zu bestreiten) — Endlich sind r< I rnÄTikige
Eingänge von auswärts verzeichnet, z. B. Gooo Dr. von Tenos iMäheres
fehlt). — Ausgaben hatte mau zu macheu für Erfordernisse des
Gottesdienstes, s. o. S. 3S2 ff. Ferner waren deren zu macbeo für
Bauten; die Üankontrakte wurden mit derselben minutiösen Sorgfalt
formuliert wie die Pachtkontrakte, siehe vorhin. Einige Kosten ?erur*
sachte auch die Herstellung der Urkunde, indem für 300 Bochstabea
eine Drachme gefehlt ward; so kam die Urkunde Arch. Demares auf
200 Dr. Dann Gehftlter verschiedenen Betrages; man hätte sechs Neo-
koren 'Kflster\ darunter drei heim Tempel des Apoll angestellte, auch
andere Beamte tu salarieren. — Von den der Tempelkasse snfsliendeii
Aasgaben der Hieropöen haben wir diijenigen sn scheiden, welche sie
ans der ihnen ebenfalls anvertrauten Staatskasse auf Befehl des Volkes
machten. — Die Inschriftensteiae pflegen anf der einen Seite die Kassen-
recbnuDg zu enthalten, auf der andern Seite das Verseichnis der Tempel-
schätze, das Inventar ei^^eutlichen Sinnes. Auf letzteren Gegenstand
haben wir nunmehr einzugehen.
Den lliei opoen lag es ob, nicht blofs sich von dorn Nochvuihandeu-
sein der Inventarstürke im allgemeinen zu überzeugen, sondern es
mufstcn die einzelnen Stucke ge}>rüft. ins(»nderbeit uewogcn werden. Um
das Gewicht ie&lzustellea, bchatfte mau die idemere' Wage herbei aus
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Delöä.
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der Marktmeisterei {d-fo/javd/jLcov), wo dieselbe ihren Stand hatte. Beim
\N igen ergaben sieb inuDchmal Unterschiede von den Gewichtsangaben
früherer Hjeropöen. Einer der goldenen Kränze, welche Ly sauder ge-
stiftet hatte, wog im Verlaufe immer weniger, zuerst 69 Drachmen, dann
68, danach 07, endlich nur f)3 '/s; Bull. VI j>. i:58. — Als Gebiiiule, in
denen mau Kleinodien bewahrte, kommen in allen UrlcTinden vor: der
Apollonstempel, da«; Artemis ion und der Siebenbildertejnpel. in den
älteren auch die Erzkammer {^aXxof^r^xi^) und das Kileithyiäon. Letztere
ÖrtliehkeUea werden ia den jtingeren ersetzt durch das Tuffsteinhaua
{nwpevoQ oIxoq) and das ursin Anglich als Speicf)er für gewisse Vorräte
dienende Haus der Andrier. Nebenher nennen die Urkunden bin und
wieder das Aphrodision, das Neokorion, die Insel der Hekate u. a. m.
Wahrscheinlkh befanden sich die meisten dieser örilichkeiten innerhalb des
apolÜDischen Bezirks. — Zur Unterscheidung der InventarstOcke wurden,
wie in Athen, auch BnchstabeD angewendet, deren Jeder einer Groppe sa-
kam und Je nachdem die Gruppe sich mehrte, wiederholt wurde; man
setzte also A AA AAA und so ferner, bis zu neunmaliger Wiederholung.
— Die loventare folgen io der Verzeichnung den örtem wo die Sachen
standen. Im Inventar Arcb. Hypsokles haben wir fQnf Kapitel, weil
der Stätten, die die Kleinodien aufnahmen, fünf waren. Ein jedes dieser
örtlich bek'ründeten Kapitel folgt wiederum den Abteilungen des Ge-
bäudes (Voiiiala, Schiff: reciite Seite, linke Seite) Die Anfstellnng der
einzelnen Stücke war verniutlieli besonders nach '^yninietribchen uud de-
korativen Gef^ichtspniikten geniaeht wie in iui>«'rcu Museen; andere
Mdiiieute (Vorhandensein von Pliit/, Breclilichkeit oder Schadliaftigkeit
dieses oder jenes Kleinods) konnten nnr nebenher von Einlitirs sein, uud
das gilt auch von den Zeiten des KinganLj^ Was das Jahr iiher hinzu-
gekommen war, erscheint allerdings abgesondert, es wird am Schlufs
des Inventars zusammen aufgeführt, und auch gewisse andere Partien
verraten eine Folge nach der Zeit des Eingehens, so sind die aus ver-
schiedenen Archontaten herrfilirenden Inventarstucke Bull. VI p. 36 ff.
1. 70—88 (Arch* Demares) ziemlich kontinuierlich nach den Magistrats-
fasten anebander gereiht. Immerhin ist das Auno da der Tempel ia
den Besitz der einzelnen Weihgaben kam, als ein nebensftchliches Mo-
ment Iftr die Placierung und die dieser folgende Anordnung des Ver-
Beichaiflses anzusehen. .
üoter den Wertsachen befand sich besonders yiel gottesdienstliches
Geräte aus edlem Metall. In dem ApoIIonstempel sfthlen wir 1600 Pbla-
len; sie sind dorchweg von Silber, einige auch mit goldenen Ornamenten;
ganz goldene Phlalen kommen Tor Bull. VI p. 32 1. 80 , Geschenke der
Königin Stratonike. Von Bechern gab es, zur Zeit des Arcb. Hypsokles
(Äiilung des dritten Jahrhunderts vor Chr.) wenigstens, im Artemision 266.
Zu dieser Gattung gehören auch viele andere Trinkgefafsc, z. B. die
aus Semos bei Athen. XI 409 G bekannte und in mehreren Inventaren
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Gikchitek« SatiUltaftttoitr.
•rvAhnte i^vn^ric, OeseheDk der Edieoikei Unter des Miadit^ftbai
Ist ein im lo^enUr Arch. Hyptokles ferteioliiieCes emihneBSiiert; ee
haue (Jas bedeoteode Gewicht von 9512 Dr. und war von Silber; di«
beiden vou Stratonike gescheuktcn waren ebenfalls silbern, die Chal-
kü:L«jk indes enthielt anrh bronzene. Der Hausrat der deliscben Götter
bot dann noch vieles dar, dessen man bei Prozessionen, fOr Spenden
und andere Cercmonien bedurfte: Kf^rbchen (xavä), Weinkanoen,
Büchsen ( fi\r VVeil»rauch ), Räurherfftl-i lieu , bronzene Kessel und
Becken, Dreiiüfse ai» vertchiedeueoi btofl (auch silberne), Op£eriier<ie>
LiMDpen u dgl.
Gebrauchsgegenstände, die den Kultus nur indirekt oder gar nicht
angehen, treffen wir wenig an in den Inventaren: PalAstren gerät, Hd-
roldastAbe, einen Ambos. Trophäen pflegte man in dem friedÜcken
DeloB nicht aufzustellen, Waffen aber werden DiehrÜMih erwähnt.
Bildwerke koniDien vor, 8ind aber selten nftber beseichneu £e
gab nnter den auf Delos bewahrten Schotten geschnittene Steine, riebe
hernach, gegessene oder getriebene Ifetallarbeiten, doch erfahren wir
nnr ansnahmswelse^ dafs hier Apoll, dort Eros oder sonst eine Gottheü
dargestellt gewesen set Henscbenartige Statuetten finden sich wenig;
eft scheint, dafs man die Standbilder ftberhaopt nicbt ins Inventar setata^
wie denn die groCnd Statne des Apoll, dessen Linke die Cheriten easpor^
hielt, nnr genannt wird, tun der abgefallenen Trflnimer an gedenkn«.
Viel häufiger sind Tierbilder.
Schmucksachen wurden viel in die Tempel gestiftet. Besonders
wertvoll waren die goldenen Kr iinze, deren der Tempel des Apoll elMv 30,
der der Artemis etwa 20, der biebenbildertempel 24 entbiuli. Mituoter
ist die Rede von Mitwägung des Wachses oder Harzes nud des Fadens,
wüb Uojnoil*^ dahin deutet, dafs man den hohlen Zweig, an dem dte
Blätter saiscn, mit Wachs oder Harz ausgofs und dio F^lätter mit Fäden
verband. Als Zieraten des Apollonsbildo«; sind vorzeiciinet zwei goldone
Kränze und ein goldener Fiugerring. Einen der Kränze, dessen Mit4«
ein Karneol schmückte, hatte diß mehrerwähnte Gemahlin Seleokos Ki-
kators geschenkt, per Ring zeigte ebenfalls einen Karneol und auf
diesem ein Bild der Nike; StratonMte^ die Spenderin anch dieses JUeioods,
hatte ihre und ihres Gemahls Kamensgöttin eingravieren lassen. I>ln
Widmung lantete ^AnäUmvt 'Apr^tdt; aber der den Bing tmg, war Apoll
(Ball. VI p. 29 1. 6; p. 119 Hote 6). Ihre Freigebigkeit erstreekte aldi
anch auf die Nebengottheiten des AgoU» Fttr die drei anl Apolls Batt^
fll^e schwebenden Chariten hatte sie ebenso viele Goldfcrftnaehen {arm^
f4Mta xpt^^W^Bßfk^eU Noch reichere Gaben empfing die Mntter 4na
delischen Gottes, Leto, der sich Stntsnike, selbst Matter eines Gj»tUa
(Antioches II. Theos), besonders nahe Itihlea mochte; erstlidi einan
Fingerring, in dessen Stein (Karneol) das Bild des deiisohea Gottes
eingeschnitten war; dann ein Halsgeschmeide ans Gold nud Edelstein,
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Mm.
351
wtldMB aihr kintlUeli fatrbailet «ir; 68 bwtaod ans 4» 8«UlMMa
ui «teem halbierten MtMcheo luai Ziua»»eohakMi in Maeken der
Mferia; mn, auf der Brest der Triferia, binirea von den Mittel-
•sbüMen noch ewei dergleicbsn lierab; die ftbrigou 47 ganten Schild-
diea, welebe eine Reibe bildeten, waren ein jedes mit drei Pendoloquen,
aUe xnsammei] nlso mit 141, behängt. Siehe Ilomollc, Bull. VI p. 124.
— Das ArtemisioQ enthiett besonders Tuu und Luxasgegenstände der
weiblichen Toilette. Unter den Halsbftndern ist auch das der mythi-
schen Eriphyle, weIcho> sich nach Paiisaiiias IX 41, 2 vielmehr in
Amatbus befand. Aufserdem kommen vor: Bein- und Armnuge, I*iadeln,
Kämme, Salbkästchen, Fliegenwedel u.a. —
Die Inveotare registrieren auch Münzen verschiedenen Stoffes und
Herkunftsortes.
Einen hohen Geldwert stellten die ^^ufiara dar, Gold- und Silber-
barren, herrOhrend ?on Weihgaben, die man, weil sie schadhaft ge-
worden, in die Schmelze schickte, ein Verfahren, welches auch hentzn-
tage in reichen Kirchen Griechenlands herkömmlich sein soll.
Endlich finden sich Vorräte erwähnt lon Hölzern, Elfenbein, Zinn
und anderen geringeren Metallen, Ziegeln und dergl. Sie dienten für
Banten nnd Reparaturen.
Wie die deliscben Tempel, als Kunstmuseen betrachtet, sehens-
würdig waren, so boten sie auch dem Historiker einigen Reiz, weil sich
an Teraebiedene Weihgescfaenke alte nnd denkwürdige Erinnerungen
knftpften. Eine Yergleicbung der Scbatzurkunden aus amphiktyonischer
Zeit mit den deliseben luTentaren des dritten nnd zweiten Jahrhunderts
' lehrt, dafs die Weihgeschenke von damals noch im zweiten Jahrhundert
auf Delos bewahrt wurden. Die grofse Inschrift (um 180 vor Chr.) re-
gistriert Weihgeschenke von Nikias, Lysauder, Pharax. Der von Ni-
kias gestiftete Kranz, s. o. Seite 328, kommt auch in den Frag-
menten amphiktyonischer Zeit vor, C. I. A. II n. 818 1. 7 f. (und n. 824
1. 10 ff.). Mit I. 7 f. der grofseu Inschrift (Bull. VI p. 30) ftrifavog
^fßuüoüg ofjuo^ jluadvSpnrj dvd^Bfia u^{xi^) h P A h h h III stimmt nicht
Völlif? das 100 Jnhre filtere Inventar Arch. Uypsokles (a O. p. 153),
welches drei von dem Lakedämonier Lysander gestiftete Kranze nennt,
einen aus Weinlaub 69 Dr., einen zweiten aus Lorbeer 27 Dr., einen
dritten aus Myrten 68 Dr. auv ^68<f} wiegend; s. o. S. 349. Dafs
aber der VI p. 80 genannte Kranz mit dem ersten oder dritten des
Alteren Inventars identisch sei, ist nicht zu bezweifeln. Das ältere In-
ventar verzeichnet auch den Kranz des Pharax und nennt den Geber
einen Lakedämonier. Ans noch froherer Zeit datiert die im selbigen
IttTentar verseichnete Gabe des Datis, eine goldene Kette, 36 Dr. wie-
gend; Datis kann nur der persische Admiral sein, der die Flotte des
Grobkönigs führte nnd dem Apoll auf einem der delischen Altäre
300 Talente Weihrancb verbrennen liefs. Auch sonst finden sieb manche
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852
Gritfchiicfae SakrakltartOmer.
hiBtorlteb bekannte Namen. Obrigens sind die Geber aas aller Henrea
LAndem, auch Römer, sogar Semiten (vgl. Dittenberger, SylK p. 509, 11).
Mag man die (Jolischen Hicropöen, da sie offenbar von all und jedem
nahmen, für schlechte ralrioten erklären (und allerdings verstanden sie
wohl die kleinere' Wage besser zu hüiidiiaben als diejenige, auf welcher
man G* -inmingen wägt>. so viel niufs man ihnen lassen: ihrer Amts-
pÜicht -iii i MC uachgelvMinrtiPn, sie haben Jalu'liUüderte lang die SchäUd
ihres GoUes treuUch behütet und bewahrt.
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Heilster.
L VerximhttteB 4er tespmheiieii Schriffaip*
Aber!, F , Kompantiouinitt bei
mpr I 212
Abraham, f , VeUeius Iii 260
AbraliMn, W., stadia PltatiM H 45
Attohylus, A^amemDOD, von D.^.WU^
Aowitz-MöUendorf I 229
— tbe Eumenides. b? J. Da?ie8 1 290
bj A. W. Yomll I S31
— Pener» von Teuffel-Weokletn I 296
— Prometheus FiDeios, by H. M. Bte-
pheo80D 1 22d
A)bfeobt,€., Litteratorbericht eu Iso-
brate« 141
— Literatnrbpricbt zu iijiiae 180
— aa Aotipbon 1 IS
-> Beiträge au Is&us 1 46
^ so Peeodoieokratee mp6^ Affa6tnnov
141
— die 0egoer in der 1. &ede des IsAna
4 45
AiMnger, F., 4e ilieCorkiie en ontloiies
Tbacydideas scholiis I 90
AMoreontea rec. Fr. Haosseti I 73
tf*Anoona, A., stadi suUa i<<tteratura ita-
«Mia III M8
Aüdooidea de myeleriii, ed. by W. T.
Ilickie I 28
Aiitiphofitia orationefl lec H. Her»
werden I M
AliBtedee, Ch , (KiMMriiidoliisin 808
Appel, E, de genere nentro iotereame
III 46
Arohiv för lat. Leiuboeraphie UI 1
Armbrueter, M , das Tragisehe 1 911
Arr>otdt. R , zur rbronologiacbeB Bee^^M-
muQg von Eur Ion 1 293
AilMoh, J., Cornelius Tucitus III 280
— dCoiMiilftrfuCeii lU S70
Aageberger,!.» die ArielopbwwMholiiP
1 168
Bibrena, E , Aoea Laurentia iU 223
— miMellkiMft «eeitie» 41 «M3
M Pliot AB|ibitnio Jl Ttt
Baier, B., de Plauti fab. recensu
Ambrosiana et Palatioa Ii
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Beioer. Gh., Moniz Haopt II 178
Balooli, J , so Tbeokrits Hieron 1 01
Below, E.. de biata Plautino 1129 III 148
Benoiat. ie PiMHa de ^mov^iA Uoiei
11 19
— in Plamns Gist. II 87
Bentley's Plaatine emendatione Ii 10
Bergk, Th , kleine Schrif!f>Q II 90
— adveisam aa Plautus TruMUiMBiie
U 128
Bernhardte, F^age naeb der Reiben-
folge der BopbMdeiicben Tragödien
I 242
Bertolini. F., saggi di storia ilaliana III
295 1U8H)
Birt, Th , ad historiam hezametri datini
II 178
— Vermutbuugeii zum Glonosus ded
'PkaHit Ii 106
— df firle rbri^tiana III 812
Bieae, R, Wi sen der Tragödie J 21 1
Blase. iH.f de modortun temjKHramqae
qiiaeetleiMi il 00
Bloaa, Fr, darPaiao das Isylloa Jü loo
fahfolxfichi Ar
XLTDLCtW. m.)
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854
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— de Pharthontii frugmeutb I J'»^
— ein hragmcnt des Archilochui» i t>6
— la Berglu Foetae lyrici I 67
- Citatn aus DemoRthenea I 93
Blook . sor deu pasaagei de Jartoal
II 2)8
BlOmner. H.. du Kunstgewerbe III 20t
— Lo-cliuin^ des Stahles I 24')
Bock. R., de codici» Jsocratei UrbioAlis
auctoritate I 34
Bodtoh, F., quaestiones Sophocieae I 242
Bottioher, C . de allitterstione III 148
Bohlmann. A . Antipbontea I 14
Bohlmann. C , de atiractioDis U9a apod
HtTodotum I 1
Bobfibolf , der Prolog der Ipbigeoie in
Aulis l 291
Boissier, Q., roppoüUou aous lea Ceaars
III 2d4
Metel, A., da die« ineertoa III 190
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62. üedichr de«? Catiill III 150
Boot, Cf Hugo Grotiuü et 1 aciUi« III 180
Brambe, i. Q.. Cbrietos patietti 1 2t4
Brandt. C, (luaestiooeaProportianM II164
Braun, G., H( raerknngen sur Syntax dea
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Breusing, A , Nautische.s zu Homer 1 19^
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a!; rfi T 225
Breznik, Fr, Ersiehong hei den Römern
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Buohbold, L., de paromoeoaeos tun II 40.
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Buohhoiz, E., die homerischen Reaheu,
III. I 178
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— Jnvpnalscbolien II 220
— zu Plautus Gurc. III 142
^ Klago eines oatgothiaeben Profeaiort
II 19r
Buermann, H. , haodüchntt liehe lieber-
lieferung des isokrates, I. I 43
— Handscbriftlicbes sn den kleineren
attischen Rednern I 13
— zur Textkritik des h'iwi, — Isäus
bei Dionysios von U&iicaruass I 50
Bulletin de eorrespondaaee bell^nique
nui6
Bureaob, C, consotationnm bistoria cri-
t?rH II 314
Bursian, K., der Rhetor Meoaadroä 1 dS
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snra in Aeicbylas I 222
Oitar, J.. de v. araia et tbesia iigoifi-
catione III 61
Cmnpbell, L., Aeschylea I dt8
— the Aesebylean treatnent of mjtk
I 222
— interpretatioD of tragedy I 251
Carnuth, O., Quellenstudium zum Etj-
mologicum Gudiaaum I 149
Carstens, C. , de accuaatiTt nsn Enri-
pifi'^o I 2-^1
Caisani, Q., lo htudio di Bologna III 171
Catulli Tibulli Propertii oarmina reee.
Haupt- Vahlen II 140
Celesia, E., TAteneo genovese III 171
Chambalu, A» Flavlaoa III 278
CbateMn« E., paioograpbie dee elanh
ques latins II 268
Ciceronls npera, rec. C. F. W. MüUer
II 223 tf.
— ausgewftblte Bfeden Yon HalnnLanb-
mann Il230ff
— orationes ^electae ed. H. Nohl II 233
— pro Arcbia, da C. FumagaiU 11240
— Reden i^Cf^ m Catilina, von K. HacbC*
mann II 237
— Reden für Miircellus, Li^Trin^, Deio-
tarus, Tou Richter-Eberhard 11 256
— Por.izione in difesa di P. Sulla, da
A. P&sdera II 239
— Reden gegen Verrea, Yon Bidlte^
£berhard II 232
— — in Verrem, par K. Thoma» II 232
~ Cato maior. Laelins, ed. Tb. Schiebe
II 967
Laelio e Cato maior, versione da
6. Roselli II 300
^ Cato maior, da C. Fnmagalli II iN
— Cato maior von J Sommerbrodt II20S
— Laelius, von r W Nanck II 2'.>9
by E. S. bhuckburgh 11 300
von A. Strelita II 299
~ de natura deomm, by J. B» Major {
II 284
^ _ jmr F. Pieavet U 286
par C TUiauconrt II 286
— academica, by J. Reid U 277
— opere filoaofidie tradotte da St. Mi^
tini I! 276
— de oföciis. De senectute. De ami-
citia. Scipio's dream. Tranalated by
A. Peahody II 277
— de öfßciis, par E. Boirac II 303
fon O. Heine II 308
by H. Holden U 802
paraJolyUaog
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Register.
35^
Ciceronit de oificüs 1., von Tb. Schiche
II dOl
~- • OberseUt von Fr. Richter II SOe
— d<> re pablica, by O. Bardinghain
11 300
— i libri intoroo alle leggi. da G. bichi-
rotloIISlI
— Taseulanae, von L. W. Hasper II 881
von Tischer-Sorof II 281
— i»oniuium Scipioniä, vou C. Meissner
II 310
Cioffl . G . siül^ origine della moaeU
HI 1^7
Clerici, Q . ü proJogo di JPersio loter-
prt-tato 11 194
Cobet, de loci« qnibQsdam Aeschyleis
I 223
— zn Ap«ino«* I 103
— ad Juliauuui 1 104
— so LoDginai I 101
Lysiaca 1 29
Cocchia, E.. patria di Ennio il 1
Cogltolo, P., ^l^gi supra TevoluzioDe
del diritto romftiio III 189
Cohn, L , de Heraclide Milesio III 61
Coilmann, W., de nonnullis locis Eurl-
pidi IS et Sophocleid 1 250. 281
CÖni«lieMn , J , ad Properiii elegias
II 179
— ad Petronium II 198
Correard, F., Vercingetorix III 247
Dahl , B. . znr Handschriftenkunde des
Cato inaior II 295
Dalmass, G , la faniiglia in Sofocle I 242
Oaub, A , >?tnf!ien zu Stiidas 1 153
Davlea, Sywposiaca 1 179
OafMit, CL, nso omerico di «fi; I 196
Dehlen, A., Thoorie dt's Ari-toreles; I 211
Deipser. Bildnu(r der A4)ecliva auf fer
u ger III 52
Detter. H., de Cieeroois eodieiboB Voesia-
nis II 271 ff.
Oe la Vilip de Mipmont, H., de Thcxa-
m^tre spotuiuique dans Catulle III 150
Dtnaciie, W , de nsu dativi localis in
Homeri carminibus I 190
Deneken. Fr , de 'rhonx<»nii!< III '.U')
Deutsohmann, de poesia Graecorum
rbvtbmicac primordiis III 92
Da-VIt. V., onomastioon Latioitatifl III 9
Dionysli Thraois ai« gramoatica ed.
0 Tellig 1 109
Dippe, A., de caiiticorum Anschyleorum
eompositione 1 820
Oittenberger, W., snr griecb. Antho-
logie I 84
Ooberentz, E., de scboliis in Thucydi-
dem I 169
Draheim, J., da YercUii arta rhytbmiea
m 163
Drechsler, Fr, trxtk ritische Vorschl&ge
EU Cicero II 233. 272
Draeeal, E., osaenrasioni interne al bolH
dei nuittoni III 201
Dubi, H., UömerstraSMen III 237
Dupouy, E., la medicine h. Home III 188
Dzfatsko. snm Truenlentns II 131
Ebeling, Hrndächriftlieiiei an Cio.
de divination'» 1! 2*^9
Eologae latiuae c Mureto elc Iii 179
Egelhaaf, Q., Analekten sur Geschichte
des 2 panischen Krieges III 888
Ehwald, R.. zn Propere II 181
Eichert, O., Worte rbnch zu Ovid III 25
Ellis, R., zu Cic re publ. 11 309
— zu Juvenalis II 216
— ad MartiatPHi II 202
— on I'ctronius 11 11»8
— on Plautus' Truculcntus II 131
— on Properlins II 181
Emerson. A , de Hercule Uomerico 1 188
Engelbreoht, A. Q., stndia Terentiana
11 47
— Über die Sprache des Clandianns Ma^
mertus III 39
Esmein, A , histoiro de Uusucapion III 11)8
Euler, Abfa»8uog8zeit der Isokrateiscbeo
Frifdensrede I 84
Eiiripides ausgewählte TragOdieo, fon
H. V. Arnim 1 L".)4
von 2h VVecklfiin I 289
— - übersetzt von Prell-Erckens I 28i
— Bacchantes, od. J. T. Beckwitb I 886
— von J E. Siindys I 28ß
— Hekabf! von N Oosios I 286
— Herakliden, vou Bauer-Weck lein 1 287
— Hippolytus, von Th. Barthold 1 890
— Iphigenie in Tanne, von 0. 8. Jerram
I 292
vou Ch. Ziegler I 292
— Medea, von Th. Barthold I 804
von C B. Heberden I 294
von S. Mekler I 294
Faltin, Q., der Einbruch liannibals in
Etmrien 111238
Ferrini. G , ?ul logatnm optionis III 198
Flach, H., aum Prometbens des Aibchy-
los I 223
Flalsohmann, J. K , der Ideenznsammen«
hang im 1. Chorlied der Orestie I 880
Föhlisch. Bcnfitzung des Poiybins dnreh
Liviiis Iii 239
Förster, R., Acbilleun u. Polyxena I 106
— Libanii et Choricii fragmenta 1 107
Fraocaroli, Q , emendamenti al Eschylo
1 229 ff
<— de F^uripidiä scribendi artiticio 1 281
Franoke, K., de hymoo in Cererem III 81
Francken .0. M. , ad CieeroDis palimp*
sestos II 306
23»
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3d6
Pranke, O , Geschichte dor lUlipiKbait
SU Dessau III 174
cboro III 10!
Freyer. Th., de sclmlioniai AMObiaeo-
rnoi foQtibus i 172
FfMttlwito^. IC.« WKKt Ocfl^MMe der bsiH
bnrgisc-hen Bildung Iii 180
Fritzsche, F., de neoiem dootniMii
111 106
RHmIm, Ik^ wm Tfceegrie 1 61
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Phrahcologip f!»>** Tacitus III 49
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IM
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deii I 287
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— d^T t>i^S'>ij>><: tmi>»£ bei Homer I 182
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£Oroer Iii 63
— «um Satamikr Iii 118
lUaeeee in Sideaiatt <Aaeedoita Cm-
Tiiori<?i:\^ III :?1
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tiphon I 18
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ücaoiur usiia i'iAaiinua Ii 48
©örre», F , zu Juvenal II 217
Goethe, A., za Cic. de nat. deorum II 287
Oitx, Q.y gtoMiliuai Teieaciaaain HI
— rompnsitioDe PMMli II 115
zu IMautus II 4
Goldmaan, Fr, poetiiebe Peraonifikatioo
bei Haatas II 48
Oamperz, Tk., eine TernieiDtlieba Tra-
^riilie des Euripides I 2R*>
CkM>driok, on ceruio ditticuities with
regard to Ibe Greek tatmlogy I 21t
Qraminder» Aoigaag das Köaig Oadffn
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— kritisebe Hieeellaa I Ml
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des us«s m 1 100
Mbmy, L., SehriflstMer a. BaeMMIir
im alten Rom III 202
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Haimaar, C, Demetnus ictpi kppi^^Kiai
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Haneean, Fr., ein nanbaliichei Laat-
gesets GliVdortingf d»T Anarn^nn-
tea — Accentus in metxis anacreon-
tieo et Hemiambico — Uoorosodisdie
HymoeB Aes Gftsfor aoa Nasiaaa Ilf
92 fT
— Rum Jonirtis a minore III 79
— über deu gncch Wordctns III 107
— aa den Sefpioneoiascbfifteo III ffü
Narnecker, 0 , die Triger dea Hamaai
Hcrmagorasi I 04
Harriaon, iaiie, mcmumeDts roiaUog to
die Odyssey 1 I8i
Hartfelder, K , deutsebe üebers 'tzmgga
kl»?isiscb<'r Srhr!ft«t«>llpr III kll
Hartman, J , studia Antiphontea i 15
Härtung, C, Beaterkungon la den griech.
Mukoitkem 1 77 III 82
Haas. H , de Heredis A«MI ar. mpk
noAtreiat I 103
Hat«, G , Beitftge rar Ul. Stilistik II 230
Haaler, E , textkritiaAa BiMiahigUB
m Thpoknt I 78
Haupt, H , Bericht übor Dio CassiosIH 287
HaaeoMId, O , de aermoni'« proprieta«»-
bas in Pbilippicis Gicerooii III 94
Havel, L , ponrqnm €ic6raB -ft pivHaift
la Philosophie 11 272
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EagiifeBT.
S57
M«eht, M , tar homeriscbeQ Semasiologie
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Heieterbergk, B , Jus it^iürum iii 194
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Universit&t HI 171 •
Heibig. W , das homerische Epos aat
den Donkmäierii erläutert I 183
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cationp II 114
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1 86
Hermann, C., Strophfu bei Pindar III 85
Herael, H. , qua io citaudis scriptorom
locis auctor lib. nepi Ik/fou^ usus sit
I 101
Herwerden, H van. animadfonioDes ad
poetas graecoä 1 58 ff 218
— studia ad Antiphootem i 19
HMit, R. D . OD Cie. Academica II 980
Hirtchfeld, 0., Bericht Uber eioe Bdae
in Dalraation III 301
Hitzig. H , SiuUii'n isäus I 47
Hodgkin t Th , Italy and b<*r invAden
Iii 308
Höfer, P., der Fekkug des Germaiiioos
III
Hoffhnenn, E , zti Aisch. Prometheos 1 224
— au Für. Meilea I ^97
Holsten, R.. de ätesicbori dialecto I 68
Holzapfel, L, r6m. Chronologie 111211
Hoogviiet. J. M , studia Homerica I 197
Hopplobler, O.. de Tbeone I 9d
Horning, A., ein vulgärlaieioiachea Be-
tonung^gf'set'/ III 66
Houwing, i., de iioui. legibus sumptua-
rito Iii 189
Hoyer, R , de Autiorho Ascalonita II 276
Hubrfch, Th.. de diis Plautinis II 6
Hühner. E , zu Properlius. — Zur (Jor-
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Huemer, J., zu Cic Paradoxa 11306
HusoMie, iorispradeotU aotcinstInMiMi
11312
Jatobaen, A., Quellen der Apoiielge-
sebichte III 285
Jeep. L A., KaisiT Diode tian II! 299
Jeeaen, J , Apuiluuius von Tyaua Iii 287
Ignatius, Fr., de Antiphontis elocutione
I 17
Ijsendijk, A., de Plauti Pnrsa II III
Immisch, 0., de glossis ütsychiaBis
iii 33
Joohvm, E, die von Aristoteles In der
Poatik aofgestellteu Normen anifa»
wpndpt auf die Antigene des Bopio*
kies 1 262
John, C. , das Verhör Jer Catilinarier
II m UI 946
Jordan. H., quaeati«naa TnlUanae (OiaL)
II 227 312
— quaestioueä Iheognideae 1 ö7ff
laaao, Shakespeare^ Comedv of Bsrota
u. die Men&chmeu des Piautas Ii 93
Issel orationes ed. H. Buermaiin I 50
Isooratis oratiooes reo. G. beuseler i 32
— ausgewählte Beden, von Banrim
Btein Eberhardc I 32
— il Panegirico, di G. MflHer I 44
Jullien, E., de Goruelio Balbo Ii 248
Jung, J , die Germanen an der Denan
III 310
Juvenalis salirae ed. J D Lewis II W0I7
Kämpf. W , (ie pronominum personalium
u^u apud scaeuicos Ilomauorum II 57
KnIbel, G., Dionysios von Halikamaaa
t: die Sophistik I 91
Kammer, E , hdTneri^rhp Verslehre III ril
Kappeyne van de Capeilo, J-, Abiiaad-
Inngen snm r5m. Bbeeht III 190
Karsten, H. T., Ciceroolaua II 22.^)
Keck, St., Dual bei den griech. Eed-
n< rn I 5
Keil. B., analeeta Isocratea 1 43
— ae Isocratis papyro Massülentt 1 30
~ zu den Simonideiacäen Epigranuwo
174
Keller, O , der aatvmiaehe Yers III 117
— eine Sub^cription bei JuTenal II 211
Keseberg, A., qnaeationea Plaatinae 110*
III 206
Kiene, A., die l'fiicht der Blutrache 1 184
KiessHng, zu Eunpides I 298
Kleine, A , Ge chichte des Weaeler Gjai-
na^inms III 17(>
Kieinecke, P., de peothemimere et heph-
themimere caesnris a Virgilio nani^
patis III 152
Kleist, H V., dotr^spahitt I 38
Kiimek, P., zur Textkritik Jultao^ i 1U5
Klotz, R , stndia Aeschylea III 103
Knaack, G , analeeta Alexandrina H 104
— qn^estioncs Phaethonleafi I 300
Knauth, H., quaesticiies Propertianae
II 164
Kneisel, B., quaestiooes Sophocieae lOÜ
Knoke, F, zu demFeJdang dea6eiM>
Dicus iii 266
Kobllinski, 0. v.^ de if / )^ vocalinin
meosara III 80
Kooh-Georgaa, WOrterbaeh la Vergilias
11121
— Wörterbuch zu ijoraeliusNepos III 24
Dig'itized by Go
858
Begister.
KMk,Tk., enendatiooM AeMshyleM 1 816
IMIiiuMii, K., de idioIHt TbeocrHds
I 177
— perfectujD ioteosif um im Griechibcben
1 101
Kohm, 0 , Studien tu Antiphon 1 81
KoMMfty, F.f die Figiira M miv^
U 185
Koirtot, K , eufxfitxra xpmxd I I6S
Ko^, A.. de Ammonii . . . fönte I 143
Kersch. Th . de interpolatioiiibiis Pro-
pertiauig 11 Ibö
— Metrisches za Martial III 165
Kotthoff, W , qaaeitionee Aeaehyleae
I 219
Kral, J., kritiacbe Beitrage au Kuripides
1206
— de Aantrit« iacanis II 78
Kreba-Sohmalz, Antiburbarus III 84
Kreuttner, X., Androuici 1 ittpi xaSA»
II 283
Kffteg«, H.. de enontletif ooneenivii II 55
Kroker, E. , '/u ht et ein Portfit des
Aischyloay 1 223
Kflhnlein. R , de yI et usu precaudi 1 7
Kühl. J., bei Homer I 194
Kukllnaki, R., critica Pbintioa II 63
Kttntze. F., Beitr&ge zur flosrhicbte dei
Oth(>-Vitellius-Kri('ges 111271
Kiittner,B., de Propertii elocutione II 166
Kylander, T , Sextus Propertius II 153
La Blanchöre, M de, de rege Juba III 268
Liger. 0., de veter um epicorum atudio
165
Lalin, Em de praepoaitioiioiii nsn apod
Ae>chyluiii I 220
Lentii E . strafvfTf&hreu gegen die Ca-
tiiinarier Iii 244
Ltngen, P., aatlecta PiAotfoa II 66
Langrehr, Q , de Plauti Pocnulo II 116
La Roche, J., Reim u. Alliteration in
der griecb Poesie III 67
— Homerische« I 800
Liurie, S , Amos Comenius III 172
Leaf. W., thr Hrini'Tir rhariot I ld4
Loeuwen, i van, u. Mendet da Coata,
der homeriache Dialekt, abersetst tou
Mfhier 1 804
Le Foyer, zu Martial 11 201
Lehmann, K , quaegtione.sTiilIianae II 229
Leldolph, E., de Festi et i'auii lucis Flau-
tinis II t4
Leiter, H , librr Sophokles Antigone 1861
Leo, Fr . 1- rtionc« Plautinao II 4
— Stiehl Fmutinae versus Ambrosiaoi
II 126
— einKapitoIplautiniscfaerMetriklllldS
— viiifiirtae Propertianac II 187
Uebl, H., Beiträge zu den Persiusscbolieu
II 184
Um, H., snr Oescliicbte der rlieceii-
schen Ideenlehre I 90
Ltncke, E. M., de elocutione I i 1 4ö
Lloyd, W., Sophoclean trilogy 1 242
Ldffler, E., der Cornea Tbeodosina III 806
Löwe, G , gloiiae nominnm. — Opoteda
III 27
LOwenfeld, R , LokMsGomicki iii 104
Lowinaki. A., de enendando prek>go in
Aeschyli Septem I 886
Luchs, A , commenTationps proaodiacae
Plaut ma»» II 24 III 143
Ludwich, A , Aristarchs hom. Textkritik
III 79
Lücke 0 . Goi'rbe n Homer I 186
Lugebii, K., Uomerica 1 808
— SU Is&os I 49
üiiMk. Ober den Statntf der t. Bede
des I^äus I 50
Liithmer, J , de choriambo III 77
Lyaiaa, au!»sew&klte Uedeo, von ir roh-
berger^Gebaoer 1 84
fon W. Kocks 1 31
^ ^ von (Tiu^f'ppe Mülb'r I 32
— -- von Kauchenstein-Fuhr I 31
— von E Shockburgh 135
Mndvlg, J. N., adveraaria cntica I 2^
MShIy J . Konjekturen zurOrestie 1 228
Magnus, H., zu Catuil u. Properz 11 190
Malchin, J., de Choricii studiis I 107
Manna. Q , sopra un paaao cootroverso
sli (>ninijliano III '2m
Mantfeld. A , de euuntiatorum fonaa-
üoue II 167
MmpoM, A. do, Gic pro Ligario 11858
Martens, eplatnla de Martialii 1. 1
1! '201
Martialis, extracts, by Sellar aud Harn*
aay II 109
Matthiass, rOmiache AlimeDtarinetitatieD
III l'Jö
Maurer, Th. , Abfassuugsaeit von Ci-
cero« Cato maior II sft
Mauri, F., riceidiedi G. ürbino III iBl
Mayer, M., der Proteailaoa des £iinpidei
1 297
Meyor, J. E. B., note oo Juvenal II 817
Meier, P. i , Bemerkungen an Enripidcs
Meifart, Th., de futuri exacti osaPiaa*
tino II 54
Meissner, K., die strophiaeiie ONedenuK
bei Terentius III 143
~- (b> ia!)tbico apud Terentium septe-
uanu Iii 144
— an (^G Cato maior II 898
Meitzer, 0.. de belli pmüd aecoodi pn-
Tüordiis III 230
Menadier, J., der numismatische Nacli*
laaa der varianiadiea Legioii HI
Digitized by Google
859
Menard, R., ie cours royal aar Juvenal
de Bossuot II 203
M&nfM n. PrwiM, leiicoo CBesariMmm
11119
Merguet, H., C&sar-Lexikon III 18
Merx , de versiooe Armeniaca Dio«
nysii ThnuHs l 109
Meu»el, H , lexicon CaesariaDom III 19
Meyer, W., Ursprung der rbythmiscIkMi
Dichtung III 69
— Woruoeent io der altlateiniseheii
Poesie II 30. III 126
Michaelis, A., zn Sophokles I 246
Michel, H., droit de cite III 185
Mispoulet, J., du Dom de? reiifaut oaturel
III 203
Misset, E , le rhythme da fers satomien
III 120
Mommseo, Th., römische Geschichte
ni 314
— die OertHebkeit der YanuseUsebt
III 268
— T<>ndeD8 der Taciteischeo Germania
11128t
Zama III 235
Motnmsen, Tyoho^ griech. Fr&posiUooen
I 193
Montefredini, F., Ie piü celebre univer-
sitä III 168
Mowat. R , ilnmus divina III 206
Müller, Ad . rnrvji^. uncus III 50
M&ller, Anton, Piautus II 2U
MSIIer, Emil, Oedipi r^gis vv. 8S6f ehero
nii Oedipo triboantur? I 250
Müller . Ernst, de numero Ciceromaoo
II
— EinleitoDg sa Gieeros Rede de pro»
viiiciis consularibu^ II 260
Müller H J . Dual bi i Euripides I 282
Müller, Luoian, Metrik der Uriechen u.
Börner III 64
— der saturriischc Vers III 120
Mfliler, Rioh., de infpriertionum nsu I 242
Munzel, R., Autisiheniä Iragmeutum 1 14
Mliir, Ch., der Chor in den Sieben des
A<»aciiylii8 III 99
Mullinger, J , the ÜDirersity of Cam-
bridge II 107
Mutzbauer, C , ßiy I 197
Naber, S A., epi&tula de Jultano I 105
NIgelsbach, C. V., hom Thrologio I 185
Nagufewski D , de ,Tnvenn)is vUh II 204
Narducci, E. , di uu coUice luiiiaDo
11269
Nauck, A., 20 griech. Elegikern I 55flf.
^ kritische Bem» rknng('n zu den griech.
Tragikern 1 2ütiü Iii 107
NeokM, 0., dpjretf>6i^T7j( 1 203
Meissner, E.» iJoras, PerBios, Jovenal
II m
Nettleship, H . notes in Latin iezico-
graphy Iii o2
Naugebauer, R., der Prologos der Anti-
goin> I 260
Neumann, E., de compositis a dis ind-
pientibuH II 59
Newman, F. W.. on tbe Ghoephoroi 1 290
Nitsche, der Rhetor Menandros 1 99
Nohl. H , der Codex Tegemseensis fon
Gic. de imp. II 233
Noordewier. N., Isoeratea I 88
Novack. R . C ic pro Murena II 230
Nutt, G, ein Cicero Mnnuscript II 272
Oberdiok.O., curae Acscbyleae I 215. 226
— Studien zur lat. Orthographie 11X48
Obrioatis, R , de per praep U6U 11 69
Oekonomides. zn Aeschylus 1 224
Oesterberg, P , de structura verborum
cum praepositiouibus compu^iturum
II 198
Ohnasorgo, W., der AnoDymus Valesii
III 303
Olsen, W., quaestiones Plautinae 1152
Opitz, C. R., de acrostichomm arte II 21
Ostermayer, Fr., de historia fabulari II 4
Otte, H., Bericht rn Sophokb^s I 234
Otto, A , de tabulis rropertianis» II 159
Paokard, R. L, summary of tbe Oedi-
puä at Kolonos I 2ö7
— the Oedipus Rex 1 260
Pfihler, Löschung des Stahles 1 244
Paley, zum Agaui. des Aeschylus I 229
Palm, Q , de Jov. saiira XV 11 218
Palmer, A miscellanea II 151
Pampaloni, M., sopra 1 isola III Il>8
Panaetii et Uecatouis fragmenta coli.
H. Fowler II 276
Papadopulos u. Miller, notice d*an ms.
{?r»'C dl' Smynif 1 156
Papageorg, P., hAjTatni^crpa 1 228
PattOKer, C., supplementum lezicomm
latinorum III 17
Paul, M , quaestiones grammnticae II 66
Peez, W. , Darstellung der Iropeo bei
den Tragikern 1 213
Pelper, C, qoaestioDes Propertianae
II 176
Pellissier, A., les graodes le^^ns de l'an-
tiquit6 III 313
PeppmQller, R., Bemerknngeo au Homer
I 202
— 7A\ Thengnis i 63
Pernice, A ,zum rOm. Sacralrecht III 207
Pesob, Ff., K&mpfe der RAmer um
Gallia III 241
Peters, K., de Isocratis studio numero-
rum 1 35
P0tronii satirae ed. F Bfleheler 11 196
Pfitigfc-Harttung . J v., aber den Feld-
tag des Oennanicus III 267
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360
Philippson, R., Ciceroni&na. Dit Pm>
tagoraüübersetzung II 313
Phillips glossAry III 31
Ploinelli, F., l'efolusione del divmio
III 192
Pirohala. J., AlliteratioA ia der Ut.
Poesie III 67
PiMitus, ausgewihlte Komödien^ erUlrt
▼00 J. Brix, II. II 84
— comoediae rec. Fr. I.po. 1 II 70
— rec J. L. üssing, IV; Faeadolns
et Poenulns II 114. 121
— Mercator, ed. 0. Oöts II 96
— MoBtellaria, ▼on A Lorpnz II 107
— — von E. A. Sonnenschpio II 107
~ Poenulus, von G. Götz II 114
— Stlebiu, Ton O. Oöts It 126
— Trioninmus, von G. Schöll I 29
von F. Zambaldi U 129
— tragmenti coli. F. Winter 11 136
PiMtIt, Fr f an cbapitre de mOiriqne
latine III 150
Plew, J., Beiträge so dea Scriptom
hht. Aug III 288
Poetarum rom. fragmeota coli. Ae. Baeh-
rens II 816
Polcorny, J , Amphibolie I 221
Pofak. ul Ghoricii declamatioaes I 107
Polak, zu Marttal II 201
Polle, F., zu Cicero II 238
— eu Cic. Cato maior 11297
— de Oedipo rrge quaestiones I 251
Polstorff, H., de versibus aliquot Jave-
ualiä II 213
Popp, E. , de Cio. de ofßolis cod. Palo-
tino II 304
Poatgate, J P., Propertius io 1880 II 176
— zu Froperz II 190
l^ozza, P., Fim Tommaso GampaneUa
III 181
Prammer J , zur Lextkographie von
Cäsar III 20
Preuas, S., Lexikon zu deu paeudo-cä-
sariaatselieii ScbriftwerkeD HI 19
Priebe, C , de Frontono imitationem
prisci ^-ermoDis affectaol«' III 37
Propertii eiegiae roc Ae.Baehrens II 143
rec. A Palmer II 151
Puntoni. V, PhaedraH indole I 201
Rabel, 0 , do usu ndnorniiiationis II 40
Ramorino, F., ad Kulleri opusoulum
»Der sat Vers« III 117
Rangab^, Kl., 6 *m9 "O/i^^ffOv üntwdt^
^tog I 18C
Reimann, H., Studien zur griecb. Musik-
gescbicbte III 84
Mmiardt« Interpolation in Cicoroe OfA-
zien II 906
Reinkena, J. M., de Aoscbyli DanaidiiniB
1232
Roieoh. E., de moaioia
mininus III 315
Renn, Beitrüge aa Martin 11 200
Roiiaa, Fr., Ober Paendo-Lyaiaa* Bpita>
phio9 T 30
Reuter, A, de Aescbyli codicibus I 215
Rhode, A , die bypothetiacboa SiUe bä
Honer I 191
RIbbook. O , lom Anphitnio II 71
— emendationes Mercatoria Plaoi. 11 M
— Kolax II 3
die Medea des Neophron I 296
— zn Sopb. u. Eur. Elektra I 246
Ricoardo, P , Antonio d ' Bergolli III 191
Riehter, G , znr Eiotuhrtii&g io dio gricck.
Tragiker I 243
Riokmann, ia cnmahuidis ewiks
tis . 1 66. 67
Riess, L. Grtind Probleme der röm Ge-
schichte bei Hauke u. Mommsen III 222
Ritsohl, 0 , Cyprian von Cartbago III2di
Ritter. G , Untersachungen ssaa aOekte
rhen Krieg III 242
Robert, 0., döpnou u dstrtuo^ 1 186
Rockel, C. J., de allocutionU osa apad
Tkttcydideia,^ etc. 1 10 89
Röder, W., Ober Cobet» Emendatioaea
I 44
Röhreke, R., de u. ö^rti bei bopkokkt
1242
RAiisoh, H., lexikalische Ezoerpta III 4t
— KU Pelronius II 197
— Schüiion zu Juvenalis II 216
Rohde, E , die asianiacbe Hheiunk 1 dl
Roaabero. C, lucubralioaea Propertiaaaa
II 167
Rossl, P , iüterpretasiooe doUa läge de
usuris III 198
Roat n. Lugebil, so Soloos Fragaiaatia
I 56
Ruby, noQQttlla de Ai. Sopb. iotegritate
1 244
Ruelle, E., note sur la musique d'ua
pa<isage d'Earipide III 106
Saatfeld, G., teuvanrusitalo-graecus III 10
— liandbüclilein d*>r Kigenoameo aat
der Geographie III 63
Saohs, H , Aoiilleos n. Domitina III 600
Sad^a, L , za DMAysias fon Haliku-
Salza, N , Cartagine III 228
Saltzmann, Fr . über Cicero^ Keuotai«
der platonischen Schriften II 275. 261
Sanders, D., die Zahleo ia der Odjisit
I 187
Sandström, C , emendationes ia Propsc-
tiiim II 178
Soala, R. v., Beziehungea das Oriiali
zum Occident III 311
Sohfifer, A., Gescbicbtstabelien 111214
Digitized by CoogIe.i
m
M«nki, K., HMdwshrilUiQhM sa Jn-
Tesal II 210
Seherer, P., de particulae quaado usu
1161
Sohmalz, J. H., lat. Syntax III 7
Schmidt, F. W , kririf^r he Studien iii den
griecb. Dramatikero I 208 Ä
SoMildt, Job., Ulixes postbomoiiens 1 212
Sohmidt, Johann, zuon MonomenUiin An«
cyranum III 250
Sohmidt, Ludwi9, zu Froperz II 191
Sttaridlf MoriZ| de numeris ia diuriciä
•ystematis Aiada Sopbodeae conti-
nuatis III 106
— sa Antiphon I 22
— Metrisches xu boüiiokles III lOö
— Bau der pindarimeo Strophen III 36
Schmitt, G. H., qua ralione veterea Te-
rentii tabularum partes distribuprint II 7
Sohnee, R., Beitrag au den Ariätophauea-
aehoUen I IM
Sehnoldewin. M , die homerische Naive-
tÄt. — Statistische^ zn Homer I 187
Sohnoor, H , ut bei Plauius II 62
SeMmann, Q., de etymologici m. Ibnti*
bu8 I 150
Sohönaloh, Q., qoaestiones Ja?enallanaa
1^14
SeMiie, A., de Isucratis papyro Maasi-
liensi I 39
Schdnhardt, K., alea HI 205
Schräder, H., zur Literatur der griech.
Tragiker I 211
Sohrader, O., zu Ovidins n. dea QneUen
der Varusschlacht III 257
Schräder, P , de ]>,irf. anne, nonne
apud PlauLum prosodia II 26
Schredlngar, C , obeenratiottes in Planti
Epidicum II 90
Schreier, H., Goethe n. Homer I 187
Schreiner, R, zur Würdigung der Tra-
chinial 1 264
Schubert, Fr., analecta Sopbocica I 241
— toxtkritischo Erörterungen Xtt dco
Xracbmieriuneu I 263
Schubert, R., xu Lysias I 29
Schubert, K J., qnoa Gfcero io 1 de rc
pnblira auctores Rcentug eese ftdeatnr
II
Sohötli, C. de Tocuulu riuuiiua 11 116
Schultz, Qerh , qui buB auctoribos Aphthe-
niti-; 11 US t^lL III 62
Schuitxe, P., de Lysiae oratione trige-
rnntk 1 26
Schultzo, V , UntertuehungcQ lor Qt*
sehn ht4> Eonstantins III 304
Schulz, W., qnaeefcione« Jnfcnalianac
n 214
tcbnli«^ E. Tb, de Sgrmmachi Toeabn-
Icrnm formationibna III SS
tohttlia^ E. a, de attractionit a^ oim-
lore*? a^ticos usu I 1
— i^ui an ffYi^am? I 2
Sohttize. K. P., römische Elegiker Ii 1ü2
Sohunok, W., de aeboliomm ia Dem.
fontibu"^ I 174
Sohuster, M., quo modo Flautus Attica
exemplarm trauätulerit 11 4
Sohwabe, 0., de dieeodi genere Isoerateo
I :?G
Schwabe, E , de scholiorujB Thucjdi-
deorum iouübua I 169
Schwabe. JafenaliaGebort^ahr II 204
Schwanke. A , de (^ecfoois or. pro Mat-
cello Ii 268
Sohwartz. P , de Juveoale Uoratü imi-
Utore II 219
Schwarz, A., die Kritik der Götterreden
des Aristides. ^Znr Kritik der Smyma-
reden I 101
Sohwartz, i H., der Bar- Goch baiauhe
Aufstand II 282
Schwenke, P., Uadoarda Cicerc-£xcerptc
II 269
Schwerdt, F. J., Beitrage zur Wieder-
herstellung der griech. Tragikerl 207ff.
Sohyrgens, J , anatyse du discoon de
Cicerou pour Archias II 240
Seeok, 0 , der eräte Barbar auf dem
römischen Kaisertbron III 288
Seelmann, F., de nonnolUa epithctia Ho-
uiericis I 188
Severin, L. , etude sur le jus italicum
III 104
Siebelis-Polle, Wörterbuch xnOtid III 22
Sigismund. Fr , de haud ne^ usu II 60
Simpson, F P., note on Propertins II 191
SKzIer, J , 2u griech. Elegikern 155 ff.
Soltau. W , daa OrflndnngMatnm Borna
III 236
— Datum Yon Syphax Getaagennahme
III 236
die Inschrift des Flavius III 226
— ( tirctilionie actna III internretatio
II 6,^
Sundermühien, M. v.. Aliso III 267
Sonny, A., snr Ueberliefemng dea Dio
f'hry-o>Tnruus I 100
Sophociis tiiii^uediae, edd. Campbell 4
Abbou 1
rec. Dindorf-M ekler I 236
— - ed. J. Kral I 243. 260
von C Srhmflzer I 243 ff.
— — vuu bchoeidewin Nauck 1 249 260
TOn N. Weeklein 1 249. 269
— — von Wolff-Bellermann I 249. 268
— — rpc Wundfr-Werklolu I 246
— Autigoue, VüU A li(alli8) I 257
Tcrdeutscht ?on L W. Suaub 1 261
— Elektra, von G. H. MOUer 1 246
Digitized by Google
362
Sophootot Ofldfpm Tynamu, ¥o« B. H.
KSBIMdy 1 248 254
— von Th. Mn kbach I 264
— — von E. Müller 1 254
» Oedipus in Kolonos, von PeMniuiil
ISM
^ _ von V. V. .]ehh 1 255
— von It. Schubert 1 255
— rbilokU'teci, vüu G II. Müller 1265
— TracbfniM, voo Fr Schab«?! I 288
Speijer, J, lanx ^atur.i 11*235
Spcnflel, A , Bfirrfige zu bophokles I 250
— Soeneotitel lu der lat Komödie 11 9
•MrtlfiQt Fntpm n KalKmmchiit II 161
Spitzer, S , die Uhr III 187
Stadelmann, J., 4« qoaotiUie vocaliom
Iii 144
Stadtmauer, H , zur Kritik der Iphi-
genie Aul. 1 292
Stahl. J M.. zu Aeschylns I 224
Stampini, E , de Juvenalia viia Ii 209
Stange, Fr . de re metriea Hareiiid Ot-
pellae III 165
Stangl. Th , zu Cirero II 138
Steig, R., Tbeocriti idjll. oompoäitione
III 82
Stein, L V., das Bildungsweaen III 161
Steinberger, A., die Oedipaaiftg« I 214
— 7(1 Pr;»xilla I 70
SteiniU. S., de allirmaudi particulis 11
64. ni 47
Stephan, Ch , de Pithoeania in JaveDa*
lern scholüs Ii 219
— das prosodische Florilegium der St.
Galler Handaehrift II 210
Stockum, de Martialis vita JI 100
Stolr. Fp . lat. Formenlehre 1117
Stoppet, P., apecimeo lexici £aripidei
I 284
Sto Wasser, M , zu JoTeoal II 221
Striller, F , de atoioomni üadiia riieto-
ncis I 92
Strimfner, H., das go^ieliig» Leben d«
Komer III 206
Studemund . t b f r zwei PmleUkomOdien
des DiphiJus II 134
— zu Pittutus U 44 87 ff.
Stummer, A , Artikel bei Homer 1 189
Suohier, aber die ethische Bedeatnng
der sophokl. Klekta i 247
Sutemihl, F., de vitiä Tisiae alq i 11
Tartera, A , de Piauti Baechidibns II 7«
Teuber, C , quaeHtiooes Ilimerianae 1 104
Textor, zor Technik dea AriatophMiea
III 109
Thniheim, Lycurgea et Astiphontea 1 18
Thiaucourt, C. essai snr lea trait^s phi-
losophiques de Ciceron II 272
Thieimann, Ph., zu Petrooius II 198
TlioiiMa,E.^ote8nr nnOemblnceosis II282
TbouMS. f.» noto aor JoTtel U 217
Thommen. R , Abfassungszeii der Ge-
schichten des PolyMiH 111237
Thudiohum, F., der Kampt der Chatteo
III 271
TtHimayaen. R.. der Satomier Hl 118
Trchelmann, L., dt' vnr^^ihti'^ ionicis Iii 75
Tietzel, H , de couiuocuooum tempom-
lium u»u Euripideo I 282
Tiasot, Gh., recherchea aar la oampagne
(!. ('< ir rii Afrique III 247
Todt, B , beitrage zu den Kumenidefi
des Aescbvlus 1 232
Tomtnttz. R., HandaehriffleB des Gate
nftior II 284
Tonlnl. C, la coltiira in Rimini III 182
Trampe, E. , de Lucaui arte meinca
III 164
TravintkK F., la vie antique III 165
Tyrrell, R. Y., eli^ion of words 1 213^
Tzenoa, F., rd ^Ayaxptövrsta fÄunratiii
178
Uhllg. G , noch einmal eUv I 152
Ulrich, H., de Vittmfii copia teriMCwa
III 36
^ Composita bei Piautua II 69
Urbnii, E., Vorbemerkungen bu euer
Horazmetrik III 151
UrUcha, L v , archaol Aiulckleu III 202
— über zwei iStelieu des Juvea«kl II 21ä
Uaelmp, J. L, Bniehaog bei Griecbea
u Kf^mern III 20»
Vehlen, J , vindiciae Juvenalianae 11 21i
— Juvenal ii. Paris II 206
— Beiträge zur Beriditigung der Ele-
gien de^ Properz II 140
— zu Sophocle« l 240 260
— über Theoknu Hiero I 81
V«i der Vllet. m Petionina II 199
Vetter, M Schnldfrage im KOtiig Oedi-
ptis I 252
Vinkelsteyn, C, de fontibus libri de vim
illostribus II 231
Vogel, K. 4., Ober Soenen Euripideischer
Tragödie« in Vascngemilden 1 284
Volkmann, R , Rhetorik I 85
— Abritts der lihetorik I 66
Volkmar, G., die ReKgio&tverfelgaa«
luit, r 'I'iberius III 285
Vollert, J , annutationes criticae ad ist«!
oraliuues 1 ö2
Vota, 0., de venribm aonpeeetieia Flaa-
tinis III 143
Vrba, F , meletemata Porphyrionna III 4-
Weeklein, Technik u. Vortrag der Cbor-
gesäoge dea Aeadiylaa 11197
— tu den Herakliden desBnripidealSB?
— zu Lysiaj^ 1 29
Weil, H., la fable de Prom^tbee ^
Eschyle I 224
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Register.
363
W«iM, P. , de Bfteebfdnm PlantiD»« re-
tractatione II 78
Weise, R., vindiciar Jnvt'nnlim.ie II 211
Weiesenhorn, J. B.» u&raUixts i'lautina
11 54
Werner, J., za Sopb. Antigone 1 200
Werther, Th. , de Persio Horatii imi-
tatoro n 194
Westerburg, E., Petrou u. Lucao II 196
Weetphel. R. griech. Rhylbmlk III 66
— Aristoxeuus' Melik III 56
— die Musik des grifch Alfcertliums
11156
" mm Satoraier III 118
Wetzet, i., qnaestionesdetrilogiA Amby-
lea III 102
Wliitelaw, R., notes on bophocles i 261
Wiedenbofer, Fr , Antipbontis eeee ora*
tionem primam 1 22
Wilamowitz Mollendopff, ü. V.» Itytlos
?0Q Eptdauros III 159
" ein altattisches Epigramm 1 75
Wille, G , de Persarum fabula 1 226
Wilms, A , Geschichte des Sklaveokrie*
gi's III 243
Winter, F., i'Iauti iabularam deperdita-
fiini fragmeota II ISM. 1S6
Wissowa, G , PseudolyKias' intrdi^to; I 30
Wölfflin, E., die £podeu des Archilochos
1 ee. III 84
^ SU deo lat Eaiualpartikela II 60
Woltjer, J., serta reiMoa II 168
Wortmann, E. F., de eomparatotiibQa
Plaiitinis II 43
Wotke, K , über alte Formen bei Vergil
11183
Wimder, H.. Ecce, Vll. III 173
W., la metriqne de Phedn» III 154
Wagner, R.. de ioHnitivo apad oratores
atucoä J 12
Wtkernagel, J , o^lvcj^a 1 914
Walser, J., zur Caesura xard r;itvnv
Tpo^ahtv. — Caesura pofit qaartom
trucbaeum HI 149
Wangrin, L , quaestieses de achelienmi
Demostheuicorum fontibus 1 89
Warren M , on Latin elossaries III 27
Zaoher. K , der Becber des Ziegeohirten
bei Tbeokrii I 77
Zella, storia di Roma IU811
Zambatdt. F , riietrira irreca e latina III 65
Zarnoke, £ , Parallelen zur Eutfäbruogä-
geschichtn im Milcs gloriosus II 102
Zerneoke, A , de choro Sophocleo 1 220
Zielinski, Th , (^üinlnrung der alUUi-
schen Komödie III ]i)9
— Stil iu der atüschüu Komödie III 169
ZimmePUMiin, A., Partikel quom II 62
Zwanziger, H , der Kattenkneg dea Kai»
sers Domiiian III 277
Zyoha,J., 16. u. 20. Hede doslsokrates 1 40
— warn Gebrauch von ictpl 1 194
IL VeneicliDiss der behandelten Stellen.
a. Griechische Autoren.
(Die nicht D&ber bezeidmeteo Stellen bind uui» der ersten Abtbeilong.)
Acta apostolonmi III 286.
Aeschines 172.
Aeaohylua 206. 214. 97. - Agazo. 92
298. 868. 860. 894 711. III 79. 108. -
Ohoeph. 230 looa 258. i(49 III 78 —
— Banaid. 232. — Eum 230 92 102.
ISlIli 103 m. B6nlT III 103. — Hl-
ketideB227. 232. — Peraae 226 258.
Ulli 105. 71 78 III 77. IST III 114. -
Prom 223 258 41t». ftO» 1 1 1 77 -
Septem 22;) iiiüy. lOJl 3S& iU 103t.
»69a III 112 488 »47 Ul 7Ö. - Suppl.
III 101. 108 im III 108. — «eboUa
ir'.3f
Agathias 11193.
Aloman 67.
Ammonius. Eranlua 148.
Anacreontea 73.
Andocides 2. 23.
Anthologia graeoa84. III 96. tT4iill8.
Antiochus Asoalonita II 276.
Antipater Sidonius III 94.
Antiphon 2. 14. 87.
Aphthontua 96. III 62.
Apollonias Dyaoolua IHif.
Apsincs 103
Aroadius 141
Archiloohus 65. III 84
Aristarohus III 79.
Ariatldes Quintiiianus 90 91. 93. II! Ci.
— Qotterreden 101. — 'AntAAä fevt<^.
101. - npöi DAdTwva 100.
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364
AHttophaiMt III m. —
III 1 12 ilM(lltf) 111 78. — Aves tr.s
IM 1 h; "Lyslst III 113 «or III
221. 326 (140) Iii 76 — JNIubes «Uli.
Hl 116. 136V III IIS. ^ Fax tu III 7&
litt III 84.— Ranae iiioi III 112 -
Thesm ioft&29l. — Vespae III
112. 2m Iii 103. 14M Iii 7^ - BohQ-
lia 13:t 164 168
AHttoplioii 11.
Aristotelet, ars poet. 911. — BImI. M.
AriUoxenus Iii 56.
Attienaeu« Iii 62
MMm III 71. 95
BuooMoi III c<3
Ohaloondylas 1*22
Callimaoliua il ioi. Iti4. Iii bd. 6d.
CaroimM 907. 9Ü6
Cephalut 11.
Clioerobotous 113. m(
Choriakia 106
ConUot III 109
Critia» (;
Demetrius Phalereus, r^nr ?n}'r^veia<; 97.
Damofttheneii , orationes 29 3a m
4, 11 8 4, a4 U. ^1, 1»8 222 8 60, 69 62,
1 8 »fl, 4« 7 IT, 4fl 6 — aolMlto 89.
V'J 1 74
Dinarchus 1 n4- 2, 3« 8
Oio Cas»iu« iii 261. 2^ üi &«, 6,
4 111961.
Dio Chrytostomut 80 100
Diodorus Siculus III 24.'} 320
Dionysius Halio ÖO. — rhetorica Ui.
98. — mnt Rom. 1, 74 III 927.
DIonysiua Thrtx 109
Diphyll ft>agmenta 11 135
Etymologioum Qudianum i4df-
— magnum 147. 150
Eumelut ill 84
Eyrlpides2(H 2C.5. — Alcestla in7 295
— Bacchao 258. 2ö6 — Cycl. 2ü6.
— Hec. 2^0 810 266. — Helena 279 f.
1484 f. 108 287. - Heraolidea 287. —
Hfppolitu8 281» i ?r;j2.'i8 - Ion 292
628 2ö8 - Iphi^' Avtl 2'.H i«i III 107.
— IpUg Taur. 2Ji. — Medea 2^4.
— OrMtIa i4aff. III 108. i4tr Dl 140
— Sappl Hsi»III78. PraRmenta:
Phncton 290. — Protaailaua 297.
solioiia l^'S
Euatathlua In Horn. II 117. 119 in
Koni Od 190. In Find. 118. in
Strab. 117.
Qaiiethliut 99.
Qaorglua PMda III 9411
GMOoriua NatitniMNIi, k9tTdfi9s w,
BamX. 117
Harpooration 172.
III m. \cjo.
Hernciides Mtlesius III 61«
Hermagoras \)'2. ^4
Harmogenes 90. d3.
Harodaa Atttona« mpl Kohniac m
Harodianua 123 144 152
Hesyohitii III 53. 154. 320.
Himeriut i04. _
Hwnmt t78 <Raaltaii>. IM (Syatu).
^ Illaa2lO. III 80 Q 748 III Iii -
Od 2 \ -2 - Hymnua in Car. Iii §1.
BchoUa 121. 12dff.
Joannes Qaomatra. pmdSm lU 9$
teaapliiia. ant Jud. III 989^ 1», t, i Ul
J- J iR a Iii 285.
Isaeus i i II 47 9 4, 11 19. VI «l 8.
Isocrate» 17. aa. F&iieg.3a
layiliia III 168.
Julianus epist. 104^ — or. 10&
Libantus 107
Longinus, nepi o^aui 101.
LuolMMW, s^oUa 187.
Lyoophron III 94.
Lyour^us 18.
Lysias 2. 19. 24- 49.
ÜMiMMidar rlMtM* 98.
Mimnermus 55.
Mosohopulus 116. 146. in Piad. US.
Neopliron 207.
Nonnua 296 III 71 96.
Oratoraa Iff.
Orosius III 242
Pailadas iii ^3.
Paulus Siientiarius 11 178.
Paiiaaniaa grammattotta 172.
Paus an las LaoodtMllOlliilt 166.
Philiscus Ii'»
Philo Byblius 144
Philopomia 123.
Phifostratus vitm ApolL III 287.
Photius 171.
Phryniohus 207
Plnteraa lU 88 — Vam. vn m HI ^
- Ol. r III 320 r 81 117.
Plutarohus, Otho III 271. - ^om».
ii Ü4. - de mua. is III 114. - 0
inim utll 7 102.
Pollux 172 IV 68. 81 III 91.
Poiybiu» III 238. 337.
Praxilla 7'-
Prooius iu Fiat. Cratyi. 123.
Paelitia III 68.
Ptotemaeus Aaoalanlta 146.
Rhetores 82.
Sappho 67 102.
tlHiaiiMai 74.
8alon 66.
Sopatar 04
Sophoolaa 233 — Aiaa 24J. iiU06
108. - AttUgona S67. tMÜI lOfc-
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Klectra 245. iM lOM 2.51 io20 260.
if^i54 262 - Oed. r©JL 248 III 77. —
Oed. col. 206. 256. — FbÜoot. 265.
— T»Mh. 211t. 117. 251 8tf 106
im III 106. ^ fr^B UI 76
Vita 258
Stetyohorus et Ibyous tiS.
airabo w. fli UI S61 17, 1, M Iii 96t. ».
». » HI 254 ff.
SiridM 96b U8. — iBlOBS im .Acisfetipk.
165
8yMaiu8, paneg ftuBoiitffiviii IiI618w
llieooritus 77 HI 82 — Hl«r« 61
Theodoretus, r^ni rrve^/uaroNf Ufi.
UMKtotlut diftoowua III 86.
Theodostus Gart rv ii4 126.
Theognis '»G. 57 soe 54.
Theognoütus 12Ö
Theo rlittor. progynw. 66.
Thucydidet, «ehollä 00. 166.
TUia« 11
TraQioi 206.
Tyrtaeu» M.
Tzetzes, in Oettod. 117. — Im I^.
cophr 133
XefiophM«8 ö7.
ZMioMat 160
ZenodotHt 16fiL
Zotimias t, fi in 905.
b) Lateinische Autoreo.
(Die nicht bMeicbneten Sinllin nind aat 6er i weiten Abtbeiloog.)
Accius 2.
Aaonyimie Vetoaii Iii 602.
ApolliMrit Wtii IM III 61.
Apollinaris Siflpiciiiis Hl.
Augustinus 92. 94
Aiigustus Imp., moa. An^. Iii 266f.
Avimua 166.
Caeatr, b g i lo III 237. — b. civ.
1. 84, 8 Iii 49. ~ b Afv. III 247
Caesiua Baaaus III 63 139. 160.
Cato, r. Bom. III 7 235.
Oatullua III 149 «r, 4 III 46 a»,im6.
62 HI 150
Ciiarisius 136 137.
Cicero, orationes 223. - Orator
§ 74 1 06 — de oretore I 88 - pro
Archia 240 — pro Caelio 245
in Catil 235. III 244 i, i, i !!1 *26 —
— in 01«d. 264. — pro Cornelio
Belbo 246. — pro domo 227 — de
Imperio 2.33 — pro Marcello 256.
— pro Mll. 265 - pro Mar. 239
I 1» 252. — Fhilippicae 269. — in
Tfeoii. 246. — pro Fleneio 260. I it
944. — de pror. cons. 249. — pro
Beb. 254. — pro Boscio Am. 230.
~ pro Soaoro 253. — pro Sestio
241 — proSolla 239 ~ In Vatln.
241. — In Ter rem 241 — Epietolee
ad Att. I la, 8 2(1.1 II -20 I 1)3 VIT 3, 1
III 9. XIV », 8 299. X\ 27. 2 XYI 6, 4
279 XYI 8, 1 292 — ad fam. vi s III
86 ' ad. Quint i 1 III 35. — Fbi-
loeophica 2f;7 III 34. n 87 lü 35
— Academica 277 — Ijucullua
279. — Tuaouiaaae 281. i % na 22ö.
— de nat. deor. 971. 264. -~ de
diTlnal 966. — de fltio M. ^
de invent l «, s I 92. - u % ?z III 49.
— de fln. iSO. — le 276 — de
eir. 275. M8. - Orte.; Z4M61ne
391.
Claudianus Iii 39. 53. 312.
Cornelius Nepos, ISiem. «, 4 lU 24.
Corpua fttria oiv., dig III 190 192 194.
199.
Corpus Theodosianus 9 m III 306f. a
Cyprianus, epist. Iii 294.
Ennius 1. III 72. 148 - Medea 286
— fragm 91 III 13G
Fabius Pictor 213 f III 230.
Fasti triumphales III 242 f.
Festua et Paulus 14 fi. — in Naev. et
Flaut. 136f. 8», n lU 200.
FI0PU9 212
Frontinus III 277.
Fronto Iii :S7.
Heretiet III 160. 152. — Od. ma lü
Hf) arg poet. ica III 64.
Hyginus I 21)7 — fragm. 98 1 212.
Juvenalis 20^. 7, sa 206 ib 213. —
eeholia III 44.
LIvius iz, 46, 1 III 227. XXL zzn III 926.
XXI 50, 10, 88 III 234.
Uioanua HI 154. 196.
Uiefliua III 72.
Marius Victorinua III 105. 139
Martialie 199. III 155. i los, a III 60.
Martianus Capeila III 165.
Mela 2, 79 III 9.
Naeviua III 121 f. — fr. 111 III 146.
Nonius 17.
Novius, tr. 88 III 46.
Ovidius UI 285. — fasti iv 7Si III 150.
— herold. Y «. TS 110 1 102. Ibin
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m
Pedo ArbinovtniM Iii S68.
Per8iu8
Petroniu8 195 IH 285.
Phaedrus Iii 154.
Plaoidut III S7.
Plautus 1. 10 147. n Amph 70.
219 71. — Asin. 7;i prologua n 2.
SM 6. 910 47. — Auiul. Ö. 76. ä 23.
«,T lt. — Baeota.78. «m47. — Capt.
84 »78 6. — Caslna 86 s, 4 i, 4 12.
4, 3 3r> - eist. 10. 87. 1,1.9 26. —
Cure. 88. 'm 47. — Epid. 90 —
Meoaech. 93. 69o III 141. >- Merc.
96. • S2. in 88. - MUm 108. 4 22.
4, 8 11. — Most. 107. « 23 760 47.
1149 4. — Persa III. — Poon. 114
», «, 31 7 . 278 47. 668 5. — Pseud. 121.
1, 1 iO. n. ~ Rod. 138. 1 22. t, t tt.
M3 III 138. um III 49 - Stiehus 126.
— Trin. 128. 9 23 3S9 III 137. m III
115. — Truc. 131. 8,1. 9 7. 178 16.
«Ol 6. 616 7. - firagm 138 - Vidul.
9 f. 134.
Pliniu*, n. h. in .'i, 20 III 226. vi m III
2öb. Vi 160 Iii 261 VI 160. isi 252. VU
131 III 102.
Pllniua minor, epist. vn 18 III 196. —
PlotiuB tacerdos III 02.
Porphyrto III 42
Prisctanu« I 126 ff. — laua Anast Iii
74 - in Plaut. 137.
Probiia, in Jovaii. 820.
Propertiuft 159- r sa 168. Q IM. -
Cornelia I 182
Quintilianua, inat or. lu 6, 4a l vm
% IM Hl SOO. vra t. «1. DL t, 4t26&
Salluatiua, coni Cat. III 2441
Soriplores hist Aug. 111288.
Statlua, Theb. III 155.
Suetonius. Tib. 12 III 8.
Symmachua III^
Tacilus III 10 Ann. 2» I!l
— A^ric. III 280. — Genn. Iii
29 III 279.
Tarantiua 7. 47 ff. 14S — iüidr*ttt
III 138.
Theodopicus rhetor 197.
Tibullus iii 73.
Valerius Maximua II 291. §,2 11133.
Varro 29. I 120 III 48.
Vergillus III 33 65 - Aea. umIU
73 136. — Belog. Iii 153.
Verriua Flaooua 14 f. III 269.
VItniviut III 36.
Vulgata HI 44.
•ff«'
Drutk ron C. Flieht in Bcriin.
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JAHRESBERICHT
aber
die f ortSGliiitte der olassischen
.Iterthumswissenscliaft
begründet
von
Conrad Bursian,
herausgegeben
▼OB
Iwan Müller,
ord. ÖfieDÜ. Prof. der clabsischeo Philologie ao der Universität Erlangen.
NennindTieriigster Baii.
Jiiüliotheoa philologica classioa 1887. — BiograpMsohes
Jahrbuch 1886. 2. HäUte. — Anseigeblatt
BERLIN 1888.
VERLAG VON S. CALVARY & CO.
W. Vater den Linden 17.
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SlfillOTHECA FflILOLOGICA GLiSSICi
Verzeichniss
der
f dem Gebiete der classischeu Altorthiimswisseuschaft
erschienenen
Büchel; Zeitschrifleii, ülsseftationeu, Progianun-Abhaiidlufiyea;
Aofsaize io ZeitschrifteD und RecensioDen.
BeiblaU ma Jahresbericht über die Forischriite der clasaischeu
AlterlhiunswissenschafL
VierBehnter Jahrgang.
1887.
B£RLIN 1888.
VERLAG voll S. CALVABY & Co.
W. Unter dan Ltadaa 17.
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INHALT.
^ u «1 r i a 1
I. Zor GMchiehte und EncTflupaedie der cUtsiiehen Altais 1. U. III. iV.
thumftWiMenSCiiaft. SeU« S«ite Söt« Scite
1. Zeilschriften 1 106 166 22f»
2. Academien tuid (veseliaclud'tsscbhtt«!! . 11 106 166 225
3. Sammelwerke 29 107 16C 21'7
4. Encjclopädie uiid Methodologie der ciasiiacheo Pliilologie. . 31 108 168 220
5. Geschichto der Altorthiim^wisseuschaft 03 Hü 170 2a0
6. Bibliographie uucl Bibhothekcnkunde 36 112 171 232
IL (^rieehische und römiMhe Aatoren.
1. Griechische Autoren 37 113 172 232
2. Römische Autoren 64 129 184 249
III. Epifrrapbik und Palaeographie
1. Griochischc InschriftCü. — Oritnitulisdit' lnschritt< T!, soweit sie
zur Kenntniss ih;r classischoD Altmhumswissenschali von Inter-
esse sind tiö 13y 196 26-1
2. Lateinische Inschriften 70 140 197 266
3. PAlaeographie 72 141 199 267
IV. 8praehwissen§chaft.
1. Allgemuiut; sprach wisäeuschat't. — Vorgleicheuue ürauiuiütik der
daniflGlien SpiacheD 72 142 200 267
2. Griechische und rftmische Metrik und Muiik 74 148 901 260
3. Griechitdie Onmmatik und Dialektologie 74 148 201 370
4. Lataniiche Giammatik und Dialektologie 76 144 202 271
V. LUerAtorgeschtelite (einscUienlidi der antiken Phitosophie).
1. Afl^emeine antike Litefatnrgeeehiekte 78 146 204 278
2. Oriechiadie Idterattirgeeidiichte 78 146 206 274
8. BönuMhe Idteratnigeediichte 79 147 206 276
VL Allorlhamokiuide.
1. Sammelwerke. — Eneyclop&die und Methodologie der Alter-
thumskande 79 147 906 276
2. Mythologie und Religionswissenschaft 79 147 207 276
3. Alte Geschichte: a) Allgemeine Grbchichtc und Chronologie der
alten Welt. - Orientalische Geschichte Öl 148 208 277
b) Griechische Geschichte und Chronulogic 82 149 209 279
e) ROmiflcke Geschicihte ond Chronologie 88 160 209 980
4. Geographie u. Topogranble: a) Alte Geographie im Allgemeinen 86 161 211 282
b) Geographie u. Topographie von Griechenland n. den öst-
lichen Theilen de? römischen Reiches 86 163 211 283
c) Geographie u. Topographie von Italien u. den westhcheu
TbeUen des römischen Reiches 89 164 213 986
6. Alterthümer : a) Allgeraeines Ober orientalisehe, gri^ebiseke und
rOmi^cho Alterthümer 1)3 156 215 289
b) Gnechische Alterthümor 93 166 216 290
c) Römische Alterthümer 96 167 317 291
b. iiixacte Wissenschatten . Mdikemauii, ISuturkunde, Medicin, Uan-
dd ond Gewerbe im Alterdmm 98 160 218 908
7. EnnstaMthaeologie 90 160 210 906
a Numismatik 108 168 999 299
Bagister 301
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I filfiLIOTHECA FHILOLOGICA CLlSSICi
Verzeichniss
der
auf dem Gebiete der classischen AUerthuiuswissenschafi
ßuclier, ZeitscluifleD, DisseilalioneD; Progianun-AbtiafldluflgeHi
Aufsätze in Zeitsctuifteü und Recensionen..
Beiblatt zum Jahresbericht über die Fortschritte der classischen
Alterthumswissenschaft.
Vierzehnter Jahrgang.
1887.
£rstes duartal.
££RLIN 18S7.
VERLAG VON S. CALVAKY & Co.
W. Unter den linden 17.
SnkBerirtf^nspreto fir den Jahrgang von 4 Heften 6 Mark.
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INHALT.
1, ZvrOetclilelite und EncTclopaailie 4«r eUMUeh^B Aiter-
thamswlsseiiMliAft Sdte
1. Zeitschriften . . • 1
2. Acadomien und üe&elischatUachrittcn 11
3. Sammelwerke « 39
4. Encyclopitdip und M»nhndoloei' (N r clatsüchen Philologie. • 31
6. Geschichto der Alterthum \^ i-^i n-i haft . SS
6. Bibliographie nnd Bibliotln ki nkunde 36
II. Griechi^ehe und rdmiselie Autoren.
1. üriecbiäche Autoren •..••«..• 87
2. Römische AutoreTi , 64
IIL Kpi^apbik uud l'alaeugrapbie.
1. Grieehisch*' luschrifion. — Orientalische Inj>chrifteii, -(»weit sie
sur Kenntniss der clabbificheo Alteribumswissenschatt von Inter-
<MäBd 68
8. Lateinische Inschriften 70
5. Palaeosimpliie 72
rv. 8praeliwi0«6nieh«ft. -
1. Allgemeine SprachwiasenBchaft — Yergleicheade Qnmmitik der
cktnschen Spradien 73
2. Griechische und rOmiache Metrik und Mtuik 74
3. Griechische Gr«nmalik and Dialektologie 74
4. Lateinische Grammatik ond Dialektologie 76
Literaturgeeehiehle (einschliesslich der antiken Philoeophie)u
1. Allgemeine antike Literatnrgeschiehte ......... 7S
2. Griechische Literaturgeschichte . . . . • 78
3. BAmische Literaturgeschichte 79
VI. Alterthwnskiuide.
1. Sammolwcrke. — Bneyclopidie und Methodotogie der Alter-
thumäkunde 79
2. Mytholo^e nnd Rpligionswisscnschaft 79
3. Alte Geschichte: a) AUgomeme Geschichte und Chronologie der
alten Welt. — Orientalische Geschichte 81
b) G^echischc GesrJiichte und Chronologie 8S
c) BAmische Geschiohte und Chronologie 83
4. Geographie u, Topographie: a) Alte Geographie im Allgemeinen 85
b; Geographie u. Topographie von (iriechenland u. den öst-
lichen Theilen des römischen lleiches 86
e) Georraphio u. Topographie Ton Italien u. den weiCiidMa
Theuen des römischeo Reiches 89
6. Alterthümer M!p;pTnoines Aber orientalische^ griechisohe nnd
römische ^VJtenhümer 93
b) Griechische Alterthümer 93
e) BOmisehe AlterthOmer 90
8. Exacte Wissenschaften : Mathematiki Natniknnde, M^^fip, Han*
del und Gewerbe im Alterthum 98
7. Kunstarchaeologie . 99
& Nomismatik 108
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BIBLIOTHECA HilLOLOGlCA CLA8SICA.
Verzeicilülss der auf dem Gebiete der rla8si:s( lieo Aiterdumis \Vis^*Misrhaft
erschieneDen Bücher, Zeitschrilteo, DisseriaüoDen , Frograouu-
AbhandloDgeii, Aufsätze in ZeitscbrifteD und RecensioneiL
. I. Zur tieschichte and Encyclopaedie der . classischen
Academy, the. A weekly review of literature, scieoce and arts. 1887. (New
series N. 766 616). Londoo, Academy. 16 M.
Afrique frangaise et les antiqait^s frangaiees. R^vue de g^ographie et d'ar*
eheulogte, publice par J. Poinsot 6. aoo^e. ParaififlADt toas lea 2 mois.
Paris, Leroiix 12 M.
Alemanoia. Zeitschritt tür Sprache, Litteratur u. Volkäkuude des Elsasses,
OberrheiDS n. Schwabens, beraui^g. v. A. Bir Hoger. 14. Jahrg. 3 Hefte.
Bodo. Marcus. 6M.
Almsnaeb adminlstraUf, ^historiqne ei statistiqtte de rTonne. Ann^e 1887,
Auxerre, Gallot 1 M ßO Pf.
— hi>torique de Keims et des contrees voisines poar Pami^e 1887, par le
hü lM j lulo Remigius, Reims, Deiigne.
Almaiiark for 1887. Londuu, Whitaker. 12. hlf.-bd. 2 M. 40 Pf.
Angliü. ZeilschnU iur eugl Philologie. Hcrausg. v. R. P. Wu Icker. Mit
emem kritischen Anseiger, herausg. von M. Trautmann. 10. Bd. 4 Hefte.
Halle, Niemey« r. 20 M.
Annale^ l Est. Revue trimestrielle , publice sous la direction de la Fa-
culi^ des lettres de I^iancj. Premiere auoee, 1887. ^aocy, Ücrger Levr»ult.
a 12 M.
— de Philosophie chr^tienne, recueil p^riodique destin^ ä faifb conoaitre
tont ce qne les scieoces humaines renterment de preoves et de decouvertes
en faveur du ChhetianiMne. tHr.: X; Rons. 66. ann^e. Paris, Rue de
Bal.vlone 39. 20 M.
Annuaire admiuii.tratif et histonque du departement de l'Oroe, poor Pann^e
1887. Alen^on, Marchand-Saillaut. . 3 M.
— administratif, staUstique, bistorique et eommerdal da departement da Gen
poor rannte 1867. (71. annte.) Aach, Gocharanx. 2 M. 60 Pf*
— historiqne da d6p. de ITonne. 1887. Aoxenre, RoailK. * 2 M. 26 P&
administratifp historiqae et atatistique do dip. de Vaaolase. A&n6e 1887.
Avignon, Chassing 2 M.
— romniercial et hfltorique de Bar-le-Duc et du dep. de Meuse, par ßon-
iial'ollc. 25 ann6e. (1887.) Bar-le-Duc, ContaDt-Laguerre. 3 M.
du Doubs, de la 1 rauche- Com t6 et du territuire de Beifort pour 1887, par
P. L a n r e n s et J. 0 a a t h i e r. (78. ann^e,) Besannen, Jacqnin.
— officiel de rinstniction pabliqne ea Belgiqoe. Ann6e 1887. Brozelles,
Qnyot fröres.
BlbUoCb^M pidlolOffka «Im^m 2887. 1. 1
1887. Januar— MSrz.
Alterthmiig-Wisseiiscliafl;.
1. Zeitschriften.
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2
Annuaire du dep. det EMtet'Alpes pour Taiwöe 1887. aimee. Digne,
BarbaroujL
— de 1 iostructioD pnbliqae daos les Vosgei pour 1887, par Th. M«rlift.
tonte. EfiiBalf V. Dunod.
— admisiitnitif, commercial ot historiqne de la Tille de lluit tt du d6p. de
Ka Sarthe. VI. 1886-1887. Le Maut, LebraaJt.
— admioi^tratif , 8tati<:tiV|tie, historiqn«» et commercitl da d^partement de la
LoziTo 1*^87 (55. niu ) Mf»u(le, inip Igiion l M.
— admmi&traut, stuUbtique et bi&tonque des Landes pour 1887, par H. Xar-
tiire. Moot-ae-Manao, imp. Lederq. IM. S5Pf.
— admiBittmU; üatiitique, historiqne et eonmeiciet de limiftbe-et-MoaaII%
per Lepage et Groajeen. 1887. 66:aDDte. Naiiqr, Groqean. SM. 75Pl
— bistorique, itetietiqee, commerdal et indotlriel du dftpertement dee Dens*
S^vres poor IHmibe 1887. Niort, imp. Fem. 3 M.
— de rinstruction publique et des bennx-arts poor aoilte 1887| piibÜ6 per
Dritiliiin frferes. 2 vola. PrtU Delalain trferes.
— du d^partement du P'iüiatere pour l'aao^e 1887, publie sur docnniexits
officiels. Quimper, Saouen. 2 M.
— nouTel, dee Uautea-Pyrto^es, hittorique, administratif, judidaire et oom-
merdel. 1887. Tefbee. Lewemeie. SM.
— nonrel, de la Heote-Oeroone, biitoriqne. adminis^tratlf, judiciaire com-
mercial, publik par Privat et Rives. 1887. Toulouse, Prifet 2 M. 50 Pt.
^ almanach histnnque, admini^tratif et commercial d'lodre<el-Loire. 1887.
13. anne»>, Tours, inipr. Ribaudeau rt Cbovallior. 2 M.
— itatistiqup, hifitorique ft admiuibtratit du ilepartemont du Morbihan, par
A. Lallemand. 1887. 34. aiin^e. Vaimes, imp. Gaües. 1 M. 2ö Pf
— du d6partement de Seine-et-Oise^pour 1887. Versailles, Cert. 5 AI.
Annnarlo dclla provincia di Piacenxa pel 1887. Piacensa, tip. Tedeschi.
Anüqiift. Uoterheltung-sblatt fikr Freunde der Alterthnmakaiide. Heremf .
T. H Forrer. Hotiingen bei Zflrieh. (Dresden, t. Zahn.) FAnfter Jahrg.
188r>/87. 12 Nummern. 6 M. 50 Pf.
Anzeiger, philologischer. Als Ergänzung des Philologus beraosgegeben von
E. V. Leutsch 17. Bd. 12 Hefte, (töttingen, Dielerich 15 M.
— bibtiographiHcber. fOr romanische Sprachen u. Literaturen, herausg. von
£. Ebering. 6. Bd. 1887. Leipzig, Twietmeyer. Halbjährlich: 6 M.
fftr acbweiaerische Altertfatmskonde. — Indieatenr d*antiqnitte soieaea.
Red.: J. R. Rahn. 20. Jahr^: 1 87. 4 Nrn. (h 1-2 B. mit Holzschuitton.
Steiutaf. a. Betlagen.) Zürich, llenog, 2 M. 80 Fi
ijfiiv Aoyiwv urrh J. A. la x e J( /ia p o t: n 6 /.o u. Hstpacei. Yll (18B7}. 6 M.
Archiv tür Litieratur u. Kirchengeschichto dos Mittelalters. Horausjr. von
P. H. Denifle 0. P. u. F. Ehrle S. J. 3. Bd. 4 Hefte. Berlin, Weid-
miuin. gr. 8. *aOM.; einieln 6.M.
— für das Stadium der neueren Sprachen und Literaturen. Herausg. von
L. üerr ig 77. u. 78. Bd. ä 4 Hefte. Braunschweig, Westermann, k B£ 6M.
— neue«?, für sachsische Geschichte u .\Iterthumskunde. Heraoag. TOll Hub.
Ermisch. 8. Bd. (1887,) 4 Helte. Dresden, Baensch. 6 M.
— fOr hteioisclie Lexikographie u. Grammatik mit £inschlnss des älteren
Mittellateins. Als Vorarbeit sa einem Thesanms lingnae tatinae mit Unter«
ti t/ung der k. bayr. Akad. d. Wiss. herausg. v. E. Wölffiin. 4. Jahrg.
(4 Hefte.) I.Heft. (168 S.) Leipzig, Teubner. 12 M.
— für Literaturgeschichte. Herausg. F. Schnorr Carolsfeld. 15. Bd.
4 Hefte. Leipzig, Teubner. 14 M.
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ZeitfldihtieD. 3
Arehlv, pädagogisches, rtntialorgau lür Krziohuag u. Unterricht lo üyniiia-
sieD, Kealscbuleu etc. begründet y. W. Langbein. Herausg. f . K ru m m e.
29. Jftbrg. 1887. ,10 Hefte {k 6fi.) Stettin, Hemke 4e Lebeimg. 1611.
ArchlTes historiqaes dn 4^p. de U Oiniiide. T. 94. Bordetoz, Lefebm.
— bietorfqaeft du Poiton. T. XVI. Poitien, Ondin.
ArchlTio Btorico per le Marche e rUmbria, fondato da M. SantoDi,
O. MA9;zatinti e M. F. PnUgOAiil. Aono lY. Foligno, tip. Sgariglia.
Fas»cicoli trimestrali. 10 M.
— giaridico, diretto da F. Seratini. Vol. XXXV. Pisa, Nistri 8.
— storico, arcfaeologico e letterario della citt4 e proviocU di Roma. Diretto
dft F. Qori. Anno XIII. toI IX. Roma. 8. 10 M.
— stoHoo per Triette, Tletria ed il Trentioo, diretto da C. Morpurgo ed
A. Zauetti. Anno V (4 fasc.) Roma, via del Covalo, n. 12. 8 M.
— glottologico italiano, diretto da G. J. Ascoli. Vol. XL Turin, Löscher.
— itorico Teneto, diretto da R. Fall 0. Vol. 29. Veoeaiay VisentinL 20 H.
— storfco veronese. Repertorio mensil»' <li -stiidi c Hocamenti di^toria patria,
diretto da 0. Pprini. Anno VJll Verona, Munster. 18 M.
Archivo. Revidta literaria semanal hsijo la Direccion del Dr. D. Roque
Chabas, presbitero. Denia. . 8H.
AfklT for uordiäk Filologi. Udgivet under Medvirkning at S. Bugge, R. Lin-
der, A. Noreeo, L. F. A. Wlmmer, T. Wiato Ted O. Storm. 5. Band.
Gbristiaoia, Cappelen. 6 M.
Ateneo veneto, rivista mensile di scienze, lettere edarki, dir. da De Kiriak i
e De Luccbi. Venezia, tip. Fontana. 20 M-
Ausland, das Wochenschrift far L&nder- u. Völkerkunde. 60. Jahrg. 1887.
52 Nrn. Stuttgart, Cotta. 28 M.
Beiträge zur Kunde der indogermanischen Sprachen. Herausg. v. A. Bezaen-
b erger. 12. Bd. 4 Hefte. Göttingen, Vandenhoeek. 10 M.
Bibiiofilo, giornale de!) arte autica in istampe e scritture, coHarelativa giuris»
pmdensa, diretto da C. Loisi. 12 Nrn. Bologna, Soeietk tipografica. 6M.
Bl&fter, rheinische, fQr Ersiehung u. ünterrichtw Organ fOr die Oesammtinter*
essen des Erziehungswosens. Im .T<ihro 1827 begründet von A. Diester-
wepf, 1S66— 1S84 lier:ui.«!g. von W Lange, fortgefiihrt von R. Köhler.
61. Jahrg. 1887. 6 Helte Frankturt a/M , Diesterweg. 8 M.
— für höheres Schulwesen. Herausg. von Fr. Aly. 4. Jaiirg. 1887. 12 Nrn.
(2 B. boch-4.) GrQnberg, Weiss' Nachf. 6 M.
— für literarische Unterhaltung. Heransg. Yon B. v. OottsehalL Jahrgang
1887. 52 Nid. Leipsig, Broekhaus. 4. 80 M.
— für das bayerische Oymnasialscbltlwesen, red. von A. RAmer. 23. Bd.
10 Hefte. München, Lindauer. 6 M.
Boletin histurico puhlicado por D. Jose Villa- Amil y Castro, D. Ednardo
de Hinojosa, D. Angel AHendo Salazar y D. Marcellioo Gesta
y Ueceta. Anno 1887. Madrid, iMurillo 4. 22 M.
Bulletin historiquc et uionumental de TAujou. 1887. Angers, imp. Burdin.
— bistorique et arch6ologique de Vaucluse. 9. annee. Avignon, Scguin. 12 M.
— litt^raire et scientifique soisse. Revue mensuelle. B6dactenr: A. Hen-
aeler. XI. ann6e. 1887. Fribonrg, au bareaa. 4. avec plandiee. 8H.
— de seieneee matb^matiaues et astronomiques, r6dig6 par MM. Darb o uz,
IloOel et Tanner y. MensneL 2. s6rie. 1887, toL ZIV et XV. Paris,
üauthier-Villars. 24 M.
— critiaue. Recueil bimensuel. Sous la direction de MM. Duchcsue, In-
gold/i hedeuat. Red.: E.Beurlier. VlIL annee, 1887. Paris^Thorin. lOM.
1*
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4 Zeiischriftett.
Bulletin monumeoUi (bunensu* )) pnblie uom les auipices de U Soci^t^ fran>
(Alse ü'archdologie pour la cooserv&tion des monumeDts historiqoes. Dir. : le
etDt0 dellarir vol. iJII, 1887. (6. s6r. vol III.) Piiru, ChampUm 16 M.
— Epigraph iqoe. Fonde par Florian Vallentin, coDtiDiii par Lndov ic Valien«
tin rt H Mnwat Sixiöme aooie (1887). Paratt tons Im deux moia. Vieone,
SHvijTiit; (Paris, Champion ) 16 M.
üulU-tino archeologico Sardo. iMr : K Pais. IV. IÄB7. Cagliari
— üi paieoetnologia italiaoa» diretto da Cbierici, Pigorini e btrobeU'
Anno ZIIL Panoft. ü M.
dl ardiBoloffia eristiatia edito da O. B. de Rosal. 4. Serie. Asdo Y (1887).
Trimrstr»!«. Koma, Salviucci. 4» Mit Kupfern. 11 M. f.O Pf.
Boonarotti, il, coniinuaio pf-r cnra di K Nardnrci Roma. j;\hrl : 12 M.
Centraiblatt für die «esammto llnlprrirht>vf'rwaltini<f iu Prf'u^s^i'n Heraii-g.
im M ini>lprium der Lntorrichisangel»^geuhüUt u. l^ilttio B» rliu, Ih rtz
tI
— literari^^cb« s, für Deut^cbUml. Uerausg u Eed.: Fr. Zarncke Jahrg.
1387. 52 Nrn. Leipzig, Avenarins. 4. 30 M.
— (ysterreidiigfhes literartsebes Unter Leitung von H. Z-<hnkke, X A.
IIHfrrt. A. Graf Thurhrim, F Pölzl, .1. B. Weiss, W. Frind, Hrsg. n Rr.?
A Höllerl. 4. Jahrg 1887. 24 Nrn. (M/t a) gr. 4. Wien, Administra-
tion. • 8 M. 50 Pf.
Central-Ürgan iar ihc Iuttie>><'n des Rcal^tcbolwesens, begründet v.M. Strack.
fart|i;etnhrt von L Frpytag n. H. BöUger 15 Jabrg. 1887. 53 Bette.
ri F i...ll.rr;i & Mode, gr 8 IH M.
CuUittii. (ia), rivjsta di scienze. l*'!t»'r»» ed arti. dinita da Ii. Bonglii
Ai.ho VI, 1HM7. (Voll X e XI.) Ruiiia, edUore Vallardi. 12 M.
Curioüitä e kioerchc di storia subalpioa, pubblicate da uoa Societä di stu*
diofii di patrie memorie. Torioo, Bocca.
Europa. Red. ?on H. Kleinste aber. Jabrgang 1887/ 13 Nrn. Leipzig,
K. il, 4. 24 M.
Iforhchuugeu, romanische. Organ für romanische Sprachoii u Mittellatein,
berausg. v. K. VolImMler. Jahrg. IV Erlangen, Deichert. h Heft 6 M.
IJaselte arehtelo^ique, recaeil de monnmcnu ponr servir k t*biatoire de
Part dans l'antiquiu' et le moyi-n Ago. Puhlieo par J de Witte rt R il e
La^teyrie. 1 1. aonöe (1Ö67Y ö 2*ini. Pari«» A. Lövy. 4. Mit Kuptern
XL Holzschnittcu. . nO M.
Gegenwart, die. WocheokcbHft fOr Literatur, Kunst u. öifentl. Leben. Hrsg.:
H Zolling. 1887 y2 Stn 2 B ) Berlin, Stilkc 4 IS M.
CSermaiiia. Viprfplj ihr hriti n.r deutsche Alf ertlium>kunde. Begründet von
Frz Pteitier. iirsg von K Bartsch. 32. Jabrg Neue Reihe. 20. Jahrg.
1887. 4 Hefte. Wien, Gerold s Sobn. 15 M.
Gesehicht^ihlütter , Steiermark i^che, beraosg. too J. y* Zahn, 8. Jahrg
IHST 4 llriti'. Graz. Leykara-Josef^thal 8 M.
(■efichiclitsfreiiiid . iii< (irrrheinischer Ki d : L. Henrichs. Jabrg. 1887.
24 Nru. Kciiipi'ii, Klitckiier & Mau-licrg 4. 4M.
Cioruale storico deila Lettej-atura itaiinua, diretto e redatio da A. Grat,
F.Novatl, R.Ren i er. Vol. T (1867). Firenae,L5k6ber. Bimestnle. 85 M.
— lingoistieo di archeologia, storia e letteratnra, fondato e diretto daL.T.
Belg ran o cd A. Neri Anno 14 (1887). Genova.
— italiano di filologia e linguistica classicai dir. da L. Ceoi e Q. Cortese.
I. (meoüile ) iMtiano, Pirola. 8. 15 M.
Ree: Deutsche Literaturzeitung N. 7 p. 251.
drawlioteil, die Zeitscbrift fQr PoKtOr, Literatur o. RndSt. 46. Jahrg. 1887.
08 Mm. Leipzig, Herbig. S6 M.
Gymna^inm Zoitgchrift für Lehrer an Gymnasien u. Terwf\r:dten Unterricbts-
Anataltor). Unter Mitwirk, von A. Luke u. Ph. Plattner red. ?. M. Wetz*^}
V, Jahrg. 1887. 24 Nrn. Paderborn, Scböningh. 6
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ZeiUchriftea.
5
liand\i'eiser, literarifichcr, zunächst lür das kathol Deutschland. Reruasg.
V. F Hulskamp. 2Ü. Jahrg. 1887. 24 Nru. MuDSUr, Theissing 4. 4M,
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22 Hd. Berlin. WHdnKinn. 14 M.
^(TTZ € poi. XÜYYpcißfia nepiodtxdv perd tixöutov. Zuvtdxrrjqi äp. I. IJepßd-
vo^ioi. 6. Jahrg 1887/66. 24 iirn. LeipEig, Friedrich. Fol. ^2 M.
*EaTiQ^ ^^SSovtu Mard »apiaxijv, 2dt> rip JeXrlip rf^s *£<nias. Tößos KB'
*£ro( IB'. AtheD, Hastia. 4. ' 16 M.
Jahrbuch, biographisches, far Altoftbnmskuüde, begründet too CBorsian,
fortgeführt von Iwan Müller. Berlin, Calvary & Co. 5 M,
— statistisches, der höheren Schulen Dni: . hiands, Luxeraburps u. d Schweiz.
Neue Folge von Mu^hackeä äcbulkaleuUor 2 Tl. Nach amil Quellen hearb.
8 Jahrj; 1887. 2 Abiheilungeu. Leipzig, Teubner. geb. 4M. 40 Pf.
Jabrbüctier, prcuäsische. ile^au^g. ?. He lu r. v. i reiucli ke. Jahrg. 1887.
69. o. 00 Bd^ 4 6 Hefte. Berlin, Q, Reiriker. 18 M.
^ für Nationalökonomie u. Statistik. Gegründet v. Bruno Hitdebrandt, berausg.
Job.Cunrad. 25. Jahrg 1887. 2 Bde. ä 6 Hefte.* Jena. Fischer. 24M.
— neue, für Philologie u P&dagounk. Heratisg. unter der Red. v. A F I eck-
eiseii u II Ma>ius. 135. u lau Bd. 12 Hpfte. Leipzis?, Teubuer. 30M.
— für proJesuniiscbe Th' oiogie. Herausg. v. Ii ase, Lipsius, Pfleidereri
Schräder. 19. Jahrg 1657. 4 Hefte. Leipzig, Barth. 16 M,
Jahresbericht über die Fortschritte der classischen Aliertbumswisseuschalt.
BegrOndet von C. Borsian, herauag. von Iwan Hflller. 14. Jahrg. (Neue
Folge 6. Jahrg ) 1886. 12 Hefte. [46. — 49. Bd.] Mit den Beibmttprn :
Bibliotheca phi1ni(<<rica classica, 14 Jahrg 1887, n. Biographisches Jahrbuch
far AlterthuQiskuude, 9. Jahrg 1687. Berlin, Cal?ary.
Sabscr.-Pr. : SO M.,^ Ladenpr. 86 M.
— theologischer, llerausg. von B Püujer. Leipzig, Barth. Sil,
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Baltiojorc. New- York, Macmillan. . 16 M.
— of Philology. edited hj W. Aldis Wrigfat, J. Bywater and H Jeck-
80 n. Cambnage, Macmltlan. ä 6 M. 40 Pf.
— des SavaotSi pnbU6 par le ministre de rinstraction publique. Assistauts:
MM. Penan, Mignet, Barth^lemy Saint- Bilaire, Chevreuil.
68 aunee. 12 Kette. Parin, Hachette. 4. 42 M.
hAtiut. Su^pappa ntpioäuov ptrd tixdvwv. '£x<fc^«: //. /'. Zuyoupns,
"Ex^i r 1887. 24 Nrn. (2 B. m. Holaaehn.) gr.4. Leipzig, CA. Koeh. 16 M.
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g Zeitacbriften.
Kosmos. Zei^brift für Entwickelaogslehre u. eioheitl. WelUkoscbauoog. hng,
T. B V e 1 1 e r. 10. Jahrg. 12 Hefte mit Abb. Stuttgart, Schweiierbart. 34 M.
KorrespondenzblAlt fftr die Gelehrten* q. Bealtchalea WfiiHanibsifp. flnc.
von Ramtier. M. Jehrg. 18B7. 12 Hefte. Tabingen, FM. 7 M.
KaostblaM^ dmitttehes, für Kirche, Schule u. Haus. Hertnag. v. H. M er z ü.
C. Q. Pfanoschmidt. 29.Jahrg 1887. 12 Nro. Stuttgart, Steinkopf 4M.
lifttine et Graece (Jonmal of classic philology.) £idited b/ £.Shuniwa]r.
Vol. VI (1887) New Biuaswick, Latm Press. 4. 20 M.
Juistf fiiogicke a pedagogicke. Redigirt toq J. K vitschal a U.J.Gebauer.
XlV. Jahrg. 1867. 6 Hefte. Prag. Tiehada ä Oroh. 8.
idtteratarbevidit, theoiogisdier. Bed. Ton P. Bger. 10. Jahrgang 1887
IS Hefte. Ootenloh, Bertelsmann, gr. 8. IM, 60 Pt
Utlermtiirblatt« deouches, begründet v. W. Herbst, fortgefOhrt H. Keek.
9l Jahrg. 1886/87. 62 Mm. gr. 4 Gotha, Perthes. 8 M.
— für germftni^rhf" ii rom?\nische Philolnq^ic Unter Mitwirkung von Karl
Bartsch herau^g. voo Utto Behaghel u. Fritz Neumaon. 8. J^hrg.
1887. 12 Mm. HeUbroun. Henniger. 10 M.
— für orientaliiehe Philologie, unter Mitwirkung von J. Klatt heraaeg. tob
B. Knbn. 4. Jahrg. 1886/87. 12 Hefte. Leipiig, 0. Scholze 15 M.
— theologliebee* Bed.: C. B. L'nthardt Jahrg. 1887. 62 Mra. Leipsis,
Dörffling & Pranke, gr. 4. ' 4M.
Litteratarzeitnn^. dnusche. Heransg. Yon A.Fr esenint. 8« Jahrg. 1887.
f>2 Nrn. Berlin, Weidmann. 28 M.
— theologische. Uerausg. v. A. Haroack u. K.ächürer. 12. Jahi^. 1887.
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cn Bflgique. 1887. tiand, Vaiulerhaeghen. lö M.
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dorf u. 0. Eirschfeld. 10.Jahrg 1886/7. Wien, Gerold. Mit Taf 9M.
— Petermanns Mittheilungen ans .Jusitns Perthes' geographischer Ad-m'-
Heraueg. von A. Supan.- 33. Hd oder Jahrg. 1887. 12 Helte (ä 6-ö ü.
mit Karten.) gr. 4. Gotha, Perthes k lieft 1 M. 50 PI
ans der Sammlung der Papyrus Erzherzog Rainer. Hrsg von J Ksra-
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12 Dm. Ostenrick, Zkkfeldt. 3 M.
Honatshefte, philosophische. Untor Mitwirkung v F. Ascherson, red. u.
ling. V. C. Sc haar Schmidt. 23. Bd. 12 Hefte HeideU)erg, Weiss. 12 M.
]Ionat§8chrift. altprens^it-chp, reue Folge. Der neuen preuss. Provinzial-
Bl&tter 6. Folge. Uerausg. v. Ii. Reick e u. E. Wiehert. [Der Monata-
•durift 22. Bd. Der Provinsialblittor 89. Bd.] Jahrg. 1887. 8 Hefte. Köoise-
borg, Beyer. 9M.
— ffir Geschichte u. WisseDSchaft des Jndenthums Heraasg. y. Z. Frankel,
fortgesetzt von H. Graetz und P F. Frank I 36 Jahrg. [Keoe Folse,
19. Jahrg. I 1887. 12 Hefte. Krotoschin, Monasch & Co. 9M.
— baltische, üerausg. v. F. Bienemann. Si. Bd. Jahrg. 1887. 12 Hefte.
Be? al, Kluge. . ^ • 20 M.
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gr. 4. Florens, LOeeher. 20 M.
BlQs^on, le. Revue internationale des scienoes et lettres, paraiseant 5 fois
par au Louvain, direction. 10 M.
Museuin, rheinisches, für Philologie. Hrsg. v. 0. Ribbock u. F. Bücheler.
Neue Folge. 42. IM |1887]. 4 Hefte. Frankfurt, Sau(;rländcr. 4M.
Biordiiik Re¥U, iierau^g. von A. >«oreeu. Upsala. 5. Jahrgang 1887. 4.
24 Nm { 4 H. 60 Ff.
Oapva<r<r6(, auyjrpaßßa «e^iodirxdv xard /ti^a ixM6/uy0¥, T6fu I'- 1887.
12 Hefte. Athen, Parnassos. 16 M.
Fbilolügus, Zeitschrift f d klas^ Altorthom. Heraneg. E. Leutsch.
40 Bd. 4 llpfte Göttiugeu, iJieterich. 17 M.
U Xdr ui^ , aö//fjafxna -Kaidayoyuiüv xai yikokoyixöv. Uerausg. VOn Bl. ä>kor-
delis, M. Galanis a. Sp. Sonnkras. (1887.) Monatlich. 8. Athen,
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Bologua, Romagnoli. 18 M. 80 Fl
^vartalisf hrift, theologische. In YerbiDdoog mit mehrereii Mehrten hrsg.
-von ?. Kuhn, v. Himpel, v. Kober* Linaenmann, Fnnk n. Behanz.
♦^9 Jahrg 1887 Tübingen, Laupp. 9 M.
Heeueil de tiavaux tclatifs a la jihilologie et k Tarch^ologie egyptiennes et
aKsyrieuues, pubiit; sous la directiou de G. Maspero. 8. ann6el887. Paris^
Viewcg. 80 M«
Repertorimii f nr Kanstwisseneebalt. Red. H. J a n i t s c h e k. 10. Bd. 4 Hefte.
Stuttgart. Spemann. 8. 16 M.
— der Pädagof^ik Central-Organ für Unterricht, Erziehung Litieratur.
Berausg. von J B. Hein dl. Neue Folge. 21. Jahrg. (Der gauzeu Folge
41. Jahrg ) 1887. 12 Hefte. Ulm. Ebner. 6 M. 40 Pf.
Rerista pentro istori, arcfaeotogie si filologie, sub directionea Ini G. Toei-
leeen. Anul Y (1886/87). Bucnresd. 4 Hefte mit Taf. u. Abb. 26 Bf.
RCTIie savolsifnnp Afuiery, .\hry 6 M.
— ungarische. Mit Unterstoizuug der nnpar. Akad der Wiseenschaften hrsg.
von Huufalvy u. G. Heinrich. 7. Jahrg. 1887. 10 Hefte. Budapest.
(Leipsig, Brockhaus Sort) gr. 8. 10 M.
Re'view. classical. Edited by J. B. Mavor, A. H Cburc h, A. M. Cook
aodCSmitb. Yol.I,li.l^. London,^'i ;t. (10^. the jear.) IM. 80 Pf.
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▼on R. Fleischer. 13. Jahrgang 1887. 12 Bette a. 4 -Konsüiefte in Fol
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— dnCentre. Litierature, histoire, archr olopip IX. ('hatrfinronx, Nnret. 12 M.
— d'Alsace. 10. anuee. Tome XV. 7 livrs. Colmar. ^MOhliiau&eo^BuBeb.) 16 M.
- — de i'instrnction publique (suporipuro et moyenne) Bplgique, pabli^ sout
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— de Tart chr6tlenne, Trimeitrielle. Tome V. (1887.) Lille, Deselte«. 6M.
— dn liyonoais.« Lyon, Perroi MonatHcb. . SSM.
— dea antiqnairee, dea artistea et des archftologiiea XXVII. Maneilln. 10 M.
— alsacienne. Bed. LeBebonllet. X. Nancy, Berger*Lefranlt MonatL IS M.
— d'anthropologief dir. de P. Broca. 2. i§rie. IX« Paria, Maason.. SSM.
— arehiologiquc ; antiquite et moyon-&ge Publiee sous la direction da A.
Bertrand et G. Perro i. Troisifeme sehe 5. anneo (1887). Paris, Baer. SSM.
— rri'iqne d'bistoire litterature Renn il hcbdomadaire publie =01^-
direction de J. Darmcstctter, L. üavet, G. Moood, G. Paria. Annes
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» de linguistique et de philologie compar^e Rpcuefl trimeatriel pnbli6 par
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— de Philologie et d^etbnographie, pnblito par Ch. B. de üjf ml? y. 14. ann^e.
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— de Philologie, de littdratnrp et d'histoire anciennes Noov. «eri<' din::'^ par
E. eil ;i te I ain et 0. R 1 em a OD. XI (1887). 4 livr Paris, Klinciisiecii 26 W
— des Reviio.s et pnblication^ d'Acad6mies relatives k l'antiquitö clas?iqae rn
Allt niagiie, Angieteire. France etc (Deuxietne partie de la Ri;v. d»- Fbil )
— ptiilüsophique de la France et de l'^traoger, dirigee par Th. Bibot
Plaris, Germer-Bainiftre. Monatlieh. SSM.
^ politiqne et litt6raire. Dir. E. Tonng. XVL Paria, BalUite. 4. ttM.
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Hondsehau. deutsche. Hrsg. v. J. Rodenberg. 13. Jahrg. Octbr. 1886/87.
12 Hefte. Bd. 49—52. Beriio, Paetel. 24 H.
— oene philologisehe. Heransg. ▼. C. Wagener a E. Ludwig. II 1887.
26 Nrn. Gotha. Perthes gr. 8. 12 H.
— litti rnrische, fiir tln^ katholische Dpiitschliind flpraii*;*:^. von J. B. Stam-
miuger. 19 Jahrg. 1SÖ7. 14 Nrn Frt'ihurg, Ufrtier gr 4. 14 M.
~ nordische. Eine Mouaisbchnft , li»rausg von C Mickwitz 4. Jahrg.
1887. 12 Hefte. Reval. (Leipzig, Dunckcr & lluml-loi ) Lex 8 20 M.
Sehnlkalender, baltischer, für 4as Jahr 1887. Riga, Kymmel. 1 M. 60 Pf.
Senola roman». Bivista mensile filologieo-anietica, pubb.lieata daCugnoni
e Castagnola. Borna. Anno V (1887). . * 4M.
Stndlf gli, in Italia. Periodico didattico, scientifieo e letterario (da F. d'Orazi)
Anno X (XV. XVI.) Roma, Via Ära Celi. Monatlich. 16 M.
— dl filologia greca, pdbbl. da £. Piccolomini. Voi. Iii. Turin« Li)^chcr.
ä ö M.
Ree: (I) Pbil. Anseiger XVI 9. 10 p. 545-649 ?. O. Crnsins.
Stadien, Berliner. ffQr clase. Fhilologi(^ n. Arcbaeologie. 6. Bd., 1. a. 2. Heft
(IV, 44 u. XIV, 67«) Berlin, CalvaryA Co. I.Heft: lM.60Pf.; 2.Hft.:2M.
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der Tbf^ologie, hrgrOndet von C Ullmann u. F. W C. Uoibn-ii, herausg von
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9. Bd. 2. Heft (S. 171-342.) Leipzig, HirseL 5 M. (cplU: 9 M.
— philosophische. Heraosg. ?on W. Wondt. IV. Leipzig, Engetmann.
— Wi<<ner. Zeitschrift für chiss. Philologie. (Suppl. der Zeitschrift für ostprr.
Gymnasien ) Red«: W. v. Harte], K. ächenkl 9. Jahrg. 1887. 2 Hefte.
Wien, (ierold. 10 M.
u Mittheiiungen aus dem Benediciiuer- u. Cisterzienzer-Ordea. Haupt-
Bed : P. M.'Kinter. 8. Jahrg. 1887 4 Helte. Würxbnrg, Woeri. 7M.
TaaeheDboch* historisches. . Begründet v. Fr v.R.ium« r Hrsg. v. W. Man*
reo bracher. 6. Folge 6. Jahrg. 320 8. Leipzig, Brockhaus. 8 M.
CnterKuchuDgen, philologische, heraosg. v. A. Kiessling u. Ü. v. Wila-
m 0 w i t z • M Ol 1 e 0 d 0 r f f. 10. Heft. Berlin , W eidmaun. 8. 20ö b. mit
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Xeity UDsere. Deutsche Kevue der Gegeuwart. Herausg. v. E. Gotucball.
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Zeitsfbrift für deatscbes Altertbam u. deatache Littentar. Unter Mitvn^
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flSteinthal. 18 Bd. 4 Hefte. Leipzig, W Friedrich, gr. 8. k 2 M. 40 Pf.
— für Mugeologie ii Antiquitätenkundc, sowie für verwandte Wissenschaften.
Bed : J Ü.Th.Graesse. 10 Jahrg. 1887. 24 Nrn. Dresden, üaensch. 4. 20 M.
— fOr die altteetam. Wiaeenechaft Heransg. t. B. Stade. Hit Unteistflta
der Deottdien Jdorgenl. Geiellschaft. 1887. 3 Hefte. Gieiaen, Kicker. ICE
— fftr Kircbengescbichte. In Verbindung mit W.Gass, H.Reuter o. A«Bit'ch1
herau'jg v Th B rieger. 10 Bd. 4 Hefte. Gotha, Perthes ' 16 M
— für deutsche Philologie, herausg. t. K. HOptner u. J. Zacher. 19 Bd
Haüp, Waisenhaus. 12 M
— für ruiiiani>cbe Philologie. Herauüg. von G. Gröber. 11. Jahrg. 1887.
Halle, Niemeyer. 90 U.
— fOr Philosophie nod pbilosophiBche Kritik, im Tereine mit mehreren Ge-
lehrten pi'griiiulct V. J. H Fichtp. n-d. v A. Krohn u. R. Falrk^uberg.
Neue Folge. W u. IH. Bd. ^ !? üfffe. Iliill»^, Pfeffer gr 8 ä lÜ 6M
— für ägyptis^che 8prarlie u Aiterthumskund*'. Gegründet von H. Brugsch,
Weilcrgciubrt v. H Lep^iu;^. Fortgesetzt v. 11. Brugsch unter Mitwirkong
T. L. Stern. • 85. Jahrg 1887. 4 Hefte, hoch 4. Leiftsig, Uinrichs. 15 M.
— für bildende Kunst Heransg. v. C. v. Lützow. 22. Bd Jahrg 188C/87.
12 Hefte. Mit Textillustr. u. Konalbeilagen. Mit dem n iblatt: Kunst- Cbrooik,
46 Nrn Leipzig, Seemünn. 2^^ M.: die K iiti<t-( brouik allein 8 M.
— für A:^i»yriologie u. verwandte Gebiete, in Verbiuduug mit J. Üppert. A.
H. Sayce, £b. Schräder u.«a. hrsg. von C. Besold. 9. Bd. Jabrg. 1887.
4 Hefte, gr. 8. Leipzig, 0. Schnlae. 18 einaeln k 5 M.
— internationale, für allg. Sprach winensdiaft, unter Mitwirkung von L. Adim,
G. J. A^(üli, F. A Coelh«. etc. herausg- von F. Techmor. 3.ßd. l.Hett.
Leipzig'. Biirth. gr 8 XXVIII, 224 S. m. l Portr. 12 M.
— • — dasselbe. Supplement 1. 193 S.
— für wissoDBcbaftliche Theologie. In Verbindung mit mebreren Oelehrlu
berausg. y. A. Hilgenfeld. 80. Jahrg. 4 Hefte. Leipiigf Fnea. 19 M-
~ arcblTaliacbe. Hrsg.w.F.T Loben II. Bd. Hflncfaen,^ckermann. IdM*
— historische. Hr^g. v. H. ?. Sybel, Neue Folge 21. u. 22 Bd Der ganzen
Reihe 67. u 58 Bd. "1887 6 Ilrfte München, Uldenbourg. 22 M. 6U Pf.
— für allgemeiup Geschichte, Kultur-, Litteratur- u Kumtgeschichte. Hrsg.
von V. Zw i edineck- Süd eohor St. 4. Jahrg. 1887. 12 Hefte. (ö-6B.)
Stuttgart, CotU. gr. a k 1 M.
— westdeuteebe, f8r Oeschiebte n. Kunst. Heransg. F. Hettner u. K.
Lamp recht, ß Jahrg. 1887. jPick's Monat -schrift 14 Jahrg.] 4 Helte.
Nebst Korrespondeniblatt, 12 Nrn. Trier, Liota. 10 M.-, Kurrespuudeos-
blatt apart ö M.
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Academien und Ge&eihcüaftsschhtten.
Zeitschrift für die österreichischen Gymoasien. Red.: W. v. Härtel, K.
Scbeokl. '6S, Jahrg. 1887. 12 Hefte. Wien, 6erold*s Sohn.- 24 M.
— für da« Realscbulwesen. Herausg. u. red. v. J. A. Beehtel, M. Kaba
Jahrg. 1887. 18 Hefte. Wien, Il6lder. 12 M.
Mtiuig fttr das höhere Ooterrichtsweeen Deateehlhods. Unter Mitwirkung
einer grosscD Anzahl von Sdmlmännern herausg. von H.A.Wei8ke. 16. Jahr-
gang 1887 52 lifn. Leipiig, Biegismnnd & Voll^enisg* 8 M.
2. Academiea und Geseiläcbaitsscbrifteu.
AbhandluD^en der kOnigl. Oesellschaft der Wissenschaften an Q6ttingen,
38. Bd. 18S6. Göttingen, Dieterich'e Verl. 4. XXU. 435 S. 33 M. - *
— der philos. - philologischen Kl t'^ o der knniL^i bayerischen Aludemie der
Wissenschaften. 18. Bd. München 1885, hin:\'/ 4
Aead^mie des scieoces, belles-leitres et arts de Bet»au^ou. lööö. Besao^ni
imp. Dodivere.
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Manchen, Frana. 8. S M.
der kais. Akademie der Wisaeuschaften. 86. Jahrg. 1887. Wien. Gerold.
•J M. GO Vi
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diöcese Köln. 4ü. Hell. Kbhi 1887, l^ Hseree 8.
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Bourg, imp Aulhier et liarbii r •
— de la Ülocietö d'emuUtion pour l'etude de l'bistoire et des aotiquit^s de la
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— detf Baeaea- Alpes. Balletin de la See. adent et litt de Digne. VU.
Digne, Viat
— de la 8eci6t6 d'ömnlation du d^p. des Voagea. 1887. Epinal, imp. CoUot.
— de la Sociöte hiatorique du G^tinaia. V. 1887. Fontaineblean.
du musec Guimet. Vol IX. Lyon. (Paris, Leroax.) 4.
— de la Suciet^ acad^mique d'architecture de Lyon. Paris, Perret.
— de l'Acad^mie de M&con VIII. Mäcon, imp. Proiat frdrea.
du cercle arcbeologique de Möns. XXI. Möns, Manceaux.
— de la Soci6t^ arch6oiogique de Namur. XXII. Mamur, Westmaol t harli r,
— de la Soci6t6 acad^?miquf do Nantes VIII. 1887. Nantes, imp. iMeiliuet.
— de lu Societe des lettres des Ali)e.s- Maritimes. Xlll. Nice, Malvano-Mignon,
— de la Socitte arcbeologique de Nivtlles. VI. Nivelle.s Debprel-Poliart.
— de la Societe d'agricuhure, indusirie, sciences. arts et belles-lettres de la
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pour l'anuee 1880 Grenoble, Baratier et Dardelet
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— de la Facult6 des lettrrs do Lyon. V. I8ö7. (Paris, Leroux.) 10 iL
— dp I'!n«titut do France pour 1887. Pari?, imprimerie nitionale.
— d<' Tarchrolopm' fran^ais, publie &om> Ips auspices de ia bocu-tc traDrii««
d arcbeoiogie puur ia couservatioo des inouumeut^ historiqued 12. anoee. 1067-
Perit, Hacbette. SM. fiOK
— de PAssociatioD pour l'eDcoaragemeDt dee Stades gfeoqa<^e en Fnaee.
Pari«, M.'ilsonneuve.
— de^ conr <\o INMi'^oignement ^^up^rieur, 1886/87, publik per la Sociel^ dt
* rensi'igiieinriit supurieur. Paris, Masson.
— de la Snci^?i6 d'etlmographie. 1887. Paris, burean de la Soci6te.
— bulieiiii de la .Soci6i^ de l'hist. lie France. Auuee 1887 Parisi, Loone» 5 M.
— des Cötcs-du-Nord , publik par la Soci6t6 arch^ologique du d^partemeat.
46. aoD^e 1887 Noavelle 86rie. (. 86. Saiot-Brieac, Gujon.
de PAeademie des scieoces, ioacriptioiu et belles-leUree .de- Toolen».
48. aoDÄe. Toulouse, Douladonre-Prifat.
Antiuttrio dcila Univcrsitä di Bologna, anno scolastieo 1886 -87. Bokigoi.
— della R. Universitä di Genova*. asDO 1886 87. Genova, tip. Martini.
— della R üniversitä di Macprata, anno 1886 - 87. Macerata, tip: Bianchioi.
— della R Uoiversiiä di MossiuA per Panno aool. 188G 87. Me^ioa, Amico.
— della R. Unifersit^ di Padova per I anno scol. 1886-87. Padova, Randi.
— della R. Uniyersitii di Palermo per Panno scol. 1886- 87. Palermo, Lao.
— deir Universitä di Parma per Tanno 188ö — 87 Parma, tip. Rossi - ül)\!^i,
— della R Univorsit<\ di Pavia, anno scol. 188-87. Favia. tip. Sncc BiiuoaL
— dpil' Univcrsifä di Perugia pcl I8SG-87. Perugia, tip. Santucci.
~ scidastico della Ii Univorsit;\ di Pisa per l'anno 1886—87. Pi<a, Nistri
— delia R Uiiiversita di Koma per Tauno 1886—87. Roma, CiveUi,
— deüa Ii Universitä di Sassari, 1886-87. Sassari, Dessi. • *
— deir Accadcniia Reale delb' Scienze di Torino, 1886—87. Tcfrino, Partvia
— dt'lla libcr.i l'niv(»r^it& proviiiciale di ürbino, Urbino, tip. d»'lU Capeila.
Auzeigen, Göttiugibcbe gelehrte, unter der Aufsicht der kuuigi GeselUchalt
der Wissenaehaften. Red.: F. Becbtel. Jabrgi, 1887. S6 Nrn. llitMnci-
ricbten von der k. 6«>s der Wiss. und der 0.-A.*Umvernlftt au GftUing^n.
(12 Nrn ) Göltingen, Dieterich's Verl 27 M.
Anzeiger für schwpizpnvrhr Geschichte. Heraus«? von d^-r go-cbichtsfor5cheo-
d<<n Goselhchait der Schweis. Red.: Q. Tobier-Üaat. 18. Jahrg. 1887.
Bern, W) ss. « M. 50 Pt
— des germamscben Nationalmuseums. Heranig. Tom Direktorium. ( A F>>>en-
wein u 0. K Fromnann). Red.: A. Essettweln. 4. .Bd. 1887. UHeat,
TiPipzitr, Prof*khaus. 6 3^-
Archeografo Triestlno, odito per cura della Societä del üabinetto di Mi-
nerva. Nuova Serie, vol. Xiii (1887). Triest, Herrmanstorfer. 15 IL
AreblT für Geschiebte n. Alterthnmaknnde von Oberfranken. 20 Bd. Hera«|.
vom bietoriadien Yerein von Oberfranken in Bajrreatb. B^renib, Gimn.
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Academien und GeseUscb&ttsschhfien *]S
Archiv des historischeo VereiDs des KantoDB Bern 16. Bd. 3 Bf^rn,
Jmt & Reinert. a ilett a M.
— lür ADthrnpolngif» ZrTt«:chrilt t(ir Natui l i < lur I fo u. Urgeschichte des Men-
schen. Organ der lieuUchcn GcsellschaU tut Auiiiropologie, Ethnologie und
UrfT^scbicbte Unter Mitwirkung A Bastian, O.FrMwetc. berausg. n. red.
A. Kck' T, L. L iiul*>^ Schmidt u. J. Ranke. 17. Bd. 1887. 4 Hefte.
Braunscbweig, Viewcj? <& Sobo. gr. 4. •
— für hessische Gf^scbichte' u. Alterthumskunde. Herausg. aus den Sri r-tYen
des historischen Vt n-ins für das Gios>herzogthum Hosten von (i bciionk
KU Sch w eijisberg. 21. Bd. 3 Hefte. Darmstadt, Küngolhoi Üer. GM.
— für Fntnkfurts Geschichte u. Kunst. Herausg. vom Verein für Geschichte
Q. AitertliQiiiskDiide an Frankfurt a. M. 13. Bd. Frankfurt, VOlcker. 6 M.
neaes, der QMellscbaft ftlr ftltere deutscbe Oescbicbtskonde aar Beüftrderung
einer GesammtHusgabe der Quellenscbriftfu deutscber Gesebiebte des Mittel-
alters. Xlll Bd. 3 Hefte. Hannover, Hahn. 12 M.
— des Vereins fOr S!»»benbür<ji9rhe Landoskundf^ Iii raii«;g. vom Vereins-Aus-
scbuss. lieue Folge. 21. Bd. 4 iicüy Hermannätudt, Michaelis, gr. 8.
A 1 M. 40 Pf.
— IDr Taterlftndiscbe Oescbicbte n. Topographie. Hrsg y. d. Üescbicbtsverein
ÜDr K&mten. 17. Jahrg. 1887. Klagenfurt (Heyn). 8. 1 M 60 l*t
^ oberbayrisches, für vatt r' indi^che Geschichte, herausg. fon dem bistorischen
Verein von Ob<'rhayerii, 44. -Bd. München, FVan?:. 4 M. r>0 Pf.
— für rbri>tliclu' ivuiist. Organ des Koift-nburgfr l)i(0'>'-anverrin tnr eiin>t-
liehe Kuust. Herausg u. red. von keppler. Juhiguug 1667. 12 2sru.
Stuttgart, Deutsckes Yolksblatt. gr. 8. 4 M. 10 Pf.
— fElr Österreiebiscbe Oescbicbte. Herausg. von der zur Pflege fatcrl&odi-
Bcher Geschichte aufgestellten Commisdon der kaiserl. Akademie der Wissen*
Schäften. 69. Bd. Wien, Gerold.
Archives des misf^ions srientifiqiips et litteraires. Choix des rapport^ et jn-
structions ipublie sous les aiispices du uiiuist^re de l'inütructiou publique.
84r. III. T. Xlll. Paris, Hacbeite. gr. 8 '
historiquea de la Saintonge et de PAnnis. Tome XV. Saintes, Mortrenil.
16 M.
Archivio storico Italiano. fondato da O^P. Vieuaseux e continnato a cura
deilft'R. depntazione di storia patria per le provincie deila Tosrana , dell'
Umbria e dclle Marche. Tomo XVIII (1887). Firenze, Vieuaseux 20 M.
— storico lombardo, giornale della Societä storica Lombarda. Anno XIV.
Hibno, Dnmolard. SO H.
— atorioo i»er 1^ provincie napolitane , pnbbltcato a cura della Sod^ta di
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— <^tnrico E-iciliano. rubblicaziono poriodica della Societä ticUiana per la
storia patria. Amio X. l'alermo, Pedf>np-Lauriel.
— della Societä romana di storia patria. Vol. V. Roma, presso la bocietä.
Argovia- Jahresschrik der histor. Gesellschaft des Kantons A&rgau. 17. Bd.
Tascbeobuch für das Jahr 1887. Aarauj Sauerländer. 8. 4 M. 40 Pf.
AmkriH, Upsaia nniversiieta. 1887. (Filosofi, ä^rakveteoskap ocb bisto-
fiika Teteaakaper.) üpsala, Akad. bokhandel.
Atti dell' Aieneo di idense in Bergamo. V. Bergamo, atabil. OaiFuri e Gattl.
— e memorie della r. deputazione di storia patria per Je provincie di Ro-
magna. Tcrza serio, vol IV. 1886. Bologna, presso la Deputaaione di
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ed anuo XXXiX t^is8ö— 86). Roma, tip. delle Scienzt mut. o ris. 4.
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— dell'lstitato di belle arti delle Marcbe in Urbioo. Urbino, tip. della Capella.
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— del Beale istituto Veneto di scienze, lottere et artL Tomo IV, aerie VI.
Venezia, presse la Soprotpna fleirietituto
— deirAcoMlemia Olimpica di Vicenza. Vol. XXI. 1866. Vicensa, tip. Paroai.
Beitrftge zur vaterlftndisch^ n Gr>.<-chichte Hpraosg. von der bistor. n. aotiqnar.
(lesellschafr zu Basel. Noue Folge Hasel. Georg. 8.
— zur Aotbropologie o. Urgescbichte Bayerns. Organ der Müncbener Go-
'sellnebaft f. Aotbropologif>, Ethnologie n. Urgeechidite. Hrsg . v. W. Oflnbel,
J. Kollroaon. F". Ohlenscblager etc. Red.: J. Ranke u. N. Bfidinger.
8. fid. 4 fifce. Lex.-S MüDcben, Literar.-artist. Anstalt. - 24 M.
Thurnraiiisrhc. zur vaiprlrmdischen Grschichle. Herausp. vom historischen
Verein des Kantons Tburgau. 25. u. 26. litt (1886 o. 1886.) Frauenfeld,
Huber. 4 H. 40 Pt
Berichte, literarische, aus Dngam über die Thitigkeit der uag. Akadeaie
der V^'issencrhaff on n. ihrrr Commis<iionon, des ring Nalional-Moseams, der
Kisfaludy-Gesellscbalt, der hisf. Gesellschaft, der naturwissenschaftl. u. a. ge-
lehrten Gescllschafteu u. Aiii»taltpu, sowie auch einzelner Schriftsteller. Hrsg.
V. P. Honfalvy. Budapest (Leipzig, Brockhaos' 8ort)
— (los Freien Deutschen Hocbstlftes zu Frankfurt am .Main. Hr*5g. vom
akad (Jtsammt-Aussehnss .Tahrp. 1886/87. 4 Lief. Frankfurt a. MT, Verl.
dos l'Vcieu npiitsclien Ilochsiifis. gr. 8. 6 M.
— über die Verhandlungen der königl sächs. Gesellschaft der Wissenschaften
so Leipzig. Philologisch-histor. Klass. 1887. Leipzig, Hirzel. 8.
— des ardiftologtscben Instituts unter der Redaktion von K W. K»letsehow.
Bd. Vlll. Petersburg
— zur vaterländischen Gcscliichte. iicrausg. vom bistorisdi-antiqiiar. Verein
des Kantons Srhaffhau«?fn. SchMfThausen, Srhoch
— u. Mittbeiliuigea des Ahenhumii-Yereins zu Wien. 24. Bd. Wien 1886,
Gerold. 4.
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ämämkn und GeMUMshAftsBctariften. 1^
4
JBtblioth^qae de l'Ecole deä chartes. Re¥ue d'erudiüoo coosacree k l elude
da iD0jreB<4ge. 8. airie, 47. aniiAe. Paris, Picard.
— dM Ecoles fr&nfaises d*Athdoes et de Borna. (MioUt^ de l'mitnictfea
publique.) Annöe 1887. Paris, Thorio.
Bihnng til Kooigl. Svenska Tetenakaps • akademieas bandliogur. X. lS8d*
Stockholm. Norstedt B
Biidraeen eo mededeelmgen vao het historisch genootschap, gevestigd te
Utrecht. Tom. X. Utrecht, Eemiak.
Bifttter zw näheren KttSäe Westlaleiis. üigao des biilor. Yereina for daa
Hl rzogthum Westfalen, beraasg. dordi K. TOcking. 26. Jahrgang 1887.
4 Hefte. Meschede, Harmann.
Boletim urcbitpctonico e de archeologia da Real Associacao dos Architerto«
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0. ?aD Merlen.
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— de Correspondance hellenique publik par les söins de p£coI fran^aise
l'Atbfneg. Je^Ttbv 'EAAj^>tx7j<; 'AkXi^luYpapia^. XL aonöe, 1887. (6—8 No.)
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— de Soei^t^ areh^ologique ei KttAfaire du VeodADois Vead6ne; Lmm?.
^ de U Sodit« d*«gru»lttire et des arte de Seioe-et-Oiae. -Vemillee. Omt
— de le Soei6t6 d'tgriciiUoi«, edencee et erte de le Hente-Sediie. Veeed.
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— des travaux de TAcademie uatiooale de -Reims, par Ch. Loriquet. Reims,
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Saiiii*Brleoe, Gayen.
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Academieo und Gesellscbaftsschrifteo. ]9
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CorresponUeniblatt des VereioB f. siebenbUrgiaelie Landeskande. Red. Yen
J. Wolff 10. Jahrg. 1887. 12 Nrn. Hermaonstadr, Michaelis. 2 M.
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A. H. Hurkhardt. 10. Jahrg 1887. 1-2 Nrn. ' Leipzig, ürunow, 6 M.
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Doentnent«) f>t rapports de la Sociale paleontologique et arch^ologiqoe de
l'arropdis>'m( nt de CharliToi. Tome XVllI Möns, Manceaiix.
Egyeteniet» philologiai k0zl6iij. A Magyar tud. akadeuiia oyelftsdo-
nsAnvi bisottsAgteak iueghiz4aibol Sserkesiiik 6s kiadijak Heioricb 0. 6e
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Erd^lyi Muzeum Siebcnbflrgisches Mu eum. Zeitschrift der bistor. Klasse
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o. Altertbamsknnde des Herzogtbuma u. Ersstüts Magdebarg. Herausg. vom
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letterknnde te Leiden o^er bet jaar 1886. Leiden, Brill. .2 M. 80 Pt
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• Jftbrbucb des Kaiserlich deutschen archäologischen Instituts. Hrsg. yon .M.
Frknkel. (Viertejj&hrÜch.) Band IL Vier Hefte. Berlin, G Reimer 4.
ä Bd : 16 M.
Bec: (I) Zeitschrift f. d. österr. Gymn. XXXTIU 1 p. 48> 51 F. StadnMca.
2»
90 Academien und Q^teliflchAltsschritleo.
Jahrbuch der kOnigL preusnadieo Kaottsamiiüiiiigdii. 8. Bd» 4 Hefte. Bertiii
Urow. Fol.
— bremischeSf bereusg. you der bistohscbea Gesellschaft des KOnstterrereiBi
17. Bd. Bremen, MQller. 2 M. 40 K
— der Gi s llschatt f bildende Kuojl u. TtteHtadtodie AlterthCUnf in BwiM
8. Bd. Kind. II 18S7. Hayne! 8. 3 St
— der U&mburgi&cbeii wissenschattlicheu Anstalten. '6. Jahrg. 1886/87. Haor
borg, Orife. 8. * * SM.
— des Vereins für wissenschaftliehe PidegogUt. Honitsg. von Th. Voigt
ly. JahrfF Leipag 1887, Veit. gr. 8 '-M.
— hiätonsches. Im AuUragu der Uörreä-Ge&eiUcbatt hrsg. v. H. Graaerl
& Bd. Jabrg. 1887. 4 Ufte. gr. & (l. Hft 198 S.) München. Herd«
fr Co. 12 M. ; eiDseln h 5 M. 50 PL
— für Geschichte, Sprache u. Litteratur Elsuss-LoihiingeiiSk Hrsg. voai T«>
gesen-Club. 1. Jahrg 188G Htrassburg, E lieiu.
— für schweizerische Geschieht«*, herauiig. aut Veranlassung der allgcmtm-A
geschicbtaforscbeoden Oesellichaft der Sehweis. lt. Bd. Nene Folge da
Archivs fttr schweizerische Geäcbichte. ZOrich, HObr. 6 M.
dee hisL Vereüis des KinteiU Qlarui. Hett 28. ZOrieh, Meyer & Zelier.
2 M. 80 PL
Jahrbücher des Vineios von Alterihumsireundeu im EheinUud. 81. ileii
Bonn, Marcus gr. 8 CE
— der kOeigl. Akademie geineionQlaiger Wissenschaften to Brfoft. Kcet
Folge. 14 Heft. Erfurt. Villaret. 8.
— des Verein* f. mecklenburgische Geschichte u. Allerthuin>kini.ie. gesrTücd<»t
V. C. C. F. Lisch, fortgeseui v. F. Wigger. 61. Jahrg. Mu augehangiea
> Quartalberichten. Schwerin, Stiller, gr. 8. 5M.
Jahresbericht, 68., der schle&iscben Gesellschaft far TaterUüidisGhe Kalter.
Breslau 1886^ Aderhols
— der htou-a&t Qesellschafl v. Ursubhndten. 88. Jahrg 1686. Chor, Sprechet
— 89., des Museamsvereins f. das Forstenihuoi LOneborg. Lanehorg, EogcL
— des Vereins MitteUchule in Prag Red, v. Fr, Ulisperger. i. Jahrf
1886. Prag, Selbstverlag, gr. 8.
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Wien, Uölder. 8.
Jahresbertehte der Gesebfebtaiiritiseasehaft, im Auftrage der histor. Getstf-
»chaft zu Berlin herausg v. J. Uerinuiin, £. Meyer. V. (1882). Berfin,
Mittler & Sohn. 8. Xii, 244. 457, 350 S ti^L
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thuuibvereine. Iirs((. v dem Verwaltungsausscbusse des Gesammtvereiu» n
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^ () s lii^trriM hen Vereins LUeimatiialcaade in Fraoliiart a.O. Fraakftut a.0..
Hat liecker & Co.
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^ dea biatoriseliea Vereine flir Steiermark. Heraoag. von deaaen Awmdbmk
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des mit der T^niv^ rsität Ilall»^- Wittenberg verbundenen Thnring.-Sflchs Vereins
fttr Erforschung den vaterländ. Aiterihums und Erhaltung acioer DeuJcmaki
beiao^. von J. 0. Opol. 19. Bd. 1886. Hall«*, Anton. 8M.
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heransg. t. K. Koppmann. 9. Jahrg. Hamborg, Manko.
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— des Instituts für österreichische Geschicht8lor:i«chung. Unter Mttwirkang
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Przeplad archooloRic/ny, organ c k couservatoryi pomaiköw i iawarxjitmi
archeol kraj. we Lwowie, pod redakcya K. Widmanoa. Lemberg 1887
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des Tereios fQr (geschieh te des Bodeosees u. seiner Umgebung. H* Heft,
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(Sapiski) der Kais, russ arch. Gesellschati (Russisch ) Tom II, N. l, 2.
Neue Serie. Petersburg. 8 171 u. CXLVl S. mit 2 Tatein
S^aDCes et travjnjx de rAeAdemie des scienccs morales et politique-* (Institut
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Xidskrit't. Antiqviiri^k, fnr Sverige. Utg al Kongl vitterhets-, historie- och
aniiquiteu-akadcmieu geuom Bror E. Hiidebrand. XII. 4 Hefte. Stock-
holm, Samson u. Wallin. & 1 M. 60 Pf.
Xidsskrift, historisk, femte Raekkc, uds. af den danske historiske Forenitig
Ted dens Bestyrelse. Redigeret af C P. Bricka. ^dbenb., ächobotho.
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— > de la Societ6 d^aaricnlfare. des ballat-leitrai» tei^neea at arts da RodialiHt
Ann6e 1886/87. Rocheforf, Th^e.
— de la Socicic de la Maiirienne (Savoie). 10. vol. S.-.Iean-de-Maur, VnüliertnPt,
lTdsii»t, kor», over dct pbilologi<k-hi«toriska Samfaada •Virlnorohed
32 Jahrg. Kopcnhappn, Klein 8. ^2 S. IM .^OYL
Verhandelingen der konmkiijko akailemie der wetenscbappen Afdeelm;
letterkuode 19. deel Amsterdam, vao dar Pofit. 4.
VerhandliiDgeii der gelehrten astDischaD Oesellsdiaft an Dorpat. Dorpat
(Leipsig« K. F. R6hler) SM. 60 Pt
— des hist Vereins von Oberpfala a Regrnsbnrg. 40. Bd. der gesAmmt^a
Verhandlungen u. 31 liil. drr nonon Folp;f». SMdt.imhr.f (Regenshur?, M inr \
— der St. üallisGhen geineinuatzigen Gesellschaft. 18. HefL St. UaUea,
Hnber A Co
Verslaaeti ( n mrdtdeelingen der koninkiijkm akademie Tan vetenscbappeo.
AfdealiDg Leiterkanda. v. Amaterdam» Joh Maller. 1 M . SO Pt
Vierte IJabrahefla, «arttemberaiscbe, for Landesgetchiclita. In Verblnding
mit drm Verein fUr Kunst u. Altenbum in Ulm n Oborschwaben, dem würti.
Ah-Tihiimsvcrrin in Stuttgart, tlem bist Verein für da^ wflrtt Franken n
dem Sülcbgauer Alieribumsverein hrsg. v dem k. statistisch-topogr. Bureau.
10. Jahrg. 1887. 4 Hefte. Stuttgart. Kohlhammar. 4. 4 M.
Zeftaebrift des Aachener Gescbichtsrereina. 8. Bd. Aachen, Beoratb A
Vogelgesang. 6 M.
— des bist. Vereins f. Schwaben a. Neuburg. 13. Jabrg. Augsburg, Schlosser
10 M.
— fftr Eibnoloiie, Organ der Berliner Gesellschaft fOr Anthropologie, Ethoo-
logia a. Urgeschichte Radactions-Cominission : A Bastian, E. Uartmann,
R Vircbow, A.Voss. 19. Jahrg. 1887. Berlin, Asher. 24 M.
— des BerfiisThrn Geschirht^vcreins. Hrsg. v. W. Crecf^liiis u. W. Har-
lesa 22 Hd (der neuen Fol^e 12 Bd.| Jahrg. ISt^O. Bonn, Marcus, o M.
— des Veri'iiiH tiir üeschichtp u Alterthum Schlesiens Namens des Vereine
hcrausg. von C. GrünhagcMi. 21. Bd Breslau. Max & Co 4M.
— deswastpr GescbicbtSTereins 18. Heft. Danzijf, Bertling. 8. 140 S. 1 M. 50 Pf.
— das Ddsseidorfer Oeschichtsvereins, unter Red. von W. Hercbenbach.
7. Jahrg. 1887. 6 Hefte DOsseldor^ Schmidt A Olberta. 3 M.
~ der Gc>ell«:rhaft für Beförderung, dar Gesehichta der Alterthnms- und
Volkskunde von Freiburg, dem Breisgan n. den angrenienden Landscbaft^^o.
8. Bd Frcibnrg i/Br., Stolt tt Hader 7M
— des Vereins für hamburgi^cbe Geschichte. iSeue Folge. 8. Bd. Hamboriir
1887, J. A. Meissner. 1 M. 60 Pf
— des historischen Vtreins fOr Niademchsen Her^usg unter Leitung 4ie4 \
Vereinsausscbnssas. Jahrg. 1887. Hannorar, Habn. 6
— des Vi reins für thuringische Geschichte n. Altertbnmsbanda. Naua Folge.
6. Bd. Der gnnxen Folge 14 Bd. Jena, Fischer. SM.
des Ferdinand^Mims für Tirol ii, Vnnrlberg. I!orau''g. ?. dem VerwaUangi^.
atih.«*chnss. 3. i'üige 30. Urft Inn liruck, Wagner. 6 M.
— f die Geschichte d. Oberrheuis, br.-^g. v der baU. histor. Kommission. Neue
Folg« fl. Bd. [Der gansen Reihe 41. Bd j Red.: A. Schulte. 4 Uefto
gr, 8. (I. Haft 128 n. Mittbetlangen 33 a> Freibuig, Mohr. 13 M.
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SAini&elwerke. 29
Zeitdcbrift des Ven-iDs für hess. (jocliichte u. Landpskuude. Neue Fol^e.
13 [23 I M Kassel, Freyschiuidt iu Couiui. 6. all b 7 M. 60 Pf
^ de> Vereius für Schleswig - Hoiütein • Laueuburgische tiescbidite. It^. Bü.
Kiel, Uuiv.'Buchb.
— des deutschen Pal&slina* Vereins. Uerausg. von dem geschtfuführ. Auh-
sdmas. unter Bed t U.Guihe. 9. Bd. 4 Hefte. Leipiig, Bidecker. 10 M.
— der deuibcbeu morgen läiidischcn Gesellschaft. Herausg. v. deo .scb&fts*
fObrcm (^'ollirz, Thorl»eckt', Krehl, Windisch, unter der Ked. von K. Wiu-
discb. 41. Bd. 16ö7. 4 Hefte. L.'ipzig, Hrockbaus. gr. 8 löM.
— des Vereine /ür Lübeckische üeachichte und Alienhuuiokuude. d. Bd.
Lübeck, Oraatoff.
— des Vereine sur Erlorscbnng dvr rheiDiedien Geechicbte u.' AlterthOmer
in Maina. Bd. VI. 4 Hefte. Mains, v. 2Saberu 5 M.
des deutschen u österreichischen Alpenvereius. Iu zwanglos ei scheinenden
Hef(en R<d v. Tb. Trautwein Jabrg 1887 München, Liiulauer.
— für vaterländische Geschieht 0 u Alterthumskunde. Heraus^:, v. dmi Vereine
für Geschichte u. Aliertumskuudu Wesitaleus, durch A. Tibus u. C. Mar-
ten«. 45 Bd. Münster, Uegensberg. 4M. 60H.
— der Savignvstiftung für Bechugeschicbte. Uerausg. v. P. v Roth, H. Böblaa.
A. Pernioe, R. Schröder. 1. Romanistiscbe Abtheilung. 8. Bd. 1887. Weimar,
Böblau. 7 M 50 I»f
^ det> ilarz- Venii!^ im lil'^chlchteu Alterthiimsknndiv Herausg im Nanun
des Vereins v. Ed. Jacobs. 2U. Jahrg. 1687. Wcrnigerude, Qucdliuburjj,
Buch in Comm. 6 M.
^ des Vereins für Uennebergi^che Geschichte und Landeskunde zu Schmal-
kalden, WUliscb. k Uefl 80 Pt.
'6, bammei werkü.
■
Vermischte kritische Schriften. — Lateinische und griechische
Sehriften von Autoren des sp&teren Mittelalters u. der Neuieit.
Agrieolae Ii>lebieii9ife» Abophthegmaia nuuuulU, uuuc primum ed. Daae.
Christiania 1886 4 XVIII. 27 S. 1 M. 60 Pf.
Hec : Theol. Literaturzeitung K. 3 v. Kawerau.
Aleardi Aleardü, due lottere iuedito, pubblicate da D. Centanini (per noaie).
Rovigo. 8 1»> p.
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' baus. 22 M.
Bec: (11) Lit. (^ntra)blatt N. S p. 92.
Bolssier, G., promeuadds arcb^ologiqnos : Borne et Pomp^i. S. Edition. Paris,
Hachette 18 VI, 408 p. et 8 plans. 3 M. 60 PL
Briefe von K. D lllgeu an CA Böttiger. Mitgetheüt von K. Boxbergor.
Jahrbücher für i bilolügie 1^4 Bd. 12. Hft. p. 632—638. v. 188G.
— von A. M a 8 i u s, herausg. von M. L o s s e n. Leipzig 1886| Dürr. 1 1 M. 40 Pf.
Bec: Lit Centralblatt N. 13 p. 412—413.
Briefvraehsel des Beatus Bhenanus, hrsg. Ton Horawits u. Hartfelder.
Leipzig 1886. Teubner. 26 M.
Ree : Deutsche Literaturzeitung K. I p. 4 — 6 v. G. Voigt.
Burnonf , E , les chanu de TEgUse latiue. Restitution de 1» mesure et du
rythuie selou la methode naturelle. Paris, LecüÜrc. 8 X, 222 p.
Calvary't» philologische u. arciiaologische Biblioihek. 70. u. 77. Bd. (S. 677
—768.) Berlin, Calvary A Co. 8ubscr.-Pr. k 1 M. 60 Pf.; Einzelpr. k 2M.
Corvinuü, Ii , Schillersche u. Goethesche Gedichte in lateinischer Uebertruguog.
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t'nrtiQS, G, kleine Schrifteo, üerausg. von KW indisch. 2 Tble. Leipsie
1886» Hirtel • TIL
Ree: Deutsche Literaturzeitung N. 1 p. 8—10 v. A Fresenius. — Lit
Cpntralhlitt N. 4 p 121 122 v. A. Wi< demann. — Worhensohrifl ftr
kUb?. Fhil JV 9 p 269-263 u. N. 10 p. 289—295 v Immisch. - Berli-
ner phil. Wocbenscbrift VII 12 p. 370- 372. K. Bragmam. — Bp^
DRsiom ▼ S p. 51 Y. Oolliog.
Denlfle. P , Mei^^ter Eckehardto Ifttf Iniscbe Schriltaii. Arcliiv für Litentar*
(^e«chirhte des Mittrlalters U p. 417—452.
Drabeim, J., lyra doctorum. Carmina lyrica a viris doctis recentiorom t^m^>
runi rompoiia, elegit J, D Leipzig, Teiibiu-r. 16. 210 S. 2 M. : geb. 2 M. 40 Ft
Eclogae latinae e Mureti Grnesti Ruhakeuii al. operibus a Zumptio deacr,,
IV cor. H. Wolf. Leipzig 1885, Wartig. * 3M.
Ree.: KorrespondeDsblatt t wQrtt. Sdiideo XZXIY l. 3 p. 80 Beate.
Kpli. K., altchriatliche Studien. Martyrien n. Martyrologien äli»*sier Zeit
Mit Textausgaben im .^nb. Zürich, SchuUhes^. 8. Iii, 112 8: 2 M. 40Pt.
Kec: Tti.'ul. Lit.TaturbliUt N 13 j» IL>2-r_>3
Epbraeci byii, S.HiCti, hymni et scrmones, quos e codicibus Londioensibns,
rarisit usibus et Oxuniensibus descriptos, ed., latioitate donavit, variis leetio»
hm instruxit, nötiget prohgomeiiis illustrafii Th J. Lamy. Tom II Mainz
Kircbheim. Lex.-8 XXIII 8. Q. 838 8p» 20 M. (I et Ii: 48 N.»
Enan^elides. Itl , <f tXoffo^txd /uei-erij^uttTa, 1. Athen (1885).
Ree: Lßdofidi N 144 p. rUO
Festschrift zur BegrO^sung der .'iB'. Versammlung deutscher Philologen, dar-
gebracht vom Realgymuasium u. der Realschule zu Glessen. Glessen 18&d
8. 91 S.
^ zur ^6^)0 jähr. Jubelfeier des gros^ih. Gymnasiums in Karlsnihe, 33. Norbr.
1886. Karlsrohe (Braun) 8. III, 89 S. Mit 3 Taf 2 M.
— zum ^OOj&hrigen Jabil&am des Köo. Qymnasiama an Tilsit. Tilait I88S.
4. 36 Ö.
Greek Liävs Idylls and Legends. A selection from recent aud contemporarT
poets. Translated by £ M. Edmonds. London, Trübner. gr. 8. XV
288 p. cl. 7 IL 80K
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Ree: Lit. Centralblatt N. 1 p. 23-*34 f. H. H. — Gioniale dt fil. elaaaca
I 4. 5 p ni2 V. L Ceci.
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sien, 1886.)'
Ree.: Woehenscbrift f. klass PhiL I? 8 p. 838—840 B. Kftbler.
Uorawitz, A.« Ober die Colloqnia des.Eraanina Yen Rotterdam. Biet. TMdlf«>
buch VI.
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Berlin 1886» Springer. 8. XVII, 258 8. 4M.
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Zeitschrift f. d. Gymn. XXXX l > p 721-723 v W Gollenberg.
Korseh, Ib.» ati^avoi^ Garmioa graeca et latiua. üa?uiae 1886/GyIdeodaL
1 M. 20 Fl
Ree : Academy N. 768 p. 63 B. Ellis.
Knrti, die Sprichwörtenammlnng des Plaandes. Leipaig 1886, Nmimana.
1 M. 50 PI
Ree: Wochenschrift l klass. Phil. lY 9 p. 271—273. - Blätter t d,
bayer. Gymb. XXIU 8. 8 p. 128-185 T. IL KnnbadMr.
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Eocjclopidie <ler clastUcheii Philologie. Bl
'Earia N. Ö74 p. 8'J 1—825
Lunge, L.« kleine ächrifteo. I. Gotiiugeo 1886, Vaadeoboeck & Huprecht. 10 M.
Bee.: lit CentrmlblaU 1886 N. 63 p. 1828- 1829 v. K. J. N.
Melber» J.« sa <leo aog«blidi am Die Gassio atammendeo plaondisehen Ex-
eerpten. Blfttter f. d. bayr Oyinii. XXlIi 2. 8 p. 90—108.
Bloniimeiita Germaniae historica inde ab a. Chr. D unque ad a. MD, ed.
societa^ aprriendis fontibus rerum germanicarum mpdü aevi. Poetarum la-
tioorum medii aevi toroi III pars 1. Poetae latini aevi Carolini, rec. '
L. Traube. Berlin 1886, WeidmanD. 4. TU. 266 S. 8 M.
Philelpbos, Vranclsens, oratio Doptialis habita in desponsione magoifteae
pueliae Maruciae et maguifici eqtntis aurati Raymundi Attendnlt. Gott tra-
duzi'iiio italiana. Tolontino. 8 14 p. (IVr nozze )
Programm zum öojahrigtni Amt^ubii&um des Hrn. Prot. A.DUhr. Friedlaad
1886. 4. 60 S. mil 4 Tafoln
ReiubarUtitöttner, € v , u. Abhaudlungen, vornehmlich zur Litte«
raturgeschicbte. Berlin, Oppenheim 8. III, 310 S. 5 M.; ireb. 6 M, öDPf.
V-, Leben des heil David von Thessalonike, griechiscb, uacli der einzi-
gen bisher aufgefundenen handscbrift hrsg. Berlin, Asber. 8. XVI, 22 S 1 M.
p 105—117.
Spangenber^ii Ix'lluin grammaticale, iterum cditit R. Schneider. Göttingen,
vandenhoeck & Ruprecht. 8. X, 41 S. l M,
Strolinin<i, Oetaviaf* carmina. Vicentiae, tipie Rnmor. 8. 84 p.
Tamizi'} de Larreone, Ph , qaatre lettre« inMites de Jacqnee Gaffuel.
Publieeü avec a?era88enieDt , notes et appendlce. (Extrait dee Annalei des
Basses-Alpes.) Digne, imp. Gbaspoal. 8. 34 p.
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Alten borg, O., (irundznge einer Lehrplao Organisation tUr die oberen Gym-
uasiiilklasspn Lehrproben 10 Ht't.
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Ree.! Nene phil Randschan I 20 p. 316—317 ?. K Roeaberg.
Cadet, F., l'^ducation !\ Port-Royal (Saint-Cyran , Arnauld, Lancelot, Nicole,
de Saci, Gojot, Coustel, Fontaiue, -Jac^^ueline .Pascal). Paris, Hachette. 18.
a20 p. ♦ 2 M. 50 Pf.
Caron, L-, 1 Aiiemagne universitaire. Amieus 18Sö, Yvert
Ree.: Berliner phiL WochenBchrift VII 6 p. 148—149 v..C. Noble.
DIrektoreaTeraammlaDg, 11., in Ost- und Westpreneaen, im Juni 1886.
Gymnasium V 7 p. 249—254 u. N. 8
Flach, J . der (Irntscbo Professor der Gegenwart 2. Aufi. Xieipdg, ünflad.
ft. VIll, 259 JS mit autotyp Bild. SM.
Haufe. Grundgedanken über eine neue, einheitliche Organisation des deutschen
Scfanlwescns, mit besonderer BerOcknchtigung der Mittelschalen. P&dagogiam
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Ree: Gymnasium V ß p. 207.
lüStniktioneTi für dm rntorrirbt an den Gymnasien. Wien 1885, Pichler. 4M.
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Lt'lirp! «n Scbäs.^burg i886 Pr 4, 16 S
KliDK^iiirUt, II., <ias bobere bcbuiwi:&eu 5cbw«deDs u. dessen Eetonn im
noderneo Sinn Liiipzig. Klinkh&rdt 8 168 8. ' SM.
KlijighardI, 8t6lnmeyer, filobrmaiiB, die Schttlaiiinerfemmnlmig b
fieimover. I-^UL Btttter far höheree Scholweteii M. 12.
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Krück, die Lateinfrage an der Wamborger Unirernt&t vor 100 Jahren. Ft-
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Leelair, A t , I.ihrplan u Instrtictionon für den ünlerricbt an den Gym-
na^i( i) II) Oe>tcrr> ich, revidiert u. theilweise umgearbeitet. I. Mies 1886,
Verlag de» (j^uiii. 8. 140 8.
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BUcbaella, A., die archftotogische OesellachafI io Athen. AUg. SSeitmig, Bei*
läge, K 29.
MOBVnenta Germaniaf [»aetbt^o^'ica Scbulordnuogen, Schulbficber u pfidä-
Og. Mi^cellaoeeri auü den Landen deut^ber Zunge. Hrsg. von K. Kebr-
ach. I. Bd. Braunschweigiscbe Scbulordouogen. Hrsg von Fr. Kolde-
Wey. Berlin 1886, lioffmann Co. 24 M.
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— 148 V H. Br<'s.«;!er. ~ Zertsrbrift f. Gymn.i«-inlwp<?en XXXXl 1 p ?3
- IIÖ ?. Schräder. Alig. Zeiiuug, Beilage N 4 v. Fouruier. — Cen-
tralorgan f RealscbulwisseD XV 6 p. 77^79 J. Qntenohn. — LIt.
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Quemin. ntilit6 de r6iade des dassiqnes. J)iioottra. Ronen, imp. Leoe^.
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RiToyre, de T^tude du grec. Diseonrs. Lyon, imp. Schneider. 8. 32 p.
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. bücher f. rbilotogie 134 Bd. 11. fift p. 649 - 5.')5
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Tarducci, Fr., dcgli studi classici, consideratt come scuola di educazione po-
Htica per la giuventü Discorso. Mudenii, tip Toscbi 8. 20 p. 10 Pf.
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Preusüen seit 1879. 23. Bd.: Direktoreu-Veraammluog iu der Prov Sachsen*
Berlin, Weidmann. 6. VJll, 628 S. 9 It
ToUhrecht, W., die Begr«ndnog dea deotacben EinbeitatcbnlTerelna. Be^
llner pbil. Wocheniehritl VII 10 p 612-816 n. N. 11 p. 646—648.
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Wormtee. K., ober die Gedftefatiiisslninflt in den rhetorl ( ht n Schriften der
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Ziemer, H , der Gymnasiallehrer o. die Wissenschaft. Gymnasium V 6 p. 187—196.
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Syllogos in Konetantinopei. Allg. Zeitung, Beilage N. 79.
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Bftnch, 0., Ctspnr Ursinns Velins. 1. Ungnmclie Bevoe VII I. 2.
Beek, das Gymnasium zu Posen in südprenssisdier Zelt (1793 — 1807). Zeit»
tchhft der bist. Gesellschaft für Posen 11 3. 4.
Bellarmin*s, Cardinal, Selbstbiographip. hueinisch u. deutsch, mit g<'schichtl.
Ertäuterungei) hrsg. von J. V. i)üiiinger o. Fr. Keusch. Bonn, Neuster.
8. VI, S. 6M.; geb. 8 M.
Biograptlie, uligemeine dentsche. Anf Veranlassung Sr. Maj. d. Könics v.
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Bibliographie und Bibliothdluwisseoschaft.
6. Bibliographie nnd BibliothelcBwissenscliaft
Biblio^ratia itaünm. giornule tleirassociazione tipoj'rntlro- libraria iteliaoA,
compilaio sui documcDti commaoicati üai Mioistero uella puhbiica istruziooe.
(M No.) Milano, Benimdoni. t7 M.
Bibliographie uod literaribcbe i bronik Jer Schweis. — Bibliographie et
ehroBiaiw HtlArair« de U SaiMe. 17. Jahrg. 1067. 19 Nrn. Basel, Georg
2M 60 Pf
de Belgiqaei joointl olfidel de lik librAirie. No.) Brazellesi, Maoreaux.
4 M ro Pf.
— alJgffneino, für Deutschland. Wöchentliches Vi^rzeichni«^ aller neii' n Kr-
BcheinuDgfQ m Feitie der Literatur. Jahrg. 1661. ö2 Nrn. i^fipzig. Uin-
fieh*8 Verl. 6 M.
de U France« joamiU gfo^ral de l imprimerie et de la librairie Pnbli^
nur les docnment^ fntimi«; parle liiDiat^ de rinlMenr. (69 No.) 76. annee.
Pari'i, cerrle de la Librairie. 2ü M.
— uedcrUodsche. Lyit vaa aieuw verscheaeD boekeo eoi. 1887. \12 Nrn.)
Utrecht, Begers. 2 M.
Bihliothec* philologica classica. Verzeichoiss der auf dem Gebiete der dassw
AlterthmiMwmeiiieMft enebtenenen Bücher, ZeitMhriften, Dissertaiioneii,
Programm-AbhaDdlungeD, Aufsatz^ in Zeitschrifteo a. Receosionen BeiMatt
mm Jahresbericht aber die Fort rbrnt*> der class. Alterthnmtwittenschaft.
14. Jahrg. 1887. 4 Hotto. gr 8. Unlin. Calvary St To. « M.
— philologica oder geordnete Uebersichl aller auf dem Gebiete der class.
Altertburoswissenschaft wie der älteren und neueren Sprachwissenschati ia
Deutschland nnd dem Ausland neu erschleneneD Bücher. Herao^g. von A.
Blau. 40 Jahrgang 1887. Nene Folge 2. Jahrg. 4 Hefte. Gdttingeii»
Yaodenhoeck.
Blaue, J , bibliographie italuo-franrii^e ii-iiversollo , on cafaingnc m^lbodi-
que de tous les imprimes eu laugue trnn^aise sur l'italie ancieone et mo-
mme depnis Porigine de rimprimerie: 1476—1885. Vol. II: Traduetioo!? dn
latin et de l'italien, m^moireg et »rticles des revues, tnblos chronologique^
etindex. Milan, ohea PAatenr «dit. (Parie, Welter.) 8. eol. 1<HI-I88f>. 15 M.
Metiii de la Bbreria. Aao XIY. (19 No.) Madrid 1886/87, Marillo. 6 M.
Booksellar, the, a aewspaper of british and foreign Hteratnre, with Baals LiL
AdTertiser, (19 No.) London, at the Office, Warwick Lane. 12. 8M. 40 Pf.
BBUetlndn bibliophile et da hihliothteaire. 1887. 19 No. Paria, Techener 12 M.
Centralblfttt Ar BibHotheksweeen. Hrsg, unter »tiod. Müwirkg. xahfariclier
Fachgenossen des In* u. Auslaiidee ▼.(T.Hartwig. 4. Jahrg. 1887. ViMfic.
ß 3—3 B.) gr. 8. Leipxig, Harrastowiti. 12 M.
Chandler, reniark^^ on the practlce aod poliejof lendhig Bodleian booki and
mann^rripts. London.
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Faneon. M « la librairie des papes d'Avignon: sa formation, fia composition,
f>es cn^alopues (1316 — 1420), d'apres les registres de comptea et d^inventarres
des arthives vaticanes. 2 vols Pari.^, Tborin. 15 M. 50 l'f.
JieinHin*i, W., allgemeines lUicher-Loxikon od. vollständiges alphabetisches
Verzetchniss aller von 1700 bis Ende 1884 ertchieaeoeo Bflcher, welche ia
Dentacblaod it In den durch Sprache o. Literatnr damit Terwandten Lin-
dem gedruckt worden sind. Ilrsg von 0. Kistner. 17. Bd. (1880 d4.)
14-94. Lfg. (2.Abth. b. 105<-1028.) 4. Leipzig, Brockhaus. äSM ; Lief. 24:
4 M. 80 Pti 34 M. 80 Pf.^ 17. Bd.; cplt. : 73 M. 80 Pf.
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Aphrodisias Oner dfn Intellekt zum 1. mal hpran>j:egrben u. durch die .\b-
haodluog: die Nuslebre Alexaudt rs vun ApbroUisus u. ihr £iodusa auf die
arabisch-jQdiscbe Philosophie eingeleitet. Leipsig. Diss. 8. 41 o. 16 S.
Alezniitfer TralllnBiia. Putehmann, Tb., Nacbtrftge so Alexander Trsl-
lianus. Fragmente aus Philumenus u. Philagrias, nebst einer bisher noch
ungedrucktrn .Al.liandluiiir nl.er .Xygenkrankheiten. Nach den Haiidschnt'ten
hr*g. u uoeri. Berim, (Jaivary & Co. 8. 189 S. 6 M. öO Pf. (Hauptwerk
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1587 quoad teztnm accuratissime ed ad amassim reeusom cura et suidie
Leaodri van E s s. Kd . ster. Tattcbnitü novia avla oorreeta et aacta. Lei] ^ -
Bredt gr 8. 34 u. 1027 8 6 M
— — granco juxta LXX interpretes. Textutn vaticamim romanorum emeo-
datius ediditi argumenta et locog ^'ovi Testamenti paralleluti uotarit, omnem
leetlAnis wietatem cedieiim vetoatia^orani Aleaaa^riui, Ephraenit Syn,
Friderico-Augustani subjonzityprolegomenil nberrimie instmiitC. de T i s c b ea-
dorff Ed. VII. Prolegompna rccognovit, supplemeotum auxit E. Nest]p.
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par Th. H. Martin. Paris, Delagrave. 12 47 et 62 p.
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ralement, traduit et annot^ par £. Sommer. Paris, Hachette. 12. 145 p.
— — eitraita des mömorables, ezpliqu6s et traduits par M. Sommer. Paris,
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Lprntix. 6 IL
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Riuia, Fr, kridacfae o. exegetiache Beiträge za Xeoophons AnabuMi
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et de la Vif> de Cisar par Suetone Ti;uliiction d 'Artaud. Nonvelle edition,
trds soigueuäcineut revue par F. Lemaistre, et prcced^e d'une etude sur
Cter par M. Gharpentier. 2 vol. 18. I: XVI 336 p. II: 854 p. Paris,
Garnier fräres 7M.
— de hello Gallico commrntarv aftcr the (rerman of Kraoer • Dittenbergor,
bj J. Bond and A S. Wal pole. London. Macmilhin. 12. 490 p. 7 M. 20 Pf.
— — book V, edited, with uoteji and vocabulary, für use ot öchools, by
C. Cölbe ck. London, MacmiUaD. 18. 172 p. cl IM. 80Pt
— — with notes, dictionary, and a map, oy A. HarknoBS. Bev. ed.,
illustraled. New York, Apploton LXII, 377 p. d. 6 M.
— — von H ßheiühard. 5. Auti. Stuttgart löb6, Neff. 2 M. 70 Pf.;
geb. SM. 10 PC.
B«C.: Neue phil. Rundschau N. 3 p. 36 v. 0 Keller.
— with ootes, vocabnlary, and map, books 1-VI. London, Rivington.
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1 Karte, mehreren Nebenkarten, Schlacht- n. Stftdte-Pl&nen. Stuttgart, Keff.
8. VUI, 208 S 2 M 70 Pf ; geb. 3 M. 10 Pt
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G. S. Farneil. London, Macmülan. iö. 128 p. cl. 1 M. 80 Pt
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J. Davanx. Paris, Jielagrafe. 13. I?, 759 p.
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Epigrapbik uad PalAeographie.
67
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adnotatiaaculis illustravit V. Lanfranehina. Libri tm priotes. Aug.
Tanr., ex oflF. Salesiana. 16. 71 p. 50 Pf.
— — für den Schul gebrauch erläutert von K. Kappai. I. AeneU I— III.
4. verb. Aufl. Leipzig, Teuboer. 8. IV, 120 S. 1 H. 20 Pf.
— ed. W. Kioueek. Leipzig 1886, Freytag. geb. IM. 50 PI
Ree: Zeitschrift f. d. Gsterr. Gymn. XXXVU 12 p. 907-908 £. Eichler.
— oeoTm compl^tes, tradnites pn Th. Cabaret-Dnpatj. Paris, Ha-
cbette. 18. IV, 400 p. 3 M. 50 Pf.
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Boston 1886, iloughton. 8. cl. 12 M. 60 PI
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trait, 6 reprodoctioin de Codio et tue carte, rarii, Leetoe. gr. 8.
240 p. 1 H. 50 Pf.
Collilieux, E., dpux 6diteur8 de Virgür. M. Benoist. M. Davaox. FlaD
d'une ed^ion de Virgile. Grenoble, Rigandin. 8. 31 p.
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Koch-Georges. Wörterbuch zu Verfjilin<5. Hannover 1885, Hahn. 3 M 00 Pf.
Ree: Neue phil. Rundschau 18Ö6 i^. 26 p. 403— 407 v. J. Schlichteisen.
Lange. Paul, Konsards Franciade u. ihr Verb&lUuB aa Vergils Aeneide.
Würzen. (Leipzig, Fork ) 4. 36. l M. 20 Pf.
MGller, C. Fr., zur Jz^rkiurung des Vergil, Aen. V 673. Philologus XLV
4 p. 718—720.
Sonntag, M., Aber die Appendix YergiliaDt. Frankfiirta.0. F^. 4. 268.
Weofc, F., an VergiUuB Aeneis Ii 366 ff. JatarbOdier tPfaHologie 18S.Bd.
11. Hft. p. 784.
Virgilii grammatiri npera ed J Hnemer. Leipzig 1886, Teubner. 2 M. 40 Pf.
Ree: Zeitschrift f. d. österr. Gymn. XXXVIII 2 p. 122-126 v. J. Sto-
wasser. — (Selbst anzeige:) Archiv f. lat. Lexikographie IV 1 p. 1137—168.
Vnlgata. Entzian, H., de notione verborum teutandi ex usu Veteris Xesta-
menti explieata. Halle. Bisa 8. 48 &
UL fipigrapbik ud Palaeographie»
Clatti, G , griechisch-römischer Inscbriftstein , dem rr»Tnischen Volk gewidmet
von einem asiatischen Gesandten: (Phihadelphus regus Metradati f. Bullet-
tioo deUa C^mm. aiciL 4i Bona ZIY 18 p. 408— 4CM.
Inocriptionof orte septentrionaHi Pooti EhzId! ed. B. Latieehew. I.
Petersburg 1885. 20 M.
Ree: Wochenschrift f. klass. Phil. IV 8 p. 225—228 v. L. BOidmer.
Koolboff» r^igraphieu Brudlea» Mayolei. gr. 8. 32 p. IM.
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Vfleken, 0., dit Ob>H*fflinnftfaift tod PUU. HennM XXn I p. 1 - 16.
1. Griechische lubchr ilLcü. - Orieu taiischf Inschi it-
ten, äow(Mt sie zur Kenntniss der classischcn Alter*
thumswisseoscbaft von Interesse sind.
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Kontoleoutos, E., Varietes. *Enq'pa^ai KXdpou. (Ptuxaiai. TpdlXsotv, Mü^i^
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IiOllloK u. Petersen, lesbiscbe Inschriften. Mittheihmgen des arch. Instituts
zo Alben XI 3 p. 263 -296
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Panteiides, 8., ui rnptions de Tile de Cos. Builetm de correspondance hel-
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Badet, G., lettrea de l'emperenr Badrien k la fille de Stniloiiifl6e*Hadriaiio*
polia. Bulletin de Correspondanee heUöniqne XI I. 2 p. 100—128.
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-514, u. XI 1. 2 p. 63—70.
Robert, C, eine attische EUnstleriaschrift aus Kleistheniscber Zeit Henaea
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Htkkkeiifm, dLpiatolorad Aipw, (Inschrift des Aristomachos.) Uapvaaaoi
r u'ß' p. 98-04: /' p. 166.
8af ea, A. H., Bgyptian estraka. Academy N. 768 p. 61— eft
Schlnnerer, Fr*, de epitapUs Graeconun Tetemm. Erlangea 1886. Diss.
8 r>3 s
t^chumacher, K., verschleppte griechische Inschriften. Rhein. Muse am XLU
1 p. 148—150.
— eine griechische Inschrift des Cyriaeas. Rhein. Mnsenm XLll 2 p. 316 -817.
Slnoii, JT.» aar Inschrift von Gortyn. Wien 1886, Gerold. 2 IL
Ree.: Phil. Anaeiger XVII 1 p. 64-60.
— inr zweiten Hälfte der Inschrift von Gortyn« (Ans den Wiener Studien
IX 1.) Wien, Gerold. 8. 24 S 80 Pf.
fiHnith, A , die Keilschritttpxte A.surbauipal.s, Künig.^ von Assyrien 6t'»8— 626
Chr., nach dem selbst in London copirten Grundtezt mit Transcription,
Uebenetanng, Kommentar o. Glossar. I. Leipzig, JBd. Pfeiffer, gr. 8.
181 8. 7 M.
Ikniteii Clir., Motälvyot d¥Oßärw, *Efiift»pk äpx* 1806 N. 8 p. 188w
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70
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Barnabei, F., di una rarissima iscrizioii^ dol BeneventaDO, relaÜTa al coho
di Ginone. BendiconU deli* Accad. dei Liucei, ser. IV, toL II, iaac. 12,
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Bftzin, H., le galet d'Antibes. Pahä iöd5, Leroux. •i.
B«6.: Bist Zdtodirift 1887 N. 3 p. M7 f. A. Baoer.
\ Bttelele» X DeokDiler des IGthrai-Ciilliia in Kroatiea. Agnm, Harbaaa.
gr. 8. 16 S. mit 2 Fig. 80 Pt
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— di un iraportaDte frammeiiio epigrafico rinvenuto nel Trastefere. BBikt**
tmo deila Uomm. arch. di Roma XV 1 p. 3—7 con tav. I.
BAclieler, Urabstein aus Kölu eines Veterans der ala classiana. Korre>
apondenaUatt der WestdentaelieD Zeitaduift Y 18 p. 376.
^ ilceite lateiBiwhe Ineehrilt. Bhein. Mneenm XLll 2 p. 317—^82(1.
Balle, F., inscriptioDes, quae in moMo Salonitano Spalati aseemntiir« Spa^
lato 1886. Pr. 8. 84 p.
Ree: Wocbenschrift f klass. Pliil. IV 11 p. 341 v G. Hersel.
Cerqnand, M., inscription gauloi8e|d'Orgou. Bulletin 4pigr. VI 6 p 297—298
Conrady, neue römische Inachriften in ätockstadt. Westdeotache Zeitscbri^
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Beecke, W., Bemcrkuu^en zur FelseninscJirift von Corchiano u. aar pxi'
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oon leggenaa: Urani trib. et Not. — MO nnove iacriaione della ViaSalaria.
— Frammento degli atti aryalici, troYato aUa Via Tibortina. Moliaie degB
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fiamarrini, Bucchero Kopf aus Castellana mit Inschriften: eko lartoe, o.
eko Kaisi'Vsio Sitzung des arch. Instituts zu Rom v. 21. Januar.
liatti, G., trovameiit! riguardanti la topografia e la epigrafia urbana. BuUet-
tino della Comm. arch. di Roma XiV 12 p. 403— 414 ^ XV 1 p. 13—24; 2
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aeavi 1886, noTembre, p. 416—420.
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üatnle aquarie di piombo (della decoria sacerdotam bidentalinm) ad attra
iacrizioDi di Roma. Ibid. 1887, gennaio, p. 15 ff.
— epigrafe spettante ad una lex collegii Ibid. p. 18.
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C^omperz, Th. , zu den Grabschritteu der jQdischeu Katakomben nächst der
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Lauini&che luschrifteo.
71
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BmB ■idi6ologiqae 1S86, Sept-Oet
EftHser, Km » Epignplüsdtoi ans EiniteiL Aich.-<iiigrapliiafliie Mlttiiti-
Inngen aqb OMterreidi X S 88^
Hoskyns-Abrahall, J., u W. Th. Watkin, a forged Boman inscriptioo»
Acaderny N. 767 p. 49; N. 768 p. 66 u. p. 82; N. 770 p. 99; N. 771 p. 116.
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Gröber, G., vulgärlatciniache Substrate romaniacber Wörter. IL Avehit t
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Hauer, J., adduetorinm. Archiv f. lat Lexikographie IV 1 p. 141—1491
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buch. Lateinisch -deutscher Ihl 10. Aufl. Braunschweig, Vieweg. gr. 8.
XVI, 809 8. 6 IL
Koch, A., lateinisch- deutechea o« deutsch-lateinisches Taschenwörterbuch.
2 Thle. in I Bd 3 Aufl Berlin, Fri. dl.erg & Mode. 16. V. 222 u. V,
482 S 2 M. r.ü Pf : lat dfufsches Taschenwörterbuch ap. (V, 222 S.) 1 M 25 Pf.
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R5D§eh, H.. Lätüiii aus entlegeneren Quellen. Zeitbchnlt f. d. österr. Gymn.
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Sapio, 6.. dizionario tetlno-italiano ed italiano-latino di eteganti modi avYer-
biali t' (Ii altre particcllr', nnn che di plette locuzioni contenute ne! trattato
di Graz 10 TurselÜDO, accre&ciute e corredate di esempi e note. per la
3. clause ginnasiale. Seconda edizioae, rinovata e corretta. Palermo 1886,
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78 Literftturgescbidite.
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2ö. fevr. (Revue critique N. 10 )
L3schcke, d^., Boreaä u. Oreith^ia au Eypseioskasten. Dorpat i8öö, (Karow).
Bee,: Befoe critique N. 13 p. 237—239 ?. 3. Belnach.
LÜbke, W.. Grnndriss der Ennstgeschichte. Jubilftnms^Ansgabe. 10. durch-
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Lez.-8. XYU, 413 u. IX, 490 8. 15 M.} in Halbfrzbd. IBM ; auch in
30 Llgu. a 60 PI.
— essai d'histoire de Part. Traduii par A. Koeiia. U— 14. Üvr. Stuttgart
1886» Ebner A Seubert 80 Pt.
— Kunstwerke IL Kfinstler 3. Sammluog vermischter Aufs&tse. Mit 69 lUustr.
Breslan 1886^ SehottlAnder. gr. 8. VllI, 587 S. 10 M.; geb 12 M.
Marx, F., rüievü della Villa Albnni. Mittheilungendes arch. Institute in
Rom 1 4 p. 247— 2ö2.
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reich X 2 p. m-m mit Tat VlU.
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102
KnoBtanbaeologie.
MtOjKAf R« EiliführtiDg in die antike Ktin>t 2 Aufl. Letpig I8d5,8MiBaini.
Ker : Nrue \An\. Kundscbau N. 7 p. UO-llI T. H. Neuling.
Bilani. L.. ^arcofago di torracotta poHeromi, Mopeito prewo Cbimi. Noti-
zie dt'gli bcavi lSi<€>, (.ttobrn, p. 353.
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napaordcgtq Vfi^ijva; inl xtpa/tMÜuf Opauafiärmt Ix Ti]i 'Axp<m6Um%
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Witte, J. de, deacriptioii des coUeeilooB d*aiitiqttit6$ cooaer?§e9 H l*bOtel Lara-
bert. Paris. 4. LXXX, 187 p avec fig. et 86 plancfaes eo colhleur.
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penknade. Organ dea Mflnsforscberfereins so HanooYer. Hrsg. tod h.
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Meyer. 2 M.; mit Numismat. Literaturblatt 3 M.
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publique romaine vulgairement appeleos monnaies coD^uUires. Pariä, Kullin
et Fenardeot. 8. 673 p. cf 1886. 26 IL
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Yereins. Hn>g von J. u. A. Erbstein. 2^3. Jahrg. 1887. 8 ^jru. Leipzig,
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BalletiB mensnel de nnmismatlqne et 4'arcb^ologie, publik par R. Serrare.
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Frowde. gr. 8 888 p 5 plates, 800 illustr. cl. 50 M.
Ree : Atbonaeum N 3098 p. 357 — Saturday Review N. 1638 p. 342.
— Bevue orttique N 11 p. 201-203 v. Th lUinach
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104 Naaüsmatik.
Uteratorblatt, aumismatisches. Hrtf.: M. Bahr fei dt. 6. Jilur|. I8S7.
4 -0 Km. gr. 8. Stade. (llaaDoter. Meyer ) 1 M. 60 Pf. ; mit M tt-
IM itth ei langen der bayr. muniaitatiMlien OeseUiclitft ^ Jibrgan;; 1887.
Mnnrhen. Frann *2 M. öO Pf.
Müiizblättor, Bt^rliner. Monatsgchrift zur Vc rhn'itung dor Nfilnzkuode, npb *
Beilage: iSumisniatisdie CorresDondcnz , herau»g. v. Ad. VVejL b. Jaiirg.
1867. ta Nni. gr. 4. Berlio, Weyl. ' S M. M IT.
Pick, B., tttr TitaUtQr der Fla?ier. 8. Die griechlidieo Mftnseo. ZcMadhrift
fflr NnmieBUitik XIV S. 4 p. 394—875« et 1886.
PIstoIakas, A., •'O^itanara h Tai if^v. ßoutrzitf) xarazi'^ii'Tn Athen 1886.
K< r. : WorJu-n'-rhritt ♦ k)ns«i. Phil. IV »> p 16? v. \,. Hi;rr li n'^r.
ReTTie uumiätuatique. rcdigee par MM. Uartbelemj, bchlumhergtr ft
liabelon. Paris, Rollin. S^ric III, annep 1887.
— beige de oumismatiqae, publice par MM. (Jhalon, de Costeret Serrofe.
XLIII. firaxelles, Decq et Dafaent
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24 Febr. (Berliner phil Wochenschrift Vil 17 p. 543) ,
Robert, Ch . formes et charact^res des medaiiles anttquee de broose reittifi
aux jeui. Melange«^ d'archooloprio Vll 1 2 p. 39—60.
Sermre. 2 6tiide mr la nuniism ui iiio gaulnise. v. Caesar p. 56.
Six. »I.-P , moiiuaics lyciennes Bcvin' iiuiiii>uiatiquo 1887 N. 1 p. 1—24.
Verkehr, liumismati scher Ein Verzeichniss Terkauüicber u zum Aukaui ge-
itiehter Mausen. Medaillen ete. Hemtug. von CO Tlii«B6. 94. JiMf.
1887. 4 Nrn. 4 Leipzig Thieme. 1 M OOPt
Zeitschrift für Numiraiaiili. Red. roo A,?. Snilet 14 Bd. 4 Hfto S
Berlin, Weidmann 14 M ; *tn7f!n :\ 4 .M
— numismatische, hrsg. von der I«iuinisui. Gesellschaft in Wien durch dcreii
Redactious-Comite. 18. Jahrg. 1887. gr. 8. Wien. M&uk. 12 M.
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BIELIOTIECA FHIL0L06ICA GLASSICi
Verzeichniss
der
aul' dem Gebiete der classisctieü Alterthiimswissenscbafi
erschienenen
Bücher, ZeilsciirifleD, Disseriatioaeu, PrograiiuD-Abliaiiilliuigen,
Äufsäize in Zeiiscbrifleu und RecensiooeD.
Beiblatt zum Jahresbericht über die Fortschritte der classischei
Attarduunswissauclnll
Vierselinter Jahrgang.
1887.
Zwe^ites ftaartal.
BERLIN 1887.
VERLAG VON S. CALVARY & Co.
W. Unter den Unden 17.
SilNieriplioiiflpreig fttr dei Jahrgaig ▼•n 4 Heften 6 Mark.
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INHALT.
t ZvrOeschichte und EncTclopaedl« der clMiiwhMi Alier«
thoinswtoseiMeiiafl. seite
1. Zeitschriften 105
2. Academien und GesaUscbaftSBcbritten 10(3
^. Sammelwerke .... 107
4. EnryclopHdifi und Mpthodologie der claasischen PMlologie. .* 108
5. Geschichto d«'r Altorthumswis^ienschaft .««.,..•« 110
6. Bibli<t[;raphio und Biblinr hckcnkuiide • . • , 112
U. Griechi§che und römigche Autoren.
1. Griechische Autoren «••• 113
2. Römische Autoren 129
Iii« Epl^aphik und Palaeographie.
1. Griechische Inschriften. — Orientalische Inschriften, snwpit sie
zur Kcontniss der classischen Alterthumswissenschaft yod Inter-
esae sind 189
2. Lsteioiselie IiiBchriften 140
9. Palaeofpraphie 141
IT. Spraehwiesensehaft
1. AUgemeine Spnchwfaseiueliaft. — Yergleiehende Qnmmatik der
cla^Bchen SpnMhen 148
2. Griechische und rOmische Metrik uod Musik 145
3. Griechische Greminetik und Dialektologie 143
4. Lateinucbe Grammatik and Dialektologie 144
T. Llteratargeeeliielite (einscUieBalich der antlktti Fkiloiophie).
1. Allgemeine antike Idteraturgesehichte 146
2. Griechische Literaturgeschichte 146
ft. BömiBche Literatorgesckichte 147
VL Altertbnmskimde.
1. Sanimclwerko. — Escydopftdie und Methodologie der Alter-
thumskunde 147
2. Mythologie und Religionswissenschaft 147
5. Alte Geschichte: a) Allgemeine Geschichte und Chronologie der
alten Welt. — ünentalische Geschichte ........ 148
b) Griechische Geschichte und Chronologie 149
cj fidmische Geschiehte und Chronologie 150
4^ Geographie n. Topographie: a) Alte Gcographio im Allgemeinen 151
b> Geographie u. Topographie ?on Griechenland u. den öst-
lichen Theilen des römischen Reiches
e) Geographie u. Topographie toii Italien e. den veetlidien
Theflen des römischen Reiches 154
5. Altorthümer: a) Allgemeines Ober orienteliseke, griechische und
römische Alterthüraer 156
b) Griechische AlterthQmer 166
c) Römische Alterthttmer 167
6. Exacte Wissenschaften : Mathematik^ Natorkonde, Medidn, Han-
del nnd Gewerbe im Alterthum 159
7. Knnstarchaeologie ; , . lOO
8. Numismatik 16a
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BIBLIOTHECA PHILOLOGICA CLASSICA.
VeneicbDiss der auf dem Gebiete der claesisclien Alterthonu-WiBseiiBcbaft
erscbieoenen Bttcber, Zeitscbriften, DissertatiODen, Programm*
Abhandlangen, Aufsätze iu Zeitscliriften und ReceusioDeo.
1887. April — Juni.
1. 2v fieaehichta ud B&cyclopaedie der elassisckeii
Alterthums - Wissenschaft.
1. Zeitschriften.
Ami des monuments. Kovne publlo sous Ift direction de Cb. JKorma&d.
Annfce 1887, N. 1. Fans (Lesoudier). 8.
ArelÜT, neaes, für sächsische Geschichte uod AlterthumBkande. ö. Bd. 1. u.
2. Hft 176 S. Dresden, Baenadu p. S. IM. 60 Pt
fflr lat. Leiikographie Hrsg. todE. Wölf f Ii n. 4. Jthrg. l.Hft. Leipzig,
Teubner ?. p. 2 12 M.
Ree; (III 4) Wochenschrilt f. klass. Phil IV 10 p. 495— 497 v. G. Landgraf.
Hibliofbeoa mathematica. Zeitschntt fUr üe&chichte der Mathematik. Her-
ausg V. G. Euestrom. Neue Folffe I, 1887. Berlin, Mayer & Müller. 8 4M.
Forschungen, romauiscbe. llerauäg. von K. Vollmöller. 3. Bd. 2. HU.
(a 969-460.) Ertangen, Ddehert. v. p. 4. 6 H.
Gmiette archdologiqn^. FoDd6(> par Fr. LenorniaDd et J. de Witte. Revue
des my^es naiinnmix Publice sous les auspicp^ fi'' K. floRoncbaud par
K Babelon et K Moüüier. Aoo^e JLll. 12 Nrn. Pans, A. L^vy 4.
Av. pi. V. p. 4. 45 M.
— des Beaux-Arts. Courrier de l'art et de Im coriodt^. Avec aappleraent:
Cbreni(ine des arts. Red.: L. Oonse. a.p^iode, tomeXXXT, 1887. Paris,
me Favard 8. Avec pl. et ill. . par an: 50 M.
Vß^polSytov ifforo^^C, r. IL 1887, 6ird *A* Ualatoldypu, Konst/pel.
T.^. 6. 5 M.
Bec.: Berliner pbil. Wochenschrift Vil 26 p. 821—823 P. Papageorg.
Jahrbfleber flftr Philologie. 15. äopplementband, 3. Hft. Leipzig, Teabner.
IV. 8. 667-728. p. 6. 4 It
Jahreaberlcbt über die Fortschritte der klass. AlterthnmewisseDSchaft, her-
ansg. von Iwan MttUer. 14. Jahrg. 1887. 1-7. Heft. Berlin , Cairary.
T. p. 5. Subscr.-Pr. : 30 M. ; Ladenpr. 30 M.
Üord a. Süd. Eine deutsche Monatsschritt. Hrsg von P. Lindau. 11. Jahrg.
April 1887-^Mars 1888. 12 Hfle. gr. 8. Brodau, Sdiottländer. 24 H.
Baliquary, the. Archaeological Jonmal. ed. by Cb. Cox. Hew Series, II.
Qoarterlj. London, Bemrose. a Nr. : 3 M.
Revae, ftstrrrpirhisrh nn^nni~rhe Hrsg. n. Red.: J. B. Meyer* Jahrg. 1887.
12 Ufte. L^r ^ (1 litt. Ü4 8.) Wifn, Hölder. 18 M.
Studien, Berlmer, iUr class. Philologie. <>. Bd. 1. u. ^ Heit. BerliD. Cal-
vary. v. p. 9. • 3 M. ÖO Pt.
Ree.: Academy N. 776 p. 204 v. F. Haterfield.
im. u. 6
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10^ Afftdfwuifn und 0 Bwiillic Infi iicilirifi au
Zaiteehiift ftkr ▼ergleielieDde LitartturgMcliicbte. Htriotg. von M. Koch
U. Berlin 1887. ITottler v p 10. pm Band 14 iL
Ree : lVeiit>cln' Li»*'ratiir?!eitUDK h. 14 p. 41)2— 49r» v J\ Bur(!,irh
internationale, lOr UIl' ^prachw^ss<»nschfcft, beraoäg. voii F. Tech m er.
a. lid, 1. litt - Leiuiiig, Barth. ? u 10. 12 M.
Bec: ZjBitachrfft f d. Kunde deiMorgeoliDdesISp. 161— IMv. F. MQller.
— fflr y&lkn psvchologie u. Spracbwisscoschaft. Bng. twi M. Laiarai tu
H. Steinthal.' 17. Bd. Leipzig, Friedrich. p. 10. 12 M.
— für vprjlf ichende Rechtswissenschaft. Hrsf^. von F Bernhof t, G. Cohn
u. J.Kililir 7 Rd Hfte gr 8 (1. Hft. ItiOS.) Stuttgart, Enke l^U.
— westdcui^cbo llr»g. von F. Ii et tu er u. K. Lamp recht, ü. Jahrg.
1887. £rg&nzung!>heft Ol. Trier, LioU. t. p. 10. 5M ; I— III: U iL
2, AcademieD Qnd GeBellschaftsschrifteii.
AbluindluQ(^eii| philosophische u. historische» der K6n. preusä. ^Ikademie
der WiweniehAfteB a. d. J. 1886. Berlin 1887, Verlag d. Akad. (G. Baimer.)
gr. 4. 251 & earfc. 14 M.
Annalas della eocietad rhaetoromanidia 1. aanada. Chnrl886k BiA. gr <
VI H7r, S 7 M.
Archiv tür osterr. Geschichte. Hrsg ?on der Commission der kais. Akade-
mie. 69. Bd. 1. u. 2. Hälfte. Wien, Geroid gr. 8. 481 S. v. p. 13.
8M. 60 Pf.
ArehtTM des niiesione tdeoUfiqnee. 8. sftrie. T. XIII. Fuis, Hacbette.
8. 8.')9 p. avec pl v p 13. 9 M.
Atli della R Accadeniia dello «^cienze di Torfno. Vol. XXII., diip. 1^8
(lg8ß~»7V Torino. Löscher 8 p. 1— -JiV.V v p. 14
— del R. htituto Veneto Toinu V, »erie VI, disp. l — 3. Venezia. presso
la segreteria 8. p. l-au8, I LI, con ta?. 4M. 37 Pf.
Beiträge zur Geschichte des Kiederrheins. Jahrbuch des DOsseldorfer Qe-
scbiehtsrereines. 2. Bd. Dasseldorf, Voes. 8. 140 8. 4M.
Beriebt der k. k. Central-Commis8ion für Erforschung o. Eibaltnng der Kintft*
n. bist. Denkmaie, 1886. Wien, Knbasta. 8. 79 S. 1 M. 60 PI
Berichte über die Verhamllimgcn der königl. sllchs. Gesellschaft der Wissen*
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(113 Bd. cplt.: 14 M 10 Pf.)
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— — texte grec, revu et corrig^ d^apräs les diorthoses alexandrineSf aocom-
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- vitae s* lcctae Praemissae suut hrcviores Oftfittloaea. SchoUunuii in usum
ed A. Mcingüst Wirn, Manz. 8 47 S 60 Pf.
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sprachlich ▼ergUcben. Taoberbischofaheim. Pr. 4.
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— iscnzioue di lionia; [Phil]aelpus regns Meiradati, etc.; populus lAodiceih
«ia etc.; popnliu Epbcbius, etc.; Hex Arioli[aniiiiie8] .... et Regina fAik»-
nais], ed altri. Notizie degli eoavi 1867, p. 110-116.
— iFrrizioiio dclla Via Ostien^i retäcritta con la data del 26 luglic 227): Cuir
sioi colonnK hortorum olitohorum, qoi auoi via ostieasi, eic. Ibid. p. 115
- i 18 cou UV. III hg. 3.
— Bcavi di Komi. Lamme di brouzo, iscritte cou legende arcaiche: Poab!i>
lia Turpilia, etc., e: C. Maniiu Aci[dinoJ cosol. pro poplo Ariminesi. loiiL
p 120—121 con tav. UI fig. l. 2. .
— latereoli militaii Ibid. p. 60-70.
graode epittilio di IVaiaoo. Ibid. p« 72.
bolli di mattoni. Ibid. p. 76—76.
— eippo del C. Jalios Helios sator. Ibid. p. 78.
* — basc di Bracciauo: G. Clodio C. f. Veatali pro COI> ClaodieOMa ex pnfr-
fectura Claudia urbani patrono. Ibid. p. 107
— di nna i^^crizione s*?polcrale con emblema allusivc al nome del defunto
Buliettinü della Commissione arch, di Roma XV 4 p. 114-121 m Taf VH
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Opii, etc.; cippo dl tm »inpiliariosc. Ibid. N. 5 p. 149—165.
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Sammloog so Erfurt, im Auftrage u. aat Kosten d. kgl. preus&. Uoterrichtfr-
Miniatariiint beaib. n. brM. ailt Vorwort Ober AnploDios «. die Qeicfaicbt»
feiner Seamlnog. Berlin, Weidmann, gr.8. LYlll, 1010 & n. STa£ 40 M.
Stnygoweki, ober den Kalender dee FUocaliis. Handaehrlft der Barberini*
•eben Bibliothek Festsitzung des arch. InititOte an Rd» tob 16. ApriL
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B(elger), die FOrderang der Erze in den attgrieddaBiien Beigverkm. Ber-
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Bec: Dentaehe Literauineitaog K. 96 p. 987-929 t. B. F6n(er.
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1887 N. 2 p. 423-428 mit Taf. XXVIL
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phll. BoDdtdieii N. IS p. 202-908 t. L. HotnpfeL
Fftri«, MOTeoirt de nerine. Colleetion de plant on deisiiiB de lutvliei et
de batoaux anrirns ou modernes, existants ou disparus avec les 6U'^inents
niimerique.s ni'ct'ssairoH l\ \enr c<tnstrurtion. ä vols. Fremii^re partie. 4 p.
et pl. 1 a 60 avec texie explicatit; deaxi6me partie, 4 p. et pL 61 ä lio
evee teite esplieedf et portreit de Ridieliea; troieltaie pertae, 4 p. et
pl 121 k 180 evec teste expÜeetif et portrtit de Colbert Parie, Gauthier-
Viüars 75 M.
Rirliter, W., ilandel u Verkehr der wichtigstea Völker dea Mittelmeers. I.
Leipzig, Sefinanu. v. p 99. 3 M.
Ree.: Nene pbil. RoodeebMi N. 10 p 157 f. M. — Oyamaatefli V 19
p 415-^41«; V Werra. — Wocbeoechrift f klaee. Pbil. IV 20 p. 609-
♦^11 V n. Blttmner
heideu st irker, A.. Wekigeecbichte des Alterthuins. 2 Bde. Frankfurt a. 0.
1886, Trowitaach. 15 M.
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ürbanltiky, A. Klektrititftt v. Magoetfeniie im Allerthnm. Wies, Hart-
leben V. p 99 3 Bi
Hoc : Wochensrhrift f klass. PhiL IV 2 p. 801—803 v. Max Schmidt. —
Archiv f. Maiin iaaUk IV^ 2.
Voigtei, die römische Wasserleitung im Dome zu Köln. Fundbericht. Jahr*
bflcher dee rbein. AltertbttBtrerei&i LXXXll p. 75—81.
7. Kuustarchaeologie.
Basitt, H., TApbrodite Marteiliaite. Paris 1686, Lerom. 6. 84 p. afee
plancbes.
Ree : f?«'\n*' ( rifiqup N IT' p 2Sl v S. Heinach.
Belf^er, i hr , Hoitrüge zur Kenutniss der griechischen Kappelgräber. Bertin,
Oärtner. v. p lOü. 1 M.
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Benndorf, 0., das NiobebiM am Sipvloti. Akademie der Wi«. sa Wleo^
9 Marz. (Berliner phil. Wochenschrifi N. 22 p. 704 )
Bnrnoiilli, ,1 , römische Ikonojjrfi] hie. II. Berlin I88ft, Spemann. 30 Jt
Ree: Berliner phil. VVo( hinschrift VII lö p. 462—465 v. R, Weil —
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Kujiatarcbaeologie.
161
Bie« O., äaä Motiv des Gegners der Atheoa in der Pergamener Oigaotomachie.
Berliner phiL Wocheomfarift Vtl 16 p. 606-606 b. N. 17 p. 6»8— 541.
Böhlau, J., Perseus u. die Graeen. Mittheilungen des arch. Instituts zu Athen
XI 4 p. S66-871 mit Tal X.
— frühattisdie Vasen. Jahrbvcli des arch. Institats II 1 p. 8S— 66 mit
Tat. 3-5
Brizio, E., l'ovo di Leda sopra vaso rlipmto, trovato in iin «^epoJfrn
etrusco presso fiologna. Atti e memone deiia Depuiazione di Bomagna IÖ87
N. r 2 p. 166—178 mit Taf III.
Brückner, A , Umament u. Form der attischen Grabstelen. Strassburg 1686.
Tnboer. 8 M. 60 Pt.
Ree: Lit. Centralblatt N. 8« p. 888-889 v. T. S.
Brunn , H , Beschreibung; (irr Glyptothek König Ladwig'B I. aa MQochen.
5. Anfl. Münrhpn, Acks^rmann. VI, 292 8. 2 M.
— l'roldome der Vaseumaierei, v. p. 154.
Catalogue des monuments historiqaes. Monnments antiques, monaments du
moyen &ge. de la lenaissence et des temps modernes. Pkris, boreanz de
ia 8od6t6 h^raldiqne. gr. 8. 81 p.
€l6nD0iit>Ganiieaii, H^aao^ et f^T^tft^ Eevne eritique N.20 p. 361 ««dOS.
€nrtiiiR, E., zur Chronologie der Schaubilder des Pheidias. Berliner arch.
Geaellscbatt, Maisirzang. (Wochenschrift f. klass. Phil. IV 26 p. 829.)
Donner V Richter« O.» über Tecbniecbes in der Malerei der Alten. MOa-
eben l»ti5, Keim.
Ree.: Neue phil. Rundschau N. 9 p. 140—141 v. C.
Dflmmler, F., Vasen aus Tanagra ond Verwandtes. Jahrbach des arch. In-
■titats U l p. 18—28 mit Taf. 2.
— stlbemer Sehmnoii ans Cypera. Ibid. II 8 p. 86—96 mit Taf. 8.
l'B(STP^^ Nubir , irrand album monumental, historique, arcbitecttiral.
Reprodaction par M. ßechard, avec nn texte explicatif par A.Palmieri.
Paria, Palmieri et Richard. Fol. 150 planches et 23 p. 330 M.
Fnrtwängler, A., der GoUltund von Schwarzenbach, Birkenfeld. Berliner
arch. Gesellschaft, Aprilsitzung. (Wocbeuschrilt f. klass. Phil. 2^. 21.)
— über die Echtheit oder Uneebtheit der Terraootten von Myrina. BerUner
areh. Oesellsehaft» Jnni*SitsDng. (Deutsche Literatorseitimg N. 26 p. 946.)
Häuser, F., snr Tübinger Broase* Jahrbaeh des arch. Instituts II 2 p. 96^107.
Heibig, W., sopra nn ritratto di Livia. Mittheilnngen des Arcdi. Inst.» i6m.
Abth U 1 p. 3—13 mit Taf. I. II
— SApro ana fibala d*oro trovata presso Palestrina. ibid. p. 37—39.
Heosey, L. , Parchitecture . chaldöenne et les dteoatertes de M. de Sarsee.
Parts, Chaix. 8. 14 p
Ueydemann, H . ie frecce amorose di £ros. Mitiheilaogea des arch. Inst.
SU Rom II 1 p. 44—52.
— . Seilenos vor Midas. Jahrbuch des arch. iiibt. 11 2 p. 112 — 114.
Hetäre Kallipygos. Ibid. p. 125-127 mit Abb.
Hofftaiann, Aegis oder Bogen? Zar Erl&atening des Apollo ?on Behedere.
Mets. Pr. 4. 20 8.
Holleaux. M , fouilles aa tenple d'Apollon Ptoos. Fragments de statues
arcbalqaes. BoUetin de oorrespondance hell6oiq«e Xi 3 p. 177—200 avec
pl. Vlll.
— statoe archaique truuvee au temple Apoüou Ptoos. ibid. K. 4 p. 275—
267. ÄTec pl. XIV. XV.
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162
Kmulareliaealogie»
I
HomoUe. Ih . de antiquissiinis Dtanae sinmUcris Deliftcis. Paris 1885, Tborin
Eec.; Journal des Savants, März p 125—135 u April p 229- i40 ¥.
O. Perrot — Bulieiio cntiqae XI 4 p. 303—304 v. ü F.
Holsen, €b^ ein MoDOoeot des Vetikanischco Maseoms. Gross-LiditerMde.
Pr. 4.
t
Klein« W» EophroDiei. 9. Aufl. Wien, OeroM. y. |k 101 8lL
Ree.: Deutsche Literttiineiiiuig N. 17 p. 616 K. Weniieke.
Vdstn mit Meistersignaturen. Wien. Gerold. ?. p. tOl* ^M.
Kec. : Uassical Review 1 5 6 p. 17G v. C Torr
KOpp, F., der Urspruug dos HochrelitfiB bei den (iriecbeo. Jahrboch des
arcb Instituts 11 2 p. 118-I1'5
L., A. de, le grand camm^e de Vienne. Cbrouique des ans N. 2 p. 12-13.
Ifftuilti, £. T. der, WuidtftliBln mr Verftoadieiilieliiiiig antikeD Lebent vui I
antiker Kooit Tal. XllV: Die Akropolii reo Alben, westliche Aniiebt
BeconstroctionSTHv^tirh von R. Bobu, mit Text von A. Trr ndelcnburg.
^Ifr 8. IIS) Chroiiiolith. Imp -Fol Kass*»!, Fischer 18 M (Ladenpreis 24 M.)
Leblaut. F , de quelques objets autiques roprcsentant des squelettea.
langem u .u < fn ologie VM 3. 4 p. 2:)1— 257 mit Taf. VII u Vi!!.
JLöwy , E , zwei lielieli» ütr Villa Albaui. Jahrbuch des arcb. insiituta 11 i
p. 104 IIS.
Haijpero, G , l arch^ologte ^gyptienne. Paris, Quantin. 8. 318 S. 3 M. 50 PL
Äec: Lit D ntralblatt N 27 p. U18-919 v G E. — Acadeiny N. 785
p. 367- 3CÖ V A Kfiwards — Chronique des beaux ans N lU p 78.
Uayeri Amaioueogruppe aus der Villa Borghese. Jahrbocb deb arcL
IiMtItiite 11 3 p. 77^80 mit Tif. 7.
mieliMfor, A., Belleft ven Votirtrigeni. Jahrbuch dee arch. Inslitota II 1
p. 18—23
BTmoe, J , die figürlichen Darstellungen auf Gürtrlhlrcljpn u Situlen von Bronze !
aus der IlalivtHttperiode. Jahrbücher de« rheiu. AiterthomaTereins liXXXIi
p. l- 14 mit i Tatel
OehmicheD, ti-, griechischer Tbeaterbau. Berlin ia86, Weidmauu. 4M.
Ree*: ZeitMhrift f. teterr. Oyma. ZXXVIU 4 p. 382-980 v. BeiMfa.
FetcnoD. «rchaUohe NikebUder. MiltheUiuigeii des «reb. lortitati n
Athen Zi 4 p. 373-898 mit Te£ XI.
Philios, D.» xtfo^ 4^ ^AMpvKdUmg. 'E^i^uMpk d^/. 1880 N. 8 p. 8g7-387.
Mit Taf. 10.
PiffOrini, über die bronzenen Rasiermesser vorrömischer Fundschicbien la
Italien, öitauug des arch. In&u 2u lioui vom 11. Mär£. (\Vocheut>chrift C.
kL Phil. lY 19.)
PotUer» B., et N. Reinecil, le eteropole de Mjrioa, foniUee exöcut^es an
oom de l'Ecole Iran^aise d'Athön«'.s En 2 pariies Premiere partii . Paris,
Thorin. gr. 4. 262 p. avec hg. daoa ie texte, 2 cartes eo oouleur et 24
planches en h^iiogravure €0 M.
Puchsteln, über die Kntwickelung des ionischeu Capitais. Berliner arch.
Oewllicbeft, Aprilaiuong. (Demeche LlteiataraeUnng N. 17 p. 681.)
Relnaeh, S., la eelonne Tnüane. Paris 1860, Lerem. l H. 38 Pt
Ree.: Berliner phil. Wochenschrift VII 14 p. 430 t. B. Schneider.
R^villont. K , coup d'oeil sur le-? origines de \'■^rv pgyptien & propos d*noe
t^if de i'ancieo ii^pire au musöe duLouvre. Üaaette des beaux-arts l<(.357
p. Itt.j \Sib
JRhoinaldeSi ireres. les muiiees d'Ath^es. l.Liet. Athen, Wilberg, v. p. 102.
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(Berl. phil Wochenschrift N 2;> p 734—735.)
Rohden, U. t . zum üermes des Praxiteles. Jahrbach des ^rr^, lostitato
II 1 p. 66-69 mit Taf. 6.
SakeUion, J , ßsy^'^ d^aAfiLarwv. 'Eßdoßäs N. 7 p. 6-7.
Schiaparelli, E-, di uno scarabeo sardo, proveniente dalia necropoU di
TharroB. Nütiiie degli seavi 1887, mano, p. 1S4— IS^
SehtteMnn, H», altäffyptiaehe Kmmik. Wiener anthrop. GesellBehafti
MärzsitzoDg. (BerL phil. Woebeiisehrift M. 16 p. 610.)
Sehmidt, R O zum Sarkonhagrelief in der Villa Albani (Zoega I 53).
Jahrbach des arch. Instituts II 2 p. 127.
Stais, W , är^kfxara 'Entdäupou, ^E^M'P^i ^PX* I^ ^* 3 p. 248^357
mit Taf. U— 13.
8tudniezka, F., die bemaltoo Deckziegel Jahrbuch des Arcli. iusütata Ii I
p. 60-79.
— ZusammeosetzQQgen im Akropolismusenm. Mittheiiimgeii des arch. In-
stituts zu Athen Xl 4 p. 863-364 mit Taf. IX.
— über Stil n. T^r^^prnnc: Giebelsculpturen dee Zeustempels in Olympia.
(IlalieLisch j Mitiiu ilutif^'CQ des arch. Inst -zu Rom II 1 p. 51 — 57.
Sybel, L. T. , zwei Bronzen. Jahrbuch des Arch. Instituts Ii i p. 13 — 18
mit Taf. 1.
IJpcott, L. E., an introdnction to Greek ■colptnre. Oxford, Clarendon Press.
jp. 103.
Ree : Re?ae critique N. 18 p. 341—342 v. S. Reinach.
Urliehs, h v, archäologische Analekten. WOrzburg Stahel. 80 Pf .
Ree: Wochenschrift f klass. Phil. IV 24 p. 737— 74U v P. Wfeizsäcker).
TiscoDli, L , un trammento di stele sepolcrale attica. BuUetUno della
Commtanon« arch. di Borna XV 4 p. 109—113 mit Taf. VI.
— tioTamenti. Frammenti di statoe deüa via Labieana. Ibid. p. 183^186.
— dl nn baesorilieTO esprimente an adorasione dei Diosenri. Ibid. N. 8
p. 78- 76 mit Tal V.
— tr nipio di Minerva Medica BnlP Oppio; atatna tiofata in qnel tempio.
Ibid N. 5 p. 166-172
Walz, Erklärung der Üstgiebelgruppe am Zeustempel an Olympia u, der
Wcstgiebelgruppe am Parthenon. ALiult ruiui. Pr. 4.
Welzsäcker, F., zur üüiiichen Giubelgruppe des Zeustempels zu Olympia.
Tübingen, Fnes. 8. 8 S. Y. p. lOS. 30 PI
Wenileko, K., dar Triton Ton Tanagra. Jahrbuch des arch. Inatltata II 3
p. 114-118.
8. Kamismatik.
Babelon, E. , descriptiou des mouuaies coosulaires. II. Paris 1886, Rollin
A Fenardent v. p 103. 88 H.
Ree: Bevoe critique M. 30 p. 881 r. A. de Barth61emy.
— Marrn> Armins; Afrioos, gonTmeor de Oalatie. BeTue nnmiamatiqae
1887 N J p. loy— 118.
Bissiuger, römische MOnzfaode im Groflshersogthum Baden. Donaueschiugen.
Pr. 4
Catalogne of tbe Greek coins in tbe British Museum. Coins of Grete and
the Aegean Islands. By W. Wroth. London 1886. 1811
Bec: Berliner pbii. Woebenechrift VII 18 p. 663 B. Weil.
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164
NimiBBifttik.
OAtftlogiia of IndUui coina in the Britiih HoseiioL Ed. by R. Stn «rt PooU.
London 1886. »H,
Ree: Berliner phil Wochenschrift VII 18 p. 560—562 v R. Weil
Dre^ler, W , über einige von Sabatier in der H<»vne de namismatiqu« bdgi
herausgegebene Münzen. Zeitschrift f Numismatik XV 1 p. 67— 9S.
Uead» B-, histona nummorum. London, Irowde. v. p lOS 50 U.
Bec: AetOntf N. 768 p, 411^90 v. C Oman. ^ Clasiicnl Bcvie* 1 «. I
pw 171— m T. A. J. Etaäs.
KOrber, rAmiicbe Manien des Mninger Centrmlmnteomi. Maina. Pr. 4.
Lübbecke , A . griechische Münzen aus meiner ämmnlnns. UJ. ZcitKkrift
f Nnmismalik XV 1 p. 35-56 mit Taf. III.
&einach, Th., nuuiismalique de Capjiadoce. Paris Koilm.
Ree: Revue criiique N. 26 p. 502 -503 v. A. de Liarthylcrny.
ballet, A V, die Erwerbungen des Kon. Muxizc^ibiiieu iäö6/87. Zeiudimi
f. Nnmiunntik XV 1 p. 1*«^ mit Tat 1. II.
Veltmann, H., Funde voo RömennOnsen im Men Qcnnairien q. die Ovi-
lichkeit der Vanis^rh lacht Osnabrück 1886, Baekhont. 8. 1818, 1 M. 60If.
Ree.: LiL Ceutralblatt h. 21 p. 702-708 v. A.
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filSLIOTlCi FHIL0L06ICA CLASSIC!
Verzeichniss
der
auf dem Gebiete der classischea Alteithiimswissenscliafl
ersdüenenen
Mef, Zeilschnilen, DisserialioneD, Fro()iaiiuii-AbiiaiuOii]ii)eii,
Aufsätze in Zeilscluifleii iuhI ReceosioiieiL
Beiblatt zum Jahresbeiicht über die f ortschriUe der claasjsohei
ÄlterUuunswisseuschafL
Vlersehnter Jahrgang.
1887.
Drittes üuartaL
BERLIN 18S7.
V£BLA6 VON S. CALVARY k Co.
W. Unter den Lindem 17.
Sibscriptioiispreis fOr den Jahrgang Ton 4 Helten 6 Mark.
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INHALT.
I. Zur 6e§elilehte und fincyclopaeiUe der elAMiioheii Altei^
tll1llll8WiH61lieliafl. Seite
1. Zeitsduiften 166
2. Academien und GegeÜschaftaachrihen IM
Saimohrerke 166
C Ettoyelopidie lud Methodologie der claaosdieii Philologie . . 16B
5. Gesdiichte der Alterthumswiaeeiischaft 170
6. Bibliographie and BihliothekenlniDde 171
U. MechlMhe und r^mlselie Autoren.
1. Oriediische Autoren 172
Bftmieehe Autoren 164
UL Epigraptatk und Palaeograplüe.
1. Gfiechisehe Insehriften. — Orientaliadie Inaehriften, eoireit eie
sur Eenntniee der elas8i8chen AUerthomswisaenBchaft von Inter-
esse sind 196
2. Lateinische Inschriften 197
3 Paiaeographie 199
lY. Sprachwissen§chaft.
1. Allgemeine Sprachwissenschaft. — Vergleicheade Grammatik der
classlschen Sprachen « 200
2. Griechische und römische Metrik und Musik 201
3. Griechische Grammatik und Dialcku lok'ie 201
4. Lateinische Grammatik und Dialektuiogie 202
V. Literaturgeschichte (einschliesslich der antiken Philo8ophie)t
1. Allgememe antike Literaturgeschichte 204
2. Griechische Literatnr'^'^^rhichte 2üö
3. Römische Literaturgeschichte 206
,Yh Alterthnmskiinde.
1. Samm' Iw' rkr. — £ncyclop&die und Methodologie der Aitern
thumskunde . . 206
2 Mythologie und Religion^wissenschafr 207
3. Alte Geschichte: a) ikUgemeine Geschichte und Clironologie der
alten Welt — Orientaliscfae Geschichte 208
b) Griechische Geschichte und Clironologie 209
c) Bftfflische Geschichte und Chronologie 209
4. Geographie u. Topographie: a) Alte Gf^or^raphie im Alljrpmfinen 211
b) Geographie u. Topograjihie von Griechenlaiid u. den öst-
lichen llieilen des römischen Reiches 211
C) Geographie u. Topographie von ItaUen u. den westlichen
Theuen des rSmischen Kelches 218
6. AlterthOmer: a) Allgemeines Aber orientahschei griechische und
römische Altcrthümer 215
b) Griechische AlterthOmer 216
0) Römische AlterthOmer 217
0. Biaete Wissenschaften: Mathematik^ Natorkunde, Medicin« Han-
del und Gewerbe im Alterthnm 218
7. Kunstarchaeologie 219
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BIBLIOTHECA PflILOLOGICA CLASSICA.
Verzeicliniss (Irr auf dem Gebiete der Rassischen Alterthuuis-Wissi'nsehaft
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1. Jahrg. 1887. 4 Hefte. (1. Heft 112 8. 8. mit 3 Taf.) Rom. Freiburs:,
HtTiior l*^ M.
Rerord. the Babyhuiiau <fc Ori' ntal. A moothiy Magazine of the auuquilies
ot the East. Editors: De Lacouperie, Th. Pinches, and W. C. Cap-
per. Vol 1 ilij^7). Iiondon, Matt. gr. 8. Jftbrlieh: 16 H«
Stadien, phonetische Zeitschrift für wissenBcbaftlicbe und praktische Pho-
netik. Heransg. von W. Vietor. 1. Heft (94 S. 8.) Marburg, Elwert.
•1 M 80 Pf.
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4 Hefte. (I. Heft 128 S. 8 ) Halle, Waisenhaus, v. p. 10. 12 M.
BtblioUieca philotoiricA el«8«ica I8H7 iU. ' 12
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166
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SM a Y. p. 90. SM. 50P1
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G6rlits, Rennar. 8. 196 & p. 31. 106. SM. fiOFl
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2. fascicale. (1884—1886.) Beaurais, imp. Pere. 8. 189 p. ▼ p. 31.
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lirz u. E. Maiss. 1. Jahrg. (3— 4nial). 1., 2. o. 3. Heft. Wien, Huider
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Volkskunde von Freiburg. 6. fid. 3. Heft. Freiburg, Stell & Bader. UI
u. S. 3^7—499. V. p. 28. 4 3 M. öOK
3. Sammeiweriie.
Vermischte kritische Schriften. — Lateinische nnd griechische
Schriften ?on Autoren des spiteren Mittelalters n. der Nenseit
Abhandlnnj^en, Breslaocr philologische. 1. Bd. 4. Heft n. 3. Bd. 1. Heft
Breslau, Köbner. 138 n. 86 8. 1: 3 M. 10 Pt; 11: 1 M SO Pf
Aufs atze, historische, dem Andenksn an Waits gewidmet Hannover 1S^^>«
Habu. 16 JL
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11 M. 40 PL
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Jahrbücher für PhiIolo^ie 13G Bd. 7. Heft. p. 359—361 v. II. Holstein.
— figjretemes phil. közlöny N. 7. 8. p. 614— 621 t. U. Weiss.
Cominentationes philologae in honornm sodatitii pbilologorum (rryphi^wal-
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iiüiiibus illu&.ira>it, praefatione, utriusque poetae vita, indic< Dominum remah
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f.oi s ' all
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einer Ajizahl Schulmännern u. Gelehrten, herausg. unter MitvirkUDg der
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von W. Schräder. 8. Bd. 1. a. 2. Abth. I^eipiig, Fues. gr. 8 G40 ^
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Digiti/Cü by Gt..'. ^.v
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Weis§eufel^i, 0, über unsere Vorlagen zum Uebersetz<*n aus dem Deutschen
ins Lateinische. Zeitschrift i d Gymnasialwesen XXXXl 7. 8 p 393—415.
Wandt, C , die 4 badische Direktoreu*Konferen£. Zeitschrift f. d. Gymn.
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Hofmann
9 M. 80 Pf.
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Arlototelio opera omnia qnae extant, brevi paraphrasi et litterae perpetao
labaerente expositiono illustrata a Silvestro Mauro, S. J. Editio juxta
RoDiaiMHn anni 1008. Tonm>; 4, contiueiis libros de amma, parra naturalia,
meiaphysicaui. Tans, Luthielieux 8. 487 p. v. p. 40.
— Oeconomica ed. F. Su.semihl. Leipzig, Teubn er. XXX, 94 S 1 M. 60 Pf.
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vwv ^ Hm^tif vowfuymtf und 0. Oixovoßidou, I. Triest, Sebimpff. 8*
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Olympiodorum [XLVllI.] et in Lacriti exceptiooem |XaXV.J sub De-
mosthenis nomine traditae num untug eiusdemqne oratoris esse iudi-
Cati(I;ir -int Diss. Lt^ipzig, Kock. 8 08 S, 1 M -yO Pf.
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JtJajjriy Doctrinn rliiodocim apostniortim Canone«? aposlolorum nrclesiastici
ac reliqiiae doctriuao lic dnahus vih expositionr • vet- res. Eduiit, adnota-
tionibus et prolegonifuis illustrdvit , veräioutui latiuuui aüdidit Fr. Funk.
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ed. J. Beisheim. Gbristiania» Aechehoag. gr.6. Vlll, 187 $. SBLSOPf.
liL fipij(rapliik and Palaeograpbie, i
Bauer . Ad. , iuäcbrifteu, iiaiidi»chrittea u. o^ue Papyruafaiuie. Zeiischiift i
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Acad^mie dei inecriptiont, 37. mai. (Berne eritiqoe N« 34)
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Cremona. dall'anno 45. ^Leg ilil Mac M. Vinicio Ii , Tauro, etc.) No-
tizie degii scavi, giuguo, p. 209 -220, con tav IV.
— lamioa di Cremona: (P. Coroelio Scipiooe Q. Volii)8io Satur(niuu) . . . .
(Pomp)eio Paalin(o). Ibid. p. 220—221.
— ardkitravo del serir C. Lasios, da Chieti. Ibid., aprile, p. 158.
~ rippi di 8. Nicola Manfredi Epigrafe dedicata a Oinaone Veridica. Ibid.
p. 161—162
— di un' epigrafo delTacqua Angusta-AlsiPtina. Ibid., maggio, p 181-185.
~ iscrizinni di Ascoli-Piccno. (Pontifex daovir capitalis, duovir quioq., ed altri«)
Ibid.. giuguo, p. 2.'»2 254.
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maggio, p* 166.
Florelll, R . frammonto di calendario Notizic dogli scavi, apnio. p. 141.
— iscrizione onoraria di Ginlio Camilio Galerio Aspro. Ibid. p. 141 — 142.
— Graffiti (faliscbiV) di uzsa ibid. p. 150.
•— ttcrision«: (Me)nerfM daao de(det). Ibid. p. 179.
— Intra: cam meii Tizi virgo .... Ibid. p. 180.
^ cippo (i* 1 coUegiom augamm tnefeore Imp. CMBtre difi Tniani . . , .
Ibid. p. 1dl.
— colombari della Via Portneose. Ibid. 185—187.
Friedriebs, C, rnttronttiim momiinaiitm. Bonn 1886, StrtaM. 0. 8. X,
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avanzo di aoiico calendario. Iscrizione delPaedes dei SiWani. IbidL S. 7
p. SßO— 234
epigrafi de' corsores factioiiit prasinae. Ibid. N. 8 p. 262—264.
— dedicacioue al Giove Beellefaro Notizie d«*gli scavl p. 139 u. p. 146 — 146»
— scoppftp epigraficbe noM' arcA dol ttMupio di Ercole Vindtore. >Ton'imenti
del cunsole r. Manilius Vopiscus. PiediäUliu del Victonnus, procurator ad
accipiendos CtOtns in pror. Gallia Lugd. et Tbracia, equestnbos xoliitöf
foDcto. Base del L. YipsUains Mcnala. Ibid. p. 160—158.
— iseriziotK' iniportanCiinma: »Mag. et flamin. moDtaa. mootis Opin . . .c
Ibid. p 176—177.
— iscrizione della Via Salaria. Ibid. p. 101 — 193.
— cippo nominaiii^o an ooDsole ignoto: C. Uemnios CaecüianiiB Pladdna 00s.
Ibid. p 232 -233
— tavula loaoria. Ibid. p. SS6.
M^ron de VÜleforae» inieription de Chercbell, d'nn tribnnos ab ordne
lectu Acadinie de« inser., 10. JonL (Berliner pbil Wocfaenaebrift TU
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— inscnptioD d'un negotiator suariae et pecuariae, troav^e k Borne. Aca-
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Korreapondensblatt der Westd. Zeitachrüt VI 8 p. 183^183.
Keller, J., Fragment einer rOm. Insebrift (L. fiL Hippi ... Adyaa. . .). Kor-
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Wochen^rhntt f. klass. Phil. IV 37 p 1 130 1 133 f. G. Slier. — Deotaeh»
liiteraluTiii'itiiiig N. 30 p lOSO v \V. Mt-y. r
Uagaire, Th., üreek interjectiuu?.. iicrmathtMm XIII y» 147.
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▼oc. »Valerie »ecoudo la tpstimoniansa di Nigidio Figulo. 2) Contro Fan-
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latina (e nella grrca). 3) H« ü.i (liflVrrnza qnanfiliinva e qualitativ;! de IP A
latino. 4) Se il J latmo ira vocali i-*'ii<l:i liiiiga per po>i/.iont' la sillabi di
cui fa parte. 5) öulia pruuuii^ia Uel GN. ü) Deila reia^iouc üel verso st*
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Latemische Gramm&tik. 203
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I
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VOD Fr. Uaase. 3 Tl Neu bearb. ?ou J. Ii. Schmalz u. G Laad*
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— - a SP*
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!-lü. Lief. Einsiedl In, Benziger. 8. S 1—240. t\ 00 l*f .
J i griechische Uotter- u. Heldengestalten. Nach antiken biidwurken
gezeicboet n. erläutert. Mit kunstgeschicbtl. Einleitung von C. t. LQtzow.
14. a. 15. Lief. Wien, HMder. Fol. i 2 H. 60 Pf.
JDMiiitz, B. T. d., Wandtafeln. XXIV: Die AlcropoKs von Atlieo. Eekon-
itruklionsvrrsucb von R ßohu. Cassel. Fischer, v. p lO'J. 16 M.
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Deutsche Liieraturzeituog N. 29 p. 1042 — 1043 ?. E. Fabricius. —
Wochenschrift f. klass. Phil. IV 37 p. 1123-1126 v. Wecklein.
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Staduii'xka, F., deu i empelbilderQ der Braurouia iiermes XXII o
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— Anteuor der Sohu des Eumares u. die Geschichto dtr archaiflcheD Ha'
IfToi T ihrbuch de> arch. Instituts II 3 p. 135—168 mit Taf. 10.
Swiibuda, H., cur Frage der Marmor- Poljchrominuig. R&m. Quartaischrift
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Wilpert, J., oin neu ouideckto^ Fresko in der Katakombe der h. Domitilla
mit äceuen au» dem realen Lcbeu. Köm. QuariaUciirill 1 1 p. 20—40 mit
Taf. 1— III.
Winter, Fr , Grabmal von Lamptrae. Mittheilungen des arch* iDSlitnts sa
Aibon Xli 1. 2 p 1Ü5-118 mit Taf. II u III.
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VL 104 8. mit 19 Taf. n. Abb. 6 IL
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XVIII 2
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■ichtiguug einiger MOnzgruppen mit Stempelgleichheiten. (Aus der Mnmiem.
Zeiteebr.) Wien. (Leipsig, Köhler.) 8. 82 S. mit 5 Taf. 4 M. 60 P£
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nommsen, Th , t(>rnincitis. Hermes XXII 3 p. 485 -486.
Ilowat, R., explication d'une marqne mon6taire dn temps de Constaotin.
(Extrait.) Paris 1886.
Ree. : Reme nnmimnatiqne N. 8 p. 380—832 P. Robert
Oresehatkow, A., one monnaie au monogramme BAV (MI). Annaaire de
la See. de nnmiamatiqaft 1687, maigaiUp p. 274—276.
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224 üamianmtik.
^ilin^. F . ober F-^l^rhnnfren antiker M^jnrpn. Vortrag im Frtnkfot«
AlterthutDhvorein (Korr* sjKjridpnzblatt d. Webid. Z. VI 6 p. 142—144.)
Beinaeh, Xb., essai sur la uumismatique des rois de Cap^adoee. Farü,
BoUin et Feoarde&t. p. 164.
Bcc: Berliner plüL WocheiMGlirift TII 97 p.861 v. z.
Bevüloat, E., seconde lettre k M. Leuormant sur le« moonaies ^gypÜMML
Anminirp dp la 8oc. de ntimismatiquo 1887, mai-jnin, p 249 — 273.
Soutzo , 31. €. , introdoction i l'^tade des aieuiaieft de Pitali« eali%Ba L
Paris. 8. 9ö p.
btillmani W. J.» ibe coioagc ui üie üreeks. The Ceoturj }ÜLKlil 5 p. 788
-790 mit 75 Abb.
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I
I
6IELI0TIECA FflILOLQGIGA CLASSIC!
Verzeichniss
der
auf dam Gebiete der classischeo AltertbiUDSwisseoscliaft
erschienenen
fiicher, ZeitschnfleD, Disseriaiioaeo, Progianun-ÄbiiandliiDgen,
Aufsätze in Zeitschriften und RecensioneiL
Beiblatt um Jahnsboricht Aber die Fortschritte der clwsiscliei
Aiterthumswissenschaft.
▼iersehnter Jahrgang.
1887.
Viertes Quartal.
BERLIN 1888.
VERLAG VON S. CALVARY & Co.
W. Unter den Linden 17.
CtalMwripttMvrels flir den Jahigaif Yt n 4 Heften 6 Mark.
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INHALT.
i, Iw Cl^hlebte ud Bd t v cl opaedi« der eUaelMbeB JJter>
thomiwltieaickmll. s«ite
1. Zeitscbriftei} 225
2. Academien und QeMUachAflaschhtten 22'>
5. Sammelwerke 227
4. EncyclopRclie und Methodologie der claaglBchen Fliilologie. . 229
6. Geschieht.^ dnr Mtrrthnrn-wi^'^pn^cbaft 230
6. Bibliographie und liibliothekeukiinil.' • • 232
U. Grieehisf he und römUelfte Aator«n.
1. Griechi^he Autoren 238
2. Römische Autoren 849
UL £ri£:rapbik und Pala«ographie.
1. (iriechisoho InHchrifton — Oriontalische Inschriften, «^nwpit sie
Sur Kcuatui&ä der clMsiiXhco Alterihuingwiaseiischaft von Inter-
ewe sind M4
8. liAtoioisclM laiclifjfteii • 966
5. Paheographie 98T
iV. Sprarhwis§enschajPt.
1. Allgemeine Sprachwissenschaft. — TergltidMiida Onamitik der
damschen Sprachen 287
% Orlechische and flämische Metrik nad Mnrik 20»
Griechische Oranmatik and Dialektologie 270
4. Lateioische Qiammatik und Dialektologie 271
Y. IdteratiirgMeliichte (dnscUüestlicli der antikni PhUoeopUe).
1. AUgemeioe antike Literatargesebidite 878
2. Griechische Liteiatargescbichte 274
A. B6misehe Litetatofgeechickte 876
TL AllertliBBskvsde.
1. Sammelwerke. — Eneydoptdie imd Hetkodologia dar Alter-
thumskunde 275
2. Mythologie und Keligionsw!';=onschaft 276
8. Alte Geschichte: a) Allgemeine Geschichte und Chronologie der
alten Welt. — Orientalische Geschichte 277
b) Griechische Gesrhichte und Chronologie 879
r) HömUche Geschichte und Chronologie ...... 280
4i Geographie u. Tnpojrraphie: a) Alte Geograph ir- im Allgemeinen 288
b) Geographi« u. Tnpograi hie von üriechenland u. den öst-
lichen Theilen des rünii.schen Reiches 2ö3
e) Geographie n. Topographie Ton Italtea iL den weetUdiflB
Theuen des römischen Reiches 289
5. Altprthnmer: a) All «70 meines Ober orientaUsck^ griechische und
romiM'he Alterihumer 289
b) Griechische Alierthümer 290
e) BAmiaehe AlterthOmer 891
d. Eiaete Wissenschaften : Mathematik, KatBiknnda» 1^*4^%^ Han-
df! und Gewerbe im Alteitkom 898
7. Kunstarchaeologie 295
8. Numismatik 299
Register gOl
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ßlBLIOTHECA PfflLOLOGICA CLASSICA.
Veneicliniss der »nf dem Gebiete der clauiscben AHerthnme-Wiseenscbafl
erschienenen Bücher, Zeitschriften, Dissertationen, Programm-
Abhaudiungeo, Aufsätze in Zeitscbrifteo und ReceosioneD.
1887. October — December.
I. Zur äeschiehte und Encjclopaedie der classischea
Alterthums -Wissenschaft.
1. Zeitschriften.
ArebiT für Geschichte der Philosophie, herausg. von L. Stein. 1. Band.
(1. Heft leo 8.) BerliD. Boiiner. p 106. 12 M.
Ree. : Bs? ne critiqqe K. 49 p. 480—437 Tb. Reioadi.
Jabrbflrber ffir klass Philologie. Hemsg. voa A. Fleek eisen. 16. Suppl -
Bd. 1. Hft. (220 S.) Leiprig. Tciibner. v. p. 105. 4 M. 80 Pf.
Jahresbericht über die Fortschritte d< r klass. A Iterthamswisseoschaft, her-
ausg. von I Maller. 15. Juiirg. 16ö7. 60-53. Bd. 1—3 Hft. 12 Ufte.
Berlin, Calvary & Co. 8. v. p b. 106. 166. Bubser -Pr. 80 M.;
Ladeopr. 86 If.
— theologiaebert heraosg. fon R A. Lipsine. 6. Bd.» f&r 1866. L( ip/ig,
Beic.hardt. v, p. 5 n;ö 10 M.
R.'c: Theol Lürrutuil.lait N. 40 p. 362-3<)3.
Jabresberiebte über da» bübere iScbulweseu, berausg. von G.Beth wisch.
1. Jahrg. 1886 Berlin, GArtner. 8. YIII, 368 8. 8 M.
Blittbei langen, arcbftoloKisch-epigrapbische. aas Oesterreich-Ungarn, hrsg.
vou ü B( iindorf u £ Bormaun. 11. Jahrg. 1887. S Hfte. (1. Hft.
126 S. mit 4 Taf ) W ien, Gerold, v. p. 6. 9 M.
ReTne d'histoire diplomatique. Trimestriel. Premiere aoo^e. N. 1^4. Paris
1887, Leroux. 8 20 M.
t^tudien. Köllig sberger. Historisch - pbiiologucbe UntersucbuDgeo. 1. Uit,
Königsberg, HQbner. 8. 242 8. 6 M.
— phonetisch«, heran^g. von W. Yietor. 1. Jahrgang. Harburg, Elwert
T. p. 166. 2 M. 80 Pf.
Bec: Beviie critique N. 41 p. 250
— Prager philologif^rho. mit Unterstützung dps k. b. Unterrichtsministprinrns
h^ran^p. von O K«'llfcr. 1. Hit Prag, Doraiiiicus. 8. 30 S. yo Pf.
Xaacbenbucb, Li^tiiriscbes- Herausg. von W Aiaurenbrecher. 0. Folge.
7. Jahrg Leipzig 1888, Brockhaus. 8. V, 8288. p. 9. 8H ; geb. 9M.
Zeltschrift für verglpichende Litteraiargesehichte o. Beoaiisaoce-Litteratnr.
Hrsg von M Koch n \. )>eiger. >eu(> Folge. 1. Bd. 6 Hfte. gr. 8.
(1. Hft 128 8.) Berlin» Haack. p. 10. 106. 14 M.
2. Academien und G esellsc haftsschrifteD.
Actes de IMcadömie nationalr rlp- scirncp-, ^i Hcs-lt-tlre? ot nrtsde Bordeaux.
3. Serie. 48. auncjc 1. et 2. trimestre 1880. Bordeaux 8 354 p.
Annalen de& Vereins für nassuuiK:be Altertumskunde u Ge8cbicbL»tort>cbuog.
20 Bd. 1. HH. V^*ie6badeo, Biedner. 8. 161 8. mit 2 Taf. t. p II. 4M.
BlbUolbtea »UlotoRfca clMataa ISS7. IT. 16
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226 Ac«demien und GeseUschAftsüclirifteQ.
Annale» «m maaäe Guimet. T. 10 «i Ii. 8 vois. Lyou^ Piirat auu;. {^^^m,
LeiOQz) 4. 608 Ii 3S4 I». Avee pUuBckis. p. II.
AnlitT für ditarr. GeteUdite. Hrtt. von der Comminion der kais. Akid.
der Wiasiaiidiafteii. 71. fid. I. HiUU. a. 296 S. r. p. IS. 106. 4 M.
Attl della Societä AsiaticA. diretia per A. de OübarBatie. Mmm mm
^887, primo volumf Roma, I, (Vorher
Jlerifhte 'iJu r dw Verhaniiiuugfii dor kÖDiRl. sächs. Gesellschaft dir Wissen-
»chatieo zu Lcipziir Pbil.-hiüt Klatiüe 1807. 1 — III. Leipzig. Hirzel 8.
8. I*m Mit e Tat p. 14. 106. AI M.
BolletiB do i'institat aKbtelogiqoe Üdgoli. T.ZX. 1667. Liif«, admlidura»
tioD, rue Voliere. 15 M.
— arch{'olfigiqae da rnmi?A des trav-mx hi«r et scient. PabltcatioQ du Mi-
nistdre de i'iii«irttCtioo publique. Aooee 1067. M. 1. Paris, Leroux
p. 17. 5M.
Clironik der rheio. Friedrich- Wilhelms- ünivereltat in Bonn Ar 1881^67.
Jabrg 13. Nene Folge Jaltrf . I. Bonn, Stranst. & 180 8. S M.
CoBiptM readQH des tratanz de PAeadfanle do Tonlooso, 1886. Tonknae,
imp. Chauvin. 8. 90 p.
Jahrbuch des Vereins tur oiedeidentaebe Sprachforachnng. XU (lädök
^(.rdcn, SoUau. 8. 161 S. 4M.
Jahrbücher des Vereins von Alterthuni8*l< reuiiden im Khemiande. SS. üft
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iiup. Daruntiere. 8. XXiV, 495 p. et ptauches
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—446, V. p. 24, 1 M. 60 Ft.
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Meissen, Mosche. 8. 98 S. 1 M. 26 Pf.
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J. Malier. Planen, Nenbert 8. XCY, 107 a mit 1 Taf. SM. 60R.
9itlVS|C8berieIlte der philosophisch-philoK gi du n und hi^. Klane der k.
bayr. Akademie der Wiseensehafteo 1887. 8.üeit. MOnefaen, Fraaa. S.30S
—426 1 M 20 Pf.
— da^-^pH).» 1«*87 2. Bd. 1. u. 2. Hft. Kbd. v. p. 27 106 h l M. 20 Pf.
^ciete agncoie, scientiüque et litt^raire des l^jrcoees- OrieDtaies. 28. vo-
Inme. Perpigoao, imp. LaUobe. 8. 848 p. et 8 pl.
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— des westpreussiscben GeschichtSTerciDS. 20. Hft. Danzig, Bertling. 8.
XI, 818 8. mit 1 Karte, t. p. 28. 2 M. SOFT.
— des Vereins inr Erforschung der rbeioischen Qeschicbte n. AlterthOmer
in Mains Heran<)g. von W. Vclke. 8. Bd. 4. Hft 8. S. 385-616 Mit
7 Taf. Mainz, v. Zabern. ?. p. 29. 4 M.; I—IY: Ii M.
3. Sammelwerke.
Vermischte kritische Schriften. — Lateinische und griechische
Schriften vonAuioren des spateren Mittelalters u. der Neuzeit.
AbbrnDdlnngen, BrealMuer philologische. 2. Bd. 2. Uit Breslau, Kc^bner.
8. 86 R. l M. 80 PL
— (] v-elhr" 1. lid. 3. Hft. 166 S. mit 1 Tafel. 4 M.
— der konigl. Gesellschalt der Wissensebatten au Göttingen. ;i4. Bd. Der
Georgia Augusta aar Feier ihres 150 j&br. Bestehens dargebracht GOttiogeo,
Dieterich. 4. 888 S. m. 8 Taf. 48 M.
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292 ä. 7 M,
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228
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ttmtioiii. Glasgow, Moritoo. 8. 810 p. d. 6 M. 40 Fl
Fe§t8ehrlft sor Begrüsiung d* r 39. PhilolagenvcrsaraBliuig« dargeboten ron
dar Uaitarutät y uncb Zürich, Höhr. 4. 100 S 1 M. 35 Pf.
— drr antiqnari^rlit u Gesellschaft zu Zürich zur Bp^rfi^^unj» fl'^r 39 PUkh
logeuvert>auimluiig. v. Ejii^raiiliik, Vo-^^flin, Ti>chudis epjgr öimlien.
— der Kaotonschule in Zürich zur Begrusbung der 39. Philoiugeoversao«*
long. Zflricb. Uöiir« 4. 110 S. IM. 36 PL
des philologisebes Krinachent io Zoricfa tu der io ZOrich in Herbat 1089
tagenden 39. VerMmmliiBf dantacbar Philologeii n. SehttlmtoBer. Zürich,
Schulthess. 8 96 S. 2 M.
Haiie§leiter, J , Leben u. Werke des Bischofs Primaaius ?oq Badrumetam.
£ii)e Untersuchung. Erlangen. M elzer. & öö S. 1 M. 35 Pf.
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f^t'U'W eu . J. \aii, Mains qiu rrla Acc tiit : P Esseiva, lv-?her. Car-
niiiia probaia in certamine poeiico llueuffuaiiu praemio aureo oruaui. Amsu,
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XV 1 V Udse
Preces veterum, sive omtiones devotae ex operibus Uierouyuii, etc. excerpiae,
et in nsnoi Ecd. Angl« acconraodatae. Coilegit J. F. Franee. Editio nora.
T finiifi:-. Riviiigtons 8 280 p rl 0> M
Bapliael, A , die Spracli*- der Pruverbia que dicuutur super natura femioa*
nun Berlin. Diss 8 ."^Ȇ S.
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neDsammluDgen von Daniel, Mone, Vilmar Q. (I. Morel aus Handtebrifien u.
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iii>che T'i'bersetzung mit ausführi. Exkursen. Für Studierende u L- hror
von R Bouterwek Paderborn, Schoningh 8 (>-i S IM. 20 Pf.
fitudlen , kirchengeschichllichH. Hermimn R>MUer zum 70. Geburtstage
widmet von Th. Brieger, P. Tachdckeri, Th Kolde, t r. Lout^ o.
K.Mirbt. Mit Beigabe ?oo A. Beater. Leipzig, Uio riebe. 8. 351 S. 8M.
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Encjdop&cUe der ciassischeo Philologie. 229
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iiierke, £-i ein wissen&cbattlicbes Dioskurenpaar. Mommsen u. S>bel an ihrem
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tItttar.H.« die Matkematik anf den ünivenltftten des Mittebatert. Feateokiifl
der Kantonscbnie in ZOrich p. 89^86
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£. Tournier. 7. tirage» revu par A. M. Deiroasstauz. Fans, Hip
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^ Oedipe ä Colone. Text« gnc» pDbfi4 fi annot6 h Pnnge Am dasses, par
E 1 Ott r Iii er. 5. tirage, ma par A. M. Pef rootaeaaz. Paris, Ha-
chrtw 10. XVI, 123 p IM. 25 Pf.
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btruxii G. de Tiscbendorf. Ed. academica XVI. ad ed. VJÜ. criticam
maierem eonformata. Cnm tabula duplics terrae sanetae. Leipzig, Hendela-
sohD. 16. LXXII, 930 8. 3 M. ; geb. 3 M.; in Ldr m. Geldseh. 8 M. 00 PC
— das Iifene Testament, griechisch, mit kurzem Commentar nach de Wette.
1. Tl. 2. Hälfte, enth. das 4. EvangeUom a. die Apostelgeschichte. Halle,
Anton. Lex -8. VI u. S. 358—618. 5 M 80 Pf fcplt : 28 M )
BengeiiI gnomon Novi Testament!, in quo ex nativa verboium vi simpli-
citas, profundiias, coociunitas, salubritas sensuum coelestium ludicatur.
Ed Vlll. Ed. III. [1773j, per filiom snperstitem BroeBtnm Bengeliosa
quondam curata, sexto recusa, emendata et e ci'tcris Bengelii scriptia
— poätbumis ex parte — aucta opera Pauli bteudel Cum auctoris
effigie. 1.— 8. Lief, (cplt.) J^tuitgart, Steinkopf. gr. 8 1149 S. 8 M.
Bruder, C H., coocordautiae vocum Novi Tcsiamenti graeci. Ed. iV. 1. u.
S. Abtb. (3: 8. 177—528.) Leipzig, Bredt t. p. 168. 1^ 6M.
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cibu» dya^St xaxdc, ia&Aog^ detAöi usus itit. Jouroai des kais. rusä Mini«
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Rfc: Hivistfi (Ii tilologia XVI 1. 2 p 48 - 50 ?. A Cima. '
— de oratore liln r I Für dea bcbulgebrauch erklärt von R. btüizle
1. Bdoha AuHg A, Komm^DUr anter dem Text; Aosg. B, KomoMBtir i.
Text getrount. Gotha, IVrihes 8. VI, 1 10 S 1 M. fiOPf.
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Ree: Classical Review I 10 p. 3UG v A S W
— orationes selectae XVIII Ex rocoguitioue Halmii. Pars I. Oralioaes
pro S. Roseio' Amerino, in Q CMcilioiii, in Venre« lib. IT et V» d« inperio
Cn Pompei, in L Caiiiinam contin»'ns Borliii. Wt'i<lm inn. 8 204 S. I M.
Rt c : Zoitächrift f. d. österr. Qymn. XXXVili d. 9 p. 637—696 t. F.
Dreihsler.
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0. Laubmann. Ibid. 128 8. 1 M. SO Pf.
— — ed. H Nobl. Vol. III: De imperio Cn. Pompei oratio. In Citili-
nam. Ed. II Leipzig, Frevtng, Xlll. fift S. v. p 56 130 186» 60 Pt
Ree: l »Dtralorgan 1 Reafschulwesen XV 10 p <)ß7 v (t I!
— — idem. Vol. V: Pro Miloue, pro Ligario, ro prcge Deioiaro. ibid. XIV,
6ü S. fiOPt
— pro Arcbia poeta. Nouvelle editioo anoot^e par Pabbö E.Ragon. Paii^
Poussielgue. 18. 85 Fi
— in Caeciiium Divinatio and in Vermm actio prima. Edited, with iiUro-
daciion aud noies, by J. R. Kiog London, Frowde. 12 cl. 1 M. 80 Pl.
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recogn. J <J \' <• 1 1 g ru t't. Acc. appendix CMtic;\ L<'idcn. Hrill. XV, 96p 2M.
— in Catilinatii. von Rit^btiT-Eberhard. L- ipzig 1S8.S. leubner 1 M.
— . pro A. C'lutniio oratio. Wilh uotes by W. Y. Fausset. London« Bi*
TingtoD. 8. 360 p. el 7 M. 90 Pf
— pro Ligario oratio, con note di C. Famagalli. Verona« Dmeker e To
de- (Iii. WPt
R< c.: H- rliner phil. Wochenschrift VH 45 p 140.-^ v. F. Mtiüpr
— pro Milone. Far l'abbe Lechatei her. Paris, Poussielgue. lö. 40 Pi
— für Murena; für Sulla. Voq ü Landgraf. Leipzig 1885, Teubaer.
90 u 75 Pf
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cheiie. 16. p. 40 Pt
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R5mteche Antoreo.
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Cäeero. Discours h Cesar a l'occasion du rappel de M Cl. Marcellus. Traducüon,
comiDaiitaire et aiialyae UtMniire par J. vaoBalUer. BlaliDes, vao TelseD.
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m 8. 1 M. 20 ?K
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Cbarlcs Paris, ! Iruhr-tte. 16 76 p. 40 Pf.
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mnlos, malaster. Ibid. p. 412
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Bm.: DenlMhe LHmtorMitmig N. 48 p. lOOl—im Fr. JodL Allg.
Zpitung, Beil. N. 288 289
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halt. 2} h»Diwickelung der Stilarteu. 3) Die Abfikssungueit a. der Vertimer
d«r Sehrifl it^pi ipßijvMia^. Jftfaibficher jßHr Pbilolope 186. Bd. 10. H«ft
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— rarcbeologia in Italia e Pinetitoto archeologioo germaiiiGo di Roma. NnoTa
Antologia XYl 23
Handbueh der klass. Altertums- Wisseuscbalt. Herausg. von 1. Müller. 6. u.
8. Halbbd. (4. Bd. 1. Hälfte, XI u. S. 225— 480c; 3. Bd. S. 1-304.} gr. 8.
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beil gr. 8. 268 p. (mtroduetion) y 108 p. (texte grec) et 116 p. (tradoo-
tion). Avcc 45 üg.
Prix de souscr. pour Tensemble (ca. 1200 p.): 60 M.; vente bU M.
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1
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— 240 m. Illastr ) Stuttgart, SpMiMB. ä 2M
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N. 8oa
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80 PL
Bac: Lit. Centralblatt N. 46 p. 1475 y. T. ».
üiyiiizüü by GoOglc
NmaiRBAtik.
399
Ttoeonti, C. L.. un singolare monomeoto dl scuUuba nUimameot« scqperto
oegli orti ^nlln^tiani. Bnllf^ttino delbk Commiaiioiie areb. di Boma 9
p 287—274 mit Taf XV, XVI
— di UD frammeoto con rilievi apparteoente ad uaa Btatoa di Marte sedeote.
JfM, K. 10 p aeo mit Taf X¥1I. ZTIII.
Togel, J., Scenen enripideischer TragiVdim in ▼awngeiDiliteD, hnpzijg, TeiL
f. p. 222. 4 U,
Rpc: Lit. Centralblatt N. 43 p. 1476 J. S.
fTaUi«, H., tb« arcbaie sciüiitare of thf AmpoUt. AihMaeam 1^. U84
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Winter, F., nur aUatiiscben Kuost. Jabrbneb des Arcb. lostituts H 4 p. 2i6
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et 6dao ' s^gusiaves. Vari^toi de qoioaires dn chef s^qnane 9. Doei. An*
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80M.
Ree.: Zeitscbrifl f. Nomitmatik XV 2 3 p 236 -237 ? Ä v S. — Mn*
mismatic Chroniclc 3. serie N. 27 p. 273 - 276 v. J. H. Midleton.
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3. Okt. (berliuer phiJ. W ocbeuacbrift N. 46.)
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Alphabetisches Register.
Abel, C . EfnleHimg in ein W«inelw5r-
terbuch 72. 200. 207
— zur iijvi»'i chen Etymologie 142
Abel, E , Bii'graphie des Terentius 202
— ein Juvonal-Codpx 183
— a n*'i[U'f pr-hymnti's-rnl 4S
Äbert, F., Komparatiuiisgrade 45
AbbAndliingfin d' r preiiss Akademie 10<>
— ' der bayr. Akademie 1 1
— Br**-Iaii»T i>}nlol(.^i^cho 160. 227
— der (tesiellschatt der Wissenschaften
XU Göttingon IL 227
Academie de Beaan^D 11
Academy, the 1
Acollfi«. K . le droit romain 291
Acta uatioitis Germanicae universitatia
Booooi^Dsis 230
— seroinarii jibil Erl.mi^ensis 107. 227
Acte^ de l'Acad. de Bordeaux 220
— de la hoc. pbilologique 11
Adams, Cfa., le eollefre fetich 108
Adams, U , Quellen des Diodoros 175
Adams, W. , de abiati¥i abaoioti apud
Cojtium usu 188
AdemoIlOf A., Vetalonia 69
Adler, Reisebericht 152
AfÜPr, C , legendi of Semirami«? 148
Adrians slaa/wp^ übersetzt von Göss*
bog 283
Aeschylus. tragoediae, ed H. Weil 172
Tragödien, deutacli tod C. Bonner
233
— Agamemno, em. D. Margoliouth 114
— EomeDides. by A. Suigwick 233
— Pcrspr. von Teuff. 1 Wccklein 2ii3
— Promttheuö, by ü Glazebrook 233
Obersetzt von A. Oldenberg 38
— Septem, hj A. W. Verrall 38 114
Aesops Fables, translated by b. Croxun
38. 233
— illnstrated by E. Griset 233
Afri[[iie fran^aise 1
Agncolae Islebieosis apopbthegmata ed.
Daae 29
Ahlh^im, A., de 84>neeae rbetorie oea
dic^ndi 65
Aitrht^oii, fr , Darias' Pal ire i^O
Albracht, F., Kampfscbilderung bei
Homor ■ 45. 240
Albnni ( irainla 213
Alerttdi Ah-ardo, lettere 29
Alemannia 1. 105
Allard, P . histoire des pcrs6culio08 150
~ i* Empire et l'EgliSf» pendant )e r^gne
de (iailion
— les capuoles 2t» 1
Allen, T. W , compendiums in Greek
palaeograp <j Hl
Aliiivn. Ii, (lelle idee pedat' - 93
AlhiKiii, G J, Greek Geometry y8. 218
Alhner et Diasard, Triou 285
Allmers, H., r5m. Sehlendertage 235
Almanach clor hayr. Ak.ulemie 11
— der Wiener Akademie 11
— de UeizDS 1
— de rYonne 1
Alman.ick, London 1
Aloysius, sonvonirs de voyai^e 285
Alt, Ib., Grenzen der Kunsi 21Ü 295
Altenborg, 0., Lchrplan-OrgaoiBation 31
Amati« L,, saggio della civiltA greca
93
Ambros, A. W., Geschichte der Musik
74
Amelinean, E., gDOStieisme ögyptien 204
Attm fi*'s nionuments 105
Amuud, A , Cyrus 208
Amroon, O., RömentrasBe an der Kinsig
163
Amnnrir, H., de Plotarcbi stadiiB Ho-
mencis 60
Amsel, G., de vie rhythmorom S. 260
Anacreon, uagtriBCb fOD E. Pooori
Tbewrewk 38
Analecta Bolandiana 37. 113. 172. 232
G., Bericht zu Tacitus 65
Anecdota graeca edd. Schöll et Stüde-
mnnd 38. 113. 172
— Oxonienaia 172
Aoglia 1
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302
AlphibeliaehM Bagister.
Auftlu d« U 8od«U4 rliMtoroimsch
106
— de l'Est 1
ADDftlen für oMt. Alterthamtknnd« 1 1 .
225
— (1»>s Verrins f. d Niodorrhein 11. 166
Auaales de l'Äcademie de M&cod U
— w d'arebtelofie de Belgiqne U
— dM fiasses-Alpes II
— du Cerrlo arch^oL dt Unn 11
de Waes II
— de la Facolt k d . lettret de Bordeaux 1 1
de PInstitut arcb. da Losem bourg 1 1
— dn musöe Ouimet II. 226
— de Philosophie chretienne 1
— de la Soci^t6 acad. de la Loire 1 1
— — — de Nantes 11
arcbeoIoKifiue de Nainiir 11
— — — de >iivenes ! 1
— — d'arrhitpctui c de Lyoa 11
— — d*emulatioD de TAlo II
— df I& Flandre 11
— — — dos Vo?ge8 11
— d'eihuographie de Paris 85
ethoograpoiqae de la Oiteode 11
— — historiqu»^ du Gj^tinais 11
— — de Cbätpaii Thi' rry 11
— — des lettres d. Alpe»- Maritimes 11
frftocaise de niimtsmatiqne 2S2
Ammatre cle l'Acad^mie de BeiglqQe 12
d*» Tonlou'fe 12
— de i'arcbeulogue trao^ais 12
de l'AssociatioD poar t*iDeonrage-
ment des etadea grecqoea 13. 166
— de Biir-!*' Dnc 1
— des bibiioih^ques 171
— des coors sop^riean 12
— da d^partement des Bassei-Alpes 2
des Totos-du-Nord 12
da dep. des Deux-ä^vre» 2
da Finlettoe 2
^ ^ do DooIm 1
du Grrs 1
— — de la Haute-Garonne 2
— — des Hautcs-PTreD^es 2
— — d*Iadre-et-Loiie 2
— — des Landes 2
— de la Lozöre 2
— — de Meurtbe-et-Moselle 2
— — du Morbihan 2
— — de l'Orno 1
— de 8rioe-et-Oi8e 1
— — de Vaucluse 1
de IHTonoe 1
— de l EcoIf Bossupt 12
— dps facuite« de Lyon 12. inr>
— des facultes c&tholiques de Lille 12
— de riDstUut de France 12
dePinstruction publique enBeliiqne l
— — par DeJalain 2
Anouaire de rinstracUoD dam let Tei-
ges i
— dea musees c^uionaux 18
— da senioaure da Roodeao 12
— de la Society d'eihnographie 12
de I*hist. de Franre 12
— de rUniversit^ de Lour&iu 18
^ de la Tille de Maoa 8
Annuano della Frovincia di Piaceott 8
^ deÜM rr>iversit4'di fiologoa 18
d» üenora 18
di Blacerata 18
— ~ di Messioa 18
di Padova 18
di Palermo 18
— — di Parma 18
di PaTia 12
di Perugia 18
di Pisa 18
di Roma 18
; di Sassari 18
— di Urbiiio 12
Anspach, E., m ComeUos Nepos 254
Antike Denkmäler 99. 219. 295
Antiphontis de caede HerodiB ontie
r< c. A. Bohlmann 39
Antiqua 2
Antome, F , svntaxe latine 75
ADtoDtades, Cd., Kaiser Lieinioi 8S
Antoninus, by J. Collier 115. 234
— Qbersptzt von F C. Schneider 39
Anzeigen, Göttiogiäche l2
Anteiger. bibliographischer 2
— für Bibliographie 86
— dos ccrm. Nationalmuscnms 12
— numismatiäch-sphragistischer 103
~ philologischer 2
-> nr Schweiz. Alterthumslmiite 2
— fnr Schweiz, üescbichte 2
Apelt, 0., Melissos 40
*Aic6Umv 2
Apostolidcs. B., interprtlatioil de Ptn-
scription do Lemnos 264
Apuleiuä, Amor a. Psyche» übersetit t.
A. Mosbach 129
— the tale of Capid and Paydie, hf
A Lang 250
— r^öi kfißTjifsiaif von Ph. ^fc!SS 55
— the II book of the Metamorphosia
translai'ed hy Th. Taylor 129
d'Arboiä de JabainvtOe, sar lesComB^*
hens 152
— le fondus eu Gaule 95
~ origine de la propriötft fendtee en
France 217
— la (raulc atiTnomentdela conqa6te209
— les pays celtiquea 89
Archeografo trletlino 12
Archor Hind» B. D., the Ute Master of
Xrinitj llt
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Alphabeusobes Ragister.
Archiv für Anthropologie 18
— fir F^kferts ««wUchte 18
— für Gesebtofate von Ob«ffrAnken 12
— für Gescb der Philosophie !65 225
— fQr alt. deutsche GeschiohtskuiKie 13
— flkr heaiiehe Oeschicfal« 13
— des histor Vereins von Bflffft 18
~ fnr christliche Kunst 1."^
— tur iat. LezikogrM>)iie 2. 105
— filr LiiMttiii|(0tdilohta 2
— für Literatur te MHttUtei« 2
— oberhnvri^^rhes 13
— für t>sterr. Geselliclite 13. 1Ü6. 226
— pftiiagogiscbes 2
— tur k&rntiscbe Geschichte 13
— für sachsische Geschieht« 2. lOö
— für neoere Sprachen 2
— für sieben bürg. Landeskunde 12
Ardiives historiqoM d« la Qiroiide 8
— — dn Poitnu 3
— — de ia ^amtouge 13
— • des missious &cieutiliques 13
Aidimo giuridieo 8
— glottologico 3
— de IIa ^^orietii romana 13
ätorico iUliaoo 13
— loinbardo 18
— — per Marche e rUmbria 3
— — t u t i( prov. oapoktaoe 13
— — üi Koma 3
~ — liciHaiio 18
— — per Trieat« 3
— ' — veronese . 3
Tenoto 3
Argom 13
Anstophanes, oomoedia« rec J H. M.
BUydes 173. 234
idem, ed. nioor 89. 115. 178
*^ fragmenta coli. Biaydes 1 15
— thc Knijrhts, by W. Bderry 234
Hivingioos edition 39
— le Baoe, tradotte da G. CasteUaai 1 15
— — tradotte da A. Franchetti 39
scenes by A. Sidgwick 39
— the Plutus 39
— dto Wolkea, von W. S. TeuflFel 234
translated by T, J. Arnold 39
AriitotatifopeiaoiBaia. fidttio Romana
173
— elkics bv R. Brougthon 235
— par L. Rossignpux 40
— — mssisch von E Ii.idlnw 17$
translated by G. 8iock 116
— metaphysica rec. W. Christ llö
— Oeconuniica ed. F. Susemihl 178
— Politik, dcut rh v A ii K. Stahr 115
— Bhetoric, traosl. by J. £• C. Welldon
40. 116. 173
U asiiBa, ratoffD. W. Biehl 116
Aristotelis nspi kft^i^Mtae, rest D. F>.
MidieHa 40
— traitß de la g^n^ration des animaux,
par Bartb^lemy Saint-Hilaire 116 236
— tragmenta coli V. Kose 40. 116. 236
eomiiieiitaria IV 1 (XYl) 286
• MippUneBtaiii l» ed. J. oywiter 1 16.
173
11« 1, ed. J. Bruns 286
AHstoxenus, von R. Wettpiial 41
Arkiv for nordisk Filologi ^
Arlr th. K , über Aristoteles Etil. 40. 236
Arlt, servare bei Terens 187
_ aam grammatischen Unterricht 106
Arottadi, P., biatoire des iliphants
159
Arndt, 0., gegen die Fremdwörter 108
Arndt, }'., Studien zur Vasenkunde 295
Arndt, W . Schriftarten 267
Arniin. H V Quelle der Ueberlieferung
ül)> r Ainmoniii'' 114
Arnuid, K. V., two uoteä ou Caesar 130
Arnold, Th., the Pnoic war 88. 160
Aron, P M , usucapio lucrativa 291
Areskrift, Up^ala univer?itet9 18
Asbach. J., Conieliuä Tacitus 66
— riymisches Kaiserthmi 291
- Inschriftliches 197
Aschiiuer, J , uhvr die P&rodos 184
Asooli, la uäucapione delle servitü 157
— teoria della confosione 291
— origini doli' ipoteca 8
— due lettore c:lot?nlogicbe 72
— sprachwi senschauiiche Briefe 142
Aesirelli, P., l'agro romano 291
Assmann. E., zu den Schiflsbildem der
Dipylonvasen 100
Athenaei, dipnosophi$tarum libri rec.
R. Raibel 386
Ateneo veneto 8
Atti deir Accademia di Brera 14
della Crusca 18
Ligustica 14
— - dei Lincei 14
de' Nuovi Linoei 14
lucchese 14
— — Pontaniana 14
— — dei Rozzi di ffiena 14
di Palermo 14
di Torino 14. lUö
di Udine 14
di Vicenza 14
~ deir Ateneo in Bergamo 18
— dcir .Ateneo Veneto 14
— della Ii. Deputat, della Lombardia
14
— delP Istituto delle Marche 14
— dei K. Ibiituto Vpnrto 14. 106
— della Society arch. di Torino 14
üiyiiizeo by Google
304
Alpbabelisdies Register.
Atti dell« Sacietä Ligure 14
8torico««rch(H>lofr. io Feimo 13
— dell' ünixer-iiä «Ii (i< iiova 14
— e Memnrii» delT Accad. VirgillAOA 14
dl HoinagDa 13
delU R. Accad. di Padova 14
Attinf^fT, G , BHtrige zur (fegcbirhte
von IÖ2 211
Audiat, L., iouilleii de Sainies 2Öö
AaMiie, historische IßA
— Iihilosophischo 107 JL'T
AuKsl)erg«>r, J., Hcboiien lo Arisiopha-
AagDstioi apecolntn ree. F. Wfihrfch
56 129. 2.'>()
— coofe^ i< n -, trannlatiOQ 121»
— the Knrhindion 2.')0
~ Anü Felagiau beresies, cd. by Woods
and Johnmone 129. ISo. 260
Aiires, A., rapport snr lea mesures »ssy-
rieniios 2vn
— in^cription de St.-Cosint» 7ü
Ansfeld, U., de libro ittpi roö itdvra
enrootJatou 243
Ausland, da«, 85
AusüUf, S.. Apollinaire et V. Fortunat,
Oeuvres completea 186
Aasonii optibcula rcc R Peiper. 66. i
2.0O
Autenrietb. ü , WörtJ'rbucb zu den ho-
meriRcben Gedichten 121
d'Avenei, J., le 8tojri<srae 78
Avinnn N '1 hy II. Kllts 120 185 250
Avienu'Hinuuarrr A.lloJder 129 Iti0.2ä0
Axtf aor Topographie von Rhegioo und
Messana 89. 154
Azarias, hrotlier^, Ari'^totl«! 2.'i5
Ba&r, A., Sprichwörter u. Öenlenzco 172
Babetou, E., descriptioo des monnatf's
consulaires lOS. 163. 222
— cabinet des antiqufs i'*.«f.
— Marcus Anuiuii Alriüus 103
— Tarcondimotus 279
— Utradrathme d'Er^trie 22;^
Bachmann, J., I.* Ifon n. SeDteoaen des
Philosophen Jsei'undns 167
Back. F., zur Geschiebte griechischer
Gölterlypen 219
— Jnschriff uiis; Idar l<t7
Bacon, T , tlio Ix fiiniiiugs of religioo 2U7
Baedeker, K , Italien III 89
~ Italie in 154
Baebren«), K., Bnrmannus redivivus 135
— empndatioi(<'> Vcryiliannp 137
— zu Knniuü, Luciiius, Juvenaiis 188
— cirmeii 76
B&thgen, E, de Hignificaticne galli 276
Bfturoker. CI , Schritt des Numenius 48
— Ewigkeit der Welt bei Plato 181
— gQm Platoniktr Taoros 188
liagnall-Oakelev, M., Roman coiiis 103
Bagoato, v., Beiti^ge aiir Geschiehie
der G-setZf(ebung im Alton hum 158
Bahr, r , (Ixwg apiid ii»>rodeium 1 19
Baier, B., biudieu zur ach&i^hen Bdq*
desvertassong 98
Baillet, G , du conflit 217
Baldes Xenophous Cyropädte 128
Ball, Ü.. Studien zur Aa&basis 64
Biillas, Phraseologie dos LiTioa 68
Hand, O., Dem eter-Kore- Fest 156 290
Har;in<ki. A , Gesch. der Thierzucht 218
Barattiert, iortiücazioai det Ke 8k»
Barberot, R , de u stipalatio poeaae 291
Hiirlnllion, L . histo.re de iamedecine 98
Baroabei, F.» arcbitraro del C Lusius
197
eassa militare 197
— cippi di S. Nicola ICanfredi 197
~ ' pigrafe doli* acqoa Aagasta^Alsie-
tina 197
tscrizioni di Asooli-Picono 197
— ikcriaione d(^l beoeveDtano 70
— l.'tmtTii ili OorTiona 197
— Ii hello lii Kuticlieic 266
— toiiiha della necropoli tuderte 89
— d^couvertes dans 1'Etnirie 89
Haron. .1 , I>oimnti;inon«pro/p^« l.'.T 291
Barth<d(l. ih., Liiitersiichuiigeu zu Euri-
pide-i, Medea u. Hippolytes 118
Barwioki, B , quaestionea ad Draoon-
tiuni 255
ßa^'^. .1, Ausäpraobe Iremder Eigeu-
nanUMi 200
BaRt4>laer, A Tan* trois menfaira 286
Bühtfieii. M., px Arnobii op. 250
R IS/ . [. A , Flaion jelentösege 49
hauch, ü , Caspar Ur^inuä Velius 33
Baader, die Feinde der hamaniatiachon
Bildung 229
Hftud<»t, V ., une visiteau roi f^e«fts;tri5* 81
Bauer, A-, luhcbritteu aut der Scblao»
gensftnle 196
— Inschrifteo, Haodadiriftoii oiid Tapy-
rii^niiHlp 196
— Kleandridas u. Gylippos 209
— Tbukydidea n. Hr. Mfiller- Ströbing
öS. 127 183
Bauer, 0 , Dareingabe hf^im Kauf 217
Baumunn, A, des ezcoptinns 217
Baumgarten, Fr, Rundgang dorcil Athen
158. 283
Bau nach, J.» Cretica 68
— u. Th. Bauoack, Inschrift von Gor-
tyo 68
Stadien auf dem Gebiete des Grie-
chischen 74. 148. 201
Baur, J. B, ode.s d iiorace 60
Baye. J. de, le torques 158
Bayet, C , pröeiB de I*h)itolre de Pait 818
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Alphabetische« Registec
305
Bayet, C, remarques snr Ips Farnltes 31
Bajssat, F.. de TactioD rei uxoriae 2i7
Bustii. H., l*Apbrodite Marseillaise IftO
— l'Art^mis marspilkise 100
— le g&iH d'Antibes 70
— de Lycurgo 82
— DOtice sar J^rftmp Mauraod 230
— )a iUpnbKqne des Lacöd^inosieDS 64
— le theätrn trAntihes Iö4
Becher, F , Literaturbericht zq Qiiinti-
liao 192 200
— zu Quint ilian 64
B chtoi, Fr., ioscbrifteD ionischeo Dia-
lekts 1H6
Btck, Gymnasium zu Poseo 33. 170
Beck, J W , de Valerio Probe 262
Beck, R., EiDleimng an Cicero« Bede
in Clodinm 57
B<cker, U., Eiuleituug zur griechischen
Lektft'e I IS
Beckb H., de Geoponiconim cod. 238
Bkt. R., Ant rdnt;^ Borderiana 129
B(>>träge zur Anthropologie Bayerns 14
— tor Geschichte von Busel 14
— zur Geschichte den Niederrbeins 14
— zur Knnde der iodog. Sprachen 3
— Thurgaui>cbe 14
Bellsp, G., histolre roraaine 280
BelforU A. de, recherchea de monnait s
103. 223. :^<J9
uu aureus in^it 223
Belger. Chr.. Beitrftg«» znr EeODtnif» der
griech. Kuppelgräher 100. 160. 295
— Kupp«-Igrah hei V'olo l.''»4
— Förderung der Erze l.'>9
— BtouzeKtatue eirie> Faustkämpf. 219
B^ll. C F. M., from Pharaoh to Fe) Iah
283
Boll, C. D., a tour in Palestioe 87
Beililrmiu'^ Selbstbiographie 33
Be)ocb«J. Bevdlkeratig der griechiseh-
rörr ivfhpn Wplt 86. 161. 211. 2S2
— die atti-rh»' Politik SJ
— über dds 3. Üuch der llistorieo dt»
TimaioB 63
— una naova atoria della popolaEione
d'ltil-a 213
— da» attische Timema 210
Below, E , d<* hiato Plaatino 69
Belser, die attischea Strategen 15G
Britrami, greci-mo 271
Beuard, Testbenque d'Aristote 295
Bender, J., griech Liieratur 78. 146. 274
Bcndmer, AI«, deutsches UDiverait&tsju-
hiintjm 229
Bendix n, Fr., Kie&sbrauch an eiuer
He«*rde 291
Bengf'lii gnomon nnvi testanenti 247
Benjuroin, ü. W , Persia 87
Benudorf, 0 , Niobebild 160
B>blioth«ca pbiloloKic» ettuiHic« IV.
Benndorf o. Niemann, Belsen in Lykien
87. 283
Benotst, E., dictionnalre latfn 75
— et Favre, leiique laiin 7ft
Bent, Th , diacovenes in Tbaaos 161. 21 1
263
— miscelianea from Egypt 196
— Parallelen griecbi>ch*-u Lebens 93
R' nvenuti, L. situla Henveiiuii UK)
Borger, H , Gescbichie der Erdkunde
der Griechen 87. 152. 212 283
Berger. Ph , inscriptioos de Tamasstts 68
— SitrcopbaKe de Tabnit 2()4
inscription neojjiniiqne 204
Bergirr, J K , lioratius chrititianus 189
Bergk, Tb . kleine Schriften 29 227
BergmQller,L., quaest. Juveualianae
BerjjM 6. G., aiuphith6&tre 213
Bericht der k. k Central-Cuuimisslon 106
Berichte der Gesellschaft der Wis^on-
schatten zu Leipzig 14. lOG. 22G
— des GeschicbUfereina von Skbutt-
hau:;en 14
— des Deutschen Hoch^tiftes 14
des russ. arch Instituts 14
- literari-rhe, ans (Ingaru 14
— u Mitthfllungen des Alterthumsver-
eins tu Wien 14
Bernardakis,G., remarques sur Plntarquc
246
Bevndt, A , Joannes Mauropus 107
Berndt, H , quaestiones in Sophociis
TriM-hinias I2ft
Bt ruccker, E., Geschichte des Lycker
Gymnasiums 110. 170
Bernhard. F , Reihenfolge der sophok-
b i-^chen Tragödien 61. 126. 182
Beriiliot!. Siiiat u. Hecht 9")
Beruouili, J , romische Ikonographie 100
Ber-iu, Ph , die Gutturalen 76
Berthelot, M., collection des alehimistes
96. 293
— sur quelques mctaux 98
Bertiii, G, Babyiuniau astronotuy 98
— Üw. Babybiuiau zodiac 98
Bertolini, D., iscrizioui di Concordia 205
Besabrai>(>t. Marie, über PloUus Gluck-
seiigkeitsl. hre 125
Bethe, K , qutie.^t Diodoreae 117. 176. 237
Bezold, C, U«berblick nber diebabylo-
nisch-assy rieche Lilet uiir 140
Bezzeuiierger, A , Etymologien 73
Bibliotilo 3
l'.ibliograaf
Bililio^iatia itaiiana
Bibliographie der Schweiz
- de Helgique
fVir Deui.schland
de la B^rance
nedcrlandäcbe
21
232
30
30
36
36
30
30
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306
— Bftlkematiea 100
— pbilclogica M. m. 232
— philologica r!?i<sira 36
Bibliothek der üirchtuivater 172
Bit, 0., Motiv dM Qeneit der Athm
io der GiguitOOMCllU
— die Millen 296
161
Bjebacb, A., de re muuic Salonitana 89
Bitdinuuio, G . KephaUoiia 212. 283
Biete. A , Nalnrbeseeluog 78 140
Bigg, C , Cbri8tian Platninsf^^ 78. 146. 273
Bibaug til Hvenaka akademicos 15
Bijdrageo en mededeeliogen 15
Bikelas, D., tht tobitttt of theBjsan-
tiiir Empire 87
FiiltiiigtT, ii , die Zeitmesser 98
Biudur, F., landBchaftUcher Sino der
rOm. Dicbter 949
Biodseil. Tk., BtiMtrifilliPrungeQ von
Sicilieo 89. 213. 286
Biographie, deutsche 33. 110
Biographie nttitnait 170
Birch, (i , oxcavations of Aqoae Solls 213
Bin. Tb , ik* Romat noaijie 280
— Verbaliuruieii 254
Biaehoir, E., nSchUttitcbt Taftioimeii
290
Bissinger, K., römische Qebtade 89
— römische Muozfuode lt>3
Bjerregaard, C.» Nto-PittOBlaia 1^
Blackie, C , geogr. etymology 282
B]ad6, .r F , Te Sud-Ouest de la Gaule 89
Bi4uer tur bayr. Oymoa^iea 3
— für literarische Unterludlaiig 8
— für MüoxfreuDde 103
— rheinische für Er7;i< htjng 3
— für höheres ächalwe^ea 3
— snr Kondt Wtttfaliiit 15
Blair, R., Boman aitar HO
— a Roman patera 295
— Wülls of Chestpr 286
Blanc, J., bibliographie itaUoo-fran^aise
36
Blanciird, L.. noms oiquat 202
— tbeone de la moniiait 223
Blase, H., perviam 202
Biaw. Fr., attische Beredsamkeit 206. 274
— Naturalismus und Materialismos in
Griechenland 216
Hermeneutik 31
— Dialektioschrifttii 68
zu Demosthenos lieptinoa 236
Hldch, 0., r<H(irm doniocratique 95
üludttu, A., de tunlibuii Fruutini 69
Blamner, H., Sitten d. Griechen 93. 94
— Tecbnologie u. Terminologit 159
— TecbDolupisfhes 293
— Lebens* u. Bildungsgang eines gne* i
ehiscfato EftnsUers 919 |
BlOnmer, B , sa Lukmoot ISO
— a. miMC n Sopiwkitt Aias 198. 189
BkiBt, H. W., cause« of the decfiiM tf
the Roman Commonwealth 291
Böbber, M., Piugora 246
Bodtohtiner, C , INioiveniti^ dl Finm»
109
Pöckh, A.. Kncyktoptdi« 147. 206
— 6Uat:;hauähal(iing 94- 167. 216
BöUan. J., Ptrteo« a. die Graeta 181
— frtihattische Vason 181
Bohmr J., ober EratMtbtott* Katastp-
ruimeo 1 18
Böhme. W., eu Cornelitis Nepos 264
— zu Valerius Maximus 88
BAluitr, A.t dt Arriani dietndi genere
41. 236
Bölte, F., de artium scriptoribns 184. 249
BOttichtr, dit AkfopoUt 988
— Olympia 212
— Ausgrabiin^fC'ii aut der AkropoÜs 87
— zur Topographie von Oiympia 67
— Entdeckoogeo auf Thaiot 919
Bobiisark, G., Via Appia 154. 218
Buhn, R , Bericht ober die dritte Csm-
pasne lo2
— TBarm einer pergamtaitcbtp Laad*
Stadt 152
ßoj«'seii - üoffa, Handbuch der griech.
Au iKj^ui taten 290
— Uaadbnch dflrrOB.AatiquiUttMi 16&
917. 291
Bojnicic, I. v., Def)km:«ler 70
Bois, H.. poesie goomiuue 37. 172. 932
— aar Lenre der awOlt Apostel 175
Boissefin, U., Aber Jtaimtt Antioche-
nns 122
Boiüaier, G., Commodien 188. 254
— pronenaidet areh8ologiqDee 99
- Borne el Pomp6i 89
Bol 'tin de la Acadeaia da la Hi-
slurta 16
de San Fernando 16
— historico 3
— de la Sociedad gtOgrifita B5
— de la libreria 36
Bolle, des Bonus Europaode 60
BoUtttiao dtlla Accadtmla di Pialtrmo
106
— deir Ass della stampa 16
— delle Conferenze 16
— deir Istituto storioo 18
della Soci' t\ geografica 85
ßoh<-, J., Iliimanisteukumödieii 227
Bulu, A , die Kyklopen 209
Bolts, C, qoaestiones dt eoiiiQio quo
Thnrydide^i bistoriam conscnpierit 183
Buncinrlli, K . sforia di Vico 89
Bouiu, H., i'latuuische Stadien 49. 244
Bonmawari, A., dal Mtnlo 87
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Alphihetiflcbßs Becistez.
"^••■^ ^^^^T ^^^^^^^^^^^ ^^^m^g^^ ^^f^m
3Q7
Bonnet, M., m&nuscriU de Moiitpeilier
260
Booksellcr 36
Boot. .]., Eldikii epistola 185
— ad GelJii Nocles atticas 189
Borde, C, des templea ^ 96
Hnr^riH):} histdir»' du plebi8Cit|l 93
Borinanfj, K , Ktruskische« 265
— ' Tarouiiius Priscus 262
die Tribiu Polli* 96
— aber die Zwölfstädte 154
— Städtehund Etrtinpns 286
BorDemaiiii, L., Piudars 7. nemeiscbe
Ode 49
Borromei, grammatica etrusca 271
Borsari, L , ba,<i50-ri!icvo di Peuteo 220
— edificii nell' area degli orti di Ce-
Mwe 89
— portid l.'>4
— monumpnti epigrafici di Tivoli 70 S9
— fr&mmento epigratico del Trastevere
70
-> dppo dcl Tevere 286
— gli scava7ioni di AntesiDAe 154
— scavi di Osiia 89
~ scari di Nenii 89. 213
Bosteanx. C . f< alles gaoloises 286
Boston t'iiiv. Yoarbook 15
Bouche-Leclercq, A., tnanuel 95 292
Boaland, M., restitutio 217
Boorciez, E., Ad eaaoale 202
Bonrprni. a.^ promenadr 89
Bourgeois. E. , quomodo provinciarum
rom. conditio priucipatum peperisse
fideetnr 96
Bourne, E., dcrivntion of Stambonl 152
Boorqiiin, £ , cnrrespondaoce de Fia-
rius l'bilo8trate 243
Bojer, El, les coDfloIations 273
Brachmann, J., quawtiooee Ftoeododio-
gpnianae 175
Bmdke, P. v., Djaus Asura 79
StellODg d. ClemeDS Alezandilaiia 174
Brady, J. E , Lautver&nderungen 74. 201
Braitmwer, ScbAtaODg Homers a. Vir-
gils 45
Brand, A.. AosdrOclre der Zeit 120
Brandes, W., LaudeB Domini 187. 227. 227
— accipiter, Jagdfalke 75
Brandt, K., Erweiterung der Epopöe
▼om Zorne des Aeliilleos 121
Brandt, P., de BatraehomyomAchia 45
Braun, H , Pmcopins 245
Br^al, rhistoire dea mots 200. 268
— comment les languea r^pareot les
poiaU faibies 200
Brpidt, H., dft Pnidentio 135
Brvitnng, daa Leben des Dio Cbrjsosto-
mos 117
BieoBing» A., Nautik 96. 169. 216
Kreusiogi A., Nantiscbes zu Homer 46
Brey, ET, de Seplem fiibnlae siasimo 36.
114. 17S
Briete v( u I Ilgen 29
— von A. Ma«iu8 29. 167. 227
Briefweehsel des Beatus Bliensniis 29.
107. 167
Hriel, A., de Callistrato 40. 234
Brini, G., mairiinouio 95
BrioB, AlinentFiisiiftttngen 292
~ Pcgriir n. Wesen der roiBischeB Pro-
vinz 95
Brizio, E., iscrizione etrusche 266
— inaugarasione del araseo di Marsa-
botto 80
— Toto di Leda 181
— una Pompei etrusca 80
— terramara del Poggio 286
Brochard, les sceptiques 274
Brock, the wall ot ehester 286
Brode, R., Max Duncker 33. 110
Brodrick, G. B., Oxford 33. 170
Brom ig, 6., sur Bebaodlttog derlatein.
Dt'klinaiion 76
Brown. K., Etruscan divinity-names 276
— Etruscan notes 144
— Etmsean numerals 144. 202.
Bruchmann, K , Wilh. v. Humboldt 33
Bruder. C U , cuucordantiae 247
Brückuer, A., Ornam der Grabstclen 161
Brückner, J., de tetralogiis Antipliontis
114
Brüggemann, F., do Lopidi vita 280
Brüll, Htrodols babyloüiadic JS'achricb-
teo 119
Brufji, olcnco dei giureconsulti 184
Brugin^nn, K., Grundriss der vergleich.
Grammatik 73 112. 200. 268
— Ursprang ton äXXi^Xufv 74
Brugmaiin, 0 , condic. ni 7.'). 202. 271
Brugsch et l^oiiriant, livre des Kois 199
Brubn, E., iucubrationes Euripideae 44
Brook, A., de esieerptis ntpt roO tAv
ffpwafv 41. 174
— zu Aelians varia historia 172
Brunn, U., Glyptothek 161
— troische Miscellen 295
Alisgrsl>ungen der Certosa 164
Braonenmeister, X6dtaogs?erbrechen
95. 158
Brannhofer, H., Herknnft des Silbers 96
BranoD, le champ de batailie de Zama
280
Bruns, G., fontes iuris 59. 188. 266
Bucher, technische Kflnste 294
Buchholz. E., Anthologie 37
— bomerischo Rralion 46 178
— vindicao carm. Homericorum 46 121
Büchner, 0., aus Giessens Yergangen-
kmt 3S
2l»
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3ÜÖ
Alpb&betiscbM Register.
Buchuer, O . kleioe neue iieiiragu 33
Boebwald, F , quiefttionesSiliMiM 186.
193. 2ßl
Buck, OltsiiAmeii der PeatiDgerscben
Tafel 261
Bodas«, Fr , eenno aiorioo dalla giorü-
dizione pre<iso i Romani 95
Büch* i.-r. F\ ala ciassiuia 83
— couieciaoca 184
— OrabsMio wn Kols 70
— <eHt(^ lateinische Intdirifl 70
— ail JiivfM vlU Mt X 190
— ad flogium 19Ö
••o ftd Lncilium 190
— ad Hersmm 191
— Priilo<i 'iin Famenideal 121
— u. /Ufliii.iun. das R»*chi v Oortjn 68
BQchle. A, Nikolaus Gerbel 33
Bfidingt r. M . Zeit u. Schieksil 166
— der Puriciat 95
Bürger, K, de Lucio Patr^usi löO 241
But^rniann, G., UeberlieftTung des Iso-
kratos 12S. 179
Bnhi, II.. S;ilvius Juliaous VX)
Bulioi de KtTt>era, A, histoire du ther
213 iöö
Balis, F., inscriptioos 70
Bailetin de l'Acad arch. de HiOgique 15
— — dm scuMices de Belgique 15
dclpbinale 16. 166
d*HippoD6 16
d«' Nirnes 16
du Var 18
de St Petersbourg 17
— de TAssociaiioQ bretonoe 17
» biblingr.tphique 232
— du bif.licphil.» 36
— du ceici*' arcbeoiogique de Möns 16
du oercle 8aint SimoD 17
— de la coDiiDUHion des antiqoit^s <le
la Sf'itM'-iti'fTi 'ure 17
arcbeoiogique de Narbonne 16
^ — dt*8inoDuaii*Qt9dttPa9*de>Calai8l5
>- — historique du Nord 16
— des contQiMMons d*«rt et ftrcfa^ologie
bdgiqu^; 15
— do ComitA arcb^olog. de Moyoii 17
— d'bi>t<>irM de Boiirges 15
d^^ Paris 17
— - des iravaux bistoriques 17. 226
— de correspoodance belleuique 16
^ critique 3
— ^{tiirraphiqup 4
— du la tacuUe de3 leUres de Caen 15
— — de PoMiers 17
— bistoriqti«; de l'At^oa 3
— — de l'AurtTgne 16
— " do Vaucl'H'» 3
de l'ioiilitut aicheologique liegeoiü 16.
Bulletill Ittleraire &uis&e %
— monaiD^Dtal 4
— de Miis(>f de Malbooie 18
— nunii>m iT?fjue lOS
— des soieuoü matb^matiques 3
^ d« la social« de Borda 16
— — acad^niiquM de Bonlogna 16
— — — do \ir> 9t 16
de Laou 16
— - — de Poiiiers 17
— — d'Änricuknre de l'Ardftcbe 17
— (!•' hi llaute-Saöne 18
de PH» rault 18
— de la Los6re 18
— — — de la Marne 18
— de Pol'frny 17
— — de la iiartbe 18
de Seine-et-Oise 18
— — d'autbropologia de Lyon 16^ 108
— de Piiris !7
des antiquaires de France 17
de la Morinie 17
— • de NormaDdie 16
d • rOuest 17
— — — de Ficardie 15
— — arcbeoiogique de B6ziera 15
— — — d#* la Cbarente 15
,1)1 rhälilloiiata 18
— — — du Fiiiist^r« IT
d'llle-etVilaiae 17
. _ da Limotisin 18
— lorraine 16
du midi de la France 16
— de Naniesj 18
de rOrl^nais 17
de Sehlis 17
— - ' de S»'iis 17
— a«* SoisüOOä 17
— dp Tarn-et-Oaronne 18
— — — de Ttiuraine 18
— — — d" \'t'ii'l(»moiB 18
— — d archeoiugie de la Dr6me 18 ,
^ de Si-iae-et'Mame 18
des archuectes l !*Aube Id
— — des arrhivt s de Ja SaintODge 17
— — artisiique de Cberbourg 16
des bpaiix arts de Caen 18
— — . des bibliophile« bretODS 18
— — d'etnd('> >cieniifTques d'Angert 16
— de Draguigiiau 18
— » — des Hautes-Aipes 18
— — — de Lyon lö
— 'de Geographie de Constaotine 83
— w- ^. de Lyon 85
— — — de Marseille 86
d'Orau 85
— — de Pari^f W
^ — bistonqiiu de Compi^gno ^9
— — — de Laogres 1^
de l*Orne 18
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Alphabetisches Begisfcer.
309
Bulletin de la Societe bist, da P6rigord 17
de rYonno 16
dliistoir« de Dijoa 16
— d« Pisris 17
— — - dn protpstantisme 17
-> — de iegiäiation comparee 17
d«8 lettres de Corrtee 18
litl^raire de Nlmes 17
— — nigoise d>'S ?cipnrps 16
nivernaise des hcieuces 16
philomatbique Tosgieooe 17
polymaihique du Morb&an 18
— des scinnces de Bayonne 15
de Pau 17
— — — de Semur 17
— — scientifique du Liroböurg 18
— de rUniou tjengraphiquf du Nord S.t
Balletinä de la .Snciöt^ Murith icone 18
— — de statistique dps Deux-Sevres 18
Bollettino arcbeologico sardo 11
di archeologia cristiana 4
della (omniissioue arcb. di Koma 18
~ di paleoetiiologia naliana 4
Bollitiger, A.« tDetakritische Gftnge 178
Buooanitti 4
Buratschküw u. Laiiscbew, zur Ortfibe-
^liwuluug d Vorgebirges Ilippoias 152
Borekbardt, dolos n lata culpa 188
Burckbardt-BiedermailD, AasgrsbUDgen
io Basel u. Angst 213
Bureach, C, cousulatiouum bistoria 113
Barg, Fr., Uber das YerbftlUiisB der
Schrift sor Spracbe 142
Bnrgor, F., Stichometrisches 236
Burkhard, C, ad panegyrioos 63
Bomoaf, E., diants de l'Eglise 29
BuiTtJ B.«Ai8cfayIos Agamemnon 233
— Dionvvios on siiblimity 241
~ Euripides Orestes 238
— paronomasia in Pindar 180
— laiin etymologies 76. 144
£u c!i \ V ^ obserrationes in Euripidis
Troades 43. 238
Bosebkiel, L., Nationalgefahl 110
BosoltiG., grieeb. Oescbicbte 82. 149.279
— die griecbiäcben AltertbUrocr 94 290
— «ur Chronologie dor P<Tscrkriege 82
Basaler, de seoteutiaruui asyndeti usu
Eoriiiideo 118
Bas-^on, A., Lykurgos n die Rhetra 209
Butzer, IL, Strabons Geographica 126
Byroo, ongin of roots 268
By water, J., Iii erat ofandentphilos. 878
— Scali^ers Nott-n 59
Cadet, F., educaiion h Port-Royal 31
Caesar, oeuvres. trad par d'Artaud 55
— de hello galhco, by T J. Arnold 129.
186. 250
— - by A M. 1^-11 250
by Boud aud VVaJpoie i>5. 186. 250
Caesar, de bello ^allico, by C.Bryans 251
by C. Coibeck 85. 261
ea. O Stebert 2SI
par E Fcugöre 261
— — by A IlarknPBS 55
von Krancr-Ditteobcrger 186. 251
par A. LegouU» 186
by G Long 129
— — ed. J Prammer 251
— — von U. Hheiohard 65
par E. Bommer 261
rec. H. Waltb^T 186. 251
by Welch and Dufüeld 251
— — RivingtoDS ediiiou 55
— ~ extracts, transl by Macnagb 129
'- de Hello Civili, Parker's Edition 129
Caesar, J., adnntara de Aristozeni ele-
m^ntis rhythnncis 41
j — de arsis siguiücatioae 74
— eatalogns stodiosorum 230
Cagnar, R , cours d'öpigrapbie 140
— ie^on d Ouvertüre 265
— la necropole ph^oicienne 89
note snr Pinscription des thermes de
Carthage 2^5
— note sur le pract^tas arbi 150
Caille, £., du colonat 292
Caillot, J., de l'acqoisition des froits 217
Calpurnii et Kevesiant eelogae ed. Ch.
H. Keene 186. 252
rec. H. Scbenkl 56
Calvary's phil. Bibliothek 29
Canadian Journal 18
Canale, A., storia di Capri 286
CaotarelJi, L., emituUarius 9ö
Yindiee 280
Cant>-merle, L ,dictionnairedeslyo6es 168
Cayu k J , Ciceros ürtheiie 57
Carattoli, L., scavi di Perugia 89. 154.
213. 288
Carinthia 18
Carmina figurata graeca ed. C. Iiaber-
lin 39. U4. 232
Carnazza, M. A., feziali 95
Caron, L , TAllemagne onlveisitaire 81
( irr, A , the Church 168
Citri lu, L , 6t«dtt historique 181
Carruz, L , alias de g^ogr. ancienne 86
Cartaalt, A., sur Paa»enticit6 des terre
cuites d'Asie Minetire 22D
— repr/^sontations dp navires 100
— ia date des Puuiques 261
— sor la vie de Lacain 267
Casagrandi, Y., storia e archeologia ro-
mana 209. 280
Casati, C. la Oens 06
€§ra«iqae 6tmsqae 896
— sarcophages ^trusques 295
Caspari, C. P., .\ugustin.Homilia 55
Cassel, F., Kitim - Chitim 152
üigiiized by Google
810
AlphilMtiscIiM Begiittr.
CaiRel, P, Zoroaster 207
CftiseU's Uiio diciionary 76
OMdua ooilationeB ed. fi. Hnt«r IM
fbifaing, A., ithoogtoh iePAqnlUine
286
CMtelfranco, P., cimiteri di MiUtno 286
— Tillages hauMB 983
Caatcllani. C, le bibUotecbe 03
Cftitelli. D., Btoria degli Israelit! 206
Caialogtte dei biblioth^aet de Fraoce
79. 141
— — des d^partemeots 72
— do la hibliolhöqnt» de Trojft 232
— de ia librairie frao^Mse 232
— of Oreek coias 163. 223. 29U
of Indian coios 164. 299
— de !a colloction Clprcq 100
— of ibe collection Wilktnson 295
— des monum«-nts bistoriques 161
— de« terres cuites de Myrina 100
Catalogns bibl Rhcno-Trajectinae 267
Gfetulii über, rec. Aem. Baehrens 66
— rec. B. Schmidt 252
— daücilbe. Editio minor 969
— ree. L. Scbwabe 130
— dfinisrh \on W. Andersen 130
^ tradüUu ila L. Toldo 252
^ tfi^tttsch von R. Wettpluü 186
— Tibolli, Propertii eartain» recc.
Haupt-Vahlen 56
Cauer, Fr., Aeueassage 79
Cauquii, A., de Pbypothöqne 999
Cautieret, Ob., Made tnr In httgne de
Ciceron r>7. "Jö^
Cavallari, F. aoüco rnnro di Urlig la
— totnbe a finrstre 286
Cavaro, R . It'H costames 289
Cebes ublet by ft. Parsoot 116
Oentnlblntt flir BiblioilMkawMeB 86
— litterarisches 4
— österreichisches litlpninsrhos 4
— far die UoterricbUiverwaiiuug 4
Centrnlorgao fftr Rcalsefaalwesen 4
Cerquand, M , iascription d'Orgon 70
Cetcn» ü.» In leoricn delln oenoieettsn
274
Chabaneaa, particnlarit^ de ia d6clinai-
80D gallo-romanc 271
Chabas, R , la ciudad dr Dcnia 89
Chaigoet, A. eaaais de m^trique 74 .
269
— Psychologie des Orees 974
Chandlrr, remarks 3B
C^aognrnier, A., drachmee des Pictavi
— qainaires de Q. Dod 299
Cfaantppic do In ttstBOt^, Religionsgo-
f»€bichte 207. 276
Cfaateiaio, pal^ographie latiae 267
Chatelaita, codex Remenion de FIlMire 259
— fragmeot de Virgile 196
ChntsidnUs, G., j^XmeMkw ArArf^sm
dyatpiat^ 142
Chevalier, C , Napies 213
Cbiapelli, A, studi di letteratura cri-
ftinnn (O. 917
— rapporti fra rEcdeiinsnin e In £e-
piiblilica Platonica 116
Cbiiiazzi. G., il iibro di Porfirio 125
Cholodniack, J., Prosepoais 203. 220
Christ, K., Inschriften a^ Heldelberg 966
Christ, W., platonische Stodicn 49
Chrouiclc, nun)i<4matic 103
Chronik der Uuiversit&t aa Bonn 2i6
Cbodaintki. A., nbi ortot tit hjnuius in
Dionysnm 46
Charch, A. J., Carthage 20ä
— the stories ol the Uiad aod the
Aeoeid 46
Ciccrchia, V., cipjio di Gallicano 140
Ciccronis scripta onmia rec C J W.
Maller 130. 252
— op*^ edKtio Mnoie 186
POratore da A. De Mnrchl 2S2
by J. E Sandys 186
rec. Th. SUngl 252
— dell' omtore dn A. dnm 962
— — von Piderit-Hameöker 07. 160
von F Siölzle 252
— oratiooes selectae rec. C. Halm 252
Ten Halm-Laobmtnn 66
ed H Nohl 56 130 106. 262
pro Archia par M Cbanaelle 56
da C Fomagalli 56
— — pnr B Ragen 9S9
— von Ricbter-Eberhard 186
— for Balbtts tmnslnted by Bosooe Mon-
gan 57
— in Gneeiliom by R Kfog 969
ton Richter- Kberhard 186
— pt9 Caelio rec J. C. Voilgraff 2V2
traduciiuo par £. A« Billaut da
G^rainvifle 97
— in Cntllinnni, ton Blckter>]!lwriiaid
252
by E- A. Upcott 186
— pro Clueotio, b^ Fausset 252
— Ober dna Imperinm, ?. A. Denerliog
Ü53
— — ungarisch ?on V. Keleti 131
— pro Ligario da C. Fumagalli 252
— pro Mareello, trndnction pnr J.
Bailaer 253
— für Milo. von K Honterwek 130
par l'abbe Ltchatellier 25'^
pnr A. No6l 186
— pro Murena par A Noßl 252
— lür Mnrena; fOrSnlin, ronG. Land-
graf 852
L i^iu^od by Google
311
Cieeronis Fhilippica 11, by A. 0. Peskett
66. 253
— — deutsch TOD R&lue 67
— pro Plancio, da G B. Bonliio 56
von G Landgraf 263
— pro Ruscio Am. u De imperio, un-
gtjritch Too J. Kopesdy 186
— gegni Venres» von Biditei^berhard
186. 263
par E. Thomas 67. 166
— aa8g«irihlto Bride» wim HeftDanii-
AndrescD 57
— life and leUers, by Middlstoa and
üeberdeo 131
— the eorrespondoMe, by K T Tyrrell
131. 187
— epistolarnm lihor, oditio Salesiana 57
— Cato major, par £ Charles 253
by F. W Howsoti 186
by L. Hnxley 67. 130. 263
— — übf^rs V H k Mecklf»ribarg 67
— Cato m&ior , Laelius, tou K. Meissner
07 186
von Schiebe 67. 130
by A. Siickney 2.53
— Laelias, traductioo par A. Leguuez
131
— de natura dporum, t« A. GMhe 57. 186
— par E. Maillpt ö7. 131
— de olüciis, Dar E. Muiilet 57. 131
— — Qngariscb von 8, Köpesdy 186
~ Tosculanae, von L. W. OBSfW 67
ed. Th Schiebe 263
ed Tiseher-Sorof 187
tranal. by A. P. Peabodv 1Ö7
— iMiniHiiiBi Sapionis, fon 0. Meiraner
67. 263
Cicborius« K., de fastis consolaribus 83
^ Gargilius Martialis 280
Cinquini, A , Andocidis de €Odieibna i34
— delle fratrie attichi^ 290
Cipolla, C, tombe di Gir/zano l,'i4
— mosaico irovato in Vüroua 2yo
Cipollini, A., gli idilU di Teoerito 62. 183
Girier, J , de Toccupation 292
riarke, R. L., ou Virgils eclogues 203
Cltts&ical educ&tiou in France 168
Glnndii Victoris Alethin ree. C. Scbenkl
264
Claasen, über Parodien 116
Clausier, £., Saint Qr^goire 69
Cientent, Claim, hietory of irdiitectnre
100
Clorr, M . inscriptions du Mt-andre 264
Cleriuooi-Gauueau, C6sar et le nom pu-
niqne de PAliphaot 186
— inscription du Liban 264
— l'in«ri ipfion de Tama^'^og 196
— surmoulage ü inäcnplious 196
^ In uMe de MeM 68
Ulermont-Uaoueaa, ootes d'arch^iogie
orientato 139
— lee Doms gr^^co-pbteldent 'i|M
— Apollon Agjneua 147
— llr)Yaao<i et ni/jrytfßi 161
Closmadeuc, O. de, Gavr*inl8 286
CüCObia, K , r;is^r!:!:na di filologin 202. 271
— natura del curiüenm 188
— iuterpretazione deile Irasi crepuerunt
fbrei e 4^of9t mp M$9m r^v
191
— sul luogo di Rudia 213
Codices Palatioi Bibl. Vaticanae 267
Codiei Pntetini di Firense 72
— Panciaticbiani di Firenze 72
Cohuusen, v , röm. Mainhrtieken 280
— cymbelschlageoder Satyr 296
Cohn, L , so den P«r6niographen 242
— zur Kritik des Redners Lykurg 48
Colbeck, A., a snmmer's eroiae 283
Golby. Fr., Euripides loo 118
Colin, A , des fiaocailles 222
Colleville, de, Uetoire de« eoperenrs 83.
160
Coiligiion, A., Virgile 67. 263
Collignon. M., Pbidlas 100
— le combat d'Erechtb^e 220
— U seulptore an British Mogenni 100.
220
Cotlilteox, E., ^tude snr Dictys et Dar^
— ^diteurs de Virgile 07
CoUits, H-, die oeaeste Sqrachforschung
73 142
— Wahrung meines Reebte« 73
— das B im theriisches Alphabet 72
— i<pi'*ißng 270
Colouua, F., scoperte di Graguauo 213
Columba, Q. M., tpedisione atenieie in
Sicilia ^ 82
— de limaei histonri vita !28
Comnieotarii dell Ateueu d\ üre^cia 18
Commentationea Gryphitiraldenses 167
Conunodiani carmina reo. B. Dombart
2.54
Compayr^, G., history ot pedagogy 33.
229
CoDipte.s-rendue de l'Aeadtalie des in-
scriptions 18
de Chambery 18
de Clermond-Feirand 18
~ - de Lyon 18
de Meta 18
de Sunislas ä Nancy 18
des sdenoee noralm h Paris 16
de Reims 18
de Toulouse 226
— de l'association bretonnu 18
da Cereb paiisien 18
üiyiiizeo by Google
^12
Alphatetisohes Register.
Compteä- reudua de la Gomuiitisioa ar-
cb6olofiqiM de 8t. Pöctruboarg 18
— do comit^ arcbtel. de Nojon 18
— — de Soi«;son8 10
~ du CoDgr<^s d'aaUiropologie in iiuiia-
IH'lt 908
— du Coogr6t uchtolofiqQe de Mont-
brison 79
— de la äociete bistorique (i'Amieiis 18
d*Ain dM Gates-da*Noid 18
Comt(>,Ch.. correctioD de Commodien 254
Conder, C. R, AJuic hierogljrphs 139
tbe Httiites 263
^ tbe Hyksot 277
Conndy, loschriften io StoektUdt 7i)
Conrat, Mux. PHndekteoauszu^; 25.5
CöDHtaulimUt'g, G , zu Polybius 50
CoDze, A , Au8grabuag«B von Pi rga-
non 87
— PrAnzestatuette eines HerOM 2'^
Cuukiv uu tbo (fn^^toßa 82
Cooper, A. N., a walk to Rome 286
Coppi, E., le univereiti iialiaue 110
Corippi open ree. M. Potsc h(>nig 58
i:U 188 254
Coruelius Nt pos, von G. Aiidreseu 2o4
▼OD K. Erbe 68. 183. 188. 254
— yoD G. S. FameU 58
— von G (Tfmss 131
— von J GrieÄ 188
— von A. IfeingMt 182
— von Nipperdey-I^npns 2.54
— von SieheIis-Jaucoviu4 254
— vou E. OrtmauB 68. 166
— von Fr. Patocka 188
— von A Weidoer 254
— editio Mamn 188
Corpus ioHcriptiouuin atticarum 2Ö4
~ loscriptioovn Ulinoran, XIY 286
— iuriKprudontiftO a&teitutiniiiiAe rec.
E. Husfhk»' 132
textes de droit rumaiu, par E. Gar-
aonoet 264
— • dos circonsoriptions da Laogoeduc,
par A Le!n <rnp 266
Correra, L., iniposie dei RuQiäui 292.
Correspondenzblait des Verein» f. sieben-
bürgische Laudeskunde 10
— (! r ({«utscbfu Archive 19
Corbeuu, A., quaemiones Xheoguidpao
127
Corti, A , l'occupazioDe müitaro 86
CorHsen, Ueodscoriften deo neueo Tosta-
mentf 127
Carviüua, H., Scbillersche u. Go« ihe-
sebe Oodidito in lateiniacber Deber-
tragung 29
Conat, A , Homere 178 240
Coubertiu, P. de, Mouveoirs d'Oxtord et
do Canbridgo
Courajod, L-, Alexaodre Lenoir UO
Cousin et Oesehaaps, ioaeriptiooft de
MoQghla 88
. . ruinös de A'öj 2ftS
— — beuaius - cousulte de Pauamara
19»
Co». G W.. tbe myth of Cupid 276
Cozza, A., Rcnvi di Civita CaiteUana 21S
— oecropoli fali:ica 286
Colli, S , ttatoa dal PoiUipo 290
Crabb, Q , niytbology 70
Gramer« F.» de perfecti coniunctivi uso
54. 203. 271
Cremer. H., Wörterbodi der neoteit»»
mrntlicben Gr&cit&t 52
Icxirrit! lo N»'w 'I'c-tnmf'Dt 127
Cre^pt'ilJlui. A , slra l i romaua 154
Gri^itoforo Patrizio, vt r^i 167
Crois^t, A . lee historiena de la litt^ra-
iure grecque
Croiaet, A. eiM. , liit^ratun* i^recqur*
140 205. 274
Crozals, J. d's Plutarque 245
GriutttB, O., ad Piutarciii proverbia 125.
245
— bprichwörlerbammluQg des i'Uuude«
187
— über die Nomosfrage 2»?9
Cnctif^l, G , essai Sur la langue d'Aoti'
phuu 115
— quid libi in dialogo Cratylos prop^
suerit Plato 181
— Pb^r^^, A lmute et üercule dans TAI*
ceste d'Luripide 938
Cultnra 4
Cumoiit, F . un 6pi8ode 278
Cum|)f<', K , Ann'op" u Dirko 80
— Über die B&Uuäitragmeute 193
Cono, J. O., die bellemseben Tyrannen
in Sicilien 150
Cuq, K , n-rhcrches historiques 08
Guriositä di 8toria subaipiua 4
CarscbmaoD, F., Horaiiana 60. 132 189.
256
— r»'ln'rt'i Illing d<T GymnasiPD 229
Curtii Huti liiüioria, par S Dosson .*y
— ed M. Schmidt 69. 188. 255
— von Th Vogel 59
Curtius. E grii-rh Gescbicbte 149
— bisinria dt' Gn'cia 82 279
— zur Chronologie der Schaubilder des
Pbidias 181
— Volksgrflsse der N«nigriechpn
— u. Kaupert, üarteo von Attika l.ö2.
283
Corüne, G., kleine Sebriften 80. 107.
167. 227
— prineipios of Greek etymology 201
Cust, e^says 268
GiOruig, K. v.» Völker Oberitaliena 918
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Alphabetisches Register.
313
Dsbl, L., zur üandbchnftenkunde des
Geto maior 67 187
Dahn, F«, Urgeschichte 81. 150
Dallay, Saint-Ermcnfroi 3.1
Daily, selpction elbuique 216
Itoinlis, K. N., iictypa^pai 68
Baaid - Laconbe , le droit fan^imire k
R'ttnp 9ß
Daoieiovics, K., Homeros 46 178
Darember^ et Saglio, dictioouaire des
tDtiqoit^s 79
Darp«?tp, R ., la loi de Gortyne 264
— iuacriptiouB de Gortyne 139
Darmesteter, R., la vie des mots 73
142. 2()0
— >ille< et »qtiiT 203
Das Heer dfs roni J\ u-ern'ichs 292
Dawsou, J. VV . Eg)pL and Syria 283
I'eath, J., the beer 9a 218
LVbrou. 6tude sur la chevelure 289
DncharmH, ja deesse Basileia 276
Deecke, W , die italischen Sprachen 203
— Nachtrag to den kypriscbeD In-
schriften 68
zar Felseninschrift von Corchiano 70
— lykische Studien 143
— sor Entiilferttog der messaptscben
Inacliriften 140
— neue Fassung der Satz«iyntax 143
De Goeje, J , Cteopatra's needles 283
Deliio, G., die vestnuteliea Jungfrauen 96
Deblen, A., Theorie des Aristoteles 40.
173
Deipaer, B , Adjectiva auf ger u. fer 76
^ Bemerkungen zu Cicero 57
— zu Sophokles Elektra 51
la Berge, Organisation des flotten 96
Deiattre, A. L., l'Asie occideotaie 68.
139
— Western Asia 283
— inscription^! dt> r.irtlnprn 70
De h\ Ville de Minnoiit, conrections de
la Mu^eile d'AuiMue 250
Delbrflck, H., die Perserkriege n. die
Burgunderkric^re 82. 140
Delii^le, L.. altiuin })al('0^rapbique 141
— maouscrits du fond» Libri 72
Del Mar, A., money and ci?ili8ation 103
De los RifOB, A.« estndios ar^ueolögt-
cos 286
Deloye, A., ioscription d*Apt 70
Jtirlby rjk Iüt kratpia^ 19. 166
Deltonr, F., liit^rature grecque 146
— et Rinn, la trag^die grecque 184
Dembowbki| zur Geschichte des Königi.
Waisenbaoses in Königsberg 110
DemilSM, M., ßtojrpa^ta OAußKiä^oi 149
1>> mme, C , die platonisch« Zahl 124. 181
i>emmin. A , Studien 100
Demole, E., bistoire d*un aoreos 223
Demostbenes, orasioni, commentate da
J. Bami 41
<— oration^s rec Fr Blass 174
— — by Paley aud Sandys 41
— - von J. Sörgel 236
Ton Westermann'Rosenberg 174
von C Wolke 236
— — d«Mit eh von \ Wp^-t('rrnf\no 41
— plaiduyers politt^ueä» par Ii. Weil
174. 236
— Phiiippics and Olyntbiaes, by E. Ab-
bott and P. E. Mathi son 2.16
— — UKÖ 8. Olxovofiidito 174
von Rt'hdantz-Blasa 117. 236
tradosione ptr O Aurenghi 41
— de coron i od .1 H Lipsins 174
— — par E SommiT 41
— erste «lyuihisclie Rede, russihch von
W. Krause 117
Denifl.', II . di*' Universitäten .'iS
— die Statuten der Juristenoniversität
Bologna 33
— Meister Eekehart 80
— •E(ltKe^uutlg 33
Denis, J., ia comedie grecque 41. 117.
174
Denkm&ter d. Alterthoms 70. 147.206 276
Denkschrift von Svalfeld 167
Denkschriften <l(»r Wiener Akndomie 19
Deunian, G., »iMack-eyed ^Su^aii« 107
Deppc, A , Kriegszüge des Tiberios 160.
209
Derenbourg, J., le saroopbage de Tab-
nit 196. 264
— Silvestre de Saey 33
Desazars« les Oaobrisates 213
Deschxnips et Cousin, in^crlptions 264
De Schodt, le Sidus Julium 223
Deäronsseaux, A.-M , sar U correspon»
dance de Fronton 59
— sur Herodf^f«» 239
— hur les dialogues de» murts 48. 241
— Sur un fragment crypto • tachygra-
pbique 72
Dettweiler P., symbolao 203
Delix, S, inscniition^ do Liege 70
Devautier, F., über däi« Relativ um 76.
203
Deventer, C., sa griechischen Lyrikern
113
Devic, C , et Vaiösete, bistoire de Lan-
gundoc 214
Devoucoux, A., des servitudes 96
Dewitz, C. die Externsteine 90
De Wult, M , les monastöres U2
ätdav^, ed. P X. Funk 176
~ bv J R Harris 237
— ed. by Pb Schaflf 42
Didymi supplementum ed. A. Lud wich
178. 240
Digitized by Google
314
AlpluUietiBcheB Kegister.
Pichl, th^, Ravpnno 90. 1.54
— et Cousin, iuscriptioos üe Lagiua
1S9
DielB, H.» AmMI ftbir dl» Tofiokra-
tiker 274
— Ober das 3. Bach der aristotelischeu
Bbeiorik HfK 935
— Herodot o. HekAtaios 177
— Lmkippos 0. Diogenes 48
— CO i'bt rekvdes 243
— Ober die liteeteli PbÜoiopbenebnlen
146
Dietrich y GedtBken aus Schriften Lu-
cians 4ö
IHetridi, TMdett de« Afrieoln 196
261
Dietricb''on , zum 200jÄhr ilachtnisa
der Zt'fätöraQg des Fariheuuu 295
Dfeolafoy, footlles de Snie 87
Dieulatoy. Mme. J, la Perse 87
DUth^ y. , de epiigranBatiifli graeco-
nim äyllogis 114
— epistulme Ootiiugeusea 227
Dinarchi oratiooes tres ed. Tb Thal-
h<Mrn 42 237
g^rmanice reddidit Th Pla^rlike 175
Dinges, II , Geschichte des (jymuai^iums
lu Bentheim 110
DiODis Chrv^^ostomi de aaeerdotio libri
ed. A Benkel 117
— riCubeeuoe, truduite par 11. Kauvei
837
Diony^li Flal. antfqtiitates BomiBorum.
rcrc. Kjo-<^ling » t Prnti 117
Dioiiyaii ihracii» ars graoimaüca eü. (i.
Uhlig 48
Dippe, A , de cantkorum Aetehjieoruin
conipositinn^ 38
Direkioif uversamiuluug in Ost- u. West-
preoasen 81
— Id der Provinz Sachieo 108
DisBortafionrs Half^ntea Uli?
— Vindubooenses 107
Ditges. Pb., Philippiicfae Reden 886
DiUenberger, W.,ae sacris Bhodiomm 94
— de uniTersitatis Halpn^i«« rebus 230
Ditimar, A., de Meleagn re metrica 123
Dittmeyer. L , die Üni^theit des 9. Ba«
ebea der Aristoteliich. Tbiergeecbicfate
40 116
Documeots et rapports, üharieroi 19
Dörnfeld. W., Akropolia 283
^ der alte AibeoatCDpel anf der Akro-
polis 168. 220
— der Tempel ?oo Korintb 87
— r6niiecber und italischer Fuss 98
Domaiaewaki« A. iDeehriften ans Mö-
sle n 68
— Verwaltung der Provins Mesopota-
mien 217
Doncienx, G , de Tibulli araoribas 66
DoDuer-v. Kichter, 0., über Tecboisches
in der Malerei der AHM 161
Dorn, de oö et ßi; mn 113
Dorsch, J., Ässirmlatioo 259
Düsson, S., 6tud6 sur Quinte Cnrce 186
Drachmann, A B , de manWDiaiione 94
Dr&^rk(\ J., ApoUinarios 234
— Boethiana 250
— tom Sebloaa des Heroiaa 44
Dragatzis, Weihinschrift 264
Drahoim J , lyra doctorum 30 107
Drajko, B . die Ethik des Horas 60
Draper, J, W , bistoire do d6T«lnpp^
ment intellectuel de rEurope 99
Drechsler, Fr. zu Tar. Agr. 65
Drelon, F , de dooatiouc» 96
Dreisel. U , accipiter 808
Dn'wes, L , Carl Gravenhorst 1 10
Dn xler. W., cor antiken MOasklliide
— Ober eioige Münzen ItH
— epigraphiüche Bemerkangen 68
Dreyfos, E., conditioo des pub^res 292
Droysen, H., Heerwesen der (^r:rrhrn •i*>t>
Droysen, J. G., bbtoire de i'Helieuisme
149
Drück. Römercastell in Mtirrbardt 154
Diiltoi?^, C V., du droit iatin 217
Dubouchet, A., Babeiais 4 Montpellier
230
Dti Cange, glossariniD 76. 145. 906
Duchesne, L, le eoBCiie d'Elfira 2i7
— MHri''«l<>!(in< 279
— noteä üur ia topograpbie de Rodts
IM
Docondray» 0 , histeire de la eieiUsa-
tioii 9S 289
DObi, F., wiedergefundene Inschrift 1^
DObner, F., lexique gree 74
Diimmler, F., zu den historischen Ar-
beiten der altesteu Peripatetiker 113
— Amphora von Cervetri 100
— Nekropoton anf Cypem 87
— Lekytbos aas Cypern 220
— eine Kla^s'^e griechischer Vasen 296
— silb€rner Schmuck ans Cypem 161
— Yasen ans Tanagra 161
— iscriziooe dtlla nbala preoesiina 140
— zu AthfriMtMis 41
— u. Studnicska, Herkunft der myke-
Discheu Kultur 816
Duhn, F V.. arebftologisebe Dvtcbfor-
scli'infr Italions 275
l'archcologia in Italia 275
— Churou-Lekythen 296
Dumont el Cbapialfl» cAnuBiqnes de la
Grf\ c 220. 296
Dnucker, M., AlbaodUingen aus der
griech. Gebdiidiia 909. 279
üiyiiizeü by Google
AlphibetitdlM fiegittor.
tl5
Dnocker, H., QescMdite des Ahrrthtims
81. 148. 208
— Ustor^ of Oreece 82. 149
^ histoHA de Greda 149
Dapooy, E., m^dedne el möeim de Tan-
ciennf» Rome 294
— ia Prostitution
Da Prel, die Mystik 376
Dapais, X, le nombre g^oni^triqDe de
Piaton 244
Darm, J., Baukuust 100. 220
Daroy, V., histoire des Grecs 149. 209
histoire do la Or^ce 279
— histoire des Romains 280
— Geschidite des römischen Kaiser-
reichs 83. 150. 210
— history of Rome 84
Davau, L., sur Nonius 258
deux feuillets de Servins 2t>3
Duwe, A., quaieuus Procopiuä Thucy-
didfm imitatuB sit 126
K. H , Inschriften atia Rrigetio 2CG
Ea.stwood, J. W., Roman roads 214
£berbard, Vitruvianae ob^ervaiiones 138
Sberhard, E , Beobacbtungen sa den
bomerischen Hymnen 121
£berbardi Beibunieiisis graecismos ed
J Wrobti 270
Ebers, O , Ejrypt 283
Ebert, A . Literatur des Mittelalters 205
Eble griecbibche Alterthümer 9i 157
Eckstein, A , lateinischer u. grifcbiscber
Ünterricbt 168. 329
Eckstein. J., der Fmchterwerb 217
Eclogae latinap ed H Wolf 30
Eddy, W , tomb tetuplt^ at Sidoo 163
Sdet, G , titt^rstare grecque 205
EdgevorCb, F. Y., observations 203
Edlinfifer, A. JSrfcUkraog der Thier-
oameii 219. 294
EdCDMidfl, B. M , dmrms 157
Edon, G., Venture du Latin 163
Edward*-. C . Iciters from Grete 28:5
^liefjii dpj^aioJiojrixi) lOÖ
ilbaaf, G., Analekien 82 148. 208
— Gfroeiiidf'wahlen in Pompeji 96
£;^rni IfT P., Beridit Qberghech. Gram-
matiker Mf» 176
— orthoei)ische Stücke der l»>zaniini-
sdien Litterarnr 107
Egger, F. . esFai snr Thistoire de la
critiqui' ih^'z Grecs 7ö
Egger L., die l'drentbe«e 180
Egli, E , altcbristlicbe Stodieit SO
E^ii. Gesdddice der geogr. Namen-
kunde 8ö. 282
^ über Namenerkiaruog 2ri2
Beitrage xur Ertttroiig der peendo-
vergilianischen Gedtdite 67
PEgypte et la Mubie 161
Ehrenberger, die Psalterit^n 1S8
Ebwald, i«iteralarbericbt aber 0? id
63
Eldieit, 0., WbrteAndi «ü Cisar 66
Ei< bhorn, A., Akostik oadi altgriech
Theorie 296
Eichler. O., de responsione Euripidca 43
d*BiditDal, G.. la Jangue grecque 270
Eidam, H., Aasgrabungea in Qvozen-
hausen 154
Elfes, Aristoteles de mente 235
Ellis, R., sources of the Etiascao and
Basque languages 76. 14ö. 271
— on Cic. Iftrprs 253
— notes oü Tyrrelis OorrespoudeDce of
Cicero 187
^ 00 tbe Ciris 137
~ a ms ot the Culf x 195
— fragmeuts ot Laim bexameters 184
— Phillips glosüary 59
— notes of a Fortnigbt's researck te
the biblioTfit'qii,- nationale 142
— the leading ot mss from the Bod
leian 3d
Elmer, H. G., que et atqae 271
Emc^^on, A., Acistophanes aod Low
Cum<dy 173
— portraiiure of Alezander the greai
lOD
Encyklopädie des Eniehnngswesr i s ins
Engel, A., notes sur contremarque« 299
Engel, C, iScbulwesen in Strasaburg 33
Engel, E., Aussprache des OrieehiscbeB
74 144.201.270
— gn(>r>i FrUhlingsUge 87. 153.212.283
Eogt ibiecht, A., Uoiersucbungen Ober
Claadlantts Mamertus 68
— üi'phaesticn von Theben 238
Engelbardt, M., die lat. Konjugation 70
146. 203. 271
Engelmann, R., Jabresberfdit Ober Ar*
chäologie 147. 206
— liililworke des H^'lcnnmythns lüO
Etigelmano, Tb., die cusiodiae praesta-
tio 158. 292
England, emendations of Euripides 1 18
Knm lim, A , kriiisrbr Yrrsuche 207 276
Enuii et ^aeTi reliquiae em. Luc Muller
59
Entzian, H. , de notione verbomm ten-
tnndi 67
Kphraein Syri hymni ed. J. Lamy 30
EpictetuSj maouel, par Ch ThuroL 42
Kptgrapbie da Pas-de* Galais 866
Era>mus, tbe praite of foUy 228
Elbe, K., Eieon 1 i'i
Erdelyi Museum 19
Erdmann, M , za Cornelias Nepos 188
Erlor, G., Dietrich von Kidieim 231
£rman, A., Aegypten 87. 284
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^16
Crmau, älteste Epoche der &gypt. Pla-
stik 100
Fortschritte aaf il«in Gebiet der r**-
ligifts«*u Literatur Aegyptens 27ß
— neue BcsiattuofMtrt io Babytuuieti
289
Eroault, A., de Virgilio grammtlioo 19B
Eroli, G, iscrizidiT. Ii N^arni 1^
Kr-ch n. GrubfT. htir\ l<|.'|»!\Hi>
E.>ch»übuig, SchUcLifelii voü Marathon
87
Esmonnot, L., N 'i^ 154
Bssfii, V , indf'X 1 hucydid*»us 248
— Beitrag zur Lösung der aristutcli*
sch«*D Finge 174
d^E-iaifitot et L de Vesly^ fottillet d«>
^amt-Ouen 90
LuaugelideSi M., ^Uocu^txä //cAer^/xara
SO
Eiicken, R . Moritz S.-obeck 33
£uclid'8 elt tncuts, by 11. Deightoo U8
— ed. J. L. Ueiberg 42
Evüoxi an MtrooDoiea ed Fr Blaus
42 237
Eogippii ezcerpta nc. P.KdöII 59. \
189 255
Eoler, K , vorchristl. Eeligioasgescbicbte
207 27»i
Eunapius. translatmi iTT,. 237
Euripides ausgew&hlie Tragödien, vuu
6 V. Arnim 118
— TragödiHD, erklirt f. N. Wocklein 42
— Werke, Obersetzl von J. Mähly 238
— Alcesie, par H. Weil 176. 237
— Alceslis aud other plays, trad hy
B. Murley 238
— Andromaclie, traoslated by W. J
Hickie 48
— Herakhdco, von Bauer- VVi-ckleju 42.
118 176
— Hippniytus, ed. Th. Barthold ITR
— l|ihi^;»Mii«' h Anlis, par Tb. Fix »•(
Ph. Le iias 237
par H Weil 2S7
von Ch Zieger 43 176
— — edilioii populaire 1 18
— Medi a, cd. Th. Barihoiu 43. 118. 176
237
^ _ by G Glazehrook 43. 1 18. 176. 237
by C. B. Ueberdeo 43. 118. 176
237
door W. finiper 176
foD S.Hekler 118. 238
£uropa 4
Eusebü caQOQum cpitome ill. Siegfried
i*t (}elier 43
Enssoer, A., sa MinadaB Felix 62
— Rhet latini 64
Euthyiui Zigabeni 'Epfu^vtta 6x6 V. Aa-
Aorepds 119, 238
Eutiog, J.. bilingue laschriften 68
— ep)^r<iphi>che Miscelleo 186
Butropi DiwTiarioni ree. F. Rllbl
255
— — ed C. Wageoer 189
Evan«, A., a coin of Carausius 299
Ew«kl, H , liismry (»f Israel 81
Ey^s-iihanii, K., Mittbeilungen aos der
Si;idil)tl)'iytht'k zu Hamburg 106
Ftibte. loa bntures de La->CiUa 296
Pabriciat, Alterthamer von äamot 87
Gesetze>inKchrift fon Gortyn 68
Fadda, ic usurae 158
Fairbaoks, A.« tbe dative io Sophokles
182
Falchi. J., scavi di VetuloaU 90
Falk. F , NicoUu!? Carbach HO
Faltin, G., Urspruug deä 2. puoi^cbeii
Krieges 50. 888
— Zu»amineDbMig des Briefes an die
l'i-ooeii 60
i< arges, A , Stüdes pbilosophi^ues 235
Farkas. J . Utteai Cato elete 56
Faaoon, M., Iibrairie des papes 36. 171
Favre, Mme Juies, noraie des stoldeiis
274
Feilcbeofeld, A., de Vergilt bneolicoa
temporibus 137. 195. 863
Feldmaoa, J., ebaervationee ad Senecam
136
Fengor, L., dorische Polychromie 220
Ferettcsi, J , boneriacbe Fbilosophie 46.
121. 240
Ferrari, G., i'etica a Nicomaco 235
Ferrero, E . patna di Pertinace 84
— iscrizioiii e ricerche 70
Forritii, C, origioe del contratto di so-
ci* ih 158
— origiiii della parufrasi groca lielle
istitozioni 59
Festschrift zum Jabiliam der Univer^ti«
täi Güttingen 167
— zur Jubt'lteter des GyniDasiom<i iu
Karlsrufae 30
— zur Jubelfeier dea Gymnatioms zu
Lyck 108
— zum Jubiläum des i'adagogtums /.u
Patbas 106
— zum Jobil&am des Gymoasiaaii an
Tilsit 30
— zur 38. Ver^ammluDg deut<<cher Phi-
lologen V. RealgyuiQasiiun an Qieven
— zur 39 PhiUdiißenvcrsammliuig von
der Universität Zurieb 228
— der antiqnariseben Gesellsöbaft so
Zürich 228
— des phil. Kränzchens in Zürich 228
— der Kaotonschule in Zürich 228
Festi breviariom ed. C. Wagener M
Digitizeü by Google
Alpbabeliäcbea Register.
317
Pidi, A , die Ilias io der orsprüDglicben
Sprachform 121
— die OdysHee wiederb^rgestellt 40
— die ursprQaglicbe äprachform der
TbeogODie 44
— Etbyniologlen 7S
Ficker, J , W ilbelm Beoseii 34
Fiegl. A , d»» S<^n<^ca pnedapogo ßfi. 2fil
Fierville, Cb^ uue gramniaire latiue 76.
803. 271
Filip>ky, A., Beiwort im Volksepos 73
Fiuk, Idee des Gymnasiums 109
Fiorelli, R., columbah delia Via Por<
luense 198
— iscrisione di Koma 70 196. 198. 2(56
Fischer. U , L - ^ini'^ I;;iukoon lUO
Fiächer, iL, Kriuueruugea ao Seebfck
110
— Ffstre^de 34
Fischer, qaaestiooes d« Atbenieosium
gociis 279
Fischer, Rieh., de praetoribu:» altici» 290
Fischer, W., gegen den Horner» Kultus
UM
Ki>cber, Will., eine Kaiserkröüung 94
Fitz-Fatrik, T-, an auiumn crui^e lu
the A<>gean 87
Fbdi, J., Erinnerung an Karl Lehrs
110
— Helleoismus der Zukunft iü9
^ Klassictsmns oder Materialismus 109
— Peisi>trat03 121. 205
— der d«'Ui8che Professor ;il
Fiamare, U. de, decouvertes de Nevciü
214
Fieury, G., Statuette equestre 100
Flöckner, Hypothi-^.- Si» iiiibal8 80
Fiou«'St, E y trois bruozes 296
FlttdoroTicz, J , Uoraiius bOlesessetl 60
Fodor, J., rednplizirtes Perfect 142.
200
Kursier, H., de Adamaotii pbysiogno-
moniciü 172
— de A pulei physiogno moni a 129
Fokke, A., Rettungen des Alkibiadt'S
149. 209
Folk-Lore Journal 19
Forcellini lexu nn 76. 271
ForehhamDer,?. W«, ErklArung der Ilias
121
— Mythologie eine Wissenschaft 207
— Akropolta, Mythologie 284
Forbandiinger 19
Fürr»*r, A., über Pfahlbauten 282
Forhcbuugea z. deutschen Geschichte 19
— mirkitche 19
romanischo 4. 105
Forsm.ii), (; , (ie Aristarcho 39. 173
Fos, M. de, voyage en Grdce 87
Pteter, J., alnmni OxonlenaM 25t
Foucart, P., exploratton de PUermus 87
— fortifieatioDs dn Pir6e 87
— inscription d Olympie 139
— listp d affranchisseoients 264
Fougäre!^, A., fouilles de Delos 139
— fouilles de Manttoöe 284
Fowler , U N , sourees of Seneca's de
bfnrfiriis 261
— sialue of Asklepios 220
Fox, Earl, ^obole 223
Fraccaroli, G., odi di Pindaro 124
Frrnikel, S., Mariades 279
Fränkrl, M , Vase des Hischylos 100
Fraucke, 0 , Rngesten zur Geschichte
de« Gymnasiums zu Weimar 231
— t;hf'r (Jooth' s Vi-r-nrh. Plautiis auf
der Weunariscbea BUboe beimisch zu
machen 63
Fraockeo, C M.. J. N Mad?ig 84
Francque?ille , 6iude sur Leopardi
170
Franke, Iv , de epitbetis humericis 46
Frankfurter, 8., Inschriften ans Ungarn
206
Frauer, l'lstria «emitica 286
FreUei, P , ancieni biblory 277
Fr«<eman. £ , Chief periods 81. 148 277
Fri'uiy, E , origines de l'Acaddraie frao-
Fren>dinß, F , Götliugeu i70
Ftf ppel, Tertullien 187
Fre-K .1 , die Skvthen-Saken 85
Freudeutbal, J , Fragmente Alexanders
40
— Theologie des Xenopbanos 128
Freund, Tafeln der Literaiurgeschichie
146. 205
Frey, K., Leben dis Perikles 149
Frey. Tb., Bekämpfung xweitansendjäb-
riger IrrtbOmer 79
Freyung, L., ein Wdrt uImt Aliluindlun-
gen lu den Scbulprogrammen 229
Fnck, C, Quellen Augustina 55. 186
— zu Synkellos 183
Frick, O , cnr Behandlung von Thuky-
dides 53
Friderich, Sohulverh<nisse Reutlingens
III
Friederichs, K., matronarnra monumonta
198, 266
Friedersdorfi, F , Feier des Gymnasiums
an Tilsit 1 1 1 231
— de orationum operi Liv originc 62
Friedländer, L., Bericht zu röm. Sati-
rikern 193
— griechische Mythologie 207
— zu Petroiiius 134
— Tegtainciit des Dr. Jungius 231
— Wörlerverzeicbniss meiner Martial-
' ausgäbe 62
üigiiized by Google
318
/VlrhaNtiffiiii Bactatar.
Friedrich, S., Gabcuch dir Ffcmd*
Wörter 200
Friedrich, R., Materialien zur begriffs-
bestimm ung des Orbis terrarum 154
Friedrich, Tb , Tempel SaloiDoe 220
Friedrich, W.. zn Cic df or;ttore 67
Frie^, W., Lpctüre u Grammatik 229
Fngell, A , prolt>gumena 62
Friuch, Aimprtcbe des lat. c 146
Frita, i.f ans antiker WelteoicbauaDg
93 215
Pritxscbe, F. V., adQotauuaes ad Ariülo-
pbanis aiibet 116
— conirctanea 113
— de DumtTH dochmiari^
Fritzsche, Tb., Uoraz 6at. m uur i'nma
18S
Fröhlich, de grammaticae Utinae locis
HÜqunt coDtroverfis 145
i-robiicb. Fr., cur milit&rischen Pbra*
eeologie dea Tacitos (19
— Realistisches zu Cäsar 251
Fröhoer, catalogoe de la coUectioD
Qr6au 100
^ GollectioD de Mine. Dartbte 296
FkotbiogbaiD, A. L., a proto-ionic ca-
piUl 220
Führer durch Pergamon 212
Fald( das Asylreebt 215
Ftilfio, L., cippo dl Cuma 100
— edifirio tr^rmale in Castelfortp 280
Foock, A., Yerba auf-iilare 7C. 2U3
— Verba auf issare 2ua
Fank, A , Homerisches 46
Fnrtw.lngler, A,, Echtheit oder IJnccht-
heit der Terracotteo ?»d Myriiia 161
— Vase der mykeniacheo Gattuog 100
~~ Goldfuod von Schwanefibaeh 161
— Kr pt d»'3 Eubolen^ 220. 296
-~ JbkiideckUDgen in kariicben Gräbern
296
Forrer, C, en Paleetine 87
Fustel de Coulanges, rochr rchos 93. 280
— analyso dps tpsto'-: hi'^tnrifinPH 70
Gabeicuu, G. v. d., iiiuin von der Gabe-
leDU III
Gaddi, la oomimiU politieh« di Roma
217
Gage, W. L., PaleitiiM 2^4
Gaidos, H., 6tudei de mytliologie 80.
147. 276
— an passage de Val. Max. fi6
Gainsford. W. D., a winter s cruise in
ihe HealterraDeaa 90
Gai.ser, E , des Synedns TOB Cyrene
!^^yp tische Erzählungen 52
Gaius, Institutionen, ung. von A. Bozoky
189
wätjA de Qtilltate, reo. O« Helmrclch
43. 119
ISS
205
2&4
Gallozzi, iscrizione di Curti
Gamiirrini, F . T'ucchero-Kopf 70
— taiiskiscbe Juschnften 140
— sca?i detla necropvli volainieaa 286
tessere di Perugia 986
— tombe di Perugia 155
Gandolfo. eccezioni parziarie 292
Garduer, E. A., iu^criptioDä of Nankra-
tis 139. 264
Gardner, P.. tombs of Halicamassus 155
Gardnpr, Percjf, new Qieek coins of
Bactria , 299
— value of Cyaieene Btaters 299
Qardaer Haie, «equeoce of ter~'^ !4r>
2U5. 271
GarUihausent V., cataioguä cod. &ioaiti-
eonuB 7S
Garrucci, R., monete dell* Italia 223
Gasda, G., kritieehe Bemerkungen za
Themtstius 52. 127
Gasquet, A., Pempui grec et las bar^
bares 279
Gasquy, A , Cic»Von jiirisconsulte ISl
— de Cic. pro Üalbo oratione 187
^ de B*abio Plaadade
Gaster, M., Ilchester lectores
Gatt, G , Jerir aloms Akra
Gatti, G. , truvamenti, monumenti, epi»
grafi etc. di Roma 67. 70. 101. 14a
198. 214. 260. 2%
fTfiiidonii, A., l'opera di Caesiodorio .'»6
Gambier, J., r^pcrtoire arch^ologique 2^
Gazeau, F., histoire romaine 280
Gasett« numigmatica 106
Gazette arrhcolo^iqoe 106
— des Beaux-arts 105
Geare, R , notes od Tbucydides 53. 213
Gebhard!, W , Kommentar zu Horaz 60
— Seadosg dea Mercorioa in der Aeneii
196
— zu Ciccro's Tusculaueu 68
Gebhardt, B., Adrian ?on Coraeto S4
Gebharf, E , la rcuaissance 34
Geflcken, J., de Stephano Bjzantio 51.
246
Geffroy, originea de la diplomatia 290
Gegenwart 4
Gehrkp. Vrtrstnfen chriatlichei Weltan-
scbauung 156
Gehrmann, A., incaiiabiila 137
Geiger, K. A., Selbatmoid im Altertbnm
289
Geiger, L., Schriften lur Ldteratur der
itaUeniaeben BenaiManee 281
Geiger, W.^ eiTilieation of the Eastem
Iranirns 21ö. ^9
Gelder, J. de, de oude schoien 34
Geliii noetinm atticamm libri r«e. U.
Heru 137. 189
QeffloU»A^dia8eiiptoraihi«tAQg.6a266
i. ijui^cd by Google
Alphi^betischea Begister.
319
Gemoii, A., Bericht über }iom. Realiep
178
0etDoIl, W., adooUtiMiM io firaecae
epiamlaa 65
Oemss, G., Wörterbuch su Goroelius
Nepoa 69
G«ntife, L., rimperatore Tiberio 280
Georges, K. CL, lateioMiM SGbulwteter-
buch 76
ooepi mit InftiiHiT 76
— ioteremo; peremo 203
139
Oeppert, P., imn Momuneotoni Aney-
laoom 138 264
Gerathewobl, B., fi«ittr o. Rittercontu-
rien 96. 168. 217
Oerber, 0 , die Sprache u. das Erken-
nen 73
— die Sprache als Kunst 200
— u. Greef, lexicoo Taciieam 136. 194.
261
toeke, A., alexaadriiiisclM Studwo 81.
233
— > ApoUon der Galliersieger 296
- Chrjgippea 117
Oerhard, etniakisehe Spiegel 886
Germania 4
Gerstcoecker, J., Bedeutung Ton si quis
203
tets, M. Gl., Johan Nicolai Madwig 34
— notan iu Ovidii Fastos 191
Geruzez, E , cours de Diythoiogia 80
Geschichlstdäiter, hantiische 19
— ateiermftrkische 19
0e8chicht»freund von Lnstn 19
— niederrheinischer 19
Giachi, V., Buperstizione in Koma 292
Gideon, M , 6 ^^i9c»C 87
Gfesebraclit, W. v., Gediditnis.rr 1 n
III. 170
Giesing, F., zu Euripidea Medeia 43
Gilbert, G , Haodbncn der grieeh. Staate*
alteithQmer 74. 21G
— Beschlius der Phratrie 94
Gübert|^H., su C&sars bellum civile 55
— ad Ovidii Heroidea 134. 258
SU Ov'idius Heroiden oii
— 7.n T«'rentins 194. 262
Gilbert, 0., Geschichte der Stadt Rom
280
Gilbert, m ErkllniDf yoii Hartial
02
GildersleeTü, B. L., studies in the Sym-
posium oi Plato 124
^ jBtfra and truv AOL 870
— ihc arlicular infinitivp again 870
üile^», , fmPTidatinn nf lAvv 133
GiUieruii, J , uieiaiigud gaiiü-romaos 203
GilliBebewiki, idda« Jaqnciaiiae 60
Gimeueii Lomat», diccionario latino 271
Gindely, A., Lehrbach der QeechitfiU 876
Giornaic italiano di filologin 4
— di lettpratura italiana 4
— lioguiäiico 4
Oirard, J., eentiment religieux 78. 146
Qirard, P , conjecture k Dlmotth^ne 236
üitlbaaer, M., philologische Streifzuge
37. 43
OladsCeot, W. E , thc goda of Olympoe
80. 146
— the Olympian seditioo 148
Glaser, A., Vanicek HL
Glasgow uniTersitj Review 16
Globe, le 66
Globus 86
Glück, M., de T>ro oppugiiata 279
Göhler, ü. R., de llatris Magoae eelta
80
Gölf^r, A. V., Cä^nr<i c:n.l!i«»cher Krieg 251
GOrliU, K., Geruudium bei G&sar 130.
251
Gürres, F., Relii^onspoliCik des Coostan-
tin 280
— Terwandtenmordc Con^tantins 210
Goetz, G., meletemata Feätiua 59. 189
— de Placidi glossis 59
— dl» Sisebuti carmine 193
GOUeler, L., de Polybü elocutione 125.
182. 246
Goldmann, A., Bandschriftenkataloge 78
Goldmano, Fr., Pefsonifikation bei l'lau-
lus laö. 259
Goldschmidt, M. J., Juhaa Inikolai Mad-
Tig 64
Gomme, G., Roman Remuins 90 286
Gomperz,Th., zu grioch Inschriften 264
— zu den jadischen Grabiuächriften 70.
166
— an Heraklits Lehre 119. 177
— Al»<rh des lierodoteischen Ge-
facbicbtawerkes 44. 239
— an Phidms 161
— Platonii-che Aufsätae 244
— flif» Biographie des Polemoo #125
Goüdwio, F , le Xll Ufole 96
Goodwin, W., Plat«*a and Aiialot)e*e
doctrineB of the immortality of th<>
souI 24-4
Gorra, E , testi di storia troiana 279
Gotbein, E., Cuiturentwickelung Sfld-
italiens 90
Gottüeb, Tk, aandschriften ans Bobbio
267
— Randbemeikuügen des Codex Ber-
nensis 72
Gourraigne, L. G., histoiro rnmnine 150
Gozzadini, G., scafi della necrupuli fel-
sinea 90. 286
— les fomlleB dn Bolonaia 70
Digiiized by Google
820
Alphabetisches Register.
Grmdenwitz, O., Interpolaiioueu iu den
Psndekt^D 255
Ungültigkeit obligfttoriscber H> rlits-
ge-tbafl«' m 292
OräbiT, G.. Rest« nebeogeordnoti r Sutz-
bildoog 5S. 127. 246
Grat, A , i pedanti 34
Grabam, A.. travels in Tuni«ia 284
Graham, Juliet, iutfrpretaiion of tbe
Timaea« 181 244
Orubof, 0., Gindersbeim o. Hroisuithü
Graä«ierie, R. de la, eiude^ de gram-
naire 73
Oratey. 0., SeoBailiaimis des Protago
Tti < M)
Graux« Cb., Saiamanquc 1 1 1
Gray Birch« r«'maiD8 at Bath 2t 4
Grrek Lays 30
Qreemrell, elrctroD coiotof Kizycos \ox
223
Gn'goroviu«*, F, Gcscbicbie der Stadl
Korn 84
- !<!' tn»> Schriften 79 2<>(5
GreK<>ry, C. G.. <ii<' Schreiber der grie-
chi^chrü IlaiidM-hrifb'ii 2G7
Grcitt'ld. A, de Audriae exito 187. Stl2
Qreilicb, A., Diooyaius HalicarnasseuHs
17'.
Grempl»'!. dvr Fuud von Satkiau
Greiisbutcn 4
Gre^rhl. K.. Spuren von Konik io den
Honierisrlicn (iedichtea ITH
Gr»'v6, C , das Ri'iüc u 93
Grimm, dtsiruatone di Roma 90
Grimm, W . klnnere Srhrifirn IHT
Ürimiuelt, B., de reipubiica Piaiooiä 124.
Orisar, R>, Paradigmen 280
Gröber, G., vulgftrlateioivcbe Stibsiraie
7(>. 271
Grü»'sr, J., Siliu;* Italiens 193. 2til
Grollmus. M., de Cicerone poet« 187
GrM<;ch, G., de codice Coislioiano I7*J
Gro V . L . 'l eriH 2.^7
Grütss, W ., rum Bad in Jag^lhau&trn 90
GrosDi, ät, carmina 30
Grossroann , H. , de doctrinae metricae
reliquiis Kn-f.ithlani'^ 119
Grohz, E. nnkeprn letl li(»r)itiu.s 61
Gruchot. JeHaitenkolleg zu Brauusb»Tg
III
Grnnhaum, F, Priestergf-sef ze 211
Grubicb J , Kampti' der Griechen und
Normannen iu üuicritalien läl
Gramme. Ciceronis oratioois MortDianae
fiivpfis ttn 253
Gruppe, O.« die griechischen Cuite 207
276
Oiell, 6., r61e dn s^nat 168
Gubernatis, A. de, mitoio^ia 80
G0ldenp4>nninff, A , GescbichCe dea ost^
rrimi^cb» n R. icl)<»8 84 151
Gfir:-^. A AbbaudJaog Alexanders von
Aphrodisian 78
Gfluther, S., Experiment im Altertbom
21»
Gn^rin. ^tnde sxn Jnv^nal 190
Guibling, U , curüf Yergiiianae 138
Gu^rgt-nheim, M , 1 ndakiioosb^rlll 76
— Lehre \i<u\ ;iprinrif-rh»'n Wi'S'-en SO
Gnhran< r, U., Muaikgeschicbt liebes aus
Uuiner 46. 121. 178
Üuicbon de Grandpont, A., Oviditis Naa*
ticu^ 258
Guidi, frammeoti Copti i'* 7
Guignard, L , Blois 2&7
Guilheruiv, K de, itin^raire arch^lo-
gique de 90
(lUihünrno. K., hi<;toire de Part U»!
GuiUetuand, le^ ^nücripiions gauloises
HO. 26G
Galrand, P., las aasembltea provineiales
292
— coniiuion des allies 279
— et Lacüur-Ga)et, histoire romaine 84
Guldeiicrooe, Mme. D. de, TAchale leo>
dale 87
Gnrliir, L., drei Suasorien -
Sammlung der Epidtulae ad Pom-
ppium 187
— ans (j. r Korre>pondf nz Cicero8 253
Gnt^cbmid, A., Ge^cburhle Irans 278
— ünter^ucbunceu über die Gescbichie
des K(^nigr(»icb^ OsroCne 81. 206
— Ky Tische Epitome der Canones 176
Gnltmaiin, .'\ . zjir fl iiiil chnfienkumi*
d«'i ürpbibcben Argou*iutika 46
G ) mnaüium 4
M tucbe, B., WOrterbacb au Cornelius
^rpos 188 254
Haake, A., Gobellächafttilehre der Stoiker
146. 274
ilMcbtmano, K,, an Cicero 66
II. Kolbe, y.n Tarinin 10|
Haberleiu, C, carmina tigurata 39. 114
— in Aristophanea 40
— zu Kullimachos 41
— liU'vi.im fJl
Uäbler, A., die Nordküste Ui^panicns *J0
207
Hftrtel, W. Löire'a CoUatlonsprobea
196
Härter, E, Dispositionen au den Reden
g^'geu Philipp 117
11 alter, E., die Erbtoehter 216
Hilgen, Ii , Bn* fe vuii Heidelberger Pto-
fes!>oren u Siudeinen 167
— die kriiischeu Zeichen d^r Berner
Horax-HandechriftCQ 266
üiyiiizeü by Google
AlpiMMiMhM Aegkl«r.
S21
Haffen, Max t., de bello Mutinensi 280
üaginsojjbiie'J, P , Anstoieles' Aosicht
¥üji Utu Uulerschiedin der MenächeD
iia
fiftigfa, A E., on the trilogy 128
— Uixcus orat V 36 242
flanidy, uecropole de S»ida 284
HaniiBer, Berieht Aber griech. Rhe-
toren 1 13
Hammenui, A., Mitbraeam Ton Heddern-
beim 101
— di# ZI a. XXII. Legfon Iftl
fiammersfein, L t., Glaube n. Sittlich-
k* it äD säkularisierteu GymnaMi^n 229
fiali, J., Cjpriote io^cripüoos 68. 265
Hall Q. Hastiags White, Loodiniom 90
II < llrnslebcD, de oratione Lysiaca 123
Ball ihiirh df»r AlterthuDiswisgi>nscbaft
vun iwüo Müller 79 147. 206. 275
Haodeling^n en mpdedeeliogen 19
BaDdliDgar, Göteborgs 19
— svpnska Akaflr mims 10
Haodweiiser, literarischer 5
Hanna, F., zur Pruäopograpbia liora>
tiaoa 61
Hadsoo, J. H., dp metallis atticis 159
Ilan.von, C. U.. ibe lund of Grecce 87
Uardy, E., die iiciigioubwii-hen^cbtttt 270
flaHy, £. 0 , 00 MonmBeD'B |K5m. Geacb.
880
Hjrknes«, A., latin coarse 64
Haruack, A., (^ueüen der Kircbeoord-
Boof 48
Haraecker, 0., zu Cicero de oratore 181
Harri«, J B, Leicest« r Cod. x 127
Barster, Beiterstatuen von BieiUurt 220
^ Ursen u. Särge aus Speter 220
Hanter, W., vitae aanetomm metrirae
167
Hart, G., ErkeuQtoisslebre des Demokrit
41
Härtel , W. Abriss 4er Grammatik
des bomeriidiea n. herodotiBcben Dia-
lecta 201
— bibliotheca patnim biFpnpieosis 63
— u. K Scbenkl, Prüfungsordnung 169
ITartfelder, K , Briefe von Airrirola 30
üartmai), 1 , ttnalccta Xenophontea 249
Barfmann, L. M., de exilio 96 158. 292
BartmanD, 0. £., der ordo iudiciorum 06
Hartmann, v., der Streit um die Orga-
nistttiuQ d« r hnhi'reii brlfuleri 229
HartMein, K , über die Ahfassungsxeit
der GescbichieD des Polybioa 60
Hartwig, r , t< sto di Helios 296
— lazze atticbe 296
Ha!z, ü., Beitiftge aur Ut. Stilistik 66
Hau. P.y de caanain qsq Ovidiano 134
Haube, 0., die Epen dea sUberaeii Zeit-
alters 148
»lMto«k«M pkllolatlM tUMtaa U87. IT.
HatifT, J , addactoriom 76
Haute, (iruiidgedanken Ober eine neue
Organisatiuu des deutseben Scbulwe-
sens 31
Hauff, G , Srhiller u. Vergil 203
Haag, F., AlteribOmvr tou Jaxthaunea
214
Hanler, E., die Orleaoer Palimpieilfrag-
mente 64
^ n< ne BrucbsiQcke au Sallust 1:^6
— gladmtoricitt9. incoepisse 2ua
Raupt, Ericb, Plus ultra 100
Haupt, H , d» r röm. Grenzwall 90
— rorn Funde bei Butzbach 156
Haupt, K., Aufgabe des Gescbichtsuu-
terrichts 100. 169. 880
Haur^au, B., eatalogoe 142
— nolice 199
Häuser, F., zur Tübinger Bronze 161
Häuser, K. v , Epigrapbisches aus E&m*
ten 71
— die R Gm erStrassen K&rotens 90
— V. DomaszewRki, v. Schneider, Aus-
gral ungen in Carnuutum 287
Hau^sleiter, J.; Leben des Bischofs Pri-
masius 228
HaussouUier, B., uote sur les tribus vn
Crdte 818
Haofette-BesDanlt, A^ de archoate rege
167
— les stratößos alheniens 157
— Episode des grtiuiH de ris
— 8ur OD passage d*Atbtafe
Haverä ehi, F., oa Aarelios Victor 138
— cavillor 271
Havet, L., Cicero, Orator 68
— le ms. B. de Cic6roa De nat deor.
68
— Enniu9 ap Macrob. 255
— le rcviseur da ms. de Frontou 69
— Properee 860
— Servius ad Aeo, VI 263
— T6rence Heuit. 262
— la date des Adelphes 262
— Vergd, 4Len. 263
— tach>graphie itallenae 267
— aoma de villes 272
— colnber. Hiapali 76
— qutti 278
ve ea gree 201
— expedire 2 '3
— et Duvau, cours de nu triijue 1 13
Uazliil, W. C, ücbooU aud scbool
masters 239
Head, B v., historia aomoram 103. in4.
223. 2<»9
Heatb, D., üerodotus in Egypt 120
'Eft^di 6
Hecht, M., orthographisch- dialeictische
Forschoagea 68
üiyiiizeo by Google
H0clr, L.. Hnnpt^ppts 4M Xhtenj-
•fems bei ArutoMlet 115
Hehn. V , luK«o 214
- Kulturpflanzen u Ilaasiliitre 159
Beiberg, J. L , 'tue alu« lawte. Heber-
•etzuns von Archtmedes 115
— der MatbemMtiker Leon 123
Heideloff, C, dtr kidoe Orteeli« 29i
HeUtobftia, Fr., Artra dar Tra^dte
11«. 173
Beigl, Qaellen üm Pliniiu 64
Beikel, J. A., ß**6Jtu0K ^ W. ttS
— Uiiosk» Syntax 272
HeiUod, J, Beitrige zu Euripides 176
Beim u. Velke, rOoL Rkeiobrucke bei
Metel 987
HeidttMMiB»0^ EmmMnwm —r Aenei»
138
Beierli, J., Aotlkoge der Weberei lä».
St8
Heine, Tb., ttodie Ärisioteliea 40
Heinrck, Lrasmusliterttur 34
BfiuiLbeu-Df&ger, Ist W&rterbock 272
Heinrieb, U. A , Cmile Belei 170
Beteack, conaMiiittkMie Boripideee
176
Ueinsius, W , Biichcr Lexikon 80
Heibig, W, das iiomerudie Epos 17d
— toivl di Ceraeco 287
— SikuItT u. Lij^urrr 156
-~ via;^';*io neir Kirurte 90
— libula di Pab'&inoe 161
^ ritfetitt dt Litte 161
fltller. H J., epittote ortttee 54
— in Horatium 61
Hel»9ig, R., Koaknrreni der EUgen 96
«17
%^P^ 5
VfttpoAojrtoy i4rratdv 5
— rn^ 'Ai^aruAiii 6. 105. iOä
Beaipfiu|L AkitttrieotaB 31
Brtif) , y., prteia de gnunmire eom-
paiee 266
Benzen, 0., iscritione del Forle 140
Heraciitus. rec J Bywater 238
Berftu% W., de fetnttiwiinte eodicibus
Liviaitis 62
Berbrechi, H., de sacerdoti emptione 167
Bercuteaeette fregoieDte ed. W. 8cott
177
Uerforth, de dialecto Cretica 2ül
Bergt, M., quam vere de Ulixtü error!-
bus Eratostheoee iudicaterU 237
Berkold, B., Wort* n. Qedftokeiieckau
164
Hering, UeberbQrduog^frage 169
flenoee Pa»tor, ed. A. Hilgeofeld 888
Hermann*» Lebrbiacb der griechischen
AAÜquii&ien S90
Hernem, 0 , mt Lekri mm dH
pueitionen
Bmieikeiui 6
flemee 5
Herodottis. erklärt toh K Abiekt 207
fOQ U vao Uerwerdeo 44
— — TOD V. Uintner «16
«d A Helder 44. I16L NT. 239
— — p&r G de Montigo? 239
bj E. S. SbDckbJgk 119. t77
von J. SiUler 44. 239
bjr B. D. Stooe 119
— morceaux, par L Tournier 49. 119
— volgarizzato d;i (y BecelH 239
— resaiiicb von O Ö Mistscfaenko 4i
BdrM de TilMee»». A.. blbliogrmfki»
dee traTaux de L6on Renier 171
— loi^rtption He Cherchell 19
— iatcriptioo d un negoiiator toanae
196
Hersel, H , wtpl ßih»f 123
Herls. M.» opuscula Oelliana 132
Hfrti, N., Ge^bichte der Itebobestim-
mang foo Planeteo 294
Berttberg, Q. F., kiiioire de te Orta
Hertxberg. B., Aber VAUcerferbiodung
161
Herwerden, H. Ten, epigraphice 196
— luruliralione^ Sophodeae 61 246
— roiul.ie ad FAiuaaiem 48. 242
— PJdUunica 124
— ipicUegium Strabonieiittai 246
Bener» Keekdlekioogea n Hotm
1S9
Uersog, rOm. ätaatäverfasäung 217.
Hesiod*8 Gedteble, wiederbttgüteUt von
A. Eick 239
— opera ree. A. Bsach 239
^ip0S 6
Hesü, G., corae Annaeanae 136
lle^Nt lmcjer.E., Uriprflofe fon Perga*
mos 87. 212
'£€Tia i
Beuaer, &, rdniaebA MflanctoilbDdL^
223
— r5m. Gebäude in Trier 214
— röm. Bad in Irlich 296
Beoseoer, F.. WiibelmsgysoaitaB Hl
— 7nr hom Fsycholoii^i»' 46
Heul, mernoire sur le Laurium 264
Heuze, üb , les origines cbr^tiennee 60
Heuzey, L., let Operations miütaires de
Cesar f n 84 151. 210. 251
— Parcbitecture chaldeeae 161
— ioäcription biliugue 68
Ileyck. E., Cebergangdet Imperiams 280
Heydr'mann. U , te trecoo dl £nii 161
^ HetAre Kaüip/goa 161
s
Digitized by Google
flfydwB ann, A.» JMoa in ;Koldui 220.
nifiBkvDdftrtlallDDgvD 101
SeileDos vor Midas 161
— Vase aus Böotien 101
üejdeoreidi, E , Bericht Ober die Lite-
rmtiir ta Propen 1S6. IM
— bibliogr. Bejiertoriiim 112
Beylbnt, G , zur UeberMelBnillf der
PoUuk de» Anstotrles 40
— PtolnmiMinpi Stafo^s AiUm¥ 182
Bifchir» IL, SpivehitlifMich C&sars
65 130
Hkk«, R. D., avoidanee of biatus 116
— new mmterials for tbe tezt of Ari-
llode8 Politics 40
_ iise of poiilicil law in th« Oreek
T*>stament 62
Hilarii tractatas de mjfäterua et SiUiae
per^rlnalio ISA. 189. 865
Bilherf?, J , zum Christat pttitBI 43
— TU Geor^ios l'i-itles 176
au iacitus DialoffUS 2ü2
— tcbtoniaeb« B«geto dir kit Heia-
metfrdichter 269
Bild, ie pessimisiiM 46
üiitlebraiidi, R , *Ad^^ ^JLatßic&Ktf 207
* Ti^rgils Coles 19». 963
BilcAfd, A., excerpta BivodiaiM 938
— Hfrodianea I!9
Hilgeofeld, A , Benerkaogeo aa Uer-
■M 177
— die Hennasgefahr 177
— die SchJftcbt bei Imos im ahoi Teste-
meDt 8*3
fliller, E., Btrichl Ober die grieciritcben
Lyriker 57. 125
— Beitrfig« snr griMiL UtMmtnrge-
icbichte 205
so Epiehannos 118
zum homerischen Margltet 46
— der K(ik;i!o5 dps Anstophanes 234
~ zur licbf rUeferuog der griechischen
Bukoliker 37
lUUer V. üirlrtaigtB, dt IU»iilit td Tbra-
ces p^rtinnrnbus 88 212
— zu Eur Erechtheus 118
Hiotoer, V.. mindies 76 146
BiMC, F., de »enc ptrüetltt Qsa 199
Bipp«'Dstiel , W . de QrttoonuD trtgi-
corum Dominibas 184
Hir&cb, h. de, Orontobai^s 153
Bincbfeld, G., die Felseortlitfi in Klein-
Asien 101
— dte Gründiinpr von Naokratis 88
— the inscnpuoos Irom Matikratis lü6.
265
— 9iierdiegric€h.GrftlMdirifleB,weI< ho
Geldstrafen anor<!nen 2(i.>
HirsUileld, O., Cippus aus Bulgarien 141
Hirst, J . DOles from Grtit 88. 284
üotes irom Eieunta
— noieü from teflM 88
Hirt, P., penns 7Ö. 272
HiraeL H, Polykrales' Aokiage ltt$
Uistaria a attritt dt Aiwidtmii dt
Lisboa 19
Hitzig, H . Kur Paa<fantAsfragt S49
Hücbaru la religiua «olaire 978
ÜMbegger, Ober dit füMtttlNht Liebt
MI
Börer, F., Forschungen Ober die Kriegt-
xttge der Rtimer in Deutscbhod 210
Höfler, Heidelberger Untveniültsfeier 84
Höh« F., Moudgnitbeiiet 80
Höpel, (f., dt« iiotioniiius voluntfirii 2:i8
HOrle, de casuun usu Frop riumo
lad. 102
Hörling, W., SdioiwoMMi it Motebtt
Gladbach ll|
nj>rn '<», lleroon von G|Alba<icht 16$
Ii(ir>cbelmaun, W., sciioiia Uephaest*«-
Dea 49
Hoffmann, Atgit oder Btgtt 181
— Epeiir 220
— zu Euriuides Hekabe 49
Hofftnann, Genrf, der ager pubücta liO
Boffmann, J. Gw V., pidagogisdie Tagee-
fr.igen 109
~ Beriebt über die yerbaudlungea des
Elnheitesehulvereini MO
Hüffmant, 0., Erklimagtt an Lyliarf
m
Hoff mann, 0. A., de iinp. Tili temperi-
bas 84
Hofmant, C , medianus 76
Hofmann, W , de iurandi formalis 167
Hofmeister. A, Mauikel der Uoitersi«
t&t Rostock 34
Hoffs» Fr tat» awei Satireo dee Horaa
ntiertragen 60. 199
Uolba, M , Wesen Poscidon^i 80
Holländer, H., U«berlieferung der bo-
nieriseben Hymnen 121 IM
Holländer, l\ . handsr-hrifi liebe Ucher-
lieftTung der honiiT. Ilvmiien 121
Uoliettux M., fouiUe^ au lempiti d'Apel-
Ion Ptoo^ 990
Hollinanii, S , di«> UniverelÜlt GOttisgea
im 7jäbrigen K'ripj»« 170
iloily, melriäcb-pro^odiscber üaterncbt
Holm, A., Gescbiehto GrieefaeDlaods 82.
InO
Holtsinger, H., kuosthistoriscbe Studiea
101. 990. 990
Holub. J., zu Sopbocies 182
Holw'Tria. A., die Cjrprior 220
— oit^if i/tw^upif 910
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AiphAbeiiscbes Register.
flolsapfel, aocbmals di« DikUtoreo-
JdifV SSO
— die Lage des trUni ll&n 84
Bolser, £, eu Caesar b<'It. cit. 06
- lor TiKiilliscbcQ £legie 66
Homers Ili>«s von Aatit-HeotM 120 177
Aubiuig <laaa 44. IM. 177
— pd W. Christ
— von J C-enf?eri
_ — %ou J. U P aesi
— ^ TOD J La Kock«
— ^ by W
» par £
Lecluse
44
44
177
45. »9
46 120
46
— Dar A. Pi^'rruEi 839
«4. A Rtaeb 46. 190. 177. 839
by T D S. ymoM 239
by A Stdgwick 46. 2219
Ton G. SüiT 180
by W. 8. Tylor 177
— translatod by J. G. Cordery 45
— — traduciioi! r^ir K IVssooiMMtZ 45
uogariscii vou J. ielly 240
<-* — veriaald door C. Vo«niMr 46
— Odyssee par M. Boucliot 45
ed P Caucr 4ö. 120, 177. 239
TOD J. U Faetu 239
^ — par A. Joli^ 839
^ — by W. W M. rry 239
«IkitoDe cd. Fr. fSftsly 120. 178
240
— — par A- PieiTon 120
— — par M. Sornmcr 46. 120
— . — par K 'l'albot 45
— — par T V't riiier 45
vou F. Wtck 249
— — obersettt von F W. Ebrcothal 45
. — (ihi r^rrzt von Voss 240
— — ecglinb by Biilche r an<i l.anp 17S
— — UaubJated by Lord Caruarvuo 4ö
ISO
^ — eoglish l>> W Morris 121. 240
— — ru>bii»cb von \V Krause 120
— • — ungarisch von J. lelty 240
— bymoi etc. ed. E. Abel 180. 178
— — Hymneo, too A. Genoll 240
-~ batracomiomaquiay traducida por (i.
Aleoda 140
— BairadMraiyomacbia, Uyouu and
Eplgrams, transl by Chapmaii, with
nole."* by R Hooper 240
Bommt'l, Fr, tioscbichte Babylouieus-
AMhyrieot 81. 878
~ Abrisa der GeMbicbto de» Orit^nts
278
Bomdlle, Ib., de anüquis^imiö Dianae
simolacris 101. 162. 220
— las arcbiTcs de D^los 68 190
.p* loTi-ntaircs des templea J)41ieDa 69
— raitporl sur Uelos 153
Juuiticos f^t Jecbomelekh 69
HooppelL Eomao balaoce 914. 894
Hopimia tJoiterritj Cironlart 19
Uorattna, opaift add. O. KaUir et J.
Hius^iiT 256
foQ A. Kiesaüog U. 60. 132. 189.
par B SoMMT 60
— ~ Dicht Mn?en, ihawaUt TCA Gllll-
tber u Wielaud 8S6
— — tradoites par A. de Bora 256
— — par Lecomta de Li>le 256
— — trao&l. by Stepheu E. de Vere 60
— hendeca?« carniuMim ed Fi D 6u. 25t>
-» c&riuioa seiecia, vuu J. Uuemer
6a 866
— Edition Mame 18Ü
^ carmina expurgata, par ü. T. 109
— Odes, by T. J Arnold 256
by £. C. Wickhaas 189
— — trad. par A Bi<nim 169
— ~ fOnfOdea überaaut J.Froscb-
berger öO
traDslatad by Bntberfford Glark 60
— Satiren, fibersetst von E. Vogt. Oden,
verdeutscht von Kr. van UolEi 60
— epUres, par £. Tailiefer 256
deatack tob Bardt 60. 266
— l'Art poitiqua, par M Albt^rt 60. 256
^ fibecaetit tob £. fickaaenboog 60.
256
— > — ungarisch von P. Simon 189
— Schiller and Horaoe, tranalatad bj
Lord Lytton 189
Horawit7. , A . B«*richt ub»'r Geschichte
der klass AlterthuinswisSfu^chatl III
— über die Odloquia des Erasmaa 60
Tlorniiig, \V , IV,li!jas;ir B. I i i 170
Uortoo, &. F., a biatory of tbe Komaos
15L 210
Ho8kyn8>Abralia]l, J., Ike apilbal gi^ea
— tbe papyrus in Enrope 169
— Uouian pavemeut iu London 296
— n. Watkin, a forged ioieripUea 71
HoasDaa, A. E., ob Sbt. Ipk. Ti
— emcDdatioDGi Properiiaoae 199
— OB 8upk. Elaotm 946
UovHacqna» la Imgoielifiia dfalutio-
73
Uowurd. h.f Beilr&ge 81
Hoyer. R , Alkikiadaa 160
Hnisebka, A., aina fraaa. Stimme ftber
antikf^ u. randernp Sprarhpn 169
Hruza, E.. l<;ge agere pro tuleia 217
Hubert, 1*. G., röm. Siaatsaltertbümfr
217
— Vortrag der hom. Gf'dichtr 179
üubo, G., de Demoatbems Cfcctipbootea
117
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Hude« »dnotatioiies cnticae 174
Bfibner, £^ röm. fipiqrapbik 71. 141
Henri Jonba 84
Deoe Funde in Kaglmd u. Spanien
260. 287
— losciinft voQ Clibura 196
BbImo, Gh., ein Mennoiiol ies Yeti*
.kaaiscbeo Mmenott Wi
— das Pomerium 287
— das ä^püzooium 220
Hoemer, J.. iter Anstriacnm 72
— ein Trojanprlied 30
— Warneri Bas. Syoodicus 108
Huet, A, memoire mr le Launum lö9
Uätiig, Cl , zur Charakteristik humeri-
eelier Komposition 46
HQttner, Q., Aericht aber nitlselie Red-
ner 48
Hag, A., zu deo Testamenten der grie-
ebiscben Phtloeophen 238
Heit, Gh.. Piaton et Xenophoo 244
— iludee sur le Politique de Platoo
244
HnHeeh. Gh., Aotolykoe xl EnlcKd 116
" so Laertios Diogenes 117
— Scholien nur Sphnerik des Xheodo-
sioa 247
fivmbert, O., estd snr lee floaoeet ch«*s
Ies Romains 96. 218
Bomhert, , oxtraits d' iuteura 280
Üompbreys, M., tbe agoa oi the oid
cemedy 174
— Thukydides and geonetrj 248
Hnrtrel, A., la femme 93
llusi«oo, G , histoire du pain 294
Hotecker, W., Ober den falschen Smer«
dis 81
HnynT, J , phn de Rnmp antique 287
üygtui tibi^r de muniuonibua castrorum,
foQ A Domaszewbki 2ö7
Jtarboek der Akad. te Amsterdttn 19
— der Uni vereitelt Qroniogen 19
— te L^'id^'n 19
— — te Utfcciit 19
iaeob. A., de nonnnlUa eodidbus pa-
limp'-estis 199
souscriplion 267
Jacoby, D.t Georg Macropedias 34
iacktoo, H., fragments of Aeecfaytos
114
— Plato*P tbpory of ideas 124
» on FUto i'oiitics 124
Jwqoeiin, F.« le Conieil 818
^er. O . Weltgeschicbte 148. 808. 278
— (ip^rhirhte dnf Griechen 209
— ^acbiese zu Uoratius 13S. 266
Ünicke, Ch., VerbinduDg der äabetan*
tifa 68
Jahn, A., des b EusthatiaB B^urthei-
lung de» Origenes 43. 119
Jahns, Tb., Aeschyln qne teapere de*
derit Oresteam 114
Jahrbneh, biograpUMh« 8
— des arch bistitnta 18. 108. 188
20
— iur Eisa^ iiotbrüigon 20. 166
— geograpbiüeh^ 86
— des Kantons Glarus 88
— hist , der Görres (}t>«e}]<!cbaft 20
— der hamburg wiss. Anstalten 20
~ fillr bildende Knnst in Emden 20
— der preuss Kunstsammlungen 20
— für niederdeutsche Sprtdie 888
— für Pädagogik 20
— für Schweiz Geschickte 88
— statistisches, der höheren SidiidMi 6
Jahrbücher der Akademie Erfurt *20 226
— der rhein. Alter tbumslrennde 20 i o6.
— für roecklenb. Qeicfakhte 90
— für N'itiunalökoneiiile S
— für Philologie 6. 106. 888
— preuäsiscbe 5
^ nr prote&tentiMhe Theologie 8
Jahrr>sb(>ricbt über die Fortschritte der
AltenhumeviMensohafi 6. 106. 165.
226
— der geogr. Geeellaclislt in Mandiea
211
— der bist. Qeiellacheft von GmabOnd-
ten 80
— dee Haaenmevereins Lflnebarg 90
— der Bchlesischen Gesellüchatt 20 226
— des Vereine filr £nifciinde in Mets
28'J
— des Vereins Mittelschule in Prag 20
in Wien 20
Jahreaberichte d. Qetehichtswissenschaft
20 166
— über das höhere Schulwesen 225
Jnbresheft eebweii. Oymn.- Lehrer 20.
226
Jahre s-Verzeichuiss erächieaener ächrif«
teo 87
Jamblichiis, on the myeteriee by A. Wil*
der 122. 179
— protrepticus ed H. Pisfolli 241
Jameii, M R, note on duaipuy 2i^4
Jnncigny, A. d€|, Lc«eonao9 9s7
Janet, P , les dialogues de Platon 244
— et Ö^ailiea, histoiro de U philoaophie
78
Jastrow, J , Weithandelastnueeo 169
Jatta, G., Bcoperte di Cano« 2U
— tomba di Kiivo di Puglia 287
Jebb, R. C t introducuoa to the lli&d
n»d OdyeseA 46 191. 240
— Richard Bentiey, flbereetnt von S,
Wühler 64. 190
— to the Greek theaire 290
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Jempitt, ootes lor AvMiitt 90
JvmSw, A.. dk» HdünifUMt toHtar«
Apoiluniua von TyMMV 49
« F., OfMk iiüMiBMr» 78. 146
90». 274
ieftlopiBeiit ef tbt Atbtite dmiio-
«ntqr 94 216
— Vin »nd CQttom 'J!r>
Jet ieuitki, M . Abfamog^Bttt des Thcai-
Mt 0 äopbistM 181
jMl«ribf, A. Sl, d«0«iia «pitlidiB bn-
Igimii DiAcoai teimlicb* rtc. C K
Müller 122
Ibmoir, R f., dl« OtMfreoDducbuft 166
Ihm, G , AfkriMMB 9b<r ^ Vergil-
Ibm, Mn UOtter- oder M*trooeiikului3
976
— Imebriften «q« KAIq 196
— VotiTsii in «U8 Kftln 19^^
^ rOioitcbe t imde von MOdderbh«'ira
Vkw^ W.. rem Gescbicbtt 161 210
— rAmi'irhp KötiTfT<«f»it Iff^O
Jirf i rk, l<ragii>eui au» Üulgarieo h8
llberg, J . tur Deberlicftniof dM bipptt-
kratiMbca Corfm 177
I)^. nntt'qiitun 56
Illmauu. Fb, de libiilU codic« 66
Iliboof-Bluner, Fr., IHfftrItMpfiB 9^
m MtaikiiDd* OrMigricchtiilAnas
923
and Percy Gardiier, DumiMMtic com*
meniary on Paii*«aoia9
1 mm erwahr W., de AialMto 376
laiiiiiM h, O , tlp Trc mn 270
lAfena«:w, ü. F., Ut. WdrterbBcb 76.
272
laues, Mae LMd, AritM^i Aeory of
kn»i*ipi!p:'^ 40
lafTiptioneä orae Fonti Eozini ed. B
LaiiHrbfW 67
I»atroktion«4i fUr dM ÜBltrriebt m den
f j vmn.isien
»I
Inveittaire des marques d'ioipniiietirs 1 12
— gin^fttl de« ricbetiaet 296
Ufehtigati»ttr 90
Jmoea Chrj«Mloiiiii| tcofftit tradoi-
tes 179
— bom^li« sur hr disgiice d'i'^iropp,
par J. U V^ria 941
— - sur 1<> reioar d« f6f6qaa91avi* n,
par K Rajiton 241
— ittpk Ufim^oknff voa €. tiehniMim
m 241
MI, K., mt ErkMutiii« flatos 124.
18! 244
J^^rgenseo, BemerkniifeQ «u -Cioems
Jobaossoa, K. F., de derieaiis vi
74. 144. tot.
nagra ord om dialecter 901-
Jobo, rtTTT) THalogna dea TmÜM 66-
Jtiba F., 2Ubls*icbeo 96
J«fbB«oii, Alic«. Wrwmäfnt Pairiahw 170
Jtiboson, Tb., hymm 4f SyMMk« 12T
Jitrditn, A., d»* roiücf» Etinapii 176
Jurdao, H., Tempel der Veau 90. 16^.
914
— mf> Ktaift hl «ta IUHSm StO 98t
— an&lecra epigrapbiea 71
— de Sallustii btstoriamni rfliquita 64
Jurdan. J B., and F. Harerfittld, ralief
map of Syracuse 96
Jm, A. M., codid dalla AHmhiMi 79.
1119
Joa^bi opera ed. B. I^iese 122 241
WcriM, 6befwist dvrcb Oaito nd
Gfrörer 179
— (Mir youof folks Josepbai. Bj W*
Shepard 47
JwmaJ, Ainericiii, af Atchaeology 6
ot Fhilology 6
— of Uie authrop Institntp 20
— of ibe Brit areb Association 20
^ oT H'-Ilmie ttadiaa 96
— de^ Min. der YolkMttttnBi 96
— of Pbilology »
— des Savania 6
Joyau, la dectriM da libia aiMtra
Ari>t<)t)e
]rri,i!id, w , Hamekanaadit a
krdukbeil 6t
Isidors 0<>8cbiebte der Oadiea, Abart
von D Coste 191^
likrarcki, aa dea flchaliea dar Odj«aa
178
Isoerates, Heden, von 0- Schneider 179
— tt paneiriricn, da A. Olaqaiai 941
— - piir E. So mm ff 1*22
Isotae NogaraUe opera coli A. 0001
Appoiiyi lOö
Ispbordiag, Betta eiaar Brilcia Ciaaia
am TbanMT Watlll 6»
Italy 287
JoUilkom der üniTersiiit G<^uiogea 2J1
der araaar UafvaraHAt 66
Jullian, C , ioscript. deBordaaax 71. 141
— inscriptions dMIuveauna 71
— Kroesl DcgArdiua 34
JaaK. J • Röaiar a. Boaiaaaa 90 914
Jungbaka, K. A, Suidiea so Tbukydi-
dps 53 \'A7 !83 248
Jort iika. M., WOrterltucb au üvid 9d8
JarHi da la fkwttra« h aMrioa daa
anci^'ns 616
Jostini epitoma rec F- Rtu-hl 190
Jnvenalis, saiirea, by J. Mayor 61. 136-
— byPearsoaaiidtkroiig6l.iaai99u967
üiyiiizeo by Google
4liiiliihftmiTliii Bftffiifitr
JmDftlis iradait pftr P. DiMOf 190
— traduit par de Siltecaae 257
SaMMidiM» P . 'AfiYt^ßp^ o ;f{a« 101
tKtypa^l i\f 'tnidaopif 60
KItüI, J-, ForvchtmgfD cur (iescblchte
Alf'xaiiders de» Gross^'D 160
Saibel, 6 , so &»b gnecbiMlMii KQnitlar»
»srhriftpn 69
— ad Apoll Argonautica 2:^4
— locui» adm. Archii»traU rMtituiiur
• sd Ariftoph Tbnm. SM
— sPDtPDtianim Uber ^lUUtai S88
— XU Aihfiiäns 116
— ad Kratobibeuis epist. 337
— Hon. II. 940
— in Ljrcopbronem 241
paucM Hd Plut. scripta 245
ad btiDOQideiii 246
ad Tbnc 248
KaiftT, R., de SiNerlpti€n«aiGra(>€aruin
int«>rpunc(ione 6S. 139
Kalb, \V., das Jurist eolateiii 2.55
SaIfcnaBii, A , Apbrodile 101
— Paojuinias 40- 18S. WO. 243
— Tatians Näcbrirhtpn 247
Kallcoff, G., de codidbua epitomes üar-
pocrationet« 43
Kalle»-, V , rtai. Niedtrlastuaf auf dem
Heuberg löö
E ilousek, W , zu Eur Andromeda 176
Kammer, £ , kruiacb-äsibeiiicbe Uoter»
ncbaogeQ betreffead die Ilia» 121 178
lampeOy A. v., ubniae naximae 15I
282
— Orbis terrarum antiquus 2 1 1
— deMiiptonet locorum 2ol
Kanita, F., Bilander 153
Kann et mit Qotereo Gyaiaaiiaa eo blei
bt'D I6ü
Kam er, Piatos Aoscbauucgcu über G^m*
nastik 60
Kappps, M , die ArittoleliMiha Lehre
über jtfVr^/Tff 174
K^rea, O., ormeoverhäliDisac 200. 2tö
Kariowa. rAmitche Brebtageediiclite 168
Kariipjcw, A , zur Oeatoag der Aneto-
feilschen Poeiik 40
KarscbuliD, Q.. Aquileja 90
Kamm, H. 4., de TIbolli elefiamra
siructora 1317. 106
KaatromPDOs, P, die Drmen 88
M^xoJioyo^ xwj xtuT/Hxoü fiuuoetou 297
Kattp«-rt, Bokonetroltlion der Agora 165
Saweraa, G., Auegrabtt&geo auf der
Kay-^ei'ii Bücher Lexicon HS. 171
Keeiboff, b.. Ofdipp k Colone 51
kl qa^BiioD des hamanii^ 109
— forniP3 du verbo 2H5
*~ bet iaacbrift Tau Gorijna 266
Keelhofi, J., I'^pigrapbie 67
— coDtribuiioü 4 1^6Ukde dea dialectes
greea 60
Keil. Hr . analecta Tsorratra 179
— Antiphon «arä r^yc j^irptdi 116
— dt-r Marciaauä dea I^ukrate» 241
a F., laanoal of BibKcal arebae»-
logy '27
K^'leti, W., Cicero de imp. Tompei 131
Keli*^, J , Bruchstück einer Ära 198
— iMarhet Bad io Maina 287
— die neuen laecbriftea dee Moseom
lu Mains 266
— Jnscbnfieo ?oo Mains 266
— Fra^cat eia^r Inadirill 190
~ röoiticber Voiivaliar 141
— VoiiTinschrift aus Mainz 198
— a. Üeitoer, Beitrftge su den Joppiter-
tftulen 297
Kaller, O., der iatumiache Veit 74. 143.
260
— sur Spracbffescbicbte 78
— SU Caio's I^ragmenten 80
— SU riautu« aod Torentiut 63
zu PHniutt ep. 04
— zu Vergilius A^nris 19.5
— dtr Fadt'u der Ariadue 80
Keller, Otto, Tbiare dea kiaia Alter-
tbums 819. •2<ii
Kenipf, J , Lykurgua ssonok 48
Kfnut'dy, on ibe Odes of liorace 133
Keonerknecbt) S , de Argomuttaraai fa-
buia 80. 907. 870
Kepbala^ A Th , aw»9oi*.^«a 123
Kern. U , Verhandlungen der Direktoren-
vers<immlungen 100
Kestilor, C, zum Unterticbte in dar
gricch Sprache 89
Keiluer, KomposiiioQ der Germania 66
Kewits, Anurdtiuug der Buchstaben in
Wörterbüchern 268
Kiepert, H. Atlas antiquos 211
— DiHnufl de geogrtphit^ 282
— Aulfiiidung de« aiu'n Kolüpliou 163
Kimwetter. K., da« Blnmenfeat 00
Kiewliag» Fr. O., Scbolieden SO. U39
229
Kindermann, C. H., quaestiones de fa-
bolts a Vargilio in Aemdda traeiatis
195
King. C W., the Gnostics 274
~ Grabstein des Vmius Flaccua 71
Kingslfy, N. W., aniculaiioaa of tba
Uiiigue 268
Kipp, 1 h , Liti^^deuantiatiott 188
Kiprit^chuikow, A, Chalkit 284
Kircbhoff, A., Studien sur Geeebleht*
des i^riech. Alphabets 72 199
— iiischritren vuii der Akropoli» 266
— ein Seibstcitat Uerodota 280
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328
Kildntr, K , Procopiot Itt. M
— HeerA Justin tans 84
KU'^s , snr Eatwickthuf dtr Sladt-
Klfiii, EopbfMikit 101. 16S tat
— VtMB nüt ll«iitcnignataren 101.
Iß2. 221
KleiDpaui, R , eine homerudie Lrione-
rnDf auf Sylt 240
jrw 6
UW^^t, II., Bai d«r Urakydidciscben
Rt»deo 127 248
Klimpert, E., Geschichte der Aritb-
n^eiik 9ß
Kiinger,G.,dp dcrimi lihri Livii fontibu^J (>2
Klinghardt, 11 , Schulwesj'ii Schwedptis 32
Su-iume^fr, Mohrmaoo» die Schul-
oiftnnerTfTtAOiiiiloBgpn in Hadoo? er 38
Ktiiil<p, G, qtiae>tione8 AetchineM 114
Kliiiki i,b(T|;, J . Kuripidea 238
Kiitfdie dt) ia üraoge, totube di AJlu-
oiere 91
Klose, W., Brome- o. Bitrateit 169
KloiE. R, Herirbt Ober Metrik 94
Kiugmano, lit^iu äge sur Kumii^raatik 223
ElMMUOB, M., ennw TettullUuieme 194.
262
Ko&ack. G., CaUiBMllM 117. 174. 236
— couiectanea 87
— de fabulis Cyaiceiiif 207
— ' so Grei(<irio8 Nai. 838
— Mythogr:ip!ii rht'H 207
— zur Ptiüt'thuQsage 148. 216
— Si fiungbfi'ftt 220
Knapp, W , Hund« 814
Knapp, P , sar ErionemBg tB t. Gut-
scbmid 170
Kiiauer, V , Gmndhnieo sar aristote-
lit>eb-thonfati«r1iea Pftjeholosie 40
Koaut. K., Eröftmof 6m KOnig-Willi.-
Oyrnnasium« 111
ikiioke, Fr, Kriegszüge des (iermaoicas
161 910. 881
— Schlacht im Ttatobnrgir Wald 151
Zeiliateln 81
Koortz, K, Gusuve Seyffarth 34. 17U
Koben, R. ArzneikuDde 98. 160
Kocb, A . der kleioe Gricrhc^ 74
— grieih Taschenwörterbuch 270
— lat. Taschenwftrtffhuch 76
Kocb, C , B&um«> u Str&ucbcr 98
Koch. J , de proverbiis 114
Ko' h Georges, Wörterboch m Yergi-
liu8 r»7
Kock, Th., Üore^ iialict 2.^
~~ ApolIoQ oder Stnbirt 80
Kocks, das Gvmn tt^iiiro 32
Könen, C, VÜnAi' in Trier 287
RömprstrH8^<e zwischeo Neuss und
QranDiIiDghauiaD 914
K6Bfg. P., amingviMi 90l 914
K5pp. F., archaische SkalptOTM 191
— (iif^fintpn in WnfffnrQstung 997
— Urt>pruog des iiocbreiiefs 168
K6rber, MAmeii des Mainttr Ctetml»
museum 164. 223
Kftsilin, J., die Baccftlaori 170
KöstUo, Geschichte der £thik 146.
274
Körner, dt «pitlalil a Ckmotm post
ri'ditura d;it?<? 68
Kotier, Fr , ahe .Mainhrücke 287
— Staud der Ltmeäiurscbuog 9t
~ Rdmersinase 90
— Echzell 90
KohJmaiuiy B., Lactaatü ooranieDtarii
Kohm, J.. Tetniogle des AdUdImmi 99.
119
Kolb, Chr., Lat«>in<!cbiilen III
Koldewey, Fr., brauoschwcigiscbe äcbaU
ordDODgan 99. 109. 839
— BcbaTgoirtitebeng des Herxogi
AuKost foo Bmuischwaig • Wolfeo-
bOitel 169 230
Kollmann, P., antike Bevölkenuigtsta-
tistik 86
Kondakoff. N., Tart byzantin 101
Konstaniuüdes, G., Codex dos Aristo-
teles 116
KoDtoleoa, A., imrpafmt 130
- SkutprnreD la SBynut 997
— vaript/»^ 69
Kuulu^ K , ykutaaitai napan^pikotti 74
Kootschoik. P , Prilparatloa an Flato 99
Kopp, A., Excerptenliieraiar 37 178
— de Ammonii Eranii alionua distine-
tionibos synonymicis 176
Apion-Fragmoal 89
Kopp, W , Qeiehkhta dar griedi. Lite-
ramr 78 146 205 ?74
— GcM^h lebte der röm. Literatur 206
Korais, A , Imtoxparoo^ t6 W9pl ^mir^
a^eci^v 190* 177
Kornitzer, A , zu Cicero ia Verraai 187
— zu öaitu^i Catilina 193
Korrespondensblatt der AlterthiUM-
vereioe 20
Korrefpnndenrbhtt fftr die Gelehrten-
schulen Württembergs 6
Korsch, Th., arijpauoi 30 106
Kosmos 9
&oat4>Biffii,Q, mpiifMßUtirim 160.
219
Kothe, B., aa Anaaagoras 99
— zu Cicero g''g«*n Verrea 131
— Timaeus TauromenilHnus 128
Kowaieck, JPassif u. Medium bei Homer
181. 9i9
üiyiiizeo by Google
Alphabetisch«» RegifUr.
329
KoxIoTski, J., orif^int^ du g^o^ül 268
Kraff^rt, H., Kakophoniea 272
Knft, H., tqr wortstelliiiiff Yergfls
138. 195
Krah. K., B. iträge zu Curtios 69. 133
Erai, J , Eutgegnung 124
Kfiaer, 0., d« Pelopis fabola 80. i07.
m
KrapoU, K., dA adiectiTonuD ia »f*^«-,
Ti 74
Kmatnig, J., UebenetioDgipTobe Mu
Horas Ol
Kratt, Q.y de Appiani elocatione 39
Kimu«, Fr, Kaost a. AUertbum in Kl-
' flMS'Lothri D K en Ol
Kraos^ K , Grandritt der Geaefaicfate
der Philosophie 78
Krausp, W., Codex Palatinu» der Bu-
traehoroiomachie 178
XrtiMs» UebenetinDgtprob« am Tacitos
1^*4
Krebs, F., Rection der Casus 202 2~0
— Antibarbarus 76. 203 272
Ereibig, J , Epikur SÖ7
Sn^d, F., die Bedeotnog der Datnoops
80
Kreiher, J., S^ueca'ä Beziebuogen aum
Qrebrietenthum 65. 198
FreUchoi» r, P , Vasf^ninschrifien 139
Kreuttnor, X., Haud»chrittlirh<'9 176
Kr&hnert, K., xur Homer- Li ktore 46
121
Krohn, C. qoeeitiones «d entbolo-
giam latinam 250
Kro&es. F. t., Geschichte der Univer&i-
m Orea M. 170
Krüdt, Lateiofrage 32
Kmg'^r, Fr de Ofidi fasti^ l:{4
Kmmbacher, griechii»cbe Reise SU.
153. 212. 284
— Inatlo&aler Spirant 75 144. 202. 270
~ by7r<ntinische Sprichwnrrpp 107
Krumbbülz, Fr., de praepoäitiouum usu
Appianeo 39
Krumme, das Urtbeil eines Amerikaners
ober das (» rii nhische 109
Kruse, U., luterpoiationea in Xenopbt n
64. 128. 249
Kubicski, Schaltjahr 8S 148
Xakik, J., de Cicefoais poeienini btudiis
253
Kobiucbek, J civitateü mundi 214
Ifobttr, B., smn Joliae Valerius 262
KQch. nmeister, Fr , Catrill 186
Küblcweio, U., Miitiheilangeo Ober Nean-
der 1 U
" MiulitilBnffen sar Oeiddchte der
KloitarscbuTe Ilfeld 34
— TfEiesOberlieleniog des Hippokraies
120
Kühl), 0 , die siulicheo Ideen der Gric-
eben 128
Kugler, F , roi apod Pleteaen 944
Kühl, .r, ^ta iret 46
ikublmaiiD, L., «loaestiones Sallustianae
lao. 193
Kuhn, A., mythologiialia Stodleo 80.
207
Kuhn, R., Rnmri 221
Kühlten, K, l.eukippideuvase 287
Kuiper, K, Euripidea 176
KuklinsM, R , critica Plautina 259^
Kn!nftip;!rdo8, D, ra)(oßpnßtXa 2l0
Kumanuijes, bt. A, ^Tjfptafiara 180
Kunst, c. , de Theoeriii ? eM hereiee
18S. 247
Kunstbliitr, christliches 6
Kuntze, J E . die übligationca 9Ö. 158
Knpfnr, Fr., Pariicipiam bei Curtins 182
Kunz, SpriehwOrtersammlung des
Plan mI s 30 10«. 167
— Thierbeobachtung bei den Griechen
294
— lom Philogelos des HiereUes 177
— 711 Xen. Anahx-iH ^ 240
Küthe, A , Manipulartaktik 08
L., A. de, le c.^m^e de Vtenoe 162
La BkaeMrp, R. de, les ez-?oke k Jap-
piter Poeuinus 14t
Lacava, M., antichitä della Lucatiia 287
Lackuer, Einfalle der Gallier in lulien
löl
Lafitte, H., s^pultures 287
Lagarde, P. de, Juden u. ladogermanea
21t
La Oranerie, R. de, Modei de graoi-
maire comparöe 268
La^rr« v e B. de, les cataoombes de
Rome 1Ö5
— une Visite k Pomp4i 155
LaliD, E., de praepodtionnm nsn apud
Ai^'schylnm 233
Lallier et Lantoioe, histoire littöraire
275
Lambroe, 8p., dvtfx^orec ^fi^^og 81
— notcs frnm Atlioriü JTiS
Laminlrumui II. Iv tHchaftsklage 292
Lamparter, G., iiocii eiumal zu IMatons
Phidoa 50
Lamprides, J., *Umtpmrt»ä Ifeieri^^T«
88
Laociani, R., titoli sepoicrali i9ö
Landenberger, Johaon Valentia Andrei
34
Landgraf, G., Literalarbericht zu ( u ero
iö~t. 253
Lasdwebr, H , sar Brinnemng an Adolf
Schmidt 231
Lütig, A., myth, ritual And religioD 278
— the myth of Androueda 276
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AlpMMtMMt Btgiilir.
liMifc, SU Ol Spracb|pp brauch des Velle-
jm PaifiiTQliit 16
IiMige, E. Kleco 6S
Lingf, (j , Bericht lu Lykurg 133
Laofp, L., kleine Sduiftrn 31. 108. 167
Lange, Pdul, Ron»«r4s FrancUdf» 67
Luigto, F., PUaiiniieb« Stmikn B3 1 35
Itfl aöD
LMigl.J^QMItr'« IMioigesuHeiiSfll.
297
Ijftiiglots, CK, «io Kftfitel Uteia. 8diol>
synUx 76
litngrebr, O., PlMtio» 64
Ltrgi^ ptltOc» nügiow « Oio-
llano 210
Lt Roebr, J , Homerisches 121
Lar^if'ii, 8, Hiudm io libfllan de hello
Alexuiidnno 129
Laach, fi^ firvBches dir liiit Kiiiik
l«amile. C , clef de g^grapbte 21 1
LmwI, Methodik dM f riech Unterrichts
109
Laffteyrie, R dp, bibhegra|ihie des tra-
vaui fai^toriques IIS
Letbe et Orneee 6
Latlschew, B , iaaeriplioa de Ghrrson^-
•os 1^9
^ Oihin 88 153
LaiimaoD, J , Einfflgnng der iodulittv»>n
Unierriehtsme Ihd 109
Leuuiis. E. f. d . Watidtafein 162 221
Leurtr, J. Csur kiiiik von CAa b g.
185 261
Laarie» the cerlf hf alorr ef Qaltri^
siti'*« 34
— ihe rise of univorsiiies 3i IM
Laaridre, J. de. mobülque de Girooe 221
- elMflnts. Giuliano da S«a OalKi 814
LanTeri^arb, H , Flesiun der atti>rb« n
In thnften 13i> 197
Laverreiis, C , die Medaillen der Hocb-
aebolen 17a
Layanl, II., adventorea ia Ptortia 284
Leat, W., AristarrhoH I7g
— DOtes from Atht Ds 153
Lfbeifoe, C. dictiomitlre laüa 272
Lebediiiski, J., Wdnerbiich sa Gerne-
lius N»*^»oH 59
' VSuriertiucb zu Sallust 64
Lrb^gue, ^pigrapble de Narhonne 198
LehUat, K., de qaetfaea olyeta aatiqoea
162
— has-relief aniique 101
« le CbrIstianiMne 93
— les sarcppbagi's cbr^ttena 101
Lf^chrit, H., ftiuiiles au Pir^e 88
Leciair, A. t ^ Lehrplan a. inatreOionen
32
Lecoy de la March«, le« aoaeos colli
tioaa de nanaaeril» Mi St7
Lederer, S , Uandsrhrift von Arrian 41
Ledrain, E. dtctionnaire dea aoau pro-
pres pAlmyi^oiena lit
LMnsren, J. van, ad Ariatophanis e^i-
tea 179. aM
— ad Aristophfttiis Nnbes 40
— ad Arisionhanis PMem 116
Beaienca d6
— ad PUtunU Thcaalelaa 60
— ad Thtirydiiffui 163
— Matrtö quciela 828
~ B. Mendea da Costa» der Dialekt der
hoaH'rterhen Gedichte 46 178
— granaiaifa de Ia laaiae d*Baai&re
240
Lefibure, lea hypog^es royaoz de Tb6-
bes 284
— I'. eiif dans Ia religion f gjptienne 276
Lelevre, G , f 'uilh's de l,anden 287
Lebu<*üUy k., Keaeuüua der AiticuA-
hriefh 131. 263
— quaesiiones Tollianae 68* 131
— griechisch M!»jii-ke!n 198
Lei^t, W., U>'cbi8geh€bicbte 816
Ultachah, F . Katahiff 7t
Leamnuier, H , ^tude sar hi aeadition
pn vor (i»*s affranrhis 218
Lt'iidruin, enifiidHlioo^ of äaUust 136
Lenguick, B., Bildangswerih dea Lalei>
Discheu lOÜ. 886
Lenei, O , d IS Edictum perpetuuni 96
Lenorinaiit et ti«belua, hisioire aacienne
de l'üiu-Dt 148
Lena, fU, Physiologie der PahUalea 146
Leo, K, vindifiap PI uitinar» 259
Leoturd, K , los ^uerres pimiqaes 210
L^paulie, hj.y Mariniaoe 82$
Lepeleer, de, oleawe f«rai taa Hoaen
likä 840
Le Roj, BsteMato da hacealaor^at
166
Lceienr, A., petita hittoire reaieiaa 84
Lettre d'Ausse de Viloisoa S86
Leachieaberger, Diapoaitieaea aa Sarai
SS6
— Geschichte der höheren Lehranstalt
au Krotoschin III
Levi, G , duitfiaa della ttala aei ttbii
di IMaione 60
LewiDKky, A, Beiträge su Flavina Ja-
aepbns 188 178l S4t
Lewis, nniiqnities of Srtintp^ 287
Lewy, H , Siadtrecbt von Gortyn 69
Leziu>, J., de Alexaodri Magui ezpe-
diiiooe hidiea 876
Liard, L, universit^^ de France 2Sl
Liebeuam, W., Laalbahn der Piakara-
toren 86
Digitized by Googl(
m
Litbleic^ J , HäDfl^T u. Schififahrt nof
dem rothen Meere 98 160 219
Lief)«, H , AhfaäsuDgäzeit der Schrift
itapi kfiiMffutmq 236
— O^cbicht-^rhreihung des Diönys 42
— «ur Ot'schicbt«' dpr Stilarten 274
I/if^senberg, Spracbgebraucb dcü Ammia-
DM 129
Hiiita, H , Hermiiiii tod d«Bi Busche
III
-i- — AnbaD| dazo III
I4ffMiit, O., itcrisioni filMi» 71. 206
Linde, K., de rccPosloBibin Apollotiii
Khodii Argonaiitiron 39 115
Liod^jr, W. M , compeodiam io Gret k
inhu>ography »Hl
I^lMrtf J., KDltargeadiidMe 93 15«
215. 289
Lipsius, J. H., quaestiooes logugraphi-
' M SS
KacfelAi^ iber dl« draoiftliaclie Cho-
regie 290
Upimif, R A., die apokryphen Aposiel»
g^schfebten 62 247
Lisle du Dienene, P. d», Bntafte 21
Li^ty filologirke 6
Liieraturbericbt, theologischer 6
Literaturblatt, deutsche« 6
' flir germ u rom. Philolofie 6
— fOr Orient Philologie 6
— numisni;ii isches 104
— theologi>cüi's 6
EM^imtarsHtoiig, dwtaehe 6
— thf'ologische 6
Lhrioa, by Ciaer - Matbflioii 61. 13.V
2ö7
Vfm E. Finaciy 120
?nn Luterhacher 61 133» 120. 2.^7
— odd. Madvig i-i üs^ing 61 257
fon K Tuckmg 190. 257
— par PabM Vaucbelie 257
* voo Wfisseubora-JlallerOl. 190. 2.^7
— ed. A. Zinp-rl'« 61 257
— deotacb von Fr. D üeriach 61. 190
^ BmM #t Cartbago 120
Lloreote, Fb., las Upidas Romanas 71
Löhh^'cke, A, griechtscbo Mdnzpn H)4
Lbbi, Fr., BedeutuDg dea i>iaininurHi-
irtDM 803
LMIer, 6«tebidite des Cohner Oyoiiia^
iinnis 1 1 1
Ldbifin a. Holdermanu, Lehrbuch u«r
* W^UgMCbicbte 278
L5hrer, de Mazimioo fmp, 84
Loeacbcke, O., BoiMS Onlibya lOl
221.
^ Miobidenvase 2^7
Lmv, qoatttkHiei ThfognldaM 247
Löwy, A , th.' apnrrypfcal CMMeler of
tbo Moabit« ätone W
Löwy, lM«MllHi gritrtiMhar BiH-
bauer 69
— SU den RQnstlerinsohriften ta^
— iDScbrififo voQ' Mughl» 62
— In chriften aoa BlMdot 69
— fwei Reliefe 1^2
Loliiiig, H. G. ll'TOuu des Aigeus
— meiriscbi» loscbriften 132
— Ktippelgrab bei Menidi 22!
— u P»'t*'r!*»'n, le-ähisth«» Inschriften 69
Loogioua Ktpi üdHJoSj edd. «itiha- Vahiea
Lognon, ci vital Blgaaifatii 214
— noms de Heu 214
Longo A., la oiaocipatio 96
^ doiroiim della prova nrilft toadletio
indibiti 166
Longperier, A. de. oeuma 147
Loof«, Fr, Leonuuä 47. 172
— Haodtcbrilten das IiMina Ml
Lo Pateo, L., aranonaaia CioMOBiaiift-
131
Loreaia, B., die Taube im AltertbuB
Lorm^O., Geechicbt<««ieacaeebaU 142
Lorenso, A de, !(• •^cojMTte arcbeolo-
giche dl K>-ggio di CaiaOna 21
l'acfiufdotto di Ueggio 2t
— > aotiebiiik di Tripi 91
— avaiizi di Reggio 91
Lowiiibki, A , zum Prolog im Frome-
iheus des Ae&chyluü 114
Lueanoa, PbanaKa, hf C. E. HaHland
257
— ungarisch von J Marki '267
Luchs, A., euieiidaiiotie« LiriAoat} 257
— GOBioeDUtioD«*» Plaaituae 962
Lucidiius, rec J Sommerbrodt 48 180
— dialogue« de« mort^ par J. tteoffni^
— >- par C Lepr6f oel 180
par E Tuurnier 241
— dialogues d< s dietix, des morts, eic ,
trad. par i'errut d'Abtaiicourt IdO
*— Je bonge, par M Fescliotta 123
par J. Feuillatie 120
— — par J. Lemaire 48
par A Pi'iibOnDpattX 180
Loeifen upuioila tee W. Härtel 22 182
258
Lucios, l*8oe, tradnetloa de P. L Cou-
rier 133
Lucretius, de la nature, par EL Talbot
62
Lndwidi, A., Ariataraba Textkiiiik 46.
121
— Streifaflge 233
— ao Aescbylns Eumentdea 178
— zur ^li chischeu Aiiihologia 39'
— au Kuiiutho« o. Noaaoi 236
Uigiiized by Google
332
Lodwicfa, A., dM Epos Yom Argoaauten-
sag 848
— ga den Ori^kukm ArfMiatttikft 242
— tu (irrptnus YOO Maziftfi« 2^
— Nacbaliiuer des (irogonos 1 19
— HoB^ri periochat aittriCM 840
^ wom homtrkdbm HMBMbymnus 47.
122 179
der hom Hymnus aut Fao 240
— lum Apollobymnos d(*8 Sokrates 6t
-~ sc« den grioch. Orakeln ISO
Lübbe, dp Ar-!i.irii ht^furia 114
LObberi, tn^^ieterntita 124 245
— conuiipuiaüo de Pmdari studiis chio-
cologicis 124
animartim ciiltore 18U
— de poeüis Findaricaa 243
— 4» Piodwieonm etniiiwm conpo*
•itiono 180
— • Ktymologie von tulus 272
L&bke, W., Kuoülwfrke u. Künstler 101
OiMMinM Kimiilgwchkbi« 101
— essai sur l'bistoire du Part 297
Lack, zur Geicbickt« &m Frogjinna-
»iutns 8tegiita III
Llkugert, U., BcmerlittBgra sq Cieero
253
Liifjari, G., ridU* e casa 2Ö7
Lugge, U.f qu(»inudo Kuripides Umpora
nift rMponrit 118
Luka9, F, ErkliroDg tu Platon ISI
Lallies, H., K-tit tMiss d«r Ori«clMtt fom
Pamir-Uociti&udu 153
Land, T W. M , Como 287
Lsttdeli, J. A., Pboiittili 200
Lupus B, Syrakus 214 287
Lateibdcber, F , Bericht zu Cicero Itil
Luthardt, Cb., antike Eibik 274
LKttcb. lat ätili^tik lOu
LitS. Ludwig V f anitz 103
— PrftpoBilioiieii bei den attUcbea Kf U-
sem 180
Ljnn- LtatOD, Mrt B., wonanbood in
Old Groece 157
Ljsi^^, Ho(l>'n von W. Kocks 123. 242
— coutro Eratostene, da G Müller 48
par A. Mottet 123
— epitaphios, by F J. Snell 242
— Ri'deu von A Westermann 242
Lyte, HC, Umwersity oi Oxford 34.
170
Lytton, Lord, Schiller and Horace 133
M.) D S , Tiof -> (in A ri-f oj'hHii»*'- A« h 173
, F , banimclu vuu Ihkuuabeiu öl
llaagf A , de Ibidis oodicibiifl 63
Haasts, Reden des Uorgiai 2;i8
— Herodot ii. I-okratos 239
Macao, coostiiuiion of Corcyra 290
— tiguifleaoe« of the Loi 290
Macduff, L. iL, St. Paal in Athens 284
Mftfl^ A. , «Mierfati^B dm «oaviiiseit
I .'5
Micl»^an, inscn'ptinns at B*»ver-*ton 26d
M&hly, J , aar Kritik biieiui»cber Xezte
IM
— mr griediiadien Anthokgie ^
— DnimtiH Ober divcrblOB 8A6
— sa^tniua bei Fesiui 9£6ft
— Kallare bei Nonins 258
— Plaiitus Aulularia 259
— Vorgiisch \["»neaQ 105
— versus Saiuriiius 269
— zur G«s< hicb!e der B6merfeldaOgc
in Deutschland 281
Mäiinel, H , Vor&ndtroBgem der Ober-
tiäch«- Italiens OL 287
Maffii, R., le favolc AteiUoe ISd
Magani, Fr., Enaodio 188
Magazin, Lansitzi-^ches 2\. IOC. 166
— für die Liusrfttnr dts In- o. Auslan-
des 6
Uagnos, H , StodieB n Ofldt Mtttmw
phosen 68. lOL 258
— zu den Metamorphosen ^
Magiiire, Tb., Aeschylus Coepb. 178
— CataliiM 186
— Claudian 188
— H< rodotUI 177
— Lucao 190
— Pbiodo 181
^ Oediput Rex 188
— Taciius bist. 1^4
— Virgiliana 19ä
— Greek inieijectiont 808
Magyar phil szcnile 6
Mabaffy, J P , Greek Uft 290
— rambti s lu Greec« 8^ 284
— aud Gilmau, Alexander 's Empire Ö3.
150 209 279
Mabler, bibUicbe ClirwMittgi« 2u8
278
Mabu, Casus in Xeuupbun 128
Mai, L., babinianer u Procaliaaer 188
Majewftki, B., d« subiectMoia formii 1 1 7.
175
Maikow, W. Pind&r 24;!
Maiooiea, il Mitreo di TeuMW 807
Mair, G., Feldcug des Dareios 208
Maixner, F., Beitrag sa Porcios Lici-
nius 61
Haleys, L, Mud« fiir ArchimM« 116
Mallei, J., eonrs d'arcbtologie religietise
881
Manad^blad 81
M«ocin), B., glomalt degli scavi volai«
nies« Ol 168
Mandyctew<«ki , C , <^er {7eofrrftj>hi che
Einflus« iu der aJt-oneutaiiäCbeu Eut-
Wickelung
ijuu-cd by Google
Maoiiiu^, M f SU Ahlh^lm u. Üaeda 1H7
*- SQ Stilpicia« 8eti*ni» 961
ManO, Buinan vilJft ai BoX 155
Mantotaiii, G , frammpnt-i f'piccrafico l'.<8
Marcbetti« suüe acque üi Koma 2^7
Mareks de alid 158
Martebal, E., hittoira da la dTlliaation
215
Mariojol, J. Tl., un Irttrö italien 5 231
JdariguaD, A., U meUeciue dans l'Eglise
09
Markwart, O., Wilibald Pirkheimer 34
Marqnanlr, zum PcnihathloD 94
— i'ummioUtrazionp romaoa 292
— s. BlomniMn, Handboeh der rftm.
AiterthQmer 292
Mar^rball, C, de Pftlnpmone 2ö8
llarüo, A., les cavaiiers ath^oieanes
194 290
— Stades snr la dtoraiioa 231
Many, A», de Qiiiiitilianeo un Terbo-
rom 192
•Maroceht, 0., tnwfomasioni di Roma 91
Martial, fon L. Friedliader 62. 184. 190
258
— ?0D W üilUprt 62 258
Marx, F., Naastkaa-Episode 122
— riiievo 101
llasar iki. archäologische Sammlung 297
Mascbek, Fr., eioe brodiose literarisch''
Arbeit 230
•Maacbke, R., Freiheitsprotees 889
Masner, Spiegelrelicf 101
Maspero, 6., Tarch^ologie ^?vptipnne
162. 22i. 297
— Egyptian archeology 297
— la Öyrie 208
Maisebieau« Fapolog^tique de TertuUien
202
— dialogns Fabrl StapnleoiU 167
Ma^n. J., a lost edition of Sophokles
Philocietcs 182
Mat^riaox pour i'hi^toire de Thomme 6
Maubiaa, Th., so Ciceros rlieioriseben
• Schriften 187
— EU alten Grammatikern 119
— Commentar su Xtioopboo 54
Hatsat, ü , Zeittafeln 84. 281
Kaa, A.. scavi di Pompei 91
— pinnificato lif'lla pirola pergola 297
Mauö, H., Praeteciu» fabrum 292
— Yeraioe der f^bri 158
Maurer, C, de arie Graeeenui 148
Maurer, Th , zur Aeneis 19')
Haxa, Fr , ob8er?atjooes in Xaciti Agri-
colam 194
Mayer, Amazonengmppe 162
Mayer» M., de Boripidw mythopoeia
43
Mayer, Max, Gigaatcm n. Titaaea 281.
Mayerhöfer, A , Stodiea ttbar Boa 1 16
Mayet, V., voyage daoe la Tnaieie 287
Mayhew, chvp in 272
Mayor, J. £. B, Jubao I^icolai Madtig
III
— on Aristoph. Aehara. 115
— dem. AI srnnm. 117
— Eunapiuä vil. boph. 118
— M aerob sat. 258
— Ovid Met. 191
— PHU>iima^ 180
— Seneca de beoeficüs 136
— Sroeca ep. 193
— Hueioiiios AngnUnt 198
— änpaxtoq — anparof 144
— ^ ius/xoOaa in Helkiidofas 1 19
— oatare 272
— parum eavisse videtar 258
Mayssent, A., t6ro6rit6 des plaideuni 218
Masegger, B., BOmerfnade in Obermais
91. 165. 288
Mehli!), C, Ausgrabungen aof der Hei-
(icnbiirg 288
— Gr.tbfekl von Obrigheim 91
— Hcrcynia 214
Meier, Gabriel, Nachtrag su Becker 118^
Meier, P J., Qladiaiorentesseren 7t
Meier u. Schümann, dar attitche Process
216
Mciuhül.l, über die Verfasser der losti-
tuiiooen des Jostiaian 132
Meiaer, C, Beitrag aar Kaihartisfrage
889
— Beitröge zu Curtius Uufus 255
Ober historische Dramen 27^
Meisener, JL, lat. Synonymik 78. 203.
272
— zu Cicero Laelius 253
Meister, R , za den ky prischen Iniehrif-
ten 266
M ei^^terhans. K. Qramroatik der attischen
Inschriften 69
— ' In&ehnftliehes aas Sotothnm 199
Mekler, G., Beitrige aar Bildung des
priprh Verbums 144 270
Melaiuia, H., oi "EAXijVQ ^utofUw* 294
M 6 langes d*archtelogie 21
Mdlangee Benier 166. 228
Mel.mgos proco-romain«! 21
Melber, J., zu dea aus Dio üassius stam-
me ndeu planudischen Excerpten 81
Moliarakis, A., yWfpnifia roii poßoü
\'\f>YoXidoi 153
Meii/.tr, O, die Kreiuscbale III
Melusine 6*
M^moir« ä de l*Acad4mi« d*Alx 21
d'Amieoa 21
d Arras 81
Digitized by Google
4» ^Aeaääm» d« U Ealciqae
•il
... ^ de Dilfn n
de BeMflfoa Sl
— de Cten 31
— — de CI-moiit^FeeraiMl 2i. 226
^ — de Dyoa ». KU?
— . de Lyon 22
d(> Marseillt 22
Me<g 22
* de Montpellier 91 226
^ de MoMt 22
„alf.iennp 21. 106
— — de Sl Petersbonif 2S. 107, 226
>^ de S«Toie 22
— — SunislAi 22
» de Tnulon^c 23
— de Vauclüse *2\
de ia cotniuission des anüquiteä de
U Cftte^-Or S2
hisforiqiips Val^nciennee 23
— de rin>iiint de Fraure 23
— de U Societe acad de l'Aube 23
— de HoeleKne-lf^Mer 21
— — — de Cherb«iurg 22
— ^ du Cotf-ntin 22
de Main-ct-Lotre 21. 106
^ dt Kivtmlt 986
^ de rOiee 21
— _ d»» S imt Qfient?« L'3
^ d'agriculiure U'Augen 21. 106. Iü6
— > ^ — de Bityecix 21
— ^ de Diiuai 22
de Ia Marnt 91
— d»0rl6ans 23
» » de Seiiie^euOiee 23
— d'amliropologic 23
^ ~m des antiquairet do Osotre 21
^ ^ — de Fi a nee 23. 226
de la Morinle 93. 107
da Neid 99
— — » de Normandi« 21
. . _ de l'0u«»8t 23
— de Picardie 91. 166
" aralidologlqiied*AmMhtt9t.926
^ ~ des Cöies du-Noid 23
— — — (l'Kure-ft-Lolre 22
^ d'lUe-et-VilAuie 23
— lorraine 22
— — da Midi de Ia FiiM 23
— — — d*0rl6innais 23
do i'uiitoi^e 23
— ^ de Rambouillet 23. 1G6
de Soiasoos 93
— — — d»' Touraine 23
— - — — de VM|,)gnei 23
— — bourKuignoime 22. 226
— — dutilcerqnoiee 99
— — 6«lu»M)ne 21
d'^mulAtion d'Abbefili« 91
M^rnoires de k Socidt4 d'Hiqietoi de
CAmbrai 91
^ do Doabt 91
— — da Jura 92
— ... dVthnographie 99
~ — biatorique de tieaime #1
da eher ft
^ — de drohte 92
— — — de l.ongres 22
_ ^ _ d«! Paria 23
de Footaiie 99. MT
— ^ de la Suiese romaidt 99
des lettre«! de PAvefM 9S. J99
de bar ie Due 91
— da Ueineoi 99
^ de SiiuuOiilar 19
. «. de liiifjiii-f iqiTP 23
— — liiierrtiri' lie LjfOO 22
— ^ a&voi^ieuue 22
^ des eeienoet a'Altii 91
— — de Cannes 21
de la Creuse 22
— du HaioAut 29
^ ^ de H>iole*LoiM 99
^ ^ » de Lille 99
^ _ _„ dG Lf»ir-et>Cher 91
8taiii<uque des Deuz-S^vres 92
Meowriai de la Uoiven. de Madrid 99
Mtaiorie deir Aeeadenla di BeiogBa 99
— — di Mndena 94
— — dei Liucei di Boaia 94
— di Torioo 94
— — di Verona 94
— deiri>ti(uu> loMborda 24
— — veueto 24
— - sloricbe di Carpi 24
Meoont, J , Ninive et Babylont 994
* tbe Freadi espeditioa ta Sosiani
212
— forgeiies of Babjflonian ODtiquities
M^nard. L , bistoire des Orecs 83. 209
Mendels^'obii, L, de Zosiml aetate 249
Menge. IbinfObrung in die antike
KantI 199
eio||a Horazstunden 61
— n. PreoMi Lezicoa Caesariannm
ISO. 185. 251
Menrad, J., de contracUonit nsu Ho-
merico 199. 179. 940
— ahm, nbr-nna "-'TS
Mcrguet, H , Casar-Lexikon o6 130 251
MeriuieH E., de ontiquis aquarum reli*
gionfboi 148
Merivale, C . Hepwortb TbonptOO 1 1 1
Meriet. G., müdes litteraires 206
Merieos» Fr., qu&e&uooea Tbeocrtieoe
m
Mesnil, H., d'usafruU 998
MetMger dei icicpcei 8
Digm^uü Google
tt5
CilW»IiiBli)>B M. liSL 105.
251
-'Mey^r's RetsobOcher, Rom 91
üeypr, Artbor, de eomfiotitioM Tb(H>-
ffODiM 44.
gODlM
tteyrr« Bona, mht BMbnB te dMMhen
Hochsrbale 2:^
Meyer, Edmoiid, lor Kooftroktien der
lateiniMbf n Periode 14A
tftyWt^BdMü« Geeehicble Aegyptens
8i. 278
^ Herodote Gefchichte 44
— ^nrgtsche VerfasraDg 94
Mmr, Aard H., AcMHtii 80 377
Huoier u. die lli&s 47 179
4iejer, (tutta?, grlechiicbe Grammatik
202 270
Veytr, Fiol, Cic ep. ad Attieani
187. 253
Mtjer» Bodol^ io Kettea o. Banden 64
191
Meyer, W., din itteinMle gpiMke in
den roroaDiscben SpradlM 77
Meyer, W. A., Hypatia 122
Meylao, H , coDation 184 191
Mteitees, A., ?oyage dnat le PUopontee
284
Michaelis, A., alezandrinische Kunst 297
— arcbAologUdie Qeselitcbafi in Atben
82
— tor EriDoerang an Henieo III
Michaelis. C. Th., de Flatarchi codice
Marciano 12ö
Mirbel, droit de cit6 96
Midland Antiqaary 8
Midd.'ll. E., de iu>titio 292
Middieton, Bauausführungen in Rom 99
Milaoi, L.. tre brooii 221
noni on envallo SI9
— sarcofago di Cbinti 102
— Bcavi di Mercato Veccbio 214
Milcbböfer, A, Antikenbf riebt 197
— attiiclie Deneofonchang 88
attiacbe Inschrift 2*\5
— Kuppelgrab von Thorikos 153
— Reliefs von VotiTtrdgern 162
Miller. J. M., BelMcfatung im Alter-
tbum 93
Miller, K.. Kastelle am Limes 91
^ römiscbe.H Bad in Cannstadt 155
Miller, 0.. de decreiis attidt 69
Milt, Qetehichte des ManeUeB-Gjmna-
siuoM 1 1 1
Mind 6
Mindeakrift 24
MiagMi, loe attMee Helene •Iberiec«
200
ei templo de £tcnUpie en Atenas
102
JCinwtt OeUYiaf en. Ae. Beetes 858
Miedenslri. A., de
Mi^ltanea fiorentioe 6
— di Rtoria italiiina 24. 226
Mifpoalet, J. Ü., Stüdes d'insiitutiona
VBBMins 88
MiMol. G E , de le feprtieatetlee en
ju!«tice k Rome 293
Miütscbeoko, ÜHrodots Stellung in der
grieck M»lsssat«ickeleof 188
— ein elreagM Osriskt 8ber Herodot
120
— Tbncydidea n. sein Geaohicbta«erk
127. 248
— sur Biographie des Thnkydides 188
— Roihcnfolge der ibnkydideiscben Ge-
schichtsbücher 128
Mittbeiluugea der Afrikeeiseken Qeeeli-
sekeft 88
— des Altertkniesf eieiM wa Vkmm 24.
227
— der antbrop. Gesellacbaft in Wien 25
— derentiquer.QoieilaskeftlnZariekV
— areb.- epigrapbisehe, ena Oesterr» ich
25. 225
— des deutschen arch. Instituts in Athen
in Besi 24
— der iMiyr. numi^ro. Gesellschaft 104
— der Central- Commisaion der Kuost-
Q. bliitor. Di'nkmale 25
— dsf demsskee Oeiellsekeft m Lsipsig
24
— vom Freiburger Altertbumsverein 24
— der geogr. Ges. in Hamburg 86
in Jena 88. 888
— — in I.'ipzig 86 282
in Wien 86
— der GeselUchaft für Salaburger Lan-
deskunde 86
— bister.-antiquarischer Forschungen 24
— der bist. Gt sellschHtt za Basel 24
— aus der bist. Litterutur 24
— des bist. Vereins fOr Bteiemerk 84
— des Instituts fOr österr. Geschiebte 24
— der litkauisebsn litenur. Oeiellscbaft
84. 826
— der m&briscb-schles Oesellscbaft 84
— des erienulisehen Tereins 84
— Pelermanns 6
— aus der Sammlung der Papyrus Erz-
herzog Kainer 6. 165
— des ^ftch8. AiterthumsTeretns 84
— des Vereins Ittr Kunde der Aachener
Vorzeit 107 226
für Erdkunde zu Halle tiO 2d2
— — - ~ sn Leipzig 88 888
— — für Ch»*mnitz»'r Geschichte 34
für Gescbicbte der Dentscben in
Böhmen 25
— — <— rea Erfurt
üiyitized by Google
IfHtbeihinfreti üe» Verein« fOrGeiciitcbUs
io FruDkturt ft. M. 23
. _ V4II1 Hainen S27
— — fOr Hamburgische Geschichte 24
fOr HeunaUiAkuiide in Fiankfurt
*.0. 24
— der Vareise MitleltebMia 166
liiitinotyie 6
Woflestow, W , dip klas^isrlm Welt 109
Atöllt r, Fr , AbDoba u. iierappel 288
die Gm» taf Drnkinileni 103
— Iditbr&um in HedderDbeim 141
Mösil, F.. Fr IT! >Ti! h ri im altea Bom 97
Möhr, J-, berukluiscbe Studien 44
Mohr, P.. XU ApoliioArit Sidonius 55
Moldeiibaoer, V«rMDinlong rlieioiteber
SrhuliDÄnner 2A0
Mol<i< nkp, Cb , in altAgypL Texten er-
vähiite B&iime 219. 294
Molin*-ri, G, crestomazia IIS
Moll, K . di.' rr.m Af dilit« 97
Mollat, G , lucuoHholu 232
Jdoii weide, glosftae ballubtiaoae 136
lloinateD. A., Berieht Ober griech Alters
tbumer 04 291
Mommaeo» Tb., griechisch« Gegchicbte
84
— » trintlattd bj P. DiekMo 84
tridoit« pftr Cagomt «t To utain
151. 281
tradux. di E. de Ruggero 2B1
^ rAm. Staatsrecht 293
» — traduit par P. F. Girard 97. 158
— Oeriliibkeii der Varus^^rhla' ht 281
— • Kecbeoscbaftbbehcbt des Augustus
68
— Beiaebericht uMh d. galobien Lande
153 I
— rüm. Froviiizialmillzen 293
^ die rOm. Trihnseiotbeiiang 97
— miaeellanea epiirrafiea 71
» In^rhritt oinps Kin ittzbraraten 141
— Hiudirecbtbrit'f von Orkutos 139
<— Mithradates Pbilopator 281
— coliora 1 Breucurum 199
die MfiDien des C. Ciodint Testalis
2119
UooiniFen, Tvcbo. Beiiräge zur Lehre
von dto gnech. PrftpoMtioiien 75. S09.
270
Ifonale, anticbit^ falische 155
UoDatsbl&tter für Geschichte v. Halber-
Stadt 7
IfonatsbUtt des Alteithnnsvertint in
Wi.n 25
Müoutbbefte, philosophische 7. 165
Mooatsf^dirift, altprenssisebn 7
— haliisehc» 7
— für («csi biebte dss Jodeothnnit 7
— für den Orient 25
Monceaux, P., intcriptioos groc^BM 265
— uote 8ur Avieoua 12^
Moniten, C. de. TSglise tt Ii dniH IM
Monrad, M. J., nonnollm dn Plntonb
pbiloRophandi ratione 18'
Monro, tecbnical terms iu Komnn Law
— OB U Boeings edükn of Ihn lliad
240
ldototesquieB,ooDsid6raUoB8, annotee par
C. Anbert SM
llonnmentn Oonnnnko historion 3 t
~ Gormaniae paedaKOgica SgL 169
Morayta, M., Alt-Egypten 378
Morel-Fatio, A , nnte sur »ipsec 203
Morgan, on the XX. legion 309
MorgtBibao, J. C.» Atiiooa n. Marsyas
221
— Ziisamnjenhang der Bilder aui ^riech.
Vasen 3181
Moritz, das II. Buch der IHas 122
Morlot, E., precis des inätitotion^ poli-
liques de Korne 97. 218
Morris, C D., the irtyn^verratria 69
Morris, E. P, stnd) uf Latin 88
Moraolin, B., il tSarra \0B
Mortet, V., Biblioiboque de Bordeaux
17t
itoa^oi>äi^ ^ dfi^faia AfyoKXog 278
Mosengel, G , vindiciae luvonalianae 257
Jdo!»&o, A.y Ti-^truxiune in Italia 33
Monllon, J, H.. tbe aspiratos li4. 303
MoO|, Ch. de, iettros Athteionnes 153.
2^*4
Mowat, R., bibliügraphie des epigra-
phistes 71
— la Domus divina 97
— dcnx inscriptions de la Gaolo 71
— IvH inscripiioiis de ^amur 71
— inscriptiun osque 71
— marque mon^taire 8SS
— le tresor de Cnuhiac 71
Much, l'äge du ciiivrc 211
Much, germauische Dative aua der Kd«
nierieit 873
Mus6on 7
Mücke, R, Spracbgebraucli des Arrian
u Epiktet 116 174
MOlleoboff, K.» dentsdio Alterthams-
kiitnie 293
MiiUer (Calw), ttber die Scblejrersche
Wellsprache . 268
Moller» Alb , griecb. BObnenalterthQmer
94. Ift7. 810. 291
Malier, C Fr., an Vor^i! 67
Müller, Emil, Charai&ter des Königs
Oedipns 840
— die griecb. Vasenbilder 297
Mditcr, F , Studien Ober mathematische
Terminologie 09. 819
Dlgitized by Google
AlpbftbetiiehM B«giit«r.
387
M Aller, Frani, Dispositioneo 6a 128 183
Jlflii« r, Fnedr.y Onndnm der Spracb-
vi^sensrbaft 268
MtUer, Hans, gri^eh. Reiten 284
Müller, Heirir., d^r Reigen 94
Müller, H F., Bericht zu Plotin 182
&iüller, H. F., wa» ist tragisch? 12Ö
Moiler, H J.. Dual bei Eoripides 43
Maller, Job , die wiesenschAft lieben
Vereine Deutscblanda 37 232
Müller, Job., Schulordnungen 35. 230
Müller, J. H., Be richt zu Livius 62
Müller, Iwan, ad (ralenum 43
Müller, Lacian, Ladmaimi M«chlMs zo
Luciliu^ 190
— der baturnii^cbe Vers 74
Mfliler, Max, the simplidtj oflusuge
142
— noinen I4.*>
Müller, Moritz, za Liyiu« ü2
MftUer, S , Torigioe de l'äg« ^ InroDse
152
MOIKt Virf , der LateifMmtnrricht 109
— LtiiiUüeD zum SageuuuU'indit 80.
«77
Müller, Wiewelod, Iraiieiitliaiii in Russ-
»and 138
Muuu, lea anuqait^a de Borne 165.
les ironnments de Rome 10*2
la bihiiotbdque du V;ificf»n 37
— les colleciioDs des M^dicts 297
— PMnraiie et Simone Martinf 170
Mttau et Febre, le Bibtiotbdque du Va-
t!c«n 87 li:^ 171
Münz, B.. Protagoraa u. kein Ende 245
Mftozblätter. Berliner 104
Mobl J, Piutarcbiscbe Stadien 126
Murray 's Ilatidbook of Romc 288
Üorray, A b., arcbaic Greek vaae 2^7
— Myrons Pristne 102
— Royton tornied as a Sphinx 102
Murray, H. J. R, ihe name Isis 277
Mu^aeiiH. Kro c Leandro. Versiooe di
T. Pit-tn.b'.uo 48
Mat^ neocbfttelois 25
Mtjseographif 206
Museo dl aiitichitä 7
Museum, rbe|Q)^cbe8 7
Mvttbaner, K«, der homeriidie Oebrancb
von uiv 179
Mnzeum 25
Myaka, 0^ de antiquiorum bistoricoruni
Orneeorem vocabolis ad rem milita-
reni pertinentibuä
Kacb hebten der Kail. Rius. arcb. Ge-
aellscbaft 25
Madrowkki, R., nene Seblagliebter 268
Kftgetobachs bumerische Tkeologie 47
lllber, J., Miliiftrstrasaen 214
BIUlotb«M ylillologtoa ■Iwtaln 1M7. IT.
Nagele, A., ScblangenknltBi 207
— Zablensymhrtle 160
Nageott*>, K , Itii^ratare grecqae 146
^ litiiratnre latiue Wll
Nofih, J P , an passagc de Joveoal 61
Natorp, P Pi^fHwition der aristoteli-
schen Meuphybik 235
— oocbmala Diogenes 175
Naork, C , zu (loratius 189
Nane, J , ßi^ürliclie Dantollongen auf
Gürtelblecben 162
Naumann, Beziebuugeo Magdeburgs zum
HuinaiiiHmus III
Naville, E.. tho seeropoUt of Teil el-
Yabordech 153
— üo>ben 297
— the temple of Bnbtstia S84
Kehe A de mysterioram Bleiiiittiomm
tempore 291
l^eckel. Ü., *Apjrei^uynji 76
Nekrologe III. 170
Kemesine «t^l f^ömtc ed. C Hol^.ini^or
48 180. 242
Nemethy, Q., qoaestiooes de Uesiodi
Tbeogonia 44
N6roataoa*Be j, inscriptions d* Alexa n d r ie
138. 264
Nestle. Septoagintastüdieo 52
Metolicska, Geachiebte der Elektrieitftt
99 160
Netticship, ü., lifo and poems of Jn-
veoal 190
— ibe amdy of Latin gramoiar among
tbe Romans 182
— tbe title of tbe secood book of No-
nius 191
— on recent thcories of tbe Satnmian
verse 269
— notes in Latin lextcogfapby 203
— Servius ou Aeneid 195
— dierectus 145
— saecnlom, saecula 371^
Neubourg, H., Oertlicbkeit der Varus-
Fchlrtcbt 210. 281
Neubaus, 0., Quellen des Xrogu^ Pom-
pejoe 66
Neu mann, E. J.» civitates mtindi 97
Neumann, Tb. zu Euripides 118
Neumann u. Pansch, Geographie von
Griecbpnland 212
Nr-umt^yer, A., Aratns 83
N( tipert, A., de Demostbenicamm epistu-
iHfum üde 41
Nf'owirtb, J , die Zwettler Yerdeot-
schung d»'s Cato 130
Nicole, J., Athcn6e et Lucien 174
Nieberdiug, K , zu Uuratius 256
— so Sophnblea 246
Niemöller, W , de ipse ei Idem M. 191
JNieee, B., Straboniana 247
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388
Nif«chk0, A , de Tlnicfdide Antiphon-
iis di^cipulo 248
Nil6n, 1<1 , sur Ueberii«fenmg des Lu-
ci&o 241
IHmi, A. de, seeTi dl 8«laHlBA 288
— Bcefi di Corfinium 91
— necropofi di Sulmona 91
Decropoli presso TorriiMlU 91
Nienrdi, etasioBe preroaesi preeio
Bessari 91
— ^run di Cornus 9\
Ni^ou, A., Beiträge sum röm. Suai^i-
Nissen, H , Metrologie 160. 294
— ober TpmppIori<'nt?rnni! 102
— die Alamannetiaclilaclit b«i bira^s-
borg 281
Nitsadi« K. W.» Gtedüekto der r6m. Re-
puM'k 84. 151
Nodüagel, Geschichte des Healgymna-
eioni in Gietsen 1 1 2
Me«l, F., dictioDoaire Utin S72
— et Peroiuoii, gredne ad Pamessum
272
Nöldechen. E , bei Lehrern u. Zeugen
SI6
— Tertullian in Griech'Tilind 194
NOldeko, I b., Aub&ue sor persisch) n
Geschichte 278
üohl. 0 . P&dftgoeik 160
Nolhac, F. de, U bibliotli^iie de Falvio
Orsini 232
— notes sur Pirro Ligorio 170
— le Fectos d*Ange Politien 09
Monii Marcelfi doetrioA em. Lvcianus
Mdller 191
Nord u. SQd 105
Kordisk Revo 7
Notices et extraits 25
— m^moires et documents de lA So-
cial 6 arcb. de 1* Maacbe 25
Notitfe degH eeavi 96
Kourrit, R., tombeaox de Sidon 265
Kovak, R., Ml scriptores bitteriae
AuguBlae 60
edTedtan 194
Oberhomnier, E., Akamanien 88. 284
Obermeier, J., Spracbgebfancb 4ee Lu-
canus 62
Oberaiaoer, L , tmho del 8ele 148
Ofverhigt 85
Oehirr, £ , animadtenioiiee In Henno-
cratis oratiooeni 248
ObliDano. £ . Ortskonde ton Palisäoa 2 1 2
Oebaiebeo, G., Theaterban 162. 221
Oekeaomee. A. D., VM^y^c BaißxaCt'iyji
231
Oeltxe. 0,, ptfM et dS< 183
Oesterlen, Tb.» Kooük «od Hamor bei
üoiaa 6t. 186. 966
Obleoeeblager, F^.^ f6B. Ofenmaifc ia
Bayern 214
— römische Inschriiteu 19^
Ohlert, K-, Räihsel der Griechen W
Obee, J., in Pbuona Cbannldea 60. 181.
244
OIck. P , Klima Italiens 215
Olsen, W , Properz a. Tibnll ld2
Olsafiew, A., Jateoat 6t
Omont. H, catalogue 72. 142. 267
— tursimil^s do manuscrits grfc? 267
Uuiofis, J U., note oo Uor. Epod. 2bl
— Pladdiaoa ISS
Oll Piautus Mercater 13'
Oppert, J , Amraphel 378
— chronique babylunieane 197
^ ioscriprion d'Antioebaa 197
Oppiani^ Gl dicht von der Jagd« tben.
von M Miller 4S
Oppolzer, Xh. t., Caoon der Finster-
nisse 978
Opnscnia philologica, Kopenhagen 106
Orationos sclectae ed. P Vogt'l 184
Ore^cbiiikow, A., unf monnaie 223
Orustein, B. , zur St&üaiik Griechen-
lands 919
— WeetkOate dee aignUaeben Meerbu-
Orphica rec. E Abel 48. 242
Ortner, H., xn Aescbinee 38
Osborue. W, das B**il 294
OHierbcrL', K., de f'ph»Harum orij^ine 157
Osternuun, Vorläufer der Diucietinni-
sehen ReicbstbeUnag 84
OttboS; H., die neoeate Bpraebfofschnnf
14'^
— Adverba aut -iter
Ott, J M.. nllagerla 979
Ottfried. W , der lat. Anfsats 109
Otto, Inschrift von Anion^^bnrg 199
Otto, A., Essen u. Trinken im Sj^ich-
wort 989
— die Nalnr im Sprichwort 93
— diis l'tijinzfnreich im Sprichwort 219
— XU äiatius äilvaa 194. 961
80 Xeoepbona Hellealks 54
OTerbeck, J., griecblMba Knoatmytho-
lopie 'i97
Oviuu carmina selecta, edd. Seülmayer,
Zingerle, OOtbliog 194. 958
— aetectiona bj Beatlejr tnd Tum. 63.
191
— selections hy H. Wilkinson 134
— Metamurphosen voo L. Englmaoo 62
Ton H. Magnna 62. 134
by Ch. Simmons 62 191. 258
• — traDälatcd by Rosooe Morgan 134
— — morceauz par L Armeogaad 958
— beroidea, faistr. Ii sriiini.<yer 69
— ^ titnabted by Aoecoe Mengin 69
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Alpbftbetlfcli«! Aogintr.
ridii tx Ponto über, by Eeene 134
— trisHH. hy S G Owfn 134 258
d*Ovidio. F., questioDi univertit&rie
P.» H , in M., Bobert Schnmann 77
Paehü«r, 6. H., ratio stndiorum 32
109 169 230
Packard, L», 8tudie8 iü Gre«k thought
157
Pibler, R., TechnologiMhet so Sopbo-
kWn 120
Page, T £., OD tbe p&^sage »immums
ttfüni . . .« 133
Faillot, E., prenre i>ar t^mouii 97
Paia, Straboniana ö2
Paliitoloizu-', K. A , mrji^s^ SirTh'niara 35
Paley, F. A , trutb ubuut ilouicr 241
— Virgil, Georgics 188
PalHs, Am Dote od Aescb. Agam. 173
Palmer, A., Fnripides Medoa 176
Palmer, A , i^iauius 191
— Tereoee Bun. 194
Pamietoik Akad. w Krakowie S5
Pantazides, J , dtopt^omstq 49
PaDielides, S. ioscripuons de Ck>8 69
Paoliv C, codici asbburDbamiani 267
— Grundriss der latpin. Paliograpbie,
fihcr-f'fj^t von K Lohmeypr 200
Papaüopulus-Kerameus, Briete voo Ju-
lianus 47
Pu»ageorg, P., ein Codex des Aristote-
les 116
— korrupte Sopbokleische Stellen öl.
246
^ in Sopboelis tragoedias 182
Paper- ot thf Amer Seh r l of Athens 25
Pappi Dbcim. K , der Sitz der äcbule dt»r
pyrrboue lochen Skeptiker 274
Parti, coovenire de oiHrine 160
Paris, G., l'appendix Prohi I'»r>
Par s P , fouilWs d'Elai6e 8Ö, 2üb. 2^7
Pa.rDa.s808 7
Farodi, i rihdmeDti 263
Pasanisi, F., l'oflFerta dei vestiti 21 ß
Paaqai, tempio in Civita Custeliana
155. 215
Fuqainelti, B.. doUriiia di Soerate 182
Fsasano, G. ß., dixiooario di opere ano-
nime 37
Paasow, ßouUutni 167. 216. 291
Pado, A., Bermklits Sslieiulebre 44
Paturet, G., la cooditioii de la femme
dar.» PEgypte 289
Paul, U., Prinxipien der Spracbge-
schicbta 78. 143. 200. 268
Pa4l«.I<-< AbfessDogtaeit der ayuopti-
Srben Kvangelien 247
Pauli Crobaepiiis carmioa ed. B Krucz-
kiewicz 168 228
Ptedos, W., fleerttiiSM toh Tjiu|onisaa
916
Paulus, W., was beitit aüter fieri dod
pnt^'-t, f]n."im tit ffr. 204
was beisst per üdem 62
— »timeo Danaosc 196
Paur, Tb , aos der griecb. Antbologie 89
PaosaniM, tranabled bj fi. Shilleto
48 123
Payne, J. S. , early hiälory of Uuiver-
sitiea 86
Peih im provincial organiiatioo of Gaul
and bpam 293
Peiissier, L., ies amiä d liulstenios 36.
112
Pellissoo, litt»'>rature romaine 276
Peoka, K., Herkunft der Arier 86. 162.
Peonier, F., noms topographiques 78.
143. 211
Pen rose, the palace at Tyrins 286
— Tempel des Juppiter Olympius 286
^ a sbort Ti»it6 to Sicily 166
Pearsoo, A. C, note od Demoath. An-
drot. 1 17
Pearson, K., tbe proposed DniTeraity
for Londoo 109
Pees, W , Darstelloog der IVopen 248
— zu A<^srh}liis 38
PeppmuUer, B., exercitationes criticae
118
— zum Hermeshymnos 122
Perez Pastor, C.» la imprenta en To*
ledo 118
Periodico di Como 26
P6rot, F., areatologio pr^istoriqae
LMl
Perozzi, S , maoiera di atudiare ü Cor-
pus iuris 69
Petrin, marche d'Hannibal 281
rerrut, G., la qui-stioii bomAriqiie 241
— iiKisaiqtio d«' Soiisbe 221
— et Chipie», hisluire de i'art iÜ2. 2^7
PersH JnvenaliB Solpiciae satarae rece.
Jahn- Bücheler G3. 134 191
Persson, P , studia etymologica 143. 268
Perthes, 0, Meuexeuua 124. 181
Pesch, der Oottesl>egriff 277
Peter, C, Zeittafeln 83. 160. 209
Peter, R , qimestfones pontific. 27
Petermanns Mittbeilungea 86
Peterseo, E., AtheoaaUtitOB 102
— archaische NilLcbilder 162
Petersen, R , zu L Seneca 193
Petit, E., du testamcnt 97
Petit, M., sor les £tau gaalois 288
Petra, G. de, oggetti di metaJlo 238
— statua di un Dinscure 221
Petri, F., de enuntiatorum condiciona-
Horn apud Aristopl^aneo nsa 284
Petrides, A., nepl xAv n6XMa»
23*
340
Alphibttiscfaes Regisier.
163
88
13^
Pelric, Flioders, Naokrmtii 2iZ
— «xploraiions in Egypte
— th»' findiiig of Dapboe
— excavations at Giieh
— rock grattiii
^ «adent etbiiologx
Petscbeoig, M., zu Seneca 193
PeUuld. H' <i*Mitunfl; iJcs (iriochij^ch^^n 219
PfkJi, h v.f die Lateiufrage in Fraok-
frtch 88
Pfannsrhmidt, H , Teloin 272
Pft'ifer. Fr , Arrh«« Noc'^ 102
Pfeiffer, A , Bericht über die Philolog«"!!-
verauBOiliiDg in Zürich 230
PfiBter, Cb, Jean Scboepflin 35
ffleidcrar» E., Pbiiotopbie des Tliraclit
44. 177 238
— Quellpnnkt der keraklitiscbea TLilo-
tophie 119
dir pspadohoraklitiscliea Briefe I lU
— hrrakli'i-rh*' Spiirtn 1|9
> — das ürcbnBietilhuin 977
Pingk UftrUiiDg. J. PerikJat «l Tbu-
kydidpf; 128
— Tbt'üdorich der Grosse 84
Pfordieo, d v. d , zur Geschichte der
griecb. DtoomiofttiTtt 75. 270
Pfundheiler, die Laokoongruppe 298
Pbaedri fabril.i»% par A. Catob 134
— rec. J L*'jard 63
— par E TallMt 2d9
— ediiio SAli^siaua 63
Phil'^lphno, oratio Duptiali» 31
Philio«, l>., intjrpa^ai *tlUueivo^ 139
— MfoXh *Ax/»n7{Öli<ifS 162
Philipp, ]£., de dialogi Tadtini fenuina
forma 262
Philipp! , A. , Zuge aus der Geschtcbie
d<>8 Alkibiades 83
PhilippsoD, Beriebt aber eine Becog-
noscierungsreiie im PelopooDee 286
Philoingus 7
Phortipulos, D, Elprj\fr) 281
Piaaaa, lipo dellavaro 259
PIcavet, pii^nomtoisine dens P^ole
platonicirtine 146
Pichler. Fr , Ausgrabungen aul dem
KogeUtein 888
— Römersttidt im Zolfeldo 215
Pick, B., Titulatur dr r F! ivior 101
Pictet, A. origiocs indo-curup^eones 86
Picchoita, J ^ Aoeodotam 108. 168
Flerrett r^ligion des Egyptiens 80
Pierrot-Dcseiiligoy, J., l'aoiplutb^&tre
de LvoD 288
PigoriDi, brontene Baeleraieaeer 162
Pindsras, the Olyropiao aod Pythian
ode«i, by B. fi'il'i rsleeve 124
— lei Pythiques, par E. Sommer 180
Pioger, L. M., dies dal» aet oea?ree 99
Fiut, G., alieoatioD de TAger poblicos
Pirogow, Wl., Aufeltae lor ille^tpn
Kulturgeschichte 21*0
PiNtoi ikaa, A., yofu^fUiTa liH
Plauck, H.> ExpoeitioiiiMoff 899
Planer, H., de baud et haudqnaquam
54 129 204. 272
Platel, R , Aber falsche Münaea 300
Piatonis opera ed. M ädiaas 184
— aosgewibite Dialoge ton M. Schanz
243
dialogi, rec M. Wohlrab 124. 143
telectioDS from the dialogues, by
Jowptt and Purveg 49
— apolo^ia, hv J. Adam 47. 180. 243
par E. Talbot 243
and Crito, by W. Wagner 49
— — drial nnd d* ath of Soerate«, trans-
lated l.y F J ( burch 124
Criio iiud Mf'iio, transl. by St
Q. block atid C A Marcoo 243
und Critoo, ongariacb w. J. TOfy
181
— — Crito, and parta of the Fha- da
Translation (Unwin) 49.
— il Cntone da C Mariani 49
- Eatyphn 1 M Scbaoa 243
von M Wohlrab 182
— Gorgias, von Dcutschle-Cron 49. 124.
189
— tran^lations from the Gorgima and
the Repuhür 49
— Lache«, von W. Krause 124
— Mene, Eotypbro ete, rec B, Friu-
•ehe 49. 180
Meno, by St (i Stock 124
— Ph^on, par E Summer 243
fon M Wobirab 49
— Protagoraa, ton H Bertram 181
von Deutsch le*Croii 49
ed J Kral 124. 24%
— — trau^^Utionn frora the Froiogor^i^
aod tbe R«>poblic (Unwin) 49
— Symposion, von A Uog 181
— Ca«?seirs edition 181
— la r^publique, uar M. MalUet 49
nJiärm¥ 7
Platt, A., on thß meanning of d/»an^ 241
— Philostratus viia Apollonii 243
lau Ii comuediae, rec. Fr. Leo 63 2ö9
— anegewiblte KomMieo, tob A. O.
Lorenz 63
— — ex rec. Bitachelii edd. Oöta et
bcböll 63 134. 191. 2ü9
— eomoediae, rec J üesing 68. 134
— to Komedier, af J. Forebnammer 88
— leg coro^dies, pur Fj Somm»>r 63
— la Autularia v los Cautivos. Ver-
mAa de 0. Oarbia
L.iyiu^üd by Google
341
Ptaofi BaediidM, rM. 05ti 184. m
— Captivi. by W. M. Lindsay 135
rec. Schöll 63 134. 191
— Meo&ecbmi, rassisch Yoa J. Ch w.
19t
— Pieiidolin, rec Götz 191. 2.59
— Rndens. rec Schöll 191. 259
— TriDummus, da £. Cocrbia 135
Plessts, Fr., ^lades bot Properce 192.
260
Plioins minor» seleetod tottre«, by C.
Prichard 260
Flocque, A. , TEglise sous Tempire ro-
maio 218
PlÖD. ;ilibinc 77
Plü^s Tii., liorazi<5rhe Naturdichtung 61
Pluurcbä Lebe u-bescbreibungen, uber-
■etst YOD J KaltwMser, hmosg
▼on 0 (JiHhl'ng 125. 182. 245
— lives of Agesilaas, Pompey and Pho-
cioD. transl by Langborne 2Aö
^ Cftto. Agis, Oleomenes, tftosl b?
Langhome 125
— Cic^roD, par M. GidpI 125
— Demoüth^e, par Ob. Galuski 125
par Cb Grans 244
Nikiat, by A. HoMen 245
— — par M. Sommer 245
— Pericles, Fabius Maximus, Deoio-
itbpom and Cieero, tmnsUted by
Laoghorne 50
— Snila, by H. Holden 125
— Timoleun, Paulus AemiliusLysaDder,
BylU, trannlated by Langhurue 245
— moralia rec. Qr. Berna<iHkis 245
— d« pioferbiis, rec. 0. Cmuos 125
245
Plozanski, A., Ari'ttotelea 174
POblinann, Ofltcbicbte de« Oyrnntsinma
zu Tii.sit 35
Poetfto lyrici graeci ed. J Ponitow 125
Poeiarum Romanorum fragmeotü coli
Ae. Bsebreos 135. 192. 260
— Poeiae, notis Juvoucii illustrali 102
^ christuuu minores, rec. Petachenig
alq. 260
» UUni aefi Carolin! rec L. Tranbi»
81. 188. 22d
Pötsticb. Victor von Vita 138
Pohl, Verona n Cftsoriacum 165
Poidebard, A., fonillee de Trion 232
Poiret, J., esaat snr rdtoqueoce iudi-
ciaire & Rome 79- 275
— de cenlurnvjris 97
Peirier, P , notice snr Fran^ou Laurent
231
Polak, H J , TTiinutiae epigraphicae 197
Pelaod, F., de legatiombua (iraecorum
Polatto^ G., dd catdinale Angelo Mai 881
Polte, F., n AmobioB 88
— zu Thukydides 53. 188
Polyaeni atratagemalon edd. Wölfflin-
M elber 60. 182. 348
Ponptli, 0., U eenato romano 9T
Ponitow, topograpliifcbe Uotersuchuo-
gf-n in Delphi 286
— delphische Bu&tropbedon*lnscbrift<>o
19T
Pomptow, P., de Zantho et Herodoto
11 177
Popp, E., de Ciceronia de oihcii-i cod.
Palatino 58. 254
Porphyrii opuscula ree. A. NaodiE 50
Posch' nriptler V , die naturwissenschaft-
lichen :Schrift»'n des Ari??totelf'H 235
Poöt, A. Ji., eihuoiogiiicbe Juribprudeaz
Postgate, J- P., Infinitivi futuri 272
— tbe reformed pronuociaüon of Latin
77. 146
— Lncretiaaa 190
Pott, A. F.| allgemeine Sprachwissen-
schaft TA. 143 268
— Litteratur der bpracbcukuuae 73.
Pottior et Beinach, n^eropole de Myrina
162. 298
inscriptions sur les figurines de
terre>enite lOS
Potwin, L., Horace vs his scboliast 189
Pdupin, la mu>ique chea le« Orecs 201
Püupin, J., Evron 91
Pouy, F., le Iyc6e d'Amiens 170
Prace filologic/ne 7
Priichter, K , Popularpbilosopliie 7Ö
Präparatiooea zu Ovid 63 191
l]uaxtixä iy Mi^i^vacs dpj[, itatpias
35. 107
Prammer, J., zu Tacitns 194
PrtntI, V., Nekrologe 170
Prauo. J.t Syncax des Vitruv 384
Frecpe Teteroni, coli J. F Franca 838
Pr^cis de rAcad^mie de Bönen 35. 107
- historiques 7
Prebn, A., quae^tiooes Piauiinae 259
Preisigke, aitägypti^che Banfestlieblrei-
un 216
Preiss, H., Religion8gei=;rhirh?r 207. 277
Preller, L., griecbi>che Myibologie 277
Premerstein, ▼., Inaehriften aus Poetotio
71
Pressel, der Eincfiif» der Ilia«» 47
Preuoer, A., Beriebt über Mythologie
907
Preuss, 9 , Lexikon zu den piendo-cä-
sarianischi n Schriftwerken 251
Prickiird, not<'8 on llorace 357
Priem, J., Bedingungssätze bei Cicero
n. CiMr 187
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Aiphabcliloheg Begliter.
dAtioo 166
— of ihe CaTnbrirl'jr l*hil Society 107
— of the Geogr^iphicai 6«*cietjf bti
— «f tb« Liverpool Soeiety 25
noete-verbaox de U cowinrilrign histo-
riqnp df* la Mayt^nn« 26
— de la 8oc. des ieitrpg d'Avejroo 26
— de U 8oe. ucb. d'Bore-et-Loire 25
— de Im 8oc. acad. de Maine-et-Loire 25
fkvdi oonmemarii ed. iL i^choii 49
181. -243
— eonmentary od Alkihiades of Piaton,
tniitlftted b7 H. Wilder 124
Programm snm AmmnliiÜQa dei Plrof.
A Duhr 31
Ftogrammes des cours 2o
Flüiiopt Gothcnkries, QbeiMtsI too D
Co!»te 61
ProDtinciatinn of Latia 77
Propugoülore 7
Pro«cbber^er, X, Hor»s«Uidi6ii 188. 867
Prosdofinii, A., tomba di Este Ol
Prost, sarcophiigfs chn'nVns 29Ö
PruKsioäaky, J. v., de i'ropertii canoi-
Blbos 860
Przeglad archeologiczny 26
Paicbari, J., amia de gEainnairft n^o-
grecque 76. 202
— le po^ne k Sptote 168
Mlleaüoiii de 1* Sod^tö arelL de Lim-
boorg 20
— de rioit. de Luxemboarg 2ü
Feebat eiD,0.,dat ionische Capitell 163.298
Pftti« W , Gruodriie der Gcognidiie u.
(if-chichte 208
Pugiia, F, Stadl de! dirttto romaoo 1ä8
— geoesi dei diritti 216
PintuDi, y, cetalogo delle Nereidi 120
— (-ignificato della formala dp»6t ~
dffü nirpTji AI
Purser, A. C-, liie Hornau üqcouut books
818
PoFchmaTin, Th., Nacbtrige su Alrxnn-
dir Triillianus 38 173 233
Quarulltlätu r des hess. bist. Vereins 26
Quartalf^bnft, römische 165
— ihfolof^isch«' 7
Qtiatrrfages, los Fyirm#es 162
(^ucuiio, uüliie de i'etude des clas-
■iqo^i 88
Qeet^ch, Veflrebfiweaeii am Rhein 216
Qai< berat, L , uo pMtige obacur de Ca-
UiUe eclairci 66
— et Davelay, diotionnaire latin-fran-
Cais 77
Qutting, F., über Pilaefaiiiigeii antiker
Münzen 224
QllioUliaiii inst, erat, par J. A. Bild 64
ed. F. Meieler M« 186w 188. 860
Biboa. C* Gnuidriia der Oeniilelfto der
Philosophie 78. 274
Racinet. das polychrome Ornament 29ö
Rada jr Delgado, elementus de derecho
romano 899
Hadet, G , notes de g^graphie 88. 285
— lettre« de Tenipereur fr»dri«'n 69
— et Paris« inscnpiioDS de Fi&idie 69
Radlkofer, M , die ilteite YerdeoteeboBg
der Germania 66
Radlnw, E L , Skeptizismus 78
Ragoam, Zenalde A., the atorjf of A»-
syria 806
Baoiorioo, F.. del verao Betanio 269
mano^critti del Cato maior 58. 254
Ramsay, W. M.» Fbrygian inscripttons
139
Bftnke, Fr. o. X, PHkpenuioii in Ciaar
54 113 m
— — zu Xenophons Anabasis 54 1^4
Ranke, L. v , Weltg^^fichichie Iii b2
Ranoow, M.» ttaidie Tbeoeritea 187. 188
Raphael, A., Proverbia 228
Rapp<dd, J., Gleirhni^s 38 173
Rashdail, H., uupublished Uoiver&ity
autotee 118
Rasp, K., Unterrichts-Staliatlk 169
Rassow, J., zur Hekabe 238
Rauschen I Q., epbemeridea TuUiafiae
187
Rauscher, G., de seboiys Homeifcis 47
HtvfTat, I.iii;<)nnum 91
lUwliotiou, ü., ancient Egypt 82. 16^
aoa 286
— Bible Topography 88
RawDiiey, H. 0., the Coloaaoa of Bamses
102
Re, C, patto aocoi^ssoiio 97. 218
Record, th(' Babylonian dt OrieotjU 185
Recoeii de PAcftd. de Tem^et^^aronoe
— de travaux dsyptiennes 7
— dea travMiz de la 8oe. d^egrienllare
de TEure 26
Regel, W., Ober die Stadt DaaQrlos
Regell, P., Auguralia 217
Reguand, P., lee lola pbon^tiqiiee 800
— origine du langage 2f>8
Regoier, A.» latinitö de a. Aogoatin ä5.
250
— de mtbeai In lingne aeaeerita 800
Beleb, H. W., Beweiilübniiig dee Aeschi-
nf*^ 1 14
Reicbeuberger, S., Demoathenia de col-
leetfose prooemioroni 48
Beiebeiiben, InfinitiY bei Lukrea
133 2f)S
Reichert, de libris Odyaaeae N et IJ
MI
fiifdt J. 8., diffivaaoD ol atltttbuc ld6
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343
]&ier, GescbicMa det Btilgymnasiams
Landeshut 112
BeifiAGli, &, la coloDoe Tn^ane 162. 298
— «ooseUs ans foyageura 79
— irminmure iatine 77
— Srnrnmnuel Milier. Gustafe d'£icb-
tbaJ 35
— rapotb^ose d'fiomöre 221
— OD faux dieu 197
— monnaie et calendricr 300
— terres-coites de Gym6 102
— la y^Dus drap^e 29S
— &ur Lucain Pbarsale 257
Reinach» Tk, namismaUgae de Cappa-
doce 164. 224
— Dumi6maüqüe üe Biibynie ÜiiO
— Mithridate Eopator 149
Reiubardätöttnpr, (X T., Aafsfttte 11. Ab-
handlnii^en 31
— Bearbeituogen plauümscher Lust-
spiele 198 2A9
Reiuhardt, 0., de praepoiHioiMtm usu
a[M!() Ammianum 195
E^itiüold, U , de Piatonis epistulis 181
ReiDkeoe, J. M., accusatiTiu cum iafini-
tivo bei Plautus 135
Reiscb, E , Heraklesrelief 221
— de musicis certamimbna 94
— Properz-Studieo 64
Biisip TorlesuDgen Ober lat Sprach-
wi?senschafi 77. 201. 273
Reiter, A., de Ammiani oao oraiiouis
obliquae 166. 24U
Reiter, S., de syllabarom in trisemam
loDgitadineiii prodaetarum usu Aescby-
leo 114. 173 263
Reitxensteiiiy B., Yerrianiscbe Forschuu-
m 196. 864
Reliquary, tbe 105
Rcmeojri, » gorög epigramma 234
Re&an, bibioire du peuple d'lsraöl
278
— ftadea d*liiBtoire itra6Hte 278
— di=ronrs et Conferences 168
— ie sarcopliage du roi Tabnit 221
lUadicoDto deirAccademia di Bologna 26
— dei Lincei 26
— deir istituto lombardo 26 107
Rcüiier, L . inscripiiuns de UAIg^rie 199
Repertoire dt-a travaux hiistoriquea 26
Bfpertorium fOr KitOfttwiMenscbaft 7. 26
— der Pädagogik 7
fiesl, W., Reden des Sokrates 244
Rme, la vie scolaire h Kume 293
Benbens, E , docomeDts relatifiB k VhU
sioire dt* rUniveraitt do Louvain 36
Renss, Fr.« fieitrftge aa Xenopbon 54.
. 249
AMter, A., de Quintiliatti llbro de eamie
eemptae elo^oeotlae 64. 192. 260
Renter, A., zn dem Angastiiiiwben F^if»
ment de arte rbetorica 250
Reuter, U.t Augusuniscbeiitttdiea 185.260
R6vilte, J., U religion k Borne Sa 148
— rbietoire des religiona 60
rempereur Julien Hf 84
R^viliout, K, coup d'oeil sur l'art egyp-
iien 168
— lea obligatioiis en droit Agyptien 156.
290
— lettre ä M. Leuormaot 224. 300
Review, da!j»ical 7
Revieta de aotropologia 26
— pentru i>torir 7
— de h\ Sociodad de instruccao 96
Revuu ü AiMice 8
— aisacienne 8
— d'antbropologie 8
— de« antiqnaires 8
— arcb^oiogique 8
^ de l*art ebr^deone 8
— du Ceutre 8
— de Champagne et de Brie 8
— critique 8
— du DaupUnAe 8
— deutliche 8
— des dpux mnndo9 8
— de r£cole ü'Alger 96
— ^gyptulogiqne 8
— di'8 Stüdes juifOB 26
— de Oascogne 7
— df» Genftve 8
— g^uerale du .droit 8
de g^ograpbie 86
— d'hiötoiro diplomatique 325
— de Thi^toire des religiona 8
— bistonque 8
— de l'imilnietion en Belgiqiie 8
— des langues roraaoes 96
— de linguistiqae 8
— du Ljonnais 8
— nomiamatiqoe 104
— - bctge de numianiatique 104
— ösierreicbiäch-iugaiuebe 105
— p^dagngique 8
— de Philologie et d'etbnograpbie 8
— de Philologie et litt, anciennea 8
— philosophique 8
— politiqiH? ei littöraire 8
— des queations bistoriqnea 8
— des queationa adentil^nee 26
— des revuea 8
— russische 8
— savojaieuoe 7
— M'xtieDDe 26
— de la 8od6t6 litt de la Vendto 26
— suisse 8
— ungariscbe 26
Bes, E., Abriae der eeacfaidite der an-
tiken Littermtnr
üigiiized by Google
344
AlpbAbetiscbes Kegister.
iU^jniond, W , histoire dt l'Mi 298
Bbode, bjpotliaCiiA« SitM bei Ho-
mer 128
BhoBmrtee, (rte«i, lee «Bi^at d'Ath^nes
102. 162
Rihbeck, O., Qeeciiidite d#r lOmtsebün
DicbtoDg 147. 906. 275
— Apinao tricaf^qtin 77
— die v«'rlor»*n ^egangeneo Bcenea der
PUutiuiscbeu Bacchides 64
BieherdsoD, G.» de »dorn« pertieolte
apdd priscos scriptom Uta 64. 204
Rieber, L.» Pornpei 102
Bicbter, Beitr&ge sar Gescbichte des
Bcboiweieiie in Jen» 1 18
Ricbter, A . Wabrlielt n. INcbtung in
PUtous lieben 60 214
Ricbter, G., cor Emtuhruog ia die
griech. Trtgikf^r 6S
Ricbter, 0 , der kapitoHniscbe Joppiter-
tempel u der it-ilische Fuss 99
— aber deo locus inferior der römi-
•cheo Bf^doerbaboe 158
— Benützung einer Stelle bei Cicero
für die Relconstruktioo der Rnvtra 155
Ricbter, W., Handel u. Yerkebr 99 160
— die Sklaverei 94
— die Spiele der Oriecben n. Römer
290
Ridgeway, W.. Aristotle Folitics
— Pindar Nem. 24a
— Ursprung des Talente 104
— and Brown, Rasmna 283
Rieger, K. , über Loreoa^ EiQthf iluogs-
prinzip gescbicbtlicber Perioden
BiebemtiiD, J. de, de tttit inttroraeotit
117
Eiemann, O., 6tadei ior le lengae de
Tite-Live 62
ijotaie letine 77. 146. 80«
— remarqiiee Mir l'AttrMtioil demon-
stratif 204
Rieppi, A , bcudo di Enea 196
Rigffeubach, B . untergegangene deat-
idie UniveieitlteD 170
Riley, Athos 212. 285
Riquier, A., bistoire ancieune 82
— bi«toirc romaioe 84
Bitter, E, Tuniversite de Fribourg 109
Ritter et Preller, historia pbilosopbiae
Qraecae 205
Ritterling, E., de legioue X gt^oiina 84
Bivisu dell* Aceademia di Padova 96
— di filolocia 9
— Btorica m inlovana 9
— » sturica iiaiiaoa 9
RiToyre, de K^tade do greo 88. 890
Robert» arcbiologieehe Mirebeo 102.
298
— archäologische Nachlese 207
Robert, C, attische Kfiostleriiischrift 59
If anee im BerttBer Mueon 981
— S^eniscbee 161
— Beiträin? ^ur BrUimof das Teie-
pbos- Frieses 296
— Ober Tberikleiscbe OefiLne 101
Bobert, Cb., iomee dee nedaUlea rela-
tifs auz jenx 104
Hubert, P , obserratioos sar detUL iq>
scriptions 71
Bobertfl, E , an iBtrodoetioD to Oreek
epigraphy 265
Roberts, S., probl^me de Dioph^inte 175
Roberty, dej, Paocieone et ia uouvelle
pbiloeopbie W
Bobioi, & GL, tbe tenple of Solomoii
298
RobiosoD, C. S.y tbe Pbaraobs 206
Bobion, F., la religion ^gypiieone I4A.
817
!Vnsr>!Vnemf^nt (!e Pytbaj;or<> 189
liubiquei, P, de loauui^i Auraii vita 112
Roby, H. J., a grammar of tbe iada
laoguage 273
— introdnrtinn tO tbe Btndj Of JWÜ'
oiau'» Digest 866
— tbe conditional sentence 804
— sonie pointe of Roman law 58
Caesar b g. 251
Roct'k, J., 0 stMitt n' ich Sofokleovych 51
Rockel, C. J , üe äiiUCUllUQlä UbU apud
Tbucydidem 114
Rocznik Akadeinii w Krakowie 86
Hobng, H., dö Nigidio Figiilo 191
RöUig, P., quae ratio mier Pbotii et
Saidae lezua iotereedat 81S
BOmer, A., Homerreiention des Zeoodot
47. 122
Rönttcb. H., semasiologiscbe Beiträge 204
— lezikaliscbe Bxcerpte 14»
— Latein aus entlegeneren Quellen 77
— zur Kritik des Claudianus 188
— Etyma von aller u. andare 204
— Bartb^lemy Latonras 881
Rüsler, A., Prudentius 192
Kotseber, A*, dieAnfhebonf der Skla-
verei 818
Rogery, J. O , de la condition des ötrao-
ger-s 97
Rogge, B., firianemngen an Schnlpfoite
170
liobde, D.. adieciivum apud Sallustiam
1«S
Rohdf-, E., die /oit dns Pittacus 180
Kohden, U. v., cum üermes des Praxi-
teles 16S
Romaaia 9
Boeeber, W.H., Lexikon der Mythologie
80. 148 277
— Üaoaebiid des Artemoo 19S
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Alphabetiacbes fiegittor.
845
Bosch or, w !! , cafceii4aealiiiiuiiator204
— zu Huratiuü 257
Rosi», D., hiKtnry of Greece 279
— bistory of Rome 981
Rose, V., Leben des David too Tbcs^ia
loDike 31. 108
Eoi>eoberg, E., cur&e DetuostheoicHe 17ä.
212. 236
Rosenthal, röm. Raulc^n in Altrig 155
R4)Betb, A., Kreoa in der Antigonc 51
Rossbach, 0., Thoogef&ss voo Atbieou
102
Bossbach- Westpbety Theorie drr miiM-
geben Künste 201. 269
Bost'berg, C, zu Dracoottua 69
Bean, 6, titoli di Ventimiglia 141
Boeii« 0.*B. de, Ansieht des Forom Bo-
iDannm l.'iS
— la casa de> Vaierii 91
coUare di bronzo 199
— elogio metrico 199
— IVpigrafia primitiva priscilliana 141
— e G Gdtii, mi^cellanea per la topo
grafia di Ruma 92
Rotb, F., Willibald Pirkheimer 361
Rothe, C-, Bericht zw TTonifT 179 241
RotbenlH&rg. die £raiehuQg bei den K<)-
mtrn 159
Botbfiichs, J., Tom Uebersetsen 109
Kothlauf, B, die Physik Pialos 244
Rothstein, M , in libellum de sublim i-
täte coaiectaooa 242
Boaire, beasin bydrographique de la
Tuoisie 92. 155
Royer, A., de Tacquisition des froits
civils 169
Bosprawy i sprawozdan)a 26
Rozwadowski, J., de numeris 256
Ramelin, M., StellTertretaog im röm.
Civilprozess 159
Roggiero, E» de, disiooario cpigrafico
71. 141. 199. 266
Rumor, 8., mneaeam lapidarinm Vin-
ceotinum 296
Rondschan. deutsche 9
— für Geographie 83
— literarii>che 9
— nordi^rht» 9
— ueuf II Ii ilo logische 9
Koppel, K., Tbeilnahme der Patrieier
an dun Tributconiilien 203
Ru'^ch, P , zu Hygiu HH)
— Lucretiuä u« die Isoooniie 02
Bntberford, O., teholia ef the Plotas
Uö. 234
Bwsenenti, L., sepelereti di Bemedello
92
8 F., Wilhelm Henaen 86
Saalfeld, 0., Haadbttehlein der Eigen-
162
Saalfeld, G., Hellonismtis in Rom 293
Saarmano, Tb., de Üenumao 123 242
Sabbadioi, R., studio del Ciceroniaui^mo
36
— la lettera di Aleeaaadro Magno ad
Ari-?tot»'Ie 168
~ Guariuo Yeronese 36
^ stodi di Gasparino Banslzza 85
— vita (Ii Francesco Florido Sabino 35
Sachau, E., altaramäische lQ?»chrifL vyi
Sachi}, J , 00 üumeric zoolugy 241
Safranek, J., srovoanl Heto 187
Saggi delP Accademia di Padova 37
Saglio et Pottier, dictionoaire des an-
tiquit^s . 147. 207
Saguier, A., la V6nas da masfte Galvet
222
Sailpf, ü . Stazio e la T» h;iidp 194
Saint- Ullaire, miss Q. de, ietues de Coray
228
Sakkelion, J., Apx^wloftxiä Aifioo 69
i^typa^ai /fi'fTTtavtMtU 140
— fjL£/i&ij dyuÄfiäTwy 163
Sakorraphos, /pouoAoyixd elf tov xard
Ttfxdfjj^ou Aofau Tuij Aur](t)fou 38
Sales y Ferr6, estudios arqut'olögicos 288
Silinas, A . antichiia di Mp«?siiia 92
Salivas et Bellau, eleme^is de droit ro-
main 293
Salkowski, C, Lehrbaeh der Instituiio-
nen 2«)3
Sallet, A. V., Erwerbuogeo des kuuigi.
Monacabioete 164
SallosU scripta ed. A. Eomer 135. 192.
260
par P. GuUlaud 192
von R Jacobs 135. 260
rec H. Jordan 192. 260
- - von J. Pramm«»r 64. 136. 192
— Catilioa, voo A Eussner 192
— TOO J. H. Rehmala 193. 260
by B. T) Turner 192
Gill'> rdition 260
— de belJo Jugurthioa ed. J. U. Schmalz
193
par P. Tbotnas 64. 130
Salvioli, G, responsahilitfi doli' eredt* 97
Halvo, A. de, nolizie intonio Metauria 288
öaruliuger til Jydäk hi»iorie 27
Sammelblatt des bist Vereine in Eich-
statt 107
Samniliiiig dor griech. Dialekt-Iuschrif-
ten, vun ü. CoUitz HO. 197
Sampoio, diTisione delle acque 293
Samwer, K., röm Grenzpolizei 97
Sander, K., Zeiteint heilung io den ho-
merischeo Gedichten 122
Sandys, J. B., an easter Tacatlon in
Greece 88. 153. 285
SantareUi, A^ sooperte in Forli 92. 102
Digitized by Google
346
Sapio, 0., dizionario Utino 77
Baunrta, de, let iges pribitloriqaes d(>
f'Kspiigno 92
Supubo, meaioir hy Th. Wbarton 126
8»r]iuphAg(^ Ton Sidoo 222
•^arreiser, J . InstruktioriPn 109 !C9
b&rzec. K. d«, dtoaverU« en Cbaltieo
8Ö 212
SiiMr, B., die Anllaf • der tUtaariteheo
Gruppn 298
— AusgrabiinKen iu Delphi 285
bHUppe, U., de pbratriis 94. 291
Sayce, A H , alte DeDknileff 169. 912.
2aö
Ihe origtn of relisiob 277
— Algerian uuteti 167
— > tbe captore of Samuia 978
— EgyptitD Oltraka r>9
— Pyibajjoroan llitritc«:; 286
Sayous la r« li^ion ä Koui« 277
Scala, K v., iitzifbuuKcn des OrüoU
zum Oeddent Sil
- Cyporn Tor der röm Ilcrrscbafl 279
Scaiahelli. staziotie preisiorira 288
Scarborougb, W. Ö. , tbe Birüs of An-
■tophaoes S34
Scanh, Koman altars 215
Sciti, anllchitk ftrqii"i)>-i 156
Scbacbt, Lfinffoer bcbulgeseue 3ö
SdAdel, L., Plioiiia q. Cuilodoriiit 135.
192
SfhSfpf, A . Ahrisa der Quellenkunde 82
— Di tiiü tlunei 42 117 175.237
Sebfifer, E , Nepos- Vokabular 168. 2/>4
Scb&fer, H., der lamische Krieg 279
Scliat< r, II. W . die Alcbemie 99
Sthtttirr, J , Gräfismen 129
Öcbauzeitbacb , O., aus der Geschiebte
des Eberbard* Ludwigs •OyrnnultuDS
112
Schaof n'^toin, A., Universiität in Graz 35
Scbedlbau« fj J., au Lykurgs Ke de gegen
Leokratee 49. 12S
Scbeer, £f miscellanea 114
Scbefcaik, H , de Taciti Oeraaoiae ap-
paraiu 66
Senep, P., biblische Arehiologie 207
Bcheidemaotel, H., Bflgelgriberfunde
215
Scbenk. R., anoi Lebrbegnff des Hirten
des Hermas 177
Scbcokl, K , Grabepigrattme 26fi
— Gymnasien Serbiens 110
— Pytbajioreer^prficbo 38
bcbepss, Priäciitiau 54 1^. 19i. 260
— KTangflienbaedsehriften 138
— Handx bnft zu Cic de inventione 254
' SU äuetoaa ForUebea im Mittelalter
65
Seberr, J., Oesehiehte der Literator 206
Srhenrl, A. Besitsredkt 97. 159
Schi*»pare!li, E . di nno scarnbeo 163
Schiff, l'uiiiversite de Ftoreoce 230
8chiller. F. v. , über Völki
lateinisch von Bouterwek
Schiller, Geschichte der rftm. Kaiser-
zeit 84 ^1
— die Geschichte der Kais^rzeu in
höheren Unterricht 09
— röfn. Krit gsalierihamer 2lS
" Berich! Ober röm. Geschichte 210.
281
^ Bericht aber rOm. Slaatsaherthteer
218 293
— I;<>brbueh der QeschichCe der Pida»
gogik 2S9
immt lpfeng, G., oratfenaa nk
moaihenis nomine tradiiae 179
SchinniTcr, Fr„ dp epiiaphia #9
Scblee. Vocabulänum 189
Schlesiens Vorzeit 27
Scbleussinger, A., la Gisars Wiria
brficke 183
Schhack. Coiiradt, Gilbert, ZU CkMt
bt'iluui galiicutu 39
Schliemasn, H., altAgyptiadie Kemdk
l«S
Schlater, J., de saticae Persiasae natwa
I3i
Sdinala. J. H., lateUuiebe Lezflca 213
Schmaus, H., Tadtos ein llaciiahasr
Virgils 265
Schmerl, Prohibiti? bei Plautus 1S5
bcbmid, Wilb., der Atticismns 274
Scbmid, W , pc'iec bei Uumf^r 123
Schmidt, A, Magnet u. KnobUocik 291
ychmidt, Adolf, Archonien 83
Scbmidt, Fr . die eptiapbiächea Kedi»
der Athener 20&
Schmidt. Fr., (MQnchen) Bivium 32
Schmidt, Haus, A<iüekti? im Nibelungen-
lied u. itias 9f
Sebmidt, Ueinr., grieeh. Bynosymik 141
Schmidt, J , zur Ut Epi|rrapb-k 71
— znm Monumentum Aucyranum 6g
Sebmidt, Joh., Aristotelia et Uerbart
praecepta 174
Schmidt, K, de Herodico 119
Schmidt. L., qiiarsiiunes de Piud. car-
uiiiium cbrouolugia 49 ^
Sebmidt, M , Proh^os der Antigene 181
Schmidt^ Max, zur Geschidite der§ei>
graphischen Literatur ISS
-~ Wörterbuch £U Curtius 59
SehiDidt, O K , Oeberliefemng der Briefe
Cic^r(.3 131. 187. 234
— letzt»' K&mpfe der röm. Republik
— zur Eriooerttag an Liidvig Lafi|t
171
d by Cgog
I
Alphabetisches Register.
347
bcbmidt, K. D., Sarkophagrelief 163
SdiOAUer, J., 616ment8 de la langue
grecque 270
Schnee, H-» de Axistophanü manascrip-
tis m, 234
Scboeegans, A., SicHim 92
Schoeidawifld, W.» Akkowtiv des In
hulw 114
ScbDeider, Artbar, der troische äagt'n-
kreis in der Koost 822
Scboelder, dialectorum italicarum
exempl» 71 141 199
Schneider, J., üeer- und HandeUwegf
166 288
Siebneider, R., Berich! la Cisar 2öl
— llenla 92. l.')t)
— llxt'llodunum \'60
Schneider, Richard, Budleiana öö. 17*2,
233
— de Aroadii codico 39
— libellus df oribographia 41
— ad Dioa. Thraci^ ArLem 42
— Theognosti canooes 62
Schneid » wind, £., qQaeatiuncalae So*
pbocleae 126
Schaept M., de imitationis ratione Üe*
liodori 176
Schnorr t. Carolsfeld, H.» Reden ond
Hriofe bei Sallust 193
Bciiüil, Fr., iausa 204
Schöll, R.. athen. FeetcominiaBioDen 167
— Inschrift von Knidos 197
— Polykrite 279
BchOuiaiiD, G F., antiquites grecques 291
— de Eiymologici magui fontibus 118
SehOnbora, aar firkttrong des PhAdrus
125
Schöudörffer, 0., de geouiui Catonis de
agricultura libri forma 56 130
Scfadnenano, J., de lezicograpbi» 87. 1 72
— Herodicea 177
Schott, handehpolitische Bedeutuug des
rolhen Meeres 219
Schräder. £., Keilinsehriften 208. 265
Schrad r, Florentinische Homer*
schollen 122
— die ambrosianischen Odysseescholien
179
— de« Herakleitoe Problemata Home-
rira 47
Schräder, O., Forschucgen zur Uaodels-
gescbichto 90 294
— Gedanken einer Kaltorgetdiicfate 93
290
Schräder, W., Reform der Umversitäten
32
Sehranka, E. M » Epiktet 118. 176
Schrf iher. Th., Bildt ratlas 275
bchreiuer, R., zur Wordigimg der Tra-
chiniai 246
Schriften der m&hr.* schlesischeo Gesell-
•ehaft 97
— des Bodensee- Vereins 87
— der russ. arch Gesellschaft 27
Schröder, L. t., griechische Götter and
Heroen 277
— Apollon-Agni 207
SrhrAtf r, A , Geschichte der deatacben
iiouierühersetzungen 47
Schröter, £. M., Bemerkungen IQ Strabo
62. 127
Schröter, F., ad Thucydidem 53
Schröter. R., üomerlectüre 241
Scbtschukarew, A., Archontenverzeicb-
niss 150
Schubert, F., Sopboklee Aias 246
— atlas antiquiis 211
Schuhen, ü , Zahh>u u. Zahl 294
Schubert, K., Geschichte des Agafhokle«
279
— Geschichte der Könige von Lydien
82
Sdiucbardt, C , Kolopbon 158
— Bereisong der pergamenlseheo Laad-
schaft 285
Schucbardt, H., Romanisches u. Kelti*
sches 77. 146
— über Lautgesetze 73
Schühleio, F , Studien zu Posidonius 51
Schutz, ü., sophokieische Studien 61.
188
Schohmacher, the ruins of Tiberias 163
Scbnlkalonder, baltischt^r 9
Schulte, K , Bemerkungen zur beoeca-
Tragödie 193
Schulthess, 0., Vormundschaft 167
Schultz, G^ rhurd, K.ipitt i de versDUtt
geueribus bei Diomeües 138
Schultz, Rud., quaesiiunes in Tiballum
Sclni!t7\ E-, Uebersicht ttber die grie-
chi^.hr }'hilo>ophie 79 205
Schuhüf, iieiui., (iuaestiones isocrateae
47
Schnitze, V., Geschichte de» Untergangs
dos licideDihums 209 277
Schulz, F F., quibus ex fontibus Üuxe-
mnl Agidie ete. vitae Plutarcheae
60. 126
Schulze, Ernst, zu üoraz 257
Schulze, K. P , römische Elegiker 249
— Martials Catnllstodien 868
— Ir.xnßTjv — inräßiTjy 144
Sciiiii/.o, 1' , Lukian als Quelle tflr die
Ketjutui^ä der Tragödie 4S
Seholse, W., quaeetionea Homerieae 179
— verkannte Aoriste 202
— Mi^c:')lfn ^ 200
— de recouditiouibtts qoibasdam noooi;;;
num in -tig
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348
Alpbabetiichag HegUter.
8cbaro, AaplooiMitehe ÜMidscbrif-
ten 142
Schumacher, E., de republiea Rhodio-
lUD 8a. 979
— tersrhlrpp*'^ Iri'^chrift^n 69
— fiiie lii>(hrilt dei Cyriacu8 69
Scbumacbür, L., de T&cito geograpbu
66. 136
Schumann, J., BemerkQDgen zur plato-
nisrh«'n Apologie 50. 181. 244
Schwabe, B , wa^ m üie bpracbe 73
2Ü0
Schwalbe, Gn«;chirbto de« Dorotbeen-
8tftdt. Rprtlcvmn isiurus 112
Scbvarca, J , Prut«*>>Hor Holm uuü dtn
Demokratie io AUi4>d 96
fiditrarts, B., tcholia in Enripidem 1 19.
IT 6. 238
bcbwaiu, K. Q., ad Lucianum 123
Scfawarfs, W., iDdogermaiiitclipr Tolk«*-
glaube 80. *207
Sr^'wirz. zu Isidor orig. 19«)
bcbweder, Cborographie des Augu-
•las
65
54
64
deg
192
83
— Sur Weltkarte dei RaTennatea
— 7.11 Putn|»orm<» M«'la
— Quelle des Pompouius Mela u
Phnioi
Scbwedler, G., de rebus TegeaUeit
Schw'^U r. A., Goscbicbte der Pbilos«»-
phie im l mriss 78 274
— Getichichle der griecb. Philosophie
79
Schweiger - L' TchenfeJd, A. an grii*-
Chisi-hrn LJitMti 88
— Kulturciiiüusüe u. Handel 99
Sehweiofartb* G., RainensUtte des Sehet
88
Sfhwf!sthal, M , Pirnage de Nio!>ö -JOS
bcbwrucr-SidliT, Bczirbuugen zwi->cbfn
dt>r grit'ch. und lat Sprache 2H8
Schwenke, P , B«Ticbt zu Cirero 2r)4
— Hufi(v»rdus Cicrro Excprpte 58 13|
bcbweiikt-ubecber, quo aimu Tacui dia-
loguü habitttfl sit 66
Schw. r.It, F J., Beiträge zur Wied.-r-
Jierateliufig der griech. Tragiker 53
184
Sdiwippol, K-, B^miniscenien 169
Seh wölbet, L., sor Topographie von
Köln 92
Scipio, K., Augustinus Metbaphy^ik 185
Scoilaud, A., Uadesfahrt de» Od)6beub
47
— Proömium der OdyMOO 47
— zur Od^r*«'^« e 0 7 122
Scott, L f Tuscau htudiea 288
Scribonii Largi oompoeltionet ed. O.
H'imreich 103
Scrinerios, J., ad Horatium 189
BcnoU romana 9
Seanreü et travaux de PAcad^ie dee
Bcieocet »oral«*! 87
S^atiio, R C, the AstragaliMBtei 157
— on the vnrd /'/^ ^'('T:^ 296
Sedulii Opera r* c J. üuemer 260
Seeck, 0., Quelleu der Odyssee 47. 179.
941
— inipensae, MOrtoI 273
Se<liaiis, A, de JuvennÜs vita 61 190
beeliger, Ueberlifferuiig dvr UeldeQt»age
bei Steeirborus 51
h>eelrnHtin, W., Ptolemaeos n. die Sitae
der S- in n inen 288
— das iiüra<ieutscbe Hemlerreich 286
Selbmann, 0 , mytbology 80
Seidel, E , Moniesquiea 151
SeidefT^ticker, A., Wdld>(»^schichti» IfiO
i»eignuboS| Ch, histoire de la civihsia-
tion M
Seiltof» H., ]iomeriidier Ten 14. 179
241
lüeipt, 0 , de Polybii olympiadum ratiooe
189
Seitt, de Catolli carminibos 130
Semper, 0-kar, f: ttfricd Semper 35
Senecae rhetons ed, H. J. Mulitr 260
äeoecae dialogorum libros reo. G. Gerts
64 136. 193 969
— Oeuvres mornle«:, tradurnon 136
— ad Luciliiim pur K. Aub6 261
— — par U Beruier 193
par H Joly 13«
— — choix^ par K Somnu^r 261
— — iraduction pnr L). Beruier 193
~ ou benetils, by A btewart 193
Sepp, Abeumomog der OriedieD 919
— Wanderung der Cimbem 151
Seritfiui, confutaziono i'>9
Serre, Stüdes sur Tbistoire militaire 29U
Sermre, C, 6tade sor la Bimisaiaiiqae
gaaloiae 56
Serfü oomnentarii reo. 0. Tliilo 195.
Seyffert, 0., Beridit Ober Flaotus 64.
135
Sibree, i4aw, fremere 270
bicard, A., les öuides clasaiqttes 35. Ii 2
i7i
Sidgwick, H., ootUnei of tbe hlstory of
Eihics 146
— the Classics and Euglish Literature
33
Sfebeek, U.» Oeechichte der Pejreliologie
146
Siebourg, M., de Sulevis 148. 277
Siegen, K , zur antiken Literatur -Ge-
sebiehte 906
Siemens, Beiseerionemiiftti ans Grl^
cheniaiid 919
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Aliihabeiisehef Begiator.
849
Sierke, E., ein wissMuefaaftliehes Dios-
kureoprtar 231
Siesbye, 0^ Nachruf ao M adrig 171
Si^en. E., OraodsOg^ der Pfaivoetik 79
Silii lulici llias latina ed F. Pktaia 65
Siliographos r« c C. Wachsmnth 61
^vcri><jeotiluui, A., elmo arcaico 222
— trovameoti di Bipe 222
Simocattae historia»", ed C de Boor 127
Simon, J , (Kaiserslautern), Benerkun-
geo zu Cicprus Brutus 254
Simon, J., (Wieu), zur Inschrift von
Gortyn 69 140
— Sur zweiten Hftlfte der loacbrift vou
Gortyn 69 2(1.0
Kmou, J. A. , (DGireQ>i Xenophoo - Stu-
dien t28. 184. 249
Simon, R , de la r'^^'lo catonirnrie ir»9
biul. K. (Toschichie der griechischen
ItiU'ratur 147
— Philologf^oTenaninilang so Zfirich 230
— TU F'irmiciis Matt'rnus 2*15
— über die Gt-herden der Alten 2110
— der Hesiodtsche Schild 239
ffiteler» J., Eumelos 175
» sn Tbeoguis 127
Sitznngsanzeiger der Wiener Akad. 27
Siuuug^berichte der k. bayr Akademie
27. 166 227
— der k. preiis<«. Akademie 27
— der Aka.lpmio in Wien 27. 107. Iö6
— der k. Ijohni. GeieiUcbafl 27
— der estnischen Gnsollsctiaft 27
Six. J -P., monnaies lycieooea 104
Skorpil, arrbaologieehe OnteraachuD;:en
in Thrakien 89
8kjU:töes, J , ntpi äp<rs.ati 31
SiMBecskft, Fr., Bede ▼oo der Oeaandu
5ch;ift 42. 175
älAughter» S., sabsteotives of Terence
137
aevegt, ein Stflck »Her Poetik 112
— technopaegnion poetirum 108
Smith, Agnes, tbrongh C^prus l.')3
Smith, C, on a disk 265
teith, A, Keilscbriftkezte 60. 197
to^tb, H. W., the iDterrelations of ibe
dialects of Northern Oreece 202
— der Diphthong £/ 75. 144
BobolewBki, A., rntonim aaf bo 145
8odM4 den edeneesde Tltry^le-Ffan^oig
2'
— atientifiqoe des Pyreneea-Orientales
27. 227
Sodbmnoeo von Lorenz 215
BegiiniiOk A., acnvi di Pompei 71. 215.
288
Solmsen, F., .Sigma 144. 202
Soltan, Fr., Spradie der Skythen 180.
901
Soltan, Fr.. Mythen-Kreiie im Homeri-
schen Schiff r Kpo^ 241
Soiiau, W., Gültigkeit der Flnbissite 97
— Pralegomena sn einer rOm. Chrono*
logie 8». 161. 281
— Diktatoren i ihre 910
— di*' rAm bchaitjahre SlO
• Suoneufin9temi&8 vom J. 917 910
Sonne, A. J , Bemerkongen sn Aeacbylus
114
Sonnenschein, £L A., cooditional 8eot«>n-
Ctis 145. 273
Sonntag, M., Appendis Tergiliana 67.
138. 263
— Beiträge zu Vi rgil fi7. 138
Sophucle.4. tbc plays, ed. by L. Camp*
bell and E Ahhott 196
v. n J Hohib 61. 126. 246
by R C Jebb 61 126
vou C Schmelzer 51. 126. 245
Ton Schneidewin 245
bp6 J X Se/itriXoo 126. 245
— — von N. W»'cklein 51 182
von Wolff- Bellermann 51. 246
von £. Wunder 196 246
— deotscb von A. Schöll 196
— — tibersptf.t von L Tnrkheim 246
— Antigune, by R. Broughioa 126
ed. J Kral 61
von Ä. Rhallis 126
bhrimptoiis edition 51
traductiou de Hochefort 126
— - verdeutscht von L. W. Stranb 196.
182 246
— 0 (lipus Tyrannoe, von Fr. Brand-
^cbeid 182
— — par A. M. Desrousseaux 246
übersetzt von £ Wul r 246
— Oedipe h Colone, par K Tournier
246
— Trachiniae, ed Fr Schubert öl 182
Qber*Ptst von U. Viehoff 946
Sophocies, E A., Grei k Lcxicon 271
^i^u6Xri<;, ^. , Ihpi toö dpj^atoripou
Arrtxou 'EpYaoxi^piou 217
Sordini, F., muro di Spoleto 99
Surlin • Dorigny et Babelon, monnaies
nabat^ennes 300
Sormanni, de «lobanni Schraderi vita 36.
119 171
SoUriadis, Q.. snr Kritik des Johannes
von Autiochia 241
Soulier, E., Eracüto 177
Sourian, du merveilleaz danf Lneain 69
Sontso, M., intfodttctuin & l'4tudt des
monnaies 224
Spadoni, O, the Etrascans ^ 288
Spangonbergii bellum grammatioale 31
Specht, F. A«, Oeschtohte des Doter-
nehtswesens 110
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850
AlpliilMlitohflt Bcgiittr.
Speijnr. J , laoz satnrft 54. 139
BpeDKel, A , zu OtnotIhfDM 237
— TAI IIuni'Tos 47
— ru bojthokles 61
Sperling, A., Apion 89
Spiegel, Fr. v., arische Periodfl 811. 983
Spitko, L., a cla«i8icus ««kor 110
Spreer, L., Feier des I'adagogmuis zu
i^itbQS 82
Springer, Qrmidillfe der Kniui ge-
schieht*» 298
Sprotte, J., Syntax des Infioitifs bei
Sophokles 126
Stocke, L , EnililttSieti aus der altea
G»>-» hichte 85
Stade, B, Geßchicbte I<ira<^U 149. 2Utf
Stmdtmnili r, II , su griecb. Tragikern 188
» SU Eiiripides 43. 238
Staf^«;, W., ///i^'icxoi' nvajrXu^u 102
biabl. M., quHWitioQCS graffifflalicae 128
— de Cratippo 236
— de hyporrhemate amocbaeo 119. 288
Stais, W , dyäXßnra l'.r.if^äopou 163
Stampe, E., KnTnpensationstrerfiiarf'n 21)3
Stampfer. C, Cbrooik des Gymoüaiuuis
•Q Mf>rao 85
Stange, 0 SfHfii cannina 65
Stander, platoni^^cbe Anamneeii 60
Stangl, I b., lu Ammi&nus 54
in Casilodoriuf 252
— SU Cic or. in Cat. 58
— Kpikritisrbes zum Orator 58
— au Ciccros Brieten 187
~ sn den Briefen des PUbIos 64
~ zu Tue Dial. 66
Staptcr, P., Sbakeepeue et Jes tragiques
grrc^ 248
Stäup, J , tbukydideitcbe Studien 53
Siellenhagen, E., Ober BQcbergescbosse 37
Stegnano, C , tiir IaU SchBlgremmatik
204
Steiger, de Tersuum paeoDicorum 74. 1 14.
269
Stein, A , Ptymology of Meiidies 145
— Ibe Greek Sampi 300
Stein, L., Psycbolugic der Stoa 147. 205.
975
— Krkrnnrni-. ihoorie der Stoa 275
Steitiacbcr» J , byoUüL des hesiodeischeo
Infinitivs 239
tteindoHT, 0., Mircben fom König
Cheop-5 J7§
Steiner, H., Professor Hodinß'er 1^5
Steiubaoaen. 0., de legum Mi tabula-
nun petrie 998
Itstinineyer, R., nr LehrerbHdoogsfragc
110
äteinthal, Mythos u. Sage 81
Stellbonii F. w., Wörteibnch ctvn neuen
Teetomeiil 59. 189
Stemler, 0., des Colleges d'artims 319
SteDenoo, L. om Koionos Agoraias
Stengel, P., zu griech. Sacraiditeriiiü-
mm 96
— Opferspenden 291
— ßopiat itmoy^dat 291
— Nekrolog Karl Schapers 112
StephensoB, IL II., difficnltiee in Jnvenal
257
Stern, £. Xenophons Helleaibe 80.
249
Sternbnch, L., de gnomolofie Teticeno
179
StpMir er, P., eonsldeiABioni solT Ao^
grave 300
Steuding, II , zu Ciceros Beden 187
— zu Sophokles Oidipus 949
Stejert, A., l'6tymologie de LogdnDuni
93
Stiebt'liug, tempora praeterita 122
Stillman, J., ancient Atbens 154
StiUfflAD, W. J., eoinage of the Qreeka
224
Stoccbi, G, studl di storia romana iäl
— cohqni^ta delle Britannfn 910
Stf)lxle, R, italienischf Gvmnasien 169
8toff*'l, histoire de Juleg Ceaar 251
Stuflf*-), A , de la legitime 97
Stolz, Fr., lateiniscbe Formeolebfe 77
— zur lat. Etymologie 204
— Komposita auf -fer u. -ger 204
Stone. K D , carmen aaeculare \06
Stoppi'l, P., speelmen lexiei £uripidei
43
8towA<t<ier. M., su Aotonins 250
— zu Lucilius 258
— Uisperica femioA 168
Strecker, RQcking der Zebntausend 04
209 279
Streit, W., zur Geschichte des 2. puni-
(icben Krieges 151. 210. 281
Btrelzow, A., MI der Qescbicbte der
Medizin 294
— KriegssaniULtswesen bei den Kon. rn
Striller, F , de stoicoram itudttl 78. 146
StruM, G , n^i^i bilder ^BB
Stroliiiius, carniiiia 31
birygowski, J., Ansicht fon Horn
— Kalender des i'ilocalni 149
SCsoliiikarew, A., Mtrapottä itqrp^P^
140
— attischer catalogus iudicialis 19T
Sttidearand, W , Aber Demokratei 996
— cotiinx'iitarii de comoedia 41
— Menandri et PliiUstlonia eonparatio
123
— Pseado^Pintaiehoa de metro berom
Alphabetisches Register.
351
^demaod, W., Sprache der sieben
Wtiien 88
— tractatus Flarleianns 179. 269
Studer, J., Ehetrajre 156
Studi ed atti deil' Accadeioia modeoese
S7
— di filologia graea 9
— • in Italia 9
di btoria e diritto 27
ftodla Biblica 188. 247
Studien ans dem BmedieUMr-Orden 9
— Berliner 9. 105
— kircbengescbichtiidie 228
— Königsberger 225
— Leipziger 9
— philosophische 9
— phonetische 165. 225
— > Prager philologische 225
— u. KritikeD, theologiicho 9
— Wiener 9
Stodniczka, F., Beiträgn zur Qeschichte
der altgriecbischen Tracht 95
Stil Dod Ursprang der Qiebeleeolp-
toren in Olympia 163
— Ztisammeoaetioiigeo im Akropolis-
museum 163
^ Tempelbilder der Braoronia 222
— bemalte Deckziegel 163
— Ober einen Frauenknpf 298
— KOastlerinschriti des Atotos 140
— Aber Kyrene-Darsiellungen 886
» Nachtrag ao VaieBiiischriftea 892
— Antenor 223
— ■Kapatrrdae.t^ 'A^T^^ä^ 108
— ans Serbien 102
Stummer, A . Artikel bei Bomer 47
— K« form der Schiilsyntax 273
Sasemihl. F., Bericht über Aristoteles 41
— analecia alezaudrina 38
Skylla in der AriatoteUchen Poetik
116
— ru Aristoteles Poetik 41
— de poliiicis Arislotoleis 1 16
— VI Arietotelee Psychologie 41
— Idealstaat des Antistbeaee 114
— de Plutonis Phaedro 126. IHl
— XU PlatoQS Theaitetos lb2
— ta Laertioe Diogeaet 42
Sater. H , Mathematik aaf den UolTer-
sitäten des Mittelalters 231
Swoboda, U., cur Marmor-Polychromi-
rung 828
Siroboda, B., de Demoatbenls pfooemiis
237
Bwoboda, W., Vermutbungen sur Chro-
nologie des Markomannenkrieges 210
S^bal, L. Weltgeeebiebte der Kunst
298
— OedAchtniasrede auf Leopold f. Ranke
112
Svbel, L. V., swei Bronzen 163
XuXltifoi iCm¥0r. 87
Szabo, E., sz&raztAldi közlekedO 218
Szanio, K, Hypothek n Scheinkanf 217
Tuchau, L., zu Senecao Tragödien ISKS
Tadtne, oeavres, par E. Jaeob 85
^ opera rec Th. Malier 85. 194 261
rec. Ore Iii- Meiser 66. 136
— — par E Person 136
— • mtsischvonW. Modestow 138.261
— bistoriae, bj A.D.Oodley 66. 186. 194.
261
par H Ooelzer 281
Ton E. Wolff 65. 261
— Annalen, von A. Drftger 194. 961
— — by H Fiirneaiix 961
— . _ rec. M GitllKiuer 194
— — par E. Jacob 65
— — par Materne 66. 186
von W. W. Pfitzner 66
— dialofiue, par H Cioelzer 261
übersetzt von Dr John 65. 261
— Germania, Ton O. K. TOcking 66
~ Agricola, par E. Jacob 194
par n. Nep?en 194
Taddei, A., Koma 97
Tamasaia, il periodo poetieo-eacerdotala
del diritto 166
Tamizey de Larroque, P., les correspon-
dautä de Peire»c 108. 168. 229
— lettrei de Oa6are1 81
Taanery, P , la geom^trie grecque 294
— ponr Phistoire de la science hellöne
294
— scholies sur Aristarqae 884
— 4tndes aar Diophante 117
— roniinuateura d'EucIide 118
— geographie de POdyss^e 941
— trait^ de Moschopoulos 229
— Seeret dee Pythagor6ent 976
— noms des raois attiques 96
Tanzi, C, cronologia dei libri di Caalo*
dorio 160
Tapemona, P., VereiagAtoriz 86
Tarducci, Kr, degli studi olailici 82
Taschenbuch, historisches 9. 226
— Züricher 97
Taseher, R. de, proote dee Hemoeopl»
des 879
Tavitian, S., de Vt arm4nien 73
Taylor, J.» the iivcsos 878
— the mytb of Cnpid and Peyaba 148
~ the myth of Penaoa and Andromeda
207
180. 242
844
Tdiiebatchef, P. de, neiaaden 818.
286
Tegge. Studien zur iat. Synonymik 77
~- Abgrenzung der iat. Phraseologie HO
Taylor, Th., Orpheos
» dialectie of Plato
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352
Alphabttiieliei BefiiUr.
TOfv, die Ortbogimpbfo dtr friMhi-
fefh'^n Nainta 202
— > iLiig^l and der er»8i»i«che Zopt
Ttrvotii», cobMIm, timdoetfoo p»rG.
Uinsno 136 194
— It s AdolpbeSf par Bomb 262
by H. FrfWe 137
^ — par J. Psicbari M
» bjr A. Sloman 194
— Hecyrji, par V Thomas 262
— Pborniiof hy A. Slomaa 262
Terqufin, A., la science romaine 99
Tertulliaiiot volfariaMDWlo da O. Car-
bon e 66
Testameatttm ? elos graecuiu, cur. L. van
£&s 62
iottr. C Ti8eb«odorff>NestlR 62
TesUmentum nofiiiii giMM» ad. 0 de
Gebhardt 127
ed. F. H. A. Scriveoer 62
rec Cd« Tiscfaendorf 847
— — Dacb de Wetie 247
Thalheim, Th , zu n' innrrhos 176
Tbayer, J. 11.« a dr* t k Lezicon 127
TliMeoat, H., antiqaitte de DcMBTre
2 IT)
— listo dos noms patilois
Tbeocritu«), traduit par th. Le Duc 127
TheopbylaMi Simocattae hitiorite «hI.
C. de Boor 127 247
Tbiauconrt. C, 6(ode inr U eoqjimtion
de Catilioa 260
Thiele, U<'bersetsoDgeD ans 0?id 134
Thielmano, Tb , uls fOi, 273
— tibicio, abipi tTi'^ 273
— Framiu'iite archaischer Poesie 'Jl'.l
Tbcma, A., ein Hiit ins gelobte Lmuü
SIS
Thomas, lettnt de Frueeeoo da Bar-
herino 2*20
TbomaH, E., Tacite, dialogoe 202
Tbemeadiik, P., de Lytiie epitbapbio
180
Thompton, £. M., eftrljr claasical MSS.
142
— the Lygdiiiile ioeeriptioii 966
Thompson, J., ihc Owens College 171
Tborbecke, A.« üescbichte der üoiver-
tit&t Heidelberg 112
Tbenret, 0., Chronologie von 218/17
T Chr. 210
ThraenuT, E., Pergamo«! 213
Thucyditiei», par A. Cruiset 127. 183
— von Krüger-Pökel 247
^ by C. D Morrie 62 183
— Ton Franc MnHor 63* 248
— rec. Poppo-Siabi T83
— par E Talbot 2-iö
«— Ubers, von C. N. t. Oslander 248
— niaaiich von Tb. Miitechenbo 248
ThQroer, K A , Geschidito den Gyno»-
s'mmn zu Freiberg 112
Thumb, A., ßäy u. »iW 271
Tbomeer, Ober LeteioonteiTieht 2SD
Tibollns aod Properiiu^. m % rtions, by
G Ramsay 66 137. 194 2fi2
— dritte Elegie, russisch t. C O-ski 66
Tidikfilt, ODtiqvtriik 27
— historisk 27
Tiedke, H., LivinouB 6'>
— Nonniitna 4t^
Tiel'N C P., babyloniscb-essyriBdio Go>
schichte 82
Tischler. O.. über Ajrjrry-PerlOD 219
— Ge-*chichte des Km.iils 102
Tissot, Cli , geographie d'.\irtque 288
Tivier et Riquier, m^tbolo^e 81
Tifz ml, V., commiMiono di niebeologia
sagra 102
Torco, F., Giordano Bruno 35
Toeile*>€n, G., Inschrifieo aoa der Do-
brudscha 264
Toda. E , e-ttHrio« egipfo1o?x'co9 93
Tönniea, i'akultaissvuaieu au Düasel-
dorf 112
Tbpfler, J., qnteeiioMf PistgtrotOM 160.
209
Tdpffer, L., tönaTpdat 217
T6pke, Matrikel von Ueidelborg 86
Tomanets, K., Werth di»r UnndMbrift« n
v(»n Cieeros Cato roaior f»8
Tumassetti, Q., anticbiti di Grottafer-
rata 166
Aosgrnbungen bei Neoni 22
— nntizie rpinr.«fiche 191>
Tonima^i-rriiileli, clima di Roma 92
Tornia. buüa v , l'laiieteocultua 81
Torr, C , Uhodee in modern tiooi 286
— Mausoleum at ILilicarnassoS 82
— PCHr;4baeu8 Irom Jalysos 299
— ibe ?a»es trom Thera 102
Tueti, L., Sterin di Abelnrdo 86
Tournier, E., clef du vocabulaire grec 7&
— Observation Mir rficonomiqne de Xe-
oopbon 184
Tontsnint, M. , von klmriiehen Sttttni
182
Transactions of the Cembridge phiL So-
ciety 27
~ of the biet. Society of Lincashire 27
— Oxtord pbil. Society 28
— Bihlical Arch. Society 27
— Hoyal Society of Literature 28
— Geographica! Society 88
TravMiz de l'Aendteiie de Beiaii 28.
— de la 80c. academique de la Loire-
iuferii'ur SB
— de la MaurieflBO 28
de fioebefon 2fr
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Älpbabetisdies Rigitter.
8S8
Tran, M, Plamidis «pIstalM 108
Treodelenburg, A , SoptizoDiam 2B8
Irtober, O » OesduchU der Lykier 208.
149. 278
~ vnter» Beiürftg« sur Gesdiichte der
Lykier 149
Trief>er. C , Phfidnn von Ar^os 160
Trump. Fr., ob^ervatiooes ad genas di-
eeodi Claodiani 188. 254
T^hiaaoj, M., zu Cic. pro Balbo 187
TüCker, T G , 'irrrng and n'Wnq 2M
— auppiemeotum lo Piautua' Aulularia
259
Tampel, K., die Aitbiopenllnder 211.
283
— BemcrkDDgen zur griecbiscbeo K>'-
ligioDsgescbichte 148
— Kalleoe 81
Tumlirz, K , die tragischen Affekte 235
Torsjewitscb, J , der Vesta-Kalt 277
— über die aedes Vestae 61
Tjbaldos, J. A., 6 ^e<rfi6<; r^c «fciron?-
tffftfC 95
Tyler, Th . tbc Hittites 2in
Tjrrell, R. Y., i^ristophanica 115. 234
— en Pindar Nem. 124
— translation as a fine art 201
Tzunlas, Chr., xardXo/ng nvofidrtev ♦V.)
Uckermann, W , rtic u. ocxtg 40
üd-^igt 28
Uhle, P., de orationum Demoatbeni falso
addictarom scriptonbus 42. 175
Dlrich, W., Bilder aus der Geschichte
147
Uodset, J. , xiir Keontoiss der TorrOm.
Metallzoit in den Rheinland) n 215
Uoger, de antiquissima Aejuaoum io-
scriptione 1 16
Uoger, G Fr, ZeitrecbnuDg 149. 208
— Kyaxares a. Astyages 82
— dif" rom. Kalenderdafca 210
— KuDiulusdata 210
— die Zeiteo des ZpDon 128
^ atUtcfae Archonten 83
— Dionysios PerioRftes 42
— ein angebliches Polybioscitat 60
— > an TbeophrüBtos 62
^ Ober XenophoDS Tode^^jahr 54
ÜDger, J., de ceosiboa proviocianim Ro-
manarum 293
Üofier, R., Bemerkungen zu llygiui fa*
bolae 190
Dnter^urhtjnfirn. philologische, v. Kio^--
liiiH u. Wilamowitz Mf>ll*'ndorff 9. 1U8
Upcoti, L. E. , iutruduciioo to Grrek
Brnlptore 103. 163. 298
ürbaiiitzky, A. T., Elektrizität u. M
netismus 99. 160 U
Uri, J, FraDgois Gayet \il
~ sermooee 260
BlUiMhM« vltf]o1«||loa «UMtaa WH, IV.
255
43
Urlfehs, L. T., arehioloflseiie Antlekteii
16:^ 298
— Grundlegoof der Altenhumswissen-
schaft 147
— ArkesilM lOS
Uiener, H, altgrie^iadier Versbau 74.
143. 201 269
-~ Epicurea 175. 237
— alte Bittg&nge 166
Ussing. J L., Erziehoog tt. Uaterricbt
bei Griechen u Römern 216
i^eXki^ytaxslaa unt^ A. Kdtvara 290
— Ober L&cken in PUutas 135
Vaches, A., Paaiphidi6ikire de Lofdo-
ntim 288
Vaglieri, legioni Mdintriri 210
Vahleo, J , Aouaieu des Ennius 69
— de fragmentis AleoiaeoDit
— in Euripidifl Klrrtri^m
— rlo quibusdam oratioois omatae me-
tbudts 172
ValeDtin,V ,eiiiFreaiidesgnin61. 189 957
Valera, civihzacion ib^rica 288
ValetOD, J. M., quaestionet giaecae »5.
217. 291
— de eaffragio seonm 85
— Menandrus 66
yallaorios, Tb., epitome bistotia« grecae
83
Va116e, L., bibUographie des bibliogra^
phies 171
Valmaggi, L.» le lettore pabbliche a
Roma 275
Vau dcu Gbeyo, R. P., les populatioos
daoubiennes 8S
Yan der Vliet» J., ad Apolei Hetaroor-
phose!^ 55. 129
— ad FroDtinam 189
-> Lifiano 190
— Serviano 66
Vandini, R., appcndice 72
Varjo, J , a regi romaik 218
Yarro, de lingoa latioa ein. L. Spengel
137
Vars, J.» Part nantique 295
Vassis, Sp., syntactica 273
Vanthier. G., de Bacbanaoi fita 171
Veen, J. van, Oelliana 255
V. Veith, Rnmerstrasse Trier-Köln ^♦'i
Yeltmann, Ü., Funde von Römermünzcu
164. 300
Vera, Dio secondo Piatone 78
Vercoutro, necropole de Sfax 286
Verdiöre, P. Cb., hibtolre de i'univer-
site d Ingolstadt 231
YergÜii opera. par Cb. Atibertill 195
— ^ pur J. Duvanx 66
— — von Th ].ad(-wig 137
— — rec J. L'jard 67
ed. 0. Tbik> 187. 195. S6S
'94
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ilnhtlmlwfcii BmMmt.
▼«gmi oper»,
— ^ trftd. pAT Th. Cabaret-Dopaty 67
— cftraima seleeu, ed. K. Eicbler 137
-» fiocolica, Georgien, Aenei«, rec. 0.
Ottbling 66. 16» S66
» m O. BroiiB 187. 195
A nein von W QeblianU 137 2«3
b> A. E. Uaigh 263
— TM. Heyoe-LaofranchiM 67
— ^ voa K Kappet 67. 195
rd. W Kh ucek 67. 167. 195
by T White 263
tfMwtetsd by Ch. Onach 67
— - Ober*i. von G \ 263
— — über^f tzt ton J. H. Vosa 2r>3
— — (6. Bucii; ub«rs«UI von E. irm-
•dier 167
bneoHca» fiorgleft, di 0. Fonagatii
137
Bucolicii, by A. 8üi£wick 263
^ »dogttM tM AeatM «Dgliih by Cb.
Bow«n 263
— tMTficoD «i. A. Sidgwick 167. 195.
263
Ttrhandeliugen der Akademie te Am-
fterdaa 28
TtrhaiidlingM der MiiMliin OeseW-
BCbaft 28
— der St. Gallischen gemeinnützigen
Gesellschaft 28
des bist Vereins von Oberpfdz 28
■ — d«>r Di rpktorcn- Versammlungen 32
"Veriug, Fr , Fandektea 97
Tmartcei. A., •eoperta del Purk» 92
Vemaa, fonilles k Carthage 288
Tmet» M.» l'hUioire dtt itligkn» 61.
148
Tvnli, «n Hör. Odas 163
vniuimiwit rheionehir Sebolminner
110
Terstageo en mededeeiingen 28
^trad-Oraod-Marais, 6tude aar la mort
de Cl^opatre 282
Vidal, P , Efne hi'^tnriqnp 288
Tier tcljahr »hefte, wurtU'mbergisch^ 28
Tierteljabrsschhfi f wiss. Philosophie 9
— fOr Renaissance 6
— für Volkswirt hschMft 9
Tieie, H., de Uemosthenii oratiooibns
117
Tlfil, C. M., Aftariaa 616
Tignnronx, F., cfaronolofie d«i ttmpi
primitits 82
— die Bibel u. die neaeren Entdeckun-
f»n 66. 200
Tiria-Amil y Castro. BMOiOfte eobre un
Maseo de Santiigo 156
Tiliari, P., äavonaroia 35
^mntyJ.H , CliaiitiuiqiimUiiiTenhj 1 10
▼iidmlm, jr., da fbolikvi Klid de vtrii
niottribM »
Viocie, A., ftber den Areoftf 96
Vine, Fr^ Uae^^ar in Keot 66
Vingtrinier, A., «B WWmfMt9 d'Bfppo-
crate 177
Violü, L, statiia di giovanf» 103
Violirt, I*.. cites libres et iödereet 21U
Virgil! grammatid opera ed J. Himer
67. 138 196. 264
Vifckar, F., grieahiecha PrOkliogsuge
154
Visconti, C. L., äiogolarc monameoto
— le exfoto dal taaipio di MinaiTa Me-
dica m
— Stele sepolcralc atiica 163
— etatna oalla via Labicaiia 16S
— adorasione dei Dioscori 163
— tempio di Minorv^ M^^dica
— elencho degli oggetti di arte antica
108
— statua di Ganimede 103
— tf^fn di {Tinvino Pan 103
— iiammenti di tregio 22S
— statua di Marta sedenta 299
Tivaaat, F.« aaikihiti di C&glian 92
— «-rnvi della n'^croprtfi di Tharros 92
Vianiitick , A. de, emplacement dti
Ailuatiques 289
VögeliD, 8 , Twhndi^ apigrapUacfeaSta-
dif-n 266
— bihIiti?r;iplii^rho h^xknrse 141
Völker, i!^., iihiotüuis Iragmenta 51. tö2
Vogel, dl« Strokter der bonttaniicliea
Hexameter
Vo^el, Fr , band impijrro 77 204
Voicei, J.» Scenen eunpideiscber Tragö-
diaB in fasangamildaB 62S. 999
— dia Klagan tliar dia Yaniclituog
Roms
Vogcler, Geschickte des Archigymm-
siums Soest 112
Vogeler, A., Paulas Diaconus 164
Vogels, J., leholia ia Ciearonis Arates
131
Vogrio2, G. , Bericht über homerische
Syaux 179. 241
— BelirAß^e zur Formealahra das grie-
chischen Verbums 75
Gedanken su einer Gesckicbta des
Casassyitama 76
Vogü«, E. M. de, Syria 213
Voigt, E , Florilegtum Gottingense 168
— r^acbricbteu au den delidaa clari 229
Toigr, Hugo, da foatlbofl Pliaii 659
Voigt, M., Bwialil ftbar r6m Sacral-
alierthampr 169. 218
~ Bankiers der Römer 295
— possessio des ager comp&scaas 293
3&S
Tcigt^), rOm. Wititrleitmig im Doim
rn Köln 1«0
VotinDaDo, B., Gottfried Bernb&rdy 171.
231
— Nacbtrftge Wolfs ProleMinmia 122
Volkmann, W . stodia Alcipbronea 173
VoJibrt'cbt, W., BegrQQdimg des Eliaheits-
scbul verzins 32
^ «rt>te HauptvenAmmliuf des Ein-
heitsschulvereios IJO IHO
Yoilbrt'cbt, F., Wörterbuch zur Ana-
baais 184
ToIhDer, A., Shaketpeare n. Plntarch
245
Voallieme^ qoomodo fetereg adora
▼eriat 216
Valgata. Codex Corbeienaie ed. J. Bels-
heim 196
Waal, A., Aasgrabongen von 8t Peter
215
Waber, L., laokratea 47
Wai-kemagel, J«, MiioeUeD aar griechi-
scben Grammatik 144
— bistoriscber IiifiuitiY 208
Wach'^muth, C, Hauptqoelle für die Ge-
acbichie des acbiiacbeo Bundes 280
— zur 'I'npn jraphie von Alcxiindria 213
Wügeutubr, zur Methode des lat. Uoter-
ricbu 1 10
Waddiogtoo, Cb., aur l'aQtheocldt6 des
Berits de Piaton fiO. 344
Wagener, A., int<»rroi 218
— iuseription pdlasgo-Tyrrhenienne 197
Wagener, R., Kriegstehaiiplata im Cbe-
nukerlaod 151
Wa^r)«>r, S.« Römerkaatell Obersebeiden-
tb&i 02
Wegner, J . Jnnggrammatiscbes 901
— zur Präpnration von Plate 244
Wagner, R., de infinitivo apnd oratorcs
Atiicos 48
Wake, C. St . serpent worsbip 290
Waldstein, Cb., Paaitelea 838
Wnlüa, H., aenlplora of tbe Aeropolis
299
Walaer, J., Idealität im Oedipus Ty-
raDDOB Igg. 846
— Lessingiana 168
Waltber, C , imirationis Thncydideae
Tflatigia in Demobibenis oratiooibua
48. 176
Waltber. O.« bei Herodot 120
W/^ljr. Krkiarnng der Ottgiebelgrnppo
von Olympia 163. 2U9
Waaster, F., de iure ^epulerali
Ward, W H., tbe rising snn
— aod Frotbinghaai, Uiuitt ■onaanents
222
Warr, G. C, Aescbvlus Eunieoides 233
— AaoUe alemeat in tka Uiad
293
Warr, 0. G., «ipcilaMnIa In archair^
motrc 108
Warreo, M., on tbe Ciris 196
— inertdtea 146
War^bp^g, A. r., Itbaka 28$
Wartenberg, 6., codex Benaaaia dea
Ovid 858
— Quellen des Silius Italiens 193
Wartmann, H., Denlnag dee Hamens
der Alamanen 289
Was, II , FIstn's Symposion 50
Walkiu, Th., Human Cbeshire U2
— excafatione at Gfaealer 8 Ig
— wall« of ehester 289
— Roman discoveries in Britain 141
— Roman luscriptions in Britain 266
— Roman pavement In London 888
— not'^B from Borne 289
Wattenbach, W., Anleitung anr lat. Pa-
iäographie 142
Rede anf Georg WaHa 118
Weber, A., Handadirilken-yaraeiefaniaae
78
— Ahaly/i, VJ^UÄsac 868
Weber, B , oitaiui apud Aristotalem 4!
Weber, C, stndia Propertiaua 135
Weber, L , qoaaatlones Laconfeae 157.
217
Weck, F., zur Aeneis 67. 196
Weekerling, Panlns-Mnseuv 166
Wecklein, N.» Bericht aber die griecb.
Tragik er 248
— iScbauplatz in Aescbjius Eomeniden
114
Wegebaupt, C. Scribonius Cnrio 136
W» gennr, Ph., Üntrrsnchungen über die
Grundfragen des Spracblebens 269
— die Tblerwelt bei Homer 138
Webrmaoo, Volkstribunat 159
Weidenbach. P., AriitoteleaQ*dieSrhick-
salstragAdie 41. Ilß
Weidnor. A., Wörterbuch zu Nepos 188
zu Ciceros Sestiana 187
— zu Hnratius Satiren 61
— emrtidatiünes Ju?enalianae 133
— zu Juvenal 61. 133
Weil, H , la fable de PiOD6th«o 8S3
— traces de remaniomeDtt dana lea tra-
g^dies d'Eschyle 233
— 8ur l'Alceste d EuripiJe 238
— diaooors eontre Arisiogiton 176
— les postbomerica cydiqnea 237
— the Order ot words 201
Weil, R., KrösusmQnzen 300
Weiahold, A , Oenuswechaet 804
Weise, J., Italien a. die Longobarden-
herr!»cher 211
Weise, 0., volksetymologiscbe Studien 73
Weiftsbrodt, W., de versionibus 8crip>
torae aaeraa 188
94f
WeUseobom, iL, faMphoM MtBora-
bilino 128
WcinsabcN-o, U., an Mbriti 8leiaieluiai-
der 99
Wei><;enfel8, O , mtn Vwl^pn znm
üeberaetseo 1H9
UtitOcker, die Acfora von Athen
285
— ÜMCliMlbaiff llMktM ton Athen
243
— <Hebtlgru|»pe von Oiympu iua. 163
— DaDUfittft-AlUr 141
Wellmaoii, M , de TI>>IIani«o 176
— df» Istro C.illimarhin 47
WeUiug, C, de iu«|uiliaurum ludieiis 21)1
W^lsboto, UeMUehie de« Alters
thams 82 140. 900
WmdiAfid, P., qoMeliMes Mn-^onian te
^ , 4«. 123. 180 246
Weodt, O., btdiiebe Direktorea-Ko&fe-
rena 160
— QeMfaiflkledeiQjaiiMiamitttKarh-
nibe 1 1 2
WtrdmOller EIgg , reJaaiooi fra Tim-
Wpero romano e la ÜbiM 280
er)*», W , TheophrasttH 127
Vermuth, C, de Ciceroow epifiolis 181
187
Werner, J , dirs Aegypttaei 078
WiTnick»', K . Triton von Tanagra 163
Wessely, K , Ephelia grammac« 73
— grjecbiücbe Papyri 200
— eeotrftte greot 70
West, A F., patriotic pMnge in tbe
We&t«riuauoä MgoaUbefte 9
WMtervkk, C, de repafajica Piatoois
244
Westphal. R , griorh HarmeBik 74
— grit-cbiscbe Ubythmik 201
WeetphaleD. date d« CoasUntia 85
Wezt J't notretigie trad. par P. Meoet
Wey, Fr., Rome 92
Weygoldt, G. P., platonische t^ijiJüiwphie
180
WeymRn, ( , die litoleB 148
— au Aruübius 250
— MarUaliä u Alciuiua 2öO
Wheeler, B., gtiechiaelier Noaiiaalaieceat
144
— analogy and thir scopo 201
Wheeler, J R., au Autc decrei 197
Whitehottse, C, «odcs ef DeoioitlieDee
237
Wilamo\vi!z MöUeadorff, die ante Rede
des Autiphoo 115
— Deautika der Metokaa 95. 157
— lu den Homerscholien 241
— iBjrüoi voa £pidaoroa 47. 103
Wilberforcp, K J , tbe fite Baiplfm 149
Wilbraudt F., cella I45
Wilcken, Obalkassigieo ^7
— Obeliskeninscbrift von Phill 66
— Weihinschrift (h^^ Lichas 197
— obserratioaes ad biitoriaa Aegypti
80
— die AebaiB-Papyri 000
— die mempbitiscben Pttpffi 72
— recio üdor viTso 200
Wild, ü., Vergleiche bei Noaous 48
Wllbeim, A., et 0. JoUtvet, le dmit ro-
main 07
WUbeJm, Fr, de Minoeii Oela?io 190.
WUhelffl, 0., Motion der Adjektira 70.
271
Wiliicb, E., aar Qeiehiekte Koriuths
83 280
Wilkens, IL, de äirabuue ö2. 247
Wiikins, A 3., toraria 106
Wilkiii O., growth of tka Honerie
poeiiis 47
Will^uiß, P., le beoat 159
— Meetieas k Ptap6i 06. 101^
Wllin ^ A , zum lai Untenicht 110
Wilperf. J , ein Fresko 222
Wilson, Cook, Antitoielea 036. 244
WidiniaDo, Lodaa 10s
Wiedt maaB, A., Fomhaagoo Ober den
Ol i«'nt 82
— Funde in Godeaberg 280
— Periplat des 8kylax 51
Wiegaod, H., Platäa 83. 880-
WtofTHtid. W , ii:p AI im:inpnschlacbt 280
Wiese. L, Libeusennueruugen 171
Wieaeler, Fr., geschnittene Steine 222
Wiealer, J., aom Diakigiii des Taaitaa
194
Winckler, Ii , Studien aar babylonischen
Ge-chichtü 27Ö
Sumer u. Akkad 086
Windi-cb, E., Georg Gorliqs 06. 231
— Uber Verballornieu 209
Winkler.U ,zurSprucbge8chichto204.269
Winaefeld, H , Hypnoe 106. 06g
^ sortes Sangallenäes 168
— Vasensammtung zu Karlsrobe 299
Winter. F, zur uiiattischea Kuäat 2W
— Grabnal voa Lamptrae 020
Win' her, II., de fas'iis Verrii Flacci 2ö8
Wirib, Mnaphysik des .'^ri'=!tntele8 235
Wirz, U., UUedtirung djea bellum lu-
guitbinooi 21k)
Wiibrow, W. H.. tbe caUcombi 086
Wilt«% J de, antiquites Lambert 105
— l arc de trioinphe dDraage 299
— on miroir etrusque 299
Wkiidi, Ober Bophoklea* KOing Oedipoa
100. 100
Untnens, J., kot griecb. Accentlcbre 76
Wochenschrift, Berliner phUologlMhe 9
— far klass. Philologie 9
Wöhl^r, R, SU ThakjffUdcs 183
iVölfi lio, E., Ober BedMlUgüMMdel 273
das Wortspiel 273
— ftJteste lat. loichrilt 71
SU Cicero EpUU 187
^ ^ WörterverMUhaiw sa MartiAl 62
— Latioität der peregriiiatio 189
— zu QutDtiliaii «4. 135
— 2u Saetoos PraUw 194
— SprOehe 4m tMm Wmn 88
" ooch einmal d quil o. quisquis 273
— Lie«ikali!»che8 77. 201 273
Wöoig, F., die Pflanseo im alten Aegyp-
t» 99
Woisin, J., de Graeoiiram aotis nume-
ralibus 99
Woblrab, M., Platonbandsch ritten 125
Woloott, D , Symposion of Plate 125
Wriii; Kastell m DeoU 289
— römisches Wiaterkger 98
Wolff. C, Atlas 162. 211
Wolff, £ , zur Germania 66 262
Wolii; H., «cloga« latioae 164
Wolff, 0 , Tempel von Jerusalem 22-'
Wolters, P , thessalische Grabstelen 222
Woltjer, J , Overlevering 33
Wolxogen, H. v , Sprmehe o. Schrift 148
Wordsworch, Oospels 138
Wredr. F , de praepositiooe sig 144
Wrigth, 11 J., lek^thoi from Attika 103
Wrobel, V , Arittotelis de pertarbatfoni-
bos aoimi doctrina 116. 236
— «ur lat. Lexikographie 273
WOstenteld, F., Mitarbeiter an den Göt-
tinjischen gelehrten Anseigen 231
Wulff u. Klein, Berichte aber röm. Gr&.
her iu Köln 289
Wanderer, C, cooiectarae Polybiaiiae
182 24Ö
Wurmsen, K., Gedächtnisskuost 33
Wurzbach, C. biegraphiwhes Lexi-
kon 85
Wntk, B., Taciti dialogus 262
X., ein Brief Battmanns S29
Xambou, F., collc;^^ de Saintes 36
XoDophon, anabasia, par F. de Pamajon
128
voo F. Q. W. Vellbreeht 184. 949
— — Rivingtons edition 249
— Kyrop&die, von Hertlein-Nitsche 128
by U A. Holden 63 184. 249
— — par A. Honginot 184
editio Marne 184
— — - ungarisch von G. T6lty 184
— Ecouomique, par L. Humbert 53. 249
— lee Olimorables. par A. Jacob 249
pftrTh.il. llertiii
Xeneiihea. lee atmerfthlet, fm A. Jf on«
ginot 184
— - 6n6 A. Ii ^»Uiapm 249
per S. Sommer 63
foe £. Weisdeoborn 128. 849
■— — russisch von K Ualberstadt 63
Gastmahl, vuti G. F. Rettig 128
Zacher, K, JNomiuulkompo^üon 76. 144.
— zu Aristophanes Wespen 234
Zahirteisch, J, zu Aristoteles 116
Zabu, Th., Dialoge des Adamantius 233
2embeau. L», FeitiMiieB de i'teafrait
299
Zander, C M., quod et id quod 77
Zaogemeisier, K., Oerthchkeii der Varue-
•eUftchl SU. 489
— Momaeeo als Schriftetetter 232
" römische Zahlzeichen 267
— Inttchritt der vicaoi 267
— la Velleioe m
Zaszeri, R., eodlci malatestiaiii 832
Zecca, V., moftttnieiite dal Stoiix 867
Zeit, unsere 10
Zeitschrift des Aachener Geschichteter-
eins 99
— <iir ägyptische Spraohe 10
— der Alpeuvereine 29
— für Alierihumskunde Ermlaods 287
— for alttestameDlL WieNOKhftft 10
— archivalische 10
— für Assynoiogie 10
— des Bergischen Geschichtavereins 28
far hUdende Kunst 10
— für deutsches Alterthum 10
für deutsche Philologie 10. 165
— d. Düsseldorfer Geschichtsvereios 28
— fflr Ethnologie 88
— des Ferdinandeums 88^ 107
— für allgemeine Geschichte 10
— iur wisseuschafil. Geographie 86
— far die Geschichte des Oberrheins 28
— der Gesellschaft fOr Erdkuide 86
von Frei bürg 88. 166
~ für das Gymuasialwesen 10
— des Harz. Vereins iur Geschichte 29
— historische 10
— des bist Vereins für Schwaben 8S
— für Kiichengeschichie 10
— Iur vergl. Literaturgeschichte 19. 106.
der morgenländ. Gesellschaft
für Museologie
numismatische
ffir Numismatik
für die österr. Gymnialen
des Tairistina- Vereine
für Philosophie
fdr preussische Geschichte
far Bealsdialweeen
10
104
104
10
89
10
10
10
Digitized by Güü
858
A1phab«tisekct Bigiftar.
— lur TPrgi ivecoiswiwwiNiiH
— der bafigoy-Siifuios
— fOr wiMratdufU Tlieotofie
-* ta YmiM f Uambttrcer 0«
Zsiltehllll fflr romanifche Philologie 10
— fOr rergl RecbUwitMOSChaft 106
29
10
Uambttrger OMdiiebte
28 !
— — für llennobergische Geschichte 29
<— — ' fQr hessische Oeschichte 29
^ — fOr iQbeckische Geschichte 29
— — für rheinisch«^ Altert hümer 29
— • — fftr rh(»in Geschichte 29 227
— — für &chleswi((-hol««t. Ge«(cbichte 29 1
— ^ für thQriogtscha Oeichtcbt« 98
— fQr allg. Sprachwis-^eiHchaft 10. 106
— für TPrirl Sprach forschung 10
— für V uikerpsychologie 10 106
— iTMtdentwbt 10 106
— 4«tirtttpr«aN.0«MblebtiTmins 2H
227
Zeitung 1. das höhere Unterrichiswe«;eo 10
ZeDer, £., di« GMcbichCe dej Philoso-
phie, ihre Ziele 274
— doppelt« Utetalt der Ideenlebre ria-
tODs 50 244
Zeller, J.. Ranke et WaitE
Z'^rb^T, M., VorlÄufer Leasings
Zerdick. A , qu»e<^tinnes Appianae
Zerffi, G G.f Stüdes
Zeoihen, H. H., Lehre ten den Kegel-
schnitten 219
Ztaja, J Ari^tntrlei de sentu 116
Ziegler, Tb., Kihik 205
— elo Wort ▼00 Aotiioionder
79
171
174
39
278
Ziehen, J , ephemerideo TidHaaae 186
Zielin^ki, Th . (Ttiedeniiig der altatti-
schen Komödie 896
goaeeilonee eonicae 174
— HgrcbenkomAdle 117. 174
Zipm*T. M . drr Gj-mnasi all ehrer SS
Zi«'niaun, F , de auaibematit 157
Zimmer» der Galaterbrief 264
Zieeiog, Tb., Broane on SoKgnao »1
Zimmermann, »ecu?. setias 273
Zimmermann, E , (le epiatolati tempo-
rum mu Ctcerouiaoo 131
Zimnemonii f R. ^ de nothoiUB coodi-
cione 157. 291
Zingerle, A., pbilologiscbe Ahhandloogea
106
ZmioWf A , TaCeitegriff
Zit scher, Bericht
Zlinszky, A , Heliodoms
Zocco-Kosa, frammeDii Papiuiaiu
— la legge OioHa-Tfslo SB
Zöller, M , PrivataHertbOmer 156. 218
^ röDiiicbeStMt*-o.Recbt8altonhümer
ZApfTel, R., Johannes Starm 171
Zographos, A., tpitoH^ fuXirrj fig
ZumarKles, E , Programm der Zog»*
pbo^-Kihlinthek SS
Zompoiiües, D , modern Greek 75. 144.
97t
Zosimi historia ed. MendelsHohn 184. 249
Zwanziger, K H, Chstteiikrieg 85
Zweugew, J., ioscriutiooea italiae 71.
141. 101
148
35
176
255
Dradr ^ C P«ieht in B«lh.
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BIOGRAPHISCHES JAHRBUCH
FÜR
ALTERTHUMSKÜNDE
begrOndet
TO»
CONRAD BÜRSIAN.
HERAUSGEGEBEN
rov
IWAN MÜLLER,
ntorassoii der classischbm fhilologib am der uniysrsitAt erlamoim.
NEUNTER JAHRGANG
1886.
BERLIN
VERLAG VON S^CALVARY&Ca
MDCCCLXXXVn.
Inhalts-«Yerzeichniss.
Seite
Tnmt ümpfukbidi 1
Jacob ThMdor StruYe 11
Emmtnuel doniMit Mfller tod 8. Reinach .... 14
GuttaT« d'Eidithal von S. Reinacii S4
Chailos d'üilMD Mofrii 29
Ladwig Lango von K. J. Nomnaiin 31
Fhuis Hamiaiiii Oandio von F. EyMenhardt ... 61
KatI Angatt Sdiirlitz von C. Sduriits 67
Georg CartiuB von Windisch . . . 76
Karl Schaper von G. J Schneider 129
Max Schneider von K. Brode 147
Bernhard Jalg 177
Johan Nicolai Madvig von J. Heiberg ..... 202
William Hopworth Thompson von H. Jackaon . . . 221
Gottliob Röpor von 0. C rtrntith 224
Henri .loi dan von E. Labbert 227
Johann Surgel von .TM 245
Eme<?f Desjflrdins von S. Reinach 263
Lndolt S{t'})hani von E. Schulze 258
Friedrich August Eckstein von E. Jungmann . . , 208
Albert Fulda von E. Gnau 2öf»
Ludvrig Breitenbach 292
Carl Schnper.
129
Dr. Carl Schaper.
geb. un Ifi. MSzi 18S8, gMt «m 0. Oktober 1886.
Am 6. Oktober mittags 1V> Uhr starb schmerzlos infolge einer Herz-
lähmuiig nach laugen, schweren Leiden der Direktor des Königlichen
Joachimsthalschen Gymnasiums, Uerr Dr. Carl Schaper. »Das unter-
zeichnete Kollegium« — so lautete der Nachruf des Lehrerkolleö'ioms —
»betrauert in ihm eiuen Mann, der sich durch seine reichen Gaben, seine
aufopfernde Ftlichttrenp , >i'im ungewohnlicbo Arbeitskraft, seine bis in
die letzten iStimdeu bewahrte Sorge für die ilim unterstellte Anstalt, seine
öerechtigkeitsliebe und sein humanes, wuhlwullendes Wesen die allgemeinste
Hochachtung und Verehrung erworben hat Wie sein Name mit der An-
stalt, die er in langjähriger Amtsführung mit sicherer üand auch nntor
i^ü schwierigsten Verhältnissen geleitet hat. für alle Zeiten unzertrennlich
verbunden iet, so wird sein Andenken in Allen, denen es fergdnnt war,
vnter ihm an derselben su wirken, ir^n bewahrt fortleben.«
Die innere Wahrheit dieser Worte werden die weiteren und weiten
Kreise mitempfinden, denen der Verstorbene teilnehmend und leitend
sähe gestanden hat, und es kann sich nur um eine AusfOhrung derselben
handeln, wenn ich den Lebensgang des Dahingegangenen den Lesern
dieser Zeitschrift zn schildern Yersnche.
Die Familie Schaper, deren Glieder jetzt durch ganz Deutschland
zerstreut sind, stammt aus dem Halbeistädtijjchen. Der Urgrossvater des
Yeiewigten war daselbst in dem Marktflecken Groeningen an der Bode
Stadtkämnierer gewesen und ein wulilhabender Mann. Noch im Jahre
1856 wurde einer seiuer H^fe dort nach ihm benannt. Der Grossvater
war in seiner Heimatsstadt Phirrer. Durch seine Gattin, eine g-eborone
Beinecke, hatte er verwandtschaftliche Beziehungen /u einer FamiUe
Haltemeier, die in zwei Vertretern die Pfarre bereits 98 Jahre inne ge-
habt hatte. Mall ^[irach noch um die genannte Zeit dieses Jahrhunderts
Ton der Schaperschen Kcke des Pfarrhauses. Dort hatte der Grossvater
zur Zeit der Franzosenkriege mit seinem Französisch aller Welt ausge-
holfen. Diese Kriege vernichteten den Wohlstand der Familie. Zwar
suchte der Vater, der in Halberstadt die Schule besucht hatte, >n Halle
und Berlin dem medicinischen Studium obzuliegen ; allein seine Sabsistenz-
mittel waren im Jahre 1825 erschöpft. Da fafst er den Plan als Freiheita*
kampfer nach Griechenland zu gehen. Von diesem Vorsatz brachte ihn
der spfttere Professor der Philosophie Bitter in Göttingen ab. Durch
dseeen ünterstfitzung konnte der Vater sein Studium beenden. Br wurde
K«krolof« 1686. (II.) 9 '
ISO
Carl SohA^r.
darauf Assistent bei dem seioer Zeit berühmten Physiologen Geb. Rath
Boreoda, dessen BQste in der Berliner Universität steht An dem Sterbe-
batta desselben lernte der Vater dasaan Nichta Jolia kennen, Tochtar daa
Steoerrats Baraodi in Anclam, Sie wurde seine Frao. Dia Oatten log^n
Daah Slbiog. Hiar gawann dar Vater rasch aina . angasabene Stellung,
lonAcbat ala praktiacbar Ant and Krataphyaikaa, dar wfthraod dar Cba-
laraapidamia har?orragaiid salna Sebnldigkait gatban batta. Er warda
Stadtvarardoater. Ala aolchar wandta ar saiiia Aofoiarkaanikalt beaondaia
dar BaiwickloDg daa atftdtiacban ScbulwaMna sa,* ar aala im Vorstand
dar böbam Bdrgaraehola; ar arbaitota aioan Plan tor BaorgaDisation dar
Elamaatar- and Volkaacbnla aoa; ar laitata aocb frai willig dia mit dani -
Gymnasium Terbondana TartiaBfitalt, dia er selbst in ibr atgaotitebas
Leben gerufen liatte. liier in Elbing wurde ihm als ältestes von acht
Kindern Carl Heinrich Juhus Schaper am ir>. Maiz 1828 geboren. Das
Kiud war lebhaften üeistes, nicht eben ?on kräftigem Körper; das schnelle
Wachstum trug ihm eine Schwä'")iung der Lunge ein, die eine Mnlkeukur
milder Art I tseitigte. Den erbten Unterricht emphng es im eileriicheu
Hau^^e; Lernbegierde, schnelle Auffassung und gutei» Gedächtnis zeichneten
es aus. Die Censuren auf kleinen Papierabschnitten sind noch vor-
handen; rotes Papier bedeutete Anerkennung. Sieben Jahre alt wurde <
dar Knabe in die Quinta des Elbinger Gymnasiums aufgenommen, daa aa
jener Zeit unter Mündts Leitung stood. Rasch durcheilte er die Klassao.
Michaelia 1844 erwarb der sacbzehigAbriga daa S^ugnia dar Reife. Daa-
aalba lobt aein bescheidaaaa Batragao gagao Labrar nnd Mitacbfilar;
Flailb und .Aofoiarkaaoiikaii wardaa im ganian lOblieb, abar nicbt immar
aogaatreogt ganaont; ?oo eainar Begabaog bailat aa: »Er bat racbt gute
Aobigan; wir baben oft mit Fraada aalna salbattbätigaa Übungan bamarktc
Aocb die badaoleiidaa Fortacbritta im Qaäasg and in dar Gjmnaatik
wardan barvorgaboban. Mit Piatät gedaobta dar Varatorbana atata aainar
Labrar« voran daa Profanora Hers.
Wia ainst sain Vatar, wandte er sich nach Halle, um besondara
philologische Studien zu betreiben. Er hörte Meier und Bernhardy, Pott,
Schaller, Erdmann, auch den jüngst dahingegaugtäiieu Max Itiincker. Uer
gegenüber l.eos reakiiunaren Anschauungen den libeialeu Standpunkt
vertrat; daneben pädagogische und theologische Kollegien, auch eine Vor-
lesung ilber die Naturtresi hii hte des Men'^chen. Die Prädikate, mit denen .
die i'rulessoren Meier und Bernhardy di ii iu-such der Vorlüsungen teatierteni
aind: sehr fleifsig. ruhmlich tieifsig, mit vorzflglicher Teilnahme.
Von Halle ging er nach anderthalbjährigem Aufenthalt nach Berlin,
Ostern 1846. Boecirh und Lachmann fesselten ihn» namentlich von Boeckh
sprach er mit grofser Verehrung; ar war im philologischen Seminar und
basochte auch die privaten Übungen von Franz und Trendelenbnrg. In
dem späteren ünterstaatssekretär Lehnert hatta ar ainan tränen Batgabar*
Da, &at pllitaUob, arlaidat aain rubigaa Straban aina üntarbracbang. Ba
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Carl 8chaper. 131
war in fitadentiscbeo Forien des Herbstes 1847; er wollte am 6e-
bartatag des Vaters denselben mit seinem Dnerwarteten Besocb aberrascbeo;
osd er kebrte in sein Elternbaus eben nur rechtzeitig zorftck, am den
Segen seiner sterbenden Mntter zu erhalten. Er liebte sie innig; ibre
sorgenden Briefe au ihn nach Halle hat er als Reliquie aufbewahrt.
Seit jener Zeit bemächtigte sich seiner eine unheimliche Lüiulie, welche
durch die philosophischen Studien, die der noch nicht zwanzigjährige
trieb, ^'enährt wurde. Bald fühlte er sich unfäliig zu jeder Arbeit, bald
sireii^Mf Ol sich über seine Kräfte an. Er zog sich auf sich zurück. Die
politi^t he Erregung des Jahres 1848 wirkte uiit, obwohl er in der Stu-
dentenschaft keine Kollo gespielt zu Imbeu scheint. Um einen Brief zur
Hauptpost zu besorgen, ging er am 18. März durch die Dorotheenstrasse,
b deren Nähe er wohnte. Bei seiner Bückkehr iand er die Strafise durch
eine Barrikade gesperrt; er wurde angehalten, mit ihm andere, viele.
Ibm nach rückte Militär; Schfi^se fielen. Im Nu verscbwanden die Helden
der Barrikaden; die Menge drängte in die Häuser; Schaper geriet mit
anderen in ein Gebftnde mit giossem Flnr und Hof» von den Soldaten ?er*
folgt; in einer Bodenkammer werdeir sie eingeholt» sein Vordermann stflrst
zusammen; ein Säbelhieb trifft Schepers Arm, dann' wird er die Treppe
bernntergezögen ; ein Kolbenschlsg macht ihn wanken; in den Hof fliegen
noch. Kugeln, -r Seine Eettong verdankte er einem Landsmanns, der ihn
anr Dialekt erkannte; er hat ihn s])äter nicht anffinden kOnnen. Nachdem
er einem Offizier seine Karte abgegeben hatte, gelangte er auf die Strafse.
Sein Vater, der inzwischen zum Königlichen Kegieruugs- und Medicinalrat
in Danzig befördert wär, holte iiiii nach Uause und überwaciito dort seine
Genesung. Körperlich geheilt kam er nach Berlin zurück und meldete
sich zum Examen; die geistige Aufregung aber war geblieben. Die Arbeit
war fertig: ppstelU — er trat von der Prüfung zurück. Für eine Zeit geriet
er in einen litueii- itz zu seinem Vater, den der Tod der begabten Gattin
vereinsamt, vielleicht hart gemacht hatte. In den Seelenkämpfen dieser
Jahre erwuchs der Jüngling zum Mann. In Berlin war seines Bleibens
nicht, im Januar 1850 reiste er von Berlin ab, sieben Tage später war
er io Königsberg in Preufsen. Der Weg fährte ihn Ober Danzig; hier
erfolgte die Aussprache zwischen Vater nnd Sohn. Durch Verstand nnd
Willen gewann Schaper die Herrschaft Aber sein erregbares Temperament.
In Dir ein edler Sklave ist»
Dem Do die Freiheit schuldig bist!
In Königsberg, wohin ihm der Direktor Hnshacke Empfeblnngen
mitgegeben hatte, vollendete er seine Studien nnter Lobeck nnd Lehrs.
Als er naeh seiner Ankunft sich bsi Lobeck snm Examen meldete, wollte
dieser die Vorbildung des bereits elf Semester zfthlenden Studenten he-
iweifeln, zumal die erforderlichen sechs Kollegien nicht bei ihm gehört
worden wären; aber Schaper errang sich durch sein grflndliehes und um*
fassendes Wissen die Anerkennung seines Examinators in dem Qrade
uiyuizcd by Google
182
Carl Sohaper.
dafs ihr Verhältnis bald zu einem freondschaftlichen sich gestaltete.
Nachdem er die Prfifong bestanden, diente er in Daosig sein Jahr ab>
flpfcterhin worde er OfBsier. io Danzig beganii er auch sein Probejahr
am dortigen Ojmnaainm onter dem Direktorate Engelhardts. Das iweite
Halbjahr nnd weiter als Hilfslehrer nnterricbtete er am collegiam Frlde-
rlcianom in KOnigaberg, das damals Ootthold leitete. Beide Herren gaben
ihm giftnsende Zeognisse. Ostern 1863 wurde er nach Tilsit sn Fabian
fersetet, bei dem er nach eigenem Ansdmck »wie Kind Im Haneet war.
Das Jahr daranf, am 1. Jnli 1864 erhingte er die feete Anstellung;, fast
zehn Jahre nach dem Abgang von der Schule. Er wurde fierter ordent-
licher Lehrer mit einem Gebalt von 400 Tb ileia. Als -Student hatte er
wohl mehr auf^petreben. Und doch war lucrtnlt ein grofser Schritt vor-
wiirts gethau, auch in tiiian/^ieller Üeziehunpr; denn bislang hatte er
20 Thaler Remnneration »auf monatliche Kiindignn$i^« , wie er scherzend
wohl sagte, erhalten. Privatstunden hatten aushelfen müssen, sie mufsten
es auch noch fürderhin. Er war abwechselnd Ordinarius von Quarta und
Untertertia nnd unterrichtete in den drei fremden Sprachen, vorwiegend
im Lateinischen, auf das von den wöchentlichen 24 oder 26 Stunden bis
m swanzig entfielen. Er gab dasselbe bei seinem Abgang Ostern 1858
bereite in Oberaekonda und Unterprima. In dem Programm 1868 beklagt
Fabian den tempfindlicben Verluste, der dem Oymaasinm durch den Ab-
gang des Herrn Dr. Scheper beYorstftnde, unter Anerkennung selnee
•grossen Eifers und Lehrgeschicks ;c er hatte ihn in einem ürOheren Zeugnis
einen »wahrhaft väterlichen Freund seiner SehQlert genannt. Und le
gleicher Zeit IftTst Ellendt^ der das Altotädtische Gymnasium tu Königsberg
leitet, in seinem 'Programm drucken, dafs es »mCglich geworden» dem
Gyrnnasiuin einen Lehrer zu gewinnen, der schon bewährt in seinem bis-
herigen Amte, hoffentlich auch dem Altstadtischen Gymimsjo mit aller
seiner Kraft dienen iiml der Jugend ein treuer Führe i uud Beraihci sein
wird.« Sfh,Tppr erhielt die dritte ordentliche liehrorstello mit SöO Thaler
Gehalt, brei Jahre liindurch blieb er in dieser Stellung; ^Mn Unterricht
blieb stets der gleiche. In Obersekunda, deren Ordinariat ei iime hatte,
erteilte er den lateinischen und tranzi^sischen Unterricht, in £'riina inter-
pretierte er den Horaz; dazu gab er in Untersekunda Deutsch und Fran-
sösisch, in Quarta Griechisch, im ganzen 22 Stunden. Rasch hatte er
auch hier das volle Vertraaen seiner Vorgesetzten und Kollegen erworben;
nach einem Vierteljahr schon schickt man ihn als Deputierten des Kneip-
höfischen nnd Altst&dtischen Gjmnasiums nach Dansig, nm, wie Eilend t,
»der durch einen kranken FuCs der freien Bewegung beraubt wart, sieb
ansdrQckti »an der Feier des 800 jfthrigen Bestehens des Gymnasiums Teil
sn nehmen und bei dem Empfange der Deputationen eine Gratnlationsrsde
nebst einer Gratnlattonsiaschrifl in lateinischer Sprache mit einer An*
spräche tn Qberreichen.c Mit welcher Hingebnng Scbaper sich seinem
Berufe widmete, ersiebt man aus der AufifOhrnng der Gaptivi des Plautna
Carl Scbapor.. 188
doTch natiii Oberaekondaner, mit der er EUendt ni deeson Geburtstage
flberrascbte. Derselbe hobt diese doch mehr private Leistong im Pro-
gramm her?or, in dem es onter Anderem hei/st: Bei der grofsen Sorg-
flslt, mit welcher das StBck sor AoffAhroDg Torbereitet war, liel^ sich
niehte Schlechtes erwarten. Doch wurden die Erwartungen flbertroffen;
memoriert war vortrefflich, die Verse wurden im ganzen recht gut ge-
sprochen.
Als die htädtiscbe Rcalstliiile in Insterburg 1861 in ein Gymnasium
mit Keaiklassen umgewandelt wurde, ward Schaper die erste Oberlehrer-
atelle fibertragen. Das Zeugnis, das Ellendt ihm mitgiebt, ist kurz. Nach
Aufzählung der Geg:enstaTide und Klassen, in denen Schaper unterrichtet
hatte, fährt Ellendt fort: »Gerne ertheile ich ihm das Zeupnifs, daPs er
sich in jeder Beziehung (diese Worte sind unterstrichen) als vorzüglicher
Lehrer und FQbrer der Jugend bewährt hat. Mehr lu sagen erscheint
fiberflOssig.c
Es waren arbeitsvolle» doch glflcklicbe Zeiten. Schaper hatte den
Unterricht, nach dem er gestrebt, nun vollauf, drei Stunden Deutsch, fflnf
Latein» sechs Oriechisch , also fast den gesamten philologischen Unter-
richt in der Prima. Aurserdem gab er Religion in den untern Klassen.
Er konnte Unterricht und Korrekturen bewältigen, weif die SchOlersaht eine
kleine war, anfangs nur sieben; freilich lag eine Schwierigkeit in der gans
nngleicben und teilweis ungenQgenden Vorbildung derselben. Als er in den
folgenden Jahren eine griechische Korrektur in d^n mittleren Klassen an-
statt der Beligionsstnnden erhielt, wurde ihm die Stundenzahl auf 18 herab-
gemindert. Dazu kamen freilich Vertretunirsstunden. Aber damals hatte
er ßtets Zeit, zu wihsenschaftlicher Arbeit sowohl wie zu froher TJnter-
haltung; seine Verbindung mit dem Oirektor Crah, der ihn überlebt liat,
» Wir t'ine freundschaftliolie. Tn K(:mit'i>bei^ scliou hatte er die Lebens-
• gelabrtin gewonnen, die ihn glücklich und sein Hans zn einem Mittelpunkt
heiterer Geselligkeit machte. Sie war die zweite Tochter des Dr. Kossak,
der die erste Oberlehrerstelle am Gymnasium in G um binnen inne hatte.
Hier in Insterburg gebar sie ihrem Mann zwei Söhne; ihr gilt wohl diese
Zeit als die glücklichste ihres Lebeos. Aber bald genug mufste sie die
Freunde in Insterborg verlassen, als den Fähigkeiten ihres Gatten ein
selbstständiger Wirkungkreis sich öffnete. Eine persönliche Gehaltsxalage
seitens der Stadt, die sein Einkommen auf 1000 Thaler erhöhte, konnte
ihn nicht fesseln. Auf Empfehtnug des Provinxialschulrats Geh. Bat
Schräder, der ihn in Tilsit kennen gelernt hatte» erhielt er Michaelis
1804 das Direktorat in Lyck. Das CoUoquiam pro rectoratu gab der
Kommission die Ueberzeugung, »dafe der Oberlehrer Dr. 8cbaper,c wie es
wörtlich heifst, »nicht nur zur Leitung eines Gymnasiums sehr wohl be*
fthigt, sondern auch vermöge seiner lebendigen pädagogischen Theilnahme
und seiner Sachkunde auf den Unterricht in den verschiedenen Fächern
fruchtbar und anregend einzuwirken im Stande ist.« Eä galt zunächst
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C%rl Scbaper.
in tüchtiger Arbeit dae Oymnasiam in der Weise umzugestalten, dni^ es
Schapere Angprfichen in allen Beinen Teilen genügte. Er gelbst Qbernabm
den deuteeben Unterriebt in der Priroa, ebendaselbst den lateioiecbeo,
dieeeo auch in der OberterUe, dsxo hatte er beide Ordinariate inne. Et
war nicht ohne Kampf ^ge^^n eingerissene Mirsbräucbe, welelM teilweis
in feralleten nnbaltbaren Ansichten dea Pobliknma ihre SWat» fanden.
Dasn gesellte sieh hftosltehea Leid; ein dritter Sohn starb einige Wochen
naeb seiner Gebnri, Zwar mochte eine Tochter den Eltern dieetn Verlost
weniger s<|inierxlich machen; sie hatte die ▼oUe Zärtlichkeit derselben;
aber die Eltern begrQfoten gern den Fortgang ans Lyck, wo Menschen
nnd 'Elina nnfreondlich genug gewesen waren. Die Behdrde anerkannte
die Thfttigkeit Sehapers in Lyck, die das Oyrnnasiem gehoben nnd ihn
am Kndo zu der Pietfit der Jugend die Achtunt,' der Menge gewonnen
hatte; gie eruauute ihn im Juli 1868 aU Nachlulger Sonimerbrodtä zum
DireljtAr des Friedrich-Wilhelms-Gjmnasiums in Posen. Das Feld, das
er bestellen konnte, war weil; und fruchtbar; es lohnte ^eiiie MQhe; sein
Schaffen, nnterstützt von treuen Mitarbeitern, gab ihm Befriedigung. Die
behaglicho Wohnung, zu der damals vor dem Neubau ein Gärtchen ee-
hörte, das mildere Klima, die angenehme Geselligkeit, verschönt dnrch
die Pflege der Musik, das Gedeihen der Kinder — eine xweite Tochter
ward bald nach der Ankunft in Posen geboren — liefsen die filtern an
einen Wechsel nicht denken, einen solchen nicht wSnschen.
Als jedoch Friedrieh Gustaf Kiessling das Direktorat des Königlichsn
• Joachimstbalechen Gymnasiums niederlegte und an Sohaper dnrch Herrn
Gebeimrat Klix die Aoffordemng erging, die ▼erantwortliehere Leitnng
dieser grobartigen Anstalt an abernebmen, hielt er sieh fSr Terpflichteti
seine Erifle eininsetien. Und er hat eie eingeeetst Als er im Joli
M2 nach Berlin kam, war die Verlegung der Anstalt aas den alten,
engen B&nmen in der Borgeiratse eine beschlossene Sache; Ar deh Nenban •
war Scheper der p&dagogische Beirai Gymnasium, Internat^ nnd Nenban
warfen eine dreifache Laiit auf die. Schnltem des einen Mannes, und als
am 3. Mai 1880 der Unterricht in dem neuen Hause auf der Wilmers-
dorfer Feldmark begann, war für das Alumnat so gut wie Alles noch zu
thun; Tag für Tag wurde sein Xachdtriken für die inneren EiaricLtungen
desselben in Anspruch genommen und seine Fürsorge rege erhalten —
und so ist es geblieben bis zuoi letzten Ateuizug. Am 22. Oktober 1880
geruhte Se. Majestät unser König die Kinweihnng der neu ^cwuidenen
Schule, der Stiftung seiner Ahnen, in eigener Person zu vollziehen, um-
geben von seinen Würdenträgern. Der 22. Oktober ist wie ein Höhe-
punkt in der Entwicklung der Anstalt so die Hochflut im Leben des
Verstorbenen, dem persönliche Auszeichnung durch die Verieiboog des.
roten Adlerordens und mehr noch dnrch die dankenden Worte und den
Hftndedrock seines kaiserlichen Herrn sn Teil wurde. Aber diese Aus-
seichoong wer nicht sowofal eine Erquiokong, sie war nnr ein Sporn sa
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Carl Schaper,
185
nenem Streben ; das Gelöbnis der Treue im Amte war freiwillig in die
Hand seines Herrn wiederboU worden.
Schon damals gab ea Aogenblicke, in denen etwas wie Schwindel
und Ohnmacht den Verstorbenen packte, eine krankhafte Beiibarkeit sieh
seiner bemftchtigte. Die weiten ond b&nfigen Wege in die Stadt bei
doch nnr mangelhafter Terbindong forderten physische Anstrengongen.
Um nicht nnnOtig Zeit so ?erlieren, ging Scbaper schnell« Dieses rasche
Gehen, das angestrengte Sprechen, die onaosgesetste Arbeit, anch wenn
er allein war, scbädigte die Herztb&tigkeit; die grofse Trockenheit der
Lüft in seinen Wohnräumen jnfolji^e der Centraiheizung that das ihre.
Aber er wollte vüii Schonung nichti» wissen; er hatte sich Die geschont.
Am 29. Mai 1885 beging er das Fest seiner silbernen Hochzeit. Die
zahlreichen und groloartigen Beweise der Teilnahme bewegten ihn, der
körperlich bereits angegriflfen war, auf das Tiefste. Die Krankheit warf
ihn auf das Lager; doch widerstand die zähe Willenskraft dem Anfall.
Er that die Pflichten seines Amtes wie bisher, nur noch rastloser, nur
Doc^ gewissenhafter, in dem Mafse als sie ihm schwerer wurden. Er
beschlenaigte damit selbst seine Auflösung. Zu Ostern dieses Jahres
hemmte sein Wirken eine Brustfellentsdodang. Auf Anraten der Ärzte
sachte er Heilang in Obersalzbrunn; einen Augenblick schien die Krankheit
nachtulassen. Nicht >mit der alten Kraft, aber doch mit der frühem
foeiyiec befft er seine Thfttigkeit aofnehmen sn kennen; rObrend ist die
Sehnsncht, mit der er nach Hanse, nsch seiner Arbeit znrfickverlaqgt
Schleichend hatte die Krankheit weiter gegrilTen: ein gebrochener Mann
kam er nach Berlin aurflck. Der aufopfernden Pflege der Qattin gelang
es noch einmal, trOgeriscbe Hoffnung anf Oenesnng sn wecken, üm
reinere L&fte so atbmen, begab er sichi nngem genag, nach Boitsenbnrg
in nahen Verwandten. Nene Leiden traten anf and Uelsen das Schlimmste
befürchten. Unter dem Beistand des Brnders, der selbst Arzt ist, brachte
ihn die Gattin eiligbt zurück, er suUte duch daheim, bei den Seinen
ßterbeu. hi seiüem Arbeitszimmer, wo er gesorgt und gewacht, laog er
mit dem Tode. Wirre Phantasieen störten die Klarheit seiner Gedanken;
aber die HerrschaiL ubei sich selb&t, lebendiges Interesse au Allem blieb
ihm. Zuweilen war e.s, als wenn er dem Tode noch eine Spanne Zeit
abgewinnen wollte, um nachzusinnen Ober das Wohl der ihm unterstellten
Anstalt; er beruft den oder jenen seiner Lehrer au sein Sterbebett; bis
zuletzt schreibt er Bemerkungen in seinen Scbulkalender. Dann wieder
sieht er murmelnd, wie mit sich allein, die Snmme seines Lebens: »Ich
Imbe meine Schuldigkeit getban and manchmal mehr.c Seine letzten so»
sammenhAagenden Worte, die er am die sehnte Stunde seines Sterbetages
an mich richtete ^ mir die Hand hinstreekend, waren: »GrOüBe an das
Jeachimsthal.« Darauf legte er sieh sarecht; die Agonie flberwUtigte
ihn; nscli i Uhr entschlief er sanft Im Beisein der Seinen.
Die SekHon ergab eine Erweitening des Henens, welche bei der
üigiiized by
136
Qu-1 Scbaper.
verschobenen Lage desselben die Ärzte nicht hatten erkennen können;
dieselb« bitte ein dauenidee Siechtum iierbeigelQhrt ohne Hofnnng aaf
HeiloBg. Er worde abberufen naeb tren getbmer i^rbeit ond doch ge-
riiaen ane der Fülle dea SebaffeoB. Maooigfaeb batte ibn das Leben
anbergeworfen; nun war er in den Halbn eingelaofen; er daebte nkbt
aoa Sterben; kein Wort des Absebieda bat er der Gattin, den Kindern
gwagt; er glaubte die Bntwteblang denelben flberwacben, tbr dieselben
sorgen sn können; fttr ibre Aneblldnng war ibm nie eine Ansgabe u
hoch gewesen — der Tod bat mensebliebe Überlegnog tn sebanden ge-
macht, der Tod ist ein Spötter.
Oewifs! Dieses Leben und Sterben ibt nicht vereinzelt. Dafs Jemand
sich emporarbeitet, um dann zusammenzubrechen, gleich wiu die Frucht
abfallt, wnr)») '^Ip <ljo Heife e/lanirt hat, daH ixt ^ich tausendfach wieder-
hf'lrihU - Mrrt.-< iienscliH'ksal; aber eben, weil e«* geineiusam, ist es er-
^'reilriMi, l%hrenvoll ist der Tod des Soldaten, der in der vorderen
Schlaclitreihe fällt. 80 ging auch in Schaper ein braver Streiter dahin,
den Hingebung an seinen Beruf unter die Vorkämpfer desselben gestellt
hatte. Im Examen hatte er nach damaligem Gebrauch die unbedingte
ficoltas docendi erhalten, im einzelnen die Lehrfähigkeit in den alten
Spraeben, im Deutschen nnd der Pbilooopbie fär alle Klassen, anfserdem
in der fieligion Iflr die antem Clsseen. I>ie voUe fiacoltas im FraniÖ-
eiseben erwarb 6r sieb, als er am Altet&dtiscben Gymnasinm diesen
Gegenstand in Oberseknnda fortrsgen melkte. Im Babmen dieses 2eog>
nissee bat er der Hanptsaebe naeb nnterriebtet, in Posen meist in Lntei*
niseben und Griechiseben. Am Joacbimstbalseben Gymnasium bebielt er
den lateiniscben Unterricht nnd das Ordinariat in der Oberprima ffir eieb,
dazu gab er in ünterprima den Horn, femer Vertretongsstonden, aueb
durch ganze Semester hindurch. Von Anbeginn an hatten sich seine
Studien der lateinischen Sjirache und Verskunst zugewendet, doch ohne Ein-
seitigkeit. Kr S]>rach Hielseud lateinisch und wui'bte in den verschiedenen
Metren seine Gedanken leicht nnd Farhgen»8fj5 mm Aiisdrnck zn bringen.
Er Itevorzu^'te natiu^reniiifs (iie bchrülsteller des klassischen Zeitalterjj.
unter ihnen die Dichter. Seine Dissertation, die ihm den Doktorgrad der
Köüigsberger Universität 1866 verschaffte, zeichnet sich aus durch die
Reinheit nnd Gefälligkeit des lateinischen Ausdrucks. Sie behandelt
Fragen der Metrik. Auf diesem scbwierigen Gebiete fand er in Lebrs
den teilnehmenden Berater, ^^'^nst war er auf sich gewieser. Lohrs hat
wohl am nachhaltigsten auf ihn eingewirkt. Das Tbema der Promotions-
sebrift: de dnobns primis bexametri latini ordinibus nahm auf und fbbrte
fort die Abhandlung im Insterburger Programm ?. J. 1862, die betitelt
ist de tertio bexametri latini ordiue caput I. In ihr sind die sp&tern
Arbeiten iu nuce bereits enthalten. Sie giebt sunächst einen Überblick
thber den Fortgang unserer Kenntnis der lateiniscben Metrik seit BenÜej
und kritisiert die Verslehre Luoian MQllers, die eben damals ersehienen
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Carl SdiAper. 137
war, nsmentlieh aach Mine Mnition dfls Tema, dar ar dia aigana
gaganllbaralalli Est laraoa Dibil aliud, olai Tarbornm ad aantaDtiam
aBQDtiaDdaiii oompoBitomm continoatio ordini rnatnco accommodata. Ordo
matricoa avtem nameria eonatat, qui ictti diatingoantur , clauaola tarmi-
aastor. Caaaora carantii veraus, qui udq; dividontor caaanra, ^ui plaribaa -
ordinibna coniioentar. Caeanra aat anim floia ordinia Domarornan. Haia^
mater igitor, cuins Dumeri salva membroruni aequabilitate irifariam in
partes digeii |>ots?.uiit, nou plus tres chCbU/ab habet: atüiiquiiidiiam^ tro-
chaicam, semisepteDariam etc. p. 8 sqq.
Er legt den Versbau des Hexainetprs in soirur Versrhiedenartigkeit
klar; er veif^J^i <iie Entwicklung desselben von Euiiius bis iu die späte
Latinität hinein; er stellt die (besetze, die Ovid und besonders Vergil
beobachtet haben, fest. Der Kolioband ist noch vorhanden, in dem er
die Verse des VergU aiozeln nach ihren Längen und Kflrzeo, nach dan
Elisionen und Cäsaran aofgaachriabao hat. Von diesem gründlichst ga-
legten Fundament ans erwuchsen ibm sichere Ansichten über Interpratation
oad Emandation dar Gedichte, auch Qbar dia Zait ihrar Entatebong. Dia
Abhaodiosgan flbar dia Eklogao finden aieh io Jahoa Jabrbb., Bd. 80
1864, 8. 683-657 und 769—794, im Poaaoar Programm f. J. 1878,
daa Obaracbriaben iat: Da aclogia Vargili intarprataudia at amandandia
(8. 48), ond in dan aymbolaa Joachimicaa, dia aaa Anlafs dar Yarlagong
dar AnataU 1880 aracbianao; dar arata Aofeata tn ibnan Iat Sebapera
quaeationnm VargiliaDarom libar primoa de eelogis. Wftbrand dia ge-
wöhnliche Meinong dahin ging, entsprechend der Überliefer nng, dafa
Vergil IUI Alter von 28 Jahren die Eklogen begonnen und in (iwb drei
Jahren, also von 713- 716 a. n. <■. vollendet hätte, nahm Schaper eine
doppelte Rccension der Eklogen an: VerL'il habe, nachdem er in dem
Zeitraom von 712—716 sieben Eklogen gedichtet hätte, die Geoigica
Ton 723- 726 verfar*<t nnd seit 725 ein epischer, Gedicht begonnen. Von
dieser Arbeit habe er sich vor der Veiöllenllicfauug der umgearbeiteten
Geurgica 72Ö in den Jaliren 727-729 auf Veranlassung des Asiuius Pollio
wieder zu den bukolischen Dichtungen gewendet, jene aiaben Eklogen
emendiert und drei (acl> 4. 6. 10) hin/ngefOgt. Daa Ganaoera, ebenso
die Gründe, die Schaper aoa dar Oberliefarong upd aus der Form wie
dem lobaU dar Gediebte aelbat entnahm, darf ich hier ftbergeben.
Sebapera Aofatellnngen fanden Aohftnger und Gegner, atellten aber aeine
bis in daa Elnaelne genaoe Kenntnia dea Vergil aufaer allen Zweifel,
thwr die Georgica brachte der Jahreabericbt dea Kgl. Joacbimathalacben
Gymnaaiama 1873 eine l&ngere Abhandlung unter dem Titel de Georgicia.
a Vergilio emendatia (72 8.) Die Zeitachrift fflr daa Gymnaaialwaaen ?.
J- 1877 enthält eine Darlegung »Aber die in der eraten Hftlfte der Aeneia
dnrcb die moderne Kritik gewonnenen Resultate.« Konservativ hält
Schaper an der Überlieferung im wesentlichen fest. Miscelleu, die in
den Jahrbüchern för Tbilologie erschienen, zeigten den sachkundigen und
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138 CatI äciiapef.
BcbarfäiDntgen Kritiker. So kam e«, dafs ?od der WeidmanuscheD Bach-
bandloog an ihp nach dein Tode Ladawigs 1874 die AuffordeniDg erging,
deaaen Anegabe in den nenon Aoflagen za besorgen. Er folgte diesem
ABanehao; ar ist seiner Aufgaba gerecht geworden; bis in den Tod be«
adiftftlgta ihn dia Aoafeiioog diaaea Warkaa. Br batta aaii dem Jabii
1682 den Berieht flbar dia rOmiaehaB Bokoliker für Bornana Jahraa-
bariahta* Waa Sehapar bringt, lal ganaa jind nicht nindar njBikaaandi
bagraiflteb ganng, dalb im varganganan Sommar nach dam Toda GentiMs
dia Anfraga an ihn erging, ob ar nicht anah dan Bericht flbar
dia Aanaia anf aieh nahmen wollte^ Oantbea pU^tiliefaar Ted hatte ihn
hart getroffen; ar aalbat «ar baraita in Salsbronn, todkmn^ Br, dar for
keiner Mühe zorflckseheote, steht diesem lockenden Anerbieten sOgemd
gegenOber; aber er hofft, »bei weiser Beschränkung und Aufgabe anderer
BeschäUiguugeu« diese Arbeit leisten zu kuiinen. Die Tage vor seiuem
Tode durchlas er noch Ribbecks neue TextaQsgabe.
Wie im Verp-il war Schapei im Horaz zu Hause, und Horaz, will
mir scliiirnn. stunl üim höher; ihn citierte er im Gespräch häufig. Aus
Oden uiiti Epoden, desgleirben aus dem Valerius Flaccus macht« er die
Auszüge für Wölfflius Archiv für lateinische Lexikographie und Gram-
matik. Seine Mitarbeit erstreckt sieb nach Mitteilung von befreundeter
Saite auf die Artikel abacaa bia accentus, im ganzen etwa auf die Beant*
wortoDg fan 200 Fragen, s. B. nach dan Varban anf «nno, den Sabstan-
tivan auf -aatar, den Badawandnngan mit aatara, dem Untaracbied im
Gabraoch Ton cnnrna, nncne, pandos» von trana und oltra, nach gawiasen
EUipaan» BprichwOrtam n. dgl. m.
Dia Jatainiachan Dichter waren aain aigantlichaa Arbaitafeid; ihnen
arbaitata ar an aainam Teile mit an dan Fortachritian dar Wiaaanatehaft;
anf andern Gabiatan war ar bamflht ihnen in folgen. Hit den griechi-
achen OeiBtaaheroan blieb er anf Tartraotam Foüw; ar laa aia mit gleinb*
atrebenden Genossen. Ein Kreis von Freunden der griechischen Utteratar,
meist Direktoren Berliner höherer Lehranstalten hat sich zur sogenannteo
üraecü /u«HuiiaengeLhaii, um in wöchentlichen odei jetzt vierzelmUgigen •
Znsammenknnften sich den lieüufs der LektQre eines griechischen Meisters
zu ver-( liaffon. Schaper o-ehörte zu diesem Kreis. Diese gemeinschaft-
liclio Lektüre geiiel ihm s^. dufs er ein ähnliches Lesekränzcheu unter
den Herren des Joacluuucuui ins Leben rief. Man las die griechischen
Tragiker; während ihn die Gedankentiefe des Aischylos, die Meisterschaft
des Sopboklaa begeisterte, hatte er von Euripidea eine überwiegend ge-
ringe Meinung.
Diente die Beteiligung an der Qraaca, abgesehen von der gemfit»
lieben Vertiefung, die in der Brbebong inm Idealen liegt» mehr dato,
Qewonnenaa und Bakanntea anfrafrieahan nnd faataahaltan, ao gahdrto ar
dar archAologiachen Gaaallaohaft an, nm flbar dia naoaatan Anfdaelningan,
die der Wiaeenechaft dea Spatana gelangen , nnd Ober ihre Tragweite
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Oirt Sehftper..
189 .
iMriehton lo hiyren. Selbfli kein Foneher aof di«Mii QebnteD mhm er
Keuitiiiwe in aich uf, pm dieselben* lo Temrbeiten ond weiter m geben,
lomebt doeb an seine SebOler. Neben die wiseenscbaftliebe Seite seiner
Aubildang tritt bier die pftdagogieebe. Er gehörte' der pftdagogieeben
OMellsebaft an, einer der ftltesten Berlins, die im ganien swAlf Herren,
Direktoren nnd Freunde der Scbole bilden. Jeden Monat findet eine Ver-
asarailong statt. So war er anch Mitglied der Berliner Ojmoasial* nnd
BeskeholIebrer^GeseHsehaft, im Jahre 1878 ihr Leiter. In der lettten
Sitznn^ desselben ward über eine neue 1- erituordnuug Beschlufs gefafst, die
freilich in ihrem wesentlichsten Punkte, in der Festlegung des Anfangs
der Schnlsemester auf den 1. Januar und 1. Juli prakt^che Geltung noch
picht erlangt hat. • *
In seinen gesunden Tagen versäumte er nur selten die Zusammen kunfce
dieser Vereine; ich werde nicht irren, wenn ich ihn einen beleben ien
Alittelpiinkt dersolben nenne; denn alles, was er betrieb, betrieb er mit
dem ganzen Nachdruck seiner Persönlichkeit Was ihn gern in diese
Vereine führte, war die Anregung, die der zwanglose Gedankenaostausch
mit den erfahrenen Männern der Wissenschaft und der Praxis zeitigte.
Und nicbt blos p&dagogiecbe Praxis kommt da in Frage. Seine lebbafte
Teilnahme an allen Vcrkommnissen im Leben des Einseinen, der Bflrger^
lebaft, des Staats fObrte ibn weiter. So nnterstfiebnete er den Anfraf inr
HersteUnng eines Denkmals Iflr Geibel. Willig stellte er seine Krftfte
in den Dienst edler Unternebmongen und gern wurden seine Fibigkeiten
lerwertet Daoemd gebOrt er den Yorstand der Lotherstiftong an; er -
iii unter denen, die die Aofiatellnng eines Obelisken anfeinem 5ffentli6ben
Platse Berlins betreiben, ^n Mabnseicben allem Volk, Trene an baiten •
Qett ond dem Kaiser.
Treue gegen Gott! Um Ini evangelischen Glauben war es ihm ein
erübtes, heiliges Ding; er Ititete ja eine ausschliefslich evangelische
Gemeioschaft. liegeiuiar&ig wie kein anderer besuchte er den Gottes-
dieost. Er mochte es thun, um das Beibpiel Lehrern und Schülern
lu geben; or that es auch seinetwegen; es gab keinen äiitmeiks:iiiieren
Zohörer, Gern erörterte or die Dispuaitiou und Ausführung der Predigt.
Ihn freute der EinfluJs . den die Reden des Anstaltsgeistlichen Professor
Scholz auf die Schüler hatten; ihn freute das Anwachsen einer Ge-
meinde, . der eifrige Besuch des Gottesdienstes in der Anstalt von Berlin
aas, der die Übersiedelung aus dem Betsaal in die grüfsere Aula not*
wendig macbte. Er ganz persönlipb wollte seinen Teil haben am Gottes-
dienst, und so grofsen Beifall er aneb der Heranbildnng eines Kirchen*
Chors ans 8cbalern sebenkte, die Beteiligong der gansen Gemeinde am
Gesang ersebien ibn docb richtiger. GottTortranen galt ibm als die einsig
mbre Grundlage Jeder Gemeinschaft, der Familie, der Schule, — jede
sewer Bcholreden wies anf diesen Punkt des Staats. Er war ein
Patriot, der die Volkswohlfabrt gegründet wissen wollte anf Gottesforcht,
Tme mid gute Bitte.
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140
Trene gegen den König und sein Hans! £r z&hlte zn d«r aalioiiBlUbe-
ralen Partei, id dvnn Berliner AusschuEs er eine Ztit lan^ während dw
ntbugtr Jahre geeeaten bat. Wirkte der Niedergang der Partei mitr war
M die weite Bnlferonng nach der Verlegong der Anstalt, genog! er Mg
sieb fom pelitiaeben Treiben lorflck, ala aeiner Tbfttagkeit eio Heuet Feld
eieli Öffoeto, das ibm dgrcbaoa sueagte. Frfib achon war er io die Logt
eipgetnten; er batle aieb eine Stelloag in ibr «q erringen gewollt l>oeb
in den ersten Jabren seinea Berliner Aofentbalta bat er die Lege ktan
besncbt Dann baoMn Anfforderongen fen Prenfiien ber, eo griff er
aacb bier mit in, wnrde Meister fem 8tuhl, wiederboll ist er daaa
ZDm GroHsnieiBter gewählt worden. Es scheint eine WQrde^ die wohl den
Ehrgeiz lei/ta kann, die über -eine Mannt .skrali für sich ganz fordert
oder fidui aufreibt. Das Amt eines Gro^smei^>te^s gab ihm Befriedi-
gung; der Mittwoch - Mittag? fand ihn in der Sitzuni? des Bundes-
direktoriunjs. Aus ihr, bp^onders, wvnn 1 itMi'L'icrti^ ;ni.s den weilen,
dt'utschen (iaueu Teil ger.omnien iiatten, kehrte er körperlich zwar er-
müdet, ja erschöpft, jedoch stete angeregt und in fröhlichster Stimmung'
beim. £r mochte den Gedanken, der ibm von jener Seite nahe gelegt
zu sein scheint, nicht mehr ganz abweisen, kttoftigbin dae Amt eines
Qrofsmeisters ala alleiniges an Terwalten, eicb ans dem Scbnldienat sorftek«
sQsiebsn, sei es nacb asiiisB sscbtigsten Lebensjabr oder wenn er eaia
Jobiliom als Direktor gefeierl beben wflrde. Man merkt an dieeer Selbet-
tAneebong, wie scbwer, ibm selbet onbewofst, die Krankbeii an aeinen
Marke lebrte. Der ancb aoletst von Bntiaatnng im Scbnlamt niebts
wissen wollte, als ibm sein Körper versagte, der bitte in den T^gen der
Kraft ebne seinen Beruf nicht leben ktanen. Denn alle eeine vielseitige
Tbätigkeit batte doch nur einen Mittelpunkt, alles diente nur einem Zweck:
er will sich tflchtig niarhen, «ich tüciiiig . s tialten zu seinem Amt. Auch
seine Logeuthätigkeit hat ihren Ursprung in diesem Zweck. Als er iu
Tilsit in die Loge zu den drei Weltktigfln eintrat, that er es, hui ^ich
Gele^^enheit zu verschafTen , öffentlich zu sp: fclieti. ihni schien dem
ßchulniHnn etwa« Wesentliche« zu mangeln, dem die Befähigung zu freiem
Vortrag telile. Die Übung sollte den Mrister machen. Er leinte es, im
Vortrag auch auf die grofse Menge zu wirken, nicht nur der Schüler,
sondern ebensosehr der Erwachsenen, fir sprach stets frei; nur eine
Bede hat er meines Wissens gelesen ; es war die Gedächtnisrede auf
seinen Amtsvorgfinger, Herrn Geb. Bat Kisssling, die er in der Aola des
Wilbelme-Oyrnnasioms bielt
Zu seinem Amt will er sieb tficbtig macben, und dies Amt war
scbwer. Er spracb es nicbt aus, aber er batte die volle Empfindung von
der Bftrde, wekbe ibm die Leitung der arbeitreicbsten Scbnle Berifais auf-
erlegte. Bei dem plötilieben Abieben des Direktors Clemens ftnlkerts er
mir gegenflber, wie furchtbar rascb disee Tbfttigkeit den Mensoben auf-
riebe« Kiessling hatte secbe Stunden gegeben und war müde geworden, dals
Oirl Sfihaper.
141
•tBoIm «lebto; Scbaper gab deren sebo und in diesen lagen zwei Kor-
nbtnren, neben der der lateiniecben Extemporalien nnd Sxercitien die der
Itftetniadien Aefsfttie; er kennte eieb ntcbt enteoblieleen« aof das Ge-
wiebt einer vollen Faebetimme bei der Reifeprflfong sa Terticbten. Sr
bitte eteli eein dflrfen anf dieee LeietnngeAbigkeitI
Scbaper beeafo ' andrereeita die F&bigkeiten, die ihm eein Amt
erleiehterten; allen ?oran atebt die Liebe au eeinem Beruf; sie hat
ihn bis in den Tod begleitet. Entgegen dem Wnnecbe seines Vaters,
der gern den ältesten Sohu als Dozenten an der Universität gesehen
hätte, war Schaper Lehrer geworden. Er besafs ein hei vorrag-endes
Lehrtalent; ihm eignete die Herrschaft Uber den StoflF, der klare Vor-
trag, die mühelose Disziplin; er förderte auch den weniger Begabten
oder Schlaffen zu dem gewünschten Ziele. V^>a grofser Bedeutung er-
«»ohien ihm die Wiedergabe des Gelesenen am Heirinne der Stunde in la-
teinischer Sprache. Das kurze, präcise Sprechen in der Klasse wirkte
zaräck auf den Vortrag Oberhaupt, ihm fehlte das weiche, ich möchte
sagen, feuilletonistische Beiwerk. Manchem mochte zuweilen Inhalt nnd
Vortrag eeblicht erscheinen; aber am lohalt gefiel stets die scharfe Dis-
positioo, am Vortrag die Sioberbeit dea Auftreten«, die Vornehmheit dee
Aesdrocke, daa glatte, tadelloee Sprechen, das hier nnd da noch den Ost-
prenlsen verriet Anf die Sache kam es ihm an, nicht aof den Sehein.
Kein noch . so glänsender Vortrag täuscht die Knaben hinweg Aber den
Mangel an FersÖDlichkeii Diese allein erzieht, giebt die Zochi Der
UDterricht dessen, der sich selbst aof strengem Wege führt, ist mehr als
Ueberliefemng bestimmteu Wissens, er flbt 'den Willen aur Selbstthfttigkeit,
er ist eine Schiile sittlicher Arbeit Schaper besafs diese PersSnlichkeit
Ich berufe mich hier auf Ua» ulleiitlich abgelegte Zeugnis eines mir
werten Kollegen, der als Schüler« des Gymnasiuins in Lyck den Verstor-
benen zu seiner Antrittsrede das Katheder besteigen sah. Er w ei f;« noch
heute von deoi Batin, den das Auftreten des Vortragenden auf den Ter-
tianer nnd dessen Mit-'rlinler ausübte. Schaper regierte seine Schüler mit
Blick und Wort; er strafte nur selten, nur den Schuldigen, aber dann nach-
drücklich. Er sah in seinen Primanern die Hoffnung und Zukunft des
Staates, aber er behandelte sie als werdende und unreife. Kr war gerecht,
entschieden, human. Er verlangte Gehorsam, aber er liefs Geist und
Qemfit der Schiller frei und fröhlich ; er wollte keinen knechtischen Geist,
den er fftr seine Person ferabschente. In der Antrittsrede in Lyck rnft
er eeioen Schillern die Mahnung des Demosthenes zu : Mart» fth ihoBäptf^
Mpamp /u^/anj duäyxnj ^ bnkp rihv ytyvoftdvat^ ata^uwj^ Sa&hp ^ nk^fyaJt
wollt 6 rott <Ru/£aroc aUeaftoc^ ^ jJLrjxe ysvoixü oure Xiyatv äJ^tw* Den
* gaten Kern eines Jeden frj»i sich entwickeln zu lassen, das Böse xn Über-
winden darcb das Gate, das war sein Sinn!
Freiheit liefs er in gleicher Weise dem Lehrer, auch dem jüngeren.
Er glaubte uichl au eiueiiei Methode bei den tauseud Verscbiedenheiteu
142 Carl Sebaper.
der lehrenden Individuen ; er gab Hülfeu, leii»6 KiQwirkuQgen ; schliefsUcb
aber mocliie sich Jeder seüie Methode schaffen, nur dafs der Direktor das
Q«f&hl haben mufste, es werde etwas geschafft, nur dafs am Ende des
Ssmestors dis Eetoltate den Anforderungen genOgten. Es war ihoi lieb,
wenn seine Lehrer neben dem Tagewerk des eigentliebeii Berafa ein selbil-
flUkodigee 8lodiom trieben; er half ihoea Zeit zu eigener Arbeit ge-
witmen. Arbeit eben war ibm der Talisnao, der Leib mid Seele geeuid
erbAlt
Die Zflgel des Begimeoie hielt er fest In d4r Hand; im SiaietnM
nachgiebig, fiüla das Ziel nidit beeintrichtigt wurde. Gegenrede war ihn
lieb, so lange die Saohe ilen Vorteil hatte. Er beeaXk die Ffthigkeit, seine
indifidoelle üeberteogung frei so erhalten ?on Starrheit; aber «r konnte
anch schroff abweiten. In ihm war lebendi(^ Schillers Wort: Wahrssi
Eifer genügt, dafs das Vorhandene vollkomnu ii sei, der falsche will stets,
dafs das Vollkommene sei. Seine Autorit.u hielt er intakt. Er fühlte
die Schwere der Ver.iüLvvorlliclikoit und wdlte sie tragen; keinen Fadeu
des Getriebe» Inr^^ er aus der Hand: im Alnrnnat herrschte er mit iwipe-
ratoriecher Strenge, dann mtlir Memecke als Kiefsling gleich. Kiel^iing
hatte die Inspektion des Alumuatä, die Meinecke in den letzten Jahren
abgegeben liatte, wieder übernommen, doch so, dafs er die Leitung der
wöchentlichen Konferenzen der Adjunkten dem princeps derselben über-
iiefs, der ihm nur Bericht abzustatten hatte; Schaper nahm auch den
Vorsits in diesen Beratungen. So hatte er wöchentlich zwei Schulkoo-
ferensen, da anch das Konsil der Profeesoren nnd Adjunkten jeden Mon*
tag zosammentrat. Es wurde damit eine raschere firledignng der Ge-
schäfte ersielt^ die bei der Nenbildnng der Verbftltnisse nicht nntersehitit
werden kann, aber auf Kosten 8cha[»ers; sein Amt war in Wahrheit
aehwerf Und an der Neuordnung der inneren filinrichtnngen traten hin-
dernd die finaosiellen Schwierigkeiten,' die sieh infolge deeNenbanes und
des geringen Erlfees ans dem alten GrnndstAcke ergaben.
* Ba wftre eine dankbare Aufgabe an untersnchen, in wie weit die
Eigenart des Joaohlmicnm anf Schapers Ansichten Etnflnfs gehabt hat^
wie weit die Ausgestaltung desselben atis seiner Initiative hervorgegangen
ist. Ihre Lösung ist für mich unmu^'lu h . (i i die Einwirkung der Be-
hörde, d. h. zunächst des Herrn Geheiiurat Kiix sich meiner Kenntnis
völlig entzieht. Derselbe legte bei seiner EinfOhrnntr Schepers in »las
Direktoriat des Joachimsthalschen (> vtniiasiums üie Wirksamkeit von
Meier-Otto dar. Es will mich bedüukeu, dafs sich ähnliche Züge in dem
Schaffen beider Männer finden, nicht blos in Äufserlicbkeiten ihres
Lebens, wie wenn beide im selben Jahre ihres Säkulums zu der Leitung
diespr Anstalt berufen werden oder beide im 69. Jahre ihres Lebens sterben.
Aber wie dem anch sei, wie die BlQte der Schule in der Burg^trafse durch
Meier-Otto geschaffen ist, so knüpft der heutige treffliche Zustand sich
an den Namen Schaper. Unter ihm erfolgte die Verlegung der Anetalt in
Cari Scbapar.
143
deo Neubau, mit den Yilleo f&r die Lehrer ringsum, mit dem Badehans, •
einer beaoDderen Kraokeiietation uod Toraaaatalt, der Ankaof -eines grollMn
Spielplataee, der. Üheigang der Hansferwaltang von dem Eassenrendanten
•0 eine besondere Banslnspektton, es erfolgte die Anstellnng eines
eigenen Anstaltsgeistticben, die Erhebung so einer selbetst&ndigen
Flurochie, unter ihm erfolgte die Vermehrung- der Zahl der Pensionftre
TOtt 12 auf 50—56, damit auch der Adjunkten von 6 auf 8, fireilich äuuh
die Einsiehung einer Oberlebrerstelle. Unzweifelhaft hat die Bel^Orde
ihre entscheidende Stimme sich überall gewahrt, immerhin dfirfte Schapens
Beirat bei jeder Malaiiühmö j^thört worden seiu. Die pädagogischen
Maxiuien, die er bei dem Keobau befolgt wissen wollte und auch vom
Minister Falk genehmigt sab, stehen im 2. Bande der sjfmbolae gedruci^t,
S. 331.
Schaper hat die Schulordiiuiig für die Hospiten des Gymnasiuui.s, die
Haiisgesetze und Strafbestimmungen für das Alumnat, die InstrnkLionen
für die Adjunktur, die für die Uaterbeamten und zum Teil mehrfach um-
gearbeitet. £r drückte dem gesamten innem Leben der Anstalt den
Stempel seines Charakters auf. Natürlich wirkten die Weltanschauungen
auf ihn, wenn etwa das Aufstehen der Alumnen von b^/s auf 6 Uhr hin-
ausgerllckt wird; namentlich wurde den Fordemngen der Hygiene Becb*
nnng getragen, die in den Anstalts&riten Geh. Mediainalrat Skrectka und
dessen Nachfolger Dr. Straub ihre Vertreter hatte und ha^ zum Beispiel,
wenn ein besseres Essen fflr das Internat erreicht wird, wenn gemeinsame
Frftbstftcks^ und Yespermahlseiten eingeführt, werden. Die 'Ausdehnung
des wissenschaftlichsn Unterrichts bis 1 Uhr, der Fortfall desselben am
Hschmittag, die Benutzung des Spielplatzes, das zweimalige Baden in der
Woche, auch im Winter bedingte eine ganz neue Zeiteinteilung und fftr den
Winter eine andere als für den Sommer. Die weite Entfernung von der
Stadt machte die Bescluaukung der Tage, an denen den Internen der
Ausgang in die Stadt erlaubt ist, auf Sonntag, Mittwoch und Sonnabend
iH'twendig. Brachte so die lokiilo Veränderung Schwierigkeiten aller Art
Dil* sich, ^0 steigerten sich diese durch die Vermehrung der Pensioniir-
fitellen, die vom finanziellen Gesichtspunkte aus unter Erhöhung der Pension
Ton ursprünglich 480 auf 800, dann 1000 Mark angeordnet wurde.
Die Gleichartigkeit des Alumnats war durch diese neuen Elemente
beeinträchtigt, insofern sich aus dem gröfsern Wohlstand, dem z. T.
geringeren Streben und Wissen, dem kindlicheren Alter schwerwiegende
Unterschiede ergaben. Die Behandlung mnfste trotsdem im grofsen ein*
und dieselba sein; es galt Pensionftren und Alumnen das Elternhaus
möglichst zu ersetsen, dem Alumnat den Qharahter des Familienhaften
d« h. einer ethisehen Gemeinschaft su wahren, soweit dies ohne das
Schalten von Frauenhand möglich ist So machte er auch seine Fämilie
diesem idealen Ziele dienstbar. Im Kleinen sah Schaper flberall das
Orofse; die alte gute Tradition hielt er aufrecht; Änderungeui deren Trag-
144 Carl 3chaper,
weite nicht deutÜrh vor Augen lag, gestattete er nur «ehr behutsam.
Erst wäge, dina wage! Neue Anschauungen der Pädagogik, z. H. in
Bezug auf den Hand fertigkeits- Unterricht wollten geprüft sein; dabei er-
forderte die £rw«ttornng des Alumnats auch in rein Örtlicher Betiehong
ein Mehr von eeiaer Zeit und Kraft bei der Inspektion und wenn er die
Sebftler enüaeieo xur UniTersität, so dauerte aeiDe Sorge filkr sie fort —
Mrwalir, eein Amt war ecbwer! ood er mhiD es schwer.
Der kami sich manchen Wonsch gewähren.
Der kalt sich seihet and seinem Willen lebt;
Allein wer Andere weht an leiten strebt,
Mals flbig sein, viel sn entbehren.-
Entbehrte erf Er war in seltenem IfaTse bedHrfiiisloe. Anf seien
Körper schienen Hitze nnd Kftite ihren Einflofe tn verHeren; an ssiss
Person hat er nie ^'i-dacht; jede Austreugung mutete er sich zo. Und
bedurfte er der Erholung? Es schien nicht der Fall zu sein, iiu^ier
reiste er gern. Als er dou Grirten halte, in dem er sich in den Pausen
d*^r Arbeit ergt»Iion konnte, blieb er daheim. Ki las gern, besonders
historische Werke, lianke, Nitz«5fh, v. Trc-itsclike; der Gescbichtr j^eibes
Vaterlandes wandte er s» ine ganze Teilnahme zu. Aber auch zum Lesen
wurde die Zeit knapp; die ganze Erholung beschränkte sich allwahlich
auf '1!^ Stunden, die er der Geselligkeit widmete. Seine Lebendigkeit
hatte ihn seit seiner Jngend zum gesuchten Gesellschafter gemacht, und
er unterhielt sich gern. Jede Frische, die echt war, jede kernige Natar
war ihm wUIkemmen; den Hnmor der Jugend, mochte er anch fiber*
schftQmen, lief« er sich willig gefallen. Zu seinen geselligen Togendso
geborte in erster Linie das Verstftndnis und die Pflege der UMik- Frfther,
snf der Schale nnd als Student hatte er viel gesungen; sp&ter sang er
nnr noch in der Kirche nnd bei den Schnlandachten. Die Liebe so
seinem Instrument blieb ihm. Qeige und Pratsche spielte er noch im
letiten Lebensjahre mit Fertigkeit. Bein Haus war eine Heimstätte der
Musik, in seiner Frau hatte er die begabte Genossin. In den verschie-
denen Staiten halte er immer bald ein QiiartcU lu stände; in Berlin
ermftjflichte die Freundstbatt mit detii Herrn Stadtschiilrat Fürstenau und
des.^en Familie eine au.^^giebige Ptiege der Musik, die manchen Abend lang
und genulsroich machte.
. Sein Haus war dei (leselliu'keit üenflnet; seine Lehrer gern gesehene
Gäste. Mit Vorliebe verkehrte Schaper im Kreise seines Kollegiums; ich
wQfste nicht, dafs er eine Einladung aua der Mitte desselben ausgeschlagen
hätte. Er suchte dasselbe durch ein enges Bend zusammenzuhalten : es
mufs ein solche?: doch in d^i gemeinsamen Streben nsch einem Ziele lie-
gen, trotz aller Verschiedenheit der Individualitäten!
Entswei* und gebiete, tflchtig Wort!
Verein* und leite, bessVer Hort!
Wie fand der Mann die Zeit tu dieser erstaunlichen Vielseitigkeit?
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Carl Sdiap«r.
146
Sein Tag war streng eingetbeilt. £r stand frfib auf» nicht später als
fünf, später, als ihn die SchlafloRigkeit quälte, um Tier und drei Uhr. Seine
Unterrichtsstonden legte er in dio Zeit von acht bis lehn Uhr Morgens.
Von sw&if bis ein Uhr hatte er Spreoiistonüe, nnr dafs er aach Jeden, der
fr&ber oder später kam, annahm; er stand vom Tisch anf, selbst wenn
Gäste anwesend waren« Nach Tisch erquickten ihn xehn Hinoten Schlnlb,
nicht mehr, tn neuer Arbeit bis in die Nacht hinein. Späte Nachtruhe
änderte nichts in seiner Tagesordnung. 0er Wille swang den KOrper in
seinen Dienst, er hatte sich ihn geschallbn.
Wer mit dem Leben spielt,
Kommt nie zurecbt;
Wer sich nicht selbst befiehlt,
Bleibt iimner nur ein Knecht!
Kr konnte nicht raüläig sitzen ; Arbeit war ihm Natur. Aber in dieser
Arbeit sucht er nicht das Seine; den Andern will er das Beispiel sein.
Selbstlos ist sein Charakter; er kennt keine Bücksiebt auf seinen Vor-
teil, er kennt nur die Pflichten seines Amtes. Sein Amt steht ihm hdher
als seine Familie. Er stellt an sich die hiichsten Anforderongen , im
Dienst der Sache auch an Andere. Er war reitbar; rem Vater hatte er
die Heftigkeit geerbt; er nahm sie in Zucht und ?erkUirte sie su jenem
vehementer ?e]le, das die Bedingung an einem Lehrer oder fiiberbaupt su
einem Manne ist. Er war nicht nachtragend; er vergab und vergafs.
Weich war sein Oemfit; aber er schQttelte die ihn ttbermannenden fimpfin-
dongen schnell ab, als ob sie sich mit der Strenge der Pflicht nicht vertrOgen. -
Daa Amt war ihm das Höchste, war ihm Alles; voll und ganz trog er den
Menschen hinein. Er ^iebt stets sein Bestes, die Tiefen seines Wesens
thiit er auf. Die Citate, die icli eingebtreut, sind Themata, die er in In-
jiterburg seinen Priuiauern zur Bearbeitung stellte. Passen sie nicht alle
auf ihn? ujt sein Leben und Streben? Und klingt jenes nicht wie ein
Motto, auf seineil Uiabätem zu setzen:
Machet nicht viel Federlesens,
Schreibt auf meinen Leichenstein:
Dieser ist ein Mensch gewesen
und das beifst ein K&mpfer sein! — ?
Die Joachimsthalsche Gemeinde besitzt keinen eigenen Friedhof; sie
bat das Becht» ihre Toten auf dem Gottesacker au Wilmersdorf oder nach
geschehener Ablösung auf dem der ZwOlfapostelkirche Berlins su bestatten.
Weit dranssen liegt der, entfernt vom Gewflihle der Millionenstadt Heim-
liche Stille umfängt dort den Wanderer. Wohl mOgen die Toten da aus-
rohen im kohlenden Schatten der Nacht von den K&mpfen und MOhen,
die der heifse Lebenstag ihnen gebracht. Dort betteten wir Johann
Gnsiav Droysen , dort schläft jetzt auch Scbaper. Die Joachimsthalschs
»•kroloft IIS«. 10
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146
Carl Sdutper.
('Oinuinscbaft hat in ihreoi neuen Heim den Tod des öfteren bereite
•mpfangtii mfifsen; Jung und Alt sind im Wechsel abgerafen worden.
Wie Iran ist doch die Spanne Zeit, seit wir den trefflicben Seebeck
hinaus geleiteten zur nämlichen Ruhestätte! Damals stand, so schien ei|
Scbaper in aotnchfttterlieber Bdstigkeit am Barge des laogj&brigen Amts-
gtnoieeii, dem er du litite Aliecbiedewoii Daehrief. Nqd rohen sia bei
•isander. Anf dem aDgreaieDden Kirebhof beben wir Kieaaling beige-
attit Weitab, im Nordoeten der Stadt liegen Bflble nnd Hercher; lii
•chlollwn die Aogen lom langen Scblnrnmer aebon im alten Haue. Sil
Alle mben von ibrer Arbeit: ibre Werke folgen ihnen nach. <Off. 14, la.)
Die Königliche Behörde hat angeordnet, dalb die BOete Schapere ii
dem Gymnasium aufgestellt werde. Die aoedmcksvollen Zfige derselbeo
erzählen von der Willenskraft und unermQdlichen Treue den Entschlafenen;
4jie wird sein Gedächtnis kommenden Generationen überliefern und diese
zur Nacheiferuiig anspornen. Dem _\V((hle der Anstalt geborte sein letzter
Gedanke: der Wunsch den Sterben ion , wie ein Vermächtmis, dauere in
der Fülle der Zeiteo! Gott segne üdd Joachimstbal!
Berlin. Q, J. Schneider.
Hin Reden, welche der Archidiakonus zu St Marien Prof Scholz bei der
Beerdigung und Oberlehrer Dr. SttMigol bei der öcbulfrior zu Ehren des Vcr-
storbenon x*^b;ilten sind im iM uck rr-rhionrn fC. Fcicbt . R'^rlin , 1886) Dr.
Kflbler veröfltTitlichlc ^inon Nachrut in Widltliiis Archiv 1.S86. Einp ainführ-
liche Lcbeusbescbrt'ibuug wird die G}muabialz<'itschrift in einem ihrer uÄchsten
Hette bringen. Auch durde sich im nächäieu Programm des Joachimstbal-
scheu Uymuiiäiums eine Charakteristik des verewigten Direktors finden.
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Hax I>aacker,
147
Max Duucker.
g9b. am U. Oktober 1811, geot, «m 91. Juli 18811.
Indem ich der redaktionellen Aufforderang, dan Nakrolog Mai
Oonckai« Ar daa »Biographiache Jahrbuch fflr Altortomakondat so
liefoni, antapraeb, Yarbahlte ich mir nlcbi ainan Auganblick daa Gewagte
emea aolchan UntarfaDgana.
Abar naban dam Bawqfataain, dala mir — wia niohi Yialan ontar
dea JfiogaraD — aio Einblick auch io dia TarborgaDaran Tiafan daa
Mannaa rargdant gawasen, bat dia Pflicht dar Dankbarkait gegen dan
HauDgegangenen obgaaiegfc fiber alla Badaokan.
Erst aus seinem letzten Jahrzehnt habe ich Max Duncker gekannt.
Nichtsdestoweniger halte ich mich zn der HofTmuig berechtigt, dafs das
Charakterbild, wie es in meiner Seele Gestalt gewonnen, Denen nicht ver-
fehlt erscheine, welche ein Menschenlehen voll harrender Entsagung",
späten Lohnes in Gemeinschaft mit deui Verewigten zu durchmessen das
nifSck gehabt haben; die Blätter geben auch wenisrer einp Biographie,
welche bei den liegeUenheiten verweilt, als den Versuch einer Darlegung
von Donckers persönlicher und wissenscha etlicher Entwickelung: sie
lassen bejahrteren Männern das Wort, wo diese mit dem raicban BQat-
leag dar politiacban Erfahrung auf den Plan tratan.
Barlin, Daaambar 1886. B* B.
Die erlesene Vereinigung wiseenfchaftlicher Manner, welche bi<»lang
die Berliner Akademie zur wichtigsten IMlegstiitte der Geschichts- und
Altertumsforschung in unserem Vaterlande erhob, ist während weniger
Jahre io erschßtterndem Grade zusammangeacbmolzaD.
Von dem Kreise seiner Angehörigen und engeren Scbfilar betrauert
and vermifst wie nicht leicht ein Zweiter, eröffnete der unvergefsliche
Karl Wilhalm Nitiach dia Baiha dar Scbaidandan. Der Freund
seinM I#abana ond Tartraniaata Tailhabar an aainan Stndian« Karl
Möllenhoff, folgta ihm in nicht so famar Zeit Nicht ain Jahr war
Mit dw Latttaran Hingang yerfloBsan, ala Johann Onata? Droyaan
md Bicbard Lapaiaa, baida innerhalb draiar Wochen, ana dam Laben
abgarnlan worden; und wiederom nach foat der gleichen Friat, wieder
inaarbalb ainaa Zeitraomea weniger Wochen, aatite im lotsten Sommer der
Tod nit raadiam Griff dem irdischen Wirken von Leopold von Bauka,
Oeorg Waitz^ Max Duncker ein Ziel.
W
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148
MUL Duucker.
Es ist Dicht oft vorgekomnieu und wird sich nicht häutig wieder-
holen in der Geschichte der Geisteswissenschaften, dafs es einer so statt-
lichen Anzahl wissenschaftlicher Grdfaen ^ der Überlebenden an diMer
Stella nicht zu gedenken — einander anregend und ergftnxend an eioem
Orte tn wirken beechieden iei. Alle dieee Männer werden dnrch ihre
indifldnetle Bedentong gekennieichnet. Jeder von ihnen beherraeht mit
MeiaterBchafl ein beatimmt mngrenstee, von ihm Tortogiweiae behaetM
Gebiet; jeder iat» man kann engen, ala der Repräsentant nnd Vertnter
einer ihm eigentfimltcben Forachanga* nnd Lehrweise an betrachten. Usd
wenn aich der Fachmann mit prQfendem Yeratändnia veraenlrt in dioM
Mannichfaltigkeit wiaaenschaftlicber Charaktere, so iat doch — dank der
fhfslicheren Wiedergabe i-etn wisaenachaftlieher Ergebnisse auch durch
den zünftig Geschulten, dank dem gesteigerten Interesse eines durch
seine politischen Schicksale gereiften Volkes an eigener und fremder
Vergangenheit — auch dem Üngelehrten die Arbeitssphäre dieser Männer
erschlossen Auch die ^^obildete Laienwelt huMigt jetzt, eben m jselust-
thätisriM Leiitürb ^-knim Schrifteu, Rauke als dem fruchtbarsten und ge-
dankenreichsten Geschichtscbreiber unserer Tage. Sie preist in Droysen
den Interpreten des Prenfseniuins xnr' i^oyrv. Sie schöpft aus Dunckers
Geschichte des Altertums die volle, lebendige AnfTassi.ng^ von den Staats-
und Culturformen der vorklassischen Völker. — Nicht das Gleiche hin-
sichtiich ihrer Popularität darf wo! v. n Lepslus, MüUenhoff, Waiti gesagt
werden. Und doch beginnt ein Qef&hl für das, was der Begrflader der
Aegyptelogie, was der Schopfer einer wissenschaftlich gesicherten Kasde
?om dentschen Altertum gewollt und erreicht haben; eine Vorstellnng
wenigstens von dem, was in einem der Wissensehaft gewidmeten Lebea
Waitt ala sichtender Bearbeiter der mittelalterlichen Quellen nnd als
knndigster FQbrer dorch die buntecbeckige Falle mittelalterlichen Ver-
fassnngslebens Tollbracht bat, in immer weiteren Kreisen Plate xo greifen.
Seibat ein ao esoterisch forschender Historiker wie Nitsseh ist anfscrhalb
der üoiversit&ten kein leerer Name mehr: wie mancher Nirhtfachmann
erfreut und bereichert sich heute an der feinsinnig frischen isaiui Wahrheit
Von Nitzschs GeRchiclite des dt'utsclien Volkes.
In dieser Kückwirktiin auf die Gehildeton ilirer Xati*»!! verbindet die
Genannten auch über das urau hinaus eui loeales l^and, das sich festigen
mufs, je mehr oine Srhätzung geistiger Güter zununmt.
Dem Zi'it [Hinkte liiier Geburt nacii gehören diese Sieben, den Nestor
Kanke ausgenommen, dem Jahrzehnt von 1808 bis 1818 an. Ihr Tod
fällt in die sechs Jahre zwischen 1880 bis 1886. So verschieden sie
alle sind an Studiengang und iiebensschicksalen , an Veranlagung des
Gemfites wie nn erarbeiteter Anschauungsweise — £ines teilen sie alle:
sie streben beständig — sie schaffen im Alter ~ sie erboffen, obgleich
nach menschlicher Berechnung schon hart an der Ansgangspforto des
Iisbens, fast von jedem nenen Tage eine neoe Fracht ihrer wisaensobafl-
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Mai ÜQBcker
Heben BeiDöbQitg«n. Des Nestors Devise: Uber ipse ?olaptfts —
oder mit einer dem dentscben Volksgeiste Tielleiebt eDtsprecbendeien
.WeodoDg : des Genie ist der Fleifs — giebt dem Leben ibrer sller die
Weibe. Indem sie ihr Können bewftbren, bis mit dem Versagen der
physischen Erftfte der Tod Sinhalt gebietet, bleiben sie Typen deotaohen
Gelehrtenflei&es, lenebtende Vorbilder Ar alle diejenigen, welche solebeo
Lehrern nnd Beratern das Beste Sebalden, was sie besitsen.
In dem Kreise dieser Männer war Dnncker ein wirkendes Glied.
Nicht dafs er jedem von ihnen in gleichem Malse vertraut gewesen wäre
oder auch in persönlichem Pöhlen «nd wiesenschalüichem Sichgeltend-
machen überhaupt nur iiülie gestanden hätte. Aber wie die Wurzeln seines
Werdens in dem Berliner Gelehrtentum liegen, su münden auch die kt/.ton
Fäden seines SchaÖens in diesem Kreise aus. In der Mitte der Genannten
wird ihm als Forscher und Darsteller die Geschichte der Historiographie
ein für alle mal seinen Platz anweisen.
I.
Max Duncker §^ehört einer ursprünglich westfälischen Familie an.
Als Letzter der auf westfälischem Boden Thätigen begegnet sein
Urgrolsvater im Amte eines Conrectors am städtischen Gymnasium in
Bielefeld. Sein Grofsvater siedelte sich als Kaufmann za Berlin an, wo>
selbst er unter dem 9. November 1778 in die Börgerscbaft angenommen
wurde. Der Vater dee Verewigten ist dec Commercienratb Karl Dnncker,
eine mit der Geschichte des deutschen Buchhandels auf das würdigste
verflochtene PersOnlichheit.
Mit fOnfundzwanzig Jahren bereits als selbständiger Leiter an der
Spitze der ehedem Viewegscheu, später Frölichschen Bocbhandlang, war
es Karl Duncker gelungen, dies Geechäft mit Hilfe eines bemittelten
Berufsgenossen, Peter Humblot, käuflich zu erwerben, so dafs die Handlung
mit dem 1. Januar 1809 unter der Firma »Uuncker und Humblot«
in eine neue L-düliiAlm eintreten konnte. Was der luchtige, gescbäfts-
Küiidige, von gesundem Streben nach echter Bildung erfüllte Chef dieser
Officin zwei Meuschenalter hindurch für die wissenschaftliche und belle-
tristische Litteratur Deutschlands geleistet hat, ist in Fachkreisen allseitig
gewürdigt worden: für die näheren Angehörigen hat der Sohn in einem
Nachruf des Vaters Wesen und Wirken treffend geschildert. (»Zur Er-
innerung an Karl Friedrich Wilhelm Donckeri geb. 25. März 1781, gest
15. Juli 1869.«)
Diesem Manne und seiner jungen Frau Fanny Delmar, der Tochter
eines Berliner Bankiers, wurde am 15. October 1811 Maximilian Wolf*
gang Duncker als ältester der Familie in ihrer Behausung Scharrn-
strasse 11 geboren. Das schmale, vom Wetter mitgenommene Hans in
einem noch heute abseits vom grotsstäd tischen Verkehr gelegenen Winkel
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150
MwL Doncker.
Alt-Cöllns im MMttoD d«r Pelrikirebe ist imwischMi in die H5be, nicht
in die Brtite ^wnebsan, ond-der stille, dllslsr tingssvingts Hof, der
des Kttsbsn Spiels snb, leigt wohl gegenwliüg noch die gleiche Phj*-
siognomie wie ror Anfondsiebiig Jsbren.
Im Verein mit twei nor am weniges jüngeren BrUdern - swei andere
waren dorch eine grb^n Spanne Lebensjahre von ihm geschieden —
wachs dar jonge Max aof. Er bewies einen ungew5bnUehen Lemeilbr;
er behielt leicht; früh leigte sich die Lust , das Gehdrte denkend sn er-
fassen, der Trieb zu selbständigem Orteil. Die solide Töcbtigkeit der
Elterii begOngtigte hürmonische Ausbildung aller Seelenkrüfte. Die geistige
Atmospbaere dib Hauses, gcuulut durch den Umgang mit wissenäcbaftlich
wie liltcrati^ch bedeutenden Persönlichkcit^Fi . ^ der Verkehr im Don-
cker'scbeii Uau&e liietet einen iliarakteristiöcliüu iV ij>-r)i!iitt aus dem tre-
selligen Leben Alt- IkMlin'^ ptiair/te die Verehruug des Idealen in des
Knaben J?iust. Dem Kinliusse der Mutter hat er selber pietfitvolle Worte
des Gedeuliens gewidmet: nicht leicht habe gröfsere Liebe and Sorgfalt
die aufwachsenden Söhne umfangen, geschützt and gepflegt: nicht leicht
seien die Keimbildongen jungen Geisteslebens treuer behfltet and TOr-
ständiger angeregt worden. Desgleichen hat er die Erzählungen seines
Grofefaters mütterlicherseits, dsr die rahmreichen Tage KOnig Friedrichs
erlebt hatte und fom alten Ftiti ans eigener Anschaunng so berichten
wofste, femer die Schilderongen eines Bruders der Mntter, der die ftei>
heitskriege mit dnrchfochten, als Momente berrorgehoben, welche sein
Taterlftndisohes Empfinden im Einklang mit der im Eltemhaose herr-
schsnden dnrcbans monarchischen Oesinnang rege erhalten hfttten.
Normal in jedem Sinne vollzog sich die Entwickelung des Knaben.
Wenn das Kind des Mannes Vater ist, so gilt ?or Vielen von Max Duncker
diese Wahrheit. Früh itX sein Charakter aiis^'epragt: fest und treu,
ohne Falsch, voll väterlicher Hingebung gegen die jüngeren Geschwister;
und wenn im Verein mit den Brüdern die jugendliche Heiterkeit einmal
durchbricht, ^eht sie bei ihm immer leicht in ruhigen Ernst über. »Sein
. Verlialt(^!t liels ^ft erkennen, dafö seine Natur auf WillensenerLno und
Chaia lerfebtigkeil ungelegt i^ei,« bemerkt ein Student, der spater ein
berühmter Schulmann im Duncker'schen Hause die Brüder in jenen
Jahren vorübergehend unterrichtet hat.*)
Auf dem Fried rieh- Wilhelms-Gymnaeium seiner Vaterstadt, das daouÜB
unter Spillekes Leitung blühte, erwarb der junge Scholar seine Bil-
dung, bis man ihn mit dem Zeagnis nnbedingker Tttehtigkeit Osftern
I8d0 entUefo.
Unter HegePs Bectorat — in dasselbe fiel am 25. Joni 18S0, dorch
dee Philosophen Bede^ verherrlicht, die berflhmte Jubelfeier der Augs-
1) Der Geb. Oberregier uogürat Dr. L. Wiese in Potsdam.
») W. W. Bd. 17, 81g-SS0.
i^iy u^üd by Google
Max Doocker.
151
bargischen Cnnfepsion — unter dem Decanat des Litterarhistorikere
F. H. von der Hagen, ist soflnnn dpr Arhtzplinjuhnge in der philosophi-
Bchen Facultät der Unifersität Berlin iuscribirt worden. Man kennt den
Qeist des opferfreodigep Ideallsmus, der in schwerer Zeit diese Hochschule
ins Leben gerufen: die Pflege dieses Geistes haben ihr die Stifter von
1809, als heiligstes Vermächtnis auch fQr die kommenden Geecblechter«
in die Wiege gjiboDdeD. An dieser klaeeiaehen Stätte wandte sich der
Jaogling dem mftcbtig aofstrebonden Sindinm der Oesehicbte so, du Ja
damels bei weitem leiebter als henieotage in setner Gansbeii umspannt»
aneb von dem Etnselnen in seinen grofeen inneren Zasammenbftngen er*
fiübt werde» konnte. Von der Scbnle ber banptsäohlicb in den alten
Spracben trefflieb vorgebildet und nicht nngetibt in philosophischer Be«
griffsbestimmnng — ein Verdienst seine« Lehrers Yzem — bOrte er mit
bestem Erfolge bei Hegel und Michel et philosophisebe) bei BOckh
philologische, bei Gans rechtsphilosophische Vorlesungen. Geschichte
ward bei Wilken und Frietliich von Raum er getrieben, späiüi we-
sentlich bei Leopold liaiikL'. ~ Nach vier Semestern erfolgte Ostern
1832 ein Tausch mit dem schönen Bonn, woselbst der junge Student —
an der rheiuischea üucliachule Bundesbruder der Burschenschaft — bei
dem damals dort garnisonireodeu 7. Ulanen-Begimeut seiner Militärpflicht
genügte.
Seinem eigenen Geständnis nach hat es den Waffenfrohen Überwindung
gekostet, nach beendigtem Dienstgabrn wieder zu philologischen und poli-
tischen Studien zurOckzukehren. Welch freudiges Dienen doch f&r den
joagen Patrioten! War ja die Armee damals noch eine lebendige Srin*
nsmng an die Zeit der groben Kriege. Die Bittmeister des genannten
Bsgiments trugen simtlicb das eiserne Krens; die ünterofDsiere waren
seit 1806 in jeder Gampagne tbätig gewesen. Dem General von Karasel
hat Dnncker Zeit seines Lebens ein trenee Erinnern bewahrt Übsrbaopt
ist ihm die innere Freude an der Armee nnd an milit&rischer Zucht nach
solchen Jngendeindrflcken immer fHeeh geblieben. Ans der Bonner Dlenst-
xeit rOhrt auch das verständnisvolle Interesse an militärischen Operationen
her, das ihm bei seinen geschichtlichen Arbeiten später zu gute kam. —
Uli biiiam Wort, Duncker liebte unser Heer und — unser Heer liebte
ihn. Am Abend seines Lebeus sollte es ihm beschieden sein, mit der
g(il^t!gn^l Elite der Armee dos neugeeinten Vaterlandes einer unmittel- —
baren Geiiieiuschaft in anderer nicht geahnter Weise froh zu werden.
An der rheinischen Universität waren namentlich der Philosoph
Brandis und der Historiker Loe bell seine Lehrer. Als er dann, wieder
lu Hdus, den Cyclns seiner Collegieu durch Vorlesungen bei Savigny
und Stuhr ergänat, Oberhaupt seine historisch- philologischen Studien
nach jeder Richtung vertieft hatte, durfte er es wagen, der Fakultät ein
erstss Arbeitsergebnis vorzulegen: er ward am 16. Juli 1834 auf Grund
Bsiner Diasertation »De hiatoria eiusqoe traetandae wria ratione« aum
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152
Mm Duocker.
Doctor der Philosophie promovirt. Ein kOhaM Thema fflr eioea A.Di&iiger,
in Thit Aber d^r jong« Hi«lorlk6r bti m mit OlOok erftrteri Dtr
Aniinti tnihilt Auk Tersoeh, aine Anfevort aof die fangen t« finden:
ob der Weltgeeehichle ein leitende« Priniip innewobne? in welcbtr
Weite nnd Fnrbengebong die Tbaten der Voneii von den Dirstellom
der Oeecbiebte ertiblt eeien? welehee endlieb die beste Art der Oe-
eebicbtebehnndlnng lei? Ale eigentlicben Kern dirf man den mittleren
Teü betmebten, worin bervorragende Qeecbicbteebreiber des Allertome»
Herodot, Tbakydidee, Taeitoe, an der Hand' ibrer Werke einer Bear-
teilong onterxogen werden. Ks wird auf die Schrift zorückzakommen
sein. Die Knuk inulste anerkeniieii . J.;ir^ diese Arbeit Beachtung ver-
diene,') dafs sie aus der überbchwauglicheu Fülle der Dissertationen, deren
Abtassung weit elfter der äufsere ale der innere Beruf zu Tage förderti
sich a»i.H7,eichnend abhebe.
Sil \v;ir tiie ci^te Staffel einer itgelreolitpii wi-^sen^schaftlicheii Lauf-
bahn ei klninrueu. Für ein Naturell wie daj< Max Onnckers be'iiirttp
keiner Prüfungen, die sein Gemüt in Zucht nahmen^ keiner besonderen
Anstöfee, die seinem Willeu Richtung gaben. Die Poesie des Studenten-
lebena, Freundschaft und Becherklaog, hat aueh er anf eich wirken
laeeea. Aber niemals bat er dabei das bessere Selbst ane den Augen
verloren: er bat auf vorgezeichnetem P&de die Ziele, die ihm vorschwebten,
mit beaonnener Klarheit feetgebalten. Re war der Zag tiefen aittlicheo
Brnatea and vertrauenerweckender Feetigkeit, — wir dftrfen darin die
a^lwirkenden ethieoben Binfltteae der Bareebenichart mit ibrer freien,
patriotiechett Kationalertiebong wiedererkennen — der sein ganiee Weeen
dnrebdrang nnd ibn eebon in jungen Jahren die Honen der lltereo MAnnir
gewinnen lieb: ein onvergänglicher Schate fl&r daa Leben, deate wert>
ToUer, je frflbor er ecmngen wird. *
II.
Uatte die Mobilmachung von 1832 (es kam nur zur Aufstellung eines
Beobachtungscorps, welches wahrend harter Wintermonate au der belgischen
Grenze, in der Nähe von Jülich, stand) keine nachwirkende Unterbrechung
in den Beschäftigungen des Studenten zur Folge gehabt, so trat für den
jungen Doctor ein Ereignis ein, welches zum mindesten eine Erschütterung
seiner Lebenspläne bedeutete. Nach einem Prozefs, der sich dnrch Jahre
hiniog, die Haft in Köpenick im Sommer 1836. Der Teilnahme an der
Bonner BorBCbenachaft bezichtigt und derenthalben zu secbe Jahren
Feetaag ?erdammt - die Gnade König Friedrieb Wilhelme III verwandelte
die Haft in eine eecbemonatlicbe — teilte Doncker daa Geechick ee
s) 0. Gladticb in den JahrfaUcbem fttr wieeeosehaftliebe Kritik. 1894. 11*
8. 619.
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Max Duocker.
1^3
manches etrebsamen jungen Mannes jener Tage. Aber auch während der
Haft liat er fleifsig- dem Verkehr mit seinen lieben Bächern obgelegen,
uod uDvergrämt und ohne ßitterkoU, wenii auch nicht ungeschädigt an
eeioer Qesondbeit, ist er aus dem verrofenen äcblofse in die Arme der
Seinen zurückgekehrt. Die D&cbsle praktische Consequenz war freilich
die, dads ibm erst ein paar Jabre eplLter die Erlaubnis zor Habilitation
gew&hrt wurde.
Denn ein Leben im Dienste der Wissenscbaft, in concreto der Berof
eines ünivereitatelebrerS) batte sieb ibm allmftblicb feeter als das Bndsiel
seiner Strebongen beransgeataltet. Eigene Vorliebe nnd der geistige
Aastaescb de« Eltembanses mochten ansammenwirken, den gefafoten Bot-
sehlsü» aar Seife an bringen; es war unmOgticb, dafs da, wo Oelebrte
wie Wilken und Ranke, Hirt nnd Boeckh, Hegel, Marheineke,
Eduard Gans, zum teil als Freunde ihres ^'astfreien Verlegers, (anderer
Dichtakademisclioi C ipacitriten zu ^^hciiweigtu , iin l eingingen, nitlit
etwas von dem, was diese Männer bewegte, lul itin hätte fiberg^hen,
dafs sich ihm nicht die Vorbilder eigenen künftigen Wirkens nngesocht
hätten darbieten bullen. Mit beginnendem Somuiersomester innu zählt
Doncker zu den Docenteu der Fneünchs-Univ(Msitat Halle- Wittenberg. —
Was Diuchto doch der hinausgeschobene Termin besagen? Der junge Ge-
lehrte hatte das Glück gehabt in stiller Übung seiner Kräfte zum Manne
au reifen, ebe er als Leßrer hinaustrat auf den Markt des Lebens.
Diese zuwartende Bpoebe der Vorbereitung war mit unabl&toiger
Forscberarbeit erfüllt gewesen. Das nuUa dies sine linea bezeugen, die
£xeerpte ans jenen Jabren. Es fallen die kircbengescbicbtlicben Studien
auf, welche Dnncker nacbbaltig bescbäftigten. Ranke batte ibn in seinen
fibnngen, wo er mit Dönniges, Boger Wilmans, Adolf Schmidt
den ftiteeten Stamm (naohmals berQhmt gewordener) Banke'scher Schaler
aoBiDaeht — später ward der Bestand durch Waits, Koepke, Giese»
brecht, Heinrich fon Sybel erweitert — anf Beformationsgeschicbte
gelbhrt Kritische Untersnchnngen Ober Paolo Sarpi gingen ihm durch
den Kopf. Er yereenkte sich in die nicht eben reisTollen Verhandinngen
des Tridentinums, aber er hat diese Arbeiten fallen lassen, je mehr ibn
üüa Altertum in seine Kreise zog; und was dann von Darstellungen aas
diesem letzteren Gebiete nach und nach ans Licht kam, reicht, we;iu
auch ihr Verfasser die sichere Metbode der Quellenbenutzung sich aus —
Kaolies Übungen angeeignet hat, nicht mehr /iiuKk unter jene, der
historischen Schule des Meidter^ entstammenden EntNviiife. — Im Mittel-
punkte seiner Beschäftigungen stand vielmehr bald die germanische und
Torgermanische Urzeit. Darüber hinaus fesselte ihn das Mittelalter in
seiner Gesamtentwickelung. Aus den Jahren 1836 und 1837 stammt
die Überarbeitung der drei das Mittelalter umfassenden Bände der Becker-
acben Weltgeschichte — Band 4, 6. 6 des ganzen Werkes — zu welcher
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154
Max i>iiiiGiier.
sein L«brer J. W. Loebell in Bonn ihn berangeKOgen batte^) Die Be-
reitwilUgkMt lu solober grofseo darstellenden Arbeit ist cbaraktehsÜMsh
Ar den JuBgeii Qelebrteo; «iii SpeiialforBcher jangsler DorobbUdonip wftrde
Ihm das Wagnia nicht nachtiiiiti. Aber obaeboo kaia originales Werk»
leigt es dorebgebenda die Veriranibeii des Enftblen mit den Quellen. Der
junge Autor nabm seine Aufgabe ernst; er versebmihte es auch für me
populäre Darstellnng nicht, das Bild fon den Zostftnden and Pers5nlicli-
keiteu der Vergangenheit aus dem Stadium der ursprünglichen Zengniaee
so leichnen. — Spftter ist sn diesen Bänden ans Donckers Mer Bodi
der 9., das siebzehnte Jahrhundert enthaltend, hinzugekomtnen.
Einem Ansnchen A. V. liiedels. ilm bei der Herausgabe des Codex
diplonuticiis Bi.tiiuenburgeusis zu verwenden, glaubte sich Duucker ent-
ziohon /M (iüi ten; er wollte den Fra^'en nach den Anfangen der gertua-
m^«( llen Staninie nuchgolien, das Werden der Staut<»nbildunfi' überhaupt in
Irlich aulueliuien, statt >eine Studien von vuru hertui auf die Geschichte
der brandenhnr?isch«n Marken im Mittelalter beschraukeu. ~
In die^e Zeit geräuschlosen, pflichtgetreuen Vorwärtsschrcitenä —
Duncker war damals Hilfsarbeiter an der Bibliutbek ~ fiel ein Begegoia
höchst persönlicher Natur und doch ?on nicht zu ermessender Tragweite
för das Leben, die Bekanntschaft mit Johann Gusta? Droysen, dem
damaligen Lehrer am Granen Kloater, bald aufiBerordentlicbem Profsnsor
an der Unifersität tu Berlin. Ans der peisOnirchen Berfibrnng der bei-
den geistesverwandten jungen Männer sollte mit den Jahren eine on?er^
brftchliehe P^eondschaft erwachsen.
4
III.
Ob praktische BOcksichten die Wahl gerade der HalHscben Hoch-
schule naht' legten, oder ub der damalige Referent fui Univer.sitätssacbeü,
ein warmer Anwalt der Hfcj^er&cheu Philusopbie, der vielvermögende Jo-
nahiiüs Schulze, eiu Interesse daran haben mochte (wie ansprechend Ter-
mutet Worden), dem streitbaren Heinricfi Leo zo Hallo in dtni ko rrekt
gebildeten Hegelianer Duncker ein Gti^eii^n'wirht zu steilen, bleibe aut
sich beruben. Nachdem sich Duncker mit ien M): :<rine8 Germanicae P. L«
lue Geschichte und Staatswissenschaften habüitut hatte, ist ihm der neue
Aufenthalt schnell eine zweite Heimat geworden. In Halle schloss er
(vor nunmehr 43 Jahren) seineu Ebebund. Mit keiner Stadt de« Vater*'
landes, einsig die Vaterstadt Berlin ausgenommen, haben ihn so zahl-
reiche, so unauflösliche Lebeusbeziehongen verbunden. An der Uoiversi*
t&t Halle bat er acbtaehn Jahre hindurch — seit dem Oktober 184S ala
aoCierordentlicber Professor — sich Aber alle Gebiete der Qeachichle
*) Über Donckers Hitarbeiterschaft vgl. Tb. Bernhardt und C. KooT-
den, Zur WOrdigung Johann Wilhefan Loebells. 186i. S. 90. S8.
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Max Doncker.
155
khreod verbreitet, in frischester Manneskraft, in gestsigertem Wsehsel
ftoIiMr«r Begebnisse and innerer Erfabrungeo*
Danekera inbaltreiobes Leben kt Zeltgsecbicbta so gut wie es Ge-
labrtaii-» wie es OeietesgeBcbiebte ist; wohl Tornebmlieh diese letztere
Seite kommt fdr den Wert dieser Blätter in BechnuDg. Der Lsbenslaaf
eines bedeatenden Forsebers repr&ssDtirt ja mgleieh ein Stück Gesehichte
der TOQ ihm Tertreteoen WissoDscbaft. Denn das forsebende Individoom
und der erforschte Stoff identificiren einander; jede Etappe* in der fort*
sebreitenden Erkenntnis des ersteren, sofern sie tn wissenschaftlicher
NiederlegDDg ihren dauernden Aosdrack findet , kommt einer Bereicherong
des Stoffes, einer Erweiterung des Wissenefeldes selber gleich. Für Duncker
ist bi'zcichiitiiJ , dafs er es auf zwei scheinbar auseinander strebenilen
Gebieten zur Meisterschaft jt^ebracht hat. Die Verbindung aui/udecken,
welche zwischen beiden die Brücke bildet, ist Aufgabe dessen, der die
wissenschaftliche Entfaltung des Mannes» veianj^chaolichen will.
Lebhaft ward in den zwanziger uud dreifsigor Jahren an' der Dnrch-
forsctiiini; des deutschen Altertum? wie au der Aiifdeckung der Keime
mittelalterlicher Staaisbildungen gearbeitet. Linguistik und gernuinische
Philologie — es sei an die Werke voü Caspar Zeuss, Diez, Diefenbach,
Leo, an die ältesten Arbeiten Bopps und der beiden Grimm erinnert —
.nnterstfttsten die Ergebnisse der historischen Ermittelongen. Arbeiten
wie Mangos Geschichte des ostgotischen Beichee (1824), Aschbachs Ge-
aehichte der Westgoten (1827), Papeaeordts Qescbicbte der vandalischen
Herrsebaft in Afrika (1887), aach Loebells Gregor von Toors und seine
Zeit (1889), — lanter fttr den damaligen Stand der Poraehung ?erdienst-
liehe Werke, liegen teils ?or, teils anfoerbalb dendnrch Leopold Bänke
eingeleiteten Epoche. Es folgt die historische Schule dieailb grofeen
Forschers mit ihren firochtbaren Anftngen und weitgehenden Anregungen;
dem Stoffkreise der Ottonen- ond Karolingerzeit sind ihre ersten ein-
schneidenden kritischen Arbeiten entnommen; aber auch diesen Perioden
Vorangeheode Ztttiauuiu imiien an den durch den Meister vorgebildeten
Historikern ihre Bearbeiter. Von denjenigen Büchern aus dem Kanke-
schen Kreise, die auf voranliegen<le ZwiLen des Mittelalters zurückgreifen,
fügt sich die Erylliii^'>-f'hrift Heinrich von Sybeis »De loutibus iibri Jor-
danis« (18381 in diescii Zusammenhang ein.
Auch Duncker nahm, wie wir sahen, vom deutschen Altertum seinen
Ausgang. Mit der Erforschung der ältesten Wohnsitze der germanischen
Stämme beschäftigt, lief» er zunächst einen ersten Teil seiner Origines
Germanicae (1839) erschienen, ein Stück deutscher Urgeschichte, eine
Übersicht über Ansiedelang und Verteilung der Kelteu in Oberdeutschland.
Br hatte die Absicht , den Schicksalen der germanischen Stfiuime durch
die Jahrhunderte der Völkerwanderong au folgen: es wird erheiien, wie
es kam, dafs dieser Gedanke nicht realisirt wurde.
Mnlbte schon unter den selbstgewfthlten Universitatsdiaciplinen die
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156
Max DuficJier.
starke Berückiicbtigung philoiopb iecher Fächer überraficben, so durfte
erwartet werden, dafs der junge Forseber die geechichUicheo firscheinungen
tu einer aoi ihren Eodsweck gerichteten Durchdringung, eben in philo-
sophischem Geiste crgrQnden und beurteilen werde. Das ist gsscheheii,
wie zunächst die ErMilingsarboit bestAtigt Noch ist os der unmittelbare
Siedrock dsr Pbiloftopbie Hegels, QDter welobem der joege Historiker
denkt und schreibt Stellte die Doctorarbeit, die Notwendigkeit einer
Philosophie ^er Weltgeschichte postolirend, — wir flodeD Id der Diaaer-
tatlon die philosophische Schreibart als htehsle tob sechs ebarakto-
rislrten Stufen geschichtlicher Behandlung gepriesen — das Wesen der
Geschichte als die ihrer selhstbewofsle Vernonft ror, so betonte er damit
ein' Axiom des Hegeischen Systems, ünd sn solcher GeschichtsbetraelH
toog gab die danmls herrgebende grandiose Philosophie, welche gerade die
Begabtesten der jüngeren tJciierution in Schuhiut,' uahni, durch ihr<i po-
Hitiveii Eigenschaften und Leistungen die iianüliube; sie ?ereinigte ja in
jliu'in System den ^ad/ä'u Lehensfrehalt ihrer Zeit; iiidom sie, zugleich in
Uebei»'iii^liimiiiiiig mit iliroMi fncvkK'j.acdischen Charakicr. alle Wirk-
lichkeit aiti \ ri )ii ij[t<riitwRkeiuiJg durstellte, i^oiinte sie dem ^damaligeu
Geschlecht thastiaclilich als die leibbaftige VersAbnung von Speculation
und Empirie erbcheinen.
Allein vertieftes Quellenstudium und besonnene Einseluntersucbtuig
öffnete allmAhiich, und vollends den Historikern unter den Hegelianern,
die Augen fiber Hegels rein begriffliche Konstrul^tioneo. Es bezeichnet
schlagend den kritiseb*aOchternen, aof die £rforsehung des Tbats&chlicbeD
gerichteten Sinn der aufblflhenden Berliner historlscheD Schale, wann
Georg Waita (am 18, Aognst 1886) die These ferteidigt: philosophia
historiae nulla nisi historia. Und so infserte sich nicht die Schale
Bankes allein. Insgemein ward man Inns, daft das Begel*8che Systani
in einem »konstroktionssflchtigen Dogmatiamost das Ineinandeigreito der
geschichtlichen Faktoren verwischte, dab hier der ans der Katar dar
Dinge entspringende ZasammenhaDg der realen Erscheinungen Terdaakalt
wurde. Das Weltbild dieser Philosophie, so bewegt, so farbenreich and
vielgc^iie lert auch immer, wai nicht dus echte, souderii dti Faulogismus
Hegels, iin^'owanclt iiuf den Gantr der Menschheitsentwickeluug, — blieb
ein Kunstbau, worin Wirklichiieit und unmittelbare Auschaaong lü kurz
kamen.
Und wekhti Wendung nalun I>ijj)ckerji VtriialtnifJ zum Hegeltum?
Den Tendenzen der »Hai Ii sehen Jahrbücher tür deutsche
Wissenschaft und Kunst«, jenes seit 1837 begründeten schönen Jour-
nals mit seinem gesunden kritischen Streben: den deotecbeu Geist ia
seiner Totalität zum Gefühl seiner selbst zu erbeben, den einzelnen Wissen-
schaften eine lebendige Besiehnng au einander und von allgemeinen Ge-
sichtspunkten ans ein wirksames Verhältnis inm Leben und seinen Ge*
staltnagen zu verleihen — diesen beheralgenswerten GroDdsfttion durfte
Max Duncker.
157
.DonrVpf alB junger Docf^iii anfrichitg beipflichten. Mit den H pransgebero,
Arnold Boge und Thood* r Echternieyer, DOd ihrem der Philosophie Hegels
ergebenen UmgangskreiBe verband ihn persönliche Gemeinschaft. Aber'
tine direkte Hitwirkvng an der Leitung der Hallischen Jahrbflcher darf
•benaowenig behauptet werden wie dies, dafs er sich je za den tsQnftig
Eängeweibtenc des Systems bekannt hat. Natnrgem&b sind seine ersten
Andassnogen anf dem Katheder wie in schriftlicher Bede Hegelisch
geftrht Oleichwohl bekunden schon Abhandlongen aas dem Beginn der
▼ieniger Jahre die stetige Emancipation von den Fesseln der herrschen-
den Bsgriflb. Eine Besprechung von Hegels Philosophie des Rechts weist
a. B. die Konstroktion des Königtums znrflck^') welche nnr »logische For-
mern, nicht »reale Idividiialisiriing«^ irebe. Vollends die »Krisis der Re-
formation«, ein Voitrag aus dem Jahre 184'). bezeichnet nach dieser Kich-
tong einen entscheidenden Wendepunkt nichi nur durch die Art der
Behandlung des historischen Gegenstandes selbst, sondern auch durch das
positive Zeugnis, welches der Vertasser auf den Eingangsblättern zu die-
ser Schrift ablegt. Duncker zeigt, wie die beiden vorzüglichsten Geistes-
mächte dpj? beginneiiden neunzehnten Jahrhunderts, die Aufklaru ni^ und
die Romant^ik, sich mit den neuen, der Hegeischen Fliilosophie
entlehnten Waffen verstärkt hätten, statt dafs eine Lösung ihres Gegen-
satzes srefunden worden wäre. Um dies zu erreichen, möfste man die
Explikation der Idee nicht mehr logisch, sondern historisch nehmen,
man mOfste mit einem Worte: von den Höben der Idee auf die Weit-
wirklicbkeit snrftckkehren. Indem der Vortragende fOr die praktische For-
aehung anf den Bationalismus zuröckgegangen wissen will, wohlgemerkt
anf den in seinen Erkenntnismitteln erweiterten; indem er die historische
Oestkltnng der Welt ans der gegenwärtigen Einsicht verlangt — kommt er
an einem Standpunkt» den er als die i»philo8oph]sch-> oder besser die
historisch^rationalet Betrschtung charakterisirt: diese steht Aber den
Gegensätzen als eine reale Durchf&hrong jener philosophischen Verroittelnng.
Die Theorien des Systems also, wie sie von den Anhängern formn-
liit und schablonenhaft ausgefüliit worden waren, an den geschicht-
lich erforschbaren Thatsachen zu prüfen, erkannte Duncker je
länger je mehr als die Aufgabe seiner Wissenschaft. Da veisrhWan-
den denn freilich die Behauptungen von der ürweisheit und iiiieu Ueber-
resten, von der Gebundenheit an die Substanz, von Natnrstaaten, von ein-
fachen und gebrochenen Priesterstaaten. Anstatt der vorweg genummenen
Konstruktionen dieser Phiiosopheme trat das wirkliche Kulturbild der älte-
aten Völkergemeinschaften zu Tage, welches ein nener, aus concreter
sprachlicher und sachlicher Untersncbnng gewonnener Pragmatismus er-
geben hatte.
Hegels erhabene Weltweisheit hat ihre Mission an der Erziehung der
«
Allgemeine Hallische Litieratur Zeituug, Jahig. 1844. St. 1. 2.
158 Max Poncker.
Gpist<»r vollendet. Sio hat den Begriff der Geschichte als einer objektiven
Etiiwickelung, als eines geistigen Prosessas entdeckt — es war damit den
- Geschichtschreibem aobeipi gegeben, non ihrerseits mit der bestimmten
kritischen Auffaeeung, mit der besonnenen Qualificirong der biitoriscbeB
Büdnngen diese Eotwickelong eelbet in ihren roilen Momenten lo fl^
kennen nnd feetioeteUen.
IV.
Dnneker hat keine Forteetiong seiner Origines Oennanioae nntemom-
men. Wfthrend sieh die Blicke des Forschers statt ?prwftrte rttekw&rts
wandten, sah er sieh immer tiefer auf die primitiven Bildungsformell der
Staaten gefülirt, big pich am Ende die Erkmiitiiis aufdrängte: da??« die
Kcrni an i sehen Anfänge zufarleirh indogermanische Anlaige
sein mnfsten. Mit dieser Kinsicht war der Hinweis auf die Ursprünge
der iil testen Ski.itenhildiiniren von selbst geyreben.
Aus der Sumaie sololier Argntnentationen heraus, aus innerer, wir
wprden e«; jetzt nirht tnirsver«5tehen : r.)ii).isjophisrbpr X itiu^ ing ist, lan^
vorbereitet, die Geschichte des Altertums entstanden. Ks- ist ein Werk
aos einem Quh^ das die Stöfse der Kritik überdauert bat. Duocker «.ir
nirht Acpryptf>lojr, nicht Assyriolog, nicht Sanskritist, nicht Zendforscher.
Es zeichnet den Mann, dafs er, eben weil sich in ihm politisches, histo-
riBches, philologischem Wissen aof das glficklicbste verband, es dennoch
unternahm, die Genesis der ältesten Bildongsformen des Menschengeechlecbta
anf hbtorischem Wege an finden. Hit staunenswerter Beharrlichkeit hat
er sich der Erträge der Orientforach ong bemichtigt^ nnd die wtssenschsfl-
liebe Benrteilong hat darüber entschieden, mit welchem Brfolge es ihm
gelungen ist, in Jene Oehiete Tonndringen nnd ans den Trammem dir
Denkmale nnd der Üeberliefemng, ans Yerainielten Resten nnd Tndi*
tionen das Bild des Lebens des alten Orienti« wiederherzustellen.
Was anch in fiinxelpnnkten an diesem Bilde berichtigt, was durrh die
Fortschritte der Philolnirie in der Entzifferung der Denkmäler hinzn^'ethan
('der ^'ebessert werden tnag — durrli die iredningoiie Saclilicbkeit seines In-
halts und nicht nni wonighteii diirrli die iiolitische Behandlunpswrise der
gefcbit'litli( lien l^rw >'t,'nnsren. wie sie den darznstollendoii Kreitfnissiui ge-
mafs in den spatfroii 15ai:deii irestelLrert hervortritt, wird das Buch seinen
dauernden Platz in dei Gesrhic litslitteratur behaupten. — Die ersten vier
Bände, umfassend die Gcschiciite der Aegypter, der Semiten, der Arier
am Indus und Ganges, der Arier Ostirans h\9 zur Obmacht des arischen
Stammes Ober die Semiten nnd den ersten Heil nngcn zwischen der orien-
talischen Welt und dem Hellenentum, sind die reife Frucht der HaUischen
Zeit. Sie erF( bienen 1858 bis 68, in jenen reichen sieben Jahren, welchen
. wir die Anfangsb&nde von Ifommsens römischer Qeechichte nnd Cartins*
griechischer Geschichte, von Giesebrechts Geschichte der deutschen
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Max Doncker.
159
Kaiserzeit and Droyseoa Geschichte der preufsiecben Politik, von Uäussers
deutscher Geschichte vom Tode Friedrichs des Grofsen his zar GrOnduog des
deotschen Bundes und ?. Sybels Geschichte der Revolationszeit, von Gervinns*
CkBchichte des neonzebnten Jahrhonderts (zugleich die Anfänge einer wirk-
lieh nationalen Biohtong der dentsehen QeBchicbtscbreibong) verdanken.
Dnnekere grolbes Werk ward erst gesebrieben, nachdem der Streit
der politiscben Parteien den Yertoer seiner mbigen wiseenscbafUieben
Tbätigkeit torflckgegeben hatte. Die Stadien dieser Kämpfe bedOrfen
einer Darstellung, selbst wenn diese durch den Zweck dieser Blätter nicht
▼on vom herein ausgeschlossen wate, hier um so weniger, als Dunckers
Anteil an denselben erst kürzlich von berufener Hand geschildert worden;*)
aber in einem Cbarakt^rbilde diesen Anteil mit Stillschweiu'en nberj^eben,
biefde die Persönlichkeit verkfmiiüeru lassen. In Duih ki is L(^V (>iis- iimi
• Entwickelungsgang nimmt die politische Bethätigung eine so bedeutsame
Stelle ein, daf?? er selbst jene Parteikümpfe die beste Zeit seines Lebens
genannt bat. Damals galt es, in feurigem Glauben an Deutschlands Zn-
knoft, zo schaffen was wir heute besitzen: einen geeinten, einheitlich
geordneten machtvollen Staat Die Politik war Herzenssache derer, die
sich ihr hingaben. Dieselben Menschen, welche als Burschen mit dem
politischen BQstzeug, das die alte Generation ▼erschm&hte, gespielt hatten,
diese sehen wir als Mftnner ihr Bestes einsetsen , um die Galligkeit einer
den BecbtsansprtUchen der Nation genügenden Yerfasenng festznstellen.
Aneh Danckers mutvoUes Eingreifen in die politiscben StrOmangen der
vieislger and der anbebenden fbnfstger Jabre — seine beglflckwfln«
idiende Frende an der Einberufung des Vereinigten Landtages, seine
TeUnabme an der Frankfurter NationaWersammlung und am Gotbaer
Parteitag, seine Mitgliedscbaft im AnsscbnCs der zweiten preufsiseben
Kammer und im Parlament ron Erfurt — das ist alles mit der Geschichte
der deutschen Einheitsbestrebungen untrennbar verknüpft Welch mühe-
volle Arbeit steckt in den Frotokollen und ]ie:icliitin und Correspondenzen,
die damals von ilnu geliefert wurden! nni wie freudig hat er seine Feder
dazu bergog'ebeii : Schon eine Cbarakici istik dieser seiner poblicistischen
Thätigkeit würde eine wertvolle Moni>graphio ausmachen.
Das bleibende Andenken an Dnnckers Mitwirkung auf dem politischen
Felde haftet an den Schritten »Zur Geschichte der deutschen Reicbs-
versammlang in Frankturt a. M.« (1849) und »Heinricii von Oagern. Eine
biographische Skiaze« (1860). — ^Is durch die Lauheit des preufsischen
Heinrich TOtt Treitschke, Maä Dnncker, Prenfsische Jabrbacber,
Bd. LTIU, S. 489—606. Gleich darauf: Otto Masemann, Max Dnneker,
Gteniboten Jahrg. 46. Nr. 47. 3. 361—872.
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160
Max Duocker.
Ministeriums die Unionsverfassung gescheitert war, schrieb am Schlufe
der Kammersession von 1850/51 der schneidige Mann die bsksonte Yer-
arteilong der durch den Freiherm tob Mantonffel insogoriitsB Politik
»Vier Monate answ&tüger PoUtik,c einen Absagebrief an das Mitnatermm,
der mit dem Obsiegen der reaktionftren Bestrebangen den Verfrner nsd
seihe Frennde in die Oppositioi^ warf* Dem Oedankenkreise der Op-
position gehört auch die Schrift, »Preofsen und Bubland« (1854) an,
welche in einem Ausspruch Friedrichs des Orofsen als Motto »Habon die
Russen ConstantinopeK so stehen sie in zwei Tagen in Kftnigsbeiig« in-
gleich ihren Inhalt bekundet.
Noch eine Atuftjerung der persönlichen Wirksamkeit Dunckers darf
nicht nnherührt bleiben. In dem Au Mansch über kirchlich-relie-iöse Fj-a-
gen, wie sie vor 1848 die i)iilief;iiit'»^ni>r gerichteten GeiaUr bewegten,
glaubte Duncker in gewipsem Sinne eine Vorprhnle politischer Selbstthä-
tigkeit zu erblickeu. Daher seine Teilnahme an den Vereinieruneen der
Protestantischen Freunde in Halle. Daher entgegen dem Accent, den du
Ministerinm Eichhorn auf das Do^^ma legte, jene schönen Versoche, durch*
die Betonung der ethischen 8eite der Religion znr Aufrichtigkeit des
Bekenntnisses beisutragen, eine Position des Terinnerlichtei| und ideale«
Christentums gegen das ftufssrliche itnd traditionelle sn schaffBn und ffssl-
snhalten. Ueber die echte, aus dem Christentome erwachsene Liebe hat
er einet auf den Eingangsbl&ttern eeiner »Krisis der Beformationc goldeas
Worte gesprochen. Ein mit den Jahren gefestigtes Band gegeaseltigee
Vertrsuens «wischen Duncker und dem politisch angeregten Teile der
Hallischen Rürger.<9chftft, auf welches hier nicht einzugehen ist, war
die Wirkung seiner Bestrebungen; der dort ansge.streute Same ist denn
aiicli auf ein geat:kerte.s Land ^LialUn; noch heute ist in H^irie di^
Andenken an den Mann und die aUo entfaltete iiCbenswirksamkeit nicht
erloschen.
Was tritt aber ans allen die.'jen FlindrCicken und Erfahruu^^eii , die
Duncker boschieden waren, für den historiographischen Betrachter
als das eigentlich \Yiclitie:e heraus? Dies. Dnncker gehört zu denjenigen
Historikern, welche, wie vor ihm B. 0. Niebubr - dieser freilich in an-
derer Wei<:e wie mit und neben ihm Drojsen und Waitft und in noch
höherem Malse Dahlmann, sich die lebendige Anschauung von Staat and
Leben durch intensive Beteiligung an der Ldsong praktisch •politieeksr
Aufgaben erarbeitet und sn eigen gemacht haben. Diese innereti Em»-
genschaften sind fOr Dunckers Oeschichtschreibnng in mehr als eair
Hinsicht segensreich geworden. Sie haben ihm tiefere Einblicke in dk
Bedingungen der praktischen Arbeit« des pn^ktiscfaen Erfolges gewihtt
und damit »einen bestimmteren Mafsstsb iBr die WQrdigung praktisch
politischer Leistungen.! In diesem Sinne glaubte Duncker die Meinung,
dafs die Wissenschaft dem Leben nicht fremd bleiben sollte, bei seiner
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May Duocker.
161
Aöfnahtni ii> die Berliner Akademio öffeiitlicli vertreten zu dürfen.^) Man
kaoQ ^agen, sein ganzer Lebeusgaog i^i ein redender Beweis ^Ür diese ihn
eri6lleiide Wahrheit.
Begreifen l&fst sich, dafs es nach allem Duncker Dicht leicht gewor-
den, die persönliche Zugeh5rit,^keit zu der Universität, zu der Bflrgerschafl
von Halle aufsogeben. Gleichwohl mufste es sein. Denn bei der Mifs«
gonst^ mit welcher 4«r damalige Universitätsearator ond die einflofereiehe An-
hSegerscbaft Leos sein Aufstreben hemmten — Doncker hatte diese Einflösse
naeb 1851 natflrlicherweise om so st&rker tn empfinden — war fttr ihn
in Halle ebensowenig wie damals in Prenfsen überhaopt etwas so hoffen,
wo der Minister von Banmer das Qesnch der Universitftk Oreifswald, die
dort erledigte Professur für Alte Geschichte Duncker su flbertrageo, ab-
schlägig beschied» so oft dasselbe auch emeoert wurde. Einen Eof nach
Basel lehnte Duncker ab.* Aber die Berufung durch die wQrttembergische
Regierung begt^niete seinem Drange nach einem unbehinderten akade-
mischen Wirken, d;ifs er .^ich entschkTs, Michaelis 1857 als ordent-
licher Professor nach Tübin^^en überzusiedeln.
Nur drei Seraester lehrte er am Nerk}ir>trHnde. Ai»er wie der j^'ute
Änlafs, in Württemberg die Voreingenomineniieit gegen Preufsen xu be-
kämpfen, ihn für die Trennung von ^eiut m lleimatsstaate entschädit?te, so
leiclite andrerseits die kurze Zeit auch hin, ihm den Volki^charakter der Schwa-
ben vertraut zu machen, Beziehungen mit manchem wackeren 'Manne zu
knöpfen. Lebendigere Erinnerung hat üch in Tübingen an Dunckers letztes
Colleg vom Wirter -Semester 1858/59 erhalten: Geschichte Europas seit
1816. Es waren Worte, wie man sie seither dort an der Universität noch
oieht fernommen, es lauschte ein Auditorium, wie man es dort in einer
UniversitAtsvorlesung noch nicht beisammen gesehen hatte: mit den 8ta-
deoten Hftnner der ferschiedenstea* Lebens- und Parteistellnng: neben
dem treuen Collegen' Holland der Professor der katholischen Theologie
Tou Hefele, der nachmalige Bischof ?on Bottenburg.
Auch ein dauerndes wissenschaftliches Denkmal aus Dunckers Tflbin-
ger Zeit ist vorhanden, das BOchlein: Feodalität und Aristokratie (1858).
Bs ist eine kleine höchst inhaltvolle Schrift; anter motivirtem Titel ein
gediaiigttr Abiila der englischen Vei fassungsgeschichte mit einem be-
stimmten Ansblick auf die teudale Stellung des Adels in England und
Fi an Kf eich Auch sie streift wie die Krisis der Reformation das Mitiel-
alter, aber sie ist, von den publicistiscben Arbeiten aus der Zeit der Ver-
fasbungi> kämpfe abgesehen, Dunckers ersto Schrift, welche auf moderne
Dinge Bezug nimmt und damit natnrgeniai's auf seine litteranscbeu Lei-
stungen aus der neueren Geschichte überleitet.
£he wir. diese und mit ihnen Dunckers Gesamtthätigkeit im Zu-
sammenhange rekapitulirend betrachten, sei noch der Aufsere Hergang der
letzten Lebensperiode des Mannes in Kflrze skiszirt.
8. Joll 1873.
««Mflft isse. - U
162
M&z DoDcker.
Das oben erwähnte GeBchichtakolle^ bescbliefst zngkich .Duuckers
zwaDzigjährige Laufbalin als Universitätslehrer. Er hat später nach
Dahlmanns Tode den Ruf nach Bonn, nach Ludwig Häussers Tode den
nach Heidelberg aus^eschlagfen: er hat noch einmal — zwei Jahre vor '
seinem Kudel — als die Berliner Fakultät es dem Jubilar nahe legU,
der Ämtsnachfolger seines Freondp«^^ Droysen zu werden, diesem Ansuchen |
widerstanden. Sein Abgang nach Berlin 1859 — es war eine B&okkebr
fOr daa Labep — hatte ihn inawiaoheD itaget in andere Bahnen ge-
leitet.
«
VI.
In Berlin stellte Doneker snnftchet seine Kräfte nicht in den Dienst
der gelehrten Forsehnng.
Unter einer ferheifsnngsfollen Wendong der prenfolscben Politik
(und einzig und allein die Hoffnnncc, bei den damaligen politischen Com« i
plicationen durch seine Feder imUirkeü in kennen, dals eiii energischer
Entschluf«! Preufsens gefaf^t werden m5ge, lief^ ihn eingestandenermafsen
auf die lieb^ewordene Lelirthati^'keit in Tiibingen verzichten) Obernahm
er als Gelieimer Rath die Leitiint,' der Centralprofsstelle; er gab dieses
Amt auf. sobald sich mit aeni Frieden von Villafranca jene Hoffnung als
nichtig' erwiesen hatte. Dann trat er för eine Reih^^ von Jahren als Vor-
tra^^ender R itli in politischen Angele^'enheiten in die Unij^ebunir des Kron-
prinzen Friedrich Wilhelm; in wie weit gezogenen Grenzen sich hier
seine Arbeiten bewegt haben, wird der ermessen, welcher sich in die Auf-
gaben der damaligen inneren und äufseren Politik, in die gährende Zeit
der Schleswig - holsteinischen Krise, in die Zeit der Vorgeschichte des
dentsch*Oeterreichiachen Krieges nordckfersetzt — 1867 war Doneker in
der nenerworbenen ProTini Hessen-Nsssao kommissarisch th&tig. Im Frfib"
jähr desselben Jahres gehörte er dem ersten norddeutschen Reichstags an,
wie er aneh schon ?orher im prenf^iisehen Abgeordnetenhaase einen Pom- j
morschen Wahlkreis vertreten hatte. — Von 1867 bis 1874 fOhrte er j
das Direktorinm der preufsischen 8taatsarehi?e. Als er mit dem l. Janoar |
1876 nnsscfaied, behielt er sich nnr das Lehramt an der Kriegsakademie
▼or, welches er schon als ArchlYdirektor innegehabt ond das er, in
ganzen vierzehn Jahre hindurch, bis zu seinem Tode mit 8teigender Freude
zu versehen das Glück hatte.
Dap Verdienst der siebenjährigen Arcbivleitung Dinu k( ^^ haben Be-
rufene dahin präcisirt: dafn er derjenige gewesen, der den preußischen |
Archiven, wiiiirend sie vorher fast ajtsschlirr>lirh ftscalischen Zwecken j
gedient hatten, eine nunmehr nngeliemmte Bewegung, den Räumen LicM
und Luft, dem Institute selbst die Grundlagen einer kräftigeren und '
selbständigeren Thätigkeit geschaffen habe. Und wenn die GlQckwunscb-
Hdresse der Berliner philosophischen Faknit&t — und die der Berliner
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Max Duocker.
163
Akademie nicht minder — es anerkennend ausspricht, dafs mitDanckers
Leitung zuerst im Archivwesen jener freie Geist eingezogen sei , der
seitdem so viele ForscbuDgen gefördert, so Manchem die Durchführung
seiner wissenschaftlichen Arbeiten erst erntöglicht habe, so ist damit der
Weg angedentet, auf welchem wir in Preufsen die Verwaltoog dieser un-
schätzbaren Institute so erfolgreich fortschreiten sehen.
Es bedarf keiner begrOndendeo Ausfübrnng, wie bei solcher Tbätigkeit
dae Interesse an der modernen, in specie der ▼aterlindisehen Geschichte
in den Tordergrond treten konnte, und swsr in einem Grade, dafe seine
Arbeiten bald erkennen liefsen, wie der patriotische Gelehrte die Ge-
schichte Preofsens recht eigentlich mit dem Herzen erfafste.
In dem Bestrehen , die. Wurzeln der prenfsiscBön Staatsmacht blos-
snlegen, die mitwirkenden Potenzen in ihrem Znsammengreifsn empirisch
▼erat&ndUch so machen, mit einem Worte das kraft?olle 8ichemporringen
dieses jungen Staatsgebildes zu ▼eranschaulichen , berührt sich Doncker
mit Droyseii. deiTi Freunde, welchen er seit dem Herbste 1859 wieder iu
Berlin und nun dauernd zur Seite hatte. Für Preufsen hat ja diese Ent-
stebungsfrage ein besonderes Gewicht; denn hier iiandelte es sich nicht
darum, die Anfänefe eines Staates zu pchildem, der von einem gegebenen
Mitteliuiiiki bequem sich allseitig at]>bieitet, sondern hier kam es darauf
an. 7.11 zoi^pn, wie der selbständige Ix wnfste Wille schApferiscber Fürsten
es verstanden hat, eine Fülle spröder Territorien zu einem einheitlichen
Ganzen von nationaler Geschlossenheit zu ?erschmelzen. Die ausharrende
Kraft und Köhnheit des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, das umgestaltende
geniale Walten König Friedrichs des Grofsen stellten auch Dunckers For-
schersinne die reichsten Probleme. Eine eingehende Besprechung^) von
Orojsens drittem Bande der preorsischen Politik, dem Staate des Grofsen
Knrfttrsten, fllhrte ihn als Kenner auf dem Gebiete des XVII., eine solche*)
▼en Arnold Schäfers erstem Bande seiner Geschichte des siehenjfthrigen
Krieges fAbrte ihn als Kenner anf dem Gebiete des XVIII. Jahrhonderts ein.
In jenen Lebensabschnitt, da Doncker dem Kreise des Kronprinzen
angehörte, f&tlt die BegrQndnng einer wissenschaftlichen Unternehmung
ton grofser Wichtigkeit. Unter dem 20. Juli 1861 konnte er im Verein
mit Droysen und dem Geheimen Archivrat Theodor von Monier (f 1874)
einen Entwurf einreichen, welcher die ancremessene Sammlung und
Veröffentl ichu ng authenti scher Do k i; m ente der Regierung des
Grofsen Kurfürsten zum Gegenstande hatte. Je emsiger damals an
der Hochschule unter- Diuysens Anleitung sich die Quellenstudien im I?e-
reich der modernen Geschichte auszubreiten begannen, desto lebhafteren
Willkomm hatte, ganz abgesehen von dem allg-emeinen historischen Inter-
esse, eine Publikation flieser Art zu gewältigen. Richtig gehandhabt
mofste sie Dicht nur fQr die Geschichte Branden barg -PreaÜsess und
I8ee. ») 1867. 8. das ScbriftenTeneichnis am finde.
1^ Mu DuBcker.
m
D«iit«eb)ft&dB» 80Dd«rD, bei der uftben Berfihrnng dee jungen Steatos mit
den damals domlaireDden Mftcbten, ffir die gesamte eeropftiscbe Staateo*
geecbicbte dee XYII. JabrhQnderts ftberhaapt ein Qiietleiiwerk ersten
Banges werden. Die Forscbongen in den Archiven, welehe daranf sofort
begonnen worden, nahmen einen so gflnstigen Fortgang, dafo ein erster
Band — auf dee Kronpriosen Pflrwort waren inzwiseben durch die Moiii-
ficenz Seiner Majest&t die Mittel zur Erforschung und Bearbeitung des
archivali^cheii Materials bewilligt worden — im Herbst 1864 unter dem
Titel: ürkuii<U'n utnl Aktenstücke /. m Geschichte dos Kurfür-
sten Friedrich Wilhelm von Ii ( ;i n <i imi b u r i,' i 1" u 1 1 1 i s c h e C o r -
respoiiilenz des Grofsen K u rl ü r.>tt'ii) .uks Licht tieteii kutmte. Zfliii
starke Barulc - der im Druck betinaliche tiifttj i^t dt^niiiachvt zu erwar-
ten — sind in drei neben einander hergehenden Fulgeu w^ren nr-
sprünglich noch weitere Unterabteilungen in Ausäi<'ht g'enommen) als »Po-
litische Verhandlungen«, »Auswärtige Actenf, »Ständische Verhandlun-
gen« in den zwei Decennien vou 18 61 bis 1884 erschienen. Die Georg
Reimersche Verlagshandlung in Berlin hat sich durch die Drucklegung
dieser uütievoUen Ediiion ein entschiedenes Verdienst um die Geschicbts-
Wissenschaft erworben.
Nach Droysens Abieben erfuhren die Dispositionen der FortfUhrttsg
des weit aussehenden Unternehmens insofern eine Änderung, als ssf
Dunckers Veranlassung — conform der fQr die Herausgabe der Politisches
Korrespondens Friedrichs des Grofsen befolgten Maxime - der Best der
Regierung dse Kurfürsten <seit dem Jahre 1672) Binom zu ausscbliels-
lieher Bearbeitung Obertragsn wurde, während die bisherigen B&nds res
▼erschiedeoen Gelehrten . in wechselndem Tempo fertig gestellt 'worden
waren. Ks ist damit die Bedingung gegeben, das nationale Qescbicbts*
werk /u einem absehbaren Hude /. i tuhreii.
Mit ^'leirliur Ftt'iidc. j i man niiifs sa^eti , mit noch persönlicherem
Anteil, eben weil im VeiJulg seiner Studien die Fndericiaiusclie Zeit
Duucker immer fester ans Herz gewachsen war. Idl ii'te er ire^}eill^i:iia^t-
Hch mit Drovfen un i llt*ii»nch vm\ Sybel die leitende K .mmissiou für
die vdii der Akademie in«i Leben ;:erulene HerauFfrabo der Politischen
K orresjion de HZ Friedrich g des Grofsen. Ein in seiner Bedeutsam-
keit einziges Geschichtsdenkmal, welches über die Dinge, die es in sich
birgt, einen Strom neuen Lichtes verbreitet, liegt diese Korreepoadeos bis
jetzt in vierzehn B&nden (1878 und folgende Jahre) vor. .
Mit Droysen allein iiefs Doncker, ebenfalls itait Unterstfltsong der
Akademie, die Staatsschrtften aas der Begiernngsseit EOoig
Friedrichs IL editen, ?on denen bis jetzt zwei inhaltreiche Bftnds, der
erste 1877, der zweit« 188&t snr VerdlTentlichung gebracht sind. Als her-
Torragende HQlfsmittel f&r das Studium der Begierung des grofssn KOnigt
werden sie dauernden Wert behalten.
Wie es natOrlich ist, wirl^te diese redaktionelle Thätigkeit, ttber deres
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Max Duocker. * ]^
Ergebnippe Doncker in der Akademie zu berichten pflegte*®) — seit 1868
beteiligte er eich auch an der Heraushübe der Zeitschrift fttr Preufsische
Geschichte — Anstoss gebend auf seine preijfMscheii FürschuTiirm selbst.
Den Ertrag derselben bildet eine lange Reihe von Aufsätzen, welche alle
einen bestimmten Punkt aus der Geschichte Preufsens, wesentlich aus der
zweiten il&lfte des XVIII. Jahrhunderts und den \^eiden ersten Jabnehnten
des XIX. f in eine schärfere Beleuchtung stellen. Sechs von Umeo liefo
der Autor als eine eiobeitliche Sammlung utiter dem Titel: »Aas der Zeit.
Friedrichs des GrofsaB ond Friedrich Wilhelms IILc (1876) orsehelnon.
Einielne dieser grOfsereo Abhapdlsogeii, wie Die BesitieiigrsifQng fon
Westpreoften, Preaf^n w&brebd der französischen OccopatioD, hat die
Berliner Akademie in ihrem Olflckwuoscbschreiben au Dnnckers Doktor-
jsbilftom tklassiscfae Master historischer Monograptiiet genannt.
Hit dieser parlegung sind die Verdienste Donckers am die moderne
Geschichte nicht erschöpft, nur omschrieben. Die im sp&ten Alter wieder
aufgenommenen Arbeiten aas dem Altertum geben dem Bilde- seines gei-
stigen Schaffens den -hiirmonisclien Abschluf^.
"Auch aus diesem Fürschnngsfelde liegt eine tii.lu beachtenswerter
Einzeluntersuchungen vor. So fixirt — es kann sich hier sülbstverständ-
lieh nur um ein Referat handeln, welches an den in diesen Abhandlungen
vertretenen Ansichten kime Kritik iibt — das Aiter des'Avesta (1873)
die Entstehungszeit dieser iieiligen Schrift. — Die Untersuchung Aber
die Hufen der Spartiaten (1881) sucht die Anzahl der spartanischen
Ackerloöse ziffermäfsig festzustellen. — Die Schlacht von Marathon
(1882) verteidigt den Berod L»iischen Bericht und damit die Schlacht selbst,
die schon im Altertame auf Grund der jeweilig herrschenden Tradition
sich eine verkleinernde Beurteilung hatte gefallen lassen mQssen, als die
grOlste alier Thaten, die Bellenen jemals aof dem Schlachtfelde vollbracht
haben. --Bin angebliches Qesetz des Perikles (1883) erweist
die Zosammenschweifsang des angeblicheo Gesetzes liegen die v6$ot^ ?on
dem Plotarch en&hlt, mit den nafis^jpa^i des Pbilochoros, nnd swar
aos einer Combination ?on Anschanpngen, welche frQhestens der zweiten
Hälfte des dritten Jahrhunderts angehören kann. — Der Prosefs des
Pansanias (1883) erörtert das Verfahren gegen Paosanias im Einzelnen
ond macht es wahrscheinlich, dafs die Unerklärlicbkeiten im Berichte des
Thukydides nur in dem sich neutralisirenden Gewicht zweier Parteien in
Sparta ihre Erklärung finden. — Der Aufsatz Ober den sogenannten
Kimonischen Frieden (1884) führt mit gröfserem Nachdruck den schon
von Dahlmann und W. Krüger erbrachten Beweis, Uafs wir es ia
diesem " vielgerühmten Frieden« mit einer Fiktion der Attischen Redner zu
thon haben. — Des Perikles Fahrt in den Pontus (1885) charak-
terisirt diese Untemehmong als die erste selbst&ndige zur liealisirung
10) Der leUte Bericht ist vom I. Jnli 1886.
166
Mtz Duncker.
j
des weit aRBgreifenden Programms für Perikles auswärtige Politik. —
Strategie and Takitk des Miltiades (1886) ^iM im Anschlnüi aa
die MaratlioDabhaudlaDg noch einmal ai&e aclinUwaiaa DarlagoDg dar
Sftadieo dieaar militärlsclieD Aktion.
Noeh wahare ftof B&nda la dan fiar baraita araebienanaD aiod aatamn
Labaoawarka, dar Gaacbiehta daa Altarioma« ana dar MaCw aaioar latston
Jabra gadiaban. Ba lat wobl aDiooabman, dab Dnnekar bai llogaram
•Laban diaaa Daratallong, dia nnn aeban naban dar oriantaliaeban dia
Gaaantgaaebicbta von Hellaa bia aar Orflndnqg dar Haebtatallung Athana
in aiob nmflibto^ bia auf dan üntargang dar Salbatlndigkaii der grlechi-
aeban Cantona fortgafllbrk, dafa tr ao dan Zaitpnnkt arraicbt haban wflrda,
wo Droysana Arbaltan ainsetzan. Jedocb war ihm nicht mebr baaebleden
diesen Anschlufs zu vollziehen. Mit dem neunten Hände (1886). einer
biä in alle Einzelheiten durchgeführten Charakteristik der Staatsleitung
des PerikleH. welche Aufsehen gemacht und ein lebhaftes FOr und Wider
hervorgerufen hat, bricht das Werk ab; die Frage: ob Athen zu hoffen
hatte, dafs ihm nach der stattlichen Reihe LToffjer Männer, uie es> nun
sciion .seit hundertiindfnnfzig Jahren geleiitft, iiacii dem Solon, dem" Pei-
sistratos, dem Kleisthenes, dem Miltiades, dem Themistokles, dem Ari-
steideSf dem Kimon, dem Ephialtes, dem Thukydides und dem Perikles
ein Mann erstehen werde, »dessen Mafs nicht zu weit hinter dem des ge-
waltigatan ooter ihnen, des TbamiatoUaa« zurQckblieb?c — diaaa spanneoda
Frage ans Donekers AufTassang baraoa baantwortat in bOran, ist den
Nacblabanden varaagt gabliaban.
Diaaa laiaian Binda raiban Dnnekar nntar dia Kannar daa Qriachan*
tnma; daa frOharan waaanüicb, wla Drojaan dia aotapraebandan Arbaitan
unter dia Kannar daa apätaren Oriacbantoma. Abar wann Drojaana Namao,
abgaaaban Ton aainen Nacbdicbtnngan ans dam Altartnm, gerada saine
modarnan Scbriften populär gemacht haban^ namantliah aain Laban d«a
Faldmaraaballa York; ao dringan Dnnekara Abbandiongan rar pranfiiiicban
Gaaebicbta arat jatzt allmählich in waitere Kreise. Dagegen tat, andars
wiederum als Droysens Geschichte des Hellenismus, Dunckera Geschichte
des Altertums lüngst zu einem Standard work der Geschicbtslitteratur ge-
worden und ^vird auch hinsichtlich seiner Einzelpunkte die exakte For-
schung noch auf lange hiuau6 in Flufs erhalten.'^) •
Überblickt man diese hochentwickelte Gelehrtenthätigkeit, so tritt
einem dia Erscheinung eines Forschers von oDgawÖhoUcher Arbeitaausdeh- '
1') Für tranzösi^che Le?er liefert einen (trotz einiger kleinerer Irrtümer
.sehr korn-k' :.'oschrieheneti) Nekrolog Salomon Reinach Revue llistoriqiie
1880. St jUfjiibre — Octohr^ p, iti7 — 174. _ fVanzöci'irhe t'bersetzun^ der
GcschicLto des Altertum^ ist von Mossman, die englische von Evelyn Abbott
(eine der Hecchichte Griechenlands besonders von S, F, AUeyoe)) die italieniäche
von Keuato Mau^ato.
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* Max Dimcker. * 167
11110g, eines Geschieh tschreibers yod grofser Tiefe aii4 Gestaltangskimft
eotgregen. Doncker ist einer der letzten Ausläufer jener Generation toq
Historikerp, welche, wie Droysen, Nitssch, Arnold Schäfer und mancher
tndere stille Msiiii, noch im stände war, in ihrer eigenen Darcbbildung
intime Oeschichtskenntnis des Altertums mit deijenigen spftterer Zeiten
in lebendiger Dorebdringang so versehmelsen. Je mehr wir nns dem
Beste nähern, sehen wir solche Vielseitigkeit immer seltener werden; ja
sie ist hei dem Gange, den die Geschichtswissenschaft genommen hat, bei
der von dem einielnen IndiTidnnm nicht mehr flbersehbaren, gradatim
wacheenden Versweigung der bistorischen Disciplinen schließlich positiT
sor ünnöglicbkeit geworden. Das DetailstndiQm ist eine natflrliche Folge
des gesteifjrertcii Anteils an der Aufhellung aller Gebiete des historischen
Lebens, aller, auch der dürftijy^sten Quellen historischer Überlieferung.
Und steril kann kein cin/Jges Dokument sein, wenn seine kritisclie lie-
arbeitunp der sachUclicii Hrkenntnis dient. Dennoch wird es gut bleiben,
sich jeiio Vorbilder lebendif^: zu halten und zu belierzigen, dafs der Wert
der Historie nicht in der Vereinzelung liegt, sondern dafö am letzten Ende
das geistige Erfassen dt^s Bandes, welches die i^n^» hichilichen Erschei-
fiUDgen zusammenhält, das Wesen dieser Wissen&chati aubuiacht.
Duncker war, wie Droysen, nicht eigentlich der Mann der kriti-
schen Historie: die Existenz ihrer eigenen zum Teil bahnbrechenden
kritischen Einzelarbeiten spricht hier nicht dagegen. Beiden stand das
Altertum in seiner Totalitilt ?or Augen. Als die echten Sobttler Boeckhs
trieb Beide der innerste Zog com Verstehen des geistigen nnd sittlichen
Gehalts der Vergangenheit. — Haben sie dämm die Einzelforsohnng gering
geachtet? Nichts lag ihnen femer. Sie wofeten an got nnd sie beweisen
es durch das eigene Beispiel — freilich in richtiger Wertschfttsnng der
Biotelarbeiten als Mittel an höherem Zwecke — , dafs an6h die entlegenste
Befailforschong im Zosammenhange steht mit der geschichtswissenschaft»
liehen Gesamtaufgabe, weil ein jedes durch die Speeialnntersocbong
aofgehellte Kinzclue uauiit t f en schärfer in der eigenartigen Bedeutung
gewürdigt wird, welche ihm an seiner besonderen Steile m der Gesamt-
entwickelung zukommt.
Die Richtuni? auf das Erfassen des grofsen Zusammenhanges der
Ideen hatten wir bei Duncker als eine Wirkung der ilei^'oUchen Philo-
sophie erkannt. In frlücklicher Mitte zwischen der Anschauungswelt der
Aufklärung und der der Romantik läfst er von dem freieren Standpunkte
seiner klassisch -protestantischen Bildung die fflr ihre Zeit lebensfähigen
Elemente in der Staats- und Cultorwelt der Völker des Altertums zu ihrem
Rechte kommen und zeigt so an dem vollen, frischen Lehen die echten
biBtorischen Ideen.
i>) Vgl. die beglttekwtknechenden Worte von Julian Schmidt, Max
Doneker. FtenTs. JahrhQcher Bd. 51. S.
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1^ ' . MuJi Uuncker.
Di« eigentümliche Verbindung v(ni' historisch-philologischem Wissen
uod philosophisch- jütischer WerfcmeMUDg »i das Agens seiner Qe-
schichtocbreibung.
Dieee letztere hat'Duncker selbst,' wir sahen M oben, als eine
historisch-rationale gekenDteiehnet.
War aber bei den Historikern, welche unter dem Einflofs des Hegel-
ioDS grelb geworden waren und die sich erst aUm&hlich to der An-
.eehanung durchgerungen hatten, dab* die in der Geeehiehte waltenden
Ideen sich nicht derken mit den Volkageiatem , die in Hegels Sjsteni
gegen einander Dialektik flhen, dab die Weltgeechichte, bei Hegel eine
8tnfe dee Geistes neben anderen, mehr bedeutet als den blolsen Nieder- -
eehUg der dem philoeophiechen Wiesen darehsiehtigen Vernunft — war
ee bei diesen nnprflnglich das Bestreben die Idee durch die That-
sachen zu controliren, welches sie zur geschichtlichen Wiedergabe
der VergangLnheit führte, beschritt die kritische Richtung Niebuhr— -
Rankes von Hau» aus <iie entgegengesetzte Bahn; die Grenzen ihres
Wissens bekennend wollte sie von vornherein an der Tbati^ache selbj.t, an
der lU L'tbeiiheit. ko brdingt und unschf^n tie auch sei, erfahren und
2r)i:(ii: wie e8 geweM-n ist; und sie hat in einer exakten Piüfuiig der
ZuveriasMgkeit der Quellei». verbunden mit methodischer Gege^übe^^te]lung
und Abwägiiug der Ergebnisse, welche solchen überbliebeneu DcnkaiälcrTi
menschlicher Tbaten entnommen sind, zur Lösung dieses grossen Problems
den Weg geebnet. Ans einer tiefgehenden Vergleichong der eiuseliMB
Epochen in der i^tetig wechselnden Analogie ihrer Entwickelungen wurde
fftr Bänke der Gang der Weltgeschichte ersichtlich, muüiten sich
ihm die leitenden Ideen gleichsam Ton selbst ergeben*
Mit der Art, Qesehichte sn erkennen, hingt die Weise ihrer Be>
bnndlnng auf das engste lusammen.
Man kann ja darflber streiten — und Duncker hat, wie wir sahes,
in seinem Erstlingswerke darüber gestritten — welche Art Geschiebte
SU schreiben den Fortgang der xurOckgelegten Entwickelung am bestea
wiederspiegelt: ob (so fragen wir beute nach einer fdofzigjährigeo Eat>
faltung der deutschen Uistoriogiai liie) die vorwiegend ethische An*
Bchfinungfi weise Niebuhrs? Die aesthetiscU- objective Betrachtung
Kanke^:? Die historisch-rationale Wertbenrteiliing Droysen-Dunckers?
Die Tugenden des Historikers: strenge Krfor'5«'hiinsr des Thatsächlichen
und dessen begründende Vt-rkiiöpfung uäch intiüreu Gesellen; wiru kein
Kundiger einer dieser .Schreibarten absprechen wollen. iSullte demnach
— da es doch allgemeine Gesetze über das Verhältnis der Abspiegelung
im Kopfe des Darstellers zur Wiiklichkeit nicht geben kann — nicht
jede dieser Arten ihre Berechtigung haben, wenn sie anders
ihren Stil nur rein und streng innehält? Duncker hat Ober Hi-
storiographie und Historik ~ man weifs, wie hoch er Droysens Orondrift
der Historik schfttite — . seine wohlerwogene und nach seinem Sinne be*
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16Ü
w;ihrtft Ansicht (^"-ehMbt: 'iaf8 er aber mit der in nietliodolo^rischen Frap-ea
ihm eigenen Milde die eben aufgeworfene bejaht haben würde, das
kann ao dieser Stelle mit yollem Fug versichert werden.
*
VIll.
Dem Hanne, der einst in trüben Tagen den Hat der Witstrebenden
enfrecbt erhalten hatte, sollte ein beller Lebensabend bescbieden sein.
»
Anders als nnter dem Drock einer unfreien Zeit die BnrscbensehafI
es ertr&nmt hatte, war bewehrt nnd machtvoll durch feste Einigung seiner
Glieder das Neue Beicb erwachsen. Dies Haos, das also gesimmert stand,
non sweckfoU aosgebaot so sehen, war sein fireudlges Hoffen: die Arbeit
nnreiner Hftnde an flem Werke, wo diese immer ihre Spuren zeigten, sein
verhaltener Kummer.
Die Attentate des Sommers 1878 waren iiun ein persönlicbes Erleiden.
Die damals flutende Beweg-ung, in welche er eingriff mit wuchtij^em
Mannefzorn, zot? il n ru fb pinmal in die Öffentlichkeit. Eine Vererangeö-
heit wie die b< me leirte \ erpflichtuni^en auf: er hielt es für reclit und
gut, seine Hülfe niciit zu v,eri<agen, wo Gleichgesinnte sich in einer ver-
häng'nisTnllen Kthe zu befinden glaubten. Seitdem hatte er keinen Anteil
mehr an den Ansprficben des parlamentarischen Lebens. Manche ab-
Stolsende Seite der Gegenwart, insonderheit manche SQnde des modernen
Parteitreibens, mofste den charaktervollen Politiker mit Onmut erfflllen,
aber den Qlaoben an eine Stftrknng der sittlichen Kräfte in nnserem Volke
erscbiktterte sie nicht. Dafs er eine nachhaltige Ifitwirkong an solcher
Uebong von der dentschen Jugend erwartete, stimmt so einem getreoeir
Bilde seiner Persönlichkeit.
Der Pflege des Andenkens an die M&nner, welche in dieefr oder
jener Bichtong auf die nationale Haltung Preufseas bestimmend gewirkt
hatten, galt seine herzliche Teilnahme. — Anlftfalich der goldenen Hoch-
mitsfeier des Fflrsten Karl Anton von Hohensollern hat er in einem an-
sinuchlosen Gedenkblatt auf den edlen Formten hingewiesen, der einst
io eineui Wendepunkte der deutschen Politik auf sein Fürstentum verzichtet
nnd in Preuf^en das Ministerium übernommen hatte, um auf der Basis
gleichförmiger Organisation Preufsens und der übrigen deutschen Staaten
den Zusammenschlufs aller anzubahnen.
Die Blüte des w ehrhaften Deutschlands sah er jetat als Hörerschaft
zö seinen Föfäen. Diese Lelirvorträge an der Krie^irBakademie sie er-
streckten sich auf die Geschichte der Revolutionszeit und der Befreiungs-
kriege — waren recht eigentlich das erfrischende Element seiner letzten *
Jahre. Vor einem jüngeren Geschlecht, dem die Erkenntnis der deutschen
Nationalaafgabe leichter gemacht war als dem alten, kennte er hier mit
1*1 Natiooalseitnng vom Dienstag d. 21. Oktober 1884.
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170
Utkx Dimcker.
Energi« ond W&mt «ntwickeln, wo dh treibMid^D Kräfte natioDtltr
Fortbewagong lageD, aber duiU aocb, wie teoer dem Vaierlande dieaee
Werden ta iteheD gekommeB. Sein ilter Lemeiftr betb&tigt sieh aneh
in dieeem Wirknngakreiee. Er stodirt nnd beurteilt die Arbeiten der
Offlsiere; er ergftntt ans deneelben die eigene Lel^tHre, wo ihm Keoee
begegnet — Oer mancher der Herren bat ihm mit dnnkbnrer Treue
gelohnt
Oberhaopt eind es jene wohlbekannten Züge, die dee JflDglings Weeen
noemaehten, welche wir andi an dem alten Doaeker wahrnehmen: rahige
Feeiigkett, Entnchiedenheit das Willens, vertranenerweckeDda Milde —
die aiilMTe Erscheinung, Haltung, Antlitz und CJeberde, ein rechter Ab-
druck des inwt*ndiK'eii Menschen. 80 kennen ihn die deutöcheu Oftiziere,
die seine Hörer wann. So kennen ihn die Mitglieder der Berliner hipto-
rischen Ge«e]lf«rh;ili, wticher er als Ehrenpräsident vorstand. 80 ktunen
ihn d'p . Inngeren, welche unter ihm 7ji arbeiten den Ai;fti,iL' luiiten.
Aus heinein Munde hatte e^ Wirkung, wenn er, der Mann der univer-
sellen Dnrchbüdiing, auf Beschränkung wies; wenn er einschärfte, daf?
es darauf ankomme, sich an das Nächstliegende, daa Greifbare zu halten,
wie sehr in Allem gesonde Sachlichkeit noth thae: ein bailaames Cor-
rectiT gegen den Ideal iamne, dar Gefahr laufen kann eich ina Weite an
Terlieren, wenn er sich gar so weite Ziele steckt
Fehlte ihm in -den loteten Jahren der Umgang mit dem etndentiacban
Kaehwaohe, ao entbehrte er damit nicht dea Zoeammenbangee mit dar
ünireraitftt nnd ihren« Lehrern. Keben mannichfialtigen peraönliehen Be-
liehnngen boten auch die Yereinignngen der »Mittwoohegeeeileebalt« eolah
anregenden Aoataooch. Wie froh er eich an dieeen Abenden fahlta,
wiaeen diejenigen, welche ihn dort ala einen Patriarehen haben walten
neben.
Nach aufsen trat er, ganz seinen ausgebreiteten Studien hingegeheo,
wenig hervor. Nur in der Akademie nahm er auch in öffeulhcber
Sitzung oft das Wort.
Dafür bildete .seiu Hans, am Karlsbade und spater in der Mattbäi-
kirchstraT-ie, den Sammelpunkt für seine Freunde von fern und nah. Mit
den alten Genossen aus der Zeit der Verfassnngskampfe verkn ij.fte ihn
nach wie vor das weitvollste Stück gemeinsamer Lebenserinnerunges.
Einem aus ihrer Zahl, der Besten einem, Karl Matby,^*) hat er ein
köetlichaa biographtachaa Denkmal gesetzt. Desgleichen Johann Qostav
Broysen.") Von dieaer letzteren Skiz/.e wird jede Droysen - Biographie
— ein Deaiderium nnaerer beimiachen Hiatoriograpbie — ihren Ausgang
nehmen. — Seine ehemaligen ZuhOrer ana Halle nnd Tflbingen haben
i*) löüO. Badische Biographien ton F. v. Weech.
») 1884. Preufg Jahrbücher Bd. 54. Und m küraerer Fassung in diesem
Jahrbuch Jahrg. I66ö.
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Haz DoBck«r. 171
ihm wobl alle (wir nennea keio« Namen, om uns nicht dem Vor-
worfe der Willkflrlichkeit aneseeetzen) eine QDgesebwftchte Anb&Dglichkeit
bewahrt und haben wohl alle, mehr oder weniger in seiner Sichtnng
weiter gewirkt. Von seiner Seite ist nie ein Band gelockert worden,
das einmal geschlossen gewesen; und nie ging ihm andererseits eio Iii- *
terarisches VerhSltnis Ober ein perst^nlicbes. Wie schOn waren gerade
noch iQletst seine Betiehnngen zu Georg Waitz, dem so ganz anders
Gearteten! welche FrenndeebAft brachte er dem jflngeren, in sittlichem
und politischem Fühlen ihm freilich eng verwandten Nitzsch entgegen,
ditetui schlichteii Menschen und tiefen historischen Denker, in dessen
Erscheinung sich ja die ganze Lieblichkeit des echten deutschen Forscher-
gemütes verkörperte! und wie haben die Angehörigen dieses Unvergefs-
hcbeu Duiickers ) erateude Fürsorge erfahren!
Alle ^jfine reichen persönlich-herzlichen Beziehnng-en brach . weit
hinaus über ein ofhcielles Begehen, die Feier des DoctorjubUäums zum
Aasdruck: es war für ihn und die Seinen ein sonniger Tag.
Die königliche Ernennung: zum Historiographen des Haoses Branden-
berg bald darauf (Oktober 1884) wac die letzte Anszeichnong, die ihm
10 teil wurde.
Das innigst« Band knftpfte den Heimgegangenen an seme Gattin.
Hat sie doch in dreiond?ierzigjfthriger Gemeinschaft mit ihm dorchlebt
was auch immer ihn bewegte, vor allem das, was die Menschen, wenn es
geteilt wird, am festesten bindet: die Betrachtang der anvergftnglichen,
ewigen Dinge. Ein Aoftatz, der das Andenken des Hannes fesUialten
will, darf das von Frau Charlotte Dnncker Torfabte Boch nicht bei
Seite lassen: Gedanken ond Erfahrungen Qber Ewiges nnd All-
tägliches. Denn es ist in der Lebensgemeinschaft mit ihm heran*
gereift; es lal^L allerdings erkennen (wie gesagt worden ist), in welchem
Sinne in seinein Kreise Meusclienglück und Meuschenleid , Zweifeln und
Fehlen, Ringen und Gelingen beurteilt und gewertet wurden.
In eineiir LeltMi voll Arbeitsamkeit ist gleicii den Männern, welche
das Eiii^Mii^'s\viii r cliarakterisirte, auch Duncker — nach Wilhelm
von Humbüldts schönem Wort'^) nicht an ein Ziel gekommen, wo
es ihm nun selbst zu eng geworden wäre. Seine geistige Vollkraft über-
libsQ zu müssen, blieb dem Gelehrten erspart. Aber ein inneres Leiden,
Herausgegeben von Otto Nasemann 3. Auflage. Hallo, Max Nie-
Beyer, 1886. ^ Einen fflr weitere Kreise dankenswerten Anlscblnfi ttber
die EnUtobnng des Buches gab der Herausgeber kflrzUcb hi den Deutach*
Efiogelisehen Blattern (heransgeb. v. Willibald Beyscfalag) Jahrg. 1886. Heft 12.
An Schiller. Des Hricfwechsels. Originalausgabe 1830. iS. 223. Ebeuda:
'bcb Menschen ualuriichcs Knde wftre doch nur Erlullung seines Kreises.
Er miUste hier nichts mrhr zu schöpfon, nichts mehr zu thun finden, wodurch
er noch Koriächriiie luücheu könnte ; üann könnte und müXste er gehen.«
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!
172 Mai Dmwker.
«
das ihn im gtillen qnäli^, ohne dafs os ihm den (üeirhmut der Seele xo*
zerft^ren verroorfit hätk», brach soine Kraft. Aurh diesmal hatte er sich,
wip nlljahrlit'h. bald nach Schliiss lir Kri^^L'^Hkn iciiiie aulgeniacht, um ■
io der Natur, die er liebte, in den i '^M lifitm M. rc' n Erbolang zu socbeo-
^ Indes murrte uiiterwet'-' F^lirt unterbrochen werden. In dem alt-
zollerisrlien AriHharh . ;ini Miitworh den 21. Juli, nahm ihn der Tod
hinweg. Am Sonnabend darauf haben wir .seine iriii.'^i^^he Hülle in Berhn
aof dein ZwöIf^Apostel- Kirchhofe — swiscben den QrabbOgelD ^itMchi
und DrojM&s - iiir Qraft beseitet.
Mai DuBcker lihlta (nach TreHscbkea fial^igendein Auadroek) Docii
20 dem alten Adel der deutschen Kalukagathia, ausgezeichnet ebenso
durch Cniversalitfit der IVildung wie dnrcli Ernst nrd thatkräftige Lau-
• terkeit der Gesinnung. Ein letzter und nicht geringster Zu^ mag dieses
Lebensbild besrhliefsen. Am Sarge hat der Prop^t zu St. Petri im An-
schlufs an Hel^rfu i bri ef X, 35, S»i dem abgeschiedenen Kämpfer nachsre-
rufen, dafs er eruat, zart und treu im Leben sein Vertr^iuen nicht
weggeworfen, döf« er auch rnter schweren Führungen Geduld geübt und
den durch sein Gewissen ihm vorgezrichneten Willen Gottes zu tliiin
versucht habe L)ie>e Worte treÜ'en das religiöse Wesen des MaHoes in
seinem Kern. Und wie er im Leben ein Beter gewesen, welcher, kraft-
?oU Dod doch demütig ergeben, sich beugte unter Jenen lebeudigeQ WiUea,
an den sich der lieoach bittend und dankend zu wenden habe» so mffgen
wohl im Sterben eeinem geistigen Obre, fernehmbar die Worte erklaageo
aeiDi welche aeinem scheidendeD Freande DroyMn der aboende AnebUek
in eine ht^hare Welt anf die Lippen gelegt hat:
Fleisch und Gebein
senket in Grabesna< lit ein;
ich leb' in aonnigeu Weiten.
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Max DoDCker.
173
Max iJuiickew Schriften.
Aiisgeschloaaen sind die politischeu Berichte aus dor Zeit der
Verfassuogftk&mpfe.
1834. De hiBtoria eiusqne traciandae varia ratione. Dissertatio ioaagaralis.
BeroliDi. d. 3LVI. m. JiiL MOCGCXXXIV.
16S8. 37. K. Fr. Becken Weitgeschidite mit Forschungen von J. Wolt*
mann and K. A. Wensei, heransgt^geben von J. W. Loebell. Bd. 4,
5, 6, bearbeitet von Dr. Max Duncker (vgl. dag Vorwort).
I8S9. Origines Germaüicae P. I. Berolini.
Iö4i. Die Geschichtssthreibung der Reflexion und der philobopiii^sche Sland-
piiukt (Dacligowiesen an BQlau.s Geschichte des Europäischen St&ateu-
systerasj Hall: che Jahrb. Jahrg. 1841.
Idü. Hegels Philosophie des Hechts. Allgemeine iluUiache Litteraturzeitung
Jahrg. 1844, Nr. 1, 2.
1844. Staat und Kirche. Allgemeine llallische Litteraturzeitung Jahrg. Iö4i.
1846. Die Krisis der fieformation. £ia Vortrag. Halle.
1849. Zor Geschichte der deutschen Reichsversammlung in Frankfurt a. M.
1850. Die Mftnner der Gegenwart. III. Heinrich von Gagem. Eine biogra-
phische Skisse.
1861. (anonym) Vier Monate auswftrtiger Politik.
1851. (anonym) Vier Wochen auswärtiger Politik.
iS52-l8ö8. Gejächichte des Alterthums. Bd. 1—4. — Zweite Auflage I8')ö ff.
— Dritte Auflage 18»i3tl. — Vierte Auflage 1*74 fl. — Fünfte Auf-
lage 1881 ff. Bd 5-9. 1881 — 1880.
1858. Feudaliiät und Ariatokratie. Ein Vortrag. Tiibiugeu.
1863. Der Wiener KoogreÜs und der «weite Pariser Frieden. Preuls. Jahrb.
Bd. 12.
1866. Der Staat des Giofsen KurfOr^ten. Preufs. Jahrb. Bd. 17.
1867. Der siebeigUirige Krieg, v. Sjbels historische Zeitschrift Bd. 19.
18e9r Biographie Karl^ Mathys. Badische Biographieen von F. v. Weech.
1873. Das Alter des. Avest«. Abbandl. d. Berl. Akad.
1874. Nekrolog v MoeriuTs. Zeitachrift für Preufs. Geschichte, Bd. XI.
1874, S 241 -240.
1876. Aus der Zeit Friedrichs des Grolseu und Fritilnch Wilhelms III
(6 Äbhandlunpren). Eine Flugschrift des Krouprinzeu Friedrich. —
Die 8chhi( ht von Jvullia, — Die Besitzergreifung von Westpreulseii.
— l'reul.->eii wahrend der iranzösischen Okkupation. — Eine Mil-
liarde Kriegsentschädigung, welche Preufsen Frankreich gezahlt hat
— Die Mission des Obersten von dem Knesebeck nach Petersburg.
1877. Die Denkwürdigkeiten des Staatskanzlers Fttrsteu von Hardenberg.
Preufs. Jahrb. Bd. 39.
1877. Friedrich Wilhelm 11. und Ural üertzberg. v. Sybels histor. Zeitschr.
Bd. 37.
174
Max DuDcker.
1878. Bnednch Wilhelm III. im Jahre 1809. Preuis Jahrb. Bd 4i.
1878. Graf Haogwitz and Froih^rr voq Hardenberg. Preoft, JaJhrb Bd 42
1878. (Leopold von Ranke. Denkwardigkeiten des Stutakaoslers Fdrsta
von Hardenberg.) ReceoBion in den MiUheüiingen der histonicte
LiUeimtor 1878.
186U Die Luidong in England. Prenb. Jahrb. Bd. 47.
1881« Die Hofen der SparCiates^ Abhandl. der BerL Akad.
1885. Die Bildong der Coalttioa dei Jähret 1756 gegen PMüiea. Vmk
Jahrb. Bd. 49.
1882. Die Schlacht von Marathon, v tSybels histor. Zeitschr. Bd 4^.
18ÖÜ. 26. Jnli. Ein angebliches Gesetz de» Penk!- - Abhandl. der ßerl. Akii
1883. 8. Movbr. I>er Prozer^ des Fgusanias. Abhandl. der B^rl. Akad.
1884. (Jeber den iogenannten Kimonisehen Frieden. AbhaadL der B^. Akai
1884. Johann Gnitav Drojaea. PreoCe. Jahrb. Bd. 64» 8. 184^107.
1886* Johann Goatav Drojien. Ein Nacfaml Biographiaches Jahrbach Ihr
Altertomeknnde.
1888. Prenfwn und England in siebenjährigen Kriege. Pteiifo. Jahrb. BA $5
1885 De? Perikles Fahrt in den Pontus. ALhaudl. der Berl. Akad
1886. Strategie und Taktik des MilUades. Abhandl. der Berl Akad.
]&eiohold Broda.
Cari Julius Caesar,
geb. den 4. Februar 1816 in Kasse), gest. den 21. Joni 1886 in Ifazbaxf
Am 21. Joni 1886 starb in Harburg einer der baatoo l36hQ« des alte
Korhessens, der Philologe Carl Julias Caesar. Er war Sohn des im Jab'-f
1831 in Kassel verstorbenen Kr^'ierungssecretärs Johann Dietrich C«esr;
seine Mütter war eine geborne Pfister. Er empüug in Kassel muhz
Jngendiinterricht, zuerst von 1822- 1824 in der Börgerschnle, dann vor
1824—1833 aiit dem Lyceum. O^ttni 1833 bezog er die Universität ilarbcrg
Ursprüriplich für die Tiieologie bestimmt, wandte er sich sehr bald onte*
K. Fr. Hermanns Anregung der classiscben AlterthumswisseDscba^ n
Nachdem er noch zwei Semester (Herbst 1835 -Herbst 1836) in GöttiBg«
studiert battot bestand er im December 1836 in Harburg die 6ymDasia:>
lehrerprOfong und ward am 10. Mai 1837 ebendaselbst auf Onwd dst
(spftter 1840 erweiterten) trefflichen Dissertation ade carmim OrMoeras
•legbci origine et notionec snm Doctor der Philoaophia promofiert Dvii
«rwarb Caesar sogleich die Tenia legendi an der UniTerritil und bigai^
»
Carl JaliM Ca«ttr. 175
DiebdeiD er sieh ?orber nocH ein Jahr in Eaeeel aofgehalteD halte,
Ostern 1888» 22 Jähre alt, YorleeaogeD ane dem Gebiet der elaaeieehen
Fhflologie so halten. Den 25. Aognst 1842 ward er lom aneeerordent-,
liehen Profeaeor befördert, nahm seit dem Sommereemester 1668 an der
Laitong dee philologischen Seminars theil» wurde den 2. Janoar 1888
lom ordentlichen Professor der Philologie and EloqaeoE ernannt und
bald darnach Director des philologischen Seminars, welche Stelle er seit
Webers Tode (Octobei M huu auliragweise vorwaltet hatte. Isahe
an 50 Jahre lang hat er sein akademisches Lehramt segensreich und mit
ßeitener Beharriiciikcit und Treue versehen. Er las über griechische
Litteraturgeschichte, Alterthümer , M) iIk I il-^io und iieiigionsgeachichte,
ferner über griechische wie römische Meirik und Grammatik; daneben
interpretierte er Schriftsteller: Homer, Aeschylus, Sophokles, Aristopbanes,
Deffloetbenes, Cicero, Tibnll, Horaz, Tacitus. Die von ihm geleiteten
Seminarabungen betrafen Hesiod, Thokjdides, Hyperides, Plutarch, Qoin-
tilian. In erster Linie Gräcist, war er ein hervorragender Kenner der
griechischen Sprache and Litteratur. Mit besonderer Vorliebe wandte er
sich der antiken Metrik und Bhythoiik zn, wie sahireiche Schriften ond^
Bseensionen beweisen, s. B* der Anfsats Ober Psellas im Rhein. Mos. von
1842, die Schrift: »die GrondsQge der griechischen Bbythmik im An>
schlQSS an Aristides Qointilianus erl&ntert Marburg 1861, c ferner die
Lectionskataloge von Marburg von den Jahren 1862» 1864, 1887, 1869,
1883^ 1884, 1885, in denen theils besondere, theils allgemeine metrische
Fragen im Änschloss an die antiken Bhythmiker und Metriker behandelt
werden. Daneben arbeitete er auf dem Felde der griechischen Litteratur*
geschichte. Eine Keilie von Jalreu war seine wissenschaftliche Thatigkeit
hauptsächiich der Zeilschrift für Alterthumswisscnschaft gewidmet, die er
von 1843—52 mit Th. hQi\:k zusammen , vcii da bis 186s allem leitete.
Hier findet sich sein AutVatz über das so^'cn. Hesiodisclie Gedicht vom
Landbau und die /leyd/a ioya (Jahrg. 1838), hier die Aufsätze fihor die
hesiodeische Theogonie und über Aeschylus* Prometheus (Jahr^. ib4r)),
über das NaturgefQbl bei den Griechen (Jahrg. 1849), sowie viele Kecen-
siooen grosseren und geringeren Umfanges. Auch für das Rheinische
Mosehm nnd die Jenaer Litteratorzeitnng hat er gelegentlich Beiträge
geliefert.
Nicht nur als Gelehrter jind Lehrer diente Caesar der Dnivereiiat
nnd der Wissenschaft, sondern nahm besonders in seinen sp&teren Lebens-
Jahren an den praktischen Aufgaben des üniTersit&tslebens eifrigen Antheil.
. Schon seit dem 28. Ssptember 1848 war er an der Unifersitätsbibliothek
angestellt nnd rftckte hier (an Gildeneisters Stelle) in die zweite, dann
so 28. Mai 1874 in die erste Stelle auf, seit 1882 mit dem Charakter
eines Oberbibliothekars. Sein rastloser Eifer, seine Sorgfalt und PQnktUch-
keit fanden hier ein fruchtbares und dankbares Feld. Ununterbrochen femer
nahm er an der Verwaltung der Universität Theil. Die Professur der
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176 * ^^^^ Julius Caesar.
£loquenz gab ihm zu' zahlreichen akademiöcbeu, meist im Drack erschie- ,
oenen Keden Vernnla5^sung.
Wiederholt war er Depntierter der UDiversitat; dreimal wurde er zum
Becior gewählt (1864, lö7l, 1879), Ticrinal leitete er als Decan die Ge-
BChftfte der philosophischen Tarnltnt (1867, 1871, 1876, 1881). Ausserdem
war er langjähriges Mitglied der UniTersit&ta-Deputation und verschiedener
8t&odig8r CobmissiotieD. UeberaU machtd er eicb durch Sachkenntoiee,
Zo?erlä8Bigkeit end Wahrhaftigkeit oiientbehrlioli. Aneh der im Juli 18^8
eingerichteten Kdoiglicben wiaeeneehaftiichen PrftfangerCoinmieeion ftr
Heeeeo-NaeeaQ gehörte er 1878 als Director, forher and naebber 5ften
als ordentlicbes Mitglied an. So lag einb FQlle tob Oeeeh&ften anf ihn;
aber bei eeiner Fähigkeit nad Last anr fieleeitigeten Arbeit emp&od er .
eie nicht als eine Last, sondern ale ein BedQrfniss; er fttblte eicb elDS
mit der Universität, an der er wirkte. Auch für 4eren Geschichte xetgie
er lebhaftes Interesse; die alten Statuten derselben, Album, Chronik, und
andere S( iiiiftstücke hat er iu einer Reibe von UDiversitatäschrifteu ^vou
1868—1885) hemusgegeben. h
In voller P'risihe hattt* Caesar am 4. Februar 1886 seinen biet eiizig-
sten Geburtstag unter allgemeiner Tbeilnahme seiner Collegen, Freunde
und ScbQler gefeiert; etwa einen Monat später erkrankte er und erholte
sich nicht wieder. Er aieebte langsam dahin, bis er am 21. Jani Ter-
acbied, betrauert von seiner treuen Gattin and vielen Freunden» farmieBt
YOD allen, die ihn kannten ond scbfttaten.
Marburg. B. Niese
(nach Caeeare eigenen AoMchnoiigeaK
«
1) Ein vollständiges Verseichniss der Schriften, Auf«^tse, Rec(>nsieoea
Caesars fiirdet nch in dem von Dr. K Boysen verfassten Lebeosahriss (CeDtral>
blatt fQr Bibiiothekswesea III. Jabrg. S. 520), sowie in dem Marbniger Bee-
torataprogramm von 1886.
Digitizedbi^^Ov.Ki
Beniiuurd Jfllg.
177
Bernhard Jülg,
gab. am 90. Aogiut 1885, gest am 14. Aoguit 1880.
iMoltis ille bonis flebilis occidit.«
Aon 14. AogQst dieses Jahres endete nnr allzufrüh eiu Leben, das
ebenso selbst- und anspruchslos dahingezo^^en ist, als os im Dienste der
Wisbenschatt und des Berules uiili müdlich ihätig und reich au Erfolgen
war — das Leben eines grofsen Gelehrten und Herrschers auf dem um-
faDt^'reiclien Gebiete der Sprache. An ihm verlor Österreich einen seiner
tüchtigsteo Schnimäuner, die Wissen?cliaft einen ihrer eifrigsten Forscher
uod Gelehrten, Peine Schüler aber Uiren viel^oliehten, hochgeschätzten
Lelirer und väterlichen Freund, dessen ehrendes Andenken sowohl in
ihrem als auch in dem Herzen aller derjenigen, die ihm pereönüch näher
gestanden, unausK^acbliob fortleben wird.
Bernhard Jülg wurde am 20. August 1825 an Bingeibacbf einem
Dörfeben bei Oberkircb im Grofs-Heriogtom Baden, geboren. Reichtum
und Okoz etaoden niclii an seiner Wiege, aber nm so höhere Gaben
batlen ihm die HuldgOttinnen f erliehen: klaren Geist, edlen 8inn, die
laoterste Hersensgftte und Bescheidenheit, frohen Hnt, vor Allem aber
eine nnerschdpfUche Arbeits* und Wissenslnst und ein glftnundes Sprachen-
talent Sein ?ater Bernhard war Oekonom und besalb ein kleines Gut
in Bingelhach. Seine Mutter, Maria Josepha, geborene Peter, wurde ihm
schon frtthaeitig durch den Tod entrissen. Wie so viele andere berühmte
Minner der Wissenschaft, so mufste auch er durch eigenen Antrieb, durch
eigene Kraft im Kampfe mit vieler Not und herber Entbehrung sich
Bahn brechen. Daium aber auca beiu stolzes Mannesbewufstsein, sein
fester, unerschütterlicher Charakter, seine tiefe Menschenkenntnis und der
grofsartige Reichtum seines Wis?^ens.
. Bis zu seinem 14. Jiiliie wuiJe er in der doftigeu öffeutliclien Schule
unterrichtet und verwendete jede ihm übrig gebliebene Zeit auf das eifrigste,
um sich auf die Gymnasial-Studien vorzubereiten, denn es vpar ja sein
Herzenswunsch, sich mit allen seinen Kräften den Wissenschaften zu
widmen. Diesem Wunsch gab auch der Vater endlich nach und schickte
ihn 1840 an das Gymnasium zu Ofifenburg. Freilich war dies für den
Vater, welcher für seine zahlreiche Familie von neun Kindern zu sorgen
hatte, kein leichtes. Jedoch wurde sein edler Entschlufs reichlich durcb
des jungen Studenten rastlosen FleiüB nnd Eifer, der mit den schönsten
Krfolgen gekrönt war, belohnt. Schon bei setner Aufnahme ward er in
Folge seiner fleilsigen Vorbereitungen in der Heioiat gleich den Schftlern
«•krotof« usi. (II.) IS
178
der 3. Klasse zugetheilt worden und nachdem er nur eiu halbes Jahr in
in dieser Klasse ferwsilte, ermöglichten es seine Taleote, dals er aofort
in die 4. Klasse vorgerflckt wnrde. Jetzt war es vorzagsweise sein «M-
geieicbneter Lehrer Schwemmlein, der sieh die grorste Mflhe qbi ihn gib
und ihn so lieb gewonnen hatte, dass er mit ihm den Tertrsateetitt üm-
gang, pflegte and beide, Lehrer wie SohQler mit den ihnen an Gebots
stehenden Hilfsmitteln, sosammen sich mit beinahe allen Sprachen Sorepas
bekannt sn machen sochten. Dieser Umgang and diese Ysrtrante Freoad-
scbaft mit seinem Lehrer fldfste ihm eine solche Lost and Bsgierda naeh
dem Stndinm ein, dafs er beechlofls, seine ganie Lebensseit daei Sladlam
der Spriichen widmen zu wollen. Leider wurde ihm der geliebte Lehrer
durch plötzlichen Totl entrissen.
Nach dem knrzen Zeitriiume von drei Jahren konnte er nan 'iA^
Gymnasium in onenbur^' verlassen^ nachdem er in allen Klassen d«ii
ersten Prein (Javon getragen halte. Er begab sich nnn is43 nach Mann-
heim, wo er an dem dortitren Lyceum Foine Srn iieti : -ifseTzte. Obfi':»»i«'h
auch hier zwei Jahre Stnnun vorgeschrieben waren, so gestatteten ihm
dennoch seine Lehrer, die eine grofse Zuneigung lu dem jungen, mit
Überraschendem Sprachentalente begabten Manne, gewonnen hatten, die
Anstalt schon nach einem Jahre verlassen sn dürfen und so wurde er
dorch Bescblofs des Grofshersoglichen Oberstndienrates rem 12. Oktober
1844 snr Üni?ersitftt und snm Antritte eines Faebstadinma nnbadtaft
entlasssn. Da er aber gftnslich nnbemittelt war, so forderten einig« aeiaer
Gönner die BQrgerscbaft so Mannheim anf »den wackeren Lyceietoo, dem
in Folge ausgezeichneten Fleifsee in allen Fächern ond fonflglielwr
lente com Stadiom das Absolntorinm vom hiesigen Lyceam gain aae-
nahmsweise schon nach einem Jahre bewilligt worden sei, tot m^^licbeo
Sorgen zu bewahren, und demselben durch vierteljährige Schäiiloiii eui .
kleines sicheres Einkommen zu erwerben, daiini sich derselbe ungehindert
den Studien hmis'eben könne. € Es unterzeichneten sich über 70 Teil-
nehmer, von welchen er jedes itfonat 20 Gulden UnterstAtsuDg ao er^
warten hatte.
Frohen iMiites konnte er sich nun nach Heidelberg begeben, wi» er
am 31. Oktober 1844 als »Studiosus philologiaec immatriculiert wurde eod
sich bis zum Schlüsse des Sommers dort aafhielt. Hier widmete er akh
Qttter den berühmten Philologen Granzer, Spengel, Bahr, Kajser oad
Häusser besonders dem Studium der classiacheo Philologie. Bei Prolssaer
Weil horte er aaoh ein CoUegiom Ober armenische Sprache. Ala Fracht
. seiner classischen Stadien ging die Arbeit »De M. Terentii Vammis aa>
tiris Meoippeis commentatio« herfor, welche von der phtlesophisciMB
Facolt&t der ühiversit&t Heidelberg 1846 als Preisschrift gekrtat waidi^
* Allein da schon von Jngend anf das gesamte Sprachstadinm eiaea ba-
sondern Beis für ihn gehabt hatte, so beschränkte er sich nicht nvr raf
die classisoben Sprachen, sondern betrieb die allgemeine und vergleicheod«
BMhaidAli. 179
«
SpnchwisMnscbaft im weitesten Sinne des Wortes. Das glänzendste
Zeognis öber diese Studien stellten ihm seine Professoren, ?or Allen aber
der dortige Curator der Universität, Geheimrat von Dahmen, aus. In
diesem Zeognis, welches für poiiiü ganze Laufbahn charakteristisch ist,
heifst es: «Der Curator beurkundet dem nun im Sominersemester dahier
sludierendea stndiosos Bernhard Jül^ sowohl aus eigener Erfaliruog und
Über^eogungf als auch nach gepüogener Bücksprache mit den Herren
Professoren, dafs dieser junge Mann nicht allein durch einen treuen
Fleifs und eine musterhafte Beharrlichkeit in Verfolgung des ihm vor-
schwebenden Zieles sich auszeichne, sondern auch nach dem Zeog^isse
aller jener, die mit ihm in wissenschaftlicher Beziehung verkehrvn, ein
höchst seltenes, wahrhaft überraschendes Talent fAr das Stodiom von
Sprachen an den Tag lege. Nachdem derselbe den gansen Qymnaaial-
Qiid IiycMl-ConiiB in nngkublicb knner Zeit snrflekgelegt hatte, trat er
im Harbate 1844 dabiar in daa philologiacba Seminar and in wenigen
Monaten hatte er unter fielen nnd mehijihrigeD Mitaebfllem nicht allein
in dar hritiacban Bxpoaition der griechischan nnd lateiniachan Claaaiker»
acQdam ancb in den Stilttbongan nnd Disputationen in beiden Sprachen
dte ante Stella eingenommen ond dabei daa nengriechtacha« habriüache
und arabiaeha mit Erfolg betrieben. Neben dem hat er Zeit gefonden
alle romanischen, slavischen und nordischen Sprachen mit ihren Dialekten
zu studtren und äicb mit ihrer Ijitteralur bekannt zu machen, so z.war,
dafs Franzosen, Polen, Russen u. s. w. sich gern mit ihm iu ihren
Sprachen unterhalten und er mit Leichtigkeit die schwedischeu, dänischen,
finnischen, englischen, ungansclien, berbischen, slovenischen und auch die
illyrischen Schriften liest und übersetzt. Er hat nun das Chinesische
und Sanskrit angefangen; aber dazu fehlt ihm hier der Unterricht und
das Material, ebenso für das Persische. Sein Zweck, die Linguistik im
waiteaten Sinne and namentlich Vergleichung und Ableitung der Sprachen
in aainem Lebensberufe za machen « erfordert nun die Ausfüllung dieser
LOeka nnd aa ist im Interesse der Wissenschaft zu hoffen, dafs dieser
bei 80 anegeseichnatem fleilse nnd dem reinsten sittlichen Charakter, mit
ao aeltonan Talenten begabte junge Mann, da ar durchaus TOrmOganaloa
iafti die ihm Ihr die Zeit seiner Studien unantbehrllcba Unterstfltoung
findan m9ga.c
Diaaa gttntenda Empfahlung, sowie ein Oeauch, daa er an das
prenfsiache Staateminiaterinm bahufa der Vollendung aainer wissenschaft-
liehen Ausbildung in Berlin richtete, hatten Erfolg: Durch die Gnade
Seiner Königlichen Hoheit des Orofeheraoga Leopold von Baden wurde
ihm eine huldvolle Unterstützung von 500 Gulden zu Theil, damit er sich
\u Berlin weiteren nnd vorzüglich orientalischen Studien hingeben könne.
Sein sehnlichster Wunsch war nun erfüllt. ISufurt begab er sich nach
BeriiQ und wurde am 14. Oktober 1845 an der dortigen Universität in-
tcribirt. Zweimalige wiederholte Ualerbtat^uugen iSeiuer Eönisrlichen Ho-
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180 BenbArd JOlg.
hftit d«8 Orobbenogs» sowie eine allergnldigste Beihilfe Seiner Mijeittl
des Königs Friedrieb WUbelm IV. tod Preofeen otid des Miaisiers Scb-
born maebten ibm einen Aafentbalt in Berlin bis No?eniber 1847 meglicb.
Hier find er die liebevollste Aofnsbme sowobl im engsteo Familienkreise
seiner Professoren, als auch besouders im Hause des badischen Gesandten,
Gebeimrat von Friinkenberp , durch welchen ihm auch die Kreise de:
Gesandten von Frankreich, Kufsland, Schweden, England und der Türkei
erfifFnet wurden. Vor Allem aber war es Alex. v. Humboldt, der auf ihn
den gruföten Einflufy nhte und ihn so lieb gewonnen liatip. dafs Jüig it.
jeder Ta£res7eit unangenieldot boj ihm eintreten und bei ihm seine Studien
erweitern konnte. Wa» er m Berlin bei seinem unwiderstehliehdo Triei»
Dach wissenschaftlicber Ausbildung und an der Hand der aosgeieiehasl-
steo^ berühmtesten Lohrer leistete, ist wahrhaft staonenswert.
Er hatte das GlQck unter- Bopp, Boeckh, Petennann, Bitter, Schott»
SehwarsOi Stnbr, Ublemann und Werder im Verein mit der blasaieeb«
Philologie Torsugsweise orientalische Stadien sn betraiben.
Da war es vor Allem die alte, ehrwürdige Sanskrita, die dasMli
unter Bopp das Sprachstudium in «nie geahnter Weise befroehtele ssd
ihm neues Leben einhaachte* Ferner des Zoroaster, des alten baktrischsa
Weisen, ebrwQrdige Lehren und weise Sprflche, und des Confndus, des
alttn Philosoplien, interessante iSchriften, welche ihn fesselten. Besondern
Uvii aber haLU'U Iii: ihn iiebeu den Vorlesungen Bopps und BoeckbäS die
des Prufe.ssoi Schott üVter mongolische, tibetanische, japanesisch©, chine-
sische, finniSLbe und tartarische Spracheu, welche et unausiresetzt fleifsig
besuchte nnd die auch den Anstofs zu seinen s-puteren »u verd.i n>tv>jlI«o
Arbeiten auf diesem Ocbietei nameotUch auf dem des Mongolischeoi ge-
geben £u haben scheinen.
In diese Zeit auf den 1. Mai 1846 fällt auch seine Ernennung im
ordentlichen Mitglied der deutsch -morgenländischen Gesellschaft, welcbsr
damals die Gelehrten Dr. A. F. Pott und £. Bödiger in Halle nnd H.
L. Fleischer und H. Brockhans in Leilwig vorstanden.
So wurde also das vergleichende Sprachstudium in auegedehnteoter
Weise forigesetst und die Gesetie und der Bau der Spracben bis iM
kleinste Detail verfolgt ' Einen gl&asenden Beweis hierAr liefert asii
erstes Werk, das er der Öffentlichkeit flbergab und welches mn chaimk-
teristisches Licht auf seine omfaeseade wissenechaftliche Bildung und wtam
staunenswertes Sprachentalent wirft. Es ist dies die »Litterator der
Gitiiüiii.iUkiu, Ltxikii und Wörtersammlungen aller Sprachen de. Lrde
nach der Atihige von J. S. Vater neu bearbeiiet und herausgegeben von
B. Jül^. 80 (XU 592 S.). Berlin 1847 (Nicolai).t '
Man lese z. B. die Kecensionen dieses Werkes in: Neue Jen. allgem.
Litteraturzeitimg Nr. 288 vom 3. Decbr. 1847 Nr. 132 - 137. Ich erlaube
mir hier gleich zu erwähnen, dafs dieses Werk, welches eine rnn7jiche
Umarbeitung und eine dem damaligen Standpunkt der Wiasenschaii aa-
Bernhard Jolg.
181
gemesseno Bearbeitung von J. S. Vaters Bach darstellt, roit den reich*
b«]tig8t«D Notizen, welche sich bis in die letzte Lebenszeit dos Verfasser.«
erstrecken ond dnreh sahlretehe MittheiloDgeD ?oii Qelebrteo des In- und
Auslandes ?emehrt sind, verseben ist und einer neoen Heraosgabe sebr
wfirdig wäre.
Defo er damals anöb das Armeniscbe besonders emsig betrieb, be-
weist eine Abbandlnng mit dem titel: »De Sabaco Magno, elarissimo
.Armenomm patriarcba, eiosque Tita et ecriptis comnentatio. Aocedit
Bomninm Sabaci (qnod anuro ex eins seriptis reliqonm est et legitur apnd
Lasarom Pbarpensem) , quod ex armeDico in latinum sermonem vertit
B. JQlg.c
Wie aber bereits gesagt, blieb in dieser Zeit des Studium der ost-
asitttischen Sprachen seine Lieblings-Beschäftigung. Diese Studien brachten
ihn nun bald mit dem berflhmteu Gelehrten und Kenner der mongolischen
Sprache und Litteratur, dem rnssipchen Orhrimrat und Akadensiker J.
J. Schmidt in St. Petersburg in Verbindung, welcher damals die rnougo-
lif»rhe Litteratur an der Akademie der Wissenschaften vertrat und dessen
Verdienst es hauptsächlicb ist, dafs er saerst in Europa die Aufmerk-
samkeit auf dieses Stodiom gelenkt hatte. Als Schoudt ?od den Stodieo
nnd Arbeiten des jungen Gelehrten in Berlin hörte, ward sein Herz mit
nnermefslicher Freude erfOllt. Mit der grOfsten. Bereitwilligkeit stellte er
ibm lahlreicbe Hilfsmittel so Gebote nnd socbte ibn durch die liebens-
wOrdige Ifitteilnng Ton mebr als 20 Codices ond anderen darauf beiflg-
lichen Sebriften aaf das eifrigste tu f5rdern.
So war Jfllg scbon seit 1846 im Besitie von zablreicben kalmikiseben
Handscbriflen. Dje difentticbe Bibliotbek in Dresden, welcbe den grOlsten
Vorrat soleber Handscbriften bssafii, batte ibm dieselben anf sein An-
soeben snr Verfflgong gestellt. Ancb batte er sieb mit Hflbe die Er-
Isnbnis errungen, in der Königlichen Bibliotbek sa Berlin aosnahmsweise
tftglich bis 3 Uhr Nachmittags eine kalmQkiscbe Handschrift benützen
ZD können.
Schon seit 1846 war pr im Besitze der einzigen kalmükischen Hand-
schrift zu seinem späteren J^iddhi-Kür. Dieses Manuscript stammt un-
mittelbar aus der Kalmükensteppe, von wo es Schmidt nach Europa
mitgebracht und ihm samt seineu übrigen kalmükischen Handschriften
geschenkt hat. Die Handschriften der Dresdener Bibliothek wurden nun
fast sämtlich zu seinen wissenschaftlichen Zwecken copirt und was ihm
dazu während des Tages an Zeit fehlte, das ersetzte er durch nächtliche
Arbeit. (Auch hier bemerke ich, dafs sich alle diese mühsamen nnd wert-
vollen HaDdschriften vollständig im Naeblasse des verstorbenen Verfassers
vorfinden). Dnrcb Sebmidt nnd den gelebrten Kenner dieser Spracben in
Dentsebland, den damaligen Minister von der Oabelentz in Altenborg nnter^
sttttst, schrieb er die erste kalmdkiscbe Grammatik, eine nm so scbwierigere
Aufgabe, als noch nicht die geringste Spar einer grammatischea Bear^
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BernhArd Jtlg.
bfiitung vorhanden war ünii er blo8 durch Vprgleichang kalmükischer Teii«
mit inQn£rol!-~rhoii, dasselbe enibaitcndtui Stücken die Reeein und gram-
matischen Formen zn entziffern suchen mnfstf». Der Titel dieses Werkes
lautet folgendermafseo: »Initia lioguae Caluiuccicae, qn;ie con?fripsit
B. JOlg Berolini 1847,« ein Werk, auf Grunä desh-en ihm die philoso-
phische Fakolttt der Universität Kiel am d. März 1847 den Doctorgrad
•rtheilt«. Aogexeigt Dod receosirt ist es im Bulletin de la classe hisio-
rico-philologi<|iie <!• V Acad. Imp^r. dM mimcm d« 8t P^nbooig 1847
T. lY. Nr. 98» p. 889 et 861.
^ne OB«iidlich« Hfliu Temad^le er ntn duiiif, «m atbio atia^r
OnuDoifttik auch eiii faümflldaebM Wdrierbacli to beiorgen. Avtk disMi
kam so Btude oad ist onttr d«m Titel: »yocabtüuiom Calnraoeleo-
BiMmam et Butsieo-CaliiiQocioDiii nmfc CopieQ and BearbeliaagMi too
■lebr all 18 kalnflkiidMn'Codioaa iiDtar ütaMi rei^bhaltifan baodiiDfarill»
Uebra Haebkwat TOTbaodeo.
Indem er sich so gani diMsm Stodiom biagab, haHi ar daa Yar-
trauen und die Freundschaft Schmidts in einem so hohen Grade gewonnen,
dafä ihn dieser, da er schon all und kränklich und an einßiu Augö blind
war, durchaas /uin. Na« htolger an seine Steile in retersborg wQhschte,
damit so das Studium der ostasiatischen Sprachen in Rnpsland gefördert
und wiMttM verbreitet werde. Schon hatte Schmidt im Vereine mit dem
. wirklichen (ieheimrate und Akademiker v. Frahn bei der Kaiserlichen
Akademie der Wißsenschaiten in St. Peterj^burp den Antrag gestellt, ihn
in der Abteilung für ostasiatisohe iSprachen als Adjunct der bistoriscb-
philologpischen Klasse zu ernennen, als ersterea plAtzlich am 8. September
1847 der Tod dabinrifs und mit ihm seine ganze Laufbahn, sein sehv*
liebster Woasch sieb gftaalicb dem Studium dar oetaaiatiacbaB and fibar-
haupt dar orientalischen Sprachen biageben la können, «ia mit dnan
Sablaga Tamiebtat warda, daan Aafaaga Kofambar daaialbaii Jabraa ar*
8flnata ibm dar Kaiiarlieb raaaiaeba Qaaandta in Barlin, Baraa Mayaodorfl;
daüB man die arladigta Stella, da ainbainiaeba Galabrta ?arbandan «Iran,
gawtdiab niebt mit ainam Dantaaban baaatiaa kSnna.
Saina Laga war nan aina troatloea, die Sabsiataaimittal in Barlin
araebOpft, seina Anauobtan ia Baialaad geadiaitert Bi büab ibm ni^te
andara ftbrig, ala nach Baden» in sein Vaterland, zurückzukehren, obgleich '
er gar woU wnbte, 'dafs hier für seiue litterarische Thätigkeit kein ge-
eigneter Boden sei.
^ Um sich aber in der Heimat um ein Lehramt an einem Gymnasium
bewerben zu können, mufste er sich der allgemeinen Prüfung der Lehr-
amtskandidaten unterziehen. I>a aber der Termin für diese Pröfungen
»iaüials leider schon abgelanleri war, und er nicht wufate, wie er \ni, zur
nächsten allgemeiner) Prüfuni.' sein Leben Jristen sollte, andererseits aber
auch ihm zur Vorbereitung auf Fächer, von denen er durch anderweitige
Studien vielfach abgezogen worden war» noch einige Zeit fehlte» ao riabtate
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Bfrahurd Jttlg.
188
©r an den Grofsherzoglicben Oberstiidienrat am 28. Nov. 1847 die Bitte,
man möge ihm eine besondere Prüfung um Ostern bewilligen und ihn
bis dahin an irgend einer Lehranstalt mit einer kleinen Gratiiikation ver-
wenden, wobei ihm allerding-s eine solche Anstalt erwönscht wäre, an
welcher sich auch eine Bibliothek befände. Während non das Gesuch
seine Wege ging, wurde wieder die kkösische Philologie einzig und allein
gepflegt. Das orientalische Studium ruhte seit jener Zeit.
Noch vor abgelegter PrOfung im Lebrfacbe erhielt er eine Lehrstelle
am Ljceam in Heidelberg, welche er vom l. Januar 1848 bis Ende des
Schuljahres feraah. £r Jehrte ^heüe in den iqittlereD, theiU aach io der
obersten Klasse Deutsch, Latein and Griechisch, Nachdem er nun seine
Prftfong, welche anf den 8. Oktober 1848 anberaumt war, mit glänzendem
Brfolge bestanden hatte, wurde ihm »die Beoeption unter die Lehramts-
Praktikanten des Orofsherzogtnms ertbeili und er ffir bef&higt. erklärt» an
den Gelehrten* und höheren BQrgerschulen des Landes als Lehrer ange-
ntellt an werden«t
Schon ?om 16. Oktober 1848 datiert eine Zuschrift, laut welcher er
zur provisorischen Versehun^^ einer Lehrstelle am Lyccum zu Freibur^r
lüi Breibguu mit einer Tagesgebühr von 1 Fl. 30 Kr. berufen wurde.
Dort lehrte er in den mittleren Klassen Latein, Griechisch, Deutsch, Ge-
schichte, Geoerraphie und das Hebräische au der ganzen Anstalt, eine
Leistung, die bei der ^'rofseu wöchentlichen Stundeuanzahl (30 Stunden)
ODO der ungeheuren I^I- uu^ü von Schülern (über 60 Schüler in einer Klasse)
nnd der Masse von Correcturen in vier Sprachen bei einer spärlichen
Tagesgebühr von 1 Fl. 30 Er. heutzutage unerhört wäre!
Anfangs Juli 1849 sollte er sa seiner hOohsten Bestürzung in Folge
d«r unseligen Wirren in Baden gezwungen werden, die Waffen gegen die
prenfsische Regierung zu ergreifen, gegen eine Regierung', welcher er so
▼i«ie Wohltbaten und Unterstfltzungen an verdanken hatte. Dies war
ihm bei der in seinem Hersen tief wurseladen * Dankbarkeit und Ver-
ehrung fftr den KOnig und dessen Begiernng Sache der Unmöglichkeit
Bine frenndliche Einladung von Seite des Königlichen Gesandten Baron
▼on Sjdow gewährte ihm in Bern in der Schweis eine sichere Zufluchte«
slätte, bis sich die traurige politische Lage wieder aufgehellt hatte. Schon
im November 1849 konnte er wieder den Unterri^t in Freiburg über*
nehmen, nachdem seine Schüler an den GrorsherzogHchen Oberstadienrat
eine Bitte um Wiedererhaltung ihres vielgeliebten Lehrers gerichtet hatten.
Aus diesem Gesuche geht auf das schönste und rührendste hervor, welcher
Eifer und welche Begeisterung ihn tur seinen Beruf erfüllte und wie er
durch seine mit Ernst gepaart^ Freundlichkeit sich die Liehe seiner Zög-
linge im höchsten Grade zu <jewinnen wnfste. Es heilst in diesem Ge-
flucbe, das vielleicht manchen interessieren wird, folgendermafsen :
> Mit Betrübnis sind wir aus Unterquarta getreten, da wir einen für
ans so unscbätsbaren Lehrer verlassen mufsten. Immer mehr lernten wir
184
f inaehen, wie wvH wir ihm Mboldig nnd, und mit den 6«fllhlMi dtt innif^
itoii DtnkM mQntD wir gMtohen, dafo dtrselbe, mit eo vielen Mii9iim
KrantDiSMn bereichert, mit anermfidlieheD Fleifte an nneerem Vnterrichte
gearbeitet bat, nnd wagen ee daher, dem Grorehenogliehen Obentodtearmt
den Ton aOen Schfilero gehegten, aehnllebeD Wnneefai dieaen gnten, tod
allen geliebten Lehrer wiedertnerhalten, aoeEosprechen. Mit deato grOfi«rmii
Eifer werden wir nns dem Stadium hingeben; denn wir bitten ni^te
änderet im Aoge, als des uns neu geschenkten Lehrern dnreb uneroiftd*
liehen Fleifs und Oehorsam wördier zu zeip^en. ünterthänigst bitten wir
daher den GrofsherzopUrhen Ober^tndienrat, diesen Wunsch uns pewähreD
zu wollen, und indem wir versprochen, unsererseits nicht«» ermangeln zu
lassen, sondern mit innii^em Danke uns .^tt^ts jeder Verordnung des Grofs-
herzoglirlu II Oberstudtenrates zu unterwerfen, hoffen wir zuversichtlich
auf Gewfibriiiig' unserer Bitte, denn edle Gefühle haben uns zu derselben
bewogen : Liobp, Vertranpu, Dankb?irkeit 711 einem Lehrer, welchen nocb
zu bebitzen wir für ein Glück halten würden. t
ünd nun folgen die Uuterachriflen aller seiner ScbOler.
Aach in diesem Curse, in welchem sich, wie er selbst oft sag^te,
aeine ageliebten Srholer« befanden, lehrte er Latein, Griechifcb, Deotodi,
Oeechichte nnd Geographie nnd anfeerdeD wiederom dae Hebrftieche an
der ganten Anstali
Jedoch eehon Im Febmar 1860 mnlbte er von Preibnrg aehelden nnd
wurde wieder nach Heidelberg snrflchbemfeD, am den vellatindigen Um-
alachen Unterricht dee In die obere 8ebnlbeh5rde Teraetiten 1[alboliachmi
Direktere anaechllefBlich to der oberaten Elaaia an fersahen.
Ale im Herbat 1860 die Stelle dea fcathelliehen IHrektora in Heidal-
berg wieder besetst wurde, wurde er am 8. Oktober 1850 in deraelban
Absicht an das Lyceum zu Rastatt berufen, um auch dort wieder die
Lehrgegenstände des fehlenden, erst im April 1851 wieder eintretenden
Direktors in der obersten Klasse, sowie den hebräischen Unterricht zu
übernehmen.
So unterrichtete er ein volles Jahr hindurch ausschliffslich in der
<ibor-ten Klasse, ünd über diesen an den GelehrteTisrlmlen schwierigsten
I iiirrricht wurde ihm die wiederholte belobende Anerkennung der ihm
vorgesetzten Behörden zu teil.
Litterariscbe Arbeiten seit dem Jahre 1B48 zu veröffentlichen» war
bei der unausgesetzten Lebrthätigkeit und bei der überhäuften Stunden-
sahl unmöglich, fie fehlte an der zu geistigen Arbeiten nötigen MnCse.
Man hätte nun meinen können, Baden wOrde einen Mann, der sich
80 vortrefflich bew&hrt» behalten haben, oder hfttte doch wenigatena spiter,
nachdem er ein ao angeaehener Gelehrter geworden, aachen aoilen, ihn
wieder za gewinnen. Aber weder daa eine noch dae andere geaebab.
Als jnngen Mann liefe man ihn von dem Lycenm an Rastatt nach
Öeterreich aoewandem, wo er anf Antrag des Minietere, Grafen Thnn,
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Benbard JAlg.
185
Dü ftlltrbikthftier EntsehlMraong Totn 7. Mfti 1851 tarn ProfesBor dtr
Uassiselira Philologie und Littarator an der ÜDiTersittt Lemberg ernannt
inirde. Beim Seheiden ans diesem seinem engeren Vaterlands erhielt er
Boeh fom damaligeii Grofsberzog Leopold von Baden ein höchst bald-
▼olles Schreiben, worin ihm dieser seine besten OlfiekwAnscbe ta dieser
SttoUnng ansdrftclit, nnd auch in einem Briefe Alexander y. Horaboldte
lieifei es unter anderem: »Ich wünsche Ihnen 0lQcb m der Reise in das
Noinadenland. Es ist ein Boden, auf dem Sie tiefe slavische Studien
inaclien können und Gelegenheit geboten ist, Ihr wissenschaftliches Streben
zü erweitern.« Bevor er aber iioeh dem so ehrerden Eufe folgte, führte
er zu Berlin am 19. Juni desselben Jahren seirie geliebte BrAut Antonia
Tent gen. Horst znm Altare und es war ihm vom Srhu ksal vergönnt, mit
die.'^ei ausgezeichneten Frao volle 85 Jabre der glücklichsten, se^eus-
reichsten Ehe zu verleben.
Nachdem ihm nun im NoYember 1851 das österreichische Staats-
bflrgerrecht verliehen worden war, trat er so Lemberg seine akademische
Lftnfbabn an. Seine Vorlesungen bewegten sich teils auf dem Gebiete
der klassisch rrt Philologie, teils aber auch auf dem der orientalischen
nad vergleichend en Bprachwissenschaft. So hielt er s. B. ein Kollegiam
fih» ethnographische Darstellang der Hanptsprachen der Erde, Uber das
altaisehe oder finnische Sprachengeschlecht, anch ftber Sanskrit-Grammatilr
mit Vergleichnng des Slaviscben. Anch war er bemflbt im Vereine mit
Professor Kergel ond Wachols einen Entwurf filr die Statnten fof Seminar-
Übnngsn In Lemberg ansnarbeiten.
Jedoch hanm war ein Jahr Torflossen, als er bereits mit allerhöchster
Entschliefsnng vom 6. December 1862 als ordentlicher Professor der klas-
sischen Philologie und Litteratur an die Universität Krakao bemfen wurde.
Diese Ernennung war, wie ausdrücklich im Dekret erwähnt wird,
als eine ganz besondere Anerkennung seiner bishengeu Thätigkeit und
als ein Beweis besonderen Vertraueus zu betrachten.
In Krakau wirkte er volle zehn Jahre nnter den schwierigsten poli-
tischen Verhältnis.sen. Seine Vorlesun^u^n erstreckten sich anfangs mehr
auf das klassische, später aber auch wieder auf das Gebiet der verglei-
chenden Sprachwissenschaft und namentlich anf Sanskrit. Anfserdem
veröffentlichte er zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze in verschiedenen
Zeitschriften, namentlich in den österreichischen Blättern fOr Litteratur
und Kunst.
1865 wnrde er fom historischen Verein für Kärnten als Ehrenmitglied
anfgenommen ond seit 1856 fnogirte er auch beim Landesgerichte in
Srakan als beeideter Dollmetscb für franxösische, englische, italienische,
rnssische nnd nengriechische Sprache* Besondere Verdienste erwarb er
sich als Ssnior der Borsa zn Si Barbara in Krakau um die religiös-
sittliche Bildung und Ersiehung der dort untergebrachten Pr&puranden-
ZDglinge, woftr ihm wiederholt die allerhöchste Anerkennung ausge-
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186
B«nibard JQig.
sprochen ward«, und ebenso auch als Direktor dea philoeophiscban
Seminars.
Neben allen diesen Beschäftigungen behielt er aber auch sein Lieb-
ling^studium , die ostasiatischen Sprachen, fortwährend im Aoga, and
hier in seinem kleinen Arbaitaatabchen in der Borsa können wir so recht
daa EntatabaD and Wachsen eainer kalmQkischen und mongolischen Werka
▼arfolgan, lo daran Vollandoiig viala Jabra mflhafoUar Arbaii and anaigaa
Foiicbana arfordarlieb waran. Und ar wflrda wobl maDcbnuü baioalia far-
lagt aain, wann nicht aaina Ihm trao aar Saiia atahanda Fm, von walchar
wähl mit Bacht hahanptat wardan Icann, dala aia dia aimiga Fhia in Bn-
ropa iat, walaha dia mongoliaeha nnd kalmftküicha Schrift arlamt hat aad
laaan konnta, ihm hilfraich baigaataadan hfttta.
Bndlieb war daa Warb vollandat^ daa ünnftflieha möglich gewordan.
Unter seiner Überwachung und Anleitung wurden nun kalmükisebe Typen
in der K. K. Hof- nnd Staatsdrnckerei in Wien peferti^'t und so wurde er
durch aller Inkhste Mniiilutnz in Stand gesetzt, ein Specinieu, die zehnte
ErzrihliiriLT dos Siddhi-Kür, bereits 1861 drucken hissen und herausgeben
zu iiunnen, mu dasselbe der Ver8animluiig denl.-' li-^r Philologen uud Schal*
männer w Frankfurt a. M , zn welcher er (wie :iii<h im fin^mden Jahre
nach Augöburg) v<.m Staatsniinister v. Schnierlini: -iIs V'ertreter der klae-
sisclien Philologie iu Krakini abgesandt wdrden war. aU Probe und m-
gleich als Festgrufs vorlegen zu kOunen, ein Werk^ welches damals wegen
dar Seltenheit des Gegenstandes und der glftnaanden Ausstattung (dia
Wienar Staatsdruckerei hatte auch damals ihren ausgezeichnatan Bof ba*
wihrt) bei den daotacben Oriantalietan allgamaina Bawnndarnng nnd ga-
raohtaa Anfsaban arragia.
OlQeblich Abar dan aehftnan Brfolg nnd dia ihm an Tail gawardana
Anarkannong, kahrta ar nach Krakan aorflck mit dam Varaprachan, an alnar
▼ollatftndigan Anagaba dtaaaa fOr dia Saganforachang ao wichtigan Warkaa
in arbaitan. AUain dia politiaeban Varbiltniaia waran in Krakan nach
und nach nnlaidlich geworden'. Baa Folantnm hatta immar «aitar nm aieb
gegriffen tftod aa war för. ihn ancb im Intaraaaa aainar labMohan llkmilia
dar sehnlichste Wonseh von- Krakau fortzukommen.
Mit Freuden bejsniifste er daher die mit allerhöchster Entschliefsung
vom 23. Oktober 18G3 ^'enehuiigte Versetzung aiä Professor der klassischeo
Philologie iUi Oer Uuiversitat luusbruck.
Zunächst seine Werke:
Erst hier gelan^( es ihm nacii mehrjähriger Arbeit sein Veibpreclieu
zu lAsen und ein Werk drnck fähig zu machen, das nach dem Urteile des
berühukten Sprachforschers Th. Benfey eine der verdienstvollsten Arbeiten
ist, welche auf dem Gebiete der Wissenschaften geleistet worden sind, und
aintig in seiner Art dasteht « indem es nicht nur fibarhaupt den arataa
gröfseren Drock in diasar^Sprache darstellte, sondern auch (St. Petersburg
nnd lüuwn ausganomman) aiaiig nnd allein in dar K. K. Hof- nnd Staata»
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Brnbud Jfllg. 137
drockerei in Wien, die an Typenreichtum und fremden Alphabeten alle
Aastalten der Welt Qbertrifft, in Druck gelegt werden konnte.
Es sind dies »Die Märchen des Siddhi Kür, kalmflkischer Text mit
deutscher Übersetzung" nnd einem kalmükisch - deutschen Wörterbuch.
Hennsgegeben von B. Jülg. Leipzig 1866.' Lex. 8 (XVI u. 223 S.)
F. A. Brockbaos. 5 Thaler.c
Gewidmet ist das Werk den beiden berOhmten Gelehrten und Orien-
talifiteo, seinen intimen Freunden: dem Geheimrat v. d. Gabelentz und
dem Akademiker nnd 8taa|8nit A. Soliiefner in 8t Petersburg. Die K.
Akademie der Wieaeosebaften in Wien wnftte den Werth dieses Werkes
•0 sn würdigen, dnb sie die Heraiisgabe desselben dorcfa eine sehr be-
deutende Geldsanime nnterstfltste.
Der kalmllkische Text tunfiibi 46 Seiten, anf welchen sich 874 senk»
nebt siehende nnd von links nach rechts anfeinanderfolgende Zeilen von
jß 19,4 Centini. HQhe befinden. Die dentsche Übersetsnng des Textes,
welche möglichst treu ist, und das Colorit des Originals, soweit dies mit
den Genius der deutschen Sprache vereinbar schien, beizubehalten gesucht
hai, i)immt 65 Seiten ein. Dazu komut uocb auf weitereu 86 Seittsü ein
sehr sorgfriltig auägearbeitetes. Glossarium.
Bereite seit 1846 im eigenen Besitze dieser einzigen ;iiithent!8chen
Handschrift, bemühte er sieb lange Zeit vergeblich tnien zweiten Text
znr Vergleichungr heranzuziehen. Da fügte es 1861 die Gunst des Schick-
sals, dafs Protessor Goldstunski in St. Petersburg einen kalmükischen
Siddbi-Kfir von einer Reise aus der Kalmfi kensteppe mitbrachte und ein
gelehrter Buddbist, der Lama Oalsang Gombcjew, die Abschrift desselben
eigenbändig besorgte and dem Verfasser zukommen liefs. D;izu kam noch
als dritte Stütze eine mongolische Handschrift des 8iddhi-EQr, welche
ihm Herr Geheimrat t. d. Oabelenti ans Altenbnrg frenndschaftiicbst zn
Ciebole stellte.
6o kennte nnn anf Omnd dieses handschriftlichen Apparats die He^
aosgabe das Textes bewerkatelligl werden. Hierbei hatte der Yer&sser
namentlich swet Qesicbtspunkte im Apge, l) einen knltnr-histerischen
nnd 2) einen sprachwissenschaftlichen. *
Was den ersten Punkt anbelangt, so hatte bereits sein Freund Benfey
im ersten Bande seines Pantschatantra den schlagenden Beweis erbracht,
dafb die Hauptmasse uii^erer Märchen und Krzüliluiigeu üuö lutlien stamme,
und d&fs die Mongolen, welche fast 2iio Jahre hindurch den Osten von
Europa beherrsctiten, an der Verbreitung und Umarbeitung unserer Märchen-
und Sagenstofle einen bedeutenden Antheil genommen liabün. Unser
Siddhi-Kür ist nichts anderes, als eine mougulische Umarbeitung der alten
Indischen Märdiensammluug Yetälapankärin^ti, d. i. der 25 ii)rzahlungen
eines Vetj^la.
Es ist non in koltorhistori scher Hinsicht gewifs von grofsam in-
teresse sn ?ergleichent wie ein bisher so wenig bekanntes ?on unseren
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Eerohfurtl JQjg.
Idpcn und Kultijranprhanunpcn so weit abweichendes Volk dpn anrh on-
seren Sagen und Marcben zu Grunde liegenden Stoff nach seineD ethi-
schen BedOrfnissen und socialen Anschaoungeo umgewandelt hat. In
di6Mr HinBicht bat Tb. Benfey, namentlich aber sein Freond Felix Lielf-
r«cht in Lflttich, der amgeMicbneto Forscher aaf dieesni Gebiete, Htr^
▼orragendes geleistet.
Abgesehen also dsToi), deb das Werk fOr den vergleichendeo äs|ai*
forscher tod hohem Werte ist, and dafs der Verfasser dadnreh eisen
nenen Beitrag snr Weltlttterator der M&rchen geliefert vnd so das kal-
nAkische eigentlich toerst in nnsere deutsche Litteratnr eingefthrt hat,
ist ee sweltens aoeh in sprachwissenschaftlicher Betiehnng von grober
Bedentong, insofern es eine ttichtige Qmndlage ftr das Stadinm der kal-
mflklschen, d. i. der westmongolisohen Sprache, bietet nnd somit .toch
eine ausgexeiebnete Hilfe zur Erlernung des Mongolischen selbst gewährt,
denn »w&brend fflr das Oj^tmongolische, sagt JQlg, tflcbti£r<^ Arbeiten vor-
lieget! in den Gianunulik* i und Lexikfn von Schmidt und KowalfwsVi
nnd auch schon gröfsere Texte gedruckt sind, ist d.is KaltrOkische bisher
ziemlich stiefmütterlich behaiidpit wordtMi. Die Grammatiken vrr }' [i.w
(Kasan 1847) und vi-n B<d.r"wiuk( w (Kas;tn 1840) Mtid schwer erreiciibar.
Ein grß^( rcr kalmukischer Text ist noch gar nicht veröffentlicht und doch
ist eigrrtlicli dap K«lmflVi«che der Schlüssel zum Mongolischen. f
Hierbei bemetke icli noch, dafs die beiden oben genannten Gramma-
tiken in russischer Sprache abgefafst sind und daf^, was JOlg in seiner
Bescheidenheit verschweigt^ nach dem Urteil im Bulletin de la classe des
eciences historiques, philologiqnes et politiques de l'Academie Imperiale
des sciences de St P^tOrsbourg Tome IV. Nr. 23 p. 361 seine kalttlk-
kiscbe Grammatik for der dee H. Popow den Vofsng verdient Dort
helfet ee: »L'ouvrage du doctenr Jftlg est le frnit d*Dn talent remarqaable
et d'one application k tonte dprenve, si Ton songe k la pdnnrie des ms-
tdriani qne Tantenr a eas k sa diapoaition et dont il a dft extraire, per
aa propre combinaison, lee dl^menta de. son syatkme. L*an et Taatrs de
ces denx essais mdritent, selon II. Schmidt, ^galement Tapprobatien de I
FAcadem ic, bienque l'ouvrage de M. JOlg, comme dtnde philologiqae ori-
ginale, seit sapdrienr k Tantre. i
»Jeder, der einmal mongolisch lesen zu lernen versucht hat,c bemerkt
Jülg S. XII. seines Werkes, »weifs. dafs dies nui uneudlichen Schwierig-
keiten verbunden ist wejjen der Vieldeutigkeit oder Nichtgeschiedenheit
vieler Buclistalen , wahrend im Kalmflkifjchen jeder L;int ein bestimiLie>
Zeichen hat und eine Zweideutio^keit unmöplich ist. Hat man einmal die
kalniilki^^rhei) Wörter inne, so erkennt man sie, da der dialektische Tn-
tei schied nur genni; l^^t, sotuil an ihrem mehrdeutigren mongolischen tif-
wande. Daher Hellte das Kalmükieche die Vorschule zum Mongolischeo
bilden. Daran binderte bisher nur der Mangel an gedruckten Teitea wi
t
Digm^uü Google
«
Bernhard Jfll|, I99
in eiMm WOrtorbnehe. Dieseid Obelstand« einigeniuiliMn ftbrahelfen,
betrachte ich als di« swette Aufgabe meines Werkee.« *
Jfilg hat daher, »den Mftrchen ein WOrterbneb beigeg^eben, in welches
sämtliche Wörter des Textes alphabetisch auff^enommen sind. Es bildet
dasselbe schon einen bedeutenden Wörterschatz, der teilweise auch bei
anderen Texten wird aushelfen können. ÜnU wahrend die mongolischen
Wörterbücher von Schmidt und Kowalewski fast blos Wörtersamnilnnpren
sind, wild sich aus dem Glossar zum Siddhi-Kflr nicht blos in le^ika-
liscber, sondern auch in grammtisch- syntaktischer Beziehung lernen
lassen. t In dieser Beziehung? hoifst es in der Beilatre zur Alldem. Zeitung
1866 Nr. 113 S. 1855: »Wir haben das Glossar gerade nach dieser Rich-
tung hin genau dorcbgesehen und mehr gefunden, als die Bescheidenheit
des Verlaeeere ^repricht. Das Glosaar enthält die inhaltreichsten, gram-
matischen und syntahtischeD Eicurse ond eine solche Fülle syntaktischen
Materials, dafs man geradem von einer Syntex des Kalm&kiechen reden
kann. Überbanpt finden sich darin für Jeden Philologen überraschende
Anl^chlfisse, s. B. in den Artikeln 8. 145» 157^ 165, 166f.« 170, 178f.,
188, 202—204^ 206—208. Oft ist eine Spracherscheinung dnrch einfache
Hinweisung auf das Lateinische, Griechische, SlaTische erkl&rt. Überall
begegnen wir den aasgedehnten Sprachkenntnissen des Verfhasers in seinen
Einweisungen aof Sanskrit, Tibetisch., Chinesisch, Mongolisch 0. s. w.
Was die Gesteltung des Textes betrifft, so ist dieselbe kritisch behandelt,
gaoi nach den Grundsätzen der philologischen Kritik, wie sie b^i alten
Uassischen Schriftstellern '^auht wird. Ein prüfender Blick auf den kri-
tischen itil der Arbeit S. 118—134 liefert dafür den ausreichendsten
Beweis.«
Dieses Werk wurde nun von Seite des K. K. Oberstkammerer-Amtes
auf Ansuchen des Verfassers Seiner Majestät dem Kaiser von Osterreich
als Beweis der hohen Entwicklungsstufe Österreich isclier Typographie zur
huldvollen Annahme überreicht, wofür ihm laut allerhöchster Eutschlieisim^
vom 24. Juni 1866 als Zeichen der Anerkennung die goldene Medaille
för Kunst und Wissenschaft verliehen wurde.
Um nun den Inhalt des Werkea auch dem Sagenforscher und dem
gtOlseren Publikom zugänglich za machen, das sn der sprachlichen Seite
gerade kein Interesse bat, wurde die Übersetsung noch besonders herans-
gegeben anter dem Titel: 9Kalmakische M&rchen. Die M&rchen des
Siddhi-KOr oder Ers&hlnngen eines Terzanberten Todten. Ein Beitrag znr
Sigenknnde auf buddhistischem Gebiet Ans dem Kalroflkischen fibersetet
TOS B. JOlg. Leipzig 1866. F. A. Brockhans. Drock der K. K. Hof-
Bsd Stsatsdrockerei in Wien. Lex. 8 (VI n. 69 8.) 24 Hgr.c
Gewidmet ist diesmal das Werk »der trenen LebensgeHthrtin Antonie
gib« Tent gen. Horst fttr die fördernde Teilnahme an dieser Übersetznng.c
Wir beeitien zwar schon seit 1804 eine Übersetzung dieser M&rchen-
taumlang von Benj. Berguianu (Noiuadbche Streifereien unter den KaU
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190
nftekw. 8* B%a 1804 I. M»-*S61« ••Um M €iMr gmummm T«-
^•icboDgc (sagt Jfllg in wiMr BinlmtoBg 6m Teito* AMgib« 8. lOt
«wird mao bald gvwalir mrdM, dtfo BergmauB bMIff atkr msihi,
iDthr dllettanlemiiilfiig, %n ▼ielw Stellen gtndm fiMi flbemlrt. Ii
soll das Bergnuum toiiiMwegs loa Yorwoif gmoadll wtrJwi; er Woft
fBr seine ZeH eine lAchtige EenntniB des KalmfiliischeD ; seine Überseteuf
war für »eine Zeit ein Meisterwerk und liest sich selbst heute üocl ^ht
anfirenehm. Aliein philolnpisch genau ist sie nicht; an vielen Stellen wird
eiü wesoiiilicli verschiedener Sinn sich ertreben, der für die wnme Auf-
fasBurjg von Wicbtiglieii iBt.* Jülgs Überbet/uüt: liintregeü ibi, wie gesa^U
möglichst treu, Fchliefst sich ercr dem Ongmale an nnd sucht anch dai
Colorit «ic^'selben beizubehaitoo, iaaofern es mit den Oenioa der denteohw
Sprache vereinbar schien.
Es geschah dies haoptf^chlich aas dem Qronde, on beim Iteeeo im
Urtextes anterstfltzend und fördernd an die Haod in gehen nod te
Sprachforscher ein Hiltenittal smn Stadioni de« Kalnftkiachea n Hain.
Und wenii aicb Jflig daahalb wagen dar Fiamdartigkait und UngeleriM
aeiser Übanafarang antaeboldigti ao gebt aech bierin aeine Paacbaiiaihat
fiel IQ weit, in dem man, abgeaehen von dem Zwecke nnd wiasanaibai-
Heben Werte einer aolcben Übenetiong, derselben wobl nur bödiat muf
Yon obigem Mangel ankennt, aondem vielmebr die klare und voUtüMMi
Sprache mit Vergnügen liest
Als turtsetz-ung üieses Werkes liefa er schon im folgenden Jahre xo-
uäcbfet eine Probe mongolischer Märchen drücken unter dem Titel: »Mo»-
golische Märchen. Erzählnng ans der Sammlung Ardschi Bordscbi- Bs
Feiterifetück zum Gottesgerichte m Tristan und Isoide. Mongolisch ni^
deutsch nebst dem Bruchstücke aus Tristan und Isolde, herausgegeben
B- Jülg. Als Probe einer Gesamtausgabe von Ardscfai Bordscbi ond qcb
neun Nachtragserzäblongen des Siddhi-Kör. Innsbruck, Drnck ond Yerkf
der Wagnerschen Universitäts-Bncbhandlong. 1867. 37 S. 8. ttVi MgtJf
Es ist dies der erste Dmek mit mongoliaeben Typen im gaaiao, maSm-
msslscben Eoropa.
Das Terdienst, diese Typen (nalftrlieb nnter Jftlge AnleitoDg) ge-
gossen nnd gefertigt «n beben, gebflbrt der Wagneraeben Bnebbandlnag
nnd Tor Allem deren Cbef, Herrn A* Sebnmacber, welchem dab Weifc mit
Becbt mla »dem rerdienten Förderer typogtmpbiaeber Knnatc gewidmel ItL
In der Einleitung der grOfseren Ansgabe dea 6iddbi-K8r 6. SC e^
wähnt JQlg die beiden mongolischen Märchensamrolongen, n&mlich die Er-
»fihlung des Siddhi-Kür und die Geschichte des Ardschi Bordscbi Cbar-
Die dritte indische Sammlung, (^ukasaputi (d. i. 70 Eriablangen eiaes
Papageie ist zwar noch nicht als selbständiges Werk bei den Mongolec
nachgewiesen, aber mehrere Erzählungen daraus sind in die zweite SÄmiB-
Inng, die Geschichte des Ardscbi Bordscbi, eingeflochten, woraus man
sieht, dafs auch die 9okaaapteti den Mongolen nicht nnbekannt war»
Bernhard J&lg.
191
Eise 0oleh0 mit dem Batameo der ^okasaptaii in Yerbindanip gebraebke
•ud im Ardsebi Bordaebi aieb findende Enftbleng ist eben diese ale Probe
nUgeteilte. Zwar hat bereits Galsang Gembojew eine rnssisobe Über-
mtiong der gansen Sammlung Ardsebi Bordschi geliefert, welche Ten
Bsnfey in das Dentsche flbertragen wurde, allein da dee ersteren Über^
astsong sehr ongenau und häufig nichts mehr als eine blorse Paraphrase
ilt, indem einerseits ganze Satzglieder eingefOgt sind, von welchen Im
Original keine Spur vorlumden ist, andererseits aber vieles wieder uu-
flbersetzt geblieben ist, so mufste natürlich auch Benfeys wortgetreue
Übertragung des Rassischen dem eiltsprechend uü^^ui^«Jn. Jülgs deutsche
Übersetzung hingegen schliefst i^ich nach denselben Grdndsätzeu wie beim
Siddhi-Kflr möglichst eng an das Original an und besitzt somit vor den
geruiiiiiten Übersetzungen ganz die nämlichen Vorzöge, wie früher vor der
Bergmannschen Übersetzung des Siddhi-Kßr.
Was dem Werke grofse Bedeutung vorleiht und auch den Verfasser
bestimmte aus dieser Märchensam mlang gerade diese Erzählung, die vom
falschen Eide, als Probe auszuwählen, war vor allem eine Oberraschende
Ähnlichkeit mit einer Episode aus Gottfried von Strassbnrgs Tristan und
Isolde, weshalb der Vergleichnng halber die betreffende Stelle »des Gottes*
gsriehtesf nach der Obertragnng lon Hermann Enrts dem Specimen bei-
gsfilgt ist Da nämlich die Ähnlichkeit swischen den beiden Erzählungen
sine wirklieh Überraschende ist, und die Zeiten Gottfried von 'Strafsbnrg
(er lebte und dichtete um 1210) gerade in jene Epoche fallen, wo ganz
Osteuropa dem Andränge der Mongolen unterlag, so gelangte der Verfasser
IQ der Ansicht, dafs die indisch* mongolische Erzählung ihren Stoff dem
Westen entlehnt habe und sich an die Episode in Tristan und Isolde
aDscbliefsen könnte. »Die Tristansage (sagt JQlg) war ein Lteblingsstoflf
der Poesie jener Zeiten und es konjite eine besonders ni;irkante Episode
daraus recht ^ut auch den danmis dem Westen ^-o üaho gerückten und
öber ein Jahrhun iert in Europa herrschenden Söhnen der hochasiatischen
Stepjie bekannt gcwmden sein, welche sie bei ihrer angeborenen Vorliebe
für Märchen and Erzählungen gierig ergriffen und sich mundgerecht
machten, c
Auch dieses Werk, sowie das gleich folgende wurde vom K. K. Oberst-
kämmerer^mte Seiner Majestät dem Kaiser ?od Österreich überreicht,
wofür ihm derselbe den AUerliöchsten Dank im "Dienstwege schriftlich
bekannt geben liefe. Ermutigt durch den glücklichen -Krfolg und dep
grol^n Beifall, welcher dem soeben erwähnten Werke von der wissen-
schaftlichen Kritik gezollt wurde, fofete nun JQlg den EntschluTs, die
beiden mongolischen Härchensammlungen, die Erzählung des Siddhi-KOr,
mid die Geschichte des Ardschi Bordschi Chan, welche dsm Sagenkreise
des Vikramakaritra (Abenteuer des Tikram&ditja) angehdrt, im Original-
tiKt und in Überaettnng heraussugeben, um so ein ?ol1ständigse corpus
fiibolamm mengeliearunm herzustellen. Zu seinem im Jahre 1866 her*
192
Bernlurd Jaig.
ausgegrabenen kalmOkiscbmi Siddhi-Kür feliltoo noch oeun bia JdUt uickt
TerOffeotliciitc Erzählungen, die Rieb nur in 0iner einzigen mongoUscben
Handschrift des Sehidditu Kegflr vorfinden, welche der Bibliothek des
asiatischen Mqmqdui der Kaiaarlicben Akademie der WiaseDsehafieD in
8t. Peterabnrg angebOrt, ond welebe sie ibm sinimt der de» Ardaehi
B<»rdBcbi mit aeltener Liberalittt to Iftogereoi Oebnncbe cor Yerfttgiiiig
geetem bette.
Seine Absiebt ging also dabin, eratena dieee nenn noch fiblenden
Erifib)u»gen nacbautragen und sweitena einen andern Sagenkraiat die
Geacbichte dea Ardscbi Bordaebi Cban*dieaer Sammlung aninreibon. Dieeea
acbwierii^ Untemebmf d braebte er nan tbataAeblieb bereite im folgenden
Jahre mit einer bedentenden Geld Unterstützung von der Kaiserlichen Aka-
demie der Wissenschaften zu Stande. Das Werk erschien ucttr dem
Titel: »Montrolische Märchengammiung. Die nenn Märchen des Siddhi-
Kür nach dtr aut.fOhr)if ben Redaktion niid die Gepchicbte des Ardsclii
Bordschi Chan. M^•ngoll^^ 1, nut oi-uLsclei ÜbersetxuDg und kritischen
Anmi rknii^'cn, herausgegeben von B. Jülg. (XVI 256 S.) Innsbruck
Ibüö (Wagner.)«
Gleichzeitig mit dieser gröfsereu ffir Orieutalisten bestimmten Aus-
gabe int ebenso wie beim Siddbi-Kür auch eine Einzelausgabc eracbienen,
bestehend aus der Obersotzong nnd einem sachlichen Commentar, wodurch
diese Sammlungen einem gröfseren Publikum und dem Sagen- nnd M&r-
cbenforscber zugänglich geuiacbt werden. Der Titel ist:
»Mongolische M&rcben. Die neun Naebtragaers&hlungen dea Stddbi«
KQr und die Gescbicbte dea Ardscbi Bordschi Cban. Eine Fortaetinog
SU den »kalmflkiacben If&rcben.« Ans dem Mongoliachen flberaetal mit
Einleitung nnd Anmerkungen ?on Professor Dr. B. Jlilg. 8^ (XVI aad
- 182 S.) Innsbruck 1866 (Wagner).«
Gewidmet ist dieses Werk seinem Freunde »Herrn Hofrat Profeaaor
Dr. August Schleicher in Jena zur freundlichen Erinnerung an die na«
freundlichen Herbsttage in Tirol ihfis,« einem Manne, der kurze Zeit
daranf, am C Dt i ember desselben Jahres, für di^ Wissenschait leider nur
üii^'ufrüh, ver.'-torben ist.
Die Mühe, Mi>rt Jnltr im Vorwort seiner ^eparat-Aii^ö-Bbe S. VII. eine
lesbare und doch treue Uborfcet^ung berzustelleti ist, wie Jie Kenner wissen,
wulnlicli k(?!tie geringe. Vieles muh man aucli sc zm ^agen zwischen
den Zellen h>en und oft ist man genötigt dem Verstäudjii.s durch Com-
bination nachzuhelfen. Auch mit der Logik darf man es nicht immer so
genau nehmen. Eb \si auch diesmal eine unverb<nismärsige S&eit aufge-
wendet worden, um die ungelenke ond sprOde Maaae ffir ona geniebbar
so machen.«
Gleichwohl liest aicb ancb diese Überaetsnng sebr leicht und flieisand
und wird, gans abgesehen ?on ihrer grolben Wicbtigkeii fttr den Sagea-
forsi^ber Oberhaupt Jeden Leser, der »ffir die Eraeogaiaae iadiachen Geial«i
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Bernliard Jtllg.
198
'4ie io deo hocbaiiatiscbm Stoppe« ttne so merkwftrdige, Dnbildoag er-
faiimB h»beti,c empfftnglich ict, iDteressir«!! ond m fasselo tennSfen,
denn Ansdrocksiraise and lohalt Bind bo eigenartig, dafe wir gleiebsam
in «ine neoe Welt ?on Gedanken nnd Enpflndangen geführt an werden
icheinen.
Legen nnn die mongolischen M&rcben ein gläncendes Zeugnis ab von
Jftigs aeltenen Sprachkenotniesen anf einem enger begreniten CtoMele, so
lernen wir den weiten Umfang, über welchen sich seine Gelehrsamkeit er-
streckte, besonders durch jenen Vortrag kennen, welchen er bei Gelegenheit
der feierlichen VcrkQndigunjsr der PreisaiiJ^aben als R«ctor raagnificus der
Iniver^ität [iiiisl riK k im Jahre 1866 gehalten und auf vielfach ausge-
sprochenen Wnnsrli vp! nj]>iitHoht hat.
Es ist (lies sfuie bekannte Abhandlung Ȇtier \^'i's*mi und AnfcTtiho
der SprarhwissenF?rhfift mit einem ÜberMicke über die Hfuiptersrel misse
derselben. Nebst einem Anhange sprachwiBsenschaftlicher Litter itm von
Professor Dr. B. Jülg. Innsbruck 1868 (Wagner). IV u. 68 S. gt. 8.)c
Einzelnes in der Darstellnnpr ist bereits ans früher vernfTentlichton
Aofs&tzen (Osterr. Blätter fQr Litteratur nnd Kunst 1853 Nr. 29, 31, 33,
85), ferner ans seiner Anseige des von Friedrich Müller bearbeiteten lin-
iniistiBchen Teiles der Novara- Expedition (Ueidelb. Jahrb. der Litteratur
1667 Nr. 18. S. 278—288) und auch ans seinen Vorlesungen herüber ge-
nommen worden.
In dieser Abhandlung nun, welche sowohl ftr den Sprachforscher
wie aneh. fiberhaapt fQr jeden Gebildeten von hohem Interesse ist, wird
in grÜfiitmOglichster Kflrie die Entwicklung der Philologie als Sprach»
Wissenschaft von ihren Anfbignn bis su ihrer Vollendqng in der TCrglei*
chenden Sprachforschung dargestellt. JOlg erkennt mit Steinthal ond
W. V. Humboldt zwar die Psychologie als Grundlage für die Sprachwis-
senschaft an, weist aber letztere im Sinne M. Müllers und Schleichers in
dfis Gebita der Naturwissenschaften und wendet die Darwinsche Theorie
von der Entstehung der Arten durch allmäblirhe Differenzierung und von
der P>lialtüng der höhor f ntwiclielten Organisnien im Kampfe ums Dasein
HHch auf die Sprache an. In Rozug auf ihre Abstammung sind die Spra-
lieii fingeteilt in isolirende. agglutinirende und flectirende. In der
/weiten Hälfte der Abhandlung (S. 21 — 50) führt uns Jülg auf das in-
teressante ond weite Feld der Sprach forschong und behandelt, um uns
die Aafgabe derselben daraustellen, ethnographisch alle bekannten Sprach-
Stämme Ton Asien, Europa, Afrika, Amerika und Australien.
Besonders eingehend und anziehend sind neben den ältesten indischen
Psfschnngen die Partien über Keilschriften nnd Scfariftontwicklong flber«
baapt Ebenso fesselnd werden die linguistischen Zustünde von Afrika
sad Amerika geachildert. Den Schlnfs (8. 61—68) bildet ein wertvoller
Anhang, der eine vorsOgliche Auswahl der ganien anf das fergleichende
Bpiicbslndinin besftglichen Litterator enthält
BemhAnl Jolg.
So umfafst das Wei-k auf wenigen Bogen in klarer, nllgtmetn vei^
atftndlicber und abereichtliolier Weise einen gaos flbernuchend reiehea
Inhalt, der besonders f&r deqjenigen ?on Iniereeee sein mafo, welcfaar
einen orientirenden Überblick Aber die wichtigsten Kgebnisse der Spraefa-
wiseensehaft gewinnen und den Zosammenhang der Sprachen nntermnaoder
and in ihrer Entstehung kennen lernen will.
Ein anderer Vortrag, welchen er bei Gelegenheit der Wttxbarger
PhilologenTersammlang im Oktober 1998 hielt, fthrt uns wieder in die
Steppen Asiens. Er handelt nämlich über »die griechische HeldeosAge
im Wiederscheiu bei deu Mongoleu.e
In diesem Vortrage teilt der Eedner summarisch den Inha :t eines
mongolischeu, biebeu Bücher nmfassendeu Märchens mit und weii's aus
der mongolischen Heldensage, welche von den Thateti des Bn^rda Gesser
Chan, des »Vertilgers der zehn Übel in den zehn Gegeudeoc handelt, die
überraschendsten Berührungspunkte einerseits mit den Sagen Ton Theeeu^
Perseoa und Herakles, andererseits mit der Utas und Odyssee aofzozeigen:
Odysseus findet sein Gegenbild im Gesser Chan. Aach so Penelope, Po*
lyphem, Kirke, der Skylla ond Charybdis q. s. w. kennen wir in der
mongolischen Heldensage die schlagendsten Parallelen finden. Im Drucke
erschien dieser Vortrag in den »Verhandlongen der Wflrsboiger Philologen-
Tersammlong. Iieipiig 1869.«
In gleicher Hinsicht erlaube ich mir auch auf die Verhandlnngea der
2e. Versammlung deutscher Philologen und Schulm&nner binsoweiseni
welche in Innsbruck in den Tagen Yom 28. September bis 1. Oktober
1874 abgehalten wurde, und welcher Jülg damals die Ehre hatte als
Pisiäident vorzustehen. Und wer von den gelehrten Gästen erinnerte sich
nicht an jene schönen Tage in Tirol , an die geselligen Züsammenkflnft«
in Jttlgs gastlichem Hause, an den gegenseitigen Geüiiiikenüust iusch und
wissenschaftlichen Verkehr, an die Erneuerung dei alten und die Schlies-
sung von neuer Freundschaft, an ihOi den im »25. Gesäuge der Odjrssea
so trefflich geschilderten Jolkos!
Jfilg war überhaupt ein eifriger Besucher der PhilologenTersammlongeQ.
Von Frankfurt a. M. im Jahre 1861 und Augsburg, wohin er 1862 als
Vertreter der klassischen Philologie an der Krakauer Uniferaitit Tom ün*
terrichtsministerinm entsandt worden war, ist schon früher die Bede
gewesen. 1867 nahm er Teil an der Philologenversammlung in Halle, ^
1868 in Wfirsborg und in demselben Jahre wurde er auch vom Hiniate-
rtom als Vertreter der Innsbrucker Hochschule snr Teilnahme an der
Jubelfeier der Bonner Universit&t entsandt, bei welcher Gelegenheit er
auch Seiner Königl. Hoheit dem Kronprinzen von Preufsen seine kalml-
kisclieii und mungolibchen Märchen uberreichte und erwähnte, dafs diese
Arbeiten giofsentheils eine Fiucht seiner Berliner Studien seien, die er
mit biilü voller Unterstützung Seiner Majestät des Königs Friedrich Wil-
helm des IV. io den Jahren 1645 X847 zu machen das Glück hatte.
Bernhard Jalg. 195
•
Aofaer Innsbruck wohnte er auch noch den Philologenreraammlüngen .
in Stettin nnd Heidelberg bei, was alles Ton seinem grofsen Interesse Ar
die Fortschritte der Wissenschaften sengt
An die Vorträge in diesen Versamrolangen schliefsen sich endlich
am besten üuch soiiie schönen populären V^orträge über Kaiewala, Kalewi
poeg und Ollanta an, au8 welchen ich, da der Gegenstand derselben
gr&fstentheils unbekannt sein dürfte, zur Orieutirung fok^endes anführe:
Anf Kalcwiila das finnisclie National -Epoa, hat zuerst in Deutsch-
land Jakob Grimm die Anfmorksp.mkeit gelenkt. Wie nänilicb das home-
rische Epos den Zwigt nnd die tV'indschaft zwischen Griechen und Troianeru,
so hat Ealewaia die Feindschaft und Eifersucht zwischen deu Finnen und
. ihren nördUchen Stainmesgenossen, den Lappen, zom Gegenstande. Aller«
dings haben wir hier kein einheitliches Knnstepos wie bei Homer oder
den Nibelungen n. a., sondern ein wirkliches natnrwttchsiges Epos, wie
es noch gegenwftrtig im Monde des finnischen Volkes lebt Die Finnen,
sagt Jfllg, sind sin edles, biederes, liebenswflrdiges, geistig aufgewecktes,
begabtes Volk, haben nichts von dem sich anfbänrnenden Stols Ihrer l&ngst
von ihnen geschiedenen BrOder, unserer magyarischen Beichsgenossen, die
sich früher sogar beleidigt fühlten, wenn ihnen der Sprachforscher die -
Finnen als ihre nftchsten Verwandten hinstellte. Die Finnen sind lieder-
reich , sangeskundig. Fast jede ihrer Arbeiten begleiten sie mit Gesang
und wenn es irgendwie angeht mit der Kantele, einer Art Zitter. Eine
SamDili iit^' solcher Tiieder in 50 (ip^^auijen und 22 793 Versen ist uun das
mit dem Namen Kaiewala be/:yicliiiete Epos.
Wie die FiTHien ihre Kaiewala, so haben auch die Esten ihr natio-
nales Epos, den Kalewi poog, (d. i. Sohn des Kalew). Während aber,
sagt Jülg, bei den epischen Sängern der Finnen homeriäche Frische und
Heiterkeit vorwaltet, sehen wir oftmals die estnische Heldensage gewisser-
maCMn von einem Trauerflor umzogen. Die Schwermut des Esten spiegelt
onverkennlwr den langen politischen Druck wieder. Auch hier haben
wir ebenso wie b« den Finnen kein einheitliches Kunstepos, sondern
wieder im eigentlichen Sinne des Wortes ein naturwfichsiges Volksepos,
In welchem das Volk sein ganzes Leben, seinen ganzen Gesichts- und
Gedankenkreis, alle die Freuden nnd Leiden des Daseins, seine aus hohem
Altertum Uberlieferten religiösen Vorstellungen bis auf die neueste Zeit
niedergelegt hat. Das £pos umfiafet in 20 Gesftngen nicht weniger als
19 048 Verse in vierflirsigen Trochften mit Stabreimen. Den Kern und
Mittelpunkt des ganzen Sagenkreises bildet Kalewi poeg, ein riesenhafter .
Kraftmensch, der List und Trug verachtend, alle seine Kiultü düm Wohle
seines Vaterlandes widmet, allein trotz aller seiner Heldentbaten auf eine
echt tragische Weise untergehen inufs.
Hatte uns JOlg in den beiden genannten V«»rträtren in den eisiy-eu
Norden geführt, so führte er uns mit Ollanta »unter heifsere Sonne«
Ollanta ist ein wenig gekanntes und doch unsere Teilnahme in hohem
196
Gnde erweokendM p«nuuutoh6S Drama aas der Qlaatperiod* dtr laki-
Hemcfatfti DDgsflbr tan den tettten Jthrhandert Tor der epaniacbit Br>
eberong itammend. Eb spiell die H*&dIong des StOekM in d«n lefartM
lahn Jahm det Inka Patocbakotek (etwa 1350— 1400). NiedttgeacbriebeB
iat das Qedicbt erst sp&t nacb dar spaoisoban »Paoificatioac, uftbiend ei
bis dahin nar nUndlicb fortgepflanst worden war, in der Weiee wie du
homerische, das finnische Epos nnd die serbischen Heldenlieder, denn die
pernanische »Knotenscbrift« ei^t sich kaain zur Darstellonf^ zosammen-
hfinpender Reden und län^ferer Gedichte. Das Drama ist von hohem In-
teresse, erstens als Erzeugnis eines fremden Indianerstammes Amerikas,
die wir .so gern als »Wilde« ansehen, und zweiten?; stammt es aus einer
Zeit, wo das moderne Drama in Kuropa noch kauni schüchterne Anläufe.
ZD nelimen bepann. Icli will den Inhalt Vv-r? zusammenfassen.
Der Grnndstoff de« Dramas i^tt e^anz (Miif;ii h: Ein vom Tnkfi Patscha-
kntek vom gemeinen Mann bis zum Häuptling erhobener indianpr Namens
Ollauta wird Yon Liebe gefesselt zur Tochter des Inkas (Cusi CoyUiir=
glücklicher Stern). Ollanka .unterhält mit ihr im Einverständnis mit der
Königin, ihrer Motter, fertrante Beziehnngen. Kr bittet den Monarehw
sie ihm lor Fran in geben, wird aber von dieeem ranh mrAckgewieieB.
Der tief beleidigte OUsnta ?er1äfot nnn das Hoflsger, Teisammelt die Xs-
dianer der Pro?ins, die ihm snr Verwaltung anTortrant war, und erklärt
dem Hönareben den Krieg, der, mehr als sehn Jahre danemd, aalSugi
gificklich fQr OUsnta, endlich aber durch schmählichen Verrat mit der
Gefangennahme Ollantas endigt. OUanta, anfänglich «nm Tode rerortiieilt,
wird begnadigt nnd sogar snm Inka-StellTertreter ernannt Als nan der
Köllig die Folgen des Verhältnisses seiner Tochter mit OUanta bemerkt
* hatte, liels er sie im Hause der auserwählten Jungfrauen, der »Sonnen-
jnngfrauenn ( Ebenbild der römischen Vestalinuen), in einen finsteren Kerker
sperren. Im Alter von 11 — 12 Jahren wird das Kind, das der heimlichen
Kho Ollantad mit der Inka-Tochter entsprossen war, ebenfalls in das Haus
der »Auserwähltt'na gel>racht und lernt dort unter Mithilfe seiner Aüf-
seheiin seine gefangene Mutter kennen. Gerade als Inka Yupanki. der
Sohn und Nachfolger des Königs, den besiegten OUanta begnadigt, dringt
das Mädchen zum Inka und fleht ihn um üUfe für seine Mutter an. Der
Monarch wird vom Kinde in den Kerker der Mutter geführt nnd hier klärt
sich alles auf. Der Inka findet seine Schwester, die er längst verstorbes
geglaubt, nnd die unglQckliche Inka -Tochter, die sanfte Dulderin, wird
wieder mit ihrem Gatten ?ereint
Wie ans vorstehenden Mitteilungen ersichtlich ist, widmete sieh also
Jfllg neben der yergleichenden Sprachwissenschaft auch gana hesoDdin
der vergleichenden Sagenforschung.
Bei einer so ausgebrsiteten Gelehrsamkeit hatte er sich bald einen
grofeen Bof erworben nnd einen hervorragenden Ehrenplatz nnter den
deatschen Sprachforschern gesichert.
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fitmluurd Jllg.
197
Zahlmebe Werks nnd Sebriften worden ibm toh allen Seiten sor
Siniiebt nnd Benrteüong xngeflcbicki . Wo immer jemand ein ibm eelbei
nnbekanntes nnd niebt entaifferbares Scbriftetflek in die H&nde bekam,
da wendete er aicb an JQlg nm Bat nnd fand bei der grofeen Liebene-
wQrdigkeit des Gelebrten, dem wobl kaum irgend ein wicbtigea ßcbrift-
ejstem nnter allen Spracben der Erde unbekannt geblieben war, eebnellen
nnd reichlichen Aufschlufs. So wurde ihm beispielsbalber am 14. De*
cem ber 1869 A. StafÜeis Buch über eine i-Universulsprache« zur Bef^^ut-
acMtiiDL' vorgelegt, und schou am 17. desselben Monats erfolgte die
Antwort. Ahnlich verhielt es sich auch mit dem u in faiip: reichen Werke
Faulmanns, »das Buch der Schrift,« welches alle Alphabete der Krde
nrifl deren Entwicklung enthalt, und das ilini vom Ministerium zur Be-
gutachtung zugesandt worden war. bogar bezüt,'li€h der Lelirbücher an
Mittelscholen ist ibm das Ministerium zu vielem Danke verpflichtet. Noch
im letzten Jahre seines Lebens war ihm von den Qelehrteii ein gar räth-
selbaft^s Buch mit ganz unbekannten, höchst merkwürdigen SchriftzOgen
snr Entiiflbmng fibersandt worden, und schon hatte er sich mfihevoU das
Alphabet insammengestellt nnd schien der LOsnng nahe an sein, als der
tnerbittliche Tod ihn dabin raffte.
Was nnn seine akademische Leb'rthfttigkeit in Innsbmck anbelangti
so erstreckten sieb, da er seit 1864 anm Hitglied der Prafnagskommission
nnd Sxaminator f&r das Qesamtgebiet der klassischen Philologie ernannt
worden war, seine Vorlesungen sowohl anf das griechische, als auch das
römische Altertum. Erst als 1868 Prof. Dr. Job. MQller zum Examinator
für Latein bestiuimt wurde, konnte er sich mehr auf da.s griechische Al-
tertum beschränken. In der Überzeugung, dafs die Kenntnis des Sanskrit
und der vergleichenden Sprachwissenschaft für einen klassischen Pliilo-
loL'en L-eradezu unentbehrlich- sei . namentlich wenn er von allem Andern
abgesehen nur ein halbwegs richtiges und begründetes Verständnis der
griechischen und lateinischen Formenlehre gewinnen will , , las er bereits
seit 1S64 bis 1886 ununterbrochen Kollegien über Sanskrit, an welchen
aach Professoren des Innsbrucker Gymnasiums teil nahmen. Eines ganz
besonders zahlreichen Besoches hatten sich auch seine Kollegien Ober
Klassifikation der Hanptsprachstämme nnd Ober Wesen nnd Einteilung
der Sprachen an erfrenen nnd hier war er ja in .seiner Sphäre, anf diesem
Gebiet« war er nnnmschrftnkter Herrscher nnd es ist gewissermafsen als
«ine Ironie des Schicksals an betrachten, dab es ihm nicht vergönnt war,
ansseblleJblich nnd allein anf jenem Gebiete zn wirken, dem er sich von
Jogend anf mit leidenschaftlicher Liebe zugewandt und mit nnermfidlichen,
onansgesetzten Studien gewidmet hatte. Allerdings war ihm zu wieder-
holten Malen vom Ministerium der Antrag an die Wiener Üniversit&t oder
nacti Graz und Prag gestellt worden, allein einerseits Hebte er Tirol des
deutschen Bodens wegen und wollte auch der alten Heimat näher bleiben,
andererseits aber ging ihm die Sorge um seine Schüler über alles. An
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BenUianl Jtüg.
gr^fRcren UniTirsitäten hätte er sich den Einzelaen niemals in jener wihr»
hafi edlen ond anfopfernden Weise widmen köniieii, wie er dies za Inns-
brock g«4baD bat Es war ^irn ein« Miner sehOnsten und edatttan Be-
atraboogan, in walchan ihn» wia ar ofl aai^te, nocb in Barlin w&bmid
sainar StodÄaniaii Alex. t. Humboldts Ansspraeb bast&rkt hat, dsTa biaria
dar Labrar saina bOchsta innara Befriadigung finda*
Dabar war ar auch an allan Qrtan aainar akadamiseban Tbitigkait
bamllbt dnrcb Orflodoog ond Lailong philologischer Saminarian die HanW'
bildong tAchtigar Gyninaaiallabrar in Idrdam. Seitdem ar im Jahre 1878
zum Vorstands-Stellvertreter, seit 1875 aber mm Direktor der K. K. Prtt*
luugskoiiiinissioii für daf< Leiiraml an Gymnusien und später auch an
Bealtschuleii ernannt worden wur, widmeU er sich uiit der giofdten Ge-
wissenhaftigkeit den ihtü tn dieser Richtung anvertrauten Qeach&ften, mit
welchen er förmlich öberbä ift war.
Halle er sehen im Heimatlande als junger Oymnribiallehrer von Seite
seiner Schüler eine ganz aufserordentliche Vorehmni: >»eno88en, so wurde
il)m dieselbe iu nicht geringerem Grade als Üniversitäte-Professor su teiL
Aber der opferwilligen Tbätigkeit des Lehrers lohnte auch der Fleüa aad
die Dankbarkeit seiner ScbOler. Zahlreiche Publikationen derselben sind
ihm als •ihrem onvergefslicben Lehrer in tieler Verebrong ond Dsak-
barkeitc gewidmet
Als Lahrer wufsta ar durch aeinan klaren ond bflndtgen Yortrsg, dir
allea OberflOssige vermied, dafttr aber' deato inhalta- ond gadaakenreiehsr
war, aeine Scholar in hohem Grade aatoregan nnd mit Liebe und Be-
geisterung fQr ihr Stndiom so arfUlen* Bei den Prttfongen varfohr ff
ebenao atrenge in der Erforschong des Qelamten ala nadiaiebtig in dff
Benrteilong der Leistnngen. Im persönlichen Verkehre aber bewahrte
er seinen Schölern ^egenöber eine Liebenswflrdigkeit und Leutseligkeit,
die ihm Aller Herzen gewuintüi niufste. Nie liefe er es, wo Verduii't
vorhanden war, an Hilfe und Unterstützung fehlen. Mit Kai und TüuI
stand er ihnen stets zur Seite als wahrer Freund nn i Vat«r Wohl kein
juncrer Mann, dor Eifer und Freude znm Studium U']i^iQ . hW^h ohne Aar
rf'LMiti^' und Aufmunterung und hatte er seine Prüfungen ubiM>t unien . so
sciieute Jülg weder Mühe noch Kosten, um ihm so bald wie möglich eine
Stelle zu verschaffen, was. selten fehlschlug, da einerseits seine Stimme iu
allen lehramtlichen Kreisen einen sehr bedeutenden Einflurs hatte (er war
rit, 1876 auch als fachmännischer Beisitzer in den Landeascbolrat von
Tirol berofen worden), andererseits aber seine ungemein weit aosgebreitets
Bekanntschaft (er stand mit fast allett bedeotendeo Qelebrian seines Faches
nnd mit vielen hochgestellten, einflorsreichen Perstoliebkeitan in freond-
achafUicher Besiebung ond Corrssfftoodem) ihm die weitgehendsten Ver>
bindungen ermöglichte*
Es konnte Dicht feblen/dsfs einem so aosgeseichneten Oelebrteo vos
Seite der Wissenschaft die ehrendsten Anerkennungen lo teil worden.
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Bernhard Jülg. 199
*
Snoe Werke worden io allen wichtigen Blättern und Zeitschriften des In-
und Aeslandes besprochen und auf die gl&Diendate Weise beurteilt. Se
erwähne ich beiapielehalber unter den Beoeneenien nar die bekannten
Hamen Hie: Benfe;, Comparetti» L^on Feer, d. Oabelents, A. de Ouber-
aatiB, M. Hang, B. KOhler, A. Kobn, F, Liebrecht, Fr. MOUer, Baleton,
Sehot^ .Stuhr n. t. a.
1873 erwählte ihn die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in
Wien zu ihrem wirklichen Hitglied, ebenso 1879 die Littaulsch litterarische
Oesellsehaft und 1882 zn London die »8ocietas ad litteras Asiaticas In
Britanniis exrolendas.« Am 20 Janoar 1883 wurde ihm von Seiner Ma-
jestät dem Kaiser »in Anerkeniiung seiner Torzü^'licheii Wirksamkeit im
Lehrfache und in der Wissenschaft« der Titel eines Reg-iernngsrates ver-
liehen, bei welcher Gelegenheit ihm von Seite seiner Schüler die ehrend-
sten Huldiiruiigen in Form von glänzond ausL'-e>t:it'cton Adressen, von
Gratulationen und Telegrammen aus allen K ronlaiuk: ii de« Reiches dar-
gebracht und überhaupt von der loDsbrucker Studenteoschaft eine schöne
festfeier veranstaltet wurde.
1868 war er als Kector magnificns der Universität Innsbruck auch
Mitglied des tirolischen Landtages und nahm mit grofsem Eifer an den
Tsrhandlungen teil. AudBerdem war er Hitglied von Kahlreicben Vereinen
I. B. des Innsbmcker Ferdinandeums, des Osterr. Alpenvereins, der ihm
aanchen schönen Aufsata zu mdanken hat, des Scbwarswaldvereins, des
BflbmerwaldTereins, des deutschen Sehnlvereins n. s. w.
Wie nun aber Jflig mit unbegrenater Liebe Kunst und Wissenschaft
tirehrte, so war er auch ein nicht minder begeisterter Freund und An*
bibger der Natur und ihrer Schönheiten. Die grofsartige Umgebung von
Innsbruck bot ihm, dem kühnen uml ^anibten Steiger, die schönste Gele-
genheit. Stundenlang durch Wälder zu schweifen, den Bächen auf ihrem
ürsprupg nachzusteigen, Alpenblnmen zn sammeln, den duftenden Wald-
meister 711 kustlichem Waitrank aufzusuchen, das war seine Art. Wie oft
benützte er einen schönen freien Tag zu einer grör«:eren Bergpartie- Hoch
oben, in der grofsartie-en, stillen Oebircr«welt, erhaben über dem Ootriebe
<ier Menschheit, im Kreise seiner Familie und an Seite seiner treuen, rüs-
tigen Gattin, die ihn ateta mit der gröfsten Freude und Lust begleitete,
da fohlte er sich so recht wohl und glücklich und erfreute sich des An-
blicks der herrliehen Natur. Kein aussichtsreicher Berg ist in Innsbrucks
Umgebung, den er nicht bestiegen, kein herrliches Thal, das sein Fufs
nicht durchwandert In den Ferien durchstreifte er mit den Seinen Tirol
aieb allen Richtungen und erstieg so manchen Biesen und Gletscher des
Usdes oder er suchte mit ihnen fern im nördlichen SchwanwaJde sein
kiDtei Heimailand auf, das ihn stets wieder mit Stols und Freude be-
pftfirts.
Erst in den leisten Jahren machte sieh Asthma bemerkbar, das ihn
Asfingg nur wenig, später aber immer mehr von grOfseren Touren abhielt.
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200
Bernhard Juig.
Mit Wehmut sah er dann nach d(*n hohen Gipfeln der Bert^'e und wurd«
schweigsam und still. Schon früher hatte er öfter an EheumaüsniuB ge-
litten, fand aber meifiteDB im kroatischen Wildbsde Krapina- Töplitz Lin-
derong und Heilung. Dann belebte ekb «ieder« naneDilich in regen
w issenscbaftUcbeo Verkehr, oder wenn einer seiner tahlreicben gelehrten
Freunde ihn iod fernher auf der Reise beeochle, eein gnoies Wesen mit
seltener Energie ond Frische; de wer er wieder wie eonst der heitere»
gesellige, tn Allefln regee Interesse nehmende» rOstige Mann and wohl
nienwnd hätte geahnt, deb er sein arbeitefoUes, kesthares Leben schon
so frtth beschliefsen sollte. Trotsden er nanentlieh als Direktor der
PrftfQogskoDinlssion mit gesehiftUchen Arbelten derart flberh&nft war, dafli
er Tsg ond Nacht seinem Bemle opfern mobte, war er weder auf Bitten
seiner Freunde noch seiner eigenen Familie zu bewegen, sich wenIgstMie
durch Niederlegung der zeitiai.btnden Prüfuiigsgeschäfte einige Erleich-
terung verschaffen. Bis auf den letzten Tag seines Lebeiit. blieb er
geistig frisch und Difitig und t<bgleich ihm in letzter Zeit ein Longen-
Emphyjiem das Athmen bedentpnd pr^ch werte und uuch die Föfse bereits
t»! l.iii' rzten und anzuschwellen üeg.traicn , so kunnte n doch Fimulenlang
diü tüTse abwechselnd quer über einen Stuhl legen.! an gemein Arbeits-
tische sitzen, sich auf seine Vorlesungen vorbereiten und die Arbciien
seiner Schtller corrigiren oder recensiren. Hier war aber auch unstreitig
sein Lieblingsaafenthalt. Die Wände seines Arbeitszimmers, seines Hei*
ligtnms, waren mit den besten und seltensten B&cbern reichlich g«-
echmOokt, ja geradeso derart flberladen, dafs kaam Fiats für die neo
hiaxokommenden Werke blieb. Im Lanfe Ten mehr als 40 Jahren hatte'
er sich eine fiberans reiche Bibliothek erworben. Alle bedeatenden grin-
clilschen und römischen Klassiksr ond die daranf beiflgllche Litterator
sind bis anf die aeneete Zeit sorgftltig gesammelt worden* Aneh sUe
Qbrigen indogermanischen Sprachen sind reichlich fortreten. Nicht minder
reichhaltig aber ist seine orientalische Bibliothek, die er dorch bestftndige
AnschafTung von Grammatiken, Lezica und Litteratoren fast aller wichtigen
Sprachen der Erde zu einer seltenen Vollständigkeit brachte. So war
der SchluTH des Sommersemesters 1886 herangekommen. Bis zum letzten
Augenblu k war er mit unermüdlicher Thätigkeit auf seinem Posten ge-
blieben. AucIj teöiue amtlichen Beuchte hatte er noch mit der gröf&ten
Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit beendigt, als ihn am Abend des
14. August eine leichte Ohnmacht überraschte, ?on der er sich aber bald
wieder erholte, und schon glaubte man die schlimmste Gefahr vorüber, *
als wenige Stunden darauf, ohne dafs er es ahnte» eine" HersUhmnng
seinem thenren Leben ein ptötsliches Ende machte.
So war er sanft und rohig, ohne Todeskampf, einiedlee' Vorbild selbst
im Tode noch dahin geschieden. Seine edlen » wahrhaft vornehmen Zflge
seigten anch im Tode den Aosdruck Jener tiefen Gelehreemkeit, jenes
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Bernhard Jolf .
201
iDijdcii Erostes nnd freondlichen Wüblwollens, welche ihm im Leben die
Herzen und Sympathien Tausender gewonaeu hatten.
Wenn wir nun zum Schlüsse auf dieses so unermödlich tbätige, wih-
genecliaftliche Leben zurückblicken, so kann uns nur ein tiefes Gefühl der
Wehmut und Trauer heschleicben bei dem Gedanken, dafs der unerbitt-
lich« Tod -diesen edlen mit so herrlichen KenntDisaen aosgestatteten Mann
nitteD in eeinem schönsten Scliaffen oiid in seiner se^^ensreichäten Wirk-
samkeit dahlngerisBen bat. Ihm war ee nicht ?om Geschicke vergönnt, in
behsglicber Bnbe an der Seite seiner treuen Gattin nnd im Kreise seiner
Ptnilie fem von den AUtagsgescb&ften in den späten Tagen seines Lebens
nnr dem Stbdinni nnd der Wissenschaft sn leben« die er leidenschaftlieb
liebte. Und welcben Gewinn, welch* herrliche Mcbte bitten diese anf
80 grofsartiger Basis beruhenden Studien noch tragen mflssen! Hatte er
doch schon Ton Jugend auf die Übersengnng gewx»nnen, dalh die Aufgabe
der Sprachwissenschaft nur dahin geben könne, alle Sprachen der Erde
zo umfassen, zu durchdringen und so ein System der allgemeinen l?pra-
ciieiikuude aufzustellen, auf welchem als Scblufsstein erst das Gebäude
einer wahrhalt allgemeinen Granüimtik aufgeführt werden kann. Und
wahrlich! Wie kein anderer bat er au der Erreichung dieses Zieles ^'ear-
beitet. Bereits in den vier Gymnasialjabren eine unerhörte Leistung —
mit fast allen Sprachen Pimopas bekannt, hatte er den Kreis dieses Wissens
uD(er Leitung der ausgezeicbuetaten Männer und Lehrer schon während
seiner DniTcrsitätszeit zu ganz nnglaublicber Qröfse erweitert, so dafs ihn
schon danrals seine Landsleote wohl mit Becht den »badischen Mezzo-
faotic nennen konnten. Während aber jener berfibmte Kardinal eher als
ein Sprachgenie, denn als ein Philologe und Sprachforscher bezeichnet
weiden kann, gilt dieses letstere von JOlg im ▼ollsten Sinne des Wortes.
»Dafr Philologie und Sprachwiesenschaftk sagt Jfllg, sich gegenseitig er-
ginien, braucht nicbt erst gesagt zu werden. ^ Der Philologe kann nicht
der Linguistik entbebten, wenn seine Ontersoehungen erfolgreich sein
sollen, er verarbeiiet den Stoff der Linguistik, und umgekehrt wird der
Linguist die Besnltate, welche die -andere Biebtong erzielt bat, sich' zu
Notzen machen. Es kann die eine Richtung von der andern nie ganz
getreunt werden. Wenn sie sich aber gleichmäfsig vereinigen und beide
Hand in Hand miteinander gehen, so mufs ein in seiner Art einziges Er-
gebnis hervorgehen, wie wir dies an den genialen Forschungen Boeckhs
aof dem Felde des klassischen Aitertums, an den unübertroffenen Lei-
stungen der Brüder Gnmm anf dem germanischen, an Schafariks und
Miklosichs gründlichen Arbeiten auf dem sluvischen, bei Diez auf rouia-
oiscbem Gebiete bewährt hnden.« ihnen reiht sich ruhmvoll auch Jülge
ÜSDM au die Seite.
Wie grofs aber auch seine Verdienste um die Wiesenschaft gewesen
sein mligen, sein sittlicher Wert bleibt hinter jenen keineswegs zurück.
Selbst von einfacher Herkunft» ▼erleognele er nie den Stolz auf diese,
202
d0DB er bntt^ gfrh in Wahrheit ans •igener Kraft »ein Giftck Bod seine
ehmtolle Stelluog begründet, fm ?od aUen Sonderinteressen oad Pa^»
laiaDgeii atrabie ar oor dem rainan aitUiehan Ideal naeb, daa ar.in dar
anfopfainDgallbigatan Hingaba an aeinan Beruf, in dar TilarlidiaiaB Fir-
aorig« Qn mim Scbfllar — ond mit Bacbt nanntan aia ibn ibren Yatar —
and fttr daa Wobl aainar Fantlia arblickta. Waa ar fttr diata* gawaaea,
antaiabt aicb d^r Offantiiehan Baaprecbong. Es gen (igt an Taraicbani, dafi
ar daa FamilianglOek Ober jadaa irdiscba Gnt aiallta ond dafa ar Ar aia
und sie fflr ibn Alles war. Sein Platz in dar Wieeensebafl wird achwar
zn erfsetzen pein, sein Nain(^ aber, üWt Europa und den Ocean hin weit
bekannt, ist unansl^Vf^chlich in die Ann^len der Wi.^senschaft eiDgetrageo-
»Semper bonos uomenque tuum laudesqoe manebuntc
Joüan Nicolai Madvig,
gab. den 7. Aagaet 1804 , gast, des 12. Decaabar 1886.
Am Graba ainaa mabr als aebtsigj&hrigan Oreiaaa Warden die femer
Siabandan nnr aeltao aina wirklieba Lflcka in ibram Daaain ampfindan;
dann nur waniga Manacben baban tnbalt ganog, nm naoh ainam ao laagaa
Laban noeb immer daa YermOgan daa gaiatigen SchaffeBa and dar mitüwi-
laBdaB Tbfttigkait an baaitMB. Dia Zeit pflegt aalbat an danan Torfiber
tn ailen, die ainmal anf dar Höbe daa Fortaobritta atandan. Kicbt ao bei
dam Hanna» deaaan Namen diaae Zeilen an der Spitaa tragan. Br binta^
läsht nicht nnr in dem kleinen KreiH der dänischen Philologen, ja mia
kann wulil ohne Ueberticibung sagren: in der philologischen Welt öber-
haopt, einen leeren Platz, den Nietnand füllen wird, sondern in seinem
Vaterland bat Jedermann, wie die allgemeine Theilnahme bei seinem Tod«
nnd seiner Bp?*tattung be7et?irt hat, schmerzlich empfanden, da«?: iede
güte Sache, jede anerkemw i/swerthc Be.strebunfr an ihm einen reaiichen.
theilnebmenden nnd eintlusereichen Freund und Fördere»- verloren hat.
Wie Madvig sich zu dieser schönen Stellung emporgescbwuugen iiat, wird
ein AbrisB seiner flnsseren Lebensumstände 7.eigen.
Joban Nicolai Madvig iat am 7. Aagaat 1804 zu S?anike auf der
iaolirt galagenaB und in vielen Beaiebongan eigantbOmlichan Inael Born-
bolm geboren, wobin aain OrgraaaTater ?on Schweden ftbai^iadelt war
(der Familienname iat ainam Fiaeberdorf in dar acbwadiecbaB, frflbar dir
niachaB, Provini Blekingan entnommen). Sein Vater war ein nntaigeord«
oatar Beamter nad aein klaiBaa Gabalt raicbta Bicbt aaa, um dam Knaben,
dar frOb anaaarordentlicbe AnlageB laigta, eiBa bAhara Bildung zu geben.
Der SobB moaate achoB aia lebojähriger Knabe bb den JariatiacbaB Amte*
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Johaii Nicolai Matlvig.
308
Verrichtungen seines Vaters als Schreiber ihciliiehmen. nrul er hatte auch
anpefaDgen sich anf da? kleirere fsn^enaniite »dänische« , als Oeg'ensatz
zu dem vollständigen »lateinischen«) juristische Examen vorznhereiten.
Aber der Tod seines Vaters (1816) machte diesen PUknen ein Ende und
Wörde Oberhaupt eine weitere Bildung unmöglich gemacht haben, wenn
nicht fremde Wohlthäter sich des begabten Knaben angenommen hätten.
Rr worde 1817 in das Staatflg^mnasium za Frederikaborg in Nordseeland
aafgenommeti , dessen Directnr B. Bendtaen anfangs mit dem »langen
Bembolmer« und seiner nnregelmftasigen Verbildung wenig snMeden war,
bald aber den fleissigen nnd tflchtigen Scbfiler lieb gewann nnd seine
ongewöhnlicbe Begabong erkannte. Hadvig hat dem trefflichen Pftdagogen
ein scbOnee Denkmal gesetst in einer Qedftehtnissrede , die er bei einer
Sdralfeter 1831 Aber seinen Terstorbenen Lehrer hielt. Br dachte anoh
in späteren Jahren oft nnd mit Freude an seine Jugend zorOck nnd hob
?ern hervor, dass es für seine Entwickelung von Bedeutung gewesen, dass
er schon in jungen Jahren iiut dem praktischen Leben in Berührung ge-
kommen war, 80 wie er überhaupt an seinem Geburtsort und selbst an
seinem Inseldialekr mit grosser Treue hing. Seine Vaterstadt hat auch
schon vor mehreren Jahren ihrem berühmten Sohn eine Büste errichten
iissen.
1820 wurde Madvig Student,- und im Januar 1825 absolvirte er das
philologische Examen, wie es damals bestand, mit dem Zeugniss lauda-
bilis nnanimi consensu. 1822 hatte er fOr eine Abhandlung Ober die ?on
der Universit&t gestellte Preisfrage »accessit« erhalten (über die von
Ycnes znsammengebrachten Kanstschfttss). Nor ein Jahr na^^h besten- -
dmer Staatsprflfting erlangte er mit der Schrift Emendationes in Ciceronis
fibrös de legibos et Aeademica den Hagistergrad (15. Jnli 1826), eine
damals Wtehende Vorstufe f&r die mit ins docendi yerbnndene Doctor-
wftrde, die er am 8. November 1828 durch die Abhandloog De Asconio
•tliielt Aber schon im August 1828 hatte er seine Thätigkeit an der
Uiiversltftt , die ftber mehr als ein halbes Jahrhundert sich ausdehnen
tollte, mit Erfolg angefangen, indem er während der Abwesenheit des
Professors der lateinischen Philologie B. Thorlacius als Docent und Exa-
minator in Latein angestellt ward, eine Stelinner, die 1828 mit seiner
Ernenn ong zum .Lector in der classischen Philologie einen festeren Cha-
rakter annahm. Nach dorn Tode des Thorlarins wurde Madvig eudlich
1829 pr^ te^scr extraordinarius der lateinischen Sprache und Littfratnr mit
<ler besonderen Verpflirhtnng, die lateinischen Üniversitäts-Programme zu
Sfbreiben; ans dieser Verpflichtung sind die in Üpnscula A('.'»demica später
gesammelten Aufsätze hervorgegangen. Mit der Professur verband er von
1^2-1848 das Amt des Universit&ts-Bibliotbekars.^)
1) Er batte 1829 gebeirathet, nnd von dftr scblecht besoldeten Professur
kflante er mit Familie nicht leben.
20^ JoiiM Nicolai Madvig.
In dieMi Abschnitt von Madvigs Leben schof er sich direb seine
InikntiicbeD Arbeiten, beoooders fiber Cicero, durch seine mutariiafte
Aatgab« yo» da flnibas (1689) ood durch aeine latatniecbe Sprachldire (1841)
titin aDropftifclieii Bof al« 0iner der grtatoo KeDMt der latainiaelieo Sprache
nnd als der trete Cicerokritiker dar Mtiereii Zeit In dieie Periode lükn
anch die nniheeenden Stadien, deren Frttcbte Ar die Textkritik Ikit aller
daeeiichen HanptechrifketeHer in beiden Sprachen den Kern der Adrei^
aaria critiea bilden. Denn anch die griecbieehen Schriftetelier leg er
naeh und »ach in den Kreis seiner Torleeungen, wie sie fem Anbegian
seiner Stadien immer neben den lateinischen einen grossen Tbeil seiner
Arbeitskraft in Anspruch geiMfnmen hatten. 1846 konnte er eine naeli
demselben Systt-m wr» seine latoini^cho angelegte giiechische Syntax ?er>
öffentlichen. Die Anerkenntintr . die ihm diese Arbeiten im Aus^lande
hracliten, lmI» dann Ausiruck, da,ss er in diesen Jahren Mitglied
mehrolvr wisjierisiJmitliclH'n (iepellgchaftcn in Deutschland, Holland. Eng-
land und Norwegen wurde, wie er sclion I8:i3 in die danische Geselli^chafl
. der Wisseuschäfteu aufironr^mmen wurde. 1846 brachte ihn eine kurze
VergnOguDgäreise in Deutecblaud und Schweis, die erste, welche die Yer-
hÜtoiaae ihm erlaubten, in persönliche Berfthrung mit deutschen Philo-
logen, namentlich Scbneidewio in Oöttingen nnd Boeckh in Berlin, dea
er beeondera ach&tste nnd mit dem er «ich in fielen Punkten berObrte.
' An der Uniferait&t in Kopenhagen entbltete er in dienen Jahren eine
aehr nmtengreiche Wirkeamkeil dnrch .Yerleenngen namentlich fiber Jir
teinieche Schrifketeller. Aber daneben betbaüigte er aich lebhaft an dem
•geietigen Leben in Dinemark' Oberhaupt. Br war MitaUftir nnd KiIp
redaktenr der damale eebr angaeebenen kritiaehan Keiteehrift »Haanedakrift
for Litteratorc und fleissiger Mitarbeiter derselben. Dario schrieb er
1832 — 33 eine Reihe von Artikeln über Heform des höheren Schulwesens,
i^chnell allseitige Anerkennung ui. a. von Seiten H. C. Oersteds) ge-
wannen und die Gruüdlii^'e der neuen Schulordnung von 1844 und 1850
bildeten. Infolge dessen wurde Madvig 1848 loöpector des Unterrichts-
Weyens.
Jene .lahre waren aber für Dänemark wie für das übrige Europa
politisch sehr bewegt, und auch m diese Seite des Geisteslebens seine«
Vaterlandes griff Madvig mit Oberlegenem Scharfblick und besonnener
Mässigong ein. Als nach dem Tode Frederik des Sechsten 1889 die öffeot-
licbe Stimmung in Kopenhagen mit wachsender Stärke eine Constitution
forderte, nnd auch die Btodenten in den politiecben Taumel mit hinein- *
gesogen wurden > kam ee su einem Conflict awiachan dam nangeatiABtiB
-StudanteuTerband und dam Coneietorium dar ÜniTareitll;, walchaa aaf den
Verein der Studenten einen gewiaean Einfluea beanapmehta. Madvig, der
von allen Profeaaoran dia grOaata Popularitftt und den allaaitigatan Beepeet
ala barahmtar Gelahrter ond hervorragender nnd wohlwoUandar Labier
ganoaa, benutata dieeen Einflnaa, om in einem Schriftoben (Bamirkttagca
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T
Johan Nicolai MädTig. 205
aber Studcntenangelepenheiten 1840) ein boHonneiies und beschwichtiiren-
des Wort über die Streitfrage zu sprechen; es pelang ihm auch durch
seine von Verstäodniss and Sympathie zeugende Darlegung des Wesens
ond der Bedeotang des StudentenlebeoB ailen, die nicht vollständig die
Besinnung verloren, einleuchtend zu machen, dass, so natürlich eine eifrige
TbeilnahOM ttnd Discossion der Mentiicbeo ADgelegenbeiten xwiecben den
Slodenten unter sich seit ao annatOrlicb und onricbtig ee w&re, wenn die
Jagend, die ebne eigene ond nnabb&ngige Snbsistens dorch Hälfe der
Staateinrtitntionen ibrer wiBBeiiscbafUicben Vorbildang in der Haoptstadt
obliege, eine Aufgabe des Stndentenlebene darin eeben wurde* aeiiv nnd
Affeintlicb in die politiseben Tageefragen beetioimend eingreifen su wollen.
Dieses Auftreten Madvigs veranlaeete K&nig Christian VIIL sn dem Yer-
mtehe, 184$ bei der ersten Yersammlnng der Studenten der drei nordi-
schen Länder zn üpsala Madvigf dazu zu bewegen, als Führer der däni-
schen Theiliiehmer einen Diimpfer auf die in Regierungskreisen mit.
ongflnstigen Augen betrachtete »skan luKivische« Bewegung m setzen,
aber diese Aufcrabe, die df'ni i iTenen und redlichen Charakter Madviirs
zuwider w;ir, lehnte er eTits( liieden ab. Obsclion Madvic persönlich sein
ganzes Leben hindurch für die praktische Kmi^unt? der drei eno:v'erwandt«n
skandinavischen Nationen auf allen Gebieten der geistigen Thätigkeit viel
gethan bat, — er bat z. B. 1870 Vorlesungen an der Universität in
Cbriatiania gehalten nnd derselben seine Adversaria critica dediciert ime-
nor temporis nuper inenndissime in ea actic als Bector der Kopenbagener
Universität »proxima cognatione conionctae«; auch nahm er gern Theil
sewobl an den skandinaTischen Philologenversammlongen als an den Zu-
sammenkflnften der Professoren von Land nnd Kopenhagen« so wie er
fiberhanpi sn vielen skandinavischen Gelehrten wie Bagge nnd Gavallin
in peraOnliehep Freondschaftsverhftitnisse stand, — so bat er trotzdem
nie dem sogenannten Skandinavismns, der ancb politisch die drei Reiche
vereinigen wollte, sich anscbliessen können, nnd vor gewissen chanvini*
ansehen Anssohweifangen desselben bat er in einem Yortrag in der skan-
dinavischen Gesellschaft (Ueber das Verhältnis» des Skandinavismos sur
allgemeinen Cultur 1844) nachdrücklich gewarnt.
Mit dem Tode Christian de« Achten stie^j die politische Bewegung.
Der neue König Frederik VII. erliess in Januar 1848 ein unter seinem
Vor|?änger ausgearbeitetes Rescript, wodurch eine Constitution für die *
M inürchie und die damals dänischen drei Flerzoglhiimer eingeführt wurde,
welche den Herzogthümern eine unverhältnissmässisr grosse Anzahl von
Abgeordneten auf dem gemeinschaftlichen Reichstag zugestand. Hiergegen
empörte sich Madvigs Becbtegefflbl, nnd in einem Zeitungsartikel, der
fkberaU in Dänemark Anklang fand, protestirte er ernstlich und scharf
gegen die neue Verfassong. Als im März desselben Jahres der scbleswig-
bolsteibische Anf stand ansbrach, war noch Madvig nnter denen, die als *
Freiwillige sich aar persönlichen Theilnahme in dem ernsten Kampf durch
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206
Jobftii Nieolai lladrig.
Waffenttbnngen Torboteiteton, wurde aber, als ein Belebatig rar Anaar-
beituDg einer Conetitatioo zosammentrat, sum BeprSaentanten fftr Berahelni
gew&hlt Qod trat sehen im November 1848 als CultasmiDister io das naa-
gebildete Ministeriom ein, dessen Anfgabe es ward, das Qraodgeseta tob
jQni 1849 darehsnf&bren. Bis znr AoMeang des Ministerioms Deeambar
1851 leitete er das Kirchen- und ünterriehtswesen ond bewerlnidligto
(1850) die endgültige Durchlülu ung des frülier von ihm entworfenen ond
1844 in einigen Schulen versuchsweifee eingeführten Lehrplans für deü
höheren Unterricht neb<»t der damit zusammenhängenden Umgestaltung de?
philologischen Staat^exaujenis. Dass er auch sonst ein hervorragende*? Mit-
glied des Ministeriums war. versteht sich von selbst; in emer H i ii.urage
aber, der Behandlung der Herzogthümer nach dera siegreichen Krieg, drang
er mit seinem Plane von der Tbeilang von Schleswig nach der Sprach^nxe
weder bei dem König neeb bei seinen Collegen dnrcb, was jetst allgemeia
bedauert wird. Den Vorschlag, den er in dieser Richtung im Cabineta*
rathe vorlegte, bat er (etat veröffentlicht (Historisk Tidskrift iV>. Sckea
als Minister war er sagleieb Mitglied des VoHrethinga, nnd naeb aaiBem
Zurflektretea als Minister war er fortwibrend Mitglied nad mehmala
Prftsident der verscbiedenen repräsentativen VersammloDgea, snletal des
Landsthings, bis er sieb 1874 definitiv ans dem aetiven polltiaeban Lebaa
snr&cbsog. So wie er aber wftbrend seiner Beicbstagswirksambett dflers
io Flugschriften brennende politische Fragen bebandeU hatta, verlor er
auch in spHeren Jahren die politischen Verhältnisse nicht aos den Augen,
und HekiimintTnifeS über die iiinoren politischen Wirren der letzten Jahre so
wie Unwille über exaltierte und uuiildre politischen Bestiebungen brachte
zu wiederholten Malen den alten Ehrenmann mit Zeitungsartikeln nnd Bro-
cliuren auf die schmutzige politische Arena; nucii wenige Tage \\.r i-einem
Tode suchte er für beschwichtigende Worte im Taumel des Parteikampfes
Gehör zu gewinnen. Das Gesammturtheil über Madvig als Politil^er hat
Prof. Ussing in seinem Nekrolog, dem ich auch sonst in dem vorher^p»-
benden manches entnommen habe, treffend und schön so aosgedrfickt:
»Madvig war kein Agitator, der dorch grosse Worte die Massen io Be-
wegang setaen konnte, noch weniger ein Politiker, der durch aahlraicfaa
Gebfllfen ond durch Angreifen auf mehreren Fnnkten die Volksattnmaag aa
wenden vermochte; er kannte nur den einen Weg, dnreh gntaQrftnda sa
Oberseugen, nnd diese Waffe war sn stampf.c Beine Kritik nnd rM-
sicbtsvoUe Bedllchkeit waren ohne Zweifel einem entsebiedaiieB aad
schnellen politischen Handeln ongflnstig ond mögen dam baigatrafaa
haben, dass sein Können nicht immer seiner Oberlegenen Elttdebi avW
sprach; aber eins werden selbst die Gegner einr&umen, da^s er ancb im
politischen Kampfe seinen Schild blanit und uliue Flecken erhalten ijat, uod
dass seine Schwächen als activer Politiker aufs engste mit den edelsten
und besten Seiten seines Charakters 7us luuneu hangen. Er war ein warmer
Patriot, den Wohl und Webe semes kleinen Vaterlandes auts tiefste er*
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Joban l<IicoUi H«dvig. 207
gnS, und von seinen Landeleuteii wird er nicht nur als der berObmto
Gelehrte u&d Uoifereit&tolebrer im Gedächtoiea behalien werden, aondem
iueh wegen seiner treoen Vaterleodeliebe und seines bedenteamen Ein-
gieiÜBDS in die Schicksale Dänemarks.^
Bei dem Zurücktreten des Ministeriums tlbemahm Madvig wieder seine
SteUe ala Professor der claesischen PhiloJogie und Inspector der heberen
Sebnlea (December 1851) und nahm mit ▼oller Kraft und Freude die
Stadien wieder auf, in welcheb bald die teztkritisehe Behandlung Yon
Livios in den Vordergrand trat. 1860 machte er auf Veranlassung des
Cultnsroinisteriums seine erste längere Reise, auf welcher er die Schweiz,
Italien und Frankreich besuchte. Namentlich von Italien, das er 1869 ge-
nauer kennen lernte, und wuhin er eine voi zügliche Vorbildung durch
seine Vertrautheit mit römischer Geschichte und Verfassung mitbrachte,
bewahrte er einen lebhaften Eindruck, und zwar nicht nur von den Renten
des filmischen Alterthums, sondern auch von Land und Leuten, weniger
von den Kunstschätzen wegen der schon damals fühlbaren ünzalänglicb-
keit seiner Augen. Noch in seinen spätesten Jahren spielte er gern mit
dem Gedanken, sich noch einmal vor seinem Tode an der warmen Sonne
und der Üppigen Natur Italiens su erfreuen. Die UDglOoklicben Begeben-
heiten 1864, die ihm tief an Hersen gingen und auch in seine nAchsten
FamilienTerh<nisse eingriffen, riefen wieder ein Paar politische Fing-
schriften Ton seiner Hand hervor und wirkten hemmend auf seine wissen"
Bcbaftliche Prodoction. Erst nach seiner sweiten Reise trat er wieder
mit einem grösseren Werk hervor, den swei Bänden seiner Adversaria
critica (1871 — 1873), die nicht nnr von seinem kritischen ScharfiBiiln und
ausgebreiteten Kenntnissen ein gliiiziiidt's Zeugniss ablegen, sondern auch '
in ihrer liebenswürdigen Breite ein BUd von seinen Studien und seinem
Entwickelnngsgang geben. Nach der Herausgabe der deutschen Beai-
beitnng mehrerer zerstreuten Abluiiidlunijen und Protrranitiio (Kleine phi-
lolocris« he Schriften 1875) versagten seine seit Jahren sein schwachen
Augen fast gänzlich den Dienst, weshalb er sein Amt als Unterrichts-
inspector niederlegte. An der Universität fuhr er fort Vorlesungen zu
halten, obgleich die Vorbereitung, wofür er ausschliesslich auf fremde
Augeu angewiesen war, ihm äussert schwierig und peinlich war. Man
wünschte aber, dass er beim vierbuoder^&brigen Jubiläum der Universität
in Kopenhagen Bector sein sollte, so wie er einige Jahre frttber beim
Jttbil&nm der' Leydener Universit&t die dftnische vertreten hatte. Bei der
Jnbil&nmsfeier 1879, die wegen gleichzeitiger politischer Begebenheiten
wesentlich auf Madvigs Antrieb sinen exclusiv skandinavischen Charakter
*) Ich hftbe Madvigs politische Th&tigkeit an dieser Stelle, zum iiieil
vorwegnehmend, so ausführlich besprochen, weil ?ie von der Darstellung seines
Lebenslaufs nicht wtihl /u -c hs^iden war j aucli nahm ich au, dasa diese Seite
deotscben Leaeru weniger ijukauul wäre.
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MiB NioolaI MmMg.
iMktiD, hielt er ^ie FMkrtde, oo4 ^eiM gewiditigen Worte and sein
gaiiies wflrdefoUes AnftratM trog wwiitlieh dtio bfli, 4ie F«itrlieliMt
dm TbtilDehoeni uiiv«rg«idich to smcheQ, ond t «reehaflle ibn eine aoeh
grMer« PopQkritftt Kon darauf lagte er aain Ani ala Prafeaaor niadar.
Dorob daa wohl vardiaata Ottom nach Abatraifhog dar Uw ditckani
g«worden«fi Amts^eschifla and dareh dia gitaara Fiaibait and üalbavg
in der ßenfitzuni? fremder Hülfe Bebien Mtd?iga Oaiat aiaan naoa« Aaf-
schwunsr zn nehmen, und der Missmuth über seine BlindbfH wlor eicfc
nach niiU nach, so dass man wohl sauren darf, dass seine letzten Jahre
trotz diese? Mipscresrliiokch t^ehr lHik kiich waren. Von ßeinen gitichaltri-
isi-u Freunden ^v ren allerding-s nnr einzelne noch übri^, aber in p<»iner
Familie nnd in einem Kreise jüngt ie: Freunde, di<^ sich ^ern \u dem
gastfreien und belebten Hause versammelten, war er der Mittelpunkt and
nabm heiter und lebhaft an allem Tbeil. Oeffeutliche Anerkennung wurde
ihm in reichlichem Masse za Theil; er war seit 1867 fortwährend Prä-
aidaat der däniaoben Gesellschaft der Wissenecbaftan, die bei Gelegenheit
aainaa JabilAooM ala fnnikigj&briges Mitglied eine MadngBMdaUla.alUlali
(1888), deren errtea Ezamplar ihn aalbat laarkaiiat wnrda» 1870 warda
auf Veranlaeaang aeiaea thnfiugjfthrigan Prafi»aoijebU&nma eine ^^•^
geachlagen und yoa dftniaohaii Philologao ein Legat, daa eeinen Haaea
trägt, gestiftet. Die Zahl dar aoaliadtachen gelahrten Gaaallaebaflaay dia
ibn ala Mitglied aofnabmen« mehrte eich mit den Jahren. Aach war er
Inhaber iaet eftmmtlicher diniaeher ond vieler anelftndiseher Ordan. Bia
zu seinem Tode war er Mitglied der Direction mehrerer reicher Stiftungeo
zur Unterstützung,' wissenschaftlicher Zwecke, namentlich des grui&eü, mit
■ der Gesellschaft der Wigsenschaften in Verbindnn^ stehenden Carlsberg-
fonds. Das Alter schien seiner leiMich wie geislig nrkräftijren Constitution
nichts anhaben zu können; in seinem ganzen Leben ist er nie ernstlich
krank fj-f'wpsen. Sein Geist blieb klar und sein eisernes GeiTirbtnisa qd-
presrhw i ht bis zu seinem letzten Augenblick. Trotz seiner Blindheit be-
wegte er sich schnell und ohne Aenß^stlichkeii allein aof den Strassen;
anch war er regelmässig im Philologischen Verein zngeeen, trag selbst
' etwaa yor oder war ein kritischer ZnhOrer bei den Vorträgen and Theil*
nehmer an den Discoeatonen. febaaao beanchta er bei beaondarM Mt-
genheiten gern den Sta^eaten verein, deeaen Ehrenmitglied er war; baaai>
dera fehlte er nie bei den Concerlan dea Stadenten^GeeaagTareiaa» wie ai
fiberbaapt ein grosaer Hnaikfrennd war. Den grdiaten Theil aeinar M
wandte er aber naeh wie ?or den Stodien la. Hehrere Standen ttglkl
lieaa er flieh ?oa aeiner Familie oder von jüngeren philologiachaD 8to£^
renden vorlesen, nicht nnr Philologisches, sondern ancb Gesehiebte ond
namentlich Philosophie, womit er sich immer viel beschäftigt hatte. In
den Sciiiiften Kants, den er vor allen anderen Philosophen hoch hielt,
war er so sehr zu Hause, dass er vor einigen Jahren bei der Vertheidi-
gung einer philosophischen Dissertation die partes eines Opponaoi at
oiym^cü by Qoßgle
JohAD Nicoi&i Madvig.
209
officio übfirTiahm; auch tme er in der Fp'^tsity.une' -Icr Gesell8cbaft der
Wiseenschaften bei Gelegeuheit Reines tünfzi^^jahng-en JubiläuniFi als Mit-
glied derselben einen noch ungedruckten Aufsatz über die Freiheit des
WilleDS ;ror. Seioe phUologiacbe Thätigkeit beecbränkte sich keineswegs
auf neue Auflagen seiner Sebriflen (wie einip^er Bände der LiviiiBaaegabe,
dar dsDtsehSD Uebersetinog der griechischen Sjrntix, der Auswahl aus
Cieeroe Beden ond endlich der Oposeol« academica, wovon die nene Ans-
gäbe bei seinem Tode noch nicht gms fertig war), sondern er kehrte sa
seiner »alten Liebe«, wie er selbst sagt, Cicero, sarllck und machte bei
diesem ementen Stodinm eine beträchtliche Ansaht nener Ck>njectoren (sn
des rhetorischen Schriften, den Beden nnd Briefen), die den ftlteren om
nichts nachstehen, wohl das beste Zengniss yon seiner Dnermttdlichen
Geisteskraft; sie wurden mit einigen Emendationen zu anderen, auch
griechischen, Schriftstellern, die von der Zeit seiner letzten Vorlesunj^en
uikI von seinen späteren Studien im Homer» Herodot, den späteren Hi-
Ptojikern nnd Athenäiis hen (ihren, in einem Appendix zu den Adversaria
fritica 1884 herausirp^nlien, Snlion vorher (1881 — 1882) hatte er sich
vorgenommeu , seine alten Vorlesungen über römische Antiquitäten voll-
ständig durchzuarbeiten und zu erweitem; sie erschienen gleichzeitig
dänisch und deutsch als »Verfassong nnd Verwaltung des römischen
Staates« in zwei Bänden.
Gleichseitig liess er anch nach seinem Dictate Memoiren nieder-
schreiben, die Yon seiner Kindheit an bis 1884 reichen, Ober deren Ver*
{MTentlichnng aber» die er seinen nächsten Verwandten flberliess, noch kein
BDischloss gefasst worden. Mit der erwähnten neuen, etwas geAnderten
Ansgabe der Opnscnla wollte er ssine philologische Laufbahn absehlieesen.
Doch hatte er noch fiber Einselbeiten manches neue mttsntheilen. So
hatte er am 2. December im philologischen Verein einen Vortrag fiber
politische Flugschriften im Alterthum angekündigt, wurde aber am Vor-
mittag auf einem Spaziergang von so heftigen Schmerzen im Unterleibe
befall fn . »Japs er nur mit Mühe die Universität and von da aus mit Un-
terstützung seine nahe gelegene Wohnung erreichte. Die Krankheit schien
wenitr gefährlich; doch hatte er am 10, für alle Fälle die nöthigen Dis-
positionen getroffen. Er hattp srhon angefangen, das Bett auf kürzere
Zeit wieder zu verlassen, war wieder heiter und sprach davon einen Auf-
satz zn dictiren, den er auf dem KranlLenlager durchdacht hatte. Als er
aber am 12. aufstehen wollte, fühlte er sich plötzlich unwohl, nnd in
nigen Angenblicken machte ein Blotpiropf seinem Leben ein finde.
Wir wollen jetzt Ar die Hanptseiten von Madvigs Thfttiglteit diesen
Bahmen ansfllllen.
Als Pbilolog fimd Madvig sein specielles Arbeitsfeld in der Ver-
balkriUk sofort bei seinem ersten Andren. Eine rationelle Methode in
H«krol0s* itte. 14
Jdiiii Nicolai Madrig.
der 8oh&tniiig ood Benützung der Handschriften wir damals erst künUeb
ftufgekomiDen, dnd diese Methode, deren Princip es ist die Haodeehriftee
sieht riUilen, oendem meb ihrem Verhiltniae lo dem xo reooBeimUf»
den Arehetjpm tn wSgeo, hat Med?ig weitergebildet ond mit ongemmMr
Bchftrfb und Klerheit dorchgelDhrt; charakteristteeb flkr eeiiie QeialMrick-
toQg ist die in der Yerrede sa De flniboe gelegene Parallele iwieehen dm
kritieehen Philelogen m& dem VerhOrerichter, der ans den oft «eh wider-
epreehenden Zeugenaussagen das Wahre finden boU. Mit dieeer etreogen
kritischen Methode verband sich aufs glOcklichste Madvigs eennente Di-
Tinationserabe in der Heilung der Schäden, welche die handschriftlich«
XJeberlieleruog nach Entfernung der unreifen Emeiidaiiüiusvor^uche una
Interpolationen aufzeigte, eine Gabe, die allerdings in eiriem durch Stu-
dium gewonnenen Sprachgel Ohl und in der Vertrautheit mit der Ausdrocks-
weiöe des betretenden Autors eine wesentliche Stütze findet und ein
energisches Eindringen in den Sinn der zu heilenden Stelle voraussetzt,
aber doch schliesslich, wenn die wirkliche Heilaog, nicht nur die A\if-
deckung des Fehlers, erzielt werden soll, auf eine eigentbfliDlicbe Genia-
lität hinaoeläDfi Diee allea war bei Madvig in einem seltenen Grade
beieemmen und machte ihn sn einen der berromgendaten kiitisebenlPhi-
lolegen.
Seine kritieche Begabung and Sehnlong wandte er annidist tof (Sem
an, der ihm ab Doeenten der lateinieehen Pfailelegie beeenden anbe ge-
legen war; fen seiner frttbieitigen Beeobiftiguug mit ihm aeogt die An»>
gäbe Ten den Anmerkungen Garatonie an eeinen Beden, die er mit eiir
Studiengenossen zusammen vornahm (es erschien nnr ein Band G. Gare-
tonii notae in Ciceronis orationes ex editione Neapoli tuna
seorsum editae per quinque luveiie? FI ji v n lenses. Pars I. H^v-
niae 1825). Von Madvi^s Öbrigen Schriften geliören ausser lier Mag-ister-
disseit^tion Kmendationes in Cicerotiis libroß de leKibus et
academica. Hatniae 1826 hierher die Ad virum celeberrifnuia
Jo. C. Orellium epistola critica de orationum Verrinarnffl Ii-
bria II extremie emeodandis. Haoniae 1828» die Vorreden an den
verschiedenen Anfingen des vielgebrancfaten Schalbncbee Ciceronin nrnp
tionea eelectne doodecim. Hann. 1880,*) der grOeeere Tbeil deripilir
ala Opntcnla acndemlea (Hann. 1884) gesammelten PregrnaB-
abhandlnngen nnd einige AnfUttM in der sweiten Simnlung (Opne>
cnla academiea altera. Hann. 1842) nebet der Aoegabe tob Gate
maior nnd Laelina (Hann. 1886). 1889 ersohien sein Hanptmrk aif
dieeem Gebiete, die groeee commentirte Anegabe Yen De finibna bone-
Später, nach Wei^ammig der Orationes PhUippicae, als Omioiiee Z eil
wiederliolt, aom Ilieil Ten aadem beeoigt Die neneste Anflage (1886) libit
Yon Madv^t edbet her.
Johaa Nicolai Mad?ig.
211
rum et malorum,*) worüber ich gern Bursians ürtheü (Gesch. der
Philologie II. S. 946) anführe: »eines jener mustergiltigen Werke, die
ebeuso durch da£, wae, als durch die Art» wie aie e« miUbeileo, den Leser
fdrdern und anregen.«
Aoeserdem ist noch lo erwihneiit daas er mehreren dänischtD Phi-
lologen, die Scbrifteo ?oii Cieero heraosgaben (HeoricliaeD De oralere,
Tregder Die Toeenlaiieii» Lmid De olfieiis), EmeiidatioDeii beielenerle, so
wie er auch Halm niid Baiter ffir ihre groeae Anegabe tod Ciceree Werha>
mehrere seiner Vermothengen miUbeOto. Mit Halm« den er eehr sehftlile,
ataad er auch persönlich in frenndachaftlicber Verbindong; eine Sptatola
eritiea ad Carol. Halmiom de emondandia aliqnoi orationiboa
Ciceronis Hess er in den Nenen Jahrbfichern Ar Philologie nnd Pftda-
gogik erscheinen (LXXIL 117—128); sie wird in die neue Aosgabe seiner
Opuscuia autgenoinoäOii werden.
Durch diese Reihe von meist schlagrenden und sichern Ernendationen
so Cicero hatte er allgemeine Anerkennung: gewunneu als Tullianuruoi
criticorum princeps, und diesen Khreiinamen, womit ihm Raiter den sech-
sten l^an l der von ihm und Kayser besorgten Ausgabe von Cicero dedi-
cirte, hat er auch durch seine sp&testen Caniecturen zu Cicero (Adtersaria
critica III) befestigt^)
1852 fing Madfig an sich mit dem Text des Livios, den er wegen
seiner Studien Ober die römische Verfassung btafig benotMB mosste, in
Ahnlicher Weise an besch&ftigen. Von der Programmabhandlnng Dispn-
taiio de Li?ii libri XLUI initio e eodiee Yindobonenai amen-
dando. Hann, 1852 ist das, waa ihm spftter hranchbar achieoi in die
Emendationes Lifianae flbergegangen; einige frOhere Emendatioaen worden
in dor Ausgabe Ingerslofa veröffentlicht Nachdem eine Vergleichung des
Vindobonensis» die Madvig som Theil selbe! ontemahmt ihm geieigt
hatte, wie viel auf diesem Felde durch methodische Kritik zu gewinnen
war, arbeitete er den ganzen Livius durch und legte seine iiesültate irr
den Emendationes Liviauae nieder (1860, 2. Auflage 1877), ein
Werk, das ebenso sehr durch die voizü etliche Methode als darch die zahl-
reichen glänzenden Emendationen für die Liviuskritik gruiiülegcMid ge-
worden. Hier wie bei Cicero konnte das Neue nicht durchdringen ohne
Bekämpfung der Vorgänger, und diese Polemik (besonders gegen Ooerenz
und Aischefski) ist sehr scharf ausgefallen, aber nicht schärfer als billig
nad nothwendig. Seine Grands&tae fflr die Livioskritik hat er praktisch
*) 1S;>^ erschienen die beiden ersten Bücher (nur d<»r Text) unter beson-
derem Tit( l, 1889 neben der grossen Ausgabe ein Textabdruck. Die dritte
AuÜage erschien 1870.
*) Znm Schulgt brauch stellte er 1843 eine Anthologie aus lateinischen
Dichtfni zusammen (Poetaruü] aliquot Latinorum carmina selecta
carminiiinve partes), die später mehrmals von L. Ussiog wiederholt wor-
den (a. AuÜage 1857).
14*
212
Johui Nicolai Madfig.
dnrebfeflkbrt in der mit L. ÜBUog gemeioschafUieh beeoigten Autgaba
TOB LlTim (1861—1866); einig« B&nde aind in mehreren Auflagen er^
M&ienen, nnd Jede neoe Auflage bat Beasenragen gebraebt; namentticb
bat die Herroniehnng der Leearten dee verlorenen Spirenaia dnrcb deotaebe
LiTinaforacber in seiner Behandinng dea betrefl^enden Tbeila eine kMne
fieroUition berfoigemfen.
Ba iat leicbt watlndlich, daaa Hadviga Veranlagang fBr Textkritik,
die darch diese grosseren zusammenhängenden Arbeiten Sieberbeit xmi
rpbiing t^ewonnen hatte, bei seiner ononterbrochenen und eingehenden
i^ectöre der Alten eine Mensr? von Coniectnren gebären mnsste. Proben
davon gab er in Philologus I -II ( H in e nd at iones per saturam; in
die zweitf» Ai}«f?abe der Opnfcnla autVeiiommen) und, znm Thei 1 in der
Form von kritischen Aufgaben zur Uebung, in clor nordischen Tidskrifl
for Filologi (in veränderter Fassung in die Adversaria aufgenommen);
anch tbeilte er Kiessling fOr seine Anegabe von Saneca rbetor eine Reihe
Verbeaaemngavorachl&ge mit. Alles, was er von dieser Art aoütolzii
hatte, aammelte er endlich in den beiden Bänden seiner Adversaria
eritiea (1871—1873), von denen der erste, mit einer snaammenbingen*
den Darstellnng der ara eritiea, einer voUatbidigen Pathologie nnd The-
rapie der Handacbriften, eingeleitet, die grieebiacben Hanptaebriltatelkr
bebandeh, der iweite esine noch onedirten Bmendationen tn den IM^
niseben entbilt Er meinte damit seine Wirksamkeit als ToKtkritifcer
abgeschlossen zo haben; aber die alte Gewohnheit brachte bei seines
fortgesetzten Studien eine beträchtliche Nachlese von Coniecturen hervor,
die als A dversariornm criticnrum vol. III 1884 erschienen.*)
Bei der groBsen Masse der behan>U4ten Stellen ist es seibstversttaiidlich.
dass MadviiT nicht überall in firleichem Grade zu Hau^^e war; namentlich
be'liiijorte er selbst, dass er nicht Gelegenheit gefunden habe in die grie-
chischen Tragiker tiefer einzudringen; auch bei Piaton vermiast man zu-
weilen die Congenbüitikt^ woraos er s. B. bei Cicero fost immer das richtige
traf. Aber im grossen und ganzen genommen moss man in seinen Ad-
Torsarien die Feinheit seines Spraehgefflhls nnd die Besonnenheit aeiaea
ürtbeila bewnndem. Seine Textkritik ist von allem gewaltsamen nnd
gekflnstslten frei, das ihm ein Qr&nel war, nnd worflber er sich ssbr
scharf ansspriobt, selbst wo der Tadel berQbmto Namen trifft; wo er aber
die Ueberlisfemng als schadhaft erkannt hatte, zagte er niebt daa aebarfe
Messer seiner Kritik anzuwenden.
Obgleich aber ein grosser Xheil seiner Arbeiten sich mit Textkritik
beschäftigten, hat Madvig doch nie diese Seite der Philologie überschätzt.
In Vorlesungen und Schriften hat er immer hervorgehoben ^ dass sie nur
ein Mittel zum Zweck sei, aber aUerdings ein durch die Art der Ueber-
Die Emendationen an Homer and zu Ciceros Brotas w;\ren schon lgT9
d&nisch heransgegeben (det philologisk-historiske Samfunds Mindeskrift). Yen
deiQenigen an Athenias sind einige ans denM^iaages Oraas hsiObsigsnommsi
Jobaa Nicolai Madfig.
218
liaferongr nothwendiges Mittel, dis jeder Philolog richtig la aehätun ver-
steben mflaae, damit er« wenn er auch eelbet keine Keigong fttUte,
Textkritik praktisch au Oben, doch die Conieetnren anderer Teroflnftig
beurtheilen und gebraochen könne* Zweck der daaeiacben Philologie war
ihm die antoptiache ond lebendige Anaehaanng nnd Daratellnng der grie-
chischen und römischen Coltor nach ihren Haupteeilen in Litterator,
Suatsfornien imd Lebensart. Weil aber diese alte Cultur für uus wesent-
lich in den litteransclieu Denkmalüru Uer beiden Völker zu Tagt3 inti,
— för die arcljaoli trks«^}ie Seite liatte Madvig, namentlich in den Einzel-
heiten, kein grusses lüteiesse — betonte er stark, da^s der Philolog vor
allen Dingen mit einer tüchtigen und gründlichen Kenntniss der alten
Sprachen ausgerüstet sein müsse. Auch von dieser Seite unserer Wissen-
schaft bat sich Madvig dauernde Verdienste erworben. Seine lateiniache
Grammatik (1841) obwohl für Schulen berechnet,^) ist durch ein über»
sichtliches und klares System, durch scharfe Beobachtung der Tbataachen
und durch genaue und umsichtige Fassung der Begeln anegeieiehnet und
beseichnet auch wiseenscbaftlidi einen bedeutenden Fortechritt Sein
System hat er näher entwickelt und begrfindet sowohl in den Bemer-
kungen über verschiedene Punkte des Systems der lateiniaohen
Sprachlehre und einige Einzelnheiten derselben. Braunaehweig
1844 (ursprünglich d&niscb, Kopenhagen 1841) als in einigen Abhandlnngea
des zweiten Bandes seiner Opuscula (de formarum quarundam verbi La-
Uui üatura et usu dispuiaiio, de locis quibusdam grammaticae Latinae
admonitiones et observatiuueö). Noch sei erwähnt die bchmio Abhandlung:
Benierkuii^Hn über die Entwickelunir der syutoktischen Mittel der Sjuache
mit bfBuuaerer Auweiidi.ni^ aut einige Phäuomene im Latein, n;i[ueiitlich
bei Liviub ^kleine philol. Sehr. S. 356 ff. aus der Ueberaicht der Verhandl.
d. dän. Gesellsch. d. Wisseuscb. 1866) und die Notiz über zwei sprach-
liche Eigenthümlichkeiteu in alten griechischen Uebersetzungeu römischer
I ^>oumente Philolog.-hist. Samfunds Miudeskrift. Kopenh. 1879 S. Iö7 — 162.
Vgl. auch: Ueber eine neu aufgefundene griechische Inschrift: Tidskrift
for Pbilologi og Paedag. 1878-
Nach dem System der lateinischen Grammatik gebildet und durch die-
sslben Vorxflge ausgeaeicbnet ist die griechische Syntax (dftnisch 1846^
2. Aufl. 1867, deutsch 1847, 2. Aufl. 1886), von reichhaltigen Erl&nte-
rungen mehrerer Punkte begleitet, wo die neuen Aufstellnngen einer nä-
heren Begründung nnd ausführlicherer Belege zu bedflrfen schienen; diese
V) Die eilten drei Ausgaben (1841, 1844, 1852) aosfÜUurlicher, seit der
fierten (1862) bedeutend gekünt (7. Aufl. durch C. Joergensen 1882). Das
Buch wird ancb im Auslande vielfach in den Schulen gebraucht; deutsch 184^
1847, 1857, seit 1867 in Tischers Bearbeitung verkleinert (3 Aufl. 1877); neu-
griechisch 1849, englisch 1849, russisch 2. Aufl. 1867, itaUenisch 18G9 und
1870, tranaösiBch 1870, portugiseisch 1872, hollftudisch 4. Auagabe 1876. Zur
8. Ausgabe von Znmpts lat. Grammatik (1887) bat Madvig einiges mitgetheilt.
214
JoliMi moM Madvlf .
Bemerkungön Ober einif^e ruiikte lier griechischen Wort-
fügungs lehre wurden in dmi II- Supplemetitband des Philologus aof*
gwommeis, erschienen aber anch separat Göttinj^en 1848.*)
Madvigg grammati^rhes iSyisWn^ wür auf *ier umfasHeiiden Grundlape
einer allgemeinen räch betraclitung autgebaut, die er in einer
Abhandlung^ in den Schriften der dänischen Gesellschaft der Wissenschaften
(U«h«r das Geschlecht in den Sprachen 1886) ond in mehreren üniTersit&ts-
Programmen (U«b«r WaMii« Bo4wiok«long und Leben der Sprache 1841^
?«■ Sitilskan und Wm«b der grtmmatitcheii BMeiehDongen 1856 —
1857, Zontreqte •pnuhwisMoaeliiMicb« BamerkDDgvn 1871) dargelegt bat,
«•Wia Abbaadloagan dtii Havptibail dar Eleiaen philologiaeben
Babrifiaa (Ltiptig 1875) bildaa; hierin hoDDt Doeh ein Tortng anf
der tnafitao nordiaehan Phllologen-Vaiiammlong 1881 iWaa iat Bpradi*
wiaaanachaft>€ (dftaiaeh araohianeD ia »Nordiak tidakrift^c ?oin Lattaraladl-
aehai Varain beransgegeben, ffir 1881. In diasan Arbeiten entwickelt
MadTig eine nflchterne and rationelle Theorie Ober Entstehung and Fort-
leben der Sprache, ein Gebiet, auf welchem frühe: abenteuerliche ond
phantastische Hypothesen in Hj'piger Fülle sich breit machten, und seine
Aneichten, die anfanirs, wahrscheinlich weeen der etwas entleeenen Pn-
blicationsform . wenit? beaclitet wur<len, brL't L'titn ^ich in vielen Haupt-
punkten mit den von Whitney und Lntzp «-[lUer, aber unabhängicr. zur
Geltung gebrachten. Die Wichtigkeit einer gesunden Auffassung der
Sprache im Allgemeinan auch für den classischen Philologen hat Madvig
laabrfiich betont; dagagan lehnte er eine Vermengung der comparatifen
Lingniatik and der claaiiachan Philologie bei dam aahr TaiachiadeBeB
Zvaek dar baidan Wieaanicbaften antachiadan ab» lo wia ar noch ror
Uabaraek&taong dar Wiebtigkait der atfmologieoban Foraehong fttr das
Varatindniaa dar claaaiachan Sprachen gewarnt hat Dar phanatiecbea
Bpracbbatracbtoag atand ar Tollatftndig fremd geganflbar; ihn Intareeairte
niaiit die Sprache ala Natorprodokt, eondarn nor ala Trägerin daa menech-
liehaa Gadankana. Nicht ohne Tarblndung mit dieaar seinen allgemeiani
Sprachbetracbtung ist es, daes er sich auch innerhalb der classiacben
Sprachen vorzugsweise mit der Syntax, nicht mil der Formenlehre, be-
schäftigte, und zwar mit der Syntax der völlig entwickelten und blühen-
den Sprache, was er denn auch aut dem Titel der ic ■iii>chen Syntai
aorch den Zü->.it/ »bes-unders der attibchen Sp^nch tumu angeaeutei hat
An diese sprachliche Arbeiten schliesst sich am nachtaten das in
»mein üniversitfits - Programm von 18ü7 angefangene Lehrbuch der
griechischen Metrik, das aber über die allgemeine Darstellung der |
Grundbegriffe und die Behandlung der daktylischen Verse nie hinauskam; '
daa Brachatack wurde auch nicht in dia klasnan philologtachan Schriftea
•) Eine eogliecha Uabanetanng der Syntax anchian 1868 und 1878, «fai
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Johaa Nicolai Madfig.
215
wIlBreiioniiien. Zwar hatte Madvig fftr netrlaelia Dinge kein feines Obr,
ond metrisobe Speeialtuiterencbmigeii bat er nie getrieben; aber das Ftag-
menl enfhSlt docb eine eebr beachtenewertiie Kritik der netrieeben Theorien
0. Hennanns nnd setner Sohnle ond eine klare nnd natflrlicbe DarlegoDg
der metrischen Grendbegriffe, eine Aoijsnbe, welcher Hadvigs Kritik nnd
Scharfsinn vQlli^ gewachsen waren.
Die reale Seite der Philologie ist in Madvigs schriftstellorischer Thä-
tigkeit nicht so sehr hervorgetreten als in aeineD Vorlesungen. Docb
behandelt schon seine Doctordissertation De Q. Asconii Pediani et
aliorum veterum interpretum in Ciceronis orationes coniuien-
tariis diRputatio critica (Hann. 1828 mit einem Appendix), worin er
einen Gedanken Kiebuhrs verfolgend die Unechtheit eines Theils der
unter dem Namen des Asconius gehenden Commentare nachwies, ein Thema
aas der römischen Litteratnrgeschichte. Hierher gehören auch ans dem
ersten Bande der OpnecnJa die Abhandlungen De L. Apoleit flragmeotis
de arthegrapbia nnper in?entts nnd De L. Attü didaecalicis commentatio;
die erste weist libenengend naob, das die ven Osann heransgegebenen
Fragmente eine FUschnng ans dem KV. Jahrhundert sind, die sweite be>
kftmpft den Veisueb Osanns, die didsmlica dem Traglkliendicbter Attins
m entreissen. Noch kann erwfthnt werden die Abbandlang fiber den
Oranins Licinianns (Kl. philol. Schriften 8. 891 ff. ans der Uebersicbt der
Verb, der dän. Gesellschaft der Wissenschaften 1857), worin Madvig den
Charakter des neu aufgefundenen Bruchstücks lu einer Weise bestimmte,
die spater im wesentlichen sich der Forschung anderer bestätigt hat. Zur
irriechischen Litte r,aur^eschichte hat Madviß- nur einen Beitrag gegeben, die
»Bemerkungen iilter oip Fnichtbai keit (ier dramatischen Poesie bei den
Athenern und ihre Bedingungen« (aus der nordischen »Tidskrift for Phi-
lologi og Pädacrocrik« 1863 in die Kl. philol. Schi iften dei^tsch aufgenom-
men), worin er die Abhängigkeit der dramatischen Poesie der Griechen
von den localen äusseren Verh<niBsen in Athen darlegt Nach der
OeistesrichtuDg Madvige lagen Ton den realen Seiten des Alterthums die
Staatsinstitutionen ihm am nächsten, beeonders die römischen. Von seiner
BeechAftigong mit den grieeb lachen zeogt nnter seinen PnblicatioDen nnr
der kleine Aofsats Aber die Ypcbf^ napa»6fuiw (ans der Uebersicbt d. Verb,
d. Oesellscb. d. Wissensch, in die KI. philol. Schriften erweitert Oberge-
gangen), die er aof die Verletsnng formeller Bestimmungen beecbrftnkt.
Dagegen hat er frflh den römischen Institotionsn seine Anfmerksamkeit
sngewendet Schon 1880 gab er ein aef die Stellong der Bitter besflg-
licbes üniTersit&te-Programm heraus (Opuscula acad. I, 72ff. De loco Ci-
ceronis in libro IV. de re publica ad ordinis equestris ini>tituta spectaiite
disputatio), 1832 folgten die beiden grundlegenden Abhandlungen De iure
et condicioue coloiiiarum populi Ronrnni (Opusc. I, 208ff.), 1838 die De
trihnnis aerani^ aibpulatio (OpufcC II, 242 ff.), worin die Stellung die- jr
Claas« zum erbten Male klar gelegt wurde, f erner sind hier zu erwähnen:
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JohAa iSicolai Madvig.
i
Blik paa Oldtidens Statsforfftlniogcr (Oeb«rblick der VerfassungeD des
Alterthums). Universitäte- Programm Ton 1840 (deutsch in Falcks Archif fftr
Oweh* 0. Statiitik dar HerK^flmor I), Die Befebishahtr iiod das AfiB>
oemtDt in dem rÖmiseheD Heer 1664 (Kl« philoL Sehr. S. 480if.)> du
Progrmmin von 1679: »BamarkongaD flbar eioialna Fnnkla dar
rÖDiachan Sirafraohtapflaga in dar Zait dar Bapiiblik,c tuid
dar Aofaati »Qaalqoaa ramarqoaa aar lea afficiara dita praafacti
pendant laa darniara tampa da la republiqoa romainac (inii ain
Paar Eoiandatioßfo lu Cicero« Briefen ad Attionm) Bevoa da pkilo*
logie II, I87ö, S. 177 — 187. Seine sehr einKehenden Studien auf diesem
Gebiete gelansr es Maiivi|^' zu einem Abschluss zu bnii^'en in dem zwei-
bändikTeu W»}rke Di«* V^'rt^l^s^lIlg und V ♦> r u ü 1 1 i n l: des röraijNchen
Staaltii», 1861 — 1882 ^'leichzöiUK diuiis»« Ii und ueulöcli erschien (eine
französische Bearbeitung^ m drei Bäudeu 18b2— 18ö4). Die giusse Be-
dcutuüj^ dieses Hauptwerkes, welches sich fon gewagten Hypotbe»6Q
und Constructionen fern haltend, den Spuren der Ueberlu terung genau
folgt und (überall die Grenzen unearaa Wiesens hervorhebt, liegt dariB
daaa aa daigauige Bild der rdmiaeban tttaataeinriobtangan giabt, du
sich einem geistfollan Batracbtar nach ainam langan, mit innigaai
VaratAndniaa ond Sjmpathia gapfloganao Stodium hamm^gaatallt bat, nad
diaa Bild noaa nothwandig an Badantnng dadoreh gawionaD» daaa Madrig
aoaaar aainan phtlologisch-kritiacban YoraQaaateQngan aneb dia praktiscba
Btnaicht daa arfabrenan Politikers und aina harvorraganda jariatiacba Ba-
gabung 20 diaaani Stodiom mitbrachte. Ala Anarkannnng amnar jariati'
achen Veranlagung creirte die Faeultät ibu bei der Uniferaititafaiar 1679
zum Doctor juris.
Als Profefeäur hat Mduvig alle classischen Philologen Dänemdrte
li!^ aut ait' ali«»rjiing'8t4»n wahrend seiner lan»,'en Li'hrUiaLi^;»ieit persönlich
auiigebildel und uberiiaupt durch .seine Methode aul (Ja.> Studium verwanuwr
W ibt»e II >(• haften im Norden i>et)ttinmend und fördernd eingewirkt; bis zur
Durchführung der neuen Schulordnung 1850 hat er »osserdem seit semem
Amtsantritt alle Abiturienten in Latein examinirt und sie dann ein Jibr
nach dem Abitorientaneiamen hindurch in diesem Fach auf daa damals
baetebende sogenannte «sweite Kxamen« vorbereitet. Seit der von Madrig
aalbat herbeigeführten Aufhebung desaalban und Yarlegung dar Abiturieo-
tanprOfong ?on der Ooivereitftt auf die Schnlan aelbat hat ar anaaehliaaalicb
fftr philologiBCha Studierende galeaen, daran geringe Aniabl — er hatte
kaum mehr ala 30 — 40 Zobörar auf ain Mal — ain paraönliehaa ?er-
hftltniaa sa jedem einselnan und ganaoa Kanntniaa aainar Stadien and
Fortachritta ihm erm5glichtan.
In Madvig» philologischen Vorlesungen, denen er öftere die ungemtia
instmctive Form von seminaruhnlh hen Uehun^en zu ^eben liebte^ spielte
wie billig die Kxegese der alten Schrift^^teller die Hauptrolle. Anfangs
kuuuie er wegeu seiner Auilssteiluug nur über lateinische Schriftsteller
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Joluui Nicolai Madvig.
217
lisen, naniienilicb Cicero, aber aocb Horas , Locres uod Jufenal.^) DeB
Lncres liees er sp&ter CalleD, aabm aber dafür o. a. den Seneca o. Tacitus auf.
Sonst bat er diesen engen Kreis lateiniscber Sobriftsteller nnr ansaabma-
weise ftberscbritten (je ein Mal bat er s. B. Ober Vergil und Ovid ge-
lesen) ; namentlicb bat er nie über Plantna Yorlesoogen gebalten. Nacbdem
seine Stellung an der Universität sieb geändert battep machte er anch
seine omfaesenden Studien in der griecbischen Litteratur in Vorlesungen
frachtbar. liier las er namentlich über Thukydides, Demosthenes, An-
stQphaües, einzehie Dialu^'e von Tlato (/. B. den btudi und Gor^ias) und
Tragödien von Suphukles und Euripides; über Aeschylos las er nie, auch
nicht über Homer, nur ein einzelnes Mal über die spateren Geschichts-
schreiber.
In seinei] exegetischen Vorlesungen trat das sprachliche immer in
den Vordergrund, aber auch die Realien wurden gebührend beachtet; da-
gegen liess er sich nur selten auf die ästhetische Seite ein. Namentlich
wurde er von seiner Scheu vor dem logisch nicht Zerlegbaren und Ton
seinem Bespekt vor der Individualitat anderer gewöhnlich abgehalten seiner
Freude an der Scbtobeit der classiecben Litteratur Ausdruck au geben.
Wenn es aber ein seltenes Mal vorlcam, fftblte man, wie tief er nament-
lich vom Einfachen and von dem natfirlichen Ausdruck weicherer Gefttble
eigriffen wurde; in schlichten Worten machte er dann auf die Scbönbeit
der vorliegenden SteUe aufmerksam, üeber Aristophanee freute er sich
herzlich, und es maebte einen onbescbreiblich ergötzlichen Eindruck,
wenn er seine natürliche Blödigkeit bei Seite legte, um die derben Witze
iü »tiinein breiten Dialekt wiederzujäfeben.
Von -Hainen nicht-exet?etiscben Vorlesungen ist ausser den Vorlesungen
über Gramüiütik aus seiner trünesten Zeit zu erwähnen, dass er über
römische und griechische Litteraturj^eschichte öfters gelesen; die römische
trat er später einem CoUegen ab. über die griechische hielt er aber noch
1873— 1874 eine mit Vorliebe behandelte, ebenso gründliche als geist-
volle Vorlesung. Die £ncyclop&die der Philologie behandelte er su wie-
derholten Malen während seiner ganzen Thätigkeit als Professor. Er
machte dabei mit der jetst verOffentlicbten allgemeinen Sprachbetrachtung
den Anfsng, die er xn einem vollständigen System abrundete; ttberhaupt
war diess Vorlesung dadurch von besonderem Interesse, dass eis Ober
Madvigs Ansichten auf Gebieten, womit er sich sonst nicht besch&ftigte,
wie X. B. Mythologie nud Archäologie, Aufscbluss gab. Auch kam ihm
hier seine genaue Kenntnies der Geschichte der Philologie sehr zu Statten.
Zu seinen festen Collegien gebOrte anch die Yorlesong (Iber rOmiscbs
(Staats-) Alterthömer, woraus sein Werk über Verfassung und Verwaltung
des römischen SluaLea hervorgegaügcn. Die griechischen Staatsalterlhuuitir
•) Proben seiner Beschäftigung mit diesen Dichteru sind im ersten Bande
Seioer Opuscuia an finden* vgl auch Kl. philol. Schriften S. 409 £f.
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Joban HiüoM MtMg.
behandelte er aeltener, tndeni er liier aef Ihn melir befiriedigeBde Tenr>
beUeD Terweisen konnte.
Daai er als Lehrer den eimelnen SchlUem mit liebefeiler «ad of-
peeeeoder Theihiabne folgte , wurde scboo berfthri. Dagefen hat er m
direct auf die Wahl ilirer speciellen Studienobjecte einwirken wollen, gt-
schweige denn jhuen bestimmte Anferaben zugewiesen. Diejenigen seiner
ScbQler, denen die einer wi.<>eii&chaftlichen Prodoction wenig eünsügei
VerhÄltnifse in einem klt inen Lande mit nur einer Grossstadt und einer
Universität erlaubt haben für unsere Wis«;en«chaf. proüuctiv thati^ sn
sein, arbeiten daher auf sehr verschiedenen Gebieten. Einige derselbei
haben Kum fflnfzigjäbrigen Jubiläum Madfigs als Universitätslehrer den
Meister eine SanmlQog Abbandlungen gewidmet (Opuscala pbUologiea ad
J. N. Mad?igiam per qQinqoaginta annoa nnifereitatia Haonienaia deeni a
dueipalia misaa, 1876).
Die Bedentong Hadfigs ftr das höhere Sehnlweeen DKuewti
ist aehen berOhrt Hier sollen nur die Hanptstge seiner Aneicfatan Mf
diesem Gebiete nachgetragen werden.
In den dreiasiger Jahren wnrde die Befom des lifiberen Schnlwesees
in Dinemark eifrig rerbandett, indem die EinfObrong der »realen«
ciplinen in den Unterricht von der einen Seite eben so heftig bekäispA,
als von der andern verlangt wurde. In dem oben genannten Aufsau h
der »Ms;)ii( iskrift for Litteratur« entwickelte Madvig das Wesen der
h^^hereu Bildung und die Bedeutung der versf^hieieneu Fache'" für die-
selbe tnd kam so, vorurtheilsfrei wie er immer war, zu dem Re^ulüte,
dass den realen Disciplinen ein bedeutender Plate in der Schule tukoaiBe.
dass mit den classischen Sprachen erst in einem reiferen Aller angeftngea
werden dOrfo, und dasa die Abiturienten prOfung den Schalen sn Aber-
lasaen, das »aweite Eiamen« aufioheben) der dieaem logewieeene Unler»
riehtsetoir^ in den Sebolnnterricbt einioYerleiben eei, was tiieOa dnrel
Vermebroag der 8chaljahre, theile dnreb einen rationelleren Lehrplan m-
mOglicht werden solle. Den beiden alten Sprachen woUte Madvig keiasn
besonderen Einflass ala Yerstandeeachftrfender Qejsteagjmnastik einrinaMn»
f ieimehr ist der Hanpttheil jenes AofsatMS eben eine Polemik gegen dis
Yertbeidiger der Bedeutung der alten Sprachen för die »formale Bildung«:
ebeu so wenig wollte er die classischen Sprachen in der Schnle ütrci
einen Hinweis auf die Trefflichkeit der aiitikfn Cultur und LaL«?raUir der
modernen gegenüber begründen; dagegen behauptet er ihre Berechiigunr
in der Schule als Mittel zur Einiührung in die alte Cultur, aof derta
Boden die jetzige entsprossen ist, und die Nothwendigkeit eines autopti-
sehen und selbständigen Eiodrocka jener primitiven Grundlage onserar
Fortaelsang des Lateinischen und Griechischen, Geschichte «ad Ma
thematik im ersten Semester, Phileeophie» Physik» Astnmoaue, Ifafemgeeehichit
(oder Hebrüach) im aweiten.
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Joluui Nieokl Htdfig.
219
jetzigen Zastftnde im Staat and Geißt^sleben fflr denjenigen, der diese
voll und klar verstehen will ohne überall auf ihm fremde Reminiscenzen
zu stos^eu meinen Auf^zug dieses Theils hat er Kleine philol. Schriften
S. 286 ff. geijeben). Dieser Lehrp'au wurde zunachKt zur Probe in
einigen Schulen 1844 -1846 eiiigefiihtt. und 1850 endgültig anprenommen
mit einitrcn Mddifirationen, und ung-efahr gleichzeitii? wnr<ip das phüu-
legische Examen nach Madvigs Ideen wissenschaftlicher ge&taltet, um
dadurch den Schulen Lehrer mit einer gründlicheren Vorbildoog zo ter-
acbaffeo. Auch dadurch bat Ifadvig aof das höhere Sohalwesen eingewirkt^
dass die meisten Directoren und h6beren Lehrer aus seiner Schule her-
vorgegangen sind.
Es zeigte eich aber bald, daaa der oeae Plan, eo TOrtreffiich er ancb
war, in einigen Punkten so groese Anferderaagin an Lebrer nnd Schiller
alenie, wie leicht begreiflich, da Madvig ale praktiseher Scholmann neb
nie vereocht hatte. Namentlicb war man mit lladTige lateiniicher Oram-
maiik nnsnfrieden, nnd eie mag aoeh wirklich anfange von mehr eifrigen
als ainetchtSTollen Sehfilern und von den Lehrern der alten Schule, die
aich erst selbst mühsam in dds neue Systeui luneiiigear heilet haUcu, ganz
gegen die Absicht ihres Verfassers zu grammatischem Diiilen miss-
braucht würden tein. 1860 wurde die Frape eifrig in Zeitungen und
Flugschriften erörtert. Madvig vertheidigte seinen Schulplan in einer
Brochüre, liess pich aber dazu l>ewegen, die Grammatik in kürzerer Fa^-
snri^ herauszugeben^^), um den Eiferern den Missbraucb zu erschweren.
Line Com niission worde berofen, um eine£eforoi vorzubereiten, und 1864
worden die Forderangen an die Schfiler etwas herabgestimmt. So blieb
Mad?igs Sebulordnnng im wesentlichen bis 1871 bestehen , da ein
nenes System (Spaltnng der oberen Classen in eine classiscbe und eine
nalnrwissenBchaftliche Linie) eingeführt worde, das sich jetzt in Scbol-
kieieen einer allgemeiDen Hissgunst erfrent Jedenfalls entbehrt es den
bedontenden Torsog der Hadvigechen Schnlordnong, ans einem Gass
nnd nach den snsammenbüngcnden Qrundsfttsen eines einseinen her«
vorragenden Mannes entworfen sn eein. 1871 war Hadvig noch Mit«
glied des Landethings, hätte also aof das Bchnlgeseti Binflnse üben
können; er scheute sich aber, wiewohl er es nicht billigen konnte, gleichsam
in seiner eigenen Sache kraitig in die VeriidiialiiiiLi:i'ii « mzugreifen. Seit-
dem nahm er nur wenig an der Discussion über St;iiultragen Theil. Als
aber 1877 der Vdrschlag gemacht wurde das Griechische mehr in den
Vordergrund treten zu lassen, betonte er in einem Zeitungsartikel, dass
aus historischen Gründen dem Lateinischen der Vorrang ^'cbühre. Die
modernen Bestrebungen die alten Sprachen aus der Schule völlig zu ent-
Ismen billigte er nicht, wenn er noch fOrohtete, dass der Zeitgeist eine
ii> Schon 1844 war flbrigens die Formenlehre in gekflfster Qestalt auf
die nnteren Claasen berechnet erschienen.
JohAB Nieoki Madvig.
Bolebd Bofololioii barbetfQhMii wflrde. IToeh ttt la «rwihiieii, dM ir
auf der tweito« nordiaclMn PhilologonventiiDiDluDg bei GeI«genMt einir
DiscQssion Ober die p&dagogisclie Vorbilde ng der Lehrer eieli beetinuit
dahin äusserte, dafis die Päda^o^ik wegen ihrer indiyidoellen Färbung
und praktischen Charükters eine Kunst, nicht eine Wisbenschiitt sei, and
bie aiäu an und lur sich auf der l'ni?ereität nicht zu Hause sei,
so wOnschenswerth es auch wäre das |»adaLr^^•iHrhe Interesse und Fähi|<-
koit der werdenden Lehrer zu ei' wecken uua zu uaureu; diese AuieiUiug
8ei aber eher von erfaUtrenea Schulmänikdro de von DniTereiUteiebrem
SU ertheiien.
Dass Madvit^ 1848 UnterricbtsiDpector wurde and nach einer drei-
J&brigen ünterbrechung (wegen Heineti Eintretens ins Mioisteriutn) von
1861 bif 1874 diese Stellang ela Leiter des höheren Sebolweeens einnahB,
wnrde ecbon oben angeAbrt Er besocbte als Inepeetor jede« Jabr die
Sebolen and nahm an der Beurtbeilnng der Abitorieaten tbeiL Doreh
seine HnmaniCftl und seinen geennden Sinn bat er bier wobllbftlig asf
die Prelis nnaerae Scbnlweeens eingewirkt^ so wie er ancb in den pida>
gogiseben BemerlKongeu , woin ibn dieee Tbitigkeit teranlaaste, eines
klaren Blick fttr das wesentliche der Schul thätigkeit zeigt Noch mebr
hiud aber Lehrer und SchQler sicherlich für privatim ertheilte praktische
Winke ihm zu Datik verpfiiclitet.
Wenn ich schliesslich die Persönlichkeit, weh'he Trägerin und
Stütze dieser ausj^ebreiteien Thätiirkeil war, in enugea Zü^'en aiideul«i)
soll, glaube ich als innersten Kern derselben Madvif^'s &treugeu Gerecb*
tigkeitssinn uud neine unbeirrie Kedlicbkeit im Denken und Uandelo
anfetellen sa können, üieraos ging eein üaes gegen alles leere Gerede
nnd gegen alle anklaren und Qberspannten Phrasen hervor. Dieser
Wabrheitsdrang und dieses Streben nach logischer Klarheit ist aebea
MineiD Scbarieinn die QrnndUigs seiner wiseensebafUiehen Grösse and
der Mittelpvnkt des gesnnden Urtheils, mittelst deesen er oho« fea
Vorortbeilen gehemmt in werden (Iberall in den Kern der Sache hineiii-
drang. In seinem Streben nach allen Seilen hin gerecht sn sein nag
noch der Grand gefunden werden, daes er als Politiker nicht immer durch-
drang. Das Vertraoen an seine unerscbfitterliche Gerechtigkeit ist aber
andererseite noch der Boden, der ihm die schönsten Blttthen in dem Ve^
hältniss zu meinen I^aiidsleuten t;cti i jen hat. Wenn etwas ihm verkehrt
und unvernüiilLig schien, lej^te sein kritischer Sinn ilun strenge und selbst
harte Worte in den Mund, und es ist mcht zu verwnntlern, dass diejeuigeo,
die seine Persönlichkeit aus semen bchrilieu allem beurtheilen, sich eine
ganz falsche Vurslellung vun seiner Oenkungsart gemacht haben. Kr war
persönlich sehr weich , sehr rücksichtsvoll und im Urtheilen müde, aber
von den beiden Bestandtheilen seinee Wahlsprüche »Wahrheit mit Liebe,c
etand ihm allerdings die erste sa oberst. Gegen die hie ond da laut
gewordeneu Andeutangen, dase er ancb in der Wieaenschafl nnter den
Johan JNicoiai Madvig. — Wiiiiam Uepworth Thompson. 221
Einflaftfl nationaler Gegfensätze Ftand, lohnt ps sich nicht ihn zn ver-
theidi^en ; dag hat er selbst bo oft und bo nachdrücklich gethan (am
sebönaton in der Vorrede zn den Kleinen pbüolog» Schriften), dass ee
den ÜDperteiischen wohl genfigt; bei allem noch eo warmen Patriotismoi
lagen ibm dergleicben Yorortbeile fern. Gegen Aoeeere Anerkennung und
HnldigQng wer er nicht nnempfindlicb, fronte eich aber in einer dnrcbanB
IfebeDSwftrdigen nnd kindlichen Weise darOber, von flbennflthiger Selbst-
flberhebnng wie tob fiüecher BeBoheidenbeit gleich weit entfernt.
Als Qeeainintortheil über Madvigs Persönlichkeit weiss ich keine«,
des hesser passte, als die Worte, die er in seinen Adversarien Ton He*
redet gehraocht;
quem ob argumenti amplitudinem ingeniique candorem et soavi-
tatem veneramur et diligimas.
Kopenhagen. Johan Lodvig Üeiberg.
William Hepworth Thompson,
geb. den 27. März 1810, geät. den 1. Oktober 1886.
William Hepworth Thompson ist am 27. Hftrs 1810 in Tork geboren.
Er erhielt seine erste Erziehung in einer Schule seiner Vaterstadt und
später von Privatlehrern. Im Oktober 1828 wurde er in das Trinity
College in Cambridge anfgenommen und erhielt mit Aaszeichnung 1832
seinen ersten Grad an der Universität. Zwei Jahre später wurde er zum
Fellow desselben College erwählt. Hierauf zunächst Lehrer an einer
Schule von Leicester, blieb er in dieser Ptelliiitt: bis zu seiner Pernfnng
als Assistant totor an das Trimty College im Jahre 1837, die ihn nach
Cambridge zurück fiQhrte. 1844 wurde er Tutor, welche Stellung er his
1853 inne hatte, in welchem Jahre er die Professur des Griechischen er-
hielt. Seine Stellong an der Universit&t gab er 1867 auf, da er im Jahre
vorher sam Master des Triniigr College ernannt war; als solcher starb er
am 1. Oktober 1886. Er war ein Glied der englischen Kirche nnd hatte
von 1868 his 1867 das Amt eines Kanonikus der Kathedrale von Sly
ione, welches nach einer hdchst eigenthflmlichen älteren Verordnung mit
acinem Professorat verbunden war. Von 1867 his 1868 war er Yicekansler
der Universit&t.
Von den VeröflFentlichungen Thompsons sind die bedeutendsten seine
Ausgaben von Plato's Pbaedrus (1868) und Gorgias (1871); beide sind
Köster erklärender AQSgaben; ihre AnmerkuDgen zeugen von ebenso be-
i Google
WiUiAm Hupworib Thompäoo.
dentt nder Gelehrsamkeit, wie von reifem ürtheii und sicherem Takt; dii
Kinieitungen sind meisterhaft; die Beilagen zur Aosgabe des Phädros aod
namenUich die erste, üb^r du ^roUschm Au»ßikrungen de» SohraUs^ be-
merk eiMWtrth frisch und anregeDd. Die litterarischen Verdiensto dieeir
BOcher, wi« aller Schriften Thompsons, sind von hoher BedMtmip; deik
gtbM bei ibneii Wits oiid Ltbhaftiglieii des Audrocka niemale ftber
Greoien bimve: ininer Ikberragt der Qelebrie deo SebriftstoUer*
Tod fleloen Ueinem Arbeiten ist die bedentendsCe eint Abbaatag
ukm Butkkungen^t welche er 1857 in der Pbileeopbiecbeii Geaelkebsi
in Csnbridi^e Ist. Die Abhandlung, welche in den Sebriften dar Qearit
Schaft (Trangactioiis Vol. X, 1858) veröffentlicht und im achten Bande d«
Journal <<f Philology (1879) abgedruckt ist, riciiLel ^icli gegen Windet
der nach Sucher die Echtheit dieses Dialoge in Frage gesteLt hj.'^.
Thompson beschränkte sich jedoch nicht auf diese Streitfraee. In der
pröndnng des Grundsatzes »dass iio Schriften des Plate» wie des Ari^
tele*' überreich an kritischen Angriffen auf die Systeme ihrer Nebenbafcl«r
sind, mit denen sie ihr Leben hindurch in Fehde warenc (welcher er die
Warnung beifügte »dass, wer dies nicht in Betracht lieht, die figst-
tbflmlichkeit und den Endzweck nicht nur einielner Stellen, sondern sali
ganier Dialoge ferfeblen wirde) kommt er an einer lebhaftM!, (was
aneb nach der Anriebt dea Verfassers dieser Zeilen reenltatloneii)
theidigong der Meinung Scbleiennaehers ?on der pyaafTOfta][aaL nnd an emir
geiatfoUen ünteraaehnng der Eleatiscben IiO|^. Diese lotsten Seitm im
Abhandlung sind für den Forseber anf dem Gebiets der griachmcbn
Philosophie Ton höchster Wichtigkeit^)
Thompsons Anmerkungen zu W, ilreler Buü&r^t Leetnres en tbs
history of Greek riiiiusophy (1855) beweisen seine ausgiebigste Kenntni»
nicht nur der Quellen, wundern auch der gleiciizeitigen Litteratur uuer
diesen Gl anstand.
Seine übrigen Schriften sind: Plaionica-lsocraUa im Journal of Clasä-
cal and Sacred Philology Bd. IV; Ari-<iophanica und Plalonica im Journii
of Philology Bd. IV ; JrUroductory retnarks oh the JPhüeöus und Umipidec
ebend. Bd. XI ; On the Nub^ of ÄrisUipiumM nnd Bairisma ebend. Bd. IQ;
B. A. J. Mmro ebend. Bd. XIV.
Wie man rieht, ist die Liste von Thompsons Schriften nicht greea
Von flbergewisaenbafter Prfifiing in derBenrtbeUang seiner eigaBeii Sebriftni
schrak er ror der Arbeit nnd der Verantwortlichkeit ron Dmekwksn
anrfick. Als er wibreud der beaebftftigtBtmi Jahn seines Lebasm tiels-
1) ücbcr den KiriUuss der Logik des Zeno auf die Entwirkeiung der grw-
chischeD Philosophie, welchen Einüuss Thompson wohl zuen;t voll zn wTiryii-
gen wusste, bat der Vedasser dieser ZeUea ansfOhcficher gesprochen: jMUMi
of Phüology XiV. ä. na fL
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William Uopwortli Tiiompsoo.
223
dmn seine Aoagtben des Pbaedms und des Oorgias in Druck gab, hoff-
ten aofmerksame Freunde, dass der Bann gebrooheo sei and dass er ftbo-
lidie Ausgaben dfl6 Pbilobas, des Symposion nnd anderer Dialoge fol-
gen lassen wfirde. Aber es feblte ibm daso der Trieb, welcher mit der
Last des Lshrens yerbunden an sein pflegt, nnd die Oesondbeit Tbomp>
flons, die nie stark gewesen war, begann nacbsolasseii. Von da an be-
scbrftnkte er sich aof Zerstreonng dareh planlose Lektfire aaf den Oebietsn
der Litteratur, Geschieh te, Philosophie und Theologie, in denen er jedenteit
sein höchstes Interesse gefunden hatte.
Auf das Studienwesen von Cambridge hat Tlionipsou einen höchst
wohlthatigeu Eiufluss ausgeübt. Zu einer Zeit, iii welcher ausserhalb der
Mauern von Trinity College die klassischen Stndien auf der üiiivorsitat
sich fast ausschlieEislicb auf Wortkritik beschränkten, war Thompsons
Unterricht, ähnlich wie der seiner Vorgänger, Julius Charles Eare und
Connop Thirlwall, auf Betonung der Studien der Geschichte und Philo-
aopble gerichtet: and in sp&teren Jahren, als er selbst nicht mehr Lehrer
wir, konnten seine Naohlolger in der Anfstellong von Lehrpl&nen aar Fdr*
demng dee Untsrrichts nnd des Stndinms stets anf seine ünterstlltanng
rechnen.
In seinen Vorlesungen machte Thompeon den bedentendsten Ein-
drack. Seine wohlbegrOndeten ErlAntsmngea, seine trefiiniden Benrthei-
longen, seine spOttisehe Bloestellnng von ünkenntniss nnd Anmassong
fesselten die Aafmerksamkeit aller Hörer, und die edlen Züge und die
stattliche i*'igur des ]?rufeoäurä trugeu dazu bei, diesen Eindruck zu er-
böheo.
Die zwanzig Jahre der Leitung Thompsons sind für Trinity College
Jahre der Thätigkeit und des Fortschritts gewesen: die Satzuni^en ^nid.
einer Besserung zugeführt, der ünterrichtskörper ist vermehrt, der Stu-
dienkreis ausgedehnt und für grössere Kreise geöffnet, die Qeb&ude sind
erweitert worden. An der Schöpfoog und Ausführung dieser Befonnen
hat Thompeon einen nicht nnwesentlichen Antbeil gehsbt Mit einem
Worte kann man von ihm sagen, daes er nicht nnwerth gewesen ist, anf
dem StnhJe Bentleye an sitieo.
Cambridge. Henry Jackson.
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OotUieb Boeper
Oottlieb Boeper,
geb. den 9. NoYember 1812, gest d«D 19. August 1886v
Gottlieb Friedrich Joachim Pelcr Koeper ist am 9. November 191f
tn Lenzen an der KU»e in der Mark Prandenburu peboren. Sein Vaipr
Gottlieb Fnedrirb Wilhelm Rnpper war damals 7flnftiper Schloesenneister.
vertaus<*htf» jednrh spater dieses Gewerbe mit dem Betriebe einer Material-
waarenliaihihmcr niid darnach dem einer kleinen Gaetwirtschaft. Seine
Mutter Anna Elisabeth geh. Pegel war die älteste Tochter eines verstor*
beoen Postbalters. Seinen Unterricht erhielt er seit Ostern 1818 in 6tir
öffentlichen Schule seiner Vaterstadt. Auf Veranlassung dM Bektn
dieaer Schule, Friedrich Wege, liefsen ihn die £lteni troll der BweliriBk^
heit ihrer Mittel und dee fortwfthrenden BAckgenge ihrer y«miOg«oe««r>
hftltAieee eeitOetober 1837 das Kgl. Joachtmethaliehe OjmottiQiD banchie,
in deeeeD AlrnnDst er Hieheelis 1829 AafgeoommeD wofde. Die ZSmieigidf
eeioer Lehrer» insheeotidere dee Direktors Meineke^ vereehaflle ihn nf
dieser Anstalt stle diejenigen Brleiehterangen und UnterstfltsiingeD, de«
er bei der tritben Lage seiner Eltern dringend bedurfte^ um anf der eis>
mal betretenen Lebensbahn verbleiben zu können. Mit dem Zeo^is der
Reife und vorzugsweise durch Stipendien dieser Anstalt und der Kxi
Hauptbank mit den nötigen SubFistenzmitteln versehen, bezog er Michael'-
1831 die Universit'it pprlm, auf welrhpr er sich vier Jalire den ther-logi-
sehen und philoloiri^chen Studien widmete. Namentlich hörte er Schleier-
macher, Neander und Böckli, welche den bestimmendsten und nachhalüf-
sten Einflufs auf seine Entwickelung ausgeübt haben. In philologieehtr
Hinsiebt wirkten daneben noch fortwährend Heinekes Anregungen auf
seine Studien ein. Nicht geringen fiinflufd gewann auf ihn der Verkehr
im Hanse dee Bankdirektora Hondt, der seiner geeellschaftUcben BildMg
forderlich wurde.
Nach Beendigung der Studien auf die eigene Krall aagewieeei,
brachte er einige Jahre als Hauslehrer tu, bestand im Herbat 1888 das
Kandidatenexamen fOr das höhere Schulfach und abeoMerte toq Osten
18S9— 1840 sein Probejahr am Joachimstbalscben Gymnasium, an welehisi
er gleichzeitig mit einer gröfseren Zahl von ünterrichtsstonden betraut und
der Kollege eines der ppftter angesehensten Direktoren und bedeutendsten
Philologen war, des von Danzier dorthin berufenen Dr. August Meinekr.
Ostern 184(i wurde er zum zehnten aufserordentlichen Lehrer aro städti-
schen Gymnasium zu Danzig gewählt und nach und nach in dem Ord)nii-id;e^
von Quarta, Unter- und Ober-Tertia hauptsächlich mit dem Unterricht
in den alten Sprachen bescb&ftigti woneben auch mehrere Jahre hindareh
GottUeb Hoeper.
225
der ReiigioDSonterricht in den mittleren und oberen Klassen in seine H&nde
gelegt war. 1844 erlangte er bei der dDiversittt Königsberg dorch seioe
Ftogrammabbandlong Lectiones Abolpbtngianae die philoeopbiecbe Doktor-
wlkrde. Am 5. Jani 1846 grfliidete er ein Haoeweaen, indem er die Tocbter
dee Apotheker Loefaes, Marie, beiratete. Seine Frao entatammie einer
Predigerfamilie, nnd der Grob?ater, Paator BOaner segnete die Bbe ein.
Fast vierzig Jahre lebte er in glücklichen FamilienTerbftltnisBen; mehrere
Kinder worden ihm geboren, von denen ein Sohn, Augoat Theophil Im-
manne!, geb. den 7. Sept. 1856, die gleiche Laofbabn wie der Vater
wählte: er studierte in den Jahren 1874 1878 in Halle, Leipzig und Bonn,
und promovierte an letzterer Universität mit der Dissertation »De dualis
ut^u Plat< nicfi« ; derselbe ist gegenwärtig^ an der Hansasdiule zti Bergedorf
bei HHiiibiirg augestellt. Nach ^e(:bszellnjaiH■iirer Thätigkeit rückte Gott-
lieb Eoept r im Juli IHöT) in eine ordentliche Lehrstelle des Gymnasiums
ein nnd übernahm nacli dem Ahgange Marquardt« den lateinischen Unter-
richt in Prima, den er neben dem griechischen in der Ohersecunda bis
an sein Lebensende erteilt bat; 1858 wurde er bei der Jubiläumsfeier der
Anstalt honoris causa zum Professor ernannt; 1885 erhielt er die erste
Oberleb rerstelle; eben sollte er in den wohlverdienten Boheatand äber-
treten, ala ihn der Verlust der Gattin am 19. Februar 1885 achwer traf;
er fing an in kr&nkeln und Terachied am 19* Angnat 1886«
Wae Boeper ?or allem anaieiehnete, war daa geiat?oUe ErüMaen dea
Bindioma, ein Bind ringen in die ferachiedenaten Wiaaenagebiete, wpdoreh
er eine faat nni verseile Bildung erhielt. Zum Teile legen aeine Schriften
davon Zeognia ab,^) bei weitem mehr aber aeine Scholthfttigkeit, in
1) Im Dmek sind von ihm folgende wissensdiaftliche Arbeiten erschienen:
Lectionea Abolpharagianae, Ad Graecarom liueramm locoa nonnnllos illn-
attando«, Fase. 1 (Programm Abhandtang 1844, auch als Promotionssehrift ba-
nntst). — Lectiones Ahttlpharagianae alterae: de Honaini vita Piatonis. 1866.
(Festschrift sam 60jährigeD Dienstjubiläum de8 Direktors Dr. Engelhardt) —
Emendationen an Diogenes Laertius. Philolo(<ns I S. 652— 663. 1846 - Con-
jeetoren an Diogenes Laertios. Philologus III S 24—65 1848 — Conjectnren
an Diogenes Laertius. Philologus IX S. 1—42. 1854. — Zu Larrti ^ Dio-
genes I. Philologus XXX S 557—677. 1870. — Recension von Diog. Laert.
ed. Coh« t und den in demselben Bande enthaltenen Schriftstellern. Zeitschr.
f Alterthumwissenschatt 1852 K. 17—22, 52-68 — Emendationsvorsucho an
Hippolyti philnsophuniena. Philolof^ns VII, 511 — 553, GOß »^^7. 7C7 1^*52 —
ppitrÄpp zur 1 rxtkritik <li r Übrigen Bücher der haoresinm refutatio in dor
Ausgabe von Duncker und Schneidewir) , (lüttingen 1859. — Über ifucuä
ßcnjÖTfßara in Marquardts römischen Alterthumern Bd IV S. 110—127 der
ersten Ausgabe. Leipzig lbö6. — Über einige griechische Schritistcller mit
^u^ll ri Ilekat&os. 1877, 1878. (Prognuiiun ) - Lucubrationum pontificalium
pfjniiiiae 18i9 (Progrunim.) — M. Terenti Varronis satnrannii rvleinppearum
qoanindam reliquiae cnjtndatae. Thilohigus IX 8. '2-^> nebst Epimetrum
VarrooianonuD 8. 507—573 1854. — De poesis Varrouiauae reliqnii^i quihubdam
Stkroloe« IIIS. U. 15
^26 Oottlieb lUMper.
w«1cb«r die IGscfaong dar huintDislischen Aogbildcoef nod religiftM ii»
scbBonng ihn wa einem bevonogteo FOhrer der Jugend stempette.
Für geBellschafIliches teben hatte er Tiel Sinn. Steifer, Gebt nl
Ben eineebndreDder Verkehr war ihm freirteb, wie eich denken UM, ii
der Seele zuwider, aber im traulichen, heiteren Kreise der KollegeB oil
gleichgesinnter Freunde weiltf t r sehr gerue. Seine ;5'emütliche Heiter-
keit, sein köstlicher Hum r setzte die Anwesenden bald in die beste
Stiuiniiing nnd durch hHrtnl^«e Scherze die ünterhaliuncr zu beleben Ter-
fitand er ueftlich. Sein ^Hu-kiicheä Talent zu erzählen wurde, auch ic
späten Alter noch, durcli em .tufserst treues Gedächtnis nnterstötit; s*;r-
Mitteilungen aus dem reichen Schatze seiner Lebensert'ahrongeD warri:
ebenso anziehend als lehrreich. Nie fehlte sein Toast dem firöbiiciitt
Mahle; er gelang am besten, wenn er in dem geliebten PlattdeuL^eh ge-
lialten werden konnte, nie sein Gedicht voll tiefer ond echöDer Gedanken,
in klaeeieeher vollendeter Form dem heiteren oder erneten Feefte, Wo»
Sammleng dieser Gedichte ist von seinen binterbliebenen Kindern «bIw
dem Titel «FrenndsehaA und Ideale heranagegeben ond in der L. Sanniir-
sehen Bochhandlong in Dansig 1887 erschienen.
1806. (Festschrift smn 2öjfthr. Direktont^nbilanm des Direkton Dr. Enge^
hardt). ^ Terenti Varronis Eumenidnm rehqniae I, II, IIL 1858, 1860^ i«i
(Programme). — Varronische Yindiden. I, II, III. Hülologns XV 8. 968-3091
XVII 8. 64-lOa. XVIII 418-486. 1860-1868. — 2a Plantos. FWIsl^
XVIII 8 836-844, und Naehtrag. Philologns XXX & 677. 1888. 1890. -
Do Q finoi Sdpione 1868. (Festschrift snm 60j6hrigen Amtojubitana la
Prot Dr. Horbst, sogleich f&r das Programm von 1868). — Kleinere Jfisedhs
meistons snr Textkritik Terschiedener griechischer ond lateinischer Schrift»
steller in ▼eischiedeaen Jahrgingen des Philologns von I bis XX. I844~iei&
— Zwei Recensionen im Philologischen Anseigsrll 8. 21-88. 669—570 tkcr
Bücheler Academicorum pbilosophoram hidex Hereolaaensis und Haopt de fiel-
ladüs. 1871. — Eine Ansahl lateinischer Festgedichte im Aaftrage des Gya-
nasiums , der natorforschenden Gesellschaft und der litterarischen Gesellschaft
1843—1886. — Eine tOr die Calvary'sche philologische and archäologisdkt
Bibliothek abernommene griechische Litteraturgeschichte in 3 Bänden, w^kht
er in Gemeinschaft mit seinem Sohne Angnst schreiben wollte, ist nnaosgeftlnt
geblieben.
(Nach der Programmrnitheilung des Direkten
Dr. 0. Camoth in Dansig.)
p
Henri Jordan. . 227
Henii Jordan.
geb. den SO. September 1938» ges(. den 10. KoTember 1886.
Als am 10. November 1886 Henri Jordan m Köni^'sber^ an den Folgen
einer schweren Operation durch einen unerwartet schnellen Tod dem Kreise
der Seinen ond seinem edlen Beruf entrückt wurde, haben ssich viele
Freundesherzen mit uuendlicher Wehmuth erfüllt. Stellt sich doch in
diesem Verlust so recht augenfällig das Gesetz der Hinfälligkeit des Men-
BcbenJooees dar. Mitten in der BiOthe der Jabre, in dem vollen Drange
des Scfaaflfena, vor einer Reihe berrlicb geplanter und balb vollendeter
Aufgaben stehend ist der Heimgegangene von dem Schanplats des Wir« •
kens abgerufen worden , — ein Tribut an nnerforscblicfae BathscblOsBO*
Und dennoch» so sehr auch in diesem Geschick uns im ersten Augenblick
das Bild eines herben Abbrncbs, eines plötzlichen Verhftngnisses entgegen-
tritt, genauer betrachtet ist trotzdem dieses Leben ein in sich vollendetes,
harmonisches gewesen, das unendlich viel Gluck in sich getragen hat;
sein Glück war die iüslig>te. uiiabläs8i^,'ste Arbt'it im Keicb des Geistes.
Wohl ist Jordans Leben küstlich geweben, denn es ist Mühe und Arbeit
gewesen. Vielleicht bat bei der i^war bieg.->aiuen und elastibchen, aber
doch immerhin zarter gearieton Cuustitution seines Körpers der Verewigte
eine leise Ahnung von dem ihm nur kurz bemessenen Ziele gehabt und
jene aufs Energischste betriebene Ausbeutung der Zeit sich zum Grundsatz
gemacht, schon von früh ah gleichsam instinctiv das disce vivere, disce
muri bebersigend. Mögen die nachstellenden Zeilen im Stande sein, von
jenem innern Beicbthum dieses gleich dem grönenden Baum von plöta-
licbem Sturm geknickten Lebens eine Vorstellung zu geben.
Henri Jordan ist am 30. September 1833 zu Berlin geboren als der
Sohn einer jener trefflichen zur sogenannten französischen Colonie gehö-
rigen Familien, die seit ihrer Verpflanzung nach Berlin durch den grossen
Kurfftrsten 1685 in ihrer noch immer bewahrten engeren Verbindung
ein in jeder Hinsicht ausgezeichnetes Element der Bevölkerung Berlins
bilden. Jordans Eltern hiessen Albert nnd Henriette, ^^eb. Falkmann.
Der Sohn besuchte das Joachimsthalsche Gymnasium durch vier und ein
halbes Jahr unter dem Direktorat von Meineke, der als Lehrer ebenso
wie Mützell. Moritz Seyffert und Giesebrecht auf die Studien des zu früher
Keife sich entwit kelii leii Jünglings nachhaltigen Einflnss ausübte. Seine
Üniversitäts-Studien begann Jordan in Berlin 1852; namentlich ward hier
Haupts Einwirkung für die Wahl der wissenschaftlichen Aufgaben und
die lietbode der Studien bestimmend. Jordan nennt ihn auf dem Wid-
mungsblatt seiner Inauguraldissertation seinen praeceptor caiissimus. Auch,
16»
Google
228
Henri JonUo.
dia rbeiniBcbo UDirersit&t Bonn und Uer w«il?erbraitete Bof der Büsch 1-
leben Schale lOfr Jorden herbei; dteee Bonner Zeit war ihm noch in
späteren Lebensjahren Ton den Heblichen Zanber poetieeher Brinnerang
amfloeeen; er lernte hier den hohen Beii stadentiecber Jogendfreondaehaft
kennen nnd seine Alemannia, die Verbindung, deren Farben er getragen«
stand ihm jedeneit im Berxen hoch. Leider traf ihn noch in dieeer 2eit
des Werdens und jogendlicber Unfertigkeit der herbe Schlag, der ihn
1854 f^eines Vaters heran bte. Er kehrte alsbald nsch Berlin torOck, wo
er nun mit seiner e«iIoii Mutter in reizenden) geiurenseitigem Verkehr zu-
Rammen lebte. Sie nahm an den Bestrebungen des Sohnes den regsten,
verständnissvoll-ten Antheil imd freute sich der ?on ihm ereschlossenen
.Tiisrend-FreuiMi^ch itton. Cwiu rnivrhtt» sie ihr klu^'es Wi«rt in die Unter-
haltuij^eii (1«M- .Irwiu'liiiLr»' und als iirnnd ihrer Freude an diesem Ver-
kehr das 1 )i( lit»M wni t an: I>er \Ver<iende wird immer dankbar sein.
.Icr l.in coücentrirte nun unter den Anre^riirigen von Haupt und Martin
Uerii. imhv und mehr »eine Studien; er erwarb an der Universität Berlin
die Doctorwürde unter Einreichung der Dissertation: Quaestionum Cato-
nianarum capita II im Jahre 1856^ einer Schrift, die sich wesentlich mit
den BracbstQclien von Cato's Reden besch&fiigte. Aber er plante Grös>
seres. Immer klarer verkörperte sich in seiner Seele der Plan» eine voll-
st&nfige Sammlang der Fragmente Cato*s an ontemehraen, ein Gedanke^
der ihn wie eine höhere Macht flkr die nftebsten Jahre aufs Bifrigsie be*
BchAftigte ofid der, wie er die gante stille Freude des Schöpfers war» ao
anch der Wissenschaft in hohem Grade sn Nstten nnd Förderung ffe-
reicben sollte. Die begeisterte Wahl eben dieses Gegenstandes ist bei
Jordan kein tofftlliges tastende» Zutrreifen gewesen; sie h&ngt Tielmebr
soft EiiLT^te mit seinem innersten Wesen zusammen. Es bestand eine
entschii^dt n ausgeprägte sjmpathij-che Cungeni ilität für das römische Wesen
auf Jordans Seite, und R-anz besonder» i*>e ihn das Bild des Urtypus des
liüiners Ciito «ympattiisch an. .lMr>liin wai eine Natur der frischen Thal,
ah^eneifift iiiei'lMiris( liem OrObeln, frnr/ orfülU von gesundem Reali.Hnuis.
El suclite die Meale nn ht in eiiiui tran.scöndentalen Welt, son iern irn
Lehen; dtis durch und durch Praktische zog ihn an Cato an. Er hebte
jene Frömmigkeit, die nirht aus den Tiefen des MenschengemOths sich
SDbjective Ideale der Sittlichkeit und des götUicben Wesens construirt,
sondern die das Göttliche begreift und innig verehrt als ein einfach Ge>
gebenes, den menschlichen Dingen schlechthin Unentbehrliches; die nicht
das Wesen der Gottheit ergr&beln» sondern den Willen derselben ver*
wirklichen will. In dieser Hinsicht fohlte er sich dem römischen Weaem
der llteren, noch nicht von fremden Einflüssen angekränkelten Zeitepoche
wahlverwandt nnd er pflegte Catos ÄossprOche, die er iFunken aoa hartem
Kiesel c nannte, gern an passender Stelle xn citiren.
Zunächst war behufs einer Frsgmentsammlung des Cato eine Vorfrage
zu lösten ; nicht ganz leicliler Art: die Sichtung des fichten vom apokry-
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Henri Jordao.
229
phiscben Gute, Damantlich auf gnomologiacheni Gebiet. Plotarch schöpfte
die Fflile der Anekdoten Ober Cato und die an sie geknüpften dicta Catonia,
welche er Cat 8 u. 9 mittheilt, wahracbeinitch , wie Jordan meint, aas
dem ansfQbrlicben Werk des Nepoa de Tita et moribus Catonis. PIntarch
nennt jene Erzählungen cap. 9: dnofivrjiiov£uiJ.aTa. An andrer Stelle cap. 2
scheint er wiederum noch andere, verschieden geaitelo, niiinlicli uiohr dem
ethibcli seiiLeiiii^ben Zweck diriiendp Sammlungen gekannt und bfiiutzt zu
haben: /ze^ij^/iijveu/zs'va r.uAkä xaza ke^cu iv rocg dr.oifHiynnm xa\ rmg
)-vw^oXoyeatg riraxTat. Das Urtheil Aber die Echtheit dieser Spiiiche or-
scbeiut auch daduich erschwert, das» dieselben zum Theii unter auileretu
Namen, als dem de.s Cato umliefen, z. B. das schöne /xifrjfxovs'wnsvou Plut.
Cat. 15 giebt Valerius Max. III, 7, 8 dem M. Scunrus: wg ^aÄSTzöv iarev iv
dXXotg ßsßtwxöra dv^patnoti £v äkkoiQ dnokoystai^ai. Ausserdem waren
Sammlungen späten Ursprungs: Senteutiae Catonis in Umlauf, in denen
sehr Vieles Unsichere und entschieden Unkatonische fortgepflauat wurde.
Und besonders die Vertheilung dieses Materials auf die verschiedenen dem
Titel nach bekannten sententiOsen und lehrhatten Schriften Cato'a erheischte
groeae Voraicht; die Frage, ob das Carmen de moribua ad filium eine
ftltaate Enkyklopaedie verschiedener Wissenschaften war, musate eingehend
erörtert werden. Jordan bat dies Alles mit einer fOr sein damaligea
Lebenaalter bewondrungswOrdigen Pr&cision und Klarheit, mit grosser
Umsicht und Scharfsinn dargelegt, besonders in swei Aufsätzen: zn den
BrncbstQcken des Cato, Jahrbb. f. clare. Philologie Bd. 78 (1856), 8. 884,
und: über Apophthegmen und Sentenzen des Cato, im Rhein. Museum
Band 14 (1859) S. 2ül. xsacli dieten umstäudiichen Vuiiki L^oiien war
allerdiiigö imn mehr und mehr der Weg für die Redaction der Fragment-
samnilung gt el iiet. In dieser nimmt namentlich das köstliche Gut cato-
nischer Spruchweisheit einen hervorragenden Platz ein und eine Perlen-
schnur von 83 Kümmern solcher dicta giebt ein vorzügliches Bild jener
biederen kernigen Sinnesweise des damaligen, in Cato ferkörperten Rö-
merthums.
Fflr die Sammlung der Bruchstücke historischen und oratorischen Cha*
rakters war Jordan damals von griisstem Werth der nähere Anschluss an
Theodor Mommsen, mit dem er, ebenso wie mit Haupt, wie die treffliche
Anagabs der Fragmente an mlen Stellen herTorhebt, alle irgendwie wich-
tigareo Fragen bis ins Einzelne berieth und — man darf gewiss es so
MsdrQckeo — nehmend und gebend durchsprach. In jene fruchtbare Zeit
der Torbereitung dea ersten grosseren schriftstellerischen 'Unternehmens
Alli auch die KnOpfung enger, fflr Jordan durch das ganze fernere Leben
wertbToller FreundsohafksbQndnisse mit gleiehalterigen , gleichstrebenden,
jungen Gelehrten, deren Sammelplatz damals Berlin war: mit Woldemar
Ribbeck und Emil Höbner, der später sein Schwager werden sollte, ferner
mit Degenkolb, Dove uuU dem Verfasser dieser Zeilen. Es war für Jordan
eine Zeit frühesten und durch die schönen Ziele beglücktesten StiebenS}
230
Henri Jordan.
(.bwuhl sich initiintfr Stunden des Hangens und Bangpns über das G**
linpcn des Werkes, wie solrlies ja nnzertroimücli von ernster Arbeit ist,
€innn>cbten. Endlich trat das Werk jahrelanger, mit naeudlichem Flei;^»
liebevoll gepflegter Studie« ans Taceslicbt, ein Zeniriiiss m!:«U-rh ifer
Methode ond trefflicher Combinationsgube: M. Catonis praeter librum d«
re rnstica quae extant, Lipßiae, 1860. Diese Darstellung des littersriBcbtn
Wirken Celo*s füllte eine fraberbin oft empfundene Lücke aon; ton enta
Mal trat das Bild des originellen, geiat- ond cbamkterYoUeii Muinee, d«
durch die Macht aeiner PeraOnlicbkeit dorch ein volles Menacbenalter den
Verfall der altrOmisehen Sitte nnd Art aofiohalten vermoehte, in ^larin,
ausgeprägten Zflgen in den Vordergrond, Jordans Arbeit ist für die
Bisciplin der Römischen LitteraturgeBchichte ein Werk von hoher Bedeo-
tungr. Die ausführlichen Prolegomena des Werkes p. I — CIX, in einsB
animithigen, von jeglichem Zwange freien, die aui- uu<i niedergehenden
Gedanken natf^rlich wiederspiegeliiden, formvollendeten Latein grgchrieben,
verbreiten skIi über das schriftstellerische Wirken Cato's im Allß-emeineri,
ferner über die Oekonomie nnu K» ( »mstruction des Grundplams der ver-
schiedenen Schrilten. Zunächst geben p. I — LXI den Gang der Darstellüng
in den Origines, worin von Jordan manche treffliche neue Feststeliung
ermittelt wird. Es folgt dann die Beconstroction der Reden ans den
Fragmenten oud den Daten der Oescbicbte, eine Arbeit, in welcher sick
Jordans Combinationstalent aufe Schönste bewährt. £a sind etwa 80 BedsBi
deren Gegenstand nnd Anlasa hier erklärt werden; Jordan sagt mit fteo-
digem Selbstbewosatsein p. XGV: haec sont igitor octogtnta femie ei»-
tionom vestigia.
Für die Charakteristik der FQlle von Beriebtigungeo nnd Verfeil-
st&ndignngen der Forschung im Einzelnen, welche Jordans Arbeit bietet,
mag ein Ueispiel genügen. Wir wissen aus Livius 39, 5, 13, M
Fulvius Nohilior, am 23. December 1H7 a. Chr als Proconsul heimgekehrt
de AetrHs et Cephallenia trinmphnte. Diesem Triumph waren vor Ge-
nehmigung desselben seiteiis des Senats viele Anfeindungen und Verdäch-
tigungen des Fulvius voraufgegangen, indem Fulvius seinen Gegnern, die
aeitweilig im Senat die Oberband hatten, den Krieg nicht ruhmwftrdig
genug geführt an haben schien. Es wurde früherhin 7on Meyer und
Anderen angenommen, hei Gelegenheit dieser Verhandiongan Uber to
Triumph des FoWtos im Senat habe Cato seine öfter erw&hnte Bede: in
M. Fnlviom Nobiliorem gehalten. Jordan prol. p* LXXVI «nchi nnn ta
erweisen, dass Tielmehr Cato den Fulvius nach dem Triumph wegen ta-
delnswertber Amtsführung angeklagt habe. Sine genaue Vergleichung der
Erzählung des Livius a. a. 0. § 17 mit der Mittheilung des Gellius Y, i
Ober die in der Kede des Cato enthaltenen Anklagepunkte beweist, das»
Jordan, nach dem Vorgang von Rein, Crimmalrecht S. 602, richtie geor-
theilt hat. Im dritten Capitel der Prolegomena behandelt Jordan die
übrigen bciiriit^u Catos. Auch hier finden sich auf Schritt und Tritt
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Henri Jordan,
281
Verbesscrnngen der traditionellen Kunde. Unter der Kategorie der Epi-
Btnlae Catonis war früher auch eine Epistola ad Fopillinm aufgof&bri
worden (a. Jordan, p. CIV u. p. 84) auf Grund von Cic. de Off. I, 11, 86,
woseltiat Cicero genftaa der handeehrifilicben Ueberlieferang enftbli, Cato
batw an PopUlina ( — ea acbemt der Conaal Popilliua Laenaa gemeint,
der 1T8 a. Cbr. gegen die Lignrer commandirte — ), der eine Legion ent-
laaaen batte, geacbrieben^ er möge docb aeinen Sobn, welcber mit den
üebrigen entlaasen war, anfa Neue Toreidigen, damit deraelbe weiter dienen
und weiter gegen den Feind kftmpfen dürfe; Seeondo enm obliget militiae
sacrameiito, quia priore amisso iure cum bostibus pugnare non poterat
Adeo 8uroma erat obsci vatiu in bello movendo. Nun folgt unmittelbar
auf diese Erzälilung bei Cicero a. a. 0. eine zweite Erzählung, wonach
Cato an seinen als tiro in Macedonien dienenden S' Im, als derselbe vom
Consiil entlassen worden war, gesdirieben haben soll: er riiöge sich von
Neuem durch Militaireid vereidigen lassen, um noch ferner in völker-
rechtlich zulässiger Weise gegen den Feind die Waffen trappen zu können.
In dieser letzteren Erzählung, obwohl sie eine Variante der ersteren
Bcbeint, ist auf die erstere nicht im Mindesten RQckaicbt genommen. Wir
haben also offenbar ein Duplicat derselben Geaobicbte vor uns. Plutarch
Q. R. 39 kennt nur die letstere Ueberlieferung. Wer aufmerksam die
Latinit&t in der Daratellnng Ho. 1 bei Cieero prttft, wird mannicbfaebe
Anatfiese finden (Jordan p. CIV). Jordan bat daber mit ▼oUem Becbt
eben dieae fttr interpolirt erkl&rt nnd den Brief ad PopUUnm ans dem
Inventar dea Nacblaaaea dea Cato geatricben. Er erldftrt, daaa eine frennd-
BObaftliche Beratbung mit Mommaen Aber dieae Frage ibm volle Aofkll
rung gegeben babe: eam (ad Popillinm epiatnlam) interpolatori male
sciolo deberi Mommsenius me docnit. Auch Otto Heine, der frdber beide
Erzählungen für unecht hielt, hat in seiner zweiten Ausgabe der Officia,
Berlin, 1871, Jordan in der Beseitigung nur der ersteren zugestimmt. So
hat Jordan seinem Liebling Cato ein den Stürmen der Zeiten trotzendes,
würdig* s Ehrendenkiiiiil i^esetzt.
Nacliiiem durch Vollendung dieser Arbeitsich Jordan einen atigesehenen
Platz im Kreise der Mitforscher erworben hatte, habilitirte er sich an
(]er Universität Berlin und unternahm 1861 seine erste Beise nach Kom,
die ihn mit für sein ganzes ferneres Leben nnauslOacblicben Eindrücken
erfüllte. Die ewige Stadt wnrde ihm zugleich eine zweite geistige Hei-
math, in die er apftlerbin, ala er der Erklärer und geistige Wiederber-
ateller ibrer Trümmer wnrde, aieb ateta mit lebbafter Sebnancht immer
und Immer wieder inrflckgtiogen ftblte. Znnftobet freilicb beacbftftigten
ibn texteakritiacbe Studien. Er sammelte den Apparat Ar die Scriptorea
biatoriae Angnstae, welcbe er vereint mit B^yaaenbardt im Jabre 1664
berausgab. Alabald nacbber warf aieb Jordan mit der seiner Katar ei-
genen, niemals anf dem Errongenen aosmbenden Energie auf daa Stadium
dea Salluat, dem er durch sein ganzea ferneres Leben treu geblieben iat.
232
Henri Jordan.
Auch hier, wie b«i Cato, gingeo der ersten kritischen Ausgabe nrnfassende
Speeialforschongen ron bobeoi wieBenschaftlichen Werth Tonins. Di« band-
eebriftlicbe» Onisdlegen bebandelt ein Aofseto im Hennen I (1866), S. 22S:
Zor Kritik des Silloet. Jordan bafcte den Vonug gebabt^ daas ibm darcb
die UberaliUt der Pariaer BibliothekaferwaltuDg der Codex Paris. 8oib»-
nieoa no 600, saec IX, nacb Berlin inr Benntiung flberaeBdet weite
war. Br sagt Praef. ad edit Sallost. 1866: adlalne ad me noper Parini
codex omniom qnotqoot innotneront optimoe. Nur die berflbmte Lecke
dieses Codex Jugnrtha 103, '-'—112, 3 ist Jordan immer sehr schmenlicb
gewesen; Hermes I, 237. An der Antoritat dieser Handschrift müss^, so
meinte er, unverröckt festKehalteii werden. Allerdinprs ist Juiaan der
Kampf zu Gunsten der Behauptuug dieses Principe Dicht leicht geworden:
es mag wohl Stunden gegeben haben, wo auch er selbst sieb ernstlich
die Frage vorgelegt ii;it, ob nicht doch der cüd. Vatic- 3864, welehor alie
in Catilina und Jugurtha enthaltenen Reden und BrieCo (11 Beden uad
4 Briefe), und nar diese, fiberliefert enthält, eine offeobar an rbeioriscbcB
Studienxwecken veranstaltete Auswahl, die bessere Form der Tradition
darbiete ood ob er nicht doch dem Parisinoe eben für die ia ihm erbaK
tenen BracbaUleke TonosieheD eei. Ee aind mit beaoaderer Sfleksieht aaf
Jordana eneigiaeb aoegeeproebeae Entecbeidang mehrere Stretteebtiftsi
ereebieaen, in denen dem Vatieanna der Voraog findisirt wird. Kameoflich
darf ein gewisses Verdienet in dieeer Frage der fleieaigeQ Diesertaliw
Ton Dieck zogesprochen werden: De ratione, quae inter Sailostianos Co-
dices Vau 3btji et l'aris. 500 iutercedat (Jena und Halle 1872). Dietk
ist der Ansicht, dass zwar beide Codices durch luterpolationtn ent^^Ut
sind, dass aber im Vat. die Verderbnisse weniger haufitr und durch eim
gewisse Gröblichkeit und Ungescbicktheit der Faäsung ieichtet als stddiö
erkennbar und leichter zu beseitigen seien, als im Parisinus, in welche®
die Interpolation viel consequeuter, versteckter, planmäasiger operirt habe,
p. 42: intellegimus, Vaticano paucioribus in locis aodaeiorem iaIerpoU-
torem operam dedisse, Parisino pluribus in loeia interpolatoiem . • • timi*
diorem. Ifca fit, nt illoe Yatieani iocos depiafatee eese haao ^^eem eb
interpolatoTiB maiorem andaciam et ineptiam fiiciUos oognosoere peeaime^
Pariaini aotem loci interpolatione cormpti magna ex parte magia delit»»
oant. Jordan liese eich indessen nicht beirren. Br hielt nneotwegt aa
der Uebeneugung fest, der Yaticanne sei ecbolmftssig fiberarbeitel aal
terratbe eine Menge von Entstellnngen , die aus dem Bestreben ent^pmo-
geii eeien, die Latinität Sailusts von ungewöhnlicheren, dem aligrüieitjea
Herkommen nicht entsprechenden Structuren zu befreien. Ein recht eda*
tanter Fall dieser Art findet sich in der Rede des Marias Jog. 8S, le
wo die handschriftliche Differenz folgende ist. Marius sagt: iam si «
patribiis Albini aut Bestiae (so der Parisin., wogegen der Vatic: ei mäUt
Albini aut Bestiae) quaeri poaaet (»possitc Vat.), mene an ilUm ei ts
gigni maluetioti quid reapoosuros creditis, nisi aeee liberos qnam optamie
Digitizeci
Henri Jordan.
233
Yoloisse (»maloiBBe« Yat). Hier hat offenbar der Kedaetor des Vatican.
an der Strnctar ex 00 gigüm AnstoBS geoomtnen und ist in ConseqQens
bier?on In ein Gewebe von Interpolationen geloelit worden. Die Leaart
des Parisinoa hat auch Plnt. Marina 9 vor Aogen gehabt Dieee Stelle Ist
offienbar Ar Jordans Urtbeil Aber den Werth deo Paris, and den Unwerth
des Tatican. von grosser Bedentong gewesen. Er hat daher den Argo-
meDtationen seiner Gegner keine Concessionen gemacht. Er schreibt in
Praef. Sali. 1876 p. IX: quibus scriptionibus, üigenutj ut Uteai , piursus
nollonii aut, ne Dieckio, qni paullo ]»rui]entiijs ceteris rem egit, debitaui
laudem surripuisse videar. perexiguum fructum ad rem diiudicandam natum
esse existinio. Auch Hermes XI, 330 sagt J. rdiin: »Da nach den von
mir festgehaltenen Principien der kritischen Behandliiiig des Textes Alles
daraof ankommt, dass die Lesarten der zu Grande gelegten Handschrift
tr«Q wiedergegeben werden.«
Zweimal hat Jordan den Sallnat edirt 1866 und 1876. Er plante
fortdaoernd eine gr^toaere Ausgabe mit ansfahrlicherem Apparat^ die auch
die Fragmente gant vollständig geben sollte, a. B. praef. ed. 1876 p. IX.
eztr. Leider hat das harte Gesehiek mit so vielem Anderen aacb diese
Hoffnong begraben. Aneh den ans den Historien des Sallnst erhaltenen
Beden und Briefen bat Jordan eine sehr f6rderliehe Thätigkeit zugewendet
Der uäiiiliche Co lex Vat. 8864, welcher die ßämmtlichen elf Reden und
vier Briefe, und nur diese Stücke, aus dau Bella des Sallust enthält, hat
uns auch die in die Historiae vom Verfasser eingelegten vier Reden und
zwei Briefe aufbewahrt, welche der Kedactor dieser rhetorischen Chresto-
mathie für nicht minder lehrreich hielt. J^^rdau hat im Rheinisch. Mu-
seum XVllI (1868), S. 584 eine Studie veröffentlicht: Die Ueberlieferung
der fieden und Briefe aus SailuBts Historien. Eine Textesrecension der
Rede des LepiduB bildet diesem Aufsatze beigegeben bereits einen Vor-
läufer der Ausgabe* Jordan hat hier dnrcb eine vortreffliche Entdeckung sich
am nnaere Kenntniss der Historiae verdient gemacht; er hat damit ebenso
die Eigenthflmlicfakeit der Composition der Salldsttachen Historien anfge-
Uftrt, wie anoh der Römischen Litteratnrgeschicfate einen wesentlichen
Gewinn bereitet. Man mnthmasate froherhin, die Zahl der in die Hiatoriae
von Sallnst eingearbeiteten Beden mOofate eine vielleicht beträchtlich gros-
sere gewesen sein, als die Summe der uns erhaltenen. Jordan bat schlag^end
nachgewiesen, dass die Historien nicht mehr Reden und Briefe eiitliielten,
als wir im cod. Vat. daraus exrerpirt besitzen. Er sagt Hermes VI,
(1872), 8. 74: »diese (im codex Vat. 3864 erhaltene) Sammlung will, wie
am Catilina und Jugurtha noch zu cr^utr^liren ißt, sfimmtliche Reden und
Briefe aus den drei Werken und in derselben Reihenfolge, wie sie darin
folgen, geben.c Femer praef. ed. 1876 p. IX extr. : Quotqoot olim His-
torüa inaertae fuerint. Hiermit sind alle vermeintlichen Spuren verloren
gegangener Beden ond Briefe ans den Historiae als unglaubhaft cbarak-
terisirt. Die frncbtbringende Anwendung dieser Brkenntniss machte Jordan
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234
Hean JorUaa.
Fofnrt in (lern anFpe^eirhueten AufeaUe Hermes VI, S. 60: Der Brief (^e?
Q. tatuluB de consolatu (;uo. Bei Fronto nämlich p. 126 ed. Naber üsdet
8i('h neben den bekannten wirklieb aus Salltist stammenden Bri«feii dit
Mithridatea, Pompejus, Adberbal auch erwihnt: Latae aotem. qQoaodo
Bcripsisti to, «xtafit Catoli liiteraa etc., wozo Mai bemerkt: Itom apnd
SallQatttin in amiasis: w «oim Catoli et Lepidi ree gestes eeripeeni
Litterie anteiii Cetolt fortaiae Dontiabut bellnai I«epifliaDiim ab ee eoo»
fectoni ad Cotaa. Aebnlicb ortheilte auch Niebnhr. Jordan hat diiaa
CombiDattoii dorch aeinen atricten Kachweie Aber die VoUi&bligkelt der
una erhaltenen Beden nnd Briefe aofert beeeitigt. Br hat damit den Weg
frei gemacht fAr die Verbtndoug dieeer Netii dee Fronte mit der Stelle
in CiceroB Brotns § 182, wo von den Vorstigen der Sehriftetellerei dee
alteren Q. Catulns. des Siegers von Vercellae (cos. 102), gesagt ist: qoM
(integritüs) perspici cum ex orationibus eius potest, tum facillime ex eo
libro, quem de consnlato et de rebus gestis suis conscripii.Lii molli et
Xenophnnteo i^enere «erroonijä misit ad Ä. Furium }»or»tam, familiärem soiim.
Jordan wfndoto ehenso eingebend seinn Aufmerk.sanikeit den handschrift-
lich erhaltonon Brurhstücknn der rein erzählenden Theile der Hi«t^rien
zu, er verband sich im Jahre mit Studemund um das Fragmentuin
Berolinense zu entiiffnm» In demselben Jahre hat er dann in Bom das
Fra^rm. Vatiraniim unter mancherlei Schwierigkeiten ▼erglichen; er be-
schreibt dieselben im Hermes V, 896 (1971), indem er die Erloachenbeit
der Worte dee Codex echmenlich beklagt: immo apparent demnm, abi
eontinoo labore membraoia hnc illne Teraie per iniqoaa bibliotheeae tUios
tenebraa felicem forte fortnna aolie radiom naetoa ealami doetna depif*
henderia.
Anch die onter 8alloat*s und Cicerone Kamen überliefertan nneebtM
Sebriften, rbetorieche Maehwerke . die Soaeoriae ad Caeearem aeaen de
repobliea nnd die Inveetifae Sallnstii in Tullium und Tullii in Sallustiom,
glaubte Jordan schon aus doni Grunde in den Kreis seiner SaUustischea
Studien ziehen zu mOsi^eir, weil in diesen Arbeiten in interessauier Weis«
die schnlmäspige Meih-uie sprachlicher Nachbildung des Sallustischen
Typus dur< h die HhctHnk vn Tajre tritt und die ganze Praxis der archäi-
sirendon S- hultpcimik aus dtM- Roccncozeit der Edmiscbeu Litterutur sicli
treffend < )iiir;ikteri;^irt. Ks gereichte Jordan stets zu besonderer Freude
und er zeigt m der That in den verpcbiedensten seiner Schriften eine
hohe Begabung dafür, aus dem Stil dee Autors dessen Studien, Vorbilder
und Zeitalter glikklicb so beetimmen, in divinireo. Bben hierin li«gt
eine besondere Virtuoeitftt seiner trefflichen Methode. Bine amgeieiehaeU
Probe dieser Bef&hignng giebt aeine Monographie: De Snaaeriia ad Cae*
sarem eenem de repoblioa commentatio, Berlin, 1868. Ana der Ffille des
hier Dargebotenen heben wir hervor die von Jordan erwieaene Uebereia-
etimmnng des Antore im Phraaenachats mit Fronto; i. B. Snae. i, 1, 8:
quod mnlto moltoqoe aeperins eet (Jord, ib. p. 28). Fronto sagt p. 101
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Henri Jordan.
235
(ed. Nab.) extr.: mnito multoqiie amplios und p. 214 eztr.: muUo mal-
toqne magis. Ebeoso Val. Max. 4, l, 2: molto multoqoe se ipsom, qoam
hoatom anperare operoaioB «st. Desgleidien die WeDdong magia aot
Dinoa atatt: ploa minnave. So sagt der Terfoaser Snaa. % 7, 10: magia
aut minsa iodieaTerii* Dieser Form bedient aich vor Plinias Niemand.
Bahr auffallend ist femer der Gebranch der Präpositionen, i. B. per 1,
1, 1: talia qnaa per mortales capinntnr und 2, i, 6: per eeteros mortales
iUa rea darior eat.
Ffir die Controversiae oder InTecti?ae ward ftlr JordaD*8 Zweeke ein
unverhoffter Vortheil dadurch erreicht, dass Rühl auf einer nach England
onternommenen Studiei) reise drei Haikiani dieser Texte entdeckte und durch
Collatiuuiruiig derselben Jordan hoch erin-uto. Jordan nutzte die^eu Fund
in ausgiebigster Weise aus. Er schrieb gleichzeititr mit dem Erscheinen
seiner zweiten Ausgabe des Sallust, lierlm 1876, einen äusserst lehrreichen
Aufsatz im Hermes XI, 305: Die Invectivae des Sallti^jt und Cicero. Tn
dieser Besprechung wurde ein für allemal die Streitfrage über die Datirung
der angeblich SalluBtischen Controfersien und Snaaorien erledigt. Das
Hauptkriterium ffir die Zeitbestimmung besteht darin, dass bereits Quin-
tUian die ControTersiae anstandslos als echt Sallustianische Schriften citirt,
also damit ihr Vorhandensein w&brend seiner litterarisehen Tb&tigkeit be-
langt Qoint IX, 8, 89 sagt: apnd Sailnatinm in Cioeronem: o Bomnle
Arpinaa (Sali, in Cie, 4, 7); nnd Quint IV, 1, 68: Sallnstius dereeto ad
Cieeronem, in qnem ipenm dieebat, nsns est prineipio ei q. s. Ebenso
sntbilt Quint XI, 1, 24: in carmlnibus ntinam pepercisaet, qnaa non de-
siemni carpere maligni: eedant anna togae, concedat lanrea lingnae si-
cherlich eine Anspielung auf Ballust in Cie. 8, 5. Diese Stellen sah man
frfiher als Interpolationen im Texte des Quintilian an. Selbst Jordan
argumentirte früher noch in dieser hyperkritisch verfehlten Weise, z. B.
in: CüIi]^!eMt^itil) de Suas. (Berl. 1868), p. 10. Indessen Halm hat die
Stellen bei Quintilian als durcliaus echt und frei von jeglichem Verdacht
beglaubigt, und Jordan hat sich dieser Rechtfertigung aus voller üeber-
zeugung angeschlossen, s. Jord. Ausgabe des Sali. 1876, p. XII. Hiermit
war also eine Datining der ControversiBe knrz vor Quintilian erewonneu.
Jordan ging nun noch einen Schritt weiter. Er wies nach (Hermes XI,
312. 313), dass der Autor der Suasoriae ad Caesarem den Autor der kurz
vor Qointilian entstandenen Invectivae mehrfach nachgeahmt bat. Dadurch
wird die Zeitbestimmung der Suasoriae auf die Zeit kurz nach Qointilian
fixirt. Jordan hat ferner die Invectivae als Niederschlag jenes elenden,
nach Cicero's Tode flppig anfscbieaaenden Stadtklatscbes cbarakterisirt»
wie sich derselbe besonders in dem Buche des Asinius Gallus: de Com-
(tratione patris et Giceronis breit machte, Plin. Bpiat YII, 4 (Jordan,
Bermes XI, 820}* Diese schmachTollen, schmutaigen Verdftehtigungen hieU
selbst der jflngere Plinius fttr nicht unglanbwQrdig. Unser Freund ist in
nacbdrlleklicher und würdiger Weise an Ounaten der Ehre Cicero's ein-
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236
Heoh Jordan.
g«tr#t«n* So hat Jordan dureb seine Sallustischen Stodien sich eints
Qnver^Qglicheo Namen in der Oeeehiehte der Kritik und Erkl&ran^ dieiee
SebriflateUers erworben, und was ancb die Zokunft an VerYollatindigug
onaerer Kenntniea der Werke Salloste necb binto bringen mag, — und
wir boffen, dasa in dieeer Rtcbtong nocb reeht Vielee die aUeroeoaten
berrlieben Fände Hauler*a weiterbin erginten werde — , Jordan bat die
Babn der FonKbungen Aber dieeen eigenartigen ond antiebenden Sebrift-
steller torgeseiebnet and die vielgeitigsten ADreguogen so weiteren, immer
tiefer eindringenden Stutiien gegeben.
Während der wiederholten Besuche Juiiiauö in Itilien, welche jd
Ait};ii.»,'h liaujtthäihlich tf xteskritischen üntersuchiing'eti auf den Piblio-
tl i kf 11 L'alteu, niiu'liten neben diesen Interessen sicIs anch bald in frucht-
barster \Seise die Kind rücke ^'eilend, die Ict Ueiaende im Anblick der
Blonnmentc, die von dem antiken öffentlichen und Privatleben, vun Kunst
und Heiigion laut redendes Zeugniss gaben, — ihm redeten die Steine — *
empfing. Die JEtoiscbe Religion namentUcb fibte einen nachbaltigeo
Zsober auf ibn ana, ond, wie es seine Art war, sachte er xunächst aof
einem kleineren, Ton ibm mit aller Liebe tief darchforacbten und dorcb-
pflOgten Gebiete recbt beimiseb in werden, die feineren ond seeliecbea
Besflge grfindlieb kennen an lernen, nm dann gleicbsam aeböpferiaeb die
BigentbCmlicbkeit des Objekts reoonstrairen und, vom Odem des Foracbers
beseelti es an ToUsm Leben wieder erwecken an können. Er erwiblte biersa
die Beligion nnd den Coltos der Laren nnd Genien ale einen eebt Itali-
acben Erteogniaaee. Bs aind drei Special-Arbelten, im Lanfe der Jahre
anf einander folgend, in denen er seine Stadienergebnisse niedergelegt
bat; erstens de Laruni ima^inibus atque cultu in den Auuali 1862, p.
800; zweitens im Winckehnannspjugtaiiuu Berlin 18G5: Vesta und die
Laren aut einem Ponipej uuschen Wandgemälde; drittens de Genii et
Eponae picturis Pumpeianis nuper detectin in den Aniuili 1872. Jordan
giebt selbst an, dass der ers>ie Anstoss zu diesen Sluiien ihm durch
Heinrich Brünn zu Theil ward, der ihn auf ein noch uiiedirtes Laren-
Belief der Villa Mcdici auf dem Pincio hingewiesen habe; Ann. 1862,
p. 310: arae facies quam H. Brunnias mihi indica?tt. Der richtige Weg
der Untersuchung schien ihm naturgemias dieeer: cunächst den Lareocolt
nnter Angostus, der denselben aof neoe Omndlagen stsUts, zu beleochten;
dann sowohl den firflberen, wie den spftteren, bei denen es Öfter bei dem
Mangel direkter Kacbrlcbten combtnatoriscber Brgftnsnng bedarf, som
Gegenstand der Betracbtong an macben. Wir erfbbren dnrob Snetoa
Ang. SO nnd Cassins Dio 65, 8, dsaa Angostns im Jabre 8 a. Cbr. das
Amt der Vicomagistri sinsetxte, GoUegien ron Tiermlanem ans dem Li-
bertinenstands, welcbe die Jabre ibrer Amtsfbbrnng anf den InscbrtflSB
Ton a. 8 in datiten pflegen. Mit dieser QrOndong gebt weiter Hand in
Hand die Neugestaltung des Cultus der Lares compitales, welche in jedem
▼icDs in der Zweiheit verehrt werden und denen ala diities göttliches
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Henri Jordan.
287
Wesen der Genins Aogostt eich zagesellte. Diese durch die Yicomagistri
mls beeteilte Priester mehrte Trias worde nasmehr Gegenstaiid einer
sehr TolksthQinlieben Beligion. 0?id Fssti ?, 145 sagt: Mille Lares ge-
ninmqoe dncis, qui tradidit illos, urbs. habet» et ?ici nnmina trinacolnsi
Anf dem von Jordan 1862 pnblicirten Larenrelief der Villa Hedid steht
iDmitten der beiden Laren eben der, die Toga tragende oiid mit seinem
Kleide den Hinterkopf verhüllende Genius Augusti, das Füllhorn im Arme.
Jordan bespricht diesen die Portrait-Aehnlichkeit Withrendeu und dennoch
das Ueberirdische verklärt andeutenden Typus eines Genius Augusti, von
welrhpm ein sehr i^clumes Kxeuiplar im Pioclementinum sich befindet, in
classiKchen Worten folgendermassen , p<ij(. 28 (1872): Extat statna mar-
morea Genii Augru5<ti Vaticana praeter cornucopiae niixtumqne vultui noscio
quid altioris spiritus . . . imperatoris imaginibus quam simiiliuia. vgl.
Jord. 1862 p. 333. Auch andere Denkmäler xeigen diesen Dreiverein
a. B. die Ära Vaticana bei Jord. 1862 p. 803.
Auf diesem Punkt angelangt, wirtt nun Jordan räckw&rts bückend
eine wichtige religionsgeschichüiche Frage anf: Wie entwickelte sich
irfgen den Aasgang der Bepoblik die Zweiheit und Zwillingsnatar der
Laren, wihrend in älterer Zeit nur der eine bekannte Lar familiaris Aber
dem Hanse und der Familie waltet? Bei Plantus (z. B. Mercat. 884)
ond Cato (z. B. de B* B* 2)^ ebenso bei Pomponios Bononiensis, der ein
Stück : Lar familiaris dichtete, und anderen Aelteren ist der Lar immer nur
in der Einheit ▼orbanden; später, namentlich anf den DenkmSlern, beson*
ders den Pompejanischen Bildern, ist die Zweiheit das durchaus HerkÖmm«
liehe Jordan leugnet auch die ursprüngliche Zweiheit der Lares compitales.
Er äussert sich 1865 S. 17: »Wer sagt uns, das« diese als Zwillingspaar
erschienen?« Die Losung dieses rätliselhaften üebergangs der Lares aus
der Einheit in die Zweiheit findet Jordan in dem Eindringen und Sich-
geltendmachen Hellenischer Einflösse. Zunächst, so erklärt er, sind die
Staatslnren. die Lares Praostites, welche als Zwillingskinder des Mercur
und der Lara gelten (0?id Fasti II, 615 und Jord. 1862 p. 326), eine <
Nachbildung der Ca^tores in ihrer Zwillingsnatur; vgl. Jordan, 1865 S. 18,
der sich hierin Schwegler, R5m. Gesch. I, 435 anschliesst. Oieseu Lares
praestites errichtete Aogustos einen Tempe], Mon. Ancyr. IV, 7: Aedem
Lamm in summa sacra via. ond Orelli, Inscr. no 1668 (Jord. 1862, p. 326).
Von diesen Lares praestites scheint sun&chst durch einen leichten Schritt
vorwärts noch die Zweiheit auf die Lares compitales Qbertragen so sein.
Dieee Metamorphose sacht Jordan als Einwirkung der Hellenischen Kunst
tu erweisen: Griechische KQastler hätten zuerst die Lsres cooipitalicii
als ein Paar gedoppelt gemalt nnd gemeisselt (Jord. 1866, S« 19). Auch
in ihrem ganzen Aoflreten und ihrer Erscheinung, so wie ihren Attributen
sind die Laren Hellenisch ausgestattet (Jord. 1866, S. 19). Der Name
eines Malers der Conipitulicischen Laren, den Naevius in einem bekannten
Fragment erwähnt, ist Griechisch: Theodotum q^ni Compilalibus Lares
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238 Henri Jordan.
ladontes p«ni pinxii bobolo, Jord. 186S, p. 887. Dit ConpiteUaiM ni
ftlso bareitf lo Nta? ios Zeiten ebenfalli gedoppelt vorbaiideii. Kadte
die Zweiheit der Compitattaren feetatand, worde dieselbe ZweUnit aad
auf die Hauslaren Q bertragen; dieee eei besondere nach dem Bnademe-
noesenkriege in Folge der Aufnabne so vieler Nenbfiri^er (plebe Refill)
ine Bürgerrecht geecbehen, «. Jord. 1872, p. 40: Lares igitor c iüpitairi
nescio au pobt receptam in civitateui plebem Itahcam , . . a compitis ii
pern^trilia doniorDin prupagati veterem iiide familiaris Laris reh^ii«*«
eiLturi'avt'iiiit. Atiiuiich Jnrd. 1872, p. 37 in üebereiiisnuiiuutig weatf-
ßtens tlK'ilweiJse , mit den Ansichten Keifferscht i i s. In den Zeiten w-r
dem Buiii!esg'f'nti>senkiiege vereinte jedes Haus uur seinen, in der Eintwit
gedachten Lar Umilittriisj Jordan 1872, p. 39: constare (Goaeädetaste
eet), singulos tum in singulis domibus focis?e Lares familiäres cnltoe OM.
Dieee Verdoppelung der Laren ist in der Tbat eine der wichtigstta nd
iotereesanteeten Thatsachen der AltrOmiecben Beligionegsscbichte, die tiif
in das Leben der Bömiscben Menacbheit eiDgegriffen bat Bs omts asi-
geeprocben werden, dase deren Klarstellnng eine gaos augsseichaeli
Leietang Jordans ist
Jordan bat es sieb niebt verssgt bieraos eine fiberrasebende 8eii!o»>
folgeruiig för die genenere Erklärung einer oft citirten, nie ^^nz vp-
standeneu Stelle bei Tibull abxultiteii. Tibull 1. 10, 15 »pricbi v..-ji 'es
Larep, zu deren Fösson er gespielt hat: sed patrii ^ervate Lnre?: a.iii*:i5
et ideui cursarcni vestros cum tener ante peüts. Daun weiter red^t t:
von dem (einen) Lar zu Zeiten des Grossvaters: Tunc melius teoMri'
tidem, cum paupere cultu stabat in exigua ligneus aede deos. g. J^ri
1872, p. 40 extr. Wenn Ciceio de Legg. I, 22, 55 von einem einzig
Lar redet: Lari vervecibus fiat, so sei diese aus eeiner Abhängigkeit eii
Nacbabmung betOglich der Poatiflcalbfleber su erkiftren, Jord. 187% p. Hb
pendet IM a libris poatiflctis. Augustns also bat die Laras dar deM
Augusta an die Stelle der je twei Compitallaren geeetst und seinen pM>
sOnlichen Genius als dritte Gottheit im Bunde binsugefligt; Jord* 180;
p. 837: a compitaliom igitar Lamm aimolaeris Augostos snoram speciea
mutuatu8 late propagavit. Ferner: Jord. 1872, p. 28: Augustum . . .
Lares domus Augubtao in compitis colendos tradidisse ?icorum niigistris
ot sub^^titui^se compitalibu.s, qui oUui fuerint, aJuidisse singulis compitis
genii bui iuiaginem anno 746 a. u.c. Die von August eingeführten Larta
sind also ein altitalisches, nach Hellenischen Vürbildern urogemodelWs
Mythologisches Bild. Seiir ansprechend und scharfsinnig hat Jordan 1S65
S. 18 die bekannten Lares peruiarini, welche ebonfalU in der Zvei^iit
— nicht als mehrere — gedacht seien, lAr eine altrömisehe Aneiganegi^
form der Dioskuren erklirt
In völliger Uebereinetimmung mit der Anlebnrag der Aogualeiidhm
Laren an die altitalascben Laren stsht nun weiter auch die mytUaiAa '
Gestalt des Genius Augnati in ihrer Herauebilduog aus altitaliaefcMi 9t
• DigitizedJ3ifilA§l£
Henri Jordan.
239
nienglaaben, eine Combinaiiuii , -iie wiederum eiu helles Licht auf die
grosse Vorsicht und Weisheit des Augustus in der Behandlung der Tra-
ditionen wirft. Der Genius dt»H pater familias war in der altitalischen
Religion ein Gegenstand hoher Verehrung für die Uauügenossen; Familien-
angehörige schwuren bei diesem Genius. Die Pomj)(»jani«rhen Wandge-
mälde geben eine sehr anschauliche, hochinteressante Darstellung dieses
Geniencultus. Der Genius trägt unzweifelhaft Portraiitzüge und ist doch
ebeaao unzweifelhaft in einer verklärteren Form der firscbeinong gedacht
ODd anagestaltet. Jordao 1872, p. ao: (ut) Gooioruai Pompeianoram tuUqs
inier se diverai vivorum hominnm qoam maxume diversitatem oria pra«
ae ferant Die von Jordan in den AnnaU 1872 poblicirten Bilder bieten
ncbOne, ttberaos sinnige lUoatrationen zu dieser Aoffassung des Genius.
Bben dieser Genius des pater familias erscbeint nun durcbaus nicht selten
in den Pompejanischen Denkmälern mit den Zwillingslaren vereint, swi-
aeben ibnen stehend, s. Jord. 1662, p. 384 med. und 1872, p. 80. Jeden*
falls ist dieser Cultus des Genius Hititalisch, nicht erst von Augustus
erdacht; Jord. 1872, p. 28: Geniuni ne ip.suni quidem ab imperat^re in-
venluiii, verum ex religioiie liuinestica m publicum prolatum putaveris
iilius spcciem pariter servasse. Dass der Geniu.s Au^'usti auch nach dem
T'nie des August in gleicher Weise Gegenstand der Vorehrnng blieb, ist
ebenfalls altitalische Vorstellung. Auch Gntter haben ihren Genius; folglich
hatte dir divus Augustus nicht minder seinen Genius, wie der divus Julius;
Jordan 1872, p. 30. Ein schönes Beispiel dieses Cultus giebt inscr.
Orelli no 1661: C. Marcius Apilus magister Larum Augtistorum et Gemi
Caesaris Augnsti bic sitns est. 8. Mommsen, aes Malacit. et Saipens.
p. 461.
Diese sehr ausgezeichneten Forschungen auf dem Gebiet der Römi*
sehen Beligionsgeschichte bewirkten, dass Jordan sich mit immer tiefer
eindringendem Eifer in die Quellen unserer Eenntniss der BOmiseben
Beligion hinein arbeitete. Er bat diese Grflndlicbkeit und Vielseitigkeit
dann weiter auf das Glänzendste bew&brt in der durch ihn besorgten
Nenherausgabe von Preller*s Römischer Mythologie, dritte Auflage in zwei
Bftnden, Berl. 1881 und 1882. Ein herrliches in das letzte Jahr seines
arbeitreichen Lebens fallendes Werk aus dem Gebiet dieser Studien, gleich-
sam sein wissenschaftliches Testament, in welchem die hochwichtig tu
Ergebnisse der neueren Aus?rabungen auf dem Locale der antiken Ve.sta-
heiligthiimer kritisch erläutert und zum Nutzen der Wissenschaft ausge-
beutet sind, ist die Monographie Jordan's: Der Tempel der Vesta und
das Haüb der Vestalinnen, Berlin, 1886, worin nniit minder die Topo-
graphie, wie die Beligion^gescbicbte des alten £am die ausgiebigste Be-
reicherung erfahren.
Zu diesen mit vollster Liebe getriebenen Studien gesellte sich im Laufe
der Jahre noch ein neues sehr umfassendes Gebiet, ohne dessen Beberr-
sehung Jordan den vollen Einblick in B6 mische Eigenart und BAraischea
240
Henri JordAH.
W«Mn nicht erriogtn zu kennen glaubU», «in Gebiet, welches Jordan m
dm forgdrOcktoreo Lebensjahren mit immer wachsender Liebe und Hin-
gabe umfaaste: die Topographie der Stadt Boro. In diesen Arbeiten
enpflodet die Mitwelt am schmerilicbsten den alltufrObeo QeiogaBg dessen,
der das schwer sngingliche, Yerstrenta Material so einsig und eusgeieichnet
beherrschte, der in hundert und aber banderi Fragen durch Autopsie und
nnausgesetates Nachdenken und Verglpichen der QneUen sieh ein wohl-
begraodetes Urtheil erworben hatte. Jordau*s Hauptwerk auf dieeen Ge-
biet: Das Handbuch der Topographie der Stadt Rom ist leider unvollendet
gebÜL'ben. Allerdings hat er das gewaltig ^'epiante Unternehmen durch
rastlose Ktieririe so weit jrefördert, das8 irlücklicherweise über die wich-
ligfeU;!» rajtiU'l üit\ses StuflVs sriiio Darstellung' vorliegt. Da Jordan alle
Frat'-fn auf das Selbetändigäte durcharbt-iteie und gtets mit LTAsster Auf-
bietung' aller Kraft nach der Perle selbslerfurschter Krkeuntniss rang, so
ist iiv.rh »luse Darlegung der oft an sich trockenen Oegenstände dennoch
ausserordentlich spannend und von der Frische des echtesten Forscher-
geiste« durchweht. Von dem Hsnd buche, dessen treffliche Belebrungen
und Autklftrungen Jordan s Namen den Philologen aller Zeiten und iiftnder
wertb und unvergeselich machen werden, erschien suerst der zweite, die
LittorariachoD Quellen der Topographie Borns nmfasseode Band, Berlia
1871, der das Fundament des Bans geben sollte. Hier sind auf Grund
eingehender CoUationen und Studien die Urkunden pnblicirt Notitia urbis
regionum XIV (die notitia und das curiosum urbis Romas); ferner die
Zusammenstellung eines Veneicbnisses ? on Strassen des alten Roms, deren
Kamen urkundlich beglaubigt sind. Weiter die Procesaionsordnung der
Argeer nach der wichtigen Urkunde bei Varro de 1. U V, 41; die Mira-
bilia Bomae; das Itinerarium der Einsiedler Handschrift; Wege aus der
Processionsordnung Benedicts und andres Kleinere. Ein ansserordentlich
wichtiges Hi)ll>uiittel der Orieiitirnng, der Capitolinische Sta<1t] laii, war
gleichzeitig' Von Jordan u.it Untrtstützung d. r Kr»nipl. Bt^fiuier Akaut-mie
bearbeitet und der Ver^fTentlicIniM^' enti^-eeren^eführl wunlen. Eine genaue
Erörterung des bei der ueu^u Publicatiun dieses Munuoients» zu beobach-
temlen \'fcr[*»brens gab Jordan in dtin Aufsatz: Der Capitolinische Plan
der iitadt K"tn, Aufzug aus dem Monatsbericht der Akademie, Berl. 1867.
Die bis daliiit bekannten Publicationen dieses unter Seterus und Cara- .
calla auf Marmorplatten eingegrabenen Stadtplans litten, wie Jordan er-
h&rtet, an gar vielen L'ngenauigkeiten. Die grosse Aufgabe der Fngments
dieser Forua urbis erfolgte Berlin 1874. Den dem frfiher erschieneDen
aweiten Band nachfolgenden ersten Band der Rduiischen Topographie bat
Jordan in drei Abtheilnngen zerlegt, deren erste beide noch von ihn
vollendet werden konnten, w&hreud die dritte herauszugeben ihm nicht
vergönnt war. Seit dem Jahre 1879, mit Ausnahme nur ?on 1880, hat
Jordan jedes Jahr ein bis swei Monate auf die persdnlicbe Beobachtasff
der in Rvui durch die Italienische Kegierung, in fflr die WisseiiscbaU
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241
libmlator WoIm, Tertnstaltetoii Amgraboiigwi varwiodeii ktantn, wi« tr
Mlb«t in dm* Yomde in B»iid I, Abtiftil. 2 lagi Di« ettte AMheUmif
dMMt BtttdM, BerliB 1878, wUMi allgeoMiie yarnnlertnebiingni ibir
Klima, BodmibaaehaffMiheit, Hamn, Utosta AnBiadaloDgen, Wanarieir
tangan und Anderes. In der sweiten Abtbeilunf^ (Berlin 1885) folgt dann
die DarstellQTigr der historisch wichtigsten und bedeutendsten Localitäten,
des Capitols, des Forum, Comitium, der sacra via. Auch diese l'ublication
becrleitete fortlaufend eine Reihenfolcre monographischer Forschuupen. die
davon Z^ngniss üblegteii, Jordan sich niemals bei dem Hergebrachten
begnügte, sondern sich jeden Zoll hioit von dem Terrain, das er beschrieb
nnd f^arstpllt.p, durch Selbststudium sicliern und aneiernen wollte. Es ge-
hören dahin die Schriften: Osservazioni sul tetnpio di Giove Capitolino,
Anna]!, Borna 1876; ferner: II tabolario CapitoUno, Annali, Boma 1881;
weiter gemeinsam mit E. Fabridna: Memoria soi roetri del foro Romano,
Annali, Roma 1883; dann: Marayaa anf dem Fernm in Born, Berlin 1883;
«Dd die Fastaehrift fftr B. Lapaina: Da formaa nrbia Bomaa fragmanto
mvTo diaputaHo, Barlin, 1868.'
Eine ao nmfSuigmieha Daratallong ainea Qaluataa, anf walaham dar
ZwaifU ao Tiala aind, konnte nicht gagaban werden, obna .daaa Jordan
daa Wort in ControTaraan ergriff nnd StaUnng in dan obaehwabandan
Fragen nahm. Br gabt In dar PrQfbng dar antgaganataliandan Anaicbtan
stete rein sachlich zn Werke, ohne alle Bechthabarai nnd Oaraisthait.
Die Cardinalfrage der altr^mischen Topographie war und ist die Frage
nach der Topographie des Capitolinischen Juppilertempels, deren Bestim-
mung die Archäologen in zwei Heerlager theilt. Die Einen suchen ihn
auf der südwestlichen Kuppe des Palastes Caffarelli, die Anderen auf der
nordöstlichen Koppe von Arareli; und je nach der Entscheidung iilier
diesen Punkt wird die Arx, die das Ge^enstficV des JnppitertempplR Idldet,
bald hierhin, bald dortbin verlegt. Man findet auf beiden Seiten m dieser
hoch interessanten Streitfrage Namen von sehr hoher Autorität und eben«
aowohl Italiener, wie Dentsche. Jordan handelt hierron eingehend Topo-
graphie I, Abth. 2, 8. 65. Die Vertreter der Ansicht: Palazzo Caltiarelli
stehe aber den Beaten daa Juppitartampala, aind Piranaal, Fabrattl nnd
Jardan pflegt diaaa Anflbaamig dia Fabratti'aaba la nannan, a. Oaaar?asionl
anl tamplo, Annali 1878 p. 4 — ;)> Bnnaan, Baekar, Abakan, nnd mit aller
Labhaltigfcait aainaa Wasana Jordan aalbat Der antgagangasatitan Anf-
Inaaog, dia dan Jappitartampal anf dar bObaran, nordtetlieban Spitaa Ton
Aracali gelegen beiaiebnet, hängen ant Vannti, Piala,- 2oega, Nibby,
Ouiitta, E. Brann nnd anlar dan Poraebam dar nanaten Zni, ana sabr
tief im Wasen der Bömischen Beligion liegenden GrOnden, besonders Nissan.
Jordan hat seine Gründe dargelegt in den genannten Osservazioni, welche
in die Form eiaeb offenen Sclireibens an den um die Wiederauideckung
der Siibstructionen auf der sfldwestlichen Hohe hochverdienten Cavaliere
Lancian] L:ekleidet sind; ferner in der Topographie 1, 1, 65, und noch
Mtkxologa IMO. II. lÖ
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frUtr w€km ürttai AvlMii AmÜBmm (16t0) I?» SS«. Di* 4ir Ab-
«MloBg % 4m «nta Bm^« bdgviigit «nttiito Karto gM4 •» ithr
ftMM Bfld dtr GniodMitim 4m GtbAsd«, ««IcIhi Joite Ar 4mi
Joppitortemptl hlll. Dit MoM pttadidM Li«« «io« gwi— hillM Vor-
beiden Atisiebteii gfeKend gemacht werden k(^niieD, ticb Olm demieeb siif
iiie eine oder die andere Seite eclilagen zu solleu glaubt, bat besonders
Preller ui dem grossen Aufsatz: Zur Geschichte und Topographie de»
BAmieeben Capitols, Ausgewählte Aufsätze. Berlin 18G4, Ö. 471 geschildert.
Jordan war eolcbe Ünentschiedeoheii dorchau» unsympathisch; er sa^
über diese Schrift des sonst so hoch von ilim verehrten Preller in den
Oaserfaa. (1876), p. 4. ci diede un eaempio di imbrogliake deduiioni, che
itnnamente contrastaDO eeU« aIIm aue egregie pobblieaiioiii.
Indessen mit den biibar gtnannteo Stodiengebieten, in deiiM JeriM
dnrcb Orlkndlicbkeit und Selbet&ndigkeit sich zur Meistersebaft emporgear-
Miel ba^ Iii mIm VitlMiligkiiI ooeb bti WfilMi niobl traobOpft Bim
Mhr mMlüeht Sigtamog Mintr utf^uHichMi StniiMi bildH 4it Bt-
nhiftifing nil der anoMlik. Dil BpiMh« wir Um ddit ur MUM
m Zwfek, Madtm 4i« ilv imawoliiMiite BoMeUngagvitln» 4w
WMbMlf«lto CMdlQDff Btd« Md to Ms Ib dm FortMhtttl te
BioiMhin Ltttorntor war ibn lia gfONM SM der Ertaub» Wen
wir me venagtB mftsecn, die kleineren so sablreicben ArbellM to m-
ermOdlieben Forschers auf diesem Gebiet zu charakterisiren, so fermag
am Beelen &eme gröäjjere Schöpfung, welche wichtige Fragen der latei-
nischen Sprachwiesengchaft im Zusammenhang bebandelt, eiaen Einblick
in seine llotliitde 2u gewähren, ^ia» Werk: Kritische Beiträge fur Ge*
schichte der lateinischen Sprache, Berlin, 1879. Die Erscheinuageo der
geschichtlichen Entwicklung des Latein, auf welches ja in eminentem
Sinne der Hätz Anwendung rindet, dass man nicht zweimal in denselben
Strom hinabsteigen könne, bat Jerdan beeooders anf dem Gebiet der
Syntax in glQckliohen Untersaehnngen anscbanlich dargestellt Ein «ar-
trattiches Capital bildaa ia seiaer DarsteÜBig die Versnebe Cicero s, Idiomt
dea ardialMbe& Laleine wiadenabalabaii, aaiaBtiteb ia den Werk, daa
aeiaar ganea Tendeaa naab ein anhaMaebea GaMI kiritiii eellla, ia
da Legibaei Cieeio bteli Ar ein gaelgaelee mtM des l>m der Aller-
Mmliehkall and Wflide hervombriagin, niehak «enehen aadem Konel«
■ttekeban die Wiadeiaafbahaa dar tn eeinar Mi eeH Jabrinaderten aohen
ongabrftnebUab gawordenen Partikai ast
Dia aigaalüelM Yarwandang dieser Partikel im AltiaMn bei Jaidaa
(8. 990) Bclir sntrsffend dabin bestimmt, dass ast im doppelgliedngen
hypothetischen Vordersatz das zweite Glied einzuleiten habe. Ast sei ent^
standen aus ats (wie abs gebildet) -f te, m — te, und heisse »noch dazu«
(8. 303). So jpt das Wort uuzweittilhaft eben in seiner ältesten, echtesten
Auweuduugäiorm gebraucht in den acta fratrum Arvaiium p. 100 ed Heoiaa:
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Henri Jordan.
Jappiter, si impwAior (Domitiimii) rntt» «inqiHi ionra7eriS|. art to ea ite
fazia, tum tibi vo?ema8 fotorum. Ganz ebMMO gebildet erecbeint dieser
l»nMlartigft Oebiaoob u deo XII Tafelo. Gaai aaden tcbon in dan bai
Linns daoi alten Oebatatil nadigsbildatsn, aber miBsrafsttndUsb nash-
gebildatan saeralsn Formeln; bier iai das swelli GUad das bypotiMsebaa
Yardmatsee: aat ta an iln Ibzis, welcbas ja alloriinfi Kicbta oanas bt»
■ftgti, fortgelassen, nnd als Baal daoaalben nnr aat |»aibabaltao» aber ~
dar Apodoeia als Zaiaban dar NaebdrfloUicbkait bimsgafDgt, Ut. X, 19, -
17: Bellona ai bodla nobia Tictonam dais, aet ego tibi aedem vo?eo.
Nun ist allerdings ein solches Missverständniss erkl&rlich* Die Partikel
ast hatte einen langen Tudtetiscblaf (Jord. S. 307) geschlafen. Plantos
braucht yst durchaus nicht; vor Cicero's Zeitalter ist es seit jenem frü-
hesten Auftreten img:ebriii]chlicli ; »und so stehen wir, sagt Jord. S. 298,
?or der merkwürdigen Thatsüche, dass ast Dach einem Zwischenraum von
drei Jahrhunderten wie aus einer Versenkung wieder auftaucht.« Fragen
wir, wer dasselbe wieder eingeführt hat, so sprechen alle Indicien dafür,
dase Cicero dies in einer Zeit gethan bat, wo er eifrige Studien des Alfc-
lataiaa trieb. Cicero begann seine Bücher de Legiboe etwa um 52 t. Chr.
auszuarbeiten; er hatte das GefQbl, als ob ast in den XII Tafeln Condi*
tioMlparlikai aai, dabar wandata er dasselbe mehrfacb ala aolcba in aaiasn»
fsn ihni. aalbat formolirtan legaa an; de logg. III, a» 10: aanatna daerata
rata annta. aat potaataa par maiorva piohibaa^« parsaripta aarvanlo;
nd ni, 4» 11: aat qnid torbaasitiir in a^ndo, frana anotoria aato; a. Joid.
8. 800. Dann wiadar araebian aat dam CIcaro aia adTsiaatifa Fartikal*
gana ftbnUcb dem at, z. B. de lagg« H, 8, 19: aat oUa, proptar qnaa datur
bomini ascensns in caelnm, Mentem • . . Fidattfaanunqno landnm dalnbm
sonto, nec uUa Titiornm. Jordan hat vortrefflicb nachgewiesen (8. 299),
das« Cicerü , ganz im Unterschied von den Phaenomona, die aus Ärat
fibertragenen Prognostica nicht als adulescentnlns gedichtet hat, Bonderu
in viel vorgerückteren Jahren, und zwar sehr watirscheinlicber Weise eben
in dem Jahre, in welchem er seine Schrift de Legibus begann. Hiermit
steht es trefflich in Uebereinstimmung, dags in der Prognostica das von
den Bcheintodten wieder erweckte ast vorkommt, und zwar in Bedeutung
von at: Ast aotem tenui cum candet lumine Phatne ()Mzn^, Aratos, Bios.
160), Cifi. ad. Orelli IV, 2, 1861, p. 1036. An diesem poetischen Wieder-
belebangavarsnche (Jord. 800) fand Horas Freada nnd schuf sein (Epod.
16, 84) anargiaeb böbnendes ast ego vicissim risero nnd Abnliebe Wen»
doagan in dan Satiran. Virgil bat in den firObaran Diobtnngan keinen
Qabraneb von diaaar altartliOmlicban Kanbait gamacbt; erst in dar Aenala
Hnafaaint aa «)a regaliniBsigsr 2iarratb dar episcban Sprache,« Jordan
8. 800. VargU arblicbta darin ein Mittal, dar Bado WOrda an mlaiban«
Jordan babt aa ala ebarakteriatisch Ar dcare'a atUistiscba Bsstraboagan
hemr, daas er diasa Baraicbarnng sainea Spracbapparata niebt dam un-
10»
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sehrMkt •ntnthrn (Jord. 8. S14 m4 8. 998 inü).
Aeholiche, nicht minder fiBinsinnipro nnd lehrreif he Beobaehtanfren
hat Jordan über die Partikel e<iuidem ausgeführt, S. ;h4 fgg, Dai
ältere Latein kennt noch nicht die beechrftnkende Bezieh iinja^ dieser ans
e und qoidem componirten Partikel, die eben ein verstärktes quidem ist,
aof die (»r«te Person. Bei PUutii« )>t 'lies .iciitlich erkennbar z. B. (s.
Jdrd. S. :!;!-n Mi!, ft^^ ■ •» lofudissiiTinin scnein | iit<|iip ^^i|iii'1oni jm'I plane
edoctom in nutricatti Vetieno. Terenz, dessen Sprache die Tendeoien
«tot aristokratischen Scipionenkreises wiederspiegett, hat schon mnseqoent
die Einschr&nkQng Mf die erste Persos durchgeführt (Jord. S. 326 and
S35 extr.) Jordan vermathet mit gromm Schein, dass die Ursache dieser
■idi illmiUch fatlMltenden Vereiigmiig dee Oebrtochs mn« doppeUi
fiWMtD Mi: «ntoiit dU Wirknng der* b«i d«D Bömm 00 Miebten Al-
lümtUm, dl» in ogo imd «qQidtni witg^ und siraitm di« Blneohriokirag
' dti Q^braoehs dt8 PinonilpiionoiiMii im arittolnmtiicber «erdendm Litm,
«ad Min BfMtti doroh dM weniger grell firbende eqnidem. Jord. 8. 886.
Cicero biMobt eqnldeai aoeh eaeeehlieeslleh in Terbindong mit der ereln
Fereon, aber auch diesen scb on so verengten Gebranch hat er noch w^ler
eingeschränkt dadnrch, dass er das Wort nur in familiärer Rede, nicht
in öffentlicher sich gestattet. Diesem mehr nnd mehr um sich greifenden
Purismus gegenüber zeigen sich andere Schriftsteller vorurtbeilsfreier und
weitherziger. Varro de r. r. 1, 1 (s. Jord. S. 3211 bat e*iiiidem noch
in der alterthömlichen AnwenduiiL' al-^ ein*"' d«»r PrädikHlshe^tiaimung in-
härir»MiihM\ Pf^'-tikel : e'|n;ilpm inTiii:rie-;ihiles mihi vidfntur. inijiiit Agrins.
Sallust nimmt eine gar eigentbümliche Stellung ein, indem er in Catilina
und Jngortha equidem nar in den eingelegten Reden , nicht in der er-
a&hlenden Darstellung (Jord. S. 322). gehraacht and iwar meietens in
der Alleren Syntax der Freiheit von Beiiehnng lor ersten Peieon, t. B.
Cat 59, 16": qnare Tannra eqnidem boe oonsilia« est Cai 58, 4: seit»
equidem. In den Hietorien, findet eieb der nielit cieeroniMbe Oebraneb
eebon gani und gar nicht mehr, was Jordan 8. 887 poet med. gewiM
Tkibtig nnd Mbr oharakterietiech dem Mlbet einem SaUnel nle|it gan
wmetdharen BlnSuM dM CiMronieehen Stile snMhreibi Einen Mhf be-
merhenewerthen Beweie daf8r, daM eqnidem in der Uteren, an daa Pri-
dicat gebundenen Bedentnng ttote ein eharabterietlsehM Idiom der Volke-
epraehe geblieben ist, hat Jordan 8. 825 mit groi^sem Scharftinn aM
Apnieios erbracht Wihrend in den l'hilosophischen Schriften Apuleios
eqnidem in Verbindung mit der ersten Person . gebraucht , bat er in dem
li' f[uui der Metamorphosen, die eine volksthflmlichere Redeweise zur Schau
tragen sollten, eine Fülle von Stuctureu dos altt'rtlifnnlicben Typus anru-
brintren i^pwiisst. t. B. 3, 27: qnod accuratp rr»rollis roseis equideui re-
centibuB tuerat ornatum. Jordan sagt 8. 325: »Einen handgreiflicheren
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Uwä Joniao.
345
Beweis dafdr« dass Apuleius bis io6 Kleinste biiMia in Miatm Roman
4l6n Volkston caebgeahmt hat, giebt es wolil niohtc
So bat anofa in diMtm Warke Jordan aieh ala Moiatar gaia%iy dar
di« Idaanweli daa antikan £&marüiania in aainan Gaiai nnd GamAtii wia
dar OOttarliaUing Pygmalion an arwackan nnd an baaaalan watand, dar
aain gnniaa Sinnan nnd Dankan in diaaan .fintkaadan Strom antikar Gai-
ataaarbait aiagotaocht balta. Indaaaan ar war kaiaaawaga trota diaaaa
bawandruQgswördigon Eifara in dar Aoskanfung der Zaii ain dam prak-
tiaebfn Iiaban abgawandtar Mohrter; im Gegentbeii, ibm biAbte das
Leben friecb ond freudig durch das warme Geffihl tOr alle edlen uud
herrlichen Güter des Knieiidadeins. Kr trug einen Uel gegrüudettin Siim
für Freundscbatt in sieb, der gern die Brücke von Herz zu Herz Bcblug,
und der die geknüpften Bande treu festhielt durch den Lauf der sich
wandelnden, wechselmittu Jahre, fcseiue Schätze des Wi^^sens wareu ibui
kein todter Besitz, sondern durch ununterbrucheae Mittbeiluug Huchte er
auch die Freunde in den Kreis seiner Interessen zu ziehen, durch gegen-
seitiges Nehmen und Geben die Sache und die Fersöniichkeit zu fördern.
So wuchs ibm im Lauf der Jahre die Zahl der Freunde mehr und mehr*
nicht allein im deutschen Vaterlandes sondern aneb jenseits der Alpen, wo
ibm durch seine wiederboltaa Baaacba Bom und das luatitnt mit dem Kreiaa
dar Frannda ala ain awaitao Heim aieh ancbiowan hatte. Die ftuaaemi
Daten diaiaa innerlieh ao reiehen Lebena laaaao aieh in Küna soBamman-
ittaen. Jordan wnrda^ nachdem er Ungera Zeit ala Fri?atdoeent an der
Berliner Uni?eraitU mit Erfolg tb&tig gewaaeu war, eine ordentUehe Pro*
feaaur dar elaaaiaehen Philologie an Königabeig im Jahre 1867 flbertragan.
Auf diaaem Arbeitefeld bat er 19 Jahre mit voller Hingebvng nnd mit
ausgiebigster Bethätigung seines her?orragendeii Lehrtalents gewirkt. Wer
mit 80 lebend igeiii lauei em Feuer die Werke des Alterthums ergriff, uiusste
wohl die lernbegierige Jugtud ujit sich fortziehen und entzünden. Zahl-
reiche Schüler haben als Lehrer und Scbriftateller die befruchU'udeii An-
regungen Jordans ins Leben hinuus^btragen und sie alle wiesun voll ^Vänno
und Dankbarkeit von den an Geist und Inhalt so reichhaltigen Vurlragen
ihres Meisters zu erzählen. Jordan hat besonders die Namen dreier seiner
Schüler als ihm nahe stehender in seinen Arbeiten erwähnt: E. KiObnert»
Frana Schmidt, H. Becker.
Sine Natur, wie die Jordan'a, die daa ganze Leben mit so viel Wärme^
Freudigkeit and trenem Gemfith ergriff» war geachaffen, auch ein Familien«
glftek im engeren Kreiaa an begrOnden nnd an pflegen. Jordan ?ermfthlte
eich bald naeh aeiner Vereetaong nach Königabeig mit der aweiten Toohter
Anna dea groeaen Meiatera, welcher Philologie und Geachiohtaforsohung
in fruflbtbringendem Bunde vereinigte, J. 6. Droyaen. Der Beaiti einea
ao freondlicben Daheims, in welchem anob daß GlQck heranblOhender
Kinder nicht fehlte, und der dem eoböoen Herkommen KOnigabeiga ent-
sprechende herzliche Verkehr in den Kreisen der Familien collegialischer
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S46 B«ih JordML
IVMttde Behmadtto dk tfQSMtQodwi Jordans und ihm inMr «Mir
mntB Nooe jene Frische «Ad fiftstisitäi der Arbeitokrmfl» fM Wileher Mia«
ia diflkiir Feig« iiek aieiMnier^riilMiden SeMpfengia mmgn. Der
BiiM leeMe ihn ^OAllla nd Kiiil«« «Mm la ben^
Haihiiiir, m ve iogtr •In «b4 Ito «nderi über AiMIm dnlirt hL
Die BeMebe ia Berlia, dis tage FraoadeeliaflibOalalit nil so vielea
dert «aHiadea nad «irkiadea ansgeteMmelM Yertrilini der WiMaeehafl
Mbnehlile eeiae BtaMa aatalerbfoelMB. Kae lebr bohi Aaerkeaanng^
nnd ein Beweis der allferoetnen HookeeMtinng seiner Lefstnngen auf
dem Oebiet der AHerthuinsforechang' ward ihm im Jahre 1879 dadurch
lu Theil, dass Jordan gemeinsam imi Kranz HQcheler aus Bonn im Namen
der deutlichen Universitäten abgesandt wurde, um dem iDStituto Ärcheo-
lo^ico in Korn zu seinem SOjährigen Bestehen die Glöckwflosche der
deuteeben Gelohrtenwelt m überbringen. So war Jordan s Leben trotz
der Knapjiheit der ihm zugemessenen Jahr© ein niiendlich reiches und
fraclitbareSt gelebt in Arbeit, in Treue, fQr die edelsten nnd reinsten
Ziele. Und der echOnsle Krdenlohn dieses Sliabens ist ihn ia der aia
erI5Bchendea Liebe and Freundschaft derjenigen in Tbeil geworden, di«
ihm im Leben nahe geeliaden haben. Wie tief die UaifenMU, an welcher
er wirkte» eeiaea Verlail empihad» darea legta die eeUaea Worte der-
Briaatnag aa den SatMklaleaea Zeugaiie ah» welche an Oraha geeprocbaa
aad Ihm ali Sebeldegrtae aaohgeraliBa worden find, üad weaa nae der
Mhe Jihe Abbrach tiaee io blfthendea Lebeae als ein naerforeehlicher Halb-
mUiw «nebalnl, so trtelel doch die Tmoerndea die IMe Zaimleht^ daee
eben dieeer Balhechlaü der ewigea Liebe, der den Flreoade ee viele
herrliche Geben auf Erden yerliehen hatte, ihn nnn ?on den irdischen
Aufgaben und Pflichten zu höheren, grösseren abgerufen bat; »aus lauter
Liebe habe Ich dich sa Mir gezogen.«
VmeiekiUs der Sekriftoi JtrliB^g.
Qnaestionom Catonianamm capita doo, Berel. 1866. Inaag. Dissertation.
Ka den Brochetiekin dee Oito; Jahrbb. Ar chue. PhHelogie, Bd. ts
(185«), 8. 884.
Uebar die Apophtbegnen aad Beatenien dee Cato; Bbela. Mas* Bd« 14
(1869), B. 961.
X. OiKtoais pfMter libram de ra roetica quae «xtaat^ Upe. 1868.
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teiptoiM taialoriM Aqgintit «M. H. Jorte €l F^aoc ^jweilMrdt
BaroL 1804-
D» ?kii «rbit Bamat; Nnm ÜMMrit deU* Inatttiito ArchtoL Ltp«. 1869
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YairtR «nd dit Lanii »nf «iatn Pompejan. WaDdgemildi. Wisakalmiiiia*
progranuD, Barl. 1866.
Zur Xrittk das Sallastias; Hermes I, (1866), S. 229.
SaUnati Catilina, Jugurtha, Historiaruin reliquiae ed. Jordan, Beroi. 1866.
Zor Topographie voji Uom] Hermes II (1867), S. 77 u. S. 407.
Der Capitoliiusche Plan der SUdt Kum, Monatsberichte der Köiiigl. Aka-
demie der Wissonsch., Berlin, 1867.
lieber die Kaiserpaläste in Rom; Vortrag, Berlin, 1868.
NoTae quaestiones topographicae, Königsberg", 1868, Universitätsschrift.
Pe Suasoriis ad Caeaarem seoem de republica commentatio, Berolini, 1868.
Ueber daa Bach: Origo gentia RomaDaa; Hernes III, 1869, S. 889.
Zorn Decret des Aamilios Paalloa; Hermes III, 1869, S. 468«
Zur B(^mischeD Topographia: Hannaa IV, 1870, 8. 828.
Da YatlaaBia Sallnati Hiatoriamm libri in raliqaüa, Hannaa (1871)« as97.
ITebar BOniaeha Aoahliigaeehildar; ArehAoIogiacba Zaitoog 1871, 8. 66.
Topograpbie dar 8tadt Born im Altarthom, Band II; Barlin 1871.
Dar Briaf daa Q. Catalaa da Conaolatti auo; Hannaa YI (1873), 8. 88«
Dia Binlaitoag su Ciearo^a Bmtus; Hermaa YI (1878), 8. 198.
Zu daö Baden dea 0. Oracehos; Hermes YI (1872), S. 494.
Das templum deae Syriae in Rom; Hermes VI (1872), S. 314.
De Genii et Eponae picturis Pompeianis nuper detectis; Annali, Rom, 1872.
Die Eesoltate der Au^grübungen auf dem Forum zu Rom im Jahre 1872;
Hermes VII, 1873, S. 261.
Ausdrücke des Bauernlateins; Hermes VII, 1873, 8. 198 Q. 8. 867.
Steinmetzzeichen; Hermes Vtl, 1873, S. 482.
Grammatische und Anti^uariache Bedenken (curia, qairitis); Hermes VXII
(1874) S. 217.
Zq Lateinischen Proeaikani; Hermes VIII (1874) 8. 76«
Forma nrbis Romae regioonm XIV, Berel. 1874.
Der Tempel daa di?na Jnliaa; Harmea IX, (1876), 8. 848.
Bar Ladna Aemiliaa; Hermaa IX (1876), 8. 416.
, Dia naaatan Braebainangen aof dam Gabiato dar BOmlacban Topegrapbia;
Bnraian*B Jabiaabaricbta, Barlin, 1876 , 8. 771.
8Mnnati8alabaii; Harmea X (1878), 8. 186 n. 8. 481.
SaltaatI (3atilhia, Jagortba, Hiilorianim raliqniaa itanim recognoTit Jordan;
Berel. 1876.
Oeseryazioni siil tempio di Oiove Capitolioo, lettera al Sig. (^?. Lanciani;
Aunali, Borna 1876.
Die Invectiyae des Sallost ood Cicero; Hermes XI (1876), S* 305.
Navale nnd l^avalia; Hermes XI (1876), S. 122.
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248
D« A«mkpit FMiiii V«i«ni JoTMqoe «mtw qcIiiw; m« OoimiMHiIrtwm
pbilologae in luworaiD Tbeod. Hommteiiit Barol. 1077» M6.
Topographie der Stadt Rom im Alteithom, Band I, Attli. 1. Btrlta, 1898.
Ydlinwchte Bemerkunjren (zu Frontiiiu8 de aquis, die Ode deä Horaz 4. 6
»doiiaieiii paierfis« ; Iiuschrifteii auf Gemälden von Pompeü; Simo-
uides über die Weiber); üermee XIV, (1879), 8. 270.
Miscellen (quam multa, zum Arvallied, de Vatictiiia Saliosü achedU);
Hernea XIV, (1879), a 688.
Bericbl Aber di« nrnten Brecheiiiaiigeii (seit 1876) inf dem Gebiete der
BOmiseben Topograpbie: Bonian'e JabreBbericfate, Berlin 1878*
Kritische Beiir&ge zur Oeechichte der LateinischeD Sprache; Berlin» 1879.
Sprachgeschichtliche BetrachtutjL'^<n ; Hermes XV. 1880, S. 1.
Die l'araba8e im Curculio des Piüutus; Hermes XV (1880), S. 116.
VorläufiKeH zu Theognis: Hermes XV (1880), 8. 524.
^achtiaglitheä lu dem Briefe der Cornelia (xraccborum ; Hermes XV (1860),
S. 580.
Quaestiunes ortbograpbicae Latioae No. 1—3; Hermes XV (1880), S. 537.
II tabulano Cepitolino, discorso prononaiato DeU* adunanza eoleuie dell'
Inetiteto Ii 22. Aprlle 1881; Annali, Borna, 1881, p. 60.
Capitol, Forum, Saera via in Bom; Vortiige in Hamburg gehalten;
Berlin 1881.
Qoaestione« orthographicae Latioae No. 4, 5; Hermes XVI, (1881), S. 47.
Komische MytholoKie von Preller; dritte Auflage vuu H. Jordan; B<iüd i,
Berl. 1881; Band II, Berl. 1882.
Das Bauttsche Gesetz; in Bez/enhergers Beiträgen 1881.
Faiiskisches; Hermes XVI, (1881), S. 610.
Altlateioische Inechrift aoa Born (Dvenoe^inacbrift); Hermes XVI (1881^
S. 225.
üeber den Vaüeanue 816 dee Tbeognis; Hermee XVI (1881), & 607.
Qnaeetionee ortbograpbicae Laiintfe, No. 6; Begimonti, 1888; Universi-
t&taecbrift.
Vindiciae eermonia Latini antiquissimi; Begimonti» 1882; ÜniTenitUa-
acbrift.
Quaeetionee ümbricae com appendicula praetermisaorom; Begimanti, 1883;
U n i vers itatsschrift
Bericht über dio neusten Erscheinnngeu (seit 187 id) aui uem Uebiete der
Römischen Topographie; BuraiaB'a Jahresberichte, 1883, S. 461.
H. Jordan und E. Fabriciua: Memoria auifieeiri del .foro Romano; Annali»
Borna, 1883, p. 24.
liareyaa auf dem Forum in Born; Berlin « 1888.
De formae orbie Bomae fragmento novo diepotatio; Feetanbrift inm Jnbi-
l&om von B. Lepeioa im Anftnge dee ArebAologteelMii Inatltala;
Born, 1888.
Dig'itized l3)BfiMl§
Heuri Jurdau. - Jaii&uu Sörgei.
249
^mbolae ad biätoriam reli^iouuDi lUlicaruto; Re^iaiooti, 1883; Uuivar»
bit UBschrift; (de uomiue Piuitbei; de titiüo Deco aedis ApoUiDie
Püuipeianae).
Ob&ervationes Eotnanae subsicivae; BegÜDOoti, 1883; Universität8äohrif(>
Taiia Voloettte coii inecri^iooe Latina arcaica; Annali, Rornfti 1884.
Quaestiooes arcbaeioie; fiegimonlit 1884; Umreniiäteecbrift.
D«r Tempel d«r Teste, die TeBtaliDDen nad ihr Heue; ans »HialorMie
ond PhUdogkehe AelriUse, Festgabe an Emst Cortiaa sun 2. Sep-
tember 1884.C
Statea Vatieami di Semene Seoeo illeetrata; Anuali, Borna, 1885, p. 106.
Qoaestiones Ennianae, Regimonti, 1886; üniver8tt&ts«chiiM.
Qoaestiones Theugnideae, Kegimonti, 1885; üniversifcätsschdft.
Sjoibolae ad bistoriam religionum Italicarom alterae; Begimonti, 1885;
Universitätsscbrift.
Topographie der 8feadt Bom im Alterthnme, Band I» Abtbeilung 2; Berlin,
1685.
Äaaleeta epigraphica Latina; Begimoati, 1886; üniveraitätaaebrifi
Die Tempel der Vesta und das Hans der Yestalinnen, mit Anfnabmen n.
Zeichnungen von F. 0. Scbnlse vnd E. Eicbler; Berlin, 1886; IX
ond 85, mit XIII Tafeln.
Bonn. Eduard Labbert.
Johann Sörgel,
geb. den 9. April lä30, geat. den 20. December 188ö.
Am 23. Deeember 1885 trug man in Erlangen die irdische HflUe
eines Mannes zu Grabe, dessen überraschend kommendes Siechtum und
Hinscheiden von seinen vielen I l üundun m gelehrten und politiscbeu Kiv>i-
860 mit schinü! zHcheni Bedauern vernommen ward.
Johann bürge! war aU Öobn eines Büttuermeisters in Engelthal bei
Hersbrock io Mittelfranken am 9. April 1830 geboren. Durch seine vor-
irefflicbeo Geistesanlagen hatte der Knabe, der die Schule seines Heimat-
ortes beeocbte, die Animerksamkeit des dortigen Geistlichen erregt, der
die Eltern desselben ]60 bestimmen wnfste, den Sohn studieren ta lassen
und der ihm auch den erste» lateinischen Unterriehl erteilte. Von dem
. damsligen Bektor des Nflrnberger Gymnasiums» K. L. Both» in die tweite
Masse der Lateioschule aofge&omsMn» durchlief .Sörgel als tflchtiger SehO-
Itr das Qymnasium unter dem Kacbfolger Boths« £* W. Fabri, und nach
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250
dMM friiniitigein Tod (184ft) üoter d«ai Btktomt» Lochntrt, mlv
dtn er 1849 »Mritrtt. Auf d«r üaivtnM* Britten widmete er neb
mit d«m ibn «igiiiM tamifer am SMimi d«r Mmlwihw Phüologie.
HkrwarMi mf Mine AMbUdmig B«d«rl«i> md taendin HigaUbfteb
von tMpiÜMdtlMi BMilii; Dir BmfiMnvg im UMmm iirdaM
•r m auch, dafli «r aach yollaaitltn SMIn rad waMwiMdM« Bnr
DM (iSftS) alt Mtw ai dai nootoavMolM telitaft laob Draadan Im»
Drei Jahre blieb er in dieaer Stellung, Mi ar ItM ak AanalMl naab
Speyer an das dortige (iyiniiasiiim gerufen wurde. Aber eebon ka folgaa*
dem Jabr wurde er alä Studien lohrer am Gymnasium zu Erlangen ange-
stellt wirkte in dieser EigeoBcbaft bis zu seiuer Beförderung zqid
(lymnasialprofepsor in Hof, welche am 1. Oktober 1868 erfolgte. Nur
ein .lahr blieb er für diesmal daaelbet; aber dieses Jahr wnrde ein folg-en-
reicbes für seinen Lebensgang. Das rege Interesse, das er während semes
Aafenibaltes in Erlangen an den poitieehen Angelegenheiten des engeren
and Walteren Vaterlandes oabm« and die rednerisch gewandte Vertretung
seiner politischen Anechaoongen verschafften ihm das Mandat als Abga-
ordneter des Wahlkreises Hof in dia bayeriaebe Abgeordnetaa-Kamoier.
MitgUad dar daaaligan bayariaeben Porticbrittapartai widoiata ar aieb in
vollatar HiagabiiDg dar aauan Tbfttigkait oad aaebta ibra Grandattaa oad
Strabangaa mit dar gauwn Labbafkigkait aainar Kator in Wort oad 8olüif&
la farbrailaD and aar Oaltang to bringen. Im Jabr» 16e9 war aa aacb,
wo ar in Tbaraaa von BOobar, Toabtar dea Srlanger GymnaaialprofMNiB
Dr. von Bfidcer, eine Lebensgefährtin fbnd, dia ibm dnreh alla Wocbmi-
f&Ue seines reichbewegten Lebens hindorch mildernd and barabigaad»
vermittelnd und erg;inzend zur Seite &tand und ihm ein Familienglikk
bereitete, dessen Vuliwert er mit zunehmenden Jahren immer höher lo
scb&tzen wufste. Noch im nftmlichen Jahr wurde er auf seiu Ausucheo
an das Gjmnayiuni zu Erlangen versetzt. So angenehm ihm aber di«
Rüclikehr in die früheren liehpewordenen Verbältni?fie war, so liefs er
sich doch 1874 dur( h die Anregung eines Freundes und durch den Wunsch
an seinem Teil zur geistigen Wiadorgawinoung der Keichslande Klsafs-
Loibringen beizotragen, baatimmen, den bayerischen Staatadianat tu ver-
lassen ond als Proliasor oacb Mülbaosen im Obareleafs lu wandera*
Doch sein Wirken war dort nur ein sehr kurzes; er batta aiah die Ver*
biltniaaa idaalar gadacbt ala ar aia in Wirfciicbkeit fbnd; ar aah aia, dab
ar biar nicht am racbtn Orta war, ond diaaa Brkanntnia aowia dia BM*
^bt aaf MbM Familia varanlabla ibn bald, um aainan Wiaiaraintritt ia
dan bayariaaban Btaatadianat naebtnanaban, dar ihm «nab von Saitan dar
bayariaaban Bagiarong gawibrt wnrda. Safaon im Harbat iaY4 waria «
lam ProfBoaar am Gymnaalnm in Kamptan amannt. Dort vailabia er
aina aebloa Zait, viallaiabt dia adiOnata in aalnem Laban. Nobaa daa
nmÜiaban Vaibfthnissen sprachen ibn die an Naturschönheiten reiche Oe-
gand nnd die Weiae des dortigen Volkscharakters besonders au; aach fand
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Jdluulii SQvgil.
»
951
•r dcft «1110 Mb« fon ClMlniiiHigigviMMeMi, mit dentn tr mth in
Mntir politMer Thfttfigfceit ▼«rband.
Hd Min 18VY wvfd« er »vd Bektor des Gymninons in Hof lie-
fiMwt D»B TertimiMD, dM ihm durch dit Übertragung dieeet Amtes
Saldi wurde, irad die Atissicht sof den dsmii Tertrandenen erweiterten
Wirkungskreis erfOllten ihn mit freudiger Zuversicht, und er hat dieses
Vertrauen durch ebenso eifrige Arbeit an der Ausbildung der Gymnasial-
jagend als durch strenge Gewissenhaftigkeit in der Erfüllung eeiticr Obliegen-
heiten als Leiter eines Gymnasiums gerechtfertigt. Seine reiche Begabung,
seine ausgebreiteten Kenntnifeee, sein sicheres Wissen und Können befähig-
ten ihn zu ?ch?nen Erfolgen auf dem Gebiete des Unterrichts wie auf
wi SBen^cliaftlichem Gebiete. Gleichsam als wollte er nachholen, was er
Tersäamt hatte, and wie von der Vorahnung eines frOhseitigen AufhOreos
aeioer geistigen Wirkasmkeit ergriffen, verdoppelte er in den letsten I«ebeD8-
Jnlirstt eeine Anstrengungen, nm litterarisch liroehtbsr xu werden. Von
der poKtisehen Thitigkeit sog er sieh immsr mehr zurück; in den sp&rltch
SQgsmssseneo Brfaelongsstnnden weilte er am lieheten im F^inttienkreiBe
nnd bewihrts sieh in demselben als trsn besorgtsr Täter, der im Olflek
d«r Mnigen sein eigenes Ihnd. Doch dieses OlQek sollte er nicht lange
' genieleen: bei dem Manne von anseheinend nnverwastlicher Ktaft nnd
Qaaondheit seigten sieh sehon im Sommer 1884 die deotKchen Sporen
•iaes beginnenden Oehimleldens, dss anfhngs in memlelBnger Schlaflosig^
keit nnd heftigen Aufregungen sich kundgebend, einen rsechen serstOren*
den Verlauf nahm und ihn znr Niederlegung seines Amtes als Rektor
Dod Professor nötigte. Am 20. Dezember 1885 erlöste ihn in der Anstalt
8t. Gilgen bei T^ayreuth, wohin er gebracht worden, eine Lungenlähniung
von dem traurigen Zustande, der mit Gehirn - Paraljse verbunden so
sein pflegt.
Die Natnr des Leidens, das seinen Tod herbeiführte, dürfte 80
manche Zöge in seinem Naturell, welche Freunde und Collegen von ihm
binwegw&nschten , erklären, sofern man sich der Überzeugung nicht ver-
ecbliefst, dafs die Keime zu jenem Leiden längst in ihm gelegt waren
und sich frühzeitig bemerkbar machten, ohne dafs* man sie erkennen
konnte. Aufwallende Zornrnfttigkei^ and flberwallende Heftigkeit machten
ihn, besonders bei den jüngeren nnd zarteren Schfllern, sn sinem gefihrch*
tetan Lehrer nnd liefsen ihn in der Polemik gegen politiscbs odsr wissen-
ecbafllichs Gegner gar hftoflg das rechts Hafs überschreiten. Venn aber
nach Goethe der Yonng des Maanss nicht in gemftfeigter, sondsm in
gebAndigter Kraft beeteht, so hat Sörgel mcherlich nach diesem Yonng
gestrebt nnd gerungen, und je mehr ihm dies gelang, in desto hellerem
Lichte traten die Eigenschaften hervor, die seine kraftvolle Persanlichksit
iicb und wert, machten: Offenheit des Charakters, entgegenkommende Oe-
fülligkeit, opferwillige Hingabe an den Beruf, aufrichtige Liebe zur Schul-
jugendf jugendfriscbe Begeisterung für die human istischen Studien au den-
252 Johaiin burgeL •
Qjroioaäien, ernste und treue Mauuesliebe zu dem wiedererstandeDec o^a;-
•chtn Eeicb. — Einen warmen Nachruf hat J£arl Dietsch, Proi^Mr
an Gjmnasiuoi zu Hof, dem Dabingescbiedenen in den Biättero tdr btjer.
Gymaatialscbulw. XXII 346 ff. gewidmet, der am Schlufe dem Gedanken
▲mdrock gMft, «Ufii die bijrttitchen GjmoMimi an Söigil mam lioctti-
gabten Scbulimiiii vod «ineii 0ii«i|(iicli«ii ?ertr»ter ihiw Intemwa
Asliir AolriUMii in den •bemaligeD Blittom d«r Woebenaehitft im
bayeritelwB FortichriltspMtei, BMeuioatft in Faclmilichriftett tmä lA-
toratereden (darunter wichtig: »Wie ateht es mit der Überbärdang la
den b4*>bnöOii«ii Gyuuia«ien?€ Kede, geb. bei der Schlurst'eier des Gjb-
uaäiuuQS Hof am 8. Aua. 1883) liegtiii von Söigel foigtiiiat» bcüntteii vur:
De Tiberio et Gmo uracchis coiinuentiitioius pari. I. II. Iii. Er-
l«4iigen lobo. 66. 66 part. IV. Hot 18bV). — corubiiae, Gracciiurum m*-
Iiis, epistiiiarniii fiLmmeiita genuiua uon po&8e, Bi (■ bayer. Gymnasia:*
aohulw. Ul lOiü. 144ff. — Coruelia, Die Mutter der Graccben. £ib
römisches Frauenbild. Erlangen 1B6B. — Die gegenwärtig« Qjiniimh
bildung uU bMondem Berücksichtigung dM bajariadiaB GyauMiialmm
ll6rdiiiig«u 1679. — Dw baymohwi OjmiMM aonst iiod jctit MiK
bMondmr Bemhuttg auf pr. Georg Metgeis Sebrift: »Sdmlfalb Dr. Gnif
Gas|Mur Maigvr« nnd atiiig« ntuere Kkgeo ftber unier« OjniiiaMM. Bit
1878. — Jjdquui*« StaUung zum Cbriatentbum* KaaiptM 1676. — DeMtto*
niteb« StadieD I. IL Hof 1861. 1864. — DemoetbeMs, auagewiblle Mm
FQr den SchulKeOrauch erklärt. 1. Bdcho. Die drei olyntbiachen B<ia
und die i rj,te Uöiie gt*gen Phiiippos. Gotha 1888 (2. Aufl. 1886). 2. Bdckii-
Rede ubtM den Frieden. Zweite Hede ^ej^eu Pbilippoe. Uede über ait
Angeiegeuheiteu im Cbersooe^ Dritte üede g^eu Fbili^^pus. Gi^tU it»^
Erlangen. L M.
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Aotoioe-Emiie-Ernest Desjardios.
353
Antoine- Emile -Ernest Desjardins
nä le 30 Septembre 1623, mort la SSZ Octobre idÖ6.
Ernest Do^jArdins naqult k Koity^siir-OiM )• 80 6epte«il»re l82a.
n fit dft bonnw Stüdes wa ooU^ Saint Loni» «t an ooll^e Bonrbon k
Biris, iniB, r«^ lioenei^» il embrana la carrl^a da renfleignanaDi II
ragrattait Movant da nWir pas M dl^ta da l'Eaala Kannala Sni^anre,
«atta p^pinitoa da ]a phflologia at da la litt^ratora irndita an Franca.
Un^ k aas propres ressoofoes, ä nne 4poqne oü nos villes de provinre
n*^taient pas ponrvues de riches biblioth^ques, oü Tenseignement de noe
Facultes etait plug Utiuraire que ecientifiqiie, il ful, dans une tr^s larire
mesure, un atUodidacU et sa ciiriositö toujours en ^eil ne fut pas ernidpo
k r^poque de ses debuts. Ki» 1845 on le chargea d enseigner I hietoire
au coll^cr® d'Ans^ers; deux ans aprös, il etait envoy<^ an (!ol]^^^e d« Dijon
ofl il fit la connaiseance de Charles Tisaot, le fotur explorateur de 1 Afriqoe
romaine, qai venait d'acbever ses 4tudes ä Paris. De 1850 ä 1851, il
easeigna sacoaaaifamant aus lyc^es d'Alen^on et de M&con; mais d^jä il
ataitdonnä Jas prenves de goüta at d^aptitodes qai le daatinaiant k d'autraa
taifanz qae ceax da l'anaaignamaBt aaoaadatra. Una pranri^ miaaion an
Mia, doai il a'aaqnltta an 1862, lai pariilt d*4tndiar Paraia at lae roinaa
daV<16ia. La mftma ann^, il pnblia nn Alka de VJtaU» mw^ama, aü aa
i^dlait aa «dritabla voeation. Avac catta bonbamia modaata qni Inl a ft^it
tMit d'amia, Daajardina diaait da Ini-ntaia qn'il ^it mi g^ogreipke froui
fipigrapkie; c*a8t» an aflbt« la g^ograpbia biatortqua at la g^ograpbia com-
pir6a qai Vant attlr^ da pr^f^ranoa, anxqnallaa il a canaaarö aaa tra?attx
Im plos dorables, tandis que T^pigraphie latine, oü l*fniti^rent lee le^n«
de Leon Renier, fut surtout pour lui, cumme poiir Ch. Tissot, un instru-
menf de recherche an service des etiides ^^ogiapliiqueö. Mais Tepig-raphie
prnprement dite lui doit aussi beaocoup, et il n'est personne, apres Leon
Henier, qui ait plus contribn^ h en repandre le goüt en France, k en
^aire sentir la n^cesait^ dans toutes les branches de l'^raditioo.
II fnt ro(;a docteur ^ lattres en 1855 avec deux th^ses, Tana g6o*
grapbiqae, i'E§9m »ur la tüpttgraphU du Laüum^ Taatre 4pigraphiqne, de
taMt aUmmUmiü» II a rapria plna tard oe darntar anjat dana Tarticla
JOimmUtHi do DMbmiaiW dn AnUgmUa da M. Saglia. A paT^r da ca
■onant^ aaa pnbliaationa at eas Toyagaa aa anccbdant avac'nna Atonnanta
Ti|iiditd» Bl^va favari da Ldan Baniar, il faiaait partia da ca carcla da
manta qni ae groapaiant aatonr da Madama Oornn, la aoanr da lait da
l'tnpaiaor NapoKon, at dont lintlnanea a M trte granda aar la pbilo-
kgie at rarab^ologie da cd tampe. Da 1856 k 18Y1, il na re^ut paa
Borna de dix iniseions arch^ologiques, en Italie, en Egypte, en Provence,
Valachie et ea Bulgarie, k Vienne et ä Pesth. Son voyage eii Egypte
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U mit «n rapport a^ee Mariette, qai fit 4ib iui le coofident de bm tra-
iMT et w CMU d'ealrttonir atte Ini one correspondaiice pleioe d'mlMt
Btt Proftoe«, il tedU la auspsgaa de Hanoi« doal l*«pMilieB f«i
n dM naiilwn chapitras da aa GVdyrviplM la ^TMi nmmmt, Bm
ladüa fi an Balgaritt 0 pmliqaa to MS«, ncoaillit teaacaop dTia-
•eriptioM latiBM al grecqiMS, appiato^t la geogr&pUa «oMpatia du
boochM da Daaabi. 8m foyagea k Ykmu «I k Pitlli aanitf pov algit
la preparation d^nne Edition d^finitire de la Table de Fiotuifv el la
publication des rnonuments epi^raphiques da mosee Hon^rois. Maia cert
surtout pur S66 ui miSäiaos eQ Italie qu'il acquit des titres mcontestablefi
ä la reconnaissance du monde t^avatit. Ii a?ait coiinu Borghesi sur s^^u
rocher de SainUMann et aväit con^^u poar Iui um admiraiion eothousiagt«
qu'il ä soufeat exprimee dans 80d enseignemeot et dans ses Berits. Lorsqae
JtfapeMoD III, ^laird par de jadicieaz couaeüe, reaolut d'acquerir ies
pq^ra inddtta da Bongheai el de Cure paklier aoz frais de FEtal )m
eaatree Spanes da prinee de Npigraphie, oe fot Desjardiaa prdpaia
Im veiea 4 raideatiöa da eet atUa deoniBi L'MqauNiaB des papiaca Iii
coaelaa par lai m 16$^, an prti da SOOM fouei pi^da au biriiiMi
da rmaetoa dndii Savdlam da la owamMba da pabliaate to mmm
da Borghesi, desi a datait pteterd dHa prdddeol apili la noK ^Ld«
Seoier, U tatt tonte son aeti?itd ae eernee da Iravatl diffidla ei eompian
doDt la commisaion ätait chargöe. Oa sait que les ^preuves des oeimat
de Borghesi etaient eavoydes eu plugieurs exemplaires aux aavauU kih-
^aid, Italiens et allemandB qui a?aient accepte de les enrichir de remarqa^;
toui cet amas de papiers, chargeä de correeüooa, etait centrahs^e p^r
Desjardins qui, de concert a?ec Leon Renier, procedait k la redartjon
d^üoUiTe des uotea. En mdme temps, il ecrifait une biograplkie dt
Borgbeei et dressait la büUügnpbie da eea tvataaz» doat rdpaq^Ueaeil
dtiii tel qu'il dnt ee reodre eo Italia poar les rakaaftr. Sans pr^diai
des »dritM dniaento da L. B^ar» oa peol diia qoa al ka Mfta de
rinnwaM aetifitd da BorghMi eoiik a^iowd*M aataa las wmm 4a tM
In aafaatii il ritoda dei iattitatiaiia raiaiiBea a p« aa laoaim ua »
paltioo fdoeaöt, oM 4 Dt^udUe aorloal qoa la eeiiMe la dait n Ulk
la diafilla onfri^ra da eetfto pablicalioB OMgalfique giioa i la^MlIa lia
oeovree de Bongheii ne soot pae moins connaes qae soo doib.
En 1866, Desjardins a?ait ete nomme professeor d'bistoire au Ijcm
Bouaparte; en 1861, oa crua pour lui, ä TEcole Norraale Superieore. uae
chaire noOToUe pour Tenseignemeut de in geographie. Outre la geographifr
ancieone et moderne, il y profeesa Ihistoire aucieune de TOrient et 1^
institutiöiia romames. Pendant vingt-cinq ans il a forme des ^eneratiow
de jeunos maltres qui re^ureot de iui, avec lee Clements du savoir, le ged»
des recbercbes personnelles et la curiosit^ da r^rudition. A. partir de ISTi,
il enseigna Tdpigrapbie et lee aotiqoitde romaines ä l*Ecole pratique des
Haatee Ktodes; en 1882, U aapplda m maltre Uoa Baaiar dane ia efeani
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d'4pigmplm u GolMg» de FrMct ei en 1860 U loi enooMa comiiM pro-
lenenr litDlftlre, nomm^ ä raBMiimit^ dee eoffragee de llnttitoi L*Aoa>
dteie d«8 Inaeriptieiie Vaiaift en 18T5, en remplaoeiBeiii d*aii «atra
gdegimphe dittingo^, M. d*Aveiae. Depnis langlenpe, il dtait eonaie
«tteoh4 4 TAcadteie per la pnbUcatien da eompte-nodo de m edencit,
q«H sTttH ooiDDiaede en 1857..
De^ardine s did d*tme extreme f^eondiU: ooe bibliograpbie com-
p\h%e de ses livres, memoires ou aiticles comprendrait plus de irois cenU
nQmeros. Les siijets les plus divers Tont successivement attue, aana iui
faire perdre de ?ue les p^randes qoestimis auxquellea il a consacr^ ses tra-
?aQx les plus considerablGs. Son oeuvre capitalo, la Geographie hwtonqu«
^ admimstratwe de la Gaule romaine^ dont trois volumes ont paro de 1876
ä 1885, fut pr^par^e par une foule de memoires; le plus important, qoi
est ä lui seal un gros livre, la Geographie de la GatUe d'aprks la Table
de PetMimgm^ (1860), a coaronn^ par rAcad^mte des loscriptions. A ce
trmvail se rattache rddition uiache?4e de la Table de Peutinger (1869 et
•niv.)» oü le fac-simile de roriginal ei le oommentaire sont de pr^cieuaes
contribtllone k Tdtade de la gdegraphie aDtiqne. La Oiograpkia la
<^mtU eeia teminde par M. A. Longnon, qm pnbUera le -4* Tolnnie eon^
tinaot Tanaljee des ItindraireB; neue ne tafons li rddltum de la Ta^
tnow^n nn eeniiniiateiir. La gdographle doit encore k Deqardina, ootre
la Tttppgn'ppkU tkt LtHrnm (18M), les 88 certet de TAtlae de Bouinefe» na
•Mdit dm» tEgiBpU okuAmm u mod$rm (1880) el de BOmbrenx mdmoiree
4eiii noae ne dterona qne lei eaifanle: Vo^age ^BumoB h BHmdt»^ 1855,
eajet tratt^ ä.DOUTeao par Tauteor dans la Rews de Philologie^ 1878,
p. 144 — 175; Panne, les antiqaUcs , le Corrhge^ 185G; l<' Ptrou avant la
cmqueie^ 1858; les etnbouchurex du Danube ^ dans le ßuMtUiu lU la SuciSii
de Geographie d'aoüt ' 186V; Rhultats geogruphiques et archiologiqn^s dun
voy<tge dans la rhjion du. Jias-Danube^ dans la Rev. Archeol.^ avril 1868 (cf.
Bull. Soc. Glngr.^ föv.-mars 1H68); Vorgium d Vorganium^ in Ufr. ArcAiol.^
mai 1873; les onzc rigiona d Auguste, m Revue Misiorique^ 1876, 1, p. 184 — 202,
Charge de re?iser les ^preores de la Qiogirmpbie Umveretlle de M. Elisöo
Beoloe, U a enrichi ce grand oumge de eaTantee remarqoee qoi tdmoignent
de I'nnlferealitd de eea dmditien en naftlto de gdograpbie eadenne et
Medeme.
, Panni lee pnblieattons dptgmphiqoee de De^aidinit U tet oitor la
ihlic$ mtr Im mmmmmii dit mueie dt Doued (1878)» ka MommmU» ^pigreh
' fkifms dm nm»6$ naHmud kongroU (1878), lee cinq fiurdealee de Deeidtra^
Ai Oorpue ineer^pHanwm latimanim (1874—1878), et nn gtand nombre
dfitttielee et d'enaaia h la fi»ia dpigrapbiqnee, biatoriqaee et gdographlqnee:
£f rmmumnmd d$ QuMwf, in Sm/m de$ Qimiioit» kkioriquee^ 1«* jan?. 1887;
hearipaoim d$ V^Mkk et de Bvlgmie, in AmuUi delt JMUtdo^ 1868, y. 1—107
(ef. BidleUkio, 1889, p. 17—28); la eUende JZomelM de Bmaea^ In JB«r.
Archiol,, d^c. 1672; lUmarques giographiques ä propos de la canihre ä^m
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Ugat de PmmmUe in/hneute^ in Rev, ArekM.^ loftt-sept 1873. ie chff
d'oeuvre de Desjardins, au jujjement de L4on Renier; Un corps tU gavitJ
de vigi^jt tlam fandenn^ Rnme, memoire In n ia <eänc« annoelle des cioq
Acüd^mies 1© 25 OCtribro 1875: ^impiifM du mrpx de gnrde de la Vfl* a-
korte de^ Vtgitesy in Memoire^ d' l Arad. cAx In.^cr.^ 1876—77, p. ^6 — 'Z^h\
Lettre tw la IV* «ilve de Stace^ in Hev. de Philol.^ 1877, p. 7-24; Lm
tßhff^nrii, in BiMiothhque de VEcoU des Haute» Etitdes, fasc. XXXV, iBTg,
p. 51-86; Ii tndU dee Dimi ei U ttOie de Rofm ei dAugmeU, in Bm, A
FkiM^ p. 88—68; mmmmmeu 4m Ammm ds Ummü^ in JMriMi
monmmiül^ XL «IXLI <1878-1888); hanm MtOia»« db Av«^ m Mm.
Arth,, 1880, p. 86-98, 146—160, 801-817« «mml TipHi 8l eorrigip«
l'kQttardaM 18 iMMm Iii £bc«ltf ilt IMto^ A /M maiMTiü 1881;
Om «mi <f< Vmepmmr Omide^ i8 JZmp. MML, 1880, p. 50—87; Ii äm
de la BaeOiqm de 29hmee^ in Rm», Arek^ wbU 1881; Mimmv emr tmttvißÜMu
de Capto», in Comptes- Rendu» de TAmdimie des hucripHone, 29 ja in 18^S
(cf. BuHrfin de* antiqniiis a/ricaines^ 1884, p. 182-201), les 60 ce^vrwuä
d€ la Ihjinn JJT Augitsta^ in Cov yi, s -Rmdus de VArad., 1884, p. 100 — 1!7;
le diplome rniiifaire de Coptf,''\ *l;ins ]p meme recueil, lö84. p. 27H —
yfiUve.UeJi ohaerraiions sur Ugionft rorruime* ei leg ofßcicrn mf erKtur*, dans
les Miianges Grawt^ 1884, p, 671 — 679. Desjardins a encore ^rit piositora
notiees sur des eaebets in^its d'oculittüi romaias et commaniqn^ ä VAm»^
d^mie des (nseriptiona de nombrenx textes ^pigrapbiqoes d^co«n8rl8 m
Tuniei«. Ami intime de Charles Tissot, doal il contriboa i faire ippriiirr
U m^rite. II lal 4 rinttHiii lee m^iMiiti sar la Itar^teiiit Ti^HaM d
sur 1« Bigmda reifte psr Tiitot bq Maroe «t k Aibkm; ,Tic8*pp<w8wt
de l8 eommMon de Teniale, qne prteideH Tieeoi, il tnvraiO» k mmim
la p8blic8tl(m r^ell^ dee doeaneali qei affituiiettt 4 TAeadtoie ol aa
minlettre de llBetroelioB PabKqaei
En dehors de ees pnblications eeientiüqms, Deejardios a faii «0ort
pour rüpandre dans le graiid pnblic la oonnais&ance des znethodei el des
r^sultatfi TYOQveaux de la srience, en particulier de T^gyptologie et de
l'^picrraj)hie latine. A ces oeuvres de volRarisation , qui ont rendu de
reel8 servK'es, appartiennent ( nrneiHe hhu.rien (1862 1, intr^nieuse corop^-
raison entre la fiome devin^e par Corneille et celle que ia oritiqoe mo-
derne a fait connattre; le muele NapoUon III (1862), ätade aar la ed«
lection Campana; ke dSemtvertee de t Ägyptologie maderme^ io Bmme ,dm
Dmm'Mmdm do 16 aian 1874; Im Aidmmm eNpr^ im mMummiB ipigrm
phigme^ dans k nteie reoaeil» V d4o. 1874; k peife gtmhU ei la pmkm .
roffMliM, In Amm MUqm ei IMÜMm^ 11 «efeaibto 1876; Hwyi^dte ^
maiqeüU rcmnhm^ da&e le aidme reeaefl, 80 afril ]888| la ftorae «nBM«
d!» IMf , In BulUäSm de Io eoeiM mßitßk dm nvtMhein^ 1884. H aanH
faoile da gntmf oeMe Ufte 4*88 ti%8-gnMiid aenVio de eeailwaeei, arüatea
de jonrnamc et de reToee, ott Desjardine almalt 4 popnlarieer, sonn vaa-
forme spirituelle et familiäre, W» d^cou verleg de la ?eiUe et ie iimt de
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Antoiae-Emiie-Krüebt De^jardios.
257
ses propres travaui. Ses conf(^rences ont toujours obtenu uu grand succfes,
ä quelque pablic qu'il s'adresäät, parce qu il posBedait au plus haut degre les
dons da professeur et le seeret d'^veiller lattentioD en subordoonant les
qoastions de detail aux id^ea g^nerales qu'il d^veloppait a?ec aotorit^.
Cenx qni n'ont pas entendu les le^ ods de DeijardiDS, taut h TBcole
normale qQ*ä TBeole des Haotoe-Eiud^s, se feront toojonrs nne id^e in-
cömplite de son talent si soople et sl wii, C^talt «o professeur ad-
mirablel, le plos suggestif qall iD*ait 6t6 donn^ de conaattre et oelai qui
a peat-dtre exerc6 la plus fdconde infloence sar les jeones esprite qoi
recoutaieüt. II n'y a gu^re aiijourd'hui en France un 8eul arch^ologue de
trente ä quarante ans qm u ait ei6 l'elöve de Desjardiiis et qui oe lui doive
soit le sentiment de sa vucation, soit les element^i de ses preiniers travaux
personnels. La teiidance h la prolixite, qui est le defaut commun de tous ses
Berits, devenait une qualite dans 8on enseignement qü eile se transformait
en abondance et en clarte. Sans Jamals d^clamer, ü ne laissait pas Ii
Toccasion d'dtre Eloquent, et celui qoi ^rit ces ligoes a ^prouve une v^ri-
iable Emotion en rentendaDt eipoeer, poar la premi^re fois, l'histoire des
dftots de Hariette et la Tie sereine de Borgbesi ä Saint- Marin. II ne
a^parati polnt T^tode des bommes de celle des cboaes et 7iTifiait la scieoce
de Fantiquit^ par la biograpbie des antiquaires. H savait rendre attrajante
josqn'ä la g^ographie physiqiie et qaand W expliqnalt les atterripsements
du Rhöne et du Daiiube, dejouant les caiculs des lugcnieiirs, ces grands
fleuves devenaient comme des personues morales dans sa boucbe et daus
l'iiuagination de ses auditoure.
En 1880, la saiite f?i robuste de Desjardins subit de graves atteintes
dnes Sans doute ä des exc^s de travail. Comme il refusait de se condamncr
an repos, le mal ne cessa de faire des progr^s. Sa parole, jusqae-lä
d*QDe facilite merveilleuse, devint embarrass^ et penible. II n'en publia
pas moins le troisi^me folume de sa Giograpkie de la Cfaule^ dont les
imperfectioos ne s'expliqoent qne trop par les souffrances pbjsiqoes qni
pesaient sur Ini. n lutta pendant. six ans contre on affaiblissement qoi
n'^pargnait qne sa pnissante volonti. Huit jours avant de moorir, il aa-
aistait h la söance de rAcad^mie des Inscriptions. >I1 fhippa quelques-
uns de nos confreres , a dit M. Renan, par ses raisunnements Inmiiieux,
4mis d'uue vuix qui semblait & eteindre. II pi otestait par son courage
contre la fragilite de la destinee humaino; il donnait la preuve qu'iine
oeiivi-0 spriense s'accomplit par cet etre expuse a tant de causes de rume,
mais suporieur a toutes les doiaillauces par sa volonte et par son coeur.c
Les onvrages dorables de Desjardins ne seroot pas seols ä faire vivre sa
memoire: ses nombreux ^l^ves n'oublieront pas ce qn'il doivent k son
affeetaense aollicitnde poor la jennessst k ses cooseils et 4 ses le^ons.
Salomen Beinacb.
M«]croU>g6 1886. (IL) 17
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258
Lodolf Suphani.
Ludolf Stepliaiii,
g»b. dfia 99. Min 1816» ge>t den IL imii 1887.
Die reiche wtssenscbaftlicbe Thätigkeit, welche L. Stophaoi faal n«
Jahrzehnte hindurch in Russlaod entfaltete, hatte ihre Waneln in eines
sftcbBiscbeD Pfarrerbaose, einer eftcbsiacbeo FfirateDscbDle ond in der Vn-
Tersitftt so Leipzig. Er war geboren zu Bencba bei Leipsig am 29. Min
1816 nnd wurde sosanmen mit seinem jflogereo Bnider Eduard , «elcber
später ale Bflrgermeister von Leipzig und als Mitglied des dentscheo BiiclB^
tags eine benrorragende Stellung einnabm, ?o& seinem Vater, Ma^. Edori
Stephani, in allen Lehrfireg-enständen unterrichtet, bis er im 16. Lebensjahre
in der Fürstenschule zu (inuima Aufnahme fand.
liier nahmen sich bessonders der Rektor Weichert nnd der Prof^ior
Wunder liebevoll des ßtrebsnmen Jünglin^v« nr], der sich dem Studiuin d-?r
alten Klassiker mit grösstem I^'ifer hingab. Klopstocks and Schillers Dich-
tungen mit jugendlicher Begeisterung liebte, und Leasings Werke aämmt-
licb durcharbeitete* Auch mit Zeichnen beschäftigte er sich schon daaui!
gern, doch ganz ohne fremde Anleitung.
Zn Michaelis 1838 als reif sor UniTSrsit&t entlassen, widmete mA
Stephani drei Jahre in Leipzig ansscbliesslich dem Stadtom der Philokigit
Es forderte ihn M. Haupt, in dessen lateinische Gesellschaft er eertrsk,
Wacbsmuth, an dessen historischer Gesellschaft er sich betbeiligte, BtNÜnr
und W. Dindorf. dem er «eine Arbeiten Über Eoripides zur Dnrchsicht is
brinj^en iiiitglt, aber den tiefgreifendsten Einfluss übte auf iha Gotrtrif-:
iieiuiann, dessen wissenschuftliche Methode er sich aneignete nnd die r*"
unverbrüchlich auf emem anderen Gebiete mit bestem Erfolge anwendea
sollte.
Die Sommerferien 1839 nnd 1840 wurden zum Studium der Koost-
Sammlungen in Dresden und in Berlin benutzt, und nun erst, nachdem m
eine umfassende Keontniss der griechischen und romischen Litteratnr er-
worben hatte, wendete sieh Stephani mit voller Kraft der ArcbAelogie so.
Im Jahre 1839 hatte er in einer Gratnlationssehrift fftr 0. Hemmas
eine kritische Abhandlung über einige Stellen des Hippolytns des Semees
drucken lassen, 1841 wnrde er zum Doctor promovirt nnd im folge ndea
Jahre erschien die Schrift: Der Kampf zwischen Thesene nnd
Minotauros, eine kunstgeschichtliche Abhandlunfif, Leipzisr 1842 mit
10 Tafel», in welcher er die Strenge philologischer Kritik in tuuer archä«»-
logischen Untersuchung zur Anwenduuf? brachte.
Um für ein© in Aussicht genommene archäolosciscbe Heise dll^itig
gerüstet zu sein, besuchte Stephani die Kunstschule in Leipzig unü übte
sich dort eifrig im Zeicboen nach Modellen. Inzwischen hatte sich Pro*
. Lj 1^ uy Google
Ludolf StopluuDi.
259
feMor BmifbylM in Ailum an 6. Hermtmo gewaodet mit d«r Bitte am
Empfeblung eines Hiraelebreni fleir seinen Sobn. Hermann empfahl seinen
Scblller Stepbani, dieser nahm die Stelle fOr ein Jahr an and reiste zu
Ostern 1842 Ober Wien und Tiiesi nach Athen ab. Es erwuchs ihm,
wie er dankbar anerkannte, darans der Vortheil. sich zuerst mit der grie-
chischen Knnst vertraut zu marh^n, ehe er in Italien mit den Kunst-
eraeogüissen der gnechisch-römibchen Periode in Berübrang kam.
In Athen worde Stepl nni von Pmkesch von Oeten, von Boss und ülricbs
frenndlich aufgenommen und lernte fienien kennen. Seit Ostern 1843 lebte
er gans frei nor seinem Stnditim; ftber eine »Reise dnrcb einige Ge-
genden des nördlichen Griecbenlsndec erstattete ein 1848 in Leip-
aig erschienenes Buch Bericht Im Sommer ging Stephan! nach Kleinasien,
besnebte Smyraa, die Gegend von Troja, daranf Konstantinopel, ?on wo
ans er sich nach Born bepb. Zwei Winter blieb er daselbst, während
der Sommer des Jahres 1844 zu einer Beise nach Neapel, der von 1845
zn einer Rundreise durch Sicilien, wo ihm der Herzog Serradifalco freund-
lich entgegen kam. benutzt wurde.
In Rom verkehrte Stephani viel mit Künstlern; mit Preller und Hon-
zen machte er mehrfach AusflQge in die Umgegend, von Braun hielt er
sich znrflclr, nm in wiesensebaftlicben Dingen gana selbständig zu bleiben«
Drei Jahre hatte der Aufenthalt im SQden gedauert, da ferliefs Ste-
phani Rom, nm die Stftdte Oberitaliens, Florenz, Turin, Hailand, Verona,
Mantua, Venedig zu besuchen. Im Herbste 1845 traf er in München ein,
wo er mehrere Wochen in regem Verkehr mit Thiersch verweilte. Hier
erreichte ilm die vertrauliclje Mittheilung, dafs Graf üwaroff, Minister der
Volki-aufiiläi'ung- und Präsideiit d^r kaiserl. russisoiien Akademie der Wis-
senschaften, auf G. Heiujauiis EmpfehhmT ihn als Frofessor nach Dorpat
berufen wolle. In Leipzig bekam er zu Weihnachten die officielle Beru-
fung nach Dorpat mit AnwartacbaU auf eine Stelle an der Akademie zu
8L Peterabarg.
Nachdem sieb Stephani lu Ostern 1846 mit Frftoleia Gomelie von
Kodolitscb verbeiratbet hatte, reiste er nach Dorpat ab, um dort die or-
dentliche Professur der Beredsamkeit, der altklassiscben Philologie, der
Ästhetik und Geschichte der Kunst ansntreten. Vier Jahre hindurch musste
er. um den vielseitigen Anforderungen dieser Professur zu genügen — er
las Enc) klopädie der Philolo^no, Ober Geschichte der griechischen Kunst,
Epigraphik, Numismatik, erklärte Pindar, Pausanias, Tibull und andere
Schriftsteller, hatte zahlreiche Examioa abzuhalten und üniversiUtsschrif-
ten abzufassen, in denen er griechisrhe Inschriften behandelte — anfs
angestrengteste arbeiten, dennoch übernahm er noch ausserdem im Auf-
trage der Petersburger Akademie die Herausgabe von H. K. £. Köhlers
gesammelten Schriften, die von 1860 an in sechs B&nden erschienen.
In Dorpat wurde Stephan! 1847 ein Sohn geboren» doch fand derselbe
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LudoU StephanL
als Jfiogling im Jahre 1868, als ar baraits sein Schlttsaanam bd te
Bergakadamia i q Fretbarg ganaebt hatte, beim Baden eeinaii Tod.
Za Weihnaebteo 1850 siedelte StepbaDi ala ordanaicheo Mfti^ad 4ir
Akademie nach Petersburg Ober ood flbamabm xogleieh das Dirrt^tent
über das archäolo^igche Musenm der Akademie, welches er dnrcb g^lück-
liche Erwerbiiiigf fi bedeutend vergrössert«. Die neue Eremitage war eb^D
im Bau vollendet; 18'}! wurde Stephani mm Konservator für die klassi-
schen AltertLümer eruauut und hatte nun auf .lahif liuiius mit der Aof-
steiluni: der von verschiedenen leiten zusammeustrOmenden Kunstwerke,
ZQ deueu alljährlich die Funde aua SQdraBsiand, apäter ein irrosser IbiU
der Kampanaschen Sammlung kam, mit der Anlegung der Bibliothek oad
anderen Verwaltnogaarbeiten aoriel an tbnn, daaa wiasanechaftUdiaa Arbse
ten in grosserem Umfange nnmOgUcb war.
Dennoch erschien 1864 das im Aaftrage dsa Kaiaara herao^gagabaM
Prachtwerk Antiquit6a dn Boephore Cimm^rien, von welchem Sta>
phani Theil I 8. 1-9. 260-2tl, Tbeil II 8. 1-186. 148—389 gescbriebea
hatte. Von frrösster Bedeutung för Stephanie wissenschaftliche Thittg*
keit wurde seine nahe Beziebuii^^ zu dem künstsinni)?en Grafeu S. Strv
gauoCf, der in seinem Palais am Nevski- Prospekt eine wtrili volle Kuast-
sammluDg besass und als Präsident der archäologischeu Kommission Ober
die Ausgrabungen in Kusfiland und über deren wiseenschafUiche BobaDdlnag
zu bestimmen hatte.
Zu der Sammlung des Grafen gehört eine Bronzestatue dea ApaDir
welche mit der berühmten Bilda&ale des Apollo von BelTedera BQTerln»
bare Ähnlichkeit bat. Letstera war Ton alleo Gelehrtan im AjiacUa«
an eine falsche Erg&nznng als Darstellung des BogenaehOtsen ApoUo ge-
dentet worden. Stephan! widerlegte diese Ansicht als onrerainbar mit
der ganzen Körperhaltung, erkannt« in dem Beate dee Attribotaa in der
linken Hand der Bronze die Aegis nnd erschloss somit das richtige Ter-
^^t;indni8S eines hervorragenden Kunstwerks des AlLertbcms. Seme Ab-
handlung erschien unter dem Titel: Apollon Boedromios. Bronzesta-
tue im Besitz Sr. Erlaucht des Grafen Sergei Stroganoff. Mit vier Tafeio.
St. Petersburg 1860.
Seit jener Zeit blieb Stepbani in enger treuudschattiicher Beziehung
KU dem Grafen Stroganoff, welcher ihm die wissenschaftliche Bearbeitang
der in Rassland ausgegrabenen AlterthQmer übertrug und ihn dabei in jed«
Weise nnterstfitzte. Auch der Direktor der Eremitage Ga^^noff entlastete
ihn, soweit wie mOglicb, von Terwaltnngsgescfa&ften, am ihm Ar aeina
wissenschaftlichen Arbeiten f^ie Zeit su gewähren.
Unter diesen günstigen Verbiltniasen schrieb Stepbani die Com*
tes-rendns de la Commisston Imperiale arch^ologiqno fttr die
Jahre 1869 bis 1881, welche, da die Jahre 1870 und 1871, und 1818
und 1879 /u je eiuem Baude zuiuiiiuieugefasst sind, in e i n u u dz wau^ig
(^uartbäudeu vorliegen, als eiu stauueuswerUied Deukmal seiner Gelebr^
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IiQdoU Stepbani
261
mmkeit und teinw Fleusm. Zu jeilem ddr Bände geb9rt ein Atlae im
Folio von gewöhnlich sechs Tafeln. Die Herstellnng derselben , welche
oft bedeutende Schwierigkeiten bereitete, war Jahre hindurch der kuriöL-
ferti^en Hand T?. Piccard's anvertraut, später lieferte W. Glasen ausge-
zeichnete Photographien und Phntotypien.
Die Fülle der hier bekannt gemachten Kunstwerke, der Thongefässe und
Terrakotten, der Holzschnitzereien und Elfenbeinarbeiten, der SÜbergefasse
Dnd goldenen Scbmocksachen, der Inschriften, Mflnzen, Gemmen, Mannor-
bildsäulen ist aasserordenllicb gross. Nocb der leiste Compte-rendu brachte
mehrere schöne Silbersebslen aus dem 6. nnd 4. Jabrbondert mit feinen
Zeicbnnngen, die eine Nike nnd einen die Gbim&ra bekftmpfenden Belle-
ropbon darstellten. In dem Compi-rend. ftr 1878 worden griechische Ge»
webe ans sttdmssiscben Grftbem des fftnften, vierten nnd dritten Jabrbnn*
derts, Wollencrdpe, gobelinartige Gewebe and ein kleines 8tQek 8eiden-
zeog in vortiefflichen Abbildungen vorgelegt und damit eine Gattung antiker
Kiinsterzengnisse ans Licht jrezogen, die man für unwiederbringlich ver-
loren hielt. — Für die Kekunstynktion des Westgiebels des Parthenon war
die Publikation eines IH72 hv\ K'ertRch in einem Grabe gefundenen ijchönen
Tbongefasses, welches den Streit der Athene und des Poseidon um den
Besits Athens darstellt, von Wichtigkeit.
Ausser der Bereicherung des archftologis^en Materials ist es besonders
die methodische Bebandlong vieler Fragen, welche das b&nslicbe, gottes«
dienstliche, sociale oder kdnstierisebe Leben des klassiscben Altertbnms
betreffen, die den Comptee-rendns ihren dauernden Werth verleihen. Über-
all wird das gesammte, den alten Schriftstellern oder den Denkmfilem
entnommene Material wohlgeordnet dem Leser vorgelegt nnd ihm so die
eigne Prüfung der Beweisführung sehr erleichtert. Gar manche auf Va-
sengemälden dargestellte Geräthschaft, z. B. da* I hymiaterion, ist vun Ste-
phani /upist richtig erkannt, manche Kf^rperhaltung oder Thiitigkeit ge-
deutet worden, üeber die verschiedenen Wettkämpfe bei den Panathenaen
z. B. handelte er 1876, stellte 128 in Athen, auf Ehodos, in Nordafrtka, in
Itohen, in SQdrussland gefundene Preisampboren zusammen und bestimmte
die zeitlichen Orenien der Sitte, die Sieger mit Erttgen voll Olivenöl sa
beschenken.
Eine Reibe kleinerer AnfifttM liess Stepbani in den Mdlanges Ordco-
Bomains der Akademie Band I--I7 erscheinen. Zwei grosse Abband-
Inngen: »Der ansrnbende Herakles, ein Belief der Villa Albani^c
und »Nimbns nnd Strahlenkranz in den Werken der alten Knnst«
sind gedruckt in den Meujoires de TAcadcmie VI. s6r., sc. pol. et bist.
Tom. VIIT S. 251—540 u. Tom. IX S. 357 5uo. Im Jahre 18G9 erschien
das zweibändige Werk: Die Vü&eu-bammlung der Kaiserlichen
Eremitage. Mit 16 Steindrucktafeln. I. Th. 412 S. II. Th. 502 Smten;
1872 tDie Antiken-Sammlang so Pawlowsk. Mit &wei Kupfer-
taieln.
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262
Ludolf Stepbani.
Die berrliehe« bei Ntkopol am Ufer des Dojepr im Grabe einet Af-
thieehen Fflreten gefandeae Silbervaee, aaf der eia griechiecbar Kfiniller
dee Yierten Jahrhnaderis mit ToUenMer Technik and mit feiBater Beek*
aehtang des Stammeacharaktora die Skjtfaea mifc Pferdedrestnr beadiftftigt
dargestellt bat» wnrde 1878 beraoBge^eben oater dem Titel »Die Silber^
▼ftse Ton Nikopol in der Kaiserlichen Eremitafre, photograpbirt too K.
ßöttgtf, mit erlfiuterndem Text von L. Stepbani. Mit einem Atlas in Folio.«
In demselbeu Jahre erschienn »Das Grab der Demeter pnesterint
mit 8 Tafeln. Ebenfalls als besoii leres Werk erschien »Die Scblangen-
fötteriinj]^ derOrpbischen Mysterien, Silberschale im Besitze Seiner
Erlaucht des Grafen Grigori Sfcroganoff. Mit drei photographischeo Tafeln.
8t Petersburg 1873. Hier fand eich Gelegenheit über die Mjetanaa n
bandeln und ein interessantes Vaeengem&lde, anf welchem Hermes zwei aaa»
lladiacben Prieateni ihre Schriften abganoaimen, sie seibet arretiit bal nA
ao Dioayaca biaftbrti dorcb HerbaiaiehQag eiaer Stelle aas Plaftoa Bapablik
in erklftran. Aach werden hier SUberechalen griechiech-rtoiBdiar asd aea-
persiacber Arbeit, die an den Ufern der Welga ond weiter nOrdlieh aa dar
Eama im GonTemement Perm gefunden werden eind, snaammengaetailt
Die i uiide beweisen, dass gegen das Ende des klassischen Alterthums and
im Mittelalter ein lebhafter Handeibvtikebr von Konstantinopel aus und
über den Kaspischen See in die erwähnten nördlichen Gegenden bestiiöd.
Schweres häusliches Leid trübte seit 1870 das Leben des unormöd«
liehen Gelehrten. Nachdem er den Sohn durch einen jähen Tod verio;»
hatte, erkrankte die geliebte Tochter an einem Nenrenlaiden, daa Inli
aller ärztlichea Behandlung schlimmer and schlimmer wurde und niik
laagj&brigem, qaalTollem Krankenlager 188S den Tod herbeiführte, BieMr
Schlag nnd ein« icbwere Krankheit erschdpftea die Krifte Stepfaaiiia. &
ffthlte eein Ende herannahen. Im Hat 1687 sog er mit eeiner Frau nach
Pawlowsk, um die LaadlofI in geaiesaea. Hier befiel ihn ttoa Lnogea-
entzQndung, der er am 80. Mai (11. Jnni) dieses Jabrea erlag.
ßtephani hat für seine Thätigkeit viel Anerkennung trefuudcu. Er
wurde durch den Wiadiuiiiurdeü 2. Kl, durch den Stern des Stanislaus- nnd
Annenordens und durch den Orden des Weissen Adlers !uisgezeichn(»t und
1874 zum Geheimrath erii;irii)t. Er war nriJentiicnes Mitglied äpr t^oig-
lich Bäirischen, der Königlich Belgischen und Dänischen Akademie der
Wissenschaften, korrespondireodes Mitglied der Berliner Akademie, Ebrea-
mitglied der society for the promotion of bellenic studies in London, der Aka»
demie royale det Lincei ia Som nnd anderer gelehrter Geeellaabaftan.
Eine aeltane Qnnat dee Sobickaala hatte Stepbani aa eiaer Zait nach
Petersburg gefttbrt« wo eine Ibat nnerscbOpflicbe Polle antiknr Koaet»
werke daselbst insammenstrOmte, nnd es standen ihm die Mittel aar Ter*
f&gung, gegen fOnftaaeend dieser Eneagnisse dee AHertbams sa Terdifeat-
Hcben, darunter die herrlichsten Kunstwerke irnechischer Meisler m Gold,
Silber und Elfenbein, die auf uns gekommen sind. Aber zur Ausnuiaufig
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Ludolf ätepb&ni.
— Friedrich Auguüt Kckatein.
263
dieser ansnehmend gönsii^n Verbalinisse brachte er eine grosse Belesen-
beit io den alteD SchriftotoUern, umfassende Deokoi&lerkeDDtniss, eindrin-
genden Scharfsinii und tmermfldlichen Fleias mit Er war «ine Zierde der
Petersburger Akademie der Wiesenecbaften und hat die Knnetgeacbtchte
und die AKertfaumswiseeDScbafi durcb seine Poblikattonen und gelehrten
Forsehnngen in ungewöhnlichem Masse gel^rdert.
E. Scholle^
Friedrich August fiokstein,
geb. den 6. Mal 1810, fest den 15. NoTember 1885.
Friedrich August Ecksteiu ist am 6. Mai 1810 iu Hailea. S. geboren.
»Armer Leute Kind war ich nicht weich gebettet in meiner Jugend und
habe mit Entbehrungen zu kämpfen gehabt«, so erzählte er selbst. Der
Vater, ein Maurer seines Zeichens, der flbrigens 1806 mit in den Krieg
gesogen und lange Zeit als Qefiingener in Frankreich surflckgehalten
worden war, sorgte nach Krftften fftr seine Familie und scheint insbeson-
dere auch die frUb sich ankflndigende Bel&bigung des Schnee nicht Ter-
kannt sn haben, aber die Beschränktheit der Mittel liefe den Gedanken,
den geweckten Knaben eine höhere Schnle besuchen 2u lassen, Überhaupt
nicht anfkommen. Da griff das rauhe Schicksal ein und machte den
kaum achtjährigen Knaben zur Waise. »Was för viele ein Unglück ist,
der frühe Tod des Vaters, wurde zu meinem GlQck«, bekcinute er in spä-
teren Jahren, als er von der HJ^he des Alters ans dankerfüllt die wun-
derbaren Fügungen seines Lebens überblickiti. Der Verlassene bekam zo-
nächst auf Bitten der Mütter zu Ostern 1818 eine Freistelle in der zu den
Franckeschen Stiftungen gehörigen Waisenanstalt für Knaben, zwei Jahre
später wurde der »Orpfaanos ans der deutschen Schnlee in die Lateinische
Haoptschule aufgenommen und erhielt damit die denkbar günstigste Qe«
legenheit zur Entfaltung nnd Ausbildung seiner vielversprechenden Bega-
bung. Wir haben leider keinen tieferen Einblick in diese Zeit seines gei«
stigen Wachsens thon können; so ausgiebig nnd mitteilsam unser Eck*
stein sonst war, fiber diese Werdezeit hat er sich nie ausfBhrlicher ver-
breitet» Kam gelegentlich das Gespräch auf seine Lefaijabre, so hatte er
tohl henliche Worte des Dankes nnd der Anerkennung ftr die ehe-
maligen Lehr^ nnd enählte noch anafQhrlich Ton dem Betriebe des Unter-
richts in jener Zeit, aber nichts lag ihm ferner als beschauliche Selbstbe-
tiächtungen. Wie hätte der Unei niudliche , den der Wissensdurst und
•drang bis zu seinem letzten Athemzuge begleitete, über dessen Leben der
unausgesprocheue WaiiisiH Uch stand yripdaxm o akc r^oy/A ncS(x(TxnitBun-,
dazu Mdübc und Ruhe finden sollen I Genossen jener Jogeudtage erzählen uns
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264
Friedrieb Aagost Eckstein.
foii dem Irischen üod geweckten Knaben mit den freundlichen, aber ge-
dankenhell blitzenden Augen, der sich durch die Liebenswürdigkeit sei-
nes Wesens die daoernde Zuneigung seiner Mitscböler erworben and üdk
dorcb musterhaftes Verhalten, säubern Fleifa ond eDtgegrakommaidee Ifi-
taiiiw im Uaterriebte seinen Lehrern in gsnx besonderem Masse «mpfob-
len habe. In der knnen Zeit ?on Iftnf nnd einem halben Jahre doreblMf
er die Khuuen der Anstalt nnd warde ein kaom siebtebnjfthriger voa der
Sehole losgesprochen. Als vor sieben Jahren der giftniend« Absehlols
seiner Antstfaätigkeit, In der er ein halbes Jahrhundert gestanden hatte^
unwillkQrlicb den Blick auf die ersten Anfange einer so glücklieben und
bedeutsamen geistigen Entwicklung lenkte, da wurden von Freundeshand
aus dem Archiv der Lateinischen Hanptschule alle Bemerkungen nnd Ein-
träge, die auf den Jnbilar Bezug hatten verolTeuliK bt'). namentlich auch ^
das Reifezeugnis, welches seiner Aufführung, seinem Fioilse und sein^T'
Kenntnissen uueiugeschränktes Lob zollte und der Hoffnung Ausdruck gab,
dafs er einst das leisten werde, was man ?on seinen Kräften zu ervarten
berechtigt sei. »Er fand, heifst ee dort, in seiner überwiegenden Ne^
gong an der Wissenscbafti in seiner ungemeinen Fähigkeit nod erfieiüiehM
Fortediritte eine «irksame Anfmontening m einem wohlgeordneton, an-
haltenden nnd lobenswerten, alle Teile des Schnlnnterriehls mit Cwt
gleichem Eifer umfassenden Fleifse, den er in der Zeit seine« Hierasw I
bewiesen hat Seine sohrifUichen Arbeiten seichneten sich tot den m«- |
sten aus; das Studium der klassischen Schriftsteller hielt er für die tcw-
zügliciiste Gruiiülage der wissenschaftlichen Bildung und arbeitete in di»-
sem Fach mit vorzüglich gntem Erfolg; in allen Öbrigen Lektiuiieü «er-
diente er ebeuialU einen der erbtC'U Plätze, so dafs er vorzüglich gut vor-
bereitet die Universität bezieht. t Seine ausgesprochene Neigung und Be-
gabang fOhrte den ernstgerichteten Jfingling sofort in zielbewufistem Stre-
ben dem Studium der klassischen Philologie so; die Absicht, Thaolegis
an stndieren, die aof dem Beifeseognis aosgedrAckt ist, ist ihm nur m
seinem Bektor Diek untergeschoben worden, wie er selbst gelegenllieh
bemerkt: cum ego es schda latina abirem inter phttologiaa stadiosei
nomen professorus aegrs id tolit scholae rector et theologiam soa sposta
snbstttQÜ
Die Universität Halle übte damals durch eine Reihe glänzender Lehre:
eine i/anz besondere Anziehungskraft aus. In der theologischen Faknltitt
nahm nrben Wegscheider, Thilo nnd Gesenius der berühmte Kanzler
A. H. Nitmöyer trotz seiner hohen Jahre noch immpr eine herTnrragende
Stellung ein, namentlich auch als Leiter des pädagogischen Seminars, dag
er zu ganz besonderer Bedeutung erhoben hatte; unter den Philologeo
finden wir die achtunggebietenden Namen eines J. A. Jacobe, der eine SsÜ
1) Beitrige sn einem Titae cntrlealnm F. A. Edkateins nach MÜteftsaiP
ans dem AiddY der Ftackeschen Stiftnngsiu Halle. 1881.
Digitiztxi
Friedrieb August Eckstein.
265
lang mit Niemeyer zusammen am pädagogischen Seminare thätig war, nud
Eduard Meier, der ein namhafter Vertreter der Boeckhschen Richtang
einen Kreis tüchtiger Scbfller um eich sammelte; der jugendliche Bem<*
bardy war vor kurzem tod Berlin berufen worden. Weit aber Aber alle
ragte der geniale Carl Beisig, der grofse Scbfller Gottfried Hermanns, der
dorcb den Zauber seiner ganzen Perednlichkeit eine grofse Zahl tfiebtiger
Scbfller anzog nnd fesselte ond neben seinen geistsprfibenden Vorträgen
Tor allem dnrcb die so flberans beilsame Zncbt seiner Schnle, wie sie be-
sonders in der societas philologica zur Geltung kam, einen mafsereben-
den Eiijfluls auf alle, die ilim iiiihei traten, ausübte. Freilich ein Schüler
Reisigs im tieferen Sinne des Wortes ist nnser Eckstein ni(;lit gewesen,
er hatte erst zwei akadeuiibche Semester hinter sich, als der Meiöter jene
verhängnissvolle Kcise nach Italien antrat, von der er nicht zurückkehren
sollte, aher einen iriauch seines Geistes hat er doch verspürt und rühmte
es noch in späteren Jahren als eine besondere Gunst des Schicksals, dals
es ihm ?ergönnt gewesen war, bei Reisig Griechische Alterthümer, Aristo-
pfaanes ond Horas so hdren. Mit einem Eifer, den die Lehrer in den
sehmeichelhaftestsn Aosdrfieken bezeugten, besuchte er die philologischen
Yorkeimgen bei Jacobe^), Meier*), Bernhardy» Lange nnd Bsabe. Da*
neben gehörten noch der Pbüosopli Grober, der Historiker Pfaff nnd nach
seiner im Sommer 1829 vollzogenen Habilitation auch Friedrich Bitsehl
sn seinen Lehrern. Besonders regen Anteil nahm er auch an der Ton
Voigtei geleiteten historischen Oesellschaft, in welcher über brennende
Streitfragen der GeschichtswissenschatL ! iteiniscli disputiert wurde. Der
übereifrige scheint in der ersten Zeit btiues Aufenthaltes auf der Uni-
versität keine Vorlesniig vernachlässigt zu haben, die sich nur irgendwie
mit dem Kreise seiner Studien berührte, allmählich aber brach die von
der Latina mitgebraclite Vorliebe für das römische Altertum durch, und
diese Jugendliebe bat ihn dann getreu durchs Leben begleitet. Beson-
ders nachhaltige wissenschaftliche Anregung fand der empfangliche Stu-
dent auch in dem Ereise der Reisigschen Schüler, der sich ancb nach
des Meisters Tode, wesentlich durch Ritschl gehalten» sn den gewohnten
philologischen Übungen vereinigte. Hier trat er einer Anzahl gleichstre-
bender Genossen nfther wie Friedrich SehOne, Friedr. Hanow, Gosta? Eiess-
ling , Mor. Sejffert, E. W. F. Bflcbner, C. F. Bänke und Tor allen Friedr.
Bitsehl nnd legte den Grund zu den freundscbaftUcben Yerbindongen,
welche fflr das Leben vorgehalten haben. In den anregenden Verband-
1) Des trefflichen Mannes Verdienste und Eigcuait h it Eckstein beleuchtet
in der Schrift: Brevis de Joauuo Augusto Jacobsio piiüuiugü Ilaleosi narratio.
Balis 1840.
3) Auch diesem '^oineni l.ohrrr hat dv.r duiikbare Schüler voller ViotM ein
Denkmal errichtet in dem Programme des üaiüschen Waiseuhau^eä vom
Jahre 1866.
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266
Friedrich Aogoftt £oksteiit
loDgra diMM VtreiM hnd er, nachdem er eich schon »of der Sehnte eine
nngewOhnlicbe Gewandtheii im Gebrauche der lateinieehen Spraofae erwoi*
bea hatte« eine weitere, beeondera gOnattge Gelegenheit dieae aeine Be-
gabnng weiter anaanbilden« die aioh ap&ter an einer meieterlichen Beherr*
aehung der Sprache ao gläniend entlhltete, daaa aachverat&ndige Benr-
tbeiler wie Boeekb, Znmpt, Sejrtfort der Meinung waren, daaa ihm im
mflndlichen wie schriftlichen Qebraache des Lateinischen an Bewegliehkeii
und Leichtigkeit des AusdruL-keii, sowie au Elegüuz und Schärfe kein Zeit-
genofme gleichkondne ; in bezeichnendem Scherze pflegte mdu wuiii auch
sj>ätor üoch ?on Ecksteins lateiüiöcher Muttersprache zu reden. Die Rich-
tung awf rAmische Sprache und Litteratur kam natüriich auch in der
Rrgtüngsfrucht seiner Studien zur Erscheinung, deren Ausarbeitung ihn
schon auf der Universität beschäftigte: De Caio Corneiio Tacito dialogi
de oratoribus auctore.' Auf Grund dieser Arbeit erlangte er am 6. Okto-
ber 1831 die philo <:opbiache Doctor würde
Die Schule, die ihn anagebildet hatte» Terler den hoffnangavollen ehe»
maligen Zögling nicht aae den Angen, aondem verfolgte aeinen weiteiea
Gang mit beaonderer Teilnahme, nm ao mehri ala er» ein ftr alleaal
Ar daa Lehramt entechloaeen, durch Niemeyer ein eifrigee Mitglied dei
pädagogischen Seminars geworden war» einea Inatitatea, daa von aoiMf
Gründung an recht eigentlicb anch eine Pflegschnle von Lehrern der achola
latina war. Hier empfing er wohl noch die eraten Anregungen tn dta
eindringenden Studien auf dem Gebiete der Geschichte des gelehrten Unter-
richtes, die ilm bis ans Ende gefesseil haben. Bereits im Herbste 1829
fiind der Neunzelinjähiige Verwendung an der Lateinischen Hauptschule
als Ililfslehier für Geugraphie und Geschichte und wuruy dann nach VoD-
endun^r seiner Studien zu Ostern 1831 als scgcnanntrr roHaborator mit
der Anstalt dauernd verbunden, der er als der Pflegerin seiner Jugend
so viel verdankte f in der er die glücklichsten Jahre seiner £ntwickelaDg
verlebt hatte. Gleichzeitig wurde er Anfseber an der Pensionsanetalt nnd
ao Michaelia deaaelben Jafarea Anfaeher an der Waiaenanstalt In raachar
Folge wnrde nnn dem Lehrer, der in hingebender Thfttigkeit der ihm
tenren Schule allea an vergelten bemüht war, waa aie an ihm gethan
hatte - beneficiomm qnae acceperat adeo non oblitna eat, nt in gratia
com Halia tono aediboa Franckiania referenda maximam vitae partem coa-
aampeerit heifst ee in einer JobilAomaachrift — der Unterricht in den klaa«
sischen Sprachen nnd im Deutachen in den unteren und mittleren Klassen
übertragtn. bis er zu Ostern 1635 als Urdiuarius in die Prima einrückte.
In v< izüi^licher Weise mit dem Eüstzeug eines Lehrers und Philo-
logen ausgestattet, trat er in das Amt, voll Begeisterung für den ernsten
•) Im Druck erschien die Ahhandlun? in vcraudertcr Gestalt als wissen-
schaftÜcbn Beigabo /u dem Programm dor Lat«^ini!5chon HRnptschuie 1835 unter
dem Titel ; Prolcgomeua in Taciti qui vulgo terlur diaiogum de oratoribus.
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■
Friedrich Angnst fiekatein. 267
Beruf, in dem er seine Lebensaufgabe erbanni hatten und &nd schnell
den Weg sn den Herfen der ihm anTertranten Jngend, die ihrerseits
gleich erkannte, dalb der ünterricht und Verkehr mit ihr dem trefflichen
Lehrer eine Heriensfreode sei. Wie hätte das aoch anders sein sollen
gegenüber dem Manne, der sein Lebelanpr \ron der Überzeugung durchdrun-
gen war und bie luiuier geltend gemaclit hat, dafs das Beste, was der Lehrer
bieten könne, für die Jugend gerade genug sei. Magna debetur puero
reverentia' war allezeit ein Hauptsatz seines padHerogischen Glaiibens-
bekenntnissps. Dazu Hbte die glückliche Verbindung von Krust, Heiter-
keit DTid Wärme m seinem Wesen auf die Schüler eine ganz besondere
Anziehungskraft aus, die anschauliche Art seiner Darstellung, die spru-
delnde Lebendigkeit, Frische und Unmittelbarkeit, mit der der Lehrer,
auf dessen Lippen die IktBw salb, an reden wnfste, rissen die Jugend
mit sich fort nnd die Begeisternng fDr alles Bdle und Qrofse, die flberall
hervortrat, prigte sich tief in die Jugendlichen Herzen ein. Dabei war
er streng gegen die SAnmigen, sarkastisch gegen die Oberflftchlichen nnd
Selbstbewafstea, ermunterte die Stillen nnd spornte die Begabten an
durch die hohen Anforderungen, die er an sie stellte. Und wie verstand
er es mit der umfassenden Gelehrsamkeit, die er namentlich dnreb on-
ablässiges Studium des Alteitunis zu mehren nicht müde wurde, seinem
ÜDterrichte einen fesselnden Inhalt zu geben! Er war sich übrigens
dessen vollbc\\ Vir5?t, dafs es nicht eine eigenartige Methode, sondern seine
ganze Peisuiilichkeit sei, durch die or wirkte. Ich habe mich ^^ern herab-
gelassen, so erzählte er, um aiius in einer fafslichen und deutlichen
Weise beizubringen, die Aufmerksamkeit im Unterrichte rege zu erhalten
und immer von neuem zu schärfen und zu beleben, ich habe mir Anto-
rität verschafft und gewahrt, welche für das Walten und Wirken eines
Lehrers erforderlich ist, und diese Autorität beruht auf der Ehrfurcht^
welche ans dem Glanben an des Lehrers sittliche und wissenschaftliche
TUcbtlgkeit stammt/ Er wies mit gleicher Entschiedenheit den Irrtum
furQck, dafs der Lebrer durch finstere Mienen, Drohungen und Strafen
etwas ausrichten kdnne, wie den anderen, dalb man aus der Schule alle
Strenge Torbannen und das Lernen an einem schmeichelnden Spiel
machen könne. Die Liebe, so betonte er immer wieder, erreicht der
Lehrer am sichersten, wenn er selbst seine Schüler zuerst liebt; wohnt
diese Liehe in seinem Herzen, so tritt sie auch heraus in seinen Mienen
und in all' seinem Thun nnd selbst Stronsre und Strafe, ^vll sie uöthig
sind , erscheinen als Frucht der Liebe und ue? vateriiclieii Voiliingens
den, der gefehlt hat, zu bessern. Wir Lieben noch einem trelflicheu Schüler
Ecksteins aus jener Hallischen Zeit, Hermann Masius, das Wort, der aus
treuer Erinnernng den Eindruck, welchen der unvergleichliche Lebrer auf
die jugendlichen Gemöter machte, so wiedergiebt:^) »Hier nahm uns sogleich
1) Vergl Jahrbficber Mr Phil, und Pftdag. Bd. 133 (1686) S. 669 ff.
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268
Friedrkb Aagnit Eekttem.
I
die Frisch« wi ABaehMÜchMt midm Voiirsgs, ttin montm Witt» mm
woMwollMde Art, aber tnch die gleich treffliche Amwehl and Beätetici
poetischer ond rednerischer Beispiele ood seine AQl[Oflpfii]ig «d die Altse,
uoientHcb QoiDtiliui fttr ihn ein. Zogleicb gewtnti er bereits allgeoieiBes
Ansehen, um nicht zu sagen eine gewisge BerQhmtheit unter der ganzen
vielartigen SchÖlerhevAlkernng . die sich in den Räumen der Stiftungen |
vereinigt fand und 711 d»'r neben der WaisenanFtalt und der Lateioscbul« 1
aufh die Realschule eine nirlit cerinire 'Auhl stellte. Es war schon eine |
Lust, du- srhlatike destaU mit den freundlich klugen Augen nur zu sehen,
die klare. kl;ini:v<'llo J^timtpe nur zu hriren! Wenn er. selber fast noch
ein Jün^'liuL', im Betsaale zuwoilrn eine jener Ansprachen hielt, die gleich-
sam die Steile eines Hausgottesdiensteft vertraten, welche andächtige Span- ^
nnng» welche lautlose Stille I Wie freute man sich, wenn ihn an fräss
Sommemachmittagen dann nnd wann daa Amt traf einen der Schflkr-
coetas Spalieren in fthrenl Da ward gesungen nnd geeeherst; wer
ionnte, snohte seine Nfthe, nnd wer ihn etwa einen Dienst leialen dnrflik
wollte sich nicht wenig. Aber seine eigentliche Bedeutung als Lchrsr
ging nns doch erst in der Prima auf. Wir b((rten seine Vertrige über
deotscbe Litteratur, wir lapen mit ihm Ciceroe officien, Tacitns* Oermairii
und einieliio Domosthcnisclie Uedem Alles war anregend nnd belebend,
alles lichtvt.ll und nru. In dieser Aii hatte noch keiner der Lebrir
7.1T uns ^'osjin ( lion. Den ei^Tutlichen Höhepunkt aber bildeten die Horaz- |
stunden, ihnen \vd{ Osterwald in dem Wi-^mmigsgedichte seiner üeber-
setzung der Hornzi'^rhpn I/i<'iier ein schf>nes Denkmal gesetzt, dem ich
nichts hinzufügen möchte als das eine, dufs Eckfiteins congeniale Inter-
pretation sich in vollendeter Latioität bewegte . . . Wer ihn je gehört,
wird mir glauben, was ich hier ans fOnfiigj&b rigor Erinnerung bekeans:
dafe w>r oft mit bewunderndem fintsficken Uoschten, wenn er, wie •^
griffen von seinem Dichter oder Qeschicbteschreiber, snweilen mlnulsa*
lang in der Klaise anf* und niederschritt» während ihm die stolsen Pe-
rioden des Panegyricus berauschend von den Lippen flossenc. 80 hat
Eckstein ein halbes Jahrhundert hindurch die lernbegierige Jugend dureb
seinen latelniflcben Unterricht gefesselt nnd am Ende seiner Lebrsrbof"
bahn alle mr.v Erfahrungen und die Früchte der ausgedehnten Stadien, I
die sich at f die geschichtliche Entwickelung des Gegenstandes bezogen. ,
in der gelia tvoUen , von -taunenpwerter Kenntnis zpucenden Abhandlung
Ober den laff.inischen Uuletricht niedergelegt. Daneben hat er von An-
fani."- an den deutschrn Unterricht in oberen Klassen beTorzugt und in
gloiih wirkungsvoller Wei>(' seine Schüler beeintlufst. »Kein Zweifel, sagt
MasiuF, dafs hier wo es die Muttersprache, die reine, ewig schöne gait,
die ganze Folie seines Geistes und Gemütes ans Licht trat, sich dia
ganae Macht seines Wortes erprobte. Seine Charakteristiken einzelner
unserer Klassiker werden den ehemaligen HOrem unvergeliilich sein. D«d
Qrundton dieser Stunden, wie ftberhaupt alles seiner Lehratunden bildet»
I
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Friedcich Augiut £ckBteiii. 26d
eine wahrhaft sonnige Heiterkeit, in der sich zugleich die gaose GOte
seines Henens offenbarte. Es war die hilaritas et suaTitas, die Seelen-
freodigkeit, welche eo ferschiedeae Männer wie Johannee Storm und Jean
Paol gleicherweise als die Kardinalbedingong ftr alles Gedeihen in Zucht
und Unterricht gefordert haben.c
In Anerkennung seiner so erfolgreichen Tbätigkeit wurde dem Cd-
laborator angewöhnlich früh durch Verordnung vom l. Juni 1835 eine
Kullegensteliü ubuiLiageu, Uiichdem er'sowoiji uurch seinen bisheriuren
Unterricht als durch die Rechtlichkeit und Loyalität seiner Gesinnuh^
dazu vorzüglich qualificiert beluuden worden'. Gleichzeitit,^ wurde er ziiiü
Bibliotliekar der vereinigien Waisenhansbibliothek eriitHint. An Af;:ithon
Kieruejer, dem jüngsten Sohne des Kanzlers, der 1829 dem Vater als
Director der Franckescben Stiftungen gefolgt war, hatte £ck8teio einen
besonders wohlwollenden und einsichtigen Vorgesetzten, der in seinen
religiösen und pädagogischen Anschauungen ihm etwa gleich gerichtet,
seine Eigenart und Bedentang als Lehrer su wflrdigen wofote. Im Laufe
der Jahre wurden die Besiehungen der beiden Männer zu einander immer
innigere und die gegenseitige Wertech&tsung entwickelte sich zu einer
Freundschaft» welche erst durch den Tod abgebrochen worden ist
Eine erwtlnsohte Gelegenheit, den geschützten Lehrer nach Ver*
dienst tu heben und zn f&rdern und sich ihm enger zu verbinden, bot
sich für Niemeyer, der gleiclrzeitig Director des Piidagogiums war, als
Moritz Seyffert 1839 einem Kufe an das Gyuiuasiuui zu Brandenburg
fMlirte. 'Hauptsächlich wegen seines vielseitigen und gründlichen Wissens,
wegen der Sicherheit und Oewa mit iieit, womit er «ich der lateinischen
Sprache bediente, und wegen der lyrische und Lebendigkeit seines V'or-
traga' erschien Eckst-ein als der würdigste Nachfolger Seyffertö, und die
Wahl wurde von allen Freunden und Gönnern der Anstalt mit der leben-
digsten Freude aufgenommen. Aber seine Wirksamkeit an dieser Schule
sollte nicht von langer Daner sein. Als der Rektor der Latina, Diek,
im Jahre 1842 starb und es galt nach einem wflrdigen Nachfolger Um-
schau zu halten^ richteten sich alier Augen auf Eckstein, der nicht blols
in seiner Lehrth&tigkeit die reichsten Erfolge aufzuweisen und sich bei
seinen Amtsgenossen eine achtunggebietende Stellung erworben hatte,
sondern auch bereits aofserhalb der ßehole einen weitverbreiteten Ruf als
tüchtiger Gelehrter und glänzender Kedner genufs. So ungern ihn Nie-
meyer aus deui engeren amtlichen Verijalmisse scheiden sah, so zögerte
er doch keinen Augenblick, ihn als Rektor der Latina in Vorschlag zu
bringen und hatte die Freude, dafs seine Wahl die volle Hilliguug der
vorgesetzten Behörde fand. Am IG. April 1842 führte er den neuen
Rektor feierlich ein, der 'aus sehr angenehmen amtlichen Verhältnissen'
nun als Leiter zu der Anstalt zurflckkehrte, welcher er selb^^t seine Aus>
bildung verdankte und an der er bereits 10 Jahre laug als Lehrer ge-
wirkt hatte. Es kam durch seine zielbewufote und thatkräftige Amts-
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Fmdctak Aogut BokMn.
ffihrniifr tili frisebtr Zog in dM Leben der gtSMB Sehiile, der er uler
seiner mehr alt twaniigjllirigeii NgeneToUea Leitong ao recht eigeallMh
die Gepräge seinee Geietee aQ%edrtekt hat Nicht blofii die Aiifaiehte»
behdrde wflrdifirte gelegentlich ia einer beeoaderea Zoechrift den anage-
zeichneten Stand der Schnle in wissenschaftlkher nnd diseiplineller Hta-
eicht. sondern sein sirh iminpr mehr verbreitender Kuf trug dem tüchtigen
Kektor aurh wip«]prholt Antrage von auswärt.«* ein, welche ihn der Heimat
tn ♦'iitfüliroii drolitni. Von Gottfried Hermann und Moritz Hanpt em-
pfohlen, wiiriie er 1>515 von der .««jVl'^iFrhen Begiernng ff^r (\h< p'lr'oiLrie
Rektorat der Fürsiensrhule zo Meilsen ins Aii^e pcfalst, fast frieichzeitig
kUD ein »ehr rerlockender Ruf von Weimar, aber es gelang Niemejrers
werbender Liebe immer ohne eonderüche MQhe ihn, der durch alle Faaeni
eeinei Herxene und Lebene mit der Stätte seiner Jngendbildong ver-'
wachten war, so halten, data kam, dab ihm weitere Be(5rdernng inner-
halb der grofsen Aoetalt in eicherer Anaaicht an stehen schien. Das Coa*
directorat der Fraackeschen Stiftnqgen war nach Schmidts Tede nicht
wieder beeetft, sondern einstweilen mit dem Directorat verbnndtn
worden I und ee war Itein Geheimnis, dab Niemeyer bemflht war, den
Rektor der Latina in diese Stelle einrflokei) xn lassen; fn den nachge-
lassenen Briefen bezeiclinet er es nicht blofs als .seinen Herzenswunsch,
ßüiidern auch als eine Forderung der Gerechtigkeit, dafj» Ecksit^m als
Mitleiter der veremiL'ten An^^talteu aa seine Seite trete Aber es erhoben
fi'^h imiacr neue Scliwi<'f i^keiten, so oft Nienieyoi hei der Hegiernncr die
Beförderung Ecksteins drir«i) zusetzen siirhte; man fürchtete namentlich
den Knispruch der Hallischen theologischen Fakultät, die dem üerkommea
n;ich ihren £influfH bei Beppt/nng der Stelle geltend machte nnd nur
Theologen von Fach die Berechtigung, an der 8pitie der Anstalten sa
stehen y soerkannte. Trotz alledem drang Niemeyer endlich mit eeiaem
Vorschlage durch nnd Eckstsins Wahl anm Condireetor der Franckaadies
Stiftongen wurde nnter dem 2S. Jnni 1849 rem KOnig beetfttigi In der
Doppelatellong als Mitglied des Dirsctertnms und Rektor der Latin« bat
er dann bis tum Herbete dee Jahres 186g in einer glücklichen, ihn eelbet
bochbefriedigenden nnd in seltener Weiee erfolg- nnd segensreichen Wirk*
samkeit gestanden.
Die Leitung einer so grofsen AiksUit, die Krle*ligung der zahlreichen
Vcrwnlti?n?«geffhAfte, die ihre K.igenart mit sich brachte, und die persön-
liche Leliithätiu'keit an der Scinile stellten ungewühnliche Anforderungen
an die Kraft eines Maimefs, ni>or die eanz wunderbare Leistungsfähigkeit
Eckstein!« zeigte sich von Anfang an gleichzeitig noch auf den trer-
schiedensten Intere^^rrMrebieien des wissenschaftlichen, bQigerliohen, poli-
tiscbeo Qud religiOeen Lebens. Die Thätigkeit des Lehrers wurde immer
von neuem angeregt und befruchtet durch die Arbeit dee Gelehrten. Mit
der gr(^f8ten Gewissenhaftigkeit Terfolgte er nicht mr die wissenschsll-
liehen Fragen, die in unmittelbarer Beaiehung s« den von ihm erteiltan
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Friedrieh August Eckstdo.
271
Unfeerriebie skndeo, sondern begleiieto aUe Eracbeiomigen auf dem Ge-
biete der klassischen Philologie mit anao^gflsetster Teilnahme, so dafs er
sieh, QDterstQtst von einem glftnienden Gedächtnis, eine wunderbare Viel»
aeitigkeit des Wissens aneignete. In seiner litterarischen Th&tigkeit aber
trat die zfinftige Philologie allmfthlich mehr snrflck. Ein Blick anf die
boMehtliche Ansahl seiner wissenschaftlichen Arbeiten nnd die Hannig-
Isltigkeit der Aufgaben, die darin zu Tage tritt, zei^t, dafs er nicht Ton
Tornherein auf die plaiiniarsiige Kili^Jiguiig bf-stiininter wissensciiaftlicher
Fragen gerichtet war; er war so zu sagen ein wisseuäcliaftlicher Gelepen-
heitsschriftsteller und folgte mit der erstaunlichen BewpfluhktiL des
Geistes, die ihm bin in das späte Alter blieb, den Anregungen, üie sich
oncresuchl boten; dout.lich aber tritt von vornherein die Richtuns: auf Go-
lebrtengeschichte und die historische Kutwickelnng des Unterrichts hervor,
nnd auf diesem Gebiete bewährte er erfolgreich den bei ihm in be-
sonderer Weise ausgeprägten historischen Sinn, der stets auf die Vorseit
sorflcksugehen liebte, dort die Fäden der Gegenwart anknflpfte und von
da ans das Verst&ndnis des Bestehenden tn erschliefsen bemflht war.
Die Freude an historischen Studien kam während der Hallischen Zeit in
herrorragendem Mafee auch der Geschichte seiner Vaterstadt nnd ihrer
Umgebung sn gute. Eine Geschichte des Spitals S. Cyriaci machte den
Anfeng, es folgte ein Aufsatz Aber die Salfeldschen Bochdrnckereien in
Halle, sodann eine leider unvollendet gebliebene Chronik der Stadt Halle
h'.b Fortsetzung der Drejhauptschen Boschreibung des Saalkreises , eine
äul^frst trelebrte Abhandlung über die Prediger an der St. Moritzkirehe,
eiu'.lich Beiträge zur Geschichte der Hallisrhen Schulen, insonderheit der
Franckeschen Stiftungen. In den Kreis dieser Studien gehört auch die
kritische Bearbeitung der Chronica montis sereni, des Petersbergs bei
Halle, die ihm als eifrigen Mitglieds des Thüringisch - Sächsischen
Altertumsvereins übertragen worden war. Hier ist aucli l^r Ort seiner
Wirksamkeit als langjähriger Bedactenr des patriotischen Wochenblattes»
nachberigen Hallischen Tageblattes sn gedenken. Diese auf den ersten
Blick befremdliche Nebenbeschäftigung erklärt sich daraus, dafs disse Zei-
tung, die damals durch ihre grofse Verbreitung in Halle von erheblichem
Einflösse war, ?on jeher in enger Bedohang so den Stiftungen gestanden
bat, irren wir nicht, ist ihre BegrQndung sogar anf A. H. Francke selbst
zurückzuführen, üeberdies entwickelte der Rastlose eine rege Thätigkeit
io Vereinen und Gesellschaften aller Art und war ein stets bereiter und
immer gern t^ehOrter Festredner, der mit der zündenden Kratt seines
Wortes zu wirken verstand. Ganz besonders wandte er sich auch der
Freimaurerlotre und ihren Interessen zu; er war lange Zeit hindurch
Meister vom Stuhl, und es wurde ihm in spateren Jaliren mit Kücksiclit
auf seine maurerischen Verdienste ein besonderer Ehrenplatz in dieser
grolsen Gemeinschaft eingeräumt £s konnte nicht ausbleiben, dals ein
Mann Yon so ?ielseitiger Begabong, der, ein gefeierter Leiirer der Jugend
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272 FiiedHch Aogntt Eekitelii.
nsd Leitar «iner mnlui^icheii Aoitelt, noch Mi fuid, sei» htewi
fOr die Stadt nach den vorschiedeiiaten Bicbtangen bin sa batiiitisiB,
aebr frflh die allgemeine Aufinerkaanikeit aeiner MitbUrger io benoBdiM
Grade erregte, und es darf uns nleht wonder nebmen, dafs ibm im Lanfii
der Zeit Khrenüniter aller Art, auch von der politisclieo uhä kirchlichea
Gemeinde iiberti a^'en wurden, schien doch mit der Häufung der Arbeit
seine Spannkraft immer noch zu wachsen. So kam es auch, daU d«f
Redegewandte und Vielerfahrene, nachdem er bereits IsiH als atelWer-
treieoder Abgeordneter der Stadt Halle »zür Versammlung f&r Verm*
barnng der Preufeit^cben Verfassung« gewählt worden war, im Jahre 18^
ala Vertreter dea Manafeldiaeben Seekretaea in die sweite pmifaiectw Kam-
mer geacbiekt wurde* Als Zeiehen eine« beaondaren Yertraaena und «lü-
reicbenden Anaebena mnfate ea aneb gelten, daib er von deo Lehrar-
kollegieo der Gymnaaien in der Provini Saebaen ala Vertreter nidi Barfia
abgeordnet worde so den Verhandinngen der LandeeaohnlkonfmM ttb«
die Reorganisation der höheren Schulen, die im April and Mai dea
Jahres 1849 uherehalten wurden und, beiiaulig bemerkl, in keiner Wei*€
für die Entwickelung des höheren Unterriehtswesens in Prenfsen maf-
gebend geworden sind. Vielleicht hintr os iiiii diesem Aulcnihalt^ Ji
Berlin zusammen, dass unser Freund im Juni desselben Jahres um sei»
Geneigtheit, die Leitung einer grösseren Aostalt zu übernehmen, w«kk
der Berliner Magistrat na«b den VoracblAgen dea Stadtaebnlrath Sebabi
plante, befragt werde.
Je bereitwilliger Eckateina Bedentong in engeren und in weiteren Mr
Ben gewfirdigt worde, deato mehr Aofaeben erregte ea, als ihm pldtdieb a»*
tena der vorgesetaten Behörde Halt gebeten worden ala er im Begriffe war, ia
dem euraos honoron der Franekeaeben Stiftungen ana Bndiiel an gelangen.
Im Jahre 1851 war Niemeycr gesUtrben und hatte nach der rechtlich Uud
zustehenden Befugnis in seinem letzten Willen %n seinem Nachfolger in
der Direct^^rgtelle Eckstein in Vorschlag gebracht; allein der Minister fon
Ranmer weigerte sich entschieden, die dem König vorbehaltene Be*tätigan2
des Designierten einzuholen, da Friedrich Wilhelm IV., der immer ein
sonderea Interesse für die Haliiaobe Scholstiftung an den Tag gelagt hatte,
infolge verschiedener ihm xogekommener Kachriobten^) der Meinnag war,
die Anatalt aei, 'wenn nicht im Verfall, ao doch weit von ihrem ürapninge
abgewichen*. Schon bei den Verbandlongen Uber Eckateina EraeoiMag
znm Coodirector, die sieb lange bingeaogen hatten, war ea dentiidi henaa*
^) Eine ausführliche Darstellun?i des Sachverhaltes ist in dem für die
Kenntnis der preufsischen Scliulverbältnisse äufserst wichtigen und auch an sich
hcdeulcndon Buche von L. W^iese, Lebenserinnerungen und AmtserfahruDgec.
Borlin bei Wiegandt nnä Grieben. 2 Aufl. 188iv Bd I, S 167 u ff. ent-
hiltf n, auf die hier zur Ergiinsung und weiteren Aafkl&nuig der obigen Mit*
tei langen Ter wiesen sein mag.
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27$
g«keten, daas der Regiemng Ecksteins Teilnahme an der obersten Leito^f
DameDtlich wegen seines freieren Standpunktes in religiöser Beziehiuif
nicht unbedeoklich enehian. Nicht als ob er in beaondera «nflftlJigir
Weise eineD Freisinn xur Sehao getragen bitte, der mit seiner amtlicben
Stellong schwer TereiDbar war; aber er war mit dem Halliscben Bationa-
Usmns gross geworden und die Franckescben Stiftnngen waren von Hie-
meyer, dem Vater ond dem Sohne im Sinne dieser Bichtnng beeinfluast
nnd geleitet worden, nnd gerade diesen Geist wollte man bannen; es soUle
der Geist des po8tii?en evangelischen Cbristentum^ in Franckes Stiftongen
wieder lebendig und in der Anffas^rnng des Erziehungswerkes, in der
Handhabung der Zucht und der Behandlung des Unterrichts wirksam
gemacht werden. In einer Zuschrift des Ministers vom 1. December 1852
heifst es: »Die Frsnckeschen Stiftungen zu Halle haben von Au laug an
mit der theologischon Fakultät in entrer Verbindung gestan ien. Die Di-
rektion der AnFtnltfn war fast ohne Unterbrechung Mitgliedern dieser
Fakultät übertragen und alle übrigen Einrichtungen bekunden die be-
stimmte Absiebt des Stifters, den christlichen und evangelisch -kirch-
lichen Charakter der Anstalten in ihrem ganzen Organismus in be-
stimmter Ausprägong hervortreten zn lassen. Es ist die Pflicht der Be-
hörde diese Btiftungsmäfsige Stellung der Anstalt zo befestigen, zu schützen
nnd, so weit es nötig ist, sie nen zo belehen. So gern ich die Verdienste,
welche Ew. Wohlgeboren sich durch langjfthrige, einsichtige Amtsftkhrong -
um die Stiftungen erworben haben, anerkenne» mofe ich in Hinblick anf
die eben angedentete Aufgabe doch Anstand nehmen, Ihre Bestfttignng
als Director der Franckescben Stiftnngen hei des Königs Majestit an be-
antragen. Ew. Wohlgeboren können hieraus nicht die Folgerung sieben,
die vorgesetste Behörde habe Ihnen ihr Vertrauen entzogen. Der Bern^
um den es sich jetzt handelt, ist wesentlich verschieden von der Ihnen
bisher zugewiesenen Stellung. In dieser werden Sie auch ferner mit
Nutzen und dem Beifall der Behörde wirken können. Bei Bestätigung
des Directors der Stiftungen treten jedoch andere Erwägungen uuab weis-
lich hervor. Dafs Neigung und studiiiiu bie überwiegend zur Erfassung
der philülogischen Seite des Unterrichts hingeführt, dagegen eniiernter
gehalten haben von emcr Bphandlung der Erziehungsaufgabe, wie sie
dem durch den Charakter der Stiftungen bedingten theologischen Stand-
punkte entspricht, werden Ew. Wohlgeboren nicht in Abrede stellen.
Unter diesen ümständen sehe ich es als eine Pflicht an, ?oo dem mir
instebenden Becbte Gebrauch zn machen nnd die von dem verstorbenen
Director Dr. Ag. Kiemeyer getroffene Wahl seines Nachfolgers absn«
lehnen und dagegen Sr. Majest&t dem König einen Msnn in Vorschlag an
bringen, welcher nach meiner üeberzeu gong die fOr die oberste Leitung
der Franckescben Stiftangen nnerl&fslichea Eigenschaften in sich Tereinigt,
aufser den sonstigen Erfordernissen namentlich theologische Bildung in
dem erforderlichen HaJlse besitztc Wäre die ursprflngliche Absicht des
Ntknloi» ISM. n. 18
S74
Friedrich August l!<ckstem.
Königs, etwas wie eiuen protestantischeD Abt' an die Spitze der Stif-
tonpen zq stellen, oder Aoch die des Ministers, der auf alle Fälle einen
Theologen, keinen Schulmann wQnacbte, aosgefOhrt worden, so wäre die
Zorficksetzung fOr Eckstein weniger kränkend gewesen, allein der Decer-
nent dea Ministeriunia, Geh. Rat Wiese, drang scbliefalich mit seiner An-
eicfat dnrch, dafs ein Schalmann ine Ange gefafel werden mftRee. DaDi
diee von seinem Standpunkte ans das einiig richtige war, läf^t sich frei-
lich nicht beatretten, denn es galt eine Anstalt sn Qbersehen nnd each-
verstindig tu leiten, die nicht weniger eis nenn Scholen der ? erscbieden-
eten Art mit einer Zahl Ton mehr nie 8000 Schfllern ond Aber 100 Lehrern
nrnfaliten. 'Mir schien, schreibt Wiese, nnnmgänglicb notwendig, dafs
die evangelische Gesinnung nnd theologische Bildung, welche an leitender
Stelle erforderlich war, nicht ohtu' eine im pf;ikti8chen Lehramt bewährte
päda)tr<'^nsche F.insicht und Krtuhrung sei.' Die Wahl fiel bekanntlich auf
den Director de^ 1 1 .üu:«).-!.^» hen Gymnasiums in Rerün. Dr. Kramer, der
bis zum Jahre 1H7S an der Si>itze der Anstalten ^(estanden hat. Dals
dieser Ansjjang^ der Sache eine dauernde Verstimmung, ja eine gewisse
Verbitterung, die wohl iniionderheit der neue Vorgesetzte empfinden mochte,
bei Ecltetein snrQckliefs, ist nur zu begreiflich, iß einem erspriefslichen
Zusammenwirken von Director und Condirector ist es auch im Laufe der
Jahre nicht gekommen. Aber Eckntein war nicht der Mann, der sieb
durch solche £rfahrongen hätte niederbeugen lassen, die Spaonkraft des
Geistes ist ihm dadurch nicht gelfthmt, die Scbaffensfrendigkeit nicht ge-
trttbt worden, er hat nach wie Tor in einer fast unglaublichen noJia7^ypbOa&^
im besten Sinne des Wortes gewirkt nnd gearbeitet und kein noch so ver-
lockender Buf vermochte ihn von der Stätte seiner Thätigkeit, mit der er
unlöslich verbunden erschien, su trennen. Im Jahre 1668 bemQbte sich
OOrlitx vergebens om ihn, ebensowenig konnte er sich einige Jahre später
entschliefsen, das Erbe seines alten Freundes und Gönners Kost in Gotha
zu übernehmen, obwohl ihm dii» ^'d listigsten 13ödin>irun^'en gestellt wurden,
in Halle selbst, hatte er begreiflicher Weise durch die erfahrene Zurück-
setzung an Popularität nur noch gewonnen und das Vertrauen seinn:
bu^^3'er bürdete ihm immer neue Ehrenämter auf, er wurde in den Kirciieu-
vorsiand gewählt, erhielt Sitz und Stimme in der stiidtisclien Schulkom-
mission, ja sogar die Mitghedsciiaft der städtischen Feueriöschkommission
mufste er über sich ergehen lassen. Auch Stadtverordneter so werden
hatte er mehrfach Gelegenheit, aber dae Provinzialschulkollegiom verengte
ganz entschieden seine Qenebmtgong und hob wiederholt unter Hinweis
anf £ckstetne Mitgliedschaft der zweiten Kammer hervor, dals mnn wQn-
•ehen mflsse, daf« er eeinem Amte *nach langer mit offenbaren Kachteilen
verbundener Unterbrechung nunmehr wieder seine ganse nnd angeteilte
Kraft widme'. In dergleichen kleinen Mafsregelongen erblickte mnn na>
tftrlieh vor sJlem eine Kritik der Thätigkeit des liberalen Abgeordneten.
Weiter nie seme schriftstellerisehe nnd pditieche Thätigkeit trogen
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Friedlieh Angosl Edksteiii.
275
Scksteins Nsmen di« Venamniliiiigen deotacher FhiloloflrtD und Sebnl-
nftnoar, denra er seit dem Jahre 1844 QDauegesetit die lebhafteste Teil-
nahme widmete, die ihnr allmfthlieh eine i^ns besondere Lebeneftreode,
ja ein LebensbedOrfnis, wie er oft ▼ersifberte, geworden waren. Bei der
Wahl der Orte für diese Versammlnnpen ist man luiaier auf ei nun regel-
IDäfsigen Wechsel zwischeu Kord-. Mittel- und Süddeutschland bedacht
gewesen, und es haben diese Verein igiin^fon, da selbRtverstäihilich immer
das Land, in dem sie tagten, die Mehrzahl der Teilnehmer lieferte, immer
wieder ein anderes Cksicht in ihrer Zusammensetznng gezeicrt; so konnten
bei dem lockeren Verbände des Ganzen «ich auch leicht hier und da
andere Auffassungen über Zweck und Art der Versammlangen im ganzen
geltend machen und auch im einzelnen immer neue Versuche auftauchen,
an den althergebrachten Einriebtungen und Gebräuchen za ändern. Unter
diesen Umstanden war es ein nicht an anterscbätzender Vorteil, dafa die
Znaammenkfinfte an fickatein einen so r^gelmftfaigen Teilnehmer hatten,
der in einem Zeitranm ?ott Tieraig Jahren kaom eine Versammlung ?er«
aftnmt hat, nnd ebenso natftrlich war es, dafe ein Mann von seiner Be*
gabung und seinem Wissen, der durch seine langjährige nnd weit ausge-
dehnte Erfahrung so viele Amtsgenosaen flberragte, mit seiner Schlag-
lertigkeit end siegenden Beredsamkeit als der Träger einer langen Tradition
in diesen Vereinigurgen eine Art patriarcbaliscben Ansehens genofa und
namentlich in den letzten Jahren oft der Mittelpunkt des Interesses war.
So war er auch der berufenste Festredner, als es galt nach dreifsig-
jährigem Bestehen des Vereins bei der fftnfund zwanzigsten Versammlung
in Halle im Jihre 1867 den Blick zurückzuwenden auf die Geschichte
dieser Vereinigung und das Krh l te zu vergei:eiiwfirtie:en , und verstand
es meisterhaft, in emeui reieiihaitigen, mit L-uter Linne irowürzten Vor-
trage in sinnig zusammengefafsten Bildern und Erinnern ulm u die Ver-
sammlung zu erfreuen und anzuregen. Der pia memoria bat er oft Aus-
druck gegeben, wenn der Verein einen grolaeu Todten zu beklagen hatte:
Thierscb, Rose, Döderlein, Bitsehl sind von ihm gefeiert worden; Dank-
nnd Abschiedsreden hat er oft im Namen der Versammlung gehalten.
Besoodera aber war er in der pädagogischen Abteilung ein Haoptatimm»
fUirer nnd Safer im Streite nnd wufste seinen pädagogischen und didak-
tischen üeberzengnngen nnd Erfahrungen Anerkennung nnd Verbreitung
tu verschaffen. Seine blufse Anwesenheit genflgte oft, manchen nnreifen
Oedanken sarflckanhalten, In seiner Gegenwart wnrde scfiwerlicfa ein
leichtfertiger Angriff auf das homanistische Gymnasium nnd seine Be-
strebungen gewagt, er konnte dergleichen ünftberlegtheiten schon mit
einer unnachahmlichen Miene, in der sich die schärfste Kritik ausdrflckte,
snrfickweiseu. Die Berichte der Ver.sauuiiluiigen enthalten eine grofse Fülle
von Thesen, Mitteilungen und Urteilen, aus denen man die Grundzüge
seiner gesaniten Auffassung von Erziehung und Unterricht zusammen-
stellen konnte. Aber Eckstein war immer der Ueberzeuguog, dafs die
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276 Fhedriob AAgaU £cksleiiL
Bedeutnng der VerMiDiniQiigeD Yoraogsireis« aof dem mannigfMlm ?«-
kilir b«robe, so den tie Gelegen beit böten, nid dafs hierio mmmmt
imig gitiflMMrir» «ber «oleerordestiioh hoch ■otwcblageMtor Qtmm
Ik^i die «eeelligeB eoBfentleiila, artbsi die beiteno beipereto hMte
der Wweeaeghaft lad Seliale ofl nelff Gewinn eingekngnii als die fi-
lebiieeten VefMffe «nd eiogeiiendeten VerlMuidiinigeii* »Del» llianB.
wekke deneelben Berufe engeliftreni eidli in grtfaew ZnU wm AmgmM
la Angeetelit eeben, jQogeie nnd IMe», bOber und tiefer geetellte, deli
sie sich an einander erfrenen und gt&rken, dafs sie neue Anreg^on^n
eich nehmen tnui mancher Keim gepflanit wird, das ist ein reioa^r ü»i
unberechenbarer Sesren derartiger VereammlnTigen. Das Wiederseben de?
.1 u^'^ ndf ronndp werkt dio Ertooerong an geliebte Lehrer und der Ä!>»-
taiisrh ernster und tiefer Lebenserfahrunt: giebt dem slt^n Bunde eiß*
neue Weihe. Neue Verhältnisse werden geknüpft, der Jünger naht <ka
Meister hier leichter and selbet der Gestrenge tritt dem Uoiargnbanei
bier gemütlich und menschlich näher «.i) Und Eckstein wer, wwa «inir,
Bit eeiner geistigen Beweglichkeit und unteigleicblicben Uoterheltanp-
gnbe, mit eeinem ftberepmdelnden Homer eo lecbt denn gneigiml, dm
Mitfeelponkt aacb in eeleben geselligen Vereinigongen n bilden. Di«
PbüologenferMunmlaag, nnf wekber er sobmenlieb fermilbt mvrdeo wA
ist die diesjährige in Zflrieb, man wird niebt Teiaiamen, ihm dett^
aller eebaldigen Pietit den Xöreog hurd^toc tu belten nnd der deaat^
den Verdienste zn gedenken, die er eich in mehr als viertigjähriger
teiligung um den Verein erworben h;it.
Es wtir eine besondere Gnade von oben, dafs dieser so reiche nnd
elastische Geist von einem Köri^er iretr^vgen wurde, dessen Geg^ondhisS
nnerschütterlich, dessen Widerstandsfähigkeit ganz wnüderbar erscb^rtwa
mnfnte. Bis in die sechziger Jahre seines Lebens ist er nie krank gt*
we^en und bat keinen Tag in der Schule gefehlt. Wer seine Lebsos-
gewolinhetten kannte, weife, dafs er diese Eüstigkeit nicht etwa sinv
wohläberlegten Abwechselung zwischen gmstiger Anspennnng nnd körfir^
lieber Brhelang Terdankte, der Cbalkenteros fermocbte tage- ja vecben-
lang von den frllbesten Moigenstonden bis snm Abend in arbeiten, ebne
aieb Bewegnng an friseber Luft lo günnen. Aber, ee darf daa nicbt na*
erwftbnt bleiben, eine Haoptqoelle eeiner Kraft lag aoeb in 4em llbenas
glOeklieben Familienleben, dae ihm die Gnnet des Himmela lange Ut
nngetrflbt einhalten hat FQr den durch so Tiel Arbeit nnd geietifre Inter-
essen der verseil ledeübtüu Art voll in Anspruch geuoiiimeaeü Mann wi.rjtu
die oft reclit karglich bemessenen Stunden der Erholung, die er im Kreise
der Seinigen zubrachte, dadurch zu einer wahren Erfrischung, dafs die
vortrefHiclio Oattin und Mutter, eine echte deutsche Hausfrau, neb
Kräften bemiilit war, alle die kleinen Sorgen des Lebens nnd Fiagea des
1) Ecksteins Worte ans der oben erwähnten Festrede.
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277
Hmmm tob Um fem n Mtei, m}th% die Heiterkeit seines GemQtes
tvAbes, o4er 80iM Gedankenkreise hätten stören können. Und da/u wochs
ihv eise Schaar blöheuder Kinder heran, die seiner Äugen Weide waren,
deren fröhliche Entwicklung er mit Freude und Genupthnung verfolgte,
nnd die heranwachsend in der Ehre des Vaters ihrt^n Stolz sahen. 80
bildete er den Mittelpunkt eines gesegneten Familienkreises und liefs in
regem Verkehr gern Freunde, Anjtsee nassen und ehemalige Schüler, di»
QDier meinem gastlichen Dache einkehrten, sich an seiner häuslichen Be-
lia([^licbkeit mit erfreuen and erfreute nnd erheiterte vor allem selbst dnrek
Art, wie er es verstand, das gewöhnliche AlltagsgoeprAcli 10 beleben
and m hebea mit dmi GedaakeibiitBeo ond dm ihm eigeaeo scblagento
WitM.
Mit MiMn imiMr nvkr wBofasendeo Bofe belbetigle sieh »ngeDieiB
die Aoeteht^ delk Mm loch ao mloekende Aneeieht ihn bewegen kOnne,
4ie ihm so lieb gewordene StoUnog in verlaeeen. Um 10 begreiflicher
war es, dnfe man sieb ofl an seine eralaonliehe Personalkenntnis nnd
reiebe Erfabrong wandte nnd sich bei ihm Bat holte, wenn es galt, för
^ine wichtige Stelle im Schulfache den rechten Mann zu finden. Wider
Erwarten wurde eine derartige Befragung durch den Leipziger Bürger-
meister Dr. Küch für ihn der Anlafe, das Hallische Rektorat mit dem an
der Thiimassrhule zu Leipzig zn vertauschen. Es hatte nämlich die ganze
PersAnlicbkeit Ecksteins auf den Fragenden einen sokheu Eindruck ge-
macht, dafs es bei ihm feststand, ihn und keinen anderen in die erledigte
Stelle zu rufen. Was der bedeoteiide Mann einmal als richtig erkannt
hatte, pflegte er mit einer Zähigkeit, die sich durch keine Schwierigkeiten
abschrecken liefs, la verfolgen, und es gelang ihm aaefa hier nach viel-
fMshen Verhandlungen seinen Wonsch zu erreichen. Was man in Halle
ftr unmöglich gehalten hatte, geschah, der gefeierte Bektor der Latina
beschlols seioer Vaterstadt den Bdeken su kehren nnd nahm die Be-
rafong nach Leipaig an. Als an diesem Gatsehlosse alle Bemflhungen
nnd Vorstellungen nichts mehr an ändern vermochten, tilgte man sich
endlich nnd die Stadt ehrte sich selbst nnd den Scheidenden in gleicher
Weise, dafs sie ihn mit der hlkhsten Ausseichnang, die sie vergeben
konnte, mit dem EbrenbQrger rechte, entliefe. Er selbst war beim Scheiden
tief ergnüen, es war ihm nicht möglich, ehie wohlgesettte Abscbieds-
rede zo halten, nur Worte des Dankes konnte er an die treuen Amtsge-
nossen richten, die ihm \s;ihrend teiuer Thätigkeit so unermüdet zur
Seite güistanden und rühremde Beweise von Gefälligkeit, Hilbieiatuug,
Selbstverleugnung in ihrer bernfstreuen Wirksamkeit gegeben, an die
Schüler, die ihn wjü erneu Vater ijehebt hatten, und Gottes Segen er-
flehen Über die ehrwürdige An.^tült und alle, die an ihr lehrten und
lernten. Auch die preufsische Kegieiuug gab ihrer Anerkennung in
einem Dankschreiben Ausdruck und der König ehrte ihn durch eine
Ordensverleihung.
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278
Friedrich Aogoit Eekstein.
Was war aa dano, irird man fragaii, waa ihn bawog« &os aoklMa
YarWtniaaan zu aehaidaa ond Dacb Saebaan ftbaraotretaaf Er bai mUnI
ainmal daraaf gaantwortat »Kicht Ärgar fibar mancbaflai ZurOekaataaBgia
von Seitaii dar praofiriflcbaii üntarricbtababOrdan baban nneh daaala ba-
aümmt — ich batta aia aebon aait Jabraa ftbarwondao — aondara dia
Aussiebt anf eine rohigere, dem Öffentlichen Leben fern stabende Thitig<-
keit. zü^^ Quch dio Stadt mii ihrer Uiiivei&ität, an «ier zu wirken
mir süiort eine Aussicht eröffnet wurde, mit ihrem Handel und Gewerb-
fleifs, mit ihren iinermfidlich thätitren Bewohnern, von deneo ich erst
rert)t zu fnboitüii gelernt habe. Es zog mich die Schule mit ihrem be-
rühmten Namen ond die grofsen Vorgänger in der Zahl ihrer Lehrer uod
Leiter, es zog mich aacb, ich will es offen gesteben, die Kleinheit der
Schule, welche damals so wenig Schülar aählte, daJfo nicht blofs Prima
und Sekouda in mehreren UDtarricbtagaganatftDdan faraiaigfc saio kooDtea,
es SÖST nieb daa franndltcba Batgagankommaii dar ?orgasatsteD Bebördt,
nicht blofs dss Bataa, aondam »neb daa lliniatariomB.c Am 12. Oktob«
1868 fand dia fsisrlicba Einwaibnng in daa neos Ami steit Er ftbrts
sieb mit sinar glftosandan latatnischan Bada ain« dia aina anlaarordsat-
lieba Vartrantbait mit dar Vergangenheit dar Sebnla baknndai«, ond dff
Bfirgermeister gah hocherfreut den Hoffnungen Ausdruck, die sich sa
eine solche Wiederbesetzung der in kurzer Zeit dreimal erledigten StaUi
knöpften. In welcher Weise sich alle die herzlichen Wnusi he und iroh«
Krwui iiingen , mit denen man das neu eintretende Oln r'(i:ii;pt der Schal«
begrfif^tp, erfüllt haben, davon hat vor allem die lienluhe Feier seines
fönfzi^jjaiirigen Amtsjubiiäums ein beredtes Zeiiprins ■dhi;iAegi mit all <iei
Auszeichnungen, die sie brachte, und all den rührenden Beweisen pietit-
ToUar Wertschätsnng, dia daa Fast sn ainam Srntetag ainer langen Lis»
bassaat macbtsn.
Dar Oott, dar ihm ErafI nnd FfiUa dar Qaban mit friacher Tbätig-
kait in allen edlen Beatrebnngen in der alten Heimat gegeben batts, tat
ihn aneb an dar nenen St&tke aeinee Wirkena reich gesegnet nnd ihn
noch viele Jahre einer glQeklicben nnd beglflckenden Wirksamkeil ge-
schenkt, in der er des jugendlichen Glaubens an die siegende Ersft d«s
Edlen und Höheren im Leben wie in der Wissenschaft froh gewordea
iblj und tiüu dön Idealen seiner Jugend, die ihn limweghoben Ober dlS
Gemeine und stdüeui Geiste bis zum Oreisenalter Schwung und Kraft
verliehen, hat er in Sepen grewirkt Auch in seinem Hause ist er reich
gespcnet worden, wenn iliiu auch der bittere Schmerz, die treue Lebens-
gefährtin durch einen jahen Tod zu verlieren, nicht erspart wordeu ist.
Die Zärtlichkeit der Kinder hat wetteifernd mit den heran wacbseQ<i^B
Enkelkindern seinen Lebenswsg bis zuletzt erhellt nnd in den Strahles
dieser Liebe hat er sich sonnen dürfen bis sn seinem letzten Atbemioge.
Freilich die Hoffnung, dafe er in Leipsig mehr im Verborgenen leben
ktone, als in Halle« war in ?ieler Besiehnng eine trOgeriscbe. Es daoirti
Digiti/Cü by Guv.'
Medrich Angost Edtstetn.
279
nicht lan^e, bo war er in der neuen Heimat so IwlcaDiit und gMOOlitwie
in der alten, er hat aich auch hier, namentlich in den erateo Jahron,
Auszeichnungen, die in Gestalt von Etnenümtern aller Art an ihn heran-
traten, nicht entziehen können imd fiat an dem öffentlichen Leben der
Stadt stets den regsten Anteil geuomuuMi, wie er auch den Interessen
von Staat und Kirche teilnahmsvoll zugewandt geblieben ist.
Neben seiner Aufgabe an der Schule war es vor allem die neue
Wiiksamkeit an der Univerailftt, zu deren aurserordentlichem Professor
er infolge eines ausgesprochenen Wunsches auf den Antrag der philo-
sophischen Fakultät unmittelbar nach seiner Oebersiedelong ernannt
worden war, die ihn in hohem Grade beschäftigte nnd fesselte. Sein
Lehrauftrag bezog sich in der Hauptsache auf Pädagogil^t durch die
SU Ostern ld65 erfolgte Ernennung xum Director der philologischen Ab*
teiinng des pädagogischen Seminars und den Eintritt in die Kommission
fQr die Prüfung der Schnlamtskandidaten, in welcher er ebenfalls das
Fach der Pädagogik übernahm, noch bestimmter zum Ausdruck kam»
aber er trat auch besonders in der ersten Zeit seiner Thätigkeit
eigener Neigung folgend in gewisse Lücken ein, und hielt wiederholt
Vorlesungen Ober Cicero de oratore und seinen Lieblin?; II raz, die von
den Studenten gern gehört wurden und besonderes Intereböe durch den
▼ollendeten Vortrag in lateinischer Sprache erregten. Später, als durch
die Vermehrung der akademischen Lehrkräfte für alle Zweige der Philo-
logie ausreichend gesorgt war, sog er sich mehr auf sein eigenstes Ge-
biet» die Qescbicbte des Humanismus und besonders Gymnasialpädagogik
nnd Didaetik surOck. Die Arbeit der Schule weiter su fähren, ihre Lehr-
methoden theoretisch su entwickeln nnd historisch sn begründen, war
eine besondere Hersensfreude nnd ein Bedärfhie fftr den Meister prak-
tischer Pädagogik, der nun auch die akademische Jugend durch die
Frisch« und Lebendigkeit seines Vortrages zu fesseln und mit Begeiete-
runtr für ihre grofse Aufgabe zu erfüllen verstand. So ist er in an-
regender und fruchtbringender, mehr als zwanzigjähriger Lehi thätigkeit
einer grofsen Zahl von studierenden .Tnngliiigen ein nüil-gebender Führer
ftir den künftigen Beruf geworden und hat einen tiet\:t'henJen Einflufs
auf eine ganze Generation, insbesondere der sächsischen Lehrer an hölieren
Schulen, ausgeübt. An diese akademischen Vorlesungen knüpften nun
auch die sahireichen litterarischen Arbeiten an, in denen er die viele
Jahre hindurch geaammelten Schätse seines Wissens der Mitr nnd Nach-
welt vermittelt hat.
Hit besonderer Vorliebe hatte er sich Ton jeher der Gelefartenge-
Bchichte sogewandt und war immer ein ebenso kundiger wie eifriger,
man machte sagen leidenschaftlicher Sammler der auf diese DiscipHn be-
züglichen Litteraiur gewesen; mit feinem Spürsinn wnCate er auch die
entlegensten Quellen zu linden und keiuo Mühe war ihm zu grofs, kein
Opler zu bedeutend, wenn es galt Seltenheiten, nameutlich der hama-
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MD Friedrich August Eckstein.
in sßinpn Rositz zu bnng'Gn. So hatte 6r ^.Irriili-
Hch eine Bihjiothek gesammelt, die eine unvergleicblicbe Fülle vqd
SeiiäUea auf dem bezeiebnetoD Gebiete entliiilt ond die nieht blols äa
bei sefBen Foraelnrngen zo gote gekornmen ist. Wie fiele baben et
tekbtr erlihm, dafs es ibm ehie beeondier» Fniid« ond Oomigtiiiiiig
vir, anderen mit MintB Beiebiom neb^eo so Moaenf Selbe! dii
Claielien aeioer SauinlDivni «toOte er Jeder Zeil mit der liebeiiswttrdlp»
eten BereitwiBIgfceit sor Tern^im;. Wie er scbon in Halle in Qelegpn*
MIaacbriften , Sobolprefraninieii nnd Aoftfttien nicbt bloISi weitfoOt
PMen eeiner gründfieben Gelebrannbeit niedergelegt, eendem ancb dereb
die ftufseret gewandte ¥wrm ond die ibm eigene GestaltoDgskraft eine
gar)z besuiKiere Begebung für biographische Darstellungen bekundet hikiu,
80 wur er auch in Leipzig ein sehr gesüchter Mitarbeiter bei äholicbfn
Aufgaben, namentlich haben zahireiciie biographische Aufsätze o. a. in
Ersch nnd Grubera Realencyclopädie, Schmids Encyclopädie des Erziehung?-
ond Dnterrichtswesens und in der deutseben Biographie ibn lum Ver-
fasser. Aber das waren doch immer nnr ?ereinzelte Zengnieae seiner ans*
gndebnten nnd erfolgreieben Stndien, die das Yerlaogeo nach an5»giebigerta
nnd snsammeDfaaaenden Mitteilongen rege machten. Die fiingeweibteo
wissen» dals es namentlieb Sttsebl war, mit dem ein frenndltebes (h-
acMek ibn wieder in Leipsig- snsaoimengeAbrt batte, der nicbt
wnrde naeb dieser JBcbtmig ibeondaebaftlicb in dringen nnd ta mshsei
nnd groCM Pline so beepreeben, die leider nor lam T^U tnr AnalOhn^p
gelangt sind.
Solch freondschaftHcher Anregong verdankt der Nomenclator piaii^
logorum, der aU Feblaobnlt zur Begrürsung der Leipziger Philolofenr«^
eainmluiig erschien, seine Entstehong. Unter Wissenden und au tii^ser
Stelle braucht das in seiner Aiisijruchälosigkeit so äufserst wert?olIe und
gediegene Werk nicht erst gerüb[nt zu werden. Das Buch sollte dio
Plane nach nur der Vorläufer und die Grundlage eines nrnfasseoderec
bio- bibliographischen Lexikons' werden, and £ekstein bat sich bis as
sein Ende nicht blofs mit dem Gedanken getragen, sondern auch ootb-
llesig fbr diesen Zweck geeammelt und eine &u(eeret wertvolle Materialies*
aammhing binterlaeaen. Aber aolcbe Arbeiten wie die eben aof^brtm
kOnnen ibrer Katar nacb von ntcbts weiter mögen als von der sturaesi-
werten Oelebrsamkeit nnd peinlicben Sorgfiilt ibrna Verfbsaers; dem g«gm-
ftber trigt ein anderes Werk aaa der Leipsiger Zeit die ZOge seisw
geistigen PerM^aliebkeit so ecbarf ausgeprägt, dafs ans aus ibm der tirf*
dringende Forscher nnd vielerfahrene Schulmann in seiner ganzen Eigeo^rt
lebendig vor Ausren triU. Als Anhang m dem elften Bande von Schmiß
Encyclopädie erhchien im Jahre 1878, in der Ausdehnung eines hand-
lichen Buches und auch als solch es sjt fiter besonders herausgegeben, <hr
Aofsat? EckRteinj» fiber den lateinischen Unterricht, in welchem er ^
tragen ?on der heiteren Zuversicht der Unantastbarkeit der klassiicliiB
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Friedrich August Eckätein
281
Sprachen im Unterricht über die bisher zurücligeiegte Bahn aufzuklären
versuchte, den Stand der Dinge in der G^trenwart benrteitto nnd einen
sicheren Wegweiser für die Zukunft za bieten unternahm. Die inrister'
hafte, für jeden Lehrer des Lateinischen anentbehrliche Arbeit, bat länget
die Terdiente WQrdigong nnd Verbreitung in den beteitigten Kreisen ge-
fbnden, jedes Wort m ihrer Bnpfehlung und ihrem Lobe ertcheiDl hier
ttbortiQesig. £e darf nieht onerw&hnt bleibeD, dafo das Boeb neoerdiiigi
bK einem wertvollen Anhange Uber Geecbicbte nnd Metbodik des grie-
cMseben Unterricbts, den auf Wilhelm Schräder« Teranlaaenng ein daak-
iMmr Schiller Bckatetns, Dr. H. Hejden, nach den Aofteichnnugen des
ftratorbenea Lehrers mit pietätvoller Sorgfalt bearbeitet hat, erschienen
kt Dalb diese nnd Uniidie tiefgebende nnd weitanegreifende Stn^en
die Kraft nnd das Interesse des TJnermQdlrchen nicht vollst&ndig in An-
eproch nahmen, bezeugen zahlreiche kleinere Aufsätze nnd Arbeiten ans
derselben Zeit, unte;- deiieu be»ondera gehaltvolle und schwergelehrte Ab-
handlungen zur Erkl itung" des Horaz Erwähnung verdienen; besondere
Frende machte ihm auch die Herausgabe seines Dichters' Horatii excmplar
bibiiophilis adornatum'. Man durfte noch manclie reite, durch Krfahrnng
nnd Gelehrsamkeit gezeitißfte Frucht seiner Arbeit erwarten, aber (?ie Fülle
und Bedeutung dessen, was er geschaffen hat, sichert ihm ohnehin einen
ehrenvollen Platz in der Geacbicbte dee gelehrten Unterrichts und der
Wissenschaft Oberhaupt.
Seine beste Kraft bat er aber auch in Leipzig in den Dienst der
Scbole gestellt, die nnter seiner genialen FQbmng &Dljwrlicb und inner«
lieh viele Wandlongen so ihrem besten dorchlebt hat, es ist hier nicht
im Ort, das näher aussnftlhrsn. Ifit der nnverwQstlicben frische seines
Qetstes und Hersens hat er noch hier in weitaosgreifbnder Th&tigkeil
gewirkt nnd gewaltet, alleseit ein Master nnd Vorbild treoster Pflicht»
•rfttllong nnd eelbstlosester Hingabe an den Bernf, ein flber]eg«ner Vor>
gesetzter und zugleich väterlicher Freund seiner Amtsgenossen, derdnrch
das volle Vertrauen, das er seinen Mitarbeitern entgegenbrachte, sie in
ihren Stellungen zu lieben und zu fördern beujüiiL war und es allen zu
einer Freude machte unter ihm und mit ihm zu arbeiten, die verständnis-
voll erkannten, d if> es in seiner Art lag, mehr durch das mafsgebende Bei-
spiel des vollen Autgehenü im Berufe als durch mahnende Belehrung zu
Wirken Und ebenso schnell wie in Halle hat er in Leipzis' den Weg
Bu den jugendlichen Herzen gefunden und in seinem anregenden und be-
geisternden Unterrichte von neuem eine Saat ausgestreut, die köstliche
Früchte getragen hat. Viele Hunderte nennen sich auch in Sachsen mit
Siels JScksteins Schüler und betrachten es als eine besonders glückliche
ffegong, dafs es ihnen einst vergOnnt gewesen ist, sn den Ffifsen dieses
Meisters sn sitzen.
Als sich gegen Ende der siebsiger Jahre die Anseieben mehrten,
dib die Zeit der vollen BQstigkeit dahin nnd die Qesnndheit emstlich
282
•rtebttttort iti, »liebicis er lieh nlthi ohne grotn üeb«rwiodiiiig inf
dto drifig«nd«n Rat der Seinigen, eich tod der Schal« surflcksotiebw
Qod leirie zu Ostern 1881 sein Amt nieder.
Zuvor ttber gullto er uoch, wio schon erwähnt, iintteii m uiner Wirk-
b^Uikeit, die keinen Nieder^ifan? erfahren hatte, ütm hei i heben Festtag
seines fünfzigjährigen Amt^jululiiiuns erlehen, an dem er in einer grofi-
artigen Bethätigung vtm Aue; ki uianig und Verelirung, Liebe und Dank-
barkeit den ganzen volh'n Ertrair eines laDk'en und arbfeitsvollen Lebens
heimbrachte mit deoi erhebenden Bewufstaeio, daf^ soviel Same, den er
antgMtreut hatte, auf gottn Boden gefallen sei und tooModfiUtig« Fracht
getragen h«b«. H ittt^ er sich anch äufserlich von seinem Tagewerke zu-
rftckgmgen, to blieb er doch bis in die leiste Zeit seines Lebens mit
der follen Tbsl* nnd SchoeUkrafl seinee regen Oeistee der Scbol« nnd
ihren Aufgaben (eUnahmsToU sagewandt nnd hat aaeh trots körperlicher
Qebreehlicbkeit» die sieb in den letsten Jahren immer mehr geltend
machte, seine TbAtigkeit an der UnitersitAt mit der grt^feten Gewissen-
haftigkeit weitergeführt nnd seinen wissenschaftlichen Arbeiten mit an-
geschw&chter geistiger Frische ood Kraft gelebt, bis ihm ?6llig unsr>
wartet in den ersten Abendstunden des 15. Norember 1885 der Genius
still die Fackel senkte.
Ks war öin letzter grofser Ehrentag, der von dem Werte des Mannes
beredtes Zengnis ablegte, aln er unter auf^erordentlicher Teilnahme ans
a)l»in Kreisen, u*»' von seinern plötzli« lien Heim^runep schmerllich berührt
waren, am 18. Nuvember zu seiner Kuhesutte geieii- 1 wurde.
Fassen wir bIIiöh zusauiuien . so mQssen wir bt^kennen, es war eiu
reichgesegneter Gang, den unser Fieund auf Erden zurückgelegt hat,
köstlich durch Mühe und Arbeit, deren nachhaltige Wirknng sich nicht
nach der Dauer einee Menschenalters bemiliit.
P. A. Ecksteins !!khrifteii.
1. Taciti opera ed. Weither, T. IV opera minore. Ans Walthers Nach*
lafo heraasgegeben mit einer Vorrede fon EdnteiD* Halle 1888.
Behwetschkesche Buchhandlung.
2. Vossii, G. J., Aristarchus sivo de arte graiiunatica libri eeptem iT- I
ed. Foerttich 1633) T. IL Halle 1B34. Buchiiandlung des Waiseo-
hauses.
3. PmletroiTieua in Taciti, qui vulgo fertur, dialogum de onitorihü^.
\Vi>heiisch. Beigabe zum Prnpr. der Lateinischen Hauptschule 1835.
i. Zur Geschichte der Anrede im Deutschen durch die Pronomina- Go'
dl u< kt in den Neuen Mitteilungen des Thüring. Sachs. Alterthums-
vereins 1840. In erweiterter Gestalt unter dem Titel: 2or Ge-
Digitized by Google
283
schichte der Anrede im Deutschen durch die Fürwörter in den
Neuen Jahrb. f. Phil. u. Päd. 1869. II. Abt. S. 469 £f.
6, Brevis de Joaiino Auguste Jacobsio philologo Halensi narratio. Ora-
tulationsschrift zum 50jähr. Doctorjubüäam Qottfr. HerraaDDS. Hall«
1840. BacÜhaodloog des WauenbaoMs«
6. Gesehichta de« Hoepitala 8. Cyriact la Halle. Zar fOnfteo Säkalar-
feier der Anstalt am 1. Febroar 1841. Halle 1841. Schwetsebkeecho
Bochdrnckerei.
7. Die Salfeldschen Boebdroekereien in Halle. Ein Sendschreiben an
Dr. Gostar Scbwetsebke. Halle 1842. Bnebbandlong^ des Waisen-
hanses.
8. Chronik der Stadt Halle. Eine Fortsetzung der Dreyhauptschen Be«
Schreibung des Saalkreisea. 1.--6. Lieferunpf. Hallo 1842—43.
9. Gratulationsschrift zur Jubelfeier der 300 jähr. Stiftung der Landes*
schule Pforte. Halle 1843.
10. Die Prediger an der St Moritskirche von 1740 bis auf unsere Zeit.
Ein Beitrsg zur Littera^ nnd Kirchengeschichte von Halle. 1848.
11. Beiträge zur Geschichte der Halleschen Scholen T. I ond II. Zwei
Programme der Lateinischen Haoptschole zn Halle 1650 n. 1861,
12. Anecdota Pari^ma hii^torica. Frogr. der Lat Uauptschuie 1852.
18. Th. Arnolds, weil. Collaborators, Abhandlang Ober die griechischen
Studien des Horas. T. I o. U. Zwei Programme der Lateinischen
Hasptscbnie 1885 n. 1868.
14. Incerfct auctoris chronica Uontis Bereni. Bx codice Freheriano rec.
F. A. E. Halle 1858. Buchbandlang des Waisenhaases.
16. Schaobs, Job. Chr. Fried., weil. KOnigl. Preols. Prov. Scbnlratbs ge-
sammelte Schriften. 1858.
16. Zum Gedächtnis von Friedr. Ihiersch. Braunschweiger Philologeu-
versammlung 1860.
17. Zwei Scbulreden, bei der Feier von Schillers hundertjährigem Geburts-
tage und zur Gedachtnifsfeier des Todestagea Ph. Melauchthoas«
Programm der Lat. Hauptschule 1860.
18. Jogendbibliothek des griechischen und deutschen Alterthums. Herana-
gegeben von F. A. E. Bd. I-IU. Karl Fried. Beckers Brs&hlongea
ans der allen Welt. Halle 1881 ff. Bochhandlg. des Waisenhaossa.
19. Analekten zur Geschichte der Pädagogik. (1. Ein griechisches Elemen-
tarbuch aus dem Mittelalter. 2. Isidors Encyklopädie und Victo-
rinus. 3. Furuiui und Abrifs u. 8. w. verfasset durch M. Sij^ismundum
Evenium rectorem zu Halle). Prograinni d. Lat. Hauptschule 1861.
20. Echtermeyers Auswahl deutscher Gedichte für höhere Schulen. Nach
K. n. Hicckes Tode herausgegeben von F. A. £. Halle 1862 ff. Buch-
bandlang des Waisenhaases.
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51. Hfttetid« tmlarii AtfOiti Htm. fnaMi dia XXIII. Itaäs Martu
E. MDOGCLXIII Midi F. B. Jottt A. H. FnBekii umtio ^
orphanotropliM Olanebaoai. Hille 186S.
52. Maar. Herrn. Eduardi Meieri oposciila academica edd. F. A. EeksteiB.
Ilnleneis et Frid. Haase VratiHlavieoBia Vol. 1 IB61. VoL II 1863.
Buclibaiidluiig di's Waisenhauses.
23. Beiträge zur GeHchülite der HaDischen Schulen. T. III. (Fraackesdit
Stiftungen). Proprfitnm der Lat Hniiptschule 1862.
3i« Anzei|,,'e von K. H. Hiecke, Gfsaniint lif Aufsätze zur Udutöchen Litte-
ratur, herausgegeben von Q. Weadt Heue Jahrb. fOr Phil, and
Päd. 1864. II. Abt. p. Saff.
SB. CommeolarioliiB d* epigrammate latino cellae Auerbach iae. Grata»
UtieiMiGbrift som SOjftbrigM AntejabUtam K. F. A. liobbea. L«ip-
»9 1864.
se. Schult, Otto, ScholgraiDDatik der latetnisohen Sprache. Henqflg^g.
von F. A. B« Hille 1866. 18. Aofl. Bochbiodlg. dee WiiaenbiiiBeB.
89. Aoieife von *Klix, Andreis GrypbiQe. Festrede bei der BnthftQini^
sstoes Deolrmsls sm 8. Juli 1884.' Heoe Jshrb. fOr Phil. n. Pftd.
1866. II. Abt. p. 327 H.
26. Familiaris niit^rpretutio primae satirae üoraüduae. Programm der
Thomasschnle zu Lieipzig 1865.
29. Alte Fa.stnachUfipieie. V«al!<iK im Leipz. Pr^tfessoreo verein gebalteu
TOU F. A. E. Gedruckt in den i»fi'ii/l nten 1666 8. 385 ff.
80. Corneln Nepolis vitae. Mit einen» Wörterbuche zum Schulgebranch
vun R. M. Uorsti^ 3. Q. 4. ferb. Aufl. von F. A. £. Leipii^ 1867
und 187 1. Eeicbenbacbsche Buchhandlung.
81. Die Gestaltung der Volksschule durch den Franckescben Pietismaa.
Päd. Vorträge und Abhandlungen 1, 2. Leipsig 1867. F. Klinkhardt.
88. Job. Storni so Strafäburg. Vortrag, gehilten auf der Philologen« Ver-
samnloBg in Heidelberg 1865. (Abgedr. in d4n Verhiadlongen).
88. Die Geschichte der Versimmlongen deutscher Philologen nnd Schul-
männer. Yerssmmlong so Halle 1867.
84* Bioe Scbolordnong Philipp Melanchtbons los dem Jihre 1688. Hmin
Jsbrb. f. Phil. n. Päd. 1869. II. Abt S. 29 ff.
88. Scholas Horatiinse snd eine Festrede Ober 'Gesners WirksimMt Ar
die Verbesserung der höheren Schulen'. Programm der Thomas-
schule 1869.
36. rii 1« dri fabulae. Für SchQler mit Anm. fers, von Siebeiis. 4. q. 5.
verb. Aufl. ?on F. A. E. Leipzij? 1870 u. 74. B 0. Teubner.
87. Nomenciator pbiluluguruui. Leipzig 1871. B. G. Teubner.
88. Straf^biirg's Bedontune für den deutücbeu HumaDismos. AbgedroclEt in
den Grenzboten 1871 S. 725 ff.
89. Fr. Haase, Vorlesungen aber lat. Sprachwissenschaft Hersnogegebmi
von F. A. £. Bd. L Leipiig 1874. Simmel A Comp.
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Friedrich AvgoBt Bekstain.
965
4ie. Hondfi eannim ed. P« A. B. 187« Bielefeld n. Leipzig. Velhegeii *
Klasing.
41. * Lateinischer Unterricht.' Separatabdi uck aus Schmida Kucyklop&die
1. Aufl. Bd. XI S. 483 fr. 2. Aufl. Bd. IV S. 204 ff.
42. Das Leipziger Scbülerleben vor der Reforniaüon. Abgedr. io der
Zeitfichr. Cornelia. Bd XXX'VII 8. 74 ff. 1882.
48. F. A. Eckstein, Lateinischer und Griechischer Unterricht. Mit einem
Vorwort von W. Schräder, herausgeg. von Dr. Ueior. Hejden* Le^-
«g 1887. Fues's Verlag (B. Beistand).
Daea kommen zahlreiche biographische Artikel in Brach und Gröbers
•Beelencyclopftdie, Schmida Bocydopftdie des Ereiehong»- nnd Uoterrichle»
weeeBs nnd in den ereten B&ndeD der AngemeiDf n deotecbeii BtogrepUe,
sowie Aofefttie in Broekhaoeene ond Meyers CoB?eraatlon8lextkon.
Leipzig, im August 1887. Emil Juogmann.
Albert Fulda»
geb. den 18. Mftri 1841, gest. den S2. November 1888.
Am 22. Ko?ember v. J. starb zu San^erhaosen Herr Gymnasial-
direktor Dr. Albert Fulda, bekannt als Sprach- und Altertumsforscher,
als Antorit&t in der Schulhygiene und als ein Meister der Schulerziehong't
in Denken nnd Thun ein Vorbild ffir die Vielen» die ihn kannten ond
liebten.
Karl AngQst Albert Folda, geboren den 18. Hirz 1841 so Dnisbnig,
war der Sobn dee besonders darch nensprachliehe Scbriften bekannten
Oberlehrers an der mit dem dortigen Gymnasiom ▼erbnndenen Bealsebnl«,
Friedrieb Wilhelm Folda, der 1869 starb, nnd aof den sieh in fiollenbergs
Boch Ober Prof. HQlsmann (Heidelb. 75) folgende anch fQr den Sohn
charaktönstischen Worte beziehen: »Dieser schlichte und doch so be-
deutende Mann, ein stilles aber um so wirksameres Bild aller Berufstrene,
Khrenh;tlLigkeit und Wahrhaftigkeit, oiine einen Anflug von Eigensucht
oder Neid, immer voll hülfi eichen Wohlwollens, nie klagend auch in
drückenden Zeiten, nie verstimmt.« Fuldas Lehrer in Duisburg waren
in den klassischen Sprachen Dr. Nitzsch, der spätere Direktor in Greifs»
wald und Bielefeld, in der Mathematik Prof. Köhnen, der ihn schon in
Tertia die gesamte elementare Mathematik dorefaarbeiten liefs und nachher
wichtige Gebiete der höheren Mathematik ihm enchlolb. Za seinem ihm
giistesforwandten Lehrer J. Hillsmann, dem Freunde seines Vaters, hat
ST bis so dessen Tode (5. Aogust 1878) in inniger Besiehnng gestanden.
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286
Aibfft Fnldft.
MieliMlis 1860 mit nor gutoD ond fonflglieh«ii Zeosiiitn Ton OjininnB
•nttoiseD, ging Fulda nach GOttingeD, am Philologie and Ifatbamatik n
ttadiem, docIi angeviiSi, welcbea tod baidoii aeiae Fachwiasanaeliaft
wardea würde. Da aber Aalkaga aar ihm bereite Gel&ufiges In den nii^
tfaematleeheB Vorleaangen geboten ward, eo mh er eich in erater Uni
auf philologische Studien angewiesen und gewann bald ein so grofses
Interesse för diese, daTs er im zweiten Semester seine uiaihematischen Stu-
dien mit eiupra Kolleg Ober Differential- und Integralrechnung äuföeriich
absciiiofä und die Plulüiogie zu ^en^em Hanptstudientache machte. Saoppe.
Curtiijs und Leo Meyer waren in Göttmgen vorzugsweise seine Lehrei,
der erste auf dem Gebiete der Kritik und Exegese der alten Scbrifiüteller.
der tweite auf dem der Aotiquitäten und der Konetgeecbicbte, der dnttt
im Sanskrit und der rergleiobenden Grammatik. Das vierte Semester
brachte er in Tflbingen in, nra bei dem Prälaten Ton Roth Ojinnaaial-
^agogik in bören» bei Bad. Both die Sanekritstndien fortaneetaen and
▼ergleicbende Mythologie kennen an lernen, während er eich in den klie-
aieeh-pbilologiecben Studien* an Boreian anschlofe ond nnter deeaeo Lei-
tong die Bcbon in Gi^tttngen begonnenen Seminaretndien forteetate. 8e
kam er Herbst 1862 schon einigermafsen in seinem Fache orientiert nach
Bonn und konnte von dem unter den dortigen Philologen vorzugsweiM
durch Hitsclils und Jahns Einliufs herrschenden regen wissenscbaftlicbeo
Leben vollen Nutzen ziehen, ohne der einseitig kritischen Richtunk; der
Bonner Schule zu verfallen. Bei IviLsxhl hörte er ut tT lateinische Gram-
matik, Bncyklopädie der PhiU lo^'ie, Kritik und Hermeneutik, lernte dessen
praktische Exegese und Kritik im philologischen Seminar kenuen ood
werde dorch BitscbU epigraphische Üebungen in die Priscae latinitatis
monomenta und deren wiesenachafUicbe Verwertung eingeführt Gleich*
leitig boten die Yorleeongen Jahne ihm reiche Gelegenheit, in dae de»
biet der konet- nnd litterar-hiatoHschen Forechang Einblick an gewtnnan.
Andi aof dem Gebiete der germanietiscben Philologie (Simroek» Dici)>
der Qeochichte (von Sjrbel, Maorenbrecher) , der Philoaophie (▼. Stein»
H. Bitter, Brandis), der Theologie (Dorner, Beck) war er orientiert Sria
Hauptaugenmerk war aber schon frfib darauf gerichtet, sich aof einem
speziellen Gebiete zu selbständigem wissenscbafthcheu Arbetieu zu be-
fähigen. Durch Leo Meyers, Roths und Gildemeisters Einiiufi* hatte er
be^oFiiiet es Int» res^ö lür die Sprachvergleichung p:t'\voünen, namentlich la
ihrer Anwendung auf die homerische Sprache. Die erste Frucht seiner
Studien war die Dissertation: Quaebtionum de sermone Uomerico spociraeQ»
auf Grund deren er Aoguet 1864 in Bonn m. c 1. promovierte. Sie waidi
bezeichnet als specimen accnratae doctrinae et sobtilis jndicii.
Im Herbete deeeelben Jahres trat Fulda am Königlichen Friedrich
Wilhelm Gymnaeiom in K51n ala kommieeariecher Lehrer in praktiechi
Tbätigkeii Im Fmbjabr 1866 in Bonn pro fae. doo. gepififli gab er ielM
ȟnteraachuugea Ober die Sprache der Heaeriecheii Gedichte L Band
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Albert Fold»
287
(Dniaborg 1866) beraos ond wurde nach M/iJftbrig«r Tbfttigkeit Ton Köln
an das Ednigliebe Gymnariam in Cleve Tersetat Hier rflclite er bia aar
eraten ordentlieben Lebrerstelle auf ond entfialtete eine freadige anregende
Tbftligkeit als Lebrer, Peraeher and Borger. In den grofiieD Kölner Klasflen
liatte Folda Anfangs Schwierigkeiten in der Di»iplin gehabt; er schreibt
selbst darüber: »Ich weifs , dafa es Lehrjahre waren, die ich hier zuge-
bracht, und dafs viele Andere die Schwiei igkeiten des Anfaugs vormöge
günstigerer Naturanlairen leichter tiberwinden als ich«. Diese bescheidene
Selbsterkenntnis zeichnete Fulda stets vor Tausenden aus und hat be-
wirkt, dafs er bei seinem scharfen VerstHTide fernerhin die Klippen ver-
mied, die ihm in Köln hinderlicli waten. In Cleve ward er in kurzer
Zeit ein Lehrer ersten Ranges, dem der sichere pädagogische Takt, gründ-
licher und besonders doreb geschickte Variierung des Lebrstofifes anregender
Unterricht, eine gediegene Interpretation, die richti|pe und fordernde pä-
dagogische Verwertang der homerischen Stadien nachgerOhmt wird. Er
war aoeb Torner nnd Tornlehrer, hatte schon in Güttingen an der Grftn«
ddng des dortigen akademischen Tnrn?erein8 ibeitgenommen nnd bat nicht
anfgebOrt, die Schule und die Lehrer auf ihre Pflichten bezfiglicb der
körperlichen Entwicklung der Schiller durch Lehre nnd Beispiel binao-
weisen. Zu dem 50jährigen Jobiläom des Clever Oymnasinms dichtete
er ein längeres Carmen saeculare in Alcaeischem Versmafs (Procrr. 68).
Auf dem an Altertümern so reichen rheinischen Boden eiitwK kelte sich
das Interesse für archaeolngische Forscliung. Fulda wurde d is tliattgste
Mitglied des Altertnrasvereins. Ihn beschäftigte damals neben Aussjra-
bnngen antiker Graber u. dergi. besonders die Mehrung der Altertums-
sammlungi wofür er Reden hielt nnd wöchentliche Veröffentlicbongen
nnternahm. In dieser Zeit hat er auch grcfsenteila das Material gesam-
melt für seine Anfefttae im Jabrboch des Vereine von Altertomafrennden
im Bheinlande.
In den Hftra 1869 f&llt aein Vortrag Aber die Edda mit eigenem Be-
saltate Aber die Qdtterd&mmerang. Seiner edlen Anflaasnng dea deutachen
Geiatea in der germanischen Göttersage bat er bald darauf Ausdruck ge-
geben in dem Artikel gegen Ernst Bratoscheks Oermanische Göttersage
Berlin 1869 (Jahnsche Jahrb. 1871, 8. Heft): »Während bei den Griechen
die Hebung des sittlichen Geistes und die damit verbundene Vorstellung
von der Un Würdigkeit der alten Götter entweder Unglauben oder anvolks-
tümiiche, freiere philosophische Äulfassuiig des Mythus zur Folere hat,
begründet bei den Germanen der unerschütterliche Glaube an die von den
Vätern überkommenen Götter in Verbindung mit einem unbeugsamen
Rechtsbewufstsein eine Weiterbildung des Mjthns, bei der zwar die wesent-
lichsten Grundlagen des bisherigen Glaubens unversehrt erhalten bleiben,
aber dennoch das sittliche BewaCstsetn volle Befriedigung finden mufste.
Diese Yerachiebnng dea Mythqa bildet nnatreitig die bedentongafollste
Blgentflmltclikeit der germaoiaehen Mytholi^e; dnreh ale scheidet aieh
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flffiniifff*"- in rtlififlaMT BMithoiig •cbsrf ab foa «Uea aImmi«
ftrvmadtea VAlkain. Mtn ktts dabar d«r gennaiüMbeii Laatf meliMbaaf
■II f qIImb RMbto diM9 ginnaniach« Hythaa? trachiebiuig ao die Sola
ilaHMi, und wir vardan. aia bateacbtan aiflstan a)a aiaa OSeabaraiif daa
iaattatea Wateas ananat YoIkM« dia in dar Qaeebtcht« des Gemiaaaa-
Um aar aoeb aiaoiil ibrM glaichea gafondea bat, ntoliob ia der Ba»
Ibmatton, in der dIeealbM Urkr&fte des geistigen Lebees es waren, dia
die germanischen Völker herausrissen buh d€r Gemeinschaft mit den öbrigan
chrititlicheii Völkern; auch in ilir finden wir ja wieder die tiefe ErrejsruDg
des sittlichen Bewußtseins, die mit nachhaltiger Kraft die Fessein der
bisherigen Oberlebtcü ^jl.iubenstradition zn brechen sich fähig erweist,
auch in ihr wieder die^^elhe Eneri;ie rfhglAsen Glaubens, die einen trlau-
benslosen Hninapismns nicht aufkcmmen lief«, sondern aus den alttn reli-
giösen Vorstellungen iieraus lebenskräftige Neubildungen zu «äfhaffen und
80 dem Volksleben neue Kräfte der Reinigung und Erhebung zuzuführen
im Stande war«. — Vom Herbste 1869 an arbeitete Fulda an dem Bacb*
alaben E f&r daa grofae Homerlexikon von Ebarbard» Capeil«^ Schnorr etc.,
amlata aber zwei Jabre spater die Arbeit wegen seines Saagerbäuser Di-
ralitoralet abgabea. H&tta Fnlda aicb in aeiaea Arbettoa aaf aia ba*
atinuatet Gabial bMcbrinkti er wOrda darin Qroto geleistet babea. Dia
gaatattata ibs aber weder sein auf alle manseblicbea Verbftltaiüa kritiad
gariebtetea Deakaa, aoeb der edle Zog des Hersens, dem Ootea, wo imiaar
es aidglieb war, eia F&rsprecber oad Bahnbrecber su sein« Kicbt bat
ar für sich gestrebt, er socbta dem Vaterlaade, der Wisseascbaft, dar
Ifeascbheit so dienen. Folda war dnrcb und dnrcb Preolae aof dam
Boden Treitschkes (Königsgebnrtstagsrede 1868 Aber die prenfsiscb-deaU
sehen Unions?ersuche von 1785, IBOG, 1849 mit Zurückgehen auf die
ersten Quellen), im lliabhcke auf die rasche Löfeung der deutschen Frage
durch das Schwert tröstet er sich darüber, dafs die Vdik^vertretung nicht
von Anfang an ihr Ja und Amen zur Vorbereitung und Führung' des
Krippp« vüD 1806 getreben liat. 1870 war Fulda während der Herbefr-
ferieti in Duisburg bei der Verwundetenpflege thätig.
Im Frühjahr 1871 berief man ihn zum Leiter des neugegründeteo«
erst in den unteren Klassen besteheTvlcn Gymnasiums nach Saogerbausea,
daa er bi<; zur heutigen Blüte gefördert» and dessen Direktion er geführt
hat in dem Geiste, der aus seinen schönen Worten sur Einweibong daa
ScbnlgebAndea spriebt: »Wir boffea, daCs onsera Aastalt stets sein und
bleiben wird eine Pilaosstitte ebrisUicber Sitte oad Zuebt« tbatkr&lUgar
oad opferwilliger Hiageboag an Kaissr nnd Vaterland, eine Scbnle ecbter
Bildoag oad selbständigen Denkens, aas welcher der Stadt oad dem
Staate Bflrger benrorgebea, die fftbig siad in grftfiMrem oder kleiaaram
Kreise eiae leiteade Stelloog einsoaeluaea oad aa ibrem Teile daso mit-
sttwirkoBy dafii trots aller entgegenwirkenden Kräfte der Fortscbritt in
sittlicber Tüchtigkeit und edler Bildung m unserem neu erätaudenea
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Albert Fulda.
Deutschen Kelche die Oberhand behalte. In der Pädagogik war Fulda
wie in der Politik ?on jener echten liberalen Art, die dem Individoellen
Freiheit der Entwicklung läfät, ohne aber der anfe Objektive gerichteten
Zoebt und der Aotorität zu entraten, und ?oo jener matifoUeD WeiM,
die der Anedmek Bowohl ?ellendeter Eiaeichi als edelater Selbetbeben^
ocbong Ist Id der Diesiplin war er eio ToUettodiger Oegner jeder eam-
mariecben Bebandlong der Sebflier. In seiner Antriiterede am 7. Aognst
1871 sagte er: »leb weife» dalk es nnsterbliche Seeleo sind, die mir an-
vertraut werden» icb weifs, deti die Sebale aoeb aaf das innerste Hei-
ligtom der Seele tiefen Einllofd anesolkben berofen ist nnd tbateftebllcb
aneHbtc. Da haben wir die Richtschnur der erziehlichen Thätigkeit des
Mannes, der uie anders that alö er sprach.
lieber die Sphäre der eip^enen Schule hinaus ist Fulda an beiden
Haupiorten seines Wiikeii8 hervorrajofeud thätig gewesen anf dem Gebiete
des kirchlichen Lebens und des kommunalen Schulwesens. Fulda war
tief religiös, und ob er aurli fast nie über Religion sprach, so erkannte
man doch bald, dafs dieser Mann einen Anker des Glaubens and der
Hoffnung besafs, der sich in den schwersten Stflrmen bewähren würde.
Unter den kirchlichen Ehrenämtern, in denen er wirkte, lieble er beson-
ders solche für innere Mission, nnd oft nnd gern sog er, von Kollegen
begleitet, darcb Sturm nnd Winter, wenn es sieb nm das Wobl nnd dia
BeglQeknng der seiner Anfsiebt flberwiesenen, bei Pflegeeltern nnterge-
braebten Kinder des Besirkes bandelte. All sein Wirken war niebt auf
Effekte, sondern anf gute Folgen gerieblet; im Einseinen, im Stillen
liat er Segen gestiftet, der weiter wirkt Dem Tbeoretisieren wie dem
SebOnreden, dem Unklaren wie dem Unwabren abbold, bat er seine Tb&tig-
beit mebr aaf das Nähere als anf das Entferntere, mebr aaf die prakti-
schen Schulfragen als aut theotetisclic Pädagogik, mehr auf Gemeinde-
iuteresbön als auf poluisrbe Zwecke gerichtet. Selbst dem Interesse für
gewerbliches Schulwesen hat er an seinem Orte durch einen Furtbilduners-
Bchuivereiti auft^elnjl feii. Dabei gab er die Mitarbeit an den allgemeine-
ren Aufgaben der Wissenschaft nnd dos Vaterlandes nicht auf. Seine
Mitbürger und seine Lehrer hat er zu Mitarbeitern an der vaterländischen
Forschung erzogen durch die Gründung eines Altertiiinsveieiues, dein die
Aufgabe gesteUi ist^ fOr die Erforschung der Geschichte und der Alter-
tfimer der Qegsnd nnd die Erhaltung bistorischer Urkunden und Denk-
m&ler Sorge zo tragen (Mitteilungen des Vereins für Gescbichte und
▲Itertomskunde Sangerbansen 1881). Seine Vorträge waren Huster-
leistnngsn t<MllenmAfsigen Arbeitens und kombinatoriscben Fenkens; f&r
den anf lokal •bistoriscbe Stadien verwandten Fleifd geben femer Zeug-
nis Anfsfttae wie die Qescbicbte des bOberen Sebulwesens sn Sänger-
bansen (Frogr. 1872), Urkunden aas dem Knopfe der St Ulriebkircbe
so Sangerbaossn. (Zeitscbrift des Har2?ereins 1876.) Fflr die Kyff-
bftnserforsebong gründete er eine besondere Kasse, und im Harsrerein
]|ilar«laft 18M. (II). 19
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Ar OtteMehlt wmi AMnlm Tirtnl «r tkm btm^r» Mhmwg
4mr aylboIogMdm Btiltliiniv d«r KjfhiiiitrMg«. Em Baoplferdm^
inmbt iNr avf mnMi iBtew CkMtls, mI dm ae im Mer-
d«r Mok vb4 «issrtt Ttlkw OegtnailM ra T0i«51iMn, Iirttiqg
m Htb«» hohe Zeit ond die von ihm wohlferstendeoe und richtig angpe-
griffene Anfkrü^«* war, dtm Gebiete der Schulhygiene. Im naturwrs»«»-
erhaflÜch«?» Pi nken peflbt. der geborene Statistiker, wi Tste Fulda mehr
W!o s*^ine Koilptron die AiiLTifT»^ "1er Hypnmker neiti-n die Schule ein^r-
fnt^ 7u wtir litr»»:; und arj<irreröeits aufs uchtikje M Hs rurHrkzuführeo ;
ein aiiprkannier Sfli Mlin;uin , schien er berufen, seine Fin heeuosöen über
des berechti^'toD Teil jener Vorwürfe und Über die Pflichten der Schule
•«f dlcteoi Q«6iete zu belehren. In dem bekannten, aof der dritten Direk-
tmaf^miDnlBiif der Profini Sachsen gehaltoDMi Referate hat FuMa An-
ngttiTg datn gegeben, den thatoicbllehtii QesondheitaiotttDd der Scbftlar
4«ircb geeignete •totfetlselM UntertooboBgei fetttustelleD und bat ihn ia ai»-
•ehifn BifMiiiQgtB aof Qmd biibariftr Datan nad eigaaar Uatofsaehaagw
Mlbar fetIgMialli Iii Bnaff wt dia ftafMraa Btarkhinagaa dar MmI»
•owia dla Gaataltaag daa üalarriablaa and dar Rrafahaaf aiad dort !■
bjgiaaiaehaM lalaraaaa aa badaulaagafoUa aad alagalMnda yoraeblig«
gamaelift, dali darah Ibra Balblgong bat dar aaargiaehaa laaaapracbaabflMi
aller balailigtaa mia aad Kraisa alae glQcklicha Ltaong der ganaea
Frage in Aussicht gestellt nnd der Schale damit die Möglichkeit eröff-
net werden würde, das olTi'nLliche Vertrauen in einem Maf^e zu ver-
dienen, das die beste, jetzt noch viel entl elirte Gaiaiitie idt für den Er-
folg ihrer Arbeit. In einem «peziell^Rn Aufsätze: Zur Frage der Kurx-
«ichtigkeit (Blätter für Handel, Gewerbe etc. 1883, No. 10 und IL VerL
der Mr^g'df^h. Zf»it.> hnt Ftilda die Ansichten von der Schuld der Schule an
der Vermehrung der Kurzsichtigkeit berichtigt, die Berechtigung und
Verpflichtung des Staates su statistischen Erbebungen Qber diese Ding^
iat Licht gestellt and durch den Vorschlag, die T.phrer selbst daran ia
gebührendeai Maf^e zu batailigea, diaaaa ibra Aufgabe auf dem Qabiala
dar Scbalgaaaadbeitspflega ?or Aagan garQeki Aaf dar alfHaa Yaraamai-
laag daa daatacbaa Varaiaa fQr effaatlicha Oaaaadbaitaptlaga ta Haaaofar
In Jahra 1884 tartrat Falda in daa Fragan llbar dia FMarvag daa hj-
giaaiacbaa Ualarrieblaa aad Qbar dia bjgiaaiaeba Baaafatcbtigaag dar
Sehala dareh daa 8cbalartt waitar gahaadaa AatrigaB gegenflbar dan
8tondpoakl» dafe daa idaalaa Fordaraagan aof Qraad dar raalen gegebaaatt
TarbftHaiaaa Baebaaag gairagan werden mQsee. Seine Vorschlftge er^
echeiaae solbri ansfbhrbar. Ohne in Bestehendes zu tief einzugreifen,
sind sie doch geeignet die Aufdeckung nnd Beseitigung b(--tehender Mifs-
stände anzubahnen, das Material für die Lösung der einsc)!lau'iir<*n Fragen
in saiiinieln umi Hie beteiligten Kreise t\ir geeiifneten Mitwirkuner
dieser Lßsunsr 7U erziclien. Im foI[rpnden Jnhre hielt er auf der zwnlttPQ
YereammluDg de« erwähnten Vereines in Freiburg ein Referat ftber Mab-
m
n^da b«i «osteckMi^mi KhidtrkrMklMitM in dm Mulen (DentielM
VitrttUthniebrift Ar (Mfoiitlicli« GeMclbeitopiog« 8d. IS, Braouchv^
Vkv«g). 8«ui «IgtiM» V9i|[theB in solcher Hinsieht bei dtm wisderhoH
und lisftig in Sanfsrhsosen wftrstendsn Aogenbiiidsliaatiuterrh isl for*
bydlieh gdvasen ond höheren Orte bssonders aaerkinnt «ordsn. Hisr
«{• nllenthftlbMt bswios PnUa grsfdss Interesse ond Veratftodis Ar Ver*
waUon^angelegrenheit^n , in deren Kenntnis er schon als ganz janger
Lehrer, ja als Studer»t andere belehrte.
Fulda gelierte zti den selteneD Männern, durch deren ümgang man
in Wahrheit besser wird. Eigenes Interesse i?alt ihm nichts vor der er-
kannten Pflicht, wie er denn zu emer Zeit, als das Saneerhäu^^er Gym-
nasium noch in seinen Anßngen stand, in erster Linie dipsera zu Liebe
die e]ii envollsten Berufungen zur Leitung grolser bestellender Anstalten
abgelehnt hat. Jedem, Schüler wie Lehrer, war er fersebwiegener Be-
rater nnd trenester Helfer. An seinem herrliehen Beispiele erstarkte das
füebtbewQfstsein der Untergebenen, vor seiner klaren, milden Art ver*
stommte recbthaherisehee Wesen, sein toleranter, umfassender Geist er-
kannle nnd erfafite das Gnte in Jeder Gestalt nnd ward jedem edlen
ttreben gerecht So entwickelten sieb nnisr dem willensfesien, nnbeng-
asm wahrhaftigen nnd dabei so hsnenagntsn nnd nnendlieh bescheidenen
Manne die Lehrer, jeder frei in seiner Art. In dem was ihm am Henen
kg, nicht gehindert^ wenn mfigltcb gefordert, gab der Lehrer sich freudig
dem Einflösse hin, den ein solcher Direktor durch esine Lehre nnd mehr
neeh dnrch sein Beispiel in nngeswongeoster, anspmchelosester Wmse
allseitig ausObte.
So stand Direktor Fulda von denen, die ihn kannten, verehrt, von
denen, die ihn erkannt h.itten, i^eiiebt da, ein Bild physischer und geistiger
Gesundheit, von ei8eii;e; Arlfits- und \ViiiijiLskiart. die fflr die Zukunft
das Beste luu h zu verspret l en schien. Aber dem kt^rnigen M-mn»' setzte
die Vorsehiinu- nach einer Reihe schwerer Srhicksalsschlükje eia lYiihed
Ziel. In jungen Jahren zeichnete er sich durch gesellige Heiterkeit au:*
ttnd ward so während der Studienzeit, wo er sich an die Burschenschaft
soschlof:«, seinen Gefährten nicht blos in Folge seines klaren, die Ver-
hittnisse beherrschenden Verstandes bald ein suverl&ssiger Fttbrer in Bat
ind Tiiat, sondern aaeh ein liebenswflrdiger Freund und Genosse harm-
iMsr stadentischer Aosgslnssenheit. Im Laufe der Jahre jedoch maohte
ihn daa nperbitUiche Qeachick, welches ihm drei Qeechwister, die erste
Qatlin nnd drei Kinder in forseitigem Tode entrifs, ernster nnd stiller,
od lallte ihn sehliefslich selbst in plOtalich anftretendem Krebsleiden
^in. Ohne Klsge hat er diese Krankheit mit ihren immer entsets-
üchsren Qoalen ond den schweren Operationen ertragen, auch im Dniden
•in Held, wie selten einer, bis er dahin sank nnd dnrch einen raschen
Tod Erlösung fand. Er war ein Mann im vollsten Sinne des Wortes, der
Allerbesten einer, ein Vorbild für alle di^ ihu kannten, für viele uui;r-
19*
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S99
Albert Fuld*. — Lodwig Breiteob&ch.
fctilicb , in iirri»n Hirzen er ein ewief's Denkmal hat. An dem üym-
oasinm tn S ü lmv Imüsimi wird er nicht nur nh erster und hochverdienter
Piri'kt^ir in "iankiMrer und anerkennender Krninerung fortleben, sondern
M Wird auch eine durch Beiträge eeiteos seiner Freunde, Verehrer, Kol-
legen und Scboler zu Bland« gebrachte Stipeodiea-8tiftung stets tbalsich-
Ucbee Zaafala ablegen von dar allaaitigaa Liaba und Achtung, watoba
ar äeh arworban hat
Saugerbauian, Oktober 1687. £. Goau.
Ludwig Breitenbach,
gab. am 12. Fahr. 1819, gait am 21. Dae. 1885.
Lndwig Breitanbach wurde geboren zu Erfnrt an 12. Februar 1819
ale zweiter Sohn den Repistrators Philipp Hrciteobach. Der Vater, ein
Mann von biederem Charakter und peinlicher Pflichttreue, wegen der
Lautft kt'it seiner Gesiniiuntr alli'pmein hochgeüch&tzt, erzog ihn und seine
drei Geschvvi^^^^ nui heilsamer f>trftiL'('. \u er n.n Ii einiger Zeit an das
Oberlandestrericht nach Nanmburg a. S. versetzt wurde, sc laer es tuihe,
den Solln Ludwig der benachbarten Pforta als Zögling zu übergeben. Dies ge-
^clu'ih im Herbst 1B28. In Pforta verweilte Ludwig als Aliininu8 zuerst unter
Ilgens, dann untar Kircboers Rektorat bis zum Harbst 1838. In dieser
Zait wurde seinem gaiatigan Streben die Richtung gegeben, der er seia
gansea Laben lang nnantwagl gefolgt ist Es ist sicherlich kein Zufall,
dala in aimtliehan noch arbalianan ScholiaogniaBan Braitaobacha das
Fridihal in dan altan Spraehan aaitan nntar »guU barabainkt Von aatntr
Sebollaof bahn soll nnr gasagt aain^ dasa Profasaor Kobarataio, aaio Taior,
am Soda darMlban dam Vatar so dam abranvollan Zaognia, mit dan aaii
Sohn dla UniTarattfti bezog, QlOck wünachta. Dia gediegeoa Orandlagi^
dia Braitanbach in dan alten Spraehan gelegt, befthigta ihn gana ba-
aondera fom Stadinm der klassischen Philologie, dem ar in Halla fsa
1838 bis 1837 eifrig oblag, ohne jidoch den Freuden des geselligen 84a-
dentenleUens sich zu verschliefsen. Unter den Professoren war es nament»
licli Hejulhirdy, dor einen naclihaltigen Eititiuls anf seine geistige Ent-
wicklntit; au'ittbte, was Hreiteubach in der vita seiner Promotionsschrift
dankl»ar anrrkonnt. lieriiliardy wird ihn auch anf das Arbeitsfeld hinge-
wiesen haben, aut dem er mit unermüdlichem frflchtereitem Fieili? geaf beiiel
bat: Quaestjonum de Xeoophontis Oeci>nomico particula ist der Titel
Reiner dissartatio inanjrtiralis , die, 1837 zu Ualla erschienen, vielfache
Anerkennung fand. Nach abBoiviertem Staatsexamen machte er 1838/39
sein Probejahr ontar dem damala noch sehr jagendlicben Rektor Förtsch.
Trots dar aDgelagantItchan Empfablong, dia diaaer dam Probalahrsr sotstt
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Ludwig BfdtanbtdL
werden liefs, warn damalt di« Aossichten aof Anstelloiig Mhr IrAbt.
Auch Benihardj« der sieb gern fttr den atrebeaman joogen Mann ?ar-
«andetoy wofata keine Aoaknnfl. Doch mahnt er aar Oedold and gibt
den Bat mit einer gnten Arbeit hervomtreten: »Scheuen Sie keine HQba,
am nicht nnr den Text dea Oeconomicoa mit Hülfe einen ▼ollatändigea
Apparatea lo aichem and daa Objekt Inteiaaaant an machen, aondem aaeb
gate« belehrende Anmerkungen in gefälligem Stil abiufhaaenc Der Bat
fimd bei dem jungen Gelehrten leicht Gehör; doch ehe er dieee Arbeit
▼ollendet hatte, erhielt er im Februar 1840 eine Anstellung als Inspektor
am Gymnasiom zu Scbleusing'en, freilich eine Stellung, deren pekuniäre
Erträgnisöö und Obliegenheiten nach heutigen Begriffen selbst den be-
Bcheidensten Ansprüclien nicht genns'ten. Oiiwoiil der karglichen Ein-
nahme durch den Zeitaufwand sclilecht bezahiten Privatunterrichts auf-
geholfen werden roufst^, war ^lie Auf^gabe dos Oeconomicua schnell fertig
gestellt. Nun galt es aber einen Verleger zu finden. Welche Freude
daher, als nach verschiedenen fehigescblageaen Versuchen Rost in Gotha,
mit Jacobs Redakteur der Bibliotbeca Graeca, nnter warmer Anerkennung
sich bereit erklärte den Oeconomicus in die Sammlung aufzunehmen, und
ihm aogleich die Bearbeitung des Hiero nnd Agesilans Übertrug! So er-
sebien denn 1841 der Oeconomicue in der Gotba'echen Ausgabe nnd aia
Fracht aeiner Studien im Ageeilaua Quaeationum de Xenophontia Ageailao
part I, Schlenainger Oymnaaialprogramra 1842, deeaen part. II ein Jahr
darauf daa Gymnaaialprogramm ?on Witteoberg bildete. Wfthrend nftm-
lieh Breitenbach aua Anlafe der Beaobftftigung mit dea kleineren Schriften
Xenophone mit Gustav Sauppe, der durch die Anzeige der Qaaeationea de
Oeconomico in dem Archiv f. Phtlol'. n. Paedag. 25, 228 die Aufmerk-
samkeit darauf gelenkt und selbst verschiedene Schriften Xenophons her-
ausgegeben hatte, vielfach korrenpondierte, machte ihn dieser duiciul' auf-
merksam. dyfs in Wittenberg die Stt>lle des Ordinarius der Quinta mit
4(iO Tl,;r, Gehalt vakant sei. Ihv L t ^ i>ieii hm^ nach Wittenberg i. J. 1842
machte ihm nun auch dio Hpfnln iu! i.' eines eigenen Hausstandes mög-
hch. In Schleusingen hatte er steine Gattin kennen gelernt, mit der er
non in Wittenberg in zwölfjähriger überaus glücklicher Khe lebte. In
der Vollkraft seiner Jahre stehend, entwickelte er in der folgenden Zeit als
Schulmann wie in litterarischer Hinsicht eine höchst lebendige frucht-
bringende Thätigkeit. In der Schule wirkte er stete in berslichem Ein*
vernehmen mit dem vorzüglichen Leiter des Wittenberger Gymnasiums,
Direktor Dr. Hermann Schmidt, mit dem er sich hinsichtlich des Zieles, •
des eine hnmaniatische Bildungsanstalt au erreichen trachten mftsse, vOllig
eins wofste. Beide waren begeiaterte Verehrer des klassischen, insba-
sondere dea griechischen Altertums nnd suchten das Feuer dieser Be-
gsisterung auch in den Herten der ihnen anvertrauten Jugend au ent-
Sünden. Infolge der hervorragenden Begabung, die Breitenbach als Lehrer,
besouders in der lebendigen und beredten Interpretation der Alten seigte,
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•li^r «r «cIimH m OrdiaarHit ö«r S^komla «apor. Wie groCs aUr
Moh il* Fillt MiMr ABtegMebiAe war, w> ftrtffiiiUiebta ar doak in
fiaabar Falf« dia Anagabaa daa Agaailana 1846, daa Hiaro 184V, 4«r
fiaUanka 1. I. II 1868 (8. Aafl. 1880), III. 1? 1868 m dar BibUcAliMB
Ckaaca. Daoebaa baarbaitala ar für dia WaiaanbauabacbbaDdlaag i8 Halla
atea daaMia Sebalavagaba daa Gonialiua Napoa (1846, 8. Ao8. 1868),
£lr WaidmasB atna daotaeba Sebolaatgaba dar lleaiofabitiaii (1864^ 5. Aafi.
1678), rar Teubner eine solche der K)ri>päedie (2 Heft« 18S8, 8. Aai.
1875. 78). Auf-erdem erscliienen ?on ihm in Programmen und Zait-
8ciiritt«o eine ^Tv[m Rpilie vi-n Abhandlungen und llczonsionen; ?iele
bezogen si<-h auf Xenupli« u, unter (ieueu wir hier DHUthait machen : »Übar
(Iptt AiiI;iii^ von XenophoM^ Ihllenika«, Phlioiug. II 441 tf.: »Zur Frag«
übe] di6 Codices des üenr. bie|ilianus« . Ztsrh. f. Aitfrih i irisw. ib47 Nr.
12S. 124; »Znr Krjtii< von Xeno{dions Helienik»«, ebenda l8ßl Nr. 61—63;
•Ober einige Stellen im ernten Buche ?on Xenopliuns Uelieuika«, Ztschr. f. d
Qymn&sialw. 11, 1S2 ff.; Rezension der Dindorfschen Ausgab« tao 1860
in Jahrb. t Pbilol. u. Paed. 64 , 227 846 ond der QuaesUcnea Xano-
pboDkaa R. Sebaaidara (1860) abaada 86, 6028. aawie dia Konlrataraa
nli dam SctantaaUo aainer 1868 aracbiaDanaa Avagaba dar baidao arataa
Bflebar dar HaUatiika, Fr. K. O. HarUaln, abanda 78, 766ff. Aodara Ab*
baadlnngaii ond BatftMionan aua diaiar Zait baacbAfliglaD aicb mii an-
darao Klaaeikara odar mit allgamaioaii pAdagagiadiaa Fragan.
Docb aof dia tuanaig Jabra rfiatigar Tbfttigkait folgta «Ina 2ait
scbwarar Aafaebtongea ond Sorgaa. Scbon dar Tod aainar <}allii, walelia,
aacbdam aia ibm viar Kindar gaaebaakt, dorcb auiaD plfttdiaban Tod
dahingerafft wurde, hatte seinem Herzen eine Rchwere Wunde geschlagen.
Wie eine dunkle Wolke nber, die sein ganzes Dasein allmählich be-
schattete, k.iiü über ihn ein Lei(ieii, das; ihm die Ausöboug seines Be-
rufes nnr zu fiuh unmögli«;h machte und überhaupt die Freudigkeit dea
l^ebens verkümmern mnf-.te. Km tieiiöi leiden stellte sich ein, das fön
Jahr lu Jtthr ,«icli verschlimmernd den in den besten Manne8j.ihren Stehen-
den zwang sein ächulumt im Jahre 1660 niederzulegen. Abgesehen von
den pekuniären Sorgen, die ihm aus einer solchen Wendung des Scbiok-
aals erwuchsen, mulate ihm, der mit Leib ond Seele Schulmann war,
dieser Entschiufa anandJicb schwer fnllen, und nnr vorübergebend konnte
dia dankbare Verabrong, welche die SchQler ihrem acbaidenden Labrer
antgegenbrachten, sowie die Teilnahme der Kollegan ihm diaaa biltora
Notwendigkeit TarsQfeen. Hiano recbna man nocb daa Oafühl dar Var>
ainaamang, daa den an heiterer Qeaalligkait (lawObntan immer mehr 8bar^
kam; denn ca gab nnr wenige, dia dnrob den Beichtom aainaa innaran
Labana aagatogan die MQhe nicht ecbeuten mit dam dnreh dia Scbwar-
bOrigkeit iaoiiarten Ctolehrtan in Terkabraa. ?on ja hatten die 8eh6n*
heilen der Nator einen aur^erordentlichen Reiz auf ihn ausgeübt. So sog
ihn denn die tbUringiscbe Ueimat mit ihien ütblicheu üuheu una frocbt-
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Ludwig BreiUoMi.
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baren Auen mächtig an und sclii^^rt ihm einen i:e wissen Ersatz zu bieten
für das, was er verlüren; im Jalire 1864 sie lelto er nach Naomborg' fther.
Die Mufse, die er in der Ztinn k^'ezog:enlieit dea Privatlebens fand, ftilltd
er mit litteri^rischon Arbeiten aus. Wennt^leich Breitenb?irh in dieser
zweiten Periode scbriftsteHeriachef Tbätigl^eit im wesentlichea mit der
Bearbeitung der neoen Äoflagren seiner frflberen Ansgaben Xenophons be-
eehäftigt war» so scbof er doch auch einiges Nene; so eine deutsche
Sebolaoegabe der Anebesis, Belle, Waisenbaos 1865, der er 1867 eine
wissensebafttiche Ausgabe eom apparatn eritieo in gleichen Verlag naeh-
fellgen lieCi. Batte er in den ersten Ausgaben Xenopbontiseber SchriflMi
seine Anfmerlrsamlceit ?amehmlich der Teitkritik nnd der spracbHebett
R'klArttng zugewendet, so richtete er in den späteren das Attgenmerk
inmer mehr auf den realen Gehalt der Schriften seines LiehHngsavtors;
sogleich suchten die Einleitungen dnrch nmfassende Untersuchungen tn
sicheren Resultaten über Abfassungsznt und Entstehung der betreffenden
Schriften, öber die Znverlässiekeit des Autors, über .sein Verh<nis lu
anderen ^gleichzeitigen Scliriitsteilern u. s. w. zu ^^elaiii^en , um ein ein-
driTif^^einif»«? Verständnis nrui eine völlige Würdignnc: der Werkn de:?selben
zu vermitteln. £ine grofse Zahl von Abhandlungen diente? demselben
2weck; es seien hier aar erwfthnt: »Drei Stellen in Xenophi ns Hellenika
▼on 0. Grote misverstandenc Jdhrb. f. Phil. d. Pned. 83, 597 ff.; »Zar
Litterator von Xen. Hellenikat, ebenda 85, 602 ff.; »Ober das Daemoniooi
des Sokratos bei Zenophoa and Plate«, ebenda 87, 4Mff.; »Wer ist der
xanjyopoQ in Xen. Commentarien?c ebenda 99 , 801 ff.; »Das Jahr der
BQckkehr des Alkibiadesc, ebenda 105 , 778 ff.: »Xenophons Betlenika
Bach I. verglichen mit Diodor ond Plotarchc, Rhein. Mus* N. F. S7,
497-619; »t)ber die Abfassun^szeit des Thukyd ideischen Geschichts«
Werkes«, Jahrb, f. kl. Phil. u. Pädag. 107, 185 - 191. Zahlreiche Re-
zensionen zeugten von der Aufiuei ksauikeit, mit der er die neuere Xeno-
phonlitteratur verfolgte. Spine letzte gröfsere Arbeit galt dem am meisteu
nmstrittenen Werk Xenophons, den BHchern der Hi'llcnik:!. Diese bei
"Weidmann in drei Abteilungen erschienene Bearbeitung ( l. Abt. 1873,
*2. Aufl. 1884. II. 1874. lU. 1876) beabsichtigte nicht blos eiuea brauch-
baren Text und Kommentar zu geben, sondern auch durch Vergleichung
4er jene Zeit behandelnden Quellenschriftsteller zur historischen Kritik
aasnleiten nnd dorcb VerTollst&ndigong des Xenopbontiecben Beriebtes dem
Leser bei der Lektüre der Hellenika ein lebendiges Zeitbild Yorsafftbren.
Breitenbach war aber weit davon entfernt sein Interesse ansschlieliilicb
«uf die Alten zn konzentrieren. Die Bibliothek einse Mannes pflegt ein
Bild seines geistigen Lebens eq geben: in Breitenbachs Bibliothek waren
neben Bfichern philosophischen und geschichtlichen Inhalts englische und
französische Autoren in grofser Zahl vertreten. Auch dio deutschen Dichter
und Denker zogen ihn immer wieder an, und wie er atit dem Gebiet der
jilten Litteratur einem SchrilteieUer mit besonderer Vorliebe zogetbao
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wat^ to biog %f «Mb «i «iiem ^totoeliM Dicblv mit ganiir JM% u4
Bewvndtninf , dem DicbterfQretoii OmIIi«. Alte iMoerra SraebeiDOiifn
der Goethelitteratur waren auf seinem Schreibtisch zu finden, ond dafs er
auf diesem Gebiet Etgeneö »cliaffen verstand, zeigt sem büchkin;
»Über die Eiitwick^luüg der QoetbMchen Poesie bie sor itaheniacbeo Ueiae,
BeriiD, 1H70.
Es darf imlit unerwähnt bleiben, dar> er in einer zweiten GMm
•ine treue Gefährlin nnd liebeTolle Erzieherin «einer Kinder i:efi;iiieü
hatte. Doch auch nie ging ihm im Tode voran. Immer einsamer wurde
sein Alter; ein nervöses, ofenbar mit der Schwerhörigkeit zusaminefibäi-
gtadee Kopfleiden steigerte lieb in den letzten Lebensjahren nnd er-
lehwerte ihm seihet den Umgang mit den Gliedern seiner Familie. An
Sl. Deeember 1885 verschied er im 7S. Lebeo^hr an einem Oebin«
lehlay. Die ScblÜer der Ansiall» la der er einet die Lehrerlaofbtfan b^
gOBDeo, geben ihm das Geleite ter letiten BoheaÜtte, welche eetoe Kindir
»i4 die alten Frennd^ die ihm in Hanmbnrg geblieben, ametanden. Die-
jenigen, welche ihn ala Meaecfa kannten nnd ?eratanden, weihten, dab
kier ein ven reiner Menecbenliebe nnd bober Begeieternng ftr alles Bdle
nnd Schöne glohende Hen tnr Robe gegangen war* Ala Iicbrer nnd
lebrter war sein Wirken ein vielseitiges ond frochtbringendes; auf dMi
Feld, das er :uii rastlosem Fleifs anbaute, bat er uüauüiuäthlicbe Spuren
seiner Tbaugkeit zurQckgelaKsen. I. M
(Nach achriltiichen MiiteUnngen Dr. Breitenbachs in Far»teawaide).
Divck VOM 0. r«iebt im BmÜn, Adknir. f.
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